I ft gen ag eee Spielen tand. 4 nöchaft giburg te zo · für 294 10 Fa. in er- ten · Wen- dau- IL nütiig. 5 — uh das ird das gchneſe e bochet Erſcheinungswei e Bezugspreis durch die Nummer 131 olks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, Monlag die Abstimmung in der frauzöſiſchen kammer Verkrauen für die neue Regierung 384 Stimmen für und 210 gegen Leon Blum— Auch die Kommuniſten ſtimmen für ihn— Keine Währungsexperimenle geplant Paris, 6. Juni. Als einer der Führer der Oppoſition ſprach dann der Abgeordneke Marin. Als den einzigen Weg zur Auf⸗ rechterhalkung des Friedens nannte er die Aufhebung der Sühnemaßnahmen gegen Ita⸗ lien und die Wiederherſtellung der Streſa- fronk.— Dann beſtieg i Leon Blum die Tribüne, um in einſtündiger Rede auf die Einwände der Redner der Rechten einzu⸗ gehen. Die Regierung, ſo führte er aus, ſei am Ruder, um die Freiheit und den Frieden zu verkeldigen. Das Land habe den Verſuch der Deflation, der geſcheitert ſei, verurkeilt. Alle Geſetzesvorſchläge der Regierung wür ⸗ den von einem anderen Geiſt beſeelt ſein. Die Regierung wolle das Wirkſchaftsleben heben und mit dem Willen zur Arbeit gleichzeitig jene Freude wecken, die die Arbeit mit ſich bringe. Sie müſſe, um den Erwarkungen zu enkſprechen, in kürzeſter Zeit größte Ergeb; niſſe erzielen. Deſſen ungeachtet werde ſie aber keine beſonderen Ermächkigungen von der Kammer erbikten, ſondern die grundſätz⸗ liche Billigung der Maßnahmen, die ſie durchführen wolle. In kürzeſter Friſt, wahr ſcheinlich Ende nächſter Woche, werde det Imanzminiſter der Kammer eine Bilanz der gegenwärligen Finanzlage vorlegen. Auf alle Fälle werde die Regierung ihr Pro; gramm nicht durch ein Wäh; rungs experiment durchführen. Die Regierung werde verſuchen, durch eine Erweilerung des Kredits dasſelbe zu errei- chen, was andere durch Enkwerkung erzielt hätten. Die Regierung ſei eine Regierung der Volksfront, nicht eine ſozialiſtiſche Re ⸗ gierung. Das Regierungsprogramm ſei nicht die Verwirklichung eines ſozialiſtiſchen Pro; gramms, ſondern die Verwirklichung eines Programms der Volksfront. Auf die Streiklage ging der Miniſter⸗ präſident nur kurz ein, um zu bekonen, daß dieſe Frage mit Kaltblükigkeit angepackt wer ⸗ den müſſe. Blum vermied es dabei, eine endgültige Stellung dazu zu nehmen, ab⸗ geſehen davon, daß er miktelbar zu verſtehen gab, daß die Regierung nicht beabſichlige, die Betriebe gewalkſam räumen zu laſſen. Zum Schluß ſeiner Rede kündigte Léon Blum an, daß noch vor Beginn der Genfer Ratstagung eine außen- politiſche Ausſprache in der Kammer ſtattfin⸗ den werde. Anſchließend ergriffen noch einige Redner das Work, um Aufklärung über gewiſſe Punkte der Negierungserklärung zu erhalten. Die allgemeine Ausſprache über die Regie ⸗ rungserklärung wurde kurz vor 22 Uhr ab- geſchloſſen, nachdem als letzter Redner der Generalſekretär der kommuniſtiſchen Parkei, Duclos, im Namen ſeiner Parkei der Re gierung die loyale Unkerſtützung zuſicherke. Die Parteien der Volksfront brachken ſo⸗ dann einen Enkſchließungsankrag ein, der von der Regierung gukgeheißen wurde und folgenden Wortlaut hak: „Die Kammer rechnet damit, daß die Re⸗ gierung ſo ſchnell wie möglich mit der Ord- nung und republikaniſchen Geſetzmäßigkeit die im Programm der Volksfront enthaltenen und in der Regierungserklärung aufgezählten Reformen verwirklicht. Sie billigt insbeſon⸗ dere die Erklärung des Winiſterpräſidenken über die Geſetzesmaßnahmen zur beſchleunig⸗ ten Regelung des gegenwärkigen Streiks und ſpricht der Regierung das Verkrauen aus. Sie lehnt jeden Zuſatzankrag ab und geht zur Tagesordnung über.“ 384 Stimmen für und 210 gegen Léon Blum. Die Kammer ſprach im Anſchluß an die Ausſprache mik 384 gegen 210 Stimmen das Verkrauen aus. Da die Gruppenbildung in der Kammet noch nichk abgeſchloſſen iſt, iſt nach der 72 ternheimer eilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Testtei für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. den 8. Juni 1936 erſten Verkrauensabſtimmung für das Ka⸗ binett Blum am Sonnabend die parkeipoli; tiſche Auszählung noch nicht möglich. Immer hin läßt ſich ſagen, daß die 384 Stimmen der Regierungsmehrheit 72 Kommuniſten, 146 So⸗ zialiſten und 110 Radikalſozialiſten umfaſſen Die übrigen 56 Stimmen verkeilen ſich auf die Sozialrepublikaniſche Vereinigung, die un⸗ abhängige Linke und einige parkeiloſe Ab ⸗ geordnete. Die 210 Abgeordneten, die gegen die Regierung ſtimmken, ſind dann die Wit glieder der demokratiſch-radikalen Linken, der Linksrepublikaner, und unabhängigen Radi ⸗ kalen, der unabhängigen Republikaner, der katholiſchen Volksdemokraten und der repu- blikaniſchen Vereinigung. Bei der Abſtimmung am Sonnabend enk;- hielten ſich 16 Abgeordnete der Stimmabgabe, ſieben waren beurlaubt. die Jlollenſchau in Zwinemünde Swinemünde, 6. Juni. Etwa 60 Fahr⸗ zeuge der deutſchen Kriegsmarine ſind über das Wochenende im Swinemünder Hafen anweſend. Schon der erſte Tag der Flottenſchau brachte einen Maſſenbeſuch aus dem Binnenland. Meh⸗ rere Reiſegeſellſchaften, viele„KdF.“⸗Fahrer, Hitlerjugend, Schulen u. a. belebten den gan⸗ zen Sonnabend über das Bollwerk. Tauſende von Flottenbeſuchern ſind eingetroffen. Durch die Anweſenheit von führenden Perſönlichkei⸗ ten der Partei aus Berlin und Stettin und aus anderen Städten erhielt die Flottenſchau ihre beſondere Bedeutung. Die größte Flottenſchau, die Swinemünde jemals ſah, vermittelt den Beſuchern ein prächtiges Bild unſerer neuerſtandenen Kriegsmarine. Jeder ſpürt, daß dieſe neue Flotte ein ſtarker Männer, Schirm des Reiches iſt und daß die 1** eee e u N die auf dieſen Schiffen ihren Dienſt verſehen, von dem gleichen Geiſt beſeelt ſind, wie ihre Kameraden, die der deutſchen Flotte auf allen Gewäſſern Ehre und Ruhm erkämpften. Neben den Fahrzeugen der U⸗Boot⸗Flottille „Weddigen“ und den kleineren Spezialſchiffen ſind es vor allem die großen Kriegsſchiffe, dar⸗ unter der Kreuzer„Nürnberg“, die die Haupt⸗ anziehungskraft auf die Beſucher ausübten. Auf der Inſel Eichſtaden, an der die Kreuzer liegen, wickelt ſich der Hauptverkehr ab. Auf allen Geſichtern ſieht man die ſtolze Freude über Deutſchlands wiedererſtandene Flotte. Die Flottenſchau zeigt unſeren eiſernen Willen zur Seegeltung. Sie iſt aber auch das hohe Lied der Kameradſchaft und legt Zeugnis ab von der engen Verbundenheit zwiſchen Volk und Marine. eit iſt An e Nr. 5 gültig 5 K. Ludwigshafen 15101 12. Jahrgang neue Wege im Eigenheimbau Das Gauheimſtättenamt Heſſen⸗Naſ⸗ ſau der NSDAP. und DAF. ſtellt uns folgende Ausführungen zur Ver⸗ fügung: Als Eigenheim wird gemeinhin jedes Ein⸗ familienhaus bezeichnet. Der Fachmann un⸗ terſcheidet zwiſchen Wohnheimſtätte und Wirt⸗ ſchaftsheimſtätte. Beide Formen des Eigen⸗ heim⸗ oder Heimſtättenbaues unterliegen der Förderung der Partei und der Regierung und ſpeziell der Heimſtättenämter. Beide Formen ſind unter verſchiedenen allgemeinpolitiſchen Geſichtspunkten zu betrachten. Die Wirtſchaftsheimſtätte(Klein⸗ ſiedlung) hat die weitaus größere volkspoli⸗ tiſche Bedeutung, vor allem wegen der Mög⸗ lichkeit, den Arbeiter kriſenfeſt zu machen und ſein Realeinkommen, wie überhaupt ſeinen Le⸗ bensſtandard weſentlich zu verbeſſern. Zu je⸗ der Wirtſchaftsheimſtätte gehört ein Nutzgar⸗ ten von 800 bis 1000 Quadratmeter, ferner ein Kleintierſtall. Der Wirtſchaftsteil der Heimſtätte iſt der wichtigſte Teil der Stelle, während der Wohnteil bewußt einfach und be⸗ ſcheiden gehalten iſt, um die Belaſtung des Siedlers ſo niedrig wie möglich zu halten. Eine Wirtſchaftsheimſtätte kennt kein Kachel⸗ bad, keine Zentralheizung; ebenſowenig ein Spülkloſett, weil alle Abfallſtoffe für die Be⸗ wirtſchaftung des Gartens dringend gebraucht werden. Neben der günſtigen Auswirkung auf den Lebensſtandard des Siedlers(höheres Ein⸗ kommen, geſündere Lebensweiſe) trägt der Bau von Wirtſchaftsheimſtätten weſentlich zur Her⸗ ſtellung der deutſchen Nahrungsfreiheit und damit zur Beſſerung der Deviſenlage bei, von den bevölkerungs⸗ und wehrpolitiſchen Aus⸗ wirkungen ganz zu ſchweigen. Alle dieſe Ge⸗ ſichtspunkte, zuſammen mit den Erwägungen des Wohnungsmarktes und des Arbeitseinſat⸗ zes haben die Partei und die Reichsregierung veranlaßt, den Wirtſchaftsheimſtättenbau(alſo den reinen Siedlungsbau) beſonders zu för⸗ dern. Dieſem Vorgehen haben ſich die Ge⸗ meinden und die bei der Durchführung der Projekte beteiligten Berufsſtände angeſchloſſen. Die Wirtſchaftsheimſtätte genießt eine Reihe von Koſtenvorteilen, die es ermöglichen, bei⸗ ſpielsweiſe in der Umgebung von Frankfurt a. M. vollausgebaute Heimſtätten mit 1000 Quadratmeter Grundſtück, mit Anzahlungen von 600 bis 800 RM. und monatlichen Be⸗ laſtungen von 25 bis 30 RM., einſchließlich aller Nebenkoſten zu erſtellen. Allerdings er⸗ folgt die Auswahl der Siedler nach ſtrengen Ausleſegrundſätzen. Die Bewerber müſſen den Siedlereignungsſchein des Heim⸗ ſtättenamtes beſitzen, der allen Volksgenoſſen erteilt wird, die deutſcher Abſtammung und wie ihre Familie erbgeſund ſind, die Intereſſe und Eignung für Gartenbau und Kleintierhaltung haben, deren Arbeitsplatz geſichert und die ihren Beſitzwillen durch eigene Erſparniſſe un⸗ ter Beweis geſtellt haben. Die Förderung des Reiches erfolgt durch Uebernahme der Reichs⸗ bürgſchaft für die zweite Hypothek ſowie durch Gewährung von nachſtelligen Reichsbaudar⸗ lehen bis zu 1500 RM. Die Gemeinden tra⸗ gen vielfach durch Stundung des Geländes u. der Aufſchließungskoſten zur Finanzierung bei. Die Wohnheimſtätte iſt hinſichtlich ihrer allgemein politiſchen Bedeutung von ge⸗ ringerer Wichtigkeit als die Wirtſchaftsheim⸗ ſtätte. Wohl ſtellt auch die Wohnheimſtätte in gewiſſem Sinne eine Verbeſſerung des Lebens⸗ ſtandards des Bewohners dar, jedoch nur ſo⸗ weit die Wohnungsverhältniſſe betroffen ſind. Auch der Wohnungsmarkt und der Arbeits⸗ einſatz werden durch den Bau von Wohnheim⸗ ſtätten günſtig beeinflußt, jedoch fehlen die der Wirtſchaftsheimſtätte eigenen Auswirkungen auf die deutſche Nahrungsfreiheit und die De⸗ viſenlage. Ebenſo fehlt bei der Wohnheim⸗ ſtätte die Möglichkeit, dem Arbeiter zuſätzliche Einkommen zu verſchaffen. Aus dieſen Grün⸗ den fallen die ſeitens der Partei und der Re⸗ gierung für Wirtſchaftsheimſtätten gewährten Vorteile und Vergünſtigungen fort. Da außer⸗ dem bei der Wirtſchaftsheimſtätte die Möglich⸗ keit der Verwendung der Abfallſtoffe im Gar⸗ —— DDr Tc e. 1 —. ˙—— * eee 2 —— 9 r 7 f — — p—ů ů— FQ ——— Nonkfag, den 8. Juni 1938 ten fehlt, wird die Ausſtattung koſtſpieliger: durch Kanalanſchluß, Waſſerkloſett, Badean⸗ lage uſw. entſtehen zuſätzliche Koſten, ſo daß mit höheren Anzahlungen gere werden muß. Der Erwerb einer Wohnheimſtätte mit einer Anzahlung unter 2000 RM. in bar iſt, abgeſehen von einigen ländlichen Gebieten, kaum möglich. Die einzige öffentliche Förde⸗ rung des Wohnheimſtättenbaues erfolgt durch die Bürgſchaft des Reiches für die zweite Hypothek. Außerdem gewähren einige Gemeinden Erleichterungen durch Stundung von Grundſtücks⸗ und Aufſchließungskoſten. In den neuen großen Heimſtätten⸗Siedlun⸗ gen iſt der Bau beider Arten von Heimſtät⸗ ten vorgeſehen in einer der Zahl der Bewer⸗ bungen entſprechenden Gruppierung. Darüber hinaus werden an vielen Orten beſondere Gruppenſiedlungen für Wohnheimſtätten ge⸗ plant(vielfach„Eigenheimſiedlungen“ ge⸗ nannt). Wenn der Eigenheimbau den auch in früheren Jahren erzielten Umfang übertreffen und damit zur fühlbaren Entlaſtung des Ar⸗ beitseinſatzes und des Wohnungsmarktes bei⸗ tragen ſollte, ſo mußten in der Vorbereitung und Durchführung der Projekte neue Wege geſucht werden. Es wurde erforderlich, durch Planung von größeren Gruppenſied⸗ lungen die Koſten für die Einzelſtelle, ins⸗ beſondere auch die Nebenkoſten, auf ein Min⸗ deſtmaß zu ſenken. Ferner mußte den Ban⸗ ken die koſtſpielige Verwaltung von Einzel⸗ hypotheken abgenommen und durch ein neues Syſtem der Geſamtbeleihung und eines vereinfachten Zins⸗Inkaſſos erſetzt wer⸗ den. Schließlich war es erforderlich, die Sied⸗ lungen planungsmäßig auf die neuen ſtädte⸗ baulichen Grundſätze des Reichsheim⸗ ſtättenamts auszurichten. Dieſe Notwendigkeiten führten zur Einſchal⸗ tung beſonderer Gruppenbauherren, d. h. vor⸗ wiegend der gemeinnützigen Siedlungsträger. Der Träger übernimmt verantwortlich die Durchführung des Bauvorhabens, er führt für den Heimſtätter ſämtliche Verhandlungen mit Handwerkern, Architekten, Finanzierungsinſti⸗ tuten, läßt(meiſt nach Ablauf einer Karenz⸗ zeit) die Heimſtätte an den Beſitzer auf und übernimmt für die ganze Dauer der Tilgungs⸗ zeit das Inkaſſo der Zins⸗ und Tilgungsraten und deren Weiterleitung an die Bank. Der Träger beauftragt mit Planung und Baulei⸗ tung einen oder mehrere Architekten. Die Ar⸗ chitektenhonorare für Wirtſchaftsheimſtätten ſind wegen der oben aufgeführten Gründe ſehr niedrig gehalten(50 bis 100 RM. je nach der Stellenzahl). Bei Wohnheimſtätten müſ⸗ ſen normale Architektenhonorare eingeſetzt wer⸗ den, die etwa 4 bis 5 Prozent der reinen Bau⸗ köſten(ohne Grundſtücks⸗ und Nebenkoſten) ausmachen. In vielen Gemeinden haben ſich Architekten⸗Gemeinſchaften ge⸗ bildet, die die Vorbereitung geſchloſſener Wohn⸗ heimſtätten⸗Siedlungen nach Grundſätzen neuerer Siedlungsplanung durchführen. Viel⸗ fach werden die von den Architektengemein⸗ ſchaften gefertigten Aufbaupläne von den Ge⸗ meinden unter Ortsſtatut geſtellt und damit das bauliche Geſicht unſerer Städte und Dör⸗ fer vor neuer Verunſtaltung geſchützt. Die Gemeinſchaften ſtellen außerdem Bau⸗ und Finanzierungspläne für Muſterhäuſer auf und beraten die Bauintereſſenten. Bewerber, die auf eigenem Bauplatz bauen wollen, können ſich ebenfalls durch die Architektengemeinſchaft be⸗ raten und ihr Projekt durchführen laſſen. Bewerber um eine Wirtſchaftsheimſtätte for⸗ dern bei der für den jetzigen Wohnort zuſtän⸗ digen Bürgermeiſterei den Siedlerfragebogen F an. Bewerber um eine Wohnheimſtätte wen⸗ den ſich an eine der Architektengemeinſchaften (die vom Heimſtättenamt oder den Bürger⸗ meiſtereien nachgewieſen werden können). So⸗ weit noch leine Gemeinſchaft beſteht, empfiehlt ſich die Einreichung des Fragebogens E an das Heimſtättenamt, das bei Vorliegen einer gewiſſen Anzahl von Meldungen die Bildung einer Architektengruppe und die Inangriff⸗ nahme der Planung veranlaßt. Es iſt zu hof⸗ fen, daß die Neuordnung des Heimſtätten⸗ weſens endlich dazu führt, gewiſſenloſe Bau⸗ ſpekulanten und unfähige Auch⸗Architekten aus dem Heimſtättenbau fernzuhalten. Die Beſprechungen Delbos mik dem Volſchaf · ler Frankreichs in London · Paris, 7. Juni. Der franzöſiſche Außen miniſter Delbos hatte am Sonnabend zwel Unkerredungen mit dem zur Zeik in Paris weilenden franzöſiſchen Bolſchafter in London. „Petit Pariſien“ glaubt in dieſem Zuſam⸗ menhang an die Möglichkeit einer Begegnung des franzöſiſchen und des engliſchen Außen ⸗ miniſters vor dem Zuſammenkrikt des Völler · bundes Ende dieſes Monaks. Volſchafter Francois Poncet fährk nach Paris. Paris, 7. Junl.„Journal“ meldet aus Berlin, daß der franzöſiſche Bolſchafber Francols⸗Poncet am Sonnkag abend nach Paris gereiſt iſt, um mit den Mitgliedern der neuen Regierung und insbeſondere mik Außenminiſter Delbos Fühlung zu nehmen. Rudolf heß weihl eine neue Rheinbrücke die Adolf hiller-Rheinbrücke in Kreſeld-Aerdingen dem Verkehr übergeben Krefeld, 7. Juni. Die feierliche Verkehrs⸗ übergabe der Adolf ⸗Hitler⸗Rheinbrücke am Sonntag, die den Krefeld⸗Uerdinger Wirt⸗ ſchaftsraum und ſein Hinterland mit dem Ruhrgebiet verbindet, durch den Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, war für den geſamten Niederrhein ein Tag von geſchichtlicher Bedeutung. Grün⸗ und n hüllt die Stadt in ein feſtliches Kleid. Kurz nach 2 Uhr traf Rudolf Heß mit ſei⸗ ner Begleitung im Kraftwagen auf dem Flug⸗ platz ein, wo er von Gauleiter Florian, Oberbürgermeiſter Dr. Heuyng, ſowie den Vertretern der Parteigliederungen, der Behör⸗ den und der Wehrmacht begrüßt wurde. Vom Flugplatz aus nahm Reichsminiſter Heß ſeinen Weg durch ein Spalier, das von den Partei⸗ gliederungen gebildet war, zum Kundgebungs⸗ platz, wo er von den nach Tauſenden zählen⸗ den Volksgenoſſen begeiſtert begrüßt wurde. Nachdem Rudolf Heß die Ehrenformationen abgeſchritten hatte, nahm Gauleiter Flo⸗ 4 ian das Wort zu ſeiner Begrüßungsanſpra⸗ e. Oberbürgermeiſter Dr. Heuyng begrüßte Reichsminiſter Heß namens der Stadt und meldete ihm die Fertigſtellung der Brücke, für deren Erſtellung erſt der Führer die Voraus⸗ ſetzungen geſchaffen habe. Nachdem er mit warmen Worten der beiden bei dem Bau ums Leben gekommenen Arbeitskameraden gedacht hatte, ſchloß er mit der Hoffnung, daß das neue Bauwerk die daran geknüpften Erwar⸗ tungen erfüllen werde. Stürmiſch begrüßt, er⸗ griff nunmehr der Stellverkreker des Führers das Wort zu ſeiner oft von lebhaftem Beifall unterbrochenen Weiherede. „Deutſche Männer und Frauen! Mit Stolz blicken wir auf dieſe Brücke, auf die gewaltige Leiſtung, die die Gemeinſchaft ſchuf und die nun der Gemeinſchaft dient. Unſer Stolz iſt umſo größer, als wir wiſſen, daß dieſes Werk nur eines von vielen iſt — als wir wiſſen, daß noch nie, ſo lange es Deutſchland gibt, ſo große Leiſtungen des ge⸗ meinſamen Aufbaues im Dienſt an der Ge⸗ meinſchaft vollbracht wurden, wie in den heu⸗ tigen Jahren des Beſtehens des Reiches Adolf Hitlers. Wenn Deutſchland einig iſt wie noch nie, vollbringt es Dokumente der Einigkeit wie noch nie. Es vollbringt Werke, die in ihrer Zahl und in ihrer Großartigkeit nur möglich ſind in einem Volk, das ſo freudig und ſo hingebungsvoll vereint iſt in der Arbeit wie in Deutſchland, einem Volk, das ſich bewußt iſt, daß alle Arbeit— gleichgültig, welcher Art ſie iſt und vom wem ſie ausgeführt wird— der Geſamtheit dient. An den Früchten der gemein⸗ ſamen Arbeiten erkennen wir, daß Deutſchland ein ſozialiſtiſcher Staat im beſten Sinne ge⸗ worden iſt. Wir danken dem Führer, daß er unſere Ar⸗ beit und die Werke unſeres friedlichen Schaf fens geſchützt hat, daß er ſie geſchützt hat, in⸗ dem er dieſem ſozialiſtiſchen Staat zugleich die nationalſozialiſtiſche Prägung gab, indem er ihn in den Stand ſetzte, ſich zu verteidi⸗ g'en und die Mittel zu dieſer Vertei⸗ digung erſtellen ließ in wiederum gewal⸗ tiger gemeinſamer Anſtrengung. Zu unſerem Leidweſen müſſen wir den Eindruck erhalten, daß alle Verſuche des Füh⸗ rers mit unſeren großen Nachbarn im Weſten zu einer klaren Verſtändigung zu gelangen, vor allem, daß ſein letztes großes Angebot zur Sicherung des Friedens bisher durch dieſen Nachbar nicht ſo gewürdigt wurde, wie wir es im Intereſſe der Beruhigung Europas hätten erwarten können. Umſo glücklicher ſind wir, daß der Führer Sorge getragen hat für unſere Sicherheit und insbeſondere Sorge getragen hat auch für die Sicherheit dieſes Gebietes hier, das ſolange jeder Willkür ſchutzlos offen ſtand. Wir haben die feſte Ueberzeugung, daß die Verteidigung, die das neue Deutſchland ſchuf, gut iſt. Und wir haben die Hoffnung, daß allein die Tatſache des Vorhandenſeins dieſer Verteidi⸗ gung Schutz genug iſt. Dieſe Brücke ſoll mit ihrer Aufgabe, dem Volke zu dienen, verbinden den in Eiſen und Beton gebannten Dank an den Führer, daß er dieſes Volk zu ſeinen großen Gemeinſchafts⸗ leiſtungen befähigt hat. Im Namen des Führers, als dem erſten Re⸗ präſentanten des Volkes, dem dieſe Brücke dient, ſage ich alle den Arbeitern, Konſtruk⸗ teuren, Kaufleuten, Beamten und allen den anderen Volksgenoſſen, die mitſchufen, die die⸗ ſes Werk durch ihrer Hände und ihrer Gehirne Leiſtungen vollbrachten, ſage ich Dank allen denen, die ihr Teil beitrugen, die materiellen Vorausſetzungen ſicherzuſtellen. Der neuen Brücke gebe ich die Wünſche des deutſchen Volkes mit: Sei auch du eine Klam⸗ mer, die die unzerreißbare Verbundenheit der beiden Ufer des Rheins zum Ausdruck bringt. Sei eine Brücke des Friedens über Deutſch⸗ lands geſchichtsreichſtem Strom. Trage den Namen, dem wir es verdanken, daß an dieſem Strom wieder eine Wacht ſteht. Trage den Namen, der uns zum Inbegriff des Behauptungswillens des deutſchen Volkes geworden iſt. Trage den Namen, der für uns Frieden nach innen und außen bedeutet. Trage den Namen, der uns die wiedergewonnene Freiheit bedeutet, der uns die wiedergewon⸗ nene Ehre bedeutet. Trage den Namen, der in der Zeitſpanne eines Atemzuges der Geſchich⸗ te zu einem der bedeutungsvollſten und klin ⸗ gendſten Namen tauſendjähriger Geſchichte ge; worden iſt. Ich taufe dich Adolf⸗Hitler⸗Brücke.“ Wir grüßen den Taufpaten der Brücke, den Führer des Reiches, Adolf Hitler Sieg⸗Heill“ Rudolf Heß begab ſich nach ſeiner Rede mit ſeiner Begleitung über die Brückenrampe zum Widerlager, wo er das von zwei Hitlerjungen gehaltene Sperrband durchſchnitt. Er ſchritt dann über die Brücke zur Duisburg⸗Mündel⸗ heimer Seite und begrüßte dort die angetre⸗ tenen Formationen. Der Rückweg erfolgte wie⸗ derum durch ein dichtes Spalier von Partei- gliederungen und Volksgenoſſen durch die Stadt. Am Nachmittag begab ſich Rudolf Heß zur Krefelder Stadthalle, wo er mit den Arbeitern, Angeſtellten und Beamten der Fir⸗ men und Berufsgruppen ein gemeinſames Mittageſſen einnahm. Auf eine Anſprache des Oberbürgermeiſters und eines Vertreters der Arbeiterſchaft antwortete der Stellvertreter des Führers mit kurzen erzlichen Worten. Kurz vor 17 Uhr verließ Rudolf Heß, herzlich begrüßt, die Stadt. Die Gemeinde Keimzelle des Skaales Reichsminiſter Dr. Frick eröffnel die Ausſlellung „die deulſche Gemeinde“ Berlin, 7. Juni. Im Ehrenraum der Berliner Ausſtellungshallen am Kaiſerdamm eröffnete am Sonntag vormittag der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, in feierlichem Rahmen die große Ausſtellung„Die deutſche Gemeinde“, eine Leiſtungsſchau der über 50 000 deutſchen Gemeinden, die der Deutſche Gemeindetag zuſammen mit dem Ausſtellungs⸗ und Meſſeamt der Stadt Berlin aus Anlaß des 6. Internationalen Gemeindekongreſſes errichtet hat. Zwölf ſchlanke mit dem Hoheitszeichen geſchmückten Säulen tragen die gewaltige Kuppel, deren Mittelpunkt ein großes in den Umriſſen leuchtendes Hakenkreuz iſt. Der Rundbau, großzügig in der Linienführung, wohlabgewogen in der Farbtönung und ſchlicht im Material, iſt umrahmt von den Ehrenſtätten, die die Zeugniſſe der mehr als tauſendjährigen Kultur⸗ und Geiſtesge⸗ ſchichte der deutſchen Gemeinden beherber⸗ gen. Die über 1500 Ehrengäſte der Eröff⸗ nungsfeier, darunter die zum 6. Internatio⸗ nalen Gemeindekongreß aus 35 Staaten an⸗ weſenden Teilnehmer, wurden von dem Di⸗ rektor des Meſſeamtes Wiſchek als Hausher⸗ ren empfangen. Man ſah die Staatsſekretäre Willikens, Stuckart. Backe, Pfundtner, Rein⸗ hardt, Königs, Zſchintzſch und Landfried, die Staatsminiſter Schmidt(Württemberg), Scharf(Mecklenburg), Fritſch(Sachſen) und Pflaumer Gaden), den ſtellvertretenden Gauleiter Görlitzer, Staatsrat Meinberg. den ſtellvertretenden Preſſechef der Reichs⸗ regierung Miniſterialrat Berndt, unter den Oberbürgermeiſtern vieler deutſcher Städte auch den Regierenden Bürgermeiſter Krog⸗ mann⸗ Hamburg, Oberbürgermeiſter Weide⸗ mann⸗Halle, Oberbürgermeiſter Dr. Dreßler⸗ Lübeck, Vizepräſident Steeg, Bürgermeiſter Dr. Maretzky und zahlreiche Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebehörden ſo⸗ wie der Gliederungen der Bewegung. Die ausländiſchen Diplomaten, un⸗ ter ihnen die Botſchafter von Frankreich, Italien und Spanien, die Geſandten von Belgien, Bulgarien, Jugoſlawien, Lettland, Oeſterreich und Urugay, wurden vom Chef des Protokolls, Geſandten von Bülow⸗ Schwante, begrüßt. Mit dem Beethovenſchen Heldenlied, der Egmont⸗Ouvertüre, leitete das Orcheſter des Deutſchen Opernhauſes unter Generalmuſik⸗ direktor Karl Dammer die Feierſtunde ein. Staatskommiſſar Dr. Lippert ſprach das Willkommen der Reichshauptſtadt aus. Er betonte dabei, daß die heutige Gemeinde alle ihre Bürger auf allen Gebieten nicht nur verwaltungsmäßig wie in früheren Zei⸗ ten, ſondern menſchlich vom Tage der Ge⸗ burt bis zur Todesſtunde betreue. Sodann ging Dr. Lippert auf den inneren Aufbau der Gemeinden ein. Allein im letzten Haus⸗ haltsjahr hätten die deutſchen Gemeinden und Gemeindeverbände für rund zwei Mil⸗ liarden Mark Aufträge an die freie Wirt⸗ ſchaft gegeben. Wie eine in dieſer Ausſtel⸗ lung aufgerichtete Tafel zeige, ſei das Er⸗ gebnis, daß bei der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme je vier ſchaffende Berliner einen Hilfsbedürftigen zu un⸗ terſtützen hatten, während heute nur noch elf Schaffende für den zwölften zu ſor⸗ gen brauchten. Aehnlich lägen die Dinge im ganzen Reich. Dadurch hätten die Gemein⸗ den ihre finanzielle Bewegungsfreiheit zu⸗ rückgewonnen und könnten ſich ihren kultu⸗ rellen Aufgaben wieder zuwenden. Am Schluß ſemer Ausführungen dankee Dr. Oippert Reichsminister Dr. Frick als dem Schirmherrn dieſer Ausſtellung, dem Reichs- miniſter Or. Goebbels für die Förderung der Ausſtellung und dem Deulſchen Gemeinde tag mit ſeinem Leiter Oberbürgermeiſter Fiehler, daß ſie die organiſakoriſchen Grund- lagen dieſer Ausſtellung in Zuſammenarbeik mik dem Berliner Meſſeamt ſchufen. Der Oberbürgermeiſter der Haupfſtadk der Bewegung und Vorſithender des Deulſchen Gemeindetages, Reichsleiter Fiehler, wies darauf hin, daß den ausländiſchen Gäſten und Freunden Gelegenheit gegeben wurde, ſich an Ort und Stelle zu überzeugen, wie im neuen Deulſchland die Gemeinden und Gemeinde verbände arbeiten. Dann enkhüllte der Neichsleſer das vom Deulſchen Gemeindetag 1936 errichbete Denkmal der deulſchen Selbſtverwalkung. das im Ehrenraum Aufſtellung gefunden haf, ein preisgekrönkes Werk des Berliner Bild- hauers Max Verch, das als Wahrzeichen der Städte den deutſchen Roland und die ihm huldigende Bürgerſchafk zeigt. Die Muſik zu„Prometheus“ von Beet- hoven war der muſikaliſche Ausdruck des im dieſer Ausſtellung lebendig gemachten Nin gens der, Menſchheit nach Erfüllung ſhrer helligſten Hoffnungen. Mit ſtürmiſchem Ju- bel empfangen nahm Reichsminiſter Or. Frick darauf das Wort zu ſeiner Eröffnungs⸗ anſprpache. Mit dem Sieg Heil auf den Führer und den Nationalliebern ſchloß die eindrucksvolle Feierſtunde. a Dr. Frick an die Kinderreichen Berlin., 7. Juni. Der Reichs⸗ und preußi⸗ ſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat an die zum Ebrentag der Kinderreichen am 7. Juni 1996 auf der Poſtwieſe der Stadt Köln im Meſſegelände verſammelten Kinderreichen fol⸗ gende Begrüßungsworte gerichtet: Ich begrüße den Kampf des Reichsbun⸗ des der Kinderreichen um die Stärkung des Willens zum Kinde, denn die erbge⸗ ſunde kinderreiche Familie iſt die Voraus⸗ ſetzung für das Fortbeſtehen unſeres Vol⸗ kes. Auf die Notwendigkeit ihrer För⸗ derung und Erhaltung habe ich bereits in meinen grundſätzlichen Ausführungen auf der erſten Sitzung des Sachverſtändigenbei⸗ rats für Bevölkerungs⸗ und Naſſenpolitik am 28. Juni 1939 in Berlin hingewieſen.“ Deulſchland ſiegk im Preis der Nafionen DB. Warſchau, 8. Juni. Das Inter⸗ nationale Warſchauer Reitturnier erreichte am Sonntag mit der Entſcheidung im Preis der Nationen ſeinen Höhepunkt. Deutſchland errang einen knappen Sieg und verwies Rumänien, Polen, Frankreich und Lettland auf die Plätze. Trotz des Regens hatten ſich etwa 10,000 Zuſchauer eingefunden, darunter auch Staats⸗ präſident Moſcicki, der nach Beendigung des großen Länderwettbewerbs die Reiter beglück⸗ wünſchte und ihnen die Ehrengaben überreichte. Deutſchland ſtützte ſich auf Baccarat(Rittmei⸗ ſter Momm), Olaf(Hauptmann v. Barnekow), Tora(Oberleutnant Kurt Haſſe) und Wotan (Rittmeiſter E. Haſſe). Das Schlußergebnis lautete: 1. Deutſchland 16 Fehler. 2. Rumänien 18 Fehler. 3. Polen 20 Fehler. 4. Frankreich 24 Fehler. 5. Lettland 48 Fehler. Unter den Klängen der deutſchen National⸗ hymnen ſtieg die Hakenkreuzflagge am Sieges⸗ maſt empor, und ehrlicher Beifall belohnte die deutſchen Reiteroffiziere. —— her db wle ehen und preußz⸗ hat an die m J. Jun Film in treichen lol Felthsbrr⸗ e Stärkung die etbge⸗ le Votaus· getes Vol⸗ ret Fd h beteits n mungen auf indigerbel⸗ ſenpolitit marvin ; be das der mitte n ng in üer ein n krih 1 63 10000 0 Elante⸗ Ing des ir bail Metric 1 Rim eln 0 olan Nonkag, den 8. Juni 1936 150 Jahre Reichs kriegerbun Die große Jubelfeier in Wangerin— Glückwünſche des Führers und der Wehrmacht Wangerin(Pommern), 7. Juni. Das Heine 3500 Einwohner zählende Städtchen Wangerin iſt der Schauplatz eines großen Er⸗ lebniſſes geworden. Hier beging am Samstag und Sonntag der Reichskriegerbund(Kyffhäu⸗ ſerbund) die Feier ſeines 150⸗ jährigen Beſtehens. Im Todesjahr Friedrich des Großen iſt hier die„Militäriſche Schützenbru⸗ derſchaft Wangerin“ gegründet worden. Sie iſt die Urzelle des heute drei Millionen Mit⸗ glieder umfaſſenden Reichskriegerbundes ge⸗ worden. An der Feier beteiligte ſich die Bevölkerung des ganzen Kreiſes Regenwalde. Darüber hinaus waren zahlloſe Gäſte aus ganz Pom⸗ mern und aus allen Teilen des Reiches ge⸗ kommen. Hakenkreuzfahnen, Kyffhäuſerfah⸗ nen, Girlanden und Transparente ließen kaum noch die Häuſerfronten erkennen. Bei dem Fackelzug und dem Großen Zapfenſtreich der Wehrmacht am Samstagabend ſtanden bren⸗ nende Kerzen an allen Fenſtern, Lampions brannten an allen Häuſern und auf allen Straßen. Der Bundesführer, SS.⸗Oberführer Oberſt a. D. Reinhard, traf bereits am Samstag in Begleitung des ſtellvertretenden Bundesfüh⸗ rers, Generalmajor a. D. von Kuhlwein, und des Generalmajors a. D. von Fabeck in Wangerin ein. Auf dem Marktplatz be⸗ grüßte ihn Bürgermeiſter Hackelberg im Namen der Bevölkerung. Auf einem Kameradſchaftsabend hieß der Bundesführer von Pommern, Oberſtleutnant a. D. von Bünau, die Kameraden aus dem Reich, die Wehrmacht und die Kampfgenoſſen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung willkom⸗ men. Bundesführer Reinhard pries den pommerſchen Grenadier, der ſich ſtets mit ſei⸗ ner ganzen Perſon für das Vaterland eingeſetzt habe. Kameradſchaftsführer Hinz ſchilderte die wichtigſten Ereigniſſe aus der 150jährigen Geſchichte der Schützenbruderſchaft Wangerin. Sonntag früh trafen ſechs lange Son⸗ der züge auf dem Bahnhof ein. Nach dem Großen Wecken begann ſchon in aller Frühe der Anmarſch von 10,000 Kyffhäuſerkamera⸗ den zum Feſtplatz. Das Reichsheer hatte die erſte Kompagnie des Infanterieregiments 25 aus Stargard mit den drei Fahnen des ehe⸗ maligen Grenadierregiments Nr. 9 und die Reichsmarine den erſten Zug der dritten Ma⸗ rineabteilung aus Swinemünde abkomman⸗ diert. Die vorgeſehene Beteiligung eines Flug⸗ zeuggeſchwaders mußte wegen der Trauer um General Wever leider unterbleiben. SS., SA., HJ. und alle übrigen Gliederun⸗ gen der Partei beteiligten ſich an der Feier. Auf dem mit Hakenkreuz⸗ und Kyffhäuſer⸗ fahnen umſäumten großen Feſtplatz vor den Toren der Stadt fand ſich eine große Zahl von Ehrengäſten ein. Mit dem Bundesführer erſchienen die 22 Landesführer des Kyffhäuſer⸗ bundes. Von der Wehrmacht waren u. a. an⸗ weſend der Kommandierende General des 2. Armeekorps, Generalleutnant Blaskowitz, der Befehlshaber an der pommerſchen Küſte Ad⸗ miral von Schröder, der Kommodore des Flie⸗ gergeſchwaders„Hindenburg“ aus Greifs⸗ wald, Fliegeroberſt Sommé, der Kommandant von Neuſtettin Generalmajor Strecker. Außer den führenden Männern des Soldatenbundes, der NSKOW., der SA., SS. und HJ. ſah man Vertreter der Behörden und der Partei. Nach dem Einmarſch der Ehrenkompagnie zog in der hiſtoriſchen Uniform des Regi⸗ ments von Brüning eine Abteilung von 30 Wangeriner Füſilieren mit der 150 Jahre alten Fahne und der ebenſo alten Trommel auf dem Feſtplatz auf. Wie vor 150 Jahren waren die Füſiliere mit rieſigen Vorderla⸗ dern ausgerüſtet. Auch die Kommandos ent⸗ ſprachen dem Brauch der alten Zeit:„Rechts ſchwenkt Euch! Nehmet Gewehr bei Fuß!“ 800 Fahnen des Kuyffhäuſerbundes ſtanden zu beiden Seiten des großen Vierecks. Die Fahne mit dem Wappen des alten Preu⸗ ßenkönigs. die Traditionsfahne der deutſchen Wehrmacht und die Fahne des Dritten Reiches zeigten die Entwicklung deutſcher Geſchichte. Ein buntes Bild von Uniformen bot ſich dem Auge dar: das Dunkelblau der Bundeskleidung, das Feldgrau der alten und neuen Wehrmacht, das Blauweiß der Reichsmarine, die hellbraune und graue Kleidung der ehemaligen Kolonialkämpfer, die weißen Bluſen der NSKOV. und die braune Farbe der Parteiformationen. Bundesführer Reinhard begrüßte die Kameraden und übergab der Kriegskamerad⸗ ſchaft Wangerin die getreue Nachbildung der alten friderizianiſchen Fahne, die von der Kameradſchaft neben der Bundesfahne ge⸗ tragen werden ſoll. Die Originalfahne fin⸗ det wieder Aufſtellung in der Ehrenhalle des Kyffhäuſerdenkmals. Der Vizepräſident des Mackenſen von Aſtfeld, Oberpräſidiums, überbrachte die Grüße und Glückwünſche des Gauleiters und Oberpräſidenten Schwede⸗Koburg und drückte Staat und Partei den Dank für die Teilnahme an dieſer Feier auf hiſtoriſchem Boden aus. Das letzte Wort des großen Kö⸗ nigs„Der Berg iſt überwunden, nun wird es leichter gehen“, könne man gut auf die heutige Zeit anwenden. Der Kommandierende General des 2. Ar⸗ meekorps, Generalleutnant Blaskowitz. grüßte die Kämpfer aus dem Weltkriege und die Kämpfer der Nachkriegszeit. Die Abord⸗ nung der Wehrmacht an der Geburtsſtätte des Reichskriegerbundes zeige die innere Verbundenheit zwiſchen jungen und alten Soldaten. Der Soldatenbund werde die Tradition von Wangerin fortſetzen. Auf Be⸗ fehl des Kommandierenden Generals hoben ſich die Fahnen der Wehrmacht, die Ehren⸗ kompagnie präſentierte und ehrte ſo den Reichskriegerbund und insbeſondere die Ka⸗ meradſchaft Wangerin. Noch einmal traten die Truppen ins Gewehr und tauſend Fah⸗ nen flatterten im Winde als der Bundes⸗ führer das begeiſtert aufgenommene Sieg⸗ Heil auf den Führer ausbrachte. Deutſch⸗ landlied und Horſt⸗Weſſel⸗Lied brauſten über das weite Feld. Der Bundesführer ſprach dem Komman⸗ dierenden General den Dank für ſeine ehren⸗ den Worte aus und teilte dann mit, daß Glückwunſchtelegramme eingegangen ſeien vom Führer, vom Reichs⸗ kriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg, Generaloberſt der Flieger Göring, General⸗Admiral Raeder und Reichsminiſter Dr. Frick. Das Telegramm des Führers hat folgenden Wortlaut: „Dem Deutſchen Reichskriegerbund danke ich für die Meldung ſeiner Feier des 150“ jährigen Beſtehens in Wangerin und ſpreche ihm aus dieſem Anlaß meine beſten Glück⸗ wünſche aus. Mit kamerasoſchaftlichem Gruß gez.: Adolf Hitler.“ Unter den Klängen des Hohenfriedberger Marſches begann dann der Vorbeimarſch der Wehrmacht, der Ehrenformationen, der Wangeriner Füſiliere und der Kyffhäuſer⸗ formationen, der faſt zwei Stunden dauerte. Ein großes Volksfeſt und Feuerwerk been⸗ deten den Erinnerungstag des Reichskrie⸗ gerbundes. das Kreuz im glarnberger gee Jum 50. Todestag König Ludwigs 2. von Bayern Von Rudolf Kurth. Das Drama im Starnberger See, das ſich in den Abendſtunden des 13. Juni 1886 ab⸗ ſpielte, war für die Zeitgenoſſen ein erſchüt⸗ terndes Erlebnis. Man muß in alten Zeitun⸗ gen, Berichten und Briefen nachleſen, wenn man ſich ungefähr ein Bild rekonſtruieren will von der Stimmung in München am 14. Juni und der des ganzen bayeriſchen Volkes in den nachfolgenden Tagen und Wochen. Es konnte nicht ausbleiben, daß die ſich überſtürzenden Ereigniſſe wie die Aberkennung der Regie⸗ rungsfähigkeit Ludwigs 2., die Einſetzung einer Regentſchaft unter dem Prinzen Luit⸗ pold und der drei Tage darauf unter ſo eigen⸗ artigen Begleitumſtänden erfolgte unerwartete Tod des Königs Legenden über Legenden auf⸗ wuchern ließ. Es hat Jahrzehnte bedurft, bis ſich die geſchichtliche Wahrheit Bahn brach. Heute liegt das Leben Ludwigs 2. von Bay⸗ ern, vor allem auch ſein Ausklang, klar vor unſeren Augen. Beide bergen keine Geheim⸗ niſſe mehr. * Nächſt dem Schmied von Kochel, der 1705 in der Sendlinger Schlacht bei München gegen die Oeſterreicher fiel, iſt keine bayriſche Per⸗ ſönlichkeit ſo in das Bewußtſein des Volkes übergegangen, wie Ludwig 2. Das Merkwür⸗ dige an dieſer Volkstümlichkeit iſt aber, daß ſie der König im Grunde genommen nicht ver⸗ langte, denn er war der einſamſte unter allen Wittelsbacher Herrſchern, dem ſchließlich nichts widerwärtiger war als ſein eigenes Volk und der Staat, den er regieren ſollte. Die Schuld liegt nicht bei ihm. In unſerer Zeit, die für die Bedeutung des Begriffs„Erbfluch“ aufge⸗ ſchloſſener iſt als dies früher der Fall war, ſind wir uns ohne weiteres darüber im kla⸗ ren, daß Ludwig ebenſo wie ſein jüngerer Bruder Otto von vornherein erblich belaſtet waren. Daß ſie vom Schickſal auserſehen worden waren, Könige zu werden, gehört zu den Unbegreiflichkeiten der Weltgeſchichte. Als Ludwig zur Regierung kam, waren erſt wenige Monate nach ſeiner Großjährigkeits⸗ erklärung verfloſſen. Noch nicht 19 Jahre alt, übernahm er nach dem plötzlichen Tode ſeines Vaters, des Königs Maximilian 2., am 10. März 1864 die Regierung. Die Zeitgenoſſen ſchildern den jungen König als eine Erſchei⸗ nung von geradezu ſieghafter Schönheit und Anmut. Anfangs war Ludwig 2. auch offen⸗ ſichtlich gewillt, ſich der Laſt der Verantwor⸗ tung, die ſo plötzlich auf ſeine jungen Schul⸗ tern gelegt worden war, nicht zu entziehen. Angeſichts der vielfachen außerordentlichen Schwierigkeiten der inneren und äußeren Poli⸗ tik Bayerns verlor jedoch ſein reizbarer Geiſt bald alle Luſt an Staatsgeſchäften. Schon 1866, als ſein Land an der Seite Oeſterreichs gegen Preußen zu Felde zog, kümmerte er ſich weder um die Politik noch um den Krieg. Er lebte auf Schloß Berg am Starnberger See und der unweit idylliſch gelegenen Roſen⸗ Inſel und überließ ſich ganz ſeiner ſchwärme⸗ riſchen Neigung für Richard Wagner und deſ⸗ ſen Muſik. Zwar trat der König im folgenden Jahr aus ſeiner Einſamkeit etwas heraus und verlobte ſich mit der Herzogin Sophie von Bayern, der ſpäteren Herzogin von Alencon, die 1897 bei dem großen Baſarbrand in Pa⸗ ris den Flammentod fand. Doch wurde das Verlöbnis nach kurzer Zeit wieder gelöſt, worauf ſich Ludwig völlig zurückzog. Nach München kam er nur noch in den ſeltenſten Fällen, meiſt hielt er ſich auf Schloß Berg oder in den Schlöſſern von Hohenſchwangau oder Linderhof auf. Es iſt richtig, daß der König 1870 im Ge⸗ genſatz zu Widerſtänden in der Regierung und der Kammer ſofort für die Erfüllung der Bündnispflicht Bayerns eintrat. An den krie⸗ geriſchen Ereigniſſen bezeugte er jedoch keine Anteilnahme. Er beſuchte weder ſeine Trup⸗ pen, noch erſchien er in Verſailles. Das An⸗ gebot der Kaiſerwürde an König Wilhelm von Preußen war, wie wir aus Bismarcks Erinne⸗ rungen wiſſen, eine bis ins Kleinſte vorberei⸗ tete Form. Den Mitgliedern des neuen Kai⸗ ſerhauſes begegnete er mit größter Abneigung und vermied, wenn es ſich irgendwie ermög⸗ lichen ließ, jegliches Zuſammentreffen mit ihnen. Der einzige, mit dem er ich näher einließz und dem er bis zu einem gewiſſen Grade Bewunderung entgegenbrachte, war Bismarck. Er fragte ihn wiederholt um Rat, vor allem in den ſich häufenden Geldverlegen⸗ heiten, in die der König durch ſeine phan⸗ taſtiſche Bauwut geraten war. * Die bayriſchen Königsſchlöſſer gehören auch heute noch zu den beliebteſten Anziehung⸗ punkten des Fremdenverkehrs. Sie laſſen übereinſtimmend die wirre Phantaſie ihres geiſtigen Schöpfers erkennen. Die Verhimme⸗ lung des franzöſiſchen Sonnenkönigs, die über⸗ triebene Pietät für das Schickſal Lud⸗ wigs XVI. und Maria Antoinettes verſtehen wir nicht. Auch vom künſtleriſchen Geſichts⸗ punkt aus ſind die Anbäufungen übertriebe⸗ ner Pracht alles andere denn äſthetiſch. Aber in dieſer Welt fühlte ſich allein der König wohl. Neben dem Kult des franzöſiſchen Kö⸗ nigstums, dem er ſich innerlich verwandt fühlte, huldigte er der Kunſt auf ſeine Art. Daß ihm Richard Wagner die Exiſtenz zum Weiterleben und zum Weiterſchaffen ver⸗ dankte, ſoll Ludwig nicht vergeſſen ſein. Daß es zwiſchen ihm und Wagner ſpäter dennoch zum Bruch kam, kann bei dem Weſen des Königs nicht weiter Wunder nehmen. Auch andere Freundſchaften wie z. B. zu Joſeph Kainz hatten keinen langen Beſtand. In myſtiſcher Selbſtvergottung verbrachte der Kö⸗ nig ſeine Jahre, gequält von Selbſtvorwürfen, wenn er ſich von ſeinen Trieben hinreißen ließ. * Seine Menſchenſcheu ſteigerte ſich ins Anbe⸗ grenzte. Mit den Miniſtern verkehrte er ſchließlich nur noch ſchriftlich. Unterſchriſten unter Staatsdokumente ließ er monatelang liegen. Nur noch Diener und Ordonnanzen durften mit ihm zuſammenkommen. Theater⸗ aufführungen durften nur vor ihm als Einzel⸗ zuſchauer ſtattfinden Mit rieſigem Koſtenauf⸗ wand wurde das Schloß Neuſchwanſtein bei Hohenſchwangau in Geſtalt einer mittelalter lichen Burg errichtet. Auf Herren⸗Chiemſee ſollte ein Schloß erſtehen, das Verſailles über⸗ trumpfen ſollte. Nachts durchfuhr er bei Fak⸗ kelſchein auf einem von Hirſchen gezogenen Schlitten die Wälder. Kurzum: die Anzei⸗ chen mehrten ſich, daß der König nicht mehr geiſtig normal ſein konnte. Als 1884 die drückendſten Schulden der Zivilliſte durch eine Anleihe gedeckt wurden, nahm ſie der König zum Anlaß, neue Millionen für neue Bauten zu fordern. Als die Miniſter die Gelder ver⸗ weigerten, erließ er Verhaftungsbefehle gegen ſie. Am 8 Juni 1886 überreichten Münchener Irrenärzte ein Gutachten über die Geiſtes⸗ erkrankung des Königs. Daraufhin übernahm Prinzregent Luitpold am 10. Juni die Re⸗ mensumſchläge ergab für den gentſchaft, und zwar nicht nur über Ludwigs allein, ſondern auch über deſſen jüngeren Bruder Otto, der ſich bereits in Nymphenburg in irrenärztlicher Beobachung befand. Unter dramatiſchen Umſtänden wurde Ludwig II. von Neuſchwanſtein nach Schloß Berg am Starnberger See gebracht, das von den Aers⸗ ten für den Aufenthalt des Königs einge⸗ richtet worden war. * Ludwig erhob zunächſt keinen Widerſpruch negen ſeine Behandlung, war auch gegen den ihm beigegebenen Arzt von Gudden freundlich, ſodaß dieſer am 12. Juni ein hoffnungsvolles Telegramm nach München ſandte. Um ½7 Uhr abends am 13. Juni ließ der König Gudden zu einem Spaziergang durch den Park auffor⸗ dern. Ein die beiden begleitender Pfleger wurde auf Bitten des Königs zurückgeſandt. Wahrſcheinlich wollte der König fliehen. Am See⸗Ufer angekommen, iſt er in das an jener Stelle nur ſeichte Waſſer gelaufen, ohne ſich vielleicht zunächſt im klaren zu ſein, wie er die Flucht ausführen könnte. Gudden eilte ihm nach, wobei ſich zwiſchen den Beiden ein hef⸗ tiges Handgemenge entwickelte. Der König, der über außerordentliche Kräfte verfügte, drückte Gudden unter das Waſſer. Infolge der körperlichen und ſeeliſchen Erregung wurde der König von einem Herzſchlag getroffen, ſo⸗ daß er im Waſſer unterging. Beide Leichen wurden noch im Laufe der Nacht gefunden. Die Sektion des Gehirns beſtätigte die Vermutung unheilbarer Geiſteskrankheit. * An der Stelle, an der die Leiche des Königs im Waſſer aufgefunden wurde, erhebt ſich ſeit vielen Jahren ein Kreuz im Starnberger See. Alljährlich am 13. Juni wird es mit Blumen geſchmückt. Lange Zeit hindurch hat man bei den Bewohnern der bayriſchen Berge nicht ge⸗ glaubt, daß der König tot ſei. Erſt ſeit der Jahrhundertwende hat man ſich mit der Wahrheit abgefunden. In Literatur und Film iſt das Leben und das Ende Ludwigs II. dar⸗ geſtellt oder verherrlicht worden. Mit Unrecht, denn Ludwig II. war kein Held weder der Ge⸗ ſchichte noch der Bühnenwerke. Er war ein armer kranker Menſch, mit dem ſich das Schick⸗ ſal ein grauſames Spiel erlaubt hatte, denn es ſetzte ihn an eine Stelle, die ihm nicht ge⸗ bührte. Hauptverſammlung der Goelhe⸗ geſellſchaft in Weimar Weimar, 6. Juni. Die Goethe⸗Geſell⸗ ſchaft trat am Samstag in Weimar zu ihrer 51. Hauptverſammlung zuſammen. Eine Mit⸗ gliederverſammlung leitete die Tagung ein. Der Präſident der Geſellſchaft Prof. Dr. Peterſen⸗Berlin konnte eine Reihe von Behördenvertretern und Vertretern der Reichs⸗ ſtelle für Förderung des deutſchen Schrifttums ſowie Mitglieder der Geſellſchaft aus Danzig und Nordamerika willkommen heißen. Auf die Jahresarbeit der Geſellſchaft übergehend er⸗ wähnte er die Umſtellung der Jahrbücher auf die neue Vierteljahresſchrift, die eine leben⸗ digere Verbindung zwiſchen der Goethe⸗For⸗ ſchung und den Gegenwartsfragen anſtreben ſoll. Mit aller Schärfe und Deutlichkeit wandte ſich ſodann Peterſen gegen die Verunglimpfun⸗ gen, die von gewiſſer Seite über den Tod Schillers verbreitet worden ſind. Die Goethe Geſellſchaft ſtelle ſich in vollem Um⸗ fange hinter Prof. Max Hevker, deſſen Buch „Schillers Tod und Beſtattung“ einwandfrei die Unſinnigkeit ſolcher Behauptungen nach⸗ weiſe. In gleicher Weiſe äußerte ſich zu dieſem Thema Staatsrat Dr. Ziegler, der Gau⸗ kulturwart der NSDAP. für Thüringen. Prof. Hans Wahl berichtete über die Ent⸗ wickelung der Weimarer Goethe-Gedenkſtätten. Daraus war zu entnehmen, daß das Goethe⸗ Schiller⸗Archiv eine weitere Vermehrung ſei⸗ ner wertvollen Kampfſchriftenbeſtände und lite⸗ rariſchen Nachläſſe durchführen konnte. Unter großer Spannung wurde ſchließlich das Ergebnis der Preisaufgabe„Goethe und der politiſche Gedanke“ be⸗ kannt gegeben. Der Preis wurde bekanntlich im Vorjahre von Exzellenz Lewald, dem Prä⸗ ſidenten des deutſchen olympiſchen Komitees, ausgeſchrieben. 27 Arbeiten gingen ein. Sie⸗ ben von ihnen wurden vom Preisgericht für preiswürdig erachtet. Die Oeffnung der Na⸗ 1. Preis den Verfaſſer Dr. Adolf Beck, Berlin⸗Charlotten⸗ burg. Der 2. Preis wurde Kirchenrat Dr. Zilcher⸗Prag, einem bekannten auslands⸗ deutſchen Goethe-Forſcher, zugeſprochen. Die Preisverteilung fand in Anweſenheit des Ge⸗ neralsſekretärs Dr. Diehm vom deutſchen olympiſchen Komitee ſtatt. * — 2 2 7c 2 — —.——— 1 n — 2 — e 5 1 f 1 Monkag, den 8. Juni 1936 Rinderreiche Jamilien, das Vorbild der Nalion Die Tagung des Reichsbundes der Kinderreichen in Köln Köln, 7. Juni.(Funk.) Als Abſchluß der Reichstagung des Reichsbundes der Kinder. reichen und des Ehrentages der Deutſchen Fa⸗ milie fand am Sonntag vormittags auf der Feſtwieſe im Kölner Meſſegelände eine Groß kundgebung ſtatt. Man ſah die bunten Trachten aller deutſchen Gaue von Schleſien bis zum Saargebiet, von den Alpen bis zur Nordſee. Kurz nach 10 Uhr marſchierten die Fabnen⸗ abordnungen von beiden Seiten des Podiums auf: dann zeigte eine Ehrenabteilung des Ar⸗ beitsdienſtes das Spiel„Mutter und Volk“ eine ſymbolhafte Charakteriſierung der Bedeutung von Mutter und Familie für Volk und Nation. Die Eröffnungsrede hielt Reichsbundesleiter Stuewe. Er begrüßte zunächſt die deutſchen Mütter und Väter und eine große Zahl von Ehren⸗ gäſten, insbeſondere Mitglieder des Ehren⸗ führerringes, Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht. Der Reichtum eines Volkes beſtehe einzig und allein in feinen Kindern. Das Volk ſei das reichſte, dem ſeine Mütter die meiſten geſunden Kinder ſchenkten. „Uns geht es nicht“, ſo führte der Redner aus,„um materielle Wunſche ſondern darum, als wahre und treue Gefolgſchaft des Führers, als bevölkerungspolitiſche Kampftruppe Heer⸗ ſchau zu halten über die, die gewillt ſind. den gigantiſchen Kampf gegen den drohenden Volks- tod zu führen.“ Die Kundgebung ſolle einen Bauſtein ſetzen für den Wiederaufſtieg und die Ehre der deut⸗ ſchen Volksfamilie, für die Achtung vor der Mutterſchaft und dem Kinderſegen. Der Redner gab dann unter dem Ausdruck ſeiner beſonderen Freude die Namen führender deutſcher Väter bekannt, die als Kinderreiche in den Ehren⸗ führerring aufgenommen ſeien. Er nannte: Reichsamtleiter Hermann Althaus von der NSV: Reichsleiter Martin Bormann, Stabsleiter des Stellvertreters des Führers: Walter Buch, Vorſitzender des Oberſten Parteigerichtes, München: Max Egon Fürſt zu Fürſten berg: Gruppenführer Heiß⸗ meyer, Chef des SS⸗Hauptamtes; Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter Hildebrandt, Schwerin; General von Lettow⸗ Vorbeck: Miniſterpräſident Marſchler, Weimar; Re⸗ gierungspräſident Matthäi, Lüneburg: Neichsſtatthalter und Gauleiter Meyer: Staatsrat Ortlepp, Weimar: Regierungs- präſident Freiherr von Deyn hauſen; Jo⸗ ſeyh Schlageter, der Vater des National⸗ helden Albert Leo Schlageter; Gauwalter Spangenberg: SsS⸗Oberſturmführer von Thermann Botſchafter in Buenos⸗Aires: Präſident Profeſſor Dr. Fr. Zahn vom Bay⸗ riſchen Staatlichen Landesamt und die Reichs⸗ frauenfübhrerin Frau Scholtz⸗Klink. Des weiteren gab der Redner die Namen der neuen Ehrenmitglieder des Rd bekannt: Reichsamtleiter Dr. Groß ⸗ Berlin; Präſident Dr. Aſtel, Weimar;: Miniſterialrat Dr. Conti. Berlin: Gauamtsleiter Dr. Kranz Gießen; Mintſterprandent Koeyrer, Karrs⸗ ruhe; Landesfinanzamtspräſident Dr. Muel⸗ der. Köln; Miniſterialdirektor Schultze, München und Stadtrat Trippler, Deſſau. Reichsbundesleiter Stuewe ſchloßz eine Aus⸗ führungen mit den Worten:„Wir wollen unſere Kundgebung mit dem Geleitwort durchführen. Die kinderreiche Familie muß im deutſchen Volke wieder zur Selbſtverſtändlichkeit werden“ Der Hauptredner der Kundgebung, der Leiter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP. Reichs amisleiter Or. Groß, führte aus: Wenn geſtern die Sonne lachte und heute der Regen rauſcht, dann mag das ein Bild ſein des Lebens der Völker und der Men⸗ ſchen, bei denen auch Freude mit Trauer ab⸗ wechſeln. Bauen wir unbeirrt fort an dem ewigen Volk der Deutſchen, auf daß es über die Zeit unſerer Tage hinaus fortdauert und da⸗ mit das, was heute unter Opfern und unter Not geſchaffen wird, auch einen Fortbeſtand haben kann. Deutſchland und Adolf Hitler, Sieg⸗Heil! Mit dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied und dem 23 der Fahnen fand die Kundgebung iht Ende. Reichsminiſter Rudolf Heß ſpricht Köln, 7. Juni. Zu einer eindrucksvollen Kundgebung für die deutſche Fami ie geſtaltete ſich die Amtsträger⸗Tagung des Non in der großen Feſthalle der Kölner Meſſe. Kurz nach 18 Uhr traf der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, ein, in deſſen Begleitung man u. a. den Gauleiter des Gaues Köln⸗Aachen, Staatsrat Grohé, den Leiter des Nd, Stüwe, ſah. Reichsbundesleiter Stü we dankte unter be⸗ geiſtertem Beifall dem Stellvertreter des Füh⸗ rers im Namen aller deutſchen Vollfamilien für ſeine Teilnahme an der Tagung, der er damit eine beſondere Bedeutung gegeben habe. An⸗ geſichts der erſchreckenden Schädigungen unſeres Volksbeſtandes durch den Geburtenſchwund ringe der Rdͤ um Erkenntnis und Beſinnung für die Erhaltung des Deutſchtums. Die Geburtenzahl von 1933 ſei gegenüber der Vorkriegszeit auf weniger als die Hälfte geſunken. Der geringe. aber un freichende Geburtenanſtieg 1934/35 ſei zwar ein erfreuliches Zeichen der Zuverſicht und Beſinnung, er habe aber die Talſache nicht grundlegend ändern können, daß die Eltern⸗ Generation ſeit 20 Jahren durch die Kinder⸗ 3 fortlaufend nur zu 60 v. H. erſetzt wird. Unter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſam⸗ melten betonte der Redner, die Kinderreichen wüßten, daß der nationalſozialiſtiſche Staat ſchützend hinter ihnen ſtehe. Das, was die Genialität des Führers, was Fleiß und Arbeit des Volkes geſchaffen haben, ſo betonte der Red⸗ ner weiter, muß in der Zukunft leben. Wir müſſen die harte Wirklichkeit erkennen, daß wir ein ſterbendes Volk geworden ſind und müſſen dem einen ebenſo harten Willen entgegenſetzen. Die Kundgebung erreichte ihren Höhepunkt, als der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſler Nudolf Heß, die Rednertribüne betrat, um kurze und herz⸗ liche Worte an die deutſchen Väter und Mütter zu rick ten. Minutenlang brauſten ihm die Heil⸗ ruſe entgegen, ebe er das Wort ergreifen konnte. Engliſches Jeſthallen am Völkerbund Belonung der freundſchafllichen Be teich— Bereilwilligkeit zum Abſchl griffs- und Beiſtandspakles im London, 7. Juni.(Funk.) Außenminiſter Eden hielt am Samstag in ſeinem Wahlkreis eine Rede, in der er der Entſchloſſenheit Groß⸗ britanniens Ausdruck gab, den Völkerbund zu erhalten und etwaige Aenderungen ſeiner Satzungen ſo zu geſtalten, daß dieſer ein mög⸗ lichſt wirkſames Werkzeug für die Erhaltung des Friedens werde. Das ſei die Aufgabe, mit der ſich die eng⸗ Iiſ Regierung ilch Er wünſche klarzu⸗ ſtellen, daß die britiſche Regierung ihr Ver⸗ trauen in den Völkerbund bewahrt habe, da dieſer das beſte 1 für die Erhaltung des Friedens ſei. Letzten Endes würde der Er⸗ folg oder der Fehlſchlag der Bemühungen, eine neue Ordnung in der Welt zu ſchaffen, davon abhängen, in welchem Umfange die Völker be⸗ reit ſeien, den meiſt aggreſſiven Nationalis⸗ mus aufzugeben und aus vollem Herzen an der friedlichen Regelung der Streitigkeiten mitzu⸗ arbeiten. Es ſei wichtig, daß keine ſich bietende Gelegenheit perſäumt werde, um ein inter⸗ nationales Uebereinkommen über die Be⸗ tenzung und Verminderung der Rüſtungen . ühren. Solange ſich dieſe Hoffnüng jedoch nicht verwirkliche, habe Großbritannien angeſichts einer ſich wiederbewaffnenden Welt chwere Verantwortungen und müſſe die briti⸗ 47 Inſeln und Verkehrswege des britiſchen eiches 2 6 Die Bevölkerung ſolle in die territoriale Armee eintreten, die wichtiger denn je zur Verteidigung der Heimat ge⸗ worden ſei. Die Lage in Weſteuropa Während aber die britiſche Sorge um die Erhaltung des Friedens univerſal ſei, gebe es elbſtverſtändlich Gebiete, in denen die briti⸗ ſchen Lebensintereſſen direkt durch eine Störung des Friedens bedroht würden. Eines dieſer Ge⸗ biete liege in Weſteuropa. Aus dieſem Grunde habe die Regierung ſeit der Wieder⸗ beſetzung des Rheinlandes in der be⸗ ſorgniserregenden, ja gefährlichen Lage, die durch dieſe geſchaffen worden ſei, nach einer Ge⸗ legenheit geſucht, um die internationale Sicher⸗ 2 wiederherzuſtellen und das internationale ertrauen zwiſchen den Völkern Weſteuropas im Rahmen des Völkerbundes neu zu ſchaffen. ziehungen zu Belgien und Frank- uß eines weſteuropäiſchen Nichlan⸗ Zinne der Vorſchläge des Führers England ſei hierzu verpflichtet geweſen, da es den Locarnovertrag nicht nur unterzeichnet, ſon⸗ dern ihn auch garantiert habe. Sie ſei an die deutſche Regierung herangetreten, um eine Neu⸗ regelung in Europa auf der Grundlage eines Ver⸗ ſchwindens der entmilitariſierten Zone im Rhein⸗ land zu ſuchen. Die britiſche Regierung habe es aber von vornherein klargeſtellt, daß, ſoweit ſie betroffen ſei, ihre Verpflichtungen gegenüber Bel⸗ gien und Frankreich unter dem Locarnovertrag gül⸗ tig geblieben ſeien. Die Verhandlungen mit Deutſchland Die britiſche Regierung habe nunmehr Ver⸗ handlungen mit der deutſchen Regierung über die Vorſchläge aufgenommen, die dieſe am 7. März gemacht und am 31. März erweitert habe und die einer Stabiliſierung der europäiſchen Lage unter den neuen Bedingungen dienen ſollten. Soweit Großbritannien betroffen ſei, wünſche er zu unterſtreichen, daß es bereit ſei, Verhand- lungen über einen Nichtangriffs-⸗ und Beiſtands⸗ pakt in Weſteuropa aufzunehmen. Ein ſolches Abkommen würde umſo mehr in England will⸗ kommen geheißen werden, wenn in ihm ein Luft- pakt eingefügt werde, wie er letztes Jahr vorge⸗ ſchlagen worden ſei, und wenn er von einem Uebereinkommen über die Begrenzung der Streit- krüfte begleitet ſei. Es gebe jedoch noch Unklarheiten 2 200 der Nichtangriffspakte, die Deutſchland für Weſt⸗ und Mitteleuropa vorgeſchlagen= Die bri⸗ tiſche Regierung habe die deutſche Regierung ein⸗ geladen, gewiſſe Aufklärungen über dieſe Punkte zu geben. Angeſichts ewiſſer Feſtſtellungen der deutſchen Regierung habe ſie es für weſentlich ehalten, ſich deſſen zu verſichern, ob die deutſche egierung von 5 an Deutſchland als in der Lage befindlich anſehe, in der es bindende Ver⸗ träge ſchließen und in der es erklären könne, daß es den Ae politiſchen und territorialen Status Europas zu reſpektieren beabſichtige, ſo⸗ weit dieſer nicht in der Folge durch freie Ver⸗ handlungen und Uebereinkommen abgeändert werden ſollte. Die engliſche Regierung hoffe, daß die deutſche Antwort derart ſein werde, daß kein Hindernis für die Eröffnung der Verhand⸗ lungen übrig bleibe, die Großbritannien ſo ſehr wünſche und deren Erfolg ſo weſentlich für den Frieden Europas ſei. Rudolf Heß Überbrachte zu Beginn ſeiner Anſprache den deutſchen Kinderreichen an ihrem Ehrentag die Grüße des Führers und wies da⸗ rauf hin, wie ſehr der Führer, wie ſehr Partei und Staat das würdigen, was die kinderreichen Familien für die Nation leiſten. „Sie ſind Vorbild der Nation, ſie ſetzen ſich ein für die Zukunft der Nation, ſie kämpfen in aller Stille, in aller Zurückgezogenheit einen Kampf für Deutſchland, ſie haben über das wirt⸗ ſchaftliche Denken das Denken um das Volk ge⸗ ſetzt, wie es der Nationalſozialismus verlangt.“ Der Stellvertreter des Führers bekannte ſich im weiteren Verlauf ſeiner kameradſchaftlichen Worte zu der Verpflichtung des Staates im Sinne eines weitgehenden Eintretens für die kinderreiche Familie. Gerade weil ſie nicht materialiſtiſch denke, müſſe dafür geſorgt werden, daß ſie nicht wirtſchaftlich zu leiden habe. Rudolf Heß verwies dabei insbeſondere auf die gerechte Forderung nach dem Familienlaſtenausgleich. Zum Schluß ſeiner immer wieder von Beifall unterbrochenen Anſprache brachte der Stell⸗ vertreter des Führers den Dank zum Ausdruck, den Führer und Nation den deutſchen Vätern und Müttern ſchulden, die die Erhaltung unſe⸗ res Volkes ſichern„Ich glaube, daß die Zelt kommen wird. in der ihr Vorbild von allen in Deutſchland ſo gewürdigt werden wird, wie es gewürdigt werden muß.“ Begeiſtert dankten die verantwortlichen Amts⸗ träger des Rd für die zielweiſenden Worte. Wie tief und herzlich dieſer Dank war, erwies ich, ais ſpontan eine Schwarzwälderin in ihrer Raleriſchen Tracht einen Blumenſtrauß ihrer deimat dem Stellvertreter des Führers über⸗ reichte, den dieſer unter ſich immer wiederholen⸗ den Beifallsrufen der Tauſende ſichtlich erfreut entgegennahm. Als letzter Redner ſprach der Leiter des Raſſepolitiſchen Amtes der NSDAP. Reichsamtsleiter Dr. Groß. Er führte u. a. aus, daß es den endgültigen Sieg des Nationalſozialismus auf Jahrhunderte hinaus nicht geben könne, ohne kinderreiche Familien, die das, was beute geſchaffen wird, in ihren Kindern morgen verteidigen und er⸗ weitern werden. Wer befürchtet, unter dem Appell an den Kinderreichtum könnte die Ab⸗ ſicht eines Angreifers ſtehen, dem müſſen wir ſagen, daß das nicht wahr iſt und nicht wahr ſein kann. Denn je mehr lebendige Kinder ein Volk oder eine Familie ihr eigen nennt, deſto heißer wünſcht ſie, in Frieden und Ordnung wachſen und ſchaffen und ihrer Kinder Leben bewahren zu können.(Lebhafter Beifall.) Die Wurzeln unſerer Kraft liegen da, wo das Leben ſich erneuert, wo der Bauer die Scholle bricht und die Mutter ihr Kind dtillt. Darum wollen wir all denen in Gedanken einen Gruß ſagen, die ſonſt nie genannt ſind, die aber im Grunde diejenigen ſind, von denen das ewige Deutſchland lebt.(Beifall.) Dem Führer, der uns ſeinen engſten und treueſten Mitarbeiter ſandte. danken wir in dem, was wir tun an der Zukunft unſeres Deutſchland. Wir danken ihm in der Unermädlichkeit des Glaubens, der nie⸗ mals erſchüttert wird, auch dann nicht, wenn er auf Proben ſchwerſter Art geſtellt wird.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Wir bringen dem Führer auf ſeinen Gruß unſere dankbare Antwort: Das ewige Deutſchland und unſer Führer: Sieg⸗Heill Grußworte Dr. Fricks Berlin, 7. Juni. Der Reichs⸗ und Preuziſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, hat an die zum Ehrentag der Kinderreichen in Köln verſam⸗ melten Kinderreichen folgende Begrüßungsworte gerichtet:„Ich begrüße den Kampf des Reichs⸗ bundes der Kinderreichen um die Stärkung des Willens zum Kinde, denn die erbgeſunde kinder⸗ reiche Familie iſt die Vorausſetzung für das Jortbeſtehen unſeres Volkes. Auf die Notwen⸗ digkeit ihrer Förderung und Erhaltung habe ich bereits in meinen grundſätzlichen Ausführungen auf der erſten Sitzung des Sachverſtändigen⸗ beirates für Bevölterungs⸗ und Raſſenpolitik am 28. Juni 1933 in Berlin hingewieſen.“ Jeeinkrächkigung der briliſchen Schiffahrt durch 5owſelrußland London, 6. Juni. Die engliſchen Schiff⸗ ahrtskreiſe ſind ſeit einiger Zeit über die zu⸗ nehmende Ausſchaltung britiſcher Schiffe aus dem engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Handelsver⸗ kehr beunruhigt.„Daily Telegraph“ meldet heute, daß die Sowietregierung alles, was in ihren Kräften ſtehe, tue, um den britiſchen Schiffsverkehr mit den Häfen an der Oſtſee und am Weißen Meer zugrundezurich⸗ ten. Dank der ſowjetruſſiſchen Kontrolle über den britiſchen Ein⸗ und Ausfuhrhandel mit der Sowietunion, ſeien die britiſchen Schiffe, die früher den geſamten Handelsverkehr zwiſchen England und Sowjetrußland durchführten, „vom Meer hinweggefegt““ worden. Nunmehr ſeien auch die britiſchen Trans⸗ portſchifſe, die für die Holztransporte von Sowjetrußland nach England verwandt werden, gefährdet. Aus den diesjährigen ſow⸗ jetruſſiſchen Liſten für die Holzverſchiffungen geht hervor, daß kaum ein einziges britiſches Schiff hierfür verwandt werde. Das Blatt ſor⸗ dert ein wirkungsvolles Einſchreiten der briti⸗ ſchen Regierung, das nötigenfalls in Vergel⸗ tungsmaßnahmen gegen den ruſſiſchen Ausfuhr⸗ handel beſtehen müßte. England ſei in der Lage, alle hauptſächlichen Waren, die zur Zeit aus Sowjietrußland bezogen werden, aus an⸗ deren Ländern zu erhalten. Die engliſche Re⸗ gierung müſſe ſofort eine Reviſion des engliſch⸗ ſowjetruſſiſchen Handelsabkommens fordern, und die Fortſetzung der engliſchen Käufe aus der Sowjetunion von der Feſtlegung eines be⸗ ſtimmten Anteils für den britiſchen Schiffs⸗ raum abhängig machen. die Skaalsoberhäupler der Kleinen Enkenle in Bukareſt Bukareſt, 7. Juni. Im Königlichen Palaſt gab am Sonnabend König Karol ein Früh⸗ ſtück zu Ehren der Staatsoberhäupter der Kleinen Entente, des Prinzregenten Paul und des Präſi⸗ denten Beneſch. In der Anſprache, die König Karol dabei bielt, unterſtrich er den unauflös⸗ lichen Zuſammenhalt der Kleinen Entente, die in enger Zuſammenarbeit mit der Balkan⸗ entente eine Politik der Aufrechterhaltung des Friedens und der Wahrung ihrer eigenen In⸗ tereſſen betreibe. Als erſte dieſer Intereſſen habe die Achtung vor den gegenwär⸗ tigen Grenzen, die für immer unantaſt⸗ bar ſeien, und vor den Friedensverträgen zu gelten. Zweck der Zuſammenkunft ſei es, das von neuem mit aller Kraft zu proklamieren. Aegypken und die Vorgänge in Paläſlina. Kairo, 7. Juni. Der ägpptiſche Miniſter präſident Nahas Paſcha hat die erſten Chef⸗ redakteure der führenden arabiſchen Blätter gebeten, in ihren Zeitungen die Komenkare zu den Vorgängen in Paläſtina aus politiſchen Gründen zu mildern, obwohl alle Sympathien Aegyplens den Arabern in Paläſtina gelten. Der Vorſitzende der radikalen arabiſchen Jugendorganiſation in Paläſtina iſt in Aegyp⸗ ten eingetroffen, um hier für die ideelle und materielle Unkerſtützung der Streiks der Araber in Paläſtina zu werben. Die Flreiklage in Paris Paris am Montag ohne Kraftdroſchken?— Die Pariſer Zeitungen wieder erſchienen. Paris, 7. Juni. Aus den am Sonntag früh vorliegenden Nachrichten geht hervor, daß ſich die Streikbewegung beſonders in Nord- frankreich ausgedehnt hat. Nach einer Er⸗ klärung des Innenminiſters ſind verſchärfte Spannungen in der Pariſer Gegend vermie⸗ den worden. Die Pariſer Zeitungen ſind am Sonntag erſchienen und kündigen die Wieder⸗ eröffnung der Zeitungskioſke an. Sonntagmor⸗ gen iſt dieſe aber nur teilweiſe durchgeführt und die Kioſke führen bei weitem nicht alle Zeitungen. Die radikalſozialiſtiſche„Ere Nou⸗ velle“ wagt ſchüchtern zu erklären, daß jetzt die Beſetzung der Fabriken unverzüglich aufhören müſſe. Der„Petit Pariſien“ ſtellt feß, daß in Paris nur Benzin und Erdöl fehlen, ſodaß bereits ein Teil der Pri⸗ vatkraftwagen ſtilliege. Die Vorräte der Kroft⸗ droſchkenunternehmen ſeien faſt erſchöpft. Man rechne damit, daß die Pariſer Kraftdroſchlen am Montag über haupt' nicht ausfah⸗ ren können. Den öffentlichen Verkehrs⸗ mitteln, der Kraftomnibusgeſellſchaft, den Aerzten und den Bäckern ſoll Treibſtoff aus Ferresdenänden zur Verfügung geſtellt wer⸗ en. „Figaro“ meldet, daß die Streikenden in Maſſen den Gewerkſchaften beitreten. An einem Tage ſeien mehr als 100 000 Aufnahme⸗ anträge geſtellt und auch ſchon zum Teil die Beiträge entrichtet worden. Die Gewerkſchafts⸗ kaſſe habe dadurch 750 000 Franken erhalten. Lille ſei am Sonntagfrüh ohne Pariſer und ohne Ortszeitungen geweſen. Das„Echo de Paris“ berichtet aus Montbeliard(ſüdlich von Belfort), daß die große Automobilfabrik Peu⸗ got am Sonnabend wegen Rohſtoffſchwierig⸗ keiten ihren Betrieb geſchloſſen habe. Die Ar⸗ beit ſoll aber nach Mitteilung der Werkslei⸗ tung Montagfrüh wie gewohnt fortgeſetzt wer⸗ denden. In Marſeille ſeien 1700 Arbeiter ver Zucker⸗ fabriken in den Ausſtand getreten und hätten ihre Werke„beſetzt“. 70 Dockarbeiter einer franzöſiſchen Reederei, die den Verkehr mit Korſika verſehe, verlangten nach einer Zuſam⸗ menſtoß mit 6 Dockarbeitern, die Feuerkreuzler ſeien, deren Entlaſſung. Als die Direktion die⸗ ſe Maßnahme ablehnte, ſeien die 70 Arbeiter in den Ausſtand getreten. Sie beſetzten die Verladehallen und einen Dampfer, der am Sonntag nach Korſika ausfahren ſollte. N 1 2 2 . . n Pala f ein Ill, det Kleigen 1 5 ne Kun g Anauflös, ente, hit Vallan⸗ tung des enen dy, Iteteſen gen 1. t Uantaßz⸗ trägen 5 tei es, dag flanieren. haläfin ö Muſer fen Chef en Balten dentare zu a cg , obwohl fle„, madchen in Nehyp⸗ delle und eis del 5 schen?— cſchienen. Conntag abo, daß in Nord⸗ einer Er⸗ betſchärfle d bermie⸗ ſind am Mikdet⸗ mugmot⸗ ſchgeſühtt nicht alle Ete Nou⸗ daß ett 1 f 0 li 00 Potiſen zin und der N het toft⸗ öpft. Nun rischen 110 Vurlehts⸗ 1 den f aus fel wer⸗ aden in un. An ufnahme⸗ Lell die enlchafz⸗ chalten. net und Echo de dlc bol nl Fel MITE HEIN IfCHE ſpONMZEIHTUMe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawu', e, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnitts auflage der Montags ausgabe Mai 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Veilags⸗ und Druchkereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Jernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer Erſcheint jeden Montag und Freitag. 44 Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe u. Montags aus gabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poftbeſtellgeld. im Texteil bei 67 mm Breite 40 Rypfg. Poſtbezugspreis der 22 mm Breite 9 Rpfg., „nach Preisliſte Nr. 5. Woi ms a. Rh. Nonkag, den 8. Juni 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Berlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Lshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft mb. H., Worms a. Rh. 16. Jahrgang 1. JC. Nürnberg—orluna düſſeldorf im Endspiel! „Club“— Schalke 2:0(0:0)—„Jorkung“— Gleiwitz 3:1(0:1) Le und minden im Handball-Schlußkampf. 5 Glänzender Vormalenſieg in Kaſerslaukern: 12:31— F. C. Pirmaſens ſchlägt 1860 münchen in Lampertheim 4:1. Wormſer Jahn⸗ Kampfſpiele und Mannheimer Ander-Aegalla trotz ſchlechlen Wellers gut durchgeführk. Wieder 2:0 für den„Club“! Großer Borſchlußrundenkampf vor 70 000 Juſchauern in der Stuflg arler Adolf hiller Kampfbahn Verdienter sieg der Nürnberger über schalke— Friedel ſchoß beide Treffer Rund um den Sonnlag Das ſchlechte Wetter am Wochenende hat auch im Sport geradezu verheerende Auswir⸗ kungen gehabt. Nicht nur, daß eine ganze Reihe von Veranſtaltungen ausfiel— wo die Notwendigkeit des Ausfalls rechtzeitig er⸗ kannt worden war, konnte man ja rechtzeitig Weiterungen vorbeugen—, ſchlimmer war es, daß eine Reihe bedeutender Veranſtaltungen einfach nicht mehr abgeblaſen werden konnte, weil die oft von ſehr weit herkommenden Geg⸗ ner ſchon eingetroffen waren. So machte man gute Miene zum böſen Spiel und führte man⸗ che Veranſtaltung durch. Lampertheim und Worms ſind für unſere Kante bezeichnend. In beiden Orten dürften die Veranſtalter erheb⸗ lich in ihren Säckel greifen müſſen, um die Koſtenfrage zu bereinigen. Schade darum, denn durch ſolche unliebſamen Ausfälle wird die Unternehmungsluſt der Vereine weſentlich gehemmt. Gerade die nach Lampertheim an⸗ geſetzten Fußballtreffen und die Wormſer Jahn⸗Kampfſpiele der Tgde. 1846 waren Ver⸗ anſtaltungen, die ſtärkſten Publikumsbeſuches wert geweſen wären. Wir hoffen nur, daß bei⸗ de Veranſtalter glimpflich davon kommen und nicht den Mut ſinken laſſen. * Daß es Veranſtaltungen gibt, die auch durch den Regen nicht berührt werden, hat am Sonntag Stuttgart gezeigt. Ca. 70000 Zu⸗ ſchauer waren anweſend zum entſcheidenden Fußballtreffen 1. FC. Nürnberg— Schalke 04. Es iſt doch etwas Großes um ſolche Kämpfe, daß die Tauſende, die aus allen Teilen des Reiches gekommen waren, ſich auch nicht durch Unbilden der Witterung abſchrecken laſſen. Und die Maſſen ſind nicht enttäuſcht worden. Mit 2:0 blieb der 1. FC. Nürnberg, des alten Fußball⸗„Südens“ Hoffnung, ſicherer Sieger über den nun zweimaligen Deutſchen Meiſter Schalke 041! Der Meiſter iſt tot, es lebe der neue Meiſter! darf man heute ſchon ſagen, denn Schalke kann ſeinen Titel nicht mehr ver⸗ teidigen; Fortuna Düſſeldorf, auch ſchon Deut⸗ ſcher Meiſter, wird der Gegner des ruhmrei⸗ chen Nürnberger Klub ſein. Wird es Nürnberg nun zum ſechſten Male ſchaffen? Die Art, in der geſtern der Sieg über des Weſtens Idol Schalke 04 errungen wurde, läßt darauf hof⸗ fen. Denn nicht der Sieg allein, viel mehr noch die Art, in der er errungen wurde, macht uns hierzulande froh; etwas fühlen wir ja auch noch mit dem„Klub.“ Im übrigen zeigte auch der Verlauf der diesjährigen Meiſterſchafts⸗ kampagne, daß nichts beſtändiger iſt als der Wechſel. Natürlich gab es in Stuttgart Hochbetrieb. Und da war es nicht nur die Treue der Maſ⸗ ſen zum Fußball, die hier wieder zum Aus⸗ druck kam, ſondern auch die Tatſache, als welch wichtiger Faktor der Sport allgemein im neuen Deutſchland betrachtet wird. Es war bekannt geworden, daß Nürnbergs geſamter Stadtrat geſchloſſen zum Spiel ſeiner Meiſter⸗ Mannſchaft in Stuttgart anweſend ſein würde. In Stuttgart ſah man dann aber auch den Frankenführer Julius Streicher, der der Elf ſeines Heimatgaues das Geleit gegeben hatte. Daß eine Mannſchaft mit ſol⸗ chem Rückhalt ihr Beſtes gibt, liegt auf der Der von ganz Fußball⸗Deutſchland mit größ⸗ ter Spannung erwartete Vorſchlußrundenkampf zwiſchen dem 1. FC. Nürnberg und dem Deut⸗ ſchen Meiſter Schalke 04 gehört der Vergan⸗ genheit an. 70 000 Zuſchauer— darunter an Ehrengäſten Gauleiter Julius Streicher, Reichsſtatthalter Murr, Miniſterpräſident Dr. Mergenthaler und vom Fachamt Fußball Dr. EKandry und Prof. Dr. Glaſer— erlebten einen ausgezeichneten Kampf, den die Nürnberger mehr als verdient mit 2:0(0:0) gewannen. Damit wurde die große Frage: „Wer iſt beſſer, Schalke oder der Club?“ zum zweiten Male eindeutig zu Gunſten der Mittel⸗ franken entſchieden. Wie beim Endſpiel um die Pokalmeiſterſchaft, ſo mußten ſich die„Knap⸗ pen“ auch diesmal wieder mit 2:0 ihrem gro⸗ ßen Rivalen beugen. Wohl fehlte bei den Schal⸗ kern der etatsmäßige Mittelſtürmer Pörtgen, doch mußten die Nürnberger in Spieß ebenfalls einen ihrer Beſten erſetzen. Die Chancen ſtan⸗ den alſo gleich— das Spiel ſelbſt brachte eine Hare Ueberlegenheit der Nürnberger. Im tech⸗ niſchen Können, in der Mannſchaftsarbeit und im taktiſchen Vermögen waren ſie den„Knap⸗ pen“ weit voraus. In der ganzen Mannſchaft gab es keinen ſchwachen Punkt, während bei Schalke nur Szepan und Kuzorra über jeden Tadel erhaben waren. Die übrigen Stürmer und die Deckungsleute ließen große Schwächen erkennen. Mit dem„Club“ kam die unſtreitig beſſere Mannſchaft ins Endſpiel. Im Jeichen des Kampfes Als am Sonntagvormittag kurz nach 9 Uhr die erſten Sonderzüge mit den Nürnberger Schlachtenbummlern auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof eintrafen, machte ſich bald in den Straßen der Stadt ein lebhaftes Treiben bemerkbar. Die Clubanhänger durchzogen— ihre kleinen weißen Fähnchen ſchwingend— die Stadt und lenkten die Aufmerkſamkeit der Stuttgarter durch alle möglichen„Geräuſch⸗ Aktionen“ auf ſich. Mit den Sonderzügen, Om⸗ nibuſſen und Privatfahrzeugen werden wohl insgeſamt 6000 Nürnberger in die ſchwäbiſche Metropole gekommen ſein. Schalke hatte keinen Sonderzug zuſammengebracht, dafür ſah man aber zahlreiche Omnibuſſe aus dem„Kohlen⸗ pott“ in den Cannſtätter Straßen parken. Juviel Juſchauer...! Schon bald nach 11 Uhr begann der Marſch der Fußballbegeiſterten zum Cannſtätter Wa⸗ ſen, wo die herrliche Adolf Hitler⸗Kampfbahn liegt. Mit Kiſtchen, Stühlen und ſogar Leitern kamen die„Fans“ an, um ja recht gut ſehen zu können. Ueberraſchenderweiſe gab es an der Tageskaſſe noch Einlaßkarten, da aus der nähe⸗ ren Umgebung Stuttgarts— wohl infolge des ſchlechten Wetters— einige Tauſend Karten zurückgekommen waren. Obwohl die Organiſa⸗ tion ſonſt trefflich klappte, ließ es ſich nicht vermeiden, daß es beim Einmarſch der Zu⸗ ſchauer in die Blocks zu Stauungen und Rei⸗ bereien kam. Den energiſch einſchreitenden Ordnungsleuten gelang es aber, die Ruhe je⸗ weils bald wieder herzuſtellen. Mit 70 000 Zuſchauern war die Adolf⸗Hit⸗ ler⸗Kampfbahn beängſtigend überfüllt. Das Faſſungsvermögen des Stadions war zweifel⸗ los ſtark überſchätzt worden. Faſt jeder Steh⸗ platz⸗Beſucher hatte„Platznöte“. Mit Humor, Geduld— hie und da aber auch mit etwas Aufgeregtheit— ſchickte man ſich jedoch in das Unvermeidliche. Der tagelange Regen hatte dem ausgezeich⸗ neten Raſen des Kampffeldes nicht viel ge⸗ ſchadet. Man entſchloß ſich aber doch, das vor⸗ geſehene Vorſpiel⸗Programm ausfallen zu laſ⸗ ſen. Lediglich die beiden Knabenkreismeiſter von Stuttgart, VfB. Stuttgart und JV. Zuf⸗ fenhauſen, ſpielten zur„Beruhigung“ der Zu⸗ ſchauer eine Halbzeit durch. Der anregende Kampf ließ bei den Maſſen bald den Reſt von Mißſtimmung⸗ verſchwinden. Julius Streicher beim Spiel Die„Lautſtärke“ der 6000 Nürnberger, die in verſchiedenen Blocks untergebracht waren, ſtei⸗ gerte ſich auf das Höchſtmaß, als Gauleiter Ju⸗ lius Streicher in der Kampfbahn erſchien und auf einem Gange rund um die Aſchenbahn ſeine Nürnberger Landsleute herzlich begrüßte. Inzwiſchen ging das Jugendſpiel mit 2:1 für die Stuttgarter zu Ende und die Knaben ſtell⸗ ten ſich zum Empfang der beiden Meiſtermann⸗ ſchaften am Eingang zum Speilfeld auf. Kurz vor 16 Uhr liefen die beiden Mannſchaften, von den 70 000 mit größtem Jubel begrüßt, in die Kampfbahn. Zuerſt Schalke mit Kuzorra an der Spitze, dann Nürnberg. Schiedsrichter Unverfehrt⸗ Pforzheim und die beiden Linienrichter Heß und Dörbecker Stuttgart) betraten ebenfalls den Platz. Schalke ohne Pörlgen Die Mannſchaften ſtellten ſich in folgenden Aufſtellungen zum Kampf: Nürnberg: Köhl Billmann Munkert Uebelein Carolin Oehm Gußner Eiberger Friedel Schmitt Schwab ** Urban Kuzarra Szepan Gelleſch Kalwitzki Valentin Nattkämper Tibulſti Schweißfurth Bornemann Schalke: Mellage Die„Knappen“ mußten alſo auf ihren Mit⸗ telſtürmer Pörtgen verzichten, deſſen Mitwir⸗ ken nach kurz überſtandener Verletzung bei einem ſolchen Großkampf doch zu riskant er⸗ ſchien. Ernſt Kuzorra und Seppl Schmitt lo⸗ ſten, der Nürnberger gewann die Wahl, Schalke hatte Anſtoß. Bis zur Pauſe 0:0 Schalke begann mit einem heftigen An⸗ griff, den aber Billmann vor dem anſtürmen⸗ den Kuzorra zum Stehen bringen konnte. Im Gegenſtoß beging der kleine Eiberger an dem Schalker Linksaußen Urban ein Foul, das dem Nürnberger ein Pfeifkonzert der Zu⸗ ſchauer einbrachte. Dann kam Nürnbergs Rechtsaußen Gußner, der überhaupt die Seele des Clubſturmes war, gut durch, ſein Schuß ſtreifte aber nur die Latte. Die beiden Ver⸗ teidigungen waren anfänglich nicht ganz im Bilde, beſonders die Hintermannſchaft Schas⸗ kes ſpielte ziemlich leichtſinnig. Beim„Club“ „ ñł᷑.—— Hand. Im übrigen dürfen auch wir in Worms zufrieden ſein; die führenden Männer der Bewegung in und um Worms ſind auch ſämt⸗ lich da, wenn es gilt. Auch das mag mit zum diesjährigen Erfolg der Wormaten beigetra⸗ gen haben. 5 Auch die Handballer nahmen die letzte Ausſiebung vor. In einem Treffen ging es programmäßig zu: Hindenburg Minden ſchlug Raſenſport Mülheim mit 9:3, zahlenmäßig al⸗ lerdings unerwartet hoch. Dagegen gab es in Leipzig die(von uns, aber nicht von der all⸗ Ausgang dieſes Spieles iſt offen. gemeinen Fachpreſſe erwartete) Ueberraſchung: MSA. Leipzig warf TV. Oberalſter Ham⸗ burg mit 14:10 aus dem Rennen. Leipzig iſt nach unſerer Anſicht auch Favorit ſürs End⸗ ſpiel. Bei den Frauen beſtreiten Charlottenburg und VfR. Mannheim das Schlußtreffen. Der Hätte Eimsbüttel gegen Charlottenburg geſtern ge⸗ wonnen, hätten wir unbedenklich auf die Hamburger Mädel geſetzt. Im Handball⸗Gaupokal haben ſich pro⸗ grammäßig alle drei Gauligiſten durchgeſetzt. Der letzte Vertreter der Bezirksklaſſe iſt nun Viktoria Griesheim, die aber die Vorſchluß⸗ runde kaum überleben wird. Alſo wird doch ein Gauligiſt Pokalſieger werden. Zur Freude der Aufſtiegskandidaten. * Im Aufſtiegskampf der Fußball⸗Bezirksmei⸗ ſter ſind geſtern wahrſcheinlich im Gau Südweſt zwei wichtige Vorentſcheidungen gefallen: SV. Wiesbaden hat ſich durch einen 2:1⸗Sieg über Rotweiß Frankfurt mit 90 Prozent Getötßheit die Gauliga geſichert; Rotweiß muß ſeine Hoff⸗ nungen auf die letzten Spiele vertröſten, und Sportfreunde Saarbrücken dürfen mit 04 Lud⸗ — 2 n 9 .—— 8 kefſtete ſich Munkert einige Schnitzer, die aber keine nachteiligen Folgen hatten. Den Kampf diktiert zunächſt die Nürnberger Läuferreihe, die einfach blendend ſpielte. Sie gab ihrem Sturm gut verwertbare Vorlagen und hielt andererſeits den Schalker Sturm vollſtändig in Schach. Die Nürnberger kamen infolge des leichtſinnigen Spieles der Schalke⸗Verteidiger zu einigen Ecken, die aber ergebnislos verlie⸗ fen. Nürnberg ſpielte jetzt ganz klar über⸗ legen. Bis zur 30. Minute brauchte Köhl nur zweimal bei von der eigenen Verteidigung zu⸗ rückgeſpielten Bällen einzugreifen. Gegen Schluß der erſten Halbzeit wickelte ſich der Kampf meiſt in der Feldmitte ab. Erſt in den letzten Minuten raffte ſich Schalke zu Gegen⸗ vorſtößen auf. Szepan ſpielte jetzt„offenſw“ und ſchon kam die Nürnberger Verteidigung in Bedrängnis. 8:2 Ecken und kein Treffer Die erſte Halbzeit ſtand klar im Zeichen der Nürnberger, die den Schalkern ſpielkulturell überlegen waren. Die„Knappen“ ließen dies⸗ mal nämlich nichts von ihrem„Kreiſelſpiel“ ſehen, ſondern führten einen nüchternen Zweck⸗ fußball vor. Die Nürnberger dagegen kombi⸗ nierten, daß es eine Freude war. Vom letzten Mann an wurde jeder Ball zu einem entſchei⸗ denden Vorſtoß vorbereitet, beſonders aber war es die Läuferreihe Uebelein— Carolin—Oehm, die durch ihr hervorragendes Zuſpiel glänzte. Bei den„Knappen“ klappte es in der Hinter⸗ mannſchaft noch nicht ganz. Mellage war wohl auf dem Poſten, die Verteidiger mußten aber des öfteren gegen die Nürnberger Stürmer den Kürzeren ziehen. So kam auch das 8:2⸗Ecken⸗ verhältnis für Nürnberg zuſtande. Der„Club“ verſtand es aber nicht, auch nur eine Ecke zu verwerten. Einmal gab Gußner wundervoll vor das Tor herein, Mellage verfehlte, aber Schmitt zögerte freiſtehend mit dem Schuß, ſo⸗ daß Szepan dazwiſchenſpringen und abwehren konnte. Gegen Schluß der Halbzeit wurde aber auch die Schalke⸗Verteidigung ſicher, Borne⸗ mann und Nattkämper bildeten die Prellböcke, an denen ſich die Techniker Friedel und Schmitt immer wieder feſtrannten. Iwei Tore nach der Pauſe In der zweiten Halbzeit ſchien Schalke ſeine Zurückhaltung im Angriff, die man vor der Pauſe wahrnehmen konnte, aufgegeben zu ha⸗ ben. Szepan hatte mit Kuzorra Platz ge⸗ wechſelt und Angriff auf Angriff rollte auf das Nürnberger Tor. Hier ſtand aber in Köhl ein Mann zwiſchen den Pfoſten, der an dieſem Tage nicht zu ſchlagen war. Szepan und Kuzorra warfen ihre Stürmer immer wieder nach vorne, denen aber Entſchlußvermögen und Durch⸗ ſchlagskraft völlig fehlten. In der 14. Minute kam dann der„Club“ zum erſten Treffer. Im Anſchluß an eine Ecke der Schalker, die die Nürnberger Verteidigung weit ins Feld abge⸗ ſchlagen hatte, unternahm der Nürnberger Sturm einen Frontalangriff. Schwab flankte zur Mitte, wo Friedel nach einem Kopfball⸗ duell an der 16 m⸗Grenze den Ball bekam und über die verdutzten Schalker hinweg zum 1:0 einſandte. Die Stimmung der Zuſchauer, die den Nürnberger Treffer ſtürmiſch bejubelten, hatte nun ihren Höhepunkt erreicht. Der „Club“— begeiſtert angefeuert— wurde ſo⸗ fort wieder gefährlich, Schalkes Deckung bekam Lücken, durch die die wendigen Clubſtürmer immer wieder durchkamen. In der 21. Minute ſchien aber der Ausgleich für die„Knappen“ fällig zu ſein. Gelleſch trat einen Strafſtoß aus 16 Metern wundervoll in die rechte obere Torecke, aber Köhl warf ſich mit einem Rieſen⸗ ſatz in die Höhe und lenkte den Ball mit den Fingerſpitzen ab. Szepan ſchaffte unermüdlich. Er ſpielte ſeine Bälle genau an ſeine Vorder⸗ leute ab, mußte aber immer wieder erleben, wie ſie in der Nürnberger Abwehrmauer hän⸗ gen blieben. Inzwiſchen ſchraubte der„Club“ ſeine Eckenzahl auf 16, Schalke kam zur ſechſten Ecke. Eine Umſtellung im Schalker Sturm— Gelleſch und Kalwitzki vertauſchten ihre Plätze — ſchaffte keine Beſſerung; der Sturm der „Knappen“ blieb weiterhin ziemlich ungefähr⸗ lich. Sechs Minuten vor Schluß war es dann wieder der Mittelſtürmer der Nürnberger, der junge Friedel, der ſeiner Mannſchaft zum Jußball in Jahlen Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: Reichsb. Rotw. Frankf.— SV. Wiesbaden 1:2 Germ. Ludwigshafen— MSV. Darmſtadt ausgefallen Teutonia Hauſen— Sportfr. Saarbrücken 1:1 Gau Baden: FV. 04 Raſtatt— FC. 08 Villingen 2:0 SpVgg. Sandhofen— SC. Freiburg 61 Gau Bayern: VfB. Coburg— Jahn Regensburg 1 2•1 Schwab. Augsburg— Poſt SV. Würzburg 6:2 1860 Fürth— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee 0:8 Um den Aufſtieg zur Bezirksklaſſe: FV. Biblis— Sportvgg. Arheilgen ausgefallen Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Olympia Lamperth.— FK. 03 Pirmaſens 3:3 FK. Pirmaſens— 1860 München 41 Kickers Offenbach— FC. 03 Egelsbach 5:1 VfB. Mühlburg— Wormatia Worms ausgef. VfR. Kaiſerslautern— Wormatia Worms 3:12 Stuttgarter Kickers— Wacker München 3:2 Sportfr. Eßlingen— BC. Augsburg 8 FV. Kornweſtheim— 1860 München 4:2 TuS. Neuendorf— Eintracht Frankfurt 1:3 1. SV. Jena— Spogg. Fürth 15 Polizei Chemnitz— Bayern München 3:6 zweiten und den Sieg ſicherſtellenden Erfolg verhalf. Friedel machte ſich eine leichtſinnige Abwehr von Schweißfurth zu Nutze und hob den Ball über den herauslaufenden Mellage ins leere Schalker Tor. Die Begeiſterung der Nürnberger Schlachten⸗ bummler kannte keine Grenzen mehr. Minu⸗ tenlang dauerte der Jubel. Weniger ſchön war das„Hi⸗ha⸗ho, Schalke iſt k. o.“, das die tapfe⸗ ren Spieler der„Knappen“ hören mußten. Die letzten Minuten des Spieles brachten noch einige ſchöne„Club“⸗Angriffe, Erfolge gab es jedoch nicht mehr. 9 Verdienter dieg der Nürnberger Der„Club“ hat den 2:0⸗Sieg über die „Knappen“ reſtlos verdient. Obwohl in der 2. Halbzeit die Ueberlegenheit der Nürnberger lange nicht mehr ſo groß war wie vor der Pauſe, hatte man doch nie das Gefühl, daß Schalke den Sieg erringen könnte. Die„Knap⸗ pen“ ſind nicht mehr die überragende Mann⸗ ſchaft, die ſie in den beiden vergangenen Jahren waren. Seit dem 2:1⸗Endſpielſieg im Jahre 1934 über den Club haben ſich techni⸗ ſches Können und Mannſchaftszuſammenarbeit ſtark zu Gunſten der Nürnberger verſchoben. In Stuttgart trat dies klar zutage. Schalke konnte Köhl ſelbſt während einer kurzen Drangperiode nicht oft auf gefährliche Proben ſtellen. Auf der anderen Seite mußte Mellage wieder aufpaſſen, denn die ſchnellen Nürnber⸗ ger Außenſtürmer ſtanden immer zum Angriff bereit. Schalkes Sturm machte einen wenig durchſchlagskräftigen Eindruck. Zudem begin⸗ gen die Außenſtürmer den Fehler, nicht Platz zu halten. Sie drängten immer zur Mitte, und hier hatte es die eiſerne Abwehr der Nürnber⸗ ger verhältnismäßig leicht, die Angriffe zu zerſtören. Auf der anderen Seite fand ſich die Schalker Abwehr mit dem frontalen Spiel der Nürnberger Stürmer nur ſehr ſchwer ab. Es ſtürmten immer zugleich fünf Mann gegen den Tormann an und dieſes„Syſtem“ ſchaffte in der Schalke⸗Hintermannſchaft beträchtliche Verwirrung. Das iſt zu verſtehen, da Schalke in letzter Zeit immer mit Mannſchaften zu tun hatte, die ſelbſt W⸗Syſtem ſpielen. Die unſtreitig größten Leiſtungen des gan⸗ zen Spieles vollbrachte die Nürnberger Läu⸗ ferreihe, die taktiſch und techniſch gleich hoch⸗ wertig arbeitete. Ihr hat Nürnberg in erſter Linie den Sieg zu danken. Uebelein, Ca⸗ rolin und Oehm dürften heute von keiner deutſchen Vereins⸗Läuferreihe übertroffen wer⸗ den. Torwart Köhl hatte wenig zu halten, einmal hatte er aber doch Gelegenheit, ſeine große Form zu demonſtrieren. Billmann gefiel in der Verteidigung diesmal beſſer als Munkert, der ziemlich unrein abſpielte. Der geiſtige Führer des Nürnberger Sturms war Seppl Schmitt, Friedel, der glück⸗ liche Schütze der beiden Tore, trat eigentlich, ebenſo wie der Erſatzlinksaußen Schwab, im Spiel ſelbſt weniger hervor. Der eigentliche „Unruheſtifter“ im Schalker Strafraum war der Rechtsaußen Gußner, der allerdings von dem flinken Eiberger immer ausge⸗ zeichnet bedient wurde. Bei„Schalke“ traten die beiden„Alten“ Szepan und Kuzorra am meiſten in Er⸗ ſcheinung. Sie allein konnten aber den Sieg für ihre Mannſchaft auch nicht erzwingen, denn ſonſt gab es in der Elſ der„Königs⸗ blauen“ keinen beſonderen Lichtpunkt Mel⸗ lage hielt, was zu halten war. Die Ver⸗ teidiger Schweißfurth u. Bornemann hatten mehr ſchwa he als gute Momente. Die Läuferreibe Tibulſki— Nattkämper— Valentin war eige Klaſſe ſchlechter als die Nürnberger. Im Sturm konnten ſich Gel⸗ leſch, Urban und Kalwitzki nur ſehr ſelten zur Geltung bringen. Der Schiedsrichter Unverfehrt⸗Pforzheim leitete den ſtets fairen Kampf einwandfrei. Endſpiel in Köln? Urſprünglich war geplant, das Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft am 21. Juni in der Deutſchen Kampfbahn des Reichsſport⸗ feldes zu veranſtalten. Das Fachamt Fußball muß jedoch den ſich ſchon jetzt ſehr zahlreich meldenden Intereſſenten mitteilen, daß der Austragungsort des Schlußkampfes um den deutſchen Meiſtertitel noch nicht feſtſteht. Zwar kommt bei einer Teilnahme von Vorwärts⸗ Raſenſport Gleiwitz nach wie vor Berlin in Frage, doch wird der Schauplatz des Endſpiels dann vorausſichtlich das Poſtſtadion ſein. Wird die ſchleſiſche Meiſterelf in der Vor⸗ ſchlußrunde ausgeſchaltet, hat Köln die erſte Anwartſchaſt, die Durchführung des Titel⸗ kampfes zwiſchen Fortuna Düſſeldorf und dem Sieger aus„Schalke— Club“ zu erhalten. „Jorkuna“ ſchlug Gleiwitz 3:1 das„zweile“ Vorſchlußrunden ſpiel— Nur 15 000 in Dresden Im Sachſenland brachte man am Sonntag der„kleineren“ der beiden Vorſchlußrunden⸗ Begegnungen um die„Deutſche“ kein beſonde⸗ res Intereſſe entgegen. Bei bedecktem Him⸗ mel— aber trockenem Wetter— fanden ſich im Dresdener Oſtragehege nur 15 000 Zu⸗ ſchauer ein; ſie erlebten zwiſchen Fortuna Düſſeldorf und dem VR. Gleiwitz einen wirk⸗ lich dramatiſchen Kampf. Eine faſt beſchä⸗ mende Unbeholfenheit des Düſſeldorfer Stur⸗ mes ließ die Gleiwitzer in der erſten Hälfte die Führung übernehmen; dann aber— nach dem Wechſel— waren die„Fortunen“ wie ausgewechſelt. Prächtig lief auf einmal ihr wigshafen weiter hoffen. Wer mit Wiesbaden das Rennen macht, iſt alſo noch nicht entſchie⸗ den; Frankfurt ſcheint aber nicht dabei zu ſein. In Bayern haben ſich VfB. Koburg und VfB. Ingolſtadt die Gauliga geſichert. Beide ge⸗ wannen ihre entſcheidenden Spiele. * Der Deutſche Sport⸗Club Saarbrücken ver⸗ lor auf tragiſche Weiſe ſeinen Sportwart und ſtellvertretenden Vereinsführer Willi Hutte. Der im Sportsleben an der Saar im beſten Anſehen ſtehende 26jährige Sportsmann wurde auf dem Städtiſchen Wohnungsamt Saarbrük⸗ ken, wo er beruflich tätig war, von einem Gei⸗ ſtesgeſtörten erſchoſſen. Noch tragiſcher, erſchütternder iſt ein anderer Fall, der aus Niederſachſen gemeldet wird. Hier war der 26jährige Spielführer einer bekannten Handballmannſchaft bei einem Motorradunfall derart verunglückt, daß ihm ein Bein abgenom⸗ men werden mußte. Aus dem Krankenhaus mit einem künſtlichen Bein entlaſſen, ſah ſich der junge Mann kurz darauf ein Spiel ſeiner Mannſchaft an. Die Tatſache, daß er nicht mehr mit ſeinen Kameraden wie einſt mittun konnte, nahm ſich der junge Sportler derart zu Herzen, daß er, wieder daheim angelangt, freiwillig aus dem Leben ſchied. * Der tſchechiſche Spitzenſpieler Roderich Men⸗ zel, der bekanntlich wegen einer beruflichen Nordamerika⸗Reiſe ſeinem Tennisverband die Gefolgſchaft für die Davispokalkämpfe verſagt hatte, iſt jetzt auf Lebenszeit disqualifiziert worden. Zunächſt hatte der Tſchechiſche Tennis⸗ verband ſeinen Spitzenſpieler„nur“ auf ein Jahr kaltgeſtellt, nachdem aber die Tſchechoſlo⸗ wakei im Davispokalkampf gegen Jugoſlawien ausgeſchaltet wurde— mit Menzel hätten die Tſchechen zweifellos gewonnen— iſt die „Rache“ jetzt erheblich folgenſchwerer ausgefal⸗ len. Aber der„Tennis⸗Weltreiſende“ Roderich Menzel hatte den Turnierbetrieb ja ſchon lange „ſatt“, ſo äußerte er ſich wenigſtens wiederholt. Die Kaltſtellung durch ſeinen Verband müßte da eigentlich ſeinen ureigenſten Wünſchen ent⸗ gegenkommen. 5 F. K. kommen Spiel und die beſonders bei ihren blitzſchnel⸗ len Durchbrüchen an der Außenlinie gefähr⸗ lichen Gleiwitzer hatten nur noch wenig zu be⸗ ſtellen. Der Sieg der„Fortunen“ iſt verdient; ſie waren die weitaus größeren Techniker und nach dem Wechel— als es darauf ankam— zeigten ſie auch, daß ſie kämpfen können. Zunächſt nur 1:0 für Gleiwitz Von Beginn an entwickelte ſich ein ſpan⸗ nendes, ſtändig wechſelndes Treffen. Die „Fortunen“ ſind ſofort im Feldſpiel leicht überlegen, ihr Sturm iſt aber gleichzeitig vor dem gegneriſchen Tor von völliger Unbehol⸗ ferheit. Die Gleiwitzer haben, das ſtellt man im Nu feſt, eine hervorragende Deckung und die Düſſeldorfer können mit ihrem viel zu breiten Stürmerſpiel nicht zum Durchbruch Bis zur 15. Minute ſpielen die „Ferinnen“ deutlich überlegen. Dann heißt es plötzlich„:0 für Gleiwitz. Wilſchek hatte ſcharf geſchoſſen, Torwart Peſch zu kurz abge⸗ wehrt und der herbeieilende Piſchek das Tor„fertig“ gemacht. Gegen Schluß der er⸗ ſten Spielzeit ſind die Düſſeldorfer— nach einer vorübergehenden Drangperiode der Gleiwitzer— wieder im Angriff; Janes, Mehl und Nachtigall warten mit ſcharfen Schüſſen auf, aber Mettle im Tor der Glei⸗ witzer oder die hervorragende Verteidigung ſind nicht zu ſchlagen. .. dann 3:1 für„Fortuna“ 15 000 ſehen nach der Pauſe die Düſſeldor⸗ fer in prächtiger Form. Die Hintermannſchaft leiſtet ſichere Abwehrarbeit, die Läufer Mehl und Bender ſpielen ganz vorzüglich und auch der Sturm findet ſich gut zuſammen. Die Gleiwitzer, die mit dem verletzten Außen⸗ ſtürmer Joſefus antreten, wirken abgekämpft und verlieren ſchließlich verdient. In der 55. Minute iſt es Zwolanowſki, der den Ausgleich aus vollem Lauf erzielen kann. In der 76. Minute bringt Nachtigall die Düſſeldorfer mit ſeinem Schuß in Front und zehn Minuten ſpäter ergibt eine Vorlage Nachtigalls durch Kobierſki das 3:1 End⸗ ergebnis. Fortunas Sieg iſt— wie ſchon geſagt verdient. Nach der Pauſe ſah man ein wirklich großes Spiel von den Düſſeldorfern, während die Gleiwitzer mehr und mehr nachließen. Vor dem Wechſel gab es bei den Siegern zwar einige Schwächen, nach der Pauſe gewann aber dann die Hintermannſchaft mehr und mehr an Sicherheit, Mehl ſorgte für den Auf⸗ bau und Bender war hinten und vorne zu ſe⸗ hen. Die beſten Düſſeldorfer: Mehl, Bender, Zwolanowſki und Janes; beſter Mann⸗ ſchaftsteil der Gleiwitzer war unſtreitig die Hintermannſchaft; Richter als linker Läufer überragend. Kölner Niederlage in Malmö. Weniger glücklich als die Berliner Fußball⸗ Stadtelf war die Auswahl der Stadt Köln beim Beginn ihrer Nordlandreiſe. In Malmö (Schweden) unterlagen die Rheinländer einer Auswahlmannſchaft der ſchwediſchen Provinz Schonen zu Recht mit 2:4(1:0). Fußballkämpfe Südweſt— Nordheſſen. Die vor einiger Zeit abgeſchloſſenen zwei Fußballkämpfe zwiſchen Gaumannſchaften von Südweſt und Nordheſſen werden am 27. Juni in Homburg/ Saar und am W. Juni in Mainz ausgetragen. Die letzten Handball⸗Bier Leipzig gegen Minden bei den Männern.— Mannheim gegen S. C. Charlottenburg bei den Frauen. Männer: MTS A. Leipzig—Oberalſter Hamburg 14:10(4:6, 9:9) n. Vl. Hindenbg.⸗Minden—Raſenſp. Mülh. 9:3(5:0) Frauen: Tbd. Eimsbüttel— SC. Charlottenb. 2:5(1:3) VfR. Mannheim— Eintr. Frankfurt 1:0(1:0) Nach monatelanger Dauer wurden am Sonn⸗ tag wie im Fußball, ſo auch im Handball die letzten Vorentſcheidungen erledigt, bevor ſich am 28. Juni in Dortmund die letzten Mann⸗ ſchaften der Männer und Frauen zum End⸗ kampfe treffen. Die Vorſchlußrunden fanden in Minden u. Leipzig ſtatt. In Minden ſiegten bei den Män⸗ nern der einheimiſche Weſtfalenmeiſter Hin⸗ denburg Minden über den Niederrheinmeiſter Raſenſport Mülheim überraſchend glatt mit 9:3(5:0) Toren, womit ſich Minden wie im Vorjahre wieder ins Endſpiel ſpielte n Bei den Frauen trafen ſich in Minden die beiden ſüddeutſchen„Ueberlebenden“, Eintracht Frankfurt und VfR. Mannheim. Hier ſiegten die Mannheimerinnen mit 1:0(1:0), ſodaß auch ſie wieder wie im vergangenen Jahre im Endſpiel ſtehen. In Leipzig trafen ſich vor 14000 Zu⸗ ſchauern bei den Männern die einheimiſche Militär⸗Turn⸗ und Sport⸗Abteilung und der TV. Oberalſter Hamburg, der in den Grup⸗ penſpielen den Titelverteidiger MSV. Mag⸗ deburg ausgeſchaltet hatte. Es gab hier einen harten Kampf, der bei der Pauſe Ober⸗ alſter 6:4 in Führung ſah, bei Ende der regu⸗ lären Spielzeit 9:9 ſtand und ſchließlich in der Verlängerung von den Sachſen mit 14:10 ge⸗ wonnen wurde. Bei den Frauen konnte ſich der deutſche Meiſter Eimsbüttel nicht ins Endſpiel ſchaffen, er wurde vom deutſchen Altmeiſter SC. Charlottenburg mit 5:2(321) ausgeſchaltet, ſo daß nach zweijähriger Pauſe der SCC. wieder einmal im Endſpiel ſtehen wird, wo man ihn als Favorit erwarten darf. Die Paarungen für die am 28. Juni in Dortmund ſtattfindenden Endſpiele ſind alſo folgende: Männer: Hindenburg Minden— MTA. Leipzig Frauen: SC. Charlottenburg— VfR Mannheim Um den Aufftieg zur 1. Handball- Klaſſe VfR Schwanheim—Pfalz Ludwigsh. 9:5 8:3) TV. Kuhardt— ATV. Dudweiler 923(711) Germ. Pfungſtadt MSV Wiesbaden verlegt. Der neue Tabellenſtand: VfR. Schwanheim 7 71:34 14:0 Germania Pfungſtadt 6 38:33 8:4 Pfalz Ludwigshafen 7 59:36 8:6 TV. Kuhardt 7 37241 628 MSV. Wiesbaden 5 28:38 4:8 ATV. Dudweiler Nin, Peitere Ergebniſſe: Städteſpiel: München— Budapeſt Um den Südweſtpokal: SV. 98 Darmſtadt-MTV. Ludwigshafen 71 TV. Eppſtein(Pfalz)—F SV. Frankfurt 4:8 TV. Haſſel— TV. Haßloch 1:13 Nachgemeldet von Pfingſten: TV. Heppenheim a d W— V Viernheim 2. Mannſchaften 14:11(7:3) 9:7 1:4) 11⸗3, Jugend 8:4 5 mess G re . un N he innern. tlenburg burg 0 90 u. Nl. 1b. 93 600 6 25 flag ut 10(0 n am Sonn⸗ dandball die , bedot ſich etzten Nann⸗ u zum End⸗ 1 Ninden u. ei den Nän⸗ meiſter Hin⸗ rtheinmeiſtet gt nit er nie int e N de beiden Eintracht biet ſiegten , ſodaß auch Jahre im 14000 gu⸗ einheimiſche hier dauſe Ober⸗ de der kegu⸗ lich in det it 1410 ge⸗ böunte fich nicht ins u deulſchen it 52 61) liget Pause iel fehen watten dar Juni in le ſund uso . Nei nicht oft ſſelbſt ſo ausgeſchaut. Leber Lampertheims Spargelſeſt liegt dieſes Jahr ein Verhängnis. Als vor etlichen Tagen unſere unzähligen Kleingärt⸗ ner und auch Landwirte oft ſeufzend den be⸗ kannten Satz herauspreßten:„Einen guten Regen könnten wir brauchen“, da nickten wir alle verſtändnisinnig mit dem Kopf, auch wenn wir nicht gerade angehende Großgrund⸗ beſttzer waren. Der„gute Regen“ iſt dann wohl gekommen; aber er hat ſich nicht nur über Wunſch und Gebühr hinaus heimiſch ge⸗ macht, ſondern hat ſich darüber hinaus zur Landplage ausgewachſen. Und da können vor allem die Lampertheimer ein Liedlein ſingen Es war alles ſo ſchön gedacht mit dem dies⸗ jährigen Spargelfeſt. Da hatte man einen Feſtzug aufgezogen, der allen Verantwort- lichen ſchlafloſe Nächte bereitet hatte; da hatte man ſogar— um auch den Sport zu Wort kommen zu laſſen— ſich bekannte Fußball⸗ gäſte aus München und Pirmaſens verpflich⸗ tet.. und nun iſt die ganze Freude buch⸗ ſtäblich ins Waſſer gefallen. Am Samstag⸗ abend hatte man noch Hoffnungen. Zwar hatte am Spätnachmittag ein Gewitterregen eingeſetzt, der nicht von ſchlechten Eltern war. Auswirkung: das vorgeſehene Fußballtreffen Olympig Lampertheim— F. C. Pirmaſens mußte über eine Stunde verſchoben werden; als man dann anfangen konnte, waren knapp 500 Leute da. Aber die Tatſache, daß es nicht mehr regnete, ließ alle Defizitgedanken der Verantwortlichen zurücktreten; denn„mor⸗ gen iſt auch ein Tag...“ Es war nichts mit dem„morgen“ Ueber Nacht zog ſich der Himmel zu, es reg⸗ nete am Sonntagmorgen wieder und hörte auch nicht mehr auf. Regnete ſo, daß man— trotz des vorgeſehenen Feſtzuges!— das Spiel München—Pirmaſens um eine Stunde verſchob, daß man wohl zu ſpielen anfing— —— aber dafür den Spargelfeſtzug fallen ließ und auf kommenden Sonntag verſchob. Die Fußballer aber, die ja nun einmal aus München und Pirmaſens erſchienen waren, lieferten ſich im ſchönſten Regen einen män⸗ nermordenden Kampf. Zum Schluß ſahen Einzelne, die allzuoft mit dem Boden Be⸗ kanntſchaft gemacht hatten, geradezu erbar⸗ mungswürdig aus. Der Chroniſt würde Worte des Abſcheus über ſolches Tun und Ausſehen finden, hätte er in jüngeren Jahren (So ſiehſt Du aus!— Der Setzerlehrling.) Hul ab, vor den wackeren Kämpfern! Denn bei aller Tücke des Bodens lieferten ſte einen guten Kampf. Es lag Schmiß in dieſem Spiel, und wenn man alle Hemmun⸗ gen berückſichtigt, ſo muß man zugeſtehen, daß auch leiſtungsmäßig recht Beachtliches geboten wurde. Der F. C. Pirmaſens hat das Spiel mit 4:1 gewonnen. Das auch verdient. Aber der Erfolg iſt weniger Ausdruck beſſerer seiſtung als mehr Frucht der(oft glücklich ſcheinenden) Ausnützung gebotener Chancen. Spieleriſch ſtanden ſich beide Gegner kaum nach. Die Spielweiſe der Münchener— Ballarbeit, Zuſammenſpiel— erſchien ſogar gepflegter, reifer. Aber dafür(abgeſehen da⸗ son, daß die Ballarbeit der einzelnen Pfälzer auch kaum ſchwächer war) zeigten die Pir⸗ maſenſer die klarere Linie in ihrem Spiel und waren auf den ausſchlaggebenden Poſten doch beſſer beſetzt. Die ſchnelle Entſchlußkraft, die den Pirmaſenſern auch im Herbſt 1935 in Worms den knappen Sieg gebracht hatte, die entſchied auch gegen München das Spiel. Mit 4:1 allerdings etwas zu hoch. Beide Mannſchaften kämpften an ſich unter den gleichen Vorbedingungen. München hatte am Samstag in Kornweſtheim(bei Stuttgart) gegen Bezirksklaſſe geſpielt und 42 verloren. Pirmaſens aber hatte das Treffen gegen Olympia Lampertheim hinter ſich(3:3), alſo war das Handicap gleich. Etwas aber war doch unterſchiedlich. Während Pirmaſens mit Ausnahme von„Schepp“ Hergert ſeine ſtärkſte Elf brachte, waren die Münchener hier doch ſichtlich im Nachteil. Es fehlten ein⸗ mal Schäfer, Nerz und Köppl, und weiter war der Torwart Richtſtein am Samstag verletzt worden, ſo daß am Sonntag der Stürmer Oeldenberger das Tor hüten mußte. So kam eine ziemliche Mannſchaftsumkrempelung zu⸗ ſtande. Das waren die Gegner: Pirmaſens: Schaumburger; Müller, Kirch⸗ höfer; Schütz, Brill 2, Weilhammer; Winkopp, Wagner, Brill 1, Flohr, Maier. 1860 München: Oeldenberger; Wendl, Neu⸗ mayer; Maiertaler, Menzinger, Rockinger; Bernmeier, Schmidthuber, Gensberger, Schiller, Kronzucker. Nach der Pauſe ſchied der plötzlich Verteidi⸗ ger ſpielende Bernmeier nach einem Sturz aus und für ihn kam er„Etatsmäßige“ Krückl, den man als Sturmführer ſah. Juerſt lag München in Front Das Zuſammenſpiel der 1860er lief, daß es eine Freude wax. Einmal knallte der vorge⸗ gangene Wendl eine Bombe ans linke Tor⸗ Dreieck, daß dieſes nur ſo wackelte. Aber es war niemand da, der den abprallenden Ball ins leere Tor brachte. Dann ſtreifte ein herrlicher Kopfball des Münchener Halbrechten knapp über die Latte. Kurz darauf knallt derſelbe Spieler, knapp vorm Tor, in ausſichtsreichſter Stellung den Ball dem Pirmaſenſer Hüter buchſtäblich auf den Bauch. Einmal hatte Mün⸗ chens Halblinker das Leder ſogar über die Linie gebracht, aber vorher hatte der Schieds⸗ richter Abſeits gepfiffen.... Dann geſchah es aber doch: der Halbrechte verlängerte ein Zu⸗ ſpiel des Rechtsaußen bildſchön und es hieß 1:0 für München. Es hätte bis dahin ſchon 2:0 heißen müſſen, kam aber noch toller: Elfmeter gegen Pirmaſens! Der Ball war einem Ver⸗ teidiger an die Hand geſprungen, alſo eine ſehr harte Entſcheidung. Kronzucker jagt den Ball über die Querlatte! Und jetzt kam die Wendung! Winkopp, der Pirmaſenſer Rechtsaußen, war im Strafraum von hinten zu Fall gebracht wor⸗ den„ Elfmeter!... Flohr jagt den Ball ins Netz... 1:11— Drei Minuten ſpäter ſtehts durch direkten Freiſtoß von Flohr, hart an der Strafraumgrenze, 2:1, und knapp eine Minute darauf fällt auf einen Eckball, durch wunderſchönen Köpfler von Brill 1, der dritte Treffer für die Pfälzer. Mit 8:1 und 523 Ecken für Pirmaſens geht es in die Pauſe. Die zweite Hälfte beginnt wieder günſtig für München. Ein faſt ſicheres Tor Kronzuckers wird von Kirchhöfer auf der Linie gerettet. Dann wird der durchgebrochene Münchener Mittelſtürmer vom Pirmaſenſer Torwart ge⸗ halten... Elfmeter(der zweite für Mün⸗ chen!) Torwart Oeldenberger eilt eigens her⸗ aus, haut den Ball aber auch nur daneben. Auf ſolche Art holt man alſo nicht auf. Dafür erzielt Flohr in der 25. Minute den vierten Treffer für Pirmaſens. Gegen Schluß hat München noch einmal ungeheuren Duſel, als der Torwart einem ihm ſchon entwiſchten Ball buchſtäblich mit der Verlängerung ſeines Rük⸗ kens die Ueberſchreitung der Torlinie verwehrt. 8:6 lautete das Eckenverhältnis am Schluß für Pirmaſens. Vas iſt kritiſch zu ſagen? Allzu ſtreng darf man bei ſolchen Wetter⸗ und Platzverhältniſſen nicht rechten. Immerhin ſah man manches: Vor allem präſentierte ſich die Siegermannſchaft in einer Form, die auf⸗ horchen läßt. Dieſe meiſtens jungen Leute wer⸗ den auch in der kommenden Spielzeit allerhand zu ſagen haben. Schaumburger im Tor war Gau Südweſt läßt nicht mit ſich ſpaßen. JK. Birmaſens ſchllägt in Lampertheim 1860 München mil 4:1 13:1]. gut. Prima beide Verteidiger. Im Lauf war Brill 2 in der Mitte die große Ueberraſchung; ausdauernd und klug war ſein Spiel. Weil⸗ hammer auf der linken Seite ebenfalls noch prima, ſchwächer dagegen Schütz, für den aber Hergert in Reſerve ſteht. Im Angriff iſt der Ex⸗Neuſtädter Flohr die große Verſtärkung für Pirmaſens geworden. Flohr iſt ein Stürmer von Klaſſe. Seine Nebenleute Wagner und Brill 1 ſind auch nicht zu verachten, aber nicht minder gut ſind die beiden Außen Winkopp und Maier. Auf dieſe Mannſchaft wird man achten müſſen. Die Münchener„Löwen“ enttäuſchten trotz der Niederlage nicht. Ballarbeit, Zuſammen⸗ ſpiel, wie überhaupt der Stil der Mannſchaft iſt eigentlich ſchöner als der von Pirmaſens. Aber was nützt der ſchönſte Stil, wenn es im Angriff hapert. Hier lag die ſchwache Seite der Elf. Dabei waren auch dieſe Stürmer nicht eigentlich ſchwach; aber es ſtand kein Durchreißer von Format in der Fünferreihe, der die aufmerkſame und ſtarke Deckung der Pfälzer hätte durchbrechen können. Etwas Pech war auch dabei,— wenn man zwei Elfer ver⸗ ſchießt, kann man wohl ſchon ſo ſagen. Beſter Mann der Münchener war der Verteidiger Wendl, der immer noch Sonderklaſſe iſt. Nach ihm iſt der Rechtsaußen Kronzucker zu nennen, der ebenfalls weit über dem Durchſchnitt ſteht. Auch die anderen Spieler ſind durchweg recht gut beanlagt; aber man hat den Eindruck, als ob irgendetwas in der Mannſchaft nicht klap⸗ pen will. 5 Schiedsrichter war Keilmann⸗Bürſtadt. Er pfiff etwas zuviel, auch wenn man die Platzverhältniſſe berückſichtigt.(Der erſte Elfer z. B. war beſtimmt nicht am Platze, da kein Hand⸗„Spiel“ vorlag, ſondern der Ball den Spieler anſprang.) Sonſt leitete er aber gut. Unſere Vormalen ſtoßen am Fronleichnamstag in Zell am Har⸗ mersbach auf die Münchener. Sie dürfen ſich durch das 1:4 nicht täuſchen laſſen; ſie werden auf einen Gegner ſtoßen, der ihnen techniſch gleichwertig iſt. Es iſt durchaus denkbar, daß die Einſtellung geſtern fehlender Leute Schä⸗ fer, Nerz, Köppl und— des bekannten Tor⸗ hüters Ertl!) die Münchener Elf erheblich ſtärker macht, wie es überhaupt nur einer glück⸗ licheren Mannſchaftsumſtellung zu bedürfen ſcheint, um die„Löwen“ wieder gefürchtet zu machen. Deshalb ſei hier gewarnt. Sicher iſt aber, daß gerade das Spiel Wormatia— 1860 München ein ſehr ſchönes zu werden verſpricht. Es iſt ſchade, daß wir es nicht in Worms zu ſehen bekammen. F. K. Ein feiner Erfolg Lamperkheims Aympia Lamperlheim— J. K. Pirmaſens 3:3(0:2 In Frage geſtellt war dieſes Spiel trotz wochenlanger Vorarbeit, denn zwei Stunden vor Spielbeginn ging ein ſchweres Gewitter über das Ried nieder, ſehr zum Leidweſen der Veranſtalter. Aber zum Glück klärte ſich das Wetter auf und mit einer Stunde Verſpätung konnte bei leidlichen Platz⸗ verhältniſſen das Spiel dennoch beginnen, aller⸗ dings mit etwas verkürzter Spielzeit. Leider kamen dann ſtatt der erhofften 2—3000 Zu⸗ ſchauer nur etliche Hundert, die aber ihr Kom⸗ men nicht zu bereuen brauchten; denn ſie ſahen ein prächtiges Spiel voller Spannung und Reiz. Zuerſt ſchien es, als ſollte Olympia mit Sang und Klang untergehen; ſie war ſchon mit 0:3 Toren im Rückſtand. Da kam die Wen⸗ dung und ein prächtiges Auflaufen des Gaſtge⸗ bers, der in wunderbarer Manier ſich den Aus⸗ gleich holte und faſt noch einen Sieg, wenn das Glück nicht abſeits geſtanden hätte. Doch davon ſpäter. Folgende Mannſchaften ſtellten ſich dem Schiedsrichter Schader-Bürſtadt: Pirmaſens: Agne; Metz, Kirchhöfer; Schütz, Brill 2, Weilhammer; Winkopp, Wagner, Brill 1, Flohr, Meier.(In der zweiten Halbzeit kam für Letzteren Weinkauf.) Lampertheim: Lutz, Steffan, Weidenauer; Weyand, Bayer, Koch; Gutſchalk, Günde⸗ roth, Hamm, Dörr, Jenner. Eine glatte Sache ſchien die ganze Angelegenheit für die Pfälzer werden zu wollen, denn vom Anpfiff weg gin⸗ gen dieſe gleich forſch ins Zeug, zeigten trotz der Waſſerlachen ſchöne Kombinationen und rei⸗ bungsloſe Zuſammenarbeit. Das erſte Tor, von Brill 1, bereits in der 6. Minute erzielt, war faſt eine Selbſtverſtändlichkeit, denn Olym⸗ pia ſpielte ſo zuſammenhanglos, daß weitere Erfolge der Gäſte nur noch eine Frage der Zeit ſein konnten. So wunderte es auch nicht, als in der 27. Minute der blendende Techniker Flohr einen ſtrammen Schuß zum 2:0 ins Netz jagte. Die wenigen Angriffe Olympias zer⸗ ſchellten an der ſtabilen Abwehr der Gäſte, in der Kirchhöfer überragte, meiſtens jedoch in⸗ folge Zaghaftigkeit der Blauſchwarzen. Was nützte da die aufopfernde Arbeit der Läufer⸗ reihe und des Schlußtrios, wenn die Stürmer zu hilflos waren? Dasſelbe Bild bot auch noch die erſten Minuten der 2. Halbzeit, und in der 8. Minute hatte es zum dritten Mal eingeſchlagen. Brill 1 war der Schütze. Dann kam die Wendung und damit erſt die richtige Spannung. Plötzlich war Olympia da und ſpielte ſich in ihre beſte Form, die in der 15. Minute durch das erſte Gegentor zum Ausdruck kam. Eine Jenner⸗ flanke ſchlug Agne zu kurz ab, der junge Hamm iſt zur Stelle und ſchießt kurz ein. Noch iſt der Jubel nicht verklungen und ſchon heißt es 3:2, als Jenner eine Flanke von rechts abfaßt— und ſchon war es geſchehen. Die Pfälzer Ab⸗ wehr kam ins Wanken, Olympias Ueberlegen⸗ heit wuchs zuſehends und in der 20. Minute wurden die Anſtrengungen durch den Ausgleich belohnt. Wieder war es Jenner, der ſich jetzt als gefährlichſter Stürmer erwies und den Ball geſchickt ins Netz drehte. In dieſem Zeitpunkt lag der Sieg greifbar nahe, denn hätte Jenner die Ruhe bewahrt u. wäre Günderoths Gewalt⸗ ſchuß etwas weiter links gegangen, das Ergebnis hätte 5:3 geheißen. Das waren Höhenpunkte des ſpannenden Kampfes. Nur mit viel Glück überſtand der Südweſtzweite dieſe Drangperiode der Lampertheimer, die leider erſt zu ſpät ins Spiel kamen. Es wäre verfehlt, bei dieſen Platzverhältniſſen eine ſcharfe Kritik fällen zu wollen, doch ſei geſagt, daß Lampert⸗ heim gegen einen großen Gegner immer gut abſchneidet. So auch in dieſem Treffen, das an alle Spieler hohe Anforderungen ſtellte. Der einzige Nachteil iſt und bleibt, daß Olym⸗ pia immer eine ganze Halbzeit braucht, um warm zu werden, und erſt dann ſich auf ſich ſelbſt beſinnt, wenn der Gegner im Vorſprung liegt. Etwas ſchwächer als die hinteren Reihen wirkte der Sturm, der es in der Hand bezw. im Fuß hatte, das Ergebnis zu ſeinen Gunſten zu geſtalten. Trotz alledem tat ein Jeder ſeine Pflicht. Pirmaſens konnte hier beſtens gefallen, und jetzt erſt kann man verſtehen, wie hart Wor⸗ matia die Erringung der Meiſterſchaft fiel. Eine körperlich ſtarke Elf, die ſich und ihren Körper einzuſetzen weiß, wenn es gilt. Ueber⸗ ragend war der Back Kirchhöfer, die Läufer Brill 2 und Weilhammer, das Innentrio und der junge Winkopp. Agne zeigte herrliche Pa⸗ Um den Tſchammer-Pokal Die Paarungen der erſten Schlußrunde. Die erſte Schlußrunde um den„Tſchammer⸗ Fußball⸗Pokal“ für Vereinsmannſchaften, die am 14. Juni zur Entſcheidung gelangt, bringt folgende Kämpfe, die jeweils auf den Plätzen der erſtgenannten Vereine ſtattfinden: v. d. Golz Tilſit— Hindenburg Allenſtein Viktoria Stolp— Preußen Danzig Hertha/ BSC. Berlin— TV. Eimsbüttel Beuthen 09— Minerva 93 Berlin Preußen Langenbielau— VR. Gleiwitz (in Schweidnitz) Cherusker Görlitz— Berliner SV. 92 BC. Hartha— Wacker Halle VfB. Leipzig— 1. S. V. Jena Kaſſel 03— Polizei Chemnitz Altona 93— Wacker 04 Berlin Viktoria Hamburg— Deſſau 05 Holſtein Kiel— Polizei Lübeck Spygg. Recklinghauſen— Arminia Bielefeld FC. Schalke 04— VfB. Ruhrort Fortuna Düſſeldorf— Spvgg. Klafeld Vf. Benrath— Rheydter SV. Rotweiß Oberhauſen— ASC. Atſch SV. Flörsheim— SV. Waldhof Wormatia Worms— VfB. Friedberg Freiburger FC.— Offenbacher Kickers Stuttgarter Kickers— 1860 München Schweinfurt 05— 1. FC. Hanau 93 1. FC. Nürnberg— SC. Planitz Bayern München— SSV Ulm FC. Marktredwitz— VfB. Stuttgart. Niederſachſen— Nordmark 4:2 Die Fußball⸗Auswahlmannſchaften der Gaue Niederſachſen und Nordmark trugen am Samstag in Hannover bei trübem, aber trok⸗ kenem Wetter einen Freundſchaftskampf aus, den die Niederſachſen verdient mit 4:2(2:2) gewannen, ſie hatten durchweg etwas mehr vom Kampfe. Ihre Tore ſchoſſen Malecky, Brücke und Maier(2), während für den Gau Nordmark zweimal der Mittelſtürmer Kurzke erfolgreich war. 4000 Zuſchauer ſahen einen jederzeit anſtändigen und flotten Kampf. Flädlekampf Oslo-Berlin 0:1(0:1) Die Berliner Fußball⸗Auswahlelf kämpfte am Freitag abend in Oslo gegen die dortige Stadtmannſchaft und kam— nicht ganz er⸗ wartet— mit 1:0(1:0) zu einem knappen Siege. Die Berliner, die in den letzten Aus⸗ wahlſpielen garnicht zu überzeugen gewußt hatten, boten diesmal eine gute Leiſtung. In der 42. Minute der 1. Spielhälfte gelang dem Rechtsaußen Ballendat der einzige Treffer des Tages. Tiefel, der Exfrankfurter Verteidiger in Berlins Mannſchaft, hatte noch vor dem Wech⸗ ſel wegen einer Oberſchenkel⸗Verletzung aus⸗ ſcheiden müſſen. Für ihn ging Appel zurück, deſſen Läuferpoſten nahm Buchmann ein. Nach der Pauſe ließen die Leiſtungen auf beiden Seiten ſtark nach. Die Norweger hatten ver⸗ ſchiedentlich Ausgleichs möglichkeiten, wußten aber mit ihnen ebenſowenig etwas anzufangen wie die Berliner mit ihren ausſichtsreichen Angriffen. Es blieb beim 1:0⸗Sieg Berlins. . ³˙ AAA ³ AA raden und verriet keinen„Erſatz“. Lediglich Weinkauf fiel etwas ab und war Meier unter⸗ legen. Jedenfalls hinterließen die Pfälzer, alles in allem, einen guten Eindruck und dür⸗ fen. wiederkommen. Das iſt Lob ge⸗ nug Mit Glück gewonnen! Turngemeinde Worms— Wormatia Worms Reſerve 0:1(0:0) Am Samstagabend traten ſich auf dem Po⸗ lizeiſportplatz am Schweißwerk obengenannte Mannſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel ge⸗ genüber, das einen ſchönen und fairen Verlauf nahm. Die Turner ließen die Wormaten in der erſten Hälfte kaum zum Zuge kommen und trotzdem brachten ſie es nicht zu einem einzigen Tor. Der Ball wurde des öfteren ſchön vor⸗ getragen, jedoch die Stürmer erwieſen ſich als äußerſt ſchußſchwach. Bei den Wormaten war die Angriffsreihe noch ſchwächer. Ganz toll trieb es der Halblinke, der 3 bis 4 Mann zu umſpielen verſuchte, um prompt immer wieder den Ball an den Gegner zu verlieren. Auch Alter in der Läuferreihe hieb in dieſelbe Kerbe. Nach der Pauſe waren die Turner weiter tonangebend, und alles glaubte ſchon an ihren Sieg, als der Schiedsrichter einen Elfmeter gegen Wormatia gab. Der von Seewald nicht genau placierte Ball wurde von dem ſonſt recht unſicheren Wormatiatorwart gehalten. Bei einem der nächſten Wormatia⸗Vorſtöße gab es einen Strafſtoß, der einen Eckball im Ge⸗ folge hatte. Der Eckſtoß kommt ſchön vors Tor und aus dem Gedränge heraus kann der Mit⸗ telſtürmer das einzige Tor des Tages erzielen. Die Turner bemühen ſich um den Ausgleich, aber Wormatia diktiert jetzt das Geſchehen auf dem Spielfeld. Alle Angriffe der Turner wer⸗ den abgeſchlagen oder aber meiſt von den ſchuß⸗ armen Stürmern nicht ausgenützt. Wormatia kann als glücklicher Sieger den Platz verlaſſen. Ewa 100 Zuſchauer ſahen dem intereſſanten Spiele zu, das von dem Schiedsrichter gut ge⸗ leitet wurde. ——ů ꝓ—ꝛ—— P—— c—— rr — 4 — ——— e Mu 5 Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Henclacſit Roman von Hans Medin 11. Fortſetzung. Gehermrat rang ebenſo nach Atem wie nach einem treffenden, wirklich treffenden Wort, das er die⸗ ſem verſtãändnislos tuenden Weib an den Kopf werfen konnte. Er riß an ſeinem Backenbart, als wäre er ein wütender Schauſpieler, der ſich nicht demaskieren kann, weil man ihm uwiel Leim ums Kinn geſchmiert.„Das iſt— das iſt— ja Wahnſinnk“ ſchrie er.„Wiſſen Sie, was die Kette wert iſt? Rein, Sie können es nicht wiſſen! Was verſtehen Frauen vie Sie von Tränen und Leid?!“ „Sof Ja, mag ſein—“ flüſterte die Veron mit zucken ⸗ Lippen,„mag ſein, ich verſtehe nichts davon— Sie nken wohl, weil ich eine Tänzerin bin und ſo in der Well iſe, wie es immer ein bißchen der Zufall ergibt—“ „Tänzerin?! Ach, Tänzerin—! ſchrie der Geheimrat. Sieh da, wie intereſſant!“ -Ich weiß nicht, ob es ſehr intereſſant iſt, Senor Mat ⸗ ieſen, immer ſo herumzureiſen und nirgends zu Hauſe zu in. Ich habe mich das heute an dem dicken weißen Kachel⸗ en gefragt und habe dann, weil ich es gar nicht wußte, den aldmann gefragt. Aber ſo klug er wohl iſt, das konnte er mir auch nicht ſagen. Wenn Sie aber meinen, ich hätte den Mann, der mir die ſchöne Kette geſchenkt hat— wie ſagten Sie?— gerupft, dann weiß ich nur, daß er ſelbſt Ihnen eine recht kräftige Antwort gegeben hätte. Sie haben es mir ver⸗ boten, hier von Liebe zu reden— ach ja, Liebe—“ flüſterte ſie, während ein ſonderbar gedankenloſer Ausdruck um ihren Mund ſpielte.„Ich habe dieſen Mann geliebt, aber vielleicht habe ich ihn nicht genug lieben können, weil er dann vielleicht auch angefangen hätte, mich ein bißchen zu lieben. Doch er liebte eine andere und ich glaudte, weil er dabei ſo etwas wie ein Schuldgefühl empfand, daß er deswegen mir dieſe koſt⸗ bare Kette ſchenkte. Das einzige, was er mir wirklich ſchen ken konnte, weil er ja ſehr reich war—“. Mit klarer Stimme fügte ſie hinzu:„Sonſt—?“ ſie lächelte,„war er ſehr arm—.“ „Arm wie eine Kirchenmaus!“ rief der Geheimrat. »So? Wirklich?“ meinte mit einem zerſtreuten Blick in den dunkelgrünen Augen die Veron.„Ich hätte“, ſagte ſie dann mit einem ſpöttiſchen Lächeln,„nie geglaubt, daß ein ſo tüchtiger Kaufmann wie Sie, Sefſor Matthieſen, einen ſo Een Unterſchied zwiſchen Reichtum und Armut machen önnte—“ Und während ſie mit einer zärtlichen Bewegung der langen Finger über die leiſe raſchelnde Kette ſtrich, fügte ſie ruhig hinzu:„Der Konſul ſagte mir, daß er einer der reich⸗ ſten Männer Europas war—“ Geheimrat Matthieſen warf ihr plötzlich einen haſtigen Blick unter den buſchigen weißen Augenbrauen zu. Er Hemmte das funkelnde Einglas ein und betrachtete ſie mit einem langen, prüfenden Blick. Der breite Schreibtiſch war noch zwiſchen ihnen und außerdem ſah ſie wirklich ſehr zier⸗ lich, faſt rührend ſchmal trotz des dicken Pelzes aus.„Hm. ja—“ brummte er,„wer hat Ihnen das geſagt? Ein Kon⸗ „Ja, der Konſul ſeines Heimatlandes. Ich ging zu dem Konſul in Rio, weil ich wiſſen wollte, warum er ſich erſchoſſen hat—7 Der alte Herr ließ ſeinen Bart los und trat erſchrocken hinter den hohen Schreibtiſchſtuhl. Während er mit ſeinen Händen die beiden geſchnitzten Löwen auf den Lehnen um⸗ klammerte, fragte er mit heiſerer Stimme:„Erſchoſſen? In Rio—?“ „Ja, er ſchoß ſich in ſeinem Hotelzimmer in Rio eine Kugel in die Stirn. Es war ganz unverſtändlich— wenig⸗ ſtens uns ſchien es allen ſo—“ fügte ſie mit einem merk⸗ würdigen Ausdruck noch hinzu. „Ja, ganz unverſtändlich—“ wiederholte faſt lallend der Geheimrat.„Wovon reden Sie denn eigentlich?“ rief er plötzlich. „Von Einar Jenſen, der mir die hübſche Kette geſchenkt hak“, erwiderte die Veron und ſah erſtaunt auf den auf und nieder bebenden Bart des Geheimrats. „Ja, ſind Sie denn nicht— die— die“, er ſtockte und fuhr ſich verwirrt in den Bart,„— Geliebte von Axel Schneed?“ „Wie kommen Sie denn darauf?“ fragte die Veron. Sie te ſich mit einem entgeiſterten Ausdruck in den Stuhl vor em Schreibtiſch.„Ach ſo—!“ ſagte ſie dann und ſah mit einem rätſelhaften Blick die funkelnde Smaragdkette an. „Sie meinen, weil ich die Kette—?“ „Ja, gewiß, natürlich— 1“ rief eifrig der Geheimrat. „Warum bringen Sie denn ſonſt für ihn dieſen koſtbaren Schmuck?“ warum wohl?“ Die Veron nickte verſtohlen lächelnd und 4 e plötzlich übermütig mit dem ſchmalen Fuß „Seinetwegen!“ ſagte ſie. „Sie lieben ihn alſo doch?“ fragte verſtört der Ge⸗ heimrat. „Natürlich!“ »Aber er iſt doch verheiratet!“ flüſterte der Geheimrat. Haben Sie doch ein Einſehen—“ „Wer iſt verheiratet?“ „Nun, Schneed! Fragen Sie doch nichk „Aber wer redet denn von Schneed?“ rief die Veron. Ia, von wem reden Sie denn= Drahtigrer. per 1 aug cle Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München 1936 „Das ſſt das einzige, was ſch nicht ſagen kann“, er⸗ widerte Ina Veron und ſah ſtarr auf die glitzernde Kette. 12. Caroll kam am ſpäten Nachmittag in Hamburg an. Die Dämmerung hatte ſich raſch in eine trübe, von Nebeln ver⸗ hangene Dunkelheit verwandelt. Ein naßkalter Wind ließ die Gaslaternen flackern und fegte knatternd durch die Stra⸗ Ben, durch die ſich Caroll zur Wohnung Mongols durchfragte, die er im Adreßbuch des Bahnhofs feſtgeſtellt hatte. Der wirbelnde Nebel, die ſegelnden Wolkenfetzen über den ſchmalen Schächten der Häuſer— weiß, blau⸗ſchwarz und dann wieder violett von den Lampen der großen nächtlichen Stadt überflammt— zuſammen mit den kreiſelnden Waſſern an den Kais und den auf und nieder tanzenden bunten Schiffslichtern,— alles das ſchuf in ihm den Eindruck, als ſchickte ſich die Stadt an, mit ihren Häuſern, Laternen, Plätzen und Arſenalen einfach in die Lüfte davonzufliegen. Doch gerade das Schwankende, Ungewiſſe der äußeren Welt verſtärkte in ihm den unverrückbaren, trotzigen Entſchluß— »um jeden Preis“, wie er beim Abſchied dem Geheimrat zu⸗ geflüſtert hatte, dieſen Mongol zu ſtellen. Für ihn beſtand kein Zweifel, daß Mongol der Dieb der Matthieſen⸗Dokumente war. Mongol hatte von den Paten⸗ ten in Rio erfahren, ſicher durch einen der Herren bei Dunn, mit denen er dort verhandelt hatte. Und nicht aus Menſchen⸗ freundlichkeit oder Hilfsbereitſchaft hatte er die Veron über⸗ redet, ein Engagement in Berlin anzunehmen. Hilfsbereit⸗ ſchaft! Unwillkürlich lachte Caroll bei dieſem Gedanken trocken auf, während er aus der breiten, ſpiegelnden Flucht des Alſterdammes in eine ſchmale Straße zur Hafengaſſe abbog. Nein! Der jungen Tänzerin hatte Mongol eine vorläufig noch ungeklärte Rolle an Bord zugedacht, die dann durch die Tatſache überflüſſig wurde, daß er Schneed durch die ge⸗ meinſamen Pokerpartien ſelber überwachen konnte. Und in jener Nacht des Bordfeſtes, während ſie zu dritt bis in den frühen Morgen hinein ſpielten, kam ihm der Zufall zu Hilfe! Unter dem einleuchtenden Vorwand, Kognak zu beſorgen, konnte er ſich für einige Zeit unauffällig aus der Kabine ent⸗ fernen. Er vertauſchte einfach die ausgezogenen Smoking⸗ jacketts und hing ſich Schneeds Jacke über, in deren Taſche ſich ja die koſtbaren Koffer⸗ und Kaſſettenſchlüſſel befanden! „Wie einfach!“ murmelte Caroll, in Gedanken verſun⸗ ken, und blieb unter einer Gaslampe ſtehen, deren Scheiben leiſe im Wind klirrten und deren Licht wie ein ſtandhafter Wächter die Finſternis der unruhigen Nacht durchdrang. Plötzlich fiel ihm ein, was für ein Geſicht Mongol wohl ge⸗ macht hätte, wenn er ihn an dem offenen Koffer über der Kaſſette erwiſcht hätte, als er ſelber wie ein Dieb in die Ka⸗ bine des Freundes eindrang, um ein Bild von Irene zu holen. Unwillkürlich faßte Caroll zur Bruſttaſche, und wäh⸗ rend er die harte Pappe des Photos über ſeinem Herzen ſpürte, durchrann ihn eine tiefe, ſchmerzliche Zärtlichkeit. „Alles kann noch gut werden, Irene— flüſterte er in den wirbelnden Nebel hinein.„Man wird ihn ſchon zum Reden bringen!“ fügte er grimmig hinzu, während er entſchloſſen ſeinen Weg fortſetzte. Die Hafengaſſe, in der Mongol wohnte, war eine dunkle, von der Entwicklung der Stadt vergeſſene Straße mit alten, verfallenen Patrizierhäuſern. Man wäre nie auf die Idee gekommen, daß es einige hundert Meter weiter lichtüber⸗ pause Plätze gab und Rieſendampfer im offenen Waſſer agen. Die wenigen Gaslampen ließen da und dort einige blinde Fenſter aufſchimmern und ſchnitten ſchwarz und krumm ſpitze Giebel aus dem unruhig glühenden Himmel. Der grelle Lichtkegel einer am Ende der Gaſſe gelegenen Kneipe ließ den dazwiſchenliegenden Häuſerblock kohlſchwarz erſcheinen. Manchmal erſchien in dem Lichtkegel eine menſch⸗ liche Geſtalt wie eine Schattenfigur und tauchte ſofort wieder rätſelhaft ins Dunkle oder, wenn ſie die Tür der Schenke öffnete, klang mit peinigender Exaktheit das Gewinſel eines elektriſchen Klaviers durch die Gaſſe, als hätte ſich ein muſi⸗ kaliſches Geſpenſt plötzlich auf ſeine Pflicht beſonnen. Das Haus Nummer 3 war ein ſchmales, zweifenſtriges Gebäude aus grauem Stein. Eine niedrige Treppe führte zu der tief in die Front gebauten Tür, neben der in dem undurchdringlichen Schlagſchatten Caroll den weißen Por⸗ zellangriff einer altmodiſchen Klingel ſchimmern ſah. Unge⸗ duldig riß er an dem Glockenzug und trat unwillkürlich über⸗ raſcht einen Schritt zurück, weil ſofort mit einem Knall die Tür aufflog, als hätte man genau zu dieſer Sekunde ſeinen erwartet. Im Dämmerlicht einer ſpärlich beleuchteten Diele, aus der eine runde ſchwarze Treppe in die oberen Geſchoſſe führte, tauchte vor Caroll der zottige rote Haarſchopf einer Frau auf, die ihn mit einer Flut wirrer Worte überſchüttete während ſie zwiſchendurch mit dem ſchwammigen weißen Arm, der aus einer aufgekrempelten roſa Bluſe herauskam, ſich die Tränen von den Backen wiſchte. „Soll man denn gar keine Ruhe finden?!“ ſchrie die vielleicht fünfzigjährige Frau, deren hellblaue blinzelnde Augen Caroll ſofort an Mongol erinnerten,„den ganzen Tag die Polizei und dann diefe Journaliſten und vorher das Schreckliche— da draußen—“. Sie ſtieß mit einem kurzen fetten Finger an Carolls Kopf vorbei in die Nacht hinaus als wollte ſie dem unerwünſchten Beſuch„das Schreckliche“ zeigen. Unwillkürlich ſtellte Caroll ſofort den Fuß zwiſchen Tü und Türſchwelle, weil er den Eindruck hatte, die dicke, in irgendeinen unerklärlichen Schmerz verſunkene Frau würde „O Jonas! Jonas“ heukte die Frau auf, und während ſie Caroll mit einem vor tiefem Grauſen geradezu irren Blicd anſtarrte, flüſterte ſie:„Ich habe ihn gar nicht mehr geſehen Er fuhr doch gleich mit allem Gepäck hinaus— Wieder deutete ihr Finger in den Nebel.— nur ſo ſchrecklich zeigten ſie ihn mr— l Caroll fühlte, wie plötzlich eine unerklärliche Angſt ſein Hertz zuſammenkrampfte. Dunkel entſann er ſich, den Namen Jonas als Vornamen Mongols in der Paſſagierliſte der Aquitania geleſen zu haben. Jedoch noch ganz von dem be. harrlich trotzigen Wunſch beſeelt, Mongol um„jeden Preis“ Reer 2„fragte er unwillkürlich:„Ja, iſt er denn nich „Hier?!“ Die Frau kreiſchte ſchauerlich auf, als würd. der bloße Gedanke, der ſo bejammernswerte Jonas könnte ſich hier irgendwo in dem alten düſteren Haus aufhalten, ſil ſofort tot umfallen laſſen.„Nein, nein!“ Mit etwas ruhigeren Stimme fügte ſie hinzu:„Ich bin zwar die Schweſter, jedoch das— das könnte ich nicht! Nein—“. Dann jedoch ſagte ſte etwas mit einer plötzlich ganz leeren und ausdrucksloſer Stimme, was Caroll veranlaßte, ſich ſofort in einen der Strohſtühle der kahlen Diele ſinken zu laſſen und mit einen haſtig gemurmelten„Nein!“ die Schweſter von Jonas Mon. gol anzuſtarren. „Er iſt dort in einem Sack—“ hatte die Frau geſagt und als ſie das raſchelnde Krachen des Rohrſtuhles hört. und die ſonderbare Miene Carolls bemerkte, fügte ſie, wi getrieben von dem boshaften Wunſch, ihren unerwünſchten Beſucher in dieſelben grauſigen Vorſtellungen zu zerren, von denen ſie geplagt wurde, mit ſchauerlicher Eindringlichkei hinzu:„In einem kleinen Lederſack, mit dem die Harveſte⸗ huder Rettungsſtation den Schiffbrüchigen Werkzeuge oder Lebensmittel an Seilen herüberſchießt—“. Dann verſtummt⸗ ſie und ließ achtlos die ſchwere Tür 8 die mit einen trockenen Knall das ganze Haus erzittern ließ. Es blieb eine Weile ſtill. Nur das leiſe Zirpen der Gasflamme neben der Tür war zu hören und der manchma keuchende Atem der dicken rothaarigen Frau, die mit F hängenden Armen und ſtumpfſinnigem Ausdruck auf Caro ſtarrte. f 1 Als Caroll endlich die Augen hob, begegnete ſein ent, ſetater Blick aunächit der trübe flackernden Gasflamme, und en empfand bei der Vorſtellung, dies ſo mühſam brennende Licht könnte plötzlich verlöſchen und ihn in dieſem ſcheunen⸗ artigen, dumpfen Korridor mit der keuchenden Frau im Fin⸗ ſtern allein laſſen, ein geradezu paniſcher Schrecken. Dann jedoch kam ihm die ganze Tragweite der Eröffnungen, die er hier eben erhalten hatte, zum Bewußtſein. Etwas Schreck⸗ liches mußte mit Jonas Mongol geſchehen ſein, und es mußte bei der Harveſtehuder Rettungsſtation geſchehen ſein. Er richtete ſich in dem Nohrſtuhl auf und fragte:„Iſt— iſt Ihr Bruder tot?“ Die Schweſter von Jonas Mongol nickte düſter mit dem wirren roten Haarſchopf. „Ja, aber— warum ſagten Sie, daß er— daß er in einem Sack der Harveſtehuder Rettungsſtation ſei—“ fragte Caroll mit einem fröſtelnden Grauen. „Sie holten mich doch, die Poliziſten und eine Menge anderer Herren! Und ich mußte den Herren ſagen, ob das mein Bruder Jonas ſei—“, Mit heiſerer Stimme ſchloß ſie:„Er war's— ja, ich erkannte ihn, obgleich er—“ „Er war verſtümmelt?“ fragte Caroll plötzlich aufs höchſte geſpannt. Er begann zu begreifen und dachte ſofort an die gefährlichen Phosgenverbindungen, die in den ge⸗ ſtohlenen Dokumenten dargeſtellt waren. Sicher hatte Mon⸗ gol experimentiert und nicht alle Chiffren richtig gedeutet! „Ja, ganz ſchrecklich— und— und noch—“ „— verbrannt? Nicht wahr?!“ ergänzte der Chemiker Caroll mit einer Art traurigen ſtillen Triumphes. Wieder nickte die Frau nur und ſeufzte ſchwer auf. Aber einige Augenblicke vergingen erſt, bevor Caroll die wahre Tragweite dieſes dumpfen Nickens zum Bewußt⸗ fein kam, wie ein Pfeil erſt geraume Zeit nach dem Schwir⸗ ren der Sehne ſein Ziel erreicht. Er ſprang auf und ſchüt⸗ telte die regungslos ſtehende Frau erregt an den Schultern. „Verbrannt, ſagen Sie?! Und Ihr Bruder iſt vom Schiff ſofort dorthinaus gefahren? Sagen Sie, alles verbrannt? Auch das Gepäck— 2“ „Ja, alles verbrannt!“ kam es dumpf aus der gewalti⸗ den Bruſt von Jonas Mongols Schweſter.„Alles,— die eute erzählten, das Haus ſei wie eine Strohmiete aufge⸗ flammt— natürlich, alles verbrannt, das Gepäck, alles— auch er— Jonas—“ „Um Gottes willen!“ ſtieß Caroll hervor. Wenn die Pläne verbrannt waren, wie ſollte man nachweiſen, daß Mongol der Dieb war—?„Alles verbrannt?!“ ſchrie Caroll plötzlich wild in das ſtumpfſinnig blickende Geſicht. „Sie ſtanden mit langen Eiſenſtangen dort und ſtocher⸗ ben zwiſchen den verkohlten Balken herum, ob ſie noch etwas finden würden. Aber alles war grau von Aſche. Wenn der Wind von der See darüber blies, dann flogen noch manch⸗ mal ein paar Funken auf. Auch Photographen waren da und viele Poliziſten—“. Plötzlich trat in ihr ſtumpf blicken⸗ des Geſicht ein lauernder, mißtrauiſcher Ausdruck.„Sie haben jemand verhaftet, der in dem Haus war. Ein Poliziſt erzählte mir, daß ſie den Mann bereits mit einem Steckbrief geſucht haben—“ „So?“ murmelte Carol zerſtreut. Gortſetzung folgt.) —. En ee S S S 2 ung“ 1 1535 d itren 5 c gechen „ Wieden ich Nigter Ang en en Numer erlite dei n den be en Preis nch als wür as könnt ten, fi ruhigeren ter, ſedog doch agg rucksloſen einen de mit einen nas Non an geſagt hles hört te ſe, wi wünſchter erren, von inglichkel Harpeſe euge odel erſtummt mit einen irpen del manchma i nig H Cat denn end . und en rennende ſcheunen⸗ in din⸗ l. Dann en, die er 2 4 ek⸗ mit dem ib er in fragte e Menge „ ob dasz ne ſchoß lch aufß hte ſoſort den ge⸗ ſte Mon⸗ deutet! re gu. U Carol Fewußt⸗ Schl“ m hüt —————P. Nonkag, den 8. Juni 1936 Eröffnung der großen Tagung des deulſchen Handwerks in Frankfurt durch Reichshandwerksmeiſter Ichmidt Frankfurt a. M., 6. Juni. In der gro⸗ ßen Feſthalle in Frankfurt a. M. wurde am Samstag vormittag die Tagung der 7000 DAF.⸗Walter der Reichsbetriebsgemeinſchaft Handwerk und der Handwerksmeiſter, die aus allen deutſchen Gauen zum Reichs handwerks⸗ tag nach Frankfurt am Main gekommen ſind, eröffnet. Landeshandwerksmeiſter Gamer eröffnete die Tagung und begrüßte vor allem Reichs⸗ leiter Roſenberg. Sein Willkommengruß galt weiter neben den Vertretern der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht und der Wirtſchaft vor allem auch den Gäſten des Handwerks aus dem Auslande, und zwar den Vertretern aus Belgien, Frankreich, Italien, Jugoſlawien, Norwegen, Oeſterreich, Polen und der Schweiz. Reichshandwerksmeiſter Schmidt nahm ſchließlich das Wort zu grundlegenden Ausführungen über das Handwerk der Ge⸗ genwart und der Zukunft. Nach Begrüßungs⸗ worten an Reichsleiter Alfred Roſenberg führ⸗ te er u. a. aus: Die Keimzelle einer wahren Volksgemein⸗ ſchaft war, iſt und wird immer das Handwerk ſein, denn über das Handwerk geht der Weg zur nationalſozialiſtiſchen Volkswirtſchaſt. Nur diejenigen können in einer Handwerks⸗ organiſation an führender Stelle tätig ſein, die über den Weg des Lehrlings und Geſellen Meiſter geworden ſind. Denn nur wer Sorgen ſelbſt erlebt hat, wird Sorgen meiſtern kön⸗ nen. Der Redner gab ſodann ein Bild der Wirtſchaftslage und der wirtſchaftlichen Auf⸗ gaben des Handwerks. Regiebetriebe und Konſumgenoſſenſchaften ſeien durch das Geſetz begrenzt worden. Für die Ausfuhr der Er⸗ zeugniſſe hätten ſich die Ausfuhrförderunas⸗ ſtellen des Handwerks als ſehr nützlich erwie⸗ ſen. Auch auf dem Gebiete der inländiſchen Wirtſchaft gehe das Handwerk immer mehr dazu über, ſich durch eigene Kraft vorwärts zu arbeiten und den Weg zur Zuſammenfaſ⸗ ſung aller Kräfte in geeigneten Selbſthilfeein⸗ richtungen zu beſchreiten. Die Verwirklichung on Arbeitsgemeinſchaften zur gemeinſamen Uebernahme großer Bauausführungen habe ſich außerordentlich bewährt und in vielen Fäl⸗ len ſei es erſt durch ſie möglich geworden, das Handwerk bei Großbauten einzuſchalten. Das Ziel der Organiſation ſei es, getreu den nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen Preis⸗ wahrheit und Preisehrlichkeit im Wirtſchafts⸗ 2.— zu erreichen und den Grundſatz zu ver⸗ kklichen, daß für eine angemeſſene Leiſtung ein angemeſſener Preis gezahlt werden müſſe. Lebhafte Zuſtimmung fand die Ankündigung daß mit Unterſtützung der Stadt Frankfurt ein„Inſtitut für Handwerkspolititk und Handwerkswirtſchaft“ an der Frankfur⸗ ter Univerſität errichtet worden ſei. Ueber die Tarifpolitik führte der Redner aus, daß grundſätzlich im Handwerk bei der außer⸗ ordentlich großen Zahl von Klein- und Kleinſt⸗ betrieben und bei der Unüberſichtlichkeit der Verhältniſſe überbetriebliche Lohnregelungen notwendig ſeien. Auf Tarifforderungen im Handwerk könne vorerſt nicht verzichtet wer⸗ den. Die Nachwuchsfrage ſei für die weitere Entwicklung des Handwerks geradezu aus⸗ ſchlaggebend. Die in vielen Handwerkszweigen bereits angewandten Lehrlingszwiſchenprü⸗ fungen müßten reichseinheitlich ausgerichtet u. vervollkommnet werden. Zum Schluſſe ſeiner Ausführungen wies der Reichshandwerksmeiſter auf die unter An⸗ wendung einer Stiftung der Stadt Frankfurt jährlich ſtattfindenden Meiſterprüfungen hin, die vor Beginn des Reichs handwerkstages vor⸗ genommen werden ſollen, damit jeweils die beſten Meiſterſtücke des Jahres prämiiert und als bleibendes Andenken handwerklicher Wert⸗ arbeit in der Stadt des deutſchen Handwerks ausgeſtellt würden. Im Anſchluß an die Ausführungen des Reichshandwerksmeiſters ergriff Reichsleiler Alfred Roſenberg das Work. In ſeiner Rede wies er u. a. auf die früheren Schichten und Stände und ihre Bedeutung im politiſchen und kulturellen Leben hin. Heute habe ſich hierin grundſäßz⸗ licher Wandel vollzogen. Der Bauer zum Beiſpiel ſeit heute mehr als ein Stand. Er ſei die Vorausſetzung aller Stände überhaupl geworden. Von hier aus geht ſchließlich das, was wir ſchöpferiſches Handwerk nennen. Wenn man vom deukſchen Handwerk ſpreche, dann denke man immer an das Mittelalter zurück. Wir können aber ſtolz ſagen, daß das handwerkliche Schaffen dreieinhalb Jahr ⸗· kauſend ſchon in Deutſchland lebendig ge⸗ weſen ſei. Das kechniſche Zeitalter ſei eine große Gefahr für die handwerklichen jahr ⸗ hunderkealten Ueberlieferungen geweſen. Anſtelle eines ehrlichen Sarswerhes fel er Warenhausramſch gekommen und hunſt⸗ gewerbliche Spielerei Die Pflicht des Naklonalſoztalismus beſtehe darin, auch die Ehre des deutſchen Hand⸗ werks wiederherzuſtellen. Es ſei die Pflicht der Bewegung, das Handwerk zu unker⸗ ſtützen und hinüberzuführen in eine neue ſchöͤpferiſche Zeit. Das Handwerk habe nich! nur die Pflicht, die Verſchönerung unſeres Daſeins zu ermöglichen, ſondern auch die Pflicht, die deutſche Kulkur zu verkeidigen. Die Verbindung zwiſchen Kunſt und Hand- werk wiederherzuſtellen, werde ebenfalls eine große Aufgabe der kulturellen Erziehung ſein. Der Kulturbolſchewismus, der in den letzten Jahrzehnten über uns dahingegangen war, halte nichts mit ehrlicher Handwerks · kunſt zu fun. Zum Schluß feiner Anſprache erklärt Alfred Roſenberg:„Wir fühlen uns innerlich frei und darum ſind wir groß ge⸗ nug, alles in der Vergangenheit anzuerken · nen, was zur Skärkung unſeres Kampfes beitragen kann. Wir ſind der Ueberzeugung, daß heube die Zeiten vorüber ſind, daß, wenn man das Wort„Sorge“ ausſpricht, man zu- ſammenbricht, ſondern, daß, wenn man Sorge ſagt, man den Willen ausſpricht, ſie zu über winden. Wir glauben, dieſes Selbſtbewußt⸗ ſein hak auch das deulſche Handwerk. Ich glaube, wir haben das Recht, uns als Trä⸗ ger einer großen Zeit zu bezeichnen. Was wir uns erkämpften, das werden wir niemals mehr aus den Händen laſſen und in dieſem Kampf hat auch das deutſche Handwerk ſei⸗ nen Beitrag geleiſtet. Empfang der Wandergeſellen in Frankfurt a. M. durch den Reichshandwerksmeiſter 88 Frankfurt a. M., 6. Juni. Zur Teil⸗ nahme am Reichshandwerkertag trafen heute 500 Geſellen in Frankfurt a. M. ein. Sie wurden am Nachmittag in den Römerhallen von Reichshandwerksmeiſter Schmidt be⸗ grüßt, der nach Worten der Begrüßung die er⸗ zieberiſche Bedeutung des Wanderns für die angehenden Geſellen betonte. Anſchließend fuhr der Reichshandwerksmei⸗ ſter zum Empfang der Sternfahrer zum Opernplatz, wo ſich eine große Menſchenmenge eingefunden hatte, die den in fünf Gruppen eintreffenden Sternfahrern einen herzlichen Empfang bereitete. Der Reichshandwerksmei⸗ ſter richtete Worte des Dankes und der Aner⸗ kennung an die 580 Radfahrer, die mit ihren hübſch geſchmückten Rädern und in ihren male⸗ riſchen Berufstrachten ein ſchönes Bild ab⸗ gaben. Südchina marſchierkl gegen Japan Kanlon mobiliſierk Truppen zum Vormarſch gegen Japan Hongkong, 6. Junl. In China hat ſich eine neue und gefährliche Lage gebildet, in dem die Regierung von Kankon unabhän- gig von Nanking den Vormarſch ge⸗ gen Japan beſchloſſen hak. Es ſoll dem japaniſchen Vordringen in Nordchina Einhalt geboten werden. Dadurch iſt für Marſchall Tſchlangkalſchek, den Befehlshaber von Nan⸗ king, eine ſchwierige Lage enkſtanden. Er hat bekanntlich die Verſtändigung mit Japan geſucht, iſt aber an der ſapanfeindlichen Stimmung der Berölkerung geſcheikerk. Ob er ſich dem Vorgehen gegen Japan anſchlie · ßen wird, iſt jetzt die Frage. Wie die Nachrichten aus Kanton wiſſen wollen, hak die füdchlneſiſche Regierung zwel Armeen mobilifiert, die zur „Rekkung Chinas gegen Japan“ eingeſeßzk werden ſollen. Belde Armeen ſollen ſich be⸗ reits auf dem Marſch befinden. Gleichzeitig iſt die Bildung von Reſervearmeen im Gange. Die Japaner in Kankon ſind von ihrer Regierung aufgefordert worden, ſich zur Abreiſe bereitzuhalten. Der ſüdchlneſiſche Außen mint! ſter gab folgende Erklärung ab: Der chineſiſche Südweſten hal an die Zenkralregierung in Nanking ein Tele gramm gerichlkel, in dem militäriſcher Widerſtand gegen Japan verlangk wird. Die Talſache, daß die chineſiſchen Südweſt⸗ provinzen bewaffnetes Vorgehen gegen den gemeinſamen Feind verlangen, ſchließt logiſcherweiſe die Möglichkeit des Bürger ⸗ kriegs in China völlig aus. Man glaubt nicht, daß Tſchlangkalſchek die Möglichkeit haben wird, ſich dem Vorgehen Kankons zu widerſezen. Wie man ſich erinnerk, war Kanton nach dem Krieg eine von Sowjekruß⸗ land begünſtigte Nebenreglerung, die Tſchlang⸗ kaiſchek beſeitigte, indem er die Parole der nationalen Regierung ausgab und durchſetzte. Es beſteht die Gefahr, daß China von neuen Wirren heimgeſucht werden wird und daß der Kampf um die Vormacht in China abermals beginnk. Nach japanſſchen Berichken haben die Kankontruppen bereils der Stadt Hengk⸗ ſchau mitten in der Provinz Human er⸗ reicht, während ſich die Kwanſikruppen bereits Hankau n In Waſhington werden dle Nachrich⸗ ken aus Kankon mit großer Aufmerkſamkert verfolgt. Man glaubt, daß der Krieg ſich nicht vermeiden laſſe, und man ſieht das ein zige Miktel zur Verhittung in dem Zuſam⸗ mengehen mik England und anderen euro- paͤiſchen Großmächten zur Herſtellung einer gemeinſamen Fronk, um Chinas Unabhän⸗ gigkeit zu erhallen. Die Ballanſtaalen beralen die Lage die Balkanzuſammenkunft Prinzregent Paul und Beneſch in Bukareſt Bukareſt, 6. Juni. Prinzregent Paul und Präſident Beneſch ſind am Samstag in Bukareſt eingetroffen, wo ſie von König Carol empfangen wurden. Um 12 Uhr begann auf dem Schloßplatz vor König Carol, ſeinen Gäſten, dem Hof, den Mitgliedern der Regie⸗ rung, den Mitgliedern des Parlaments und dem Diplomatiſchen Korps eine Truppen⸗ parade. Die Regierung hat außerordentliche Sicherheitsmaßnahmen für den Schutz der Gäſte getroffen. feine Truppenbewegungen am Brenner Eine Mitteilung der italieniſchen Botſchaft Berlin, 6. Juni. Die italieniſche Bot⸗ ſchaft teilt mit: Die in der Auslandspreſſe verbreiteten Nachrichten über angebliche Trup⸗ penbewegungen an der Brennergrenze ſind frei erfunden und entbehren jeder Grund⸗ lage. Dr. Jahm überreichl ſein Beglaubigungsſchreiben Oslo, 6. Juni. Der Außerordentliche Geſandte und Bevollmächtigte Miniſter des Deutſchen Reiches, Dr. Sahm, überreichte am Samstag vormittag dem König von Nor⸗ In ſeiner Anſprache betonte der Geſandte, daz es ſeine Aufgabe ſein werde, an der Pflege der guten Beziehungen, die von jeber Deutſchland und Norwegen verbunden haben. mitzuarbeiten und auch ſeinerſeits einen Bei⸗ trag zu leiſten zur weiteren Vertiefung und Ausgeſtaltung des freundſchaftlchen Verhält⸗ niſſes zwiſchen den beiden Ländern. Der Königs bieß den Geſandten mit Wor⸗ ten des Dankes in berzlicher Weiſe in Nor⸗ wegen willkommen. Neuer schlag gegen den Deulſchen Turnerbund in Deſterreich Wien, 6. Juni. Wie die„Reichspoſt“ mit⸗ teilt, hat der Wiener Stadtſchulrat an alle Wiener Schulleitungen die Weiſung gerichtet. daß die Zugehörigkeit der Schüler und Schü⸗ lerinnen zu Turnvereinen, die dem Deut⸗ ſchen Turnerbund angehören, ver⸗ boten iſt. Dieſer Erlaß bedeutet einen neuen Schlag gegen den größten öſterreichiſchen Turnver⸗ band, der zwar nicht direkt verboten iſt, aber durch fortlaufende Maßnahmen und Verbote, wie das vorſtehende, in ſeiner Tätigkeit be⸗ N und praktiſch der Auflöſung zugeführt wird. 5 Nie Unruhen in Paläffina London, 6. Juni. In den letzten zwölf Stunden loderten an verſchiedenen Stellen Paläſtinas die An xuben wieder aui, ob⸗ Bekanntmachungen ber N. S. D. A. B. Kreis Heppenheim NSDAP., Gan en⸗Naſſau. A- Main, Gutleniſtraße 3—4, dolf Hitler⸗Haus. Se: 30 381, Poſtſchecktonto: 83 003 riftverkehr: Benutzt in eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Boger chſtunden: Vormittags: Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Mr. Nachmittags: r l nad Freitag, von r nur in Eilfal orheriger —. W 5 Heppenheim an der Vergſtraßze ſtraße 2, Fernſprecher 318 des Kreisleiters: Mittwochs von 18—18 Uhr. NS griegsopferberſor gung, Kreis Heppenheim. Heute erſcheint in dem lokalen Teil unter Hep⸗ penheim der Fahrplan des Sonderzuges am 14. Juni nach Mainz. Den Ortsgruppen des Kreiſes Heppenheim ſind die Fahrkarten zugegangen. Die Karten ſind ſofort bei je. c. Ortsgruppe ein löſen. Die Anſchlußzüge werden von den gruppenobmännern feſtgelegt. Abfahrt des Sonder⸗ dges erfolgt in Heppenheim um 6.48 Uhr. * Nuppert, Kreislekter wohl die Behörden mit den ſchärſſten Maßnah⸗ men vorgehen. In Haifa iſt die Lage beſonders geſpannt. Hier waren am Vormittag mehrere mohamme⸗ daniſche Frauen unter der Beſchuldigung ver⸗ haftet worden, die Waren der Gemüſehändler vernichtet zu haben. Bei der Verhaftung wurde die Polizei mit Steinen beworfen. Die Lage wurde ſchließlich ſo bedrohlich, daß Trup⸗ pen mit aufgepflanzten Bajonetten in den Straßen aufziehen mußten. In den frühen Morgenſtunden des Samstags wurden ſowohl die Polizeiſtreitkräfte als auch die Truppen von Schützen, die ſich verſteckt hielten, mehrfach beſchoſſen. Die Truppen erwiderten das Feuer. Wie Reuter aus Jeruſalem meldet, dau⸗ erten die Schießereien auch um die Vormit⸗ tagsſtunden noch an. Die Polizei ſei zur Zeit mit Säuberungsmaßnahmen beſchäftigt. Auf eine Polizeiſtation in Haiſa wurde eine Bombe geworfen. Ueber die Zahl der Toten und Verletzten Hie⸗ gen noch keine zuverläſſigen Angaben in Lon⸗ don vor. g Wie weiter gemeldet wird, nahmen ſchot⸗ tiſche Truppen in dem arabiſchen Dorf Tire Verhaftungen vor. In der Nähe von Jaffa wurden zwei Juden, die ſich im Beſitz von automatiſchen Piſtolen befanden, von einer britiſchen und paläſtiniſchen Polizeitruppe niedergeſchoſſen und ſchwer verwundet. Eine dort vorgenommene Durchſuchung eines füdi⸗ ſchen Hauſes brachte einen weiteren Revolver und zwei Granaten zutage. In Zuſammenhang mit dem Diebſtahl von Exploſivſtoffen aus einem Regierungsmagazin in der Nähe des britiſchen Polizeilagers am Berge Scopus wurden vier Araber ver⸗ haftet. Nachdem die Eindringlinge einen Stollen unter das das Magazin umgebende Stacheldrahtverhau gegraben hatten, erbrachen ſte das Magazin und entwendeten ſieben Ki⸗ ſten Schießbaumwolle und ſieben Säcke mit Pulver. Die ſofort vorgenommene Verfolgung mit Polizeihunden führte ſchließlich zu der Verhaftung der vier Araber. „Geſchwader General Wever“ Der Führer ehrt das Andenken des erſten Generalſtabschefs der neuen Luftwaffe Berlin, 6. Juni. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat folgende Verfügung erlaſſen: „Der erſte Generalſtabschef unſerer wieder⸗ erſtandenen Luftwaffe. ver, iſt von uns gegangen Mitten aus raſt⸗ loſer Arbeit für ſeine Waffe iſt er, beſeelt von dem feſten Willen, auch im fliegeriſchen Ein⸗ ſatz voranzugehen, auf dem Felde der Ehre ge⸗ blieben. In dankbarer Anerkennung ſeiner hohen Verdienſte und in dem Wunſch, ſeinem leuch⸗ tenden Vorbild eine bleibende Stätte in der Luftwaffe zu ſchaffen, befehle ich: Das Kampfgeſchwader 253 führt fortan die Bezeichnung„Kampf geſchwader General Wever.“ Die Offiziere. Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften tragen am Rock ein Erinnerungsband mit dem Namen:„Geſchwader General We⸗ ver“. Nähere Beſtimmungen darüber erläßt der Reichsminiſter der Luftfahrt. Das Geſchwader wird ſich dieſer hohen Ehre ſtets würdig erweiſen und eingedenk ſein, daß es den Namen eines Mannes trägt, der— ein ganzer Soldat, ein edler Menſch— vor⸗ bildlich war in ſeiner Treue für Volk und Generalleutnant We⸗ ———a—w n 3 . — Montag, 8. Juni 1936 Der reuta g des deutsclen Maudiueuis Feieclicte reisnreciuug der. Aeistet iu det aul sbicclie- Vetleiluug uon& hrentiugen det Itadt des deutschen anduuetis V. St. 1 a. M., 7. Juni.(Eigen⸗ bericht.) Der Sonntag des diesjährigen Reichs⸗ handwerkertags ſah in der Stadt des deutſchen Handwerks eine Reihe von eindrucksvollen Feierſtunden. Freilich litten„ Teil unter der be⸗ ſonderen Ungunſt des Wetters. Des unaufhör⸗ lichen Regens wegen wurde auch die für den Nachmittag auf dem Opernplatz anberaumte große Kundgebung weſentlich gekürzt. Feierlicher Freiſpruch der Meiſter In den Frühſtunden des Sonntags verein⸗ ten ſich die Teilnehmer des Reichshandwerker⸗ tags in der wundervoll ausgeſchmückten Pauls⸗ kirche, 9 o bedeutungsvolle Stunden der deutſchen Geſchichte erlebte, um dem feierlichen Meiſterfreiſpruch durch den Reichshand⸗ werksmeiſter beizuwohnen. Meiſter, Geſellen und Lehrlinge hatten ſich hier im weiten Rund des Gotteshauſes zuſammengefunden, um an dieſer durch hiſtoriſche Erinnerung ſo denkwürdigen Stätte 1 Bekenntnis zum Führer in einer Weiheſtunde die Tradition und das alte Brauchtum des deutſchen Handwerks aus ſeiner beſten Zeit wieder lebendig werden zu laſſen. Der Feier wohnten u. a. auch 27 leiter Dr. Robert Ley, Reichsführer S 8 und der Stellvertreter des Gau⸗ eiters, Staatsrat Reiner bei. Machtvoll erklang der Schlußchor aus den „Meiſterſingern“ durch den geweihten Naum und kündete in der Anſprache des„Hans Sachs“ von deutſcher Meiſter Ehre. Nun tritt Reichs⸗ handwerksmeiſter Schmidt hinter die Lade des deutſchen Handwerks und erhebt die Had zum deutſchen Gruß:„Gott Jer unſer Hand⸗ werk, unſern Führer und unſer Vaterland! Ich eröffne die Tagung. Iſt es nun an der Zeit, die Lade des Handwerks zu öffnen?“ Araltem, faſt geregeltem Brauch des Hand⸗ werks getreu erhebt ſich nun das Wechſel⸗ geſpräch des Reichshandwerksmeiſters mit dem erſten und zweiten Meiſter, in dem feſtgeſtellt wird, daß Zeit und Ort nach alter Handwerks⸗ ſatzung feierlichem Väterbrauch genügen. Die Kerzen werden entzündet. Das Buch der Meiſter wird dem Reichshandwerksmeiſter gereicht. Dieſer erklärt:„Das Buch der Meiſter iſt ge⸗ öffnet, in dem die Namen der Meiſter ein⸗ getragen, die vor uns Meiſter waren und nach uns Meiſter werden ſein.“ Die hier verſammel⸗ ten Meiſter werden gefragt, ob einer von ihnen 9 das Verlangen der Lehrlinge und Ge⸗ fe en, zu Meiſtern und Geſellen freigeſprochen zu werden, etwas vorzubringen habe. Die feier⸗ liche Handlung endet mit der Aufnahme und Verpflichtung der neuen Junggeſellen und Jungmeiſter. Mit ihnen werden auch die neuen Landeshandwerksmeiſter von Schleſien, Halle⸗ Merſeburg und dem Rheinbund feierlich verpflichtet. Empfang der Handwerksgaͤſte Im Bürgerſaal des Römers fand anſchließend ein Empfang der Handwerksgäſte durch die Stadt Frankfurt a. M. ſtatt. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Krebs betonte dabei die enge Verbundenheit der alten Kaiſerſtadt rankfurt mit dem Handwerk. Die Stadt vankfurt a. M. habe nunmehr u. a. eine tiftung geſchaffen, die ſich die Förderung des handwerklichen Nachwuchſes zur Aufgabe geſtellt habe. Die beſten Meiſterſtücke der Innun⸗ gen ſollen durch die Stiftung angekauft und damit den Preisträgern die Möglichkeit gegeben wer⸗ den, ſich weiterzubilden. Der Oberbürgermeiſter nannte dann die Preistäger im erſten dies⸗ jährigen Meiſterwettbewerb. 5 Reichshandwerksmeiſter Schmidt betonte in ſeinen Dankesworten, daß dem Handwerk hier die Möglichkeit gegeben werde, ſich nach außen hin ſo zu zeigen, wie es ſeiner Bedeutung im Rahmen des geſamten wirtſchaftlichen und kul⸗ turellen Lebens Deutſchlands entſpreche. Verleihung von Ehrenringen Oberbürgermeiſter Dr. Krebs wies darauf hin, daß ſich zahlreiche Perſönlichkeiten beſonders eee Die Konditoren im Feſtzug Aufnahmen(3): W. Jacobi, Darmſtadt 9 um das Handwerk und ſeinen Neuaufbau ver⸗ Als Zeichen der An⸗ erkennung und des Dankes werde dieſen daher im Einvernehmen mit dem Reichs handwerksmeiſter der Ehrenring der Stadt des deut⸗ ſchen Handwerks verliehen. Die Auszeich⸗ nung erhielten: Der Neichshandwerksmeiſter RNeichsſtatthalter und Gauleiter Dr. dient gemacht hätten. Schmidt, Sprenger, Reichsorganiſationsleiter Ley, Reichsführer SS Himmler, Ss⸗Ober⸗ gruppenführer Sepp Dietrich, Hauptamts⸗ leiter der DA Claus Selzuer, Hauptamts⸗ leiter Dr. v. Nentelen, Reichskommiſſar Dr. Wienbeck, der Präſident des Internationalen Handwerkerinſtituts, Profeſſor Bu ron zo, der Die Feier der Geſellenfreiſprechung in der Paulskirche ſtellvertretende Leiter der Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaft Handwerk, Paul Walter, Generalſekre⸗ tür Dr. Schüler, Landeshandwerksmeiſter Gamer, Landeshandwerksmeiſter Ma gunia und Reichsinnungsmeiſter Willy Schmidt. Aus der Hand des Reichshandwerksmeiſters empfing ſodann Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs ebenfalls den Ring der Stadt des deut⸗ ſchen Handwerks, wobei der Reichshandwerks⸗ meiſter die beſonders großen Verdienſte des Oberbürgermeiſters um das deutſche Handwerk hervorhob. Bei dieſer Gelegenheit machte der Reichshand⸗ werksmeiſter noch davon Mitteilung, daß für das nächſte oder übernächſte Jahr eine große Lei⸗ Der Führer grüßt das deutſche gandwerk Reichsleifer Dr. Ley ſprad auf dem großen Felfabend in Frankfurt Die Veranſtaltungen des zweiten Tages des Reichshandwerkertages 1936 erreichten am Samstag abend ihren Höhepunkt mit einem eſtabend des deutſchen Handwerks in der rankfurter Feſthalle. Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man neben den Vertre⸗ tern der Partei und ihrer Gliederungen, der DA, der SA, SS und hrmacht, Reichsleiter Dr. Robert Ley, Oberbürgermeiſter Dr. Krebs und führende Vertreter des ausländi⸗ ſchen Handwerks, zu denen ſpäter noch Reichs⸗ kommiſſar Dr. Wienbeck kam. Auf beſonde⸗ ren Tribünenplätzen gegenüber dem Redner⸗ pult ſah man die wandernden Handwerks⸗ burſchen und die Sternfahrer, die am Nachmit⸗ tag von Reichshandwerksmeiſter Schmidt be⸗ grüßt worden waren. Im Rahmen muſikaliſcher und choriſcher Auf⸗ führungen, die den Abend in der wundervoll ausgeſchmückten Halle zu einer eindrucksvollen Feierſtunde geſtalteten, begrüßte zunächſt der ſtellvertretende Gauleiter Staatsrat Rei⸗ ner die Anweſenden. Er gab der Verſicherung Ausdruck, daß die Gauleikung dem Handwerk ſo wie bisher auch in der Zukunft volle Unter⸗ ſtützung zukommen laſſen werde. Reichsleiter Or. Nobert Ley begrüßte die Feſtverſammlung im Namen der 20 Millionen in der DA vereinten ſchaffenden deutſchen Menſchen und der Partei, die auch der Treuhänder für das deutſche Handwerk ſei. Mit Befriedigung könne er den Fortſchritt des deutſchen Handwerks im letzten Jahr, ſein Hineinwachſen in die deutſche Volksgemeinſchaft und in die Idee des Führers feſtſtellen. Der Führer habe ihn heute vor ſeinem Ab⸗ flug ausdrücklich beauftragt, dem deutſchen Handwerk ſeine herzlichſten Grüße zu überbrin⸗ gen und ihn gebeten, zu erklären, wie er ſich freue, daß das deutſche Handwerk wieder auf⸗ blühe und nicht nur ſeinen Platz allein be⸗ haupte, ſondern zum Vorbild für unſere ſchaffen⸗ den Menſchen geworden ſei. Dem Reichshandwerksmeiſter ſpreche der Führer ſeine Anerkennung aus und übermittle ihm die beſten Grüße. Dr. Ley hieß dann insbeſondere die führen⸗ den Perſönlichkeiten des ausländiſchen Hand⸗ werks willkommen. Wenn Sie, ſo führte Dr. Ley an die ausländiſchen Handwerksvertreter gewandt aus, Deutſchland richtig ſtudieren wollen, ſo können Sie erſt dann das letzte Ge⸗ heimnis erfaſſen, wenn Sie bedenken, daß dieſes Volk jahrzehntelang nie ſo bis zum letzten er⸗ faßt und in einem Staat von einer w rhaften Führerſchaft betreut wurde, wie jetzt. Was dem Führer die Herzen des deutſchen Volkes entgegenſchlagen läßt, iſt ja die Tat⸗ ſache, daß jeder Deutſche das Gefühl hat, daß der Führer perſönlich auch für ihn ſorgt und daß er ein Glied dieſes Volkes iſt. Dr. Ley ſchloß ſeine Ausführungen mit dem Wunſche, daß, wenn im nächſten Jahre die Handwerker wieder hier in Frankfurt zuſam⸗ menkommen, ſie die Gewißheit mitbringen möch⸗ ten, daß nicht allein der äußere Bau Fort⸗ ſchritte mache, ſondern daß auch das innere Ge⸗ fühl, unſere Miſſion, den Bau belebt. Telegramm an den Führer An den Führer und Reichskanzler richteten die ausländiſchen Handwerkerdelegationen fol⸗ gendes Telegramm: „Die ausländiſchen Handwerkerdelegationen, die unter dem Vorſitz von Herrn Vincenze Buronzo, dem Präſidenten des italieniſchen Handwerks, in Frankfurt gelegentlich des Reichshandwerkertages zu einer internationalen Beſprechung verſammelt ſind, ſtellen mit Ge⸗ nugtuung und Bewunderung feſt, daß das deut⸗ ſche Handwerk in kürzeſter Zeit die hiſtoriſchen Wünſche der Handwerker verwirklichen konnte und daß ſeine Berufs⸗ und Standesorganiſa⸗ tion einen hohen Grad von Vollkommenheit er⸗ reicht hat. Sie ſprechen ihm mit ihren beſten Wünſchen ihre Anerkennung für die damſt der Sache des Handwerks geleiſteten her vorragen⸗ den Dienſte aus.“ Mit dem Chorſpiel„Das Handwerk baut auf“, bei dem Werkſcharen des Handwerks mit⸗ wirkten, und mit dem Chor„Wach auf“ von Richard Wagner ſchloß der Feſtabend. ſtungsſchau des deutſchen Handwerks vorgeſehen ſei, wie ſie in dieſer Größe und Bedeutung bis⸗ her noch nicht ſtattgefunden habe. Die Aus⸗ ſtellung, die zuerſt in der Stadt des deutſchen Handwerks gezeigt werden ſoll, wird dann ihren Weg als Wanderausſtellung durch ganz Deutſch⸗ land nehmen. Sie ſoll ein umfaſſendes Bild vom deutſchen Handwerk geben und wird alle Hand⸗ werkerberufe, ihre Arbeit und Bedeutung vor Augen führen. Feſtzug des deutſchen Handwerks Den Höhepunkt dieſes Tages bildete der große Feſtzug des deutſchen Hand⸗ werks, der ſich pünktlich um 1 Uhr nach⸗ mittags in Bewegung ſetzte. Trotz des faſt ununterbrochenen Regens ſäumten dichte Maſſen von Zuſchauern von der Zeppelinallee an bis in die innere Stadt alle Straßen, die der Zug paſſierte. Auf der Ehrentribüne am Hohen⸗ zollernplatz nahm der Reichshandwerksmeiſter, Schmidt, umgeben von den in⸗ und aus⸗ ländiſchen Ehrengäſten, den Zug ab. Mit an der Spitze der Ehrenformationen der Gliederungen der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront, die den Zug eröffneten, marſchierte der Bann 115 Darmſtadt der Hitler⸗Jugend. Ihnen ſolg⸗ ten die aus allen deutſchen Gauen zum Reichs⸗ handwerkertag nach Frankfurt gekommenen Wandergeſellen und die Sternfahrer aus dem ganzen Reiche, deren originell geſchmückte Fahr⸗ räder vom Preiſe der ſchönen Heimat und des jeweiligen Handwerks kündeten. Wieder erklingen die flotten Marſchweiſen neuer Kapellen. Und nun erſcheint der faſt end⸗ loſe Zug der prächtigen Feſtwagen. Sie offenbaren beſte handwerkliche Kunſt und Liebe zum beſonderen Handwerksberuf, oft aber auch treffenden, echten Humor. Jede Innung kam hier wirkungsvoll zur Geltung. Und wenn auch der Regen keinen Augenblick nachließ, der Stimmung der Zuſchauer tat dies keinen Ab⸗ bruch, die jede einzelne der prachtvollen Grup⸗ pen lebhaft begrüßten und in ihnen das deutſche Handwerk und damit zugleich die deutſche Arbeit am großen Neuaufbau ehrte. Auf dem Opernplatz, wo der große Feſtzug endete, ſchloß ſich noch eine eindrucksvolle Kund⸗ gebung an. Auf dem Balkon des Opernhauſes hatten ſich der Führer der Deutſchen Arbeits⸗ front, Dr. Ley, Reichsführer SS Himmler, der Reichshandwerksmeiſter und die in⸗ und ausländiſchen Ehrengäſte eingefunden. Nach herzlicher Begrüßung durch den Reichshand⸗ werksmeiſter führte Reichsorganiſationsleiter Or. Ley u. a. aus: Daß wir trotz des Regens hier ſtehen, iſt das Bedürfnis darzutun, wie glücklich wir ſind, eine Gemeinſchaft zu bilden. Deutſchlands Neuordnung iſt nicht die äußere Form, ſondern die neue Ordnung iſt der deutſche Menſch, iſt das Erlebnis, daß wir uns als Volk wieder⸗ fanden. Wir ſind wieder eine Nation geworden, wir fühlen uns als deutſche Menſchen. Es kann ſich keiner von uns rühmen, daß er es geweſen ſei, der Deutſchland gerettet hat. Nein, wenn wir ehrlich ſein wollen, ſo müſſen wir alle bekennen: all das iſt nicht unſer Werk, ſondern es iſt allein das Tun und das Handeln, der Wille und der Glaube eines einzigen Man⸗ nes. Adolf Hitler allein hat Deutſchland ge⸗ rettet aus dem Sumpf, aus dem Nichts, aus der Schande und Knechtſchaft. Das Geheimnis des neuen Deutſchlands iſt das Wiederfinden der deutſchen Nation, die Wiedergeburt einer großen Familie. Und über dieſer Familie ſteht ein Familienoberhaupt, ein Vater. der uns liebt, der ſich um uns ſorgt. Das iſt das Glücksgefühl des deutſchen Volkes und des deutſchen Menſchen. Wir bejahen Deutſchland nicht nur wenn die Sonne ſcheint, ſondern auch wenn die Not über dieſes Deutſch⸗ land hereinbrechen ſollte. Wir ſind dem Schick⸗ ſal dankbar, daß es uns Adolf Hitler gegeben hat, von dem wir das Empfinden haben, daß er ſich um uns alle ſorgt. Adolf Hitler unſer 5 unſer Vater, unſer Deutſchland Sieg⸗ eil! 2 21 1 T ä e rr F 8285 2 — 3 Men ſolg⸗ um Reichs, elomnenen aus den ute Jaht, at und des iauchveien er int end, tog gen. Kunt und uf, oſt aber de Jnung Und penn acliez, der leinen Ab⸗ len Grup us deutſche ſſche Arheit de Jeſtzug olle Kund⸗ pernhauſes 1 Atbeitz⸗ innlet, e in und den. Nach eichshand⸗ der ſtehen, ücklich wit eulcchlands , ſondern Nenſch, itt lt wiedet⸗ geworden, J. en, daß er Handeln, gen Man⸗ land ge⸗ uns ber lands it Hon, Ne Und übet haupt, ein ins ſorgt. en Volles bejahen ge ſcheint, Deulſch⸗ n Schic⸗ : gegeben n, daß er er unſet d Gies Bekanntmachungen deisgruvye der A. S. O. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 AS dA p., Ortsgruppe V heim Betr.: JB. ⸗ Sondernummer. Es ſind von den JB.⸗Sonderheften zum Stückpreis von 1.50 Mk. noch einige abzu⸗ geben. Solche ſind von Pg. Braun(Zoll⸗ amt) zu beziehen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Deutſche Waren vom deutſchen Kaufmann! Wer beim Juden kauft, iſt ein Volks⸗ verräter! NS BO/ DAF Ortswaltung Viernheim Betr.? Gauparteitag Heſſen⸗Naſſau Am 12. Juli 1936 findet in Frankfurt der diesjährige Gauparteitag ſtatt, woran ſich die Mitglieder zahlreich beteiligen wollen. Die Fahrpreisermäßigung beträgt mit Sonderzug 75 Prozent. Meldungen wollen in unſerer Dienſtſtelle(Löwen) während der Dienſtſtun⸗ den abgegeben werden. Pimpfl Haſt Du ſchon alles für's Zelt⸗ lager in Ordnung? Elternl Auch Euer Junge ins Zeltlager! Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Juni 1936 Denkſpruch. In jedes Menſchen Geſichte ſteht ſeine Geſchichte, ſein Haſſen und Lieben deutlich geſchrieben. Sein innerſtes Weſen es tritt hier an's Licht; doch nicht jeder kann's leſen, verſteh'n jeder nicht. Bodenſtedt. Ist das ein Mett „Iſt das ein Wetter!“— oder„Was iſt denn mit dem Wetter nur los?“— ſo und ähnlich lauten die bekannten Ausrufe und An⸗ fragen, wenn man unterwegs jemanden trifft. Mit düſterer Miene klagt jener wie wir über die Näſſe, über die Kälte, über feuchte Füße, über dieſe„troſtloſe“ Stimmung in der Natur — kurz— wir ſind ganz eins und jammern uns etwas vor. Was hatte mein Gegenüber zum Beiſpiel an Pfingſten alles vorgehabt— und nun— nichts iſt es geworden, ſondern er iſt ſchön zu Hauſe geblieben und hat„Reiſe⸗ beſchreibungen“ geleſen. Aber jetzt wird es Zeit, daß es 115 beſſert. Es iſt ja zum ver⸗ ifeln. Wohl haben wir bereits— nach dem bekannten Grundſatz der Undankbarkeit — vergeſſen, daß der Mai nun ſicherlich nicht ſchlecht war, aber— im Juni wollen wir Sonne und Wärme und alles, was uns den Sommer ſo köſtlich macht. Auf keinen Fall können wir zur Zeit behaupten, daß Petrus ſich„junimäßig“ eingeſtellt hat. Da weht es und puſtet es, da ſchüttet es vom Himmel, da raucht es aus den Kaminen, wie an häßlichen Novembertagen. Und tatſächlich— dieſe Tage erinnern ein bißchen an den Herbſt. Anſtatt in ſommerlicher Kleidung laufen die Leute wieder im Mantel umher. Die Strandbäder ſind entvölkert und alles ſehnt ſich nach der gewärmten Stube. Beſonders abends, wenn ſchon früh die Lampen brennen, wenn durch die Straßen ſo ein feuchter, näßlicher Dunſt kriecht, wenn die Menſchen, die von der Ar⸗ beit kommen, nichts Eiligeres zu tun haben, als ſchnurſtracks nach Hauſe zu gehen, um ſich dort im gewärmten Zimmer traulich einzu⸗ richten. Nee— es geht einfach über das übliche Maß eines Juniregens! Und wenn man nach Südweſten ſchaut— unſerem unbe⸗ liebten Wetterloch— dann eilen ſtets aufs neue mächtige Wolkenballen heran, die nichts Gutes verſprechen. Glaubt man dann einmal, ein Stückchen vom koſtbaren Himmelsblau geſehen zu haben, oder gar der Sonne Schein, wie geſtern früh beim Start der Radfahrer zu den Ortsmeiſterſchaften, ſosiſt im nächſten Augenblick alles wieder weg und Regen und Sturm eilen daher. „Iſt das ein Wetter!“— rufen die Großen und Kleinen und ſelbſt das kleine Bübchen, das in ſeinem Kinderwagen liegt, wird böſe durch das Fenſter ſchauen und ſich — wie wir— nach jener Sonne, jener Wärme, jenem Wetter ſehnen, das wir mit vollem Fug und Recht kalendermäßig ver⸗ langen können. Sollte jener Prophet Recht behalten, der da behauptete, daß das Schalt⸗ jahr 1936 naß und kühl werden würde? * Der verregnete Sonntag. Dem Samstag mit ſeinen Niederſchlägen, an deſſen Spätnachmittag noch ein längere Zeit anhal⸗ tendes Gewitter über die Gegend niederging, folgte ein faſt vollſtändig verregneter Sonn⸗ tag. Schon um 9 Uhr regnete es und mit wenigen Viertelſtunden dein a der Regen bis in die Nacht hinein an. Schirm und Regenmantel beherrſchten das Straßenbild, auch wärmere Kleidung wurde nicht ver⸗ ſchmäht, da die Temperatur wieder weit herab⸗ geſunksi war. Für die ge sc kommen die ergiebigen Niederſchläge ſehr erwünſcht. Doch kann man nicht behaupten, daß die Wohl fanden auch n 1 2* r 3 1 1 Witterung mit Behagen aufgenommen wird, im en man iſt mißvergnügt über das kalte Regenwetter und wünſcht ſich warmen Sonnenſchein.— Faſt alle Sonntagspläne und Veranſtaltungen, die im Freien angeſetzt waren, wurden durchkreuzt. Von den Veran⸗ ſtaltungen, die aus Anlaß der Austragung der Ortsmeiſterſchaft angeſetzt waren, konnte nur das Radrennen in der Frühe des Sonn⸗ tags programmgemäß durchgeführt werden. auf dem Schießſtand am Sandhöferweg die Mannſchaftsſchießen ſtatt, doch dürfte die Beteiligung am Einzelſchießen ſehr gering geweſen ſein. det Zeppelln Ganz unerwartet fuhr der Zeppelin heute früh über unſere Gemarkung. Von Süden kommend, flog er über der Autobahn. Es war 7 Uhr, die meiſten Viernheimer ſaßen gerade am Kaffeetiſch, als man plötzlich von der Straße die Rufe hörte: der Zeppelin kommt! Alles rannte nun an die Fenſter, auf die Straßen, vor den Ort. Schon hörte man das Motorengebrumm. Deutlich 9 man gleich den Rieſenleib des Luftſchiffes in ſchneller Fahrt. Aufſchrift und Hoheitszeichen, die Hakenkreuze auf rotem Grund konnte man infolge des trüben Wetters nur ſchwer er⸗ kennen. Nur kurze Zeit war das ſtolze Luft⸗ ſchiff zu ſehen, ſchnell entſchwand es den Blicken. Für uns Viernheimer, die wir das Luft⸗ ſchiff ſahen, war dieſes unerwartete Erſchei⸗ nen eine große Ueberraſchung und Freude. Alles war begeiſtert über den Anblick des Rieſenluftſchiffes, das ruhig und majeſtätiſch ſeinen Weg über der großen Straße des Führers in der Richtung Frankfurt nahm. * Das Eigenheim des Baufparers Zur Heimat gehört das Heim. Wer die kleine, aber gut gewählte Schau geſehen hat, die die Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot in Ludwigsburg in den letzten Ta⸗ gen hier veranſtaltet hatte, wird ſeine Freude daran gehabt haben und wird in ſeiner Freude vielleicht auch eine Hoffnung haben wachſen ſehen, an die er bisher nie recht geglaubt hatte, weil ſie ihm wohl abwegig, überſtiegen, romantiſch und überhaupt ganz unwirklich erſchienen ſein mochte— die Hoffnung näm⸗ lich— einmal auch ſo ein kleines Haus ſein eigen nennen zu können, das ihm und ſeinen Lieben das Daſein erſt ſo recht froh und lebenswert machen würde, nicht allein mit ſeinen Räumen unter eigenem Dach, ſondern auch mit ſeinem Garten, ſeiner Sonne, ſeiner Luft, kurz mit all dem, was zu einer rechten Heimat gehört. Wer nun dieſe Hoffnung mit dem Ver⸗ laſſen der Ausſtellung nicht begraben und im Gang der Dinge verblaſſen und in Nichts zurückverſchwinden laſſen will, der hat ſich ewiß die Schrift„Durch Bauſparen zum Kigeaheim, zum freien Eigentum“, mitge⸗ nommen. Wer das aber doch verſäumt haben ſollte, dem wird ſie auf Verlangen jederzeit ern und koſtenlos durch die Gemeinſchaft der reunde Wüſtenrot in Ludwigsburg geliefert werden. Daß das eigene Heim nur durch Sparſamkeit erworben werden kann, wird wohl jedem Beſucher der Ausſtellung klar geworden ſein, daß dies aber gar nicht ſo ſ iſt, wird er aus dem kleinen Heftchen erſehen. Er gewinnt dann zweifellos die Ueberzeugung, daß der von der GdF. gezeigte Weg für jeden Volksgenoſſen gangbar iſt, und daß es für ihn nur darauf ankommt, dem Willen die Tat folgen zu laſſen. Was der deutſche Bauſparer anſtrebt, iſt das Eigenheim, das ſchlicht und einfach nicht mehr darſtellen will als unſere eigene Art, alſo nichts Beſonderes, ſondern etwas, das unſeren Volksgenoſſen allen eigen iſt, ein Stück der ſchönen, großen Heimak, die wir unſer Vaterland nennen. Beſonders darf in dieſem Zuſammenhang auf das nette Büch⸗ lein„Das Eigenheim des Bauſparers“ hin⸗ gewieſen werden, welches der Eigenheimver⸗ lag der Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot, Ludwigsburg(Württbg.) zum Preiſe von RM. 1.80 herausgegeben hat. Dieſes Büchlein bietet eine große Auswahl von billigen und teureren Häuſern, je nach der Größe und Ausſtattung. Allein ſchon das Durchblättern und das Leſen der kurzen No⸗ tizen unter den Bildern iſt imſtande, uns einen recht guten Ueberblick über allerlei Möglich⸗ keiten beim Hausbau zu vermitteln. Blättern wir nur recht oft in dieſem netten Heft, überall werden wir ein Stück Vaterland, ein Stück Heimat finden. Großer Frontjolbaten⸗ und Kriegsopjerehrentag in Mainz Ueberall in den deutſchen Gauen rüſten alljährlich die Frontſoldaten und Kriegsopfer zu größeren Treffen und Kundgebungen. Wie ſollten da nicht auch am befreiten Rhein die ehemaligen Soldaten und Opfer des Krieges den Drang haben, in einer Großkundgebung dem Führer und dem Vaterlande ihre unver⸗ brüchliche Treue zu beweiſen. So werden ſich am 14. Juni im Volkspark(Fort Weiſenau) in Mainz über 40 000. Frontſoldaten und Kriegsopfer treffen. Ueber 30 Sonderzüge werden die Kameraden und Frauen aus Heſ⸗ ſen⸗Naſſau, Rheinheſſen, Starkenburg, Kur⸗ pfalz, Saarland, Aſchaffenburg uſw. nach der alten Soldatenſtadt Mainz führen. Der Reichskriegsopferführer Pg. Oberlindober wird zu ihnen 2 Die Kundgebung wird ein neues Bekenntnis zur Einigkeit aller Solda⸗ ten, aller Opfer des Krieges ſein und die jahr⸗ hundertelange erprobte Soldatenkameradſchaft wird immer wieder aufs neue ihre Wurzel in alle Volksgenoſſen ſchlagen. Kameradſchaft, Pflichterfüllung und Gefolgſchaftstreue blei⸗ ben die Grundlage des Soldatentums, und wenn Soldatſein über Krieg und Frieden dauert, dann werden auch dieſe ausgezeich⸗ neten Charaktereigenſchaften immer wieder neu in die Maſſen des deutſchen Volkes und in ſeine heranreifende Jugend dringen. Die Bezirksleitung der NSKOV. in Mainz rüſtet zum großen Aufmarſch, ſtädtiſche Behörden und Partei leihen ihre Mitarbeit. Die NSV. wird auf dem Thingplatz über 12 000 aus 50 Feldküchen ver ſiegen und mancher alte Soldat wird mit Freude ſeine Portion aus der altbekannten geliebten Feld⸗ küche verzehren. Um 13.30 Uhr Vorbeimarſch vor dem Reichskriegsopferführer. Im An⸗ chluß L 00 und ſonſtige Vorführungen oldatiſcher Art. Samstagsabends ſportliche, akrobatiſche, geſangliche Vorführungen, Mi⸗ litärkonzert im Volkspark(Fort Weiſenau). Wer wollte bei ſolch einer Kundgebung fehlen? g Billige Sonberzüge ber Aeichsbahndirektion Mainz Am Sonntag, den 14. Juni, wird ein Verwaltungsſonderzug nach dem idylliſchen Wertheim a. M. fahren. Die Teilnehmer an dieſer Fahrt haben hierbei auch Gelegenheit, Miltenberg a. M. zu beſuchen. Für Sonntag, den 21. Juni, iſt ein Sonderzug mit dem Ziel Niedermendig mit Laacher See und Mayen vorgeſehen. Schwetzingen und Heidel⸗ berg werden das Ziel einer Fahrt am 28. Juni ſein. Vom Samstag, 20. Juni, nach⸗ mittags, bis Sonntag, 21. Juni, abends, iſt eine ſchöne Fahrt nach dem nördlichen Schwarzwald mit dem Ziel Herrenalb in Aus⸗ ſicht genommen. Ferner verkehrt in den Tagen vom 16. bis einſchließlich 18. Juni noch ein Pilgerſonderzug nach Walldürn, der nicht nur von Pilgern, ſondern auch von jedermann benutzt werden kann und günſtige Gelegenheit bietet, das ſchöne Maintal mit ſeinen reiz⸗ vollen Plätzen, insbeſondere Miltenberg a. M. kennen zu lernen. Ueber die hier aufgeführten Sonderzüge, zu denen Sonderzugkarten mit 60 Prozent Ermäßigung ausgegeben werden, geben die Aushänge auf den Bahnhöfen und bei den amtlichen Reiſebüros nähere Aus⸗ kunft. Bei dieſen Stellen werden auch Jah⸗ resprogramme über die in Ausſicht ge⸗ nommenen Verwaltungsſonderzüge koſtenlos abgegeben. * Verkauf der Olympia⸗Freimarkenheft⸗ chen und Olympia⸗Poſtkarten beginnt.— Mit Rückſicht auf die ausländiſchen Teil⸗ nehmer und Beſucher der Olympiſchen Spiele wird die Deutſche Reichspoſt in einem Teil der Olympia⸗Freimarkenheftchen, die bei den Sonderpoſtanſtalten auf dem Reichsſportfeld verkauft werden, die wichtigſten Poſtgebühren außer in deutſcher auch in engliſcher, fran⸗ zöſiſcher und ſpaniſcher Frage angeben. Wie vor kurzem bereits mitgeteilt wurde, läßt die Deutſche Reichspoſt neben den Olym⸗ pia⸗Marken auch Poſtkarten zu 6 Rpf.(und 4 Rpf. Zuſchlag) und 15 Rpf.(und 10 Rpf. Zuſchlag) herſtellen. Die Poſtanſtalten wer⸗ den mit dem Verkauf der beiden Poſtkarten, auf deren linker Hälfte ein Teil der Kampf⸗ bahn mit dem Marathon⸗Tor abgebildet iſt und deren Wertſtempel die olympiſche Glocke zeigt, ebenſo wie mit der Ausgabe der Frei⸗ markenheftchen mit Olympiamarken am 15. Juni beginnen. * Was während der Sommerſchlußver⸗ kaufe nicht verlauft werben bar In den Sommerſchlußverkäufen des Jah⸗ res 1936 dürfen nach einer im Reichsanzeiger vom 3. Juni veröffentlichten Anordnung ver⸗ öffentlichten Anordnung des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſters die nachſtehend aufgeführte Waren des Textilgebiets nicht zum Verkauf geſtellt werden: Glatte(ungemuſterte) weiße Wäſcheſtoffe jeder Art einſchließlich Rohneſſel, Inletts jeder Art, Handtücher fa Küchenhandtücher, Erſtlingswäſche, glatte(un⸗ gemuſterte) ungarnierte Bettwäſche, auch wenn ſie mit garnierter Bettwäſche zu einer Garni⸗ tur zuſammengeſtellt wird, Bettfedern, Kapok, und ſonſtiges Bettenfüllmaterial, Matratzen, Matratzenſchoner, Reformbetten, Bettſtellen, blaue Mützen aller Art, ſchwarze, ſteife Her⸗ renhüte, ſchwarze, weiche Herrenhüte, Berufs⸗ kleidung(zugelaſſen ſind jedoch Livreen und Chauffeuranzüge), Pelze, pelzgefütterte Män⸗ tel, Teppiche, Brücken und Verbindungsſtücke jeder Art(zugelaſſen ſind jedoch Läufer und Vorlagen), Fahnen und Fahnenſtoffe jeder Art, Herrenſchirme und Stöcke, glatte ſchwarze Damenſchirme und Gartenſchirme. * Aachtübung des Vereins der Hundefreunde Am 23. Mai 1936 hatte der Verein der Hundefreunde Viernheim eine Nachtübung, an welcher die Sportskameraden ſich ſehr rege beteiligten. Um 20.30 Uhr fanden ſich die Teilnehmer mit ihren treuen vierbeinigen Be⸗ gleitern auf dem Uebungsgelände am Tam⸗ bourwäldchen in Viernheim ein. Zur Stelle waren: fünf Hunde mit Ausbildungskennzei⸗ chen; der Suchhund(Schäferhundrüde) Aldo v. Lambertushof(Beſitzer und Führer H. W. d. Schutzpolizei, K. Kraus, Viernheim); die Polizeihündin(Deutſche Boxer) Alga v. d. Kriminalpolizei(Beſitzer und Führer H. W. der Schutzpolizei, Zöller, Viernheim); der Schutzhund(Deutſche Schäferhündin) Ella v. Schalkshof(Beſitzer und Führer Joh. Bu⸗ gert, Viernheim); der Schutzhund(Deutſche Schäferhündin) Dorle v. Minnigſtück(Beſitzer und Führer Karl Hofmann, Viernheim); ſowie der Zuchthund Chriſta a. d. Barbaroſ⸗ ſagruft(Beſitzer und Führer Fritz Reuter, Viernheim). Ferner an Junghunden: Die deutſchen Schäferhunde: Tell, Führer: Leop. Würz, Hohenſachſen, Donar i. d. Würzen⸗ ſonne, Beſitzer und Führer: Gg. Jöſt, Heddesheim; Götz v. Corneliushof, Beſitzer und Führer: Corn. Rhein, Viernheim; Gerri v. Corneliushof, Beſitzer und Führer: Leonhard Froſchauer, Viernheim; Aſſi v. Englertshof, Beſitzer und Führer: Fritz Lang, Viernheim; Alma v. Englertshof, Beſitzer und Führer: Joſef Bugert, Viern⸗ heim; und der Dobermannrüde v. Karlſtern, 7 und Führer: Franz Jäger, Viern⸗ eim. Die Sportskameraden, Uebungsleiter Georg Englert, ſowie die Kameraden Johann Bugert und Joſef Bugert, hatten es ſich nicht nehmen laſſen, rechtzeitige Vorkehrungen zur angeſetzten Uebung zu treffen. Um 21 Uhr be⸗ gann die Uebung mit der Spurenarbeit. Die Hunde arbeiteten eine ca. 2 Stunden alte Fremdſpur aus. Die Naſenarbeit aller Hunde war vorzüglich. Der 11jährige Aldo v. Lam⸗ bertushof ſtellte ſein Können unter Beweis. Nach einer kurzen Pauſe wurden Melde⸗ gänge von den Schäferhunden gezeigt, die ihresgleichen ſuchen. Das Bewachen der Gegenſtände war vorbildlich. Bei den Ueber⸗ fällen im Walde leiſteten die Hunde muſter⸗ gültige Mannarbeit und ſchreckten weder vor Schuß oder Stock zurück. Die aus dem Zwin⸗ er vom Englertshof ſowie vom Cornelius⸗ hof gezüchteten Junghunde(8—12 Monate), die an der Uebung teilnahmen, fielen genau wie bei der Jugendveranlagungsprüfung in Bezug auf Naturſchärfe und Schönheit beſon⸗ ders ins Auge. Die jungen Tiere wurden auf Schuß ausprobiert. Die ſieben Jungtiere zeig⸗ ten weder Scheu noch Schreckhaftigkeit, und erweckten auch bei den von Weinheim, Groß⸗ ſachſen und Heddesheim anweſenden Sports⸗ kameraden großes Intereſſe. Für den Hundeſport bedeutet dieſer junge Nachwuchs, welcher eine ſolch gute Na⸗ turveranlagung beſitzt, einen Segen, der bei richtiger Ausbildung auch gute Früchte zu bringen verſpricht. Jeder Volksgenoſſe kann Mitglied des Opferrings werden! TTT 2 — — 8 . Einheitliche Feuerwehrunſſorm im Aeich Der Reichs⸗ und preußiſche Innenmini⸗ ſter hat eine einheitliche Bekleidungsordnung für die anerkannten Berufs- und Freiwilligen⸗ Feuerwehren im ganzen Reich erlaſſen. Die vorhandenen Uniformen und Ausrüſtungs⸗ gegenſtände dürfen ausgetragen werden, nur die Abzeichen ſind unverzüglich zu ändern. Die Feuerwehruniform beſteht aus einer Rock⸗ bluſe in dunkelblauem Tuch mit kleinen weißen Knöpfen und roten Vorſtößen und aus einer langen ſchwarzen Tuchhoſe. Der Kragen⸗ ſpiegel iſt bei den Berufsfeuerwehren aus ſchwarzem, bei den Freiwilligen aus rotem Beſatz. Um bei Arbeiten von längerer Dauer auf großen Brand oder Unfallſtellen eine leichte und prattiſche Mütze anſtelle des Helms zur Verfügung zu haben, wird das Tragen einer Mütze nach Art der bei Luftwaffe ein⸗ geführten Fliegermütze zugelaſſen. Die Mütze iſt aus ſchwarzem Tuch gefertigt und trägt auf der rechten Seite das Hoheitszeichen. Fur Feuerwehrführer wird ein graugrüner Rock mit ſilbernen bzw. goldenen Knöpfen und Achſelſtücken eingeführt: allerdings nur zum Tragen innerhalb der Geſchäftszimmer und Feuerwachgrundſtücke. Der Miniſter hat ſich vorbehalten, Perſönlichkeiten mit beſonderen Verdienſten um das Feuerlöſchweſen das Recht zum Tragen der Uniform eines höheren Feuer⸗ wehrführers zu verleihen, ſofern ſie das Recht zum Tragen der Uniform nicht ſchon von ſich aus haben. Die für die preußiſchen Feuer⸗ wehren erlaſſenen Uniformvorſchriften ſind durch die Reichsregelung überholt. Für die nicht anerkannten Feuerwehren und für die Pflichtfeuerwehren gelten bis auf weiteres die bisherigen Vorſchriften. Weniger Warnzeichen im Straßenvertehr Der Reichs⸗ und preußiſche Verkehrs⸗ miniſter hat in einem Aufruf alle Führer von Fahrzeugen aufgefordert, vorſichtiger zu fah⸗ ren und weniger Warnzeichen zu geben. Nach⸗ drücklich muß darauf hingewieſen werden, daß es vom Verhalten aller Verkehrsteil⸗ nehmer abhängt, wieviel Warnzeichen gegeben werden müſſen. Verſuche in Deutſchland und im Ausland haben gezeigt, daß die Vermin⸗ derung des Lärms im Straßenverkehr durch größere Vorſicht aller Verkehrsteilnehmer er⸗ reichbar iſt, und daß die Einſchränkung der Warnzeichen zu größerer Vorſicht zwingt. Je⸗ der ſoll ſich ſelbſt vorſichtig verhalten, ſtatt ſich auf die Warnung der anderen zu verlaſſen. Wer ſein Fahrzeug nicht ſicher beherrſcht, und nicht vorſichtig führt, hupt viel; der gute Fahrer gibt nur im Notfall Zeichen, und dann kurze und deutliche Zeichen. In der Rechtſprechung wird ſchon jetzt zuerſt nicht mehr danach gefragt, ob der Kraftfahrer ge⸗ hupt hat. Bei der polizeilichen Ueberwachung des Verkehrs wird ebenſo gegen unnötigen Lärm mit Warnſignalen wie gegen alle Un⸗ vorſichtigen eingeſchritten werden müſſen, die Anlaß zu Warnzeichen geben. Dieſe Grund⸗ ſätze gelten überall, nicht nur in einzelnen Städten, und zu allen Tageszeiten. Aus Stabt und Land Aus Alannheim Schweres Gewitter über Mannheim Im Hauſe Philoſophenſtraße 14 ſchlug bei dem ſchweren Gewitter, das am ver⸗ gangenen Samstag ſich über Mannheim ent⸗ laden hatte, der Blitz ein. Da es ſich erfreu⸗ licherweiſe um einen kalten Schlag han⸗ delte, richtete der Blitz lediglich Zerſtörungen am Dachſtock, ſowie an verſchiedenen Leitun⸗ gen an, ohne jedoch zu zünden. An den ſchweren Entladungen, die län⸗ gere Zeit am Samstag die ängſtlichen Ge⸗ müter beunruhigten, merkte man ohne wei⸗ teres, daß das Gewitter nicht ganz ſo harmlos war, wie man auch an der Schwere der Don⸗ nerſchläge unſchwer erraten konnte, daß das Gewitter ſich dirett über Mannheim entlud. Ein weiterer Blitzſchlag wurde aus einem Hauſe in der Schwetzingerſtraße gemeldet, wo der Blitz in eine im 5. Stock gelegene Gas⸗ uhr ſchlug und an dieſer die Seite aufriß, ohne zu zünden. Schaden wurde hier nicht verurſacht. Verantwortungsloſe Straßenbenützer Einen wenig erfreulichen Inhalt hat über dieſes Wochenende der Polizeibericht, der nur von Betrunkenen handelt. Am ſchlimmſten war es mit dem Lenker eines Lieferdreirades, der in Feudenheim in be⸗ trunkenem Zuſtand über den Gehweg an ein Haus fuhr. Als man dieſen verantwortungs⸗ loſen Burſchen wegen ſeines Verhaltens zur Rechenſchaft ziehen wollte, leiſtete er auch noch Widerſtand. Man machte mit ihm aber kurzen Prozeß und ſteckte ihn ins Bezirks⸗ gefängnis, während man ihm gleichzeitig das Fahrzeug und die Papiere abnahm. Daß die Strafe geſalzen ausfallen wird, darüber dürfte niemand den geringſten Zweifel hegen. Auch ein Radfahrer gondelte in be⸗ trunkenem Zuſtand durch die Straßen, ſodaß er den Verkehr gefährdete und er ſamt ſeiner Tretmühle ſichergeſtellt werden mußte. Das gleiche Verſchulden ließ ſich ein Handwagen⸗ lenker zuſchulden kommen, dem man eben⸗ falls ſeinen Karren wegnahm und ihn einſt⸗ weilen bis zur Erlangung der Nüchternheit auf Nummero Sicher brachte. Einen ſchweren Schädelbruch erlitt ein Mann in einem Hauſe in der Schwetzinger⸗ ſtraße, der infolge ſeiner Trunkenheit nicht mehr das Gleichgewicht halten konnte und die Treppe hinunterſtrüzte. Im Krankenhaus, wohin der Verletzte überführt wurde, ſtellte man Schädelbruch feſt. Die Verkehrsunfälle nehmen z u. Gegenüber 30 Verkehrsunfällen der Vor⸗ woche haben ſich im Laufe der letzten Woche 46 Verkehrsunfälle ereignet. Die Zahl der Verletzten ſtieg ebenfalls von 14 auf 34, eine Tatſache, die jeden Straßenbenutzer zur größ⸗ ten Vorſicht und genaueſten Beachtung der Verkehrsvorſchriften veranlaſſen ſollte. Be⸗ ſchädigt wurden 25 Kraftfahrzeuge und 10 Fahrräder. Der hierbei entſtandene Sach⸗ ſchaden iſt ſehr beträchtlich, denn mehrere der Fahrzeuge waren ſo beſchädigt, daß ſie ab⸗ geſchleppt werden mußten. Schwaningen b. Bonndorf.(Se zehn Zentner Maikäfer vernichtet). Im ſüd⸗ öſtlichen Schwarzwald hatte man in verſchie⸗ denen Gemeinden eine ſo ſtarke Maikäferplage ehabt, daß man mit allen zur Verfügung ſtehenden Vernichtungsmitteln gegen die Käfer zu Feld ziehen mußte. In der Gemeinde Schwaningen wurden bisher allein gegen 16 115 725 Maikäfer geſammelt und vernichtet. ie umliegenden Laubwälder haben zum Teil ſtark gelitten und viele Bäume ſind vollkom⸗ men kahlgefreſſen. Heddesheim.(Landwirtſchaftliche Hilfskräfte geſucht). Durch die verſtärkte Ar⸗ beitszunahme in der Landwirtſchaft ſind die Heddesheimer Bauern mit Arbeit überhäuft und ſuchen daher zur Mithilfe für ihre Arbeit geeignete Hilfskräfte. An alle irgendwelche, die landwirtſchaftliche Kenntniſſe beſitzen und arbeitslos ſind, ergeht daher der Ruf, ſich den Landwirten zur Verfügung zu ſtellen. Niemand darf ſeine Mithilfe dem Bauern ver⸗ ſagen, denn er iſt es ja, der das wichtigſte, die Ernährung eines Volkes, ſicherſtellt. Die Hilfskraft wird einen angemeſſenen Lohn be⸗ kommen und damit wieder manche notwendige Anſchaffung machen können. Darmſtadt.(Beim Spielen aufge⸗ ſpießt). In tiefe Trauer verſetzt wurde eine hieſige Familie, deren 10jähriges Töchter⸗ chen ſeinen in einen Nachbargarten geſprun⸗ genen Ball holen wollte, aber beim Ueber⸗ klettern des Staketenzaunes ausrutſchte und am Unterleib aufgeſpießt wurde. Das Mäd⸗ chen wurde zwar ſofort zweimal operiert, aber die Verletzungen waren ſo ſchwer, daß es ſtarb. Buchen.(Flammentod am Geburts⸗ tag). Schweres Unglück hat die Familie des Oberlehrer Kaiſer in Hettingen betroffen. Die 16jährige Tochter Brunhilde, die in Saar⸗ brücken bei einer verheirateten Tochter zu Beſuch weilte, erlitt durch Inbrandgeraten von heißem Wachs ſo ſchwere Verletzungen, daß noch am gleichen Tage— es war der Ge⸗ burtstag des Mädchens— der Tod eintrat. — Alarktberichte Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 7. Juni 1936 Erbſen 20 Pfg., Kirſchen 17 bis 32, Erdbeeren a) 50 bis 64, Erdbeeren b) 37 bis 49 Pfg.— Anfuhr: 130 Ztr. Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung: Heute Mon⸗ tag, 14 Uhr. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 335 Stück, verkauft 270 Stck. Milchſchweine das Stück 14— 19 Mk., Läufer das Stück 21 bis 38 Mk.— Marktverlauf: gut. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Ludwig Kramarcezyk, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. V. 1936 über 1800. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr 6 gütlig. Biernheimer Tonfilmſchau Auf vielſeitigen Wunſch heute Montag nochmals! Das große Ufa⸗Spitzenfilmwerk „Das Mübchen vom Moorhoj im Central⸗Film⸗Palaſt! Jetzt iſt das ſchöne Ufa⸗Filmwerk da, auf das ſchon viele warten:„Das Mädchen vom Moorhof“. Hanſi Knoteck iſt die Verkörperung dieſes zarten, ſtillen Mädchens Helga, das vom Leben hart angefaßt wird, das das Opfer des Verzichts bringen will und doch der Erfüllung ſeiner Liebe entgegengeht, iſt eine neue, ſchöne, ja vielleicht die bisher ſchönſte darſtelleriſche Leiſtung unſerer Hanſi Knoteck. Noch iſt ihr Erfolg als Seelchen in„Die Heilige und ihr Narr“ in beſter Erinnerun — als ſchlichtes, gütiges, doch kämpferiſ erfülltes Mädchen vom Moorhof, Helga, jetzt in dem neueſten, großen Ufa⸗Filmwerk.— Selma Lagerlöfs berühmte, auch in Deutſch⸗ land vielgeleſene Erzählung wird in ihrer neuen beglückenden Form als Ufa⸗Film einem Bildepos von niederdeutſcher Landſchaft, niederdeutſchen Menſchen und vom Heroismus eines ſtarken, gläubigen Frauenherzens! Im Rahmen der herrlichen, niederſächſiſchen Land⸗ ſchaft erſteht das ergreifende Geſchehen von Leid und Liebe um die kleine, zarte Helga, „Das Mädchen vom Moorhof“. Es iſt eine oßartige Ausleſe künſtleriſcher Perſönlich⸗ Eten Film⸗Deutſchlands, die uns in ihrer Darſtellung die reiche Gefühlswelt, die Cha⸗ ralterſtärke und die Seelengröße des nord⸗ deutſchen Menſchen beglückend nahebringt. Dieſe vollendete Schauſpielkunſt, die Dra⸗ matik der ſtarken Handlung und die bezwin⸗ gende, eigenartige Schönheit des landſchaft⸗ lichen Hintergrundes laſſen dieſen Film zu packenden Wirkungen kommen. Es iſt ein volkstümlicher Film, der allen Beſuchern gut gefällt, daher auch überall volle Häuſer bringt.— Ein empfindungsſtarker, ethiſch ver⸗ ankerter Zeitfilm! Das iſt dieſer Film in 6 letzten, ſchönſten Vollendung! Er ommt deshalb zu ſtärkſten, n Wirkungen, weil ſeine gefühlsmäßigen Motive, die im Endeffekt ideelle Taten und Werke an⸗ regen und zeugen, ganz in unſerer heutigen Anſchauungswelt wurzeln, weil ſie ewig und natürlich ſind. So ſchließt ſich der Kreis des Geſchehens um und in der Erſcheinung der zarten, ſtarken Kämpferin Helga: Sie, Opfer und Heldin, Verſtoßene und Gläubige, Ge⸗ ſtürzte und Geläuterte,„Das Mädchen vom Moorhof“. mm,, ee, ,,,.,, ,, eee, eee Pimpf! Du und alle Deine Kameraden auch 1936 ins Zeltlager! Eltern! Die größte Freude für Eueren Jungen: Das Zeltlager! JJ DVpppVpVVpfcffPfP pff ff ff ͤ y bbb Bekanntmachung Lt. Anordnung der Kreisbauernſchaft und des Schlachtviehverbandes muß ab 2. 6. 36 Schlachtvieh, wie Schweine und Großvieh, welches verkauft werden ſoll, bis Freitag abend bein Ortsbauernfüh rer gemeldet werden. Zu jedem Abtransport iſt Genehmi⸗ gung erforderlich. Das Original⸗Nandſchreiben zu dieſer Verordnung iſt im Aushängekaſten der Bauernſchaft veröffentlicht. Roos, Ortsbauernführer. Bl. woemmmung ber Ze mg i ppigh jedes Hofenben Bokepmeßen Bet beutſche Arbeitet iſt einer bet beſten bet Welt. Er witb ts blelben, wenn tr bel bet Arbett an ſih ſelbſt zum guten gochtuch rtift. o. Neunte fin 1 Das Formblatt zur Fachbuchwerbung im Früh⸗ jahr 1936, das in über einer Million Auflage an aus⸗ ſcheidende Lehrlinge und in der Ausbildung ſtehende Jungarbeiter verteilt wird und dieſen dazu dienen ſoll, von ihrem Betriebsführer oder Meiſter die Schenkung eines Fachbuches zu erbitten. Es enthalt zu beiden Seiten des Bildes Aufrufe von Staats⸗ rat Dr. Ley und Reichsjugendführer Baldur von Schirach, im Kopf einen Aufruf von Reichsminiſter Dr. Goebbels. duch dul Empfehle Röderherde Tollzanlung Hesselöten drummer Hastenwagen een landw. derte echt Eiche, Klei⸗ derſchrank 180 Ztürig, Friſier⸗ Kommode mit 3 teilig. Spiegel, 2 Betten, 2 Nacht⸗ ſchränke Ferner meine neue patentamtl. gesch. dauchenumpe v. 25.- an 2— 325. Menger 20, We inheimerſtraße 53 Küche—— Seb ge „Rita Bau- naturlaſ. Büfett 160 em br. Kühl⸗ raum mit Innen⸗ Einrichtg., Tiſch 2 Stühle, Hocker schun Erjolg kann abgefahren Amel r- abelf ile. injerſeren! geen. ſtraße 2. Jad Nicht Bleichſoda verlangen, 2 Ammer ſonde und Rücne a 1. April an ruhige Leute z. vermieten. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. Abögeſchl. Wohnung 2 Zimmer u Küche mit Zubehör an ruhige Leute zu vermieten Mann⸗ heimerſtr. 11 Weißen fosder- herd Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. 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