2 bz 1 24 r 12 „ J weren 0 5 grün ann lache t eurkt 1 Dau kuter ein, Hebe⸗ buen, tt da⸗ lauf uch. * lichen migen Eer⸗ dornz Au. bah, = 902 0 e olks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungswe e: Bezugs durch die Nummer 152 0 Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn. oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld Einzelnummer 10 Ryfg. FFF Ireilaa ternheimer jeüung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim den 3. Juli 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Npfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. P K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang ie König-Heinrich-Jeier in Quedlinburg Gedenkrede des Reichsführers 38 himmler— Weihe der 9J-Jahnen „Erbauer des Reiches“ Quedlinburg, 2. Juli. Um Punkt 12 Uhr nahm im Dom zu Quedlinburg die König⸗ Heinrich⸗Feier ihren Anfang, in der die Män⸗ ner der Partei und die Schutzſtaffel gemeinſam mit dem ganzen niederſächſiſchen Volk dem er⸗ ſten deutſchen Volkskönig eine einzigar⸗ tige Ehrung bereiteten. Im Auftrage des Führers und im Namen des deutſchen Volkes würdigte Reichsführer Himmler die germa⸗ niſche Führerperſönlichkeit eines der Größten aller Deutſchen als ein leuchtendes Beiſpiel von Führer⸗ und Gefolgſchaftstreue und ſtaatsmän⸗ niſcher Größe und gab ihm den höchſten Ehren- titel:„Erbauer des Reiches!“ Vor dem Dom ehrte Reichsführer Himmler nach dem Abſchreiten der Ehrenkompagnie einige kriegsverletzte Veteranen mit er⸗ hobener Rechten und drückte ihnen die Hand. Darauf betrat er den weihevollen Dombau, und die 1200 Männer aller nationalſozialiſtiſchen Gliederungen, die im Kirchenſchiff angetreten waren, grüßten ihn mit dem Deutſchen Gruß. Dann begab ſich der Reichsführer SS. Himmler mit den Ehrengäſten durch die mit Tannengrün geſchmückte offene Eingangspforte in die Krypta, wo er angeſichts der Grab⸗ ſtellen Heinrichs I. und ſeiner Gemahlin Ma⸗ thilde die Gedenkanſprache hielt. die Rede des Reichsführers 58 Reichsführer SS. Himmler erinnerke einlei- fend daran, daß heute vor genau 1000 Jahren König Heinrich I., einer der größten Schöpfer des Deukſchen Reiches, zugleich aber auch einer de ram meiſten Vergeſſenen, geſtorben iſt. Sodann gab er einen umfaſſenden Ueberblick über das ka- kenreiche Leben Heinrichs, von ſeinem Regie- rungsantritt im Jahre 919 bis zu ſeinem Tode. Heinrich ſei König geworden, als ein Deuk⸗ ſches Reich kaum noch dem Namen nach be- ſtand. Sicher und zielbewußt ſei er ſeinen Weg gegangen. Bei ſeiner Königswahl habe er— ohne auch nur mit einem Work ver— lezend zu werden— die Salbung durch die Kirche abgelehnk. Er habe dann Bayern und Schwaben dem Reiche eingegliedert und das bereits völlig verlorene El- faß- Lothringen zurückgewon⸗ nen. Ausführlich behandelte Reichsführer SS. Himmler die Züge der Ungarn, die beſonders die bayeriſchen, fränkiſchen, khü— ringiſchen und ſächſiſchen Lande verwüſteken. Den neunjährigen Waffenſtillſtand mit Un- garn habe Heinrich zur Heeresreform benützt, er habe Burgen an der Oſtgrenze angelegt, aus denen dann namhafte deukſche Skädke entſtanden ſeien Dank dieſer Vorbereitun— gen Heinrichs J. ſei der Einfall der Ungarn im Jahre 933 für dieſe zu einer vernichken⸗ den Niederlage bei Riade an der Unſtruk ge⸗ worden. Dann habe Heinrich die im Norden unter ſeinen Vorgängern verlorengegange- nen Gebiete dem Reiche wieder eingegliedert Die germaniſche Perſönlichkeit Heinrichs l. Es hat manch anderer, ſo fuhr Reichsfüh— rer SS Himmler fort, eine längere Zeit re- giert und kann ſich nicht rühmen, einen Bruchteil eines derart kauſendjährigen Er⸗ folges für ſein Land errungen zu haben wie Heinrich J. Und nun intereſſiert uns, die Menſchen des 20. Jahrhunderks, die wir nach einer Etappe furchtbarſten Niederbruches in einer Zeit des abermaligen deutſchen Auf— bruches allergrößten Stiles unker Adolf Hit— ler leben dürfen. aus weſchen Kräften heraus die Schöp⸗ fung Heinrich J. möglich war. Die Frage beantworket ſich, wenn wir Hein⸗ rich I. als germaniſche Perſönlich-⸗ keit kennenlernen Er war, wie ſeine Zeikgenoſſen berichten, ein Führer, der ſeine Gefolgsleute an Kräften, Größe und Weis heit überragke. Er führte durch die Kraft ſei⸗ nes ſtarken und gükigen Herzens, und es wurde ihm gehorcht aus der Liebe der Herzen heraus. Der alte und ewig neue germaniſche Grundſatz der Treue des Herzogs und des Gefolgsmannes zueinander wurde von ihm im ſchärfſten Gegenſatz zu den karolingiſchen fürſtlich-chriſtlichen Regierungsmekhoden wie. der eingeführt. So ſtreng, wie er gegen ſeine Feinde war, ſo kreu und dankbar war er zu ſeinen Kameraden und Freunden. Er hatte Reſpekt vor all den Dingen, die anderen Menſchen irgendwie heilig ſind, und ſo ſehr er die ſelbſt vor einem Meuchelmord nicht zurückſchreckenden Wege poliliſierenden Kir- chenfürſten kannte und mit unnahbarer Energie jede Einmiſchung der Kirche in die Dinge des Reiches abwies, ſo wenig griff er in religiöſe An⸗ gelegenheitken ein oder behinderte die fromme Geſinnung ſeiner von ihm geliebten und zeik⸗ lebens umſorgten Frau, der Königin Ma- hilde, des Herzogs Widukinds Urenkelin. Er hat keinen Augenblick ſeines Lebes ver— geſſen, daß die Stärke des deutſchen Volkes in der Reinheit ſeines Blukes und der odals- bäuerlichen Verwurzelung im freien Boden beruht. Er führte wohlweiſe, daß die urwüchſigen Kräfte der Skämme und Landſchaften willige und getreue Helfer bei der Geſtalkung der Reichseinheit wurden. Er ſchuf eine ſtarke Reichsgewalt und bewahrte ver— ſtändnisvoll das Leben der Provinzen. Zutiefſt danken müſſen wir ihm, daß er niemals den Fehler beging, den deutſche und auf der anderen Seite europäiſche Staats- männer durch Jahrhunderte hindurch bis in unſere heuklige Zeit begangen haben: au- ßerhalb des Lebensraumes— wir ſagen heute geopolitiſchen Raumes— ſeines Volkes ſein Ziel zu ſehen. Er iſt nie der Ver- ſuchung anheimgefallen, die vom Schickſal aufgerichkekte Scheide des Lebens- und Aus- dehnungsgebietes der Oſtſee und des Oſtens, des Mittelmeers und des Südens, die Alpen, zu überſchreiten. Er verzichteke dabei, wie wir wohl annehmen können, aus dieſer Er— kenntnis heraus, bewußk auf den klangvollen Tikel des„Römiſchen Kaiſers deutſcher Na— tion“. Und nun muß ich zum Schluß ein für unſer Volk tieftrauriges und beſchämendes Rekennt⸗ nis ablegen: 9 Die Gebeine des großen deutſchen Führers ruhen nicht mehr in dieſer Begräbnisſtätte. Wo ſie ſind, wiſſen wir nicht. Wir können uns nur Gedanken darüber machen. Es mag ſein, daß treue Gefolgsmänner den ihnen heiligen Leichnam an ſicherer Stelle würdig, aber unbekannt, beigeſetzt haben, es mag ſein, daß großer und unverſöhnlicher Haß politiſieren⸗ Genf, 2. Juli. Im Verlauf der Vormit⸗ tagsſitzung der Völkerbundsverſammlung ſpra⸗ chen die Vertreter Dänemarks, Hol ⸗ lands, der Schweiz, Uruguays und Litauens. Der däniſche Außenminiſter erklärte zu den Sanktionen, es wäre nur eine leere De⸗ monſtration, wenn man ihre Beibehal⸗ tung befürworten wollte. Für das gute Ein⸗ vernehmen unter den Nationen ſei der augen⸗ blickliche Wirtſchafts⸗ und Währungskrieg hin⸗ derlich. Bundesrat Motta ⸗Schweiz erklärte, das weſentlichſte Ziel, das unbedingt erreicht wer⸗ den müſſe, ſei die Univerſalität des Völkerbun⸗ des. Seiner Anſicht nach haben die Sanktionen ihre Daſeinsberechtigung verloren. Der holländiſche Außenminiſter empfahl die Aufhebung der Sanktionen in einem nahen, durch gemeinſamen Beſchluß feſt⸗ zuſetzenden Zeitpunkt und wandte ſich dann den grundſätzlichen Fragen der Völkerbunds⸗ reform zu. In der Nachmittagsſitzung der Völkerbundsverſammlung ſprach zunächſt der Vertreter Chiles, Rivas Vicuna. Er wiederholte die von ihm früher gemachte An⸗ regung, den Völkerbund im Sinne einer grö⸗ zeren Univerſalität zu reformieren Der ſchwediſche Außenminiſter Weſtman wies ebenfalls auf den Mangel an Univerſali⸗ tät des Bundes hin. Schweden werde ſolange mit dem Völkerbund zuſammenarbeiten, wie der Bund den allgemeinen Intereſſen und nicht den beſonderen Intereſſen einzelner dienen würde. Der iriſche Miniſterpräſident de Valera erklärte, jedes Land ſei für die augenblickliche Kataſtrophe verantwortlich. Jede Zeile der Rede des Kaiſers von Abeſſinien über das Geſchehene ſei richtig. Nicht die Paktreform ſei das Wichtigſte, ſondern der Frieden hänge von dem Willen der Staatsmänner ab. Darum ſollten ſich die Völker Europas ſchon jetzt zu Berlin, 2. Juli. 17 Mitglieder der Briti⸗ ſchen Legion aus Wales, die ſich unter Füh⸗ rung des Generalmajors John Vaughan ſeit Mittwoch in Berlin aufhalten, waren am der Würdenträger ſeine Aſche ebenſoſehr in alle Winde zerſtreute, wie er die verkrummten Gebeine gefolterter und zu Tode gequälter Menſchen, deren Gebeine würdig zu beſtatten wir als ehrenvolles Vermächtnis erachten, vor dem Aufgang dieſer Krypta im Boden verſcharren ließ. Dieſes einſtmalige Grab auf dem ſeit Jahr⸗ tanſenden von Menſchen unſeres Blutes be⸗ wohnten Burgberg mit der wunderbaren, aus ſicherem germaniſchen Gefühl heraus geſchaf⸗ fenen Gotteshalle ſoll eine Weiheſtätte ſein, zu de wir Deutſche wallfahrten, um König Heinrichs zu gedenken, ſein Andenken zu ehren und auf dieſem heiligen Platz im Stillen ge⸗ denken und vorzunehmen, die menſchlichen u. Fuührertugenden nachzuleben, mit denen er vor einem Jahrtauſend unſer Volk glücklich ge⸗ macht hat, und um uns wieder vorzunehmen, daß wir ihn am beſten dadurch ehren, daß wir dem Mann, der nach tauſend Jahren König Heinrichs menſchliches und politiſches Erbe wieder aufnahm, unſerem Führer Adolf Hitler, für Deutſchland, für Germanien mit Gedanken. Worten und Taten in alter Treue dienen. Grabrede für die Janklionen Auſtralien ſtellt den Aufhe bungsankrag— Am Sams ka Ralsſitung ü ber danzig einer großen Friedenskonferenz vereinigen, die nach dem großen Krieg noch kommen müſſe. Der Mechanismus des Paktes müſſe unverzüglich dazu benutzt werden, ſchrei⸗ ende Ungerechtigkeiten zu beſeitigen, die augen⸗ blicklich den Weltfrieden bedrohten. Im übrigen befürwortete de Valera, wie faſt alle Redner, die lange geplante Abrüſtung. Der öſterreichiſche Vertreter Baron Pflügl ſetzte ſich für die Reform des Völkerbundes ein, an der ſein Land größtes Intereſſe habe. Die italieniſche Denkſchrift ſei vom Geiſte des Pak⸗ tes eingegeben. Oeſterreich erwarte eine end⸗ gültige Regelung des Abeſſinienkonfliktes, die den Erforderniſſen der kollektiven Sicherheit und der Aufrechterhaltung der Autorität des Völkerbundes Rechnung trage. Der letzte Redner, Khan Sapahbodi, der Vertreter Jrans, warnte davor, den Pakt abzuändern, da dadurch ſeine Autorität ge⸗ ſchwächt werden könnte. Der Negus verlangt eine Anleihe von 10 Millionen Pfund Genf, 2. Juli. Der ehemalige abeſſiniſche Heerführer Ras Naſibu übergab Donners⸗ kagabend dem Generalſekrekär des Völker- bunds eine Note des Negus, in der die Verſammlung zur Abſtimmung über zwei Enkſchließungsentwürfe aufgefordert wird. In der erſten Entſchließung ſollen die Völ⸗ kerbundsmitglieder ihre Treue zu den Arki⸗ keln 10 und 16 des Pakts bekunden und auf Grund dieſer Arkikel erklären, daß ſie keine gewaltſame Annexion anerkennen. Die zweite Enkſchließung empfiehlt den Regierungen, dem Kaiſer von Abeſſinien eine Anleihe von 10 Millionen Pfund Sterling zu verſchaffen und forderk den Rat zu einer Beſchlußfaſſung in dieſem Sinne unter Heranziehung des Finanzaus⸗ ſchuſſes des Völkerbunds auf. Engliſcher Fronkkämpferbeſuch in deutſchland Donnerstag Gäſte im Charlottenburger Rat⸗ haus, wo ſie von Vertretern der Bezirksver⸗ waltung, ſowie von einer Abordnung des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſer⸗ bund) empfangen wurden. Vor dem Rathaus hatte eine Ehrenkompag⸗ nie des Kyffhäuſerbundes unter Führung von Oberſtleutnant v. Maltzahn, ſowie einer Abordnung und der Muſikzug der Na⸗ tionalpolitiſchen Erziehungsanſtalt„Pots⸗ damſches Großes Waiſenhaus“ Aufſtellung genommen. Stadtrat Dr. Zimmermann begrüßte in Vertretung des Bezirksbürger⸗ meiſters die engliſchen Gäſte. Der Kamerad⸗ ſchaftsführer der engliſchen Frontkämpfer, Leutnant Johns, dankte in einer kurzen Anſprache und legte dann am Ehrenmal im Rathaus einen Kranz nieder. In der anſchließenden Feierſtunde wies Stadtrat Dr. Zimmermann in Vertre⸗ tung des Staatskommiſſars auf die ſeeliſche Verbundenheit der Frontkämpfer und ihre Aufgabe als Vorkämpfer der Völkerverſöh⸗ nung hin. Er dankte beſonders Sr. Majeſtät König Eduard 8. für die zur Verſtändigung dargebotene Hand und ſchloß ſeine Ausfüh⸗ rungen mit einem Hoch auf den König und das mächtige engliſche Volk. Leutnant Johns dankte herzlich und brachte die Hoffnung zum Ausdruck, daß das deutſche Volk durch ſeinen Führer einem wei⸗ teren Aufſtieg entgegengehe —— r — — —— wann rr ee der Flurm von Beimar Zur zehnten Wiederkehr des 3. u. 4. Juli 1936 Die Organiſationsleitung der feſtlichen Ge⸗ denktage von Weimar hat es fertiggebracht, auf dem verhälnismäßig engen Raum dieſer Stadt die Vorbereitungen für die Tage vom 3. bis 5. Juli ſo durchzuführen, daß nicht we⸗ niger als 200 000 Menſchen an der„Kundge⸗ bung der Volksgemeinſchaft“ und an dem Propagandamarſch der 50 000 teilnehmen kön⸗ nen, wie es der Aufruf des Gauleiters Sauckel ankündigt. In derſelben Stadt, in der 1919 die„Volksbeauftragten“ die Mißgeburt ihrer Novemberrevolution zu legaliſieren verſuchten, wird jetzt das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land, teils dort in Weimar vertreten, teils am Rundfunk teilnehmend, in jedem Fall aber geſchart um den Führer und ſeine alte Garde der Erinnerung nachleben an den 3. und 4. Juli 1926. Am 20. Dezember 1924 war der Führer nach der Landsberger Feſtungshaft, in der er ſein Werk„Mein Kampf“ diktiert hatte, freigeworden. Zwei Wochen vorher, am 7. Dezember hatte die„Nationalſozialiſtiſche Freiheitsbewegung“, in der die völkiſchen Gruppen zuſammengefaßt waren, bereits 14 Abgeordnete in den Reichstag entſenden können. Am 27. Februar 1925 ſprach Adolf Hitler dann zum erſten Mal wieder in einer großen öffentlichen Verſammlung, für die er die hiſtoriſche Stätte des Bürgerbräukellers in München wählte. Mit dieſem Augenblick war die Neugründung der Bewegung Tatſache ge⸗ worden, war zugleich der Uranfang jenes Marſches nach Norden gegeben, der dann am 3. und 4. Juli 1926 mit dem direkten Stoß in die rote Hochburg Thüringens die erſte erfolg⸗ reiche Eroberungsſchlacht außerhalb Bayerns ſchlagen ſollte. Schon ein einziger Satz aus jener Führer⸗ rede vom 27. Februar 1925 zeigte jene unbe⸗ dingte Entſchloſſenheit, jene unbeirrbare Ziel⸗ ſetzung, die dann über Weimar und die un⸗ zähligen Stationen der Eroberung Deutſch⸗ lands ſchließlich zum 30. Januar 1933 geführt hat. Der erſte Satz lautet: „In dieſem Ringen gibt es nur zwei Mög⸗ lichkeiten: entweder der Feind, der Marxis⸗ mus, geht über Deutſchlands Leichen, oder wir gehen über die ſeinen!“ Wie dieſe Kennzeichnung des damals entſchei⸗ denden innerpolitiſchen Problems in Deutſch⸗ land dem ureigenſten Empfinden der nicht im roten Lager Stehenden entſprach, zeigte der jubelnde Beifall nach jenem Wort. Der Kampf ging weiter. Es machte keinen Eindruck auf die damaligen Machthaber von Bayern, daß die NSDAP. im zweiten Wahl⸗ gang der Reichspräſidentenwahl für Hinden⸗ burg eintrat— dem Führer blieb das Reden in Bayern verboten. Es folgte der Vorſtoß et⸗ wa nach Plauen, wo ſchon Zehntauſende den Worten des Führers lauſchten, es folgten u. a. Reden in Stuttgart, Zwickau, Chemnitz, bis am 7. Auguſt 1925 die erſte Hitlerverſammlung auch außerhalb Bayerns, nämlich in Halber⸗ ſtadt, verboten wurde. Es war die Aera der Severing und Hörſing, die nun einen regel⸗ rechten Feldzug gegen die Bewegung be⸗ gannen. Als dann der erſte Reichsparteitag für den 3. und 4. Juli 1936 nach Weimar berufen wurde, ſetzte aus allen Teilen Deutſchlands ein zunächſt ganz unauffälliges Wandern klei⸗ ner und kleinſter Trupps nach Weimar ein. Wer von den Getreuen über ein Kraftfahrzeug verfügte, nahm andere mit. Viele machten die Reiſe aus Mangel an Mitteln zu Rad. Zahl⸗ reiche SA.⸗Männer und Parteimitglieder, die nicht einmal ein Fahrrad ihr eigen nannten, machten ſich auf den Fußmarſch, der für man⸗ chen wochenlang dauerte, und bei dem er ſich oft mit denkbar kärglichſten Mitteln durchhel⸗ fen mußte. Aber ſie kamen! Kamen nicht nur aus allen Gauen, ja gar aus Danzig und Oeſterreich, ſondern auch aus allen Ständen. Und ſo erlebte das überwiegend rote Thü⸗ ringen und Weimar damals ebenſo erboſt wie erſtaunt knapp anderthalb Jahre nach der Freilaſſung Hitlers dann einen geſchloſſenen Aufmarſch von 8000 Mann, damals eine im⸗ ponierende Zahl im Vergleich zu der Tatſache, daß man dieſe Bewegung ein für alle Mal zertreten zu haben glaubte. Achttauſend— ſie ſchlugen ſich durch die aus den Seitenſtraßen herausbrechenden Angriffe des kommuniſti⸗ ſchen Janhagels, ſie zeigten dem vom Marxis⸗ mus und ſeinem widernatürlichen Bundesge⸗ noſſen, dem Zentrum, beherrſchten Deutſch⸗ land zum erſten Mal in aller Oeffentlichkeit die Fauſt des ſpäteren Siegers. Achttauſend? Jeder in Deutſchland, und nicht zuletzt die ver⸗ datterten Hochmögenden in Berlin, wußte ganz genau, daß es nicht etwa die ganze Ge⸗ folgſchaft jenes ehemaligen Gefreiten war, ſon⸗ dern daß noch Tauſende in Deutſchland außer⸗ dem ihm längſt Gefolgſchaft gelobt hatten und Zehntauſende ihm zum mindeſten innerlich naheſtanden, die ſehr bald ſeine Scharen ver⸗ vielfachen ſollten. Zum erſten Mal konnte der Führer außer⸗ halb Bayerns Standarten verleihen, es waren ihrer acht. Ueberall ſehen wir heute in Deutſch⸗ land das ſchöne große Plakat mit jener Stan⸗ darte, die den Namen des einſt roten Thürin⸗ gen trägt, und die ſpäter ein Dr. Frick als thüringiſcher Innenminiſter am Vorabend der Entſcheidungszeit wieder begrüßen ſollte. Dieſen Weimarer Deutſchlandſtart aus der geradezu ausſichtsloſen Poſition der Verbots⸗ ———— 8 F e Gaulag heſſen-Naſſau Erſle Großveranſlallung— Weihe des Flug- und Luftſchiffhafens Rhein-Main durch den Gauleiter Anläßlich der Weihe des Flug- und Luft- ſchifſbafens Rhein-Main wird der General- der Flieger und Staatsfekretär Mil ch vom r das Work ergrei⸗ fen. Dieſer neue Flug- und Luftſchiffhafen hal für unſeren Gau Heſſen-Naſſau zweierlei Bedeutung. Einmal kommt hier der ſtarke Wille der Partei zur Neugeſtaltung der geſamten Ver- kehrsverhältniſſe zum Ausdruck: Iſt es doch Gauleiker Sprenger, deſſen klarem Blick und unbeirrbarem Willen dieſe gewaltige Anlage ihre Entſtehung verdankt. Zum Zweiken aber bedeuket die Schaffung dieſer bis jetzt belſpielloſen Einrichtung nicht weniger als die Entwicklung des Rhein- Main-Gebietes zum Tor der ganzen Well. Die Größe und Weiterenkwichlungsmöglich⸗ keit in dieſer Hinſicht iſt heute auch noch nichk annähernd zu überblicken. Allein die Tatſache, daß dadurch zukünfftig in jedem Jahr kauſende prominenter Perſönlichkeiten der verſchiedenſten Lebensgebiete aus faſt aller Herren Länder unſeren Gau berühren, läßt jetzt ſchon vorausſehen, daß.. Frank- furt am Main zum Beiſpiel auch als Hüte⸗ rin und Pflegerin des neuen kulturellen Le- bens im Dritten Reich eine ganz beſondere und wichklige Stellung einnehmen wird. Welche Aufgaben Frankfurt als der Gau- haupkſtadt in Bezug auf die Ausgeſtalkung ſeiner kulturellen Stätten erwachſen, liegt dadurch heute ſchon klar. Wo vor zwei Jahren noch dichker Wald ſband, dehnk ſich heuke eine Fläche von 278 Hekkar aus, die beiſpiellos raſch geſchaffen wurde. Um ſich einen Begriff von der Größe dieſes gewalkigen Platzes machen zu können, vergegenwärtige man ſich, daß man 6, 6 Klm. beim Umſchreiten des Flug⸗ und Luftſchiffhafens zurück legen muß Es gibt wohl in der ganzen die Feier in Peihe der Wie eherne Statuen ſtanden zu beiden Sei⸗ ten der Grabſtellen zwei auf das Gewehr ge⸗ ſtützte SS⸗Mäner im Stahlhelm. Ergriffen wohnten die führenden Männer von Partei und Staat dieſer eindrucksvollen Ehrung des gro⸗ ßen Sachſenkönigs durch den Reichsführer in dem ſchlichten Grabgewölbe bei. Nach der Kranz⸗ niederlegung an der Grabſtelle Heinrich I. und ſeiner Gemahlin, der Königin Mathilde, kehrte Reichsführer Himmler wieder in den Dom zurück. die Fahnenweihe der 93. Nun trat Reichsjugendführer Baldur v. Schirach vor, um 500 neue Bann⸗ und Jungbannfahnen der Hitler-Jugend und des Jungvolkes zu weihen. Er richtete an die Füh⸗ rer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und an ſeine Kameraden der Hitler-Jugend und des Jungvolkes folgende Anſprache: „Wir haben kaum in der Garniſon⸗ kirche zu Potsdam an der Gruft unſeres großen Königs die Fahnen der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Jugendverbände geweiht. Später hatte ich die Ehre, im Braunſchweiger Dom an der Gruft Heinrichs des Löwen der Führer⸗ ſchaft der nationalſozialiſtiſchen Jugend die Richtlinien für ihre Arbeit zu geben. Heute ſtehen wir hier im Dom zu Quedlin⸗ burg an der Gruft jenes großen Sachſenherzogs, der ſpäter deutſcher Kaiſer und Gründer un⸗ ſeres Reiches wurde. Ich weihe euch, ihr Fah⸗ nen der Jugend, in ſeinem Gedächtnis! Wenn Welk keine Stelle, an der ſo gewaltige und neuarlige Verkehrswege ſich berühren wie dies bei dem neuen Flug- und Lufkſchiffhafen der Fall iſt, an dem bekannklich die Skraße 50 0 die Reichsautobahn, dicht vor⸗ ei f Zum Tag der Weihe werden zum leßten Mal in dieſem Jahr beide Luftschiffe in Frankfurk am Main weilen. Die geſamte Jugend Frankfurks und wohl Teile aller Be⸗ völkerungsſchichten werden an der erſten Großveranſtaltung des Gaulages, der Weihe des Welkluftſchiff⸗ hafens Rhein- Main keilnehmen. Am Mittwoch, den 8. Juli, wird der Weiheakt um 15 Uhr mit dem Legen einer Baugedenkplakte an der Skelle, an der Gau⸗- leiter und Reichsſtatthaller Sprenger den erſten Axthieb bei der Errichtung des Luftſchiffhafens geführt hat, beginnen; dann wird nach einer Anſprache des Generals der Flieger und Staatsſekretärs Milch Gau⸗- leiter und Reichsſtakthalter Sprenger den Flug- und Luftſchiffhafen an Kreisleiter Or. Krebs, den Vorſitenden des Aufſichtsrats der Südweſtdeutſchen Flugbe kriebs A. G. Rhein-Main, übergeben. Zwiſchen 17 und 18 Uhr ſiedeln dann die Lufthanſa⸗Maſchinen vom alten Flughafen auf den neuen Hafen über und eine Reihe engliſcher Pool-Flug⸗ zeuge wird bereits am erſten Tag dem Hafen einen Beſuch abſtatten. Zwiſchen 17 und 18 Uhr wird L. 3. 129„Hindenburg“ einkreffen und im Hafen landen. Etwa gegen 20 Uhr ſtartet L. 3. 127„Graf Zeppelin“ zu einer Fahrt nach Südamerika. Dieſer gewaltige, für unſer Gaugebiet, für Deukſchland, ja ſogar ſür die ganze Welt ſo ungeheuer wichtige Weiheakt wird die erſte Großveranſtaltung des Gaukages der NSDAP. 1936 in der Gauhaupkſtadt Frank- furt am Main ſein. Quedlinburg 5J.-Jahnen ihr jetzt an ſeiner Gedächtnisſtätte vorübermar⸗ ſchiert, ſeid euch deſſen bewußt, daß ihr euch würdig zu erweiſen habt eines Jahrtauſends der deutſchen Geſchichte und fühlt euch ver⸗ pflichtet, eine Jugend zu führen in ein neues Jahrtauſend gleicher Größe und gleicher Ehre!“ Gegrüßt von den erhobenen Rechten der Eh⸗ rengäſte und der Männer aller nationalſozia⸗ liſtiſchen Formationen zogen nun die Fahnen⸗ träger mit den neuen HJ⸗ und Jungvolkfahnen unter den Klängen des Liedes„Nun laßt die Fahnen fliegen!“ von den beiden Seiten des Domſchiffes durch die Pforten in die Krypta, vorbei an den beiden heiligen Grabſtellen und hinaus auf den Schloßberg. Vor dem Dom präſentierte der SS⸗Ehrenſturm der Verfü⸗ gungstruppe das Gewehr zu Ehren der neuen Fahnen der jüngſten Gliederungen der Bewe⸗ gung. Die Klänge des Fahnenliedes vereinigten ſich mit den Fanfaren zu einem gewaltigen Schlußakkord, der die weihevolle Feier beendete. Eine große hiſtoriſche Stunde, die im Zeichen der ſymbolhaften Einheit alter deutſcher Tra⸗ dition und nationalſozialiſtiſcher Jugend ſtand, hatte damit ihr Ende gefunden. Das Nieder⸗ ſachſenvolk und darüber hinaus ganz Deutſch⸗ land hat einem ſeiner größten Söhne eine wür⸗ dige Ehrung bereitet, wie ſie einzigartig in der ganzen Geſchichte daſteht. Die Zehntauſende, die außerhalb des Domes, am Schloßberg und in allen Straßen Quedlinburgs am Lautſpre⸗ cher an der Feier Anteil nahmen, waren auf das tiefſte beeindruckt von der gewaltigen Feier in den Mauern der alten Quitlingaburg. zeit heraus und nach der Auflöſung der Partei konnte nur ein Mann fertigbringen, der nach dem Verbot der Partei alle Schuld auf ſich nahm, ja geradezu für ſich beanſpruchte, ſeine Mitkämpfer entlaſtete, wo er nur konnte, und vor dem Reichsgericht im heiligen Glauben an ſeine Miſſion jene geradezu prophetiſche Rede halten konnte die man heute in einer ſeltſamen Miſchung von Schmerz, Ergriffenheit und Stolz lieſt. Vielleicht iſt dieſer Mann niemals beſſer in ſeinem Willen und in ſeinem ge⸗ ſchichtlichen Wert für Deutſchland gekennzeich⸗ net worden als mit den Sätzen, die Dr. Goeb⸗ bels am 20. April 1935, zum Geburtstag des Führers, im Rundfunk ſprach: „Dieſer Mann iſt fanatiſch von ſeiner Sache beſeſſen. Er hat ihr Glück und Privatleben geopfert. Es gilt für ihn nichts anderes als das Werk, das ihn erfüllt und dem er als getreueſter Arbeiter im Reich in innerer De⸗ mut dient.“ Mit welchen Gefühlen muß Adolf Hitler jetzt in Weimar ſeiner alten Garde in die Augen blicken, er, der Schöpfer des ſouveränen neuen Deutſchland! Beimar zur 10-Jahresfeier gerüſtel Weimar. 2. Juli. Ehrenpforten auf den thüringiſchen Fernverkehrsſtraßen von Oſt nach Weſt, von Nord nach Süd, mit Willkommens⸗ grüßen und dem grünen Herzen, dem Wahr⸗ zeichen des Thüringer Landes. weiſen den Weg hin nach Weimar, der Stätte, die in dieſen Tagen im Mittelpunkt des Intereſſes des deut⸗ ſchen Volkes ſteht. Am Freitag früh beginnt der Einzug der Formationen. Als erſte erſcheint das 1. Ba⸗ taillon der Leibſtandarte„Adolf Hitler“ mit dem Muſikzug, und dann wird das Straßen⸗ bild für drei Tage beherrſcht ſein von den marſchierenden Kokonnen der Braunhemden, des Arbeitsdienſtes und der Wehrmacht. die durch Abordnun⸗ gen ſämtlicher thüringiſcher Truv⸗ penteile in Weimar vertreten ſein wird. In hervorragender Weiſe iſt für die Unter⸗ bringung der Teilnehmer an der Erinnerungs⸗ feier geſorgt. Tauſende von Privatquar⸗ tieren wurden zur Verfügung geſtellt. Ein Reichsinſlilut für Vor- und Frühgeſchichle Berlin, 2. Juli. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbilduag Ruſt hat am tauſendſten Todestag König Heinrichs 1. folgende Anordnung erlaſſen: „Ich beauftrage den Abteilungsleiter für Vor⸗ und Frühgeſchichte in der Dienſtſtelle des Beauftragten des Führers für die Ueber⸗ wachung der geſamten weltanſchaulichen Schu⸗ lung und Erziehung der NSDAP., Prof. Dr. Hans Reinerth, mit der Vorlage des Auf⸗ bauplanes eines Reichsinſtituts für Vor⸗ und Frühgeſchichte. Quedlinburg, den 2. Juli 1936. gez. Ruſt.“ Abſchied der Leibſtandarle „Adolf Hiller“ von den vier verunglückten Kameraden des Muſiktorvs— Der Führer bei der Trauerfeier Berlin, 2. Juli. In der ehemaligen Ka⸗ dettenanſtalt in Lichterfelbe, dem Standort der Leibſtandarte„Adolf Hitler“, fand am Don⸗ nerstag abend die Trauerfeier für die vier bei Magdeburg tödlich verunglückten Ka⸗ ee des Muſikkorvs der Leibſtandarte tatt. Noch lagen die Strahlen der untergehenden Sonne über dem weiten Kaſernenhof, auf dem die toten Kameraden aufgebahrt waren. Ehrenpoſten ſtanden neben den mit der Fahne des neuen Deutſchland bedeckten Särgen, auf denen die Stahlhelme der Verunglückten, des SS.⸗Anterſcharführers Teichmann, des SS.⸗ Rottenführers Weißner und der SS.⸗Män⸗ ner Dünnebier und Pohland lagen. Aus vier von SS.⸗Männern getragenen Pylo⸗ nen leuchtete Feuerſchein zum Himmel empor. In offenem Viereck waren das 1. und 3. Ba⸗ taillon, das Muſikkorvs und die techniſchen Einheiten, ſowie das Führerkorps der Leib⸗ ſtandarte angetreten Gegen 21 Uhr erſchien der Führer in Be⸗ gleitung von Obergruppenführer Brückner. Obergruppenführer Sepp Dietrich und Generalleutnant Schaumburg. Leiſe ſetzte das Muſikkorps mit einem Trauermarſch ein. Als die Melodie verklun⸗ gen war, trat der Kommandeur der Leibſtan⸗ darte, Obergruppenführer Sepp Dietrich vor die aufgebahrten Kameraden, um ihnen einen letzten kurzen Abſchiedsgruß zuzurufen. Es ſei nicht ſoldatiſch, zu klagen und zu wei⸗ nen, ſo führte der Obergruppenführer Haus, ſondern ſtark zu bleiben, wie es die Toten bis zum letzten Augenblick geweſen ſeien. Wer ſich den Beruf des Soldaten ausgeſucht habe, der müſſe jeden Tag zum Sterben bereit ſein. Er erinnerte daran, daß das Muſikkorps auf ſeiner zehntägigen Konzertreiſe noch unend⸗ lich vielen Volksgenoſſen habe Freude berei⸗ ten können und daß als Zeichen der Beliebt⸗ heit, der ſich das Muſikkorps erfreue, unzäh⸗ lige Beileidsſchreiben eingegangen ſeien. Während anſchließend das Lied vom guten Kameraden erklang, die Fahnen ſich ſenkten und der Führer ſtumm die Toten grüßte, dröhnte als letzter militäriſcher Abſchied der Ehrenſalut über den Platz. Noch einmal er⸗ klang das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſei⸗ Lied, das die Toten ſo oft in ihrem Leben in den Reihen ihrer Kameraden geſpielt hat⸗ ten, gegen Himmel. Dann trat das erſte Ba⸗ taillon mit dem Muſikkorps zu einem letz⸗ ten ſtummen Vorbeimarſch an. Lang⸗ ſam verließ der Führer den Platz, über dem tiefes Schweigen lag. Hierauf wurden die Särge in die Eingangshalle des Adolf⸗Hitler⸗ Hauſes getragen, wo ſie über Nacht ſtehen bleiben, bis am Freitag die Ueberführung in die Heimatorte der Toten ſtattfinden wird. kein Wechſel im Amt des briliſchen Miniſterpräſidenlen London, 2. Juli. Preß Aſſociation be⸗ richtet, daß die Zuverſicht Baldwins im Un⸗ terhaus einen ſtarken Eindruck gemacht habe. Behauptungen, daß ein Wechſel im Amt des Miniſterpräſidenten bevorſtehe, entbehrten jeder Begründung. Nur ein ge⸗ ſundheitlicher Zuſammenbruch würde zu die⸗ ſem Zeitpunkt der Parlamenstagung eine derartige Maßnahme rechtfertigen, weil ſie größte Verwirrung in der Regie⸗ rung hervorrufen würde. Baldwin ſei weit davon entfernt, unfähig zu ſein, ſeine Arbei⸗ ten durchzuführen, obwohl er ſelbſwerſtändlich die anhaltende Laſt der Arbeit ſpüre. Er fah⸗ re zum Wochenende wieder nach Chequers zu⸗ 55 und werde ſich hiernach wohl genug füh⸗ en, des Parlaments Ende Juli, d. h. bis er ſei⸗ nen Urlaub nehmen könne, fortzuführen. Er werde ſeinen Urlaub vorausſichtlich wieder in Frankreich verbringen. Bachmann an beſterreich aus⸗ geliefert Wien, 1. Juli. Der ehemalige Verſiche⸗ rungsdirektor Willi Bachmann, der erheb⸗ lich in den Phönix⸗Skandal verwickelt iſt und von öſterreichiſchen Amtsſtellen völlig unge⸗ rechtfertigt als Nationalſozialiſt bezeichnet wurde, iſt von Ungarn den öſterreichiſchen Gerichtsbehörden ausgeliefert und in Unter⸗ ſuchungshaft genommen worden. um ſeine Arbeiten bis zur Vertagung . —— Per d 0 bons väht les, Dl et fe 9 A. de r Ei sel Elitke In bet nit es Olum Nilneh uch ſürtnis ALulnch he bett Semi de die Jace Age amm letabe uz dunn ad Ka- Otapdort der . an Don⸗ er fir di f le mläcten Ka⸗ eihh 8 Leihtundarte üergehenden , auf den it baren. der ihne Bütgen, auf glüten, des „ des 88. a S8,⸗Mir⸗ a lagen genen Pylo⸗ nmel empor. nd 3 Pg⸗ kechniſchen der Leib⸗ tet in Fe⸗ Btütket ich md mit einem ie verklun⸗ r Libſan⸗ Diettich um ihnen zuzurufen. und 1 wei⸗ ihrer-aus, Toten bis ien. Per uch habe, Nete Un. Worps auf uch unend⸗ eude berei⸗ er Veliebt⸗ le, unzih⸗ ſejen. vom guten ſich ſenlten en grüßte, bſchied der mal er⸗ or- Beſſe⸗ tem Leben eſpielt hal erſe da⸗ inen le ß⸗ al. Nung⸗ über dem hurden die dolf⸗Hiler⸗ acht fihen führung in en wird. fiche ation be⸗ s im li lu habe 111 Amt vorſtehe, ein ge⸗ e zu die⸗ eile 1 fi bei int Mei erſündlch e. Et fc 2 8 Auftakt zum Reichskriegerlag in Kaſſel Empfang des Bundesführers. Kaſſel, 1. Juli. Die Stadt der Reichs⸗ kriegertage hat ihr ſchönſtes Kleid angelegt. Sie iſt ſich der hohen Auszeichnung bewußt, all⸗ jährlicher Tagungsort des Kyffhäuſerbundes zu ſein. Dies kam deutlich in dem herzlichen Empfang zum Ausdruck, der dem Bun⸗ des führer bei ſeiner Ankunft am Mittwoch abend von der Bevölkerung bereitet wurde. Eine große Menſchenmenge hatte ſich auf dem mit Ehrenpforten und Girlanden ausge⸗ ſchmückten Hauptbahnhof eingefunden. Eine Ehrenkompagnie des Reichskriegerbundes von. Kaſſel⸗Stadt mit Muſikkapelle hate Aufſtellung genommen, als gegen 19 Uhr der Bundesführer SS-Oberführer Oberſt a. D. Reinhard in Begleitung des Stellvertreters General a. D. v. Kühlwein und des Generals a. D. v. Enckevort eintraf. Nach der Begrüßung durch den Landesführer Generalleutnant a. D. Fett und den Oberbürgermeiſter der Stadt Kaſſel Dr. Lahmeyer ſchritt der Bundes⸗ führer die Front der Ehrenkompagnie ab. In einer kurzen Anſprache dankte ſodann der Bun⸗ desführer für den Empfang. Er gab ſeiner gro⸗ ßen Freude darüber Ausdruck, daß er in der Ehrenkompagnie zwei alte Veteranen gefunden habe, die dem Deutſchen Reichskriegerbund ſchon über 60 Jahre angehören. Der Bundesführer ſchloß mit den beſten Wünſchen für das Wohl⸗ ergehen eines jeden Teilnehmers am diesjäh⸗ rigen Reichskriegertag. Anſchließend fand ein Vorbeimarſch vor dem Bundesführer und ſeiner Begleitung ſtatt. Den offiziellen Auftakt des Reichskrieger⸗ iages 1936 bildete am Abend ein großes Mi⸗ litärkonzert im Volkspark Schönfeld, an das ſich ein Rieſenfeuerwerk anſchloß. Kaſſel, 2. Juli. Am Donnerstagvormittag wurde im reichgeſchmückten Feſtſaal der Stadt⸗ halle in Anweſenheit von Vertretern der Partei, der Wehrmacht und der Be⸗ hörden der Reichskriegertag 1936 feierlich eröffnet. Nach einem kurzen Orgelſpiel überbrachte der Stellvertreter des Bundesfüh⸗ Reichskriegerlag 1936 De feierliche Eröffnung in Kaſſel rers Generalmajor a. D. von Kuhlwein, der Verſammlung die Grüße des leider dienſt⸗ lich verhinderten Bundesführers und gedachte 55 des Führers mit einem dreifachen Sieg⸗ eil. Dann nahm der Stellvertreter des Bundes- führers, Generalmajor a. D. von Kuhl⸗ weiin das Wort. Nach dem Rechenſchaftsbe⸗ richt wies er darauf hin, daß der Bundesfüh⸗ rer bei der Uebernahme der Bundesführung es als wichtig betrachtet habe, den Frontgeiſt des großen Krieges in ſeinen Kameraden wach zu halten zum Nutzen von Volk und Staat. Der nationalſozialiſtiſche Staat habe den Ge⸗ danken der Wehrfreiheit und die Finführung der Wehrpflicht verwirklicht. Die chemeligen Frontkämpfer hätten die Aufgabe, an der Verſöhnung der Völker zu arbeiten, den Frie⸗ den zu erhalten und für Generationen zu ver⸗ tiefen. Für dieſes Ziel werde ſich der Reichs⸗ kriegerbund in Zukunft ganz be⸗ ſonder's einſetzen. Der Stellvertreter des Bundesführers ſkiz⸗ zierte weiter das Verhältnis zwiſchen dem Reichskriegerbund, dem neuen Soldatenbund und der Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopfer⸗ verſorgung, die ſich alle kameradſchaftlich zu⸗ ſammenfinden müſſen, um ſich gegenſeitig zu unterſtützen zum Nutzen des Vaterlandes. In Vertretung des Gauleiters Weinrich ſprach dann ſtellvertretender Gauleiter Dr. Burkhardt, der einen Rückblick gab über die Arbeit und den Einſatz der erſten Frontſolda⸗ ten der NSDAP., als es galt, der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Idee gegenüber dem kommuniſti⸗ ſchen Geſindel zum Siege zu verhelfen.„Wir werden,“ ſo ſchloß der Redner,„immer eintre⸗ ten für die Volksgemeinſchaft, für das deutſche Volk und unſeren Führer Adolf Hitler.“ Der Chef des Generalſtabes des 9. A mee⸗ korps Oberſt Keitel übermittelte darauf die Grüße des Kommandierenden Generals, General der Artillerie Dollmann und gab dann im Auftrage des Reichskriegsminiſters einen allgemeinen Ueberblick über den Aufbau der deutſchen Wehrmacht. Schließlich ſprach Generalleutnant a. D. von Fabeck über die Wohlfohrtseinrichtungen des Reichskrieger⸗ bundes JInlernafionales Olympiſches Komilee um 29. Juli in Berlin— Exz. Tewald über die Nlympiſchen spiele Berlin. 2. Juli. Nach der Uebernahme des Olymvpiſchen Dorfes durch das Organiſa⸗ tionskomitee der 11. Olympiſchen Spiele ge⸗ währte der Präſident des Organiſationskomi⸗ tees, Exz. Lewald, dem Vertreter des DNB.⸗Sportdienſtes eine Unterredung, in der er feſtſtellte: „Die Zahl der teilnehmenden Nationen bei den 11. Olympiſchen Spielen hat alle un⸗ ſere Erwartungen bei weitem übertrof⸗ fen, insbeſondere auch die zahlenmäßige Stärke, mit der die einzelnen Länder in Ber⸗ lin vertreten ein werden. Noch jetzt erleben wir es faſt täglich, daß einzelne nationale Olympiſche Komitees die Zahl ihrer aktiven Teilnehmer erhöhen. Trotzdem können wir durch das Entgegenkommen des Reichsluft⸗ fahrtminiſteriums die ſpäter ankommmenden Teilnehmer noch ebenſo gut unterbringen wie die bereits jetzt eingetroffenen. Gewiß hängt die Beteiligung der Nationen, die diejenige von Los Angeles um faſt das 3%5fache überſteigen wird, mit der günſtigen Lage Deutſchlands im Mittelpunkt Europas zuſammen, aber ſie beweiſt auch das rückhaltloſe Vertrauen aller Länder der Erde in die Sicherheit und Fe⸗ ſtigkeit der deutſchen Verhält⸗ Baldwin und die deulſche Luflaufrüftung niſſe und den Glauben an die Gaſt⸗ freundſchaft und die Organiſationskraft Deutſchlands und beſonders des deutſchen Sports.“ Zum Kampf um den Austragungsort der 12. Olympiſchen Spiele 1940 erklärte Exz. Dr. Lewald, das Internationale Olympiſche Ko⸗ mitee werde am 29. Juli in der Alten Aula der Friedrich⸗Wilhelm⸗Univerſität in Berlin zuſammentreten. Die beiden folgenden Tage ſeien die eigentlichen Sitzungstage. Der wich⸗ tigſte Punkt der Beſprechungen werde die im vergangenen Jahr in Oslo vertagte Frage der Vergebung der 12. Olympiſchen Spiele 1940 ſein. Um ſie bewerben ſich ſchon ſeit langem Tokio und Helſingfors. Als große Ueber— raſchung ſei jetzt der Antrag von London, das ſchon im Jahre 1908 die 4. Olympiſchen Spiele veranſtaltete, eingegangen. Nach dem Ende des abeſſiniſchen Feldzuges wolle auch Nom, das ſich bereits einmal beworben, aber wieder verzichtet habe, auf dem Berliner Kongreß er⸗ neut ſeine Kandidatur vertreten. Die Abſtimmung über die Vergebung der Spiele 1940 erfolge auf dem Berliner Kongreß geheim und ſei endgültig. Faſt das geſamte Internationale Komitee werde in Berlin ver⸗ ſammelt ſein, was bisher noch nie der Fall ge⸗ weſen ſei. Von den 63 Mitgliedern würden 55 in Berlin ſein. die angebliche„Irreführung“ London, 2. Juli Der Premierminiſter Baldwin traf am Donnerstag nachmittag. ſichtlich erholt, von ſeinem kurzen Urlaub wieder in London ein. und begab ſich nach kurzem Beſuch ſeiner Amtsräume ins Unter⸗ haus. Baldwin wurde, als er das Unterhaus betrat, von minutenlangem Beifall ſeiner An⸗ hänger begrüßt. Baldwin hatte im Anterhaus zunächſt die Anfrage des Abgeordneten Johnſton zu beantworten, der ihn gefragt hatte, ob er an⸗ geſichts der Tatſache, daß er in der Frage des Umfanges der deutſchen Luftauf⸗ rü ſtung„irregeführt“ worden fei, nunmehr eine Erklärung über die Quel⸗ len, die er in ſeiner Unterredung benutzt habe, abgeben wolle, und ob er ſeine gegen⸗ wärtigen Quellen für verläßlich halte. Bald⸗ win erwiderte, daß es anſcheinend einige Miß⸗ verſtändniſſe über ſeine Erklärung gegeben habe. Es ſei nicht richtig, daß er irgendwelche Meinungsverſchiedenheiten gegeben habe Es ſei nicht richtia, daß es irgendwelche Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und dem Luftfahrtminiſterium wegen der früheren Luftaufrüſtung gegeben habe. Sowohl er wie Lord Londonderry hätten auseinandergeſetzt, daß die Beſchleunigung der deutſchen Rüſtun⸗ gen größer geweſen ſei als ſie und ihre Ratgeber vorausgeſehen hätten. Es beſtünde daher kein Grund für die Annahme, daß er Warnungen, die er von ſeinen Ratgebern be⸗ züglich der Beſchleunigung der deutſchen Luft⸗ aufrüſtung erhalten habe, nicht beachtet habe. Als er gedacht habe, daß er„irrege⸗ führt“ worden ſei, habe er keinen Reſſort und keiner Perſönlichkeit irgendwelche Vorwürfe machen wollen, und wenn dieſer Eindruck Glauben gefunden habe, ſo freue er ſich, ihn richtigſtellen zu können. Die Regierung ſei übrigens der Anſicht. daß die gegenwärtig in ihrem Beſitz befindlichen Informationen aus verſchiedenen Quellen den tatſächlichen Zuſtand wiedergeben, ſoweit er überhaupt feſtgeſtellt werden könne. In einer an die Preſſe ausgegebenen Mit⸗ teilung gab Lord Londonderry ſeiner höchſten Befriedigung über die Erklärung Baldwins im Unterhaus Ausdruck. Lord London⸗ derry batte ſich bekanntlich vor kurzem in einer Rede gegen die Behauptung gewandt, Meiningen, 1. Juli. Am 1. Juli um 9.30 Uhr wurde im Schwurgerichtsſaal des Meininger Landgerichts der Prozeß gegen den früheren Inhaber der ehemaligen Sim⸗ ſon-Werke, Suhl, den Juden Arkur Sim ſon, und gegen vier ſeiner Angeſtellten er⸗ öffnek. In dem Prozeß, deſſen Dauer auf et⸗ wa zwei Monale berechnek wird, ſind außer Simſon angeklagt der Direktor Walter Bae ß, der Oberingenieur Max Guthke, der Betriebsleiter Richard Klekt und der Werkmeiſter Ernſt Münch Der Eröfffnungsbeſchluß wirft den An⸗ geklagten Baetz und Gulhke Beklrug zum Nachteil des Deulſchen Reiches vor, der darin erblickk wird, daß Baetz und Gulhke eine große Anzahl von in der Fa⸗ brik angeferligten Werkſtücken dem Reich in Rechnung geſtellt und dabei vorgekäuſcht haben, die Lieferung ſolle für das Reichs- wehrminiſterium erfolgen. Baetz und Gulhke ſollen weiter angeordnet haben, daß für Hee · reslieferungen Makerial verwendet werde, das von der Abnahmekommiſſion zurück gewieſen wurde und das durch Schweißen und andere unzuläſ⸗ dem Reich als vollwerkig in Rechnung ge⸗ ſtellt wurde. Simſon ſelbſt wird der Anſtif⸗ kung und der Mikkäkerſchaft, Münch der Bei⸗ hilfe an dieſen Betrügereien beſchuldigt. Baeß iſt weiter des Betruges zum Schaden ſeiner Firma angeklagt, der er private Aus- gaben in erheblicher Höhe in Rechnung ge⸗ ſtellt haben ſoll. Der Jude Arkur Simſon iſt im Februar ds. Irs. ins Ausland geflohen und kroß ord- nungsmäßiger Ladung zur Verhandlung nichk erſchienen. Ebenfalls nicht erſchienen iſt der Angeklagke Münch, der heule früh einen ſchweren Anfall von Verfol gungswahnſinn erlikten hal und in eine Landesheilanflalt eingeliefert werden Warſcha u, 2. Juli. Auf einem Gutshof im Kreiſe Rudki(Woiwodſchaft Lemberg) iſt es zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen einer Polizeiabteilung und Gutsarbei⸗ tern gekommen. Auf dem Gute Oſt ro w Tuliglowſki waren Saiſonarbeiter be⸗ ſchäftigt, die von den Dorfeinwohnern ſeit einigen Tagen an der Arbeit verhindert wur⸗ den. Die Dorfarbeiter forderten die Ent⸗ laſſung der Saiſonarbeiter und gin⸗ gen mehrfach tätlich gegen ſie vor. Die Poli⸗ zei, die zur Herſtellung der Ruhe herbeigeholt Madrid, 2. Juli. Die Sitzung des ſpani⸗ ſchen Landtages, die bis in die frühen Morgen⸗ ſtunden des Donnerstag dauerte, ſtand unter einer außerordentlich ſt ar ke n Spannung zwiſchen Regierung und Volksfront⸗Gruppen einerſeits und den Abgeordneten der Rechts⸗ parteien auf der anderen Seite. Im Laufe der zwölfſtündigen Sitzung gerieten die Abgeordne⸗ ten wiederholt in ſo ſcharfe Auseinanderſetzun⸗ gen, daß Prügelſzenen nur mit großen Schwierigkeiten vermieden werden konnten. Zur Ausſprache ſtand auf Antrag der Agrarier die kritiſche Lage, in die die ſpaniſche Landwirt⸗ ſchaft nach dem Regierungsantritt der Volks⸗ front geraten iſt. Da die Marxiſten mit allen Mitteln das Stattfinden der für ſie unangeneh⸗ men Debatte zu vereiteln ſuchten, drohten die Rechtsparteien mit dem Auszug aus dem Par⸗ lament und erreichten dadurch ſchließlich ihr Ziel. Ein Abgeordneter der Agrarpartei führte deutliche Beiſpiele an, die die haltloſen Zu⸗ ſtände auf dem Lande widerſpiegelten. Er ſprach von der Willkür der Gemeindebeamten und der Volksfrontbürgermeiſter in den Pro⸗ vinzen, die jeden, der ihnen nicht genehm ſei, ins Gefängnis ſteckten oder Gefängnisſtrafen androhten, wenn ſie die von den Arbeitern ge⸗ ſtellten Forderungen nicht erfüllten. Der Arbeits⸗ und der Landwirtſchaftsmini⸗ ſter beſtritten die Feſtſtellungen des Oppoſi⸗ tionsredners zum größten Teil, bezeichneten die Unternehmer als die Alleinſchuldigen an den Arbeitskonflikten und machten die früheren antimarxiſtiſchen Regierungen verantwortlich für die gegenwärtige Kriſe auf dem Lande. Im Anſchluß hieran griff der von der Linken wegen ſige Mittel wieder zurechkgemacht und Prozeß Limſon in Meiningen Bekrug zum nNachkeil des Deulſchen Reiches mußte. Gegen ibn wurde die Verhandlung abgekrennk. Den Simſon⸗Werken, einem der wichlig ſten und größten Unkernehmen dieſer Ark, wurde bekanntlich durch die Enkenke als ein⸗ zigem das Monopol für die Waffenlieferun⸗ gen für die Reichswehr verliehen. In der Syſtemzeit war es der zur inkernakionalen Hochfinanz gehörigenden Familie Simſon möglich, unfaßbare Gewinne auf Koſten der Steuerzahler zu erlangen. Der national ſozialiſtiſche Staat hat nach langjährigen Er⸗ miktlungen damit Schluß gemachk. Am 22. Dezember vorigen Jahres hak Reichsſtakt⸗ halter Sauckel das Werk durch nokariellen Verkrag übernommen. Der Bekrieb, der von dieſem Tage an den Namen„Berlin-Suhler Waffen- und Fahrzeugwerke“ trägt, werd jetzt als gemeinnüßige Stiftung fortgeführt. Reichsſtakthalter Sauckel konnte in jenen Tagen an die im Werk ver⸗ ſammelte Gefolgſchaft unker dem brennen⸗ den Weihnachtsbaum die Worke richten:„In der Zeit, in der eure Wünſche enktäuſchl wurden und eure Hoffnungen auf Gerechlig⸗ keit in dieſer Welk zerbrachen und die mei⸗ ſten von Euch außerhalb des Betriebes ar⸗ beitslos waren, da erwarb ſich dieſe jüdiſche Familie nicht nur ein gewaltiges Vermögen, ſondern erzielte Uebergewinne, die mi! dem Adel eines Kauf mannes, ſo wie wir ihn in Deuktſchland verſtehen, nichts mehr zu kon hakken.“ Der Prozeß, der heuke in Meiningen be gonnen hat und der wegen der großen Zahl der Zeugen, die in Suhl beſchäfkigt ſind, ſpä⸗ ker dort weikergeführk werden ſoll, wird in eingehender Beweisaufnahme feſtſtellen müſ⸗ ſen, wie mit Wiſſen und unter Beihilfe des Juden Simſon das Deulſche Reich hin ker gangen und bekrogen worden iſt. Auf Antrag des Oberſtaaksanwaltes wurde vor Einkritt in die Verhandlung wegen Gefähr⸗ dung der Staaksſicherheit die Oeffenklichkert für die geſamke Dauer des Pro- zeſſes ausgeſchloſſen. Blulige Landarbeilerunruhen in Polen 15 Tole, zahlreiche Verletzie worden war, wurde von den erregten Dorf⸗ bewohnern angegriffen, ſo daß ſie gezwungen war, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Dabei wurden ſieben Perſonen erſchoſſen und drei verwundet. Auch in Krzeczowice im Kreiſe Przeworſt (Galizien) iſt es zwiſchen ſtreikenden Land⸗ arbeitern und der Polizei zu blutigen Zuſam⸗ menſtößen gekommen. Kommuniſtiſche Agita⸗ toren hetzten die Landarbeiter zu einem An⸗ griff auf die Polizei auf, die eine Salve ab⸗ geben mußte. Es wurden acht Perſonen ge⸗ tötet und eine bisher nicht bekannte Anzahl verwunde Stürmiſche Nachlſitzung des ſpaniſchen Landtags Abgeordnete Calvo Sotelo die Regierung und die Politik der Volksfront heftig an. So⸗ lange die Regierung in dem gleichen Fahrwaſ⸗ ſer wie bisher ſegele, könne es auch auf dem Lande weder Ruhe in der Wirtſchaft noch bei den Menſchen ſelbſt geben. Die jetzige Agrar⸗ politik der Regierung laufe auf eine Proleta⸗ riſierung des Landes hinaus, einen Irrtum, der auf die marxiſtiſche Klaſſenkampftheorie zu⸗ rückgehe und in der ganzen Welt bereits die heftige Reaktion der mittleren Klaſſen und den Triumph des Faſchismus im Gefolge habe. Der Mittelſtand lehne es ab, Proletarier genannt zu werden. Das jetzige Regime biete keine Ret⸗ tungsmöglichkeiten. Der Redner führte dann Zahlen über die ſowjetruſſiſche Landwirtſchaft an, um den Hörern zu beweiſen, daß die Pro⸗ letariſierung der Induſtrie und des Landes notwendigerweiſe zum Ruin führen muß. Als Calvo Sotelo ſchließlich rief, daß es Männer in Spanien gebe, die jederzeit den Verſuch, eine marxiſtiſche Herrſchaft zu errich⸗ ten, vereiteln würden, entſtand ein großer Tumult. Die marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten ſprangen von ihren Bänken und verſuch⸗ tene ſich auf Calvo Sotelo zu ſtürzen, der von den Rechtsabgeordneten umjubelt wurde. Der Landtagspräſident Martinez Barrio faßte den Beifall der Katholiſchen Volksaktion als ein Urteil gegen ſich ſelbſt auf und wies den Abgeordneten Az a, der die Haltung Calvo Sotelos lobte, aus dem Sitzungsſaal und ver⸗ ließ darauf ſelbſt das Präſidium. Nur durch die Intervention des Führers der Katholiſchen Volksaktion, Gil Robles, wurde der Konflikt 138 e F * * rd Neues Fahrzeugbeſchaffungs⸗ programm bei der Reichsbahn Tagung des Verwalkungsrales der Deulſchen Reichsbahn in Eſſen. Eſſen, 1. Juli. Am 30. Juni und 1. Juli trat der Verwaltungsrat der Deulſchen Reichsbahn zu einer ordenklichen Sil⸗ zung in Eſſen zuſammen. Die Beratungen galten zunächſt den Fi- nanzfragen. Ein Ueberblick über die Einnahmeentwicklung des 1. Halbjahres 1936 zeigt einen Zuwachs von 9,2 v. H. gegenüber dem Vorjahre, dabei entfällt auf den Per- ſonen- und Gepäckverkehr eine Mehrein- nahme von 5,5 v. H., auf den Güterverkehr eine ſolche von 12,3 v. H. Den erhöhten Einnahmen, die im weſenklichen aus ver⸗ ſt a rRkten Verkehrsleiſtungen herrühren, ſtehen erheblich ver⸗ mehrte Betriebsausgaben gegen; über. Der Verwaltungsrat gab ſeine Zuſtim⸗ mung zu einem pon der Reichsbahnhauptver⸗ waltung ausgearbeiteten Fahrzeugbe⸗ ſchaffungsprogram m für die erſte Hälfte des Jahres 1937 in Höhe von 80 Mill. NM. Hierunter iſt die Beſchaffung neuer Lokomotiven, Triebwagen, per- ſonen-, Gepäck und Güterwagen ſowie von Straßenfahrzeugen vorgeſehen. Für Unterhaltung und Erneuerung der bau- lichen Anlagen konnten die veranſchlaglen Mittel verſtärkt werden. Zum Reichsbahndirekkionspräſidenten wurde der Direktor bei der Reichsbahn Dr. jur. Adolf Offenberg ernannk und mik der Leitung der Reichsbahndirektion Erfurt betraut. Zum Präſidenken des Reichsbahn⸗ zenkralamks, das die bisherigen 4 Zentral- ämter in Berlin zuſammenfaſſen wird, wurde der Direktor des bisherigen Zenkralsamts für Maſchinenbau, Emmeli us, ernannk. — Der Verwaltungsrat nahm weiter Kennt- nis von den Verſetzungen des Reichsbahn direkkionspräſidenken Lamertz von Erfurk nach Eſſen zur Uebernahme der Leitung der dortigen Direktion und des Präſidenken An ⸗ gerer von Ludwigshafen nach Kaſſel zur demnächſtigen Uebernahme dieſer Direkkion. Die Leitung der Reichsbahndirektion Dres- den wurde auftragsweiſe dem Direktor der Oberbetriebsleitung Weſt Or. jur. Walter Schmidt und die künftige Führung der Reichsbahndirektion Ludwigshafen(Rh.) dem zum Vizepräſidenten einer Reichsbahndirek⸗ tion ernannten Reichsbahnoberrak Fro⸗ rakh übertragen. Braſilianiſche Alympiabeſucher reiſen durch Deulſchland Am 28. Juli Ankunft in Berlin. Berlin, 2. Juli. Mit der„Monte Pas⸗ cal“ traf Dienstag eine Gruppe von etwa 50 Braſilianern in Hamburg ein, die zu den Olympiſchen Spielen nach Berlin kom⸗ men werden, vorher aber noch eine vier⸗ wöchige Rundreiſe durch Deutſchland unter⸗ nehmen. Die Reiſe der br ta 8 g deren Durchführung in Händen des Mittel⸗ europäiſchen Reiſebüros(MEg) liegt, wird, nach dem Beſuch Hamburgs und Bremens zu⸗ nächſt an den Rhein führen, wo u. a. Köln, Koblenz, Trier, Bacharach, Aßmanns⸗ hauſen und Rüdesheim berührt werden. Wei⸗ ter geht es dann über Wiesbaden und Frank⸗ furt a. M. nach Heidelberg, Stuttgart, an den Bodenſee und nach München, von wo Aus⸗ flüge nach Garmiſch⸗Partenkirchen, zu den Kö⸗ nigsſchlöſſern, zur Zugſpitze, zum Kochel⸗See, Walchen⸗See und nach Mittenwald unternom⸗ men werden. Anſchließend fährt die Gruppe nach Nürnberg, Rothenburg o. T., Lichten⸗ fels, Eiſenach, Weimar und Leipzig, um am 28. Juli in Berlin einzutreffen. EJ.„Hindenburg“ in 50 Stunden nach new Hork 58s Hamburg, 2. Juli. Das Luftſchiff „Hindenburg“ hat nach Meldung der Deutſchen Seewarte am Donnerstag um 7.30 Uhr Newyork erreicht. Die geſamte Fahrzeit von 50 Stunden für die Strecke Deutſchland— Newyork. die durch die Ausnutzung günſtiger Winde über dem Nordatlantik erreicht wurde, ſtellt die ſchnellſte Ozeanüberquerung dar, die bis jetzt einem Luftſchiff gelungen iſt. 8s Newyork, 2. Juli. L3„Hindenburg“ iſt am Donnerstag morgen um 5.20 Uhr New⸗ vorker Zeit glatt in Lakehurſt gelandet. Neueinkeilung der badiſchen Verwaltung Karlsruhe, 2. Juli. Die badiſche Staatsregierung hat ein neues Geſetz verkün⸗ digt. durch das am 1. Oktober 1936 von 40 Bezirksämtern 13 aufgehoben werden. Durch eine den geſchichtlichen und kultuellen Bindungen Rechnung tragende Neuordnung entſtehen 27 Bezirksämter. die den Land⸗ kreiſen in Preußen entſprechen. Die volitiſche Einteilung des Gaues Baden in 27 Kreiſe der NSDAP. iſt bereits durchgeführt. . * e N Im anne dle auen Eminen Zeltliltci aus den agleaung Mickels Ii. von O. Naul Jatſle Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franckſchen Verlagshandlung, Stuttgart. 8) Nachdruck verboten. Auch Herbert iſt ein toter Mann. Das Geſicht des Staatsſekretärs verfinſtert ſich. Er ahnt Unheil. Mit raſchen und federn⸗ den Schritten eilt er in das Arbeitszimmer Hol⸗ ſteins. Er reißt die Tür auf, daß der am Schreibtiſch Arbeitende zuſammenfährt, und fragt mit noch beherrſchter Stimme, aber mit hartem Blick:„Wo ſind die ruſſiſchen Akten, Herr von Holſtein?“ Der ſpürt, daß jetzt eine Entſcheidung kommt. Ganz langſam ſteht er auf und ſagt mit ſehr feſter Stimme, die kühlen Augen nicht von ſei⸗ nem Gegenüber laſſend:„Die Akten habe ich dem Herrn Reichskanzler gegeben. Er braucht ſie, um die Ablehnung des ruſſiſchen Vorſchlags zu formulieren.“ Das iſt es, was Herbert Bismarck geahnt hat, und jetzt verliert er alle Selbſtbeherrſchung. Er ſpringt auf den Schreibtiſch zu, ſchlägt mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die Blätter flie⸗ gen, und ſchreit mit einer Stimme, die vor Wut ganz heiſer iſt:„Wie können Sie ſich unter⸗ ſtehen, ohne Erlaubnis des Staatsſekretärs Ak⸗ ten herauszugeben?! Aber wir kennen Sie jetzt, mein Herr. Jahrelang haben Sie in un⸗ ſerem Hauſe verkehrt. Jahrelang haben Sie uns Geſinnungen vorgetäuſcht, zu denen Sie nie fähig waren. Aber hüten Sie ſich, Sie ha⸗ ben mich ein wenig zu früh für einen toten Mann gehalten. Wir werden uns noch ſpre⸗ chen, Herr von Holſtein!“ Der iſt gelaſſen ſtehengeblieben, während der frühere Freund ihn anklagt. Als Herbert ge⸗ endet hat und die Tür hinter ſich zuſchlägt, ſieht er ihm ſchweigend und mit einem ganz lei⸗ ſen Lächeln des Spottes nach. Er denkt: Wie kann der Sohn eines großen Mannes ſich nur ſo gehen laſſen? Und er denkt: Spürt Herbert denn nicht ſelber, daß er taſächlich bereits ein toter Mann iſt? Am folgenden Tage geht Herbert aus dem Amt. Der Auftritt mit Holſtein war das letzte Aufflackern ſeiner Energie. Nun iſt er müde. Auch der Vater hat ihn unter den jetzt verän⸗ derten Umſtänden gebeten, zurückzutreten. Für den Nachfolger wird, nach vorheriger Befragung Holſteins, der Freiherr von Mar⸗ ſchall auserſehen. Der iſt begabt und fähig, aber er war früher Staatsanwalt und kennt wenig vom diplomatiſchen Dienſt. Gerade da⸗ rum iſt Holſtein für ſeine Ernennung. Jetzt iſt er der einzige große Könner im gan⸗ zen Amt. Jetzt iſt er der wirkliche Herrſcher hier. Jetzt iſt alles, Kaiſer, Kanzler, Staats⸗ ſekretär, abhängig von ſeinem Rat. Eine Sehn⸗ ſucht von Jahren iſt erfüllt. Aber freilich: ſie hat dem Deutſchen Reiche den Freundſchaftsvertrag mit Rußland gekoſtet. Zwei Jahre ſpäter hört der Zar von Rußland in Kronſtadt ſtehend die Marſeillaiſe, das Lied ſeiner Todfeindin, der Revolution. Das ent⸗ täuſchte und vereinſamte Rußland hat ſich mit Frankreich gefunden. Zwanzig Jahre ſpäter werden ihre Armeen gemeinſam gegen Deutſch⸗ land marſchieren. Die Nichterneuerung des Rückverſicherungs⸗ vertrages war der erſte Rat, den der von Bis⸗ marckſcher Aufſicht befreite Holſtein dem Kaiſer gab. Es war ein unheilvoller Rat. Zum erſten Male zeigt ſich hier, wie ſehr der ſcharfe und blitzende Intellekt Holſteins doch der ſchöpferi⸗ ſchen politiſchen Kräfte entbehrt, wie ſehr ſein Träger eigentlich darauf angewieſen iſt, immer der Zweite zu ſein. Es iſt nicht gut für den Kaiſer und das Reich, daß Holſtein lange Jahre der Erſte wird. Als der geſtürzte Bismarck im Sachſenwald davon hört, wie mächtig ſein Schüler im Aus⸗ wärtigen Amt iſt, ſagt er zu ſeinen Beſuchern: „Holſtein iſt klug, aber er iſt einäugig. Doch unter Blinden iſt der Einäugige König.“ Der„Uriasbrief“. Noch iſt es Holſtein nicht vergönnt, ganz frei von dem Druck zu werden, den der Name Bis⸗ marck für ihn bedeutet. Noch acht Jahre lang wird er immer wieder an ihn erinnert werden. Im Sommer 1892 will Fürſt Bismarck zur Hochzeit ſeines Sohnes nach Wien reiſen. Er kennt den deutſchen Botſchafter in Wien ſehr gut; durch dieſen läßt er den Kaiſer Franz Joſeph um eine Audienz bitten. Der Botſchaf⸗ ter meldet die bevorſtehende Ankunft und die Bitte des Geſtürzten nach Berlin. Kaiſer, Reichskanzler und die geſamte Hofgeſellſchaft ſind beſtürzt. Soll der Mann, den der Kaiſer entmachtet hat, jetzt etwa in Wien vor den Augen der Welt eine Rolle ſpielen? Aber man iſt ratlos. In ſeiner Not weiß man nur einen, den man fragen könnte: Hol⸗ ſtein. Der iſt Spezialiſt fürs Auswärtige und hat nach eigenem Geſtändnis für die Dinge in⸗ nerer Politik kein Gefühl; aber man konſtruiert aus der Anfrage des Botſchafters eine Angele- genheit von Holſteins Reſſort. Holſtein zögert nicht lange mit ſeinem Rat. Der Wiener Botſchafter erhält die ſchriftliche Anweiſung, nicht zur Hochzeit zu gehen, den Verkehr Bismarcks mit allen amtlichen deut⸗ ſchen und öſterreichiſchen Stellen, auch die Audienz beim Kaiſer, möglichſt zu verhindern. Der frühere Kanzler iſt außer Dienſten. Wenn er es ſelber nicht begreift, wird er es lernen müſſen. Jlamenſturm in der belgiſchen Kammer Iwiſchenfälle bei einer Ausſprache über die Dienſtzeilverlängerung Brüſſel, 2. Juli. In der belgiſchen Kammer wurde Dienstag die Regierung von dem nationalflämiſchen Abgeordneten De— backer in einer Interpellation aufgefordert, die Truppenteile, die Ende Mai regulär hätten entlaſſen werden müſſen, aber durch eine Verfügung des Kriegsminiſters auf un⸗ heſtimmte Zeit unter den Fahnen behalten worden ſind, nach Hauſe zu entlaſſen. Die Interpellation richtete ſich gegen eine von dem früheren Landesverteidigungs⸗ miniſter Deve ze in Anwendung des Miliz⸗ geſetzes durchgeführte Maßnahme. Im Laufe der Ausſprache kam es zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen den Fla⸗ men und dem früheren Landesverteidigungs⸗ Miniſter Deve ze, der jetzt dem Parlament als liberaler Abgeordneter angehört. Als De⸗ backer erklärte, daß die Flamen das Spiel der Kommuniſten nicht mitmachen würden, die Belgien in die Front des ruſſiſch⸗franzöſiſchen Mili⸗ tärbündniſſes hineinziehen wollten, daß die Flamen im Gegenteil Belgien eine ſolche Politik niemals geſtatten würden, griff der Kammerpräſident Huysmans ein und for⸗ derte den Interpellanten auf, ſich im Rahmen ſeiner Interpellation zu halten. Die Interpellation wurde dann von dem neuen Miniſter für Landesverteidigung, Ge⸗ neral Denis, beantwortet. Als der Mini⸗ * ſter ſeine Ausführungen in franzöſiſcher Sprache begann, proteſtierten die Mitglie⸗ der des nationalflämiſchen Blocks heftig und erklärten, daß die Interpellation eines Fla⸗ men auch in flämiſcher Sprache beantwortet werden müſſe. Auch bei dieſer Gelegenheit er⸗ folgte ein ſcharfes Eingreifen des Kammer⸗ präſidenten, der den flämiſchen Abgeordneten erwiderte, daß in der Kammer jeder in der Wahl ſeiner Sprache frei ſei. Als General Denis dann erklärte, daß die Regierung dar⸗ über zu entſcheiden habe, wann der Augen⸗ blick für die Aufhebung der Dienſtzeitverlän⸗ gerung gekommen ſei, proteſtierten die Fla⸗ men aller politiſchen Richtungen auf das hef⸗ tigſte. Nachdem im Laufe der Ausſprache auch die Kommuniſten ſich der flämiſchen Interpella⸗ tion angeſchloſſen hatten, faßte der national⸗ flämiſche Abgeordnete Romſée den Stand⸗ punkt der Flamen in einem Schlußwort zu⸗ ſammen und erklärte, daß die Soldaten das Opfer der unüberlegten Po⸗ litik ſeien, die der Kriegsminiſter Deveze eingeleitet habe. Er legte ſodann eine Ent⸗ ſchließung vor, in der die Kammer aufgefordert wird, von der Regierung die Aufhebung der Dienſtzeitverlängerung zu verlangen. Darauf wurde von Deveze eine Gegenentſchließung eingebracht, in der der Regierung das Ver⸗ trauen ausgeſprochen wird. Den Radilalſozialiſten geht ein Licht auf Neue politiſche einie der„Republique“— Kampf gegen den Kommunismus Paris. 2. Juli. Die radikalſozialiſtiſche „Republique“ hat am Mittwoch nachmittag eine Sonderausgabe herausgebracht, in der ihr Direktor Jules Roche mitteilt. daß das Blatt vom Donnerstag ab ſeinen Leſern den neuen Geiſt und eine neue volitiſche Linie geben wolle Geſtern habe das Blatt noch im Kampf geſtanden gegen die Gefahr der Bünde. Dieſer Kampf werde weitergehen. Heute müſſe man ſich jedoch nach zwei Seiten hin ſchlagen: ge⸗ gen die Bünde und jeden Verſuch einer Dikta⸗ tur von rechts, aber ebenſo gegen den Ver⸗ ſuch einer Diktatur der Kommuniſten, die ſich bereits in den offiziellen Reden der Führer dieſer Parten anzukündigen beginne. Der Hauptſchriftleiter des Blattes, Pierre Dominique, führt in dem Leitartikel der Son⸗ derausgabe aus. daß die Kommuniſten unter dem Befehl der Regierung von Moskau ſtänden. Man müſſe dabei aber beachten, daß die Sowjetunion ein Geg⸗ ner Deutſchlands ſei. Eine Partei Frankreichs, ſo ſchreibt die „RNepublique“ weiter, verſuche die Macht im Staate zu erobern in der Hoffnung, einem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg zum Ausbruch zu verhelfen. Dieſe Partei verſuche, durch unaufhörliche und unnütze Streiks die franzöſiſche Wirtſchaft zu ſchwächen, ſeitdem die Volksfrontregierung an der Macht ſei. Er müſſe ſich fragen, ob dieſe Partei, wenn ſie an die Macht käme, wei⸗ terhin dem Ausland gehorchen wolle. Italien und der Völkerbund „Giornale d' Italia“ über die ilalieniſche Dennſchrift. Rom, 1. Jull. Die von Ikalien dem Prä⸗ ſidenken der Völkerbundsverſammlung zu⸗ geſtellte Denkſchrift iſt, wie das halbamkliche „Giornale d' Italia“ unker der Ueberſchrift „An einer geſchichklichen Wende“ ausführt, ein Dokumenk von enkſcheidender Bedeukung. Von der Aufnahme, dle es fin⸗ den werde, hänge in der Tat die Orienkie⸗ rung der italieniſchen Politik gegenüber Eu⸗ ropa wie gegenüber dem Völkerbund ab. Im letzten Teil ſeines Arkikels befaßt ſich das halbamtliche Blatt mit der Rückkehr Italiens zur Mitarbeit in Eu⸗ ropa und im Völkerbund, die Aa- lien niemals abſichtlich aufgegeben habe, an der es vielmehr„durch die Enkſchlüſſe Drit⸗ ker ausgeſchieden worden ſei.“ 5 Dieſe Feſtſtellung ſei der enkſcheidende Punkt der italieniſchen Noke und der italie⸗ niſchen Politik. Die nüchkerne und Kriſtall. klare Sprache des Außenminiſters Ciano ſtelle die Sankkionsregierungen vor eine enk⸗ ſcheidende Wahl: ſie müſſen wählen zwiſchen der Rückkehr Italiens zur Wikarbeit, die mit voller Aufrichtigkeit und durch die nun mehr ſpruchreife Reviſion des ungerechten Genfer Urteils und ſeiner feindſeligen Po⸗ litik vorbereikek werden müſſe, oder aber der Verſteifung der italieniſchen Politik auf durchaus nicht paſſive Abwehrſtellungen, die im Gegenſatz zu der allgemeinen Zuſam⸗ menarbeit ſtänden, aber auf das Lebensrecht einer großen Nation begründet ſeien. Amerika baul rieſige Flugplähe in Alaska und im Nordweſten f 88 Waſhington, 2. Juli. Das Kriegs⸗ miniſterium hat mehrere Offiziere beauftragt, in der Nähe der Stadt Fairbanks in Alaska eine geeignete Stelle für die Anlage eines großen Flugplatzes ausfindig zu machen. Dieſer Flugplatz ſoll ſo groß ſein, daß die ge⸗ ſamten Luftſtreitkräfte der Armee, die gegen⸗ wärtig aus 1000 Flugzeugen beſtehen, inner⸗ halb von 24 Stunden untergebracht werden können. Die Armee beabſichtigt. eine Reihe wei⸗ terer ſtrategiſcher Flugplätze dieſer Art zu bauen. Vorerſt ſind ſieben Flughäfen geplant, die wahrſcheinlich innerhalb eines großen Dreiecks liegen werden, deſſen Spitzen von den Städten Spokane im Staate Waſhing⸗ ton. Portland im Staate Oregon und Salt Lake City im Staate Utah gebildet werden. Um die Freiheil der Meerengen Die Sitzung des techniſchen Ausſchuſſes in Montreur Montreux. 1. Juli. In der Sitzung des techniſchen Ausſchuſſes der Meerengenkonferens beantragte die engliſche Abordnung, daß in Artikel 1 des neuen Abkommens der Grund⸗ ſatz der freien Durchfahrt und des freien Schiffsverkehrs in den Meerengen, der in Ar⸗ tikel 1 des Lauſanner Vertrages verkündet worden war. wieder aufgenommen werde, un⸗ beſchadet der durch die Wiederbefeſtigung der Meerengen logiſcherweiſe erforderlichen Ab⸗ änderungen. Die engliſche Abordnung wurde in dieſem Begehren von anderen Abordnungen unterſtützt. Die türkiſche Abordnung erklärte, ſie habe keineswegs die Abſicht, den Grundſatz der freien Durchfahrt umzuſtoßen, der ſich übrigens aus der in dem vorgeſehenen Abkommen getroffenen Regelung ergebe. Sie verlangte jedoch, daß der engliſche Antrag von einer Vollſitzung der Konferenz nach der Aus⸗ ſprache über die anderen Artikel des Entwurfs erörtert werde. Dieſem Wunſche gab der Ausſchuß ſtatt. Jüdiſcher Bankier in Wien verhaftel Wien, 2. Juli. Der jüdiſche Schieber und Bankbeſitzer Sigmund Boſel wurde von der Polizei in Haft genommen. Boſel iſt der be⸗ kannteſte öſterreichiſche Spekulant der Nach⸗ kriegszeit. Beſonders bekannt ſind ſeine Ge⸗ ſchäfte mit der Oeſterreichiſchen Poſtſparkaſſe, die mit ungeheueren Verluſten des ſtaatlichen Inſtituts und der Flucht des damaligen Fi⸗ nanzminiſters Dr. Ahrez nach Braſilien en⸗ dete. Ueber die Gründe der Verhaftung beſagt die offizielle Mitteilung nur, daß der Verdacht des betrügeriſchen Bankerotts vorliegt. — . F e een r Fr . Fe r der 9 port am lommenden 50 unkag Jetzt ganz ohn e Jußba ll! - handb all im 3 eichen der Probeſpiele 3 eiſterſch aften de r Schwim met gen. ln die ö le 10 9 Die . 1 e 2 II erſ h nicht di er hat berre 10 ind.—— der 8 lle; i ausn Verei ia⸗. 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Alle 16 deutſchen Gaue trugen am Wochenende ihre Meiſterſchaftskämpfe aus, die mit wenigen Ausnahmen(Verletzungen) unſere geſamte Spitzenklaſſe im Wettbewerb ſahen. Die Be⸗ deutung dieſer erſten großen Heerſchau der deutſchen Leichtathletik verſteht ſich von ſelbſt, und es iſt erfreulich, feſtſtellen zu können, daß die Leiſtungen beſonders der Olympiaanwär⸗ ter unter unſeren Athleten durchaus dem ent⸗ ſprechen, was man mit Rückſicht auf die kurze Vorbereitungszeit mit Fug und Recht erwar⸗ ten durfte. Bei einem Vergleich der Leiſtungen kann natürlich nicht überſehen werden, daß auf 16 verſchiedenen Bahnen gelaufen wurde, daß das Wetter in den 16 deutſchen Städten ja durchaus nicht gleich war, und daß ſchließlich auch die Konkurrenz keineswegs überall ſo ſtark und gleichwertig ſein konnte, um den Spitzenleuten wirklich das Letzte abzufordern Nicht die nackte Zahl, das Ergebnis, bietet ja die beſte Vergleichs möglichkeit, ſondern einzig und allein der Kampf, der unter gleichen Vor⸗ ausſetzungen die Athleten zuſammenführt. Der ſchönſte Weltrekord verliert ſeinen Wert, wenn die Leiſtung nicht im Schmiedefeuer des Wett⸗ kampfes gehärtet werden kann. Dieſe allgemeine Feſtſtellung kann nicht häufig genug wiederholt werden. Sie muß als beherrſchende Regel insbeſondere über jeder Arbeit ſtehen, die unſere Ausſichten bei den Olympiſchen Spielen in irgendeiner Form ab⸗ wägt. Man ſollte ſie überhaupt nie vergeſſen. Leiſlungshöhe wie nie zuvor! Vor Jahresfriſt haben wir aus dem gleichen Anlaß anmerken können, daß ſich die Leiſt⸗ ungshöhe unſerer Leichtathletik beträchtlich ge⸗ hoben hat, und daß daneben unſere Spitzen⸗ klaſſe auch ganz erheblich„in die Breite“ ge⸗ wachſen iſt. Wir können dieſe Feſtſtellung nur mit noch beſonderer Begründung wiederholen: Deutſchlands Leichtathletik marſchiert in un⸗ geahnt breiter Front zur Spitze! Die Gründe ſind bekannt; eine der weſentlichſten Urſachen — die wichtigſte ſogar nach unſerer Meinung — iſt die Vereinheitlichung des deutſchen Sports, die Zertrümmerung der vielerlei Ver⸗ bände, Verbändchen und Grüppchen zugunſten einer ſchlagkräftigen und leiſtungsfähigen Ein⸗ heit. Denn nur im Kampf der Beſten mitein⸗ ander wachſen die Leiſtungen, ſteigert ſich das Können aller. Den beſten Beweis haben wir jetzt ſchon in Händen: Die Gaumeiſterſchaften Sehen wir einmal die Leiſtungen der neuen Meiſter von dieſem Blickpunkt aus an. Da ſind die Kurzſtrecken der Männer, Ende des letzten Jahres unſtreitig das Schmerzenskind des einſtigen Sprinterlandes Deutſchland. Diesmal lief Leichum 10,4 für die 100 Meter, Hornberger und Borchmeyer brauchten nur 105, eine ganze Anzahl anderer Athleten kam gegen ſcharfe Konkurrenz in 10,6 an. obwohl nicht überall die Bahnen in beſter Verfaſſung waren. Für die 200 Meter über⸗ ragen die 21,6 des Hamburgers Schein. Nek⸗ kermann Mannheim und Kunze Radevorm⸗ wald kamen auf 22,1(ſchwere Bahnen) und gut 15 weitere Läufer zum Teil ganz klar un⸗ ter die Ber⸗Grenze. Die 400 Meter waren ſchwächer, wenigſtens an der Spitze. Aber trotzdem kam eine Reihe von Läufern gut un⸗ ter die wichtige 50 Sek.⸗Grenze, die darüber hinaus erfreulich oft knapp geſtreift wurde. Noch ſtärker als im vergangenen Jahr iſt jetzt ſchon unſere Mittelſtrecklergarde. Mertens⸗ Wittenberg holte ſich ſeine 800 Meter in 1:52.9, eine Zeit, die von anderen in dieſem Jahre ſogar ſchon erheblich unterbrochen worden iſt (Harbig, Lang, Deſſecker). Aehnlich iſt es bei den 1500 Meter. Dompert, Eitel, Stadler lie⸗ fen glatt unter vier Minuten, Stadler noch dazu auf ſchlechter Bahn und ohne ernſthaft kämpfen zu müſſen. Eine Reihe weiterer Läu⸗ fer kam an die„internationale“ Grenze her⸗ an; Verbeſſerungen ſind bei einem großen Teil von ihnen mehr als wahrſcheinlich, wenn ernſthafte Konkurrenz dazu zwingt. Die langen Strecken einſchließlich der 3000 Meter Hindernis bieten kaum reelle Vergleichs möglichkeiten. Dazu hatten unſere Spitzenleute in ihren Gauen doch zu wenig wirkliche Gegner. Sie konnten es ſich in der Mehrzahl der Fälle(Syring, Haag, Gebhardt und wie ſie alle heißen) ſogar er⸗ lauben, am Samstag die eine und am Sonn⸗ tag die zweite Langſtrecke zu gewinnen, beide⸗ mal ſozuſagen aus dem Handgelenk. Das Hin⸗ dernislaufen, das bei uns früher kaum ge⸗ pflegt wurde, brachte gute Ergebniſſe, aller⸗ dings fehlt zum internationalen Standard noch ein gutes Ende. Die Sprünge befriedigten mit Ausnahme des Weit⸗ und (mit Einſchränkung) des Stabhochſprungs kaum in ähnlichem Maße. Den Vogel ſchoſſen die Weitſpringer ab. Leichum ſteht mit 7.60 Meter an der Spitze, gefolgt von Rekordmann Long mit 7.47(weiche Anlaufbahn!) und dem Ju⸗ nior Lindemann⸗Hamburg(7.37 Meter), der beſonders dadurch auffällt, daß faſt ſeine ſämt⸗ lichen Meiſterſchaftsverſuche glatt über der 7⸗ Meter⸗Marke lagen Außerdem gab es bann noch einige Sprünge, die knapp über oder un⸗ ter dem„kritiſchen Punkt“ lagen, was ledig · lich für die zahlenmäßige Stärke unſerer Springerklaſſe ſpricht. Im Stabhochſprung waren 3,70 Meter durchſchnittlich die entſchei⸗ dende Höhe für den Gewinn einer Meiſter⸗ ſchaft. Lediglich Deutſchmeiſter Müller⸗Kuchen überſprang mit 4.05 Meter die internationale Wertgrenze. Bei ihm fiel in Stuttgart mehr au der Leichtathleten ſchon gul im Schuß- Neue Talenle- Im hinlergrunde Aympia noch als die Höhe die Flüſſigkeit und Leichtig⸗ keit ſeiner Sprünge auf. Wenn ihn nicht eine leichte Verletzung zum Abbrechen gezwungen hätte, wäre diesmal vielleicht endlich ſeiner Sehnſucht nach dem Rekord Erfüllung gewor⸗ den. Seine großen deutſchen Gegenſpieler, Schul⸗Berlin und Hartmann⸗Breslau, übten am Sonntag„weiſe Zurückhaltung“; es hat auch keinen Zweck, daß Stabhochſpringer auf nicht ganz einwandfreier Anlage mit letztem Aus dem Lager der Schweralhlelen Jiegfried eudwigshafen Gaumeiſter Mannſchafts⸗Kingen im Gau Süd weſt entſchieden Der Gau Südweſt bat ſich mit der Feſt⸗ ſtellung ſeines Meiſters im Mannſchafts⸗ Ringen viel Zeit gelaſſen und iſt nun wohl der letzte deutſche Gau, der ſeinen Titelträger zu den in dieſem Jahre wieder ſtattfindenden Deutſchen Meiſterſchaften meldet Sieger wurde Siegfried, Ludwigshafen, der im Geſamt⸗ ergebnis der beiden Endkämpfe mit dem Pf. Schifferſtadt mit 21:16 ſiegte und ſich dadurch den Meiſtertitel ſicherte. Im Vorkampf in Schifferſtadt ſiegte der einheimiſche VfK. knapp mit 9:8 Im Welter⸗ und Mittelgewicht landeten die Schiffer⸗ ſtädter durch Schäfer und Heißler entſcheidende Siege., im Bantam⸗ Feder⸗ und Halbſchwer⸗ gewicht endeten die Kämpfe unentſchieden; Schifferſtadt war hier durch Sturm,. R. Kolb und Kamb vertreten. Siegfried gewann im Schwergewicht durch Meiſter Gehring entſchei⸗ dend u. war im Leichtgewicht durch Freund nach Punkten erfolgreich. Unentſchieden kämpften Impertro, Vondung und Ehret. Der Rückkampf in Ludwigshafen ſah Sieg⸗ fried mit 13:7 ſiegreich. Hier waren die Lud⸗ wigsbafener ganz groß in Form. Durch Im⸗ pertro, Freund. Ehret und Gehring gewannen ſie entſcheidend und im Bantamgewicht trenn⸗ ten ſich Vondung und N. Kolb wieder unent⸗ ſchieden. Die Schifferſtädter landeten wieder durch Heißler und Schäfer zwei Schulterſiege. Im Geſamtergebnis der beiden Kämpfe ſiegte Ludwigshafen mit 21:16 und wurde da⸗ mit Meiſter. deulſchlands Gewichtheber für Aympia Nach Abſchluß der Vorbereitungen unſerer Schwerathleten auf die Olympiſchen Spiele 1936 wurde die deutſche Olympia⸗Gewicht⸗ beber⸗Mannſchaft von Reichsſportwart Wolff wie folgt aufgeſtellt: Schwergewicht: Joſeß Manger⸗ Freiſing, Paul Wahl ⸗ Möhringen. Erſatz; Schattner⸗Berlin. Halbſchwergewicht: Eugen Deutſch⸗ Frieſenheim. Opſchruf, Trier. Erſatz: Gietl⸗München. Mittelgewicht: Eſſen. Rudi Ismayr⸗Freiſing. Erſatz Gottſchalk⸗Eſſen. Leichtgewicht: Janſen ⸗Eſſen, Schwietalle Breslau. Erſatz: Tbierſch⸗ Erfurt. Federgewicht: Max Walter ⸗ Saar⸗ brücken, Liebſch⸗ Düſſeldorf. Erſatz: Eugen Müblberger⸗ Frankfurt a. M. Adolf Wagner⸗ Niympia-Regallen wie noch nie! 26 Nationen mit 120 Booten in Grünau. Der Siegeslauf des olympiſchen Gedankens durch die Welt wird wohl durch nichts beſſer ausgedrückt, als die ſelbſt für die kühnſten Optimiſten überraſchend kommende Rekord⸗ Beteiligung an den 11. Olympiſchen Spielen in Berlin. So übertrifft das Meldeergebnis für die olympiſchen Ruderwettkämpfe auf der Grünauer Regattaſtrecke das der vorhergegan⸗ genen Spiele ganz gewaltig, für die ſieben Rennen ſind von 26 Nationen 120 Nennun⸗ gen eingegangen, das bedeutet faſt dreimal ſo viel Boote wie in Los Angeles und faſt das Doppelte von Amſterdam. 22 Mann für den Einer! Die ſtärkſte Beteiligung hat unter den ſieben Bootsgattungen der Einer aufzuweiſen, zu dem 22 Bewerber gemeldet wurden, darunter je einer aus Eſtland, Lettland, Spanien und Südafrika. Dann folgt an zweiter Stelle nach der zahlenmäßigen Beteiligung der Vierer mit Steuermann mit 20 Siegesanwärtern, danach der Zweier„ohne“ mit 18 und dann ſchon der Achter, die Krone der Wettbewerbe, mit 17 Booten. Etwas überraſchend kommt die ſtarke Beteiligung von 14 Nationen im Zweier mit Steuermann, die gleiche Zahl von Bewer⸗ bern kann der Vierer„ohne“ auſweiſen. Wie verteilen ſich nun die Meldungen? Nicht weniger als zehn Nationen laſſen ſich in allen ſieben Rennen vertreten, daß ſchon allein dieſe Beteiligung die von Los Angeles bei weitem übertreffen würde. Nach Deutſch⸗ land haben alle Wettbewerbe beſetzt USA., Un⸗ Um den Aufftieg F. V. Biblis— Spogg. Aeberraſchender Weiſe hatte dieſes letzte Spiel vor der ſechswöchigen Sperre einen recht guten Beſuch aufzuweiſen, trotzdem erſt in letzter Stunde die Umlegung dieſer vorletz⸗ ten Begegnung um den Aufſtieg bekannt wurde. Immerhin hatten ſich gut 200 Zu⸗ ſchauer. darunter zahlreiche Schlachtenbumm⸗ ler aus der Darmſtädter Kante, eingefunden, die bei hochſommerlicher Hitze ein recht tempe⸗ ramentvolles Spiel zu ſehen bekamen. Das Spiel begann ſofort mit ſehr ſchnellen Angriffen beider Parteien, ſodaß die Zuſchauer beider Lager natürlich lebhaft ins„Schwitzen“ kamen. Verſchiedentlich wurden gerade in der erſten Hälfte recht gute Tormöglichkeiten herausgearbeitet, doch Tormann und Vertei⸗ diger jeder Elf ſchlugen ſich wirklich pracht⸗ voll. Einmal glaubten die Bibliſer endlich zum verdienten Führungstor zu kommen. als einer der Arheilger Deckungsleute Hände im Straf⸗ raum macht. Mangold konnte aber den Wunſch der Bibliſer Fußballanhänger nicht erfüllen. denn ohne Zweifel war der Ball angeſchoſſen Auf der Gegenſeite glaubten die Gäſteanhänger ſchon einmal Grund zum Jubel zu haben, aber garn, Schweiz, Jugoſlawien, Italien, Holland, Großbritannien, Frankreich und Kanada. Den Doppelzweier beſetzten außer den ſoeben ge⸗ nannten noch Auſtralien, Braſilien, Oeſterreich, Polen und die Tſchechoſlowakei, den Zweier mit Braſilien, Dänemark, Japan und Polen, den Riemenzweier Argentinien, Auſtralien, Belgien, Braſilien, Dänemark, Oeſterreich, Polen und Uruguay, den Vierer mit Belgien, Braſilien, Dänemark, Japan, Norwegen, Oeſterreich, Polen, Schweden, Tſchechoſlowakei und Uruguay, den Vierer ohne Belgien, Däne⸗ mark, Braſilien, Japan, Oeſterreich und die Tſchechoflowakei. So erfreulich dieſe Rieſenbeteiligung iſt, ſo große Schwierigkeiten macht bei dieſer Anzahl der Teilnehmer die Aufſtellung eines einwand⸗ freien Ausſcheidungsſyſtems. Ein Glück, daß die Grünauer Strecke ſechs Startbahnen auf⸗ weiſt! Maßgebend wird bei der Einteilung der Vorläufe, die der FIS A.⸗Kongreß am 5. Auguſt vornehmen wird, ſein, daß jedem Boot zwei Chancen gegeben ſind, ſich für die Ent⸗ ſcheidung durchzuſetzen. Im Einer ſieht bei 22Booten dies etwa ſo aus: Vier Vorläufe zu zweimal ſechs und zweimal fünf, deren Sie⸗ ger ſofort in die Entſcheidung kommen. Die übrigen 18 beſtreiten drei Zwiſchenläufe, von denen jeweils die beiden erſten am folgenden Tag im Hoffnungslauf ſtarten. Der Sieger und Zweite dieſes Laufes ſind dann ebenfalls im Endlauf ſtartberechtigt. Dieſes Syſtem bietet die Gewähr, daß nur die wirklich Beſten den Endlauf beſtreiten; daß die Männer im Zwiſchen⸗ und Hoffnungslauf zweimal ſtarten müſſen, läßt ſich nicht umgehen. zur Bezirksflaſſe Arheilgen 2:2. da war der ſehr gute Bibliſer Tormann präch⸗ tig auf dem Damm. Kurz vor der Halbzeit flackerte noch einmal der Kampfgeiſt gewaltig auf, wobei die Grenzen des Erlaubten mit⸗ unter faſt überſchritten wurden. Nicht vergeſſen ſoll werden. daß die Bibliſer inſofern Pech hatten, als ihr guter Halblinker Lang bereits nach viertelſtündiger Spieldauer Statiſt wurde und bis zum Schluß des Spiels nicht mehr richtig mittun konnte. Nach der Pauſe ging der Kampf in unge⸗ minderter Form weiter. wobei die Gäſte nach planloſem Spiel Schaders bereits nach 10 Minuten Spieldauer durch ihren geiſtesgegen⸗ wärtigen Mittelſtürmer Seibert in Füh⸗ rung gingen. Die Bibliſer wurden nun etwas offenſiver und erreichten auch durch ein ſchönes Tor Georgies wieder den Gleichſtand. Wei⸗ tere 10 Minuten ſpäter übernahmen die Bib⸗ liſer ſogar durch ihren in den Sturm ge⸗ gangenen Halbrechten Seib die Führung, und ſchon ſah es ganz nach einem knappen Sieg der Bibliſer aus. da erwiſchte Reitz kurz vor Spielende den Ball und ſtellte durch ein ſchö⸗ nes Tor den Gleichſtand wieder her. Wrmſatz rampfen, dun aner Ulympiaausleſe gerade hier ſchwach und klein genug iſt.— Im Dreiſprung will ſcheinbar die 15⸗Meter⸗Marke für die deutſchen Athleten ein unbezwingbares Ziel der Wünſche bleiben Mit 14.41 Meter (Wöllner⸗Leipzig) und einem ler mußten wir uns diesmal beſcheiden. Im Hochſprung ſchaffte der zuverläſſige Martens 1.90 Meter: Gehmert, Brandenburgs Hoffnung. begnigte ſich ebenſo wie Roſenthal⸗Königsberg mit 1 Meter, die übrigens verſchiedentlich noch ganz oder nahezu erreicht wurden. Die 1.80 Meter jedenfalls machen heute einer großen Zahl deutſcher Springer keine weſentlichen Schwie⸗ rigkeiten mehr. Zu erwähnen, daß Rekordhal⸗ ter Weinkötz lediglich an den Studenten ⸗Mehr⸗ kampfmeiſterſchaften teilnahm. De lechniſchen Uebungen brachten bei den Würfen ebenſowenin Ueberragendes. Hervorzuheben iſt in erſter Linie die Beſtändigkeit des Hamburger Hammerwurf⸗Rekordmannes Hein. der nun ſchon mehrfach die 52⸗Meter⸗Marke übertroffen hat. Seine 52.18 Meter können ſich jedenfalls ſehen laſſen. Alles übrige kam in dieſer Diſd⸗ plin wohl mehr oder weniger an die 50⸗Meter⸗ Marke beran, aber zu größerer Leiſtung fehlte doch wohl der Anreiz ſcharfer Konkurrenz. Im Diskuswerfen und Kugelſtoßen iſt die Lage faſt haargenau die gleiche. Woellke blieb mit ſeinem 16.25 Meter⸗Kugelſtoß einmal mehr allein auf weiter Flur, im Diskurswerfen gab es nicht einen einzigen 50er⸗Wurf. Allerdings fehlte Willi Schröder, und der Saarbrücker Lampert leidet immer noch unter ſeiner unan⸗ genehmen Ohren⸗Erkrankung, die ſeinen Gleichgewichtsſinn doch empfindlich ſtört Man weiß ja, wie wichtig gerade dies für einen Diskuswerfer iſt. Uebrigens hatte auch der Turner Schwarzmann längere Zeit unter ähn⸗ lichen Erſcheinungen zu leiden; viele führten ſein Verſagen bei der letzten Deutſchen Meiſterſchaft ausſchließlich auf die Nachwir⸗ kungen dieſer Erkrankung zurück. Etwas lichter wird es dafür— für unſere Verhältniſſe— im Speerwerfen, wo immerhin mehr Athleten als früher die 60 Meter⸗Grenze überbieten. Dr. Weimann⸗Wittenberg mit 65,05 Meter. die Entdeckung Heinßen⸗Breslau mit 54,39, der Berliner Gerdes mit 62.99 und ſein Lands⸗ mann Ehlert mit 62,79, ſowie der junge Sutt⸗ garter Kickersmann Eiſenmann mit ſchönen 61.72 Meter können ſich ſehen laſſen. Nekord⸗ mann Stöck fehlte; auch er heilt eine Ver⸗ letzung aus, was Raff⸗Oberhauſen, der 3000. Meter⸗Rekordmann, und mancher andere im Hinblick auf die„Deutſche“ vernünftigerweiſe gegenwäntig ebenfalls tut. Die Hürdenſtrecken hatten mit Welſchers 14.8 für die kurze Strecke den einen. mit den„unter 55⸗Zeiten“ von Scheele und Nottbrock(54.7 bezw. 54.6) den anderen Höhepunkt. Aber faſt wichtiger iſt, daß eine Reihe von Läufern in der„kurzen“ unter 16 blieb. während man für die„lange Strecke“ in Seibert⸗Staffel bei Limburg ein neues Talent entdeckte. Der Mann von der Lahn lief die 400 Meter Hürden„auf Anbieb“ in 56.2 Sek. übrigens die 800 Meter ebenſo un⸗ erwartet in 1354.9 in ſcharfem Nennen, das 8. Neu⸗Kaſſel, in 1155.3 Minuten be⸗ endete. Auch die Frauen ſind da! Glanzleiſtungen— es iſt kein anderes Wort mehr am Platze— wurden teilweiſe von un⸗ ſeren Leichtathletinnen geboten. Krauß. Dollinger. Albus, Winkels. Zimmer und einige mehr liefen die 100 Meter glatt unter 13 Sek., Eckert⸗Frankfurt und Elger⸗Magdeburg die 80 Meter⸗Hürden in ausgezeichneten 12 Sek., einer Zeit, die auch international als ſehr gut zu gelten hat, und im Hochsprung gab es einmal 1.60 Meter(Bergmann⸗Stuttgart) und durch Nathien⸗Bremen 1.575. Scheibe⸗Erfurt ſprans 1.55 Meter. Im Diskuswerfen hat G. Mauer⸗ mayer, die wieder glatt über die 45 Mater kam. in Frl. Hagemann⸗Kaſſel(43,59) eine erfreulich ſtarke Kampfgefährtin gefunden. Hollenhauer⸗Hamburg kam auf über 42 Meter, andere blieben nicht weit davon. Im Speer⸗ werfen Gelius⸗München, Krüger⸗Dresden (43.47 Meter!), Fleiſcher⸗Frankfurt uſw. unſere ſtärkſten Waffen, die ebenſo wie die Diskus⸗ werkerinnen vor allen Dingen ſehr gleichmäßig in ihren Leiſtungen ſind. Die deutſchen Leichtahtleten und Leicht⸗ athletinnen ſind in den wenigen Wochen der gegenwärtigen Saiſon durch übergutes Trai⸗ ningswetter beſtimmt nicht verwöhnt worden. Umſo mehr iſt die Leiſtungshöhe zu begrüßen. die heute. am Beginn der Kampfzeit, ſchon feſtzuſtellen iſt. Hoffen wir auf die notwendige Leiſtungsſteigerung bis zu den Olympiſchen Wettbewerben! Anmpiaprobe im handball Die Kernmannſchaften der deutſchen Olym⸗ pia⸗Handballer tragen am Wochenende in Weſtdeutſchland mehrere Uebungsſpiele aus. Am 4. Juli ſpielt in Liafort die zweite Olympia⸗Mannſchaft gegen die zweite Ver⸗ tretung des Gaues Niederrhein, anſchließend tritt die erſte Olympiaelf gegen die erſte Gar⸗ nitur des Gaues Niederrhein an. Die Vor⸗ bereitungen werden am 7. Juli in Elber⸗ feld fortgeſetzt. Hier ſind die Stadtmann⸗ ſchaft von Wuppertal und die Auswahl des Gaues Weſtfalen die Gegner der deutſchen Olympia⸗Anwärter. e e e eee . nnr. ———— ielotd⸗ Ver. ne in wei 1 el 15 u l 8 1 5 N Seocrrs — B Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung JCal ein Mnal. ein dadeim stelin. Ein verklungenes Llebesidyll von Paul Hain 18. Fortſetzung. — Der neue Zierat wird viel gekauft. Es iſt ſo das richtige Geſchenk zwiſchen verliebten Leutchen. 855 Goethe iſt ſelbſt nicht ohne Geſchick im Zeichnen und Malen. Und alſo kauft er ſich eines Tages ſolche Bänder, blaue und roſafarbene und hellgrüne, juſt die lichten Farben, die zu Friederikens Kleidern paſſen, und beginnt emſig, ſie mit hübſchen Ornamenten und zierlichem Rankenwerk zu bemalen, ganz à la Mode. Es wird ein wunderhübſcher Flattertand. Vergnügt ſingt er bei der Arbeit vor ſich hin und malt 7 aus, was wohl Friederike für Augen machen wird, wenn ie die Bänder bekommt. Dann packt er alles ſorgfältig ein und— greift nach der Feder. Ihm ſind während des Malens neue Verſe ein gefallen, die müſſen nun noch raſch auf das Papier, al⸗ poetiſche Begleitung zu dem anmutigen Geſchenk. Und da ſteht dann alſo: „Kleine Blumen, kleine Blätter Streuen mir mit leichter Hand Gute, junge Frühlingsgötter Tändelnd auf ein luftig Band. Zephyr, nimm's auf deine Flügel, Schling's um meiner Liebſten Kleid, Und ſo tritt ſie vor den Spiegel All in ihrer Munterkeit. Sieht mit Roſen ſich umgeben, Selbſt wie eine Roſe jung. Einen Blick, geliebtes Leben, Und ich bin belohnt genug. Fühle, was dies Herz empfindet, Reiche frei mir deine Hand, Und das Band, das uns verbindet, Sei kein ſchwaches Roſenband!“ Er ſinniert eine Weile über den letzten Vers „Und das Band, das uns verbindet, Sei kein ſchwaches Roſenband!“ Dann nickt er faſt heftig mit dem Kopf. Es iſt ſchon alles richtig ſo. Dies iſt kein ſchwaches, mit Roſen bemaltes Seidenband, was ihn mit Friederike verbindet. Es iſt ttärker, viel ſtärker. ö Neuntes Kapitel. Von Friederike kommt ein Brieflein. Eine Einladung. Ein Dank für die bunten Bänder. Ja, und wenn er Luſl abe, ſoll er nach Seſenheim herauskommen und dort einige . bleiben. Der Vater und die Mutter würden ſich ſehr freuen. Und ſie ſelbſt, das Riekchen— nun, da iſt überhaupt gar nichts darüber zu ſagen! Aber ſie habe das Fremden- zimmer ſchon extra fein ſauber geſcheuert und blitzweiße Gardinen leuchteten an den Fenſtern. Ruhe zum Studieren und zu den Vorbereitungen zum Examen habe er da ganz gewiß. Das iſt ja nun wirklich eine feine Sache! Goethe überlegt da nicht lange. Er läßt den Pfarrers⸗ keuten einige herzliche Dankzeilen zukommen und kündigt ſeine Ankunft für die nächſten Tage an. Jawohl, da draußen im Pfarrhaus arbeiten, oben in dem Giebelſtübchen oder im Garten mit der Roſenhecke! Denn im Sommer noch will er promovieren und damit ſeine Studien beenden. Und zwiſchendurch mit Friederike plaudern, des Abends durch das Dorf ſchlendern, des Morgens aus ihrer Hand die erſte Taſſe Kaffee entgegennehmen und von ihren Lippen ein frohes Morgenlächeln! Wenn das dann nicht ein gutes Examen geben wirdl! Aber Examen hin, Examen her— auf nach Seſenheim! Und ſo kommt es, daß er für die nächſten Wochen ein Quartier in einer der Giebelſtuben des Pfarrhauſes auf⸗ ſchlägt. Es iſt ein Leben wie im Paradieſe. Und in zwei Wochen iſt Johannisnacht! „Das müſſen Sie hier am Rhein geſehen haben“, ſagt Paſtor Brion. Und Friederike lächelt ſtill. „Die vielen Feuer dann in den Weinbergen— zu beiden Ufern— unter dem weiten Sternenzelt— da ſchläft kaum einer in der Nacht.“ Goethe hat das noch nicht mitgemacht, er freut ſich darauf. Aber er weiß, daß am Tage Johannes des Täufers, am 24. Juni, die alten Sonnwendbräuche wieder ſpukhaft lebendig werden. — And wer um Mitternacht nach dem Snruna durch das Freudenfeuer ſein Mädel rußt“, wirft das Dorle em,„der kommt ſein Leben lang nicht wieder von ihr los. Freilich, es muß auch ſowieſo die richtige ſein.“ „Hier und da allerdings“, lacht der Pfarrer,„will die hohe Polizei nichts von ſolchen Johannisfeuern wiſſen. Auch in Druſenheim drüben machen ſie ſchon wieder Späne, wie ich neulich hörte. Es wär' ein heidniſches Feſt, meinen ſie. Und die Jugend mache dabei zu viel Krach. Na ja, Rau⸗ fereien gibt es natürlich manchmal dabei, aber die gibt's auch ſonſt an den Tanzſonntagen. Ich jedenfalls denke, daß die Johannisfeuer ein guter, alter germaniſcher Brauch ſind. Sonnwendl Das ſoll die Jugend feiern, wie es die Natur verlangt.“ Einige Tage ſpäter wird wirklich bekannt, daß hier und da die Polizei einiger Ortſchaften um Seſenheim herum die Johannisfeuer nicht geſtatten will. Das gibt viel Aufregung. Die jungen Burſchen und Mädels halten Verſammlungen ab, reden ſich in Hitze, ſchimpfen über die alten Zopfperücken am grünen Bürotiſch, die doch nur Angſt hätten, daß ihnen der Schlaf in der Johannisnacht geſtört werden könnte, und alles in allem herrſcht alſo großes, trotziges Hallo in den Dörfern. Auch Johann Wolfgang nimmt mit Friederike an einigen dieſer Proteſtverſammlungen teil. Und während einer der Burſchen wieder eine lange Philippika gegen den polizeilichen Amtsſchimmel vom Stapel läßt, kritzelt Goethe einige Zeilen auf ein Stück Papier und ſchmunzelt dabei über das ganze Geſicht. Dann reicht er Friederike den Zettel. Da ſteht drauf: „Johannisfeuer ſei unverwehrt, Die Freude nie verloren. Beſen werden immer ſtumpf gekehrt, Und Jungens immer geboren!“ „Die Verſe laſſen wir überall anſchlagen, an den Türen der Polizeibüros, an den Amtsſtuben der Ortsſchulzen, an die Scheunen“, flüſtert ihr Goethe zu.„Mal ſehen, ob das helfen wird.“ Er meldet ſich zum Wort und macht ſeinen Vorſchlag, der mit Begeiſterung angenommen wird. Zwei Tage ſpäter kleben überall in den Ortſchaften, die ſich gegen die Johannisfeuer verſchworen haben, Zettel mit Goethes Verſen, nun noch kräftig vervollſtändigt, ſo daß ſie Juen: „Johannisfeuer ſei unverwehrt, Die Freude nie verloren, Beſen werden immer ſtumpf gekehrt, Und Jungens immer geboren. Und junge Mädel ſind ſtets dabei, Wo Herzen zum Himmel ſingen, Und alſo ſind wir dennoch ſo frei, Durch nächtliche Feuer zu ſpringen. Und wollte man um die Sonnenwend' Die frohen Feuer verbieten, Dann könnte man gleich alle Jugendluſt Verſiegeln und vernieten. Drum beutel den Staub, Herr Bürokrat, Aus deiner Zopfperücke! Und ſpürſt du nicht ſelber der Erde Saat, So fehlt dir noch vieles zum Glücke!“ In den Amtsſtuben geht ein grimmiges Lamentteren los. Wer hat dieſe Verſe geſchrieben? Wer hat ſie überall angeſchlagen? Oha— das erfordert Strafe! Aber in den Dörfern geht das Lachen um. Das Lachen fliegt an beiden Ufern des Rheins entlang. Und wenn irgendwo ein Gendarm in einem Wirtshaus auftaucht, um „Recherchen“ anzuſtellen, erntet er nur Lachen und kriegt einen fröhlichen Singſang zu hören, denn ſchon haben die launigen Verſe eine Melodie erhalten: „Drum beutel den Staub, Herr Bürokrak, Aus deiner Zopfperücke—!“ Das gibt Krach, Streit, neues Gelächter, daß es nur ſo widerhallt, und wutſchnaubend muß ſchließlich der Gen⸗ darm ſeines Weges gehen. Ein„Inkulpant“ iſt nicht zu er⸗ mitteln! Und eines Tages iſt das drohende Verbot wieder aufgehoben. Und wenn ſich die Jugend auch ohnedem nicht darum gekümmert hätte— ſo iſt es natürlich beſſer. Aber noch Tadetüng ſingen die Burſchen dus Liedchen recht heraus- fordernd, wenn ſie nach Feierabend an einer Poltzeiſtube vorbeikommen, und im Pfarrhaus von Seſenheim ſingt es das Dorle, wenn ſie des Morgens die Kühe Emma und Grete melkt und den Schweinetrog füllt. Das Riekchen aber ſummt es, wenn ſie ihre Katzen krault und das Federvieh füttert und Goethe aus dem Giebelſtübchen zu einem Spaziergang herunterlocken will. Urheber- Rechtsschutz: Drei Quellen- Verlag, Königsbrück(Bez. Dresden) Johannlsnacht! Johannksnacht! Schon am Tage hat man Scheunen, Tennen, die Kirche und die Wirtshäuſer mit friſchen Feldblumen feſtlich ge⸗ ſchmückt. Der Sommer iſt da! Die Burſchen haben auf den Bergen Reiſig⸗ und Holzhaufen zuſammengetragen, die ſchon tagsüber von dem jungen Volk der kleinen Mädchen und Buben gehörig beſtaunt werder Studenten ſind aus Straßburg in die Dörfer gefahren, um am Abend mit teilzunehmen an den Freudenfeuern und eine luſtige Nacht draußen im Freien zu verleben. Dieſe Johannisfeuer am Rhein— man muß ſie geſehen haben, wenn man ſchon gerade hier in dem Lande iſt! Langſam verdämmert der Tag. Über den Horizont zieht der Abend herauf. Und in den Wäldern und auf den Bergen machen ſich die Geiſter der Natur und des Schweigens bereit, ihren übermütigen Spuk zu treiben. Da dürfen Nixen und Feen und Elfen und Zwerge und Bergſteiger und luſtige Kobolde der Wein⸗ hügel lebendig werden— bis es Mitternacht ſchlägt. So will es das Geſetz dieſer Nacht. Der Mond blendet ſein magiſches Licht auf. Würzig und erdhaft riecht die Welt. Es iſt ein herrlicher Abend, der rheinauf und ab ſeine blaue Schleppe über das Land ſtreift. Überall auf den Waldwegen und den Wieſen⸗ pfaden bewegen ſich Menſchentrupps lachend, ſchwatzend zu den Hügeln hinauf. Viele in bunten, ſchillernden Ver⸗ kleidungen, als Berggeiſter, Lichtelfen. Waldſpuk und neckende Irrlichter. Vor allem die Mädchen haben die alte Sitte nicht vorübergehen laſſen, ſich mit luſtigflatternden, bunten Gewändern zu verkleiden und darin ihren Scherz zu treiben. Am meiſten natürlich mit demjenigen, dem ihre heimliche Gunſt gilt. Flatternde Bänder, farbige Trachten, weit flatternde Röcke, ſo huſcht es durch die Wälder, als wären da die Blumengeiſter wach geworden. Und nun leuchten die erſten Feuer am Rhein durch die Dunkelheit. Züngelnde Flammen zucken gelb und rot und kniſternd und praſſelnd aus den Wäldern hoch, neue werden entfacht, immer mehr, weithin ſtehen ſie wie Fackeln über den Bergen, eine zauberhafte Illumination der Nacht. Und Stimmen werden laut. Frohes Rufen und Geſang. Die erſten Reigen um die Feuer werden getanzt. Johannisnacht! Johannisnacht! Auch hinter Seſenheim brennt eine ſolche Fackel. Eben ſagt ein als Zwerg verkleideter Burſche den üblichen Vers vor dem flammenden Holzſtoß her: „Müßt's im Tanz euch ſchwingen, Buben und Mädel als Paar, Nachher durchs Feuer ſpringen, Um euch's Glück zu gewinnen, Für ein gottgeſegnetes Jahr! Buben und Mädel, kommt dichter heran, Der Feuertanz hebt an!“ Geigen klingen auf, Lauten ſchwirren. Eine Tanz⸗ melodie ſchwingt ſich in die Nacht. In weitem Kreis haben ſich Burſchen und Mädel zum Tanz gefaßt und wiegen ſich um das Feuer. . Goethe ſucht vergebens im ganzen Pfarrhauſe nach Friederike. Von Zimmer zu Zimmer läuft er, vom Haus in den Stall, vom Stall in den Heuboden, vom Heuboden in den Garten, in die Laube. „Friederike, Friederike, Riekchen!“ Keine Friederike meldet ſich. Und dabei iſt es ſchon lange dunkel. Bis zum Johannis⸗ feuer iſt noch ein weiter Weg. Da huſcht eine flatternde Geſtalt aus dem Hauſe. Himmelherrgott, das iſt ja ein rieſiger Schmetterling, daß man ſich erſchrecken kann. Eine grünſchillernde Kappe ver⸗ deckt das Haar, mit zwei goldſchimmernden Fühlern, die links und rechts in die Luft wippen. Das Mieder iſt ſilbern, und das Röckchen darunter ſchaukelt verwegen, wie bei einem gaukelnden Schmetterling, auf und ab. Friederike“, ruft Goethe und ſtürzt hinzu,„ich ſuch dich ſchon eine kleine Ewigkeit— du—“ Er hält die Enteilende am Rock feſt. Da muß ſie wohl oder übel anhalten und dreht ſich lachend um. „Leider nur das Dorle“, ſagt der Schmetterling,„das ſich nun beeilen muß, um das Feuer zu umfliegen, aber kommen Sie nur mit, das Riekchen iſt ſchon lange fort.“ Goethe ſtampft mit dem Fuß auf. „Und wir wollten doch zuſammen—“ ſtößt er hervor. Das Dorle lacht munter. „Das haben Sie ſich ſo gedacht, Monſieur Student! So leicht aber haben's die Herren der Schöpfung nicht in der Johannisnacht. Da muß man ſuchen, oh, ſuchen. Wer weiß in was für eine Geiſterhülle Riekchen heute geſchlüpft iſt. Fortſetzung folgt. e eee eee NS Deu. Gan fart am Main, Gutzeutſtraze 8—14, dolf Hitler ⸗ Saus Feruſprecher: 30 381, Poſtſche nente: 33 003 Schriftverkehr: Bewutzt im eigenen Iutereſſe für jede Abteidung geſondere Bogen Sprechſtunden Vormittags: Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Mr. Nachmͤttags: Mittwoch und Freitag, von H—18 Nr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Heppenheim an Kaffe fraß 2, Fernſprecher 318 des Kreisleiters: Mittwochs von 15—28 Uhr. L Kreiskaſſenleiter. Ich danke für die pünktliche Einſendung der Berichte. — Der Kreiswertſchaftsberater. Sprechſtunde des Kreiswirtſchaftsberaters am Montag, den 6. Juli 1936, abends 6—8 Uhr in der Kreisleitung. 9 Preſſefümpropaganda. Von der Gaufilmſtelle Heſſen⸗Naſſau wird der etlagfilm„Triumph des Willens“ an folgen 1 vorgeführt: li in Rothenberg H in Neckarſteinach 8. Jul in Waldmichelbach Dieſer Film iſt i in ſeiner Idee, ein ſeiner Leiſtung. Er iſt im wahrſt. was ſein Titel ſagt. Kein Deutſcher wird dies Dokument unſerer Bewegung ohne tiefe Ergriffenheit an ſich vorüberziehen laſſen. Vorverkauf der Ein⸗ trittskarten findet jeweils durch die Ortsgruppe NSDAP., Ortsgruppe Heppenheim Heute Freitag, abends 3.30 Uhr, findet bei Pg. Schömperle ein Appell für ſämtliche poli⸗ tiſchen Leiter der Ortsgruppe Heppenheim ſtatt. Erſcheinen iſt Pflicht. NSOB., Kreis Heppenheim. Die Ortsringleiter werden hiermit auf das am 3 den 5. Juli auf der Starkenburg ſtatt⸗ findende Volkstanz Treffen hingewieſen. Es be⸗ ginnt vormittags um 11 Uhr im Burghof.(Nach⸗ mittags Fortſetzung im„Weindorf“ auf dem Gra⸗ ben in Heppenheim). Die Ortsringleiter werden gebeten, innerhalb ihres Ortsringes für das Tref⸗ fen zu werben, Von den Ortsringleitern der nähe⸗ ren Umgebung Heppenheims wird erwartet, daß ſie an dem Tanztreffen teilnehmen.— Die Orts⸗ ringleiter, die mit ihren Beiträgen für das 2. Halbjahr noch im Rückſtand ſind, werden an bal⸗ dige Zahlung erinnert. NSL B., Bezirk Weſchnitztal. Den Mitgliedern unſeres Bezirks wird hiermit bekanntgegeben, daß bei allen Einzahlungen fol⸗ gendes zu beachten iſt: 1. Alle Zahlungen im Bezirk ſind zu leiſten an den Bezirksrechner, Pg. Sp— Zotzen⸗ bach, Konto 1111 bei* Bezirksſparkaſſe Heppenheim. 2. Die Monatsbeiträge ſind in voller Höhe zu leiſten. Wer entgegen der Vorſchrift Abzüge gemacht hat, muß den Betrag nachzahlen. 3. Die Zeitungsquittungen werden nicht mehr eingeſammelt. 4. Penſionäre zahlen den vollen Beitrag(ab 1. Juli 1936) 5. Einige Mitglieder ſind noch im Rückſtand mit der 2. Nate für das Haus der Deutſchen Erziehung. Der Betrag iſt umgehend auf un⸗ ſer Konnto zu überweiſen. 6. Den Vertrauensleuten gehen morgen eine An⸗ zahl Hans Schemm Plaketten, das Stück zu 1.— RM. und ebenſoviel Heftchen über Rechts⸗ ſchutz in Haftpflichtfällen, das Stück zu 10 Pfg. zu. Die Plaketten und Hefte ſind reſt⸗ los abzuſetzen. Der Betrag wird durch die Vertrauensleute an unſeren Rechner, Pg. Speckardt, Zotzenbach, Konto 1111 Bezirks⸗ ſparkaſſe Heppenheim, eingezahlt. Ruppert, Kreisleiter NS BO- DA. Orts waltung Heppenheim. Die Teilnehmer am Gauparteitag, insbe⸗ ſondere die Betriebe, ſoweit ſie noch nicht mit Abzeichen verſehen ſind, holen heute Freitag, den 3. Juli, abends zwiſchen 6 und 8 Ahr, das Gauparteitag⸗Abzeichen auf der Geſchäftsſtelle der Ortswaltung der DAF. ab. Ortswaltung Fürth. Alle Blockwalter wollen umgehend die DA. Abzeichen abrechnen. Stellan Ketswale ter N. S. O. A. B. — N Nel. ⸗Gemeinſchaft„Keaft durch Freude“ Kreis Bensheim ⸗ Heppenheim Amt: Reiſen, Wandern, Urlaub. Von den von uns bereits gemeldeten Urlaube zügen und Ferienwanderungen ſind nachfolgend N A.-F. 3/86 Inntal(Waſſerburg) vom 4. 7. bis 12. 7. 1936. U.-F. 33/88 Salzachtal vom 4. 7. bis 12. 7. 1936. .⸗F. 35/86 Chiemgau vom 6. 7. bis 14. 7. 1936. U.S. 3% Borkum vom 13. 7. bis 21. 7. 1936. U.-F. 4/6 Allgäu(Pfronten) vom 22. 7. bis 30. 7. 1936 SF. 206/36 Seefahrt(Norwegen) vom 22. 7. bis 29. 7. 1936. M.⸗F. 4/86 Schwarzwald(Todtnau) vom 24. 7. bis 31. 7. 1936. 8 Betr.: Olympia⸗Züge. Zur Olympiada nach Berlin fährt das Gauamt Frankfurt folgende Sonderzüge: I. Sonderzug vom 7.—9. Auguſt 1936 KF. S8oSa(Ringen) Preks 14.30 RM. 10 Uhr(Deutſchlandhalle) KF. 5608b(Kanu) Preis 14.30 RM. 15.30 Uhr(Grünau) KF. 56080(Polo) Preis 15.30 RM. 14 Uhr(Reichsſportfeld) 2. Sonderzug vom 3.—11. Auguſt 1936. KF. 5618a(Fußball) Preis 15.30 RM. 10 Uhr(Olympiaſtadion) KF. 5618b(Boxen) Preis 15.30 RM. 20.30 Uhr(Deutſchlandhalle) KF. 56180(Hokey) Preis 14.90 RM. 16.30 Uhr Neichsſportfeld) In den angegebenen Preiſen ſind folgende Lei⸗ ſtungen einbegriffen: Fahrgeld, Eintrittspreis zu der betreffenden Veranſtaltung, Eintritt in die Ausſtellung Deutſchland, ſowie ein Mittag⸗ oder Abend⸗ eſſen(je nach der Lage der Veranſtaltung). Wir machen darauf aufmerkſam, daß bei den Anmeldungen jeweils die richtigen Nummern der Züge mit der angegebenen Bezeichnung a, b, angegeben werden müſſen, und die Anmeldungen auf unſeren Urlaubszuganmeldeformularen getätigt ſein müſſen. Das Gauamt entſcheidet allein über die Zuteilung zu den einzelnen Sportarten, ſofern bei den einzelnen Sportarten Uebermeldungen ge⸗ tätigt werden. Ein Tauſch der Karten könnte in dieſem Falle unterwegs oder in Berlin erfolgen. * Betr.: Weltkongreß für Freizeit u. Erholung. Zu obigem Kongreß fahren wir bekanntlich einen Sonderzug vom 22. bis 27. Juli 1936 nach Hamburg. Die Teilnehmergebühren betragen ein⸗ ſchließlich Fahrt, Verpflegung, Beſuch der verſchie⸗ denen Ausſtellungen und Veranſtaltungen nur 27.50 RM. Es bietet ſich hier eine günſtige Gelegenheit eine der ſchönſten Hafenſtädte Deutſchlands für wenig Geld zu ſehen und das Leben und Treiben einer ſolchen Stadt kennen zu lernen. Anmeldungen nehmen unſere ſämtlichen Dienſt ſtellen entgegen. Vor 20 Jahren Kampf am Suezkanal Eine Erinnerung an den deutſch⸗ türkiſchen Vorſtoß im Juli 1916. Als die Türkei in den Weltkrieg eintrat, ge⸗ hörte es begreiflicherweiſe zu den wichtigſten Punkten ihres militäriſchen Programms, den Suezkanal, dieſe Hauptſchlagader des briti⸗ ſchen Weltreiches, zu blockieren. So erfolgte bereits im Januar 1915 nach mühſamen Vor⸗ bereitungen der erſte Vorſtoß unter dem deut⸗ ſchen Oberſtleunnant Freiherrn v. Kreß. Es gelang, die Engländer zu überraſchen und mit Pontons einige Abteilungen über den Kanal zu ſetzen. In den Kämpfen verſagten aber die türkiſchen Truppen, die meiſt aus arabiſchen Kontingenten zuſammengeſetzt wa⸗ ren, die wenigen Deutſchen konnten die Lage nicht retten. So mußt, zumal engliſche Kriegs⸗ ſchiffe in den ungleichen Kampf eingriffen, ein eiliger Rückzug angetreten werden. Der zweite und letzte Vorſtoß gegen den Kanal wurde im Juli 1916, alſo vor 20 Jahren, unternommen. Schon im Februar 1916 hatte Kitſchener im Oberhauſe erklärt, daß die Türkei einen ernſten Verſuch vorberei⸗ te, Aegypten anzugreifen. So konnten die Engländer rechtzeitig am Kanal Befeſtigungen errichten und vorgeſchobene Stützpunkte an⸗ legen. Hatten die Verbündeten gehofft, im Feb⸗ ruar den Vormarſch antreten zu können, ſo konnte davon infolge der außerordentlich gro⸗ ßen Schwierigkeiten und der geringen Lei⸗ ſtungsfähigkeit der rieſigen Etappenlinien keine Rede ſein. Trotzdem machte Oberſtleut⸗ nant von Kreß bereits im April mit einer 2000 Mann ſtarken gemiſchten Abteilung einen Vorſtoß, bei dem es gelang, ein in die öſtlich des Kanals gelegene Wüſte El Tih weit vor⸗ geſchobenes engliſches Kavallerie⸗ Regiment zu überraſchen und zum größten Teil gefangen zu nehmen. Der eigentliche Vorſtoß konnte dann aber erſt im Juli erfolgen; die Wüſtenbahn war bis nahe an die türkiſch⸗ägyptiſche Grenze fertig, dann führte eine Feldbahn weiter, für die letzte Strecke ſtanden Kamelkolonnen zur Verfügung. 17000 Mann war das Expe⸗ ditionskorps ſtark, von denen 2600 Deutſche, Oeſterreicher und Ungarn waren. Die Türkei hatte die dritte Diviſion bereitgeſtellt. Nur nachts konnte durch die Wüſte marſchiert wer⸗ den, tagsüber mußte gelagert werden, was aber bei der ſengenden Glut keine Erholung war. So ſtellte dieſer Wüſtenmarſch an Menſch und Tier höchſte Anforderungen, es war ein ſtilles Heldentum, dem leider der Erfolg ver⸗ ſagt blieb. Denn der Feind wurde nicht überraſcht, im Gegenteil, er ſtand in ſtark befeſtigten Stellungen mit überlegenen Kräf⸗ ten bereit, ſodaß er den Angriff der matten Expeditionstruppen leicht abwehren und ſie durch eine Umgehung zum Rückzug veranlaſſen konnte. Trotzdem haben wir Veranlaſſung, auch dieſer deutſchen Soldaten zu gedenken, die bei dem Vorſtoß an den Suezkanal in der Wüſte der Sinai⸗Halbinſel ihr Leben dahingaben. Auch ſie ſtarben für Deutſchland. der Mainzer Giftmordprozeß Die Jeugen geben Rälſel auf„der alle Vogler war eine Feele von Menſch, aber ſeine Frau war ein drachen“ Ein Kronzeuge. Mainz, 2. Juli. Der Andrang des Publi⸗ kums im Giftmordprozeß Vogler war am 4. Verhandlungstag ſo ſtark wie noch nie zuvor. Da alle an dieſem Tage geladenen Zeugen aus Koſtheim ſtammten, hatte die Zeugenver⸗ nehmung für die Koſtheimer Bevölkerung ein beſonders ſtarkes Intereſſe. 28 Zeugen wur⸗ den am Donnerstag vernommen. Die Ver⸗ handlung dauerten bis in die ſpäten Nach⸗ mittagsſtunden. Ein Friedhofsarbeiter aus Koſtheim ſagte aus, daß der inzwiſchen verſtorbene Fried⸗ hofswärter auf Wunſch von Frau Vogler das Grab des alten Vogler gleich nach der Beerdi⸗ gung eingeſchwemmt habe, angeblich, um bald Blumen pflanzen können. In Wirt⸗ lichkeit hatte man ſich der Hoffnung hingege⸗ ben, daß dadurch das Thalliumgift ſchneller aus dem Körper verſchwinde. Gift für den Mann— Zeit für den Liebhaber Ein früheres Dienſtmädchen der Frau Vog⸗ ler machte Angaben über Aussagen der Frau r Vogler, die ihren Mann betrafen. Zu Gäſten, die um die Mittagszeit in die Gaſtwirtſchaft Vogler kamen und nach dem alten Vogler fragten, äußerte Frau Vogler: „Ich habe meinen Mann wieder mal ein Pulver gegeben, dann ſchlüft er länger!“ Dies ſei Frau Vogler wichtig geweſen, um ungeſtört mit ihrem Liebhaber Holzhauer zu⸗ ſammen ſein zu können. In Uebereinſtim⸗ mung mit anderen Zeugen ſagte das Mäd⸗ chen ferner aus, der alte Vogler habe oft ge⸗ klagt, der Kaffee ſei ſo bitter. Frau Vogler habe den Kaffee ſtets ſelbſt in das Zimmer ihres Mannes gebracht. Trotz dieſer belaſten⸗ den Angaben hält auch dieſe Zeugin in ihrer Geſamtausſage ſtark zurück. Der Vorſitzende muß ihr buchſtäblich jedes Wort abkaufen. An⸗ dere Zeugen berichten über gehäſſige Bemer⸗ kungen, die Frau Vogler Gäſten gegenüber in der Wirtſchaft über ihren Mann und Stief. ſohn gemacht habe. Charakteriſtiſch war die Bemerkung eines früheren Stammgaſtes der Voglerſchen Wirt⸗ ſchaft · „Der alte Vogler war eine Seele von einem Menſchen, aber ſoine Frau war ein Drachen.“ Die Bemerkung hinſichtlich ihres Mannes: „Er verreckt ja doch bald“, will Frau Vogler nicht gerade bös gemeint haben. Faſt alle Zeugen, die näher mit Frau Vog⸗ ler in Berührung kamen, belaſten die Ange⸗ klagte. Dieſe wehrt ſich mit der Bemerkung: „Heute iſt es leicht, Dreck auf mich zu werfen, ich kann mich ja nicht wehren.“ Bei einer Gruppe der am vierten Verhand⸗ lungstage vernommenen Zeugen hat man wieder das Gefühl, als ſeien ihre Ausſagen durch den ſeit der Mordtat in Koſtheim um⸗ laufenden Klatſch ſtark beeinflußt. Dieſe Tat⸗ ſache entwertet natürlich eine Reihe ſonſt wichtiger Ausſagen. Ein Zeuge bekundet, Ge⸗ org Vogler ſei bereits in der Sterbenacht ſei⸗ nes Vaters auf die Straße gelaufen und habe dort gebrüllt:„Die alte Sau hat meinen Va⸗ ter vergiftet“. Ein Bruder des ermordeten Gaſtwirts Vogler berichtet über die Angabe eines Spiritiſten, der Frau Vogler nach dem Tode ihres Mannes geſagt haben ſoll, er habe mit dem Geiſt ihres Mannes geſprochen, und dieſer habe mitgeteilt, er werde ſeinen Sohn Georg bald zu ſich holen. Frau Vogler will das geglaubt haben. Alle irgendwie belaſtenden Zeugenausſagen werden von Frau Vogler nach wie vor beſtrit⸗ ten. Kleinigkeiten gibt ſie dagegen großzügig zu. Dem Ehemann der gleichfalls durch Gift geſundheitlich ſchwer geſchädigten Frau Her⸗ del legt der Oberſtaatsanwalt eine Reihe von Fragen vor, die auf eine weitere Erfor⸗ ſchung dieſer an ſich noch dunklen Sache hin⸗ zielen. Die Fragen werden jedoch von dem Zeugen allgemein verneint. Nach einigem Be⸗ denken vereidigt das Gericht trotzdem auch dieſen Zeugen. Ein Kronzeuge 2 Den Abſchluß des vierten Verhandlungstages bildet die 2½ſtündige Vernehmung des Zeugen Adolf Hoch, der ſich heute als Kaufmann ausgibt. Er war früher als Heraldiker für eine amerikaniſche Firma in Deutſchland tätig. muß aber auch die Tätigkeit eines Rechtskon⸗ ſulenten in Wiesbaden ausgeübt haben, denn in dieſer Eigenſchaft wurde er von der Ange⸗ klagten mehrfach und eingehend in Anſpruch genommen. Man erhält von dieſem Zeugen einen recht zwieſpältigen Eindruck und weiß nicht recht, ob er ein Schwätzer iſt oder wirk⸗ lich ein Kronzeuge, der noch weit mehr weiß, als er bisber geſagt hat. Ein abſchließendes Urteil kann jedenfalls auch am Schluſſe der Beweisaufnahme des vierten r den tages nicht gewonnen werden. Der Zeuge jedoch noch mehrfach vernommen werden. Die wichtigſten Ausſagen, die er machte, be⸗ treffen die Giftherſtellung des Wies⸗ badener Pharmazeuten Müller, mit dem der Zeuge eine Zeit lang geſchäftlich verbun⸗ den war Müller, der mit dem Apotheker Hol⸗ länder in Wiesbaden in guten Beziehungen ſtand, ſoll mit Saponin, das er aus wilden Kaſtanien gewonnen hat, ein Gift hergeſtellt haben, das in feſter und flüſſiger Form in den Magen eingeführt werden konnte und als Pflanzengift ſpäter im menſchlichen Körper ſchwer nachweisbar war. Der Sachverſtändige Dr. Popp bezeichnet das Saponin als ein ziem⸗ lich gefährliches Herzgift. Die Kartenlegerin Rocker habe die Erzeugniſſe des Müller in einem dem Zeugen Hoch nicht bekannten Kun⸗ denkreis vertrieben. Der Sohn der Rocker war im Geſchäft des Müller tätig. Der Zeuge Hoch ſtellte die Behauptung auf, daß Müller, Frau Rocker und Frau Vogler ſehr eng zuſammmen⸗ hängen. Frau Vogler erklärte zunächſt, alle Ausſagen dieſes Zeugen ſeien von Anfang bis zu Ende erlogen. Dann glaubt ſie plötzlich, der Phar⸗ mazeute Müller könne jener geheimnisvolle „Onkel Ehrhard“ ſein. Nur ſchade, daß Müller heute tot dt, denn ſo kann man ihm alles Mögliche zuſchie⸗ ben. Endlich erklärt die Angeklagte, ſie werde bei der Vernehmung der Frau Rocker und ihres Geliebten Holzhauer weitere Angaben über dieſe Fragen machen. Die übrigen Ausſagen des Zeugen Hoch be⸗ treffen die Geldgeſchäfte, die die Angeklagte in Höhe von 20 000 Mark mit Holzhauer hatte. In dieſem Zuſammenhang ſtellt der Vorſitzende feſt, daß faſt kaum ein Paragraph des Straf⸗ geſetzbuches von Frau Vogler dabei unberück⸗ ſichtigt gelaſſen worden ſei. Die ganze Ange⸗ legenheit bedürfe einer ſehr gründlichen Nach⸗ ſorſchung. Der fünfte Verhandlungstag wird ſich mit den Fragen der Verſicherungen be⸗ ſchäftigen, die hinſichtlich des Motivs für einen Teil der Mordfälle eine ſehr wichtige Rolle spielen. Verbok einer Sekke. Auf Grund des § 1 der Verordnung des Reichspräſidenken zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 iſt die Sekte„Erweckungs⸗ Miſſion in Deulſchland“(Sitz Berlin) vom Miniſter des Innern aufgelöſt und verboklen worden.(Bekannkmachung anzeiger vom 1. Juli 1936). — im Staals- und lben . ſcn 80 0 All und 80 born Mati den! lungstages es Zeugen Kaufmann Liter füt and tätig Rechtskon⸗ ben, denn det Ange⸗ Aupruch n Zeugen und weiß oder wir⸗ neht weiß chliczerdes Hluſſe det andlggs⸗ ede Witd den. nachte, be⸗ des Mies⸗ it dem h verbun⸗ heler Hol⸗ Ziehungen us wilden hetgetellt m in den und als n Kötpet pertändige ein ien tenlezetin Müllet n iten Kun⸗ docket war enge Hoch ler, Ftau ſammmen⸗ Ausſagen in Emde det Phar; fisvolle te lot st, e ue ſie vetde let 1 Angaben bah be llagte m ler halle zuuſberde 5 Straß nbeni ige Ahe 1 an be ſir enen 10 ful 0 be ſenlen —* — 8 . 5 * 2 8 Bekanntmachungen Orisgruppe ber A. S. H. A. P. Bernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20¼— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Achtung! Politijche Leiter! Sämtliche politiſchen Leiter ſammeln ſich am Sonntag 8.45 Uhr vormittags am Reichs⸗ bahnhof zwecks Teilnahme am Fußdienſt. Ausrüſtung: kleiner Dienſtanzug mit Brot⸗ beutel. 5. NS⸗Frauenſchaft Alle Frauen, welche am Gauparteitag in Frankfurt teilnehmen, wollen ſich bis ſpäteſtens Sonntag, 5. Juli, bei der Leiterin melden. Am Mittwoch, 8. Juli, Pflichtheimabend ſtatt. Franzke, Ortsgruppenleiter. findet ein NS BO./ DA F. Am Freitag, 3. Juli, findet im Gaſthaus zum Löwen ein Amtswalter⸗Appell ſtatt. Zu dieſem Appell haben zu erſcheinen: Sämtliche Amtswalter der DA. Sämtliche Betriebsobleute und Ver⸗ trauensräte Sämtl. e Reichsbetriebsgemeinſchafts⸗ walter einſchl. Handel und Handwerk Sämtliche Amtswarte der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“. Beginn des Appells puͤnktlich um 8.30 abends. Ich erwarte, daß alles pünktlich zur Stelle iſt. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. Juli 1936 Denkſpruch. Wir leben ſo dahin und nehmen nicht in acht, daß jeder Augenblick das Leben kürzer macht. Alter Hausſpruch. * Mit Hangen und Bangen lieſt man gegenwärtig die Verkehrsunfälle in den Städten, und hier beſonders in der nahen Großſtadt Mannheim, in der ſo viele unſerer Viernheimer Volksgenoſſen und Volksgenoſ⸗ 5 täglich verkehren. Erſchreckend ſteigt ie Zahl der Todesopfer wie auch die der Verletzten. Sieht man von den Zufälligkeiten ab, die dann und wann als Urſache in Frage kommen können, ſo iſt doch die Mehrzahl der Unglücksfälle darauf zurückzuführen, daß in leichtſinniger und unverantwortlicher Weiſe die Verkehrsvorſchriften übertreten werden und an die Stelle der gebotenen 8 und Rückſichtnahme auf die Nebenmenſchen die Sucht tritt, ja recht ſchnell vom Fleck zu kommen. Es gibt kraſſe Beiſpiele rückſichts⸗ loſer Fahrer, welche die ſtrengſte Beſtrafung verdienen. Wir ſehen aber auch nicht darüber hinweg, daß es unbeſonnene Radfahrer und Fußgänger gibt, die ſelbſt gewiſſenhafte Kraft⸗ wagenführer in eine gefährliche Lage zu brin⸗ gen imſtande ſind. Das kann der Fall ſein, wenn Radfahrer unachtſam aus einer Seiten⸗ ſtraße in eine Hauptverkehrsſtraße fahren, das kann ferner ſein, wenn Fußgänger, ohne nach rechts oder links zu ſchauen, den Fahr⸗ weg überſchreiten oder gar auf der Straße leſen und ſich unterhalten. Alſo Verkehrs⸗ ſünder überall! Es iſt aber höchſte Zeit, end⸗ lich einſichtig zu ſein und die größte Vorſicht walten zu laſſen, was nicht nur 9 gegen ſich ſelbſt, ſondern auch gegen ſeine Mit⸗ welt bedeutet. Es iſt dies ein eiſernes Gebot der Volksgemeinſchaft, die nicht dulden kann und wird, daß weiterhin wertvolle Menſchen⸗ leben in Gefahr geraten und ſchließlich ver⸗ nichtet werden. Die Zahl der tödlichen Ver⸗ kehrsunfälle iſt eine eindringliche Mahnung zur Verkehrsdiſziplin. * Werbe Mitglieb ber NS⸗Volkswohljahrt! Unſer Führer vollbrachte eine gewaltige Tat in der Schaffung der NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt. Sie vereinigt alle Stände! Handar⸗ beiter, Kopfarbeiter, Künſtler und Bauern! Einmütig wollen wir das Elend bekämpfen, in das uns verantwortungsloſe Elemente ge⸗ ſtoßen haben. Es darf keiner zurückſtehen. Alle diejenigen, die in Arbeit ſtehen, ſollen und müſſen helfen. Es iſt nicht Zwang, unſer Scherflein beizuſteuern, nein, es iſt unſere vornehmſte Pflicht. Dann erſt ſind wir Nationalſozialiſten, wenn wir auch wirklich den Weg beſchreiten, den unſer Führer uns leuchtend gezeigt hat: Einzuſtehen, Einer für den Andern! Wir wollen nicht nur an unſer Ich venken, unſer Ziel ſoll ſein: ein geſundes Volk! Wir haben unſerem Führer Gefolg⸗ ſchaft gelobt. Unſere Treue zeigt ſich vor allem darin, daß wir die herrlichen Worte unſeres Führers in die Tat umſetzen: Gemeinnutz geht vor Eigennutz! Die NS. iſt der ſtärkſte Ausdruck der echten deutſchen Volksgemeinſchaft. Du, Volksgenoſſe, biſt der Hauptträger dieſes Werkes. Die NSV. iſt nicht nur ein Teil der Partei, ſie iſt der Zuſammenſchluß des geſamten deutſchen Volkes. Volksgenoſſe, zaudere nicht! Werde Mitglied der N S.! * Fettverbilligungsſcheine werden ausgegeben. Die Reichsverbilligungsſcheine für Speiſefett der Monate Juli, Auguſt und September werden am Montag, Dienstag und Mittwoch nächſter Woche im Wiegehäuschen des Rathauſes ausgegeben. Jeder Bezugsbe⸗ rechtigte hat die Stempelkarte oder Verdienſt⸗ beſcheinigung vorzulegen.(Siehe Bekanntma⸗ chung). Vom Blitz erſchlagen.. So leſt man in der gewitterreichen Zeit faſt jeden Tag. Sehr oft iſt dies auf dem Felde der Fall. Es muß daher aufklärend dahin beraten werden, wenn Blitzſchläge auftreten, metallene Gegenſtände, wie Senſen, Hacken oder der⸗ gleichen ſofort aus der Hand zu legen und ſich möglichſt weit vom eiſernen Pflug, Egge uſw. zu entfernen, da alles Metall den Blitz anzieht und Gefahren heraufbeſchwört. — Ein unbeſtändiges Wetter iſt zur Zeit ein⸗ getreten, das Gewitter und Niederſchläge brin⸗ gen wird. Mit Beginn der nächſten Woche ſol⸗ len wieder ſchönere Tage folgen. Volksreime bei Gewittern. Vor den Eichen ſollſt du weichen und die Weiden ſollſt du meiden.— Vor den Fichten mußt du flüchten, doch die Buchen kannſt du ſuchen! In Deutſchland werden zur Zeit 25 Gastankſtellen gebaut. Ferner gibt es in Hapfſellen, insgeſamt 59 000 Brennſtoff⸗ Zapfſtellen, die ſich jedoch wegen des geringen Umſatzes zum größten Teil nicht wirtſchaft⸗ lich geſtalten. Daher erfolgte 1934 eine Sperre im Tankſtellenweſen, von der nur die Auto⸗ bahnen ausgeſchloſſen ſind. Uu Hcndrel in da 8 U. Ein Kraftwagen auf 90 Ein⸗ wohner. Die kürzlich in Berlin beendete Ausſtellung„Die Deutſche Gemeinde“ zeigte u. a. auch eine recht intereſſante Statiſtik der Verkehrsmittel in Deutſchland. nach kommt bei uns ein Kraftwagen auf 96 Ein⸗ wohner, während beiſpielsweiſe in Frankreich ſchon auf 24 Einwohner ein Auto entfällt. In Polen dagegen beſitzt nur jeder 1262. Staatsbürger einen Kraftwagen.—. Intereſ⸗ ſant iſt in dieſem Zuſammenhang ferner die Tatſache, daß Deutſchland heute in Europa das Land mit der weitaus größten Zahl von Fahrrädern iſt, nämlich 15 Millionen. der Gauparteitag Hejjen⸗Aaßau am 11. und 12. Juli in Frankfurt Die Metropole des rhein⸗mainiſchen Wirtſchaftsgebietes, die Stadt des deutſchen Handwerks, das altehrwürdige Frankfurt, rüſtet ſich in dieſen Tagen wieder zum dritten Gauparteitag im neuen Deutſchland. Dieſe Tage ſind für uns alle ſtets ein herrliches Erlebnis geweſen, gibt ſich doch hierbei ſtets die geſamte Parteigenoſſenſchaft des Gaues durch ihre überwältigende Beteiligung den großen Beweis ihrer Treue und Kampfbereit⸗ ſchaft für die nationalſozialiſtiſche Bewegung und ihren Führer Adolf Hitler. Darüber hinaus ſind dieſe Kundgebungen der Partei für die Teilnahme des ganzen Volkes beſtimmt in engſter Verbundenheit zu all den Mit⸗ arbeitern und Kameraden in den Formationen und Gliederungen, die zu dieſen Parteitagen ebenſo herzlich eingeladen ſind. Die„Alte Garde“ des Gaues Heſſen⸗Naſſau, die feſte und treue kämpferiſche Gemeinſchaft ſteht in dieſen Tagen wie ſeither um ihren Gauleiter und, wie ſie uns in all den Jahren bis zur Erneuerung des Reiches ein Vorbild geweſen iſt, ſo wird ſie es auch jetzt und in aller ukunft ſein: denn von ihr fehlt kein Mann am Gauparteitag! Und ſo ſoll jeder Deutſche, der ſich als Nationalſozialiſt fühlt, ob in Partei, DA F., in jeder Gliederung ſich zu dieſem Ehrentage des Gaues Heſſen⸗Naſſau bekennen: der Gauparteitag iſt auch mein Ehren⸗ und Feſttag! Und gerade wir Viern⸗ heimer im ſüdlichſten Zipfel des Gaugebietes wollen durch eine übergroße Teilnahme un⸗ ſerem Gauleiter Sprenger kund tun: Viernheim fährt in Treue und nationalſozialiſtiſcher Gemein⸗ ſchaft als gewaltige Marſchko⸗ lonne zum Gas parteitag und bekennt ſich erneut, wie am 29. März, zu Führer und Gauleiter! (Siehe auch amtl. Bekanntmachung der Orts⸗ gruppenleitung). FF Das A. S. A. K. ruft! Deutſche Jugend und deuͤtſche Reiter treten ein in das National- ſozialiſtiſche Reiterkorps(NSnK.) Was iſt das NSR. Der Führer hat am 10. 3. 1936 die Aufſtellung des NS. Reiterkorps als eine Untergliederung der SA. angeordnet mit dem Zweck, die geſamte Reit⸗ und Fahrausbildung vor der Dienſtzeit einheitlich zu erfaſſen und zu betreiben. Wer gehört in das NS RK. Jeder junge Deutſche, der Liebe zum Pferde beſitzt und der ſich als Reiter und Fahrer ausbilden oder ſpäter in einer reiten⸗ den oder fahrenden Truppe dienen will. Was gewinnt der Jungreiter im NS RK. Vorbedingung für die Aufnahme in eine reitende oder* Truppe des Wehr⸗ dienſtes iſt der Beſitz des Reiterſcheins. Dieſer Reiterſchein kann nur in dem NSRK. erworben werden. Welche Ausbildung erfährt der Jungreiter im NS RK. Alle zum Erwerb des Reiterſcheines not⸗ wendigen praktiſchen und theoretiſchen Kennt⸗ niſſe: 1. Grundausbildung im Reiten, einen los⸗ gelaſſenen, geſchmeidigen, mit der wegung des Pferdes mitgehenden und geſtreckten Sitz; 2. Theoretiſche und praktiſche Ausbildung im Fahren, Kenntniſſe der Kreuzleine 22; 3. Handgriffe bei Wendungen und Paraden; 4. Verkehrsregeln; 5. Verpaſſen landesüblicher Kumt⸗ und Sie⸗ Be⸗ lengeſchirre; 6. Putz und Wartung des Pferdes; 7. Fütterungslehre(Tagesration, Tränke⸗ zeiten); 8. Sattelung und Zäumung; 9. Einrichtung behelfsmäßiger Stallungen in der Ortsunterkunft; 10. Pferdeſchonung und Pferdepflege auf dem Marſch. Das nationalſozialiſtiſche Reiterkorps iſt vom Führer auserſehen, die wichtigen Fragen des reiterlichen Nachwuchſes für die geſamte deutſche Reiterei zu löſen. Die Ausbildung im NSRK. erweckt Luſt und Liebe zum Pferd, vermittelt ein gründ⸗ liches Verſtändnis der Pferde und ſeiner Eigenſchaften und baut auf dieſer innigen Verbundenheit von Reiter und Pferd auf, bis mit dem Erwerb des Reiterſcheines die einzige Möglichkeit zum Wehrdienſt als Reiter oder Fahrer erlangt wird. Die Reit⸗ und Fahrausbildung vor der Dienſtzeit erfolgt alſo ausſchließlich im nationalſoziali⸗ ſtiſchen Reiterkorps. Deshalb ergeht an alle, die ſich reiterlich betätigen wollen, insbeſon⸗ dere an die Reihen der nationalſozialiſtiſchen Jugend der Ruf, dem NSR K.(SA⸗Reiterei) beizutreten. Der Beauftragte des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung gez.: Wehner, SA.⸗Standartenführer Natſonaltheater Mannheim „Agnes Bernauer“ Dieſe Dichtung des großen Niederdeut⸗ ſchen bedeutet ihrem inneren Weſen nach die Ueberwindung des Sinnlichen durch das Ideelle, des Privaten durch das Allgemeine, des Ichgefühls durch das Staatsgefühl. Will man ſie ganz verſtehen, ſo muß man vor allem den Lebenskampf des Dichters kennen, muß wiſſen, was es den Maurersſohn gekoſtet hat, ſich aus Armut und Elend auf die Gipfel geiſtigen Herrſchertums emporzuarbei⸗ ten. Gleichgeſtellt iſt der Adel der Seele dem Adel der Geburt. Aber die Pflicht des Herr⸗ ſchers gegenüber dem Gemeinwohl ſteht vor perſönlichem Glück. Darum muß dieſe Liebe der Augsburger Baderstochter zu ihrem Herzog Albrecht tragiſch enden. Die Gleich⸗ heit von Seelenadel und Geburtsadel aber wird dadurch herausgeſtellt, daß Herzog Ernſt die tote Gemahlin anerkennt. Als Darſteller von bemerkenswerter Ausdruckskraft verbreitete Rudolf Klix eine Würde und Hoheit um ſich, in deren Bann⸗ kreis man das ſonſt ſtets wache Gefühl, daß hier Theater geſpielt wird, zeitweiſe faſt ver⸗ gaß. Das richtige Mittel zwiſchen pathetiſcher und naturaliſtiſcher Ausdrucksweiſe fand Er⸗ win Linder als Albrecht, eine Geſtalt, die die tiefe vergeiſtigte Durchdringung des Wor⸗ tes nie entbehrte. Eine ausgewogene und überzeugende Leiſtung bietet Karl Marx als Kaſpar, weiſe, warme Menſchlichkeit und ſtol⸗ zen Bürgerſinn. In der Titelrolle entwickelt Beryll Sharland Fähigkeiten, die in die Linie einer erſtklaſſigen Tragödie zielen. Durch feinſtes Mienenſpiel erzielt ihre natürliche Be⸗ ſcheidenheit ſtärkſte Wirkungen. Theobald, die ſchöne Torheit eines liebenden Herzens, in der Geſtalt des Badergehilfen fand eine ebenſo treue Wiedergabe wie die ſenile Eitelkeit und Lächerlichkeit Knippeldollingenrs in Ernſt Langheinz. Hans Finohr verleiht dem Kanz⸗ ler Preiſing ernſte und glaubhafte Züge, die Ritter Albrechts werden von Richard Lauffen und Karl Hartmann ſowie Friedrich Hölzlin mit dem ihnen zukommenden Eigengewicht geſpielt. Die Aufführung zeigte, daß Hebbels Dichtung ihre deutſche Sendung auch in Mannheim erwies. Der Beifall war überaus ſtark und herzlich. * Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Freitag, Samstag und Sonntagl Das größte Senſations⸗Film⸗ werk der Ufa: „Die jelzten bier von Santa Cruz“ Ein Ufa⸗ Abenteuerfilm der Wirklichkeitl Santa Cruz— Spekulation? Bluff? Tatſache? Ein phantaſtiſches Abenteuer der Wirklichkeit, das durch ſeine Aktualität und Möglichkeit des Tatſächlichen intereſſiert, ſpannt, feſſelt! Ein großer, von mitreißendem Tempo vorwärts getriebener Ufa⸗Film mit einer Fülle erlebnisreicher Eindrücke und Senſationen! Die abenteuerliche Geſchichte der „Santa⸗Cruz⸗Languſten⸗Kompagnie“, ihre bombaſtiſche Gründung, ihr Aufſtieg und ihr ſchmähliches Ende— das zeigt der neue 3 Ufafilm, ein packender Bildroman um Geld, Liebe und männlichen Kampf! Menſchen und Geſichter, wie ſie in dieſer Vielfalt und ſtärkſter, perſönlicher Prägung wohl noch nie in einem Film erſchienen— die treuherzige Kraft eines Hermann Speel⸗ manns als Kapitän Streuvels, die Eleganz der Francoiſe Roſay, die kalte Ueberlegen⸗ heit des Erich Ponto als Ghazaroff, die Dä⸗ monie Inkijinoffs, die Lieblichkeit der blon⸗ den Irene von Meyendorff— überraſchen in „Die letzten Vier von Santa Cruz“.— Wie war es doch———„Größter Betrugs⸗ ſkandal der Welt...“„Die Leute, die eine Börſenzeitung beeinfluſſen...“„Tauſende von kleinen Sparern geſchädigt...“„Ver⸗ haftung“,„Unterſuchung“,„Staatsanwalt“! ...—— konnte man dieſe Schlagzeilen nicht vor nicht gar zu langer Zeit in den Blättern leſen? Ein ganz ähnlicher Vorfall liegt in der Handlung des abenteuerlichen, dabei verſchwenderiſch ausgeſtatteten Ufafilms, „Die letzten Vier von Santa Cruz“, zugrunde L ein Film größter Spannung!— Vier kämpfen ſich durch, betrogen von einem Pari⸗ ſer Schwindel⸗Konſortium, beraubt von egoiſtiſchen, verbrecheriſchen Abenteurern, ver⸗ laſſen auf einer weltfernen Inſel im Ozean — und machen einem Rieſenſkandal inter⸗ nationaler Schieber ein Ende:„Die letzten Vier von Santa Cruz“. Kein Filmfreund darf dieſen Ufa⸗Spitzen⸗ film verſäumen. Alle müſſen dieſes Programm ſehen. Das Filmwerk, von dem die ganze Welt ſpricht. Krſegerheimſtätten- das ſind bie Festungen des beutjchen Volles Die Gauſtadt Halle ſtand in den letzten Tagen im Zeichen des Mitteldeutſchen Front⸗ ſoldaten⸗ und Kriegsopfer⸗Ehrentages der NSK OV. Aus den Gauen Halle⸗Merſeburg und Sachſen⸗Anhalt waren Tauſende von Frontſoldaten aufmarſchiert— ihnen zu Eh⸗ ren auch Abordnungen der übrigen Gliederun⸗ gen der Partei, der Wehrmacht, der Polizei, des Soldatenbundes, des Bahnſchutzes und des Reichskriegerbundes— um aus dem Munde des Reichskriegsopferführers Pg. Oberlindober die Richtlinien für ihre weitere Arbeit ent⸗ gegenzunehmen. Kreisleiter Pg. Domgoergen überbrachte die Grüße des dienſtlich abweſenden Gaulei⸗ ters, Staatsrat Jordan, und ehrte die toten Helden. SA.⸗Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm, der mit dem Reichskriegsopferführer gekommen war, erinnerte an die heißen Kämpfe, die um Halle geführt werden muß⸗ ten, und das heiße Feuer, das vom Führer immer wieder entzündet wurde. Die ganze Nation danke ihm für ſeine nie erlöſchende Sorge, indem ſie ihm die Treue halte. Der Reichskriegsopferführer begrüßte zu⸗ Beginn ſeiner Ausführungen den bulgariſchen General Halletchef, dann ſagte er u. a.: Der Mord von Serajewo, der ſich jetzt wieder jähre, war die äußere Urſache, daß zehn Mil⸗ lionen der Beſten aller Völker ihr Leben und Millionen Frauen und Mütter das heiligſte Opfer bringen mußten. Wenn man mit Män⸗ nern aus dem anderen Graben ſpricht, könne man von ihnen immer wieder die unerhörte Hochachtung hören, die ſie vor den deut⸗ ſchen Soldaten haben. Pg. Oberlindober rech⸗ nete dann ab mit den Zeitgenoſſen, die dem deutſchen Volk erzählen, daß die Welt ein Jammertal ſei, und rief ihnen zu: Wir wiſſen, daß unſer Herrgott uns das Leben gegeben hat, um es für die kommende Generation zu erhalten. Die NSK OV. iſt kein Bund aus Krüppeln, ſondern der einzige der Partei angeſchloſſene Frontſoldatenbund, der die heiße Verpflichtung übernommen hat, den Frauen und Kindern und den betagten Eltern 3 gefallenen Kameraden den Weg durchs Leben nach Kräften zu erleichtern. Wir werden nicht ruhen und raſten, bis auch der letzte deutſche Frontſoldat von dieſer Ver⸗ pflichtung überzeugt iſt. bindet, iſt, dem Führer Dank zu ſagen für unſere Befreiung, für die Wiederherſtel⸗ lung der deutſchen Soldatenehre, ſowie dafür, daß unſere Jungen wieder durch die Schule der Wehrmacht gehen können. Wir wollen Frieden halten mit der ganzen Welt, denn Aus Mannheim 7 Tote und 114 Verletzte Dies iſt das traurige Ergebnis der 185 Verkehrsunfälle, die ſich im Monat Juni hier ereigneten. Zu dieſem ſo bedauerlichen Men⸗ ſchenverluſt und der großen Zahl der teil⸗ weiſe Schwerverletzten und auf Lebenszeit Verſtümmelten kommt noch der ganz erhebliche Sachſchaden, der an 125 Kraftfahrzeugen, 35 Fahrrädern, 7 Straßenbahnwagen und 2 Pferdefuhrwerken entſtanden iſt. Tritt man der Frage der Urſache dieſer Zuſammenſtöße näher, ſo kommt man zu fol⸗ gendem Ergebnis: 40 der Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes, 21 auf zu ſchnelles Fahren, 20 auf unvorſichtiges Fahren, 17 auf falſches Ueberholen, 15 auf unvorſichtiges und falſches Ueberqueren der Fahrbahn durch Fußgänger, 5 auf falſches Einbiegen, 5 weitere auf Trunkenheit und 19 auf ſonſtige Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung zurückzuführen. Hieraus ergibt ſich die betrübliche Tatſache, daß deshalb 7 Mitmenſchen ihr Leben laſſen mußten, 114 weitere unter den erlittenen Verletzungen zu leiden und viele großen Vermögensverluſt er⸗ litten haben, weil ſie ſelbſt oder andere trotz aller Belehrungen und Ermahnungen die Verkehrsvorſchriften mißachteten. Manche Ver⸗ kehrsteilnehmer zeichnen ſich durch ganz be⸗ ſondere Rückſichtsloſigkeit gegenüber ihren Mitmenſchen aus, während andere wieder durch unglaublich gleichgültiges und leicht⸗ ſinniges Verhalten Unfälle hervorrufen oder mindeſtens den Verkehr gefährden. Die Zahl der Verkehrsunfälle läßt ſich nur dann ver⸗ mindern, wenn jeder Rückſicht auf den anderen nimmt, wenn ſowohl die Kraft⸗ als auch Rad⸗ Was den Bund mit der NSDAP. ver⸗ emung! fahrer und Fußgänger Verkehrsdiſziplin wah⸗ ren und jeder die Verkehrsvorſchriften nicht a neule Frenag das arge und spannenaste apenteuer-Frogramm der bla ein neuer Krieg würde nur eine Ausblukung der beſten Volksteile bedeuten. Wir errichten Kriegerheimſtätten: das ſind die Fe⸗ ſtungen des deutſchen Volkes. Der wahre Friede muß aufgebaut ſein auf gegenſeitiger Verpflichtung und gegenſeitigem Vertrauen. Die Frontſoldaten Europas ſind berufen, ſich die Freundeshand zu geben. Nach der Führrede bildete ein Vorbei⸗ marſch ſämtlicher Formationen den Schluß der Kundgebung. Aus Stabt und Land nur kennt, ſondern ſie auch gewiſſenhaft be⸗ achtet. Die vermeidbaren und nur durch Un⸗ achtſamkeit und Diſziplinloſigkeit verurſachten Verkehrsunfälle müßten bei richtiger Ver⸗ kehrsdiſzipklin aus der Unfallſtatiſtik ver⸗ ſchwinden. 5 Verkehrsunfälle am Mittwoch. Durch Nebeneinanderfahren von Rad⸗ fahrern, unvorſichtiges Fahren und Unvor⸗ ſichtigkeit eines Fußgängers ereigneten ſich hier 5 Verkehrsunfälle, wobei 4 Perſonen verletzt wurden. Eine Verletzte mußte mit dem Sanitätskraftwagen nach einem Kranken⸗ haus verbracht werden. Beſchädigt wurden 3 Fahrräder und 1 Motorrad. Mainz.(Zwei Brüder ſterben am gleichen Tag). In Mainz ereignete ſich ein tragiſches Geſchehen. Ein bei der Reichsbahn beſchäftigter Angeſtellter erlitt einen Schlag⸗ anfall und wurde ins Krankenhaus eingelie⸗ fert. Sein Befinden verſchlechterte ſich gegen Abend, ſodaß man ſeinen Bruder rief. Dieſer wollte den Leidenden beſuchen und begab ſich auf den Weg. Kurz vor dem Krankenhaus brach er aber plötzlich zuſammen. Ein Herz⸗ ſchlag hatte den Mann betroffen, der ſechen ſofortigen Tod herbeiführte. Am ſelben Abend ſtarb der im Krankenhaus befindliche Bruder. Sie ſollten ſich nicht mehr wieder⸗ ſehen. Landau.(Wichtiger Zeuge geſucht). Geſucht wird vom Unterſuchungsrichter Lan⸗ dau in der Pfalz in einer Haftſache als wich⸗ tiger Zeuge der Müller und Mühlarzt Jean Georg Ruff, geb. 7. Januar 1873 zu Dau⸗ bersbach, Bez. Amt Ansbach. Er reiſt von Mühle zu Mühle und hält ſich jeweils an einem Platze nur kurze Zeit auf. Seine Haupt⸗ tätigkeit beſteht in der Reparatur von Mühlen. Vielleicht liegt der geſuchte Zeuge auch krank in einem Krankenhaus. Mitteilungen über den Aufenthalt des Zeugen mögen gerichtet werden an den Unterſuchungsrichter am Land⸗ gericht Landau i. d. Pfalz. Meiſenheim.(Onkel und Neffe vom Blitz erſchlagen). In Schweinſchied wollte der 50jährige Landwirt Jakob Maurer 2., ſeine Frau und der 26jährige Neffe Albert Paulus, der einzige Sohn des Bürgermeiſters, wäh⸗ rend eines Gewitters Langholz abfahren. Sie hatten eine Kette um einen Fichtenſtamm ge⸗ legt, um ihn abzuſchleifen, plötzlich ſchlug ein Blitz in einen nahen Baum, ſprang auf die Kette über und warf die drei Menſchen zu Boden. Die beiden Männer waren ſofort tot, die Frau kam mit dem Schrecken davon. Friedberg.(Blitzſchäden im Kreiſe Friedberg.— Junges Mädchen vom Blitz erſchlagen). Die Gewitter haben im Kreiſe Friedberg ſtarken Schaden angerichtet. In Nieder⸗Florſtadt wurde eine erſt vor wenigen Jahren neu errichtete Scheune, die mit Heu⸗ vorräten angefüllt war, durch den Blitz in Brand geſetzt und vollſtändig eingeäſchert. Durch das ſofortige Eingreifen verſchiedener Feuerwehren konnte das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt werden.— In der Gemar⸗ kung Wickſtadt wurde ein junges Mädchen bei Feldarbeiten vom Gewitter überraſcht und vom Blitz erſchlagen. Nieder⸗Saulheim.(Von einer ſeltſamen Krankheit befallen). Ein junger Mann, der bei einem hieſigen Landwirt be⸗ ſchäftigt iſt, begab ſich morgens zur Arbeit aufs Feld, kehrte jedoch in den Mittags⸗ ſtunden nicht zurück. Dadurch beunruhigt, fuhr der Landwirt mit dem Rad nach dem Arbeitsplatz, wo er den Mann erblindet und völlig ſteif auffand. Die Urſache der 2 ſamen Veränderung iſt noch nicht geklärt. Der Kranke wurde einem Krankenhaus zuge⸗ führt. Gernsheim.(Einſtellung des Fähr⸗ verkehrs). Die fliegende Brücke bei Gerns⸗ heim wird vom 6. bis 18. Juli inſtandgeſetzt. Während dieſer Zeit iſt der Kraftwagenverkehr über den Rhein geſperrt. Der Fuhrwerks⸗ und Perſonenverkehr wird durch Ruderkähne und Nachen aufrecht erhalten. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. V. 1936 über 1800. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 8 Elin sensalhoneles Uia-Splzenmmwerk ersten Ranges. anlang g, ab 10 Unr nochmals Die letzten vier don Santa Cpuz Faſt neuer weißer Hüchennerd I m lang zu ver⸗ kaufen in Käfertal, kurze Mannheimerſtr. 33 Amtliche Bekanntmachung Betr.: Maßnahmen der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſefette für die min⸗ derbemittelte Bevölkerung. Die Ausgabe der Reichsbezugsſcheine für die Monate Juli, Auguſt und September 1936 erfolgt im Wiegehäuschen des Rat⸗ hauſes in nachſtehender Reihenfolge: Montag, den 6. Juli 1936: nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe A nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe B nachm. von 3—4 Uhr Buchſtabe C, D, E nachm. von 4—4½ Uhr Buchſt. F u. G. Dienstag, den 7. Juli 1936: nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe H nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe J u. K. Hrieger- und Soldaten Hameradschall 1875 U helm Unſer guter Kamerad Matthias Mandel wurde von Gott, dem gütigen Vater zur großen Armee abgerufen. Wir werden ſeiner allezeit gedenken. Die Kameradſchaft begleitet ihn auf ſeinem letzten Wege. Der Kameradſchaftsführer: Klee Sammelplatz: Am Gaſthaus zum Deutſchen Michel 5,30 Uhr Faſt neue Beilſlelle billig zu verkaufen Atlolt Hiuerstr. 163 Schwarze, zuckerſ. Einmach- Hirschen zu verkaufen Ludwigstr. 9 RHonlrani- nachm. von 3—4 Uhr Buchstabe L Freiwillige Feuerwehr seuunge nachm. von 4—4½ Uhr Buchſtabe M zu verkaufen Mittwoch, den 8. Juli 1936: Am Sonntag, den 5. Juli 1936 nnneimer 10 von 85 115 Bucht 2 80 8 vormittags 5 Uhr Aebung der“ Strasse 42 nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe Ra u. freiwilligen Feuerwehr und derpflicht⸗ chm. 3—4 Uhr Buchſt. T, U, V g 4 70 50 7 Guß: uchf mannſchaft. Spielleute haben anzu⸗ Ohne Werbung kein Erfolg! Zur Sommerzeit 2( Sport- Anzüge * 5 3 48-. Sakko- Anzüge * 0 A. 4. 6& 8 5 8 N Sommer-Hosen — S 6.50 7.50 8.30 9.78 0 a A Sport- Hosen b 7.50 8.78 9.30 11.50 Sport-Sakkos 28. 28.— 32.— Lüster-Sekkos 1 Leinen-Salkos 1 Wẽs ch- Joppen 5 Janker M rellzaklung gestaftet 2 28 77, 8 reite Stirase Buchſtabe W bis Schluß g treten. Unentſchuldigtes Fernbleiben Jeder Bezugsberechtigte hat die Stempel⸗ wird beſtraft. Signal 4.30 Uhr. karte oder Verdienſtbeſcheinigung vorzulegen. Bei Prüfung der Bedürftigkeit wird fol⸗ Das Kommando. gendes Familieneinkommen zugrunde gelegt: 1. für ein kinderl. Ehepaar wöchentl. 18.— 4 2. für Familien mit 1 Kind wöchentl. 21.—* 3. für jedes weitere Kind wöchentl. 3.— 8 we ee a de dels Ae geen reren e e 3 1 e abend 0 Ahr ſtatt. Sämtliche Sn 12 a 7 N 4 u erſcheinen. E rſtand. Richtſätze überſchreitet, ſcheiden aus. f Viernheim, den 2. Juli 1936 Der Bürgermeiſter: Bechtel Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Der Verein beteiligt ſich am Sonntag, 5. Juli, an dem Jubiläumsfeſt des Brudervereins„Sängerbund“⸗ Sandhofen. Reſtloſe Beteiligung aller Sänger iſt Ehrenſache. Diejenigen, welche das Auto benutzen wollen(Fahrpreis 60 Pfg.), mögen ſich bis Samstag abend im Lokal melden. Abfahrt per Auto 12 Uhr, per Rad 12.45 Uhr am Lokal. Der Vorſitzende. Weinheimer Obſtgroßmarkt Kirſchen a) 16—27, Kirſchen b) 10 bis 15; Sale dischen 24.— 32; Erdbeeren 3 bis ren 30 Uhr bei Mitglied 22; Stachelbeeren 7—21; Johannisbeeren, a. 15 .* Sander, Reſtauration„zum Bahnhof“, Monatsver⸗ rot, 13—14, Johannisbeeren, ſchwarz, 28 ſammlung. Die Mitglieder werden gebeten, ſich zahl⸗ bis 32; Heidelbeeren 24; Birnen 15— 23; reich einzufinden. Der Vorſtand. Pfirſiche 20— 40; Anfuhr 800 Zentner.— Odenwaldklub, Ortsgruppe Viernheim Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung: Sonntag, 5. Juli Abfahrt 13,42 Uhr mit OEG. zur heute 14 Uhr. Hauptverſammlung nach Auerbach. Sonntagskarte. Werde shapes der f. S. O. Was bringt der Aund junk? Reichsſender Stuttgart: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert; 7.00 Nachrichten; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Froher Funk; 10.00 Die Teilung des Reiches; 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Bun⸗ tes Wochenende; 13.00 Zeit, Wetter, Nach⸗ richten; 13.15 Buntes Wochenende; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Nach Oſtland geht unſere Fahrt; 15.30 Zeltſtadt an der Kinzig; 15.50 Ruf der Jugend; 16.00 Froher Funk; 18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den„Tonbericht der Woche“; 18.30 Im Dreivierteltakt; 19.00 Feier; 20.00 Nachrichten; 20.10„So ſend mer Leut“; 21.30 Tanzmuſik; 22.00 Zeit, 5 Wet⸗ ter, Sport; 22.30 Froher Wo usklang; 23.00 Tanz; 0.00„Zar und Zimmermann“, Komiſche Oper in drei Akten. beiter Ic hiſſen lieſen berwei wunde Kap die da Nanch des gi Ale l