it le zer „ 8˙ 2 5 . auf Volks ternheimer Amtsblatt der Bürgermeiſterel Bernheim Erſſcheinungswe le: Täglich, ausgeno Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatli durch die Nummer 115 Die 3. Reichsnährſtands⸗Ausſtellung oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Npfg. mmen an Sonntagen und Feiertagen. ch 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn Montag S geilu 22 Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim den 18. Nai 1936 Lebensquell des Volles zu ſein und Sicherer der Vollsernährung iſt die zweifache Aufgabe des deulſchen Bauernlums— Reichsbauernführer Darré eröffnel die Ausſtellung Geleilwork des Gauleilers „Der deutſche Bauernſtand wird zum 3. Frankfurt a. M., 17. Mai. Frankfurt am Main iſt eine große Bauernſtadt geworden. Acht Tage lang wird die Stadt des deutſchen Handwerks das Ziel von Hunderttauſenden bäuerlicher Menſchen ſein, die auf der großen Leiſtungsſchau des deutſchen Bauerntums der 3. Reichsnährſtandsausſtellung ſehen und ler⸗ nen wollen. Frankfurt a. M. hat alles getan, um den Bauern, die in 300 Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches nach Frankfurt a. M. kom⸗ men, den Aufenthalt in der Großſtadt zu einem freudigen Erlebnis werden zu laſſen. Die Eröffnung der Ausſtellung durch den Reichsbauernführer. Schon lange vor Beginn der Eröffnungsfeier füllte ſich der Ehrenhof des Reichsnährſtands⸗ hauſes mit zahlreichen Gäſten. Um 11 Uhr betrat der Reichsbauern⸗ führer, Reichs miniſter R. Walter Darré, der bei ſeiner Ankunft von den vor der Feſthalle harrenden Bauern jubelnd be⸗ grüßt wurde, in Begleitung des Gauleiters Sprenger unter Heilrufen der Verſammel⸗ ten den Ehrenhof. Nach einem Muſikvortrag und einem Sing⸗ und Sprechchor des Reichsarbeitsdienſtes hieß Frhr. v. Kanne die zahlreichen Gäſte will⸗ kommen. Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger begrüßte dann den Reichsbauernführer im Gau Heſſen⸗Naſſau nicht nur als Reichsbauernfüh⸗ rer und Reichsminiſter, ſondern auch als Mit⸗ glied des Gaues Heſſen⸗Naſſau. Was Darré als Führer der Bauern der Partei verkündete, das habe er als Miniſter des Dritten Reiches jederzeit gehalten. In Frankfurt a. M. habe in den Sober Jahren die erſte landwirtſchaftliche Ausſtellung ſtattgefun⸗ den. Es ſei dem Reichsbauernführer vorbehal⸗ ten geblieben, dieſe Ausſtellung zur letzten Vol⸗ lendung zu bringen. Nach dem Gauleiter begrüßte Landesbauernführer Dr. Wagner den Reichsbauernführer und alle Gäſte namens des heimiſchen Bauerntums. Reichs bauernführer Darré führte führte ſodann in einer Rede, in der er die noch lebenden Mitarbeiter Max Eyths ehrte, u. a. aus: Wenn wir heute Rückſchau halten auf die Entwicklung des landwirtſchaft⸗ lichen Ausſtellungsweſens, ſo wird ein Name immer wieder auftauchen, und zwar der eines Max Eyths, des Gründers und Schöpfers des landwirtſchaftlichen Ausſtellungsweſens in Deutſchland. Das landwirtſchaftliche Ausſtel⸗ lungsweſen, das Eyth auf Grund ſeiner viel⸗ ſeitigen Erfahrungen als wichtigſtes Werbe⸗ mittel für die Landwirtſchaft anſah, lag da⸗ mals in Deutſchland vollkommen darnieder. Das landwirtſchaftliche Vereinsweſen war da⸗ mals zerſplittert und untereinander uneinig. Unter dieſen ſchweren Verhältniſſen ſetzte Eyths Werbung für eine neue landwirtſchaft⸗ liche Geſellſchaft ein. Es vergingen aber noch drei Jahre, bis am 1. Nov. 1885 ſatzungs⸗ gemäß die„Deutſche Landwirtſchaftsgeſell⸗ ſchaft“ ins Leben gerufen wurde. Ein halbes Jahrhundert iſt in der Zwiſchenzeit verfloſſen, und das große Verdienſt Eyths auf national⸗ politiſchem Gebiet bleibt es für immer, daß er erſtmalig im Gegenſatz zur geſamten öffent⸗ lichen und Staatsmeinung eine zentrale Orga⸗ niſationsform für eine landwirtſchaftliche Ge⸗ ſellſchaft fand. Ueber alle beſtehenden Länder⸗ grenzen hinweg führte ſie eine zumindeſt agrar⸗ Male die Reichsnährſtandsausſtellung in Frank⸗ furt a. M. beſchicken in dem ſtolzen Bewußtſein, durch großen Fleiß und zühe Ausdauer dem vom Führer geſteckten Ziele der Sicherſtellung der Ernährung des deutſchen Volkes näher ge⸗ kommen zu ſein. Dieſe Schau, die einen Ueberblick über die in den letzten Jahren geleiſtete Arbeit gibt, iſt auch beſtimmt, weitere Anregung zur Verwirklichung dieſes Hochziels zu geben. Der deutſche Bauernſtand iſt ſich der Größe der ihm geſtellten Aufgaben bewußt. Ich freue mich, daß gerade im Gau Heſſen⸗Naſſau, deſſen Bauern zu den erſten Bannerträgern der Bewegung gehörten, die Schau durchgeführt wird. Ich wünſche der Reichsnährſtandsaus⸗ ſtellung einen bleibenden Erfolg.“ . ³˙·¹—w ͤZ202ô2é0⸗ 9 techniſche Einigung herbei, ohne dabei ſelbſt in ihrer Gaueinteilung auf dieſe Grenzen überall Rückſicht zu nehmen. Was Max Eyth mit heißem Herzen und ehrlichſtem Wollen für Deutſchland und das deutſche Volk erſtrebte, das konnte allerdings erſt der Reichsnährſtand voll⸗ enden und in die Wirklichkeit umſetzen. Daß wir es aber heute verwirklichen können, verdanken wir einzig und allein dem Umſtand, daß uns in Adolf Hitler ein Führer erſtand, der alle politiſchen Widerſtände beſeitigte. Wenn wir heute Rückblick gehalten haben auf das Werden der Deutſchen Landwirtſchaftsge⸗ ſellſchaft, ehren wir zugleich die Perſönlichkeit Max Eyths als die ſchöpferiſche Kraft. Ich habe mich entſchloſſen, eingedenk die⸗ ſes großen Werkes und ſeines Schöpfers die Männer zu ehren, die vor 50 Jahren mit Eyth wirken durften und denen das Schickſal es vergönnt hat, das Werk Adolf Sprenger. Hitlers und die diesjährige Reichsnähr⸗ ſtandsausſtellung zu erleben. Der Reichs⸗ bauernführer überreichte dann Staats⸗ miniſter a. D. Dr. Dr. h. c. Exzellenz v. Arnim⸗Criewen, Oekonomierat Hoffmann, Oekonomierat Bart⸗ mann⸗Lüddicke, ein Bild des Führers. Aber auch derer gedachte der Reichsbauern⸗ führer, die vor der Ueberführung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft in den Reichsnähr⸗ ſtand die Geſchicke dieſer Organiſation geleitet haben. Er überreichte den Herren Dr. e. Heumann, Frhr. v. Holtz, Reinhard, Landesökono⸗ Landesökonomierat Geheimrat Schmidt, Dr. h. c. Schurig, Geheimrat Vogel, Vogelſang, Oberlandſtallmeiſter a. D. Exzellenz v. Wenkſtern ein Bild v. Webſky, Dr. v. Laer, mierat Wychgram, Ehatt, Geheimrat Hanſen, von Max Eyth. Jeſtſpiel und erſler Rundgang Und nun erlebten die Teilnehmer an der Er⸗ öffnungsfeier die Uraufführung des Sing⸗ ſpiels„Kleine Bauernkantate“, Muſik von Bruno Hellberger, Textgeſtaltung aus „Dichtungen der Zeit“ durch Ferdinand Na- ber. Die Aufführung durch den Arbeits- dienſt hinterließ einen tiefen Eindruck. Be⸗ merkenswert war die Mitwirkung eines neuen Muſikinſtrumentes, dem„Hellertion“. Das Inſtrument, das vor einigen Wochen dem Reichsminiſter Dr. Goebbels vorgeführt wurde, ſoll in den Dienſt einer Muſik geſtellt werden, die aus dem Sinn und den Forderungen un— ſerer Zeit neu zu ſchaffen iſt. Im Anſchluß an die Aufführung ſprach der Staatsſekretär im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium für Landwirtſchaft, Herbert Backe. Er führte u. a. aus: Das Bauerntum habe zwei große Aufgaben zu erfüllen: Lebens- quell des Volks zu ſein und die Volks⸗ ernährung zu ſichern. Sei ſchon in früheren Jahrhunderten aus der Verkennung des Bluts heraus Tauſenden von deutſchen Bauern die Lebensgrundlage in ihrer Heimat genommen geweſen, ſo ſei mit dem Liberalis⸗ mus der Weg frei geworden für ein hem⸗ mungsloſes Auswandern Tauſender von Bauernfamilien. Von heute aus geſehen ſei es ein dauernder ungeheurer Aderlaß beſten deutſchen Bluts geweſen. Die in Maſſen er⸗ zeugten Nahrungsmittel und Rohſtoſfe hätten den europäiſchen Markt überſchwemmt und durch ihren billigen Preis die Arbeit der Bauern entwertet. Der notwendige Umbruch habe nur aus einer neuen Erkenntnis erfolgen können, aus einer neuen Weltanſchauung heraus. Dieſe Weltanſchauung ſei die nationalſozia⸗ liſtiſche Idee. Adolf Hitler habe dem Bauerntum wieder ſeine zwei ewigen Aufgaben geſtellt. Als der Reichsbauernführer im Juni 1933 vom Führer zum Ernährungsminiſter berufen worden ſei, habe man die von ihm eingeleitete Agrarpolitik in weiten Kreiſen des deutſchen Volks nur als einen Verſuch angeſehen, die ſoziale Lage des Bauerntums zu heben. Bald ſei es zu Tage getreten, daß Deutſchland in ſeiner Nahrungsfreiheit von den anderen Staaten abhängig war. Dieſer Augenblick ſei im November 1935 eingetreten. Und erſt dann habe das deutſche Volk, der deutſche Arbeiter geſehen, warum der Führer als eine der bei— den vordringlichſten Aufgaben bet der Macht⸗ übernahme die Rettung des Bauerntums ver⸗ kündete. Das Mittel, um die neue Entwick⸗ lung einzuleiten, ſei neben dem Erbhof⸗ geſetz das Reichsnährſtandsgeſetz und die darin aufgebaute Marktordnung, fer⸗ ner die Vorratswirtſchaft, d. h. die Heraus⸗ nahme der Ware, wenn ſie den Bedarf über⸗ ſteigt, und Abgabe der Ware an den Markt, wenn dieſe dort nicht ausreichend vorhan⸗ den iſt. Die Vorausſetzung der Marktordnung ſei ſomit eine zentrale Vorratswirtſchaft. So ſet, ſchloß Staatsſekretär Backe, die Er⸗ zeugungsſchlacht ein neuer Beweis dafür, daß die Grundgeſetze des Lebens, die uns der Führer wieder ſehen gelernt hat, auch im Be⸗ Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur ö Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. eit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. 12. Jahrgang Vom Juriſten zum Rechlswahrer Von Dr. jur Freiherr Max du Prel, Preſſechef der Deutſchen Rechtsfront Der ſoeben in Leipzig abgehaltene Deutſche Juriſtentag 1936 iſt keine Fachtagung. Er iſt es ſo wenig wie die Reichstagungen des Reichsnährſtandes, die Deutſchen Bauerntage Fachtagungen ſind. Zwar treffen ſich die Juri⸗ ſten aller Tätigkeitsbereiche in Leipzig, zwar beherrſchen ſie für vier Tage das Feld— aber nicht, um dort einſeitige Fachpolitik zu betrei⸗ ben oder um ſich gegenſeitig mit Fachkennt⸗ niſſen zu imponieren, wie dies früher einmal Brauch war. Sie ſind vielmehr vom Reichs⸗ juriſtenführer Dr. Frank, dorthin gerufen wor⸗ den als die Träger einer beſonderen Verant- wortung, als die Vertreter des Rechts⸗ denkens der Nation. Darin liegt zweifellos eine große Umſtel⸗ lung. Sie hat ſich vollzogen in den 3 Jahren ſeit der Machtübernahme durch den National⸗ ſozialismus; ſie hat ſich ausgewirkt in der Ge⸗ ſetzgebung, in der Rechtſprechung und in der Teilnahme des Volkes an der Nechtsneu⸗ geſtaltung. Die Umſtellung, die der Juriſt er⸗ fahren hat, iſt ebenſo geiſtig⸗ſeeliſcher Art, wie die Umſtellung, die das ganze Volk ergriffen hat; ſie wirkt ſich bei ihm— und dafür kann er ſeinem Schöpfer wie dem Führer ganz be⸗ ſonders dankbar ſein— in einem beſonders weiten, bis dahin von ihm ungeahnten Raume aus: Es eröffnet ſich vor ihm das Gefilde des Rechts, das ſich nach dem Willen des Führers als Grundlage der völkiſchen Zukunft erweiſt. Damit iſt der Juriſt ſeines Amtes enthoben, bloßer Geſetzestechniker in der Geſetzgebung, in der Rechtſprechung oder in der Rechtslehre zu ſein. Damit iſt der deutſche Juriſt von den Feſſeln des ſpätrömiſch⸗levantiniſchen Rechts⸗ denkens befreit worden, ehe er ſich deſſen ver⸗ ſah, und iſt in eine deutſch⸗rechtliche Verant⸗ wortlichkeit geſtellt, die ſeiner deutſchen Art und ſeiner auch in den letzten Jahrhunderten immer wieder zum Durchbruch gekommenen Leidenſchaft für rechtliche Auffaſſung ent⸗ ſpricht. Es iſt weſentlich, feſtzuſtellen, daß dieſe Umſtellung nicht irgendwie aus der Zeitent⸗ wicklung auf den deutſchen Juriſten herab⸗ gekommen iſt, ſondern daß ſie ein Werk der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und ihres Führers iſt, und daß ſich auch hier erweiſt, daß der Nationalſozialismus allein in der Lage iſt, das deutſche Volk auf ſeine naturgeſetz⸗ lichen Grundlagen zurückzuführen. Wenn der deutſche Juriſt in dieſen Tagen unter Beſinnung auf ſeine Verantwortlichkeit für das Recht auch ſeine bisherige, ihm vor vier Jahrhunderten von einem fremden Be⸗ griffsſyſtem aufgezwungene Bezeichnung ab⸗ legt, und ſich ſtolz als Rechtswahrer von nun ab bezeichnet, ſo ſoll damit, wie Reichs⸗ miniſter Dr. Frank ausdrücklich betonte, keine Schmähung des bisherigen Juriſten ver⸗ bunden ſein. Man kann ein durchaus ehren⸗ werter Mann ſein und kann doch eines Tages erkennen, daß einem ein höheres Ziel mit eee eee e eee een reich der Wirtſchaft ihre Geltung haben. Auf wirtſchaftlichem Gebiet ſeien große Erfolge nur durch Zurückſtellung des Eigennutzes hinter den Gemeinnutz zu erreichen. Man werde eines Tages feſtſtellen, daß die Erzeugungsſchlacht nicht nur die Unabhängigkeit Deutſchlands in der Nahrungsmittelverſorgung des deutſchen Volks erkämpft hat, ſondern daß die Erzeu⸗ gungsſchlacht auch eine ſozialiſtiſche Tat war. Zum Schluß eröffnete Reichsbauernführer R. Walter Darrs die 3. Reichsnährſtandsaus⸗ ſtellung mit einer längeren Rede, in der er die neuen Aufgaben in der Erzeu⸗ gungsſchlacht aufzeigte. Nachdem das Sieg⸗Heil auf den Führer be⸗ geiſterten Widerhall gefunden hatte, beſchloß das Deutſchland⸗ und das Horſt Weſſel⸗Lied die Feierſtunde. Die Gäſte machten dann mit dem Reichsbauernführer einen Rundgang durch das inzwiſchen von Zehntauſenden von Bauern belebte Ausſtellungsgelände. —— e 5* —.. ˙. rr Monkag, den 18. Mai 1936 höherer Verantwortung geſteckt iſt. Der deut⸗ ſche Rechtswahrer, Richter war, ſolange er noch die Bezeichnung Juriſt führte, immer ein Rechtsdiener mit Seele und immer ein Menſch, der ſich in ſeiner Tätigkeit in einem oftmals ſpürbaren inneren Widerſtand gegen das Paragraphengekünſtel befand. Gerade daraus leitet ſich zu einem großen Teil die Berechtigung für den deut⸗ ſchen Juriſten her, da der Nationalſoztalis⸗ mus endlich beſſere Vorausſetzungen geſchaf⸗ fen hat, das typiſch„juriſtiſche“ nunmehr ab⸗ zulegen und dem Recht der Deutſchen als ewi⸗ ger Sendung auch in einer Ebene zu dienen, die nicht mehr in Akten gebannt iſt. Der deut⸗ ſche Rechtswahrer erhält in Leipzig die Miſ⸗ ſion, die ihm die völkiſche und rechtspolitiſche Entwicklung der letzten drei Jahre aufgegeben hat, übertragen, Verteidiger und Vorkämpſer des deutſchen Rechts innerhalb der Volks- gemeinſchaft und nach außen zu ſein. Damit geſtaltet ſich der Deutſche Juriſten⸗ tag, noch unter dieſer, uns heute ſchon alter⸗ tümlich erſcheinenden Bezeichnung aufgezogen, zum Tag des deutſchen Rechts, zum einmütigen Bekenntnis der deutſchen Rechts⸗ wahrer heute und immerdar, einzuſtehen für das vom Führer machtvoll begründete Lebens⸗ recht des deutſchen Volkes. Ein Ichmuggler mit Diplomaken⸗ päſſen Genf, 15. Mai. Zu Beginn der Wölker⸗ bundsverhandlungen war in Genf plötzlich ein Konkurrenzdelegierter Abeſſiniens in Geſtalt eines Negers Wacha Oered aufge⸗ taucht, der, mit diplomatiſchen Päſſen verſehen, mit einem Automobil in Begleitung von zwei Frauen über die franzöſiſche Grenze gekommen war. In Genf hatte er ſich der italieniſchen Delegation als Vertreter der neuen Regierung Abeſſiniens gegen den Negus angeboten mit der Begründung, daß er früher diplomatiſcher Vertreter Abeſſiniens im Ausland, u. a. auch eine Zeitlang in Berlin geweſen ſei, aber ſich nunmehr vom Negus losgeſagt habe und der italieniſchen Regierung zur Verfügung ſtehe. Vorübergehend war es ihm gelungen, in Krei⸗ ſen der italieniſchen Delegation Aufnahme zu finden, und er war bereit, dem Völkerbunds⸗ ſekretär als von Italien beglaubigter Vertreter vorgeſtellt zu werden. Baron Aloiſi, dem die Sache aber ver⸗ dächtig vorkam, ſetzte ſich telephoniſch mit Ber⸗ lin in Verbindung und hörte dort, daß er zweifellos einem Schwindler aufgeſeſſen ſei, worauf ſofort die Verbindung mit Wacha Oered abgebrochen und die Polizei benachrich⸗ tigt wurde. Dieſe nahm ſofort eine Unter⸗ ſuchung vor, und eine Reihe von Umſtänden gab Veranlaſſung, die Verhaftung vorzuneh⸗ men. Es hatte ſich nämlich herausgeſtellt, daß das Automobil, mit dem die drei Inſaſſen in Genf angekommen waren, einige Tage vorher in einer Pariſer Garage geſtohlen worden war. Bei einer Hausſuchung im Hotel hat die Polizei 12 große Koffer mit Pelzwaren im Wert von 15 000 franzöſiſchen Franken ſowie Parfüms der beſten Marken, die von den Rei⸗ ſenden unter der Immunität ihrer Diploma⸗ tenpäſſe eingeſchmuggelt waren, gefunden. Desgleichen zeigte ſich, daß die Päſſe gefälſcht waren und daß noch ein ganzer Vorrat nicht ausgefüllter abeſſiniſcher Päſſe in den Koffern der Reiſenden zur Verfügung ſtand. Während die Verhaftung des Trios unter der Beſchuldi⸗ gung der Urkundenfälſchung und des Gebrauchs falſcher Urkunden erfolgte, hat die weitere Unterſuchung ergeben, daß der falſche Diplo⸗ mat die Abſicht hatte, die eingeſchmuggelten Waren in Genf zu verkaufen. Eine mulmaßliche Miniſterliſte Paris, 15. Mai. Nachdem nunmehr feſt⸗ ſteht, daß Sozialiſten, Radikalſozialiſten und unierte Sozialiſten die künftige franzöſiſche Regierung bilden werden, wird jetzt von kompe⸗ tenter Seite eine Miniſterliſte veröffentlicht, die gewiſſen Anſpruch auf Richtigkeit erheben darf. Das Kabinett ſoll ſich aus ſieben Sozia⸗ liſten, ſtieben Radikalſozialiſten und zwei unier⸗ ten Sozialiſten zuſammenſetzen, wobei Leon Blum den beiden letzten Parteien die Vertei⸗ lung der ihnen zufallenden Portefeuilles frei⸗ läßt. Die Sozialiſten nennen für die von ihnen beanſpruchten Miniſterten folgende Namen: Miniſterpräſidentſchaft(ohne Portefeuille): Leon Blum, Finanzen: Vincent Auriol, Inneres: Salengro, Arbeit: Lebas, öffentliche Arbeiten: Morizet, Poſt und Telegraph: Sellier, Kolonien: Moutet. Die Radikalſozialiſten würden folgende Porte⸗ feuilles erhalten: Juſtiz und Vizepräſident⸗ ſchaft: Steeg, Aeußeres: Edouard Her⸗ riot oder Camille Chautemps, Marine: Sarraut, Krieg: Daladier, Luft: P. Cot, Handel: Bonnet, Budget: Pal⸗ made. Die unierten Sozialiſten ſollen fol⸗ gende zwei Portefeuilles erhalten: Das Völ⸗ kerbundsreferat mit Paul⸗Boncour und das Unterrichtsminiſterium mit de Monzi. insbeſondere der deutſche deulſcher Juriſtenlag 1936 Großkundgebung auf dem Reichsgerichlsplab DNB. Leipzig, 17. Mal. Am Sonnkag⸗- vormittag ſtand die Stadt Leipzig im Zeichen der Großkundgebung der deukſchen Rechts- wahrer auf dem Reichsgerichts ⸗ platz. Die Rechtswahrer zogen in geſchloſ ſenem Zug zum Kundgebungsplatz. Den Fah⸗ nen folgten die Ehrenformatlonen der Par- keigliederungen. Die 600 Referendare aus dem Gemeinſchaftslager Jüterbog ſchloſ⸗ ſen ſich an. Dann kam Gau auf Gau, der Auslandsgau und der Gau Danzig an der Spitze. Die Feldzeichen und Fahnen nahmen auf der Auffahrksrampe zum Reichsgericht Aufſtellung. Etwa 20000 Rechtswahrer füll⸗ ken den feſtlich geſchmückten Plaß. Gegen 11 Uhr traf der Reichsrechtsführer Reichsmini⸗ ſter Dr. Frank ein. Am Portal des Reichs · gericht wurde er von dem Fachſchafts'elter der Gruppe Reichsgericht, Reichsgerichksrak Dr. Schulße, empfangen and in Lie große Wandelhalle geleitet, wo zu ſeiner Begrü⸗ zung Reichsgerichtspräſident Dr Bum ke und Oberreichsanwalt br Werner mit den Senakspräſidenken und den dienſtälke⸗ ſlen Reichsgerichtsräten, ſowie den Verkre⸗ kern der Rechksanwaltſchaft beim Reichsge⸗ richt in ihren roken Amksroben Aufſteilung genommen hatten. Reichsgerichtspräſidenk Dr. Bumke wies auf die ungeheure Wandlung hin, die ſich ſeit der Machtergreifung im deutſchen Rechksleben vollzogen habe. Dies ſei dem Führer zu danken, der vollbracht habe, was vor ihm keinem Deutſchen gelungen ſel, alle deukſchen Volksgenoſſen zu einer Ein⸗ heit zuſammen zuſchmelzen. Er ha- be auch die Grundlage geſchaffen, auf der allein ein arkeigenes wirkliches Volksrecht erwachſen könne. Der Redner dankke Reichs- miniſter Or. Frank dafür, daß er zu jeder Stunde die Heiligkeit des Rechts verkündet und behütet habe. Ihm ſei es zu danken, daß die Notwendigkeit, dem deutſchen Volk ein deutſches Recht zu ſchaffen, vom erſten Augenblick an klar er- kannt und zur Tak gemacht worden ſei. Zum Schluß legte Dr. Bumke das Gelöbnis ab. daß es für alle Mitglieder des Reichsgerichts nur einen Leitſtern geben werde: das Wohl des Volkes und den Willen des Führers, deſſen treue Diener zu ſein, ihr höchſter Wunſch iſt. Der Reichsrechtsführer Reichsminiſter Dr. Frank dankte dem Präſidenten des Reichs⸗ gerichts, daß auch an dieſer Stätte der hohe, heilige Gedanke der Unabhängigkeit des Richterkums hochgehalten worden ſei und daß hier immer wieder verſucht und glückhaft verſuchk werde, das Verkrauen des Volks in die deutſche Rechksſprechung zu ſtärken. Anſchließend begab ſich der Reichsrechks⸗ führer mit den Witgliedern des Reichsge richts auf die Freitreppe. Er eröffnete die Kundgebung, indem er auf die Verbunden ⸗ heit des Reichsgerichts mit dem Reich hin ⸗ wies. Ein ſtarkes Reichsgericht, ſo führle er aus, ſei nur durch die Skärke des Reichs gewähr leiſtek. Daraus ergebe ſich ganz allgemein, daß die Vorausſeßung für die Skärke eines deulſchen Gerichklsweſens überhaupk die Schaffung eines ſtarken Reiches ſei. Der Reichsrechksführer gedachte dann de⸗ rer, die für die Stärke des Reichs gefallen ſind. Nachdem das Lied vom guten Kamera den verklungen war, fuhr der Reichsrechts- führer u. a. fort: Einen Rechksglauben von der Stärke, wie der Naktionalſozialismus ihn gab, hat das deutſche Volk noch nie erlebk. Eine Zuverſicht, daß über unſerem naklonal⸗ ſozialiſtiſchen Wollen die Gnade des Himmels liegt, haben wir in der deukſchen Geſchichte in dieſer Skärke noch nicht erlebt. Es iſt eine Miſſion an ſich, als Deutſcher geboren zu werden. Aber es iſt ein noch größeres Glück, Zeitgenoſſe Adolf Hitlers ſein zu dürfen. Wir haben geſtern den deutſchen Rechtswah⸗ rer proklamiert, und wir wollen in dieſem Rechtswahrer den Wahrer des wahren Rechts Deutſchlands, des deutſchen Volkes und der deutſchen Volksgenoſſen ſehen. Dieſes Reichsgericht hier iſt ein Symbol der Geſchichte unſeres Volkes. Reich ſank, war das Reichsgericht auch inGe⸗ ſahr, ſchutzlos zu ſein. Wir haben hier in die⸗ ſem hohen Gebäude die Schande des ſogen. Prozeſſes gegen die Kriegsverbrecher erleben müſſen, eines Verfahrens, das man einem gedemütigten, müde gewordenen, verrakenen Volle einmal aufzwingen wollte. Zeder rechksbewußke Mann auf der ganzen Erde muß mit uns die Schande ſühlen, daß man uns, dem deukſchen Volk, dieſes brutale Un- rechk der ſogenannken Friedensverträge und ihrer Auswirkungen angelkan hal. In dieſem Prozeß, zu dem man deulſche Richter gezwungen hat, iſt heuke das Urkeil ergangen. Wir Deulſchen ſind durch den Wenn das oberſten Wahrer unſeres wahren Rechls, Adolf Hitler, nicht nur freigeſprochen, wir ſind in dieſem Prozeß die Sieger ge ⸗· blieben.(Stürmiſcher Beifall). Wir haben niemals als Volk ein Verbrechen begangen. Wir Deulſchen fühlen uns— und ſind es— frei von jeder Schuld. Es gibt und gab kein Volk, daß ſich ſo wie das unſere für Frieden, Freiheit, Ehre und Arbeik eingeſeßl hal. Es konnte daher auch nicht ertragen werden, daß man unſer Volk für dauernd diffamierke. Und ſo denken wir an das zweile große Ereignis, deſſen unvergeßlicher Zeuge das Reichsge⸗ richt wurde. Es war im Jahre 1930, als der Führer bier inmikten dieſes Gebäudes den Eid darauf ablegte, daß er getreu den Geſek⸗ zen des Lebens und des Reichs in unſerem Volk die Macht erlangen wolle. Dieſer Eid des Führers vor dem Reichsgericht iſt heute bereits eine geſchichtliche Tak. Denn es war die feierliche Erklärung unſeres re⸗ volulionären Wollens in Uebernahme der rechtlichen Vorausſeßungen jeglichen politi- ſchen Geſchehens. Dieſe ſtolze Eidesleiſtung des Führers, in der er damals bekannke: Ich will- die Macht in Deutſchland auf dem Weg und mik dem Ziel des Rechts unſeres Volks erwerben und durchhalken, iſt für uns Rechtswahrer eine beglückende geſchichtli⸗ che Tat. der Führer an den Deulſchen Juriſtenkag Berlin, 17. Mai. Vom Deutſchen Ju⸗ riſtentag in Leipzig iſt folgendes Telegramm beim Führer und Reichskanzler eingegangen: „Die deutſchen Rechtswahrer aller Gaue und Berufe grüßen am Deutſchen Juriſten⸗ tag 1936 in Ergebenheit und Treue den Führer. Wir geloben, in unſerer Arbeit unermüdlich den Gedanken des deutſchen Rechts. des Nationalſozialismus und da⸗ mit Ihrem gewaltigen Aufbauwerk Deutſchlands zu dienen. Heil unſerem Füh⸗ rer. Bund Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Rechtswahrer. Dr. Frank.“ s Der Führer und Reichskanzler hat tele⸗ graphiſch hierauf mit folgendem Telegramm er⸗ widert:— „Reichsminiſter Frank, Deutſcher Ju⸗ riſtentag, Leipzig. Die Mitarbeit der deut⸗ ſchen Rechtswahrer am Aufbau des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt eine der wichtigſten Vorausſetzungen für das Ge⸗ lingen unſeres großen Werks. Ich nehme daher Ihr Gelöbnis treuer Mithilfe an dieſer großen Aufgabe gern entgegen und erwidere Ihre Grüße herzlichſt. Adolf Hitler.“ „Hindenburg“ zu ſeiner zweilen Nordatlanfiffahrt geſtarlel Frankfurt a. M., 17. Mai. Das Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ ſtartete am Sonntagfrüh un 5.42 Uhr zu ſeiner zweiten Nordamerika⸗ fahrt. An Bord befinden ſich 40 Paſſagiere. Außerdem wurden 190 Kg. Poſt, ſowie Fracht mitgenommen, Nachdem LZ„Hindenburg“ um 7.13 Uhr Eindboven(Holland) in 500 Meter Höhe über⸗ flogen batte, paſſierte es um 8.05 Uhr ME Bergen op Zoom mit Kurs auf Vliſſingen. Um 9.50 Uhr ME. befand ſich das Luftſchiff über Dover. Nach dem bereits gemeldeten glatten Start des LZ„Hindenburg“ wurde in ſchneller Fahrt Köln erreicht, das ſich ruhig in der Frühſonne dem Beſchauer darbot. Bald war Vliſſingen er⸗ reicht. Ueber dem Kanal lag Nebel, und man hörte die Dampfſirenen der zahlreichen Schiffe Das Luftſchiff hatte in ſchönſtem Sonnenſchein mit leichten Gegenwinden zu kämpfen, ſodaß auf dieſer Reiſe ein mehr ſüdlicher Kurs in die Nähe der Azoren gewählt werden wird. Die Reiſedauer wird daher diesmal wahr⸗ ſcheinlich etwas länger als bei der erſten Fahrt ſein. Die Geſchwindigkeit des„Hindenburg“ betrug auf der Höhe von Cherbourg etwa 6 Knoten Tſaldaris geſtorben Athen, 16. Mai. Der griechiſche Staais⸗ mann und Führer der Volkspartei, Panagio⸗ tis Tſaldaris, iſt am Sonntag um 1.30 Uhr nachts in Athen einem Herzſchlag erlegen Die Beiſetzung ſoll am Dienstagvormittag in Form eines Staatsbegräbniſſes ſtattfinden. Panagiotis Tſaldaris, der in der griechi⸗ ſchen Politik mehrfach eine Rolle geſpielt hat⸗ te wurde 1868 in Kamarios bei Koeinth ge⸗ boren. Nach ſeiner Promotion zum Doktor der Rechte an der Univerſität Athen im Jahre 1888 begab er ſich ins Ausland, wo er ſeine Studien an den Untiverſitäcen Berlin, Göttin. gen, Leipzig und Paris vervollſtändigte. Im Jahre 1910 trat Tſalo zris als Abgeord⸗ neter von Korinth in das politiſche Leben ein Er ſchloß ſich der Partei des ſpäter ermorde⸗ ten griechiſchen Staatsmaunes Gunaris an und wurde im Jahre 1915 zum erſten Male Miniſter. Als ſich Griechenland im Jahre 1917 unter der Führung von Venizelos der Kriliſche Lage in Blutiger Zwiſchenfall in einem Jeruſalemer Kino.— Drei Juden erſchoſſen. Jeruſalem, 17. Mai. In den ſpäten Abendſtunden des Samstag kam es in dem vollbeſetzten Kino„Ediſon“, das im Juden⸗ viertel der Jeruſalemer Neuſtadt liegt, zu einem blutigen Zwiſchenfall. Gegen Schluß der Vorſtellung ertönten plötzlich Re⸗ volverſchüſſe, die von unbekannter Seite in das Publikum abgegeben wurden. Es ent⸗ ſtand eine furchtbare Panik, die die Täter benutzten, um in Kraftwagen unerkannt zu entkommen. Drei Juden wurden durch die Schüſſe getötet, drei weitere leicht verletzt. Ausnahmezuſtand in Jeruſalem. Jeruſalem, 17. Mai. Der Ausnahme⸗ zuſtand, der bisher nur über die Jeruſalemer Altſtadt und die nächſte Umgebung verhängt war, iſt nach den Vorfällen am Sonnabend auf ganz Jeruſalem ausgedehnt worden. Zwiſchen 20 und 6 Uhr iſt der Auf⸗ enthalt auf den Straßen verboten. Jeruſalem, 17. Mai. Die Erregung über den Feuerüberfall in dem jüdiſchen Kino in Jeruſalem hält die ganze Stadt in ihrem Bann. Die Straßen Jeruſalems ſind mit auf⸗ geregten Menſchenmaſſen überfüllt. In den jüdiſchen Blättern wird in beſorgten — Entente anſchloß, wurde Tſaldaris verbannt. Nach der Wahlniederlage von Venizelos im Jahre 1920 griff Tſaldaris wieder aktiv in das politiſche Leben Griechenlands ein. Mehr⸗ ſach bekleidete er das Amt eines Innen⸗ und Verkehrsminiſters. Im Jahre 1922 trat er in die Spitze der Volkspartei, die in ſcharfem Gegenſatz zu Venizelos ſtand. Nach den Sep⸗ temberwahlen von 1932 bildete er gemeinſam mit Kondylis und Metaxas die Regierung, die von Venizelos im Januar 1933 geſtürzt wurde. Im März 1933 übernahm er neuerlich gemeinſam mit General Kondylis die Regie⸗ rung, an deren Spitze er bis zum Oktober 1938 Paläſtina Aufſätzen auf die allgemeine Unſicherheit hin⸗ gewieſen, von der nicht nur die jüdiſche Bevöl⸗ kerung, ſondern auch die Europäer einſchließ⸗ lich der Engländer betroffen ſeien. Die Zei⸗ tungen erklären, daß das Vertrauen der Juden zu der Mandatsregierung ſchwer erſchüttert ſei, da dieſe ihre Zuſagen fur den Schutz von Le⸗ 535 und Eigentum angeblich nicht eingehalten abe. Am Samstag fand eine Beſprechung führen⸗ der arabiſcher Perſönlichkeiten 55 15 18 Ergebnis jedoch nichts bekannt wurde. Von maßgebender arabiſcher Seite wurde lediglich der Preſſe eine Erklärung zur Verfügung ge⸗ ſtellt, in der es heißt, daß man ohne vorher⸗ gehende Unterbindung der jüdiſchen Einwan⸗ derung nach Paläſtina keinerlei Vorſchläge der britiſchen Mandatsregierung annehmen werde. Fünf Perſonen an Gasvergiftung geſtorben. München, 17. Mai. In einem Haus in der Schellingſtraße wurden am Sonntagabend die 42jährige Wilhelmine Ueberreiter mit ihren 3 Kindern im Alter von 1—5 Jahren, ſowie ihre 40jährige Schweſter durch das Gas vergiftet tot aufgefunden. Aus einem Brief geht hervor, daß Selbſtmord vorliegt. Ueber die Gründe iſt nichts bekannt. 5, jir en en. cn el, Ez U *. bet en en 1 lle n te · det l. 0 3 + 18 51. en: I e el en da erl ih ger le⸗ Monkfag, den 18. Mai 1936 „Europa für einen Krieg zu lein“ Berlin, 14 Mai. Im Haus der Deutſch⸗ Franzöſiſchen Geſellſchaft gab der Reichskriegs⸗ opferführer und Vizepräſident der Deutſch⸗ Franzöſiſchen Geſellſchaft Oberlindober den Vertretern der deutſchen Frontkämpfer⸗ organiſationen und der deutſchen und franzö⸗ ſiſchen Preſſe Kenntnis von der Antwort, die die deutſchen Frontſoldaten ihren franzöſiſchen Kameraden auf deren Aufruf vom 12. Mai übermittelt haben. Von den deutſchen Front⸗ kämpferorganiſationen waren die NS.⸗Kriegs⸗ opferverſorgung. der Reichskriegerbund„Kyff häuſer“. die Waffenringe, der NS.⸗Marinebund, der Reichsbund deutſcher Offiziere. der Kolo⸗ nialkriegerbund und die Reichsvereinigung ehe⸗ maler Kriegsgefangener vertreten. Man ſah * a Generalleutnant v. Watter. Oberſt a. D. Reinhard. Kapitän v. Lütz ow. Ma⸗ Dor v. Wieſe und viele andere. Reichskriegsopferführer Oberlindober be— srüßte im Namen der Deutſch⸗Franzöſiſchen Ge⸗ tellſchaft die Erſchienenen im neuen Heim der Geſellſchaft. Wenn es ſich zu verſtändigen gelte, ſtehe der Frontſoldat immer noch an der Spitze; er habe aus dem Krieg die Achtung vor dem Gegner mitgebracht und ſei gewohnt, dieſe Ach⸗ tung auf die Völker zu übertragen. Seit vielen Jahren ſeien die deutſchen Frontkämpfer mit den franzöſiſchen Frontſoldaten verbunden. Der vor kurzem im Namen von 4 Millionen franzöſiſcher Frontſoldaten an die deutſchen Frontkämpfer gerichtete Aufruf ſei heute im Auftrag von ſechs Millionen deutſcher Front⸗ Gautag Heſſen⸗Naſſau der NSDAP. in dieſem Jahre in Frankfurt am Main! Am 11. und 12. Juli 1936 marſchiert die NSDAP. mit allen Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbänden in der Gauhaupt- ſtadt Frankfurt a. M. zum diesjährigen Gautag auf. Die Vorbereitungen laſſen ſchon jetzt er⸗ kennen, daß der Gautag 1936 alle voran⸗ gegangenen Gautage an Umfang und Teil⸗ nehmerzahl bedeutend übertreffen wird. Für alle Vereine und Verbände uſw. iſt es zweckmäßig, ſchon jetzt darauf bedacht zu ſein, zwiſchen dem 20. Juni und dem 20. Juli ds. Is. mit keinerlei Unterneh⸗ mungen vor die Oeffentlichkeit zu treten. . ðͤ Kr ſoldaten erwidert worden.„Mit dieſer Ant⸗ wort“, erklärte der Reichskriegsopferführer, „verbinden wir die Hoffnung. daß ſie nicht nur von den franzöſiſchen Frontkämpfern. ſondern vom ganzen franzöſiſchen und deutſchen Volk gehört wird, denn diejenigen, die viereinhalb Jahre den Beſtand ihrer Nationen garantiert haben, fühlen ſich verpflichtet, dafür zu ſor⸗ gen, daß nicht neues Elend über die Völker kommt.“ Antwort der deutſchen Frontkämpfer auf die Botſchaft ihrer franzöſiſchen Kameraden. Franzöſiſche Kameraden! Die deutſchen Frontkämpfer und mit ihnen das ganze deutſche Volk begrüßen den an ſie gerichteten Friedensappell der franzöſiſchen Frontkämpfer auf das herzlichſte. Wir Frontkämpfer auf beiden Seiten haben in vierjährigem harten Ringen gelernt, das Gleichgewicht nicht zu verlieren und in jeder Lage kühle Köpfe zu bewahren. Dieſe ſelbſtverſtändliche Einſatzbereitſchaft der beſten Männer unſerer Völker gibt uns Front⸗ kämpfern auch heute das Recht, unſere Stimme zu erheben für eine endgültige Verſtändigung zwiſchen unſeren beiden Ländern und für die Neugeſtaltung eines aufrichtigen Friedens in Europa Wir Frontkämpfer Frankreichs und Deutſch⸗ lands haben aus dieſem ſchweren und ſinn⸗ loſen Krieg eines mit nach Hauſe gebracht, nämlich: die Achtung vor dem ehemaligen Geg⸗ ner und die tiefe Ueberzeugung, daß dies der letzte Kampf zwiſchen unſeren beiden Völkern geweſen ſein muß! Nichts wünſchen wir deutſchen Front⸗ kämpfer ſehnlicher, als daß die kommende Neugeſtaltung unſeres europäiſchen Frie⸗ dens von dieſem Geiſt der Achtung und ge⸗ genſeitigen Frontkameradſchaft getragen ſein möge. die ſich über den Schützengraben hinaus bewährte, aber auch von dem Wirklichkeitsſinn, den wir in der harten Schule des Kriegs erworben haben. Auch wir deutſchen Frontkämpfer lieben den Frieden, und wir ſind mit Euch franzöſiſchen Frontkameraden darüber einig, daß ehrliebende Nationen nur einen Frieden der abſoluten Gleichberechtigung wünſchen können. Eure Botſchaft, franzöſiſche Kameraden, be⸗ kräftigt den Inhalt unſerer wiederholten Un⸗ terhaltungen auf franzöſiſchem wie auf deut⸗ ſchem Boden, und wir deutſchen Frontkämpfer ſtehen nicht an, ebenſo feierlich unſere Friedens⸗ bereitſchaft zu wiederholen und unſer Kamerad⸗ ſchaft in weiteren Begegnungen zu vertiefen Wir tun dies mit umſo größerer Freude, als wir dies heute als Frontkämpfer einer Nation zum Ausdruck bringen, die wieder in den Voll⸗ beſitz ihrer Souveränität gelangt iſt. Wir haben uns verſtehen gelernt und haben aus dieſem Verſtehen heraus die Verpflichtung, dieſes gegenſeitige Sichkennenlernen und Sich⸗ verſtehen auch unſeren Völkern und vor allem der Jugend zu vermitteln. Wir wenden uns mit Abſcheu ab von jenen anonymen Kreiſen, die aus durchſichtigen Gründen unſere beiden Kulturnationen ge⸗ geneinander zu führen trachten, um in einem erneuten Ningen ihre ſchmutzigen Geſchäfte machen zu können. Und wir rufen dabei auch die Frauen und Mütter der zehn Millionen Toten des Welt⸗ krieges auf, in unſeren Völkern immer wieder an die zehn Millionen Holzkreuze zu erinnern, unter denen ihre Männer und Söhne den letz⸗ ten Schlaf ſchlafen, gefallen in dem Glauben, daß dieſes Ringen, in dem ſie ſelbſt ihr höchſtes Opfer gebracht hatten, das letzte ſei, und daß aus den Schrecken des Kriegs der wahre Friede geboren werden könnte. Wir deutſchen Frontkämpfer wiſſen ebenſo wie Ihr, franzöſiſche Kameraden, daß Europa zu klein geworden iſt für einen Krieg. Wir wiſſen. daß ein neuer Krieg enden würde mit der Zerſtörung der europäiſchen Kultu, in der Zerſetzung und dem langſamen Sterben der europäiſchen Kulturvölker, mit dem Chaos. Wir wiſſen aber auch, daß ein dauerhafter Friede und die daraus ſich ſicher entwickelnde Freundſchaft zwiſchen unſeren beiden Völkern eine neue Blüte für Europa und eine geſicherte, frohe Zukunft bedeuten wird für unſere Kin⸗ der, für die wir in den 52 Monaten des letzten Kriegs in Wahrheit gefochten haben. Die deutſchen Frontkämpfer nehmen die ihnen gebotene Freundſchaftshand auf in der Zuverſicht und in der Ueberzeugung. daß aus der Kameradſchaft der beſten Männer beider Nationen der wahre Friede und das gegenſei⸗ tige Vetrauen geboren wird zum Segen unſerer beiden Länder, für Europa und die Welt. Die Antwort der deutſchen Frontſoldaten wurde mit lebhaftergZuſtimmung aufgenommen. Der Reichskriegsopferführer gab noch der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß die franzöſiſche Preſſe die⸗ ſen Aufruf mit der gleichen Bereitwilligkeit aufnehmen möge, wie es die deutſche mit dem der franzöſiſchen Frontkämpfer getan habe. 35.-Brigadeführer Julius Schreck München, 16. Mai. Der alte treue Mit⸗ kämpfer und Fahrer des Führers, SS⸗Brigade⸗ führer Julius Schreck, iſt heute Vormittag, 10 Uhr, in München an den Folgen einer Hirn⸗ hautentzündung im Alter von 38 Jahren ver⸗ ſchieden. Jedes Kind in Deutſchland kennt Julius Schreck, ſein Name iſt ein Begriff geworden. Er war vom Steuer des Wagens des Führers einfach nicht mehr fortzudenken. und umſo ſchwerer wiegt die Kunde: Julius Schreck iſt nicht mehr. Er hat ſich in felbſtloſer Pflicht⸗ erfüllung aufgezehrt in ſeinem Dienſt. Schon am 1. Mai klagte er über heftige Zahnſchmer⸗ zen, aber durch nichts war er zu bewegen, ſei⸗ nen Platz am Steuer aufzugeben, bis er vor wenigen Tagen ſchließlich in München eine Klinik aufſuchen mußte. Das übrige iſt das Werk weniger Tage geweſen. Bis ins tiefſte erſchüttert ſind alle, die ihn kannten, von der Trauerkunde. Denn Julius Schreck iſt der gradlinigſte und treueſte Kämpfer geweſen, den man ſich denken kann. Julis Schreck, der Träger des Blutordens iſt, wurde am 13. Juli 1898 in München ge⸗ boren. Von Beruf iſt er Kaufmann. 1916 ging er mit dem 1. Bayeriſchen Fußartillerie⸗ regiment an die Weſtfront, verdiente ſich das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe und das Bayeriſche Verdienſtkreuz. 1919 kämpfte er im Freikorps Epp und beteiligte ſich insbeſondere an den Straßenkämpfen in München. Im Jahre 1921 wurde er Mitglied der NSDAP. und war an der denkwürdigen Hofbräuhaus⸗Schlacht betei⸗ ligt, in der er auch verwundet wurde. Er war dann Mitglied der ſogenannten„Turn⸗ und Sportabteilung“, wie die SA. zunächſt hieß. 1923 war er einer der Gründer des Stoßtrupps „Hitler“. Selbſtverſtändlich nahm er an dem denkwürdigen Marſch nach Koburg teil, genau ſo wie an vielen anderen Unternehmungen der SA. Am 8. November 1923 wurde er ſpät abends bei einer Befehlsübermittlung an die Reichswehr verhaftet. Es gelang ihm ſpäter zu flüchten. Am 2. Januar 1924 wurde er erneut feſtgenommen. Er blieb bis zum 25. Februar in Haft und wurde vom Volksgericht zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis mit Bewäh⸗ rungsfriſt verurteilt. Bei Neugründung der Partei im Februar 1925 erhielt er die Par⸗ teimitgliedsnummer 53. Julius Schreck iſt auch einer der Mitbegründer der SS. und Träger der SS⸗Nummer 5. Neun Jahre lang hat Julius Schreck zur perſönlichen Begleitung des Führers gehört. In dieſer Zeit hat er viele Hunderttauſende von Kilometern am Steuer geſeſſen. In den Kampfjahren während der erſten Deutſchlandflüge mußte er oft in Konkurrenz treten mit dem Flugzeug. 36 Stunden und mehr hintereinander war er manchmal mit ſei⸗ nem Wagen unterwegs, um zum nächſten Kundgebungsort vorauszufahren und dort ſchon wieder am Flugplatz ſtartbereit für den Führer zu ſtehen. Wochenlang iſt er damals nicht aus den Kleidern gekommen. Immer aber hat er ſeine ſprichwörtliche bayeriſche Ruhe bewahrt, und mit einem Scherzwort half er ſich über jede Situation hinweg. Einmal mußte er 4800 Kilometer in neun Tagen zurücklegen, eine Strecke, die etwa der doppelten Entfernung Paris— Moskau gleichkommt. Niemals hat er auf all dieſen Fahrten mit ſeinem Wagen einen Unfall gehabt. Das iſt ſein beſonderer Stolz. Den„Schreck der Landſtraße“ nannten ihn manchmal ſcherzhaft ſeine Freunde, eine Be⸗ zeichnung, die ſich allerdings nicht auf die Art ſeines Fahrens bezog. In Julius Schreck hat nicht nur die NS DAP, hat nicht nur der deutſche Motorſport, ſondern hat auch Deutſchland einen Kämpfer verloren, deſſen Name in die Geſchichte des neuen Reiches mit ehernen Lettern geſchrieben iſt. Ein Nachruf von 8 A-Brigadeführer Berchthold Zum Tod von SS.⸗Brigadeführer Julius Schreck veröffentlicht NS einen Nachruf aus der Feder des SA.⸗Brigadeführers Berchthold, Führer des Stoßtrupps Adolf Hitler, in dem es u. a. heißt:„Wenn wir da⸗ mals in der Kampfzeit der erſten Jahre gegen hundertfache Uebermacht uns wehrten und Sieger blieben in Saalſchlachten ohne Zahl, dann war Schreck unter uns und vorn jedes⸗ mal in der erſten Reihe, Nie, ob in den Jah⸗ ren des Kampfes oder nach dem Sieg, hat Schreck jemals an ſich gedacht. Seit der Stun⸗ de. da er ſich dem Führer verſchrieb, galt ſein Leben, ſein Sinn und ſeine Tat Adolf Hitler. Und ſeit dieſer Stunde hat unſer unvergeß⸗ licher Kamerad gewacht über das Leben des Führers, bis er nun ſelbſt ſein Leben hingab in treueſter Pflichterfüllung. Schreck war es, der zum Schutz des Führers in ſchwerſter Zeit den„Stoßtrupp“ ins Leben rief, der mit nur wenigen Männern überall hin dem Führer in tauſend und aber— tauſend Verſammlungen folgte. Man müßte ein Stück Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſchreiben, wollten wir in dieſem Augenblick unſerer Trauer aus dem Leben des toten Kameraden erzählen. Denn es iſt ſo, daß überall dort, wo nach blutiger Saal⸗ ſchlacht wir unſere Fahnen aufpflanzten, Ju⸗ lius Schreck dabei war; ob an der Feldherrn⸗ halle an jenem 9. November 1923, dem Tag des Todes und der Auferſtehung, ob in der erſten Saalſchlacht im Münchener Hofbräu⸗ haus, ob in Immenſtadt oder Ingolſtadi, überall hat Julius Schreck ſein Leben ein⸗ geſetzt für Adolf Hitler, für den Sieg des Na. tionalſozialismus, für Deutſchland. Als Julius Schreck vom Führer auserwähll wurde als ſein Fahrer und Begleiter, da wußten wir alle, daß keiner würdiger war als er, daß das Leben des Führers gerade in dieſer ſchweren Zeit in die beſte Hand gegeben war. Hunderttauſende von Ki— lometern in Nacht und Nebel, Eis und Schnee hat Schreck den Führer viele ungezählte Male durch Deutſchland gefahren, von Verſammlung zu Verſammlung. Nur ein kleines Erlebnis, das die eiſerne Pflichtauffaſſung unſeres toten Kämpfers zeigt: Es war im Jahre 1926 auf einer Verſammlungsfahrt durch Mecklenburg. Schrock ſaß am Steuer, neben ihm der Führer. In zwei Stunden ſollte Adolf Hitler ſprechen. Noch waren 160 Kilometer zurückzulegen. Da erkrankte plötzlich Schreck an Vergiftungs⸗ erſcheinungen. Vor Schmerzen ſchien er einer Ohnmacht nahe, doch ließ er nicht vom Steuer, fuhr durch die Nacht, bis er am Ziel zuſam⸗ menbrach. Das war Julius Schreck. Ob in den Jahren der Kampfzeit oder in den Jahren nach dem Sieg, wir haben unſeren SS.⸗Kameraden Brigadeführer Julius Schreck nicht anders kennen gelernt als damals in der erſten Stunde, da er zu uns ſtieß, als Kame⸗ rad in des Wortes beſter Bedeutung. Wir trauern um ihn wie um unſeren liebſten Bruder und denken in dieſer Stunde des Füh⸗ rers, der einen ſeiner Beſten verlor. der Bürgermeiſter von Alhen über ſeinen Emufang beim Führer Athen, 15. Mai. In einer Anterredung mit dem Vertreter des Deutſchen Nachrichten⸗ büros äußerte ſich der Bürgermeiſter von Athen Kotzias über ſeinen Beſuch beim Führer. Bürgermeiſter Kotzias erklärte, es ſei viel⸗ jad, die Vorſtellung verbreitet, daß man bei einem Beſuch beim Füher durch einen Schwarm von Poſten und uniformierten Wachen hindurch müſſe und ſich ein Empfang im Rahmen einer ſtrengen Etikette mit glänzenden Förmlichkeiten abſpiele. Nichts von alledem treffe zu. „Einfach, vornehm und ruhig iſt dieſer Mann. der an der Spitze eines 67 Millionen- volks ſteht, trotz aller harten Kämpfe. Bis zu dem Augenblick, wo ſich die Tür zum Arbeits⸗ zimmer des Führers öffnet., ereignet ſich nichts, was die Aufmerkſamkeit und Phantaſie erregen könne Nichts Ueberflüſſiges geſchieht, alles ſpielt ſich in ruhigen und dezenten Formen ab. In ſeinem Arbeitszimmer“, fährt Bürgermeiſter Kotzias in ſeinem Bericht fort.„trat mir der Führer entgegen, und ſeine natürliche Heiter⸗ keit ſchafft ſofort einen vertraulichen Ton des Geſprächs. Ich hatte das Gefühl, als kannte ich Hitler ſeit Jahren. Aus ſeinen Augen ſpricht Klarheit, Aufrichtigkeit und Glaube, und ſie verkünden einen ſtarken Willen.“ Bürgermeiſter Kotzias ſchloß mit der Feſt⸗ ſtellung, daß Hitler ſonderbarerweiſe gelegent⸗ lich als„Diktator“ geſchildert werde. Dies ſei nicht richtig, denn in ſeiner Perſon vereinige ſich der Wille und der feſte Glaube eines Millionenvolks. Rücktrilt des Erzbiſchofs von Ronen § Paris, 16. Mai. Der„Paris Midi“ beſchäftigt ſich mit den Hintergründen des Rücktritts des bisherigen Erzbiſchofs von Rouen und ſeine Erſetzung durch den Erzbiſchof von Cambrai als apoſtoliſchen Ver⸗ walter der Diözeſe. Das Blatt weiß zu berich⸗ ten, daß der Generalvikar und Koadjutor des Erzbistums Monſignore Bertin zu Beginn der Wirtſchaftskriſe Finanzoperationen vorge⸗ nommen habe, die ſich ſpäter als ſehr verhäng⸗ nisvoll erwieſen hätten. Von Seiten des fran⸗ zöſiſchen Innenminiſteriums ſei daraufhin eine Unterſuchung eingeleitet worden. Der Grund für die Abſetzung des Erzbiſchofs von Rouen liege darin, daß er es nicht verſtanden habe, den Ausbruch eines Skandals im Zuſammen⸗ hang mit dieſen zweifelhaften Geldgeſchäften zu verhindern, und daß er die weltliche Ge⸗ richtsbarkeit zur Klärung einer Angelegenheit herangezogen habe, die nach Auffaſſung der Kirche nur der kirchlichen Gerichtsbarkeit unter⸗ ſtehe. neue Verhaftungen in der Phönix-Affäre Wien, 16. Mal. Wie die Blätter mel⸗ den, wurden nach drelkägigen ununkerbroche⸗ nen Verhören und neuerlich vorgenommenen Hausſuchungen durch die Prager Polizei drei weitere Verhafkungen in der Phönix-Affäre vorgenommen. Es wurden zwei Direktoren und ein Prokuriſt verhafkel und dem Gericht eingelleferk. Damit erhöht ſich die Zahl der Verhafteken auf zehn. Erſte zitung des neuen polniſchen Rabinells Warſchau, 16. Mai. Die neue polniſche Regierung wurde am Samstagvormittag auf dem Schloß vereidigt. Darauf fand die erſte Sitzung des Kabinetts unter dem Vorſitz des neuen Miniſterpräſidenten Stkladkowſki und in Anweſenheit des Generalinſpekteurs Rydz⸗ Smigli ſtatt. die Romreiſe Starhembergs Der römiſche Berichterſtatter des„Paris Soir“ mißt ds Wien, 16. Mai. Starhemberg hat als Bundesführer des öſterreichiſchen Heimatſchutzes folgenden Befehl erlaſſen: „Durchhalten in eherner Diſziplin, einig und treu bleiben. Es lebe der Heimatſchutz und ſein Oeſterreich.“ Am heutigen Samstagnachmittag findet eine Führertagung des öſterreichiſchen Heimatſchutzes ſtatt, bei der in Vertretung des nach Rom gereiſten Bundesführers Starhem⸗ berg der Stellvertreter des Bundesführers, Vizekanzler Baar Barenfels. den Vor⸗ ſitz führen wird. Alle Landesführer des öſter⸗ reichſſchen Heimatſchutzes werden anweſend ſein 88 Paris 16. Mai. Zur Romreiſe Star⸗ bembergs meint der römiſche Berichterſtatter des„Paris Soir“, obwohl man in fran⸗ ihr wichtige politiſche Bedeutung bei zöſiſchen Kreiſen behaupte, daß die Reiſe Star⸗ hembergs aufgrund der letzten politiſchen Er⸗ eigniſſe in Oeſterreich rein privaten und ſport⸗ lichen Charakter habe. ſo ließen doch alle Gründe darauf ſchließen, daß man dieſer Reiſe eine wichtige politiſche Bedeutung beimeſſen müſſe. Mit Starhemberg zuſammen ſeien der italieniſche Beobachter in Genf und amtliche Ratgeber der italteniſchen Waffen⸗ fabrik, die erſt kürzlich mit italieniſcher Hilfe ein neues Flugzeugwerk in Wien habe bauen laſſen, in Rom eingetroffen. Man könne faſt mit Sicherheit annehmen, daß am Sonntag alle drei Perſönlichkeiten bei Muſſolint ſein wer⸗ den. In politiſchen Kreiſen ſpreche man davon. lo ſagt der Berichterſtatter des„Paris Soir“, daß Starhemberg entſchloſſen ſei,, Maßnahmen zu ergreiſen, um den Weiterbeſtand der Seim⸗ wehr zu ſichern. rr Dee *—— 22 rr 1 — 4 Monkag, den 18. Mai 1936 Durch Erzeugungsſchlacht⸗ Deulſche Unabhängigkeit Die Eröffnungsrede des Reichsernührungs U „ Heute haben wir die agrarpolitiſch notwen⸗ dige Organiſation in Geſtalt des eichsnähr⸗ ſtandes. Erzeugungsſchlacht und Marktordnun, ſind ihr lebendiger Inhalt. Obwohl wir erſt am Anfange unſerer Arbeit ſtehen, können wir eee Teil lit 9 1 wir lichen Erzeugun eachtliche Erfolge festellen 5 das z. 8. die Beſeitigung des fel ren Saatenwirrwarrs zeigt. 2000 Kartoffel- orten wurden auf 61 ertragreiche, krankheits⸗ widerſtandsfähige Sorten beſchränkt, ebenſo wurden 1987 Bohnenſorten auf 18 reduziert. Während früher alle Saatzüchter Deutſchlands ihre Sorten auf Wanderausſtellungen für ſich, d. 5 r ausſtellten, war es meine Aufgabe, auch im Werbemäßigen die Gemein⸗ chaftswerbung gegenüber der Einzelwerbung 9 uf dieſer Ausſtellung iſt das bereits im Hauſe der deutſchen Pflanzenzucht der Fall. Eine Lehrſchau„Marktordnung“ be⸗ ſgiach im 0 e der Erzeugungs⸗ S chlacht die weſentlichſten Fragen der gegenwärtigen arktgeſtaltung aller in den Sektor des Reichsnährſtandes fal⸗ lenden Produkte. Auch hier 18 die Ausſtel⸗ lung erſtmals einen neuen eg, indem an einer Gruppe Rindern als„lebender Marktzettel“ die e auf dem Schlachtviehmarkt klar und deutlich gezeigt wird. Hier kann ſich auch der Verbraucher ein Bild von dem ſchwierigen Weg dieſes wichti⸗ gen Nahrungsmittels machen. Das Haus des Reichsnährſtandes zeigt alle Zweige des gewaltigen Aufgaben⸗ ietes dieſer Seibſtverwaltungsorgan ation. Organiſafion Ich habe ſchon betont, daß das Landvolk ohne Pflege des Bäuerlich⸗Welt⸗ eee zu den gewaltigen Leiſtungen nicht fähig wäre, die es dem Volksganzen gegenüber zu erfüllen hat. Deshalb werde ich auf jeder Ausſtellung des Reichsnährſtandes immer wieder auch im Werbemäßigen dieſe Gedanken in den Vorder⸗ grund ſtellen, denn Bluterbe verpflich⸗ tet. Frankfurt am Main iſt die Reichs e erſtadt. Bauer und Handwer⸗ er haben immer ſchon in ſteter Verbundenheit zueinander geſtanden. Deshalb wird auch erſt⸗ malig die hiſtoriſche Entwicklung der Zünfte als Vorläufer einer nationalſozialiſtiſchen Marktordnung dargelegt, um dann noch die Stellung des Landvolkes und feiner Erzeu⸗ gungswerte innerhalb der ganzen deutſchen olkswirtſchaft unter Beweis zu ſtellen. „So wird die größte Leiſtungsſchau des euro⸗ päiſchen Kontinents Rechenſchaft ablegen über das bisher in dreijähriger Aufbauarbeit vom Reichsnährſtand und dem deutſchen Landvolk für das geſamte deutſche Volk Geleiſtete. Die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik iſt für uns nur ein Teil der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Weltanſchauung. Nach dieſem Grundſatz werde ich auch in Zukunft arbeiten. Das deutſche Landvolk hat als Diener des deutſchen Volkes für die kommenden Jahre noch große Aufgaben um die Erringung der Nahrungsfreiheit zu erfüllen. Ich darf einige dieſer Aufgaben vorausſtellen als richtunggebend für die weitere Arbeit: Auf dieſer Ausſtellung wird erſtmals das neue Be⸗ urteilungs⸗ und Richtverfahren für Begrüßung im Kalſerſaal des Nömers „Landvolk und Handwerk in vorderſfer Front der Entwicklung“ Frankfurt a. M., 17. Mai. Im hiſtoriſchen Kaiſerſaal des Römers begrüßte am Sonntag⸗ abend die Stadt Frankfurt den zur Dritten Reichs⸗ nährſtands⸗Ausſtellung bier weilenden Reichs⸗ bauernführer Reichsminiſter R. Walther Darré, die Mitglieder des Reichsbauernrates und eine Reihe von Ehrengäſten, darunter Gauleiter Reichs⸗ ſtatthalter Sprenger und zahlreiche ausländi- ſche Bauern- und Landwirtevertreter. Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs brachte in ſeiner Begrüßungsanſprache zunächſt dem Reichsbauernführer den Dank für die Aus⸗ zeichnung zum Ausdruck, daß Frankfurt a. M. die Dritte Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in ſeinen Mauern beherbergen kann. Die Verbundenheit zwiſchen Reichsnährſtand und Stadt finde ihre hiſtoriſche Wurzel in der Weſensart der Stadt Frankfurt a. M.; denn Frankfurt ſei ſeinem Ur⸗ ſprung nach eine Bauernſtadt geweſen. Heute noch gebe es in Frankfurt 48 Erbhöfe, 300 ſonſtige Höfe, deren Beſitzer ihren Lebensunterhalt vor⸗ wiegend aus der Landwirtſchaft ziehen, und etwa 460 Gemüſebaubetriebe. Frankfurt beſitze ferner eine weltbekannte Obſtbaumzucht mit rund 500 000 Obſtbäumen und ſogar Weinberge mitten in der Stadt. Oberbürgermeiſter Dr. Krebs richtete ſo⸗ dann an den Reichsbauernführer die Bitte, die Stadt Frankfurt a. M. im Laufe der kommenden Jahre mit einer großen Reichsgartenſchau und mit 4 Wiederholung dieſer Leiſtungsſchau zu be⸗ ehren. Ehrengabe für den Neichsbauernführer Zum Ausdruck des Dankes und der Verbunden⸗ heit mit dem Reichsbauernführer und damit auch mit dem geſamten Bauernſtande überreichte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Krebs ſodann dem Reichsbauern⸗ führer das von dem Altmeiſter Boehle gemalte Bildnis eines Bauern. Einen Stich des gleichen Meiſters, eine heimkehrende Bauernfamilie dar⸗ ſtellend, überreichte der Oberbürgermeiſter dem Reichsobmann des Reichsnährſtandes, Bauern Meinberg. Weitere Ehrengaben erhielten der Verwaltungsamtsführer Freiherr von Kanne, der Landesbauernführer Dr. Wagner, Major Mayer⸗Schalburg, Stabsleiter Hans van Swin⸗ deren und Abteilungsleiter Dr. Bäcker. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Krebs ſchloß ſeine Rede mit den Verſen:„So ſchaffen wir alle an unſerem Glück, mit Hobel und Pflug und Spaten, Deutſch⸗ land heißt unſer Meiſterſtück, Herrgott, es muß geraten.“ Der Reichs bauernführer R. Walther Darrẽ der darauf das Wort ergriff, dankte zunächſt in herzlichen Worten dem Oberbürgermeiſter für den überaus freundlichen Empfang und führte ſodann u. a. weiter aus: Als ich im vergange⸗ nen Jahre am Tage der Eröffnung der zwei⸗ ten Reichsnährſtandsſchau in Hamburg mit den Vertretern der alten Hanſeſtadt zuſammenkam, konnte ich auf die ſymboliſche Bedeutung hin⸗ weiſen, die jener Zuſammenkunft der Führer des deutſchen Landvolks mit den Führern einer Welthandelsſtadt wie Hamburg zukam. Der Gegenſatz zwiſchen dem Welthandel und dem Beſtreben des Landvolkes, die inländiſche Er⸗ nährungsgrundlage unſeres Volkes zu erhalten, wohnte der liberaliſtiſchen Wirtſchaftsentwick⸗ lung geradezu naturnotwendig inne. In Wahr⸗ heit iſt der Welthandel nichts anderes als der Leiſtungsaustauſch geſchloſſener Volkswirtſchaf⸗ ten. Jede von ihnen darf nur als Geſamtheit betrachtet werden und nur ihre Geſamtinter⸗ eſſen entſcheiden über die Geſtaltung des gegen⸗ ſeitigen Leiſtungsaustauſches. Dieſe Feſt⸗ ſtellung war das Erlebnis des ver⸗ gangenen Jahres: Hanſeatengeiſt und Landvolk erkannten ſich als Glieder eines Volkes, als Arbeiter eines Werkes, dem Werke der deutſchen Volkswirtſchaft. Ebenſo bedeutſam iſt jedoch die Erkenntnis, die wir als Vertreter des deutſchen Landvolkes aus der dies⸗ jährigen Zuſammenkunft mit Ihnen, meine Her⸗ ren, gewinnen wollen. Frankfurt am Main iſt ja nicht nur ein Mittelpunkt des Weltverkehrs und des Welthandels. Nein, dieſe Stadt iſt da⸗ neben auch Träger einer anderen ſtolzen Ueber⸗ lieferung: jener Ueberlieſerung, die der Stadt des deutſchen Handwerks ihren Ehrennamen eingebracht hat. „ Jpendel für die Jugendherbergen miniſlers— der Reich snührſland— die notwendige Rinder angewandt. Ich werde es nach Bewährung auch für alle ſonſtigen Tierſchauen des Reichsnährſtandes bzw. ſeiner Züchtervereini⸗ gungen zur Pflicht machen. Angeſichts der Be⸗ grenztheit unſeres Bodens müſſen wir mit weniger Tieren zu höheren Leiſtungen kommen. Damit aber keine Verengung der menſchlichen Ernährungsbaſis eintritt, iſt eine weitere erhebliche Steigerung der Futter⸗ erzeugung auf den vorhandenen und hier⸗ für beſonders geeignete Futterflächen notwen⸗ dig. Dazu muß eine Ausdehnung des Re treten. Ich werde ierbei alle Maßnahmen unterſtützen, die der Erzeugung eiweißhaltiger Kraftfuttermittel im Inland dienen. Ich darf dabei als erfreulich feſt⸗ ſtellen, daß beiſpielsweiſe durch den Gärfutter⸗ behälterbau allein 1935 1,5 Millionen Kubik⸗ meter Futterraum für die zuſätzliche Er⸗ nährung von 400 000 Kühen mit Grünfutter im Winter zur Verfügung geſtellt werden konnten. Förderung der Landeskultur In der nächſten Zeit werde ich mein Augen⸗ merk gerade im Rahmen der Erzeugungsſchlacht der Förderung der Landeskultur zu⸗ wenden. Wir müſſen uns durch Bodenverbeſſe⸗ rung im Inlande die zuſätzliche Fläche ſchaffen, die uns fehlt. Böden, die an der Grenze der Kulturfähigkeit ſtehen, müſſen in den land⸗ wirtſchaftlichen Anbau einbezogen und ertrag⸗ ſicher gemacht werden. Neulandgewinnung großen Umfanges muß den Verluſt ausgleichen helfen, den uns das Verſailler Diktat zufügte, das uns bekanntlich ein Siebentel unſerer Bodenfläche raubte. Es wird nicht genügen, wenn das Melio⸗ rationsweſen allein durch die öffentlichen Organe und durch den Arbeitsdienſt betrieben wird. Die Melioration muß vielmehr vom Hof aus in viel ſtärkerem Maße zur Anwendung kommen. Die Parole„Kampf dem Verderb“ iſt ſtärker in bäuerliche und hausfrauliche Kreiſe zu tragen. Der jährlich geſchätzte Verluſt von über einer Milliarde Reichsmark, der in⸗ folge mangelhafter Lagerung und Aufbewahrung bei landwirtſchaftlichen Erzeugniſſen auf dem Hofe und in der Stadt entſteht, verlangt gebiete⸗ riſch eine Verringerung. Ich kündige daher ſchon an, daß ich in dieſer Beziehung auf dem Gebiete der mir unterſtellten ländlichen Frauenſchulen durchgreifende Reformen beabſichtige, die eine zweckmäßige Erziehung unſerer zukünf⸗ tigen Landfrau ſicherſtellen. Mit den zuſtändigen Stellen der N S D AP und der NS⸗Frauen⸗ ſchaft bahnt ſich eine Gemeinſchafts⸗ arbeit an, von der ich in dieſer Beziehung für die Zukunft mir ſehr viel verſpreche. Die dritte Reichsnährſtands⸗Ausſtellung iſt wieder ein Schritt weiter zum erſtrebten Ziel. Sie will der weltanſchaulichen und wirtſchafts⸗ politiſchen Aufklärung dienen, damit das Land⸗ volk lernt, welche Aufgaben ihm geſtellt ſind, und wie es dieſe zu meiſtern hat. Wir wollen auf dieſem Wege weiter arbeiten, ſtets eingedenk des Grundſatzes, der für unſere Reichsnährſtands⸗ Ausſtellung bereits hiſtoriſch geworden iſt: Das Beſſere iſt des Guten Feind. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer erklärte der Reichsbauernführer die Ausſtellung hierauf für eröffnet. 100 000 Beſucher am Sonntag Die dritte Reichsnährſtandsausſtellung iſt eröffnet. Der Reichsbauernführer hat dem deutſchen Bauerntum neue große Aufgaben ge⸗ zeigt und ihm den Weg zur Erreichung des 1 gewieſen. Das Bauerntum wird dieſen Weg mit einer zähen Beharrlichkeit und Aus⸗ dauer gehen. Die Loſung iſt gegeben; ſie heißt die volle Nahrungsfreiheit. Die ſtarke Anteilnahme des Bauerntums wurde durch den außerordentlich regen Beſuch ſchon am erſten Tag erwieſen. Der Andrang war in den Nachmittagsſtunden bereits ſo groß, daß die Ordner alle Mühe hatten, den 1— eſon⸗ ein Vorwärtskommen 15 ermöglichen. ders ſtark wurde der Muſter⸗Bauernhof beſucht, für den das Intereſſe ſo groß war, daß die Kette der Beſucher den ganzen Tag über nicht abriß. Man ſchätzt die Zahl der Volksgenoſſen die am Sonntag die Ausſtellung beſuchten, auf 100 000. „Englands Pflichten“ Bemerkenswerle Rede des briliſchen Verkeidigungsminiſters London, 17. Mai. Der britiſche Vertei⸗ digungsminiſter Sir Thomas Ins kip ſprach am Samstagabend vor der Britiſchen Legion über„Englands Pflichten“. Er erklärte, das Gefühl zu haben, er ſei für ſein Amt nicht aus⸗ reichend ausgerüſtet, genau ſo, wie das bei der engliſchen Armee vor 22 Jahren der Fall ge⸗ weſen ſei. Er glaube jedoch, daß das britiſche Volk niemand im Stich laſſen werde, der die Wahrheit ſage. Sobald es ſeine Verpflichtun⸗ gen erkannt habe, werde es nicht lange zögern. ſich ſo auszurüſten, daß es in der Lage ſei, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen. In der letzten Zeit ſei viel von der Rekrutenfrage ge⸗ ſprochen worden. Es liege den Engländern nicht, eine große ſtehende Armee zu unterhal⸗ ten. Baldwin habe auch verſprochen, daß es während ſeiner Miniſterſchaft keine allge⸗ meine Wehrpflicht gebe, die der Na⸗ tion die Streitkräfte zur Verteidigung liefere, dann müſſe man irgendein anderes Mittel fin⸗ den, um die erforderlichen Streitkräfte zu be⸗ ſchaffen. Es wäre wünſchenswert, wenn man über dieſe Frage in aller Ruhe etwas nach⸗ denke. Er wolle ſich nicht mit den Pazifiſten in einen Streit einlaſſen. Man ſolle ſich aber einmal die weit ausge⸗ dehnten Handelswege des Britiſchen Reiches anſehen, die ſchutzbedürftig ſeien und ſolle an die Verpflichtungen des Landes denken, die von Jahr zu Jahr wüchſen. Außerdem habe Eng⸗ land gewiſſe Verpflichtungen gegenüber anderen Völkern und gegenüber dem Völkerbund. Wie wolle man dieſen Verpflichtungen nachkommen? Die Verpflichtungen der Gegenwart ſeien je⸗ denfalls ſehr viel größer als zu der Zeit der Politik der Iſolierung. Er glaube, daß ihm jeder zuſtimmen würde, wenn er ſage, daß jeder Engländer genau ſo wie 1914 bereit ſein müſſe, Verantwortlich⸗ keiten auf ſich zu nehmen. Er ſei in keiner Weiſe peſſimiſtiſch, und er glaube an einen endgültigen Erfolg Großbritanniens, aber das Beſte, was England für die Welt tun könne, ſei, dafür zu ſorgen, daß der Engländer von 1936 denſelben Geiſt beweiſe wie den von 1914 bis 1918. Die Rede des Verteidigungsminiſters hat wegen ihres Hinweiſes auf die allgemei⸗ ne Wehrpflicht erregt und wird von den Sonntagsblättern in großer Aufmachung gebracht. Bekanntlich fin⸗ det am Donnerstag dieſer Woche eine wichtige Ausſprache über die Frage der Reichsverteidi⸗ gung im Unterhaus ſtatt, bei der Inskip vor⸗ ausſichtlich einen umfaſſenden Ueberblick über die mit der Reichsverteidigung zuſammenhän⸗ genden Aufgaben geben wird. Anſcheinend hat der Miniſter andeuten wollen, daß eine be⸗ trächtliche Verſtärkung der Werbung für die Wehrmacht notwendig ſei, nachdem der Rekru⸗ tierungsfeldzug der letzten Monate einen Fehl⸗ ſchlag gebracht habe. In einem Leitartikel zur Lage ſchreibt die „Sunday Times“, es ſei bedauerlich, daß fünf Kreuzer nach den Beſtimmungen des Londoner Vertrages abgewrackt werden müßten, und zwar in einem Augenblick, in dem eine weitere Reihe von Kreuzern für die Zwecke der Reichs⸗ verteidigung dringend notwendig ſei. Es ſei gut, daß Großbritannien zur Luft durch keiner⸗ lei Verpflichtungen gebunden ſei. Großbritan⸗ nien ſei beſonders ſchwach in der Luftabwehr Das Programm der Vergrößerung der Rüſtun g beträchtliches Aufſehen gen brauche aber eine gewiſſe Zeit bis zu ſei⸗ ner Verwirklichung. Das Unterhaus wünſche darüber unterrichtet zu werden, was geſchehen ſei, um die Bereitſtellung von Waffen⸗ und Munitionsfabriken zu verbeſſern. Die wichtigſte Frage der Reichsverteidigung ſei jedoch der Mangel an Soldaten für die Armee und die Territorialarmee. Eine Regierung, die ſich den Weg zur allgemeinen Wehrpflicht verſperrt habe, habe die Pflicht, andere Pläne vorzu⸗ bringen, um die Reihen der Armee auszufüllen. Nachrufe für Julius Schrei DB. Berlin, 18. Mai. Im Völkiſchen Beobachter gedenken der Reichspreſſechef der NS DA p. Dr. Dietrich und SA. Obergruppenführer Brückner des verſtor⸗ benen SS.-Brigadeführers Julius Schreck. Dr. Diekrich ſchreibt u. a.: Was die N. S. D. A. P. groß gemacht hat und zum echten Führertum der Nation befähigt hat, das iſt jene Gemeinſchaft von Männern, denen der Nakionalſozialismus nicht nur in Herz und Hirn, ſondern denen er als kalegoriſcher Im⸗ peraliv im Bluk liegk. Einer von dieſen Män⸗ nern war Julius Schreck. Die Gnade des Schickſals hatte ihn beſtimmk, unmittelbar an der Seite des Führers zu ſtehen. Er war ſein Gefolgsmann im wahrſten und ſchönſten Sinne— tapfer und kreu, einfach und grad⸗ linig, von abſoluker Zuverläſſigkeit und höch⸗ ſtem Verankworkungsbewußkſein. Er war ein Mann des Volkes, und darum war er der Mann des Führers. Wie er ſeiner Aufgabe gelebt hakt und was er dem deukſchen Volk geleiſtet, wird ein Kapitel der Geſchichte des Nationalſozialismus ſein. In dem Nachruf des SA-Obergruppenfüh⸗ rers Brückner heißt es u. a.: Aus dem jungen Soldaten des Weltkriegs, aus dem hark gewordenen Fronkkämpfer, wurde ein fanakiſcher Kämpfer für Deulſch⸗ land in der Revolulionszeik. Er wurde Na⸗ kionalſozialiſt mit ganzem leidenſchaftlichen Herzen. In mancher heißen Saalſchlacht war er als SA- Mann Vorkämpfer und Wegbe⸗ reiter eines neuen Deukſchland. Dann formte er den Skoßtrupp Hitler, immer bereit, für den Führer ſein Leben bei jeder Gelegenheit in die Schanze zu ſchlagen. Die Ss begründete er mit und wurde ſchließlich der Fahrer unſeres Führers in einer Gefolgſchaft, die auf Tod und Leben, Gedeih und Verderb zuſammengeſchweißt war. Auf all den tauſend Fahrten in dem erbittertſten Kampf, der jemals um Deutſchlands Freiheit geführt wurde, ſaß er wie ein Recke unerſchüt⸗ terlich am Steuer. Oft teilte der Führer mit ihm, ſeinem Fahrer, das letzte karge Stückchen Brot auf langer, langer Fahrt. Julius Schreck, ein Mann von großer Bravour und ſchneller Entſchlußkraft, war immer und immer Garant für die Sicherheit des Führers. In unerſchütterlicher Treue hing er mit mu⸗ tigem Herzen an ſeinem Führer. Ungeſtüm, wie das Hämmern ſeiner Motoren, war der Schlag ſeines Herzens. Seine letzte Fahrt durch das frühlingſchöne Deutſchland führte ihn noch einmal durch alle die lieb gewordenen und hiſtoriſchen Orte der Kampf zeit. Schon den Keim einer tödlichen Krankheit im Körper, ſteuerte er pflichtbewußt den Wagen des Führers— wie immer eiſern durchhaltend — zum Ziel. Vom Steuer ſeines Wagens hin⸗ weg, vom altgewohnten Platz neben ſeinem Führer, trat er dann ſeinen letzten bitteren Gang zum Krankenhaus und in den Tod an. Uns allen war dieſer treue Paladin des Füh- rers als Kamerad und als Freund Vorbild. Wir wollen verſuchen, es ihm gleich zu tun. Auflöſung des Freiwilligen schuß ⸗ korps in Dien Wien, 17. Mai. Wie die Amtliche Poli⸗ zeikorreſpondenz mitteilt. hat der Polizeipräſi⸗ dent von Wien, Dr. Skubl, einen Tagesbefehl erlaſſen, in dem er die Tätigkeit des Frei⸗ willigen Schutzkorps auf dem Boden des Wie⸗ ner Polizeibezirks für beendet erklärt. Der Po⸗ lizeipräſident ſpricht dem Schutzkorps bei dieſer Gelegenheit für ſeine Verdienſte für das Vater⸗ land ſeinen herzlichſten Dank aus Das Freiwillige Schutzkorps iſt etwa 2000 Mann ſtark und ſetzt ſich aus Angehörigen aller Wehrverbände zuſammen, hauptſächlich jedoch aus Heimatſchutzleuten. Es iſt jedoch nicht zu vern echſeln mit der Freiwilligen Miliz. Treuegelöbnis des heimalſchutzes für glarhemberg Wien, 17. Mai. Die Preſſeſtelle des Oeſterreichiſchen Heimatſchutzes meldet, daß die unter dem Vorſitz des Vizekanzlers Baar⸗ Barenfels zuſammengetretene Landesführer⸗ tagung des Heimatſchutes am Samstag an Bundesführer Starhemberg folgendes Telegramm gerichtet hat „Die auf Deinen Befehl unter meinem Vor⸗ ſiz verſammelten Landesführer des Oeſter⸗ reichiſchen Heimatſchutzes erklären im eigenen. ſowie im Namen aller Kameraden. in unent⸗ wegter Gefolgstreue und bedingungsloſem Ge⸗ horſam zu Dir zu ſtehen. Wir bleiben in eher⸗ ner Diſziplin einig u. treu. Heil Starhemberg. ged.: Baar⸗Barenfels.“ et 10 n es r t n 1 t be U 63 Der gute Doktor Rübezahl 26 fffaacaaanaannaaamaaamaaaagamm Originalroman von Anton S chwab Der alte Herr ſtarrte faſſungslos auf Frank und die Männer. Frank, ein Mörder! Er war nicht fähig, einen Gedanken zu faſſen. Ihm war, als bliebe alles ſtehen, als ſchlüge ſein Herz nicht mehr, als würde ſein zanzes Hirn unfähig zu jeder Tätigkeit. „Das Spiel iſt aus!“ rief Feldhammer ſchneidend. „Sie werden Ihre Tat ſühnen! Bekennen Sie!“ Frank taumelte zurück an den Tiſch und ſeine Hände krampften ſich feſt. Wie ein Irrſinniger ſtarrte er auf Feldhammer. „Das Spiel iſt aus! Hahaha... iſt aus! Ja, du berfluchter Hund! Du... du haſt mein Rachewerk ver⸗ eitelt! Ja, ja... ich habe Gregor getötet! Ja, ja ich wollte... die letzten Prinxheims weghaben.. und zuch vor den Kindern hätte ich nicht halt gemacht! Weg... weg... reſtlos weg ſollte die verfluchte Fa⸗ milie, die meinen Vater ruiniert und ins Elend ge⸗ trieben hat! Ja, ja.. ſo war's! Mein Vater! Der beicher war als dieſer alte Mann da, der dreiviertel der Werke beſaß... geſtohlen hat man ihm alles! und ich... ich, der Sohn.. ich hatte nur eine Aufgabe! Rächen... rächen wollte ich alles! und du, verfluchter Hund... machſt alles zu Schanden!“ In maßloſer Wut ſtürzte er ſich auf Feldhammer. Ungeheure Kräfte gab ihm die Wut und Dr. Feld⸗ hammer wurde unwillkürlich etwas zurückgedrängt. Schon wollte Marquart eingreifen, aber Stiller hielt ihn zurück. Er kannte die Bärenkräfte Feldhammers. Und ſie zeigten ſich. Blitzſchnell fuhren mit einem Male die Hände des Doktors vor, man konnte nicht ſo ſchnell ſehen, jedenfalls ſackte Frank mit einem Male ab und lag bewußtlos am Boden. Mit einem kräftigen Ruck faßte Feldhammer zu und riß den Bewußtloſen empor, wenig ſanft ſetzte er ihn in einen der Klubſeſſel. Dann wandte er ſich an Prinxheim, der ſich langſam wieder in die Wirklichkeit zurückfand. „Herr von Prinxheim“ ſagte er bewegt,„ich kann verſtehen, wie Sie dieſes Ereignis gepackt hat, ich würde begreifen, wenn ſie über dieſer wahnſinnigen Tat dieſes Verblendeten ſelbſt den Verſtand verlieren könnten. Aber faſſen Sie ſich! Das Schickſal hat uns geholfen und hat's damit gut mit Ihnen gemeint, ſonſt wäre auch Ihre Tochter morgen tot.“ Prinxheim erhob ſich, ſchwankte noch etwas, aber er ſtand aufrecht und ſtreckte dem Arzt beide Hände ent⸗ gegen. „Herr.. Herr Doktor Feldhammer.. ich ich. verzeihen Sie mir alles... alles... was ich Ihnen angetan habe. Verzeihen Sie auch... meinem. mei⸗ nem unglücklichen Sohne.“ „Vergeſſen, Herr von Prinxheim!“ Die Blicke der beiden gingen zu dem Bewußtloſen, der langſam wieder zu ſich kam. „Ich... ich möchte... mit meinem Neffen noch ein paar Worte allein ſprechen! Das erlauben Sie mir doch!“ Die Männer ahnten, was der alte Herr beabſichtigte, ſie ſahen ſich fragend an, Feldhammer nickte und alle waren einverſtanden. Ernſt von Prinxheim trat zu Frank. „Komm“ ſagte er mit erloſchener Stimme,„ich habe mit dir zu reden!“ Taumelnd erhob ſich der Verbrecher und folgte ſeinem Onkel in das Nebenzimmer. * Keiner hörte, was drin geſprochen wurde. Minuten ſchlichen hin wie Ewigkeiten. Immer noch warteten die Männer, bis Feldhammer unruhig wurde und entſchloſſen in das Zimmer trat. Unwillkürlich ſtieß er einen Schrei aus. Der alte Herr lag bewußtlos am Boden, das geöff⸗ nete Fenſter aber zeigte, daß der Mörder entflohen war. Er ſah durchs Fenſter, hörte unten einen Motor an⸗ laufen und jetzt raſte ein Wagen in die Nacht. Der Verbrecher flüchtete mit dem neuen Wagen Jo⸗ rindes, mit dem die Männer gekommen waren. Rieſenaufregung im Raume. Man hob Prinxheim hoch und ſtellte feſt, daß er nur bewußtlos war. Frank hatte ihn niedergeſchlagen. Marquart lief ſofort an den Apparat und rief das Polizeiamt an. Die Nachricht von der Flucht des Verbrechers lief durch den Draht. Die Nachricht lief mit Windeseile weiter. Alle Gen⸗ darmerieſtationen und Polizeiämter wurden verſtändigt. „Er kommt nicht weit!“ meinte Marquart ſiegesgewiß. „Ueberall wird man nach dem Auto fahnden. Im Um⸗ kreis von 50 Kilometer iſt alles auf dem Poſten. Sämtliche Straßen aus Kollmenbergen ſind geſperrt!“ „Ich will mit Ihnen hoffen, Herr Marquart!“ ſagte Feldhammer.„So, unſere Arbeit hier iſt getan. Hof⸗ fen wir, daß Herrink inzwiſchen feſtgenommen worden iſt! Vielleicht iſt es gut, wenn er ſofort verhört wird!“ „Herrink iſt verhaftet!“ ſagte Schumert.„Wollen Sie dem Verhör beiwohnen, Herr Doktor?“ „Selbſtverſtändlich!“ Dann wandte er ſich an ſeinen Kollegen:„Herr Doktor Stiller, Sie bleiben wohl vorläufig im Hauſe Prinxheim.“ „Ja, es wird das Beſte ſein!“ Die Vernehmung Herrinks förderte allerhand In⸗ tereſſantes zu Tage. Herrink erwies ſich als unbeteiligt an der Mordtat. Der Chemiker war ganz gebrochen und zugleich wieder befreit. Es tat ihm wohl, einmal alles vom Herzen zu ſprechen. Frank hatte ihn in der Hand, er wußte von ſeinen Vorſtrafen und er mußte wohl oder übel an den ge⸗ fährlichen Experimenten teilnehmen. Herrink hatte auch das Gefühl, daß der Tod Gre⸗ gors auf das Konto Franks zu buchen ſei, aber ihm fehlte der Beweis. Er geißelte die Rückſichtsloſigkeii Franks, dem das Leben des Mitarbeiters nichts galt Herrink wurde in Haft behalten, aber alle hatten dit Ueberzeugung, daß der gebrochene Mann keinen Anteil an dem Verbrechen hatte. Dr. Feldhammer blieb auf dem Polizeiamt, er war⸗ tete ſo geſpannt wie die Beamten auf Nachrichten, aber von keiner Seite trafen Meldungen ein. Es wurde 1 Uhr, als die Gendarmerieſtation in Brieſen anrief und meldete, daß ſoeben ein hellgrauer Wagen durchgebrauſt ſei, deſſen Führer nicht auf das rote Licht reagiert und aus dem Wagen geſchoſſen habe, Ein Mann ſei ſchwer verletzt. Das war die einzige Meldung. Und weiter kam nichts bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden. „Doch entwiſcht!“ knirſchte Feldhammer wütend. „Er wird gefaßt“ tröſtete ihn Schumert,„verlaſſen Sie ſich drauf, er wird gefaßt.“ 8. Am nächſten Morgen ſaß man im Hauſe Feldhammer zum Kaffeetiſch zuſammen und alles wartete voll Spannung auf den Doktor. Obwohl er um 4 Uhr erſt ins Bett gekommen war, erſchien er doch nur mit geringer Verſpätung, bereit, wie immer, ſeine Sprechſtunde aufzunehmen. Die erſte Sprechſtunde hatte er ausfallen laſſen bzw. um zwei Stunden verſchoben. fe grüßte herzlich und nahm neben Jorinde Platz. Er ſah in allen Geſichtern die Frage und er ließ ſie nicht warten. „Geſtern haben wir den Mörder entlarvt!“ begann er und erzählte ihnen ausführlich, wie alles vor ſich gegangen war. Atemlos lauſchten alle ſeinen Worten. „Und man hat ihn noch nicht wieder feſtgenommen?“ „Nein, noch nicht! Aber die Polizei iſt feſt überzeugt, daß ſie ihn faſſen wird.“ Dann wandte er ſich an Kate und ſagte:„Kate, ziehe die Kinder gut an! Ich will mit ihnen ausgehen!“ „Was haſt du denn vor?“ „Gleich nach der Sprechſtunde um 10 Uhr will ich mit den Kindern zu ihrem Großvater gehen.“ „Erkennt er ſie an?“ fragte Jorinde geſpannt. „Das weiß ich noch nicht, aber ich weiß, daß jetzt der richtige Augenblick da iſt, den ich nutzen muß.“ Plötzlich dachte er daran, daß der Verbrecher ja Jorindes Wagen benutzte und er wurde ganz kleinlaut. „Jorinde“ ſagte er betrübt,„Sie haben Pech mit Ihren Autos hier in Kollmenbergen. Das erſte haben Sie ſelber kaputt gefahren und das zweite fährt jetzt der Verbrecher zum Teufel!“ „Was tut das! Ein Auto läßt ſich erſetzen!“ „Das wird Herr von Prinxheim tun. Der wird Ihnen ſicher den ſchönſten neuen Wagen kaufen.“ „Wenn er's nicht tut, dann tue ich's!“ rief Onkel Klaas.„Doktor, jetzt bin ich richtig froh, daß ich von Java gekommen bin...“ „ mit dem Bett!“ „Jawohl, mit dem Bett! Ich mußte von Java kom⸗ men, um Sie kennen zu lernen, denn einen Kerl wie Sie, den gibts nur einmal auf der Welt.“ Da fuhr ihn der Rübezahl grob an:„Wenn man 70 iſt, dann macht man ſolche Komplimente nicht mehr, Onkel Klaas!“ a „Sie junger Burſche, Sie!“ ſagte Klaas ſchmunzelnd, „Wollen Sie Ihren alten Onkel gefälligſt nicht ſo anfahren!“ Worauf die Kinder in ein helles Lachen ausbrachen. 8 Ein paar Stunden ſpäter ſtand Dr. Feldhammer vor Prinxheim. Er ſtaunte über den alten Herrn. Der hatte wirklich Bombennerven. Ganz aufrecht, wie im⸗ mer, als wenn er ein Lineal verſchluckt hätte, ſaß er in ſeinem Lehnſeſſel. Seine Stimme klang aber etwas wärmer als ſonſt, als er jetzt ſprach:„Herr Doktor, das Haus Prinxhein: wird Ihnen nie vergeſſen, was Sie für es getan haben.“ „Schon gut, Herr von Prinxheim! Bedauerlich iß nur, daß man den Mörder noch nicht hat.“ „Nein, nein, das iſt gut!“ wehrte der alte Herr ab, „ich will keinen Skandal.“ „Herr von Prinxheim“ nahm jetzt Helmer ernſt das Wort,„Sie müſſen endlich einmal anders werden. Dieſes ängſtliche Bangen vor der Oeffentlichkeit iſt Ihrer unwürdig. Der Jerbrecher muß gefaßt, muß unſchädlich gemacht werden, weil Sie ſonſt nie ſicher ſind, daß nicht ein weiterer Anſchlag gegen Sie und Ihre Tochter erfolgt. Es muß ſein! Und dann... der Verbrecher hat ſchwere Vorwürfe gegen Sie erhoben. Haben Sie die zu fürchten?“ „Nein“ entgegnete der alte Herr feſt.„Ich habe nichts zu fürchten. Mein Bruder war ein haltloſer Verſchwender, der ſein Erbteil verwirtſchaftete und meins bald noch dazu. Er war ein Spieler, ein Wetter und ein Weiberheld. Das kann ich beweiſen. Hätte ich damals nicht eine ſo große Partie gemacht, wäre meine Frau nicht ſo reich geweſen, dann hätten die Prinx⸗ heimwerke längſt in anderen Händen ſein müſſen.“ „Ich glaube es Ihnen!“ „Ich liebe die Menſchen nicht, das iſt wahr, und ich mache keinen Hehl daraus. Sie ſind falſch und ſchlecht und enktäuſchen. „Meinen Sie?“ „Ja! Ich habe es kennen gelernt! Ich war nicht immer ſo. Mich hat das Leben erſt bitter gemacht.“ „Herr von Prinxheim, jetzt muß ich Ihnen, der Jüngere, einmal ein paar Worte ſagen! Die Menſchen ſind gut und ſchlecht, jeder hat einen Teil von beidem bekommen. Charaktere zwingen das Schlechte, treiben es aus ſich heraus, werfen es fort wie die Schlacke. Sie haben nur ein paar ſchlechte Erfahrungen gemacht und verdammen drum die Menſchen, verhärten ihr Herz! Hätten Sie wie ich, wie andere ſo mitten unter den ſchaffenden Menſchen geſtanden, ſie würden heute ein anderer und glücklicher Menſch ſein. Sie haben es aber nicht vermocht, ein wenig mit den anderen Men⸗ ſchen zu leben! Haben Sie ſich jemals frei gemacht von der Eitelkeit des Herzens? Der Menſch, der neben Ihnen ſteht, ganz gleich ob's der einfachſte Arbeiter iſt, er iſt ein Menſch, geſchaffen von Gott, mit dem Recht auf das Leben und dem Recht auf die Beglückung. Haben Sie jemals an die Beglückung eines anderen Herzens gedacht?“ „Herr Doktor“ ſtieß der alte Mann verzweifelt vor, „die Menſchen ſind nicht ſo, wie Sie ſie ſehen!“ „Und wir ſind nicht ſo, wie wir uns zu ſehen be⸗ lieben, Herr von Prinxheim! Machen Sie nach all dieſer Bitternis einen Abſchlußſtrich, Herr von Prinxheim! Sie ſind alt, aber noch nicht zu alt, um noch ein wenig Liebe geben und nehmen zu dürfen! Draußen ſtehen die vier Kinder Ihres Sohnes! Jetzt iſt Ihre Stunde, Herr von Prinxheim! Jetzt kommt es darauf an, ob ich Sie in Zukunft hochachten kann... oder verachten muß.“ Der alte Mann ſitzt ſteif und ſtarr und ſieht vor ſich nieder. In ſeinem Geſicht zuckt nicht eine Muskel. „Es ſind vier Kinder, prächtige Kinder, ein's immer lieber als das andere! Die machen Ihnen Freude und Sie werden noch ſtolz auf ſie ſein.“ Der alte Mann atmet ſchwer, er kämpft mit einem Entſchluß. Dann blickt er auf und ein ergebener, müder Ausdruck iſt in den Augen. „Kann ich... die Kinder... einmal ſehen?“ Da weiß Feldhammer, daß er gewonnen hat, er nickt nur, öffnet die Tür und winkt den Kindern, daß ſie eintreten ſollen. Ganz leiſe und ſchüchtern treten die vier Kinder über die Schwelle, bleiben am Tiſch ſtehen und ſehen auf den alten Mann. Henner ſteht mit trotzigem, verſchloſſenen Geſicht, Liſa und Anni die beiden Mädchen ſchauen unſagbar lieblich aus und der kleine Toni zeigt ein Geſicht das rührend in ſeiner Kindlichkeit iſt. „Das iſt euer Großvater!“ ſagt Feldhammer behutſam. Der alte Herr ſieht die Kinder an, lange ſchaut er ſie an, und ſagt kein Wort. Die Kinder ſtehen wie angewurzelt. Bis ſich der kleine Toni regt und mit ſeinen kleinen Beinchen auf den alten Prinxheim zu⸗ ſtrebt. „Du biſt der Opa?“ fragt er leiſe mit ſeinem feinen Stimmchen. Und da iſt's, als wenn es im Herzen des alten Mannes wieder zu ſingen beginnt, tauſend Er⸗ innerungen erwachen, er ſieht den toten Sohn vor ſich, als Kind, da er noch lachen konnte. „Ich bin... der Opa!“ antwortet Prinxheim leiſe, als ſchäme er ſich, es auszuſprechen. Da klettert der Kleine kurzerhand auf ſeinen Schoß und ſagt:„Opa, dann mußt du mit dem Toni ſpielen!“ Zögernd legt der alte Herr ſeinen Arm um den Enkel, in ſeinen Zügen beginnt es zu arbeiten. Mit einem Male drückt er den Kleinen feſt an ſich, als wolle er ihn feſthalten und nie mehr hergeben. „Toni... heißt du?“ ſpricht er mit zitternder Stimme und dem Arzt iſt zu Mute, als wenn ein frohes Lachen langſam im Ton der Worte erwache.„Und... die anderen?“ „Opa, das iſt der Henner! Der iſt ſo gut! Und die Anni und die Liſa! Die laſſen mich auch manchmal mit ihrer Puppi ſpielen!“ „Gebt dem Großpapa die Hand, Kinder!“ ſpricht der Arzt in tiefer Bewegung.„Er will euch liebhaben, ſo lieb, wie euch eure Mutter gehabt hat!“ Dabei ſieht er Prinxheim fragend an. Ganz leicht nickt der alte Mann. Da öffnet ſich die Tür und Oſſi tritt ein. Erſtaun ölickt ſie auf die Szene. „Papa... verzeih...! Ich wußte nicht...!“ Da ſieht ſie der Vater mit einem Blick an, den ſie nie vergeſſen wird und ruft ihr zu:„Oſſi... Oſſi... mein Kind das ſind Gregors Kinder! Meine Enkel!“ Wie ein befreiender Schrei klingen ſeine Worte. End⸗ lich iſt das Eis ſeines Herzens zerſchmolzen. Er erhebt ſich und ſetzt den kleinen Toni vorſichtig nieder. „Oſſi... ich kann's nicht anders! Ich muß... ich muß Gregors Kinder anerkennen! Schau ſie an! Sind es nicht ſeine Kinder!“ Oſſi nickt nur und nimmt den Toni und dann den Henner und die beiden Mädels und küßt und drückt ſie jubelnd. Prinxheim aber geht zu dem Arzt und drückt ihm einmal um das andere Mal die Hand. Sprechen kann er nicht. Ein ganz anderer Menſch iſt er geworden. Das Herz iſt wieder frei, will Liebe geben und Liebe nehmen. Ganz ſtill geht der Arzt aus dem Hauſe und läßt Vater und Tochter mit Gregors Kindern zuſammen. Als er vor dem Hauſe ſteht, da wiſcht er ſich eine Träne aus den Augen. * Als Dr. Feldhammer heimkam, empfing ihn Jorinde. Sie ſtand in einem duftigen geblumten Kleid in der Vorlaube des Hauſes und ſah unſagbar reizend aus. „Wo haben Sie die Kinder, Doktor?“ „Beim Großpapa gelaſſen!“ entgegnete Helmer Staunend ſah ſie ihn an.„Das haben Sie fertig, gebracht?“ Forkſetzung folgk. Monkag, den 18. Mai 1936 Stabschef Lutze ſpricht zur s A und Wehrmacht Feierliche Uebergabe der Flaggen für das Geſchwader„Horſt Weſſel“ Dortmund, 16. Mai. Schon in den frühen Morgenſtunden des Donnerstag hatte eine wahre Völkerwande⸗ rung aus der flaggengeſchmückten Stadt zum Flughafen eingeſetzt. Es war ein prachwolles, militäriſches Bild, das ſich am Flughaſen den Beſchauern bot. Auf dem weiten Gelände des Flugplatzes hatten ſich die drei Gruppen des Geſchwaders in Paradeaufſtellung aufgebaut. Seitlich davon waren bedeutende Einheiten der SA⸗Gruppe Weſtfalen ebenfalls in Para⸗ deauſſtellung angetreten. Unter den zahlrei⸗ chen Ehrengäſten befanden ſich auch die Mut⸗ ter Horſt Weſſels und Inge Weſſel. Pünktlich um 11 Uhr erſchollen die erſten Kommandos und General der Flieger Milch ſchritt unter den Klängen des Präſentiermar⸗ ſches die Front der drei Geſchwadergruppen ab, gefolgt vom Stabschef der SA., Lutze. Zu beiden Seiten des tannenumkränzten Red⸗ nerpodiums waren die drei vom Führer am 16. März genehmigten und geſtifteten Grup⸗ penfahnen einſtweilen noch verhüllt aufgeſtellt. General der Flieger Milch hielt dann eine Anſprache, in der er u. a. aus⸗ führte: Wir haben das Geſchwader„Horſt Weſſel', das vor einem Jahr dem Führer zu ſeinem Geburtstag geſchenkt wurde, in Dienſt zu ſtel⸗ len. Wir verdanken das Geſchwader der S A. Ein je der S A.⸗Mann des ganzen Deutſchen Reiches hat dazu mit beigetragen. Damals haben wir der SA. unſeren Dank ausgeſprochen, und heute ſoll das Geſchwader in Dortmund in Dienſt geſtellt werden. Ich habe die SA. und alle Führer der SA. nach Dortmund gebeten, auf Befehl unſeres Ober⸗ befehlshabers, Generaloberſt Göring, das Geſchwader vorzuſtellen und vorzuführen. Un⸗ ſer Oberbefhlshaber wollte eigentlich heute ſelbſt hier ſein, wurde aber davon abgehalten, weil er wichtige Aufgaben zu erfüllen hat, die ihm vom Führer übergeben worden ſind. So bin ich beauftragt, ihn hier zu vertreten. Mit ſeinem Herzen weilt er aber zur Stunde unter uns. Als das Geſchwader vor einem Jahr befohlen wurde, hat der Führer ſelber den Namen für das Geſchwader ausgeſucht. Es trägt den Na⸗ men„Horſt Weſſel“, der als Vorbild für die unzähligen Kämpfer der SA., die im Kampf für die Bewegung ihr junges Leben opferten, zu betrachten iſt. Mit dem Namen Horſt Weſſel nimmt die junge deutſche Luftwaffe die Ver⸗ pflichtung auf ſich, in allen Zeiten als begei⸗ ſterte Kämpfer des Führers dazuſtehen zum Schutz der deutſchen Heimat und des deutſchen Volkes. Nach der Anſprache erfolgte die feierliche Uebergabe der Fahnen. Sodann ſetzten ſich die Fahnengruppen vor die in Paradeaufſtellung ſtehenden Geſchwadertruppen. Stabschef Lutze nahm dann das Wort zu einer Anſprache. Er warf zunächſt einen Rückblick auf die vergangene Syſtemzeit und betonte ſodann die beſonders enge Verbundenheit zwiſchen der Partei mit ihren Gliederungen und der Wehrmacht. „Der Geiſt Horſt Weſſels“, ſo ſagte Stabs⸗ chef Lutze,„muß wach bleiben in uns immer⸗ dar; es iſt der Geiſt der Männer, die nie nach Verdienſt gefragt haben, ſondern immer nur: „Wie kann ich am beſten meinem Volk die⸗ nen“. Es iſt der Geiſt, den uns der Führer ge⸗ geben hat, und den wir fortpflanzen bis in die ewige Zukunft unſeres Volkes. Meine Kameraden! Wir geloben in dieſer Stunde, daß die Fahnen, die dem Geſchwader Horſt Weſſel heute übergeben wurden, für uns nicht nur äußere Zeichen ſein ſollen, ſondern die Idee verkörpern, für die wir uns alle ein⸗ ſetzen, die Idee Nationalſozialis⸗ mus.“ Als Stabschef Lutze geendet hatte, ſetzte ſich der General der Flieger Halm an die Spitze der Parade, die von dem Geſchwaderkommo⸗ dore Oberſtleutnant Döring angeführt wur⸗ de. Nach der Fliegerparade folgte der Vorbei⸗ marſch der SA.⸗Gruppe Weſtfalen. Den Schluß der Feier bildeten fliegeriſche Vorfüh⸗ rungen des Jagdgeſchwaders. Paul-Bontcour Verlreler Flandins 88 Paris, 16. Mai. Die franzöſiſchen Mi⸗ niſter hielten am Samstagnachmittag unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten einen Mi⸗ niſterrat ab. Staatsminiſter Paul⸗Boncour berichtete über den Verlauf der Genfer Sit- zung und der dortigen Beſprechungen, wäh⸗ rend Außenminiſter Flandin über die in⸗ ternationale Lage und über ſeine Frei⸗ tagsunterredung mit dem engliſchen Außen⸗ miniſter Eden ſprach. Flandin begibt ſich am heutigen Samstag⸗ abend an die franzöſiſche Riviera, wo er ſich längere Zeit zur Erholung aufhalten wird. Der Miniſterrat beſchloß, Paul⸗Boncour mit der interimiſtiſchen Leitung der franzöſiſchen Außenpolitik zu beauftragen. Fowjelruſſiſche 5lörungspolilik Eine Rede des Botſchafters Maisky. London, 16. Mai. Der Sowjetbotſchafter in London, Maisky, hielt bei einem Feſt⸗ eſſen des anglo⸗-ruſſiſchen parlamentariſchen Ausſchuſſes eine längere Rede, die er bezeich⸗ nenderweiſe zu einer Hetze gegen den Frie⸗ densplan des Führer's und zu der Aufforderung, eine gemeinſame Front gegen Deutſchland zu bilden, benutzte. Die Sowjets glaubten, ſagte er, daß Hitlers Friedensplan als nicht vielverſprechend für einen wirklichen Frieden in Europa betrachtet werden könne Sowjetrußland glaube, daß es weſentlich ſet, daß, ehe noch derartige Verhandlungen begän⸗ nen, die anderen Mächte, die allgemein am Frieden intereſſiert ſeien, zunächſt zuſammen⸗ treten ſollten, um eine gemeinſame Grundlage zu ſchaffen, von der aus die Verhandlungen mit Deutſchland durchgeführt werden könnten die Abeſſinjengeſeße vor dem ilalieniſchen enat §8 Rom, 16. Mai. In Gegenwart des italieniſchen Kronprinzen und anderer Senato⸗ ren des italieniſchen Königshauſes trat der Se⸗ nat am Samstag nachmittag zu einer Feſt⸗ ſitzung zuſammen, um die von der Kammer bereits am Donnerstag einſtimmig genehmig⸗ ten Geſetzesvorlagen über Abeſſinien auch ſei⸗ nerſeits zu beſtätigen. Mit dieſer letzten parlamentariſchen Forma⸗ lität haben die von Muſſolini vor acht Tagen verkündeten und vom König von Italien un⸗ terzeichneten und ſofort im Amtsblatt veröf⸗ fentlichten Dekrete Geſetzeskraft erlangt. Der Senat hatte, wie vor zwei Tagen die Kammer, auf Antrag Muſſolinis das Dring⸗ lichkeitsverfahren unter ſtürmiſchen Kundge⸗ bungen für den König und Muſſolini ange⸗ wandt. In der vollbeſetzten Diplomatenloge bemerkte man auch den ehemaligen öſterreichi⸗ ſchen Vizekanzler Starhemberg. Sämtliche anweſenden Senatoren, darunter auch der bekannte Diſſident Benedetto Groce, ſprachen ſich für die beiden Geſetzesvorlagen aus. Nach der Sitzung wurde in den Wandel— hallen des Senats eine Bronzetafel mit dem Wortlaut des Geſetzes über die Ausrufung des italieniſchen Abeſſinien eingeweiht. In ihren Anſprachen unterſtrichen der Senatsprä⸗ ſident und der Berichterſtatter Senator Mar⸗ con i die geſchichtliche Bedeutung der Tatſache, die jetzt auch rechtlich vollzogen ſei. Ras Naſibu auf dem Wege nach Paläſtina London, 16. Mai. Aus Port Said wird gemeldet, daß am Freitag auf dem franzöſi⸗ ſchen Dampfer„Marſchall Joffre“ eine Reihe abeſſiniſcher Heerführer, darunter Ras Na⸗ ſib u, der frühere Oberbefehlshaber der abeſ⸗ ſiniſchen Süd⸗Armee, ſowie Dadſchasmatſch Makonnen und ſeine Frau., die Nichte des Kaiſers mit ihren Kindern, Sekretärin und Dienern eingetroffen ſeien. Die abeſſiniſchen Flüchtlinge werden ſich nach Paläſtina be⸗ geben. Miſſionarinnen in den händen übeſſiniſcher Banditen London, 16. Mai. Aus Kreiſen der Su⸗ dan⸗Miſſion in London erfährt man, daß zwei engliſche Miſſionarinnen in die Hände von abeſſiniſchen Banditen gefallen ſeien. Die Miſſion lag etwa drei Tagereiſen von Ad⸗ dis Abeba entfernt, wie verlautet, in einer Ge⸗ gend, in der keine Kampfhandlungen ſtattge⸗ funden haben. Reichskhealerfeſtwoche „Thomas Paine“ von Hanns Johſi 88 München, 16. Mai. Die Reichs- lheaterfeſtwoche brachte am Freitag abend die dritte Feſtaufführung eines Werkes na- kionalſozialiſtiſcher Dramatiker mit dem Schauſpiel„Thomas Paine“ von Hanns Johſt, dem Präſidenten der Reichsſchrift⸗ kumskammer. Reichsminiſter Dr. Goeb; bels, Reichsſtatthalter Ritter von Epp, Miniſterpräſident Siebert und Staaksminiſter Adolf Wagner wohnken mit vielen anderen bedeutenden Perſönlichkeiken der Aufführung bei, für die Dichter und Darſteller herzliche und langanhaltende Dankeskundgebungen ernteten. Blick in die Well Der Reichsbauernführer beſucht die Weinfeſtwoche Mainz. 16. Mai. Anläßlich der am 16. Mai beginnenden Weinfeſtwoche weilt der Reichsbauernführer vorausſichtlich am Montag 18 Mai in Mainz. Pläne der„neuen Männer“ in Frankreich Faures und Leon Blum über ihr künftigen Aufgaben. 88 Paris, 16. Mai. Zur Feier ihres Wahlſieges veranſtaltete die ſozialiſtiſche Par⸗ tei am Freitagabend eine große Kundgebung. auf der Leon Blum und der Generalſekretär der Partei, Paul Faures, ſprachen. Paul Faures wandte ſich vor der zahlrei⸗ chen Zuhörerſchaft gegen eine Deflationspoli⸗ tit, die zur Zerſtörung des Wohlſtandes und zu einer allgemeinen Verminderung des Ver⸗ brauches führen würde. Die ſozialiſtiſche Theſe hingegen beſtände darin, den Verbrauch und den Wohiſtand in gleichem Maße zu heben, wie der allgemeine Reichtum ſich entwickle. Mit der Einſchränkung, daß er nicht im Na- men der neuen Regierung ſpreche, führte Paul Faures eine Reihe von Maßnahmen an, die zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit ergrif⸗ ſen werden müßten Finanziert werden müſſe dieſer Plan durch einen Aufruf an die Spa⸗ rer. Sollte dieſer Appell nicht gehört werden, habe man das Recht, zur allgemeinen Mobili⸗ ſierung des Kapitals zu ſchreiten Wenn man von den Menſchen verlange, daß ſie ihr Leben zur Verteidigung ihres Landes opferten, wa⸗ rum dann nicht die gleichen Mittel gegen das gefühlloſe Kapital anwenden? Die außenpoli⸗ tiſche Linie der Partei faßte er in den Wor⸗ ten zuſammen:„Für uns geht der Weg des Friedens über Genf“. Leon Blum wandte ſich in ſeiner Rede zu⸗ nächſt gegen die vielen Gerüchte über die Zu⸗ ſammenſetzung der neuen Regierung. Niemand wiſſe, erklärte er, wie die Regierung von mor- gen ausſehen werde, denn er wiſſe es ſel⸗ ber nicht. Man möge daher gegenüber den dargebotenen Miniſterliſten Zurückhaltung be⸗ wahren. Seine Wähler würden von ihm nicht Namen erwarten, ſondern Handlungen. Dieſe aber würden nicht auf ſich warten laſſen. Die Aufgabe der neuen Regierung werde ſein, alles zu tun, was für die ſoziale Gerechtigkeit erforderlich ſei. Man dürfe verſichert ſein, daß es gelingen werde, durch dieſe Bemühungen zur neuen Geſellſchaft zu gelangen. Wenn es aber gelinge, werde man für den Sozialismus einen entſcheidenden Sieg errungen haben. Man werde ſicherlich auf viele Schwierigkeiten ſtoßen, aber man habe den Willen, zum ſieg⸗ reichen Ende zu gelangen. Es ſei notwendig, daß das Land in Kürze vor greifbaren Ergeb⸗ niſſen ſtehe. Das Land wolle eine Ver⸗ änderung. Man könne verſichert ſein, daß Aenderungen kommen würden. Geheimrat Wilhelm von Opel 65 Jahre alt Rüſſelsheim. 16. Mai. Gebeimer Kommerzienrat Dr. Wilbelm von Opel konnte am Freitag, 15. Mai. ſeinen 65. Ge⸗ burtstag begehen. Geheimrat von Opel. der ſich einer außerordentlichen Rüſtigkeit erfreut, ſteht beute noch mitten im öffentlichen und Wirt⸗ ſchaftsleben. Er iſt Mitglied der Akademie für deutſches Recht. Vorſtand des Deutſchen Mu⸗ ſeums. Mitglied der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Darmſtadt, des Rbein-Mainiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstages und Vorſitzender des Aufſichtsrats der Adam Opel A G. zu deren Entwicklung er den Grundſtein legte. Der Löwe iſt los! Mannheim. 16. Mai. Geſtern vormittag um 11 Uhr wurde der Polizei⸗Notruf in den Waldvpark⸗Zoo gerufen, wo der Löwe Rex ausgebrochen war. Zum Glück befanden ſich keine Perſonen innerhalb des Tierparkes, in dem ſich der Löwe beutegierig und fauchend umhertrieb. Dagegen ſprang der Löwe ein Shettland⸗Pony an und verletzte es ſo ſtark, daß es erſchoſſen werden mußte. Da die Gefahr eines Ausbruchs des wildgewordenen Tieres in den Waldpark beſtand. ſah ſich das Ueberfall⸗ kommando genötigt auch den Löwen zu e r⸗ ſchießen. Manderſcheidt legt Reviſion ein Landau. 16 Mai. Der kürzlich vom Schwurgericht Landau zum Tode verurteilte E Manderſcheidt aus Eſſingen bat durch ſeinen Pflichtverteidiger Reviſion zum Reichsgericht eingelegt. Manderſcheidt hat be⸗ kanntlich ſeine Ehefrau durch Rattengift getötet, um nach ihrem Tod ſeine Ge⸗ liebte Mittag heiraten zu können. Dieſe hat das gegen ſie ausgeſprochene Urteil von zwei Jahren Gefängnis angenommen. Bekanntmachungen der N. S. D. A. P. Kreis Heppenheim NSDA p., Gan Helſen⸗Nallan. Frankfurt am Main, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus ernſprecher: 30 381. Poſtſcheckkonto: 53 00³ chriftver kehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abtellung geſonderte Boges Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und von 10—12 Uhe. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, don 17—16 Uh Sonſt nur in Eilfallen nach vorherigen Anmeldung. 4 e Schweres Verkehrsunglück— Zwei Tote, drei Verletzte Würzburg. 17. Mai. Auf der Höhe der Lindleinsmühle ereignete ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall. Eine Zugmaſchine mit Anhänger fuhr durch die Vehrbacherlandſtraße ſtadteinwärts. Zu gleicher Zeit kam aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung ein Omnibus. nahm eine Kurve zu ſcharf und ſtreifte dabei den ent⸗ gegenkommenden Anhänger der Zugmaſchine, wodurch die linke Seite des Omnibus a u f⸗ geriſſen und die Inſaſſen auf die Straße geſchleudert wurden. Zwei Perſonen erlitten ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie auf dem Trans⸗ port ins Krankenhaus ſtarben. Zwei weitere 1 wurden ſchwer und eine leicht ver⸗ etzt.. Schwerer Unfall beim Beiwagenrennen auf der Solitude. Stuttgart, 17. Mai. Der glänzende Ver ⸗ lauf des Internationalen Solitude⸗Rennens 1936 wurde getrübt durch einen ſchweren Un⸗ fall, der drei Menſchenleben forder⸗ te. In dem Rennen der Seitenwagenmaſchi⸗ nen kam etwa 4 km nach dem Start der baye⸗ riſcher Rennfahrer Schneider(Weßling) aus unbekannter Urſache aus der Fahrbahn, über⸗ fuhr den Straßengraben, kam und prallte gegen einen Baum. Der Beifahrer von Schneider, Handelshauſer ſwgr tot, während Schneider ſeinen ſchweren inne⸗ ren Verletzungen nach kurzer Zeit erlag. Fer⸗ ner wurde ein an dem Baum lehnender Zu⸗ ſchauer getötet. Schwerer Zugunfall in Frankreich— 2 Tote Paris. 17. Mai. Der Schnellzug Paris Nom, der gegen 2 Uhr nachts in Dijon ein⸗ läuft, iſt in der Nacht zum Sonntag unweit creſtag des Bahnhofs von La Roche entgleiſt. Die Lokomotive iſt umgeſtürzt. Der Lokomotiv⸗ führer und der Heizer ſind ums Leben ge⸗ kommen. Reiſende des Zuges ſind nicht zu Schaden gekommen. Einer der Marſeiller Königsmörder in Italien aus der Haft entlaſſen Ro m. 16. Mai. Der kroatiſche Emigrant Ante Pavelic, der ſeiner Zeit nach dem Attentat auf den König Alexander von Süd⸗ ſlawien aus Frankreich nach Italien geflohen und hier in Haft genommen wurde, iſt nun⸗ mehr von den italieniſchen Gerichtsbehörden aus einer mehr als 1 jährigen Haft entlaſſen worden. Auflöſung deutſcher Organiſationen in Pommerellen Warſchau, 17. Mai. Der Staroſt in Neu⸗ ſtab:(Pommerellen) hat ſämtliche Gliede⸗ rungen der„Deutſchen Vereinigung“ im ſoge⸗ nannte! Seekreis aufgelöſt. Die Auflöſung dieſer Organiſationen der deutſchen Volks⸗ grurpe in Polen wird mit formalen Ver⸗ ſtößen gegen das Vereinsgeſetz begründet. Ein alter Sünder Schwabenheim a. d. S., 16. Mai. Der 72jährige ledige Invalide Jakob Mar- ſchall aus Schwabenheim hatte ſich vor der Zweiten Großen Strafkammer in Mainz we⸗ gen forkgeſekten Nokzuchtsver⸗ ſuchs an einer in ſeinem Hauſe wohnenden Taglöhnerin zu verankworken. Der Ange- klagte kam an einem Julikag des Jahres 1935 unter einem Vorwand in die Kammer der Taglöhnerin und wurde zudringlich. Ein zwei- kes Wal verſuchte der verliebte Alte ſein Ziel durch einen Ueberfall auf dem Speicher zu erreichen. Es beſtand für das Gericht kei- nerlei JIweifel, daß die Ausſagen der Zeugin zukreffen. Da es ſich lediglich um einen Ver- ſuch handelte und für den Angeklagten der § 51 Ziffer 2 in Frage kommt, er außerdem bisher unbeſtraft war, erkannte das Gericht auf eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten, die durch die verbüßke Unterſuchungshaft als erledigt zu betrachten iſt. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. in den Wald ſofort⸗ f Mo Vr Mi 2 S S S Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. N Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Betr.: JB⸗ Sonderhefte. Die beſtellten J B⸗ Sonderhefte werden Montag, 18. Mai, abends von 8—9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle ausgegeben. Die Beſteller wollen ſich hierbei einfinden. Franzke, Ortsgruppenleiter. V. D. M. Betr.: Ausfahrt am Himmelfahrtstag,— 21. Mai. 91 80 Die Ausfahrt erfolgt nicht, wie ur⸗ ſprünglich beſtimmt, am Nachmittag, ſondern morgens um 8 Uhr von Saarſtraße 15 ab. Treffpunkt um 7.45 Uhr. Brotbeutel⸗ verpflegung für den ganzen Tag iſt mitzu⸗ nehmen, auch Mundharmonikas, ſoweit ver⸗ fügbar. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Lokale Nachrichten Viernheim, den 18. Mai 1936 Denkſpruch. In der Ehe wachſen unſere körperlichen und ſeeliſchen Kräfte. Erika Thomy. gas Madcken mit dlem liunten&belcle Abſeits am Bürgerſteig ſteht ſie, ſchlank und elegant und wartend, mit ſuchendem Auge, in farbenbuntem Kleid und die Men⸗ ſchen irren oft achtlos an ihr vorüber, wür⸗ digen ſie in ihrer Haſt keines Blickes und das ſchmerzt ſie nicht einmal. Tag für Tag ſteht 5 an demſelben Platze und oft hat ſie ein Kleidchen an, das geradezu ſchreiend wirkt. Regen, Schnee, Sturm und das müſteſte Wetter ſtört ſie nicht im geringſten. Mit bittenden Augen ſchaut ſie auf die Menſchen und ihr Geſicht bringt zum Ausdruck: Wenn ihr mich nicht ſehen wollt, dann laßt ihr es eben bleiben. Ich kann euch nicht helfen, wenn ihr das Weſentlichſte des Tages euch ent⸗ ehen laßt. Mit oft ſchelmiſchem Blick ſagt ſie zu den Unternehmungsluſtigen ein paar roße deutliche Worte, die rötlich leuchten. anchmal ladet ſie Bote ein zu Konzer⸗ ten, zu Theater und Vorträgen und jedermann wird in herzlicher Form aufgefordert. Sie bietet oft gute Zigarettenmarken an und em⸗ Nie an 17 Tagen erſtklaſſigen Kaffee. ie iſt ion ein Mädchen für alles, das ſchlanke bunte Ding. Manchmal kommt ein Mann zu ihr und reißt ihr gar die Kleider vom Leibe und ſie erdultet auch dies ſchmerz⸗ los. Andere wagen ſie neu anzuziehen und das gefällt ihr. Iſt ſie aber einmal beſonders gut angezogen, dann ſtrahlen die Menſchen und ſagen: Seht, die Litfaßſäule iſt heute wie neu und was es da alles zu ſehen gibt! Der Suunlag Leuchtend und ſtrahlend, mit tiefblauem Himmel und lachendem Sprnensde, ſo trat der geſtrige Maiſonntag ſeine Herrſchaft an. Glückliche Menſchen zogen ſchon am frühen Morgen hinaus in die Felder, in die Wälder, zu Fuß, per Rad, per Auto und Motorrad, mit der Bahn, hinaus in die Ferne! In die prangende Maienpracht, welche ſich überall aufgetan! In den Frühling! Farbenfrohe Kleider lachten uns an. Vergeſſen waren Pelz und Winterkleid, Lenzesluſt und ⸗lachen, wo⸗ 7 man blickte. Und dies beſonders beim olksfeſt unſerer Feuerwehrkapelle, das dieſe als einzige Veranſtaltung des Sonntags auf dem Platze unſerer Freilichtbühne anbe⸗ raumt hatte. Am Vorabend machte die 25 Mann ſtarke Kapelle ſowie die Spielleute einen Propagandamarſch durch verſchiedene Ortsſtraßen, um auch den letzten Volksge⸗ noſſen zum Beſuche für die Veranſtaltung zu werben. In reichem Maße wurde ihr dann auch der Dank der Bevölkerung für ihre oft uneigennützige Indienſtſtellung zuteil. Die ganze Bevölkerung hat ſich zu ihrem Volksfeſt eingefunden. Die Zuſchauerhalle, all die lauſchigen Plätze, Winkel und Gaſſen der aus⸗ gedehnten Freilichtbühne waren ſowohl am Nachmittag als auch am Abend belebt und voll von Menſchen. Unermüdlich gab die Kapelle Proben ihres Könnens. Märſche, Konzertſtücke und Volksliederpotpourris wechſelten in bun⸗ ter Reihenfolge ab. Reichen und verdienten Beifall ſpendete man der Kapelle. Auch die Geſangvereine leiſteten der Einladung Folge. Am Nachmittag ſowohl wie am Abend ſangen Viernheims Sänger. Mit Chören und Volks⸗ liedern begeiſterten ſie immer wieder die Men⸗ ſchen, ſodaß denſelben die Stunden des Auf⸗ enthaltes zu einem frohen Genuſſe wurden. Unſere Gaſtwirte hatten die Verpflegung der Volksfeſtbeſucher übernommen. Mit Speiſe und Trank wurden alle Beſucher fürſorglich bewirtet. Die Feuerwehrkapelle und mit ihr auch die Freiwillige Feuerwehr können ſtolz 5—— ſein auf ihr wohlgelungenes Volksfeſt und wohl auch zufrieden über die Einnahmen, die die Kapelle zur Beſtreitung von Notenaus⸗ gaben notwendig hat. * „Schafft Jugendherbergen und Heime“, das war der Ruf, mit dem am Wochenende die Jungen und Mädel zu einer kleinen Spende aufforderten. Und gar viele Vollsgenoffen und Volksgenoſſinnen ſah man mit den zum Verkauf gebrachten Abzeichen geſchmückt. Mit der Schaffung von Jugend⸗ herbergen ſoll nicht nur unzähligen Jungen und Mädel ein Quell der Freude und Er⸗ holung geſchafft werden, ſondern, und auch das iſt wichtig, vielen Familienvätern damit Arbeit und Brot; denn die Aufträge des Jugendherbergswerkes ſind ein beachtens⸗ werter Teil der Arbeitsbeſchaffung. Zwar mag es manchen wundern, daß trotz der be⸗ ſtehenden zweitauſend Herbergen und der 170 Neugründungen der jüngſten Zeit noch immer ein Bedarf eſteht. Daher iſt es wichtig, zu wiſſen, daß ſich, man braucht nur an die neuen Pimpfe zu denken, die Zahl der wandernden Jugend ſtändig erhöht. Auch mußten viele „Jugendherbergen“ vergangener Zeit, die in unwürdigen Räumen, Kellern oder Schuppen untergebracht waren, ausgemerzt werden. Wenn wir alſo die Zahl der noch erforder⸗ lichen Herbergen mit zweitauſend angeben, iſt das nicht zu hoch gegriffen. Denn erſt dann iſt jede Ueberfüllung und jede ſich daraus ergebende Unbequemlichkeit reſtlos ausge⸗ ſchloſſen. Wie werden die Spenden ver⸗ wendet? Die Unterhaltung vieler Herber⸗ gen und auch ihre Errichtung erfolgt mit Hilfe von Zuſchüſſen des Reiches, der Länder oder der Gemeinden, doch war daneben in früheren Zeiten eine ausgedehnte Pumpwirt⸗ ſchaft üblich, ſo daß der Reichsverband im Jahre 1933 eine große Schuldenlaſt zu über⸗ nehmen hatte. Seitdem iſt es durch eine ziel⸗ bewußte Finanzpolitik gelungen, dieſe Schul⸗ den, vorwiegend Hypothekenſchulden, nicht nur zu ſtoppen, ſondern ſogar zu einem guten Teil zu amortiſieren. Seither wird keine Herberge mehr gebaut, deren Finanzierung nicht von vornherein ſichergeſtellt iſt. Daher wer⸗ den auch die Gelder, die die Opferfreudigkeit aller Volksgenoſſen zuſammenbringen wird, nur das Baugeld für lange geplante Her⸗ bergen bilden, und ſo hofft man, die Errich⸗ tung von 35 bis 40 neuer dieſer Heim⸗ und Kulturſtätten der Jugend zu ermöglichen. Die⸗ ſe aber bedeuten einen We Schritt auf dem Wege zu dem geſteckten Ziel: ge⸗ nügend Herbergen für die geſamte wandernde Jugend. Damit wird auch der Werbe⸗ und Opfertag ein Markſtein im Werden des deut⸗ ſchen Jugendherbergswerkes bleiben. Aber bringt. Jeder möge darum auch gern gegeben haben. * Fahrkarten nach Frankfurt. Nach einer Bekanntmachung der NS.⸗Bauern⸗ ſchaft müſſen die Fahrkarten nach Frankfurt heute Montag, von halb 7 bis 8 Uhr in der Milchzentrale abgeholt werden. Fahrpreis: RM. 1.30. Die Pfingſtferien in Heſſen. Für die Pfingſtferien in den heſſiſchen Schulen gilt folgende Regelung: Die Ferien dauern ſieben Tage, von Donnerstag, den 28. Mai, bis geimijche Bauernmöbel auf ber britten Neichsnährjtanbs⸗Ausſtellung Eine echte Bauernſtube iſt immer von anz beſonderer Stimmung erfüllt; Schlicht⸗ heit und Bodenſtändigkeit ſind die Kennzeichen von Möbeln und Geräten. Jedermann weiß, daß in den letzten Jahrzehnten der bäuer⸗ liche Hausrat oft nicht mehr gebührend ge⸗ achtet wurde, weil das Handwerkertum viel⸗ fach den Sinn für alte Arbeit verloren hatte und der Bauer in verzweifeltem Exiſtenz⸗ kampf oft nicht mehr daran dachte, ſeine Umvelt ſo zu erhalten oder zu geſtalten, wie es ſeiner Art entſpricht. Der Muſterhof, der auf dem Gelände der 3. Reichsnährſtands⸗ Ausſtellung in Frankfurt a. M. errichtet worden iſt, hat ſchon jetzt überall von 0 reden gemacht. Er wird neben dem„Haus des Reichsnährſtandes“ für alle Beſucher eine der größten Anziehungspunkte ſein, denn hier wird die Erzeugungsſchlacht durch das praktiſche Beiſpiel vor Augen geführt— ſoweit eine derartige Unternehmung überhaupt im Aus⸗ S 7 ſchnitt dargeſtellt werden kann. Dabei iſt auch die Einrichtung der Wohnräume von beſon⸗ derer Bedeutung: der Beſucher findet hier neuzeitliche Bauernmöbel. In dieſen Räumen ſtehen neben wenigen koſtbaren Erbſtücken neugezimmerte Möbel, die nach Ziel und Ver⸗ wendungszweck für jedes Bauernhaus be⸗ ſtimmt ſind. In Oberheſſen ſind dieſe Möbel angefertigt worden, die nun auf der Reichs⸗ nährſtandsſchau bei allen Bäuerinnen und Bauern wieder ein ſicheres Empfinden für das wecken ſollen, was wirklich zum Bauern paßt und ins Bauernhaus gehört. Ein neu⸗ konſtruierter Handwebſtuhl iſt ebenfalls hier aufgeſtellt, denn die Handweberei findet heute auf dem Lande täglich mehr Verbreitung. Wer ſich mit dieſen Dingen etwas näher beſchäftigt, erkennt, daß die Geſundung und Stärkung des deutſchen Bauerntums auch dem Handwerk neuen Auftrieb und neue Anregung bringt. Gebt Urlaub für bie H⸗Zeltlager! An alle Betriebsführer und Handwerksmeiſter! Die Hitlerjugend führt vom 21. Juni bis 23. Auguſt 1936 in Michelſtadt ihr Zeltlager durch. In dieſen Zeltlagern ſoll den Junggenoſſen Gelegenheit gegeben wer⸗ den, ſich auszubilden, ſich zu ſchulen und ſich körperlich zu ertüchtigen. Deshalb richtet die HJ. an alle Betriebsführer und Handwerks⸗ meiſter die Bitte: Gebt euren Lehr⸗ lingen Urlaub für das Zeltlagerl Seid beſorgt, daß eure Lehrlinge die Zelt⸗ lager mitmachen! Sie werden wieder mit doppelter Kraft an den Schraubſtock, an die Werkbank oder in's Büro zurückkehren! An ihrer Haltung, ihrer Geſundheit und ihrem Arbeitswillen werdet Ihr beſtimmt 17 Woche der Erholung anmerken! In ihnen lebt der Geiſt der Kameradſchaft! Einem rechten Meiſter muß neben der beruflichen Ertüch⸗ tigung zuerſt das geſundheitliche Wohl ſeiner Lehrlinge am Herzen liegen! In den nächſten Tagen geht den Be⸗ triebsführern und Handwerksmeiſtern ein Rundſchreiben des Bannes 249 zu, worin Alle aufgefordert werden, ihren Jungen Frei⸗ zeit für das Zeltlager zu geben! Es wird um deſſen genaueſte Beachtung gebeten. Bis da⸗ hin aber nochmals an Euch alle die herzliche Bitte der Jugend: Gebt den Lehrlingen Ur⸗ laub für das Zeltlager, ſie werden es euch zu danken wiſſen! Beachlenswertes Abkommen Die Zeltlager des Jungbannes 249„Odenwald“ Der Führer des Jungbannes 249 „Odenwald“, Stammführer Siebert, hat mit den Kreisſchulämtern der Kreiſe Bens⸗ heim, Heppenheim und Erbach über die Zelt⸗ lagerbeſchickung folgendes Abkommen ge⸗ troffen: Die Fähnlein gehen zuſammen ins Lager und nicht wie in anderen Jungbannen, in denen die Pimpfe getrennt ins Lager gehen. Die einzelnen Schulen haben alſo in acht Tagen ſämtliche Jungen auf dem Lager. Da⸗ durch wird erreicht, daß die HJ. ſich jeweils nur um die Beſchickung in wenigen Orten zu kümmern braucht, daß weiterhin die Gemein⸗ ſchaft in den einzelnen Fähnlein weſentlich geſtärkt wird, da ja die geſamte Einheit im Lager iſt. Zweitens wird in der Schule eine dauernde Störung während der ganzen Lager⸗ zeit durch das Fernbleiben einzelner Schüler verhindert. Vergeje beine Einzeichnung nicht jür's „Dankopfer der Nation“ täglich noch bis 22. Mai, Saarſtr. 15 eie Mittwoch, den 3. Juni, der erſter, bzw. letzter Ferientag iſt. Reichserziehungsminiſter über⸗ trägt dem NS.⸗Lehrerbund die po⸗ litiſche Schulung der geſamten Erzieherſchaft. Mit Genehmigung des Stellvertreters des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, vom 6. Mai 1936, wurde durch beſonderen Erlaß des Reichs⸗ und Preuß. Miniſters für Wiſſenſchaft und Erziehung und Volksbildung dem NS. Lehrerbund unter Führung des Hauptamtes für Erzieher der Reichsleitung der NSDAP. die national⸗ ſozialiſtiſch-politiſche Schulung der geſamten deutſchen Erzieherſchaft übertragen. Dieſelbe wird in engſter Zuſammenarbeit mit den Gauſchulungsämtern der Partei durchgeführt werden. Miet⸗Waſchtüche. Im Hauſe Adolf⸗ Hitlerſtraße 30, hier, hat Herr Ruppel, Inhaber der Wäſcherei und Miet⸗Waſchküche „Sonne“ aus Weinheim a. d. B. eine Miet⸗ Waſchküche eingerichtet. Somit iſt nun den Hausfrauen von Viernheim Gelegenheit ge⸗ boten, ſich den Waſchtag angenehmer zu ge⸗ ſtalten, wie es die Hausfrauen in den Nach⸗ barorten ſchon längſt erkannt haben.(Siehe Inſerat). Radfahrer und Unfälle. Von 100 Unfällen kommen in Deutſchland allein auf Radfahrer, die auf dem Wege von und zur Arbeit ſind, 53 Unfälle. Die Zahl der rad⸗ fahrenden Volksgenoſſen zur täglichen Ar⸗ beitsſtätte wird auf täglich 10 Millionen ge⸗ ſchätzt. Beilagen⸗Hinweis. Der heutigen Ausgabe liegt eine illuſtr. Beilage betr. Kathreiners Malzkaffee bei, den wir Kathreiners Malzkaffee bei, die wir empfehlen. +6—ͤ—— —— Vom Fußballſport Eine Pokalrunde! Einige Vereine von Mannheim und Lud⸗ wigshafen haben ſich dahin geeinigt, eine ein⸗ fache Pokalrunde auszutragen, in welcher jeder gegen jeden ſpielt und zwar ohne Rück- ſpiele. Derjenige Verein, welcher die meiſten Punkte erhält, iſt Pokalſieger und erhält einen von der ASz. geſtifteten Pokal. Dieſe Spiele V. Viernheim-JB. Laudenbach 3.0 Das für Samstag abend angeſetzte Spiel des hieſigen Turnvereins gegen Lampertheim in Lampertheim kam eines Mißverſtändniſſes wegen nicht zum Austrag.— Geſtern trat im Stadion an der Lorſcherſtraße der FV. Laudenbach zum fälligen Rückſpiel an und mußte mit einer 3:0⸗Niederlage wieder ab⸗ ziehen.— Vorher ſpielten die Jugendmann⸗ ſchaften beider Vereine, wo ebenfalls Viern⸗ gegangen. Der Bock kam aus einer Wald⸗ wieſe heraus, blieb einige Meter vor dem Mann ſtehen, um dann mit einem Sprung auf ihn loszugehen. Der Landwirt wich ihm jedoch aus, ſodaß das Tier ſein Ziel verfehlte. Er ließ ſich aber nicht beeirren und ging erneut auf den Mann los. Der Landwirt ergriff eine Hacke und verſetzte dem Rehbock einen Schlag, ſodaß er mit einer ſchweren Verletzung nieder⸗ ſtürzte. Später wurde der Rehbock nach Ver⸗ Aujruj des Brigadeführers 50, Freiherrn von Lindenfels, zum Dankopjer der Nation Deutſche Volksgenoſſen, Deutſcſhe Volksgenoſſinnen! ſind beſonders dazu angetan, um die jetzt ein⸗ heim tonangebend war. Die Jugendmann⸗ ſtändigung der Polizei und des Jagdpächters Am 22. Mai werden die Einzeichnungs⸗ ſetzende ſpielarme Zeit zu verbeſſern und die ſchaft des hieſigen Turnvereins zeigte geſtern abgeſchlachtet. liſten für das Danko b 150 9 a s 2 5 l. 1 pfer der Nation abge⸗ Privatſpiele, die an und für ſich wenig In⸗ wieder erneut ihr gutes Können. Wenn auch Doſſenheim. Die Ausſichten für die ſchloſſen. tereſſe finden, zugkräftiger zu geſtalten. An manchmal etwas ſchwache Momente an den diesjährige Kirſchenernte können im allge⸗ Dank der Opferfreudigkeit aller Volks⸗ den Spielen nehmen folgende Vereine teil: Tag traten, ſo wird dadurch die Geſamtlei⸗ meinen als mittelmäßig bezeichnet werden. genoſſen und dem ſelbſtloſen Einſatz der SA. Amicitia Viernheim ſtung nicht beeinträchtigt. Viernh. ſiegte 30. ere e e e e n 12955 Männer iſt im Bereich der Brigade 50 ſchon 08 Mannheim⸗Lindenhof W e b 9 N f eine beträchtliche Summe zuſammengekommen. Sportclub Käfertal A St dt 0 L 5 chen Behang. Aepfel, Birnen und Zwetſchen Deutſche! Denkt daran, daß durch dieſes SpVgg. Mundenheim us f un an laſſen nicht gerade beſonders viel erhoffen. Dankopfer vielen Volksgenoſſen geſunde und 03 Ludwigshafen Aus Mannheim Die Johannisbeeren, Stachelbeeren und Erd⸗ billige Wohnungen auf freiem deutſchen Bo⸗ ASV. Ludwigshafen 1e f 5 3 beeren ſtehen ſchön, und wenn keine weiteren den zur Verfügung geſtellt werden und an⸗ 0 Sc d Die Rheinbrücke erhält den Schäden mehr auftreten, dann kann die Ernte 5. F Ne 9 SC. Oppau Namen Schlageterbrücke. Am 26. nicht ſchlecht ausfallen dererſeits der Wirtſchaft neue Belebung und f FV. Rheingönnheim Mai 1936, zur 13. Wiederkehr des Todes⸗ Venen(250 Jahre Gymnaſium Arbeit gegeben wird. 5 Die Spiele nehmen ſofort ihren An⸗ tages Albert Leo Schlageters, wird die hei 1 e 41. Stellt Euch alle, wie am 29. März 1936 3 255; NN Bensheim.) Ein Feſt für ganz Bensheim und hinter den Fi eigt ihm, daß Ihr ihr ö fang. Die Sportvereinigung hat nun fol- Mannheimer Rheinbrücke den Namen Schla- den Odenwald wird die in den Tagen vom helfen i be Ames ber 1 3 Sni* ü J 1 1 N 5 1„ eres* gende Spiele auszutragen: 155 4 5 155 2 55 Dadurch 9 105 1. bis 3. Juni ſtattfindende Feier des 250 den. Unterſtützt ihn 8 E 1 Pan 0 21. Mai: Käfertal— Viernheim Schlageterdenkmal chage 1 0 27 fer Zeit jährigen Beſtehens des Gymnaſiums in Bens⸗ Glauben an das deutſche Volk. 24. Mai: Viernheim— Mundenheim 9 1 E heim erwartet, um der Feier beizuwohnen, D U Bri 50(Starkenb 31. Mai: 03 Ludwigsh.— Viernhei dufgeßtellt rid, die Keinverung an den e, die auch eine Aufführung der„Perſer“ von en e 1, Juni: ee e heim denhafte Leben und Sterben des badiſchen Aiſchylos bringen wird 9. gez.: von Lindenfels .* 8 Freiheitshelden auch in Mannheim gebührend n g a Brigadeführer. 5 As. de a wachgehalten. Zwei ſchlichte Bronze⸗Gedenk⸗ Lampertheim.(Spargelfeſt. Wie ee eee ede eee e iernheim tafeln werden am Todestag Schlageters an bereits früher gemeldet, feiert die Gemeinde f ö 7. Juni: Viernheim— 08 Mannheim der Mannheimer und der Ludwigshafener auch in dieſem Jahre ihr Spargelfeſt. Die was Wunderbares ſein, von dir geliebt zu 21. Juni: Rheingönnheim— Viernh. Seite der Rheinbrücke, und zwar an beiden Termine ſind nun feſtgelegt: es ſind als werden“, 3.„Im Salzkammergut, da kann 1 5. Tof. 8 8 a Am 14. Juni finden auf dem Wald⸗ Seiten über dem rechten Durchgang, ange⸗—Feſttage der 6, 7. 8., 11. und 14. Juni man gut luſtig ſein“, 4. Nach Salzburg kom⸗ portplatz die Spiele um die Ortsmeiſter⸗ bracht werden. Unter einem kunſtwoll ſtili⸗ auserſehen.„Die Vorbereitungen zu dieſem men alle wegen dem ſchönen Schnürlregen“ Faß im Fußball und bond al gan f den ſierten Hoheitszeichen tragen dieſe Tafeln die Feſte ſind in vollem Gange. 50 05 12 noch nicht wa was 0 lh urnverein ſtatt. Und am 28. Juni ſpielt Inſchrift:„Die Rheinbruͤcke— erbaut 1865 unde at ee Er en edi en Dane meiden ums die Ligamannſchaft gegen Union Böckingen in bis 1868—, erweitert und umgebaut 1930 Erſte Viernheimer— ufilmſchau! werden ſehr viele dieſes herrliche Stück be⸗ Böckingen. Wir erſehen alſo hieraus, daß alle bis 1935, erhält zur Erinnerung an den Hel⸗ Im weißen Nößl“ ſuchen, das für ein beſonders erſtklaſſiges Termine bis zur Spielſperre am 1. Juli dentod des Freiheitskämpfers den Namen 55 Filmwerk weit und breit bekannt iſt. Deshalb beſetzt ſind. Dieſe Spiele werden beſonders Schlageterbrücke.“ am Wolfgangſee wird gebeten, noch die heutige Montags⸗ Gelegenheit bieten, um auch den Nachwuchs⸗ Der Rhein fordert ein Opfer. Heute Montag letzter Tag! Vorſtellung unbedingt zu beſuchen. 81 ſpielern die Möglichkeit zu geben, ihre Kräfte Kaum hat die warme Jahreszeit und Wie überall 0 in Vi; Heute Montag letzter Tag d ten M t 1 m g. 0 ie überall, ſo wird auch in Viernheim des de 0 N e damit die Badeſaiſon eingeſetzt, da fordert auch mit größter Spannung die erfolgreichſte und 20 a i Inter ſchon wieder das Waſſer ſeine Opfer. Am ſchönſte Film⸗Revue„Im weißen Rößl“ er⸗ Wichtige Vorausſetzungen zur Ge⸗ 15 heimer Sportfreunde finden. Sonntagmittag ertrank im Rhein an der 05 die 3. 3. ihren 5 uch die währung einmaliger Kinderbeihilfen. Die we⸗ fin Entgegen den gemachten Mitteilungen Sandbank gegenüber der Mannheimer Rhein⸗ ganze Welt macht. Fürwahr: ein Tonfilm⸗ ſentlichſten Vorausſetzungen zur Gewährung de findet auch eine Runde der Jungligamann⸗ promenade ein aus Ludwigshafen ſtammender, Schlager größten Formats!— Das Tages⸗ von einmaligen Kinderbeihilfen ſind: 1. Die be ſchaften ſtatt. Hier beteiligen ſich: Der VfR. ſechs Jahre alter Junge. Der Junge war geſpräch und größter Erfolg überall da, wo Familie muß vier oder mehr zum elterlichen 8 Mannheim, Amicitia Viernheim, Spogg. offenbar an eine tiefe Stelle geraten und iſt, er ſtartet. Ein ungetrübter Quell der Heiter⸗ Haushalt gehörige Kinder, die das 16. Le⸗ def Sandhofen, Plankſtadt und Brühl. Das erſte da er des Schwimmens unkundig war, abge⸗ keit, der Freude und des Humors! Muſik, bensjahr noch nicht vollendet haben, umfaſſen. pit Spiel hat die Viernheimer Jungligamann⸗ ſackt. Man verſtändigte die Rheinpolizei Lud⸗ Fröhlichkeit, Temperament und Spannung 2. Der zum Unterhalt der Kinder Verpflich⸗ 9 ſchaft am kommenden Sonntag, 21. Mai, wigshafen, die ſich mit ihrem Boot unter Ver⸗ verbinden ſich zur erfolgreichſten Tonfilm tete darf nach ſeinen gegenwärtigen Ein⸗ örl gegen Plankſtadt in Plankſtadt auszutragen. wendung von zwei Suchankern an die Suche Revue. Mit Chriſtl Mardayn, Hermann kommens⸗ und Vermögensverhältniſſe nicht 907 Die bevorſtehenden Ortsmeiſterſchaften machte. Erſt nach 1 Stunden konnte die Thimig, Fritz Odemar, Theo Lingen und in der Lage ſein, die Gegenſtände, die zu an⸗ u 0 und auch die beginnende Pokalrunde erfordern Leiche des Jungen desert werden. Annie Markart.— Schmiſſige Muſik, um⸗ e Einrichtung 5 Haushalts erfor⸗ me es, 51.. 3 9 e 8 beit G stuſ ſchmeichelnde 0 7 5 0 0 derlich ſind, aus eigenen Mitteln zu beſchaffen. 1 werden. Aus dieſem Grunde findet am Mitt⸗ rheiligen.(Ein angriffsluſtiger mütige Stimmung und prächtige Laune, ſodaß Ter 3. woch, den 20. Mai, abends halb 9 Uhr, Rehbock.— Einen Landwirt angegriffen.— über all die luſtigen Erlebniſſe Tränen ge⸗ Lell Ludmg Kr afegf, Wee N im Vereinshaus eine Spielerverſammlung Das unrühmliche Ende des Tieres.) Bei lacht werden. Waſchechter Schuhplattler wird Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ 8 ſtatt, zu welcher alle aktiven Fußballer, Feldarbeiten in der Nähe des Waldes in der hier getanzt. Handfeſter und echter Humor einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. 8 Handballer, Jugendſpieler ſowie Alte Herren Täubcheshöhle wurde in den Vormittags⸗ aus dem Salzkammergut gibt es hier zu ſehen. e e Deere 0 10 eingeladen ſind. Es wird vollzähliges Er ſtunden des Freitags ein hieſiger Landwirt Und zu hören gibt es erſt recht viel: 1.„Im Wen n. 88 155 1 5 geit 2 10 ſch erwartet. von einem ungefähr dreijährigen Rehbock an⸗ weißen Rößl am Wolfgangſee“, 2.„Es muß Anzeigenpreisliſte Nr 5 gültig. a *((.. ˙ ˙ JA ³˙ w wm 0.. MMꝓꝓꝶ/ꝶ!! y y]]]¶mͥ᷑ꝗð̃ꝗ. 0 2 at a eigen Rs! III Wollganglee gentung! Dieser entzückende Tonfimschlager heute montag nochmals 10 1 Diese Flim-Ravue muß man gesehen haben. Nieht versäumen! 21 5 f Amtliche b baue 10 Belannt 00 dsschätts-Emniehlung gongen-Slangen 5 ekann machung D url. Einwohnerschaft von Viern- 5 l 85 Betr.: Verſteigerung von Gemeindegelände d Lei densearne we t 10 Aung 8 5 Fg pes Stüc an ben . eſte ö e. 8 r Die Grasverſteigerung von den gemein⸗ 8„ 94 5 936 ſomalen- IU Nosenplanle Aan heitlichen Gräben iſt mit Ausnahme der Loſe eee Ee schon welßgeſchlt. 2 K s SE 8 7 FN geſchält und geſpitzt. ö d, 1 bis 25 des Bannholzgrabens ge⸗ Mieli-Waschkuche 3 ich tenſtangen zu man schliefßt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. 1 de Die; 8 4 5 1 j allen Zwecken. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang 1 05 1 Loſe* 4 und 17 bis 25 des e und bitte um geneigten Rolz Homm.- Löwen“ sofort angenehm auffallen. 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Antrag⸗ PRINTZ n ſtellung bei uns iſt zwecklos. e e e Jule Heller 0 Viernheim, den 14. Mai 1936 Aüchen Annahmeſtelen—ʃʃ i 4 8 8 Viernheim: 1 ich Der Bürgermeiſter: in allen Arten Nik. Brechtel 4. det Bechtel Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Am Mittwoch, den 20. Mai, abends 8.30 Uhr findet im Vereinshaus eine Spielerverſammlung ſtatt, wozu alle aktiven Fuß⸗ und Handballer, Jugend⸗ und AH.⸗ Spieler freundlichſt eingeladen ſind. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand NS⸗Bauernſchaft Heute Montag von 6.30 8 Uhr müſſen die Bahn⸗ Fahrkarten nach Frankfurt in der Milchzentrale abgeholt werden. Preis Weinheim— Frankfurt 1.30 mit der OEG. nach Weinheim ebenfalls 75% Er⸗ mäßigung. eingetroffen 5 7 Mannheim Qu 5, 17/19 5 5 dun: s j Wer täglich lieſt sein 2 e liest vorher den An- gien Ed Winkler, Adolf zeigenteil der 5 f Heimatblatt 12 2 Ulernhelmer in ale Men stets Anschub nal* 8 Glucke vVolnszenung ir Aft üen Ladenhüter nn. mit Kücken ehe Sie ihre Einkäufe be- er Ill zu seiner Hunuscnall spricht der Wa 2 LI 2 e J h,, . l, e, e,.,. 1 Ztr. Steck- 8 sorgt. Sie weiß in diesem Martottein Ln dwigſtr. 5 glatte befinden sich stets hat abzugeben. Ohne Werbung gute Bezugsquellen. Adolf Hitler⸗ ſtraße 511fein Erfolg!