* K 1 1 Volks Almksblatt der Bürgermeisterei Viernheim Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Er cheinungswe ne: Bezugspreis Ins Haus gebracht monatlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Npfg. Nummer 123 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn Donners lag das Winkerhilfswerk des deulſchen Volkes Eine einmalige geſchichtliche Leiſtung den 28. Mai 1936 Empfang der Gaubeauftraglen des By V beim Führer Dr. Goebbels erſtallet den Leiſtungsberichl die Jahlen der belreulen Volksgenoſſen als Maßſtab für den wirlſchafflichen Auſſtieg ſeit 1933 DRB. Berlin, 27. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing am Mittwochmittag in der Reichskanzlei die Gaubeauftragten und die Mitglieder der Reichsführung des Winter⸗ hilfswerks 1935/36, ſowie die Gründungs⸗ mitglieder der NS V., um ihnen den Dank auszuſprechen für ihre Mühewaltung im Dienſte des deutſchen Volkes. Der Reichsbeauftragte für das WH W., Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, ſtellte dem Führer die anweſenden Amtswalter der NSV. vor. Nachdem der Führer jeden Einzelnen von ihnen durch Handſchlag begrüßte, legte Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels dem Führer den Leiſtungsberichl über das Winterhilfswerk 1935/36 vor. Danach ſteht für das Winterhilfswerk 1935 bis 1936 eine Geſamtleiſtung von rund 870 Millionen feſt. Das WHW. 1933/34 hatte eine Geſamtleiſtung von 358 Mill. RM.; das WH W. 1934/35 eine Geſamtleiſtung von 367,500,000 RM. zu verzeichnen. Das Winterhilfswerk 1935/36 hat alſo gegenüber den Ergebniſſen der Vorjahre wie- der eine Steigerung gebracht. An Geldſpenden gingen während des Win⸗ terhilfswerks 1935/36 insgeſamt 288 Mill. RM. ein. Für dieſen Betrag wurden zur Verteilung an die bedürftigen Volksgenoſſen Sachwerte eingekauft. Die Leiſtungen des Winterhilfswerks 1935 bis 1936 betrugen im einzelnen an Nahrungs⸗ u. Genußmitteln 123 Mill. RM. wovon für Kartoffeln. für Brot und Mehl 1 für Fleiſch u. Fleiſchkonſerven 12„„ für Fiſchfilets. verausgabt wurden; an Brennmaterialien 75 5 an Bekleidung„„ an Haushaltungsgegenſtänden 8„„ an Gutſcheinen 48 0 Zum Feierſchichtenausgleich für die Bergar⸗ beiter wurden 10 Mill. RM. verwandt. Die Zahl der durch das WSW. betreuten Volksgenoſſen betrug durchſchnittlich während des Winterhilfswerks 1938/34: 16,617,681 Winterhilfswerks 1934/35: 13,866,571 Winterhilfswerks 1985/36: 12,923,247 In der Gegenüberſtellung dieſer Zahlen kommt der wirtſchaftliche Aufſtieg ſeit dem Jahre 1933 klar zum Ausdruck. An Plaketten und Abzeichen wurden bei den Reichsſammlungen des Winterhilfswerks 1935 bis 1936 83,181,682 Stück verkauft. In die⸗ ſer Zahl ſind 10 Millivnen Plaketten und Ab⸗ zeichen von Reſtbeſtänden aus dem WHW. 1934/35 enthalten, die während des WHW. 1935/36 mitverkauft wurden, weil die vor— handenen neuen Plaketten und Abzeichen nicht ausreichten, um die Nachfrage zu befriedigen. Die verkauften Plaketten und Abzeichen hatten einen Geſamtherſtellungswert von 4,148,000 RM. Die Plaketten und Abzeichen wurden ausſchließlich in Notſtandsgebieten des Reiches hergeſtellt, in denen ganze Städte dadurch für mehrere Monate Arbeit und Brot fanden. Die abet erfolgte faſt gusſchließlich durch audarbeit. Der Lohnanteil an dem Herſtellungswert der Plaketten und Abzeichen beträgt 70 bis 80 Prozent. Während des Winterhilfswerks 1985/36 wurden zum erſtenmal die verſchiedenen Or⸗ ganiſationen und Verbände an den Reichs⸗ ſammeltagen für das WH W. eingeſetzt. Durch dieſe Maßnahme ſind alle Schichten des deut⸗ ſchen Volkes als Sammler für das WSW. 1935/86 tätig geweſen. Der„Tag der nationalen Solidarität“ er⸗ brachte im Jahre 1934: 4,021,593 RM. und im Jahre 1935: 4,084,813 RM. Zu Weihnachten 1935 wurde im gan⸗ zen Reich in 30,000 Volksweihnachtsfeiern den vom WHW. betreuten Volksgenoſſen und unter ihnen 5,200,000 Kindern eine beſon⸗ dere Weihnachtsfreude bereitet. Allein in Berlin betrug die Zahl der auf dieſen Weih⸗ nachtsfeiern zur Verteilung gelangten Pakete 800,000 Stück. Der Patenſchaftsgedanke wurde auch wäh⸗ rend des WHW. 1935/36 weiter ausgebaut. Eine große Anzahl wirtſchaftlich beſſer geſtell⸗ ter Familien hat ſich über ihre regelmäßigen Spenden hinaus beſonders kinderreicher Fa⸗ milien angenommen. Dr. Goebbels brachte im Anſchluß daran zum Ausdruck, daß die Gaubeauftragten für das Winterhilfs⸗ werk, die hier ſtünden, nicht nur die 1,250,000 unbekannten Helfer des WSW. re⸗ präſentierten, ſondern auch die vom WHW. betreuten dankbaren Volksgenoſſen und ſchließ⸗ lich das geſamte deutſche Volk, dem das WHW. für ſeine notleidenden Volksge⸗ noſſen zu einer ſelbſtverſtändlichen pflicht geworden ſei. Zum Schluß erinnerte Reichsminiſter Dr. Goebbels daran, daß der Führer zur Eröff⸗ nung dieſes Winterhilfswerks davon geſpro⸗ chen habe, um wie viel läſtiger der Hunger als das Sammeln ſei. „Sie können ſtolz ſein, mein Führer, in dem glücklichen Gefühl“, ſo ſagte Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels,„einer der wenigen Staats⸗ männer zu ſein, die ein Volk regieren, in dem wirklich niemand zu hungern braucht.“ der Führer dankte in herzlichen Worten den Amtsträgern des WHW. für die Arbeit und Mühewaltung des letzten Winters. Er erklärte, daß es für alle das ſchönſte Gefühl und der erhebendſte Dank ſei, für ein Volk arbeiten zu dürfen, das einer ſolchen Leiſtung fähig ſei. Nicht nur er ſei der einzige Staatsmann, der ein Volk re⸗ giere, in dem wirklich niemand zu hungern brauche, ſondern das deutſche Volk ſei das ein⸗ zige Volk, in dem ein ſolches ſoziales Hilfswerk möglich ſei. Das WHW. ſei eine einmalige ge⸗ ſchichtliche Leiſtung der ſozialen Ar⸗ Ehren⸗ beit und die Gaubeauftragten des WH W. könnten ſtolz ſein, an dieſem einzigartigen Werk an hervorragender Stelle mitarbeiten zu können. Der Führer dankte insbeſondere Reichsminiſter Dr. Goebbels dafür, daß er auch im letzten Winterhilfswerk ſeine Arbeits⸗ kraft, ſeine Genialität und ſeine Erfindungs⸗ gabe in den Dienſt dieſer großen Aufgabe ge⸗ ſtellt habe. Der Führer lud ſodann die Amtswalter des WH W. ein, zum Mittageſſen ſeine Gäſte zu ſein. Neuer Vorſtoß Japans nach Nordchina? Truppenzuſammenziehung um Tienkſin— Befürchtungen Chinas Tientſin, 27. Mai. In Nanking⸗freund⸗ lichen Politikerkreiſen hegt man die ernſte Be⸗ fürchtung, daß Nordchina noch vor Som- mermitte eine ſehr ſchwerepolitiſche und militäriſche Auseinanderſetzung zwiſchen Japan und der chineſiſchen Zentral- regierung erleben werde. Die militäriſchen Vorbereitungen Japans ſeien ſchon ſo weit vorgeſchritten, daß binnen weniger Wochen alles für das Losſchlagen bereit ſein werde. Kaum fünf Kilometer von Tientſin ent⸗ fernt hätten die Japaner auf dem Gebiet des von ihnen völlig kontrollierten autonomen Oſt⸗ Hopei einen Militärflugplatz und umfang⸗ reiche Kaſernenbauten erichtet. Die fapaniſche Konzeſſion in Tientſin nehme immer mehr Feſtungscharakter an. Längs den Zuganas— ſtraßen habe man Stacheldrahtrollen bereit— geſtellt. ſo daß das japaniſche Konzeſſions⸗ gebiet binnen weniger Minuten abgeſperrt werden könne. Zwei Gebäude innerbalb der Konzeſſion ſeien zu richtigen Forts ausgebaut worden. Auf dem Konzeſſionsgelände befinde ſich eine offenbar für die Herſtellung von Gift- gas beſtimmte chemiſche Fabrik im Bau. Die chineſiſchen Befürchtungen hinſichtlich eines neuen japaniſchen Vorſtoßes nach Nord⸗ — 8 china haben ſich heute nach Bekanntwerden eines Berichts verſtärkt, nach dem am Freitag eine ſtarke japaniſche Truppen macht in Tangku gelandet werden wird. Nichtamt⸗ liche Schätzungen geben die Zahl der zur Ver⸗ ſtärkung der japaniſchen Garniſonen in Nord- china beſtimmten Truppen mit 2000 an. Es handelt ſich um Kavallerie und Infanterie. Die Truppen werden von Pankok nach Tientſin befördert, wo ſie am gleichen Abend 7 Uhr ein⸗ treffen. Sie werden in den Kaſernen am Mi⸗ litärflugplatz bei Tientſin untergebracht werden. Durch das neue Truppenkontingent erhöht ſich die Zahl der in Nordchina ſtehenden japa— niſchen Truppen auf etwa 6000 bis 7000 Mann, das heißt, ſie werden das Dreifache der normalen Stärke der japaniſchen Garniſo— nen in Nordchina betragen. Berichte aus Schanghai laſſen erkennen, daß maßgebende chineſiſche Kreiſe in der Zuſammenziehung einer ſo ſtarken japaniſchen Macht ſüdlich der Gro— ßen Mauer eine entſchiedene Bedrohung der Unabhängigkeit der fünf Nord⸗ provinzen ſehen. Man ſpricht ſogar be⸗ reits von ciner möglichen Annexion dieſer Provinzen durch Japan. 4 Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Verbrechen hinler Kloſtermauern von Ludwig Kramarczyk Wenige Tage vor dem ſonnigen Pfingſt⸗ feſt, das in der chriſtlichen Welk— und da⸗ mit auch in der katholiſchen Kirche— zur Erinnerung an die Sendung des heiligen Geiſtes gefeiert wird, wurde auf Veranlaſ⸗ ſung der Zenkralſtaatsanwaltſchaft in Berlin eine Reihe unerhörkeſter ſittlicher Verfeh- lungen rheiniſcher Franziskanerbrüder zum Gegenſtand eines Prozeſſes gemacht, der am Dienskag vor dem Landgericht in Koblenz be- gonnen hak. Schon der erſte Verhandlungs- kag, der ſich nur mit einigen der Angeklag⸗ ken beſchäftigen konnte— insgeſamt haben ſich 276 Angehörige des Fran- ziskanerordens wegen ſtändigen Ver- gehens gegen die 88 174, 175 und 176 des Skrafgeſetzbuches zu verankworken— hat die Oeffenklichkeit in einen der dunkelſten CCC Unſere Pfingſtausgabe wird am Samskag vor Pfingſten in verſlärklem Umfang herausgegeben. An den beiden Pfingſtfeierkagen erſcheink keine Zeitung Die nächſte Nummer wird unſe⸗ ren Leſern am Dienskag, 2. Juni, zur gewohnken Zeit zugeſtellt. der Verlag Abgründe menſchlicher Ver- kommenbeit blicken laſſen. Es ſchau⸗ dert ſelbſt dem Zeikungsleſer, der von den ekelerregenden Einzelheiten der ordensbrü— derlichen Verbrechen nichts erfährt, vor den Zuſtänden in den Klöſtern des Franziskaner ordens, vor einem„Geiſt“, der im polaren Gegenſaß zu jenem heiligen Geiſt des Pfingſtfeſtes ſteht, deſſen Wahrer und Kün⸗ der die Leute im Ordenskleid im beſonderen Maße ſein ſollken! Wie ſollte man einen Menſchen wie den Pater Leovigill(Steinhoff) bezeichnen, der, ſchon von Nakur aus ein ſitllich ver- kommener Menſch, im Schutze der Kloſter⸗ mauern und unker dem frommen Schein ſei— nes Ordensgewandes jahrelang ſeine un- erhört ſchamloſen und gemeinen Verbrechen beging? Beichkkinder, Fürſorge⸗ zöglinge und Geiſteskranke wa⸗ ren ſeine Opfer, die er ſich durch Ge— ſchenke, durch Verſprechungen oder Drohun— gen gefügig machte. Nicht nur daß er wider— nakürliche Beziehungen zu ſeinen Ordensbrü— dern unkerhielt, auch eine ganze Anzahl Ju- gendlicher fiel ſeiner Gier anheim. Junge Wenſchen, die ihm zur Pflege und Erziehung anverkrauk waren, die er als Seelſorger zu bekreuen hatte. Aber es iſt der Gtp⸗ fel der Verwerflichkeit, wenn dieſer ſaubere Beichktvaker den von ihm verführten Jugend- lichen anbefahl, niemals etwas zu verraken, und, falls doch ein mal etwas an die Oeffenklich⸗ keit dringen ſollte, alles ab- zuſchwören. Wenn der Vorſitzende, Landgerichtsdirek⸗ kor Koolwyk, erklärke, daß dieſe erſten Ver⸗ P —— 0 1 1— 8 — rr PPP — er e Donnerskag, den 28. Mai 1936 handlungen der Anfang eines Prozeſſes ſeien, der ſich über mehrere Mo- na ke hinziehen würde und in dem über ſikk⸗ liche Verfehlungen von einem Ausmaß be- funden werden müßte, das ſelbſt vom Gericht in dieſem Umfang nicht erwartet wurde, ſo dürfte nach dieſem Aufbakk ein kaum abſeh⸗- barer Sumpf ſchamloſer Verbrechen und grenzenloſer Verkommenheik aufgedeckt werden. Das deulſche Volk iſt zu kiefſt empörk über ſolche hinter Kloſtermauern herrſchenden Zu- ſtände und hat das größte Inkereſſe daran, daß— ſo ekelhaft dieſe Arbeit für das Ge⸗ richk und für die Oeffenklichkeit auch ſein mag— das weitverzweigke Netz dieſer Ver; gehen bis in ſeine Einzelheiten verfolgt und aufgeklärt wird. Es iſt ſehr bedenklich, daß nach der Zahl der Angeklagken, die noch grö⸗ ßer wäre, wenn nicht eiwa 60 Franziskaner⸗ brüder ſich noch zuvor in die holländiſchen Niederlaſſungen des Ordens häkken verſeßen laſſen, der überwiegende Teildes Franziskanerordens von dieſer Seuche erfaßk wird. Nach den Feſt⸗ ſtellungen des mit den Unkerſuchungen be⸗ auftragten Sonderkommandos, iſt keine der rheiniſchen und weſtfäliſchen Niederlaſſungen des Ordens davon verſchonk geblieben. Es glaube niemand, daß hinter dieſem Prozeß politiſche Abſichten ſtünden oder daß wir Nakionalſozlaliſten eine Freude bei der Aufdeckung des ruchloſen Treibens häkten. Vor allem dem Ausland ſei dies geſagk. Jeder anſtändige Katholik wird ſich mit Abſcheu und Ekel von ſolchen Schändern ſeines Glau-; bens abwenden, die ſeiner Religions- gemeinſchaft ungeheuer ſchaden. Der deutſche Staat hat mit der katholiſchen Kirche ein Konkordat geſchloſſen und anerkennk ſie als werkvollen Fakkor im religiöſen Leben des deutſchen Volkes. Er ſieht es da⸗ rum mik größkem Rechkals ſeine Aufgabe an, die Einrichkungen der Kirche von ſolchen Elemen⸗ ken rückſichkslos zu ſäubern. Das fordert der klare Menſchenverſtand und jedes Rechtsempfinden von ihm. Wir ſind geſpannt, ob man auch dieſes Mal draußen den traurigen Mut aufbringt, von Kalbbo- likenwerfolgungen in Deulſchland zu reden! Man iſt ja immerhin einiges gewohnt von Seiten der jüdiſchen und zenkrümlichen Emi- granten und der übnen naheſtehenden Heß preſſe des Auslandes! Wir ſind jedoch überzeugt, daß der um das Wohl ſeiner Kirche beſorgke anſtändige Ka⸗ kholizismus die Säuberungsakkion des na- kionalſozialiſtiſchen Rechksſtaakes auf das lebhafteſte begrüßen, und daß er ſich in der gleichen Schärfe gegen jene verkommenen Kreakuren wenden wird, die das geiſtliche Gewand ſeiner Kirche ſo kief in den Schmutz gezogen haben. hauplverſammlung des Vereins deulſcher Ingenieure Huldigungstelegramme der Ingenieure an den Führer und ſeinen Stellvertreter Darmſtadt, 28. Mai. Der Verein deut⸗ ſcher Ingenieure ſandte heute von ſeiner 80⸗ Jahrfeier und 74. Hauntverſammlung in Darmſtadt folgende Telegramme: An den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler zur 80⸗Jahrfeier des Vereins deutſcher Ingenieure in Darmſtadt verſammelten deutſchen Ingenieure entbieten Ihnen ihre ergebenſten Grüße. Wir danken Ihnen dafür, daß Sie die Technik als wich⸗ tiges Werkzeug Ihrer volitiſchen Maßnahmen eingeſetzt haben. um Deutſchland im Innern ſtark und nach außen frei zu machen. Mit al⸗ len Kräften und glühender Begeiſterung ar⸗ beiten wir für Sie und damit für Deutſch⸗ land. Mein Führer! Die Verein deutſcher Ingenieure H. Schult. Vorſitzender An den Stellvertreter des Führers Reichsminiſter Rudolf Heß: Reichsminiſter! Die deutſchen In⸗ genieure, zu denen Sie vor Jahresfriſt über die großen Aufgaben der Technik geſprochen haben, grüßen Sie aus Anlaß der 80⸗Jahr⸗ ſeier des Vereins deutſcher Ingenieure in Darmſtadt. Alles, was die Technik vermag. wollen wir Ingenieure tatkräftig einſetzen für unſer neues Deutſches Reich. Heil Hitler! Verein deutſcher Ingenieure H. Schult, Vorſitzender Herr — 0 3 g„ 6353S3SS444444%%%ͤ&ß«:— dee eee eee S Jahre Juchlhaus für Pater Leovigill die erſten Urleile gegen die Jugendverderber im Ordenslleid Koblenz, 27. Mai. Zu Beginn der heu⸗ tigen Verhandlungen in dem Rieſenſittlich⸗ keitsprozeß gegen die Franziskanerordensbrüder wurde die Oeffentlichkeit wiederhergeſtellt. So⸗ dann ergriff Oberſtaatsanwalt Hattingen (Bonn) das Wort zu einem längeren Plä⸗ doyer: Von den etwa 500 Kloſterbrüdern der Franziskanergemeinſchaft, die ſich in ganz Deutſchland in etwa 20 Niederlaſſungen befin⸗ den, ſtehen mehr als die Hälfte wegen ſchwerer Sittlichkeitsverbrechen vor Gerſcht. Der Oberſtaatsanwalt ging dann auf die Straftaten und Verbrechen des Angeklagten Paters Leovigill ein. Wie ſei es möglich. daß derartige Dinge einen derartigen Umfang annehmen, und daß ſie jahrzehntelang hinter Kloſtermauern ſtattfinden konnten unter dem Schutz eines Gewandes. das durch das Kon⸗ kordat dieſelbe Anerkennung und denſelhen Schutz genießt wie das Kleid des Soldaten. Die unverfälſchte Stimme des Nolkes habe in den Zeugenausſagen des Fleiſchermeiſters aus Warendorf geſprochen. der erſt im blinden Ver⸗ trauen das Ordenskleid geehrt hatte. über die Untaten aber berechtiate Worte der Empörung gefunden habe. Erſchülternd waren auch die Ausſagen des Bruders Alexander über ſeinen Leidensweg geweſen. Er hahe ſich nach ſjeben verſchiedenen Ordensniederlaſſungen verſetzen laſſen. immer auf der Flucht vor unſittlichen Angriffen Dieſes Kloſter und darüber hinaus auch die anderen Inſtitutionen müßten dieſem Staat dankbar ſein. dan er die undankbare Aufgabe übernommen haße. dieſen Augias⸗ ſtall auszumiſten. Die Anklage. die ſeitens der Staatsanwalt⸗ ſchaft erhoben worden iſt, ſei durch die Beweis⸗ aufnahme voll und ganz erwieſen. Zwei Taten ſeien als verfährt zu betrachten Es handle ſich dann noch um drei Fälſe des Nerbrechens ge⸗ gen Minderjährige. in denen Leopigill ſeine prieſterliche Stellung als Beichtvater und Leß⸗ rer gegenüßer Pflegebefohlenen mißbraucht hahe. Im Falle Kaiſer, der der übelſte dieſer Fälle ſei, mo Leovigill einen armen geiſtes⸗ ſchwachen Menſchen verführte. der zu ihm beich⸗ ten ging. beantragte der Phberſtaotsanwalt eine Strafe von drei Jahren Zuchthaus. in zwei anderen Fälſen des Nerbrechens gegenüber Ju⸗ gendlichen Zuchthausſtrafen von je zwei Jah⸗ ren, in den übrigen Fällen Einzelſtrafen von je zwei Jahren Gefängnis. Der Oberſtaatsanwalt bat. eventuell in Er⸗ wägung darüber einzutreten, ob gegen den Angeklagten Steinhoff(Leovigill) Sicherungs⸗ verwahrung anzuordnen ſei, da keine Sicher⸗ heit gegeben ſei, daß dieſer Mann nach ſeiner Entlaſſung aus dem Zuchthaus nicht wieder derartige ſcheußliche Dinge treibe. Der Oberſtaatsanwalt ſtellte ſodann den Antrag, die Einzelſtrafen gegen den Angeklag⸗ ten Steinhoff(Leovigill) zu einer Geſamtſtrafe von acht Jahren Zuchthaus zuſammenzuziehen. Daneben beantragte er, dem Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Höchſtdauer von zehn Jahren abzuſprechen. Ein Mann, der ſich zu ſolchen Verbrechen hinreißen laſſe, habe keine Ehre. Sodann ergriff Gerichtsaſſeſſor Oebel (Koblenz) das Wort. um die Strafanträge ge⸗ gen die drei anderen Angeklagten zu ſtellen. Das Urteil gegen Pater Leovigill Das erſte Urteil: 8 Jahre Zuchthaus für Pater Levvigill. 88 Koblenz, 27. Mai. Am Mittwoch kurz vor 13 Uhr wurde das Urteil gegen den erſten Angeklagten in dem großen Sittlichkeits⸗ prozeß gegen die Ordensbrüder verkündigt. Der Angeklagte Bernhardt Steinhoff(gen. Bruder Leovigill) wurde wegen fortgeſetzten Verbrechens gegen 8 174, 1, in Tateinheit mit fortgeſetztem Vergehen gegen 8 165 in neun Fällen zu einer Geſamtſtrafe von acht Jahren Zuchthaus verurteilt. In zwei Fällen iſt das Verfahren eingeſtellt worden. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden dem Angeklag⸗ ten auf die Dauer von 10 Jahren aberkannt. Auf die Strafe wurden vier Monate der erlitte⸗ nen Unterſuchungshaft angerechnet. Der Angeklagte Wilhelm Schröder wurde wegen fortgeſetzter Vergehen gegen 8 175 Strafgeſetzbuch zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von 5 Monaten verurteilt, wobei 3 Monate der Unterſuchungshaft an⸗ gerechnet werden. Der jugendliche Angeklagte Heinrich B. wurde wegen fortgeſetzten Vergehens gegen § 175 zu 4 Monaten Gefängnisſtrafe, unter Anrechnung von 2 Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Der ebenfalls jugendliche Angeklagte Fritz B. wurde wegen fortgeſetzten Vergehens gegen § 175 zu einer Gefängnisſtrafe von 2 Monaten verurteilt. Die Koſten des Verfahren wurden, ſoweit Freiſprechung erfolgte, der Staatskaſſe, im üb⸗ rigen den Angeklagten auferlegt. Der Haft⸗ befehl gegen den Angeklagten Schröder wurde aufgehoben. Aufa gchwerſle an der deulſchen Jugend vergangen Die Begründung des Urkeils Koblenz, 27. Mai. Zur Begründung des Urteils gegen Pater Leovigill führte der Vor⸗ ſitzende Landgerichtsdirektor van Kolwijk u. a. aus:„In dieſen zwei Tagen haben wir verſucht, einen kleinen Ausſchnitt aus dem Verfahren, mit dem wir uns in den nächſten Monaten hier beſchäftigen werden, zu erfor⸗ ſchen und die Tatſachen zu ermitteln, die wir benötigen, um ein gerechtes Urteil in dieſer Sache zu fällen. Dank der Mitwirkung aller Prozeßbeteiligten iſt es uns gelungen, alles zur Findung der Wahrheit Notwendige auf⸗ zuzeigen. Dieſer Fall, der als erſter einer großen Reihe von Fällen uns beſchäftigt hat, hat als Beſonderheit, daß es ſich bei dem Erſt⸗ angeklagten um einen geweihten Prieſter handelt, der unter dem Schutze des Ordenskleids und unter Mißbrauch des Anſehens, das ihm dieſes Kleid in der Oef⸗ fentlichkeit gewährt hat, ſchwere Verbrechen begangen hat. Er hat nicht nur das Anſehen ſeines Ordens und das Anſehen der Kirche ſchwer gefährdet. Das wären Dinge, deren Beurteilung anderen Stellen überlaſſen blei⸗ ben muß, und die die Strafkammer nichts an⸗ gehen. Aber, was uns hier angeht, iſt, daß er ſich auf das Schwerſte gegen die deut⸗ ſche Jugend, gegen ihre Intereſſen, die wir wahrzunehmen haben, vergangen hat. Die Strafkammer kann ſich nicht entſchließen, bei Steinhoff einen Mangel an Zurechnungsfä⸗ higkeit in Betracht zu ziehen. Er hat weder im Laufe der Verhandlung noch im Laufe ſei⸗ nes früheren Lebens die geringſten Anzeichen dafür gegeben, daß er in Bezug auf die Ver⸗ antwortlichkeit anders zu behandeln iſt als jeder andere Staatsbürger. Unter dieſen Um⸗ ſtänden und mit Rückſicht auf die Taten kann von der Anwendung mildernder Umſtände nicht die Rede ſein. Der Anregung der Staatsanwaltſchaft, die Sicherungsverwah⸗ rung zu prüfen, hat das Gericht nicht entſpro⸗ chen. Das Gericht hat vielmehr zu den kirch⸗ lichen Behörden und den kirchlichen Vorgeſetz⸗ ten des Angeklagten das Vertrauen, daß ſie dafür ſorgen werden. diß dieſer Mann, der ſich ſo vergangen hat, nicht mehr an die Oef⸗ fentlichkeit kommt.“ Die Taten des Paters Steinhoff gliedern ſich, ſo fuhr der Vorſitzende fort, in neun ein⸗ zelne fortgeſetzte Handlungen. Von dieſen 9 Fällen ſind drei ſchwere Verbrechen im Sinne des§ 174,1 StGB. Er habe ſich gegenüber einem geiſtesſchwachen Zögling auf das Schwerſte vergangen. Für dieſen einzelnen Fall ſei auf eine Einſatzſtrafe von drei Jahren Zuchthaus erkannt worden. In den beiden an⸗ deren Verbrechensfällen gegenüber Jugendli- chen ſei auf Einſatzſtrafen von je 2 Jahren er⸗ kannt worden. In den übrigen ſechs Fällen wegen Verbrechens gegen 8 175 erſchienen Ein⸗ ſatzſtrafen von je zwei Jahren Gefängnis als angemeſſen. Unter Zuſammenziehung dieſer Strafen habe die Strafkammer auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von acht Jahren erkennen müſſen. Für dieſen Menſchen ſei in der deutſchen Volksgemeinſchaft kein Platz. Darum habe die Strafkammer auch den Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte ausſprechen müſſen. Kanzelmißbrauch in Offenbach am Main Offenbach a. M., 27. Mai. Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Vor dem Sondergericht hatte ſich der Kaplan Al⸗ bert Münch aus Offenbach wegen eines Ver⸗ gehens gegen den Kanzelparagraphen und das Heimtückengeſez vom 20. Dezember 1934 zu verantworten. Auf Grund der Verhandlungs⸗ ergebniſſe begründete der Staatsanwalt den Antraa. Münch wegen fortgeſetzter Ver⸗ letzung dieſer Strafbeſtimmungen zu neun Monaten Gefängnis zu verurteilen mit der Feſtſtellung. daß die im Juni, im Juli und September 1935 von dem Geiſtlichen gehaltenen Reden und Predigten nicht ledig⸗ 3 lich Auseinanderſetzungen mit religiöſen Zeit⸗ ſtrömungen. ſondern zugleich der inneren Ein⸗ ſtellung des Angeklagten entſprechend verſteckte und den inneren Frieden gefährdende Angriffe und Aufforderungen zum paſſiven Widerſtand gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat gewe⸗ jen ſind. Das Gericht ſab die Schutzbehaup⸗ tung des Angeklagten, er habe als Geiſtlicher und Führer einer katholiſchen Jungendgruppe lediglich die geſetzlichen Rechte und Befug⸗ niſſe ſeines Standes und ſeiner Organiſation auf konfeſſionellem Gebiet ausgeübt und ver⸗ teidigt, als widerlegt an und verurteilte Münch, nachdem die Vorgänge im Juni 1935 bei einer Sonntagspredigt in der Offenbacher Paulskirche und im Juli 1935 bei einer katho⸗ liſchen Totengedenkfeier in Oberwöllſtadt mangels ausreichender Aufklärung und infolge der Zweifelhaftigkeit des ſtrafrechtlichen Tat⸗ willens in dieſen beiden Fällen für die Be⸗ ſtrafung ausgeſchieden waren, wegen eines tateinheitlichen Vergehens gegen den Kanzel⸗ paragraphen(58 130 a Str.) und 8 2 des Heimtückengeſetzes zu einer Gefängnis ſtrafe von vier Monaten. Auf Grund eigener Zugabe des Angeklag⸗ ten in Verbindung mit dem Beweisaufnahme⸗ ergebnis wurde ermittelt, daß Münch in einer Kanzelpredigt in Offenbach im Septem⸗ ber 1935. ausgehend von der Erwähnung kommuniſtiſcher Kirchenverfolgungen in aus⸗ ländiſchen Staaten, die verſteckte und unwahre Behauptung einer gewaltſamen Kirchenunter⸗ drückung im Inland aufſtellte, das ſtaatliche Verbot des Tragens beſtimmter Organiſa⸗ tionsabzeichen mit der mehr oder weniger offenen Aufforderung des Widerſtandes gegen die damit erſtrebten ſtaatspolitiſchen Ziele verband und durch unangebrachte Verallge⸗ meinerungen hetzeriſche Aeußerungen gegen Einrichtungen und Angelegenheiten des Staa⸗ tes vortrug. Bei der Strafzumeſſung wurde erſchwerend berückſichtigt, daß der Angeklagte die mit früheren dienſtlichen Verſetzungen zum Ausdruck gebrachten Warnungen in ſei⸗ ner Offenbacher Tätigkeit mißachtet hatte. Den Beſtimmungen des Straffreiheitsgeſetzes vom 23. Aril 1936 entſprechend wurde die Strafe mit dreijähriger Bewäh⸗ rungsfriſt bedingt erlaſſen. Ein Aufruf des Reichshandwerks⸗ meiſters Das Führerkorps des Deutſchen Handwerks hat unter Beweis zu ſtellen Berlin, 27. Mai. Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt hat, wie das ND meldet, zum Reichshandwerkertag 1936 einen Aufruf an das Führerkorps des deutſchen Handwerks, an die DA ⸗Walter und führenden Meiſter des deut⸗ ſchen Handwerks gerichtet. Darin heißt es: Das Führerkorps des deutſchen Handwerks hat nunmehr unter Beweis zu ſtellen, daß die Arbeit der Handwerksführung in den letzten Jahren erfolgreich geweſen iſt. Die Oeffentlichkeit ſieht auf Euch! Von Eurem Auf⸗ treten hängt es ab, wie das deutſche Volk in Zukunft das Handwerk wertet. Der Eindruck, den der diesjährige Reichshandwerkertag hin⸗“ terlaſſen wird, iſt beſtimmend für die Erfolge unſeres ferneren Schaf fens. Daher erwarte ich, daß jeder Teilneh⸗ mer durch diſzipliniertes Verhalten zur Hebung des Anſehens des deutſchen Handwerks beiträgt. Der Reichshandwerkmeiſter erkennt an, daß das Führerkorps ſeine Pflicht erfüllt habe als treue Soldaten des Führers. Zahlreiche Probleme ſeien aber noch zu löſen. Der Leitſpruch des dies⸗ jährigen Reichshandwerkertages„Arbeit und Ehre“ weiſe darauf hin, daß das deutſche Hand⸗ werk nur durch Einſatz all ſeiner Kräfte und Fähigkeiten den Kampf mit dem Schickſal meiſtern werde. Das Handwerk könne in des Wortes wahrſtem Sinne nur durch Arbeit wieder zur Ehre kommen. Nachdem Weg und Entwicklung durch die nationalſozialiſtiſche Geſetzgebung ſichergeſtellt ſei, müßten die gro⸗ ßen Rechte, die dem Handwerk im Dritten Reich eingeräumt wurden, durch die ſelbſtverſtändliche und freiwillige Uebernahme noch größerer Pflichten ausgeglichen werden. Der Aufruf macht die DA⸗Walter und führenden Meiſter verantwortlich dafür, daß der Gemeinſchaftsbe⸗ griff Handwerk ſich in eine Leiſtungsgemein⸗ ſchaft umſetze, die den Weg für die praktiſche Arbeit im Dienſte des deutſchen Volkes frei⸗ mache und daß das Handwerk ſein Tun und Handeln ausſchließlich von der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Idee leiten laſſen und ſein Wollen und Wirken dem Aufbauwerk des Führers dienſtbar mache. Im Einzelnen wird als größte Sorge die Ertüchtigung des Nachwuchſes bezeichnet. Das Fährunglück auf der Thaya Der Fährmann verhaftet S8 Prag, 27. Mai. Wie die Morgenblät⸗ ter zu dem Fährunglück auf der Thava mel⸗ den, iſt der Fährmann Leopold Schuſter verhaftet worden. Beim Ueberſetzen der Kin⸗ der ſoll alle Vorſicht außer Acht gelaſſen wor⸗ den ſein. Betriebsvorſchriften gebe es nicht und noch weniger eine Betriebskontrolle. Die vorhäufige Unterſuchung der aufge⸗ fiſchten Planken des Fährprahms ergab, daß das Boot alt und angefault war. Es iſt in der Mitte auseinandergeriſſen. Wahr⸗ ſcheinlich war es überlaſtet, da außer den Kin⸗ dern auch noch das Fuhrwerk aufgenommen worden war. Die Anterſuchungen werden fortgeführt. Eine Pionierabteilung und die Feuerwehr von Brünn haben die ganze Nacht trotz des Unwetters mit Scheinwerfern nach den er⸗ trunkenen Kindern geſucht. Bisher wurde nur ein toter Schüler und der Leichnam des Kutſchers gefunden. Inti s s err. „ 11 en elde weht dez b 1 Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung 4 Henclacht aug Roman von Hans Medin 3. Fortſetzung. Sie nickte mit dem Kopf.„Aber er war ungefähr ſo akt wie Sie, ſo höflich und wortkarg wie Sie. Wir waren recht befreundet. So wie jedesmal brachte er mich auch an jenem Abend nach Hauſe. Ich weiß noch, wir ſprachen von einer Hundeausſtellung, die damals in Rio war. Ich habe ihn gar nichts angemerkt. Am nächſten Morgen fanden ſie ihn tot in ſeinem Hotelzimmer. Er hatte ſich in die Stirn geſchoſſen. Warum? Warum hatte ſich dieſer reiche, geſunde, geſcheite Mann totgeſchoſſen? Ich wollte es Vent nicht glauben, doch ſein Konſul, er war Engländer oder Däne, jedenfalls ſtammte er auch wie Sie von ſo einer finſteren Waſſerküſte ab, be⸗ tätigte es mir— aus Liebeskummer! Das Verrückte war, aß dieſer Liebeskummer zwanzig Jahre alt war. Vor dwanzig Jahren hatte ihn ein Mädchen abgewieſen, das in⸗ zwiſchen wahrſcheinlich längſt ſeinen Namen vergeſſen, ge⸗ heiratet hatte und Mutter von vier, fünf Kindern geworden war. Er aber ſchoß ſich weſſen dieſes Mädchens in einem Hotelzimmer Rios eine Kugel in die Stirn— komiſch, wie? Nach zwanzig Jahren—“ „Ich finde das nicht ſo komiſch“, ſagte Caroll langſam, als wenn er ſich genau ſeine Antwort überlegte,„jeder Menſch bleibt mit Fäden in der Vergangenheit verknüpft, ſie reichen in die Gegenwart und in die Zukunft. Und wenn man ſie plötzlich abſchneiden will—“. Er verſtummte und ließ das Kinn auf die Bruſt ſinken. — ſchneidet man ſich ſelber manchmal den Lebensfaden ab, nicht wahr?“ ergänzte die Veron ruhig.„Natürlich! Und ich glaube, daß auch Sie mit einem ſo feſten, unlösbaren Faden wo angebunden ſind, und deswegen—“ „Deswegen—?“ fragte er matt. Sie ſahen ſich einen Augenblick feſt in die Augen. Ab⸗ geriſſene Muſikfeſten flatterten über das Deck, als wenn ir⸗ endwo da draußen in dem ſchwarzen, wirbelnden Nebel ein eiſterorcheſter Muſik machte. Aber es war nur die Tür zur Bar aufgeriſſen worden. Der Steward mit dem Portwein kam ſchnell auf ſie zu, hinter ihm erſchienen einige Paſſagiere im dicken Mänteln und mit großen Ferngläſern. Sie lachten Und betrachteten den dunſtigen Horizont, an dem fern die röt⸗ lichen Lichter der Feuerſchiffe ſchwammen. Das Rattern eines Motors drang durch die Nacht, und auf einmal tauchte ein kleines, auf und nieder tanzendes Licht empor. Eine Sirene pfiff und die Aquitania antwortete. Auf der Kommando⸗ brücke klingelte ein Sianalapparat. „Deswegen“, ſagte die Veron zart und kegte mit eins ſchönen, innigen Bewegung ihre Hand auf ſeine Hand, dit auf der Stuhllehne ruhte,„deswegen liefen Sie plötzlich do oben auf dem Bootsdeck fort, Caroll! Es war über Sie ge⸗ kommen, eine Erinnerung, ein Geſicht, eine Tat, eine Schuld was weiß ich? Und ich will es nicht wiſſen—“ flüſterte ſie. „Und Sie hatten mich und die blöde Idee, Champagner beim Sonnenaufgang zu trinken, auf einmal ſo ſchrecklich ſatt—“ Ein hilfloſes Lächeln glitt über ihr Geſicht.„Sie hatten alles lötzlich ſo ſatt wie mein Freund in Rio, er ſich ein Loch in e Stirn ſchoß.“ Der Steward balancierte das Portweinglas auf dem Ta⸗ blett und beugte ſich zur Veron herab. „Danke“, ſagte ſie und trank in haſtigen Schlucken. Sie reichte das Glas dem Steward zurück, und zu Carol gewandt, ſagte ſie leiſe:„Ich habe auf gute Freundſchaft ge⸗ trunken! Wenn Sie einmal in Berlin ſehr allein ſind, dann rufen Sie mich an, ja? Ich bin immer allein.“ „Ja, Ing—“, ſagte Caroll. Der Steward hatte ſich etwas zurückgezogen, jetzt trat er behutſam an die beiden heran.„Verzeſhen Sie“, ſagte er höflich,„ich ſoll die Herrſchaften bitten, ſich zur Verfügung des Kapitäns zu halten. Die Barkaſſe—“. Er drehte den Kopf und zeigte auf das gelbe, ſchwankende Licht hinaus, das ſich raſch näherte.„Die Lotſenbarkaſſe“, ſagte der Steward,„ein Herr von der Polizei iſt an Bord.“ Er nahm das Tablett und ging über die naſſen, glänzenden Bohlen zur Schiffsba⸗ zurück. „Wegen Ihres Freundes?“ flüſterte die Veron und ſah mit großen, erſchrockenen Augen Caroll an. „Ich denke— ja“, erwiderte er. „Hören Sie!“ ſagte die Veron haſtig und beugte ſich zu ihm hinüber,„wiſſen Sie denn eigentlich, wie man ſich bei einem Verhör benimmt?“ Caroll ſah ſie erſtaunt an. „Mein Gott!“ rief ſie böſe,„gar nichts wiſſen Sie! Vor allem—“, flüſterte ſie und zog ihn am Aermel ſeines Mantels näher zu ſich heran,„müſſen Sie ſich ſo ſetzen, daß Sie nicht das Licht im Geſicht haben! Die Detektive richten es immer ſo ein, daß ſie ſelbſt im Schatten ſitzen und—“, Sie bra ab und ſah ihn zornig an.„Warum lachen Sie denn ſo Lachen Sie nicht ſo unverſchämt!“ Und plötzlich begann ſie hilflos zu weinen. 3. Axel Schneed hielt in ſeiner ruheloſen Wanderung, immer quer von einer Ecke der Kabine in die andere, inne und ſtürzte zu dem ſchwarzen Ueberſeekoffer neben der Tür. Mit ein paar haſtigen Griffen ſchob er die blitzenden Riegel bei⸗ ſeite, und der Koffer klappte auf, als wenn ein mächtiges ſchwarzes Tier einen ungeheuren gelben Rachen öffnete. Er riß eine der Lederſchubladen auf der Kofferſeite heraus und wühlte in einem Haufen von Papieren, Bleiſtiften, Siegel⸗ lackſtangen und Federkäſten herum. Ihm war eingefallen, daß er vorher beim Einpacken dieſe Schublade nicht noch einmal umterſucht batte.„Natürlich nichts! Nichts!“ flüſterte n — c Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München 1936 er Und ſtſeß krachend e Lade zu.„Ich werde Undiſch! Mein Gott, ganz und gar kindiſch!“ Er ſank auf einen Stuhl neben dem Koffer und verbarg das Geſicht in den Händen. Wohl hundertmal am Tag konnte er ſo zu dem Koffer ſtürzen, die Anzüge von den Stahlbügeln zerren, Schuhbeutel umſtülpen und mit zitternden Händen Weſten, Hemden, Hoſen und Jacken abtaſten, Zentimeter für Zentimeter, mit einem gierigen, verzweifelten Ausdruck in den braunen Augen. Natürlich keine Spur von den Doku⸗ menten! Es war jg unmöglich! Er hatte ja ſelhſt die Pa⸗ piere in der Stahlkaſſette verſchloſſen, ein⸗, zweimal abge⸗ ſchloſſen! Sie mußten doch drin ſein! Aber die Kaſſette war leer geweſen, nichts war drin gewelen, gar nichts! Kein gel⸗ bes Kuvert! Nur ein bißchen Staub war aus der rotlackier⸗ ten Oeffnung geſickert, als er ſie faſſungslos vor Schreck auf den Kopf gestellt hatte. Jetzt ſtand ſie oben beim Kapitän in deſſen Geldſchrank— als Corpus delieti. Die Geſchichte von dem Diebſtahl der wertvollen Doku⸗ mente hatte natürlich auf dem Schiff die Runde gemacht. Selbſtverſtändlich wurde ſie vom Kapitän und den Offizieren vertraulich behandelt. Aber es waren zu viele Leute ver⸗ nommen worden, dieſer Mongol und Fräulein Veron, Artur Tucky und die beiden Stewards, der eine, der bei der Poker⸗ partie Sekt und Brötchen ſerviert hatte, und der andere, von dem Mongol in der Frühe die Flaſche Kognak gekauft. Na⸗ ürlich war es an Bord das intereſſanteſte Geſpräch! Was ſollten die Müßiggänger hier auch ſonſt ſchwatzen?!!„Zum Teufel!“ fluchte Schneed, geſchüttelt von einem böſen, hilf⸗ doſen Zorn, und ſchlug verächtlich die Hände auf die Knie, natürlich verdächtigt man mich!“ Er hatte es deutlich emp⸗ funden, daß man ihn ſonderbar anſah, wenn er an Deck oder in einem der Geſellſchaftsräume des Schiffes erſchien. Leb⸗ hafte Geſpräche verſtummten, und die Leute ſahen beiſeite, wenn er in die Nähe kam. Es war ſo auffällig und ſo einigend, daß er ſich endlich aum noch aus ſeiner Kabine n an dem runden Klapptiſch aß und nur nachts manchmal in Begleitung Carolls über die leeren, verödeten Decks ſtrich. Er hatte dem Freund alles gebeichtet. Die Börſenver⸗ luſte, die ſchlimme Spekulation in chemiſchen Werten, und mit vorſichtigen Andeutungen das vollkommen unerklärliche Zerwürfnis ſeiner Ehe. Zum erſtenmal in ſeinem Leben hatte er mit jemand über Irene geſprochen, und dabei erſt war es ihm klar geworden, wie wenig er eigentlich von ihr wußte. Immer wieder verſuchte er es auf dieſen nächtlichen Spaziergängen mit taſtenden Worten dem Freund zu er⸗ klären, woran es nur liegen konnte, daß Irene ſeit einem Jahr ſo ſeltſam geworden war— ſo krampfhaft verſchloſſen, ſo erſchreckt vor jeder Zärtlichkeit und mit Tränen in den ſchönen Augen, wenn er ſie einmal küßte. Aber natürlich lonnte er es dem Freund nicht erklären! Er verſtand es ja elbſt nicht! Außerdem ſchien Caroll die verſchämteſte An⸗ deutung ſchon peinlich zu empfinden. Schneed meinte auf einem dunklen Geſicht Abwehr und unbeſtimmte Qual leſen u müſſen. Seine Miene wurde bei der Erwähnung von renes Namen ſchon eigentümlich ſtreng, und ſein Geſicht drückte endlich eine geradezu unerträgliche Starrheit aus. Es vaßte zu Carolls ſelbſtbewußter Verſchloſſenheit— ſicher empfand er dieſe vertraulichen Geſtändniſſe als taktlos. Eine Ehe iſt die Aufgabe der beiden Ehegatten und geht keinen Dritten etwas an! So ſchwieg er. Und endlich verzichtete er überhaupt auf die Geſellſchaft Carolls. Der Freund begann auf ihn immer beklemmender zu wirken, er konnte es ſich nicht erklären— 852 Blick war ſo ſonderbar— als wenn er eine ſtumme rohung enthielt! Vielleicht hielt auch er ihn für ſchuldig? Jedenfalls war Carolls Benehmen nach Entdeckung des Dieb⸗ ſtahls ſehr merkwürdig. Seine ſtumme, krampfhafte Ver⸗ ditterung erweckte den Eindruck, als hätte man ihm die Papiere geſtohlen und als wäre er damit zu den Verdamm⸗ ken herabgeſtoßen worden, während er alle Fragen und kombinationen nach dem mutmaßlichen Dieb eigenartig zer⸗ ſtreut und gleichgültig beantwortete. Nein! Axel Schneed ſprang auf und begann wieder ſeine unſtete Wanderung durch die kleine Kabine aufzunehmen. Er war der einzige Verdammte auf dieſem Schiff! Als er ſein Geſicht in dem von der weißen Milchglaslampe beleuchteten Spiegel über dem Waſchbecken ſah, lachte er höhniſch ſeinem Bild zu. Er erſchrak über den trüben Blick in ſeinen Augen, die graue Geſichtsfarbe und die ſpitze Naſe zwiſchen den ein⸗ gefallenen Wangen. Der einzige, der von den Paſſagieren auffällig ſeine Par⸗ kei zu nehmen ſchien, war dieſer kleine, rotblonde Fabrikant aus Hamburg. Wo Mangol ihn auftauchen ſah, machte er ſich mit eifriger Vertraulichkeit an ihn heran. Den kurzen, ſtämmigen Arm um ſeine Schulter gelegt, überſchüttete er ihn mit einem haſtigen, wirren Geplauder. Der offenſichtliche Zynismus Mongols wirkte abſtoßend und lähmend auf ihn. Während ſeines lebhaften Geplappers ließ er unruhig ſeine blinzelnden Augen wandern, als wollte er rings von den Paſſagieren damit den Tribut für ſeine Unvoreingenommen⸗ heit einkaſſieren. Vielleicht meinte es der Mann auf ſeine Art gut mit ihm. Doch gerade damit hatte er ihn endgültig von den Decks vertrieben und zum Gefangenen in ſeiner Ka⸗ bine gemacht. Aber es war ſchon am beſten ſo! Was hatte er bei den Leuten da oben noch zu ſuchen—? Von der ſinnloſen, ſtundenlangen Wanderung über das ſchwarze Linoleum ermüdet, warf er ſich achtlos über das Bett. Er ſchloß einen Augenblick die Augen und begann dann mechaniſch die Kreiſe und Quadrate auf der Wand zu zählen. Ihm ſchien plötzlich, er hätte ſein ganzes Leben lang nichts anderes getan, als in einer engen Kabine hin und her 10 wandern und linnlale Punkte auf einer Wand zu zählen. Wenſo hatte er geſtern abend auf dem Bett gelegen, als ihn die Veron mit ihrem Beſuch überraſchte. Auf was für Einfälle die Leute doch in ihrer Wichtigtuerel kommenl, hatte er gedacht n wollte ſie einfach hinauswerſen. Aber ſie hatte ſeinen unwllligen Blick anſchelnend gar nicht beachtet, ihn b. aubernd mit ihren ſchwarzen Augen angelächelt und ſofort die ganze Kabine mit dem zärtlichen, wogenden Ge⸗ raſchel ihres weißen, geſteppten Schlafrocks angefüllt. Hören Sie, amigo“, hatte ſie geſagt und ihn ſanft auf das Bett zurückgedrückt,„bleiben Sie ruhig liegen! Wenn ich nichts zu tun habe, dann liege ich auch am liebſten hübſch lang. Ich habe leider ſehr wenig zu tun und bin ein recht unnützes Geſchöpf. Nun ja—“. Sie ſäufzte und ſah ſich ſuchend um.„Haben Sie nicht etwas zu trinken hier?“ Aber ehe er noch antworten konnte, hatte ſie ſchon die Kognakflaſche neben dem Koffer entdeckt, und während ſie zwei Gläſer voll⸗ ſchenkte, begann ſie von den Ereigniſſen an Bord zu erzählen und ermunterte auck ihn zum Trinken und Reden. Sie er⸗ kundigte ſich nach Berlin und merkwürdigerweiſe ſogar nach Geheimrat Matthieſen. Sie wollte genau wiſſen, wie lange Irene und er ſchon Caroll kannten, wie oft er ſie beſuchen kam und ob ſie ſehr mit ihm befreundet wären. Wie er es natürlich bejahte, machte ſie ein ſonderbar er⸗ ſchrockenes Geſicht. Auf ſeine Frage jedoch, warum denn das „micht möglich“ und„ſchrecklich“ ſei, begann ſie auf einmal von ganz unzuſammenhängenden Dingen zu reden und ganz offenſichtlich um ihn abzulenken, bat ſie ihn, ihr doch ein Bild von Irene zu zeigen. Dabei erwies es ſich dann, daß er Jrenes Fotografie bei dem ewigen Herumſtöbern nach den pad nen Plänen irgendwo verkramt haben mußte. Ganz offenbar verfolgte ſie mit ihrem Beſuch eine beſtimmte Abſicht. Sie war nervös und unruhig und ihr Blick war merkwürdig durchdringend, als er von Irene und Caroll erzählte. Zwi⸗ ſchendurch trank ſie haſtig, als ob ſie ſich damit betäuben wollte, und begann ausführlich von dem Leben in Rio zu derichten. Wie unter einer ſanften Hypnoſe lag er auf dem Bett und lauſchte ihren weichen, gemurmelten Worten. Die Ka⸗ bine duftete nach ihrem Parfüm, die Seide ihrer langen Aermel kniſterte, wenn ſie ſich bewegte, und das Waſſer draußen an den Schiffswänden rauſchte wie die Garten⸗ bäume vor ſeinem Haus. Er hatte die Augen geſchloſſen. Alle dieſe Geräuſche erinnerten ihn an die Stunden zu Hauſe, wenn er nach der Fabrik ſich ausruhte und Irene ihm er⸗ zählte, was ſie tagsüber gemacht hatte. Das war lange her, ewig lange— ſchien ihm. „Liegen Sie nicht ſo mit geſchloſſenen Augen, bitte—“ hörte er die Veron plötzlich durch ſeine träumeriſch gleitenden Gedanken ſprechen,„ich kann das nicht ſehen—“ Er ſchreckte auf und ſah ſie erſtaut an. „Wenn man ſo die Augen zuhat, ſieht es aus, als ob man tot iſt—“ flüſterte ſie mit einem gequälten Ausdruck, Und als er wohl etwas beluſtigt lächelte, begann ſie ihn heftig aus⸗ zuſchelten und war dann mit dem phantaſtiſchen Plan ge⸗ kommen, er ſolle mit Irene nach Rio überſiedeln. Er wäre doch ein tüchtiger Kaufmann, nicht wahr? Und ſie habe viele einflußreiche Freunde dort, die ihm ſicher gerne am Anfang helfen würden— denn für ihn in Berlin—?„Hören Sie!?“ hatte ſie plötzlich gefragt und ihn ſtreng gemuſtert,„Sie wer⸗ den doch nicht etwa wegen dieſer dummen Dokumente etwas anſtellen? Das wäre aber ſehr dumm!“ ſtieß ſie zornig hervor, um mit einer ganz entſetzten Stimme hinzuzufügen: „Nein, nein! Das könnte ich nicht ertragen!“ Er hatte geantwortet, was man ſo antworten kann bei ſolchen Fragen. Und ſie ſchien ſich endlich zu beruhigen und ihm zu glauben. Dann war ſie leiſe aus dem Seſſel geglitten und gegangen. Schon unter der Tär, war ſie jedoch noch ein⸗ mal zurückgekommen und hatte ihm mit einem ſonderbar prü⸗ fenden und traurigen Ausdruck übers Haar geſtrichen. Es ſah faſt aus, als wollte ſie ihn für etwas um Verzeihung bitten. In dieſer Nacht hatte er zum erſtenmal ſeit Madeira gut geſchlafen. Freilich, der Tag dann war fürchterlich. Ueber⸗ all in den Kabinen das Gepolter von Koffern, die gepackt wurden, Stimmen, Lachen und Lärm von Menſchen, die ſich auf die Ankunft in Hamburg freuten. Auch er hatte endlich anfangen müſſen, ſein Gepäck fertigzumachen, nachdem er noch einmal Zentimeter für Zentimeter die ganze Kabine ab⸗ geklopft und unterſucht hatte. Natürlich nichts! Mit einem tiefen Seufzen ſtand er unſicher von dem hach ſchwankenden Bett auf und nahm ſeine Wanderung urch die Kabine wieder auf, Aber plötzlich blieb er mit einem Ruck vor dem runden, meſſinggefaßten Bullauge ſtehen. Der abgezirkelte Weg durch die enge Kabine hatte ihn an den hoffnungsloſen ſtumpfen Gang eines Gefangenen erinnert. Er preßte das verzerrte Geſicht gegen die kalte Scheibe. Schiefergrau rollten mit weißen, ziſchenden Streifen die Wellen vorbei. Unermeßlich, leer— wie eine Viſion der ewigen Trübnis der Horizont. Trotzdem erfüllte es ihn mit einer Art nervöſer Freude. Noch kein Land, Gott ſei Dank, noch kein Land zu ſehen! Und er ertappte ſich bei der Vor⸗ ſtellung, die Aquitania könne ſich verirren und an einem fernen Geſtade landen. Doch da—? Was iſt das—? Drohend dröhnte ein Nebelhorn über die See! Und nun glommen ſie herauf mit rötlichem Dunſt—„Die Feuerſchiffe!“ flüsterte er. Gortſetzung folgt.) —.———— 8 I 9 5 9 5 1 0 1 1 1 7 9 * 1 5 1 1 95* 1 1 * 1 9 1 1 * 5 1 * 8 0 1 1 1 1 5 5 1* 1 B 1 1 1 1 1 0 5 0 1 10 1 , —— Donnerskag, den 28. Mai 1936 Bekanntmachungen der A. S. O. A. B. Kreis Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraßz Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 31 Sprechſtunden des Kreisleiters: g Mittwochs von 15—18 Uhr ——— NSDAP., Gan Seſſen⸗Nalſan. Frankfurt um Main, Gutleutſtraße 3—14, Adolf Hitler⸗Haus Fernſprecher: 30 381. Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftoerkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: 5 Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freltaß von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr Sonſt nur in Eilfaͤllen nach oor herigen Anmeldung. TTV Der Kreisleite er! Die Kreisleitung iſt von Freitag, bis ein⸗ ſchließlich Dienstag geſchloſſen. Die Mo⸗ natsmeldungen der Kaſſenleiter müſſen je⸗ doch bis zum 2. Juni hier eingehen, da dieſelben gefondert bearbeitet werden. Ruppert, Kreisleiter Aus der f. 4. BDM., Gruppe Heppenheim. Die Turnſtunde heute Donnerstag, fällt aus(wegen Feſtſpielprobe). Nächſte Turn⸗ ſtunde Donnerstag, den 4. Juni 1936. Heil Hitler! Elfriede Fiſcher, Gruppenſportwartin. H J., Bann 249. Feldſcherunterr icht. Zum Feldſcherunterricht heute, 28. Mai 1936 20.30 Uhr, treten die Feldſchere der Geff. Heppenheim Stadt und Land und Lorſch ſowie die aus den Jugendgruppen des Deutſchen Roten Kreuzes im Hofe der Oberrealſchule an. Heil Hitler! Hangen, Truppenarzt. r 8 D 22 A7 2 Großlal deutſcher Forſcherarbeit in Oſtafrika Rückkehr der Kohl⸗Larſen⸗Expedition Weniger in der Oeffentlichkeit bekannt. als er es verdiente, iſt der Name Ludwig Kohl⸗ Larſen. Und doch darf ſich dieſer deutſche Forſcher und Weltreiſende mit vollem Recht an die Seite der großen Forſcherperſönlichkeiten von Weltbedeutung wie Sven Hedin oder Amundſen ſtellen. Ja vielleicht übertrifft Kohl⸗ Larſen dieſe beiden an Vielſeitigkeit ſeiner Reiſen und Forſchungsgebiete. In den nunmehr 25 Jahren ſeiner Forſchertätigkeit hat er buch⸗ ſtäblich die ganze Erde von Nord nach Süd. von Oſt nach Weſt durchſtreift. Nord⸗ und Süd⸗ polarländer zogen ibn ebenſo an. wie Vorder⸗ aſien oder die Südſee. Und von faſt all ſeinen Reiſen hat er auch wiſſenſchaftlich wertvolle Forſchungsergebniſſe heimgebracht. Seit 1931 hat ſich Kohl⸗Larſen Afrika zum Arbeitsgebiet gewählt. Wie er ſchon vor dem Kriege zu wiſſenſchaftlicher Arbeit im deutſchen Kolonialgebiet der Südſee geweilt hatte, ſo widmete er nun in dieſen letzten Jahren ſeine ganze Kraft der Erforſchung des früheren Deutſch⸗Oſtafrika und ſtellte damit die untrenn⸗ bare Verbundenheit der deutſchen Wiſſenſchaft mit den deutſchen Kolonialgebieten unter Be⸗ weis. Soeben befindet ſich Kohl-Larſen auf der Rückkehr von ſeiner zweiten, faſt zweijährigen Expedition nach Oſtafrika. In Genua hatte der Leiter der Preſſeabteilung des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts. Dr. Hermann Rüdiger. Gelegenheit, den Forſcher und ſeine Frau, die ihn auf ſeinen Expeditionen ſtets begleitet, beim erſten Betreten europäiſchen Bodens zu be⸗ grüßen. Mitte Mai wird Kohl in Hamburg eintreffen. Die wiſſenſchaftliche Ausbeute die⸗ ſer beiden Jahre übertrifft alle Erwartungen und reiht Kohl-Larſens Leiſtung unter die Großtaten nicht nur deutſcher, ſondern inter⸗ nationaler Forſcherarbeit ein Es gelang ihm nicht nur im Innern des ehemaligen deutſchen Kolonialgebietes. im Njaraſa⸗Graben, einen Stamm der afrikaniſchen Urbevölkerung zu er⸗ forſchen, die Tindig a. die noch auf ganz primitiver Kulturſtufe bisher ohne Berührung mit Weißen oder auch mit anderen Neger⸗ ſtämmen leben. Noch erfolgreicher war er auf dem Gebiet der Urgeſchichtsforſchung. Zähe Ausdauer, die ihn alle Schwierigkeiten über⸗ winden ließ, die Erfahrung des gewiegten For⸗ ſchers und das unentbehrlche Glück führten ihn zur Auffindung von Skeletteilen des mittel⸗ diluvialen Menſchen aus der Kul⸗ turperiode des Chel, der älteſten bekannten Kulturſtufe der Menſchheit. Die von Kohl ge⸗ borgenen Knochen ſtellen den dritten Fund dieſer Art in ganz Afrika dar. Außerdem konnte Kohl auf Grund von zahlreichen Fun⸗ den, Felszeichnungen und dergl. feſtſtellen, daß Deutſch⸗Oſtafrika ſchon vor Tauſenden von Jahren dicht bevölkert geweſen ſein muß. Aber auch nicht ohne menſchlichen Gewinn durfte Kohl⸗Larſen unſer früheres Deutſch⸗ Oſtafrika verlaſſen. Von allen Seiten, oft auf langen Wegen, kamen die alten Askaris des Weltkrieges und auch ſonſt Eingeborene. die die alte deutſche Kolonialzeit noch treu im Ge⸗ dächtnis haben, herbei, um die Deutſchen per⸗ ſönlich zu grüßen. Durch ſeine Funde und Entdeckungen ſtellte ſich Kohl⸗Larſen, neben ſeinen früheren Ver⸗ dienſten, in die Reihe der großen deutſchen Kolonialforſcher in Afrika. Er durfte dem Ruhmesbau der deutſchen Leiſtung im Aus⸗ land und beſonders auf kolonialem Boden einen neuen, bedeutſamen Bauſtein einfügen. Hoffenlich iſt es ihm vergönnt, ſeine Forſcher⸗ tätigkeit in Zukunft auch unmittelbar in den Dienſt deutſcher Kolonialarbeit zu ſtellen. Luft ſtärker als Dynamit! Großſprengungen mit flüſſigem 3auerſloff.— Eine neue Errungen⸗ ſchaft der deulſchen Technik. Das Fprengmiftel der Jukunfl. In aller Stille hat man in den letzten Jahren in Deutſchland eine neue Sprengmethode entwickelt, die alle Sprengſtoffe in feſter Form vollkommen er⸗ ſetzt, verbrecheriſche Anwendung unmöglich macht und alle Gefahrenmomente bei Lagerung und Transport von Sprengmitteln ausſchließt. Weltraumkälte— auf Flaſchen abgezogen Es handelt ſich um das ſogenannte Spreng⸗ luftverfahren, das zwar in vereinzelten Fällen bereits im Weltkrieg erprobt wurde, jedoch erſt in jünſter Zeit ſo weit vervollkommnet werden konnte, daß es von deutſchen Ingenieuren im In⸗ und Ausland, ſo vor allem in Holland. Oeſterreich und am Balkan, erfolgreich ange⸗ wendet werden konnte. So wurden erſt im ver⸗ gangenen Jahr in Berlin beim Abbruch eines gewaltigen Gasbehälters im Herzen der Reichshauptſtadt 1400 Kubikmeter härteſten Klinkergeſteins an einem einzigen Nachmittag mit„Luft“ reſtlos geſprengt. Auch fand das neue Verfahren beim Ausbau der Müglitztal⸗ bahn der Reichsbahndirektion Dresden An⸗ wendung, wobei nicht weniger als ſieben Tun⸗ nels und zehn Geländeeinſchnitte errichtet wer⸗ den mußten. Es beruht in der Hauptſache darauf, daß verflüſſigte Luft mit einem brennbaren Stoff zuſammen eingeſchloſſen und verbrannt wird. Gewöhnliche Luft wird hierzu zunächſt in Hochdruck⸗Kompreſſoren komprimiert und in einem weiteren Arbeitsgang ſchließlich verflüſ⸗ ſigt, worauf nach einem beſtimmten Tren⸗ nungsverfahren der flüſſige Stickſtoff von dem im gleichen Zuſtand befindlichen Sauerſtoff geſchieden wird. Obwohl alſo praktiſch nur mit dem Sauerſtoff der Luft gearbeitet wird, hat ſich doch die Bezeichnung„Sprengluft“ allge⸗ mein eingebürgert. Fünf Kubikmeter Luft er⸗ geben etwa einen Liter flüſſigen Sauerſtoff. Dieſer hat eine Temperatur von— 183 Grad, während flüſſiger Stickſtoff ſich mit 198 Grad, einer in Wirklichkeit kaum vorſtellbaren Kälte, bereits erheblich der abſoluten Weltraums⸗ temperatur nähert. Gigantenkräfte aus der Luft Im Gegenſatz zu Dynamit, Ammonit, Chlo⸗ ratit und Schwarzpulver wird beim Spreng⸗ luftverfahren das Sprengmittel erſt im letzten Augenblick am Bohrloch ſelbſt hergeſtellt, wo⸗ durch natürlich viele Gefahrenmomente ausge⸗ ſchaltet werden. Das Sprengmittel beſteht in dieſem Fall aus dem vom Stickſtoff getrennten flüſſigen Sauerſtoff und einer mit Holzkohle gefüllten Papierhülle. Dieſe wird im letzten Augenblick vor der beabſichtigten Sprengung in flüſſigen Sauerſtoff getaucht. Ein hochbri⸗ ſanter Sprengſtoff iſt damit fertig. Geſondert bedeuten dagegen Sauerſtoff und Papierhülle überhaupt kein Exploſionsmittel. Nachdem die Papierhüllen das Sauerſtoffbad vierzig Minuten verlaſſen haben, iſt ihnen jegliche Exploſionskraft und möglichkeit bereits ge⸗ nommen, denn der flüſſige Sauerſtoff iſt ver⸗ dampft und nur die mit Holzkohle gefüllten Papierhüllen ſind noch im Bohrloch. Dieſe aber ſind, wie bereits geſagt, vollkommen un⸗ Das Abenkeuer des Lon don, 27. Mai. Ueber das Schickſal des Engländers Bunner— in den erſten Meldungen wurde er als„Bonner“ bezeichnet — der als Apotheker zu einer Abteilung des britiſchen Roten Kreuzes gehörte und von den Italienern mehrere Tage in Diredaua feſt⸗ gehalten wurde, bringt ein„Times“ Bericht aus Dſchibuti eine Reibe intereſſanter Einzel⸗ heiten. Bunner war am 15. Mai von Addis Abeba nach Dſchibuti abgefahren, weil er von einem tollwütigen Hund gebiſſen worden war und in der abeſſiniſchen Hauptſtadt kein Serum auf⸗ treiben konnte. Bei Erledigung der Zollforma⸗ litäten in Diredaua wurde Brunner von ita⸗ lieniſchen Offizieren angehalten mit dem Be⸗ merken, daß der Polizeichef etwas gegen ihn vorzubringen habe und daß man ſehr daran zweifele, ob er wirklich Bunner heiße. In⸗ zwiſchen fuhr der Zug nach Dſchibuti ab. Bun⸗ ner wurde vorläufig auf freiem Fuß gelaſſen. Als er am nachfolgenden Tage zum Bahnhof zurückkehrte, um in den Zug nach Dſchibuti zu ſteigen, wurde er ſofort feſtgenommen und einem mehrſtündigen Verhör unterzogen, wo⸗ bei der Hauptmann Lucetti vom italie⸗ niſchen Geheimdienſt die führende Rolle über⸗ nahm. Zwei Aethiopier, darunter ein zehn⸗ jähriger Knabe, behaupteten, daß Bunner nie⸗ mand anders ſei als Rudolf Brunner, ein öſterreichiſcher Hauptmann, der bei den abeſſiniſchen Streitkräften in Ogaden geſtanden gefährlich. Es kann daher beim Sprengluft⸗ verfahren nach dreiviertel Stunden unbedenk⸗ lich in die Ladung mit Preßlufthämmern oder ſonſtigem Kraftgerät hineingebohrt werden. So einfach und gefahrlos in der Anwen⸗ dung, ſo gewaltig iſt das Sprengluftverfah⸗ ren in der Wirkung. Es laſſen ſich bei ihm Briſanzſtärken erzielen, die jeden feſten Spreng⸗ ſtoff durch die Höhe der Verbrennungsgeſchwin⸗ digkeit und des Gasdruckes übertreffen. Er⸗ ſtere kann durch Zuſatz von geringen Mengen Magneſium oder Aluminium bedeutend er⸗ höht werden. Auf dieſe Weiſe ſind wie beim Sprengſtoff in feſter Form etwa hundert Bri⸗ ſanzabſtufungen vom einfachen Schwarzpul⸗ ver bis zum Nitroglycerin möglich. Um ein Kilogramm vierzigprozentigen Dynamit zu er⸗ ſetzen, ſind beim Sprengluftverfahren etwa 1500 Gramm flüſſiger Sauerſtoff und vier Papierpatronen erforderlich. Kein Sprengverfahren für Kleinbetriebe Einer allgemeinen Anwendung des Spreng⸗ luftverfahrens ſteht allerdings trotz ſeiner Bil⸗ ligkeit und ſonſtigen Vorteile der Umſtand ent⸗ gegen, daß ſeine Durchführung große, um⸗ faſſende Sachkenntnis voraus⸗ ſetzt. Es kommt daher für Kleinbetriebe nicht in Betracht, ſondern wird vorausſicht⸗ lich ſtets auf Großſprengungen beſchränkt blei⸗ ben. Bei Straßenbauten, Flußregulierungen und Kultivierungsarbeiten, ſowie Kanal- und Talſperrenbauten aber iſt das Sprengluftver⸗ fahren durchaus am Platze. Obwohl beſon⸗ dere geſetzliche Vorſchriften für den Bezug und die Lagerung von Sprengſtoffen beſtehen, ließ es ſich doch bisher bei derartigen großangeleg⸗ ten Unternehmungen nicht immer vermeiden, daß Sprengſtoffdiebſtähle verübt wurden oder Sprengmitel ſonſtwie abhanden kamen. Ent⸗ weder wurden Sprengpatronen an der Arbeits- ſtelle vergeſſen, die dann ſpäter in das Ab⸗ fuhrmaterial gerieten, oder es fanden ſich „Liebhaber“, die damit gelegentlich einmal ein Salutſchießen veranſtalten wollten. In bei⸗ den Fällen iſt ſchon ſchweres Unheil durch Sprengmittel angerichtet worden, beſonders wenn dieſe in die Hände ſpielender Kinder gerieten. Dieſe Möglichkeiten ſind beim Sprengluftverfahren infolge des Verdampfens ds flüſſigen Sauerſtoffs nach verhältnismäßig kurzer Zeit ausgeſchloſſen. Selbſt bei Maſſenladungen von 50—100 Sprengſchüſſen, wie ſie bei größeren Bauunternehmungen an der Tagesordnung ſind, kann das Spreng⸗ gelände nach Ablauf einer Stunde unbedenk⸗ lich wiederbetreten werden. Wurden hierzu jedoch feſte Sprengſtoffe verwendet, ſo kann durch eine einzige nicht losgegangene oder überſehene Sprengpatrone ein ſchweres Un⸗ glück heraufbeſchworen werden. Engländers Bunner habe und von den Italienern als„Chef des abeſſiniſchen Geheimdienſtes“ angeſehen wird. Ein dickes Aktenſtück über dieſen Brunner wurde vorgelegt, und ſchließlich gab Hauptmann Lucetti dem Verhafteten zu verſtehen, daß es ſich um eine Sache auf Leben un d Tod handele und daß er morgen erſchoſſen werden würde. Brunner wurde ins Gefängnis geſteckt, einen kleinen feuchten Raum, wo er in ſeinen Kleidern auf dem Fußboden ſchlief. Am näch⸗ ſten Tag wurde er wieder verhört und bekam den Eindruck, daß ſeine Lage gefährlich ſei. Deshalb entf loh er in der folgenden Nacht, indem er barfüßig eine etwa ſechs Meter hohe Mauer überklet⸗ terte, und dann drei Tage lang neben der Bahnlinie nach Dſchibuti weiterwanderte. Schließlich kaufte er von einem Somali ein paar Schuhe für zwei Maria⸗Thereſientaler, mußte aber bald darauf jede Hoffnung auf Vorwärtskommen aufgeben und nach Diredaua zurückkehren, wo er mit heftigem Erbrechen in einer Eingeborenenhütte zuſammenbrach. Ein Somali erzählte dieſe Geſchichte von dem kran⸗ ken Ausländer weiter, ſie kam zu Ohren der italieniſchen Behörden, und Bunner wurde er⸗ neut verhaftet. Inzwiſchen war jedoch der eng⸗ liſche Konſul in Harrar benachrichtigt worden, und ſeinen Bemühungen gelang es dann, am 23. Mai die Freilaſſung Bunners zu erreichen, der inzwiſchen in Dſchibuti eingetroffen iſt. Jüdiſche Machenſchaften Die Proviſionen müſſen wieder einmal her⸗ halten— Ein Angeklagter nach Paläſtina geflohen Mainz, 26. Mai. Der 66jäbrige Jude Eduard Blum aus Mainz, ſein 26jähriger Sohn Otto Blum. ſein 28jähriger Sohn Ernſt Blu m, beide ebenfalls aus Mainz, und der 4Ijährige Karl Schneider aus Nierſtein ſind angeklagt, in Nierſtein und an anderen Orten unter Mißbrauch ihres Berufes Wein unter irreführenden Bezeichnungen. Angaben und Aufmachungen und entgegen den Vorſchriften des§ 6 des Weingeſetzes angeboten und ver⸗ kauft zu haben. Die Angeklagten haben ein und denſelben Wein, zum Teil unter erlaubten, zum Teil unter verbotenen Bezeichnungen und Aufmachungen, ſogar als verſchiedene Jahr⸗ gänge, in allen Fällen aber zu einem Preis angeboten, der in keinem Verhältnis zum Ein⸗ kaufspreis und dem wirklichen Wert des be⸗ treffenden Weines ſtand. Durch dieſe verbote⸗ nen Bezeichnungen wurden unerfahrene Volks⸗ genoſſen zum Ankauf bewogen und ſomit ge⸗ ſchädigt. Außerdem haben die Angeklagten von den Kunden eine Verſicherungsgebühr von 1 bis 2 Prozent des jeweiligen Rechnungsbetra⸗ ges erhoben, obwohl ſie garnicht für dieſe Sen⸗ dungen verſichert waren. Die Firma wurde im Jahre 1894 von dem Vater des angeklagten Eduard Blum und dem Mitinhaber Gärtner in Mainz gegründet. Urſprünglich lautete die Firma Gärtner& Co., als Gärtner nach zwei Jahren ausgeſchieden war, wurde der Name in Gärtner& Blum abgeändert. Mit Hilfe von ungefähr 50 Vertretern wurde ein Jahresum⸗ ſatz von rund 600 000 Mk. erzielt. Intereſſant dabei iſt, daß die weitaus größte Anzahl der Vertreter Namen wie Grünebaum, Zimt, Affen⸗ kraut uſw. trugen. Durch die Weinprozeſſe Heymann. Maasbach uſw. aufmerkſam geworden, erkannte einer der 29 Angeſtellten der Firma Gärnter& Blum die Machenſchaften ſeiner jüdiſchen Arbeitgeber und brachte die Vorfälle zur Anzeige, die eine Be⸗ ſichtigung und Prüfung durch die Kriminalpoli⸗ zei zur Folge hatte. Bei dieſer Beſichtigung gelang es dem Angeklagten Otto Blum, trotz Anweſenheit der Beamten zu flüchten. Er hält ſich zur Zeit in Haifa in Paläſtina auf. Als daraufhin Blum ſen. in Mainz verhaftet werden ſollte, fanden die Beamten bereits ge⸗ packte Koffer und einen bereitliegenden Reiſe⸗ paß vor. Die Beweisaufnahme ergab, daß mitunter der gleiche Wein viermal an den⸗ ſelben Kunden in einer einzigen Kiſte zu den verſchiedenſten Prei⸗ ſen und Jahrgängen geliefert wurde. Einmal kamen ſogar noch drei verſchiedene Sorten Rheinwein hinzu, ſodaß die Kiſte ſie⸗ ben Sorten, aber nur zwei Weine ent⸗ hielt. Der Angeklagte Eduard Blum verſteifte ſich immer wieder auf die Ausrede, die Preis- unterſchiede ſeien durch die Proviſion bedingt. An und für ſich ſei der Preis immer der gleiche geweſen. Offenbar hat der Angeklagte aus den früheren Weinprozeſſen gelernt. Sogenannte „Heilweine“ wurden unter täuſchender Auf⸗ machung mit Phantaſienamen verſehen. Die Bezeichnungen ſtammen von dem geflüchteten Otto Blum, der die Rolle eines Reklamechefs bei der Firma Gärtner& Blum ſpielte. Dieſe Südweine wurden bei einem Einkaufspreis von 55 bis 73 Pfg. mit 2.75 bis 4.50 Mk. verkauft. Nach den Angaben des Buchſachverſtändigen war die Buchhaltung unzulänglich. Die Firma läuft heute unter einem Treuhänder weiter und die Aufträge werden vorwiegend aus den Beſtänden erfüllt. Die Zeugenvernehmung gab Aufſchlüſſe über den ſchlechten Zuſtand der Kellerräume ſowohl als auch über das Verhält⸗ nis der Angeſtellten zu den Firmeninhabern. Vor allem wurde ein von dem Angeklagten Blum eingeführtes unwürdiges Spitzelſyſtem gegeißelt. Intereſſant waren die Ausführungen einer Angeſtellten, die ergaben, daß je nach Be⸗ ruf und Zahlungsfähigkeit des Kunden die Lieferung der Weine in Bezug auf Qualität verſchieden gehandhabt wurde. Ein recht un⸗ ſchönes Bild entrollte ein Zeuge über das Ver⸗ halten des Prokuriſten Schneider. Die betro⸗ genen Kunden aus Aachen, Leipzig, Düſſeldorf. Ruhrort, Eiſenach und Eſchweiler klagten bei ihrer Vernehmung über die hohen Preiſe der Weine und fühlten ſich betrogen. Mit Empö⸗ rung folgten die Anweſenden den Ausführun⸗ gen eines Kunden, die über das Auftreten des Prokuriſten Schneider Aufſchluß gaben. Schnei⸗ der, der als Reiſender den betreffenden Zeugen beſuchte, gab auf das ausdrückliche Fragen des Zeugen an, es handle ſich um eine rein ariſche Firma, was er durch das Vorzeigen eines Paſſes, auf dem das Wort„ariſch“ eingetragen war, zu bekräftigen verſuchte. Schneider, ein typiſcher Judenknecht, glaubte durch beſonders freches Gebaren Eindruck machen zu müſſen und wagte es ſogar im Laufe der Verhandlungen. abfällige Bemerkungen über die Bewegung zu machen. Im übrigen beſtreitet Schneider alles. was ihm durch den Zeugen vorgeworfen wurde. Die Verhandlung wird am Dienstag fort⸗ geſetzt. 2 21 11 gest port ref Roll — — . ² 3——T—T—T—łũnn ee* em r * N Donners fag, den 28. Mai 1936 Die Julunft des Außenhandels Eine Veröffenllichung des Jnſlituls für Konjunklurforſchung Das Inſtitut für Konjunkturforſchung ver⸗ öffentlicht ſoeben ein Sonderheft Nr. 41. Da⸗ rin macht Profeſſor Dr. Rolf Wagenführ in⸗ tereſſante Ausführungen über„Die Bedeutung des Außenmarktes für die deutſche Induſtrie⸗ wirtſchaft“. Die Bedeutung des Exports wird dadurch verdeutlicht, daß im Jahre 1934 für rund 4 Mrd. RM. Induſtriewaren ausgeführt wurden, was 13 Prozent des Wertes der deut⸗ ſchen Induſtrieproduktion entſpricht. Da die Kapazitäten der Induſtrie im Jahre 1934— bei einem Nettoproduktionswert von rund 23,5 Mrd. RM.— zu etwa 60 Prozent aus⸗ genutzt waren, läßt ſich errechnen, daß etwa 8 Prozent der überhaupt vorhandenen indu⸗ ſtriellen Anlagen für das Ausland gearbeitet haben. Ohne die Ausfuhr wäre eine Aus⸗ nutzung von nur 52 Prozent möglich geweſen. Im Jahre 1934 haben annähernd 1,4 Mil⸗ lionen der in der Induſtrie Beſchäftigten für die Ausfuhr gearbeitet. Aehnlich wie etwa Rheinland⸗Weſtfalen oder Sachſen im Rahmen Deutſchlands, iſt Deutſch⸗ land im Rahmen der Weltwirtſchaft beſonders exportabhängig. Die übliche Gegenüberſtellung der Exportquoten einzelner Länder kann hier⸗ für allerdings nur begrenzt zum Beweis heran⸗ gezogen werden. Denn für die Höhe der Ex⸗ portquote ſpielt zweifellos die Größe des be⸗ treffenden Wirtſchaftsgebietes eine entſcheidende Rolle. So will es nicht übermäßig viel beſa⸗ gen, daß im Jahre 1934 Deutſchland rund 13 Prozent ſeiner induſtriellen Erzeugung ex⸗ portierte, während die Exportquote„der“ Weltinduſtrie gleichzeitig nur etwa 8 Prozent betrug(für die USA lautet die entſprechende Exportquote 5 bis 6 Prozent, für die UdSSR. 2 Prozent). Von größerer Bedeutung iſt die Tatſache, daß der deutſche Export in viel höhe⸗ rem Grade als die Weltausfuhr aus Indu⸗ ſtrie waren beſteht, und daß innerhalb des Induſtrieexports die hoch qualifi⸗ zierten Anlagegüter eine hervor⸗ ragende Rolle ſpielen: Die deutſche Ausfuhr ſetzte ſich 1934 zu rund 95 Prozent aus Induſtriewaren zu⸗ ſammen, die Weltausfuhr nur zu etwa 66 bis 70 Pro⸗ zent; der Anteil der Infeſtitionsgüter an der Induſtrieausfuhr betrug gleichzeitig in Deutſch⸗ land rund 45 Prozent, in der Welt aber nur 287 bis 30 Prozent. Eine Unterſuchung der Vorkriegsentwicklung führt nach Wagenführ zu folgenden Ergebniſ⸗ ſen: 1. Die Exportquote der deutſchen Indu— ſtrie läßt von 1870 bis 1913 eine langweilige Bewegung erkennen, die mit den Schwankun⸗ gen der Kaufkraft in den Agrar- und Rohſtoff⸗ bändern in Zuſammenhang ſtehen dürfte. Dieſe ange Welle erreichte etwa 1872 und 1895— 1900 ein Minimum, um 1883 und 1918 ein Maximum. 2. Im Rhythmus der langen Welle funktioniert deutlich und exakt das„Ex⸗ portventil“: In Zeiten ſinkender langer Wel⸗ len— bei zunehmenden Anſtrengungen am Binnenmarkt— hatte die Ausfuhr in der Vorkriegszeit die Tendenz, nur verlangſamt zu wachſen. War die lange Welle aber aufwärts gerichtet, ſo verringerte ſich das Tempo der Produktionszunahme; die Ausfuhr ſtieg be⸗ ſchleunigt an. 3. Im ſtrukturellen Grundzug war die Volumenquote des Exports eindeutig aufwärtsgerichtet; die Erlösexportquote iſt da⸗ gegen während der letzten dreißig Jahre vor dem Kriege in der großen Linie betrachtet zu⸗ rückgegangen. 4. Die Exportpreiſe haben ſich, verglichen mit den Inlandspreiſen, ſtrukturell vermindert; infolge wachſender Konkurrenz auf den Auslandsmärkten ſind die Ausfuhrwaren relativ„billiger“ geworden. Verſucht man, ſich eine Vorſtellung von der weiteren Entwicklung der deutſchen Ausfuhr und des Anteils der Ausfuhr an der Produktion zu machen, ſo iſt es ratſam, die ſtrukturelle von der kurzfriſtigen Betrachtung zu ſcheiden. ſchrankenloſe Außenhandel, ausſchließlich auf Ausnutzung der Preischancen eingeſtellt, ſcheint einer ver— gangenen Epoche anzugehören; überall beſinnt man ſich ſtärker auf die Bedeutung des Binnen⸗ marktes. Hand in Hand hiermit gehen tief— greifende materielle Wandlungen vor ſich. Die „alten“ Induſtrieländer betreiben mit Energie die Verbreiterung ihrer Agrar- und Rohſtoff⸗ erzeugung; die landwirtſchaftlichen Produzen⸗ ten, vor allem in Ueberſeen errichten in be⸗ ſchleunigtem Tempo umfangreiche induſtrielle Anlagen, um ihre Rohſtoffe im eigenen Lande zu verarbeiten. Es iſt aber gut, auch der letztvergangenen Kriſe gegenüber einen gewiſſen Abſtand zu wahren. Niemand wird leugnen, daß wir inmitten gewaltiger Umbildungen unſeres Wirtſchaftsſyſtems ſtehen. Dieſe Erkenntnis iſt jedoch jeder Gene— ration eigen, denn jede Generation macht für Der ſich immer wieder die Erfahrung, daß alles Lebendige im ununterbrochenen Fluß des Ge⸗ ſchehens ſteht. Nur ſieht die Gegenwart ihre eigenen Vorgänge jedesmal ins Rieſenhafte vergrößert. Die Parallele zwiſchen der letzten „abſteigenden langen Welle“ vor dem Kriege und der gegenwärtigen Entwicklung ſeit 1920 iſt erſtaunlich eng: Damals wie heute ſtockte der internationale Kapitalverkehr und verwirrte ſich das Zuſammenſpiel der Preiſe; damals wie heute ſanken die Exportquoten bei gleich⸗ zeitig erheblich geſteigerter Geſchäftstätigkeit an den Binnenmärkten. g Nach wie vor konzentriert ſich die induſtrielle Produktion der Welt auf die„Hhochkapitaliſti⸗ ſchen“ Gebiete. Um 1928 wurden in den Ver⸗ einigten Staaten von Amerika und in Europa zuſammen rund 90 Prozent der Produktions- güter und rund 85 Prozent der Verbrauchs⸗ güterproduktion der Welt erzeugt. Trotz des raſchen Fortſchrittes der Neuinduſtrialiſierung in den„jungen“ Ländern iſt alſo das„Ueber⸗ gewicht“ des Hochkapitalismus noch unbeſtrit⸗ ten. Trotz der„Reagrariſierung“ in den In⸗ duſtrieländern ſtellten die Gebiete außerhalb Europas und Nordamerikas um 1928 rund 60 Prozent der Weltproduktion an agrariſchen Induſtrierohſtoffen und rund 50 Prozent der geſamten Agrarproduktion der Welt. Die al⸗ ten Induſtrieländer ſind alſo nach wie vor, wenn auch zum Teil in unvermindertem Um⸗ fang, auf die Einfuhr von Nahrungsmitteln und agrariſchen Rohſtoffen angewieſen. Im Zuge ihrer Induſtrialiſierung werden die Länder des„Neukapitalismus“ (3. B. Südamerika, Auſtralien) in abſehbarer Zeit in der Lage ſein, ihren Bedarf an Ver⸗ brauchsgütern allein aus Eigenproduktion zu befriedigen. Für den Aufbau des Induſtrie⸗ apparates entſteht aber zuſätzliche Nachfrage nach Produktionsgütern, und dieſe dürfte über⸗ wiegend durch Käufe in den hochkapitaliſtiſchen Ländern gedeckt werden. Die Gebiete des Hoch⸗ eibyer huldig en Muſſolini Am 24. Mai wurde in Rom der Jahrestag des Eintritts ert. begeiſterte Huldigungen darbrachten. Italiens in den Weltkrieg gefei⸗ Aus dieſem Anlaß nahm Muſſolini erſtmalig eine Parade libyſcher Faſchiſten ab, die ihm (Preſſephoto, K.) kapitalismus werden im Verlauf ihrer Indu⸗ ſtrialiſierung gleichfalls in erſter Linie Pro⸗ duktionsgüter nachfragen. Es beſteht aber die Möglichkeit, daß mit der Herausbildung des Binnenmarktes hier auch die Nachfrage nach Verbrauchsgütern wächſt. Als Träger einer kommenden Belebung des Welthandels und der Induſtrieausfuhr wird alſo zunächſt die Nachfrage nach Produktionsgütern anzuſehen ſein. Dieſer Inveſtitionsbedarf braucht keine Be⸗ fürchtungen für den Beſtand der„alten“ In⸗ duſtrieländer zu erregen. Denn es zeigt ſich im⸗ mer wieder, daß derartige Fortſchritte den Tauſchkreis der Weltwirtſchaft auf höherer Ebene erweitern. Gegen öde Gebrauchslyrik Dr. Goebbels verbietet allgemein die Sprechchöre Berlin, 27. Mai. Nachdem bereits für die Hitler-Jugend und die Werkſcharen der Deutſchen Arbeitsfront ein Verbot, Sprech⸗ chöre aufzuführen, ergangen war, hat nunmehr der Reichspropagandaleiter der NSDAP., Dr. Goebbels, folgende Anordnung erlaſſen: „Es beſteht Veranlaſſung, darauf hinzuwei⸗ ſen, daß in letzter Zeit der Sprechchor auf Parteiveranſtaltungen in übermäßiger Weiſe mißbraucht worden iſt. Nach einigen Anſätzen hat ſich leider die Konjunktur dieſes Themas bemächtigt. Es hat ſich dabei eine öde Gebrauchslyrik herausgebildet, die ſich nur in der Aenderung der Requiſiten von den ſatt⸗ ſam bekannten„‚patriotiſchen“ Feiern der Ver⸗ gangenheit unterſcheidet. Dieſe Machwerke, deren Gefährlichkeit von den Kulturreferenten meiſt nicht voll erkannt wird, werden dann einer Organiſation unſerer Bewegung zur Aufführung in die Hand gedrückt. Banali⸗ täten und Phraſen werden nicht dadurch gehaltvoll, daß man ſie in getragenem Tone vorträgt oder in Chören ſpricht. Die geſchwol⸗ lene und bombaſtiſche Ausdrucksweiſe, in der die deutſche Revolution in ſolchen unausge⸗ reiften Werken gefeiert wird, ſteht in ſcharfem Gegenſatz zu dem ſchlichten Kampferleben und dem ſchweigenden Opfer unſerer Parteigenoſ⸗ ſen. In den Reihen der Partei darf aber für Dilettantismus kein Raum ſein. Ich ver⸗ biete deshalb für alle Veranſtal⸗ tungen der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen die Verwendung des Sprechchors. (gez.): Dr. Goebbels deulſche Abordnung in Belgrad ehrt deutſche und ſerbiſche Gefallene. Belgrad, 27. Mai. Der Führer der deut⸗ ſchen Abordnung, die an der Tagung der in⸗ ternationalen Kriminalpolitiſchen Kommiſſion teilnimmt, Generalleutnant Dalue ge, legte in Begleitung ſämtlicher Abordnungsmitglie⸗ der, des deutſchen Geſandten von Heeren und des Landesgruppenleiters der NSDAP. Neu⸗ hauſen am Dienstag nachmittag auf dem hie⸗ ſigen deutſchen Kriegerfriedhof, ſowie an den dort befindlichen ſerbiſchen Kriegergräben Kränze nieder. neue Ausweiſungen polniſcher Arbeiter aus Frankreich S8 Warſchau, 27. Mai. Aus Frankreich ſind, wie die polniſche Preſſe meldet, wiederum 4000 polniſche Bergarbeiter mit ihren Familien ausgewieſen worden. — tÜ—̃——ꝛ—ẽ—ä—ñ—— ę——— L Rleines Feulneton Vas iſt„Ilkullismus“? Kampf den gewerbsmäßigen Betrügern In dem Organ des Sachverſtändigenbei⸗ rats für Volksgeſundheit bei der Reichsleitung der NSDAP.,„Volksgeſundheitswacht“, ruft Dr. Bernhard Hörmann zu einer Erweiterung der Parole„Kampf der Gefahr“ auf. Bisher ſei der Kampf vor allem gegen Gefahren und Schädlichkeiten für die körperliche Seite geführt worden, während viele geiſtige und ſeeliſche Schäden zu wenig berückſichtigt wur⸗ den. Auf dem Gebiete des ſogenannten Okkul⸗ ten bedrohten gerade den gutgläubigen nor⸗ diſchen Menſchen viele Schädigungen und Ge- fahren ſeeliſcher und geiſtiger Art, weil die⸗ ſes Gebiet und die Grenzgebiete der Wiſſen⸗ ſchaften in oft materialiſtiſcher Weiſe Tum⸗ melplatz von unlauteren und kriminellen Per⸗ ſönlichkeiten geworden ſeien, wobei Juden und deren Zutreiber oft eine größere Rolle ſpiel— ten, als die Gutgläubigen ahnten. Der Hang der Menſchen zum Ueberſinnlichen und wun— derbaren biete den ertragreichſten Boden zum Entſtehen, Wachſen und Gedeihen des Be— truges. Zwei Wege gebe es zur Bekämpfung dieſer Gefahren: 1. objektive wiſſenſchaftliche Prü⸗ fung aller Erſcheinungen des ſogenannten Okkulten; 2. Schutz der Unwiſſenheit vor Be⸗ trug und Ausbeutung durch Aufklärung und durch die ſtrenge Verfolgung der gewerbs⸗ mäßigen Betrüger und der unheilbaren Fan⸗ taſten. Wir rufen, ſo ſagt der Appell, alle, die es angeht, auf, mitzuarbeiten an der wiſſen⸗ ſchaftlichen Bearbeitung der Fragen des Okkul⸗ ten. Und wir rufen gleichzeitig auf zur Mit⸗ arbeit an der Entlarvung und Bekämpfung der Betrüger, der unbelehrbaren Fantaſten und ihrer volkzerſetzenden Machenſchaften. Gegen— ſtand der gewünſchten Mitarbeit ſollen zu— nächſt die folgenden Fragen des okkulten Ge— bietes ſein: 1. Aſtrologie, 2. Chiromantie, 3. Graphologie, 4. Hellfühlen, 5. Hellſehen, 6. ſideriſches Pendel, 7. Traumdeuten, 8. Spi⸗ ritismus. Beſonderer Wert ſoll dabei auf die mediziniſche Seite der Gebiete gelegt werden. * Nationale Weiheſtätte für Wolfram von Eſchenbach. Es iſt gerade ein Jahr verfloſ⸗ ſen, daß in Amorbach der„Wolfram von Eſchenbach-Bund“, deſſen Bundesführer Gau— leiter Pg. Dr. Hellmuth iſt, ins Leben geru— fen wurde. Zweck dieſes Bundes iſt, das We— ſen und Wirken Wolframs und die Geiſteskul⸗ tur des deutſchen Mittelalters dem deutſchen Volke näherzubringen ſowie die Forſchung über Wolframs Leben und Werke zu unter— ſtützen.— Eine beſondere Aufgabe des Bun— des iſt aber die Erhaltung der Burg Wil⸗ denberg, wo Wolfram bekanntlich ſeinen Parſival dichtete, und die Ausgeſtaltung der Burgruine als nationale Weiheſtätte zum Gedächtnis des großen deutſchen Dich— ters. Im Verlaufe des letzten Jahres ſind bereits die dringendſten Inſtandſetzungsarbei⸗ ten an der zwiſchen Mudau und Amorbach ge- legenen Burg, die jahrhundertelang bis zur Zerſtörung der Burg im Bauernkrieg kur⸗ mainziſch war, in Angriff genommen worden. Die Arbeiten ſollen nunmehr weiter ausge— dehnt werden. Der faſt 25 Meter hohe Berg- fried ſoll durch eine Treppenanlage beſteigbar gemacht werden, ſo daß die Burg auch durch den herrlichen Fernblick vom Bergfried aus als volkstümliches Wanderziel in den Vorder⸗ grund der allgemeinen Aufmerkſamkeit gerückt werden kann. Eine„Räuber“-Aufführung auf der Hardenburg von 109 Jahren Am Pfingſtſonntag eröffnet das Landes- theater Saarpflaz auf der Harden bur 9 bei Bad Dürkheim ſeine diesjährigen Sommer- freilichtſpiele, die einen der gewaltigſten dich⸗ teriſchen Waffengänge für das Recht des Men⸗ ſchen, Schillers„Räuber“, zum aufwühlen⸗ den Erlebnis haben. In dieſem Zuſammen⸗ hange ſei von einer intereſſanten Feſtſtellung berichtet: Bereits im Jahre 1827 wurde auf der Hardenburg eine Freilichtaufführung dieſes zeit- und raumſprengenden Schauſpiels durch⸗ geführt. Hierüber finden wir in den„Mann— heimer Tageblätter“(Jahrgang 1827) fol⸗ gende Theateranzeige: „Sonntag, den 2. September 1827 wird auf der Hartenburg bei Dürkheim auf dem ſo⸗ genannten Lindenplatz(ehemaliger Turnier⸗ platz); von der in Dürkheim anweſenden Schauſpieler-Geſellſchaft mit gütiger Unter⸗ ſtützung mehrerer Theater-Liebhaber aufge- führt: Die Räuber Trauerſpiel in 5 Aufzügen von Schiller. Die ſchöne Lage der eine halbe Stunde von Dürkheim entlegenen intereſſanten Ruine Hartenburg, dem in der Geſchichte ſo bekann⸗ ten Kloſter Limburg gegenüber— jetzt auch Ruine— eignet ſich ſo ganz dazu, dies Schau⸗ ſpiel zur beſſeren Anſchauung zu bringen; beſonders, da von den Darſtellern, ſowie von dem Unternehmer alles getan werden ſoll, um die zu vermutenden zahlreich Beſuchenden von allen Seiten zufrieden zu ſtellen. Sollte Re⸗ genwetter eintreten, ſo wird die Vorſtellung bis auf den folgenden Sonntag, den 9. Sep⸗ tember verſchoben. Anfang iſt mit dem Glockenſchlag 3 Uhr, Ende 5% Uhr.“ Die Aufführung fand alfo auf dem einige Meter tiefer gelegenen Lindenplatz ſtatt, der Der die Burg nach Südoſten begrenzt. Er liegt im Rücken des jetzigen Zuſchauerraumes. Ueber den Verlauf und den Beſuch der Vorſtellung iſt nichts bekannt. Wir wiſſen nur, daß man we⸗ gen der„Länge des Stückes“ die Waldſzenen auf das kleinſte Maß beſchränkt hatte und daß die Turmſzene(Pulverturm!) von beſonders eindrucksvoller Wirkung war. * „KRunſtſchaffen in heſſen⸗Naſſau“ Eine Kunſtſchau unſeres Gaues in der Karmeliterkirche Frankfurt a. M., 27. Mai. In der Zeit om 27. Mai bis 21. Juni veranſtaltet die NS.⸗ Kulturgemeinde eine große Leiſtungs⸗ ſchau der bildenden Künſtler und Kunſthandwerker unſeres Gaues in der wiederhergeſtellten Karmeliterkirche. In einer geſtern nachmittag ſtattgefundenen Vor⸗ beſichtigung durch die Preſſe gewann man einen umfaſſenden Einblick in die Vielſeitigkeit des künſtleriſchen Schaffens in unſerem Gau. Nahezu 400 Künſtler, Maler, Graphiker, Pla⸗ ſtiker und Kunſthandwerker haben ſich mit ihren Schöpfungen zu der Ausſtellung gemeldet, un⸗ ter ihnen befinden ſich faſt alle bildenden Künſtler mit Namen und eine ganze Anzahl junger und zu großen Hoffnungen berechtigende Streber, ſo daß man einen Geſamtüberblick gewinnt. Die Ausſtellung, die als der Aus⸗ druck nationalſozialiſtiſcher Kulturpolitik eines dreijährigen Zeitraums zu bewerten iſt, wird heute feierlich eröffnet. Die Ausſtellung ver⸗ folgt auch das Ziel, die Werke der ſchaffen⸗ den lebenden Künſtler unſeres Gaues den Volksgenoſſen näher zu bringen, um in ihnen die Liebe zur Kunſt neu zu wecken, den Künſt⸗ lern Aufträge zu vermitteln, damit dieſe wie⸗ der zu neuem Schaffen in den Stand geſetzt werden. — e 3 —— — N EEE — r eee ——..———e 1.——.. * 2. b.* Donnerslkag, den 28. Mai 1936 Das endgültige Memeler Vahlergebnis 88 Memel, 27. Mai. Nach dem endagülti gen Ergebnis der Stadtverordnetenwahl der Stadt Memel verteilen ſich die Sitze wie folgt: Es erhielten die memelländiſche Gemeinſchafts⸗ liſte 25, die vier litauiſchen Liſten zuſammen 12 und die drei Splitterliſten 3 Abgeordnete. der zwölfte Abgeordnete der gemeinſamen litauiſchen Liſten ergab ſich aus der Errechnung der Reſtzahlen. Der däniſche Miniſter. P. hanſſen geſtorben 88 Kopenhagen, 27. Mai. Im Alter von 74 Jahren iſt in der vergangenen Nacht der frühere däniſche Miniſter 5. P. Hanſſen nach viertägigem Krankenlager in ſeinem Landhaus an der Apenrader Föhrde geſtorben. Bei dem Empfang des däniſchen Königspaa⸗ res, das am Samstag Apenrade beſucht hatte, hatte ſich Hanſſen eine Erkältung zugezogen. die zu einer Lungenentzündung führte. Hanſſen, der auf der Inſel Alſen geboren war, war Herausgeber des in Avenrade er⸗ ſcheinenden Blattes„Heimdal“, das ſich wie⸗ derholt durch gehäſſige Ausfälle gegen das neue Deutſchland auszeichnete. Von 1896 bis 1908 war er Mitglied des preußiſchen Abge⸗ ordnetenhauſes geweſen. Von 1906 bis zum Herbſt 1918 gehörte er auch dem Deutſchen Reichstag an. Nach dem Kriege ging er nach Dänemark und wurde 1919 in der demokra⸗ tiſchen Regierung Zahle Miniſter für die nordſchleswigſchen Angelegenheiten. Neubildung der kakalaniſchen Regierung 0 Barcelona, 2. Mai. Der Präſident der katalaniſchen Regierung, Companys, hat ein neues Kabinett gebildet. Sämtliche Mit⸗ glieder der neuen Regierung gehören zu der gemäßigten Richtung der Eſperra(Katalani⸗ ſche Linkspartei). In politiſchen Kreiſen er⸗ blickt man hierin einen neuen Beweis für die „Revolutionsmüdigkeit“ von Companys und den aufſtändiſchen Regierungsmitgliedern vom Oktober 1934. Engliſche Anfrage in Nom wegen der Ausweiſung des Times⸗Vertreters. London, 27. Mai. Wie Lord Crancor⸗ ne im Unterhaus auf Anfrage mitteilte, iſt der britiſche Botſchafter in Rom angewieſen wor⸗ den, bei der italieniſchen Regie⸗ rung anzufragen, weshalb die italieniſchen Militärbehörden den„Times“ Vertreter Steer aus Abeſſinien ausgewieſen haben. Cranborne teilte ferner mit, daß nach einem beim Außenminiſter eingelaufenen Bericht der vermißte diplomatiſche Poſtbeutel in Dſchibuti eingetroffen ſei. Englands Relrulierungsſorgen Marxiſtiſche Vertreter gegen die Ergänzung des Heeres. §§8 London, N. Mai. Die Stadträte der verſchiedenen Stadtgemeinden Londons be⸗ faſſen ſich z. Zt. mit den Maßnahmen für die Verteidigung Londons gegen einen Luftangriff, wobei die Rekrutierung für die Territorialarmee eine große Rolle ſpielt. Ein großer Teil der Stadträte hat ſich dafür entſchieden, den Rekrutierungsfeldzug zu un⸗ terſtützen und den Eintritt der Angeſtellten in die Territorialarmee zu erleichtern. Einige Ge⸗ meinderäte, die eine arbeiterparteiliche Mehr⸗ heit beſitzen, haben jedoch erklärt, daß ſie ſich an irgendwelchen„militäriſchen Maßnahmen“ nicht beteiligen wollen. Der Erziehungsausſchuß des ſozialiſtiſchen Stadtrates von Großlondon hat in dieſem Zu⸗ ſammenhang den Vorſchlag a bgelehnt, 100 Kinder einer öffentlichen Schule einer militäriſchen Vorführung am 9. Juni beiwoh⸗ nen zu laſſen. Die arbeiterparteilichen Stadt⸗ vertreter in Hackney haben beantragt, den An⸗ geſtellten, die der Territorialarmee angehören, die Gehaltszahlung während des Sonder⸗ urlaubs für die militäriſchen Uebungen zu entziehen. In Barnsley hat der arbeiterpar⸗ teiliche Bürgermeiſter ſich geweigert, Lehrlin⸗ gen den Eintritt in die königliche Luftſtreit⸗ macht zu empfeblen. Außenminiſtet Beck in Belgrad 88 Belgrad. 27. Mai. Der volniſche Außenminiſter Beck traf am Mittwoch vormit⸗ tag mit ſeiner Gemablin in Belgrad ein. Zum Empfang war der jugoſlawiſche Miniſterpräſi⸗ dent und Außenminiſter Stojadinowitſch mit ſeiner Gemablin am Bahnbof erſchienen, ferner die höheren Beamten des Außenminiſteriums. Das Präſidium des Sokol⸗Verbandes war mit einer größeren Sokolabteilung zugegen, deren Front der polniſche Gaſt abſchritt. Den zahl⸗ reich erſchienenen Preſſevertretern erklärte Außenminiſter Beck, es ſei ihm eine beſondere Freude, daß die geſamte polniſche Preſſe, obne Unterſchied der Partei, ſeine Reiſe nach Bel⸗ grad begrüßt habe. Er ſei überzeugt, daß ſeine Begegnung mit Miniſter Stojadinowitſch die freundlichen Beziehungen zwiſchen beiden Län⸗ dern anknüpfen werde. Schon nach 11 Uhr fand die erſte Unterredung zwiſchen den beiden Staatsmännern ſtatt. Aleine poliliſche Nachrichten 17 Aufnahme der Floltenbeſprechungen Großbrilannien— Polen. London, 27. Mal. Am Mittwoch fan- den im Foreign-Office die erſten unverbind⸗ lichen Flottenbeſprechungen zwiſchen Groß- britannſen und Polen ſtakt. Nach einer Ueberprüfung der allgemeinen Lage wurden die Beſprechungen auf Dienstag, den 2. Juni. verklagt Auf der Spur eines Mitſchuldigen am Marſeiller Akkenkal. Wien, 7. Mai. In Schladming in Steiermark wurde auf Grund einer Anzeige aus jugoflawiſchen Kreiſen der landwirk⸗ ſchaftliche Arbeiter Ankon Pawelltz ver⸗ haftet und ins Kreisgericht Leoben eingelle⸗ fert. Die Anzeige behauptet, daß Pawelißz in Verbindung mit dem Mord an Kö⸗ nig Alexander geſtanden habe. Ge wiſſe Verdachtsmomenke in dieſer Richkung haben die Behörden bereits feſtſtellen können. Sondernumer des„Illuſtrierlen Beobachters“ in Litauen verbolen. DNB. Ko wn o, 27. Mal. Die letzte Son⸗ dernummer des„Illustrierten Veobachlers“, „Adolf Hitler— Ein Mann und ſein Werk“, wurde von der Zenſur zurückgehal · ten. Die Verbreitung dieſer Sondernumer iſt in Litauen unkerſagk. Der Führer empfängk den ungariſchen Kultus miniſter. Berlin, 27. Mal. Der Führer und Reichskanzler empfing heuke Nachmittag in Gegenwart des Reichsminiſters Ruſt den kgl. ungariſchen Kultusminiſter Dr. Homan und den kgl. ungariſchen Skaaksſekrekär Or. von Szily, die von dem kgl. ungariſchen Geſandten Sztojay eingeführt wurden. Noch keine Klärung der Sabolageakle auf briliſchen Kriegsſchiffen. London, 27. Mal. Der Zivillord der britiſchen Admiralltät, Lindſay, keilte im Un- terhaus auf Anfrage mit, daß die Unter⸗ ſuchung der angeblichen Sabotage allke auf britiſchen Kriegsſchiffen durchgeführt worden ſei, daß ſich aber nicht habe feſtſtellen laſſen, ob irgendwelche politiſche Or ⸗ ganiſatlonen hinker den Sabo lage; akten ſtänden. Auf eine Anfrage im Unkerhaus beſtätigke Außenminiſter Eden, daß der Kaiſer von Abeſſinien auf eigenen Wunſch inkognito nach Großbritannien komme, die Frage eines zeremoniellen Empfanges daher nicht ak- tuell ſei. Streik von 1200 Bergarbeitern wegen Entlaſſung eines Lehrlings. 85 Paris, 27. Mai. Etwa 1200 Bergarbei⸗ ter ſind im Gebiet von Auchel(weſtlich von Bethume) in den Streik getreten, da die Ge⸗ ſellſchaft von Marles einen Häuerlehrling friſtlos entlaſſen hatte. Die Bergarbeiter for⸗ Vor einer engl. Vellreichskonferenz Mitielmeerfrage das brennendſle Problem 88 London, 2. Mai. Mehrere Blätter nada, zu wiſſen, was die Londoner Regierung weiſen heute auf die wachſende Bedeutung hin, plane, um der neuen Lage gerecht zu werden. die man in London und in den Dominions Das dringendſte Problem ſei die Mittel · dem Ausbau der Verteidigung des britiſchen meerfrage. a Weltreiches beilegt. In der engliſchen Flotte ſelbſt ſeien die Auf⸗ N ö g faſſungen darüber geteilt. Eine Richtung Dabei läßt man durchblicken, daß dieſe Fra⸗ glaube nicht daran, daß England das Mittel⸗ ge ſeit der Beſetzung Abeſſiniens durch e Det meer gegen eine erſtklaſſige Mittelmeermacht die Italieiner beſonders dringlich geworden verteidigen könne. Daher ſeien die Vorberei⸗ ſei. Der Marinemitarbeiter des„Daily Tele⸗ tungen zu treffen, um im Notfall den ganzen graph“, der die Anſicht britiſcher Militärkreiſe Verkehr nach Aſien und Auſtralien um das wiedergibt, erklärt, ſobald wie möglich, etwa Kap zu leiten. Die andere Richtung erkläre, noch im Laufe des Jahres, ſolle eine Reichs⸗ daß das Mittelmeer unter allen Umſtänden konferenz zur Erörterung der Verteidigungs⸗ gehalten werden müſſe, auch wenn man große fragen einberufen werden. Summen für die Moderniſierung der Vertei⸗ Die Dominions hätten eingeſehen, daß digungsanlagen von Malta u. für den Aus- ihre Verteidigungsmaßßnahmen unzuläng⸗ bau der Stützpunkte im öſtlichen Mittelmeer. lich ſeien. e B. in Cypern, e müſſe. 9 72 Auſtralien ſei beſonders um die zukünftige amtiche Grech teme nde diese Srage fei 10 Sicherung des Mittelmeerweges beſorgt. An⸗ her noch nicht erzielt worden. Nn e Auch die„Times“ ſetzt ſich für eine engere geſichts der ſtändigen Vermehrung der euro Zuſammenarbeit zwiſchen England und den päiſchen Flotten ſei Großbritannien nicht mehr in der Lage, in Europa und im Fernen Oſten Dominions ein. Das Blatt weiſt auf die be⸗ l N vorſtehenden Beſuche führender Staatsmänner zugleich ſtarke Flottenſtreitkräfte zu unterhal⸗ 1 en ten. der Dominions in London hin. Neben wirt⸗ ſchaftlichen u. Handelsfragen werde man auch Aus dieſem Grunde ſeien Auſtralien u. Probleme der Außenpolitik und Verteidigung Neuſeeland z. 3. mit Vorbereitungen zur beſprechen. Wenn z. B. die gegenwärtigen Be⸗ beträchtlichen Verſtärkung der eigenen See⸗ u. mühungen um Verringerung der Spannung Luftſtreitkräfte beſchäftigt. Aehnliche Sorgen zwiſchen Deutſchland und Frankreich einen habe man in Südafrika, wo man zu der Anſicht neige, daß die Stellung der britiſchen nennenswerten Erfolg hätten, dann müßten verſchiedene wirtſchaftliche Fragen, wie der in⸗ Flotte im Mittelmeer gefährdet ſei und daß die Admiralität daher den Seeweg über das ternatioale Zugang von Rohſtoffen, erörtert werden. Alle Regierungen des britiſchen Staa⸗ Kap entwickeln müſſe. Die indiſche Regierung fürchte um die Sicherheit der Route durch den tenverbandes würden von dieſer Frage be⸗ rührt. Sie müßten unter ſich zu einer Eini⸗ Suezkanal. Aus dieſen Gründen wünſchten alle Dominions, ausgenommen vielleicht Ka⸗ das Verhältnis England Italien in der allgemeinen Regelung ſpielen ſollen. f 7 1 es verſuche auch, dem engliſchen Einfluß in England und Aalien un drient Aegypten entgegenzuwirken. Zwar werde Ita⸗ Starke Anſchuldigungen Englands gegenüber lien nicht den erwünſchten Erfolg haben, daß Italien man es aber wage, den britiſchen Intereſſen ſo London, 27. Mai. Immer mehr gewinnt zuwider zu handeln, ſei doch, ſo erklärt das es den Anſchein, als ſtehe hinter der bewaffne⸗ Blatt, ſehr charakteriſtiſch. Die Vorgänge in Pa⸗ ten Widerſetzlichkeit der Araber, vor allem in läſtina hätten dazu geführt, daß der engliſch⸗ Nordpaläſtina, ein einheitlicher Aufſtandsplan. italieniſche Konflikt ſich verſchärft habe. deſſen Ziel es iſt die britiſchen Mandatsbehör⸗ den durch dauernde Ueberfälle zu zermürben. Nalien wünſchl Enkſpannung Die engliſche Preſſe glaubt, daß Italien bei der Schürung der Aufſtandsbewegung ſeine Ro m. 27. Mai. Zu gewiſſen Befürchtungen Hand im Spiele habe. Von italieniſcher Seite der Auslandspreſſe über die internationale wird das zwar energiſch beſtritten.„Gior⸗ Lage wird in zuſtändigen italieniſchen Kreiſen nale d'Italia“ weiſt dieſe Beſchuldigungen mit einiger Betonung auf den guten. ernſthaften zurück. Die Erregung der Araber ſei darauf zu⸗ Willen Italiens dingewieſen. rückzuführen,, daß die Araber der Meinung zu einer Entſpannung mit Großbritannien ſeien, daß die von ihnen gehaßten Juden von zu kommen. Man erinnert in dieſem Zu⸗ ſammenhang an die wiederholten Er⸗ England übermäßig begünſtigt würden. Die klärungen Muſſolinis aus der letzten Zeit. Araber hätten mit äußerſtem Mißfallen und ſtummen Nachegedanken zugeſehen. wie der jü⸗ wonach Italien keine Angriffsabſichten. weder auf Kenya noch auf den Sudan und diſche Nationalſtaat von England in jeder Weiſe gefördert worden ſei. Dieſer Unmut habe Aegypten, noch auf andere Gebiete habe. Aus dieſer Einſtellung heraus könne Italien zur Rebellion geführt. Das liege für jeder⸗ 5 mann, der ſehen wolle, klar auf der Hand. auch der Haltung Großbritanniens in der Frage der Zurückziehung der indiſchen Truppen Demgegenüber behauptet die„Times“, daß man Hetzreden in arabiſcher Sprache feſtgeſtellt aus Addis Abeba keine beſondere Bedeutung habe. die von im italieniſchen Kolonialgebiet beimeſſen. Vielmehr habe Italien die Abſicht.. e 2 liegenden Sendern ſtammten. Italien habe nicht den Gang der Dinge auch in dieſer Frage zu— ſofortige Wiedereinſtellung des nur in Paläſtina ſeine Hand im Spiele, ſondern erleichtern. 5 Graf Wilhelm zu Solms-Laubach geſtorben. Lich, 27. Mai. In der Klinit zu Gießen iſt geſtern nach langem Leiden Graf Wilhelm zu Solms-Laubach, wohnhaft in Arns⸗ burg bei Lich, im Alter von 74 Jahren geſtor⸗ ben. Der Verſtorbene, der früher Offizier und dann bis 1906 Landrat in Schlüchtern war, Immer noch Bombenabwürfe in Paläftina Das Flaggſchiff der britiſchen Mittelmeerflotte in Haifa Ein Bericht des Oberko mmiſſars von Paläſtina. London, 2. Mai. Das Flaggſchiff des Ein ägyptiſcher Ausſchufß zur Hilfeleiſtung Oberbefehlshabers der britiſchen Mittelmeer⸗ flotte„Barham“ hat am Mittwochfrüh auf der Höhe von Haifa Anker geworfen. Großadmi⸗ ral Sir Dufley Pound hat an Land eine Be⸗ ſprechung mit dem Oberbürgermeiſter von Haifa gehabt. Die Lage in der Stadt und in der näheren Umgebung wird als ruhig be⸗ zeichnet, doch liegen verſchiedene Fälle von Brandſtiftungen an der noch nicht eingeholten Ernte vor. An einzelnen Stellen iſt es auch zu Schießereien gekommen. Das engliſche Kolonialminiſterium erhielt Mittwochfrüh eine von dem britiſchen Ober⸗ kommiſſar für Paläſtina veröffentlichte amt⸗ liche Mitteilung, in der es heißt, daß in der vergangenen Nacht und in den frühen Mor⸗ genſtunden in Jaffa eine Reihe von Bomben geworfen worden ſeien. Außerdem ſei die Polizei mehrfach beſchoſſen worden, ſo daß es ſtellenweiſe zu regelrechten Feuer⸗ gefechten gekommen ſei. In einem jüdiſchen Holzlager in Jaffa ſei ein Feuer ausgebro⸗ chen. Darüber hinaus würden Fälle von Branoſtiftungen aus einer Reihe kleinerer Ortſchaften in der Umgebung Jaffas gemeldet. In der jüdiſchen Siedlung Beit Vegan ſeien in der Nacht mehrere Läden in Brand geſetzt worden. In Gaza iſt dem Bericht des Ober⸗ kommiſſars zufolge die Ruhe wiederhergeſtellt, und auch aus dem Jeruſalemer Bezirk wer⸗ den keine neuen Zwiſchenfälle gemeldet. Im nördlichen Teil Paläſtinas wurden in Tul⸗ karn, in Nazareth und in Safed Bomben⸗ anſchläge verübt, ohne daß es zu nennens⸗ wertem Sachſchaden gekommen wäre. für Paläſtina Kairo, 2. Mai. Unter Beteiligung zahl⸗ öffentlichen Le⸗ zur für Paläſtina gebil⸗ Be⸗ der neu⸗ reicher Perſönlichteiten des bens wurde in Kairo ein Hilfeleiſtung det, der in ſeiner erſten ſchlüſſe faßte. Danach beabſichtigt gebildete Ausſchuß Ausſchuß Sitzung drei 1. gegen die Maßnahmen der britiſchen Man⸗ datsregierung in Paläſtina Verwahrung einzulegen, 2. die arabiſchen Bewohner Paläſtinas ihrem Kampf zu unterſtützen und 3. eine Kommiſſion zur Lage nach Paläſtina zu entſenden. Auch die arabiſche Preſſe, die bisher gegen⸗ über den innerpolitiſchen Fragen Paläſtinas beginnt nehmen. Das Blatt die Entwicklung in würde einen arabiſchen, ſondern einen fremden Staat zum größte Zurückhaltung bewahrt hat, jetzt eindeutig Stellung zu „Siaſſa“ ſchreibt, wenn Paläſtina wie bisher weiterginge, Aegypten in zehn Jahren micht mehr Nachbarn haben. Es ſei die Aufgabe der ägyptiſchen Politik, dieſes zu verhüten. Der Führer Ehrenpate beim 13. Kin. Büdingen, 27. Mai. Der Führer und Reichskanzler hat bei dem 13. lebenden Kind und dritten Sohn des Schweinefütterers An⸗ dreas Müller, beſchäftigt auf dem Hofgut Engeltal bei Altenſtadt, die Ehrenpaten⸗ ſchaft übernommen. Prüfung der hierauf bis 1920 den Familienverband der Grafen Solms-Laubach bis zur Großjährig⸗ keit des Grafen Georg Friedrich zu Solms⸗ Laubach leitete, iſt durch ſeine umſaſſende und menſchenfreundliche Fürſorge für die Erzie⸗ hungsanſtalt für Mädchen in Arnsburg, aber auch als Jäger und Züchter in weiten Kreiſen der heſſiſchen Bevölkerung bekannt geworden. Veſuch des finnischen Außenminiſters in Niga 88 Riga, 27. Mai. Der finniſche Außen⸗ miniſter Hackzell iſt in Riga zu einem offiziellen Beſuch eingetroffen. Er wird ſich zwei Tage in Riga aufhalten. Streik auf einem franzöſiſchen Dampfer in Saigon. 88 Paris. P. Mai. Nach einer Meldung der Agentur Radio ſtreikt im Hafen von Sai⸗ gon(Cochinchina) die Mannſchaſt des franzö⸗ ſiſchen Dampfers„Portos“. Der Kapitän entließ die Beſatzung in Stärke von 174 Mann und beantragte gegen ſie ein Verfahren beim Seegericht in Saigon, das ſich jedoch für un⸗ zuſtändig erklärte. Nach Anwerbung einer neuen Beſatzung, der auch Matroſen der Kriegsmarine zugeteilt wurden, konnte der Dampfer ſeine Fahrt fortſetzen. Bom Blitz erſchlagen 98 Warſchau, 27. Mai. Bei ſchweren Gewittern, die in dem Raum von Krakau bis Thorn niedergingen und viel Sachſchaden ver⸗ urſachten, wurden fünf Perſonen durch Blitz⸗ ſchläge getötet und acht verletzt. ich ma 9 liel dir I¹ 5 Fil die FJiln die „Ir Nei ſuc gechit auf JU. Au 20 Die abe Bekanntmachungen * on. 15 1* ein 0 1 Nachtorientjerungsfahrt vom 16. bis 17. Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Sdp., Ortsgruppe B'heim Betr.: Gautag Heſſen⸗Naſſau der N. S. D. A. P. in Frankfurt/ Main am 11. und 12. Juli 1936 Alle Parteigenoſſen, Mitglieder der Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ bände, ſowie Volksgenoſſen, die am Gautag teilnehmen wollen, melden ſich ſofort, ſpäteſtens bis 28. Mai bei der Ortsgruppenleitung, Büro Adolf Hitler⸗ ſtraße 19. Von der Meldung ausge⸗ ſchloſſen ſind alle Amtswalter der Partei und Gliederungen, die am Gautag ge⸗ ſchloſſen innerhalb ihrer Formationen marſchieren. Die Führer der Gliederungen melden ſchriftlich bis 28. Mai die An⸗ zahl der teilnehmenden Amtswalter ſowie auch der ſonſt noch teilnehmenden Mitglieder. 4 Die Mitglieder der Partei und Glie⸗ derungen werden auf die Aufführung des gewaltigen Filmwerkes„Frieſennot“ am Freitag, 29. Mai, wie auch am 30. und 31. beſonders hingewieſen. Dazu erwarte ich, daß ſie mit ihren Familienangehörigen voll⸗ zählig erſcheinen. Die 1. Aufführung am Freitag, 29. Mai, abends 8.30 Uhr, iſt eine Sondervorſtellung für Partei und Gliederun⸗ gen. Die Karten dazu ſind nur bei den Führern der Gliederungen und deren Dienſt⸗ ſtellen und der Ortswaltung der„KdF.“ zu erhalten. Die Aufführung am Freitag iſt eine geſchloſſene Vorſtellung für Partei und Glie⸗ derungen. Die gelöſten Karten haben nur am 29. Mai Gültigkeit. Die Abrechnung der ausgegebenen Karten muß ſpäteſtens Don⸗ nerstag, abends 8—9 Uhr, in der DAF.⸗ Dienſtſtelle(Löwen) erfolgen. Franzke, Ortsgruppenleiter. N Hitler⸗Jugend Gefolgſchaft 21/249 Viernheim Am Donnerstag, 28. Mai, tritt die ge⸗ ſamte Hitlerjugend abends 8 Uhr im Hofe der Schillerſchule in tadelloſer Uniform an. Der Spielmannszug hat mit Inſtru⸗ menten zu erſcheinen. CLolale Nachrichten Viernheim, den 28. Mai 1936 Denkſpruch. Prüfe: Von wieviel Perſonen wirſt du geſchätzt? Von welchen Perſonen wirſt du ge⸗ liebt und mit welcher Treue? So kannſt du dir eine Vorſtellung von deinem eigenen Werte machen. Zſchokke. An bie Viernheimer Bevölkerung! Parteigenojjen u. Volksgenojjen In den Tagen vom 29. bis 31. Mai 1936 wird im Central⸗Film⸗Palaſt das ge⸗ waltige Filmwerk 4„Frieſennot“ aufgeführt. Dieſes Großwerk ſchauſpieleri⸗ ſcher Kunſt des Films führt uns ein deut⸗ ſches Schickſal auf ruſſiſcher Erde vor Augen, das erſchütternd wirkt in all ſeinen Hand⸗ lungen. Es iſt ein deutſcher Film, eine Angelegenheit jedes Landes, jedes Volkes und jeder Raſſe. Die Darſtellung des dramati⸗ ſchen Gemeinſchaftsſchickſales liegt bei erſt⸗ klaſſigen und bekannten Filmkünſtlern. Dieſer Film reißt dem Bolſchewismus in Rußland die Maske vom Geſicht. Jeder Deutſche muß dieſes packende Filmwerk ſelbſt erleben. Deshalb ergeht an die geſamte Bevölkerung der Mahnruf, ſich „Frieſennot“ anzuſehen. Die niedrigen Preiſe im Vorverkauf ermöglichen den Be⸗ ſuch jedem Volksgenoſſen und ſeinen An⸗ gehörigen. 5 Vorverkaufskarten für die Film⸗ aufführung„Frieſennot“ am Samstag, 30. Mai: Im Vorverkauf tritt für dieſe Aufführung auf allen Plätzen eine Er⸗ mäßigung von 10 Pfg. ein. Karten im Vorverkauf zu erhalten in der DAß.⸗ Dienſtſtelle(Löwen) heute Donnerstag abend von 8—9 Ahr. * Kameradſchaftsabend beim N. S. K.K. Am Samstag abend fand in Viern⸗ eim im„Deutſchen Kaiſer“ ein Kamerad⸗ 5 des NSKK.⸗Motorſturm 32/ M 50 ſtatt, bei dem als Gäſte der Staffelführer 4M 50, Dr. Grimm⸗ Heppenheim und ſein Adjutant Amend, ſowie als Vertreter der Partei Ortsgruppenleiter Franzke⸗ Viernheim und Propagandaleiter Julius Schmidt- Lampertheim anweſend waren. Nach der herzlichen Begrüßung durch den Sturmführer Karl Sacherer ſetzte eine bunte Vortragsfolge ein. Neben ſchneidiger Tanzmuſik wurde mit allerhand Feinheiten aufgewartet, ſo mit reizenden Tänzen hieſiger junger Mädchen, die herzlichen Beifall für ihre Sondernummern ernteten. Große Heiter⸗ keit erweckte auch die Vorführung eines von dem Sturmkameraden Dr. Feldhofen ſelbſt aufgenommenen Films vom Reichs⸗Wett⸗ kampf. Die einzelnen Szenen, Marſch, Hin⸗ dernisſprung uſw. wurden immer wieder mit freudigem Beifall begleitet. Der Höhepunkt des Abends wurde erreicht bei der Preis⸗ verteilung für die Siegermannſchaften der Mai. Mit ehrenden Worten der Anerkennung für die ganz herporragenden Leiſtungen, die bei dieſer Nachtfahrt erreicht wurden, übergab der Staffelführer ſeinen NSKK.⸗Männern ihre wohlverdienten Preiſe. Erſte Sieger⸗ mannſchaft waren: Oberſcharführer Mehner, Sturmführer Martin Schmidt und Kurt Gör⸗ ling, zweite Siegermannſchaft waren: Ober⸗ ſcharführer Selb, Scharführer Metzner und Sturmmann Möck. Anſchließend ſprach der Staffelführer ſeinem Sturmführer in ehrenden Worten ſeine große Anerkennung aus für die vorzügliche Führung des Sturmes, deſſen vor⸗ bildliche Leiſtungen ſeine Arbeit iſt. Im Ver⸗ laufe des Abends ſprachen noch der Orts⸗ gruppenleiter Franzke und Propaganda⸗ leiter Schmidt, die ihren Dank für die Ein⸗ ladung zum Ausdruck brachten. Der Abend verlief in wundervoller Kameradſchaft und ſtellte alle Teilnehmer voll zufrieden. Eltern erjüllt den Wunjch eurer Jungens! Schickt ſie ins Zeltlager! Eine Woche Ferien. Geſtern ſchloß die Schule ihre Pforten für eine Woche, und viele bedauern es, daß die Pfingſtferien nicht länger ſind, weil ſie doch eigentlich, wenn wir das Naturjahr betrachten, die ſchönſten Ferien ſind. Aber gemach! In einigen Wochen ſind ja große Ferien, und wer die eine Woche der Ruhe richtig ausnützt, dem kann ſie viel bedeuten. Unſere Jungens und Mädels planen in ihren Kameradſchaften Fahrten, und wir wünſchen ihnen die nötige Sonne dazu. Das Badezeug wird natürlich mitgenommen. Aber Vorſicht nach ſtrammer Wanderung! Ein küh⸗ lendes Bad iſt erſt dann gut, wenn der Körper abgekühlt iſt. Auch im unbekannten Gewäſſer iſt Vorſicht angezeigt. Alſo: gute Fahrt! Wir laſſen die Kinder gern ziehen. Wir kennen die gute Haltung, die ſie in ihren Reihen zeigen, beobachten mit Freude, wie ſie Zucht und Ordnung bewahren und wie ſie alle bemüht ſind, als echte deutſche Jungen und Mädel überall einen guten Eindruck zu hinterlaſſen. Sie wollen und werden es beweiſen, daß es geht, wenn Jugend durch Jugend geführt wird. Todesfall. Nach langem ſchwerem Lei⸗ den ſtarb heute nacht Frau Eliſabeth Helfrich geb. Berg, Moltkeſtraße 20, die Gattin des Nikolaus Helfrich 4. Die Verſtorbene erreichte ein Alter von nur 53½ Jahren. Die Beerdigung findet am Samstag, nachmittags 4 Uhr, ſtatt. Der Viernheimer Kreditverein e. G. m. b. H. weiſt im Anzeigenteil darauf hin, daß am Pfingſtſamstag, den 30. Mai 1936(Bankfeiertag) die Sparkaſſe geſchloſſen bleibt. Deuter Gruß bei der Wehr⸗ macht. Von militäriſcher Seite wird noch einmal auf die Verfügung über die Anwen⸗ dung des Deutſchen Grußes bei der Wehr- macht hingewieſen. Hiernach haben Soldaten bei dienſtlichen Meldungen im Dienſtanzug mit Mütze oder im Meldeanzug die Kopfbe⸗ deckung in geſchloſſenen Räumen abzunehmen und in der linten Hand zu halten. Mit der rechten Hand iſt der„Deutſche Gruß“ zu erweiſen. Aujruj an bie Eltern des Kreijes In wenigen Tagen wird das Jungvolk⸗ lager in Gras⸗Ellenbach eröffnet. Für un⸗ ſere Jugend wird eine herrliche Zeit beginnen! Inmitten wunderbarer Wälder, in einer der ſchönſten Gegenden unſeres von der Natur ſo reich geſegneten Odenwaldes, in kameradſchaft⸗ lichem Spiel und Sport, im ſelbſterbauten Lager— wer möchte von uns nicht noch ein⸗ mal ſo jung ſein und dies miterleben! Die Träume Eurer Jugend, Eltern, ſind jetzt Wirklichkeit geworden! Was Ihr Euch erſehnt habt, iſt nun Tatſache! In Sonne und Sport ſtärken ſich die Jungen für die Arbeit der Schule. Dort lernen ſie die Kameradſchaft kennen und die Verbundenheit eines Volkes wird in ihr Herz geſenkt. Nicht Fürſorge und Liebe für Euer Kind, nein, Vernachläſſigung, Benachteiligung und Mißachtung ſeiner Wün⸗ ſche wäre es, wenn Ihr ihm die Teilnahme unterſagen würdet. Dort im Kreiſe der Ka⸗ meraden hat es wahre Ferien, dort findet es das, was wir in unſerer Jugend vermiſſen mußten, dort bildet ſich ſein Charakter und ein friſcher, aufgeweckter, braungebrannter Pimpf kommt aus dem Lager in Eure Arme zurück! Keine Angſt, es könnte ihm an etwas mangeln! Ernährung und Unterkunft, ärzt⸗ liche Ueberwachung— alle Fragen ſind ein⸗ wandfrei gelöſt. Die Erkrankungsziffer von 0,2 Prozent im vorjährigen Lager iſt niedriger als der Durchſchnitt zu Hauſe und in der Schule. Dieſe Bedenken braucht Ihr alſo nicht zu haben. Darum erfüllt dem Jungen ſeinen Her⸗ zenswunſch! Was ein geſunder Bub iſt, der möchte zu ſeinen Kameraden ins Lager. Das iſt an Stelle ungeſunder Romantik und ver⸗ alterter Schauergeſchichten unſere Art, dem eſunden Erlebnisdrang der Jugend nachzu⸗ Wine— zum Nutzen des Einzelnen und zum Wohle der Geſamtheit! Deshalb erfüllt den Wunſch der Jugend: 1936— jeder deutſche Junge im Jungvolklager! Heil Hitler! Ruppert, Kreisleiter. * Engliſche Frontkämpfer aüf dem Reichskriegertag in Kaſſel. Wie die Leitung des Reichskriegertages mitteilt, hat die Britiſche Legion zugeſagt, 13 eng⸗ liſche Frontkämpfer zum Reichskriegertag(4. — 5. Juli) in Kaſſel zu entſenden. Auf Wunſch der engliſchen Frontkämpfer nimmt die Abordnung ſowohl an der Paradeaufſtel⸗ lung vor dem Orangerieſchloß in Kaſſel, als auch an dem Vorbeimarſch auf dem Fried⸗ richsplatz teil. Körperſchule jür Männer und Frauen in der NSG.„Kraft durch Freude“ heute abend 8 Uhr im„Freiſchütz“ Die Leibesübungen zu einer Sache des Volkes zu machen, und auch jene Kreiſe, die bisher durch Minderwertigkeitsgefühle und andere Komplexe mit Scheu vor jeder ſport⸗ lichen Betätigung erfüllt waren, für ſie zu gewinnen, iſt die Aufgabe des„Kraft durch Freude“-Sports. Zu dieſem Zwecke hat das Sportamt Mannheim⸗Ludwigshafen nunmehr auch in Viernheim einen Kurſus in Allgem. Körper⸗ ſchule für Männer und Frauen eingerichtet, der am morgigen Donnerstag, 28. Mai, von 20.30 Uhr bis 22 Uhr im Saal„Zum Freiſchütz“ beginnt und auch künftig jeden Donnerstag um die gleiche Zeit durchgeführt wird. Viernheimer Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen, die ihr den Leibesübungen noch fernſteht, kommt alle zu dem Kurſus. Niemand ſoll glauben, daß er zu dick, zu ſteif oder gar zu alt wäre, um nicht mitmachen zu können. Werde teilhaftig all des Wertvollen, was für Körper, Geiſt und Seele aus der Pflege regelmäßiger Leibesübungen erwächſt. Biernheimer Schachklub Alle Viernheimer Schachfreunde ſeien darauf aufmerkſam gemacht, daß heute Don⸗ nerstag abend, halb 9 Uhr, Ortsmeiſter Willi Walter an 15 Brettern ein Simultanſpiel geben wird. Alle Schachfreunde Viernheims, ganz beſonders die Mitglieder des Schach⸗ klubs, ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Die Spiele finden im Klublokal„Zum grünen Haus“ ſtatt.— Herr Weinacht⸗Feudenheim wird am 5. Juni einen theoretiſchen Schach⸗ Vortrag halten.— Am 28. Juni findet der nächſte Klubkampf gegen Feudenheim in Viernheim ſtatt, worauf die Mitglieder ſchon heute aufmerkſam gemacht ſind. * Neue Poſtwertzeichen. Anfang Juni erſcheint eine neue Gedenkmarkenſerie der Deutſchen Reichspoſt mit den Werten 3, 5, 12 und 25 Rpf. anläßlich des Deutſchen Ge⸗ meindetagkongreſſes. Ferner iſt ſoeben zum 42. Deutſchen Philateliſtentag ein Satz von vier verſchiedenen Feſtſerien erſchienen, bei denen je eine Karte eine ungedruckte Luft⸗ poſtmarke zeigt. Die Auslieferung dieſer Serien hat der Reichsbund der Philateliſten Berlin⸗Friedenau und deſſen Landesgeſchäfts⸗ ſtellen. Briefkaſten der Schriftleitung An H. G. Das verlorene Armband wurde uns am Montag von Finderin zuge⸗ ſtellt. Das gewaltige deutjche Filmwerk Friejennot“ vom 29.—31. Maſ einjchließl. abends 8.30 Uhr im Ce⸗FJi⸗Pa. „Wenn wir dieſen Film verlaſſen, ſo wiſſen wir, daß wir noch lange von ihm ſprechen werden— dramatiſche Handlungen mit ungeheurer Wucht— Aufnahmen von maleriſcher Schönheit— eine erſchütternde Ballade deutſchen Volkstums— ein deutſches Schickſal auf ruſſiſcher Erde...“ ſo und mehr urteilt die Preſſe überall da, wo dieſes große Filmwerk aufgeführt wurde. Der Inhalt iſt kurz dargeſtellt folgen⸗ der: Unten an der Wolga wohnen in ge⸗ ſchloſſener Siedlung Deutſche, deren Vorfah⸗ ren vor Jahrhunderten dorthin auswanderten, um ſich inmitten weiter Steppen und urgrün⸗ diger Wälder eine neue Heimat zu ſuchen. Frieſen ſind es; Menſchen mit harten Schä⸗ deln und gutmütigen Herzen, unbeugſam im Willen und zäh im Durchhalten. Zwar fügen ſie ſich gehorſam dem Gebot der Obrigkeit, bleiben willige Untertanen, als der Zar ſie in den Krieg rief und als die Bolſchewiten die Herrſchaft über das weite Rußland über⸗ nahmen. Aber eins haben ſie ſich in der Fremde erhalten: das innere Geſetz ihres Handelns iſt das alte geblieben, das ſie oben am Deutſchen Meer ihr eigen nannten. Die⸗ ſes Geſetz haben ſie in die Fremde verpflanzt, üben es auch dort nach ihrer Väterart aus. Unter ihnen ſteht ein mächtiger Bau— Jürgen Wagner, der Dorfvorſteher. Ein Mann, der einſam erſcheint, der viel denkt und grübelt. Er iſt ein Eiſenkopf, der die Schwierigkeiten mit den artfremden Ruſſen meiſtert, der es aber auch verſteht, als Füh⸗ rerperſönlichkeit ſeine Landsleute vor allen Unbeſonnenheiten zu bewahren.— Rotgar⸗ diſten kommen ins Dorf. Menſchen mit allen guten und ſchlechten Eigenſchaften der ſlawi⸗ ſchen Völker. Maßlos in allem, was ſie tun, chwermütig und ſich ſelbſt berauſchend an der Freude, liſtig und verſchlagen. Ihr Führer — der Inſpektor— iſt in ſeiner Abſtammung nach Weißruſſe— ein Mann, der fanatiſch den Willen der kommuniſtiſchen Gewalthaber vertritt, der den Bauern ihr Leben— als Klaſſenfeinden— ſo hart wie möglich macht. Unerbittlich treibt er Steuern und Abgaben ein, ſchont keinen dieſer ihm weſensfremden Frieſen. Zwiſchen dieſen Menſchen entſcheidet ſich ein Kampf um Leben und Tod. Ein Kampf, der zum Ausbruch kommt, als die Bauern das Mädchen Mette aus einer frieſiſch⸗ ruſſiſchen Ehe entſproſſen— in die unend⸗ lichen Wälder hinausſtoßen, weil ſie ihres Volkes vergaß und den Ruſſen anhing. Kon⸗ ſequent und unerbittlich üben in dieſem Au⸗ genblick die frieſiſchen Bauern das Geſetz ihres blutgebundenen Handelns aus. Da kommt es zur Kataſtrophe. Der Inſpektor, der ſehr wohl weiß, daß die Frieſen das Geſetz an dem Mädchen vollzogen haben, das den Ruſſen liebte, läßt ſeinen trunkenen Sol⸗ daten freie Hand. Bei den Uebergriffen kommt es zur Vergewaltigung einer Frieſentochter des Dorfes. Da erhebt ſich Jürgen Wagner ſchweigend, greift zur Waffe, um die verletzte Ehre des Mädels, die verletzte Ehre aller Frieſen zu rächen. Und ſeine Männer folgen ihrem Führer. Ein furchtbares Blutbad, bei dem keiner der Rotgardiſten, auch der Inſpek⸗ tor nicht, am Leben bleibt, folgt. Vergel⸗ tung wird geübt nach altem frieſiſchen Volks⸗ geſetz. Die Männer wiſſen, daß ſie ihr Dorf jetzt verloren haben. Aus freiem Entſchluß brennen ſie es nieder. Mächtige Planwagen ſchaukeln über die weite Steppe, der per⸗ ſiſchen Grenze, einer neuen Heimat zu. Alle deutſchen Volle genoſſen und Volks⸗ genoſſinnen müſſen dieſes gewaltige Filmwerk erleben! n ——— 2 3 — Aus Stadt und Land Heddesheim.(Unglücksfall). Eine Trauerbotſchaft traf die Familie Kunſt dahier. Herr Karl Kunſt, der Familienvater, der an der Reichsautobahn beſchäftigt iſt, verun⸗ glückte in der Nähe von Ulm bei ſeiner Arbeit tödlich. Den ſchwergeprüften Hinterbliebenen wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. Hirſchhorn. Die Vorarbeiten für den Neubau eines Schulhauſes ſind jetzt ſoweit ge⸗ diehen, daß das zuſtändige Hochbauamt Bens⸗ heim die erſten Arbeiten zur Vergebung aus⸗ geſchrieben hat. Das Schulhaus ſoll acht Klaſſenräume enthalten. Jugenheim.(Schweres Autoun⸗ glück). Am Dienstag nachmittag überſchlug ſich zwiſchen Alsbach und Jugenheim ein Berliner Auto, ein offener Vierſitzer, und fiel in ein Roggenfeld. Die vier Inſaſſen wurden herausgeſchleudert, zwei erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen und wurden ins Berliner Kranken⸗ haus gebracht. Zwei kamen mit leichteren Verletzungen davon. Der Wagen wurde ſchwer beſchädigt. Eberſtadt.(Eröffnung der Straßen⸗ bahn nach Jugenheim). Die feierliche Er⸗ öffnung der neuen Straßenbahnlinie nach Ju⸗ Amtliche Bekanntmachung Betr.: Verſteigerung von Heugras und das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Faſelheues. Die beiden Verſteigerungen vom 27. ds. Mts. ſind genehmigt. Viernheim, den 27. Mai 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Vekeins⸗ Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Ich berufe hiermit auf Donnerstag, den 4. Juni 1936, abends halb 9 Uhr, in un⸗ ſerem Vereinshaus unſere diesjährige or⸗ dentliche General⸗Verſammlung. Tages⸗ ordnung: a) Geſchäftsbericht des Vereins⸗ führers und ſeiner Mitarbeiter; b) Entla⸗ ſtung des Vereinsführers und ſeiner Mit⸗ arbeiter; c) Wahl des Vereinsführers und der Kaſſenprüfer; d) Genehmigung des Haushaltsvoranſchlags; e) Satzungsänder⸗ ungen; f) Verſchiedenes. Anträge ſind ſchriftlich bis Dienstag, den 2. Juni, bei Vereinsführer einzureichen. Unſere ak⸗ tiven und paſſiven Mitglieder ſowie Ehren⸗ mitglieder ſind hierzu freundlichſt einge⸗ laden. Der Vereinsführer. Neichsbund der Kinderreichen Formulare für die laufende Kinderbeihilfe ſind heute abend von 8 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle, Saarſtraße 45, für unſere Mitglieder abzuholen. Mitgliedskarten ſind vorzulegen. Kempf, Ortsgruppenwart. III Tenleldef 2 Pfngs lan ff 5 Herren⸗Anzüge moderne graue und 1 1 grüne Deſſins RM. 59.⸗, 49.⸗,. 39. Sport⸗ Anzüge in neueſten Muſtern mit zwei Hoſen RM. 59.⸗, 45. Strohhüte neue Formen und Farben 3 5 V Sport⸗Mützen in allen Preislagen Sport⸗ und Oberhemden größte Auswahl in allen Weiten Trachten⸗Janke 3 60 Gr 1—6 8 3 95 5 Seppl⸗Hoſen in braun, grau und 2 grün Gr. 1—6 RM. 3.95 K. Damen⸗Waſchkleider in größter 95 Auswahl von RM. an Elegante Damenkleider Haupt⸗ 1 preislagen RM. 18 50 17.50. Moderne Damen ⸗Anterwäſche und Damen ⸗Strümpfe Harl Siefert, — Wir bitten Anzeigen für die Samstagscus⸗ gabe bis morgen Freitag abend aufzugeben. Die verehrlichen An⸗ zeigenaufgeber wollen die ange⸗ gebene Zeit genau einhalten. Viernheimer Volkszeitung. genheim fand Montag nachmittag in An⸗ weſenheit behördlicher Vertreter an der Halte⸗ ſtelle Frankenſtein ſtatt. In Anſprachen von Direktor Brandis, Reichsbahnoberrat Ri⸗ chard und Bürgermeiſter Kopp kam die Freude über das in fünf Monaten vollendete Werk zum Ausdruck, deſſen jahrzehntelang umkämpfte Planung erſt durch die Entſchei⸗ dung des Reichsſtatthalters ſichergeſtellt wer⸗ den konnte. Die Ehrengäſte in den geſchmück⸗ ten Wagen wurden in Seeheim von jungen Mädchen mit Blumen und Kirſchenbündelchen bedacht, in Jugenheim von Bürgermeiſter Ein Schwindler. Vor einiger Zeit erſchwindelte ſich in Lampertheim ein Unbe⸗ kannter einen Geldbetrag, indem er vorſchwin⸗ delte, er habe in Viernheim einen Auto⸗ unfall gehabt, das Auto ſei abgeſchleppt wor⸗ den, er habe ſeinen Rock mit Brieftaſche in dem Kraftwagen liegen laſſen und nun keiner⸗ lei Mittel mehr zur Heimfahrt. An der linken Hand trug er auch einen Verband, ſodaß ein Autounfall abſolut anzunehmen war. Der Betrüger nannte ſich Fritz Reidenbach aus Meddersheim a. d. Nahe und zeigt ſich mit den dortigen Verhältniſſen ſehr vertraut. Nach der Täter auch dort in gleicher Weiſe auf⸗ getreten. Da ſich der Betreffende nach den Wohnungen einzelner Perſonen aus Medders⸗ heim erkundigte, iſt anzunehmen, daß er auch dieſe in gleicher Weiſe ſchädigte. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Ludwig Kramarczyk, Worms, für den übrigen Teil Frtedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Hofmeyer mit einer herzlichen Anſprache be⸗ grüßt. einer Preſſenotiz im„Mainzer Anzeiger“ iſt Worms. DA. IV. 1938: über 1200(Gegenwärtig über 1800). Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. Aus Aannheſm (Säumige Muſterungspflichtige werden beſtraft). Bei der Muſterung am 20. ds. Mts. mußten 2 Geſtellungspflichtige, die den für ſie angeſetzten Termin unentſchuldigt ver⸗ ſäumt hatten, mit 1 Tag Haft beſtraft werden. 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Bei Müllers hätte es beinahe Bruch gegeben. Der N Wind klappte bös mit dem Fenſter⸗ flügel. Fritz ſagte ſchnell Beſcheid. Frau Müller dankte ihm mit einem großen Stuck„Guſtin⸗ Kuchen“. Den verſteht ſie trefflich zu backen (-nach Dr. Oetker's Vorſchriſt in„Backen macht Freude“, der bekannten Rezept⸗ ſammlung). Achtung= ausſchneiden! Nr.(ſc) erſcheint am 11. 6. Eine große Ausweh hertilcher Sommer- Anzüge wertet euf Sie Sport-Anzüuge 5 28. 42. 46. 32. I Sakko-Anzüig 722. 38. 445 40. Sport-Nosen 750 880 1180 1280 Sommer-Hosen 880 880 980 1280 S 1, 6(Breite Straße) Adaddddddddddaddddodododdoddaddoos Herahelmer Hreulverein 8. G. m. b. H., Viernheim 0 Am Pfingstsamstag, den 30. Mai 1930 (Bankfeiertag) bleibt die Sparkasse für den Publikumsverkehr geschlossen r Zwangsverſteigerung. 0 0 Kommenden Freitag, den 29. Mai 1936, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe Udon Aainannanmmmeeennmmnmummblmmmummnu 6 und gleichzeitig auch färben meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ kann man mit KINESSA- ſchiedene Mobiliar, Einrich⸗ Holzbalsam. Nan trägt ihn tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ einfach mit dem Lappen auf ſtände, darunter insbeſondere den Holzbo ren e, e eee Kredenz, 1 Ausziehtiſch mit leich nachher und selbst der 8 Lederſtühlen, 1 Sofa mit Alteste Boden sieht wohnlich Ambau, 1 Bild, 1 Tafelklavier, aus. ist nicht mehr rauh und es ęibt viel weniger Staub. Eichengelb. mahagoni oder nußbraun sind die beson- Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ e been. haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 28. Mai 1936 Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth. H O 1 2 8 Al. 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