) leber dontroll⸗ K laue 4 7 Rote ſcnule ud mit 100 aß en ſenkbech⸗ eien il u ber aſchun⸗ zdei⸗ Unteren — die ahlbruck m Net uus ben it, dertzahl er Note Euhl⸗ rlſcen schalt fiburg te so · 24 Fa- n er dsten · Agen Bau- III anni. — — X 5 N Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswei e Nummer 129 Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Be 1 d. reis Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Freilag S iernheimer Volkszeulung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Textteil für I mm Höhe und 67 mm den 5. Juni 1936 Juſpitzung der Slreillage in Frankreich Abbruch der Schlichlungsverhandlungen— Lebens millelknappheil in Paris Paris, 4. Juni. Der immer mehr um ſich greifende Streik in der franzöſiſchen Metall⸗ induſtrie dürfte eine weitere Verſchär⸗ fung durch den Beſchluß der Arbeitgeber er⸗ fahren, die im Gange befindlichen Verhand⸗ lungen mit den Arbeitern abzubrechen, weil dieſe nicht die Vorbedingung erfüllten, die beſtreikten Fabriken zu räumen. Dieſer Beſchluß iſt dem Arbeitsminiſter und dem Mi⸗ niſterpräſtdenten bekanntgegeben worden. In dem Schreiben an den Miniſterpräſiden⸗ ten wird zum Ausdruck gebracht, daß die gegenwärtige Lage einen revolutionä⸗ ren Charakter habe. Die Beſetzung der Fabriken bedeute eine flagrante Verletzung des Eigentumsrechtes. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hätten unter dem Vorſitz des Arbeitsminiſters bereits zwei wichtige Ergebniſſe gezeitigt: Gewerk⸗ ſchaftsfreiheit und Arbeiterabordnungen. Die Verhandlungen hätten weitergehen ſollen über die Frage des bezahlten Urlaubs. Die Beſetzung der Fabriken dehne ſich aber immer weiter aus, und es drohe die Gefahr einer Lähmung des ge⸗ ſamten franzöſiſchen Wirtſchaftslebens. Angeſichts der Wendung, die die Ereig⸗ niſſe genommen hätten und angeſichts des Ernſtes der Lage ſeien die Arbeitgeber der Anſicht, daß die Verhandlungen nicht mehr nutzbringend fortgeſetzt werden könnten. Da die Regierung, ſo ſchließt das Schreiben, für das allgemeine Intereſſe des Landes zu ſorgen habe und für das Wirtſchaftsleben, von dem das Schickſal der Arbeiter abhängig ſei, liege die Verantwortung nunmehr bei ihr. Streikmeldungen aus der Provinz beſagen, daß allein in Lille am Donnerstagvormit⸗ tag etwa 13 000 Arbeiter der Metallinduſtrie und der Webereien die Fabriken beſetzt halten. In Lens ſind die Arbeiter der Eiſenbahn⸗ werkſtätten in den Ausſtand getreten. In Toulouſe ſtreiken mehrere Kraftwagen⸗ fabriken. Der Streik zieht auch die Pariſer Zei ⸗ tungen immer ſtärker in Mitleidenſchaft. Nachdem ſich im Vertrieb der Morgenzei⸗ tungen bereits erhebliche Schwierigkeiten bemerkbar gemacht hatten, iſt bis zur Stunde von den Abendblättern nur der „Temps“ erſchienen. Die letzten Aus⸗ gaben der Morgenzeitungen konnten be⸗ reits nicht mehr die Verlagsgebäude ver⸗ laſſen. Das vielgeleſene Abendblatt„Paris Spir“ und das katholiſche Blatt„La Croix“ ſind noch nicht erſchienen. Es heißt, daß die Drucker in den Streik getreten ſind. Da die Oeffentlichkeit ſomit nur ſehr unvoll⸗ kommen über die Streiklage unterrichtet wird, kurſieren in der Bevölkerung zahlreiche Ge⸗ rüchte, die dadurch weitere Nahrung erhalten, daß ſich bereits in der vergangenen Nacht die Verſorgung der Zentralmarkt⸗ halle mit Lebensmitteln ſehr ſchwierig ge⸗ ſtaltete. Die Verteilung der Waren im Pa⸗ riſer Bezirk droht durch den Benzin man⸗ gel geſtört zu werden. An zahlreichen Tank⸗ ſtellen iſt bereits kein Benzin mehr zu haben. Die Verknappung der Waren führt bereits zu einem Anziehen der Preiſe. So wurde an der heutigen Warenbörſe Weizen wegen des ſchwachen Angebots und wegen Ablieferungs⸗ ſchwierigkeiten um 1½ bis 4 Franken höher notiert und Hafer um 4 bis 1½ Franken. keine Jeilungen in Paris Weitere Streilbeſchlüſſe Paris, 4. Juni. Der Streik breitete ſich am Donnerstagabend noch weiter aus. Jetzt haben auch die Zeitungskioskbeſitzer und Zei⸗ tungsverkäufer beſchloſſen, von Freitagmorgen ab die Arbeit niederzulegen. Der Verband der Pariſer Zeitungs- verleger beſchloß Donnerstagnachmittag bis Freitag 24 Uhr keine Blätter erſcheinen zu laſ⸗ ſen. Ein Warenhaus im Zentrum der Stadt und ein großes Ein heitspreisgeſchäft ſind von den Angeſtellten„beſetzt“ worden. Es iſt anzunehmen, daß dies am Freitag noch mit anderen Warenhäuſern geſchehen wird. In zahlreichen weiteren Geſchäften, darunter Le⸗ bensmittelläden mit mehreren Zweigſtellen, ſtreiken die Angeſtellten ebenfalls. Die Verhandlungen zwiſchen den Benzin⸗ transportarbeitern und den Groß⸗ tankſtellenunternehmern haben am Donners⸗ tag zu keinem Ergebnis geführt. Sie ſollen am Freitag fortgeſetzt werden. Man ver⸗ ſichert in unterrichteten Kreiſen, daß Paris für 48 Stunden mit Treibſtoff verſorgt ſei, ſo daß der Kraftwagen⸗ und Autobusverkehr bis zur endgültigen Einigung aufrechterhalten werden kann. Die Vertreter der Arbeiter und Ange⸗ ſtellten der Müllabfuhrgeſellſchaft ſind zuſam⸗ mengetreten. um ebenfalls einen Streikbeſchluß zu faſſen. „die Anarchie hal lange genung gedauerl“ Der„Temps“ fordert entſchlo ſſenes Eingreifen Léon Blums Der„Temps“ beſchäftigt ſich mit der Streiklage, wobei erklärt,„daß die Anarchie nun lange genug gedauert habe“. Man müſſe den Mut haben, anzuerkennen, ſchreibt das Blatt, daß man vor einer Be⸗ wegung ſtehe, die Revolutionsmanövern ähn⸗ lich ſehe. Auf vielen Pariſer Fabriken wehe die rote Fahne. Die Lähmung der Induſtrie in der Provinz ſchreite fort. Die Erregung dehne ſich langſam auch auf öffentliche Unter⸗ nehmungen aus. Alles gehe vor ſich, als ob eine geheimnisvolle und mächtige Regierung neben der legalen Regierung herrſche. Die Gewerkſchaftsorganiſationen ſeien vom Strom überrannt, ebenſo die ſozialiſtiſchen und kom⸗ muniſtiſchen Unterhändler. Hiermit erkläre ſich die Partei der Dritten Internationale mit der Streikbewegung ſolidariſch ebenſo wie es der ſozialiſtiſche Parteikongreß getan habe. Das Blatt fragt, was indeſſen die legale Regierung unternehme. Dieſe revolutionäre und anarchiſtiſche Lage könne nicht länger andauern, ohne Frank⸗ reich in die Gefahr eines Chaos zu ſtür⸗ zen. Das Land könne nicht warten. In dieſem Augenblick handele es ſich darum, das Léon Blum regieren müſſe, und daß er die tatſächliche Verantwortung der Macht übernehme. Die Regierung der Volksfront, die für die öffentliche Meinung und für die nationale Si⸗ cherheit verantwortlich ſei, müſſe nun wiſſen, was ſie tun wolle. Sie müſſe es ſagen, und ſie müſſe handeln. Das Kabineit Leon Blum Der Rücktritt Sarrauts angenommen Paris, 4. Juni. Der Präſident der Repu⸗ blik hat das Rücktrittsgeſuch der Re⸗ gierung Sarraut angenommen und den bisherigen Miniſtern ſeinen Dank für ihre Ar⸗ beit ausgeſprochen. Kammerpräſident Herriot Paris, 4. Juni. Am Donnerstag nachmit⸗ tag nahm die Kammer die namentliche Abſtim⸗ mung über die Wahl des Präſidenten vor. Danach iſt Herriot mit 377 Stimmen zum Kammerprälidenten gewählt worden. der rechtsgerichtete Abgeordnete Valat er⸗ hielt 155 Stimmen.— Zur Zeit iſt die Kam⸗ mer noch mit der Wahl der ſechs Vizepräſiden⸗ ten, der zwölf Schriftführer und der drei Quäſtoren beſchäftigt. Bereits einmal, im Jahre 1925, hat Herriot den Vorſitz der Kammer innegehabt. Als Kam⸗ merpräſident hat er ſogar einmal eine Regie⸗ rung geſtürzt, indem er für kurze Zeit das Präſidium einem Stellvertreter überließ und als Abgeordneter den damaligen Miniſterprä⸗ ſidenten Briand in einer entſcheidenden Rede angriff und ſtürzte. Herriot iſt 1872 geboren. 1912 wurde er als Bürgermeiſter von Lyon in den Senat ge⸗ wählt. 1915 trat er zum erſtenmal als Trans⸗ port⸗ und Ernährungsminiſter in das Kabinett Briand ein. 1924 wurde er zum erſtenmal Mi⸗ niſterpräſident. Léon Blum beauftragt Paris, 4. Juni. Der Vorſitzende der So- zialiſtiſchen Partei, Lͤon Blum, hakte kurz nach 18 Uhr eine Beſprechung mit dem Präſidenken der Republik Lebrun Die Be⸗ ſprechung dauerte etwas über eine Stunde. Dabei wurde Léon Blum mit der Kabi nettsbildung beaufkragt. Anſchließend beſprach er ſich mit den Vor- ſitzenden der beiden Kammern. Darauf begab er ſich mit den neuen Kabinekksmitgliedern in das Elyſee, um ſeine Regierung dem Skaaks- präſidenten vorzuſtellen. Wie Léon Blum mitteilte, wird ſeine Re⸗ gierung am Freikag nachmittag zu einem Ka- binektsrak und am Sonnabend vormiktag zu einem Winiſterrak zuſammenkrelen, um die Regierungserklärung zu beraten, die vor dem Parlament am Sonnabendnachmiktag abge; geben wird. Das Kabinett Léon Blum Paris, 4. Mai. Das Kabinett Léon Blum hat folgende Zuſammenſetzung: Miniſterpräſident: Léĩon Blum: drei Staatsminiſter: Chautemps. Paul Faure, Violette: Aeußeres: Yvon Delbos: Landesverteidigung und Krieg. gleichzeitig ſtellv. Miniſterpräſident: Daladier; Kriegsmarine: Gaſnier⸗Duparc: Luftfahrt: Pierre Cot; Inneres: Salengro; Juſtiz: Marc Rucart; Nationale Erziehung: Jean Zar Finanzen: Vincent Auriol;: Nationale Wirtſchaft: Spinaſſe; Handel: Baſtid; Oeffentliche Arbeiten: Albert Bedouce; Kolonien: Marius Moutet; Poſt: Jardilliir; Landwirtſchaft: Georges Monnet; Penſionen: Albert Riviere; Arbeit: Lebas: Volksgeſundheit: Henry Sellier. Ferner wurden eine Anzahl Staatsſekre⸗ täre ernannt, unter ihnen drei Frauen. So wurde Frau Jolliot⸗Curie, die bekannte No⸗ bel⸗ Preisträgerin Anterſtaatsſekretärin für wiſſenſchaftliche Forſchung. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. reite 15 Rpfg. Jur Jeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gültig. K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Das Fpiel der Kräfle von Ludwig Kramarczyk Wir ſprechen es oft aus, das Wort von der Zeit der Wende, von den Jahren der Entſchei⸗ dung, von den Tagen des Umbruchs und mei⸗ nen damit jene tiefgehende Veränderung der geiſtigen Lage, der politiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Lebensgrundlagen, die ſich fühl⸗ bar und ſinnhaft erkennbar heute vollzieht. Geradezu mit den Händen zu greifen, erſcheint uns dieſe Wandlung im großen und im klei⸗ nen alltäglichen Geſchehen. Der perſönliche Lebenskreis iſt ebenſo ſehr von einer neuen Bewegung erfüllt wie der des Volkes, ſeiner Ganzheit und ſeiner naturgegebenen Teile. * Ein Blick über die Grenzen unſeres Staats⸗ raums zeigt unſchwer, daß auch die Nach⸗ barvölker da und dort auf dem Wege ſind, eine ähnliche umformung zu erleben. Zu mindeſt iſt ihre Ankündigung vor⸗ handen. In England, in Frankreich, in Bel⸗ gien, in Polen oder in den Niederlanden ſind Kräfte wirkſam, die den Völkern und dem Ein⸗ zelnen neue Geſetze des Handelns vorſchrei⸗ ben wollen, die oft zu den bisher geltenden in polarem Gegenſatz ſtehen. Und ſei ſie nur ſpurenweiſe und ſymptomatiſch feſtſtellbar, ſo iſt in faſt allen Staaten der europäiſchen Landkarte eine revolutionierende Bewegung im Gange, deren Träger eine junge Gen'e ration iſt, eine eng⸗ liſche, eine franzöſiſche, eine belgiſche oder eine polniſche Jugend, die in einem erbitterten Kampf gegen den Machtbeſitz äll⸗ terer Generationen ſtehen; eine Ju⸗ gend, die um das Recht und die Formung ihrer Zeit ringt. * Dem Aufb'ruch der Jugend ſteht faſt allerorts ein völkiſches Erwachen zur Seite, das von ihr erzwungen wurde und wie ein heiliges Feuer weitergeſchürt wird. Es iſt darum auch kein Zufall, daß in den Gebieten, wo Staats⸗ und Volkstumsgrenzen ſich über⸗ ſchneiden, die Nationali'tätenkämp fe heute erbitterter als je zuvor ausgetragen werden.— Es liegt für uns nahe, in dieſem Zuſammenhang an die jüngſten Unterdrük⸗ kungsmaßnahmen oſteuropäiſcher Staaten zu denken, die eine weitgehende Einſchränkung oder gar eine völlige Vernichtung des kul⸗ turellen Eigenlebens der dort lebenden deut⸗ ſchen Volkstumsgruppen bezwecken wollen.— Wenn die Völker ſich auf die Werte beſinnen, die ihnen auf Grund ihrer geſchichtlichen Ver⸗ gangenheit, ihrer kulturellen Leiſtungen oder ihres raſſiſchen Beſtandes eigen ſind, dann wird der Wille zur Behauptung und Fortent⸗ wicklung dieſer Werte in den zwiſchenvölkiſchen Bezirken beſonders ſtark ſein. Einer weiſen Staatsführung bleibt es vorbehalten, dieſen an ſich begrüßenswerten Kräften das Regulativ zu ſetzen und ſie von einer deſtruk⸗ tiven Arbeit fern zu halten. Die Verkennung der volkspolitiſchen Zuſammenſet⸗ zung und Lage eines Staates, der auch Ange⸗ hörige anderen Volkstums umfaßt, birgt eine nicht zu unterſchätzende Gefahr für den poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Beſtand der ge⸗ ſamten Lebensgemeinſchaft. Die deutſche Regierung und mit ihr ein deutſches Volk, das in den letzten drei Jahren ſein politiſches Verſtändnis vielmals bewieſen hat, anerkennen jedem Volk das Recht ſeiner völkiſchen Eigenexi⸗ ſten z. Das Wort des Führers, daß für das deutſche Volk der Beſtand des polniſchen Staa⸗ tes eine geſchichtlich vollzogene Tatſache und damit unanfechtbar iſt, iſt allgemein verbind⸗ lich. Germaniſierungsbeſtrebungen, wie man ſie uns immer wieder nachſagen möchte, be⸗ ſtehen nur als Hirngeſpinſte einer gehäſſigen und übelwollenden franzöſiſchen Preſſe, die die Selbſtzerfleiſchung der europäiſchen Nationen verewigt wiſſen möchte. Was wir jeder anderen Nation zubilligen, das muß auch unſerem eigenen Volk und allen ſeinen Gliedern, die als treue Bürger fremder Staaten leben, von den anderen zugeſtanden werden. Das iſt un⸗ ſere ſelbſtverſtändliche Forderung. Nur wenn der Grundſatz der Gleichberech⸗ tigung, der Achtung und Anerken⸗ 1 1 * z und marxiſtiſcher Freſlag, den 5. Juni 1936 nung auchdes anderen Volkstums allgemein verpflichtend geworden iſt, wird das völkiſche Erwachen der europäiſchen Nationen nicht vergeblich ſein. * Iſt es erſtaunlich, daß ſich dieſer ebung völkiſcher Kräfte allerorts eine 2 Regſamkeit der verhängnisbrin⸗ genden internationalen Mächte des Judentums und des mit ih m verbündeten Weltbolſchewismus entgegenſtellt! Die jüngſten Ereigniſſe in Frankreich zund in Spanien— es ſeien nur dieſe aus einer ganzen Reihe an⸗ derer herausgegriffen— ſind nur allzudeut⸗ liche Zeugniſſe einer ſehr aktiven und leider nicht erfolgloſen Gegenarbeit. Was in dieſen Tagen in Frankreich vorgeht, liefert ein Schulbeiſpiel bolſchewiſtiſcher Arbeitsmethoden. Trotz ihrer ſtarken Zunahme bei den letzten Kammerwahlen lehnt die kommuniſtiſche Partei Frankreichs eine Mitarbeit in der Regierung ab. Und gerade in dem Augenblick, als Herr Blum, der ihr ja gewiß nicht abhold geſonnen iſt, ſich um die Bildung ſeiner Regierung be⸗ mühte, brach in den Fabriken in Paris und in der Provinz eine von kommuniſtiſchen Drahtziehern organiſierte Streikbe⸗ wegung aus, die man mit größter Beſorg⸗ nis von Stunde zu Stunde wachſen ſieht. Die Bemühungen um eine Regierung ohne maßge⸗ benden Einfluß der Kommuniſten erſcheinen nach dieſem nicht gerade hoffnungsvollen Auf⸗ takt mehr als zweifelhaft. Ob dem fran⸗ zöſiſchen Bürgertum unterdeſ⸗ ſen nicht doch ſtarke Bedenken ge⸗ kommen ſin d? Von Frankreich führt ein direkter und nicht ſehr weiter Weg nach Spanien, wo nach einer vorübergehenden Pauſe in der letzten Woche wieder der kommuniſtiſche Aufſtand weitertobte. Kirchen gingen in Flammen auf; ſpaniſche Regierungstruppen lieferten ſich mit aufſtändiſchen Landarbeitern blutige Feuerge⸗ fechte. * Auch in Belgien hat der marxiſtiſche Ein⸗ fluß beachtlich zugenommen.— Hier be⸗ ſonders kennzeichnend, weil dieſer marxiſtiſchen Stimmenzunahme jener glänzende Erfolg der Rex⸗ Bewegung und ihres jungen, kaum dreißigjährigen Führers Degrelle gegenüber⸗ ſteht, der ſich einen guten Teil der parlamen⸗ tariſchen Macht erobern konnte, die er zum Kampf gegen eine ältere Generation klerikaler Geiſteshaltung verwenden will. Außenpolitiſch bezeichnet ſich die Rex⸗ Bewegung als„Friedenspartei“ und vertritt damit die Haltung einer Jugend, die mit dem alten Hader in Europa Schluß machen möchte, ſo wie ſie dieſer Tage ein jun⸗ ger Engländer im Unterhaus gegenüber den Vertretern einer überlebten Epoche mit den Worten:„Wir wollen keinen neuen Streit mit Deutſchland!l!“ vertreten hat. * Rings um Deutſchland tobt der Kampf mmit dem Weltbolſchewis⸗ mus. Nachdem den Jüngern der Weltrevo⸗ lution in Deutſchland das Arbeitsfeld gründ⸗ lich entzogen worden iſt, betreiben ſie in den Nachbaarſtaaten ihr blutiges Vernichtungswerk mit um ſo größerem Nachdruck. So ſtark der Widerſtand einzelner politiſcher Gruppen auch gegen die kommuniſtiſche Peſt ſein mag, ſo ſehr werden auf der anderen Seite die Scharen verhetzter Arbeiter in das Lager des Marxis⸗ mus getrieben, verbittert durch wirtſchaftliche Not, angelockt durch die heuchleriſchen Ver⸗ ſprechungen ſeiner falſchen Propheten. Da s nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat der Welt den Weg gewieſen, der aus der Um⸗ klammerung dieſer Gefahr her⸗ ausführt. In den Grenzen des dritten Reiches gibt es keine brennenden Kirchen, keine Straßenaufſtände und keine Streikunruhen. Mögen uns die Nationen auf die⸗ ſem Wege folgen; wir freuen uns nicht, wenn es den anderen ſchlecht gehtl Abſchied der ilalieniſchen Gäſle von Berlin Berlin, 4. Juni. Zum Abſchluß ihres Ber⸗ liner Beſuches vereinten ſich die mit dem erſten italieniſchen Sonderzug im Rahmen des deutſch⸗ italieniſchen Austauſchverkehrs am Pfingſtmon⸗ tag hier eingetroffenen 500 Italiener am Mitt⸗ woch mit ibren deutſchen Gaſtgebern zu einem Abſchiedsabend im„Rheingold“. Der feſt⸗ liche Kaiſerſaal trug die deutſchen und die ita⸗ lieniſchen Fahnen. Staatskommiſſar Dr. Lip ⸗ pert begrüßte die italieniſchen Gäſte namens der Reichshauptſtadt und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie aus Berlin nur gute Ein⸗ drücke mit nach Hauſe nehmen möchten. Sie würden geſehen haben, wie wir uns bemühten, Berlin im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele ſo repräſentativ wie möglich zu geſtalten, um den Gäſten aus aller Welt einen würdigen Empfang zu bereiten.— Um 23 Uhr verließen die Gäſte die Reichshauptſtadt, um Nürn⸗ berg. der Stadt der Reichsparteitage, einen Beſuch abzuſtatten. Am Freitag erfolgt dann die Rückreiſe nach Italien. Kouflikkſloff in aller Well Ver regiert in Frankreich?— Neue Spannungen in Oſlaſien Wenn die politiſchen Spannungen des Mo⸗ nats Juni ſich überall ſo ſteigern, wie es in ſeinen erſten Tagen der Fall war, ſo geht die Welt wahrhaftig unruhigen Zeiten entgegen. Da iſt zunächſt das politiſche Sorgenzentrum Frankreich, das jeden Tag mit neuen Ueberraſchungsmöglichkeiten aufwartet. Es exerziert gegenwärtig Methoden, die kaum mehr franzöſiſchen, ſondern durchaus kommu⸗ niſtiſchen Charakter tragen. And wenn nicht alles trügt, wird ſehr bald die Frage nahe⸗ liegen, wer eigentlich in Frank⸗ reich regiert: Léon Blum oder die Sowjets? And eine Antwort darauf wird ohne ſchwere Zuſammenſtöße und ein Duell zwiſchen Staatsgewalt und den aufgeputſchten Maſſen der franzöſiſchen Arbeiter kaum mehr zu geben ſein. Daß ſich Leon Blum die Uebernahme der Macht und die Bekanntgabe ſeiner Kabinetts⸗ liſte weſentlich anders gedacht hat, liegt auf der Hand. Es ſcheint aber nach den letzten Meldungen faſt, als ob man ſich auch in Ge⸗ werkſchaftskreiſen Illuſionen über die Ent⸗ wicklung der Streiklage hingegeben hat, die immer mehr an Wirklichkeit verlieren. Bemerkenswert iſt vor allem, daß die Be⸗ ſetzung der Fabriklokale durch die ſtreikenden Arbeiter und die private„Inhaftnahme“ der Direktoren und leitenden Angeſtellten Mobil⸗ machungsbefehlen folgt, die unzweideutig das Zeichen von Hammer und Sichel tragen. Faſt genau ſo wurde in Spanien gearbeitet, und da der Appetit meiſt mit dem Eſſen wächſt, iſt nur ſchwer vorauszuſehen. wie die neuen „Herren“ in den Fabriken wieder aus ihnen hexauszubringen ſind. unter dieſen Am⸗ ſtänden wird jeder Verſuch Léon Blums, die Durchführung ſeines radikalen Programms nur in un⸗ gefährlichen Doſierungen vorzu⸗ nehmen, vom erſten Tage an auf das Aeußerſte gefährdet. And das Bedenkliche dabei iſt, daß die Streikerfolge und Generalſtreikvarolen ſehr weſentlich Be⸗ triebe angehen, an denen auch die franzöſiſche Heeresleitung dringend intereſſiert iſt. Der neue franzöſiſche Miniſterpräſident wird da⸗ durch von vornherein zwiſchen zwei Feuer ge⸗ ſetzt, die recht lebhaft zu brennen vermögen. Wie er durch dieſe Scylla und Charybdis hin⸗ durchkommen will, iſt ein Geheimnis, deſſen Lüftung recht intereſſant zu werden verſpricht. Bemerkenswerterweiſe iſt ſich der franzöſiſche Sparer ſehr raſch der immer gefährlicher wer⸗ denden Lage bewußt geworden. Der Kapital⸗ markt befindet ſich bereits im vollen Alarmzu⸗ ſtand, und während man noch früher glaubte, daß Léon Blum bis zum Wiederzuſammen⸗ tritt der Kammer im November für eine Franc⸗Abwertung nicht zu haben wäre, beginnen ſich unter dem Druck der Streikge⸗ fahr immer ſtärker gegenteilige Stimmen zu regen. Man ſieht keine Möglichkeit, wie die neue franzöſiſche Regierung den Franc halten und zugleich die weitgehenden Forderungen der Arbeiter auf höhere Löhne und kürzere Arbeitszeit befriedigen will. Als Echo dieſer Ueberlegungen ergaben ſich bereits Rück⸗ wirkungen a n der Londoner Börſe, die intereſſanterweiſe nicht nur den Franc, ſondern auch den Gulden und den Dollar betrafen. Inzwiſchen hat ſich neben dem franzöſiſchen Sorgenzentrum auch ein neues Sorgenzen⸗ trum in Oſtaſien aufgetan. Obwohl die japaniſche Regierung nachdrücklich alle Zu⸗ ſpitzungen der Lage dementiert, rechnen alle Sachverſtändigen in Oſtaſien mit entſcheiden⸗ den Zuſpitzungen und einem vorausſichtlich ſehr heißen, politiſchen Sommer. Und wie eine Beſtätigung dieſer Caſſandrarufe. klingen die Nachrichten. die von einem Staatsſtreich in der Provinz Fukien und von einer bereits im Gange befindlichen Mobil⸗ machung Südchinas gegen Japan zu melden wiſſen. Selbſt wenn die zunächſt vorliegenden Depeſchen den Ereigniſſen noch vorauseilen ſollten, ſo iſt doch kaum anzuneh⸗ men, daß die chineſiſch⸗japaniſche Auseinander⸗ ſetzung den günſtigen Zeitpunkt der Uneinig⸗ keit Europas lange überdauern wird. Auch die engliſche Fühlungnahme mit Tokio deutet auf nahe Vorgänge von entſcheidender Bedeu⸗ tung hin. Es iſt deshalb möglich. daß dieſe Zuſpitzung im Oſten der Genfer Völkerbunds⸗ tagung neuen gefährlichen Geſprächsſtoff dar⸗ bietot. Die engliſche Regierung aber wird durch die jetzige oſtaſiatiſche Entwicklung wie⸗ derum vor die alte, ſehr ernſte Frage geſtellt, welches Problem von ihr bevorzugt zu löſen iſt: das Problem Abeſſinien oder das Prob⸗ lem China. Sie iſt um die Entſcheidungen, die von ihr verlangt werden, beſtimmt nicht zu beneiden. Hetzer und Silklichkeilsverbrecher Kalholiſcher Geiſtlicher wegen Fill ichleitsverbrechen und hetze gegen den nafionalſozialiftiſchen laat zu 3 Jahren Juchthaus verurkeill Koblenz, 4. Juni. Vor der Erſten Straf⸗ kammer des Landgerichts Koblenz ſtand am Donnerstag der katholiſche Geiſtliche Anton Jakobs. Er iſt angeklagt, ſich durch fünf ſelbſtändige fortgeſetzte Handlungen von 1933 bis 1934 an minderjährigen Kindern im Sinne des 8 174,1 vergangen zu haben. Weiter wird dem Angeklagten zum Vorwurf gemacht, in Predigten und bei Verſammlungen politiſche Angelegenheiten des Staates in einer den öffentlichen Frieden gefährdenden Weiſe behandelt zu haben. Die Vernehmung des Angeklagten, der 29 Jahre alt, fand unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit ſtatt. Sie ergab, daß er 1926 als Novize in das Kloſter Arnſtein der Patres der Heiligen Herzen Jeſu und Maria und der ewi⸗ gen Anbetung eingetreten war und 1932 in Paderborn zum Prieſter geweiht wurde. Von 1933 an war er als Lehrer und Erzieher an der Schule des St. Johanneskloſters in Nie⸗ derlahnſtein tätig. Hier hat er ſich an drei Schülern in verſchiedenen Handlungen ver⸗ gangen. Der Angeklagte iſt in allen ihm zur Laſt gelegten Fällen geſtändig. Bei ihm fand man bei ſeiner Verhaftung eine Reihe von Entwürfen, die er ſich zu ſeinen Predigten an⸗ fertigte. In ſeinen Predigten benutzte er dieſe Entwürfe. In Niederlahnſtein, Horchheim(Be⸗ zirk Koblenz) und anderen Orten behandelte er in ſeinen Predigten die ſtaatliche Schulpolitik und verging ſich in unſachlicher Polemik gegen den Kanzelparagraphen. Bei einer Verſammlung in Mayer gab er den Lei⸗ tern der katholiſchen Jungmännervereine Ver⸗ haltungsmaßregeln. Dabei ſcheute er ſich nicht, Angriffe auf Einrichtungen des Staates zu unternehmen. So warnte er am 1. Juli 1934 ſchulentlaſſene Kinder in Niederlahnſtein„vor den Wölfen in Schafspelzen“, wobei die wahre Abſicht ſeiner Warnung nicht ſchwer zu erraten war. Der Staatsanwalt ſchklderte das traurige Bild, das der Angeklagte, der ſich in ſittlicher und moraliſcher Beziehung in ſeinem Geiſt⸗ lichenberuf wie als Menſch und Erzieher in ſchwerſter Weiſe vergangen habe, vor Gericht biete. In hetzeriſcher Weiſe habe er ſich darüber hinaus gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat. ſeine Einrichtungen und Geſetze und ſeine grundlegenden Ideen vergangen. Seine Predigten richteten ſich gegen beſtehen⸗ de nationalſozialiſtiſche Geſetze. Er habe ver ⸗ ſucht, bei ſeinen Zuhörern Eindrücke und Ge⸗ dankengänge zu wecken, die mit der Idee des heutigen Staates nicht zu vereinbaren ſind. Der Angeklagte habe den öffentlichen Frieden in gefährlicher Weiſe zu ſtören verſucht und hat eine unſachliche Polemik getrieben. Es ſei merkwürdig, ſo betonte der Staatsanwalt wei⸗ ter, daß gerade der Angeklagte ſich für berufen hielt, die Kinder„vor den böſen Wölfen zu warnen“. Man könne den Kontraſt zwiſchen ſeinen Worten u. Werken nur verſtehen, wenn man die ganze Natur des Angeklagten berück⸗ ſichtige. Er habe keine Milde verdient, denn er habe ſich in gleicher Weiſe auf dem Gebiet der Sittlichkeit und Moral und gegen den Staat vergangen. Der Staatsanwalt beantragte eine Ge⸗ ſamtzuchthausſtrafe von fünf Jah⸗ ren. Der Verteidiger plädierte auf Grund des vollkommenen und freimütigen Geſtändniſſes des Angeklagten auf mildernde Umſtände. Das Gericht verurteilte den Angeklagten we⸗ gen fortgeſetzten Verbrechens gegen 8 174 Ab⸗ ſatz 1 des. StGB und auf Grund der Verord⸗ nung des Reichspräſidenten zum Schutz von Volk und Staat zu einer Zuchthausſtrafe von drei Jahren und ſechs Monaten und zum Verluſt der Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. In der Urteilsbegründung betonte das Ge⸗ richt unter anderem, daß der Angeklagte all das, was ihm bei den ihm anvertrauten Ju⸗ gendlichen eine beſonders hohe Stellung gab, zu verbrecheriſchen Handlungen ausgenutzt ha⸗ be. Das Gericht habe keine Veranlaſſung, von Menſchen, die wie der Angeklagte ihre Stel⸗ lung zu verbrecheriſchen Taten benutzten, den ſtaatlichen Frieden und die Aufbauarbeit ſtö⸗ ren zu laſſen. Da der Angeklagte ſich durch ſei⸗ ne Handlungen ſelbſt außerhalb der Volks⸗ gemeinſchaft geſtellt habe, ſei es genötigt, auch die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren abzuſprechen. 8 ern e Eröffnung der neuen Arbeitsbeſchaffungslollerie 55 Berlin, 4. Juni. In der Zeit vom 5. Juni bis 31. Auguſt führt die Reichsleitung der NSDAP. die 7. Reichslotterie für Arbeitsbeſchafſung durch. Die Loſe werden wiederum in Form einer Straßen- lokkerie durch„Glücksmänner“ verkrieben. Die offtzielle Eröffnung der 7. Reichs ⸗· lokterie erfolgk diesmal in einem breikeren Rahmen als bisher. Die Berliner Losver⸗- käufer werden am Freikag, den 5. Juni, vor der Schloßrampe zu einem Appell zuſam⸗ mengerufen. Im Luſtgarken ſpielt von 10.30 bis 11.30 Uhr eine Polizeikapelle. Die Er⸗ öffnung ſelbſt findek am Freitag vormitkta durch den Reichsſchatzmeiſter der NSDAP, Schwarz, ſtakk. Die Rede wird über alle Sender verbreitet und zu dem Gemeinſchafts⸗ empfang nach dem Luſtgarken überkragen. Anſchließend erhallen die Losverkäufer durch einen Beauftragten der Reichsleitung der NSA P. ihre näheren Weiſungen und gehen dann unmitlbelbar an ihre Arbeit. dr. Len zum Reichs handwerkerlag 1936 85 Berlin, 4. Juni. Der Leiter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat an das deutſche Handwerk an⸗ läßlich des Reichshandwerkertages 1936 in Frankfurt am Main folgende Begrüßungs⸗ worte gerichtet: „Der diesjährige Reichshandwerkertag wird zeigen, daß das Handwerk immer mehr in die Deutſche Arbeitsfront hineinwächſt. Ich grüße das deutſche Handwerk in der ſchönen Stadt Frankfurt und wünſche, daß die Ta⸗ gung zum Segen des Handwerks verlaufen möge.“ Juſammenkrilt des Fländigen Siedlungsbeirals Berlin. 3. Juni. Der durch den Erlaß des Führers und Reichskanzlers über das Siedlungs- und Wohnungsweſen vom 4. De⸗ zember 1934 ins Leben gerufene und durch den Ausführungserlaß des Reichsarbeits⸗ miniſters vom 26. Januar 1935 gebildete Ständige Siedlungsbeirat ift zum erſten Mal am 28. Mai 1936 in Berlin zuſammengetreten. Auf ſeiner erſten Sitzung befaßte ſich der Siedlungsbeirat mit allen Fragen der Enk; wicklung der Kleinſiedlung und ihren be⸗ völkerungspolitiſchen und wirk- ſchaftspolitiſchen Auswirkun⸗ gen. Staatsſekretär Dr. Krohn verbrei⸗ tete ſich über die Aufgaben des Siedlungs⸗ beirats, während der Vorſitzende des Bei⸗ raks, Dr. Ludowici, eingehende Vorſchläge zur Ausgeſtaltung des Siedlungswerks und des Arbeitsprogramms des Siedlungsbeiratks machle. Die Einberufung des Siedlungsbeiraks in dieſem Augenblick ſteht in engſtem Zuſam⸗ menhang mit der Vorbereikung des kommen den Siedlungswerks, deſſen Erfolg von ſorg ⸗ fältiger und umfaſſender Planung abhängt. Dr. Dorpmüller 10 Jahre Generaldireklor der Reichsbahn 88 Berlin, 4. Juni. Mit dem heutigen Tage iſt Generaldirektor Dr. Dor pmüller zehn Jahre Leiter der Deutſchen Reichsbahn. Als Beauftragter des Führers und Reichskanz⸗ lers überbrachte heute vormittag der Staats⸗ ſekretär der Präſidialkanzlei Dr. Meißner ein perſönliches Glückwunſchſchreiben des Führers. Jum Tode des Generals Vever 88 Berlin, 4. Juni. Generaloberſt Gö- ring und Frau Göring ſuchten am Wikk⸗ woch nachmittag die Gaktin des ködlich ver⸗ unglückken Chefs des Generalſtabes der Luftwaffe, Generalleuknant Wever, auf und sprachen ihr persönlich ihre Ankeilnahme aus. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, hat der Gaktin des Ge⸗ neralleuknanks in einem Handſchreiben ſein aufrichtiges Beileid übermittelt. Aus Anlaß des Fliegertodes des Chefs des Generalſtabes der Luftwaffe, Generalleut⸗ nant Wever, hak der Oberbefehlshaber der Luftwaffe eine achkkägige Trauer für die geſamke Luftwaffe und eine dreiwöchige Trauer für das Reichsluftfahrtminiſterium und das Fliegergeſchwader„Gotha“, das künftig den Namen„Fliegergeſchwader Ge⸗ neral Wever“ führt, angeordnek. Das Reichslufkfahrkminiſterium ſetzt die Flaggen bis zum Tage der Beiſetzung halbmaſt, und ſämtliche Dienſtſtellen der Luftwaffe ſeßzen am Tage der Beiſetzung halbmaſt. 27S e Lei iht Bezug Juli eme bob ö ſunt belt. unte füt leht det 1 Nach des Rom ituli. bidde Stütz lien einer belf bon Se dom land“ ein, um denten img und ſe gefund Päd banda ſuch al, naher — 2 2 — 2 2 er Dent onsleifer berk an: Wu bung un 0 ung wid neht i ah 09 r schönen die To⸗ herlaufen ö gen 1 Ellaßz lber das 4 M. co dutch gatbeitz⸗ 222 1 NIR ſich det et Ent. en be⸗ oltk tin ⸗ berbtei⸗ eblungz· es Bel. orſchahe 1 m0 Weirals itz ufa ommen⸗ n ſorg · häng. 7 II beutigen nüllet N Freilag, den 5. Juni 1936 * 1 Standi und Corbin bel Eden London, 3 Juni. Der italieniſche Bot⸗ ſchafter in London, Grandi, ſtattete am Mittwoch dem Foreign⸗Office einen Beſuch ab, über deſſen Zweck zur Stunde noch nichts verlautet. Anſchließend hatte auch der fran⸗ zöſiſche Botſchafter Corbin eine Unter⸗ redung mit Außenminiſter Eden. Im Verlauf des Tages ſprach auch der Oberkommiſſar für Südafrika, de Water, im engliſchen Auswärtigen Amt vor. Madariaga bei Beneſch Prag, 3. Juni. Der Vertreter Spaniens beim Völkerbund und Vorſitzende des 18er⸗ Ausſchuſſes, Madariaga, iſt in Prag eingetroffen und hat den Präſidenten der tſche⸗ choſlowakiſchen Republik, Dr. Beneſch, in längerer Audienz beſucht. Wie verlautet, be⸗ traf der Inhalt der Unterredung die Frage der Fortdauer der Sanktionen des Völkerbun⸗ des gegen Italien. Madariaga wollte ſich über den Standpunkt des tſchechoflowakiſchenStaats⸗ präſidenten vergewiſſern, bevor dieſer zu der Beratung der Staatsoberhäupter der Kleinen⸗ Entente⸗Staaten am 4. Juni nach Bukareſt reiſt. geſterreichiſche Beſorgnis über die italieniſche Abſicht eines Waren⸗ einfuhrbewilligungsſyſtems Wien, 4. Juni. In hieſigen maßgebenden Kreiſen herrſcht große Beſorgnis über die Ab⸗ ſicht der italieniſchen Regierung, den geſamten Bezug von Waren aus dem Ausland vom 1. Juli an einem Bewilligungsverfahren zu un⸗ terwerfen. Da das Einfuhrregime ohne Aus⸗ nahme erlaſſen werden ſoll, würde auch der ge⸗ ſamte Export Oeſterreichs nach Italien davon betroffen werden. Von öſterreichiſcher Seite aus unternommene Verſuche, eine Sonderregelung für den italieniſch⸗öſterreichiſchen Handelsver⸗ kehr herbeizuführen, ſcheinen nach Andeutungen der„Reichspoſt“ in Nom vorläufig auf wenig Gegenliebe geſtoßen zu ſein. Wie die Abendausgabe der„Wiener Neueſten Nachrichten“ mitteilt, hat ſich der Sektionschef des Außenminiſteriums, Dr. Schueller, nach Rom begeben, um erneut Vorſtellungen bei den italieniſchen Behörden zu machen. Bekanntlich bildete der italieniſche Abſatzmarkt eine ſtarke Stütze der öſterreichiſchen Handelsbilanz. Ita⸗ lien iſt das einzige Land, nach dem Oeſterreich einen nennenswerten Ausfuhrüberſchuß beſitzt. der Negus hofft no Noch keine Entſcheidung über die Reiſe des Negus nach Genf. Zondon, 3. Juni. Nach einem Funkſpruch om Dampfer„Oxford“ hat der Negus auf die Frage, ob er perſönlich nach Genf gehen werde, erklärt, daß alle Entſcheidungen noch während der Reiſe getroffen würden. Vor al⸗ lem wollte er mit Europa in Fühlung kom⸗ men. Das Abeſſiniſche Reich beſtehe noch, das militäriſche Vorgehen eines Landes, das vom Völkerbund als Angreifer erklärt worden ſei, könne geſetzlich nicht gutgeheißen werden. Eine abeſſiniſche Regierung ſei im Weſten Abeſſi⸗ niens noch vorhanden. Sie habe vor ſeiner Abfahrt Weiſungen von ihm erhalten. a der König von Schweden in Jinnland Helſingfors, 3. Juni. König Guſta von Schweden traf Mittwoch nachmittag an Bord des ſchwediſchen Panzerkreuzers„Got⸗ land“ in dem finniſchen Badeort Nadendal ein, um den Beſuch des finniſchen Staatsprä⸗ ſidenten Spinhupfud zu erwidern. Zum Emp⸗ fang hatten ſich der finniſche Staatspräſident und ſeine Gemahlin mit großem Gefolge ein⸗ gefunden. König Guſtaf iſt Gaſt des finniſchen Präſidenten auf deſſen Sommerſchloß Gull⸗ branda. Die Preſſe Finnlands ſchenkt dem Be⸗ ſhsbübn.„ ſuch als Zeichen der finniſch⸗ſchwediſchen An⸗ ichs Staals⸗ et ein führer. et f G05 ich bel der uf ne au⸗ esel 15 des Oe e fe näherung große Beachtung. Briliſche Truppen gegen ein arabiſches Dorf 88 Jeruſalem, 4. Juni. Unmittelbar nach dem gemeldeten Ueberfall von zwei Arabern auf zwei Juden in der Nähe der jüdiſchen Siedlung Riſchon erſchien britiſches Militär und umſtellte das benachbarte Ara. berdorf Beit Dejan. Sämtliche Häuſer wur · den nach Waffen durchſucht und fünf Ein⸗ wohner, darunker die beiden mutmaßlichen Täler, verhaftet. Außerdem wurde das Dorf mit einer Kollektivſtrafe von 500 Pfund belegt und erhielt einen Polizeipoſten, der ebenfalls aus Mitteln des Dorfes unkerhal⸗ ten werden muß. Als Sicherheit wurde die geſamte Ernke der Gemeinde beſchlagnahmt Nalieniſches Bombenflugzeug abgeſtürzt Rom, 3. Juni. Bei einem Unbungsflug über dem Liguriſchen Apennin kam ein Bombenflug⸗ zeug in 5000 Meter Höhe in einen furchtbaren Schneeſtur m, wobei der Pilot die Kontrolle über das Flugzeug verlor. Die aus fünf Mann beſtehende Beſatzung verſuchte ſich mit dem Fallſchirm zu retten, wobei jedoch dre! Mann den Tod janden. Stellung und Aufgaben des Beamlen Reichsminiſter Audolf heß vor der Beamlenſchaft in der Deulſchlandhalle Berlin, 4. Juni. Vor den Sommerferien hatte der Reichsbund der deutſchen Beamten, die Hauptamtsleiter des Amts für Beamte aus dem ganzen Reich, die Politiſchen Leiter des volitiſchen Gaues Groß⸗Berlin und die Ber⸗ liner Beamtenfachſchaften zu einer Großkundgebung in der Deutſchlandhalle gerufen, bei der der Stellvertreter des Füh⸗ rers. Reichsminiſter Rudolf Heß, über die Fragen ſprach. die den deutſchen Beamten am meiſten am Herzen liegen. Der Rieſenraum gab durch die blauen und grünen Uniformen der Reichsbahn⸗, Poſt⸗ und Zollbeamten neben den braunen Uniformen der Politiſchen Leiter und den ſchwarzen SS.⸗Uniformen ein farben⸗ freudiges Bild. Unter den Ehrengäſten waren die Staatsſekretäre Milch, Pfundtner und König zu bemerken. Der Leiter des Reichsbundes deutſcher Be⸗ amten und Hauptamtsleiter in der Reichslei⸗ tung der NSDAP., Neef, begrüßte nach dem Einmarſch der mehr als 250 Fahnen den Reichsminiſter Heß als den erſten Mitarbeiter des Führers. Neef gedachte dann, während die Verſammlung ſich von ihren Plätzen erhob, der zwei alten Kämpfer der Bewegung, die in den letzten Tagen geſtorben find, des Brigadefüh⸗ rers Julius Schreck und des Generals Litz⸗ mann. Dann begann der Stellvertreter des Füh⸗ rers, mit langanhaltendem Händeklatſchen und Heilrufen begrüßt, ſeine Rede. Zuerſt widmete er dem verſtorbenen Chef des Stabs der Luft⸗ waffe, Generalleutnant Wever, ehrende Ge⸗ denkworte. Hierauf ging er auf das Thema ſeiner Rede ſelbſt ein. Die Rede des Reichs miniſters heß Einleitend ſtellte er feſt, daß die lebendigſte Berührung, die es zwiſchen Volk und Staat gibt, zweifellos der Staatsbeamte dar⸗ ſtellt, der ſeinen Volksgenoſſen laufend als Verkörperung des Staates gegenübertritt. Heute ſei das Verhältnis des Volkes zu ſeinem Staate dank der Durchſetzung mit nationalſozialiſtiſchem Gedankengut ſo feſt⸗ ſtehend, daß es nicht ſage, der Staat ſei ſchlecht, wenn ein Beamter unnationalſo⸗ zialiſtiſch handele, ſondern es ſage, der Be⸗ amte ſei ſchlecht. Das Bild, das der Deutſche vom Beamten hat, ſchwinge zwiſchen zwei Ertremen. Auf der einen Seite ſei dem Volk durch ſchlechte Be⸗ amte ein Bild entſtanden, in dem der Be⸗ amte gleichgeſetzt wird mit einem„Bürokrä⸗ ten“. Auf der anderen Seite ſteht der Begriff des ſogenannten preußiſchen Beamten der Prägung, wie ſie ſich ſeit Friedrich Wil⸗ helm J. heraus entwickelte. Unter der Ein⸗ wirkung des Nationalſozialismus habe ſich der Begriff vom guten Beamten gewandelt, ſo wie der Begriff des Staates ſich gewandelt hat, der nicht mehr ein über den Wolken ſchwebendes Gebilde iſt, zu dem der„Anter⸗ gebene“ aufſchaut, ſondern eine Einrichtung, die dem Volke dient. Im gleichen Maße iſt der aute Beamte nicht mehr Der Vorgeſetzte, ſondern der Vertreter des Volkes. wobei der einzelne Volksgenoſſe mit Recht darüber hinaus erwartet. daß der Beamte ſeinerſeits ſich als Volksgenoſſe fühlt und ihm gegenüber als Volksgenoſſe in Erſcheinung tritt. Als Menſch mit Verſtändnis für ihn und ſeine Sorgen, der innerhalb ſeines Rahmens ihm Berater und Helfer iſt. Die Forderung nach dem ſich Verbundenfühlen mit dem Volk, dem Handeln für das Volk gilt nicht nur für den mit dem Volk verſönlich in Berührung kommenden unteren Beamten, ſondern gilt in höherem Maße noch für den oberen Beamten. Ebenſo wie der deutſche Beamte es als ſelbſt⸗ verſtändlich empfindet, daß von ihm eine Grundhaltung, die ſeinem Amt entſpricht und eine Kenntnis der einſchlägigen geſetzlichen Beſtimmungen verlangt wird, die für ſein Aufgabengebiet notwendig ſind, ebenſo ver⸗ langt das deutſche Volk heute— betonte Reichsminiſter Heß— von ihm nationalſozia⸗ liſtiſche Haltung die Kenntnis des Weſens und Wirkens der Nationaſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiterpantei. Denn dieſe iſt zur ein⸗ zigen volitiſchen Vertretung des Volkes ge⸗ worden; ſie beſtimmt die politiſche Entwick⸗ lung; von ihr ausgehend iſt der Staat umge⸗ ſtaltet worden und wird weiter beeinflußt in Uebertragung des Willens des Führers, der ſeinerſeits der erſte Beauftragte des Volkes iſt. Ich mache den Beamten, die nicht zu den alten Parteigenoſſen gehören, keinen Vorwurf. Größte Anerkennung müſſen wir aber den Beamten zollen, welche trotz des Republik⸗ ſchutzgeſetzes ſich der Bewegung anſchloſſen, von der ſie die Ueberzeugung gewonnen hatten, daß ſie Ideale verficht, die ihre Ideale ſind. Der Nalionalſozialismus iſt das Bekenntnis zu einem neuen idealiſtiſchen poliliſchen der zugleich in ſeiner Wirkung ſehr real iſt. Er enthält den kämpferiſchen Glauben an die ſchöpferiſche Kraft der Perſönlichkeit und die Lehre von der Eigenperſönlichkeit der Völker, vom Wert der Raſſe, vom Wert der Nation. Er iſt der geiſtige u. ſeeliſche Ein⸗ fluß, der dem deutſchen Volk ſeinen inneren Halt, ſeine Kraft und ſeinen Vorwärts⸗ drang gibt. Getragen wird er durch die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗ partei. Der Stellvertreter des Führers umriß dann das heutige Wirken der NSDAP. und betonte, daß die Partei, nachdem ſie die Volksgemein⸗ ſchaft erreicht habe, jetzt ihre Aufgabe an die⸗ ſer Volksgemeinſchaft erfülle. Ihre große geſchichtliche Leiſtung, ſagte Ru⸗ dolf Heß den Beamten, heißt Pflichterfüllung. Dieſe Pflichterfüllung macht— ſo glaube ich — der neue feſtgefügte Staat dem deutſchen Beamten leicht, und ich glaube auch, daß alle deutſchen Beamten Grund haben, der national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung, die nach der Revo⸗ lution und nach der Uebernahme der Macht in Deutſchland einen neuen Beamtentyp ſich zu ſchaffen bemüht, dankbar zu ſein. Denn ſie hat das Ihrige getan und tut es weiter, den in der Vergangenheit angegriffenen Ruf zu feſtigen, und ſie tut andererſeits das Ihre, dem Volk zu zeigen, wie lebensnotwendig eine gute Beamtenſchaft für ein Volk iſt, und welches Recht dieſe Beamtenſchaft darauf hat, wenn ſie das Ihre tut, auch in Ehren anerkannt und geachtet zu ſein. Rudolf Heß führte dann aus, daß die Partei vor allen Einſetzungen und Beförderungen von Beamten, ſoweit ſie vom Führer vorgenommen würden, um ihr Urteil befragt werde. Dieſe Entſcheidung der Partei gelte nicht zuletzt dem guten Beamten ſelbſt, denn es wird verhindert, daß Vorgeſetzte, von denen der eine oder andere vielleicht noch immer heim⸗ lich dem Nationalſozialismus abgeneigt iſt, untergebene Beamte im Aufſtieg aus weltan⸗ ſchaulichen Gründen behindern. Dem Partei⸗ Miniſzer Feht auch die letzte Entſcheidung zu. Glauben ob gegen eine Ernennung Einſpruch erhoben werden ſoll oder nicht. Durch das Geſetz zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums ſeien wirkliche Schädlinge ausgeſchaltet wor⸗ den. Bei den im Dienſt befindlichen Beamten käme es nicht ſo ſehr darauf an, daß der eine oder andere Beamte vielleicht früher einmal eine Aeußerung getan hat, ſondern entſchei⸗ dend iſt, wie er ſich heute verhält, und was er leiſtet. Entſcheidend iſt, ob er loyal ſeine Pflicht dem neuen Staat gegenüber erfüllt, ob er ſich bemüht, in ſeinem Verhalten Nationalſozialiſt zu ſein, ob er durch ſein Wirken die notwendige Einheit von Partei und Staat nach dem Willen des Führers fördert oder nicht. „Boltsgenoſſen“, rief Rudolf Heß den Beamten zu,„ſeien Sie deſſen bewußt: Sie erleben Schickſale mit, ſie tragen Entſcheidungen von manchmal weittra⸗ gender Bedeutung in die Familie; ſie können durch Rat Volksgenoſſen aufrichten, ſie können ſie aber auch quälen, wenn Sie Ihre Pflicht nicht im nationalſozialiſtiſchen Sinne tun. Es iſt nicht wichtig, welches Amt der Beamte ver⸗ waltet, ob es groß iſt oder klein, ob er Mini⸗ ſter iſt oder Poliziſt. Nach einem nationalſozialiſtiſchen Grundſatz iſt nicht wichtig, was er tut, ſondern wichtig iſt, wie er es tut. Hier entſcheidet ſich, ob ein Beamter im tieferen Sinne gut iſt oder ſchlecht, ob er cwirklich innerlich Nationalſozia⸗ liſt iſt oder beſtenfalls nur dem Namen nach. Hier entſcheidet ſich, ob er ein würdiger Diener des neuen Staates, ein würdiger Diener ſei⸗ nes Volkes iſt. Ich weiß, ſo ſchloß der Stell⸗ vertreter des Führers ſeine Rede, der deutſche Beamte trägt ſein Teil bei zum Aufbau unſeres Deutſchland, eines Deutſchland vorbild⸗ licher Ordnung und höchſter Gerech⸗ tigkeit, das all den Seinen Arbeit und Brot zur Genüge geben ſoll, das ihnen Schutz an⸗ gedeihen läßt, eines Deutſchland wahrhafter Schönheit und wahrhafter Würde. Die Rede des Stellvertreters des Führers wurde ot von Beifall der ich 3 1 8—ů ä am Schluß zu ſtürmiſcher Zuſtimmung ſteiger⸗ te. Der Leiter des Reichsbundes der deutſchen Beamten, Pg. Neef, ſchloß die Kundgebung mit dem Gelöbnis für die deutſchen Beamten, dem Manne, der Deutſchland gerettet hat, immer anzugehören in treuer Hingabe. hochverralsprozeß in Kallowitz Kattowitz. 4. Juni. Vor der hieſigen Gro⸗ ßen Strafkammer begann am Mittwoch der ſeit langer Zeit angekündigte Prozeß gegen 119 Angeklagte wegen Hochverrats. Den An⸗ geklagten wird zur Laſt gelegt, einen politi⸗ ſchen Geheimbund organiſiert zu haben mit dem Ziel, Gebietsteile aus dem volniſchen Staatsgefüge loszureißen. Außer dieſer Be⸗ ſchuldigung, die ſich auf 897 des Strafgeſetz⸗ buches ſtützt, wird außerdem ſieben Angeklag⸗ ten aus 8 98 des Strafgeſetzbuches vorgewor⸗ fen, mit Perſonen, die ſich im Dienſt einer fremden Macht befinden, Verabredungen ge⸗ troffen zu haben. Nach der Anklage, die 43 Schreibmaſchinen⸗ ſeiten umfaßt, ſollen die Angeklagten Paul Maniura aus Friedenshütte und Joſeph Zajonz aus Antonienhütte die Gründer und Leiter dieſer Geheimorganiſation, die 12 Orts⸗ gruppen mit einigen tauſend Mitgliedern ge⸗ zählt habe, geweſen ſein. Die Angeklagten ſind ſämtlich polniſche Staatsangehörige. Für den Prozeß ſind beſondere Vorkehrun⸗ gen getroffen worden. Im Verhandlungsſaal konnten wegen Platzmangels nur Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe ſowie einige Rechtsanwälte zugelaſſen werden. Die Ange⸗ klagten ſind zum überwiegenden Teil arbeits⸗ los. Zu dem Prozeß ſind 12 Belaſtungszeugen. hauptſächlich Polizei⸗ und Kriminalbeamte, ge⸗ laden. Die Verteidigung liegt in den Händen von drei von Amts wegen beſtellten Katto⸗ witzer Rechtsanwälten. Die Verleſung des umfangreichen Anklageaktes nahm ſoviel Zeit in Anſpruch, daß das Gericht erſt gegen Mittag in die Beweisaufnahme eintreten konnte. Als erſter wurde der Hauptangeklagte, der 34jährige arbeitsloſe Schloſſer Joſeph Zajonz aus Friedenshütte vernommen. Zajonz er⸗ klärte, daß er ſich völlig ſchuldlos fühle. Er ſei 1934 von dem aus dem Leben geſchie⸗ denen Paul Maniura für die Gründung der Organiſation, der dieſer eine deutſche Bezeſch⸗ nung gegeben hatte, obwohl er niemals eirer deutſchen Organisation angehöre, ud e s nerhals bes Deutſchtums nicht bergant wes. gewonnen worden. Den Eintritt in diefe Oer ganiſation habe er nur vollzogen, weil Ma⸗ niura immer wieder erklärt habe, er werde die Rechtmäßigkeit der Organiſation bei den zu⸗ ſtändigen polniſchen Behörden durchſetzen. Die Vernehmung des Angeklagten zog ſich bis gegen 19 Uhr hin, dann wurde der Prozeß auf Donnerstag vormittag vertagt. Am zweiten Verhandlungstag im großen Kattowitzer Hochverratsprozeß wurde die Vernehmung der Angeklagten fort⸗ geſetzt. Es wurden am Donnerstag insgeſamt neun Angeklagte vernommen, und zwar einzeln. unter Ausſchluß der übrigen Angeſchul⸗ digten. Aus den bisherigen Vernehmungen geht eindeutig hervor, daß der Gründer und Leiter des Geheimbunds Maniura, der be⸗ kanntlich im Gefängnis Selbſtmord verübt hat. es verſtanden hat, die meiſten Mitglieder da⸗ durch für ſein Vorhaben zu gewinnen, daß er ihnen verſprach,. Arbeit zu beſorgen und ſagte. daß man ſich zu dieſem Zweck zuſammenſchlie⸗ ßen müſſe. Als die Mitglieder die von Ma⸗ niura aufgeſtellten Ziele des Geheimbunds er⸗ fuhren, kehrten ſie zum größten Teil der Or⸗ ganiſation den Rücken und kümmerten ſich nicht mehr um die Angelegenheit. Für die meiſten von ihnen war es jedoch ſchon zu ſpät, da die Sicherheitsbehörde bereits die Ermittlungen eingeleitet hatte. Soweit die bisherigen Aus⸗ ſagen dies zulaſſen, kann geſagt werden, daß Maniura die zum größten Teil arbeitslosen Angeklagten auf das gröblichſte irregeleitet und ihr Vertrauen mißbraucht hat. Er hat ſie in dem guten Glauben gelaſſen. daß die Or⸗ ganiſation behördlich angemeldet würde. Zoch ein Nachſpiel zum Fall Haupfmann Amerikas Meiſterdetektiv verhaftet 88 New Pork, 4. Juni. Wie aus Mount Holly(New Jerſey) berichtet wird, iſt Ellis H. Parker, Amerikas bekannter Meiſterdetektiv, der Gouverneur Hoffmann in der privaten Un⸗ terſuchung des Lindbergbfalles zur Seite ge⸗ ſtanden hat, überraſchend verhaftet wor⸗ den. Seine Auslieferung an die Strafverfol⸗ gungsbehörden des Staates New Vork iſt bean⸗ tragt worden. Parker wird beſchuldigt, bei der Entführung des Rechtsanwalts Wendel, deſſen erzwungenes Geſtändnis, er habe das Lindbergh⸗Kind ermordet, ſeinerzeit Haupt⸗ manns Hinrichtung noch einmal hinausſchob. eine führende Rolle geſpielt zu haben. Parrers Verhaftung dürfte nach Anſicht vieler auch die politiſche Stellung des Gouverneurs Hoffmann erſchüttern, der wegen der Handhabung des Hauptmannfalles ſtark angejeindet wird. . ͤK—v1T77777b7b ͥ⅛ w ̃ — .. n —ä—ẽ——— Freſtag, den 5. Juni 1936 Haupkziele der engliſchen Außenpolilik Ein Leilaufſatz der„Times“ 88 London, 4. Juni. Die Times ſtellt in einem Leitaufſatz drei Haupkforderungen für die engliſche Außenpolitik auf: 1. Eine deutliche Erklärung an die Welt über die Verpflichtungen, zu denen Großbrikannien ſteht, 2. eine energiſche Inangriffnahme der Verhandlungen mit Deutſchland und 3. die ſchnellſtmögliche Durchführung der Verkeldigungspläne für das bri⸗ tiſche Weltreich. Zur Frage der Sanktionen erklärt das Blatt, daß ihre Aufrechterhalkung oder Aufhebung nur durch ein gemeinſames Vor⸗ gehen des Völkerbundes erfolgen könne. Wenn die Zivilfſation am Leben bleiben ſolle, dann müfſe ein neues Syſtem geſchaffen werden. Haupfſächlich ſei es gegenwärtig an drei Mächten, einen Anfang in Weſteuropa zu machen, nämlich an England, Frankreich und Deukſchland. Zum erſlen Male ſeil Kriegsende ſei Deulſchland in der Lage, ſein volles in ternafionales Recht zu fordern, und da; her könne es von Anfang an ſeine eigene Rolle im Neubau der Friedens- grundlage ſpielen. Eine negative Politik ſei fär Deukſchland ebenſowenig mög lich wie für andere. Man müſſe Hitler glauben, wenn er ſage, daß keine Grenze das Leben von zwei Millionen Deuk⸗ ſchen wert wäre, die kalſächlich ſterben wür den, damik der Bolſchewismus die Erbſchaft der Welt antreten könnke. Zwar könne es keine leichte Arbeit ſein, eine Einigung zwi⸗ ſchen den deutſchen und franzöſiſchen An⸗ ſichten über die Organiſaklon in Europa zu- ſtande zu bringen. Eine tauſendjährige Ge ſchichte liefere jedoch den Beweis, daß es für keinen der beiden Staaten Geſundheit oder Sicherheit geben könne, ſolange dieſe Kluft nichk überbrückk ſei. Angeſichts dieſer Merkmale der poliliſchen Lage dürfe kein Zweifel über die Erforder⸗ niſſe der britiſchen Politik beſtehen, die der Welt in einer beſtimmlen und nachhalkigen Form mitgeleilt werden müßlen. Der An- fang einer ſolchen Erklärung müſſe natürlich dahin gehen, daß die Verhinderung des An⸗ griffs und des Krieges der leitende Grundſaß des britiſchen Vorgehens ſeil und daß Eng⸗ land keiner Verleßung dieſes Grundſaßes duldſam oder gleichgültig gegenüberſtehen dürfe. Andererſeits könne keine Macht einen unbegrenzten Ankeil der Verantwor- kung an allen Stellen, wo eine Verletzung vorkomme, übernehmen und England dürfe keine derarkigen Verpflichtungen eingehen. Auf zwei Gebieten könne jedoch England be · ſondere Verpflichtungen übernehmen. So würde jedem Vorſtoß gegen die gebieks⸗ mäßige Unverſehrkheil Frankreichs und Belgiens ein ſofortiger und uneingeſchränkter Wider⸗ ſtand enkgegengeſetzt werden. In ähnlicher Weiſe ſollte den Mittelmeer mächken die Verſicherung abgegeben werden, daß jeder Verſuch, ſich in die Verkehrsfreiheit des Seeweges nach dem Oſten einzumiſchen, ſofort die volle und rückhalkloſe Anwendung britiſcher Machtmitkel zur Folge haben werde. Was das Friedensangebok Hit lers anbekreffe, ſo ſei eher eine Aktion als eine Erklärung erforderlich und zwar gegen ⸗ wärtig in erſter Linie eine Akkon Deulſch⸗ lands, das ſeinerſeits die Entwicklung in Frankreich abwarke. Es ſei unter dieſen Um⸗ ſtänden die klare Pflicht Englands, ſobald wie möglich eine Verſtändigung über den deutſchen Friedenspakk herbeizuführen. Anſchlag auf briliſchen Truppen⸗ kransporlzug in Paläſtina 68 London, 4. Juni. Nach einer Meldung aus Jeruſalem iſt ein Anſchlag auf den Truppentransportzug aufgedeckt worden, der zwei britiſche Bataillone von Aegypten nach Jeruſalem beförderte. Eine vor dem Trans⸗ portzug fahrende Lokomotive wurde zum Entgleiſen gebracht. Nachdem die Gleiſe wieder hergeſtellt worden waren, konnten die Truppen ſicher nach Jeruſalem befördert wer⸗ den, wo ſie durch die Stadt marſchierten. Moskaus Wühlarbeit in aller Well Generalſtreik der Bergarbeiler in Aflurien 88 Madrid. 4. Juni. Da das aſturiſche Grubenarbeiterſyndikat bei den Schlichtungs⸗ verhandlungen mit dem Miniſter für Handel und Induſtrie zu keiner Verſtändigung gelangt iſt, beginnt am heutigen Donnerstag in ſämt⸗ lichen Bergwerken Aſturiens der ſogenannte „friedliche“ Generalſtreik. Die Streikleitung ob⸗ liegt dem ſozialdemokratiſchen Gewerkſchafts⸗ verband UG T. Die Arſache für den Streik iſt in erſter Linie die Tatſache, daß eine Reihe von Bergwerksdirektionen mit den Lohnsab⸗ lungen bis zu fünf Monaten im Rückſtand iſt. Die den Arbeitern geſchuldeten Beträge belaufen ſich auf 12 Millionen Peſeten. 5 Madrid, 4. Juni. Aus einigen ſpani⸗ ſchen Provinzen werden neue Zwiſchenfälle gemeldet. In Santander wurde der Direk⸗ tor der ſozialdemokratiſchen Zeitung„Region“ in einem Kaffee von einem Unbekannten über⸗ fallen und durch mehrere Schüſſe nie⸗ dergeſtreckt. Die Gäſte des Kaffees ver⸗ folgten darauf den Täter und erſchoſſen ihn. Auf ähnliche Weiſe wurde der Gefängnis⸗ direktor in Sevilla von Linksradikalen er⸗ mordet, als er ſich mit mehreren Freunden. in einem Kaffeehaus aufhielt. In Almora überſiel eine Gruppe ſtrei⸗ kender kommuniſtiſcher Landarbeiter einen Gutshof in der Abſicht, das Grundſtück zu Juſammenkunfl Schuſchniggs mil Muſſolini Auch Slaalsſekrefär Zuvich wird der Unkerredung beiwohnen Miniſter Ludwig über die Reiſe Schuſchniggs Wien, 4. Junl. Ueber die RNeiſe Schuſch⸗ niggs nach Italſen gab Donnerskag auf einer Preſſebeſprechung Miniſter Ludwig einige Erklärungen. Er bekonte erneut, daß es ſich um einen reinen Erholungsurlaub handele. Alle Gerüchbe, die die Reiſe in Verbindung mit der Habsburger Frage bringen wollen, demenkierte er. Im übrigen gab er zu, daß Schuſchnigg vorausſichtlich morgen in den frühen Nachmittagsſtunden mit Muſſo⸗ lini zuſammenkfreffen werde. Samstagabend oder Sonnkagfrüh werde Schuſchnigg wieder in Wien eintreffen. Muſſolini iſt auf ſeinem Landſitz in Rocca della Caminate in der Nähe von Forli eingetroffen. Man vermuket, daß dieſe Fahrk mit der Begegnung mit dem öſterreichiſchen Bundes kanzler in Zuſammenhang zu bringen iſt. Rom, 4. Juni. Am Donnerskag begab ſich auch Staalsſekretär Supich nach Forli, wo er ſicherem Vernehmen nach bis Freitagabend bleibt. Die Begegnung Muſſolinis mit Schuſchnigg, der am Donnerstagmittag noch in Viareggio weilte, dürfte alſo, wie allge; mein angenommen wird, am Fre itag unker Zuzlehung von Staatsſekretär Suvich ſtakk⸗ finden. Jwei wichlige Perſonal⸗ veränderungen in Heſterreich Wien, 4. Juni. Der Wiener Landesführer der Miliz und frühere Reichsführerſtellvertre⸗ ter der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen, Staats⸗ rat Dr. Joſef Kimmel, iſt als Milizführer zurückgetreten und ſcheidet auch aus dem Staatsrat aus. Dies dürfte darauf zurückzu⸗ führen ſein, daß er in der Frage der freiwilli⸗ gen Wehrverbände auf Seiten Starhembergs ſteht und ſo in einen Gegenſatz zu Schuſchnigg geriet, deſfen engſter Mitarbeiter er ſejnerzeit war. Seinen Poſten bei der Miliz wird Gene⸗ ralmajor a. D. Unger einnehmen. Eine zweite wichtige Perſonal⸗ veränderung betrifft den bedeutendſten Vertreter des Heimatſchutzes im Gewerkſchafts⸗ bund, den Bundeswirtſchaftsrat Lichten⸗ egger. Er hat alle Poſten, die er bei den ein⸗ zelnen Gewerkſchaften und bei dem Gewerk⸗ ſchaftsbund bekleidete, niedergelegt. Seine Aufgaben werden von dem Präſidenten des Gewerkſchaftsbundes und Obmann des Frei⸗ heitsbundes Staud übernommen werden. Das Ausſcheiden Lichteneggers bedeutet den endgültigen Sieg der chriſtlich⸗ſozialen Rich⸗ tung im Gewerkſchaftsbund. Führertagung des Kärtner Heimatſchutzes. Zuſammenarbeit mit Jey gewünſcht. Wien, 4. Juni. Die Kärntner Landeslei⸗ tung des Heimatſchutzes hielt am Mittwoch eine Sitzung ab, an der auch der Schwager Starhembergs, Staatsrat Graf Thurn⸗Val⸗ ſaſſina, ſowie ſämtliche Gauführer und Gau⸗ wehrführer teilnahmen. Der Landesführer Juwan ſprach, wie die Preſſeſtelle des Hei⸗ matſchutzverbandes in Kärnten mitteilt, über die politiſche Lage und gab Weiſungen für die Sommermonate aus, die im weſentlichen die Vertiefung und den Ausbau des Eigenlebens des Heimatſchutzes zum Gegenſtand hatten. Wie die Preſſeſtelle des Heimatſchutzverban⸗ des weiter meldet, wurde im Verlauf der Sit⸗ zung die Notwendigkeit ſchärfſter Konzentra⸗ tion der Kräfte des Heimatſchutzes unterſtri⸗ chen und in Verbindung damit dem Wunſch nach enger Zuſammenarbeit mit dem ſeitheri⸗ geen Heimatſchutzminiſter Fey Ausdruck ge⸗ geben. Wieder Neuſchnee in den Bergen. Kempten(Allgäu) 4. Juni. Am Donners⸗ tagnachmittag ſetzte bei Regen ein jäher Tem⸗ peraturſturz ein. Das Thermometer ging von 12 Grad Wärme auf 3 Grad Wärme zurück. In den Bergen ſetzte ſchon in den Nachmittags⸗ ſtunden Schneefall ein. Die Schneegrenze reich⸗ te am Abend faſt bis zur Talſohle herab. enteignen und zu bewirtſchaften. Als die Be⸗ ſitzer den Angreiſern entgegentraten, entſtand eine Schießerei, in deren Verlauf eine Perſon getötet und zwei lebensgefährlich verletzt wur⸗ den. Aus benachbarten Orten ſind Polizei- abteilungen abkommandiert worden, um die Ruhe wieder herzuſtellen. In Malaga wurde ein Geiſtlicher, der 3000 Peſeten bei ſich führte, von Kommuniſten überfallen, beraubt und durch Piſtolenſchüſſe verletzt. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen politi⸗ ſchen Gegnern trugen ein Faſchiſt und ein auf der Straße ſpielendes Kind erhebliche Ver⸗ letzungen davon. In Saragoſſa legten die Anarchoſyndikaliſten in den Geſchäftsräu⸗ men des ſozialdemokratiſchen Gewerkſchafts⸗ verbandes eine Bombe, bei deren Exploſion erheblicher Sachſchaden verurſacht und zwei Perſonen verletzt wurden. In Madrid ſind von der Polizei um⸗ fangreiche Vorſichtsmaßnahmen getroſſen wor⸗ den, da man von Seiten der Anarchoſyndi⸗ kaliſten, die im Gegenſatz zu den Marxiſten den Kellnerſtreit weiter aufrechterhalten wol⸗ len, Sabotageakte erwartet. An einigen Stellen der Stadt explodierten bereits Feuer⸗ werkstörper, die jedoch keinen großen Scha⸗ den anrichteten Kommuniſtiſche 5kreilhetze in Anlwerpen Antwerpen, 3. Juni. Der von kommu⸗ niſtiſcher Seite angezettelte Hafenarbeiterſtreik in Antwerpen hat ſich im Laufe des Mittwochs auf alle im Hafen liegenden Schiffe ausge⸗ dehnt. Die Arbeit im Haſen ruht voll⸗ ſt änd ig. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß auch andere Wirtſchaftszweige in die Strelkbewegung bineingezogen werden. Der politiſche Charakter des unter Bruch des Kollektivvertrags entſachten Streiks geht aus Erklärungen eines kommuniſtiſchen Funktionärs aus Antwerpen hervor, der nach einer Mit⸗ teilung des Brüſſeler„Soir“ u. a. äußerte: „Unſere franzöſiſchen Kameraden haben uns das Signal gegeben. Ich brauche nicht zu erwähnen, daß die Bewegung. die in Antwerpen zum Ausbruch gekommen iſt. nur ein Anfang iſt. Wir haben ein ganzes Programm von Forderungen geltend zu machen. Man muß uns nachgeben, andernſalls wird ſich der Streik auf andere Betriebe und auf andere Städte ausdehnen.“ Auf einer Verſammlung der Streikenden be⸗ mühten ſich die ſozialdemokratiſchen Gewerk⸗ ſchaftsführer vergeblich, die Streikenden zur Wiederaufnahme der Arbeit zu bewegen. Zu ſchweren Zwiſchenfällen ſcheint es bisher noch nicht gekommen zu ſein. Verſchärfung des öreiks in Brüſſel Brüſſel, 4. Juni. Der von den Kommu⸗ niſten entfachte Streik der Hafenarbeiter in Antwerpen hat ſich im Laufe des Donnerstaßs auf die Arbeiter der Sackanfertigungsinduſtrie ausgedehnt. Die Antwerpener Garniſon hat Alarmbereitſchaftsbefehl erhalten, um Ueber⸗ raſchungen vorzubeugen. Es werden ſchon zahlreiche Zwiſchenfälle aus Antwerpen gemeldet. Die Streikenden haben eine aus 150 Radfahrern beſtehende fliegende Brigade gebildet, um Arbeitswillige an der Wiederaufnahme der Arbeit zu hindern. Zu Zuſammenſtößen dam es vor einem Lager: dort wurden Arbeiterinnen gezwungen, die Arbeit niederzulegen. Die Polizei mußte an verſchie⸗ denen Stellen eingreifen; ſie war in einem Fall ſogar gezwungen, mit blanker Waffe vor⸗ zugehen, um eine Anſammlung von Streiken⸗ den zu zerſtreuen. Am Donnerstag nachmittag wurden zwei be⸗ kannte holländiſche Kommuniſten verhaftet. die ſich unter die Hafenarbeiter gemiſcht und ſie zum Widerſtand aufgefordert hatten. Die Antwerpener Schiffahrtsvereinigung bat in einer außerordentlichen Generalverſamm⸗ lung zur Streiklage Stellung genommen. Sie beſchloß, dem kommuniſtiſchen Gewaltſtreich ſchärſten Widerſtand entgegenzuſetzen und ſich auf Verhandlungen nicht eher einzulaſſen. be⸗ vor der verletzte Kolletivvertrag wiederberge⸗ ſtellt ſei.— Der ſozialiſtiſche Gewerkſchafts füb⸗ ret Delattre hat ſich nach Antwerpen begeben. Jwiſchenfälle beim Jußballlampf Italien— Deſterreich in Wien 88 Wien, 4. Juni. Bei einem Fußball⸗ kampf, der zwiſchen einer öſterreichiſchen und einer italieniſchen Mannſchaft aus⸗ getragen wurde, kam es am Sonntag zu Zwi⸗ ſchenfällen, die ſchließlich den Schiedsrichter veranlaßten, nach Herausſtellung von Mann⸗ ſchaftsmitgliedern aus beiden Lagern das Spiel drei Minuten vor Schluß abzubrechen. Der Wiener Berichterſtatter der„Times“ weiß hierzu folgendes zu berichten: Nach einer Reihe offenſichtlicher Regelwidrigkei⸗ ten der Italiener begannen die Oeſterrei⸗ cher Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Sie erhielten darauf einen Verweis. und es wurde ein Strafſtoß gegen ſie ausgeſprochen. Bevor dieſer gegen ſie durchgeführt werden konnte. ſtürzte ſich der italieniſche Spieler. der das Opfer der Regelwidrigkeit geworden war, auf einen öſterreichiſchen Spieler und verſetzte ihm einen heftigen Fauſtſchlag in den Un⸗ terleib. Ex wurde darauf herausgeſtellt. Spä⸗ ter. nach weiteren offenſichtlichen Fehlern. ſchlug ein anderer italieniſcher Spieler einen Oeſterreicher mit der Fauſt unter das Kinn. Andere traten nach ihren öſter⸗ reichiſchen Gegenſpielern, und der herausge⸗ ſtellte Torwächter ſtürmte auf das„Schlacht⸗ feld“. Die Folge war ein regelrechtes Handgemenge. Der Schiedsrichter gab das Schlußzeichen. Polizei erſchien auf dem Sportplatz, um die Kämpfer zu trennen. Die Italiener verließen unter einem Sturm 2 Pfiffen und Ziſchen das Spiel⸗ eld. Der Berichterſtatter ſchließt ſeinen Bericht damit, daß Auftritte dieſer Art im interna⸗ tionalen Fußballſport ſich bis jetzt noch nicht ereignet hätten. Neue italieniſche Truppen⸗ und Material- transporte nach Oſtafrika. Rom, 4. Juni. Am gleichen Tage, an dem der Vizekönig von Abeſſinien, Marſchall Ba⸗ doglio, in Neapel landete, ſind von Neapel zwei neue Truppen⸗ und Mate⸗ rialtransporte mit 1200 Mann und 100 Offizieren nach Oſtafrika abgefahren. die Verhandlung gegen Pfarrer Joannis (Zweiter Tag) Stuttgart, 4. Juni. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstages gegen Pfarrer Joannis kam der Teil der Anklage zur Be⸗ ſprechung, nach dem ſich der Angeklagte an einem zehn⸗ bis elfjährigen Mädchen nicht nur in der Schule beim Religionsunterricht, ſondern auch in der Sakriſtei der Kirche nach der Beichte des Kindes vergangen haben ſoll. In dieſem Fall ſteht nicht nur das Unzucht⸗ verbrechen unter Anklage, ſondern auch das Vergehen beſchimpfenden Unfugs in einer Kirche. An die Verfehlungen in der Schule will ſich der Angeklagte nicht erinnern können, aber die unzüchtigen Handlungen in der Sa⸗ kriſtei gibt er zu. Der Vorſitzende findet den Fall, daß ein Kind, das nach der Beichte betet, noch in der Sakriſtei vom Pfarrer mißbraucht wird, furchtbar. Der Angeklagte bleibt dabei, ſich keinerlei Sünde bewußt zu ſein. Auf be⸗ ſonderes Befragen des Vorſttzenden erklärt er, ſein Vergehen gegen die Kinder nicht gebeichtet zu haben. Sein Gewiſſen habe ihn nicht gedrückt! Der Vorſitzende bemerkt hierzu, daß der Ange⸗ klagte ſich eben unter dem Schutz ſeines prie⸗ ſterlichen Gewandes ſicher gefühlt habe. Ein 14 jähriges Mädchen gibt als Zeugin mit Beſtimmtheit die an ihr begangenen Ver⸗ fehlungen in der Schule und in der Sakriſtei zu. Aus einem anderen der am Vormittag verhandelten Fälle geht deutlich hervor, daß die Kinder ſich des verwerflichen Treibens des Pfarrers bewußt waren. Die Verhandlung geht weiter. In der Nachmittagsverhandlung wurden die reſtlichen unter Anklage ſtehenden Verfehlungen des Pfarrers Joannis verhan⸗ delt. Hierzu mußten Mädchen zwiſchen neun und zwölf Jahren als Zeugin⸗ nen vernommen werden. Eines dieſer Mäd⸗ chen gab an, daß ſich der Angeklagte an ihr 20mal vergriffen habe. Als beſonders ſchwer iſt der Fall hervorzuheben, wonach der Ange⸗ klagte ein zehnjähriges Mädchen erſt in der Schule, dann in deſſen Wohnung gelegentlich eines Krankenbeſuches in Gegenwart des blin⸗ den Vaters und der 78 jährigen Großmutter und zuletzt in der Wohnung des Pfarrers, wo⸗ hin das Kind Beichtzettel hatte bringen müſ⸗ ſen, mißbrauchte. Nach verübter Tat ſchenkte — Pfarrer dem Mädchen ein Heiligenbild⸗ Hierauf wurden die Sachverſtändigengut⸗ achten erſtattet, nach denen die Plädoyers be⸗ ginnen ſollen. 8—„7 D r n e 5 fn, buchen a len ice u 4 u dul iderchhe n Nrm⸗ gern bas ihrehn. „Unes“ fag ene riglei, tezelrechtes ite gil auf den nen. Die Stirn das Spiel, en Bericht N huerna⸗ noch kicht U diun des u Marttt ge zur de⸗ gellagte an cen nicht unterricht, guche nach haben sol. 3 Unzuch⸗ auch das in einer det Schule em können, iu der Se- indet den echte betet, much lebt dabei, 1. Auf be⸗ i elllätt et, 9 ſebeihiet drüchl ber Auge 63 hie habe. als Zeug Ahnen bei, et Kalrttel dermit ewt, daß vebben dee handlung 2 — g 2 2 8 Freilag, den 5. Juni 1936 f Ein Groß lampft ag des deutſchen Sportes Vorſchlußrunde zur Deulſchen Fußball- und Handball- Meiſterſchaft— 2. Jahnkampfſpiele in Vorms Großarlige Meiſterſchafls-Vorſchlußrunde 1. 76. Hürnberg- JC. Schale 04 in 3 Gleiwitz in Dresden Am Sonntag, 7. Juni, wird iu zwei der ſportbegeiſtertſten Städte des Reiches— in Stuttgart und Dresden— die vorletzte Etappe des Kampfes um die Deutſche Fußball⸗Mei⸗ ſterſchaft 1935—36 entſchieden: die von gans Fußball. Deutſchland mit unerhürter Span ⸗ nung erwartete Vorſchlußrunde. Vier Mannſchaften, darunter drei, rere Male den Titel eines Deutſchen Fußball⸗Meiſters erringen konnten, die ſchon ein oder meh⸗ werden in den Hauptſtädten von Württemberg und Sachſen um den ſchönſten Lohn kämpfen, der im inter⸗ nen deutſchen Fußballſport innerhalb eines Spieljahres vergeben werden kann: Teilnahme am Endſpiel um die„Viktoria“! um die Kein Wunder, daß nicht nur in den„beteilig⸗ ten“ Gauen und Städten fieberhaft auf Verlauf und Ausgang der Spiele gewartet wird, ſondern auch in den übrigen Teilen des Reiches die Anteilnahme der Sportfreunde auf das Höchſtmaß geſtiegen iſt. Denn— die entſcheidenden Spiele um die Deutſche Meiſterſchaft ſind eine Angelegenheit des ganzen Sport⸗Deutſchlands geworden. Su wird dieſe„vorletzte Etappe“ der Deutſchen Meiſterſchaft ſich zu einem wahren Hochfeſt der deutſchen Fußballer geſtalten. Es wird in Stuttgart und Dresden vor Zehn⸗ tauſenden von Zuſchauern von den vier der beſten deutſchen Bereinsmannſchaften neunzig — und vielleicht noch mehr— Minuten lang um deu ſchönſten Preis gekämpft werden und alle die, die das Glück haben,„mit dabei“ ſein zu können, werden ihre Freude daran haben. Bier Maunſchaften und ihr Beg Aus der großen Zahl der deutſchen Fuß⸗ ballvereine haben ſich vier Mannſchaften die Teilnahmeberechtigung an der Vorſchlußrunde in monatelangen harten Punktekämpfen errun⸗ gen. In 18 Gauligakämpfen und ſechs Gau⸗ gruppenſpielen mußten dieſe„Großen Vier“ beweiſen, was ſie können und was in ihnen ſteckt. Sie mußten ſich gegen Mannſchaften durchfetzen, die ihnen nur wenig nachſtanden oder ſogar gleichwertig waren. Sie taten es — teils in glänzendem unbezwinglichen Stil, teils mit etwas Glüct Der F C. Schalke 04, zweimaliger deut⸗ ſcher Meiſter und derzeitiger Inhaber der „Viktoria“, machte mit Längen die Gaumei⸗ ſterſchaft von Weſtfalen, hatte aber in der Gaugruppe 1 in den Chemnitzer Poliziſten einen Widerſacher, dem er beinahe unterlegen wäre. Erſt ein glüücktiches 2:1 im entſchei⸗ denden Spiel zu Dresden gab den„Knappen“ die Chance zur Weiterverteidigung ihres Titels. 0 Der 1. JC. Nürnberg, fünfmaliger deut⸗ ſcher Altmeiſter und erſter deutſcher Pokalmei⸗ ſter, abfolvierte ſeine Gauliga⸗ und Gruppen⸗ ſpiele, ohne eine einzige Niederlage zu erlei⸗ den. Der„Club“ iſt heute wieder wirklich der beſte Verein Süddeutſchlands. Fortuna Düſſeldorf., Deutſcher Mei⸗ ſter des Jahres 1933 entſchied diesmal in der Niederrhein⸗ Gauliga den Kampf mit dem V. f. L. Benrath eindeutig für ſich. In der Gau⸗ gruppe folgte einer ſchönen Siegesſerie eine böſe 1:5⸗Schlappe gegen Hanau 93. Fortuna hatte aber„Fortuna“ auf der Seite, denn am gleichen Tage wurde ſie ſogar Gruppenfieger, da der SV. Waldhof beide Punkte beim Köl⸗ ner CfR. einbüßte. Vorwärts ⸗ Raſenſport Gleiwitz der Meiſter des Gaues Schleſien, ſteht zum 1. Male in einer Vorſchlußrunde um die „Deutſche“. Die tapferen Schleſier hatten in ihrer engeren Heimat keine Mannſchaft zu fürchten, ſie holten ſich unangefochten den Titel. In der Gaugruppe II, der noch Eims⸗ büttel, Werder, Bremen und Viktoria Stolp angehörten, wurden ſie dann zur großen Ueberraſchungself. Zu einem wirklich ſoliden Können gewann die Mannſchaft ein immer größer werdendes Selbſtvertrauen und gab damit den„Favoriten“ Eimsbüttel u. Bremen Har das Nachſehen. os und Jufall Das Fachamt Fußball ging in dieſem Jahre von der Form des„Setzens“ der Vereine in der Vorſchlußrunde zur Ausloſung der Paa⸗ rungen über. Gründe für dieſe Umſtellung gab es genug— dafür und dagegen. Den Aus⸗ ſchlag gab ſchließlich die Tatſache, daß ſich die Zahl der„guten Möglichkeiten“ bei beiden Me⸗ thoden ziemlich deckte. Und ſo überließ man diesmal die Geſtaltung der Vorſchlußrunde dem— Zufall. Das Los entſchied und brachte damit den größten Schlager des ganzen Fuß⸗ balljahres, das Spiel„Schalke Club“, gleich für die Vorſchlußrunde zuſtande. Mag man nun ſagen, daß dieſer Kampf ein„vorwegge⸗ nommenes Endſpiel“ ſei und daher das wirk⸗ liche Finale am 24. Juni im Reichsſportfeld an ſportlichem Wert einbüße— Tatſache iſt jedenfalls, daß gerade diefe Paarung ſchon der Vorſchlußrunde einen ungeheuren Reiz verlieh. a In Flullgark: Schalke Club Stuttgart wird am 7. Juni einen Fußball⸗ Großkampftag erleben. In der Adolf⸗Hitler⸗ Kampfbahn werden 60000 Fußb ulbegeiſterte dem Kampf der zwei berühmteſten und belieb⸗ teſten deutſchen Mannſchaften zuſehen und da⸗ bei ſicherlich ein Spiel vorgeführt bekommen, 3 das die hochgeſpannten Erwartungen in jeder Beziehung erfüllt. Schalke und der„Club“ trafen ſchon zweimal in Meiſterſchaftsendſpie⸗ len zuſammen und beide Male ließ der Kampf keine Wünſche offen. Man denke nur an das dramatiſche Berliner Endſpiel im Jahre 1934, als die Nürnberger bis kurz vor Schluß 1:0 führten, Schalke ſchließlich noch ausglich und Szepan dann in der letzten Minute den Sie⸗ gestreffer für die„Knappen“ erzielte. Auch das Pokalfinale im Herbſt 1935 in Düſſeldorf war ſpannend bis zum Schluß. Hier gewann über⸗ raſchend der Club mit 2:0. Wie wird nun der Stuttgarter Kampf enden? Eine Vorausſage iſt unmöglich zu machen Die Ausſichten auf den Sieg ſtehen für beide Mannſchaften abſolut gleich. Die Meiſter von Weſtfalen und Bayern befinden ſich in beſter kullgarl und Forlung Düſſeldorf gegen Vorwärls-Kaſenſporl Form, wie die Pfiugſtſpiele klar zeigten. Im ſpieleriſchen Können und in der Kondition wird kein Verein dem anderen etwas nachge⸗ ben. Worauf wird es dann in Stuttgart an⸗ kommen? In erſter Linie auf die„Tages⸗ form“, dann auf die„Taktik“ und ſchließlich drittens auf das... Glück. Wer aber ſiegt: beide Vereine, Schalke oder der Club ſind würdig, Deutſcher Meiſter zu werden. In Dresden: Jorkuna Düſſeldorf— Gleiwitz Der zweite Vorſchlußrundenkampf ſteht na⸗ turgemäß im Schatten des großen Stuttgarter Ereigniſſes. Immerhin wird ſich aber auch im Dresdener Oſtragehege bei Fortuna Düſſel⸗ dorf— Vorwärts Raſenſport Gleiwitz eine anſehnliche Zuſchauermenge einfinden. For⸗ tung Düſſeldorf iſt natürlich hoher Favorit, Gleiwitz gibt man bei aller Anerkennung ſei⸗ ner Kämpferqualitäten kaum mehr als eine Außenfeiterchance. Ob man ſich dabei aber nicht etwas verrechnet? Gleiwitz iſt ungefähr eine Mannſchaft wie Hanau 93, und ſolche Gegner liegen der Fortuna nun einmal gar nicht. Kampfkraft hat ſchon des öfteren über Technik geſiegt, beſonders wenn die Kampf⸗ kraft mit einem tüchtigen Können verbunden war. Gleiwitz iſt eine ſolche Kampfmannſchaft, und.. es hat in Dresden nichts zu verlieren, ſondern nur zu gewinnen. Zu einem„Spa⸗ ziergang“ für die Fortuna dürfte es daher kaum kommen, doch glauben wir, daß es die Düſſeldorfer— wenn auch knapp— ſchaffen werden. R. F. Ver ſleigt zur Gauliga auf? Vichtiger Zonnlag im Auffliegskampf der Bezirksmeiſter Gau Südweſt: Rot-Weiß Frankfurt— SV. Wiesbaden Germania 04 Ludwigshaf.— MSW. Darmſt. Teutonia Hauſen— Sportfr. Saarbrücken Gau Baden FV. 04 Naſtatk— JC. 08 Villingen Sp. Vg. Sandhofen— SC. Freiburg Gan Würklemberg Union Böckingen— SV. Göppingen FV. Nürkingen— VfR. Gaisburg Sp. Vg. Troſſingen— FC. Mengen Gau Bayern: VfB. Coburg— Jahn Regensburg Schwab. Augsburg— Poſt SB. Würzburg TV. 1860 Fürth— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee Der kommende Sonnkag iſt äußerſt bedeuk⸗ ſam im Aufſtiegskampf der Bezirksmeiſter Im Gau Südweſt ſieht der führende SV. Wiesbaden die ſchwere Frankfurker Klippe vor ſich. Reicht es den Kurſtädtern nur zu einem Punkt, ſo haben ſie viel ge wonnen, aber auch Rot-Weiß wäre bei einem Sieg weiter Favorit. Der Spielaus⸗ gang iſt reichlich offen. Auch 04 Ludwigs⸗ hafen muß gewinnen, um weiter dabei zu ſein. Das ſcheink uns eher der Fall als ein Darmſtädter Erfolg, krotz des Darmſtädter Sieges in Hauſen. Hauſen ſelbſt hak ja nichts mehr zu ſagen. Deshalb iſt es denk ⸗ bar, daß die Saarbrücker Sporkfreunde dork weniger Widerſtand finden und ſich beide Punkke holen. Das iſt auch unbedingt not wendig, will Saarbrücken ſich noch Hoffnun⸗ gen machen. Man wird jedenfalls gerade nach dieſem Sonnkag ſchon klarer ſehen können. Im Gau Baden wird erſt die Vor- runde abgeſchlofſſen. Raſtakk müßte auch Villingen ſchlagen können und weiter Tabel- lenführer bleiben. Der Ausgang des Spie les in Sandhofen iſt offener, ein Sieg Sand⸗ hofens aber doch eher anzunehmen. Geben die Mannheimer Vororkler auch nur einen Punkt ab, ſo ſind ihre Chancen jeßt ſchon recht ſchwach. In Würkkemberg wird Union Bök⸗ kingen am Sonnkag auch den Tabellenzwei⸗ ken ſchlagen und weiker ohne Punkkverluſt bleiben. Offener iſt dagegen der Ausgang des Spieles Nürtingen— Gaisburg. Ver lieren hier die Skutkgarker, ſo ſpricht viel für einen endgültigen zweiken Plaß des SV. Göppingen. Der Gau Bayern hat einen wirklichen Großkampfkag auf dem Programm. Die vier Erſten der Tabelle ſtoßen aufeinander. Ko⸗ burg genügk vielleicht ſchon ein Unenkſchieden gegen Jahn Regensburg, um mit dabei zu ſein. Eine Niederlage würde Regensburg wieder in Bedrängnis bringen, doch ſpielt für den Aufſtieg wieder die Begegnung 1860 Fürth — Ingolſtadt eine große Rolle. Verlierk hier Ingolſtadt, ſo hat es möglicherweiſe be⸗ reits ausgeſpielt und nur noch die Hoffnung auf ein ungünſtiges Abſchneiden der anderen Rivalen. Regensburg aber hat immer noch die Chance, den TV. 1860 Fürkh daheim empfangen zu können. Siege von Koburg und Ingolſtadt würden dagegen die Lage ſchon am Sonnkag klären. deulſche Jonderklaſſe am Skart! 2. Nalionale Jahnkampfſpiele der TGW. 1846 Großkämpfe auf der Jahnkampfbahn Weit über alle Erwartungen iſt das Melde⸗ ergebnis zu den diesjährigen Jahnkampf⸗ ſpielen der Wormſer Turngemeinde ausgefal⸗ len. Qualitativ erreicht die Teilnehmerliſte einen Stand, wie wir es in Worms noch nie erlebt haben. Wohl war der hieſigen Sport gemeinde in früheren Jahren mit den bekann ten„Nibelungenſpielen“ immer gute Leich,. athletik und ſpannender Kampf geboten wo den; wer aber am kommenden Sonntag Zeug der Geſchehniſſe auf der Jahn⸗Kampfſpielbahn ſein wird, hat ein für hieſige Verhältniffe erſt⸗ maliges ſportliches Ereignis miterlebt. das alles Dageweſene in den Schatten ſtellen muß. Zahlreiche Großvereine Deutſchlands werden mit ihrer erſten Rennmannſchaft vertreten ſein. Jede Konkurrenz iſt mit beſtbekannten Wettkämpfern beſetzt, unter denen ſich zahlreiche l(ompia⸗Kandidaten, ſogar Deutſche Meiſter und Rekordhalter inden. Wer alſo dieſe Kämpfer, die Deutſchland auf den Olympiſchen Spielen vertreten, nochmals anſehen will, der findet hier die letzte Gelegenheit(Olympiateilnehmer erhalten bekanntlich Startverbot), ihre Leiſtun⸗ gen zu beurteilen. Die Sprintſtrecken 100—200 Meter bringen unter anderen den deutſchen Meiſter Neckermann, Kerſch⸗ Frankfurt, die deutſchen Junioren⸗Meiſter Vogelſang und Vollmer mit ihren Vereinskameraden Vent und Zoumer, Herbel⸗Ludwigs⸗ hafen, Gottſchalk⸗ Nürnberg, Carrecht⸗ Mannheim an den Start. Wir rechnen mit einer Zeit um 10,8 Sek. für die kurze Diſtanz und 21,9 Sek. für 200 Meter. Die 400 Meter werden wahrſcheinlich eine ſichere Angelegenheit des A. S. V. Köln, deſſen Amal 400 Meter⸗Staffel bekanntlich mit 3.20 Min. getippt werden darf. Dennoch iſt es nicht unintereſſant, wie ſich der Hürdler Nottbrock. der aber auch flach 49,5 Sek. gelaufen iſt, mit Altmeiſter und Rekordhalter (47,6 Sek.) Jochen Büchner halten wird. Nicht minder ſtark beſetzt ſind die techniſchen Uebungen ſelbſt. Im Hoch⸗ und Weit⸗ ſprung darf man wohl den deutſchen Meiſter und Rekordhalter (1, 99,5 Meter) Guſtap Weinkötz auf die erſte Stelle ſetzen. Sprünge von über 1.90 Meter bzw. 7,00 Meter bekommt man in Worms auch nicht alle Tage zu ſehen. Aeußerſt ungewiß iſt der Ausgang im Ku⸗ gelſtoßen. Hier treffen in Kilo(1900 Gießen), Junker, Bohrmann⸗Frankfurt a. M., Debus⸗ Köln, Hauptmann⸗ Ludwigshafen, Gugel⸗ Worms ziemlich gleichwertige Gegner zuſam⸗ men, die alle über 14,00 Meter kommen können. Auch im Diskuswurf wird es anſprechende Leiſtungen geben! Debus⸗A. S. V. Köln darf ſich hier wohl mit ſeinen regelmäßigen wei⸗ ten Würfen über 35 Meter die beſten Chancen ausrechnen. Auf das Abſchneiden der Turn⸗ gemeindler Gugel und Allgeier ſind wir natürlich beſonders geſpannt, von denen der Erſtere ſchon recht anſprechende Trainingslei⸗ ſtungen gezeigt hat. Ganz beſonderes Intereſſe bei ſchauern finden bekanntlich immer die Staffelläufe. Die Vereine A. S. V. Köln, Eintracht Frank⸗ furt, Stadtſportverein Frankfurt, Heidelber⸗ ger Turnverein 1846, Turnverein Speyer, Poſtſportverein Mannheim, Turnverein 1861 Ludwigshafen, F. V. Frankenthal, Saarbrük⸗ ken, A. S. C. Darmſtadt und andere, werden ihr Beſtes geben, um die wertvollen Wander⸗ preiſe zu gewinnen. Eine Bombenbeſetzung ſtellt A. S. V. Köln in der Amal 800 Meter⸗ Staffel mit Naſtanſky— Nottbrock—Nöller Dielefeld, die alle um 1.57 Min. laufen kön⸗ nen. Ebenſo ſtark iſt die 10mal 100 Meter⸗ Staffel aufgeſtellt und wenn der Schlußmann das Zielband durchreißen wird, kann man mit Beſtimmtheit auf eine erſtklaſſige Zeit rechnen. ketzles Punklſpiel im Gan Baden Am Samskag, 6. Juni, wird im Gau Ba⸗ den das leßke Pflichtſpiel der Fußball-Gau⸗ liga durchgeführt. Dem Treffen SV. Wald- hof— Pf. Neckarau kommk allerdings zu dieſem mehr als reichlich verſpätetken Termin kaum beſondere Bedeukung zu. Die Zu⸗ ſchauerziffer jedenfalls, die bei rechtzeitiger Auskragung zuſtande gekommen wäre, wird diesmal ſchon wegen der Konkurrenz durch Leichtachletig und Rudern nicht erreicht werden. Cramm/ henkel im deulſchen Doppel Die Ausloſung zum Daviskampf Deutſchland— Argentinien. Am frühen Mittwoch⸗Nachmittag wurde im Heim des LTC. Rotweiß Berlin am Hunde⸗ kehlenſee die Ausloſung für den am kommen⸗ den Wochenende in der Reichs hauptſtadt ſtatt⸗ findenden Davispokalkampf zwiſchen Deutſch⸗ land und Argentinien vorgenommen. Die Los⸗ entſcheidung brachte für die drei Spieltage folgende Paarungen: Freitag, ab 14.30 Uhr: G. v. Cramm— del Caſtillo, anſchließend H. Henkel— Adriano Zappa Samstag, 16 Uhr: Doppel Cramm⸗Henkel— del Caſtillo⸗Zappa Sonntag, ab 14.30 Uhr: H. Henkel— del Ca⸗ ſtillo, anſchließend G. v. Tramm— Adriano Zappa. Im deutſchen Doppel ſtehen alſo intereſſanter⸗ weiſe Gottfried von Cramm und Heinrich Henkel. Man hat alſo die übrigen in letzter Zeit genannten Kombinationen Denker⸗Lund, Cramm⸗Lund uſw. fallen gelaſſen und ein „licheres“ Paar gewählt. den Zu⸗ 8 5——— u rr 8 ——— mm?“. b Freilag, den 5. Juni 1936 Meiſterlitel winlen auch im handball Die hand ball-Borſchlußrunde der Männer und Frauen Vier Handball⸗Männermannſchaften und ebenſoviele Einheiten bei den Frauen können in dieſent Jahre noch die ſtolzen Titel„Deut⸗ ſcher Handball⸗Meiſter“ erringen. Länger als ſonſt hat es diesmal gedauert, ehe man ſo⸗ weit war, denn erſtmals kämpften ja— bei den Männern— die Gaumeiſter in vier Grup⸗ pen mit Vor⸗ und Rückrunde um die Teil⸗ nahmeberechtigung für die Vorſchlußrunde, die nun am kommenden Sonntag ausgeſpielt wird. Die Frauen⸗Gaumeiſter hatten zwei Runden nach Pokalſyſtem zu fechten, ehe aus 16 Titel⸗ anwärtern die erforderlichen vier geworden waren. Und genau wie beim Fußball geht nun der Reſt der Meiſterſchaftskämpfe nach dem „ko- Syſtem“ vor ſich; wer verliert, ſcheidet aus. Bei den Männern iſt der gegenwärtige Ti⸗ tellräger, MSV Magdeburg, nicht mehr mit von der Partie, er wurde bei den Gruppen⸗ ſpielen knapp durch den TV Oberalſter Ham⸗ burg, den Meiſter des Gaues Nordmark, aus dem Rennen geworfen. MS Hindenburg Minden, der vorjährige Meiſterſchafts⸗Zweite, Raſenſport Mülheim, der Niederrhein⸗Gaumei⸗ ſter und MTSA Leipzig ſind neben den Hamburgern die Anwärter auf die Meiſter⸗ ſchof: der Männer. Die Frauenmeiſterſchaft dagegen kann vom Meiſter TVd. Eimsbüttel ſehr wohl wieder gewonnen werden, denn die Eimsbüttelerin⸗ nen haben ſich trotz Verluſtes einer ganzen Reihe von Spielerinnen in den beiden erſten Runden als ſehr ſpielſtark gezeigt. VfR Mannheim, bisher zweimal von Eimsbüttel im Endſpiel geſchlagen, die kampfkräftige Elf des SC Charlottenburg und die nicht ſchwä⸗ chere Mannſchaft der Sportgemeinde Ein⸗ tracht Frankfurt machen ſich weiter Hoffnun⸗ gen auf den Titel. Eine Vorausſage iſt— ebenſo wie bei den Männern übrigens— mehr als ſchwierig. die Paarung der Vorſchlußrunde: In Leipzig und in Minden finden nun am 7. Juni die Spiele der Vorſchluß⸗ runde ſtatt. jeweils eines der Frauen und eines der Männer als gemeinſame Veranſtal⸗ tung Der Spielplan iſt folgender: Leipzig: Frauen: TVbd Eimsbüttel— SC Char⸗ lottenburg. Männer: MSA Leipzig— TV Ober⸗ alſter Hambura. Minden: Frauen: Eintracht Frankfurt— VfR Mannheim. Männer: Hindenburg Minden— RSp. Mülheim. * Die Ausſichten ſind, wie geſagt, ſchwer abzuwägen, weil in dieſem Jahre Formver⸗ gleiche doch mehr oder weniger fehlen. Ein kleiner Schönheitsfehler des Spielplanes iſt unſeres Erachtens zweifellos der Vorteil, den MTA Leipzig und Hindenburg Minden bei den Männern als„Platzvereine“ haben. Es hat ſich ja erſt bei den Gruppenſpielen wie⸗ der gezeigt, was eine begeiſterungsfähige An⸗ hängerſchar als Unterſtützung für„ihre“ Mannſchaft bedeutet. Man darf hoffen, daß das im kommenden Jahre anders iſt, denn ſchon in dieſem Jahre wurde ja bei den Gruppenſpielen die Rückrunde eingeführt, um jeder Mannſchaft gegen jede andere der Gruppe einmal den Platzvorteil zu verſchaf⸗ fen. Auf der gleichen Entwicklungslinie würde alſo im kommenden Jahr die Auswahl„neu⸗ traler“ Austragungsorte für die Vorſchluß⸗ rundenkämpfe liegen; aber man kann ſchließ⸗ lich auch nicht alles auf einmal haben. Beſſer ſind die Frauen daran, für die dieſe idealere Löſung in dieſem Jahre bereits gefunden iſt. Wer kommt ins Endſpiel? In Leipzig treffen der Frauen⸗Meiſter Tvobd. Eims⸗ büttel und der oftmalige Altmeiſter SC Char⸗ lottenburg aufeinander. Beide haben berech⸗ tigte Anwartſchaft, durch klare Vorrunden⸗ ſiege erhärtet. Die Frage iſt, ob ſich bei Eimsbüttel die Nachwuchsſpielerinnen wirk⸗ lich ſchon aut genug zurechtgefunden haben, um die bisher ſchwerſte Prüfung beſtehen zu können. Ein Sieg des Sc Charlottenburg würde uns jedenfalls durchaus nicht über⸗ raſchen. TV Oberalſter Hamburg iſt bei den Männern der Favorit, obwohl die Leipziger ihren ſtarken Anhang hinter ſich haben. Die Hanſeaten haben im⸗ merhin den Deutſchen Meiſter klarer geſchla⸗ gen, als ſie im Vorſpiel in Magdeburg ver⸗ loren hatten; das will ſchon etwas heißen Oberalſter Hamburg müßte im Endſpiel zu finden ſein, denn die Mannſchaft hat auch Nerven und Erfahrung genug, um ſich auch auf fremdem Platze nicht ſo leicht aus dem Tritt bringen zu laſſen. Der Sachſenmeiſter darf natürlich nicht unterſchätzt werden. Er hat bei den Gruppenſpielen eine ſehr beſtän⸗ dige Form bewieſen, woran auch die Nieder- lage in Berlin gegen Brandenburgs Beſten nichts ändert, denn da hatten die Sachſen den Gruppenſieg ja ſchon ſicher in der Taſche. In Minden gilt für das Spiel der Frauen das Gleiche, was für das Leipziger Treffen geſagt wurde. VfR Mannheim und Eintracht Frankfurt ſind alte Rivalen; man kennt ſich ganz genau. Die Mannheimerinnen ſollen beſſer in Schwung ſein als je; von der Eintrachtelf glaubt man das Gleiche. Der Ausgang iſt vollkommen offen, zumal Ein⸗ tracht ihre Olympia⸗Anwärterin Tilly Flei⸗ ſcher freibekommen hat. Alſo: die„Papier- form“ für VfR Mannheim, ein Eintracht⸗Er⸗ folg kaum eine Ueberraſchung. Das Männer⸗Spiel MS Hindenburg Minden— RSV Mülheim hat in den Platzherren den Favoriten. Bei allem Reſpekt vor der Spielkraft des Nieder⸗ rheinmeiſters, der in der unbedingt ſtärkeren Gruppe klar und eindeutig zum Siege kam. MS Darmſtadt und SV Waldhof, die Alt⸗ meiſter, waren ja keine leichten Gegner. Aber dafür hat Minden als einziger der 16 Gau⸗ meiſter die Gruppenſpiele ohne jeden Punkt⸗ verluſt überſtanden. Den beſſeren Sturm dürften die Mülheimer auf den Platz bringen können, Mindens Hintermannſchaft wird als ſtärker eingeſchätzt als die der Mülheimer. Dazu der ſchon erwähnte Platzvorteil! Es müßte zu einem knappen Sieg und damit zur Teilnahmeberechtigung für das Endſpiel(ge⸗ gen Oberalſter) reichen. H. F. Um den Südweſt-Handball-Pokal Für die nächſte Schlußrunde um den Südweſt-Handball⸗Pokal, die am 7. Juni ausgetragen wird, wurden folgende Paarun⸗ gen feſtgelegt: SV. 98 Darmſtadt— MTV. Ludwigshaf. TV. Eppſtein(Pfalz)— FS. Frankfurl TV. Haſſel— TV. Haßloch Das vierte Spiel zwiſchen TV. Erbach (Saar) und Viktoria Griesheim bei Darm- ſtadt wurde bereits am 1. Juni ausgetragen und von Griesheim mit 14:11 gewonnen. Viktoria Griesheim und die Sieger der drei Begegnungen des Sonnkags kragen aller Vorausſicht nach die Vorſchlußrunde aus, da die vorgeſehene Teilnahme des Gaumei⸗ ſters MSV. Darmſtadt nun doch kaum zu- ſtande kommen wird. Wenn es keine ſon⸗ derlichen Ueberraſchungen gibt, ſollkte das Endſpiel eine Angelegenheit zwiſchen zwei güdheſſen-Jußball in Front Die Ried-Auswahlelf ſchlägk Groß-Darmſtadt mik 1:0(0:0) An die 1000 Zuſchauer hatten ſich am Mitt⸗ wochabend zu dieſem Auswahlſpiel der „Jungliga“ im 98er Stadion am Böllenfalltor eingefunden u. ſahen einen flotten Kampf, den die„Provinz“ mit 1:0 verdient für ſich ent⸗ ſchied. Rein leiſtungsmäßig wurde man durch Einzelleiſtungen befriedigt, dagegen mangelte es im Zuſammenſpiel und Verſtändnis bei beiden Mannſchaften. Bei ſo kurzfriſtig zuſam⸗ mengeſtellten Einheiten aber kein Wunder. Die„Land“ ⸗Mannſchaft(Müller⸗98 Darm⸗ ſtadt war der einzige Städter) war in letzter Minute noch umgeſtellt worden; ſo nahm Väth, Groß⸗Gerau, den Platz von Rothenhe⸗ ber, Lorſch, auf Linksaußen ein, für Adrian, Lorſch, war als rechter Verteidiger Löwen⸗ haupt, Groß⸗ Rohrheim, aufgeſtellt worden und ſein Vereinskamerad Kath hütete für Kriz, Heppenheim, das Tor. So ſtanden die Gegner: Mannſchaft A: Ruppel(98 Darmſtadt); Eßlinger(98 Darmſtadt), Bert(TG. Beſſun⸗ gen); Haller(Egelsbach), Lehr(98 Darmſtadt), Schupp(Chattia Wolfskehlen)) G. Ruhland (Groß⸗Gerau), Fritz Seib(MSpV. Darmſtadt) Renner(Ober⸗Ramſtadt), Hofmann(98 Darm⸗ ſtadt), Ott(J V. Spr.) Mannſchaft B: Väth(Groß⸗Gerau), Weinmann(Biebesheim), Gärtner(Lorſch), Reitz(Arheilgen), Chriſt(Ober⸗Ramſtadt); Ruh(Bürſtadt), Hans Eck(Heppenheim), Mül⸗ ler(98 Darmſtadt); Hofmann(Biebesheim), Löwenhaupt; Kath(beide Groß⸗ Rohrheim). Entgegen den Erwartungen zeigte die Pro⸗ vinzmannſchaft, in der Hauptſache den Ried⸗ vereinen entnommen, das weitaus beſſere Spiel, was letzten Endes den knappen Sieg vollauf rechtfertigt. Ganz beſonders iſt hier der Bürſtädter Ruh, Wein man n⸗Biebesh. und Gärtner⸗Lorſch zu nennen, die ſehr gute Leiſtungen zeigten. Auch ſonſt konnte man mit der Elf zufrieden ſein, wenn auch beide Flügelſtürmer nicht immer mitkamen. Das Verteidigerpaar Hofmann—Löwenhaupt machte ſeine Sache recht ordentlich. Kath, der ſich etwas unſicher zeigte, wurde nach der Pauſe durch den Heppenheimer Kriz erſetzt. Die A⸗Mannſchaft hatte in der Abwehr das Beſte, während in den vorderen Reihen ſehr oft das für ein Spiel ſo wichtige Sichverſtehen fehlte. Dies änderte ſich auch nicht, als die Elf nach dem Wechſel zwei Spieler auswech⸗ ſelte. Mahr(98) und Herbert(mSV.) Zu loben war lediglich der Eifer bei den Leuten. Kurzer Spielverlauf: Das Treffen war in der erſten Hälfte meiſt ausgeglichen, denn was die B-⸗Mannſchaft an Technik voraus hatte, erſetzte die A-Mannſchaft durch Eifer. Eigentlich große Chancen gab es für beide Parteien in dieſer Zeit nicht. Nach dem Wechſel hatte die B⸗Mannſchaft das Spiel leicht in der Hand, und Gärtner konnte auf Vorlage von Chriſt den Siegestreffer bu⸗ chen. Leider wurde Gärtner kurz vor Schluß verletzt.— Schiedsrichter war Pierroth⸗Frankf. Staffelkämpfe der Darmſtädter Vereine um⸗ rahmten die Veranſtaltung. Lampertheimer Jußball⸗Großlampflage JC. Pirmaſens und 1860 München beim Fpargelfeſt Wie ſchon gemeldet, ſteht Lampertheim für das Wochenende großes ſportliches Geſchehen bevor. Es iſt nicht ſo leicht, in einen Ort mit nur Fußball⸗Bezirksklaſſe Gegner von Ruf zu verpflichten. Den Lampertheimern bot ſich in Verbindung mit ihrem Spargelfeſt die Gelegen⸗ heit, und ſie griffen zu und verpflichteten ſich gleich zwei Gegner, von denen jeder einen beſtbekannten Namen hat. Fc. Pirmaſens,. der Zweite des Gaues Südweſt und nur infolge ſchwächeren Torverhältniſſes hinter dem Mei⸗ ſter Wormatia Worms plaziert, und der beſt⸗ bekannte SV. 1860 München treten in Lam⸗ pertheim zu Werbeſpielen an. Das erſte Treffen ſteigt bereits am Samstag abend und führt Olympia Lampertheim— FC. Pirmaſens gegeneinander. Wie immer gegen namhafte Gegner, werden die Olympen auch in dieſem Treffen ihren Mann ſtellen. Noch iſt der große Kampf gegen Kickers⸗Offenbach in Erinnerung: auch das Treffen gegen FC. Pirmaſens wird dieſem nicht nachſtehen, wird es wahrſcheinlich noch übertreffen, da die Pirmaſenſer Spielweiſe als techniſch reifer anzuſprechen iſt wie die Offenbachs. Freunde eines raſſigen Kampfes werden beſtimmt auf ihre Rechnung kommen. Das Spiel beginnt abends um 6 Uhr. Der Sonntag bringt das Haupttreffen: SV. 1860 München— FC. Pirmaſens Die Münchener„Löwen“ ſind bekannt als eine techniſch feine Mannſchaft. Jahrelang lagen ſie immer in der Spitzengruppe des baveriſchen Fußballs. Dieſes Jahr reichte es nur für einen Mittelplatz in der Gauliga, aber gegen Ende der Spielzeit kam die Mannſchaft derart auf. daß ſie bei beſſerem Start beſtimmt mit bei den Erſten zu finden geweſen wäre. Jedenfalls weiß man, daß man von den 1860ern beſte Fuß⸗ ballkunſt erwirten darf. Im FC. Pirmaſens ſteht ihnen ein gleichwertiger Gegner gegenü⸗ ber, und ſo wird man den Kampf zweier deut⸗ ſcher Spitzenmannſchaften erleben. Man darf wirklich geſpannt ſein, wie dieſe Kraftprobe Bayern—Südweſt ausgeht. Für unſeren enge⸗ ren Bezirk iſt ſie inſofern noch intereſſant, da 1860 München am Donnerstag(Fronleichnam) der Gegner unſeres Gaumeiſters ſein wird, der in Zell a. Hammersbach(Schwarzwald) ein Werbeſpiel mit den Münchenern austrägt. Zwei auserleſene ſportliche Veranſtaltungen ſtehen alſo Lampertheim und Umgebung bevor. Wir hoffen, daß die Unternehmungsluſt des FC. Olympia ihre Belohnung durch ſtärkſten Beſuch, auch aus der näheren Umgebung, fin⸗ det. Das Treffen beginnt wegen des großen Feſtzuges zum Spargelfeſt bereits mittags um 12.20 Uhr. Es ſollte zugkräftig genug ſein, trotzdem Maſſen anzulocken. F. K. Aus den Kreisklaſſen Punkteſpiele vermögen immer neuen Im⸗ puls zu verleihen, und wenn es hierbei um Aufſtiegsſpiele geht, dann erſt recht! Unſere Kreismeiſter ha⸗ ben die Hälfte dieſer Treffen beſtritten, ohne eine Entſcheidung bereits herbeigeführt zu ha⸗ ben. Es liegt alſo noch alles drinn und die nun beginnende Rückrunde wird erhöhte An⸗ ziehungskraft ausüben. Die drei erſten Spiele bewieſen, daß keine der beteiligten Mannſchaf⸗ ten eine überragende Rolle zu ſpielen in der Lage iſt; alle drei mußten Punktverluſte ver⸗ zeichnen und Arheilgen ſowohl als Biblis Nie⸗ derlagen einſtecken. Nur Horchheim kam um eine ſolche herum, denn es gelang ihm in Biblis ein Unentſchieden herauszuholen, das 1 ihm die beſſere Stellung in der Tabelle ver⸗ ſchafft. Das nun bevorſtehende Treffen FV. Biblis— Spoygg. Arheilgen bedeutet für die Platzbeſitzer die letzte Möglich⸗ keit, dennoch einen der beiden erſten Plätze zu retten. Auch für Arheilgen ſteht alles auf dem Spiel. So wird dieſes Treffen die volle Konzentration der beiden Mannſchaften bringen und ein heißes Ringen um den Sieg im Ge⸗ folge haben. Arheilgen iſt zweifellos ſtandfeſter. Es wird nun darauf ankommen, wer am beſten durchſteht. U. E. iſt der Spielausgang völlig offen. Handball-Endſpiele verlegt Die Endſpiele um die Deutſche Handba. Meiſterſchaft der Männer u. Frauen, die am 21. Juni in der Dortmunder Kampfbahn„Ro⸗ te Erde“ vor ſich gehen ſollten, mußten wegen des am gleichen Tage in Dortmund ſtattfin⸗ denden Gauparteitages der NSDAP. um eine Woche verſchoben werden. Die Kämpfe kom⸗ men nun am 28. Juni zum Austrag. Schau⸗ platz bleibt Dortmund. g. Am den Aufſtieg zur 1. hand- ballklaſſe 8 VfR. Schwanheim— Pfalz Ludwigsh. 4:5 Germ. Pfungſtadt— MSW. Wiebbad. 2:2 Nachdem an den Pfingſtfeierkagen ein Nachtragsſpiel Dudweiler— Kuhardt ſtakt⸗ gefunden hat, das 5:5 endete, ergibt ſich fol- gender Tabellenſtand: VfR. Schwanheim Pfalz Ludwigshafen Germania Pfungſtadt n 25 8 D — TV. Kuhardt 28:38 4.8 MSW. Wiesbaden 28:38 4:8 ATV. Dudweiler 25:62 19 Der kommende Sonntag ſieht nur die bei⸗ den obigen Spiele. Schwanheim, das ſchon in Ludwigshafen 5:4 gewonnen hakke, ſollke auch das Rückſpiel für ſich enkſcheiden kön; nen. Auch von Pfungſtadt darf man einen Erfolg erwarten, da die Wiesbadener Sol; daken nicht mehr die Spielſtärke des Vor ſpiels, wo ſie den drei Erſten der Tabelle gleichwertig waren, aufweiſen. Das Vor⸗ ſpiel endeke 2:2. Wenn nicht alles krügt, dürfte am Sonnkag abend die Reihenfolge wieder Schwanheim, Pfungſtadt, Ludwigs⸗ hafen heißen. be das Fachamk 1 im Gau züdweſt Gaufachamksführerſtab Gaufachamtsleiter: Prof. Eugen Som⸗ mer, Speyer, Johannesſtraße 10. Stellvertreter und zugleich Gauoberturn⸗ wart: Valentin Volb, Rodalben, Joſef Bürckel⸗Straße 17. Stellvertr. Oberturnwart: Franz Wilh. Beck, Mainz, Lauteranſtraße 12. Kaſſenwart: Joſ. Utz, Speyer, Landauer Straße 21. g Männerturnwart: Martin Gebhardt, Frankfurt a. M., Fichardſtraße 17. Frauenturnwart: Els Schröder, Kaiſers⸗ lautern, Am Vogelgeſang 2. Volksturnwart: Hans Koch, Kaiſerslau⸗ tern, Bruchſtraße 12 Jugendwart: Joſef Madert, Saar⸗ brücken II, Keffenbrinckſtraße 49. Frauenführerin: Gertrud Schüttler, Darmſtadt, Schlageterſtraße 19. Spielwart: Ernſt Schläfer, Ludwigs⸗ hafen a. Rh., Rheinfeld 26a. Preſſewart: Karl Wagner, Worms a. Rh., Dankwartſtraße 9. Obmann für Spielleute: Adam Heß, Lud⸗ wigshafen a. Rh., Brunkſtraße 3. * Kreis 1, Frankfurt a. M.: Dr. Hermann Kahle, Frankfurt a. M., Eſchersheimer Landſtraße 99. Kreis 2, Wiesbaden: Robert Weber, Wiesbaden, Bleichſtraße 38. Kreis 3, Offenbach a. M.: Karl Dauner, Offenbach a. M., Bismarckſtraße 98. Kreis 4, Darmſtadt: Karl Roth, Darm⸗ ſtadt. Landgraf Georg⸗Straße 120. Kreis 5, Odenwald: Dr. Georg Spalt, Darmſtadt, Mathildenſtraße 34. Kreis 6, Bergſtraße: Karl Roth, Darm⸗ ſtadt, Landgraf Georg⸗Straße 120. Kreis 7, Mainz: Dr. Krauſe, Mainz⸗Gn⸗ ſtavsburg, Blücherſtraße 24. Kreis 8, Nibelungen: Georg Frieß, Rek⸗ tor, Pfeddersheim. Kreis 9, Oſtpfalz: Jakob Wolff, Bad Dürkheim, Weinſtraße. Kreis 10, Südpfalz: Otto Gutleber, Landau, Rheinſtraße 22. Kreis 11, Südweſtpfalz: Jakob Letzelter, Pirmaſens, Gärtnerſtraße 75. Kreis 12, Mittelpfalz: David Benkel, Kaiſerslautern, Albertſtraße 6. Kreis 13, Nordweſtpfalz: Hermann Krauß, Kottweiler⸗Schwanden. Kreis 14, Saarbrücken: Karl Burk, Saar⸗ brücken 3, Auguſt Klein⸗Straße 3. Kreis 15, Nordſaar: Andreas Schröer, Neunkirchen, Langenſtrichſtraße. Kreis 16, Saarlautern: Eduard Fries, Schaffhauſen, Sengſterſtraße 20. eber tet) Darm alt, darm 1 „. ebe! iet, nel, 215, 800. det, les, Vor 20 Jahren fiel Fort Baux Am 7. Zuni ſind 20 Jahre vergangen, daß In der Nacht vor dem Staaksbegräbnis wurde der Sarg mit der ſterblichen Hülle des Eine Laboe-Plaketle deulſche Truppen die Panzerfeſte Vauf, Löwen von Brzeziny auf der Kowno-Höhe des Parkes von Neu-Globſow aufgebahrt. Für den Tag der feierlichen Einweihung neben Douaumont eines der ſtärkſten Forts Wehrmacht, SA und zahlreiche Volksgenoſſen, die an der Höhe vorüberſchritten, erwie⸗ des Marine-Ehrenmals wurde dieſe wir⸗ von Verdun, ſtürmten. Das Bild zeigt die ſen dem Toten die letzte Ehre. f 175. f 5 1255. it kungsvolle Feſtplake tte ausgegeben. nzerfeſte, wie ſie nach dem Sturm ausſah. Die Kownd-Höhe iſt nach der ruſſiſchen Feſtung benannt, die General Litzmann mit 0 ; Panzerfef e— 0 ſtürmender Hand nahm.(Preſſe-Photo, K.)(Weltbild, K) ä „Die Siegernadel für das deulſche Abeſſinien-Marken mil dem Kopf . Jugendfeſt Der Löwe von Brzeziny zur lehlen Ruhe beſtaklel. Vickor-Emannels g Im Juni wird das vierte deutſche Jugend? Das Staatsbegräbnis für General Litzmann in Neu-Globſow. Seit einigen Tagen ſind in Italien dieſe feſt ſtattfinden, in deſſen Rahmen am 20. und Der Trauerzug auf dem Wege von der Kowno-Höhe zur Familiengruft. Dem Sarge 0 2 11 5 21. dunt Mannſchaftswekkkampfe der Schü. folgen der Führer nut p. Gel ee ar cball o. Bonberg und Rudolf Het, die Reichs. neuen Abeſſinten⸗Matten herausgekommen, ler ſtattfinden werden. Das Bild zeigt die miniſter Or. Frick und Or. Goebbels und die Befehlshaber der drei Wehrmachtsteile, die ein Porträt des zum Kaiſer von Abeſſt. Siegernadel für die Beſten der Wektkämpfe. Generaloberſt Söring, Generaloberſt v. Fritſch und Generaladmital Raeder. nien proklamierten Königs von Italien zei- (Preſſe-Bild-Zentrale, K.)(Weltbild, K.) gen.(Preſſephsto, K.) —— Die Trauerfeier für die drei Marine 3 A.⸗Münner in Chemnitz von der„schwarzen Legion In den Vereinigten Staaken iſt ein neuer Geheimbund, die ſogenannke„Schwarze Le· Unker großer Beteiligung aller Gliederungen der Partei und der Bevölkerung wurden gion“ aufgedeckt worden, die ähnliche Veſtrebungen verfol in Chemnitz die drei Marine-S A-WM N gt wie der vor mehreren Jahren anner zu Grab getragen, die bei der Fahrt der ſäch⸗ aufgelöſte Ku-Klux-Klan, alſo Verteidigung des reinen Amerikanerkums gegen alle ſiſchen Marine-SA nach Laboe durch eine Vertzektung unglücklicher Umſtände ihren Tod fremdraſſigen und fremdͤgeiſtigen Einflüſſe. Das Bild zeigt Gewänder und Waffen, die in den Wellen fanden. (Preſſephoto, K.) von Mitgliedern der Schwarzen Legio n getragen wurden und wie ſie bei einer Haus- ſuchung in Detroit aufgefunden wurden. (Preſſe- Photo, K.) Uu WD Auf dem Wege in die Mandſchurei In den letzten Wochen ſind bekanntlich die japaniſchen Garniſonen in Nordchina und Mandſchukuo erheblich verſtärkt worden. Hier ſehen wird den Abmarſch der erſten In- franzöſiſcher Frauenrechtlerinnen, die auch für die franzöſiſche Frau das Wahlrecht er⸗ fankerie-Diviſion zum Bahnhof in Tokio.(Weltbild, K.) Franzöſinnen demonſlrieren für ihr Slimmrecht Seit dem Zuſammenkrikt der neugewählten Kammer ſteigern ſich die Kundgebungen kämpfen wollen.(Preſſe- Photo, K. T.. ͤ e. — FFF e eee W eee 7 * 1 N 3 e 2 . 1 e 1 1 1 2 l—— ———— P 1 1 8 2 S———ĩ—j— ——— —— . N. 1 wm 9———ů— — A Mu ßeſt Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ .— —— B ß Hendlacſit auf Cale Roman von Hans Medin 9. Fortſetzung „Wie?“ fragte der an einem der drei Fenſter ſtehengeblieben war und hinter dem etwas zurückgeſchlagenen Vorhang ſchweigend auf die Straße geſtarrt hatte und weiter Fan über den Kanal und die ſchwarze Eiſenbrücke zu den weigenden finſteren Mauern der Häuſer, um deren Dach⸗ firſte ſchon die erſte graue Dämmerung des nahen Morgens erſchien. Er drehte ſich um und blickte zu ihr mit einem ſon⸗ derbar ängſtlichen und zärtlichen Blick hinüber.„Nein“, ſagte er,„Sie haben ſehr gut daran getan, mir das alles heute zu erzählen— „So?“ erwiderte ſie mit gedankenloſem Ton.„Nun ja, wenn es Sie ſo intereſſiert hat.. Aber ich will jetzt gehen!“ ſagte ſie plötzlich und ſtand haſtig auf. *—“ murmelte er ganz verſtändnislos.„Wo⸗ Irgendwohin—“ ſagte ſie matt.„Ich bin ſo müde—“ „Aber nein!“ rief er erſchrocken. Von ſeinem heftigen, ängſtlichen Ton bewegt, blieb ſie ernd ſtehen und ſah ihn fragend an.„Es war dumm, daß herkam“, ſagte ſie,„und es iſt tief in der Nacht—“ „Ja, es iſt tief in der Nacht!“ wiederholte er, und der Satz erhielt in ſeiner Betonung unwillkürlich den Sinn, als hätte er gemeint, daß ſie beide hier tief in der Hölle wären, in der Hölle der Einſamkeit, die die tieſſte Hölle verzweifeln⸗ der Menſchen iſt. g Mit einem großen Schritt war er plötzlich neben ihr, und ſie fühlte, wie er heftig ihre Arme umklammerte.„Warum gehen? Wohin gehen?“ flüſterte er nah an ihrem Geſicht. „Irgendwohin? Ha, ha! Niemand wartet auf Sie! Nichts wartet auf mich! Nur das Alleinſein, die Gedanken, das Zählen der Minuten und Sekunden und das lautloſe Ver⸗ gehen der Zeit! Verſtehen Sie, was das heißt? Oh, ſicher verſtehen Sie es! Es iſt leicht zu ſehen, daß die Welt nicht gut mit Ihnen umgegangen iſt. Und mit mir—?“ Sie verſuchte ſich von ſeinem harten Griff zu befreien. Seine Worte klangen drohend und merkwürdig verzweifelt und ſchüchterten ſie ein. Seine Augen waren ſo nahe und ſchienen ſie durch und durch zu ſehen. Zuerſt wehrte ſich ihr Stolz, ihm länger zuzuhören, weil ſie meinte, er ſpräche aus Mitleid. Doch während er haſtig immer weiter auf ſie ein⸗ redete, ſpürte ſie immer mehr, daß es nicht Mitleid war. Das Gefühl, das ihn zwang zu ſprechen, ſie zu bitten zu bleiben, nur nicht fortzugehen und ihn alleinzulaſſen, war viel un⸗ mittelbarer als Mitleid, ſtärker, mitreißender und tiefer gehend. Trotzdem ſchüttelte ſie ganz leicht den Kopf und drehte ihr Handgelenk in ſeiner Hand, um ſich zu befreien.„Nein, nein!“ flüſterte ſie. „Sie glauben mir nicht?“ rief er mit leſſer, wütender Stimme.„Sie glauben mir nicht, daß Sie immer bei mir bleiben ſollen?“ „Niemand wird das wollen“, erwiderte ſie ruhig und ſchlug die Augenlider auf in einem Ausdruck bitterer und verzagter Traurigkeit. 5 e„Komm, komm — drängte er und drückte ſie in den Seſſel. Laß s nicht ſprechen, nur keine Worte! Frage nicht, frage che Vielleicht ſpäter, viel ſpäter— kann ich dir alles erklären. Nicht heute! Komm, gib deine Hände, Ina— ſo — und ſag, ſag mir, daß du bleiben willſt und nicht fort⸗ gehen! Sag— 1“ ö Und gegen ſhren eigenen Willen, beſiegt von der auf⸗ richtigen Verzweiflung und Angſt in ſeiner Stimme und be⸗ ſiegt von ihrem Herzen, das ihr befahl, zu bleiben, obgleich ſie es nicht wollte, obgleich ſie doch wußte, daß er ſie nicht ſiebte, hörte ſie ſich leiſe ſagen:„Ja— 7 10. Mitten in Carolls Bericht verließ Geheimrat Matthieſen plötzlich ſeinen Platz in dem ſchön geſchnitzten Stuhl hinter dem wuchtigen Schreibtiſch, als wäre ihm diefe Verſchanzung auf einmal nicht mehr ſicher genug. Er war ein kräftiger ſtämmiger Mann, aber mit auf⸗ fallend zierlichen Gelenken, einem feingeſchnittenen rotwan⸗ gigen Geſicht, dem der ſülbrige Backenbart und der runde Fümmernde Haarkranz um den gewölbten nackten Schãdel etwas Mildes und Apoſtelhaftes gegeben hätten, wären nicht die kühn vorſpringende Naſe, das ſelbſtbewußte Kinn und vor allem der ſcharfe durchdringende Ausdruck der grauen Augen geweſen. 8 Während er an Caroll vorbei quer durch das große, mit alten glänzenden Mahagonimöbeln eingerichtete Bürg zu dem breiten Doppelfenſter ſchritt, machte er eine merkwürdig reſignierte Handbewegung.„Der Junge hat total den Kopf verloren!“ brummte er und ſtarrte mit dem bitteren Ausdruck eines Mannes durch die Scheiben, deſſen Unzufriedenheit mit dich ſelbſt durch große Natloſigkeit noch verſtärkt wird. Unter halb geſenkten Lidern ſchickte Caroll einen raſchen Blick zu dem breiten Rücken ſeines Chefs hinüber und wäh⸗ rend in dem tiefen Schlagſchatten des großen, mit Ohrlehnen verſehenen Seſſels ſeine blanken, kräftigen Zähne aufblitzten, in einem flüchtigen Lächeln ſchloß er ſeine Erzählung mit einem kurzen Urteil, das den Geheimrat veranlaßte, ſich ſo⸗ jort mit einem unwilllgen Knurren zu ihm umzuwenden. Ich halte es für einen Mißgriff“, ſagte Caroll ruhig. „So? Alſo Mißgriff meinen Sie, Herr Doktor?“ Die Mankfen dünnen Finger des Gebeimrats wielten nervös mit Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H. Munchen 1838 dem porngefaßken Emiglas, das an elner Jchwarzen Schnur über ſeiner gelben Weſte hing.„Meinen Sie damit den Ver. dacht dieſes Dr. Spring oder die Tatſache, daß ich die Polizei überhaupt mit der Aufklärung dieſes Falles bemühte?“ „Das eine ergab das andere“, erwiderte Caroll. „Alſo ich! Alſo auch Sie halten mich in dieſer unange⸗ nehmen Geſchichte für ſchuldig?!“ Caroll zog fragend die eine Augenbraue hoch, was ſeinem gleichmütigen, gelaſſenen Geſichtsausdruck etwas wie kalten, dem Geheimrat ſchien es niederträchtigen Spott hinzufügte. Doch mit merkwürdig veränderter, faſt ſanfter Stimme ergänzte der alte Herr:„Sie müſſen wiſſen, Caroll, daß ich chon einmal in dieſer verdammten Geſchichte eine gründliche bfuhr erlebt habe!“ Mit ein paar großen Schritten wan⸗ derte er in ſeinen ſoliden Stiefeln einmal quer über den roten abgenützten Teppich, blieb dann zögernd ſtehen und 90 0 mit abgewandtem Geſicht leiſe:„Ich war nämlich ei ihr T“ „So?“ murmelte Caroll in dem tiefen Seſſel.„Bei Frau Schneed—“ „Bei wem ſonſt?!“ polterte der Geheimrat und ließ das auffunkelnde Einglas wie einen winzigen Diskus durch die Luft ſchwirren. Doch gehorſam kam es an der ſchwarzen Schnur wieder aK a. und.— mit einem feinen Klirren gegen einen der braunen Weſtenknöpfe. Schließ⸗ lich iſt ſie ſeine Frau—“ fügte er trotzig hinzu. „Gewiß!“ kam die lakoniſche Beſtätigung. Geheimrat Matthieſen warf einen mißtrauſſchen Blick zu dem großen Lehnſtuhl hinüber. Aber Carolls Blick war von der breiten Oberlehne verdeckt. Er konnte nur ein graues Beinkleid und einen grauen Jackenärmel erkennen, aus dem nackt und braun eine kräftige, wie aus ge⸗ ſchnittene Hand herabging. Offenſichtlich machte die Unſicht⸗ darkeit ſeines Beſuchers dem Geheimrat Mut zu ſeinem E— Geständnis.„Ich hatte Gewiffens⸗ Aber wie um die drei, mit einer gewiſſen Bitterkeit her⸗ vorgeſtoßenen Worte wenigſtens in ihrer Klangwirkung ab⸗ zuſchwächen, knarrten bereits wieder die ſchweren Stiefel des Geheimrats. Er ging zu ſeinem Schreibtiſch zurück und ließ ſich mit einem Seufzen in den Stuhl fallen.„Natürlich habe ich ſeinerzeit dem Unterſuchungsrichter gegenüber keinen be⸗ ſtimmten Verdacht über Schneed geäußert. Doch Sie ver⸗ ſtehen, Caroll? Die Tatſachen, die nicht wegzuleugnenden Umſtände— Dr. Spring ſcheint ein kluger, ein überaus ſcharfſinniger Menſch— wie?“ „Gewißl“ erwiderte Caroll, um das Schweigen in dem großen Zimmer nicht zu lange anwachſen zu laſſen. „Und was war zu tun? Die Sache auf ſich beruhen laſſen? Hieße das nicht, einen Verdacht ſtillſchweigend paſſieren laſſen, weil man beſtimmte Rückſichten nahm? Sie verſtehen? Rückſichten auf einen alten Studienkollegen, deſſen Schwiegerſohn man nicht ſo mir nichts dir nichts ins — Der Geheimrat ſchwieg erſchrocken, als fürchtete er ſich vor den Vorſtellungen, die das ſchon halbgeformte Wort heraufrufen müßte.„Im Grunde“, fuhr er mit müder Stimme fort,„dachte ich eigentlich, gerade die Unterſuchung würde ſeine Unſchuld eindeutig klären. Es wäre dann ein Weg geweſen—“ „— ein Weg geweſen?“ wiederholte Caroll und beugte ſich plötzlich geſpannt aus dem Schatten des Stuhles zu dem Geheimrat vor. „Nun ja“, ergänzte der alte Herr ſeinen unterbrochenen Satz,„ſelbſtverſtändlich konnte nach all dem der junge Schneed nicht mehr hier in der Fabrik bleiben! Sein lieber Kollege, der dürre Fenski, ging ſowieſo ſchon immer mit ſo einer ſäuerlichen Miene herum und wußte allerhand von den Spekulationen Schneeds zu erzählen. Nein, das hätte nicht gut getan! Jedoch für den Schwiegerſohn meines alten Lieven würde ich ſchon irgendwo einen Poſten gefunden haben. Vielleicht bei Goudſticker in Amſterdam—“ Mit einem ſcharfen Klapp köpfte der Geheimrat die Spitze der Zigarre.„Herr du mein Gott!“ ſtieß er dabei wütend hervor,„und da ſpringt der Junge über Bord und hetzt ſich die ganze Polizeimeute auf den Hals!“ „Sie würden alſo, Herr Geheimrat“, ſagte die ruhige Stimme Carolls, der ſich wieder in den Seſſel zurückgelehnt hatte,„Schmeed beim Aufbau einer neuen Exiſtenz behilflich ſein, falls ſeine Unſchuld ſich herausſtellen ſollte?“ „Selbſtverſtändlichl“ knurrte der Geheimrat.„Die Sache mit der Spekulation in Dunn⸗Aktien war ja böſe und für mich ein ſchwerer Schlag! Da glaubt man nun als alter Mann ſich ein bißchen in ſo einem jungen Kerl auszukennen und dann geht er plötzlich hin— weiß Gott, was ſeit einem Jahr in ihn gefahren iſt! Verrückt, total verrückt muß er geworden fein! 4* etwas hat ihm den Kopf verdreht! Hören Sie, Caroll, Sie müſſen ihn ja ſchließlich beſſer dennen als ich, denn Sie gingen ja in dem Haus der beiden ein und aus—. Der Geheimrat dämpfte ſeine Stimme zu einem beſorgten Flüſtern:„Steckt vielleicht eine Weibergeſchichte hinter dem Ganzen? Irgend ſo ein Weibsbild, das ihn ein⸗ Fla ez und bluten läßt? Irgendwo muß doch das ganze eld geblieben fein! Schockſchwerenot! Ich frage nicht aus billiger Neugier. Aber wenn man die Beweggründe ſo einer böſen Sache kennt, fühlt man ſich eher veranlaßt, fünf gerade ſein zu laſſen. Und auch der Unterſuchungsrichter meinte, daß natürlich mildernde Umſtände—— pfui Teufel, wie das elingt!“ pelterte der alte Herr bitter. — Die lauge braune Hand Carolls verſchwand plötzlich mit einem Rück aus dem Geſichtsfeld des Gehein als würde Suhl ene 1 im Dune des großen es gegen die andere gepreßt. Nein!“ kam endlich Carolls Antwort,„es ſteckt ſicher —— Frau dahinter! hätte es ſonſt wohl merken müſſen—“ „Nun, das wäre auch faſt noch unverſtändlicher geweſen 1 Da hätte ich aber dem Jungen die Ohren langgezogen! Blind und taub müßte er dann ja gegen Gott und die Welt und die reizendſte Frau geweſen ſein, die man ſich nur vorſtellen kann. Was für ein prächtiges Mädel, dieſe Irene! Wirklich, eine Lebensgefährtin im wahrſten und beſten Sinne des Wortes! Wir alten Hageſtolze verſtehen nichts davon, mein lieber Caroll! Sie hätten— der Geheimrat lachte kurz a „— dabei ſein ſollen, als ich meine Abfuhr bekam! Himmel wie ſie mich anfunkelte, als ich ſo nebenbei, natürſich ganz behutſam, das Wörtchen Scheidung fallen ließ— 3 „Davon ſprachen Sie?!“ unterbrach Caroll und ſei Kopf erſchien plötzlich neben der großen Ohrlehne des Seſſel⸗ und verſank gleich wieder mit einem undeutlich gemurmelten „Aber, Herr Geheimratl“ in ſeinem Verſteck. „Sie haben gut reden, mein lieber Ceroll!“ brummte 7 aſte Herr.„Aber ich— na, ich ſagte Ihnen ja ſchon, ich fühle mich recht verantwortlich, verdammt verantwortlich, was das Mädel anbelan Um das Mädel tut mir das Here weh! Fünfundzwanzig re iſt das Ding und hat ihr gan⸗ zes Leben noch vor ſich und— und—. Der Geheimrat ſtockte, und um ſeine Verwirrung zu verbergen, riß er ein Streich⸗ holz an und paffte eine mächtige Nauchwolke in die Luft. — fünfundzwanzig Jahre!“ ſtieß er bitter hervor,„und mit einem Mann verheiratet, der ins Gefängnis wandert—“ „Das muß man verhindern!“ fiel heftig die Stimme Carolls ein. Er ſtand auf und kam raſch auf den Schreibtiſch des Geheimrats zu.„Unter allen Umſtänden verhindern! Verſtehen Sie, Herr Geheimrat— unter allen Umſtänden!“ wiederholte er heftig. Von dem erregten Ton Carolls betroffen, ſah der Ge⸗ hermrat ihn einen Augenblick verblüfft an.„Die Dinge haben ihren Lauf genommen“, murmelte er finſter,„Gott iſt mein Zeuge, ich habe ſie mir anders vorgeſtellt! Aber wie kann man das verhindern? Sie glauben doch nicht, daß Schneed ſich ewig vor der Polizei verbergen kann oder nach Ueberſee entwiſchen oder was ſonſt? Man ſchnappt den Jungen bei der erſten Gelegenheit! Und dann können Sie einen Anwalt nehmen, der mit Engelszungen redet, kein Richter der Welt wird an ſeine Unſchuld glauben! Ich glaube ja auch nicht mehr daran! Und ich habe den tiefſten, ehrlichſten Wunſch, daran glauben zu können!“ „Ich glaube daran!“ ſagte Caroll und ſetzte ſich in einen Stuhl dem Geheimrat gegenüber. „So? Sie glauben daran, mein lieber Caroll? Nun— Sie ſagen es ſo, als wenn Sie den Täter kennten!“ Der Ge⸗ heimrat lachte bitter auf.„Nein, nein, mein Freund! Die ſcheußliche Geſchichte wird ihren Gang gehen und es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als das Los der armen Irene möglichſt zu erleichtern. Ich fühle mich direkt beſchämt — dieſe Opferwilligkeit, dieſe prachtvolle Kameradſchaft! Wiſſen Sie, Caroll?“ ſagte er fragend,„daß das Mädel ſich in den paar Tagen zu einer glänzenden Geſchäftsfrau ent⸗ wickelt hat? Erſtaunlich! Sie hat mit der Bank wegen der Haushypothek verhandelt und Anzeigen wegen des Grund⸗ ſtücks und wegen der Möbel aufgegeben. Auch das Pferd will ſie verkaufen, und als ich zu ihr kam, verhandelte ſie gerade mit einem Auktionator, einem gewiſſen Friedemann, wegen eines wertvollen Bildes. Ein Blumenſtilleben, ein ausgezeichneter Maler—“ „Ja“, unterbrach Caroll unwillkürlich,„Renoir—“ „Renoir! Ganz recht, ganz recht!“ Der Geheimrat warf Caroll einen etwas erſtaunten Blick zu.„Alles will ſie ver⸗ kaufen, um die Schulden Schneeds abzudecken. Prachtvoll, dieſe Einſtellung, wie? Und wie geſcheit, wie durchdacht ſie an das alles herangeht! Sie hat mich gefragt, ob ich nicht einen Käufer für ihren Schmuck wüßte. Erſtaunlich ſchöne Stücke! Das Herz tat mir weh bei dem Gedanken, wie dieſe junge Frau von Juwelier zu Juwelier pilgern würde und die hübſchen Glitzerſachen anbieten. Ich habe eine Menge junger Nichten, und wenn auch die Zeiten nicht danach ſind, ſo er⸗ klärte ich mich doch bereit, ihr den Schmuck abzukaufen. „Gut“, ſagte ſie, vielen Dank, Herr Geheimrat! Ich werde ihn ſchätzen laſſen und eine Aufſtellung ſchicken. Aber darf ich ihn noch ein bißchen behalten? fragte ſie plötzlich und fuhr ſo leicht einmal über eine Perlenkette. Sie ſah ganz merk⸗ würdig aus, das liebe zarte Ding! Natürlich erklärte ich, daß ich ihr den Schmuck laſſen würde, ſolange ſie nur wollte. „Nein, nein, Herr Geheimrat! rief ſie gleich, nein, vas nicht! Ich mache mir gar nichts aus dieſen Sachen! Ich will ſie nur einmal, ein einziges Mal tragen— f Und dabei ſah ſie wie⸗ der ſo merkwürdig auf die Steine herab, die ganz unordent⸗ lich loſe durcheinander in einer Schublade lagen—“ Der Geheimrat drückte, wohl um ſeine Rührung zu ver⸗ bergen, das Kinn mit dem würdigen Backenbart feſt auf den hohen ſteifen Kragen und verbarg das Geſicht, das einen weichen Ausdruck zeigte, hinter einer plöglich aufwirbelnden e. Seine Stimme jedoch, wohl aus Mangel an Uebung, Rührung und Mitleid auszudrücken, klang unglaub⸗ lich* als er unwillkürlich noch hinzufügte:„Die arme Irene—“ Caxaoll bemertte nicht. 31 dieſem arimmiqen Ausruf. (Fortſetzung folgt.) — . F.. r b Freitag, den 5. Juni 1936 Vor zwanzig Jahren der Unkergang des„Hampſhire“ mil Lord Kilchener Vor 20 Jahren, am 5. Jun! gemeinen Wehrpflicht für England durch. 1916, lief weſtlich der Orkney Die Materialverſorgung der britiſchen Streit- inſeln auf der Fahrt nach Rußland kräfte mußte Kitchener allerdings an den der engliſche Panzerkreuzer neuen Munitlonsminiſter Lloyd George ab⸗ *„Hampfhire“ auf eine Mine und geben. Bekanntmachungen NSDAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. am Main, Gutleutſtraße 3—14, Ts ſpfielen in Gruppe 1 de deulſche Flotte die freiwillige Verſenkung der 1 Kitchener in der rauhen Grafſchaft Kerry in 1 f 2 9 Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger 0. e garen An Feige) 32 0 L webe doe sch hege deſen wohl zwe, re T kr er als Freiwilliger auf Seite der Fran- daß er ſich hiermit in große Ge- Keessgeſchaftaſtelle Heppenheim on der Bergſtraße Spielplan für den 1. Spieltag: in zoſen teil. Im Jahre 1882 krat er zur 1 Kaſſerſtraße 2 a in Birkenau, am 8. Juni, 13.90 Uhr danofi ſahr begab. Unweit der Orkney. Inſeln afſerſtraße 2. Fernſprecher 315 Bietern— Walbmiche bach 1 ägypkiſchen Armee über und nahm 1884 an ſief dann am 5. Juni 1916, um 7.40 Ubr e r W in Fürth am 8 Jun, 1.8 A111 10 der erfolgreichen Sudanexpedition Wolſelevs abends, bei heftigem Nordoſtſturm der Pan Mittwochs von 15—13 Uhr. Furth— Volksschule Rimbach . teil. Bereits im Jahre 1892 wurde Kitchener zerkreuzer auf eine der zweiundzwanzig— in Mörlen bach, am 8. Juni, 14.45 Uhr 0 ernannt und eroberte als ſolcher den Sudan, 0 Betr.: Fuß- Schlagball und Grenzball der in Bepo eben am 8, Juni, 18.0 Uhr. 05 n N unter Kapltän-Oeutnant Belhen vom Kap Uuterſtuſe A V. Sch. H'heim— Odw.-Sch. O- Hamboch des der ſeit langem in den Händen der fanaliſchen Marwick Head aus Ehren der britiſch g f 14.20 Uhr ein Sekke der Mahdiſte w. in de 3 0 1 vw ad aus„zu tren r bri iſ en Die Spiele der Unterſtufe A beginnen am Realſch. f Mädchen Hheim Wiernheim 0 2 n Jahren Hochſeeflotze“ gelegt worden waren. Tödlich Mon taz. den 8. Ju Lac Er fl ende 1500 Ur 0 1896—98 in großangelegkem Feldzug zurück. getroffen, ſank das engliſche Schiff in o kur⸗ darauf hingewieſen, daß ſich an das Fuß- Schlagball. Hberrealſchule Heppenheim— Viernheim 1 Entſchieden wurde dieſer Krieg durch den it, da i bn M ſpiel der Knaben nach einer kurden Pause das Die Spielergebniſſe in obigem Betreff ſigd ſofert 1 g Sieg von Omdurman am 2. Sepfember der Zeit, daß ſich nur vierzehn Mann Grenzballſpiel der Mädchen der gleichen Schulen don der Plaßzmannſchaft melden u Nö der N 15—.. Kart. 3 2 ſeiner Beſaßung an die düſteren Klippen der anſchließt. Die Spielfelder ſind von der Platzmann⸗ Feppenheim Kaſſerſtraße + i 1 1 und die Einnahme Kar hums. Im An- Orkney-Inſeln retten konnten. Und von die⸗ ſchaft heraurichten. N n ſchluß an dieſe Erfolge zwang Kitchener in ſen erlagen noch zwei der Erſchöpfung und 1. Faſchoda die franzöſiſche Expedition Mar- ihren Verlehungen—— J ö e die durch Hiſſung der franzöſiſchen Den Ausſagen diefer wenigen Ueberleben- ersten Boote der Oroninger anlegen, und an dem Tage nichts Böſes mehr tun, aber 1 N 1 auf das Nilgebiet erhoben den ſind auch die einzigen Nachrichten über laſſen ſie ruhig ausſteigen. An der Ems iſt vorher hatte ich nichts anderes im Sinne. Da 10 e, zum zug. das Ende Lord Kitcheners zu verdanken. Sie das Handgemenge, das wir uns anſehen, weil ſah ich, wie der Kerl, der Holländer, auf Euer 0 Anfangs 1899 wurde Kitchener zum Gene- batten noch gehört, wie in der allgemeinen wir ſie erſt auf dem Schlick haben wollen, ehe Gnaden anlegte. Se war das natürlich nicht 2 ralgonverneur des Sudans ernannt und Ende Verwirrung der Ruf„Freie Bahn für Lord wir* in das Waſſer werfen. Auf einmal gedacht, und ſo natürlich wäre ich das nicht 9 desſelben Jahres Generalſtabschef der brit. Kitchener!“ erſcholl und Kapitän Savilt e ee Fe dene nad deen dee 0 ſchen Armee im ſüdafrikaniſchen Buren den Feldmarſchallmitlehter An mich wütend. liegst du— 1 dachte ich uh konnte 00 nicht 15 ürleg, den er nach Abberufung Lord ſtren gung in elne pinaſſe zu vet eines Bein iſt weg. Ich bekam bloß eine anders, ich warf Euer Gnaden in den. Dreck, 1 Roberts im Dezember 1900 als Oberbefehls- ten verſuchte. Dies ſcheint aber dann Schramme auf die linke Backe. Aber wenn du und der Schuß ging drüber weg, bloß mein baber zuende führte. Wie bel dem Mahdiſten- nicht mehr gelungen zu ſein⸗ mich nicht in Dreck geworfen hätteſt, Jan, Bein... da lag es auch. So war es, und wo 1 aufſtand bewies er hierbel durch Einſchliehung Später hat ſich dann ein ganzer Legenden weil du den Kerl die Hakenbüchſe hatteſt an⸗ Wiſt nun etwas daran, das gut wäre, Herr 0 der Fivilbevölkerung in Konzentratlonslagern kranz um den Untergang des„Hampſhire“ ſchlagen ſehen, dann wäre es mit mir aus 9 n 8 Ne mi jene Nückſichtsloſigkelt, die ſeinerzeit in der und das Schickſal Lord Kitcheners geſponnen, e 3 d en en, Ne rettet. Gs— 0—.— Baum.— Polte * ganzen Welt einen Sturm der Entrüſtung er- deſſen Tragik auch der Gegner anerkennen nicht 4 2 15. 5 gute Frucht. und ich deram den Schirumer regte. Nach dem Frieden von Vereening am muß. Ungenügend vorbereitet und geſchüht. Jan, und von welcher Art dein Cirk iſt, das Fof Warum, Herr Graf...“ 2 31. Mai 1902 wurde Lord Kitchener mit wurde der engliſche Panzerkreuzer eine weiß ich, 2 Ein guter Baum kann nicht Aber da ſchlug Graf Edzard mit der n einer reichen Oolation bedachk. In den Jahren leichte Beute der tobenden Hochſee. Der Kom- arge Früchte bringen, ſteht da geſchrieben, flachen Hand auf den Tiſch, und Graf Edzards n 1902 bis 1900 wirkte er als Oberbefehlshaber mandank der„Hampſhire“ hal ſogar noch vor- Ja weißblondes Haar leuchtete, und feine Fellen n der britiſchen Armee in Indien und wurde her die beiden Zerſtörer, die das Schiff auf Graf Edzard ſagte das, Graf Edzard, der Augen lachten.„Und es iſt doch richtig“,— ed 1910, nachdem er bereits 1808 zum Baronet ſei ort begleit jollt 8 ein ſchmächtiger Herr war, eine harte Hand er,„was in dem Buch ſteht, und den Ci 7 dee e n 28 ſeiner Fahrt begleiten ſfollten, ſedoch gegen hatte, aber von einen Augen her ein Lachen bekomme ich nun, deinen Jungen Jan, und bei l zum Viscount ernannt worden war, den hohen Wellengang nicht aufkamen, weg- und ſeinem weifblonden Naar ber ein Leuch⸗ kann keinen beſſeren kriegen. Du konnteſt 41 Feldmarſchall und Oberbefehlshaber der bri- geſchickt und damit ſelbſt jede Rektungsmög- ten, 8 alle en E. Wichter in ihn ver⸗ 115 nicht anders. Ein guter Baum kann t tiſchen Streitkräfte im Wittelmeer. lichkeit unterbunden. Auch vom Land aus narrt waren, Graf Edzard, ſeines werdenden keine faule Frucht bringen, er kann nicht. Und t Im Jahre 1911 wurde Kitchener engliſcher konnte keine Hilfe mehr gebracht werden, da e er 47 15 trotz der harten Hand 78 1 N 2 los, mit 0, Generalkonſul und Oberkommiſſar in Aegyp- die dort ſtatlonſerten Signalpoſten und die n 15 Ane hate dez leichtes Herz kämpfen W 7 wil muß 4E poher 1 ten, um dann im Auguſt 1914 bis zum Carl Telefoniſtim bei Empfang der Unglücksnach-„Dann muß ich 1 Herrn Grafen me den, lachen. Ruf die Folkedina, Jan, ſie iſt immer und britiſchen Kriegsminiſter aufzuſtelgen. richt völlig den Kopf verloren, ſo daß die erſt wie es damals geweſen ist, bei Leerort, Euer noch freundlich anzuſehen und ruf den Cirk, 70 Als ſolcher organiſierte er die Werbung und zwei Stunden ſpäker von der Exploſion ver Gnaden“, ſagte Trippenjan.„Denn als wir Jan. Es geht wieder los.“ 90 Ausbildung eines neuen großen Freiwilligen ſtändigten Hafenbehörden nicht mehr recht- am Morgen dieſes Tages auf der Hanenburg Graf Edzard rief das, Edzard der Große, 1 3 n die Mittel 1 5 f aus den Strohſäcken krochen und ins Wetter der ſchmächtige, der gute, der lachende Sieger. die heeres gegen die Mittelmächte und ſetzke im zeitig Torpedobootzerſtörer zur Aufnahme det ſahen, das über der Ems auſzog, und darum Jan rief die Folkedina 110 Frühſahr 1916 ſogar die Einführung der all- Ueberlebenden auslaufen laſſen konnten. von unſern Mädchen Abschied 3 weil 5 g 1 es wohl etwas blitzen und rr er 0 vontage, und ich die Folkedina tröſtete, aber h da hatte ich meine beiden geſunden Beine noch, ſch da kamen der Graf angeritten und lachten Humor ſt⸗ ppen an wie die Sonne, die noch im Oſten ſtand. Und a . N 15 N die Peet 107 7 den Friedrich der Große antwortet d⸗ Eine frie Ge le von Eilhard E uls⸗ eib im Vorüberreiten herab und nahmen das f i. 5 eld f f fr ſiſche ſchich be uu Pauls Wicht unter beide Arme und riſſen es im FE ˙ * Sie nannten ihn Frbenn Jan up de Graf Ebzard ſagte das, Edzard Eirkſena, Galopp des Pferdes mit fort und legten es nia mit der Bitte, eine ihn betreffende Ge⸗ , Trippen nannten ſie ihn, und das war ein den ſie nachher den großen Grafen nannten, quer über den Sattel. Und ich ſtand da, und Haltserhöhung doch wenigstens zu befürwor⸗ ein großer Ehrenname. Jan 5 trappte über aber zu ſeinen Lebzeiten ſprachen die Bauern die andern lachten, und wild war ich. Ich N** 5—— 9—— chriftliche die Flieſen, einen 5 im Ho Jaug weil er von ihm als dem guten Grafen, obwohl er mar natürlich des Herrn Grafen Diener, und 3— 3—* 5 0 ift doch nicht mehr laufen konnte, denn das andre eine harte Hand hatte und viele Feinde. Aber was mein war, war des Herrn Grafen. Aper wöwort ven fiche ric dem Genen af Bein war aus dauerhaftem Holz ch der darüber lachte Graf Edzard, der wirklich kein das Leben war damit gemeint, nicht meine„Ich habe Ihr Schreiben, in welchem Sie 1 Und darum brauchte er einen andſtock, der großer Mann 4 iſt, ſondern ein kleiner Liebſte. Und es 0 lange Fel und als bitten, dem franzöſiſchen Direktorium dia l. mit ſeiner Eiſenzwinge auch tripptrapp auf Mann, ganz nach der alten Wahrſagung, die der Herr Graf zurückkam, lachte oltedina auf augenblickliche Erhöhung Ihres Gehaltes auf 1 Flieſen und Steinen machte. Aber es war durch die Lande ging: Ein ſchmächtiger derr dem Sattel des Herrn Grafen, wie Euer Ong. den Fuß der den andern Berliner Geiſtlichen 10 eine große Ehre, und nur um—2 Ehre wird über Bourkange heranrücken, er wird den auf dem Fuchs lachte. Und die Kerls gewährten Summe anzuempfehlen, war er⸗ f 1 willen hatte ihn Graf Edzard auf ſeinem reiten auf einem roten Roſſe mit elner Bleſſe lachten auch.“ halten, muß Ihnen aber ſagen, daß Sie beſſer 10 Schirumer Hof beſucht. und vier weißen Füßen. Es wird ein junger„Gerade darum doch, Jan“* Graf ſäten, Ihre Wünſche auf den Himmel zu rich⸗ 1„Alſo deinen Jungen, Jan“, ag Graf Herr ſein, einer Vile Sohn, mit weißblon⸗ Edgard, der nicht ganz begriff, aber über das fen, als Ihr Herz ſo vollſtändig mit irdiſchen — Edzärd,„den Eirt Janſſen, Jan, den du auch dem Haak, und auf der linken Backe wird er verbiſſene Geſicht des Trippenjan doch ſtuzen Dingen zu erfüilen, was für einen Geistlichen ger nur deiner Treue wegen Cirk genannt haſt, eine Narbe haben. Er wird ſiegen, ſo weit er mußte.„Doch bloß darum. Denn wer kämpfen durchaus unpaſſend iſt. Erinnern Sie ſich nur r den gibſt du mir mit, den brauche ich. Es geht kommt. Er wird auch die Frieſen an ihre alte will und will ſiegen, muß vorher lachen. Und daran, daß die Apostel einſt barfuß gingen n. wieder los, Jan, es geht wie damals bei Freiheit erinnern und ſie aaleht auf ihren alten Folkedina war ein ſchmuckes Weibsbild,. überhaupt teine Einnahmen hatten! de Leerort, gegen Groningen geht es wieder los, Richtplatz bei Upſtallsbaom führen. Dann„Ich aber war wütend“, ſagte Jan.„Und 5 a a gegen die Emder, ich weiß nicht, gegen wen wird er mit einer weißen Rute an den Vaum es iſt bloß des Cirk wegen, Euer Gnaden, daß Gegeben zu Potsdam am 29. September ht noch“ 4 ſchlagen und ſprechen:„Ihr Frieſen, ſehet nun ich das erzähle, und damit der Herr Graf irre 1757.0 erl⸗ Graf Edzard ſagte das, als er bei Trippen- zu, was ihr int. Jeßt ſeid ihr alle wieder geht mit dem Jungen, meine ich. Und weil ich jan auf dem Schtrumer Hof im Lehnſtuhl ſaß, frei..“ ſch Euer Gnaden Knecht war, Euer Gnaden* lle. und Folkedina ſaß auch bei ihnen, nachdem ſie Trippenjan laute immer noch an ſeiner mit meinem Blut zu eigen, aber nicht mit 5 1 das Bier auf den Tiſch geſtellt hatte, Folke- Antwort. Und ſchließlich ſchickte er die Folle⸗ meinem Mädchen. Es würde wohl im Kampf Schopenhauer und die Frauen. fur dina, die immer noch ein ſchmuckes Weibsbild dina hinweg. dieſes Tages eine Gelegenheit geben, dachte ich, Arthur Schopenhauer, der Philoſoph und vi war, was Graf Edzard ſichtlich bemerkte. Aber„Warum?“ lachte Graf Edzard.„FJolke⸗ daß mir mein Recht würde. Ich wollte meine Sonderling, beſuchte zu ſeiner Zelt öſter die . Trippenjan antwortete ſeinem Grafen nicht ding ist noch immer wie damals ein ſchmuces Rach e nehmen, Herr..“ Kaſinogeſeliſchaft ö 8 als Mittelpuntt der ſofort. 3 Weibsbild und freundlich anzusehen.“ Da begriff Graf Edzard, und es dauerte geiſtiger N eſellſcha tlich intereſſierten Bür⸗ 1 1„Der Apfel fällt nicht wett vom Stamm“,„Nun will ich Euch das erzählen, Euer eine kurze Zeit, daß ſeine Augen nicht lachten. 5 85* Frankfurt* 11 8 eee 5 en ſagte Graf Edzard,„und einer Sauen Wurf Gnaden“, ſagte Trippenſan,„wie das mit den„Aber Jan“, rief Graf Edzard. Jan ließ ihn gerſchaft Granmukts Sark. 4 i N ſind Ferkel, keine Wunderlerchen. Da hatten Bäumen, den guten und den faulen, beſchaffen nicht weiter ſprechen. Einmal wurde er in eine Geſpräch verwik⸗ en wir in Aurich einen entlaufenen Pfaffen auf⸗ iſt. Die Stelle in dem heiligen Buch kenne„Ich weiß, Herr Graſ“, ſagte Trippenjan. telt. Der Erzähler berichtete, auf der Insel 0 en gegriffen, weil er aus Holland kam und wir ich, denn auch zu uns kommen die entlaufenen„Die Folkedina hat es mir geſtanden. Es war Otahei⸗Tahiti— gebe es einen Stamm wilder 1 an dachten, daß er ſpionieren wollte. Aber er Pfaffen. An ihren Früchten ſollt ihr ſie er⸗ lein Grund dafür vorhanden, und Euer Gna⸗ Frauen, denen bei der Geburt die Zungen 4 10 war nur ein entlaufender Pfaffe, der zeigte kennen, ſteht da geſchrieben..“ den ſind nie ein ſchlechter Kerl been, Aber völlig fehlten. Die mir das in ſeinem heiligen Buche. Es ſteht„Den Jungen brauch ich, den Cirk“, das wußte ich damals nicht, als ich wütend„um Gotteswillen“, rieſen die Zuhörer,„da da vieles drin, was Beſtand hat, ſagte er. Ein unterbrach lachend der Graf,„der iſt von war. Ich wollte meine Rache nehmen, und zunen ſa die A g 10 1b 0 0 4¹ uter Baum kann nicht arge Früchte bringen, gutem Holze. Ich weiß 1 Jan, und ich es käme wohl die Gelegenheit, daß ich ſie a 5 ermſten ſich überhaupt nicht 5 as er, und ein fauler Baum kann nicht gute vergeſſe es nicht, wie es damals bei Leerort gründlich würde nehmen können. Euer Gna⸗ unterhalten! 1 Früchte bringen. Darum kann ich keinen geweſen iſt. Standen wir beide auf dem den waren den Tag nicht in guter Hut, und„Ja“, verſetzte der Philoſoph mit boshaftem 1 a 1 Lächeln,„vielleicht ſind ſie gerade deshalb ſo 1 ſank mit dem britiſchen Kriegs- miniſter Generalfeldmarſchall Lord Im Sommer 1916 folgte der engliſche Kriegsminiſter einer Einladung des Zaren Adolf Hitler⸗Haus. Feenſprecher: 30 381, Poſtſchecktonto: 83 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Fürth, Nealſchule Rimbach, Voltsſchule Nüm⸗ bag Mörlenbach Wals. chelbach und Kitchener binnen 15 Minuten. nach Rußland zur Reorganiſterung der be. Jutereſſe für jede Abtellung geſonderte Bogen Gen nl Hotaflo Herbert Lord Kitchener of Kar⸗ 9 8 4 8 arſchrktrrtem 55 Ir 1 anbei, Odenwaldſchule Ober- Hambach, thoum, wie der engliſche Feldmarſchall ſich tufliſcen Armes. 1 em alten Pander. Dienstag, Mittwoch Donnerstag und Freſtag Realſchule fur Mädchen Heppenheim, Ober⸗ kreuzer„Hampſhire“ ſchiffte er ſich in Sca⸗ ura 10—12 Mie. realſchule Heppenheim und Volksschule Hep⸗ mit allen Titeln nannte, wurde am 24. Juni 1850 als dritter Sohn des Dragoner-Oberſten pa Flow ein, demſelben Ort, wo ſpäter die anderen Jungen brau chen als deinen Cirk, Aubendeich und ſaben uns das an. wie die Nachmittags: penheim. 1 Für Gruppe 3 Diensteg, Wiitnmo) ee, Freitag, den Mas ue. aul Fuß⸗ Schlagball als erledigt. Grensbam die heiligen Bücher irren. ahne mar. ane mem Als es geſchehen Bein laune ich wild. —— 1 — — S —— It der Finger beringt, iſt die Jungfrau bedingt! Von Johannes von Kunowfki Ringe als Schmuckgegenſtand hat es zu allen Zeiten und bei allen Völkern ge⸗ eben. Oftmals verbanden ſich mit den Faeenoern die Begriffe von Macht und eſonderem Anſehen,— ausgeſprochene Ehe⸗ oder Trauringe aber kennt man erſt ſeit dem 14. Jahrhundert, als das fort⸗ ſchreitende Chriſtentum mit der Einſeg⸗ hung der Ehe auch dieſe Trauringe weihte. 8 oder Verſpruchsringe allerdings chenkte man auch ſchon früher, ſo erhielten im alten Rom die Bräute bei dem Ver⸗ löbnis einen Ring verehrt, heirateten ſie, ſo führten ſie oftmals einen Ring in der Form eines Schlüſſels, der die ihnen durch die Heirat überlieferte Schlüſſelgewalt der Frau verſinnbildlichen ſollte. Da aber in alten Zeiten eine Brautwerbung häufig nichts anderes als ein ausgeſprochenes Kaufgeſchäft war, wobei die Frau nur wenig 1 r Neigung ihres Herzens ge⸗ fragt wurde, ſo war es auch der Mann, der der Erkorenen den Reif an den Finger ſteckte, und— edelmetallene Ringe waren damals oft auch vollwertiges, landläufiges Zahlungsmittel! Bis in das Mittelalter hinein erwarb der Mann durch dies Ringgeſchenk an die rau auch die Macht über ſie, ſie wurde ſein Eigentum.„Iſt der Finger beringt, iſt die Jungfrau bedingt,“ dieſe Formel war die Grundlage der Rechtsſprechung bei Streitfällen,— ſolch ein Ring erkaufter Treue war daher oftmals wohl mehr Feſſel und Je. 8 als willkommenes Geſchenk ho⸗ 1 55 Git rſt die chriſtliche Kirche, die auch die Einwilligung der die Ehe Bench tenben er⸗ fragte, machte den Ringwechſel, die Ver⸗ ſpruchs⸗ und auch die Kaufringe zu Sym⸗ bolen, zum heiligen Zeichen des Treue⸗ ſchwurs zweier Menſchen fürs ganze Leben. „Myt wyllen dyn eygen“(Mit Willen dein eigen) iſt die Inſchrift eines gräflichen Eheringes aus dem 15. Jahrhundert, an die Stelle des Kaufes oder des erzwun⸗ enen Verſpruchs iſt alſo die freiwillige zörigkeit der Frau, und darüber hinaus die beider Gatten getreten.„In mir iſt Truw“(Treue), beſagt ein anderer Ring des 14. Jahrhunderts, die hohe Auffaſſung von der freien Gemeinſamkeit eines Men⸗ ſchenpaares macht den Ehering zu einem Zeichen beſonderer Art, dem man auch vielfach wunderbare Kräfte zuſchrieb. Ur⸗ ſprünglich trug man dieſe Ringe am vier⸗ ten Finger der linken Hand, von dem man glaubte, es führe von ihm ein beſonderer Nerv zum Herzen, dem Inbegriff von Liebe und Treue. Auch Papſt und Biſchöfe tru⸗ gen ihre Ringe, die ein Zeichen ihrer Ver⸗ mählung mit der Kirche ſein ſollten, in früheren Zeiten an dieſem Finger; die Nonnen, als Bräute Chriſti, führten eben⸗ 5 einen entſprechenden, ſymboliſchen ing.— Die alten Anſchauungen über die Be⸗ deutung des Ringes, ſeine zwingende Kaufkraft, ſeine Bedeutung als Zeichen eines Gelübdes, und auch ſeine chriſtliche Weihe fanden einen beredten Ausdruck in einer feierlichen ee des alten Venedig. Dieſe„ ogenvermählung mit dem Meere“ hat ihren Urſprung daher, daß der Papſt Alexander II. einſtmals einen ſiegreich heimkehrenden Dogen (Staatsoberhaupt von Venedig) vor allem Volke umarmte und ihm einen geweihten Ring mit den Worten ſchenkte: Bedienet euch desſelben, um das Meer für immer an Venedigs Herrſchaft zu ketten, und daß ſie ſich jedes Jahr aufs neue mit demſelben vermähle. And ſo geſchah es. Mit gro⸗ zem Pomp fuhr ein feſtlich geſchmücktes Prachtſchiff, der„Bucentauro“, mit dem Dogen in jedem Jahre bis hinaus auf das offene Meer. Aus den Händen eines päpſtlichen Geſandten, der dabei die Worte des Papſtes wiederholte, empfing der Doge den geweihten Ring und warf ihn in das Meer, worauf dieſe ſeltſame Vermählung zwiſchen der Stadt Venedig und den Waſ⸗ ſern vollzogen war. Ehe dieſe Trauung vollzogen wurde, ließ ſich allerdings der Doge als vorſichtiger Bräutigam von dem das Schiff befehligenden Admiral erſt einen feierlichen Eid ſchwören, daß ſich die große Waſſerbraut während der Zeremonie auch ruhig verhalten würde!— Die äußere Geſtalt der Trauringe war in der Blütezeit handwerklicher Gold⸗ 1 eine Frage des Reichtums er Ehegatten. Aus edlen Metallen her⸗ geſtellt, ſind ſie kleine, kunſtvolle Meiſter⸗ werke und dienten nicht nur als Symbol und äußeres Ehezeichen, ſondern auch als ausgeſprochene Schmuckſtücke. Ihrer beſon⸗ deren Bedeutung entſprechend trifft man häufig das Zeichen der Ewigkeit die ſich in den Schwanz beißende Schlange oder die unlösbar ineinander verſchlungenen Hände als Ringmotiv an. Auch die Drei⸗ zahl der chriſtlichen Tugenden, Glaube, Liebe, Hoffnung, iſt immer wieder der Ge⸗ enſtand 1 Formens. Die Zeichen der Treue, die Herzen urd das Am 6. Juni 1816 iſt Chriſtiane Vulpius geſtorben. Das war vor 120 Jahren, und kein Menſch würde von dem Todestag der kleinen Blumenverkäuferin etwas wiſſen, wenn ſie nicht 28 Jahre lang die Gefährtin des größten deutſchen Dichterfürſten gewe⸗ ſen wäre. Und daß ſie ſo lange für den Herrn Geheimrat Goethe treu und unbe⸗ irrt geſorgt— nur die letzten zehn Jahre war ſie ſeine ihm kirchlich angetraute Frau— hat ihr in der mißgünſtigen und klatſchſüchtigen kleinen Reſidenz nur Nicht⸗ achtung eingetragen. Heute ſehen wir Chriſtiane Vulpius von einem anderen Standpunkt aus an, denn wir leben in einer Zeit, in der man die einfache Frau, die nur liebende Hausfrau ſein will, höher ſtellt als die geiſtreiche Dame, die ſich vom Manne— und zwar meiſtens nicht vom eignen— bewundern laſſen will. Das war damals ſo: Goethe kam aus Italien zurück. Sein begeiſtertes Erzäh⸗ len weckte in Weimar keinen Widerhall, nicht einmal bei der vergötterten Char⸗ lotte von Stein. Dieſer ſeeliſche Schmerz mag für ihn noch bitterer geweſen ſein als die äußerliche Enttäuſchung über ſeine ſtark gealterte 46jährige Freundin. Chriſtiane Vulpius Dem berühmten und ſchönen Mann wurde es natürlich nicht ſchwer, Chriſtiane zu gewin⸗ nen, aber auch für den ſich einſam fühlenden Goethe war das freund⸗ lich naive Mädchen, das ſich ebenſo ſchlagfertig mit Mund wie mit Hand zu wehren wußte, die richtige Erquickung. Und es gibt für ihrer beider Verhältnis zu denken, daß Goethe nie den erſten Tag ihres Liebesglückes, den 12. Juli, vergeſſen hat. Nach 25 Jahren noch ſchreibt er an Chri⸗ ſtiane, als er an dem Tage gerade unterwegs iſt„den 12. Juli habe ich bei einem großen Gaſtmahl im ſtillen ge⸗ feiert“. Auch in einem Brief an ſeinen Freund Schiller bezeichnet er den 12. Juli als ſei⸗ Verſtimmt zog ſich der noch nicht 40jäh⸗ rige zurück. Da trat ihm im Weimarer Park an einem ſchönen Sommertage ein junges Mädchen entgegen, die dem Ge⸗ heimrat eine Bittſchrift für ihren Bruder überreichte. Uebrigens war dieſer Bruder Verfaſſer des damals berühmten Räuber⸗ romanes„Rinaldo Rinaldini“. Frohglänzend Auge, Wange frisch und rot, Nie schön gewesen, hübsch bis in den Tod. Dieſes Mädchen, ſo von Goethe beſun⸗ gen, war Chriſtiane Vulpius, 23 Jahre alt, Tochter eines angeblich im Trunk ver⸗ kommenen Archivſchreibers. Sie war alſo aus ärmlichen Verhältniſſen, gehörte aber zum Mittelſtand und verſuchte ſich als tap⸗ ferer kleiner Kerl— was damals viel ſel⸗ tener als heute war— ihren Lebensunter⸗ halt durch Binden künſtlicher Blumen in einer Fabrik ehrlich zu verdienen. Blümlein Vergißmeinnicht, ja, ſelbſt die Bildniſſe der Ehegatten werden in allerlei Ranken und Verzierungen zu dieſen Schmuckringen verarbeitet. Ein ſolcher Ring, den Heinrich VIII. von England Anna Boleyn, die er bekanntlich ſpäter hinrich⸗ ten ließ, als Bräutigam an den Finger ſteckte, hat ſich in engliſchen Familienbeſitz bis auf den heutigen Tag als Zeichen da⸗ für erhalten, daß dieſe ſchmuckhaften Sinn⸗ bilder der Treue nicht immer hielten, was ſie in ſo überſchwenglicher Weiſe nach außen kundtun ſollten.— Der Dreißigjährige Krieg, der Reichtum und Kunſtfertigkeit ſchwinden ließ, wan⸗ delte auch das Ausſehen der Ringe. Man war nüchterner— und ärmer geworden. Glatte Ringe aus Eiſen oder Kupfer, viel⸗ leicht auch einmal aus Silber, traten an die Stelle der früheren goldenen Zierate, Die Jakobskirche zu Weimar; in ihr wurde Goethe mit Christiane Vulpius getraut nen Hochzeitstag„mein Eheſtand iſt eben acht Jahre alt.“ Und die Mutter, die Frau Rat Goethe in Frankfurt, ſpricht, nachdem ſie Chriſtiane kennenge⸗ lernt hat, nur mit An⸗ erkennung von dem Mädchen, das in Wei⸗ mar als zu ungebildet überſehen wurde. Dabei hatte Chri⸗ ſtiane die damalige Schulbildung der mei⸗ ſten 7 9 Mäd⸗ chen. Wie es um ihr tieferes Verſtehen für Goethes Dichtkunſt be⸗ ſtellt geweſen ſein mag, iſt ſchwer zu ſagen. Zu⸗ gegeben muß werden, daß ſeine Schaffenskraft in den erſten Jahren an ihrer Seite nachließ. Erſt als Schiller in ſein Leben trat, nahm er wieder vieles auf, was er liegen gelaſſen hatte; zum Beiſpiel den „Fauſt“. Haus und Hof, die naturgemäß während Christiane Vulpius, wie Goethe sie in den ersten Jahren ihrer Bekanntschaft zeichnete boren hatte, kirchlich heiratete. Daß ſie auch ſonſt nicht ohne Einfluß auf den großen Mann geweſen iſt, zeigt jene Brief⸗ ſtelle Goethes aus dem Jahre 1808:„beim Theater ſind Dinge vorgekommen, die viel gelinder abgegangen wären, wenn Du da⸗ geweſen wäreſt.“ Gewiß ein Beweis, daß ſie ein klares Urteil und das weibliche Ta⸗ lent des Schlichtenkönnens beſaß. Bis Goethe ſie heiratete, hat ſie von ihm in Gegenwart Fremder ſtets als von dem „lieben Geheimrat“ oder ähnlich ge⸗ ſprochen. Daß ihr dieſe Stellung nicht im⸗ mer leicht gefallen ſein wird, kann man ohne weiteres annehmen. Und wenn ſie dann glaubte, einmal nötig zu haben, in etwas übermütiger junger Geſellſchaft auf den Dörfern zu tanzen, regte ſich ganz Weimar auf. Wenn wir jetzt der toten Chriſtiane Vul⸗ pius gedenken— des„Blümleins“, das Goethe„mit allen Würzelchen ausgrub und nach Hauſe trug, damit es bei ihm weiterblühe“— wollen wir nicht nach⸗ rechnen, ob ſie auch„klug und fein“ genug für den großen Goethe geweſen iſt. Wir wollen lieber Frau Rat Goethes Wort gel⸗ ten laſſen: „Du kannſt Gott danken! So ein liebes, herrliches unverdorbenes Gottesgeſchöpf findet man ſehr ſelten; wie beruhigt bin ich jetzt über alles, was Dich angeht.“ Susi Teubner ſeiner langen Jung⸗ geſellenzeit etwas vernachläſſigt worden waren, hat ſie ihm jedenfalls in Ord⸗ nung gebracht und gehalten. Und daß ſie eine der wenigen in Weimar war, die bei den franzöſiſchen Ein⸗ quartierungen nicht den Kopf verlor, ſon⸗ dern Anverſchämte einfach hinauswarf, wiſſen wir. Man ſagt, daß dies mitbeſtim⸗ mend war, als Goethe ſie 1806, nachdem ſie ihm bereits meh⸗ rere Kinder ge⸗ die ſpätere Zeit des Rokoko und Barock folgte zwar manch ſpieleriſchem Einfall einer leichtlebigen Generation, die Innig⸗ keit früherer Jahrhunderte aber wurde im Ringformen nie wieder erreicht, man blieb an der Oberfläche und machte das ſchmük⸗ kende Beiwerk zur Hauptſache. Zwei ſich ſchnäbelnde Tauben, Monogramm⸗ und Wortſpielereien um den Begriff„Liebe“ in den Sprachen der Länder, allerlei Ge⸗ rank und Ornamentik bildeten den Ring⸗ ſchmuck. Die napoleoniſchen Feldzüge lie⸗ ßen aber auch dieſe Verſuche bald wieder von neuem verſchwinden, der glatte Reif von Eiſen wurde das Zeichen des Treue⸗ gelöbniſſes zweier Menſchen. Die äußere 2 dieſer einfachen, an⸗ ſpruchsloſen goldenen Eheringe wandelte ſich allerdings mit dem Zeitgeſchmack. So bat ſich beiſpielsweiſe die Ringbreite in Das Goethehaus am Frauenplan in Weimar. Hier starb Christiane Vulpius am 6. Juni 1816 hotos(3) Löhrich M P UAcdaaado eee sry nen den letzten dreißig Jahren von etwa 6 Millimeter auf 3 Millimeter verringert, aber erſt die Neuzeit verſucht es wieder, dem einfachen Symbol auch ein ſchmack⸗ haftes Ausſehen zu verleihen. Das Kunſt⸗ gewerbe und das Kunſthandwerk ſchufen ſo ziſelierte, gehämmerte und gepunzte Ringe oder gaben ihnen Facetten⸗ oder Flächenſchmuck. Selbſt ein fortlaufender Brillantenſchmuck um die ganze Rundung für feſtliche Gelegenheiten liegt vor, und die jüngere Generation ſcheint auch für dieſe Anregungen handarbeitlicher Gold⸗ ſchmiedekunſt durchaus empfänglich. Genau wie im Mittelalter iſt aber neben dem Ge⸗ ſchmack hierbei der Geldbeutel ausſchlag⸗ gebend, alſo eine„höhere Gewalt“, der auch die ſchönſten Theorien leider wie im⸗ mer im Leben widerſpruchslos weichen müſſen. * Let. Stüc bd aul e n n 8 2 N ö Belanntmachungen Ortsgruppe Ad., Ortsgruppe V heim Betr.: Führerbeſprechung. Die nächſte Führerbeſprechung findet Montag abend 8.30 Uhr in der„Friſchen Quelle“ ſtatt. Es wird vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen— in Uniform— erwartet. * Betr.: JB. ⸗ Sondernummer. Es ſind von den J B.⸗Sonderheften zum Stückpreis von 1.50 Mk. noch einige abzu⸗ geben. Solche ſind von Pg. Braun(Zoll⸗ amt) zu beziehen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Jeder Volksgenoſſe kann Mitglied des Opferrings werden! ber N. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 DAF.⸗Aechtsberalung Die Sprechſtunden der Rechtsberatungs⸗ ſtelle finden ab ſofort Montags von 8 bis 4 Uhr in der Geſchäftsſtelle(„Löwen“) nachmittags ſtatt. Dienstags nachmittags von 5—7 Uhr nur noch Annahme von Unter⸗ ſtützungsanträgen und Unterſtützungsauszah⸗ lungen. Sprechſtunden der Ortswaltung und Kaffe nur Freitags, von 7 bis 9 Uhr nach⸗ mittags. DAF.⸗Ortswaltung: Mögelin * VB. D. M. Alle Mädels treffen ſich am Sonntag morgen 9.30 Uhr, pünktlich auf dem Sport⸗ platz Lorſcherſtraße. Sport mitbringen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. Juni 1936 Denkſpruch. Das Waſſer haftet nicht an den Bergen, die Rache nicht an einem großen Herzen. Sprichwort aus Tripolis. * Die braunen Glücksmänner ſinb da Im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programmes führt die Reichsleitung der NSDAP. wiederum eine Straßenlotterie für Arbeitsbeſchaffung durch. Heute treten im ganzen Reich Tauſende von braunen Glücks⸗ männern ihren Dienſt an und werden ungefähr 2 bis 3 Monate das Straßenbild der Städte in uns nicht mehr unbekannter Weiſe beleben. Wir wollen ſie nicht abweiſen, ſondern uns nach beſten Kräften auch an dieſem Werk der Arbeitsbeſchaffung beteiligen. Die Los⸗ briefe koſten wiederum 50 Pfennige und ent⸗ halten den ſofortigen Gewinnentſcheid. Größere Treffer von 5000 und 10000 RM. hat man diesmal abgebaut und dafür eine ſehr große Anzahl mittlere Gewinne deſchafſan in Höhe von 500 und 1000 RM. Vermutlich wird man nun des öfteren von dem Heraus⸗ kommen eines ſolchen Gewinnes hören. * Künftig kein Elektroinſtalla⸗ tions⸗Baumaterial mehr in Waren⸗ häuſern und Einheitspreisge⸗ ſchäften! Der Reichsinnungsverband des Elektro⸗Inſtallateur⸗Handwerks hat mit dem ehemaligen Reichsverband der Mittel⸗ und Großbetriebe des Einzelhandels, der jetzigen Zweckvereinigung Warenhäuſer in der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Einzelhandel, ein Abkommen getroffen, wonach künftig die Warenhäuſer, Einheitspreisgeſchäfte und ähnliche Unter⸗ nehmungen auf den Verkauf von elektrotech⸗ niſchen Baumaterialien verzichten.— Außer dieſem Verzicht der Warenhäuſer iſt der Ver⸗ kauf dieſes Materials allgemein geregelt wor⸗ den: Elektro⸗Material darf nur noch an An⸗ gehörige des Elektro⸗Inſtallateur⸗Handwerks und an 3 Perſonen abgegeben werden, die die Berechtigung zur Ausführung von elektriſchen Starkſtromanlagen beſitzen. Auch die Fachgruppe 7 der Wirtſchaftsgruppe Ein⸗ zelhandel und der Verband Deutſcher Eiſen⸗ warenhändler haben das Abkommen, das im übrigen auch vom Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium gebilligt wird, mitunterzeichnet. Hier⸗ durch wird einerſeits eine wirkſame und dauer⸗ hafte Beſeitigung der n und an⸗ dererſeits ein Schutz der Bevölkerung vor den Gefahren aus mangelhaft ausgeführten elek⸗ triſchen Anlagen erreicht. Siedlungen betr. Ein zur Durch⸗ führung der Siedlung feſtgeſtellter Haus⸗ typenplan und der dazu gehörige Finan⸗ zierungsplan hängt bis auf weiteres zur Ein⸗ ſichtnahme der Intereſſenten im Rathausflur aus. Alle Siedlungsintereſſenten dürften von den Plänen Einſicht nehmen. Religionszuge örigkeit bei Ver⸗ nehmungen. Der Reichs⸗ und preußiſche Junenmimiſter hat durch Erlaß an die Landes⸗ regierungen und für Preußen an alle Polizei⸗ behörden angeordnet, daß künftig bei verant⸗ wortlichen Vernehmungen durch die Polizei die Religionszugehörigkeit des Beſchuldigten, auch die frühere Religionszugehörigkeit, auf⸗ zunehmen iſt. Cirkus Karl Hagenbeck in Mannheim Wie wir ſoeben erfahren, will der Cirkus Carl Hagenbeck aus dem Tierpark Stellingen bei Hamburg, der jetzt von ſeiner großen Weltreiſe, die ihn u. a. nach Japan, Cha, Indien, Aegypten und Spanien führte, zu⸗ rückgekehrt 5 demnächſt ein kurzes Gaſtſpiel in Mannheim geben. Der Name Carl Ha⸗ genbeck iſt wahrhaftig ein Programm, da ſich daran die Entſtehung der modernen Tier⸗ lehre und Tierhaltung knüpft. Bald wird auf dem Meßplatz wieder jenes geſchäftige Treiben anheben, wie wir es nun ſchon oftmals erlebt haben und das uns doch immer wieder in ſeinen mit roman⸗ tiſchem Zauber erfüllten Bann zwingt. Wenige Tage noch, dann rollen die ſchweren Wagen an, gewaltige Maſten ſteigen in die Höhe, rieſige Leinwandflächen blähen ſich im Rund der ſchnell aufgefahrenen Wagenburg. Ueber Nacht ſteht das große Zelt da, von deſſen ſtolzer Höhe bunte Fahnen wehen und abends die Glühlampen in langen Lichtbändern leuch⸗ ten. Eine vortreffliche Organiſation iſt die Seele dieſes muſtergültigen Cirkusbetriebes, Drtsmeiſterjchaſten am 6. und 7. Jun 1936 Unſere Fuß- und Handballſchüler wollen ſchon vor dem Sonntag wiſſen, wer Orts⸗ meiſter bei ihnen wird.„Werden wir's ſchaf⸗ fen?“ Das iſt die Frage der Kleinen im Turnverein wie auch im Sportpereinigungs⸗ lager, die an unſer Ohr dringt.— Am Sams⸗ tag abend um 5 Uhr ſpielen die Handball⸗ und um 6 Uhr die Fußballſchüler. Wenn Ihr's einrichten könnt, dann ſeid Zeuge dieſes natürlichen, ungekünſtelten Spieles unſerer Kleinen. So manchem Spieler der oberen Mannſchaften können dieſe Jungen ein leuch⸗ tendes Beiſpiel ſein. Iſt Training angeſetzt, ſind dieſe Kleinen da; ihr Eifer und ihre Einſatzbereitſchaft iſt zu bewundern; ſie ſpie⸗ len ihre Bälle ab, denn es iſt ihnen gleich, wer das Tor erzielt. Es ſind 11 Kameraden, die ſich noch kein Kopfzerbrechen über ihre Speſen machen. Am Sonntag, den 7. Juni, werden die Ortsmeiſter im Radfahren und Schießen er⸗ mittelt. Morgens um 6 Uhr verſammeln ſich die Einzel⸗ und Mannſchaftsfahrer am„Fürſt Alexander“, wo Start und Ziel für das r n an Radfahren iſt. Die Abſperrung der zu durch⸗ fahrenden Straßen hat liebenswürdiger Weiſe die SAR. übernommen. Den hieſigen Ein⸗ wohnern wird jedoch an's Herz gelegt, beim Ueberqueren der Straßen um die Zeit von 6 bis 8 Uhr, in der die einzelnen Rennen gefahren werden, etwas Vorſicht walten zu laſſen, damit nicht leichtſinniger Weiſe ein Unfall heraufbeſchworen wird. Um 9 Uhr beginnt alsdann an den Schießſtänden das Einzelſchießen. Ab 2 Uhr nachmittags findet das Mannſchaftsſchießen ſtatt. Hoffend auf eine allſeitige Unterſtützung ſeitens der hieſigen Bevölkerung hat der hie⸗ ſige Ortsausſchuß für Leibesübungen die Austragung der Ortsmeiſterſchaften über⸗ nommen, um werbend für den Gedanken der körperlichen Ertüchtigung unſeres Volkes zu wirken. Mögen es auch nur Einzelne ſein, deren Intereſſe durch die Arbeit in den Sport⸗ und Turnvereinen geweckt wird; unſerem Ziel ſind wir ein Stück näher gekommen. der den Namen des belannteſten deutſchen Cir⸗ kusunternehmers auf dieſem Gebiet trägt. Hagenbeck wird mit einem großen Programm nach Mannheim kommen. Ein ausgezeichneter Tierpark bietet von vornherein die Gewähr für ein kurzweiliges, unterhaltſames Pro⸗ gramm. Löwen, Tiger, Elefanten und viele andere Tierarten, gewiß, aber in erſter Linie ſind es doch die wohldreſſierten Cirkuspferde mit ihren feinen Köpfen und klugen, großen Augen, die die Tauſende begeiſtern werden. Erleſene Künſtler aus aller Herren Länder ſind die Träger der hohen Cirkuskunſt, die ſich in dem Namen des Altmeiſters Carl Hagen⸗ beck verkörpert. Endlich Regen. Mit dem geſtrigen Mittag ſetzte ein feiner Rieſelregen ein, der das allgemeine Wachstum aller Feld⸗ und Gartengewächſe ſehr fördert.— Das Wetter des Samstag wird weiter kühl und unbeſtän⸗ dig bleiben.— Die kühle Witterung hält das Spargelaufkommen weiter klein, ſo daß die angefahrenen Mengen keine benden Mühe haben, in den Verbrauch zu kommen. „Der Stürmer“- ollie in jeher Familie gelejen werben! Viern heiner Tonfilmſchau Frei tag, Samstag, Sonntag! Das große Ufa⸗Spitzenfilmwerk „Das Aläbchen vom Moorhoj im Central⸗Film⸗Palaſt! Jetzt iſt das ſchöne Ufa⸗Filmwerk da, auf das ſchon viele warten:„Das Mädchen vom Moorhof“. Hanſi Knoteck iſt die Verkörperung dieſes zarten, ſtillen Mädchens Helga, das vom Leben hart angefaßt wird, das das Opfer des Verzichts bringen will und doch der Erfüllung ſeiner Liebe entgegengeht, iſt eine neue, ſchöne, ja vielleicht die bisher Rauen darſtelleriſche Leiſtung unſerer Hanſi Knoteck. Noch iſt ihr 1 als Seelchen in„Die Heilige und ihr Narr“ in beſter Erinnerung — als ſchlichtes, gütiges, doch kämpferiſch erfülltes Mädchen vom Moorhof, Helga, jetzt in dem neueſten, großen Ufa⸗Filmwerk.— Selma Lagerlöfs berühmte, auch in Deutſch⸗ land W Erzählung wird in ihrer neuen beglückenden Form als Ufa⸗Film zu einem Bildepos von niederdeutſcher Landſchaft, niederdeutſchen Menſchen und vom Heroismus eines ſtarten, gläubigen Frauenherzens! Im Rahmen der herrlichen, niederſächſiſchen Land⸗ ſchaft erſteht das ergreifende Geſchehen von Leid und Liebe um die kleine, zarte Helga, „Das Mädchen vom Moorhof“. Es iſt eine großartige Ausleſe künſtleriſcher Perſönlich⸗ keiten Film⸗Deutſchlands, die uns in ihrer Darſtellung die reiche Gefühlswelt, die Cha⸗ ralterſtärke und die Seelengröße des nord⸗ deutſchen Menſchen beglückend nahebringt. Dieſe vollendete Schauſpielkunſt, die Dra⸗ matik der ſtarken Handlung und die bezwin⸗ gende, eigenartige Schönheit des landſchaft⸗ lichen Hintergrundes laſſen dieſen Film zu packenden Wirkungen kommen. Es iſt ein volkstümlicher Film, der allen Beſuchern gut gefällt, daher auch überall volle Häuſer bringt.— Ein empfindungsſtarker, ethiſch ver⸗ ankerter Zeitfilm! Das iſt dieſer Film in ſeiner letzten, ſchönſten Vollendung! Er kommt deshalb zu ſtärkſten, überzeugendsten Wirkungen, weil ſeine gefühlsmäßigen Motive, die im Endeffekt ideelle Taten und Werke an⸗ regen und zeugen, ganz in unſerer heutigen Anſchauungswelt wurzeln, weil ſie ewig und natürlich find. So ſchließt ſich der Kreis des Geſchehens um und in der Erſcheinung der zarten, ſtarken Kämpferin Helga: Sie, Opfer und Heldin, Verſtoßene und Gläubige, Ge⸗ ſtürzte und Geläuterte,„Das Mädchen vom Moorhof“. „Vergſträßer Feſijpiele Heppenheim „Anno 1813 v. Hans Holzamer eſtſpie 7 ans Holzamer 1813“ von ung von fremdem Joch. Die Uraufführung des neuen Werkes bedeutete einen verheißungs⸗ vollen Auftakt des diesjährigen Feſtſpiels, denn viele Gäſte aus nah und fern ſahen das neue Werk Jau Part deſſen Aufführung auf dem hiſtoriſchen Marktplatz eine Vielzahl tiefer Eindrücke brachte. Der etwa zweiſtündige Dreiakter iſt wirkſam aufgemacht, die Hand⸗ lung flüſſig und zu ſpannungsvollen Situa⸗ tionen zugeſpitzt. Das Erlebnis der Befreiung vom napoleoniſchen Joch, geſehen im Bild⸗ ausſchnitt der heſſiſchen Heimat, bot natür⸗lich eine Fundgrube von Möglichkeiten, die Hol⸗ zamer geſchickt aufgeſpürt und mit den Spuren des Erlebniſſes einer zarten Liebe durchſetzt hat. Die Elemente des Kriegsgetümmels hal⸗ ten die Atmoſphäre der Handlung in ſtändiger Vibration, Maſſenſzene, Glockengeläut und Chöre, ein Winzerzug, Tänze, Reigen und Volksſzenen geben den Einzelſzenen bunt⸗ farbigen Hintergrund.— Die Bergſträßer Feſtſpiele werden nach der gelungenen Urauf⸗ führung an Pfingſten auch bei den Wiederho⸗ lungen an den Spieltagen des Juni und Juli ſich eines ſtarken Beſuches erfreuen. Aus der Handlung: Im Feldzug Napoleons gegen Rußland befehligte im Jahre 1812 der erſt 1 jährige Prinz Emil von Heſſen⸗Darmſtadt die eh ſiſchen Truppen. Unter den Augen Napoleons lernte er die Kriegskunſt kennen, Napoleon wurde auf ihn aufmerkſam. Auf dem Rückzug aus Rußland bewährte Emil ſich als Divi⸗ ſionsführer von hohem Range; er beſaß die Herzen ſeiner Soldaten. Aber er war ein allzu großer Verehrer des ländergierigen Korſen, getreu dem Befehl ſeines Vaters. Auch in den Schlachten von Lützen, Bautzen und Leipzig ſtand er noch auf Seiten Frank⸗ reichs. Am 19. Ottober, bei der Verteidigung des Grimma'ſchen Tores, wurde Prinz Emil mit dem größten Teil ſeiner Truppen gefangen genommen und nach Berlin gebracht. Da Heſſen nach der Schlacht bei Hanau endlich auf die Seite der Verbündeten übertrat, machte der Prinz auch die Feldzüge von 1814 und 1815 mit, er tat ſeine a 95 ſo ſchwer es ihm fe gegen den Kaiſer Napoleon zu fechten. Später geriet er in den Bann Metter⸗ nichs und trat als eifriger Verfechter des mo⸗ narchiſchen Prinzips hervor. Daß er in dem kleinen Lande Heſſen keine ſeinen Gaben ent⸗ ſprechende Aufgaben fand, bedrückte ihn Am n begannen die e in Heppenheim.„Anno ſpielen die Hep⸗ penheimer in dieſem Sommer, ein Spiel aus der Rheinbundluft Heſſens und der Befrei⸗ ſchwer. Trotzdem lehnte er ein günſtiges öſter⸗ reichiſches Anerbieten ab. Prinz Emil ſtarb im Jahre 1856. Er war ein tapferer Soldat, aber kein Held. Prinz Emil iſt ein Beispiel dafür, welche Kluft zwiſchen dem Fürſten⸗ ſtand und dem Volke gähnte. Er hatte kein Gefühl für die Schmach als deutſcher Fürſt den fremden Eroberern dienen zu müſſen. Heſ⸗ 85 gehörte 1812 zum Rheinbund, der der aſall Napoleons war. Freiherr vom Stein nannte die Rheinbundfürſten„napoleoniſche Sklavenvögte“, er hätte ſie am liebſten davon 115 Der damaligen Kaiſerinmutter von ußland, die eine wuͤrttembergiſche Prinzeſſin war, erteilte der zornmütige Ritter einmal folgende Abfuhr: Die Kaiſerin äußerte nach dem großen Brand von Moskau in Gegen⸗ wart Stein's:„Wenn jetzt noch ein fran⸗ zöſiſcher Soldat durch die Grenzen entrinnt, o werde ich mich ſchämen, eine Deutſche zu ein.“ Bei dieſen Worten ſah man Stein im Geſichte rot und längs ſeiner großen Naſe weiß werden, ſich erheben, verneigen und er⸗ widern:„Euer Majeſtät haben ſehr unrecht, ſolches hier auszuſprechen, und zwar über ein ſo großes und tapferes Volk, welchem anzugehören Sie das Glück haben. Sie hätten ſagen ſollen: nicht des deutſchen Volkes ſchäme ich mich, ſondern meiner Brü⸗ der, Vettern und Genoſſen, der deutſchen Fürſten. Ich habe die Zeit durchlebt, ich lebte in den Jahren 1791 bis 94 am Rhein. Nicht das Volk hatte Schuld, man wußte es nicht zu gebrauchen. Hätten die deutſchen Könige und Fürſten ihre Schul⸗ digkeit getan, nimmer wäre ein Franzoſe über die Elbe, Oder und Weichſel gekommen.“ Ernſt Moritz Arndt, der dieſen Vorfall berichtet, ſchrieb aus der gleichen Geſinnung heraus in ſeinem„Soldatenkatechismus“ (1812):„Das iſt teutſche Soldatenehre, daß der Soldat fühlt: er war ein teutſcher Menſch, ehe er von teutſchen Königen und Fürſten wußte; es war ein teutſches Land, ehe Kö⸗ nige und Fürſten waren; daß er es tief und innerlich fuͤhlt: das Land und das Volk ſollen unſterblich und ewig ſein, aber die Herren und Fürſten mit ihren Ehren und Schanden ſind vergänglich.“ Prinz Emil hat ſeine und eines Vaters Hinneigung zu Napoleon mit dem Blute tapferer Heſſenſöhne bezahlt. Dieſe geſchichtliche Haltung des dama⸗ ligen Landesfürſten, der gegen den Willen des Volkes als Vagall Napoleons Waffendienſte leiſtete, hat Hans Holzamer in ſeinem dies⸗ jährigen Feſtſpiel in markanter Weiſe zum Ausdruck gebracht. A. F. —.— ——— — —ůͤ— 4 9 4 ee —— Aus Stadt und Land Aus Aannheim 10 Vertehrsunfälle an einem Tag. Durch Nichtbeachtung der Verkehrsvor⸗ ſchriften und übermäßig ſchnelles Fahren ha⸗ ben ſich im Laufe des Mittwochs hier insge⸗ ſamt zehn Verkehrsunfälle ereignet. Beteiligt hieran waren ſowohl Kraftfahrzeuge aller Art als auch Radfahrer und Fußgänger; in zwei Fällen verunglückten auf der Straße ſpielende Kinder. Insgeſamt wurden 6 Perſonen ver⸗ letzt, darunter einige ganz erheblich. Auch der an 9 Fahrzeugen entſtandene Sachſchaden iſt ganz beträchtlich. Die große Zahl der täglichen Verkehrsunfälle und deren Urſache beweiſen zur Genüge, daß die Verkehrsdiſzip⸗ lin leider noch äußerſt mangelhaft iſt. Tödlicher Unjall auf der Vergſtraße Ein 13⸗jähriger Schüler von einem Motorradfahrer über⸗ fahren Am 3. Juni, um 18.45 Uhr, wurde auf der Bergſtraße in der Nähe des Friedhofes Weinheim der auf der rechten Straßenſeite an ſeinem Fahrrad beſchäftigte 13 Jahre alte Ludwig Bopp aus Sulzbach von einem in Richtung Weinheim⸗Sulzbach fahrenden Mo⸗ torradfahrer angefahren, ein Stück mitge⸗ ſchleift, wobei er gefährlich verletzt wurde und nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus Weinheim um 20.45 Uhr geſtorben iſt.— Der aus Hemsbach ſtammende Motorrad- fahrer der übrigens ſehr unvorſichtig fuhr, nach dem Zuſammenſtoß mit dem Knaben noch ein auf dem Straßenbord ſtehendes Wägel⸗ chen angefahren und einen dabei ſtehenden Mann ebenfalls angefahren hätte, wenn letz⸗ terer nicht noch im letzten Augenblick zur Seite eſprungen wäre, wurde wegen Wen Thlung durch die Gendarmerie Weinheim feſtgenommen und der Staatsanwaltſchaft ein⸗ geliefert. * 5 Pforzheim.(Der Tod auf den Schie⸗ nen). Ein 22jähriger verheirateter Mann aus Birkenfeld ließ ſich vom Zuge überfahren. Der Grund zur Tat dürfte in ehelichen Zwi⸗ ſtigkeiten zu ſuchen ſein. Griesheim.(Froſtſchaden). Der Froſt am Dienstag früh hat in hieſiger Gemarkung ſtrichweiſe großen Schaden angerichtet. Ins⸗ beſondere ſind im weſtlichen Gemarkungsteil Amtliche Bekanmmachungen Betr.: Die Gemeinde⸗, Kreis⸗ und Provinzial⸗ ſteuern 1936 Die Ausgabe der Gemeindeſteuerbeſcheide verzögert ſich um kurze Zeit. Wir machen darauf aufmerkſam, daß das erſte Ziel, das bereits am 25. Mai fällig war, ſofort nach der Ausgabe der Steuerbeſcheide bezahlt wer⸗ den muß. Die Steuerpflichtigen wollen ſich hiernach bemeſſen. Viernheim, den 4. Juni 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Heugras⸗Verſteigerung Montag, den 8. Juni 1936 wird das Heugras von Hirtenwieſe Los 1—6 Maſt lache„ 1, 2, 5 und 6 Schlotlache„ 1, 2, 7— 20 an Ort und Stelle verſteigert. Kleine Fe 16 Zuſammenkunft vorm. 9 Uhr Beckerſchneiſe— (Schlötwieſe). Es wird gebeten die Loſe vorher Anzeigen gopffalet, einzuſehen. e 8 in f 6 llernneimer Gem erf Kell. Forstamt Viernheim ee e ens ens weer e ſchon von Winkler Bekanntmachung Lt. Anordnung der Kreisbauernſchaft und 40 Pig. Friedrichſtr. 11 des Schlachtviehverbandes muß ab 2. 6. 36 Schlachtvieh, wie Schweine und Großvieh, welches verkauft werden ſoll, bis Freitag abend beim Ortsbauernführer gemeldet werden. Zu jedem Abtransport iſt Genehmi⸗ a gung erforderlich. Das Original⸗Nundſchreiben zu dieſer Verordnung iſt im Aushängekaſten der die Frühkartoffeln, Bohnen und Tomaten ſtark betroffen. Frankfurt.(Geſchäftseinbrüche). In den letzten Nächten wurden in mehrere Frank⸗ furter Ladengeſchäfte Einbrüche verübt. So drangen Einbrecher in ein Lebensmittelgeſchäft in der Eſchersheimerlandſtraße ein und erbeu⸗ teten hier Lebensmittel im Werte von 200 bis 300 RM. In der Schillerſtraße wurde ein Schaukaſten aufgebrochen und ſeines In⸗ halts beraubt.— Auch in Frankfurt a. M.⸗ Höchſt wurde ein Einbruch verübt. Hier ent⸗ wendeten die Diebe aus einem Zigarrenge⸗ ſchäft außer geringem Bargeld für etwa 60 RM. Zigaretten. Hanau.(Hitlerjunge von einem Auto totgefahren). Ein ſchwerer Unglücksfall er⸗ eignete ſich am Samstagnachmittag auf der Straße Hanau⸗Dörnigheim. Dort war eine Gruppe Hitlerjungen auf Fahrrädern unter⸗ wegs, als ein Auto aus Frankfurt heran⸗ nahte und beim Ueberholen eines anderen Fahrzeuges in die HJ. Kolonne hineinfuhr. Das Auto erfaßte den Hitlerjungen Hubertus Ney aus Hanau, der gegen die Windſchutz⸗ ſcheibe geſchleudert und tödlich verletzt wurde. Auf Grund der polizeilichen Ermittlungen trägt der Autofahrer die Schuld an dem be⸗ treffenden Vorfall. Diez.(Nit 80 Jahren noch eifriger Turner). Hier feierte der Gendarmerie⸗Leut⸗ nant a. D. Röglin ſeinen 80. Geburtstag. Der Altersjubilar iſt trotz ſeines hohen Alters noch immer ein fleißiger Turner. Wöchentlich beſucht er die Turnſtunden des Turnvereins. Seine außerordentliche geiſtige und körper⸗ liche Rüſtigkeit bis ins hohe Alter führt er nicht zuletzt auf ſeine regelmäßigen Leibes⸗ übungen zurück, die er durch Arbeit im Gar⸗ ten und einen wöchentlichen Kegelabend noch ergänzt. Haiger.(Laſtkraftwagen raſt in ein Kuhgeſpann.— Der Bauer und ſeine Tiere getötet). An dem berüchtigten, von den Kraft⸗ fahrern gefürchteten Allendorfer Berg, ereig⸗ nete ſich wieder ein ſchweres Unglück. Der Führer eines von der Höhe des Berges kom⸗ menden Laſtkraftwagens verlor am Eingang des Ortes die Gewalt über ſein Fahrzeug, ſo⸗ daß dieſes mit hoher Geſchwindigteit in das Kuhgeſpann des Landwirts Reinhold Weber rannte, der gerade mit dem Einſchirren be⸗ ſchäftigt war. An der Unglücksſtätte entſtand ein einziger Trümmerhaufen, aus dem der Landwirt tot geborgen wurde. Auch die Pyramiden- Rallge ſollten Sie auch einmal pro⸗ bieren! Paket Mk.. 58 Ueberall erhältlich! — immer Bauernſchaft veröffentlicht. Roos, Ortsbauernführer. Zeigt knapper Kaſſenſtand es klar, Daß Dein Geſchäft nur mäßig war, So hilft Dir ſehr, mein lieber Freund, Wenn eine Anzeige erſcheint! per 15. Juni zu Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme beim Hin⸗ ſcheiden unſerer lieben Tochter, Schweſter, Nichte und Kuſine Sophie Eller ſagen wir innigen Dank. Beſonders danken wir der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Ehrw. Barmh. Schweſtern für die liebevolle Pflege, ferner der Mar. Jung⸗ frauenkongregation und den Schulkameradinnen für die er⸗ wieſene letzte Ehren, für die vielen Kranz⸗ und Blumen⸗ ſpenden und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 4. Juni 1936 beiden Kühe wurden getötet. Der Laſtkraft⸗ wagen geriet weiter in die Scheune des Bäckers Schmidt, die teilweiſe ſtark beſchädigt wurde, und kam dann hier zum Stehen. Der Führer des Kraftwagens kam ohne Verletzun⸗ gen davon. Fulda.(Ein Laſtwagen mit 14 Per⸗ ſonen verunglückt. 5 Perſonen ſchwer, 4 leichter verletzt). Auf der Fahrt von der Waſſerkuppe nach Thüringen überſchlug ſich an einer Kurve in der Nähe des Dorfes Wüſtenſachſen ein Laſtkraftwagen mit 14 Per⸗ ſonen, wobei 5 Perſonen ſehr ſchwer verletzt wurden, 4 weitere mit leichteren Verletzungen davonkamen, während vier unverletzt blieben. — Der Laſtkraftwagen war nicht zur Per⸗ ſonenbeförderung zugelaſſen und bereits auf der Waſſerkuppe von einem Gendarmeriepoſten angehalten worden. Die Verletzten, von denen ſich drei in Lebensgefahr befinden, wurden nach Bad Salzungen ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. in, Pimpf! Haſt Du ſchon alles jürs Zelt. lager in Oroͤnung? Eltern! Auch Euer Junge ins Zelt⸗ lager Alarktberichte Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim vom 4. Juni 1936 Kirſchen, Qualität a 25 bis 33 Pfg., Qualität b 15 bis 24 Pfg.; Erdbeeren, Qua⸗ lität a 50 bis 60 Pfg., Qualität b 33 bis 45 Pfg. Grüne Stachelbeeren 13 bis 14 Pfg., Erbſen 14 Pfg., Blumenkohl 28 Pfg. Am Samstag, 6. Juni, findet keine Ver⸗ ſteigerung ſtatt. Anfuhr 120 Ztr., Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung heute 14 Uhr. Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 18 Kälber, 12 Schafe, 83 Schweine, 200 Ferkel, 420 Läufer.— Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 12 bis 16, über ſechs Wochen 16 bis 24.— Marktverlauf: lebhaft. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Ludwig Kramarezyk, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IV. 1986: über 1200(Gegenwärtig über 1800). Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 5 gütlig. Danksagung Ole Henrauernden Hinterbliebenen vermieten. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. Zimmer an junge Leute zu Verkaufsſtelle: an, j enach Größe des Textes und Bekaun Für Sie der Schrift. 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