a9 Nur „ Galn — dolttiſchen en ihrigen lag: Jer Vorn M. Drud 1. b g. N ſt An⸗ ee ae: esel einst dig Jenn 10 9 4 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 160 RM. einſchließlich Botenlohn. oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Bezugspreis: durch die Nummer 134 S Freilag iernheimer zeitung Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim Anzeigenpreis: für 1 mm Höhe und 67 mm Geſchäftsſtelle Viernheim, den 12. Juni 1936 L Mittelalterliche Methoden? Zu den Erklärungen des Oberſtaalsanwalles über den Koblenzer Silllichkeitsprozeß und ſein Echo Eine Reihe von Verhandlungstagen im Sittlichkeitsprozeß gegen die Franziskanerbrü⸗ der in Koblenz liegt hinter uns. Im Ver⸗ lauf der Vernehmung der Angeklagten und der Zeugenausſagen wurde ein grauſamdeutliches Bild von den traurigen Zuſtänden enthüllt, die in den Niederlaſſungen der rheiniſchen Pro⸗ vinz des Franziskanerordens herrſchten. Beſ⸗ ſer würde man ſagen, geduldet wurden! Die Ordensoberen wußten ja um ſo manche Vorkommniſſe Beſcheid, ohne etwas dagegen zu unternehmen oder die Schuldigen einem or⸗ dentlichen Gericht zuzuführen. Denkt man an die Unzahl der ſchaudererregenden Einzelhei⸗ ten aus den Verhandlungen gegen die ſittlich verwahrloſten Ordensbrüder, ſo mögen einem die hohen Zuchthausſtrafen, die jetzt ſchon in mehreren Fällen ausgeſprochen wer⸗ den mußten, noch zu gering erſcheinen. Es iſt ja nicht ſo, daß den Angeklagten die Einſicht für ihr Verfehlungen gemangelt hätte, ſie wußten um deren Schwere wohl Beſcheid und waren außerdem ihren eidlichen Gelöbniſ⸗ ſen nach zu einem beſonders tadelfreien Le⸗ benswandel verpflichtet. Abgeſehen von der Beurteilung dieſer ordensbrüderlichen Vergehen nach den allgemeingültigen Maßſtäben eines Rechtsſtaates, muß es den Katholiken vor allem empören, wie dieſe Verbrecher im Ordensge⸗ wand nicht vor einer Schändung der heiligſten Einrichtungen ſeiner Kirche zurückſchreckten. Man weiß darum nicht recht, welchem Ge⸗ fühl man die Oberhand zugeſtehen ſoll, dem Erſtaunen oder der Empörung, wenn man die — in unſerer geſtrigen Ausgabe veröffentlichte — Erklärung des Oberſtaatsan⸗ walts Hattingen lieſt, die ſich mit einer Reihe von Zuſchriften und Auslandspreſſeſtim⸗ beſchäftigen men zum Franziskanerprozeß muß. Daß ein großer Teil der Aus ⸗ landspreſſe bei der Berichterſtattung über deutſche Angelegenheiten von keiner⸗ lei Hemmungen der Wahrheit be⸗ kaſtet iſt, wiſſen wir, daß es aber Volksge⸗ noſſen gibt, die die Geradheit und ſtrenge Rechtlichkeit dieſer Prozeßführung anzweifeln und die unglaublichſten Kombinationen anſtel⸗ len, ſollte man nicht für möglich halten. Man mag mit dem Oberſtaatsanwalt annehmen, daß dieſe Anwürfe kaum ernſt gemeint ſein können. Bezeichnend iſt die Anonymität der Schreiben, die dem Gericht oder der Staatsan⸗ waltſchaft zugingen. Man muß ſchon zu jener Gruppe von Menſchen gehören, die nie alle werden, wenn man annimmt wie eine Reihe der anonymen Antoren es tut— daß die Geſtändniſſe der einzelnen Angeklagten durch mittelalterliche Foltern erpr eßt worden wären. Es iſt demgegenüber im Verlauf der Unterſuchungen feſtgeſtellt worden, daß in den Klöſtern teilweiſe Zuſtände herrſchten, die von mittelalterlichen Torturen nicht weit entfernt ind. n Jedem anſtändigen Menſchen wird es ohne weiteres verſtändlich ſein, daß bei dieſem Pro⸗ zeß die breitere Oeffentlichkeit ausgeſchloſſen werden mußte we⸗ gen der ungeheueren Gefährdung, der. ie allem die Jugend ausgeſetzt wäre, wenn der Verhandlungen in weitere Kreiſe dringen würden. Ausgeſchloſſen f wird lediglich die ſenſationslüſterne Oeffentlichkeit. Mit größtem Recht hat der Oberſtaatsanwalt darauf hingewieſen, daß dem, der ein ſach⸗ lich berechtigtes Intereſſe nachweiſen kann, Zutritt gewährt wird. Einzelheiten * Eine weitere Gruppe von anonymen Zu⸗ ſchriften richtet ſich gegen die„tenden⸗ von Ludwig Kramarczyk ziöſe Berichterſtattung“ der Preſſe. So abwegig wie alle übrigen ſind auch dieſe Vorwürfe, denn die Berichterſtattung über den Sittlichkeitsprozeß in Koblenz wird von uns nicht als eine willkommene Senſation angeſe⸗ hen, die ſich gut zu Schlagzeilen verwerten ließe. a Es wird auch keinen Schriftleiter geben, der in dieſem Zuſammenhang vielleicht ſeiner per⸗ ſönlichen Abneigung gegen den Katholizismus Ausdruck gegeben hätte. Die deutſchen Zei⸗ tungen haben darum über den Franziskaner⸗ prozeß in jeder Hinſicht maßvoll berichtet— aber ſo, wie es das Intereſſe des Volkes erfor⸗ dert: daß jeder Volksgenoſſe vor dieſem Ab⸗ grund der Verworfenheit gewarnt wird und ſeine Kinder vor allem davor behüten kann. Man kann die Ausführungen des Oberſtaats⸗ anwalts zu dieſem Punkt nur unterſchreiben: „Ich bin nicht verpflichtet, die Arbeit der Preſſe zu verteidigen, aber ich möchte doch feſtſtellen, daß der Preſſe gar nicht die Möglichkeit gege⸗ ben iſt, dieſen Prozeßſtoff beſonders groß auf⸗ zumachen. Das Weſentlichſte hat nicht gebracht werden können we⸗ gen ſeiner Scheußlichkeit und Ekelhaftigkeit. Deshalb hat man über den eigentlichen Pro⸗ zeßſtoff nur andeutungsweiſe berich⸗ ten können, auch die Reden von Staatsanwalt und Verteidigung auszugsweiſe wiedergegeben und das Urteil mit der Begründung gebracht. Das aber iſt eine Berichterſtattung, wie man ſie zum mindeſten im gleichen Rahmen auch im Seefeld⸗, im Berliner Bauun⸗ glückprozeß und anderen Prozeſſen ge⸗ handhabt hat. Hier aber handelt es ſich um Verbrechen, die von den Oberen nicht nur ge⸗ duldet, ſondern die von dieſen Verantwortlichen auch verſchleiert wurden. Die Oeffentlichkeit hat aber ein Recht dar⸗ auf, daß die Preſſe in dieſes Dunkel Licht bringt, denn die deutſche Familie muß wiſſen, wem ſie ihre Kinder und ihre Kranken zur Erziehung oder zur Pflege anvertraut. Im normalen Leben hätten die Beteiligten je⸗ denfalls zur Selbſthilfe gegriffen. Man hätte den Heiligen Geiſt erſcheinen laſſen, aber an⸗ ders als in dieſen Klöſtern, denn mit der Buße von drei Vaterunſern kann man Verbre⸗ cher nicht beſſern!“ Die Oeffentlichkeit hat ein Recht, die Frage nach der grundſätzlichen Schuld zu ſtellen, ſie hat ein Recht zu fra⸗ gen, wie es möglich iſt, daß ſolche unglaub⸗ lichen Zuſtände in einer großen Zahl von Klö⸗ ſtern ſo lange verborgen bleiben konnten. Die Verantwortung dafür trifft in all ihrer Schwere die Oberen des Ordens u. darüber hinaus hohe kirchliche Würden⸗ träger, die es ablehnten, gegen den ſitt⸗ lichen Tiefſtand einzuſchreiten, als ſie in erſchütternden Zeugniſſen davon unter⸗ richtet wurden. Als der Vater des Bruders Alexander (Broß) an den Biſchof von Trier einen Brief ſchrieb, in dem es wörtlich heißt:„Kehren Sie mit einem eiſernen Beſen dieſe Klöſter aus und laſſen Sie, wenn es nötig iſt, dieſe Schweine⸗ hunde erſchießenl“, erhielt er nur eine kurze Antwort des biſchöflichen Vikariats, daß es für derartige Beſchwerden nicht z u ſt ä n⸗ dig ſei; er möge ſich an den Generaloberen und an die Kongregation nach Rom wenden. Daraufhin wurde die Beſchwerde in Rom vorgetragen, ohne daß jedoch eine Ant⸗ wort gekommen oder irgendwelche Maß⸗ nahmen getroffen worden wären. * Wenn in einer Reihe der anonymen Zuſchrif⸗ ten an den Staatsanwalt von mittelalterlichen . die Schweiz und Fowfetrußland der ſchweizeriſche Nalſonalrat gegen die Biederaufnahme der Beziehungen zu Jowjelrußland Bern, 11. Juni. Der ſchweizeriſche Natio⸗ nalrat hat ſich am Donnerstag mittag mit 96 gegen 72 Stimmen gegen die Wieder⸗ aufnahme der diplomatiſchen Be⸗ ziehungen mit Sowietrußland entſchieden. Für die Aufnahme ſtimmten die Sozialde⸗ mokraten und Kommuniſten, ferner die unab⸗ hängige Gruppe Duttweiler, die Sozialpoli⸗ tiker ſowie einzelne Vertreter der Jungbauern. der Freiſinnigen und der Bürger⸗ und Bau⸗ ernpartei. Die katholiſch⸗konſervative Gruppe ſowie der größte Teil der übrigen bürger⸗ lichen Parteien ſtimmten dagegen. Im Laufe der Vormittagsſitzung batten der kommuniſtiſche und der ſozialdemokratiſche An⸗ tragſteller ihre Anträge zu Gunſten des An⸗ trages des Unabhängigen Stäubli zurück⸗ gezogen. Dieſer Antrag enthielt gegenüber den marxiſtiſchen Anträgen die Abänderung, daß der Bundesrat nicht mehr eingeladen wurde. die nötigen Schritte zur Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen mit Ruß⸗ land zu tun, ſondern nur gebeten. dieſe Frage prüfen zu wollen. Aber auch dieſe Ab⸗ ſchwächung wurde vom Bundesrat Motta glatt zurückgewieſen und die Verſammlung entſchied in ſeinem Sinne. Kein Schrilt Grandis in London 86 London, 11. Juni. Das am Mittwoch hier verbreitete Gerücht, der italieniſche Bot⸗ ſchafter Grandi habe zu verſtehen gegeben, daß Italien aus dem Völkerbund austreten werde, falls die Sanktionen von der Völker⸗ bundsverſammlung nicht aufgehoben würden, wurde in den ſpäten Abendſtunden in hieſi⸗ gen amtlichen Kreiſen dementiert. Vollmachldekrel für den Slaals⸗ präſidenten 66 Warſchau, 11. Juni. Im Sejmaus⸗ ſchuß iſt am Mittwoch das Vollmachtsdekret für den Staatspräſidenten nach eingehender Ausſprache mit allen Stimmen bei einer Ent⸗ haltung unverändert angenommen wor⸗ den. Bismarckſtraße 13. Fer — p p ⁊ͤ Grundpreis für Im Höhe und 22 mm Breite 3 Nypfg. im Textteil reite 15 Rpfg. Zur 5 iſt W e dub Nr. 6 gültig. n pr. 153. K. Ludwigshafen 15101, 12. Jahrgang Methoden geſprochen wird, dann dürfte ein Hinweis darauf am Platze ſein, daß von Sei⸗ ten der kirchlichen katholiſchen Obrigkeit offen⸗ bar heute noch die in früheren Jahr⸗ hunderten üblichen Methoden der Verheimlichung aller von Geiſt⸗ lichen begangenen Verfehlungen angewandt wird. Wie wäre es ſonſt zu erklären, daß ſich die kirchlichen Vorgeſetzten zu den Anklagen des Bruders Alexander überhaupt nicht äußerten, ſich nicht für zuſtändig erklärten oder ihm er⸗ widerten, er brauche ſich ja nicht ver⸗ führen zu laſſenl! Es iſt offenſichtlich, daß eine Verſetzung von Ordensgeiſtlichen, die ſich— wie im Falle Leovigill,— die ſchwerſten Verfehlungen zuſchulden kommen ließen, das Ueb el nicht ausrottet, ſondern lediglich zu einer weiteren Anhäufung krimineller Ele⸗ mente in den Klöſtern führen mußte. Das ſind mittelalterliche Methoden im wahrſten Sinne! Man leſe einmal in der Geſchichte der Stadt Worms nach(Sch. Boos, Ge⸗ ſchichte der rheiniſchen Städtekultur, in Band I, 2. Auflage, Berl. 1897, auf Seite 509), wo es über die Zuſtände in dem Wormſer Kloſter Nonnenmünſter heißt: „Dieſes vornehme Stift, deſſen Gründer Ludwig der Fromme geweſen ſein ſoll, war wie ſo viele Klöſter, völlig entartet und der Ruf der Sittenloſigkeit bis zum Papſt gedrungen; dieſer hatte am 17. Mai 1233 dem Erzbiſchof von Mainz befohlen, die Aebtiſſin und die Nonnen zu Nonnenmünſter in der Vorſtadt zu Worms, die mit Hintanſetzung ihrer Pflichten ein ſittenloſes Leben führten, aus ihrem Klo⸗ ſter zu entfernen, ſie in andere Nonnenklöſter unterzubringen und in das genannte Kloſter einen anderen anerkannten Orden einzuführen. Biſchof Heinrich hatte mit der Reformation des Kloſters begonnen, Biſchof Landolf vollen⸗ dete ſie, nicht ohne auf den Widerſtand der Stiftsdamen zu ſtoßen. Der Papſt Gregor be⸗ vollmächtigte den Biſchof am 20. September 1236, an Stelle der ſittenloſen Kanoniſſen, welche durch ihre Zügelloſigkeit den Namen Gottes eher beſchimpfen als loben, Nonnen des Eiſterzienſerordens einzuſetzen. Als der Bi⸗ ſchof in das Kloſter kam, um den Befehl des Papſtes auszuführen, vergriffen ſich die Da⸗ men in ſkandalöſer Weiſe an ihm, und nur durch den Beiſtand ſeines Marſchalls entrann er qualvoller und ſchimpflicher Mißhand⸗ lung.... Soweit der Geſchichtsſchreiber! * Auch hier wurde alſo Obrigkeit Widerſtand entgegengeſetzt, ſchließlich der Kaiſer ſelbſt mit einem ſcheidenden Machtwort eingreifen mußte. Gerade wie im Jahre 1236 die ſittenloſen Inſaſſen des Kloſters Nonnenmünſter zu Worms lediglich in andere Niederlaſſun⸗ gen verſetzt werden ſollten, ſo glaubte man— genau 700 Jahre ſpäter— einen Augiasſtall ſittlicher Verworfenheit durch Verſetzungen der Schuldigen reinigen zu können! Gerade der Koblenzer Prozeß iſt ein Muſter⸗ beiſpiel, daß neben der Schuld der Einzelnen, die auf der Anklagebank ſitzen oder ins Aus⸗ land geflüchtet ſind, ebenſoſehr ein Syſtem der Verſchleierung und Verheimlichung verurteilt werden muß, das einen ſolchen Umfang des verbrecheriſchen Treibens ermöglicht hat. dem Eingriff der ſo daß ent⸗ Es iſt in den Verhandlungen und in den Berichten der deutſchen Zeitungen kein Wort gegen die kirchlichen Einrichtungen oder gegen Glaubensſätze und ⸗Anſchauungen des Katho⸗ lizismus geſagt worden, der jederzeit in der Ausübung ſeiner religiöſen Pflichten den Schutz des nationalſozialiſtiſchen Staates ge⸗ niet. Jeder katholiſche Volksgenoſſe, der mit aufgeſchloſſenen Sinnen im Leben ſteht, wird dem Staat beſonders dankbar ſein, daß er dieſe Schäden am Bau ſeiner Kirche ſo vorbe⸗ haltlos aufdeckt, wie es ſeine Verpflichtung der Gemeinſchaft des Volkes gegenüber erheiſcht. Freilag, den 12. Juni 1938 Di Sorgen um das Briliſche Weltreich Vor Einberufung einer Imperiums konferenz- Slralegiſcher Rückzug aus dem Miktelmeer? 1 London, 10. Juni. Die Anweſenheit des ſüdafrikaniſchen Verteidigungs⸗Miniſters Pi⸗ row in London hat den geſamten Fragenkom⸗ plex der Verteidigung des engli⸗ ſch en Weltreiches ſowohl in ſtrategiſcher Beziehung, als auch in der Richtung der politi⸗ ſchen Auswirkungen dieſer ſtrategiſchen Notwen⸗ digkeiten in Bewegung gebracht. In einer Reihe von Blättern werden heute Erörterungen über die Verteidigungsfrage des britiſchen Imperiums angeſtellt und es gilt ſo⸗ gar nach dem„Daily Expreß“ als möglich, daß demnächſt eine Konferenz des geſamten Imperiums, d. h. alſo England und ſeiner Dominions zu⸗ ſammentreten wird, die ausſchließlich Vertei⸗ digungsfragen gewidmet ſein wird. Den Haupt⸗ punkt des Programms dieſer Konferenz wird die Notwendigkeit bilden, die ſüdafrika⸗ niſche Baſis Kapſtadt verſtärkt ausgubauen, um einen zweiten Seeweg nach Indien zu beſetzen, falls der Weg durch das Mittelmeer für England nicht mehr benutz⸗ bar ſein ſollte. Dabei ſpielen auch die Erör⸗ — terungen über einen ſtarken Aus bau des Mittelmeer⸗Stützpunktes Cypern an Stelle von Malta eine Rolle. Die„Times“ verlangt mit Rückſicht auf die unſichere Lage im Mittelmeer eine baldige Verſtändigung mit Aegypten und geht ſogar ſo weit, zu ſagen, man dürfe die politiſche Einigung zwiſchen England und Aegypten nicht an der Forderung nach Ver⸗ wirklichung einer 100⸗prozentigen Sicherheit in Aegypten, wie ſie von dem engliſchen Mili⸗ F geſtellt werde, ſcheitern en. Der„Daily Telegraf“ ſchreibt hierzu, Eng⸗ land beabſichtige nicht das Mittelmeer gänzlich aufzugeben, doch müſſe man mit der Möglichkeit eines ſtrategiſchen Rückzuges aus dem öſtlichen Mittelmeer rechnen und es erſcheine nicht ſicher, ob man unter dieſen Umſtänden Cypern ausbauen ſolle, da es möglicherweiſe durch die Entwicklung der Luftſtreitkräfte in gleichem Maße gefährdet werden könne wie Malta. das Verſagen des Völkerbundes 55 London, 11. Juni. Auf einem geſtern abend veranſtalteten großen Bankett des Klubs von 1900, an dem der Finanzminiſter Neville Chamberlain, Lord Londonderry, Winſton Churchill, der frühere Finanz⸗ miniſter Sir Robert Horne und viele andere Perſönlichkeiten teilnahmen, machte der Fi⸗ nanzminiſter in Erwiderung einer Rede Sir Robert Hornes bemerkenswerte Ausführun⸗ gen zur britiſchen Politik und zur gegenwür⸗ tigen Lage, Sir Robert Horne hatte in ſeiner Anſprache auf die vielen Schwierigkeiten der britiſchen Außenpolitik hingewieſen. Er knüpfte daran unter ſtarkem Beifall die Bemerkung, daß er froh wäre, das Ende der Sanktio⸗ nen und die Heimkehr der britiſchen Flotten⸗ einheiten aus dem öſtlichen Mittelmeer zu ſehen. Neville Chamberlain wies in einer längeren Rede zunächſt auf die Beſſerung der britiſchen Wirtſchaftslage hin und bedauerte, daß außerhalb der Grenzen Großbritanniens nicht von einer gleichen vertrauenerweckenden Lage geſprochen werden könne. Niemals während ſeiner politiſchen Lauf⸗ bahn ſeien derart beüngſtigende Fragen zu löſen geweſen wie gegenwärtig. Der Redner ging dann auf den italieniſch⸗ abeſſiniſchen Konflikt ein und erklärte, daß ſich Großbritannien in dieſem Falle für eine Poli⸗ tik der kollektiven Sicherheit ſtatt für das alte Bündnisſyſtem entſchloſſen hätte, obwohl manche Staaten dem Völkerbund nicht ange⸗ hörten. Dieſer Politik wäre wohl ein Erfolg beſchieden geweſen, wenn die im Völkerbund verbliebenen Staaten die von ihnen übernom⸗ menen Verpflichtungen erfüllt hätten. Tat⸗ ſächlich hätte dieſe Politik der kollektiven Si⸗ cherheit aus dem Treueverhältnis gegenüber dem Völkerbund verſucht werden müſſen. Der Verſuch ſei jedoch fehlgeſchlagen. Weder habe der Krieg verhindert, noch habe ihm Ein⸗ halt geboten werden können, und es ſei auch nicht gelungen, das Opfer vor dem Angriff zu ſchützen. Es ſei nützlich, aus dieſen Ereigniſ⸗ ſen zu lernen. In dieſem Zuſammenhang wandte ſich Chamberlain gegen Lord Cecil, den Präſidenten der Völkerbundsvereinigung, von dem er behauptete, daß er ſich bemühe, einen Druck auf Parlament und Regierung in Richtung einer verſchärften Sanktionspolitik auszuüben, in der Annahme, dadurch die Un⸗ abhängigkeit Abeſſiniens zu erhalten. Das ſei, ſo erklärte er, wohl der Höhe⸗ punkt der Narrheit, denn es würde nur zu weiterem Unheil führen. Es ſei an der Zeit, daß die Völkerbunds⸗ mächte der Lage Rechnung trügen und die Aufgaben des Bundes in einer Weiſe abbrem⸗ ſten, die der tatſächlichen Macht des Bundes entſprächen. Das würde das Anſehen des Völ⸗ kerbundes wieder herſtellen. Man dürfe es aber dem Völkerbund nicht allein überlaſſen, für den Weltfrieden zu ſorgen. Sanktionspoli⸗ tik bringe nun einmal das Riſiko des Krieges mit ſich, und dieſes Gefſahren⸗ moment liege in der Auswirkung der Sank⸗ tionen. Darum müſſe man die Gefahren⸗ momente der Welt örtlich beſchränken und praktiſchere Sicherheitsmethoden auf Grund regionaler Vereinbarungen erwägen, die von jenen Völkern garantiert werden müßten, deren Lebensintereſſen mit dieſen Gefahren⸗ momenten in enger Verbindung ſtünden. Be⸗ vor aber derartige Schlußfolgerungen aus den Ereigniſſen der letzten Zeit verwirklicht wer⸗ den könnten, müſſe ſich Großbritannien vor allem mit den Dominions ins Einvernehmen ſetzen. Welcher Art aber auch immer die britiſche Si⸗ cherheitspolitik ſein möge, ſei es nun eine Po⸗ litit der Iſolierung oder der Bündniſſe oder der kollektiven Sicherheit, ſie ſei nur möglich, wenn Großbritannien entſprechend gerüſtet ſei. Dieſer Aufgabe, ſo erklärte der Miniſter, widme ſich die Regierung mit aller Tatkraft. Dieſe Politik müſſe Großbritannien während der nächſten Jahre voll und ganz beſchäftigen. Die ſozialiſtiſche Oppoſition freilich laufe gegen das Verteidigungsprogramm der Regie⸗ rung Sturm mit der Begründung, daß es, wenn auch nicht mit Abſicht, nicht zum Frie⸗ den, ſondern zum Kriege führen müſſe. Das ſei ein durchaus unehrenhafter Vorwurf, denn gerade die Führer der Oppoſition drängten ja die Regierung zu einer Politik, die, wenn ſie befolgt würde, einen Krieg heraufbeſchwö⸗ ren müßte. Ein Blick auf Europa, Afrika und Aſien genüge, um klar zu erkennen, daß, wenn Großbritannien ſeine Reichsintereſſen aufrecht erhalten wolle, die ſofortige Inſtand⸗ ſetzung ſeiner Machtmittel unerläßlich ſei. Chamberlains proviſoriſche Ueberlegungen Lebhafte Unkerhauskonkroverſe— der hartnäckige Allee London, 11. Juni. Die geſtrige Rede des Schatzkanzlers Neville Chamberlain hat außerordentliches Aufſehen erregt. Das geht u. a. aus einem lebhaften Frage⸗ und Antwortſpiel im Unterhaus hervor, wo heute der Führer der Oppoſition, Major Attlee, vom Premierminiſter Auskunft darüber ver⸗ langte, ob die geſtern vom Schatzkanzler abge⸗ gebenen Erklärungen über den Völkerbund und die Sanktionen die Politik der Regie⸗ rung darſtellten. Baldwin antwortete, Chamberlain habe ihm mitgeteilt, daß ſeine Bemerkungen lediglich perſönliche, proviſoriſche UAeber⸗ legungen bezüglich der Erfahrungen ſeien. die er in dem italieniſch⸗abeſſiniſchen Konflikt gemacht habe.(Beifall und Gelächter.) Attlee ließ jedoch nicht locker und wünſchte zu wiſſen, ob es nicht äußerſt unbequem für den Außen⸗ miniſter ſei, wenn ein äußerſt verantwortlicher Miniſter ſo laut gedacht habe. Baldwin er⸗ klärte jedoch, er ſei nicht dieſer Anſicht. Cham⸗ berlain habe vor einem äußerſt exrkluſiven und politiſch erfahrenen Zuhörer⸗ kreis geſprochen(Lachen und Beifall). Bei Durchſicht des ſtark verkürzten Berichtes, den er geleſen habe, ſei er zu der Anſicht gekommen, daß eine Reihe der von Neville Chamberlain ge⸗ ſtellten Fragen einer Ueberlegung wert ſeien. Attlee beſtand darauf, daß es ein Fehler ſei. wenn ein Miniſter derartig verfahre. Das müſſe Schwierigkeiten für den Außenminiſter ſchaffen. Für die Oppoſitionsliberalen wünſchte Sir Archibald Sinclair von Baldwin eine Erklärung darüber, daß dieſer„Einbruch des Schatzkanzlers in das Gebiet der Außenvolitik nichtamtlich geweſen ſei“ und daß die Regie⸗ rung ihren Völkerbundsverpflichtungen treu bleibe— eine Politik, die Chamberlain in ſei⸗ ner Rede als Mittſommernacht⸗Ver⸗ rücktheit bezeichnet habe. Da Baldwin ſich auf die Frage zunächſt überhaupt nicht erhob. verlangte die Oppoſition ſtürmiſch eine Ant⸗ wort. Nach einigem Zögern erhob ſich Baldwin und erklärte, er könne über das, was Chamber⸗ lain geſagt habe, keine Klage führen. Churchill regte hierauf an, ob die britiſche Regierung angeſichts der Tatſache, daß ſo viele Länder beſtrebt ſeien, ihre Außenpolitik im Einklang mit Großbritannien zu führen, die Regierung nicht eine Erklärung abgeben wolle, um klarzuſtellen, wo die britiſche Regierung ſtehe. Baldwin erklärte jedoch, Churchill und das ganze Unterhaus wüßten, wie wichtig es ſei, daß eine ſolche Politik möglichſt bald be⸗ ſchloſſen werde. Die Regierung erwäge zur Zeit einige ſehr ſchwierige Fragen, die ſich aus der Lage auf demFeſtland ergeben hätten. Es würde aber ſelbſtverſtändlich Gelegenheit zu einer weiteren Ausſprache über die Außen · politik gegeben werden. Atklee warf hierauf ein, daß dies nicht eine Angelegenheit ſel, die ſo leichlhin behandelt werden könne. Er fragte, ob Chamberlains Anſicht die gegen- wärkige Politik der Regierung darſtelle. Baldwin zögerke jedoch erneuk und ließ ſich erſt durch die minukenlangen Zurufe:„Ank⸗ worten, antworten!“ von den det Oppoſition bewegen, noch einmal das Wort zu ergreifen. Er erklärte aber lediglich, er könne nichk weitergehen, als dies bereiks ge⸗ ſchehen ſei. Chamberlain habe ganz offen er- klärt, daß er ganz probliſoriſche Ueberlegungen angeſtellt habe und zwar perſtnliche Ueberlegungen auf Grund der gemachten Erfahrungen. Alklee verlangle zu wiſſen, ob das heiße, daß ſeine Anſichten nicht die der Regierung ſelen. Er verlange ein klares Ja oder Nein. Bald⸗ win erklärte hierauf, die Regierung ſei noch zu keinerlei Schlußfolge rungen in dieſer Frage gekommen, was mit lauten„Oh, oh“ Rufen aufgenommen wurde. Der unabhängige Arbeiter⸗Abgeordnete Mar⸗ ton verwahrt ſich hierbei dagegen, daß erkluſive Geſellſchaften die Anſichten der Regierung zu hören bekämen, während der konſervative Ab⸗ geordnete Beaumont der Hoffnung Ausdruck gab, daß die zeitgemäßen Erwägungen Cham⸗ berlains möglichſt bald von der Regierung an⸗ genommen würden. Der Sprecher unterbrach hierauf die Aus⸗ ſprache und ließ weitere Erklärungen zu die⸗ ſem Punkt nicht mehr zu. Auſtralien und die engliſche Polilit London, 11. Juni. Der diplomatiſche Mit⸗ arbeiter der„Morning Poſt“ berichtet, daß Be⸗ echungen über verſchiedene Fragen der ußenpolitik zurzeit zwiſchen Großbritannien und den Dominions im Gange ſeien. Von den Dominions ſei insbeſondere Au⸗ ſtralien außerordentlich beſorgt. Es ſei der Anſicht, daß die Aufrechterhaltung der Sank⸗ tionen gegen Italien keinerlei Nutzen mehr habe. Nur durch eine kriegeriſche Aktion könne Muſſolini gezwungen werden, ſeine Eroberun⸗ gen aufzugeben. Auſtralien ſei jedoch weder bit, ines rieg für dieſen Zweck zu billigen, noch davon überzeugt, daß er in Genf Unterſtützung finden werde. Was die Völkerbundsreform angehe, ſo ſei Auſtralien keineswegs gegen deſſen Reform auf regionaler Grundlage. Es würde jedoch eine eindeutige Erklärung Großbritanniens über die Rolle, die es bei der Abwehr eines Angriffs in beſtimmt begrenzten Gebieten ſpielen wolle, be⸗ grüßen. Eine Anfrage im Unlerhaus über den Fragebogen SS London, 11. Juni. Der liberale Ab⸗ geordnete Mander und der Arbeiterparteiler Garro Jons verlangten im Unterhaus Auskunft über den Zeitpunkt der deutſchen Antwort auf den britiſchen Fragebogen. Eden ſagte, daß die Regierung noch keine Antwort auf die durch ihren Botſchafter am 6. Mai an die deutſche Regierung gerichtete Mitteilung erhalten habe. Am 23. Mai wurde der britiſche Botſchafter beauftragt, ſich erneut mit der deutſchen Regierung in Verbindung zu „um ſie an die Beantwortung zu erinnern. e Abſicht der britiſchen Regierung, ſo ſagte Eden, gehe dahin, ſicherzuſtellen, daß die allge⸗ meinen Verhandlungen über den Abſchluß der weſt⸗ und oſteuropäiſchen Sicherheitsabmachun⸗ gen und über die Rückkehr Deutſchlands in den Völkerbund erörtert werden ſollten mit dem Ziel einer dauerhaften Klärung der Lage, die durch das Vorgehen der deutſchen Regierung vom 7. März geſchaffen wurde. In einer Ant⸗ wort wurde Sir Eric Phipps am 26. Mai zu verſtehen gegeben, daß vor der Bildung der neuen franzöſiſchen Regierung keine Antwort zu erwarten ſei. Briliſche Kanonenboole auf dem Wege nach Kankon 58 London, 11. Juni. Wie aus Hongkong gemeldet wird, haben die britiſchen Flotten⸗ behörden die Kanonenboote„Cicala“ und „Tarantela“ angewieſen, ſich nach Kanton zu begeben, um die Sicherheit der dort anſäſſigen britiſchen Staatsangehörigen zu gewährleisten. Thomas legt ſein Mandat nieder Dramaliſche Sitzung des Unlerhanſes London, 11. Juni. Im Unterhaus, das bis auf den letzten Platz beſetzt war, fand am Donnerstag die mit Spannung erwartete Ausſprache über den Unterſuchungsbericht zum Haushaltſkandal ſtatt. Der Ausſprache ging ein bemerkenswertes Vorſpiel voraus, deſſen Gegenſtand die in letz⸗ ter Zeit aufgetauchten Verdächtigungen waren, daß ein Regierungsmitglied aus den Kurs⸗ ſteigerungen der Neufundländiſchen Obligati⸗ onen im Jahre 1933 Gewinne gezogen habe. Der oppoſitionelle Abgeordnete Thurtle fragte den Miniſterpräſidenten, ob er ſich des in England und im Auslande weitverbreiteten Verdachts bewußt ſei, daß die Kursſteigerung der Neufundland⸗Obligationen, die der Veröſ⸗ fentlichung des amtlichen Unterſuchungsbe⸗ richts über die Finanzlage Neufundlands vo r⸗ ausging, auf ein Durchſickern amtlicher Mitteilungen ſchließen laſſe und ob der Mi⸗ niſterpräſident eine etwaige Unterſuchung ver⸗ anlaſſen wolle. Miniſterpräſident Baldwin erwiderte, daß der Abgeordnete anſcheinend auf die in einer amerikaniſchen Zeitſchrift enthalt ine Be⸗ ſchuldigung Bezug nehme. Die in der Zeit⸗ ſchrift erwähnte Firma habe ihm energiſch ver⸗ ſichert, daß weder ſie noch einer ihrer Part⸗ ner irgendwelche Geſchäfte in Neufundländi⸗ ſchen Obligationen getätigt hätten. Außerdem ſei die Kursſteigerung der Obligtionen nicht vor, ſon dern nach der Veröffentli⸗ chung des amtlichen Berichtes erfolgt. Als zwei Oppoſtionsabgeordnete die Ausſprache über dieſe Angelegenheit fortſetzen wollten. wurde ihnen vom Sprecher des Unterhauſes das Wort abgeſchnitten. Nach Beendigung der Fragezeit erhob ſich Thomas, der von einigen Abgeordneten mit ge⸗ dämpften Beifall begrüßt wurde. Noch nie, ſo erklärte er, habe ein Abgeordneter unter ſo ſchmerzlichen Umſtänden vor dem Unterhaus geſprochen und er hoffe, daß kein Abgeordne⸗ ter jemals wieder in eine ähnliche Lage ver⸗ ſetzt werde. Er erinnerte dann daran, daß er ſofort nach dem Abſchluß der richterlichen Un⸗ terſuchung aus der Regierung ausgetreten ſei. E ſei überzeugt, daß das Unterhaus mit ihm übereinſtimme, daß er den einzigen für ihn möglichen Weg eingeſchlagen habe. Ohne Rückſicht auf irgendeinen Bericht ſei er jedoch zu der Erklärung berechtigt, daft er niemals ein Haushaltsgeheimnis mit Be⸗ wußtſein verraten habe. Er wiederhole dieſe 2 Erklärung trotz des richterlichen Be ⸗ fundes. Thomas, deſſen Stimme zunnehmend kei ⸗ ſer wurde, teilte dann mit, daf er ſofort ſeinen Parlamentsſitz niederle⸗ ge und nicht beabſichtige, an einer Nach⸗ wahl teilzunehmen. Er dankte hierauf allen Parteien für die Freundlichkeit, die ſie ihm während ſeiner Arbeitszeit erwieſen hätten, und drückte die Hoffnung aus, daß er wäh⸗ rend ſeiner 27jährigen Regierungstätigkeit zum Wohle des Staates beigetragen habe. Hierauf verließ Thomas mit langſamen Schritten und unter dem eiſigen Schweigen der Abgeordneten das Unterhaus. Bombenanſchlag auf brikiſchen Truppenkrausporlzug in Paläſtina 88 London. 11. Juni. Nach einer in Kairo eingetroffenen Meldung iſt nördlich von Lodda (Paläſtina) ein Bombenanſchlag auf einen bri⸗ tiſchen Truppentransportzug ausgeführt wor⸗ den. Ein dem Transportzug vorausgeſandter Sicherheitszug, deſſen Wagen mit Ballaſt ge⸗ füllt waren, wurde in die Luft ge⸗ ſprengt. Der aus einer Feldkompaanie der britiſchen Pioniere beſtehende Transport blieb unverſehrt. Die Pionierabteilung, die zur Ver⸗ ſtärkung aus Aegypten entſandt war, traf am Donnerstag in Jeruſalem ein und übernahm den Schutz der Verkehrsverbindungen. Nach einem Bericht aus Jeruſalem haben die arabiſchen Katholiken einen Aufruf an den Patriarchen gerichtet, in dem das Eingreifen des Papſtes zur Klärung der Lage in Palä⸗ ſtina erbeten wird. Ein ähnlicher Aufruf war vor kurzem von den anglikaniſchen Arabern an den Erzbiſchof von Canterbury gerichtet worden. Bier neue Flugzeuge auf der Flecke London-Slockholm 88 London, 11. Juni. Der Luftfahrtſach⸗ verſtändige der„Morning Poſt“ meldet, daß vier neue viermotorige Flugzeuge von der Britiſh Airways Ltd. für den Dienſt London Stockholm beſtellt und Ende des Monats ein⸗ geſetzt werden ſollen. Dieſe Maſchinen ſeien mit automatiſcher Steuerung und Ausrüſtung für Blindflug verſehen. Auch ſeien ſie mit einer Vorrichtung gegen Eisbildung aus⸗ gerüſtet. e* FFF N baß, hinel der 119 gem lag auf 65 ö die hin fön über erm eine 0 und 0 ei 80 diefer anz N kWbergle W⸗ ennie te beutſche Wi. 9 noh leine ſchafter am i gerchtete Nai mute ſich etnent birhung 1 w ermmiern. „o sagte Ne alge⸗ kſcluß de. Kabmaßhun⸗ ands in den mit en t Lage, die Regerng einer Ant⸗ 29. Nai zu ung ber e Mü U 1 b Horgtong en Flotten ⸗ ala 110 Kanton. anſiſigen/ Nen. t ichen de mend lei f er ſofott lebetle⸗ inet Nac rauf allen ie ſie im ſen hüten, if er wih. istängkei u habe. langsamen Schweigen 1 1 ö N ö 1 S Sr——————————————᷑r?́l v. der Reichsminiſter brandmarkt die Verankworkungsloſigkeit der Bauleitung Berlin, 11. Juni. Am Donnerstag mittag wurde Reichsminiſter Dr. Goebbels im Prozeß um das Baugrubenunglück ver ⸗ nommen. Dr. Goebbels erklärt u. a.: Ich habe an dem fraglichen Morgen in meiner Privak⸗ wohnung gearbeitet. Bei mir befanden ſich mein perſönlicher Referent Miniſterialrat Hanke und mein Adjutant Standarten⸗ führer von Wedel. 5 Ich halte ſchon, ſolange dieſe Bauſtelle überhaupt beſtand, Gelegenheil gehabt, ſie im einzelnen zu beobachten. Ich konnke mich vielfach des Eindrucks nicht erwehren, daß an dieſer Bauſtelle mik einer gewiſſen Verankworkungsloſigkeit gearbeitet wurde. Ich habe auch bei den verſchiedenſten Angelegenheiten Anlaß genommen, die in Frage kommenden Stellen auf die nach meiner Anſichtk be⸗ ſtehenden Fehler aufmerkſam zu machen. Ich mußte es aber natürlich vermeiden, mich im die Bautätigkeit ſelbſt hineinzumiſchen, weil ich damit für dieſes Bauvorhaben ge⸗ wiſſermaßen eine Verankworkung übernehmen würde, die ich ſelbſtverſtändlich nichk kragen konnte. Denn ich ſtehe dieſen Dingen nur als Laie gegenüber und ich wußte, daß, wenn ich mich in dieſe Angelegenheiten bineingemiſcht hätte, und es wäre dann in der Tat ein Unglück paſſiert, ich für dieſes Unglück mehr oder weniger verankworklich gemacht würde. Die die Verantworkung tragenden Herren hätten ſich dann ſehr leicht auf meine Eingriffe berufen können. Ich habe es deshalb vermieden, unmittelbar in die Fortführung der Arbeiten bineinzureden, habe aber für mich per- ſönlich und auch meinen Mitarbeitern gegen- über immer wieder die ſtärkſten Bedenken in Bezug auf die ſachgemäße Durchführung die⸗ ſes Bauvorhabens gehabk. Ich kann mich nicht genau erinnern, ob ich gerade ſpeziell in dem Fall der Straßenbahn an die vor⸗ geſetzte Behörde kelephoniſch herangetreten bin weil ich in Bezug auf dieſes Bauvorha⸗ ben eine Unmenge von Telephongeſprächen mil den Behörden geführt habe. Ich brauche nur zu erwähnen, daß in den Zimmern meiner Privatwohnung liefe Einriſſe in den Wänden feſt⸗- zuſtellen waren. Als ich mich dieſerhalb wiederum an die Baubehörde wandte, wurde mir geankworkek, das liege in der Natur des Bauvorhabens. Ich habe ſehr oft und auch abends vom Fenſter aus den Fortgang dieſes Bauvor⸗- habens beobachtet und hatte dabei auch ſehr oft Gelegenheit zu beobachten, wie an der gegenüberliegenden Seike die Straßenbahn nach meinem laienhaften Urteil in einer geradzu gefahrdrohenden Weiſe ſich forkbewegte. Ich habe ſehr oft beobachtet, daß der gegenüberliegende Boden in ſchwerſte Erſchükterungen geriet, und ich hatte den Eindruck, daß die Straßenbahn ſich manchmal faſt in einem Schwebe zuſtand befand. f Am Abend vor dem Unglückskag bin ich ſpätk abends mit dem Flugzeug aus Mün- chen in Berlin eingetroffen und war bis 4 Uhr nachts auf dem Gelände der Funk- ausſtellung bei dem Brand. Am anderen Morgen habe ich meine Arbeit in der Prwak⸗ wohnung erledigt. Das Unglück ſelbſt voll- zog ſich ſo, daß man im Hauſe ein Geräuſch vernahm, als ob zwei oder drei Flugzeuge niedrig über dem Haus hinwegflögen. Ich ging ans Fenſter und ſah, wie an der gegen- überliegenden Seite der Boden herunker⸗ rutſchke und der Kran und ein in der Nähe des Krans ſlehender Baum allmählich ſich zu ſenken begannen. Ich war mir im Augenblick nicht über die Größe des Unglücks im klaren und konnke vor allem nicht annehmen, daß bei dieſem Unglück wahrſcheinlich Todesopfer zu beklagen ſeien, da ich annahm, daß infolge der Mikkagspauſe ſich kaum Arbeiter in der Grube befanden. Ich ſchickke meinen Adjukanken von Wedel herunker in der Annahme, daß es ſich um eine weniger ernſte Angelegenheit handele, und beauftragte ihn feſtzuſtellen, was paſſiert ſei. Ich ſah vom Fenſter, wie mein Adjutant mit der Polizei verhandelte, und wie die Skraße für den Verkehr geſperrt wurde. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich gleich bemer⸗ ken, daß ich es immer für falſch gehalben habe, daß überhaupt ein Verkehr auf der Straße weitergeführt wurde. Es iſt nalür⸗ lich, daß auf dieſem ſandigen und rulſchigen Baden der Verkehr eine ſehr ſchwere Ge; fährdung dieſes Bauvorhabens mit ſich brin⸗ gen muß. Nach kurzer Zeit berichtete mir mein Ad⸗ jukank, daß es ſich um ein ernſtes Unglück handele, und daß man vermuten müſſe, daß auch einige Tote zu beklagen ſeien. Ich ſah nun, daß inzwiſchen Stadtrat Wolfer⸗ mann als Verkreker der Feuerwehr erſchie⸗ nen war und begab mich ſehr ſchnell an die Bauſtelle, wo ich nach kurzer Zeit auch Ge⸗ neraldirekkor Dr. Dorpmüller und Dr. Ley traf. Ich habe dieſen Herren ge genüber ſofort in der unmißverſtändlichſten Weiſe zum Ausdruck gebracht, daß meiner Anſicht nach an dieſer Bauſtelle verankwortungslos gearbeitet wor⸗ den ſei und daß ſchärfſtes Durchgreifen am Plaße ſei. Die Herren waren ſofort meiner Meinung, und wir haben uns mit der Skaaksanwaltſchaft in Verbindung geſetzt, um die nolwendigen Maßnahmen zu kreffen. Ich habe in derſelben Stunde dem Führer kelephoniſch über die Größe des Unglücks Bericht erſtatket, und der Führer hat mir den Auftrag erkeilt, mit den ſchärfſten Wilkkeln dagegen einzuſchreiten, wenn auf dieſer Bau- ſtelle elwa eine Verankworkungsloſigkeit feſt⸗ zuſtellen ſei. Im Verlauf meiner Tätigkeit auf der Bau⸗ ſtelle habe ich denn auch Gelegenheit genom- men, mit mehreren Gruppen von Arbeitern zu ſprechen. Ich fühlte mich dazu ver⸗ pflichtet, weil ich glaubte, in der Arbeiter- ſchaft eine ſtarke ſeeliſche Erſchüt⸗ terung feſtſtellen zu können und auch ver- muken mußte, daß dieſe Erſchütterung wahr⸗ ſcheinlich darauf zurückzuführen ſei, daß die Arbeiter des Glaubens ſeien, daß eben auf dieſer Bauſtelle nicht mit der nötigen Ver⸗ ankworklichkeit gearbeitet worden wäre. Ich ſagte den Arbeitern, daß, wenn hier irgend- ein Verſehen oder eine Fahrläſſigkeit oder gar eine Verantworkungsloſigkeit feſtzuſtel⸗ len ſei, ich ihnen die abſolute Sicherheit dafür geben könnte, daß hier mit den erbarmungs- loſeſten Mikteln durchgegriffen würde. Das iſt dann auch geſchehen. Ich hakte kurz da⸗ rauf Gelegenheit, mit einem Verkreter der Staatsanwaltſchaft zu ſprechen und habe ihn erſuchk, dieſe Unterſuchung ſo ſchnell und ſo rückſichkslos wie irgend möglich durchzu- führen. Ich brauche über die Geſinnung der Arbeiter und die Difziplin, die dann bei den Aufräu⸗ mungsarbeiten zutage getreten ſind, keine Worte zu verlieren. Die Arbeiter ſelbſt haben ſich ſowohl bei dem Unglück als auch bei den Aufräu⸗ mungsarbeiten in einer Art und Weiſe ge⸗ zeigt, wie ſie geradezu vorbildlich genannt werden kann. Für umſo notwendiger habe ich es daher gehalten, daß in der Frage dieſes Unglücks nur eine ſehr ſcharfe und leidenſchaftsloſe Unterſuchung am Platze ſei. Ich ſelbſt habe die Staatspolizei beauftragt, die jetzt auf der Anklagebank ſitzenden Herren augenblicklich zu verhaften. Ich hatte dann am Nachmittag Gelegenheit, den Angeklagten Hoffmann auf der Bau⸗ ſtelle zu ſprechen. Ich kannte den Angeklagten Hoffmann aus unſerer politiſchen Kampfzeit. So ſehr er mir damals auch nahegetreten iſt, ſo ſehr ſaßh ich andererſeits in mir die Ver⸗ pflichtung, trotzdem hier ohne Rückſicht auf Perſon und Namen und Verdienſte vorzuge⸗ hen. Es ſind dann ein paar Tage ſpäter die Arbeiter ſelbſt an mich herangetreten. Sie ſchickten eine Delegation mit einer Entſchlie⸗ ßung, die von allen Arbeitern, die auf dieſer Bauſtelle beſchäftigt waren, unterſchrieben war. Die Arbeiter baten mich, darauf hinzuwirken, daß die Angeklagten Hoffmann und Noth entlaſſen würden, und zwar rühmten ſie dabei den kameradſchaftlichen und na⸗ tionalſozialiſtiſchen Geiſt, den ſte bei dieſem Bauvorhaben feſtzuſtellen immer Gelegenheit gehabt hätten. Ich habe damals den Arbeitern die Gründe für unſer Vorgehen klargelegt. Denn meiner Anſicht nach handelt es ſich bei dieſem Prozeß nicht ſo ſehr um die Durchführung des Grundſatzes„fiat juſtitia“, ſondern es handelt ſich vielmehr um folgendes: Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat zur Ankurbelung des Arbeitsprozeſſes unendlich viel Bauvorhaben auf allen mög⸗ lichen Gebieten durchgeführt, wie die Reichsautobahnen, Eiſenbahnbauten uſw. Es liegt nun in der Natur der Sache, daß, wenn ein derartig immenſer Arbeitsprozeß angekur⸗ belt wird, unter Umſtänden bei einzelnen Bauvorhaben eine gewiſſe Leichtfertigkeit ein⸗ Jinanz-u. Viriſchaftslage deulſchlands Der Reichsfinanzminiſter ſprichk in Koſtock Roſtock, Uu. Juni. Der Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigk führte am Donnerstag abend in Roſtock in einer Rede über Finanz⸗ u. Wirtſchaftspolitik u. a. folgendes aus: Innerhalb der politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Unruhe, die die Welt erfülle, bietet Deutſchland das Bild friedlicher Arbeit und kraftvollen Aufbaues. In der Aufwärtsent⸗ wicklung, die ſeit 1933 in Deutſchland eingetre⸗ ten ſei, habe ſich noch kein Rückſchlag oder Stillſtand gezeigt. Die günſtige Geſtaltung der Arbeitsloſenzif⸗ fern und der Steuereinnahmen in den letzten Monaten beweiſe die Stetigkeit der Aufwärts⸗ entwicklung im Jahre 1986. Die Stimmen, die in den vergangenen Jahren den bevorſtehen⸗ den wirtſchaftlichen und finanziellen Zuſam⸗ menbruch Deutſchlands prophezeit hätten, ſeien mehr und mehr vor der überzeugenden Spra⸗ che der Tatſachen verſtummt. Dieſe ſtaunenswerten Erfolge ſeien uns nicht als Geſchenke in den Schoß gefallen, ſie ſeien aber auch nicht das Ergebnis irgendwelcher Trick⸗ oder Zauberkunſtſtücke. Sie ſeien viel⸗ mehr der Ausdruck und die Folge der erſt durch die Machtübernahme durch Adolf Hitler möglich gewordenen zielbewußten Zu⸗ ſammenfaſſung der geſamten fi⸗ nanziellen, wirtſchaftlichen und politiſchen Kräfte der Nation. Dieſe Konzentrierung der Kräfte und die Weckung des durch Inflation, Mißwirtſchaft und Kriſe verlorengegangenen Vertrauens hätten eine aktive Kredit⸗ und Konjunkturpolitik möglich gemacht, die durch eine Reihe ineinandergrei⸗ fenden Maßnahmen die Kriſenfolgen über⸗ wunden und die wirtſchaftliche Grundlage für die Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes ge⸗ ſchaffen habe. Es ſei die der deutſchen Finanzpolitik auch für die Zukunft geſtellte Aufgaben, die großen nationalen Aufgaben durch eine bewußte Kon⸗ zentrierung aller finanziellen und wirtſchaft⸗ lichen Kräfte auf ein Ziel zu ermöglichen. Die Größe eines Zieles laſſe ſich an der Größe der Schwierigkeiten, die überwunden werden müß⸗ ten und an der Größe der Opfer ermeſſen, die ein Volk für dieſes Ziel zu bringen bereit ſei. Auch das deutſche Volk werde auf manchen Wunſch verzichten und manchen berechtigten Anſpruch auf ſpätere Zeiten verſchieben müſſen. Nur wenn die Außenpolitik der öffentlichen Hand und zwar in allen ihren Teilen und Zweigen, ſich dem Gebot ſchärfſter Spar ⸗ ſamkeit unterordnet und auf ein großes Ziel ausgerichtet werde, könne ſich dieſes Ziel erreichen laſſen. Dieſe Sparſamkeit habe ſich nicht nur in der Achtung vor den Steuergroſchen zu erwei⸗ ſen, an dem Schweiß und oft genug Tränen des Steuerzahlers klebten, ſondern vor allem auch in einer einfachen und zweckmäßigen, Doppelarbeit und Neben⸗ und Gegeneinander⸗ arbeiten vermeidenden Durchorganiſation unſeres geſamten öffentlichen Apparates. Da⸗ bei müſſe man ſich vor einer lebensfer⸗ nen Zentraliſierung hüten. Ebenſo⸗ wenig wie der Staat auf die ſchöpferiſche Kraft des Unternehmens in der Wirtſchaft verzichten wolle und könne, dürfe er die Initi⸗ ative und Verantwortung der öffentlichen Stellen in Staat und Gemeinde über Gebühr beeinträchtigen.. Der politiſche Umbau habe, ſo ſchloß der Miniſter, zu einer völligen Aenderung der Wirtſchaftsauffaſſung in Deutſchland geführt. Die ſtarke Betonung des Gedankens der Ehre, wie ſie ſich in der Erbhofgeſetzgebung und der Ehrengerichtsbarkeit anbahne, die Verurteilung von Steuerhinterziehungen als eines Unrechts an der Allgemeinheit, der ſich wieder alten deutſchen Rechtsempfindens nähernde Begriff des Eigentums als einer Verpflichtung, die ſtärkere Verbundenheit zwiſchen Betriebsfüh⸗ rern und Gefolgſchaft, die Wiedereinſetzung des Staates in das Recht und die Pflicht, die Wirtſchaft zu lenken und ihr die Ziele zu ſetzen, ſeien die kennzeichnenden Merkmale einer ſol⸗ chen Geſinnungsänderung. Dem Wort:„Die Wirtſchaft iſt unſer Schick⸗ ſal“ ſtellte der Reichsfinanzminiſter die Worte Friedrich des Großen entgegen, daß das Schick⸗ fal der Staaten auf den großen Männern beruhe, die ihnen zur rechten Stunde ge⸗ boren würden. die Fammlungen des 13. und 14. Juni Berlin, 11. Juni. Für den 13. und 14. Juni ſind vom Reichs⸗ und preußiſchen Mini⸗ ſter des Innern Haus⸗ und Straßenſammlun⸗ gen dem Deutſchen Roten Kreuz, der Inneren Miſſion und dem Caritasverband genehmigt worden. reißen kann. So wenig aber die nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung augenblicklich in der Lage iſt, das ſoziale Los des deutſchen Arbeiters weſentlich zu beſſern, ſo ſehr muß ſie auf der anderen Seite beſtrebt ſein, dem deutſchen Ar⸗ beiter, ſo weit das überhaupt menſchenmöglich iſt, Sicherheit bei ſeiner Arbeit zu geben. Es geht nicht an, Verantwortungs- loſigkeit und Leichtſinn bei ſo großen Bauvorhaben damit zu rechtfertigen, daß man ſagt: Die Regierung will, daß gebaut wird, aber ebenſo ſelbſwerſtändlich iſt, daß die Re⸗ gierung will, daß bei jedem Bauvorhaben auch die allerſtärkſte Rückſichtnahme auf die Sicher⸗ heit und das Leben der am Bau beſchäftigten Arbeiter gewahrt wird. Ich empfinde es. rein menſchlich geſehen, ſehr rührend und anſtändig von den Arbeitern, daß ſie für ihre Vorgeſetzten und Arbeitgeber eintreten. Auf der anderen Seite aber, glaube ich, erfor⸗ dert es die Staatsraiſon, daß man ſich bei Beurteilung eines ſolchen Falles nicht von mehr oder weniger ſentimentalen Erwägun⸗ gen beeinfluſſen läßt, ſondern daß man hier vorgeht, wie es den tatſächlichen Verhältniſſen entſpricht. f Noch vor ein paar Tagen habe ich mit den Arbeitern auf der Bauſtelle geſprochen. Ich habe hier wieder ein faſt rührendes Zeugnis für die Anhänglichkeit dieſer Arbeiter an die hier auf der Anklagebank ſitzenden Arbeitgeber und Vorgeſetzten gefunden, und es hat mich Mühe gekoſtet, die Arbeiter davon zu überzeu⸗ gen, daß es ſich hier nicht um Gefühlserwäg⸗ ungen handelt, ſondern daß der Gerechtigkeit freier Lauf gelaſſen werden muß. Selbſtver ſtändlich wird es nie der menſchlichen Kraft ge⸗ lingen, Naturkataſtrophen überhaupt zu ver⸗ meiden. Aber bei dieſer Kataſtrophe hatte ich den Eindruck, daß es ſich hier nicht nur um ein unglückliches Zuſammentreffen der Ele⸗ mente handelt, ſondern daß hier mit der Un⸗ gunſt der Elemente auch Leichtſinn der Men⸗ ſchen zuſammentraf. Es iſt ja klar, daß, je weiter man von einem ſolchen Unglück zeitlich entfernt iſt, umſomehr die furchtbaren Schat⸗ tenſeiten eines ſolchen Unglücks im Gedächtnis allmählich verblaſſen. Aber ich kann auf der anderen Seite nicht glauben, daß es nun un⸗ ſere Aufgabe ſei, alles mit dem Mantel der Liebe zuzudecken, ſondern ich bin vielmehr der Meinung, daß rückſichtslos und nüchtern nach den Grundſätzen der Gerechtigkeit unterſucht werden muß, ob bei dieſer Kataſtrophe Schul⸗ dige feſtzuſtellen ſind, und wenn ja, daß dieſe Schuldigen dann auch zur Rechenſchaft gezogen werden müſſen. Es geht nicht an, daß der Ein⸗ zelne ſagt, er hätte das Unglück nicht gewollt. Darauf kommt es nicht an, ſondern von Be⸗ deutung iſt, ob durch Leichtſinn oder Fahrläſ⸗ ſigkeit oder Verantwortungsloſigkeit das Her⸗ beiführen dieſer Kataſtrophe ermöglicht wor⸗ den iſt. Ich bin der Meinung, daß, wenn im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat der Vorgeſetzte oder der Betriebsführer eine ungeheure Autori⸗ tät und eine große Machtvollkommenheit beſitzt, dieſe ſelbſtverſtändlich dann auch mot der größtmöglichen Verantwortlichkeit ver⸗ bunden iſt. Es iſt nicht an dem, daß nach der Ausſchal⸗ tung des Parlaments in Deutſchland keine Kontrollinſtanzen mehr exiſtieren, umſo mehr müſſen wir durch unſere eigenen Organiſatio⸗ nen Kontrollorgane einrichten und müſſen wir vor allem Kontrollorgane in unſerem eigenen Gewiſſen aufrichten. Ich bin der Meinung, daß, wenn man einen ſolchen Fall ſang und klanglos unter den Tiſch fallen ließe und danach kein Gerichtsverſahren ſtattfände und die Schuldigen nicht zur Re⸗ chenſchaft gezogen würden, das zu einer ſchweren Gefährdung unſeres na⸗ tionalen Aufbauwerkes führen würde. Denn wenn einmal die Arbeiter, de⸗ ren Los und Schickſal und ſoziales Glück auf Gedeih und Verderb in die Hände der Verant⸗ wortlichen gelegt worden iſt, zu der Meinung kämen, daß ihr perſönliches Wohl und Wehe, ihr Geſundheit oder gar ihr Leben nicht mit der nötigen Sicherheit behütet iſt, ſo würde das zu einer derartigen Unluſt am nationalen Aufbauwerk führen, daß dieſes nationale Auf⸗ bauwerk auf die Dauer gar nicht durchführbar wäre. Ich habe in dieſem Sinne fortlaufend dem Führer ſelbſt berichtet. Der Führer hat dann bekanntlich nach ſeiner Rückkehr aus München ſelbſt die Bauſtelle beſichtigt und ſich über die techniſchen Einzelheiten Vortrag halten laſſen. Der Führer hat mich damals beauftragt, da⸗ für zu ſorgen, daß, wenn ſich bei dieſem Bau⸗ unglück Verantwortliche finden ließen, dieſe Verantwortlichen nicht nur im Sinne der Ge⸗ rechtigkeit, ſondern auch im Sinne der Staats⸗ ſicherheit und der Sicherheit des von uns be⸗ gonnenen Aufbauwerks zur Verantwortung gezogen werden. Nach einer Frage des Vorſitzenden an Dr. Goebbels war die Vernehmung des Miniſters beendet. Seine Ausſagen wurden ergänzt durch die Zeugen Miniſterialrat Hanke vom Propagandaminiſterium, Major der Landes⸗ polizei Rettelsky und Standartenführer von Wedel, dem perſönlichen Adjutanten von Dr. Goebbels, die ſich am Tage des Unglücks in der Umgebung des Miniſters befanden. Im Verlaufe der Nachmittagsverhandkung wurde eine Reihe von Vermeſſungsbeamten als Zeugen gehört, deren Vernehmung aber nichts Weſentliches ergab. 0 Am Freitag nächſter Verhandlungstag. F — e 5 1 1 1 1 5 „————P—T—T—T—PV—T—T—. ¶ ꝓ§[‚—v˙ — ee — ——————— 1 5 1 1 1 5 5 1 1 1 1 1 1 . * — I Mp ³˙ V 2 r derne x * 2 r eg N eee eee Koblenz, 10. Juni. Der Prozeß gegen die 276 Franziskanerbrüder nahm am Mittwoch ſeinen Fortgang. Auf der Anklagebank ſaß der 25 Jahre alte Hans Broß(Bruder Alexan⸗ der). Er iſt angeklagt, in mindeſtens ſechzehn Fällen mit Ordensbrüdern und auch einmal mit einem Kranken in den Jahren 1928 bis 1934 in ſehr großem Umfange widernatürlich Unzucht getrieben zu haben. Der Angeklagte will zunächſt ein„Opfer“ des Franziskanerpa⸗ ters Steinhoff(Leovigill) geworden ſein. Er hat ſich ſpäter in zahlreichen Fällen ſehr er⸗ heblich ſittlich vergangen, und zwar in den Klöſtern Waldbreitbach, Kreuznach, Bingen u. Waldniel(bei München⸗Gladbach). Der Angeklagte Broß iſt in Württemberg geboren. In ſeiner Jugend hat er eine ſtrenge Erziehung genoſſen. Nach ſeiner Schulentlaſ⸗ ſung trat er in das Kloſter Waldbreitbach ein, wo er als Lehrling in der Bäckerei unterge⸗ bracht wurde. Als Novize kam er zum erſten⸗ mal mit dem vor einigen Wochen verurteilten Pater Leovigill in Berührung. Broß erklärte, daß er von Leovigill verführt worden ſei. Schon damals habe er ſich bei dem Oberen des Kloſters beſchwert, der jedoch von ſeiner Be⸗ ſchwerde nichts wiſſen wollte u. geſagt habe: „Sie brauchen ſich ja nicht verführen zu laſſen.“ Dann habe Broß ſeinem Vater geſchrieben, er möge nach Waldbreitbach kommen. Der Vater kam, ließ ſich von ſeinem Sohn über die vor⸗ gefallenen Dinge unterrichten und ſprach dann mit dem Oberen und dem Novizenmeiſter. Dieſe beiden beruhigten jedoch den Vater und ſtellten die Dinge als harmlos dar. Indeſſen kam Broß ſittlich immer mehr auf die ſchiefe Bahn und ließ ſich neben Pater Leovigill auch mit verſchiedenen Ordensbrüdern ein. Schließ⸗ lich bekam er Ekel vor dieſen Dingen und wollte das Kloſter verlaſſen. Er wurde darauf⸗ hin nach Ober buchenau verſetzt. Auch hier wurde der Wunſch, das Kloſter zu verlaſ⸗ ſen, immer ſtärker. Broß hat dann noch ein⸗ mal ſeinem Vater alles geſchildert, und dar⸗ auf kam dann der Stein ins Rollen. Der Va⸗ ter ſchrieb an den Biſchof von Trier. Das bi⸗ ſchöfliche Generalvikariat antwortete nach einiger Zeit, für dieſe Angelegenheit ſei nur die Ordensgeſellſchaft ſelber zuſtändig. Der Vater möge die Sache nach Waldbreitbach oder nach Rom melden. Als der Vater des Broß auf mehrere Briefe keine Antwort erhielt, ſchrieb er an den Bi⸗ ſchof von Trier, der Biſchof möge dafür Sor⸗ ge tragen, daß in den Klöſtern mit eiſernem Beſen ausgekehrt werde. Unglaublicherweiſe wurde aber nichts in dieſer Sache unternom⸗ men. Broß wurde zu dieſem Zeitpunkt aus dem Kloſter entlaſſen und kam dann 1935 in den Arbeitsdienſt, wo er ſich bis zu ſeiner Verhaf⸗ tung am 18. November 1935 gut führte. Es wird ſodann in die Beweisaufnahme eingetreten. Als erſter Zeuge wird ein Heinrich G vernommen, an dem ſich der Bruder Ale⸗ xander im Dezember 1933 vergangen haben ſoll als G. krank war. Der nächſte Zeuge, der 28 Jahre alte Fran⸗ ziskanerbruder Helmut Reiß ing(Bruder Raimund), der aus der Unterſuchungshaft vor⸗ geführt wird, gibt zu, mit dem Angeklagten in verſchiedenen Klöſtern ſich ſittlich vergangen zu haben. Der Zeuge bekundet, dieſe Verfeh⸗ lungen gebeichtet zu haben. Der Beichtvater habe aber geſagt, wenn man es nicht mehr laſ⸗ ſen könne, wäre es keine Sünde. Dieſer Zeuge gibt zu, auch mit den Ordensbrüdern Niko⸗ medes und Emanuel widernatürlich ver⸗ kehrt zu haben. Von Verführen, ſo bekundet dieſer Zeuge, ſei keine Rede geweſen. Er ſelbſt wie auch der Angeklagte ſeien bereits verdor⸗ ben geweſen. Damit wurde die Beweisaufnahme geſchloſ⸗ ſen. Es trat eine Mittagspauſe ein. Das Arkeil Drei Jahre Gefängnis. Nach etwa einhalbſtündiger Beratung ver⸗ kündete der Vorſitzende Landgerichtsdirektor van Koolwijt das Urteil im Prozeß ge⸗ gen den Franziskanerbruder Hans Broß(ge⸗ nannt Bruder Alexander). Unter Freiſprechung von der Anklage eines Verbrechens gegen 8 174 Abſ. 1 wurde der Angeklagte wegen fortge⸗ ſetzter wider natürlicher Unzucht zu einer Gefängnisſtrafe von drei Jahren verurteilt. Sechs Monate der erlittenen Unterſuchungshaft werden auf die Strafe in Anrechnung gebracht. Soweit Freiſprechung erfolgt, fallen die Koſten des Verfahrens der Staatskaſſe, im übrigen dem Angeklagten zur Laſt. In der Begründung führte der Vorſitzende aus, daß der Angeklagte Broß, als er in das Kloſter eintrat, ein unſchuldiger junger Mann geweſen ſei, der von all den Dingen, mit denen man ſich hier in dem Prozeß beſchäftige noch nichts gewußt habe. Broß habe ſich nach ſeinem Austritt aus der Franziskanerbruder⸗ ſchaft tadellos geführt, habe ſich das Vertrauen ſeiner Vorgeſetzten erworben. Andererſeits aber habe die Strafkammer berückſichtigen müſſen, daß er ſchwer gefehlt habe. Von der Anklage des Verbrechens gegen 8 174 Abſatz 1 habe das Gericht Broß freige⸗ ſprochen, weil nicht erwieſen ſei, daß er als Erzieher anzuſehen ſei. Mit Rückſicht auf das Geſtändnis des Angetlagten ſei die Unterſu⸗ chungshaft von ſechs Monaten auf die Strafe in Anrechnun gebracht worden. Von einer Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte ha⸗ be die Strafkammer Abſtand genommen, weil ſie dem Angeklagten Broß den Weg für die Zukunft nicht verlegen wolle. Die nächſte Verhandlung findet am Diens⸗ tag, den 16. Juni, gegen den Franziskanerbru⸗ der Franz Gielezy(Angelus) ſtatt. Eine Erklärung des Oberſlaalsanwalts Koblenz, 10. Juni. Im Prozeß gegen den Franziskanerbruder Hans Broß(Bruder Ale⸗ rander) beſchäftigte ſich Oberſtaatsanwalt Hattingen(Bonn) mit der großen Fülle von Zuſchriften, die das Gericht, insbe⸗ ſondere die Staatsanwaltſchaft, über dieſen Prozeß erhalten haben, ſowie mit einem Teil der Auslandspreſſeſtimmen. Der Beſchluß des Gerichtes, die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Sittlichkeit auszuſchlie⸗ ßen, habe ſowohl in einzelnen ausländiſchen Preſſeorganen wie auch in anonymen Zu⸗ ſchriften zu den unglaublichſten Kombinatio⸗ nen geführt. Der Oberſtaatsanwalt betonte demgegenüber, daß derartige Anwürfe in Wirklichkeit wohl kaum ernſt gemeint ſein könnten. Die Oeffentlichkeit ſei ausgeſchloſſen worden, weil man von der Zulaſſung der ge⸗ ſamten Oeffentlichteit eine ſchwere Ge⸗ fährdung der Sittlichkeit zu beſor⸗ gen hatte. Allen, die den Ausſchluß der Oef⸗ der Prozeß gegen die Franziskanerbrüder Bruder Alexander auf der Anklagebank. Zillliche Vergehen in 16 Fällen fentlichkeit bemängeln, ſei zu ſagen, daß jeder zugelaſſen wird, der ein berechtigtes In⸗ tereſſe nachweiſen kann. Im übrigen ſei an Verhandlungen gegen Prieſter in letzter Zeit durchaus kein Mangel. Man brauche nur an die in voriger Woche er⸗ folgten Sittlichkeitsprozeſſe gegen die Pfarrer Jakobs in Niederlahnſtein und Joannis in Süddeutſchland zu erinnern. Es handele ſich hier auch nicht um Verfehl⸗ ungen einzelner, ſondern um Verbrechen, die wegen ihres Umfanges eine ganz beſondere Gefährdung bedeuteten und die Volksgemein⸗ ſchaft zutiefſt berührten. Bemerkenswert ſei auch, daß von den drei bisher verurteilten Angeklagten 2 ſofort ihre Strafe anerkannt haben und nur der dritte es ſich überlegen wolle. Der verurteilte Pater Bernhard Steinhoff(Bruder Leovigill) ſelbſt habe ſchriftlich erklärt, daß er ſich mit Recht verurteilt fühle. Vom Standpunkt der Religion betrachte er das Gerichtsurteil als eine gerechte Sühne für ſeine Sünden. Aus dem ganzen Prozeßverlauf habe man den Eindruck, daß es das Beſtreben des Klo⸗ ſters war, Hilferufe nicht nach außen dringen zu laſſen. Selbſt vor Meineiden habe man nicht zurückgeſchreckt, um alles zu verdecken. Pater Leovigill habe die ange⸗ klagten Ordensbrüder aufgefordert, alles ab⸗ zuleugnen, auch wenn ſie ſchwören müßten. Der Generaloberer der Franziskaner ſei we⸗ gen Meineides flüchtig. Dieſer Gene⸗ raloberer habe in über zwölf Fällen Unterſu⸗ chungen angeſtellt und dann unter Eid ausge⸗ ſagt, er wiſſe von nichts. Leider ſei dieſer Mann flüchtig in Afrika, ſonſt ſäße er hier. ———— Zum Schutze des Erſte Sitzung des Reichsausſchuſſes Berlin, 10. Juni. Die erſte Sitzung des Reichsausſchuſſes zum Schutze des deutſchen Blutes wurde am 9. Juni ds. Is im großen Sitzungsſaal des Reichs⸗ und preußiſchen Mi⸗ niſteriums des Innern durch den Staatsſekre⸗ tär Pfundtner eröffnet. Von den Mitglie⸗ dern des Ausſchuſſes waren u. a. erſchienen die Miniſterialdirektoren Staatsſekretär Dr. Stuckart und Dr. Gütt, der Reichsärzte⸗ führer Dr. Wagner und der Amtsleiter 35 Raſſepolitiſchen Amtes der NSDAP., Dr. roß. Staatsſekretär Pfundtner begrüßte die Mit⸗ glieder des Ausſchuſſes im Auftrage des Reichsminiſters des Innern Dr. Frick und führte in ſeiner Anſprache u. a. folgendes aus: Die Geſetzgebung des Dritten Reiches habe ein höchſtes Ziel und einen letzten Zweck: Die Selbſterhaltung des deutſchen Volkes, die Erhaltung und Entfaltung des deut⸗ ſchen Volkstums. Verwaltung und Rechtſprechung müßten die getreuen Helfer zur Verwirklichung dieſes Zie⸗ les der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung ſein. Der Führer habe in eindeutiger Weiſe die großen Geſichtspunkte gewieſen, nach de⸗ nen unſer Volk ſeine Blutreinheit bewahren ſolle. Er habe durch ein großes Geſetzgebungs⸗ deulſchen Blules werk in organiſcher Aufeinanderfolge die Vor⸗ ausſetzungen für die Endziele geſchaffen, die zur raſſiſchen Geſundung des deutſchen Volkes fübren. In erſter Linie dienten die auf dem Parteitag der Freiheit erlaſſenen Raſſegeſetze vom September 1935 dieſem Zweck, das Geſetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre, das Reichsbürgergeſetz und das Ehe⸗Geſundheitsgeſetz. Der Reichsausſchuß habe die hohe Verant⸗ wortung für die Anwendung der Beſtimmun⸗ gen des Geſetzes zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre zu tragen. Bei den Entſcheidungen ſei die Mitwirkung erfahrener Sachverſtändiger zweckmäßig. In dieſer Eigenſchaft habe der Führer und Reichs⸗ kanzler die Mitglieder des Reichsausſchuſſes beſtellt. Wenn der Ausſchuß heute ſeine Tätig⸗ keit beginne, müßten ſich alle ſeine Mitglieder deſſen bewußt ſein, daß ſie an beſonders ver⸗ antwortungsvoller Stelle beim Wiederaufbau von Volk und Reich mitzuwirken hätten. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und Reichskanzler ſchloß Staatsſekretär Pfundener ſeine Ausführungen. Hierauf übernahm Staatsſekretär Dr. Stuckart die Leitung der Verhandlungen und erörterte an Hand des Geſetzes die Abſichten des Geſetzgebers und die grundſätzlichen Richt⸗ linien, nach welchen der Reichsausſchuß ſeine praktiſche Arbeit vollziehen werde. Das deulſche Jugendfeſt vom 20. bis 23. Juni Rund 7-8 Millionen Teilnehmer SS Berlin, 10. Juni. Vor einige Tagen haben der Reichsinnenminiſter, der Reichsſport⸗ führer und der Reichsjugendführer zum deut⸗ ſchen Jugendfeſt aufgerufen, das vom 20. bis 23. Juni im ganzen Reich als Tag der Sonnenwende mit ſportlichen Wettkämp⸗ fen und Sonnwendfeiern zuſammen gefeiert wird. An dem Feſt wird ſich die ganze deutſche Jugend beteiligen, ſoweit ſie durch die Hitler⸗ jugend und ihre Formationen erfaßt wird. Im vergangenen Jahr hatte das Feſt eine Geſamt⸗ beteiligung von etwa 5—6 Millionen Jugend⸗ licher, in dieſem Jahre wird damit gerechnet, daß dieſe Zahl auf 7—8 Millionen kommt. Zweck und Ziel der ſportlichen Wettkämpfe iſt, alljährlich eine große planmäßige Leiſtungs⸗ prüfung durchzuführen; ſie gliedert ſich in Einzelleiſtungsprüfungen, die in den Schulen vom 9.—18. Juni durchgeführt werden und die Mannſchaften feſtſtellen, die für das deutſche Jungvolk am 20. Juni(Tag des Deutſchen Jungvolks) und für die Hitlerjugend am 21. Juni(Tag der Hitlerjugend) ſtattfinden. Als Vorläufer ſind die Reichsjugendwett⸗ kämpfe zu werten, die ſ. Zt. vom Reichsausſchuß für Leibesübungen durchgeführt wurden. Wäh⸗ rend damals der Schwerpunkt für die ſportlichen Wettkämpfe auf die Einzelkämpfe gelegt war, (die auch heute noch in den Leiſtungsprüfungen durchgeführt werden) hat ſich jetzt das Hauptge⸗ wicht auf die Mannſchaftskämpfe der Hitler⸗ jugend verlagert, mit dem Ziel, innerhalb der Mannſchaftsmehrkämpfe die geſamte deutſche Jugend zu erfaſſen, alſo auch diejenigen Ju⸗ gendlichen, die, da ſie nicht beſonders ſportlich veranlagt ſind, ſonſt nicht die Möglichkeit hät⸗ ten, an ſportlichen Kämpfen teilzunehmen. Die ſiegenden Mannſchaften in den Mehr⸗ kämpfen werden mit einer Ehrenurkunde mit der Unterſchrift des Führers ausgezeichnet. Dieſe hohe Auszeichnung können alſo nur die Jungenſchaften. Kameradſchaften und Mädel⸗ ſchaften der Hitlerjugend erhalten. Es ſind drei Wettkampfübungen vorgeſehen: 60 bezw. 100 Meter⸗Lauf, Weitſprung. Schlag⸗ ball bezw. Keulenweitwurf. Jede Wertung geht bis zu 100 Punkten um Sieger zu werden. müſſen in jeder Wettkampfart mindeſtens 65 erreicht werden. An der Sonnwendfeier, die im Auftrage der Partei von der Hitlerjugend durchgeführt wird, nehmen alle Schulpflichtigen teil. Sie bedeutet den Abſchluß des deutſchen Jugendfeſtes. Theaker und Konzerle Uraufführung am Heſſiſchen Landestheater. ſw. Darmſtadt, 10. Juni. Generalinten⸗ dant Everth hat für die kommende Spielzeit ein neues Bühnenwerk von Manfred Haus⸗ mann, die dramatiſche Ballade„Lilofee“ zur Uraufführung am Heſſiſchen Landesthea⸗ ter angenommen. Bereits zu Anfang der Spielzeit wird das neue Schauſpiel von Sel⸗ ma Lagerlöf:„Der Kaiſer von Portu⸗ galien“ in Darmſtadt zur Uraufführung kommen. Die Beurlaubung von Wehr⸗ pflichligen für die Landwirlſchaft §8 Berlin, 10. Juni. Das Oberkom⸗ mando des Heeres gibt bekannt: Vielfach werden von Wehrpflichtigen, die ihre aktive Dienſtpflicht erfüllen, oder von deren Angehörigen an die Dienſtſtellen Anträge auf längere Beurlaubung zur Aufrechterhaltung des Betriebes oder der Landwirtſchaft geſtellt. Solchen Anträgen kann im allgemeinen nicht ſtattgegeben werden, da die an und für ſich kurze Ausbildungszeit zum Erreichen des Ausbildungszieles bei längerer Beurlaubung nicht mehr ausreicht. Ausnahmsweiſe darf bei Vorliegen beſonderer Gründe Urlaub erteilt werden, wenn 1. ein tatſächlich beſonderer Notſtand feſtge⸗ ſtellt und dieſer auch von der Orts⸗ und Kreispolizeibehörde beſtätigt wird, 2. während der Urlaubszeit bei der Truppe keine beſonders wichtigen Ausbildungs⸗ vorhaben durchgeführt werden. dr. Goebbels als Jeuge im Baugrubenunglücksprozeß Berlin, 10. Juni. Im Baugrubenun⸗ glücksprozez bat das Gericht auf Antrag der Staatsanwaltſchaft für Donnerstag vormittag 11 Uhr die Ladung von Reichsminiſter Dr. Goebbels, Miniſterialrat Hanke, Standarten⸗ fübrer von Wedell und Major Rettelsky be⸗ ſchloſſen. Die Ladung erfolgte auf Grund der heutigen Zeugenausſagen des Arbeiters So⸗ bottka, der erklärte, daß Dr. Goebbels mit ſei⸗ nen obengenannten Mitarbeitern nach dem Einſturz an der Unglücksſtelle erſchienen iſt und zu einer Gruppe von Arbeitern u. a. äußerte, daß er vom Fenſter ſeiner Woh⸗ nung aus häufig Schwankungen der vorüber fahrenden Straßen- babnen an der Bauſtelle beobach- tet habe. deulſchland kündigt das verrech⸗ nungsabkommen mit der Schweiz Berlin, 10. Juni. Der deutſche Geſandte in Bern hat am Mittwoch auftraggemäß dem Schweizeriſchen Bundesrat eine Note des Inhalts überreicht, daß die kürzlich von der Schweiz ausgearbeiteten Vorſchläge über eine Abänderung des deutſch⸗ſchweizeri⸗ ſchen Verrechnungsabkommens von Deutſch⸗ land nicht als Grundlage für die Weiterfüh⸗ rung der Verhandlungen angenommen wer⸗ den können. Die deutſche Regierung hat daher vorſorglich das Verrechnungsabkommen vom 17. April 1935 und das am gleichen Tage ab⸗ geſchloſſene Warenzahlungsabkommen zum 30. Juni 1936 gekündigt. Sie hat ſich jedoch bereit erklärt, auf der Grundlage ihrer Vorſchläge in der Zwiſchenzeit die Verhandlungen über eine Regelung des deutſch- ſchweizeriſchen Zah⸗ lungsverkehrs wiederaufzunehmen. Veilere Beſchleunigung Es iſt bekanntlich beabſichtigt, die geſamte Eiſenbahnſtrecke, Berlin— München auf elektriſchen Betrieb umzuſtellen. Bisher iſt dieſe Umſtellung für die Teilſtrecke München— Nürnberg bereits durchgeführt worden. Der nächſte Bauabſchnitt erſtreckt ſich von Nürnberg bis Halle. Dieſe Teilſtrecke ſoll bis Ende 1938 elektrifiziert ſein, und zwar einſchließlich der Anſchlußſtrecken von Corbetha nach Leipzig und von Großheringen nach Erfurt. Es fehlt dann noch die Strecke Berlin Halle, deren Elektri⸗ fizierung bis zum Jahre 1940 vollendet ſein ſoll. Wenn dieſes Werk vollendet iſt, wird es möglich ſein, die Geſamtſtrecke zwiſchen München und Berlin in etwa 57 Stunden mit Hilfe von Schnelltriebwagen und in etwa 6 Stunden mit Hilfe elektriſcher Lokomotiven zu durcheilen. Dieſe Beſchleunigung iſt natürlich auch da⸗ von abhängig, daß weſentliche Teile der Strecke umgebaut werden. Zahlreiche Kurven müſſen begradigt werden, damit die Züge die großen Geſchwindigkeiten durchhalten können. Ein we⸗ ſentlicher Vorteil des elektriſchen Betriebes be⸗ ſteht namentlich auf der Strecke Halle—-Nürn⸗ berg darin. daß bei der Ueberquerung des Thüringer Waldes keine Schublokomo⸗ tiven mehr erforderlich ſind, weil die elektri⸗ ſchen Züge die großen Steigungen auch ohne Hilfe bewältigen können Es iſt geplant, eine neue elektriſche Schnellzuglokomo⸗ tive zu bauen, die eine fahrplanmäßige Ge⸗ ſchwindigkeit von 180 Stundenkilometern er⸗ reicht. Mit ihrer Hilfe wird es möglich ſein, die Reiſegeſchwindigkeiten zu erzielen, die bei einer Bewältigung der 650 Km. langen Strecke Berlin— München über Nürnberg in 5 Stun⸗ den erforderlich ſind. Aus dieſen Plänen iſt erſichtlich, daß die Deutſche Reichsbahn alle Anſtrengungen macht. um ihren Betrieb auch weiterhin den techni⸗ ſchen Anforderungen anzupaſſen. Je ſchneller ſich die Geſchwindigkeiten der anderen Verkehrs⸗ mittel entwickeln, deſto notwendiger iſt es für die Eiſenbahn, ſich auch ihrerſeits auf die Er⸗ forderniſſe der modernen Technik einzuſtellen. Die Grenzen liegen in der Erwägung, daß die Wirtſchaftlichkeit des Eiſenbahnbetriebes ge⸗ währleiſtet bleiben muß. Dieſe aber würde ge⸗ fährdet werden, wenn allzu umfangreiche Um⸗ bauten zur Begradigung der Strecken vorge⸗ nommen werden müßten. b fl See e 3 gen die;; don g de Ante, deren ce e, al eh daft gez dl 9 leinen wa fir deicen 9e Urlau a ee ehen, wenn dh Wabilbungz, 1 ff Agtubenug⸗ Intrag det dormittgg liier dr. dndarten etklhy ze, rund der eile 8h, 5 nf f dach den ſienen f len 1 4. er Voh⸗ tungen ttaßen, tobt, art cet Geſandte emäz dem dote dez ie lltzlic Vorſchläge cet Oeulſch⸗ eiterfäh⸗ en wer⸗ hat daher nen vom Tage ab⸗ zum 90. och bereit ſchläge in übet eine en Zah⸗ geſamtte ünchen zishet it ünchen- . Det ſünbetg de 1030 lich der Rig und lt dann Eleltti⸗ det lein vird es München ilfe von den mit deilen. guch da⸗ Stele men großen Ein we⸗ ebes be⸗ Nürn- 16 der 40 0 leltri⸗ c obne tt. eile ton“ iu be⸗ ern el⸗ 0 fein. die bel Sele Stun ab die ficht techli⸗ melet tlehts⸗ es füt ie. El⸗ telle ab die b hes de he⸗ e Ul botbe⸗ 2 — W Iteilag, d 12. Juni 1936 Cette Jelegiamme Glückwunſch des Jührers zum 60. Geburtstag des Majors von Stephani Berlin, 12. Juni. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat an Major von Stephani, den frü⸗ heren Berliner Stahlhelmführer, telegraphiſch folgenden Geburtstagsglückwunſch geſandt: „Zu Ihrem heutigen 60. Geburtstag ſpreche ich Ihnen in dankbarem Gedenken Ihres Kampfes um die nationale Erneu⸗ erung des deutſchen Volkes meinen herz⸗ lichſten Glückwunſch aus. (gez.) Adolf Hitler.“ der Führer in Wilhelmshaven 88 Wilhelmshaven, 11. Juni. Der Führer traf am Donnerstag vormittag in Begleitung des Reichskriegsminiſters General⸗ feldmarſchall v. Blomberg und des Gene⸗ raladmirals Dr. Raeder in Wilhelmshaven ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich weiter u. a.: Obergruppenführer Brückner, der Füh⸗ rer der Leibſtandarte SS⸗Obergruppenführer Sepp Dietrich und der Reichspreſſechef der NS⸗ DAP. Dr. Dietrich. Am Bahnhof wurde der ührer vom kommandierenden Admiral der rdſeeſtation Vizeadmiral Schultze begrüßt. Unter den Klängen der Nationalhymne ſchritt der Führer die Front der von der Beſatzung des Linienſchiffes„Schleswig⸗Holſtein“ geſtell⸗ ten Ehrenkompagnie ab. Der weite Platz ſo⸗ wie alle Straßen, die der Führer paſſierte, wa⸗ ren von einer dichten Menſchenmenge beſetzt, die den Führer begeiſtert begrüßte. Reichsminiſter Dr. Frick im Rundfunk 88 Berlin, 11. Juni. Reichsminiſter Dr. Frick ſpricht am Freitag zum Roten⸗Kreuz⸗ Tag im Deutſchlandſender in der Zeit un 19.45—20.00 Uhr. Die Rede des Min 8 wird zu anderen Zeiten auch von den Reichs⸗ ſendern übertragen. der Beſuch Dr. Schachls in Belgrad Belgrad. 11. Juni. Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſtattete Donnerstag mittag dem Gouverneur der jugoſlawiſchen Nationalbank, „Dr. Nadoſavlievitſch, ſeinen erſten Beſuch ab. Der„Prawda' zufolge, ſoll die Unterredung gewiſſen Fragen des deutſch⸗iugoſlawiſchen Zablungsverkehrs gegolten haben. Das gegenſeitige Beſtreben gehe dahin, die Handels⸗ beziehungen möglichſt eng zu geſtalten. Deutſch⸗ land ſtehe heute bereits an erſter Stelle der iugoflawiſchen Ein⸗ und Ausfuhr. Handelsminiſter Dr. Vrbanitſch gab Don⸗ nerstag mittag ein Frühſtück zu Ehren Dr. Schachts, der am Nachmittag dem Miniſterprä⸗ ſidenten und Außenminiſter Dr. Stojadinowitſch einen einſtündigen Beſuch abſtattete. Der deutſche Geſandte und Frau v. Heeren veranſtalteten Donnerstag abend zu Ehren des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht ein Eſſen im kleinen Kreiſe, an dem u. a. der Miniſterprä⸗ ſident und Außenminiſter Dr. Stojadino⸗ witſch teilnahm. An das Eſſen ſchloß ſich ein großer Empfang, zu dem mehrere Regierungs- mitglieder, leitende Beamte des Außenminiſte⸗ riums, führende Perſönlichkeiten des hieſigen Wirtſchaftslebens und Vertreter der Preſſe, insgeſamt über 100 Perſonen erſchienen waren. Dampfer zerſchelll an der Wiener Reichsbrücke Beſatzung größtenteils vermißt Wien, 11. Juni. Der Paſſagierdampfer „Wien“ iſt heute nachmittag gegen 1.30 Uhr auf der Donau mit voller Wucht von Strömung und Maſchine gegen einen Pfeiler der im Umbau befind⸗ lichen Reichsbrücke gerannt. Unter furchtba⸗ rem Krachen zerbarſt das Schiff in Trümmer und war nach wenigen Minuten unter der Waſſeroberfläche verſchwunden. Zwei Mann der Veſatzung ſprangen noch rechtzeitig über Vord und konnten gerettet werden, alle ande⸗ ren werden vermißt, ſo vor allem der Kavi; tän und das Maſchinenperſonal. Paſſagiere waren noch nicht an Vord, da der Dampfer ſich auf der Fahrt zum Kohlen⸗ faſſen befand. Die Bergungsarbeiten ſind im Gange. Nie⸗ ſige Menſchenmaſſen haben ſich an den Ufern geſammelt. Der Heizer des Dampfers ſchildert den Her⸗ gang des Unglücks wie folgt: Der Dampfer wurde durch die ſtarke Strö⸗ mung und die Wucht des großen Wellen⸗ ganges infolge des Hochwaſſers mit dem Schaufelrad an den Brückenpfeiler gedrückt. Der Kapitän verſuchte, das Schiff doch noch an dem Pfeiler vorbeizulenken. Dabei ſtieß das Schiff mit der Breitſeite an den Pfeiler und brach mit einem fürchterlichen Krach entzwei. Vermißt werden von der 32köpfigen Beſatzung bisher noch acht Mann. Während ſich die Heizer vermutlich retten konnten, wird das Küchenperſonal, drunter fünf Frauen, zur Zeit noch vermißt. Die Köchin konnte ſich durch Schwimmen retten. Der Kapitän, der ebenfalls durch einen Sprung auf den Brückenpfeiler ſein Leben in Sicherheit bringen konnte, erklärt das Unglück ebenfalls mit der ungewöhnlichen Stärke der Strömung. Von der Schiffswerft Korneuburg wurde ein Bergungsſchiff mit Tauch⸗ und Hebegerä⸗ ten herbeigerufen. Die Wiener Feuerwehr ſucht mit großen Leinen das Waſſer neben den Pfeilern nach den acht Vermißten ab. Sieben Todesopfer des Wiener Dampferunglücks Wien, 11. Juni. Nach den nunmehr vor⸗ liegenden amtlichen Feſtſtellungen hat das Schiffsunglück auf der Donau ſieben Opfer gefordert. Dieſe ſieben Perſonen werden vermißt und es gilt als ſicher, daß ſie — unter dem Deck des Schiffes einge⸗ ſchloſſen, ſich nicht retten konnten und ertrunken ſind. Nach den Leichen wird geſucht. Der Schiffsverkehr auf der Donau iſt zur Zeit eingeſtellt, da das Wrack der geſunkenen„Wien“ die Fahrrinne teil⸗ weiſe ſperrt. Die Reichsbrücke ſelbſt iſt nicht gefährdet. g Auch van Jeeland geſcheilerl Brüſſel., 11. Juni. Die Verhandlungen des Miniſterpräſidenten van Zeeland über die Neubildung einer Regierung der nationalen Einigung ſind an den Forderungen der Sozia⸗ Reichshandwerkerlag 1936 beendel Verleihungen des Ehrenringes der Fladt Frankfurk a. N. Frankfurk a. M., 10. Juni. Der Reichs- bandwerkertag 1936 hak am Mittwoch ſein Ende erreicht. Faſt acht Tage lang ſtand die Stadt des deukſchen Handwerks im Zeichen des großen Treffens der führenden Männer des deulſchen Handwerks. Die blauen Fah- nen des Handwerks. die den Straßen Frank- furkts ein eindrucksvolles Gepräge gaben, werden nun wleder eingerollt, um beim näch- ſten Reichshandwerkerbag erneut von der Geſchloſſenheit des deulſchen Handwerks, von dem unerſchükterlichen Willen der Weiſter, Geſellen und Lehrlinge, mitzuarbeiten an der Erreichung der großen Ziele nach der Pa- role des Reichshandwerksmeiſters, zu kün⸗ den. Auch der leßke Tag des Reichsbandwer⸗ kerkags ſtand im Zeichen ernſter Arbeit. Die Gaubekriebsgemeinſchaftswaltker der Reichs- bekriebsgemeinſchaft Handwerk waren im „Baſeler Hof“ zu einer Arbeitstagung ver- ſammelt, auf den Reichshandwerksmeiſter W. G. Schmidt die Bilanz des diesjährigen Reichsbandwer⸗ kerkages zog und die weiteren Entwicklungs ſtufen der zukünftigen Arbeik der RBG. Handwerk aufzeigte, wobei er den Grundſaß einer ſteligen Entwicklung als unbedingt nok wendig zum Segen des Handwerks heraus- „Dem Gaubetriebsgemeinſchaftsleiter ſtellte. Was die Arbeik in den einzelnen Gauen anbelange, ſo führte er aus, babe die Gaubekriebsgemeinſchaft Sachſen im vergan- genen Arbeiksjahr, das von Parkeikag zu Parkeitag reiche, am beſten abgeſchnikken. der Gaubekriebsgemeinſchaft Sachſen, Engler, werde daher in Anerkennung ſeiner Leiſtung der Ehrenring der Skadt Frankfurt a. M verliehen, der jedes Jahr in Zukunft erneut verliehen werde. Werde einem Gaubekriebs⸗ gemeinſchaftsleiter dieſe Auszeichnung zwei mal hintereinander verliehen, ſo gehe der Ring in den Beſitz des bekreffenden Mit⸗ arbeiters der RBG. Handwerk über. Die gleiche Auszeichnung erhielt der Lei ker des Organiſationsbüros Müller. An die Ausführungen des Reichshand- werksmeiſters knüpfte der ſtellvertretende Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter Paul Wal ker an und erweiterte die grundlegenden Ausführungen des Reichshandwerksmeiſters durch die Verkündung von Arbeiksmaßnab⸗- men, denen in der nächſten Zeit beſondere Beachtung zukeil werden müſſe. Im Anſchluß daran ſprachen Schäfer über„Arbeiksaus⸗ ſchüſſe“, Arendk über„Schulungsarbeit“, Bandel über„Tarifregiſter“ und Wüller über einige organiſatoriſche Fragen der Reichs- handwerkerbage. liſten geſcheitert. Die Sozialiſten forderten un⸗ ter Hinweis darauf. daß ſie die ſtärkſte Partei ſeien, ſechs Miniſterpoſen. wäbrend van Zeeland ihnen fünf zugeſtehen wollte. Außerdem haben ſie an den Miniſterpräſidenten das Anſinnen geſtellt, daß die Entſcheidung über die Beteiligung ſozialiſtiſcher Miniſter an der Regierung von einer Entſcheidung des Ge⸗ neralrates der Partei, der für heute nachmittag einberufen worden iſt, abhängig gemacht werde. Auch dieſes Anſinnen hat van Zeeland abge⸗ lehnt. Keine friedliche Löſung in China? Südweſtchina für ſofortigen Vormarſch gegen Japan. Kanton, 11. Juni.(0ſtaſiendienſt des DNB.) Die Führer Südweſtchinas haben den Friedensaufruf Marſchall Tſchiangkaiſcheks in unverſöhnlicher Haltung zurückgewieſen, womit die Ausſicht auf eine friedliche Löſung der Spannung in China immer mehr ſchwindet. In ihrem Antwortkabel, das in einem äußerſt ſcharfen Ton gehalten iſt, lehnen die Führer des Südweſtens jede Verantwortung für die kritiſche Entwicklung ab und werfen der Nanking⸗Regierung vor, daß die gemeldete Einberufung der Vollſitzung der Kuomintang für den 10. Juli nur ein Ver⸗ ſchleppungsmanöver darſtelle. Sie machen fer⸗ ner die Nanking⸗Regierung wegen der Ent⸗ ſendung von Regierungstruppen nach Hunan für den etwaigen Ausbruch eines Bürgerkrie⸗ ges verantwortlich und betonen ſchließlich die Notwendigkeit eines ſofortigen Vormarſches gegen Japan. Auch Butt legt ſeinen Parlamentsſitz nieder London, 11. Juni. Nachdem Thomas das Unterhaus verlaſſen hatte, erhob ſich Sir Al⸗ fred Butt, der bekanntlich in dem Anter⸗ ſuchungsbericht beſchuldigt worden iſt. die Mitteilungen über den Haushalt zu ſeinem Vorteil verwandt zu haben. Er teilte mit. daß er ebenfalls ſeinen Parlamentsſitz nie⸗ derlege. Im übrigen erklärte er jedoch nach⸗ drücklichſt, daß kein Kabinettsminiſter ihm je⸗ mals befugt oder unbefugt irgendeine ver⸗ trauliche Information gegeben habe. Miniſterpräſident Baldwin beantragte hier⸗ auf die Erörterung des Anterſuchungsberichts. Es ſei völlig unrichtig, ſo erklärte er, wenn man aus dem Befund des Richterausſchuſſes ſchliezen wolle, daß ein Vergehen gegen die Strafgeſetze begangen worden ſei. Tatſache ſei vielmehr. daß die beiden Abgeordneten keiner kriminellen Handlung beſchuldigt worden ſeien. Nachdem Thomas anerkannt habe. daß der Befund des Tribunals vom Unterhaus ange⸗ nommen werden müſſe, ſehe ſich auch die Re⸗ gierung veranlaßt. dieſen Befund anzuneh⸗ men. Thomas habe einen Weg eingeſchlagen, der ihm das volle Mitgefühl des Unterhauſes ſichere. Der richterliche Befund zeige, daß eine unerlaubte Enthüllung vorgekommen ſei. Das ſei eine ernſte Feſtſtellung, die notwen⸗ digerweiſe eine ſehr ſchwere Strafe auferlege. Nachdem Thomas das richtige Verfahren ein⸗ geſchlagen habe, ſei kein weiteres Vorgehen gegen ihn erforderli. Anhaltende Schießereien. Brandſtiftungen und Bombenanſchläge in Paläſtina. London, 12. Juni. Zwiſchen Hebron und Berſcheba wurden zwei britiſche Patrouillen beſchoſſen. Sie ſetzten ſich zur Wehr und führ⸗ ten ein einſtündiges Feuergefecht mit den arabiſchen Schützen. In Jericho gelang es den Arabern, ein jüdti⸗ ſches Haus in Brand zu ſtecken. Die Straße zwiſchen Jeruſalem und Hebron iſt durch Sprengung einer Brücke unterbrochen worden. ——————————————— Erlebnis formt das Kunſtwerl Eine Unterredung mit Hans Schweitzer Im Hinblick auf die in Kürze zu fällenden Entſcheidungen über die am internationalen Kunſtwettbewerb der 11. Olympiſchen Spiele Berlin 1936 teilnehmenden Werke der bil⸗ denden Kunſt, Literatur und Muſik hatte unſer Mitarbeiter W. Schnauck Gelegenheit, den Reichsbeauftragten für künſtleriſche Formgebung Hans Schweitzer über ſeine Anſchauungen hinſichtlich der neuen Kunſtgeſtaltung zu befragen. Hans Schweitzer; der als der Kampfzeichner des Nationalſozialismus in langen Jahren mit in vorderſter Front geſtanden hat, um durch ſeine Zeichnungen für den Sieg der Be⸗ wegung zu ſtreiten, iſt auch heute noch von der⸗ ſelben unerſchütterlichen Kraft erfüllt. Wird ein Kunſtgebiet geſtreift, dann nimmt Hans Schweitzer mit der ganzen Hingabe eines ſchaf⸗ fenden Künſtlers Stellung zu den aufgewor⸗ fenen Fragen. Wie er als der Zeichner der Bewegung für die Gedanken des National- ſozialismus immerfort durch Wort und Bild tätig iſt, ſo fordert er auch von der kommen⸗ den Kunſtgeneration, daß ſie, in ihrem ganzen Schaffen ſtets im Volke verwurzelt iſt, denn nur eine aus dem kraftvollen Schaffen des täglichen Lebens herauswachſende Kunſt kann den wirklichen Gedanken und Formen, die das Leben ſelbſt in ſo reichem Maße bietet, leben⸗ digen Ausdruck verleihen. Jedes der Worte, die Hans Schweitzer zu den Gegenwartsfragen 1 8 der Kunſt findet, iſt mehr als nur eine Aeuße⸗ rung eines ſelbſtſchaffenden Künſtlers. Sie iſt zugleich ein Bekenntnis eines um höchſte Ziele ringenden Tatmenſchen. Als zu den Olympiſchen Kunſtwettbewerben von deutſcher Seite aufgerufen wurde, mußte man ſich darüber im klaren ſein, daß eine Ver⸗ bindung zwiſchen der Kunſt und dem Sport nicht in größtem Maße in der bildenden Kunſt Widerhall finden könnte, da ja die Voraus⸗ ſetzungen vielfach noch nicht erfüllt werden. Die vergangenen Tage haben einen Kunſt⸗ ſnobismus zutage gefördert, deſſen konſtruk⸗ tive, artiſtiſche Leiſtungen zum größten Teil im Atelier zu finden waren. Die Kunſt der Uebergangszeit war in ſich ſchon ſo ſchwach, daß ſie niemals irgendwelchen richtungweiſen⸗ den Einfluß ausüben konnte. Sie hatte ſich vollkommen iſoliert, abgeſchloſſen gegen das wahre, echte, pulſterende Leben, war alſo zu einer lebloſen Vorſtellungswelt geworden, die ſchon in ihrem Keim zum Tode verurteilt war. Die Sucht nach irgendwelchen neuartigen Komponenten, die dem„Kunſtwerk“ die Eigen⸗ art des Betreffenden ſichern ſollten, war ſchließlich zu einer Manie geworden, die kaum noch zu überbieten war. Nur wenige in ſich völlig ausgeglichene Menſchen retteten ſich aus dieſem Snobismus in eine mit dem Altherge⸗ brachten vollkommen brechenden Welt. Schweitzer als der Wortführer, der immer wieder auf das Dienen an der Sache den Hauptwert legt, gab wohl allen jungen Su⸗ chenden und Drängenden, die zwar noch nicht ausgereift, aber doch bereits durch das Er⸗ leben den Weg ahnten, ein leuchtendes Vor⸗ bild. In ſeiner beſcheidenen Art nimmt er auch jetzt wieder zu all dieſen Fragen Stel⸗ lung. Das Problem der kommenden Kunſtge⸗ ſtaltung kennzeichnet er treffend mit dem Satze „Die lebendige Beziehung zu all dem, was im Volke vorgeht, was das wirkliche Leben aus⸗ macht, kann allein das Kunſtwerk beſtimmen. Die Erziehungsarbeit, die hier an der jungen und kommenden Generation geleiſtet werden muß, wird dieſen Charakter entſcheidend ge⸗ ſtalten. So wie man beim Kinde bereits an⸗ fangen muß, es aufnahmefähig für all das um es herum Lebende und Schaffende zu machen, ſo gilt es, die kommende Kunſtgene⸗ ration hinzulenken auf das Erleb⸗ nis des neuen Werdens, denn nur das Kunſtwerk wird von bleibendem Werte ſein, das die Kraft ausſtrömt, die der wahrhaft ſchöpferiſche Menſch von Natur aus in ſich trägt. Das Erleben iſt aber nun einmal nicht Sache des Ateliers, der Modellierſtube, ſon⸗ dern wurzelt im volkhaften, an die Heimat und Scholle gebundenen Schaffen.“ Mit großer Genugtuung konnte von deut⸗ doch Augenblicke, Stunden— verdammt!— ſcher Seite die ſtarke Anteilnahme, die die Olympiſchen Kunſtwettbewerbe fanden, feſtge⸗ ſtellt werden.„Es iſt ja“, und das betonte Schweitzer mit beſonderer Freude,„nach all den internationalen Verbindungen, die das deutſche künſtleriſche Schaffen hat, eigentlich auch zu erwarten geweſen, daß die ſich in Deutſchland anläßlich der 11. Olympiſchen Spiele im ſportlichen Kampfe gegenüberſtehen⸗ den Nationen auch mit ihrem Kulturſchaffen an dieſem geiſtigen Wettkampf beteiligen wür⸗ den. Ueber die von den einzelnen Nationen eingereichten Werke darf vorerſt noch nichts geſagt werden; aber es ſteht außer Frage, daß jedes der am Olympiſchen Kunſtwettbewerb beteiligten Länder— da bereits nationale Kunſtausſchüſſe eine Vorwahl trafen— wirk⸗ lich das Beſte zu dieſem Wettbe⸗ werb einreichte, was die jeweilige Nation an Kulturwerten zu geben hat. Im Hinblick auf die künſtleriſche Ausgeſtaltung der Olympiſchen Spiele werden von deutſcher Seite zahlreiche Kräfte angeſetzt, die zugleich damit Repräſen⸗ tanten des neuen deutſchen Kunſtwollens ſind. So mußte mancher der Schaffenden für Auf⸗ gaben eingeſpannt werden, die ihn anderer⸗ ſeits ſo feſtlegten, daß er an den Olympiſchen Kunſtwettbewerben ſelbſt nicht aktiv teilneh⸗ men konnte. Erinnert ſei hier an die Arbeiten der verſchiedenen Schiedsgerichte und an die künſtleriſche Mitarbeit mehrerer Künſtler.“ Auf die Frage, inwieweit dieſe neuen For⸗ derungen in der Kunſtgeſtaltung ſchon Ver⸗ wirklichung gefunden haben, antwortete Hans Schweitzer, daß der Bildhauer Iſenbeck und auch er ſelbſt wiederholt Gelegenheit hat⸗ ten, überall in den deutſchen Gauen die ſchaf⸗ fenden und werkenden Künſtler zu beſuchen und mit ihnen all die Dinge zu beſprechen, die für die kommende Geſtaltung von ausſchlac⸗ gebender Bedeutung ſind. So wird ſich mehr und mehr das neue Wol⸗ len in der Kunſt die Grundlage ſchaffen, auf der dann die kommenden Kunſtgenerationen aufbauen können. —p——— ů ͤ̃— ——— N N ————— —————— . n 1 Tra gem 5 5 1 — — ů——ů ů 9 2. n e * 8 . PPP . r ä—— r.. . 3——— — N 8 —— — . ä ————— — — — 2 8 —— D 5——— 3 5 5 88 Heacl acht Roman von Hans Medin (44. Fortſetzung.) Zunächſt brachte Dr. Spring vor Verblüffung über die Nuhe des alten Mannes, mit der dieſer auf die überraſchen⸗ den Ereigniſſe in Hamburg reagierte, kein Wort heraus. Offenſichtlich rührte die Erregung des Geheimrats von ganz anderen Dingen her, die ihn ſo haſtig hierhergetrieben hatten. Aber, zum Teufel! Für ihn als Unterſuchungsrichter han⸗ delte es ſich nur um den Fall Schneed, um nichts anderes! Deswegen hatte er den alten Herrn empfangen und ließ den dringenden Akt Gutknecht wieder warten. Kurz entſchloſſen ſetzte ſich Dr. Spring in feinen Stuhl und bemerkte mit leiſer, aber ziemlich ſcharfer Stimme:„Sie ſcheinen über unſere Arbeit nicht ſehr erbaut, Herr Geheimrat, wie? Schließlich aber iſt das alles ja gewiſſermaßen auf Ihren Wunſch hin geſchehen— „Ihre Arbeit, Herr Doktor? Oh, gewiß, gewiß!“ Der Geheimrat hob beſchwörend die Hand und ballte die kleine Fauſt, als wollte er dadurch beſonders herzlich ſeine Aner⸗ kennung ausdrücken. Er fügte jedoch nichts Erklärendes mehr hinzu, ſondern drehte ſich plötzlich um und ging ein paarmal haſtig durch das kahle Büro, während er mit leich⸗ tem Klappen die Handflächen auf dem Rücken zuſammen⸗ ſchlug. Dr. Spring ſah dieſem unruhigen Marſch ädußerſt irri⸗ fert zu und hätte am liebſten dem Kanzleidiener Schmiedecke geklingelt und den Geheimrat aus dem Büro werfen laſſen. Er bezwang jedoch ſeinen Aerger und äußerte mit ſchlecht verhehltem Spott:„Ich meine, die Vorgänge ſind recht ein⸗ leuchtend, nicht wahr?“ Der Geheimrat blieb mitten in dem Büro ſtehen und, mit einem prüfenden Blick zu dem Unterſuchungsrichter hin⸗ über, erwiderte er bedächtig:„Ich habe das Gefühl, als wenn wir alle in dieſer Sache im Kreis marſchierten—“. Dr. Spring konnte ein unwillkürliches böſes Ziſchen zwiſchen den feſt aufeinandergeſetzten Zähnen nicht zurück⸗ halten. Wütend erinnerte er ſich des Telefongeſpräches mii dm Harveſtehuder Kollegen, wobei er genau denſelben Ver⸗ gleich für genau dieſelbe Sache gebraucht hatte. ch weiß nicht, Herr Geheimrat“, erwiderte er ſpitz, „ob Ihnen das Recht zuſteht, unſere Arbeit zu kritiſieren, zumal die Voruntersuchung noch nicht einmal abgeſchloſſen iſt! Bei allem Eifer, den wir Ihnen, als dem Geſchädigten, natürlich gern zubilligen, muß ich doch bemerken, daß es ſich für uns nicht mehr lediglich um materielle Intereſſen han⸗ delt,— alſo um Ihre Intereſſen, Herr Geheimrat! Son⸗ dern—“7 „Sie meinen um moraliſche Dinge gewiſſermaßen“, Zuterbrach der Geheimrat,„die Anrufung des Gerichts als Hüter des Rechts, nicht wahr?“ Dr. Spring nickte nur. „Genau deswegen bin ich ja hergekommen, Herr Dod tor“, ſagte mit einem flüchtigen Lächeln der alte Herr,„ich habe ſogar dafür gewiſſe materielle Intereſſen höchſt leicht⸗ fertig vernachläſſigt, indem ich nämlich eine für mich ziemlich wichtige Sitzung in der Bank ſchwänze. Wie überhaupt der Fall Schneed anfängt, mich über den Verluſt der Dokumente hinaus recht teuer zu ſtehen zu kommen. Auf meinem Schreibtiſch häufen ſich unerledigte Arbeiten—“ „Ganz recht“, murmelte unwillkürlich Dr. Spring mit einem trüben Blick auf den Aktenhaufen unter des Geheim⸗ rats Hut. „— und heute nachmittag ſollte ich ſogar eine Smaragd⸗ kette kaufen“, fuhr der Geheimrat lächelnd fort,„nachdem man mich vorgeſtern fragte, ob ich nicht noch einen Renoir brauchen könnte—“ „Renoir?“ rief fragend Dr. Spring.„Ach ſo“, fügte er mit einem verſtehenden Aufblitzen in den ſcharfen dunklen Augen hinzu,„Sie meinen Frau Schneed—?“ „Ah— Sie wiſſen?“ fragte erſtaunt der Geheimrat. „Hat Frau Schneed Sie womöglich auch gefragt—“ „Aber nein, Herr Geheimrat—“ „Ja, aber woher wiſſen Sie—?“ „Ach— ſo— doch das iſt eine Sache für ſich—“ er⸗ widerte ausweichend Dr. Spring. „Hm, ja—“ brummte der Geheimrat,„nun, die Sma⸗ ragdkette und die Dame, die ſie mir zum Kauf— alſo beſſer geſagt, zum Geſchenk anbot— ha, ha!“ lachte der Geheimrat, während der Unterſuchungsrichter recht zweifelnd den behäbig auflachenden alten Herrn betrachtete,„— alſo, lieber Herr Doktor, das iſt auch eine Sache für ſich! Die Kette ift wun⸗ derbar, erſtklaſſige Steine— aber noch viel erfreulicher iſt doch, daß es heute noch ſo wunderbare, erſtklaſſige Frauen gibt, wie jene, die ſie mir anbot. Hm, lieber Doktor“, fragte plötzlich der Geheimrat,„ſind Sie eigentlich verheiratet? „Nein!“ „Sehen Sie! Ich auch nicht! Wie ſollen wir alſo etwas von Frauen verſtehen?“ Mit einer weit ausholenden Hand⸗ bewegung ging der Geheimrat über den ſchweigenden Proteſt Dr. Springs hinweg.„Natürlich iſt das keine Entſchuldigung dafür, daß ich heute jene junge Dame, die mir eine der ſchön⸗ ſten Smaragdketten Europas ſchenken wollte, durch meinen Portier faſt aus dem Büro geworfen hätte. Ich habe der kleinen Dame ſehr unrecht getan, natürlich nur in Gedanken, denn zum Glück klärte ſich ja noch alles auf. Doch dabei habe ich wieder einmal geſehen, daß wir uns gar zu leicht auf alle möglichen Dinge einlaſſen, deren Konſequenzen wir beim beſten Willen nicht überſehen können. Das war auch der Grund, warum ich nicht gleich zu Ihnen kam, Herr Doktor— Tägliche Anterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung au Cano Copyright by Verlag Knorr& Hirth G. m. b. H., München 1936 „Nicht gleich zu mir kamen? Ich verſtehe nicht— ſprechen Sie immer noch von der Frau mit der Smaragd⸗ 3 Gang recht!. Der Geheimrat nickte.„Ich ſagte es en ja ſchon: Ich bin mit mir zu Rate gegangen. Sehr ernſthaft mit mir zu Rate gegangen, ob ich überhaupt zu Ihnen kommen durfte, obgleich natürlich mein Gerechtig⸗ keitsgefühl— ach, Gerechtigkeitsgefühl!“ Der Geheimrat verzog ironiſch den feingeſchnittenen Mund.„Ich darf davon am allerletzten reden“, fuhr er nicht ohne ſelbſtanklägeriſche Bitterkeit fort,„mein Gerechtigkeitsgefühl freut mich in den letzten Wochen gar nicht mehr, Herr Doktor! Ich habe das Empfinden, daß ich mich da ſelbſt hinter einer Mauer ein⸗ geſperrt habe, über die hinweg ich nichts ſehen und hören kann. Wirklich, ich bin wie blind geweſen und wie taub dazu, bis dieſe kleine reizende Tänzerin—“ „Tänzerin—?“ ſtammelte Spring. „Doch das alles gehört ſtreng genommen nicht hierher in Ihr Amtszimmer“, ſagte der Geheimrat, ohne die Erregung des Unterſuchungsrichters zu beachten,„ich habe mir ein bißchen die Leviten geleſen, lieber Doktor, entſchuldigen Sie — aber unter keinen Umſtänden möchte ich der jungen Dame Ungelegenheiten bereiten— verſteben Sie?“ „Nichts verſtehe ichl“ erwiderte Dr. Spring haſtig. „Doch als ich aus Hamburg die Nachricht von der Ver⸗ haftung des jungen Schneed erhielt, da ſagte ich mir, daß natürlich etwas geſchehen müßte. Ein Denkzettel kann dem Luftikus natürlich gar nichts ſchaden, jedoch ſchließlich— Verhaftung?“ Der Geheimrat legte den Kopf zurück und betrachtete nachdenklich die kahle Bürodecke.„Nein, das iſt pb ſagte ich mir, auch wenn es nur für kurze Zeit ſein ollte—“ „Ich fürchte“, unterbrach Dr. Spring,„Sie geben ſich da Illuſionen hin, Herr Geheimrat— „Ich glaube nicht“, erwiderte Geheimrat Matthieſen un⸗ erſchüttert,„ich hoffe es wenigſtens nicht! Natürlich rief ich die junge Irene gleich an und teilte ihr möglichſt ſchonend die Hamburger Vorgänge mit. Gott ſei Dank konnte ich ihr gleich ein bißchen Mut machen, indem ich ihr zu verſtehen . ſie ihren Mann wohl bald wieder frei haben wũ—“ „Hm“, machte Dr. Spring und äußerte ſich nicht zu dem Optimismus des Geheimrats. Der alte Herr kam ihm ziem⸗ lich querköpfig und reichlich zerfahren vor.„Sind Sie eigentlich der Meinung, Herr Geheimrat“, fragte er dann doch,„daß Sie vielleicht die Unterſuchung über die Vorgänge an Bord der Aquitania zurückziehen können, nachdem Sie ſie einmal entfeſſelt haben?“ „Nein, dieſer Meinung bin ich nicht, trotzdem ich aller⸗ dings noch einmal vorſichtigerweiſe meinen Anwalt Juſtizrat Dannenbaum, der übrigens auch die Intereſſen des jungen Schneed hier vor Ihnen oder vor Gericht vertreten wird, darüber befragte. Aber ich hoffe, das wird gar nicht nötig ſein, denn ich habe genau wie Sie das allergrößte Intereſſe, den Dieb meiner Papiere zu erwiſchen—“ „Nun alſo—“ bemerkte ſpöttig Dr. Spring. ir-„Aber beſtimmt weiß ich, daß es nicht Axel Schneed It! „Aber, Herr Geheimrat!“ erwiderte unwillkürlich in zu⸗ rechtweiſendem Ton der Unterſuchungsrichter,„es iſt nicht meine Aufgabe hier, Urteile zu fällen, jedoch der Tatbeſtand, ich bitte Sie, nehmen Sie doch alles in allem zuſammen— es beſteht doch gar kein Zweifel—“ „Alles dies habe ich mir zuerſt auch geſagt“, bemerkte der Geheimrat ruhig,„aber ich habe mich doch entſchloſſen, dieſer wunderbaren, ganz und gar vorbildlichen Frau mehr zu glauben, zumal—“. Das Lächeln auf des Geheimrats Geſicht verſchwand und machte tiefem Ernſt Platz.„— zu⸗ mal ſie es auf ihren Eid nehmen will, und Sie wiſſen viel⸗ leicht, Herr Unterſuchungsrichter, daß die Braſilianerin eine ſehr gläubige Katholikin iſt—“ „Braſilianerin—? Und— wie ſagten Sie vorher, Herr Geheimrat? Tänzerin—?“ fragte mit ſpröder Stimme Spring. „Gewiß!“ erwiderte unbefangen der Geheimrat.„ mein lieber Doktor ſind ja ein gutes Stück jünger als ich un wahrſcheinlich bringt Sie wohl auch Ihr— Ihr Beruf mir dem Leben, dem bunten, durcheinandergewürfelten, alſo wirklichen Leben näher zuſammen. Sie werden ja kaum das Vorurteil gegen Ihren Beruf haben, das ich—“ Der Ge⸗ heimrat ſtockte und während eine feine Röte in ſein Geſicht ſtieg, ſchloß er wehmütig:„Es war die dritte Abfuhr, die ich nun ſchon in dieſer heilloſen Schneedſchen Geſchichte ein⸗ ſtecken mußte—“ „Und dieſe— dieſe braſilianiſche Tänzerin war heute— heute bei Ihnen, Herr Geheimrat?“ „Ja— „Um Ihnen eine Smaragdkette zu ſchenken?“ „Nun, das iſt meine Sache“, ſagte der Geheimrat reſer⸗ viert.„Aber ſie teilte mir gleichzeitig etwas mit, weswegen ich Sie aufgeſucht habe—“ „— und? Und—2!“ — daß ſie den Täter kennt!“ ergänzte unwillkürlich mit gedämpfter Stimme Geheimrat Matthieſen.„Sie iſt bereit, es auf ihren Eid zu nehmen, daß es Axel Schneed nicht iſt!“ „Ja, gewiß, meinetwegen—“ murmelte zerſtreut der Unterſuchungsrichter.„Aber wenn ſie das mit ihrem Edd be⸗ kunden kann, dann muß ſie auch beſtimmt einen Eid leiſten können, wer der Täter war und wie er heißt, nicht wahr?“ Das wird e deem nicht tun, nie tun!“ erwiderte ber Geheimrat überzeugt,„und wenn Sie alle Foſtern der mittelalterlichen Inquiſikion anwenden würden—“ Dr. Spring ſtand plötzlich auf und beugte ſich über den Tiſch zu dem Geheimrat hinüber. werde“, ſagte er leiſe,„Fräulein Veron fragen—“ Geheimrat Matthieſen wich betroffen zurück.„Woher wiſſen Sie—?“ „Es tut mir leid, Herr Geheimrat“, ſagte Dr. Spring, während er quer durch das Büro zu einem Schrank ging, aus dem er Hut und Mantel nahm,„daß ich mich ſo ſchnell emp⸗ fehlen muß— jedoch—“ Der Unterſuchungsrichter ließ langſam ſeinen Blick über die Wände und die Decke ſchweifen, als wollte er aus dieſem kahlen, nüchternen Amtszimmer Mut für ſeinen Entſchluß ſchöpfen,„— jedoch ich muß Fräu⸗ klein Veron ſofort ſprechen—“ Auch der Geheimrat war aufgeſprungen.„Ja, wiſſen Sie denn überhaupt, wo ſie wohnt?“ fragte er.„Mir wollte ſie es unter keinen Umſtänden ſagen— unter keinen Um⸗ ſtänden!“ wiederholte er noch. Nein, wiſſen tue ich es nicht!“ erwiderte mit einem dunklen, faſt drohenden Unterton der Unterſuchungsrichter, „ſie hat mir in Hamburg zwar angegeben, daß ſie in der Penſion Flora, die man ihr empfohlen hatte, wohnen wollte. Ich habe jedoch heute dort anrufen laſſen— Sie müſſen wiſſen, Herr Geheimrat, ich intereſſiere mich ſchon längſt für die Beſitzerin der ſchönſten Smaragdkette Europas— aber in der Penſion Flora iſt ſie nicht abgeſtiegen—“ „Und da wollen Sie nun ſo bei Nacht und Nebel— wirklich, ein Nebel herrſcht draußen, ekelhaft!— dae wollen Sie nun, ohne die Adreſſe zu wiſſen—?“ a -Ich weiß ſie nicht“, ſagte mit kalter Stimme der Unter⸗ ſuchungs richter,„doch ich ahne ſie! Nein, nein, gewiß!“ murmelte er, während ein ſonderbares Glimmen in ſeine Augen kam,„ich weiß die Adreſſe, ich weiß genau, wo wir Ina Veron finden werden! Kommen Sie, Herr Geheimrat!“ 5 15. Während der kurzen Fahrt— Dr. Spring hatte vor dem Gerichtsgebäude ein Taxi angehalten und dem Chauffeur ſo haſtig die Adreſſe zugerufen, daß ſie der Geheimrat nicht ver⸗ ſtanden— ſchwiegen die beiden Männer, wie in einem ge⸗ heimen Einverſtändnis, ſich durch äußerſte Ruhe auf ein Er⸗ eignis zu konzentrieren, das ihre ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch nehmen würde. Nur einmal drehte Dr. Spring in der Wagenecke den Kopf zu ſeinem Begleiter und fragte mit einem flüchtigen Auflachen:„Und die Kette brachte ſie Ihnen alſo, um— wie es ſo heißt— den Schaden gutzumachen, nicht wahr?“ „Gewiß!“ beſtätigte der Geheimrat unwillkürlich, dann jedoch trat in ſein verſunkenes Geſicht ein unruhiger, miß⸗ trauiſcher Ausdruck.„Woher aber können Sie wiſſen?“ fragte er zurück.„Fräulein Veron kennt Schneed doch kaum, und ein ſolches Opfer für einen faſt Unbekannten?“ Er be⸗ mühte ſich, während dann und wann die Lichterketten der Straßenlampen den dunklen Wagen erhellten, den Geſichts⸗ ausdruck des Unterſuchungsrichters zu erkennen. Murmelnd ſetzte er hinzu:„Warum alſo—?“ Dr. Spring antwortete nicht gleich, ſondern ſchloß für einige Sekunden die Augen, als wollte er vor ſeinem inneren Blick möglichſt ungeſtört eine lange Reihe noch nicht ganz enträtſelter Bilder vorüberziehen laſſen, um eine möglichſt jedes Mißverſtändnis ausſchließende Erwiderung zu finden. Seine Erwiderung jedoch endlich, während in einem ſtillen Triumph ſeine Augen aufblitzten, ſchien geradezu ein Hohn auf ſein Bemühen, unmißverſtändlich des Geheimrate Frage zu beantworten. Als wenn nicht das Wort, das er mit merkwürdig klarer Stimme in den rüttelnden Wagen rief, ſeit Erſchaffung der Welt nichts anderes unter den Menſchen hervorgerufen hätte, als ewige— und in ih rer ale ebenſo lächerliche wie erhabene— Mißverſtänd⸗ niſſe! „Liebe!“ hatte der nichts mehr hinzugefügt. Des Geheimrats Backenbart ſchoß aus der dunklen Wagenecke nach vorn in den ſchmalen gelben Lichtkegel den Taxiuhr, tauchte dann jedoch ſogleich wieder, von einen mürriſchen, aber zuftimmenden Brummen begleitet, in das Dunkel der Polſter zurück.„Aha— ja—!“ knurrte es aus der Ecke, als wenn Dr. Spring dem Geheimrat eine zwar erwartete, aber doch höchſt unerwünſchte Auskunft über dieſe wunderbare, ganz einzigartige“ Ing Veron gegeben hätte. Der Wagen hielt. Die Straße war lang und auf der einen Seite unbebaut und es ſchien in dem dichten Nebel, als wenn die beiden grünen Lampenketten direkt in das kreiſelnde Waſſer des Landwehrkanals hinei Unterſuchungsrichter geſagt und unruhigen Beleuchtung etwas Drohendes zuſtrahlen ſchien. Fortſetzung folgt.) ge ung“ D — 1 der hey dagte er „Achet „Spring — aug r chef lin aß Frän. 0, wiſſen ür wolle it einem gerichte, en wollte. e müſen angt für — cer Nebel— wollen er Unter, gewiß!“ in ſeine wo wit eimtat!“ — bot dem ffeur o icht ver⸗ nem ge⸗ ein Er⸗ leit in ecke den lüchtigen um— ahr?“ ch, dann er, miß⸗ ien? h kaum, Et he: ten det geſichts⸗ meln Pagen ler den 1 ihtel erſtnd 0 und dunklen gel de einen in daz es Als 1 er dice hätte. bebaul beiden lernde dem ergo Slabl ichtet. einem 15 Ju, n del aus * ö J J f 1 ö f f N —— rr———————————————— äZAä u..— ͤ ͤ— — Freilag, den 12. Juni 1936 von Tſchammer-Polal und Nürburg- Rennen. Zum erſtenmal die Gaumeiſter im Pokalkampf— nekordrennen auf dem Nürburgring zu erwarlen? Bierundſechzig kämpfen um den Pokal Als der Deutſche Fußball⸗Bund im vergan⸗ genen Jahre erſtmals den Wettbewerb um den Deutſchen Vereins⸗-Pokal durchführte, be⸗ ſtand noch nicht überall das nötige Verſtänd⸗ nis für dieſe neue Konkurrenz. Selbſt Ver⸗ eine der erſten Klaſſe brachten dem Wett⸗ bewerb ein„Intereſſe“ entgegen, das den wirklichen Sportsmann den Kopf ſchütteln ließ. Je mehr es in dem Wettbewerb aber dem Ende zuging, je kleiner die Zahl der Bewerber wurde, und je mehr Zuſchauer zu den immer intereſſanter u. bedeutender werdenden Spie⸗ len wanderten, umſomehr wuchs das Ver⸗ ſtändnis der breiten Fußball⸗Maſſe für dieſen Wettbewerb und als die„letzten 16“ im ver⸗ gangenen Jahre feſtſtanden, da gab es nie⸗ mand mehr, der noch beſtritten hätte, daß der Kampf um den deutſchen Vereinspokal neben der Deutſchen Meiſterſchaft wohl der volks⸗ tümlichſte Wettſtreit im deutſchen Fußball werden könnte Inzwiſchen hat das Fachamt Fußball dem Pokal einen Namen gegeben. Nach dem Reichsſportführer Hans von Tſchammer und Oſten. dem Schöpfer der deutſchen Turn⸗ und Sportbewegung im neuen einheitlichen Ge⸗ wande unter einbeitlicher und gleichmäßiger Führung, heißt der Pokal jetzt„Tſcham⸗ mer⸗ Pokal“. Er trägt damit nicht nur den Namen des um den Aufſchwung des deut⸗ ſchen Sportes im nationalſoziaiiſtiſchen Deutſchland bochverdienten Organiſators, ſon⸗ dern damit zugleich auch den Namen des Stifters, denn der wertvolle Preis wurde von Gruppenführer von Tſchammer und Oſten zur Verfügung geſtellt. Rund 5000 vereine haben in allen deutſchen Gauen zum diesjäh⸗ rigen Wettbewerb gemeldet. In zahlreichen Runden, deren erſte am 5. Januar die Bewer⸗ ber der Kreisklaſſe zuſammenführte, wurde diestreu vom Weizen geſondert. Noch zwei⸗ mal trafen ſich die„Kleinen“, ehe die erſten Bewerber aus der Bezirksklaſſe dazukamen und immer kleiner war die Zahl der Ueber⸗ lebenden, als Mitte April die erſten Gauliga⸗ vereine eingriffſen und— zum Teil gleich auf der Strecke blieben. Nun ſind noch 64 Mann⸗ ſchaften im Rennen, von denen allerdings 16 zum erſten Male in die Runden eingreifen und zwar die 16 Gaumeiſter einſchließlich des Pokalverteidigers Nürnberg, die bis zu den letzten Wochen noch im Kampf um die Deutſche Meiſterſchaft ſtanden. Die Zahl der wackeren Vereine aus den unteren Klaſſen hat ſich ſtark gelichtet. Nur noch neun Mannſchaften der Bezirksklaſſe und zwei der Kreisklaſſe befinden ſich im Rennen Die Bezirksklaſſe iſt noch durch SV Flörsheim, Vingſt 05, VfB. Ruhrort, Rheyd⸗ ter Sportverein, Spog. Röhlinghauſen, SV Klafeld⸗Geiweid. Arminia Bielefeld, Cheruſ— ker Görlitz und Preußen Langenbielau ver⸗ treten. Aus der Kreisklaſſe liegen Wak⸗ ker Marktredwitz und der ASV. Atſch im Rennen. 28 Spiele am Wochenende In Süddeutſchland Wormatia Worms— VfB. Friedberg SV. Flörsheim SV. Waldhof Freiburger FC.— Offenbacher Kickers Stuttgarter Kickers 1860 München FV. Feuerbach—Phönix Karlsruhe(13.) 1. FC. Pforzheim FK. Pirmaſens FC. Schweinfurt 05—1. FC. Hanau 1893 1. FC. Nürnberg C. Planitz Bayern München— SSV Ulm FC. Marktredwitz VfB. Stuttgart(13.) Kaſſel 03— Polizei Chemnitz Im Reich v. d. Goltz Tilſit— Hindenburg Allenſtein Viktoria Stolp— Preußen Danzig Hertha⸗BSC. Berlin—T Vd. Eimsbüttel Beuthhen 09— Minerva 93 Berlin Preußen Langenbielau— VR. Gleiwitz Cheruſker Görlitz Berliner SV 92 BC. Hertha— Wacker Halle VVB. Leipzig—1. SV Jena Altong 93— Wacker 04 Berlin Viktorig Hamburg— Deſſau 05 Holſtein Kiel Polizei Lübeck Spogg. Recklinghauſen— Arminia Bielefeld FC. Schalke 04— VfB. Ruhrort Fortuna Düſſeldorf— SpVgg. Klafeld Vfe. Benrath— Rheydter SV. Rotweiß Oberhauſen ASC. Atſch Vittoria Berlin— Wacker Leipzig(13.) Zwei der insgeſamt angeſetzten Spiele ſind bereits am letzten Sontag ausgetragen wor⸗ den, beide brachten Kämpfe zwiſchen Mann⸗ ſchaften der Niederſachſen⸗Gauliga, wobei der Gaumeiſter Werder Bremen(4:1 gegen Alger⸗ miſſen) und der VfB. Peine(2:0 gegen Han⸗ nover 96)„überlebten“. Zwei weitere Spiele, Weſtmark Trier— SV. Saarbrücken und Köl⸗ ner CfR.—Vingſt 05, waren im Gau Mittel⸗ r rhein angeſetzt. Sie fielen aber wegen des Regens aus und wurden für den Fronleich⸗ namstag neu angeſetzt. Die ſüddeulſchen Jpiele In Flörsheim wird der SV. Waldhof kei⸗ nen leichten Stand haben, denn die Rhein- heſſen haben den FSV. Bergen, der FSV. Frankfurt ſchlug, und die Frankfurter Ein⸗ tracht aus dem Rennen geworfen. Wormatia Worms, der Südweſt⸗Meiſter, müßte zu Hauſe mit dem VfB. Friedberg fertig werden. Der Vorteil des eigenen Platzes dürfte auch für den Freiburger FC. gegen Offenbach den Ausſchlag geben. München 1860 hat nach der Form vom letzten Wochenende wenig Chan⸗ cen, in Stuttgart die Kickers zu ſchlagen. Pforzheim hat gegen Pirmaſens auch die beſ⸗ ſeren Ausſichten, während die Begegnung Feuerbach—Phönix Karlsruhe offen erſcheint. Heſſens Meiſter Hanau 93 hat es in Schwein⸗ furt recht ſchwer, die Münchener„Bayern“ müßten zu Hauſe gegen SSV. Ulm gewin⸗ nen, aber der VfB. Stuttgart geht in Markt⸗ redwitz keineswegs als klarer Favorit auf den Platz. Ausſichtslos erſcheint uns das Spiel von Kaſſel 03 gegen Polizei Chemnitz für die Heſſen. Und der Club? Der Ver⸗ teidiger des Pokals hat den keineswegs ſchlechten Sachſenverein Planitz zu Gaſt. Daß die Nürnberger Favorit ſind, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Wenn der„Club“ dieſes Spiel nicht gewinnen würde, dann könnte dies nur da⸗ ran liegen, daß ſich die Nürnberger mit Rückſicht auf das Endſpiel gegen Düſſeldorf Reſerve auferlegen würden. Da aber der „Tſchammer⸗Pokal“ ſicher den Bayern ebenſo begehrenswert iſt wie die Deutſche Meiſter⸗ ſchaft, ſo wird auch der„Club“ unter den letz⸗ ten 32 Bewerbern ſtehen. neue Gauligiſten werden geſucht Die Aufftiegsſpiele am kommenden Jonnkag Gau Südweſt: MSV. Darmſtadt—Reichb. Rot/ Weiß Frankſt. Teutonia Hauſen— 1. FC. Kaiſerslautern Sportfr. Caarbrücken—Germ. 04 Ludwigshafen Gau Baden: FV. 04 Raſtatt— SC. Freiburg FC. 08 Villingen— SpVgg. Sandhofen Gau Württemberg: VfR. Gaisburg— Union Böckingen SV. Göppingen— FC. Mengen Gau Bayern: TV. 1860 Fürth— Jahn Regensburg Der Aufſtiegskampf im Gau Südweſt ſteht am Sonntag im Zeichen bedeutſamer Vorent⸗ ſcheidungen, es geht für einzelne Vereine ſo⸗ zuſagen ums Ganze. Nach dem jetzigen Stand der Tabelle ſteht bereits feſt, daß einer der Aufſteigenden der Sportverein Wiesbaden ſein wird, ganz gleich ob als Erſter oder Zweiter; zum zweiten Platz wird es den Kurſtädtern auf alle Fälle reichen, wahrſcheinlich ſogar zum erſten. Saarbrücken, Ludwigshafen und Frank⸗ furt ſtehen noch in engerer Wahl, doch ſcheint es, als ob ſchon am Sonntag ſich manches ent⸗ ſcheidet Verliert z. B. Rotweiß Frankfurt in Darmſtadt, ſo ſind Frankfurts Hoffnungen auf einen neuen Gauligaverein dahin. So wird es wohl auch werden.— Auch im Saarbrücker Treffen kann ſich das Geſchick bereits am Sonntag zugunſten des Saarvereins wenden: notwendig iſt dabei allerdings ein Saarbrücker Siea. Das Spiel Hauſen— Kaiſerslautern kann die Lage nicht mehr beeinfluſſen. Die zwei Spiele in Baden ſind ebenfalls von größter Bedeutung. Der FV. Raſtatt ſollte dabeim den Freiburger Sportklub ſchla⸗ gen und weiter an der Spitze bleiben. Auch Villingen darf man einen Sieg über Sand⸗ bofen zutrauen; allerdings iſt damit das letzte Wort mit Sandhofen noch nicht geſprochen. In Württemberg wird auch der VfR Gaisburg den Siegeslauf der Böckinger Union nicht aufhalten können. Und da auch mit einem Erfolg des SV. Göppingen zu rechnen iſt, ſo darf man Göppingen endgültig auf dem zwei⸗ ten Platz erwarten. Das eine bayriſche Spiel hat nur noch Pla⸗ zierungswert. Vas bringt der Handball? Vorſchlußrunde um den Gaupokal— Wieder Aufſtiegskümpfe Am den Füdweſt-Handball-Pokal Die letzten vier Mannſchaften der Pokal⸗ Konkurrenz werden an den nächſten Sonn- tagen die Vorſchlußrunde auszutragen haben Es ſpielen am 14. Juni: Vikt. Griesheim— FSV. Frankfurt 21. Juni: SV. 98 Darmſtadt— TV. Haßloch. Wer ins Endſpiel kommen wird, läßt ſich heute nicht ſo ohne weiteres ſagen. Im Spiel am nächſten Sonntag ſollte allerdings die Frankfurter Mannſchaft die Gries⸗ heimer aus dem Feld ſchlagen; aber wer weiß, wie an manchen Orten der Platzvorteil von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, und wer weiß, wie gerade in Griesheim ſchwer zu ge⸗ winnen iſt, wird es ſich verſagen müſſen, ſich mit der Vorausſage feſtzulegen. Wie acht Tage ſpäter Haßloch in Darmſtadt abſchneidet, iſt ebenfalls ungewiß. Die Pfälzer Turnerelf hat das Zeug in ſich, auch in Darmſtadt zu be⸗ ſtehen. Wer ſteigt zur Gauliga auf? Für den 14. Juni ſind drei Spiele um den Aufſtieg in die Gauklaſſe vorgeſehen. Es tref— fen ſich Pfalz Ludwigshafen— MSV. Wiesbaden. Dudweiler— Germania Pfungſtadt, Kuhardt— Schwanheim, Im Kuhardter Spiel ſollte es hart auf hart gehen. Die Platzbeſitzer werden dem Tabellenführer nichts ſchenken; aber Schwan⸗ heim ſollte ſoviel Ehrgeiz mitbringen, auch aus dieſem Spiel beide Punkte mitzunehmen, um auch weiterhin ungeſchlagen zu bleiben In Dudweiler ſollte ein knapper Pfungſtädter Sieg zuſtande kommen. Die Saarpfälzer Mannſchaft, die das Tabellenende ziert, hat bis jetzt ſo ſchlecht abgeſchnitten, daß man ihr auch auf eigenem Platz gegen Pfung⸗ ſtadt keine Siegesausſichten einräumen kann. Im übrigen hat Pfungſtadt jetzt Platz⸗ ſperre bekommen, eine Auswirkung der Vorkommniſſe, die ſich auf ſeinem Platz im Spiel gegen die Kuhardter ereigneten. Aller⸗ dings wird ſich dieſe Platzſperre ertragen laſ⸗ ſen. Erſtens muß Pfungſtadt im nächſten Spiel ohnehin auswärts antreten und zum andern kann damit gerechnet werden, daß es gegen die Schwanheimer doch verlieren wird. Das dritte Treffen des Sonntags ſollte mit einem klaren Sieg der Pfälzer enden. Wormatia Worms— TuS. Herrnsheim Samstag, den 13. ds. Mts., ſpielen die Handballmannſchaften des VfR. Wormatia in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn gegen den ſpiel⸗ ſtarken TuS V. Herrnsheim. Es ſpielen: Er⸗ ſatzmannſchaften um 5.30 Uhr, die erſten Mannſchaften um 7.15 Uhr. In der Zwiſchen⸗ zeit trifft die Schiedsrichtermannſchaft, die ſehr ſtark durch alte Handballſpieler geſtärkt iſt, auf eine Sondermannſchaft. Handball in Leiſelheim Am Samstag, dem 13. Juni, nachmittags 6.30 Uhr, ſpielt die 1. Mannſchaft des Tv. Lei⸗ ſelheim gegen die Sondermannſchaft von Jahn⸗Schwarzweiß Worms. Am Sonntag, dem 14. Juni, nachmittags 2 bis 4 Uhr ſpielen 1. Mannſchaft und Jugend des Tv. Leiſel⸗ heim gegen die gleichen Mannſchaften des Tv. Bürſtadt. Beide Spiele finden in Leiſelheim ſtatt. Wieder Cramm⸗Henkel im Doppel Die Ausloſung zu Deutſchland— Irland. In den Räumen des LTC. Rotweiß Berlin im Grunewald wurde am Mittwochnachmittag die Ausloſung für den am Freitag beginnenden Davispokal⸗Kampf zwiſchen Deutſchland und Irland vorgenommen. Die Ausloſung ergab für die drei Tage folgenden Spielplan: Freitag ab 14.30 Uhr: G. v. Cramm— Littleton Rogers, anſchließend Heinrich Henkel — Me e Veagh. Samstag, 16 Uhr: Rogers/ Me Veagh. Cramm/ Henkel— Sonntag ab 14.30 Uhr: Heinrich Hen⸗ kel— Littleton Rogers, anſchließend Gottfried von Cramm— Me Veagh. Beide Länder ſtützen ſich alſo auf„Zwei⸗ Mann⸗Mannſchaften“. Im deutſchen Doppel ſpielen wieder Gottfried von Cramm und Hein⸗ rich Henkel, denen nach ihrem überraſchend gu⸗ ten und erfolgreichen Zuſammenarbeiten im Kampf gegen das argentiniſche Doppel damit weiter Gelegenheit gegeben wird, ſich einzu⸗ spielen. Um den„Bürckel-Pokal“ Die Auskragung der in dem Gebiet Pfalz Saar vorgeſehenen Fußballrunde um den Pokal des Gauleiters Bürckel kann in des vorgeſehenen Ark aus Terminſchwierigkeiken nicht vorgenommen werden. Die Zahl der Teilnehmer wurde jetzt auf vier Vereine be⸗ grenzt und zwar ſind dies der FV. Saar- brücken, Boruſſia Neunkirchen, Phönix Lud⸗ wigshafen und der VfL. Neuſtadt als Ver⸗ ein am Ort der Gauleitung. Dieſe vier Ver⸗ eine ſpielen nun am 14., 21. und 28. Juni in einfacher Runde den Pokalſieger nach Punk- ten heraus. Sämtliche Spiele finden auf dem Platze des VfL. Neuſtadt ſtakt; der Gauleiker wird nach Abſchluß der Spiele perſönlich der ſiegreichen Mannſchaft den Pokal über ⸗ reichen. Für die Runde wurden folgende Spiele feſtgeſetzt: 14. Juni: FV. Saarbrücken— Pfe. Neuſtadt Phönix Ludwigshafen— Bor. Neunkircher 21. Juni: Phönix Ludwigshafen— VfL. Neuſtadt FV. Saarbrücken— Bor. Neunkirchen 28. Juni: FV. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafer Bor. Neunkirchen— VfL. Neuſtadk. IB. Friedberg in Worms Der kommende Sonntag bringt im Rahmen der Spiele um den von Tſchammer⸗Pokal einen Verein der Heſſen⸗Gauliga, den VfB. Friedberg, nach Worms. Die Oberheſſen gelten in ihrem Gau als ſtarker Gegner und nehmen einen Mittelplatz in der Tabelle ein. Unſere Wormaten traten ſchon einmal vor ca. zwei Jahren in Friedberg zum Freundſchaftsſpiel an und ſpielten dort, wenn wir nicht irren, unentſchieden. Seitdem hat ſich aber manches geändert, vor allem iſt die Wormatiaelf weſentlich ſtärker geworden. Das Spiel am Sonntag ſollte einen flotten Kampf, zum Schluß aber doch einen Wormſer Erfolg brin⸗ gen. Vorher finden Spiele der Schüler⸗ und Reſervemannſchaft ſtatt. Jahn/ öchwarzweiß beim Ufe. Neckarau Die Wormſer Schwarzweißen folgen bereits am Samstag einer Einladung des VfL. Neckarau. Man hat in Neckarau die ſeiner⸗ zeitige 6:3-Niederlage im Pokalſpiel noch nicht verſchmerzt und will ſich rehabilitieren; ſo etwa muß man dieſes Treffen auffaſſen. Wir ſind geſpannt, wie ſich die Schwarzweißen diesmal aus der Affäre ziehen. Neckarau iſt von jeher ein heißes Pflaſter für Gaſtmann⸗ ſchaften geweſen; man tut alſo gut, wenn man diesmal mit einer Niederlage der Schwarzwei⸗ ßen rechnet. Das Ergebnis ehrenvoll zu geſtal⸗ ten, wird Aufgabe der Wormſer Mannſchaft ſein. Fußballſportverein— Eintracht Frankfurt. Alljährlich zum Ende der Spielſaiſon liefern ſich die Frankfurter Fußballvereine Fußball⸗ ſportverein und Eintracht noch einen Freund⸗ ſchaftskampf, der diesmal bereits am 14. Juni ausgetragen wird. Union Niederrad im Harz. Die Fußballelf von Union Niederrad unter⸗ nimmt zum Wochenende eine Reiſe in den Harz, um hier am 13. Juni in Oſchersleben und am 14. Juni in Hötensleben Spiele auszutragen. Die Frankfurter treten mit ihrer derzeit ſtärk⸗ ſten Elf an. Badens Fußballmeiſter in Frankfurt. Der badiſche Fußball⸗Gaumeiſter SV. Wald⸗ hof hat für den 21. Juni ein Freundſchafts⸗ ſpiel nach Frankfurt abgeſchloſſen und wird an dieſem Tage am Bornheimer Hang suf die Elf des Fußballſportvereins treffen. SpVgg. Fürth auf Reiſen. Die reiſeluſtige Fußballelf der SpVgg. Fürth, die faſt an jedem Wochenende auswärts weilt, hat wieder eine neue Reiſe für den letzten Spiel⸗ ſonntag vor der Sommerſperre abgeſchloſſen. Die Kleeblätter werden am 28. Juni bei Ein⸗ tracht Braunſchweig zu Gaſt ſein und am Tage vorher ein Spiel in Magdeburg austragen. Gegner in der Elbeſtadt iſt eine Kombination von Kricket⸗Viktoria und Viktoria 96. hochſchul⸗Endſpiel in heidelberg Das Endſpiel um die Deutſche Hochſchul⸗ Fußball- Meiſterſchaft findet am 24. Juni in Heidelberg im Rahmen der 500-Jahr-Felern ſtark. Endſpielgegner ſind bekannklich die Univerſitäts-Mannſchaften von Frankfurts Main und Heidelberg. e eee e e . — ——ũ—— 7 5 5 N — —— —— ä Freilug, den 12. Juni 1936 Aus den Kreisklaſſen Der letzte Sonntag mit ſeinem kataſtropha⸗ len Wetter hat auch den Spielbetrieb der Kreis⸗ Haſſen faſt völlig eingeſchränkt. Neben den be⸗ reits in unſerer Montagausgabe gemeldeten wenigen bezw. ausgefallenen Treffen erfahren wir nur noch von einem Spiel Tad. Beſſungen— TuS. Biebesheim 1:3. Die Beſſunger, als Nachfolger des ehemali⸗ gen FC. Union Darmſtadt, ſind überlegener Meiſter der Kreisklaſſe 2 Darmſtadt geworden. In dem am Sonntag durchgeführten Treffen war Biebesheim meiſt klar überlegen und führte bereits mit 3:1, als das Spiel dann wegen des Unwetters abgebrochen werden mußte. Für kommenden Sonntag ſind Spiele bisher nicht gemeldet worden. Die Vereine ſeien da⸗ rauf aufmerkſam gemacht, daß die Schriftlei⸗ tung Meldung ihrer Spielabſchlüſſe gerne ent⸗ gegennimmt. Wer nicht meldet, vergibt ſich die Chance, an dieſer Stelle genannt zu werden. Um den Aufflieg zur Bezirksklaſſe Sp. Horchheim— JV. Biblis. Nach dem zweiten Spieltag führt Horchheim mit drei Punkten vor Arheilgen mit zwei und Biblis mit einem die Tabelle an. Horchheim hat ſich als gefürchteter Gegner erwieſen, der durchaus die Möglichkeit hat, Gruppenbeſter zu werden. Vielleicht wäre inzwiſchen ſchon Klar⸗ heit geſchaffen worden, aber am letzten Sonn⸗ tag konnte wegen des ſchlechten Wetters das . Biblis— Arheilgen nicht durchgeführt werden. Am kommenden Sonntag ſteigt nun in Horch⸗ heim ein intereſſanter Kampf, in dem der Ta⸗ bellenführer gegen den Tabellenletzten antritt. Ob es zu einer beſonderen Kraftprobe für Horchheim kommt, ſtellen wir dahin. Wir glau⸗ ben, daß Biblis wohl auch auf dem Platze des Tabellenführers keine ſchlechte Rolle ſpielen wird, doch ſprechen viele Umſtände für den Er⸗ folg der Horchheimer. Wir rechnen jedenfalls damit, daß ſie auch noch nach dem 14. Juni unbeſtrittener Tabellenführer ſind. Die weiteren Termine in dieſer Gruppe finde 21. Juni: Arheilgen— Horchheim 28. Juni: Biblis— Arheilgen(2) 25 Jahre Alemannia Groß-Rohrheim Am Samstag und Sonntag, 13. und 14. Juni feiert der FC. Alemannia Groß⸗Rohr⸗ heim das Feſt des jährigen Beſtehens. Für Samstagabend iſt ein großer Kommersabend Avorgeſehen. Hier wirkt neben Groß⸗Rohrhei⸗ mer Vereinen auch die 1. Turnerriege von Turnverein 1846 Mannheim mit. Am Sonn⸗ tag, den 14. beginnt das Feſt mit einem Feſt⸗ gottes dien ſt, den ein Mitbegründer des Vereins, Herr Oberlandeskirchenrat Olf. Darmſtadt abhält. Hieran ſchließt ſich ein Po⸗ kalturnier an. Es beteiligen ſich TuSpgd. 1846 Darmſtadt, Konkordia Gernsheim, Vor⸗ wärts Bobſtadt und Rheingold Hamm. Das erſte Spiel beginnt um 10 Uhr; Bobſtadt und Gernsheim ſind die Gegner. Um 11 Uhr ſpie⸗ len Hamm und Darmſtadt. Nachmittags, nach dem Feſtzug, Fortſetzung der Pokalſpiele und zwar ſpielen zuerſt die Beſiegten von Vormit⸗ tags, dann die Sieger. Hieran ſchließt ſich ein Freundſchaftsſpiel der 1. Elf von Groß⸗Rohr⸗ heim gegen Sportverein Altenwald(Saar). Abends ſteigt ein Feſtball im Vereinslokal Schmidt. Jugend und Schüler ſpielen Sams⸗ tagabend gegen Jahn⸗Schwarzweiß Worms und Sonntags gegen 1846 Darmſtadt. Deulſchlands Mannſchaft für die„Tour de Frante“ Nach den Ergebniſſen der deukſchen Stra- ßenmeiſterſchaft in Chemnitz wurde die offi⸗ zielle deulſche Mannſchaft zuſammengeſtellt, die Deukſchland bei der„Tour de France“, die vom 17. Juli bis 2. Auguſt über 21 Etap⸗ pen(4414 Klim.) läuft, vertreten werden. Es ſtarten: Rolh-Frankfurt/ Main, Wechkerling; Magdeburg, R. Wolke-Berlin, H. Weiß- Berlin, Heide-Hannover, Funke⸗ Chemnitz. Arenks-Köln, Riſch-Berlin, Kijewſki-Dorf⸗ mund und Händel-Berlin. So guke Fahrer wie Stöpel, Geyer, Thierbach und der neue deulſche Meiſter Umbenhauer haben auf die Teilnahme verzichtet, da der finanzielle Ver⸗ dienſt in keinem Verhältnis zu der Schwere der Fahrt ſtehl. Bautz⸗Dorkmund, der erfolg; reichſte Straßenfahrer dieſes Jahres, nimmk mit Rückſicht auf ſeine große Jugend auch in dieſem Jahre an der Fahrk noch nichk keil. Heilbronner Regalla gut beſeßt Die am kommenden Samstag und Sonntag ſtattfindende 38. Ruderregatta des Bundes Württembergiſcher Rudervereine hat eine gute Beſetzung erfahren; 20 Vereine aus ganz Süd⸗ deutſchland haben insgeſamt 83 Meldungen abgegeben. Die Rennen, die ſämtlich im Neckar⸗ kanal ausgetragen werden, ſehen u. a. eine Be⸗ teiligung des Würzburger RC. Bayern, des Schweinfurter RC. Franken, des RC. Saar Saarbrücken, RV. Frieſenheim, Frankfurter Rö. Oberrad, Ludwigshafener RV., Mannhei⸗ mer RC., RG. Worms, RG. Heidelberg, Würzburger RV. 1875 und der Stuttgarter Rudergeſellſchaft. Eifel-Rennen mil großer Beſetzung Jahlreiche Nennungen in allen Klaſſen— Neuer Kampf Alfa Romeo Mercedes— Aulo-Union bei den großen Rennwagen Am Sonntag, 14. Juni, wird auf dem Nür⸗ burgring das große Internationale Eifel⸗Ren⸗ nen für Rennwagen, Sportwagen und Kraft⸗ räder ausgefahren, das neben den beiden „Großen Preiſen von Deutſchland“ für Renn⸗ wagen und Motorräder die repräſentativſte Veranſtaltung unſeres Motorſportes iſt. Wie nicht anders zu erwarten war, brachte der Nennungsſchluß eine Teilnehmerliſte, die keine Wünſche offen läßt. Angefangen von der großen Rennwagen⸗Klaſſe, in der die beſten Fahrer und Wagen Europas um den Sieg ſtreiten werden, bis herunter zu der„kleinen“ Krafträder⸗Kategorie, ſind nur Namen vertre⸗ ten, die im europäiſchen Rennſport einen aus⸗ gezeichneten Klang haben. 5 Hervorragend iſt vor allem die Beſetzung der beiden Rennwagen⸗Klaſſen. Bei den„Großen“ Bugatti, Seaman(England) auf Delage, Stößer, Kohlrauſch, Brudes auf MG., Bäumer auf Auſtin. Sportwagen ⸗Klaſſen: Ohne Kompreſſor bis 1100 cem: Hummel, Brendel(Fiat), Vorſter(MG.), ohne Kompreſ⸗ ſor bis 1500 cem: Röſe, Heinemann, Klein (BMW.), Delfoſſe(Röhr), Hillegaart(Aſton Martin), ohne Kompreſſor bis 2000 cem: Kay⸗ ſer, Richter, Henne, Dr. Franke(BMW.), Schweden(Adler), Rittord(Bugatti), mit Kompreſſor bis 2000 cem: Berg(Alfa Romeo), Stolze(Bugatti), Illmann, Röttgen(Wande⸗ ret). Krafträder: Bis 250 cem: Walfried Winkler, Kluge, Hanz Winkler auf Dä W., bis 350 cem: Rütt⸗ Sohrtstraßen un Morbupring rn Bens von FosHiregen von kUs Kirchen un N werden ſich die deutſchen Firmen Mercedes⸗ Benz und Auto⸗Union erneut mit den beſten „Aſſen“ und Maſchinen des Auslandes meſſen können. Bei den„Kleinen“ werden die eng⸗ liſche Renngemeinſchaft ER A., die italieniſche Firma Maſerati, und die Fahrer des fran⸗ zöſiſchen Bugatti in erſter Linie mit den deut⸗ ſchen Rennfahrern Stößer, Kohlrauſch, Brudes (alle MG.) und Bäumer(Auſtin) rechnen müſſen. Ein Auszug aus der umfangreichen Teil⸗ nehmerliſte vermittelt am beſten einen Ueber⸗ blick über die glanzvolle Beſetzung des dies⸗ jährigen Eifel⸗Kennens. Es haben u. a. ge⸗ nannt: In der Großen Rennwagen⸗Klaſſe: Mercedes- Benz: Caracciola, von Brauchitſch, Lang, Chiron, Fagioli; Auto⸗ Union: Stuck, Roſemeyer, von Delius, Varzi; Alfa Romeo:(Scuderia Ferrari) Nuvolari, Brivio, Farina, Severi; Privat⸗ fahrer: Zanelli auf Maſerati, Rens⸗Hol⸗ land auf Bugatti, Sofietti⸗Italien auf Alfa Romeo. Rennwagen⸗Klaſſe bis 1500 cem: E Rü A.: Lehoux, Mays, Earl Howe; Ma⸗ ſerati: Tenni, Troſſi, Hartmann(Erſatz⸗ fahrer Zehender); Privatfahrer: Rüeſch auf Maſerati, Geßner auf Maſerati,„Bira“ Bugatti, Trölſch, Guſtrow(Deutſchland) auf (Siam) auf ER A., Chambord ⸗Frankreich auf eis de 0. Der eie/* Bad 2 2— egen arena Hohe- dem chen, Sönius(NSu.), Richnow, Port, In der Elſt, Wenzel, Schneider, bis 500 cem: Mans⸗ feld, Müller, Bodmer(NSu.), Ley Gall (BMW.), Sönius, Rüttchen(NSu.). Beiwagen⸗Maſchinen: Bis 600 cem: Toni Babl(Da W.), Lohner, Seppenhauſer, Schneider(NSU.), bis 1000 cem: Kahrmann(Da W.), Schumann, Stärkle (NSu.). Weyres(Harley), Braun(Horex), Ehrlenbruch(Imperia). Ueber 40 Fahrer haben außerdem für die Rennen der Ausweisfahrer gemeldet. Der Nürburgring, die ſchönſte, aber zugleich auch ſchwerſte Rennſtrecke Europas, iſt für das Eifel⸗Rennen noch beſonders hergerichtet wor⸗ den. Die Strecke wurde überall da, wo es nötig war, verbeſſert, außerdem wurden neue Anlagen am Karuſſell, am Brünnchen und an der Antonius⸗Brücke geſchaffen. So werden am 14. Juni die Teilnehmer und die Zu⸗ ſchauer, die mit allen möglichen Verkehrsmit⸗ teln in die Eifel kommen, in jeder Beziehung gute Verhältniſſe antreffen. Organiſatoriſch wurde alles getan, um eine reibungsloſe Ab⸗ wicklung der Rennen und des Verkehrs zu gewährleiſten. Es bleibt alſo nur noch ein Wunſch aus⸗ zuſprechen und der gilt dem Wettergott. Möge er dem Eifelrennen nach den Regentagen der beiden letzten Jahre nun endlich einmal Trok⸗ kenheit und Sonnenſchein ſchenken! Das der Beſucher wiſſen muß. die An- und Abfahrkſtraßen ſind den Einzelnen unter Beachtung des Rich⸗ tungsverkehrs in der Umgebung des Ringes freigeſtellt. Für den 14. Juni tritt folgende polizeiliche Anordnung in Kraft: Während der Anfahrtzeit von 4—12 Uhr iſt in Richtung Nürburgring durch Polizei⸗An⸗ ordnung auf folgenden Hauptanfahrtſtraßen Einbahnverkehr angeordnet worden: 1. Straße Altenahr— Dümpelfeld— Adenau — Straßengabel ſüdlich Breidſcheid und von dort a) über Quiddelbach bis nördl. Straßen⸗ unterführung Quiddelbacher Höhe, b) über Döttinger Höhe beiderſeits der Rennbahn bis Start⸗ und Zielplatz. 2. Straße Schuld—(Gaſthaus„Schöne Aus⸗ ſicht“)— Antweiler— Müſch— Kirmut⸗ ſcheid— Barweiler— Wieſemſcheid— Pots⸗ damer Platz— Start und Ziel. 3. Straße Mayen— bis Straßengabel bei Kreuznick und von dort über: a) Virneburg— Döttinger Höhe— Start und Ziel, b) Boos— Kelberg— Müllenbach— Start und Ziel. 4. Verbindungsſtraße Hünerbach— Reimerath — Welcherath— Start und Ziel. 6. Straße Kempenich— Gaſthaus Hohe Acht— Exbachſtraße. 6. Straße Gelsdorf— Ringen— Hemmeſſen — Ahrweiler— Ramersbach— Keſſeling— Kaltenborn— Exbachſtraße. Während der An und Abfahrtzeit ſind Einbahnſtraßen in der aus der Reihen⸗ folge der Ortsnamen erſichtlichen Richtung: 1. Straße von Adenau über Honerath— Wirft bis Kirmutſcheid, 2. Straße Dümpelfeld— Inſul— Schuld bis zur Einmündung in die Provinzialſtraße Münſtereifel— Antweiler. Zwiſchen der An⸗ und Abfahrtzeit, alſo von 12—15 Uhr, kann auf allen Straßen wie ge⸗ wöhnlich in beiden Richtungen verkehrt wer⸗ den. Während der Abfahrtzeit von 15—2 Uhr ſind die für die Anfahrtzeit erwähnten Straßen in umgekehrter Richtung zu Einbahn⸗ ſtraßen beſtimmt; ferner in der aus der Rei⸗ henfolge der Ortsnamen erſichtlichen Richtung: 1. Straßenabzweigung von der Provinzial; ſtraße Kelberg— Mayen über Nachtsheim — Anſchau— Niederelz— Monreal. 2. Straße von Straßengabel 25 Klm. weſtlich Mayen bis Monreal. 3. Straßenſtück zwiſchen Quiddelbacher Höhe und Potsdamer Platz. Zwiſchen Adenau und Breidſcheid gilt der Richtungsverkehr während der Abfahrtzeit auch für Fußgänger. Die Parkplähe am Nürburgring ſind aus der beigefügten Skizze des Rings er⸗ ſichtlich. i Das Halten der Fahrzeuge zum Ein⸗ und Ausſteigen und das Parken der Fahrzeuge iſt während der An⸗ und Abfahrtzeit auf ſämt⸗ lichen An⸗ und Abfahrtſtraßen verboten. Die⸗ ſes Verbot gilt in den Ortſchaften Döttingen, Quiddelbach und Müllenbach auch auf Privat⸗ grundſtücken außerhalb der ordnungsmäßigen Parkplätze, ferner auf dem Straßenzug Kreuz⸗ nick— Kelberg— Nohn— Ahrdorf— Müſch — Wirft— Honerath— Adenau— Straßen- gabel Breidſcheid— Döttingen— Virneburg — Kreuzznick, ſowie auf ſämtlichen öffentlichen Straßen, die innerhalb des von dieſem Stra⸗ ßenzug umſchloſſenen Gebiets liegen. Allge⸗ mein iſt außerdem ſchon nach dem Feld⸗ und Forſtpolizeigeſetz das Parken in den Wäldern verboten. Die Polizeibeamten ſind angewieſen, dieſer Anordnung, rückſichtslos Geltung zu verſchaffen. Bei der Anfahrt zum Ring ſind im übrigen die in der Anfahrt richtung zum Start⸗ und Zielplatz gelegenen Parkplätze zu benutzen, da ein Gegenverkehr auf der ſtark belaſteten Straße am Start und Ziel vermie⸗ den werden muß. Aus verkehrstechniſchen Gründen kann die Abfahrt der Omnibuſſe und Laſt⸗ kraftwagen erſt zwei Stunden nach Been⸗ digung des Rennens erfolgen. Auf den erwähnten Einbahnſtraßen iſt, falls ſehr ſtarker Verkehr herrſcht(Kolonnenver⸗ kehr), das Ueberholen von Kraftwagen untereinander verboten. Kraftwagen haben dann die Mitte, Krafträder(ausgenommen Krafträder mit Beiwagen) die linke Seite, Fußgänger und Radfahrer die rechte Seite der Straße einzuhalten. Den mit Zügen der Reichsbahn in Adenau eintreffenden Zuſchauern wird Ge⸗ legenheit gegeben, mit beſonderen Kraftfahrzeugen zum Start⸗ und Zielplatz zu kommen. Die letzte Fahrt ad Breidſcheid erfolgt gegen 7 Uhr. Nach dieſem Zeitpunkt iſt eine Beförderung nicht mehr möglich, da die Omnibuſſe alsdann nicht mehr zurückfahren können. Die Rückfahrt zu den Sonderzügen nach dem Rennen beginnt von der Ausſteigeſtelle des Vormittags am Nürburgring und geht über den Nürburgring zum Haupteingang nach Breidſcheid. Iwei neue Leichkalhlekil-Rekorde Leichum ſpringk 7,76 Meler. Erich Hein wirft den Hammer 33,5 Meler Die nationalen Leichkachlekikwe klkämpfe in Jena, die der Jenaer Sporkelub anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens veranſtalkeke, waren in jeder Beziehung ein voller Erfolg. Troß des regneriſchen und naßkalten Wet⸗ kers umſäumten mehrere Tauſend Zuſchauer den Sportplatz und ſahen ſich durch die ge⸗ bokenen ausgezeichneten Leiſtungen belohnk. Zwei neue deulſche Beſtleiſtungen wurden erzielt, und zwar durch Leichum⸗Wünsdorf im Weitſprung mit einer Leiſtung von 7.76 Meker, während im Hammerwerfen Erich Hein den von Meiſter Blaſk- Königsberg ge⸗ haltenen Rekord von 32,55 mit einem fei ⸗ nen Wurf auf 53,50 Meter verbeſſern konnbe. — ö 1 5 5 7 N 9 it eine cher und Ete dei fur 9 Aſelt uf —ä.———.—.— ͤ ͤ———— . Freilag, den 12. Juni 1936 50000 Gemeinden in 8 hallen Dr. R. Berlin, im Juni. Die große Schau am Funkturm,„Die Deut⸗ ſche Gemeinde“, iſt die erſte ihrer Art. Wohl hat der Deutſche Städtetag vor dreißig Jahren ſchon eine Städteausſtellung veranſtaltet, aber das Schaffen aller mehr als 50 000 Gemein⸗ den einheitlich zum Ausdruck zu bringen, war erſt möglich, nachdem die Selbſtverwaltung durch die Idee und die Kraft des National- ſozialismus ein neues vertieftes Gepräge er⸗ halten hatte und in all ihren Kategorien von der Großſtadt bis zum kleinſten Dorf auf ein gemeinſames Ziel, die Staatseinheit und die Volksgemeinſchaft, ausgerichtet war. Als der Deutſche Gemeindetag, der General⸗ ſtab der Selbſtwerwaltung, ſeinen Plan be⸗ kanntgab, mit einer Schau vor der Nation und vor der Welt, vertreten durch den Internatio- nalen Gemeindekongreß, Rechenſchaft über das bisher Geleiſtete abzulegen und damit einen umfaſſenden und tief eindringenden Ueberblick über das weite, reichgegliederte Gebiet der deutſchen Kommunalarbeit und Kommunalſorge zu geben, mag das Unternehmen nicht über⸗ all Verſtändnis gefunden haben, denn wie die Atmoſphäre, die unſere organiſches Leben um⸗ gibt, erſcheint uns auch die kommunale Sphäre, der unmittelbare Raum der Ziviliſation, der Beziehungen der Menſchen zueinander, als etwas ſo Selbſwerſtändliches, daß wir uns der in ihm wirkenden Kräfte kaum bewußt ſind. Um ſo notwendiger iſt dieſe Ausſtel⸗ lung, die uns eindringlich, aber unaufdring⸗ lich vor Augen führt, wie feſt und tief wir alle in der Gemeinde verwurzelt und wie ſehr wir ihr verpflichtet ſind. Das iſt der Sinn des ſchönen überlebens⸗ großen Halbreliefs des Berliner Bildhauers Verch in der Ehrenhalle, das in feierlichem Schwung den Treueid der Bürger vor dem Sinnbild der gemeindlichen Rechte und Pflichten, dem hochragenden Roland, darſtellt. Zur Allegorie geſellt ſich die Hiſtorie. Alte Urkunden, Pläne und Stiche, bis ins 13. Jahr⸗ hundert zurückgreifend, erzählen von der Macht und Pracht der deutſchen Städte, von der Hanſa, vom Lübiſchen Recht, von der Ge⸗ burt der Selbſtverwaltung. So vorbereitet nimmt uns dann die Gegen ⸗ wart auf, die ſämtliche acht Hallen bean⸗ waßſprucht. Eine Fülle, die dem Beſucher zu; erſt erdrückend erſcheint und ihn doch von ebe, Anfang bis zu Ende feſſelt. In 10 Abteilungen werden wir mit den gro⸗ ßen Kompleten des kommunalen Lebens in ſeinen vielen durch Größenverhältniſſe, regio⸗ nale und Stammeseigenarten bedingten Ver⸗ ſchiedenheiten vertraut gemacht, und zwar in denkbar anſchaulicher und lebendiger Form, die das Auge anlockt, aber auch zum Durchden⸗ ken des Geſchauten anregt und zwingt. Von Statiſtiken, Plänen und dergleichen finden wir nur das ſchlechthin Unentbehrliche, deſto mehr von prachtvollen Bildern und Model⸗ Le n. Dieſe, zum größten Teil künſtleriſch ge⸗ fertigt, geben dieſer Schau geradezu ihren Cha⸗ rakter. Ob es nun Panoramen des Hamburger Hafens und der Altſtadt, des maleriſchen Breslauer Ringes, des Harzes mit ſeinen Hannover und Bremen verſorgenden Waſſer⸗ werken, oder ob es die vielen liebevoll herge⸗ ſtellten Darſtellungen ſtädtiſcher und ländlicher Siedlungen ſind, ſie alle machen den Rundgang ſchon zu einem äſthetiſchen Genuß und führen tiefer in den Sinn und die Seele der Deutſchen Gemeinde hinein als nüchterne Zahlen. Tauſendjährige Geſchichte deutſcher Stüͤdte. Es gibt gerade in Deutſchland etwas, das jeden Amerikaner immer wieder zur Bewun⸗ derung hinreißt: der Tradition einer tau⸗ ſendjährigen Geſchichte. Wo kommt ſie bei⸗ ſpielhafter zum Ausdruck als im Werden und Wachſen der Städte?! So iſt der erſte Raum der Lehrſchau ihrer Hiſtorie gewidmet. Den Beſucher empfängt die ehrwürdige Romantik einer alten Ratsſtube. Vergilbte, ſchwer geſiegelte Urkunden berichten von der Gründung der Hanſe, von dem Weſen des Rheiniſchen Städtebundes, von der Klar⸗ heit des„Lübiſchen Rechtes“, das einſt bis tief in den europäiſchen Oſten hinein Vorbild und Grundlage war. Femerechtsbücher und goldene Amtsketten, Bürgermeiſter⸗Inſignien aus Bernſtein und Porzellan, märkiſche Schul⸗ zenſtäbe und ſüddeutſche Stadtpetſchafte erzäh⸗ len Geſchichte. Reichsfreiherr vom Stein war der Mann, der die Selbſtverwaltung deutſchen Gemeinde⸗ weſens begründet hat. Seines ſtolzen Werkes iſt in Dankbarkeit gedacht. Ein papiernes Doppelſpiel des Schickſals berichtet von an⸗ fänglicher Verkennung und endgültigem Ruhm eines ſtaatsmänniſchen Genies: unter glei⸗ chem Glas liegen heute friedlich ein Steckbrief und ein Ehrenbürgerbrief, die beide den Stein'ſchen Namen tragen.. Kupferſtiche zeigen alte, wehrhafte Stadtbilder von Frank⸗ furt, Heidelberg, Nürnberg, Magdeburg, Ber⸗ lin, Roſtock und München. Das deutſche Volk lebt in Gemeinden. „Grundlagen der gemeindlichen Selbſtver⸗ waltung“,— der Vorſpruch zur Deutſchen Gemeindeordnung leitet über zu dieſer Abtei⸗ lung. Statiſtiſche Bilder— und bier feht man wieder, wie lebendig⸗aufſchlußreich Sta⸗ tiſtik ſein kann— geben einen Ueberblick über die größten Gruppen der verſchiedenen deut⸗ ſchen Gemeinden. Leben eigentlich mehr deut⸗ ſche Volksgenoſſen in Klein⸗ oder in Groß⸗ Städten? Nein, die meiſten Deutſchen haben ihre Heimat in— Dörfern! 21,4 Millionen Einwohner leben in 47,371 Dörfern, 15,4 Millionen in 3240 Kleinſtädten, 8,4 Millionen in 213 Mittelſtädten und 19,8 Millionen ha⸗ ben ihren Lebensraum in 52 Großſtädten. An beſonders eindringlichen Beiſpielen wird gezeigt, wie verſchieden die Eigenarten und damit auch die Lebensbedürfniſſe der einzelnen Gemeinde⸗Typen ſind. Während beiſpielsweiſe in Dortmund 58,4 pCt. aller Beſchäftigten in induſtriellen und handwerklichen Berufen ihr Brot finden, ſind in Bremen 42,5 pCt. der werktätigen Bevölkerung in Handel und Verkehr beſchäftigt. In Forſt aber, dem Schulbeiſpiel einer mittleren Gewerbeſtadt. arbeiten ſogar 70 pCt. der Beſchäftigten in In⸗ duſtrie und Handwerk. Ganz anders das Bild etwa im Kreiſe Glogau, wo 70 pCt. der Schaffenden in land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufen ſtehen. Das ſchöne Württemberg erhält ſein einzigartiges Gepräge dadurch, daß die Bevölkerung hier ſaſt zu gleichen Teilen in derLand⸗ und Forſtwirtſchaft und in Induſtrie und Technik arbeiten. So erkennt man, daß in den verſchiedenen deutſchen Gauen auch das ge⸗ meindliche Leben jeweils ein anderes Geſicht zeigen muß. Es kennzeichnet die Bedeutung der Kom⸗ munalpolikfik, daß die Einnahmen der ge⸗ ſamten deutſchen Gemeinden rund 5,6 Mil- liarden, die Ausgaben im letzten Jahre 5,4 Milliarden betragen, daß unter den Ausgabe poſten die Aufwendungen für das Wohlfahrls⸗ weſen mit 13 Milliarden an erſter Stelle ſtanden und daß die Ausgaben für Wirtſchaft und Verkehr mit 917 Millionen, für Schulweſen mit 800, für kommunale Anſbalten und Ein⸗ richtungen mit 700 und für die allgemeine Verwaltung mik 550 Millionen folgten. 140 deutſche Theatet unterſtehen der Leitung, der Auſſicht oder dem unmikkel baren Einfluß von Kommunalverwaltungen, rund 54 gemeindliche Wanderbühnen nicht mitgerechnet; die Aufwendungen für ſtädtiſche Thealer und Orcheſter belaufen ſich auf 34 Millionen RM. gegenüber nur 375, die der Staat leiſtet. Die Streckenlänge der kommunalen Straßenbahnen be⸗ krägt 5600 Kilometer. Das iſt zwar nur ein Zehntel der Schienenlänge der Reichsbahn, 0 5 Zahl der Fahrgäſte iſt doppelt o hoch. Das ſind imponierende Ziffern. Sie und die geſamte Ausſtellung, deren Beſuch jeden Deut⸗ ſchen inkereſſieren ſollte, beweiſen, wie feſt die deulſchen Gemeinden mit ihren Bürgern und Einwohnern, aber auch mit der Kultur, der Wirkſchaft und dem Staatsganzen ver ⸗ flochlen ſind. Ein aufſebenerregende medizini⸗ ſches Experiment am eigenen Leibe hat dieſer Tage der volniſche Profeſ⸗ ſor Dr. Strzyzowſki während einer Vorleſung an der Univerſität Warſchau unternommen, indem er mehrfachſtarke Doſen eines an ſich unbedingt tödlichen Giftes einnahm, deſſen Wir⸗ kung er jeweils im letzten Augenblick durch ein von ihm ſelbſt erfundenes Gegengift wieder aufzuheben ver⸗ ſtand. Profeſſor Dr. Strzyzowſki, der einen Lehrſtuhl für Chemie an der Univerſität Lauſanne inne⸗ hat, benutzte eine Reihe von Gaſtvorleſungen an der Univerſität Warſchau dazu. um ſeine Unerſchrockenheit und ſeinen todesverachtenden Forſchungsdrang unter Beweis zu ſtellen. Vor den Augen ſeiner Hörer ließ der Gelehrte 0.1 Gramm Sublimat präparieren, eine Menge. die bereits das Fünffache der für Heilzwecke zuläſſigen Maximaldoſis darſtellt. Ihr Genuß iſt daher unter normalen Umſtänden abſolut tödlich. Mit Grauen ſahen Fachkollegen und Studenten, wie Dr. Strzyzowſki das Gift ein⸗ nahm, und dann ruhig weiter ſprach, als ſei nichts geſchehen. Kurz bevor die Wirkung des Sublimats voll einſetzte, ſchluckte er dann eine entſprechende Menge des von ihm ſelbſt erfun⸗ denen„Univerſal⸗Gegengiftes gegen ſchwere Metalle“. Profeſſor Dr. Strzyzowſti vermochte hierdurch die Vorleſung bei beſtem Wohlbefin⸗ den zu beenden. Es läßt ſich denken, daß ange⸗ ſichts dieſer Tat im Dienſte der Wiſſenſchaft die Hörer ſpontan in toſende Beifallsſtürme aus⸗ brachen. Der„Vater“ der Homöopathie Der vpolniſche Gelehrte konnte ſich zu ſeinem bahnbrechenden Verſuch nicht zuletzt deutſche 2 2 83 00 n Vormittags l Mittwoch, von 10—12 Uhr. Nachmittags: und Freiiag Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Mor. Sonſt mur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. e an der Bergſtraße ße nſprecher 318 des eisleiters: Mittpochs von 15—18 luhr. Syr NSSB., Kreis Heppenheim Gtemball für Knaben und Mädchen. 8. Spieltag: Montag, 13. Juni 1936 Gruppe 1: In Aſchbach: 13.30 A— ch⸗ 148 ie ee— Mace Sammelbach⸗ 18.30— i 245 ae Aeg— Gade Gruppe 2: In Fürth 14.00 Uhr Ellen bach— Boörzenbach Naim ba che 4445 A dag— e 18.00 Uhr 2— ö Gruppe 3: f diefer Gruppe werden alle rückſtändigen Splele ausgetragen. Gegner einigen ſich auf Tag und Zeit. Die entſprechenden Spiele der Mädchen werden hierbei ebenfalls erledigt. Gtuppe 4: In Wald michel bach: 14.00 Uhr Kreidach⸗Vöckelsbach— Waldmichelbach Gruppe 8: Für diefe Gruppe git das Gleiche wie für dee Gruppe 3. Gruppe 6: In Kirſchhauſene 14.00 Uhr Ober⸗Laudenbach— Sonderbach 14.45 Uhr Erbach— Wald⸗Er 15.30 Uhr Kirſchhauſen—— 7. r den 18. Juni 1086. Alle Nachtragſt die jer wegen N anderer We ede e g die entſprechenden Spiele der Mädchen ebenfalls ausgetragen. Die Gegner verſtändigen ſich vorher. Gruppe 4: In A.⸗Schönmatten wage 14.00 Uhr A.⸗Schönmattenwag— A.⸗Maldmichelb. e Auer ert det der Ger ner der Mädchen iſt jeweils ſpielfrei. Gadern hat ber N. S. D. A. N. eine Manu zurückgezogen. Die bereits aus⸗ — N le— 0 nicht bewertet. Damit Mannſchaften mit weiten Anmar nicht allzu lang unterwegs ſein müſſen, die Knaben⸗ und Mädchenſpiele zu gleicher auf getrennten Spielfeldern ausgetragen. Ruppert, Kreſslefber Aus der H. 4 Juaqm ddelgeuppe Heppenheim 11/249 Alle ädels der Gruppe bringen zum Staats Turnzeug mit. Die Schaftführe⸗ 4. 8— 12— mir in znung. Es handel um das e Elfe Theen (in Vertretung der Gruppenfüͤhrerin) Achten, Mithhneder der Deuce Arbeiten Die Dienſtftunden der Kreiswaltung und der Ver- waltungsstelts find ab 1. Juni wie falt 2 r 11 wet dee Sake ben B11 n. Du She true des Kethtspermters in Seyper. heim, i von Mittwochs auf Dien staßs nac, Ortswaltung Seppenheim. Ab fofort kommen die alten Bücher und Karten der früheren Angeſtellten⸗Verbände(DV., RDBn., GDA W̃ Umſchreibangd. Die Muſchreibegebe I ere Witgkieder, die einem diefer Verbünde angeht daft ac e Feste een es e 1. 1 werden 3 Abri — DA. einzurei—— 1 1 Die Bücher, Karten und fonſtigen Unterlagen ſind dem Beitragska der D über⸗ geben, oder— 8—— eee e e Ach), abpulleſem. gert Steffan, e unden ſogar noch Nie 2 Profeſſoren, die Gift ſchlucken Vie heroiſche Forſcher im Dienſie der Menschheit litten und ſtarben Forſcher zum Vorbild nehmen. So bat ſchon Hahnemann, der Begründer jener medizi⸗ niſchen Lehre, bei denen in ganz kleinen Men⸗ gen oder ſtarker Verdünnung Mittel gegeben werden, die im geſunden Körper ein der zu heilenden Krankheit ähnliches Leiden hervor⸗ rufen würde, in Verwirklichung dieſer Theorien ſich ſelbſt wie ſeinen Jüngern die Ausprobie⸗ rung faſt ſämtlicher Arzneien, die es damals gab, zugemutet. Er hat dabei unter anderen Krankheiten mit Nießwurz Kolik und mit Arſenik ſtarke Hautausſchläge am eigenen Leibe hervorgerufen, mit Brechnuß aber ſich regel⸗ rechte Magenkrämpfe zugezogen. Zeigten ſich nach den erſten Arzneigaben keine Wirkungen, ſo wurde das Experiment zwei⸗ bis dreimal wiederholt. Seine Erfahrungen und die ſeiner Jünger, die auf dieſe Weiſe mit hunderten von Arzneien gemacht wurden, hat Hahnemann ſpäter dann in einem vierbändigen, dicken Werk „Reine Arzneimittellehre“ niedergelegt. Wiſſen⸗ ſchaftlichen Heroismus bewieſen auch die Pro⸗ feſſoren Haldane und Starkenſtein. die mit Kohlenorydgas und der gleichfalls höchſt giftigen Blauſäure Verſuche am eige⸗ nen Körper unternahmen, die glücklicherweiſe ohne ernſte Folgen blieben. Wie man die Giftigkeit des Nikotins entdeckte In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrbun⸗ derts nahmen im v. Schorfſſchen Inſtitut in Wien die Medizinſtudenten Heinrich und Dwor⸗ zak je einige Milligramm Nikotin ein, um die tatſächliche Giftigkeit dieſes damals noch unbekannten Pflanzenſtoffes für den Menſchen erſtmals praktiſch zu erproben. Bald ſtellten ſich Herzklopfen, Beklemmung. Schwin⸗ del, Uebelkeit, Erbrechen und Atembeſchwerden ein. Nach dreiviertel Stunden trat ſogar Be⸗ wußtloſigkeit ein. Bei dem einen geſellten ſich zu dieſen Vergiftungserſcheinungen nach zwei zeitweiſe drohte die Atmung gänzlich auszu⸗ ſetzen. Eine dreitägige Abgeſpanntheit und nie⸗ dergeſchlagene Stimmung verblieben den beiden Studenten als weitere Erinnerung an ihren bahnbrechenden Verſuch. 14 Tage bewußtes Sterben! Einen weit tragiſcheren Verlauf nahm hinge⸗ gen eine Vergiftung, die ſich der franzöſiſche Forſcher Profeſſor Andrés Pierre Marie bei Unterſuchungen über die Wirkſamkeit des Bo⸗ tulismustoxins, der höchſt gefährlichen Sub⸗ ſtanz der Fleiſch⸗ und Fiſchpergif⸗ tung, zuzog. Nachdem der Forſcher den Extrakt ſo weit verdickt hatte, daß bereits beim dritten Teil eines Milligramms eine lebensgefährliche Vergiftung einzutreten vermochte, brachte er ſich beim Umgießen, ohne es zu merken, ver⸗ ſehentlich einen Tropfen davon ins Auge. Nun war der Gelehrte der furchtbaren Wirkung des heimtückiſchen Giftes rettungslos ausgeliefert. Bei vollem Bewußtſein nahte ſich ihm der Tod in ſeiner ſchrecklichſten Geſtalt. Schon am Morgen nach der Vergiftung traten Seh⸗ ſtörungen ein, ſodaß der Forſcher ſein Auto allein nicht mehr richtig zu ſteuern vermochte. Trotzdem nahm er noch an einer großen geſell⸗ ſchaftlichen Veranſtaltung teil. Vierzehn Tage nach jener verhängnisvollen Unterſuchung ver⸗ ſchied Profeſſor Marie, bis zuletzt bei Be⸗ ſinnung und in Erkenntnis des unvermeid⸗ lichen Endes, ein Opfer der Wiſſenſchaft, unter gräßlichen Schmerzen. Ju ſpä in die Heimat zurückgekehrt Die Muller war vier Tage vorher geſtorben Herdorf(Kreis Altenkirchen), 11. Juni. Der Schloſſer Felix Brühl war vor länge⸗ rer Zeit nach Amerika ausgewanderk, um dork ſein Glück zu verſuchen. Dieſer Tage kehrke er nun wieder in die Heimat zurück, um ſeinen hochbelbagten Eltern einen Beſuch abzuſtakken. Leider war ſeine alte Mukker gerade vier Tage vor ſeiner Ankunft nach län- gerem Kyankenlager geſtor ben. eee „ 5 W 8 7 8— ! PPP Ortsgruppe 9 ber A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 NSV. Betr.: Lebensmittel⸗Opferring. Bei der für dieſen Monat durchgeführten Lebensmittelſammlung konnten aus den ver⸗ ſchiedenſten Gründen nicht alle Spender er⸗ faßt werden. Aus dieſem Grunde findet am Samstag, 13. Juni 1936, durch das Jungvolk eine Nachſammlung ſtatt, um die unberückſich⸗ tigt gebliebenen Spender aufzuſuchen und die Spenden abzuholen. Wir bitten die Spender, ihre Spenden für dieſen Tag bereithalten zu wollen. VB. D. M. Am Sonntag, 14. 6. 36, pünktlich um 8 Uhr, im Stadion(Sportplatz Lorſcherweg) zum Training für das Jugendfeſt antreten. S ii, en, Die NS.⸗Preſſe gehört in jede wmilie— auch der ärmſte Volksgenoſſe muß ſie leſen! Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. Juni 1936 Denkſpruch. Auf Künft'ges zähle nicht und zähl' nicht auf Verſprochenes; klag' um Verlor'nes nicht und denk' nicht an Zerbrochenes. Rückert. J.. alte Kallen Wir haben geſtern den Koffer vom Boden heruntergeholt. Denn man ſoll das nicht erſt einen Tag vor der Abreiſe tun. Außerdem hat man ſo die Freude, ſich all die Tage, die noch bis zu den Ferien hingehen, an dem Koffer zu freuen. Schon das gehört zum Ferienglück. Es iſt ein ſogenannter Familienkoffer. Der die geſamte Ferienausrüſtung einer vierköpfigen Familie ſchluckt. Ein wirklich hübſcher, ge⸗ räumiger Koffer. Man könnte ihn faſt als Wochenendhäuschen verwenden. Wenn der Koffer im Flur ſteht, kann keiner mehr daran vorüber. Wenigſtens muß man ſich mühſelig daran vorbeizwängen. Und bleibt auch dann noch manchmal mit den Kleidern hängen. Im⸗ merhin— das erſte Ferienglück! Dieſen Kof⸗ fer packt Mutter allein. Das iſt ihr Vor⸗ recht und zugleich ihre heilige Pflicht ſeit vielen Jahren. Wie oft ſind wir ſchon mit dem Koffer gereiſt. Er wurde gekauft, als die Kinder noch ganz klein waren, als man ihre winzigen Spielhöschen, dafür aber umſo mehr kleine Kuchenformen, Eimer, Sandſchaufeln, Schwimmtiere uſw. zu verſtauen hatte. Und der Sportwagen kam damals noch als beſon⸗ deres Gepäckſtück hinzu. Inzwiſchen ſind die Kinder groß gewor⸗ den— beinahe ſchon erwachſen. Sie ſchleppen keine Kuchenformen und Eimerchen mehr her⸗ bei, die Mutter in den Koffer packen ſoll. Dafür aber umſo mehr wichtige Bücher, das Skizzenbuch, den Photoapparat und Bade⸗ ausrüſtung und den rieſigen Gummiball, den man Gottſeidank zuſammenlegen kann. Im⸗ hin zieht Mutter die Stirn in Falten, wenn ſie daran denkt, nun die Ausrüſtung vier er⸗ wachſener Menſchen in dem Koffer zu ver⸗ ſtauen. Und all die Arbeit bleibt auf ihr ſitzen. Und jeden Tag wird in den Ferien das wilde Suchen im Koffer losgehen, wenn Willi ein neues Polohemd braucht und Inge die Taſchentücher ſucht. Mutter brütet über dem Problem, wie man das ändern könnte. Zwei Stunden ſpäter hat man das Ei des Kolumbus gefunden. Als Mutter gerade vor einem Ledergeſchäft ſteht und die Auslagen bewundert. Stehen da nicht Handkoffer dutzendweiſe? Hübſche, leichte, handliche Kof⸗ fer, die jeder ſelber tragen kann? Am nächſten Tag ſchon wird der Wunſch zur Tat: vier nagelneue Koffer rollen ins Haus, mit fun⸗ kelnden Schnappſchlöſſern. Der alte Koffer wandert wieder auf den Boden.„Laſſen wir ihn für Umzüge“, ſagt Mutter erleichtert. „Und diesmal machen wir's uns bequem: jeder päckt und trägt ſeinen eigenen Koffer!“ Der Ftonleichnamslag Der Fronleichnamstag als Hochfeſt der Kirche wurde in unſerer Gemeinde auch dieſes Jahr in althergebrachter feierlicher Weiſe be⸗ gangen. Faſt ſchien es, als ob auch die dies⸗ jährige Fronleichnamsprozeſſion das gleiche Schickſal treffen ſollte, wie im Vorjahre. Denn ein ſchweres Gewitter mit wolkenbruch⸗ artigen Niederſchlägen ging in der Nacht nie⸗ der und düſtere Wolken zogen noch am Mor⸗ gen den Himmel entlang. Aber der Wetter⸗ gott hatte doch noch ein Einſehen und ſchenkte zur Prozeſſion annehmbares Wetter, ſodaß ſich dieſe Treue⸗Kundgebung für den kath. Glauben in gewohntem Glanz und tiefem religiöſen Eindruck entfalten konnte. Jubelnde Freude und anbetender Dank und Ausdruck tiefſter Ueberzeugung, das war die geſtrige Fronleichnamsprozeſſion. Schier unübenſehbar reihte ſich die Menge. Durch unſere reichge⸗ 2 ſchmückten, gepflegten Ortsſtraßen, die für kurze Zeit ihr nüchternes Alltagskleid ab⸗ gelegt hatten, bewegte ſich der gewaltige Zug, in deſſen Mitte H. H. Geiſtlicher Rat Wolf das Allerheiligſte trug. Die Beteiligung der Gläubigen war außerordentlich ſtark. Alle Stände, alle Berufe, alle Altersſtände waren vertreten. Eins der ſchönſten Bilder gaben wie immer die weißgekleideten Mädchen mit ihren Kränzchen im Haar, ab, die aus Blu⸗ menkörbchen Roſenblätter auf den Weg ſtreu⸗ ten. Alles zuſammengenommen war die Prozeſſion ein Ausdruck der letzten und tiefſten Volksgemeinſchaft und Volksverbundenheit, die ihre hehre Weihe vom Glauben erhält. Gegen halb 11 Uhr, am Altar bei den Engliſchen Fräulein angelangt, ſetzte Regen ein, und kaum waren die letzten Prozeſſionsteilnehmer wieder in der Kirche, da regnete es in Strömen. Es war geradezu ein Glück, daß der Regen nicht früher einſetzte und die Prozeſſion nicht verregnet wurde. Mit einem freudigen Tedeum fand ſie ihren Abſchluß. Nur wenige Stunden konnten die Gruppen und Blumen⸗ teppiche bewundert werden. In Eile mußte das ſo ſorgfältig Aufgebaute abgeräumt und geſichert werden. Denen aber, die die Altäre und den herrlichen Schmuck ſchufen und allen, die zur Verherrlichung der Prozeſſion bei⸗ trugen, ſei Dank. Nicht minder Dank den Ordnern der Freiwilligen Feuerwehr. * Schnitter Tod hält Ernte. Drei⸗ mal läuteten die Sterbeglocken und zwar am Mittwoch vormittag für den verſtorbenen Herrn Peter Benz 2., Annaſtraße 20, der nach längerem Leiden im Alter von 65 Jahren das Zeitliche geſegnet hat.— Am Nachmittag gab Trauergeläute den Heimgang des Land⸗ wirts Georg Heckmann 4., Adolf Hitler⸗ Hitlerſtraße 7, kund. Nach einem Leben, reich an Arbeit und Mühen, wurde er nach kurzer Krankheit im Alter von 74 Jahren in die Ewigkeit abberufen.— Am Fronleichnamstag Sammlungen am 13. und 14. Juni Die Caritas jammelt Wenn am 13. und 14. Juni unter den Sammlern der Verbände der freien Wohl- fahrtspflege auch die Sammler der Caritas ſtehen, wird ſich mancher wieder fragen, was das Wort„Caritas“ bedeutet. Man ver⸗ ſteht darunter einmal hilfreiche Geſinnung gegenüber ſo mancher Not des Nebenmenſchen, wie auch den organiſatoriſchen Zuſammen⸗ ſchluß aller Werke der Nächſtenliebe, die von den deutſchen Katholiken zur Behebung von mancherlei Lebensnöten im Laufe der Zeit geſchaffen wurden. Der nationalſozialiſtiſche Staat hat in beſonderer Würdigung des Wer⸗ tes chriſtlicher Liebestätigkeit und im Hinblick auf ihre Leiſtungen für das Volksganze bald nach der Machtübernahme 1933 den Deutſchen Caritasverband als einen der vier Spitzenver⸗ bände der deutſchen freien Wohlfahrtspflege anerkannt. Ihm, der innerhalb der Arbeits⸗ gemeinſchaft der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege ſeiner Eigenart gemäß an der Behebung mannigfacher Not arbeitet, hat das Reichsinnenminiſterium auch in dieſem Jahre zwei Sammeltage, den 13. und 14. Juni, für eine Straßen- und Hausſammlung eingeräumt. An dieſen Tagen ſoll auch der Caritas ein Teil der Mittel zur Verfügung geſtellt werden, die zur Erhaltung und För⸗ derung ihrer vielfältigen Werke der Menſchen⸗ liebe und zur unmittelbaren Betreuung zahl⸗ reicher hilfsbedürftiger Volksgenoſſen nötig ſind. Die Haus⸗ und Straßenjammlung jür bie innere Miſſion Die Haus⸗ und Straßenſammlung für die Innere Miſſion findet kommenden Sams⸗ tag und Sonntag ſtatt. Es erübrigt ſich, noch einmal auf den Wert der Inneren Miſſion hinzuweiſen. In evangeliſchen Kreiſen iſt die⸗ ſer hinlänglich bekannt. Notwendig iſt jedoch, immer wieder auf die Tatſache aufmerkſam zu machen, daß die Innere Miſſion ohne die finanzielle Hilfe der Glaubensgenoſſen nicht beſtehen kann. Wir bitten deshalb, bei der bevorſtehenden Sammlung reichlich zu ſpen⸗ den. Wohlzutun und mitzuteilen vergeſſet nicht, denn ſolche Opfer gefallen Gott wohl! FTT Mengen auf den Markt kommt, da ſie zu Einlagerungszwecken benötigt wird. Deutſche feine Molkereibutter ſteht der Markenbutter hinſichtli chder Güte kaum nach. * gaben die Glocken für die am Mittwoch abend halb 8 Uhr verſchiedene Frau Katharina Winkler geb. Bugert, Bismarckſtr. 10, das Scheidezeichen. Unerwartet mußte ſie von ihrer Familie ſcheiden. Die Verſtorbene erreichte ein Alter von 61 Jahren.— Die Zeit der Beerdigungen iſt aus den im An⸗ zeigenteil veröffentlichten Todesanzeigen er⸗ ſichtlich. Kriegsopferverſorgung. Der hie⸗ ſigen Ortsgruppe der Nat.⸗Soz. Kriegsopfer⸗ verſorgung wurden zwei ihrer Mitglieder durch den Tod entriſſen. Es ſtarb Kamerad Georg Heckmann, der im Weltkriege zwei Söhne auf dem Altar des Vaterlandes opferte. Ferner die Kameradenfrau Katharina Winkler geb. Bugert, deren Gatte am Kriegsende an den Folgen einer im Felde zugezogenen Krankheit ſtarb, die jetzt Heimge⸗ gangene und eine unverſorgte Kinderſchar hinterlaſſend.— Kameraden und Kameraden frauen beteiligen ſich vollzählig an dem letzten Gange der Verſtorbenen. Wirtſchaftsübernahme. Herr Metz⸗ germeiſter Jakob Friedel hat die in ſeinem Hauſe ſeither von der Frau Müller Witwe betriebene Gaſtwirtſchaft nunmehr ſelbſt über⸗ nommen. Es wird gute und preiswerte Be⸗ dienung zugeſichert. Wir wünschen dem Un⸗ ternehmen beſten Erfolg.(Siehe Inſerat). Geſteigerte Butterumſätze. Am deutſchen Buttermarkt haben ſich die Umſätze in den letzten Wochen erheblich geſteigert. Dem⸗ nach dürfte der Butterverbrauch auch nach den Feiertagen keine Einſchränkung erfahren haben. Das Intereſſe erſtreckt ſich beſonders auf Markenbutter, die zur Zeit in geringeren In Gras⸗Ellenbach wurbe bas Zeltlager bes Jungbannes 249„Obenwald“ jeierlich eröffnet Grau in Grau bot ſich diesmal das ſonſt ſo farbenfrohe Bild der Siegfriedsburg über Gras⸗Eellenbach. Schwer hingen ewig graue Regenwolken über dem Odenwald, als ſich im Zeltlager des Jungbannes 249„Oden⸗ wald“ die Vorbereitungen für die feierliche Eröffnung des diesjährigen Lagers ihrem Höhepunkt näherten. In fieberhafter Arbeit hatten alle, ob Jungbannführer, Lagerleiter, Gras⸗Ellenba⸗ cher Handwerker und Bauern oder Pimpfe den Sitzring fertig gemauert, das Tor ge⸗ zimmert, den Turm geſchmückt, Zelte und Lagerplatz tadellos in Ordnung gebracht, Grä⸗ ben um die Zelte gezogen und die Feier vor⸗ bereitet. — Daß der Wettergott einen Strich durch die Rechnung zu machen verſuchte, wurde durch einen kurzen Entſchluß abgebogen:„Die Feier findet eben im Saale ſtatt“. Und als dann pünktlich um 16 Uhr ſchmetternde Fan⸗ farenklänge den Beginn der Eröffnungsfeier ankündigten, war der weite Saal des Hotels „Siegfriedsbrunnen“ aber auch gerüttelt voll. Man konnte mit Freude feſtſtellen, daß ſich die drei Kreiſe bei ihrer Jugend ein Stell⸗ dichein gegeben hatten. Kreisleiter, Kreisdirek⸗ tore, Kreisſchulräte, SA.- und SS.⸗Führer, ja ſogar Vertreter der Landesregierung hatten es ſich nicht nehmen laſſen, auch bei dieſem Wetter dem Rufe der Jugend Folge zu lei⸗ ſten. Die Gebietsführung der HJ. war durch Gebietsjungvolkführer Paul Wagner und Stabsleiter Brandt vertreten. Jungbannführer Siebert führte in ſei⸗ ner Begrüßungsrede u. a. aus, daß wir durch dieſe Lager unſere Pimpfe einmal aus ihrer ſonſtigen Umgebung herausholen wollen, um ſie in harter Lagerkameradſchaft im Sinne 2 n E ——— des Nationalſozialismus zu Trägern unſerer Weltanſchauung heranzubilden. Haltung und Zucht ſei die Parole, die über dieſer Er⸗ ziehungsarbeit ſtehe. Darüber hinaus ſtehen dieſe acht Tage aber auch unter dem Zeichen der Freude und es ſolle am Schluß eines Lagerlehrganges keinen Pimpf geben, der nicht am liebſten noch einmal eine Woche im Lager bleiben würde. Gebietsjungvolkführer Paul Wagner wies in meiſterhafter Art die verſchiedenſten Angriffe zurück, die hie und da immer noch der Arbeit des Jungvolks gemacht werden und betonte, daß wir dieſe herrlichen Jung⸗ volklager vor allem dem Führer zu danken hätten, dem wir unſeren Dank durch raſtloſe Arbeit abſtatten wollen. Trotz des ſtrömenden Regens ließen es ſich die vielen Gäſte nicht nehmen, das gegen⸗ über dem Vorjahre bedeutend beſſer ausge- baute Lager zu beſichtigen. Beſonders beach⸗ tet wurde der jetzt mit einem Dach verſehene rieſige Lagerturm, der ganz neu ausgebaute Sitzring, die mit einem Betonboden verſehene Küche und Proviantkammer, die nach dem Muſter der Reichsparteitag⸗Lager gebaute Waſchanlage mit Brauſe(), den ſtabilen Zaun und alle die Dinge, die zu einem rich⸗ tigen Lager gehören. Am meiſten aber hat doch allen im⸗ poniert, wie ſich die Pimpfe auch nicht durch das ſchlechteſte Wetter in ihrer Hochſtimmung beeinträchtigen ließen und verwundert hat mancher Familienvater und mutter gehorcht, als ihr aus einem Zelt ein friſches Lied ent⸗ gegenklang: „Uns geht die Sonne nicht unter!“ i ES. Frontjolbaten⸗ und Kriegs⸗ opjerehrentag in Alainz am Sonntag, den 14. Juni Der Sonderzug nach Mainz fährt ab Viernheim um 6.15 Uhr ab Reichs bahn⸗ hof, hält in Lampertheim und Worms. Von da geht der Zug direkt nach dem Endziel. An⸗ kunft in Mainz⸗Weiſenau 8.19 Uhr. Die Standquartiere unſerer Ortsgruppe befinden ſich daſelbſt im Gaſthaus„Zum Bären“, Mönchſtr. 7 und„Zum Schwanen“, Rhein⸗ ſtraße 83. Die Teilnehmer mit Eſſenkarten werden gebeten, einen Eßlöffel mitzunehmen. — Sammelplatz für die Abfahrt in Mainz Horſt Weſſelplatz, 19.50 Uhr. Abfahrt Mainz⸗ Hauptbahnhof 20.30 Uhr. Ankunft in Viernheim gegen 22 Uhr.— Ich bitte die Teilnehmer, den Anordnungen des Transport⸗ führers, Kameraden Sax, Folge zul leistet. Seelinger, Obmann. CC Kriegsopjerehrentag am Ahein 40 000 ſind nach Mainz angemeldet Nachdem ſich am letzten Sonntag in Heersfeld die Frontſoldaten und Kriegsopfer der NSK OV. zu einem größeren Treffen zuſammengefunden hatten, werden am Sonn⸗ tag 40 000 Frontſoldaten und Kriegsopfer nach Mainz an den Rhein eilen, um dort ihren Ehrentag zu erleben. Ehemalige Dragoner aus Darmſtadt, Dargoner aus Mainz, Füſiliere aus Wies⸗ baden, Musketiere vom Weſterwald, aus Rheinheſſen und Oberheſſen, Kriegsteilnehmer und Frontſoldaten aus der Kurpfalz und dem Saargebiet wollen dort, an dem Lebensſtrom des deutſchen Volkes, die Worte ihres Reichs⸗ kriegsopferführers hören und wollen bekennen, daß alte Soldatenkameradſchaft und Front⸗ und Schützengrabengeiſt nicht vergeſſen ſind, ſondern daß mit dem Fühlen und Denken des Führers Adolf Hitler bis zum letzten Musketier des großen Krieges wieder neue Wurzeln ſoldatiſcher Zuſammengehörigkeit ge⸗ ſchlagen worden ſind. Aber nicht nur die ehemaligen Soldaten des großen Krieges eilen zu dem großen Treffen, ſondern auch Tauſende von Witwen und Kriegereltern fühlen ſich durch ihr Opfer hingezogen zu den Kameraden, bei denen einſt ihr Liebſtes geſtanden hat. So liegt in dem großen Treffen am Rhein ein innerer Kern, der mehr iſt, als alle Aeußerlichkeiten erkennen laſſen. Werdet Mitglied der N S.⸗Kulturgemeinde! Cirkus Hagenbeck in Mannheim Am heutigen Freitag trafen die Sonder⸗ züge des Circus Carl Hagenbeck in Mannheim ein. Es ſind u. a. weit über 100 Pferde, Löwen, Tiger, Eis- und Braunbären, Kragenbären, Pumas, Leoparden, ſibiriſche Kamele, Strauße, Zebus, Waſſerbüffel, Ze⸗ bras, Guanacos, Lamas, Elenantilopen, 10 Elefanten, 6 Seelöwen, 40 Affen, zahlreiche Chetland⸗ und Iſabellenponies, Kraniche, Pelikane, Emus, Hyänen und Kondore ein⸗ getroffen.— Die Eröffnungsvorſtellung findet heute Freitag ſtatt. Mun das sehen 41 gl 40 007 och 1 a ſchol gebla beste df erſa fuß Bal fäl 2 U gel dan fel, Unt fun reg bel lich Cie ö 5 9 lierte Gf reich Beh die 1 22 U geben am! mim ba die 10 ine Suff ze . gen— beſth enz 8 1 mieser der g Kenn ausge N 0 ſtan 1930 Rich Verte m d en dung fit in Sant 8 ſich, lch 1 Miſſian en iſt die⸗ id jedoch aſnakan che de oſſen nich be d u ſpen⸗ d bergeſet Bott Wohl! dafe n Aulſche kenbatter air geh I Juni ſihtt ab 30 0 0 l ns. Von dziel. Au⸗ ihr. De e hefinden Viren“, „ hein⸗ ſenkatten zunehmen. in Minz t. Wjchtt lakunſt in bitte die a bann. gscpfer 1 Tuffen m Sonn⸗ igscpfer dort ihten eilnehmer und dem ſtrom ableeige fraiche, ore kil⸗ 10 finde yore 9 dperetlen⸗Wiehetholung * Der Sängerbund⸗Flora will den Wünſchen der etlichen hundert Heimkehrer, die das erſte Spiel wegen Ueberfüllung nicht ſehen konnten, entgegenkommen und läßt am Sonntagabend die Wiederholung der Operette „Florenzia, das Cireusmädel“, ſtei⸗ gen.“ Vorweg ſei geſagt, daß ſich die Beſucher frühzeitig mit Einlaßkarten verſorgen, denn der Abgang der Karten zeigt, daß der Saal nochmals nicht ausreicht, um die Maſſen zu faſſen. Daß die erſte Aufführung ganz bombig eingeſchlagen hat, werden die vielen Beſucher ſchon in den letzten Winkel Viernheims hinein⸗ getragen haben und dies dürfte eigentlich die beſte Reklame für das Spiel und die Spieler ſein. Die Aufführung und das Spielermaterial dürfte durch die Preſſe genug Würdigung erfahren haben und der am kommenden Sonn⸗ tag anmarſchierende Beſuch iſt ein Beweis der Beliebtheit und der Zugkraft der Karpfen⸗ ſänger. Alſo nochmals für Sonntagabend die Parole, Auf in den Karpfen zur Operette: „Florenzia, das Cireusmädel“. Konzert und Vollsbelußtigung im Stadion a. d. Lorſcherſtraße Trotz des auch in den Nachmittagsſtun⸗ den des Fronleichnamstages niedergehenden Regens hatten ſich doch eine große Anzahl Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen und viele Kinder im Stadion eingefunden. Es kamen beſtimmt alle Beſucher der Veranſtaltung auf ihre Rechnung, waren doch die Vorbereitun⸗ gen 5 Genlige getroffen. Die Feuerwehr⸗ kapelle trug durch Vortrag von Konzertſtük⸗ ken, Märſchen und Potpourris weſentlich zur Unterhaltung bei. An Kegelbahn und Schieß⸗ ſtand ſowie bei den ſonſtigen Spielen herrſchte reger Betrieb. Sellſwerf beliebten Darbietungen für unſere Kinder nicht. An Kinderwagenreigen und anderen Spielen erfreuten ſich unſere Jüngſten. Auf der Rutſchbahn ging es auf und ab und pro⸗ bierte au.„Großer“ eine Partie. Der Gaſtſtätteninhaber hatte für Speiſe und Trank reichlich geſorgt, ſodaß auch die leiblichen Bedürfniſſe befriedigt werden konnten. Auch die Abendveranſtaltung wies einen guten Be⸗ ſuch auf. am,, Aielbeſchluß jür die leichtathlet. Weilkämpje am 21. Juni 1936 Die einzelnen ſporttreibenden Vereine geben die Nennungen ihrer Sportler, welche am 21. Juni bei den leichtathl. Wettkämpfen mitmachen, bis ſpäteſtens Samstag abend bei Herrn Beikert, Saarſtr., ab. Auch diejenigen, die an dieſem Tage mitmachen und keinem Verein angehören, geben daſelbſt ihre Meldung ab. Der Einſatz beträgt für die Staffeln—.20 RM., für Einzelkonkurren⸗ zen—. 10 RM. e, meme. Kennzeichen bei Perſonenwa⸗ gen⸗Anhänger. In der Oeffentlichkeit beſtehen noch immer Unklarheiten über die Kennzeichnung bei Perſonenwagen⸗Anhänger. Es wird deshalb noch einmal darauf hinge⸗ wieſen, daß Perſonenwagen⸗Anhänger nach den geſetzlichen Beſtimmungen mit polizeilichen Kennzeichen, Schlußlicht und auch Stopplicht ausgerüſtet ſein müſſen. 84219 Bewerber um das Ehe⸗ ſtandsdarlehen im 4. Vierteljahr 1935. Nach einer vorläufigen Mitteilung des Reichsgeſundheitsamtes haben ſich im vierten Vierteljahr 1935 insgeſamt 84 219 Bewerber um das Eheſtandsdarlehen der vorgeſchriebe⸗ nen ärztlichen Unterſuchung geſtellt. Davon wurden 2 419 oder 2,86 v. H. der Bewer⸗ bungen abgelehnt. Alarktberichie Mannheimer Schlachtviehmarkt vom 11. Juni Zufuhren: 85 Kälber, 136 Schafe, 10 Schweine, 2 Ziegen, 218 Ferkel, 200 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 12 bis 16, do. über ſechs Wochen 16 bis 24, Läufer 24 bis 52.— Marktverlauf: Kälber lebhaft, Ferkel und Läufer ruhig. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 11. Juni Kirſchen a) 14 bis 28 Rpf., Kirſchen b) 8 bis 13, Erdbeeren a) 28 bis 36, Erdbeeren b) 17 bis 27, grüne Stachelbeeren 17, Erbſen 11 bis 13 Rpf. Anfuhr: 180 Ztr. Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung: heute Frei⸗ tag, 14 Uhr.— Samstag keine Verſteigerung. tändlich fehlten die 8 Arbeitstagungen zum Hanbwerkertag 1936 3 ene, f ie Fachgruppenwalter Bau hatten ſi im Bubis eim zu einer Ae dating zuſammengefunden. Zunächſt berichteten die einzelnen Fachgruppenwalter über ihre Arbeit in den Gauen. Daran ſchloß ſich eine Dis⸗ kuſſion, in der Fragen, die ſich aus der Arbeit des vergangenen Jahres ergeben hatten, be⸗ antwortet wurden. Weiter wurde zu den An⸗ regungen und Vorſchlägen Stellung ge⸗ nommen, die aus dem Kreiſe der Mitarbeiter —— 2 a eit der de 95 8 3 Fauptreferat hielt der Reichsfachgruppenwal⸗ * RBG.„Handwerk“, Fachgruppe „Bau“ Schäfer über Aufgaben und Ziele, die der RBG. geſtellt ſind. Im Zuſammen⸗ ang mit dieſem Thema gab er Richtlinien ür die Weiterarbeit in den Gauen. Parteigenoſſe Reihl ſprach dann aus⸗ ſchließlich über Berufserziehung und Preſſe⸗ arbeit, während ein anderer Parteigenoſſe ſich eingehend mit dem Thema Arbeitsver⸗ gebung befaßte. Zum Schluß gab Partei⸗ genoſſe Bretthauer einen Ueberblick über das Tarifweſen und die Zünfte und behandelte endlich noch das Gebiet der Arbeits⸗ und Freizeitgeſtaltung. Friſeur⸗Bedarfsſchau im Palmengarten. Unter ſtarker Anteilnahme wurde am Montag um 11 Uhr im Palmengarten die Friſeur⸗Bedarfsſchau unter dem Motto:„Be⸗ darfsweckung— Bedarfsdeckung“ eröffnet. Es prach der ſtellvertretende Reichsinnungsmei⸗ ter Heuken. Er begrüßte die Vertreter der Partei, der Behörden, der 0 75 organiſationen ſowie der Preſſe und führte u. d. aus, bßriſen die guten Beziehungen zwiſchen dem Friſeurhandwerk und der In⸗ duſtrie, die Hand in Hand arbeiten, einen ſicheren Erfolg ermöglichen. Der Friſeur iſt heute wieder bemüht, nur Qualitätsarbeit zu leiſten und auch die Induſtrie gibt ſich die Fuße Mühe, nur Qualitätsware herzuſtellen. uſchließend folgte ein Rundgang durch die Ausſtellung. 5 Auch Du jinbeſt im K. 5. J.-Sport Erholung und Freude komme zur nächſten Sporiflunde- Freitag, 12. Juni. abends 8.30 Ahr im ⸗Freijchütz“ Auhm des Meisters Es iſt noch kein Meiſter jemals vom Himmel gefallen, nein, nur durch Fleiß und Streben ward das Große erreicht. Unermüdlich rangen die Beſten in unſerem Volke, daß vollkommen, das Werk, ſicher das Auge, die Hand. Und ſo wuchs aus dem emſigen Streben unſerer Beſten in der Jahrhunderte Lauf Deutſchlands Meiſter heran. Ehret, ihr Brüder, ſein Schaffen! Reichet dem Meiſter die Hände! Alles verdanken wir ihm. Werke verkünden den Ruhm! Deutſcher Städte herrliche Schönheit wirkte ſein Schaffen. Dome ragen, ihn preiſend, ſtolz zum Himmel empor. Schiffe kreuzen die Meere. Der ſie erdacht, war ein Meiſter. Schienen umſpannen den Erdball. verbinden den Raum. Drähte Und wenn heute Räder ſich dreh'n, Maſchinen erdröhnen, jenem erſten ſei Dank, der den Hammer einſt ſchwang. Großes wächſt nur aus Kleinem, das, voll⸗ kommen gebildet, bis ins letzte hinein, gründlich vom Meiſter erdacht. Schreite, mein Volk, rüſtig den Weg weiter zur Höhe, f doch vergiß nicht den Meiſter, der dich bis hierher geführt! Und wir werden den Sieg in dem Kampfe erringen, den heut' das deutſche Volk einig, geſchloſſen durchkämpft, wenn ſich die deutſche Jugend, im kräftigen Drange nach oben, ſtrebend und wirkend ſtets um den Meiſter ſich ſchart! Gauleiter Ortsmeiſterjchaften 1936 Ergebnijje bes Aabrennens vom 7. Funi 1936 Im Mannſchaftsfahren ſtarteten: 1.„„Vorwärts“ 2. Radfahrerverein„Eintracht“. Radfahrerverein„Eintracht“ hatte in den beiden vorhergehenden Jahren den Wander⸗ ſchild gewonnen. Hätte„Eintracht“ ihn dieſes Jahr nun wieder erobert, ſo wäre der Wan⸗ derſchild endgültig in ihren Beſitz übergegan⸗ gen. Da ſie mit nur drei Mann durch's Ziel fuhr, das Rennen alſo nicht gewertet wurde, gelang es der Mannſchaft des Radfahrerver⸗ eins„Vorwärts“, mit folgenden Leuten 1. Hoock, Ludwig 2. Mandel, Georg 3. Benz, Georg 4. Kamuff, Adam 5. Hoock, Valentin in der guten Zeit von 12,46,4 Minuten durchs Ziel zu gehen. In der Altersklaſſe fuhren: 1. Kamuff,„Vorwärts“, 2,28 Min. 2. Winkenbach,„Vorwärts“, 2,43 Min. 3. Müller, Gg.,„Eintracht“, 2,46 Min. In der Sonderklaſſe fuhren: 1. Friedel Ph.,„Vorwärts“, 2,37 Min. 2. Mandel G.,„Vorwärts“, 2,52, 3. Buſalt H.,„Vorwärts“, 2,59 Min. In der A⸗Klaſſe fuhren: 1. Hoock L.,„Vorwärts“, 2,1 2. Benz G.,„Vorwärts“, 2,1 3. Mandel G.,„Vorwärts“, 2,2 4. Buſalt H.,„Vorwärts“, 2,50 5. Buſalt W.,„Vorwärts“,— 6. Adler Ph.,„Eintracht“,— In der Jugendklaſſe beteiligten ſich: 1. Rohrbacher,„Eintracht, 2,21,2 M. 2. Voltenauer,„Eintracht“ 2,26,8 M. 3. Kamuff J.,„Eintracht“, 2,28,2 M. 4. Weidner W.,„Eintracht“, 2,35,2 M. 5. Hoock,„Vorwärts“ 2,475 M. 6. Müller Ad.,„Eintracht“, 2,53,8 M. Sp. Pg. Amicitia A.§.— Turnverein A.. 2:3 Am Mittwochabend trafen ſich obige Mannſchaften auf dem Waldſportplatz. Man ſah einen Kampf, der auf Biegen und Brechen ging, denn keine der beiden Mannſchaften wollte geſchlagen aus dem Felde gehen, jede wollte ſich den Titel Ortsmeiſter erringen. Wenn die„Alten Herren“ des Turnvereins ich den Titel holten, ſo lag dies daran, daß ie mit größerem Eifer kämpften, faſt keinen chwachen Punkt aufwieſen und, was vielleicht as Ausſchlaggebende war, daß ſie an ein⸗ zelnen Stellen mit etwas jüngeren Leuten be⸗ ſetzt waern. Auch die„Alten Herren“ der Sportvereinigung wehrten ſich recht tapfer. Doch waren einige ſchwache Punkte in der Mannſchaft, ſodaß der Sieg der Turner voll⸗ ſtändig in Ordnung geht. Die Zuſchauer kamen ſicher auf ihre Rechnung. Sie ſahen einen ſpannenden Kampf, in dem es manch gute Leiſtung gab. Auch die, welche einmal lachen wollten, kamen nicht zu kurz. Wie oft ſah man, daß der oder jener Spieler es noch im Kopf hatte, der gute Wille da war, aber das Fleiſch war oft zu ſchwach. Wenn es infolgedeſſen einmal zu einer unfairen Spielweiſe kam, dann müſſen wir dies dem Eifer, oder ſo manchmal der Unbeholfenheit und ſchlechten Körperbeherr⸗ cn zuſchreiben. In Zukunft möge man es och vermeiden, mit gleicher Spꝛelkleidung anzutreten, da es für die Mannſchaften und den Spielleiter ſchwierig iſt, ſich einigermaßen zurechtzufinden. Erkundige man ſich alſo recht⸗ zeitig, in welchem Sport die jeweiligen Geg⸗ ner anzutreten gedenken. Deutſche Waren vom deutſchen Kaufmann! Wer beim Juden ka, V' kkzs⸗ verräter! Aus Stabi und Land Aus Mannheim Verkehrskontrolle. 40 Verkehrs⸗ ſünder wurden bei einer am Mittwoch vor⸗ genommenen Verkehrskontrolle gebühren⸗ pflichtig verwarnt und 8 Kraftfahrzeuge wegen techniſ Mängel beanſtandet. Heppenheim. In Heppenheim fand die diesjährige Hauptverſammlung des Vogel⸗ chutzbereins für Heſſen unter Leitung des andesforſtmeiſters Heſſe ſtatt, der neben dem Stellvertreter des Landesjägermeiſters, Sprenger, Oberforſtmeiſter Schlich, auch Vertreter der Heſſiſchen Re⸗ ierung, des Landſchaftsbundes und des Tier⸗ ſchuzvereins in Heſſen, der badiſchen und pfälziſchen Forſtverwaltung begrüßen konnte. Die Zahl der Mitglieder des Vereins hat ſich egenüber dem Vorjahre verdreifacht. Im ahresbericht wurden aus der Arbeit des Vereins erwähnt: Aufhängung von 300 Niſt⸗ käſten, Schaffung von Vogelſchutzgehölzen, Vogelſchutzmaßnahmen bei der Feldbereini⸗ gung und beim Bau der Reichsautobahn. Oberforſtmeiſter Heidenreich ging in ſei⸗ nem Vortrag über das neue Reichsnaturſchutz⸗ geſetz auf die bevorſtehende Neuorganiſation des Vogelſchutzes in Heſſen ein, während Prof. Fehringer, Heidelberg, einen mit großem Beifall aufgenommenen Lichtbildervortrag über die heſſiſche Vogelwelt und ihren Schutz hielt. Die nächſtjährige Hauptverſammlung wird in Bingen abgehalten. Lampertheim. Im Walde bei Neu⸗ ſchloß entdeckte Förſter Kunkelmann dieſer Tage einen größeren Fuchsbau. Man machte ich bald an die Aushebung des ausgedehnten aues von Meiſter Reinecke und fand in ihm zunächſt zwei lebende junge Füchſe. Ferner hatte der vorſorgliche Familienvorſtand einen leckeren Nahrungsvorrat aufgeſpeichert. Man fand nämlich im Bau ein altes Reh, ſowie zwei junge Rehlein, die natürlich tot waren. Die jungen Füchſe wurden zur Aufzucht in Pflege genommen. Hofheim.(Unvorſichtiger Spatzen⸗ Bean Einem vierzigjährigen, verheirateten eamten drang bei ſeiner Gartenarbeit plötz⸗ lich eine Kugel ins Bein, die ein leichtfertiger junger A in der Nähe abgefeuert hatte. Der Arzt konnte die Kugel gleich ent⸗ fernen. Alsfeld.(Aus dem fahrenden Zug geſprungen). Zwei ältere Frauen, die von Hauswurtz nach Amöneberg fahren wollten, verſäumten das Umſteigen, da ſie ſich offen⸗ bar zu angeregt unterhielten. Erſt als der Zug bereits wieder fuhr, verſuchten ſie aus dem Abteil zu gelangen. Beide Frauen ſtürz⸗ ten und wurden dabei erheblich verletzt. Viernheimer Tonfilmſchau Achtungl Der entzückendſte Ton⸗ filmſchlager, den ſich jeder Filmfreund bis jetzt angeſehen hat! „Du kannt nicht treu jein“ Mit Lucie Engliſch, Herm. Speelmann und Joe Stöckl Freitag, Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Du kannſt nicht treu ſein, nein, nein, das kannſt du nicht uſw. Dieſer wunderbar ſchöne Tonfilmſchlager iſt wirklich ein übermütiger Film mit prominenteſter Beſetzung. Ein Luſt⸗ ſpielſchlager, ſpritzig wie Sekt und ſchmack⸗ haft wie Sch....„ja ja, du haſt es erraten. Ein Großfilmluſtſpiel nach dem gleichnamigen Schlagerlied„Du kannſt nicht treu ſein, nein, nein, das kannſt du nicht, wenn auch dein Mund mir wahre Liebe verſpricht uſw.“, mit Lucie Engliſch, Herm. Speelmanns, Joe Stöckl und viele mehr. Wie ein Feuerwerk Ten de der Witz und die Heiterkeit empor. Mit einem Wort: Lachſalven am laufenden Band. Wer was recht Luſtiges erleben will, der komme zu dieſem Schlagerfilm. Da kannſt du was erleben! Ueberall hat dieſes ſehens⸗ werte Filmwerk den allergrößten Erfolg, des⸗ halb mögen viele ſchon die Werktagsvorſtel⸗ lungen beſuchen, da am Sonntag mit einem Pede Beſuch zu rechnen iſt. Freut euch des ebens, heißt die Parole für jung und alt. In 20 Jahr ſind wieder andere daa Werktags Anfang 8 Uhr, ab 9.15 Uhr nochmals alles zu ſehen. Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Ludwig Kramarczyk, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H. Worms. DA. V. 1936 über 1800. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr 6 gütlig. „Du Kannst nicht treu sein“ Hein, nein das kannst du nient 1 Achiung au neute im Cenpa mit Lucſe Enolscn, Hermann Speel- manns und Joe Slöchel. Diesen lustigsten aller Fflime muß man gesenen haben. — ee ee e Lr Salate empfehle: Salateſſig Liter 163 Tafel⸗, Wein⸗, und Eſtragon- Eſſige 29 9. 5 hell und dunkel 65.3 Wee Literflaſche 2. Zitronen Stück 3 u. 4. Zwiebeln ½ Kilo 14, Erdnußöl, Speiſe⸗ miſchöl, Olivenöl Jodes- 17 Anzeige Gott, der Herr, hat am Mittwoch nachmittag 4 Uhr meinen lieben Gatten, unſeren guten, treubeſorgten Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel Aarrn Ubopo Heckmann d. Landwirt nach kurzer Krankheit, wohlvorbereitet durch die Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im Alter von 74 Jahren zu ſich in die Ewigkeit ab⸗ gerufen. Um ein Gebet für die Seelenruhe unſeres lieben Verſtor⸗ benen bitten Viernheim, Mannheim⸗Wallſtadt, den 12. Juni 1936. Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet heute Freitag, nachmittags 5 Uhr, vom Trauer- hauſe, Adolf Hitlerſtr. 7, aus ſtatt. ferner empfehle: Neue Kartoffeln 172 Kilo 113 Matjesheringe(Kühl- hausware) Stück 183 Deutſche Markenbutter 140 gr. 40 Pfg. o /R Deutſche feine Molkerei⸗ butter 125 gr. 39 Pfg. o /R. Allg. Stan penkäſe 200% Fett i. T. 125 gr. 13 Pfg. 34er deutſcher Weiß ⸗ wein offen Liter 60 Pfg 34er deutſcher Rotwein offen Liter 55 Pfg 30% Rabatt mit Ausnahme wenig. Artik. Gott, dem Allmächtigen, dem Herrn über Leben und Tod, hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluſſe gefallen, unſere liebe, herzens⸗ gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau Hatharina Winkler gon. Zuger am Mittwoch abend ½8 Uhr, unerwartet, wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 61 Jahren zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. leicht beschädigte Fahrräder — 4 Gebe noch einige* Verſtorbenen. Viernheim, den 12. Juni 1936 hauſe, Bismarckſtr. 10, aus ſtatt. Wir bitten um ein Gebet für die Seelenruhe wasch lieben Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet morgen Samstag, nachmittags 5 Uhr, vom Trauer⸗ Sanz billig ab, sowie reguläre Rader Presto, Torpedo, Herkules, Patria, W. K. C., Brenabor, Badenla und Spezialräder in großer Auswahl ab MA. 26.50 mn peter Martin Mannheim CCC kein Erfolg! 400 otstrahe 4 Todes- Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſch⸗ lichen Ratſchluſſe gefallen, heute Nacht um 11.30 Uhr, meinen lieben Mann, unſeren guten, ſtets treu beſorgten Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Poler Benz 2. nach längerem, ſchmerzlichen Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente, im Alter von 65 Jahren, zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, den 10. Juni 1936 Dle krauernden Hinterbllebenen. len abgeſ Bekanntmachung Betr.: Abſchaffung von Ziegenböcken. Sieben zuchtuntaugliche Ziegenböcke ſol⸗ Amtliche chafft werden. Angebote ſind bis Samstag, den 13. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, hier einzureichen. Viernheim, den 10. Juni 1936 Der Bürgermeiſter: J. V.: Riehl. Die Beerdigung findet heute Freitag nachm. 4 Uhr, vom Trauerhauſe, Annaſtraße 20 aus, ſtatt. AS. ⸗Kriegsopjerverjorgung Unſer lieber Kamerad Georg Heckmann und unſere Kameradenfrau Für die uns anläßlich unſerer Vermählung in ſo reichem Maße Michael Faltermann und Frau Margaretha geb. Johann Ralharina Winkler ſind in die Ewigkeit abberufen worden. Den Verſtorbenen werden wir ein treues Andenken bewahren. Ich bitte alle Kameraden und⸗Frauen, den Entſchlafenen durch Vollzähligkeit bei dem letzten Gange die gebührende Ehre zu erweiſen. Antreten zur Beerdigung des Kameraden Heckmann, Freitag nachmittag 4.30 Uhr am Gaſthaus„zum Walfiſch“. Antreten zur Beerdigung der Kameradenfrau Winkler, Samstag nachmittag 4.30 Uhr am„Fürſt Alexander“. ber Obmann: Seelinger. Gorxheim. Fred. feuerwenr, Samstag, den 13. Juni abends ½8 19 Jebung der aktiven Wehr ohne Pflichtmann⸗ ſchaft. Wichtige Beſprechung betr. der Beteiligung am Kreisfeuerwehrtag in Spielleute zur Stelle. Das Kommando. m LCTiçœrnçnverein von 1893 e. V. Eine einzelne Anzeige erregt wohl Aufmerkſamkeit, aber erſt die Wiederholung, die ſtändige, ſtetige öffentlichung ihrer Anzeigen die „Viernheimer Volkszeitung“ in der Sporthalle zwecks 1 8 0 Buchdrucker el er Obmann. Fußball: Heute Freitag abend 8.30 Uhr Verſammlung fernnelmer aller aktiven Fußballer betr. Ortsmeiſterſchaft. 121 Olkszellung Heute abend 8.30 Uhr in der Sporthalle außer⸗ ordentliche Spielerverſammlung für ſämt⸗ liche Fuß⸗ und Handballmannſchaften. Das Erſcheinen eines jeden Spielers iſt unbedingt notwendig. Die Leitung. 1.) 2., beide Jugendmannſchaften und Schüler müſſen unbedingt in der Sporthalle anweſend an EEE Leute zu vermieten Geſchäftsſt. ds. Bl. Kleine Anzeigen 40 Pig. Loser Vereins⸗Auzeiger fraoer und Dnfele Wiederbearbeitung des Intereſſenten afft Achtung Fauſtballſpieler. Sonntag, den 14. Juni, in sorgfältiger Wiederbearbeitung des J 1 ſchaff vormitiags in Sandhofen 1. Fauſtballrunde. 2 6 Alle Ausführung den Erfolg. Benutzen Sie ſtets zur Ver⸗ Spieler treffen ſich heute Freitag abend 8.30 Uhrſliefert die Eltern und Hinder! doi⁊ti kommt aber ein Cireus, der Eure Herzen im Sturm erobern wird! Nach einem in der Circusgeschichte einzig dastehenden Triumphzug durch Japan, china, Indien, aegynten, Spanlen und England bei dem sich das Unternehmen unter vielen Entbehrungen machtvoll für das neue Deutschland ein- setzte und nach dem Riesenerfolg in London der echte Circus Carl Hagenbeck vom wellnerünmien Stellinger Tierpark nackch Mannhelmmeimlat Einzigartige Iierdressuren 0 Ainienleistungen der artistin Z-Stunuennrogramm voller Witz und Ffrönnenkelt Erünnung 12 Jun! Freitag 8.18 Uhr Außer der e finden dägllen 2 Vorstellun— Statt! 3.30 und 8.18 Kinder nachmittags rer Preise l Soldaten, Erwerbslose, Sozial- u. Kleinrentner sowie Schwerkriegsbeschädigte, die an der Kasse u. auch an der Kontrolle einen gültigen Ausweis vorzeigen können, zahlen zu allen Vorstellungen auf all. Plätzen nur halbe Preile. Besuchen Sie auch die weltberühmte Tlerschau täglien von 10—6 Unr Cirkus Carl Hagenbec Vorverkäufe: Circuskassen, Fernruf 33020 und Verkehrsverein, Mannheim, N 2, 4, Fernruf 25268 (Ab 15. Juni in M'heim PO, Plankenhof Fernruf 34321 — 2— Wohnung 3—43immer u. und Küche zu vermieten Von wem ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl Wohnung 2 Zimmer u. Küche bis 1. 7. an ruhige Von wem, ſagt die zuteil gewordenen GSlüchwünſche( er und überreichten Seſchenbe 1 a f Olkszeflung danken herzlichſt en an, jenach Größe des Textes und d der Ae eee Un fleue Karten ——————.—̃— Wirischafts-Unernahme u.-Emnlehlung Der verehrlichen Viernheimer Einwoh- nerſchaft, insbeſonders den werten Nach⸗ barn, Freunden und Bekannten zur gefl. Mitteilung, daß wir die Gaſtwirtſchaft Zur werten Gäſte gut und billig zu bedienen. Um geneigten Zuſpruch bitten ee— 3* übernommen haben. Es ar ſtets unſer Beſtreben ſein, unſere cdbe hn A m 13. un d 14. Jun! Samstag, 13. Juni: 6 Uhr: Spogg. Jug.— WV. Jug., Handball 7 Uhr: Spvgg. Jug.— TV. Jug., Fußball Sonntag, 14. Juni: 9 Uhr: Spogg. Sch.— WV. Sch., Handball 10 Uhr: Spogg. Sch.— TV. Sch., Fußball 1 Uhr: Spogg. 2. M.— TV. 2. M., Fußball 123 Ühr: Spvgg. 1. M.— WV. 1. M., Handball 4 Uhr: Spvgg. 1. M.— W. 1. M., Zu recht zahlreichem Beſuche dieſer Spiele ladet ein Ortsgruppe Viernheim des deutſchen Meſchsbundes für Leibesübungen gez.: Sutter Me Saucksacſlen cnc Me epadsentanten man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernsten Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. VHlennlieimen Ihre Drucksachen in der Buchdruckerei der Hollæszeitung Friedrich Martin— Bismarckstraße 13 Fußball Bestellen Sie 1 En 1 ua ble . „den gelegt longt auf De III 1 eite 10 9 Kapit walt, herig bende zwar zugs zett fa Lan gleig oll 50 es der des al techts 18. J techt! nit de un if font bethe liſtet ſtellu ſticche Jugen len, 9 nen, Per 2 2 1 S= 2 3 — 2 2 828 SD STS SS S K 2. 3 2 2 2