—243 Hin⸗ 1 90 F. d.— poltticchen m übrigen lag: Ver- orn. u. Nut: u. b. h, ſſt Au⸗ ert boten 3 E 850 00445 18885 dſole 11 10851 0550 567505 55700 0 N. Bezugs durch die Nummer 145 Volksz Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſchetnungs wei ſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Felertggen. reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich oſt monatlich 1.60 N M. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. — ſ———— iernheimer otenlohn: Donnerslag G eillung Verkündigungsblatt der NS AN. Miernheim L den 25. Juni 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt e e Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarcktraße 13. Fernſpr. 153. SK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Diplomalenlampf um die Dardanellendurchfahrl Engliſch⸗ſowjelruſſiſche differenzen in Montreur De brifiſche Abordnung warkel auf neue An weiſungen London, 24. Juni. Die Londoner Abend⸗ blätter berichten in großer Aufmachung über Gegenſätze zwiſchen England und Sowjetrußland, die ſich auf der Kon⸗ ferenz von Montreux herausgeſtellt hätten. Sie ſeien ſo ausgeprägt, daß die bri⸗ tiſche Abordnung auf neue Anweiſungen aus London warten müſſe. Nach Reuter drehe ſich die Meinungsverſchie⸗ denheit um die Durchfahrt von Kriegsſchif⸗ fen durch die Dardanellen. Großbritannien ſei nur dann bereit, ſich mit Einſchränkungen abzufinden, wenn ſie allgemein und ohne Aus⸗ nahme gelten würden. Die Sowjetunion dagegen wünſche, daß die Schwarzmeerſtaaten ſoviel Schiffe, wie ſie wol⸗ len, in das Mittelmeer ſenden dür⸗ fen, daß die anderen Mächte aber nur eine begrenzte Tonnage aus dem Mittel- meer in das Schwarze Meer ſchicken dürfen und auch dies nur unter beſonderen Bedingungen. Die britiſche Abordnung habe daher um weitere Anweiſungen aus London gebeten. Es ſei je⸗ doch noch nicht ſicher, ob dieſe rechtzeitig ein⸗ treffen würden. In unterrichteten Kreiſen hält man es für möglich, daß ſich die Sitzung des britiſchen Ka⸗ binetts am Donnerstag u. a. auch mit dieſer Frage beſchäftigen wird. Die Verhandlungen Montreux, 24. Juni. Die Meerengen⸗ konferenz hat am Mittwochvormittag mit der Prüfung des zweiten Abſchnitts des türkiſchen Abkommensentwurfs, der ſich auf die Durchfahrt von Kriegsſchiffen bezieht, begon⸗ nen. Litwinow ſtellte den Antrag, daß die Tragweite des Artikels 6, der Kriegsſchiffe nur zum Zweck von Höflichkeits⸗ beſuchen durchlaſſen will, genau dahin um⸗ ſchrieben werde, daß es ſich nur um Schiffe von Nichtuferſtaaten des Schwarzen Mee⸗ res handele. Auch ſolle das Durchfahrtsverbot von Unterſeebooten auf Flugzeugträger ausge⸗ dehnt werden. Für die britiſche Regierung behielt ſich Lord Stanhope eine Stellungnahme vor. Der japaniſche Abgeordnete Sato erklärte ſich bereit, den Beſchränkungen für die Einfahrt von Kriegsſchiffen ins Schwarze Meer zuzuſtim⸗ men, wenn dieſe Beſchränkungen auch den das Schwarze Meer verlaſſenden Kriegsſchiffen auferlegt würden. Paul⸗Boncour machte Vor⸗ ſchläge hinſichtlich der Gleichſtellung der Hilfs⸗ ſchiffe mit den eigentlichen Kriegsſchiffen. Unter Zurückſtellung dieſer verſchiedenen grundſätzlichen Fragen erörterte die Konferenz hierauf die in dem türkiſchen Entwurf vorgeſe⸗ henen formalen Beſtimmungen, wobei ſich die Vertreter Großbritanniens, Rußlands, Japans und Rumäniens mit der vo rherigen An⸗ meldung prinzipiell ein verſtan⸗ den erklärten. Die Begrenzung der Tonnage auf 14,000 Tonnen ſoll auf britiſchen Antrag von dem techniſchen Komitee mit dem Ziel einer höheren Feſtſetzung geprüft werden. Hin⸗ ſichtlich des Artikels 7, der ſich auf die Durch⸗ fahrtsfälle bei Neutralität der Türkei bezieht, behielt der britiſche Vertreter ſich gleichfalls die Stellungnahme ſeiner Regierung vor.— Nach Einwendungen Paul⸗Boncours und Litwinows entwickelte ſich eine Ausſprache über die Neſu⸗ tralitätspflichten der Türkei ge⸗ genüber den Nichtunterzeichnerſtaaten, wobei der türkiſche Außenminiſter erklärte, es könne gar kein Zweifel darüber beſtehen, daß die Türkei alle ihre internationalen Verpflichtun⸗ gen und natürlich auch diejenigen aus der Völ⸗ kerbundsſatzung erfüllen würde. Die Konferenz wird am Donnerstagvormit⸗ tag mit einer weiteren Vollſitzung die erſte Phaſe ihrer Arbeiten abſchließen. Nalieniſche Verſlimmung über Montreux Aeußerungen der„Tribung“ Ro m., 24. Juni. Die„Tribuna“ erörtert, unter welchen Vorausſetzungen mit einer neuen, aktiven, wachſamen und unerläßlichen Mitarbeit Italiens am friedlichen Wiederauf⸗ bau Europas zu rechnen ſei. Dazu gehöre vor allem anderen die Rü ck⸗ kehr des gegenſeitigen Ver⸗ trauens, die geiſtige und materielle Ab⸗ rüſtung und in erſter Linie die Annullie⸗ rung aller Maßnahmen, wie Zuſammen⸗ ziehen der engliſchen Flotte im Mittelmeer, Flottenabmachungen mit den flottenſchwa⸗ chen, aber an Flottenſtützvunkten reichen kleineren Mittelmeerländern. Denn dieſe Abmachungen hätten ausgeſprochen militäriſchen Charakter. Für Italien ſei es wichtig, daß Stimmungen,, die unter dem Sanktionskrieg entſtanden ſeien, heute dank der natürlichen Entwicklung der Ereigniſſe zuſam⸗ menbrechen. Dies vorausgeſetzt, ſei die italieni⸗ ſche Zuſammenarbeit eine weite, vollkommen geöffnete Tür, eine Tür, die übrigens niemals, ſelbſt nicht in den dramatiſchen Augenblicken des Konflikts geſchloſſen worden ſei. Der Londoner Korreſpondent der„Tribuna“ greift die„Times“ an, weil ſie die Tendenz zeige. aus der Meerengenkonferenz in Mon⸗ treur die Grundlagen für ein Garan⸗ tieſyſtem im Mittelmeer herausz u⸗ holen. Dieſes unentwegte Feſthalten am Völkerbund entſpringe rein imvperialiſtiſchen In⸗ tereſſen. Dies könne man ſchon daraus erſehen. daß eine Regelung der künftigen internationa- len Beziehungen empfohlen werde, während man gleichzeitig Italien von einem für die Si⸗ cherheit Europas grundlegenden Pakt fernhal⸗ ten wolle und ſeine Einkreiſung in einem Meer betreibe, in dem die engliſche Flotte, nicht die italieniſche, der Fremdling ſei. Es handele ſich bei dieſen Beſtrebungen allerdings nicht um eine weitverbreitete Anſicht, ſondern um die zahlenmäßg vielleicht ſogar ſehr kleinen Kreiſe, deren Einfluß nicht wegen des Umſtandes über⸗ ſchätzt werden dürfe, zur Verfügung hätten. Gaulag heſſen-maſſauf 8.—12. Juli in der Gauhauptſtadt Frankfurt Der Gautag Heſſen⸗Naſſau wird bereits am Mittwoch, dem 8. Juli, mit der Weihe des Luftſchiffhafens Rhein⸗Main durch den ö Gauleiter eröffnet werden. Aus dieſem Anlaß ſind beide Luftſchiffe in Frankfurt a. M. Das Luftſchiff L3 129„Hindenburg“ wird in Frankfurt und in der näheren Um⸗ gebung eine Gäſte⸗Rundfahrt unternehmen, während 93 127„Graf Zeppelin“ am Abend nach Südamerika ſtartet. Außerdem findet am gleichen Tage die Ueberſiedlung der Lufthanſamaſchinen auf den neuen Flugplatz ſtatt. Auch eine Reihe von eng⸗ liſchen Pool⸗Flugzeugen treffen zur Weihe des Weltlufthafens ein. daß ſie ein ſolches Organ Paris, 24. Juni. Der„Temps“, der auch unter dem Kabinett Léon Blum ſeiner Ge⸗ wohnheit treu bleibt die Außenpolitik der jeweiligen Regierung zu unterſtützen, ſtellt nach der außenpolitiſchen Erklärung der Re⸗ gierung in der Kammer am Dienstag feſt, daß die neue Regierung in der traditionellen Linie der franzöſiſchen Politik bleibe, nicht nur was Doktrinen, Grundſätze und Tat⸗ ſachen, ſondern auch was Methoden betreffe. Man könne ſagen, daß die Regierung der bis⸗ herigen Politik nur ein neues Kapitel ange⸗ fügt habe mit etwa überarbeiteten Formulie⸗ rungen der Erklärungen, die früher in Genf und auf den großen internationalen Tagun⸗ gen im Namen Frankreichs abgegeben worden ſeien. Die Abkehr von den Sanktionen, ſo bemerkt das Blatt, ſei in würdigen Ausdrük⸗ ken gehalten, die weder die Grundſätze der Völkerbundsſatzungen verneinten noch die italieniſche Eigenliebe kränkten. Die nationaliſtiſche„Liberté“ hingegen iſt ſehr unzufrieden mit der außenpolitiſchen Regierungserklärung. Das Blatt erklärt, daß drei wichtige Fragen nicht beantwortet ſeien, und zwar ob angeſichts des Ernſtes der deutſchen Gefahr die Regierung den von Léèon Blum vor einem Monat gemachten Vorſchlag der einſeitigen Abrüſtung aufrecht⸗ erhalte, ob ſie weiter die von Daladier im Jahre 1933 geformte Auffaſſung verlaſſe, nach . U 5. Armeegeneral Valle in Berlin, 24. Juni. Auf dem Fliegerhorſt Staaken traf am Mittwoch um 11,45 Uhr mit einem Sonderflugzeug, einer Savoia S 79, in Erwiderung des Beſuches des Reichsminiſters der Luftfahrt Generaloberſt Göring und des Staatsſekretärs der Luftfahrt General der Flieger Milch der Staatsſekretärxr und Chef des Generalſtabes der Königlich⸗italieni⸗ ſchen Luftwaffe, Valle, ein. Der italieniſche Gaſt, der vom Chef der ita⸗ lieniſchen zivilen Luftfahrt Pellegrini, dem früheren italieniſchen Luftattaché in Berlin, Oberſt Senzadenai, Oberſtleutnant Biſeo, Hauptmann Toni und dem deutſchen Luftat⸗ tachs in Rom, Oberſtleutnant Schulheiß, be⸗ gleitet wird, wurde nach Landung des Flug⸗ zeuges von Staatsſekretär General der Flie⸗ ger Milch herzlich in Berlin willkommen ge⸗ heißen. Das Muſikkorps des Fliegerhorſts Staaken ſpielte die italieniſche Königshymne und die Giovinezza u. leitete über zum Prä⸗ ſentiermarſch, als die ausländiſchen Gäſte Tradifionelle franzöſiſche Außenpolilk Die Pariſer Preſſe zur außenpoliliſchen Erklärung der die Verſtaatlichung der Kriegs⸗ in duſtrien die Landesverteidigung, beein⸗ trächtige, und ob ſchließlich die Regierung dem Befehl des ſozialiſtiſchen Kongreſ⸗ ſes folgen werde, die Militärdienſtzeit zu ver⸗ kürzen. Das ſchwerinduſtrielle„Journal des Débats“ hält die außenpolitiſche Erklärung für eine der ſchwächſten, die je in der Kammer abgegeben worden ſeien. Die Erklä⸗ rung beunruhige aber nicht nur durch ihre Un⸗ zulänglichkeit, ſondern ſie ſei gefährlich. Das Kabinett Blum habe alle alten Formeln wie⸗ der aufgegriffen, die bereits durch die Erfah⸗ rung verurteilt ſeien. Alle„verſtaubten Genfer Ladenhüter“, ſchreibt das Blatt, ſeien wieder zum Vorſchein gekommen, aller Zier⸗ ſchmuck der Briand, Henderſon u. a., ja man habe ſogar die europäiſche Union und die Ab⸗ rüſtung wieder aus dem Grab geholt. Die neue berühmte kollektive Sicherheit, die wir⸗ kungsvolle Sühnemaßnahmen gewährleiſten ſolle, ſei nicht anderes als der vom Völkerbund organiſierte Krieg. Nach dieſer Theorie werde Frankreich zwangsläufig in Strafoperationen hineingeriſſen, die ſeinen Belangen fremd ſeien oder gar zuwiderlaufen. Das ſei ein mehr„moskowitiſcher als Genfer Internatio⸗ nalismus, der Frankreich auf Befehl zum Gendarmen Europas an allen Grenzen“ mache. Die Außenpolitik der Regierung, ſo faßt das Blatt ſein vernichtendes Urteil zuſammen, ſei nach der Meldung der Ehrenkompagnie durch noch weniger wert als ihre Innenpolitik. Jubelnder Empfang für Slaatsſelrelär Valle Staaken eingetroffen Oberſt Kaſtner die Front abſchritten. Die italieniſchen Gäſte werden während ihres 5⸗ tägigen Aufenthaltes Gelegenheit haben, Ein⸗ richtungen der deutſchen Luftwaffe, der deut⸗ ſchen Luftfahrt und der einſchlägigen Indu⸗ ſtrie zu beſichtigen. Der Fliegerhorſt Staaken hatte zu Eh⸗ ren der italieniſchen Gäſte die Reichskriegs⸗ flagge und die italieniſchen Farben geſetzt. Der erſte Beſuch führte den hohen italieni⸗ ſchen Gaſt u. ſeine Begleitung nach dem Eh⸗ renmal unter den Linden, wo Exzellenz Valle im Gedenken der Gefallenen des Weltkrieges in Gegenwart des Staatsſekretärs der Luft⸗ fahrt, General der Flieger Milch einen Kranz niederlegte und in einer Mi⸗ nute des Schweigens der gefallenen Helden gedachte. Eine Ehrenkompagnie der Luftwaffe erwies dabei die Ehrenbezeugung, worauf ſich ein Vorbeimarſch anſchloß. Zahlreiche Berliner wohnten der Gefallenenehrung bei und berei⸗ teten den ausländiſchen Gäſten einen freundli⸗ chen Empfang. . — — ——— 7— 9 . Reden aus Paris und London Von Ph. Obenauer Die verantwortlichen Regierungen von Frankreich und England ſtanden am Dienstag zur gleichen Stunde vor ihren Parlamenten, um die Marſchroute ihrer künftigen Außenpolitik aufzuzeichnen. Die fran⸗ zöſiſche Regierung tat es um dem eige⸗ nen Land und der Welt ihren außenpolitiſchen Standpunkt zur geſpannten Lage Europas darzulegen. Das neue Kabinett mußte ſich dieſer Verpflichtung entledigen, denn es iſt für den Fortgang der Weltpolitik immerhin wich⸗ tig zu wiſſen, wie Frankreich ſich zu den bren⸗ nenden Fragen der Weltpolitik ſtellt. Die engliſche Regierung war nochmals ge⸗ zwungen, ſich gegen die Angriffe der Oppoſi⸗ tion zu verteidigen. Am vergangenen Don⸗ nerstag hatte der engliſche Außenminiſter Eden in umfangreicher Rede die Wendung der engliſchen Regierungspolitik in der Sank⸗ tionsfrage zwar ausführlich begründet, aber die Arbeiterpartei hielt die Gelegenheit für günſtig, gegen das derzeitige Kabinett einen Erfolg zu erzielen und zwang das Parlament zu einem Mißtrauensantrag, der ſich gegen das ganze Kabinett richtete, Stellung zu nehmen. Aus beiden Parlamenten und aus dem Mund der führenden Kabinettsmitglieder iſt keine Ueberraſchung gekommen. Wenn wir uns zunächſt der franzöſiſchen Regierungserklärung in Kammer und Senat zuwenden, ſo tun wir das, weil wir für uns die außenpolitiſche Haltung Frankreichs, ins⸗ beſondere ſeine Einſtellung zu dem Friedens⸗ vorſchlag des Führers von beſonderem Inter⸗ eſſe iſt. Generell kann zu der franzöſiſchen Re⸗ gierungserklärung geſagt werden, daß ſie in außenpolitiſcher Hinſicht ſich kaum unter⸗ ſcheidet von den Erklärungen der Kabinette, die vor Léon Blum Frankreichs politiſche Führung in der letzten Zeit in der Hand ge⸗ habt haben. Man gewinnt den Eindruck, daß das neue Kabinett lediglich in den Fragen, die die Erhaltung des internationalen Frie⸗ gens betreffen einige Aktivität entfalten will. Wahrſcheinlich gedenkt dieſes Kabinett ſich in der Hauptſache der Löſung der innerpoli⸗ tiſchen Angelegenheiten im Sinne der Volksfront zu widmen. Auch Léon Blum und ſein Außenminiſter Delbos wünſchen, wie ihre Vorgänger, Verſtändigung mit Deutſchland und wir notieren gern das vor der Kammer gegebene Verſprechen, die deutſchen Vorſchläge in dem aufrichtigen Wunſche zu prüfen, „darin eine Abkommensgrund⸗ lage zu finden“. Auch die Verſicherung, daß Frankreich nicht an Hitlers Frontſoldatenwort zu zweifeln beabſichtige berührt uns ſympathiſch, wenn wir dieſe freundliche Geſte auch nicht überſchätzen wollen. Nicht außer Acht laſſen dürfen wir die Tat⸗ ſache, daß die neue franzöſiſche Regierung ge⸗ nau wie ihre Vorgänger unentwegt feſthält an der alten ſtarren Betrachtungs⸗ weiſe von der kollektiven Sicher⸗ heit und der Zwangsläufigkeit des Bündniſſes mit dem Bolſchewis⸗ mus. In dieſen beiden Gedankengängen bewegt ſich die Außenpolitik Frankreichs auf ausgefahrenen Geleiſen, die bis zur Stunde keine Konſolidierung Europas gebracht haben. Es kommt in dieſer Haltung erneut wieder das traditionelle franzöſiſche Mißtrauen, die Sorge um die Sicherheit, die bekanntlich in dem Pakt mit Sowjetrußland ihre unheil⸗ volle Krönung gefunden haben, zum Ausdruck. Von dieſer Regierung wird man erſt recht ſagen können, daß über ihr der Schatten Moskaus liegt und es iſt kaum zu erwar⸗ ten, daß die franzöſiſche Bündnis⸗ und Kollek⸗ tivpolitik eine Aenderung erfahren wird. In der Feſtlegung der franzöſiſchen Außenpolitik auf dieſe beiden Faktoren ſehen wir einen Hemmſchuh für den Frieden Europas, der gleichſam als Tragik den gegenwärtigen Ge⸗ ſchichtsablauf überſchattet. * An dieſer Stelle fällt uns der Uebergang zu einer kurzen Betrachtung der engli- ſchen Parlamentsdebatte leicht, weil der engliſche Miniſterpräſident in ſeiner Schlußrede unter Bezugnahme auf die eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Geſchichte ſeit der Schlacht bei Waterloo die Umkehrung hiſtoriſch-politiſcher Situationen im Verlauf der Geſchichte ſinn⸗ fällig darlegen konnte. „Bei Waterloo“, ſo führte der engliſche Miniſterpräſident aus,„habe Wellington die Hilfe der Preußen erwartet, um ſeinen Erbfeind, die Franzoſen, zu beſiegen. 100 Jahre ſpäter hätten Englands Erbfeinde, die Franzoſen, Schulter an Schulter mit ihm gegen diejenigen gekämpft, die Eng⸗ lands Verbündete bei Waterloo geweſen ſeien. Das lege ihm die Frage nahe, ob denn nicht die Zeit für dieſe drei großen Länder gekommen ſei, ſich zuſammenzuſchließen und eine Politik der Befriedung Eu⸗ ropas herauszufinden. Wir brauchen nicht beſonders zu betonen, daß wir dieſe Worte deutlich verſtehen. Wir haben ſie ſeither verſtanden und der Führer hat ſeit der Machtübernahme keine Stunde verſäumt, um die europäiſche Politik in dieſe 2 4 3 1— 1 2 Lc S—————— p—— ů——— ů——ꝙ———————— 5— 7— das Eiſenbahnunglück von Groß⸗Heringen vor Gericht 3. Verhandlungstag Naumburg, 24. Juni. Zu Beginn des dritten Verhandlungstages im Heringer Prozeß wurden die beiden Berliner Leumundszeugen für den angeklagten Lokomotivführer Bande vernommen. Während ihrer Vernehmung wurde die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatsſicherheit oder eines wichtigen Betriebs⸗ geheimniſſes ausgeſchloſſen.— Reichsbahnrat Ditte und Reichsbahnamtmann Teichert vom Maſchinenamt des Anhalter Bahnhofs in Berlin ſtellten Bande ein gutes Dienſtzeugnis aus. Zu weitgehenden Erörterungen führten hier⸗ auf die Ausführungen der Sachverſtändigen. Der auf Antrag der Angeklagten zugezogene Sachverſtändige Lokomotivführer a. D. Krüpe von der Fachſchaft der Lokomotivführer, wandte ſich in erſter Linie gegen die Berechtigung der Anordnungen des Fahrdienſtleiters Kaden in Groß⸗ Heringen. Mittelbar trage nach Anſicht Krüpes der Fahrdienſtleiter Kaden ein Mitver⸗ ſchulden an dem Unglück. Es entſpannen ſich längere Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen dem Sachverſtändigen Loko⸗ motivpführer a. D. Krüpe und dem Reichsbahn⸗ oberrat Wahrendorf⸗Mainz und Dr. Ing. Müller⸗Frankfurt a. M., Reichsbahnrat Ditte⸗Berlin und Dr. Kriſchſtein, dem Leiter der Bremsverſuchsabteilung in Berlin⸗ Grunewald, über die Feſtlegung der Brems⸗ ſtrecken und der Zeiten, die bei den verſchiedenen Stundengeſchwindigkeiten von 92 bis 100 Km. zu ihrer Zurücklegung nötig waren. Die anderen Sachverſtändigen der Reichsbahn nahmen eine Geſchwindigkeit von 92—95 Km. an. Die zuläſſige Höchſtgeſchwindigkeit war 105 Stdkm., für die Durchfahrt von Bad Cöſen nur 85 Stdkm. Reichsbahnrat Dr. Müller machte längere Ausführungen über die Pflichten des Fahrdienſtleiters. Wenn Kaden den D 44 nicht in Bad Cöſen, ſondern erſt vor Groß⸗Heringen habe halten laſſen, ſo habe er das zur raſcheren Durchführung des Weihnachtsverkehrs tun müſſen. Die Frage, ob er den D 44 auf Mel⸗ dung von Naumburg aus noch in Groß⸗Heerin⸗ gen durchlaſſen oder vorher halten laſſen ſolle, habe Kaden richtig damit entſchieden, den Per⸗ ſonenzug 825 abzulaſſen. Sachverſtändiger Krüpe beanſtandete, daß man Dechant in Weißenfels einen Heizer mit⸗ gegeben habe, der nicht zum Schnellzugdienſt zu⸗ gelaſſen war, und daß Dechant dadurch in ſei⸗ nen Pflichten als Lokomotivführer abgelenkt worden ſei, weil er ſeinen Heizer bei der Feuerung unterſtützen mußte. Der Anlrag des Oberſiaalsanwalls im Groß⸗Heringer Prozeß Naumburg, 24. Juni. In dem Prozeß ge⸗ gen die beiden Lokomotivführer Dechant und Bande beantragte der Oberſtaatsanwalt un⸗ ter Zubilligung mildernder Umſtände gegen Dechant eine Gefängnisſtraſe von ein⸗ einhalb Jahren, in die die Unterſuchungs⸗ haft von ungefähr 10 Wochen eingerechnet werden ſoll. Gegen Bande wurde eine Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr beantragt. An dieſen Antrag ſchloſſen ſich die Plaidovers der drei Anwälte, die bis in die ſpäten Abendſtunden andauerten. Das Urteil wird am Donnerstag um 16 Uhr verkündet. Jlämiſcher Proleſt gegen Franzöſiſch Tumullſzenen in der belgiſchen Kammer während der verleſung des Regierungsprogramms Brüſſel, 24 Juni. Miniſterpräſident van Zeeland begann ſeine Erklärung mit dem Hinweis, daß die neue Regierung in einem beſonders ſchwierigen Augenblick gebildet wor⸗ den ſei. Probleme von außer gewöhnlichem Ern ſt hätten ſofort in Angriff genommen werden müſſen Der Miniſterpräſident zählte ſodann die einzelnen Maßnahmen auf, die die Regierung auf ſozialem Gebiet unter dem Druck der Gewerkſchaften und Sozial⸗ demokraten zur Beruhigung der Maſſen er⸗ griffen habe und die teilweiſe ſchon in Form von Geſetzentwürfen dem Parlament zuge⸗ gangen ſeien. Es handele ſich um die An⸗ gleichung der Löhne, die grundſätzliche Einführung der 40ſt ündigen Arbeits⸗ woche, die allgemeine Einrichtung von Kollektivverträgen und paritätiſchen Kommiſſionen in der Induſtrie. die Pflicht⸗ verſicherung gegen Arbeitsloſigkeit, die Siche⸗ rung des gewerkſchaftlichen Vereinigungsrechts, die Reform der Arbeitsloſenverſiche⸗ rung und der Alterspenſionen und die Fortſetzung der öffentlichen Arbeiten. van Zee⸗ land ſtellte ferner in Ausſicht, daß die Regie⸗ rung dem Siedlungsweſen künftig ihre beſon⸗ dere Aufmerkſamkeit zuwenden werde. Im wirtſchaftspolitiſchen Teil ſeiner Ausführungen kündigte er im weſent⸗ lichen an, daß das Programm der früheren Re⸗ gierung fortgeſetzt werde. Er teilte jedoch mit, daß die Waffenfabrikation und gewiſſe In⸗ duſtriezweige, die den Charakter von Mono⸗ polen erhalten hätten, unter Staatskontrolle geſtellt würden, um die Wahrung der öffent⸗ lichen Intereſſen wirkſamer zu geſtalten Ein Teil des Regierungsprogramms iſt ge⸗ wiſſen politiſchen Teilreformen gewidmet, als deren Zweck eine ſtärkere Stabiliſierung der Exekutive und die Herſtellung einer Ver⸗ bindung zwiſchen den volitiſchen Organi⸗ ſationen und den wirtſchaftlichen Kräften ge⸗ nannt wird. van Zeeland betonte ausdrücklich. daß die von der Regierung vorgeſebene Reform ſich im Rahmen der geſchichtlichen Ueberliefe⸗ rungen des belgiſchen Staates halte und daß ſie die Feſtigung des parlamentariſchen Syſtems, das durch die Verfaſſung vom Jahre 1831 eingeführt worden ſei, zum Ziele babe. Die Regierung ſei feſt entſchloſſen. die ver⸗ faſſungsmäßigen Freiheiten und die allen Staatsbürgern in der Verfaſſung verbrieften Rechte aufrechtzuerbalten und gegen alle Angriffe, von welcher Seite ſie auch kommen mögen, zu verteidigen. Unter den volitiſchen Reformen, die die Regierung in Ausſicht genommen bat, befinden ſich— allerdings vorläufig nur in ſehr allgemein gehaltenen Formen— zabl⸗ reiche Forderungen, die die Rexbewegung in ihrem Kampf gegen das heutige Syſtem er⸗ hoben hat, unter anderem Herabſetzung der Zahl der Abgeordneten, die Einfüh⸗ rung der Volksbefragung. das Syſtem einer berufsſtändiſchen Organiſation, die Einſetzung von Wirtſchaftsräten. die Schaffung eines Oberſten Staatsrates, ſowie das Verbot der Bekleidung von A u f⸗ ſichtsratspoſten durch Mitglieder der Regierung und des Parlaments. Die praktiſche Durchführung dieſer Reformen wird allerdings in der Regierungserklärung größtenteils dem Parlament überlaſſen. f Tumult in der belgiſchen Kammer Die Flamen verlangen Flämisch als Ausſprache Brüſſel, 24. Juni. In der Kammer ver⸗ las Miniſterpräſident van Zeeland am Mitt⸗ woch die Regierungserklärung. Gleich zu Be⸗ ginn forderten die Mitglieder des National- flämiſchen Blocks mit heftigen Zurufen den Miniſterpräſidenten auf, ſeine Erklärung nicht in franzöſiſcher, ſondern in fäl m i⸗ ſcher Sprache vorzutragen. Der Tumult war ſo groß, daß van Zeeland zunächſt nicht mehr zu Wort kommen konnte. Mehrere flämiſche Abgeordnete ſtanden auf 777777WW77SSSSSSSPSrErTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTFTWTTWTTTcccc Bahn zu leiten. Auf ſtärkerem Unterbau könn⸗ te der Frieden Europas nicht ruhen als auf der Einigkeit zwiſchen Frankreich, England u. Deutſchland. Von ſchweren Rüſtungslaſten könnten die Völker Europas befreit ſein, in friedlichem Wettſtreit könnten ſie den Wieder⸗ aufbau ihrer Nationalwirtſchaften betreiben u. gegen den Anſturm des Bolſchewismus wä⸗ ren ſie ein unüberwindliches Bollwerk, hinter dem die weſteuropäiſche Kultur geſichert und geborgen wäre. Freilich wird auch Englands Politik in die⸗ ſer Hinſicht für die nächſte Zukunft wenig aktiv ſein, denn die friedliche Regelung des Mittelmeerproblems wird noch längere Zeit die Hauptſorge ſeiner verantwortlichen Staatsmänner ſein. Zur Erreichung dieſes Zieles wird es den Anſchluß an Frankreich nicht verlieren wollen und auch aus der geſt⸗ rigen Debatte im Unterhaus war wiederholt die Zuſtimmung zur Kollektivpolitik Frank⸗ —— reichs zu vernehmen. In franzöſiſchen Regie⸗ rungskreiſen kennt man dieſe gegebene Ab⸗ hängigkeit Englands u. weiß ſie auszunützen. So bleibt auch nach dieſen beiden Debatten in den Parlamenten von London und Paris keine allzu große Hoffnung, daß Europa auf dem Wege der Befriedung und der Zuſam⸗ menarbeit raſch zu einem ſichtbaren Erfolg kommen wird. Wenn durch die Reden der maßgebenden Staatsmänner in Paris und London die geſamteuropäiſche Situation auch nicht verſchärft wurde, ſo iſt ſie doch auch kei⸗ neswegs entſpannt worden. Daß das Schickſal der Sanktionen endgültig beſiegelt wurde, iſt wertvoll für das weitere engliſch⸗italieniſche Verhältnis, aber nicht von ausſchlaggebender Bedeutung für die Aende⸗ rung der geſamten weſteuropäiſchen Lage. Nur der Führer hat den Weg gezeigt in ſei⸗ nem letzten großen Friedensvorſchlag, auf dem allein die Friedensgarantie zu finden iſt. und erhoben Einſpruch dagegen, daß heute noch im Parlament der franzöſiſchen Sprache offi⸗ zielll der Vorzug gegeben werde, obwohl die Mehrheit ſich aus Flamen zuſammenſetze. van Zeeland wollte beſchwichtigend wir⸗ ken; indem er erklärte, daß zum Ausgleich im Senat die Regierungserklärung zuerſt in flämiſcher Sprache verleſen und dann erſt ins Franzöſiſche überſetzt werde. Dieſe Erklärung van Zeelands hatte jedoch nicht die er⸗ hoffte Wirkung. Verſchiedene National- flamen entgegneten, für ſie ſei es eine grund⸗ ſätzliche Forderung, daß künftig Flämiſch die offizielle Sprache ſei. die mit Rück⸗ ſicht auf die flämiſche Mehrheit Belgiens den Vorzug vor dem Franzöſiſchen verdiene. Der Kammerpräſident Huysmans, der felbſt Flame iſt, konnte in dem allgemeinen Lärm weder ſich, noch dem Miniſterpräſidenten Gehör verſchaffen. Schließlich legte ſich der Sturm, und van Zeeland konnte ſeine Erklä⸗ rung in franzöſiſcher Sprache fortſetzen. Am Schluß kam es jedoch zu neuen Zwiſchenfällen. als Finanzminiſter de Man(Flämiſcher So⸗ zialiſt) auf die Rednertribüne trat. um die Regierungserklärung ins Flämiſche zu über⸗ ſetzen. Unter lauten Proteſtrufen verließen die Mitglieder des Nationalflämiſchen Blocks ge⸗ ſchloſſen den Sitzungsſaal mit der Erklärung, daß ſie an der Ueberſetzung einer franzöſiſchen Rede kein Intereſſe hätten. Nur mit wenigen Sätzen ſtreifte van Zee⸗ land in ſeiner Regierungserklärung die allgemeine Polifik Zur Außenpolitik beſchränkte er ſich auf die Feſtſtellung. daß die bisherige Politik fortge⸗ ſetzt werde, um Belgien in der vollſtändigen Unabhängigkeit, aber auch in der Achtung ſei⸗ ner internationalen Pflichten die Sicherheit und dem Frieden zu erhalten. In der Frage der Landes verteidigung werde die Haltung der Regierung durch die Ergebniſſe der Beratungen beſtimmt werden. die augen⸗ blicklich in dem Gemiſchten Militärausſchuß ſtattfinden. Die Regierung werde aber mit den wirkſamſten Mitteln die Unverletzlichkeit des Staatsgebietes ſichern. Engliſche Bauern prokeſtieren gegen Kirchenſtenern London, 24. Juni. Ein Proteſtzug von 3000 engliſchen Bauern, in dem alle engliſchen Landſchaften vertreten waren, bewegte ſich am Mittwoch durch London, um gegen die Kirchenſteuern Einſpruch zu erheben. Der Demonſtrationszug trug Banner mit den Aufſchriften wie„Der Farmer erarbeitet, was die Kirche vergeudet“ und„Die Landwirt⸗ ſchaft iſt in Gefahr“. Der Demonſtrations⸗ zug, der großes Aufſehen in London erregte, bewegte ſich durch die ganze Stadt und endete ſchließlich im Hyde⸗Park. 5 Der Proteſt der Bauern richtete ſich gegen die Geſetzesvorlage, die die Umlegung des Kirch⸗ zehnten auf die Landwirtſchaft vorſieht. Skrafexpedilionen in Paläſtina Jeruſalem, 24. Juni. Eine Straf- eppedition gegen ein Dorf in Nordpaläſtina ergab bei Hausdurchſuchungen Waffen ⸗ und Munkkionsfunde in drei Fällen. Die drei Häuſer wurden daraufhin nieder⸗ geriſſen. Neun Perſonen wurden verhaftet und die Ernkebeſtände gepfändek. Auch in Südpaläſtina wurde gegen ein Dorf eine Skrafexpedition unker⸗ nommen. Sie ſtieß jedoch in der Nähe von Arkuf auf Widerſtand. Die engliſchen Truppen machken von der Waffe Gebrauch und köteken drei Araber. Mehrere Araber wurden außerdem verwundek. Rund 30 arabiſche Freiſchärler gelölel. DNB. Jeruſalem, 24. Juni. Bei einer militäriſchen Akkion im Gebirge bei Tulka⸗ rem, über deren Ergebnis eine amkliche Mel dung noch fehlt, wurden Preſſemeldungen zufolge, von einer elwa 60 Mann ſtarken arabiſchen Gruppe 25 bis 35 Freiſchär⸗ ler gekötet. Der Reſt wurde zerſtreuk. Seildem ſind'die ſamariſchen Städte und Dör⸗ fer ruhiger. Auf eine Kraftwagenkarawane der Palä⸗ ſtine Potaſh Comp. wurde auf der Jericho⸗ ſtraße erneut ein Feuerüberfall aus- geführk. Die Angreifer konnken nach 40 Mi- nuken von Wilitär zurückgeſchlagen werden. Durch Zerſtörung einer Brücke über die Straße nach Jericho wurde der Verkehr von Jeruſalem zum Toten Meer vorübergehend ſtillgelegk. In Haifa forderken kommuniſtiſche Flug- blätter zum Kampf gegen den Abbruch des Skreiks auf. Zuſammenſtoß zweier franzöſiſcher Flugzeuge Fünf Tote Paris, 24. Juni. den vier franzöſiſche Jagdflugzeuge über der Militärflugbaſis von Cherbourg ausführten. ſiießen zwei Maſchinen in etwa 200 Meter Höhe zuſammen. Die beiden Ap⸗ parate ſtürzten brennend zur Erde. Die fünf * der Beſatzung wurden auf der Stelle ge⸗ tötet. N 7 Bei einem Gruppenflug. 1„ . K B u im zie E u bg, K 1 Nlodz ge . eri buen e dan dee; 10 1 ic auf die litt jortge⸗ volltärdigen Aung fei ie Sihethett U Fnnge wetde die FErzebniſe die auger⸗ Iütkttusſu ahn nit den üctet des iin gegen oteſtug von le engliſcen degte ic am egen die zu, erhehen. er int hen 5 beitet u?- Wohdit⸗ nonttations⸗ won erregte, t und endete ſch gehen die 9 des Kirch⸗ rſieht fifa ine Eltaf⸗ worcpaläffna Paffen⸗ orei Fallen. in nieder f bethafer gezen ein 01 mier · f engliccen fe Gebtouch tett Moder r het„ 1. Bel einer ö ei Tul mice Mel fene chungen m ſtarken teiſchlt⸗ lar e n Oör⸗ un pol det Rerthe fall w. 0 U W. en pete. 2 wet de beſonders auf eine ſſtarte britiſche Flotte ver⸗ —— Darum trotz Völkerbund eine die Ankwork Samuel hoares:, Der Erſte laſſen müſſe. DB. London, 24. Juni. Lord der Admiralität Sir Samuel Hoare ſprach am Mittwoch in London vor der Royal Empire Society über En glands Wie⸗ deraufrüſtung. Vor allem tut, ſo ſagte er, Schnelligkeit not. Wenn in unmittelbarer Zukunft wieder ein Krieg ausbreche, werde keinerlei Zeit übrig bleiben, wie das beim letzten Mal der Fall geweſen ſei. Großbritannien müſſe ſein Haus in Ordnung bringen, bevor eine Kriſe hereinbreche. Angeſichts der Schnel⸗ ligkeit der modernen Kriegführung werde man nach Ausbruch einer Kriſe keine Zeit für Reformen und Wiederaufbau haben. Es ſei aber keine Urſache für eine Panik vorhanden. Man brauche nicht anzunehmen, daß ein Krieg unvermeidlich ſei. Kein Land in Europa wünſche den Krieg, und weil das der Fall ſei, würde es eine verbrecheriſche Verrücktheit ſein, anzunehmen, daß der Krieg unvermeidbar ſei. Es ſei aber ſo viel entzündbares Material in Europa vorhanden, daß ein Funke einen großen Zuſammenſtoß entfachen könne, wenn nicht große Mächte wie Großbritannien ſtark genug ſeien, um ihren Einfluß zugunſten des Friedens in die Wag⸗ ſchale zu werfen. Deshalb rüſte Großbritan⸗ nien auf. Wenn die britiſche Armee, die britiſche Flotte und die britiſche Luftwaffe an gemeſſen und rechtzeitig verſtärkt würden, werde es keinen Weltkrieg geben. Wenn es gelinge, eine gut ausbalanzierte Flotte zu haben, die in der Lage ſei, den Feind zu ſchlagen und die Meere offen zu halten, und die ſo ausgerüſtet ſei, daß ſie überall hingehen könne, werde es keinen Weltkrieg geben. Es erhebe ſich auch die Frage, ob man eine ſolche Flotte unter den Bedingungen der Ge⸗ genwart überhaupt bauen könne. Es handele ſich um die ſchwerſte Frage, die jemals in der Geſchichte der engliſchen Flotte zu verzeichnen gewefen ſei. Hoare nahm hierauf Stellung gegen die itverbreitete und in der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit in der letzten Zeit lebhaft umſtrittene Anſicht, daß durch Aufkommen der Luftwaffe Kriegsſchiffe unnütz geworden ſeien, weil ſie allzuſehr durch Luftangriffe verwundbar ſeien. Er ſei der Anſicht, daß die Luftwaffe die Auf⸗ gaben der Flotte nicht geändert habe, und daß es keineswegs unmöglich ſei, eine Flotte zu bauen, die in der Lage ſei, ihren traditionellen Pflichten gerecht zu werden. Das Kriegsſchiff gehöre keineswegs ins Muſeum. Man könne die neue Flotte zur wichtigſten und mobilſten Waffe geſtalten. Wenn weiter gefragt werde, warum man trotz des Völkerbundes eine ſtarke Flotte bauen ſolle, ſo ſei darauf hinzuweiſen, daß die kollektwe Sicherheit ihre Ideale noch nicht erreicht habe. Aus den Erfahrungen der letz⸗ ten Zeit hätten ſich zwei Lehren herausge- ſchält. Die erſte laute, volle kollettive Sicherheit heiße in der Praxis, daß die britiſche Flotte im Mittel. meer ſein müſſe. Wenn die Flotte zweimal ſo ſtark wäre. als ſie es heute ſei, würde die Kriſe niemals entſtanden ſein. Trotz aller Kritik der Ignoranten habe die britiſche Flotte ihre Aufgabe erfüllt, indem ſie eine Ausdehnung des Streites verhindert habe. Die zweite Lehre beſage. daß trotz der Theorie von der Vereinigung der Stärke von 50 Nationen der praktiſche Wert der Streit⸗ kräfte gänzlich von der Bereitſchaft der verſchiedenſten Länder abhänge, zum Kriege gegen den Angreifer zu ſchreiten. Er wolle niemanden einen Vorwurf machen, aber der einzige Staat des Völkerbundes, der be⸗ reit geweſen ſei, wirtſame Vorbereitungen zu treffen, ſei Großbritannien geweſen. Dürfe man angeſichts des gegenwärtigen Zuſtandes der Welt annehmen, daß man ſich in entfern⸗ ten Gegenden der Welt, in denen die führen⸗ den Mächte nicht Mitglieder des Völkerbun⸗ des ſeien, auf die kollektive Unterſtützung im Völkerbund werde verlaſſen können? Dieſe Lehren zeigten, daß die Welt eine ſtarke britiſche Flotte brauche. Er, Hoare, bemerke mit Intereſſe, daß die Amerikaniſche Flottenliga einen Vorſchlag für die Zuſammenarbeit der britiſchen und ame⸗ rikaniſchen Flotte ausarbeite, um einen künf⸗ tigen Krieg unmöglich zu machen. Das Aus⸗ bleiben einer kollektiven militäriſchen Aktion im Herbſt zeige, daß das Britiſche Reich ſich immer noch auf ſeine eigene Kraft und geweſen tüſſ Die Tatſache bleibe beſtehen, daß das Britiſche Reich von ſeinen Seeverbindun— gen abhänge. f Regierungsfeindliche Kundgebungen in Graz Wien, 24. Juni. Anläßlich des ſteiriſchen Volkstages kam es am Dienstag abend in Graz zu politiſchen Zwiſchenfällen. Als der ſteiriſche Landeshauptmann Ste phan vor dem Denkmal des Erzherzogs Johann einen Kranz niederlegte, brach eine große Menſchen⸗ menge in laute Rufe aus, die ſich gegen die Regierung und gegen die Habsbur⸗ ger richteten. Als die Alarmmannſchaft der Polizei gegen die Menge vorging. kam es zu heftigen Zuſammenſtößen, bei denen auch eine Anzahl von Perſonen verletzt wurde. 60 Kund⸗ geber wurden feſtgenommen. die Juden als Wegbereiter des Bolſchewismus Eine volniſche Stimme zur kommuniſtiſchen Gefahr Warſcha u. 24. Juni. Der Warſchauer „Dziennik Narodowy“ beſtreitet in einem Leit⸗ kommandiert Vor wenigen Tagen mußte in Kairo Militär gegen Leprakranke eingeſetzt werden, die ihr Aſyl verlaſſen hatten und gegen die ägyptiſche Hauptſtadt in Anmarſch waren. Nahe Bei Kairo, am Rande der Wüſte, liegt balb erſtickt von der Hitze, ein kleines Dorf. Abu Zabal. Es beſteht aus dürftigen Lehmhüt⸗ ten, die am Rande eines mit faulendem Waſ⸗ ſer angefüllten Kanals errichtet ſind. Das Gan⸗ ze ein Bild düſter wie ein Alpdruck. Niemals nähern ſich Touriſten oder Kara⸗ wanen dem Dorfe. Abu Zabal iſt eine Stätte menſchlichen Elends. Sie birgt auf der einen Seite ein Aſyl für Tobſüchtige. auf der ande⸗ ren ein Aſyl Lebkrakranker. Aus den Hütten der Tobſüchtigen tönen Tag und Nacht wilde Schreie und Verwünſchungen. In dem Lepra⸗ Aſyl hauſen 250 lebende Leichname. die heute, nachdem ihre letzte Revolte niedergeſchlagen wurde, dumpf und ſchweigend dahinbrüten. Ihr Leben iſt zwecklos. Niemand hält ſie zu einer Arbeit an. Sie haben weiter nichts zu tun, als ihren eigenen Sorgen und ihrem tragiſchen Schickſal nachzudenken. Für ein Mindeſtmaß von Bedürfniſſen ſorgt die ägyptiſche Regie⸗ rung. Hie und da iſt einer, der vielleicht San⸗ dalen für die Mitglieder der von der menſch⸗ lichen Geſellſchaft ausgeſtoßenen Gemeinſchaft oder andere Gebrauchsgegenſtände fertigt. Aber das iſt auch alles. Die einzige Abwechſlung bringt der regelmäßige ärztliche Kontroll⸗ beſuch in die ſchreckliche Eintönigkeit des Le⸗ bens dieſer zum Tode Verurteilten. Das Aſyl der Leprakranken iſt von einer artikel die vielfach vertretene Auffaſſung, daß der Kommunismus Polen nicht bedrohe und daß er auch im Weſten keine Ausſichten auf Er⸗ folg habe. Es genüge, die Ereigniſſe in Europa zu beobachten. um feſtzuſtellen, daß im Weſten zwar noch kein revolutionärer Zuſtand beſtehe, der unmittelbar zum Kommunismus führe, aber doch eine weitgehende Vorberei- tungsaktion, um die Bedingungen für einen endgültigen Angriff des Kommunismus zu ſchaffen. Dieſe Aktion gehen darauf aus, die Maſſen zu revolutionieren und die beſtehenden Staatsorganiſationen und die ſozialen Ver⸗ hältniſſe zu zerſetzen. Die drei lateiniſchen Staa⸗ ten Weſteuropas. Spanien, Frankreich und Belgien, ſeien heute von einer revolu⸗ tionären Bewegung erfaßt, deren Ende nicht abzuſehen ſei. In Oſteuropa ſei vorerſt keine re⸗ volutionäre Tätigkeit ſichtbar, aber dafür ſei bier ein wichtiger Faktor vorhanden, der jede Revolution erleichtere, nämlich die zahlreichen Juden. Er werde immer deutlicher, daß angeſichts der Erſtarkung der nationa⸗ len Bewegungen in Europa die Juden ſich immer ſehnſüchtiger dem Kommunismus zu⸗ wendeten. In Oſteuropa ſchaffe dieſe Ein⸗ ſtellung der Juden geeignete Vorbedingun⸗ — Püſtenſchlacht mit Leprakranken der Aufſtand der Männer von A bu Jabal. Mohamed Joliman hohen Mauer umgeben. Am Tor ſtehen Tag der hochaufſtrebende Glockenturm. Maleriſches Reichsſporlſeld g Eine der neueſten Aufnahmen vom Schau plaß der bevorſtehenden Olympiſchen Spiele: gen für eine kommuniſtiſche Aktion. die Aſyliſten. und Nacht drei Wächter, die jedem Unbefugten den Zutritt, den Inſaſſen des Aſyls den Weg ins Freie verlegen. Aber eines Tages tauchte in den Köpfen der 250 Leprakranken von Abu Zabal der Begriff der Freiheit auf. Die Revolte begann mit einer betrüblichen Begebenheit. 20 der Internierten verlangten, herausgelaſſen zu werden. Die Wächter wurden erſchreckt durch die Kühnheit, mit der ſie ihr Begehren vorbrachten, und durch ihre wild⸗ ſprühenden Blicke. Man rief den Direktor des Aſyls telephoniſch herbei, der in Kairo wohnt. Er kam und erkannte ſofort, daß man die Re⸗ voltierenden nicht einfach abweiſen konnte. Ste waren offenbar zum Aeußerſten bereit.„Laßt ſie paſſieren!“ erklärte er den Wächtern. Gleich⸗ zeitig aber benachrichtigte er die Polizei. Die 20 Leprakranken hatten erſt ein kleines Stück Weges zurückgelegt, als ſie umzingelt, ergriffen und von neuem in ihr Aſyl zurückgebracht wur⸗ den. Von da an glaubten die Inſaſſen von Abu Zabal den Worten der Menſchen nicht mehr. Jede Gemeinſchaft braucht ihr Haupt, ihren Führer. Bei den Leprakranken in Abu Zabal war es Soliman el Zaki. Er teilte ſeinen Freunden ſeine Pläne mit. Er wurde ihr Kom⸗ mandant und ihr Feldherr. Während die Wäch⸗ ter glaubten, daß die Leprakranken in der un⸗ menſchlichen Hitze des Tages dahindöſten, bil⸗ dete ſich eine Verſchwörung. Man rief abermals den Direktor herbei. Er hielt den Inſaſſen von Abu Zabal eine Rede:„Meine armen Kinder, ihr müßt überzeugt ſein, daß wir euch lieben. und daß wir alles tun, um euch zufriedenzuſtel⸗ len. Habt ihr irgendwelche Münſche, abgeſehen von dem einen, den wir euch nie erfüllen kön⸗ ſtarie Ilolle? die elt braucht eine far le briliſche Flolte“. Polizei gelang es, eine ferenz überraſchend aufzuheben, an der 18 be⸗ kannte kommuniſtiſche Agitatoren, zum größten Teil Jugend, teilnahmen, die die Taktik der Kommuniſtiſchen Partei bei dem bevorſtehenden kommuniſtiſchen beſprechen wollten. Agnes Miegel erhiell den Herderpreis. Die Univerſikät Königsberg hak der be⸗ kannten oſtpreußiſchen Dichterin Agnes Wie; gel den Herderpreis 1936 verliehen. (Graphiſche Werkſlätten, K) nen? Seid ihr mit eurer Nahrung nicht zufrie⸗ den? Sind eure Lagerſtätten unzulänglich?“ „Alles, was wir zu unſerem täglichen Leben brauchen, iſt ausreichend“, antworteten die Le⸗ prakranken. „Was wollt ihr alſo?“ „Wir wollen den Miniſterpräſidenten Nahas Paſcha ſehen!“ Seine Exzellenz Nahas Paſcha, der in Aegyp⸗ ten ſowohl das Amt des Miniſterpräſidenten wie das des Miniſters für das öffentliche Ge⸗ ſundheitsweſen bekleidet, verſpürte keine Nei⸗ gung, den Wünſchen der Leprakranken zu ent⸗ ſprechen. Seine Abſage gab Mohamed Soliman el Zaki den Vorwand für neue Geſchäftigkeit und ſeine Kameraden nahmen ſeine Vorſchläge an. Am 4 Uhr nachmittags am nächſten Tage be⸗ waffneten ſie ſich mit Knüppeln und eiſernen Stangen, die ſie von ihren Bettſtollen abbra⸗ chen, demolierten die Ziegelmauer, die ihr Aſyl umgibt, und ſchlugen ſich in die Freiheit hindurch, nachdem ſie ihre drei Wächter halb⸗ tot geprügelt hatten. Einer von ihnen hatte indeſſen noch die Kraft, ſich ans Telephon zu ſchleppen und die Verwaltung in Kairo zu alarmieren. Ganz Kairo zitterte vor dem Anmarſch der 250 Leprakranken von Abu Zabal. Man verlor ein wenig den Kopf. Schließlich gab man nach Chebin⸗el⸗Kom, einem benachbarten Dorfe, den Befehl, daß von dort aus zwei Kompagnien ägyptiſcher Truppen ſich den Flüchtigen ent⸗ gegenſtellen ſollten. Das Zuſammentreffen mit ihnen machte die Unglückſeligen kampfluſtig. Es entſpann ſich eine richtige Schlacht. Die Soldaten wollten nach Möglichkeit jede unmit⸗ telbare Berührung mit den Leprakranken ver⸗ meiden und verſuchten, ſie mit dem Gewehrkol⸗ ben niederzuſchlagen. Die Leprakranken fochten wie Wahnſinnige. Um 9 Uhr abends beherrſch⸗ ten ſie noch immer das Schlachtfeld. Ihre Hauptwaffen waren die Tauſende von Kieſel⸗ ſteinen der Wüſte, die überall herumlagen und die ſie in dichtem Hagel immer wieder auf die angreifenden Soldaten herniederpraſſeln lie⸗ ßen. Dieſe, ermüdet und blutend wurden ſchließ⸗ lich wütend, und als die Nacht hereinbrach. bombardierten ſie bei Scheinwerferlicht die Aufrührer mit Handgranaten. Das machte dem Kampf bald ein Ende. Um 11 Uhr war der letzte der Flüchtigen wieder in das Aſyl zurück⸗ gebracht. Am anderen Tag zwang man die Leprakran⸗ ken, die Mauer, die ſie zerſtört hatten, wieder aufzubauen und damit ſich ſelbſt den Weg in die Freiheit, wenn das Gelüſte ſie von neuem ankommen ſollte, zu verrammeln. der Erfolg des Arbeilseinſahes Faſt eine halbe Million erhielten Lohn und Brot im Mai Berlin, 24. Juni. Während nach den Feſtſtellungen der Arbeitsämter die Arbeits⸗ loſenziffer im Mai 1936 um rund 272000 zu⸗ rückgegangen war, ergibt ſich aus der jetzt be⸗ kanntgegebenen vorläufigen Statiſtit der Krankenkaſſen mitglieder für den gleichen Berichtszeitraum, daß die Erfolge im Arbeitseinſatz noch ganz beachtlich größer wa⸗ ren. Es ſind nämlich im Mai 481 420 Volks⸗ genoſſen neu bei den Krankenkaſſen verſichert worden. In dieſer Zahl haben alſo bisher Unbeſchäftigte Lohn und Brot erhalten. Ins⸗ geſamt wurden bei den Krankenkaſſen am 30. April d. Is. rund 21 397 000 Mitglieder gegen⸗ über rund 20 993 000 bei Beginn des Monats ge zählt. Kommuniſtiſche Konferenz in Warſchau aufgehoben— 18 Agitatoren, größtenteils Jugend, verhaftet Warſchau. 24. Juni. Der Warſchauer kommuniſtiſche Kon⸗ „Jugendkongreß“ in London Die 18 Teilnehmer der (Schirner, K) Verſammlung wurden verhaftet. . . Starigefährten 1. Sonderbericht von der Ozeanregatta Amerika Deutſchland Wenn man an einem Wettkampf teilnimmt, welcher Art er auch ſein mag, dann wirft man gern einen orientierenden Blick auf alle, die ebenfalls heiß bemüht ſind, den Siegeslorbeer zu erringen. Seine Gegner zu kennen und rich⸗ tig einzuſchätzen, iſt für die eigene Kampfweiſe immer von Vorteil. Deutſchland geht in dieſem Jahr mit acht Jachten in das Rennen um das ſchnellſte und beſtgeſteuerte Boot des Atlantik, das von den Bermudas nach Cuxhaven führt, Holland mit einer und Amerika ebenfalls mit acht. Von den deutſchen Jachten muß ich ſelbſtver⸗ ſtändlich zuerſt„Klein- Suſewind“ nennen, weil ſie auch mich über den Ozean ſchaukeln wird. Dann folgen ihre großen Brüder, die Jacht„Hamburg“, die drei Bremer Jachten „Roland von Bremen“ unter Dr. Pertier, „Aſchanti“ und„Brema“ unter Herrn Straß⸗ burg. Die Berliner ſenden die„Ettſie“ unter Dr. Wölfing, Stettin ſchickt„Arctur“ und ſchließlich gehen noch die Danziger mit ihrem „Peter von Danzig“ ins Rennen. Das iſt eine ſtattliche Schar ron Mitkämp⸗ fern, und wenn man an den Erfolg denkt, könnte einem beinahe um unſer Ozeanbaby „Suſewind“ bange werden. Aber die Seetüch⸗ tigkeit einer Jacht hängt ja, Neptun ſei Dank, nicht von ihrer Größe ab.„Suſewind“ iſt ein erprobtes Schiff, und ihr Führer, Kapitän Gatz, iſt mit all ihren Launen und Eigentüm⸗ lichkeiten ſeit vielen Jahren vertraut. Alſo ha⸗ ben wir von der„Suſewind“ den Beſatzungen gegenüber, die auf Neubauten fahren, einen großen Vorteil, denn niemand kennt den Charakter einer friſch vom Stapel gelaufenen Jacht. Zu Sechſen werden wir auf der„Suſewind“ hauſen. Unſer Führer, Kapitän Gatz, hat ſich eine recht vielſeitige Mannſchaft zuſammen⸗ geſtellt, eine bunte Geſellſchaſt aus ſehr ver⸗ ſchiedenen Intereſſenſphären. Und das iſt gut ſo, denn wenn wir nachher wochenlang nichts als grauen Ozean um uns haben, wird es die einzige Ablenkung ſein, uns gegenſeitig unſere berufslateiniſchen Märchen zu erzählen. Wir glauben uns bei„Suſewind“ gut auf⸗ gehoben, und auch„Klein⸗Suſewind“ ſoll ſich in unſeren Händen gut aufgehoben fühlen, weil ſie von anderer Seite aus ſehr ſtiefmüt⸗ terlich behandelt worden iſt. Vor lauter Aus⸗ rüſtungseinkäufen komme ich einfach nicht da⸗ zu, mich einmal über die Seeſtrecken, die ich nun bald als handfeſter Segler durchkreuzen ſoll, zu informieren. Fünf Minuten vor To⸗ resſchluß kriege ich dann aber doch noch die Karte her und mache die große Fahrt erſtmal probeweiſe mit dem Zeigefinger. Von Ham⸗ burg geht es per Motorſchiff„Oſiris“ bis Boſton. Dort wird die„Suſewind“ gelöſcht u. fährt dann auf eigenem Kiel bis Newport. Da „Suſewind an dem Vorrennen zu den Ber⸗ muda⸗Inſeln nicht teilnimmt, haben wir Be⸗ ſatzungsmänner einen Abſtecher zur Wolken⸗ kratzer⸗Stadt geplant. Das werden ſicher hoch⸗ intereſſante Tage in New Vork, wo man gerne ſechs Beine und acht Köpfe hätte, um alles Be⸗ ſtaunenswerte zu faſſen. Trotz dieſes ländlichen Ausfluges wird ſich die„Suſewind“ aber zei⸗ tig genug auf den Weg machen, um die 500 Seemeilen lange Strecke nach den Bermudas zurückgelegt zu haben, wenn der offizielle Start erfolgt. Die Atlantik-Rennſtrecke geht über 3400 Seemeilen von den Bermudas zum Feuerſchiff Elbe I. Eine enorme Strecke für all die Nußſchalen von ungefähr 16 Meter Länge (Suſewind mißt 13.50 Mtr.). Aber wo blieben Unternehmungsgeiſt, Wagemut und Sportlich⸗ keit, wenn es keine„Wikingerfahrten“ mehr gäbe. Wir freuen uns auf die Seemannszeit und wenn es zehnmal hart auf hart gehen ſollte. Wir Atlantikſegler ziehen nicht hinaus, um irgendwelchen Privatruhm einzuheimſen. Wir wollen die deutſchen Farben ehrenvoll über den Ozean tragen und unſere Kräfte im ſport⸗ lichen Wettkampf mit den anderen beteiligten Nationen meſſen. Je ſchwerer der Kampf, deſto größer der Ruhm! Franz Kraſemann. Günflige Geſlaltung der Reichs- ſteuereinnahmen im Mai 1936 Berlin, 24. Juni. Nach Mitteilung des Reichsfinanzminiſteriums betrugen die Ein⸗ nahmen des Reiches an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben(in Millionen RM.) im Mai 1936 bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 488,0 (Mai 1935: 413,5), bei den Zöllen und Ver⸗ bauchsſteuern 260.8(248,8, zuſammen alſo 748,8 (663,3) und Verkehrsſteuern 943,3(1. 4. bis 31. 5. 1935: 807,5), bei den Zöllen und Ver⸗ brauchsſteuern 585,1 640,7), zuſammen alſo 1528,4(1328,2). Das tatſächliche Mehraufkom⸗ men in den erſten zwei Monaten des Rech⸗ nungsjahres 1936 gegenüber dem gleichen Zeit⸗ raum des Vorjahres wird mit 173,6 ausge⸗ wieſen. Eiſenbahnverkehr Salzburg Innsbruck durch Erdlawine unterbrochen Wien. 24. Juni. In der Nähe der Ortſchaft Werfen verſchüttete eine Erdlawine die Eiſen⸗ bahnſtrecke, wodurch der Verkehr Salzburg Innsbruck unterbrochen wurde. Die Aufräu⸗ weiches und empfindſames Gemüt ſtrömt ſich 5)(Nachdruck verboten.) Ein Mann von Welt. Sorgſam beobachtete der alternde Geheim⸗ rat auch den jüngeren Diplomaten Bern⸗ hard von Bülow, Sohn des früheren Staatsſekretärs, einem ſehr kleinen Kreiſe be⸗ reits aufgefallen durch ſeltene Gewandtheit des Geiſtes, leichte Anmut der Rede und eine Kunſt der Verſchleierns, die ſelbſt in diploma⸗ tiſchen Kreiſen ungewöhnlich iſt. Er iſt ver⸗ heiratet mit einer katholiſchen Italienerin, die ſich ſeinetwegen erſt hat ſcheiden laſſen, aber dieſe Affäre tut ſeiner Beliebtheit keinen Ab⸗ bruch. An der Seite der bezaubernden, von einem ganz leichten Duft des Exotiſchen umge⸗ benen Frau glänzt Bernhard von Bülow um ſo mehr auf dem Parkett der Salons und der Ballſäle, und der Nimbus des erfolgreichen Mannes von Welt ſtrahlt auch in ſeine Politik hinüber. Immer ſind es ſolche Schoßkinder des Glücks, umworbene Mittelpunkte der Ge⸗ ſellſchaft, die die dunkle Geſtalt des alten Ge⸗ heimrats unheimlich anziehen— und bei Bü⸗ low wird dieſe ſeltſame, von Abneigung und Mißtrauen immer wieder vergiftete Freund⸗ ſchaft ſogar bis zu ſeinem Tode dauer Philipp zu Eulenburg. Die erregendſte, die feſſelndſte Freundſchaft — die ihm ſpäter das meiſte Leid ſchaffen wird— aber findet Holſtein in dieſen Tagen in der Perſon eines anderen jüngeren Kollegen: des Grafen Philipp zu Eulenburg. Der iſt nur auf den Befehl ſeines Vaters in den bürokratiſchen Dienſt gegangen, und ſein ganzes Leben wird er den Schmerz nicht ver⸗ winden, eine hoffnungsvoll begonnene Muſiker⸗ und Poetenlaufbahn aufgegeben zu haben. Ein in den Mußeſtunden in gefühlvollen und klang⸗ reichen Melodien aus, aber zugleich beweiſt er im Dienſt eine ungewöhnliche Fähigkeit der Menſchenſchilderung, eine leichte und eindrucks⸗ volle Gabe, verwickelte diplomatiſche Situatio⸗ nen mit ſo bezaubernder Grazie des Stils, mit ſo viel eleganter Bosheit klarzulegen, daß der Alte, der Geiſt und Ironie immer geſchätzt hat, ganz entzückt von ihm iſt. Dazu iſt der Graf Sproß eines ſehr alten brandenburgiſchen Ge⸗ ſchlechts, gewandter Plauderer und geſuchter Tänzer, in der Geſellſchaft angeſehen und be⸗ liebt; eine liebenswürdige und ſchöne Frau hilft ihm mit Erfolg die Laſten der Repräſen⸗ tation tragen. Er iſt der Freund des Prinzen Wilhelm. Der Prinz ſchätzt den Künſtler Eulenburg nicht weniger als den Freund, und ſein unruhiges Herz weiß Eulenburgs Gabe ſtändiger guter Laune und unaufhörlicher An⸗ regungen dankbar zu ſchätzen. Dafür naht der Graf dem Prinzen mit einer Schmeichelei, die gerade noch fein genug iſt, um wohltuend emp⸗ funden zu werden, die aber doch nur wirken kann, weil jeder ſpürt, daß ſie aus ehrlichem Herzen kommt: Eulenburg bewundert den Prinzen, ſeine Begabung, ſeine Kunſt der Rede, die Schwungkraft ſeines Handelns. Als Eulenburg Legationsrat in der Mün⸗ chener Geſandtſchaft iſt, erhält er eines Tages die höchſte Ehrung für einen noch unberühmten Diplomaten: einen eigenhändigen Brief des Geheimrats von Holſtein. Der beſpricht mit ihm die Möglichkeiten, den deutſchen National⸗ gedanken in Bayern zu ſtärken, das der Ber⸗ liner Regierung mit ſo betonter Kühle gegen⸗ überſteht. Dieſer Brief iſt ganz Holſtein: wie er mit echtem und ehrendem Vertrauen das Herz des jüngeren gewinnen will, und wie In Banne den auen nien Eectii tec aus cle egleung Milalms Il. von Ou. aul Cetſle Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Fr anck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. ——— ſetzten alſo, von dem Brief nichts ſagen, weil dieſer unzuverläſſig ſei. So ſoll Eulenburg innerlich von dem Geſandten getrennt und um ſo ſtärker in die Netze des Alten gezogen wer⸗ den, der allein in dieſer Seele zu herrſchen wünſcht. Aber Eulenburg wehrt ſich inſtinktiv gegen dieſes Mittel der Verführung. Er zeigt den Brief mit dem böſen Schluß dem Geſandten. Der, ein Graf Werther, lächelt zuerſt, dann ſagt er plötzlich ſehr ernſt:„Sie können ſtolz ſein. Sie werden Karriere machen. Aber ich warne Sie dennoch. Holſtein liebt das Ver⸗ ſteckenſpiel, und niemand weiß, was plötzlich aus ihm hervorbricht.“ Man tänzelt über Abgründen. Eulenburg merkt ſich dieſen Satz, und nie wird er ihn vergeſſen. So beginnt in dieſen Tagen jene merkwürdige Freundſchaft zwiſchen den beiden Menſchen, die die Natur in allem als ihre Gegenſätze ſchuf, eine Freundſchaft, die von Anfang an umwittert iſt, mit heimlicher Abneigung, mit Mißtrauen und Sorge. Und während Eulenburg noch um 1890 dem älte⸗ ren Freunde in den Tönen lyriſcher Verzückung ſchreibt:„Mit der unvergleichlich roten und dürſtenden Farbe des Muſſigny male ich in meinem dankbaren Herzen Ihr Bild... Ich kann mir mein Leben ohne Sie nicht mehr vor⸗ ſtellen“, reden ſeine Briefe an andere Freunde von kaum noch verborgenem Haß:„Holſtein wird ganz verrückt.. Mein Gott, welches Theater... Ich bin kein Holſtein, ich bin Eulenburg Aber noch lange Jahre wird der Graf mit wahrhaft diaboliſcher Eleganz über die Ab⸗ gründe tänzeln, die ſich hier aufzutun begin⸗ nen. Er hat eine Gabe der Anpaſſung auch an verſchiedenartige Naturen, die alle Gegenſätze zu überbrücken ſcheint. In dieſen Jahren no⸗ tiert einer ſeiner Bekannten:„Wenn man Eulenburgs Freunde alle zuſammenbrächte— das gäbe eine Schlacht.“ Zwanzig Jahre lang wird Friede ſein, ein Friede der Unehrlichkeit und des Scheins, aber dann wird die Schlacht entbrennen, dann wer⸗ den die Freunde einander fällen, und das ſchlimmſte Los wird Eulenburg treffen Lange hat Holſtein auf den Tag gewartet, der ihm erlauben wird, die Vergeltung zu üben für das, was ihm im Arnim⸗Prozeß angetan wurde. Am 16. März 1890 kommt dieſer Tag. In Deutſchland regiert ſeit zwei Jahren ein junger Kaiſer. Holſtein iſt froh.„Man ſpürt doch endlich wieder, daß eine feſte Hand re⸗ giert“, ſchreibt er ſeiner Kuſine. Der junge Kaiſer vermag noch zwei Jahre mit dem alten Kanzler zu regieren, dann wird es offenbar, daß hier zwei Generationen, zwei Charaktere, zwei Welten gegenüberſtehen, die einander nicht mehr verſtehen. Bei Zuſammenkünften der Hofgeſellſchaft fallen Bemerkungen, die der ta⸗ tendurſtige und ruhmbegierige Herrſcher nur allzu gerne hört.„Wenn Friedrich 2. einen ſolchen Miniſter gehabt hätte, ſo wäre er nicht der Große geworden“, flüſterte ihm an einem Abend der General Graf Walderſee an der Tafel zu. Der Kaiſer wird ſehr nachdenklich. Sollen die Hohenzollern weniger ſein als die Bismarcks? Wahrhaftig, der Graf hat recht, ſein Rat iſt gut. Und wenn der Ratgeber etwa den Ehrgeiz haben ſollte, Miniſter eines wahr⸗ haften Herrſchers zu werden, deſſen Befehle dann am Schluß eine Spitze des Mißtrauens gegen einen anderen erſcheint; Eulenburg ſoll dem Geſandten, ſeinem unmittelbaren Vorge⸗ Eine ſpaniſche Stimme zum deutſchen Wiederaufſtieg. Madrid, 24. Juni. Die Madrider Zeitung „Informaciones“ bezieht ſich in einem„Ar⸗ beit, die Grundlage für den Beſtand“ über⸗ ſchriebenen Artikel auf die jüngſte Ent⸗ wicklung auf dem deutſchen Ar⸗ beits markt. Während die Zeitungen, ſo heißt es in den Ausführungen, von der Fort⸗ dauer des Streiks in Frankreich, Belgien, Spanien und anderen Ländern berichteten, komme aus Deutſchland die Nachricht, daß die Arbeitsloſenziffer auf 1 490 000 geſun⸗ ken ſei und allein der Monat Mai eine Abnahme von 270 000 gebracht habe. Die Vergleichszahlen aus dem vergangenen Jahre ließen darauf ſchließen, daß es ſich bei der jüngſten Entwicklung um mehr als um nur eine ſaiſonmäßige Beſſerung handele. Wenn man berückſichtige, daß der Arbeitsmarkt mungsarbeiten wurden ſofort begonnen. ſich in ganz Europa ganz erheblich verſchlech⸗ — f].« ⁰—˙ͥuͥ-·tl ß „Das Problem der Arbeilsloſigleit gelöſt“ auszuführen, nun— ein ſchräger Seitenblick ſtreift das verſchleierte Auge des Generals— der Wunſch wäre ja ſchließlich zu erfüllen. tert habe und alle Staaten in erhöhtem Maße mit Deviſen⸗ und Einfuhrbeſchränkungen auf⸗ warteten, ſo müſſe das Ergebnis der deutſchen Wirtſchaftstätigkeit als außerordentlich befrie⸗ digend bezeichnet werden; es zeige ſich deutlich, wie dank der von der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsführung angewendeten Maßnah⸗ men nach und nach die verfügbaren Arbeits⸗ kräfte vollſtändig wieder in den Produktions⸗ prozeß eingefügt wurden. Da die Zahl von 1.5 Millionen Arbeitsloſen noch um 800000 ge⸗ kürzt werden könne, die nicht mehr voll ar⸗ beitsfähig ſeien, bleibe nur noch eine Zahl von 700000. Es ſei alſo der Beweis geliefert, daß der Nationalſozialismus das Problem der Arbeitsloſigkeit einhundertprozentig gelöſt ha⸗ be. In Deutſchland hätten alle arbeitsfähigen Arbeiter Brot und Lohn. Ihr Leben ſpiele ſich geregelt und ordentlich ab ohne unangenehme Ueberraſchungen und ohne fortgeſetzte Unge⸗ wißheit, die der Familie des werktätigen deut⸗ ſchen Menſchen früher das Leben unmöglich machte. Aus dieſer Tatſache erkläre ſich auch die Franziskanerbrüder vor Gericht Gefängnisſtrafen gegen die Brüder Imbert, Achatius und Leontius. Koblenz, 24. Juni. In der Mittwoch⸗ ſitzung der Dritten Großen Strafkammer wurde gegen die Franziskanerbrüder Johannes Schreiber(genannt Bruder Imbert), Joſef Neumann(genannt Bruder Achatius) und Egon Fillinger(genannt Bruder Leon⸗ tius) verhandelt. Im Eröffnungsbeſchluß wird allen drei Angeklagten widernatürliche Unzucht zur Laſt gelegt. Der Angeklagte Johannes Schreiber ging mit 19 Jahren ins Kloſter. Drei Jahre lebte er dort in Ruhe und Frieden. Im Auguſt 1935 wurde ein älterer Bruder beerdigt. Bru⸗ der Imbert und Bruder Redemptus hatten die Gäſte zu bedienen. Beide tranken nachher den übrig gebliebenen Wein, und dabei iſt es zu den Verfehlungen gekommen. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde der Angeklagte Johan⸗ nes Schreiber wegen fortgeſetzter widernatür⸗ licher Unzucht zu vier Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt. Die Strafe iſt durch die erlittene Un⸗ terſuchungshaft verbüßt. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. a Joſef Neumann, genannt Bruder Acha⸗ tius, wollte nie Kloſterbruder werden, ſondern wollte in der Anſtalt nur ſein Handwerk aus⸗ üben. Deshalb habe er auch nie ein Gelübde abgelegt. Sein Verwandter, Bruder Hortu⸗ lanis, der nach Holland geflüchtet ſei, habe ihn deshalb mehrfach geſchlagen. Später habe er ſich mit einer Reihe von Brüdern in unſitt⸗ licher Weiſe eingelaſſen, um aus dem Kloſter herauszukommen. Die Verfehlungen ſeien dem Novizenmeiſter mitgeteilt worden. Die Hoff⸗ nung des Angeklagten, nunmehr entlaſſen zu werden, war aber nicht in Erfüllung gegangen. 1930 habe er dann ſeinen Austritt aus der Genoſſenſchaft vollzogen. Der Angeklagte Neumann wurde wegen wider⸗ natürlicher Unzucht zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Fünf Monate Unterſuchungs⸗ haft wurden auf die Strafe angerechnet. Egon Fillinger, genannt Bruder Leontius, iſt 1911 im Kreis Mannheim geboren. Er hat in dem Kloſter zu Linz und Bad Kreuznach mit anderen Ordensbrüdern Unzucht getrieben. 1934 war er als Prediger am Kölner Dom tätig. Bei einem Erholungsaufenthalt im Kloſter zu Linz wurde er verführt, und es kam zur erſten ſittlichen Verfehlung mit einem an⸗ deren Ordensbruder. Der zweite Fall geſchah im Kloſter Marienwörth in Bad Kreuznach. Der Angeklagte wurde wegen widernatürlicher Unzucht in zwei Fällen zu fünf Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Die Strafe iſt durch die Unterſuchungshaft verbüßt, der Haftbefehl wurde aufgehoben. f Die Jowfelbaſis in Prag Warſchau, 24. Juni. Der„Krakauer Kurjer Illuſtrowanny“ bringt einen längeren aus Prag datierten Bericht. der zeigen ſoll, wie eng ſich im Zuge der tſchechiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Annäherung die militäriſche Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Staaten geſtaltet habe. Nach den Informationen des Blattes ſind ſeit dem Januar 1936 24 ſowjetruſſiſche Offi⸗ ziere und ſeit dem Mai weiter 48, die das Blatt zum Teil mit Namen nennt, in der tſchechiſchen Armee als Inſtruk⸗ teure tätig. Man könne zuſammenfaſſend feſtſtellen, daß die Tſchechoſlowakei durch Mos⸗ kau in zweierlei Hinſicht als ſtarke Baſis be⸗ nutzt wird, erſtens als Filialſtelle der ruſſi⸗ ſchen Rüſtungen und der ruſſiſchen Expanſton, die ſich nicht nur gegen Deutſchland, ſondern auch gegen Polen richte, und zweitens als ſtarke Organiſationsbaſis für die Arbeit der ee, in ſämtlichen angrenzenden Län⸗ ern. Kleine poliliſche Nachrichten Ehrendoktor von Orford für Eden London, 24. Juni. Dem Außenminiſter Eden wurde am Mittwoch von der Univerſi⸗ tät Oxford der Ehrendoktor verliehen. Holland ermäßigt den Diskontſatz Amſterdam, 24. Juni. Die Niederländiſche Bank hat den Diskontſatz um 7 v. H. auf 4 v. H. ermäßigt. Der Diskontſatz wurde am 3. Juni um 1 v. H. erhöht. Reichsärzteführer Dr. Wagner in Budapeſt Budapeſt, 24. Juni. Reichsärzteführer Dr. Wagner traf am Mittwochabend, einer Einladung des Nationalvereins Ungariſcher Aerzte folgend, in Budapeſt ein, um die Ein⸗ richtungen des ungariſchen Geſundheitsweſens und die mediziniſchen Forſchungen und das Bildungsweſen Ungarns kennenzulernen. Geheimnisvoller Mord an einem zehnjährigen Knaben Wien, 24. Juni. Ein Vorfall, der noch der Aufklärung bedarf, ereignete ſich bei St. Pöl⸗ ten in Niederöſterreich. Ein zehnjähriger Knabe drei Gewehrſchüſſe getötet. Von dem Täter fehlt bisher jede Spur. Die Bevölkerung der Gegend iſt durch das noch nicht, ob es ſich um einen planmäßigen die Liebe des Volkes zu ſeinem Kanzler Hitler. WW r akt gegen die Eltern handelt, oder ob Fahr⸗ läſſigkeit eines Schützen vorliegt. Ueberfall auf den Knaben. vielleicht als Rache —— ä wurde dort aus dem Hinterhalt durch„ Vorkommnis in großer Erregung. Man weiß uber Un- den, ſonhern nbdert aus, ein Gellbhe det Fru, fel habe ihn lier habe et n nnſite hben Kloſer 1 n beien dem 0 Dee biff 1 enllaſen zu füllung dun ſeinen zogen. Der en wiber⸗ Heſäng⸗ ö derſuchungs⸗ het. r Leontius, l. Et hat b Kreupach ct gettiehen. Kölner Dom fenthalt im und es lam it einem an⸗ al ch d Kreuznach. ernatürlicher Nonaten Ge⸗ it durch die Haftbefehl — ug „Kralauet gen längeten zeigen ol, 0 ſchechiſh⸗ tung die ſchen beiden Llattes ſind uſſiſche Off 6 die das mt, in det Inſtul⸗ mmenfaſſend dutch Mos⸗ E Baſis be⸗ g der kuſſi⸗ U Erpanſon, ud, ſondern weitens als e Abet der lenden Rün⸗ r Gen lubernitie der Uideif⸗. valiehen. ſontat N nder 9. H. auf 4 b nude am agtet intefihter 0 einet Uuncriſhet in dn E, Abetzveſn⸗ 11 ds lennel. ö hien S Die Auſtralier ſind da Als erſte geſchloſſene Olympia⸗Mannſchaft ſind die Auſtralier in Berlin eingetroffen, die ſoweit es Männer ſind, bereits bezogen haben. Die Auſtralier haben auch ihr„Glückstier“ das ſehr ſchnell ein Liebling des Olympiſchen Dorfes wurde. in Stärke von 38 Köpfen im Olympiſchen Dorf Quartier nicht vergeſſen, ein Kängeruh, (Scherl Bilderdienſt, K.) 1000 Turnerinnen beim Aympiakanz Im Adolf⸗Hitler⸗Stadion zu Berlin⸗Lichterfelde tanzten unter der und Annemarie Hintze 1000 Turnerinnen den„Olympiatanz“, wie zur Aufführung gelangen wird. Leitung von Karl Loges er bei den Weltſpielen (Schirner, K.) Die Meerengenkonferenz hal begonnen In dem landſchaftlich Montreux hat die Meerengenkonferenz be⸗ gonnen, auf der die Türkei ihre Forderung nach Wiederbefeſtigung der Meerengen ver⸗ ficht. Man ſieht links den türkiſchen Geſandten in London. Fethi Okvar, und rechts den tür⸗ kiſchen Delegations-Führer, Außenminiſter Rütſchtü Aras 8 reizvoll gelegenen Begegnung Heinrich 1. der auf einer kleinen Rheininſel vollzogen wurde. Selbſtändigkeit Deutſchlands für alle Zeiten an. (Preſſe-Photo, K.) In Kowno hatte ein Arbeiter ſeinen jüdiſchen Arbeitgeber erſchoſſen und mord begangen. lizei, die ſchließlich zum Generalſtreik führten. Das Gautſchen der Lehrlinge. Lehrling empfängt, wenn er ſeine Gehilfenprüfung beſtanden hat. len Spruch, der bereits Jahrhunderte alt iſt, verſchwindet der druckerfäuſten gepackt, in einem rieſigen Waſſerkübel, und exſt, Schwamm aller„Schmutz und Staub“ der nennen. Hier Generalſtreik in Kowno darauf Selbſt⸗ Bei der Beiſetzung des Arbeiters kam es zu Zuſammenſtößen mit der Po⸗ (Weltbild, K.) mit Karl 3. von Frankreich bei dem Fri erkannte de zum 1000-jährigen Todeslage heinrich I. * Vom Mainzer Gukenbergfeſt edensſchluß zu Bonn, Frankenkönig die (Donath, K.) So nennt der Buchdrucker die feuchte Taufe, die der Unter einem ſalbungsvol⸗ Täufling, von kräftigen Buch⸗ wenn mit einem großen Lehrlingszeit abgewaſchen iſt, darf er ſich Gehilfe (Preſſe-Bild⸗Zentrale, K.) Armeegeneral Valle komm nach Deulſchland In Erwiderung des Beſuches, den der Reichs⸗ miniſter der Luftfahrt, Generaloberſt Göring, und der Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, im Jahre 1983 in Italien abgeſtattet haben, wird der Staatsſekretär im italieniſchen Luftfahrtminiſterium, Armeegene⸗ ral Valle, zu einem fünftägigen Beſuch nach Berlin kommen. (Atlantic, K.). . 8 — 2 — g N 0 U 5 E tu U 8 E N Tägliche Unterhaltungsbeilage N der„Viernheimer Volkszeitung Call æiu Mn i dstein stelin. Ein verklungenes Llebesidyll von Paul Haln (6. Fortſetzung) Da iſt das Wort, das ihm den ganzen Tag über auf den Lippen gelegen hat. Sie atmet heiß und ſchnell an ſeiner Bruſt. Einen Augenblick lang hat ſie den Willen, ſich loszu⸗ reißen und gleich wieder davonzurennen. Aber die Arme laſſen ſie nicht los, und da iſt der Wille auch ſchon dahin, und nichts anderes als ein lautes, erregendes, beſeligendes Herzſchlagen iſt in ihr. „Du liebes, liebes Mädel“, flüſtert Goethe,„Röslein du, nur ſchnell ſagen muß ich es dir...“ Ihr Geſicht iſt zu ihm emporgehoben. Die Lippen ſtehen offen und zittern und wollen ſich wehren und können es doch nicht. Wie in einer ſtummen Erwartung ſind ſie aufgeblüht. „Wie lieb ich dich habe, Riekchen! Und ich fühl's, daß ich es dir ſagen darf— du!“ Leiſe flötet eine Amſel im Geſträuch. Tirili— tirili— und eine andere antwortet aus dem Buſchwerk: tirili— tirili— Friederike hebt die Arme mit einer langſamen, innigen Bewegung empor, willenlos und hingegeben dieſer ge⸗ ſtohlenen, unentrinnbaren Minute. „Johann Wolfgang“, flüſtert ſie, und das Blut jagt über ihr zartes Geſicht. Was am Morgen ſchon aufgeblüht war an Sehnſucht, was in ſchlafloſer Nacht an dunkler geheimnisvoller Er⸗ wartung durch die Seelen der beiden irrte, das wird nun ſchnelle, leidenſchaftliche Erfüllung. Ihr Lippen finden ſich im erſten Kuß. „Nein— nein“, murmelt Friederike und weiß doch, daß es gar nicht anders ſein kann, als daß ſie den Kuß er⸗ widert mit aller tiefen Innigkeit ihres aufgebrochenen Herzens. Eine heiße, tolle Umarmung— ein Stammeln und Raunen und Preſſen der Hände. „Ich komme bald wieder, Riekchen.“ „Ja— ja.“ d dann reißen ſie ſich auseinander. Weh ands Ruf: „Wo ſteckt ihr denn?“ Sie müſſen ja wieder zu den andern. Und wenn eine verſtohlene Minute auch eine Ewigkeit ſein kann— es bleibt doch nur eine Minute. Mehr iſt jetzt nicht zu ſtehlen. Hand in Hand laufen ſie aus dem Gehölz hervor— in einiger Entfernung ſteht Weyland und guckt Löcher in die Luft— Richtung Straßburg— und tut furchtbar erſtaunt, wie er die beiden Ausreißer aus den Augen verlieren konnte. Ganz hinten winken die andern ſchon reichlich ungeduldig. Im Trab geht's zurück. Weyland zuckt ärgerlich die Schultern. „Ich bin und bleibe eben ein Hund“, ſagt er reſigniert. Goethe und Friederike ſtellen ſich atemlos und verwirrt wieder an die Spitze der Kolonne, und Weyland ſagt raſch ſeinen Vers von neuem her. Sie hören Das Spiel geht weiter. Aber nicht mehr lange. Dem es wird Zeit, nach dem Pfarrhof zurückzukehren und bal! an den Aufbruch zu denken. Goethe und ſein Freund wollen noch bis zum nächſten Morgen bleiben und dann in der Frühe wieder nach Straß burg zurückreiten. Länger mögen ſie die Gaſtfreundſchaf der Pfarrersleute nicht in Anſpruch nehmen, zumal die ſtrumpfſtrickende Tante mit der Nichte noch länger zu bleiben gedenkt. Und dann rufen natürlich auch wieder du Pandekten! * Abſchied! „Bald mal wiederkommen“, ſagt Paſtor Brion, als er den beiden Studenten am Morgen die Hände ſchüttelt.„Sie ſind zu jeder Zeit herzlich willkommen.“ Friederike bringt die beiden noch hinüber bis zum Wirtshaus, wo ſie die Pferde untergeſtellt haben. Aber wenn da auch keine Pferde ſtünden, ſo würde ſie doch noch ein Stück mitgekommen ſein. Schweſter Dorle lächelt ſo vor ſich hin. Sie könnte ja nun mitgehen, aber ſie meint, es wäre höchſte Zeit für ſie, das liebe Viehzeug zu füttern. Sie iſt eben nicht nur eine tüchtige, ſondern auch eine recht verſtändnisvolle Schweſter. Ja, da ſitzen ſie nun auf den Gäulen, die fröhlich in die Morgenluft hineinſchnuppern, und traben langſam zum Hoftor des Wirtshauſes hinaus auf die Gaſſe. Und die zier⸗ liche Friedrike geht neben Goethes Pferd und hält den Zügel in der Hand. Das iſt nun nicht anders, ein Stück muß ſie doch noch mitkommen, bis dahin, wo nachher ein Wieſenpfad nach Friederikes Ruh' abzweigt. Nun ſind ſie aus dem Dorf hinaus. Weyland reitet ein wenig voraus. Gehört ſich ſo, denkt er. Was iſt der Goethe doch für ein Glückspilz! Und was geſchieht hinter ihm? Da beugt ſich dieſer Glückspilz, dem das Herz in einem großen, reinen Glück gegen die Rippen ſchlägt, plötzlich ſeit⸗ lich vom Pferd herab, dann gibt es einen kleinen, hellen Vogelſchrei— und dann ſtrampelt ein zierliches, flatterndes Etwas ein bißchen durch die Luft und ſitzt vor Goethe im Sattel und lacht ihn aus ſtrahlenden Augen an. Das Pferd nickt anerkennend mit dem Kopf, daß das Zaumzeug klirrt. Die paar Pfund anmutiges Mehrgewicht trägt es mit kavaliermäßigem Stolz „Riekchen, gut geſchlafen?“ geht das Geraune los. Die blonden Zöpfe mit dem rotgoldnen Schimmer rin⸗ geln ſich vergnügt um Goethes Jabot, und der Kopf, der dazu gehört, nickt eifrig. „Wie ein Murmeltier. Aber als der erſte Hahn ſchrie, dacht' ich gleich: Heute mußt du fort.“ „Ich komme wieder, Riekchen—“ -Ich warte gern. Meinetwegen darfſt du nicht faul ſein, Johann Wolfgang!“ „Im Gegenteil“, lacht er,„fleißig wie eine Biene. Wenn mich die Sehnſucht nicht zerreißt. Aber Straßburg liegt ja Gott ſei Dank nicht aus der Welt. Das Pferd ſoll bald lernen, den Weg nach Seſenheim allein zu finden. Wie brav es läuft— hm? Als wüßte es, daß es Goethe und ſein Glück trägt— haha!“ Eine Weile iſt Schweigen. Über die abgeernteten Felder rufen die Kiebitze, wilde Enten ſtreichen von den Rheinufern über den Himmel. Ihr Quarren klingt wie ein ferner, ſchnatternder Chor durch die Stille bis zu den Reitern. Nun taucht der kleine Hügel mit dem Wäldchen auf, wo ſie beide geſtern am frühen Morgen geſeſſen haben. „Da bring' ich dich noch hin“, ſagt Goethe, und da gibt's kein Sträuben. Sie reiten hinüber. Weyland kennt die Stelle ſchon von früher her— und er genießt einige Augenblicke diskret die Ausſicht, während Goethe und Friederike ſich noch einmal küſſen und er ſie dann ſanft zur Erde gleiten läßt. „Hier fing unſer Glück am Morgen an“, murmelt er. „Die erſten Sonnenſtrahlen haben es geſegnet— muß das nicht ewig halten?“ Friederike ſtreicht noch einmal mit zarter Hand dem Pferd über den Hals. „Ich werde es nie vergeſſen, Johann Wolfgang.“— Zwei Reiter traben wieder den Hügel hinab. Staub wirbelt hinter ihnen auf. Eine Weile ſpäter jagen ſie durch die Ebene. Einmal drehen ſie ſich noch um und winken zu dem Wäldchen zurück. Da ſchwebt ein Tüchlein in winken⸗ der Hand— zwiſchen den Bäumen— und flattert noch immer, als die Reiter ſchon zwiſchen Hecken und fernen Dorfhäuſern verſchwunden ſind. Friederike ſitzt auf ihrer Bank. Mit weit aufgeſchlagenem Blick ſchaut ſie in das Land hinaus. Ganz hinten ſchimmert im Dunſt das Straßburger Münſter. Ein ſtilles Lächeln liegt um ihren jungen, roten Mund. Sie weiß, ſie wird noch oft in jene Richtung ſchauen und dann an einen denken, der dort fleißig ſein will, um einmal—— Aber da macht ihr Herz einen lauten Schlag, und das Blut rauſcht heiß durch ihre Schläfen. Nicht zu weit denken, Friederike, nicht zu weit in die Zukunft langen. Unfaßlich iſt's noch, dies alles, was ſchon geſchehen iſt. Unfaßlich zauberhaft.— Am Abend dieſes Tages ſitzt Goethe vor dem Sekretär in ſeinem gemütlichen Zimmer am Fiſchmarkt. Büffeln, ja. Morgen wird der Herr Repetitor wieder allerlei von ihm zu wiſſen verlangen. Er kritzelt im Kollegheft herum— er ſchlägt in den dicken Büchern nach, die ſo unheimlich fett von Wiſſen ſind, daß man immer wieder ſtaunen muß, wieviel Gelehrſamkeit es in der Welt gibt. Er kritzelt und kritzelt. Am Ende ſchmeißt er den Federhalter hin und blickt verwundert auf das, was er da geſchrieben hat. Was denn? Er muß lachen, daß die Ollampe ordent⸗ lich mitflackert. Kollegheft? Ja, hat ſich was! Ein Notizbuch iſt es, in dem er gekritzelt hat— das gute, alte Notizbüchlein. Und da iſt die Seite aufgeſchlagen, auf die er vorgeſtern nacht in Seſenheim die Verſe hineinſchrieb, die ihm die Seele bedrückten. „Sah ein Knab' ein Röslein ſtehn, Röslein auf der Heiden, War ſo jung und morgenſchön, Lief er ſchnell, es nah zu ſehn, Sah's mit vielen Freuden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.“ Urheber ·Rechteschutz: Drei Quellen- Verlag, Rönigsbruck(Bez. Presder) Darunter aber ſteht nun ein zweiter Vers. „Knabe ſprach: Ich breche dich, Röslein auf der Heiden! Röslein ſprach: Ich ſteche dich, Daß du ewig denkſt an mich, Und ich will's nicht leiden. Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.“ Goethe lächelt froh. Ja, ſo war's! Und ewig würde er nun an ſie denken— das Röslein von Seſenheim. Und gelitten hat ſie's doch Und nun müßte man wohl noch einen dritten, ganz laut jubelnden Vers hinzuſchreiben, wie? So wie einen jauchzen den Schrei! Ach, das ift noch aues viel zu friſch, denkt er, viel zu neu. Das muß noch blühen und wachſen. Er klappt das Büchlein zu und ſchiebt es in die Taſche. Wenn das Lied einmal fertig ſein wird, wird er es Friederike zeigen. Bis dahin ſoll es ſein Geheimnis bleiben. In der Nacht wacht er mit kurzem Schrei auf. Er hat einen böſen Traum gehabt. Wütend ſchlägt er mit den Armen um ſich— krach, fegt er den Kerzenleuchter vom Stuhl neben dem Bett. „Sie iſt ja verrückt— ſie iſt zu exaltiert!“ ſtößt er hervor.„So bewahre ſie doch Haltung!“ Da iſt er wach. Schweißtropfen ſtehen ihm auf der Stirn. Was war das eben? Ach— ein Traum. Da iſt eben Lucinde Thibaut bei ihm geweſen und hat ſich ihm an den Hals geworfen— juſt wie damals, als er zum letztenmal in ihrem Hauſe war. Die gleichen Worte hat ſie ihm lachend, ſeufzend, unter wilden Küſſen ins Ohr geraunt wie damals: „Unglücklich ſoll die werden, die dich als erſte nach mir küßt. Das Herz ſoll ihr wehtun ein Leben lang.“ Verzweifelt hat er verſucht, ſie abzuſchütteln, bis es ihm endlich gelang und er dabei den Kerzenleuchter an die Erde warf. Er richtet ſich auf. Was für ein dummer Traum! Das Herz ſchlägt ihm noch immer wie wild.„Friederike“, lagt er laut. als könne er damit den Spuk vollends bannen. Er ſtarrt in die Dunkelheit der Stube. f Dann lächelt er. Unſinn, wie könnte die exaltierte Ver⸗ wünſchung einer ſo närriſchen Perſon hindern, daß er und Friederike einmal glücklich werden? Nur in den Sternen ſteht das Schickſal der Menſchen— und in dem eigenen Herzen! Ja, Johann Wolfgang Goethe, in dem eigenen Herzen... Mit einem zufriedenen Seufzer läßt er ſich wieder in die Kiſſen zurückfallen.— 2. Teil Einen Frühling lang Fünftes Kapitel. Die herbſtlichen Farben ſind verrauſcht. Es war ein ſchneller, verwehender Taumel von Blättern über die Rhein⸗ wieſen. Goethe ſelber hat nicht viel davon geſehen, da eine langwierige Erkältung ihn in die Stube gebannt hielt, ſehr zu ſeinem Mißvergnügen. Es hat Wochen gedauert, bis er ſich wieder an die friſche Luft wagte. Da flockt ſchon Schnee vom Himmel— du liebe Güte! Und ſo weit man ſchauen kann, iſt alles in ein ſauberes, weißes Tuch gehüllt, das im Sonnenlicht wie mit Millionen feinen Diamantſplittern überſät zu ſein ſcheint. Und auch das ſieht ſchön aus. Und wenn man gerade ein Brieflein von Friedrike an ſolchem Morgen gekriegt hat, ſo ſpürt man keine Kälte und winterliche Melancholie, ſondern ſtapft puppenluſtig mit den langen Beinen zur Univerſität und ſagt ſich im Geiſte immer wieder die lieben Worte her, die da auf dem Papier in der Rocktaſche ſtehen. Es iſt die Antwort auf Goethes letztes Schreiben an die Geliebte, in dem er ihr ſeine Geneſung mitteilt. „Daß wir uns nun ſo viele Wochen nicht geſehen haben“, ſo ſteht unter anderem da,„hat mich ja zuerſt ein bißchen traurig gemacht, und ich habe oft, auch wenn der Herbſt⸗ ſturm in den Bäumen wühlte, auf meinem Hügel geſtanden und in die Weite geſehen. Und dann wurde es immer wundervoll ruhig und tröſtlich in mir, denn ich wußte ja, dort hinten, wo der Münſterturm in die Luft ragt, da biſt du. Und im Windhauch hörte ich deine Stimme. s Nun freue ich mich, daß du wieder auf dem Poſten biſt. Aber vorerſt wirſt du ja das Verſäumte in deinen Studien nachholen müſſen. Im Winter arbeiten die Herren Studen⸗ ten ja auch immer beſſer als im Sommer. Wie genau ich das weiß? Von Vater natürlich. Forlſetzung folgt. S Uu iche. erile 1 den dom be“, men. Ver ⸗ en hein⸗ eine ſeht is er güte! eres, onen auch 0 an ind den met der 1 hen, chen bſt⸗ den imer it, 100 biſt. dien den⸗ 1 ich r a a iſt eines der traurigſten Neſter auf dieſer rde. Fährt man in den Golf von Gabes ein, erhofft man ſich Allahs Paradies.. drei Tage ſpäter bedeckt eine kratzige Kalk⸗ und Phosphatſchicht die Lungen, und der Geruch, den die Kaliſäcke am Pier, das faulende Gemüſe der Rinnſteine und die Krebſe, Mu⸗ ſcheln und Seepferdchen zuſammenbrauen Zum Glück hatten wir unſere Ladung innerhalb zweimal vierundzwanzig Stunden übernommen, die„Diebel Djefir“ ſteckte ihre Naſe wieder nordweſtwärts in See, und wir begannen uns auf Warſeille zu freuen, da ein anderer Grund zur 1 gerade nicht bei der 8 em Phosphat, den wir übernommen hatten, lag es noch wie eine dicke Mehlſchicht über dem Deck. Was wir anfaßten, roch nach Phosphat, ſchmeckte nach Phosphat, Hand war. Von ſogar die r und das Pökelfleiſch. t Hemdfalten und in oſentaſchen, juckte, ätzte, brannte und ugen wie das 1 Feuer. dds, der Alte werde in Marſeille Stauer zum Aus⸗ laden nehmen müſſen, wenn er nicht pro Hand und Stunde vierzig Sous zulegte, und Jua⸗ nito ſchwor, er werde keinen Abnger mehr sdreck wieder oben zu ſchaffen. Es ort Vieux vor Anker gehen würde, wo es weder Krane noch ſonſt etwas gibt, ſondern man lädt aus e in den 2 ſte ſtach in den Kilrain Hennecke legte ellenlange krumm machen, um dieſen Teufe aus dem Laderaum na war klar, daß der Alte wieder im wie zu Noahs Zeiten Spuckend mühte ſich die alte Glühkopf⸗ maſchine ab. Ein Wunder, daß ich der Pott noch auf der Nef hielt und nicht ſchon i enalter den Grund mit einem faſrigen Steben kitzelte. Daß es angeb⸗ lich mit unſerem Alten nicht ſo gan ſtimmte, ange wir unſere Heuer bar auf die Hand bekamen. Wenn es auch ſeltſam war, daß er einen Neuen in Sfax an Bord 8 hatte, einen runz⸗ amen Moh med, wo wir doch fei einem Menſch brauchte nicht ohne Sorge zu ſein, ſo ligen Dego mit keine Deckshand mehr brauchten. Lange Zeit zum Gedankenmachen blieb ls nach zwei Meilen die„Djebel“ 8 auf Touren gekommen war, tauchte 1 ords ein weißer Kutter auf.„Zoll“, uns nicht. tellte Ben Smally gleichmütig feſt. Nur oh med ſprang auf und fuchkelte mit den Armen. Doch da ſahen wir ſchon ſelbſt den Wimpel, der Abſtoppen bedeutete.., von der Brücke herab kam ein Kommando, und wir drehten bei. Faſt im gleichen Augenblick war auch unſer Araber bereits verſchwunden. Der Offizier, der an Deck ſtieg, machte keine Umſtände. Kaum, daß er einen Blick in die Papiere warf, die ihm der Käptn mürriſch hinbreitete. Er winkte nur kurz nach der achteren Ladeluke. Schweigend keilten wir ſie auf.„Vielleicht will er bloß ne Stichprobe“, ſuchte Hennecke ſich zu tröſten. Aber innerlich glaubte er wohl ſelber nicht daran. Heiß und ſtickig wie die Hölle ſchlug uns der Brodem des Laderaums entgegen. Alles Gift der Erde ſchien losgelaſſen, um in Mil⸗ llonen von Staubchen in dem hitzegeladenen Halbdunkel auf und nieder zu tanzen und uns den Atem abzuſchnüren. Erſt höhniſch, dann erwartungsvoll ſtarrten wir den Offizier an. Der hielt ſich ſein ſeidenes Taſchentuch vor die Naſe— Juanito ſchwor, er habe ſogar einen Parfümhauch verſpürt— und winkte, die Ladung umzuſtauen. Um⸗zu⸗ſtauen! Die Papierſäcke mit dem aufgedruckten Stern„Etoile de Gafſa“ riſſen unter den Jäuſten wie Zunder. Als babe ihr Nuß nur darauf gewartet, ſtäubte er uns in die Geſichter, ätzte, verbrannte, puderte ſie. Wir hörten nichts mehr und ſahen nichts mehr... Hau⸗Ruck! und: Allez⸗Hopp! Nur einmal ſpuckte Juanito aus und fragte, wo der ſchuftige Araber ſtecken mochte, der Hund, daß er ſich nirgends ſehen und uns den Kram allein machen ließ Als wir ein Viertel der Ladung umgeſtaut hatten, befahl der Offizier Stop. Dann ſchlitzte er mit ſeinem eleganten Dolch einen Sack der Länge nach auf und ſchöpfte ſich eine Handvoll heraus, ließ den Puder durch die Finger rinnen, roch daran, rieb ihn zwiſchen Daumen und Leigeſuger, koſtete ein Stäubchen auf der Zunge und ſchnitt einen zweiten Sack auf. ir ſchufteten weiter. Schweiß rann uns in Augen und Mund, die Schleimhäute brann⸗ ten wie Feuer. Als die Dielung herauskam, ſchnitt der Offizier nochmals zwei Säcke auf, tippte dann an die Mütze und kletterte gleich⸗ mütig zurück an Deck. Der Alte ſteckte grauſam fluchend die Anweiſung auf vier zerſchnittene Säcke Phosphat ein und ſchickte dem davon⸗ knatternden Zollkutter ein paar„Segens⸗ wünſche“ nach. nzwiſchen luden wir wieder um. Auch Moh med tauchte auf. Als wir ihn etwas nachdrücklich ausforſchten, weswegen er ſich gedrückt habe, fletſchte er nur die Zähne und grinſte.. b Noch nie war es hier an der afrikaniſchen Nordküſte vorgekommen, daß der Zoll einen anzen Frachteimer von oben nach unten ge⸗ ehrt hatte, trotz behördlichen Stempels und Hafenkontrolle. Alſo mußte der Alte in Sfax linkerhand ein Geſchäft abgeſchloſſen haben, von dem die Behörde Wind bekommen hatte. Und plötzlich fiel uns auch auf, daß Moh' med auffallend oft in die Kapitänsräume nach achtern gerufen wurde. Als wir mit unſeren Ueberlegungen einmal ſo weit gekommen — Seite gemeldet wird, hat der Schweizer Bundesrat den Antrag des abeſſiniſchen Herrſchers, Haile Selaſſie, in der Schweiz ſtän⸗ digen Aufenthalt nehmen zu dürfen, abge⸗ lehnt. Dieſer Beſchluß iſt dem Negus bereits offiziell zur Kenntnis gebracht worden, und ob⸗ wohl die abeſſiniſche Geſandtſchaft in London Schritte unternommen hat, um die Schweizer Regierung zu einer Reviſion ihres Entſchluſſes zu bewegen, iſt der Bundesrat dennoch feſt ge⸗ blieben. rates iſt, wie uns mitgeteilt wird, keine Abkehr von dem altgeübten ſchweizeriſchen Aſylrecht. Da der Negus ſtändig daran feſthält, daß er immer noch aktiver Herrſcher und zugleich oberſter Kriegsherr Abeſſi⸗ niens iſt, würde nach ſchweizeriſcher An⸗ ſchauung eine Aufnahme des Negus in der Eine Ladung Phosphal Spitzbubenhumoreske von Werner Zibaſo. nito, Ben Smally und ich. ſagen Schnee ins Meer ſchütten, wenn er i ſtöberte, Juanitos Backenknochen ſtachen ſpitz wie die Enden eines Kleiderbügels hervor, es gab auf der ganzen Welt nichts als hosphat, in uns und um uns Phosphat, bis wir endlich vor Callongues den Leuchtturm in Sicht be⸗ kamen. Noch anderthalb Stunden... und wir konnten im Alten 2 5 von Marſeille feſt⸗ machen und den ver je pull Phosphat mit Rotwein von der Zunge ſpülen. Schon war das ua vorbei, und wir reckten die Hälſe nach einer Torpedobootsflotille, als wir. Kilrain ſchwor, er werde den 1 5 bords in die Ohren ſtach. Ehe wir nach dem runzligen Araber greifen konnten, war er 5771 verſchwunden, und der Zollkutter rehte bei. 2 Mit einem kritiſchen Blick betrachtete der Offizier die durcheinandergeworfene Ladung und pfiff durch die Zähne, als er hinunterſtieg. „Bei der vorderen Luke anfangen!“ ſagte er Berlin, 24. Juni. Durch eine achte Durchführungsverordnung zum Schulden; regelungsgeſetz vom 20. Juni 1936(Reichs⸗ geſetzbl. I, S. 496) ſind nunmehr die noch aus⸗ ſtehenden Vorſchriften über die Entſchuldung derjenigen Erbhöfe erlaſſen worden, bei denen die Schuldenregelung auf Grund der bisheri⸗ gen Beſtimmungen wegen ſtarker Ueberſchuldung bisher nicht durchgeführt werden konnte. Die Schuldenregelung wird in der Weiſe durchgeführt, daß grundſätztich ſämtliche nicht⸗ mündelſicheren Gläubiger mit den aprozenti⸗ gen Ablöſungsſchuldverſchreibungen der Deut⸗ ſchen Rentenbank abgefunden werden, wobei 20 Prozent des nach Kürzung verbleibenden Forderungsbetrages abgeſetzt werden. Gläubi⸗ ger, die nach den allgemeinen Vorſchriften die Ablöſung ihrer Forderungen in bar ver⸗ langen können, erhalten auch in dieſem Ver⸗ fahren Bargeld. Auch hier beträgt der Ab⸗ zug 20 Prozent. Die ſonſt beſtehende Staffe⸗ lung der Abzüge von 10 Prozent bis zu 50 Prozent findet hier alſo nicht ſtatt. Der ent⸗ ſchuldete Betriebsinhaber hat an die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt auf 52 Jahre eine Entſchuldungsrente zu erbringen, deren Höhe ſich nach der Zinsleiſtungs fähigkeit des Be⸗ triebes richtet. Soweit der Betriebsinhaber Schulden aufgenommen hatte, die aus der Zinsleiſtungsgrenze nicht verzinſt und getilgt werden können, werden die zur Ablöſung die⸗ ſer Verbindlichkeiten erforderlichen Beträge und Schuldverſchreibungen aus Reichsmitteln zur Verfügung geſtellt. London, 23. Juni. Wie von zuverläſſiger Dieſe Haltung des ſchweizeriſchen Bundes⸗ Schweiz mit der ſchweizeriſchen Neutralität nicht waren, nahmen wir uns den Araber abends im Mannſchaftslogis vor— Hennecke, Jua⸗ 1 Zwar wand er ſich und wußte von gar nichts und kam erſt zur Vernunft, als Hennecke ihm ein gewaltiges Koppelſchloß ſamt Lederriemen vor der Naſe herumbaumeln ließ, doch dann bequemte er ich endlich: Ja, wäre ſchon möglich, daß der Alte vielleicht eine kleine Priſe Opium eingehandelt habe, aber genau könne man das ja nicht In der Nacht darauf wühlten wir alſo den Laderaum um, prüften jeden Sack, ob er auf⸗ geſchnitten und nachträglich wieder ugeklebt war, forſchten alle Winkel durch, hoben jede verſtockte! erſenning hoch, krochen in den Ma⸗ ſchinenraum und hinter die Trinkwaſſertanks, ſogar in den Kettenkaſten und ſtarrten in den Schornſtein hinein. Zuſehends magerer wurden n auf⸗ uns plötzlich wieder das bekannte Tacken ſteuer⸗ kurz. Wir räumten um. Die Höllentem̃pera⸗ tur im Laderaum war inzwiſchen noch höher heltegen, unerträglich ätzte der trockene Staub ie Schleimhäute. Als wir tiefer kamen, ſanken wir bis zu den Knien in einen lauwarmen weißlichen Brei, der mit bräunlich zerweichten Papierfetzen durchſetzt war: das Waſſer ſtand bereits elf Zoll hoch. Nach vier Stunden legte der Kutter wieder ab, und wir ſanken um, wo wir gerade bare Mit halber Fahrt ſkipperten wir in en alten Hafen ein und machten feſt. Keiner rührte mehr eine Hand. a Und der Alte ſchmunzelte. By Gollie zum erſtenmal in ſeinem Leben verzog er die dicken Lippen, und ſein Geſicht glühte vor Wonne wie ein friſchgeputztes Backbordlicht. Einen Hektoliter Wein ließ er auffahren, Zigaretten und Käſe Erſt am— Abend in Madame Petites Weinkeller, nachdem wir die Ladung richtig gelöſcht— fünfzig Sous pro Hand und Stunde hatte der Alte 5— ohne eine Miene zu verziehen— erfuhren wir, warum uns der Zoll zweimal beehrte Nun, mit dem Alten hatte es tatſächlich nicht geſtimmt. Jedenfalls nicht, was ſeine Papiere betraf, wenn man nicht die alten Fetzen rechnen will, die ſchon längſt abgelau⸗ 2 waren und noch dazu 1 5 einen anderen amen lauteten. Aber den 14 hat wollte er trotzdem gern noch nach Haufe fahren, und ſo nahm er den alten Moh'med mit an Bord, der ein polizeibekannter Opiumhändler war. Worauf ſowohl die Polizei wie auch der Zoll nur mehr Augen für die Konterbande hatten und weder an die Papiere noch an eine ord⸗ nungsgemäße Kontrolle dachten, denn die Schmuggler beſitzen bekanntlich die beſten Papiere der Welt. Außerdem hatte der Alte wirklich kein Opium an Bord. Nur ein Säckchen Heroin, doch das trug er an einem Leibriemen. Etwa ſo, wie man einen Tabaksbeutel anzubinden oflegt— ganz unauffällig. — Enlſchuldung überſchuldeler Erbhöfe Enlſchuldungsankräge können bis 1. Januar 1937 geſiellt werden Der Bauer und ſein vorausſichtlicher Anerbe müſſen ihrerſeits zur Entſchuldung dadurch beiſteuern, daß ſie ihr Vermögen nach nähe⸗ rer Beſtimmung des Entſchuldungsamtes zur Verfügung ſtellen. Dieſe Ver⸗ pflichtung wird gegebenenfalls im Voll- ſtreckungswege durchgeſetzt. Das Ent⸗ ſchuldungsamt kann auch dem Ehegatten des Bauern die gleiche Verpflichtung auferlegen, ſofern eine andere Regelung dem geſunden Volksempfinden gröblich widerſprechen würde. Auch im Oſthilfeverſahren werden die Erbcof⸗ übergangsforderungen mit Schuldverſchrei⸗ bungen aus Mitteln des Reiches abgelöſt. Die Lanoſtellen werden die Gläubiger benach⸗ richtigen, ſobald die Ablöſung erfolgen ſoll. Vorherige Anfragen ſind zwecklos. Da ſich gezeigt hat, daß eine Reihe von Bauern, die ihren Verbindlichkeiten ohne Schuldenregelung nicht nachkommen können, bisher den Entſchuldungsantrag noch nicht ge⸗ fen worden, den Antrag bis zum 1. Ja⸗ nuar 1937 zu ſtellen— neben den Bauern iſt auch der Kreisbauernführer ſelb⸗ ſtändig antragsberechtigt. Der Eröffnung des Verfahrens ſteht nicht entgegen, daß ein frü⸗ herer Entſchuldungsantrag des Bauern abge⸗ lehnt oder das Verfahren aufgehoben oder eingeſtellt worden iſt. Hat ein Gläubiger geht, nach dem Ablauf der urſprünglichen An⸗ iſt er dadurch geſichert, daß ſeine Forderung nicht am Verfahren beteiligt iſt, ſofern er die Beteiligung nicht ſelbſt beantragt. der Negus ſucht ein Aſyl in Einklang zu bringen ſein. Dieſe Haltung des ſtellt hat, iſt letztmalig die Möglichkeit geſchaf⸗ einem Bauern, der erſt jetzt ins Verfahren tragsfriſt(3. Oktober 1934) Kredit gewährt, ſo ſchweizeriſchen Bundesrates zeigt zugleich, daß. falls der Negus im Laufe der Zeit abdanken, oder ſich zumindeſt aller ſeiner militäriſchen Be— fehlsrechte begeben ſollte, eine Reviſion der ge⸗ genwärtigen Schweizer Ablehnung nicht ausge⸗ ſchloſſen iſt. Der Negus ſelbſt aber tut wenig. um einen ſolchen ſchweizeriſchen Beſchluß zu er⸗ möglichen. Er läßt z. B. heute morgen durch die engliſche Preſſe verbreiten, daß General Ma⸗ konnen auf ſeinen ausdrücklichen Befehl nach Abeſſinien gereiſt ſei, um die weſtabeſſiniſchen Streitkräfte zu organiſieren. Die Ablehnung einer Aufenthaltsgenehmi⸗ gung des Negus auf Schweizer Boden ſchließt natürlich nicht eine Teilnahme des Negus an der Völkerbundsverſammlung aus. Von der Londoner abeſſiniſchen Geſandtſchaft verlautet. daß der Negus in den nächſten Tagen nach Genf reiſen werde. Wie wir dazu erfahren, hat die Schweiz gegen die Anweſenheit des Negus als Delegierter beim Völkerbund natürlich nichts 9 Bekanntmachungen ber 7.4 D. A. B. Krels Neppenheim SDA P., Ga en Na ſſau. 1 e Main, Gutteutſtraße 8—, If Hitler⸗Haus. Ar 90851, Poſiſchecklonto: 35 003 nee Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen an rer 8 o um ags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag * wit Uher. a ch m ags: U„Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. W mer in Ellfallen, nach vorheriger Anmeldung. * L* 1 eim an der Bergſtraß⸗ e 1 31¹⁵ echſtun reisleiters: 28 Mitt 03 von 15—18 Uhr. Det Kreislaſſenleltet. 3 Unter Bezugnahme auf die Arbeitstagung in Waldmichelbach, 5 N 1 rechtzeitige Ein⸗ dung der Monatsberichte. g 1 8 8 Ruppert, Kreisleiter ASB-A. Orts waltung Heppenheim. Kommenden Samstag, abends 3.30 Uhr, fin⸗ det im„Boſenhof“ Amts walterſitzung ſtatt. Teilzunehmen haben alle Amtswalter der DAF., NS.⸗Hago und Koß., ſowie die Ortswalter der einzelnen Reichs betriebsgemeinſchaften. Ich et warte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. 5 — 7 — 8 1 NSl⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Bensheim⸗Heppenheim. Amt: Reiſen, Wandern, Urlaub. Anſere nächſten Urlauberzüge u. Ferienwanderungen: U.⸗F. 31/6 Inntal(Waſſerburg) vom 4. Juli bis 12.— 1936 Geſamtkoſten 36.— NM. U.⸗F. 3/33 Schwäbiſche Alb(Licht enſtein) vom 4. Juli bis 12. 1 1936 Geſamtkoſten 29.50 NM. UF. 33/½6 Salzachtal vom 4. Juli bis 12. Juli 1936 Geſamtbetrag 37.— NW. A.- F. 3/36 Frankenwald(Stabdtſteing U vom 6. Juli bis 14.— 1936 Geſamtkoſten 29.50 RM. U.⸗F. 3/36 Chiemgau vom 6. Juli bis 14. Juli 1936 Zug geſperrt A.⸗F. 36/36 Sauerland vom 13. Juli bis 21. Juli 1996 Geſamtbetrag: Zuſchußzug 16.50 N. U.-F. 376 Borkum vom 13. Juli bis 21. Juli 1936 Geſamtbetrag 41.— NMI. M.⸗F. 38/88 Eifel vom 15. Juli bis 23. Jult 1936 Geſamtbetrag: Zuſchußzug 18.— NM. U.-F. 39/86 Harz(Blankenburg) vom 16. Juli bis 23. Juli 1936 Geſamtbetrag 30.70 RM. A.⸗F. 40/36 Oſtpreußen(Mafuren) vom 168. Juli bis 31. Jul 1936 Geſamtbetraͤg 73.— Rt. U.⸗F. 4/6 Algan(Pfronten) vom 22. Juli bis 30. Juli 1936 Zug geſperrt. i S⸗F. 206/36 Seefahrt(Norwegen) vom 22. Juli bis 29. Juli 1936. Hier können noch einige Anmeldun⸗ den entgegengenommen werden. Geſamtbetrag 57.— Nehm. U.⸗F. 42/86 Sächſiſche Schweiz vom 23. Juli bis 31. Juli 19386 Geſamtbetrag 35.50 NM. A.-F. 43/86 Schwarzwald(Todtnau) vom 24. Jul bis 31. Juli 1936 Geſamtbetrag 33.— NM. 3. A.-F. 44/6 Erzgebirge(Schwartenberg) vom 25. Juli bis 9. Aug. 1936 Geſamtbetrag 56.30 RM. 10 -F. 45/86 Bayt. Wald(Zwieſel) vom 31. Juli bis 8. Aug. 1 Geſamtbetrag 34.— RM. W Mit dieſen Zuͤgen ſind Ferienwanderungen und Nadwanderungen verbunden. Nähere Einzelhei 0 gen v. heiten, auch über Preis, ſiehe Jahresprogrammheft.* ——— einzuwenden, wohl aber hat ſie auf dem zuſtän⸗ digen Wege wiſſen laſſen, daß ſie keinerlei poli⸗ tiſche Aktivität des Negus in der Schweiz dul⸗ den werde und weiterhin die Bedingung ge⸗ ſtellt, daß der Negus ſpäteſtens einen Tag nach Beendigung der Völkerbundsverſammlung den Schweizer Boden wieder verlaſſen muß. —— 8 ä König Heinrich I. Der Begründer des erſten Reiches der Deutſchen Es war am 3. Juli 936— da ſchloß dieſer Mann, von dem kein authentiſches Bild überliefert iſt, von dem heut aber ein würdi⸗ ges ſchönes Denk⸗ mal in Merſeburg ſteht, ſeine Augen zu ewiger Ruhe nach einem Le⸗ ben voll von ewi⸗ gem Kampf um Deutſchlands Wohl und Wehe. Das iſt ein ein⸗ maliger, und es muß ein einzig⸗ artiger Gedenktag für uns alle ſein — alle wollen wir uns wieder in unſer Gedächt⸗ nis zurückrufen: König Heinrich bereitete das deut⸗ ſche Reich vor, indem es ihm ge⸗ lang, alle deut⸗ König Heinrich I. Standbild in Merseburg) ſchen Stammes⸗ Deutlchland Deutſchland! Wenn ich von dir träume, Blühft du wieder ſchön und weit, Rauſcht durch deine Eichenbäume Deines Volks Unſterblichkeit.—— Und die Menſchen deiner Sprache Jauchzen hell ihr Lebenslied, Und die Sonne deiner Tage Steht beglückend im Zenith.—— Deutſchland! Wenn ich von dir künde, Dunkelt Trauer tief das Wort, Weil des Weltgewiſſens Sünde Ueber dir ſchwebt fort und fort.—— Groß und herrlich hat dein Wollen Sonnenwärts den Flug gelenkt, Warum einem Volke grollen, Das die Feſſeln ſtolz geſprengt?—— Deutſchland! Wenn ich von die ſinge, Wird mir's in der Seele leicht, Weil der Traum um erſte Dinge Gläubig bis zum letzten reicht.— Unſre Herzen ſind die Fahnen Deines Glückes, deiner Not. Mit dem Glauben unsrer Ahnen Steigen wir ins Morgenrot.. 1 T. iele deutſche Menſchen kennen Heinrich, der 18 Jahre lang % deutſches Schickſal in ſtarken Hän⸗ ö den hielt, vielleicht nur noch aus dem Liede„Herr. ſaß am Vogelherd“. Und das ſtimmt inſofern, als die Sage erzählt, Herzog Heinrich habe an ſeinem Finkenherd in Quedlinburg ge⸗ ſeſſen, als ihm Franken und Sachſen die deutſche Krone brachten Viele andere mögen Heinrich kennen als einen der deutſchen Kaiſer. Das aber ſtimmt nicht— Heinrich lehnte die kirch⸗ liche Salbung und Krönung zum Kaiſer ab. Er war deutſcher König. And viele kennen ihn darum als erſten deutſchen König. Aber auch das ſtimmt nicht— er war der zweite deutſche König. Der erſte war Konrad von Franken, bei Lebzeiten ein erbitterter Feind vom Sachſenherzog Heinrich. Auf ſeinem Sterbe⸗ lager aber wuchs König Konrad über ſich ſelbſt hinaus, in beinahe jenſeitiger Weit⸗ ſichtigkeit und Großzügigkeit nannte er ſeinen ärgſten Gegner als den würdigſten Träger der deutſchen Krone. Das Verdienſt, das ſich Konrad J. da⸗ mit erworben, iſt von einer Bedeutung ge⸗ weſen, die er allerdings kaum ahnen konnte. Denn heute— nach 1000 Jahren — feiern wir König Heinrich als den Be⸗ gründer des erſten Reiches der Deutſchen. herzöge unter ſich zu vereinigen; König Heinrich war der erſte Koloniſator des deutſchen Oſtens, denn er ließ Burgen bauen, die heut noch — nach 1000 Jahren— feſt und trutzig auf ihren Grundmauern ſtehen. Man denke zum Beiſpiel an die Ruine oberhalb von Saalfeld in Thüringen, man denke an die Stadt„.— ſtolze Erinnerun⸗ gen an den Sachſenkönig Heinrich J. Die Sachſen waren über den weiteſten deutſchen Raum ausgebreitet, denn ſie ſaßen von der Nordſee und der Eider bis an das Fichtelgebirge und an die Wetterau, ſowie vom Rhein bis zur Elbe. And die Geſchichtsforſcher ſagen: bei den Sachſen war zwar mehr Einheit und ungeſchwächte Kraft zu finden, die Franken und Ale⸗ manen aber, die bis dahin die Führer⸗ ſtellung unter den deutſchen Fürſten ein⸗ genommen, hatten bei weitem mehr Kennt⸗ niſſe und Bildung. Das wird zutreffen— der Sachſenherzog Heinrich hat aber zu den ganz großen Deutſchen gehört, in denen aft und Verſtand in höchſter Vollendung zuſammentrafen. Man muß an Bismarcks Friedensbedin⸗ gungen von Nikolsburg 1866 denken, wenn man ſich erinnert, wie rückſichtsvoll König Der Finkenherd in Quedlinburg. Hier wurde der Sage naeh au Heinrich mit dem Bayern⸗ und Schwaben⸗ herzog verfuhr, als er ſie nach hartem Widerſtand und nach rund einem Jahr erſt gezwungen hatte, ſeine Oberhoheit an⸗ zuerkennen. Er tat es um des inneren Friedens willen— um Kraft genug gegen den äußeren Feind zu haben. Und er hat dann die nötige Kraft dazu gehabt, die fremde Volksflut aus dem Oſten zu dämmen, ſie für 25 Jahre ver⸗ nichtend zu ſchlagen. Auch das iſt ein Datum— der 15. März 933— den Deutſche nie vergeſſen ſoll⸗ ten, denn es iſt einer der Tage, in dem es auch wieder edelſtes deutſches Blut war, das als Boll⸗ werk Europas ge⸗ en den Oſten ſtand. Aber es war nicht nur die Tat⸗ kraft deutſchen Führertums, dem äußeren Feind zu begegnen, es war vor allem auch Erkenntnis und Ueberlegung und — das Glück, das dazu gehört, mit der Initiative des klugen Kopfes, es zu ergreifen. Ein wichtiger ungari⸗ ſcher Anführer war in ſächſiſche— Vorteil aus der gemachten Eroberung her⸗ auszuſchlagen— nur, die Verbindung Lothringens mit dem Deutſchen Reich war von da an vorhanden. So hat Heinrich J. im Oſten und Weſten die deutſchen Lande geſichert, und im Norden zog er gegen die Dänen— ihm verdanken wir es, daß das Gebiet zwiſchen Eider und Schlei deutſch geworden iſt. Auf einer Jagd im Harz traf den König der Schlag. Kurz darauf ſtarb er ſechzig⸗ jährig in ſeiner Pfalz Memleben. Gefangenſchaft ge- König Heinrich und seine Gattin Mathilde ruhen in der Krypta raten. König Heinrich verſtand ſich zu ſeiner Frei⸗ laſſung nur unter der Bedingung eines neunjährigen Waf⸗ fenſtillſtandes. Und dieſe Zeit der Ruhe wußte er zu nutzen: ſowohl durch Uebung wie durch beſſere Bewaffnung machte er ſein Kriegsvolk für den Kampf mit den unvergleichlich beweglicheren Ungarn ge⸗ ſchickter. Da die Hauptmacht der germani⸗ ſchen Heere im Fußvolk beſtand, begann er zum Beiſpiel, um den faſt ausſchließlich be⸗ rittenen Ungarn beſſer begegnen zu kön⸗ nen, unter ſeiner Gefolgſchaft die Sitte zu fördern, größere Lehen nur gegen die Ver⸗ pflichtung des Reiterdienſtes zu vergeben. Dann verſuchte er, den Deutſchen, die nur ſchwere Streitäxte oder Hämmer in den Krieg mitführten, auch den Gebrauch von leichten Bogen und Pfeilen zu lehren. Außerdem. ßerte er ſein 78 indem er ſeine ſla⸗ wiſchen und wendi⸗ ſchen Nachbarn un⸗ terwarf. 927 zum Beiſpiel nahm er das flawiſche Bren⸗ nabor, das deutſche Brandenburg, ein. Und ſchließlich tat er das noch, was ihm den ſtolzen Namen Heinrich, der Stidte⸗ auer“ eingebracht hat: er legte Burgen an, befeſtigte die of⸗ fenen Ortſchaften im Oſten und— ſchuf damit Städte. Die Hiſtoriker haben ge⸗ ſagt, er ſelbſt hätte gar nicht daran ge⸗ dacht, Städte zu gründen, obwohl ſein Verfahren allerdings die Entſtehung man⸗ cher Städte zur Folge hatte. Das mag ſein — wir Heutigen aber ſehen den Erfolg von König Heinrichs Verteidigungsmaß⸗ regeln. Und auf den allein kommt es an! Die wenigſten Deut⸗ ſchen aber werden ſich erinnern, daß Heinrich J. auch ſchon Frankreich gegen⸗ über, in Lothringen, Gelegenheit hatte, die Macht eines deutſchen Königs zu zeigen. Er hat aber hier gewußt, Heinrich I. im Jahre 919 die Königskrone überbracht. als er weiſe Beſchränkung mit dem Vogelfang beschäftigt war zu üben und leinen der Quedlinburger Stiftskirehe. Ueber der Gruft die Notenbabre, auf welcher König Heinrich starh Photos de Nohrtoh M der Königin Mathilde wurde er . in der Stiftskirche zu urg beigeſetzt. Der Sohn Otto, der auf dem Thron folgte und deutſcher K wurde, war nicht der Erſtgeborene, ſondern der zweite Sohn. Genau wie Konrad L. hat Heinrich J. Seni wer am wil n war, über die Deutſchen zu herrſchen. Und er hat recht gehabt, denn Otto J. wurde Otto der Große— war alſo nicht nur der Sohn eines großen Vaters, ſondern wurde ſelbſt groß, indem er es verſtand, das er⸗ erbte Gut zu ſeſtigen und zu mehren. 8. N * Aus alton Sagen Der deutſche König Konrad von Franken ſtarb im Jahre 918. Vor ſeinem Ende 1 er ſeinem Bruder Eberhard auf, Ma Lanze, Schwert und Krone der alten Könige zu—— Widerſacher, Herzog nrich von Sachſen, zu bringen und i die Königswürde zu übertragen. Das tat er aber, weil er ihn für den würdigſten Reit Die Sage geht, daß die Geſandten den Herzog auf der Jagd, mit Vogelf und Weidewerk beſchäftigt, gefunden daten davon ihm ſpätere Chronikſchreiber den Beinamen„der Vogelſteller“ gaben. größerem Recht könnte man ihn den Großen nennen, denn er machte den deutſchen Namen wieder gefürchtet und geachtet. Als die Reichsboten im Harzwalde e Heinrich ſuchten, um ihm die Kaiſerkrone anzutragen, konnten ſie ſeinen Vogelherd lange nicht finden und ſtießen deswegen ins Horn, um ihn zu rufen. Dadurch wurde ein Zug Finken verſcheucht, welcher bereits im Netze war, das er eben rü wollte. Darüber war Herr Heinrich anfangs ſehr ungehalten und ſagte:„Die Krone wird mir ſchwerlich ſo viel Freude bringen, als dieſer Zug Finken, der mir nun end⸗ gangen iſt.“ r eren Daß vir Deutschen die Dinge ernet nehmen, mit denen die anderen, schlau und oberflach- Itok, oft nur iroendeinen Schein eretelen wollen, das seichnet uns aus. Das können wir ohne Ueberkebung sagen! Diess Nigenschaft wird nicht nur von den anderen, sondern auch von uns sehr oft- Dummheticæ genannt— mag sein, aber das ist dis Dummheit, dor schließ- lioh im douiscken Maroben alle Herrkehkeit aufůlli. Geben wor disse Dummheit not auf. halten wir fest drun RAe το ο,iisgman nd F 18 4 Bekanntmachungen 12 Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20¼— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fern ſprecher: 45 Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Juni 1936 Denkſpruch. Auch an Dornen fehlt's wohl nicht, denk ich, wenn ich Roſen ſehe; Roſen ſind wohl in der Nähe, denk' ich, wenn ein Dorn mich ſticht. Hamerling. untlen bennt cu immen Alle anderen hatten es ſchon immer ge⸗ predigt, und jetzt war es auch endlich ihm ſelbſt klar geworden: Es iſt einfach eine Schande, wenn man faſt zwölf Jahre alt iſt und noch nicht einmal ſchwimmen kann. Und in dieſem Jahre kam endlich der heldenhafte Entſchluß zuſtande— unſer Günther klemmte mit todes⸗ mutiger Miene ſeinen Badeanzug unter den Arm und zog zum Schwimmbad in der nahen Stadt.„Hm“, meinte der Schwimmeiſter nur mit prüfendem Blick, als Günther ſich bei ihm zur erſten Uebungsſtunde meldete. Und er ſchien Günthers heimliches Erzittern gar nicht zu bemerken.„Na, werden's ſchon kriegen, mein Junge—“. Die erſten Trocken⸗Vor⸗ übungen: eins— zwei— drei. Günther ſchwenkte mit ſeinen Armen und Beinen etwas merkwürdig in der Gegend herum, aber dann hatte er doch die Hauptſache begriffen.„Und im Waſſer geht's dann viel einfacher“, tröſtete der Bademeiſter,„denn mal hinein“. Es ſah doch leicht kläglich aus, dieſes erſte„Hinein“. Von der oberen Sproſſe tauchte Günther erſt mal prüfend die große Zehe ins Waſſer.„Nee“, le er dann und beſchloß ſeinen ſchleunigen Rückzug. Aber da wir alle ſo geſpannt zuſchauend am Ufer ver⸗ ſammelt waren, ließ ſich das nicht ſo mit der Jungenehre vereinbaren.„Eins— zwei— drei“, zählte der Bademeiſter. Unſer Günther ſtand aber noch immer auf der oberſten Sproſſe— ein Zögern noch, ein plötzlicher Ruck der Schwimmleine, der Bademeiſter hatte einfach der Sache einen plötzlichen Schwung verliehen— wie ein junger Froſch platſchte unſer Günther ins Waſſer. Aufgeregtes Pru⸗ ſten und Schnauben und Luftholen.„Ja, jetzt hatte ich gerade auch allein reinſpringen wol⸗ len“— Dann:„Erſt mal ruhig liegen, mein Junge, ruhig liegen— ſo, ganz ruhig— Arme ausſtrecken— Beine ausſtrecken— ſo“. Günther gab ſich unheimliche Mühe, biß die Zähne aufeinander.„Schön, ſehr ſchön“, lobte der Bademeiſter.„Sehr ſchön. Und jetzt mal das gleiche wie vorhin. Arm⸗ bewegungen— eins⸗zwei⸗drei— Ja, aber was iſt denn ſchon wieder los?“. Günther rappelte und zappelte plötzlich, tauchte ver⸗ Ihr Frauen u. Mädchen— herhören! KdF. beginnt für Euch einen beſonderen Kurs„fröhliche Gymnaſtik und Spiel“ — meldet Euch heute Abend in der Gymnaſtikſtunde im„Freiſchütz“ an — Ihr habt beſtimmt Freude und Er⸗ holung dabei! ſehentlich mit der Naſe unter Waſſer—. „Ich bin ſchon ganz naß“, japſte er nur. Zur höchſten Freude aller Beſucher des Schwimm⸗ bades, die ſich ſchon faſt ausnahmslos hier zu dieſem Schauſpiel angeſammelt haben. „Wenn du jetzt nicht ruhig bleibſt— ſollſt mal gleich ſehen, wie du nochmal tiefer unter⸗ tauchſt“. Das wirkte. Günther wurde muſter⸗ haft im Augenblick. Gelegentlich eine kleine Unterbrechung, Praten und Luftſchnappen— dann gings wieder. Nur wer unſeren Jungen näher kannte, ſah es, daß ſich ſeine Lippen immer mehr zuſammenkniffen.„Wenn ich das Waſſer ausgetrunken habe hier— kann ich dann ſchon ſchwimmen?“ Sehr beſcheiden und kleinlaut dieſe Frage.— Aber alles hat ein Ende, auch die erſte Schwimmſtunde. Unſer Günther wurde ſich in dieſem Augenblick ſehr glücklich dieſer Tatſache bewußt. Als man ihm den Schwimmgürtel abſchnallte, ſtand er ſtolz da unter den bewundernden Blicken. „Ja— alſo dann mal morgen wieder“, ſagte er verabſchiedend. Morgen—, daß da noch ein ganzer Tag dazwiſchenlag, das war das einzig Tröſtliche. Der Ortsausſchuß für Leibes⸗ übungen bittet die Kampfrichter vom ver⸗ ſangenen Sonntag, ihre Kampfrichter⸗ Kuse in bei Herrn Sutter abzugeben. Verkehrsunfall. Am Dienstagmittag ereignete ſich auf der Straße Weinheim— Viernheim ein Verkehrsunfall. Ein Laſtzug wollte das Pferdefuhrwerk des Bauern Lohr⸗ bächer aus Weinheim überholen, ſtreifte je⸗ doch das Pferd und verletzte es derart, daß es notgeſchlachtet werden mußte. Die Schuld dürfte den Kraftwagenführer treffen. Lohr⸗ pace entſtand durch den Verluſt des Pferdes ein gewaltiger Schaden, da er das Pferd erſt kürzlich zum Preiſe von Mk. 1400.— erwor⸗ ben hat. Das neue Leſebuch im nä Jahre für alle Schulen. Der Reichs⸗ und preußiſche Erziehungsminiſter hat die Einführung der neuen Leſebücher für das zweite Schuljahr ſofort nach Erſcheinen ge⸗ nehmigt. Vom Schuljahrbeginn 1937 an müſ⸗ ſen alle Schüler des zweiten Schuljahres in Deutſchland im Beſitze des neuen Leſe⸗ buches ſein. Die bisherigen Leſebücher mit den ſeinerzeit zugelaſſenen Ergänzungen dürfen dann nicht mehr benutzt werden. Feierliche Einweihung von Ried⸗ roden am 10. Juli. Wie dem„Berg⸗ ſträßer Anzeigeblatt“ gemeldet wird, hat die Reichsleitung der NSDAP. die feierliche Ein⸗ weihung von Deutſchlands erſtem Erbhof⸗ dorf endgültig auf den 10. Juli feſtgeſetzt. Schon im Laufe dieſer Woche werden die vor⸗ bereitenden Arbeiten zur Durchführung der bedeutſamen Feier in Angriff genommen. Für die zu Tauſenden eintreffenden Angehörigen des männlichen und weiblichen Arbeitsdien⸗ ſtes werden Zelte errichtet. die Jugend ber Wel kämpft um olympijche Ehren! In wenigen Wochen finden in Berlin die olympiſchen Sommerſpiele aller Nationen ſtatt. Die Jugend der ganzen Welt rüſtet ſich zur XI. Olympiade in Berlin. Wie die Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkirchen, die für alle Teilnehmer ein großes und herrliches Erlebnis geweſen ſind, werden auch die Olym⸗ piaſpiele in Berlin, die am 1. Auguſt begin⸗ nen, wieder alle Völker unter dem Zeichen der fünf Ringe in ſportlicher Kameradſchaft und Verbundenheit zuſammenführen. Und ſie alle werden das neue Deutſchland ſchauen, ein ganz anderes Deutſchland, als fe es bisher in den Hetzpreſſen der Emigranten und Welt⸗ vergifter vorgeführt bekamen: ein Deutſch⸗ land der Ruhe und der Ordnung, des Fleißes und der Zufriedenheit, des großen Willens zum Aufbau und der herrlichen Gemeinſchaft eines durch Adolf Hitler wieder geeinten und geführten Volkes. Auf die Bedeutung dieſer großen Kämpfe weiſt auch bereits bei uns am Eingang der Umgehungsſtraße am Heddes⸗ heimer Weg ein großes Schild hin mit den Zeilen:„Olympia 1936 Berlin“. Tauſende werden auf das große ſportliche Weltereignis nochmals beſonders aufmerkſam gemacht und viele werden auch von hier in noch größerer Zahl nach Berlin reiſen, um ſelbſt auf wenige Tage Zeuge zu werden von den überragenden Leiſtungen des dritten Reiches durch den Bau des Olympiaſtadions, des Olympiadorfes und wie all die wunderbaren Stätten der Kultur und des Sportes heißen, die hier entſtanden ſind. War für die einzelnen Teilnehmer die Winterolympiade ſchon ein gewaltiger Ein⸗ druck: Olympia 1936 Berlin wird es in noch größerem Umfange ſein! Rüſten auch wir alle, daß die ganze Welt ſagen kann: Deutſch⸗ land, ein herrliches Land, das große Vater⸗ land eines einigen Volkes! Der Stand ber Felbjrüchte Jeder, der jetzt hinaus auf die Felder kommt, wird ſeine Freude haben am Stand der Saaten. Die deutſche Landwirtſchaft kann, wenn nicht noch unvorhergeſehene Wit⸗ terungseinflüſſe oder Schädlinge nachteilig eingreifen, auf eine gute, z. T. ſogar recht gute Ernte hoffen. Schon der Schnitt der Gräſer erbringt einen reichen Ertrag. Hochbe⸗ ladene Wagen, die kaum die Hofeinfahrten paſſieren können, werden eingebracht. Zwei Faktoren haben den guten Stand der land⸗ wirtſchaftlichen Kulturpflanzen bewirkt, ein⸗ mal die bisherige günſtige Witterung dieſes ſten Jahres, insbeſondere die reichlichen Nieder⸗ ſchläge im Frühjahr, und zum anderen die vermehrten Aufwendungen und Arbeiten der Landwirtſchaft infolge der Erzeugungsſchlacht. Es gibt aber auch Felder, die den Bauer und Landwirt wenig erfreuen, ſondern ſie mah⸗ nen, in ihrem Streben nach vermehrter Er⸗ zeugung nicht zu ruhen und zu raſten. Hier ilt es, vor allem ſtarken Unkrautwuchs, der 10 in verſchiedenen Feldern breit zu machen uchte, zu beſeitigen.— Durch den verhält⸗ nismäßig reichhaltigen Regen, der noch bis vor einer Woche auf die vorher faſt ver⸗ durſtete Vegetation niederging, Baie ſich die Feldfrüchte und vor allem die Halmſaaten 2 erholt. Ausnahmslos iſt ein guter Stand derſelben feſtzuſtellen und es iſt eine Luſt, jetzt durch die Aecker und Getreide⸗ felder zu wandern. Vor dem Regen waren die Halme ſchon mehr als mannshoch empor⸗ gewachſen, jedoch fehlte noch die Kornbildung und der Halm begann ſtellenweiſe über der Wurzel bereits gelb zu werden, ſodaß man ſchon mit einer Mißernte hätte rechnen kön⸗ nen. Der ausgiebige Regen kam da als Retter in höchſter Not. Die Gerſte, der Hafer und Weizen wie auch Roggen ſind all⸗ emein in beſter Verfaſſung und verſprechen, falls Naturgewalten nicht einen Strich durch die Rechnung machen, eine gute Ernte. In der kurzen Regenzeit wurden auch Tabak⸗ und Rüben⸗Pflanzen geſetzt. Sie ſind ge⸗ radezu glänzend angewachſen und zeigen kräf⸗ tige, ſaftige Pflanzenſtauden.— Nicht minder gut haben ſich die Kartoffeln mit Hilfe des Regens aus dem Boden herausgearbeitet und kräftige Stauden entwickelt. Man mußte ſich infolge des ſtarken Wuchſes mit dem Hacken beeilen. Kraut und andere Gemüſe wie auch Bohnen ſind in beſter Verfaſ⸗ ung. Bei den Gurken iſt es nicht ſo be⸗ onders. Durch die kühlen Tage im Mai iſt nicht alle Saat aufgegangen und ein Nach⸗ ſtecken iſt nicht immer von Erfolg begleitet.— Die Sparge lernte kann als gut bezeichnet werden, wenn auch die kurze Regenzeit das Quantum etwas verringert hat, ſo fand dies doch in den etwas höheren Verkaufspreiſen. für den Produzenten einen Ausgleich. Auch brachten die letzten Tage wieder einen enormen Anfall.— Der O bſtanſatz iſt nicht ſehr viel⸗ verſprechend. In die Blüten fiel Schnee, wo⸗ durch eine Befruchtung nur wenig erfolgen konnte; auch haben viele Obſtbäume durch die Schneelaſt Schaden gelitten. In ver⸗ ſchiedenen Orten des Riedes, der Pfalz, des Odenwaldes, Rheinheſſens und in badiſchen Gegenden haben Wolkenbrüche teilweiſe mit See beträchtlichen Schaden verurſacht. Die rtſchaften aber, die verſchont blieben und auch fernerhin nicht getroffen werden, dürfen im allgemeinen mit einer guten Ernte rech⸗ nen, das auch zur Sicherung unſerer Volks⸗ ernährung nur zu wünſchen iſt. * Kampj bem Verberb! Viele tauſend Zentner Erdbeeren kommen täglich auf den Markt und müſſen verſandt werden. Schon ſind auch die Johannisbeeren der Reife nahegekommen. Es wird nicht mehr lange dauern, dann reifen in allen Gärten Früchte heran, die zur Zeit der Ernte ver⸗ wandt werden müſſen. Ein Marmeladebrot im Winter oder eingemachte Früchte als Bei⸗ gabe ſchmecken köſtlich in der obſtarmen Zeit und wenn Mutter dann gar noch ein Glas erfriſchenden Süßmoſt zum Abendbrot auf den Tiſch ſtellt, kann es gar nichts Köſt⸗ licheres geben und wir brauchen kein teures ausländiſches Obſt zu kaufen. Süßmoſt? Viele nicht, was das iſt. Der Name iſt eigentlich irreführend, denn gerade die Süßmoſtberei⸗ tung verlangt ſehr wenig Zucker.„Flüſſiges Obſt“ gibt es am beſten wieder, was der Süßmoſt eigentlich iſt. In der Schweiz iſt die ärungsloſe Früchteverwertung ſchon ſeit ahrzehnten wohlbekannt, und faſt jeder Bauer ſtellt ſeinen Süßmoſt her. Bei uns fand dieſe Art der Früchteverwertung, die unter Schonung der Nähr⸗ und Geſundheits⸗ werte des Oöſtes eine reſtloſe Verwertung aller Ernteüberſchüſſe gewährleiſtet, zuerſt in Süddeutſchland Eingang. Ein Bauernſohn, 0 75 Baumann, ſchuf in unſerem Gau in Obererlenbach eine Lehr⸗ und Verſuchs⸗ Hausfrauen wiſſen Wer hat noch Quartiere! Für ankommende Bauhandwerker werden Quartiere geſucht. Meldungen ſo⸗ fort auf der Bürgermeiſterei, Zimmer 7, (Pfützer) oder auf der Polizeiwache (Zimmer 10) erbeten. CCC anſtalt für gärungsloſe Früchteverwertung, die mit ihren Lehrgängen, Verſuchen und Apparaten die einzige Spezialanſtalt der Erde iſt. b Beſonders für die Vorratswirtſchaft der Hausfrau iſt die Herſtellung von Süßmoſt von großer Bedeutung. Sie benötigt dazu keinerlei koſtſpielige Sondergeräte. Der Ar⸗ beitsvorgang iſt ſehr einfach, durchaus nicht e und, was jede Hausfrau beſon⸗ ers begrüßen wird, der Zuckerverbrauch iſt nur ſehr gering. Die Obſtweinherſtellung er⸗ fordert ſehr viel Zucker und vor allem konnten dabei nur tadelloſe Früchte Verwendung fin⸗ den. Zum Süßmoſt eignet ſich auch Fall⸗ obſt. Selbſtverſtändlich wird der Geſchmack des Getränkes immer abhängen von der Qua⸗ lität der verwandten Früchte. Die Verwen⸗ dungsmöglichkeiten des Süßmoſtes ſind nahezu unerſchöpflich. In den kommenden Wochen werden durch die Abteilung Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft im Deutſchen Frauenwerk in allen Kreiſen unſeres Gaues Süßmoſt⸗Kurſe, Werbeveran⸗ ſtaltungen und Beratungen ü die Haus⸗ frauen ſtattfinden. Es beſteht alſo die Mög⸗ lichkeit, den Süßmoſt und ſeine Herſtellungs⸗ weiſe genau kennenzulernen. Alle Kurſe und Veranſtaltungen werden angekündigt. Kampf dem Verderb, das iſt die Parole, die für jede Hausfrau gilt. Auch die Süß⸗ moſtbereitung dient dieſem Kampf. * Angſt vor dem Gewitter? Die Gewitter⸗ furcht iſt weiter verbreitet als man glaubt. Die damit geplagten verlieren, zieht ein Ge⸗ witter auf, oft alle Faſſung, ſtecken den Kopf unter die Bettkiſſen oder halten ſich die Ohren zu. Denn merkwürdigerweiſe fürchten ſie mehr den Donner als den Blitz. Am leichteſten iſt es ſicher, bei Kindern durch ei⸗ gene Ruhe und durch eine ſtilles, gemeinſames Beobachten eines Gewitters etwa aufkommende Neigung zu Gewitterfurcht zu überwinden, ſodaß ſie ſpäter von der Angſt nicht geplagt werden. Gegenüber den eingebildeten Ge⸗ fahren beſtehen aber auch wirkliche. Wie ſchützt man ſich vor Gewittern? In der Wohnung meide man während des Ge⸗ witters die Nähe größerer metalliſcher Gegen⸗ ſtände, wie Oefen, Gas⸗ und Lichtleitungen, Radio, Telefon. Am meiſten iſt man während eines Gewitters im Freien in Gefahr. Hier gilt es zunächſt, etwa für Ausflügler oder vom Feld heimkehrende Landleute, Gruppen⸗ bildungen zu vermeiden. Je mehr Menſchen beieinander ſtehen, umſo ſtärker wirkt die Anziehungskraft des Blitzes. Bauern auf dem Felde ſollen ihre Eiſengeräte weglegen, auf keinen Fall aber mit ihnen geſchultert davon⸗ laufen; ſchon mancher hat das mit dem Leben büßen müſſen. Hauptregel: Bäume bilden keinen Blitzſchutz, alſo niemals unter Bäume ſtellen, wobei auf feuchtem Untergrund wur⸗ elnde Eichen, Pappeln und Ulme eine be⸗ — Gefahr darſtellen. Lieber legt man ſich, wenn das Gewitter gerade über einem zieht, draußen flach auf den Boden und läßt ſich naß regnen, als man bildet auf baumloſen Ebenen aufrecht ſtehend einen Anziehungs⸗ unkt für den Blitz. Vom Blitz Getroffene find entweder as tot oder ſchwer betäubt. Liegt nur Bewußtloſigkeit vor, 5 müſſen ſo⸗ fort Atmungs⸗ und Wiederbelebungsverſuche vorgenommen werden, ähnlich wie das bei aus dem Waſſer gezogenen Perſonen oder beim Sonnenſtich geſchieht, falls die Atmung auf⸗ gehört hat. Weinheimer Obſtgroßmarkt vom 24. Juni Kirſchen a) 18— 25, Kirſchen b) 12 bis 17, Kirſchen e) 8—11; Erdbeeren 14—21: Stachelbeeren 13—16; Erbſen 6; Johannis⸗ beeren, rot, 15—17, ſchwarz, 31; Himbeeren 26—29; Heidelbeeren 32—33 Pfg.— An⸗ fuhr 700 Ztr., Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung: heute Donnerstag, 14 Uhr. ———ů—ů—ů ů ů ů O iſt nun ein flotter Kaufmannslehrling. Sein Lehrherr lobt ihn. Mit Recht. Denn Fritz iſt geſcheit— er weiß, daß man gute Dinge an der Marke erkennt, 3. B. die bewährten Dr. Oetker⸗ Erzeugniſſe an oem bekannten hellen Kopf“. Die verkauft er beſonders gern. Achtung= ausſchnelden! preisaufgabe! — ——— — Mannheim Die hereingefallene Taſchen⸗ diebin: Eine bis jetzt dem Namen nach noch unbekannte Taſchendiebin entwendete am Dienstagvormittag auf dem Hauptwochen⸗ markt einer Frau aus deren Schürzentaſche einen Geldbeutel. Die Beſtohlene nahm jedoch den Vorgang wahr, entriß der Langfingerin das Diebesgut und außerdem deren eigene Einkaufstaſche, in der ſich einiges Gemüſe und ein Geldbeutel mit ungefähr 10.— RM. befand. Die Taſchendiebin hatte das Weite geſucht, bevor ſie feſtgehalten werden konnte. Weinheim. Sanitätsoberſturmbann⸗ führer Dr. Weiß⸗ Weinheim erwarb ſich durch die Teilnahme an einem Sportkurſus von Kd. das goldene Reichsſportabzeichen. —(Raſch e tritt der Tod den Men⸗ ſchen an!) Am 23. ds. Mts., vormittags, erlitt der auf einer Radtour durch Deutſch⸗ land ſich befindliche 61 Jahre alte Muſiker Karl Nolte aus Rotterdam in einem hieſigen Gaſthaus einen Schlaganfall, der den ſofor⸗ tigen Tod herbeiführte. Lützelſachſen.(Kirſchenernte). Der Ertrag an Frühkirſchen war dieſes Jahr nur ſehr gering, zumal ein großer Teil des nur mäßigen Behanges durch die anhaltenden Re⸗ gengüſſe zu Grunde ging. In den allernächſten Tagen werden die großen ſchwarzen Einmach⸗ kirſchen— die Mohrenkirſchen— auf den Markt kommen. Verſäume daher die Hausfrau nicht, ihren Bedarf rechtzeitig einzukaufen, da auch hier der Behang nicht ſehr reichlich iſt. Auch die Johannisbeeren und die Him⸗ beeren haben in den letzten Tagen zu reifen begonnen. Bei beiden kann ein voller Er⸗ trag zu erwarten. Die Erdbeerernte iſt in vollem Gange. Ertrag ſehr gut, Beeren aber durch die anhaltenden Regen vielfach mit Erde verſchmutzt. Mörlenbach. i. O. Die bekannte Schweinezucht⸗ und Lehranſtalt Weſchnitz⸗ mühle, die der Landesbauernſchaft gehört, hat ihren Lehrbetrieb eingeſtellt. Seit 1930 wur⸗ den dort für 1 Kurſe in der Schweinefütterung und Schweinezucht abge⸗ halten. N Bensheim.(Dr. J. Moſer, Bens⸗ heim, geſtorben). Infolge eines Herzſchlages iſt im Alter von 45 Jahren Dr. med. J. Moſer geſtorben. Der Verſtorbene war ſeit Gründung der NS.⸗Volkswohlfahrt als Kreis⸗ geſundheitswalter tätig. Im Rahmen der NS. hat er vielen Volksgenoſſen Rat und S Zur Bereitung von Sommer- Speisen 0 Speiſereis ½ kg. 16, 20, 1 5 24, 28 und 32 Pfg Weizengries ½ kg.. 24 Mondamin, Maizena, 5 Guſtin Schreibers Pudding⸗ pulver Beutel=. 6 und. 8 Dr. Oetkers Pudding⸗ pulver Beutel ab. 8 Or. Oetkers Soßen⸗ pulver Brief=. 5 und=. 7 Apfelmus tafelfertig 1J/1 Doſe 3.62 Zwangsverſteige tung. Aus Stabt und Land Hilfe angedeihen laſſen. Gleichzeitig war er Vertrauensarzt der Allgemeinen Ortskran⸗ kenkaſſen Bensheim und Heppenheim. Bürſtadt.(Vorſicht bei„wandernden Apothekern“). Soeben mehren ſich wieder die Fälle, daß hier durch Hauſierer und Reiſende verſchiedene Arzneien vertrieben werden. Ab⸗ geſehen von ſolchen Fällen, in denen nicht geeignete Medikamente ſchwere geſundheitliche Schäden brachten, iſt erſt vor kurzem hier ein Schwindler feſtgeſtellt worden, der An⸗ zahlungen auf beſtellte Arzneien entgegen⸗ eh. und dann nichts mehr von ſich hören ieß. Frankfurt.(71000 Frankfurter im Waſſer). Die heiße Witterung am letzten Sonntag brachte den Bädern allenthalben Großbetrieb. Der erſte Badeſonntag in die⸗ ſem Jahr war zugleich ein Rekordſonntag. In den Frankfurter Fluß⸗ und Strandbädern tummelten ſich nach den vorliegenden Beſu⸗ cherziffern rund 71000 Frankfurter im Waſ⸗ ſer. Den Badeanſtalten iſt dieſer ſtarke Beſuch zu gönnen. Allzu lange hat in dieſem Jahre das gute Badewetter auf ſich warten laſſen, ſodaß die Bäder„ſehr viel nachzuholen“ haben. 5 Leeheim.(Blitz ſchlägt in den Kirch⸗ turm— Wolkenbruchartiger Regen). Bei dem am Dienstagnachmittag über unſeren Ort nie⸗ dergegangenen Gewitter ſchlug der Blitz in den Kirchturm. Glücklicherweiſe entſtand kein Schaden. Das Gewitter war von einem wol⸗ kenbruchartigen Regen begleitet. Sämtliche Ortsſtraßen waren überſchwemmt. Die Kel⸗ ler mehrerer Wohnungen ſtanden unter Waſſer und mußte hier die Feuerwehr helfend ein⸗ greifen. Herdorf.(Gewaltige Kammerſpren⸗ gung in einem Baſaltwerk). Im Baſaltbetrieb „Malſcheid“ der Firma Klein wurde eine rie⸗ ſige Kammerſprengung unter erſtmaliger Ver⸗ wendung von 20 Zentnern Donarit durchge⸗ führt. Die Entzündung dieſer gewaltigen Menge Exploſivſtoff ließ die Erde in weitem Umkreiſe erbeben. Der Erfolg der Sprengung iſt mit etwa 8000 bis 10 000 Kubikmeter Ba⸗ ſalt, der doppelten Menge der letzten Spren⸗ gung, als äußerſt günſtig zu bezeichnen. Langenbrand.(Murg). Am Mitt⸗ woch gegen 15 Uhr ging über das hintere Murgtal ein ſo ſchweres Unwetter nieder, wie man es hier ſeit Generationen nicht mehr erlebte. Im Augenblick glichen die kleinen zu vermieten Friſch von der Seel 3 Zimmer und do Dee eee eee — 1— 2— üche mit Bad Kommenden Freitag, den 26. 3 u. 1901 uus der Schule Juni 1936, 2 5 2 15 ver⸗ Küche ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im N Verſteigerungslolal und teilweiſe an Von wem, ſagt 3 Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe Geſchäftsſt. de. meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchedene Mobiliar⸗, Ein rich Lahben⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ einrichtung ſtände, darunter insbeſondere 1 Büffet, 1 Ausziehtiſch und zu ver kau f 0 n 6 Lederſtühle, ferner 1 Per- Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. ſonenkraftwagen, 1 Partie Schuhe u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus Eisgekühlte „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 25. Juni 1936 Entlaßene! Am Sonntag, den 28. Juni, nachm. 3.30 Ahr findet bei Altersgenoſſin Roſchauer, „Zur friſchen Quelle“ eine Zujammenkunft N aller 1901 aus der Schule Entlaſſen en(Jahr⸗ gang 1886/87) ſtatt, wozu alle Altersgenoſſinnen und Altersgenoſſen herzlichſt eingeladen ſind. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen wünſchen Gebirgsbäche toſenden Strömen, die auf ihrem Weg zu Tal alles mit ſich fortriſſen. Straßen wurden aufgeriſſen, Aecker und Wieſen ver⸗ heert, ſodaß das friedliche Tal in wenigen Minuten fürchterlich verwüſtet war. Leider hat das Unwetter auch ein Todesopfer ge⸗ fordert. In einer Heuhütte bei Langenbrand ſuchten fünf Perſonen Zuflucht. Plötzlich ſchlug der Blitz in die Hütte und tötete die verheiratete Regina Merkel aus Langenbrand. Eine Frau Katharina Klumpp aus Langen⸗ brand wurde vom Blitz gelähmt und mußte nach dem Krankenhaus übergeführt werden. Die anderen drei Perſonen kamen mit dem Schrecken davon. St. Leon.(Das Gebiß verſchluckt). Eine 32jährige Frau von hier 1 ihr künſtliches Gebiß. Das Gebiß blieb ihr in der Speiſeröhre ſtecken und mußte in der Heidelberger Klinik durch eine Operation ent⸗ fernt werden. Höchſt.(Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad). Auf der Straße nach Groß⸗ Umſtadt ſtieß ein Motorradfahrer, als er in einer Kurve einen vorausfahrenden Laſtkraft⸗ wagen überholen wollte, mit einem aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommenden Perſonen⸗ auto aus Michelſtadt zuſammen. Der Motor⸗ radfahrer wurde auf die Straße geſchleudert und erlitt erhebliche Verletzungen. Auto und Motorrad wurden beſchädigt. 1 Deuljcher Walb- ein Heiligtum Helft Waldbrände verhüten! In der hochſommerlichen Zeit droht den Waldbeſtänden erhöhte Gefahr. Jeder noch ſo kleine Funke in das dürre Gras, in das trockene Holz geworfen, kann einen Wald⸗ brand hervorrufen, der ungeheuren Schaden anſtiften kann. Millionenwerte werden jähr⸗ lich durch Waldbrände vernichtet und gehen ſo dem deutſchen Volke verloren. Es iſt darum Pflicht eines jeden ver⸗ antwortungsvollen Deutſchen, Mann oder Frau, Junge oder Mädel, bei allen ſommer⸗ lichen Wanderungen auf Bergen oder im Tal, Feld oder Wald, peinlichſte Vorſicht walten zu laſſen, damit nicht eine unachtſam weg⸗ geworfene Zigarette(Rauchen gehört nicht in den Wald!), ein Zündholz oder ein um⸗ geworfener Kochapparat einen Brand verur⸗ ſacht, der noch ſo leicht zu verhüten geweſen wäre. Beſonders die deutſche Jugend muß bei ihren Wanderungen ſtrengſtens darauf achten, daß nicht etwa ein Lagerfeuer, das ordentlich auszulöſchen vergeſſen wurde, einen Wald⸗ Aeſchsluftjchutzbund Alle diejenigen B e. ⸗Mädels, die von der BDM. ⸗Führerin dazu beſtimmt wur⸗ den, an einem Luftſchutzlehrkurs teilzuneh⸗ men, wollen ſich am Donnerstag, den 25. Juni 1936, abends 8.30 Uhr, pünktlich in der Luftſchutzſchule einfinden. Lammer, Gemeindegruppenführer. . d brand verurſacht. Immer und jederzeit muß ſich der Wanderluſtige vor Augen halten, daß eine kleine Unachtſamkeit, eine Vergeßlichkeit oder gar ſträflicher Leichtſinn im Umgang mit Feuer dem deutschen Volke ungeheuren Scha⸗ den verurſachen kann. Faſt alle Waldbrände ſind durch man⸗ gelndes Veranwortungsbewußtſein, durch ge⸗ dankenloſen Leichtſinn entſtanden. Der deut⸗ che Wald iſt uns Deutſchen ein Heiligtum eit den urälteſten Zeiten; ſein Schutz iſt höchſte Pflicht! Wenn daher in den heißen Sommertagen alt und jung hinaus ziehen in die herrliche Natur, in den ſchattigen, küh⸗ len Wald, dann vergeſſe niemand, daß der 8 Wald Gemeingut des ganzen deutſchen Volkes iſt. Wer einen Waldbrand 0 begeht ein Verbrechen am deutſchen Volk! Mas ingt cle unc gun Reichsſender Stuttgart: Freitag, 26. Juni: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert; 7.00 Nachrichten; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 10.00 Funkbericht; 11.30 Für dich, Bauer 112.00 Uhr Fl Weiſen zur Stärkung des Wi 13.00 Zeit, Wetter, Preſſe; 14.00 Allerlei von zwei bis drei; 15.30 Hört, was die Regentropfen erzählen! 16.00 Muſik; 17.50 Zwiſchenprogramm; 18.00 Froher Klang— froher Sang; 18.30 9. Offenes Liederſingen; 19.00 Die Löwin und der General“; Hörſpiel; 19.45 Muſi⸗ kaliſche Kleinkunſt; 20.00 Nachrichten; 22.30 Unterhaltungskonzert; 0.00 Nachtmuſik. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Ludwig Kramarcezyk, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. V. 1936 über 1800. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr. 6 gütlig. Sage ee ke, eine que Ooße aden. Oonnſch. 7 zu Or Haſen. Frikadellen, Ceber, Nieren uſw. Einen Wurfel Maggi's Bratenfoße fein zer de drücken,!/ 4 Vaſſer da 9* nicht zu N D N Ne roßer Flamme unter Rühren zum Kochen „ 10 8 laſſen. Die nun fertige Soße zu dem Braten des Fleiſches tenen Braten; T Die Einberufer —— Ferner empfehle: 5 Eispulver Pak.=. 25 u.. 40 frisch neee ß tur Haushalt Lorſcherſraße 10. Odenwalbklub, Ortsgruppe Viernheim ſofort geſucht Für äsinaus Zum Laperhaus g. Lorsch 0 Paket 1 Erfriſchungswaffeln offen, 125 gr.. 23 Keks, offen, in Paketen und in Doſen HOSimbeerſyrup offen 955) kg. 3. 70 Apfelwein offen Ltr.. 28 gsaer deutſcher Weiß⸗ wein offen Liter 3.60 Mineralwaſſer Tafelwaſſer Zitronen Stück. 3 u.. 4 30% Rabatt mit Ausnahme wenig. Artik Die Huge frau zeigenteil der Uernneimer Blatte befinden sich stets gute Bezugsquellen. Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth. 5 gpin 9 90 Jak. Sommerlopnen Lusterloppen in grosser Auswahl Ag. Martin, Kiesstrasse Konkursverſteigerung. m Auftrage des Konkursver⸗ 9. Zimmermann delldgelhol in Lampertheim 8— m. Stallungen Freitag, den 26, Jun„ſu. Grabgarten nachmittags 3 Ahr in Viern⸗ 5 9 heim auf dem Lagerplatz der Firma Wieninger& Koger, Lorſcher⸗ liest vorher den An- ſtraße eine größere Partie Nohjteine für Stein- und Enten bil⸗ N u. Biloͤhauerarbeiten von wem, ſagt 11 1 J geeignet, die zur Konkursmaſſe dieſer Geſchäftsſt. ds. Bl. bonszenung Firma gehbren, öffentlich meiſtbietend ehe Sie ihre Einkäufe be- gegen Barzahlung. sorgt. Sie weiß in diesem] Lampertheim, den 24. Juni 1936 hne Werbung Köhler, 8 Gerichtsvollzieher in Lampertheim Sonlalzimmer Am Mittwoch, den 1. Juli, abends 8.30 Uhr findet im Klublokal unſere Generalverſammlung ſtatt und a wozu ich ſämtliche Mitglieder recht herzlich einlade. in Am 5. Juli findet in Auerbach die Hauptverſamm⸗ lung ſtatt. Näheres am Mittwoch. „Anzeiger Engel, Vorſ. e m. n u. —— 5 Nm. 186. H. Baumann Mannheim Ui, 7Breltestr. im Hauſe Pilz in ſchönſter Lage hier ſowie einige Legehühner Das schön ausgelegte erfüllt nicht allein den Zweck, die Kãuferschaft muß durch eine Anzeige in der we Werbearbeiten, Kataloge und Allen Formularbedarf für Gewerbe, Handel und Induſtrie, Familiendruckſachen Wir drucken Werke, Broſchüren und Zeitſchriften, reisliſten ehörden, geſchmackvoller Aufmachung gut und modern mit dem neueſten, c. l. laſſigen Schrift⸗ material ausgerüſtet. Beſtens geſchultes onal ermöglichen die Erfüllung weit⸗ gehendſter Anſprüche bezüglich Ausſtat⸗ Für Sie tung und Lieferzeit lohnt es ſich gewiß, bei vorkommendem Bedarf unſere Koſtenvoranſchläge einzu⸗ holen und unſeren fachmänniſchen Rat zu Hilfe zu nehmen.— Geben Sie uns Gelegenheit, unſere Leiſtunesfähigkeit zu velbreiteten — ligſt abzugeben. Viernheimer Volkszeitung darau hin e wiesen werden b⸗weiſen. 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