I olks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſſccheinungswei ke: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn: oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. durch die Nr. 114 O Jamslag ternheimer zeilung „ Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil e für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. den 16. Mai 1936 Enlwaffnung der heimwehr Uebernahme der Jührung der valerländiſchen Front durch Wien, 15. Mai. Am Freitagabend er⸗ folgte die feierliche Uebernahme der Führung der Vaterländiſchen Front durch Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg. Der bisherige Generalſekretär Oberſt Ada m hielt eine kurze Begrüßungsanſprache. Er bat gleichzeitig für ſich und ſeine engeren Mitar⸗ beiter, und zwar den zweiten Generalſekretär Mayr und den Vorſitzenden des Präſidial⸗ rates Seidl, um Enthebung vom Amt, da, wie er äußerte, eine neue Führung auch eine neue Organiſation erforderlich mache. Er ſei der Anſicht, daß er ſein Amt als Bundeskom⸗ miſſär des Heimatdienſtes nicht entſprechend ausüben könne, ſolange er gleichzeitig Gene⸗ ralſekretär der Vaterländiſchen Front ſei. Dann übernahm Bundeskanzler Dr. Schuſch⸗ nigg die Führung der Vaterländiſchen Front. Er gedachte zunächſt in kurzen Worten des Gründers der Vaterländiſchen Front Dr. Dollfuß. Dann dankte er ſeinem Vor⸗ gänger Starhemberg und weiter den leitenden Funktionären, vor allem Oberſt Adam, deſſen Enthebung vom Amt er ebenſo wie die ſeiner Mitarbeiter bewilligte. Schuſch⸗ nigg wandte ſich dann an die Amtswalter und kündigte an, daß er auf ein neues Gelöbnis verzichte, erklärte aber, daß diejenigen, die aus Gewiſſenskonflikt ihm nicht Gefolgſchaft leiſten zu können glaubten, die Folgerung ziehen müßten. In ſeinen weiteren Darlegungen betonte der Bundeskanzler, daß die Vaterlän⸗ diſche Front allen offen ſtehe, die ſich zum neuen Staate bekennten, ohne Rückſicht auf Vergangenheit und Herkunft und ohne Rück⸗ ſicht auf Meinungsverſchiedenheiten in neben- ſächlichen Fragen. Schuſchnigg gab dann wichtige pro⸗ grammatiſche Erklärungen ab, die die Einheitlichkeit der Führung ſichern ſollen, die unter automatiſcher Zu rück⸗ drängung des Heimatſchutzes vor ſich gehen werde. Dieſem werde ſein bisheri⸗ ges Vorrecht, das Tragen von Waffen, genommen werden. Die Doppelſeitigkeit der bisherigen Staatsführung müſſe unter allen Umſtänden beſeitigt werden, da ſie bei wich⸗ tigen Entſcheidungen zu Verzögerungen ge— führt habe. Grundſätzliche Mißverſtändniſſe mit Starhemberg hätten eine raſche Entſchei⸗ dung notwendig gemacht. Sodann nahm Bundeskanzler Dr. Schuſch⸗ nigg eine Reihe von Ernennungen vor, und zwar zum neuen Generalſekretär der Vaterländiſchen Front den Staatsſekretär zur beſonderen Verwendung Guido Zernat⸗ to, zum Stellvertreter des Führers der Va⸗ terländiſchen Front Vizekanzler Baar-Ba⸗ renfels und zum Landesführer von Wien der Wiener Bürgermeiſter Schmitz. Der Poſten des Landesführers vor Wien war durch die Amtsenthebung des in den Phönix-Skandal verwickelten Oberſtleutnant Seifert frei gewor⸗ den. Sodann kündigte Schuſchnigg an, daß einer der nächſten Miniſterräte bereits ein neues Geſetz der Vaterländiſchen Front verabſchieden werde, deſſen wichtigſte Beſtim⸗ mung die Einführung von Führerräten bei der Bundesführung der Vaterländiſchen Front in Wien und bei den einzelnen Landesleitungen ſein werde. In dieſe Führerräte würden Ver⸗ treter der einzelnen Stände, der Arbeiterſchaft, und um das Wohl Oeſterreichs verdiente Män⸗ ner und Frauen berufen werden. Die Führerräte würden zu allen wichtigen Fragen beratend Stellung nehmen dürfen. Von beſonderer Bedeutung war dann die Erklärung Schuſchniggs über die Bildung einer Freiwilligen Miliz der Vaterländiſchen Front In dieſe Miliz ſollen alle aufgenommen wer⸗ den, die im Rahmen der Vaterländiſchen Front zur freiwilligen Dienſtleiſt ung bereit ſeien. Dieſe Miliz ſolle nur Aus- führungsorgan der Vaterländiſchen Front ſein, wobei auf die engſte Zuſammenarbeit mit Heer und Polizei beſonderes Gewicht gelegt werde. Mit beſonderem Nachdruck betonte Schuſchnigg, daß es neben dieſer Miliz keine freiwilligen Waffenträger mehr geben werde. Zum Führer der Miliz ernannte Schuſchnigg ſeinen Stellvertreter in der Bundesführung, Vizekanzler Baar⸗Barenfels. Von gleicher Bedeutung war die Ankündi⸗ gung, daß künftig in der Fahne der Vaterlän⸗ diſchen Front neben dem Krukenkreuz auf rot⸗ weißrotem Grund auch die grün weißen Farben des Heimatſchutzes zur Gel⸗ tung kommen würden, um ſo auf dieſe Weiſe. die geleiſteten Dienſte des Heimatſchutzes zu ſymboliſieren. Die Zeit der Rivalität zwiſchen den verſchiedenen Organiſationen müßte un⸗ weigerlich jetzt zu Ende ſein. Bundeskanzler Schuschnigg Eine weitere Maßnahme kündigte Dr. Schuſchnigg in Bezug auf die National⸗ hymne an. Bei allen Veranſtaltungen der Vaterländiſchen Front werde künftig im An⸗ ſchluß an die bisherige Bundeshymne das Dollfuß⸗Lied geſungen werden müſſen, das ſomit zur zweiten Nationalhymne erhoben wird. Nur ganz kurz ging dann Schuſchnigg auf die politiſche Lage ein. Er erklärte, in nen⸗ politiſch und außenpolitiſch werde ſich nichts ändern. Die römiſchen Proto⸗ kolle ſeien nach wie vor die Grundlage der öſterreichiſchen Politik. Oeſterreich wolle aber darüber hinaus mit allen in Frieden und Freundſchaft leben, die ſeine Freundſchaft woll⸗ ten und zu achten bereit ſeien. Es ſprach dann der neue Generalſekretär Zernatto. Nach ihm nahm Schuſchnigg noch ein⸗ mal das Wort. Um Starhembergs Verdienſte um die Vaterländiſche Front zu würdigen, ſo erklärte er, werde er ihm das Protektorat über eine beſondere Einrichtung der Vaterländiſchen Front, die auch ſtets die beſondere Fürſorge Starhembergs gefunden habe, anbieten: Das Mutterſchutzwerk der Vaterländiſchen Front. Zur Regierungsumbildung in Oeſterreich Eine Skellungnahme des Heimalſchu hes zum Ausſcheiden Starhembergs. Wien, 15. Mai. Nunmehr liegt auch eine offizielle Stellungnahme des Hei⸗ matſchutzes zur Umbildung der öſterreichiſchen Regierung vor. Die Samstagausgabe des amtlichen Blatts des Oeſterreichiſchen Heimat⸗ ſchutzes„Der Heimatſchützler“ bringt einen Leitartikel unter dem Titel„Der Führer wie⸗ der bei uns“, in dem es u. a. heißt: „Die Umbildung der Regierung hat gro⸗ ßes Aufſehen hervorgerufen. In unſeren Reihen wird es begeiſtert begrüßt, daß Fürſt Starhemberg die ſtaatliche Bürde abgelegt hat, um ſich voll und ganz der Führung des Oeſterreichiſchen Heimatſchutzes widmen zu können. Gerade in einer Zeit, in der ent⸗ ſcheidende Maßnahmen für den Aufbau des neuen autoritären und ſtändiſchen Oeſterreich fällig ſind, iſt der geiſtige Motor für die Ak⸗ tionen, den der Heimatſchutz darſtellt. unent⸗ behrlich und die ungebundene Kraſt des Füh⸗ rers eine Vorausſetzung für das Gelingen des Werks. Der Heimatſchutz hat noch wichtige Auf⸗ gaben vor ſich, die in der Durchführung des Dollfuß⸗Programms gegeben ſind. Darüber zu wachen, daß die Entwicklung rechtzeitig und hundertprozentig vor ſich gehe, iſt die Aufgabe des Heimatſchutzes“. Nach einem Hinweis auf die Teilnahme führender Perſönlichkeiten des Heimatſchutzes an der neuen Regierung, richtet das Blatt ſcharfe Angriffe gegen die Tätigkeit des Chriſtlich⸗Sozialen Freiheitsbunds. Unter Berückſichtigung dieſer Umſtände könne der Rücktritt Starhembergs von dem Poſten des Vizekanzlers nicht überraſchend wirken. Man könne es begreifen, erklärt das Blatt weiter, daß es für den Bundesführer unter Umſtän⸗ den eine Belaſtung dargeſtellt habe, an verant⸗ wortlicher Stelle im Staat zu ſtehen, wenn der Kurs nicht immer die notwendige Klarheit auf⸗ gewieſen habe. Dadurch ſei es möglich ge⸗ worden, daß ſich demokratiſche Tendenzen im alten Parteiſinn freimachen konnten, die im neuen Oeſterreich und in der Verfaſſung keine Grundlage hätten. Auch der Dualismus in der Führung des Landes habe manche Schwierigkeiten zur Folge gehabt. Dieſe Zweiteilung der Führung habe ſich nicht immer bewährt, was das Blatt nicht verwun⸗ derlich findet, wenn man berückſichtige, daß es ſich um zwei Perſönlichkeiten handele, deren Prägung und Charakter ein abgeſchloſſenes Ganzes bildeten. Der Aufruf geht dann auf die„faſchiſtiſche Geſinnung“ des Heimatſchutzes ein. Unter Hinweis auf die in der amtlichen Verlautba⸗ rung über die Regierungsumbildung zum Ausdruck gebrachten„ſachlichen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten“ heißt es hierauf abſchließend, ſo ſei die Abſicht des Bundesführers zu dem unabänderlichen Entſchluß gereift, ſeine ſtaat⸗ lichen Funktionen zurückzulegen und außer⸗ halb der Regierung für den Aufbau und die Wohlfahrt des neuen Oeſterreich zu wirken. Eden bei Flandin und Leon Blum Paris, 15. Mai. Der engliſche Außenmi⸗ niſter Eden ſtattete auf der Durchreiſe dem Außenminiſter Flandin einen etwa ein⸗ ſtün digen Beſuch ab, wobei die geſamte europäiſche Lage, ſowie beſonders die letzte Genfer Sitzung beſprochen wurde. Anſchlie⸗ ßend begab ſich Eden zu einem rein privaten Beſuch zu dem Sozialiſtenführer Léon Blum. dem in politiſchen Kreiſen angeſichts der poli— tiſchen Lage beſondere Wichtigkeit beigemeſſen wird. Um 15,30 Uhr flog Eden nach London weiter. Léon Blum, der zur Erholung Paris für einige Tage verlaſſen wird, hatte außerdem vormittags eine längere telefoniſche Unter— redung mit Mmiſterpräſident Sarraut über die politiſche Lage Miniſterpräſident Sarraut hatte am Vormittag den ſowjetruſſiſchen Bot— ſchafter zu einer Unterredung empfangen. SK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Die Vollfamilie Die Verfallzeit hat die Begriffe über Mukkerſchaft, Familie und Kinderſegen ſo nachhaltig verſchoben und damit eine ſolche Verwirrung angerichtet, daß man bei den Grundlagen anfangen muß, um wieder Klar heit zu ſchaffen. „Vollfamilie?“ ſo fragt man,„ja, ſind wir denn keine Vollfamilie: Vaker, Mukter und zwei Kinder, die Sache iſt doch komplett?“ Nein, ihr ſeid keine Voll- familie, ihr ſeid auch keine normale Fa- milie, denn es iſt nicht das Nakürliche, daß eine Familie nur zwei Kinder hat. Sagen Sie das einmal den Eltern einer Klein- familie! Sie werden erſtaunk ſein, was Sie da alles zu hören bekommen. Mindeſtens wird man darauf pochen, wenn zwei Kindet da ſeien, dann ſei der Stamm für die nächſte Generation erneuerk.„Zwei Eltern— zwei Kinder— das klappt doch?“ Wit ſolchen Leuten kann man nakürlich nicht rechten, ſie wiſſen nämlich nicht, daß Gautag Heſſen⸗Naſſau der NSDAP. in dieſem Jahre in Frankfurt am Main! Am 11. und 12. Juli 1936 marſchiert die NSDAP. mit allen Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbänden in der Gauhaupt⸗ ſtadt Frankfurt a. M. zum diesjährigen Gautag auf. Die Vorbereitungen laſſen ſchon jetzt er⸗ kennen, daß der Gautag 1936 alle voran⸗ gegangenen Gautage an Umfang und Teil⸗ nehmerzahl bedeutend übertreffen wird. Für alle Vereine und Verbände uſw. iſt es zweckmäßig, ſchon jetzt darauf bedacht zu ſein, zwiſchen dem 20. Juni und dem 20. Juli ds. Is. mit keinerlei Unterneh⸗ mungen vor die Oeffentlichkeit zu treten. die durchſchnitkliche Kinderzahl pro fruchk⸗ bare Ehe mindeſtens 3,4 betragen müßte, um nur unſer Voll zu erhalten, daß ſie aber der- zeit nur 2,1 bekrägt. Aber bleiben wir bei der Vollfamilie. So iſt einmal feſtzuſtellen, daß dies die ſeit Jahrkauſenden übliche Form der Familie iſt, wogegen die Kleinfamilie eine Erfindung der letzten dreißig Jahre darſtellt, ſie iſt nichts anderes als eine wider- natürliche Verſtümmelung, und dieſe Verſtümmelung iſt zugleich ein Beitrag zum Volkstod. Wir kennen die Einwände; aber dieſe ändern nakürlich an den Tatſachen gar nichts. Nun hak ſich dieſe Umkehrung der Begriffe, die die Kleinfamilie als Norm betrachtet, derartig eingebürgert, daß man ſich bereits angewöhnk hat, in der Familie mit natürlicher Kinderzahl eine Abnor- mität, etwas Unbegreifliches, ein Mon- ſtrum ſehen zu wollen. Wer möchte es leug⸗ nen, daß bei uns die Vollfamilie ihrem We⸗ ſen nach gar nicht mehr verſtanden wird? Wer ſich an dem volkszerſtörenden Unfug der Geburteneinſchränkung nicht bekeiligt, gilt in weiten Kreiſen noch als ein Sonder ling. Man bekrachtet es als ausgemacht, daß dieſe Menſchen zu rückſtändig ſeien, um die Methoden jener Familienverſtümmelung zu kennen, man iſt überzeugt, ſie ſind alle von ihrem Kinderſegen immer wieder ah⸗ nungslos überraſcht worden. So ſieht man die Kinderreichen an, weil man es für völlig unmöglich hälk, daß geſunde Menſchen ſich mit Abſcheu von jenen gewiſſenloſen Prak- tikern abwenden. Für noch unmöglicher hält man es, daß ſie mit Willen und Ver⸗ 8 * Samslag, den 16. Mai 1936 antwortung mehr als zwei Kin- der aufziehen, daß ſie gar darin einen Le⸗ bensinhalt und trotz aller Opfer ein Glück, einen Skolz ſehen. Jawohl, das gibt es, und wer daran zweifelt, verrät ſich und ſeine abwegige Geſmnung und bekennt ſich zu dem, womit man dieſe ganze Verwirrung bezeichnen muß: Geburkenliberalis⸗ mus. Dieſer Geburkenliberalismus hält es für verantworkungslos, mehr als ein oder zwei Kinder zu haben, wenn man befürchten muß, daß andernfalls die Kinder manches enlbeh⸗ ren oder keine rechke Karriere machen kön⸗ nen. Er baut alſo rein auf das Einzel- intereſſe der Ungeborenen auf, neben- bei auch auf den Eigen nuß der El⸗ kern,— denn Kinder koſten einmal Geld — und lehnt den naturbedingken Erfah- rungsſatz ab, daß ſich die Wirtſchaftsentwich⸗ lung und damit das Forkkommen der nächſten Generakion nach der Skärke des Nach— wuchſes richtet— nicht umgekehrt. Eine Trennung von Elternpflicht und Geldinker- eſſe iſt dem Wirkſchaftsliberalismus un- bekannt, er rechnek auch die Kinderzahl nach Mark und Pfennig aus und nennk den ver- antworkungslos, der das nicht kut. Gerade sdieſer aber iſt pflichttreu und veranktwortungsbewußk— er wahrt nämlich die Verantwor- kung gegenüber der Volks gemeinſchaft, und die geht jeder neu⸗ zeiklich verirrten Verankworkung gegenüber den Ungeborenen vor. Auch das war allezeit ſo, war immer Norm— und wird vom Ge burkenliberalismus ganz irrtümlich als„Ab- weichung von der Norm“ angeſehen. Auch hier: Kopfſtand. So iſt denn tatſächlich die Vollfamilie nichts anderes als die wirkliche Norm— wir müſſen uns wieder auf die Beine ſtellen! Die Vollfamilie als die angeſtammte Familien⸗ form, ohne rationaliſierende Verſtümmelung, ohne künſtliche Geburteneinſchränkung, ohne Geburtenliberalismus— das iſt voll- familie. Ihr ſtehen als bedauerliche Doppel⸗ gänger jene erbbelaſteten Familien gegenüber, in denen hohe Kinderzahl als Krankheits⸗ ſymptom auftritt, dazu gehören auch die aſozia⸗ len und Trinkerfamilien. Und wiederum geht die Verwirrung ſo weit, daß man dieſe Groß⸗ familien mit den erbgeſunden Vollfamilien 3 und gedankenlos in eine Reihe ellt. Auch das iſt liberaliſtiſchen Urſprungs. Denn in der Nachkriegszeit hat man im Kampfe ge⸗ gen den Kinderſegen, in der Abſicht, unſer Volk in den Geburtenrückgang hineinzuſteuern, die erbgeſunde Vollfamilien zu diffamieren ge⸗ ſucht und ſie deshalb zu den unerwünſchten Großfamilien eingereiht. Wenn unſer Volk wieder geſunden und wieder leben ſoll, muß dieſe Irreführung wieder rückgängig gemacht und muß die geordnete Vollfamilie wieder ver⸗ ſtanden werden und wieder zu ihrem vollen und berechtigten Anſehen gebracht werden. Darin ſieht der RdK.(Reichsbund der Kin⸗ derreichen) eine ſeiner vordringlichſten Aufga⸗ ben. Der Rd. darf nicht als ein„gleichgeſchal⸗ teter Verband“ angeſehen werden, denn einer⸗ ſeits iſt er zu vier Fünfteln ſeines Beſtandes erſt nach der Machtergreifung aufgezogen wor⸗ den, andererſeits iſt er dem Raſſenpolitiſchen Amt der NSDAP. angegliedert und hat ſeine Aufgaben im neuen Reich erhalten. Er hat eine Ausleſe von 250,000 erbgeſun⸗ den Vollfamilien zuſammengeſchloſſen und führt mit 5500 Ortsgruppen den Kampf für die bevölkerungspolitiſche Aufklärung und für die Ueberwindung des Gebur⸗ tenliberalismus. Der Rd. iſt kein Fürſorgeverband und gibt keinerlei Unter⸗ ſtützungen; er wehrt ſich im Gegenteil mit Recht dagegen, daß in manchen Kreiſen der Kinderreichtum noch immer als eine Unter⸗ ſtützungsangelegenheit betrachtet und mit un⸗ erbetenem Mitleid beläſtigt wird. Bei dieſer Abwehr ſollte ihm allſeitig geholfen werden. Es iſt ſchon ſo: Die Vollfamilie wird von Fehr vielen nicht mehr verſtanden, aber ſie muß wieder verſtanden werden. Die Luftwaffe ehrt horſt Veſſel Kranzniederlegung an ſeinem Grabe in Berlin. 8s Berlin, 15. Mai. Zur gleichen Zeit, da in Dortmund dem neuaufgeſtellten Fliegergeſchwader„Horſt Weſſel“ feierlich die Fahnen übergeben wurden, legte im Auftrag des Reichsminiſters der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe General- Oberſt Göring der ſtellv. Chef des Perſonalamtes des Reichsluftfahrt- Miniſteriums General⸗ leutnant von Hitzendorf einen großen Lorbeerkranz mit Frühlingsblumen am Gra⸗ be Horſt Weſſels auf dem alten Nikolaifried⸗ hof nieder. S A.⸗Männer hielten Ehrenwache am Grabe, das gerade an dieſem Tage von vielen Volksgenoſſen zu ehrendem Andenken aufgeſucht wurde. 1 1 RRV e eee ber J vg üg wer fene d deere en Die polniſche Regierung zurückgelrelen General Skladkowſki mik der Kabinelts bildung beaufkragt DB. Warſchau, 15. Mal. Die Ne⸗ gierung Koscialkowſki hal dem polniſchen Staakspräſidenklen ihren Rück krilt er⸗ klärk. Skaakspräſidenk Moseich! hal den Rückkritk angenommen und den General Skladkowſhki mit der Neubildung der Regierung beauftragt. Die Gründe für den Kabineklswechſel in Polen. Warſch au, 15. Mal. Der mit der Neu- bildung des Kabinekts beaufkragke General Skladowſki hat in den Regierungen des Warſchalls Pilſudſſi in ſechs Kabi⸗ nekken in der Zeit von 1926 bis 1933 das Amt des Innenminiſters geführt. Er gilt als ein Mann der ſtarken Hand und ener— giſchen Entſcheidungen. Die innenpolitiſchen Spannun⸗ gen, zu deren Ueberwindung das neue Ka- binekt berufen ſein wird, ſind einerſeiks in der Entwicklung der Wirkſchafkslage be⸗ gründet, die letzthin zu den Deviſenbeſchrän⸗ kungen und enkſprechenden Maßnahmen auf dem Gebiet des Handels geführk haben. An- dererſeits haben die von kommuniſti⸗ ſchen Hetzern veranlaßten Arbeiksloſen- unruhen, die u. a. in Krakau und Lemberg zu blutigen Zuſammenſtößen geführt haben, die Frage energiſcher Maßnahmen gegen die Arbeitsloſigkeit in den Vordergrund geſchoben. das neue polniſche Kabinelt? Warſchau, 15. Mal. Vorausſichtlich wird die neue polniſche Regierung wie folgt zuſammengeſetzt: Miniſterpräſtdent und Inneres: Skladkowſki General (bisher zweiter Staats- ſekretär im Krlegsminiſterium), Außeres: Beck; Finanzen: Kwiakowſki, Soziale Fürſorge und Arbeit: Kosclalkowſki (bisher WMiniſterpräſtdent), Handel und In⸗ duſtrie: Roman(bisher zweiter Unker⸗ ſtaaksſekrekär im Miniſterium für Aeußeres), Juſtiz: Staatsanwalt Grabowſki. Die übrigen Miniſterpoſten bleiben vor⸗ ausſichklich unveränderk. In maßgeblichen politiſchen Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß mit General Sklad⸗ kowſki einer der nächſten Mitarbeiter des Warſchalls Pilſudſki an die Spie der Re⸗ gierung kritt. Der Regierungswechſel ſelbſt enkſpreche der Gepflogenheit, nach Abſchluß der Haushaltskgung des Parlaments die Re— gierung unker Berüchkſichtigung der jeweils für die nächſte Periode vordringlichſten Fra- gen umzubilden. Unker dieſem Geſichtspunkt darf man alſo aus der Ernennung des Ge⸗ nerals Skladkowſki, der in vielen Kabinel⸗ ken des Marſchalls als energiſcher Innenminiſter bekannkgeworden iſt, folgern, daß als das Vordringlichſte eine ſtarke Hand im Innern gilt, um allen radika⸗ len Strömungen links und rechts enkgegen⸗ zukreken. Die Zuſammenſetzung des neuen Kabinetts läßt erkennen, daß ſowohl die außenpolitiſche wie die finanzpolitiſche Linie der Regierung unverändert bleiben werde. In Regierungskreiſen wird beſonders be⸗ kont, daß enkgegen allen Gerüchten der letz- ken Wochen, die von dem inneren Zerfall des ehemaligen Pilſudſkilagers zu ſprechen wuß- ken, die neue Kabinekksbildung einen Beweis für die Beſtändigkeit der Regie- rung und die Konſolidierung der unker ihr ſtehenden Gruppen bedeukek. Neugliederung des Auswärligen Amts Starker Ausbau der Wirtſchaftsabteilung. Berlin, 15. Mai. Die ſchon ſeit länge⸗ rer Zeit geplante Reorganiſation des Auswär⸗ tigen Amts wird im Laufe des Monats Mai durchgeführt. Die neue Gliederung des Aus⸗ wärtigen Amts wird äußerlich der Vor⸗ kriegsorganiſation der Behörden in⸗ ſofern ähneln, als die Bearbeitung der poli⸗ tiſchen Angelegenheiten in einer geſchloſſenen politiſchen Abteilung und die der geſamten wirtſchaftlichen Fragen in einer Wirtſchaftsabteilung erfolgen wird. Der Aus⸗ gangspunkt der Reorganiſation iſt in der in den Nachkriegszeiten eingetretenen. Verſchie⸗ bung des Aufgabenkreiſes des Außenmini⸗ ſteriums zu ſuchen. Die bisher beſtehenden Dreiländerabteilungen, in denen ſowohl die politiſchen, wie auch ein Teil der wirtſchaft⸗ lichen Angelegenheiten der betreffenden Län⸗ dergruppen bearbeitet wurden, werden nun⸗ mehr in eine einzige, unter einem Miniſterial⸗ direktor ſtehende politiſche mengefaßt. Die Abteilung, die künftighin nur die politiſchen Fragen zu bearbeiten haben wird, gliedert ſich in eine europäiſche und eine außereuropäiſche Gruppe, an deren Spitze je ein Geſandter ſteht. Durch dieſe Neuregelung wird u. a. erreicht, daß die Be⸗ arbeitung der die großen europäiſchen Länder England, Frankreich und Italien betreffenden politiſchen Fragen künftighin in einer Hand liegt. Beſonders hervorzuheben iſt— entſpre⸗ chend den veränderten Aufgaben— die Schaf⸗ fung einer ſtark ausgebauten Wirtſchaftsabteilung, bei der die Bearbeitung der geſamten wirtſchaftlichen Fra⸗ gen zuſammengefaßt iſt, die den geſteigerten Anforderungen der Gegenwart entſpricht und als Mittler zwiſchen den deutſchen Wirt⸗ ſchaftsreſſorts und den fremden Regierungen und Intereſſenten zu dienen hat. Abteilung zuſam⸗ „Ganz Abeſſinien unwiderruflich ilalieniſch“ Unterredung Muſſolinis mit einem Vertreter des„Matin“ S Rom, 15. Mai. Muſſolini ge⸗ währte einem Sonderberichterſtatter des„Ma⸗ tin“ eine Unterredung, in der mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck kommt. daß die Entſcheidung über Abeſſinien unwiderruflich ſei. Niemand in der Welt, ſo erkläret Muſſo⸗ lini. könne daran zweifeln, daß das arbeit⸗ ſame italieniſche Volk ſich leidenſchaftlich den Frieden. den es zur Vollendung ſeines Wer⸗ kes benötige, wünſche. Er. Muſſolini, wolle den Frieden und wolle für den Frieden arbei⸗ ten Wenn man aber verſuche, Italien die Früchte eines mit ſo vielen Opfern be⸗ zahlten Sieges zu entreißen, werde man Italien zum Widerſtand bereit finden. Die Kritik, die man an den in Abeſſinien an⸗ gewandten Verfahren für die notwendige Ausdehnung des italieniſchen Volkes übe, halte er für abſcheulich. Was hätten denn die anderen im Laufe der Jahrhunderte getan? Niemals habe man in der Welt rückſtändigen Völkern ſeinen Willen anders aufzwingen können als mit Gewalt. Nur auf dieſe Weiſe ſei das größte Imperium dieſer Welt erobert worden. Man wende ein, damals habe es noch keinen Völkerbund gegeben. Er frage zurück, ob es denn nicht trotzdem ein Recht gegeben habe. Sei das Recht nicht älter als der Völ⸗ kerbund und dieſer menſchlichen Einrichtung übergeordnet? An Italien habe man nur eine Erfahrung mit Sanktionen machen wollen. Man habe es für ſchwach gehalten, für arm an Gold und Rohſtoffen. Gleichzeitig mit Italien habe man den Faſchismus erwürgen wollen. Frohen Herzens habe man einen ſchnellen Zu⸗ ſammenbruch vorausgeſagt. Es ſei dadurch aber nur gelungen, das italieniſche Volk zu galva⸗ niſieren und erfindungsreich zu machen, aus ſeinem Boden unerwartete Reichtümer heraus⸗ zuholen. Mit Abſicht habe man alle Möglich⸗ keiten zur Wiederherſtellung des Friedens ſcheitern laſſen. Muſſolini erklärte weiter, er wolle ſich jedoch darüber heute nicht entrüſten. denn das habe einen totalen Sieg und ein Reich gebracht. Zu Beginn ſeien ſeine An⸗ ſprüche nicht übertrieben geweſen. Heute recht⸗ fertige der Sieg der Truppen deren Opfer, und die vom italieniſchen Volk ertragene Un⸗ bill verlange größere Anſprüche. Im April habe er in Genf unmittelbare Verhandlungen vorgeſchlagen. Dieſe habe man abgelehnt. Heute ſei ganz Abeſſinien unwiderruflich, völlig und endgültig allein italieniſch. In Frankreich würden jetzt Männer an dio Macht kommen, die es ſtets zu ihrer Aufgabe gemacht hätten, dem Frieden zu dienen. Er wolle nicht daran zweifeln, daß ſie damit be⸗ ginnen würden, Italien den Frieden zu laſ. ſen. Von dem Berichterſtatter daran erinnert, daß Muſſolini in einer Unterredung im Sep⸗ tember erklärt habe,„militäriſche Sanktionen würden die Gefahr einer UAmgeſtaltung der europa iſchen Landkarte bedeuten“, erwi⸗ derte Muſſolini:„Was ich Ihnen damals über die militäriſchen Sanktionen geſagt habe, wie⸗ derhole ich heute für den Fall einer Verſchär⸗ fung der wirtſchaftlichen Sanktionen— unwi⸗ derruflich. Geben Sie das wieder. Es iſt nötig, daß Europa dieſes Wort hört, dieſen Schrei eines Volkes, das ſein Imperium ge⸗ wollt und das es durch ein gewaltiges Opfer erreicht hat. Wenn es nötig ſein ſollte, wird es dieſes Imperium mit ſeinem ganzen Mut, mit allen ſeinen Kräften zu verteidigen wiſſen. „dem Gründer des Kaiſerreichs“ Der Schluß der Sitzung der italieniſchen Kammer. Rom, 14. Mai. In der Feſtſitzung der ita⸗ lieniſchen Kammer haben ſämtliche anweſende 308 Abgeordnete die beiden Geſetzesvorlagen über die Ausrufung der italieniſchen Souve⸗ ränität über Abeſſinien angenommen. Be⸗ kanntlich nahmen gegen 80 Kammerabgeord⸗ nete an dem Feldzug in Oſtafrika teil. Zum Schluß der Kammerſitzung feierte der Präſident, Graf Ciano, die Verdienſte Muſ⸗ ſolinis, dem das ganze italieniſche Volk ſich zum Dank verpflichtet fühle. Die Kammer beſchloß auf Vorſchlag ihres Präſidenten. als Zeichen unvergänglicher Dankbarkeit, in der Kammer eine große Ge⸗ denkplatte mit der Inſchrift anbringen zu laſ⸗ ſen:„Am 9. Mai des Jahres 14 der faſchiſtt⸗ ſchen Zeitrechnung hat Muſſolini das Kai⸗ ſerreich gegründet.“ der Wiederaufbau in Addis Abeba Vor der Wiedereröffnung der Nationalbank. §s Addis Abeba, 15. Mai. Die europä⸗ iſche Bevölkerung in der abeſſiniſchen Haupt⸗ ſtadt beginnt langſam ihre von den Plünde⸗ rern zerſtörten und niedergebrannten Geſchäfte und Privathäuſer wieder aufzubauen. Auch die Schwierigkeiten in der Lebensmittelver⸗ ſorgung werden bald behoben ſein, da mehrere Eiſenbahnzüge mit Verpflegung von Dſchibuti im Anrollen ſein ſollen. Die italieniſchen Truppen ſind gezwungen, ſich ausſchließlich aus ihren eigenen Heeresbeſtänden zu verpfle⸗ gen, da in der Stadt keinerlei Nah⸗ rungsmittel zu erhalten ſind. Die Banken haben ihre Schalter noch nicht wieder geöffnet. Auch die Nationalbank von Aethiopien, mit der vor allem die hier le⸗ benden Europäer arbeiten, iſt noch geſchloſſen, jedoch ſoll ihre Wiedereröffnung durch den italieniſchen Gouverneur unmittelbar bevox⸗ ſtehen. f Naliens Verhältnis zum Völkerbund Ratsſitzung erſt am 22. Juni? 85S London, 15. Mai. Wie der römiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ aus guter Quelle erfahren will, wird Muſſolin: ſeine Entſcheidung über Italiens Verhältnis zum Völkerbund nicht vor dem Zuſammen⸗ tritt des Rates treffen. Man nehme an, daß die Sonderſitzung des Völkerbundsrates bis 22. Juni verſchoben werden wird. Muf⸗ ſolini ſei nicht geneigt, den Völkerbund zu verlaſſen, es ſei denn, daß er durch die Fort⸗ ſetzung der Sanktionen dazu gezwungen wer. de. Man hoffe, daß Italien in den nächſten ſechs Wochen die neue franzöſiſche Regierung überreden werde, die vollendeten Tatſachen anzuerkennen und Großbritannien zu der glet⸗ chen Einſtellung zu gewinnen. In politiſchen Kreiſen in Rom nehme man an, daß die neue franzöſiſche Regierung ſich mit Moskau in Verbindung ſetzen werde, ehe ſie ihre Völker⸗ bundspolitik feſtlegen wird. Ein mnſteriöſer Kaufverlrag als Malerial gegen Großbritannien? 88 London, 15. Mai. Der„Daily Herald“ berichtet eine ſenſationelle Geſchichte über einen Kauſvertrag von drei Millionen Du m⸗ dumgeſchoſſen für Abeſſinien, der ofſenbar unter Ausnutzung der Unkennimis des abeſſiniſchen Geſandten in London ein⸗ geleitet wurde, um der italieniſchen Regierung ein Dokument in die Hand zu ſpielen, das als Material zur Propaganda gegen Großbritan⸗ nien benutzt werden könnte. Ein gewiſſer Oberſt Guſtav Metzler, ſo ſchreibt der„Daily Herald“, überredete den abeſſiniſchen Geſandten, einen Auftrag zum Ankauf von drei Millionen Stück Patronen mit Weichſpitzgeſchoſſen in Birmingham zu unterzeichnen. Die Patronen wurden tat ſäch⸗ lich niemals geliefert, dagegen ſind Photographien des unterzeichneten Kauſver⸗ trages von der italieniſchen Regierung dem Völkerbund„als Beweismaterial“ zugegangen. Der abeſſiniſche Geſandte habe, wie der Dai⸗ ly Herald“ weiter berichtet, offen zugegeben, daß er das Dokument unterzeichnete, da er nicht geahnt habe, daß es ſich in Wirklichkeit dabei um Dumdumgeſchoſſe handelte. Er habe dunn mehr in der Angelegenheit gehört, und er myſteriöſe Oberſt Metzler ſei 0. ſchwunden. g een Nachforſchungen ergaben, daß die Firma die Proben der Munition an die Botſchaft ſchickte, tatſächlich keine Munitionsfabrik, ſon⸗ dern ein offenes Geſchäft für Jagdmunftion in Birmingham iſt e — „22 —— 2 2 2 2 ge⸗ per witd Nut ſſen. ab ende agen hude⸗ de⸗ 'otd⸗ Ruf. s bes icher Ge. la hiſti⸗ gi⸗ ſche aus int mis nen daß biz ful i her · ſten chen lel⸗ hen elle in et⸗ Jams fag, den 16. Mai 1936 Am Fonnlag wird in Frankfurt eröffne: Die größle Landwirtſchafts⸗Ausſlellung Europas Frankfurt a. M., den 14. Mai. Im Jahre 1887 hat Max Eyth— eben erſt im Munde ganz Deutſchlands— die erſte große landwirtſchaftliche Ausſtellung Deutſch⸗ lands in Frankfurt am Main eröffnet. Die 3. Reichsnährſtandſchau im Reich Adolf Hitlers iſt gleichfalls in Frankfurt eingekehrt. 200 Preſſeleute aus ganz Deutſchland ſind zu einer Vorbeſichtigung eingeladen geweſen. Sie wan⸗ derten an den Ständen vorbei, durch die Hal⸗ len, an den Zelten entlang, durch die Zelte— nein: ſie jagten beinahe vorbei und brauchten nahezu drei Stunden. Es war eine phantaſtt⸗ ſche Jagd durch einen Maelſtrom von Ein⸗ drücken. Lokomotiven. Lokomobile. Raupenſchlepper. Künſtler, die an Plakaten und Bildtafeln pin⸗ ſelten. Schreiner, Monteure. Die erſten Ziga⸗ rettenverkäufer. Zelte, Hallen, Hallen, Zelte. Ueberall wird noch geſchafft. An mancher Stelle ſiehn es aus, als könne in Wochen nicht fertig werden, was doch, wir wiſſen es, im Sonntagvormittag fix und fertig ſtehen wird. Die Eiſenbahn bringt 600 00 Menſchen nach Frankfurt Seit heute früh ſind die erſten Wa⸗ gen mit Vieh eingetroffen. Alle zwei Stunden wird ein neuer Zug mit Pferden, Kühen, Schweinen, Schafen und anderem Getier aus⸗ geladen. Für jedes ſteht Stall und Box bereit, Futter, Stroh, Lageſtatt. Jede Landſchaft hat ihren eigenen Zug entſandt. Aus Weſtjfalen, aus Oſtpreußen— und ſo fort. Die Losmänner werden für 25 000 RMk. Gewinn. erkaufen. Die Beſucher werden u. a. 100 00% Mutterkäſebrote verzehren. Als wir die Ausſteaung verließen, rollten ſechs ſchwere Laſtwagen mit Würſtchen an— und dies in der Stadt der Frankfurter Würſtchen * Im Ausſtellungsgelände ſteht ein ganzer Erbhof— ſamt allem, was dazu gehört. Auf Rieſentafeln in ſeiner Nähe wird veranſchau⸗ licht, was der Bauer zum Beſten ſeiner Tiere, ſeiner Pflanzen, ſeiner Reben tun darf— und was nicht. Es ſind mit einer unheimlichen Naturtreue alte Ställe nachgebaut; mit hän⸗ genden Türen, verroſteten Riegeln, dunkel, dumpf. Echt bis auf die ſchlecht gelegten elek⸗ triſchen Leitungen. Miſerable Hühnerſtälle. limme Schweinekoben. Dies alles ſo, wie es leider noch tauſendfach vorhanden iſt. Und dicht daneben das gute Beiſpiel— das Volks⸗ vermögen mehren hilft, das ſaubere Zuſtände ſchafft und dem Reich dient. Es iſt nichts vergeſſen. Da ſtehen Pflüge, Eggen, andere landwirtſchaftliche Maſchinen — verroſtet, verkommen.„Ja, Bauer, Du mußt ſie über Winter nicht im Freien ſtehen laſſen, zu was haſt du den Schuppen?“ Und daneben blinken die gutgehaltenen Maſchinen. Die Bauersfrau, die geplagteſte Frau im Lan⸗ de, wie unſer Führer ſagte, muß gelegentlich lange auf den Knien liegen— um irgend etwas zu ordnen. zu ſortieren, zu arbeiten— ein mächtiges Wandbild zeigt ſinnfällig, wie⸗ viel leichter man ſich manches machen kann: manchmal genügen ein paar Säcke als Unter⸗ lage. * Es gibt eine Abteilung für Hartwurſt. Hat man eine Ahnung, was nötig iſt, um auf ihr einen Preis zu bekommen? Die Firmen lie⸗ fern im Januar ihre Lebensmittel ab. Sie werden auf einem Dampfer verfrachtet und rund um Afrika geſchickt. Es iſt nicht billig, aber es iſt probat. Ueberſteht ihr den Aequa⸗ tor, Würſte, nun gut, dann wollen wir weiter⸗ ſehen! Und dann wird die Wurſt einen Mo⸗ nat vor der Ausſtellung aufs Neue geprüft, erprobt und mit Preiſen bewertet. Man ſoll nicht zuviel Bienen auf einer Ausſtellung zeigen.„Sie ſind uns mitunter fortgeflogen und haben die Zuſchauer zer⸗ ſtochen. Wir zeigen diesmal nur Königinnen — unter Glas. Und ſind glücklich, dafür feſt⸗ ſtellen zu können, daß die Zahl der Bienenvöl⸗ ker in Deutſchland auf 2,5 Millionen geſtiegen iſt.· 5 An einer Wand, mannsgroß, ein Kartoffel⸗ käfer. Er rückt gegen unſere Weſtgrenze an. Wir müſſen eine 100⸗km⸗Zone ſchaffen, in der wir ihn rückſichtslos bekämpfen. Er kann gar nicht groß genug an die Wände gemalt wer⸗ den. Jeder Bauer muß ihn auf den erſten Blick erkennen. Nirgends iſt die Ausſtellung„tot“. Tabak? Ja, aber auch gleich eine Zigarrenmacherei, in der Zigarren aus deutſchem Tabak mit ausländiſcher Beimiſchung gedreht, gewickelt werden und gleich an die Beſucher zu verkau⸗ fen ſind. Eine materialiſtiſche Schau? Alles, nur das nicht. Schlichte, ſchöne Wandgemälde. Da iſt cines. Bauernhochzeit. Der Jungbauer und ſeine Erwählte. Hinter ihr ſteht die ganze Sippe. Der Bauer ſieht— das Bild verſinn⸗ bildlicht es— er heiratet nicht nur das Mäd⸗ chen, ſondern die ganze zu ihr gehörige Erb⸗ maſſe. Er achte darauf, daß das Blut rein er⸗ Von unſerem Frankfurter Mitarbeiter. halten wird. Der Segen vieler Kinder wird klar. Mächtige, buntgemalte Bauernſchränke aus Odenwald und Vogelsberg ſtehen herum — ſie werden die Bauernſtube zieren, die in dieſer vielfältigen Schau nicht fehlen kann. * Wie wundervoll heben ſich die roten Käſe⸗ laibe(„Edamer“ und„Holländer“) auf dem Schneeweiß des Standes Milchwirtſchaftsver⸗ Welcher Käſe band Rheinland⸗Weſtfalen ab. zeigen, auf was es ankommt. Jeder kann es verſtehen * Im Reichsnährſtandhaus gibt es unter vielen anderen auch eine Abteilung, die ſich mit der Geſundheitspflege auf dem Lande be⸗ faßt. Mit Zahnbehandlung, Wöchnerinnen⸗ pflege, mit Sport auf dem Lande und mit der rechten Kinderernährung. Und der Kunſtwille des deutſchen Bauern wird in vielen Dokumenten ſichtbar— neben Vor der drillen Reichsnährſtandsſchau Auf dem Gelände der Reichsnährſtandsausſtellung in Frankfurt am Main, deren Eröff⸗ nung in einigen Tagen erfolgt, wird mit Hochdruck gearbeitet. Im Hintergrund ſieht man den Muſter⸗Bauernhof, eine der beſonderen Sehenswürdigkeiten der Ausſtellung. fehlt? Deutſchlands Bauerntum zeigt ſeinen ganzen Reichtum. Düngen! Jeder harte Konkurrenzkampf der Firmen iſt verſchwunden. Sie ſtellen gemein- ſam aus und zeigen in künſtleriſch hochwerti⸗ gen Panoramen die Bedeutung des Düngens. Ehe die Kunſtdüngemittel in großem Umfang ihr Werk begannen, lieferte Bavern verhält⸗ nismäßig die meiſten landwirtſchaftlichen Er⸗ zeugniſſe.(Immer prozentual auf den Boden umgerechnet.) Heute liefert es die wenigſten und bezieht auch die wenigſten Kunſtdüngemit⸗ tel. Man ſieht, es iſt noch zu arbeiten. Aber der Angriff iſt auf breiter Front entbrannt. Die große Erzeugungsſchlacht kann nur ganz gewonnen werden, wenn auch der Gedanke der Zuſammenlegung ſich durchſetzt. Gemar⸗ kungen vor und nach der Zuſammenlegung (Scherl Bilderdienſt, K.) denen Kunſtentartungen der Nachkriegszeit eine üble Rolle ſpielen. Als Abſchreckung n et⸗ tel. * Als wir den feierlichen Vorraum zur Aus⸗ ſtellung betraten, monumental umgeſtaltet, von eindringlicher Würde und Schlichtheit, er⸗ lebten wir die Chorprobe hunderter Arbeits⸗ dienſtleute mit. Und durch den weiten Raum floſſen die Klänge eines neuen Inſtrumentes, des„Hellertions“, das Bruno Helberger, Pia⸗ niſt von zu Hauſe, mit dem Phyſiker Dr. Ler⸗ tes erfunden hat. Es dient in erſter Linie der choriſchen Geſtaltung von Gemeinſchaftsfeiern. Auf der 3. Reichsnährſtandausſtellung wird es zum erſtenmale einem größeren Kreis zu Ge⸗ hör gebracht. Weitere Beſſerung des Arheilseinſatzes im April im Bezirk des Landesarbeitsamtes Heſſen Im April hat ſich der Arbeitseinſatz wei⸗ ter gebeſſert Die Zahl der Arbeitsloſen nahm um 10 151 oder 8.2 v. H. des Standes von Ende März ab. Die Aufnahmefähigkeit der freien Wirtſchaft war jedoch erheblich grö⸗ ßer, als dies in der Abnahme der Zahl der Arbeitsloſen um 10 151 zum Ausdruck kommt; denn der Perſonenkreis der bei Notſtandsar⸗ beiten Beſchäftigten konnte gleichzeitig um 4132 geſenkt werden. Von den Arbeitsämtern wurden im April 113 127 Arbeitsloſe gezählt,. davon waren 14 349 oder 12.7 v 5. Frauen. Gegenüber dem Höchſtſtand des letzten Winters (Januar 1936= 155 329 Arbeitsloſe) iſt die Arbeitsloſigkeit demnach bis Ende April be⸗ reits um rund 42200 zurückge⸗ gangen, während die Abnahme im Vor⸗ jahr vom winterlichen Höchſtſtand bis zum 30. April erſt rund 39 500 Arbeitsloſe betrug. Von den 17 Arbeitsämtern im Landesar⸗ beitsamtsbezirk hatten nur 2 eine leichte Zu⸗ nahme der Zahl der Arbeitsloſen zu verzeich⸗ nen, die in einem Bezirk auf Entlaſſungen aus der Lederinduſtrie zurückzuführen iſt, während in dem anderen, in hem der Arbeitseinſatz in⸗ folge ſeiner überwiegend landwirtſchaftlichen Struktur in der Hauptſache von der Aufnahme⸗ fähigkeit der Außenberufe abhängt, ungünſtige Witterung die Entwlcklung hemmte. Auch in faſt ſämtlichen Berufsgruppen be⸗ wegte ſich der Arbeitseinſatz in aufſtei⸗ gender Richtung. Faſt zwei Drittel der Abnahme(rund 6300) entfielen auf die Außenberufe, davon wies wiederum das Bau⸗ gewerbe, in dem über 4300 arbeitsloſe Fach⸗ und Hilfsarbeiter weniger gezählt wurden, den ſtärkſten Rückgang auf In den Berufsgruppen „Induſtrie der Steine und Erden“ und„Land⸗ wirtſchaft, Gärtnerei. Tierzucht“ wurden 938 bezw. 340 Arbeitsloſe weniger gezählt als Ende März Von den Konjunkturgruppen hatte die Berufsgruppe„Eiſen⸗ und Metaller⸗ zeugung und»verarbeitung“ die ſtärkſte Ent⸗ laſtung(minus 1126 Arbeitsloſe); es folgen PDP das„Holz, und Schnitzſtoffgewerbe“ mit einer Abnahme um faſt 700. die Berufsgruppe „Gaſt, und Schankwirtſchaftsgewerbe“ mit 469 und das„Bekleidungsgewerbe“ mit rund 330. Die Zahl der arbeitsloſen Angeſtellten ging im April um faſt 300 zurück. Ende April wurden in der Arbeitsloſenver⸗ ſicherung 16 127, in der Kriſenfürſorge 49 739 Hauntunterſtützungsempfänger gezahlt. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in bei⸗ den Unterſtützungseinrichtungen zuſammen iſt demnach gegenüber dem Stand von Ende März um 6583 oder 9.1 v. H. zurückgegangen. Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbs⸗ loſen betrug Ende April 21379. alſo 1035 oder 4.6 v. H. weniger als Ende März. In der wertſchaffenden Arbeitsloſenfürſorge wurden am 30 April 12 991 Volksgenoſſen beſchäftigt. darunter befanden ſich 326 Perſonen, denen die Unterſtützung gemäß Abſchnitt I 8 1 Ziffer 7 des Geſetzes vom 1. Juni 1933 weiterge⸗ zahlt wird. Die Zahl der Notſtandsarbeiter iſt ſomit gegenüber dem Stand von Ende März um 4132 zurückgegangen. Keine Parleigenoſſen in Audenlenverbindungen Anordnung von Rudolf Heß: Der Stellvertreter des Führers hat die ſol⸗ gende Anordnung erlaſſen: Im Intereſſe einer einheitlichen Ausrich⸗ tung des deutſchen Studententums verbiete ich hiermit Parteigenoſſen und Angehörigen von Gliederungen der Partei, die noch auf deutſchen Hoch- und Fachſchulen ſtudieren, die Mitgliedſchaft bei einer noch beſtehenden ſtu· dentiſchen Verbindung oder Vereinigung. gez.: R. Heß. nn n Jahrgäſte und Beſahßung des „Hindenburg“ im Römer Begrüßung durch Oberbürgermeiſter Dr. Krebs. Frankfurt a. M., 14. Mai. Nach der Landung des Luftſchiffes„Hindenburg“ auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main begaben ſich die Fluggäſte, ſowie die Beſatzung des Schiffes in den altehrwürdigen Römer, wo ſie von Oberbürgermeiſter Dr. Krebs in herzlichen Worten begrüßt wurden. Hier fan⸗ den ſich auch Gauleiter Sprenger, Chefkon⸗ ſtrukteur Dr. Dürr, Miniſterialrat Chri- ſtianſen, ſowie die übrigen Perſönlichkeiten ein, die bereits bei der Landung des Luftſchif⸗ fes auf dem Flugplatz zugegen waren. Beſon⸗ ders den Ausländern war dieſer Wechſel zwi⸗ ſchen der Fahrt mit dem Luftſchiff„Hinden⸗ burg“, dieſer modernen und einzigartigen Schöpfung deutſchen Erfindergeiſtes und deut⸗ ſcher Ingenieurkunſt, und den wundervollen hiſtoriſchen Räumen mit ihrer großen geſchicht⸗ lichen Vergangenheit ein großes Erlebnis. Oberbürgermeiſter Dr. Krebs wies auf das denkwürdige Ereignis dieſer erſten Landung des Lufiſchiffes„Hindenburg“ nach ſeiner Nordamerikafahrt hin und zeigte gleichzeitig mit großer Genugtuung die engen und freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen auf, die von jeher zwiſchen der alten Kaiſer⸗ und Krönungsſtadt Frankfurt a. M. und den Vereinigten Staaten von Nordamerika beſtanden haben. Schon allein die Tatſache, daß 28 Städte in Nord⸗ amerika Frankfurts Namen tragen, zeige am deutlichſten dieſe Verbundenheit. Die große Bedeutung dieſer erſten Fahrt des„Hinden⸗ burg“ nach Amerika liege vor allem darin, daß damit der beſte Beweis für die Möglichkeit eines regelmäßigen Luftverkehrs auf dieſer Linie geliefert ſei. Dr. Krebs forderte dann die Fluggäſte und Mitglieder der Beſatzung auf, ſich in das Goldene Buch der Stadt Frankfurt einzu⸗ tragen. Im Rahmen eines gemütlichen Beiſammenſeins gab der Oberbürger⸗ meiſter ſchließlich unter dem Beifall der An⸗ weſenden Kenntnis vom Glückwunſch⸗ telegramm, das der Reichsminiſter für die Luftfahrt, Hermann Göring, aus An⸗ laß der erfolgreichen Ueberqeuerung des Nord⸗ atlantiks durch das Luftſchiff„Hindenburg“ geſandt hatte. Als Andenken an dieſe erſte glücklich verlaufene Fahrt erhielt jeder Paſſa⸗ gier und jedes Beſatzungsmitglied ein künſt⸗ leriſch ausgeſtaltetes Gedenkblatt der Stadt Frankfurt a. M. Jernſehſprechverkehr hamburg— München Berlin, 15. Mal. Nach dem Vorkrag von Dr. Gükt auf dem Empfangsabend des Außenpolitiſchen Amkes begaben ſich die Teilnehmer, die ſich zur Vorführung des Fernſprechverkehrs eBrlin—Leipzig mit Ge- ſprächen angemeldet halten, unker Führung von Staaksſekrekär Ohneſorge in die Fernſehſprechſtelle am Columbushaus am Poksdamerplaß, um von hier aus ihre Ge⸗ ſpräche mit Leipzig durchzuführen. Dieſe Fernſehgeſpräche wurden nun zum erſten Mal in der Geſchichte des Fernſehens an einen dritten Ort, nämlich in das Hokel Ad- lon, überkragen, wo die weillenden in- und ausländiſchen Gäſte des Empfangsabends die Geſpräche ausgezeichnet verſtehen und ſehen konnten. Im Hotel Adlon waren zu dieſem Zweck vier normale Fernſehempfangsappa⸗ rate, zwei für eLipzig und zwei für Berlin, aufgeſtellt. Das erſte Geſpräch führte Skaaksſekretär Ohneſorge mit dem Leipziger Oberbürgermeiſter Dr. Gördeler. Bei dieſer Gelegenheik kündigte Staaksſekrekär Ohneſorge an, daß im Frühjahr des nächſten Jahres die Fernſehſprechſtrecke Berlin—Leip⸗ zig bis nach Hamburg und München, alſo auf eine Enkfernung von 1000 Kilometer, aus- gebaut werden würde. Neues Dornier-Flugzeug für den Transozeanluftverkeht Friedrichshafen, 15. Mai Am Vo⸗ denſee wurden in den letzten Tagen mit einem Dornier⸗Langſtreckenflugboot„Do 18“ erfolg⸗ reiche Probeflüge durchgeführt. Das Flugboot iſt in ſeinem Aufbau unter Ausnutzung der mit den Dornierwalen gemachten Erfahrun⸗ gen ärodynamiſch durchgebildet. Der Antrieb erflogt durch zwei Junkers Jumo⸗Dieſelmo⸗ toren, die hintereinander angeordnet ſind und als eine Zug⸗ und Druckſchraube arbeiten. Das Flugbovt ſoll im Poſtdienſt auf der Strecke über den Südatlantik, die ſeit zwei⸗ einhalb Jahren im regelmäßigen Dienſt von der Deutſchen Lufthanſa mit Dornierwalen be⸗ flogen wird, eingeſetzt werden. Die Dornier „Do 19“ iſt jedoch infolge ihres großen Flug⸗ bereichs in der Lage, alle in Frage kommen⸗ den Ozeanlinien zu befliegen. Wie wir von den Dornier⸗Werken erfahren, iſt das Flugboot dieſer Tage von der Deut⸗ ſchen Lufthanſa übernommen worden. * 4 Jams fag, den 16. Mai 1936 2 2 9 die Vormſer Maimeſſ Von Georg Richard Roeß. De Mai is gekumme, die Bääm' ſchlage aus, Do renne die Wormſer zur Maimeſſ' enaus, Zur Maimeſſ' am Rheine, zur alt' Kiſſelswiſſ', Wie frieher des Steine, ſo hot ſe's Geriß. Sie is e Anziehung, ſie is en Magnet Forn Schorſch unn forn Schambes, for Guſchtel unn Greth. For Babbe unn Mamme en Feſchfeierdaag, Unn leit's dort zuſamme, kummt Großvadder aach. Unn werklich, des is e Vergniegepläſier, Was mer do all' kann gucke unn ſchlucke uff ihr, 10 mer do all' ſchenkt ſich unn ſchwenkt ſich ezu, Des geht, krieh' die Kränk, uff kee Haut vunn'rer Kuh! Do orjelts unn gorjelts ſich nor noch mit Wein, Do dudelts unn trudelts enaus unn enein, Do ſchiebt ſich's unn liebt ſich's, die Dame unn Herrn, Die Jugend ſchunn iebt ſich's unn hott's aach ſchunn gern. f Do trummelt's unn rummelt's, do gaukelt's unn gengt's, Do brozzelt's unn brummelt's, do ſchaukelt's unn dſchenkt's, Do rappelt's unn zappelt's unn Alles is froh, De Babbe, die Mamme: Die Maimeſſ' is do! De Lottermann bleeſt zwar nit mehr ſei' Trumbeet, Elektriſch unn ſpecktriſch die Reitſchul' ſich dreht, Die Bergbahn elektriſch, elektriſch die Rutſch, 's Karuſſell fährt elektriſch, elektriſch die Kutſch'. Die Senſatz⸗, die Attracks⸗ die Kulmination, Des Neiſchte vum Neiſchte, mein Maad unn mein Sohn, Noch nie dogeweſe, noch nie do geſehn, Des kannſchte dort leſe, des ſieſchte dort drehn. Des Neiſchte vunn Mannem, des Neiſchte vunn Meenz, Nee, keener do kannem, geſehe, hot's keen's, Vun Mittag bis Mittnacht, elektriſch beſtrahlt, Unn alles bloß pumplos unn alles bezahlt! Die ganze Stadt riecht nor nach Worſcht, Weck unn Wein, Vunn Frankfort will keens mehr, vunn Worms will es ſein, Denn in Worms danzt die Maimaid zur Mai⸗ meſſ' am Rhein, Drum nix wie ebei, Leit, unn nix wie enei! Hekatombe vunn Ochſe ſinn worre zu Worſcht, Mer braucht nit zu boxe, mer krieht ſchunn ſo Dorſcht. Dem Bacchus, Gambrinus geopfert werd dort In alle Gaſtſtätte, an jeglichem Ort. Gegeſſe, getrunke, gedanzt, des werd aach, Sie tanke unn tunke zum hellichte Daag, Sie danze ſich Franze ins Hoſſebeen nein, Unn ſchaffe unn ſchanze bei Worſcht, Weck unn Wein. Uff de Maimeſſ', de Schreimeſſ', de Freimeſſö am Rhein, Vunn Frankfort will keens mehr, vunn Worms will er ſein, Denn do geht nix driwwer, des is was Enorm's, Des gibt's jo noor eemol: Die Maimeſſ' in Worms! Inkernafſonale Lufffahrlausſtellung in Stockholm Die Eröffnung. Stockholm, 15. Mai. Die Internatio⸗ nale Luftfahrtausſtellung in Stockholm, die 100 Firmen aus 13 Nationen beſchickt haben, wurde am Freitagmittag von König Guſtav V. eröffnet. An der Feier nahmen auch Mitglieder des königlichen Hauſes, der Regierung, des Heeres, des diplomatiſchen Korps und viele Vertreter des öffentlichen Lebens teil. Unter den Diplomaten ſah man einige Herren der deutſchen Geſandtſchaft mit dem deutſchen Geſchäftsträger Dr. Meynen an der Spitze. Die Ausſtellung iſt die dritte und größte die⸗ ſer Art, die bis jetzt hier veranſtaltet wurde. Sie iſt beſonders infolge der großen Beteili⸗ gung Deutſchlands bemerkenswert. Von den drei großen Ausſtellungshallen hat die größte ausſchließlich die deutſche Abteilung belegt. Sie zeigt auf 23 Ständen acht Flug⸗ zeugtypen und verſchiedene Modelle. Die kö⸗ niglichen Gäſte hielten ſich bei dem Rund⸗ gang in der deutſchen Halle am längſten auf. Allgemein fand der„Junkers⸗Flugexrpreß“ Ju 86 größte Beachtung und Bewunderung, desgleichen der leichte Vierſitzer„Taifun“ von den Bayeriſchen Flugzeugwerken. ſowie der neue Mercedes⸗Motor und Junkers⸗Rohöl⸗ Motor für Flugmaſchinenantrieb. Große An⸗ ziehungskraft übte der Dornierſtand mit dem ſchönen neuen Modell D 20 aus. Außer den großen Werken der deutſchen Flugzeugindu⸗ ſtrie waren auch die wichtigſten Induſtriezweige vertreten, die mit dem Flugzeugbau in Ver⸗ bindung ſtehen, wie z. B. die Vereinigten Leichtmetallwerke, IG. Farben, Boſch, Zeiß und andere. „deulſche Jinanzpolilil“ Nur der Beſſerung poliliſch er Beziehungen kann der wellwirkſchafkliche Aufbau folgen Eine Rede Graf zchwerin v. Kroſigks Berlin, 15. Mai. Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin v. Kroſigk ſprach am Freitag vor der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſell⸗ ſchaft in Berlin über„Deutſche Finanzpolitik“. Er führte dabei aus: „Deutſchland habe die aus dem Zuſammen⸗ bruch der Weltwirtſchaft gewonnene Erkennt⸗ nis, daß eine Weltwirtſchaft ſich nur auf der Grundlage geſunder Volkswirtſchaften wieder aufbauen laſſe, in die Tat umgeſetzt. Wenn es Deutſchland gelungen ſei, in er⸗ ſtaunlich kurzer Zeit ſeiner durch Krieg, Ver⸗ ſailler Diktat, Reparationen, Inflation und Kriſe völlig ausgebluteten Volkswirtſchaft Leben und Kraft wiederzugeben, ſo habe es allein dadurch einen wertvollen Beitrag zur Neubelebung der Weltwirtſchaft geleiſtet. Wenn notwendigerweiſe gerade die gewalti⸗ gen Erfolge der deutſchen Wirtſchaftspolitik, die Ingangſetzung der Wirtſchaft und die Wie⸗ dereinſtellung von Millionen Arbeitsloſen in den Arbeitsprozeß, zur einer verſtärkten Einfuhr von Rohſtoffen für Produktions⸗ und Konſumzwecke geführt hatten, ſo ſei das der beſte Beweis für die Richtigkeit der an⸗ fangs genannten Theſe. Und wenn ſich aus die⸗ ſer verſtärkten Einfuhr Deutſchlands Devi⸗ ſenſchwierigkeiten ergeben hätten, ſo ſpräche das weder gegen dieſe Theſe, noch gegen die deutſche Politik, ſondern lediglich für das leider noch immer außerhalb Deutſchlands vor⸗ handene Unvermögen, Auftriebskräfte zu einer nachhaltigen Bewegung der Weltwirtſchaft zu verwenden. Eine wirkliche Beſſerung der welt⸗ wirtſchaftlichen Beziehungen ſei im übrigen nur als Folge einer Beſſerung der politiſchen Beziehungen zu erwarten, die gerade das große Friedensangebot des Führers herbeizuführen vermöge. Nachdem der Miniſter in großen Zügen die Maßnahmen der Reichsregierung zur Geſun⸗ dung der deutſchen Volkswirtſchaft und ihre Erfolge auf wirtſchaftlichem und finanziellem Gebiet dargelegt hatte, wies er auf die Zwangsläufigkeit der Deviſen Geſetzgebung hin, die ein notwendiges Uebel ſei. Die Ro h⸗ ſtoffverteilung in der Welt ſei ein Problem, von deſſen gerechter und den Not⸗ wendigkeiten Rechnung tragender Löſung der Wiederaufbau der Weltwirtſchaft abhänge. Das deutſche Volk erwarte, daß bei einer Er⸗ örterung dieſes Problems nicht etwa die alte Kolonialſchuldlüge aus der Motten⸗ kiſte hervorgeholt würde. Es werde ſich auch in den Zielen ſeiner Bevölkerungspolitik nicht durch den Einwand beirren laſſen, daß dieſe Ziele einen erhöhten Rohſtoffbedarf zur Fol⸗ ge haben würde. Die Entſcheidung über Le⸗ ben oder Sterben eines Volkes könne nicht von Rohſtoff⸗ und Deviſenfragen abhängig ge⸗ macht werden. Das Kolonialproblem Deutſch⸗ lands könne auch nicht mit dem Argument ab⸗ getan werden, daß bei Durchführung der Po⸗ litik der offenen Tür Deutſchland ja die Mög⸗ lichkeit ausreichender Rohſtoffverſorgung ge⸗ ſichert werden könne. Hierbei werde das ent⸗ ſcheidende Moment überſehen, daß nur die Möglichkeit Rohſtofſe in gewiſſem Umfange in eigener Währung einzukaufen, die notwendige Entlaſtung der deutſchen Deviſen⸗ bilanz herbeiführe. Nachdem der Miniſter ſodann Ziele und Gründe der Verſtärkung der heimiſchen Roh⸗ ſtoffproduktion dargelegt hatte, betonte er, daß die Autarkie als ſolche für Deutſch⸗ land kein Ideal ſei, daß wir vielmehr an jeder Mehrung des Handels und der Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen zwiſchen den Völkern nach Kräften mitwirken würden. Er ſchloß mit einem Aufruf zu verantwor⸗ tungsvoller und verantwortungsbewußter Mitarbeit aller, denen der Ausbau des Drit⸗ ten Reichs und die politiſche und wirtſchaftli⸗ che Befriedung der Welt am Herzen liegt. Ju Frankreichs Außenpolitik Eine außenpoliliſche Rede Leon Blums DaB. Paris, 15. Mai. Auf einem Eſſen des„American Club“ in Paris, das unter Vorſitz des amerikaniſchen Botſchafters ſtattfand, hielt der Führer der franzöſiſchen Sozialiſten L Eon Blum eine Rede, in der er ſich mit außenpolitiſchen Fra- gen beſchäftigte. Frankreich, ſo erklärte Léon Blum, wolle mit allen Völkern der Welt in Frieden le- ben, ganz gleich nach welchen Grundſäten die Völker ihre Innenpolitik regelten. Frank- reich ſei beſtrebt, in ſeinem Verhältnis zu allen Nationen die Urſachen von Streitigkei⸗ ten zu beſeitigen, aus denen eines Tages kriegeriſche Verwicklungen erwachſen könn- ten.„Wir wollen den Frieden mit allen“, ſo bekonte der Redner,„wir wollen in Frieden mit allen Völkern, die guken Willens ſind, zuſammenarbeiken, und wir ſchließen die Idee eines Propagandakriegs und die Idee eines Repreſſipkriegs vollkommen aus.“ Léon Blum beſchäftigte ſich dann mit den franzöſiſch-amerikaniſchen Beziehungen. Auf ſeine jüdiſche Abſtammung ein- gehend, erklärte er weiter, daß er niemals verheimlicht habe, einer Raſſe anzugehören, die der franzöſiſchen Revolukion Freiheit und Gleichheit verdanke. Der Redner wies ſodann auf den kürzlich erfolgten Abſchluß des franzöſiſch-amerika- niſchen Handelsverkrages hin, den er als einen glücklichen Beitrag zur weiteren freundſchaftlichen Zuſammenarbeik zwiſchen Frankreich und den Vereinigten Staaken bezeichnete. Er ging hierauf auf gewiſſe „Mißverſtändniſſe“ ein, die ſich in Zuſam⸗ menhang mit der Einſtellung der franzöſi⸗ ſchen Ktiegsſchuldzahlungen an Amerika er- geben hätten, wobei er der Hoffnung Aus- druck verlieh, daß es gelingen werde, dieſe Mißverſtändniſſe ſchnellſtens zu beheben. Ein Mittel dazu ſei die Aufhebung der verſchie⸗ denen Zollbarrieren und die Ein⸗ dämmung des Geiſtes der Au karkie, wodurch ein normales Verhältnis zwiſchen den europäiſchen Völkern wieder- hergeſtellt werden könnte. Zuerſt müſſe ſich Europa organiſieren, es müſſe von der Be⸗ ſeſſenheitk einer Kriegsmöglichkeit befreit werden. Die inker nationale Ge⸗ meinſamkeit müſſe wiederher⸗ geſtellt werden. Nicht nur, wie Léon Blum abſchließend bekonke, auf politiſchem Gebiet, ſondern auch auf dem Gebiet der Wirkſchaft müſſe die europäiſche Solidarität geſchaffen werden. Dieſe wirtſchaftliche Wie⸗ dergeburk Europas und der Welt bedeute erſt die wirkliche Sicherheit und damit die Be- freiung von den Kriegsgedanken. Auskrifk Gualemalas aus dem Bölferbund Genf, 15. Mai. Der Außenminiſter von Guatemala hat dem Generalſekretär des Völ⸗ kerbunds, Avenol, unter dem 14. Mai mit⸗ geteilt, daß ſeine Regierung beſchloſſen habe, aus dem Völkerbund auszutre⸗ ten. Avenol hat den Empfang des Tele⸗ gramms unter Hinweis auf Artikel 1 Abſatz 3 des Pakts, der die Austrittsbedingungen feſt⸗ ſetzt, beſtätigt. Britiſcher Prokeſtſchrilt in Wien London, 15. Mai. Wie hier verlautet, hat der britiſche Geſandte in Wien am Diens⸗ tag bei der öſterreichiſchen Regierung einen Schritt unternommen. Er proteſtierte gegen die„unglückliche Rückwirkung“, die das Telegramm Starhembergs an Muſſolini im Ausland hervorgerufen habe. In dem Telegramm hatte Starhemberg unter Berufung auf den faſchi⸗ ſtiſchen Gedanken Muſſolini zum Sieg in Abeſſinien beglück⸗ wünſcht. Der Berliner Baugrubeneinſturz vor Gericht 21. Verhandlungstag. Berlin, 14. Mai. Die mit beſonderer Spannung erwartete Ausſage des Fuhrunter⸗ nehmers Paul Krauſe aus Neukölln, der zur Entlaſtung des Angeklagten Noth geladen war, brachte zwar aufſchlußreiche Ent⸗ hüllungen über gewiſſe geſchäftliche Ge⸗ pflogenheiten im Baugewerbe, führte im übri⸗ gen aber nicht zu einer Entlaſtung des Angeklagten. Noth ſelbſt ſchnitt die ausgedehnten Erörterungen ab, indem er er⸗ klärte, er könne ſich unter keinen Umſtänden vorſtellen, daß Dümke als im Untergrundbau erfahrener Fachmann abſichtlich tieſer ge⸗ ſchachtet habe, um bloß für ſich dunkle Ge⸗ ſchäfte mit Kies machen zu können. Der Vor⸗ ſitzende ſtellte darauf feſt, daß er dieſe, den Angeklagten ehrende Erklärung zur Kenntnis nehme. Im Verlauf des Vormittags kam Krauſe zur Bauſtelle in der Hermann⸗Göring⸗Straße, wo für ihn bereits ein Laſtzug mit Kies ab⸗ geholt worden war. Als er gegen halb 11 Uhr mit Dümcke wegen einer weiteren Fuhre ver⸗ handelte, ſagte ihm dieſer, er könne ſie bekom⸗ men, aber er müſſe das Material heute abho⸗ len, weil der Greifer noch umgeſtellt werden müſſe. Dann fuhr Dümke nach der Darſtellung des Zeugen fort:„Ich habe ſchon viel zu vier geſchachtet. Die paſſen lauſig uff. Ich habe ſchon Löcher machen müſſen und habe wieder Sand reingeworfen, damit das nicht ſo auf⸗ fällt!“ Auf Befragen des Vorſitzenden meinte der Zeuge, Dümcke hätte auch mit anderen Fuhr⸗ leuten ſolche Geſchäfte gemacht. Seiner Mei⸗ nung nach müſſe auch die Kolonne, die mit Dümcke zuſammenarbeitete, beteiligt geweſen ſein. „Wenn ich oben am Kran ſtand“, fuhr der Zeuge fort,„konnte ich beobachten, daß von der einen Seite die Loren mit Kies und von der anderen Seite die mit Sand herankamen. Wenn oben ein Laſtzug ſtand, der nicht zahlte, dann wurde„zuſammengeſchmiſſen“, ſo daß das Zeug nicht zu gebrauchen war! Stand aber ein Zug da, der bezahlte, dann wurde reiner Kies eingeladen. Dümcke hat dabei ge ⸗ ſtanden und die Arbeit des Greifers dirigiert.“ Auf eine Frage des Vorſitzenden ſtellte der Angeklagte Noth feſt, daß derartige Kies⸗ geſchäfte im Tiefbau gang und gäbe ſeien. „Solange der Schachtmeiſter keine Dummhet⸗ ten beim Ausſchachten machte, hatte ich nichts dagegen. Auf einem anderen Blatt ſteht aller- dings, was hier zur Sprache kam. Aber ich kann mir nicht vorſtellen, daß Dümcke von ſich aus tiefer geſchachtet hat, nur um Kies verkau⸗ fen zu können. Ich habe ihn oft genug darauf aufmerkſam gemacht, daß er unter keinen Um⸗ ſtänden tiefer gehen darf, als angegeben iſt, und er als alter Fachmann wußte genau, was das Freilegen von Trägerfüßen bedeutet.“ Die Verhandlung wird fortgeſetzt. Amn Molliſon fliegt Rekordzeit Glückliche Heimkehr der engliſchen Fliegerin. London, 15. Mai. Die Fliegerin Amy Molliſon⸗Johnſon kehrte am Freitag⸗ mittag wohlbehalten von ihrem Südafrikaflug nach London zurück. Sie landete gegen 14 Uhr auf dem Flugplatz Croydon, wo ſie von einer großen Menſchenmenge begeiſtert emp⸗ fangen wurde. Amy Molliſon gelang es, mit ihrem Flug einen dreifachen Rekord für die Strecke London-Kapſtadt aufzuſtellen. Zunächſt hat ſie auf dem Hinflug nach Kapſtadt, der an der weſtafrikaniſchen Küſte entlang führte, eine neue Beſtzeit mit drei Tagen ſechs Stunden 26 Minuten aufgeſtellt, eine weitere mit ihrem Rückflug über Oſtafrika und Aegyp⸗ ten mit vier Tagen 16 Stunden und 17 Mi⸗ nuten, womit ſie den bisherigen Rekord des Fliegerleutnants Roſe um einen Tag 14 Stunden 40 Minuten geſchlagen hat. Schließ⸗ lich hat die Fliegerin auch eine neue Beſtzeit für den Hin⸗ und Rückflug erzielt, und zwar mit ſieben Tagen 22 Stunden 42 Minuten, während Roſe zehn Tage benötigt hatte. Der engliſche Luftfahrtminiſter Lord Swin⸗ ton übermittelte der Fliegerin zu ihrer An⸗ kunft telegraphiſch ſeine Glückwünſche. kleine poliliſche Nachrichken Furtwängler dirigierte in Paris. DB. Paris, 16. Mai. Furtwängler hat am Donnerstag mit großem Erfolg in der Pariſer Oper die„Meiſterſinger“ dirigiert. Der deutſche Botſchafter wohnte der Auffüh⸗ rung bei. Einkommenſteuer der katholiſchen Geiſt⸗ lichen. Berlin, 15. Mai. In der Preſſe iſt mehrfach die Meldung verbreitet worden, daß die katholiſchen Geiſtlichen bei der Berechnung ihrer Einkommensſteuer(Lohnſteuer) nicht als ledig behandelt werden. Dieſe Meldung iſt falſch. Auf dem Gebiet der Einkommens⸗ ſteuer(Lohnſteuer) gelten für katholiſche Geiſt⸗ liche die gleichen Grundſätze wie für alle an⸗ deren ledigen Steuerpflichtigen. Ein Toter, 18 Verwundete in Jaffa. Jeruſalem, 15. Mai. Arabiſche De⸗ monſtranten griffen in Jaffa nach den am Freitag üblichen Gebeten in der Moſchee Po⸗ liziſten mit Steinen an. Die Beamten feuer⸗ ten. Ein Araber wurde getötet und 18 ver⸗ wundet. Auch in Acco, Beiſan und Tul Karm kam es zu Kundgebungen, die in Acco Verwundete forderten. P Molorenſchlachl unter Palmen deulſchlands großer sieg in Tripolis— Und nun Tunis e, den untnis ue zuuß, es. 1 U 4— 4 4 66* 2 4* 2 15 Slizzen vom„Großen Preis von Tripolis“— Bringt das zweile Ufrika-Rennen einen neuen Jieg? elom⸗ abho⸗ ö ff if kenkreuzflagge emporſtieg und die Na⸗ — deulſchlands Pagen klar überlegen Reifen ſo und ſo ande e e telung Auch das zweite große Rennen der neuen Der große Triumph in Tripolis war auch Am Abend waren dann die Teilnehmer am zu viel Automobilſport⸗Saiſon, der„Große Preis von ein voller Sieg der deutſchen Reifen⸗Induſtrie. Rennen beim Gouverneur bon e Gaſt habe Tripolis“, erbrachte eindeutig und klar den Die neuen Conti⸗Rennreifen, die unter großen geladen. N 2 —— Fahrer re fi finanziellen Opfern entwickelt wurden und ihre 5 8 1 1 * Gegner haben. Mit e e en, erſte Probe bei den Rekordfahrten Hans Stucks Jum drillenmal Zieger— N te der die Achille Varzi und Hans Stuck auf Auto- auf der Reichsautobahn bei Frankfurt(M) be⸗ Achille Varz i gewann nun ſchon zum drit⸗ N 1 dubr⸗ Union, Luigi Fagioli und Rudolf Caracciola ſtanden, erwieſen ſich in Tripolis den auslän⸗ ten Male den„Polal von Tripolis“. 1933 dieſer Auto⸗Loſe ſicherten. Die Spannung der ö Mel⸗ auf Mercedes⸗Benz in dieſem„ſchnellſten Ren⸗ diſchen Reifen klar überlegen. Während ſiegte er erſtmals mit einem Bugatti und zwar Zuſchauer und der Losbeſitzer, die am Radio N e nit nen der Welt“ erkämpften, wurde die deutſche des ganzen 524 Kilometer langen Rennens mit dem Rekord⸗Durchſchnitt von 168.598 der Uebertragung von Tripolis lauſchten, er⸗ 1 eweſen Vorherrſchaft auf dieſem Gebiet des Motor⸗ 8 5 Stdkm. 1934 gewann der Italiener das Ren- reichte daher ihren erſten Höhepunkt, als kurz 9 ſports in einer Weiſe unterſtrichen, wie man haben die vier erſtplazierten Wagen der Auto⸗ nen auf Alfa Romeo mit 186.149 Stdkm. In vor Beginn des Rennens am Startplatz 5 f 1 ſie ſich eindrucksvoller kaum denken kann. Die Union und von Mercedes-Benz nur zweimal dieſem Jahre kam er mit ſeinem Auto⸗Union⸗ Balilla⸗Junge, deſſen Augen verbunden waren, 5 J vun Siegesſerie der deutſchen Rennwagen von Mer⸗ Reifen gewechſelt und zwar nur an den Hin⸗ Rennwagen als Erſter auf der„El Mellaha“⸗ in die nene mit den 28 Loſen für die 26 Star⸗ g 0 don ter griff. Der glückliche Losbeſitzer, deſſen Los f lumen. auf den Namen des Siegers lautete, bekam ö zahlte, diesmal etwas über 4,6 Millionen Lire. Aber 1 1 auch die Fahrer ſelbſt waren an dem Erträg⸗ Stund nis dieſer Lotterie beteiligt. So erhielt Achille ö wurde Varzi 214 532,75 Lire für ſeinen Sieg, Hans 1 ei ge · Stuck, der Zweite, konnte über 115 968.10 a 1 ziert. Lire quittieren, Fagioli bekam 57 981.55 und 1 le der Caracciola als Vierter 46 385.25 Lire. 41 des. ö len Und nun Tunis...! 0 ut Nach dem grandioſen Siege beim Großen 9 1 Preis von Tripolis haben die deutſchen Renn⸗ ale mannſchaften von Mercedes-Benz und Auto⸗ 5 5 5 Union die libyſche Hauptſtadt ſchon am Mon⸗ n sc tag verlaſſen und ſich auf den Weg nach Tunis, 3 iin. wo am kommenden Sonntag eine weitere große 44 du Prüfung ſteigt, begeben. Der„Umzug“ geſtal⸗ 4 n un. tet ſich beſtimmt nicht leicht, ſind doch neben 0 n if. den Rennwagen auch das ganze Erſatzteile⸗ 3 „ waz und Rennreifen-Lager(etwa 200 Reifen) zu l transportieren. Ein Teil der Maſchinen und Lager kehrt allerdings nach Europa zurück, da in Tunis nur fünf deutſche Wagen— drei der ei Auto⸗Union und zwei von Mercedes-Benz— ö gerin. 1779 an den Start gehen werden. An) Die Carthago-Rundſtrecke, auf der das Ren⸗ tag nen ausgefahren wird, iſt nicht ganz ſo ſchnell. Nn wie„El Mellaha“ von Tripolis. Varzi, der 1 ae im Vorjahre als Einziger einen deutſchen 1 10 1 Auto⸗Union⸗Wagen fuhr und damit das Ren⸗ 10 ie ban nen gegen 24 der beſten italieniſchen und fran⸗ eny⸗ zöſiſchen Wagen und Fahrer überlegen gewann, erreichte damals eine mittlere Stundengeſchwin⸗ gg digkeit von 162.869 km. Dieſer Durchſchnitt ung 4 wird in dieſem Jahre ſicherlich überboten wer⸗ den, da einmal einige Verbeſſerungen an der Strecke vorgenommen wurden und zum ande⸗ ren die Länge des Rennens von 40 auf 30 Runden(381.420 km) gekürzt wurde. Die Strecke weiſt ſechs ſcharfe Kurven auf und zwei längere Geraden, davon eine von 2.4 km Länge vor der Haupttribüne. An Preiſen ſtehen rund Rudolf Caracciola Luigi Fagioli (Aufnahmen: Mercedes-Benz Phokodienſt) cedes⸗Benz und Auto-Union, die 1934 begann und 1985 fortgeſetzt wurde, konnte durch die maßgebenden ausländiſchen Rennfirmen Alfa Romeo und Maſerati nun auch in Monaco und Tripolis, den erſten beiden großen Prüfungen des Rennjahres 1936, nicht unterbrochen wer⸗ den. Dieſe Tatſache iſt inſofern noch beſonders bemerkenswert, da man auf italieniſcher Seite gerade auf Tripolis große Hoffnungen geſetzt hatte. Der neue 12⸗Zylinder Alfa Romeo, der in Monte Carlo unter der Hand Nuvolaris ſeine Konſtrukteure„befriedigte“ und nach An⸗ ſicht italieniſcher und franzöſiſcher Fachleute nur durch„Pech“ um den Sieg gebracht wurde, ſollte hier mit Nuvolari und Pintacuda am Steuer zum erſten Male richtig herausgebracht werden und ſeine Ueberlegenheit über die be— währten deutſchen Konſtruktionen beweiſen. Man rühmte dem neuen Alfa Romeo eine grö⸗ ßere Spitzengeſchwindigkeit nach und glaubte, daß ſich dieſe gegen die deutſchen Wagen auf den langen Geraden dieſes Rennens im 200 Kilometer⸗Tempo auf die Dauer würde durch⸗ ſetzen können. Es kam aber ganz anders, als die italieniſchen Fachleute glaubten und hoff⸗ ten. Das Tempo des Rennens diktierten von Anfang bis Schluß die deutſchen Maſchinen. Sie wieſen nicht nur die größere Endgeſchwin⸗ digkeit auf, ſondern auch das beſſere Stehver⸗ mögen. Der neue Alfa konnte nur während der erſten Runden einigermaßen„mithalten“, zwei Drittel des Rennens war er zum„Hin⸗ terherfahren“ verurteilt. Die Größe des deut⸗ ſchen Sieges in Tripolis kann man am beſten aus der einfachen Feſtſtellung ermeſſen, daß vier von den ſieben geſtarteten deutſchen Wa⸗ gen zweieinhalb Stunden lang ein 200 Kilo⸗ meter⸗Tempo durchhielten, ohne auch nur die geringſte Motorſtörung aufzuweiſen. Und das will bei einer Hitze von 36 Grad im Schatten, bei den Gefahren, die ein Sandſturm, der über die Rennſtrecke ging, für die empfindlichen Mo- torenteile in ſich barg, ſchon etwas heißen. terrädern. Die Vorderradreifen haben alſo das ganze Rennen durchgehalten. Die auslän⸗ diſchen Rennwagen mußten dagegen ziemlich oft an der Boxe halten, um vorne und hinten neue Reifen aufzuziehen. Beſonderes Pech hatte in dieſer Beziehung bekanntlich Tazio cuvolari, der 25 Reifen verbrauchte. Italiens Meiſterfahrer vollbrachte übrigens in dieſem Rennen wieder eine Energieleiſtung, die aller Anerkennung wert iſt. Nuvolari ſtürzte beim Training am Freitag und zog ſich dabei einige ſchmerzhafte Verletzungen Trotzdem ging er am Sonntag in den Kampf und hielt ihn mit verbundenem Arm und ge— brochenen Rippen bis zum Schluß durch. Das Drum und Dran Das Intereſſe für den Großen Preis von Tripolis war wieder rieſengroß. Schon als in den Mittagsſtunden ein Salut von 101 Kano⸗ nenſchüſſen zu Ehren des Königs von Italien über Tripolis abgegeben wurde, umſäumten Tauſende die berühmte Rennſtrecke„El Mel⸗ laha“, die ihren Namen nach dem Salzſee trägt, den ſie umkreiſt. Als dann der Startſchuß er⸗ tönte und die 26 Wagen 100 Meter vor der eigentlichen Startlinie auf die Reiſe geſchickt wurden, war jedes Plätzchen, das einigermaßen Sicht bot, mit Motorſportbegeiſterten beſetzt. Allein auf der rieſigen Haupttribüne hatten 20 000 Zuſchauer Platz gefunden. Die Menge bot ein farbenprächtiges Bild, Araber und Li⸗ byer herrſchten vor. Obwohl der Himmel be— deckt war, wurden 36 Wärmegrade gemeſſen, die aber der Begeiſterung der Maſſen keinen Abbruch taten. In der großen Ehrenloge hatte kurz vor Beginn des Rennens der Gouverneur von Tripolis, Marſchall Italo Balbo, Platz ge⸗ nommen, mit ihm erſchienen Reichsleiter Bouh⸗ ler als Vertreter der ON, der Chef der Pri⸗ vatkanzlei des Führers Bormann und der deut⸗ ſche Konſul Schubert. Marſchall Balbo begab ſich kurz vor dem Start zu den Fahrern und begrüßte jeden von ihnen mit Handſchlag. Nach Schluß des Rennens überreichte Marſchall Balbo dem ſiegreichen Varzi den Großen Preis, während am Siegesmaſt die Ha⸗ zu. Rennſtrecke auf einen Durchſchnitt von über 200 Stdkm. für das ganze Rennen. Das Mit⸗ tel lautete am Schluß des Rennens 207.7 Stdkm. bei einer ſchnellſten Runde von 227.385 Stdkm. Im Vorjahre wurde Varzi bekanntlich in der vorletzten Runde von Caracciola auf den zweiten Platz verwieſen. Die deulſchen Ausfälle Drei von den ſieben deutſchen Rennwagen hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Zwei davon, die Maſchinen von Bernd Roſemeyer und Manfred von Brauchitſch, konnten das Rennen nicht durchfahren. Beſonders gefähr⸗ lich war das Abenteuer, das Bernd Roſemeyer zu überſtehen hatte. In der 18. Runde des 40 Runden(= 524 km) langen Rennens führ⸗ ten das Feld ſechs deutſche Wagen an. Da ge⸗ riet der Wagen Roſemeyers in der Tagiura⸗ Kurve in Brand. Der junge deutſche Renn⸗ fahrer konnte aber die Maſchine in der Nähe der großen Zieltribüne noch rechtzeitig zum Stehen bringen und aus dem Sitz herausſprin⸗ gen. Er beteiligte ſich ſelbſt noch an den Löſch⸗ arbeiten und kehrte dann zu Fuß zum Ziel zu⸗ rück. Hier wurde er von den 20 600 Zuſchau⸗ ern, die die rieſige Tribüne bis auf den letzten Platz füllten, mit anerkennendem Beifall be⸗ dacht. Etwas harmloſer war das Mißgeſchick des Mercedes⸗Fahrers von Brauchitſch, der Schwierigkeiten mit der Benzinzufuhr bekam und aufgeben mußte. Louis Chiron konnte ſei⸗ nen Mercedes-Benz von der Hälfte des Ren⸗ nens ab nicht mehr voll ausfahren, da ein Schaden am Gasgeſtänge in der Eile nur not⸗ dürftig zu reparieren war. Chiron fuhr aber das Rennen durch und belegte den neunten Platz. Die Loklerie Einen der Hauptanziehungspunkte des Ren⸗ nens für alle Italiener bildet die große Lot⸗ terie, die in Verbindung mit dem Rennen ausgeſpielt wird. In den Wochen vor dem Rennen werden für 30 Millionen Lire Loſe verkauft und es gab auch diesmal nur wenige Italiener, die ſich nicht eines oder mehrer⸗ auf dem„langſameren“ Kurs von Tunis rere w 2 100 000 Fr. zur Verfügung, davon 40 000 für den Sieger, 25 000 für den Zweiten und 15 000 für den Dritten. Die Liſte der Sfarler für den 3. Großen Preis von Tunis iſt lange nicht ſo umfangreich wie es die von Tripolis war. Bisher ſind 12 Wagen gemeldet, doch iſt es noch fraglich, ob dieſe auch alle am Start erſcheinen werden. Nach den neueſten Infor⸗ mationen ſoll der Franzoſe René Dreyfus für die„Scuderia Ferrari“ entweder überhaupt nicht ſtarten oder durch einen anderen Fahrer erſetzt werden. Im einzelnen hat die Starter⸗ liſte folgendes Ausſehen: Auto⸗Union: Hans Stuck, Bernd Roſemeyer, Achille Varzi. Mercedes-Benz: Chiron. Alfa Romeo: Tazia Nuvpolari(2), René Dreyfus(2), Raymond Sommer, de Vil⸗ lapadierna, R. Brivio. Maſerati: Philipp Etancelin. Bugatti: Wimille. Rudolf Caracciola. Louis Es hat den Anſchein, daß die deutſchen Wa⸗ gen vor einer leichteren Aufgabe als in Tripo⸗ lis ſtehen. Doch darf man nicht vergeſſen, daß die überlegene Schnelligkeit unſerer Wagen nicht ſo ausſchlaggebend ſein wird wie auf der El Mel⸗ laha⸗Rundſtrecke. Mit einem klaren deutſchen Sieg iſt aber auch in Tunis zu rechnen. Auto⸗ Union und Mercedes-Benz werden mit ihrem blendenden Fahrer- und Maſchinenmaterial ſicherlich wieder das Rennen beherrſchen. So glauben wir wenigſtens und wir wollen nur hoffen, daß keiner der berüchtigten„Zufälle“ eintritt, durch die ſchon in manchen Rennen Fahrer und Marken um den Sieg gebracht wurden, den ſie wirklich verdient gehabt hätten. e —— 8 CCC ͤ vv J)7J7CCCCFCCCCCCCCPFCCCTCTCTCTGTGTGTGTGTGTGTò(TVTVTbTbTbTTbTbTbTVTVTVTWTVTTTWTWTWTT+TW+TWT 1„Das iſt hochintereſſant! Aber nun wollen wir un⸗ ſeren Feldzugsplan entwerfen.“ N* Jorinde ging durch den in ſommerlicher Pracht er⸗ glühenden Garten. Die Roſen dufteten und wetteiferten mit den edlen Nelken, die Dr. Feldhammer hier mit viel Liebe pflegte und hegte. Der Garten erſtreckte ſich lang bis an das Nachbar⸗ grundſtück, das vom Doktorhauſe etwa 130 Meter ent⸗ fernt lag. Am liebſten ſaß Jorinde unter dem Rot⸗ dornbaum, in deſſen unmittelbarer Nähe eine Reihe hochgezüchteter Roſenſtämme ſtanden, die den ganzen Garten mit ihrem Duft erfüllten. Jorinde ſaß auf ihrem Lieblingsplätzchen und dachte an die Worte von Onkel Klaas. Er ſchätzte Helmer, ja, er liebte ihn ſogar, und das war in dieſen paar Tagen eingetreten. Ihr kam es immer wieder unfaßbar vor. Onkel Klaas, der ewig Mißtrauiſche, kapitulierte widerſtandslos vor der Perſönlichkeit eines Arztes. Ja, war denn ſo etwas überhaupt möglich? Dann lächelte ſie. War es ihr anders ergangen, ihr der ſelbſtſicheren Jorinde, die manchmal ſchon einen Schimmer Blaſiert⸗ heit zeigte? War ſie ſich nicht wie ein kleines Schul⸗ mädel vor dem Doktor vorgekommen? Richtig glücklich war ſie, als ſie das jetzt feſtſtellte. Und... ſie liebte ihn! Ganz offen geſtand ſie ſich das ein. Sie liebte ihn! Plötzlich hatte ſie das Gefühl, daß ſie nicht mehr allein ſei. Ihr Kopf flog herum und jetzt erkannte ſie, daß am Zaun ein Mann ſtand. Es war Frank von Prinxheim, „Guten Tag, Fräulein Jorinde!“ grüßte Frank und ſeine Augen flackerten unruhiger als ſonſt.„Darf man ein wenig zu Ihnen herüberkommen?“ Ohne die Antwort abzuwarten, hatte er ſich über den niedrigen Zaun geſchwungen und ſtand vor ihr. „Ich bitte um Verzeihung, daß ich Sie ſo formlos überfalle“ ſagte Frank gepreßt,„aber ich mußte Sie einmal ſprechen, allein ſprechen!“ Jorinde ſah ihn erſtaunt an.„Ja, was haben Sie mir zu ſagen, Herr von Prinxheim?“ „Ich habe gehört, daß Sie.. daß Sie mit Ihrem Onkel zuſammen jetzt Kollmenbergen verlaſſen wollen, Jorinde! Und ich wollte nicht, daß Sie fortgehen, ehe ich Ihnen geſagt habe... daß... daß ich ſie liebe.. daß ich nichts mehr erſehne, als ſie heimzuführen.“ Jorinde fand vor Ueberraſchung zunächſt kein Wort der Entgegnung. Aber dann raffte ſie ſich ſchnell auf und ſagte einfach:„Ich danke Ihnen für Ihren Antrag, Herr von Prinxheim, und ich will gleich offen ſprechen, wie Sie. Ich kann Ihre Frau nicht werden, denn ich liebe Sie nicht!“ „Sie würden mich lieben lernen, Jorinde!“ ſtieß Frank heftig hervor.„Ich würde alles tun, um Ihnen das Leben ſo lebenswert als möglich zu machen. Oder.. oder lieben Sie dieſen obskuren Doktor?“ Haß flammte jetzt in ſeinen Augen auf, daß ſie un⸗ willkürlich zurückwich. „Zu dieſer Frage haben Sie kein Recht!“ entgegnete das Mädchen ſtolz.„Das iſt nur meine Angelegenheit!“ „Den Doktor“ höhnte Frank,„den bettelarmen Teu⸗ fel, den Doktor Rübezahl... den wollen Sie mir vor⸗ ziehen!“ „Schweigen Sie!“ herrſchte ihn Jorinde an und ihre Hände ballten ſich vor Zorn zu kleinen Fäuſten. * Ein Schrei klang aus dem Garten und Kate, die eben die beiden Mädels badete, hörte ihn. Aber auch die drei Männer im Studierzimmer vernahmen den Schrei und Doktor Feldhammer ſtürzte aus dem Hauſe. Das Blut kochte ihm, als er jetzt erkannte, was ſich im Garten abſpielte. g Jorinde wehrte ſich mit allen Kräften gegen einen Mann, der auf ſie eindrang. Mit ein paar Sätzen war Helmer bei dem ringenden Paare und erkannte Frank. Wie mächtige Greifer pack⸗ ten ſeine Hände zu, mit einem gewaltigen Ruck faßte er den Elenden. Und dann flog er mit gewaltigem Schwunge über den Zaun in die Sträucher des Nachbargartens. a Mühſam richtete ſich Frank auf und drohte mit beiden Fäuſten. „Sie ſollen mich kennen lernen, Doktor Rübezahl!“ ſchrie er außer ſich vor Wut. Der letzte Reſt der Kulturtünche war von ihm abgefallen „Danke, es hat mir genügt!“ Schwer atmend ſtand der Arzt da und ſeine Augen verfolgten Frank, bis er verſchwunden war. Dann wandte er ſich an Jorinde, die bleich auf der Bank ſaß. „Dieſer... Schuft!“ ſtieß Helmer hervor.„Hat er Ihnen wehgetan?“ „Es... iſt... ſchon wieder gut, Herr... Doktor! Sie haben ſchnell zugepackt!“ a Jetzt mußte der Arzt lachen und ſagte grimmig:„Iſt doch gut, wenn man Kräfte hat, Jorinde! Nicht wahr?“ „Oh, ja! Sie ſind ja ſo ſtark, Herr Doktor!“ „Es langt aus! Und nun Schluß, jetzt ſtreichen Sie dieſen Frank von Prinxheim aus Ihren Erinnerungen. Das müſſen Sie reſtlos tun, denn... er iſt ein Mörder! Der Mörder Gregors und der Mann, der mich zur Hölle ſchicken wollte! Aber, haben Sie keine Sorgen! Jetzt wird abgerechnet!“ Jorinde begriff es nicht gleich. „Frank... iſt der Mörder? Barmherziger Gott, iſt das möglich? Arme Oſſi!“ „Um die Oſſi machen Sie ſich keine Gedanken, Jo⸗ rinde, die... liebt ibn nicht und die iſt unterrichtet! Der gute Doktor Rübezahl 25 ffn nme Or iginalroman von Anton S chwab Oſſi iſt mit im Spiet, wenn es gilt, dem Mörder die Maske vom Geſicht zu reißen.“ * Als ſie ins Haus zurückkamen, ſtießen ſie auf den ganz aufgeregten Onkel Klaas. „Was war denn los? Haſt du geſchrien?“ fragte er aufgeregt ſeine Nichte. „Ja, Onkel, ein Schuft... überfiel mich! Dieſer Frank...!“ Onkel Klaas war außer ſich und am liebſten wäre er jetzt dem Manne nachgelaufen, um ſeine mächtigen Fäuſte zu gebrauchen. „Sei doch ſtill, Onkel“ bat Jorinde.„Doktor Feld⸗ hammer hats ihm gegeben. Er hat ihn gepackt und glatt über den Zaun geworfen.“ Da ſtrahlte das dicke Geſicht des Holländers auf. „Doktor, das haben Sie getan?“ „Ja, er flog in die Stachelbeerbüſche! Er wird Jo⸗ rinde in Ruhe laſſen!“ „Kinder, Kinder, wenn mich nichts freut, aber das kann mich zum Ueberſchnappen bringen! Ueber den Zaun... in die Stachelbeerbüſche! Er hat Kraft, der Doktor!“ „Ja“ ſtimmte Jorinde ein und ein zärtlicher Blick traf Helmer,„die Frau hats gut, die der Doktor ein⸗ mal heimführt, die iſt in ſicherem Schutze.“ Worauf Dr. Feldhammer vor Verlegenheit ſeinen Vollbart ſtrich. * Der kleine Toni kam ins Badezimmer und die beiden Mädel. die Nacktfröſche in der Wanne, kreiſchten auf und taten ganz ſchamhaft. „Ruhe, Mädels“ lachte Kate,„der Toni ſchaut euch nichts ab! Alſo, was willſt du denn, mein Junge?“ „Onkel... Onkel Helmer...!“ ſagte der Kleine ganz aufgeregt,„oh, der iſt ſo ſtark... der hat jetzt einen großen Mann in den anderen Garten geſchmiſſen! Tante, das hätteſt du aber ſehen müſſen!“ b „Warum hat er denn das getan?“ forſchte Kate geſpannt. „Weil er böſe war zu Tante Jorinde! Ja, ich hab's ganz deutlich geſehen. Er wollte der Tante Jorinde einen Kuß geben... und die Tante wollte nicht! Und das hat ſie recht getan! Das war ein ganz böſer Mann! Und geflogen iſt er! Aetſch, ihr habt das nicht geſehen!“ Und draußen war der Bengel. Ernſt von Prinxheim aß an dieſem Abend mit Toch⸗ ter und Neffen zuſammen. Das Mahl wurde wie immer ſchweigend eingenommen. Frank war heute, im Gegenſatz zu ſonſt, ſchweigſam und ſagte kaum ein Wort. Nach Beendigung des Mahles fragte Prinxheim ſeinen Neffen:„Biſt du mit der Sichtung von Gregors Nachlaß zu Ende?“ „Noch nicht ganz. Ich muß noch den Schreibtiſch hier in ſeinem Zimmer in der Villa durchnehmen.“ „Die Arbeit haſt du nicht nötig, Frank“ entgegnete der alte Herr und ſah ſeinen Neffen mit einem ſelt⸗ ſamen Blick an.„Das habe ich bereits getan. Und. ich bin da auf unangenehme Dinge geſtoßen!“ Frank wurde einen Schein blaſſer. „Wie meinſt du das, Onkel?“ „Ich habe dort Unterlagen gefunden, aus denen her⸗ vorgeht, daß du im letzten Jahre.. über 50 000 Mark verſpielt haſt. Gregor hat deine Wechſel ein⸗ gelöſt. Stimmt das?“ e eee „Stimmt das?“ Kalt ſah ihn der Herr an und ſagte dann ruhig und leidenſchaftslos, wie es ſeine Art war:„Ich werde mir überlegen müſſen, ob ich dir die Hand meiner Tochter gebe. Vielleicht biſt du doch nicht der Richtige, der das große Vermögen der Prinxheim richtig ver⸗ waltet.“ „Aber Onkel, ich bitte dich! Ueber dieſe Dummheiten bin ich hinaus! Ich habe ſeit Monaten keine Karte mehr angerührt. Und ich gebe dir mein Ehrenwort, daß ich fernerhin keine Karte mehr anrühren werde!“ „Danke“ ſagte Prinxheim ruhig und ſah den Neffen prüfend an.„Ich nehme deine Erklärung zur Kennt⸗ nis. Vor einem halben Jahre wird die Verlobung nicht öffentlich bekannt gegeben und eine Heirat kommt vor Ablauf des Trauerjahres nicht in Frage. Du haſt alſo Zeit, mir zu beweiſen, daß du es ernſt meinſt!“ „Ich werde es dir beweiſen!“ ſtieß Frank haſtig her⸗ vor. Dann wandte er ſich an Oſſi:„Ach ſo... Oſſi, bald hätte ich's vergeſſen, dir die verſprochene Bon⸗ bonniere zu geben. Wie war die letzte?“ „Danke, recht gut!“ entgegnete Oſſi ruhig, aber das Herz ſchlug ihr bis zum Halſe heraus, und es ſchlug noch ſchneller, als ſie die neue Bonbonniere, eine Pfundpackung, in den Händen hielt. „Die werde ich mir vor dem Schlafengehen zu Ge⸗ müte führen“ ſagte ſie leichthin, was ihr nur ſchwer gelang.„Dann ſchlafe ich gut!“ „Sicher wirſt du gut ſchlafen!“ entgegnete Frank cuhig und ſah ſie dabei an. Sie ſah mitten in ſeine Augen und erſchauerte, denn ſie ſah mitten in ein Meer von Grauſamkeit. Sie erhob ſich, es war ihr kaum noch möglich, ihre Faſſung zu behalten. „Ich will ſie mir gleich mal ans Bett legen, Frank! Nochmals vielen Dank! Verwöhn' mich nicht zu ſehr!“ „Ach, das iſt doch nicht der Rede wert!“ entgegnete zer Mann mit einem feinen Lächeln. die Bondonmtere wanderte auf ſchnerlſtem Wege zu Dr. Feldhammer, wo Dr. Stiller und der Kriminaliſt ſchon anweſend waren. Die Männer befiel förmlich ein Fieber, das die Spannung auslöſte. In dem kleinen Laboratorium des Arztes wurde die Unterſuchung vorgenommen. Die erſten drei Pralinen waren einwandfrei, aber dann ſtellte man in drei weiteren das Vorhandenſein des heimtückiſchen Giftes feſt. Die Männer ſahen ſich tiefernſt an. „Frank iſt der Mörder!“ erklärte Feldhammer.„Und unſere Pflicht iſt es jetzt, ihn unſchädlich zu machen, ehe er weitere Schandtaten anrichten kann. Kommen Sie, meine Herren!“ Unverzüglich begaben ſie ſich nach der Villa Prinx⸗ heim. 0 Der alte Herr war ſehr erſtaunt, als ihm der Diener meldete, daß die Herren Dr. Stiller, Dr. Feldhammer und Direktor Mühle ihn zu ſprechen wünſchten. Im erſten Augenblick wollte er ſchroff ablehnen, aber dann beſann er ſich. „Ich laſſe bitten!“ ſagte er ruhig zu dem Diener. „Aber Onkel“ fiel jetzt Frank ein und ſein Geſicht war dunkelrot vor Aufregung,„du wirſt doch dieſe derren nicht empfangen. Direktor Mühle... ja, das laſſe ich gelten, aber die beiden Aerzte, die uns ſo ſchwer beleidigt haben.“ Ernſt von Prinxheim ſah den Neffen ruhig an.„Ich liebe die beiden Doktoren nicht, aber... ich ſehe die Sache jetzt in einem anderen Lichte. Sie haben ſich für unſere Arbeiter eingeſetzt und... ſie haben recht ge⸗ habt, denn wir hätten in die unangenehmſten gericht⸗ lichen Erörterungen kommen können, wenn ſie nicht eingegriffen hätten.“ Die drei Herren traten über die Schwelle und der alte Herr ging ihnen entgegen. „Wir bitten um Verzeihung, Herr von Prinxheim“ nahm Feldhammer das Wort,„daß wir Sie ſo plötzlich überfallen. Aber ich möchte Ihnen unſeren Dank aus⸗ ſprechen, daß Sie unſere berechtigten Forderungen, die letzten Endes auch Ihnen dienen, erfüllt haben.“ „Danke!“ entgegnete Herr von Prinxheim.„Wollen Sie bitte Platz nehmen und ein Glas Wein mit mir trinken?“. „Mit Vergnügen“ ſprach Feldhammer wieder,„feiern wir ein wenig Verſöhnung.“ Als er dann Oſſi und dann Frank die Hand gedrückt hatte, da tat er das ganz unbefangen. Frank atmete auf. Er hatte ſchon gefürchtet, daß der Arzt gekommen ſei, um ſeinen Onkel über den Vorfall mit Jorinde aufzuklären. Scheinbar hatte er aber nicht die Abſicht. Man ſaß jetzt zu ſechſt am Tiſche und trank ſich zu, höflich und gemeſſen, man unterhielt ſich, ebenſo höflich und gemeſſen. Man erklärte den Wein für fabelhaft und lobte die ausgezeichnete Importe. Alles ging ganz ruhig und ohne Unfreundlichkeil vor ſich. 0 rögun Und doch hing etwas in der Luft. Es war wie die Stille vor dem Sturm. nochb e sid g Gleichgültig quälte ſich das Geſpräch hin, bis Feld⸗ hammer ihm eine plötzliche lebhaftere Wendung gab. „Sagen Sie, Herr von Prinxheim“ wandte er ſich an Frank,„werden Sie weiter mit dem Frankin arbeiten?“ Frank zuckte zuſammen. 1 „Selbſtverſtändlich! Es genügt ja nicht, das Gift 3 haben, ſondern jetzt muß feſtgeſtellt werden, wo dieſe⸗ Gift, richtig doſiert, in der Medizin anzuwenden iſt Sie wiſſen ja, daß die Prinxheimwerke Gifte nur her ſtellen zum Zwecke der Verwendung durch den Medi ziner. Allerdings fabrizieren wir auch Gifte zu Schädlingsbekämpfung.“ „Sie meinen... das wird möglich ſein?“ „Ich poffe es!. „Sehr intereſſant! Hat übrigens einen komiſcher Geruch, dieſes Frankin! So nach Mohn. Das ſtimm nch „Kalt lagen ſeine Augen auf Franks Geſicht, das 0 jäh verzerrte. „Ja, das ſtimmt!“ „Hm.. dann möchte ich nur wiſſen, wie dieſe; e in das Waſſerglas Gregor von Prinxheimt am!“ „Bleierne Stille war im Zimmer. Franks Hände zitterten auf der Tiſchplatte. Der alte Herr ſah den Arzt voll Entſetzen an. „Was... was.. ſoll das heißen?“ ſtieß Ernſt vor Prinxheim heiſer hervor. „Ganz einfach! Ihr Sohn iſt nicht durch die Kuge! gefallen, ſondern die Sektion hat ergeben, daß er einem Gifte erlegen iſt. Die Kugel traf einen Toten. Im Waſſerglaſe fanden wir noch Spuren des Giftes.“ Alle Augen wandten ſich jetzt Frank zu, der blaß wie ein Tuch geworden war. 1„Es kann durch eine Unvorſichtigkeit paſſiert ſein!“ ſprach Feldhammer ruhig weiter.„Aber ſeltſam er⸗ ſchien es mir doch, als mir geſtern von unbekannter Seite Paſtillen, die als ein neues Medikament ange⸗ drieſen wurden, zugeſandt wurden, die ebenfalls, Frankin enthielten.“ Frank erhob ſich jäh und ſchlug auf den Tiſch. „Das iſt unmöglich! Nie und nimmer kann das mein Gift geweſen ſein!“ Jetzt erhob ſich auch Feldhammer und tat einen Schritt auf Frank zu. „Und es iſt noch ſeltſamer, daß auch in den Pra⸗ linen, die Sie vor einer Stunde... Fräulein Oſſi von Prinxheim ſchenkten.. Frankin enthalten iſt! Wie kommt das dort hinein...“ Da erkannte Frank, daß er verſpielt hatte. Seine Bedanken arbeiteten fieberhaft, ſuchten nach einem Rettungsanker. Mit einem plötzlichen Ruck ſprang er zuf und ſtrebte nach der Tür zu, aber da ſtand plötzlich, vie aus der Erde gewachſen Inſpektor Schumert und derſperrte den Ausgang. Fortſeßzung folgk. 11 1 1 0 0 U lift die ber ein Ind en, nen ber icht ieſe das 0 die ge⸗ ct⸗ icht er ich 3. die len nit se d. del 500 on —— Ack CHEN- KLEID ER eben den ſtrengen Schneider koſtümen aus Herrenſtoffen haben die ſommerlich leichten ſeidenen Jäck⸗ chenkleider in einem alle Erwartungen überbietenden Ausmaß an Beliebtheit zugenommen. Zu mehreren begegnet man ihnen überall, wo ſchick gekleidete Frauen anzutreffen ſind. Mal in ſchwarzem, kunſtſeidenem Cloqus, mal in weißer Ripsſeide mit dicken blauen Tupfen, dann wieder in bunten Blumen⸗ ſeiden oder in kleingemuſtertem Maro cain oder Faille. Faſt gewinnt man den Eindruck, kein Stoff, wie er auch ſei, könne ſich mehr der Verarbeitung im Jackenſchnitt entziehen. Aber dieſe Ver⸗ arbeitung iſt ganz leicht, ſie fragt nicht viel nach den ſtrengen Vorſchriften des Herrenſchneiders, die ſonſt über den guten Sitz unſeres Tailleurkoſtüms zu wachen pflegen. Es ſind eben doch mehr Kleider, allerdings ſehr korrekte, ſtraßen ⸗ 0 55 fähige Kleider von einer neuartigen und. äußerſt angenehm zu tragenden Eleganz. Ihre Leichtigkeit hängt damit zuſammen, daß die Jäckchen in den meiſten Fällen wulf jedes Futter verzichten. Das Kleid⸗ mäßige unterſtreichen dagegen die zum knöpft Mit zu dem Netteſten an dieſen Jückchenkleidern gehört ihre Wirkung durch kleidſame Kontraſte. Im Ausſchnitt ſchwarzer Jäckchenkleider leuchten friſche weiße Weſtchen in Kaskaden zierlich keuſtein übereinanderſprudelnder Falbeln. Weiße Jäckchenkleider in dem begehrten Tupfen muſter haben dunkle Bluſen aus weichem, durchſichtigem Georgette. Über ein marineblaues Kleid wird ein weißes Pikeejäckchen gezogen, wobei dann noch drei große Sternblumen aus dem Jackenkleid aus ſchwarzer 1 Cloqusſeide. Das Jäckchen Teil nur halblangen Urmel. daz, halbe Armel und Ullſtein⸗ Schnitt K 7183 Reizend und ſehr jugend ⸗ lich wirkt der Gegenſatz eines weißen Pikeejäckchens zu einem dunklen Kleid. Eine mit Stoffſtreifen um ⸗ ſchnürte braunrote Jacke zu einem beigeroſe Rock iſt gewiß neu. Ullſtein⸗Schnitt 8 162 wie ein Smoking. Schnitt K 7144 Aus ſchwerer weſßer Tup; fenſeide ein Jackenkleid. Blaue Georgettebluſe in der Farbe der Tupfen. Ullſtein⸗ Schnitt K 7169 — Jäckchen und Bluſe aus weißem Pikee ſtehen in neuartigem Kontraſt zu einem ſchwarzen Rock. Ullſtein⸗Schnitt K 7168 gleichen weißen Pikee vorn am Gürtel des Kleides ſitzen. Nicht weniger ſchätzt man die Ver⸗ einigung von heller Jacke und dunklem Rock. Getupfte weiße Smokingjacken vervollſtändigen ſchwarze Röcke, oder es ſind weiße Pikeejacken zur Begleitung der dunklen Röcke auserkoren. Mitunter iſt das Weiß doppelt vertreten, außer der weißen Jacke findet ſich noch eine urmelloſe kleine weiße Pikeebluſe vor. Auch umgekehrt hat die Gegenüber⸗ ſtellung von Hell und Dunkel ihren Reiz. Etwa wenn ein braunrotes Jäckchen mit amüſant umſchnürten Rändern ſich zu einem beigefarbenen Rock geſellt. In dieſer neuen Mode der kombi⸗ nierten Straßenanzüge liegt viel Mög⸗ lichkeit, mit ſeiner Garderobe abzu⸗ wechſeln. Kombinieren ſoll ja ſowieſo eine kleine weibliche Leidenſchaft ſein. Stellen wir dieſe Luſt am Zuſammen⸗ bringen ungleicher Partner alſo in den Dienſt unſeres Kleiderſchrankes! Dann wird es auch der Frau mit dem be⸗ ſcheidenen Geldbeutel möglich ſein, ſich flott und trotzdem ohne große Ausgaben anzuziehen. Das leichte ſeidene Jäckchen⸗ kleid kann ihr für heiße Sommertage dabei zu Hilfe kommen. M. Cl. Telohnung: Kegel 2 Bluſe zu K 716 und ein Reines 6 2 Y— Weſtchen, wie man es unter Jäckchenkleidern ſtatt einer Bluſe trägt. Ullſtein⸗Schnttt zu dem rechtsſtehenden Weſtchen 3157 Modiſches zwiſchen Frühling und Zommer Zwiſchen zwei Jahreszeiten bewährt ſich ſtets das Koſtüm, das zwar in ſeiner Struktur oft nur Wandlungen in der Rock⸗ und ⸗Jackenlänge unterliegt, uns durch Bluſen und modiſches Beiwerk aber immer wieder überraſcht und zur eigenen Betätigung im Zuſammenbringen der Kleinigkeiten reizt. Diesmal ſind es auch die neuen knitterfreien Leinen, Baumwoll⸗ Kunſt⸗ ſeide und Seidenarten, einſchließlich der Miſch⸗ gewebe, die Stoffmuſter, und wenn man ein⸗ farbige Arten bevorzugt, die Farbenzuſammen⸗ ſtellungen, die intereſſieren. Hahnentritt, Karos und Streifen erſcheinen im nüchternen Bericht nicht gerade neu— man muß ſie geſehen haben, um feſtſtellen zu kön⸗ nen, daß in der Verbindung von zwei bis drei Tönen mehr modiſcher Schwung als je liegt. Es iſt nicht immer das Weiche, das ſich hier mit dem Harten paart, manchmal gehört ſchon etwas Mut zum Tragen dieſer neuen Kompoſitionen, die abweichend von der bisher geltenden Far⸗ benharmonie aufgebaut ſind. Zu roſa trägt man dunkelblaue, dunkelbraune und ſchwarze Bluſen, gleichen Gürtel und Ausputz; zu hell⸗ blau kann man außer dem bekannten dunkel⸗ blau auch ſchwarz und dunkelgrün verwenden, und wenn gemuſterte Stoffe ergänzt werden ſollen, dann iſt es üblich, den farbenkräftigſten Ton für die Ergänzungen zu nehmen. Die Röcke ſind ſchlicht, manche Dame wird ſie ganz eng, andere dagegen bequemer bevorzugen. Für den Schnitt der Jacke werden längere Tunika⸗ formen vorgeſchlagen, die in der Taille dicht ge⸗ reiht und ſtoffreich angeſetzt werden können(bei Taft und weichen Seiden), die aber auch halb⸗ lang, ganz weit und im Rücken am Nacken ge⸗ RRR P 5 8. 1 n „ e ee 1 e e— 5 ſchloſſen gebracht werden(Miſchgewebe). Zu dieſen Modeformen gehören dann entweder lange, oben ſehr umfangreiche und mit viel Phantaſte eingeſetzte, unten ſchlanke Aermel oder dreiviertellange in weitem Ballonſchnitt. Iſt Vorderſchluß der Jacke vorgeſehen, dann begnügt man ſich nicht mit gerader Linie, ſondern führt die übereinandertretenden Teile im Zick⸗ zack, Bogen oder ſchräg. Neu in dieſer Art ſind bogige und ſpitze Schulterpaſſen, die keine Auf⸗ ſchläge und keine Kragen haben und auf die Ergänzung durch ein Chiffontüchlein angewie⸗ ſen ſind. Erfreulich für den ſoliden Geſchmack iſt, daß auch ſchlichte Smoking⸗ und Phantaſiejacken erhalten geblieben ſind, denn nicht jede Frau iſt dank der Freizügigkeit ihres Geldbeutels in der Lage, nur für einen Frühling oder Som⸗ mer zu disponieren. Ihr ſtehen über die Hüf⸗ ten reichende, mit Knopfſtegen oder Kordeln verſchloſſene Jacken mit kurzen Puffärmeln (Leinen), dreiviertellangen, gereiht eingeſetzten oder ſchlanken, ſchmuckloſen Aermeln zur Ver⸗ fügung. Bluſen mit Volantausputz aus Or⸗ gandy, Voile oder Georgette ſehen hierzu gut aus, doch behaupten ſich auch weiter die Hemd⸗ bluſen mannigfacher Art. Smokingkoſtüme ſind beſonders beliebt aus kleingemuſterten, ſehr bunten Baumwollſtoffen, Kunſtſeiden und Sei⸗ den. Aus der Reihenfolge dieſer Gewebe er— kennt man bereits, daß ſich auch mit wenig Mit⸗ teln modiſch gut wirtſchaften läßt. FCFFCFPFPFP Die Mode im Aulc Sie wiſſen es noch nicht? Es gibt„Sport⸗ lerinnen“ am Steuer, und es gibt„Da⸗ men“ am Steuer! Schon der Unterſchied die⸗ ſer beiden Begriffe verrät uns eigentlich alles über die Kleidung der Betreffenden.„Elegant“ am Steuer zu ſein, wird immer darauf hinaus⸗ laufen, irgendwie unſportlich zu wirken, denn auch die ausgeſprochen ſportliche Gleganz wird ſich bei einer leidenſchaftlichen Fahrerin ſchlecht bewähren. Richtig will ſie gekleidet ſein— ihrem Sport zuliebe. Das heißt nicht nachläſſig oder unvollkommen. Unbeſtritten iſt, daß es eine Mode im Auto gibt, ſie iſt ſogar ausgetüftelt bis in alle not⸗ wendigen„Kleinigkeiten“. Zunächſt iſt die Fahrerin ſelbſt das Wichtigſte. Sie trägt den Sportmantel aus imprägniertem Stoff oder weichem Kamelhaar, die ſchlicht gearbeitet ſind er und der Tagesmode gemäß die Mittelſchluß⸗ Knopfleiſte, in ganzer Länge durchgeknöpft, ha⸗ ben. Schwerer u. koſtſpieliger iſt der Automantel aus braunem Wildleder, auch, ein gedecktes Grün iſt flott und kleidſam. Dieſe Ledermäntel ſind heute alle ſo weich und ſchmiegſam, mit Bieſen und Steppnähten, Aufſchlägen und Ta⸗ ſchen, je nach Bedarf, verarbeitet, daß ſie an den ſtarren Ledermantel von einſt in nichts mehr erinnern. Bei der Autlerin und ihrem Mantel wird immer der Kragen eine beſondere Rolle ſpielen, er muß„veränderlich“ für alle Wettermöglichkeiten eingerichtet ſein. Darum die hoch zu ſchließenden Kragen, die beliebig halbſeitig übergeſchlagen werden können. Das Ueberſchlagteil des Stehkragens kann dem Man⸗ tel eine aufliegende, kragenähnliche Verzierung geben. Nicht minder wichtig ſind Aermel und Taſchen, die im Intereſſe der Bequemlichkeit für die Fahrerin notwendig werden. Das Su⸗ ————— —— ———————— chen nach Geld oder dem Taſchentüchlein muß vermieden werden, folglich iſt ein Sondertäſch⸗ chen auf der großzügigen Manſchette angebracht, das Beides enthalten kann— wie praktiſch! Der Aermel darf die Fahrerin nicht behindern, darum erhält er Keile eingeſetzt, die ihn ſport⸗ dienlich machen und auch hübſch ausſehen. Es gibt Autlerinnen, die Jacke und Rock vor⸗ ziehen. Hier bietet ſich durch die neue Mode der nachgefragten Koſtüme eine ſo reiche Aus⸗ wahl und Zuſammenſtellung, daß der Mantel viel bieten muß, um mitzukommen! Die Sport⸗ lacken ſind kleidſam, machen jung und erlauben heute einen Jarbenreichtum, an den frühere Sportfrauen nicht zu denken wagten! Der wie ein Rock wirkende Hoſenrock darf auf jeden Fall von der Jacke abweichen, oft gefällt er großkariert. Aeußerſt bequem ſind die Ueber⸗ ſchlagröcke, ſie bringen außerdem eine Ueber- raſchung. Sie können, falls der Rock entbehrlich wird, als Plaid umgeknöpft werden. Nakürlich ſind die Wärmehüllen überhaupt ein wichtiger Beſtandteil im Modenprogramm der Autlerin. Sie wird das einknöpfbare wärmende Innen⸗ futter bei ihrem Wettermantel nicht außer acht laſſen, wird Sportſchals und vor allem Hand⸗ ſchuhe verſchiedener Gattungen beſitzen müſſen, letztere ſind ja das Rüſtzeug ohnedies. Während die„Dame“ vielleicht nicht auf die modiſchen Handſchuhe verzichten will, zieht die Fahrerin luftdurchläſſige Sporthandſchuhe über, ſolche mit richtigen Löchern, die den geſchäftigen Hän⸗ den wohltuende Kühlung bieten. —— ᷓæ. ee eee K ene —————— 2 7 N 58 1 anderthalb Eßlöffel Roſenwaſſer Man gießt die Miſchung ins Bowlengefäß Date ucles MWalcleiotes und andere Köſtlichkeiten für zeitgemäße Bowlen. Waldmeiſter, das reizende, zierliche Kraut, das ein ſo hübſches, unſchädliches Raſenpolſter unter unſeren Obſtbäumen Farſtellt, erfreut uns alljährlich wieder durch ſein zartes Grün. Bevor es die klei⸗ nen weißen Blüten anſetzt, gilt es, kleine Sträußchen von Herzblättern zu pflücken. Ein Teil davon findet Verwendung zu einer köſtlichen Maibowle, unter blühenden Bäu⸗ men genoſſen. Die Kräuter gewinnen an Würze, wenn wir ſie für wenige Minuten in den erwärmten Bratofen legen. Nicht zu lange ziehen laſſen! Ein anderer Teil wird zwiſchen die Wäſche geſchoben und ſtellt auf dieſe Weiſe nicht nur ein beſcheidenes aro— matiſches Duftmittel, ſondern auch einen Mottenſchutz der Kleidungsſtücke dar. Wenig bekannt iſt, daß Waldmeiſter, fein gewiegt, eine ſehr angenehme Würze von Eier⸗ milchtunken als Erſatz oder Abwechſlung von Vanille iſt und auch dem Zuckerguß von Kuchen oder Plätzchen ein reizvolles Aroma gibt. Will man bei kleinen Feſtlichkeiten im Heim, bei Familienfeiern oder anderen Ge⸗ legenheiten ein gutes Erfriſchungsgetränk in dieſer Jahreszeit geben, ſo darf man einmal, abſehend von den üblichen Erd⸗ beerbowlen, andere Getränke brauen. Da iſt beiſpielsweiſe die ſehr originelle Roſen⸗ bowle. Man läßt zwei Taſſen Zucker mit einem Liter Waſſer aufkochen, nimmt die Löſung dann vom Feuer und gibt nach dem Auskühlen anderthalb Taſſen Zitronenſaft, fünfeinhalb Taſſen Apfelſinenſaft und hinzu. und verdünnt ſie mit einer Flaſche Weiß⸗ wein, Selterswaſſer nach Geſchmack und ſtellt ſie recht kühl. Auch Lindenbowle iſt weniger bekannt. Man bereitet einen ſtarken Aufguß von Lindenblütentee und läßt eine Löſung aus anderthalb Taſſen Zucker und ebenſoviel Waſſer aufkochen und auskühlen. Dann gießt man eine Taſſe Zitronenſaft, vier Taſſen Orangenſaft, eine halbe Taſſe Lin⸗ denblütentee⸗Extrakt und eine Flaſche Weiß⸗ wein dazu. Wenn die erſten Früchte auf den Markt kommen, wird man ſich gern zu einer Johannisbeerbowle entſchließen. Man ver⸗ wendet dazu 375 Gramm weiße und rote gewaſchene und entſtielte Johannisbeeren und 125 Gramm Himbeeren, die man durch ein Sieb treibt und mit 125 Gramm Zucker ſowie einer halben Flaſche Weißwein ver⸗ mengt. Man läßt die Miſchung bei mehr⸗ maligem Umrühren einige Stunden ſtehen und übergießt ſie vor dem Auftragen, nach⸗ dem man Eisſtückchen hinzufügte, mit Weiß⸗ oder Apfelwein, Selterswaſſer nach Geſchmack und ſüßt möglicherweiſe noch etwas nach. Sehr zu empfehlen iſt ein Bowlenextrakt, den man aus einem Liter Rotwein, dem Saft von zwölf Zitronen und einem halben Kilo Zucker herrichtet. Die Zutaten werden aufgekocht und auf Flaſchen gefüllt. Man kann ſie dann im Bedarfsfalle einfach ver⸗ dünnen— mit Wein oder Waſſer. auen clen Mocle die uo, Deſdeggen gemalt. Das Dirndl xleid, einst nur den unbeschwerten Ferientage n vorbehalten, kat sich diesmal ganz unsere Herzen erobert. Vir dürfen das Kleid bàuerlichem FVorbild anlehnen und unbekümmert damit herumspazieren— mõgen auc die Alpen noch so fern sein] Besonders ODE UND HEIM Lesoit cdlie Heiauat hene Wir Frauen ſollten ſt es wohl zu glauben, daß vor an⸗ nähernd hundert Jahren unſer heu⸗ tiger Sport, der in mannigfaltiger Abwandlung ja auch für uns Frauen größte Bedeutung gewonnen hat, überhaupt noch nicht„erfunden“ war, wenn man ſo ſagen darf? Und daß es einiger beherzter Vorkämpfer bedurfte, um den erſten Vor⸗ läufer der neuzeitlichen Sportarten, das Wandern, einzuführen? Leider ſteht gerade dieſer Vorläufer heute nicht mehr in allzu ſportlichem Anſehen. Ganz zu Unrecht: Die Medizin betont immer wieder den hohen geſundheitlichen Wert des richtigen, regel⸗ mäßigen Wanderſports. Gewiß werden viele Frauen zugeben, das Wandern iſt eine herrlich ſchöne Sache — für Kinder und junge Menſchen! Wir, wir vielbeanſpruchten Frauen, Hausfrauen und Mütter, haben dazu leider keine Zeit. Außerdem iſt es zu anſtrengend und wohl auch ein wenig— ſtillos. Ein großer Irrtum! Gerade den Frauen, die zu Schwerfälligkeit neigen und daher auf die tägliche jungerhaltende Gymnaſtik verzichten zu müſſen glauben, gerade dieſen Frauen in reifen Jahren rät der Arzt drin⸗ gend den Wanderſport an. Die leichte An⸗ ſtrengung läßt nach in dem Maße, als dieſer Sport regelmäßig ausgeübt wird. Dem Wandern kommt allerdings nur geſund⸗ heitfördernde Bedeutung zu, wenn es nicht im Schlendertempo des kurzen Spa⸗ zierganges, ſondern im gleichmäßig be⸗ ſchwingten Marſchſchritt durchgeführt wird. Dann weiten ſich die Lungen, die Herztätig⸗ keit wird angeregt, der ganze Organismus friſch durchblutet und der Kopf klar. Der ganze Körper kräftigt ſich und erweiſt, wie man ſchon nach kurzer Zeit beobachten wird, größere Spann⸗ und Leiſtungskraft bei der Arbeit, die uns Hausfrauen ſonſt etwas ein⸗ ſeitig beanſprucht. Ja, aber, wenn dieſe Arbeit uns nun wirklich keine Zeit für Wanderfahrten läßt? Das dürfte ein glatter, vernichtender Be⸗ weis für den weiblichen Mangel an Ein⸗ viel mehr wandern! teilungsvermögen und Haushaltsſtrategie ſein! Weit verbreitet iſt die Anſicht, daß der Tag zum Schaffen, die Abendſtunden zum Ruhen da ſind! Das mag für den Winter gelten, im Sommer heißt es aber, die herr⸗ lichen Sonnenſtunden des Mittags und des Nachmittags ausnützen! Die notwendigen Arbeiten ſollen daher auf die frühen Mor⸗ gen⸗ und Vormittagsſtunden verteilt wer⸗ den, die weniger anſtrengenden Pflichten können dem Abend vorbehalten bleiben. Mittags aber, nach einer frühen Mahlzeit, wenn die Kinder aus der Schule gekommen ſind, iſt die richtige Zeit für eine erholſame Wanderung. Es muß ſich ja nicht immer um einen endloſen Ausflug handeln! Anderthalb, zwei, drei Stunden kräftigen Waldlaufs tun Wunder! Und wenn ſich dieſe Zeit auch nicht täglich erübrigen läßt, ſo ſollte doch jede Frau und Mutter an der einmal wöchentlichen Wanderung regelmäßig feſt⸗ halten. Gibt es ſchönere Stunden, als mit den Kindern in Gottes freier Natur herum⸗ zuſtreifen, ihre Liebe für Pflanze und Tier zu wecken, jung zu bleiben durch die ver⸗ trauten Geſpräche und die heiteren Spiele mit ihnen und gemeinſam ein Stück ſchöner, deutſcher Heimat kennenzulernen? Für die Ferien und die Urlaubstage des Vaters kann die ganze Familie dann eine Wanderfahrt planen. Mit leichteſtem Ruck⸗ ſackgepäck, unbeſchwert zieht man auf Ent⸗ deckungsreiſen aus. Die Übernachtung in Jugendherbergen— die wenigſten wiſſen, daß auch Erwachſene dort für geringes Entgelt eine zweckmäßige Unterkunft fin⸗ den—, der Beſuch ſchöner, alter Städte, und das ſtets wechſelnde Neue, das das Vorwärtswandern bietet, bringt allen Wan⸗ derkameraden die ſchönſten Erlebniſſe. Und ſtillos ſei das Wandern für uns Frauen? Niemals kann eine Frau ſtillos wirken, die zurückhaltend und ſportlich zweckmäßig gekleidet iſt und der die Freude an all den Schönheiten, die unſere Heimat birgt, aus dem Antlitz leuchtet! Jet Tuches uli c o gesund? Wie die neuzeitlichen deutſchen Nah⸗ rungsmittelchemiker feſtgeſtellt haben, iſt Zucker ein gereinigter Brennſtoff, der unſe⸗ rem Körper nur Wärme(Kalorien), nicht aber die notwendigen Aufbau⸗ und Ergän⸗ zungsſtoffe(Vitamine) liefert. Die End⸗ ergebniſſe des Verbrennungsprozeſſes ſind Säuren. Es iſt zu bedenken, daß wir Kul⸗ turmenſchen durch den Genuß von Weiß⸗ mehl und Weißmehlprodukten, durch Fleiſch, Eier und Hülſenfrüchte unſeren Körper be⸗ reits mit ſäurebildender Nahrung über⸗ ſchwemmen. Wir machen ihn daher durch übergroßen Zuckergenuß noch widerſtands⸗ loſer gegen Bakterien⸗ und Krankheits⸗ einbruch. reizend sind diese prałtiscken, einfachen Kleider, weil wir sie nack eigenem Gesckmacæ und freier Phantasie mit reicker Handstickerei bersehen mssen. Da wird ein dunkler Leinenroce mit hunten Blüten- kxräanzen am Saum besticst, während das leuchtend rote Mieder über und über mit Streublumen bedect ist, ein wirkungsvoller Kontrast zu den hlütenweiſten, gezogenen Hemdrmeln Und wer keine rechte Verwendung für das ganze Dirndl kleid hat, brauckit nickt auf die kleidsame Mode ganz zu berziciten. Man tragt entzücłende, kurz- und lang- armelige PVesten in leuchten den Farben, die mit bäuer- lichen Motiven, mit Passen, Streifen und Aufscklũgen be- sticõt sind. Sie wir xen hübsch über jedem einfacken, dun- len Kostũmroc und ersckeinen „angezogen“ ohne Mantel und Jacke. Für Kinder ist die gegenwärtige Mode natürlich anz besonders praktisch. Die untgesticæten Bauernxleidchen schmutzen wenig und sind außerdem noch waschbar. Dieſe Bedenken beziehen ſich auf unſeren gebleichten, entkallten Zucker, dem Aroma und Nährwert des unraffinierten Pro⸗ duktes fehlen. Er ſchädigt noch dazu den Körper, indem er ihm den Kalk entzieht, den der Organismus zur Erhaltung und Er⸗ gänzung von Zähnen und Knochen benötigt. Vielerlei Zahnerkrankungen, Knochenent⸗ kalkung, Bleichſucht, verbunden mit ſchlaf⸗ fem Fettanſatz, ſind auf übergroßen Genuß dieſes gebleichten Zuckers zurückzuführen. Die Hausfrau ſollte daher viel Rohr⸗ zucker oder Rübenrohzucker verwenden, der auch beſonders zum Einkochen anzuempfeh⸗ len iſt. Zum Süßen von Speiſen für Kin⸗ der und als Brotaufſtrich ſollte mehr Honig auck für die Ruhe der Hütter/ knõpfbar und laßt sici auf diese Peise leicht sauber- kalten. Die Gitterbettcken werden jetzt mit verstellbarem Boden gearbeitet, so daſ das heranwachsende Kind niit herausfallen kann. Ein dis- kretes xleines Gert wird aus unzerbrechlichem Glas ge- arbeitet. Seine Durcbisichtig- keit erspart der Mutter man- chen 1 Gang. Ein Tragstuhl mit Leder gurten und Metallbügeln läßt sich flach und kandlick zusammen- falten. Man hängt ihn an jeden Stuhl oder an eine Ban an und weiß das Kind dori sicher unter gebracht. Geburts- tags kerzen und-halter in Zahlenform, Breilöffel und Schieber aus Horn mit bunter Malerei, ein Säacecken für Kleinigkeiten, die hei der Aus- fahrt mitgefũhrt werden mussen— alles für unser Kind Bequemlickłkeit fur das Kind heit aber in weitaus höherem Maße: Bequemlich- xeit fur die Mutter/ o man der vielbesckaftigten Hausfrau und Mutter Kraft und Zeit er- sparen helfen kann, soll es sein. und viel flüſſiger Rübenſirup Verwendung finden. Damit ſind dem Körper neben den Wärmeeinheiten auch die erforderlichen Vitamine zugeführt, und man braucht nicht auf Süßigkeiten zu verzichten. &i cg Heiaubesatdug: Blumenbrettchen zwiſchen den Tenſtern. Blumentöpfe zwiſchen den Fenſtern zu halten, iſt nicht nur eine winterliche Auf⸗ gabe, obwohl die Blütentöpfchen uns in dieſer Jahreszeit dort beſonders erfreuen. Aber die Blumen⸗ und Hausgartenfreun⸗ din wird beobachtet haben, daß kleine, zarte Pflänzchen dort beſonders gut gedeihen und daß ſie leichter zu halten ſind als hinter der Scheibe in durch Heizung und Staub verunreinigter Luft und ſogar beſſer als draußen auf dem Balkon oder Blumen- kaſten. Sehr praktiſch ſind die weißen Emaille⸗ blechbrettchen, die man an Haken links und rechts im Fenſterholz der Scheibe beſeſtigen kann und die ſo gearbeitet ſind, daß ſie ſich auf jede beliebige Fenſterbreite ausziehen und zuſammenſchieben laſſen Dieſe Brett- chen haben den Vorteil, daß man die Fenſter unbehindert öffnen kann, ohne zuvor ganze Reihen von Töpfen entfernen zu müſſen. Außerdem kann man mehrere ſolcher Blumenbrettchen übereinanderhängen und ein Sonnenfenſter auf dieſe Weiſe wirklich ausnützen. Zudem wird man beobachten, daß die Pflänzchen weſentlich weniger Waſſer und Pflege brauchen und ſich ſelbſt eine Art kleines Treibhaus zwiſchen den Doppelſcheiben einrichten. Schõuliellouſlege: An Stelle des Morgenkaffees Wer ſich über matten Teint, ſchlaffe Geſichtszüge und leichte Ermüdungserſchei⸗ nungen zu beklagen hat, wird häufig in den Fehler verfallen, ſich ſchon in aller Mor⸗ genfrühe die fehlende Friſche zu holen durch den Genuß von Kaffee oder Tee. Man iſt dann zwar gleich„aufgepulvert“, doch läßt die Spannung leider bald nach, und der Genuß von Reizmitteln wird bald zur Ge⸗ wohnheit. Geſünder und ein Schönheits⸗ mittel von unſchätzbarer Bedeutung iſt ein Glas Frucht⸗ oder Gemüſeſaft morgens auf nüchternen Magen. In der früchtearmen Zeit wählt man den Saft einer ganzen Zitrone auf ein halbes Glas Waſſer, ſchwach geſüßt, abwechſelnd mit dem aus⸗ gepreßten Saft einer Apfelſine. Später er⸗ geben ſich reichere Möglichkeiten: Tomaten⸗ ſaft, Kirſch⸗ und Erdbeerſaft, Rhabarber⸗ ſaft und Spinatſaft, Spargelſaft und Mohr⸗ rübenſaft. Wer ſich einmal daran gewöhnt hat, wird die belebende Wirkung dieſer Säfte ebenſo raſch ſpüren, wie ihre ver⸗ ſchönernden Eigenſchaften. Die Frucht⸗ und Gemüſeſäfte enthalten nämlich wertvollſte Aufbauſtoffe und Nährſalze, die zugleich blutreinigend und kräftigend wirken und frei von ſchädlichen Stoffen ſind. Die Haut wird rein und klar, der Körper fühlt ſich friſch und ſauber ſowie ſpannkräftig, und dieſe Belebung hält weſentlich länger an, als die durch Reizſtoffe erzeugte, und iſt zugleich frei von Nervenſchädigung. Das faaltiochie Hei N 0 0 0* Die moese& fAces e. fin die ichakel Die modernen Erfinder sorgen fur die Bequemlicheit unserer Kinder— und damit ehr hübsck ist der Korbmagen, der auf weicken Gummi- radern lauft und mit einem haltbaren Gummi- Leder- Futter ausgeschlagen ist. Es ist ein- — r S ohr nt eſet her⸗ und lſte eich nd aut ſich und an iſt Nummer 20 17. Mai 1936 Dae Neulich hörte ich, wie eine Mutter ihre Erziehungsverſuche an einem Sprößling mit der verzweifelten Drohung abſchloß: „Wenn du jetzt nicht gehorchſt, Walter, dann rufe ich den Schupo dort drüben.“ Darauf antwortete Walterchen, etwa fünf Jahre alt:„Au fein, Mutti, das iſt der Schupo Schulze, das iſt mein Freund.“ Erſchlagen, ſtreckte Mutti die Waffen. Dieſer Wachtmeiſter Schulze iſt der Freund des kleinen Walter, und viele Wachtmeiſter ſind die Freunde von Kindern, kleinen und großen. Nicht etwa in dem Sinne, daß ſie auf du und du ſtehen und daß die Freundſchaft für die Ziviliſten mit beſonderen Vorrechten verknüpft wäre, die auf dem bekannten„Auge⸗zudrücken“ ba⸗ ſterten, nein, die Freundſchaft beruht auf einem gegenſeitigen Verſtändnis, wobei man das größere Verſtändnis auf der Seite des Trägers der Uniform, Hüters der Ord⸗ nung, findet. Ohne Zweifel war der Polizeibeamte von einſt tüchtig; daß er nur in ſtrengem, dienſtlichem Tone ſprechen konnte und dieſen Ton— der Autorität wegen— gerne noch etwas ſchärfer wählte, als er ſelbſt wollte und als es der Verkehr zwiſchen Publikum und Polizei erforderte, lag an der Er⸗ ziehung. Der Hüter der Ordnung von einſt war ja zuerſt Unteroffizier, er war erzogen worden, nur Vorgeſetzte oder Untergebene zu ſehen, und niemand konnte von ihm ver⸗ langen, daß er dieſe Erziehung bei ſeinem Übertritt in die Polizei vergaß. Das iſt heute grundlegend anders. Der junge Mann erwählt den Beruf eines Polizeibeamten, er erſtrebt nicht eine Ver⸗ ſorgung im Sinne früherer Zeiten. Die Erziehung und Ausbildung iſt auf dieſes Ziel abgeſtimmt, und da der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat größtes Gewicht darauf legt, daß unbeſchadet der Achtung vor dem Ge⸗ ͥet mein Ded ſetz jeder Bürger den Staat als ſeinen organiſatoriſchen und völkiſchen Zuſammen⸗ ſchluß betrachten ſoll, weiſt er dem Polizei⸗ beamten die Aufgabe zu, die Beachtung der Geſetze zu überwachen, aber auch den Bür⸗ ger für den Staat zu erziehen. Polizei muß ſein, ſolange es Miß⸗ achtung vor den Geſetzen gibt, und die Ge⸗ ſchichte aller Staaten und Völker lehrt, daß die Mißachtung eine unausrottbare Er⸗ ſcheinung im Staate iſt. Daraus ergibt ſich die Exiſtenzberechtigung der Polizei. Je nach der Stärke des Staates, je nach ſeiner Fundierung als autoritärer oder ſo⸗ genannter liberaler Staat findet er ſein Verhältnis zum Bürger, wobei auffällig iſt, daß der autoritäre Staat trotz der un⸗ erbittlichen Verfolgung der Geſetzesver⸗ ächter ſich eine echt liberale Form erlauben darf, während der ſogenantne liberale Staat nirgends ſtärker die Autorität im üblen Sinne betont und betonen muß als in den Organen der Exekutive. Welche Form Staat und Bürger inniger verbindet und welche Form deshalb dem Bürger und dem Staate dienlicher iſt, das zu entſcheiden erlauben die zahlreichen Beiſpiele. Es ſind die Überbleibſel einer längſt vergangenen Zeit, wenn hier und da noch heute die Polizei als Vollſtrecker der ſtrafen⸗ den Gerechtigkeit(oder Ungerechtigkeit), als rächendes Organ des Staates betrachtet wird. Ohne Polizei keine Ordnung; ſchon dieſe Tatſache macht den Polizeibeamten zum Freund der Allgemeinheit. Darüber hinaus hat der Polizeibeamte als Einzel⸗ perſon längſt die Verbindung zum Bürger gefunden, und zwar auf der Baſis des menſchlichen Verſtehens. „Der Schupo iſt mein Freund“, ſagt das Kind. Und ſprechen nicht gerade Kinder die Wahrheit? Paul Deparade. Holie Schile des Nolige: Von Schuno dad eiu Allg Schupo— das iſt heute ein Wort, vor dem auch das kleinſte Kind keine Angſt hat, zu dem es vielmehr hinläuft, wenn es ſich verirrt hat und den es voll Vertrauen zu bitten imſtande iſt, die zugeklemmte Früh⸗ ſtücks büchſe aufzumachen. Erwachſene, wenn ſie kein ſchlechtes Gewiſſen haben, ſind ſo vertrauensvoll wie die Kinder zu dieſem Manne, der auch äußerlich keine Ahnlichkeit hat mit ſeinem Vorgänger, dem Schutz⸗ mann. Was hat dieſe Verwandlung bewirkt? Es iſt zum großen Teil die Ausbildung, die den angehenden Polizeibeamten einen ganz neuen Blick ſchafft für ihre Aufgaben. Während früher der gewiß ſehr tüchtige Polizeibeamte aus dem Militärdienſt kam und gewohnt war, entweder Vorgeſetzte oder Untergebene zu ſehen, dementſprechend ſein Benehmen mißverſtandenerweiſe dem Publikum gegenüber oft den Feldwebel der damaligen Zeit herauskehrte, wird den jun⸗ gen Beamten heute von vornherein ein anderer Begriff von ihrem Dienſt beige⸗ bracht. Sie ſind nicht nur dazu da, das Publikum zu bewachen, ſie ſollen ihm helfen, wo ſie können. Die Ausbildung der Polizeibeamten findet auf Provinzialſchulen und Land⸗ jägerſchulen ſtatt. Das Haupt dieſer Schulen aber befindet ſich in Berlin⸗Charlottenburg und ſtellt eine Art Hochſchule dar. Nicht jeder eignet ſich zur Ausbildung für den Polizeidienſt. Gewandtheit, Selbſtdiſziplin, Energie und ſchnelle Auffaſſungsgabe, das ſind Dinge, die man heute von einem An⸗ wärter auf dieſe Schulen verlangt. Und ſo iſt es kein Wunder, wenn von 40 000 Be⸗ werbern nur 3000 für tauglich befunden werden. Dieſe Ausleſe gibt nun aber Ge⸗ wißheit, daß beſonders geeignete Männer in einen Beruf kommen, der nicht nur körperlich und geiſtig eine volle Perſönlich⸗ keit erfordert, der auch beſondere Anforde⸗ rungen ſtellt mit ſeinen vielen unberechen⸗ baren Ereigniſſen— angefangen von ge⸗ nauem Auskunftgeben, Hilfsbereitſchaft, Sprachgewandtheit gegenüber Ausländern, Verfolgung von Verbrechern bis zur Fähigkeit, ganze Menſchenmaſſen in Schach zu halten. Die Charlottenburger Polizeihochſchule bildet vorzugsweiſe fortgeſchrittene Beamte aus. Es ſind dort Kurſe eingerichtet, in denen ſie unter anderem auch in ſchwieri⸗ geren Fächern unterrichtet werden, wie ge⸗ richtliche Medizin, Staatswiſſenſchaft, Poli⸗ zeirecht, Zivilrecht, Sprachen. Die Grund⸗ bedingungen der kriminaliſtiſchen Technik müſſen dem Beamten zur Kenntnis gebracht werden, damit er imſtande iſt, ſich einen um⸗ faſſenden Überblick zu verſchaffen und nicht in den Fehler verfällt, einſeitig auf einem perſönlichen Standpunkt zu verharren. Die praktiſchen Übungen in Krimina⸗ liſtik, welche die jungen Sherlok Holmes durchmachen, ſind außerordentlich vielſeitig. Da iſt eine Puppe in Menſchengröße, von Kugeln durchlöchert, aus denen herauszu⸗ leſen iſt, ob Mord, Unfall oder Selbſtmord vorliegt. Da ſind Spuren, die Aufgaben ſtellen; Uberbleibſel am fingierten Tatort, die logiſch erklärt werden müſſen; Zeichen von Angriff und Abwehr und vieles andere Des Segtne, alles Uollegenessen Sedad r e... ̃ ͤ Ä. mehr. Die Lehrmittelſammlung, ein wahres Lehrbuch des Verbrechens, ſtellt ein ganzes Muſeum dar. Verſchiedene Säle und Galerien ſind angefüllt mit Licht⸗ bildern, Modellen und Zeichnungen, die große Verbrechen und ihre Aufklärung ſchildern. Selbſtverſtändlich findet man hier auch eine Sammlung von Einbruchs⸗ werkzeug. Zur Ausbildung des Erkennungs⸗ dienſtes iſt es notwendig, ein Organ zu ſtudieren, das in vielen Fällen den Beruf eines Menſchen verrät: das Gebiß. Der Bäcker z. B. hat Zähne, die faſt immer ſchadhaft ſind am Anſatz des Zahnfleiſches; der Fleiſcher zeigt einen vorſtehenden Vorderzahn, der Dekorateur hat eine Zahn⸗ lücke, weil er gewohnt iſt, mit den Zähnen ſeine Nägel feſtzuhalten, und ſo gibt es eine Menge Verräter unter den Zähnen. Zum Erkennungsdienſt iſt es weiterhin notwendig, photographieren zu können. Das Verfahren der Daktyloſkopie, der Fingerabdruck, muß ebenfalls erlernt wer⸗ den. Was an techniſchen Neuerungen in irgendeinem Lande verſucht wurde, wird an die Polizeibehörden der anderen Staaten berichtet. Dieſer Austauſch iſt wohl dazu geeignet, den Verbrechern das Leben ſchwer⸗ zumachen. Wähend die Schule des Polizeiinſtituts Charlottenburg eine Bildungsanſtalt für Fortgeſchrittene iſt, übernehmen die Pro⸗ vinzialſchulen die Grundausbildung. Ser werden den theoretiſchen Fächern ebenfalls praktiſche zugeordnet. Der Sportgeiſt unſerer Polizei iſt bekannt genug. Sie be⸗ ſtand auf manchem öffentlichen Wettbewerb ausgezeichnet. Reiten, Turnen, Schwimmen müſſen nicht obenhin, ſondern gründlichſt beherrſcht werden. Sprachen werden hier ebenfalls gelehrt, und das Glanzſtück des Sprachunterrichts iſt der Schupo, der zwölf Sprachen beherrſcht und der von einem Berliner Jungen gefragt wurde:„Herr Schupo— ſprechen Sie auch deutſch?“ Außerdem iſt da noch eine Schule, in der die Beamten des Reichswaſſerſchutzes aus⸗ gebildet werden. Jeder dieſer Beamten iſt genau ſo für den Land⸗ wie für den Waſſer⸗ dienſt ausgebildet. Der Reichswaſſerſchutz zählt nur verhältnismäßig wenig Beamte, aber hier findet ſich das beſte und geſündeſte Menſchenmaterial. Die ſpezielle Ausbil⸗ dung bedeutet eingehenden Unterricht im Segeln und Motorbootfahren, im Bergen von Leichen, Uferdienſt und Schiffahrts⸗ ſchutz. Erwähnt man noch, daß die berittene Schutzpolizei in beſonderen Schulen ausge⸗ bildet wird, ſo kann man daraus erſehen, daß der Ausbildung des Polizeibeamten im neuen Deutſchland tatſächlich die größte Sorgfalt zugewendet wird. Unter dieſen Umſtänden iſt es erklärlich, daß das Be amtenmaterial der Schutzpolizei zum beſten gehört. Hans Hanſen. die Anekdole 5 als Geſchichtsfälſchung Seitdem die Menſchheit begonnen hat, re Geſchichte aufzuſchreiben, ranken ſich nekdoten und geflügelte Worte als an⸗ mutiges Beiwerk durch den ernſten Ver⸗ lau Geſchehens. etade die eigentümliche Sinndildlich⸗ keit und Prägnanz der Anekdote ſichert ihr ein beſonderes Gefallen bei der Nach⸗ welt, und derartig zugeſpitzte Situationen aus dem Leben großer Männer oder den kritiſchen Stunden der Weltentwicklung prägen ſich auch dem Lernenden leicht ein. Aber in Wirklichkeit verhalten ſich Anek⸗ doten faſt ohne Ausnahme zum wirklichen Geſchehen wie Epigramme zu einem hiſtoriſchen Bericht. Beinahe immer ſind berühmte Anek⸗ doten und hiſtoriſche Ausſprüche erſt mehr oder weniger lange Zeit nach dem Ereig⸗ nis, auf das ſie ſich beziehen, erfunden worden. Nicht ſelten auch ſind die Zu⸗ ſammenziehungen mehrerer Ausſprüche und Ereigniſſe, oder es werden beſonders amüſante Anekdoten früherer Zeitalter päteren Perioden untergeſchoben. Am werſten laſſen ſich natürlich in der An⸗ ichtung und Wahrheit trennen: es iſt aber mit Sicherheit anzunehmen, daß die lebhafte Phantaſte der Griechen in den Berichten über die Perſerkriege eben⸗ ſo maßlos übertrieben hat, wie die pro⸗ . Fälſchungsabſt t der Römer n der rſtellu der Kriege gegen Karthago durch Livius von der Wahrheit abgewichen iſt. on allbekannten Anekdoten neuerer 1 die einer Prüfung nicht ſtichhalten, die Verbrennung der alexandriniſchen Bibliothek durch Omar erwähnt: erſtens kam Omar nie nach Alexandria, und zweitens beſtand die Bibliothek son zweihundert Jahre vor ſeiner G. et nicht mehr.— Auch die faſt in jedes Schul⸗ buch übergegangenen Erzählungen von den letzten Lebensjahren Karls V., der im Kloſter San Puſte vergeblich verſucht —4 ſoll, zwei Uhren zu genau gleichem ang zu bringen, und der ſein eigenes fingiertes Begräbnis feierte, ſind völlig aus der Luft gegriffen. Der Kaiſer lebte im Kloſter durchaus als Grandſeigneur und nahm an allen Händeln der Welt lebhaften Anteil.— Auch die etwas lockere und nicht gerade ſehr von königlicher n Würde zeugende Geſchichte die Über die Ent⸗ ſtehung der Deviſe des engliſchen Hoſen⸗ bandordens»Honny soit qui mal y pense ein Schelm, wer Böſes dabei denkt) ver⸗ reitet iſt, hält keiner geſchichtlichen Prü⸗ fung ſtand. Ebenſo wie Frankreich das— che Land der bon mots und der hiſtoriſchen Memoiren iſt, ſo 5 es auch das Land der geſchichtlichen Anekdote. Eine der reizendſten dieſer Anekdoten erzählt, daß der berühmte Miniſter Sully einſt bei ſeinem königlichen Herrn Hein⸗ rich IV. eine Audienz nachſuchte, aber unter dem Vorwand abgewieſen wurde, der König hätte Fieber und könnte den Miniſter nicht empfangen. Sully, der an⸗ ſcheinend mit den königlichen Krankheits⸗ erſcheinungen gut vertraut war, wartete . und ſah nach einiger* eine ganz n Grün gekleidete und tief verſchleferte junge Dame aus den königlichen Ge⸗ mächern kommen und eilig verſchwinden. Daraufhin ließ er ſich erneut melden und wurde auch allerdings ziemlich ungnädig aufn Ele denn der König ſagte: Was wollen Sie? Habe ich Ihnen nicht ſagen laſſen, ich hätte Fieber?“—„Jawohl, Majeſtät, aber das Fieber iſt ſoeben, grün „So G'ſell, ſo!“— Von halb Zehn bis Mitternacht ruft es mit jedem Halb⸗ ſtundenſchlag der Glöckner vom„Daniel“, dem Turm der Nördlinger Kirche her⸗ unter. Und„So G'ſell, ſo!“ tönt es aus der Wachtſtube des gegenüberliegenden Rathauſes zurück. Ein Brauch, mit dem das Andenken an einen tüchtigen Meßger⸗ eſellen lebendig gehalten werden ſoll. G wird erzählt, daß Nördlingen— heut noch das Muſterbeiſpiel einer mittelalter lichen Feſtung— im Dreißigjährigen Krieg während einer Belagerung beinahe durch Verrat gefallen wäre. Es ging aber des Abends ein Metzgergeſelle an der Mauer entlang, ſah das unverſchloſſene 3 lief zum Rathaus und ärm. „So, G'ſell, ſo!l“— das haſt du gut gemacht. Nördlingen, die. Stadt mit der reichen Vergangenheit beging im vorigen Jahr eine edenkfeier. Dreihundert Jahre ſind es her, daß 1634 in der blutigen Schlacht bei Nördlingen die Schweden entſcheidend geſchlagen wurden. Drei Wochen lang hielt die Stadt mit einer kleinen ſchwediſchen Beſatzung ſteben „Generalſtürmen“ ſtand und mußte dann doch Ferdinand III. die Tore öffnen, nach⸗ dem das ſchwediſche Heer unter Horn von den Kaiſerlichen beſiegt war. ekleidet, an mir vorüber und die Treppe inunter gegangen.“— Das berühmte Wort Heinrich IV., der bekanntlich aus politiſchen Gründen von der reformierten zur katholiſchen Kirche übergetreten war:„Die Krone iſt wohl eine Meese wert“(oder„Paris iſt wohl eine Meſſe 1 00 wäre, wenn es der König wirklich geſagt hätte, im Munde dieſes ausgezeichneten Diplomaten und Konvertiten eine ungeſchickte und an⸗ maßende Entgleiſung geweſen. Tatſäch⸗ lich ſoll es Sully, der am n feſthielt, zu dem König geſagt haben, als ihn dieſer fragte, warum er nicht auch wie er ſelbſt(der König) zur Meſſe ginge? Unter dieſem Geſichtspunkt erhält das be⸗ rühmte Wort dann den ganz anderen Sinn, daß die Krone wohl eine Meſſe Geh' fleilig um mit deinen Kindern! habe sie Tag und Nacht um dich und liebe sie, L. Richter M und laß dich lieben einzig-schöne Jahre; denn nur den engen Traum der Kindheit sind sie dein, nicht länger! Schefer Ein Feſtſpiel behandelte dieſe tapfere Verteidigung, die trotz grauſamſter Hun⸗ gersnot von dem Bürgermeiſter Frickinger durchgeführt wurde; er entſtammte einem Geige t, das 600 Jahre lang, bis 1033, viele 0 und Ratsherren der Stadt ſtellte. 1 e Eine beſondere Bühne für das Fe aufzubauen, war nicht nötig. Ganz rd⸗ Uüngen konnte Kuliſſe ſein, denn es hat ch ſein mittelalterliches Gewand in eltener Reinheit bewahrt. Die Befeſti⸗ ungen ſind heute noch ſo, wie ſie der aſteymeiſter Wolfgang Waldberger vor dem Jahre 1622 hergeſtellt hat; durch die ünf prachtvollen Tore führen heute noch ie alten Handelsſtraßen nach Ulm, Stutt⸗ art, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg. Auf der Mauer mit dem beinahe lücken⸗ los erhaltenen N kann man heut noch in einer guten halben Stunde die Stadt umkreiſen. Die mächtige Kirche— ſie iſt 90 Meter la und der Turm 90 Meter 900— ſteht wie ein vorſint⸗ flutliches Rleſentier Über der Herde kleiner Häuſerchen zu ihren Füßen. Ein Ver⸗ gleich, der nicht ganz abſeitig iſt, wenn man hört, daß ſie aus einem in der Nähe N Lavageſtein der Tertiärzeit er⸗ aut iſt. Wie in allen dieſen kleinen mittelalter⸗ lichen Städten iſt die Kirche nicht nur Mittelpunkt des Lebens, ſondern auch Er⸗ innerungsſtätte der 8 Ein Glasfenſter mit dem Bilde Guſtav Adolfs legt Zeugnis ab von der Bewunderung, die die Nördlinger für den„Löwen aus Mitternacht“ empfanden. Er weilte als Gaſt dort kurz vor ſeinem Tode, zu einer Zeit, als ganz Deutſchland von ſeinem Ruhm und dem Zauber ſeiner Perſönlich⸗ keit widerhallte. Nördlingen als freie Reichsſtadt, das es 600 Jahre lang war, hat vielen großen Beſuch in feinen Mauern gehabt. Viele deutſche Kaiſer 3855 ihm beſondere Kunſt erwieſen, allenſtein und Tilly haben ſich ein⸗ quartiert, auch Napoleon iſt gaſtlich auf⸗ genommen worden— aber wenn von Guſtav Adolf erzählt wird, ſo ſchwingt bei der Unterhaltung heute noch ein wärmerer Ton mit. Auf ein anderes Kapitel der Stadt⸗ chronik weiſt eine Grabtafel hin, auf der ein fürnehmer Ratsherr kniet und um Einlaß in die ewige Seligkeit bittet. Er hat das Anſehen eines Mannes, der mit gutem Gewiſſen auf ſeine irdiſchen Tage urückblickt. Es iſt aber der Hexenrichter öttinger, der während der Jahre 1590 d. h. einen Glaubenswechſel wert ſei, daß aber für eine Perſönlichkeit im Range eines Miniſters Anlaß und Reiz zu einem Uebertritt noch lange nicht gegeben ſei. Heinrich IV. war der rechte Anekdoten⸗ und Bonmot⸗König, wie es ſpäter Friedrich der Große wurde(denn die Zahl der friderizianiſchen Anekdoten iſt Legion), während die hinter ihm kommen⸗ den Bourbonen geradezu berühmt durch ihre mangelnde Schlagfertigkeit wurden. Aus der 90 äußerſt langen Regierungs⸗ zeit Ludwigs XIV. ſind nur ein paar ge⸗ flügelte Worte geblieben, deren berühm⸗ teſtes„L'état c'est moi“(der Staat bin ich) der König nie geſagt hat. Denn zu der Zeit, als er es geſagt haben ſoll, war er noch ganz abdensig von ſeinem politiſchen Lehrmeiſter, dem Kardinal Mazarin, und ätte ſicher noch nicht eine derartig ſelbſt⸗ errliche Aeußerung gewagt. Bekanntlich atte ſich Ludwig XIV. in die Nichte des Kardinals, Maria Mancini, verliebt, und die angeblichen Abſchiedsworte Marias bei der a„Sie lieben mich, Sie ſind König, doch ich reiſe!“ ſind in Frankreich u einem geflügelten Wort geworden. Ein eutzutage recht kurios anmutender Be⸗ weis dafür, daß es ſich hier wirklich um eine tiefe Neigung des Königs handelte, iſt darin zu en daß man ihn nach der Trennung(wie ſein„Journal de santé“ angibt) zur Beruhigung zweimal an den fle en, ſechsmal an den Armen zur Ader — und ihm viermal Abführmittel ein⸗ gab!— Unter Ludwig XV. wurde das berühmte Wort geprägt: 82556 uns die Sintflut.“ Es ſtammt von der Geliebten des Königs, der Marquiſe von Pompadour. Als ſie, nachdem ſie neunzehn Jahre mit dem König gelebt hatte, 1764 ſtarb und ihr Sarg in ſtrömendem Regen von Verſailles nach Paris gebracht werden ſollte, fand Ludwig XV., der am Fenſter ſtand, nur die kalten Worte:„Die Marquiſe wird kein gutes Wetter auf ihrem Wege haben.“ Die witzloſe Wortkargheit der Bourbonen wird ſehr reizvoll durch eine Antwort riedrichs des Großen illuſtriert, der eines ages d' Alembert nach der Rückkehr von einer Reiſe nach Paris empfing und den Gelehrten fragte, ob er den König von „30, G'ſell, ſol“— das haſt du gul gemacht bis 1594 38 Frauen und vier Männer zu Tode ſolterte und Nördlingen den Ruhm verſchaffte, in der Austreibung des Teufels beſonders eifrig zu ſein. Sein 5 Opfer war Maria Holl, die eine dömalige Folter Überſtand— das Gaſt⸗ 1 zur Krone, deſſen Wirtin ſie war, ſt heute noch wohlerhalten zu ſehen. Relmlinger Tor Photos( Teubner N Vergangene Zeiten! Als Nördlingen 1803 ſeine Reichsunmittelbarkeit verlor und in die bayeriſche Verwaltung einbe⸗ zogen wurde, ſchwand ſeine Bedeutung. Und als gar in den fünfziger Jahren die neuen Sede ga nördlich und füdlich, öſtlich und 28 gebaut wurden, rauſchte der Strom des Ge⸗ ſchehens völlig an ihm vorbei. Heute iſt es ein Landſtädtchen von 8700 Ein⸗ wohnern, das nur am Ende der Kriegs⸗ jahre ſich eines lebhaften Fremdenver⸗ kehrs erfreuen konnte— es liegt nämlich in einer ſehr nahrhaften Gegend. Und dabei iſt Nördlingen eines der ſchönſten und geſchloſſenſten Stadtbilder, die man ſich denken kann, denn in einem iſt ihm eine Abgeſchiedenheit zum Heil geworden. or der Nherungef uz Verſchönerungs⸗ und Vergrößerungsſucht der achtziger Jahre iſt es verſchont geblieben. Keine haſtige Liebloſigkeit hat an die alten Häuſerchen die Spitzhacke pelt 0 otte Teubner fannnnmmmmnnmnmnmmmmmmmummmmmmmmmnnnmmnamnmnmanmnmnmmmmmmmmummmmmmmm nmmmmmmmmmmmmmunmmmmmmmnmnumnunmmnummn 7 geſehen hätte.„Jawohl, ajeſtät, als ich meine Antrittsrede flüt die Akademie überreichte.“—„Und was hat Ihnen der König dabei geſagt?“— Er hat gar nicht mit mir geſprochen, Majeſtät.“—„Ja, aber mit wem ſpricht er dann überhaupt?“ Bei dem unglücklichen Ludwig XVI. end⸗ lich war der Mangel an Geiſtesgegenwart im Geſpräch ſo auffällig, daß er ſich eine Art Souffleur und Bonmot⸗Erfinder für wichtige Anläſſe hielt, einen gewiſſen Marquis de Pezay. Dieſer erfand vor ſroßen Staatsaktionen und vor öffent⸗ ichem Auftreten des Königs wirkſame Worte, die dieſer zu ſagen hatte, wie z. B. in folgendem Fall: Der König ſollte nach⸗ mittags ein Pferderennen beſuchen, und der Graf von Artois und der Herzog von Orleans ſollten ſodann bei einem Buch⸗ macher eine Wette abſchließen. Bei dieſer Gelegenheit ſollte der König dann ſagen: „Warum iſt der Buchmacher da? Mu man unter Edelleuten Notizen machen Das geſprochene Wort genügt!“ Der Vor⸗ — ſpielte ſich dann genau wie vor⸗ ereitet ab, der König tat die vorher be⸗ rechnete„edle“ Aeußerung, die viel Bei⸗ fall fand. Schließlich aber konnte man die wankende und unfähige Herrſchaft der Bourbonen mit ſolchen Mätzchen nicht mehr halten— und als einer der erſten Wortführer der Revolution tritt uns Mirabeau entgegen, der übrigens genau wie ſpäter Talleyrand ein vorzügliches Ge⸗ dächtnis für die Bonmots— anderer hatte und ſie ergiebig und wirkungsvoll an⸗ wandte. Die berühmten Worte, mit denen Mirabeau den Beauftrgaten des Königs, welcher den Befehl zum Auseinandergehen der Nationalverſammlung überbrachte, zu⸗ rückſchickte, hielt man lange für authen⸗ tiſch:„Sagen Sie Ihrem Herrn. daß wir durch den Willen des Volkes hier ver⸗ 1 ſind und daß wir nur der Gewalt er Bajonette weichen werden!“ Leider ſind auch dieſe Worte, die in einem von allen Anweſenden als hiſtoriſch wichtig empfundenen Moment der jüngſten en geſprochen worden find, nicht ſo geſagt worden, ſondern weſentl! zahmer:„Wir ſind durch den Willen des Volkes verſammelt und werden nur durch Gewalt fortgehen!“ Samslag, den 16. Mai 1936 200 Milligramm Radium geſtohlen Diebe und Hehler ermittelt und mit Zuchthaus beſtraft. Als 1934 bei gleicher Arbeitsleiſtung im ſtaatlichen Radium⸗Bergwerk in Joachimsthal 200 Milligramm Radium weniger erzeugt wurden als in den früheren Jahren, kam der Verdacht auf, daß Diebe am Werk ſeien. Um⸗ ſangreiche Nachforſchungen ergaben, daß ſeit 1924 für Millionen Radium abhanden gekom⸗ men ſein muß. Erſt im April laufenden Jahres gelang es, durch einen Vertrauensmann der Polizei, dem ſelbſt Radium angeboten worden war, den Tätern auf die Spur zu kommen. Der Arbeiter Buda aus der Slowakei und drei Joachims⸗ thaler Bürger namens Günther, Hammer und Hacker wurden verhaftet. Hacker bot dem Ver⸗ trauensmann der Polizei 1 Milligramm Ra⸗ dium für 1290 Kronen an, das ſind ungefähr 140 Mark, worauf der Polizeibeauftragte ſich bereit erklärte, zwei Milligramm zur Probe kaufen zu wollen. Durch dieſen Kauf wollte man die Komplicen feſtſtellen. Hacker brachte eine Phiole mit 2,55 Milligramm Radium, für die er 2500 Kronen verlangte. Nach einer Beſprechung mit ihm wurde ez möglich, die geſamte Diebesbande auszuheben. Bei der vor dem Kreisgericht in Eger ge⸗ führten Verhandlung wurden die Radiumdie⸗ be zu folgenden Strafen verurteilt: Buda er⸗ hielt wegen Diebſtahls 8 Monate Zuchthaus, verſchärft durch Faſten und Wahlrechtsverluſt, Günther wegen Anſtiftung zum Verbrechen des Diebſtahls 6 Monate Zuchthaus, Hacker und Hammer wegen Verbrechens der Dieb⸗ ſtahlsteilnahme je 4 Monate Zuchthaus. Die verkehrslechniſche „Anzuverläſſigkeit des Auges Was die Unfallſtatiſtik lehrt. Wie Verkehrsunfälle auf ein Mindeſt⸗ maß beſchränkt werden können und welche Mittel die Wiſſenſchaft zu ihrer Bekämpfung vorſchlägt, erfuhr man kürzlich durch einen Vortrag„Optiſche Gefahrwahrnehmung“ von Dr. Ing. Loſſagk vor der Deutſchen Lichttechniſchen Geſellſchaft in Berlin. Die deutſche Unfallſtatiſtik führt eine höchſt eindringliche Sprache. Jedes Jahr ereignen ſich demnach im ganzen Reich nicht weniger als 250 000 Verkehrsunfülle mit rund 75 000 Todesopfern und einem wertmäßigen Schaden von etwa 300 Millionen Reichsmark. Außer⸗ dem werden täglich 700 Perſonen durch Fahr⸗ zeuge mehr oder minder ſchwer verletzt. Alle zwei Minuten iſt in Deutſchland ein Ver⸗ kehrsunfall zu verzeichnen, täglich fordert der Verkehr zwanzig Todesopfer und verurſacht außerdem in jeder Sekunde einen Verluſt an Volksvermögen von zehn Reichsmark. Anſchau⸗ licher könnten die furchtbaren Folgen von Ver⸗ kehrsunfällen wohl kaum dargeſtellt werden. Viele davon könnten jedoch vermieden werden, wenn jeder einzelne Verkehrsteilnehmer ſich der Gefahren des Straßenverkehrs bewußt wäre. Es genügt nicht, die Fahrbahn aufmerkſam zu beobachten und ſich an die Verkehrsſignale zu halten. Man muß auch die ſich„tarnenden“ Verkehrsgefahren kennen, wobei die optiſche Unzuverläſſigkeit des Auges eine große Rolle ſpielt. Dr. Ing. Loſſagk, der einzige deut⸗ ſche optiſch⸗pſychologiſche Gerichtsſachverſtän⸗ dige für Unfälle aller Art, hat hierüber hoch⸗ intereſſante Unterſuchungen angeſtellt. Er konnte z. B. ermitteln, daß unſer Auge nicht ſchnell genug iſt im Umſtellen auf neues Licht. Jeder Fußgänger oder Kraft⸗ fahrer wird dies ſchon an ſich ſelbſt beobachtet haben, wenn er in der Großſtadt eine Straßen⸗ kreuzung überſchritt und trotz angeſpannteſter Aufmerkſamkeit dem Wechſel der Verkehrsſig⸗ nale nicht immer rechtzeitig zu folgen ver⸗ mochte. Auch iſt es nach den Feſtſtellungen Dr. Loſſagks faſt unmöglich, bei plötzlich eintreten⸗ dem Halbdunkel, wie dies z. B. beim Durch⸗ fahren einer Bahnunterführung oder eines Tunnels der Fall iſt, Verkehrshinderniſſe von derſelben Färbung ſofort zu erkennen und zu umgehen. Gleichfalls eine optiſche Täuſchung iſt zu verzeichnen, wenn ein Auto von einer Geraden in eine Kurve einfährt, wobei ſich die Breite der Fahrbahn allmählich von neun auf ſechs Meter verringert, was das Auge in der Krümmung jedoch nicht wahrneh⸗ men kann. Ein ſchwerer Unfall mit mehreren Todesopfern kann die Folge dieſer Unzuläng⸗ lichkeit ſein. Auch wirkt eine Fahrbahn mit breitem Bürgerſteig für den Kraftfahrer viel breiter, als ſie in Wirklichkeit iſt. Schon man⸗ cher Auto⸗ oder Motorradfahrer hat dieſe Täu⸗ ſchung mit dem Leben bezahlen müſſen. Zwei beſonders intereſſante Fälle aus der Berufspraxis Dr. Loſſagks laſſen erkennen, wie ſehr ſich das menſchliche Auge durch Licht und Schatten beeinfluſſen läßt. Auf einer Land⸗ ſtraße kamen ſich einmal bei Nacht zwei Kraft⸗ wagen entgegen. Jeder der Führer blendete ab und verminderte die Geſchwindigkeit. Trotzdem überfuhr der eine Kraftwagen mit einem Tem⸗ po von nur 35 Stundenkilometern eine vor ihm einen Kinderwagen ſchiebende Frau, da die Scheinwerfer bekanntlich ihr Licht nicht ge⸗ radeaus, ſondern ſchräg abwärts auf die Landſtraße werfen. Die bei dieſer Gelegenheit tödlich verunglückte Frau konnte daher auf eine Entfernung von 25 Metern noch nicht von dem Lichtkegel des Scheinwerfers erfaßt werden. In einem anderen Fall wurde auf gerader Straße eine vor einem Haus ſtehende Frau überfahren. Es gelang jedoch, in eingehender Unterſuchung nachzuweiſen, daß die Betref⸗ fende im Augenblick des Unfalls gerade mitten im Schlagſchatten des Hauſes geſtanden hatte und daher von dem Kraftfahrer, deſſen Augen durch die Helligkeit der Landſtraße in Anſpruch genommen waren, nicht rechtzeitig erkannt werden konnte. Wie man weiter feſtgeſtellt hat, ſind die Warnungsſignale auf unſeren Landſtraßen viel⸗ fach noch in Unkenntnis der optiſch⸗pſychologi⸗ ſchen Vorbedingung für eine erfolgreiche Unfall⸗ verhütung aufgeſtellt worden. Hierin Wandel zu ſchaffen, iſt eine der vornehmſten Aufgaben der Lichttechniker und Verkehrsforſcher. Dabei muß allerdings betont werden, daß ſich nun nicht jeder, der einen Unfall verſchul⸗ det hat, einfach mit der verkehrstechniſchen Un⸗ zulänglichkeit des Auges entſchuldigen kann. Die Verkehrswiſſenſchaft weiß ganz genau, daß ein Großteil der Verkehrsunfäle nicht in optiſchen Täuſchungen, ſondern in Mängeln oder Nervoſität des Fahrers, wenn nicht dem Zuſtand des Fahrzeugs oder der Fahrbahn, be⸗ gründet iſt. Frauen in Slahlgewillern Die deulſche Krankenſchweſler im Felde— Fronlkämpfer-Ehrenkreuz für Mukler und John.- Kriegse rinnerungen einer kapferen Frau Der ehemaligen Roke-Kreuz⸗ Schweſter Frau Liſa Bau- mann in Berlin wurde kürzlich durch den Führer und Reichs- kanzler das Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen. Die kap⸗ fere Frau dürfte eine der wenigen deukſchen Müktker ſein, die ge⸗ meinſam mit ihrem Sohn dieſes Ehrenzeichen kragen können. Armee freiwilliger Samarikerinnen. Ueberall, wo im Welkkrieg der deutſche Soldat litt und ſtarb, ſtanden Krankenſchwe⸗ ſtern an ſeiner Seite. Sie haben wie die Feldgrauen vier lange Jahre hindurch gekreu⸗ lich ihre Pflicht erfüllt“ Nicht nur die Pflege Kranker und Verwundeker, ſondern auch die Bekreuung in Iſolierbaracken an ſchweren, anſteckenden Seuchen darniederliegender Krieger war ihnen anverkrauk. So manche Schweſter iſt hierbei ſelbſt einer Krankheit od. der Ueberanſtrengung erlegen, wenn nicht durch eine Fliegerbombe oder eine verirrke Granate niedergeſtreckt worden. Sämtliche im Felde kätig geweſenen Pflegerinnen unker⸗ ſtanden dem Roken Kreuz, das allein 19 800 Schweſtern an die Front ſandke. Hiervon wurden 400 Schweſtern in den Lazarektzügen des Roten Kreuzes beſchäftigt. Die Berufs- Organiſakion der freiwilligen Krankenpfle⸗ gerinnen ſtellte in den vier Kriegsjahren etwa 2500 Schweſtern, während der Johanniter⸗ Orden und der Schleſiſche und Rheiniſch- Weſtfäliſche Malteſer-Orden mit rund je 2000 Samariterinnen verkreken waren. Die Krankenpflege im Felde wurde allein von etwa 25 000 Schweſtern ausgeübt. Die Muller der Kriegsfreiwilligen. Viele von ihnen haben wahre Wunder an Tapferkeit und Selbſtaufopferung vollbracht. Unter ihnen mit an erſter Stelle ſteht Frau Liſa Baumann.„Als der Krieg aus- gebrochen war“, erzählte die kapfere Ber- linerin,„und ich meinen einzigen Sohn in ſchweren Kämpfen wußte, litt es mich nicht mehr in der Heimat. Zunächſt war ich fünf Monate lang als Roke-Kreuz-Schweſter im Seuchenlazarekt von Barkenſtein inmikten von Typhus-, Ruhr- und Scharlachkranken kätig. Sodann ging es an die Weſtfront, in die Hölle von Verdun. Der Tod hielt dork reiche Ernke. Ununkerbrochen heulken die ſchweren Granaken der franzöſiſchen Schiffsgeſchütze über unſer Lazarekt hinweg. Tag und Nacht fand man keinen Schlaf, bis die feindlichen Arkillerieſtellungen von den Königsjägern im Sturm genommen wurden. Unter meinen Schützlingen befanden ſich da⸗ mals viele blutfunge Kriegsfreiwillige, die direkt von der Schulbank nach kurzer Aus- bildung ins Feld gerückt waren. Dieſe wa- ren mir beſonders ans Herz gewachſen. Ich durfte ihnen nicht nur Pflegerin, ſondern auch Mukter und Kameradin ſein. Jedesmal, wenn einer von dieſen Helden vor mir auf dem Operakionskiſch lag oder in meinen Ar- men ſtarb, mußte ich an meinen eigenen Sohn denken, der bei Dünaburg in Stellung lag.“ Um ein Haar dem Tod verfallen Natürlich iſt auch Frau Baumann im Felde oft genug am Tode vorbeigegangen. Wieder⸗ holt ſtürzte das Zelt über ihr zuſammen, oder ſchlug ein Volltreffer ſo dicht neben dem Verbandsplatz ein, daß Aerzte und Schweſtern beinahe verſchüttet wurden. Einmal explo⸗ dierte ſogar eine feindliche Fliegerbombe un⸗ mittelbar neben der tapferen Schweſter, ohne daß dieſe hierbei verletzt wurde. Schließlich brach Schweſter Liſa unter der Laſt der Ueber⸗ anſtrengung und der täglichen Schreckensbilder von Tod und Wunden doch zuſammen. In einem Heimatlazarett erholte ſie ſich kurze Zeit von dem aufreibenden Frontdienſt. Doch ſchon die große Schlacht des Jahres 1917 in der Champagne machte ſie wieder in einem Sanitätsunterſtand der 1. Armee am Steil⸗ hang von Menneville mit. Im Dauerhagel franzöſiſcher Fliegerbomben „Es war furchtbar“, fährt Frau Baumann fort,„wie dort Tag und Nacht die einzige Zufluchtsſtätte der Verwundeten immer wie⸗ der durch einen förmlichen Hagel unaufhör⸗ lich niedergehender franzöſiſcher Fliegerbom⸗ ben erſchüttert wurde. Sie kehrten das Un⸗ terſte zu oberſt und ließen ſelbſt die Toten nicht ruhen. Unter dieſen Umſtänden ver⸗ brachte ich viele Monate, obwohl zu Hauſe mein kranker Vater ſelbſt dringend der Pflege bedurft hätte. Ende des Jahres 1917 aber waren meine Kräfte vollkommen er⸗ ſchöpft. In einem Lazarettzug brachte man mich in die Heimat. Erſt im November 1918 ſah ich dann meinen einzigen Sohn wieder, der zuletzt bis zum Zuſammenbruch in den Vogeſen gekämpft hatte.“ So vollendete ſich der Schickſalsweg einer von faſt zwanzigtauſend deutſchen Rote⸗Kreuz⸗ Schweſtern, von denen viele ihren Opfermut mit dem Tode beſiegelten, ſchwer verwundet wurden oder auch in feindliche Gefangenſchaft gerieten, um dann monatelang in franzöſi⸗ ſchen oder bolſchewiſtiſchen Kerkern zu ſchmach⸗ ten. Auch Vermißte ſind unter den Samari⸗ terinnen des Weltkriegs. Blick in den kleine örafkammer Kainz, 14. Mai. Das Amtsgericht Op⸗ penheim verurteilte am 12. 9. 35 den 25jähr. Jacob Valentin Schmitt aus Gimbsheim wegen gefährlicher Körperverletzung zu fünf Monaten Gefängnis. Er legte Berufung ein, und erzielte Ermäßigung der Strafe auf drei Monate Gefängnis. In nächſter Nähe des Angeklagten lagen zwei Nachbarn ſtändig in Streit. Als eines Tages Sch. wie⸗ der Disput hörte, und in deſſen Verlauf Hilfe⸗ rufe vernabm, ſprang er dem Bedrängten bei, wobei er dem Angreifer mit einem Beil nicht unerheblich am Ellbogen verletzte. Die Ver⸗ letzung hinterließ aber keine weiteren Folgen. auch nahm das Gericht an, daß Sch. ſich be⸗ rechtigt fühlte, dem Hilferufenden beizuſtehen, wenn er ſich auch im Mittel zum Zweck ſtark vergriff. und ermäßigte deshalb die Strafe, In der eigenen Schlinge gefangen ſw. Darmſtadt, 14. Mai. Der dem Ge⸗ richt wohlbekannte Rudolf Knötzele war mit einer vom Amtsgericht wegen Betrugs diktierten Strafe von vier Monaten un⸗ zufrieden und hatte Berufung eingelegt. Vor der Kl. Strafkammer ſuchte er am Donnerstag nachzuweiſen, daß er nicht zu Unrecht Wohlfahrtsunterſtützung bezogen Gerichlsſaal habe, denn er habe nichts verdient, es ſei ihm ſchlecht gegangen. Das Unglück wollte es, daß Knötzele, in der vorigen Woche wegen Zuhäl⸗ terei zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt, da⸗ mals das Gegenteil zu beweiſen verſuchte: er habe immer gut verdient und darum das Geld der Freundin nicht nötig gehabt. So fing er ſich in der eigenen Schlinge, und die Strafe wurde auf ein Jahr Gefängnis er⸗ höht. Todesurkeil Der Mörder des Truppführers Ehrenberg zum Tode verurteilt. Halle, 15. Mai. Das Mitteldeutſche Son⸗ dergericht verurteilte am Freitag nach ſechs⸗ ſtündiger Verhandlung den mehrfach vor⸗ beſtraften Walter Gelbke zum Tode und dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte, ſowie zu fünf Jahren Gefängnis. Gelbke hatte am Abend des 3. Mai in Staß⸗ furt⸗Leopoldshall den SA-⸗Rottenführer Felix Ehrenberg durch einen Piſtolenſchuß in die Bauchhöhle getötet. Gelbke und zwei Kom⸗ plizen waren an jenem Sonntag im Begriff, Diebesgut, das aus einem Einbruch her⸗ rührte, wegzuſchaffen. Dabei trat ihnen ein Bekanntmachungen der A. S. O. A. B. Kreis Heppenheim Krelsgeſchäftsſtell m an der Ber ea I e 31 e Sprechſtunden des Kreislelters: 105 „Mittwochs don 1818 ue NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. ö Ich bitte, mir den Ihnen zugeſandten Sonder⸗ fragebogen über Muttertag uſw., baldmöglichst ausgefüllt zuſenden zu wollen. ö Ruppert, Kreisleiter Polizeibeamter in den Weg. Da Gelbke den Beamten ſcharf bedrängte und mit einer Pi⸗ ſtole bedrohte, rief dieſer den SA⸗Mann Ehrenberg zu Hilfe. Ehrenberg ging mit dem Beamten ſofort auf den Verbrecher zu. Plötz⸗ lich ſchoß Gelbke, und Ehrenberg brach ſchwer verletzt zuſammen. Gelbke flüchtete, konnte aber wenige Tage ſpäter feſtgenommen werden, Ehrenberg iſt nach einigen Tagen im Staßfur⸗ ter Krankenhaus, nachdem ihn kurz vorher Gruppenführer Kob noch auf dem Kranken⸗ lager wegen ſeiner mutigen und entſchloſſenen Haltung zum Truppführer befördert batte, der ſchweren Verletzung erlegen. Jpork- Neuigkeiten in Kürze Das Vierländer⸗Rugby⸗Turnier, an dem Deutſchland, Frankreich, Rumänien und Ita⸗ lien beteiligt ſind, nahm am Donnerstag vor 2000 Zuſchauern in Berlin ſeinen Anfang. Im erſten Spiel ſchlug Frankreich die ſich tapfer wehrenden Rumänen mit 25:5(9:0), im zweiten Kampf blieb Deutſchland über Italien mit 19:8(13:8) erfolgreich. Frankreich und Deutſchland beſtreiten nun am Sonntag das Endſpiel um den erſten Platz, während die am Donnerstag unterlegenen Mannſchaften um den dritten Platz kämpfen. * Umſtellungen erfuhr die deutſche Auswahl⸗ mannſchaft, die am nächſten Samstag im Frankfurter Sportfeld gegen Everton Liver⸗ pool antritt. Die Aufſtellung der deutſchen Elf lautet nun: Jüriſſen; Ditgens(Boruſſia M. ⸗ Gladbach), Tiefel; Gramlich, Sold, Moll; Paul, Lenz, Gauchel, Becher und Simetsreiter. * Das Dresdener Oſtragehege, in dem am Sonntag der große Entſcheidungskampf der Gaugruppe 1 zwiſchen Polizei Chemnitz und Schalke 04 ſtattfindet, iſt bereits heute ſchon reſtlos ausverkauft. 50 000 Karten wurden ausgegeben, davon gingen 10 000 nach Chem⸗ nitz und 1200 nach Schalke. Insgeſamt werden zu dieſem Spiel 10 Sonderzüge nach Dresden kommen. * Gegen Nordmark und Niederſachſen. Am 6. und 7. 6. ſpielt die Gaumannſchaft zwei Spiele in Hamburg und Hannover gegen die Gaue Nordmark und Niederſachſen. Die Mannſchaft wird nach dem Pokalſpiel in Leipzig auf⸗ geſtellt. * Der„Club“ in Frankfurt. Am Pfingſtſams⸗ tag, 30. Mai, empfängt Eintracht Frankfurt die Fußball⸗Mannſchaft des 1. FC. Nürnberg zu einem Freundſchaftsſpiel. * Weſt Ham United kommt nicht. Die von den deutſchen Vereinen 1. FC. Nürnberg und For⸗ tung Düſſeldorf mit der engliſchen Berufsſpie⸗ lerelf von Weſt Ham United getätigten Spiel⸗ abſchlüſſe ſind vom Fachamt Fußball nicht ge⸗ nehmigt worden. Die Deutſchland⸗Reiſe der Briten fällt daher aus. Abgeſagt mußten auch die Freundſchaftsſpiele werden, die der 1. FC. Nürnberg für den 23. und 24. Mai mit dem FC. Bern in Bern und den Poung Fellows in Zürich abgeſchloſſen hatte. * Tazio Nuvolari wird beim„Großen Preis von Tunis“, der am kommenden Sonntag ent⸗ ſchieden wird, nicht am Start ſein, da er ſich zunächſt von den in Tripolis erlittenen Verlet⸗ zungen erholen will. * Weſt Ham United ſpielte am Mittwoch in Zürich gegen eine ſchweizeriſche Auswahl⸗ mannſchaft und ſiegte knapp mit 1:0(1:0). „4 * re —. WIe — 5 2 —— n r Wirljchaftskundliche Stuoſenjahrten der Deutjchen Arbeitsfront In allen deutſchen Gauen führt die Deutſche Arbeitsfront in dieſem Sommer wirtſchaftskundliche Studienfahrten durch. Der Leiter des Amtes für Arbeitsführung und Berufserziehung in der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Prof. Dr. Arnhold, ſtellt den Zweck und das Ziel dieſer Fahrten beſonders heraus, indem er in dem Geleitwort des vor⸗ liegenden Fahrtenplanes ſchreibt: „Ueberblick über deutſche Wirtſchafts⸗ gebiete und Einblick in deutſche Betriebe ſind wichtige Beſtandteile deutſcher Be⸗ rufserziehung. Der planvolle Aufbau der Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten mit Vorträgen beſter Fachleute ſoll dieſes Ziel verwirklichen helfen. So vorbereitet und durchgeführt bilden die wirtſchaftskund⸗ lichen Studienfahrten eine Krönung aller anderen Maßnahmen der Berufserziehung. Die Geſtaltung des vorliegenden Ge⸗ ſamtplanes iſt eine Gemeinſchaftsarbeit aller Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeits- front, die für die Berufserziehung der deutſchen Arbeitsmenſchen die Verantwor- tung tragen. Bei den Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten handelt es ſich um Reichs⸗ fahrten, die wert ſind, aus allen Gauen beſchickt zu werden. In der deutſchen Wirtſchaft hat jeder Gau ſeine beſonders geartete wirtſchaft⸗ liche Aufgabe. Das wurde bei der Zu⸗ ſammenſtellung der Fahrten ganz beſonders herausgeſtellt. Ihre Prägung erhalten die Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten durch die beſondere Art, in der ſie geſtaltet und durchgeführt werden. Sie ſind weder Ver⸗ gnügungs⸗ noch Erholungsreiſen— ſie ſind mehr! Durch ihre lebendige Form ſollen ſie jeden der Teilnehmer feſſeln und zu neuer Arbeit anregen— vor allem aber dem deutſchen Werker den Blick weiten und ihn ſtolz werden laſſen, im großen Wirtſchafts⸗ geſchehen unſeres Volkes als Soldat der Arbeit mitkämpfen zu dürfen.“ Im Gau Heſſen⸗Naſſau werden folgende ſieben Wirtſchaftskundliche Studienfahrten durchgeführt: R. B. G. Bau vom 18. bis 23. Mai 1936 „Gewinnung und Verarbeitung von Bau⸗ materialien“ R. B. G. Holz vom 8. bis 13. Juni 1936 „Die Möbelinduſtrie in Heſſen-Naſſau“. R. B. G. Eiſen und Metall vom 11. bis 17. Mai 1936,„Vom Erz zum Fertig⸗ fabrikat! Durch Heſſens Metallinduſtrie“. R. B. G. Chemie vom 8. bis 13. Juni 1936 „Heſſen⸗Naſſau's chemiſche Induſtrie“. (Frankfurt a. M.— Mainz— Höchſt Hanau— Darmſtadt) R. B. G. Druck, Papier vom 8. bis 13. Juni 1936„Fahrt durch Gutenbergs Hei⸗ mat“. R. B. G. Leder vom 25. bis 30. Mai 1936 „Durch Heſſen⸗Naſſau's Lederinduſtrie“. R. B. G. Stein und Erde vom 24. bis 29. Auguſt 1936„Stein-, Marmor- und keramiſche Induſtrie im Weſterwald“. Sammelpunkt für ſämtliche Fahrten iſt Frankfurt a. M. Die Koſten für jede Reiſe (RM. 30.— bis 35.— je Fahrt) gelten ab Sammelpunkt bis an den Endpunkt. Darin enthalten ſind die Fahrtkoſten lt. Plan, ſowie Verpflegung, Unterbringung, Beſichtigung und Führung. Anmeldungen ſind an die im Fahrtenplan angegebenen Anſchriften zu rich⸗ ten. Alles Nähere iſt aus dem Fahrtenplan zu entnehmen, welcher bei der Kreiswaltung der Deutſchen Arbeitsfront, Heppenheim, Lauderbacher Tor, für RM.—. 15 erhältlich iſt. Aus demſelben ſind des weiteren auch die übrigen 170 Wirtſchaftskundlichen Stu⸗ dienfahrten zu erſehen. Anmeldekarten liegen dem Fahrtenplan bei. Wir bitten die Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaftsmitglieder aus dem Kreiſe Heppen⸗ heim, ſich recht zahlreich an dieſen, für die Ergänzung und Vertiefung ihres Berufs- wiſſens ſo wichtigen Wirtſchaftskundlichen Studienfahrten zu beteiligen. Deutſche Waren vom deutſchen Kaufmann! Wer beim Juden kauft, iſt ein Volks⸗ verräter! Heimatliche Geſchichten Aufgeſchrie ben von Geofreie d 1.„Die letzte Nacht vor ber großen Fahrt“ Mißernten, Not und Teuerung ließen um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts eine ungeheure Auswandererwelle in Deutſchland aufbranden. Auch die Dörfer im Ried wurden von dieſer Rieſenwelle erfaßt. Am 8. Juni 1852 wanderten 458 Viernheimer nach Amerika aus. Die Koſten der Ueberfahrt, die ſich auf ungefähr fl. 40 000 beliefen— eine kaum vor⸗ ſtellbare Summe— wurden Das war nun alſo die letzte Nacht vor der großen Reiſe. Um vier Uhr in der Frühe würde der Schiffahrtsagent die Vierhundert⸗ fünfzig von Viernheim in Empfang nehmen. In Mannheim lag der Rheindampfer bereit zur Fahrt nach dem Einſchiffungshafen Rot⸗ terdam. Auch das letzte Hindernis war aus dem Wege geräumt, alle Schwierigkeiten mit Behörden und Schiffahrtsgeſellſchaft waren zu Ende gebracht.— Wie geſagt, morgen früh um vier Uhr: alles würde programm⸗ gemäß verlaufen. Schlafen war wohl nicht das Richtige in dieſer letzten Nacht. Ein wenig verlegen und ratlos ſtanden die Dorfburſchen wie all⸗ abendlich in Sommerszeiten auf dem gewohn⸗ ten Platz unter den breitäſtigen Kaſtanien vor der Kirche.— Streit und Gegenrede fehlten heute, Lärm und Wort blieben aus. Selbſt der karge Gruß des Letztgokommenen blieb unbeantwortet. Man ſtand herum und ſah zu Boden, vermied den Blick des Anderen, ſchaute aneinander vorbei, ſchwieg. Wäre nicht ſo manches noch zu bereden geweſen bei dieſem letzten Zuſammentreffen der Jungen? Den einen oder anderen würgte etwas im Hals, mochte er nun bei den morgen Aus⸗ ziehenden ſein oder bei den Zurückbleibenden. Heulen? Bewahre, nein! Ein junger Bauern⸗ burſch heult nicht! Das taten auch die Weiber, junge und alte, hinter den Fenſtern zur Genüge.— Und, ja, was hätte man denn auch noch ſagen ſollen? Freilich, der Streit zwiſchen dem Forſtgehilfen und dem jungen Pfützer der Babett wegen, war nun wohl zu Ende. Das große Waſſer würde er nicht überbrücken.— Aber das war doch ſicher ganz unwichtig heute abend. von der Gemeinde Viernheim getragen. Eine Nacht iſt lang, zumal eine ſolche Nacht!— Der auswandernde Teil dieſes letzten Burſchenrates vor der Kirche fühlte ſich gewiß nicht heldenhaft, abenteuerluſtig, auch, diejenigen nicht, die ſonſt abends am ſtärkſten und großmäuligſten taten. Plötzlich hatte das alles ein ganz anderes Geſicht. Nun ſtand man da das letzte Mal bei den Ka⸗ meraden....— Die Zuhauſebleibenden merkten dieſe dumme, einfältige Beklemmung wohl, doch umſo weniger wußten ihre ſchwer⸗ fälligen, hilfloſen Geſichter zu ſagen. Ueber⸗ dies wäre doch alles Gerede fehl und nutzlos geweſen und ſchließlich konnte man ja auch noch einmal nach Hauſe gehen. Die ganze Nacht konnte man doch nicht vor der Kirche herumſtehen..., auch dieſe letzte Nacht nicht..! Sinnend und wortlos wie die anderen ſtolperte Peter, der zweite Sohn des Orts⸗ gerichtsmannes Butſch, mit den Unterdörf⸗ lern heimwärts. Er hatte nie ſo recht an die Auswanderung geglaubt, und nun war ſie doch Tatſache geworden. Sogar ſein eigener Bruder, der Aelteſte, war mit ſeiner jungen Frau bei den Wegziehenden. Wie hatte Peter gegen den Gedanken der Auswanderung ge⸗ kämpft und Beweiſe geſucht. Es war doch ein Unding, die Beſten des Dorfes in die Fremde zu ſchicken, den wertvollſten und leiſtungs⸗ fähigſten Teil der Dorfgemeinſchaft einfach preiszugeben! Denn das hatten ſich die dort drüben wohl ausbedungen: was nicht taugte, nicht blühende Menſchenkraft, zu alt war, nicht beſtes„Material“ darſtellte, mußte zu⸗ hauſe bleiben. War denn der Staat blind— dieſe Kurzſichtigkeit war ſchon Blindheit—, daß er einer augenblicklichen Entlaſtung we⸗ gen ſeiner beſten Volkskraft, die zu hüten und zu hegen ſein Erſtes hätte ſein müſſen, den Viernheimer Ortsmeöllerjchaften Der Reichsbund für Leibesübungen— Ortsgruppe Viernheim— gibt hiermit das Programm der leichtathletiſchen Kämpfe be⸗ kannt, damit die in Frage kommenden Sport⸗ ler mit dem Training beginnen können. 1. Schüler 1(13-14 Jahre): 75 m, Weitſprung und Ballweitwurf; Schüler 2(11—12 Jahre): 75 m, Weitſprung und Ballweitwurf; Schüler 3(10 Jahre und jünger): 50 m, Weitſprung und Ballweitwurf. 2. Jugend 1(17-18 Jahre): 100, 200 m, Weitſprung, Kugelſtoßen und Keulenwerfen; Jugend 2(15-16 Jahre): 100 m, Weitſprung, Hochſprung und Ball⸗ weitwurf; „Offen.— Senioren: (50, 100, 200, 400, 800, 1500, 3000 m, Weitſprung, Hochſprung, Kugelſtoßen, Dis⸗ kus⸗, Keulen⸗ und Speerwerfen, Stab⸗ hochfprung. 4. Fünfkampf— Senioren: 100 m, Weit⸗ und Hochſprung, Kugel⸗ ſtoßen, Keulenweitwurf. „Alte Herren(32—38 Jahre): Dreikampf, 100 m, Weitſprung und Keu⸗ lenweitwurf. „Alte Herren(38 und ältere): Dreikampf: 100 m, Weitſprung und Keu⸗ lenweitwurf. „Staffeln: Schüler: Rund um Viernheim 4 mal 75 m(a- und b⸗Klaſſe) Jugend: Rund um Viernheim 4 mal 100 m(a- und b⸗Klaſſe) Senioren: Rund um Viernheim 4 mal 100 m) Schwedenſtaffel: 400, 300, 200, 100 m; Alte Herren: 4 mal 100 m. Für den Staffellauf ſind folgende Strek⸗ ken vorgeſehen: 1. Eine Platzrunde, 2. bis Fiſcher, 3. bis „Vorſtadt“, 4. bis Oswald Dewald, 5. bis „Rotes Kreuz“, 6. bis Gambrinushalle“, 7. bis„Alexander“, 8. bis„Prinz Fried⸗ rich“, 9. bis„Stadt Mannheim“, 10. bis Witwe Reinhard(frühere„Roſe“), 11. bis Kriegerdenkmal, 12. bis„Rheingold“, 13. bis Metzgerei Adler, 14. bis„Karpfen“, 15. bis Friedhof, 16. bis Aſchenbahn, 17. 200 m auf der Bahn, 18. 200 m bis Ziel. Viſt Du körperlich tüchtig— dann wirſt Du etwas in Deinem Beruf, am Schraub⸗ ſtock und auf dem Acker leiſten können— und Du deutſche Frau— wirſt den Kampf ums tägliche Brot mit Erfolg beſtehen— das alles bringt Dir unſer „Kraft durch Freude ⸗Sport. PPS Spori⸗ und Gymnaſlik⸗ Kurje jür jebermann Mit der Einrichtung von Sport⸗, Spiel⸗ und Gymnaſtik⸗Kurſen der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in Viernheim wird auch hier dem Wunſche vieler Volksgenoſſen Rechnung getragen. Volksgenoſſen und Volk ge innen, die Ihr dem Turnen oder Sport noch fernſteht, werdet teilhaftig all des Wertvollen, was für Körper, Geiſt und Seele aus der Pflege regelmäßiger Leibesübungen erwächſt und kommt reſtlos in die Kurſe! Niemand ſoll glauben, daß er zu dick, zu ſteif oder gar zu alt wäre. Jeder wird ſeiner körperlichen Verfaſſung und ſeines Al⸗ ters entſprechend durch erſtklaſſige Sportlehrer und Sportlehrerinnen betreut. Die Kurſe bie⸗ ten für jeden etwas. Habt Ihr erſt einmal mitgemacht, dann könnt auch Ihr, wie die vielen Tauſende Eurer Volksgenoſſen, die nächſte Unterrichtsſtunde kaum abwarten, denn die Teilnahme bringt neben der körperlichen Ertüchtigung auch frohe Stunden in wahrer Volksgemeinſchaft. Die wenigen Pfennige— 20— Kurſusgebühr als Opfer für die Ge⸗ ſundheit darf kein Volksgenoſſe und keine Volksgenoſſin mehr ſcheuen. Vorgeſehen ſind folgende Kur ſe: Allgemeine Körperſchule für Frauen und Männer, Boxkurſe, fröhliche Gymnaſtik und Spiele für Frauen. Die Kurſe laufen während des Viertel⸗ jahres wöchentlich einmal und dauern jeweils etwa 1½ Stunden. Alle ſollen ſich daran beteiligen. Anmeldung beim KdF.⸗Ortswart— DAF.⸗Dienſtſtelle(Löwen) während der Dienſtſtunden. 9 Weg ins fremde Land wies? Die Neue Welt ſchlug dieſen Gewinn wahrlich nicht aus. Peter ſtapfte und grübelte mittlerweilen allein durch die Straßen. Ja, ſchlecht waren die Zeiten. Schwer drückte die Not aufs deutſche Land, laſtete ſchroffkantig auf den großen Rieddörfern, die ſchwerfällig und unbeholfen zwiſchen Rhein und Bergſtraße liegen. Hart trafen den kleinen Mann die Auswirkungen der politiſchen und wirtſchaftlichen Zerriſſenheit Deutſchlands, verweigerten ihm ſelbſt ſeinen kargen Lebens⸗ anſpruch. Es ſtand gewiß faul im Staate, wenn eine Mißernte den Bauern zwang, um ein Malter Korn einen Acker zu verkaufen, wenn der Krämer dem Gewicht des Salzes mit Waſſer nachhalf, das Mehlquantum mit Schwerſpat ſtreckte. Geld genug hatten nur noch die Aus⸗ wandererinſtitute und Schiffahrtsgeſellſchaf⸗ ten. Ihnen brachte die Notzeit des Volkes goldene Tage. Kein Wunder, wenn ihre in prächtigen Staatskaroſſen umherfahrende Wer⸗ ber, die die Neue Welt dort drüben in den herrlichſten Farben zu zeichnen verſtanden, willige Ohren fanden, keine große Mühe hatten, den Leuten die„Köpfe zu verdrehen“, wie der Zweite des Ortsgerichtsmannes ihre Werbetätigkeit nannte. Sein Predigen fruch⸗ tete dagegen wenig. Er hatte ſich nur mit ſeiner„verſchrobenen Rückſtändigkeit“ das halbe Dorf zu Feind gemacht.— Oder dachte vielleicht in dieſer letzten Nacht manch einer wie er, gab ihm, da es zu ſpät war, heimlich recht? Peter ſpähte durch das Stubenfenſter ſeines Elternhauſes. Die Stube glich haar⸗ genau dem Kirchplatz von vorhin, nur ſtanden ſie dort, da drinnen konnte man ſitzen. Im Uebrigen: betretene, gedrückte Geſichter, ver⸗ legenes Schweigen. Die Mutter ſaß ſtill weinend hinter dem Ofen, der doch gar nicht geheizt war. Und wenn ſie ſchon etwas ſprach, war es gewiß etwas ganz Bedeutungsloſes. Die Hemden waren ja längſt alle geflickt, und die Pfingſtroſen würde man im nächſten Frühjahr verſetzen.— Der Bruder ſaß mit ſeiner jungen Frau, die mit leeren Augen ihr erſtes Kindchen wiegte, am Tiſch und malte mit dem Finger Kreiſe vor ſich hin.— Den Alten, der ſonſt nie eine laute Art hatte, hörte man mit viel Lärm und Geräuſch im Hauſe herumpoltern und ungeheuer wichtig tun. Und es war doch längſt alles gepackt und verſtaut, jede Kleinigkeit überlegt und be⸗ ſorgt. Man hatte doch nur noch zu warten, „auf das Unabänderliche zu warten. Peter wandte ſich um und ſah durch alle Häuſerwände des Dorfes. Sah er nicht überall das gleiche Bild? Drinnen ſetzte er ſich an den Tiſch zu Bruder und Schwägerin und ſchwieg mit ihnen; redete er doch nur ſelten mehr ſeit damals, als ſie ihm klar bewieſen, wie un⸗ recht er hatte, daß der Boden nicht mehr Brot für alle gab, die Auswanderung eine unab⸗ wendbare Notwendigkeit ſei. Wortlos ſchwirr⸗ ten die letzten ſechs Wochen durch die Stube, all das Für und Wider, alle Aufregung, Sorge und Hoffnung. Wie gierige Ungeheuer waren die fremden Worte und Begriffe ins Dorf gekommen. Man ſprach von Seeproviant und Liverpool, Paſſagegeld und Zwieback, kannte Seewege und Einſchiffungshäfen. Am Rathaus konnte jedermann den Anſchlag leſen „Tarif of Duties on Imports into Canada“ und konnte dann diskutieren über die Koch⸗ 3 im Zwiſchendeck. Ins Rathaus fluteten riefe und Offerten von„Generalagenturen“, „Schiffsrhedern“ Leuten. Eine ſolche Nacht ſei lang, meinte der Chroniſt? O nein, dieſe letzte Nacht war kurz, jämmerlich kurz trotz des grauen Schweigens, das ſich in alle Häuſer preßte! Kurz nach drei Uhr blies der Nachtwächter zum Auf⸗ bruch. Fertig machen! Das Dorf ſummte und rumorte in die von der Bergſtraße ſchwach heraufdämmernde Helle. Plötzlich wäre ſoviel noch zu ſagen geweſen, und nun ging alles unter im Trubel des Abſchieds. In der Mannheimerſtraße ſtaut ſich die Wagenkolonne. Der ſchweigſame Butſch ſchreit mit den Gäulen. Bauernwagen raſſeln und rumpeln.. Rufe gellen in die fahle Sommernacht.. Frauen weinen..., Pferde ſcheuen.. Kinder wimmern Eine durchdringende Stimme verlieſt zum letzten Mal die Namen der Auswanderer. Vierhundertachtundfünfzig! Jähes Aufſchluch⸗ zen! Ein letzter faſt vergeſſener Händedruck und„Bleibt geſund...“ Die Stallaternen baumeln zwiſchen den Wagenrädern und malen große kreiſende Schatten an die Häuſermauern. Die Schatten kringeln von einem Giebel zum anderen Draußen im Felde verhallt der Wagenlärm. (Fortſetzung folgt). und Gottweiß was für 2 S == NV V Achtung! Achkung! Alitglieber ber Deuljchen Arbeitsfront herhören! Biſt Du, DA F.⸗Kamerad, ſchon im Beſitze eines neuen Mitglieds⸗ buches der Deutſchen Arbeits- front? Wenn nicht, dann übergebe ſofort Deinem zuständigen Blockwalter oder Kaſ⸗ ſierer Dein altes Mitgliedsbuch oder karte, damit dieſe Unterlagen zur Umſchreibung ein⸗ gereicht werden können. Die Umſchreibung iſt nach dem 3 1. Mai 1936 beendet, d. h., wer nach dieſem Zeitpunkt nicht im Beſitze des einheitlichen neuen Mitgliedsbuches iſt, geht ſeiner alten erworbenen Rechte verluſtig. Hiervon nicht berührt werden einſtweilen die in der ehemaligen Deutſchen Angeſtellten⸗ ſchaft zuſammengeſchloſſenen Verbände, wie DV., 3DA., GDA., Werkmeiſterverband uſw. Für dieſe Kameraden ergeht geſonderte Aufforderung zur Einreichung der Mitglieds⸗ unterlagen. Alle übrigen Kameraden werden hiermit letztmals dringend aufgefordert, ſofort ihre Bücher oder Karten bis auf den laufenden Monat zu kleben und dieſe ſofort einzu⸗ reichen. Gleichzeitig werden alle Angehörigen der DAF. darauf aufmerkſam gemacht, daß DAF.⸗Jachzeitſchriften laufend beſtellt wer⸗ den können. Beſtellkarten ſind bei den Orts⸗ waltungen bzw. Block- oder Betriebswaltern zu haben. Jeder muß Leſer einer Fachzeit⸗ ſchrift ſein! * Kriegsgräberfürſorge und deut⸗ ſches Handwerk. Ueberall in der weiten Welt, wo Deutſche kämpften und fielen, baut der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge Heldenmale deutſcher Größe und deutſchen Opfermutes. In der Regel werden dieſe Bau⸗ ten unter Heranziehung fremder Arbeiter aus dem Werkſtoff aufgeführt, der ſich an Ort und Stelle darbietet. Alle Werkſtücke aber, wie Gitter und Tore, Plaſtiken und Moſaiken, Namenstafeln und ſonſtige Gegenſtände, die zur künſtleriſchen Ausſtattung der Male und Gedenkhallen dienen, werden in Deutſchland durch deutſche Künſtler und Handwerksmeiſter unter der Aufſicht der Bauleitung des Volks⸗ bundes aus echten deutſchen Werkſtoffen her⸗ geſtellt. Der Volksbund beſchäftigt eine große Anzahl von Bildhauern, Steinmetzen und Moſaikkünſtlern, von Kunſtſchloſſern und Gießern, die⸗ſich dem Werk der Heldenehrung aufs tiefſte verbunden fühlen und handwerk⸗ lich und künſtleriſch ihr Beſtes geben. So zeugen in aller Welt dieſe Werkſtücke von deutſchem Können und werben unter fremden Völkern und Raſſen für das Anſehen unſeres Vaterlandes.— Im Maiheft der vom Volks⸗ bund herausgegebenen Zeitſchrift„Kriegsgrä⸗ berfürſorge“ wird dieſe künſtleriſch⸗handwerk⸗ liche Seite der Volksbundarbeit eingehend in Wort und Bild geſchildert. Wie in einer Bau⸗ hütte wirken der leitende Architekt und ſeine Mitarbeiter zuſammen. Aus einem lebendigen Grunde iſt dieſes Werk des Volksbundes, deſſen kulturpolitiſche Bedeutung kaum zu er⸗ meſſen iſt, emporgewachſen und zieht weiter⸗ hin aus ihm ſeine Kräfte: es iſt der Geiſt des deutſchen Soldaten, der Opfergeiſt des Welt⸗ krieges, die Bereitſchaft, die Kameradſchaft, das Heldentum. Luft, earng von gewöhn⸗ licher Briefpoſt. Wie das Reichspoſt⸗ miniſterium mitteilt, werden eine Reihe von Luftpoſtverbindungen in Deutſchland und nach dem europäiſchen Ausland, ſoweit das Faſ⸗ ſungsvermögen der Flugzeuge ausreicht, bis auf weiteres auch zur Beförderung von Brie⸗ fen und Poſtkarten benutzt. die nicht als Luft⸗ poſtſendungen bezeichnet und auch nur für die Beförderung auf gewöhnlichem Wege(alſo nicht mit Zuſchlaggebühr für die Luftbeför⸗ derung) freigemacht ſind. Die Deutſche Reichs⸗ poſt will damit den Poſtbenutzern die Vor⸗ teile der Beförderung mit Luftpoſt vor Augen führen und ſo für die Luftpoſt zu werben. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß bei Sendungen, für die kein Luftpoſtzuſchlag entrichtet wird, ein Anrecht auf Beförderung mit der Luftpoſt nicht beſteht. Dagegen wer⸗ den Luftpoſtſendungen, das heißt Sendungen, für die die Abſender den Luftpoſtzuſchlag be⸗ zahlt haben, ſtets mit Vorrang und auf allen vorhandenen Luftpoſtverbindungen befördert. Das Birkenauer Schwimmbad. Mit der warmen Jahreszeit beginnt die ſchönſte Zeit, die Badezeit. Mit Stolz darf Birkenau ein einzigartiges Schwimmbad ſein eigen nennen, das der dortige Turnverein vor einigen Jahren unter größten Opfern er⸗ ſtellte. Heute iſt das Birkenauer Bad im Sommer das Seel vieler Volksgenoſſen aus Nah und Fern. Schon allein durch ſtets friſch zufließendes Waſſer ſchätzt man dieſe Badeſtätte. In dieſem Jahr hat nun der Turnverein die Eintrittspreiſe weiterhin er⸗ mäßigt. Aus Stabt und Land 250 Sonderzüge nach Frankfurt Vor der Eröffnung der 3. Reichs nähr ſtands⸗ Ausſtellung. JIrankfurt a. M., 14. Mai. Donnerstag nachmittag fand auf dem Ausſtellungsge⸗ lände die erſte Vorbeſichtigung der Reichs⸗ nährſtandsſchau ſtatt, die wohl die größte Schau iſt, die Frankfurt je beherbergt hat. Die rieſige Schau iſt auf einem Gelände von 160 Morgen aufgebaut. Seit Monaten arbeiten auf dieſer großen Ausſtellungs⸗ fläche etwa 600 Volksgenoſſen zur Herrich⸗ tung des Geländes. In ſtarkem Umfang iſt deim Aufbau der Ausſtellung auch der Arbeitsdienſt eingeſetzt worden. In den letzten Tagen vor der Ausſtellung hat ſich die Zahl der Beſchäftigten noch bedeu⸗ tend erhöht. Bis jetzt haben 4500 Volksgenoſ⸗ fan durch die Ausſtellung Beſchäftigung ge⸗ unden. In 40 Tierſonderzügen treffen ſeit Mittwoch früh die wertvollen Zuchttiere auf den eigens für dieſen Zweck hergeſtell⸗ ten Ausladegleiſen auf dem Ausſtellungs⸗ elände ein, wo ſie in den muſtergültigen Ställen untergebracht werden. Zur Fütte⸗ rung der Tiere befinden ſich große Futter⸗ lager auf dem Gelände. Der Bedarf an Fut⸗ ter wird während der Ausſtellungszeit durch 107 heimiſchen Futterhandel ge⸗ eckt. Auch die Frankfurter Bevölkerung hat ſich bereits für die Ausſtellung gerüſtet. Bis jetzt ſind rund 40 000 Quartiere zur Verfü⸗ gung geſtellt, eine Zahl, die der Gaſt⸗ freundſchaft der Frankfurter alle Ehre macht. Man wird für jeden Tag mit einer durchſchnittlichen Uebernachtungsziffer von 35 000 Fremden rechnen müſſen. Damit ſind aber noch lange nicht alle Beſucher unterge⸗ bracht. Ein ſehr größer Teil wird auf dem Lande aufgenommen werden. Wie ſtark die Beſucherziffer in den nächſten Tagen in Frankfurt ſein wird, geht ſchon allein dar⸗ aus hervor, daß aus dem Gaugebſet Heſſen-Naſſau bis heute rund 100 000 Bauern zum Beſuch der Ausſtellung angemeldet ind. Die Zahl der Sonderzüge aus dem Reich übertrifft die Zahl der zur Hamburger Schau eingelegten Sonderzüge ganz beträchtlich. Es werden insgeſamt 250 Sonderzüge auf den Frankfurter Bahnhöfen während der Ausſtellung ankommen. An⸗ nähernd die gleiche Zahl von Sonderzügen werden in Frankfurt ihren Ausgangspunkt haben. Das bedeutet eine ganz gewalti ge Anſpannung aller Kräfte, um die⸗ ſen Maſſenverkehr bewäktigen zu können. Wer einmal einen Ausſtellungsbummel machen will, ohne ſich dabei die Stände und Lehrſchauen eingehender zu beſehen, der hat eine Wegſtrecke von 18,5 Kilometer zu⸗ rückzulegen. Daß er ſich überall erfriſchen kann, iſt ſelbſtverſtändlich. Aus Mannheim Folgenſchwerer Zuſammen⸗ ſtoß. Durch falſches Einbiegen ſtieß am Donnerstag auf der Kreuzung Schwetzinger⸗ und Wallſtadtſtraße eine Radfahrerin mit einem Motorrad zuſammen, wobei ſie eine Gehirnerſchütterung erlitt. Der Sanitätskraft⸗ wagen brachte die Verletzte nach einem Kran⸗ kenhaus. Das Fahrrad wurde durch den Zu⸗ ſammenſtoß ſtark beſchädigt. Laſtkraftwagen gegen Straſ⸗ ſenbahn. Durch unvorſichtiges Ueberholen ſtieß am Donnerstag abend auf der öſt⸗ lichen Rheinbrückenauffahrt ein Laſtkraftwagen mit einem Straßenbahnzug zuſammen. Per⸗ ſonen wurden nicht verletzt, jedoch wurde der Straßenbahnzug an der vorderen Plattform ſtark beſchädigt. Radfahrer ſchwer verletzt. Auf der Kreuzung Rheinania⸗ und Mühlheimer⸗ ſtraße in Rheinau ſtieß am Donnerstag abend durch zu ſchnelles Fahren und Nichteinräumen des Vorfahrtsrechtes ein Laſtkraftwagen mit einem Radfahrer zuſammen. Letzterer brach den linken Unterſchenkel und erlitt außerdem Geburtstag als LUeeeemnennmmmmmmdtedttttttt Lee I in dieſem Jahr ſchaffen. eee Aaintültnuauisnü aue U bis 22. Mai. eee 1 eee e Aue An bie Vic enheimer Bevölkerung Dankopfer der Nation! Der Stabschef des Führers, Pg. Viktor Lutze, hat dem Führer zu ſeinem Geburtstag die Planung und die Ur⸗ kunde eines großen Opferwerkes übergeben, das alljährlich von der SA. durchgeführt und jeweils dem Führer an ſeinem Dankopjer der Nation dargebracht werden ſoll. Dieſes Dankopfer ſoll der Aus- druck eines einigen deutſchen Volkes an ſeinen Führer ſein im Bekenntnis ſeines einheitlichen Willens der Opfertat. Die SA. wird als erſten Bauſtein zu dieſem Dankopfer eine Siedlung für den beutjchen Arbeiter Zur Verwirklichung dieſes großen und herrlichen Ge⸗ dankens wird auch die ganze Bevölkerung aufgerufen, ſich in die aufgelegten Ehrenliſten einzutragen. Die Ehrenliſten liegen auf im S A.⸗Sturmdienſtbüro (Obertruppführer Pg. Baldauf) täglich von morgens 9 bis 7 Uhr abends, Eine große öffentliche Eintragung in dieſe Ehrenliſten erfolgen durch alle Gliederungen der Partei und angeſchloſ⸗ ſenen Verbände, der Vereine und der geſamten Bevölkerung Das überwältigende Bekenntnis am 29. März zu ſeinem Führer ſoll die ganze Bevollecung zur Einzeichnung in die Ehrenliſten bereit finden in dem einzigen Gedanken: Alles jür Deuljchland! Mit dieſem Geſchent fur unseren Führer ſoll zum Ausdruck kommen unſere Geſchloſſenheit und unſer Wille, dem Führer und unſerem Volk ſtets aufs neue zu dienen, im alten Kampfgeiſt immer wachſam und immer bereit. Heil Hitler! S A. Trupp J Viernheim Sturm 11/171 Winkenbach, Truppführer. S A. 60, 250, Sturm Viernheim Baldauf, Obertruppführer N SD AP., Ortsgruppe Viernheim Franzke, Ortsgruppenleiter eee% e 0 0 Acala tis tn, eee ad. ed eee U Saarſtraße 15 ö(4% 0 1060 00õůl fai eee 0 10 a ö 0 fü 10 0 1106 Au Sonntag, den 24. Mai 1936, nachmittags 3 Ahr im„Freiſchütz⸗ FfUndanrskonzert der ängerelnneit Ineo Herrmann mit dem berühmten Tenor des Frankfurter Opern hauſes . 60 Rpfg. einſchließlich Programm e e eee eee hege e Dankopfer der Nation Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die Ehrenliſten zur Einzeichnung für das Dankopfer der Nation noch bis zum 22. Mai aufliegen. Alle Volksgenoſſen haben bei dem Dankopfer der SA. Gelegenheit, ihre Liebe zum Führer durch die Verbundenheit mit ſeiner SA. unter Beweis zu ſtellen. Wer will zurückſtehen? Die Einzeichnungsliſte liegt noch 7 Tage auf. Es iſt ſomit noch reichlich Zeit, um den Weg zum SA.-Sturmdienſt⸗ büro, Saarſtraße 15, zu finden. ll erhebliche Verlezungen am Hinterkopf. Der Verletzte wurde mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Heinrich-Lanz⸗Krankenhaus gebracht. Betrunken am Steuer. Einem in Wiesloch wohnenden Führer eines Perſonen⸗ kraftwagens, der in der Nacht zum Freitag in angetrunkenem Zuſtande durch verſchiedene Straßen der Innenſtadt fuhr, wurde zwecks Entziehung der Fahrererlaubnis der Führer⸗ ſchein abgenommen. Das Fahrzeug wurde ſichergeſtellt. * Seligenſtadt.(50 000 junge Hechte im Main ausgeſetzt). Da durch die Kana⸗ liſation des Maines und die Zuflüſſe ge⸗ werblicher Abwäſſer die natürliche Fortpflan⸗ zung der Fiſche ſtark beeinträchtigt wird, iſt die Ausſetzung von Fiſchbrut notwendig. So wurden jetzt von der Fiſcherzunft Seligenſtadt 50 000 junge Hechte im Main ausgeſetzt, die in heimiſchen Zuchtanſtalten gezüchtet worden waren. Gießen.(Am Küchenherd tödlich ver⸗ brannt). Einem tragiſchen Unglücksfall iſt hier eine 65jährige Frau zum Opfer gefallen. Während die Frau in ihrer Küche mit dem Reinigen des Kamins beſchäftigt war, kam ſie der auf dem Herd brennenden offenen Gas⸗ flamme zu nahe. Ihre Kleider fingen Feuer, ſodaß die Frau im Augenblick in hellen Flam⸗ men ſtand. Sie erlitt ſo ſchwere Brandver⸗ letzungen, daß ſie jetzt nach mehrtägigem Kran⸗ kenlager ſtarb. Schloßbeleuchtung. Die bereits an⸗ gekündigte Heidelberger Schloßbe— leuchtung findet morgen Sonntag, den 17. Mai, ſchon um 21 Uhr ſtatt. Die wei⸗ teren Schloßbeleuchtungen werden der Jahres⸗ zeit entſprechend zu ſpäterer Stunde beginnen. Druckſache wirbt für Sie! Es giht noch immer eine Reihe von Geſchäftsleuten und Handwerkern, die ohne Druckſachen aus⸗ zukommen glauben. Und trotzdem ſind dieſe in jeder Beziehung werbend. Ein Freund baute ſich ein Haus. Zu den verſchiedenen Arbeiten holte er Anſchläge der Handwerker ein. Er bekam eine Menge Schreiben, denn kein Hand⸗ werker will ſich ja eine Möglichkeit, Arbeit zu erhalten, entgehen laſſen. Die Wahl war wirklich gering, da unſere Handwerker ja genau zu kalkulieren verſtehen. Aber ſchließ⸗ lich hatte er ſich doch entſchieden. Warum hatte er gerade den Maler, den Tiſchler, den Schloſ⸗ ſer, den Klempner gewählt? Gefühlsſache, ſagte er kurz. Ich verglich die Angebote mit fachmännigem Auge, um zu ergründen, was wohl das„Gefühl“ meines Freundes beein⸗ flußt haben mochte. Es waren zweifellos die ſauberen Druckſachen, die zum Angebot Ver⸗ wendung fanden. Und er beſtätigte mir das auch nachträglich.„Daß der Geſchmack hat, zeigt ſchon die ganze Aufmachung!“ meinte er zum Schreiber des Malers. Sauberer Briefkopf, tadelloſe Anordnung,— man hatte wirklich das Gefühl beſter Ausführung der angebotenen Arbeiten. Sollte das dem Hand⸗ werker nicht zu denken geben? Druckſachen ſind billig. Der Fachmann gibt gern Rat und Aufſchluß. Ein gediegener Briefumſchlag, ein geſchmackvoller Briefkopf, eine paſſende Geſchäftskarte, ein feiner Werbeproſpekt, glau⸗ ben Sie, das ſind unermüdliche Helfer bei Ihren Bemühungen um gute Aufträge. Der Kunde verſteht etwas davon. Vom Gau Baden Beachtenswerte Begegnungen bringt auch die 3. Hauptrunde um den Vereinspokal. Un⸗ ter anderem hat der FC. Phönix Karlsruhe gegen die SpVg. Söllingen anzutreten. Söl⸗ lingen hat bis jetzt ſchon zwei Gauligagegner aus den Pokalſpielen ausſcheiden laſſen. Beim dritten Gauligavertreter ſollte das den Söl⸗ lingern nicht gelingen.— Mit einem ſchweren Gegner bekommt es auch der FC. Pforzheim zu tun. Union Niederrad, der morgige Gegner der Goldſtädter, iſt eine ſpielſtarke Mann⸗ ſchaft, die in der Lage iſt, dem Gaſtgeber etwas am Zeug zu flicken. Am beſten iſt von den drei übriggebliebenen badiſchen Ver⸗ tretern der FFC. Freiburg daran, der hat ſich die Anwartſchaft für die 4. Hauptrunde durch einen Sieg in Konſtanz bereits erworben und kann nun ruhig der Dinge harren, die da kommen werden! f ————ů— — . Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Betr.: JB-⸗ Sonderhefte. Die beſtellten J B- Sonderhefte werden Montag, 18. Mai, abends von 8—9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle ausgegeben. Die Beſteller wollen ſich hierbei einfinden. Franzke, Ortsgruppenleiter. eee D Die NS.⸗Preſſe gehört in jede Familie— auch der ärmſte Volksgenoſſe muß ſie leſen! pp S Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. Mai 1936 Denkſpruch. Die Hauptſache iſt, daß man ein großes Wollen habe und Geſchick und Beharrlichkeit beſitze, es auszuführen; alles übrige iſt gleich⸗ gültig. Goethe. 9 Cn olmoel nest Seit wenigen Tagen iſt vor meinem Fen⸗ ſter, im erſten Stock, ein Amſelneſt. Ein⸗ gefügt und wohlgeborgen in den unteren Ver⸗ zweigungen eines Holunderbaumes. Gegen die Erde und den Himmel und nach allen Seiten hin von Zweig⸗ und Blätterwerk umhegt und umhütet. Zweige und Blätter ſind noch größer geworden, wie wenn ſie ſpürten, daß in ihrem grünen Gelichter neues, kleines Vogel⸗ leben werden ſoll und ſie das Neſtchen ganz einbergen müſſen. Einige Tage gingen in die Vergangen⸗ heit, bis Vogelvater und Vogelmutter, in Vor⸗ freude ihrer Vogelelternſchaft, ein ſchönes, rundliches Neſt gebaut hatten. Amſel und Amſelin waren ſehr arbeitſam. Eifrig wurde „Baumaterial“ herbeigeholt. Mit vereinten Kräften erſchufen ſie ihre Ausſteuer. Aber die Inneneinrichtung, die Wohnlichkeit ſchuf ſie allein. Hin und her wurde gerückt und gedrückt, bis das ſchöne Heim fertig war und die neſtliche Rundung ihren Gefallen fand. Der werdende Vogelvater überließ das ein⸗ fach ſeiner Vogelfrau. Er ſchien weniger Sinn dafür zu haben, flog auf das nächſte Bäum⸗ chen, flötete in voller Sorgloſigkeit ein ver⸗ liebtes Liedchen und ſtrich davon. Wenn ich zur Arbeit gehe, ſchaue ich nach meiner Nachbarin; und wenn ich heimkomme, frage ich zuerſt nach ihr. Immer freue ich mich dieſer ſelbſtloſen, mütterlich⸗opfernden Am⸗ ſelin. Nach dem Neſtbau ſchob ſich eine zwei⸗ tägige Pauſe ein; dann legte ſie drei Eier, grünlicher Färbung, wie das junge Grün des Holunders und groß wie etwa das erſte Glied des Zeigefingers. Jetzt hockt ſie von morgens bis abends und abends bis morgens in ihrem Neſt und tut ihre vogelmütterliche Arbeit. Sie verläßt es nur zur Futterſuche und zur Durſtſtillung. Ab und zu pluſtert ſie ſich, wendet die Eier, daß ſie an allen Punkten von der vogelmütterlichen Brutwärme um⸗ wärmt werden. Gehe ich zum Fenſter, ihr uzuſchauen, ſchaut ſie groß zu mir hin, linzelt auch wohl, nachdem ich ihr jetzt be⸗ kannter bin und kuſchelt ſich feſter auf die Eier, ſie ſorgſam zu ſchützen. a Wo iſt aber der Vater? Ich habe ihn lange nicht mehr geſehen, doch bin ich ja auch nicht den ganzen Tag daheim und weiß nicht, ob er nicht doch kommt und ſich um ſeine Familie kümmert. Vielleicht ſucht er Futter⸗ ane für die künftige Familie. Oder Lehr⸗, ebungs⸗ und Flugplätze für ſeine Kinder? Die Vogeleltern ſind ja zugleich Erzieher und Lehrer. Abends iſt der Vogelvater da und heute entdecke ich, daß er auch übertags da iſt. Er ſitzt im gleichen Baum oder in einem daneben und wehrt fremdem Vogelvolk den Zutritt, daß die Amſelin in ihrem mütter⸗ lichen Tun nicht geſtört werde. Unbekümmert und ſorglos leben ſie ihr kleines Vogeldaſein. Er muſiziert ſeinen und ihren Frohmut, beider Lebensluſt mit vollem Vogelherzen. Und ich warte geduldig und be⸗ hutſam des kleinen Vogelwunders, das in weniger Zeit zu ſchauen ſein wird.—. * ⁊reue dem Verjchönerungsverein Kein zweiter Ort des Kreiſes dürfte ſich in den beiden letzten Jahrzehnten ſo ſehr zu ſeinem Vorteil verändert haben, wie unſer Heimatort. Es waren gar wenig ſchmeichel⸗ afte Bezeichnungen, mit denen ſich der Fremde üher von Viernheim verabſchiedete. Und jetzt? Das Weichbild Viernheims iſt nach jeder Richtung ein höchſt erfreuliches gewor⸗ den. Ein beſcheidenes Verdienſt daran hat auch unſer Verſchönerungs⸗ und Verkehrs⸗ verein. Vor allem ſind durch ſein rühriges Zutun zwei abſchreckende Wüſteneien ver⸗ r————————— ſchwunden. Die eine gedenkt unſerer Jugend nicht mehr. Es iſt die ehemalige„Wüſte Sahara“, die ſich der Ernſt⸗Ludwigſtraße ent⸗ lang zog, bis der Verſchönerungsverein eine prächtige Anlage aus ihr machte und eine herrliche Baumallee entſtehen ließ. Und dann die„Wüſte Gobi“, die der Induſtrie⸗ ſtraße entlang ihr höchſt unerquickliches Bild bot. Wie, mein lieber Leſer, iſt es nicht ein ganz anderes Bild, das ſich jetzt dem ſchauen⸗ den Auge bietet, wenn Spaziergänger, hei⸗ 5 5 und auswärtige Sportanhänger nach unſeren Waldſportplätzen wandern? Wer freut ſich nicht über das Verſchwinden des Wüſten⸗ bildes und die neugeſchaffene Anlage? Mög⸗ lich, daß manche ſagen:„Das intereſſiert mich nicht!“ Gibt es doch immerhin noch Abgeſtumpfte genug, die keinen Funken von Schönheitsſinn haben. Zu dieſen gehören aber die 300 Mitglieder des Verſchönerungsver⸗ eins nicht und darum zahlen ſie jährlich ein⸗ mal gern ihr Beitragsſcherflein und ſchicken den Vereinskaſſier nicht fort, wenn er dem⸗ nächſt anklopft und den fälligen Jahresbeitrag kaſſiert. Treue um Treue! * Ehrentafel des Alters Am Montag, 18. Mai, begeht unſer Mitbürger Jakob Hanf, Ludwigſtraße 6, ſeinen 75. Geburtstag. Geiſtig und körperlich rüſtig, geht er noch ſeiner gewohnten Tages⸗ beſchäftigung nach. Den Geburtstagswünſchen ſeiner Kinder und Enkel ſowie ſonſtigen Freunden ſchließt ſich auch die„Volkszeitung“ an. NS- Frauenſchaft beſucht Nied Node. Alle Frauen, welche an dem Ausflug nach dem neuen Siedlungsdorf Ried⸗Rode und dem Frauenarbeitsdienſtlager morgen Sonn⸗ tag, den 17. Mai, teilnehmen wollen, treffen ſich mit Rad 12.45 Uhr bei Frau Hanf, Kreuzſtraße. Abfahrt pünktlich 1 Uhr. Rekrutenball. Die Rekruten der Jahrgänge 1913 und 1916 hatten ſich dieſer Tage zur Muſterung geſtellt. Sie ſind mit ganzem Herzen bereit, ihre Pflicht gegenüber Volk und Vaterland zu erfüllen und freuen ſich auf den an ſie ergehenden Ruf zur deut⸗ ſchen Wehrmacht. Heute abend wird im Saale zur„Vorſtadt“ ein Rekrutenball abgehalten und iſt zu wünſchen, daß die Rekruten mit ihren Angehörigen vollzählig erſcheinen.— (Siehe Inſerat). Vergejjee beine Einzeichnung nicht jür's „Dankopjer der Nation“ täglich noch bis 22. Mai, Saarſtr. 15 Die Notbornbäume blühen Welch eine Pracht! So ruft unwillkürlich jeder Naturfreund aus, der die zur Zeit in vollem Blütenſchmuck prangende Rotdorn⸗ pflanzung an der 2 ofelkicche ſieht. Eine glückliche Hand, unſer Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein, hat dieſe prächtigen Bäume hier einſt gepflanzt und alljährlich kann man das Blütenwunder der ſchönen Anlage mit ſtaunenden Augen erleben. Einmal im Jahre reckt hier die gütige Mutter Erde dem Himmel und uns Menſchen rieſige purpurne Blüten⸗ ſträuße entgegen, von denen jeder einzelne aus Tauſenden von kleinen Sträußchen zuſammen⸗ gebunden iſt. Dieſe in Karminrot prangende Herrlichkeit kündet all den vorübereilenden Menſchen auf rotſchimmerndem Band in glühender Schrift die frohe Kunde:„Der Sommer iſt dal“ * Wanderer und Spaziergänger Brichſt du Blumen, ſei 1 15 Nimm nicht gar zu viele fort! Leider müſſen ſie es leiden, Zieren nicht mehr ihren Ort. Nimm ein paar und laß die andern Steh'n im Graſe und am Strauch. And're, die vorüberwandern, Freu'n ſich an den Blumen auch. Dorj und Volk und Heimat Allenthalben erfreut uns heute in Deutſchland die Kraft, die dem Gedanken um Heimat und Volkstum neuen Auftrieb gibt. Auch bei uns in Viernheim bricht immer mächtiger die Erkenntnis von der Bedeutung heimatlicher Werte durch. Zwar konnte der Lokalpatriotismus der Viernheimer, die ſtets zäh und heimattreu am Hergebrachten feſt⸗ hielten, nie bezweifelt werden, doch die Schaf⸗ fung eines Heimatmuſeums, beiſpielsweiſe, blieb unſerer Zeit vorbehalten. Wer weiß von der vielen Mühe, die eine ſolche Samm⸗ lung und Sichtung heimatgeſchichtlich wert⸗ voller Stücke, Haus⸗ und Ackerwerkzeug, zu Arbeit, Schmuck und Feier gebrauchte Geräte, erfordert. Und doch iſt mit der Sammlung und zeitlichen Zuordnung nur der erſte Schritt getan. Viel weſentlicher iſt es, Art und Sinn der Stücke zu deuten, ihre Aufgaben in den Lebenskreiſen vergangener Jahrhunderte zu erkennen, den toten Stoff wieder lebendig werden zu laſſen. Wieviel Liebe und Ein⸗ fühlungsvermögen ſind notwendig, um die Dorfgemeinſchaft einer verſchwundenen Zeit vor unſerem geiſtigen Auge neu erſtehen zu laſſen, den einfachen geſchichtlichen Bericht in eine lebensvolle Erzählung umzuformen, mit dem Ziel: Art und Arbeit, Glaube und Sorge der Väter den Kindern begreiflich zu machen. Die lebendige Erzählung aus der Heimat will die unendliche Kette der Ge⸗ nerationen, vergangene und lebende, kommende und ſterbende, feſter ſchmieden, will uns zeigen wie die Dorfgemeinde Teil war, und es heute noch iſt, im Organismus der großen völkiſchen Lebensgemeinſchaft. In der heutigen Ausgabe beginnen wir eine Aufſatzreihe„Heimatliche Geſchichten“, die uns in die Zeit der großen Viernheimer Auswanderung um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zurückführt. Es iſt eine Erzäh⸗ lung, die gerade für uns Viernheimer Lands⸗ leute von beſonderem Intereſſe iſt. Geofried. Jahresfeier und Lußljchutz⸗ übung des ALB. Die von der RLB.⸗-Reichsführung auf den 24. Mai 1936 feſtgelegte Jahresfeier wird auch in Viernheim in würdiger Weiſe began⸗ en. So findet nachmittags halb 3 Uhr am Rathaus eine Luftſchutzübung ſtatt, welche von Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen ausge⸗ führt wird, die in hieſiger Luftſchutzſchule aus⸗ gebildet wurden. Sie werden uns zeigen, wel⸗ che Maßnahmen und Vorkehrungen im Falle der Gefahr zu treffen ſind. Eine kurze Gedenkfeier mit anſchließen⸗ dem Kameradſchaftsabend wird abends in den Freiſchützſälen ſtattfinden. Den muſikaliſchen Teil wird die hieſige Kapelle Schwarz⸗Weiß übernehmen. Auch werden einige einheimiſche und auswärtige Vortragskünſtler ihr Beſtes zu Gehör bringen, und ſo dem Abend zu einem vollen Erfolg verhelfen. Deshalb Volksge⸗ noſſen, nehmt alle teil an den Veranſtaltun⸗ gen am 24. Mai! Erſcheint mittags zur Uebung am Rathaus, damit ihr ſeht, welche großen Aufgaben der Reichsluftſchutzbund zu erfüllen hat, erſcheint abends zur Feier, um gemeinſam mit den RL B.⸗Kameraden und „Kameradinnen einige gemütliche Stunden in wahrer Volksgemeinſchaft zu verbringen! * Unſer neuer Fahrplan. Geſtern Freitag, 15. Mai, trat bekanntlich der neue Sommerfahrplan in Kraft. Unſere Leſer finden in der heutigen Ausgabe wieder un⸗ ſeren Sommerfahrplan, aus dem die Ver⸗ kehrsverbindungen unſeres Gebietes, die der Reichsbahn und der Oberrheiniſchen Eiſen⸗ bahngeſellſchaft, zu erſehen ſind. Wir emp⸗ fehlen den Fahrplan gut aufzubewahren und ihm einen geeigneten Platz im Hauſe einzu⸗ räumen. Gebt Urlaub für bie 9⸗Zelllager! An alle Betriebsführer und Handwerksmeiſter! Die Hitlerjugend führt vom 21. Juni bis 23. Auguſt 1936 in Michelſtadt ihr Zeltlager durch. In dieſen Zeltlagern ſoll den Junggenoſſen Gelegenheit gegeben wer⸗ den, ſich auszubilden, ſich zu ſchulen und ſich körperlich zu ertüchtigen. Deshalb richtet die HJ. an alle Betriebsführer und Handwerks⸗ meiſter die Bitte: Gebt euren Lehr⸗ lingen Urlaub für das Zeltlager! Seid beſorgt, daß eure Lehrlinge die Zelt⸗ lager mitmachen! Sie werden wieder mit doppelter Kraft an den Schraubſtock, an die Werkbank oder in's Büro zurückkehren! An ihrer Haltung, ihrer Geſundheit und ihrem Arbeitswillen werdet Ihr beſtimmt 1 Woche der Erholung anmerken! In ihnen lebt der Geiſt der Kameradſchaft! Einem rechten Meiſter muß neben der beruflichen Ertüch⸗ tigung zuerſt das geſundheitliche Wohl ſeiner Lehrlinge am Herzen liegen! In den nächſten Tagen geht den Be⸗ triebsführern und Handwerksmeiſtern ein Rundſchreiben des Bannes 249 zu, worin Alle aufgefordert werden, ihren Jungen Frei⸗ zeit für das Zeltlager zu geben! Es wird um deſſen genaueſte Beachtung gebeten. Bis da⸗ hin aber nochmals an Euch alle die herzliche Bitte der Jugend: Gebt den Lehrlingen Ur⸗ laub für das Zeltlager, ſie werden es euch zu danken wiſſen! Schafſchur in Viernheim. Am ver⸗ gangenen Mittwoch konnte man hier in Viern⸗ 1 ein für hieſige Einwohner ungewohntes ild ſehen. In der geräumigen Dreſchhalle im Gartenfeld war die dem Metzgermeiſter Joſef Baumann gehörende Schafherde einge⸗ pfercht, um darauf zu warten, bis ſie ge⸗ ſchoren wurde. In dem Nebenraum ſaßen 6 aus dem Württembergiſchen herbeigerufene Schafſcherer, die den Tieren den dicken Pelz abnahmen. 101 Schafe waren es, die dieſe Prozedur über ſich ergehen laſſen mußten. — Die ſo gewonnene Hammelwolle wurde gleich in großen 3⸗Zentner⸗Säcken verpackt und ging zur Auktion nach Ulm, von wo ſie ihrer volkswirtſchaftlich wertvollen Bedeutung entgegengehen. Die Schafwolle iſt ein heute in Deutſchland ſehr begehrter Artikel, zumal der Großteil des Bedarfes an Wolle aus dem Ausland eingeführt werden muß, was in An⸗ betracht der herrſchenden Depiſennot für Deutſchland ſehr beſchwerlich iſt Aus dieſem Grunde wird die Schafzucht ſtaatlicherſeits ſehr gefördert und ſteht auch unter ſtaatlicher Kontrolle. Die Schafe werden nun mit ihrem Schäfer wieder auf die Wanderung gehen. Bis zum nächſten Jahre in der gleichen Zeit wird man wiederum die Schafſchur vornehmen und die Wolle ihrer Zweckbeſtimmung zu⸗ führen können. Die Herde, die nun aus 101 Stück beſteht, dürfte im nächſten Jahre ihren Beſtand durch Nachwuchs von jungen Schafen beinahe verdoppelt haben.— So iſt die Schafzucht heute ein volkswirt⸗ ſchaftlich ſehr wertvoller Zweig, der ſich, wie geſagt, der beſten Förderung durch das Reich erfreut. Polizeibericht. In der Berichtswoche wurden folgende Anzeigen erſtattet: 3 wegen Schießens in Höfen bzw. Gärten ohne Er⸗ laubnisſchein; 1 wegen Verſtoß gegen die Ver⸗ ordnung über Reinhaltung der Ortsſtraßen; 1 wegen Zuwiderhandlung gegen das Patent⸗ eſetz, 4 wegen Verſtoß gegen die Reichs⸗ ee een 3 wegen Zuwider⸗ 9 gegen die Autobahn⸗Betriebs⸗ und erkehrsordnung; 3 wegen Ruheſtörung, 1 wegen Verſtoß gegen die Meldeordnung; 1 e Uebertretung; 1 wegen etrug und 1 wegen Diebſtahl. Die Untererhebſtelle teilt mit: Der letzte Tag zur Einlöſung der Gewerbeſcheine — ohne Koſten— iſt der 18. Mai. Weiterer Nückgang ber Arbeitslojenzijffer Verſtärkte Nachfrage nach geſchulten Kräften für die Land⸗ wirtſchaft. Das Arbeitsamt Mannheim teilt mit: Auch im Monat April hielt das erhöhte Stellenangebot in den männlichen Berufen noch an. So konnten durch die Vermittlung des Arbeitsamts insgeſamt 3 268 Volksge⸗ noſſen in Arbeit gebracht werden. Zur Feſti⸗ gung des Arbeitseinſatzes trugen vorwiegend die konjunkturabhängigen Berufe bei; hierzu traten beſonders ſtarke Anforderungen der Landwirtſchaft, die zur Sicherſtellung unſerer Ernährung großen Bedarf an geſchulten, aber auch an ſenſtigen arbeitswilligen Kräften hat. Die allgemeine Beſchäftigungslage hat im Vergleich zum Vormonat keine weſentliche Aenderung erfahren. In der Schlüſſelindu⸗ ſtrie, dem Baugewerbe, war vorübergehend eine Sättigung mit Arbeitskräften eingetreten. Aber ſchon im Mai wurde dieſelbe dadurch behoben, daß größere Bauvorhaben in An⸗ griff genommen bzw. vorbereitet wurden. Die Aufnahmefähigkeit der Mannheimer Induſtrie bewegte ſich im normalen Rahmen. Gute Fachkräfte ſind von der Metallinduſtrie nach wie vor geſucht. Die Beſchäftigungsmöglich⸗ keiten im Gaſtwirtsgewerbe haben ſich ſaiſon⸗ mäßig günſtig entwickelt. Auch der Arbeits⸗ einſatz in den Angeſtelltenberufen hat ſich weiterhin— 5 aufnahmefähig waren Be⸗ hörden, Induſtrie und Handel. Durch den in verſchiedenen Gebieten auf⸗ tretenden Facharbeitermangel, ferner den Be⸗ darf der Landwirtſchaft, bei größeren Bau⸗ werken uſw. war die Möglichkeit geboten, im zwiſchenbezirklichen Ausgleich 620 Arbeits⸗ kräfte in anderen Arbe'tsamtsbezirken unter⸗ 1 n he k t lle — 181 e 7 Ueber 3 Millionen ſchaffende Volksge⸗ noſſen haben durch ihre Teilnahme an den Sport⸗, Spiel⸗ und Gymnaſtikkurſen der Sportämter der NSG.„Kraft durch Freude“ die Leibesübungen ſchätzen gelernt und damit ihren Feierabend zu einem Quell wahrer Erholung gemacht. Ein unermeßlicher Segen geht von die⸗ ſer Einrichtung des neuen Staates aus— für den Einzelnen, wie für die Geſamtheit des Volkes.— In wunderbarer Fülle ſchenkt ſie Geſundheit, Kraft und Freude jedem, der ſie in ſein Leben einbezieht; ſie macht wieder jung und leistungsfähig, was im Gleichmaß der Arbeit ſteif und ungelenk geworden iſt, weckt müde Lebensgeiſter wieder* und bringt Sonne, Licht und Frohſinn in alt und hart gewordene Herzen. er Feierabend des deutſchen Arbeiters muß durch ſinnvollfröhliche Leibesübungen eine der wichtigen Kraftquellen werden zur Formung eines an Körper, Geiſt und Seele gleich ſtarken und geſunden Volkes. Es gilt, auch jede deutſche Frau an die Leibesübungen heranzubringen, ſie zur begeiſterten Freundin derſelben zu machen. Um ſo leichter wird Für alle! Jawohl! Auch für Dich! dann die deutſche Nation die weltgeſchicht⸗ liche Sendung erfüllen, die ihr die Vor⸗ ſehung aufgegeben hat. Frühe war der Sport eine Privatange⸗ legenheit des Einzelnen, heute iſt er eine An⸗ gelegenheit des Staates. Seien ſich deshalb auch unſere Arbeitskameraden und ⸗kamera⸗ dinnen ihrer Pflicht gegenüber dem Staat bewußt. Folgt dem Ruf: Treibt Gymnaſtik, all⸗ emeine Körperſchule oder Leichtathletik, oxen, lernt ſchwimmen und erwerbt das SA. und Reichsſportabzeichen. Die Sport⸗ kurſe der NSG.„Kraft durch Freude“ bie⸗ ten jedem etwas. Beweiſt dem Führer durch Ma n an den Kurſen, daß Ihr gewillt ſeid, willens⸗ und körperſtarke Träger des dritten Reiches zu werden! Durch die Jahresſportkarte mit geringer Gebühr iſt jeder Teilnehmer gegen Unfall verſichert. In der nächſten Woche ſoll der erſte Kurs für Männer mit Gymnaſtik beginnen— daran können und ſollen Alle teilnehmen! Meldet Euch ſofort beim KdF.⸗Ortswart— DA. ⸗ Dienſtſtelle(Löwen) während der Dienſtſtun⸗ den.. Aüßen Walobränbe jein? Hunderte von Hektar deutſchen Waldes wurden im Jahre 1934— wie auch in den voraufgegangenen Jahren— durch Feuer ver⸗ nichtet und dadurch der deutſchen Volkswirt⸗ Wi bedeutender Schaden zugefügt. Um eine iederholung dieſer Waldbrände, zumindeſt aber eine Verminderung herbeizuführen, hat die Reichsleitung der NSDAP. in Gemein⸗ ſchaft mit dem Reichsnährſtand und dem Reichsforſtamt im Sommer 1935 eine groß⸗ zügige Propaganda⸗Aktion zur Verhütung von Waldbränden durchgeführt, die in 2 Jahre unter Leitung der neugebildeten„Ar⸗ beitsgemeinſchaft für Schadenverhütung“ fort⸗ geſetzt wird. Durch Vorträge, Plakate, durch Preſſe und Rundfunk wurde auf die Waldbrandge⸗ fahr hingewieſen. Streifen von SA., SS. und TN. ſowie Feuerwehrleute unterſtützten die Forſtbeamten und Waldarbeiter beſonders an Sonn⸗ und Feiertagen im Feuerſchutz⸗ dienſt. Auch Waldbrandlöſchübungen wurden abgehalten fd dabei geſagt, wie ein bereits entſtandenet Waldbrand zu bekämpfen iſt. Dieſe Aktion hat einen außerordentlichen Erfolg gehabt; die Waldbrände des Jahres 1935 reichten trotz des trockenen Sommers ſowohl nach Zahl wie nach Umfang bei wei⸗ tem nicht an die des Jahres 1934 heran! Wie man hieraus erſehen kann, iſt die Entſtehung von Waldbränden nur in den ſel⸗ tenſten Fällen auf vorſätzliche Brandſtiftung, meiſt dagegen auf Fahrläſſigteit zurückzu⸗ führen. Wenn ſich jeder Waldbeſucher vor Augen 7— welche enormen Schäden an Gut und eben durch ſeine Unvorſichtigkeit entſtehen können, würde er ſich ſchon von ſelbſt hüten, während der Gefahrenzeiten im Wald zu rau⸗ chen, Feuer anzuzünden, glimmende Streich⸗ hölzer oder Zigarrenſtummel wegzuwerfen— auch nicht aus dem fahrenden Zug oder Auto. Er würde ſich hüten, falls ihm das Feuer⸗ anzünden geſtattet würde, die Brandſtelle eher zu verlaſſen, als bis ſie gänzlich gelöſcht wäre. Wald iſt Volksgut. Jeder, der im Wald tätig iſt oder dort Erholung ſucht, muß daher eif⸗ rigſt beſtrebt ſein, den Wald gegen die unermeßlichen Verheerungen, die ihm 5 euer drohen, zu ſchützen. Dazu gehört auch, 25 er 90 Gd ng eines Waldbrandes unvorzüglich Alarm ſchlägt oder, falls es noch möglich iſt, das Feuer im Keime erſtickt. Für ſolche Elemente aber, die bewußt und in voller Erkenntnis der ſchrecklichen Folgen, die ihr Tun haben kann, Brand⸗ ſtiftung am Wald begehen, ſind die Strafbe⸗ ſtimmungen erheblich verſchärft worden. Die Aktion geht auch in dieſem Jahre unter Leitung der neugebildeten„Arbeits⸗ gemeinſchaft fur Schadenverhütung“ weiter und nach dem 25 die die vorjährige Auf⸗ klärungsarbeit gehabt hat, iſt zu hoffen, daß ſie auch in dieſem Frühjahr ihren Zweck er⸗ reichen wird. Allein dies wird nur dann gelingen, wenn jeder Beſucher des Waldes ſich bewußt bleibt, welch koſtbares Gut des deutſchen Vol⸗ kes in Gefahr iſt und wenn jeder deshalb die Mahnung beherzigt: Verhütet Waldbrändel * Aerztlicher Sonntags bienſt Da bei der Viernheimer Bevölkerung ver⸗ chiedentlich eine irrtümliche Auffaſſung des irztlichen Sonntagsdienſtes feſtgeſtellt wurde, ſei hier kurz folgendes dazu bemerkt: 1. Der ärztliche Sonntagsdienſt erſtreckt 1 von Samstag nachmittag bis Sonntag nacht. 2. Während dieſer Zeit ſollten die Aerzte nur in dringenden Notfällen in An⸗ ſpruch genommen werden, da auch ſie eine Zeit für Erholung, Weiterbildung und anderwei⸗ tigen Betätigung, z. B. Dienſt in den Glie⸗ derungen der Partei, brauchen. 3. Auch während der Zeit des ärztlichen Sonntagsdienſtes ſoll immer der Hausarzt zunächſt auf⸗ geſucht werden. Nur wenn dieſer nicht zu Hauſe iſt, wendet man ſich an den Arzt des Sonntagsdienſtes, deſſen Name jeweils Sportbetrieb im Turnverein! Zwei Freundſchaftsſpiele der Fußballer: Samstag gegen Lampertheim Sonntag gegen SpV. Laudenbach! Morgen vormittag: Leichtathletiſches Training Am heutigen Samstag trägt die 1. Fußballelf ihr fälliges Rückſpiel in Lampert⸗ heim aus. Bei dieſer Gelegenheit wird der Turnverein einige junge Kräfte ausprobieren und man iſt deshalb auf die Spielweiſe und den Ausgang des Spieles geſpannt, denn die Austragung der Ortsmeiſterſchaft ſteht be⸗ vor.— Am Sonntag vormittag kommt der Sportverein Laudenbach. Wenn dieſer Gegner auch ein etwas ſchwacher iſt, ſo darf die Turnerelf das Spiel doch nicht ſo leicht nehmen, damit wir keine Ueberraſchung er⸗ leben. Im Vorſpiel in Laudenbach ſiegte Viernheim 2:0. Das Spiel morgen Sonntag beginnt um 10.30 Uhr vormittags; vorher um 9 Uhr: Jugend gegen Laudenbach Jugend. — Mit Rückſicht auf das Volksfeſt der Feuerwehrkapelle finden die Spiele am Vor⸗ e ſtatt. es weiteren iſt für morgen Sonntag vormittag, halb 10 Uhr beginnend, leicht⸗ athletiſches Training für ſämtliche Spieler der übrigen Mannſchaften angeſetzt. Auch die A. H.⸗Fußball⸗Mannſchaft wird morgen ſeit langer Zeit erſtmals wieder ihre Kunſt ausprobieren und zum Training, das um 10 Uhr auf Platz 2 beginnt, vollzählig an⸗ treten. Trainingsjpiel der Handballer Die Leitung der Handball-Abteilung ruft für morgen vormittag, 11 Uhr, die Spieler der 1. und 2. Mannſchaft zu einem Trainingsſpiel auf. Beſonders die 1. Mannſchaft muß hierzu vollzählig zur Stelle ſein, da die Elf in Zukunft nur noch aus ſolchen Spielern beſtehen wird, die regel⸗ mäßig die angeſetzten Trainingsſtunden be⸗ ſuchen. Es geht nicht an, daß jedesmal zwei is drei Spieler den Uebungsſtunden einfach fernbleiben, während 0. der übrige Teil der Mannſchaft alle Mühe gibt, um endlich wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Daß dieſe jedesmal abweſenden Spieler in den ſonntäglichen Spielen nicht fördernd wirken können, braucht hier nicht beſonders erwähnt zu werden; im Gegenteil: durch ihre Unwiſſenheit verdammen ſie den übrigen Teil der Mannſchaft zu gleichmäßiger, unprodukti⸗ ver Arbeit. Es ergeht deshalb der Ruf noch⸗ mals an die geſamte Mannſchaft, bei dem 57 morgen vormittag, 11 Uhr, angeſetzten raining vollzählig zur Stelle zu ſein! Denn es gibt wahrhaft nichts Schöneres, als in gemeinſamer, wenn auch mühevoller Arbeit vorwärts und aufwärts zu kommen! Handelt danach, ihr Spieler des Turnvereins! — ³ w) 22. wn— in der„Viernheimer Volkszeitung“ am Sams⸗ tag veröffentlicht wird, und den man außer⸗ dem im Hauſe des Hausarztes erfahren kann. 4. Dieſem Arzt vom Sonntagsdienſt teilt man mit, daß man ihn in Vertretung des * 9 wünſcht, er handelt dann ohne nſprüche auf Bezahlung(Arztſchein oder 2 5 in Vertretung, die Behandlung wird dann Montag von dem Hausarzt welterge⸗ führt, der von dem Vertreter über den je⸗ weiligen Krankheitsfall unterrichtet wird. Den ärztlichen Sonntagsvienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ e— Sonntags keine Sprech⸗ tunde. 5 Ein neuer großer Tabak- Lufttrockenjchuppen geplant Die Tabak⸗Ortsfachſchaft Hüttenfeld 8 die Errichtung eines modernen großen abak⸗Lufttrockenſchuppens, wie er im vorigen Jahre als einziger weit und breit in Groß⸗ Hauſen bei Lorſch erbaut worden iſt, mit einem Koſtenaufwand von rund 20 000.— Rah. Der in Hüttenfeld zu errichtende ſoll jedoch in ſeinen Ausmaßen noch größer wer⸗ den als der in Groß⸗Hauſen. Das Bauamt der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau hat die Bauleitung. Bisher hatte jeder Tabakplanzer 75 Tabak im eigenen Anweſen getrocknet, och hat ſich die Errichtung eines Groß⸗ Trockenſchuppens als unabweisbar notwendig Ha weil die Hängemöglichkeiten in Hüt⸗ tenfeld verhältnismäßig ungünſtig ſind und andererſeits Hüttenfeld im Qualitätstabakbau an führender Stelle ſteht. Die Tabakanbau⸗ fläche beträgt in Hüttenfeld etwa 123 Mor⸗ gen. Der Tabakbau gehört in Hüttenfeld zu ren älteſten Kulturen. Die Errichtung des Trockenſchuppens wurde von der Ortsfach⸗ ſchaft, die zur Zeit etwa 70 Mitglieder hat, einſtimmig beſchloſſen. Der Bauplatz wird von der Gemeinde Lampertheim, zu der Hüt⸗ tenfeld als Filialgemeinde gehört, zur Ver⸗ ügung geſtellt. Aus techniſchen Gründen, ins⸗ beſondere auch wegen der Sturmſicherheit (derartige Schuppen ſind ſehr hoch und ſchmal) muß der Trockenſchuppen in einer ganz be⸗ ſtimmten Windrichtung ſtehen. In Hütten⸗ eld iſt der Beſchluß der Ortsfachſchaft freu⸗ dig begrüßt worden, weil mit Beſtimmtheit erwartet werden kann, daß der ganze Tabak⸗ anbau durch dieſes Trockenverfahren gehoben wird und durch Erzielung einer einheitlichen Ware auch entſprechend höhere Preiſe für den Tabakpflanzer ſichergeſtellt ſind. In Groß⸗ Hauſen haben ſich die günſtigen Erfahrungen und Auswirkungen mit dem dort im vorigen Sommer errichteten Trockenſchuppen bereits deutlich und zur Freude der Pflanzer erwie⸗ ſen, was umſo mehr bedeuten will, als das Jahr 1935 bekanntlich ein beſonders ungün⸗ iger Tabakjahrgang war. Mit dem Neu⸗ u wird noch in den nächſten Monaten begonnen werden. Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Die großen Spieltage dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſtl Samstag, Sonntag und Montagl „Im weißen Aößl“ am Wolfgangſee Wie überall, ſo wird auch in Viernheim mit größter Spannung die erfolgreichſte und ſchönſte Film⸗Revue„Im weißen Rößl“ er⸗ wartet, die z. Zt. ihren Siegeszug durch die anze Welt macht. Fürwahr: ein Tonfilm⸗ Schlager größten Formats!— Das Tages⸗ geſpräch und größter Erfolg überall da, wo er ſtartet. Ein ungetrübter Quell der Heiter⸗ keit, der Freude und des Humors! Muſik, Fröhlichkeit, Temperament und Spannung verbinden ſich zur erfolgreichſten Tonfilm⸗ Revue. Mit Chriſtl Mardayn, Hermann Thimig, Fritz Odemar, Theo Lingen und Annie Markart.— Schmiſſige Muſik, um⸗ ſchmeichelnde Melodien verſetzen Alle in über⸗ mütige Stimmung und prächtige Laune, ſodaß über all die luſtigen Erlebniſſe Tränen ge⸗ lacht werden. Waſchechter Schuhplattler wird hier getanzt. Handfeſter und echter Humor aus dem Salzkammergut gibt es hier zu ſehen. Und zu hören gibt es erſt recht viel: 1.„Im weißen Rößl am Wolfgangſee“, 2.„Es muß was Wunderbares ſein, von dir geliebt zu werden“, 3.„Im Salzkammergut, da kann man gut luſtig ſein“, 4. Nach Salzburg kom⸗ men alle wegen dem ſchönen Schnürlregen“ uſw. Wer jetzt noch nicht weiß, was los iſt, der ſoll ruhig zu Hauſe bleiben. Jedenfalls werden ſehr viele dieſes herrliche Stück be⸗ Ribe das für ein beſonders erſtklaſſiges ilmwerk weit und breit bekannt iſt. Deshalb wird gebeten, ſchon die heutige Sams⸗ tags⸗Vorſtellung zu beſuchen. Auch die Montags⸗Vorſtellung iſt gemütlich. Werktags Anfang 8 Uhr, ab 9 Uhr noch alles zu ſehen; Sonntags ab 7 Uhr 1., ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. Goltesbienſt⸗ Droͤnungen Katholijche Gemeinde Viernheim: Dominica V. poſt Pentecoſtes Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: 1. hl. Meſſe ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe 10 Uhr: 7½2 Uhr: 2 Uhr: 4 Uhr: Hochamt Predigt und Aufnahme in die Jünglingsſodalität Andacht Verſammlung für die 3. Ab⸗ teilung der Junofraven-Kongre⸗ gation Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Ecce ae 10 Uhr: Kindermeſſe Die Erwachſenen werden gebeten, dieſe hl. Meſſe nicht zu beſuchen, da ſie den Gottesdienſt der Kinder ſtören. Aeltere Leute ſind ſelbſtverſtändlich ausgenom⸗ men. a 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Johannes Wein⸗ lein, Eltern, Schwiegereltern, Angehörige Hierauf Flurprozeſſion 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Pfützer und Adam Kirchner 1. Dienstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Johannes Becker, Matthias Forg, Eltern: Jos. Katzenmeyer, Ehefrau und Kind Chriſtian Becker. 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Hofmann Hierauf Flurprozeſſion Mittwoch: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S. A. für Eliſabetha Benz geb. Schmitt Donnerstag: (Chriſti Himmelfahrt) Die Gottesdienſtordnung iſt folg Apoſtelkirche: 6 Uhr: 1. hl. Meſſe 7 Uhr: 2. hl. Meſſe ½9 Uhr: Hochamt, darauf.. en 10 Uhr: Kindermeſſe für das 1., 2. und 3. Schuljahr, die nicht mit der Prozeſſion gehen. Dieſe Meſſe iſt in der Apoſtelkirche, nicht in der Marienkirche. Marienkirche: ½8 Uhr: hl. Meſſe für die Erwachſenen Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag bei den Barmh. Schweſtern um 6.10 Uhr eine hl. Meſſe. Die Wallfahrt für den dritten Orden fällt aus, da im Herbſt eine größere Wall⸗ fahrt mehrerer Drittordensgemeinden nach Maria Einſiedel ſtattfindet. Am Montag iſt für die Jungmänner Bibelabend und zwar für den Jahrgang 1936, am Dienstag iſt Bibelabend für die übrigen Jünglinge, jeweils abends 8.15 Uhr. Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 17. Mai 1936 Vormittags ½ 10 Uhr: Gottesdienſt;(Text: Joh. 16, 23 und 24; Lieder: 301, 296, 295). Vormittags ½11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 18. Mai, Kirchenchor Dienstag, den 19. Mai, Frauenabend Donnerstag, den 21. Mai, Himmelfahrt: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Freitag, den 22. Mai, Mädchenkreis FFC Der Gartenfreund hat jetzt alle Hände voll zu tun. Im Gemüſegarten wird das Säen und Pflanzen fortgeſetzt, und viele jungen Pflanzen kommen an ihren letzten Standort. Die Erdbeerbeete ſtehen in voller Blüte. Um Bodenlockerung und Bewäſſerung iſt der Gartenbeſitzer bemüht. Der Blumen⸗ garten nimmt noch ganz in Anſpruch. Schon beginnt die Schädlingsbekämpfung. In den Kleingärten herrſcht frohes Leben. Man freut ſich ſchon der Laube, ſitzt ſchon in war⸗ men Mittagsſtunden auf der Bank im Freien. Und es ſcheint, als ſeien alle dieſe Menſchen um vieles froher geworden, ſeit ſie wieder im Garten ſind. Da gibt's ſoviel zu beobach⸗ ten: wie die Keime das Erdreich durchbrechen, wie die Blumenſtauden des Vorjahres wieder treiben, wie's blüht und wie ſich ſchon erſte Früchte bilden. Rotſchwänzchen ſitzt auf dem Zaun und tut, als ob es dazu gehöre. Kinder tollen in der Sonne. Kreiſel und Reifen ge⸗ hören auch zum Lenz, und frohe Lieder erklin⸗ gen. Es iſt, als ob alle Herzen ſich öffneten dieſem neuen Werden um uns. e und verantwortlich für den politiſchen eil Ludwig Kramarezyk, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle; Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IV. 1936: über 1200. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. „—F—VUkũͥͥꝑʒßbwß) — 5 8 A——-— 1 2 8 5 7 1———— r—õ—1 u ͥ=0˙⅝.. 5 5 1 5 K—— 1—— 5 * 2 1 2 2 2 1 4— ee eee e — Amtliche Bekanntmachung Betr.: Verſteigerung von Gemeindegelände. Die Grasverſteigerung von den gemein⸗ heitlichen Gräben iſt mit Ausnahme der Loſe 1 und 15 bis 25 des Bannholzgrabens ge⸗ nehmigt. Die Loſe Nr. 1 und 15 bis 25 des Bannholzgrabens bleiben zur Verfügung der Gemeinde. Viernheim, den 14. Mai 1936 Betr.: Laufende Kinderbeihilfen Anträge auf Gewährung von laufen⸗ den Kinderbeihilfen an kinderreiche Familien Für die erwieſene wohltuende Anteilnahme beim Heimgange unſerer lieben Verſtorbenen Frau Flisabein Benz gen. Schmim ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir herzlichen Dank. Insbeſondere danken wir der hochw. Geiſt⸗ lichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, ferner H. H. Pfarrer Chriſtger, Griesheim b. Darmſtadt für die troſtvollen, zu Herzen gehenden Worte am Grabe, den Altersgenoſſinnen für die Kranz⸗ niederlegung, ſowie den Stiftern von hl. Seelen⸗ meſſen, und für die Kranz⸗ und Blumenſpenden. Viernheim, Goddelau, den 15. Mai 1936 Die trauernden Hinterbliebenen. vom 5. Kind unter 16 Jahren ab können beim Finanzamt Heppenheim geſtellt werden. Die hierzu nötigen Formulare ſind bei dem Fi⸗ nanzamt in Heppenheim in Empfang zu neh⸗ men oder ſchriftlich anzufordern. Antrag⸗ ſtellung bei uns iſt zwecklos. Viernheim, den 14. Mai 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Geſ.⸗Jerein Can gertreuc⸗ Harmonie 2 Ueber die Spargelzeit pie: prima genochlen Haflschinken Danljagung Allen, die bei dem Verluſte unſeresteueren, lieben Kindes ſo herzl. Anteil nahmen, ſowie für die großen Blumenſpenden ſprechen wir unſeren tiefgefühlten Dank aus. Viernheim, den 15. Mai 1636 In tiefer Trauer: Familie Michael Pfenning und Angehörige mud gesalzenen ronen Schinken Und la. Kainmeisch 89. Fler. Adler Metzgermeister—— adolf Hitlerstraße 74 NB. Bestellungen werden prompt erledigt 40 gr wiegt eln Küken em 1. ag und 1000 ge noch 3 Monaten, also des 25 fochel Auch knochen, legeotgene, Muskeln usw. sollen sich gesund u. kr- ug ertwickeln. Welche große Autgebe fut des futteti— Detrum füttert ces gute, geheltvoſle Frstlingsmehl und Kuker-Köfnermischfuffer Bergisches Krafffutterwerkembtl Düsseldorf:ffafen Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute Abend /%9 Uhr Singſtunde. Da der Verein ſeine Mitwirkung bei dem Waldkonzert der Freiw. Feuerwehrkapelle zugeſichert hat und auch neue Lieder für das 90 jährige Beſtehen in Angriff genom⸗ men werden, iſt reſtloſes Erſcheinen unbedingt erfor⸗ derlich. Der Vorſitzende. Heute Samstag abends 8 Uhr Singſtunde. Pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Geſangverein„Liederkranz“ Heute Abend Singſtunde. Morgen Abend Beſuch des Feuerwehr⸗Volksfeſtes. Sonntag, den 24. Mai, Ausflug nach Hambach zum dortigen Sängerfeſt. Der Vorſtand. Geſ.⸗Verein Sänger band⸗Flora Heute Abend 9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Krieger⸗ u. Soldatenkamerasſchaft Morgen Sonntag ab 2.30 Uhr Pflichtſchießen für den 3. Zug Auch die übrigen Kameraden ſind erwünſcht Der Kameradſchaftsführer: Klee. Milchabjatzgenoßenſchaft Heute Samstag von 5—7 Uhr Auszahlung und Ein⸗ ug des Ausgleiches An der Omnibus fahrt am Dienstag zur Ausſtellung nach Frankfurt können noch einige Perſonen teilnehmen. Sportvereinigung Heute Samstag 20.30 Uhr im Stammhaus„Eich⸗ baum“, Mannheim, Schiedsrichterpflichtſitzung, wozu alle Schiedsrichter der Untergruppe Weinheim zu er⸗ ſcheinen haben. Die Leitung. Turnverein von 1893 e. B. Fußball: Heute Samstag 6 Uhr in Lampertheim Rückſpiel gegen Turnverein 1. M. Abfahrt per Rad 5 Uhr ab Drehſcheibe. Sonntag vormittags 9 Uhr 1. Fußballfugend Laudenbach Jugend. Um 10ʃ½ Uhr 1. Mannſch— Laudenbach 1. M. Alle Sport⸗ freunde ſind eingeladen. Ebenſo um 10 Uhr Training der Alte Herren⸗Fußballer(Platz 2)— Für alle anderen Mannſchaften, ob Fußball oder Handball (auch Schüler!), um 9 30 Uhr leichtathletiſches Trai⸗ ning.— Um 11 Uhr Trainingsſpiel der 1. und 2. Handballmannſchaft auf Platz 2. Reſtloſe Beteiligung an oben angeſetzten Trainingsſtunden iſt unbedingt notwendig. Die Leitung. FCC VVVVVTVTVTVTVTVGVTVTTbTTVTTTTT ür Aehnn den Ladennuier mon! er ont zu Seiner Kundschaft spre Contral-Fllm-Palast Aeniung! Samstag. Sonntag u. momag Die entzüchendsts u. schöntte Fllm-Revue des dahres in Viernheim Der Unsterblche Welterog im Tonmum En Revue-Senlager grögten formats Original⸗Aufnahmen vom Salzkam⸗ mergut Ja da kam ma gut luſtig ſein. Ueber die luſtigen Erlebniſſe werden Tränen gelacht. So was hat die Welt noch nie geſehen. Für alle Beſucher die größte Freude Dazu gutes Beiprogramm Man möge ſchon die heutige Samstags⸗ oder die 1. Sonntags⸗Vorſtellung beſuchen.— An⸗ fangszeiten ſiehe in der Filmſchau Sonntag nachmittag große Jugend- Vorstellung Plissse Hohlſäume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen und Einſätzen, Knopf⸗ löcher, Stoffknöpfe, Bieſen„ Smok⸗ und Stepparbeiten, Kleider ⸗ und Wäſcheſtickereien, Monogramme, Poſſamenten, Stoffdekatur bei bill. Berechng.— Von Stoffreſten werden alle Blumen angefertigt.— Annahmeſtelle: Häme Hook. Sensei gebe Geſch w. Nix e, Mannheim, N * und neueſte Afa⸗Woche Ihre Vermãhlung zeigen an Georg Philipp Knapp Elli Knapp geb. Lanöòdogt Viernheim 8 den 16. Mai 1936 atrheim hre Vermählung beehren sich anzuzeigen geb. Helfrich Oroßrinderfeld den 16. Mai 1936 Viernheim Mannheim: NA nn Tale: nase ee U 0 5 ö ö auf dem Feſtplaß. ö ö 2 Ahr: Marſch vom Lokal„Zum Storchen“ nach dem 6 ö g ö 6 ö b ö ö rr rr Programm zu dem am Sonntag, den 17. Mai auf dem Platze der Freilichtbühne ſtattfindenden Volksjejt der Jeuerwehrkapelle Viernheim Samstag: abends 7 Ahr großer Propagandamarſch der 25 Mann ſtarken Kapelle ſowie Spielleute durch ver⸗ ſchiedene Ortsſtraßen. Sonntag: vormittags 10 Ahr Frühſchoppenkonzert u Feſtplatz(Freilichtbühne) 3 Ahr ab: Volksjeſt— Konzert— Kinderbeluſtigung Abends 8 Ahr: großes Sommernachtsfeſt mit Tanz— Liedervorträge der Viernheimer Geſang⸗ vereine ſowie turneriſche Vorführungen des Turnvereins. Zu dieſer Veranſtaltung iſt die ganze Einwohnerſchaft auf das herzlichſte eingeladen! Eintritt frei! Deln Haar braucht Arkenwaner Diese wundervolle Haarmedizin ist in jedem Fachgeschäft zu haben. Aber man achte auf die Marke Dralle“, Das echte Birkenwasser von Dr. Dralle ist einzigartig in einer Wirkung und Anwendung Preise: 1.50, 1.94, 3.38 NM., 1½ Ltr. 5. 45 RM.,/ Ltr. 9.70 RM. 2— Aemung Möbel! bei Bedarf zu äußerſt billigen Preiſen zu haben: Schnlalzimmer in Eiche, gute Ausführung KHüchen- und Züffets Kinderbetten, Putz⸗ u. Schuh⸗ ſchränke ſowie Palmſtänder Ferner übernehme alle in Betracht kommend. Sehrelnerarbeiten Mech. Bau⸗ und Möbelſchreinerei Bernhard Dawald Schreinermeiſter, Seegartenſtr. 30 0 Verein. Feuerwehrkapelle Freiw. Feuerwehr Viernheim rr rr r Heute Samstag Abend 8. 00 Uhr findet im Saale des Gasthauses zur„Vorstadt“ ein großer Lerulen- Ball satt, wozu alle Rekruten mit ihren Ange- hörigen freundlichst eingeladen sind. EInirItt 20 fig. Bre palmhbräu Braustub'! empfiehlt über die Maitage sein bekanntes Lokal Das gule Falmbraudler, genmtegte welne, borgerl. 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