J n der nd r und ler, leben. ſt das abi Hot iter ig in 1 — iich ibrigen 0 Nr. lormz druck: 9 9. 1 it * el 1 folg —— hat lr 5 15 5. ein il. fer ſch 15 1 * g un le, 1 1 —— Dieſe Anſicht vertrete er — l 0 eue er. Erſſcheinungswei e: Bezugspreis: durch die nummer 119 Volk Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich 8 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Samslag iernheimer den 23. Mai 1936 KRabinetlsumbildung in England Kiolonialminiſter Thomas zurückgelrelen Ueubildung des briliſchen Kabinells noch vor Pfingſten London, 22. Mai. Kolonialminiſter Thomas hat am Freitag ſein Rück⸗ trittsgeſuch eingereicht, das vom König angenommen wurde. In einem Schreiben an den Miniſterprä⸗ ſidenten Baldwin weiſt Kolonialminiſter Tho⸗ mas zur Begründung ſeines Rücktritts darauf hin, daß die Art und Weiſe, in der ſein Name und ſeine Privatangelegenheiten im Verlauf der Unterſuchung der Verſicherungsangelegen⸗ heit behandelt worden ſeien, ihm ein Verblei⸗ ben als Mitglied der Regierung unmöglich mache. Es ſei bekannt, daß er der Nationalregie⸗ rung lediglich deshalb beigetreten ſei, weil nach ſeiner Ueberzeugung nur ein Zuſammen⸗ ſtehen aller politiſchen Parteien ohne Rückſicht auf vergangene Meinungsverſchiedenheiten England durch ſeine Kriſe bringen könne. heute vielleicht noch ſtärker als zuvor, aber ſoweit es ſich um ihn perſönlich handle, ſei er der Meinung, daß er für das Kabinett Baldwin eher ein Hindernis ſei als eine Stütze darſtelle. Der Brief ſchließt mit dem Wunſch, daß es Baldwin und ſeinen Miniſterkollegen bald gelingen möge, England aus ſeinen gegenwärtigen Schwierigkeiten herauszuführen. Kabinellsumbildung noch vor Pfingſten London, 22. Mai. In auf das Rücktrittsſchreiben des Kolonialmi⸗ niſters Thomas erklärte Miniſterpräſident Baldwin, daß er an Stelle von Thomas ge⸗ nau ſo gehandelt haben würde. Er nehme den Rücktritt mit tiefem Bedauern an. Die loyale Unterſtützung, die Thomas der nationalen Regierung in fünf anſtrengen⸗ den Jahren gewährt habe, werde von allen ſeinen Mitarbeitern nicht vergeſſen werden. Der allgemein erwartete Rücktritt des Ko⸗ lonialminiſters Thomas wird dem Miniſter⸗ präſidenten Baldwin aller Vorausſicht nach Gelegenheit zu einer kleineren Kabinettsumbildung geben. Es darf angenommen werden, daß ſich Baldwin während des Wochenendes mit einigen ſeiner Miniſterkollegen darüber beraten wird, ſo daß die neu⸗ oder Umbeſetzung eines oder mehrer Poſten im Kabinett unter dieſen Umſtänden ſchon vor Pfingſten vollzogen wird. Außer dem Kolonialminiſterium dürfte ver⸗ mutlich auch das Marineminiſterium frei wer⸗ den, da ſich Lord Monſell bekanntlich ſchon ſeit längerer Zeit mit der Abſicht trägt, aus dem aktiven politiſchen Leben zu ſchei⸗ den. Alle weitergehenden Nachrichten dürfen im Augenblick als reine Mutmaßungen be⸗ zeichnet werden. ſeiner Antwort Balöwin über den Schutz Aegyplens London, 22. Mai. Im Unterhaus richtete am Donnerstag der Abgeordnete der Arbeiter⸗ partei, Leckie, an Miniſterpräſident Bald⸗ win die Frage, ob angeſichts der Anektie⸗ rung Abeſſiniens durch Italien und der ſich daraus ergebenden Bedrohung der eng⸗ liſchen Stellung in Afrika und im vorderen Orient die Regierung es nicht ein⸗ deutig klarſtellen wolle, daß ſie unter keinen Umſtänden irgendwelche Einmiſchung Ita⸗ liens in die inneren Angelegenheiten Aegyp⸗ tens und Paläſtinas zulaſſen würde, und daß jeder Verſuch dieſer Art als unfreundlicher Akt angeſehen und entſprechend behandelt werden würde. Ferner wollte der Abgeordnete 8 8 e e Ln„ wiſſen, ob die Regierung angeſichts der Ent⸗ wicklung in der Luftfahrt die Verſtärkung der Verteidigung des Suezkanals ge⸗ meinſam mit der ägyptiſchen Regierung erwä⸗ gen wollte. Miniſterpräſident Baldwin erwiderte, daß die britiſche Regierung anläßlich der Aufgabe des britiſchen Protektorats über Aegypten im März 1922 darauf hingewieſen habe, daß Großbritannien dieſen Staat als ſouverän und unabhängig betrachte. Hierauf habe die britiſche Regierung unmißverſtändlich klar gemacht, daß ſie jeden Verſuch einer Einmiſchung in die ägyptiſchen Angelegenheiten als einen un⸗ freundlichen Akt anſehen würde und daß ſie jeden Angriff auf Aegypten mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln abweh⸗ ren würde. Eine weitere öffentliche Erklärung, ſo betonte Baldwin, ſei wohl nicht nötig. Bezüglich der Suezkanal⸗Zone fänden zur Zeit Beſprechun⸗ gen mit Aegypten ſtatt, die den Abſchluß eines Bündnisvertrages zwiſchen Großbritannien und Aegypten zum Ziele hätten. Was Paläſtina angehe, ſo ſei die bri⸗ tiſche Regierung für die Verwaltung und den Schutz dieſes Landes verantwortlich. Sie habe die Abſicht, ihren Verpflichtungen voll nachzu⸗ kommen. Kampfanſage der nafionalen Ungarn gegen das Judenlum Eljen-Rufe für Adolf Hiller Budapeſt, 22. Mai. Auf einer vom„Bund der ungariſchen Zukunft“ in der alten ungari⸗ ſchen Univerſitätsſtadt Debrecen einberufenen Maſſenverſammlung wandten ſich die bekann⸗ ten nationalen Reichstagsabgeordneten Dr. Franz Rajniß, Stefan Miltay und Dr. Makkai in ſcharfen Ausfällen gegen die bis⸗ her noch ungebrochene Stellung des Judentums in Ungarn und gaben hierbei offen ihrer Bewunderung für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und ſeinen Führer Adolf Hitler Ausdruck. Die Ausführungen der Abgeordneten wurden von der zahlreichen Zuhörerſchaft, die ſich haupt⸗ ſächlich aus der akademiſchen Jugend zuſam⸗ menſetzte, beſonders bei den ſich auf Deutſch⸗ land beziehenden Worten mit ſtürmiſchen, mi⸗ nutenlangen Eljen⸗Rufen aufgenommen. Der Reichstagsabgeordnete Miltay erklärte, mit der allergrößten Anerkennung und Hochachtung blicke das nationale Ungarn auf den Mann, der das deutſche Volk aus der größten Not gerettet und von dem Druck der gleichen Kräfte erlöſt habe, ge⸗ gen die das nationale Ungarn heute kämpfe. Die Verſammlung brach bei die⸗ ſen Worten in minutenlange, ſtürmiſche Eljen⸗Rufe auf Hitler aus. Wenn die von Adolf Hitler erklärte Politik eine geſündere Verteilung des Grundbeſitzes, die Befreiung des Arbeiters von dem jüdiſchen Kapital, Brot und Hilfe für die Angehörigen der ungariſchen Intelligenz bedeute, ſo mache das nationale Ungarn zweifellos Politik im Sinne Adolf Hitlers. Das deutſche Volk ſtehe der ungariſchen Nation in dieſem Kampf mit Sympathie gegenüber, aber das chriſtliche Un⸗ garntum müſſe ſein Ziel aus eigener Kraft er⸗ reichen. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Makkai erklärte, der neue europäiſche Nationalismus, der bereits in Deutſchland und Italien zum Sieg gelangt ſei, werde auch in Ungarn ſiegen. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Franz Raj⸗ niß betonte, daß er aus grundſätzlichen Er⸗ wägungen Judengegner ſei. Das kleine Un⸗ garn beherberge fünf Mal ſo viel Juden wie das große England. Dieſe fremden Ausbeuter hätten ſich in Ungarn feſtgeſetzt und ſaugten das Volk aus. Es ſei völlig untragbar, daß ein ungariſcher Taglöhner einen Pengo am Tag verdiene, fremdraſſige Einwanderer da⸗ gegen Einkünfte von Tauſenden hätten. Jur franz. Regierungsbildung Die Verkreler der radikalſozialiſtiſchen deparlemenksverbände beſchließen Mitarbeit an der Volksfronkregierung Paris, 22. Mai. Als Auftakt für die Be⸗ ratungen des Vollzugsausſchuſſes der Radikal⸗ ſozialiſtiſchen Partei traten am Freitagvormit⸗ tag die Präſidenten und Generalſekretäre der radikalſozialiſtiſchen Departementsverbände im Beiſein des Parteivorſttzenden Daladier zu⸗ ſammen. Mit allen gegen eine Stimme wurde eine Entſchliezung angenommen, die dem Vollzugsausſchuß vorgeſchlagen werden wird, und in der es u. a. heißt: „Der Vollzugsausſchuß der Radikalſozialiſti⸗ ſchen Partei billigt die Erklärungen, die der Parteivorſitzende im Namen des Parteivor⸗ ſtands abgegeben hat, und iſt der Anſicht, daß die Pflicht der Radikalſozialiſti⸗ ſchen Partei gegenüber der Republik und der Nation angeſichts der inneren und eee eee äußeren Schwierigkeiten ihre ganze und loyale Mitarbeit an der zur Durchfüh⸗ rung des Programms der von der Volks⸗ front gebildeten Regierung erfordert. Er beauftragt die zuſtändigen Parteiſtellen, die Bedingungen und Umſtände dieſer Be⸗ teiligung zu prüfen und feſtzuſtellen.“ Vor Annahme dieſer Entſchließung wurden mit allen gegen eine Stimme zwei Anträge abgelehnt, die einen Bruch mit der Volksfront und eine Nichtbeteiligung am Kabinett zum Ziele hatten. Die Verſammlung befaßte ſich ferner mit der Frage des Stimmzwangs der Kammer⸗ gruppe und kam zu dem Schluß, die Kammer⸗ gruppe zur einheitlichen Abſtimmung in allen wichtigen Fragen aufzufordern. eee e Verkündigungsblatt der NS DAN. Nlernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mam Breite 3 Ryfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang die Well um Rom Auch in der Statiſtik der journaliſtiſchen Ar⸗ beit kann ſich die große Politik ſpiegeln. Wie eine deutſche Zeitung ſich dieſer Tage melden ließ, zählte der Verband der Ausländiſchen Preſſe in Italien 1928 nur 77 Mitglieder. 1935 waren es 135. Dazu kam ein wahrer Anſturm von Sonderkorreſpondenten, nament⸗ lich nachdem die Zeit der Sanktionen begon⸗ nen hatte. Im Jahre 1934 ſind an ſolchen Neuankömmlingen in Italien insgeſamt nur 850 gezählt worden, 1935 aber 1300, woraus man ohne weiteres folgern darf, daß Ita⸗ lien ein politiſch hervorragend intereſſantes Land wurde. * Das beſtätigt auch faſt jede Meldung, die der Draht heranträgt, gleichviel ob ſie nun aus Rom, aus Paris, aus London, aus Wien, aus Addis Abeba, manchmal auch, wenn ſie aus Moskau kommt. Als z. B. Wien berich⸗ tete, Schuſchnigg habe den Vizekanzler Fürſt Starhemberg aus ſeinem Kabinett ausgebootet und ihn auch zum Verzicht auf ſeine Stellung als Oberſter Führer der Heimwehren veran⸗ laßt, wurde gleichzeitig gemeldet, Starhem⸗ berg führe trotzdem nach Rom. Offiziell zum italieniſch ⸗öſterreichiſchen Fußballwettſpiel. Aber er nahm eine ſtark politiſch gefärbte Be⸗ gleitung mit, und aus Rom hörte man denn auch bald, daß er eine zweiſtündige Unter⸗ redung mit Muſſolini gehabt habe, von ihm zum Frühſtück eingeladen wurde und im An⸗ ſchluß daran abermals mit dem Duce kon⸗ ferierte. Alſo ein Verſuch des Geſtürzten, den hohen italieniſchen Protektor für eine Inter⸗ vention in ſeinem Falle zu intereſſieren. Als Vertreter des ſogenannten Auſtro⸗Faſchismus glaubte er ſich wohl berechtigt, auf Hilfe rech⸗ nen zu können. Aber Starhemberg ſand in Rom keine Gegenliebe. Muſſolini hat ihm zur Mäßigung geraten, was in deut⸗ lichere Worte überſetzt nur heißen kann, er hat ihm anempfohlen, ſich mit der neuen Lage ab⸗ zufinden. Er ſoll ſogar eine gewiſſe Verſtim⸗ mung auf italieniſcher Seite gegeben haben, ſodaß der Heimwehrfürſt es vorgezogen hat, wegen einer„plötzlich aufgetretenen Halsent⸗ zündung“ einen Kurort aufzuſuchen. * Rom rechnet auch auf Moskau bei dem Vorſtoß gegen die Sanktionen. Herr Litwinow hat zwar im vergangenen Jahre ſehr ſtarke Töne für die Strafmaßnahmen gegen das böſe imperialiſtiſche Italien gefun⸗ den. Inzwiſchen hat er ſich eines Beſſeren be⸗ ſonnen und meint, es ſei wichtiger, Italien in die europäiſche Front zurückzuführen. Wenn das nur durch Verzicht auf die Sanktionen ge⸗ ſchehen kann, wird er dieſen Kaufpreis zah⸗ len. Er zahlt für die Durchſetzung ſeiner außenpolitiſchen Pläne, wenn es ſein muß, ja noch mehr. Beiſpielsweiſe die Zuſtimmung zur Aufrüſtung imperialiſtiſcher Staaten. Di⸗ mitrow, ſein Kollege von der Komintern, hat die Kommuniſten aller Länder angewieſen, die bisherige Verweigerung des Militärbudgets aufzugeben, wenn das im Intereſſe einer anti⸗deutſchen Politik liegt. Europäiſche Front heißt im Moskauer Jargon auch nichts ande⸗ res als anti⸗deutſch. * Paris iſt noch immer ratlos. Léon Blum bereitet ſich vor, auf dem Seſſel des Miniſterpräſidenten Platz zu nehmen. Er wird dann nicht viel Zeit mehr haben, um ſeine Stellung zu dem italieniſchen Problem zu formulieren, denn Mitte Juni ſteht es wie⸗ der auf der Tagesordnung des Völkerbunds⸗ rats. Bliebe er der bisherigen Haltung ſeiner Partei, der franzöſiſchen Sozialiſten, treu, dann müßte er in Genf die Sanktionstrom⸗ pete blaſen. Aber man beſchwört ihn in der Pariſer Preſſe, ſich genau zu überlegen, was alles auf dem Spiele ſteht. Daß auch hier wie⸗ der die„deutſche Gefahr“ an allen möglichen und unmöglichen Ecken Europas an die Wand gemalt wird, verſteht ſich von ſelbſt. Immer, wenn konſtruktive politiſche Gedanken fehlen, ſtellt ſie ſich als willkommener Lückenbüßer eee eee — e 2 N — — n — 8 e 1 2— —— r R 3 r 8 K e a PF. 77 ͤͤ ³ ˙ VSTSTVEͥ!! 8 8 e — ä 7 E D a e ee e 3 N FF Jamskag, den 23. Mai 1936 R ein. Uebrigens hängt die Blumſche Außen⸗ politit noch immer ſchon deshalb in der Luft, weil er bisher keinen Außenminiſter finden konnte. Herriot, um den er wie der Ritter Toggenburg geworben hat, ſagte endgültig ab. * Und London? Der abeſſiniſch⸗italieniſche Kuchen liegt dem Kabinett noch immer unver⸗ daut im Magen. Wird ein Mittelmeer⸗ konflikt daraus? Man ſcheint in den maßgebenden Kreiſen nicht gerade ſehr zuver⸗ ſichtlich wegen ſeines Ausganges zu ſein. Aegypten, die Schlüſſelſtellung Englands im öſtlichen Mittelmeer, iſt ein Problem für ſich geworden, und in nächſter Nähe, in Paläſtina, brennt es lichterloh. Die Araber haben ſich für ihre Widerſpenſtigkeit einen Zeitpunkt ausge⸗ ſucht, der London nicht angenehm iſt. CCC ᷣ ͤ d Die Schaffung des Buchwerkes „Mein Kampf“ im Film §s Berlin, 22. Mai. Mit der Uebergabe des Buchwerkes„Mein Kampf“ als Geburts⸗ tagsgeſchenk der Deutſchen Beamtenſchaft an den Führer und Reichskanzler, wurde gleich⸗ zeitig ein Kulturfilm überreicht, der die Hauptarbeitsvorgänge bei der Herſtellung des Buchwerkes zeigt. Wie die NS.⸗Bamtenzeitung mitteilt, gingen die Verfaſſer des Films davon aus, daß die⸗ ſer Folm keineswegs ſich darauf beſchränken durfte, die in Atelier und Werkſtatt geleiſtete Arbeit rein bildberichtmäßig feſtzuhalten, ſon⸗ dern daß es gelingen müßte, den Geiſt der Idee, aus der das Buchwerk geboren wurde, filmiſch darzuſtellen. Für das deutſche Volk ſei dieſes handgeſchriebene Buchwerk nicht nur ein hervorragendes Zeugnis ſchöpferiſcher künſt⸗ leriſcher Kraft und handwerklichen Könnens, ſondern das unvergängliche politiſche Lebens⸗ buch. Es galt darum, die politiſche Bedeutung des Werkes„Mein Kampf“ im Film heraus⸗ zuarbeiten. Den Auftakt bilden Erinnerungen an Bür⸗ gerkrieg und Elend, ein über dunkle Wolken kopierter Reigen ſchneller Viſionen. Da er⸗ ſchallen aus dem Dunkel die Worte:„Ich glaube an Deutſchland und kämpfe dafür, heute und morgen und in der Zukunft, bis unſer der Sieg iſt.“ Das Dunkel iſt gelichtet, und im Licht erſcheint die Titelſeite des Buches„Mein Kampf“ mit dem Bildnis des Führers. Dann rollen die Bilder von der Herſtellung des handgeſchriebenen Buchwerkes ab, Bilder von der mühevollen Arbeit und der Schreiber, der Gewinnung des Pergaments aus der tieriſchen Haut, vom Einledern des Buchblattes, der Erzförderung und der Bearbeitung des Roh⸗ eiſens zu ſchmiedbarem Stahl, vom Aus⸗ meißeln der Worte„Mein Kampf“. Unter den Klängen des Badenweiler Marſches ziehen Bilder vom Nürnberger Parteitag, vom Bücke⸗ berg, vom Bau der Reichsautobahnen, von der Ausfahrt eines KdF.⸗Dampfers und von der Parade der jungen deutſchen Wehrmacht über die Stahlplatten des Buchwerkes, um den Film ausklingen zu laſſen in der triumphalen Verſinnbildlichung des Sieges Adolf Hitlers und ſeines Kampfes. Die deulſchen Rechlswahrer in Belgrad Belgrad, 22. Mai. Donnerstag abend traf hier eine Gruppe von Mitgliedern des nationalſozialiſtiſchen Rechtswahrerbundes ein, die nach dem Leipziger Juriſtentag eine große Balkanſtudienreiſe angetreten hat. Die politiſche Reiſeleitung der Gruppe liegt in den Händen des Reichsinſpekteurs des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Rechswahrerbundes Dr. Walter Räke, MdR., die techniſche Reiſelei⸗ tung in den Händen des Organiſationsleiters des nationalſozial. Rechtswahrerbundes Dr. Helmut Pfeiffer. Die deutſche Reiſegruppe, die am Bahnhof von Vertretern des Außen⸗ und Juſtizminiſters, weiter von Vertretern der hieſigen juriſtiſchen Fachvereinigungen und der Univerſität empfangen wurde, bleibt Freitag in Belgrad, um am Sonnabend die Weiterreiſe nach Sofia anzutreten. Weihe der Kulkurhalle in Bad hersfeld Bad Hersfeld, 22. Mai. In dem 1200 Jahre alten Hersfeld wurde am Donnerstag nachmittag, nachdem eine Morgenfeier in der alten Stiftsruine den ſeſtlichen Tag der Ein⸗ weihung der in ſieben Monaten erbauten Kul⸗ turhalle eröffnet batte, ein große Kundgebung abgehalten. Reichsleiter Roſenberg hielt eine große kulturpolitiſche Rede. Um 18.30 Uhr fand dann die feierliche Einweihung der Kulturhalle durch Reichsleiter Roſenberg bei vollbeſetztem Haus ſtatt. Nach der kurzen Anſprache des Reichsleiters und dem Geſang der deutſchen Lieder begann die Aufführung der Oper „Iphigenie auf Tauris“ durch das Kaſſeler Staatstheater und ſchließlich der Vortrag des Wildenbruchſchen„Hexenlieds“ in der Stifts ruine Schweres Verkehrsunglück in Mannheim Iwei vollbeſetzle Itraßenbahnwagen umgeſtürzl Mannheim, 22. Mal. In der Nähe der über den Rhein führenden Schlageler · Brücke hal ſich am Freitagnachmikkag ein ſchweres Verkehrsunglück ereig⸗ nel. Ein von Ludwigshafen die Rheinbrücken⸗ auffahrtk herunler kommender Straßenbahn ⸗ wagen geriek in einer Kurve ſamk dem Anhänger aus den Schienen. Beſde Fahrzeuge, die ſtark beſetl waren, rolllen über die Skraße hinweg und ſtürzlen dann über eine elwa zwei Melker hohe Bö⸗ ſchung. Ein Oberleikungsmaſt wurde hier ⸗ bei angeknickk und eine Skraßenpaſſankin von einem der umſtürzenden Fahrzeuge erſchla⸗ gen. Ferner wurden zahlreiche Fahrgäſte der beiden Wagen keils ſchwer, keils leichter ver ⸗ lehl. Bisher zwei Tole und 28 Verleßzle bei dem Mannheimer Stkraßenbahnunglück Zu dem gemeldeten Straßenbahnunglück werden jetzt Einzelheiten bekannt, die den Umfang der Kakaſtrophe klar erkennen laſſen. Danach ſprang zuerſt der Anhänger aus den Schienen und fuhr in der Kurve zu- nächſt neben dem Gleis, um dann auf die linke Straßenſeite zu rollen, den Mokorwa⸗ gen mit ſich reißend. Hierbei wurden ein Maſt der elektriſchen Oberleitung und ein Gaskandelaber umgeſtoßen. Eine auf dem linken Gehweg befindliche Frau wurde von dem ſtürzenden Anhängewagen erfaßt und zu Tode gedrückk.— Mehrere Abkellungen der Wehrmacht, die im Augenblick des Unglücks die Stelle paſſierten, ſorgken zuſammen mit der Berufsfeuerwehr für die ſofortige Ueber- führung der zahlreichen Verletzten in drei Krankenhäuſer. Eine der Schwerverletzten Perſonen, eine Frau, iſt bei der Einlieferung geſtorben, ſo daß alſo bisher zwei Todesopfer zu verzeichnen ſind. In die Krankenhäuſer wur⸗ den insgeſamt 28 Verletzle übergeführt. Sie⸗ ben von ihnen konnten alsbald wieder enk⸗ laſſen werden, da ſie nur geringfügige Schnikt⸗ wunden erlitten hakken. Die Mehrzahl der ſchwerer verleßten Fahrgäſte dürfte im An⸗ hängerwagen gefahren ſein, der— wie feſt⸗ geſtellt iſt— am ſtärkſten beſchädigt wurde. Die Aufräumungsarbeiken nahmen nahezu vier Skunden in Anſpruch. Verſtändigung mit deulſchland wird gewünſcht Völlerbundsdebalte vor dem engliſchen Oberhaus London, 2. Mai. Im Oberhaus brachte am Donnerstag Lord Davies(Liberal) den Antrag ein, daß die Regierung angeſichts des Fehlſchlags des Völkerbundes den franzö⸗ ſiſchen Friedensplan annehmen und zur Grundlage ihrer Außenpolitik machen ſoll. Er wandte ſich hierauf gegen die ge⸗ plante Schaffung von Regional⸗ pakten, die im deutſchen Friedensplan vor⸗ geſehen ſind und verlangte, daß die britiſche Regierung eigene Vorſchläge einbringe. Lord Arnold(Oppoſitions⸗Labour) er⸗ klärte, daß Davies der einzige Mann im Land ſei, der glaube, daß der franzöſiſche Plan die Ausſichten für eine Sicherung des europäiſchen Friedens auf einer beſtimmten und dauerhaften Grundlage abgebe. Der franzöſiſche Plan ſei nichts anderes als ein Verſuch, die Uebel und Ungerech⸗ tigkeiten des Verſailler Vertrags fortzu⸗ ſetzen. Frankreich ziehe den ſtatus quo jeder euro⸗ päiſchen Regelung vor. Es behaupte, daß die Vertragstreue die Grundlage der franzö⸗ ſiſchen Politik ſei. Eine ſolche Behauptung ſtünde in ſchärfſtem Widerſpruch zu dem, was Frankreich in den letzten 20 Jahren beſon⸗ ders Deutſchland gegenüber getan habe. Man brauche z. B. nur an die Abrüſtungsbeſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrags und den Ruhreinfall zu denken. Der franzöſtſche Plan wolle Deutſchland in einem Netzwerk von Pakten und Bündniſſen einkreiſen. Kein An⸗ hänger der Regierung ſei bereit, für Frank⸗ reichs Oſtpakte zu kämpfen Der bloße Gedanke, daß man für Ruß⸗ land in den Krieg ziehen ſolle, errege bei den Konſervativen helle Empörung. Eine britiſch deutſche Verſtändigung werde hingegen von der großen Maſſe des bri⸗ tiſchen Volkes gewünſcht. Man könne ſie morgen herbeiführen, wenn nur Frank⸗ reich das nicht verhindere. Auch Lord Buckmaſter(Labour⸗Party) erklärte in ſeiner Rede, daß die Grundſätze des franzöſiſchen Plans gänzlich unvernünftig ſeien. Lord Allen of Hurtwood(Nationale Labour⸗Party) verteidigte den Völkerbund. Nicht der Völkerbund ſei geſcheitert, ſondern die Staatsmänner, die ihn benutzt hätten Lord Noel Buxtan(Labour⸗Party) er⸗ klärte, die Arbeiterpartei ſei der Anſicht, daß der Völkerbund keineswegs geſcheitert ſei. Für die Regierung erklärte Lord Stan- hope, man müſſe abwarten, was für Er⸗ klärungen die künftige franzöſiſche Regierung tatſächlich abgeben werde. Einige der franzö⸗ ſiſchen Vorſchläge würden von der britiſchen Regierung wärmſtens unterſtützt. Der Vorſchlag einer internationalen Po⸗ lizeiſtreitkraft ſei aber hoffnungslos un⸗ praktiſch. Zu Lord Arnold gewandt, erklärte er, er be⸗ dauere es, daß dieſer ſich ſo feindlich gegen Frankreich ausgeſprochen habe. Man ſolle Frankreich nicht kritiſieren, ſondern lieber die gemeinſame Linie herausarbeiten. Es gebe im übrigen keine Wahl als die zwiſchen dem Völkerbund und einer Lage, die der von 1914 ähnele. Der abeſſiniſche Zuſammenbruch ſei für viele unerwartet gekommen. Man kön⸗ ne nicht behaupten, daß die Aktion des Völ⸗ kerbundes den erwarteten Erfolg gehabt habe. Die Angelegenheit ſei aber noch nicht abge⸗ ſchloſſen. Man könne daher noch keine end⸗ gültige Entſcheidung über ſie fällen. Man könne im Gegenteil noch nicht ſagen, daß die Völkerbundsſatzung fehlerhaft ſei. Die Regie⸗ rung ſei bemüht, ein Uebereinkommen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich herbeizu⸗ führen. Der Anregung Lord Davies' könne er jedoch nicht zuſtimmen. Tagung der deulſchen Wellwirkſchafklichen Geſellſchafl Der Gruß an den Führer Düſſeldorf, 22. Mai. Der Führer und Reichskanzler erhielt von der Deutſchen Wellwirtſchafklichen Geſellſchaft, die ſoeben ihre diesjährige Tagung in Düſſeldorf veran- ſtaltet hat, folgendes Begrüßungstelegramm: „Mein Führer! Ich melde Ihnen die Eröffnung der dies⸗ jährigen Tagung der Deutſchen Weltwirk⸗ ſchafklichen Geſellſchaft in Düſſeldorf, der Gartenſtadt am Rhein, der deutſchen Eiſen⸗ ſtadt der Welt. Einen Hauplberakungsgegenſtand bildet das Thema„Wille und Wege zur Weltwirtſchaft“. Hierbei erfüllt uns in kiefer Dankbarkeit und opferbereiker Gefolgſchaft das Bewußtſein, daß unſer Führer, geſtützt auf den einmütigen Willen des deulſchen Volkes, durch ſeinen großen Friedensplan der Welt den Weg zu einer 00 geſunden Weltwirkſchaft gezeigt hal. Möge dieſer Weg bald beſchrikten und damit die Vorausſetzung für eine Förderung des Wohlſtandes des deutſchen Volkes und der Wenſchheit geſchaffen werden. Sieg Heil dem Führer Schnee, Präſident der Deutſchen Weltwirkſchaftlichen Geſellſchafl.“ Der Führer hat dem Präſidenken der Geſellſchaft, Gouverneur Schnee, wie folgk geantwortet: Für die mir namens der Oeulſchen Welk wirkſchafklichen Geſellſchaft erſtattete Mel⸗ dung über die Eröffnung und die Aufgaben ihrer diesjährigen Tagung in Düſſeldorf, ſage ich Ihnen meinen beſten Dank. Ich verbinde damit den Wunſch, daß Ihre Ar- beit zur Anbahnung normaſer 1 wirtſchaftlicher Beziehungen zwiſchen den Völkern beitragen möge. Adolf Hitler.“ Die Tagung der Deutſchen Wellwirkſchaft⸗ lichen Geſellſchaft begann am Freitag mit einer Arbeitstagung. Der Präſident der Ge- ſellſchaft, Gouverneur i. R. Dr. Schnee, Md R., der die Tagung eröffnete, begrüßte die zahlreichen Teilnehmer. Lord Riverdale of Sheffield enk⸗ wickelte in ſeinem Vortrag „Das briliſche Weltreich und die Well⸗ wirkſchaft“ zunächſt Wachstum und Beſtand des Briti⸗- ſchen Reiches und ſtellte ſeine haupkſächlichen Weſenszüge heraus. Britannien lebe nicht von paſſiven Erträgniſſen eines ausländiſchen Einkommens(Zinserträgniſſe ausgenommen), ſondern vom akliven Handel. Es habe die landwirkſchaftliche Unabhängigkeit vorſätzlich aufgegeben und ſich abhängig gemacht durch Einfuhr von Nahrungsmikkeln. Sodann ſchil- derte Lord Riverdale die rückgängige Enk⸗ wicklung des Welthandels. Der Ausweg aus dieſer Lage des Welthandels könne, wie Lord Riverdale nachdrücklichſt betonke, nur der Rückweg ſein, nämlich die Rückkehr zum inkernakionalen Handel, wie wir ihn frü⸗ her verſtanden hätten. Wenn ſich auch viele Dinge geändert hätken, ſo könne dies nicht von der fundamenkalen Grundlage der inker— nakionalen Arbeitsteflung geſagt werben. Der Weltmarkt müſſe erneut für Kapitalgüter und Wenſchen aufgeſchloſſen werden. Abſchlie- ßend bekonke Lord Riverdale, daß es im In- kereſſe des inkernakionalen Handels und der Wenſchheit liege, die heutigen Handelsbar⸗ rieren, Reſtrukkionen uſw. zu beſeitigen. Es folgte das Referak von Oberbürger⸗ meiſter Dr. Goerdeler- Leipzig über das Thema„Deukſchland und die Weltwirkſchaft“ und ein Referat des Haupkgeſchäftsführers der Wirkſchaftskammer für den Regierungs- bezirk Düſſeldorf über das Thema„Das rheiniſch-weſtfäliſche Wirtſchaftsgebiek in der Weltwirkſchaft.“ Generaldirekkor Dr. Langen, der Leiter der Bezirksgruppe Rheinland der Reichs- gruppe Induſtrie, behandelte anſchlleßend“ die Bedeukung des rheiniſch-weſtfäliſchen Werk. ſchaftsgebietes in der Weltwirlſchaft. neue Opfer der Mordkommune in Fpanien Madrid, 21. Mai. In der letzten Nacht wurde wieder verül⸗, denen in Zamora ein junger Fa⸗ ſchiſt zum Opfer fiel. Dieſer erhielt, als er in Begleitung eines Kameraden durch eine ſchlecht beleuchtete Straße ging, einen Schuß in den Rücken, der ihn auf der Stelle tötete Den kommuniſtiſchen Mördern iſt man auf der Spur. In Santona kam es gelegentlich der von den Behörden angeordneten Entlaſſung aller geiſtlichen Lehrkräfte zu Zwiſchenfällen zwiſchen Marxiſten und der proteſtierenden Schülerſchaft. Ein Lehrer wurde durch Schüſ⸗ ſe, die plötzlich aus der Menge abgefeuert wurden, ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. In Alanin bei Malaga wurden bei einem Feuergefecht zwiſchen politiſchen Geg⸗ nern mehrere Perſonen verwundet. In einem Vorort von Malaga trug ein von unbekann⸗ ten Tätern überfallener Einwohner lebens⸗ gefährliche Verletzungen davon. Auch hier liegen politiſche Gründe vor. Ein„Jauberkünfller“ namens Bernſtein Entbüllungen über den Dokumentenfälſcher Lopez Ss London. 22. Mai. Mehrere Blätter veröffentlichen heute bemerkenswerte Ent⸗ hüllungen über den geheimnisvollen„Oberſt“ Lopez, der, wie Außenminiſter Eden im Un⸗ terhaus mitteilte, der italieniſchen Regierung gefälſchte Dokumente in die Hand geſpielt hatte, aus denen hervorgehen ſollte. daß britiſche Firmen Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe an Abeſſinien geliefert hätten. Lopez wurde am Donnerstag in der Ge⸗ heimdienſtabteilung des engliſchen Kriegs⸗ miniſteriums zwei Stunden lang über ſeine Tätigket vernommen. Anſchließend teilte er einigen Preſſevertretern mit, daß er den Be⸗ ruf eines Varietee⸗Zauberkünſtlers ausübe und 0 zur Zeit für eine neue Nummer vorbe⸗ reite. „Daily Telegraph“ meldet. daß Lopez mit ſeinem richtigen Namen Henry Lawrence Bernſtein heiße und 1872 in Melbourne geboren ſei. Während des Krieges und nach⸗ her ſoll er in verſchiedenen Ländern. u. a. auch in Rußland und Bolivien. eine dunkle Rolle als Dokumentenfälſcher und Agent provocateur geſpielt haben. wobei er verſchiedene Namen wie Mezler, Singleton Rudbill ud dere geffihrt ßaßbe. eine Reihe von Anſchlägen 8 Rüßte el. üttet ei, elt l- rung Jamslag, den 23. Mai 1936 Neue Rheinbrücke verbindet Ruhrgebiet mil niederrheiniſchem Land Dr. Goebbels weiht die„Admiral Graf Spee- Brücke“ Duisburg-Rheinhauſen Duisburg, 22. Mai. Mit der feierlichen Einweihung der Admiral Graf Spee⸗ Brücke, die Duisburg mit Rheinhauſen ver⸗ bindet und damit eine neue Verbindung zwi⸗ ſchen dem Ruhrgebiet und dem niederrheini⸗ ſchen Lande ſchafft, erlebte das ganze Volk am Niederrhein einen Tag von beſonderer Bedeu⸗ tung. Feſtlichen Schmuck trugen beide Städte. Die Zugangsſtraßen zur Brücke auf beiden Rheinufern ſchmückten wehende Fahnen. Die Gliederungen der Partei und Tauſende von Volksgenoſſen bildeten ein dichtes Spalier. Der Rauch, der aus den hohen Schornſteinen der Werke aufſtieg, vermählte ſich mit düſte⸗ ren regenſchweren Wolken, die über dem gan⸗ zen niederrheiniſchen Lande lagen. Schiff um Schiff zog mit ſchwerer Laſt ſtromauf und ⸗ab, ein lebendiges Bild dieſer größten Induſtrie⸗ und Binnenhafenſtadt Deutſchlands und Eu⸗ ropas. Herzlich begrüßt traf um die Mittagsſtunde Reichsminiſter Dr. Goebbels am Brücken⸗ kopf ein. Oberbürgermeiſter Billgardt gab ſeiner Freude Ausdruck, den Reichsminiſter Dr. Goebbels als Sohn des niederrheiniſchen Lan⸗ des und als erſten Gauleiter des niederrhei⸗ niſch⸗bergiſchen Gebiets begrüßen zu können. Dr. Goebbels habe im hieſigen Bezirk als erſter auf verantwortungsvollem Poſten für die Idee und für die Bewegung des Führers gekämpft. Das Land an Rhein und Ruhr ſei Dr. Goebbels auch ſpäterhin, als der Führer ihn nach Berlin berief, unvergeſſen geblieben. Mit dem Gauleiter und Oberpräſidenten Terboven begrüßte Oberbürgermeiſter Billgardt ſodann die zahlreichen Hoheits⸗ träger der Partei, die Abordnungen und Füh⸗ rer der SA., SS. und HJ., an ihrer Spitze den SA.⸗Gruppenführer und Polizeipräſiden⸗ ten Knickmann, die Vertreter der Kriegs⸗ marine, zu deren beſten ſtets jener Mann des niederrheiniſchen Geſchlechts zählen werde, deſſen Name die neue Brücke tragen werde: Admiral Graf Spee. Sein Name ſei weitab vom deutſchen Vaterland, bei den Falklandinſeln, zum Symbol deutſchen Hel⸗ dentums geworden, zum Symbol des ſteten einſatzbereiten Opferwillens zum Wohle der geſamten deutſchen Volksgemeinſchaft. Der beſondere Gruß des Oberbürgermeiſters galt dem Vizeadmiral Schultze und den anweſen⸗ den Mitgliedern der Familie Spee. Ein Arbeiter aus der am Bau der Brücke tätig geweſenen Gefolgſchaft gab in ſeinem Leitſpruch den Gefühlen Ausdruck, die die Brückenarbeiter heute hätten. Wir haben, ſo ſagte er, an dieſem großen Werk des Friedeus und des Aufbaues mit geſchaffen. Unſer aller Wunſch iſt es, daß dieſe Brücke Segen bringen und das hier Geſchaffene lange beſtehen möge. Unſeren Nachkommen möge ſie ein Zeichen ſein aus der Zeit, da Adolf Hitler das deutſche Volk nach Jahren der Zwietracht und der Not wieder einte, damit die deutſche Volksgemeinſchaft einer glücklichen Zukunft entgegenmarſchiere. die Weiherede von dr. Goebbels 7 In ſeiner Weiherede erinnerte Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels zunächſt daran, daß er am Vortage die Reichsautobahn Köln—Düſſel⸗ dorf der Oeffentlichkeit übergeben habe und jetzt dasſelbe mit dieſer gewaltigen Brücke tun könne. Zwei große Werke des friedlichen Auf⸗ baues ſeien damit wieder vollendet. Auch die Soldaten, die im März über den „Rhein zogen, ſeien Soldaten des Frie⸗ dens. Die Brücke ſei ein Symbol dafür, daß die beiden Ufer, die ſie verbinde, zu⸗ ſammengehören, daß der Rhein Deutſch⸗ lands Strom und nicht Deutſchlands Grenze ſei. Träger großer Werke ſeien immer große Männer. So lebe denn ein Volk in die Ewigkeit hinein durch ſeine Männer und durch ſeine Taten. „Wenn wir alle zu Staub zerfallen ſind, wird dieſe Brücke Zeugnis ablegen von deut⸗ ſchem Denken und deutſchem Handeln. Heute iſt es wieder eine Freude, durch Deutſchland zu fahren. Früher ſah man überall nur Elend und Not, heute dagegen allenthalben die Zei⸗ chen des Aufbaues. Die ganze Nation iſt von einem unbändigen Schaffens⸗ und Aufbau⸗ willen erfüllt. Wenn heute ſolche Straßen und Brücken übergeben werden, ſo nicht wie früher im Kreiſe einiger Behörden; nein, das ganze Volk verſammelt ſich. Es weiß, was wir heute bauen, nicht für eine Klaſſe wird gebaut, ſondern für das ganze Volk. Es ſind Volksſtraßen und Volksbrücken. Un⸗ gezählte Hände haben unter Mühen und Schwierigkeiten dieſe Brücke gebaut. Aber aus der Ueberwindung von Schwierigkeiten wird der Menſch hart und zäh. Wenn wir auch ſelbſt noch keinen unmit⸗ telbaren Nutzen von unſeren Werken ha⸗ ben, ſo müſſen wir uns doch bewußt ſein, daß wir auch aus den Werken unſerer Vorfahren Nutzen ziehen u. da⸗ her verpflichtet ſind, Werke zu ſchaffen, von denen unſere Nachkommen zehren können.„Ich glaube, daß wir uns vor unſeren Nachkommen beſſer ſehen laſſen können als die, die vor uns waren“. Dr. Goebbels dankte allen, die am Bau die⸗ ſer Brücke mitgearbeitet haben. Darüber hin⸗ aus gedachte er der Arbeiter, die beim Bau dieſes Werkes den Tod als Opfer der Arbeit fanden. Die Verſammelten ehrten die Toten, deren Gräber am Morgen des Feſttages mit Kränzen geſchmückt worden waren, durch ſtil⸗ les Gedenken. Nach einer Minute Schweigen erklärte Dr. Goebbels:„Und ſomit ſei dieſe Brücke dem Volk übergeben.“ Am Schluß ſeiner Ausführungen gedachte der Miniſter des Führers. Die Nationallie⸗ der erklangen. In dieſem Augenblick began⸗ nen die Sirenen der Werke und Schiffe zu heulen und Reichsminiſter Dr. Goebbels fuhr als erſter über die neue Brücke zum anderen Ufer, wo freudiger Jubel ihn empfing. Reichsminiſter Dr. Goebbels in Bonn Bonn, 22. Mai. Im Anſchluß an die Einweihung der Rheinbrücke in Duisburg be⸗ gab ſich Reichsminiſter Dr. Goebbels nach nach Bonn, um gemeinſam mit Oberpräſi⸗ dent Terboven, Gauleiter Grohe und Landeshauptmann Haake das Rheiniſche Landesmuſeum zu beſichtigen. Auf den Stra⸗ ßen wurde er von einem dichten Spalier der Bevölkerung begeiſtert begrüßt. Ganze Be⸗ legſchaften der Fabriken hatten geſchloſſen Aufſtellung genommen und jubelten dem Mi⸗ niſter zu. Ein Rundgang durch das Muſeum vermittelte ein eindrucksvolles Bild des rhei⸗ niſchen Kulturſchaffens und ſeines Aufbaus, über das ein Vortrag des Landesrats Dr. Apffelſtedt einen klaren Ueberblick gab. Auch bei der Abfahrt war Dr. Goebbels wieder Gegenſtand begeiſterter Kundgebungen von Seiten der Bevölkerung. Ialieniſch⸗engliſche Fühlungnahme 88 London. 22. Mai. Der geſtern erfolgte Beſuch des italieniſchen Botſchafters im Foreign Office hat in politiſchen Kreiſen große Beachtung gefunden, da es ſich um die erſte Fühlungnahme zwiſchen Grandi und dem britiſchen auswärtigen Amt ſeit der Beſetzung von Addis Abeba handelt. Der italieniſche Botſchafter wurde von Staatsſekretär Van⸗ ſittart empfangen. Entgegen den in Paris umlaufenden Ge⸗ rüchten verlautet in London, es lägen keine Anhaltspunkte dafür vor, daß Grandi einen Schritt bei der britiſchen Regierung unter⸗ nommen habe, um eine Regelung der abeſſini⸗ ſchen Frage herbeizuführen. Es könne jedoch angenommen werden, daß Grandi die bereits von Muſſolini abgegebene Erklärung wieder⸗ holt habe, daß Italien keine aggreſſi⸗ ve i Abſichten gegen irgendwelche britiſchen Intereſſen habe. Ohne Zweifel habe jedoch zwi⸗ ſchen Grandi und Vanſittart eine allgemeine Beſprechung der abeſſiniſchen Lage ſtattgefun⸗ den. Man nimmt an, daß in der Unterredung auch der italieniſche Vorſchlag zur Sprache ge⸗ bracht worden ſei, daß England die zur Ver⸗ ſtärkung der britiſchen Geſandtſchaftswache in Addis Abeba entſandte indiſche Ko m⸗ pagn ie zurückziehen ſoll. Hierzu verlautet, daß die engliſche Regierung gegenwärtig die Zu⸗ rückziehung dieſer Truppe ablehne. Be⸗ ſprechungen hierüber haben mit der franzöſi⸗ ſchen Regierung ſtattgefunden, und in London rechnet man damit, daß auch die franzöſiſche Regierung bis auf weiteres ihre Truppen in Diredaua zurückbehalten wird. Reuter meldet, in London ſei man ſich durchaus bewußt, daß die Verſtärkung der Ge⸗ ſandtſchaftswache nur eine zeitweilige Maßnahme ſei. Man glaube jedoch, daß z. Zt. noch nicht geſagt werden könne, ob jede Gefahr neuer Unruhen vorüber ſei. Keine italieniſche Forderung nach Zurückziehung der franzöſiſchen und engliſchen Truppen aus Addis Abeba Rom, 22. Mai. An unterrichteter italien ſcher Stelle wird mit Beſtimmtheit erklärt, daß von Italien bei Frankreich und England we— der ein Antrag geſtellt noch ein amtlicher Schritt unternommen worden ſei, um die Zurückziehung der franzöſiſchen und engliſchen Truppen zum Schutze ihrer Geſandtſchaft in Addis Abeba zu erreichen. Eine Zurückziehung dieſer Truppen würde allerdings nach allgemeiner italieniſcher Anſicht nur folgerichtig ſein, da die Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung unter den neuen Ver⸗ hältniſſen in Abeſſinien den italieniſchen Truppen obliege. Daß geſprächsweiſe An⸗ regungen in dieſem Sinne erfolgt ſind, wird nicht als ausgeſchloſſen erklärt. Die Auslegungen und Mutmaßungen, die in einem Teil der ausländiſchen Preſſe an die Unterredungen zwiſchen dem italieniſchen Bot⸗ ſchafter Grandi und dem engliſchen Unter⸗ ſtaatsſekretär Vanſittart geknüpft worden ſind, werden in zuſtändigen italieniſchen Kreiſen beſtritten. Aalieniſche Nole über den Ge⸗ brauch von dum-Dum⸗Geſchoſſen 58 Genf, 22. Mai. Das Völkerbundsſekre⸗ tariat veröffentlicht ein vom 30. 4. datiertes, am 11. 5. eingegangenes zuſammenfaſſendes Memorandum der italien. Regierung über den Gebrauch von Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen durch die abeſſiniſchen Truppen. Das Memorandum gibt 15 Fälle von Verwundungen durch Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe mit zahlreichem photographiſchem Material wieder, und ſoll beweiſen, daß die abeſſiniſchen Truppen ſich an den verſchiedenſten Stellen verbotener Ge⸗ ſchoſſe bedienten. Ferner beſchreibt die Note anhand von Abbildungen die einzelnen Arten der gefundenen Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe und wiederholt die Behauptung, daß ein Teil die⸗ ſer Munition von engliſchen Firmen her⸗ geſtellt worden ſei. Es handelt ſich hier um die bekannte gegen England gerichtete und ſpäter zurückgezogene italieniſche Note. Die Valhalla wird zum Ehrenlempel §§s München, 22. Mai. In einem Aufſatz, in dem ſich Miniſterpräſident Ludwig Sie⸗ bert zunächſt mit der Vorgeſchichte der Wal⸗ halla alsEhrentempel für ausgezeichnete Männer befaßt. äußert er ſich dahin, daß die Aufnahme von Büſten um die Nation beſonders verdien⸗ ter Deutſcher heute nicht mehr der bayriſchen Landesregierung zukommt. Sie kann nur noch dem Fübrer der Nation zu⸗ ſte hen. Miniſterpräſident Siebert hat für die bavriſche Landesregierung den Führer und Reichskanzler gebeten, daß er die Walhalla in ſeine Obhut nehmen und beſtimmen möge. welche Büſten in Zukunft dort aufgeſtellt wer⸗ den müſſen. Der Führer hat dieſem Antrag ſtattgegeben und zugleich einer Bitte der in⸗ ternationalen Bruckner⸗Geſellſchaft Gewährung erteilt, daß zur Ehrung Anton Bruckners an deſſen 40. Todestag in dieſem Jahr die Büſte dieſes neben Beethoven größten deutſchen Symphonikers in der Walhalla zur Aufſtellung kommt Auf der Reichsaulobahn KRöln-Düſſeldorf Köln, 22. Mai. Die gewaltige Bedeutung, die man allenthalben der am Himmelfahrtstag durch Reichsminiſter Dr. Goebbels feierlich dem Verkehr übergebenen Reichsautobahnteil⸗ ſtrecke Köln-Düſſeldorf beimißt, geht am ein⸗ drucksvollſten aus der Tatſache hervor, daß in der Zeit von 12 bis 20 Uhr ſchon über 11000 Fahrzeuge auf der Reichsautobahn ge⸗ zählt wurden. Es handelt ſich um 9051 Per⸗ ſonenwagen. 1644 Motorräder, 322 Laſtkraftwa⸗ gen und 12 Omnibuſſe. Damit ergab ſich in der Stunde ein Verkehr von 1380 Fahrzeugen. Am ſtärkſten war er in der Zeit von 16 bis 20 Uhr, und zwar in der Richtung von Düſſel⸗ dorf nach Köln. f Ein Aufruf des Bundesleilers des DA. Der Bundesleiter des VDA. erläßt zur Sammlung am 23. und 24. Mai einen Aufruf, in welchem es heißt: „Deutſche Selbſtbehauptung im Ausland iſt aller Deutſchen Ehre. Die Bedrängnis deut⸗ ſcher Kultur jenſeits der Genzen legt uns allen Verpflichtung auf. Auslandsdeutſches Opfer ſei Ehrenopfer für alle deutſchen Volksgenoſſen im Reiche! Die Erträge dieſer Sammeltage ſind bit⸗ ter nötig, um wenigſtens die allerdringlichſten Aufgaben unſeres weitgeſpannten, kulturellen und ſozialen Wirkungskreiſes erfüllen zu kön⸗ nen. Heute iſt die Not größer denn je zuvor. Stärker aber auch der Glaube und die Bereit⸗ ſchaft der Herzen in einem Reiche, das feſt auf dem Boden des Volkstums begründet iſt von Adolf Hitler, dem Manne, den einſt ſelbſt das Schickſal außerhalb der Reichsgrenzen den Kampf um Schule, Sprache und Volksbeſtand erleben ließ. Ihm gehört unſer immer aufs neue aber tat!“ Glaube, unſere Liebe, auch unſere Opfer⸗ Vahlaufruf der Eupen-Malmedy-deulſchen Weiße Stimmzellel als Proleſt Berlin, 22. Mai. Die„Berliner Börſen⸗ zeitung“ meldet aus Brüſſel: Am Sonntag finden in Belgien Kammer⸗ und Senatswahlen ſtatt. Damit gelangt ein teilweiſe ſehr heftig geführter Wahlkampf zu ſeinem vorläufigen Abſchluß. Am 7. Juni fol⸗ gen die Wahlen zum Provinzialrat. Als Ver⸗ treter altbelgiſcher Intereſſen werben in der Hauptſache die durch den ſogenannten See⸗ ger⸗Prozeß unrühmlichſt bekannt gewor⸗ dene Katholiſche Union und die Belgiſche Ar⸗ beiterpartei, ſowie die Rex⸗Bewegung um die Wählerſtimmen. In dem durch das Diktat vom Deutſchen Reich abgetrennten Gebiet Eupen⸗Malmedy⸗St. Vith hat die Chriſtliche Volkspartei auf die Aufſtellung von eigenen Liſten zugunſten der neugebildeten„Heimat⸗ treuen Front“ verzichtet. Dieſe Front wendet ſich in einem von ungefähr 2000 Deutſchen aller Stände unterſchriebenen Aufruf an die geſamte deutſche Bevölkerung von Eupen⸗Mal⸗ medy⸗St. Vith und fordert ſie auf, zum Zeichen ihres Proteſtes gegen die Ausbürgerungsgeſetze und zahlreiche andere gegen das Deutſch⸗ tum gerichtete Maßnahmen belgiſcher Or⸗ gane weiße Stimmzettel abzugeben. von Verſailles Marxiſtiſche Ausſchreilungen in einem norwegiſchen Städtchen Oslo, 22. Mai. Das norwegiſche Städt⸗ chen Gjoevik war am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag der Schauplatz marxiſtiſcher Ausſchreitungen. Die Nasjonal Samling hatte für Donners tag nachmittag eine Verſammlung auf dem Marktplatz des Städtchens einberufen. Kaum hatte der erſte Redner das Wort ergriffen, als 22 4 92 die belgiſchen Ausbürgerungs⸗ 0 ehe von marxiſtiſcher Seite ein Angriff erfolgte und ein dichter Steinhagel über die Verſamm⸗ lung niederging. Die aus ſieben Mann be⸗ ſtehende Ortspolizei, die unbewaffnet iſt, war vollſtändig machtlos. Sie mußte Hilfe erbit⸗ ten von der bewaffneten Staatspolizei in Oslo, die endlich ſpät in der Nacht eintraf. Bis dahin wurden die Mitglieder der Nas⸗ jonal Samling ſechs Stunden lang in einem Gehöft belagert, auf das ſie ſich vor den im⸗ mer wieder von neuem zum Angriff vorgehen⸗ den Marxiſten zurückgezogen hatten. Der ebenfalls der Arbeiterpartei ange- hörende norwegiſche Juſtizminiſter Lie hatte durch die Staatspolizei von dem Ueberfall Kenntnis erhalten. Er forderte den Vor⸗ ſitzenden der Arbeiterpartei in Gjoevik tele⸗ phoniſch auf, ſeinen Einfluß zur Wiederher⸗ ſtellung der Ruhe und Ordnung geltend zu machen. Dieſer Anruf hatte keinerlei Erfolg. Erſt das Eingreifen der Staatspolizei veran⸗ laßte die Marxiſten, von ihren Opfern abzu⸗ laſſen und die Belagerung aufzugeben. Von den etwa 50 Mitgliedern der Nasjonal Sam⸗ ling, die an der Verſammlung in Gjoevik teil⸗ genommen hatten, wurden alle durch Stein- würfe verwundet, darunter ſieben ſchwer. Der Polizeimeiſter von Gjoevik wurde ebenfalls durch einen Stein verletzt. Amtszeit des Leipziger Oberbürgermeiſters Dr. Goerdler verlängert. Leipzig, 22. Mai. Vom Stadtpreſſeamt wird mitgeteilt: Oberbürgermeiſter Dr. Goer⸗ deler iſt nach Ablauf ſeiner Wahlzeit erneut als Oberbürgermeiſter der Stadt Leipzig für die Zeit vom 23. Mai 1936 bis 22. Mai 1948 vom Reichs⸗ und preußiſchen Miniſter des Innern berufen worden. Dee— 2 1 22 r en.— 25 1 eee. 5 ——ü1äᷣ— S e „ e 2— 2 ˙ A re S — eee er *— N ** . 1 15 S —— — 2 . * Jams fag, den 23. Mai 1936 Die Verleidigung Englands Unkerhausausſprache über Wehrfragen und Sicherheit Englands London, 21. Mal. Im Unkerhaus fand am Donnerstag die ſeit langem erwarkeke Ausſprache über die Verkeidigung ſtatt. Verkeidigungsminiſter Inſkip erklärte er habe ſich darauf beſchränkt, eine Zuſam⸗ menſtellung der Fragen zu machen, die reif für eine Nachprüfung ſeien, und er habe weiter eine gründlichere Unkerſuchung vor- bereitet. Zwei dieſer Fragen ſeien die „Schlachkſchiffrage“ und die Frage der„Ma⸗ rineluftwaffe“. Dann würde die Frage der Lebensmittelverſorgung im Krieg unkerſucht. Er hoffe, bald feſtſtellen zu können, was für Probleme zu löſen ſein werden. Der Oppoſitionsliberale Sinclair ver- langte Aufklärung über die Pläne für die Organiſierung der Armee; man könne un- möglich glauben, daß eine Armee, die den britiſchen Bedürfniſſen enkſpreche, ohne all⸗ gemeine Wehrpflicht aufrechterhal— ten werden könne. Er erklärte ſodann, die Liberalen ſeien bereit, die Regierung bei jeder Vergrößerung der Rüſtungen, die wich- tig ſeien, zu unkerſtüßen. Die beſte Form der nakionalen Verkeidigung beſtehe jedoch nur in einer Politik, die am Völkerbund feſthalte. Der Führer der Arbeikeroppoſition, Akk; le e, erklärte, die Pläne der Reglerung ſeien von keiner einheitlichen Idee geleitek.. Die Arbeiteroppoſition werde ſich gegen die Re⸗ gierung ausſprechen, nicht weil ſie gegen eine ausreichende Verſorgung mit Vertei. digungsmitteln ſei, ſondern weil die Unauf. richtigkeit der Regierung in der Frage der kollektiven Sicherheit ebenſo groß wie ihre Außenpolikik unzureichend ſei. Hierauf ergriff Winſton Churchill das Work. Er erklärte, es ſei keine Rede davon, daß die inkernationale Lage ſich beſſern würde. Die Wiederaufrüſtung nehme in un⸗ geheuerem Umfang zu. Es gebe nichts, wo⸗ mit man die Verzögerung der Schaffung des Munitionsminiſteriums rechtfertigen könne. Es ſei unverſtändlich, daß die Regierung in dieſer Frage zögere. Man häkte ſchon vor zwei Jahren die entſprechenden Maßnahmen ergreifen müſſen. Wenn Großbritannien ſtark genug geweſen wäre, würde es die Er⸗ eigniſſe gemeiſtert haben, die ſich in det Welt abgeſpielt hätten. Der Abgeordnete Mander(Oppoſitions⸗ liberaler) verlangte hierauf, daß die Regie⸗ rung militäriſche Sanktionen er⸗ greifen ſolle. Der einzige Weg, um die An: wendung der Waffen zu verhindern, ſei der, daß man erkläre, daß man von ihnen im Rahmen der kollektiven Sicherheit Ge⸗ brauch machen wolle. Die Regierung habe durch ihre verhängnisvolle und erfolgloſe Politik der Nichtanwendung militäriſcher Sanktionen es dem Angreifer geſtakket, ſei⸗ nen Willen durchzuſetzen. Das habe zur Folge gehabt, daß Großbritannien beinahe als eine zweikklaſſige Macht angeſehen werde Im weiteren Verlauf der Unkerhausaus- ſprache über die Verkeidigung rief ein ſcharfer Angriff des nakionalen Ab- geordnelen Hopkinſon gegen Winſton Churchill beträchtliches Aufſehen hervor. Hophkinſon ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß die feind. ſeligen Behauptungen Churchills über Deukſchland und die deutſche Wiederauf⸗ rüſtung auf Hörenſagen beruhten und ledig⸗— lich als kaktiſches Manöver zu werken ſeien, um die Stellung Baldwins zu ſchwächen Churchills Auffaſſung ſei vollkommen vor- ſintflutlich, und ſeine Rede habe wie eine Anſprache aus alter Zeik geklungen. Im einzelnen ſagte Hopkinſon, Churchill habe immer wieder geſchildert, was in Deukſchland vor ſich gehe. Er ſolle aber doch einmal ver- raten, woher er die mitgeteilten Einzelheiten wiſſe. An dieſer Skelle erhob ſich Churchill und erwiderke, er halte es nicht für ein Un⸗ recht, die Regierung zu warnen. Viele ſeiner Informationen ſeien in England erhältlich. Außerdem habe er ſich bemüht, Informatio- nen von verſchiedenen Quellen aufzutreiben Es kreffe zu, daß ihm Taktſachen von brief⸗ ſchreibenden Leuten mikgekeilt ſeien und daß er dann ſein eigenes Urteil darauf angewen⸗ det habe. Hopkinſon erwiderke hierauf, aus den Aeußerungen Churchills gehe alſo hervor, daß er ſeine„Mitteilungen“ katſächlich er⸗ raten babe. Der oppoſitionelle Arbeiterabgeordneke Ka. pikänleurnant Flekſcher meinke, die Skel⸗ lung Englands im Wittelmeer, in Afrika und ru in Kleinaſien ſei durch die neue Machlpolitik Italiens gefährdet. Der konſervakive Abgeordneke Haupkmann Macnamara ernlärte, daß die engliſche Jugend ſich ein Vorbild an der national ſozialiſtiſchen Bewegung nehmen könne. Es würde der engliſchen Jugend nichts ſchaden, etwas von der Vaterlandsliebe zu beſitzen. die man im Ausland ſehe. Der Sohn Lloyd Georges, Major Lloyd George loppoſitionsliberal), erklärte un⸗ ker dem Beifall der Abgeordneken, die Jugend Englands wünſche keinen neuen Streit mik Deukſchland. Das ſei u. a. deshalb der Fall, weil die eng⸗ liſche Jugend glaube, daß die franzöſiſche Staatskunſt in ihrer Auslegung der Völker ⸗ bundsverpflichkung nicht das geweſen ſei, was ſie häkte ſein ſollen. Die Ausſprache wurde durch den Verkei⸗- digungsminiſter Sir Thomas In ſ ki p ab- geſchloſſen. Er ging zunächſt auf die An⸗ frage Churchills über eine engliſche Ex- peditionsbereitſchaft, die Mittelmeerexpedi⸗ kion und die Möglichkeiten einer feindlichen Invaſion durch Flugzeuge ein. Was den letz- ken Punkt betreffe, dem Churchill Bedeu- tung beimeſſe, ſo wolle er ſich mit den mi- litäriſchen Miniſterien darüber beraken. Alle von Churchill aufgeworfenen Fragen ſeien im übrigen bereits ſorgſältig erwogen wor ⸗ den.— Das Haus ſchritt hierauf zur Abſtim⸗ mung und lehnte den Verneinungsankrag der liberalen Oppoſition mit 270 gegen 115 Stimmen ab. England und der Völkerbund „Sind Sie gegen— ſind Sie für?“— Eine Rundfrage der„Morningpoſt“ u. ihr Ergebnis London, 21. Mai. Die„Morning Poſt“ veröffentlicht am Donnerstag das Ergebnis einer bei ihrer Leſerſchaft veranſtalteten Rund⸗ frage über den Völkerbund. Die ſieben Fragen der„Morning Poſt“ wurden wie folgt beant⸗ wortet: 1. Sind Sie für den Völkerbund in ſeiner gegenwärtigen Geſtalt?(ja 3.6 v.., nein 89.2 v. H., Reſt unbeantwortet). 2. Sind Sie für einen Völkerbund mit auto⸗ matiſchen militäriſchen Sanktionen?(ja 15.7 v. H., nein 74.4 v. H., Reſt unbeantwortet). 3. Sind Sie für einen Völkerbund, der nicht die Möglichkeit hat. Sanktionen zu ver⸗ hängen?(ja 17.9 v. H., nein 68.1 v. H., Reſt unbeantwortet). 4. Sind Sie für einen Völkerbund, ſelbſt wenn ihm eine oder mehrere Größmächte nicht Das Bundesgeſetz über Wien, 21. Mai. Die amtliche„Wiener Zeitung“ veröffentlicht den Wortlaut des Bundesgeſetzes über die Vaterländiſche Front. Die wichtigſten Beſtimmungen daraus ſind folgende: Die Vaterländiſche Front iſt der einzige Träger der politiſchen Willens⸗ bildung im Staat. Bundesbürger, die ſich zum ſelbſtändigen, chriſtlichen, deutſchen, be⸗ rufsſtändiſch geordneten Bundesſtaat Oeſter⸗ reich bekennen, können Mitglieder werden. Führer der Vaterländiſchen Front iſt der Bundeskanzler. Ihm ſteht als beraten⸗ des Organ der Führerrat zur Seite. Innerhalb der Vaterländiſchen Front wird eine uniformierte, nach militäriſchem Muſter eingerichtete Formation, die Frontmiliz, gebil⸗ det. Die Bildung erfolgt auf Grund freiwil⸗ liger Verpflichtung. Aktive Soldaten und Si⸗ cherheitsbeamte können nicht der Miliz ange⸗ Reichsführer 38-Himmler vor der 9J-Jührerſchaf Auf dem Brocken, 22. Mai. Der Reichs⸗ führer SS. Himmler hielt am Freitag⸗ nachmitag im Brockenhaus vor den Bann⸗ u. Jungbannführern, die zum Reichsjugendlager in Braunſchweig auf dem Brocken auf⸗ geſtiegen waren, eine Rede über Weſen und Aufbau der SS. In ſeiner Rede ſchilderte Reichsführer Himmler eingehend den Ausbildungsgang des SS⸗Mannes und ⸗führers. Er ſprach hierbei vor allem über die Wechſelbeziehung zwiſchen weltanſchaulicher und körperlicher Ausrichtung, wobei er betonte, daß jeder SS.⸗Mann das SA-Sport⸗ abzeichen und das deutſche Turn- und Sport⸗ abzeichen erwerben müſſe. In ſeinem Schlußwort betonte Reichsführer Himmler, daß die HJ. wie für alle Gliederun⸗ beteiligt hat. unbeantwortet). 5. Sind Sie für einen Völkerbund, der ſich lediglich auf Europa beſchränkt?(ja 13.7 v. H., nein 72.7 v. H., Reſt unbeantwortet). 6. Sind Sie für Verteidigungsbündniſſe außerhalb des Völkerbundes?(ia 55.5 v. H., nein 30.1 v. H., Reſt unbeantwortet). 7. Sind Sie für Iſolation?(ia 29.2 v. H., nein 56.9 v, H., Reſt unbeantwortet). Aus den Prozentſätzen geht hervor, daß ſich durchſchnittlich 12 v. 5. der Leſerſchaft nicht beteiligt hat. Die„Morning Poſt“ ſtellt als Ergebnis der Rundfrage zwei deutlich ſichtbare Meinungsſtrömungen feſt: eine Strömung, die ſich für den Abſchluß von Verte i⸗ digungsbündniſſen außer hal b des Völkerbundes einſetzt, während die andere eine Politik der Iſolierung be⸗ vorzugt. die Vaterländiſche Front hören. Die Mitglieder der Miliz leiſten fol⸗ genden Eid: „Ich gelobe mit meinem Manneswort, alle meine Kräfte, wenn nötig, auch mein Leben für ein ſelbſtändiges, chriſtliches, deutſches, berufsſtändiſch geordnetes Oeſter⸗ reich einzuſetzen, die verfaſſungsmäßigen Einrichtungen und die geſetzmäßige Ord⸗ nung zu ſchützen, im Dienſt und außer Dienſt als Vorkämpfer für die Ziele der Vaterländiſchen Front zu wirken, den Front⸗ führern, den Milizführern, ſowie allen mei⸗ nen ſonſtigen Vorgeſetzten treu und gehor⸗ ſam zu ſein.“ Die allgemeine oder teilweiſe Aufbietung der Frontmiliz, ſowie die Beendigung der Aufbietung verfügt der Bundeskanzler auf Beſchluß der Bundesregierung und bei Ge⸗ fahr im Verzug ohne vorhergehende Beſchluß⸗ faſſung gegen die nachträgliche Genebmigung der Bundesregierung. gen der Bewegung, ſo auch für die SS. den Nachwuchs darſtelle, ohne den ſie nicht lebens⸗ fähig ſei. Daraus ergebe ſich eine beſonde⸗ re Schickſals verbundenheit und ein Gleichklang der weltanſchaulichen Marſchrichtung der SS. und der HJ. Reichsführer Himmler lud die HJ.⸗Führer zur Beſichtigung der Reichsführerſchule der SS. in Braunſchweig ein. Die Rede des Reichsführers wurde von den HJ.⸗Führern mit begeiſterten. Beifallskund⸗ gebungen aufgenommen. Stabsführer Lauterbacher dankte dem Reichsführer für ſeine Worte und erklärte, daß die HJ. ſich bemühe, in ihren Reihen di⸗ ſelben Grundſätze der Treue, Diſziplin und des Gehorſams zu pflegen, die die Grundſätze der Partei und der Ss ſeien. Die„Morning Poſt“ ſtellt als .. ˙ A Chile für Aufhebung der Janklionen London, 22. Mai. Wie aus Santiago de Chile berichtet wird, erklärte der Präſident von Chile, Aleſſandri Palma, bei der Eröffnung des neuen cheleniſchen Kongreſſes, Chile ſei der Anſicht, daß die Sanktionen gegen Italien aufgehoben werden ſollten. Wenn die politiſche Struktur des Völkerbundes nicht geändert werde, würde Chile gezwungen ſein, andere Schritte zu ergreifen. Die nächſte Völ⸗ kerbundsverſammlung ſolle ihre Aufmerkſam⸗ keit der Reform der Völkerbundsſatzungen zuwenden, da der Völkerbund ſeine bisherigen Ziele nicht erreicht habe. Franzöſiſche Rechte forderk Aufhebung der Fühnemaßnahmen Paris, 22. Mai. In einer franzöſiſchen Provinzſtadt hielt der ehemalige Miniſter u Vorſitzende der Republikaniſchen Vereinigung, WV P ˙. ̃ ̃ K Marin, der Führer der Rechtsoppoſition in der Kammer, zu deſſen Vereinigung etwa 90 Abgeordnete zu rechnen ſind, eine Rede, in der er erklärte, daß ſeine Parteifreunde alle — von welcher Regierung es auch ſei— vorge⸗ ſchlagenen nützlichen Reformen mitmachen. hingegen alle verhängnisvollen Vorlagen ab⸗ lehnen werden. In außenpolitiſcher Hinſicht forderte er die ſofortige Aufhebung der Sühnemaßnahmen gegenüber Italien. Ita⸗ lien müſſe auf dem Feſtland Frankreichs erſter Bundesgenoſſe ſein. Die Ausweiſung des Biſchofs von Harrar Paris, 21. Mai. Die von den Italienern vorgenommene Ausweiſung des fran⸗ zöſtſchen Biſchofs in Harrar, Migr. Ja- roſſeau, beſchäftligt zur Zeit den Quai d Orlap. Der Geillliche weill leit vielen Reichsleiter Dr. key ſprach zu den Propagandiſten der DA. Kitzingen, 22. Mai. Den Höhepunkt der Tagung des Reichspropagandaamts der DAF. bildete eine große Rede des Reichslei⸗ ters Dr. Ley, die dieſer am Freitag vor den Propagandiſten der DAF. aus allen deutſchen Gauen hielt. Nachdem Amtsleiter Geiger den Reichs⸗ organiſationsleiter begrüßt hatte, ergriff Dr. Ley, der zuſammen mit Hauptamtsleiter Selzner in Kitzingen eingetroffen war, das Wort. Er wies zunächſt darauf hin, daß alles Neue Widerſtände hervorrufe, denn die Men⸗ ſchen könnten ſich an das Schlechte ſo gewöh⸗ nen, daß man ſie zum Neuen erſt hinführen müſſe. Man werde immer Gegner haben, wenn man etwas Morſches einreiße, und zwar habe man immer die Gegner als Widerſacher, die bisher von dem Morſchen gelebt hätten. Im weiteren Verlauf erklärte der Reichs⸗ organiſationsleiter der DAF. a. u., man dürfe das Erreichte nicht an den noch vor⸗ handenen Fehlern meſſen, ſondern an den Leiſtungen, die ſchon vollbracht wurden. Zum Schluß ſeiner Rede ging Dr. Ley auf die beſonderen Aufgaben ein, die die Propa⸗ gandiſten der Bewegung haben. Er wies darauf hin, daß jeder, der heute dem national⸗ ſozialiſtiſchen Staat diene, an ſich Propagan⸗ diſt ſein müſſe. Aber die weltanſchauliche Sicherheit müſſe natürlich bei denen am größ⸗ ten ſein, die die Aufgabe haben, die national⸗ ſozialiſtiſche Weltanſchauung immer feſter im Bewußtſein unſeres Volkes zu verankern. Wenn man von ewigen Zweifeln geplagt ſei, könne man kein Propagandiſt ſein. Ein Pro⸗ pagandiſt müßte vielmehr ein Fanatiker der Sache ſein, die er vertritt. Jahrzehnten in der genannken äthiopiſchen Skadt, wo er ſich um die Pflege der Lepra- kranken die größlen Veroienſte erworben hak. Außerdem war er der Erzieher des Ne⸗ gus. Die franzöſiſche Regierung ſcheint nicht gewillt zu ſein, die Ausweiſung ohne wei⸗ teres hinzunehmen. Der franzöſiſche Bok⸗ ſchafter in Rom wurde mit der Prüfung der Angelegenheit beauftragt. Paul- Bon⸗ co ur erklärte heute mittag, daß„die Aus- weiſung un annehmbar“ ſei. der vermißle Engländer Bonner in Iſchibuli erwarlet §s London, 22. Mai. Wie aus Dſchibuti gemeldet wird, wird der britiſche Rote⸗Kreuz⸗ Angeſtellte Bonner nunmehr Freitag abend in Dſchibuti erwartet. Er war, wie bereits gemeldet, nach ſeiner Verhaftung durch die ita⸗ lieniſchen Behörden in Diredaua mehrere Tage vermißt worden. Vizekönig Badoglio nach Asmara übgeflogen Addis Abeba, 22. Mai. Vizekönig Mar⸗ ſchall Badoglio iſt mit ſeinem Gefolge am Donnerstag früh nach Asmara abgeflogen. Er wird ſich in den nächſten Tagen in Maſſaua nach Italien einſchiffen. In Begleitung Ba⸗ doglios befindet ſich auch der neue Gouver⸗ neur von Addis Abeba, Bottai. Nalien läßt Pawelilſch frei Nach 17½jähriger Gefängnishaft iſt der bekannte Kroatenführer Dr. Ante Pawe⸗ lütſch von den ikalieniſchen Behörden auf freien Fuß geſezt worden. Wie erinnerlich wurde Pawelitſch im Zuſammenhang mit der Ermordung König Alexanders von Jugoſlawien und des franzöſiſchen Außenminiſters Barthou durch kroakiſche Terroriſten verhaftet. Ikalien verwelgerke jedoch die Auslieferung des Feſtgenommenen nach Frankreich, wo der Prozeß über das WMarſeiller Aktenkat im vergangenen Winter durchgeführt wurde. Obwohl Pawelitſch in dieſem Prozeß in Abweſenheit zum Tode verurteilt worden iſt, wurde jetzt ſeine Freilaſſung mit der Begründung verfügt, daß„nach ikalieniſchem Recht keine Gründe für ſeine Inhaftbehaltung vorliegen.“ Argenkinien wehrt ſich gegen den kommunismus Landesverweiſung kommuniſtiſcher Anführer Buenos Aires, 22. Mal. Die bereike vom Gouverneur der Provinz Buenos Aires vor Tagen angekündigte Verordnung. der⸗ zufolge jede kommuniſtiſche Betätigung als ungeſetzlich erklärt wird, iſt am Miktwoch veröffentlicht worden. Ab Donnerskag hal ſie bereits Gültigkeit. Danach ſind die kom⸗ muniſtiſche Parkei, Vereine und Gruppen, die Verbindung zur dritten Internationale unker⸗ halten, auf gel ö ſt. Einige aus den Chaco- Unruhen bekannke kommuniſtiſche Anführer ſind in Einzelhaft genommen worden und werden in den nächſten Tagen des Landes namnieſen G .]²˙Ü q ˙—˙¹ Ü „ b . da fla 11 euz⸗ do beteits die ita⸗ ade e Tage ——— Bei einer Ausſtellung in Berlin füllte einmal ein gewaltiges Bild die eine Wand der Rieſenhalle aus. Ein Bild, das jeder ſehen mußte, der den Raum betrat. Ein Bild, das jeden Beſucher gefangennahm, das mehr ſprach, als es tauſend Worte vermocht hätten. Und es zeigte doch nur den Start eines Segelflugzeuges vom Hang. In der Ma⸗ ſchine ſaß ein Junge, er hatte den Knüppel feſt umſpannt, und ſeine Augen leuchteten Am Gummiſeil zogen viele ſeiner Kame⸗ raden. Sie zogen am Seil und lachten fröhlich. Sie waren eine Mannſchaft und ohne ſie wäre ihr Kamerad nichts ge⸗ 2 N 8 l N* e ccc Velbst au Die Sehnſucht der deutſchen Fliegerſugend— Zaͤh und be Mädel am Werk— Eine Jugend, die dieſe Vorbilder hat, muß Großes leiſten, wenn ſie die Kraft da⸗ zu hat. Unſere Jugend war nicht kraft⸗ los, ſie war nicht mutlos. Unſere Jugend ſah, daß man ſie knebeln wollte und ein⸗ engen. Sie ſah es und ſie wehrte ſich da⸗ gegen. Und deshalb kam beſte deutſche Jugend zur Sportfliegerei. Man konnte keine Halben gebrauchen, gerade in dieſer Anfangszeit nicht. Keine Angſthaſen und keine Schwächlinge. Keine Feiglinge und keine Mutterſöhnchen. Dieſe Jugend wollte werden wie die Männer, die ſie ſich zum Vorbild geſetzt hatte. Und als die Ketten gefallen waren, da Der Traum aller Jungflieger: „weſen. Viele müſſen an einem Seil ziehen, damit einer fliegen kann: Das war der Sinn diefes Bildes, und dieſen Sinn hat jeder verſtanden. Und dieſes Bild ſteht unſichtbar über der ganzen Arbeit, die der deutſche Luft⸗ ſport heute leiſtet. Was iſt ein einzelner? Nichts! Erſt durch die Kraft vieler kom⸗ men große Leiſtungen zuſtande. Der deut⸗ ſche Luftſport iſt das Ergebnis zäher, jahre⸗ langer Gemeinſchaftsarbeit. Sein Wirken wird heute in der ganzen Welt anerkannt. Deutſchlands Sportflieger ſind die beſten der Welt. Das iſt kein Zufall.—— Als man uns nach einem verlorenen Kriege die Waffen zerſchlug, traf dieſer Schlag auch die jüngſte aller Waffen, unſere Fliegerei. Denn Deutſchlands Jugend dachte nicht daran, ſich für beſiegt zu er⸗ klären. Sie begann das Werk von vorn. im Segelflugzeug in den Lüften. ſtaunte die Welt, was dieſe Jugend ge⸗ leiſtet hatte. Dieſe Jugend hatte nur wenig von ihren Taten geredet. Sie hatte ſich wohl gefreut, wenn ſie von den Leiſtungen ihrer„prominenten“ Kameraden hörte, die Rekorde aufſtellten und die in allen Teilen der Welt Zeugnis ablegten für den deut⸗ ſchen Flugſport. Aber ihre Arbeit, ihre ſtille, ſelbſtloſe Arbeit war weit wichtiger als alle Rekorde. Wer weiß von den Nächten, die beim Baſteln an der erſten beſcheidenen„Kiſte“ verbracht wurden? Wer weiß von den Ent⸗ täuſchungen über einen„reſtloſen Bruch“ gleich beim erſten Start? Wer weiß von der überſchäumenden Freude über den kleinen Augenblick, in dem ſich die Maſchine zum erſten Male ein paar Sekunden in der Luft befand? Dieſe Arbeit wurde nicht geleiſtet vor Der Motarflug, die letzte Stufe des Sportfliegers. Aus erſten taſtenden Verſuchen wurde planvolle Arbeit, und die Idee der Flie⸗ gerei wurde in immer breitere Kreiſe hin⸗ eingetragen. Denn die Jugend hatte be⸗ griffen, um was es hier ging. Sie ſah ihre Vorbilder: Sie hatte vor ſich die Namen eines Richthofen, eines Immelmann, eines Boelcke. Sie hörte von den Taten derer, die in der Luft gekämpft hatten und die kämpfend untergegangen waren. Tauſenden von Zuſchauern. Dieſe Arbeit war ſtill und beſcheiden. Und doch erfüllt mit einer unbändigen Freude an der eige⸗ nen Leiſtung und am Erfolg.—— Da ſtehen auf einer Wieſe irgendwo in Deutſchland ein paar Pimpfe und laſſen ihre ſelbſtgebauten Modelle fliegen. Das eine fliegt weiter, das andere macht gleich beim Start„Bruch“. Und tagelang baſteln lie an ihren kleinen Flugzeugen, jeder hat geiſtert ſind Jungen un Die Aufgabe der deutſchen Sportfliegerei ö A 23. ac 24. ſein eigenes„Patent“, jeder hat ſein„Geheimnis“. Und es gibt keine Sieger der Welt, die glücklicher wären nach einem Erfolg als ein Pimpf, der bei einem Wett⸗ bewerb den erſten Preis bekam. An dieſen Modellen ler⸗ nen ſie, wie das Fliegen überhaupt zuſtandekommt. Und durch dieſe Arbeit im kleinen wachſen ſie allmäh⸗ lich hinein in die große Ge⸗ meinſchaft derer, die ſelbſt am Knüppel ſitzen.——————— Selbſt am Knüppel ſitzen! große und ewige Leidenſchaft aller Jungen. Das iſt die Mit dem Modellbau und flug beginnt die flugbegeiſterte Jugend. Ihr Kampf iſt ein friedlicher Kampf für ein tüchtiges junges Deutſchland und für die Heranbildung einer tapferen und muti⸗ Anter Anleitung erfahrener Lehrer werden die Segelflugzeuge gebaut. Die Leidenſchaft und die Hoffnung, die ſie beherrſcht, wenn ſie ihr erſtes kleines Mo⸗ dell zuſammenkleben, der Hauptgedanke, wenn ſie mit vielen ihrer Kameraden zu⸗ ſammen den Bau des erſten gen jungen Generation. Jeder kann dieſen Kampf unterſtützen. Jeder muß dieſen Kampf unterſtützen. Karlheinz Chriſtianſen. Segelflugzeuges beginnen. Dieſe große Sehnſucht wird ihnen erfüllt in den vielen Orten, in denen heute Abteilungen der großen und einzigen deutſchen Luftſport⸗ organiſation beſtehen. Es iſt eine harte Lehrzeit, die dieſe Jungen durchmachen müſſen. Aber eine Lehrzeit, an deren Ende ein großes Ziel ſteht und ein großes Erlebnis: der erſte Allein⸗ flug. Das iſt die große Sehn⸗ ſucht der deutſchen Flieger⸗ jugend.——— Überall in den kleinſten Städten und Dörfern kann man heute dieſe Jungen ſehen, die zäh und begeiſtert an der Arbeit ſind. Und dieſe Jugend iſt dankbar für jede Erleichterung und Hilfe, die man ihr gibt. Es fehlt noch an vielem: es fehlt noch allerorts an Material, an Jelände, an Heimen. Und hier muß man helfen, und für dieſe Hilfe werben auch die„Tage des Luftſports“. Die deutſche Sportfliege⸗ rei vertraut auf das deutſche Volk. Sie weiß, daß der Ge⸗ danke der Luftfahrt heute nirgends mehr verlacht und mit einem Achſelzucken ab⸗ getan wird. Sie weiß, daß man die Wichtigkeit ihrer Arbeit für uns alle anerkennt. Eine Gruppe überfliegt während des Deutſchlandfluges das Ziel. Photos: Schirner(3), Scherl) M. 2 — 1 N 1 0 . 1 11 52 . . * 8 3 * A — U—————— 3 Jamslag, den 23. Mai 1936 Zpendek für den Luftſchutz! Häuſer⸗ und Straſſenſammlung am 23. und 24. Mai Berlin, 22. Mai. Der Reichsluftſchutzbund erläßt folgenden Aufruf: Am 14. November 1935 rief der Reichs ⸗ miniſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, den im Sportpalaſt zu Berlin zur Verpflichtung verſammelten 20 000 Amtsträgern des Reichs- luftſchutzbundes zu: „Es iſt ſo ſehr notwendig, meine Kamera⸗ den, daß wir immer das brennende finanzielle Problem des Luftſchutzes erkennen und den Grundſatz der Selbſtfinanzierung nicht auf⸗ geben. Ihr müßt den Appell an die Opfer⸗ bereitſchaft des Einzelnen richten und dadurch wenigſtens die notwendigſten Mittel für die Organiſation des Selbſtſchutzes ſelbſt aufbrin⸗ gen! Der Staat wird tun, was er kann. Daß aber darüber hinaus die freiwillige Opfer ⸗ ſpende eine Notwendigkeit iſt, das muß allen klar ſein!“. In Befolgung dieſer Mahnung werden am 23. und 24. Mai die Amtsträger und Selbſt⸗ ſchutzkräfte des Reichsluftſchutzbundes in den Häuſern und auf den Straßen an alle Volks⸗ genoſſen herantreten mit der Bitte, eine Spende für den Luftſchutz zu geben und dafür die anſprechende Plakette des RB. entgegen⸗ zunehmen. Nehme jeder die Gelegenheit wahr, um die Sicherheit Deutſchlands zu gewähr⸗ leiſten. Er trägt damit bei zu ſeinem eigenen Schutz, zum Schutz ſeiner Familie und des ganzen Volkes! . D A Frankreichs Teilnahme an den „ Mympiſchen Spielen Paris, 21. Mai. Im„Journal“ äußert ſich das franzöſiſche Mitglied des internatio- nalen Olympiſchen Komitees, Marquis de Volignac, zu der Frage der Beteiligung Frankreichs an den Olympiſchen Spielen in Berlin. In Sportkreiſen ſei man mit Recht, ſo ſagt er, über die vor einigen Monaten be⸗ gonnene Kampagne beunruhigt, die, allerdings ohne Erfolg, mit dem Hintergedan⸗ ken geführt worden ſei, die Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen zum Scheitern zu bringen, und die anſcheinend an Heftigkeit verdoppelt worden ſeien in dem zugegebenen Ziel, die Olympiſchen Sommerſpie⸗ le in Berlin zu boykottieren. Er ſagt weiter, daß niemals ſeit der Er⸗ neuerung der Olympiſchen Spiele im Jahre 1896 dieſe mit einer derartigen Intelligenz. mit ſolchem Vertrauen, Eifer und Sorgfalt vorbereitet worden ſeien, als von den Deut⸗ ſchen, niemals ſei die Olympiſche Idee mit ſoviel Sachverſtändnis und Methode verbrei⸗ tet und volkstümlich gemacht worden. Niemals haben auch die Olympiſchen Spiele ſchon vor⸗ her eine derartige Begeiſterung er⸗ weckt, da bereits 52 Nationen ihre Zuſage ge⸗ geben haben und die Teilnehmer bereits aus allen Ecken der Welt, ſowohl von den Repu⸗ bliken Südamerikas, als auch aus China und Japan ankämen, und zwar ſeien fünfmal mehr Teilnehmer an den Wettkämpfen ein⸗ geſchrieben als jemals vorher. Eden beim König London, 21. Mai. Außenminiſter Eden erſtattete am Donnerstag König Eduard 8. Bericht über die Lage. die Italiener beſetzen die Haupkſtadt der Provinz Godſcham Addis Abeba, 21. Mai. Am Donnerstag beſetzten italieniſche Truppen die Hauptſtadt der Provinz Godſcham, Debra Marcos. General Starace traf mit ſeinem Stab im Flugzeug in Debra Marcos ein und ließ die italieniſche Flagge auf dem Provinzſchloß hiſ⸗ ſen. Sämtliche Häuptlinge der Provinz haben ihre Unterwerfung erklärt. Praktiſch iſt damit in der ganzen Provinz die italien. Oberhoheit anerkannt worden. Die friedliche Durchdrin⸗ gung des weiten Gebietes wird nunmehr ſyſte⸗ matiſch fortgeſetzt. Im Gefolge des italieni⸗ ſchen Generals befand ſich auch der Sohn des Ras Hailu. Aaliens Finanzen unerſchülkerl! Italiens Finanzen unerſchüttert. Rom, 22. Mai. Das halbamtliche„Gior⸗ nale d'Italia“ chebt hervor, daß die ita⸗ lieniſche Finanzlage weder durch den abeſſi⸗ niſchen Krieg noch durch Sanktionen eine Er⸗ ſchütterung erfahren habe. Trotz des großen Bedarfs für die Truppen haben die zum Le⸗ ben notwendigen Erzeugniſſe nicht gefehlt und auch keine fühlbare Preisſteigerung erfahren. Es ſei infolgedeſſen auch kein erhöhter Noten⸗ umlauf notwendig geworden, ſodaß die Lira feſtbleiben konnte. Der abeſſiniſche Krieg ſei ohne ausländiſche Anleihen geführt und ſieg⸗ reich beendet worden. Die Sanktionen ſtellen jedoch Italien vor zwei neue Probleme: er⸗ ſtens werde Italien in immer verſtärktem Maße nach wirtſchaftlicher Unabhängigkeit ſtreben, zweitens werde es ſeine Handels⸗ beziehungen mit dem Auslande einer Prüfung unterziehen müſſen. Ein dritter Flugſtützpunkl auf de m Meer Travemünde, 22. Mal. Die deulſche Lufthanſa gab am Freitag Preſſevertretern Gelegenheit, den dritten ſchwimmenden. Flug ⸗ ſtützpunkt für den Luftpoſtdienſt Deulſchland Südamerika„Oſtmark“, der in wenigen Ta- gen ſeinen Dienſt vor Bathurſt(Brikiſch- Gambien) aufnehmen wird, in voller Tätig- keit zu ſehen. Das ſchnittige Schiff ging um 10 Uhr von Travemünde aus in See. Wäh- rend auf der Großflugzeugſchleuderanlage die leßten Vorbereitungen getroffen wurden, brachte Flugkapitän v. Engel, begleitet von Oberflugmaſchiniſt Gruſchwitz, dem Rekord- inhaber für Aklankikflüge, den Mokor ſeines Dornier-Wals„Aeolus“ auf Touren. Skärk⸗ ſtes Dröhnen des Motors, geſteigerte Ge⸗ ſchwindigkeit der„Oſtmark“, Ziſchen enkwei⸗ chenden Dampfes— und wie ein Blitz ſchnellte das Flugſchiff von den Gleitſchienen. Bald war es im Dunſt verſchwunden. Der dritte Flugſtützpunkt„Oſtmark“ iſt auf Grund der Erfahrungen von 175 planmäßi⸗ gen Ozeanflügen innerhalb der letzten zwei⸗ einhalb Jahre gebauk worden. Bei dieſem ein zig in der Welt daſtehenden Flugbetrieb legen die Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa in weniger als fünf Tagen etwa 15 300 Klm. zurück. Mit Hilfe der auf den ſchwimmenden Flugſtützpunkten eingebauten Heinkel ⸗ Großflugzeugſchleuderanlagen wird der Aklankik in ſeiner ganzen Breike über 3050 Klm. ohne Zwiſchenlandung über⸗ brückk. Der ununterbrochene Flugbetrieb auf dieſer von Deukſchland bis Chile führenden Luftpoſtſtrecke verlangt eine in regelmäßigen Zwiſchenräumen nokwendig werdende Ueber ⸗ bolung der ſchwimmenden Flugſtützpunkte in der Heimak. Um jeweils ein Schiff aus dem Dienſt zu ziehen, wurde es erforderlich, einen 1 ſchwimmenden Flugſtützpunkt zu ſchaf⸗ en. Mit einer Waſſerverdrängung von 2000 Tonnen und einer Länge von 75 Meker iſt die„Oſtmark“ weſentlich kleiner als„Weſt⸗ falen“ und„Schwabenland“. Der weſenkliche Unkerſchied liegt darin, daß die„Oſtmark“ eigens als ſchwimmender Flugſtützpunkk ge⸗ baut wurde. Mit Rückſicht auf den völligen Einſatz des Schiffes in den Tropen iſt beſon⸗ ders für die Unterbringung der Beſatzung ge · ſorgt worden. Zwei MA N.⸗Dieſelmotoren mit einer Leiſtung von je 950 PS. geben dem Schiff eine Geſchwindigkelt von etwa 14 Seemeilen in der Stunde. Bemerkenswert iſt die Anordnung der Schleuderbahn, die die Mitkte des Schiffs, in Längsrichtung geſehen, einnimmk. Für das Anbordnehmen der Flug- zeuge dient eine beſondere Krananlage bzw. das Schleppſegel. Blick in die Welt Mounk Evereſi-Expedilion geht in Lager! zurück 88 London, 22. Mai. Die Mount Evereſt⸗Expedition iſt in den letzten Tagen von mehreren Rückſchlägen betroffen worden. Infolge ſchwerer Schneefälle mußte ſich die vorderſte Gruppe der Exvpe⸗ dition bereits am Montag aus dem etwa 7500 Meter hoch gelegenen vierten Lager nach La⸗ ger 3 zurückziehen. Wie am Freitag berichtet wird, iſt nunmehr die geſamte Expedition nach Lager 1, das etwa 6000 Meter hoch liegt, zu⸗ rückgebracht worden, da die oberen Hänge des Berges wegen des tiefen Schnees unbeſteigbar ſind. EJ„Hindenburg“ wieder daheim 8s Frankfurt a. M., 23. Mai. Das Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ iſt, von ſeiner zweiten Nordatlantikfahrt heimkehrend, am Samstag früh um 4.14 Uhr auf dem Flughafen Rhein⸗Main glatt gelandet. Wie die Deutſche Zeppelin⸗Reederei mit⸗ teilt, wird das Luftſchiff„Hindenburg“ ſchon am Montag, den 25. Mai, zu einer weiteren Ueberſeefahrt ſtarten, und zwar nach Rio de Janeiro, wo es am 29. Mai eintrifft. Da⸗ durch wird dem altbewährten„Graf Zeppelin“ und ſeiner Beſatzung eine wohlverdiente Ruhe⸗ pauſe auf der Werft in Friedrichshafen er⸗ möglicht. Auch dieſe fünfte diesjährige Süd⸗ amerikafahrt iſt bereits faſt ausverkauft, eben⸗ ſo wie angeſichts der bisherigen erfolgreichen Fahrten des neuen Luftſchiffes die Nachfrage nach Plätzen eine dauernde Steigerung auf⸗ weiſt. Am 19. Juni wird das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“ in Frankfurt ſeine dritte Nord⸗ amerikafahrt beginnen. „Graf Jeppelin“ wieder in Friedrichshafen 88 Frankfurt a. M., 22. Mai. Das Luft⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ iſt Freitag früh um 5.45 Uhr zu ſeiner vorgeſehenen Werkſtättenfahrt nach Friedrichshafen geſtartet. Die Landung erfolgte um 8 Uhr 58 bei leichten Regen und Oſtwind auf dem Werftgelände glatt. Hier wird„Graf Zeppelin“ bis 8. Juni zur Ueberholung bleiben. Der Beſatzung wird nach ſechswöchigem, anſtrengendem Dienſt während drei aufeinanderfolgenden Südamerikafahrten eine längere Ruhepauſe gewährt. Luftſchiff „Hindenburg“ übernimmt die nächſte Süd⸗ amerikafahrt, die am 25. Mai von Frankfurt aus angetreten wird. Schwere Wetterſchäden in der Steiermark Wien, B. Mai. In der Umgebung des ging am Freitagnachmittag ein mehrere Stun⸗ den andauernder Wolkenbruch nieder, der von ſchweren Hagelfällen begleitet war. Die neu⸗ erbaute Straße über den Packſattel iſt unbe⸗ nutzbar, das Waſſer ſteht an vielen Stellen über 1 Meter hoch. Beſonders ſchwerer Scha⸗ den wurde an den Bergbaubetrieben angerich⸗ tet. Ein Wildbach durchbrach die Dämme und ergoß ſich in den Schacht Lankowitz, der nun völlig unter Waſſer ſteht. Ebenſo wurde der Schacht Piberſtein zum großen Teil unter Waſſer geſetzt. Die Arbeiter mußten in bei⸗ den Schächten ausfahren. Auch einige Häu⸗ britiſche ſer ſtehen unter Waſſer und ſind von den Ein⸗ wohnern geräumt worden. Alle Brücken wur⸗ den weggeriſſen. ſchweres Kraflwagenunglück am Arlberg 26 Schüler ſtürzen in die Tiefe. 88 Innsbruck, 22. Mai. Am Himmel- fahrtstkag unkernahmen 26 Schüler der Land- wirkſchaftlichen Lehranſtalt Rotholz im Un⸗ ker-Innkal gemeinſam mit ihren Lehrern einen Ausflug im Autobus. Als der Aukodus auf der Heimfahrk von Sk. Chriſtoph am Arlberg gegen St. Ankon herabfuhr, brach an einer beſonders ſteilen Stelle die Brems- vorrichtung, ſo daß der Wagen mit un⸗ geheurer Schnelligkeit in eine S-Kurve ein ⸗ fuhr. Es gelang zwar dem geiſtesgegenwär⸗ kigen Lenker, den Sturz über den Straßen- rand zu verhindern. Der Autobus kippte jedoch um, und ſämkliche Fahrgäſte wur den aus dem Wagen geſchleuderkt, wobei ſie über eine ſteilabfallende Böſchung ſtürzten. Von den 26 Schülern wurden die meiſten ſchwer verletzt, einer von ihnen iſt in der Nacht geſtorben. Der Zuſtand von drei anderen Verletzten iſt ſehr bedenklich. Auf dem Transport der Verletzken in das Krankenhaus ereignete ſich ein weiterer Un⸗ glücksfall. Ein Motorradfahrer aus Prußz ſtieß mit einem Rettungswagen zuſammen. Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Aljechin an der Spitze Inkernakionales Schachturnier in Bad Nauheim. In der vierten Runde kam Aljechin gegen Ahues in einem angenommenen Da⸗ mengambit durch glänzende Kombination zum vernichtenden Königsangriff und gewann. Rellſtab ſpielte gegen Heinicke unenk⸗ ſchieden. Erſterer fand in dieſer franzöſtſchen Partie nicht immer die ſtärkſten Züge. In der fünften Runde ſplelte Dr. Al; jechin gegen den jungen Keres(eEſt. land). Die außerordenklich intereſſante Par · tie wurde nach vier Stunden abgebrochen und zwar mit Qualitätsvorteil für Keres. Die Skellung iſt unüberſichtlich. Bogolfubow kam ebenfalls zum Abbruch gegen Prof. Vid mar. Bogoljubow ſtand bei Abbruch beſſer. Van den Boſch verlor ziemlich glatt gegen Stahl- berg. In einer ſpaniſchen Parkie verlor Weißgerber gegen Rellſtab. In der leßten Partie verteidigte ſich Ahues gegen Heinicke indiſch. Die Partie wurde remis. In der ſechſten Runde am Nachmittag ſpielte Aljechin gegen Prof. Vidmar. Die Partie verlief in der orthodoxen Varlanke des Damengambits und wurde im 26. Zuge remis. Ebenſo wurde unenkſchieden die Partie Bogoljubow gegen Stahlberg. Eine ſchöne Pa rtie bot Ahues gegen Weißgerber, der glatt verlor. Eine Parkle Keres gegen Heinicke wurde unentſchleden gegeben. Stand des Turniers nach der 6. Runde: Aljechin führt mit 3½ Punkten und einer Hängepartie vor Rellſtab und Stahlberg mit je 3 Punkten, Bogoljubow 3 Punkte und eine Hängeparkie, Heinicke 3 Punkte, Prof. Vidmar 2 Punkte und zwei Hängepartien, Weißgerber 2 Punkte und van den Boſch 1 Punkt. neuſchnee in den Bergen §8s Kempten(Allgäu), 22. Mal. Der ſtarke Temperaturrückgang, der am Donnerstag ein⸗ getreten iſt, hat in den Bergen Neuſchnee zur Folge gehabt. Bis zu 1500 Metern hinab ſind die Berge mit Neuſchnee bedeckt. der gereizle Slier 88 Paris, 22. Mai. Bei einem Stierkampf in Avignon ereignete ſich ein Zwiſchenfall, bei dem ein Zuſchauer ſchwer verletzt wurde. Der gereizte Stier ſprang über die Brü⸗ ſtung in die Zuſchauertribüne und ſchleuderte einen der Zuſchauer zweimal mit ſeinen Hör⸗ nern in die Luft. Einigen beherzten Soldaten gelang es ſchließlich, den Unglücklichen zu be⸗ freien. Er wurde mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Eine Bannmeile der Ruhe in Bad Kreuznach Bad Kreuznach, 21. Mai. Bad Kreuz⸗ nach hat jetzb im ganzen Badeviertel eine „Bannmeile der Ruhe“ geſchaffen. Hier ſollen die erholungſuchenden Kurgäſte von jedem überflüſſigem Lärm unbehelligt bleiben. In Verbindung mit der Kurverwal⸗ tung, allen Formationen und Behörden hat jetzt Kreisleiter Schmitt angeordnet, daß zum Schutze des Kurlebens in der Bannmeile der Ruhe das Marſchieren geſchloſſener Abtei⸗ lungen mit oder ohne Spiel und Geſang ver⸗ boten iſt, dasſelbe gilt für geſchloſſene Auf⸗ züge von Fahrzeugen. Abteilungen dürfen ſich in dieſem Gebiet weder ſammeln noch auflöſen, Sprechchöre und Kundgebungen aller Art ſind verboten. Die Grenzen des Kurbezirks ſind durch originelle Schilder ge⸗ kennzeichnet, die in internatinal verſtändlicher Zeichenſprache zur Ruhe mahnen. Kleine poliliſche Nachrichten Die Ausweiſung des franzöſiſchen Geiſtlichen aus Harrar aufgehoben. 2 Rom, 22. Mai. Staatsſekretär Su vich empfing am Freitagnachmittag den franzöſi⸗ ſchen Botſchafter de Chambrun zum zweiten Male in dieſer Woche. Von unterrichteter italieniſcher Seite wird in dieſem Zuſammenhang mitgeteilt, daß die italieniſche Regierung die bereits angeordnete Ausweiſung des ſeit Jahren in Harrar täti⸗ gen franzöſiſchen Geiſtlichen Jaroſſeau auf⸗ gehoben habe. Britiſche Truppenverſtärkungen in Jeruſalem. London, 22. Mai. Das 1. Bataillon der Seaforth⸗Hochländer iſt am Freitag, von Kairo kommend, in Jeruſalem eingetroffen. Der deutſche Botſchafter in Buenos Aires überreicht ſein Beglaubigungsſchreiben. Buenos Aires, 22. Mai. Der deutſche Botſchafter von Thermann überreichte am Freitagvormittag dem Staatspräſidenten Ge⸗ 7 Juſto ſein Beglaubigungsſchrei⸗ en. Die Finanzregelung zur Abſchaffung des Kirchenzehnten vom Unterhaus angenommen. London, 22. Mai. Das Unterhaus nahm am Freitag die Finanzentſchließung zu der Regierungsvorlage über die Abſchaffung des Kirchenzehnten mit 160 gegen 59 Stimmen an. Die Entſchließung ſieht bekanntlich die Ab⸗ löſung des aus dem 10. Jahrhundert ſtam⸗ menden Kirchenzehnten, der in gewiſſen Ge⸗ genden Englands eine ſtarke Belaſtung der Landbevölkerung darſtellte, auf dem Wege einer Anleihe vor. Dor der Europareiſe des Negus 8d London, 23. Mai. Nach einer Reuter⸗ meldung aus Jeruſalem beabſichtigt der Ne⸗ gus, während des Wochenendes nach Europa abzufahren. Er wird auf einem britiſchen Zerſtörer reiſen. Präſidenk Lebrun in Colmar Paris, 22. Mail. Der Präſidenk der Re⸗ publik, Lebrun, iſt in Begleitung von fünſ Mikgliedern des franzöſiſchen Kabinekts in Colmar eingetroffen, um an dem 4. fran · zöſiſchen Weinfeſt keilzunehmen. Amerika rüſtel auf Newyork, 21. Mai. Das Marineminiſte⸗ rium in Waſhington erteilte den Curtiß⸗Flug⸗ zeugwerken einen Auftrag für den Bau von 40 Jagdflugzeugen. Der Betrag, der hier⸗ für bewilligt iſt, beläuft ſich auf rund 760 000 Dollar. In Quincy(Maſſachuſetts) lief der 10000 Kreuzer„Vincennes“ vom Sed. urde. rü 5 derte Höt⸗ daten be⸗ ngen nach euz⸗ aste ligt wal⸗ zum der blei⸗ ber⸗ Auf⸗ irſen noch igen dez cher opa 1 in! a ſſe⸗ 1 al Nummer 21 24. Mai 1936 Wasen ein Ceoocledes Vb Nimmt man eine Karte zur Hand, ſo erkennt man das weitverzweigte Netz an Waſſerſtraßen, Kanälen, Flüſſen, Stroͤmen und Seen innerhalb des deutſchen Raumes. Überall in dieſen Revieren— und ſie er⸗ ſtrecken ſich faſt über ganz Deutſchland— iſt der Waſſerſport zu Hauſe, und in der gewaltigen Armee des Sports ſtellen unſere Waſſerſportler ein ganz beſonderes Völkchen dar. Im Reichsbund für Leibesübungen ſind jetzt die Verbände der Waſſerſportler zu⸗ ſammengefaßt, ſie ſtellen innerhalb dieſer großen Organiſation einen beachtlichen Faktor dar. Der Deutſche Ruderverband mit ſeinen 150 000 Mitgliedern und ſeinen 600 Bootshäuſern und einer rieſigen Flotte an Booten ſteht übrigens an der Spitze aller ruderſporttreibenden Länder der Welt. Die Flagge des Vereins erfordert nicht nur ruderiſches Können, ſondern auch eine tadelloſe Geſinnung. Die Alten, die „Knigges auf dem Waſſer“, haben ſcharfe Augen. Die harte Schule des Ruderns verläuft vom Kaſten über das Tourenboot zum Rennboot, vom Anfänger über den Junior zum Senior. Es iſt ein Unterſchied zwiſchen der volksbeluſtigenden Sonntag⸗ nachmittagsruderei im Leihboot und dem ſportlichen Rudern, ſei es Skullen oder Riemen. Aber ſo ſchwer iſt es nicht, als daß es nicht ein jeder erlernen könnte. Wir rudern, weil wir geſund, jung und voller Schwung bleiben wollen und nicht zuletzt darum, weil rudern eben ſo ſchön iſt. Ja, aller Anfang iſt ſchwer, und Rudern iſt eine Kunſt. Die Könner in dieſer Kunſt ſind die Rennruderer. Sie ſind zwar robuſt und auch ſonſt meiſt nicht ſehr zart be⸗ ſaitet, dennoch werden ſie— ausgenommen das Arbeitsquantum, das ſie täglich zu ab⸗ ſolvieren haben— wie rohe Eier behan⸗ delt. Man päppelt ſie, bringt ſie frühzeitig zu Bett und ebenſo früh wieder heraus, verpflichtet ſie zu einem Kloſterleben ohne Tabak, Alkohol und Flirt. Meiſtens ſind es baumlange Kerle von über 1,80 Meter, Bruſtumfang ſo bis 1,10. Aber dahinter ſteckt der ganze ſittliche Ernſt nach großer Leiſtung, ſteckt freiwilliger Opfergeiſt, wie man ihn anderswo ſelten findet. Nur ſolche„Mannſchaften“(ein tiefer Sinn ſteckt in dieſem Wort) vermochten die engliſche Vormachtſtellung in der Höhle des Löwen, auf dem klaſſiſchen Boden zu Henley, zu brechen oder olympiſche Lor⸗ beeren zu ernten. Das iſt die Schule, die unſere Jugend hart macht in Verzicht und Opfer, bevor ſie nach dem Siegeslorbeer greift. Was uns noch nie gelang, ob wir es 1936 ſchaffen? Wir wollen olympiſche Sieger im Achter werden. Ein idealer Volksſport, der bereits Wirklichkeit geworden iſt: Das Paddeln oder Kanufahren. Das Kanu iſt ein Ur⸗ fahrzeug, ſein primitiver Vorfahr der Ein⸗ baum. Die Rinden⸗Kanoes der kanadiſchen Indianer und die Eskimokajaks haben den heutigen Formen unſerer Kanus zum Vorbild gedient. Wir unterſcheiden das gedeckte Kanu, Kajak, und das offene Kanu, Kanadier genannt. Vorzüge der Kanus gegenüber den Ruderbooten ſind: die ge⸗ ringe Länge, die Fortbewegung mittels des Paddels in Blickrichtung, beim Kanadier durch Einblatt⸗ oder Stech-, beim Kafak durch das Doppelpaddel. 1924 iſt erſt der Internationale Kanuverband unter der Leitung Deutſchlands gegründet worden, und Deutſchlands Einſatz iſt es auch ge⸗ Zan, S. gela gekbst Att. lungen, daß die Kanuwettbewerbe in das olympiſche Programm für 1936 aufgenom- men ſind. Zu der unvergleichlich ſchnellen Verbreitung des Kanuſports hat in beſon⸗ derem Maße das Faltboot, die Erfindung des Deutſchen Alfred Heurich im Jahre 1905, beigetragen. Damit war das letzte Problem des Waſſerwanderns durch die Erleichterung des Bootstransportes über Land, die Möglichkeit ſeiner billigen Ver⸗ frachtung mit der Bahn gelöſt. Dem verbreiteten Waſſerwandern ſind kaum noch Grenzen geſetzt. Ein Faltboot und ein einfacher Zweiradkarren bedeuten buchſtäblich eine Welt. Wir hören von Erſt⸗ lingsbefahrungen von Wildwäſſern, von Ozean⸗, Island⸗, Finnlandfahrten, von Forſchungsexpeditionen in die entlegenſten und unwirtlichſten Gegenden. Das Globe⸗ trottertum im Boot iſt Mode geworden. Mit Sack und Pack durchpflügt der Kanute die Gewäſſer ſeiner engeren und weiteren Heimat. Die Krone des Kanufahrens iſt das Rennfahren im ſchmalen Rennboot. Dabei iſt es mit Kraft und gutem Willen allein nicht getan. Es muß ſich damit Balancier⸗ kunſt und ausgefeilte Technik verbinden, wenn man nicht„zu Bach gehen“ will. Die Regattajahre, vor allem unſere Erfolge bei den Europameiſterſchaften, haben unſere internationale Spitzenſtellung eindeutig unter Beweis geſtellt. Der deutſche Kanu⸗ ſport darf für 1936 bei ſeiner regen Photo: Scherl⸗Bilderdienſt— M. 1 Olympiavorbereitung mit ſchönen Erfolgen rechnen. E Den dritten Bruder im Bunde auf dem Waſſer verkörpert der Segelſport. Der Segelſport kann für ſich in Anſpruch neh⸗ men, in direkter Linie von der zünftigen chriſtlichen Seefahrt abzuſtammen. Wie die beiden anderen Sportarten, ſteht auch das Segeln in enger Beziehung zum Gerät. Man unterſcheidet zwiſchen Kiel⸗ und Schwertbooten oder Jollen. Ein großer Irrtum iſt es, zu glauben, Segeln wäre „ein fauler Sport in Weiß“, ſei eigentlich gar kein Sport, weil das Moment der Körperübung fortfalle. Natürlich, das Schmalgondelfahren mit Außenbordmotor iſt keine Kunſt, iſt aber auch kein Segeln. Zum Segeln gehört eine ganze Portion ſeemänniſcher Kenntniſſe, und was es heißt, in der Einmannjolle bei Windſtärke 6—7 auf der Regatta hart am Wind zu liegen unter Ausnutzung aller Schliche, naß von Seen und Spritzern, und dabei ſtändig Steuer und Segel bedienend, das kann ein Laie nicht ermeſſen. Der deutſche Segel⸗ ſport hat durch ſeine jahrelange Abſeits⸗ ſtellung viel an Auslandserfahrungen ein⸗ gebüßt. Mit der Schaffung der Olympia⸗ jolle iſt ein großer Wurf gelungen. Und ſo ſegeln, rudern, paddeln wir auf der ganzen Linie mit voller Fahrt voraus in das Jahr der Olympiſchen Spiele. A. Friſchen. Uebeall eib cddas Bool Segeln und Paddeln— mit beiden Be⸗ griffen verbanden ſich vor gar nicht langer Zeit falſche Vorſtellungen. Das Segeln, ſo ſagte der Unwiſſende, der an den Ufern der Seen in Oſtpreußen oder Pommern, in der Mark oder in Hannover oder gar am Strande der Oſtſee und Nordſee ſtand, iſt ein Zeitvertreib für die reichen Leute. Er ſah die flinken Boote mit den ſpitzen, weißen Segeln über die Waſſerfläche flitzen und errechnete die Koſten eines ſolchen Bootes und die der Unterhaltung. Viel⸗ leicht reizte ihn das herrliche Bild der ſtetig ſtrebenden weißen Flächen inmitten des grünen Uferkranzes; aber er kam nicht dar⸗ über hinaus, daß dieſes Segeln doch ein Zeitvertreib vermögender Leute ſei, kein Sport, ſondern ein luxuriöſes Spiel. Paddeln, meinten die vorſichtigen Spa⸗ ziergänger und Wanderer, die auf Flüſſen und Bächen die ſchmalen Boote eilen ſahen, iſt eine Verſuchung Gottes, ein Spiel mit dem Leben. Und die Paddler wurden als leichtſinnige Geſellen verdammt; als eine lockere Geſellſchaft, weil man ſie immer zu zweien ſah, meiſt männlichen und weib⸗ lichen Geſchlechts, die ſogar draußen im Zelt unter Gottes Himmel übernachteten! Die mildere Auffaſſung nahmen die Waſ⸗ ſerflöhe nicht ernſt, lächelten über die Fexe, und man machte weiter ſeinen Spazier⸗ Bote oder ſeine Wanderung auf feſtem oden. Meinungen und Auffaſſungen erfahren, wie alles im Leben, Wandlungen und Korrekturen. Niemand glaubt mehr, daß Segeln ein luxuriöſer Zeitvertreib reicher Leute ſei. Die Mehrzahl der Segler iſt ſo arm und reich wie du und ich, hat nicht mehr wie jeder unter uns. Ihnen ſchenkt der Aufenthalt auf dem Waſſer Erholung, das Spiel mit dem Winde und den Wellen ſtrafft und ſtählt die ſchlappen Muskeln und Nerven, und ſelbſt das hoffnungsloſe Tümpeln in der Flaute hat noch ſeine Reize, die für den Segler erſtrebenswert ſind. Die große Mehrheit der Segler er⸗ kauft ſich dieſen Genuß mit Entſagung und Opfer, und wenn der Segler in ſeinem Boot ſitzt und das Ruder in den Händen hält, die Leinen des Segels feſt umklam⸗ mert, wenn er ſich die Naturkraft dienſtbar macht, dann iſt er glücklich, daß ſeine Opfer ihm dieſen Preis verſchaffen konnten. Se⸗ geln iſt heute der Sport der willensſtarken und doch beſinnlichen Menſchen aller Schich⸗ ten, und der Kampf mit dem Winde läßt gerade die ſchönſten Mannestugenden ſich entfalten: Geduld und Zielſtrebigkeit, Mut und Entſchloſſenheit. Und der Paddler? Der Waſſerfloh hat ſich Seen und Ströme, Meere und Bäche, unbewegte Talſperren und reißende Wild⸗ waſſer erobert. Überall treibt das Pad⸗ delboot mit froher, kraftſtrotzender Jugend, und mit der Jugend iſt es in das Volk gedrungen, ſo wie das Wandern dank der Jugend wieder eine Sache des Volkes ge⸗ worden iſt. Die Fahrt im Paddelboot ſchenkt ein Erlebnis eigener Art. Dem Waſſerwanderer erſchließt ſich die deutſche Heimat viel urſprünglicher und unberühr⸗ ter. Verträumte Dörfer und trutzige Bur⸗ gen, hohe Felſen und niedrige Ufer offen⸗ baren ſich ihm in ihrem Zauber. Er fährt unter hängenden Weiden oder durch den Dom alter Eichen und Buchen, wo ſie am geheimnisvollſten rauſchen. Freilich: es gehört Freude an der Na⸗ tur zum rechten Paddler, Ausdauer und Beſcheidenheit im Ziel. Und er muß, Mann oder Frau, ein ganzer Kerl ſein, ſtark, friſch und empfänglich und ein guter Ka⸗ merad. Dann iſt jede Fahrt reich an Er⸗ lebniſſen. Eva Schwandt. r— TTTT0T0T0T0T0T0T0T0T0TCTCT0T0T0TbTbTbTTbT —— ä— A SS — S S 8 1 1 1 . b 1 —— x— Um eine Sekunde am Tod vorbei Der Stationsvorſteher Karl Werk⸗ meiſter geht ſeit einigen Tagen mit fin⸗ ſterem Geſicht umher. Ab und zu, wenn 3 ein Zug vorbeigeſauſt an der einen, entlegenen Bahnſtation in den Vor⸗ bergen und er vorſchriftsmäßig die Signale bedient und die Meldungen gegeben, ſteht ex wohl noch einen Augenblick da in ſeiner roten Mütze und ſchaut über die wieder ſtill gewordene Landſchaft rings. und hinauf zum Giebel des Stationsgebäudes, das er noch im Bau geſehen, als er hier als kleiner Junge mit den Kameraden ge⸗ ſpielt. Daß er nun von all dem fort ſoll, will dem Karl Werkmeiſter nicht in den Kopf. Schließlich iſt er ja noch ein rüſtiger Kerl mit ſeinen dreißig und einigen Jahren! Das ſteife Knie..? Deswegen iſt er doch lange kein Invalide und ſchafft hier allemal, was ſeine Pflicht! Hat ſich's 1 draußen an der Front geholt damals, as lahme Bein... Und die Herren von der Verwaltung ſollten mal herkommen und ſchauen: daß er es ſchafft und gar noch mal was drüber! Sie würden ſich's dann wohl noch überlegen, die Herren, ihn auf einen„ruhigeren Poſten“ zu verſetzen. Den braucht Karl Werkmeiſter nimmer! Iſt ihm grade recht ſo hier auf„ſeiner“ Sta⸗ tion! Da will er gar nicht weg.. Und wenn er es nur mal ordentlich den Herren auseinanderſetzen könnte——— Drinnen im Gebäude ſchrillt das Te⸗ lefon. Der Stationsvorſteher geht hinein und nimmt die Meldung entgegen:„D⸗Zug aus der Hauptſtadt abfuhr Station L.“ Karl Werkmeiſter ſieht nach den Signalen: alles in Ordnung! Wie eine glänzende Doppellinie geht dort kurz vor dem Bahn⸗ übergang das Geleiſe der Induſtriebahn in flachem Bogen ins Land. Rechts und links davon läuft das Hauptgeleiſe— immer ſchmaler werdend— in die ſtillen Fernen. In zehn Minuten wird dort drüben, der D⸗Zug heraufwachſen.. größer und größer... hunderte von Menſchen darin. Sein beſter Spielkamerad aus der Kinder⸗ zeit, der Hans Poldler, ſteht heute auf der Maſchine und iſt für die hunderte von Menſchenleben verantwortlich. Der Pold⸗ ler und—— auch er, Karl Werkmeiſter; wenigſtens hier an dieſer Stelle. Ein ſchwerer Laſtzug, voll mit Eiſen⸗ barren beladen, poltert die Straße herauf um Bahnübergang. Wenn die ſich dran⸗ 9 ſchaffen ſie's allemal. Karl Werk⸗ meiſter winkt, den Schrankenhebel in der Hand:„vorwärts! vorwärts!!“ Der Pie lacht:„allemal, Karl! find doch eine Schnecken!“ Werkmeiſter ſieht nach der Uhr und iſt beruhigt: noch ganze fünf Minuten. Dröhnend paſſieren die ſchweren Wagen den Bahnübergang. Langſam ſen⸗ ken ſich die Schranken hinter ihnen. Auf einmal ſetzt vorn der Traktor aus ——— ſpringt wieder an——— ſetzt aus... Irgend eine unbeſtimmte Angſt packt Karl Werkmeiſter im Nacken. Er weiß ſelbſt im Augenblick nicht, warum. „Bremſen anziehen!!“ ſchreit er ſo laut er kann. Aber das unregelmäßige Getöſe der Räder und der Maſchine verſchlingt den Ton. Und der Fahrer vorn— mit ſeiner Maſchine beſchäftigt— denkt offenbar nicht daran. Fern, ganz fern drüben am Hori⸗ zont, taucht ein winziges weißes Wölkchen auf und wird langſam größer: der D⸗Zug! Karl Werkmeiſter ruft, ſchreit—— Da!—— zu ſpät!! Der in Unordnung geratene Traktor ſetzt ganz aus——— Und im ſelben Augenblick beginnen die ſchweren Wagen die anſteigende Straße rückwärts herabzurollen—— Auf die Schranke zu!! Ein Knirſchen, Krachen, Brechen... Mit federndem Klirren ſplittert die Schranke——— Und mitten auf dem Bahnübergang ſtehen die ſchweren Eiſen⸗ wagen ſtill—— quer über den Schienen.. Wie eine ziſchende, dröhnende Schlange wächſt mit Windeseile der D⸗Zug herauf: näher—— näher—— näher Karl Werkmeiſter ſteht einen kurzen Augenblick totenbleich und ſtarr vor Schreck. In ſeinem Kopfe wirbelt, kreiſelt, ſauſt nur der eine Gedanke: Der Zug!! Der Zug!!!—— And auf einmal beginnt er zu laufen, zu rennen, zu ſpringen. In ſonderbar lächerlichen Drehungen und Sätzen zwingt er ſein lahmes Bein vor⸗ wärts: vorwärts!! vorwärts!! Karl Werk⸗ meiſter, es geht um eine Sekunde! Wenn jetzt dein lahmes Bein verſagt—— Hunderte von Menſchen!! Hunderte von Leben!! Und Karl Werkmeiſter rennt, ſpringt, tanzt in wilden, lächerlichen, ver⸗ zweifelten Sprüngen: vorwärts! nur vor⸗ wärts!!! Rieſenhaft, ſchwarz jagt der Zug herauf.. jagen hunderte Menſchenleben unaufhaltſam dem Tode entgegen Drinnen im Stationsgebäude reißt Karl Werkmeiſter einen Hebel herauf, einen Hebel hinunter.. Weit aufgeſperrt ſtarren ſeine Augen zum Fenſter. Aber er ſieht — nichts: alles tanzt, jagt, dreht ſich, wirbelt vor ſeinen Blicken. Er hört ein Poltern, Dröhnen, Ziſchen, Pfeifen dort draußen Dann ſackt er am Weichenſtellwerk zuſam⸗ men und weint wie ein Kind—— * So findet ihn der Lokomotivführer Hans Poldler, ſo finden ihn die anderen, die nach Minuten rufend, auf„ 11 fragend in das kleine Stationsgebäude ſtürmen Fauchend und zitternd, in gewaltige weiße Dampf⸗ wolken gehüllt, ſteht— unverſehrt— der D⸗Zug drüben auf dem Induſtriegeleiſe. *. Der Karl Werkmeiſter hat's nimmer glauben wollen und der Poldler Hans hat's ihm erſt e wiederholen müſſen: daß ſie doch alleſamt am Leben—— und daß der Zug heil und ganz——— und daß es denn doch noch gelungen, den Zug hinüberzubringen auf das Induftriege eiſe mit der umgeſtellten Weiche.„Daß du's noch allemal geſchafft, Karl, mit deinem lahmen Bein!“ ſtaunt der Poldler immer von neuem,„in der einen Sekund von der Schranke bis ins Stellwerk! Zum Halten habe* den Zug mit allen Bremſen nicht mehr bringen können, als ich die Be⸗ ſcherung bemerkt; aber ſo ſind wir noch gut hinüber gekommen!“ Der Karl Werkmeiſter hat ſich inzwiſchen beruhigt und macht ſchon wieder ſein finſte⸗ res Geſicht:„Ob es die Herren in der Ver⸗ waltung mir jetzt wohl auch noch nicht glauben werden, daß ich's trotzdem ſchaff mit meinem Bein?!“ knurrt er mißmutig vor ſich hin. Und der Hans Poldler beſchwichtigt: „Werden's nun ſchon glauben müſſen, Karl! Wir alle hier ſind Zeugen und werden's ihnen ſchon ſagen!“ Nun, die Herren in der Verwaltung haben's geglaubt. Der Karl Werkmeiſter iſt noch heute auf„ſeiner“ kleinen Station in den Vorbergen. Da tut er ſeinen Dienſt wie nur einer. Aber nicht mehr mit finſterem Geſicht. Heinz-Oskar Schönhoff Die erſte Ilunde im Itühling 1 Sekt Stunden ſchon ſtieg Klaus Reitin⸗ ger bergauf. Totenſtille ringsherum. Nur unter den Hölzern ſang dumpf der Schnee. Einmal ſchwang ein Tannenaſt ſeine ſchwere Bürde ab und ſchimmernder Staub flog auf. So begleitete der Wald mit leiſem Gruße den Aufſtieg. Klaus ſah noch einmal zurück in's Tal: Tief unten lag das Grand⸗Hotel! Bald würde ſich dort die große Welt im Speiſeſaal zuſammenfinden, um den Abſchied des Winters zu feiern. Frack, entblößte Schultern, Orcheſter— Sekt — Punkt Zwölf würde dann vorſchrifts⸗ mäßig für eine Minute das Licht verlöſchen, Kerzen flammten auf, ein Tuſch der Ka⸗ pelle, und weiter ging der Tanz—— Die ganze Seligkeit des Alleinſeins erfüllte laus, als er weiter bergan ſtieg. Er dachte voll Glück an ſeine Hütte. Zwiſchen Gipfeln, ganz in weiche Watte gehüllt, lag das Blockhaus, das er ſich für die letzte Partie in den Winter erſonnen hatte. Klaus Reitinger war ſonſt kein Einſiedler, aber die Ereigniſſe der vergangenen Wochen waren allzu bitter geweſen. Da war die Enttäuſchung mit Erika— Nein! Nicht daran denken! Punktum, Schluß! Die Frauen waren es nicht wert, daß man ſich ihretwegen Sorgen machte. Die Welt konnte auch ſchön ſein ohne ſie! Gab es etwas reineres und ſchöneres als dieſen verſchneiten Zauberwald? Fern, weit weg lag die große Stadt, fern war das Donnern der Motore, das Schreien, Hupen, Dröhnen der Straße. Hier liefen keine Lichtreklamen wie gehetzte Tiere auf und nieder, hier länzte kein ſchwarzer, glatter Aſphalt, ier ſchrie keine Muſik aus Tanzlokalen und Kaffeehäuſern, hier war nur Frieden und Schweigen. Alles war Schönheit und Glanz. Manchmal rauſchten die Tannen und Waſſer gluckſte unterm Eis. Welche Ruhe, welche Feier. Stumm fielen dicke ſchwere Flocken. Immer dichter und dichter. Bald wurde es Nacht. Das Ziſchen der Schneeſchuhe erſtickte im makelloſen Neu⸗ ſchnee, die Luft war voll Blinken tauſender Kriſtalle. Und dort oben ſtand ſchon die Hütte. Seine Hütte. Eine kleine Senke lag noch dazwiſchen. Jauchzend bahnten ſich die Hölzer eine ſchnurgerade Spur hinab. Wie eine Rauch⸗ fahne wirbelte darüber der Schneeſtaub auf. And plötzlich brauſte der Wald auf⸗ wärts entgegen, die Gipfel kamen näher und näher, ächzend, bebend bogen ſich die Skis— Schlußfahrt vom Hang— trunken vor Luſt— und Klaus ſtand vor der Hütte. Der Eingang war zugeweht. Mit den Schneeſchuhen wurde er ausgeſchaufelt. In die ſchwere Tür hatte eine Hand die Worte geſchnitzt: So es Gott behagt, beſſer beneidet, als beklagt— Klaus dachte nach: War er in dieſer Stunde eigentlich zu beneiden, oder konnte er ſich beklagen? Er kam mit dem Thema zu keinem rechten Reſultat. Zunächſt ver⸗ ſuchte er ſich's halbwegs wohnlich zu machen. Es wurde ziemlich ſpät dabei. Dicker Rauhreif ſaß an den Wänden und der Kamin qualmte fürchterlich. Ueber allem flackerte trüb eine Kerze. Draußen heulte der Sturm um's Haus. Wie eine tiefe, ferne Orgel rauſchte ſein dumpfes Brauſen. Die Sterne flackerten kalt durch das verwehte Fenſter. Jetzt würde man unten im Grand⸗Hotel einen langſamen Walzer tanzen, vielleicht knallten ſchon Korke von feſtlichen Flaſchen, vielleicht küßten ſich Zwei, verliebt und heiß, im Wintergarten—— Zum Teufel! Mochten ſte ſich küſſen. Was gingen ihn die Frauen an, er hatte genug von ihnen. Klaus trat vor die Hütte. Noch immer raſte der Sturmwind wie toll um Grate und Gipfel und riß das unheimliche Dunkel der Wolkendecke auseinander. Was war hinter den Spitzen und Hängen? Was brachten die kommenden Tage und Wochen? Was brachte der Frühling———7 Klaus konnte dieſen Gedanken nicht zu Ende den⸗ ken. War da nicht eben ein Ruf geweſen?! Die Tannen bogen ſich ächzend im Winde und verſchütteten dumpf polternd ihre ſchwere Laſt. Und da— da wieder— wirklich— da rief ein Menſch!! Klaus Reitinger ſtürzte dem Schrei entgegen: „Hallo! Hallo!! Ich komme ja ſchon—!!“ Er fand ihn auch bald. Bis zur Bruſt im Schnee vergraben. Aus dem wirbelnden Dunkel rief die Stimme noch immer voll zitternder Angſt:„Hilfe! Hilfe! So retten Sie mich doch.!“ Klaus mußte zur Hütte zurück, um Schaufel und Seil zu holen. Inzwiſchen waren die Rufe verſtummt, der Verunglückte war ohnmächtig geworden. Die Bergung war nicht leicht, aber endlich brachte Klaus den Menſchen doch in die Hütte. Dort ſah er, daß es ein Mädchen war. Ein junges Mädchen, das wie ein ſchlanker Knabe in ſeinen Armen lag. Schon war die bleierne Müdigkeit des Kältetodes auf ihren blaſſen Zügen. Er legte ſie vorſichtig auf das Heu, rieb ihr Geſicht mit Schnee, flößte ihr heißen Tee in den zitternden Mund— bis ſie erwachte. Erſt war ſie erſchrocken, dann lächelte ſie ein kleines Lachen voll tiefem Glück. Ihre Wangen röteten ſich, jetzt ſah Klaus erſt, wie ſchön ſie war. Noch ein Weilchen lag ſie erſchöpft, ganz apathiſch und ſtill, dann erholte ſie ſich allmählich und ſetzte 1 zu ihrem Retter an's Feuer. Ganz langſam, faſt widerwillig, fielen ihre Worte, als ſie ſchließlich von ihrem Abenteuer erzählte: Auch ſie hatte Enttäuſchungen erlebt und wollte noch einmal den Winter einholen, bevor er über die Gipfeln hinaus ganz im blauen Aether entflog. Dabei hatte ſie ſich im Schneeſturm verirrt, ſah in der letzten Minute das Licht— ſo hatte er ſie gefunden. Klaus blickte nachdenklich in die Flammen: War es nicht ſonderbar, zwei Menſchen ſuchten die Einſamkeit und fanden ſich in ſtürmender Nacht auf einem verſchneiten Gipfel. So ſeltſame Wege ging oft das Leben. Mit der Zeit wurde es auch gemütlicher in der Hütte. Leiſe ſummte der Waſſer⸗ keſſel und der Duft von kniſterndem Harz zog durch den Raum. Die Muſik der Nacht ſchlug ſich in Eisblumen an den Fenſtern nieder. So wurde die letzte Stunde im alten Winter die ſchönſte. Der Morgen brachte Pappſchnee. Um die Gipfel zogen trübe Wolken. Mit dem Schneeſchuhlaufen war's vobei. Die beiden ſchnürten ihre Rucksäcke und ſtiegen ab. Die Roſanna entlang trug ſie die Arlberg⸗ bahn mitten in den Frühling hinein. Ueber grüne Wieſen mit Blütenbäumen und braunen Bauernhäuſern baute ſich der dunkle Laubwald auf. Klaus ſaß mit Gina am rauſchenden Waſſer des jungen Inn, der vom blauen Engadin erzählte. Die Skis lagen mit Kirſchblüten und weißem Schleh⸗ dorn übergoſſen im Graſe. Und als ſie dann mit rotem Tiroler Wein dem alten Winter ein Vivat brachten und auf die kommenden Tage im Frühling tranken, mußte Klaus Reitinger noch einmal an die Worte an der Tür denken: So es Gott behagt, beſſer beneidet, als beklagt—— And jetzt wußte er, daß man ihn be⸗ neiden konnte! H. Kunze Ein nächtliches Geſpräch „Hallo“, ertönte es aus dem Telephon auf dem Nachttiſch. „Wer iſt Hallo?“ fragte Paul Meckel verdrießlich. Wenn er ſchon im Bett lag, liebte er es nicht, geſtört zu werden. „In einer halben Stunde bin ich bei Ihnen“, kam es zurück. Hier war das Geſpräch zu Ende. „Unverſchämter Kerl!“ knurrte Meckel. „Der kann lange warten, bis ich ihm auf⸗ ma 600 Er drehte ſich auf die andere Seite und erwachte darüber, daß es blendend hell im Zimmer war. Neben ſeinem Bett ſaß ein elegant gekleideter Herr, der ihn ſpöttiſch anlächelte.„Na, ausgeſchlafen, Paulchen?“ „Wie ſind Sie denn hereingekommen?“ ſtotterte Paul. „Das iſt doch nicht beſonders ſchwierig“, ſagte der Fremde.„Wenn man zwei Trep⸗ pen hoch ſein Balkonfenſter offen läßt.“ „Wer zum Kuckuck ſind Sie denn über⸗ haupt?“ „Ach ſo, Euer Gnaden belieben mich nicht zu erkennen? Nun, dann muß ich Ihrem Gedächtnis etwas nachhelfen. Alſo iſt Ihnen vielleicht noch erinner⸗ lich, daß Sie einmal an der Elfenbein⸗ küſte mit einem gewiſſen Reimann zu⸗ ſammen eine Gummiplantage hatten? Aha, ich ſehe ſchon, Sie beſinnen ſich. Viel⸗ leicht fällt Ihnen auch wieder ein, wie der verwundete Wildeber am Saſſandra Sie annahm? Ich glaube, ich rettete Sie da⸗ mals vor dem ſicheren Tode. Es wider⸗ ſtrebt mir eigentlich, mich deſſen ſo ge⸗ wiſſermaßen zu rühmen. Da ich aber eine kleine Rechnung mit Ihnen zu be⸗ gleichen habe, muß ich ſchon die einzelnen Poſten aufzählen. Wer hat Sie dann ein zweites Mal ge⸗ rettet, als Sie wegen des verſchwundenen Niggermädels angezeigt wurden? Wo 1 ganz genau wußte, daß das arme Ding au der Plantage eingebuddelt lag. Und ich doch beeidete, ſie wäre in den Buſch ge⸗ laufen. Schließlich läßt man einen Freund nicht in der Patſche ſitzen. Und Sie ſchwo⸗ ren mir damals ja wohl auch ewige Dank⸗ barkeit.“ Meckel lag wie ein Bild des Jam⸗ mers da. „Und wie ſah nachher dieſe ewige Dank⸗ barkeit aus?“ Sie wußten, daß der Krieg ausbrechen würde. In dem Brief von Ihrem fran⸗ zöſiſchen Freund aus Baſſam ſtand es. Auf den hin Sie erklärten, es wäre Ihnen ein Stück Wald zum Kauf angeboten worden; auf den hin Sie mich ins Innere ſchickten, dieſes vorgebliche Angebot zu prüfen; auf den hin Sie dann eiligſt nach Baſſam fuhren, die Plantage an Ihren ſauberen Freund verſchacherten und ſich mit Ihrem und meinem Gelde einſchifften. Sie werden dabei ja wohl gleich in Rechnung gezogen haben, daß ich bei meiner Rück⸗ kehr von den Franzoſen gefangen und⸗ interniert werden würde. Fünf Jahre habe ich in einer Hölle zugebracht. Nur da haſt du falſch gerechnet, du Hund! Du dachteſt, ich würde draufgehen. Nein, mein Lieber, dazu bin ich zu zäh. Außer⸗ dem mußte ich ja mit dir abrechnen. Es hat lange 1 N bis ich dich gefunden. Aber jetzt bin ich hier. Nun wollen wir beginnen! Was ſoll ich alſo mit dir tun?“ Meckel hob beſchwörend ſeine dicken be⸗ ringten Finger. Reimann lächelte ironiſch:„Tot ſchlage ich dich nicht, du Feigling! Hab keine Angſt. Aber nichts im Leben iſt umſonſt. Du ſollſt deine Schuld in Ratenzahlungen abtragen. Keine Sorge, ich will nicht mal das Geld, das du mir geſtohlen haſt. Ich bringe mich ganz gut allein durch. Er⸗ wiſcht hat mich die Polizei noch nie. Aber es iſt beſſer, ſich beizeiten vorzuſehen. Ich möchte dich alſo heut nur um eine Heine Gefälligkeit erſuchen. Daß du mich nicht verrätſt, liegt in deinem eigenen Intereſſe. Ich habe genug Schriftſtücke, die einem dicken Gummifabrikanten unange⸗ nehm werden können. Sollteſt du alſo zum Beiſpiel in einiger Zeit darüber befragt werden, ſo haſt du auszuſagen, daß du dieſe Nacht mit deinem lieben alten Freund Reimann ver⸗ plauderteſt. Ich habe mir erlaubt, deine Uhr, die einige Stunden nachging, richtig * ſtellen— ſo daß du mit gutem Gewiſſen beſchwören kannſt, es war drei Uhr, als ich dich verließ. Es wird dir ganz gut tun, mit einem Fuß im Zuchthaus zu ſtehen. Wünſche weiter angenehme Ruhe.“ Am darauffolgenden Tag las Meckel in der Zeitung, daß nachts zwiſchen zwölf und ein Uhr ein Bankeinbruch in der Nebenſtraße verübt ſei. Im Verdacht ſtände ein gewiſſer Reimann, den die Polizei ſchon lange beobachte. Einige Wochen ſpäter traten zwei ſehr ungleich ausſehende Herren aus dem Kriminalgericht. Auf der Straße winkte der größere ſchlanke ein Auto heran und agte zu dem kleinen dicken:„Alſo beſten ank, alter Freund. Den Wildeber habe nacher 1 1 Das nächſte al komm s Niggermädel dran!“ 8. 2 eubner F — 4 2 2 e en 1 td 0 . u ib C ˙1 w¹ N ͥͤ! we Sinke Gruppe: Sehr neu und ſommerlich iſt der blaue Rock mit weißer Weſte und weißer, loſer Jacke. Ullſtein⸗Schnittmuſter 8 1622 und B 2167 Junge Damen werden gern einen weißen Man⸗ tel tragen, der nur halblange Armel hat. Großer Matroſenkragen. Ullſtein⸗ Schnitt M 2483 Als modiſche Sommerneuheit zeigt der Kompletmantel den vorn gegeneinander tre⸗ tenden Verſchluß. Ullſtein⸗Schnitt M 2494 Rechte Gruppe: der an den Schultern hochſtehende weiße ikeekragen des marineblauenCape⸗Komplets nicht äußerſt apart? Ullſtein⸗Schnitt K 7142 Zackige Garnitur gibt dem Bolerojäckchen des altroſa Kleides Schick. Ullſtein⸗Schnitt K 7141 Sommerliches Druckſeiden⸗Kleid im Stern⸗ blumen⸗Muſter. Ullſtein⸗ Schnitt K 7113 Buntes Druckſeiden⸗Komplet mit loſe hän⸗ ender Jacke. Vom ſchwarzen Stoffgrund hebt ich das alte Bauermuſter in vielen Farben wirkungsvoll ab. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7122 2 kommen. Kleid für die warmen Monate. Ronde Neuheiten bringt uns die Mode zu Pfingſten. Für junge Damen, die den Wunſch haben, ſich zugleich flott und elegant anzu⸗ ziehen, ſind weiße Mäntel gedacht. Sportliche, weiße Wollmäntel mit ſommerlichen halben Armeln, zu denen dann ein leuchtend roter Schal umgebunden und eine rote Taſche in die Hand genommen wird. Oder kurze, weiße Mäntel aus Pikee, Leinen, Seidenrips, die entzückend gegen einen blauen Rock abſtechen. Beſonders feſch ſieht es aus, iſt auch die Weſtenbluſe aus dieſem weißen Stoff. Blütenweißer Pikee, etwas ſteif, als ſei er eben friſch geſtärkt, hat es den Modekünſtlern überhaupt angetan. Als großer Kragen liegt weißer Pikee auf marineblauen Cape⸗Komplets. Nein, er liegt eigentlich er ſteht in einer ganz neuen Art über den Schultern in die Höhe. Man muß an chineſiſche Pagodendächer denken und erinnert ſich, daß ja in neueſter Zeit viel von chineſiſchen Einflüſſen in der Mode die Rede war. Ganz anders dann wieder die ungemein neuen Bauermuſter auf weich⸗ fallenden Komplets aus farbenfrohen Druckſeiden. Zu ihren Kleidern gehören loſe hängende Dreivierteljacken aus der gleichen Seide. Solche Komplets gibt es in Mengen. Aber nur ein kleiner Teil hat dieſe kräftige Buntheit auf ſchwarzem Grund. Die anderen zeigen zurückhaltendere Farben. Manche ſind getupft, manche nur in einer Farbe, grün, braun, blau gemuſtert, ſo daß ſie auch für frauliche Erſcheinungen in Frage Faſt unerſchöpflich iſt die Auswahl unter buntgeblümten Sommer⸗ kleidern in jugendlicher Machart. Obenherum bluſig, mit Bauſchärmelchen von halber Länge, ſind ſie wie ein Sinnbild des Sommers ſelbſt und jedenfalls ſtets das Richtige für heiße Tage. ö Nicht weniger gut erfüllen Kleider mit kurzen Bolerojäckchen aus paſtell⸗ farbenem Seidenleinen oder Fire die 5 hre freundliche Helligkeit kleidet jeden. Über paſſenden Kleidern zu tragende lange Kompletmäntel weiſen neue Schnitte auf. Ihre Ränder ſtoßen vorn gegeneinander und ſchließen mit doppelten Durchſteckknöpfen. Schmal und knapp ſitzend, betonen dieſe Mäntel die Figur, ſtatt ſie weit und loſe zu verhüllen. nicht, ſondern ingſtlichen Anſprüche an ein M. Cl. Zeichnung: Friedrichs Schlaf- und Morgenanzüge aus Modeſtoffen Es iſt gewiß nicht klug zu behaupten, daß die Kleidung für die Nacht und den frühen Vormittag nebenſächlich behandelt werden könnte, denn die Begründung, daß man darin doch nur von Familienmitgliedern geſehen wird, ſteht auf unſicheren Füßen. Wie oft werden morgens Rechnungen kaſſiert und man kann ſich dann nicht ſehen laſſen oder man iſt krank und gute Bekannte kommen zum kurzen Beſuch— da iſt die Stimmung gleich um vie⸗ les beſſer, wenn man weiß, daß man gepflegt ausſieht. Der Siegeszug unſerer Kunſtſeide, durch den auch die Preiſe niedriger geworden ſind, ermöglicht allen, modiſche Schlaf⸗ und Morgenanzüge zu beſitzen. Dem Anzug mit Beinkleid ſoll damit nicht unbedingt ein Lob ausgeſprochen werden, denn wer etwas ſtärker iſt als dem Eindruck in knappſitzenden Hoſen gut tun würde, der wird ſich beſſer für Kleidformen entſcheiden. Oder man vermeidet die kurzen, oft im Beinkleidſattel ge⸗ tragenen Schlafanzugbluſen und nimmt ſtatt deſſen eine über die Hüften reichende, taillierte Jacke, die durch dunklere Ausſchnitt⸗ und Aer⸗ melaufſchläge ſehr kleidſam iſt. In den Aus⸗ ſchnitt ſolcher Jacken ſteckt man jetzt, wenn man den Anzug auch vormittags im Hauſe tragen will, einen leuchtendfarbenen Schal. Die kürzeren Bluſen zum Beinkleid ſehen an Schlanken gut aus, wenn ſie einen weißen, hochgeſchloſſenen Bubenkragen und geknöpften Vorderſchluß haben. Die langen, weiten Aer⸗ mel dazu werden dem Kimono-Oberteil mit Bieſennaht angeſetzt, ſo daß auch ſchmalere Kunſtſeiden verwendet werden können. Die Induſtrie bringt in Schlaf⸗ und Morgenklei⸗ dung zum Sommer geſchmackvolle Zuſammen⸗ ſtellungen, ſo auch die ſchwereren, gehämmer⸗ ten und geriffelten Gewebe, die ſich durch zarte Farben und kleidſamen matten Glanz auszeichnen. Die Beinkleider ſind unten durch⸗ weg ſehr weit und lang, ſo daß ein breiteres Gummiband zum Halten in der Taille emp⸗ fohlen ſei. Nachthemden und Morgenklei⸗ der ſind kaum voneinander und von Abend⸗ kleidern zu unterſcheiden. Man verziert ſie mit handgeſtickten Languettenbögen, mit Spit⸗ zenpaſſen,-Kragen und Wolants, mit weich⸗ fallenden, monogrammgeſchmückten Reversauf⸗ ſchlägen oder über und über, wohl auch nur am Rockſaum und an den unten weiten Aer⸗ meln, mit bunter Seiden⸗ oder Wollſtickerei. Der Phantaſie ſind, auch in den Formen, keine Schranken geſetzt. Vom Kimonoſchnitt mit kurzen Aermeln, kleinem runden Aus⸗ ſchnitt und geſchlitztem Rock bis zur Wickel⸗ form mit keuligen, am Handgelenk engen Aer⸗ meln oder mit Schal- und Keulenärmeln, in der Taille mit Poſamentenkordel gehalten, gibt es ſehr abwechſlungsreiche und daher kaum gleiche Arten. Neu iſt die Vorliebe für weiß, in der nicht nur Batiſt, ſondern auch Georgette und ſchwere Kunſtſeiden berückſichtigt werden. Braucht man einen Morgenmantel, dann tut man gut, Leinen oder gemuſterten Kretonne dafür zu nehmen und ihn mit Frottee zu füt⸗ tern, denn damit iſt man gleichzeitig für die Sommer- und Badereiſe gerüſtet und hat auch für zu Hauſe eine wärmende, moderne und kleidſame Hülle. r Haarkracht und Schmuck Wenn Kinder zu irgend einem Sommerfeſt recht ſtimmungsvoll ausſehen ſollen, dann drückt man ihnen wohl einen aus kleinen Blü⸗ ten geflochtenen Kranz ins Haar. Dieſen Reiz an uns Frauen auszuprobieren, ver⸗ ſpricht uns nun die Abendmode. Aller⸗ dings ſollen wir keine Kleeblüten⸗, Kornblu⸗ men⸗ oder Veilchenkränze tragen, und die künſtlichen Blumen machen den natürlichen Konkurrenz, aber einzelne Blüten, gleich wel⸗ cher Art, ſind uns erlaubt. Hoffentlich kennen wir auch die Grenzen dieſes Erlaubten, denn wie eine Bühnenfigur, mit der Roſe hinterm Ohr, ſollen wir ſelbſtverſtändlich nicht wirken. Den Anreiz für Blumenſchmuck im Haar gaben die lockigen Haartrachten. Im allgemeinen können ſich viele Damen immer noch nicht entſchließen, ihr Haar wieder wach⸗ ſen zu laſſen. Das hängt wohl weniger mit Starrſinn zuſammen als mit der Befürchtung, die Uebergangszeit bis zum Knoten unordent⸗ lich ausſehen zu müſſen. Längeres Haar läßt ſich in Rollenlöck⸗ chen legen oder im Nacken ſchon ſo einſchla⸗ gen, daß es wie ein Knoten ausſieht. Und daß es wieder Erſatzteile gibt, wenn man ſie unbedingt braucht, iſt wohl kein Geheimnis mehr. Allerdings iſt ihre Kunſt mit der Zeit⸗ entwicklung marſchiert, und das gefürchtete Witzwort„Wilhelm“ iſt viel zu handfeſt da⸗ für! Am Tage trägt man die Haare möglichſt ſchlicht und ſo praktiſch friſiert, daß man nicht dauernd mit dem Taſchenkamm nachhelfen muß. Das Ballkleid aber ſtellt manch⸗ mal höchſte Anforderungen— beſonders dann, wenn es auf Stil gearbeitet iſt. Zu Kleidern mit großen Puffärmeln ſehen Löckchen in je— der Anordnung am beſten aus, und zu den ſchlichten Prinzeßfonmen, für die ſchwere Stoffe verwendet werden, paſſen manchmal Scheitelfriſuren. Zu allem aber können wir einmal Blumen im Haar, ein andermal gold⸗ oder ſilberge⸗ flochtene ſchmale Diademe oder einzelne Straßſterne tragen. Auch mit Feder⸗Diade⸗ men hat man Verſuche gemacht, doch läßt ſich gegen dieſe Neuheit allerlei Geſchmackliches einwenden, und was im Aus land für gut befunden wird, braucht uns nicht ma ß ge⸗ bend zu ſein, wenn wir dagegen triftige Gründe haben. Man wird ſolche Moden mit⸗ machen, ſolange ſie die Grenzen des Schönen nicht überſchreiten, und ſolange ſie uns über⸗ zeugen, daß durch Neuheiten unſer Modehand— werk unterſtützt wird. Im übrigen aber wer— den wir uns ganz auf unſeren Geſchmack und auf den Stil unſerer Umge⸗ bung verlaſſen und lieber ſchlicht ausſehen als aufge putzt. — r E „ ³˙ð¹¹ẽ¹˙¹ A 3— ——T—..——————.—— PPTP e VVG c 9 — — 5 „Freund der Nachdenkliches über Mann und Frau „Der Mann müht ſich, erfindet, ſchafft, ſäet und erntet, zerſtört und baut auf, denkt, kämpft, ſinnt; die Frau liebt. Und mas macht ſie mit ihrer Liebe? Sie ſchafft die Stärke des Mannes. Der Arbeiter be⸗ darf einer Lebensgefährtin, eines geteilten Lebens. Je größer der Arbeiter iſt, deſto ſanfter muß die Gefährtin ſein. * Das Weib fühlt und ſpricht mit dem feinen Inſtinkte des Herzens, der unfehl⸗ bar iſt. Niemand kann wie ein Weib Dinge ſagen, welche zu gleicher Zeit lieb⸗ lich und tiefſinnig ſind. Lieblichkeit und Tiefſinnigkeit iſt ja das Weib, iſt ja der Himmel. Gedanken über Erziehung In faſt allen Kindern ruhen auch gute Anlagen, die der Anregung und Pflege nur bedürfen, um über die ſchlimmen den Sieg davon zu tragen. Salzmann E Das ſicherſte Mittel, daß das Kind nicht in Lügen gerate, iſt, wenn es uns ſelbſt immer wahr findet. K. von Raumer 1 Die Kinder erfordern ein immer offenes Auge, obwohl keinen immer offenen Mund. Jean Paul * Das gibt ſich, ſagen ſchwache Eltern von den Fehlern ihrer Kinder. O, nein, es gibt ſich nicht, es entwickelt ſich! Ebner-Eschenbach Die erſten Wochen nach Schulanfang Wenn ein Kind in die Schule kommt, rundet ſich für die Mutter der erſte Le⸗ bensabſchnitt und mit liebendſorgenden Ge⸗ danken begleitet ſie es Tag für Tag. Aus dem geſtrengen„Herrn Lehrer“ oder 2Fräulein Lehrerin“ iſt der Kamerad und Kinder geworden. Früher mußten die Kinder ſtill ſitzen, die Hände während des Unterrichts falten und nur antworten, wenn ſie gefragt wurden. Heute ſtehen die Kinder nicht mehr in einem„Angſt⸗ verhältnis“ zu dem ſie Unterrichtenden. Und dadurch, daß Lehrer und Lehrerin für alle die kleinen Sorgen der ihnen Anvertrauten Verſtändnis haben, Zeit aufbringen, alles anzuhören, ihnen lebe und gute Ratſchläge erteilen und dem kind⸗ lichen Gedankenkreis rührend folgen, iſt ein wunderbares Verhältnis vom Lehrer zum Schüler entſtanden. Das Kind darf alles fragen. Das Kind erhält auf alles eine befriedigende Antwort. Das große Freundſchafts⸗ und Kameradſchafts⸗Ver⸗ hältnis zwiſchen Kindern und Lehrern iſt dadurch herausgebildet worden. Iſt es für die Mütter nicht ein köſtliches Gefühl, zu wiſſen, daß ihre Kinder nicht mehr voll Hangen und Bangen in die Schule gehen müſſen, ängſtlich warten, bis der Lehrer eine Frage an ſie richtet? Iſt es nicht wunderbar, daß die Kinder vom erſten Tage an nicht nur Buchſtaben und Zahlen eingehämmert erhalten, ſondern daß ihnen alles„ſpielend“, im wahrſten Sinne des Wortes beigebracht wird? Man läßt die Kinder in der Klaſſe, im Schul⸗ hof ſpielen. Mit bunten Stäbchen lernen ſie rechnen, mit Spielzeug lernen ſie Sätze bilden und langſam und unmerklich führt ſie der Lehrer in die Welt der Zahlen, der Buchſtaben und der Worte ein. Langſam und allmählich tritt an Stelle des Spiels die Arbeit. Und durch eine geſchickte Un⸗ terrichtsart merkt das Kind nichts von der Führung und Leitung. Es ſieht im Lehrer ſeinen beſten Kameraden und der Geiſt der Kameradſchaft wird die Schule vom erſten bis zum letzten Tage beherrſchen. Die Schelle iſt die Stätte der Gemein⸗ ſchaft, der gegenſeitigen Anerkennung des Menſchen und ſeiner Leiſtungen. Und das Kind wird bei dieſer Gemeinſchaft, dieſem gegenſeitigen Verſtehen viel eher zum Ler⸗ nen, zur Bereidſchaft, Höchſtes zu leiſten, zur Unterordnung und zum Gehorchen zu gewinnen ſein, als wenn der Rohrſtock re⸗ giert. die Angſt vor Strafe beſteht. Mütter, ihr könnt eure Kinder ſorglos und befreit in die Hand des Lehrers geben. Pfingſtſſche Vorbereitungen Pfinaſten iſt das Feſt, das den Frauen, wenn ſie ſich gedanklich mit ihm befaſſen, keine Schauer über den Rücken jagt. Pfingſten bringt keine umwälzenden Haus⸗ arbeiten, keine umfaſſenden Vorbereitun⸗ gen und Ueberraſchungen mit ſich. Pfing⸗ ſten iſt das Feſt der uneingeſchränkten Freude für die Frau und Mutter. Pfing⸗ ſten erweckt in ihr die Vorſtellung von fröhlichem Familientiſch im Garten oder auf der Veranda, von einem Ausflug ins Grüne, von einem Picknick im Walde, von ſchlanken weißen Bikkenſtämmen mit licht⸗ grünem Blättergewirr, von leuchtenden Blüten und Blumen, von einem klarblauen Himmel. Kleine Vorbereitungen ſind aber doch nicht zu umgehen. Nicht in der Wohnung ſelbſt; denn ſie hat das Frühlings⸗Reine⸗ machen hinter ſich. Die Gardinen ſind blitzſauber, das Holz der Möbel blinkt. Da iſt zumeiſt die Garderobenfrage für die Fa⸗ milie zu löſen. Vorjährige ſommerliche Kleider. Hüte, Schuhe, das Badezeug ſind bis zum Pfingſtfeſt auf neu zu richten, denn Pfingſten will ſich jeder ſchmücken. Und mit ſchönſtem Sommerwetter wird ge⸗ rechnet. Fangen wir beim Badezeug an. Die wollenen Anzüge ſind in kalter Seifen⸗ lauge zu waſchen, da ſie ſonſt„einlaufen“ und zu eng werden. Dem letzten Spül⸗ waſſer iſt ein Schuß Salmiakgeiſt hinzuzu⸗ fügen. Das macht die Wolle weich und ge⸗ ſchmeidig. Gummiſachen ſind, nachdem man ſie mit lauwarmem Waſſer gewaſchen und dann getrocknet hat, leicht einzufetten. Eine kleine Ueberraſchung kann man ſeinen Fa⸗ milienmitgliedern dadurch bereiten, daß man Badezeugtaſchen, die ungemein prak⸗ tiſch ſind, für ſie fertigt. Das iſt ſehr ein⸗ fach. Aus buntem, geblümtem oder ge⸗ ſtreiftem Stoff ſchneidet man ſie zu und zwar einmal aus dem Taſchen⸗Stoff, zum zweitenmal aus weißem leichten Wachs⸗ tuch oder Lackſtoff, als 2 dagegen ge⸗ ſetzt. Die Taſchen müſſen möglichſt groß lh itten werden, damit man in ihnen auch den Bademantel und etwas Proviant unterbringen kann. Vorjährige Strohhüte, namentlich Her⸗ renhüte und Kinderhüte, die durch die Sonne gelitten haben und ſchmutzig ſind, reibt man mit einer Miſchung von Schwe⸗ felblüte, die man in jeder Drogerie erhält, und Zitronenſaft ab. Man muß einen weichen Brei davon herſtellen, den man mittels Bürſtchen aufträgt. Man beläßt ihn einen Tag darauf und bürſtet ihn nach dem Trockenwerden mit einer harten ſaube⸗ ren Bürſte ab. Das Stroh wird davon nicht nur ſauber, ſondern auch gebleicht. Um die Form der Hüte beizubehalten, muß man den Kopf dick mit Zeitungspapier aus⸗ ſtopfen und den Rand flach auf eine Platte legen, damit er keine Wellen zieht. Helle Lederſchuhe, die nicht mehr ein⸗ wandfrei ſind, reibt man zunächſt mit Milch ab. Hernach nimmt man am beſten eine weiße Vaſeline und dann erſt den farbigen oder farbloſen Schuh⸗ krem. Wildlederſchuhe reibt man mit feinem Sandpapier ab. Hinterher be⸗ arbeitet man ſie mit einer Gummibürſte. Pulver darauf zu ſtreuen, iſt meiſt für die hellen Strümpfe nicht ſehr empfehlenswert. Für die Auffriſchung der Kleider ge⸗ nügt, wenn ſie gewaſchen oder von Flecken befreit ſind, oft eine kleine Garnitur, um ſie feſtlich zu geſtalten. Man ſieht in die⸗ ſem Jahre entzückende Kragen, Fichüs oder große Schleifen aus Glasbatiſt in allen Auna umnnmmmmmnmmmmmmmmmmmmmnmmummmmmmmmmmmmmmnmmmannunu Gemuſterte Seidenkleider! Als Nachmittagskleid iſt ein gemuſtertes Seidenkleid ſehr beliebt. Dieſe leichten an⸗ ſpruchsloſen Stoffe ſind ſehr praktiſch, ſie paſſen für jede Gelegenheit und man hat die Möglichkeit, ſie mit einem beliebigen einfarbigen Mantel zu ergänzen. In dieſem Jahr ſind Falten und Pliſſes ſehr modern. Im allgemeinen ſind die Schnitt⸗ formen einfach, weil die Muſter des Stoffes zur Geltung kommen ſollen und der Stoff ſchon an und für ſich ſchmückt. Der ge⸗ zogene weite Aermel, ob kurz oder lang iſt vorherrſchend. Der Gürtel iſt entweder aus demſelben Stoff, oder auch aus Wildleder oder Samt im Grundton des Muſters. Fig. 1 zeigt ein jugendliches Kleid aus Kunſtſeide⸗Mattkrepp. Die kurzen Puff⸗ ärmel haben an den Manſchetten ſchmale Pliſſeſtreifen die ſich an dem Jumper als aus Kunſtſeiden⸗Cloquée. An die imitierte Taſchen wiederholen Der Gürtel und die Knöpfe ſind aus einfarbigem Samt. Eine pliſſierte Schleife ſchließt den Kragen. Fig. 2 iſt ein ſehr reizvolles* 4 rund⸗ geſchnittene Paſſe ſind das pliſſierte Oberteil und die ebenfalls pliſſierten Aermel an⸗ geſetzt. Der Rock hat nur eine ſchmale Faltenbahn. Ein kleiner runder Kragen legt ſich graziös um den Hals, eine hübſche Zeichnung Psille M Blume iſt darunter befeſtigt. Fig. 3 iſt ein ſehr ſchönes Kleid aus Chinakrepp. Es iſt in der Formgebung von der Art Kleider die man ſich nicht ſo ſchnell überſieht und die man ſehr viel tragen wird. Das weiche Jabot iſt ſehr modiſch und kleidſam. Der Rock hat vorn zwei ſchmale gezogene Teile, die leicht ausſrzingen. Ein unauffälliges Kleid das ſehr elegant wirkt. rden. Auf buntgemuſterten Kleidern — ein einfarbiger weißer, oder je nach der vorherrſchenden Muſterfarbe ein roſa, hellblauer, hellgrüner oder hellgelber Kra⸗ gen in dem duftigen geſtreiften Stoff. Auch Glasbatiſt⸗Volants, geſchickt angebracht, ge⸗ ſtalten ein 1 Kleid zu einem neuen Gewand. s gibt*— hübſche karierte oder geblumte uſter, die zur Garnierung von einfarbigen Kleidern dienen.— Ein buntes Cape, ein kleines neues Jäckchen vermögen oft ein nicht mehr modiſches Kleid in einen ſtreng⸗ modiſchen Gegenſtand zu verwandeln. Die Ausſchmückung des Heimes bleibt dem letzten Tage überlaſſen. Lichtgrüne Birkenzweige in braunen Tonvaſen, Ver⸗ gißmeinnicht mit Goldlack in Glasſchalen, vermögen im Augenblick den Räumen ein pfingſtliches Gepräge zu geben. Fliegenflecke auf Spiegelſcheiben ent⸗ fernt man mit Spiritus oder Salmiakgeiſt, den man auf einen Wattebauſch träufelt. Mit einem weichen Tuche wird dann nach⸗ poliert. Hartnäckige Flecke müſſen hinter⸗ her noch mit Schlemmkreide behandelt werden. * Fenſter und Spiegel laſſen ſich beſſer ſäubern, wenn man dem Waſſer einen Schuß Spiritus beimengt. 95 Das Durchliegen der Kranken verhin⸗ dert man auch bei langem Krankenlager, wenn man den Rücken täglich ein bis zwei⸗ mal mit Franzbranntwein einreibt und das Bettlaken oft glatt ſtreicht. *. Gerſtenkörner, die oft ſehr ſchmerzhaft und unangenehm ſind, ſoll man mit Um⸗ ſchlägen aus zweiprozentiger Borſäure⸗ löſung zu heilen ſuchen. Kamillen⸗Dampf⸗ bäder oder warme Umſchläge mit Kamil⸗ lentee ſind ebenfalls ſehr heilſam. e Spargel⸗Delikateſſen Spargel, friſch aus der Erde geſtochen, duftend, würzig und zart. iſt ſo delikat, daß man ihn im Naturgeſchmack, ohne Beilage von Schinken oder Lachs oder mit anderem Gemüſe vermiſcht, genießen ſollte Die Zube⸗ reitung des Spargels iſt ſehr ſorgſam vorzu⸗ nehmen. Das Schälen iſt eine kleine Kunſt; denn wenn es nicht richtig ausgeführt wird, macht das Spargeleſſen keine Freude. Man ſchält den Spargel, unterhalb des Kopfes an⸗ fangend bis zum Ende, möglichſt dünn, dabei muß man mit dem Finger holzige Stellen er⸗ fühlen. Das Spargelende iſt abzuſchneiden. Die Stangen bleiben etwa 20 Zentimeter lang. Es iſt ratſam, dem Kochwaſſer neben Salz eine kleine Priſe Zucker und etwas Butter beizu⸗ mengen. Der Spargel wird dadurch ſchmack⸗ Man bindet die Stangen vor dem after. Eine en in den Kochtopf möglichſt zuſammen. Die Kochdauer iſt, je nach der Stärke der Stan⸗ gen, 30 bis 50 Minuten Spargel kühlt ſehr raſch aus. Er iſt mit einer Serviette(die frei von Seifengeruch iſt) bedeckt auf den Tiſch zu bringen. Spargelſuppe. Zu 172 Liter Waſſer rechnet man etwa ein Pfund Spargel, da man die Schalen des vor dem Schälen gewaſchenen Spar⸗ els zunächſt mit verwendet. Man ſetzt die chalen in dem kalten Waſſer an und bringt es zum Kochen. Dann gießt man es durch ein Sieb. In dem Spargelwaſſer werden die zer⸗ ſchnittenen Spargelſtückchen mit Salz und Aebi angekocht. Inzwiſchen hat man eine Mehlſchwitze bereitet, zu der man 50 Gramm Butter und 40 Gramm Mehl verwendet, und fügt ſie der Spargelſuppe zu. Vor dem Anrich⸗ ten wird die Suppe noch mit einem Ei abge⸗ zogen und etwas friſche Butter zugefügt. Spargel mit Buttercreme. Auf zwei Pfund Spargel rechnet man ein Viertelpfund Butter. Die Butter wird zu Creme geſchlagen, dem man 125 Eidotter, einen Löffel ſüße Sahne, einen ßlöffel Zitronenſaft und eine Priſe Salz bei⸗ mengt. Dang ſtellt man dieſe Maſſe ins Waſ⸗ ſerbad und ſchlägt ſie bis zum Kochen ſchau⸗ mig. Der abgekochte Spargel wird darunter gemengt. Spargelſalat. Nach dem Schälen bricht man den Spargel in kleine Stücke und kocht ihn in Salzwaſſer leine Priſe Zucker nicht vergeſſen) gar. Dann miſcht man 7 Taſſe Eſſig mit einem Löffel Oel und einem Löffel Senf, legt etwas Salz und Zucker hinzu, verdünnt nach Bedarf mit Spargelwaſſer und gibt den abge⸗ kühlten Spargel inein Nach Geſchmack kann man etwas feingehackten Kerbel daruntermiſchen. Spargel⸗Pudding. Man bereitet einen Teig aus 1 Pfd. Butter, 4 ganzen Eiern und einem Viertelpfund gekochten und gehackten Schinken. Hierzu gibt man Milch und rührt einen guten lockeren Teig an. Der kleingeſchnittene— gel wird darunter gegeben. Man gibt das anze in eine ſehr gut ausgeſtrichene udding⸗ form und kocht es im Waſſerbade etwa eine Stunde oder bäckt den Pudding hellgelb. Man richtet dieſen Pudding mit brauner Lutter an. Man kann hierzu Schinkenbeilage, Eier odet Lachs reichen. de U de 2 1 Di * Vas der Sonnkag dem Sporller bringt Reichsbund⸗Bokalendſpiel Zachſen-Südweſt in Leipzig— 30. Everlon in nürnberg— Schlußlag der Hand ball-Gaugruppenſpiele— Intereſſanle Ereigniſſe in den anderen Sporlarlen Ueberblickt man das Sportprogramm des kommenden Sonntags, dann fällt einem— insbeſondere aber dem„Fußballorientierten“— das Fehlen der Gruppenſpiele zur Deut⸗ ſchen Fußballmeiſterſchaft auf. Unzweifelhaft iſt Kämpfe dem Programm zuweilen ihren deutlichen Stempel aufgedrückt zwar, daß dieſe ſpannungsgeladenen haben; allein, ſo ganz ohne Gehalt iſt das Programm für den nächſten Sonntag doch nicht, auch im Fußball nicht! In Leipzig beanſprucht das Wiederholungs⸗Endſpiel um den Reichsbundpokal zwi⸗ ſchen den Gauvertretungen von Sachſen und Südweſt allergrößte Beachtung, und auch das fünfte und letzte Probeſpiel der engliſchen Berufsſpieler des FC. Everton gegen eine deutſche Auswahl in Nürnberg verdient große Aufmerkſamkeit. Gruppenſpielen beteiligt waren, benutzen die Gelegenheit zu Der 1. FC. Nürnberg weilt in der Reichshauptſtadt und der SV. Waldhof ſpielt Bayern München. die an den „leichter Konditionsarbeit“. gegen Einige Fußballvereine, Im Handball gibt es weitere Spiele um die Gruppenmeiſterſchaft. Zwei Gruppenſieger ſind ermittelt, die beiden anderen können ſchon am Sonntag gefunden ſein. Im Hockey weilt eine ſüddeutſche Auswahlmannſchaft in Baſel, um hier gegen die Schweizer Nationalmannſchaft anzutreten. Im Tennis ſind die internationalen Meiſterſchaften von Frankreich im Gange. Hier ſind wir mit unſeren Beſten, G. von Cramm und Henkel, ver⸗ treten. vergeſſen. Rudern ſchiebt ſich von Sonntag zu Sonntag mehr in den Vordergrund. Lager der Radſportler gibt es recht Intereſſantes. Auch im Motor⸗ und Pferdeſport ſind nicht zu Gau gachſen oder güdweſt? Züdweſt mit neuaufgeſtelller Mannſchaft Am kommenden Sonntag ſtehen ſich auf dem VfB.⸗Platz in Leipzig die Fußball⸗ Gaumannſchaften von Sachſen und Südweſt erneut im Pokal⸗Endkampf gegenüber. Vor Wochen trennten ſie ſich im Frankfurter Sportfeld trotz Verlängerung bei 2:2 ohne Entſcheidung. Südweſt führte damals bereits mit 2:0, aber das Ausſcheiden des guten Stürmers Möbs ſchwächte die Mannſchaft zu ſtark, ſodaß der Gegner zum Ausgleich kam. So iſt dieſe neue Auseinanderſetzung notwen⸗ dig. Aus verſchiedenen Gründen iſt eine Umſtel⸗ lung der Südweſt⸗Elf für das Endſpiel not⸗ wendig geworden. Der als Sturmführer vor⸗ geſehene Wormſer Eckert hat beim Everton⸗ Spiel in Stuttgart ſo gut gefallen, daß er auch für das letzte der Engländerſpiele am Sonntag in Nürnberg angefordert wurde. Der Frank⸗ furter Eintrachtſtürmer Schmitt iſt am Him⸗ melfahrtstage im Pokalſpiel ſeines Vereins vom Platz geſtellt worden und ſein Vereins⸗ kamerad Stubb in der Verteidigung war beim gleichen Spiel ſo ſchwach, daß ſeine Aufſtel⸗ lung gewagt erſchien. Der Gauſportwart hat auf die Verteidiger Kühn und E. Welſch zu⸗ rückgegriffen, von denen Kühn im Städteſpiel Ludwigshafen⸗Danzig eine ausgezeichnete Lei⸗ ſtung bot. Dadurch iſt Sold wieder für die Läuferreihe freigeworden und im Angriff wurden Pflug, Schucker und Heldmann einge⸗ ſetzt. Die Elf ſpielt in folgender Aufſtellung: Tor: Kerſten(FS. V. Frankfurt); Verteidigung: Kühn(Pfalz Lud⸗ wigshafen), E. Welſch(Bor. Neunkir⸗ chen; Läuferreihe: Gramlich (Eintracht Frankfurt), Sold(JV. Saar⸗ brücken), Mantel(Eintracht Frankfurt); Sturm: Pflug(Union Niederrad), Schucker(Opel Rüſſelsheim), Lindemann (Offenbacher Kickers), Heldmann(FSV. Frankfurt), Fath(Wormatia Worms). Auch die Sachſen haben ihre Mannſchaft auf einigen Poſten umbeſetzt, doch nicht ſo grundlegend, wie dies der Gau Südweſt hat tun müſſen. Folgende Elf wird ſich ihren An⸗ hängern präſentieren: Kreß(Dresdener SC.); Kreiſch(Dres⸗ dener SC.), Lieberwirth(Pol. Chem⸗ nitz); Seltmann(SC. Planitz), Reicherdt (Pol. Chemnitz), Roſe(Spogg. Leipzig); Than(G. M. Dresden), Helmchen(pol. Sporknenigkeiten in Kürze 100,000 Zuſchauer wohnten in Berlin der zweiten großen Rad⸗ fahrer⸗Städteſtaffel bei, die auf einer 3 km. langen Rundſtrecke durchgeführt wurde und 16 Mannſchaften aus dem ganzen Reiche am Start ſah. Die Stuttgarter Mannſchaft ge⸗ wann das über 45 km. führende Rennen in 1:08:84, Stunden vor Chemnitz, Köln, Düſ⸗ ſeldorf und Magdeburg. München kam auf den neunten, Schweinfurt auf den 11. und Frankfurt a. M. auf den 12. Rang. Berlin endete an 15. Stelle. a Ein Rundſtreckenrennen der Radfahrer fand auch in Nürnberg ſtatt. Ueber 105 km. führte das Rennen„Rund um den Flughafen“. Sieger wurde der Berliner Dubaſchny in 2:41:55 Stunden vor Fiſcher⸗ Düſſeldorf und Scheller-Schweinfurt. Guſtav Eder, der Deutſche und frühere Europa⸗Meiſter im Weltergewicht, ſiegte in ſeinem zweiten USA. ⸗ Kampf in New Pork über den Amerikaner Al Silva in der 5. Runde durch techniſchen ko. Adolf Schön⸗Wiesbaden gewann in Kopenhagen ein Bahnrennen hinter kleinen Motoren vor Pijnenburg, Grundahl und Chriſtenſen. Chemn.), Hänel(Hartha), Munkelt(Pol. Chemnitz), Kund(Dresdener S.). Der Ausgang des Spieles iſt völlig offen. Naturgemäß bringt der, Vorteil der heimiſchen Umgebung den Sachſen den ſtärkeren Rückhalt; wir haben aber abſolut keinen Grund, unſerer Mannſchaft nicht das nötige Vertrauen zu ſchenken. * Das letzte Everlon-Spiel Starke deutſche Elf für Nürnberg Am kommenden Sonntag wird die Mann⸗ ſchaft von Everton⸗Liverpool ihr fünftes Trai⸗ ningsſpiel gegen eine deutſche Reichsauswahl austragen. Schauplatz des Treffens iſt Nürn⸗ berg. Den engliſchen Berufsſpielern wird in dieſem letzten Spiel eine recht ſtarke deutſche Elf gegenüberſtehen, die aus folgenden Spie⸗ lern beſtebt Jakob(Jahn Regensburg); Münzenberg (Alem. Aachen)— Munkert(1. FC. Nürnberg); Mehl(Fort. Düſſeld.)— Gold⸗ brunner(Bayern München)— Bernhardt 05 Schweinfurt); Gußner(1. FCN.)— Eckert(Worm. Worms), Siffling(Wald⸗ bof)— Gauchel(Neuendorf)— Urban S( Schalke 04). Das weilere Jußball-Programm In Erfurt: Mitte— Württemberg In Kaſſel: Kaſſel— Danzig In Bremen: Norddeutſchland— Nordholland Süddeutſche Auſſtiegsſpiele: Ludwigshafen 04— Teutonia Hauſen SV. Wiesbaden— MSV. Darmſtadt 1. FC. Kaiſerslautern— Reichsb, Not⸗Weiß Frankfurt FV. Raſtatt— SpVgg. Sandhofen Union Böckingen— SpVgg. Troſſingen SV Göppingen— VfR. Gaisburg Jahn Regensburg— TV. 1860 Fürth VfB Coburg— Poſt Würzburg VfB. Ingolſtadt⸗Kingſee— Schwaben Augsb Um den„von Tſchammer⸗Pokal“: 1. FC. Pforzheim— Union Niederrad(23.) SV. Feuerbach SpVgg. Untertürkheim Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Kickers Offenbach— Weſtfalia Herne FV Zuffenhauſen— Union Niederrad SV. Waldhof— Bayern München Kurheſſen Kaſſel— Not⸗Weiß Oberhauſen Vfe. Neckarau— Phönix Ludwigshafen VfB Stuttgart— Hamburger SV.(23.) Hertha⸗BSC. Berlin— VfR. Mannheim(23.) Tennis Boruſſia Berlin— 1. FC. Nürnb.(29.) Turu Düſſeldorf— SSV Ulm Uoch zwei Gruppenſieger geſuchl Achlußkag der Gaugruppenſpiele im Handball ö Gruppe 1: in Berlin: Berliner SV. 92— Leipzig(Vorſpiel 7:8) in Ortelsburg: Hindenburg Biſchofsburg gegen Poſt Oppeln(5:10) Gruppes: in Hamburg: Oberalſter Hamburg— MSV Magdeburg(11:12) in Stettin: KTV. Stettin—Poſt Hannover (10:13) MT Sal. Gruppe 3: in Bamberg: Spvg. Fürth— Tovg. Ober⸗ mendig(2:8) in Minden: Hindenburg Minden— TV. Altenſtadt(9:7). Gruppe 4: in Mülheim: Raſenſpieler Mülheim— Kur⸗ heſſen Kaſſel(14:9) in Mannheim: SV. Waldhof— MeV. Darmſtadt(6:9) * Nach den Ergebniſſen des letzten Sonn⸗ tags ſtand im Kampf um die deutſche Hand⸗ ball⸗Meiſterſchaft der Männer nur noch ein Gaugruppenſieger und Teilnehmer der Vor⸗ ſchlußrunde aus. Inzwiſchen hat ſich die Lage am grünen Tiſch geändert, da der Niederſach⸗ ſenmeiſter Poſt Hannover ſeiner vier erunge⸗ nen Punkte verluſtig ging, ſodaß nun Ober⸗ alſter Hamburg nicht vier, ſondern nur noch zwei Punkte hinter dem deutſchen Meiſter Magdeburg liegt und ſo dem ſonntäglichen Spiel beider Mannſchaften in Hamburg wieder große Bedeutung beikommt. Nach dieſer neuen Lage ſtehen alſo noch die Meiſter der Gruppen 2 und 4 aus, während in der MTS SA. Leipzig und dem MSV. Hindenburg Minden die Mei⸗ ſter der Gruppen 1 und z feſtſtehen. In Gruppe 2 iſt die neue Lage für den deutſchen Meiſter Magdeburg ſehr ernſt, da im Falle einer Niederlage in Hamburg das beſſere Tor⸗ verhältnis entſcheidet. In Gruppe 4 fehlt Ra⸗ ſenſport Mülheim zur Meiſterſchaft noch ein Punkt, der der Elf im Heimſpiel gegen die Kaſſeler Kurheſſen ſicher zufallen dürfte. handball in Südweſt: Um den Aufſlieg zur Gauklaſſe ſteigen am morgigen Sonntag die Spiele: Pfalz Ludwigshafen— Dudweiler Germania Pfungſtadt— Kuhardt MSV. Wiesbaden— VfR. Schwanheim Pfalz Ludwigshafen, das am Himmelfahrts⸗ tage in Dudweiler mit 4:13 ſiegen konnte, wird auch im Rückſpiel überlegener Sieger bleiben. Auch Pfungſtadt ſollte ſeinen Gaſt glatt bezwingen. Den einzigen Punkt, den die Schwanheimer verloren haben, haben ſie auf eigenem Platz gegen ihre morgigen Gegner eingebüßt. Inzwiſchen ſind die Wiesbadener Soldaten aber ſchwächer geworden, weshalb Schwanheim in Wiesbaden beſtehen ſollte. Bezirksklaſſe--Aufſtiegſpiele: Morgen ſpielen: Planig— Mainzer Hockeyklub Eintracht Wiesbaden— Tam. Worms In beiden Spielen wird ein Heimſieg fällig ſein. Freundſchafksſpiele: Herrnsheim auf Reiſen! Die Handballelf des TSV. Herrnsheim fährt über das Wochenende an den Main. Heute Samstag abend ſpielen die Herrnsheimer in Keſſelſtadt und morgen Sonntag treffen ſie im Rahmen eines Werbeſpieles in Krotzenburg auf die Tgſ. Offenbach. Pfeddersheim in Seckenheim Mit 3 Mannſchaften fährt Pfeddersheim ins Badiſche. Die 1. Elf wird ſich, will ſie günſtig abſchneiden, ſehr anſtrengen müſſen. GCC((C(Cͥ. ³⁰¹· we Der Radſpork am Sonnlag Hochbetrieb herrſcht im Radſport. Auf der Bahn in Halle geht die deutſche National⸗ Mannſchaft an den Start; diesmal allerdings ohne Weltmeiſter Toni Merkens. der einer Startverpflichtung in Herne Hill nachkommt. Wißbröcker, Stach, Gröning. Negd, Huhn und Twiehaus heißen die Steher für die Rennen in Braunſchweig. Von den deutſchen Straßenrennen intereſſiert naturgemäß in erſter Linie das für die Na⸗ tionalmannſchaft u. unſere Berufsfahrer offene —— „Rund um die Hainleite“ mit Start und Ziel in Erfurt über 100,5 bezw. 273,5 Km. Daneben gibt noch eine Anzahl kleinerer„Rund⸗um⸗ gibt es noch eine Anzahl kleinerer„Rund⸗ um Zoßen“ und„Rund um die Landskrone“ in Görlitz. Im Ausland gibt es außer der bereits erwähnten Veranſtaltung in Herne Hill noch Bahnrennen in Paris. Die Italien⸗Radrund⸗ fahrt wird mit der Etappe Paris— Rennes fortgeſetzt.— Aus dem Gau Südweſt iſt noch ein Straßenrennen, die Peter⸗Schleſinger⸗Er⸗ innerungsfahrt bei Offenbach anzugeben. Jußball-Kreisklaſſen Die Aufſtiegsſpiele in den Kreisklaſſen werden am kommenden Sonntag fortgeſetzt. Bei den Meiſtern der Kreisklaſſe 1 beſchließt das Spiel Sp. Horchheim— Spogg. Arheilgen die Vorrunde. Dem Ausgang des Spieles kommt für die Aufſtiegsentſcheidung keine er⸗ höhte Bedeutung zu, denn wenn es Arheilgen gelingen ſollte, in Horchheim zu gewinnen, dann würden im gleichen Maße mit dem Steigen der Bibliſer Ausſichten diejenigen der Horchheimer fallen, während Arheilgen ſchon ſein Ziel erreicht hätte. Doch Horchheim wird deſſen eingedenk mit vollem Einſatz das Spiel beſtreiten, und wenn nicht alles trügt, gewin⸗ nen. Damit hätte unſer Wonnegaumeiſter drei Punkte erreicht und es würde ihm aus den beiden Rückſpielen ſchon ein einziger Punkt zum Aufſtieg reichen. Biblis müßte dann, um ans Ziel zu gelangen, Arheilgen im Rückſpiel bezwingen... doch dieſe Kombinationen ſind vorerſt überflüſſig, die Spiele ſelbſt werden ja das letzte Wort ſprechen. Für diesmal liegt noch alles drinn und gerade deshalb ſieht man dem Ausgang des bevorſtehenden Spieles überall mit Intereſſe entgegen. An Privatſpielen ſind uns wenig bekannt geworden. In Neu⸗ hauſen wird der TSV. Herrusheim eine Probe mit einem neuen Klaſſengegner ablegen, die der Gruppenmeiſter der Kreiskl. 2 ſicher ehrenvoll beſtehen wird. Ob Herrns⸗ heim ein neuer Sieg über die TSCler gelin⸗ gen wird?— Weinsheim fährt zum Rück⸗ ſpiel nach Lambsheim. Die Pfälzer konn⸗ ten in Weinsheim mit 0:1 den Sieg erringen und man ſollte aufgrund der damals gezeigten Leiſtungen mit einen erneuten Erfolg der Lambsheimer rechnen. Aufkakk bei den Ruderern Zum erſten Mal mit einem„eigenen“ Pro⸗ gramm laſſen ſich am kommenden Sonntag die Ruderer ſehen. An der Heidelberger Ruder⸗ Regatta beteiligt ſich im Einer der Kanadier Coulſen, der auf den Bamberger Schmitt, Schulze(Favorite ⸗Hammonia Hamburg), Möller⸗Saarbrücken und den Frankfurter Sauer trifft. Auch die Vierer und Achterrennen ſind hervorragend beſetzt. Hier treffen die Olympia⸗ Mannſchaften des Verbandes Würzburg und der Mannheimer Amicitia auf Germania Frankfurt a. M. Aympia⸗Turner für heidelberg Zu der am Sonntag in Heidelberg auf dem Heiligenberg ſtattfindenden Olympiaprobe der deutſchen Turner, wurden 22 Turner berufen, die zurzeit noch die Olympia⸗Kernmannſchaft bilden. Aus dieſen 22 Turnern werden dann nach weiteren Ausſcheidungen die acht Mann ausgewählt, die die Ehre haben, Deutſchland bei den Olympiſchen Spielen in Berlin zu vertreten. Die Heidelberger Veranſtaltung wird das vollſtändige Olympiſche Programm mit je ſechs Pflicht⸗ und Kürübungen umfaſ⸗ ſen; ſie wird durch den TV. 1846 Heidelberg auf der Thingſtätte auf dem Heiligenberg aus⸗ gerichtet. Die 22 Teilnehmer an der ſonntäglichen Ausſcheidung ſind: Franz Becke rt⸗Neuſtadt, Konrad Fre y⸗Bad Kreuznach, Mart. Geiſt⸗ beck⸗München, Gg. Göbig⸗Mainz/ Mom⸗ bach, Arthur Kleine ⸗Leuna, Herbert Lo⸗ renz⸗Hannover, Rudolf Lüttinger⸗Lud⸗ wigshafen, Hans Moſck-Berlin, Alfred Mül⸗ ler Leuna, Willi Mün de r⸗Augsburg/ Gög⸗ gingen, Hs. Pludra⸗Forſt, Heinz Sand⸗ rock⸗Immigrath, Guſtav Schmelcher⸗ München, Lorenz Schneide r⸗Remſcheid/ Haſten, Alfred Schwarzmann⸗Wünsdorf, Georg Sich-Düſſeldorf, Willi Stadel⸗Kon⸗ ſtanz, Innozenz Stangl⸗München, Walter Steffens⸗Bremen, Mathias Vol z⸗Schwa⸗ bach, Karl Weiſchedel Stuttgart, Ernſt Winter⸗Frankfurt. ichweiz-Züddeulſchland im hocken Die Schweiz hat ſich als Trainingspartner für ihre Olympiaelf die Vertretung Süd⸗ deutſchlands auserſehen. Das am Sonntag, 24. Mai, in Baſel ſtattfindende Spiel ſollke bereits geeignet ſein, einigen Aufſchluß über die Stärke der ſchweizeriſchen Olympia⸗Hockey⸗ Mannſchaft zu geben. Süddeutſchland ſpielt hier mit Dröſe (W. Sachſenhauſen); Grieſinger(TV. Sach⸗ ſenhauſen, Kerzinger(HC. Heidelberg); Peter (SC. Heidelberg), Schwab(TV. 46 Mann⸗ heim), Heiler(VfR. Mannheim); Ruck(IGG⸗ S. Frankfurt), Stimmel(Münchener SC.). Cuntz 1., Cuntz 2.(TV. Sachſenhauſen), Bei⸗ ſiegl(Jahn München). ———.——— — 4 33 — T e eee 8 F ͥ ˙¹—i⁵² VU 5 2 2* 2 2 2 1—* 3 ——* 4* 5 . 8 1 „—————— * . Jams fag, den 23. Mai 1936 Blühende Kleingärlen Im Monat Mai, wenn draußen alles grünt und blüht, beginnen auch für den Kleingärt⸗ ner wieder die goldenen Tage. Wer jetzt an den Frühlingsabenden einen Gang durch die Natur macht, trifft überall in froher Laune und emſiger Tätigkeit die Kleingärtner an. Gerade im Gau Heſſen⸗Naſſau hat die Klein⸗ gärtnerbewegung einen bedeutenden Auf⸗ ſchwung genommen und die beſten Erfolge zu verzeichnen. So zählt die Landesgruppe Heſ⸗ ſen⸗Naſſau im Reichsbund der Kleingärtner und Kleinſiedler E. V. Deutſchlands gegen⸗ wärtig 150 Vereine mit über 27 000 Mitglie⸗ dern. Alle Schichten und Berufe ſind daber vertreten: Beamte, Angeſtellte. Handwerker, Arbeiter, Klein⸗ und Sozialrentner. Wenn man die Kleingärtner zu 95 Prozent als ver⸗ heiratet und Eltern froher Kinder ſchätzt, ſo ergibt ſich, daß im Gaugebiet Heſſen⸗Naſſau über 102 000 Volksgenoſſen ein Stückchen Eigen⸗ land haben, auf dem ſie Erholung und Ent⸗ ſpannung finden und ihren Bedarf an Gemüſe, Kartoffeln, Obſt und ſonſtigen gärtneriſchen Erzeugniſſen ziehen können. Dabei iſt grund⸗ ſätzlich zu betonen, daß der Kleingartenbau in keiner Weiſe etwa eine Konkurrenz der Be⸗ rufsgärtnerei bilden ſoll, wie ja auch im all⸗ gemeinen Kleingartengelände nur für den Eigenbedarf vergeben wird. Die Regierung hat den Wert des Kleingar⸗ tenbaues voll anerkannt und erſt vor kurzem, am 4. März 1936, einen Erlaß herausgegeben, der den Kleingärtnern, einen weitgehenden Kündigungsſchutz gewährleiſtet. Und vom Reichsbund der Kleingärtner und Klein⸗ ſiedler Deutſchlands wurde, wie wir erfahren, ein großes Verſicherungs werk geſchaf⸗ fen, das die Kleingärtner vor Einbruchs⸗ diebſtählen, wie ſie leider immer wieder vor⸗ kommen, ferner gegen Brandſchaden, Unfall uſw. ſichert. Das letzle Lied Von Werner Beumelburg. Zum zwanzigſten Male jährt ſich der Heldenkampf um Verdun, jene Schlacht, die für alles Heldentum deutſcher und franzöſiſcher Soldaten das Symbol zäheſten Durchhaltens geworden iſt. Werner Beumelburg ſchrieb für die bekannte, gut ausgeſtattete 20⸗Pfg.⸗ Jugendreihe„Spannende Ge⸗ ſchichten“(Verlag C. Bertelsmann, Gütersloh) als neueſtes Heft: Dou⸗ aumont, ein Heldenkampf um Ver⸗ dun. Mit Erlaubnis des Verlages bringen wir eine Leſeprobe. Alle großen und wahrhaften Heldenlieder ſingen vom Kampf, von der Not, von ihrer Ueberwindung, vom Untergang und vom Sieg, der ſich im Untergang offenbart. Im Kampf zeigt ſich das größte Heldentum, und aus dem Unterliegen gegen die Uebermacht des Schick⸗ ſals ſtrahlt ſchon der kommende Sieg des Gei⸗ ſtes und des Glaubens, der den Nachfolgenden die Kraft verleiht für ihren eigenen Kampf. Aus dem Unterliegen des deutſchen Soldaten wurde die Kraft geboren, die ihn ſpäter den Kampf mit dem Schickſal ſiegreich beſtehen ließ. Das große Heldenlied vom Douaumont wäre nicht denkbar ohne das furchtbare Ende, das der Kampf um jenen Bergrücken nahm, wo ſich im Untergang größtes Heldentum bewährte. Der Schwache unterliegt, um zu ſterben, der Starke aber ſtirbt, um neuen Geſchlechtern den Atem ſeines Geiſtes einzuhauchen. Während die Beſatzung des Douaumont in den Gewölben kauerte, unfähig, aus dem furcht⸗ baren Gepolter des Artilleriefeuers irgend et⸗ was zu erkennen, alarmbereit und des plötz⸗ lichen Erſcheinens der Franzmänner gewiß wie damals im Mai, fuhr um 12.30 Uhr mittags mit ungeheurem Getöſe die erſte Granate aus einer neuen, ganz ſchweren franzöſiſchen Mör⸗ ſerbalterie auf das Dach des Panzerwerkes, durchſchlug die Gewölbe und den Beton wie dürres Holz, wühlte ſich tief in den Bauch des Berges und krepierte mitten im dicht gefüllten Lazarett. Ein halbes Hundert Verwundeter mitſamt dem Sanitätsperſonal fand einen raſchen Tod. Der Raum geriet in Flammen. Die Flammen züngelten durch die Gänge und verbreiteten Gluthitze, Qualm und Geſtank. Nach zehn Minuten folgte der zweite Donner⸗ ſchlag. Die Kaſematte Nr. 8 wurde mitſamt allem Lebendigen, das darin war, zugedeckt und eingeworfen. Der dritte Schlag warf die Decke des Hauptgefechtsgangs ein und unterbrach die Verbindung innerhalb des Forts. Der vierte und fünfte Schlag zerdrückten zwei weitere Ka⸗ ſematten mit ihrer Beſatzung. Es war jetzt nur noch eine Frage der Zeit, wann die Granaten in das Munitionsdepot fuhren und damit das ganze Fort zur Expeloſion brachten. Nach einer halben Stunde brannte das Pionierdepot, flam⸗ mendes Benzin rieſelte durch die Gänge. Die Franzoſen hatten unterdes begonnen, die Decke des Douaumont und die ganze Um⸗ gebung des Forts mit Gasgranaten zu belegen. Wie Nebel kroch das tödliche Gift von draußen nach drinnen und ſtand ſchon in den Gewölben. Aus dem Pionierdepot vernahm man die praſ⸗ ſelnde Exploſion von Handgranaten, Leuchtku⸗ geln und Infanteriemunition. Das war das Ende. Um ſechs Uhr befahl der Kommandant, das Fort ſei von allen irgendwie entbehrlichen Mannſchaften zu räumen. Etwa hundert Mann blieben zurück unter dem Kommando des Haupt⸗ manns Soltau vom Inf.⸗Regt. 84. Sie lagen und hockten in den Gängen u. warteten auf das Kommende. Sie waren zum großen Teil ſchon gaskrank und kaum noch bewegungsfähig. Die Dunkelheit des Oktobertages hatte eingeſetzt. Es gab kein Licht mehr, die Exploſionen knat⸗ terten ohne Unterlaß, das ſchwere franzöſiſche Feuer nahm ſeinen unabläſſigen Fortgang. Beim Morgengrauen des 24. Oktober wankte ein Zug von gebeugten Geſtalten durch den Nordausgang hinaus, dem brüllenden Sperr⸗ feuer draußen entgegen. Es war der gaskranke Hauptmann Soltau mit dem Reſt ſeiner Leute. Sie waren nicht die letzten Deutſchen, die den Douaumont verließen. Später erſt er⸗ fuhr man, daß am Abend dieſes Tages, als die Franzoſen endlich zum Infanterieangriff ſchrit⸗ ten, den Angreifern einige zwanzig deutſche Soldaten mit einem Offizier im Innern des brennenden Forts entgegentraten. Sie hatten nichts Menſchliches mehr an ſich. Sie waren gaskrank, verhungert, ſchwarz verbrannt und teilnahmslos. Die Uebergabe vollzog ſich ſchweigend. Die Enlführung aus der Grablapelle Von Hanna Lieske Vor 200 Jahren hatten ſich die Pariſer Ge⸗ richte mit einem höchſt ſeltſamen Fall zu be⸗ ſchäftigen. Ein gewiſſer Du Bourg, ein Mann mittlerer Jahre, klagte auf Nichtigerklärung der Ehe eines Hauptmanns De Serres. Die Sachlage war ſo, daß Du Bourg eines Tages bei einem Spaziergang einer Dame be— gegnet war, die ſeiner vor fünf Jahren ver⸗ ſtorbenen Frau ſo verblüffend ähnlich ſah, daß er überraſcht ihren Namen rief. Die Dame blickte, als ſie ihren Vornamen hörte auf. ſchrak zuſammen, ſah den Mann furchtſam an und ſprang raſch in einen Wagen, der mit ihr davonfuhr. Du Bourg merkte, daß ſie ihn ge⸗ nau ſo erkannt hatte, wie er ſie. Das bedeu⸗ tete alſo, daß nicht eine Aehnlichkeit ihn ge⸗ täuſcht hatte, ſondern daß ſie wirklich ſeine Frau war, die er begraben und betrauert hatte. An dem Schlag ihres Wagens hatte er das Wappen der Familie De Seeres ge⸗ ſehen, und ihm fiel ein, daß De Serres der Name des Mannes geweſen war, deſſen Braut ſie geweſen., ehe ſie ſeine, Du Bourgs, Frau geworden war. Hauptmann De Serres hatte mit ſeinem Regiment ins Feld rücken müſſen, der Vater ſeiner Braut war gegen eine vor⸗ herige Vermählung geweſen, ſeine Braut war alſo in Paris geblieben, und als bald danach die Nachricht vom Tode des jungen Offiziers gekommen war, hatte ſie dem Drängen der El⸗ tern nachgegeben und den reichen Du Bourg geheiratet. Aber De Serres war nicht tot, ſondern nur ſchwer verwundet. Als er geneſen war, kehrte er nach Paris zurück, kam aber zu ſpät. Es war der Tag der Beiſetzung ſeiner einſtigen Braut, der jetzigen Frau Du Bourg. Der Hauptmann begab ſich in die Grabkapelle, um die Tote vor der Beſtattung noch einmal zu ſehen, aber als er ſich über den noch geöff⸗ neten Sarg beugte, bemerkte er plötzlich in dem Geſicht der angeblich Toten ein leiſes Zucken, die Lippen regten ſich ein klein wenig, und er begriff ſofort, daß ſie aus einem Be⸗ täubungszuſtande, den man für den Tod gehal⸗ ten hatte, zu ſich zu kommen begann. In einem plötzlichen Entſchluß hob er die Geliebte aus dem Sarge und eilte mit ihr zur Kapelle hin⸗ aus. Dem Totengräber, der die Wache an der Kapelle hielt, drückte er eine große Summe Geldes in die Hand. ſo daß dieſer, ohnehin völlig erſtarrt über den ſeltſamen Anblick, daß ein Mann eine Toe auf ſeinen Armen davon⸗ trug, regungslos blieb, bis der Hauptmann mit ſeinem Raube in Sicherheit war. Dann ging der Totengräber in die Kapelle und über⸗ legte angeſichts des leeren Sarges, was zu tun ſei. Das richtigſte war, den Sarg zu ſchließen und damit die Entdeckung des Geſchehenen zu verwiſchen. Wirklich erfuhr niemand, was ſich zugetragen hatte, bis die unheilvolle Begeg⸗ nung Du Bourgs mit ſeiner einſtigen Frau ſtattfand. Vor Gericht leugnete Frau D. Serres, jemals die Frau Du Bourgs geweſen zu ſein. Sie gab an, daß ſie in Südamerika geboren ſei und keine Verwandte mehr habe. Aber Du Bourg be⸗ gnügte ſich mit dieſen Angaben nicht. Er nahm ſeine kleine Tochter mit vor Gericht und er⸗ zählte dem Kinde, daß ſie die Mutter ſehen würde. Demgemäß eilte das Kind ſofort auf Frau De Serres zu und umhalſte ſie jubelnd. Aber auch die Frau umarmte das Kind, das ſie ſo lange nicht geſehen, zärtlich, gab jetzt jedes Leugnen auf und geſtand, die Totgeglaubte zu ſein. Ihr Anwalt vertrat den Standpunkt., daß ſie damals offiziell geſtorben und für tot erklärt,. damit alſo auch ihre Ehe mit Du Bourg aufge⸗ hoben ſei, die Richter aber ſchloſſen ſich dieſem Standpunkt nicht an, ſondern ſprachen das Urteil, daß ſie zu ihrem erſten und rechtmäßigen Gatten zurückzukehren habe. Flehentlich bat die junge Frau, ihr zu erlauben, in ein Kloſter ein⸗ zutreten, aber die Richter waren unerbittlich und gaben ihr auf, innerhalb zwei Tagen zu ihrem Gatten zurückzukehren. Frau De Serres mußte ſich von ihrem gelieb⸗ ten Manne trennen. Verzweifelt nahmen die beiden Abſchied, denn ſie wußten. daß es jeßt keine Wiedervereinigung mehr für ſie„geben würde. Dann kehrte Gabriele Du Bourg in das Haus ihres erſten Gatten zurück, wo alles für ihren Empfang feſtlich gerüſtet war. Du Bourg ſelbſt ſtand in der Halle und erwartete ſeine Frau. Aber als ſie eintrat, war ihr Geſicht lei⸗ chenblaß, ſie machte nur noch einige wan⸗ kende Schritte und brach dann tot zu ſeinen Füßen zuſammen. Sie hatte Gift genommen. Im gleichen Augenblick fanden De Serres Diener ihren Herrn tot auf; auch er hatte ſeinem Leben ein Ende gemacht. Die Ueberwindung der Ungelernlen Wenn vom ungelernten Arbeiter die Rede iſt, ſo beſteht im allgemeinen Uebereinſtimmung. daß es ſich hier um ein ſoziales Uebel han⸗ dele, deſſen Ausrottung dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Staat vorbehalten geblieben ſei. Wo alſo das Thema überhaupt diskutiert wird, be⸗ ſteht über die Notwendigkeit der Abſchaffung der Ungelernten kein Zweifel. Leider verbleibt es zumeiſt bei dieſer Feſtſtellung, ohne daß Ausmaß und Möglichkeit eines ſolchen Vor⸗ ſtoßes erwogen, die ſtatiſtiſchen Grundlagen erarbeitet und die bereits eingeleitete Ent⸗ wicklung ſorgſam beobachtet wird. Vielfach mangelt es auch an einem Ueberblick über die Geſamtheit der Beweggründe, die eine Ueberwindung der Ungelernten fordern. Sehr bald werden die geburtenarmen Jahr⸗ gänge in das heiratsfähige Alter einrücken und, da Kinder im allgemeinen jungen Ehen entſtammen, kaum eine Geburtenſteigerung in Ausſicht ſtellen. Den augenblicklichen Sor⸗ gen um die Unterbringung der Schulentlaſſe⸗ nen wird in Kürze die Sorge um einen aus⸗ reichenden Nachwuchs folgen. Die geſchmälerte Ausleſegrundlage verlangt aber eine entſpre⸗ chende Steigerung der Leiſtung. Zum gleichen Schluß führte eine Betrach⸗ tung der Struktur der deutſchen Erzeugungs⸗ wirtſchaft. Die Beſinnung auf unſere völkiſche Eigenart, die Aufgliederung der Maſſe zur Gemeinſchaft von Perſönlichkeiten, bedingt im Raum der Wirtſchaft eine Angleichung der Produktion an den verſönlichen Lebensſtil. Was nach Geſichtspunkten der Bevölke⸗ rungsentwicklung und der Wirtſchaftsſtruktur notwendig erſcheint, kann weltanſchaulich und politiſch nicht falſch ſein. Der Leiſtungsgrund— ſatz der Bewegung verlangt im Gegenteil, daß jedem die berufliche Ausleſegrundlage gegeben wird, jeder ſich zunächſt als Lernender einord⸗ net, damit die Geſamtheit der Werte und An⸗ lagen erſchöpft und dem Volke nutzbar gemach wird. Dem Recht auf Arbeit entſpricht im B reich der Jugend das Recht auf Ausbil⸗ dung. Betrachtet man endlich, als vierten Geſichts⸗ punkt, der zu der Ueberwindung der Unge⸗ lernten führt, die ſtaatspolitiſchen Gefahren, die der beziehungsloſen Arbeit innewohnen, dann muß illuſionslos folgendes geſagt wer⸗ den: Die Ungelernten ſtehen an einem Punkt in der Wirtſchaft. wo ihnen mit brutaler Offenheit zum Bewußtſein gebracht wird, daß ſie eben nicht um des Dienſtes, ſondern um des Verdienſtes in der Produktion ſtehen. Iſt aber der Dienſtgedanke zerſtört, ſo lockern ſich gleichzeitig alle übrigen Bindungen, die den arbeitenden Menſchen in einen Zuſammenhang mit Familie. Volk und Staat bringen. Hier greift die Arbeit, wenn auch Urgrund, Quelle und Motor der Wirtſchaft, weit über das Wirtſchaftliche hinaus, prägt die Perſönlich⸗ keit des Menſchen und beſtimmt maßgebend ſeine überperſönlichen Bindungen. Nicht von ungefähr zeigten die Un⸗ und Angelernten von jeher die ſtärkſten Zeichen der Entwurzelung und Entfremdung geger— über den ſittlichen, kulturellen und politiſchen B. dungen iber Zeit. Der erſte Vorſtoß zu ſachlichen Unterſuchur gen dieſer Art der vom Weſktanſchaulichen kommend, die allgemeinen wirtſchaftlichen und bevölkerungspolitiſchen Beweggründe weſentlich in Betracht zieht, die ſtatiſtiſchen Voraus⸗ ſetzungen erörtert. Einzelmaßnahmen an Bei⸗ ſpielen aufzeigt und gemeinſam mit dem groß⸗ zügigen Vorgehen zur Ueberwindung der Un⸗ gelernten, das von der Jugend im Reichsbe⸗ rufswettkampf unternommen wurde. in einen größeren Zuſammenhang ſtellt, wird nunmehr in der ſozialpolitiſchen Zeitſchrift der Hitler⸗ Jugend.„Das junge Deutſchland“, verſucht. Die Darſtellung ſchließt mit einer konſtrukti⸗ ven Schau. in der das Weſen des Lehrver⸗ hältniſſes erörtert, die Ueberführung des langfriſtigen Anlernverhältniſſes in ein Lehr⸗ verhältnis aufgezeigt und ebenſo die nähere Feſtlegung des Anlernverhältniſſes durch Prüfungsweſen und Kündigungsſchutz entwik⸗ kelt wird. Die Ueberwindung der Ungelernten liegt in der konſequenten Fernhaltung des jüng⸗ ſten Nachwuchſes von Arbeitsmöglichkei⸗ ten, die keiner Anleitung bedürfen. keine Entwicklung eröffnen und daher nich geeignet ſind, alle ſchöpferiſchen Anlagen un“ Fähigkeiten, die in der deutſchen Jugend liegen, der Gemeinſchaft des Volkes nutzbar zu machen. Bekanntmachungen der N. S. O. A. P. Kreis Heppenheim NSDAP., Gan Seſſen⸗Naſſan. Frankfurt üm Main, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus Freer 30 381. Poſtſcheckkonto: 53 003 chriftver kehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſen te Bogen Sprechſtunden: Vormfttags⸗ enstag, Mittwoch, Donnerstag und von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 u Sonſt nur in Eilfaͤllen nach vorherige Amneldung. t Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergltraßz Kaſſerſtraße 2, Fernſprecher 318d- Sprechſtunden des Krelslelters: 9 Mittwochs von 15—18 Uhr. reltaß Kreisfilniſtekenleiter. Der Großtonfilm„Der alte und der junge N 9 dem 5 2 2 wi-d im ret. pꝓpenheim an genden Terminen durchgeführt: Mörlenbach 23. Mai Waldmichelbach 24. Mai Hirschhorn 25. Mai ſowie vorausſichtlich m Schönmattenwag am Sonntag, ben 24. Mai, nachmittags. „Dieſer Film zeigt die Erziehung des jungen Kronprinzen Fried uc, Wilhelm J. Was ich vor rund 200 Jahren in Preußen abgespielt hat, iſt eine für alle Zeiten gültige Mahnung und heute eine ſtrenge Forderung: Die ſolda⸗ tiſche Ertüchtigung. Vorverkauf der Eintrittskarten findet je⸗ weils durch die Ortsgruppe ſtatt. — Bereitſchaft Wald⸗ Michelbach. Morgen Sonntag, den 24. Mai 1936, iſt ür alle politiſchen Leiter der Bereitſchaft“ Dienſt in Affolterbach. Antreten 6.50 Uhr an der Kirche. Punkt 7 Uhr Abmarſch nach dem Sportplatz. Eine Beurlaubung zu dieſem Dienſt iſt nur im Krank⸗ deitsfall zuläſſig. In dieſem Falle iſt ein ärztliches ÜUtteſt vorzulegen. NS. B., Kreis Heppenheim. Fußſchlagball der Knaben. Die Spiele beginnen ſofort nach den Pfingſt⸗ ferien. Um Härten zu vermeiden, bestimme ich, daß in den Mannſchaften der höheren Schulen nur Schüler ſpielberechtigt ſind, die noch volksſchulpflichtig wären. Ruppert, Kreiskeiter AS BO-D A. Reichsbetriebsgemeinſchaft 4,„Bau“. Im Rahmen der Großaktion für Unfall- verhütung der R. B. G. 4„Bau“, findet am Mittwoch, den 3. Juni, abends 8½ Uhr im Saalbau Kärchner in Heppenheim eine Kundgebuig mit Lichtbildervortrag ſtatt. Es liegt im Intereſſe eines jeden Angehörr⸗ gen des Bau-, Haupt- und Nebengewerbes an dieſem wichtigen Aufklärungsvortrage teilzu⸗ nehmen. ir erwarten ein vollzähliges Erscheinen der Betriebsfüh er ſowie der Gefolgſchafts⸗ mitglieder. ö Steffan, Kreiswalter. . 55 NSG.„Kraft durch Freude“ Kreis Bensheim- Heppenheim. Betr.: Weltkongreß für Tretzeit und Erholung (Samburg v. 22.—27. J. 36-) In der obigen Zeit findet in Hamburg em Weltkongreß für Freizeit unnd Erholung ster. Der Gau Heſſen-Naſſau führt aus die em Grunde einen Sonderzug nach Hamburg Der Teilnehmerpreis beträgt 27.50 RM. In ote⸗ em. Betrag iſt Quartier, Verpflegung, kin trittspreiſe für verſchi dene Veranſtaltungen enthalten. unſere fämtüchen gen nehme! entgegen. An Neniff 8 e 2 . — e— 8 3 r Zeltlagerteilnahme ber jchaenden Jugend 1936 An alle Betriebsführer und Handwerksmeiſter des Kreiſes Heppenheim! Die Hitlerjugend des Bannes Odenwald (249) wird auch in dieſem Jahre mit ihrem Zeltlager bei Michelſtadt i. Odw. erneut ſich um die Ausbildung und Erholung aller ſchaf⸗ fenden Jungens bemühen und dieſes Lager in den Vordergrund der geſamten Sommer- arbeit ſtellen. Es ſoll erreichen, die Jugend Adolf Hitlers noch feſter in kameradſchaftlichen For⸗ men zu erziehen und ſie körperlich und geiſtig zu ertüchtigen und ihr Gelegenheit zu geben, ſich zu ſtählen und zu erholen. Aus dieſen Notwendigkeiten ergibt ſich für uns, Sie zu bitten, Ihrerſeits dazu bei⸗ zutragen, unſere Erziehungsaufgaben zu un⸗ berſtützen und, indem Sie dies tun, damit zu 5 daß Sie gewillt ſind, den Nachwuchs der Bewegung und ſomit dieſe ſelbſt zu för⸗ dern. Sie können dies, wenn Sie ſich dazu be⸗ reiterklären, den bei Ihnen beſchäftigten Jun⸗ gens zwiſchen 14 und 18 Jahren, gleich ob Mitglied der HJ. oder nicht, den erforder⸗ lichen 8tägigen Urlaub für das Zeltlager zu gewähren, und dies möglichſt ohne Lohn⸗ ausfall. Die Jungens werden dann mit neuer Kraft und neuem Schaffensgeiſt an die Ar⸗ beit gehen. Wir möchten daher bitten, allen Urlaub nur in der Zeit des Zeltlagers des Bannes 249 zu geben, welches am 21. Juni er⸗ öffnet und vorausſichtlich am 23. Auguſt geſchloſſen wird. Außerdem damit gleichzeitig zu kontrollieren, daß von allem gegebenen Urlaub 8 Tage im Lager der HJ. verbracht werden und nicht auf ſonſtige Weiſe. Sie helfen uns dadurch, alle zu erfaſſen und erſparen ſich, über den geſetzlichen Ur⸗ laub hinaus, noch Sonderurlaub für Zelt⸗ lager geben zu müſſen. Eine gute Zuſammenarbeit und beider⸗ ſeitiges Einvernehmen wird ſomit dann die Gewähr dafür geben, daß in dieſem Jahr das Lager und ſeine Beſchickung reibungslos durchgeführt werden kann. Zur genauen Feſt⸗ legung, wann Sie Ihren Lehrling oder Ihre Lehrlinge in das Lager während der Lager- zeit ſchicken wollen, werden wir Ihnen durch Ihre Lehrlinge ſelbſt einen Fragebogen zu⸗ kommen laſſen, der Ihnen ermöglicht, die Ihnen zu ihrem Betrieb am beſten paſſende Zeit für Lagerurlaub einzutragen und zu der dann die Lehrlinge berufen werden. Wir wollen damit verhindern, daß Lehrlinge zu betrieblich ungünſtigen Zeiten einberufen wer⸗ den, und überlaſſen Ihnen deshalb die Feſt⸗ legung. Zu Ihrer weiteren Unterrichtung geben wir Ihnen nachſtehend die Richtlinien aus⸗ zugsweiſe bekannt, welche am 10. März 1936 in den„Amtlichen Mitteilungen des Treu⸗ händers der Arbeit für das Wirtſchaftsge⸗ biet Heſſen“ veröffentlicht worden ſind: 1. Für jugendliche Gefolhſchaftsmitgaeder und Lehrlinge ſoll folgender Urlaub gewährt werden: im 14. und 15. Lebensjahr 12 Arbeitstage im 16. und 17. Lebensjahr 10 Arbeitstage im 18. Lebensjahr 8 Arbeitstage Jugendlichen, die an einem Lager der HJ. oder des BDM. teilnehmen, ſoll für die⸗ ſen Zweck ein Urlaub von 12 Werktagen gewährt werden, auch wenn ihnen ſonſt ein geringerer Urlaub zuſteht. 2. Als Urlaubsentgelt iſt der übliche Lohn oder bei Akkordarbeit ein betrieblich feſtzuſetzen⸗ der Durchſchnittsſatz, der nach dem Ver⸗ dienſt für mindeſtens 6 Wochen vor Ur⸗ laubsbeginn zu berechnen iſt, für die ge⸗ ſamte Urlaubsdauer im Voraus zu bezah⸗ len. 3. Wird in einem Betrieb kurz gearbeitet, ſo errechnet ſich die Urlaubsvergüͤtung auf Grund des Wochendurchſchnittsverdienſtes der letzten 26 Tage des Urlaubsantritts vorausgehenden Wochen. 5 4. Urlaubsverzicht gegen Bezahlung wider- ſpricht dem Sinne nationalſozialiſtiſcher Sozialpolitik und iſt daher unzuläſſig. 5. Bezüglich des Zeitpunktes des Urlaubs empfiehlt es ſich, rechtzeitig Liſten aufzu⸗ legen, in welchen die Gefolgſchaftsmitglie⸗ der den genauen Zeitpunkt des Urlaubsan⸗ tritts eintragen können. Selbſtverſtändlich iſt dabei eine Uebereinſtimmung herbeizu⸗ führen zwiſchen den Erforderniſſen des Be⸗ triebes einerſeits und den berechtigten Wünſchen der Gefolgſchaftsmitglieder an⸗ dererſeits. Den Jugendlichen, die an einem Lager der HJ. oder des BDM. teilnehmen, ſollte unter Voraussetzung entſprechender betrieblicher Möglichkeiten der Urlaub mit Rückſicht auf die in den Sommermonaten eee een, Biernheimer Dorfgeſchichten Erzählt von Geofried 2.„ Der Gemeinberat muß ſich barum kümmern. Ju früherer Zeit wurde die Beförderung von Auswanderertransporten auf dem Su ionsweg vergeben und die„Vergebung demgemäß durch öffentlichen Anſchlag bekanntgemacht.“ Feſte Schiffahrtstaxen gab es nicht. Vertranh partner waren Gemeinde und General-Agentur. Niemand wußte, wo im Dorf das Wort Auswandern zuerſt gefallen war, plötzlich raunte es aus allen Ecken und Winkeln. Zu⸗ nächſt ſprach man darüber daheim in der Stube mit den eigenen Leuten, bei verſchloſ— ſenen Türen und Fenſtern und wußte doch genau, die gegenüber und nebenan und im ganzen Dorf tuſchelten genau das Gleiche. Wenig ſpäter ſteckte man in den Spinnſtuben die Köpfe zuſammen, und auf dem Kirchplatz unter den Kaſtanien ſprachen dann die jungen Burſchen ganz offen über das unheimliche Wort. Was Wunder alſo, wenn auch die Alten häufiger an den Ecken zuſammenſtanden und die Pfeifen aufgeregt in den Mundwinkeln ſchaukelten, wenn man ſo oft von weitem beobachten konnte, wie zwei Fuhrwerke, die ſich irgendwo auf einem Feldweg begegneten, nicht aneinander vorbei und weiter fuhren, ſondern die Fahrer erſt eine Weile— immer die Leitſeile ſtraff in der Hand— herüber und hinüber redeten und mit den Händen fuchtelten. Die Weiber liefen immer verſtörter und wie aufgeſcheuchte Hühner im Dorf herum, ſtanden alle zugleich das Gleiche ſchwatzend, in den Gaſſen, während die Mannsleute auf dem Felde waren, vergaßen ihre Suppe auf dem Herde, ließen das Vieh hungrig in den Ställen brüllen. Die Mädchen von Achtzehn und Zwan⸗ zig bekamen rotverweinte Augen, taten keine Arbeit mehr richtig und waren für nichts mehr zu gebrauchen. Und das war noch am eheſten verſtändlich, denn kein Burſche kümmerte ſich mehr um ſie; die hatten nur dieſes tolle Zeug und Gerede, das abends auf dem Kirchplatz ſpukte, in den Köpfen und taten ungeheuer ſtark und wichtig. Wenn das nur gut ging. Am Ende wollte noch jeder nach Amerika und ſie— die Mädchen— ſäßen alleine hier, müßten zuhauſe bleiben. Was hülfe Verſpruch und Handſchlag? Keiner würde mehr an ſie denken! Das gäbe ein ſchönes Warten! Und Sonntags nach dem Hochamt ging niemand mehr nach Hauſe. Da ſtanden alle vor der Kirche und warteten auf etwas, das da kommen ſollte; aber es kam nichts. Sie ſtanden ſo gedrängt und— Junge wie Alte — keiner ging weiter, daß die Letzten und Frömmſten kaum aus der Kirche heraus konn⸗ ten. Das ſummte und brummte und rumorte wie ein zuſammengepferchter Bienenſchwarm, zappelte und geſtikulierte wie ein Ameiſen⸗ haufen. Daheim ſchalten die Frauen und ver⸗ brutzelte das Mittageſſen. Am ſchlimmſten war es freilich abends — zumal Sonntags abends— in den Wirt⸗ ſchaften. Das war nur noch ein lärmendes, wirres, in nebeldichten Rauch gehülltes Durch- einander. Jeder redete und keiner wußte et⸗ was. Man verſtand ſein eigenes Wort nicht mehr. Vom Tiſch zur Einſchenke und wieder in die Ecke, von einer Tiſchrunde zur anderen, von Graubärten zu den Zwanzigjährigen ſtrich der Jäger⸗Fritz, der überall dort der erſte war, wo irgendeine vielleicht auch zweifelhafte Sache im Gange war, wo Schimpfende und Unzufriedene einen Wortführer brauchten. Er ſchürte hier ein wenig die Glut, warf drüben ein ziſchendes Wort in die Runde, das wie Gift um ſich fraß und Nachſchwätzer fand, oder mehrte am hinteren Tiſch Streit und Gegenrede. Je größer der Tumult, um ſo mehr freute ſich der Jäger⸗Fritz. Wer hörte da auf des jungen Peter ſtattfindenden Zeltlagern in dieſer Zeit ge⸗ währt werden. 6. Soweit in Betrieben bisher bereits den Gefolgſchaftsmitgliedeen durch Betriebsord⸗ nung oder Einzelvereinbarung ein längerer Urlaub gewährt wird, bleibt ſelbſtverſtänd⸗ lich die günſtigere ſeitherige Beſtimmung beſtehen. Es dürfte nunmehr in der Frage des diesjährigen Zeltlagers keine Unklarheit be⸗ ſtehen und wir hoffen, in beſtem Einver⸗ nehmen dieſe Arbeit durchführen zu können. Sollten wider Erwarten Schwierigkeiten da oder dort auftreten, oder beſondere Ab⸗ machungen für Einzelfälle notwendig ſein, ſo bitten wir Sie, ſich entweder direkt an die Bannführung der HJ. des Bannes 249 in Auerbach a. d. B. oder an die Kreiswaltung der DAF. zu wenden. * Hunger“ Denkt daran bei der VD A.⸗Haus⸗ und Straßenſammlung am 23. und 2 4. Mai! Ein erſchütterndes Beiſpiel der furcht⸗ baren Not, wie ſie in den ſudetendeutſchen Gebieten herrſcht, wird aus dem Böhmerwald berichtet. Ein Arbeitsloſer in Winterberg iſt ſeit mehreren Monaten ohne Arbeit und be⸗ zieht überhaupt keinerlei Unterſtützung. Der erſt Neununddreißigjährige hat für eine Frau und 5 Kinder zu ſorgen, von denen das älteſte 16 und. das jüngſte 7 Jahre alt iſt. Seit einiger Zeit iſt die Mutter nicht mehr im⸗ ſtande, ihren Kindern ein Frühſtück auf den Tiſch zu legen. Vor kurzem ließ die Lehrerin, in deren Klaſſe ſich die 7jährige Tochter des Arbeitsloſen befand, die Mutter holen. Ein trauriges Bild bot ſich ihr. Sie mußte ihr Kind aus der Schule heimtragen. Es war vor Hunger ohnmächtig geworden. Das iſt ein Fall für tauſend andere! Iſt nicht ein ſolches Kinderſchickſal eine furchtbare An⸗ klage und ein Aufruf zur Hilfsverbundenheit aller Deutſchen? Die ersten Vorbereſtungen zum BD ⸗Sporttag In allen Untergauen des Obergaues 13 Heſſen⸗Naſſau ſetzen bie erſten Vorbereitungen zur Durchführung des allgemeinen Sporttages des BDM., der in dieſem Jahre im Ober⸗ gau Heſſen⸗Naſſau ſteigen ſoll, ein. Der Auf⸗ takt zu den Sportveranſtaltungen der Unter⸗ aue bildet der Sporttag des Obergaues in Frankfurt a. M. am 15. Juni. Butſch Reden, der ihnen das Unſinnige ihres Vorhabens klar machen wollte, von Vater⸗ land und Heimatboden ſprach, von Volksgut und Volkskraft, die ſie preisgeben wollten dem fremden Lande zum Nutzen. Wen berührte es ſonderlich, wenn er ſo unverſtändig— wie die anderen es nannten— daherredete von gemeinſamen Aufgaben und gemeinſamen Opfern für ihre Heimat. Freilich, er ſprach immer wie von einer höheren Warte, die meiſten guckten verſtändnislos. Seine Worte drangen nicht in ihr Inneres, brachten es nicht fertig, ihr Denken zu bewegen, in Fluß zu bringen, ihr Denken, das von Haus aus zu ſchwerfällig und zu eng umgrenzt war von kleinen Eigenintereſſen und Egoismen. Er wußte auch, es war viel zu unbeholfen, was er ſagte. Es fehlten ihm oft die richtigen Worte und Sätze, er fühlte es ſo deutlich was er ſagen wollte und konnte es doch nicht zum Ausdruck bringen, in die paſſende und packende Form preſſen. „Was nützen uns Vaterland und Hei⸗ mat, wenn ſie uns verhungern laſſen?“, hatte ihm einmal der Jäger⸗Fritz dazwiſchen ge⸗ ſchrieen, und er hatte keine Antwort gewußt, ſtumm in das beiſtimmende Gröhlen hinein- ſehen müſſen. Dann war er heimlich nach Hauſe geſchlichen. Cs ging wie das immer ſo geht. Zuerſt war's nur ein leichtſinniges Spiel mit dem Feuer.— Das Feuer wächſt— ſengt dort etwas an— drüben glimmt's ſchon deutlicher— unter dem Boden ſchwelt's und glüht's— gieriger wird das rote und gelbe Flackern.— Das Spielzeug, erſt ein kleines Flämmchen, wird ſärker als die Spieler — und am Ende brennt das ganze Dorf lich⸗ terloh! So hatte denn der Jäger⸗Fritz die Stim⸗ mung allgemach ſo weit getrieben, daß jetzt gehandelt werden konnte, d. h. der Gemeinde- rat ſollte für die Sache gewonnen werden. Zunächſt mußte ja, wie andererorts, die Ge⸗ meinde bereit ſein, die Koſten für eine etwaige Auswanderung zu übernehmen, denn von denen, die an Auswanderung dachten, konnte keiner die Ueberfahrt ſelbſt bezahlen. Ueber⸗ dies waren die meiſten an den Fiskus oder die Gemeinde verſchuldet, und keiner hätte über⸗ haupt das Land verlaſſen dürfen. Es gab da Ueber eine Milliarde Verluft durch Verberb Der ja, Verluſt, der durch ſchlechte Aufbewahrung und das Verderben landwirt- ſchaftlicher Erzeugniſſe auf dem Hof und in der Stadt entſteht, wird über eine Milliarde RM. geſchätzt. Die Parole„Kampf dem Verderb“ muß daher, wie der Reichs⸗ bauernführer in ſeiner Eröffnungsrede auf der 3. Reichsnährſtands⸗Ausſtellung hervor⸗ gehoben hat, ſtärker in bäuerliche und haus⸗ frauliche Kreiſe getragen werden. Im„Haus der Marktordnung“ auf der 3. Reichsnähr⸗ ſtands⸗Ausſtellung wird in einer Sonderſchau die Notwendigkeit des Kampfes gegen den Verderb herausgeſtellt und der Schutz der Waren durch vorſchriftsmäßige Verpackung und Kühlung erläutert. Alle möglichen leicht⸗ verderblichen landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe — wie Salat, Aepfel, Rhabarber, Tomaten, Spargel u. a. werden in beſter Beſchaffen⸗ heit gezeigt. Den Beſuchern der Ausſtellung wird dadurch vor Augen geführt, wie durch ſachgemäße Verpackung, Aufbewahrung und Kühlung dieſer Kampf gegen den Verderb er⸗ folgreich geführt werden kann. Es liegt nun an den Hausfrauen in Stadt und Land, dazu beizutragen, daß die Nahrungsfreiheit nicht nur durch Mehrerzeugung errungen wird, ſon⸗ dern auch durch beſſere Verwertung des Vor⸗ handenen und durch Verhütung von Verderb. * Neues zur FJamilienforſchung Einen beachtenswerten Vorſchlag machte, wie der„Mitteldeutſche Kulturwart“ meldet, Stadtarchivar Prof. Dr. Reinecke in Lüne⸗ burg, um der Familienforſchung einen neuen Weg zu erſchließen. Auf ſeine Veranlaſſung hin ſchrieben Lüneburger Mitbürger, die das 60. Lebensjahr überſchritten hatten, ihre Lebenserinnerungen nieder und übergaben ſie verſiegelt dem Stadtarchiv zu einer ſpäteren vertraulichen Verwendung. Eine ganze Reihe von ſolchen Handſchriften iſt eingelaufen und wird im Archiv aufbewahrt; z. T. dürfen ſie erſt nach 50 oder 60 Jahren geöffnet wer⸗ den. Es iſt klar, daß auf dieſe Weiſe viel perſönliche Erinnerungen und kleine Züge der Nachwelt aufbewahrt werden, die nicht nur für den Familienforſcher von Intereſſe ſind, ſon⸗ dern auch ihre ortsgeſchichtliche Bedeutung haben und dadurch zu einer noch größeren Menge ſprechen, als ſie für rein familiäre Fragen in Betracht kommen. Unter allen Um⸗ ſtänden wird die Nachwelt in ſolchen Doku⸗ menten wertvolle Unterlagen haben, um un⸗ ſere Gegenwart zu beurteilen. Das Beiſpiel, das Lüneburg damit gegeben hat, iſt ſicher nachahmenswert auch für viele andere Orte. ſo vieles, was eben nur mit Hilfe des Ge⸗ meinderats ins Reine zu bringen war. An einem Samstag hatte ſich im Dorf herumgeſprochen, daß des Abends eine Zu⸗ ſammenkunft aller Intereſſierten ſtattfände, um„zu einer letztlichen Klärung der Be⸗ ſchwerniſſe“ zu kommen. Der Jäger⸗Fritz, der glücklich zu ſeinem Wortführerpoſten gekom⸗ men war, bewies„letztlich“, was alle ſchon vorher gewußt hatten, wie nur mit Hilfe des Gemeinderats die Auswanderung verwirklicht werden könnte. Man wußte auch bereits, daß der Gemeinderat dem Projekt nicht ablehnend gegenüberſtand, man hatte doch ſeine Ohren und hatte hier und dort bei den Gemeinde- vätern herumgehorcht. Zudem war es Zeit, wenn aus dem Gan⸗ zen etwas rechtes werden ſollte, den Jäger⸗Fritz allmählich beiſeite zu ſchieben. Wozu alſo noch das viele Gerede, man ſolle ein gemeinſames Geſuch an den Gemeinderat ſchreiben und Bürgermeiſter Minnig würde die Sache dann in die Hand nehmen und ge⸗ wiß zu gutem Ende führen. So ſang⸗ und klanglos trat nun freilich der bisherige Wortführer nicht vom Plan. Er hatte ſich für einen guten Abgang noch einen gewichtigen Trumpf aufgeſpart: Einige Bedenkliche waren noch zu gewinnen.— Weiß Gott, wie er zu dem Proſpekt der Schiffahrtsgeſellſchaft gekommen war. Und nun las er die ſchönſten Sätze vor, die eine General-Agentur nur ſchreiben kann. Dem⸗ nach mußte die Ueberfahrt geradezu ein Ver⸗ gnügen ſein. Die Werbeſchrift endete: „.... Es iſt unſere Aufgabe und der uns gewiſſenhaft leitende Grundſatz, die Auswanderer vor unnötigen Geldaus⸗ gaben, wie vor allen Wirtshausprellereien zu wahren und zudem eine geſticherte, be⸗ queme und loyale Beförderung und Be⸗ handlung garantiert zu wiſſen bitten Sie die Verſicherung unſerer Hoch- achtung zu gend, ngen.....“ — Keiner mehr ſtand zurück, das Geſuch wurde von allen unterſchrieben: Der Ge— meinderat mußte ſich darum küm⸗ mern! FEE H ĩðV2 d ͤ r a 10 c ——. 3—— 3 2* rr —— S — rr. 1 —— eee a — 8 — Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 ND A P., Ortsgruppe Viernheim Zu dem RL B.⸗Abend, Sonntagabend im „Freiſchütz“ wollen ſich die Parteigenoſſen und Mitglieder der Gliederungen nebſt An⸗ gehörigen zahlreich beteiligen. * Aus marſch der Pol. Leiter Am Sonntag, 24. Mai, morgens 9 Uhr, ſammeln ſich alle Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter, Hauptſtellen⸗ und Stellenleiter mit Fahrrad— in Uniform— am Wald⸗ eingang Sandhöferweg. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Franzke, Ortsgruppenleiter. — NS⸗Frauenſchaft Alle Frauen, welche in den Kurſen des RB. geſchult ſind, wollen ſich die Uebung am Rathaus morgen Sonntag mittag um halb 3 Uhr anſehen. Außerdem findet abends halb 9 Uhr im „Freiſchütz“ eine Jahresfeier des RB. ſtatt, zu der die Frauen zahlreich erſcheinen wollen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Mai 1936 Dentſpruch. Man kann den Glauben an die eheliche Treue erſt dann verlieren, wenn man ſelbſt untreu wird. Erika Thomy. der Keichsmütterbienſ im Deuljchen Frauenwerk Der Reichsmütterdienſt im Deutſchen Frauenwerk iſt in den zwei Jahren ſeines Be⸗ ſtehens ſehr bekannt und beliebt geworden bei allen Frauen und Müttern. Es iſt den Frauen angeboren und liegt in ihrer Natur, mütterlich zu ſein, das Ich immer zurückzu⸗ ſtellen hinter das Wohl ihrer Familie. Daß ae jedes Opfer zu bringen bereit iſt, zeigen uns unzählige Beiſpiele aus den Kurſen des Reichsmütterdienſtes. Sie werden längſt nicht mehr als eine Laſt, ſondern als eine Freude und ein Segen empfunden. Welche Mutter wäre nicht bereit, wenn ſie einmal er⸗ kannt hat, welchen Nutzen ihre Familie davon hat, ihre Kenntniſſe und Fähigkeiten zu ver⸗ vollkommnen. Dem Reichsmütterdienſt iſt eine unend⸗ lich große und ſchöne Aufgabe geſtellt: Schu⸗ lung aller Frauen und Mütter ohne Alters⸗ unterſchied in den Fragen, die täglich an ſie herantreten. Die Pflege und Ernährung des Kleinkindes in geſunden und kranken Tagen, die ein Kurs behandelt, iſt ein Thema, das oßen Einfluß hat auf die Geſundung un⸗ eres Volkes. Noch immer iſt die Säuglings⸗ terblichkeit, beſonders auf dem Lande, ſehr 8 Behandlung von Erziehungsfragen und nleitung zum Baſteln erſparen der Mutter manchen ſchweren Kummer. Geſundheits⸗ und häusliche Krankenpflege laſſen oft viel zu wünſchen übrig. Haushaltführen und Nähen, praktiſche Heimgeſtaltung und Hauskultur, das alles ſind verſchiedene Kurſe. Oft zeigt ſich ihre Notwendigkeit erſt im Verlauf des Kur⸗ ſus, wenn alle Frauen mitarbeiten, und ſo mancher Fehler ans Tageslicht kommt. 55 Wanderlehrerinnen des Reichsmütter⸗ dienſtes durchziehen ſtändig den Gau Heſſen⸗ Naſſau. Sie tragen durch ihre Kurſe national⸗ ſozialiſtiſches Gedankengut bis in das kleinſte Dorf. In zwei großen Mütterſchulen in Frankfurt a. M. und Mainz laufen immer⸗ während Kurſe. Zu Gunſten des Reichsmütterdienſtes wird Samstag und Sonntag eine Sammlung durchgeführt. Frauen der NS.⸗Frauenſchaft, der dem Deutſchen Frauenwerk angeſcheſ⸗ enen Verbände, SA. und SS., alle haben ich in den Dienſt der Sache geſtellt. Mütter⸗ dienſt iſt Dienſt am Volk. Darum gebt in die Wammlpachſen! Kinderlandverſchickung. In dieſen Tagen ſind in Viernheim 11 erholungsbe⸗ dürftige Kinder aus Schleswig⸗Holſtein im Zuge der von der NS. durchgeführten Kin⸗ derlandverſchickung eingetroffen. Die Pflege⸗ ſtellengeber hatten ſich in Gemeinſchaft mit Vertretern der hieſigen Ortsgruppe der NSV. am Bahnhof zum Empfang der Kinder ein⸗ gefunden. Wir wünſchen den Kindern recht gute Erholung. Dem Frühjahrskonzert der Sän⸗ gereinheit wird allgemeines Intereſſe ent⸗ gegengebracht. So werden neben den hieſigen Brudervereinen auch befreundete auswärtige Vereine das Konzert beſuchen und bei dem anſchließend ſtattfindenden gemütlichen Bei⸗ ſammenſein mit einigen Liedervorträgen auf⸗ warten. Sie werden damit bekunden, daß deutſche Sänger ſich gegenſeitig in brüder⸗ licher Eintracht unterſtützen, wenn es gilt, die Pflege der edlen deutſchen Sangeskunſt zu fördern und ein Kulturgut zu erhalten, auf das jeder Deutſche ſtolz ſein muß. Unterſtütze auch du, Volksgenoſſe, der du in keinem Ge⸗ ſangverein biſt, die Geſangvereine in ihrer Arbeit um das deutſche Lied, indem du deren Veranſtaltungen beſuchſt! Das Konzert der Sänger⸗Einheit bietet dir einige recht genuß⸗ reiche, wirkungsvolle Stunden. Der geringe Eintrittspreis von 60 Rpf. wird dich nicht gereuen. Drum ſei die Loſung am Sonntag nachmittag: Auf in das Konzert in den„Freiſchütz!“ * Jahresfeier bes Aeichsluftjchutzbundes Gemeindegruppe Viernheim Morgen Sonntag, 24. Mai, findet hier anläßlich der Jahresfeier des RLB. eine Luftſchutzübung am Rathaus ſtatt. Die Uebung beginnt 14.30 Uhr. Die Alarmſirene wird den Beginn und eine halbe Stunde ſpäter den Abſchluß der Uebung anzeigen. Um 20 Uhr beginnt in den Freiſchützſälen die Jahresfeier mit anſchließendem Kame⸗ radſchaftsabend. Die ganze Bevölkerung iſt zu den Veranſtaltungen herzlichſt eingeladen. * Theo Herrmann, der berühmte Te⸗ nor des Frankfurter Opernhauſes, der durch ſeine Rundfunkdarbietungen beſtens bekannt iſt, ſingt morgen Sonntag im Konzert der Sänger⸗Einheit im„Freiſchütz“, worauf auch an dieſer Stelle nochmals hingewieſen wird. Wareneingangsbuch ſoll nur ſteuerlichen Zwecken dienen. In der letzten Zeit iſt es häufig vorgekommen, daß eine Einſichtnahme in das Wareneingangsbuch vonſeiten anderer als der Steuerbehörden vor⸗ genommen worden iſt, z. B. für Zwecke der Lebensmittelkontrolle. In dieſem Zuſammen⸗ hange ſei auf eine Ausführung hingewieſen, die Staatsſekretär Reinhardt in dem Buch „Betriebsprüfung und Wareneingangsbuch“, Zweite Auflage 1936, auf Seiten 77 und 78 macht. Dort wird nämlich ausdrücklich feſtgeſtellt, daß das Wareneingangsbuch aus⸗ ſchließlich ſteuerlichen Zwecken dient. Sollte das Wareneingangsbuch für andere(nicht ſteuerliche) Zwecke nutzbar gemacht werden, ſo würde dazu eine beſondere Anordnung lein beſonderer Rechtsſatz) erforderlich ſein. Eine derartige beſondere Anordnung iſt bis jetzt nicht ergangen. Infolgedeſſen iſt es nicht zu⸗ läſſig, daß die Einſichtnahme in das Waren⸗ eingangsbuch durch andere als Steuerbehör⸗ den zu anderen Feſtſtellungen erfolgt. Ae Aerzilicher Sonntagsbienſt Da bei der Viernheimer Bevölkerung ver⸗ ſchiedentlich eine irrtümliche Auffaſſung des ärztlichen Sonntagsdienſtes feſtgeſtellt wurde, ſei hier kurz folgendes dazu bemerkt: 1. Der ärztliche Sonntagsdienſt erſtreckt ſich von Samstag nachmittag bis Sonntag nacht. 5 2. Während dieſer Zeit ſollten die Aerzte nur in dringenden Notfällen in An⸗ ſpruch genommen werden, da auch ſie eine Zeit für Erholung, Weiterbildung und anderwei⸗ tigen Betätigung, z. B. Dienſt in den Glie⸗ derungen der Partei, brauchen. 3. Auch während der Zeit des ärztlichen Sonntagsdienſtes ſoll immer der Hausarzt zunächſt auf⸗ geſucht werden. Nur wenn dieſer nicht zu Hauſe iſt, wendet man ſich an den Arzt des Sonntagsdienſtes, deſſen Name jeweils in der„Viernheimer Volkszeitung“ am Sams⸗ tag veröffentlicht wird, und den man außer⸗ dem im Hauſe des Hausarztes erfahren kann. 4. Dieſem Arzt vom Sonntagsdienſt teilt man mit, daß man ihn in Vertretung des Hausarztes wünſcht, er handelt dann ohne Anſprüche auf Bezahlung(Arztſchein oder Honorar) in Vertretung, die Behandlung wird dann Montag von dem Hausarzt weiterge⸗ führt, der von dem Vertreter über den je⸗ weiligen Krankheitsfall unterrichtet wird. Den ärztlichen Sonntags dienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech ſtunde. Ein kleines Geſchichichen von einer Torte Signore Pietro hat von jeher eine be⸗ ſondere Zuneigung zum Nachbar Iſaakro Zallesku gezeigt. Feine Stunde iſt ihm I. genug, um dem Iſaakro ſeine beſondere Gunſt zu erweiſen und ſo beeilt er ſich denn auch eines Morgens früh, zuerſt gut Ausſchau hal- tend nach oben und unten, ob er nicht ent⸗ deckt wird. Flugs geht's zurück und geſchwinde kommt ſich kleines Mädchen gelaufen, hat ſich Torte auf den Händen und hinüber zu Iſaakro, denn ſie wollen die Erſten zu ſeinem Geburtstag ſein. Hat ſich Iſaakro, vieles guter„Kinderfreund“, ſerr gefreut— iſt ſich doch auch für abends noch was übrig gebliewe— s war ä große Freid— und Signore Pietro freite ſich, daß ihn kaaner geſehe hat— im Mai 1936! * Tödlicher Unfall auf ber Aeichsautobahn Am Donnerstag abend fuhr gegen 21 Uhr bei Kilometer 36,6 der Reichsautobahn⸗ ſtrecke Frankfurt— Mannheim(das iſt zwi⸗ ſchen Darmſtadt und Viernheim) ein Motor⸗ radfahrer aus Göcklingen bei Landau mit ſeiner Frau auf dem Soziusſitz auf einen wegen Achſenbruchs auf der Strecke liegenden Laſtkraftwagenzug. Der Laſtzug ſtand ganz rechts auf der Strecke und war vorſchrifts⸗ mäßig mit roten Laternen geſichert. Er hatte ſogar drei rote Laternen, eine unter dem Wa⸗ gen, eine hinten links und eine in der Mitte, außerdem eine rote Fahne. Die Frau wurde vom Soziusſitz auf die Straße geſchleudert und war ſofort tot. Der Motorradfahrer ſelbſt trug nur Armverletzungen davon. * Haus- und Straßenjſammlung des Aeichsluftjchutzbundes Heute Samstag, 23. Mai 1936, und morgen Sonntag, 24. Mai 1936, wird zum erſten Male ſeit ſeinem Beſtehen auch der Reichsluftſchutzbund mit Genehmigung des Reichsminiſters des Innern im ganzen Reichs⸗ gebiet eine Ju 2 und Straßenſammlung ver⸗ anſtalten. Zur Durchführung ſeiner bedeut⸗ ſamen Aufgaben bedarf der Bund der tat⸗ kräftigen Unterſtützung des ganzen deutſchen Volkes. Darum, deutſche Volksgenoſſen, ſpen⸗ det heute und morgen! Ihr tut es um der Familie und der Volksgemeinſchaft willen! * Straßenverkehr bei den Feld⸗ wegeinmündungen. Nach dem Para⸗ graph 6 der Wegepolizeiordnung vom 20. Auguſt 1935 ſind alle Fahrzeuge vom Schmutz 1 reinigen, bevor ſie von Aeckern oder un⸗ efeſtigten Wegen auf befeſtigte öffentliche Wege gebracht werden. Da die Vorſchrift viel⸗ fach nicht eingehalten wird, ordnete das Mini⸗ ſterium des Innern in einem Erlaß vom 7. ds. Mts. an, daß gegen Fuhrwerksbeſitzer und ⸗lenker, die beim Herausfahren aus den Feldwegen die Straße infolge Nichtreinigun verſchmutzen, auf Grund des Paragraphen der Wegepolizeiordnung ſtrafend einzuſchrei⸗ ten iſt. Durch das Herausſchleppen von Schmutz aus den Feld⸗ und Waldwegen in die Straßenfahrbahn wird insbeſondere bei naſ⸗ ſem Wetter auf den geteerten Straßen eine erhebliche Gefahrenquelle geſchaffen. Außer⸗ dem wird die Haltbarkeit der Straßendecke weſentlich herabgeſetzt. Den Aufſichtsorganen wurde entſprechende Weiſung gegeben. *. Der erſte moderne Tabaktrocken⸗ ſchuppen an der bab. Bergſtraße Für den ausgedehnten Qualitätstabak⸗ bau an der badiſchen Bergſtraße, der beſon⸗ ders in der Hemsbacher Gemarkung ſehr ge⸗ pflegt wird, bedeutet es einen großen Fort⸗ Schütz unſer Volis tum Sammlung für völziſche Jchutzarbeit 23. 2. Mai een, Wir weiſen unſere geſchätzten Be- zieher höflichſt darauf hin, daß unſere zeitungsträger morgen mit der kin- ziehung des Bezugsgeldes für den lonat Mai beginnen. Wir bitten, unſeren Trägern durch pünktliche kin⸗ löſung der Jeitungsquittung die Hrbeit zu erleichtern. Verlag und beſchäſtsſtelle der„VLiernheimer Volkszeitung“ Nc ſchritt, daß der Ortsbauernführer und Stütz⸗ punktleiter von Hemsbach, Heinrich Eberle, auf ſeinem Anweſen einen nach den modernſten Geſichtspunkten geſchaffenen Tabaklufttrok⸗ kenſchuppen von mehreren Stockwerk Höhe errichtet hat, der bereits nahezu vollendet iſt. Es iſt zu begrüßen, daß der Ortsbauern⸗ führer auf dieſem Gebiet bahnbrechend vor⸗ geht, da in Hemsbach bisher derartige Auf⸗ hängemöglichkeiten nicht beſtanden haben. * Vorbereitungen zum 2. Plan⸗ kendurchbruch in Mannheim. Die erſten Vorbereitungen zur Verbreiterung der Plankenenge E 5 und E 6 ſind vor einigen Wochen getroffen worden, als man nach dem Auszug der Mieter die verſchiedenen Ar⸗ maturen an und in den Häuſern entfernte, ſowie die Kabel aus dem Gehweg ausgrub und die Hausanſchlüſſe abmontierte. Am Diens⸗ tag hat man nun mit den eigentlichen Vor⸗ arbeiten begonnen: man erſtellte den erſten Bauzaun, der vor dem Hauſe E 5, 13 errichtet wurde. Zunächſt werden jetzt noch die Bau⸗ zäune und die zum Abbruch benötigten Gerüſte erſtellt und dann geht es nach Pfingſten an die eigentliche Niederlegung der Häuſer. Die Zigarette im Wald. Das Ber⸗ liner Schnellſchöffengericht verurteilte einen 24jährigen Angeklagten zu acht Monaten Ge⸗ fängnis, weil er in der Wuhlheide im Oſten Berlins durch das Fortwerfen eines Streich⸗ holzes nach dem Anzünden einer Zigarette einen Waldbrand verurſacht hatte. Nür durch ſchnelles Eingreifen der Feuerwehr hatte ein großer Schaden verhütet werden können. Was leſen die Mitglieder der Partei 1 und Formationen zuerſt: die amtlichen Mitteilungen. Diernhe! er Tonfilmſchau! Das entzückende Ufa-Großfilm⸗ werk „Die leichte Kavallerie“ Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Mit Marika Rökk, Fritz Kampers, Hans A. Schletow, Lotte Loring, Oskar Sima und Cilly Feindt Außer den bereits erwähnten Darſtellern wirken mit: 2000 Komparſen, 150 Tänzerin⸗ nen und Schwimmerinnen und ein großes Tierreich, beſtehend aus: Pferden, Elefanten, Löwen und Tigern. Das Publikum ſoll er⸗ fahren, daß es in dieſem Film allerhand zu ſehen und zu hören bekommt, daß im Rahmen des Zirkusprogramms von der artiſtiſchen Einzelleiſtung bis zur Maſſenpantomime eine unerhörte, kaum noch zu überbietende Schau geboten wird mit Eindrücken, die an Farbig⸗ keit nichts zu wünſchen übrig laſſen. Im Rahmen einer ſchickſalsbewegten, von Artiſtenglück und mot kündenden Hand⸗ lung erblüht eine unerhörte Schau aller zir⸗ zenſiſchen Künſte: von der Clownerie bis zur „Hohen Schule“, von der klaſſiſchen Reit⸗ kunſt bis zum Dreſſurakt wilder Tiere, vom Triumph des Menſchen über die Beſtie bis zu Maſſenreiterſpielen und von dieſer„Leich⸗ ten Kavallerie“ bis zur phantaſtiſchen Tanz⸗ und Waſſerpantomime— eine Schau, die in Umfang und Aufmachung wohl das Letzt⸗ mögliche auf dieſem Gebiet darſtellt.— Zum Zirkus gehört natürlich auch Muſik! Franz v. Suppee ſtand Pate. Seiner Ope⸗ rette„Leichte Kavallerie“ hat dieſer Film nicht nur den Namen entliehen, ſondern auch die Ouvertüre, die in ihrer ganzen melodiöſen Farbigkeit und rhytmiſchen Friſche erklingt. Alles in allem: ein Filmwerk, das man ge⸗ ſehen haben muß! Ein außergewöhnlich ſchönes Filmwerk! Beilagen⸗Hinweis. Der heutigen Ausgabe liegt eine illustr. Beilage betr. Kathreiners Malzkaffee bei, die wir der Beachtung unſerer geſchätzten Hausfrauen empfehlen. N Die NS.⸗Preſſe gehört in jede Familie— auch der ärmſte Volksgenoſſe muß ſie leſenl 0 FS S 3 022 2 . Viernheimer Sportnachrichten Um ben ASZ⸗Pokal Amicitia Viernheim Mundenheim Der alte ehemalige Rivale Mundenheim wird morgen auf dem Waldſportplatz antreten. Es geht um Punkte, zumal der Gewinn des AS3.⸗Pokals alle Mannſchaften aneifert, ihr Beſtes zu geben. Die Viernheimer Mann⸗ ſchaft wird wieder aus nur jungen Spielern antreten. Sie ſollen auf heimiſchem Ge⸗ lände beweiſen, was ſie können. Auf jeden Fall wird trotzdem wieder ein ſchönes Spiel zu ſehen ſein, da jeder Spieler ſich voll ein⸗ ſetzen wird. Es wird alſo wieder ein recht spannendes Spiel zu erwarten ſein. Das Vorſpiel beſtreitet die 1. Handballmannſchaft. Die Jungliga ſpielt in Plankſtadt und die B⸗Jugend in Waldhof. SC. Käfertal— Amicitia Viernheim 10 Die vollſtändig verjüngte 1. Mannſchaft der Amicitia ſpielte am Himmelfahrtstag zum erſten Mal und zwar gegen den Tabellen⸗ zweiten der Bezirksklaſſe, SC. Käfertal. Das Spiel nahm einen recht anſprechenden Ver⸗ lauf und die aufgeſtellten Viernheimer Spie⸗ ler taten ihr Beſtes. Sie zeigten teilweiſe recht gute Kombinationen. Das gegenſeitige Verſtändnis muß allerdings noch beſſer wer⸗ den, was ſich in den nächſten Spielen gewiß auch finden wird. Auf jeden Fall war der Anfang vielverſprechend, was das 1:0 gegen gaser, das in ſeiner beſten Beſetzung an⸗ maligen 1. Mannſchaft war nicht ein Spieler getreten war, auch beweiſt. Von der ehe⸗ im Feld. Deswegen ſoll jedoch jetzt nicht ge⸗ ſagt ſein, daß auf 5 Spieler verzichtet werden ſoll, nein, gewiß nicht. In der Zeit bis zur Spielſperre, ſollen jedoch vornehm⸗ lich die jungen Spieler Verwendung finden, damit ſie ſich einſpielen, um bei Beginn der Runde zur Verfügung zu ſtehen. 0* „Jortunga“ Sebbesheim unterliegt gegen Turnverein Viernheim 4:2 Am Himmelfahrtstag gaſtierte der Bezirksklaſſenvertreter„Fortuna“ Hed⸗ desheim im Stadion an der Lorſcherſtraße. Die Gäſte, betraten in ihrer ſtärkſten Auf⸗ ſtellung-das Spielfeld und die Zuſchauer be⸗ kamen ein Spiel zu ſehen, an dem man ſeine Freude haben konnte. Vom Anſpiel weg ent⸗ wickelte ſich ſofort ein ſehr ſcharfes Tempo auf beiden Seiten. Fortuna hatte eine kleine Ueberlegenheit an den Tag gelegt, ohne aber zu einem Erfolg zu kommen. Trotzdem blie⸗ ben die Turner, hauptſächlich durch ſchnelles Flügelſpiel, ſtets gefährlich. Ein Durchbruch des linken Flügels brachte die Turner ganz überraſchend zur 1:0⸗Führung. Von jetzt ab ſpielten die Turner ruhiger und zeitweiſe ſogar überlegen. Kurz vor Halbzeit ſtellten die Turner das Reſultat auf 3:0, denn innerhalb 4 Minuten erzielten die Turner zwei ſchöne Tore. In der 12. Minute nach dem Wechſel ſtand die Partie ſogar 4:0. 6 Minuten vor Schluß kam Heddesheim zu ſeinem erſten Ge⸗ gentreffer und 2 Minuten ſpäter ſogar zum 2. Tor. Beide Tore hätten vermieden werden können, aber ein Mißverſtändnis der Hinter- mannſchaft war das Verhängnis. Die Heddesheimer kämpften im ganzen Spiel mit ihrem ganzen Können, konnten aber gegen die Einheimiſchen nicht viel aus⸗ richten. Die Turner haben ein Spiel gezeigt, wie man ſie ſchon lange nicht mehr geſehen hat. Für den Mittelſtürmer Stumpf war der junge Jakob eingeſetzt, der ſeine Probe durch ſein flüſſiges Spiel gut benden hat. Auch die übrigen Spieler waren voll auf der Höhe, beſonders der alte, erfahrene Spieler Schmitt in der Verteidigung, der den Heddes⸗ heimer Sturm, ganz beſonders den bekannten „Zappe“, der durch ſeinen wuchtigen Schuß immer noch ſehr gefährlich iſt, wunderbar ab⸗ ſtoppte und ſeinen Sturm durch kene weiten Abſchläge ins Gefecht ſchickte.— Am Pfingſt⸗ ſonntag beteiligt ſich die 1. Fußballelf des Turnvereins an den Jubiläumsſpielen des JV „Fortuna“ Heddesheim. * Handball des Turnvereins Handball⸗Werbeſpiel in Fürth: TV. Pfeddersheim— TV. Viernheim 116 Zu obigem Spiel trat Viernheim in folgender Aufſtellung an: Effler; Schmitt, Kempf; Beckenbach Gg., Herbert, Martin; Werle, Sander, Becken⸗ bach Ad., Alter, Kühlwein. Wir ſehen alſo, daß Viernheim mit drei Mann Erſatz ſpielen mußte, während Pfed⸗ dersheim mit nur einer Ausnahme komplett erſchienen war. Pfeddersheim hat Anſpiel, trägt den Ball gut vor, kommt an den Schußkreis und— ſchon wars geſchehen! 1:0 für Pfeddersheim in der erſten Minute! Und faſt ähnlich macht es Viernheim, denn gleich darauf ſteht die Partie 1:1. Jetzt ausgeglichenes Feldſpiel, wo unſere Turner ein kleines Plus für ſich in Anſpruch nehmen können, was ihnen auch ſchon bald eine 2:1⸗Führung bringt. Und wiederum antwortet Pfeddersheim ſchon zwei Minuten ſpäter mit dem Ausgleichstor. Der Gegner findet ſich jetzt überraſchend gut zu⸗ ſammen und ehe ſich Viernheim verſieht, ſteht das Reſultat 5:2. Jetzt erſt konnte ein Tor aufgeholt werden, doch Pfeddersheim ſtellt den alten Torabſtand wieder her und bis zum Wechſel ſteht die Partie 7:3. Zwiſchen⸗ durch hatte Viernheim mehrmals Gelegen⸗ heit, das Reſultat für ſich beſſer zu geſtal⸗ ten, doch wie ſchon ſo 1 machte ſich 25 1 wieder das alte Uebel bemerkbar: opfloswerden an der Strafraumgrenze! Je⸗ der fühlt ſich in ungünſtiger Wurfſtellung, und ſo wird herumgetändelt, herüber und Aran a bis der Ball endlich ver⸗ oren iſt. Und das gleiche Bild bot ſich auch in der zweiten Hälfte. Erſt gegen Schluß konnten noch drei Tore erzielt werden, wo⸗ egen Pfeddersheim noch viermal erfolgreich fein konnte. Im Großen und Ganzen kann man ſagen, daß das Spiel ſeinen Zweck er⸗ üllt hat. Der Kampf war temperamentvoll, air, die Angriffe wurden ideenreich vorge⸗ tragen, ſodaß die ſehr zahlreich erſchienenen Zuſchauer reſtlos befriedigt waren. Aus Stadt und Land Schrecklicher Verkehrsunfall in Alannheim Straßenbahnunglück am Parkring Geſtern nachmittag gegen 15 Uhr ereig⸗ nete ſich ein folgenſchweres Verkehrsunglück in der Nähe der Wirtſchaft„Rheinluſt“, kurz vor der Kurve der Rheinbrückenauffahrt. Aus bisher noch ungeklärter Urſache ſprang ein von Ludwigshafen kommender Straßenbahn⸗ wagen mit Anhänger aus den Schienen, ſtürzte mit ungeheurer Wucht um und kam, einen hohen Eiſenmaſt mitreißend, quer zur Fahrtrichtung gegenüber der Wirtſchaft „Rheinſchanze“ zu liegen. Zu dem Unfall, der begreiflicherweiſe die Gemüter der ganzen Bevölkerung in Be⸗ ſtürzung und Aufregung verſetzte, werden fol⸗ gende Einzelheiten gemeldet: Auf der Rhein⸗ brückenrampe ſprang zunächſt der ine aus den Schienen und fuhr in der Kurve neben dem Gleiſe, um dann auf die linke Straßen⸗ ſeite zu rollen, den Motorwagen mit ſich reißend. Hierbei wurden ein Maſt der elek⸗ triſchen Oberleitung und ein Gaskandelaber umgeſtoßen. Eine auf dem linken Gehweg befindliche Frau wurde von dem ſtürzenden Anhängewagen erfaßt und zu Tode ge⸗ drückt.— Angehörige der Partei und der Wehrmacht, die im Augenblick des Unglücks die Stelle paſſierten, ſorgten zuſammen mit der Berufsfeuerwehr für die ſofortige Ueber⸗ führung der zahlreichen Verletzten in drei Kranken häuſer. Eine der ſchwerverletz⸗ ten Perſonen, eine Frau, iſt bei der Einlie⸗ ferung geſtorben, ſodaß alſo bisher zwei Todesopfer verzeichnet werden müſſen. In die Krankenhäuſer wurden insgeſamt 28 Verletzte übergeführt. Sieben von ihnen konnten alsbald wieder entlaſſen werden, da ſie nur geringfügige Schnittwunden erlitten hatten. Die Mehrzahl der ſchwerer verletzten Fahrgäſte dürfte im Anhängewagen gefahren ſein, der— wie feſtgeſtellt iſt— am ſtärkſten beſchädigt wurde. * Weinheim. Die feierliche Uebergabe des Kreiſes Weinheim an den Mannheimer Kreisleiter Dr. Roth fand in einer ein⸗ drucksvollen Kundgebung in der Feſthalle ſtatt. Nachdem Miniſterpräſident Köhler und Kreisleiter Dr. Roth die Front der politi⸗ ſchen Leiter und der Ehrenformationen abge⸗ ſchritten hatten, erfolgte der Fahneneinmarſch in die feſtlich geſchmückte Feſthalle. Die An⸗ ſprachen des neuen Kreisleiters und des Bad. Miniſterpräſidenten fanden Zuſtimmung. Mi⸗ niſterpräſident Köhler fand ehrende Dankes⸗ worte für bisherigen Kreisleiter Friedrich, die beiden bisherigen Ortsgruppenleiter und an⸗ dere bewährte alte Parteigenoſſen. Nach dem „Sieg Heil“ auf den Führer und dem Geſang der Nationalhymnen wurde der Kreisappell mit dem Ausmarſch der Fahnen beſchloſſen. Heddesheim.(25jähriges Vereins⸗ jubiläum). Am 30. Mai und 1. Juni feiert die„Fortuna“ Heddesheim ihr 25jähriges Vereinsbeſtehen. Aus dieſem Anlaß wird der rührige Fußballverein verſchiedene Spiele aus⸗ tragen. Selbſtverſtändlich wird mit der Feier auch eine Gründerehrung verbunden ſein.— Die Vorbereitungen für dieſes Feſt ſind be⸗ reits im Gange. Hanau.(Wahnſinnstaten und Selbſt⸗ mord). Am Dienstag vormittag hat im Dorf Rückingen, Kreis Hanau, der 36 Jahre alte Friedrich Heß auf ſeinem eigenen Guts⸗ hof, offenbar in einem Anfall geiſtiger Um⸗ nachtung, eine ſchwere Untat verübt. Zuerſt hat er verſucht, ſein geſamtes Vieh mit Lyſol zu vergiften, wovon zehn Kühe betroffen wor⸗ den ſind. Ein Teil iſt inzwiſchen eingegangen. Dann nahm er eine Axt und zerſchlug ſeine geſamte Hauseinrichtung. Zum Schluß legte er ſelbſt Hand an ſich, indem er mit einem Karabiner ſich eine Kugel in den Kopf jagte. Er war ſofort tot. Die Staatsanwaltſchaft Hanau und die Gendarmerie nahmen an Ort und Stelle den Tatbeſtand auf. Ein hinter⸗ laſſener Brief zeigte, daß der Täter tatſäch⸗ lich in einem Anfall geiſtiger Umnachtung gehandelt hat. Gottesbienſt⸗ Oroͤnungen Katholſjſche Gemeinde Viernheim: Sonntag in der Oktav von Ehriſti Himmelfahrt Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: 1. hl. Meſſe ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt ½2 Uhr: Predigt und Aufnahme in die Jungfrauen⸗Kongregation 4 Uhr: Verſammlung aller Jungfrauen in der Sporthalle Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Montag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Benz geb. Schmitt, beſt. von den Altersgenoſſen 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Win⸗ kenbach und Tochter Margaretha. 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Sabina Winken⸗ bach geb. Adler Dienstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Hook geb. Adler, Eltern und Schwiegereltern 6.40 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Adler 9., Söhne Chriſtian und Adam und beider⸗ ſeitige Großeltern Mittwoch: 6.10 Uhr beſt. Amt für Georg Hofmann 8., Ehefrau Anna Maria geb. Herſchel, Schwiegerſohn Georg Friedr. Kühlwein 7. 6.40 Uhr beſt. Amt für Georg Friedrich Kühlwein 7., Eltern Gg. Friedr. Kühl⸗ wein 4. und Schwiegereltern Gg. Hof⸗ mann 8. Donnerstag: 6.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Loren ter 7., Eltern Jakob Adler und Maria geb. Babylon, Schwiegereltern Gg. Hönig, Ehe⸗ frau Joſefa Ringhof und deren Kinder. 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Andr. Wunder 1., Ehefrau Marg. geb. Weidner und Gg. Adler 12. und Ehefrau Magdalena geb. Adler und beiderſeitige Angehörige Freitag. 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Müller geb. Neff, Großeltern und Jakob Jöſt 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Friedr. Kühlwein 5. und Familie Joh. Gg. Werle 1. 6.40 Uhr beſt. Amt für Anna Hofmann geb. Hanf, Eltern und Schwiegereltern Samstag: 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Klee 1. und ledig verſt. Jakob Klee und Eltern 6 Uhr Taufwaſſer⸗Weihe 6.40 Uhr beſt. Amt für Adam Schmitt, Ehefrau Agnes geb. Diehl, Kinder und Schwager Joh. Krug und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 6.10 Uhr eine hl. Meſſe. Am Dienstag iſt in der Marienkirche um 6.10 Uhr eine hl. Meſſe. Pfingſtſonntag, halb 8 Uhr, gehen die diesjährigen Erſtkommunikanten zur hl. Kom⸗ munion. Die erſten Bänke ſind wie am Weißen Sonntag für die Kinder freizuhalten. Mädchen beichten Freitag um 5 Uhr, Knaben Samstag um 2 Uhr. Die Eltern werden ge⸗ beten, ihre Kinder darauf aufmerkſam zu machen. Pfingſtmontag Wallfahrt nach dem Kreuzberg, daſelbſt 10 Uhr Hochamt, 2 Uhr Andacht. Evangelijſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, 24. Mai 1936 Vormittags ½10 Uhr Gottesdienſt(Pfarr⸗ amtskandidat Tramer, Lampertheim) Vormittags ½11 Uhr Kindergottesdienſt Montag, den 25. Mai, Kirchenchor Dienstag, den 26. Mai, Frauenabend Freitag, den 29. Mai, Mädchenkreis. Der 1. K. b. J.⸗Sportkurs beginnt Donnerstag, 28. Mai Daſelbſt Anmeldung zum Vorkurs. Näheres folgt. DUFT Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Ludwig Kramarezyk, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IV. 1936: über 1200(Gegenwärtig über 1800). Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. Amtliche 1 Bekanntmachung Betr.: Heugrasverſteigerung und Vergebung der Arbeiten für das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Faſelheues. Am Mittwoch, den 27. Mai 1936, vormittags 9 Uhr, wird im Saale des Gaſthauſes„Zum Ratskeller“ das Heugras von den gemeinheitlichen Wieſen öffentlich verſteigert.. Gleichzeitig wird das Mähen, Aufarbei⸗ ten und Heimfahren des Heues für den Faſel⸗ ſtall im Wege der Verſteigerung vergeben. Zur Verſteigerung kommen folgende Loſe: J. Krottenwieſen Nr. 17, Los 1—9 Krottenwieſen Nr. 18, Los 1—23 2. Weſchnitzwieſe Nr. 42, Los 1—42 3. Hauptzuleitungsgraben mit Wieſe und Weg Los 1—4 4. Schwarzer Graben, 7.—10. Abteilung, Los 1—4 5. Wäſſerungsgraben mit Weg Nr. 1, 7, 16, 23, Los 1—4 6. Landgrabenufer bis Lettengraben, Los 1 vom Lettengraben bis Schluß, Los 2. Viernheim, den 22. Mai 1936 Betr.: Abhaltung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanz⸗ amts Heppenheim wird am Donnerstag, den 4. Juni 1936, auf dem hieſigen Rathauſe ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Samstag, den 30. Mai 1936, mittags 12 Uhr, bei uns— Zimmer 21— anmelden und genau angeben, in wel⸗ cher Sache die Beſprechung mit dem Finanz⸗ amt gewünſcht wird. Viernheim, den 20. Mai 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Vekeins⸗ Anzeiger AS⸗Bauernſchaft Die Bauernſchaft beteiligt ſich vollzählig an der Luft⸗ ſchutzübung nachmittags 2.30 Uhr am Rathaus und abends 8.30 Uhr an der Jahresfeier des Reichsluft⸗ ſchutzbundes. Heil Hitler! Roos, Ortsbauernführer Tabakjachjchaft Ueber Sonntag werden Beſtellungen auf Harnſtoff entgegengenommen. Trifft ſofort ein. Roos, Fachſchaftsf. Geſangverein„Licderk rats“ Morgen Sonntag Ausflug nach Hambach. Abfahrt mit Omnibus 11.30 Uhr am Lokal. Abfahrt mit der Oe 11.43 Uhr. Paſſive Mitglieder die mit dem Omnibus fahren wollen, Anmeldung heute Abend in der Singſtunde. Der Vorſtand Männergeſangvegen 1846 Sänger denkt an die heute abend ſtattfindende Sing⸗ ſtunde. Der Vorſitzende. Geſ.⸗czein Sangerbund⸗Flora Heute abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung. 8.30 Uhr Sing⸗ ſtunde. Erwarte vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Geſ.⸗Vercen Sängertre n FJarmonie Heute Samstag abends 8 Uhr Singſtunde. Pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Allen Intereſſenten wird hiermit bekanntgemacht, daß der Waldſportplatz(Freilichtbühne) für Feſtlichkeiten etc. nur nach vorheriger Vereinbarung mit dem Vereinsführer zur Verfügung ſteht. Man bittet obiges in Zukunft genaueſtens zu beachten und auch zu befolgen Der Vereinsführer: J. Lamberth. Spo. aung Sportprogramm für Sonntag, den 24. Mai. Nachm. 4 Uhr 2. Privatrundenſpiel gegen Mundenheim. Vorſpiel 1. Handballmannſchaft. Jungliga in Plank⸗ ſtadt. Beginn 9.30 Uhr. Abfahrt ſiehe Schaukaſten. B⸗Jugend 10 Uhr in Waldhof. Abfahrt 9 Uhr per Rad am Sandhöferweg. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Wir laden die Viernheimer Sportfreunde zu dieſen Spielen freundlichſt ein. Der Vorſtand. Sport⸗ und Kyffhäuſer⸗Schützen. Diejenigen Schützen, die ſich am Ortsmeiſterſchafts⸗ ſchießen beteiligen, müſſen ſich bis 26. Mai, 2 bei Winkenbach, Lampertheimerſtraße 36, melden. Karnevals⸗Geſellſchaft(C. d. G.) Samstag, abends 8.30 Uhr Mitglieder⸗Verſammlung im Lokal zum Anker. Reſtloſes Erſcheinen erwünſcht der Vorſtand en 13 17 eee——ů— ⏑. D 8 . — 2 2 ˖— S b ee 1 5 14 1 4 11 2 3 9 14 Mernhelmer werden um blernneimer g und Küche 85 Was Diernheimer Geſchäfte bieten: e dente Todes 7 Anzelge Luumnmeeemmnmunmnmnmunnmnmnnnmnmmmm Viernheimer! Von wem ſagt die Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſch⸗ — Geſchäftsſt. ds. Bl Weißt Du denn wie vorteilhaft Du z. B. eine solide 2 Zimmer Matratze ade mit Zubehör bei mir bekommst o I ruhigen Leuten Frage vorher bei mir an! 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Mai 19 * F ür die uns anläßlich unſerer Dermählung in ſo reichem Maße er⸗ wieſenen Glüchwünſche und über⸗ reichten Geſchenke danken herzlichſt Jakob Winkenbach u. Frau Eliſabeth geb. Niehl Diernheim, den 23. Mai 1936 Viernheim, den 23. Mai 1936 Die Beerdigung findet morgen Sonntag nach der Andacht, 5 N vom Trauerhauſe, Lorſcherſtr. 9, aus ſtatt. eim. 47 echtfarb ig.. mtr. 55, Mannheim NA. n 12 Trachten-Stofle 4 53(tein Sandboden). 3 für ſofort od. ſpäte S.. Soldenlelne ani, s lichte Farben mtr. l. 25,—88— 2———— 8 ee Kein Verſchwächen der Türen, ſondern r. 117 an die Ge⸗ I 1 Flamenga und Maroc-Druck 1 75 nur noch ſauberer Sitz der Schlöſſer. e ds. Bl. N 1 ö* a aparte Muster mtr. 2.25, 1.95, 8 NB. Empfehle meine ſelbſt konſtruierte erbeten dahresleler des N. I. B. ist ein Produkt der Firma für eleg. 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Schletow, Lotte Loring, Oskar Sima und Es ladet höfl. ein Frau Träger Ww. Die trauernden Hinterbliebenen Dirndel-Zeilr 5 cher Sale, uni u ad ollelten indanthr. mtr. 98, 85—————— Nr 2 2 2 f 1 Gemeindegr. zu k b, Aeſchslufhſchuzdund Sede e enwaler 9 Mallrene u. Romaln-Slrellen 5 Hoocks-Jauchenumpe Rinder- 1 findet am Sonntag, 24. Mai 1936, nachmittags 2.30 Uhr eine 9 Von wem, ſagt die ö 8.30 Ohr die 6 ö Kameradſchaftsabend statt. lk Viernhei bee K 664 „F Zum aijerhoj ATN STFανν SraassgF 10 5 IInoleumlegen N Gelegenheitskauf! 1 Die Gemeindegruppenführung des RIB. Lammer e en Triumph, 550 cem 0 deuame 0 Propaganda c bwerbün9 Mondal bar Verbrauch e Drin FD höch 195 ng f 6 72 45 5 ngere I E freundlichſt ein 1 155 4 G S dariner-NMemnt Central-Fum-Palast Der entzückende Afa⸗Großfilm mit Tanz Eilly Feindt Stimmungskapelle Hanf Fur die mir anläßlich meines 80. Ge⸗ burtstages zuteil gewordenen Glüchwünſche und Geſchenbe, insbeſondere der NS.Dolbs⸗ wohlfahrt ſowie auch dem Geſangverein Kiederbranz für das dargebrachte Ständchen danket recht herzlich Frau Jak. Müller 2. Wwe. Diernheim(Am Frohnberg 9), 22. Mai 1936 N Der verehrten Einwohnerſchaft, beſonders meiner werten Kundſchaft, zur Kenntnis, daß ich meine im Hauſe Ecke Adolf Hitler⸗ u. Saarſtr. betriebene mech. Schunrenaratur- Werkstätte infolge baulicher Veränderungen nach der Saarſtr. desſelben Hauſes verlegt habe. Bringe gleichzeitig meinen Lange ung wele-Apparal in empfehlende Erinnerung. Mit deutſchem Gruß mech. Schuhregparatur- Werkstätte Inh.: Ernſt Heinz Die Einwohnerſchaft, insbeſondere alle Muſik⸗ und Sangesfreunde ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Das Konzert beginnt pünktlich. Es wird daher ge⸗ 5 — 5[Blechdoſe(8 Pflaſter) 68 Pfg. in Apotheken u. Drogerien. Sicher z. haben Rathaus⸗Drog. P. Moskopp beten, die Plätze rechtzeitig einzunehmen. Eintrittspreis: 60 Rpf. incl. Programm. . 7 Im Vorverkauf erhältlich bei den Sängern und bei Ie. 0 Hofmann(Drehſcheibe).. Ohn 2 8a at PP beeine Ernte! ain fön Aargau burn! s Die peer pfenrige, die ihr sls Küken an futter broeucht, könnt ihr spdter els Legehenne in Mert* 8 zuruckzehlen. Darum wet- 1 Ein Film von ſchauſpieleriſchen Ueberraſchungen Marika Rökk eine neue Ufa⸗Entdeckung.— Ein packender Film von Sehnſucht und Liebe, von Arbeitsglück und Enttäuſchung, vom Daſeinskampf und Kameradſchaftsgeiſt— vom bunten, wechſel⸗ vollen Leben unter dem Zirkuszelt. Eine großan⸗ gelegte Revue.. vorzüglich inſzeniert und ſo verſchwenderiſch ausgeſtattet, daß die Zuſchauer ſpontan zu applaudieren beginnen. Wirklich ein Filmwerk das man geſehen haben muß.—— Dazu schönes Beinrogramm mii neuester Uia-Woene Anfang Werktags 8 Uhr, ab 9.15 Uhr noch alles zu ſehen. Sonntags ab 7 Uhr, ab 9,15 Uhr 2 Vorſtellung. Der Ueberfüllung am Sonntag wegen wird gebeten, ſchon die Samstags⸗ oder die erſte Sonntags⸗Vorſtellung ab 7 Uhr zu beſuchen. Sonntag nachmittag große Jugend ⸗Vorſtellung = Wer täglich lieſt sein Heimatblatt an alle wel stels Anschlud nal. det ihr auch nur mit dem guten Musketor. Erstlings- mehl und Küken- xd mmet- — Auf dem Wald ſporiplatz: mischfutter sufgezogen. Morgen Sonntag, nachm. 4 Uhr Plli8 880 J 2. Privatrundenſpiel Hohlſäume, Kanten, Einkurbeln ele 7 2 S itz d Ei ãtz K f= / Amititia Viernheim e Stents ſe. Tele, mol und Stepparbeiten, Kleider⸗ und Freiwillige Feuerwehr Muaden ein Wäſcheſtickereien, Monogramme, 3 5 2 5 Mai 9 Sh.⸗Vgg. F eee e Die eine Haine 4 bei bill. Berechng.— Von Stoffreſten werden Originel-· peckungen schon von i kxg on. FFF Seldorf.flcfen vormittags 5 Uhr, Uebung der N alle Blumen angefertigt.— Annahmeſtelle: des Umſabes kommt auf das Konto der 8 Freiwilligen Feuerwehr und der Vorspiele der Handballer Häthe Hook Güte und Preiswürdigkeit einer Ware zin Pflichmannſcſaft. Signal 4.30 eintrittspreiſe: Alg. Stehplag 45 b Fee. W 9 an ere 0 der iy Uhr. intri reiſe: Allg. Stehplatz 45 Pfg., 2 1. 5 Di 1 Hält ei Unentſchuldigtes Fernbleiben wird be⸗ Mitaliel 8 3 5 Pf a We ö be n —, ͤ Aw ̃7—„ den keine entgegengenommen. Zu zahlreichem Beſuche ladet freundl. ein f a erbekraft ihrer Zeitungsanzeigen unnd Das Kommando. der Vorſtand. 4 ll A selner Hunuschal dr cn F 15 Ae 3