Schalt zum leut e und Gönner 8 ein lle Annie 2 4 l 11 ver kannte die ine rin nicht! n Hauffe uche i ue lebendig Trauen inier Focke in de 0 „ Gesstrsa“ uu N ealbses Probe den Ariikelserit — — — — — * Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugs durch die oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließli Nummer 148 reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einschließlich Botenlohn ch Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. FFF Montag iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Textteil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. den 29. Juni 1936 eit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. SK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang R. Goebbels auf der Jührerlagung in Stullgart Eine bedeulſame Rede über die außenpoliiiſche Zielſetzung Deulſchlands Dr. Frick beim Gaulag in Koblenz Das Verſagen des Völlerbundes Reeichsminiſter Dr. Goebbels auf der Führerlagung des Gaues Würklemberg/ hohenzollern DaB. Stuttgark, 28. Juni. Am Samstag und Sonntag fand in Stuttgart eine Führertagung ſtatt, zu der aus dem ganzen Gau 10,000 politiſche Leiter zuſam⸗ mengekommen waren. In ſeiner Rede erinnerte er die alten Par⸗ keigenoſſen an jene Zeit, da es für viele Deut⸗ ſche noch als ſchimpflich galt, Mitglied der NSDAP. zu ſein. Heute jedoch bedeute es eine beſondere Ehre, in den Reihen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung als aktiver Kämp⸗ fer zu marſchieren. Diejenigen ſeien die be⸗ ſten Nationalſozialiſten, die heute wie damals dieſelben ſeien. Die NSDAP. habe mit der Uebernahme der ganzen Macht auch die ganze Verantwortung auf ihre Schultern genommen. „Hinter uns liegt nicht ein abgeſchloſſenes Leben“, ſo ſagte der Miniſter,„ſondern ſchwere Arbeit wartet auf uns. Wir ſind noch nicht alt genug, um die großen Aufgaben, die zer Löſung harren, auf nachfolgende Gene⸗ rationen zu übertragen; dieſe Aufgaben ſind uns ſelbſt aufgegeben. Der Wert unſerer Generation ſteht und fällt mit ihrer Löſung.“ Der Reichsminiſter beſchäftigte ſich nun mit dem Vorwurf, die Nationalſozialiſten ſeien die „Heiden des 20. Jahrhunderts“ und hätten die Segen des Himmels nicht verdient.„Der Himmel ſegnet auf die Dauer nur den, der ſeinen Segen verdient.“ Wenn er immer die nur ſegnen wollte, die am lauteſten von ihm reden, dann hätte er ſicher unſere Amtsvor⸗ gänger geſegnet. a Auch das Glück, das uns manche Neider vorwerfen, iſt nicht von ſelbſtgekom⸗ men. Wir haben in dieſen dreieinhalb Jah⸗ ren um das Glück gerungen und gekämpft, haben uns geſorgt und manche ſchlafloſe Nacht verbracht, wenn wir um das Schickſal unſeres Volks bangten. Es gehörte nicht nur Glück dazu, die neue Wehrmacht aufzubauen und das Rheinland wiederzubeſetzen.— Das war nicht nur Glück, das war auch Mut! „Unſere Vorgänger haben dieſen Mut nicht gehabt, und deshalb ſind ſie geſcheitert.“ (Stürmiſcher Beifall.) In großen Zügen zeichnete Dr. Goebbels ſodann ein eindrucksvolles Bild des gewal⸗ tigen Aufſtiegs, den der Nationalſozialismus auf allen Gebieten herbeigeführt hat. Dr. Goebbels verwahrte ſich dagegen, daß man Deutſchland vorwerfe, es rüſte auf, um in einem kommenden Krieg militäriſche Lor⸗ beeren zu ſuchen und dadurch ſein innenpoli⸗ tiſches Preſtige zu heben. Erneut von ſtarken Zuſtimmungskund⸗ gebungen unterbrochen, meinte er, daß es in Europa vielleicht einige andere Re⸗ gierungen gebe, die eine Preſtigeſteige⸗ rung nötig hätten. „Ich glaube nicht, daß alle Regierungen ſo furchtlos wie wir zur Wahlurne ſchreiten oder ſo mit ihrem eigenen Volk leben wie wir. Das deutſche Volk weiß, daß das Preſtige ſeiner Führung auch ſein Preſtige iſt.“ Zur außenpolitiſchen Zielſetzung Deutſch⸗ lands übergehend, erklärte der Miniſtere„Wenn es uns gelingt, Europa auf einer neuen Grund⸗ lage einen beſſeren Frieden zu geben, iſt das nicht eine Aufgabe, die des Schweißes der Beſten verlohnt? Iſt dieſe Aufgabe nicht wert, daß die beſten Europäer ſich darum jahrelang mühen? Auf eine andere Weiſe kommt eben dieſer Friede nicht zuſtande! Es gibt keine Inſtanz, die den Frie⸗ den organiſieren könnte, auch der Völkerbund nicht! Im italieniſch⸗abeſſiniſchen Krieg blieb allen friedensſtiftenden Inſtanzen nichts anderes übrig, als die geſchaffe⸗ nen Tatſachen zu akzeptieren. Vermutlich wäre es uns ebenſo ergangen, wenn wir einmal das Opfer eines kriegeriſchen Ueberfalls geworden wären; deshalb haben wir uns rechtzeitig vorgeſehen nach dem Grundſatz: „Völkerbund iſt gut, aber Luftgeſchwader und Armeekorps ſind noch beſſer.“(Stürmiſcher Beifall.) Heute wagt es niemand mehr, uns unſittliche und die deutſche Ehre und das deut⸗ ſche Volk verletzende Verträge vorzulegen, weil alle Welt weiß, daß wir ſolche nicht mehr un⸗ terzeichnen. Der Führer hat ſich ein Verdienſt um Deutſchland, um Europa und um die geſamte Kulturmenſchheit erworben; denn er hat nicht nur 1933 den Anſturm des Bolſchewismus abgewehrt, ſondern auch durch die Wiederbe⸗ ſetzung des Rheinlands Deutſchland endgültig gegen jeden Ueberfall geſichert.“ Am Schluß gedachte Reichsminiſter Dr. Goebbels des Führers, der, Deutſchland und die Bewegung von Erfolg zu Erfolg geführt habe und uns allen ein leuchtendes Beiſpiel der Pflichterfüllung ſei. Nach den langanhaltenden Beifallskundge⸗ bungen der württembergiſchen politiſchen Lei— ter brachte Gauleiter Murr ein Siegheil auf den Führer und die Bewegung aus, in das die Zehntauſend machtvoll einſtimmten. Die heille Jrage der Völlerbundsreform Vas in Genf nicht beſprochen wird London, 27. Juni. Von amtlicher eng⸗ liſcher Seite wurde am Samstag noch einmal darauf hingewieſen. daß Außenminiſter Eden die Frage der Völkerbunds⸗ reform im Laufe der gegenwärtigen Tagung in Genf nicht eingehend behandeln werde. Die Reformfrage werde wahrſcheinlich erſt auf der Septembertagung ausführ⸗ lich erörtert werden Immerhin werde Eden ſeinen Genfer Beſuch dazu benutzen, die Stim⸗ mung unter den Nationen feſtzuſtellen und abzuſchätzen, nach welchen Geſichtspunkten der Völkerbund am erfolgreichſten umgeſtaltet werden könnte. Auch die Frage der Annex⸗ ion Abeſſiniens durch Italien wahrſcheinlich gegenwärtig nicht ſchuitten moren ange⸗ Polen hebt die Janklionen auf Rom, 28. Juni. Die Agenzia Stefani teilt mit: Außenminiſter Ciano empfing den pol⸗ niſchen Botſchafter, der ihm vom Be⸗ ſchluß des polniſchen Miniſterrats Mitteilung machte, demzufolge Polen von der Fort- ſetzung der Sanktionen Abſtand nimmt. Gleichzeitig teilte der Botſchafter mit, daß Vorkehrungen zugunſten einer ra⸗ ſchen Wiederaufnahme der Handelsbeziehun⸗ gen getroffen wurden. Der Außenminiſter dankte dem polniſchen Botſchafter für die Mitteilung. Er nahm mit Genugtuung dieſen Schritt zur Kenntnis, werde» durch den Polen an die Spitze jener Mächte trete, die von den Sanktionen Abſtand zu nehmen bereit ſeien „Borbild ſein in Haltung und Charakler“ Koblenz, 28. Mai. Als Höhepunkt des dies⸗ jährigen Gautages des Weſtmark⸗ Gaues Koblenz— Trier— Birkenfeld fand am Sonn⸗ tag ein großer Appell und eine Kundgebung ſämtlicher Formationen der NS DA des Gaues unter Beteiligung der geſamten Bevölkerung auf der NS⸗Feierſtätte am Koblenzer Schloß Matt. Nahezu 60 000 Angehörige der Partei, der Gliederungen und der angeſchloſſenen Verbände waren auf dem mit Fahnen feſtlich geſchmückten Platz angetreten. Etwa 60 000 weitere Volks⸗ genoſſen waren aus Stadt und Land herbei⸗ geſtrömt. Nach der Begrüßung und dem Gedenken an die toten Kameraden des Weltkrieges und der Bewegung durch den Fauleiter⸗Stellvertreter eckmann und einer Anſprache des Gaulei⸗ ters Simon ergriff Reichsminiſter Frick das Wort. Er führte u. a. aus:„Es ſind wohl ſchon 5 Jahre vergangen, ſeit ich das letztemal in Koblenz geſprochen habe. Es war eine denkwürdige Verſammlung, die durch den Gummiknüppel der Severing⸗Schergen ein un⸗ erwartetes und vorzeitiges Ende fand. Das Dritte Reich Adolf Hitlers kennt keinen Gummiknüppel mehr, weil es zum Fundament ſeiner Macht nicht den Gummiknüppel, ſondern die Liebe des Volkes gemacht hat. Jene Zeit liegt für uns heute ſchon ſo weit zurück, daß wir uns der gewaltigen Veränderung der Dinge in den letzten 3 Jahren kaum mehr bewußt ſind.„Man faßt es kaum, wie in 0 kurzer Zeit eine ſo ungeheure Wandlung im deutſchen Volke eintreten konnte. Daß ſie mög⸗ lich wurde, iſt allein das Werk der National⸗ ozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗Partei und ihres Führers Adolf Hitler. Die NSA iſt der Führerorden der Nation, und ihre Mitglieder ſollen nach dem Willen des 2— eine Ausleſe der tüchtigſten, ent⸗ chloſſenſten und tapferſten Volksgenoſſen ſein. Der Führernachwuchs der NSA bedeutet nicht Begründung einer neuen bevorzugten 9. einer ungeheuren Verantwortung und erhöhter Pflichten gegen⸗ über Führer, Volk und Etat 1 155 Es wäre danach eine völlige Verkennung der Abſichten des Führers, wenn Parteigenoſſen, pochend auf ihre äußere Stellung in der Partei, Vorrechte vor anderen Volksgenoſſen für ſich in Anſpruch nehmen wollten, zu denen ihnen die innere Berechtigung fehlt. Die äußere Autori⸗ tät läßt ſich auf die Dauer nur aufrecht erhal⸗ ten, wenn hr der innere Wert entſpricht, wenn ſie innerlich überzeugt. Der beſte Beweis hier⸗ führ iſt die Perſon des Führers ſelbſt. Er will nur eine Gefolgſchaft aus innerer Ueberzeugung, weil er weiß, daß nur auf per⸗ ſönliches Vertrauen begründete Macht auf die Dauer Beſtand hat. atin liegt gerade das anze Geheimnis der Staatskunſt Adolf Hitlers hne dieſes weitgehende Vertrauen des Volkes hätte er nie die gewaltigen innen⸗ und außen⸗ pi Erfolge erzielen können. Das Bei piel und Vorbild des Führers ſoll für uns alle richtung und maßgebend ſein. Wir müſſen an uns viel größere Anforderungen ſtellen, als au alle anderen Volksgenoſten. Wir müßen denen die wir üderzeugen wonen, in vevenshaltung und Charakter Vorbild ſein. Nur ſo werden wir Kämpfer für die Ideale der Bewegung und auch als Erzieher überzeugend wirken. Gewiß läßt es ſich nicht vermeiden, daß auch einmal reudige Schafe in eine Bewegung ode eine Organiſation Eingang finden. Aber dann iſt es Hflicht dieſer Bewegung oder Organi⸗ ſation, erkannte Schädlinge rückſichtslos daraus 5 entfernen, ſo wie es der Führer vor zwei hren getan hat. Die Vorgange in den Orden In dieſem Zuſammenhang muß ich mit eini⸗ en Worten auf die peinlichen Prozeſſe zu 33. kommen, die gerade in Koblenz statt, finden und die ſkandalöſe Vorgänge in ge⸗ wiſſen Ordensklöſtern zum Gegenſtand haben Die deutſche Oeffentlichkeit iſt erſchüttert über den Abgrund von Gemeinheit, der ſich hier vor ihren Augen öffnet. Klöſter, die ein Hort gläubiger Einkehr und frommer Andachtsübun⸗ gen ſein wollten, enthüllen ſich hier als Grund. ſtöcke des Laſters. Dem Uebel wird nicht dadurch begegnet, daß man es verſchweigt und mit dem Mantel chriſtlicher Liebe bedeckt. Und hier muß ich leider feſtſtellen, daß die kirchlichen Auſſichtsbehörden ein gerüttelt Maf von Schuld dadurch auf ſich geladen haben, daf lie ihre Auſſichtspflicht vernachläſſigt und einen Vertuſchungsſyſtem Vorſchub leiſteten. Nur ſo läßt es ſich erklären, daß das Uebel einen ſol⸗ chen Umfang annehmen konnte. Die national⸗ ſozialiſtiſche 850 tat nur ihre Pflicht, daß ſie die Zuſtände gebührend anprangerte. Und der Staat, der über die Erhaltung der Volksgeſund⸗ heit zu wachen hat, wird dies an den Wurzeln der Volkskraft zehrende Uebel ohne Anſehen der Perſon ausbrennen, und ſeien es auch Kloſterinſaſſen, die zwar für ihre himmliſche Miſſion andere Namen annehmen, aber für ihr irdiſches Verhalten dem Geſetz unterworfen ſind wie jeder andere.(Brauſender, langanhalten⸗ der Beifall.) Deutſche Volksgenoſſen! Heute vor 17 Jah⸗ ren wurde uns das Schmachdiktat von Verſailles aufgezwungen, das uns zu einem Helotenvolke ie Nach dreieinhalbjähriger national⸗ ozialiſtiſcher Regierung dürfen wir feſtſtellen, daß es in dieſer kurzen Zeit gelungen iſt: 1. Am 14. Oktober 1933 durch unſeren Aus⸗ tritt aus dem Völkerbunde wieder unſere außenpolitiſche Handlungsfreiheit zu gewinnen. 2. Am 16. März 1935 unſere Wehrfreiheit wieder zu erlangen. 5 Am 7. März 1936 auch das Rhe inland wieder der vollen Souveränität und dem Schutze des Reiches zu unterſtellen. Damit hat das deutſche Volk wieder ſeine Ehre und zum guten Teil auch ſeine Gleich⸗ berechtigung mit den anderen Völkern wieder⸗ hergeſtellt. Im Bewußtſein ſeiner Kraft und im Ver⸗ trauen auf ſein Lebensrecht wird das deutſche Volk ſeiner friedlichen Aufbauarbeit nachgehen, niemanden bedrohen, aber auch von niemand Unrecht dulden. Das alles verdanken wir un⸗ ſerem unvergleichlichen Führer Adolf Hitler, der ſein ganzes Leben in den ausſchließlichen Dienſt des deutſchen Volkes geſtellt hat.“ Abſchiedsfeier für General Valle Berlin, 28. Juni. Zu Ehren des Staats⸗ ſekretärs und Chefs des Generalſtabs der Kgl. italieniſchen Luftwaffe, Armeegeneral Val⸗ le, wurde am Samstag im„Haus der Flie⸗ ger“ ein Abſchiedsabend veranſtaltet, in deſ⸗ ſen Verlauf, wie bereits gemeldet, ein großer Zapfenſtreich ſtattfand. Staatsſekretär der Luftfahrt. General der Flieger Milch. erklärte, bei allen deutſchen Fliegern hätten die Tage der Anweſenheit von Exzellenz Valle und ſeiner Mitarbeiter einen tiefen Eindruck hinterlaſſen. Dem italieniſchen Gaſt gab Gene⸗ ral Milch den deutſchen Fliegergruß„Hals⸗ und Beinbruch!“ mit auf den Weg. Exzellenz Valle dankte mit warmen Wor⸗ ten und betonte, daß er bewegten Herzens aſs Soldat zum Soldaten ſpreche. Die Tage in Deutſchland würden ihm und ſeinen Be⸗ gleitern unvergeßlich bleiben. Exzellenz Valle äußerte ſeine aufrichtige Bewunderung für die Leiſtungen der deutſchen Luft⸗ waffe, des Luftverkehrs und der Luftfahrt während der letzten Jahre. Beſonders ein⸗ drucksvoll ſei für ihn der hervorragende Geiſt. der die deutſchen Flieger beſeele. Zum Schluß ſeiner Anſprache gab Exzellenz Valle der zu⸗ verſichtlichen Erwartung Ausdruck. daß die kameradſchaftliche Verbundenheit zwiſchen den Fliegern beider Nationen weiter ausgebaut und vertieft werde. Am Sonntag verließen die italieniſchen Gäſte Deutſchland aus. im Flugzeug von Staaken Die Jubelſeier der Univerſikäl Heidelberg Der Glückwunſch des Jührers— die Reichsminiſter Dr. Goebbels und N Berlin, 28. Juni. Der Führer u. Reichs⸗ kanzler hat an die Univerſität Heidelberg aus Anlaß der Feier ihres 550jährigen Beſtehens folgendes Glückwunſchtelegramm gerichtet: „Der Univerſität Heidelberg, der älte⸗ ſten des Deutſchen Reichs, ſpreche ich zu ihrem Ehrentag, an dem ſie im Kreis ihrer deutſchen und ausländiſchen Freunde und von Vertretern zahlreicher Nationen ihr 550jähriges Beſtehen feſt⸗ lich begeht, meine und der Reichsregie⸗ rung Glückwünſche aus. Zugleich danke ich Ihnen, Herr Rektor, dem Se⸗ nat und den Studierenden für die mir aus dieſem Anlaß in Treue entbotenen Grüße. Ich erwidere ſie, mit dem Wun⸗ ſche, daß die altehrwürdige Heidelberger Hochſchule— getreu ihrer Ueberliefe⸗ rung— auch in die fernſte Zukunft eine Pflanzſtätte edelſten deutſchen Gei⸗ ſteslebens und die bewährte Mittle⸗ Dr. Goebbels ſprich Den Höhepunkt erreichte die Feier mit dem Empfang der Reichsregierung, bei dem Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels im Namen des Führers und der Reichsregierung die Gäſte mit folgender Anſprache begrüßte: „Ex ellenzen! Magnifizenzen! Meine Damen und Herren! Ich habe die große Freude und die hohe Ehre, Sie im Namen des Führers und der deutſchen Reichsregierung, die Sie aus dem In⸗ und Auslande in ſo großer Zahl zur Jubi⸗ läumsfeier der Heidelberger Univerſität hierher gekommen ſind, auf das herzlichſte zu begrüßen. Vor allem bereitet es uns eine elondere Freude, daß wir eine große Anzahl Gäſte aus ſo vielen Ländern der Welt in den Mauern dieſer gaſtfreien Stadt begrüßen und beherber⸗ gen können. Wer einmal das Glück gehabt hat,— an der Aniverſität dieſer Stadt zu ſtudieren, darf dieſe Zeit in ſeinem Leben nicht vergeſſen. Denn dieſe Stadt hat etwas, was ſie mit keiner anderen Stadt weder in Deutſchland oder ſonſt⸗ wo in der Welt zu teilen braucht: Jene wunder⸗ bare Miſchung aus Arbeitseifer, Leben und Geſchloſſenheit und Lebensfreude. Ich kann es deshalb verſtehen, daß es Ihnen, die Sie aus dem In⸗ und Auslande zu uns gekommen ſind, genau ſo gegangen iſt, wie mir, der ich von aus dem Reich und dem Ausland Der Glückwunſch des Jührers an heidelberg rin beſten deutſchen Kulturguts an die Welt bleiben möge. gez.: Adolf Hitler.“ Der Gruß an den Führer und Reichskanzler. Heidelberg, 28. Juni. Der Rektor der Univerſität Heidelberg hat zu Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten folgendes Tele⸗ gramm an den Führer und Reichskanzler ge⸗ ſandt: „An den Führer und Reichskanzler Berlin. Die älteſte Univerſität des Reiches entbietet am Tage ihres 550jährigen Beſtehens Ihnen, mein Führer, als dem Befreier deutſchen Geiſtes und dem Wahrer deutſcher Kultur ehrerbietigſten Gruß. Die Heidelberger Hochſchule ſteht Ihnen gläubig und treu zur Seite im Ringen um die Vollendung deut⸗ ſcher Erziehung und Volkwerdung. Groh, Rektor.“ für die Regierung Berlin hierher kam, um die einzigartige Atmoſphäre dieſer Stadt wieder einmal zu fühlen. Uns den en Deutſchen, die wir ſeit 3½ Jah⸗ ren der deutſchen Nation neue Wege zum Leben zu erſchließen verſuchen, ſteht dieſe Atmosphäre in einem ganz neuen Lichte auf, denn es iſt unſer Beſtreben, das ganze deutſche Volk mit . ernſten Arbeitseifer und dieſer Lebens⸗ aufgeſchloſſenheit und Lebensfreude zu erfüllen. Deshalb iſt es für uns ſo begrüßens wert, daß Sie, unſere ausländiſchen Gäſte, Gelegenheit nehmen, nicht nur dieſe Stadt zu ſehen und wiederzuſehen, ſondern auch mit weitgeöffneten Augen das junge Deutſche Reich zu beobachten und vielleicht dabei feſtzuſtellen, daß es darum doch beſſer geſtellt iſt, als es manchmal nach ausländiſchen Blättern den Anſchein hat. Ich glaube, in dieſem Wunſche können wir uns alle vereinigen, daß zu den 550 Jahren, die dieſe herrliche Univerſität beſteht, noch viele Jahrhunderte vom Schickſal hinzugegeben wer⸗ den, daß aber trotz ihres betagten Alters dieſe wunderbare Univerſität immer jung bleiben möge, aufgeſchloſſen jungen Ideen und jun⸗ gen Wiſſenſchaften, eine Zierde nicht nur des deutſchen Geiſtes, ſondern der Kuktur der gan⸗ zen Menſchheit. Dank des Rellors Prof. Dr. Groh In dieſem Sinne erhob Reichsminiſter Dr. Goebbels ſein Glas und ſchloß auf eine glückliche Zukunft der Heidelberger Univerſität. Namens der Aniverſität brachte Rektor Profeſſor Dr. Groh den Dank an die Reichsregierung mit folgender Anſprache zum Ausdruck:„Keine größere Ehre, keine tiefere Freude könnte der feiernden Uni⸗ verſität geſchenkt werden, als durch dieſe Stunde. Die Reichsregierung iſt aus der Hauptſtadt in unſere„ſchickſalskundige Burg“ gekommen und bietet hier ihres hohen Amts als Schirmherr deutſcher Wiſſenſchaft. Sie bekundet hier vor den Vertretern des Geiſteslebens vieler Kultur⸗ nationen den Jungen des neuen Reiches zur völ⸗ kerverbindenden Kulturarbeit und zu ſtärkſter Anſpannung der geiſtigen Leiſtung an allen Fronten der Wiſſenſchaft, den Fronten des fried⸗ lichſten Wettſtreites in der Welt. Die Univerſität des Reiches dankt der Reichs⸗ regierung in Treue für dieſe feierliche Stunde. Sie ſpricht heute für alle deutſchen Hochſchulen und bezeugt vor der ganzen Welt, daß die deutſche Wiſſenſchaft noch in keiner Epoche ihrer langen Geſchichte ſo großzügig gefördert und ſo kraftvoll unterſtützt wurde, wie in dieſem, unſerem neuen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Wir empfinden es als das größte Ziel, daß die alte Gegenüberſtellung zwiſchen Politik und Wiſſenſchaft gegenſtandslos geworden iſt. Es gibt für uns keine Spannung zwiſchen der Geiſtes⸗ Arbeit der Nationen und ihrer politiſchen Lebens⸗ 0 form. Es gibt nur die letzte Einheit zwiſchen beiden; in ihr ſchaffen wir, aus ihr ſchöpfen wir Zlal. ganzes Recht, unſere Aufgabe und unſer iel. Und daß dieſe Einheit erreicht iſt, nach 2000 Jahren deutſcher Geſchichte, das danken wir dem neuen Deutſchland, das danken wir dem Führer und ſeinen treuen Mitarbeitern am Auf⸗ bau unſeres nationalſozialiſtiſchen Staates. Möge die ſchwer errungene Einheit von deutſchem Geiſt und deutſchem Staat in alle Zukunft be⸗ ſtehen zum Wohle der deutſchen Wiſſenſchaft zum Segen unſeres Volkes und zur dauerhaften Grün⸗ dung des wahren Friedens über den Kultur⸗ völkern der Welt. Daß es dieſer Einheit gelingen möge, Brücken zu ſchlagen und ſomit ihr Teil bei⸗ zutragen an der völkerverbindenden Arbeit und an dem Frieden aller Völker im Sinne des Führers, das iſt unſer heißeſter Wunſch, mit dem ich heute abend dieſen Dank an die deutſche Regierung verbinden möchte.“ Nach dem Empfang im Königsſaal begaben ſich die Gäſte der Reichsregierung auf die im Schloßhof errichtete Tribüne der Reichsfeſtſpiele Heidelberg. Solokräfte des deutſchen Opern⸗ hauſes Berlin zeigten künſtleriſche Darbietungen. Danach begaben ſich die Gäſte auf den Schloß⸗ altan und in den hiſtoriſchen Schloßkeller, wo die ausländiſchen Beſucher mit ihren deutſchen Gaſt⸗ gebern noch lange in angeregtem Meinungsau⸗⸗ tauſch verweilten. Tolengedenkfeier der Heidelberger Univerſiläl f Die Rede des Prof. Dr. Ichmilthenners Zu Beginn der 550-Jahresfeier der ehr; würdigen Univerſität Heidelberg, der älteſten Hochſchule auf deutſchem Reichsboden, ge— denken wir der Token des Welkkrie⸗ ges. Wir ſind ſoeben, Rekkor, Dozenken⸗ ſchaft und Studentenſchaft mik den Gäſten aus allen Teilen der Welt, aus dem Reiche und aus dem Lande dieſe erhabene Straße einhergeſchritten, die von der Erde in die Un- endlichkeit des Himmels zu führen ſcheint und bei dieſen Gräbern endek. Hier auf der Höhe des waldumrauſchten Berges ſteht das ſchlichte Ehrenmal des Dankes und der Er— innerung, das die Skadk Heidelberg ihren Toten des Wellkrieges errichtet hak. Vor dieſem ſchweigenden ſteinernen Zeugen deuk⸗ ſchen Heldenmutes gelten unſere Gedanken heute am Ehrenkage der Ruperko Carola zu- nächſt ihren gefallenen Studenken, Dozenken, Beamten und Angeſtellten. Sie haben im Opfergeiſt der Skürmer von Langemarck ihr Leben für ihr Volk dahingegeben. Sie ſind eingegangen in Walhall. Sie haben ſich eingereiht— und damit weilel ſich unſer Glauben— in die große Armee der 2 Millionen deulſcher Tolen, in jene Armee, die mik dem Wall ihrer Leiber die Heimat ſchüßke, in jene Armee der Token, der wir es zu verdanken haben, daß wir im Felde unbeſiegk aus den Ge⸗ willern des Krieges mit unerhörken ſol ⸗ „ daliſchen Ehren hervorgegangen ſind mit einem Ehrenſchild ſo blank wie die Sonne am Himmel. Wir gedenken in Ehrfurcht und Trauer dieſes deulſchen Tolenheeres, deſſen Gebeine als feſler Grund unſer gegenwärkiges und zukünf⸗ liges Leben krägk. Ihr ſeid, Kameraden, wie auch Eure Nachfolger, die Tolen der Bewegung, die wir zu Euch zählen, ge⸗ ſtorben, auf daß Deulſchland lebe. Wie wir aber hier nicht nur vor dem deuk⸗ ſchen Ehrenmale ſtehen, ſondern zugleich auch an der Ruheſtälte deulſcher und fremder Soldaten, die hier das Ziel ihres irdiſchen Daſeins ge⸗ funden haben, ſo weitet ſich in dieſer Feier- ſtunde unſer Gedenken aufs Neue und faßt hinaus über die Unwerſikät, über die Stadt und über unſer deutſches Reich in alle Erd- keile, in alle Länder, in alle Meere, wo der furchlbarſte aller Kriege ſeine blutigen Spu⸗- ren eingegraben hat, und wir ſchließen in unſere ehrfürchtigen Gedanken das unabſeh- bare Heer der 10 Millionen Mär⸗ kyrer ein, die der Weltkrieg von dieſer Erde hinwegraffte und die, einſt Gegner im Kampfe nunmehr als Kameraden im Tode vereint der Auferſtehung enkgegenſchlum⸗ mern. Dieſes furchtbare Opfer des Welllrieges legt allen Völkern ein heiliges Bermächlnis auf. Es iſt eine Verpflichtung für jedes Volk, aber auch eine Verpflichtung für alle Völker gemeinſam. Wenn wir Deurſchen heuke un⸗ ſere Toten ehren, ſo kreken wir wieder erho benen Haupkes mit dem ſtolzen und doch de⸗ mütigen Gefühl vor ſie hin, daß wir unſere Verpflichtung, die ſie uns auferlegten, erfüllt haben, eine Verpflichtung, in deren ewiger Wahrung wir fürder den Sinn unſeres Le- bens ſehen. Ein großer deutſcher Soldat und Menſch hat einmal vor einer entſchel⸗ denden Stunde geſchrieben:„Gokles Wege ſind nicht unſere Wege, und in der Weltenk⸗ wicklung führt er auch durch verlorene Kriege zum Ziel.“ Wir Deutſchen wiſſen heute, daß uns der Gokt der Schlachten und der Völker durch den verlorenen Wellkrieg zum Ziel führte. Denn dieſer Krieg mit dem ihm fol⸗ genden Niedergang war die gewaltige Läu⸗ terung unſeres Volkes. Aus ſeiner Tiefe iſt mitten in der ſcheinbaren Zerſetzung die deuk⸗ ſche Wiedergeburk emporgeſtiegen, vollbracht von dem uns von Gott geſandten Einiger, Verſöhner. Friedenbringer und Befreier: von unſerem großen Führer Adolf Hitler, Er hat dem Opfer der Token den Sinn und unſerem Volk und Reich das Leben zurück⸗ gegeben. Sein Werk aber fleht auf dem feſteſten Grunde, den es auf dieſer Erde gibt, auf dem Glauben undder Liebe ſei⸗ ner Volksgenoſſen und auf dem dahin ⸗ geopferken Leben unſerer Token, die nicht für ein zerriſſenes und geſchände⸗ kes, ſondern für ein einiges und freies deulſches Volk geſtorben ſind. Euer Ver · uſt begrüßen die Gäſle mächknis, Ihr deulſchen Token und unſer Dank an Euch iſt das Dritte Reich. Wenn wir aber die Freiheit und Geltung unſeres Volkes als ein Vermächtnis der deut⸗ ſchen Toten erſtreben und verwirklichen, ſo erkennen wir die gleiche Freiheit und die gleiche Geltung auch für die anderen geſitteten Völker dieſer Erde an und reichen ihnen über dieſem Ehrenmal die Hand der Kameradſchaft. Denn noch gilt es, die große von den Toten allen Völkern gemeinſam ge⸗ ſtellte Verpflichtung zu erfüllen. Aus der Erde und aus den Mee⸗ ren klingt, dem irdiſchen Ohr unvernehmbar, der gewaltige Ruf als ein Chor von 10 Mil⸗ lionen Stimmen in unſere noch verwirrte Zeit: Wir waren Frontkämpfer im Kriege, laßt uns Frontkämpfer des Friedens werden. Wie ſie die Kameradſchaft des Todes vereint, ſoll uns die Kameradſchaft des Lebens verbin⸗ den. Die Jugend von 1914 hat ſich einſt ſeher⸗ haften Geiſtes erhoben, um ſich im Kampf für die Freiheit ihrer Nationen zu zerfleiſchen, nicht um des Krieges, ſondern um des Friedens willen, nicht für eine geſchändete u. zerriſſene, ſondern für eine blühende und befriedete Welt. Möge die Jugend von 1936 ſich mit dem glei⸗ chen wehrhaften Geiſte erheben, um gemein⸗ ſam mit den Frontkämpfern des Weltkrieges in gegenſeitiger Achtung ihrer Eigenart die Völker zu verſöhnen. Denn eine wehrhafte und friedhafte Ge⸗ ſinnung zugleich und ihre kameradſchaft⸗ liche Verwirklichung auf dieſer Erde: das iſt die heilige Verpflichtung, die die 10 Millionen Toten allen Völkern auferlegen. Wir waren einſt Kameraden in den Schützen⸗ gräben unſerer Heere. Wir haben darüber hinaus über die Drahthinderniſſe und die Grenzen hinweg auch unſere gemeinſame ſol⸗ datiſche Kameradſchaft als ein höheres menſch⸗ liches Schickſal empfunden. Dieſe ehrliche und friedhafte ſoldatiſche Kameradſchaft der ein⸗ ſtigen Frontkämpfer aller Welt muß die Seele der Völker bezwingen und der Welt den wah⸗ ren und edlen Frieden geben. Und wenn nun unter den Klängen des deutſchen Kameradenliedes der Rektor der Uni⸗ verſität und der Führer der Studentenſchaft als die Vertreter zweier freier deutſcher Gene⸗ rationen, der des Weltkrieges und der der Zukunft, gemeinſam an dieſem Stein den Kranz des Dankes, der Ehrfurcht und der Er⸗ innerung niederlegen, ſo ſenkt ſich zugleich ein Gruß auf jedes Soldatengrab auf dieſer Erde; Saat von Gott geſät, dem Tag der Garben zu reifen. Möge dieſer Tag der Garben als der Tag der Freundſchaft anbrechen und möge durch das Opfer Eurer Kameradſchaft, Ihr Toten, die alte, neue, ewige Friedensſehnſucht der Menſchen der Erfüllung zuſtreben im ſehe⸗ riſchen Geiſt der heiligen Hymne: „Schon beginnt die neue Schöpfungsſtunde, Schon entkeimt die ſegensſchwangre Saat, Majeſtätiſch wie die Wandelſterne, Neu erwacht am offnen Ozean, Strahlſt du uns in königlicher Ferne, Freies, kommendes Jahrhundert! an.“ Nach dem Lied vom guten Kameraden leg⸗ ten der Rektor der Univerſität, Profeſſor Dr. Groh, und der Führer der Heidelberget Studentenſchaft, cand. jur. Kreuzer, am Ehrenmal Kränze nieder. Ihnen folgten Kranzniederlegungen vom Rektor der Sun⸗ jat⸗ſen⸗Univerſität, Kanton, des japaniſchem Botſchafters und einer rumäniſchen Gruppe. Abſchluß der inlernalſonalen Univerſilälskonferenz Heidelberg, 27. Juni. Die internatio⸗ nale Univerſitätskonferenz hielt heute vormit⸗ tag ihre Schlußſitzung ab. Zuerſt ſprach Prof. von Salis(Heidelberg) über den Oly m⸗ piſchen Kranz, wobei er an Hand von Lichtbildern die klaſſiſchen Stätten der Olym⸗ piſchen Spiele und die Art der Wettkämpfe vor den Zuſchauern erſtehen ließ. Nach einer Pauſe eröffnete dann Geh. Rat Hoops die allgemeine geſchäftliche Sitzung, in der die Sektionsberichte abgegeben wurden. Zuerſt erſtattete Dr. Prez de Waa! (Holland) Bericht über die Ueber füllung der Univerſitäten und geiſtigen Berufe. Er wies auf die Verſuche der ein⸗ zelnen Länder zur Beſeitigung dieſer Ueber⸗ füllung hin und erklärte, daß eine für alle Länder gültige Maßnahme nicht empfohlen werden könne, weil die Frage allzuſehr ab⸗ hängig ſei von der ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Lage der Staaten. Es ſei aber ein fruchtbarer Meinunasaustauſch zuſtande ge⸗ kommen, ſodaß jedes Mitglied der Kommiſ⸗ ſion wertvolle Anregungen mit in die Heimat nehmen könne. Ein Beſchluß wurde nicht ge— faßt, man nehme aber mit großem Intereſſe davon Kenntnis. daß die Angelegenheit der Hochſchulüberfüllung in Deutſchland durch die Ne nationalſozialiſtiſche Regierung gelöſt wor⸗ den iſt. Prof. Mace Lean(England) gab einen Be⸗ richt über Studentenfragen Er befaßte ſich nochmals mit dem Referat, das am zweiten Tage der Konferenz Gauſtuden⸗ tenbundsführer Dr. Oechsler⸗ Heidelberg über Ausleſe, Studienförderung und Geſund⸗ heitsdienſt an den deutſchen Hochſchulen ge⸗ halten hatte. Sodann referierte der Redner über einen Bericht von Prof. Capaldi⸗ Neapel, der über die Organiſation der Stu⸗ dentenſchaft in Italien und über den dort Reichsgericht verwirft Reviſion im Mordprozeß Manderſcheid. Das Todesurteil rechts⸗ kräftig. Landau(Pf), 26. Juni. Der erſte Straf⸗ ſenat des Reichsgerichts hat die von dem 40 Jahre alten Ernſt Manderſcheid aus Eſſingen gegen das Urteil des Schwurgerichts Landau vom 7. Mai ds. Is. eingelegte Re⸗ viſion als unbegründet verworfen. Da⸗ mit iſt der Angeklagte wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte rechtskräftig verurteilt wor⸗ den. Manderſcheid hat bekanntlich im Januar 1935 ſeine Ehefrau durch Ratten⸗ gift ermordet, um ſeine Geliebte heiraten zu können.— 1. — * 1E ˙ A MIITEIHEINIHCHE ſpONHZELUTUNe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawv“, ee, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchschnitts auflage der Montagsausgabe Mai 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Fernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. . Erſcheint jeden Montag und Freitag. Poſtbezugspreis der Montagsausgabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poſtbeſtellgeld. Angeigengrundpreis für 1 mm Höhe u. 22 mm Breite 9 Rypfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Ryfg., nach Preisliste Nr. 5. — ˙· ͤᷣ L q ere Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Lshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft m b. H., Worms a. Rh. Nummer 50 Worms a. Rh. Ronlag, den 29. Juni 1936 16. Jahrgang J. f. R. Wormalia bei den„letzlen Sechzehn“ Ueberzeugender 11:1 Sieg im Pokalkampf über Köln-Bingſt 05 Hindenburg Minden und 8. C. Charlollenburg deulſche Handballmeiſler tiedhafte ge. amerabſchaft⸗ er Erde: das die die 10 in aufetlegen. n den Ethützen chnen folgten zor det Eur⸗ l mpaniſchen hen Grupe. tenz zelt wor, gelöß inen Be⸗ 100 enen Net das Gauſtuden⸗ — a Tord eil ub. „Sttaf⸗ tied Gau-Meiſterſchaften der Leichtalhlelen— Grünauer Regalla ganz groß!— Das 83. Jeldberg-Turnfeſt die Auſſtiegskämpfe vor dem Abſchluß-„Poſeidon“-Zugend gegen hamburg-Eimsbüftel ſiegreich. Gau Südweft ſucht ſeine Leichkalhlelik-Meiſler öchwacher Publikums zuſpruch in Darmſtadl- durchweg Erſolge der Favorilen Rund um den Sonnkag Es iſt wie jedes Jahr um dieſe Zeit. Ueber dem Land liegt eine drückende Hitze: auch wenn die Sonne nicht gerade herunterbrennt, meſſen wir Temperaturen, die nicht nur dem Sportler die Tätigkeit erſchweren, ſondern auch ſogar dem Zuſchauer die Sache verleiden— ſei er ſelbſt der eingefleiſchteſte Fanatiker. Fußball, Handball, Hockey, Rugby und wie alle die Mannſchafts⸗Raſenſporte heißen, treten ihre Sommerpauſe an,— Gottſeidank, darf man da ſchon ſagen. Wenn es nicht noch eines beſſeren Beweiſes für die Notwendigkeit dieſer Sperre bedarf, ſo kann man ruhig das geſtern im Adolf⸗Hitler⸗ Stadion ausgetragene Pokalſpiel zwiſchen Wor⸗ matia Worms und dem SuS. Köln⸗Vingſt 05 heranziehen, es ſagt uns genug. Es iſt nichts gegen den Sport dieſes Tages einzuwenden, der war ſogar von ſeiten der Wormaten über⸗ raſchend gut; aber das Drum und Dran machte immer wieder ſtutzig. Da trat in den Kölnern eine Mannſchaft an, der ein Ruf vorausging. wie ſelten einem Gegner zuvor. Als letzte Empfehlung meldeten die Vingſter einen 813⸗ Sieg über den Meiſter ihres Gaues, den Cl. f. R. Köln, der ſogar Waldhof geſchlagen hatte. Was mußte da für ein großer Kampf zu er⸗ warten ſein! Aber alle dieſe überraſchenden Möglichkeiten zogen nicht mehr, das Publikum reagierte einfach nicht. Reagierte nicht etwa, weil es den Kölnern nicht traute, ſondern in der Hauptſache deshalb, weil es eben ausſpan⸗ nen will. So oft haben wir das ſchon erlebt, geſtern erneut. Ein Beweis, wie notwendig die Sommerſperre iſt. Denn man muß ſich klar ſein: der ſchönſte Sport wird ohne Publikum nur die Hälfte ſeines Wertes gewinnen, da ja ſchließlich noch mehr daran hängt als die reine Spieltätigkeit. Daß nun dieſer geſtrige Sonn⸗ tag im Wormatia⸗Stadion rein leiſtungsmäßig eine geradezu überraſchende Ausnahme bildete, iſt an ſich erfreulich, ändert aber nichts an der Tatſache, daß es richtig iſt, jetzt für einige Wochen all das beiſeite zu ſtellen, was ſonſt dem Sportintereſſenten lieb iſt. Sogar den Fußball! Die Rheinufer ſind zurzeit ein ange⸗ nehmerer Aufenthalt als alle Fußballplätze, auch wenn die„eigene“ Mannſchaft geradezu begeiſternd ſpielt, wie geſtern geſchehen. Die Forderung bleibt: Kinder geht baden! * Unſere Wormaten haben geſtern ein Spiel geliefert, das ſich ſehen laſſen konnte. Jeden⸗ falls ſind ſie noch bei den letzten Sechzehn, und der neue Gegner wird nicht von Pappe ſein. Mit der Leiſtung des geſtrigen Sonntags müßte aber auch die nächſte Runde überſtanden wer⸗ den, wenn es nicht gerade der„Klub“, Schalke oder„Fortuna“ iſt. Und auch gegen dieſe Klaſſemannſchaften könnte die Wormatenelf in ihrer geſtrigen Form getroſt antreten. Es iſt erſtaunlich, wie ſich die Mannſchaft entwickelt hat. An dieſer Meinung kann auch das 315 in Frankenthal nichts ändern. * Der Raſenſport ſteht„Gewehr bei Fuß“, Ru⸗ derer, Schwimmer und Leichtathleten haben jetzt ihre Zeit. Aber auch ihr Tun wird über⸗ ſchattet von dem Großereignis der erſten Auguſttage: den Olympiſchen Spielen 1936 in Dem Auftakt der Südweſt⸗Leichtathletikmei⸗ ſterſchaften verſagte am Samstag im Darm⸗ ſtädter Hochſchulſtadion das Publikum die Ge⸗ ſolgſchaft, obwohl ſchon an dieſem erſten Tage eine Reihe wichtiger Entſcheidungen fiel. Nur etwa 300 Zuſchauer waren gekommen; ſie wur⸗ den durch prächtige Kämpfe und teilweiſe gute Leiſtungen entſchädigt. Die Laufbahn befand ſich in prächtiger Verfaſſung, die Sprung⸗ und Wurfanlagen entſprachen dagegen nicht ganz ſo den Anforderungen, was ſich auf die Ergeb⸗ niſſe ausgewirkt haben mag. Die Kämpfe ſelbſt brachten kaum Ueber⸗ raſchungen, überall ſetzten ſich die Favoriten klar durch. Unerwartet war nur das Fehlen des Deutſchen Juniorenmeiſters Wiedenhöfft⸗ Saarbrücken beim 400⸗Meter⸗Lauf, wo ſich Alt⸗ meiſter Metzner⸗-Frankfurt mit ſeinen Lands⸗ leuten Helmle, Schäfer, Fath ſowie Blöſer und dem Darmſtädter Avemarie in den Vorläufen behauptete. Die Spitzenleute liefen hier ver⸗ halten, ſodaß keine erwähnenswerten Zeiten herauskamen. Die 100 Mtr.⸗Entſcheidung holte ſich Hornberger⸗Eintracht Frankfurt in guten 10,5 Sek. vor dem überraſchend ſchnellen Kerſch⸗ Allianz Frankfurt(10,7) und Wiedenhöfft⸗ Saarbrücken(10,8), der ſich diesmal nur auf die keiden Sprintſttecken beſchränken will. Ueber 10000 Mtr. lief Meiſter 5. Haag⸗ SV. 98 Darmſtadt ein Rennen für ſich. An⸗ fänglich konnte ihm nur ſein junger Vereins⸗ kamerad Waffenſchmidt folgen, der aber bis ins Ziel doch noch 300 Mtr. verlor. Haags 32:42 ſind in dieſem Jahr in Deutſchland nur einmal unterboten worden. Im Hammer⸗ werfen fiel der Saarbrücker Becker durch die Beſtändigkeit ſeiner Würfe auf, die alle nahe bei der 50-Mtr.⸗Marke lagen. Mit 49,80 Mtr. hatte er um mehr als drei Meter den Sieg jederzeit ſicher. Schwach beſetzt war der Weitſprung; Haſſinger⸗Poſt Frank⸗ furt ſiegte ſchon mit 7,02 Mtr. Der Stab⸗ hochſprung fiel mit 3,70 Mtr. an den Saarbrücker Rüeg. Bei den Frauen war nur die Hürden⸗ zeit von Frl. Eckert⸗Eintracht Frankfurt mit glatt 12 Sek. für die 80 Mtr. überragend. Frl. Reutter ⸗SC. 80 Frankfurt gewann das Diskuswerfen ſchon mit 38,77 Mtr., Die Ueberraſchung der Voche! London will Olympia 1940! Eine ganz überraſchende Meldung kommt jetzt aus London, die Hauptſtadt Großbritan⸗ niens will als Bewerber für die Ausrichtung der 12. Olympiſchen Spiele 1940 auftreten, um die bisher ſchon Tokio, Rom und Helſingfors ſtritten. Lord Burghley, der Vorſitzende des Britiſchen Olympiſchen Komitees, gab be⸗ kannt, daß der Lordmayor von London, Sir Percy Vincent, das Internationale Olympiſche Komitee einlade, die Olympiſchen Spiele 1940 in London abzuhalten. In ſeiner Einladung erinnere der Lordmayor daran, daß London 1908 erfolgreich eingeſprungen ſei, als Rom ſeine Bewerbung faſt in letzter Stunde zurück⸗ gezogen habe. Zugleich verſichere er, daß die Durchführung der Spiele in London höchſte Tra⸗ dition wahrhaft olympiſchen Geiſtes atmen würde. Lord Burghley äußerte ſodann, daß er im Falle der Annahme der ergangenen Einla⸗ dung ſeinen ganzen Einfluß bei der Durchfüh⸗ rung geltend machen würde. Es ſei beabſichtigt, einen Garantiefonds von 100 000 Pfund Ster⸗ ling zu ſchaffen. Schon heute ſei mehr als die Hälfte dieſer Summe verfügbar. Für die Mehr⸗ zahl der Olympiſchen Wettkämpfe käme das Wembley⸗Stadion, das 100 000 Zuſchauer auf⸗ nehmen könne, als Schauplatz in Betracht. Wembley beſitze auch die größte Schwimmbahn der Welt. Das berühmte Jußballfeld des Wembley⸗Stadions würde mit einer neuen Laufbahn umgeben werden. * Die Bewerbung Londons wird überall mit großer Spannung aufgenommen werden. Ab⸗ zuwarten bleibt, welche Haltung das Interna⸗ tionale Olympiſche Komitee einnehmen wird und wie ſich die Dinge weiter entwickeln wer⸗ den. Beim Olympiſchen Kongreß in Berlin wird bereits eine Klärung der Lage eintreten. im Hochſprung ſiegte Frl. Jack⸗Eintracht Frankfurt mit 1.44 Mtr. im Stichkampf gegen Frl. Stolpe⸗Saarbrücken. die Ergebniſſe des Zams lag Männer: 100 Mtr.: 1. Hornberger⸗Eintracht Frank⸗ furt 10,5; 2. Kerſch⸗Allianz Frankfurt 10.7; 3. Wiedenhöfft⸗DSc. Saarbrücken 10,8: 4. Diede⸗ richs⸗Saarbrücken 11.0: 5. Geerling⸗Eintracht⸗ Frankfurt 11,1: 6. Göriſch⸗T SG. Darmſtadt 11.3 Sek, 10 000 Mtr.: 1. 5. Haag⸗SV. 98 Darmſtadt 32:42 Min.; 2. Waffenſchmidt⸗98 Darmſtadt 39:21.8: 3. Siegel⸗Poſt Frankfurt 33:45, 6. Weitſprung: 1. Haſſinger⸗Poſt Frankfurt 7,02 Mtr.; 2. Witte⸗Poſt Frankfurt 6,94 Mtr. Stabhochſprung: 1. Rüeg⸗DScC. Saarbrücken 3.70 Mtr.: 2. Hyronimus⸗JGSV. Frankfurt 3,40 Mtr.: Reeg⸗Neu⸗Iſenburg 3,40 Mtr. Kugelſtoßen: 1. Lampert⸗DSc. Saarbrücken 14,72; 2. Maier⸗JG. Frankfurt 13,55: 3. Thur⸗ Ludwigshafen 13,29 Mtr. Hammerwerfſen: 1. Becker⸗DScC. Saarbrücken 49,80; 2. Liſt⸗Reu⸗Iſenburg 46,09; 3. Fiſcher⸗ Eintracht Frankfurt 43,46 Mtr. Frauen: 80 Mtr. Hürden: 1. Eckert⸗Eintracht Frank⸗ furt 12,0: 2. Manger⸗JGG. Frankfurt 13.0: 3. Stephan⸗98 Darmſtadt 15,2 Sek. Diskuswerfen: 1. Reutter⸗SC. 80 Frankfurt 38,77; 2. Schumann⸗Lambsheim(Pfalz) 35,64: 9. Auer⸗SV. 98 Darmſtadt 34.47 Mtr. Hochsprung: 1. Jach⸗Eintracht Frankfurt 1.44: 2. Stolpe⸗DSC. Saarbrücken 1,44: 3. Walter⸗ SV. 98 Darmſtadt 1.34 Mtr. Am 2. Tag der Leichtathletik⸗Meiſterſchaften des Gaues Südweſt in Darmſtadt waren immerhin rund 1000 Zuſchauer erſchienen. Die Sonne meinte es etwas zu gut, das ſchwüle Wetter ſetzte be⸗ ſonders den Mittel⸗ und Langſtrecklern hart zu. Die Laufbahn war zu ſtark ausgetrocknet und unelaſtiſch, ſodaß die Laufzeiten der angeführ⸗ ten Diſziplinen ſchwach bleiben mußten. Es gab nur wenige Glanzpunkte. Welſcher durch⸗ lief in beſtem Stil die 110 m Hürden in 14,8, Ruck die lange Hürdenſtrecke„allein auf weiter .. y y Berlin. Schon ſteht die Reichshauptſtadt im Banne dieſer einzigartigen Veranſtaltung. ſchon ſind die erſten teilnehmenden Länderver⸗ tretungen in Berlin eingetroffen und von Tag zu Tag wird ſich das ſteigern. Ein wichtiger Tag im Zuge der Vorbereitungen iſt nun der 5. Juli d. J. An dieſem Tag werden von 12 bis 12.30 Uhr die Präſidenten aller nationalen Olympiſchen Komitees im Rundfunk ſprechen. Während dieſer einzigartigen Sendung, die auf alle Staaten übertragen wird, dauert jeder „Auftritt“ nur eine Minute. Nach der Mel⸗ dung von Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald, daß alle Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele beendet ſind, werden die Führer der nationalen Olympiſchen Komitees melden, in welcher Zahl und Sportart ihre Länder an den Spielen teilnehmen. Die Schlußanſprache hält Generalſekretär Dr. Carl Diem. * Olympiakämpfer ſein, heißt nicht nur Könner ſein, ſondern iſt auch eine Sache des Charak⸗ ters. Man mag einem großen Könner hier und da einmal etwas nachſehen, wenn es aber gilt, dann heißt es Diſziplin wahren. Daß man auch außerhalb des Reiches ſo denkt, zeigt fol⸗ gender Vorfall: Die Verantwortlichen des Nie⸗ derländiſchen Leichtathletik⸗Verbandes haben den Läufer Berger aus der Trainingsgemein⸗ ſchaft für die Olympiſchen Spiele herausgenom⸗ men. Der einſt ſo berühmte holländiſche Sprin⸗ ter wollte ſich den Trainingsbedingungen nicht unterwerſen und wurde für dieſe mangelnde Disziplin beſtraft, daß er keinen Platz in der Olympia⸗Mannſchaft erhielt. Trotzdem wird aber Holland eine 4100-⸗Mtr.⸗Staffel nach Berlin ſchicken, zumal die Techniſche Kommiſ⸗ ſion überzeugt iſt, daß die mit Oſendarp, van . 8 77—— d A —— Mur in immerhin noch 57 Ser. Haag hakte nach dem 10 000 m⸗Sieg vom Vortag auch über 5000 m keine Mühe; ſpielend leicht ſchlug er Fornoff⸗DSG. Darmſtadt in 15:40,6 Min. um glatte 120 m. Ueber 200 m fehlte Horn⸗ berger wegen einer alten Verletzung; in ſeiner Abweſenheit gewann Kerſch⸗Allianz Frankfurt 5. 8 Saar/ Pfalz— Rheinheſſen 2:8 TV. Alzey Beſter der Klaſſe 3. in 22.3 denkbar knapp gegen Wiedenhöfft⸗DSC. güddeulſche Aufftiegsſpiele: Hickers Offenbach— uc Friedberg o. Geſtern vormittag kam auf der Jabnwieſe Saarbrücken(gleiche Zeit) und den Junioren⸗ 5 Dunlop Hanau— FSV. Frankfurt 3:4 in Worms., dem herrlichen Platz der Turnge⸗ meiſter Diederichs⸗DSC. Saarbrücken. Ueber⸗ Gau Südweſt: VfR. Mannheim— FK. Pirmaſens 60 meinde. die Kreismeiſterſchaft im Fauſtball raſchend wurde Metzner⸗Eintracht Frankfurt Reichsb. Rotw. Frankfurt— Germania JVB. Sprendlingen— Kickers Offenbach 2:2 zum Austrag, die einen reibungsloſen Verlauf über die 400 m von dem IG⸗Mann Helmle 04 Ludwigshafen 1:2 Univ. Heidelberg— SV. Waldhof 2.4 nahm und trotz etwas ſchwacher Beteiligung (49,3 gegen 49,6) geſchlagen, Holbein⸗Poſt SV. Wiesbaden— 1. FC. Kaiſerslautern 5:0 FV. Ravensburg— Stuttgarter Kickers 0210 gute Leiſtungen brachte. Frankfurt holte ſich nach dem Hochſprung⸗Sieg Spfr. Saarbrücken— MSV. Darmſtadt 6:1 VfB. Stuttgart— Karlsruher FV. 41 Fauſtball iſt ein ganz eigenartiges, ich möchte auch die 800 m in 159,3 ohne Konkurrenz. Gan Baden: VfB. Coburg— 1860 München 90˙1 faſt ſagen, eigenſinniges Spiel, denn es ſieht Mäßig auch die 1500 m- Zeit mit 4:04,8, wenn an Wann VfR. Konſtanz— Karlsruher FV. 10 ſich von außen etwas unbeholfen an und macht nicht die beſonderen Umſtände als Entſchuldi⸗ SpVg. Sandhofen— JV. 04 Raſtatt 2:1 BC. Augsburg— 1. FC. Pforzheim 2:3 auf den Zuſchauer den Eindruck, als würde gung gelten könnten. Das Speerwerfen gewann SC. Freiburg— FC. 08 Villingen 2:2 Kricket/ Wikt. u. Vikt. 98 Magdeburg— der runde Ball planlos über eine aufgehängte Bohrmann⸗Frankfurt mit 56,28 m, im Dis⸗ 1 SpVgg. Fürth 20 Schnur geſchlagen. Wer ſich aber einmal Mühe kuswerfen endeten mit Lampert als Erſtem Gau Württemberg: Eintracht Braunſchweig— SpVgg. Fürth 0:6 macht und ſich in dieſes Spiel vertieft, wer 8 eker. e Oertgen drei Saar⸗ Union Böckingen— FV. Nürtingen 6:2 Bſch. Glauchau— 1. FC. Nürnberg 3:6 ſelbſt mit Eifer und Ueberzeugung Fauſtball rücker DSCer auf den erſten Plätzen. 2 treibt, wird ſich des Wertes dieſes Sommer⸗ Sehr beachtlich iſt bei den Frauen der Speer⸗ Um den„Iſchammer-Pokal“ Am den Mitropa-Pokal ſpiels durchaus bewußt ſein. Gewiß, es gibt kwurf von Tilly Fleiſcher(Eintr. Frankfurt) mit Wormatia Worms— Köln/ Vingſt 5 11:1 SK. Proßnitz— Admira Wien 0:8 leider noch viele Vereine. die im fröhlichen 44,80 m, zumal fühlbarer Gegenwind ſtörte. 1. FC. Nürnberg— Sc. Planitz verlegt Phoebus Budapeſt— Sparta Prag 4.2 Tummeln auf dem Rasen und dem Ueber⸗dee⸗ Die 100 m gingen in 12,7 an Croll⸗FJ SB. SSV. Ulm— Freiburger FC. 3:0 Slavia Prag— Ferencvaros Budapeſt 4:0 Leine⸗ſchlagen ihre größte Befriedigung ſehen, Frankfurt, die 4 mal 100„ Staffe“ dank beſ⸗ FC. 05 Schweinfurt— SV. Feuerbach 5:2 AS. Rom— Rapid Wien 5:1 aber viele andere haben doch ſchon begriffen, ſerer Wechſeltechnik an die Frankfurter Ein⸗ 1860 München— 1. FC. Pforzheim(Sa) 3:3 Ujpeſt Budapeſt— TC. Turin 4:0 daß dieſem Spiel ein großer ſportlicher und er⸗ tracht, in deren Mannſchaft die Hürdlerin Frl. Viktoria Stolp— Hindenburg Allenſtein 1:2 Auſtria Wien— FC. Bologna 4:0 dieberiſcher Wert innewohnt, Es fängt damit Eckert unſtreitig die Schnellſte war. Der Zehn⸗ Berliner SV. 92— Beuthen 09 4:1 Vienna Wien— Hungaria Budapeſt 5:1 an, daß man in der Lage ſein muß, den Ball kampf der Männer brachte nur mäßige Lei⸗ Vorw. Raſenſp. Gleiwitz— VfB. Leipzig 2:2 5 genau zuzuſpielen, denn die frühere Art des Zu⸗ ſtungen; der Sieger Horſt⸗98 Darmſtadt er⸗(abgebrochen) Handball-Meiſterſchaft ſpiels mit der Fauſt— daher auch der alte reichte 5,568 Punkte. Wacker 04 Berlin— Victoria Hamburg 5:4 Eu 1 5 1 Name Fauſtballſpiel— hat durchaus berechtigt * Polizei Chemnitz— Viktoria 80 Berlin 5:2 Hindenburg Minden— e ene e W 8 f Polizei Lübeck— Hertha/ BSC. Berlin 113 8 N 5 1 3 95 müſſen. Nun hat der faſt immer unebene Bo⸗ a 5 8 3 1 Oberhauſen 372 SC. Charlottenburg— VfR. 9 8 den ſeine Eigentümlichkeiten, die den Körper die Ergebniſſe VfB. Peine— BC. Hartha 10 8 in ſteter Bereitſchaft balten. Nicht genug da⸗ 3 C. O4 Schalke— SV. Röhlinghauſen 210 um den Südweſt⸗Pokal: mit. wird bei guten Mannſchaften der Ball änner: 200 m: 1. Kerſch⸗Allianz Frankfurt 22,8; 2. Wiedenhöfft⸗DScC. Saarbrücken 22,3(eine Handbreite zurück); 3. Diederichs⸗DSC. Saar⸗ brücken 22,4. 400 m: 1. Helmle⸗IG. Frankfurt 49,8; 2. Metzner⸗Eintracht Frankfurt 49,6; 3. Schä⸗ fer⸗Allianz Frankfurt 50,6 Sek. 800 m: 1. Holbein⸗Poſt Frankfurt 1:59,38; 2. Blum⸗Saar 05 Saarbrücken 2:00,6; 3. Kü⸗ ſter⸗98 Darmſtadt 2:05,5 Min. 1500 m: 1. Creter⸗98 Darmſtadt 4:04,8; 2. Müller⸗Eppertshauſen 4:09,2; 3. Krieg⸗ Annweiler 4:11, Min. 5000 m: 1. Haag⸗98 Darmſtadt 15:40,6; 2. Fornoff⸗TDSG. Darmſtadt 15:58,8; 3. Lö⸗ wel⸗98 Darmſtadt 16:07 Min. 110 m Hürden: 1. Welſcher⸗Eintracht Frank⸗ furt 14,8; 2. Schwethelm⸗Wiesbaden 15,2. 400 m Hürden: 1. Ruck⸗IGG. Frankf. 57,0; 2. Weber⸗Neuſtadt /H. 62,2; 3. Grabke⸗Eintr. Frankfurt 68,4 Sek.(zweimal geſtürzt). Diskus: 1. Lampert 45,37; 2. Broſius 40,44; 3. Oertgen(alle DS. Saarbrücken) 89,29 m. Speer: 1. Bohrmann⸗Stadt SV. Frankfurt 56,28; 2. Frey⸗HC. Mainz 55,14; 3. Dr. Ebner⸗Eintracht Frankfurt 53,78 m. Hochſprung: 1. Holbein⸗Poſt Frankf. 1,80; 2.—4. Braun⸗Friedelsheim, Schmitt⸗Polizei Saabrücken u. Seitz⸗Kaiſerslautern alle 1,74 m. Dreiſprung: 1. Buſſe⸗IGG. Frankfurt 13,17; 2. Schuch⸗Frankenthal 12,81; 3. Metz⸗Wies⸗ baden 12,45 m. Zehnkampf: 1. Horſt⸗98 Darmſtadt 5568; 2. Frey⸗HC. Mainz 5065; 3. Schuff⸗Kaiſers⸗ lautern 4808 Punkte. Frauen. 100 m: 1. Croll⸗F SV. Frankfurt 12,7; 2. Möller⸗Frankenthal 12,7(Handbreite zur.); 3. Maier⸗F SV. Frankfurt 13,1 Sek. 4 mal 100 m⸗Staffel: 1. Eintracht Frank⸗ furt 50,3; 2. FSV. Frankfurt 51,0; 3. 98 Darmſtadt 52,5 Sek. Speerwerfen: 1. T. Fleiſcher⸗Eintr. Frank⸗ furt 41,80; 2. Maier⸗F SV. Frankfurt 32,57; 8. Walter⸗98 Darmſtadt 28,40 m. Jußball in Jahlen Studenten⸗Länderſpiel: in Heidelberg: Deutſchland— Ungarn 5:2 Um den„Saar⸗Pfalz⸗Pokal“: FV. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen 0: VfL. Neuſtadt— Boruſſia Neunkirchen O: Züͤddeulſche Freundſchaflsſpiele: Die Kreismeiſterſchaflen im Jauſtball Tad. Worms 1846 Sieger in drei Klaſſen. , e e 1 . . Vikt. Griesheim— SV. 98 Darmſtadt 826 Um den Aufſtieg: Pfalz Ludwigshafen— Germ. Pfungſtadt 7:6 neue Gauligiſten wurden ermitlell! Sporlfreunde Saarbrücken in 5 üdweſt, Sandhofen in Baden nur der Iweite fehlt noch Die Aufſtiegsſpiele im Gau Südweſt Sportfr. Saarbrücken— MSV. Darmſtadt 6:1. Sportv. Wiesbaden— FC. Kaiſerslautern 510. Rotweiß Frankfurt— 04 Ludwigshafen 112. Die letzte Entſcheidung im Aufſtiegskampf im Gau Südweſt iſt am Sonntag doch nicht ge⸗ fallen. Sportfreunde Saarbrücken holten ſid zwar den erwarteten Sieg gegen MSV. Darm⸗ ſtadt, der mit 6:1 ſogar recht hoch ausfiel, und haben ſich damit die Gauliga erkämpft: auch der SV. Wiesbaden blieb mit 570 gegen den FJC. Kaiſerslautern erfolgreich. Aber zu gleicher Zeit ſchlug, ziemlich unerwartet, 04 Ludwigs⸗ hafen in Frankfurt die bereits diſtanzierten Rotweißen mit 2:1, ſodaß ſich Ludwigshafen immerhin noch eine Hoffnung machen kann. Allerdings iſt dieſe ſehr ſchwach. Ludwigs⸗ hafen kann bei Gewinn ſeines noch ausſtehen⸗ den Spieles auf 16 Punkte kommen, während Wiesbaden noch zwei Spiele nachzuholen hat und bereits ein Unentſchieden den Kurſtädtern gleiche Punktzahl, jedoch ein beſſeres Torver⸗ hältnis bringen wird. Es iſt aber nicht daran zu zweifeln, daß Wiesbaden ſich in ſeinem einen Heimſpiel mindeſtens zwei Punkte holt. Der heutige Tabellenſtand: Sportfreunde Saarbrücken 12 26:18 17:7 Sportverein Wiesbaden 10 248 1525 04 Ludwigshafen 11 19:12 14:8 Reichsbahn Frankfurt 1223217 1113 MSV. Darmſtadt 10 16:29 911 Teutonia Hauſen 11 18:30 8:14 FC. Kaiſerslautern 12 15:34 4:20 Die Entſcheidung wird hier alſo erſt am er⸗ ſten Sonntag des neuen Spieljahres fallen. Jandhofen badiſcher Gauligiſt Spielvgg. Sandhofen— JV. Raſtatt 21 Sporttiub Freiburg— F. Villingen 2.2 Nachdem der FV. Raſtatt bereits am letzten Sonntag ſich die Gauliga ertämb ft hatte, iſt an Sonutag der Spielgg. Sandhoſen der gro⸗ ße Wucr geglückt. In erbittertem Kampf war⸗ de der Tabellenerſte Raſtatt mir 221 geſchlagen und die Mannheimer Kante hat einen weite⸗ ren Lokalrivalen mehr, der nun das Erbe der Amicitia Viernheim antritt. Der Rivale der Sandhöfer, FC. Villingen, holte ſich in Frei⸗ burg einen Punkt, aber ſogar ein Sieg hätte nicht ausgereicht, Sandhofen einzuholen. Die Schlußtabelle: FV. 04 Raſtatt 6 16:6 9·3 Spielvgg. Sandhofen 6 14:12 8:4 FC. 08 Villingen 6 7:8 5:7 Sportklub Freiburg 6 nn 20 Böckingen ohne Punklverluſt! Abſchluß der Aufſtiegsſpiele in Württemberg. Die Aufſtiegsſpiele in Württemberg wurden am Sonntag mit dem noch ausſtehenden Tref⸗ fen zwiſchen dem Tabellenerſten und letzten, Union Böckingen und FV. Nürtingen, beendet. Auch in dieſem Kampf ſiegte Böckingen mit 6:2(5:0), ſodaß der neue Gauligaverein die Doppelrunde ohne Punktperluſt durchſtand. Union Böckingen 10 41:12 20:0 S. V. Göppingen 10 32:22 1377 V. f. R. Gaisburg 10 18:16 10:10 F. C. Mengen 10 17 F. V. Nürtingen 10 22:26 5745 Spogg. Troſſingen 10 9219 5215 ——;!ꝰ—ö.—— Beveren und Nachwuchsſprintern beſetzte Staf⸗ fel die gleiche Zeit lauſen kann, wie wenn Berger dabei wäre. 1 Am Sonntag haben auch die Handballer ihre Meiſter gefunden. Es gab die erwarteten Er⸗ gebniſſe. Hindenburg Minden gewann mit 715 über die Leipziger Kameraden. Auf ſächſiſchem Boden wäre es wohl umgekehrt gekommen. Bei den Frauen ſetzte ſich der Sportklub Char⸗ lottenburg knapp gegen die Mädel des VfR. Mannheim durch. die nun ſchon zum dritten⸗ mal im Endſpiel ſtanden und es doch noch nicht packten. Pech! Aber nächſtes Jahr iſt wieder Gelegenheit zur Erringung des Titels. Das ſollten ſich überhaupt alle ſagen, denen die Ge⸗ legenheit einmal entſchlüpft iſt. * Es gibt Spielabſchlüſſe, die recht erheblich über das normale Maß hinausgehen. Ein Bei⸗ ſpiel dafür liefert unſer Deutſcher Fußballmei⸗ ſter 1. FC. Nürnberg. Am 16. Auguſt erwar⸗ ten die Nürnberger, als leichtere Aufgabe, den Sportklub Planitz im Pokalkampf. Im Falle eines Sieges müſſen die Nürnberger dann zum Vfe. Benrath, und anſchließend ſind die Re⸗ nchen Schalke— Nürnberg und Fortuna— Nürnberg fällig. Wenn das nur alles gut geht, kann man da wohl ſagen. ** Die Zuſammenſtellung der Spiele für das Olympia⸗Fußballturnier wird durch die Tech⸗ niſche Kommiſſion der FI A. vorgenommen. Da 18 Nationen gemeldet haben, werden zwei Ausſcheidungsſpiele erforderlich, weil an der erſten Runde 16 Mannſchaften teilzunehmen haben. Die erſte Runde wird dann„geſetzt“, während von der zweiten Runde ab nach der Ausſchreibung die Gegner ausgeloſt werden. * Der langjährige Mittelſtürmer des Bonner FV. Willi Hutter, iſt am Samstag in der Nähe von Oberkaſſel mit dem Motorrad töd⸗ lich verunglückt. Hutter, der 40 Jahre alt wurde, ſpielte in der letzten Zeit nicht mehr in der erſten Elf des Bonner FV. Vor rund 10 Jahren kam er von Waldhof nach Bonn, wo er für die Mannſchaft des Bonner FV. eine große Stütze war. Zwei Mal im letzten Jahre hatte Hutter, der in ſeiner beſten Zeit auch dreimal das Nationaltrikot trug, eine Lungenentzündung gehabt, aber er genas wie⸗ der vollſtändig. Jetzt ſetzte ein tragiſcher Un⸗ glücksfall dem Leben dieſes vorbildlichen Sportsmannes ein Ende. * Habt Acht auf Amerika! Es iſt, wie ſchon in all den vergangenen Jahren. Mit großarti⸗ gen Leiſtungen warteten die amerikaniſchen Zehnkämpfer bei den in der deutſchen Bier⸗ ſtadt Milwaukee veranſtalteten Endausſcheidun⸗ gen für die Olympiſchen Spiele in Berlin auf. Der Sieger Clenn Morris konnte mit 7880 Punkten den am 8. Auguſt 1934 in Hamburg von Sievert aufgeſtellten Weltrekord von 7824,50 Punkten mit 55,5 Punkten über⸗ bieten. Damit iſt die Weltbeſtleiſtung des Deut⸗ ſchen, der ſelbſt von Fachleuten ein langer Be⸗ ſtand vorausgeſagt worden war, nach noch nicht zwei Jahren Dauer überboten worden. Den zweiten Platz belegte Robert Clark mit 7598 Punkten vor Jack Palmer mit 7290 Punkten. Es ſtehen nunmehr mit Morris, Clark und Palmer die Vertreter von USA. beim olympi⸗ ſchen Zehnkampf in Berlin feſt. Morris muß mit ſeiner ausgezeichneten Leiſtung als erſter Anwärter auf die goldene Olympiaplakette gel⸗ ten. Die meiſten Punkte holt der Amerikaner in den Laufwettbewerben. Nochmals: Habt Acht auf Amerika! * Die Vertretung Haitis bei den Wettkämpfen der 11. Olympiſchen Spiele wird einzig auf den ſtarken Schultern Rene Ambraiſes ruhen, der als Mittelgewichtsheber ſeine Nation in der Schwerathletik vertritt. Ob e in Mann oder ein Aufgebot von nahezu 500:— jede teilnehmende Nation iſt von dem gleichen olym⸗ piſchen Geiſt beſeelt, jeder Wettkäm p ⸗ fer vertritt die Ehre ſeines Lan⸗ des. F. K. In der Siegerehrung. Saar/ Pfalz⸗Pokal keinen Sieger Beſiegten gebe, ſondern nur Kameraden. Gau⸗ leiter Bürckel überzeichte der Ludwigshafener Mannſchaft dann den Pokal, während an Bo⸗ ruſſia Neunkirchen der Pokal der„NS3⸗Rhein⸗ front“ fiel. Phönix Ludwigshafen 3 145 Boruſſia Neunkirchen 3 10:4 5:1 FV. Saarbrücken 8 5210 VfL. Neuſtadt 3 14 0.6 abſolut nicht ſo zart in des Gegners Feld ge⸗ ſchlagen, um dort mit Leichtigkeit aufgenom⸗ men zu werden, nein, da kommt der Ball in die Lücken zwiſchen Vorder⸗ und Hinterleute, ſauſt an mit Drehungen ſeltſamſter Art, und wenn der holperige Boden noch liebevoll das alles unterſtützt, heißt es gut aufpaſſen, um ge⸗ wappnet zu ſein. Vervollſtändigt wird der Wert des Spiels durch das Abgeſtimmtſein un⸗ tereinander. Alle 5 Spieler müſſen ſich gut verſtehen, um dann als Ganzes gute Leiſtungen zu vollbringen. Dieſe Einleitung war notwendig, um einmal der Oeffentlichkeit zu beweiſen, daß Fauſtball kein Spiel für alte Leute iſt. Geſtern nun kamen durchweg gute Leiſtungen zuſtande, weil neben der immer noch maßgeben⸗ den Turngemeinde Worms mit ihrem gepfleg⸗ ten Spiel die anderen Vereine langſam ſich dieſer Art anpaſſen. Das iſt in erſter Linie von Pfiffligheim zu ſagen, aber auch die Lam⸗ vertheimer, die wir leider jetzt verlieren, ha⸗ ben viel gelernt. In den beiden erſten Klaſſen— bei 3 und 4 war nur eine Mannſchaft gemeldet, wurde je⸗ weils die Tade. Worms Kreisbeſter, ſo daß die einzelnen Kreismeiſter wie folgt feſtliegen: Klaſſe 1(Aktive): Tade. Worms 1846 i Klaſſe 2(über 33): Tade. Worms 1846 Klaſſe 3(über 39): Ty. Alzey Frauen: Tgde. Worms 1846 In der Klaſſe 1 hatte die erſte Fünf der 1846er nur gegen die zweite dieſes Vereins zu kämpfen, während Lampertheim auch der zwei⸗ ten unterlag. ö In der anderen Klaſſe hatten die 1846er vor allem gegen Pfiffligheim im erſten Spiel zu kämpfen. Im übrigen dürften ſich Pfiffligheim und Lampertheim die Waage halten, während Alzey noch viel zu lernen hat. Am Sonntag nachmittag führte die Tade. Worms auf der Jahnwieſe mit verſchiedenen Mannſchaften Werbeſpiele vor. Ergebniſſe der Fauſtball⸗Kreismeiſterſchaften Klaſſe 1 Tgde. Worms A— Tade. Worms B 42:34 Tade. Worms A— Tv. Lampertheim 57731 Tgde. Worms B— Ty. Lampertheim 36:32 Tgde. Worms B— Ty. Lampertheim 36:34 Klaſſe 2 Tade. Worms 1846— Ty. Pfiffligheim 44:32 Tade. Worms 46— Ty. Lampertheim A 47731 Tade. Worms 1846— Ty. Alzey 51:21 Tgde. Worms 46— Tv. Lampertheim B 54:26 Tv. Lampertheim A— Ty. Pfiffligheim 39:38 Tv. Lampertheim A— Ty. Alzey 4532 Tv. Pfiffligheim— Ty. Alzey 52:40 Ty. Pfiffligheim— Tv. Lampertheim B 53:30 Tv. Alzey— Tv. Lampertheim B 44:40 Jant/ Pfalz-Pofalſpiele beendel Phönix Ludwigshafen erhielt den Pokal Die Spiele um den Saar/ Pfalz⸗Pokal des Gauleiters Bürckel wurden am Sonntag in Neuſtadt a. d. H. abgeſchloſſen. Im erſten Kampf beſiegte Boruſſia Neunkirchen den VfL. Neuſtadt mit 4:0(2:0) und im zweiten Kampf blieb Phönix Ludwigshafen mit 510(2:0) ge⸗ gen den FV. Saarbrücken erfolgreich. Damit wurde Punktgleichheit in der Tabelle geſchaf⸗ fen, da Phönix Ludwigshafen und Boruſſia Neunkirchen je 5:1 Zähler aufweiſen konnten. die Gauleiter Bürckel ſelbſt vornahm, betonte er, daß es in dieſem und keinen 4: a n ee 8 n —— 1 Pr. 85 2 ä ** r — r r 8 ö 1 %%FFETCTCT(öͥöͤ ²·-ꝛ ö.... lie Jes gute 0. l dendig, um einnal en daß Jauſthal N bet auch die Lam ißt verlieren, ha⸗ en— bei d und 4 meldet, wu rte die Tode. nit verſchiedenen zsmeiſterſchaſten s 22.34 57 1 6 . Monfag, den 29. Juni 1935 b Deulſche Handballmeiſter 1935/36 Dortmund hatte am Sonntag einen großen Tag. In der Kampfbahn„Rote Erde“ fanden die Meiſterſchaftsendſpiele der Frauen und Männer ſtatt; ein gelungener Abſchluß der für den deutſchen Handballſport ſo ereignisreichen Spielzeit 1935/36. 20 000 Zuſchauer wohn⸗ ten den beiden Spielen bei. Wenn auch Weſt⸗ falen und damit die Anhänger von Hinden⸗ burg Minden den größten Teil der Beſucher ſtellten, ſo waren doch zahlreiche Schlachten⸗ bummler aus Mannheim, Berlin und Leipzig gekommen, die ſich auch während der beiden Spiele, ihre Mannſchaften anfeuernd, bemerk⸗ bar machten. Am Vormittag wurden die vier Mannſchaf⸗ ten durch Oberbürgermeiſter Barſicke im Feſt⸗ ſaal des Rathauſes empfangen. Er dankte Fachamtsleiter Hermann für die Uebertragung der beiden Spiele nach Dortmund: Brigadefüh⸗ rer Herrmann dankte für den Empfang und gab in kurzen Zügen vor den Beſuchern einen Ueberblick über die bisher vom Fachamt ge⸗ leiſtete und noch zu leiſtende Arbeit. Bei den Frauen 3. C. C. Pf. Mannheim mit 6:5(3:2) geſchlagen Nach zweijähriger Pauſe konnte ſich das ſieg⸗ gewohnte„ſchwarze C“ der Charlottenburger Handballfrauen wieder einmal im Endſpiel durchſetzen. Die Berlinerinnen hatten aller⸗ dings das Glück, daß Mannheim die neben Frau Kehl ſchußſtärkſte Stürmerin Frl. Förſter erſetzen mußte und das knappe Ergebnis recht⸗ fertigt die Annahme, daß ein VfR. Mannheim in ſtärkſter Beſetzung ebenſo gut hätte deutſcher Meiſter werden können wie die Berlinerinnen. Die Mannheimerinnen gingen zunächſt in der 4. Minute durch Frau Kehl in Führung, die aber nach weiteren vier Minuten von Frau Le Viſeur ausgeglichen wurde. Durch Frl. Degen führte Mannheim wieder 21, bis zur Pauſe ſchoß aber Frau Le Viſeur wieder 2 Tore, ſodaß mit einer Pauſenführung des SCC. mit 3:2 die Seiten gewechſelt wurden. Nach der Pauſe machte Frau Kehl der Berli⸗ nerin das Kunſtſtück nach und ſchoß ebenfalls zwei Tore, ſodaß wieder der VfR. in Führung lag. Durch Frl. Bechtold und Wedde hol⸗ te ſich dann wieder der SCC. den knappen Vorſprung, aber Frl. Egger ſchaffte in der 17. Minute den erneuten Gleichſtand. Nun ſtand der Kampf auf des Meſſers Schneide. Das Tempo nahm immer mehr zu und zwei Minuten vor Schluß war das Glück mit den Berlinerinnen, die durch Frau Le Viſeur einen ſechſten und letzten Treffer erzielten. Der SCC. war deutſcher Meiſter, der VfR. Mann⸗ heim war ehrenvoll einem guten und gleich⸗ wertigen Gegner unterlegen. Auch bei den Männern knappes Reſullat! Hindenburg Minden— MTS. Leipzig 7:5. Nach den Frauen betraten die beiden letzten Anwärter auf die Handballmeiſterſchaft der Männer, die Militärmannſchaften aus Minden und Leipzig, die Kampfbahn. Hindenburg Min⸗ den errang einen knappen Sieg mit 7:5(6:3) und konnte ſo das erreichen, was im vergange- nen Jahre im Endſpiel in Stuttgart Polizei Magdeburg vereitelt hatte: die deutſche Mei⸗ ſterſchaft. Die Mannſchaften kamen in folgender Auf⸗ ſtellung: Hindenburg Minden: Körvers; Pannhorſt, Reintjes; Schmitz, Knautz, Topp; Roß 2, Strack, Röttger, Rüter, Roß 1. MTA. Leipzig: Wendt; Lange, Schünzel; Langer, Doſſin, Steude; Göllner, Proſſer, Höfer, Hofmann, Sturm. Die Weſtfalen hatten einen recht guten Start. Durch Roß 2 führten ſie ſchon nach zwei Minuten 1:0. In der achten Minute erhöhte Strack auf 2:0 und wenig ſpäter ſtand es durch Roß 1 bereits 3:0. Minden war leicht überlegen und es ſah nach einem großen Siege der Weſtfalen aus. Aber in der 15. Minute fiel durch Proſſer der erſte Gegentreffer der Leipziger, der das Signal zu beſſeren Leiſtun⸗ gen der Sachſen war. Roß 1 erzielte zunächſt einen vierten Treffer der Weſtfalen, die Sachſen verringerten aber durch einen von Göllner ver⸗ wandelten rFeiewurf auf 4:2. In der 24. Mi⸗ nute führte ein unhaltbarer Flachwurf von Roß 2 zum 5:2, aber kurz vor der Pauſe konnte noch Proſſer auf 5:3 verringern. Nach der Pauſe blieben zunächſt die Mindener im Angriff und durch Rüter gelang ihnen auch ein Tor, das den Spielſtand auf 613 ſtellte. Der Sieg ſchien ſchon geſichert, aber die Sachſen gaben ſich nicht geſchlagen und drehten nochmals ſtark auf. Durch Höfer verbeſſerten ſie auf 6:4 und der gleiche Spieler brachte auch ſeine Landsleute auf 6:5 heran. Nur noch wenige Minuten waren zu ſpielen und dieſe ſtanden im Zeichen der Sachſen, aber Mindens Tor⸗ mann Körvers war nun unüberwindlich. Nach einiger Zeit machten ſich dann die Weſtfalen wieder frei und eine Minute vor Schluß ſchoß Röttger den ſiebten Treffer, der das Spiel zu⸗ gunſten der Weſtfalen entſchied. Bei Minden war Tormann Körvers der beſte Mann und ihm danken die Weſtfalen, daß ſie in der zweiten Halbzeit bei der Drangpe⸗ riode der Sachſen nicht noch das Spiel verlo⸗ ren. Gut arbeitete auch die Läuferreihe. Im Angriff mißfiel das eigenſinnige Spiel von Röttger, unter dem die Innenſtürmer ſehr zu leiden hatten. Die beiden Flügelleute waren recht gut. Leipzig war ein im allgemeinen kaum unter⸗ legener, in der zweiten Halbzeit zeitweiſe über- legener Gegner. Der Sturm war nach der Pauſe dem Angriff der Einheimiſchen überle⸗ gen. Der knappe Ausgang des Männerſpieles hat gezeigt, daß ſich zwei würdige Gegner gegen⸗ überſtanden, die beide zu Recht den Titel eines Meiſters hätten tragen können. Das Glück hat gegen die Sachſen wie im vorhergegangenen Frauenſpiel gegen die Mannheimerinnen ge⸗ ſprochen. Viktoria Griesheim Pokalſieger! Viktoria Griesheim SV. 98 Darmſtadt 816 Die Ueberraſchung, die eigentlich gar keine iſt, iſt da: ein Verein der Bezirksklaſſe iſt Sie⸗ ger im Pokalkampf des Gaues Südweſt ge⸗ worden! In einem flotten und erbitterten Kampf ſchlugen die Griesheimer vor eigenem zublikum den Nachbarrivalen aus der Gau⸗ klaſſe mit 8:6. Das Ergebnis kommt nicht von ungefähr, denn Griesheim war in der Bezirks⸗ klaſſe der gefährlichſte Widerſacher der Pfung⸗ ſtädter Germanen und iſt recht ſtark, wie ſeine bisherigen Erfolge beweiſen. Jedenfalls zeigt dieſer Spielausgang, wie es im Pokalkampf oft anders als getippt kommt. Man darf den Sieger beglückwünſchen. Die Ueberraſchung der Woche! London will Aympia 1940! Eine ganz überraſchende Meldung kommt jetzt aus London, die Hauptſtadt Großbritan⸗ niens will als Bewerber für die Ausrichtung der 12. Olympiſchen Spiele 1940 auftreten, um die visher ſchon Tokio, Rom und Helſingfors ſtritten. Lord Burghley, der Vorſitzende des Britiſchen Olympiſchen Komitees, gab be⸗ kannt, daß der Lordmayor von London, Sir Percy Vincent, das Internationale Olympiſche Komitee einlade, die Olympiſchen Spiele 1940 in London abzuhalten. In ſeiner Einladung erinnere der Lordmayor daran, daß London 1908 erfolgreich eingeſprungen ſei, als Rom ſeine Bewerbung faſt in letzter Stunde zurück⸗ gezogen habe. Zugleich verſichere er, daß die Durchführung der Spiele in London höchſte Tra⸗ dition wahrhaft olympiſchen Geiſtes atmen würde. Lord Burghley äußerte ſodann, daß er im Falle der Annahme der ergangenen Einla⸗ dung ſeinen ganzen Einfluß bei der Durchfüh⸗ rung geltend machen würde. Es ſei beabſichtigt, einen Garantiefonds von 100 000 Pfund Ster⸗ ling zu ſchaffen. Schon heute ſei mehr als die Hälfte dieſer Summe verfügbar. Für die Mehr⸗ zahl der Olympiſchen Wettkämpfe käme das Wembley⸗Stadion, das 100 000 Zuſchauer auf⸗ nehmen könne, als Schauplatz in Betracht. Wembley beſitze auch die größte Schwimmbahn der Welt. Das berühmte Fußballfeld des Wembley⸗Stadions würde mit einer neuen Laufbahn umgeben werden. * Die Bewerbung Londons wird überall mit großer Spannung aufgenommen werden. Ab⸗ zuwarten bleibt, welche Haltung das Interna⸗ tionale Olympiſche Komitee einnehmen wird und wie ſich die Dinge weiter entwickeln wer⸗ den. Veim Olympiſchen Kongreß in Berlin wird bereits eine Klärung der Lage eintreten. neue Gauligiſten wurden ermiltell! Sporlfreunde Saarbrücken in Jüdweſt, zandhofen in Baden Nur der Jweile fehlt noch Die Aufſtiegsſpiele im Gau Südweſt Sportſr. Saarbrücken— MSV. Darmſtadt 61. Sportv. Wiesbaden— FC. Kaiſerslautern 510. Notweiß Frankfurt— 04 Ludwigshafen 112. Die letzte Entſcheidung im Aufſtiegskampf im Gau Südweſt iſt am Sonntag doch nicht ge⸗ fallen. Sportfreunde Saarbrücken holten ſich zwar den erwarteten Sieg gegen MSV. Darm⸗ ſtadt, der mit 6:1 ſogar recht hoch ausfiel, und haben ſich damit die Gauliga erkämpft; auch der SV. Wiesbaden blieb mit 5:0 gegen den FC. Kaiſerslautern erfolgreich. Aber zu gleicher Zeit ſchlug, ziemlich unerwartet, 04 Ludwigs⸗ hafen in Frankfurt die bereits diſtanzierten Rotweißen mit 2:1, ſodaß ſich Ludwigshafen immerhin noch eine Hoffnung machen kann. Allerdings iſt dieſe ſehr ſchwach. Ludwigs⸗ hafen kann bei Gewinn ſeines noch ausſtehen⸗ den Spieles auf 16 Punkte kommen, während Wiesbaden noch zwei Spiele nachzuholen hat und bereits ein Unentſchieden den Kurſtädtern gleiche Punktzahl, jedoch ein beſſeres Torver⸗ hältnis bringen wird. Es iſt aber nicht daran zu zweifeln, daß Wiesbaden ſich in ſeinem einen Heimſpiel mindeſtens zwei Punkte holt. Der heutige Tabellenſtand: Sportfreunde Saarbrücken 19 288 17:7 Sportverein Wiesbaden 10 24:8 1515 04 Ludwigshafen 11 19:12 14:8 Reichsbahn Frankfurt 12 2017 8 MSV. Darmſtadt 10 16:29 911 Teutonia Hauſen 11 18:30 8:14 FC. Kaiſerslautern 12 15:34 4:20 Die Entſcheidung wird hier alſo erſt am er⸗ ſten Sonntag des neuen Spieljahres fallen. Zandhofen badiſcher Gauligiſt Spielvgg. Sandhofen— JV. Raſtatt 85 Sportklub Freiburg— FC. Villingen 2.2 Nachdem der FV. Raſtatt bereits am letzten Sonntag ſich die Gauliga erkämoft hatte, iſt am Sonutag der Spielgg. Sandhoſen der gro⸗ ße Wut geglückt. In erbittertem Kampf waär⸗ de der Tabellenerſte Raſtatt mit 2:1 geſchlagen und die Mannheimer Kante hat einen weite⸗ ren Lokalrivalen mehr, der nun das Erbe der Amicitia Viernheim antritt. Der Rivale der Sandhöfer, FC. Villingen, holte ſich in Frei⸗ burg einen Punkt, aber ſogar ein Sieg hätte nicht ausgereicht, Sandhofen einzuholen. Die Schlußtabelle: FV. 04 Raſtatt 6 16:6 93 Spielvgg. Sandhofen 6 14:12 8:4 FC. 08 Villingen 6 7:8 5:7 Sportklub Freiburg 6 7:17 21:10 Böckingen ohne Punktverlust! Abſchluß der Aufſtiegsſpiele in Württemberg. Die Aufſtiegsſpiele in Württemberg wurden am Sonntag mit dem noch ausſtehenden Tref⸗ fen zwiſchen dem Tabellenerſten und letzten, Union Böckingen und FV. Nürtingen, beendet. Auch in dieſem Kampf ſiegte Böckingen mit 6:2(5:0), ſodaß der neue Gauligaverein die Doppelrunde ohne Punktverluſt durchſtand. Union Böckingen 10 41:12 20:0 S. V. Göppingen 10 22 1877 V. f. R. Gaisburg 10 18:16 10:10 F. C. Mengen 10 18:45 7:13 F. V. Nürtingen 10 22:26 5:15 Spvgg. Troſſingen 10 9:19 700 PFPPPPPPPPPPFFCFFFU UC JB. Biblis— Zpugg. Arheilgen 2:2(0:0 Im Aufſtiegskampf der Kreismeiſter hat ſich in letzter Stunde eine Terminänderung erge⸗ ben; das vorgeſehene Treffen Horchheim gegen Biblis wurde abgeſetzt und dafür Arheilgen nach Biblis dirigiert. Da Horchheim uns nichts von der Verlegung wiſſen ließ, fuhr unſer Be⸗ richterſtatter umſonſt nach Horchheim; aber auch Biblis wünſchte ſcheinbar das Spiel unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit auszutragen, ſo⸗ daß mangels Kenntnis desſelben kein Bericht⸗ erſtatter in Biblis war. Man ſollte es ſich bei den Vereinen einmal reiflich überlegen, ob eine ſolche Art der„Zuſammenarbeit“ mit der Preſſe die richtige iſt. Das Spiel in Biblis endete 2:2. Damit iſt Arheilgen ſowieſo geſichert, für Horchheim iſt die Situation die alte geblieben. Ein Punkt genügt den Horchheimern, während Biblis unbe⸗ dingt gewinnen muß, will es dabei ſein. Der Tabellenſtand SpVgg. Arheilgen 1 SpVg. Horchheim 3 7 8:8 FV. Biblis 3 49 24 Marieluiſe Horn ſchlug in Wimbledon die Holländerin Rollin⸗Couquerque mit 613. 6:0 und kommt, wenn ihr ein Sieg über die Eng⸗ länderin Curtis gelingt, unter die„letzten Acht“. Im Männereinzel ſchlug Jack Craw⸗ ford den Engländer Lee mit 7:5, 6:4. 9:7: der Auſtralier trifft jetzt in der fünften Runde auf von Cramm. Außerdem ſpielen in dieſer Runde: Perry⸗Grant, Quiſt⸗Budge, Auſtin⸗ Allſion. Im Männerdoppel ſiegten v. Cramm⸗ Henkel über Clark⸗Demanty 6:0. 6:2, 7:5: Lund⸗Maier gewannen über Graf Bawarowſki⸗ Metaxa 725, 478, 6:38, 6:24. ieee e Hindenburg Münden und 3. C. Charlollenburg ben n Selten in Heidelberg: Deutſchland— Ungarn 5:2 Züddeulſche Aufſtiegsſpiele: Gau Südweſt: Reichsb. Rotw. Frankfurt— Germania 04 Ludwigshafen 1:2 SV. Wiesbaden— 1. FC. Kaiſerslautern 5:0 Spfr. Saarbrücken— MSV. Darmſtadt 6:1 Gau Baden: SpVg. Sandhofen— FV. 04 Raſtatt 2:1 SC. Freiburg— FC. 08 Villingen 2:2 Gau Württemberg: Union Böckingen— FV. Nürtingen 6:2 0 Um den„Tſchammer⸗ Pokal“ Wormatia Worms— Köln /Vingſt 05 11:1 1. FC. Nürnberg— SC. Planitz verlegt SSV. Ulm— Freiburger FC. 3:0 FC. 05 Schweinfurt— SV. Feuerbach 5:2 1860 München— 1. FC. Pforzheim(Sa) 3:3 Viktoria Stolp— Hindenburg Allenſtein 1:2 Berliner SV. 92— Beuthen 09 421 Vorw. Raſenſp. Gleiwitz— VfB. Leipzig 2:2 (abgebrochen) Wacker 04 Berlin— Victoria Hamburg 5:4 Polizei Chemnitz— Viktoria 89 Berlin 5:2 Polizei Lübeck— Hertha/ BSC. Berlin 1:3 Werder Bremen— Rotweiß Oberhauſen 3:2 FC. 04 Schalke— SV. Röhlinghauſen 2:0 Um den„Saar⸗Pfalz⸗Pokal“: FV. Saarbrücken— Phönix Ludwigshafen O: VfL. Neuſtadt— Boruſſia Neunkirchen O: güddeulſche Freundſchaftsſpiele: N Saar/ Pfalz— Rheinheſſen 2:3 Kickers Offenbach— VfB. Friedberg 0:2 Dunlop Hanau— FSV. Frankfurt 3:4 VfR. Mannheim— FK. Pirmaſens 6:0 FW. Sprendlingen— Kickers Offenbach 2:2 Univ. Heidelberg— SV. Waldhof 2:4 FV. Ravensburg— Stuttgarter Kickers 0:10 VfB. Stuttgart— Karlsruher JV. 4:1 VfB. Coburg— 1860 München 01 VfR. Konſtanz— Karlsruher FV. 16 BC. Augsburg— 1. FC. Pforzheim 2:8 Kricket /Vikt. u. Vikt. 96 Magdeburg— SpVgg. Fürth 2:0 Eintracht Braunſchweig— SpVgg. Fürth 0:6 VfB. Glauchau— 1. FC. Nürnberg 36 Um den Mikropa-Pokal SK. Proßnitz— Admira Wien 0:8 Phoebus Budapeſt— Sparta Prag 4:2 Slavia Prag— Ferencvaros Budapeſt 4:0 AS. Rom— Rapid Wien 5:1 Ujpeſt Budapeſt— TC. Turin 4:0 Auſtria Wien— FC. Bologna 4:0 Vienna Wien— Hungaria Budapeſt 5:1 Hand ball-Meiſterſchaft Hindenburg Minden— MꝰDTSA. Leipzig (Männer) 7: SC. Charlottenburg— VfR. Mannheim (Frauen) 6:8 Um den Südweſt⸗Pokal: Vikt. Griesheim— SV. 98 Darmſtadt 8:6 Um den Aufſtieg: Pfalz Ludwigshafen— Germ. Pfungſtadt 7:6 Saar/ Pfalz⸗Pokalſpiele beendet Phönix Ludwigshafen erhielt den Pokal Die Spiele um den Saar/ Pfalz⸗Pokal des Gauleiters Bürckel wurden am Sonntag in Neuſtadt a. d. H. abgeſchloſſen. Im erſten Kampf beſiegte Boruſſia Neunkirchen den Vf. Neuſtadt mit 4:0(2:0) und im zweiten Kampf blieb Phönix Ludwigshafen mit 5:0(2:0) ge⸗ gen den FV. Saarbrücken erfolgreich. Damit wurde Punktgleichheit in der Tabelle geſchaf⸗ fen, da Phönix Ludwigshafen und Boruſſia Neunkirchen je 5:1 Zähler aufweiſen konnten. In der Siegerehrung, die Gauleiter Bürckel ſelbſt vornahm, betonte er, daß es in dieſem Saar/ Pfalz⸗Pokal keinen Sieger und keinen Beſiegten gebe, ſondern nur Kameraden. Gau⸗ leiter Bürckel überreichte der Ludwigshafener Mannſchaft dann den Pokal, während an Bo⸗ ruſſia Neunkirchen der Pokal der„NS3⸗-Rhein⸗ front“ fiel. Phönix Ludwigshafen 3 14:5 5•1 Boruſſia Neunkirchen 3 10:4 5·1 FV. Saarbrücken 9 510 224 VfL. Neuſtadt 3 4:14 0:6 Um den Aufſtieg zur Gauklaſſe Pfalz Ludwigshafen— Germania Pfungſtadt 7:6(65:5) Da das noch angeſetzte Spiel Dudweiler— Schwanheim auf den 23. Auguſt verlegt wurde, fand am Sonntag nur ein Treffen in der Auf⸗ ſtiegsrunde ſtatt. Pfalz Ludwigshafen holte ſich— nicht unerwartet— mit 7:6 zwei Punkte von Germania Pfungſtadt. Das knappe Ergeb⸗ nis zeigt am beſten die Gleichwertigkeit beider Gegner. zeigt nun folgendes Bild: VfR. Schwanheim 9 80:49 14:4 Germania Pfungſtadt 9 67:49 12:6 Pfalz Ludwigshafen 9 74:50 11:7 TV. Kuhardt 9 51:53 9:9 MSV. Wiesbaden 5 28:38 4:8 ATV. Dudweiler 2 3285 112 Grünau- Olympia-Prüfung unſerer Ruderer „Diling“ gewinnt„Büxenſlein-Achler“ Spannende Rennen und glänzender Beſuch am erſten Tag der„Großen Grünauer“ Noch ſelten iſt bei einer Regatta die Frage nach dem Sieger im großen Achter⸗Rennen ſo offen geweſen, wie an dieſem Samstag bei der „Großen Grünauer“ vor dem Start zum „Büxrenſtein⸗Achter“. Die Frage wurde zu Gunſten der RG. Wiking Berlin entſchieden, die die beiden Boote der Fachamtszelle Grünau hinter ſich laſſen konnte. Einen weiteren Fair⸗ bairn⸗Erfolg gab es im Vierer ohne Steuer⸗ mann um den Hindenburg⸗Gedächtnis⸗Preis, den Würzburg ohne große Mühe gewann. Im Großen Einer erwies ſich Guſtav Schäfer ſeinen Gegnern klar überlegen. Ein herrlicher, klarer Sonnenkag lag über der Olympia ⸗Regattaſtrecke von Grünau, als das erſte Startkommando erfolgte. Auf allen Plätzen hatten ſich zahlreiche Zuſchauer einge⸗ funden, darunter bei den Ehrengäſten auch Staatsſekretär Pfundtner, Exzellenz Lewald und der Stellvertreter des Reichsſportführers, Arno Breitmeher, ſowie viele hohe Perſönlich⸗ keiten von Staat, Partei und Wehrmacht. Ein leichter Gegenwind, der das Waſſer etwas auf⸗ rauhte, drückte zwar ſtark auf Zeiten, konnte aber den glatten Verlauf der Rennen nicht be⸗ einträchtigen. Die Bahn war glänzend abge⸗ ſteckt, auch der Sechs⸗Boote⸗Start klappte glän⸗ zend. Den Auftakt bildete der Erſte Senior⸗Zweier mit Steuermann, den das Grünauer Fachamts⸗ boot Guſtmann/ Adamsky mit Arend am Steuer ohne viel Kampf gegen Hellas Berlin(Tietz/ Depantier) gewann. Eine eindrucksvolle Vor⸗ ſtellung gab die Würzburger Mannſchaft im Hindenburg⸗Gedächtnis⸗Vierer(1. Senior⸗Vie⸗ rer ohne Steuermann). In ihrer bekannt flüſ⸗ ſigen Arbeit und mit ruhigem Schlag kam Würzburg, von Anfang an der Spitze liegend, ins Ziel. Zweiter wurde Viktoria Grünau. Durch die Abmeldungen von Wiking Berlin und Berliner RC. fehlten allerdings die Hauptgeg⸗ ner der Würzburger. Im Hellas⸗Olympia⸗ Zweier ohne Steuermann gab es einen harten Kampf zwiſchen Hannover 1880(Melching/ Meher v. d. Heide) und Wiking(Braun/ Möl⸗ ler). Braun/ Möller führten bis 1500 m knapp, mußten aber im Endkampf den ſiegreichen Han⸗ noveranern dann einen klaren Vorſprung über⸗ laſſen. Die große Ueberraſchung war in dieſem Rennen das ſchlechte Abſchneiden der Mannhei⸗ mer Eichhorn/ Strauß, die einen langſamen Start hatten, nie in den Kampf um die Füh⸗ rung eingreifen konnten und ſchließlich hinter dem Berliner RV. 76 nur Vierte wurden. Im Großen Einer fuhr Guſtav Schäfer in ruhigem Schlag ein überlegenes Rennen. Weſthoff(Zelle Grünau), Haslebener⸗Dresden und Krakau (Skullerzelle Grünau) konnten Schäfer nie ge⸗ fährlich werden. Im abſchließenden Erſten Ach⸗ ter⸗Rennen, dem traditionellen Büxenſtein⸗Ach⸗ tere, folgten die Zuſchauer geſpannt der Fahrt der glänzend Fairbairn rudernden Wiking⸗ Mannſchaft, die ſicher als Erſte am Ziel an⸗ kam. Die beiden Grünauer Fachamtsboote mit Franzke bzw. Schmid am Steuer lieferten ſich einen harten Kampf um den zweiten und drit⸗ ten Platz, den ſchließlich das Boot 2 mit Franzke am Steuer für ſich entſchied. Berliner Klub und Köln 77 mußten mit den undank⸗ baren vierten und fünften Plätzen vorlieb nehmen. Die Ergebniſſe: Erſter Senior⸗Zweier m. St.: 1. Zelle Grün⸗ au(Guſtmann/ Adamsky) 8:54, 8 Min.; 2. Hellas Berlin(Tietz/ Devantier) 9:08,7 Min.; 3. Germania Königsberg 9:17,7 Min. Jungmann⸗Eier: 1. RG. Dresden(cett⸗ mann) 9:04,9; 2. Karlshorſter RV. 9:17. Erſter Junior⸗Vierer ohne St.: 1. Berliner R. Sport⸗Boruſſia 7:36,4; 2. Berliner RC. 7:44. Hindenburg⸗Gedächtnis⸗Vierer(Erſter Se⸗ nior⸗Vierer o. St.): 1. Fachamtszelle Würzburg 7:35,1; 2. RC. Viktoria Grünau 7:47,8; Neue Regalla-Meldungen 16. Limburger Regatta. Zur 16. Limburger Regatta, die am 4. und 5. Juli auf der Lahn bei Limburg ſtattfindet, haben 39 Vereine 127 Boote mit 661 Ruderern gemeldet. Die ſtartenden Mannſchaften kom⸗ men vorwiegend aus Weſtdeutſchland, insbe⸗ ſondere Köln; dazu kommen Vereine aus Frank⸗ furt am Main, Offenbach, Mainz und Karls⸗ ruhe. Die Hundertjahr-Regatta in Hamburg hat manche ſonſt ſtändigen Beſucher der Lim⸗ burger Regatta vom Start abgehalten, doch iſt die Beſetzung dennoch gut. Einige Rennen muß⸗ ten ausfallen, ſo der Große Einer und der Prinz Eitel⸗Friedrich⸗Vierer. Die Rennen der erſten Klaſſe ſind ſchwächer beſetzt als in den unteren Klaſſen. Bamberger Regatta fällt aus. Nachdem beim Meldeſchluß der 13. Regnitz⸗ Regatta, die für den 5. Juli in Bamberg vorge⸗ ſehen war, von 22 Rennen neun überhaupt nicht zuſtande kamen und die Mehrzahl der ſon⸗ stig Rennen nur durch zwei Boote beſetzt wor⸗ den iſt, beſchloß der RC. Bamberg als Veran⸗ ſtalter der Regatta, dieſe ausfallen zu laſſen. — 3. Germania Königsberg 7:58,7; 4. RC. Ni⸗ belungen⸗Berlin 8:03. Zweiter Vierer: 1. Wiking⸗Berlin 7:58, 7; 2. Allianz Grünau 7:58, 7. Jungmann⸗Achter: 1. Mainzer RW. 7211.4: 2. Berliner RC. 7:19,2; 8. Berliner RV. 76 7:23,2. Hellas⸗Olympia⸗Zweier v. St.: 1. Hannover 1880(Melching/ Meyer v. d. Heide) 8:22, 9; 2. Wiking⸗Berlin(Braun/ Möller) 8:27.2; 8. 8 RV. 76 8:35,86; 4. Mannheim 76 45,3. „Viking“ beſler Zweiter Einer: 1. Mainzer RV.(v. d. Bergh) 8:49,1 Min. Senior⸗Vierer(Ehrenpreis des Reichsmini⸗ ſters für Volksaufklärung und Propaganda): 1. Berliner RC. 7:58,5; 2. Frankfurt/ O. 82 8:05,9; 8. Bratislavia Breslau 8:08. Großer Einer: 1. Skullerzelle Grünau (Schäfer) 9:05,6; 2. Skullerzelle Grünau (Weſthoff) 9:15,53 8. RG. Dresden(Has⸗ lebener) 9:16; 4. Krakau(Grünau); 5. Pirſch (Grünau); 6. Dohme⸗Gubener RK. Büxenſtein⸗Achter: 1. RG. Wiking⸗Berlin 6:48,1; 2. Zelle Grünau Boot 2(Franzke) 6:47,7; 3. Zelle Grünau Boot 1(Schmid) 6:50,1; 4. RG. Leipzig 6:59,9; 5. Berliner RC. 6:59; 6. Köln 77 6:56,2 Min. deulſcher Achler Iweiler Tag der„Großen Grünauer“ Ein faſt zu heißer Sommertag lag über Berlin, als der Haupttag der Großen Grü⸗ nauer Ruder⸗Regatta auf dem Langen See ſeinen Anfang nahm. Mit größter Spannung wurde nach dem Vortagserfolg von Wiking⸗ Berlin die Entſcheidung im Großen Verbands⸗ Achter erwartet, die die Frage klären ſollte, wer die beſte deutſche Achter⸗Mannſchaft die⸗ ſes Jahres iſt. Der Kampf wurde wieder zu Gunſten der Vereins⸗Mannſchaft von Wiking entſchieden die ſich damit als beſtes deutſches Achterboot erwies. Der Verſuch, aus den be⸗ ſten Mannſchaftsruderern der deutſchen Ver⸗ eine erfolgreiche Fachamts⸗Achter zuſammen⸗ zuſtellen, dürfte nach den Ergebniſſen von Grünau ſehlgeſchlagen ſein. Eine große Ueber⸗ raſchung gab es im Adolf Hitler⸗Vierer, in dem die Würzburger Mannſchaft hinter der Zelle Grünau und Mannheim⸗Ludwigshafen nur Dritte werden konnte. Als pünktlich um 14 Uhr das Startkomman⸗ do zum Zweiten Vierer ohne Steuermann er⸗ folgte, herrſchte auf allen Plätzen der Grü⸗ nauer Regattaſtrecke lebhaftes Treiben. Die Freunde des Ruderns waren zu Tauſenden er⸗ ſchienen und folgten geſpannt den teilweiſe bis zum Letzten mitreißenden Kämpfen. Schon im zweiten Rennen, im Erſten Jungmann⸗ Vierer um den Ehrenpreis desReichsminiſters Dr. Frick, gab es einen aufregenden Endkampf. Mit nur drei Zehntel Sekunden Vorſprung gelang es der Mannſchaft von Allianz Grü⸗ nau, die Berliner 76er auf den zweiten Platz zu verweiſen, die ihrerſeits wieder nur 1 Se⸗ kunde vor Frankfurt/ Oder 1882 lagen. Im Adolf Hitler⸗Vierer führten die Würzburger bis 1000 Meter leicht vor Grünau und Mann⸗ heim/ Ludwigshafen. Auf den nächſten 100 Metern lieferten ſich die Boote einen harten Kampf, in dem ſchließlich Grünau und die Mannheim⸗Ludwigshafener Renngemeinſchaft an den Würzburgern vorbei gehen konnten. Die beiden führenden Boote kämpften nun Bord an Bord um den Sieg, während Würz⸗ burg auf den letzten 200 Metern trotz Erhö⸗ hung der Schlagzahl abfiel. Mit Luftkaſten⸗ länge ſiegte ſchließlich das Boot der Zelle Grünau vor der Mannheim⸗Ludwigshafener Mannſchaft. Würzburg endete weit abgeſchla⸗ gen als Dritter. Einen neuen Sieg errangen die beiden Grü⸗ nauer Kaidel/ Pirſch im Erſten Doppel⸗Zweier ohne Steuermann. Sie führten vom Start bis ins Ziel und holten auf der 2000 Meter⸗Strek⸗ ke einen Vorſprung von vier Längen vor Weſt⸗ hoff Paul(Zelle Grünau) heraus, die ſich den zweiten Platz ſchon nach 500 Meter geſichert hatten. Die Meiſter Remagen/ Ritter konnten in die Entſcheidung nie eingreifen. Das Rennen eines Bootes war der Große Verbands⸗Achter. Die Mannſchaft von Wiking⸗ Berlin ruderte in prächtigem Gleichſchlag von Anfang an der Spitze und wehrte Zwiſchenan⸗ griffe des 2. Grünauer Fachamtsbootes mit Franzke am Steuer leicht ab. Geſpannt war⸗ tete man auf den Endſpurt. Die Grünauer Mannſchaft verſuchte, an Wiking heranzukom⸗ men— vergebens. Unter dem toſenden Jubel der Zuſchauer kam Wiking als ſicherer Sieger übers Ziel. Der Mainzer RV. konnte im Schlußkampf noch die 1. Grünauer Mannſch. (Steuermann: Schmid) vom dritten Platz ver⸗ drängen. Fünfter wurde die Renngemeinſchaft Leipzig und Sechſter der„Club“, der nach 150 Meter einen„Krebs“ fing und ausſichtslos weiter ruderte. Die Ergebniſſe: Zweiter Vierer ohne Steuermann: 1. Ber⸗ liner RC. Sport⸗Boruſſia 7:22,3 Min. 2. RVgg. Allianz Grünau 7:29,6 Minuten. Erſter Jungmann⸗Vierer, Ehrenpreis des Reichs innenminiſters Dr. Frick: 1. Allianz Grünau 7:26 Min. 2. Berliner RV. 1876 726,3. 3. Frankfurter RC. 1882(Oder) 7:26, 9. Adolf Hitler⸗Vierer(Erſter Senior⸗Vierer mit Steuermann): 1. Fachamtszelle Grünau 7:05,3 Min. 2. Renngemeinſchaſt Mannheim⸗ Ludwigshafen 7:06 Min. 3. Fachamtszelle Würzburg 7:11,9 Min. Zweiter Jungmann Vierer: 1. RC. am Wannſee 7:23,2 Min. 2. Berliner Ruder⸗Ge⸗ ſellſchaft von 1884 7:31,7 Minuten. Erſter Doppel⸗Zweier ohne Steuermann: 1. Fachamtszelle Grünau(Kaidel/ Pirſch) 7:06,6 Min. 2. Fachamtszelle Grünau(Weſt⸗ hoff/ Paul) 7:14,5 Min. 3. Tangermünder RC. 7:18,3 Min. 4. Frankfurter RC. 1882(Oder) 7:26,9 Min. 5. Berliner RC. 7:31 Minuten. Jungmann⸗Achter: 1. Bratislavia Breslau 6:35,1 Minute. 2. Berliner RC. 6:40 Minuten. 3. Berliner RV. 1876 6:41 Minuten. Großer Verbands⸗Achter: 1. Wiking Berlin 6:15,6 Min. 2. Fachamtszelle Grünau(2. Boot) 6:19,9 Min. 3. Mainzer RV. 6:22,5 Min. 4. Fachamtszelle Grünau(1. Boot) 6:24,3 Min. 5. Renngemeinſchaft Leipzig 6:25,6 Minuten. 6. Berliner RC. 6:35,1 Min. Das 83. Jeldbergfeſt Sfabl-rporkverein Frankfurt gewinnk das Bölſungenhorn Neue Sieger in den Flaffelläufen Das 83. Feldbergfeſt im Taunus wurde am Samstag nachmittag mit dem Mannſchafts⸗ kampf um das„Völſungenhorn“ begonnen. Am Kronberger Bahnhof fehlten beim Start zum Pflichtgepäckmarſch, der als Leiſtungs⸗ prüfung keine Wertung erfuhr, von den gemel⸗ deten Mannſchaften der MTV. Bad Kreuz⸗ nach und der MTV. Pirmaſens. Das Wetter war anfangs wenig einladend und ſo war der Beſuch am erſten Tage nicht ſehr ſtark. Der Regen hörte allerdings während der Wett⸗ kämpfe auf dem Berge auf, nach Schluß der Kämpfe überzog ſich der Gipfel aber wieder mit einem Wolkenmeer. Sieger im Mann⸗ ſchaftskampf wurde zum dritten Male der Stadtſportverein Frankfurt durch ſeine beſſeren Leiſtungen im Kugelſtoßen und Keu⸗ lenweitwerfen, wo er auch mit Otto Bohr⸗ mann mit 12,70 bezw. 67.00 Meter den beſten Bewerber ſtellte. Im Kaſtenſprung war der Turnlehrer des Mainzer TV. 1817 mit 19 Punkten der Beſte, beſte Mannſchaft war hier Frankfurt 1860 mit 82 Punkten. Im Hinder⸗ nislaufen ſetzte ſich die alte Läufertradition des Mainzer Tv. 1817 durch, die hier die de⸗ ſten Leiſtungen erzielte. Im Geſamtergebnis ſicherte ſich der Stadtſportverein Frankfurt mit 389 Punkten den Sieg, während der Frankfurter Turnverein von 1860, der in frü⸗ 5— ee 4 heren Jahren zuſammen mit dem Turnverein Bieber die meiſten Siege in dieſem Wettbe⸗ werb errang, mit dem letzten Platz vorliebneh⸗ men mußte. Das Ergebnis: . Stadtſportverein Frankfurt 389 Punkte Mainzer Turnverein von 1817 364 Punkte Tv. 1860 Frankfurt⸗Fechenheim 329 Punkte Frankfurter T. und Fechtelub 301 Punkte . Frankfurter TV. v. 1860 287 Punkte Die Kämpfe am Sonnlag Nachdem am Samstag der Mannſchaftskampf um das Völſungenhorn entſchieden war, tra⸗ fen ſich am Sonntag vormittag die Teilneh⸗ mer an den Mehrkämpfen zum Wettſtreit. Nach feierlicher Einleitung des Tages entwickelte ſich bei ſchönſtem Wetter auf dem Berge das gewohnte Bild. Alle Kämpfe wickelten ſich dank einer gut ausgedachten Organiſation flott und reibungslos ab, wozu in erſter Linie eine neue elektriſche Meßvorrichtung bei den Lauf⸗ wettbewerben viel beitrug. Das Wetter, das den Feldbergfeſten früherer Jahre in den ſel⸗ S 9 tenſten Fällen gut geſinnt war, ließ ſich am Sonntag ſehr gut an, nachdem man am Samstag bereits damit gerechnet hatte, daß auch bfeſes Feſt wie viele ſeiner Vorgänger unter der Ungunſt der Witterung würde lei⸗ den können. ö Die Mehrkämpfe Männer, Klaſſe 1:(422 Teilnehmer, Vier⸗ kampf, beſtehend aus Gepäckmarſch, 100 Meter⸗ Lauf, Kugelſtoßen und Weitſprung) 1. G. Ba⸗ de(Tv. Aſchaffenburg⸗Damm) 89 Punkte, 2. Spielmann(Tv. Seligenſtadt) 86 Punkte, 3. Fiſcher(Tgm. Frankfurt ⸗ Bornheim) 82 Pkt. Vierkampf Jugend(Gepäckmarſch, 100 Me⸗ terlauf, Kugelſtoßen, Hochſprung, 272 Teiln.): 1. Sproß(Tv. Frankenthal) 96 Punkte, 2. Anderhub(Tv. Laubenheim) 92 Punkte, 3. Koſter(Tv. Frankfurt Schwanheim) 91 Pkt. Dreikampf Altersklaſſe 1:(33—39 Jahre, 108 Teilnehmer, 75 Meterlauf, Weitſprung, Stein⸗ ſtoßen): 1. Portune(Tv. Haßloch) 73 Punkte, 2. Schaller(Tv. Oberſtedten) 69 Punkte, 3. Flott(Tv. Haßloch) 67 Punkte. Dreikampf Altersklaſſe 2:(40—44 Jahre, 72 Teilnehmer, Uebungen wie Altersklaſſe 1): 1. Will(Tam. Frankfurt⸗Schwanheim) 67 Pkt., 2. Borne(Tod. Landau) 66 Punkte, 3. Hofſ⸗ mann(Tgm. Darmſtadt⸗Beſſungen) 65 Punkte. Dreikampf Alterklaſſe 3(über 45 Jahre, 95 Teilnehmer, Uebungen wie Alterkl. 1 und 2): 1. Silberreis(Tgm. Frankfurt⸗Unterlieder⸗ bach) 70 Punkte, 2. Kofler(Tam. Bad Hom⸗ burg), Rieke(Tv. Braunfels) und Glieſche (Tbd. Wiesbaden) je 69 Punkte, 3. Kraus (Bockenheimer Turngemeinde Frankfurt) 68 P. Frauen(Dreikampf: 75 Meterlauf, Hoch⸗ ſprung, Kugelſtoßen; 200 Teilnehmerinnen): 1. Irmgard Bochnik(Allianz⸗SV. Frankfurt) Y Punkte, 2. Röhm(MTV. Gießen) 68 Pkt., 3. Lotz(Tv. Vorwärts Bockenheim) 63 Punkte. Arbeilsdienſt ſiegt im Wehrkampf Einer der Höhepunkte des diesjährigen Feld⸗ bergfeſtes war der zum erſten Mal ausgeſchrie⸗ bene Mannſchafts⸗Wehrkampf für Formatio⸗ nen wie SA. und SS., Polizei, Wehrmacht und Arbeitsdienſt, der eine ſtändige Einrich⸗ tung werden ſoll und zu dem Gauſportführer Gruppenführer Beckerle einen Wanderpreis geſtiftet hat. Je 10 Mann(1 Führer und 9 Mann) bildeten eine Mannſchaft, die einen Gepäckmarſch, Keulenweitwurf, 50 Meterlauf und eine 10 mal 100 Meter ⸗Staffel zu beſtrei⸗ ten hatten, wobei anſtelle des Staffelholzes ein 5 Kg. ſchwerer Sandſack weitergegeben wurde. Insgeſamt erſchienen 58 Mannſchaften am Start. Unter ihnen ſpielten die gut trai⸗ nierten Mannſchaften des Reichsarbeitsdien⸗ ſtes eine überlegene Rolle. Die erſten ſieben Plätze wurden ſämtlich von Arbeitsdienſt⸗ mannſchaften belegt. Ganz groß hielten ſich die Leute vom RAD. Bensheim, die auch in allen vier Wettbewerben den beſten Platz be⸗ legten und ſo überlegene Geſamtſieger wur⸗ den. Bingens zweite Mannſchaft wurde vor Königſtein Zweiter. Polizei Frankſurt belegte den achten Platz und an 10. Stelle plazierte ſich mit der Standarte 87 die erſte SA.⸗Mannſch. Die Ergebniſſe: 1. Reichsarbeitsdienſt⸗ Gruppe Bensheim 195,3 Punkte 2. RA DD.⸗Gruppe Bingen 2 182,4 Punkte 3. RA D.⸗Gruppe Königſtein 180,1 Punkte 4. RA D.⸗Gruppe Weſterburg 172,5 Punkte 5. RA D.⸗Gruppe Loreley 165,4 Punkte 6. RA D.⸗Gruppe Bingen 4 164,5 Punkte 7. RA D.⸗Gruppe Pfungſtadt 164,1 Punkte 8. Polizei Frankfurt 159,7 Punkte 9. RA D.⸗Gruppe Wiesbaden ⸗Schierſtein 152,3 Punkte 10. SA.⸗Standarte 87 148,9 Punkte 11. SA.⸗Standarte 81, Nachrichtenſturm 143,2 Punkte 12. SA.⸗Standarte 13/63 141 Punkte 13. SA.⸗Standarte 166, S3. 1 133,5 Punkte 14. SA.⸗Standarte 40/63 131,5 Punkte 15. SA.⸗Brigade 49, Nachrichtenſturm 130,2 Punkte Neue Sieger in den Flaffeln In den Staffelläufen der Männer gab en neue Sieger. Die vorjährigen Gewinner des Jahnſchildes(Stadt Sportverein Frankfurt) und des Emanuel Schmuck⸗Schildes(Turns Lollar) mußten ſich mit vierten bezw. drit⸗ ten Plätzen begnügen. Nur die Frauen dei Tv. Vorwärts Bockenheim konnten auch dies mal wieder den Brunhilden-Schild gewinnen. Ergebniſſe: Jahnſchild(Männer, 5 X 100 Meter, 4 Mannſchaften): 1. Polizei⸗SV. Frankfurt 59,4 Sekunden, 2. Tv. Vorwärts Bockenheim 62,7; 3. Mainzer Tv. 1817 64,4; 4. Stadtſport⸗ verein Frankfurt(Verteidiger) 65,0 Sekunden. Emanuel Schmuck ⸗ Schild(Männer, 5 X 100 Meter, 9 Mannſchaften): 1. Jahnge⸗ meinſchaft Oberurſel 61,9; 2. Tgſ. Vorwärts Mühlheim(Main) 62,0; 3. To. Lollar(Vertei⸗ diger) 62,6; 4. Frankfurter Tv. 1869 83,1. Brunhilden ⸗Schild:(Frauen 4 mar 75 Meter, 5 Mannſchaften): 1. Turnverein Vorwärts Bockenheim(Verteidiger) 42,8; 2. Stadtſportverein Frankfurt 438,9; 3. Turnerb. Wiesbaden 45,0; 4. Mainzer Tu. 1817. Die Siegerverkün dung fand nach Abſchluß der Wettkämpfe auf dem Philipp Röbig⸗Platze ſtatt. Die Teilnehmer marſchler⸗ ten nochmals auf u. der Sportwart des Feld⸗ bergfeſtes Kram b⸗Bad Kreuznach nahm die Preisverteilung vor. vol. fel den Eta Die Cel von 96 fen nen erl. fd ein lich u. fta but ieh bin 60 10 et ff il I Eintich orffühter derpreiz et und 9 die einen Neterlauf u beſtei⸗ ſelhulhez tgegeben schuften gut ttai⸗ eitzdien⸗ n ſieben itzdienß⸗ lien ſſch auch in lat be⸗ K War; ide bot t belegte erte ſich Nannſch engheim Punkte Punkte Punkte Punkte Punlie Punkte Punkte Punkte lein Punkte Punkte N Pune Punlie Punke Punlte Punlie 1 905 0 tt deh Alu und V dtin en del 9 des innen. Neter, unkfutt lenheim diſpotk funden. Männer ahnte t gm 1 at petein 3 neth. 5 10 il cher dh jn die 2 * . 4 5 N * 2 N 76 2 1 2 e 7 9 r 3 Rommuniftiſche Wühlarbeit überall Jeuerkampf in Monlenegro Kommuniſtiſche Aufwiegler unter Bauern S8 Belgrad, 27 Juni. In der Nähe von Cetinie kam es zu einem Feuerge⸗ fecht zwiſchen ungefähr 500 demonſtrieren⸗ den Angebörigen eines montenegriniſchen Stammes und einer Gendarmerieabteilung. Die Demonſtranten hatten die Abſicht. nach Cetinje zu ziehen, um dort die Freilaſſung von 14 montenegriniſchen Bauern zu verlan⸗ gen, die im April ds. Is. bei einem Zuſam⸗ menſtoß mit der Gendarmerie fünf Gendar⸗ men getötet. Der Prozeß gegen die Bau⸗ ern. die Zunftgenoſſen der Demonſtranten ſind, ſoll kommenden Montag in Cetinie be⸗ ginnen. Die Demonſtranten haben der amt⸗ lichen Mitteilung zufolge unter der Anfüh⸗ rung gewiſſer kommuniſtiſcher und ſtammesfeindlicher Elemente geſtan⸗ den. Sie baben auf die Gendarmen. die ſie daran hindern wollten. in die Stadt zu ziehen. über 150 Schüſſe abgegeben. Darauf⸗ bin machten auch die Gendarmen von der Schußwaffe Gebrauch. Seitens der Demon⸗ ſtranten wurden auf Grund der bisberigen Feſtſtellungen zwei Mann getötet und 16 ver⸗ letzt, während die Gendarmen keine Verluſte aufzuweiſen hatten. Nach der amtlichen Mit⸗ teilung hatten ſie ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Schwere ſchlägereien in Paris 30 Verleßke Paris, 27. Juni. Die Rechksbläkker, „Ami du Peuple“,„Jour“ und„Echo de Paris“, bringen als einzige Zeitungen die Meldung von ſchweren Schlägereien im lateiniſchen Vierkel am Freitagabend. Nach dem„Ami du Peuple“ ſollen über 30 Verleßzke zu verzeichnen ſein.„Echo de Paris“ berichtet von ewa zehn Verhaftun- gen. Uebereinſtimmend werden die Vorgänge wie folgt geſchilderk: Studenken und Abiku⸗ rienten(Kandidaten des Bakkalaureaks), die gerade ihr Examen beſtanden halken und aus einem größeren Schulgebäude des Boule⸗ vard St. Michel herauskamen, ſahen ſich etwa 200 bis 300 Anhängern der Vollks— frontparkeien gegenüber, die verſuchken, ihnen ihre blau-weiß-roken Bändchen von den Knopflöchern und Rockaufſchlägen zu reißen. Eine allgemeine Schlägerei war bald im Gange, der die Polizei einſtweilen unkätig zuſah. Die Warſeilaiſe und die In- kernationale wurden geſungen. Einige Poli- zeibeamke ſollen mik erhobener Fauſt die Internakionale mikgeſungen haben(I). Bei Eingreifen der Polizei flüch- keke alles keils in die Seitenſtraßen, keils in die zahlreichen Cafés und Reſtauranks des Studenkenvierkels. Ueberall ging aber die Schlägerei weiter, wobei auch Unbekeiligke Fußtritte und Schläge erhielken. Tiſche und Geſchirr gingen in die Brüche. Die Volks- fronkanhänger ſollen auch mehrfach blau- weiß-roke Fahnen, mit denen zahlreiche Häu- ſer, dem Aufruf des Oberſten de la Rocque folgend, geſchmückt waren, abgeriſſen haben. Bis 20 Uhr haben die Schlägereien zwi- ſchen Volksfronkanhängern und den Studen- ken angedauert, die, wie der„Ami du Peup- le“ weiter mitteilt, in Zukunft ſelbſt für die Aufrechterhaltung der Ruhe im lakeiniſchen Vierkel ſorgen wollen, wenn die Polizei nicht dazu in der Lage ſein ſollke. Man erwarketk für Samskagabend wiederum Anſammlungen und möglicherweiſe Zuſammenſtöße zwiſchen nakionalgeſinnken Skudenken und Volksfronk⸗ anhängern. Innerpoliliſche Juſammenſlöße in Aegypten Kairo, 27. Juni. Nach einer von etwa 2000 Perſonen beſuchten Kundgebung der Ver⸗ einigung der ſogenannten Grünhemden kam es heute nacht zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen mit der wafdiſtiſchen Jugendorgani⸗ ſation der Blauhemden. Mehrere Redner der Grünhemden hatten ſich gegen die kürzlich vom Miniſterpräſidenten Nahas Paſcha erhobene Be⸗ ſchuldigung, die Grünhemden erhielten von einer ausländiſchen Macht Geldzuwendungen, gewandt. Daraufhin erzwangen 400 Blau⸗ hemden nach Schluß der Veranſtaltung ſich Eintritt in das Theater, in dem die Kundge⸗ bung ſtattfand, und drangen mit Stöcken, Dol⸗ chen und Steinen auf die noch verſammelten Grünhemden ein. Es entſpann ſich ein hef⸗ tiger Saalkampf, bis die Polizei ein⸗ griff. Der Kampf ſetzte ſich noch auf den be⸗ nachbarten Straßen fort. Schließlich zogen die Grünhemden unter polizeilichem Schutz geſchloſ⸗ ſen ab. Einige Poliziſten und Demonſtranten wurden bei den Vorfällen ſchwer verletzt. Es wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. Streikunruhen in Alexandrien. Kairo, 27. Juni. In den Nationalen Spinnereiwerkſtätten in Alexandrien hatte die aus einigen tauſend Arbeitern beſtehende Beleg⸗ ſchaft am Donnerstag die Arbeit nie der⸗ gelegt, um Lohnerhöhungen zu erzwingen. Die Arbeit wurde jedoch nach dem Einſchreiten der Behörden bald wieder aufgenommen. Am Freitag begann der Streik aber von neuem. Eine Abteilung Polizei, die die Ordnung wie⸗ derherſtellen ſollte, wurde von den Streikenden mit Steinen und Eiſenſtangen zurückgeſchla⸗ gen. Die Arbeiter verbarrikadierten ſich darauf gegen Abend in den Werkſtätten. Am Sams⸗ tagmorgen, als die Arbeiter ſchliefen, drang ein großes Polizeiaufgebot in die Fabrik ein und erzwang die Räumung der Werkſtätten, wobei einige hundert Arbeiter Widerſtand zu leiſten verſuchten. 45 Arbeiter und zwei Poliziſten wurden verletzt. Die Arbeiterſchaft hat ange⸗ ſichts des ſcharfen Vorgehens der Polizei die Wiederaufnahme der Arbeit beſchloſſen. ͤ— Fleuerſteckbrief und Vermögens- beſchlagnahme Berlin, 26. Juni. Gegen die nachſtehend aufgeführte Steuerpflichtige iſt ein Steuer⸗ ſteckbrief erlaſſen worden: Rentnerin Eliſabeth Aſcher, zuletzt wohn⸗ haft in Schneidhain, Poſt Königſtein i. T., zur Zeit unbekannten Aufenthalts, vom Finanzamt Bad Homburg v. d. H., wegen Reichs ⸗ fluchtſteuer von 52 206,50 RM. Es ergeht hiermit die Aufforderung, die obengenannte Steuerpflichtige, falls ſie im In⸗ land ber ffen wird, vorläufig feſtzunehmen und ſie gemäߧ 11 Abſ. 2 der genannten Ver⸗ ordnung unverzüglich dem Amtsrichter des Be⸗ zirks, in welchem die Feſtnahme erfolgt, vor⸗ zuführen. Empfang der handwerlsführer bei dr. Schacht Berlin, 27. Juni. Am Freikagvormik- tag empfing der amtierende Reichswirk⸗ ſchaftsminiſter, Reichsbankpräſident Dr. Schacht, die leitenden Männer des Hand- werks. Reichshandwerksmeiſter Schmidt überreichte Dr. Schacht als Ausdruck des Dankes den Ehrenring der Stadt des Handwerks, Frankfurt a. M. Der Reichswirkſchaftsminiſter gab ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß es ihm ver⸗ gönnt geweſen ſei, den alten Wünſchen des Handwerks die geſetzliche Grundlage und Verwirklichung zu geben. Man bine heuke von der Enkbehrlichkeit des Handwerks oder ſeines geſetlich begründeten Aufbaus kakſäch⸗ lich nicht mehr ſprechen. Das Handwerk habe im Neuaufbau des Staaks ſeine Pflicht voll erfüllt. Or. Schacht ſchätze am Handwerk die ruhige und zielbewußte ſachliche Arbeit, wie beſonders heute jeder an ſeiner Skelle nur ſeine Pflicht kun müſſe, ohne von dieſer Selbſtverſtändlichkeit große Worte zu ma⸗ chen. Maßgebend ſel die innere Befriedigung am Ende eines jeden Av oc ilsjahrs. Wit dem Ausdruck der Hoffnung auf wei⸗ kere gute Zuſammenarbeik im bisherigen Geiſt begrüßte Dr. Schacht dann oie einzelnen ei- kenden Männer des Land werks. Bekanntmachungen NSLB., Kreis Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft für Zeichnen u. Kunſt. Die Arbeitsgemeinſchaft tagt am Mittwoch, den 1. Juli, 15 Uhr, im Zeichenſaal der Ober⸗ realſchule Heppenheim. NSLB., Kreis Heppenheim. Grenzball für Knaben und Mädchen. Dienstag, den 30. Juni 1936. Gruppe 1: In Affolter bach: 13.30 Uhr: Affolterbach— Scharbach 14.15 Uhr: Gras⸗Ellenbach— Kocherbach⸗ Hartenrod In Waldmichelbach: 14.00 Uhr: Aschbach— Mengelbach Gruppe 2: In Fürth: 13.30 Uhr: Ellenbach— Krumbach 14.15 Uhr: Erlenbach— Fahrenbach Gruppe 3: In dieſer Gruppe fehlt noch das Spiel Hornbach— Löhrbach(Mädchen) Gruppe 4: In Weiher: 14.00 Uhr: Weiher— Waldmichelbach Gruppe 6: In Kirſchhauſen: 14.00 Uhr: Mittershauſen— O. Laudenb. Das Spiel Erbach— Kirſch⸗ hauſen der Mädchen findet ſtatt am Montag, den 29. Juni 1936, 15 Ahr in Heppenheim. Donnerstag, den 2. Juli 1936. Gruppe 1: In Aſchbach: 14.30 Uhr: Gras⸗Ellenbach— Mengelbach Hiermit waren alle Spiele angeſetzt. Die. ausgefallenen Spiele werden nicht erneut angeſetzt, müſſen jedoch noch vor den Som⸗ merferien ausgetragen werden. Die Gegner einigen ſich umgehend über die Zeit der Austragung. Mitte Auguſt dürften überall die Ferien beendet ſein, ſodaß die Spiele um den Kreismeiſter beginnen können. Dieſe Spiele finden auf neutralen Plätzen unter neutralen Schiedsrichtern ſtatt. Der Ver⸗ lierer ſcheidet jeweils aus. 11 Ruppert, Kreisleiter V, A 9 4 N 10 NSl⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Bensheim⸗Heppenheim. Amt: Reiſen, Wandern, Urlaub. Betr.: Rheinfahrt am 26. Juli 1936. Die Kreiſe Bensheim-Heppenheim unter⸗ nehmen am Sonntag, den 26. Juli 1936 eine Rheinfahrt nach Koblenz. Der Sonderzug ſtartet in Weinheim und fährt über Darmſtadt, Mainz, Bingen. * 0 u.⸗F. 42/86 der N. S. D. A. P. * Ab Bingen wird Sonderſchiff bis Koblenz benutzt. In die Fahrt iſt eingerechnet: 1 Mittageſſen, 1 Abendeſſen. Für gute Stimmung an Bord ſorgt der Kreismuſik⸗ zug der NSDAP., Kreis Bensheim. Teilnehmerpreis 5.90 RMk. 2 Bis zum Sonderzug erhalten die Teil⸗ nehmer auf den anderen Strecken 75% Fahrpreisermäßigung. 1 Anmeldungen nehmen unſere ſämtlichen Dienſtſtellen entgegen. Kinder zahlen den gleichen Preis. Anmeldeſchluß: 15. Juli 1936.. 3* Unſere nächſten Arlauberzüge u. Ferienwanderungen: U.⸗F. 31/36 Inntal(Waſſerburg) 3 1 4. Juli bis 12. Juni 1936 Geſamtkoſten 36.— RM.* Schwöbiſche Alb(Lichtenſtein) vom 4. Juli bis 12. Juli 1936 Geſamtkoſten 29.50 RM. Salzachtal 1 0 vom 4. Juli bis 12. Juli 1936 Geſamtbetrag 37.— RM. ö Frankenwald(Stadtſteinach) 1 vom 6. Juli bis 14. Juli 425 Geſamtkoſten 29.50 RM.. Chiemgau 1 N vom 6. Juli bis 14. Juli 1938 Zug geſperrt 1 Sauerland 2 vom 13. Juli bis 21. Juli 1936 Geſamtbetrag: Zuſchußzug 16.50 RM. Borkum vom 13. Juli bis 21. Juli 1936 Geſamtbetrag 41. RM.* Eifel vom 15. Juli bis 23. Juli 1938 Geſamtbetrag: Zuſchußzug 18.— RM. Harz(Blankenburg) 5 vom 16. Juli bis 23. Juli 1936 Geſamtbetrag 30.70 RM. ö Oſtpreußen(Maſuren) vom 16. Juli bis 31. Juli 1936 Geſamtbeträg 73. RM. Allgäu(Pfronten) vom 22. Juli bis 30. Juli 1938 Zug geſperrt. Seefahrt(Norwegen) vom 22. Juli bis 29. Juli 1938. Hier können noch einige Anmeldun⸗ den entgegengenommen werden. Geſamtbetrag 57. RM. 3 Sächſiſche Schweiz vom 23. Juli bis 31. Juli 1936 Geſamtbetrag 35.50 RM. Schwarzwald(Todtnau) vom 24. Juli bis 31. Juli 1938 Geſamtbetrag 33.— RM. Erzgebirge(Schwartenberg) vom 25. Juli bis 9. Aug. 1936 Geſamtbetrag 56.30 RM. Vayr. Wald(Zwieſel). vom 31. Juli bis 8. Aug. 1938 Geſamtbetrag 34.— RM. Mit dieſen Zügen ſind Ferienwanderungen und Radwanderungen verbunden. Nähere Einzelheiten, auch über Preis, ſiehe Jahresprogrammheſt. Steffan, Kreiswalter u.-F. 32/3 u.-F. 38/86 u., F. 34/6 u.-F. 35/86 U.-F. 36/36 u.-F. 37½6 U.-F. 38/36 u.-F. 30/6 u.-F. 40/6 u.-F. 41/6 S.⸗F. 206/86 u.-F. 43/6 u.-F. 4%½6 I.⸗F. 45/36 Prival-Hypolhekenzinſen ermäßigt Junächſt Appell und Mahnung an die Gläubiger DRB. Berlin, 286. Jun: In der Sitzung vom 26. Juni 1936 hat die Reichs⸗ regierung auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürtner das Geſetz über Hypothekenzinſen erlaſſen. Be⸗ reits auf Grund der Geſetze vom 24. Januar und 27. Februar 1935 ſind im Zuge der freiwilligen Zinsermäßigung die Zinſen in einem großen Bereich der langfriſtigen Bodenverſchuldun'g auf einen der gegenwärtigen Wirtſchaftslage entſprechenden angemeſſenen Satz geſenkt worden. Dagegen ſind die Hyppothekengläu⸗ biger der freien Hand noch vielfach bei Zins⸗ ſätzen ſtehen geblieben, die nicht mehr ange⸗ meſſen erſcheinen. Dem ſoll durch das nun⸗ mehr erlaſſene Geſetz abgeholfen werden. Das Geſetz will in erſter Linie die Gläu⸗ biger dazu anregen, freiwillig die Zinſen auf den Satz zu ermäßigen, der nach der allgemei⸗ nen Wirtſchaftslage und den beſonderen Um⸗ ſtänden des einzelnen Falles angemeſſen iſt. Die Reichsregierung richtet daher in der Ein⸗ leitung zum Geſetz an die Gläubiger, insbe⸗ ſondere an die Gläubiger der freien Hand. die den Zins ihrer Hypotheken noch nicht ermäßigt haben, die Mahnung. dem Bei⸗ ſpiel der anderen Gläubiger zu folgen. Können ſich Gläubiger und Schuldner über den angemeſſenen Zinsſatz nicht einigen, ſo ſoll der Richter verſuchen, die Einigung unter den Parteien zu vermitteln. Nur dann, wenn auch mit Hilfe der Richter eine Vereinbarung nicht zuſtandekommt, ſoll der Richter den angemeſſenen Zinsſatz ſeinerſeits beſtimmen. Wie der angemeſſene Zinsſatz zu beſtimmen iſt, wird des näheren in Richt⸗ linien geregelt, die noch erlaſſen werden. Danach wird grundſätzlich von einem Zins⸗ ſatz von 5 v. H. für erſtſtellige, von 5% bis 6 v. H. für zweitſtellige Hypotheken auszu⸗ gehen ſein. Die Regelung des Geſetzes iſt auf den langfriſtigen Realkredit be⸗ ſchränkt. Ausgenommen ſind die Sppothe⸗ ken der Kreditanſtalten. die den Zins be⸗ reits auf Grund der Geſetze vom Frühjahr 1935 ermäßigt haben. Für die Hypotheken der ſonſtigen Anſtaltsgläubiger. die unter ſtaatlicher Aufſicht ſtehen, und der öffentlichen Gebietskörperſchaften iſt eine Sonderre⸗ gelung vorgeſehen. Bei ihnen iſt die Auf⸗ ſichtsbehörde verpflichtet, für eine den Grund⸗ ſätzen des Geſetzes entſprechende Zinsſenkung durch allgemeine Maßnahmen zu ſorgen. Entſprechend der bisherigen Zinsgeſetzge⸗ bung ſind ferner Hypotheken ausgenommen. die der Deckung von im Ausland angenom⸗ menen Anleihen dienen. Auch auf Aufwer⸗ tungshypotheken ſoll das Geſetz grundſätzlich keine Anwendung finden. Nur für Ausnahme⸗ fälle iſt hier zur Vermeidung von Härten eine Sonderregelung getroffen. Der weitaus größte Teil der vom Geſetz er⸗ faßten Hypotheken unterliegt den allgemeinen Beſtimmungen über die Beſchränkung der Hypothekenfälligkeit. Von einer weiteren Ausdehnung des Anwendungsbereiches der Moratorien hat die Reichsregierung abge⸗ ſehen, weil ſie es als ſelbſtverſtändlich an⸗ ſieht, daß ein ſeiner Verantwortung gegen⸗ über der Volksgemeinſchaft bewußter Gläu⸗ biger eine Hypothek nicht deshalb kündigt. weil der Zins auf den angemeſſenen Betrag ermäßigt worden iſt. Das Geſetz gilt auch im Saarland, wo es beſondere Bedeutung auf dem Gebiete des landwirtſchaftlichen Realkredites hat, da die reichsrechtlichen Vorſchriften über die Zinser⸗ leichterung für den landwirtſchaftlichen Real⸗ kredit und über die landwirtſchaftliche Schul⸗ denregelung im Saarland nicht eingeführt ſind. Da für die Anwendung des Geſetzes im Saarland beſondere Vorſchriften notwen⸗ dig waren, haben die beteiligten Reichsmi⸗ niſter zu dieſem Zweck eine Sonder⸗Durchfüh⸗ rungsverordnung erlaſſen. * Marxiſtiſche Deſizilwirlſchaft Pariſer Regierung gibt Vorſchüſſe an Munitionsfabrik Paris, 27. Juni. Die Arbeiter der Muni⸗ tionsfabrik von Boutillere in der Nähe von Amiens, die bereits im Mai in den Streik ge⸗ treten waren und die Werke beſetzt hatten, weil ihre Lohnforderungen nicht erfüllt werden konnten, haben nunmehr— im Einvernehmen mit den Arbeitgebern— die Leitung der Fabrik ſelbſt übernommen. Ihr Ver⸗ langen nach Lohnerhöhung war abgelehnt wor⸗ den, weil die Werke bereits ſeit längerem mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatten, ſo daß bei einer Vergrößerung der Aus⸗ gaben der Betrieb nicht mehr hätte aufrechter⸗ halten werden können. Die franzöſiſche Regie⸗ rung hat ſich jetzt zu dem Verſuch entſchloſſen. die nunmehr geſchaffene„Notlöſung“ dadurch durchführbar zu machen, daß ſie Vorſchüſſe auf Munitionsbeſtellungen gibt. um ſomit wenigſtens vorläufig eine Deckung der zu erwartenden Fehlbeträge der Firma zu ermöglichen. 1 W —— 3 . ö 17 —̃— A nm,??ͤ0⸗ ̃— 5 8 2 — 2 ͤ—·˙²ꝙNOÑ — „% ͤAÄſ— ußeſ tunden ————————— Call. eim Mnal. æ Eda Stel, Ein verklungenes Llebesidyll von Paul Hain 9. Fortſetzung 0 Der Geheime Rat Johann Kaſpar Goethe hat ange⸗ ordnet, daß ſein Sohn vormittags in ſeiner Gegenwart den Studien obliege. So zwei, drei Stunden lang. Hm— er ſelber beſchäftigt ſich währenddeſſen mit ſeinen Sammlungen. Er hat weiterhin angeordnet, daß in Zukunft die Sllampe aus Johann Wolfgangs Zimmer entfernt wird— des Nachts iſt zu ſchlafen und nicht zu. dichten. Und er will noch mancherlei anordnen— aber dazu kommt er nicht mehr: denn Johann Wolfgang hat nun genug von dieſer Bevor⸗ mundung. Er hat eine geheime Unterhaltung mit Schweſter Kor⸗ nelia— mit dem Erfolg, daß eines Abends ſeine Koffer tadellos gepackt unter dem Bett ſtehen. Fluchtbereit. Was ſein muß, muß ſein. Der Rhein ruft. Der Rhein lockt. Und wenn es auch noch Winter iſt. Und morgen früh geht die Poſt! Der alte Herr wird ja ſchöne Augen machen, aber da iſt ihm nicht zu helfen. Johann Wolfgang ſchläft prächtig und wacht pünktlich gegen vier Uhr auf. Um ſechs muß er am Poſtwagen ſein, der fährt früh los. Der Herr Geheime Rat wird ſich um dieſe Zeit nochmal auf die andre Seite legen. Waſchen— kräftig mit kaltem Waſſer den ganzen Körper abgerieben— ein herrliches, friſches Gefühl. Leichte Schritte draußen vor der Tür. Goethe öffnet vorſichtig. Verflixt, daß ſo alte Türen das Knarren nicht laſſen können. Kornelia ſteht da— die Mitverſchworene. Sie hat die ganze Nacht über kaum ein Auge zugetan, aus Angſt, die Zeit zu verſchlafen. „Ich hab' in der Küche ſchon ein Feuer gemacht, Wolf⸗ gang. Du mußt noch was Warmes trinken.“ „Reizendſte aller Schweſtern“, flüſtert Johann Wolf⸗ gang und ſchneidet eine kecke Grimaſſe.„Du denkſt auch an alles. Warte, ich nehme gleich den Koffer mit nach unten.“ Stockduſter iſt es im Flur, auf den Treppen. Der alte Rat Goethe ſchließt jeden Abend ſelbſt die Läden vor allen Fenſtern, da kann auch nicht ein Stern hereinblinzeln. Kornelia geht voran. Sehr vorſichtig. Sie kennt jede wurmſtichige Stufe, jede beſonders knarrende Stelle an den Stufen. Johann Wolfgang folgt ihr mit angehaltenem Atem. Jetzt an dem Schlafzimmer der Eltern vorbei. Viktoria— geſchafft! Und nun in die Küche hinein, wo der Herd ein bißchen Wärme ausſtrömt. Betulich gießt Kor⸗ nelia eine Taſſe Kaffee ein, den Goethe behaglich trinkt. Auch für Wegzehrung hat die brave Schweſter geſorgt. Sie iſt eben doch ein ganz vortreffliches Mädchen, und ſolche romantiſchen Streiche macht ſie für ihr Leben gern. Noch eine Schwierigkeit gibt's zu überwinden: Aus dem Haus herauszukommen. Der Herr Geheime Rat pflegt den gewichtigen Schlüſſel zum Haustor ſtets abzuziehen. un— damit hat Goethe ja gerechnet. Es hat ſchon mehr Menſchen gegeben, die— durch ein Fenſter geſtiegen ſind. Alſo einfach zum Küchenfenſter hinaus! Erſt mal den Koffer voraus. Dann einen herzhaften Kuß auf Kornelias Mund. Und dann mit den langen Beinen über die Fenſterbrüſtung hinweg. Ein leichter Sprung in die Dunkelheit, und er landet draußen im Garten hinter dem Hauſe. Ein verſtohlenes Flüſtern: „Leb' wohl, Kornelia— und tauſend Dank.“ „Gute Fahrt, Wolfgang. Grüß' den Rhein— Er gleitet durch die froſtige Finſternis davon. Kornelia ſchließt vorſichtig das Fenſter. * Nette Überraſchung am Frühſtückstiſch! „Nun iſt er ein paarmal pünktlich geweſen“, knurrt der Herr Rat,„und nun geht's wieder los!“ Kornelia ſteht auf. „Ich werde ihn rufen—“ Einige Minuten ſpäter kommt ſie wieder zurück, einen Zettel in der Hand. Ihr Geſicht iſt ein wenig gerötet, und in den Augen iſt ein beſonderes Flackern. Gleich wird die Bombe platzen. „ Wolfgang iſt nicht da“, ſagt ſie.„Nur dieſer Zettel lag auf dem Tiſch.“ Frau Katharina ſchiebt ein bißchen die Brauen hoch. Sie hat ſo ihre Ahnung. Kornelia überreicht ihr den Zettel. „Liebe Mutter, lieber Vater“, ſteht darauf,„ich bin wieder nach Straßburg gefahren. Ein Student, der es ernſt mit ſeinem Studium meint, darf die Ferien nicht über Gebühr verlängern. Beſondere Umſtände verlangten leider auch eine beſondere, etwas ungewöhnliche Art der Abreiſe. Wollet dieſe bitte entſchuldigen. Ich bin über⸗ zeugt, daß Ihr, bei gerechter Würdigung der Verhältnifle, —. Tägliche Unterhaltungsbeilage* der„Viernheimer Volkszeitung“ — ——— — memen Schritt verſtehen und ſchließlich billigen werdet. Ich danke Euch für all Eure Liebe und werde ſtets einge⸗ denk deſſen ſein, daß Ihr, jeder auf ſeine Art, an meinem Leben ſo innigen Anteil genommen habt, der Herr Vater mit ſeinem ſtrengen Ernſt und die Frau Mutter mit ihrer Frohnatur und ihrer alles verſöhnenden Güte. Ich bleibe Euer getreuer. Johann Wolfgang.“ Der Herr Rat ſtößt einige brummige Laute aus. Frau Katharina hat laut vorgeleſen. Nun ſchiebt ſie den Zettel ihrem Manne hin und lächelt verſonnen. Dieſer Junge! Einfach auf und davon! Forſchend blickt ſie zu Kornelia hinüber, die eben ſagt: „Er ſcheint alles, was er braucht, mitgenommen zu haben. Wäſche und Anzüge und— der Koffer iſt fort.“ Da kneift die Frau Rat verſtohlen ein Auge zu, wäh⸗ rend ſie die Tochter, die den Kopf geſenkt hält, ſchärfer an⸗ ſieht. Sie hat ja ſo wundervoll kluge und helle Augen, die Frau Katharina! Und ſie kennt ihre Kinder bis auf den Grund ihrer Seele. Daß da die Kornelia auch ihre Hand — im Spiele hat, das braucht ihr ſchon keiner mehr zu agen. Der Rat Johann Kaſpar Goethe lieſt inzwiſchen noch einmal die Zeilen ſorgſam durch. Und dann geſchieht etwas, was vielleicht ein wenig unerwartet wirkt— aber Frau Katharina kennt ihren Mann nur zu gut und weiß, daß hinter ſeiner oft poltrigen und allzu ſtrengen Art ſich dennoch ein ſtarkes Gefühl für Gerechtigkeit und eine tiefe Liebe zu den Kindern verbirgt. Sein ſtrenges Geſicht ent⸗ ſpannt ſich, ein leichtes Schmunzeln kann ſich nicht mehr berſtecken, und nun bricht der Herr Rat in leiſes Lachen aus. „Vertrackter Filius, der Johann Wolfgang! ‚Wer es ernſt mit ſeinem Studium meint— die Ferien nicht über Gebühr verlängern“— hahaha— ſo ein Nichtsnutz! Ja, man kann ihn wohl doch nicht mehr anbinden, den Wolfgang.“ Frau Katharina blickt lachend über den Tiſch zu ihrem „Polterer“. „Laſſen wir ihn ſchon. Und einholen würden wir ihn doch nicht mehr, er hat ſich die Sache zu gut überlegt.“ Kornelia wagt wieder aufzuſehen. Und auch ſie hat nun ein ganz frohes Geſicht. Alſo war es doch ſchon richtig, was ſie für Johann Wolfgang getan hat. Still ſagt die Frau Rat: „Es ſteckt nun mal doch was von einem Dichter in ihm. Man muß ihm manches nachſehen, Mann. Wir wiſſen ja alle nur, woher wir kommen, und niemals, wohin wir im Leben gehen werden.“ * Der Poſtwagen rollt um dieſe Zeit ſchon weit von den Mauern Frankfurts entfernt über das ſchneeverwehte Land. Nur zwei, drei Fahrgäſte außer dem jungen Goethe ſitzen drin und fröſteln und ſchlagen ab und zu die Arme über⸗ einander, um das Blut ein bißchen in Wallung zu bringen. Rot ſteht in der dieſigen Luft die Sonne am Himmel und taut das Eis von den Fenſtern des Wagens. Sie wärmt ſchon ein wenig, die Sonne, denkt Goethe. Sie wird in Seſenheim alle Eisblumen von den Fenſtern wegge⸗ ſchwemmt haben. Und Friederike wird zugeſchaut haben, wie das vergeht und zerrinnt unterm Sonnenſtrahl. a Und dabei wird ſie träumen— und träumen. Ob ſie ahnt, daß ich ſchon unterwegs bin? Wie ein Junge malt er mit geſpitztem Finger in die zerfließenden Eiskriſtalle am Fenſter einen Namen. Friedrike! Siebentes Kapitel. Es ſind ein paar Tage überraſchend warmes Wetter. Es ſcheint, als wolle der Winter zu erkennen geben, daß er ſich doch bald wieder für ein Jahr ins Privatleben zurück⸗ ziehen möchte. Hier am Rhein kommt ja der Frühling ſchneller als anderswo. Nun— das hat ja wohl noch Zeit, aber die milden Tage ſind jedenfalls da, in denen aller Schnee von den Feldern und Hügeln wie durch Zauber verſchwindet. Und wenn die Luft auch nicht gerade zum Tanzen und Springen iſt— Friederike und das Dorle machen an dieſem Tage doch ihren Spaziergang und haben ſich dabei gar nicht ſo ſehr eingemummelt wie ſonſt. Sie ſind nach dem Mittageſſen fortgegangen. Am Rhein entlang wandern ſie— das iſt ſchon ein ganz netter Spaziergang. Ordentlich rote Backen macht ihnen die Luft und die Sonne, und einmal lacht das Dorle hell auf: „Wenn dich der Johann Wolfgang jetzt ſähe, da würde er aber doch ſtaunen, was ſein ſonſt ſo zartes Riekchen für Farbe kriegen kann. Das ſchafft ja nicht einmal die Sommer⸗ ſonne bei dir.“ 7 5 Das Riekchen lächelt. „Da wird er wohl heute noch ſtaunen können“, ſagt ſie. „Wie? Der iſt doch noch in— 1 5 Urheber- Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) „Vielleicht“, ſagt Friederike,„aber dennoch—— „Was heißt„dennoch“, Schweſterlein?“ N Das Schweſterlein guckt in die Weite und lacht leiſe. „Mein Herz ſchlägt heute ſo anders“, flüſtert ſie. Das verſtändige Dorle ſchüttelt den Kopf und ſcheucht elnen Krähenſchwarm auf, der ſich eben mitten in der Herbſtſaat eines Feldes, dicht am Wege, niedergelaſſen hat. „Freches Kroppzeug!“ ſchimpft ſie dabei. Schreiend hebt ſich die Wolke der Schwarzgefiederten in die Luft und ſtiebt davon. 0 „Alſo ich weiß ganz beſtimmt“, ſagt Friederike,„daß— daß ich heute noch etwas ſehr Schönes erlebe, Dorle.“ ö „Da bin ich mächtig neugierig“, lacht Dorle.„Was Schönes erlebſt du ja eigentlich jeden Tag, Schweſterlein. Mal freut dich der Schneefall am Morgen, mal daß es kein Schneefall iſt, mal biſt du begeiſtert von dem erſten Sonnen⸗ ſtrahl in der Frühe, mal wieder freut's dich, daß der Himmel ſo wunderbar grau iſt. Du findeſt doch überall etwas Schönes, und eigentlich könnte man dich beneiden.“ Friederike kneift ein Auge auf eine luſtig⸗ſchelmiſche Art zu: „Heute iſt's aber wirruch was ganz, ganz Deſonveres ſag' ich dir! Alſo darauf muß ich ſchnell— bis zu der Buche da hinten rennen! Wer am erſten da iſt, hat gewonnen!“ Das find ſo Friederikens beſondere, eigenartige Wetten und Einfälle. Und ſo närriſch ſie auch manchmal ſind, das Dorle muß immer wieder mitmachen. Da rennen ſie denn auch ſchon beide los, daß ihnen der Wind um die Naſen⸗ ſpitzen ſauſt. Und das Riekchen iſt natürlich ſchneller am Ziel— und hat gewonnen! Das iſt bereits auf dem Heimweg von dem Spazier⸗ gang. Gleich danach tauchen die Dächer von Seſenheim auf. Nun bricht auch der Abend überraſchend ſchnell ein— es iſt eben doch noch nicht ſechs Wochen ſpäter, und die Sonne verrichtet ihr von der Zeit vorgeſchriebenes Tagewerk, in⸗ dem ſie ſich eilig dem Horizont im Weſten nähert. Als die Mädchen ins Dorf kommen, fühlen ſie ihre. Füße von dem langen Spaziergang und dem Herumtollen, und da ſteht das Wirtshaus am Anfang der Straße gerade recht. „Dorle— ich muß erſt mal ein bißchen ſitzen“, ruft Friederike,„und ein Glas warmer Rotwein kann nichts ſchaden.“ „Ein ſehr vernünftiges Wort“, antwortet das Dorle, und ſo fallen ſie beide in die Gaſtſtube ein wie flügelmatte Raben. Allerdings zwei ſehr nette, vergnügte Raben! „Lieber Wuzz, wir ſchaffen's nicht mehr in einem Zuge bis in die Pfarre“, ſagt das Riekchen atemlos,„jetzt müſſen wir doch noch eine Pauſe bei euch einlegen— ah, iſt das ſchön!“ Sie hat ſich in den bequemen Stuhl am Kamin hinge⸗ ſetzt, und das Dorle kuſchelt ſich auf die Ofenbank. Wuzz. der Wirt, ein kleiner, luſtiger, ewig ſchmunzelnder Mann, dem der Landwein, in anſtändigen Mengen genoſſen, die Naſe angenehm rot gefärbt hat, reibt ſich die Hände. Die beiden Pfarrermädel hat er beſonders in ſein Herz ge⸗ ſchloſſen. Und vor allem das Riekchen, dieſes zarte, feine Geſchöpf. Er ſelber ha keine Kinder. „Das bedeutet ja nun entſchieden eine ganze Menge Glück, ſo in der Abendſtunde noch zwei ſo honette Jüngferchen vor ſeiner einſamen Theke begrüßen zu können! Erſt mal alſo— grüß' Gott, Jungfer Riekchen und Dorle! Ein warmes Rotweinchen? Alleweil. Ich trink' gleich ein Gläschen mit, und alſo ſind Sie meine Gäſte, denn das Flaſcherl wird ja nun doch mal angebrochen.“ Er horcht ein bißchen verlegen zur Tür nebenan, wo es zum kleinen Saal geht, in dem an Sonntagen immer ge⸗ tanzt wird, Winters und Sommers über. Dann macht er einen putzigen, kleinen Luftſprung, der gute Wuzz, wie er das ſo an ſich hat, wenn er recht von Herzen vergnügt iſt. Es iſt im Augenblick niemand ſonſt in der Gaſtſtube— die Seſenheimer ſind wochentags, zumal im Winter, beſcheidene und ſparſame Leutchen. 5 „Wuzz, Ihr ſeid ja mächtig guter Laune heute“, ſagt das Dorle. a Er macht einen tadelloſen„Dreher“ auf den Fußſpitzen, ſchnippt mit den Fingern, daß es nur ſo knallt, und voll⸗ führt einen eleganten Kratzfuß: Soll man nicht? Wo ſo nette Gäſte hereinſchneien? Momentchen nur, ich hole nur heißes Waſſer aus der Küche.“ Er tänzelt davon, ein luſtiges, weinfrohes Stückchen rheiniſcher Seele! „Was hat er bloß?“ flüſtert das Riekchen etwas ver⸗ wundert.„Einen kleinen Schwips hat er ja immer— aber der iſt heute ſo anders— ja?“ g Herr Wuzz taucht nach fünf Minuten wieder auf, einen kleinen Keſſel voll heißen Waſſers in der Hand. Mit der Sorgfalt des Kenners füllt er vier Gläſer mit Rotwein, tut Zucker hinein und etwas Gewürz und gießt alsdann unten unverſtändlichem Geraune das heiße Waſſer zu. Fortſeßung folgt. u iber 9 benden.“ ſbechelmiche Deſonderen zu der Buch gewonnen!“ tige Betten il ſind, daz nen ſie denn die Nuen⸗ ſchnellet am n Spazier- eheim auf. lein— es die Sonne igewerk, in; u ſe hte Ntumlollen, raße gerade ſthen', ft dann nichts das Dorle, flügelmatte Nah. Naben! müſen ah iſt das nin hinge⸗ nk. Buzz, er Mann, ſſen, die nge Menge ſo honette zu böntenl und Dorlel gleich ein dem da⸗ eee ee Sister fue, * We * Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20%— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fern ſprecher: 45 Betr.: grüne und braune Ausdweiſe. Wer von den Pgg. und Vgg., die die Ge⸗ nehmigung zum Tragen des Braunhemdes erhielten, noch im Beſitze des grünen oder braunen Ausweiſes iſt, muß ſolchen ſofort bei Pg. Müller(Untererhebeſtelle) abgeben, fete tens Montagabend in der Parteidienſt⸗ telle. * Beſprechung der Amts⸗, Zellen⸗ Blockleiter der PL. und Gliederungen: am Montag, 29. Juni, abends 9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle. Es wird vollzähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet. Franzke, Ortsgruppenleiter. und Abtlg. Arbeitsdank Am 12. Juli findet der Gauparteitag in Frankfurt a. M. ſtatt. Hier marſchiert zum erſten Male der Arbeitsdank mit 5000 Ar⸗ beitsmännern. Alle ehemaligen Arbeitsdienſt⸗ kameraden und ⸗Maiden, die ſich daran betei⸗ ligen wollen, müſſen ihre Meldung bis ſpä⸗ teſtens Dienstag, 30. Juni 1936, in der DAßF.⸗Geſchäftsſtelle abgeben. Der Fahr⸗ preis beträgt ca. RM. 1.40, Verpflegung iſt koſtenlos.— Einheitstracht: für Männer: dunkle Hoſe, weißes Hemd, ſchwarzer Bin⸗ der; für Maiden: dunkler Rock, weiße Bluſe, ſchwarzer Binder. Die erwerbsloſen ehemaligen Arbeits⸗ männer wollen ſich ſofort in der DAF.⸗Ge⸗ ſchäftsſtelle melden. Mögelin, DAß.⸗Ortsw. Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Juni 1936 Denkſpruch. Erziehe dich vor allem ſelbſt, ehe du andere erziehen willſt. * Uncl clan. 2 Sie iſt genau 2 Jahre 10 Monate alt, ein kleines, lebendiges Fragezeichen. Kaum haben wir unſeren gemeinſamen morgend⸗ lichen Spaziergang angetreten, da erkundigt ſich glein⸗Erila ſchon fürſorglich:„Haben wir auch das Brötchen mitgenommen?, und die Erdbeere?“ Auf mein Bejahen lehnt ſie ſich beruhigt im Wagen zurück; ich könnte mir nun eigentlich die Antwort für die nächſte Frage überlegen! Wir ſind an einer Bank angelangt und das mitgebrachte Frühſtück wird verzehrt. Sie klettert aus dem Wagen.—— „Was machen wir jetzt?“„Wir frühſtücken jetzt“.„Und dann?“ Ich gebe nach beſtem Wiſſen die Antwort.„Und dann?“ Geduldig lüfte ich den Schleier der Zukunft, doch un⸗ entwegt geht es weiter:„Und dann, „„ und dann?“ Ich könnte das Tagewerk von 3 mal 24 Stunden vor der kleinen Wißbegier ausbreiten, das zeitloſe Seelchen würde den letzten Reſt an Zukunftsahnung und Vorausſage aus mir herausfragen. Heute früh pflückten wir Lindenblüten. Ich hatte eine große Tüte für die Blüten auf den Boden geſtellt und verſuchte nun Klein⸗Erika, die immer um mich, noch mehr aber um die Tüte herumtrappelte, klarzumachen, daß ſie auf keinen Fall die Tüte umwerfen dürfe. Sie hörte aufmerkſam zu, ſagte ernſthaft „ja“; nochmals zum Schluß prägte ich ihr ein:„Die Tüte darf man nicht umwerfen, ſonſt fallen alle Blüten heraus!“„Und dann?“ Sie ſchaut mich an und ihr Geſicht⸗ chen verklärt ſich bei der Vorſtellung, daß dann vielleicht etwas ganz Beſonderes ſich ereignen mag. Aber es antwortet ihr nur ein vielſagender Seufzer:„Aber dann!“... Die Tüte iſt nicht umgefallen, ich hatte es nicht u erwarten gehofft; aber auch wenn es ge⸗ ſhehen wäre, wer hätte dem kleinen Menſch⸗ lein zürnen ſollen?, denn dann ſammelt man ſie eben wieder auf, das wäre wohl das einzig wirkſame Mittel, die Blüten wiederzubekom⸗ men. Wir fahren wieder nach Hauſe. Eine Schnecke kriecht über den Weg.„Was macht die S⸗necke?“„Die geht jetzt ſpazieren in der Sonne!“„Was macht ſie dann?“ Ich ühle mich langſam in die Enge getrieben. as mag ſo eine Schnecke wohl machen? Doch Klein⸗Erika kümmert das nicht. Wozu . denn die Erwachſenen da, die müſſen och alles wiſſen! Sachlich und unerbittlich da ſie mich aus, über das Tagewerk und ie Zukunft einer Schnecke, eines Wurmes, einer Blüte, einer Erdbeere. Es gibt kein Ding auf der Welt, bei dem man nicht fragen könnte:„Und dann?“ * Peter und Paul iſt heute. Peter und Paul iſt weder ein reichsgeſetzlicher, noch ein ſtaatlich geſchützter Feiertag. Die Kirche begeht dieſen Tag zum Gedenken der beiden Apoſtel Petrus und Paulus. Er iſt der einzige Tag im Jahr, an dem gleichzeitig zweier Heiliger gedacht wird. Nach der Legende wurde der Heilige Petrus, der der Patron der Fiſcher iſt, mit dem Hl. Paulus von Kaiſer Nero um das Jahr 66 nach Chriſti Geburt zum Tode verurteilt; Petrus erlitt den Mär⸗ tyrertod durch Annagelung ans Kreuz, Pau⸗ lus wurde das Haupt abgeſchlagen. Die latholiſche Kirche ſieht in Petrus den erſten Biſchof von Rom und den erſten Papſt. Die beiden Heiligen gelten als Schutzpatrone gegen Gewitter und Hagel. 1 7 1 — Ein jchöner Sommerſonntag war der letzte Juni⸗Sonntag. Während der Samstag, der Siebenſchläfertag, dem im Volksmunde von jeher eine beſondere Be⸗ deutung zukommt, im Zeichen unbeſtändiger Witterung ſtand, bei uns jedoch regenfrei blieb, ſo war der geſtrige Sonntag ein heißer Sommertag. Frei faſt jeder ſportlichen oder ſonſtigen Veranſtaltung ſuchte man in un⸗ ſeren Wäldern oder in Bädern und Strand⸗ bädern Erholung und Ausſpannung. Viele weilten bei der Univerſitäts⸗Jubelfeier in Heidelberg, auch fuhr man in die Kreisſtadt, wohnte der Aufführung des Heppenheimer Heimatſpiels„Anno 1813“ bei, nahm teil an den Bergſträßer Sommernächten und ſah den großen hiſtoriſchen Feſtzug„Heppenheim Anno 1813“.— In ſportlicher Hinſicht wußte der Sonntag, wie ſchon erwähnt, hier am Ort nur wenig zu bieten. Lediglich die Fauſtballer des Turnvereins trugen im Stadion Werbe⸗ ſpiele aus, und waren als Gegner Gäſte von Sandhofen und Käfertal anweſend. Die Turner⸗Fußballer holten am Vormittag in Lampertheim ein fälliges Rückſpiel nach und ſiegten gegen den dortigen Turnverein über⸗ legen mit 0:6. Alle übrigen Mannſchaften beider hieſigen Sportvereine waren ſpielfrei, ſie pflegten der notwendigen Ruhe, wozu ihnen übrigens die jetzt einſetzende Sommerſperre von 6 Wochen ja noch reichlich Gelegenheit geben wird.— Im geräumigen Gaſtzimmer der„Friſchen Quelle“ bei Schulkameradin Roſchauer fanden ſich die Angehörigen des Schuljahrganges 1886/87 zu einer Beſpre⸗ chung zuſammen. Es galt dieſe Zuſammen⸗ kunft, zu der eine ſtattliche Anzahl von Kame⸗ raden und Kameradinnen erſchienen waren, den erſten Feſtvorbereitungen. Wie alljährlich, werden auch dieſes Jahr an Weihnachten ſich ſämtliche Fünfzigjährigen, auch die auswärts Geborenen, zuſammenfinden und gemeinſam ihren 50. Geburtstag feiern, denn gemeinſame Freude iſt doppelte Freude. Iſt dies doch auch ein erfreuliches Zeichen des Gemeinſchaftsge⸗ dankens, der im heutigen Staate mehr denn je gepflegt wird und auch notwendig iſt. * Deutſcher Liedertag 1936 Allüberall im deutſchen Vaterland, auf Straßen und öffentlichen Plätzen, traten am geſtrigen Sonntag die Männerchöre an, um ihr köſtlichſtes Gut, deutſche Volks- und Hei⸗ matlieder den Volksgenoſſen darzubieten und dem Gemeinſchaftsgedanken Ausdruck zu ver⸗ leihen. Die Seele des deutſchen Volkes iſt ja ſo empfänglich für dieſe Liedgaben, die damit Allgemeingut werden. Darin beſteht ein Teil der großen Aufgabe der deutſchen Männerchöre, die Freude am Lied wach zu halten, zu fördern und wertvolles Liedgut zu vermitteln. Viele unſerer ſchönſten Volks⸗ lieder ſind durch die Tätigkeit der Männer⸗ chöre im vorigen Jahrhundert erſt zu Volks⸗ liedern geworden, ſo z. B.„Aennchen von Tharau“ und„Leb wohl, du kleine Gaſſe“ von Fr. Silcher oder das„Heidenröslein“ von Heinrich Werner, wie auch das von Karl Friedrich Zöllner komponierte, ewig ſchöne „Das Wandern iſt des Müllers Luſt“. Wie mächtig hat doch das von Guſtav Wohlgemuth komponierte Liedchen„Wie's daheim war“ die Herzen unſerer Soldaten im Weltkrieg erfaßt und in Sehnſucht erglühen laſſen und ſich da⸗ mit einen Weg gebahnt in die Seele unſeres ganzen Volkes. Während unſere junge Ge⸗ neration ſich vom Tempo und vom revolutio⸗ nären Geiſt der zeitgebundenen Marſchlieder erfaſſen und mitreißen läßt, iſt es die Auf⸗ gabe der Männerchöre, die herrlichen Lied⸗ perlen vergangener Zeiten dem deutſchen Volke zu erhalten und zu pflegen. Daß unſere Geſangvereine dieſe ihre Auf⸗ gabe erfüllten, dafür legten die Liedkund⸗ gebungen am geſtrigen Abend Zeugnis ab. Der Deutſche Liedertag wurde in unſerer Ge⸗ meinde in würdiger Weiſe gefeiert. Es waren nicht nur Paſſanten, die flüchtig den Schritt hemmten, viele waren eigens gekommen, den Geſang zu hören und kargten nicht mit Bei⸗ fall. Vor der Goetheſchule ſteht eine Sänger⸗ ſchar und ſpendet Blüten ihrer Kunſt. Rein und voll ſchweben die Töne hin. Andachtsvoll ſtehen die Zuhörer da. Sie ſtehen alle unter dem Banne der Melodien, und den meiſten wird wieder zum Bewußtſein gekommen ſein, daß die menſchliche Stimme, dieſes edle Werk⸗ zeug, das ſchönſte aller Muſikinſtrumente iſt. Wieder und wieder ſchwingen ſich die Töne auf. Lieder erſchallen feierlich und froh, leicht und klar. Nicht nur Volkslieder! Auch Bekenntnislieder für Führer und Vaterland! Sie greifen in die Seele der Lauſchenden und laſſen nicht mehr los. Und reich iſt darum der Beifall, der der Sänger⸗ ſchar und ihrem Chormeiſter gezollt wird. Und wie hier vor der Goetheſchule die Sän⸗ gereinheit, ſo ſuchten zur gleichen Stunde die anderen Viernheimer Geſangvereine junge Freunde für das deutſche Lied:„Männerge⸗ ſangverein“ auf dem Rathausplatz,„Lieder⸗ kranz“ auf dem Marktplatz,„Sängerbund⸗ Flora“ auf der Lorſcherſtraße,„Sängertreue⸗ Harmonie“ auf dem Platze Adolf Hitlerſtraße⸗ Ecke Jägerſtraße. Der Tag des deutſchen Lie⸗ des war in Viernheim nicht vergebens. Neue Freunde werden ſich ſicher zu den alten ge⸗ ſellen zum Beſten deutſcher Kultur und zum Wohle und Gedeihen unſeres Vaterlandes, denn die Geſangvereine ſind treue Diener des deutſchen Liedes, ſind ſeine Heimſtätte. * Todesfall. In Mainz ſtarb unerwartet ſchnell im Alter von 60 Jahren der Polizei⸗ verwaltungs⸗Oberinſpektoer Joſef König⸗ feld, der Gatte von Frau Julchen Königfeld geb. Brückmann. Die Beerdigung des Verſtorbenen findet heute Nachmittag 4 Uhr von Adolf Hitlerſtraße 45(Löwen) aus ſtatt. Die letzte Ehre. Zu einer würdigen Trauerkundgebung geſtaltete ſich am Samstag abend die Beerdigung des nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchiedenen Michael Bayer. Der SA.⸗Sturmbann III/171, dem er ſo oft voranmarſchierte, und andere Formationen mit Fahnen haben ihren Kameraden auf dem letzten Gange begleitet. Sein Sturmbann⸗ führer legte mit ehrenden Worten einen Kranz am Grabe nieder, ebenſo ließen ſeine Kamera⸗ den des SZ. III/171, ſeine Kameraden der Kapelle Schwarz⸗Weiß, ſowie ſeine Schul⸗ kameraden Kränze niederlegen. Man nahm Abſchied von einem Kameraden, dem gute Freunde den letzten Gruß——— die Erde gaben. Sie werden ihm ein treues Andenken bewahren. Cr ·- ee. Gauparteitag Heſſen⸗Naſſau— 11/12. Juli— Frankfurt. Alle Volksgenoſſen können daran teil⸗ nehmen.— 75 Prozent Fahrtermäßigung.— Für Parteigenoſſen iſt die Teilnahme eine Selbſtverſtändlichkeit. ((( KT Natur iſt Volksgut. Das Reichsor⸗ gan für den deutſchen Fremdenverkehr ver⸗ öffentlicht einen Aufruf an alle, der die Er⸗ haltung der Schönheit der Landſchaft und den Schutz der Natur zum Gegenſtand hat. Die Wirkung der Natur, ſo heißt es in dem Aufruf, bedürfe nicht der Steigerung durch menſchliche Zutat. Es genüge, ihre Eigenart zu pflegen und alles Unnatürliche fernzuhalten. Wer den Fremdenverkehr för⸗ dern wolle, müſſe auch die Beſtrebungen des caturſchutzes unterſtützen, denn Erhaltung der Naturſchönheiten ſei das beſte Mittel, eine Gegend nicht zum Tummelplatz von Snobs werden zu laſſen. Gegen den Eigennutz und die Gedankenloſigkeit Einzelner ſei Front zu machen. Die Wunder der Natur gehörten der Allgemeinheit und ſeien nicht dazu da, von Einzelnen mutwillig oder frevelhaft gemin⸗ dert oder zerſtört zu werden. Auch die Trach⸗ ten ſeien etwas naturhaft Gewachſenes. Sie dürften nicht zur Maskerade gemacht werden, und ſei es auch in der gutgemeinten Abſicht, dem Reiſegaſt gefällig zu ſein. Die Hauptverſammlung des Odenwaldklubs zu Auerbach a. d. B. am 4. und 5. Juli wird die innere Ge⸗ ſchloſſenheit des Odenwaldklubs erneut be⸗ weiſen. Zwei Sonderzüge, ſowie zahlreiche Großkraftwagen bringen die Teilnehmer nach der Feſttabt an der Bergstraße. Im Umkreis von 150 km werden bereits von Samstag früh ab Sonntagskarten nach Auerbach aufgelegt. Der Samstag ſelbſt iſt ausgefüllt mit ge⸗ ſchäftlichen Beratungen des Hauptvorſtandes, des Haupt⸗ und Wegbezeichnungsausſchuſſes. Am Abend findet in der„Krone“ ein Be⸗ grüßungsabend in der Form eines Heimat⸗ Keſchslujljchutzbund Den Teilnehmern an der Blockwalter⸗ ſchulung in der Luftſchutzſchule zur Kenntnis, daß der heutige Schulungsabend ausfällt. Lammer, Gemeindegruppenführer. ECC bb D AF.⸗ Rechtsberatung Jeden Montag, nachmittags 2.30 Uhr koſtenloſe Rechtsberatung der DAF. und DAOV.⸗Mitglieder. CC abends ſtatt. Der Sonntag ſelbſt bringt neben Führungen und Kurzwanderungen und der Möglichkeit des Beſuches einer fotografiſchen Ausſtellung im Auerbacher Schulhaus am Vormittag die eigentliche Hauptverſammlung, am Nachmittag den herkömmlichen Feſtzug, der in dieſem Jahre von zahlreichen Feſtwagen der rührigen Kurſtadt Auerbach belebt ſein wird. Ein Volksfeſt mit Wimpelweihe und Darbietungen mannigfaltiger Art in den Gaſthäuſern„Zur Krone“ und von Weigold ſchließt den Tag ab. Da bereits 3 000 Teil⸗ nehmer in Auerbach angemeldet ſind und die landſchaftliche Schönheit der Bergſtraße ſicher noch weitere Teilnehmer und Freunde des OW. anlocken wird, ſo ſteht heute ſchon zu erwarten, daß der Tag von Auerbach ein ein⸗ drucksvolles Bekenntnis zur Arbeit der deut⸗ ſchen Wandervereine, insbeſondere zu der des Odenwaldklubs ſein wird, die ſtets weiter nichts will und bedeutet, als Dienſt an Heimat und Volk. Stabschej Lutze in Mannheim Am Sonntagnachmittag, 16.27 Uhr, lan⸗ dete das Flugzeug„Horſt Weſſel“, D. Aeis, mit Stabschef Lutze und ſeinem Adjutanten auf dem Flugplatz in Neuoſtheim. Nach kur⸗ zer Begrüßung fuhr der Stabschef im Kraft⸗ wagen nach Heidelberg zum Empfang der Gäſte des Heibelberger Univerſitätsjubiläums durch die Reichsregierung im Königsſaal des Heidelberger Schloſſes weiter. * Radfahrerverein„Eintracht“. Am Sonntag, den 5. Juli, veranſtaltet der Verein mit zwei Omnibuſſen einen Familienausflug nach Frankfurt. In Frankfurt ſelbſt iſt der Beſuch des Palmen⸗, Zoologiſchen Gartens und ſonſtiger Sehenswürdigkeiten vorgeſehen. Be⸗ ſonders iſt den Teilnehmern Gelegenheit ge⸗ geben, die Autobahn und die daranliegende große Zeppilinhalle ſelbſt in Augenſchein zu nehmen. Der Fahrpreis iſt äußerſt billig. Die Vereinsleitung iſt beſonders darauf be⸗ dacht, den Beteiligten genußreiche Stunden zu bieten. Abfahrtszeit erfolgt in einem Inſerat. Seltſames Erlebnis. Ein ſeltſames Erlebnis hatte eine in dem Eifeldörfchen Blan⸗ kenheim in Ferien weilende Dame. Während ſie mit ihrem Schoßhündchen einen Spazier⸗ gang machte, beobachtete ſie mit Neugier am Himmel einen großen Vogel, der dort ſeine Kreiſe zog. Derweil tollte ſich Moppi, das Schoßhündchen, neben dem Wege auf einer Wieſe. Plötzlich ſtieß der Vogel, ein Sperber, zur Erde, ſchlug ſeine Krallen um Moppi und entführte ihn mit mächtigem Flügelſchlag in ſeinen Horſt, ehe die entſetzte Urlauberin recht erfaßt hatte, was geſchehen war. Welche Behandlung erfahren die jüdiſchen Miſchlinge? Jüdiſchen Miſchlingen iſt auch in Zukunft weder der Zugang zum Beamtentum und verſchiedenen anderen Berufen eröffnet, noch können ſie Mitglied der NSDAP. oder ihrer Gliederun⸗ gen ſein. In wirtſchaftlicher Hinſicht ſind ſie dagegen den deutſchblütigen Perſonen voll⸗ ſtändig gleichgeſtellt. Ueberteitung der Rhein⸗Mainiſchen Auftragsſtelle in die Bezirksausgleichsſtelle Heſſen(Bezirksausgleichsſtelle für öffentliche Aufträge bei der Wirtſchaftskammer für den Wirtſchaftsbezirk Heſſen). Im Zuge einer Vereinheitlichung und Vereinfachung der ge⸗ ſamten Auftragsſtellen-Organiſationen treten an die Stelle der beſtehenden Auftragsſtellen Bezirksausgleichsſtellen für öffentliche Auf⸗ trüge(B. A. St.) bei den Wirtſchaftskam⸗ mern. Infolgedeſſen hat der Herr Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter die Ueber⸗ leitung der Rhein⸗Mainiſchen Auftragsſtelle in die Bezirksausgleichsſtelle Heſſen(Be⸗ zirksausgleichsſtelle für öffentliche Aufträge bei der Wirtſchaftskammer für den Wirt⸗ ſchaftsbezirk Heſſen) angeordnet. Die Ueber⸗ leitung iſt nunmehr durchgeführt.— Die Anſchriften ſind: Bezirksausgleichsſtelle Heſ⸗ ſen, Frankfurt a. M., Börſe;— für die Berliner Geſchäftsſtelle: Berlin, W 35, Tier⸗ gartenſtraße 37. Die Loſe zur 4. Klaſſe der Preußiſch⸗ Süddeutſchen Klaſſenlotterie ſind eingetroffen und können gegen Vorlegung der Loſe 3. Klaſſe eingelöſt werden. gentung! ber Bös. uche Lustsplelschlager Der ahnungslose Engel Aus Stadt und Land Aus Mannheim Zwei tödliche Verkehrsunfälle Von Tag zu Tag iſt die Zahl der Ver⸗ kehrsunfälle in ſtändigem Steigen begriffen und es iſt gerade erſchrecklich, wie ſteil die Kurve der tödlichen Verkehrsunfälle in die Höhe geht. So forderte der Verkehr am Sonntag allein in Mannheim wieder zwei Todesopfer. Der erſte Unfall ereignete ſich am Luiſenring, wo ein aus Ludwigshafen ſtammender Motorradfahrer offenbar infolge zu großer Geſchwindigkeit die Herrſchaft über ſein Fahrzeug verlor und ſo unglücklich ſtürzte, daß er mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er kurze Zeit ſpäter ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Am Nachmittag erfolgte in der Käfer⸗ taler Straße, unweit des Städtiſchen Kraft⸗ wagenhofes, der zweite ſchwere Unfall, bei dem ein junges Mädchen den Tod erlitt. Zwei Radfahrerinnen fuhren nach den bis jetzt er⸗ folgten Ermittlungen nebeneinander in Rich⸗ tung Käfertal, als ſie von einem Buldog über⸗ holt wurden, der einen mit Sand beladenen ſchweren Laſtwagen nach ſich zog. Der An⸗ hänger des Buldogs ſtreifte die eine Radfah⸗ rerin, ſodaß dieſe ſturgte und unter die Räder des Wagens geriet. Der Tod trat ſofort ein. Ueber die Schuldfrage ſchweben noch die Er⸗ mittlungen, doch muß bei dieſer Gelegenheit erneut darauf aufmerkſam gemacht werden, daß das Nebeneinanderfahren von Radfhrern nicht nur gefährlich, ſondern auch verboten iſt. Die Zahl der im Monat Juni in Mann⸗ heim ſich ereigneten tödlichen Verkehrsunfälle erhöht ſich ſomit auf ſechs. Wahrlich eine traurige Bilanz, die erneut Veranlaſſung gibt, dringend alle Verkehrsteilnehmer zu ermah⸗ nen, die nötige Verkehrsdiſziplin zu wahren. Weinheim. Kürzlich fanden Beſpre⸗ chungen ſtatt zwiſchen Vertretern der Reichs⸗ bahn, der OEG., der Stadt Weinheim und der Gemeinde Viernheim über den Bau einer Zubringerſtraße von Weinheim nach der Reichsautobahn. Ueber die Linienführung lie⸗ gen vier Projekte vor. Eine Entſcheidung, wel⸗ che zur Ausführung kommt, wurde noch nicht getroffen. Im Herbſt ſoll mit dem Bau der Straße begonnen werden. Durch dieſe Straße wird dann die Strecke Weinheim— Mann⸗ heim bedeutend verkürzt. Weinheim. Die Sammelſtelle Käfer⸗ tal war während der Spargelernte die größte der Bezirksabgabeſtelle Weinheim. Käfertal lieferte die größten Spargelmengen an den Weinheimer Obſtgroßmarkt. Mit dem 24. Juni wurde das Spargelſtechen eingeſtellt. Am 25. Juni ſtachen auf Anregung der Be⸗ zirksabgabeſtelle Weinheim die Käfertaler Spargelpflanzer zugunſten der NS. Spar⸗ gel. Es konnten 5 Zentner Spargel beſter Qualität der NS. zur Verfügung geſtellt werden. Die Früchte wurden in Doſen ſteri⸗ liſiert und kommen im Kreis Mannheim zur Verteilung. Bürſtadt.(Neue Fahrradwege). Die auf beiden Seiten der Wormſer Straße ange⸗ legten Fahrradwege machen gute Fortſchritte. Die Strecke iſt bereits mit einer Feinkiesdecke verſehen. Weiterhin iſt noch eine Abſpritzung mit einer Teer⸗Splittmiſchung vorgeſehen. Nach Beendigung dieſer Arbeiten werden die Gefahren auf dieſer äußerſt verkehrsreichen Straße ganz erheblich herabgemindert werden. Doſſenheim. Ein junger Mann kam bei dem Verſuch, ein junges Mädchen vom Tode des Ertrinkens zu retten, ſelbſt in Lebensgefahr. Ein hieſiger junger Bäcker ret⸗ tete unter Einſatz ſeines Lebens die Er⸗ trinkenden. Ilvesheim.(Durch Strom getötet). Der 51 Jahre alte Ingenieur Paul Stein⸗ born kam in ſeinem Arbeitsraum, als er eine Quarzlampe nachſehen wollte, mit einer Stromleitung in Berührung und war ſofort tot. Der Arzt ſtellte Gehirnſchlag feſt. Ladenburg.(Führung an den Aus⸗ grabungsſtätten). Die neuerdings vorgenom⸗ menen Ausgrabungen an der Galluskirche fin⸗ den ob ihrer großen Bedeutung für die Alter⸗ tumsforſchung großes Intereſſe bei den Wiſſenſchaftlern. Wiederholt weilten in den letzten Tagen auswärtige Hiſtoriker in Laden⸗ burg, um die Ergebniſſe der Ausgrabungen zu beſichtigen. Die freigelegten älteſten Bau⸗ teile des ehrwürdigen Gotteshauſes werden auch der Bevölkerung zugänglich gemacht; es ſind zu dieſem Zweck Beſichtigungen angeſetzt worden.— Profeſſor Gropengießer, der die Ausgrabungen leitet, oder Baumeiſter Seel, der unermüdliche Erforſcher ſeiner Heimat⸗ erde, werden zu Führungen und Erklärungen bereit ſein. 5 5 Mühlheim.(Beim Kopfſprung töd⸗ lich verunglückt). Ein 15jähriger Junge mach⸗ te beim Baden im Main einen Kopfſprung in das Waſſer und kam nicht wieder an die Oberfläche. Als beherzte Schwimmer den ver⸗ unglackten Jungen an die Oberfläche brachten, hatte er eine klaffende Wunde am Kopf. Die Verletzung war ſo ſchwer, daß der Ver⸗ unglückte an den Folgen geſtorben iſt. Der Fall ſollte Schwimmern zur Warnung dienen vor Kopfſprüngen an unbekannten oder ſeich⸗ ten Stelle.. Dieburg.(Felddiebe werden gebrannt⸗ markt). Da in der letzten Zeit die Felddieb⸗ ſtähle in der hieſigen Gemarkung leider ſtark zugenommen haben, hat der Bürgermeiſter öffentlich bekannt machen laſſen, daß ſich alle Perſonen, die ſich Felddiebſtähle zuſchulden kommen laſſen, gefallen laſſen müſſen, da⸗ durch gebranntmarkt zu werden, daß ſie mit einer Tafel„Ich bin ein Dieb!“ durch die Ortsſtraßen von Dieburg geführt werden. Frankfurt a. M.(Wegen Raſſen⸗ ſchande verurteilt). Die Große Strafkammer verurteilte den 30jährigen Walter Otto wegen Raſſenſchande zu 15 Monaten Gefängnis. Der ariſche Angeklagte hatte im Sommer 1932 eine um drei Jahre ältere geſchiedene Jüdin kennen gelernt, zu der er auch noch nach Inkrafttreten der Nürnberger Geſetze Bezie⸗ hungen unterhielt. Oberlahnſtein.(Unfall in einer Metzgerei— Siebenjähriger Junge vom Schlachtapparat getötet). In einer Oberlahn⸗ ſteiner Metzgerei ereignete ſich ein Unfall, der ein junges Menſchenleben forderte. Der 75 jährige Peter Kunz ſchlich ſich in einem unbe⸗ wachten Augenblick mit einer Spielgefährtin in den Schlachtraum der Metzgerei, wo er ſich an den herumſtehenden Geräten zu ſchaffen machte. Dabei nahm er von einem Tiſch den 90 0 Schießapparat zum Schlachten der Schweine, den er in Unkenntnis der Gefahr vor den Leib hielt. Beim Hantieren mit dem Apparat kam er dem Auslöſehebel zu nahe, ſodaß ihm der Schlagbolzen in den Leib drang. In le⸗ bensgefährlichem Zuſtande wurde der Junge ins Krankenhaus gebracht, wo er infolge voll⸗ ſtändiger Zerreißung der inneren Gewebe ſich innerlich verblutete und noch am ſelben Abend ſtarb. echten Bei den Rundenkämpfen im Säbelfechten der Männer hatte ſich erſtmalig auch der Fechtklub 1932 Viernheim mit einer Mann⸗ ſchaft beteiligt. Es war von vornherein an⸗ zunehmen, daß Viernheim keine Siegesaus⸗ ſicht haben wird, da die Vereine Heidelberg, Weinheim und Mannheim ſeit Jahren das Säbelfechten betreiben und in ihren Mann⸗ ſchaften alterprobte Turnierfechter der Be⸗ zirls⸗, Gau⸗ und Sonderklaſſe beſitzen, wäh⸗ Amtliche Bekanntmachung Betr.: Reinigung des Landgrabens Das Reinigen des Landgrabens wird am Donnerstag, den 2. Juli 1936, vormittags 11 Uhr, an die Wenigſtbietenden verſteigert. Die hierbei notwendigen Bedingungen werden bei der Verſteigerung bekanntgegeben. Es kom⸗ men 8 Loſe von je ca. 520 lfdm zum Ausge⸗ bot. Viernheim, den 27. Juni 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel rend Viernheim nur 3 Kreisklaſſenfechter ent⸗ gegenſetzen konnte. Die abgelaufenen Kämpfe haben jedoch gezeigt, daß es Fechtleiter Jung gelungen iſt, in der kurzen Zeit ſeine Fechter ſo zu ſchulen, daß ſie immerhin wirkſamen Widerſtand im Kampfe leiſten können. Der Kampf am vorigen Freitag in Wein⸗ heim gegen Turngemeinde Heidelberg brachte unter einem neutralen Kampfgericht ſehr ſchöne Gefechte und hatten Heidelbergs Fechter nicht mit einem ſtarken Widerſtand gerechnet. Die alte Turniererfahrung kam ihnen jedoch zum Vorteil und endete der Kampf mit 5 zu 11 Siegen für Heidelberg. Der Kampf am Mittwoch vergangener Woche zwiſchen TV. 1846 und FC. Viern⸗ heim wurde ebenfalls ritterlich durchgeführt. Mannheim, welches zur ſtärkſten Mannſchaft vom Gau 14 gehört, ſiegte natürlich mit ſei⸗ nen Gauklaſſenfechtern überlegen mit 3 zu 13 Siegen. Viernheims Fechter haben bewie⸗ ſen, daß ſie manches gelernt und auch erfolg⸗ reich anzubringen wiſſen, denn immerhin ge⸗ lang es bei 3 Kämpfen 13 Einzelſiege heraus⸗ zuholen. Die Arbeit der nächſten 4 Wochen richtet ſich nun auf das Bezirksfechten im Florett der Männer, bei welchem unſere Fechter L. Knapp, J. Müller, J. Hanf und Jung ſtar⸗ ten werden. Außerdem haben die Anfänger ihre Prüfung zu beſtehen. Viernheimer Tonfilmſchau Der ahnungsloje Engel Ein abenteuerlicher Luſtſpielſchlager Ein Schmugglerfilm mit Span⸗ nung und Humor. Mit Lucie Engliſch und Joe Stöckel uſw. Heute Montag letzter Tag! „Der ahnungsloſe Engel“. Ein Bom⸗ benfilm zum Geſundlachen. Heimlichkeiten im Grenzwald und eine Fülle fröhlicher Aben⸗ teuer. Krieg und Frieden— zwiſchen Zoll⸗ beamten und Schmugglern— und inmitten junge Liebe. Dieſer Luſtſpiel⸗Schlager iſt noch bedeutend beſſer als„Du kannſt nicht treu ſein“ und beſſer als„Der Kampf mit dem Drachen“.„Der ahnungsloſe Engel“ will daher jeder Filmfreund ſehen und ſpannend die Abenteuer miterleben. Einem ahnungs⸗ loſen Engel gehen die Augen auf und Ihnen werden ſie vor lauter Lachen zugehen.— Wenn man hört, daß die Titelrolle in dieſem von Franz Seitz gedrehten neuen Film der Bavaria mit Lucie Engliſch beſetzt iſt, ſo ahnt man wohl ſchon, daß es da einen fröhlichen Film mit bunt bewegter Handlung zu ſehen gibt. Er ſpielt übrigens irgendwo an einer Landesgrenze zwiſchen Zollhäuſern, Gaſt⸗ höfen mit geheimnisvollen Hinterzimmern, Berufspaſchern und Schmugglerkavalieren— daß es da nie an abenteuerlichen und luſtigen Vorkommniſſen fehlt, weiß wohl jeder. Auch Lucie Engliſch, die als wirklich ahnungsloſer Zerrissene Strümpfe zum Ansohlen bringen Sie am besten dem FARBER. PRINTZ Annahmeſtellen in Viernheim: Nik. Brechtel 4. Lorſcherſtraße 11 Kurz⸗, Weiß⸗ und Wollwaren, Tel. 38 Karl Borr. Winkler, Adolf Hitlerſtr. 57, Kurz⸗ Weiß⸗u Wollwaren Die trauernden Hinterbliebenen: Frau dulchen Hönigfeid geb. Brückmann Georg Hönlgfeld Mainz, Berlin, Viernheim, Fulda, Klein-Welzheim, 27. Juni 1936. Die Beerdigung findet heute Montag nachmittag 4 Uhr von der Adolf Hitlerstr. 45(Löwen) aus statt. neute Montag nochmals. Nicht versäumen! Antang 9 Uhr. ab 9.20 Unr nochmals das ganze Programm Engel in dieſe Welt hineingerät, erlebt Aben⸗ teuer um Abenteuer. Wie die Sache ausgeht, ſei noch nicht verraten, wohl aber, daß die Gegenſpielerrollen zweier teils ahnungsvoller, teils aber auch ahnungsloſer Zollbeamten mit Joe Stöckel und Franz Nickliſch beſetzt ſind, Weitere Darſteller: Erika Gläßner, Erna Fentſch, Otto Faßler, Joſeph Eichheim u. a. m. Es iſt ein Filmwerk, ſo wie man es gerne hat, ſpannend, luſtig, abenteuerlich, verliebte Leute die Zollbeamte ſind uſw. Ein Schlagerfilm, der jedem gefällt, auch Ihnen. Ein Beſuch kann nur aufs Beſte empfohlen werden. f Dein Volk rujt Dich zur Tal Werdet Mitglieb ber N. S.⸗ Volkswohljahrt! NN Alarkiberichte Weinheimer Obſtgroßmarkt Kirſchen a) 16—23, Kirſchen b) 12 bis 15, Kirſchen e) 6—11; Erdbeeren 15—18, Stachelbeeren 10—14; Pfirſiche 20 bis 30; Johannisbeeren, rot, 16—17, Johannis⸗ beeren, ſchwarz, 27—28; Himbeeren 28: Heidelbeeren 22— 23; Erbſen 6; Bohnen 26. Anfuhr 500 Ztr. Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Die täglichen Anfuhren betrugen in der abgelaufenen Woche 700—1000 Zentner. Die Kirſchenernte, die diesmal weit hinter den Erwartungen zurückblieb, geht ihrem Ab⸗ ſchluß entgegen. Unter dem Einfluß der Son⸗ nenſtrahlen kommen Erdbeeren immer noch in größeren Mengen auf den Markt. Die man von einer Maſſenernte ſprechen, die durch eine zweckentſprechende Marktregelung rei⸗ bungslos abgeſetzt wird. Himbeeren kommen in größeren Mengen au fden Markt. Die größten Anfuhren ſind in Johannisbeeren zu verzeichnen. Es wurden folgende Preiſe(in Pfg. je Pfund) notiert: Kirſchen je nach Qualität 8-30, Erdbeeren 15—25, Johan⸗ nisbeeren 15—20, Himbeeren 25—40, Hei⸗ delbeeren 28—32, Stachelbeeren 13—16.— Großer Verſandt erfolgte in die Verbraucher⸗ gebiete nach Nord⸗ und Süddeutſchland, ſo⸗ wie in das Ruhr⸗ und Rheingebiet.— Markt täglich geräumt. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden 376 Stück, verkauft 244 Stück. Es koſteten Milchſchweine das Stück 10—16, Läufer 17—30 Mk.— Marktverlauf: mittel. 15 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. V. 1936 über 1800. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr. 6 gütlig. eee Jodes · 1 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen meinen lieben Mann, meinen treubesorgten Vater, Schwager und Onkel Herrn Josef Königfeld Pol.-Verw.-Oberinspektor im Alter von 60 Jahren, unerwartet schnell, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Walcht 10885 5 man wenig. Tante 8.22 2 U dielbi eurer 8 IJ , 2 J 8 J . Heimatzenung treu Zurückgekehrt vom Grabe unſerer nun in Gott ruhenden lieben Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Frau Magdalena Wunder ſagen wir hierdurch vielen Dank allen denen, die ihr während ihrer langen Krankheit Gutes erwieſen haben, für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die große Kranz⸗ und Blumenſpende. Ganz beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſt⸗ reichen Beiſtand, für die jahrelange, aufopfernde, liebevolle Pflege, der NSK OV. und den Altersgenoſſinnen für die Kranzniederlegung, ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 29. Juni 1936 Danksagung geb. Effler den ehrwürdigen Barmherzigen Schweſtern Die trauernden Hinterbliebenen. —— — WS