f ihn lll mit Mini 135 ug, lenz eichs⸗ 10 doun⸗ = 9 ſein 2 15 E ten a 19 en — — N Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſſcheinungswen e: LTäglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. reis: Ins Haus gebracht Bezugs oſt monatlich durch die Nummer 118 S Freitag ternheimer zeilu Verkündigungsblatt der NS AN. Mernheim L den 22. Mai 1936 „I Treue und Dankbarkeit“ Wilhelm Guſtloffs letzte Jahrt— nächlliche Beſtallung im heldenhain des Schwerin, 21. Mai. Am Vorabend des Himmelfahrtstages war Schwerin Schauplatz einer ernſten Feier. Zu nächtlicher Stunde wurden die ſterblichen Ueberreſte des im Fe⸗ bruar d. J. durch jüdiſche Mörderhand gefalle⸗ nen Landesgruppenleiters der Schweiz, Wil⸗ helm Guſtloff, zur letzten Ruheſtätte im Ehrenhain im Schloßgarten überführt. Ein ſchlichtes Poſtament ſteht an der Stätte, wo der tote Held ſeine letzte Ruhe finden ſoll. Leuchtend rot überdeckt das Hakenkreuzbanner den Sockel. Ein kleines Gewölbe iſt bereitet, die Urne Wilhelm Guſtloffs zu bergen. Ein Teppich von Tannengrün liegt vor dem ſtillen Platz. Zwei Pylonen ragen in den nächtlichen Maienhimmel mit flackerndem Schein. Gegen 21.30 Uhr wird die Urne Wilhelm Guſtloffs von politiſchen Leitern aus dem Schweriner Krematorium des ſtädtiſchen Fried⸗ hofs im Kraftwagen zur letzten Ruheſtätte in den Schloßgarten gebracht. Zahlreiche Kränze entbieten dem Toten den letzten Gruß.„In Treue und Dankbarkeit“ lautet die Aufſchrift des Lorbeerkranzes der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP.„Die reichsdeutſche Jugend in der Welt grüßt ihren Kameraden Wilhelm Guſtloff“ iſt die Schlei⸗ fenaufſchrift des von den Jugendorganiſationen geſpendeten Kranzes. In ernſtem Schweigen geht der Zug die An⸗ höhe zur Begräbnisſtätte hinauf. Neben dem Leichenwagen ſchreiten SA⸗Kameraden Wilhelm Guſtloffs als Fackelträger. Vor der Anhöhe des Haines angelangt, übernehmen vier poli⸗ tiſche Leiter die Urne und tragen ſie zur Grab⸗ ſtätte empor. Auf dem von der Fahne des neuen Deutſchland geſchmückten Sockel ſtehen jetzt die ſterblichen Ueberreſte Wilhelm Guſt⸗ loffs. Im großen Halbrund formieren ſich die SA⸗Männer und halten die ſtumme Fackel⸗ wacht. In roter Flammenglut leuchten die Pylonen. Die Totenwache zieht auf. Die letzte Stunde vor Beginn der Beiſet⸗ zungsfeierlichkeiten iſt gekommen. Das Rund des Ehrenfriedhofes füllt ſich mit Männern der Partei und ihrer Gliederungen. Ehrenforma⸗ tionen marſchieren auf. Es iſt bald Mitter⸗ nacht. Aus der Ferne klingt durch den nächt⸗ lichen Wald der Trommelwirbel des Trauer⸗ marſches. Näher und näher kommen die dumpfen Rhythmen, bis punkt 24 Uhr der Trauerzug den Ehrenplatz betritt, an der Spitze Gauleiter Bohle, der Leiter der Aus⸗ landsorganiſation, ſowie Gauleiter und Reichs⸗ ſtatthalter Friedrich Hildebrandt. Ihm folgen die Angehörigen Wilhelm Guſtloffs. Un⸗ ter den weiteren Trauergäſten ſieht man eine größere Abordnung der Auslandsorganiſation, Vertreter der Schweizer Parteigenoſſen, ferner den Landesgruppenleiter von Guatemala, Ko⸗ lumbien und Portugal. Aus dem Gau Meck⸗ lenburg⸗Lübeck waren erſchienen ſämtliche An⸗ gehörige der Gauleitung und Regierung, ſowie Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommu⸗ nalbehörden. Von Fackelträgern flankiert, begibt ſich der Trauerzug in die Mitte des Ehrenhains und nimmt vor der Urne Aufſtellung. Wi⸗ aus gedämpfter Ferne ertönten die Klänge des Walhall⸗Motivs. Dann tritt der Gauſchulungsleiter Roh de vor die Verſammelten und verlieſt in feierlicher Sprache folgende Urkunde: „In dieſer Urne ſind die ſterblichen Ueberreſte des Landesgruppenleiters in der Schweiz der Auslandsorganiſation der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗ Partei, Pg. Wilhelm Guſtloff, beige⸗ ſetzt. Am 4. Februar 1936 feige von jüdiſcher Mörderhand in Davos getötet, wurde er unter größter Anteilnahme des geſamten deutſchen Volkes aus der Schweiz in ſeine Heimat nach Schwerin überführt. Der Führer und Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler und die deutſche Reichs⸗ regierung gaben dieſem erſten Blutzeu⸗ gen der Auslandsorganiſation das Geleit. Unter der Hakenkreuzfahne gekämpft und gelitten, für dieſe Fahne und ihre Idee ſein Leben gegeben, wird ſein Tod ſpäteren Generationen ein Vermächtnis ſein, das ewig in der Geſchichte des deutſchen Vol⸗ kes bleibt.— Schwerin, im Februar 1936. (gez.): Friedrich Hildebrandt, Gauleiter der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Ar⸗ beiter⸗Partei Mecklenburg⸗Lübeck.“ Eine zweite Urkunde verlieſt Amtsleiter der Auslandsorganiſation Ehrich „Dieſe Urne enthält die Aſche des Lan⸗ desgruppenleiters Schweiz der Auslands⸗ organiſation der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗Partei, Pg. Wilhelm Guſtloff, der am 4. Februar 1936 einem feigen jüdiſchen Meuchelmörder in Davos zum Opfer fiel. Seine Ueberführung von Davos in ſeine Heimat Schwerin fand un⸗ ter Beteiligung des ganzen deutſchen Vol⸗ kes ſtatt. Der Führer und Kanzler des deutſchen Volkes und Reiches Adolf Hit⸗ ler, ſowie die Führerſchaft der Partei, des Staates und der Wehrmacht gaben dem erſten Blutopfer der auslandsdeutſchen Nationalſozialiſten das Geleit. Die Deut⸗ ſchen in aller Welt fanden ſich zum An⸗ denken an Wilhelm Guſtloff in national⸗ Gaues Mecklenburg-Lübeck ſozialiſtiſcher Treue zuſammen. Wilhelm Guſtloff fiel im Kampf für ein national⸗ ſozialiſtiſches Auslandsdeutſchtum und für das Anſehen des Dritten Deutſchen Rei⸗ ches. Sein Tod iſt den Deutſchen drau⸗ ßen eine ewige Verpflichtung, jetzt und zu allen Zeiten treu dem Führer und dem deutſchen Volk zu dienen.— Berlin, im Februar 1936.(gez.): Ernſt Wilhelm Bohle, der Gauleiter der Auslandsorgani⸗ ſation der Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiter-Partei.“ Nach dieſem feierlichen Akt tritt Gauleiter Bohle vor die Urne und ruft ſeinem toten Kameraden einen kurzen Nachruf über das Grab:„Die Fahne muß und wird ſtehen, wenn der Mann auch fällt.“ Mit dieſen Worten Guſtloffs, die er kurze Zeit vor ſeinem Tode ſchrieb, beginnt Gauleiter Bohle und ſchließt mit dem Gelöbnis ihm nachzueifern und weiterzu⸗ kämpfen für Adolf Hitler und ſein Reich. Die Fahnen ſenken ſich zu Ehren des Toten. Das Lied vom guten Kameraden klingt auf ſowie das Horſt Weſſel⸗Lied. In ſtummer Ergrif⸗ fenheit grüßen die Teilnehmer mit erhobener Rechten den Toten. Amtsleiter der Auslands⸗ organiſation verſenken die Urne in der ſteiner⸗ nen Gruft. An dieſer Stelle wird ein zum Denkmal gehauener Findling aus ſchwediſchem Granit errichtet werden, um ſpäteren Genera⸗ tionen das Heldentum zu künden dieſes natio⸗ nalſozialiſtiſchen Freiheitskämpfers, der den Opfertod ſtarb für das neue Deutſchland. Außenpolil. Beralung bei Leon Blum NMaliens Wiedergewinnung für die Juſammenarbeit gefordert Paris, 21. Mai. Die Unterrichtung des künftigen Miniſterpräſidenten Leon Blum durch Sarraut und Paul⸗Boncour über die außenpolitiſche Lage nimmt die Preſſe zum Anlaß, ſich mit den Fragen zu befaſſen, die augenſcheinlich Gegenſtand der Beratungen zwiſchen den drei Politikern ge⸗ weſen ſind: die Zukunft Abeſſiniens. die engliſch⸗italieniſche Spannung, die Ratsſitzung vom 16. Juni und die Lage im Rheinland. Den Morgenblättern iſt zu entnehmen, daß eine Entſcheidung zwiſchen den drei beteilig⸗ ten Politikern nicht verabredtet wurde, daß vielmehr das zur Zeit geſchäftsführende Ka⸗ binett ſich bemühen werde, ſeine Nachfolger in außenpolitiſcher Hinſicht nicht zu binden, wobl! aber, ſeine Aufgabe vorzubereiten durch Fühlungnahme mit London und dann mit Rom. Der Außenpolitiker des„Petit Pariſien“ erklärt, Frankreich und England ſeien gleich⸗ mäßig an einer Beendigung der täglich ſich verſtärkenden engliſch⸗italieniſchen Spannung intereſſiert. Wenn noch keine Entſcheidung ge⸗ troffen werden könnte, ſollte man wenigſtens die Möglichkeit für eine Regelung erkunden. Nicht erſt am Vorabend des 16. Juni, ſondern gerade ietzt müſſen Paris und London und Rom ſich über eine für alle ehrenvolle Weiſe der Beilegung des afrikaniſchen Streits klar werden, ſowie über die Abſichten Italiens zu einer europäiſchen Zuſammenarbeit. Andern⸗ falls würde Italien nicht im Völkerbund bleiben, und die Möglichkeit berge große Ge⸗ fahren. Der„Excelſior“ mahnt ebenfalls zu einer ſchnellen Einigung. Jeder Tag, der ver⸗ ſtreiche, ſtärke die Stellung Deutſchlands und verſchärfe die engliſch⸗ italieniſche Spannung. Wenn ein Schritt erforderlich ſei, um Ita⸗ lien zu einer richtigeren Auffaſſung von ſei⸗ nen Pflichten Europa und dem Frieden ge⸗ genüber zu bringen, ſo dürfte dieſer Schritt von Frankreich nur in vollem Einvernehmen mit England getan werden. Auch der„Matin“ fordert eine ſofortige Fühlungnahme zwiſchen den intereſſierten Kanzleien, um zu verhindern, daß am 16. Juni in Genf ſich die Fehler der letzten Völ⸗ kerbundsratsſitzung wiederholten. Paul⸗Bon⸗ cour habe Léon Blum genau auseinander⸗ geſetzt, welche Bedeutung er der Mitarbeit Italiens in Europa beimeſſe, und warum Italien andererſeits ſich wegen der Beibe⸗ haltung der Sanktionen zurückhalte. Der „Matin“ rechnet damit, daß man verſuchen werde, eine engl.⸗franz. Einigrung über die ſchwebenden Fragen zu erzielen. um dann einen Schritt in Rom zu unternehmen, um die italieniſche Regierung zu veranlaſſen, Ver⸗ ſicherungen über ihre Mitarbeit in Europa abzugeben. Gegebenenfalls würde man ohne Preisgabe der internationalen Rechtsgrund⸗ ſätze eine Aufhebung der Sanktionen ins Auge faſſen Das„Petit Journal“ hält die Füh⸗ lungnahme. die die franzöſiſche Regierung und insbeſondere Paul⸗Boncour mit London ver⸗ ſuchen werde, für keine leichte Aufgabe wegen der beſonderen Stellung des gegenwärtigen franzöſiſchen Kabinetts und wegen der Unent⸗ ſchloſſenheit Englands in der Sanktionsfrage. „Echo de Paris“ klagt über die Schä⸗ den, die der diplomatiſchen Betätigung Frank⸗ reichs aus dem Uebergangszuſtand entſtünden. Paul⸗Boncour wolle ſo ſchnell wie möglich mit England verhandeln. Aber man glaube zu wiſſen, daß Léon Blum ſich in keiner Weiſe binden wolle. Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg, im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Agrarrecht als Beiſpiel völliſcher Rechtsgeſtaltung Der Deutſche Juriſtentag in Leipzig hat nicht nur rein äußerlich durch die Umbenen⸗ nung des„Bundes nationalſozialiſtiſcher deut⸗ ſcher Juriſten“ in„Nationalſozialiſtiſcher Rechtswahrerbund“ den Willen zur Weiter⸗ arbeit im Sinne wahrer Gemeinſchaftsbildung zum Ausdruck gebracht. Auch ſeine zahlreichen Einzelberatungen, wie etwa„Raſſe und Volk“, „Recht und Gemeinſchaft“,„Partei und Staat“ atmeten dieſen Geiſt. Eine weit über den Rahmen derartiger Spe⸗ zialberatung hinausgehende Bedeutung er⸗ langte aber die Vortragsreihe„Das Recht in der Wirtſchaft“. Hier konnte man die erfreuliche Tatſache feſtſtellen, daß die man⸗ nigfachen Arbeiten, die insbeſondere der Reichs⸗ nährſtand für die Ausbildung eines Wirtſchafts⸗ Für den Werbelag des deulſchen Luflſporls Am 23. und 24. Mai, dem Werbe⸗ und Sam⸗ meltag des deutſchen Luftſportes, werden im ganzen Reiche dieſe beiden geſchmackvollen Ab⸗ zeichen verkauft.(Preſſephoto, K.) rechts auf arteigener Grundlage geleiſtet hat, durchaus über den Kreis der unmittelbar Be⸗ teiligten auf Verſtändnis ſtoßen und als be⸗ ſonders wertvoll für die praktiſche Rückführung unſerer Rechtspflege auf germaniſch⸗ rechtliche Grundlagen angeſehen werden. So fiel der Vortrag„Von der Gewerbefreiheit zur geord⸗ neten Wirtſchaft“ von Stabshauptabteilungs⸗ leiter Dr. Merkel auf beſonders fruchtbaren Boden. Er bildete zuſammen mit den Vor⸗ trägen von Prof. Dr. Gieſecke über„Das Recht des wirtſchaftlichen Betriebes“ und von Reichs⸗ gruppenwalter Dr. Mönckmeier über„Grund⸗ züge der neuen Sozial⸗ und Wirtſchaftsord⸗ nung“ ein geſchloſſenes Ganzes, das die künf⸗ tige Entwicklungsrichtung eines arteigenen Wirtſchaftsrechtes klar erkennen ließ. Dies Wirtſchaftsrecht wird durch die Geſtaltung un⸗ ſeres wirtſchaftlichen Lebens aus dem Geiſte der Gemeinſchaft beſtimmt. An die Stelle der im liberalen Wirtſchafts⸗ ſyſtem vorhandenen zügelloſen Betriebsfreiheit, Verkehrsfreiheit, Wettbewerbsfreiheit und Marktfreiheit iſt auf dem Gebiete der Ernäh⸗ rungswirtſchaft, deren rechtliche Organiſation gerade von den außerhalb des Reichsnährſtan⸗ des ſtehenden Rechtswahrern als Vorbild einer deutſchrechtlichen Entwicklung im national⸗ ſozialiſtiſchen Sinne hingeſtellt wurde, eine Neugeſtaltung nach öffentlichen Ordnungs⸗ — Freilag, den 22. Mai 1936 geſichtspunkten erfolgt. Dabei ſteht im Mit⸗ telpunkt die vom Reichsnährſtand durchgeführte Marktordnung, die Markt⸗ und Preispolitik ſo⸗ wie Markt⸗ und Preisordnung einheitlich zu⸗ ſammenſchaut und zuſammengeſtaltet, und un⸗ ter Berückſichtigung der volkswirtſchaftlichen Erforderniſſe lenken will. Schon jetzt läßt ſich an zahlreichen Beiſpielen feſtſtellen, daß dieſer Ordnungsgedanke, der bisher in ſeiner gemein⸗ wirtſchaftlichen Ausrichtung außer im Reichsnährſtand in ſtärkerem Umfange in der Verkehrswirtſchaft zu fin⸗ den war, ſich mehr und mehr auf allen Lebensgebieten Bahn bricht. Das von der nationalſozialiſtiſchen Rechts⸗ ſchöpfung angeſtrebte Wirtſchaftsrecht verſucht die gemeinſamen Ordnungsgedanken in allen einzelnen Wirtſchaftsgebieten herauszufinden und dann ein zuſammenfaſſendes Recht der Wirtſchaftsverfaſſung, der Betriebs-, Leiſtungs⸗ und Wettbewerbsordnung zu ſchaffen. Auf Grund dieſer Auffaſſung wies Prof. Dr. Gieſecke darauf hin, daß es heute auch im Pirtſchaftsrecht keine Begriffsbeſtimmung über die Rechtsverhältniſſe des Betriebs mehr geben könne, die nicht feſtſtellt, Betrieb iſt Be⸗ triebsgemeinſchaft. Der Gedanke der Betriebsgemeinſchaft wirkt nach innen und außen. Danach erſcheint es uns heute uner⸗ träglich, daß die Konzernbildung oder die Quotenübertragung im Kartell zur Stillegung führen kann, bei der zwar der Unternehmer eine Entſchädigung erhält, die Gefolgſchaft aber arbeitslos wird. Von den Ausführungen Dr. Mönckmeiers, der ſich mehrfach eingehend mit dem Aufbau und den günſtigen Wirkungen der vom Reichsnährſtand getragenen Rechtsentwicklung beſchäftigte, kön⸗ nen hier nur die wichtigſten Grundgedanken herausgegriffen werden. Es folgert aus der Tatſache, daß durch den Umbruch des Rechts⸗ denkens unſerer Zeit die Geſetzgebungsmaſchi⸗ nerie mit dem im raſchen Fluß befindlichen ſozialen Geſchehen nicht mehr Schritt halten kann, die Verpflichtung für den Rechtswahrer unſerer Zeit, die beſtehende Lücke durch den Ein⸗ ſatz der eigenen Perſon zu ſchließen. Er wies ausdrücklich darauf hin, daß beim Aufbau der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft der organiſatoriſche Aufbau zwar von dem des Reichsnährſtandes in der äußeren Form abwei⸗ chen könne, der innere Gehalt des Ordnungs⸗ gefüges müſſe aber bei beiden der gleiche ſein. Dies gilt um ſo mehr, als die im Rahmen der Marktordnung gebildeten Zweck⸗ und Leiſtungs⸗ gemeinſchaften des Reichsnährſtandes die Wirk⸗ ſamkeit liberaler Marktgeſetze und individuali⸗ ſtiſchen Erwerbsſtrebens wenn nicht völlig auf⸗ gehoben, ſo doch ganz erheblich eingeſchränkt und damit zur volkswirtſchaftlichen Leiſtungsſteige⸗ rung merklich beigetragen haben. Wurden bei den wirtſchaftsrechtlichen Bera⸗ tungen in erſter Linie die Wirkungen der Marktordnung unterſucht, ſo fanden die Bera⸗ tungen des eigentlichen Bauern⸗ und Boden⸗ rechts nicht minder ſtärkſte Anteilnahme. Hier zeigte Stabshauptabteilungsleiter Dr. Buſſe in ſeinem Vortrag über„Die Rechtſprechung der Anerbenbehörde, das Beiſpiel einer völkiſchen Rechtspflege“, wie eine Geſetzgebung nach Art des Reichserbhofgeſetzes der Rechtsfindung durch die Gerichte ganz neue Aufgaben ſtellt, dadurch entwickelt ſich die Eigenart der bäuerlichen Gerichte, deren Arbeit über das Bauernrecht hinaus für die geſamte Recht⸗ ſprechung beiſpielgebend wirkt. Dieſe Ausführungen berührten ſich mit dem Vortrag von Notar Schieck über„Volks⸗ gemeinſchaft im Spiegel des deutſchen Boden⸗ rechts“. Er hob insbeſondere die Weisheit und Größe des nationalſozialiſtiſchen Geſetzgebers hervor, der ſich nicht auf der ganzen Linie und in einer allzu raſchen Abkehr von Früherem löſt und völlig Neues ſchafft. Die Betrachtung des Bodenrechts würde vom nationalſozialiſtiſchen Standpunkt aus geſehen unvollſtändig ſein, wenn die bevölkerungspolitiſchen Wirkungen derart umfaſſender Geſetze unerörtert blieben. Gegenüber früheren, ähnlichen Tagungen in der Syſtemzeit muß es als ein beſonders erfreuli⸗ cher Fortſchritt angeſehen werden, daß heute auch bei derartigen Fachtagungen die außerhalb des eigentlichen Fachgegenſtandes liegenden, für die völkiſche Geſamtentwicklulng aber beſonders wichtigen Fragengebiete mitunterſucht werden. Der diesjährige deutſche Juriſtentag hat gerade am Beiſpiel der Behandlung agrarrechtlicher Fragen gezeigt, daß die nationalſozialiſtiſchen Rechtswahrer ihre Aufgabe nicht auf die Ent⸗ wicklung formaljuriſtiſcher Beſtimmungen be⸗ ſchränken, ſondern auf eine kraftvolle, völkiſche Rechtentwicklung hinarbeiten. BEE ĩ˙·˙wꝛͥ y d Bodenfröſte in Schleſien Breslau, 20. Mai. In den trockenen, ſich tagsüber raſch erwärmenden Luftmaſſen, die ſeit Beginn der Woche der Woche aus den arttiſchen Gebieten nach Mitteleuropa gelan⸗ gen, verliefen die letzten Nächte auch in Schle⸗ ſien ſehr kalt. In der Nacht zum Mittwoch ſank die Temperatur bis in die Nähe des Ge⸗ frierpunktes ab. Stellenweiſe wurden ſogar Bodenfröſte beobachtet. So meldet Bres⸗ lau⸗Krietern dicht über dem Boden eine Tem⸗ peratur von minus 0,5 Grad, Bad Landeck von minus 0,6 und Groß⸗Iſer von minus 4 Grad. Im Erlebnis der Lichlenberger 9J-Jeierſtunde der Reichs bauernführer ſpricht bei der Erſtaufführung des 93.-Feier ſpiels„Pflug und schwer“ von haus Fall Schloß Lichtenberg im Odenwald hatte am Mittwoch ſeinen großen Tag, dem eine HJ. Kundgebung mit Feierſpiel und Rede des Reichsbauernführers ein eindrucksvolles Ge⸗ präge gaben. Dieſe Feierſtunde, geboren und geſtaltet aus den ewigen Werten unſeres Volkstums, bleibt jedem, der ſie erlebt hat, unvergeßlich, beſonders der Hitler-Jugend ſelbſt, die aus weitem Umkreis mit ihren ſämtlichen Gliederungen gekommen war und mitwirkend in ihrem Mittelpunkt ſtand. Am Spätnachmittag des Kundgebungstages waren auch etwa 150 Kameraden der Hitler⸗ Jugend und des Jungvolks, die der Bann und Jungbann 118 aus den Kreiſen Worms und Alzey geſtellt hatten in den Odenwald ge⸗ fahren. Auf der ſagenumwobenen Nibelun⸗ genſtraße ging es zunächſt durch den Lorſcher Wald bis Bensheim, dann über Auerbach, Brandau nach Niedernhauſen am Fuße des Lichtenberges. Im lieblichen Wechſel ihrer Wälder, Ackerfluren und blumenüberſäten Wieſen zogen die Odenwaldhöhen und Täler unterwegs an den Augen der Fahrtteilnehmer vorüber. Vereinzelt blühen hier noch Apfel⸗ bäume, Flieder und Schneebällchen, auf den Wieſen wird ſchon das erſte Grünfutter ge⸗ ſchnitten. Bei der Ankunft in Niedernhauſen iſt ſchon alles zum feſtlichen Empfang gerüſtet, Haken⸗ kreuzfahnen flattern in allen Straßen, die Gliederungen der Bewegung ſtehen Spalier, SS. ſperrt ab, die ganze Bevölkerung iſt auf den Beinen. Die Straße zum Schloß weiter oben iſt von HJ. flankiert. Vom Bollwerk, dem älteſten Teil des Schloſſes grüßen die Fahnen der Jugend. Auch das neue Schloß hat auf ſeinen Dächern Flaggen geſetzt. Dieſe im Renaiſ⸗ ſanceſtil erbaute Anlage umſchließt in drei Geſchoſſen aufragend hufeiſenförmig einen nach vorn offenen Hof. Der Flügel zur Rech⸗ ten ſpringt nicht ſo weit vor, wie der zur Lin⸗ ken, an ihn ſchließt ſich nach vorn die große etwa mannshohe, heute mit Gras bewachſene, Terraſſe an, mit herrlicher Ausſicht über die zinnengekrönten Mauerwege und den Schloß⸗ park. Sie iſt mit dem weiten bewölkten Him⸗ mel als Hintergrund und den Parkbäumen als Kuliſſe eine großartige Naturbühne, der en Platz für ein geſchichtliches Feier⸗ ſpiel. Im Schloßhof haben geſtaffelt Hitler⸗ Jugend, BdM. und Jungvolk Aufſtellung ge⸗ nommen, weiter ſind anweſend Abordnungen der SS., SA., der Politiſchen Leitung und des Reichsnährſtandes. Langſam verſinkt die Tageshelle, die ſpalierbildende HJ. entzündet die Fackeln, die Gefolgſchafts⸗ und Bannfah⸗ nen der HJ. ziehen ein und ihre Träger nehmen am Rand der halbkreisförmig ab⸗ ſchließenden Terraſſe Aufſtellung. Im Hald⸗ dunkel liegt der Schloßhof mit ſeinen Giebeln und Erkern, im milden Scheinwerferlicht die Bühne, ein weihevoll feſtliches Bild. Von weither künden hellſchmetternde Fan⸗ faren die Ankunft des Reichsbauernführers, begleitet vom Gauleiter, die Fackeln verlöſchen und nach Abſchreiten der Ehrenformationen betritt er den Hof durch das innere Schloß⸗ tor. Die dort aufgeſtellten Fanfarenbläſer fallen ein, dumpf rollen wie Begrüßungsſal⸗ ven die Landsknechtstrommeln der Pimpfe. Oberbannführer Bofinger, vom Stabe der Reichsjugendführung, begrüßt den Reichsbauernführer, und dankt ihm da⸗ für, daß er mit ſeiner Anweſenheit die Ver⸗ bundenheit der deutſchen Führer mit dem jüngſten Teil des Volkes, der deutſchen Ju⸗ gend, bekunde, die damit das größte Erlebnis hat, das ſie ſich überhaupt wünſchen kann. Er betonte die bauerngeſchichtliche Vergangenheit des deutſchen Volkes, die dieſes zu außer⸗ ordentlichen Leiſtungen befähigt habe. Zu dieſer Geſchichte bekenne ſich auch die deutſche Jugend mit ihren Prinzipien der Leiſtung, der Treue, Tapferkeit und Ehre. Im Dunkel liegt die Bühne als das Lied: „Nun laßt die Fahnen fliegen in das große Morgenrot... aufklingt. Dann hebt das Feierſpiel der HJ.„Pflug und Schwert“ vom Leiter der Abt. Preſſe und Propaganda des Gebietes 13 der HJ., Heſſen⸗Naſſau, Un⸗ terbannführer Hans Falk, geſchrieben, an. Die Rolle des Chroniſten, der in dieſem Spiel, der Wiederaufbau von Addis Abeba Graziani Slellverlreler Badoglios Addis Abeba, 21. Mai. Marſchall Gra⸗ ziani traf am Mittwoch in Addis Abeba ein und hatte eine längere Unterredung mit dem Vizekönig. Dieſer reiſt am Donnerstag zu einem Erholungsurlaub nach Italien. Wäh⸗ rend der Zeit ſeiner Abweſenheit wird Gra⸗ ziani mit dem Titel eines Regenten die Vertretung des Vizekönigs übernehmen. Die Stadt bietet immer noch das Bild der Zerſtörung, und langſam beginnt wieder der Verkehr und das Geſchäftsleben. Von den einſtigen hunderttauſend Einwohnern ſind kaum ein Zehntel in der Stadt geblieben. Die Bewohner beginnen ihr anfängliches Miß⸗ trauen zu überwinden und namentlich die von den Italienern getroffenen ſanitären Maß⸗ nahmen zu ſchätzen. Trotz der Vernichtung faſt ſämtlicher Krankenhäuſer bei der Aufſtandsbe⸗ wegung hat der Sanitätsdienſt in notdürftig hergerichteten Hoſpitälern viele Europäer und Eingeborene behandeln können. Inzwiſchen iſt die Geſundheitspflege weiter ausgebaut wor⸗ den und wird von den Eingeborenen ſtark in Anſpruch genommen. Allgemein kann man ſagen, daß der Geſundheitsbefund der Bevölke⸗ rung verhältnismäßig günſtig iſt. Inzwiſchen haben die Italiener die Aufbau⸗ arbeit der Stadt in Angriff genommen, die je⸗ doch dadurch verzögert wird, daß nach beſtimm⸗ ten, bereits vorliegenden Plänen verfahren werden ſoll, die aber erſt von Rom ge⸗ nehmigt werden müſſen. Die bevor⸗ ſtehende Reiſe des Gouverneurs von Addis Abeba, Bottai, ſoll mit der Genehmigung dieſer Pläne zuſammenhängen. Selbſtverſtändlich ſtehen die Einwohner noch immer unter den Einwirkungen der vergan⸗ genen tragiſchen Tage des Aufruhrs und der Plünderung, ſo daß Gerüchte, die, wie von italieniſcher Seite erklärt wird, aus nicht ganz unintereſſierter Quelle zu ſtammen ſcheinen, lebhaft erörtert werden. Dieſe Gerüchte ſpre⸗ chen von Schwierigkeiten, die den Ita⸗ lienern von einigen Häuptlingen im Landesinnern bereitet werden könnten. Auch will man von ſtarken abeſſiniſchen Truppen⸗ zuſammenziehungen in den weſtlichen Provin⸗ zen wiſſen, die im geeigneten Augenblick gegen die Hauptſtadt marſchieren würden und deren Vorpoſten vielleicht ſchon in der Nähe von Addis Abeba ſtänden. Die Italiener betonen die Notwendigkeit, ſolchen Behauptungen, die geeignet ſeien, Unruhe nicht nur unter die Eingeborenenbevölkerung zu tragen, ſchärfſtens entgegenzutreten. In Zuſammenhang mit dem Vorgehen der Italiener gegen ſolcke Garüchte⸗ verbreiter wurden am Mittwoch einige Jaro⸗ päer verhaftet. In maßgebenden italieniſchen Kreiſen iſt niemals beſtritten worden, daß mit der Be⸗ ſetzung der Hauptſtadt die Arbeit noch keines⸗ wegs abgeſchloſſen und der ſchwierigere Teil der kolonialen Aufgabe erſt jetzt beginne. Man ſei ſich durchaus darüber im klaren, daß die Durchdringung des Landes hier und da Klein⸗ kriegsmethoden aufflackern laſſen könnte, um⸗ ſomehr als im einſtigen Reich des Negus Stämme und Häuptlinge lebten, die niemals irgendeine Oberhoheit anerkannt hätten. Ita⸗ lieniſcherſeits ſei man jedoch keineswegs gewillt, etwaige Strafexpeditionen oder Truppenver⸗ ſchiebungen dahin auslegen zu laſſen, daß die Beſetzung Addis Abebas eine übereilte Maß⸗ nahme geweſen ſei, die jetzt Sicherungen gegen Ueberraſchungen erfordere. Die Flieger, die täglich Streifen in die nä⸗ here und weitere Umgebung von Addis Abeba unternehmen, verſichern, von angeblichen abeſ⸗ ſiniſchen Truppenanſammlungen nichts feſt⸗ geſtellt haben zu können. Verſprengte Grup⸗ pen, die irgendwo im Gelände ausgemacht wer⸗ den konnten, wurden ſofort ausgehoben. Dank eines vorzüglich arbeitenden italieniſchen Er⸗ kundungsdienſtes ſei man abſolut über die Stimmung ſelbſt entfernteſter Provinzen un⸗ terrichtet, ſo daß Befürchtungen etwaiger Ueber⸗ raſchungen unberechtigt, zum mindeſten aber übertrieben ſeien. Ein Mitglied der engliſchen Rotkreuz⸗ abteilung in Abeſſinien verſchwunden. London, 21. Mai. Nach einer in Lon⸗ don eingetroffenen amtlichen Nachricht iſt das Mitglied der in Abeſſinien tätigen Rotkreuz⸗ abteilung Bonner ſpurlos ver ⸗ ſch wunden. Bonner war von italieniſcher Seite beſchul⸗ digt worden, den abeſſiniſchen Streitkräften Hilfsdienſte geleiſtet zu haben. Am 13. Mai wollte ſich Bonner von Addis Abeba nach Aden begeben, um ſich dort von dem Biß eines toll⸗ wütigen Hundes heilen zu laſſen. Bonner iſt jedoch nur bis Diredaua gelangt, wo er eine Unterredung mit dem britiſchen Konſul hatte. Kurze Zeit darauf erhielt der britiſche Kon⸗ ſul in Harrar die Nachricht, daß Bonner von den italieniſchen Behörden verhaftet worden ſei. Seit jener Zeit iſt Bonner trotz eifriger Nach⸗ forſchungen unauffindbar. An maßgeblicher engliſcher Stelle wird zurzeit erwogen, ob die Angelegenhedt in Roc anhängig gemacdt wer⸗ den de Nalien wünſcht die Jurückziehung fremder Truppen aus Addis Abeba London, 21. Mai. Die italieniſche Re⸗ gierung hat nach Mitteilungen von unterrich⸗ teter Seite die britiſche Regierung mündlich um die Zurückziehung der im ver⸗ gangenen Herbſt zum Schutz der britiſchen Staats angehörigen nach Addis Abeba beordertenbri⸗ tiſchen Truppen erſucht. Ein gleiches Erſuchen iſt an die franzöſiſche Regie⸗ rung gerichtet worden, die ſeinerzeit zum Schutz der Eiſenbahnanlagen Militär nach Diredaua geſandt hatte.— Bei den britiſchen Truppen handelt es ſich um die etwa 150 Mann ſtarke Geſandtſchaftswache, die ſich aus Indern zu⸗ ſammenſetzt und unter dem Befehl britiſcher Offiziere ſteht. Wie verlautet, iſt zurzeit ein Gedankenaustauſch zwiſchen Großbritannien und Frankreich über die Frage im Gang, ob es die Gründe der Sicherheit geſtatten, einen Teil oder alle zum Schutz der Geſandtſchaften in Addis Abeba befindlichen Truppen zurückzuzie⸗ hen. In London wird angenommen, daß die beiden Länder ſich auf ein gemeinſames Vor⸗ gehen einigen werden. das ein voller Erfolg wurde, ſpricht, wie auch die Oberleitung hatte der Verfaſſer ſelbſt. Die übrigen Rollen der Freibauern, Gewaltherren und anderen Darſteller hatten HJ.⸗Kameraden inne. Die muſikaliſche Umrahmung ſtellte der ausgezeichnet eingeſpielte Muſikzug des Ge⸗ bietes 13, Sitz Darmſtadt(Bann 115), einer der beſten, die die HJ. beſitzt. In eindringlicher, erſchütternder Geſtal⸗ tungskraft zeichnete die Handlung den ſchick⸗ ſalsſchweren geſchichtlichen Weg des deutſchen Bauernvolkes, den es, ringend um Ehre, Recht und Gerechtigkeit, mit unerhörten Blut⸗ opfern gehen mußte. Aus der vom Führer beendeten Notzeit unſerer Tage kommt der Ruf:„Eine Fahne her“, das Licht verlöſcht,„Lang war die Nacht und lang war die Not“ klingt das Lied in den dunklen Himmel. Hell ſtrömt das Licht wieder, der Aufbruch der Nation iſt da, ein Volk hat ſeine Einheit wiedergefunden, deutſche Jugend marſchiert unter der Hakenkreuzfahne ein, und Reichsbauernführer Pg. W. Darré ſpricht im Geſchehen der Handlung von der ſinnfälligen Ordnung des Blutes, die ein Volk erhalten und fördern muß, die Erde und Menſch zu einer Einheit werden läßt, zu einer Quelle, an und von der wir alle leben. Zwei Urgeſetze ſind uns von Gott geſetzt, der Hun⸗ ger, das Naturgeſetz zur Erhaltung des Le⸗ bens, die Liebe, das der Erhaltung der Art, in ihnen liegt auch der tiefere Sinn des Bau⸗ erntums begründet. Mit der Uneinigkeit des Volkes verſchlech⸗ terte ſich auch die Lage des Bauern. Als uns Gott einen Adolf Hitler ſchickte zur Ordnung dieſes Volkes, war die Geburtsſtunde des Bauerntums wieder gekommen. Hitler⸗Jugend und Bauerntum finden ſich heute zuſammen, um Hüter der Scholle, Hüter der Art und Hüter der deutſchen Zukunft zu ſein. Die Jungbauernſchaft marſchiert nun mit dem Lied:„Wir ſind die junge Bauernſchaft, des Volkes Mark, des Landes Kraft...“ auf, dann endet das Spiel mit einem flammenden Bekenntnis zu Deutſchland, unſerem Mutter⸗ land, Vaterland und ſeinem Führer, deſſen Ruf die deutſche Jugend, das Zukunftsſchick⸗ ſal in ſich tragend, freudig folgte, bereit zu großen Taten, ihm zu leben und zu ſterben, zu ſchaffen, zu bauen und zu türmen das deutſche herrliche und ewige Reich der Arbei⸗ ter, Bauern und Soldaten, dem Pflug und Schwert ſeinen Beſtand erhalten und ſichern. Schwurgleich ſteigt das Kampflied der J., „Unſ're Fahne flattert uns voran“, himmelan, am hohen Maſt aber ſtrebt gleichzeitig ſtolz und ſieghaft die Fahne der Jugend empor! Unterbannführer Hans Falk widmet dem Reichsbauernführer, unſerem Gauleiter und den Männern, die mit ihnen gekommen waren, einen letzten Gruß, dem Führer ein dreifaches„Sieg⸗Heil“ als erhebenden Ab⸗ ſchluß der großen HJ.-Feierkundgebung! Gs. Verlegung engliſcher Munitionsfabriken nach der Weſtküſte London, 20. Mai. Das engliſche Kriegs⸗ miniſterium hat bei Bridgend in Süd wa⸗ les ein größeres Grundſtück gekauft, auf dem nach einem Bericht der„Morning Poſt“ An⸗ lagen zur Herſtellung von Sprengſtoffen er⸗ richtet werden ſollen. Es ſei möglich, daß ein Teil des berühmten Arſenals vom Woolwich an der Themſemündung nach dem neuen Platz in Südwales verlegt werde. Zoowärter von einem Büffel zertrampelt Warſchau, 20. Mai. In dem Zoologi⸗ ſchen Garten von Poſen ereignete ſich am Mittwoch ein furchtbarer Vorfall. Während eines heftigen Gewitterſturmes verſuchte ein Wärter die Tiere, die große Unruhe zeigten, in ihre Winterſtälle zu treiben, damit ſie dort vor dem Unwetter beſſer geſchützt ſeien. Da⸗ bei ſtürzte ſich ein afrikaniſcher Büffel auf den Wärter und trat ihn nieder. Der Wärter iſt kurz nach dem Vorfen feinen furchtbaren Ver⸗ lettangen erleae- r 1 EF 2 ere P 8 fal hic en hte, lut⸗ heit hne acht den tuch elt fert 0 ein 17 et l . N At, gal ſec⸗ uns ung end len, ind nit aft, l, den ler ſen 1 zu hen, hei⸗ und 005 lan, 1010 n IL en 100 95 05 l 1 el ei ich 05 it Freilag, den 22. Mai 1936 neichsaulobahn Köln-Düſſeldorf eröffnel Reichs miniſter Dr. Goebbels vollzieht den Weiheakl Köln, 21. Mai. Die erſte 24 km lange Teil- ſtrecke der Reichsautobahn Köln— Indu⸗ ſtriegebiet wurde am Himelfahrtstag durch Reichsminiſter Dr. Goebbels feierlich eröffnet. Die Teilnahme führender Perſön⸗ lichkeiten aus dem In⸗ und Ausland unter⸗ ſtrich die Bedeutung des Tages. Das große Intereſſe, das unſere nordweſt⸗ lichen Nachbarländer Holland und Belgien dem vorbildlichen Werk des Führers entgegen⸗ bringen, beweiſt die Anweſenheit des nie⸗ derländiſchen Verkehrsminiſters, des Präſidenten des Kgl. Niederländiſchen Automobilklubs und des Präſidenten des Touringklubs von Belgien, die mit einer großen Schar hervorragender und einflußreicher Perſönlichkeiten ihrer Länder gekommen waren. Allein 150 niederlän⸗ diſche Wagen und außerdem rund 50 belgiſche Wagen waren der Einladung des DDC gefolgt. Es bedarf kaum eines be⸗ ſonderen Hinweiſes darauf, daß auch aus dem Inland eine Vielzahl von Ehrengäſten zu den Einweihungsfeierlichkeiten erſchienen waren. Sämtliche Parteidienſtſtellen, von der Gau⸗ leitung angefangen bis zur HJ., alle Behör⸗ den, von der Spitze der Provinz bis zur Kom⸗ munalverwaltung, Reichs⸗ und Staatsbehör⸗ den, Wehrmacht, Wirtſchaft und Verkehr wa⸗ ren vertreten. Zuſammen mit den Wagen⸗ und Motorradkolonnen des NS, des DDC und zahlreicher Privatfahrer, den Laſt⸗ wagen der Oberſten Bauleitung Köln für die 2000 am Bau der Strecke beteiligten Arbeiter und ſchließlich dem Reichsautozug„Deutſch⸗ land“, beſtehend aus 36 Wagen, mochten es an die 800 Fahrzeuge ſein, die der Beſonder⸗ heit dieſer Feierſtunde ihre beſondere Note gaben. Von 9 Uhr ab ſtrebten ununterbrochen Ko⸗ lonnen von Fahrzeugen und Formationen der Eröffnungsſtätte zu, die bald einem bun⸗ ten Heerlager glich. Kurz nach 10 Uhr ver⸗ kündeten die Lautſprecher, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels in wenigen Minuten ein⸗ treffen werde. Auf die feſtgeſetzte Minute nä⸗ herten ſich in ſchneller Fahrt die Wagen des Miniſters und ſeiner Begleitung, begrüßt von den jubelnden Heilrufen der harrenden Men⸗ ge. Gauleiter Staatsrat Grohs trat als Erſter ans Mikrophon, um den Reichsminiſter und ſeine Begleitung, den hol⸗ ländiſchen Verkehrsminiſter und die übrigen zahlreichen in⸗ und ausländiſchen Gäſte zu begrüßen. Reichsbahnoberrat Nadler ſprach dann im Namen der Oberſten Bauleitung Köln dem Führer und allen Mitarbeitern, be⸗ ſonders aber den beteiligten Arbeits männern, deren unermüdliche Hingabe die Fertigſtellung des Werkes ermöglichte, den Dank aus, der einer ſo gigantiſchen Leiſtung gebührt. Darauf ergriff der Generalinſpektor für das Deutſche Straßenweſen Dr. Todk das Wort. Er gab einen Ueberblick über die bereits fertigen und die vor der Vollendung ſtehenden Teile des Reichsautobahnnetzes, die rund 1000 km umfaſſen und brachte den Dank aller an den Straßen des Führers ſchaffenden Volksgenoſſen zum Ausdruck. Dann meldete er Reichsminiſter Dr. Goebbels die Fertigſtellung der Strecke Köln—Düſſeldorf und bat ihn, die neue Strecke einzuweihen. Reichsminiſter Dr. Goebbels ging dann in ſeiner Anſprache davon aus, daß dieſes gewaltige Werk der Reichsautobah⸗ nen dem Kopf des Führers entſprungen ſei Damals, als er dieſe Idee zum erſten Male in in die Oeffentlichkeit brachte, ſei er allent⸗ halben Zweifeln und Mißverſtändniſſen be⸗ gegnet. Die Durchführung ſei auch nur mög⸗ lich geweſen. indem ein Mann damit beauf- tragt worden ſei, der in dieſem Werk ſein Le- benswert ſehe. Die Reichsautobahnen ſtellten eine wunderbare Syntheſe von Schönheit und technik dar, ſie ſeien Ausdruck jener„ſtähler⸗ nen Romantik“, die unſer ganzes Zeitalter durchziehe. Viele hätten noch gelächelt, als der Führer in Frankfurt a. M. einſt den erſten Spatenſtich tat. „Heute“, ſo rief der Miniſter aus,„muß jener Haufen Erde dort mit einem Gitter um⸗ geben werden, weil die Arbeiter ſie als ein Heiligtum mit nach Hauſe nehmen wollten.“ Dieſe Arbeiter an den Autobahnen mußten gewiß auf vieles verzichten, was das Leben angenehm mache. Aber ſie hätten dafür die Gewißheit, an einem Werk mitzuarbeiten, das die Jahrtau⸗ ſende überdauern werde. Freilich habe dieſes Werk nur von einem Manne durchgeführt werden können. Mit biſſigem Humor ſtellte der Miniſter dar, wie die Dinge abgelaufen wären, wenn man dieſes Projekt etwa einem Parlament vor⸗ gelegt hätte. Die Schaffung eines Volkswagens, den ſich auch der deutſche Arbeiter leiſten könne, wer⸗ de die Autoſtraßen bald zu Straßen des Vol⸗ kes machen. f Völker könnten ſich durch ihre Taten verewi⸗ gen. Sie können ſich auch im Stein verewigen, der in Jahrtauſenden noch von ihnen zeuge. Die Aegypter hätten mit Schweiß und Mühen die Pyramiden gebaut, die heute noch für ſie zeugen. „Wir bauen auch für die Jahrtauſende, aber wir bauen nicht Gräber für die Toten, ſondern Straßen für die Lebenden.“ Dr. Goebbels dankte den deutſchen Ar⸗ bei'tern, die ihre Sorgen und Mühen an dieſes Werk gewendet haben. Es ſei ein Werk das ſie ihrem Volk zum Geſchenk machten und durch das ſie ihrem Volk die Ewigkeit ver⸗ ſchafften. Darum ſei es nur gerecht, daß ſie nun als Erſte dieſe Straßen befahren dürften. Der Miniſter weihte hierauf die Straße und ſchloß mit einem Gruß und Dank an den Füh⸗ rer. Dann begab ſich der Reichsminiſter mit ſei⸗ ner Begleitung zu ſeinem Wagen und durch⸗ fuhr als Erſter das Abſperrband, womit dieſe Autobahn eröffnet und dem allgemeinen Ver⸗ kehr übergeben war, und nun ſchloß ſich die ſchier endloſe Kolonne der Wagen an, die dem Reichsminiſter auf der erſten Fahrt über die neue Bahn folgten. Bei Hilden, dem vorläufigen Endpunkt der Reichsautobahn, wurden die Wagenkolonnen von Ehrenſtürmen des Arbeitsdienſtes und von Formationen ſämtlicher Parteigliederun⸗ gen erwartet. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchritt die Front der Angetretenen ab. Als⸗ dann fuhr der ganze Wagenzug an ihm vor⸗ bei, vorab die Laſtwagen der Werkmänner, die heute an ihrem Ehrentag auch einen Ehrenplatz gleich hinter dem Miniſter erhal⸗ ten hatten. Ihnen folgten die ausländiſchen Gäſte, dann kamen die deutſchen Ehrengäſte, das NS K. und der DDA. Den Schluß bildeten die Reichsautozugs„Deutſchland“. Als die Wagenparade vorbei war, fuhr Reichsminiſter Dr. Goebbels mit ſeiner Be⸗ gleitung und den 2000 Arbeitern nach Düſſel⸗ 36 Wagen des dorf, um ſie in den Räumen des Zoo mit einem gemeinſamen Mittageſſen zu bewirten. Nach der Mahlzeit, die der Miniſter inmitten der Arbeiter einnahm, fuhr er nach Köln zu⸗ rück, wo er am Abend an der Eröffnung des „Hauſes der rheiniſchen Heimat“ teilnehmen wird. EJ.„Hindenburg“ zum Rückflug aufgeſtiegen Lakehurſt, 21. Mai. Das Luftſchiff„Hin⸗ denburg“ iſt am Mittwoch um 23.05 Uhr New Yorker Zeit(4.05 Uhr ME.) zum Rückflug aufgeſtiegen und befand ſich eine Stunde ſpäter über der Stadt New Nork. Der Abflug des Luftſchiffes ging bei günſti⸗ gem Wetter glatt vor ſich, und zwar direkt vom Ankermaſt weg. Kapitän Lehmann erklärte, daß er ſich zu dieſer Methode des Abflugs ent⸗ ſchloſſen habe, weil dabei eine weniger ſtarke Bodenmannſchaft benötigt werde. Ueber die Flugrichtung ſagte der Führer des Luftſchiffes, daß er nach der Ueberfliegung New Yorks den Kurs zwiſchen dem nördlichen und ſüdlichen Luftweg verfolgen werde. Er erwarte günſti⸗ ges Wetter und Rückenwind. Trotzdem werde er nicht verſuchen, eine neue Höchſtgeſchwindig⸗ keit zu erzielen. Der Flugplatz von Lakehurſt war während des ganzen Tages das Ausflugsziel vieler Tauſend Neugieriger. Es herrſchte ein großes Gedränge und die Bewunderung, die man dem Luftrieſen zollte, war ungeteilt. Die Preſſe weiſt darauf hin, daß die Landung auch dies⸗ mal ebenſo glatt und ſchnell erfolgte, wie etwa das Docken eines modernen Ozeandampfers. Um 22 Uhr New Porker Zeit, alſo eine Stunde vor der Abfahrt, waren bereits alle 52 Paſſa⸗ giere an Bord. „Graf Zeppelin“ gelandet Frankfurt a. M., 21. Mai. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Donnerstag um 20.35 Uhr auf dem Flughafen Rhein⸗Main bei Frankfurt a. M. von Südamerika kommend glatt gelandet. „Graf Zeppelin“ wird bereits Freitag vor⸗ mittag zu ſeiner Werkſtättenfahrt nach Fried⸗ richshafen ſtarten. Die Lage in Paläſtina Bisher 814 Araber und 53 Juden in Paläſtina verhaftet Jeruſalem, 21. Mai. Nach einer amt⸗ lichen Preſſeverlautbarung ſind in Zuſam⸗ menhang mit den Unruhen in Paläſtina ſeit dem 19. April 814 Araber und 53 Ju⸗ den verhaftet worden. Unter dem Ver⸗ dacht des Mordes bei der ſeinerzeit von uns gemeldeten Schießerei im Ediſon⸗Kino von Jeruſalem wurden am Mittwoch zwei Araber verhaftet. Der Ausnahmezuſtand iſt auch auf alle Eiſenbahnlinien, und zwar 50 Meter zu beiden Seiten, ſowie auf alle Bahnhöfe wäh⸗ rend der Nachtſtunden ausgedehnt worden. Am Mittwoch wurden zum erſten Mal keine blutigen Zwiſchenfälle gemeldet. Arabiſche Erbitterung über den Konkurrenzhafen Tel Aviv Jeruſalem, 21. Mai. Am Donnerstag machte ſich in der arabiſchen Bevölkerung der Stadt Jaffa neuerdings eine ſteigende Er⸗ Auf der Jugend führer tagung in Braunſchweig Ueber 1000 Führer der Hitlerjugend und des Jungvolks ſind aus allen Gauen des Rei⸗ ches in der Stadt Heinrichs des Löwen zuſam mengekommen, um an einem Führer⸗Zeltlager im Richmondpark teilzunehmen. Wir ſehen ſie hier beim Eſſenfaſſen.(Heinr. Hoffmann, K.) Don der völkiſchen Schutzarbeit des Val. Am 23. und 24. Mai ſammelt der Volks bund für das Deutſchtum im Ausland für ſeine völkiſche Schutzarbeit. Sao Paulo. Wir zeigen eine von dem VDA. geſtiftete deutſche Bücherei in (V DAl.⸗Archiv, K.) regung über den jüdiſchen Konkur⸗ renzhafen Tel Aviv bemerkbar. Es kam zu heftigen innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen, die vielleicht zum Ausgangspunkt einer Spaltung in der arabiſchen Streikfront werden können, unter Umſtänden aber auch zu neuen Unruhen und Maßnahmen gegen die jüdiſche Bevölkerung und die Mandatsregierung führen. —— Ichlichlung von Mielſtreifſe“ ten Berlin, 20. Mai. Der Reich lini⸗ ſter weiſt auf folgendes hin: Nach einem Runderlaß des Reichs preu⸗ ßiſchen Miniſters des Innern haben ſich die Gemeinden und Gemeindeverbände der Schlichtung von Mietſtreitigkeiten in Zukunft zu enthalten. Es iſt daher zwecklos, Beſchwer⸗ den und Anzeigen über Mietſteigerungen oder Kündigungen bei den Gemeinden einzureichen. Zur Entſcheidung und zur Schlichtung von Streitigkeiten dieſer Art ſind allein die Amts⸗ gerichte und gegebenenfalls die Mieteinigungs⸗ ämter auf Grund der Beſtimmungen des bür⸗ gerlichen Geſetzbuches, des Reichsmietengeſetzes und des Mieterſchutzgeſetzes zuſtändig. Es wird auch empfohlen, ſich in derartigen Fällen an die NS.⸗Rechtsbetreungsſtellen zu wenden, die unentgeltlich Auskünfte erteilen. Ichweres Verkehrsunglück in Mainfranken Zwei Tote Nürnberg, 20. Mai. Am Dienstag abend geriet in Mainfranken zwiſchen Burgſinn und Mittelſinn ein Lieferkraftwagen, der mit meh⸗ reren Arbeitern beſetzt war, in einer Kurve ins Schleudern und raſte gegen einen Baum. Die Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Der 25 Jahre alte Arbeiter Richard Bechold und der 27jährige Maurer Rudolf Klüben⸗ ſpieß erlagen im Krankenhaus bald ihren Verletzungen. Zwei weitere Arbeiter liegen in bedenklichem Zuſtand darnieder. Die Folgen des Erdbebens in Südchina Schanghai, 20. Mai.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Ueber das am 23. April gemeldete Erdbeben, das den in der Provinz Kwan⸗ tung liegenden Linſchan- Bezirk heimſuchte, liegt nunmehr ein amtlicher Bericht vor. Bet dem Erdbeben wurden insgeſamt 5000 Wohnhäuſer zerſtört. Von den Be⸗ wohnern wurden 58 getötet, 187 ſchwer ver⸗ wundet. 20 000 Menſchen ſind ohne Obdach und der Hungersnot preisgegeben. Die Pro⸗ vinzbehörde tut ihr möglichſtes, um mit Le⸗ bensmitteln und Medizin Hilfe zu bringen. Blutiger Kampf um einen Brunnen Belgrad, 20. Mai. In einem montene⸗ griniſchen Dorf in der Nähe der Stadt Dani⸗ lowgrad kam es wegen eines Streits um die Benutzung eines Brunnens zu einer blutigen Auseinanderſetzung zwiſchen den Mitgliedern zweier montenegriniſcher Sippen. Das Ergeb⸗ nis des Auseinanderſetzung waren drei Tote, acht Schwerverletzte und eine größere Anzahl von leichtverletzten Männern und Frauen. Der Streit um das Benutzungsrecht des Brunnens datiert zwiſchen den beiden Sippen noch aus der Vorkriegszeit. Anlaß zu der geſtrigen Auseinanderſetzung gab ein behördlicher Orts⸗ augenſchein zur Feſtſtellung des Nutzungsrech⸗ tes. Im Verlauf des Augenſcheins kam es zu⸗ erſt zu heftigen Beſchimpfungen zwiſchen bel⸗ den Sippen, die ſchließlich aufeinander zu ſchießen und mit Meſſern loszuſtechen began⸗ nen. Im Verlaufe des Kampfes wurden ſo⸗ gar zwei Bomben geworfen. Am Kampf nah⸗ men auch die weiblichen Sippenmitglieder teil, von denen mebreze Verletzungen dovontugen. Sport am Himmelfahrlstag JC. Everlon in Slullgart geſchlagen ichöner 4:2-5ieg der deulſchen Auswahlelf— Jalh und Elbern ſchieß en je zwei Lore- Eckerl bewährl ſich Stuttgart, 21. Mai(Drahtbericht) Das Antreten einer deutſchen Auswahl ge⸗ gen den FC. Everton Liverpool hatte in Stuttgart ſeine Zugkraft nicht verfehlt, 25 000 Zuſchauer batten ſich in der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn eingefunden. Sie wurden nicht enttäuſcht, denn die deutſche Mannſchaft lan⸗ dete einen ſchönen 4:2⸗Sieg. Man hatte dieſe Elf an ſich ſchon für weit ſtärker eingeſchätzt als jene, die in Frankfurt am Samstag ver⸗ loren hatte. Das Spiel bewies auch die Richtigkeit dieſer Meinung. die deutſche Mannſchaft lieferte ein gutes Spiel gegen die ebenfalls wieder in feiner Form ſpielen⸗ den Engländer. Gerade weil die Gegenwehr der engliſchen Profis wieder ſehr ſtark war, gewinnt dieſer Sieg an Wert. 3:0 bis Halbzeit Nach einer kleinen Begrüßungszeremonie begann das Spiel, das etwa 25 Minuten lang die Engländer infolge ihrer großen Schnel⸗ ligkeit und glänzenden Ballbeherrſchung den Ton angeben ſah. Aber in dieſer Zeit erwies ſich die deutſche Hintermannſchaft mit Jakob, Münzenberg und Ditgens als ſchwer zu neh⸗ mendes Hindernis. Recht gut ſchlug ſich vor allem der junge Gladbacher Verteidiger Dit⸗ gens, der ſchon in Frankfurt aufgefallen war. In der 29. Minute kam der Umſchwung. Ein weiter Abſchlag von Jakob kam zu Fath. der in raſſantem Spurt durchlief, aufs Tor kurvte und unhaltbar einſchoß. Schon drei Minuten ſpäter fiel Tor Nummer 2. Ein gutes Zu⸗ ſammenſpiel zwiſchen Elbern und Eckert ſah den Ball zuletzt bei Eckert, der wieder an Fath durchlegte. Fath ſchoß dann zum zwei⸗ ten Treffer ein. In der 35. Minute wurde der Kampf endgültig entſchieden. Der deutſche Rechtsaußen Elbern(Beuel)) hatte den Ball erhalten, kämpfte ſich durch und ſchoß ſcharf ein. Mit dieſem 3:0 ging es in die Pauſe. Jetzt 31 Nach Wiederbeginn war der erſte Treffer für Everton fällig, Cunliffe, der engliſche Halbrechte, war der Torſchütze. Lange Zeit ereignete ſich dann nichts mehr. da beide Hintermannſchaften voll auf der Höhe waren. In der 30. Minute fiel Deutſchlands viertes Tor, wieder durch den Rechtsaußen El bern. Gegen Schluß drängten die Engländer wieder etwas. Einmal rettete Münzenberg gerade noch auf der Torlinie. dann aber mußte ſich Jakob doch noch durch einen Schuß von Cun⸗ liffe ſchlagen laſſen. Bei dieſem 4:2 blieb es. Die deutſche Elf ſchlug ſich gut gegen die wieder mit voller Kraft kämpfen⸗ den Engländer. Hervorragend war die Sin⸗ termannſchaft mit Jakob und dem harten und ſchlagſicheren Münzenberg; aber auch Ditgens(München ⸗ Gladbach) hielt ſich gut. Die Läuferreihe Gramlich, Gold⸗ brunner, Moll machte der engliſchen Sturmreihe ſchwer zu ſchaffen und ſorgte auch für den Aufbau. Im Angriff überragte der Wormſer Eckert durch umſichtiges Spiel. Siffling bielt ſich diesmal als aufbauen⸗ der Sturmführer mehr im Hintergrund. zeigte aber gutes Können. Fath gefiel durch ſeine ſchnellen Läufe und ſeine harten Schüſſe. Auch ſein Gegenüber Elbern konnte gefallen, und der Schalker Urban trug ebenfalls ſeinen Teil zum Sieg bei. Als Ganzes betrachtet, erwies ſich die deutſche Mannſchaft als ſehr geſchickt aufgeſtellt. Das letzte Spiel gegen Everton ſteigt nun am kommenden Sonntag in Nürnberg. Die deutſche Mannſchaft war bis zum Abſchluß noch nicht bekannt, doch iſt es denkbar, daß Eckert wieder in der Elf ſteht, da er aus der Südweſt⸗Mannſchaft gegen Sachſen zurück⸗ gezogen worden iſt. „Schwarz-Weiß“ iſt Südheſſen Driller! Jahn-Schwarzweiß— haſſia Dieburg 2:1 1:1] Mit dem Sieg über Haſſia Dieburg hat ſich Jahn⸗Schwarzweiß im letzten Spiel doch noch den dritten Tabellenplatz geholt. An und für ſich iſt nach den ſeitherigen Leiſtungen der Wormſer Mannſchaft dieſes Reſultat über⸗ raſchend knapp. Ja, es hätte wirklich nicht viel gefehlt und die Gäſte hätten ſogar noch einen Punkt entführt. Nicht vielleicht, weil ſie den Leuten aus dem Stadtpark gleichwer⸗ tig geweſen wären— das waren ſie beſtimmt nicht— ſondern weil Jahn⸗Schwarzweiß mit einer vollkommen umgekrempelten Mann⸗ ſchaft wohl ſchöne Kombinationszüge zeigte. aber ſo unproduktiv im Angriff ſpielte, daß die Gäſtehintermannſchaft, die gut auf dem Damm war, den Laden bis auf die beiden Tore ſauber halten konnte. Als die Wormſer Hintermannſchaft ſich in der letzten Viertel⸗ ſtunde auch noch recht ſorglos zeigte, da lie⸗ zen die Dieburger einige Angriffe daher⸗ ſauſen, die bei einem beſſeren Schützen auf Linksaußen mindeſtens ein Unentſchieden ge⸗ bracht hätten. Jahn⸗ Schwarzweiß ſpielte in folgen⸗ der Aufſtellung: Schwind; Sponheimer. Vogel; Winkler, Hautz, Pohle; Herbert, Hartenbach, Götz, Hartmann, Hund. Beſter Mannſchaftsteil war die Läuferreihe, die den Angriff mit Bällen überfütterte. Dort ſah man jedoch keinerlei Zuſammenhang. Auch nicht zwei Mann konnten ſich zuſammen⸗ finden, um ſo geſchloſſene und vor allen Din⸗ gen erfolgreiche Aktionen einzuleiten. Hort⸗ mann ſowenig als Herbert, konnten ſich im Sturm zurechtfinden. während ſie in den hin⸗ teren Linien zu den beſten Spielern zählen. Die bei Halbzeit erwartete Umſtellung blieb leider aus. Von den Verteidigern gefiel Vogel recht gut. Schwind hatte meiſt nur zurückgeſpielte Bälle zu halten. Die Mann⸗ ſchaft der Wormſer kam mit dem Trauerflor am Arm. Heinrich Thomasberger, einer der Verdienteſten um die frühere Alemannia, iſt nicht mehr. Ihm galt auch die Gedenk⸗ minute in der zweiten Hälfte des Spieles. Die Gäſte ſpielten ihr Penſum mit großem Eifer und Anſtändigkeit, obwohl ſie öfters ge⸗ nasführt wurden. Gegen Schluß gaben ſie nochmals alles her, um den Ausgleich zu er⸗ ringen, doch auch ihr Angriff war harmlos. ja noch ſchwächer als der der Platzherren. Der Halblinke gefiel noch am beſten. Die Hintermannſchaft, und ganz beſonders der Tor⸗ hüter ragten hervor. Schiedsrichter Keilmann⸗Bürſtadt hatte es bei dem ruhigen und fairen Spiel leicht. Erſt in der 30. Minute kam Jahn⸗Schwarz⸗ weiß zur Führung. Eine flache Flanke von Herbert ſchob Hartenbach mühelos ins Tor. Fünf Minuten ſpäter war die rechte An⸗ griffsſeite der Gäſte den zu weit aufgerückten Schlußleuten der Wormſer durchgebrannt. Schwind konnte allein nichts mehr machen, die Flanke wurde von der Mitte eingedrückt. Das Siegestor erzielte Herbert 6 Minuten nach der Pauſe, indem er einen zu kurz abge⸗ wehrten Ball Hartmanns ins Tor ſchoß. 200 Zuſchauer ſchlenderten durch den Stadt⸗ park zur Stadt, ohne rechte Freude über dieſen Verbandsſpielausklang. pa. Der heutige Tabellenſtand: Militär⸗SV. Darmſtadt 1116 39 FC. 03 Egelsbach ih 90 Jahn⸗Schwarzweiß 25341 28 VfR. Bürſtadt 22 30:36 2 SV. 98 Darmſtadt 22 5231 25 Normannia Pfiffligheim 1 Sportverein Münſter 22 41:45 21 Olympia Lampertheim 22 33:53 18 Olympia Lorſch 21 38:44 16 Haſſia Dieburg 21 29:42 15 Sportgemeinde Bobenheim 22 20:54 14 Germania Pfungſtadt 22 28:67 11 Mit neuen Leulen. Wormatia Reſerve— SV. Horchheim 5:3(2:1) Die Ankündigung, daß in dieſem Treffen „neue Leute“ ausprobiert würden, hatte im⸗ merhin an die 300 Leute nach der Adolf Hit⸗ ler⸗Kampfbahn gelockt. Dieſe ſahen einen 5:3 Sieg der Wormatiareſerve, zu deſſen Zuſtande⸗ kommen aber ſehr viel die Tatſache mit bei⸗ getragen haben mag, daß die Horchheimer die ganze zweite Halbzeit mit nur 10 Mann durch⸗ führten, da ihr Rechtsaußen wegen einer ſchon kurz nach Beginn erlittenen Verletzung nicht wieder kam. Ueber Recht oder Unrecht des Sieges ſoll man ſich nicht ſtreiten. Es gab Zeiten, in denen die Wormſer etwas beſſer waren, dann hatten aber die Horchheimer mit ihren 10 Mann einige Minuten, die ſogar ein Aufholen auf 44 gerechtfertigt hätten. Was dann gekommen wäre, weiß man nicht. Die „Reſerven“ waren glücklicher und ſchoſſen ein fünftes Tor. Sonſt wurde man nicht recht warm. Man mühte ſich beiderſeits ab, ſo gut man es eben konnte, aber höhere Anſprüche wurden nicht befriedigt. Gleich nach Beginn ging Horchheim in Führung, nachdem ein Wormſer Verteidi⸗ ger den Ball bildſchön einem Gegner vor⸗ gelegt hatte. Thiator glich durch eine feine Lei⸗ ſtung aus. Kurz vor Halbzeit ſchmetterte er dann einen Ball unter die Querlatte. von wo das Leder herausſprang. Ein ſchwer zu ent⸗ ſcheidender Fall. Schiedsrichter Kienz entſchied Tor, nachdem er einen ähnlichen Fall vorher nicht gewertet hatte. Sicher iſt: der Schuß hat ein Tor verdient. Es ſtand 2:1.— Nach der Pauſe kamen die Horchheimer mit nur 10 Mann. Das dritte Wormſer Tor fiel, als der junge Winkler nach Eckball einen Fernſchuß losließ, der von einem Horchheimer ab und ins ungedeckte Tor prallte. Bald darauf fiel nach einer Flanke des Rechtsaußen, hart auf der Außenlinie, das 4. Tor, das Thiator ein⸗ ſchoß. Aber nicht lange, und es fiel durch den Horchheimer Halblinken, der ſich ſchön durch⸗ geſetzt hatte, der zweite Gegentreffer. Die Blauen lagen nun gut im Angriff. Ein ſchö⸗ nes Zuſammenſpiel des Innentrios führt durch den kleinen Halbrechten zum 4:3. Ein⸗ mal ſchießt dann der Halblinke am leeren Tor vorbei und ſpäter der Halbrechte dem Worm⸗ ſer Tormann aus kürzeſter Entfernung auf den Leib. Nun bekamen die Wormaten wieder Oberwaſſer. Ein ſchöner Schuß Ludwigs ging an die Querlatte, bis dann kurz vor Schluß Thiator überlegt das 513 fertigmachte. Die Horchheimer ſchlugen ſich anſpre⸗ chend. Mir ſcheint die Wormſer Blau⸗Weiß⸗ Elf reifer zu ſein, aber das Spiel kann auch täuſchen. Gut waren in der Elf der Tormann, ſehr gut Verteidiger Horn, weiter der geſamte Innenſturm. Es fehlt der Elf neben der letz⸗ ten techniſchen Reife noch an einer einheitlichen Spielauffaſſung, doch ſcheint es, daß ſie mehr leiſten kann. Bei den„Reſerven“ ſah man neben Enders, der Mittelläufer ſpielte, noch den Erſatzmann Alter, ſowie die Neulinge Lu d⸗ wig⸗ Alsheim und den Ex⸗Mundenheimer Thiator. Nach dem geſtern Geſehenen muß Ludwig noch„geſchliffen“ werden; es fehlt an techn iſcher und taktiſcher Reife, wie überhaupt Erfahrung. Aber was nicht iſt, kann noch werden. Auch Thiators Leiſtung kann nach einem Treffen in einer unteren Mannſchaft nicht bewertet werden. Aber man ſah einmal, daß er beachtliche Qualitäten als Durchbrecher im Strafraum hat und daß er auch auf engem Raum mit viel Ueberlegung ſchafft. Es iſt denkbar, daß wir ihn im Herbſt im Innen⸗ ſturm der Meiſterelf ſehen werden. Sonſt vertrug man ſich beiderſeits, von einigen Unzufriedenheiten der Gäſte gegenüber dem Spielleiter abgeſehen. Aber der— Leon⸗ hard Kienz, machte ſeine Sache recht ordent⸗ lich. F. K. Jußball an Himmelfahrt In Stuttgart: Deutſche Auswahl— FC. Everton 4 Städteſpiel Ludwigshaf.— Danzig 1 Um den„von Tſchammer⸗Pokal“ Eintr. Frankfurt— SV. Flörsheim 1:2(0:2) Kurheſſen Marburg— Spielverein Kaſſel 1:2 SC. 03 Kaſſel— Heſſen Hersfel d 53 Wacker Marktredwitz— FC. Röthenbach 520 Um den Aufſtieg zur Gauliga: Reichbs. R.y W. Frkf.— 1. FC. Kaiſersl. 31 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: SV. Waldhof— Hamburger SWV. Ulmer FV. 94— Union Augsburg Freiburger FC.— Boruſſia Neunkirchen Viktoria Hamburg— VfR. Mannheim Bemerkenswerte Auslands⸗Ergebniſſe: Auſtria Wien— Vienna(Pokalſpiel) FC. Aarau— Weſtham United Cantonal Neuenburg— AS. Rom Ambroſiana Mailand— Juventus Turin 0: Handball Um den Südweſt⸗Handball⸗Pokal: TV. Bieber— SV. 98 Darmſtadt 827 Hockey⸗Freundſchaftsſpiele: Allianz Frankfurt— Eintracht Frankfurt 0 Wiesbadener ToC.— TV. 57 Sachſenb. 0: 2 4 FTT Um den Aufſtieg zur Gauliga Reichsbahn⸗Rotweiß Frankfurt— FC. Kaiſers⸗ lautern 3:1 Dieſes einzige Aufſtiegsſpiel des Tages im Gau Südweſt brachte den Frankfurter Rot⸗ weißen den erwarteten 3:1-Sieg über den Meiſter der Weſtpfalz. Die Frankfurter haben ſich damit auf den 3. Platz vorgeſchoben, kön⸗ nen allerdings von 04 Ludwigshafen überholt werden. Der neue Tabellenſtand: SV. Wiesbaden 10 N Spfr. Saarbrücken 8 15:14 10:6 Reichsb.⸗Rotw. Frankf. 8 16:11 9·7 Germ. 04 Ludwigshafen 7 8:9 8:6 Mil. SV. Darmſtadt 6 7:10 57 1. FC. Kaiſerslautern 8 13:17 4:12 Teutonia Hauſen 6 BiB Am kommenden Sonntag ſpielen: 04 Ludwigshafen— Teutonia Hauſen SV. Wiesbaden— Militär⸗SV. Darmſtadt FC. Kaiſerslautern— Rotweiß Frankfurt. 5 606 2 Die erſten„Bewohner“ des olympiſchen Dorfes In das olympiſche Dorf in Döberitz ſind jetzt die erſten„Bewohner“ eingezogen. Von dem Berliner Zoo wurden Störche ausgeſetzt, die nun gravitätiſch durch das Dorf ſtolzieren. Kaninchen beleben die Wieſen und im Dorfte ich tummeln ſich 300 Goldfiſche. Auch eine Schwanenfamilie erwartet zu den Olympiſchen Spielen Nachwuchs. (Atlanktic, K.) 1 9000 0¹8 ſers. im Not; den aben liön⸗ cholt den ren. ait —.mm—᷑¶f ñ;——ñ—̃ä̃—— ̃—n,n''.ͤ——rd—ßd—ö᷑—ẽ—ßö—.. ̃——ê—m—t;———— DRIIIE REICHSNRHRSTANDS-AUSSTEILIUN SG 1936 IN FRANKFURT AM MAIN Aufbau der heſſiſchen Pferdezucht Die Züchtung eines bodenſtändigen Wirtſchaftspferdes iſt unſer zuchtziel/ von Lanoͤſtallmeiſter Dr. Dencker, Darmſtaoͤt Das Pferdezuchtgebiet für die Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen⸗Naſſau in ſeinem jetzigen Umfange beſteht erſt ſeit der 1 der heutigen Landesbauernſchaft, die die Gebietsteile des Volksſtaates Heſſen und des preußiſchen Regierungsbezirkes Wiesbaden umfaßt. Bis 1933 wurden ſomit die Belange der Pferdezucht in dem heutigen Zuchtgebietsteil durch die Landwirtſchaftskammern in Darmſtadt und in Wiesbaden bzw. deren angeſchloſſenen Zuchtverbände betreut. Bei den in Heſſen⸗Naſſau faſt ausnahmslos vorhandenen klein⸗ und mittelbäuerlichen Betriebsgrößen iſt das Pferd eines der unentbehrlichſten Inventarſtücke der Landwirtſchaft. Die Vorbedingungen für eine erfolgreiche Pferdezucht in Heſſen⸗Naſſau ſind immerhin als einigermaßen guneig zu bezeich⸗ nen, wenn auch die natürlichen und wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe recht verſchiedenartige ſind. Durch die nur in beſchränktem Maße zur Ver⸗ fügung ſtehenden Weide⸗ und Grünanlage⸗ verhältniſſe erklärt ſich die Tatſache, daß Heſſen⸗ Naſſau zu den deutſchen Pferde⸗ unterſchußgebieten zählt. Die Hauptaufgabe der Landespferde⸗ 2 im Gebiet der Landes⸗ auernſchaft Heſſen⸗Naſſau liegt ſomit darin, den Bedarf an landwirtſchaftlich benö⸗ tigten Pferden im Landes⸗ bauernſchaftsgebiet in weiteſt⸗ gehendem Maße ſelbſt zu er⸗ zeugen. Die Geſchichte der Pferdezucht Ein kurzer Rückblick auf die eſchichtliche Entwicklung der ferdezucht im Gebietsteil des früheren Großherzogtums Heſſen zeigt, daß hier ſchon im 16. und 17. Jahrhundert Pferde⸗ zucht getrieben wurde und da⸗ mit bereits die Remontierung der Kavallerie faſt ausſchließ⸗ lich durch im eigenen Lande er⸗ zeugten Pferde erfolgen konnte. Um 1700 wurde bereits eine größere Stuterei in Gon⸗ tershauſen(Oberheſſen) er⸗ richtet, die 1778 nach Ulrichſtein verlegt wurde. Die im Haupt⸗ eſtüt Ulrichſtein gezogenen ferde waren offenbar warm⸗ blütigen Schlages und außer⸗ ordentlich harte und aus⸗ dauernde Bauern⸗ und Soldaten⸗ erde, die oftmals bis zu einem lter von 30 Jahren dienſt⸗ brauchbar blieben. Neben dem Hauptgeſtüt Ulrichſtein haben auch ſogenannte Beſchälerdepots in Darmſtadt, Gießen und Rom⸗ rod beſtanden, die das Hengſt⸗ material für die Landeszuchten zu ſtellen hatten. Im Jahre 1821 wurden die Geſtütsdepots auf⸗ ehoben und im eee. Darmstadt vereinigt. Nach den Zuchtbeſtrebungen für ein leichteres Pferd begann mit den 1850ern Jahren das Streben nach einem ſchwereren Pferdetyp. Es wurden zunächſt anglo⸗nor⸗ männiſche Hengſte bis in die 1880er Jahre aufgeſtellt, in kleinerer Zahl bis in die neueſte Zeit; der letzte Normänner Hengſt wurde noch 1928 durch das Landgeſtüt Darmſtadt auf⸗ geſtellt. Da die Normänner im allgemeinen nicht befriedigten, da ſie durchweg nicht ſchwer genug waren bzw.„zu hoch im Blut“ ſtanden, begann man mit den 80ern Jahren mit der Auf⸗ ſtellung von Oldenburger Heng⸗ ſten, um etwas ſpäter auch belgi⸗ ſches Kaltblut heranzuziehen. Erſt durch die Gründung des Landespferdezucht⸗ vereins im Jahre 1887 wurden die wichtigſten züchte⸗ riſchen Maßnahmen ſyſtematiſch aufgegriffen. Der Landespferdezuchtverein er⸗ ledigte die Vorarbeiten für die Stutenkörungen, deren erſte 1892 zur Durchführung kamen. Im Jahre 1906 wurde dann das Heſſiſche Pferdeſtammbuch gegründet, welches ein Jahr nach ſeiner Errichtung an die Heſſiſche Landwirtſchaftskammer überging. Seit 425 Zeitpunkt haben die Stammbuchführungen und alle Maßnahmen zur Förderung der Pferdezucht bei der ehemaligen Heſſiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer gelegen. Die Hengſthaltung war ſtaat⸗ lich und erfolgte bis zum Jahre 1930 durch die Landgeſtütsverwaltung Darmſtadt. In der Ge⸗ ſtütsverwaltung wurde mit dem Jahre 1930 mit einer Umorganiſation der geſtütsmäßigen Hengſthaltung auf die bäuerliche Stations⸗ hengſthaltung begonnen. Mit dem Jahre 1934 wurde durch miniſteriellen Erlaß die Verwal⸗ tung der bäuerlichen Stationshengſthaltung an die Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau über⸗ tragen. Die bäuerliche Stationshengſthaltung im Gebiet des Volksſtaates Heſſen gründet ſich auf einen ſtraffen Vertrag mit dem Hengſt⸗ halter und der Landesbauernſchaft als Sach⸗ walterin der Hengſthaltung. Der Stations⸗ inhaber iſt vertragsmäßig verpflichtet, den Hengſt in einwandfreier Kondition zu halten und ihn zu keinen Schwerarbeiten heranzu⸗ ziehen. Die Hengſte ſind verſichert, und dem unten: Hengſthalter wird ein gewiſſer Futterzuſchuß gewährt. Die Entwicklung der Pferdezucht im Ge⸗ bietsteil des Regierungsbezirkes Wiesbaden(Naſſau) iſt in weiteſtgehendem Maße durch das preußiſche Fin Dillen⸗ burg beeinflußt worden. Auch im Naſſauiſchen begann die Einführung ſchwerer Wirtſchafts⸗ pferde gegen Ende des letzten Jahrhunderts. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die erſten Pferdezuchtvereine in Naſſau gebildet, deren e jedoch erſt 1921 durch die ründung des Naſſauiſchen Pferdezuchtverbandes erfolgte. Die naſſauiſche Pferdezucht hat durch die Kriegs⸗ und die Beſatzungsjahre der Nach⸗ kriegszeit überaus ſchwere Jahre durchmachen müſſen. Die Hengſthaltung iſt nach wie vor in ihrem überwiegenden Teil ſtaatlich und erfolgt durch das preußiſche Landgeſtüt Dillenburg. Mit der Neubildung der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau und der Zuſammenlegung der Pferdezuchtabteilungen der Landesbauernſchaft betreut, während das Leiſtungsprüfungs⸗ und Turnierweſen durch die der Landesbauernſchaft ebenfalls angeſchloſſene Kommiſſion für die Prüfung von Warm⸗ und Kaltblutpferden in Heſſen⸗Naſſau erfolgt. Das Zuchtziel der Landeszucht erſtrebt ganz allgemein die Erzüchtung eines praktiſch⸗wirtſchaftlichen Pferdes für die heſſen⸗naſſauiſchen landwirtſchaftlichen Gebrauchsanſprüche, alſo eines Pferdes, welches wirtſchaftlich iſt, für alle Arbeiten tauglich, verwendungsvielſeitig, langlebig, ausdauernd und gängig. Die Zuchtrichtung eines mittel⸗ ſchweren Kaltblutpferdes auf rheiniſch⸗deutſcher Grundlage ſteht im Vordergrund, während im heſſiſchen Gebietsteil außerdem die Züchtung eines ſchweren wirtſchaftlichen Warmblutpferdes auf oldenburgiſch⸗frieſiſcher Grundlage betrieben wird.— Das ungefähre Verhältnis von Kalt⸗ Reichsgebiet am 1. Dezember 1935 6,1 Prozent (1931= 3,8 Prozent). Die Förderungsmaßnahmen im beſonderen, die für die Hebung der Landespferdezucht in R getroffen werden, erſtrecken ſi in erſter Linie auf die Beſchaffung möglichſt qualitätvollen Hengſtmaterials, auf die ſtamm⸗ buchmäßige Zuchtbearbeitung durch die regel⸗ mäßigen Pferdekörungen und Eintragungen in die Stammbuchregiſter, durch Nachkommen-Be⸗ ſichtigungen der Hengſte, Durchführung von Leiſtungsprüfungen in Form von Zugleiſtungs⸗Prüfungen, Abhaltung von Prämiierungen von Stuten, Hengſten und Fohlen, durch Regelung des Abſatzes mittels Fohlen ver⸗ verſteigerungen, Förderung des Weide⸗ betriebes und der Anlage von Tummelplätzen zum Zwecke der Errichtung einer möglichſt naturgemäßen, geſunden und harten Aufzucht. Beſondere Betonung finden Reinzucht und Boden⸗ ſtändigkeit. Wenn auch im Unsere Bilder zeigen: eine Sammlung hessischer Kaltblutstuten; Iinks oben: heimische SA-Reiter, die am früheren Landwirtſchaftskammern Darmſtadt und Wiesbaden wurde gleichzeitig die Neu⸗ organiſation der Pferdezucht in Heſſen⸗Naſſau vorgenommen. Die beſtehenden Zuchtverbände, und zwar das Pferdeſtammbuch Heſſen⸗Naſſau, der Heſſiſche Warmblut⸗ Zuchtverband und der Naſſauiſche Pferdezucht⸗Verband, wurden zu⸗ ſammengeführt in den Landesverband der Pferdezüchter in Heſſen⸗Naſſau. Auch die zahlreichen kleineren Pferdezüchter⸗ Vereinigungen ländlicher Bezirke erfuhren durch die Neuorganiſation eine Zuſammen⸗ legung. Im geſamten Zuchtgebiet befinden ſich gegenwärtig acht Pferdezüchter⸗Vereinigungen, deren Geſchäftsführung ſich bei den jeweiligen Tierzuchtämtern befindet. Hierbei handelt es ſich um folgende Vereinigungen: Pferdezüchter⸗ Vereinigung Oberheſſen, Sitz Gießen; Pferde⸗ züchter⸗Vereinigung Lahn⸗Dill, Sitz Bieden⸗ kopf; Pferdezüchter⸗Vereinigung Weſterwald, Sitz Weſterburg; Pferdezüchter⸗Vereinigung Rhein⸗Taunus, Sitz Naſtätten; Pferde⸗ züchter⸗Vereinigung Lahn, Sitz Limburg; Pferdezüchter⸗Vereinigung Frankfurt⸗Wies⸗ baden, Sitz Frankfurt a. M.; Pferdezüchter⸗ Vereinigung Starkenburg, Sitz Darmſtadt, und Pferdezüchter⸗Vereinigung Rheinheſſen, Sitz Alzey. Die beiden größten Züchter⸗Ver⸗ einigungen Oberheſſen und Starkenburg führen noch jeweils eine Anzahl Bezirksvereinigungen. Die nichtorganiſierte Zucht wird durch die drei bodenständig gezogene hessische dreijährige Prämien- Stuten; rechts oben: in der Mitte: ersten Reiterwettkampf in Berlin teilnahmen; Zuchthengste bei einer Turnier-Schaunummer vor der römischen Quadriga. drei mit ersten Preisen prämiierte Zuchtfohlen rechts unten: blut zu Warmblut bei dem geſamten Landes⸗ beſtand dürfte etwa 60 Prozent Kaltblut und 40 Prozent Warmblut ſein. Dr. Bäß mann ſtellte bei ſeinen Erhebungen für Heſſen ein Verhältnis von Kaltblut zu Warmblut von 1:1 feſt. In das Pferdeſtammbuch des Landes- verbandes ſind gegenwärtig rund 1950 Kalt⸗ blutſtuten und 1100 Warmblutſtuten eingetragen. Die Zahl der 1936 vorhandenen Stationshengſte beträgt für Heſſen 40 Kaltblut⸗ und 25 Warm⸗ blutbeſchäler, und für Naſſau 16 Kaltblut⸗ und 3 Warmblutbeſchäler des Landgeſtüts Dillen⸗ burg. Hinzu kommt eine kleine Anzahl einzelner Privathengſthalter. Der derzeitige Ge⸗ ſamtpferdebeſtand nach der letzten Zäh⸗ lung beträgt rund 80 000 Stück gegenüber einem Vorkriegspferdebeſtand l(einſchließlich Militär⸗ pferde) von rund 92 000. Die Eigenproduktion belief ſich 1935 auf etwa 1900 Fohlen, eine Zahl, die natürlich bei weitem nicht ausreicht, den Eigenbedarf für das Gebiet der Landes- bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau zu decken. Die Fohlenerzeugung im heſſiſchen Gebietsteil be⸗ lief ſich 1935 auf 1570 Fohlen= 2,48 Prozent des Geſamtbeſtandes(1931: 863 Stück 146 Prozent des Geſamtbeſtandes), und in Naſſau 1935 auf 280 Fohlen= 1,15 Prozent des Geſamtbeſtandes(1931 nur 160 Fohlen 0,61 Prozent des Geſamtbeſtandes). Vergleichs⸗ weiſe betrug der Fohlenanteil für das geſamte 8** Sämtliche Aufnahmen: Weißgärber. Hinblick auf die Betriebs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe die Er⸗ züchtung bodenſtändiger Hengſte gewiſſe Schwierigkeiten mit ſich bringt, und ſtaatliche Hengſt⸗ aufzuchtſtationen, wie 5 zum Beiſpiel in Hannover, Bayern, Württemberg und in der Pfalz vorhanden ſind, in Heſſen fehlen, ſo wollen wir auch hier alles daranſetzen, alljährlich eine Anzahl bodenſtändiger Hengſte in die Zucht einzu⸗ ſtellen. „Anläßlich der letzten Hengſt⸗ körung konnten drei boden⸗ ſtändige Kaltbluthengſte und —8 5 Warmbluthengſte von den deſtütsverwaltungen aufgekauft werden. Der Landesverband der Pferdezüchter wird 1936 erſt⸗ malig eine Reichsnährſtands⸗ ſchau beſchicken, und zwar vor⸗ ausſichtlich mit 11 Kaltblut⸗ und 9 Warmblutpferden, die — 8 bodenſtändig gezogen ind. In den letzten zwölf Jahren hat der Naſſauiſche Pferde⸗ eee zwei DeG⸗Aus⸗ tellungen, und das Heſiiſche Pferdeſtammbuch eine DeG⸗ Ausſtellung(1932 in Mann⸗ heim) erfolgreich beſchickt. Die Landespferde zucht in Heſſen⸗Naſſau wird mit ſtarkem Fortſchrittswillen bemüht ſein, ſich einzuſetzen für die weitere Förderung der Landespferdezucht in Heſſen⸗ Naſſau zur Erzüchtung eines reingezüchteten bodenſtändi⸗ gen Wirtſchaftspferdes. R* 850 Nennungen Das im Rahmen der Dritten Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in Frankfurt a. M. ſtattfindende Reit⸗ und Fahrturnier wird die größte derartige Veranſtaltung werden, die in Deutſchland bis⸗ her jemals ſtattgefunden hat. Ohne die Su, die ſich ebenfalls in hervorragendem Maße be⸗ teiligt, liegen nicht weniger als 3 850 Nennungen vor. Die nam⸗ 7 75 hafteſten Reiter Deutſchlands be⸗ teiligen ſich an dieſem fried⸗ lichen Wettſtreit. Wie immer wird ſicherlich auch in Frankfurt am Main die berühmte Schule Hannover neue Erfolge ern⸗ ten. Auf dem großen Turnier der Reichs nährſtands⸗ Ausſtellung wird zum erſten Male der Preis des Reichsnährſtandes erkämpft werden. Schweres Springen und alle anderen auf Turnieren geübten reiterlichen Wettkämpfe werden zeigen, daß das Turnier auf der Reichsnährſtands⸗Schau nicht nur durch die Zahl der Nennungen, ſondern ebenſo durch die Leiſtungen der Reiter und Pferde jeden Vergleich mit anderen Veranſtaltungen dieſer Art aushält. links hessische * Leibesübungen auf der Reichsnährſtands⸗ Schau Die Reichsſchule für Leibesübungen des Reichsnährſtandes, deren Vorführungen bereits auf dem letzten Reichsbauerntag in Goslar allenthalben größtes Aufſehen erregt haben, wird in bedeutend vergrößertem Rahmen auf der Reichsnährſtands⸗Ausſtellung in Frankfurt am Main zeigen, daß der Gedanke der Leibes⸗ übungen in der ländlichen Bevölkerung immer weitere Fortſchritte macht und immer beacht⸗ lichere Erfolge aufweiſen kann. Doppelt ſo viele Jungmädels und Jungburſchen als in Goslar werden in Frankfurt a. M. Bodeſche Gymnaſtik zeigen. Außerdem werden rund 400 Töchter und Söhne von Bauern die verſchiedenſten Arten der Körpergymnaſtik- ußen. 87 ee 8* * — — 5 Irauen wollen wir unſerem Volke formen, die mil nalkürlicher Lebensarl, geiſtigem Format und abſoluler Wahrhafligkeit Trägerinnen kommender, lebensſtarker Generalionen ſind Gertrud Scholtz-Klink, Reichsfrauenführerin 8 dem Leben der Mütterſchule In der Hauptverkehrsſtraße der Stadt hängt an einem alten unſcheinbaren Haus in ſchlichtes Emailleſchild, und darüber ver⸗ ünden Bilder in frohen Farben, daß hier die Mütterſchule des Reichsmütterdienſtes m Deutſchen Frauenwerk Frauen und Rädchen in ihre Kurſe ruft. Viele eilen norbei, ſtumpf geworden durch die Fülle der ſirmenſchilder viele bleiben ſtehen und iehmen einen flüchtigen Eindruck mit, und hiele finden den Weg hinauf, gelockt durch ben Schaukaſten, aufgerufen durch Zeitungen ind Werbeblätter, durch die N ationen oder durch Bekannte, die ſchon treue Zeſucher der Mütterſchule ſind Und mit jeder Frau, die kommt faßt die Mütterſchule Fuß in der Stadt, wird ein Lebenszentrum, von dem die Frauen ſprechen, wird ein Heim, in das ſie 185 und Leiden tragen und aus dem ſie froher und zuverſichtlicher fortgehen. Der Aufgang im alten Hauſe iſt unfreund⸗ lich, oben aber empfangen wieder luſtige Bilder die Beſucher, und gleich nach der frohen Begrüßung kann man ſich wohl fühlen in den hellen, neugerichteten Räu⸗ men, denen Blumen und Bilder Wärme und Schönheit geben. Von morgens 7 Uhr an hat Frau L., unſer fleißiger mütterlicher Hausgeiſt, geſchafft, um alles blitzſauber zu machen für die Kurſe. Während ſie von Zimmer zu Zimmer eilt, erwacht in allen Räumen das Leben. Um 9 Uhr ſchon kom⸗ men hier und da Frauen in den Nähkurſus, in der Küche beginnen die Vorarbeiten für den Mittagstiſch der Mitarbeiterinnen, die Blumen werden verſorgt, der Wäſchebeſtand kontrolliert, und im Büro beginnt vor allem ein lebhaftes Schaffen. Vielleicht könnte man das Büro„das Herz der Mütterſchule“ nennen, denn hier herrſcht kein ſteifer Büro⸗ kratismus, von hier aus wird die Verbin⸗ dung geſchaffen zu dem Leben„draußen“, zu all den Stellen und Menſchen, die wir für unſere Arbeit brauchen und denen wir auf ihrem Weg mithelfen können. Schrift⸗ lich, telephoniſch und mündlich werden die Fäden feſt geknüpft mit NS⸗Frauenſchaft und Deutſchem Frauenwerk, mit DAF., mit NSW. und ihrem Hilfswerk„Mutter und Kind“, mit dem Jugendamt, dem Geſund⸗ heitsamt, dem Standesamt uſw. Von hier aus wird unſer Wollen und Streben hin⸗ ausgetragen in Artikeln, Werbeblättern Aus Im Lehrgang für Säuglingspflege und Werbereden. Ueberall hin, wo Men⸗ ſchen beieinander ſind und von unſeren Zielen hören wollen und müſſen. In die Sprechſtunden kommen die Frauen und Mädchen, um ſich zu den Kur⸗ ſen anzumelden, die einen zaghaft, die an⸗ deren ſelbſtſicher, und es heißt, ſich in ſede einzelne hineinſpüren und fühlen, was ſie braucht und wie man ihr dieſe Mütterſchul⸗ zeit beſonders ſchön und fruchtbringend ge⸗ ſtalten kann Die eine will bald heiraten, und wir beſprechen, wie ſie ſich am beſten ein gutes Wiſſen aneignen kann, dieſe funge Frau erwartet ihr erſtes Kind und fühlt die ernſte Verpflichtung, ſich ſorgfältig vor⸗ zubereiten auf ihre neuen Aufgaben. jene Frau iſt allein und einſam in der Stadt und erhofft neue Bindungen und Anuregun⸗ gen im gemeinſamen Schaffen im Nähkur⸗ ſus.„Alte“ Kurſusteilnehmerinnen kom⸗ men:„Was kann ich denn nun mal für einen Kurſus mitnehmen?“ Junge Mütter ſtellen ihr Kind ſtrahlend zur Begutachtung vor, nachdem ſie(und das wurde ſchon im Kurſus verabredet, ehe das Kindlein da war) an der Haustür unten energiſch ge⸗ klingelt und wir Mutter und Kind und Kinderwagen heraufgeholt haben. Und manchmal dürfen wir das kleine Weſen dann ſchnell einmal im gerade laufenden Säuglingskurſus zeigen und können er⸗ leben, wie in die Geſichter all der hoffenden Mütter ein großes Leuchten kommt und glückliche Erwartung und ein klein wenig frohe Ungeduld„noch ſo viel Monate“— und die ältere Mutter ſagt:„So ein Kleines iſt doch am allerntedlichſten“, und ſie iſt wieder ganz jung. Und damit ſind wir ſchon mitten in den Kurſen, die den letzten Sinn der Mütter⸗ ſchule erfüllen. In einem Raum treffen ſich die Frauen, um unter fachkundiger Anlei⸗ tung alles für die Pflege und Erziehung des Säuglings und Kleinkindes Notwendige zu lernen, und durch praktiſche Uebung im Wickeln, Baden. Kochen von Säuglingskoſt Sicherheit zu bekommen. Sie erleben in ernſten Beſprechungen die großen Gedanken unſerer Bevölkerungspolitik und Erblehre, und ſie bereiten ſich bei Lied und Spiel darauf vor, ihren Kindern frohe Spiel⸗ kameraden und verſtändnisvolle Erzieher zu werden. —E⁰hi⁹⁰—⁰—⁰— Tf Der Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk will als erſte Gemeinſchaftsarbeit deutſcher Frauen, in ſeinen Lehrgängen in Haushaltsführung, Geſundheits⸗ pflege und Erziehungslehre, unſere Frauen und Mütter für alle Auf⸗ gaben in Familie und Volk ertüchtigen. Er will mit dazu beitragen, den deutſchen Männern verantwortungsbewußte und ver⸗ antwortungsfreudige Frauen zur Seite zu ſtellen, die mit ihnen in treuer Kamerad⸗ ſchaft gemeinſamen Dienſt tun für ihr Volk. ———— d— ⁰ QQ—————„%%%„„„„ Eine andere Gruppe von Frauen nimmt am Lehrgang für allgemeine Geſundheits⸗ und häusliche Krankenpflege teil und iſt gerade eifrig dabei, das Umbetten und die Pflege einer„Schwerkranken“ zu üben. Wenn das hier auch eine ſehr vergnügte Angelegenheit iſt, ſo wiſſen ſie doch, daß da⸗ hinter die ernſte Aufgabe der Frau ſteht, ihrer Familie in geſunden und kranken Tagen Pflegerin und Führerin zu ſein. In einem anderen Raum ſitzen die Frauen mit heißen Köpfen in eifrigſtem Ge⸗ dankenaustauſch beieinander. Es ſind Mütter, die gerade ihre Erfahrungen über das Kind in der Schule— oder über die Aufgaben der 53 — oder über den Trotz im Kleinkinderalter— über die Beſonderheiten des Jugend⸗ lichen— austauſchen. Dar⸗ über gibt es viel zu berichten, und es wird gemeinſam überlegt, wie wir unſere Kinder zu verantwortungs⸗ bewußten Menſchen erziehen. Es geht eigentlich in allen Kurſen recht lebhaft zu, aber in der einen Ecke der Mütter⸗ ſchule ſcheint doch beſonders viel los zu ſein— aha, da wird gekocht. Heute gibt es Eintopf, und ſelbſt die Kartoffelſuppe iſt eine Ueberraſchung, wenn ſie in der Müt⸗ terſchule gekocht wird Dabei wird beſprochen, wie wir einerſeits unſere Familie mit den vorhandenen Mitteln geſund ernähren und zum anderen durch richtigen Einkauf und Verbrauch zur Geſundung unſerer Volks⸗ wirtſchaft beitragen können. Und iſt es etwa im Nähkurſus anders? Wie ſonderbar! Wir dachten, da entſtänden nur ſo feine„Ausgehkleider“. O nein, erſt heißt es einmal Erhalten. Wir lernen flicken und ſtopfen, hier entſteht aus einem alten Mantel ein hübſches Winterkleid, dort zaubert Mutter aus ihrem alten ſchwarzen Rock eine feine Jungenhoſe, und Frau K. flickt das Arbeitshemd ihres Mannes tadel⸗ los, denn gerade bei ſeiner Arbeit ſoll er ordentlich ausſehen, auch das Arbeitshemd ſoll ausdrücken, daß wir die Arbeit wieder ehren! Wir ſind noch ganz verſunken in all das Schauen, als uns heftiges Säuglingsge⸗ ſchrei aufmerken läßt. Ei, da hätten wir ja beinahe unſere Kinderſtube vergeſſen, und die iſt doch der Stolz unſeres Hauſes! Ein Stockwerk tiefer, wo auch noch eine zweite Küche liegt, gehen wir in einen ſonnen⸗ durchfluteten Raum, in dem es kribbelt und krabbelt von Kindern von 2—12 Jahren! Was will denn die kleine Geſellſchaft hier? Nun, Mutti iſt„oben“ in der Schule, und da wird das kleine Volk ſo lange„unten“ von Tante Eva betreut. Was ſich manier⸗ lich benimmt, kommt in die Kinderſtube zu dem ſchönen Spielzeug und zu den herrlichen Bilderbüchern.— Was brüllt und trotzt, wie es manch kleiner Kinderwagenbewohner, wird in den anderen Raum geſchoben, bis er geſellſchaftsfähig iſt— oder ſchläft. Manchmal guckt eine beſorgte Mutter herein, aber es erweiſt ſich als gar nicht notwendig, denn das kleine Volk arbeitet und ſpielt vergnügt und eifrig, und zum Schluß gibt es ein gegenſeitiges Staunen und Gucken, was Mutti oben und Hans unten gebaſtelt haben! Wenn ſo an jedem Tag in der Mütter⸗ ſchule viel gearbeitet, geſprochen, geübt und nachgedacht und frohes Beieinanderſein ge⸗ noſſen wird, ſo gibt es einmal im Monat eine Atempauſe— oder ein ganz ſtarkes Zuſammenklingen all deſſen, was in der Woche im einzelnen ageſchafft wird: Der letzte Mittwoch im Monat iſt unſer Gemein⸗ ſchaftsabend, da gehen Einladungen hinaus zu einem Zuſammenſein, zu einem Vortrag, über den wir nachher miteinander ſprechen können— zu einem Singabend— zu Spiel und Schauen. Wie war's denn am 1. April? Da wimmelte es von Oſterhaſen auf allen Tiſchen, und Körbchen und Frühlingsblumen gab's überall, aber bitte, er ſt nur anſehen! Und dann ſangen wir viel und hörten von deutſchen Frühlingsbräuchen und erzählten von denen, die wir auch kannten, und nach einer luſtigen Verloſung zogen wir mit unſeren Schätzen heim, mit den Häschen, den Körbchen, den Eiervaſen, und die Leute auf der Straße ſtaunten, und wir wußten, wir nehmen wieder etwas mit heim(außer dieſen Kleinigkeiten), etwas, was die Müt⸗ terſchule immer wieder geben kann und muß: das Erleben der Gemeinſchaft deut⸗ ſcher Frauen im Bewußtſein ihrer wichtigen Aufgaben an Familie. Volk und 8 1 B. Eine Wanderlehrerin berichtet aus ihrer Arbeit: Geſchäftig fährt die Kleinbahn dahin durch endloſe Zuckerrübenfelder. Es puſtet, es ſchnauft, die Kleinbahn hält.„Wils⸗ leben!“ Wie, hier iſt doch kein Bahnhof?— Nein, aber eine winzige offene Bretterbude ſteht am Wege, daran ein Schild„Wils⸗ leben“. Draußen ſteht ein junges Mädchen, um mich, den einzigen Fahrgaſt, in Empfang zu nehmen. Ihre Augen werden groß und größer, als ſie ſieht, wie die Koffer aus⸗ geladen werden. Das Bähnchen fährt weiter und wir beide ſtehen auf freiem Feld mit unſeren Koffern. Der Kirchturm des Dorfes winkt in weiter Ferne. Weit und breit iſt kein Menſch zu ſehen. Da hilft nichts. Wir nehmen die Kof⸗ fer und ſchleppen— ſchleppen ſie dem Dorf zu. „Aber, daß Sie ſoviel Gepäck haben,“ meint das Mädel; nein, das hätte ſie nicht gedacht. Ich wollte doch nur 2 Wochen blei⸗ ben? Ich erzähle, was in den Koffern iſt. Da wird das Intereſſe wach. Ob ſie die Sachen wohl gleich mal ſehen dürfe?— Ein behagliches Bauernhaus nimmt mich auf. Ich packe aus.„Nee, ſolch ſchöne Sachen! All die Kinderbilder und das ſchöne Spiel⸗ zeug!“ Dann kommen die Kaſperles. Rein, das muß jeder ſehen! Die Magd und ein paar Kinder der Nachbarſchaft werden eiligſt herbeigerufen. Man lacht miteinander und das erſte Fremdſein iſt ſchon überwunden. Abends beginnt der Kurs. Verlegen und erwartungsvoll drängt ſich's zur Tür herein, Mädchen und Frauen, Junge und Alte. Es iſt nur gut, daß ſoviel Bekannte da ſind, allein würden manche ſich nicht trauen. Etwa 30 Augenpaare ſchauen mich an. Die Geſichter werden ernſt, wenn ich ihnen erzähle, warum der Reichsmütterdienſt ſeine Arbeit tut. wie ſehr es auf jede Einzelne von ihnen ankommt, damit wir ein neues Deutſchland erleben können und vor allem, froher. was ich ihnen von den Grundbegriffen der Erb⸗, Raſſenpflege und den bevölkerungs⸗ politiſchen Fragen ſage. 8 In den nächſten Tagen werden wir über die einzelnen Entwicklungsſtufen der Kin⸗ der und das ihnen gemäße Verhalten der Eltern ſprechen, über die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit von Elternhaus und Schule, HJ, BdM uſw., heute wollen wir uns erſt einmal näher kennenlernen durch Singen und Spiel. Wir ſingen gemeinſam einfache Volkslieder und ich wundere mich, wie ſicher ſie ſind. Das Erſtaunlichſte iſt: Sie kennen alle Strophen „Ja, unſer alter Kantor“, ſagt man mir, „das war einer, der verſtand was vom Singen!“ Dann kommt ein Fingerſpiel an die Reihe.„Nee, Fräulein, dazu ſind wir + alt.“—„Aber wir machen es doch nicht für uns, ſondern damit wir es den Kindern mit heimbringen können“, iſt die Ent⸗ gegnung Das leuchtet ein. Man läßt die Finger tanzen, zuerſt ſcheu zur Nachbarin rüber⸗ ſchielend, ob die auch mittut, dann immer Der Bann iſt gebrochen, und als zum Aufbruch gemahnt wird, kommen ein paar Mütter zu mir:„Fräulein, eigentlich wollten wir heute bloß mal gucken. Aber es iſt ſo ſchön, daß wir morgen beſtimmt wiederkommen.“ So trennen wir uns froh und freuen uns ſchon auf die gemeinsame Arbeit am nächſten Tag. Andern Tages um die Mittagszeit wird es unter meinem Fenſter lebendig. Viele Kinderſtimmen ſprechen durcheinander. Ich gehe ans Fenſter. Man ſchubſt ſich.„Sag du's!“ Dann ein ganz Mutiger:„Ob wir wohl die Kaſpers einmal ſehen könnten?“ Auf der Fenſterbank laſſe ich meinen Koffer erſcheinen. Der hochgeklappte Deckel dient als Kuliſſe, hinter der ich verſchwinde, dafür erſcheinen dann Kaſper Larifari, die ſchöne B Lilienfein und die bitter⸗ böſe Hexe ie Kinder ſpielen begeiſter: mit. Immer lebendiger wird es da unten, die Stimmenzahl ſcheint zu wachſen. Als das Kaſperle⸗Drama ſeinen Abſchluß ge⸗ funden hat, ſchaue ich hinter meinem Koffer hervor und bin höchſt erſtaunt: Schwarz iſt es da unten von Menſchen— Kindern und Erwachſenen bunt durcheinander. Die Frau dort in der Tür hält noch das Scheuertuch in der Hand, der Knecht iſt vom Vieh⸗ füttern fortgelaufen und hat den Eimer mitgenommen. Alle ſind begeiſtert! Da⸗ durch iſt mit dieſem Spiel unverſehens die Zuneigung der ganzen Dorfgemeinde er⸗ obert. Alles ſpricht von der Mütter⸗ ſchulung, durch die man nicht nur lernen ondern auch ſo frohe Stunden erleben kann m Abend ſind die Frauen wieder da, mit frohen Geſichtern. Einige Neue haben ſich noch hinzugefunden Wir ſpüren es— ſchon jetzt gehören wir zueinander, und das Ge⸗ fühl des Verbundenſeins wird alle Tage größer und ſchöner, ſteht doch im Mittel⸗ punkt aller unſerer Beſprechungen das. was uns alle eint: Der Aufgabenkreis der deut⸗ ſchen Frau und Mutter. Unfaßlich war es den Frauen zuerſt, daß man zehn Abende über die Erziehung der Kinder und die Geſtaltung des Familien⸗ lebens ſprechen könnte, fetzt kommen ſie mit e Fragen, daß die Zeit kaum reichen wi Als dann der Schlußabend kommt, geh es wie in jedem Kurs— der Abſchied wir! uns allen ſchwer. Wie eine Beſchenkte zieh ich andern Tages weiter, denn die Erinne rung an manch warmen Zändedruck und manches gute Wort begleiten mich. Photos: Hedda Walthet u Hirtz(1) M Darum kauft die Vergißmeinnichlplakelle des Reichsmüllerdienſtes im deulſchen Frauenwerk am 23. und 24. Mal 1936 * .— ie U 11 1 r 7 6 Der möblierte Herr doziert über Murmeltiere Tiere, die mit Murmeln ſpielen/„Friedliche“ Nachbarſchaft G Mit den erſten Sonnenſtrahlen aus den Federn und mit den letzten zu Bett, das iſt eine goldene Lebensweiſe. Die Arbeit ſchmeckt in den erſten Morgenſtunden am beſten, und der Körper bleibt geſund. So ſteht es in Erbauungsſchriften, in löblichen Romanen und im Spruch an der Wand. Man ſoll Gold im Munde ethalten. Außerhalb der Erbauungsliteratur iſt das Früh⸗ aufſtehen aber eine ſchwere Kunſt. Zwar iſt es wahr, die Sache mit dem Gold der Morgenſtunde, ich habe es erprobt, aber eine Ueberwindungskraft gehört zum pünktlichen Aufſtehen! Erſt habe ich mir einen Wecker gekauft, dann gewöhnte ich mich an ihn und ſchlief weiter. Voller Verzweiflung kaufte ich mir einen zweiten Wecker. Am nächſten Morgen ſprang ich wie von der Tarantel gebiſſen aus dem Bette. Am zweiten Tage aber ſchlief ich ſchon weiter und ließ beide Wecker ausbimmeln. Meine Wirtin ſchlug die Hände über dem Kopf zuſammen und behauptete, ſo ſchlafen nur Mur⸗ meltiere. Das war eine große Uebertreibung. Der ge⸗ wöhnliche Schlaf eines Murmeltieres iſt ſo ſchwach wie der einer Katze. Aber ſie meinte den Winter⸗ ſchlaf, und der iſt wohl kaum zu übertreffen. Wenn ſo ein Murmeltier ſich vollgefreſſen und fett im Herbſt in ſeine Erdburg zurückzieht, dann ge⸗ denkt es einen langen Schlaf zu tun. Die Blut⸗ temperatur fällt bis auf 9 Grad. Alle organiſchen Lebensäußerungen ſinken auf ein Minimum herab. Vom Blute aus wirkt der Stoff Azeton wie eine Autonarkoſe, wie eine Selbſtbetäubung. Wohl wacht es hin und wieder auf und knabbert an ſeinem Wintervorrat, aber dann duſſelt es bald wieder ein. Den Wintervorrat hat das Tier ſelbſt eingeſammelt. Im Auguſt beißt das vorſorgliche Tier das kurze Gras ab, läßt das Gras von der Sonne zu Heu trocknen und ſchleppt ſoviel davon ein, daß ein Mann den Wintervorrat nicht wegtragen kann. Nun hat man verſucht, Murmel⸗ tiere zu wecken. Jupiterſonnen wurden dem Tiere ins Auge geſtrahlt, die Murmeltiere ſchliefen weiter. Selbſt ernſte Verwundungen machten die Tiere nicht wach. Liebe Frau Wirtin, verſuchen Sie die Sache nicht bei mir. Ich werde wach, Sie brauchen mir nicht einen Dolch in den Bauch zu jagen, wir kaufen dann eben einen dritten Wecken. Die Wirtin ging auf meine Scherze nicht ein und wollte wiſſen, wo die Murmeltiere leben, und warum ſie Murmeltiere heißen? Spielen denn die Tiere, die wirklich wie Murmeltiere ſchlafen, mit Murmeln? Das Volk liebt es, Fremdwörter der eigenen Sprache anzugleichen, zu verdeutſchen. Die alten Römer kannten ſchon die Tiere und ſprachen von Alpenmäuſen. Später ſagten die Alpenbewohner, es ſei eine Marmotta oder Marmotella. Sehen Sie, daraus haben wir Murmeltiere gemacht. Mit Murmeln hat das Tier nichts zu ſchaffen. In den Alpen wäre das Alpenmurmeltier beinahe ſchon ausgerottet worden, die Jäger aßen gern Murmel⸗ tierfleiſch. Dann wurde ein Banngebiet zum Ge⸗ ſetz erhoben. Die Tiere leben in den höchſten Re⸗ gionen und kommen kaum bis zur Baumgrenze. Die Schonzeit wirkte Wunder. In den deutſchen und öſterreichiſchen Alpen wurden die Tiere neu ausgeſetzt. Jetzt ißt man ſchon wieder Murmeltier⸗ fleiſch. Die Jagd iſt nicht leicht. Nach jedem Biſſen machen die Tiere Männchen und halten Umſchau. Auch beim Trinken heben ſie ihr Köpfchen wie die Hühner, von denen man behauptet, ſie danken Gott für jeden Schluck. Kann das Murmeltier nicht mehr ſeine Manſardenwohnung erreichen, dann ſetzt es ſich zornig zur Wehr und hat ſchon Katzen, Hunde und Raubvögel in die Flucht ge⸗ Von großen Männern 5 Der Bildhauer Wilhelm Lehmbruck hatte in ſeinen jungen Jahren eine Neigung zur Ma⸗ lerei und glaubte, einmal ein großer Meiſter des Pinſels zu werden. Als er einem Freunde ſeine neueſten Arbeiten zeigte, erging ſich dieſer vor jedem Bilde in lauten, lobenden Worten, wie: „Wunderbar!“...„Großartig!“...„Uner⸗ hört!“...„Meiſterhaft!“...„Ganz einzig!“ Doch plötzlich fiel ihm eine in der Ecke ſtehende kleine Plaſtik auf. Er ging darauf zu, prüfte ſie von allen Seiten und ſagte dann bedachtſam: „Aber dies hier, ja, dieſe kleine Statuette, die iſt gut!“ * Ein Offizier des großen Königs hatte in Frie⸗ denszeiten einen Orden erhalten. „Majeſtät“, ſagte der bei der Verleihung Ausgezeichnete,„es ſteht mir eigentlich nur auf dem Schlachtfeld zu, einen Orden anzunehmen.“ Lachend entgegnete der König:„Ach was, ſei Er doch kein Narr und hänge er ſich das Ding an. Ich kann doch ſeinetwegen keinen Krieg an⸗ fangen!“ ſchlagen. Das Tier iſt nicht zart beſaitet; alte, kranke Tiere werden totgebiſſen. Eine ſoziale Ge⸗ ſetzgebung iſt unbekannt. Die feiſten Tiere, die bis 1 Meter hoch ſpringen können, laſſen ſich jedoch leicht zähmen und machen ihrem Herrn Spaß und Freude. Nicht nur in den Alpen leben Murmeltiere. In der Steppe jagt der Tunguſe das Steppen⸗ murmeltier. Er findet es ſchmackhaft, nur ein wenig Fleiſch unter den Achſeln ißt er nicht mit. Er behauptet es ſei Menſchenfleiſch und begründet es ſo: Prahleriſche Jäger behaupteten, jedes Tier ſchießen und treffen zu können. Der große Geiſt der Steppe hörte davon und forderte von den Aufſchneidern, daß ſie nach einer Schwalbe ſchießen ſollen. Sie trafen nur den Schwanz. Seit der Zeit iſt der Schwalbenſchwanz ſo eigenartig geteilt. Der große Steppengeiſt verwandelte die über⸗ Wir wandern Nun iſt⸗die Zeit der Wanderfreuden wieder da! Ob wir uns ein Stückchen der Natur Schritt für Schritt erobern, ob wir meinen mit dem Rad ſchneller dem Alltag und der Stadt zu entrinnen — immer wird das Wandern erſt dann zu etwas Herrlichem, wenn wir zwanglos und befreit von allem Unnötigen dahin ziehen können. Wenn auch das Zweckmäßige und Bequeme maßgebend für die rechte Wanderkleidung iſt, ſo trägt doch auch ein hübſches friſches Ausſehen viel zu unſerer und anderer Menſchen Erholung bei. Welch luſtige modiſche Abwandelungen gibt es, die uns dazu verhelfen, ohne den ſportlichen und praktiſchen Zweck des Anzugs in irgend einer Weiſe zu zerſtören. Jeder wähle nach ſeinem eigenen Geſchmack! Der Möglich— keiten ſind es gar viele und die Mode hat uns in dieſem Jahr das„Hübſch-Ausſehen⸗ wollen“ wirklich nicht ſchwer gemacht. Schauen wir uns nur daraufhin ein- mal die reizenden ſommerlichen Waſchſtoffe an, die als Material für dieſe Kleidung gedacht ſind. Einfarbige, karierte, geſtreifte, mit bunten Blümchen⸗ oder Bauernmuſtern bedruckte Gewebe, wie: Leinen, Kat⸗ tun, Kretonne, Zephir uſw., ſtellen ſich uns vor. Selbſtverſtändlich in⸗ danthren und, was beſonders wichtig iſt, ſtets erſchwinglich im Preis und unbegrenzt haltbar. Kleine geſtrickte oder aus derberen Woll⸗ ſtoffen gearbeitete Jacken, karierte Weſten abweichend eingefaßt, leinene Spenzer mit bunter Stickerei geſchmückt, bilden an küh⸗ leren Tagen, auch in den Abendſtunden, eine praktiſche Ergänzung. Ausſchlaggebender als je zuvor ſind die vielen kleinen Dinge, angefangen bei dem Erſten und Wichtigſten einer Wanderung— den Schuhen— die wir uns in dieſem Jahr aus einer noch nicht dageweſenen Auswahl und in den bequemſten, geſündeſten und ſchönſten Formen herausſuchen können, bis zu den kleidſamen Trachtenhüten oder den buntbedruckten Kopftüchern. Aber auch die anderen, dazwiſchen liegenden Kleinigkeiten ſind wichtig. So vor allem die Proviant⸗ und Wandertaſchen aus Leder oder waſſer⸗ dichtem Leinen mit abſtechender Lederein⸗ faſſung, die man entweder am Gürtel be⸗ feſtigt oder mit einem Riemen über der Schulter trägt. Sie ſind nicht nur praktiſch und zur Aufnahme von allerlei Notwendig⸗ keiten bereit, ſondern in ihren friſchen kräf⸗ tigen Farben, ebenſo wie die Gürtel mit denen ſie oft übereinſtimmen, eine nette Be⸗ lebung des ganzen Anzugs. * Im Grünen ſind alle Menſchen hungrig und ein kleines Tiſchlein deck dich inmitten der ſchönſten Natur wirkt doppelt anregend auf den Appetit. Wir ſetzen uns davor, ſo wie wir es wohl manch- mal gern möchten, wie es aber nur hier erlaubt iſt: bäuchlings oder ſeitwärts hingegoſſen, auf dem Rücken oder in der Hocke. Und dahin wo es uns beliebt— nur nicht in einen Ameiſenhaufen. Was bei dieſem zwangloſen Mahl verzehrt wird bleibt jedem ſelbſt überlaſſen. Aber für allerlei nützliche Gegenſtände, die uns ſolch ein Picknick im Wald oder auf der Wieſe angenehm machen, iſt auch hier geſorgt. Die kleinen modernen Picknickkoffer beherbergen faſt eine ganze Wirtſchaft: zuſammenklappbare mütigen Jäger in Murmeltiere. Heute iſt nur noch wenig Menſchenfleiſch in den Murmeltieren, und das ißt kein anſtändiger Tunguſe. In Nordamerika lebt der„Präriehund“. Die Farmer nannten das Murmeltier ſo nach dem Bellen des Tieres. Sie ſagen, die Präriehunde leben in Dörfern. Soviel Erde haben ſie ausge⸗ ſchachtet, daß das Wohngelände voller Erdhügel ſteht. Darauf ſitzen die Wachtpoſten und künden Gefahr an. Die Präriehunde ſollen in friedlicher Nachbarſchaft mit Prärieeulen und Klappek⸗ ſchlangen leben. Neugierige Forſcher brachten die Tiere in der Gefangenſchaft zuſammen. Die Prä⸗ riehunde fraßen die Eulen auf, rückten aber vor den Klapperſchlangen aus. Nachbarſchaften ſind ſelten friedlich. Meine Wirtin hatte meiner Vorleſung ſo an⸗ geſtrengt gelauſcht, daß ſie die Milch überkochen ließ. Am nächſten Morgen weckten mich auch drei Wecker nicht auf. Die unbelehrbare Wirtin be⸗ hauptet jetzt alles Wiſſen vergeſſend, ich ſchlafe doch wie ein Murmeltier. Nun fange einer etwas mit Frauen an. Text und Zeichnung von Waltraut Ritter 14 Tiſche und Stühle, Flaſchen in allen Größen, Teller, Becher, Beſtecke. In feſt verſchließbaren Büchſen warten wohlverpackt kleine Spezialerzeug⸗ niſſe der häuslichen Küche auf ihre Beſtimmung. Aber— das iſt hauptſächlich etwas für diejenigen, denen ein Auto oder Boot uſw. das Tragen ab— nehmen. In dieſem Fall iſt ja für das Köffer⸗ chen immer noch irgend ein Platz vorhanden. Die Wanderer dagegen, die ſich aus eigener Kraft fortbewegen, werden ſich wohlweislich nur auf das Notwendigſte beſchränken. Alles was in dieſem Köfferchen zuſammengeſtellt iſt, können wir ſelbſtverſtändlich auch einzeln kaufen. Das Unent⸗ behrlichſte ſuchen wir uns heraus und verſtauen es im Ruckſack oder Täſchchen. Und keine Angſt! Scherben brauchen wir nicht zu befürchten, denn alles iſt natürlich unzerbrechlich und außerdem ſehr leicht. Dann gibt es auch noch allerlei nette praktiſche Sachen, die wir uns ſelbſt herſtellen, z. B. kleine zuſammenklapp¾hare Taſchen oder Behälter die Servietten und Obſtmeſſer aufnehmen oder Decken, Servietten und Taſchen aus buntem Kretonne oder kariertem Leinen. Alles leicht waſch⸗ und ver⸗ packbar. Zu den Abbildungen: Kleid aus knitterfreiem Leinen, die mit buntgemuſterten Knöpfen verſchloſſene Taille hat eingeſetzte Seitenteile, die auf der Hüfte in kleine Taſchen münden. Ueber der Bruſt * 9 50 1 0 5 * 5 85 We 509 Kinderreigen Rudolf Schneider(M) einige Abnäher. Das bunte Halstuch, das man auch um den Kopf binden kann, harmoniert mit dem Gürtel. Trägerrock in neuartiger vorteilhafter Schnitt⸗ form. Das Schlanke wird noch unterſtrichen, wenn man das ſchmale Taillenteil in Form zweier Nähte im Rock weiterlaufen läßt. Dieſes Teil legt ſich um den Hals und wird unter dem Kragen des Blüschens geſchloſſen. Der Rücken bleibt alſo frei. Ein abſtechendes Blüschen mit Raglanärmeln, die unter dem Bündchen in Bieſen abgenäht ſind, ver⸗ vollſtändigt den Anzug. Ein Koſtüm, wie es auf Wanderungen immer gern getragen wird. Es kann ebenſogut aus Leinen wie aus einem glatten kräftigen Wollſtoff her⸗ geſtellt werden. Vertauſchen wir den einfachen geraden Rock mit einem Hoſenrock, ſo haben wir einen idealen Anzug für eine Radlerin. Ein ſport⸗ liches Blüschen aus Waſchſtoff oder an kühlen Tagen ein Pullover ſind die richtigen Ergänzungen. Nun einige Kleinigkeiten: oben ſehen wir eine praktiſche Wandertaſche, die man ſchon ſehr billig zu kaufen bekommt. Man kann ſie ſich natürlich auch leicht ſelbſt herſtellen. Dieſe hier iſt aus blauem Leinen mit weißer Lederumrandung. Die Taſchenklappe kann man mit Ledermotiven verzieren, vielleicht in ähnlicher Art, wie es etwas weiter unten auf dem Schuh und dem dazu paſſen⸗ den Gürtel gezeigt iſt. Der Gürtel wird im Rücken geſchloſſen. Der letzte Schuh iſt aus grauem feſten Leinen mit Umrandung und Laſche aus rotem Leder. In der Mitte eine Weſte aus kariertem ſchraͤg verarbeiteten Wollſtoff zu dem Sportkoſtüm paſſend. 8——— — — ————— ——ů—ů „ beiwohnte, Freilag, den 22. Mai 1936 3. Reichsnährſtands⸗Ausſtellung Maſſenbeſuch am Dienslag. Sehr reichhalliges Programm Frankfurt a. M., ia. Mai. Die Reichs⸗ nährſtandsausſtellung wartete heute mit einem ſehr intereſſanten und ſehenswerten Programm auf. Dies zeigte ſich auch ſchon in dem außer⸗ ordentlich großen Andrang des Publikums, namentlich vom Lande, und die Zahl der Be⸗ ſucher des heutigen Tages ſtellt die Zahl der beiden vorangegangenen weit in den Schatten. Beſonders die Vorführungen im Vor⸗ führungsring und im Rahmen des Reit⸗, Spring⸗ und Fahrturniers be⸗ anſpruchen die größte Aufmerkſamkeit. Auf den Ehrenplätzen ſah man Reichsbauernführer R. Walter Darré, Gauleiter und Reichsſtatthal⸗ ter Sprenger, Oberbürgermeiſter Dr. Krebs und viele andere Mitglieder der Be⸗ wegung, beſonders viele höhere Führer der Sc und der Sn, ferner Vertreter der Wehr⸗ macht, des Luftſchutzes und der Sportbehör⸗ den. Nachdem das ſchwere Jagdſpringen um den„Preis des Reichsſtandes“, um den ſich eine große Zahl von Pferden mit ihren Reitern beworben hatten, ſchließlich in hartem Stichkampf von Rittmeiſter Sahla auf Poſei⸗ donius in einem fehlerloſen Ritt und in aus⸗ gezeichneter Zeit gewonnen worden war, be⸗ völkerten 400 Jungbauern und Jungbäuerinnen aus allen deutſchen Gauen den Vorführungsring und entzückten mit ihren exakten Darbietungen die Zuſchauer. Abwech⸗ ſelnd wurden ſportliche Leiſtungen gezeigt, dann wieder ländliche Tänze, wobei die Jun⸗ gens in roten Weſten, weißen Hemden und ſchwarzen Hoſen antraten, die Mädels im blauen Mieder und weißen Röcken, ein ſchöner Anblick. Die Jungbauern boten ein Bild männlicher Kraft, die Jungbäuerinnen ſtachen durch Anmut in den Bewegungen und ſpieleri⸗ ſches Hingeben auf. Die Jungens ſprangen über drei, fünf und ſieben Mann und zeigten, daß die Leiſtungen des ländlichen Menſchen bei richtiger Anleitung hinter denen der Städter in keiner Weiſe zurückzutreten brauchen. Mit den Volkstänzen der Neuhauſer Schülerinnen wurde gezeigt, in welch ſtarkem Maße der Sinn für rythmiſche Bewegungsabläufe in der bäuerlichen Jugend vorhanden iſt. Die Lei⸗ ſtung dieſer jungen blonden Menſchen iſt um ſo beachtlicher, als ſie bisher faſt noch keine regelmäßigen Leibesübungen betrieben haben. Der Reichsbauernführer, der der Vorführung war mit den gezeigten Leiſtungen außerordentlich zufrieden und drückte dies auch anläßlich des Empfanges des deutſchen Oympiaſiegers und Jungbauern Franz Pfnür aus, der ebenfalls an dieſen Uebungen teilge⸗ nommen hatte. Es folgte darauf je eine Quadrille der 49. SA⸗Reiterſtandarte und der 10. SS⸗Reiter⸗ ſtandarte, die mit Schneid und reiterlichem Können vorgeführt wurden. Dieſe leiteten über zu Vorführungen der SS.⸗Verfügungstruppe der II. SS. 2, Arolſen Es war eine Pracht, die Angehörigen des Verfügungstrupps bei ihren Darbietungen zu ſehen. Schneidig und exakt wurden die Kom⸗ mandos ausgeführt und dabei Leiſtungen ge⸗ zeigt, die ans Wunderbare zu grenzen ſcheinen. Dann folgte die Hauptnummer des heutigen Tages, „Bomben über'm Bauernhof“ Es handelte ſich hierbei um ein praktiſches Beiſpiel bäuerlichen Selbſtſchutzes für die Zu⸗ kunft. Die 2. SS.⸗Standarte führte dieſe Luft⸗ ſchutzübung in ausgezeichneter Weiſe vor. In⸗ nerhalb von wenig mehr als zehn Minuten war ein Teil eines Bauerndorfes mit Atrap⸗ pen und Kuliſſen hergeſtellt. Auf dem Felde daneben arbeitete die Bevölkerung und ein Blick in das Dorf zeigte, daß nur eine ältere Frau und Männer und ſpielende Kinder zu Hauſe waren. Da erſcholl Fliegeralarm. Der Hauswart gibt ihn gleich weiter und bringt die vom Felde ins Dorf geeilten Be⸗ wohner des Bauernhofes in einen ſchon vor⸗ ſichtshalber hergeſtellten Schutzgraben unter. Das Waſſerfaß wird bereitgeſtellt, alles un⸗ nötige Gerümpel iſt bei Seite geſchafft, und nun iſt man gerüſtet. Da, plötzlich erſcheinen auch die feindlichen Flieger, drei Stück an der Zahl, und ſie werfen nicht weni⸗ ger als 5 Bomben auf den Hof. Brandbomben ſetzen die Scheune in Brand und verſchütten auch einen Teil des Wohnhauſes. Auf den Hof fallen Gasbomben und verpeſten die Luft. Jetzt tritt der umſichtige Luftſchutzwart in Tätigkeit. Mit einem Blick ſtellt er feſt, daß er mit ſeinen wenigen Helfern nicht imſtande iſt, hier wirkſam eingreifen zu können. Er alarmiert zunächſt die Löſchgemeinſchaft, die auch prompt zur Stelle iſt. Und nun geht es mit vereinten Kräften an die Arbeit. Zuerſt Gasmasken her, dann werden die Stellen, auf denen die Gasbomben aufgefallen ſind, durch Dung wenigſtens vorläufig und aus⸗ hilfsweiſe unſchädlich gemacht. Der Brand wird mit dem Handlöſcher bekämpft, und da zeigt es ſich, wie gut es iſt, daß Waſſer zur Stelle iſt. Allmählich wird man Herr der Situation. Jetzt werden auch die in den Schutz⸗ gräben verſteckt geweſenen Dorfbewohner zur Hilfeleiſtung herangezogen, denn die Flieger ſind abgezogen. Die Verwundeten werden ge⸗ borgen, die Pferde hat man ſchon längſt in Sicherheit gebracht, und nachdem das letzte Fünkchen ausgetreten und der letzte Verwun⸗ dete verbunden iſt, kann man die Lage über⸗ blicken und dabei die Feſtſtellung machen, daß durch die Bereitſchaft des Luftſchutzes viel Un⸗ heil verhütet worden iſt. Mit Intereſſe und Spannung wurde die Uebung verfolgt, und mancher Bauer und Landwirt wird von dieſer Uebung mit nach⸗ hauſe nehmen, daß der Luftſchutz doch ein ſehr wichtiges Ding iſt. Eine Parade der SS.⸗Verfügungstruppe be⸗ endete die prachtvollen Darbietungen, die einen umfaſſenden Einblick in die Tätigkeit des Reichsnährſtandes boten. * Bereits über 7 Million Beſucher. 88 Frankfurt a. M., 20. Mai. Die Reichsnährſtandsausſtellung in Frankfurt am Main zählte am Mittwoch nachmittag bereits den 250 000 Beſucher. Seit vier Tagen ſtrömen aus allen Teilen des Reiches Bauern und Landwirte nach Frankfurt am Main. Alle Mundarten ſchwirren durcheinander. Trach⸗ ten aus allen deutſchen Gauen beleben das Bild. Heute kamen die Sonderzüge aus Weſt⸗ falen, Rheinland, Sachſen, Thüringen und Oberheſſen. Der Leiſtungsbewerb hat eine ſehr ſtarke Beteiligung aufzuweiſen. Während in Hamburg die bisher ſtärkſte Beteiligung von 50 v. H. erreicht wurde, beträgt der Hundert⸗ ſatz hier in Frankfurt a. M. ſogar 66 v. H. Es herrſchte wieder Großbetrieb. g Lond Lutisley, Mitglied des Oberhauſes und früherer engliſcher Landwirtſchaftsmini⸗ ſter beſuchte die Reichsnährſtandsausſtellung. Das Gebiet der deutſchen Marktordnung, vor allem die Milchwirtſchaft erregte ſeine beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit, da ja auch England ſich um den Schutz und die Sicherheit ſeines Bau⸗ ernſtandes bemüht. Vor der Beſichtigung der Ausſtellung wurde Lord Eltisley vom Reichs⸗ bauernführer empfangen. Bekanntmachungen NSDAP., Gan Heſlen⸗Nalſau. AN—— Main, Gutleutſtraße 3—14, Adol ler⸗Haus 2 30 381. Poſtſcheckonto: 53 003 cheiftver kehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abtellung geſonderte Boger Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitaßz von 10—12 Uhe. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr Sonſt nur m Eilfaͤllen nach dor her ige Anmeldung. Krelsgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraſß Kaiſerſtraße 2, Ferrſprecher 318 Sprechſtunden des Krelsleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. —— Kreisfilmſtellenleiter. Der Großtonfilm„Der alte und der junge König“ mit dem Beiſilm„Deut! der Flas“ wird im Kreiſe Heppenheim an folgenden Terminen durchgeführt: Neckarſteinach 22. Mai Mörlenbach 23. Mai Waldmichelbach 24. Mai Hirſchhorn 25. Mai ſowie vorausſichtlich m Schörmattenwag am Sontag, den 24. Mai, nachmittags. „Dieſer Film zeigt die Erzehung des jungen Kronprinzen Friedrich Wilhelm J. Was ſich vor rund 200 Jahren in Preußen abgeſppielt hat, iſt eine für alle Zeiten gülnge Maymung und heute eine ſtrenge Forderung: Die ſolda⸗ tiſche Ertüchtigung. Vorverkauf der Eintrittskarten weils durch die Ortsgruppe ſtatt. ſindet je NSLB., Kreis Heppenheim. Grenzball der Knaben. 3. Spieltag: Mont„, den 25. Mai 1936. Gruppe 1: Eden über Abeſſinien und Leſterreich Beantwortung außenpoliliſcher Fragen im Ankerhaus London, 20. Mai. In der heutigen Un⸗ terhausſitzung wurde die Fragezeit faſt aus⸗ ſchließlich von der Außenpolitik be⸗ herrſcht. Außenminiſter Eden bejahte zu⸗ nächſt die Frage des Abgeordneten Mander, ob die künftigen Vereinbarungen, die die Flot⸗ ten⸗, Militär⸗ und Luftfahrtämter gewiſſer Mittelmeermächte zur kollektiven Verteidigung gegen einen italieniſchen Angriff getroffen hät⸗ ten, noch nötig ſeien. Was die Frage be⸗ treffe, ob weitere Stabsbeſprechungen mit einem ähnlichen Ziel beabſichtigt ſeien, ſtänden derartige Verhandlungen im Augenblick nicht in Ausſicht. Der arbeiterparteiliche Abgeordnete Hender⸗ ſon verlas hierauf in Form einer Frage die Abberufung des italieniſchen Militärattaché in London, deſſen Name im Zuſammenhang mit den Mitteilun⸗ gen Edens über die Angelegenheit der Dum⸗ Dumgeſchoſſe genannt worden war. Eden er⸗ widerte, er ſei überzeugt, daß ſeine ausführ⸗ liche Erklärung völlig ausreiche, um die briti⸗ ſche Regierung und die britiſche Induſtrie ge⸗ gen weitere derartige Verdächtigungen zu ſchützen. Der Abgeordnete William Adams ſervativ) fragt Eden, ob die Druckmaßnahmen gegen Italien fortgeſetzt würden, bis der Angreifer ge⸗ zwungen ſei, einen Frieden zu ſchließen, der mit den Grundſätzen der Völkerbunds⸗ ſatzungen übereinſtimme. Außenminiſter Eden antwortete, daß die Hal⸗ tung der britiſchen Regierung durch den In⸗ halt der vom Völkerbund am 12. Mai ange⸗ nommenen Entſchließung beſtimmt werde. Die Politik der drei Weſtmächte in Bezug auf die Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs war der Gegenſtand mehrerer Fra⸗ gen des arbeiterparteilichen Abgeordneten Fletcher, der ſich zunächſt erkundigte, ob die in Streſa beſchloſſene gemeinſame Politik. Englands, Frankreichs und Italiens nach wie vor von dem Gedanken getragen werde, daß die Aufrechterhaltung der Unabhängig⸗ (kon⸗ keit und Unverſehrtheit Oeſter⸗ reichs notwendig ſei. Außenminiſter Eden antwortete:„Aus der Konferenz von Streſa im April vergangenen Jahres haben England, Frankreich und Italien zuletzt die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit und Un⸗ verſehrtheit Oeſterreichs beſprochen. Ein Vor⸗ ſchlag. die aus der Konferenz von Streſa in dieſer Angelegenheit erzielte Lage zu ändern, iſt nicht gemacht worden, noch hat ir⸗ gendeine der drei Regierungen ihre Abſicht er⸗ klärt, von der in Streſa feſtgelegten Politik abzugehen. Frankreich für Beilegung des abeſſiniſchen Konflikls Paris, 20. Mai. Die Ausſprache im engliſchen Unterhaus hat auch in der Pariſer Preſſe die Aufmerkſamkeit wieder auf eine endgültige Regelung der abeſſiniſchen Frage gelenkt. Während man noch vor kurzem be⸗ hauptete, weder die gegenwärtige noch die zu⸗ künftige franzöſiſche Regierung würden ir⸗ gendwie die Initiative ergreifen, ſondern ſich darauf beſchränken, engliſche Vorſchläge zu un⸗ terſtützen, ſcheint man jetzt eher dazu geneigt, ſelbſt die Zügel für eine endgültige Bereini⸗ gung in die Hand zu nehmen. Ausſchlagge⸗ bend für dieſe Haltung iſt nach hieſiger Auf⸗ faſſung die Unentſchloſſenheit bezw. Unmöglichkeit, in der ſich die engliſche Regierung angeſichts der öffent⸗ lichen Meinung befinde, vorläufig ir⸗ gendetwas zu unternehmen. Der„Mat in“ ſchreibt: Der franzöſiſche Vertreter beim Völker⸗ bund, Paul⸗Boncour, habe ſchon mehr⸗ mals darauf hingewieſen, daß die Zeit gegen Frankreich arbeite. Paul⸗Boncbur ſei hiervon ſo feſt überzeugt, daß er es für ausgeſchloſſen halte, die Bildung der neuen Regierung abzuwarten, um Stel⸗ lung zu nehmen. Unter dieſen Umſtänden werde man damit rechnen können, daß ſchon in allernächſter Zeit eine Beſprechung zwiſchen ihm als ſtellvertre— tenden Außenminiſter, dem Miniſterpräſiden⸗ ten und Blum ſtattfinde, um die außenpoli⸗ tiſche Lage zu prüfen und Richtlinien für Frankreichs Haltung gelegentlich des Wieder⸗ zuſammentritts des Völkerbundsrates am 16. Juni aufzuſtellen. Es ſei notwendig, daß Frankreich noch vor dieſem Zeitpunkt von Italien die Zuſicherung erhalte, ohne Vorbe⸗ halte mit den anderen europäiſchen Mächten zuſammenzuarbeiten. Wenn dieſe Mitarbeit ſichergeſtellt ſei, müſſe Frankreich ſich mit England in Verbindung ſetzen, um die abeſſiniſche Frage endgültig zu regeln, da ſie auf internationaler Grund⸗ lage doch nicht bereinigt werden könne. Ita lien habe jedoch bereits wiſſen laſſen, daß e nicht eher an europäiſchen Angelegenheite mitarbeiten werde, bis die Sühnemaf nahmen aufgehoben ſeien. der A. S. D. A. P. m Alffolterbach 13.45 Affolterbach— Kocherb.-Hartenr. 14.30 Aſchbach— Hammelbach 15.15 Scharbach— Gras-Ellenbach Wahlen ſpleifrei. in Wald-Michelbach 13.30 Gadern— Mengelhach Gruppe 2: in Rimbach 14.00 Albersbach— Fahrenbach 14.45 Lörzenbach— Zotzen bach in Fürth 14.00 Ellenbach— Erlenbach 14.45 Krumbach— Miftlechtern Gruppe 3: im Bonsweiher 14.00 Bonsweiher— Mumbach im Reiſen 14.00 Reiſen— Löhrbach in Liebersbach 7 44.00 Liebersbach— Hornbach Gruppe 4: in Wald-Michelbach 14.15 Ober-Schönmattenwag— Unter- Waldmichelbach 15.00 Unter-Schönmattenwag— Sie⸗ delsbrunn in Siedelsbrunmn 14.00 Weiher— Ober-Abtüeinach Kreidach-Vöckelsbach ſpielfrei. Grunpe 5: in Unter-Flockenbach 14.00 Unter-Flockenbach— Tröſel 14.45 Unter-Abtſteinach— Buch lin en Gorxheim ſpielfrei. Gruppe 6: in Kirſchhauſen 14.00 Erbach— Kirſchhauſen 14.45 Hambach— Ober-Laudenbach 15.30 Mittershauſen— Sonderbach Wald-Erlenbach spielfrei. Eine ordnungsgemäße Durchführung der Spiele, die uns allen zur Pflicht ge⸗ macht ſind, iſt nur möglich, wenn die Termme pünktlich eingehalten werden. Bis heute feh- len vom erſten Spieltage noch die Ergebniſſe der Spiele: Albersbach— Zotzenbach, Sie⸗ delsbrunn— Ober-Abtſteinach urd Darsberg — Grein. Was war in Unter-Flockenbach los? An Stelle der angeſetzten Spiele wurde ein- fach ein anderes ausgetragen ohne Angabe eines Grundes. Das geht natürlich nicht! Waren Tröſel und Unter-Abtſteingch nicht an⸗ getreten? Weſchnitz nimmt an dein Spielen nicht teil. Ich mache darauf aufmerkſam, daß die Ergebniſſe bis ſpäteſtens Samstags der betr. Woche an Lehrer Bauer, Hammelbach, gemeldet ſein müſſen. Nächſter Spieltag iſt vorausſicht der 5. Juni.. Fußſchlagball der Knaben. Die Spiele beginnen ſofort nach den Pfingſt⸗ ferien. Um Härten zu vermeiden, beſtimme ich daß in den Mannſchaften der höheren Schulen nur Schüler ſpielberechtigt ſind, die noch volksſchulpflichtig wären. Ruppert, Kreisleiter ASBO-DAF. Reichsbe triebs gemeinſchaft 4,„Bau“. Ir Rahmen der Großaktion für Anal ver ütung der R. B. G. 4„Bau“, fis am Mittwoch, den 3. Juni, abends im Saalbau Kärchner in Heppenhei ein Kundgebung nit Lichtbildervortrag tatt. Es liegt im Intereſſe eines jeden Angehörgz gen des Bau-, Haupt- und Nebengewerbes as dieſem wichtigen Aufflärungsvortrage leilzu⸗ nehmen. a Wir erwarten ein vollzähliges Erſchemen der Betriebsführer ſowie der Gefolgſchafts⸗ mitglieder. Betr.: Sprechſtunden der Rechtsberatung. Beſonderer Umſtände halber, fallen die Sprech⸗ ſtunden in Fürth, Waldmichel bach, Hirſchhorn und Neckarſteinach bis auf weiteres aus. Steffan, Kreiswalter. 72 NSG.„Kraft durch Freude Kreis Bensheim Her penheim. Betr.: Weltkongseß ur Freizeit und Et hom Daune. 2.27. 7. 36⸗ 10 In der obägen geit ſuwet in N 8 kung ſt 55 Gau. 1100 i hrt aus dieſem Grunde enen zug nach 5 urg. Der l is be 27.50 RM. Ji: die⸗ ier, Verpflegung, Ein⸗ verſchiedene Veranſtaltungen end Anmeldungen nehmen unſere ſämtlichen entgegen. f Fa Mb etſt 0 freu dir Wie E ö 50 wel ⸗ A 2 * 28 N An 7 Bekanntmachungen Ortsgruppe her N. S. O. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 ND AP., Ortsgruppe Viernheim Zu dem RLB.⸗Abend, Sonntagabend im „Freiſchütz“ wollen ſich die Parteigenoſſen und Mitglieder der Gliederungen nebſt An⸗ gehörigen zahlreich beteiligen. * Ausmarſch der Pol. Leiter Am Sonntag, 24. Mai, morgens 9 Uhr, ſammeln ſich alle Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter, Hauptſtellen⸗ und Stellenleiter mit Fahrrad— in Uniform— am Wald⸗ eingang Sandhöferweg. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. N SO./ O AF. Alle Amtswalter 1 0 Kaſſier und Betriebsobleute heute Abend 8 Uhr antreten zu einem außerordentlichen Appell in der DAF.⸗Dienſtſtelle. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Mai 1936 Denkſpruch. Manche Ehe hat eine ſchöne äußere Faſſade, aber innen beſteht ſie nur aus morſchem Holz und bröckelndem Geſtein. 5 Se venloaene Jasclie Jemand hat— Verzeihung, da es ſich um eine weibliche Handtaſche handelt— eine Handtaſche verloren. Da liegt ſie nun mitten auf dem Bürgerſteig, ihr Maul— d. h. ihren Verſchluß hat ſie ein wenig geöffnet und denkt nun— nehmen wir an, 55 könnte es — wer hebt mich auf, dieſer Dreck iſt kein Niveau für mich—. Sie war eben eine noch neue und verwöhnte Taſche. Während ſie dieſes und ähnliches dachte, kam der Erſte, der ſie erſpähte. Dieſer Erſte legte den Finger an die Stirn und dachte ſcharf nach. Vielleicht, meinte er für ſich, bekomme ich Unannehm⸗ lichkeiten, außerdem iſt das Fundbüro auf der entgegengeſetzten Seite. Er putzte ſich be⸗ dächtig die Naſe, 0 die Taſche noch einmal ſtrafend an und ſchritt weiter— ein prak⸗ tiſcher Philoſoph. Die nächſten waren zwei „Sie“, welche aus der Schule kamen, ſie waren gerade bei einem neuen Filmſtar an⸗ gelangt, als ſie auf die Taſche ſtießen.„Oh eine Taſche.“ Wie geiſtvoll, wird ſich die Taſche gedacht haben. Dann kniete die eine nieder, zaßhaft wurde das verlorene Stück unterſucht. Ein Ring Neugieriger bildete ſich auffallend ſchnell, bei jedem Gegenſtand, Spiegel, Taſchentüchlein und was ſonſt noch alles der Taſche entquoll, wurde ein in⸗ tereſſantes Ah und Oh hörbar. Es war eine aufregende Angelegenheit. Der größte Au⸗ genblick meines Lebens— wird ſich die Taſche gedacht haben. Schließlich, nachdem ſich auch ein allzu freundlicher Herr angeboten hatte, die Taſche— komiſcher Weiſe führe der Weg direkt an dem Fundbüro vorbei— gerne dort abzuliefern, erſchien der Hüter des Geſetzes. Milde und bewußt in der äußeren Verkör⸗ perung des rettenden Engels nahm er die Taſche an ſich— erleichtert atmeten alle auf— Mädchen, 1205 und Umſtehende, die erſtaunlicherweiſe faſt noch ſchneller ver⸗ ſchwanden als ſie gekommen waren. Auch der freundliche Herr war nicht mehr da, und der Bürgerſteig lag wieder friedlich und einſam da wie alle Tage. YYY ⁊ ꝓꝙꝶꝓPPPꝙPꝙPPPPPPEPEEEE geule letzter Einzeichnungstag für das „Dankopjer ber Nation“ kein Volksgenoſſe darf in dieſer Ehrenliſte fehlen— Zeichnungs⸗ ſchluß 20 Ahr— Saarſtr. 15— PPP Der Himmeljahristag Nach dem wolkenverhangenen Himmel und dem ſchon am Spätabend des Mittwoch niedergegangenen kurzen Regen durfte man ſich nicht allzu große Hoffnungen auf ſchönes Himmelfahrtswetter machen. Kühl und grau brach der Tag an und der Regen rieſelte aus den tiefhängenden Wolken. Leider wurden alle ſchönen Hoffnungen zu Waſſer und viele ließen ſich von ihren geplanten Maiausflügen und Wanderungen abhalten und blieben zu Hauſe; andere aber zogen dennoch, in der Hoffnung, daß ſich das Wetter doch noch beſ⸗ ſern würde, hinaus in die blühende Frühlings⸗ welt. Auch andererorts ſchien man ſich durch die trübe, regneriſche Witterung nicht be⸗ einfluſſen zu laſſen, denn viele Autos durch⸗ 3 den Ort und nahmen den Weg zur utobahn.— Die Reiche zährſtands⸗Ausſtel⸗ lung in Frankfurt war beſonders geſtern das Ziel Vieler. Sonderzüge brachten Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen von Bergſtraße und Ried zur großen Schau. Im Laufe des Vormittags, der noch kleinere Regengüſſe brachte, ſchob ſich die Wolkendecke etwas höher, und am Nachmittag, als die Sonne durchdrang und uns ein Stück blauen Himmel ſchauen laſſen konnte, wichen die Wolkenfetzen. Trotz des etwas kühlen Wetters entſchloſſen ſich noch viele zu Halbtagswanderungen⸗— allerdings in Mäntel gehüllt und mit Schirmen verſehen— um ſich an dem friſchen Grün der Fluren, die der niedergegangene Re⸗ gen neu belebt hatte, zu erfreuen. Eine beſondere Anziehungskraft übten unſere Wälder aus. Was leſen die Mitglieder der Partei und Formationen zuerſt: die amtlichen Mitteilungen. Aufruf zur Werbung für ben Aeichslufijchutzbund Kriege werden in der Zukunft nicht mehr wie bisher an den Fronten der kämpfenden Heere allein entſchieden. Die Entwicklung der Luftwaffe hat das Bild des Krieges völlig geändert: Der Luft⸗ krieg macht die ganze Heimat zur Front! Deshalb muß jeder deutſche Mann, muß jede deutſche Frau, muß das ganze deutſche Volk gegen die Gefahren des Luftkrieges ge⸗ rüſtet ſein. Alle, die nicht ſelbſt an der Front am Feinde ſtehen, müſſen ſich ein⸗ liedern in die Heimatfront zum Schutze un⸗ 195 Arbeitsſtätten, zum Schutze des häus⸗ lichen Herdes, zum Schutze unſeres ganzen deutſchen Lebensraumes. Der berufene Träger dieſes„Selbſt⸗ ſchutzes“ des deutſchen Volkes iſt der Reichs⸗ luftſchutzbund. Er übernimmt in ſelbſtloſeſter Weiſe die Ausbildung der Zivilbevölkerung auf allen Gebieten des Luftſchutzes. Wer ſich dieſer Ausbildung entzieht, oder durch Ab⸗ ſeitsſtehen dem Reichsluftſchutzbund ſeine Aufgabe unmöglich macht, verſündigt ſich am deutſchen Volk und an der Zukunft unſerer Kinder. Dem Reichsluftſchutzbund anzugehören, iſt darum nationale Pflicht jedes Deutſchen! Darum: Hinein in den Reichsluftſchutz⸗ bund! Nur aus der Tat kann die wahre Volks⸗ gemeinſchaft erwachſen! gez.: Halm General der Flieger Befehlshaber im Luftkreis IV * Ehrentafel des Alters Am heutigen Tage begeht Volksgenoſſe Adam Englert, Eulerſtraße 3, in gei⸗ ſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 75. Geburtstag. Unſeren herzlichſten Glückwunſch! Todesfall. Sterbegeläute gab heute vormittag den Heimgang der Frau Philipp Winkenbach 3., Sabina geb. Adler, Lorſcherſtraße 9, kund. Sie erreichte ein Alter von 73 Jahren. Handwerk ehrt Gutenberg Sehenswerte Ausſtellung während des Reichshandwerkertages 500 Jahre ſind vergangen, ſeitdem durch Gutenberg die Buchdruckerkunſt erfunden wurde. Das Handwerk nimmt dieſen Gedenk⸗ tag zum Anlaß einer Ausſtellung„Die Buch⸗ druckerkunſt im Wechſel der Jahrhunderte“, die während des Reichshandwerkertages im Ausſtellungsgebäude des Frankfurter Kunſt⸗ vereins durch Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt eröffnet werden wird. Gleichzeitig findet in Mainz, dem Geburtsort Guten⸗ bergs, eine Feier ſtatt, bei der der Reichs⸗ handwerksmeiſter am Gutenberg⸗Denkmal einen Kranz niederlegen wird. Die Buchdrucker Deutſchlands halten in Mainz eine Tagung ab, um damit den Mann zu ehren, der bahn⸗ brechend gewirkt hat, und dem ſich gerade das Buchdruckerhandwerk aufs innigſte verbunden fühlt. Zelllagerteilnahme her jchaßfenben Jugend 1936 An alle Betriebsführer und Handwerksmeiſter des Kreiſes Heppenheim! Die Hitlerjugend des Bannes Odenwald (249) wird auch in dieſem Jahre mit ihrem Zeltlager bei Michelſtadt i. Odw. erneut ſich um die Ausbildung und Erholung aller ſchaf⸗ fenden Jungens bemühen und dieſes Lager in den Vordergrund der geſamten Sommer⸗ arbeit ſtellen. Es ſoll erreichen, die Jugend Adolf Hitlers noch feſter in kameradſchaftlichen For⸗ men zu erziehen und ſie körperlich und geiſtig zu ertüchtigen und ihr Gelegenheit zu geben, ſich zu ſtählen und zu erholen. Aus dieſen Notwendigkeiten ergibt 115 für uns, Sie zu bitten, Ihrerſeits dazu bei⸗ zutragen, unſere Erziehungsaufgaben zu un⸗ terſtützen und, indem Sie dies tun, damit zu beweiſen, daß Sie gewillt ſind, den Nachwuchs 3 ewegung und ſomit dieſe ſelbſt zu för⸗ ern. Sie können dies, wenn Sie ſich dazu be⸗ reiterklären, den bei Ihnen beſchäftigten Jun⸗ gens zwiſchen 14 und 18 Jahren, gleich ob Mitglied der HJ. oder nicht, den erforder⸗ lichen Stägigen Urlaub für das Zeltlager zu gewähren, und dies möglichſt ohne Lohn⸗ ausfall. Die Jungens werden dann mit neuer Kraft und neuem Schaffensgeiſt an die Ar⸗ beit gehen. Wir möchten daher bitten, allen Urlaub nur in der Zeit des Zeltlagers des Bannes 249 zu geben, welches am 21. Juni er⸗ öffnet und vorausſichtlich am 23. Auguſt geſchloſſen wird. Außerdem damit gleichzeitig zu kontrollieren, daß von allem gegebenen Urlaub 8 Tage im Lager der HJ. verbracht werden und nicht auf ſonſtige Weiſe. Sie helfen uns dadurch, alle zu erfaſſen und erſparen ſich, über den geſetzlichen Ur⸗ laub hinaus, noch Sonderurlaub für Zelt⸗ lager geben zu müſſen. Eine gute Zuſammenarbeit und beider⸗ ſeitiges Einvernehmen wird ſomit dann die Gewähr dafür geben, daß in dieſem Jahr das Lager und ſeine Beſchickung reibungslos durchgeführt werden kann. Zur genauen Feſt⸗ legung, wann Sie Ihren Lehrling oder Ihre Lehrlinge in das Lager während der Lager⸗ zeit ſchicken wollen, werden wir Ihnen durch Ihre Lehrlinge ſelbſt einen Fragebogen zu⸗ kommen laſſen, der Ihnen ermöglicht, die Ihnen zu ihrem Betrieb am beſten paſſende Zeit für Lagerurlaub einzutragen und zu der dann die Lehrlinge berufen werden. Wir wollen damit verhindern, daß Lehrlinge zu betrieblich ungünſtigen Zeiten einberufen wer⸗ den, und überlaſſen Ihnen deshalb die Feſt⸗ legung. gu Ihrer weiteren Unterrichtung geben wir Ihnen nachſtehend die Richtlinien aus⸗ zugsweiſe bekannt, welche am 10. März 1936 in den„Amtlichen Mitteilungen des Treu⸗ händers der Arbeit für das Wirtſchaftsge⸗ biet Heſſen“ veröffentlicht worden ſind: 1. Für jugendliche Gefolgſchaftsmitglieder und Lehrlinge ſoll folgender Urlaub gewährt werden: im 14. und 15. Lebensjahr 12 Arbeitstage im 16. und 17. Lebensjahr 10 Arbeitstage im 18. Lebensjahr 8 Arbeitstage Jugendlichen, die an einem Lager der HJ. oder des BDM. teilnehmen, ſoll für die⸗ ſen Zweck ein Urlaub von 12 Werktagen gewährt werden, auch wenn ihnen ſonſt ein geringerer Urlaub zuſteht. 2. Als Urlaubsentgelt iſt der übliche Lohn oder bei Akkordarbeit ein betrieblich feſtzuſetzen⸗ der Durchſchnittsſatz, der nach dem Ver⸗ dienſt für mindeſtens 6 Wochen vor Ur⸗ laubsbeginn zu berechnen iſt, für die ge⸗ . Urlaubsdauer im Voraus zu bezah⸗ en. 3. Wird in einem Betrieb kurz gearbeitet, ſo errechnet ſich die Urlaubsvergütung auf Grund des Wochendurchſchnittsverdienſtes der letzten 26 Tage des Urlaubsantritts vorausgehenden Wochen. 4. Urlaubsverzicht gegen Bezahlung wider⸗ ſpricht dem Sinne nationalſozialiſtiſcher Sozialpolitik und iſt daher unzuläſſig. 5. Bezüglich des Zeitpunktes des Urlaubs empfiehlt es ſich, rechtzeitig Liſten aufzu⸗ legen, in welchen die Gefolgſchaftsmitglie⸗ der den genauen Zeitpunkt des Urlaubsan⸗ tritts eintragen können. Selbſtwperſtändlich iſt dabei eine Uebereinſtimmung herbeizu⸗ führen zwiſchen den Erforderniſſen des Be⸗ triebes einerſeits und den berechtigten Wünſchen der Gefolgſchaftsmitglieder an⸗ dererſeits. Den Jugendlichen, die an einem Lager der HJ. oder des BDM. teilnehmen, ſollte unter Vorausſetzung entſprechender betrieblicher Möglichkeiten der Urlaub mit Rückſicht auf die in den Sommermonaten ſtattfindenden Zeltlagern in dieſer Zeit ge⸗ währt werden. 6. Soweit in Betrieben bisher bereits den Gefolgſchaftsmitgliedern durch Betrxiebsord⸗ nung oder Einzelvereinbarung ein längerer Urlaub gewährt wird, bleibt ſelbſtverſtänd⸗ lich die günſtigere ſeitherige Beſtimmung beſtehen. Es dürfte nunmehr in der Frage des diesjährigen Zeltlagers keine Unklarheit be⸗ ſtehen und wir hoffen, in beſtem Einver⸗ nehmen dieſe Arbeit durchführen zu können. Sollten wider Erwarten Schwierigkeiten da oder dort auftreten, oder beſondere Ab⸗ machungen für Einzelfälle notwendig ſein, ſo bitten wir Sie, ſich entweder direkt an die Bannführung der HJ. des Bannes 249 in Auerbach a. d. B. oder an die Kreiswaltung der DAF. zu wenden. Wozu Sippenjorſchung? Heſſen⸗Naſſau im„Haus des Reichsnährſtandes“ auf der 3. Reichsnährſtands-Ausſtellung in Frankfurt a. M. Einer der wichtigſten Grundgedanken der Sippenforſchung iſt die Pflege des Raſſebe⸗ wußtſeins; wo dieſe völkiſche Verpflichtung erkannt iſt und erfüllt wird, bleibt den Erb⸗ krankheiten und deren Folgen ohne weiteres die Tür verſperrt. Im„Haus des Reichs⸗ nährſtandes“ auf der 3. Reichsnährſtands⸗ Ausſtellung in Frankfurt a. M., das den weltanſchaulichen Mittelpunkt der Ausſtellung bildet, ſind alle Fragen der Vererbung und Sippengeſchichte ausführlich dargeſtellt. Auch aus unſerem Gau Heſſen⸗Naſſau wurden hier aufſchlußreiche Zeugniſſe über die Verzwei⸗ gung alter Bauernfamilien und über raſſiſche Geſundheit aus rechter Gattenwahl geſam⸗ melt. Daneben ſtehen auch die eindringlichen Nachweiſe der Verheerung, die durch Inzucht oder erbkranke Eltern verurſacht werden. Sowohl für den Bauern als auch für den Städter hat dieſer Teil der Ausſtellung größte Bedeutung; denn die Grundſätze einer art⸗ bewußten und lebenswilligen Bevölkerungs- politik müſſen jedem Volksgenoſſen bekannt ſein, damit er ſein Teil beitrage zur Sicher⸗ ung und Stärkung von Volk und Reich. Sammlung jür den Aeichsmütterbienſt SA⸗ und SS.⸗Männer mit der Sam⸗ melbüchſe? Ja, ſie haben ſich dem Reichs⸗ mütterdienſt zur Verfügung geſtellt bei der Sammlung am 23. und 24. Mai. Aus dem Thüringerwald, aus Berlin und aus der bayriſchen Oſtmark ſind die verſchiedenartig⸗ ſten Plaketten gekommen, die alle geſchmückt ſind mit der diesjährigen Blume des Reichs⸗ mütterdienſtes, dem Vergißmeinnicht. Du, deutſche Frau, wirſt nicht verſäu⸗ men, dein Opfer zu bringen, denn du denkſt an die eigene ſchwere Zeit und an die, die es nun leichter haben ſollen. Du, deutſcher Mann, gibſt gern in die Opferbüchſe, denn du denkſt an Deutſchlands Zukunft, die in ſeinen Müttern ruht. Kein Voltsgenoſſe wird ſich dem Ruf der ſchwarzen und braunen Kämpfer des Führers am kommenden Samstag und Sonntag ent⸗ ziehen. * Sammlung des Neichsluftſchutzbundes Am Samstag und Sonntag ſammelt der Reichsluftſchutzbund. Jeder Deutſche kennt die hohe vaterländiſche Aufgabe des Bundes! Drum ſpendet, damit die Organiſation des Selbſtſchutzes der Zivilbevölkerung lückenlos aufgebaut werden kann! Luftſchutz iſt Selbſt⸗ behauptungswille! Nicht beim Gewitter essen- man bekommt hohle Zähne davon! So lautet eine alte Aberglaubensregel. Ja, früher, als es weder Zahnpflege noch Sahnheil⸗ kunde gab, verſuchte man ſich mit ſolchem Schnickſchnack vor Zahnkrank⸗ heiten zu ſchützen. Das iſt heute zum Glück nicht mehr nötig. Heute laſſen wir— die Vernünftigen unter uns— die Zähne 2x im Jahre unterſuchen, vor allem aber pflegen wir ſie jeden Abend und Morgen mit Chlorodont. Durch regelmäßige Zahnpflege mit Chlorodont, der Qualitäts⸗Zahnpaſte können wir unſere Zähne bis ins hohe Alter ſtark und geſund erhalten! JJ P—* 2 2 eee n eee ee n —— 5 FFF. r b r ———ñ——————üé— 1 8 PPP A 8 —— 2 r 1——— 5 3—.— PFVFVfVPpppfCpfc ˙· EE... 2 . — — 5 — Erſte Viernheimer Tonfilmſchau! Achtung! Nur noch heute Freitag! Das ſchöne und ſpannende Ufa-Filmwerk 4. 9 Bex gane Jomino Mit Karl Ludw. Diehl, Brigitte Horney, Theodor Loos, Marg. Schön, Erika v. Thelln lmann und Trude Heſterberg. „Der grüne Domino“ iſt ein Sittenbild aus der Vorkriegszeit und ſchildert ein Menſchenſchickſal im Spiegel von 1913 und heute. Ein neues Ufa⸗Filmwerk, das über⸗ all große Erfolge hat und ſich jeder Film⸗ freund anſieht. Der Film zeigt das Geſicht eines Schauspielers in verſchiedenen Aus⸗ drucksformen— das Geſicht Karl Ludwig Diehls. Es ſpiegelt den fanatiſchen Eifer des künſtleriſch Schaffenden und das Leid des in zerrütteter Ehe Lebenden— es leuchtet Jahren Zuchthaus den Ausdruck erloſchener Daſeinsfreude. Wer den Charakterdarſteller Karl Ludwig Diehl in ſeiner ganzen Vielſei⸗ tigkeit kennenlernen will, der ſehe ihn im „Grünen Domino“.— Ein kurz vor dem Kriege ſich ereignender Kriminalfall wird um o intereſſanter, als zwei Generationen, ein junges Mädchen von 1914 und ſpäter ein junges Mädchen von 1934, in ihn verwickelt werden und je nach der Auffaſſung der Zeit dazu Stellung nehmen. Von beſonderem Reiz iſt es dabei, in den Rollen dieſer beiden Mäd⸗ chen ein und dieſelbe Schauspielerin, näm⸗ lich Brigitte Horney zu ſehen, die als Ver⸗ treterin zweier grundverſchiedener Welten und Zeiten ihre große Schauſpielkunſt entfaltet. Ein ſpannendes und ereignisreiches Filmwerk, ſowie es ſein ſoll, wie es alle Filmfreunde wünſchen. Anfang 8 Uhr, ab Aus der Amgebung Lampertheim. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch ſind in der Römer⸗ ſtraße vor dem Rheiniſchen Hof zwei junge Akazienbäume von frevelhafter Hand wieder derart ſtark beſchädigt worden, daß ihre Er⸗ haltung in Frage geſtellt iſt. Für die Mit⸗ teilung ſachdienlicher Anhaltspunkte, die zur Ermittelung der Täter führen, ſetzt die Bür⸗ germeiſterei eine Belohnung von Mk. 20.— aus.— Die Metzgerinnung gibt bekannt, daß während der Sommermonate die Ver⸗ kaufsläden der Metzgereien nachmittags von 2 bis 4 Uhr geſchloſſen ſind. Birkenau.(Hagelfeiertag). Zur Er⸗ innerung an das alles verwüſtende Hagel⸗ wetter am 18. Mai 1847 fand am Dienstag wieder in der Gemeinde der ſogenannte Hagel⸗ feiertag ſtatt. Aus dieſem Anlaß wurden in Bürſtadt.„Eine dankbare Zigeu⸗ nerin“). Zu einer hieſigen Familie in der Adolf Hitlerſtraße kam eine Zigeunerin und bettelte, wie das üblich iſt, um Kleider und Eßwaren. Die Frau ſtellte die Zigeunerin, oweit es in ihren Kräften ſtand, zufrieden. ie Zigeunerin hatte ſchon wieder längſt das Haus verlaſſen, da bemerkte die Frau, daß das auf einem Küchenſchrank liegende Zwei⸗ markſtück verſchwunden war. Leider unter⸗ ließ ſie es, die Gendarmerie rechtzeitig in Kenntnis zu ſetzen, damit der Zigeunerin das Handwerk hätte gelegt werden können. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Ludwig Kramarczyk, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsderlagsgeſellſchaft m. b. H.,'orms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IV. 1936: über 1200. Zur Zeit iſt 9.15 Uhr sic alles zu ſehen. Ein Be⸗ ſuch lohnt ſi im Glück junger Liebe und trägt nach zwanzig Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. den Kirchen Gottesdienſte abgehalten. CCCP Das schöne und spannende Ula-Gromflimwoerk achtung Reute Freitag letzmais im Celina Ein Besuch noch heute Frelteg lohnt sleh 1 6 7 23 7 U U 2 D 1 I 5 12 0 Hicht versäumen. Ueherall ein großer Erfolg Feu ee, Ju Hide per An bie Viernheimer 0 Fahrräder Le. Bevölkerung! (Herren und Damen) und Qualität. Nit einer Dankopjer ber Nation! beim Lagern etwas beſchädigt Pfunddose K INE SSA. Der Stabschef des Führers, Pg. Viktor Lutze, hat 44 gibt ganz binig an Bohnerwachs bekommen 4 bis 6 Parkett- oder Lino- MaRTIR dem Führer zu ſeinem Geburtstag die Planung und die Ur⸗ kunde eines großen Opferwerkes übergeben, das alljährlich leumböden dauerhaften Splegelęlanz, der unempfind- Mal nheim Waldhofſtraße 7 von der SA. durchgeführt und jeweils dem Führer an ſeinem Geburtstag als lich gegen Wasser und Fuß- Dankopfer ber Natſon spuren ist. Sie können naß dargebracht werden ſoll. Dieſes 8 ſoll der Aus⸗ len ist je nun mel ebhönęlg von dem guten Ausehenſ in den pfingit · Ferlen, an Sommertagen, bel Ar- delt und Erholung., hat man wahre Freude an elnem solchen Anzug: Sport-Anzilge . Junges, ſauberes 4 Madchen wischen und ohne weiteres wieder aufpolieren. So an- genehm und billig ist die Bodenpflege mit in flotten Nust. t 5 n 8 a 1 werken h guten en ee 5 45 e druck eines einigen deutſchen Volkes an ſeinen Führer ſein 2 N 28. 43. 62. Mannheim, Werftſtraße im Bekenntnis ſeines einheitlichen Willens der Opfertat. tt Auskunft bei BOHNERWACHS[ Die S2. wird als erſten Bauſtein zu dieſem Dankopfer 0 1 Kombinierte Anzüge Adam Lang, Kiesſtraße 21] Emil enter, Flora-Orogerie in dieſem Jahr dus ledhoſt gemusterten oder Un- Seeed gag eine Siedlung für den deutjchen Arbeiter 0 Sportsdldeos, mit laenger Hose aus f Hinder ſchaffen. ma Flenell, F ode K 0 7 in wee 2. 4 12. Neuau genommen: Zur Verwirklichung dieſes großen und eee Ge⸗ 8 kens wird auch die ganze Bevölkerung aufgerufen, ſich der 5 0 Cha- elegante ſonmen dan g Sakko-Anzüge 5 Damenkleider ee: die aufgelegten Ehrenliſten einzutragen. 1 ein- und xwelrelnig. in che ot 3 e eee Die Ehrenliſten liegen auf im 1 oder kemmęarn-Quelltaten— Sport und Dirndel 8 m S Blusen, Sommerpull b S A.⸗Sturmdienſtbüro Saarſtraße 15 N 34. 48. 63.— 7 P Over (Obertruppführer Pg. Baldauf) nur noch bis heute Abend 20 Uhr Eine große öffentliche Eintragung in dieſe Ehrenliſten erfolgen durch alle Gliederungen der Partei und angeſchloſ⸗ ſenen Verbände, der Vereine und der geſamten Bevölkerung Ferner: Grosse Auswahl in Chameuse-Wäsche Damen-Kniestrümpfe und andere Mode neuheiten Herren- Sporthemden lernen f Hennhelm N 1, 5 brenestraße 9 e n Das überwältigende Bekenntnis am 29. März zu ſeinem ——— j Führer ſoll die ganze Bevolterung zur Einzeichnung in die r ee f ien Ehrenliſten bereit finden in dem einzigen Gedanken: un F 2, l Nee ben r 9 1 Mit dieſ 1 195 eee ſoll 5 a 5 Fhrliches elt it dieſem Geſchent fur unseren Führer ſoll zum Sum Niugstſest 12: d 1 25 a Ausdruck kommen unſere Geſchloſſenheit und unſer Wille, 1 i 5 Kinder- Polohemden dem Führer und unſeren Volk ſtets aufs neue zu dienen, das schöne Sommerkleid Kniestrümpfe Mädchen im alten Kampfgeiſt immer wachſam und immer bereit. a in farbig und weiß mit Quasten ſucht Stellung Heil Hitler! ö aus Seide oder Weschstoff Sportgürtel. e i S A. Trupp IJ Viernheim Sturm 11/171 3 Winkenbach, Truppführer. 1 S A. 60,250, Sturm Viernheim Baldauf, Obertruppführer Wee in kariert u. einfarbig Damen- u. Herrenwäsche von Hellmann& NReyd Aol rn Auland 1, 8 u. MANNAUEUNA reitestrage f 2 er J W hat abzugeben NSDAP., Ortsgruppe Viernheim 0 1 1 Eulerſtr. 20. Franzke, Ortsgruppenleiter eee Funmme Adolf Hitlerſtr. Iunmummmmm-d 55 2. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Pre Arler Jonlber Haltung Ohne Gewähr Nachdruck verboten desschänts empfehlung hohen Blutdruck, Rheume, Sicht, Magen- Dermstörung. Nieren-, lsſenleiden, vor- zeitige Alterserſcheſnungen, Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer 1 in den beiden Abteilungen 1 und II Der geehrten Einwohnerschaft, insbesondere den Tivolibewohnern zur Kenntnis, daß ich mit dem morgigen Tage Stoffwechſelbeſch werden 1. Fiehungstag 19. Mai 1936 15 22 8 Niko- beugen Sie vor durch: bi trieb ö In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. 0 eee e ö Hnoblauch- Beeren — Verkauisstelle Von FletsCn- U. Wurstwaren übernehme. Es ist mein Bestreben, für Ver- abreichung bester Fleisch- und Wurstwaren, bezogen von der Metzgerei Hans Heckmann, Lorscherstraß e, besorgt zu sein und bitte ich um geneigten Zuspruch. Mit deutschem Gruß adam mariin 13. Metzger SDS er SS „Immer junger“ Zeꝛchmack- und geruchlos Hockung NM. 1.— Zu heben Flora-Drogerie E. Riehter Adolf Hitlerſtraße gezogen 2 Gewinne zu 100900 M. 3819807 4 Gewinne zu 5000 M. 79213 329300 1 2 Gewinne zu 3000 M. 398899 4 Gewinne zu 2000 M. 233283 36681681 22 Gewinne zu 1000 M. 18157——— 81037 88118 87899 87987 189283 312439 318580 324552 338163 90 12 Gewinne zu 800 M. 15577 24496 37094 132488 318804 360938 U 50 Gewinne zu 500 M. 7040 17908 32191 39990 43752 52827 75264 104093 126153 143192 157997 159911 160728 161477 204772 f/ err 244002 264778 310501 318401 341875 352403 365480 383683] 394108 178 Gewinne zu 300 M. 1203 10358 21287 22656 27558 44137 59030 65459 65500 71561 75225 76463 82240 96357 98621 107029 110832 124602 127354 139498 141119 144357 145741 153896 154035 159685 165687 167864 170558 172115 173403 175905 176131 178801 179441 183790 197240 198275 200336 209581 215416 216830 224998 225819 230042 230202 233692 234880 257821 258271 289176 261938 8 T el gebaut 284728 274088 274535 274888 288272 286851 292119 288877 299988 5 9 f 3001572 303844 312898 314609 315412 318348 320014 320873 321287 Freſwillige e Anfertigung von 321752 328188 328841 328482 333284 380823 352149 357088 380422 5 clegant susgestattst 380500 365049 368088 378288 380337 381749 391848 392128 388881 Am S 942 5 0 598010 m Sonntag, 24. Mai 1936,— vehba und preiswert Ja. In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. vormittags 5 Uhr, Uebung der f für Handel, Gewerbe gezogen Freiwilligen Feuerwehr und der f 5 7 Grote utwahl i 90 2 Hewinne zu 28099 M. 70987 Pflichtmannſchaft. Signal 4.30[ Induſtrie, Behörden, N 9 2 Gewinne zu 10000 M. 195108 U 2 a bare 32 Sew ane zu 1000 W. 18220 1882 8 170984 br. 8 Vereine und den m f Sewinne zu 1 i N oi j E 2 8 e e ene e fraſt. Kacheägiche Giſchuldigngen weiden Fr en Hasen ölen 18. 1245 2 6 57985 e E 1 eee n 200 un. 2525 38880 41828 bgsas ggzez ſtraft. Nachträgliche Entſchuldigungen werden 1— 72175,78244 128828 147983 148286 164483 162488 174810 222888 keine entgegengenommen. 5 Buch⸗ und* 9 ain te 225392288819 278881 283206 286138 307733 307776 308717 317321 D 3 4 00. en as Kommando. 8 Kunftoͤruckerei 1. 8 am Markt, Schwetzingerstraße 48, wur. ewinne zu 2= 1 0. 12170 16518 21878 84993 48889 48088 40886 8476 87877 88884 ö. der wies lat. 30 Neckarau, NRheingoldstraße 29 beung 32 75678 88082 89733 83534 95183 88578 88838 2 7 1 7 Umfte e a er viernheimer 18 8 28 6 2—— 4 lenz 8808 291087 204587 224049 227842 249788 280079 8 Ir Henn len Ladlenhulter lch um e e enen e 1808, Peu bend g ur Spieler? Volkszeitung. 3. 3 338459 343253 344588 34896 345275 255282 verſammluna fämtl. Fuf⸗ und Handballer. a 5 15 Ul 2 Zelter Hunuschalt Spricht W 3 N ee eee 42 2 Tie. Leituns 20 1 hemd, 1 0 1 4