Seit de e Gurke, n Net eueren unc eig hr gi inn bin Reheſene e dae b schi lobte ein en 8 Ur pertheim an einem er ni n Sch Dichem, chmettert. und das in Utz euch 1 wurden 0 un. delberten hat ſich bekilig. finder an Heidel⸗ Mes lt. Die rden bon ind der n Fuhr⸗ rde ert ein Al⸗ ſic Eier die Gier, n. f An ſturken lid die ot ihnen chen an. am feſt⸗ j ſeiner Uhr ge⸗ 7 mfunk, i der 700 mak, r Echu⸗ Magd ſchinget 1900 Nach⸗ 2.10 9 Jui, gs U 1 ung — fachen 125 Ver, dat ent 1 6.0% it, Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswe le: Bezugs durch die Nummer 158 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. FFC Ireilag S iernheimer jeiluno Verkündigungsblatt der NS D AN. Wernheim für 1 mm Höhe und 67 mm den 10. Juli 1936 Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil reite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt An N e Nr. 6 gültig. K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang England ſucht den Ausgleich mit Jalien Jurückziehung engliſcher Floltenſtreitlräfle auf den früheren land Hoare über die Mitlelmeerflolle „Sie bleibt noch drei Jahr hunderle im Mitlelmeer“ London, 9. Juli. Im Unterhaus ſtellte der Abgeordnete Mander(Liberal) an den Erſten Seelord die Frage, wann er beabſich⸗ tige, die britiſche Flotte aus dem Mittelmeer zurückzuziehen. Sir Samuel Hoare antwortete, es be⸗ ſtünde nicht die Abſicht, die britiſche Flotte aus dem Mittelmeer zu rückzuziehen, aber es ſei beabſichtigt, in ſehr naher Zukunft diejenigen Einhei⸗ ten zu entlaſſen, die vorübergehend aus den Heimatgewäſſern und anderen Ueberſee⸗ ſtationen entſandt worden ſeien. Mander fragte hierauf ironiſch, für wel⸗ chen genauen Zweck die Schiffe im Mittelmeer behalten würden, da die Regierung doch nicht die Abſicht habe, irgendeines ihrer Schiffe zu „riskieren“. Peter Mac Donald(Konſervativ; fragte darauf, ob die britiſche Flotte nicht ſchon über 300 Jahre im Mittel⸗ meer ſei. Daraufhin erhob ſich Hoare und ſagte, er könne den Abgeordneten verſichern, daß die britiſche Flotte wahrſcheinlich für weitere drei Jahrhunderte im Mittelmeer ver⸗ bleiben werde. mehrheit.) Der Erſte Lord der Admiralität hat mit die⸗ ſer Mitteilung dem Unterhaus beſtätigt, daß (Beifall bei der Regierungs⸗ die britiſche Flotte im Mittelmeer auf einen normalen Zuſtand zurückge⸗ führt werden ſoll, wie bereits kurz angedeutet wurde. Dieſe Maßnahme bedeutet, daß im Laufe der nächſten Wochen einige der vor Alexandrien und Malta liegenden Schiffe in die engliſchen Heimathäfen, nach Gibral⸗ tar, ſowie nach Neuſeeland und Auſtralien und Oſtaſien zurückkehren werden. Die nach Rückkehr dieſer Einheiten im Mittelmeer verbleibende Flotte wird je⸗ doch vorausſichtlich ſtärker ſein, als die briti⸗ ſche Flotte es vor dem Ausbruch des abeſſini⸗ ſchen Feldzuges war. Die geſamten Einrich⸗ tungen für die Unterbringung und Verpfle⸗ gung einer größeren Flotte bleiben jedoch er⸗ halten, ſo daß es unter Umſtänden leicht ſein wird, die Flotte wieder im Mittel⸗ meer zuſammenzuziehen, falls dies erforderlich werden ſollte. Die von Hoare an⸗ gekündigte„Demobiliſierung“ der Flotte habe lediglich den Zweck, den Beſatzungen den ihnen zuſtehenden Urlaub zukommen zu laſſen. Beſchleunigler Ausbau der briliſchen Flolle Die milikäriſchen Nachtragshaus halle London, 9. Juli. Die Zahlen der Er⸗ gänzungshaushalte der Flotte, des Heeres und der Luftwaffe wurden am Donnerstagvor⸗ mittag, wie angekündigt, bekanntgegeben. Ins⸗ geſamt werden danach im Nachtragshaushalt 19,652 Millionen Pfund— zuſätzlich zu den im Mai bereits angeforderten 10,3 Millionen Pfund Nachtragshaushalt für die Flotte— angefordert. Seit der Bekanntgabe des Haushalts ſind alſo ins geſamt 29,952 Millionen Pfund Sterling nachgefor⸗ dert worden. Die Ziffern verteilen ſich wie folgt: für die Flotte 1,059 Millionen(außer den im Mai geforderten 10,3 Millionen Pfund), für das Heer 6,6 Mill. Pfund, für die Luftwaffe 11,7 Mill. Pfund, für Muni⸗ tionsfabriken 0,293 Mill. Pfund. In der Verlautbarung zu den Zahlen über die Flotte wird mitgeteilt, daß aus den Mit⸗ teln des Nachtragshaushaltes folgende Schiffe zuſätzlich gebaut werden ſollen: 2 Kreuzer von 5000 Tonnen, 1 Torpedobootsführer und 8 Zerſtörer, 1 Flugzeugmutterſchiff und Un⸗ terſeeboote, ſo daß das Flottenprogramm für 1936 insgeſamt 7 Kreuzer, 18 Torpedoboote bezw. Flottillenführer. 2 Flugzeugmutter⸗ ſchiffe und 8 U-Boote umfaßt. Außerdem würden. ſo wird mitgeteilt, be⸗ ſtimmte Summen für vorbereitende Arbeiten benötigt. Die Mehrkoſten für das Heer wer⸗ den mit Koſten in Zuſammenhang mit dem abeſſiniſchen Feldzug und gewiſſen Maßnah⸗ men zur Auffüllung von Lücken in der Aus⸗ rüſtung begründet. Eine Million Pfund Ster⸗ ling werden dabei allein für die Beſchaffung von Werkzeugen für die Waffenfabrikation als notwendig bezeichnet. Die Koſten im Zu⸗ ſammenhang mit dem abeſſiniſchen Feldzug belaufen ſich auf 1,25 Millionen Pfund. Die Unruhen in Paläſtina haben bis jetzt 45000 Pfund gekoſtet. Die Mehrkoſten für die Luft⸗ waffe werden wie folgt erklärt: für Flug⸗ zeuge 4,92 Millionen Pfund, Bewaffnung und Ausrüſtung 1,364 Millionen Pfund, An⸗ lage von Flugplätzen, Werkſtätten uſw. 1,25 Mill. Pfund. U. a. ſollen neue Flugplätze in Linton. Thiſtleton, Honington und Swanton⸗ Morley angelegt werden. In der Erläuterung wird darauf hingewieſen, daß das bekannte Weißbuch der Regierung erklärt habe, daß beabſichtigt ſei, die Stärke der Heimatflotte (ohne Marineluftwaffe) auf 1750 Frontflug⸗ zeuge zu bringen. Der Perſonalbeſtand ſoll auf 35 000 Mann gebracht werden. Im Zuſammenhang hiermit wird in Ma⸗ rinekreiſen volle Befriedigung über die Art und Weiſe ausgedrückt, in der Deutſchland ſeine Verpflichtungen aus dem engliſch-deut⸗ ſchen Flottenvertrag vom vorigen Jahre er⸗ fülle. 5 Aufhebung der Janklionen durch die Schweiz Der ſchweizeriſche Bun⸗ beſchloſſen, die Italien Bern, 9. Juli. desrat hat am Donnerstag Sanktionen gegenüber mit Wirkung vom 15. Juli 1936 Mitternacht aufzuheben. Es han⸗ delt ſich dabei um den Beſchluß vom 28. Okt. 1935 betreffend die Ausfuhr, Wieder ⸗ usfuhr und die Durchfuhr von Waffen, Munition und Kriegs⸗ material nach Abeſſinien und Italien, ſo⸗ wie um die Beſchlüſſe vom 12. November 1935 über die in Ausführung von Artikel 16 des Völkerbundspaktes gegenüber Italien zu ergreifenden finanziellen und wirtſchaftlichen Maßnahmen. Franzöſiſche Kammer hewilligf Aymmia-Kredit Große Mehrheit für den Olympiakredit in der franzöſiſchen Kammer Paris, 9. Juli. Die franzöſiſche Kammer hat im Verlauf der Beratungen über den Nachtragshaushalt für den Monat Juni die von der Regierung eingebrachte Vorlage über die Eröffnung eines Ein ⸗ Million en⸗ Kredits für die Beteiligung der franzöſi⸗ ſchen Sportler an den Olympiſchen Spielen in Berlin mit 528 gegen 2 Stimmen angnommen. Vor dem Endſieg Die Jahl der Arbeitsloſen iſt auf 1,3 Millionen zurückgegangen Berlin, 9. Juli. Der Monat Junk brachte eine weitere kräftige Abnahme der Arbeitsloſigkeit. Die Zahl der Arbeitsloſen ging um rund 176,000 auf 1.315.000 zurück. Dieſer ſtarke Rückgang iſt umſo bemerkenswerter, als erfahrungsgemäß im Juni die jahreszeitlichen Antriebskräfte für den Arbeitseinſatz nachzulaſſen pflegen. Die Verſorgung der Außenberufe mit Arbeits⸗ kräften iſt ſchon in den vorhergehenden Mo⸗ naten im weſentlichen durchgeführt und der zuſätzliche Kräftebedarf der Landwirtſchaft für die Getreideernte wird im allgemeinen erſt ſpäter fühlbar. In dieſem Jahr ſind die be⸗ lebenden Momente noch ſtärker als im Vor⸗ jahr wirkſam geblieben. So konnten in den Monaten Mai⸗Juni 1936 rund 450.000 Volks⸗ genoſſen bei den Arbeitsämtern als Arbeits⸗ loſe ausſcheiden gegen 357.000 in der gleichen Zeit des Vorjahres. Dabei iſt gegenüber dem Vorjahr der Arbeitsloſenbeſtand an ſich ſchon um über 500,000 und die Zahl der zuſätzlich beſchäftigten Notſtandsarbeiter um rund 100,000 niedriger. Je kleiner die Zahl der Arbeitsloſen wird, umſo ſchwerer wiegt jeder weitere Erfolg, denn von dem Reſtbeſtand ſind viele Arbeitsloſe wegen ihres Alters oder aus anderen Grün⸗ den ſchwer unterzubringen. Da viele Bezirke praktiſch ſchon als ar⸗ beitsloſenfrei anzuſprechen ſind, galten die Bemühungen der Arbeitsämter in den letz⸗ ten Monaten vor allem den Gebieten, die noch zurückgeblieben waren. Anter ſtärk⸗ ſtem Einſatz der zwiſchenbezirklichen Ar⸗ beitsvermittlung wurde ſo beſonders ver⸗ ſucht, die dicht beſiedelten Großſtadtbezirke und die ſonſtigen Notſtandsgebiete zu entlaſten. Anter den Berufsgruppen. welche bevorzugt in der Lage waren, weitere Arbeitskräfte auf⸗ zunehmen, ſteht wiederum das Bauge⸗ werbe zuſammen mit der Bauſtoffinduſtrie an erſter Stelle. Dann folgt das Metallge⸗ werbe, das in faſt allen ſeinen Zweigen viele Kräfte binden konnte. Daneben wieſen das Verkehrsgewerbe und die Berufsgruppen des Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbes beacht⸗ liche Abnahmen der Arbeitsloſenzahl auf. Eine jahreszeitlich“ ſtets im Juni zu beobachtende Zunahme der Arbeitsloſigkeit lag lediglich im Bekleidungsgewerbe vor. Entſprechend dem Sinken der Arbeitsloſen⸗ zahl haben im Berichtsmonat auch die Anter⸗ ſtützungseinrichtungen wiederum eine beacht⸗ liche Entlaſtung erfahren. In der Arbeits⸗ loſenverſicherung betrug am 30. Juni 1936 die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger 164.000, ſomit 39,000 weniger als im Vor⸗ monat. In der öffentlichen Fürſorge ſtanden 215.000 Perſonen als arbeitslos anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe laufend in Anter⸗ ſtützung. Gegenüber dem Vormonat iſt damit eine Abnahme um 31.000 feſtzuſtellen. Die Notſtandsarbeiten wurden im Berichts⸗ monat weiter planmäßig eingeſchränkt; Ende Juni waren noch 105.078 Notſtandsarbeiter beſchäftigt. das ſind rund 27.000 weniger als im Vormonat. Italien fordert die Aufhebung der engliſchen Mittelmeerabmachungen Rom, 9. Juli. Die Erklärungen, die Bald⸗ win am Mittwoch im Unterhaus über die Flot⸗ tenabmachungen Englands im Mittelmeer ab⸗ gab, finden in italieniſch⸗politiſchen Kreiſen große Beachtung. Man glaubt, daß ſie Verhandlungen für eine noch weitergehende und vielleicht ſogar endgültige Klärung dieſer Frage anbahnen können. Das halbamtliche„Giornale d'Italia“ iſt der Meinung, daß man mit den„ſymptomati⸗ ſchen Erklärungen“ Baldwins die Mit⸗ telmeerabmachungen Englands infolge der Auf⸗ hebung der Sanktionen als automatiſch verfal⸗ len betrachten könne. Es ſei offenſichtlich, daß nach dem Widerruf der Sanktionen auch jeder Anlaß eines italieniſchen Gegen⸗ ſtoßes und damit auch der Abwehr einer italieniſchen Drohung verſchwun⸗ den ſei. Italien nehme von dieſen Erklärungen Kenntnis, warte aber vorerſt ab. ob ſie auch in greifbare Tatſachen umgeſetzt werden würden. Die politiſche Einſtellung Italiens könne ſich nur nach Tatſachen richten. Das ſei. ſo ſchreibt das Blatt, im vorliegenden Fall beſon⸗ ders auch deswegen angebracht, weil die frag⸗ lichen Flottenabmachungen eine durch nichts gerechtfertigte italienfeindliche Tendenz hätten, die im Widerſpruch zur tra⸗ ditionellen italieniſch⸗engliſchen Freundſchaft im Mittelmeer und zu den Freundſchaftsverträgen Italiens mit Frankreich, Griechenland und der Türkei ſtehe. Ueberdies wurde dadurch auch das Syſtem des Gleichgewichts im Mittelmeer zu Ungunſten Italiens geſtört. Die„Tribuna“ erklärt, die Flottenabmachun⸗ gen Englands hätten praktiſch den Wert einer Mobilmachung aller großen und kleinen Mittelmeerſtaaten und ſtellten die ſchlimmſte Gefahr für den allgemeinen Frieden dar. Dieſe proviſoriſche Politik ſei höchſt ge⸗ fährlich und müſſe ſchnellſtens liquidiert wer⸗ den, um in einen neuen, möglichſt endgültigen Abſchnitt einzutreten. Italien werde dazu einen wertvollen Beitrag leiſten können. zuerſt aber müſſe das Gelände von den Trümmern frei ge⸗ macht werden. Gaulag heſſen-Naſſau 1936 vom 8.—12. Juli in der Gauhaupfſtadt Frankfurk a. M. Aufruf des Gauleilers Zum Gautag Heſſen⸗Naſſau 1936 marſchteren am Samstag, den 11. und Sonntag, den 12. Juli, aus allen Städten und Dörfern des Gaues mehr als 100 000 Nationalſozialiſten in Frankfurt am Main auf. Ich fordere alle Parteigenoſſen und Volksgenoſſen im ganzen Gaugebiet auf, an dieſen beiden Tagen als Ausdruck ihrer inneren Verbundenheit mit den zum Gautag aufmar⸗ ſchierenden braunen Kolonnen ihre Häuſer zu beflaggen. Heil Hitler! (gez.) Sprenger ————— ff.. ĩͤ — e D umu „b „„„—T——TTTTTTTTT A Fee eee N 7 ĩðͤ v .. ͤ e e e —̃— D 5 N 8 Er 8 K der Kampf um das Mitlelmeer Plötlich ſteht die Meerengenfrage im Vor- dergrund der europäiſchen Erörkerungen. Und da merken wir, daß etwas anders in der Welt geworden iſt und daß Nordafrika im Bereich Europas liegt. Einſt herrſchte hier das römiſche Reich abſolut über das Mittel- meer und Nordafrika. Als es im Sturm der Völkerwanderung zerbrach, hörte das Mik⸗ kelmeer auf, ein Binnenſee zu ſein. In ihr ſpiellen ſich die gewaltigen Kämpfe zwiſchen Venedid und Oſtrom ab, und Sarazenen und Normannen vollführten ihre Eroberungszüge die Küſten enklang. Napoleon Bonaparte träumte von franzöſiſcher Weltherrſchaft und hielt für ſie die Beherrſchung des Mittel- meers und des Orients notwendig. Aber ſein Eroberungszug nach Aegypten und Pa- läſtina hinein ſcheiterte. Im vorigen Jahr⸗ hundert wußte dann England ſeine Stellung im Mittelmeer auszubauen und ſie zur Grundlage ſeiner Seeherrſchaft und ſeiner kolonialen Eroberungen zu machen. Nun iſt plötzlich die Mitkelme erfrage in den Vordergrund der politiſchen Erörkerun⸗ gen gerückt. Das geſchah mik dem Siege aliens über Abeſſinien, der Ibalien zur kolonialen Großmacht und zum Bewerber um die führende Skellung im Mikkelmeer macht. Muſſolini haf nie aufgehört, ſeinen Anſpruch zu erhärten, daß das Mittelmeer römiſcher Beſitz und Italien der Erbe Roms ſei. Im vorigen Jahre ſchien es ſo, als würde zwiſchen Italien und England der Kampf um das Mittelmeer enkbrennen; aber England wich aus und ſchob den Völkerbund vor. Der Völkerbund aber vermochte nichts auszurich· ken, und Italien trug die Ernte in ſeine Scheunen. So iſt die Lage im Mitkelmeer weſenllich veränderk. * Zuerſt erſch'en die Türkei auf dem po⸗ litiſchen Kampfplatz. Der italleniſche Sieg gab ihr Anlaß, das Rechk auf Wiederbefeſtl⸗ gung der Dardanellen anzumelden. Um die Dardanellen war im Wellkrieg der große Kampf enkbrannk, der unker deulſcher Füh⸗ bung zu einer ſchweren Niederlage Englands bei Gallipoli führte. Häkte England damals geſiegt, ſo wäre es ihm möglich geweſen, durch die Meerengen in das Schwarze Meer zu fahren und die Verbindung mit Nußſland herzustellen, ihm die geforderte Munition zu liefern. Die Türkei glaubk, daß im Fall eines Krieges entweder ein Angriff auf Ruß- land oder ein Zuſammenwirken mit Rußland verſucht werden würde und daß in jedem Fall dazu die Durchfahrt durch die Dardanel⸗ len erzwungen werden müßke. Darum for⸗ derk ſie das Rechk, die Dardanellen wieder zu befeſtigen. Die Mitunkerzeichner des Meerengen⸗ abkommens— außer Italien— habe ſich im Prinzip mit der Befeſtigung der Darda⸗ nellen einverſtanden erklärt, allerdings unter der Vorausſeßung, daß vorher über gewiſſe Fragenn des Durchgangsrechles, an denen ins⸗ beſondere England und Rußland ein begreif⸗ liches Inkereſſe haben, eine Einigung erzielt worden iſt. Ueber dieſe Fragen wird gegen ⸗ wärkig in der ſchweizeriſchen Stadt Mon⸗ kreuf verhandelk. Wie aus den Berichlen über dieſe Konferenz hervorgeht, ſind die Meinungsverſchiedenheiken groß und es will ſcheinen,, daß es ſo leicht nicht zu einer Ei⸗ nigung kommen wird. Die Türkei möchte die unumſchränkke Herrſchaft über ihr Hoheitsgebiek behallken. Sie befürchkek, daß die Durchfahrk durch die Dardanelln einer kriegeriſchen Macht Anlaß geben könnte, kürkiſches Gebiet zu beſehen. England wünſcht durch einen Meer- engenausſchuß unmittelbaren Einfluß auf die Geſtaltung des Durchfahrtsrecht zu nehmen, während die Türkei lediglich den Völkerbund eingeſchaltek wiſſen möchke. England iſt nicht grundſätzlich gegen die Befeſtigung, denn es Kann ja ſein, daß es gerade gegenüber den ikalieniſchen Forderungen einmal wünſchen möchte, daß ein neuer Bewerber um die Herrſchaft im Mittelmeer aufkritk. Weil aber auch dieſe Lage nicht ganz durchſichlig iſt, will es von Fall zu Fall die Enkſcheidung be⸗ einfluſſen können. * Vor allem iſt Sowjekrußland an der Meerengenfrage ſtark inkereſſiert. Denn jetzt iſt das Schwarze Meer ein Binnenſee und die ruſſiſche Kriegsflokkle in ihm ein- geſchloſſen. Das Beſtreben der ruſſiſchen Politik iſt nun ſeit Jahrhunderten auf die Gewinnung eines Zugangs zum freien Meer gerichtet. Es hat darum wieder⸗ holt mit der Türkei gerungen und iſt bis heute bei dieſem Ringen unterlegen. Die Tür⸗ kei hat ihm der Zugang zum Mittelmeer ver⸗ .— Berlin, 9. Juli. Alljährlich begehen die Argentinier in feſtlichem Rahmen den Tag der Unabhängigkeitserklärung ihres Landes. Heute begingen auch die argentiniſchen Olympiakämpfer und die Berliner ar⸗ gentiniſche Kolonie unter Führung ihres Bot⸗ ſchafters de Labougle ihren Nationalfeier⸗ tag im Olympiſchen Dorf. Eine große Ueberraſchung für das Olym⸗ piſche Dorf bildete die feierliche Hiſ⸗ ſung der argentiniſchen Flagge vor dem Haupteingang zum Olympiſchen Dorf. Vor dem Oval des Haupteingangs nahmen um 11 Uhr die 52 olympiſchen Kämpfer aus Ar⸗ gentinien Aufſtellung. Der Ehrendienſt des Olympiſchen Dorfes ſtellte eine Abordnung. Zahlreiche Bewohner des Olympiſchen Dorfes, Mitglieder der argentiniſchen Kolonie und der argentiniſche Botſchafter ſowie der Vorſitzende des Olympiſchen Komitees, Exz. Lewald, wohnten der feierlichen Flaggenhiſſung bei. Addis Abeba, 9. Juli. In maßgeben⸗ den italjeniſchen Kreiſen wird den Gerüch⸗ ken über Erhebungen von abeſſiniſcher Seite in einer erneuten Erklärung ſcharf ent⸗ gegengetreken. Es wird nachdrücklichſt vor der Verbreitung ſolcher alarmierender Ge⸗ rüchte gewarnk. Dieſe Zurückweiſung, ſo heißt es in der Erklärung, beſage nicht, daß das Befriedungswerk völlig reibungslos von⸗ ſtatten gehe. Dies ſei naturgemäß aus den Nachwirkungen der Umſturzbewegung zu er⸗ klären; gewiſſe abeſſiniſche Perfönlichkeite könnken ſich mit den Talſachen nicht abfin⸗ den. Vielleicht würden ſie auch die ilalieni⸗ ſchen Mittel verkennen. In der Haupfſache, ſo beſagt die Erklärung weiker, beruhten die erwähnten Gerüchte aber auf einer Propaganda gewiſſer inkereſſiertker ausländiſcher Kreiſe. Die Regierung glaube Grund zu der Annahme zu haben, daß das Gaſtrecht nicht von allen Auslandskreiſen gewahrt werde und daß die gewiſſen ausländiſchen Kreiſen zur Verfügung ſtehenden Wiltel im Sinne jener Propaganda nußbar gemacht würden. Dieſer Tage ſei die Regierung ge⸗ zwungen geweſen, ſcharf anzugreifen. Die Maßnahmen, die ſich gegebenenfalls als nol⸗ Schäden auch durch Heuſchreckenſchwärme. New Pork, 9. Juli. Das Hitzegebiet in den Vereinigten Staaten erſtreckt ſich von den Rocky Mountains bis zum Atlantiſchen Ozean über Zweidrittel der Staaten. In New Vork ſtiegen die Temperaturen bis zu 42 Grad Celſius im Schatten. Die Bevöl⸗ kerung, beſonders die im Mittelweſten, leidet unbeſchreiblich unter der Hitze. Ueber 150 Todesopfer wurden feſtgeſtellt. Dabei beſteht immer noch keine Ausſicht auf Regen. Was von der Sonne noch nicht ausgedörrt und übriggeblieben iſt, wird in den Staaten Nord⸗ ſüd⸗Dakota, Minneſota und Jowa, der Korn⸗ kammer Amerikas, von Millionen Heuſchrecken vollends kahlgefreſſen. Die Heuſchrecken⸗ ſchwärme fielen ſogar über die Hauptſtadt Nord⸗Dakotas her und fraßen das Gras und die Blätter in den Parkanlagen auf, da ſie auf dem verdörrten und durch Staubſtürme teilweiſe in Sandwüſte verwandelten Land keine Nahrung mehr fanden. Die Bundes⸗ regierung ſchätzt die Zahl der von der Dürre direkt betroffenen Menſchen auf drei bis fünf Millionen. Chicagos Getreide⸗ börſe war in den letzten Tagen ein Ort fieber⸗ hafter Tätigkeit. Die Preiſe für Mais und Weizen ſind pro Buſhel ſeit dem Beginn der Dürre um 20 Cents geſtiegen. Das Jahr 1936 wird für die Vereinigten Staaten als ſeiner Kriegsflotte im Mittelmeer erſcheinen zu können, ſo würde ein neuer Bewer⸗ ber um die Herrſchaft in deem Meer erſcheinen. Das würde Italien zu ſpüren haben, es kann aber auch für die engliſchen Anſprüche eine untragbare Lage entſtehen. So iſt es deutlich, welche Fuß⸗ angeln in dieſer Meerengenfrage ruhen. In Anbetracht des franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen Bündniſſes gewinnt die ungehinderte Durchfahrt der ruſſiſchen Flotte durch die türkiſchen Meerengen er⸗ höhte Bedeutung, da ſie jederzeit in der Lage wäre, große Truppentransporte über das Mittelmeer nach Frank⸗ reich durchzuführen. So wird auch verſtändlich, daß die franzöſiſche Abordnung in Montreux die ruſſiſchen Bemühungen nach völlig freier Durchfahrt unterſtützt. Daraus erhellt die Bedeutung der Konferenz und das Drängen Sowjetrußlands, das ſogar mit dem Verlaſſen der Konferenz gedroht hat, wenn ſperrt, wie ihm Japan den Zugang zum Ozean verſperrte. Würde ihm gelingen, mit —. Argenfiniens Jeierlag im Olympiſchen Dorf Punkt 12 Uhr ging die blau⸗weiß⸗laue Flagge am Maſt empor, während die argen⸗ tiniſche Nationalhymne von der Mannſchaft ge⸗ ſungen und vom Muſikkorps des Infanterie⸗ Lehrbataillons Döberitz, der ſtändigen Kapelle des Olympiſchen Dorfes, geſpielt wurde. Der Kommandant des Olympiſchen Dorfes, Oberſt von und zu Gilſa, überbrachte die Grüße des deutſchen Volkes und insbeſondere der deutſchen Wehrmacht und ſprach dann die Hoffnung aus, daß der diesjährige National⸗ feiertag unter den fünf olhmpiſchen Ringen eine bleibende gute Erinnerung für alle Beteiligten ſein möge. Oberſtleutnant Belouffo, ein Mitglied der argentiniſchen Kämpfermannſchaft, dankte dem Kommandanten für dieſe überaus herz⸗ liche Aufnahme und für die große Ueber⸗ raſchung. Dieſer Freundſchaftsakt laſſe die argentiniſchen Olympiakämpfer die weite Ent⸗ fernung zu ihrem Vaterland vergeſſen. Nalieniſche Erklärungen gegen Aufftandsgerüchle in Abeſſinien wendig herausſtellen ſollken, ſeſjen im In⸗ kereſſe eines reibungsloſen Verkehrs zwiſchen den klalieniſchen Stellen und den auslän- diſchen Kreiſen bedauerlich, aber vom ita⸗ lieniſchen Standpunkt aus dringend erforder- lich.— Ilalieniſche Richligſtellungen Der Ueberfall auf die italieniſche Militär⸗ miſſion in der Provinz Wollega. Rom, 9. Juli. Die im Ausland verbrei⸗ teten Alarmmeldungen über die Lage in Abeſ⸗ ſinien werden von maßgebender italieniſcher Seite mit größtem Nachdruck z u r ück⸗ gewieſen. So wird es als„vollkommen falſch“ bezeichnet, daß bei dem Ueberfall auf die italieniſche Fliegermiſſion in Lekemti 35 Italiener den Tod gefunden hät⸗ ten. Genaue Zahlenangaben werden aller⸗ dings noch nicht gemacht. Man erfährt jedoch, daß nicht nur der Miſſionar Pater Borella, ſondern auch ein Flugzeugmonteur ſich mit Hilfe von Gallas retten konnte, die um die Entſendung einer italieniſchen Militärmiſ⸗ ſion gebeten hatten, um ihre Unterwerfung auszuſprechen. Schließlich werden von zu⸗ ſtändiger italieniſcher Seite alle weiteren Nach⸗ richten über Sabotageakte an der Dſchibuti⸗ bahn und die Bildung eines neuen abeſſiniſchen Heeres in Abrede geſtellt. Die hitzewelle in Amerila ein Jahr der Kataſtrophen bezeichnet. Zuerſt war es der Winter mit ungeheuren Schnee⸗ maſſen und Polarkälte, dann waren es Hoch⸗ waſſer, Ueberſchwemmungen und Tornados, die ungeheure Schäden angerichtet hatten, und nun wird das Land von Sürreſchäden heimge⸗ ſucht, deren Ausmaß noch nicht genau feſtſteht. Bereits über 180 Todesopfer Obwohl mehrere Spritzregen und ſchwere Gewitter in verſchiedenen Teilen des von der Hitzwelle heimgeſuchten Gebiets der Vereinig⸗ ten Staaten eine vorübergehende Abkühlung gebracht haben. dauert im allgemeinen die Gluthitze weiter an. Die gewaltigen Schäden an der Ernte und die Verzweiflung der Be⸗ völkerung der betroffenen Ackerbauſtaaten ſind ungeheuer. Die Zahl der Todesopfer hat ſich auf 180 erhöht. In den Prärieſtaaten ſind der Hitze große Viehherden zum Opfer gefallen. Auch in den Oſtſtaaten der Anion, darunter in New Pork, ſind mehrere Todesfälle in⸗ folge Hitzſchlags zu verzeichnen. Die Tempe⸗ raturen haben eine neue Rekordhöhe erreicht. In den Neu⸗England⸗Staaten haben Blitz⸗ ſchläge zahlreiche ſchwere Brände verurſacht. Der Sachſchaden iſt groß. . wXTVVVVddddddddGdßdßdGßGßGßꝙõGßꝗꝓ/1/ũͤ!ã ⁊ ͤddwßßßßGGß coco(cc c den ſowjetruſſiſchen Wünſchen nicht voll Rech⸗ nung getragen werde. * Es iſt der Kampf um das Mittelmeer, der ſich vor unſeren Augen abrollt. Dieſer Kampf iſt in eine neue Phaſe getreten, ſeit Italien ſeine machtpolitiſche Stellung ſo ſtark gemacht hat. Daraus iſt aber auch zu erkennen, daß Italien kein Intereſſe an der Konferenz beſitzt und ſich deshalb von ihr ferngehalten hat. Es wurde nichts unverſucht gelaſſen, Italien zur Teilnahme zu bewegen, aber Ita⸗ lien kann wirklich nicht wünſchen, daß das Mittelmeer einem weiteren Bewerber um die Herrſchaft erſchloſſen wird. Italien gibt zu verſtehen, daß es ſolange„desintereſſiert“ ſei, als ſich die engliſche Kriegsflotte in unge⸗ wöhnlicher Stärke im Mittelmeer aufhält. Ob es gelingen wird, die engliſch⸗italieniſchen Spannungen zu beſeitigen und auf dieſe Weiſe den Weg zu einer Verſtändigung in Montreux freizumachen, bleibt abzuwarten. —8. 1 RRR 2— e ee eee eee Eine zpende, die den Führer ganz beſonders erfreule Berlin, 9. Juli. Pg. Dora Hein, auf deren Anregung von den burtstagsſpende zur Verfügung geſtellt wur⸗ den, folgendes Dankſchreiben gegangen: „Infolge der außerordentlichen Ueberlaſtung und Fülle der Ereigniſſe iſt es dem Führer wertvolle Spende zu danken, die die deutſchen Beamtinnen ihm anläßlich ſeines Geburts⸗ tages zur Verfügung ſtellten. Ich muß Sie deshalb bitten, noch nachträglich auf dieſem Wege allen Beteiligten den Dank des Führers für die Spende über die er ſich beſonders gefreut hat, zu über⸗ mitteln. Mit deutſchem Gruß(gez.) Albert Borman.“ f Staafs begräbnis für einen pflichtgetreuen Polizeibeamten nes Dienſtes im Kampf mit darmeriewachtmeiſter Buchmann iſt am Donnerstag vormittag freierlich auf Staats⸗ koſten beigeſetzt worden. Im Auftrag des Chefs der Ordnungspolizei, General Daluege, legte Generalmajor der Gendarmerie von Kamptz am Grabe auf ſo tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Beamten einen Kranz nieder. Eine darmerieformation erwies der Pflicht gefallenen Kameraden die letzte Ehre. General Daluege hatte in einem Schreiben der Witwe und den Kindern des Verſtorbenen ſeine herzliche Anteilnahme ausgeſprochen. Gendarmeriewachtmeiſter Buch man n war bekanntlich am 1. Juli zuſammen mit zwei Forſtbeamten in ein Feuergefecht mit zwei Verbrechern. den berüchtigten Brüdern Schüller. verwickelt worden und hatte dabei ſchwere Verletzungen erlitten, denen er in der Nacht zum 6. Juli erlag. f Neue Streiks in Frankreich Raditaliſierung des politiſchen Kampfes. Paris, 9. Juli. In verſchiedenen. Gegen⸗ den Frankreichs ſind neue Streiks aus⸗ gebrochen. rektor der Werke weigerte, einen entlaſſenen Italiener wieder einzuſtellen, der ſich ungehö⸗ rig benommen hatte. In Limoges ſind fünf Spinnereien von den Arbeitern beſetzt worden. Die Bäckereigehilfen in Lyon ha⸗ ben ebenfalls grundſätzlich den Streik be⸗ ſchloſſen, der jedoch noch nicht ausgebrochen iſt. Vollkommen neue Methoden haben die An⸗ hänger der Volksfront in Mande⸗ lieu bei Nizza eingeführt, um ihre politiſchen Forderungen durchzuſetzen. Sie haben ſeit 48 Stunden das Gemeindehaus beſetzt und for⸗ eie den ſofortigen Rücktritt des Gemeinde⸗ rates, ſcheint. Aufruf des Paläffina⸗Kommiſſars bisher erfolglos Jeruſalem, 9. Juli. Der Aufruf des britiſchen Kommiſſars an die arabiſche Bevölkerung, der auch durch von Flugzeugen abgeworfene Handzettel ver⸗ breitet wurde, iſt bisher erfolglos geblieben. Der Generalſtreik und die Terrormaßnahmen haben ſogar an vielen Orten noch eine Ver⸗ ſtär kung erfahren. Der Mittelpunkt der Streikbewegung iſt nunmehr Jeruſalem, wo ſich bereits eine bedrohliche Lebensmittelver⸗ knappung bemerkbar macht. Gemüſe und Eier werden auf dem Wege zur Stadt von den arabiſchen Streikpoſten zertreten und die Milch wird ausgegoſſen. Dabei iſt es völlig unverſtändlich, warum die Araber zu derarti⸗ gen Zerſtörungsmaßnahmen greifen, von denen nur die arabiſche Bevölkerung ſelbſt betroffen wird, während die jüdiſche Bevölkerung und die jüdiſche Landwirtſchaft davon unberührt bleiben. Man glaubt deshalb, dieſe ſinnloſe Vernichtung von Lebensmitteln auf komm u⸗ niſtiſche Einflüſſe zurückführen zu können. Milifärballon abgeſtürzt Weil der Beſatzung die Hände erfroren Proßnitz(Tſchechoſlowakei), 8. Juli. Am Mittwoch nachmittag geriet über dem Militär⸗ flugplatz in Proßnitz ein Militärballon mit einer vier Mann ſtarken Beſatzung in 5800 Mtr. Höhe in ein heftiges Gewitter, das von einem Hagelſchlag begleitet war. In dem hef⸗ tigen Eisſturm erfroren den Mitgliedern der Beſatzung die Hände. ſo daß ſie die Ventil⸗ leine nicht mehr betätigen und normal lan⸗ den konnten. Der Ballon ſtürzte ab und wurde vernichtet. Ein Mitglied der Beſatzung wurde ſchwer, die übrigen drei leicht verletzt. 3 E der ihnen nicht linksradikal genug er⸗ Gen⸗ dem auf dem Felde Aus der Privattanzlei des Führers iſt an die Referentin der weib⸗ lichen Beamten beim Reichsleiter Pg. Neef, bisher nicht möglich geweſen, Ihnen für die Oppeln, 9. Juli. Der in Ausübung ſei⸗ 0 den Eiſenbahn⸗ räubern Gebrüder Schüller gefallene Gen⸗ des In der nordfranzöſiſchen Spiegel⸗ glasmanufaktur in Lille haben die Arbeiter die Betriebe beſetzt, weil ſich der Di⸗ Beamtinnen 1475 vollſtändig ausgeſtattete Erſt⸗ lingskörbe und Bettchen dem Führer als Ge⸗ ö ec 1110 1 0 5 et ze 2. mit! 8. dr 1 then 14 1119 aun uit f ab 5 fir N n 15 1 Gem 5 gero 1035 O eng benen Kolo bert ken,! den! ſigt Digg Mali g kei 90 che fte borha 1 ung s 11d d Nege ſchne b. 0 pen bon Mt ih Fin eit gen fi funte Veit eln fit! ktich f fe ur Vettei ie berrſc U den ene ti J. Feine Englan der d hulte, den br gegen dung! würde eihal. 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Earlof Cork wies darauf hin, daß Eng⸗ land heute etwa 1000 Dampfer weniger be⸗ ſitze als im Jahre 1914. In ſeiner Antwort auf alle von den Red⸗ nern vorgebrachten Wünſche und Bedenken er⸗ Härte der Lordkanzler Hailſham, daß die Regierung ſchon immer der Frage gegenüber⸗ geſtanden habe, daß das Land vom Feinde ausgehungert werden könne. Um dem zu begegnen, böten ſich drei Möglichkeiten: 1. Eine Steigerung der Eigen⸗ er zeugung, 2. freie Einfuhr von Nahrungs⸗ mitteln aus dem Auslande und 3. Lagerhaltung. Die Steigerung der Eigenerzeugung bringe den Vorteil mit ſich, der jeder Dezentraliſation eigen ſei, während der mit der Lagerhaltung verbundene Nachteil in der Vergröße⸗ rung der Ausgaben beſtehe, die die dann zwangsläufig notwendige Zentraliſierung mit ſich brächte. Es ſei die größte Ungerech⸗ tigkeit, der Regierung den Vorwurf zu machen, daß ſie während der letzten fünf Jahre nichts für die Ermutigung zur Nahrungsmittelerzeu⸗ gung getan hätte. Hailſham zählte dann die Förderungsmaßnahmen für Weizen, Zucker, Gemüſe, Milch, Fleiſch uſw. auf, in deren Verfolg die Erzeugung vom Jahre 1931 bis 1935 um nahezu 20 v. H. geſtiegen ſei. Dank der„Ottawa⸗Politik“ habe die Regie⸗ Le⸗ den Dominions und den Heimatgebrauch zur Verfügung ſtanden. Man müſſe nur ſicher ſein, daß dieſe Waren auch nach England kom⸗ men könnten und das hänge mit dem ver⸗ fügbaren Schiffsraum zuſammen. Dieſer Schiffsraum habe ſich zwar von 19 Millionen Tonnen auf 17 Millionen Tonnen ſeit dem Jahre 1924 bis heute verringert, aber auch der größte Schiffsraum würde nichts nützen, wenn kein ausreichender Schutz dafür vorhanden wäre. Das ſei der wichtigſte Ge⸗ ſichtspunkt der Regierungspolitik. Die Regie⸗ rung habe ſich Vollmachten zur Herbeiführung bensmittel in Ates guten Verteidigungsſtandes geben laſſen und das Haus könne überzeugr ſein, daß die Regierung von dieſen Vollmachten mutig und ſchnell Gebrauch machen werde. i Hailſham unterſtrich, daß ſeiner Meinung nach die Lagerhaltung von Nahrungsmitteln weniger wichtig ſei als eine ſolche von Oel. Ein zur Lagerhaltung notwen⸗ diger Ankauf von kanadiſchen Weizen z. B. würde die Regierung zum größten Weizen⸗ händler der Welt machen, woraus ſich Schwie⸗ rigkeiten und außerordentliche Mehrbelaſtun⸗ gen finanzieller Art(Verſicherungen) ergeben könnten. England habe einen Lagerbeſtand an Weizen, Mehl und anderem Getreide von etwa 10 Millionen Tonnen, was für mehr als drei Monate aus⸗ reiche. Solche Beſtände könnten natürlich auf ſechs Monate vergrößert werden. Es ſei nur die Frage, ob es weiſe wäre, daß für Verteidigungszwecke verfügbare Geld auf dieſe Weiſe anzulegen. Wenn England die Herrſchaft über die See verliere, dann würde es den Krieg ſicherlich verlieren— mit und ohne Getreidelager. Eine Bedarfsdeckung für drei Monate reiche aller Vorausſicht nach aus. Keine Methode der Lagerung aber werde England retten, wenn es nicht ſeine Herrſchaft über die See und jetzt auch über die Luft be⸗ halte, und darum ſei das vorherrſchende Ziel der britiſchen Außenpolitik, für Rüſtungen gegen einen Angriff zu ſorgen. Eigenerzeu⸗ gung und freie Einfuhr aus dem Auslande würden weiterhin ermutigt werden. Auf La⸗ gerhaltung werde ſich die Politik nur als eine zuſätzliche Maßnahme verlaſſen. Fiſchertragödie an der ſpaniſchen Rordküſte Drei Fiſchdampfer im Sturm geſunken Madrid, 9. Juli. An der cantabriſchen Küſte iſt, wie der Gouverneur von Oviedo mit⸗ teilt. eine aus 11 Dampfern beſtehende Fiſcherflotte von einem ſchweren Nord⸗ oſtſturm überraſcht worden. Die Fiſchdampfer „Joven Republica“.„Santa Tereſa“ und „Santa Marta“ gingen auf der Höhe von Santander unter. Der erſtgenannte Dampfer hatte eine elf⸗ köpfige Beſatzung an Bord. Lediglich der Ka⸗ pitän des Schiffes konnte gerettet werden. Man befürchtet, daß auch von den Matroſen der beiden anderen Dampfer niemand gerettet worden iſt. In den von der Kataſtrophe be⸗ troffenen Fiſcherdörfern herrſcht große Unruhe. da über das Schickſal der übrigen Schiffe noch keine Nachrichten vorliegen. Ein nicht zu dieſer Fiſcherflotte gehöriger Dampfer geriet gleichfalls in dieſen Sturm. Vier Leute der Beſatzung wurden über Bord gespült und ertranken. heidelberg und Bayreulh Iwei deulſche Kulturzentren laden ein Reichs feſtſpiele in heidelberg „Komödie der Irrungen“—„Pantalon und ſeine Söhne“—„Agnes Bernauer“—„Götz von Berlichingen“ Zum dritten Male ſeit der Machtübernahme durch den Führer werden in Heidelberg unter der Schirmherrſchaft von Reichsminiſter Dr. Goebbels die Reichsfeſtſpiele veranſtaltet. Sie beginnen am 12. Juli und da u⸗ ern bis 30. Auguſt. Veranſtalter iſt der Reichsbund der deutſchen Freilicht⸗ und Volks⸗ ſchauſpiele unter ſeinem Präſidenten Reichskul⸗ turwalter Moraller. Der diesjährige Spielplan umfaßt zwei Luſtſpiele:„Komödie der Irrungen“ von Shakeſpeare in derlleberſetzung von Schle⸗ gel⸗Tieck und„Pantalon und ſeine Söhne“ von P. Ernſt, ferner das Trauer⸗ ſpiel„Agnes Bernauer“ von Hebbel und den aus den Feſtſpielen wie aus dem Hei⸗ delberger Schloßhof nicht mehr wegzudenken⸗ den„Götz von Berlichingen“ in der 1 mit Heinrich George in der Titel⸗ rolle. Seit Mitte Juni wird im Heidelberger Schloßhof unter der Geſamtleitung von Ingolf Kuntze geprobt. Bei der Auswahl der Darſteller wurde in dieſem Jahre beſonderer Wert darauf gelegt, nicht nur bekannteſte Namen, ſondern vor allem junge hervorragende Kräfte des Nach⸗ wuchſes, die aber ihre Meiſterprobe auch ſchon abgelegt haben, für tragende Rollen zu ge⸗ winnen. Für die Spielleitung wurden die bewährten Regiſſeure Richard Weichert, Paul Mundorf, Heinrich George und Hans Schweikart herangezogen. Premierentage ſind der 12. Juli, an dem gleichzeitig vormittags 11 Uhr die feier ⸗ liche Eröffnung mit Anſprachen des Reichskulturwalters Moraller und des Präſidenten der Reichstheaterkammer, Dr. Schloeſſer ſtattfindet, mit„Agnes Ber⸗ nauer“, der 15. Juli mit„Komödie der Ir⸗ rungen“, der 18. Juli mit„Götz von Ber⸗ lichingen“ und der 11. Auguſt mit„Panta⸗ lon und ſeine Söhne“. Die beſondere Bedeutung der Reichsfeſtſpiele 1936 liegt in der Tatſache ihrer außergewöhn⸗ lichen Anziehungskraft auf die ausländiſchen Beſucher der Olympiſchen Spiele. Mit Rück⸗ ſicht darauf wurde auch die ſonſt übliche Spiel⸗ zeit um zwei Wochen verlängert. Die Reichs⸗ feſtſpiele ſollen außerdem auch in dieſem Jahre wieder Höhepunkt und Anſporn der ſommerlichen Freilichtſpielzeit ſein. Sie ſind in ihrem Programm Ausdruck und Beiſpiel der deutſchen Freilichtſpielentwicklung. Die Aufführungen finden im Schloßhof, bei ungünſtiger Witterung im Königsſaal des Schloſſes ſtatt. bo Jahre Bayreuther Jeſſiſpiele Wie Bayreuth zur Feſtſpielſtadt wurde Im Jahre 1936 finden die Bayreu⸗ ther Feſtſpiele mit Rückſicht auf die XI. Olympiſchen Spiele in zwei Ab⸗ ſchnitten vom 19.—30. Juli und vom 18.—bis 31. Auguſt ſtatt. Zur Auffüh⸗ rung kommen„Lohengrin“,„Parſifal“, und„Der Ring des Nibelungen“. In Weimar verſucht Franz Liſzt, ſeinem Freunde ein Feſttheater zu ſchaffen, in München danach König Ludwig II. Dort vereitelt es der Hof, hier die Bürgerſchaft. 1863 muß Wagner ſich zur öffentlichen Ausgabe des„Ringes“ ent⸗ ſchließen. 1870 beſinnt ſich Wagner auf eine Wanderfahrt, die ſeine Schritte 1895 durch das Fichtelgebirge nach Bayreuth lenkte. Frau Coſima— nach langen Kämpfen ihm gerade angetraut— ahnt eine beſondere Bedeutung hinter dieſer Erinnerung, lieſt mit Wagner ſo⸗ gleich nach, was im Lexikon über Bayreuth ſteht, und ſie bedenken alle Möglichkeiten. 1871 beſucht Wagner zweimal die Markgrafen⸗Reſi⸗ denz im Herzen Frankens. Verhandlungen mit den Behörden verlaufen günſtig, und auf dem grünen Hügel über der Stadt ſpricht der Mei⸗ ſter ſeinen Entſchluß aus:„Nirgendwo anders, denn hier“. Ende April 1872 überſiedelt Familie Wag⸗ ner nach Bayreuth Am 22. Mai 1872, Wag⸗ ners 59. Geburtstag, findet die Grun d⸗ ſteinlegung des Feſtſpielhauſes ſtatt, gekrönt durch eine Aufführung von Beethovens 9. Symphonie in dem prachtvollen barocken Opernhaus unter Wagners Leitung. Zu dieſer Zeit iſt weder das Sviel geſichert. noch der„Ring“ vollendet. 1874 kann Wagner in ſein Haus Wahnfried einziehen, das ihm König Ludwig 2. baute. 1875 beginnen die Proben mit einer bis dahin ungekannten Beſetzung von 70 Saiteninſtrumenten, nachdem ihm das Unternehmen noch 1874 geſcheitert ſchien. Vom 13. bis 17. Auguſt 1876 endlich wurden die Bayreuther Feſtſpiele mit dem„Ring des Nibelungen“ eröffnet Eine Ge⸗ denktafel in Form eines marmornen Theater⸗ zettels verewigt am Feſtſpielhaus die Namen der Haunddarſteller. Am Schluß der erſt 1874 beendeten,„im Vertrauen auf den deutſchen Geiſt entworfenen“„Götterdämmerung“ erwidert Wagner die begeiſterten Rufe mit einer kleinen Anſprache:„Ihrer Gunſt und den 11 e eee re eee een, grenzenloſen Bemühungen der Mitwirkenden, meiner Künſtler. verdanken Sie dieſe Tat. Sie haben jetzt geſehen, was wir können; nun iſt es an Ihnen. zu wollen. Und wenn ſie wollen, ſo haben wir eine Kunſt.“ Alle Zuſchauer. nicht zuletzt Kaiſer Wilbelm 1. und König Ludwig von Bayern, waren erſchüttert. Die Preſſe zeigte ſich nach wie vor größtenteils ablehnend, ja feindſelig und höhniſch. Die Geſamtkoſten ſollten durch 1000 Pa⸗ tronatsſcheine zu je 300 Talern aufgebracht werden. Allein es ergab ſich ein Defizit von 160,000 Mk. Um es zu decken, mußte Wagner, ganz gegen die urſprüngliche Abſicht, ſeinen „Ring“ den Theatern freigeben. In Bayreuth konnte er erſt wieder volle 20 Jahre ſpäter erſcheinen. Unendliche Schwierigkeiten waren überwunden. Der Kampf ging weiter. Die Welt verfolgte das Ungemeine weiter mit Haß. Als jedoch im Jahre darauf die von Wagner angeratene Wiederholung des„Par⸗ ſifal“ zur Gedächtnisfeier für ihn wurde, beugte ſie ſich. Wagner hakte bei der letzten„Parſifal“- Aufführung 1882, wie im Vorgefühl ſeines Heimgangs, Abſchied genommen: im 3. Alk beſtieg er plötzlich das Pulk und leitete den Abend zu Ende... Als er 1883 ſbarb, krat Coſima aus dem Schakten und nahm die Feſt⸗ ſpiele in ihre ſicheren Hände. 1884 wurde noch eimmal„Parſifal“ angeſetzt. 1886 lauſchke eine winzige Gemeinde von nur 300 Zuhörern in dem Raum, der 1700 Perſonen faßt, zum erſtenmal„Triſtan und Jſolde“.„Für das deutſche Volk, für die ganze Welk exiſtierte Bayreulh noch ſo gut wie gar micht“, ſagte damals Chamberlain. Coſima Wagner war unbeirrbar. Mal für Mal fügte ſie dem„Parſival“ eines der an⸗ deren Wagnerſchen Werke an— von den reifſten wie„Meiſterſinger“ und„Tannhäu⸗ ſer“ bis zum„Lohengrin“ und„Fliegenden Holländer“. So hat ſie Bayreulh den gan- zen Wagner erſchloſſen, gekreu dem Ver- mächtnis des Mezſlers. Von 1899 ab ver- einigten ſich regelmäßig„Parſifal“, der „Ring“ und jeweils ein anderes ſeiner Mu⸗ ſik⸗Dramen in den Feſtſpielen. Coſima Wagner wurde die Bewahrerin Bayreulhs. 1908 mußte ſie wegen ſchwerer dauernder Erkrankung ausſcheiden, und ihr Sohn Siegfried übernahm die Leitung. 1914 brachte das Freiwerden des bisher Bayreulh vorbehalkenen„Parſifal“ für alle Bühnen dem Feſtſpiel die Gefahr eimer Einbuße. Dann begann der Wellkrieg. Mikten in den Feſtwochen brach er aus: Trommelwirbel überdröhnklen die Geigen— alles ſtob aus- einander. Erſt ein volles Jahrzehnt ſpäler, 1924, öffneten ſich Bayreulhs Pforten wie⸗ der. 1930 wurden Coſima und Siegfried Wagner in die Ewigkeit abberufen. Wieder übernahm eine Frau die Zügel: Siegfrieds Witwe Winifred Wagner. Das Haus auf dem Feſlſpielhügel, von dem Wagner einſt mik Stolz ſagte, es ſei einzig, und niemand könne es ihm nachbauen, hal allen Stürmen der Zeiten ſtandgehalten. Seit 1933 aber iſt ihm ein ſpürbar neues Blühen beſchieden. Sbafkk einzelner Patrone oder Stkipendiaken wallfahrbet heute das ganze Volk dorthin. An ſeiner Spitze der Führer, der gleich 1933 kroß aller ſeiner Aufgaben die Zeit fand, einem ganzen Zyllus von ſechs Vorſtellungen beizuwohnen. Adolf Hiller fördert Bayreuth wie niemand zuvor. So iſt es eime ſchöne Fügung, daß 1936 eine Neueinſtudierung des„Lohengrin“ bringt, dem er einem emlſcheidenden künſtle riſchen Jugendeindruck verdankk. H. Günkher. Das Programm der Bayreuther Bühnenfeſtſpiele Die diesjährigen Bayreulher Bühnenfeſt⸗ ſpiele werden am 19. Juli mit der Oper „Lohengrin“ eröffnet, der am 20. Juli „Parſifal“ und am 21. Juli wieder„Lo⸗ hengrin“ folgen. Dieſen beiden Werken ſchließen ſich am 23., 24., 25. und 27. Juli die vier Aufführungen des„King des Ni- belungen“ an. Am 29. Juli folgt de zweile Aufführung des„Parſifal“, und mit der dritten„Lohengrin“-Aufführung wird der erſte Spielabſchnitt am 30. Juli beendek. Die Feſtſpiele ruhen dann in der Zeit der 11. Olympiſchen Spiele und beginnen wieder am 18. Auguſt mik der dritten„Parſifal“- Auffführung, der am 19. Auguſt wieder„Lo- hengrin“ folgt. Am 21., 22., 23. und 25. Au- guſt gehen zum Foeiken Male die vier Werke des„Ring“ in Szene, denen noch je zwei Aufführungen von„Parſifal“ am 27. und 30. Auguſt und„Lohengrin“ am 28. und 31. Auguſt folgen. Insgeſamt bringt das Kommuniſliſche Organiſalionen in Leſterreich aufgedeckt Viele Verhaftungen Salzburg, 9. Juli. Der Landgendarme⸗ rie iſt es gelungen im Pongau und im Pinz⸗ gau kommuniſtiſche Organiſatio⸗ nen aufzudecken und zahlreiche Ver⸗ haft ungen vorzunehmen. So konn⸗ ten im Pongau auf der Mitterberghütte 15 Perſonen, in Saarfelden und in Leogang (Pinzgau) 33 Perſonen verhaftet werden. Un⸗ ter den Verhafteten befinden ſich viele kom⸗ muniſtiſche Führer. In Saalfelden wurden alle Mitglieder einer kommuniſtiſchen Jugend⸗ gruppe verhaftet. Auch kommuniſtiſche Ku⸗ riere, die die Verbindung mit anderen Län⸗ dern herſtellen ſollten, wurden gefaßt und den Gerichten übergeben. Veizenkagung 1936 in halle Halle, 9. Juli. Am Donnerstag vormittag wurde im Sitzungsſaal der Landesbauernſchaft Sachſen⸗Anhalt die zwei Tage dauernde Wei⸗ zentagung 1936 durch den Obmann der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft„Landwirtſchaftliche Ge⸗ werbeforſchung“ Dr. Schweigart eröffnet, Die Tagung ſtehe, ſo ſagte er u. a., ganz im Zeichen der Erzeugungsſchlacht des deutſchen Volkes. Es gelte, nicht nur den Willen zur Mebrerzeugung zu mobiliſieren, ſondern auch alle Kraft darauf zu verwenden. daß nichts von dem koſtbaren Gut der im Lande erzeugten Nahrungsmittel verloren gehe. Der Reichsobmann erinnerte daran. daß jähr⸗ lich für 1 Milliarden Nahrungsmittel durch falſche Behandlung dem Ernährungszweck ver⸗ loren gehen. Dr. Krohn, Stabsleiter der Hauptabteilung 2 des Reichsnährſtandes. der ſodann die Reihe der Vorträge eröffnete, fügte den Worten des Landesobmanns hinzu, daß die Er⸗ zeugungsſchlacht nicht etwa nur eine vorüber⸗ gehende Angelegenheit ſei. Man müſſe auch in Zukunft damit rechnen, daß wir einzig und allein auf die eigene Scholle hinſichtlich der Ernährung unſeres Volkes angewieſen ſeien. Den Kernpunkt bilde die Sicherſtellung der Brotverſorgung durch Ertragsſteigerung bei Roggen und Weizen. Oberſter Geſichtspunkt ſei dabei, daß der Flächenertrag gehoben wird, ſodaß von der zur Verfügung ſtehenden Hek⸗ tarzahl ein beſtimmter Teil frei wird für an⸗ dere Bebauungszwecke. das neue Reichskriegsgerichl Zu dem Geſetz über die Wiedereinführung eines Oberſten Gerichtshofs der Wehrmacht wird jetzt die Begründung veröffentlicht. Es wird darin ausgeführt, daß es, nachdem der Neuaufbau der Wehrmacht auf der Grundlage der allgemeinen Wehrpflicht voll⸗ zogen ſei, geboten ſei, auch den organi⸗ ſchen Aufbau der Gerichtsbarkeit der Wehrmacht zu vollenden. Daß ein Oberſter Gerichtshof der Wehrmacht für die einheitliche Entwicklung der militäriſchen Strafrechtspflege und für die Fortbildung des Rechts der Wehrmacht überhaupt von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung ſei, brauche kaum geſagt zu werden. Der neue Oberſte Gerichts⸗ hof— wohl Reichskriegsgericht zu nennen— ſolle ähnlich wie das frühere Reichsmilitär⸗ gericht aufgebaut werden. Er werde, vom mobilen Verfahren abgeſehen, gleichzeitig Ge⸗ richt erſter und letzter Inſtanz in Hoch⸗ und Landesverratsſachen gegen Angehörige der Wehrmacht ſein. fleine poliliſche Nachrichten Feuerlöſchpolizei in neuer Uniform Berlin, 9. Juli. Am Donnerstagvor⸗ mittag wurden dem Chef der Ordnungspolizei General Daluege durch Oberbranddirektor Wagner die abgeänderten Uniformen der Feuerlöſchpolizei vorgeführt. Die Uniform be⸗ ſteht aus dunkelblauem Grundtuch, wie es bis⸗ her ſeit 1870 von der Berufsfeuerwehr getra⸗ gen wurde. Zur Rockbluſe aus dunkelblauem Tuch wird eine ſchwarze Tuchhoſe getragen. Die Aniform der Feuerlöſchpolizei lehnt ſich ſtark an die Uniform der Vol!l⸗ zugs polizei an, was in der Ausführung der Kragenſpiegel und der Rangabzeichen be⸗ ſonders zum Ausdruck kommt. Als Mütze wird eine Schirmmütze aus blauem Stoff. wie bis⸗ her bei der kommunalen Vollzugsvpolizei, ge⸗ tragen. Auch der Feuerwehrhelm aus Ganz⸗ metall, aluminiumfarben, trägt das Nationale der Polizei. 3 Millionen Franken für die PVöfkerfriedens⸗ kundgebung in Verdun Paris, 10. Juli. Zur Durchführung der Völkerfriedenskundgebung am nächſten Sonn⸗ tag in Verdun hat die franzöſiſche Regierung einen Betrag von 3 Millionen Fran⸗ ken bereitgeſtellt. Zwei Scheinwerferbatterien mit einer Lichtſtärke von 40.00 Kerzen werden den Friedhof von Douaumont während der Totenwache in der Nacht zum Montag beleuch⸗ ten. Programm der Feſtſpiele neben der zwei⸗ maligen Aufführung des„Ring des Ni- belungen“ fünf„Parſifal“- und ſechs„Lo- hengrin“-Außführungen. 3 3 —— e 2 * FFFFFTTTTTTTCCCCTCT0TCT0TTTTTT ee FT 2 * R N 8 VVVVVVVVVVVVCCVVPFPVVCVCVPCUVVUCVCUTÿIL(VCCCVVUVUPVFUFUPUVVVVVVVHVVVVVVVVVVbDVVTbTVb—V—V—v—v—v—v—————— S S g . Kabinelt Blum in Gefahr Vorſtoß der Radikalſozialiſten im Senat Paris, 8. Juli. Der Senat hat am Diens⸗ tag der Regierung Blum eine böſe Stunde bereitet. Er hat, ſo lautet die Tatſache, zum Ausdruck gebracht, daß er, wenn nicht be⸗ ſtimmte Vorausſetzungen erfüllt würden, nicht davor zurückſchrecken wird, die Regie⸗ rung zu ſtür zen. Das iſt ein Ereignis, das von größtem Einfluß auf die innerpolitiſche Lage ſein wird. Es iſt die erſte offiziel⸗ le Warnung, den Bogen nicht zu über⸗ ſpannen und dieſe Erkenntnis, daß es ſolche Grenzen für die Nachgiebigkeit der Regierung Blum gegenüber den Kommuniſten überhaupt gibt, hat keine geringe Verwirrung und Er⸗ nüchterung im Regierungslager ausgelöſt. Eine ſtürmiſche Ausſprache im Senat. Die Vorgänge waren, kurz wiederholt, ſol⸗ gende: Im Verlauf einer ſehr ſtürmiſchen Ausſprache des Senats über die innere Lage griff ganz unerwartet der Vorſitzende der ſo⸗ genannten Demokratiſchen Linken— wie die Radikalſozialiſten im Senat heißen—, Sena⸗ tor Bien venue⸗ Martin, in die Aus⸗ ſprache ein und ſtellte der Regierung ein ſtür⸗ miſches Ultimatum mit der Frage Ja oder Nein: Wird die Regierung Neubeſetzungen von Fabriken, landwirtſchaftlichen Betrieben, Geſchäften, Büros, Arbeitsplätzen dulden? Die Beantwortung dieſer Frage, ſo erklärte Bienvenue⸗Martin, Führer einer kompakten Mehrheit im Senat von 184 Stimmen, iſt die Vorausſetzung für die Stimmabgabe dieſer Mehrheit. Der Innenminiſter Salengro ſah ſich plötzlich vor eine ſehr heikle Lage ge⸗ ſtellt. Er konnte ſich einer klaren Stellung⸗ nahme nicht mehr entziehen, aber er wußte auch die ſchweren Folgen, die jedes ſeiner Worte für die Verhältniſſe innerhalb der Volksfront, namentlich für die Zuſammen⸗ arbeit der Sozialiſten und Kommuniſten ha⸗ ben müſſe. Salengro ließ ſich Wort für Wort von ſeinem unbequemen Interpellanten ent⸗ reißen und erklärte ſchließlich:„Die Regie⸗ rung wird in Zukunft gegen derartige Beſet⸗ zungen mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln einſchreiten.“ Darauf gab der Senat mit Stimmeneinheit der Regierung das Vertrauen. Die Erklärung des Innenminiſters g abgeſchwächt. Sobald die Einzelheiten dieſer Warnung der Regierung Blum durch den Senat be⸗ kannt wurden, machte ſich lebhafte Un⸗ ruhe in den Wandelgängen der Kammer bemerkbar. Die Kommuniſten zeigten ſich außerordentlich betroffen durch die, wie ſie es nannten,„Ungeſchicklichkeit, mit der Salengro in die Falle gegangen ſei.“ Niemand zweifelte an der kritiſchen Zuſpit⸗ zung der Lage, denn die Tatſache war nicht mehr zu leugnen, daß die Radikalſozialiſten entſchloſſen waren, einer unhaltbaren Ent⸗ wicklung, die die Grundfeſten der republikani⸗ ſchen Freiheit und Ordnung zu bedrohen ſchien, den Weg zu verlegen. Innenminiſter Salengro begab ſich ſo⸗ fort in das Miniſterpräſidium und verlangte eine Beſtätigung ſeiner Erklärung durch die geſamte Regierung. Blum beriet mit ſeinen Kabinettskollegen und berief kurz darauf eine Delegation des marxiſtiſchen Gewerkſchafts⸗ verbandes, ſowie den Staatsminiſter zu ſich in ſeiner Eigenſchaft als Generalſekretär der Sozialiſtiſchen Partei, um ſie von der neuen. für die Regierung nicht ungefährlichen Lage zu unterrichten offenbar in dem Beſtreben, ſich von ſeiten der Gewerkſchaften eine Rückendeckung gegenüber den Kommuniſten zu ſichern. g Noch am gleichen Abend wurde dann eine Verlautbarung des Miniſterpräſidenten her⸗ ausgegeben, in der erklärt wird, daß die Re⸗ gierung die Stellungnahme des Innen⸗ miniſters billige. Allerdings verſuchte man, den Wortlaut der Erklärung Salengros da⸗ hingehend abzuſchwächen, daß man. erklärte, die Regierung würde in Zukunft„mit allen geeigneten Mitteln“ gegen Neubeſet⸗ zungen durch Streikende vorgehen. Zwiſchen „allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln“ und „allen geeigneten Mitteln“ iſt ein hörbarer Unterſchied. Was unter dieſen geeigneten Mit⸗ teln zu verſtehen ſei, erläutert die Verlautba⸗ rung des Miniſters folgendermaßen: Zuerſt ſollen die Vertreter der Gewerkſchaften einen Schlichtungsverſuch unternehmen, dann die ſtaatlichen Behörden, ſchließlich beide gemein⸗ ſam und erſt wenn dieſe Interventionen er⸗ folglos bleiben ſollten, würde die Regierung „andere Maßnahmen in Erwägung ziehen. Mord auf der Straße 88 Warſchau, 9. Juli. In Warſchau wurde am Mikkwoch der fkellverkretende Ge neraldirektor der ſozialen Verſicherungsan ſtalt, Goſiewſki, von einem vor einigen Monaten enklaſſenen Beamten durch ſechs Revobverſchüſſe auf der Straße ermordek. Feuer auf einem franzöſiſchen U⸗Boot. Paris, 8. Juli. Wie Havas aus Toulon meldet, iſt an Bord des Unterſeebootes„Ata⸗ Radilalſo zialiſtiſche Warnung an die Regierung Blum lanta“, das zurzeit Manöver in der Bucht der Garonne durchführt, Feuer ausgebrochen. Einem ſofort entſandten Feuerwehrſchiff gelang es, den Brand zu löſchen. Unterſtützt von einem anderen Unterſeeboot konnte die„Atalanta“ ihren Hafen Toulon erreichen. Moskaus Plan gegen Weſteuropa ie— Eden leidel an herzſchwäche 88 London, 9. Juli. Nach einer Mel. dung der„Daily Mail“ leidet der engliſche Außenminiſter Eden an einer Wiederho— lung der Herzſchwäche, die ſich im April des vergangenen Jahres nach ſeinen Beſuchen in Moskau, Warſchau und Berlin bei ihm ein. geſtellt hakte. Um ſich von dieſer Schwäche zu erholen, habe der Außenminiſter ſeinen acht ⸗ J tägigen Urlaub angetreten. Eine Geheimkonferenz der kommuniftiſchen Inkernalionale Amſterdam, 9. Juli. In der holländi⸗ ſchen Stadt Breda hat am 30. Juni 1936 eine Geheimkonferenz der kommu⸗ niſtiſchen Internationale ſtattge⸗ funden, auf der das Programm für den von Moskau vorbereiteten entſcheidenden Schlag der Kommuniſten in Weſteuropa feſtgelegt wurde. Solches berichten geſtern in großer Auf⸗ machung die holländiſchen und belgiſchen Zei⸗ tungen. Die Richtlinien Moskaus für die Aktion zur Vorbereitung der Weltrevolution wurden in einem Rundſchreiben der drit⸗ ten Internationale an die kommuniſtiſchen Agi⸗ tatoren in Weſteuropa bekanntgegeben und lauten: 1. Zunächſt ſind alle Kräfte auf die Zer⸗ ſetzung der Verwaltungsorgane des bürgerlich⸗liberalen Staates durch Be⸗ ſeitigung der faſchiſtiſchen Elemente aus dem Heer, der Verwaltung und Polizei zu kon⸗ zentrieren. a 2. Die revolutionären Organiſationen des Proletariats und der Arbeiter ſturm⸗ truppen ſind mit allen Mitteln zu ver⸗ ſtärken. 3. Die Sozialiſten und Mitglieder anderer Parteien müſſen nach und nach aus der Führung der Volksfront entfernt werden. An ihre Stelle haben Führer der revolu⸗ tio nären Sturmtruppen zu treten. 4. Durch Organiſierung von Streiks Unweller Neues Unwetter im Oberelſaß Kolmar, 8. Juli. Kaum haben die Auf⸗ räumungsarbeiten in dem von einem ſchwe⸗ ren Unwetter heimgeſuchten Kayſersberger Tal begonnen, wird aus der Kalmarer Ge⸗ gend und der Oberelſäſſiſchen Hardt ein neuer Ausbruch der Elemente gemeldet. Am Dienstag nachmittag gegen 5 Uhr ſetzte über der Stadt Kolmar ein Gewitter ein. Eine halbe Stunde ſpäter tobte ein Orkan über der Stadt. Die Gewalt des Sturmes war ſo groß, daß Bäume wie Streichhölzer geknickt wurden. Das Unwetter zog wei⸗ ter auf die Hardt, wo es ebenfalls ungeheu⸗ ren Schaden anrichtete. In Neubreiſach wurde die katholiſche Kirche ſchwer beſchädigt. Die eleltriſchen Leitungen wurden an mehre⸗ ren Stellen zerſtört, ſodaß Neubreiſach am Abend ohne Licht war. Die erſt vor einiger Zeit errichtete Badeanſtalt ſtürzte ein. Drei Soldaten wurden unter den Trümmern begraben, konnten aber gerettet werden. In Wolfganzen fiel eine Scheune dem Sturm zum Opfer. f Wie am Vortag, war auch geſtern wieder ein Menſchenleben zu beklagen. Der 11jährige Arthur Walgenwitz aus Merxheim wurde, als er vom Felde heimkehrte, vom Blitz getötet. Das Unwetter hat wahrſcheinlich noch ein zweites Todesopfer gefordert. Der 12jährige Sohn der Familie Lebas in Hor⸗ burg wird vermißt. Der Knabe war mit mehreren Geſchwiſtern unter Aufſicht zum Illbad gegangen. Als das Gewitter herauf⸗ zog, flüchteten die Kinder und die Frau, die ſie beaufſichtigte, in die Baracke des Strand⸗ bades. Dort wurde das Verſchwinden des Knaben bemerkt. Alle Nachforſchungen waren ergebnislos. Man nimmt an, daß der Junge in der Ill ertrunken iſt. Schwere Unwetter über der Wetterau Vilbel, 9. Juli. Am Dienstag abend wurde die Gegend um Friedberg und Ober⸗ und Niederwöllſtadt bis herab nach Bad Vil⸗ bel wieder von einem ſchweren Unwet⸗ ter heimgeſucht, nachdem erſt vor einigen Wochen ein Unwetter große Schäden in die⸗ ſem Gebiet angerichtet hatte. Ein wolken⸗ bruchartiger Regen, der von nicht abreißen⸗ dem Blitz und Donner begleitet war, ſowie ein orkanartiger Sturm richteten am Diens⸗ tag abend noch größeren Schaden an. In ein⸗ zelgen Gebietsſtrichen iſt das Getreide vollſtändig zuſammengeſchlagen und die Getreideäcker liegen da, als ob eine Walze über ſie hinwegegangen wäre. Der Sturm hat in den Gärten Spalierobſtbäume umgeknickt und von den großen Obſtbäumen Zweige und Aeſte abgeriſſen. Der Schaden. der durch dieſes neue Unwetter in der Wetter⸗ au angerichtet wurde, iſt außerordentlich hoch Blitzſchlag in einen Küchentiſch Bad Kreuznach, 9. Juli. In Eckenroth flüchteten mehrere Leute, die auf dem Felde muß das Wirtſchaftsſyſtem des Kapitalismus untergraben werden. Die holländiſche„Tijd“ verweiſt im Zuſam⸗ menhang mit der kommuniſtiſchen Konferenz auf die enge Zuſammenarbeit zwiſchen den nie⸗ derländiſchen und belgiſchen Kommuniſten. Während der belgiſche Sicherheitsdienſt in letz⸗ ter Zeit die ausländiſchen Kommuniſten ſcharf bewachte, ſchien es bei den niederländi⸗ ſchen Behörden an der notwendigen Strenge gegenüber ausländiſchen Aufwieglern zu fehlen. Wiederholt hätten aus dieſen Gründen in letz⸗ ter Zeit in Holland illegale Zuſammenkünfte kommuniſtiſcher Agitatoren ſtattgefunden. Das Leitmotiv ſämtlicher Referenten auf der Kon⸗ ferenz in Breda ſei der Satz geweſen, daß ſich noch niemals eine derart günſtige Gelegenheit zur Konzentrat ion aller Kräfte für die Organiſierung einer„Generalprobe der Weltrevolution“ geboten habe wie hier und jetzt. Der Brüſſeler„Standard“ glaubt berichten zu können, daß für Ende September oder An⸗ fang Oktober mit einem großen Schlag der Kommuniſten in Weſteuropa zu rech⸗ nen ſei. Wahrſcheinlich werde entweder das Elſaß oder das Gebiet von Gupen⸗-Mal⸗ me dy zum Herd der nächſten kommuniſtiſchen Unruhen gemacht werden. Breda und ganz Nordbrabant ſei ein Herd kommuniſtiſcher Um⸗ triebe, ſo daß Belgien zwiſchen zwei Feuern ſitze, nämlich Frankreich und Holland. loben. arbeiteten, während eines Gewitters in ein Wohnhaus. Als etwa 20 Perſonen in der Küche verſammelt waren, ſchlug plötzlich der Blitz ein. Ein ſtarker Feuerſtrahl zuckte durch den Raum und ging in den Tiſch, auf dem ein großes Meſſer lag. Glücklicherweiſe zündete der Blitz jedoch nicht, auch die Men⸗ ſchen kamen unverletzt davon. Mädchen vom Blitz erſchlagen ſw. Falken⸗Geſäß i. O., 9. Juli. Während des Gewitters am Montagabend eilte die 29jähr. Sophie Hörr mit ihrem Bruder von der Feldarbeit heim. Dabei wurde das Mädchen vom Blitz getroffen und war ſofort to t. Der Bruder war durch den Schlag vor⸗ übergehend beſinnungslos. Bauernhof durch Blitzſchlag eingeäſchert Fulda, 9. Juli. Dienstag abend entlud ſich über der Umgebung Fuldas und der Rhön ein ungemein heftiges Gewitter, in deſſen Verlauf zahlreiche Blitzſchläge nieder⸗ gingen. Im Dorf Künzell bei Fulda ent⸗ ſtand durch Blitzſchlag ein großes Schaden⸗ feuer, dem die landwirtſchaftlichen Gebäude mit allen Maſchinen und Fahrzeugen eines großen Bauernhofes trotz der ſofortigen Ein⸗ ſetzung der Orts- und der Fuldaer Feuerweh⸗ ren zum Opfer fielen. Abermals Unwetter bei Bruchſal Zeutern(bei Bruchſal), 8. Juli. Am Dienstag abend 7 Uhr wurde die Gemarkung Zeutern von einem neuen Unwetter heimgeſucht, das den Feldſchaden noch erheb⸗ lich vergrößerte und die Dorfſtraßen zum Teil völlig verſchlammte. In Rauenberg bei Wiesloch dürfte ein Drittel der Ernte an Hopfen, Tabak und Getreide verloren ſein Selbſt ſtarke Obſtbäume wurden in dieſer Ge⸗ gend direkt abgeknickt. Jahrmarkt durch Unwetter geſtört Oeſtringen(bei Bruchſal), 8. Juli. Das Unwetter am Montag nachmittag hat dem hieſigen Jahrmarkt ein jähes Ende bereitet. Durch den Sturm wurden viele Markt⸗ ſtände zerſtört. Die durch die Haupt⸗ ſtraße fließenden Waſſermaſſen führten eine Menge von Ausſtellungswaren mit ſich fort Das Zeltdach des Karuſſells wurde abgedeckt Wirbelſturm über Pforzheim Pforzheim, 8. Juli. Am Dienstag zwi⸗ ſchen 19 und 20 Uhr zog über unſere Gegend ein ſchweres Gewitter, das von einem orkanartigen Sturm begleitet war. Bäume wurden entwurzelt, andere abgeknickt, Felder und Gärten bös mitgenommen. Verſchiedent⸗ lich ſchlug der Blitz ein, ſo in einen Kaſtanien⸗ baum auf dem Turnplatz; ein ſtarker Aſt wurde abgeriſſen. In der Wagnerſtraße legte der Sturm einen vier Meter langen Garten⸗ zaun um. Auch koſtete es zahlreiche Fenſter⸗ ſcheiben, ganz abgeſehen von den abgeworfe⸗ nen und zerbrochenen Blumenſtöcken. Perſo⸗ nen kamen nirgends zu Schaden. Wie weiter gemeldet wird, ſchlug der Blitz r auf der Bauſtelle der Firma Lenz u. Co. auf der Reichsautobahn bei Niefern in eine Bau⸗ hütte ein, wo zahlreiche Arbeiter Schutz ge⸗ ſucht hatten. Ein Schachtmeiſter wurde be⸗ täubt; einen bleibenden Schaden wird er nicht davontragen. Etwa 300 Meter weiter entfernt ſchlug der Blitz in eine Werkſtätte der gleichen Firma. Fünf Arbeiter, die gerade am Amboß arbeiteten, wurden auf die Seite geſchleudert, kamen jedoch mit dem Schrecken davon. Auch aus Eutingen wird beträchtlicher Sturmſchaden gemeldet. Exploſion in einem engliſchen Arſenal London, 8. Juli. In der Verſuchsſtation des Arſenals von Wool wich ereignete ſich am Mittwoch nachmittag eine Exploſion, bei der fünf Perſonen ums Leben kamen. Nähere Einzelheiten über das Unglück wurden nicht bekanntgegeben. 5 „Bei dem Unglück iſt Commander Long, einer der Abteilungsleiter des Arſenals, getö⸗ tet worden. Long war während des Weltkrie⸗ ges Sachverſtändiger für artilleriſtiſche Fragen. Er iſt nach dem Bericht anſcheinend bei einem Verſuch, der in einem der Laboratorien gemacht wurde, getötet worden. Mit ihm fielen zwei Kinder und zwei Arbeiter des Arſenals dem 9 Opfer. ie ſtarke Exploſion wurde auch außerhalb von Woolwich gehört. Das e, iſt durch die Exploſion völlig zerſtört worden. Der Evening Standard“ berichtet, daß anſcheinend die Exploſion eines Geſchoſſes die Urſache des Unglücks geweſen iſt. Die Exploſion erregt in der Oeffentlichkeit beträchtliches Aufſehen. Am Mittwoch beflei⸗ ßigten ſich die Behörden größter Geheimhaltung über die Urſache der Exploſion. Sämtliche Tore des Arſenals wurden mit doppelten Poſten be⸗ ſetzt. Nach Preſſemeldungen ſoll eine 15⸗Zoll⸗ Granate explodiert ſein. Der einzelnſtehende Schuppen, in dem Verſuche unternommen wur⸗ den, iſt vollkommen zerſtört worden. Das Dach wurde über 30 Meter in die Luft geſchleudert. Die Opfer der Exploſion waren ſo verſtüm⸗ melt, daß ſie nur unter Schwierigkeiten erkannt werden konnten. Zumulkſzenen auf dem Varſchauer Rennplaß 88 Warſchau, 9. Juli. Auf dem War⸗ ſchauer Rennplatz iſt es am Mittwoch zu ſchweren Ausſchreitungen gekommen, da ein Teil des Publikums die Enkſcheidung in einem der Rennen für unrichtig hielt und eine Aenderung verlangte. Die aufgeregle Menge ſchlug in ſämtlichen Kaſſenhäuſern die Scheiben ein und ſteckte Galerien und Bänke in Brand. Starke Polizeiabkei⸗ lungen mußken unter Benutzung der Gummi ⸗ knüppel eingreifen. Sie konnken erſt nach geraumer Zeit und nach Verhafkung einer größeren Anzahl von Ruheſtörern die Ord⸗ nung wieder herſtellen. Sturm auf das Nalhaus von Chitago Chicago, 8. Juli. Eine Menge von etwa fünfhundert in Lumpen gekleidete Per⸗ ſonen, die durch langes Warten auf die Aus⸗ gabe von Nahrungsmitteln aufgebracht war. ſtürmte heute das Rathaus, Die vom Bürgermeiſter herbeigerufene Polizei be⸗ fahl den Demonſtranten. das Gebäude augen⸗ blicklich zu verlaſſen. Dieſe machten jedoch keinerlei Anſtalten, dem Befehl Folge zu lei⸗ ſten. Es gab ein wüſtes Handgemenge. Die Demonſtranten ſchrien:„Wir fordern Anter⸗ ſtützung“. Während deſſen hatten ſich in den Straßen weitere Demonſtranten zuſammen⸗ gerottet, die Plakate mit der Forderung nach ſofortiger Auszahlung von Anterſtützungsgel⸗ dern mit ſich führten. Der Führer der De⸗ monſtration, die offenſichtlich kommu⸗ niſtiſchen Charakter trug. ſich als Mitglied der revolutionären Arbeiter- vereinigung. N Schließlich gelang es den heranrückenden Polizeiverſtärkungen, die aufgebrachte Menge zu zerſtreuen und das Rathaus von den De monſtranten zu ſäubern. Truppen kehren aus Abeſſinjen Jurü Rom, 8. Juli. Der erſte große Rückhkrans⸗ port der 3500 Mann, die zu der vor faſt 155 Jahren mit den erſten Truppenverſchiffungen nach Maſſaua ausgefahrenen Diviſtion„Ca- vinana“ gehören, iſt am Mittwoch in Neapel feſtlich empfangen worden. Der Kronprinz von Italien begrüßle die Heimkehrer auf dem Dampfer„Lombar⸗ dia“, während ein ganzes Regimenk der Garniſon Neapel und eine unüberſehbare, jubelnde Menſchenmenge im Hafen Aufſtel⸗ lung genommen hatten. Nach Ausſchiffung von 500 Arkilleriſten fuhr die„Lombardia“ mik 3000 Mann Infanterie nach Livorno weiker, wo die Truppen am Donnerskag unter Aufgebok einer Flokkendiviſton mit millitäri⸗ ſchen Ehren empfangen werden. Dieſer Emp⸗ fang ſoll durch die Anweſenheik des Königs. hoher Offiziere und Parkeiverkreker ein be⸗ ſonders feierliches Gepräge erhallen. bezeichnete fffentlchlen 0 9 befleſ deimhalu 1 iche Tune 2 — Poſten be⸗ 1 le L: gal. zelnfehende lien erkann her dem Mur itwoch zu en, da ein eing. Helt und guſhetegk fernem Gletten oſhelabtel et Gummi ert noch tung einer n die Och ls Nenge von eibete Fer U die Aus⸗ ſtacht war, aus, die Polizei be⸗ uude augen. ten icboch ge zu lei⸗ gente. Dis ern Unter⸗ ſſc in den zuſammen⸗ tung nab tähungs gel. det de⸗ lonnu⸗ bezeichnete Arbeiter antütenden be Menge u den de ſiulen Nichten a . ff 0 herſtüm, 1 771. eee Letzle große Kraftprobe vor den Olympiſchen Spielen— Deulſchlands Spitzeullaſſe vollſtändig am Sark Davispokallampf Deulſchland⸗Jugoſlawien in Agram Lebhafler Sporkbetrieb am nächſten Jonnlag Großereigniſſe im Reich— eichtalhlelen im Kampf um Meiſterehren— Frankfurler Regalla wieder Der zwe rte fußballoſe Sonntag bringt als Höhepunkt die Deutſchen Meiſterſchaften der Leichtathleten, die letzte Heerſchau im olympi⸗ ſchen Sport. Der SSC⸗Platz in Berlin⸗Eich⸗ kamp iſt Schauplatz der zweitägigen großen Veranſtaltung, die den letzten Aufſchluß über die Form unſerer leichtathletiſchen Spitzen⸗ könner und die Grundlagen für die Aufſtel⸗ lung der deutſchen Leichtathletikmannſchaft für die Olympiſchen Spiele geben ſoll. Die Handballer verzeichnen einen erſten Länder⸗ kampf mit Rumänien, der in Hermann⸗ ſtadt ausgetragen wird. Im Tennis ſind die Augen der deutſchen Sportgemeinde nach Agram gerichtet, wo im Endkampf der Euro- pazone des Davispokalwettbewerbs die deut⸗ ſche Mannſchaft auf Jugoſlawien, den Ueber⸗ raſchungsſieger über Frankreich, trifft. Frank⸗ furt und Eſſen bringen die wichtigſten Regat⸗ ten des Tages, im Schwimmen ſteigen neben den letzten Gaumeiſterſchaften die Meiſter⸗ ſchaften der deutſchen Meere und in Budapeſt tragen unſere Waſſerballer zwei Uebungs⸗ ſpiele gegen Ungarns Olympiamannſchaft aus. Deutſche Motorradfahrer gehen bei dem Motorradpreis von Holland an den Start, und drei Adler⸗Wagen nehmen am Großen Sportwagenpreis von Belgien teil. Im Rad⸗ ſport ſtehen die Deutſchen Meiſterſchaften der Berufs⸗Bahnfahrer(Steher und Flieger) in Dresden auf der Karte und das wichtigſte Er⸗ eignis im Turf iſt der Große Preis von Ber- lin in Hoppegarten. Die MReiſter der Leichlalhlelen werden, wie eingangs erwähnt, auf dem SSC⸗Platz in Berlin⸗Eichkamp ermittelt. 484 Meldungen ſind für die verſchiedenen Wett⸗ 894991 bewerbe der Männer und Frauen abgegeben worden, dabei erſcheinen alle Titelverteidiger am Start. Die fünf olympiſchen Wettkämpfe der Frauen ſind mit 85 Teilnehmerinnen be⸗ ſetzt, in den 12 Kämpfen der Männer gehen 399 Athleten an den Start. Die ſtärkſte Beſet⸗ zung hat der 100 Lauf mit 36 Meldungen ge⸗ funden. Da die Teilnahmeberechtigung an den Meiſterſchaften von der Erfüllung gewiſſer Mindeſtleiſtungen abhängig iſt, beweiſt die hohe Meldeziffer das Vorhandenſein einer anſehnlichen Schar von gut begabten Athleten und Athletinnen. Die Kämpfe in Berlin wer⸗ den die ſchwerſten ſein, die unſere Leichtath⸗ leten zu beſtehen haben, von ihrem Ausgang hängt ab, wer in der deutſchen Olympia- mannſchaft ſtehen wird. Hoffen wir, daß die Wettkämpfe trotz dieſer großen Nervenbela · ſtung der Teilnehmer einen erwartungsgemä⸗ ßen Ausgang nehmen und daß die Sportler und Sportlerinnen den Lorbeer gewinnen, die auch wirklich Deutſchlands Beſte ſind und dieſe Bezeichnung nicht nur hinſichtlich einer guten Tagesform am Wochenende verdienen. Auch in anderen Ländern, ſo in England, der Schweiz, Frankreich und Oeſter⸗ reich ſtehen die Landesmeiſterſchaften auf dem Programm. In U. S. A. und Finn⸗ land, wo die Titelkämpfe bereits ſtattgefun⸗ den haben, ſind nochmals beſondere Olympia— ausſcheidungen angeſetzt. deulſchland oder Jugoſlawien? Nicht minder als die Meiſterſchaften der Leichtathleten ſteht auch der Davispokal⸗ kampf Jugoſlawien— Deutſchland in Agram im Vordergrund des Sonntagspro⸗ gramms. Hier geht es um den Sieg in der Europazone, um die Teilnahme am Inter⸗ zonenfinale und endlich zuletzt um den erſten deutſchen Sieg im Davispokalkampf. Der Kampf beginnt bereits heute Fretag mit den erſten Einzelſpielen und wird am Sonntag abgeſchloſſen. Der Ausgang des Kampfes, für den ſich Jugoſlawien immerhin durch den Ueberraſchungsſieg über Frankreich empfiehlt, hängt ganz davon ab, ob Gottfried v. Cramm ſpielt und in welcher Form er ſich befindet Mit einem voll kampffähigen von Cramm dürfte Deutſchlands Endſieg in der Europa⸗ zone ſicher ſein. Außer von Cramm weilen noch Henkel, Lund und W. Menzel in Agram. Das deutſche Turnierprogramm verzeichnet als wichtigſte Veranſtaltung das internationale Turnier in Pforzheim; aus dem Ausland nennen wir die holländiſchen Meiſterſchaften in Noordwijk in internationaler Beſetzung und den Länderkampf Frankreich USA. in Paris. Regaften in Frankfurk und Eſſen bilden den Hauptbeſtandteil des ſonntäglichen Ruderprogramms. Beide Prüfungen ſind in⸗ international beſetzl ternational beſetzt. Die mit Preiſen ſtark ausgezeichnete Regatta in Frankfurt, zu der auch ein Ehrenpreis des Füh⸗ rers geſtiftet wurde, hat nicht die erſt⸗ klaſſige Beſetzung gefunden, die ihr als „Hauptregatta“ zukäme, wenigſtens, ſoweit dies den Start erſtklaſſiger deutſchen Mann⸗ ſchaften betrifft. Das Ausland iſt durch Nen⸗ nungen aus England, Belgien und Frank⸗ reich ſehr gut vertreten. Engländer und Belgier ſtarten auch bei der Regatta in Eſſen⸗Hügel auf dem Baldeney See. Neben der geſamten weſtdeutſchen Klaſſe ſind noch Mannſchaften aus Nord⸗ und Süd⸗ deutſchland am Start. Im Süden ſteigt noch die Regatta in Paſſau. Meiſlerſchaft der deulſchen Meere Auf der 3000 m langen Strecke in Dan⸗ zig⸗Zoppot wird die alljährliche„Mei⸗ ſterſchaft der Deutſchen Meere“ im Schwim⸗ men entſchieden, die Titelverteidiger Meißner⸗ Hannover und Käthe Hanicke⸗Dresden ſind am Start; umrahmt werden die Kämpfe von internationalen Kämpfen. Die letzten Gau⸗ meiſterſchaften werden in Marburg (Heſſen) und Hirſchberg(Schleſien) entſchie⸗ den. In Budapeſt finden zwei Waſſerball⸗ Uebungsſpiele Deutſchland— Ungarn ſtatt, zu denen Deutſchland die Spieler Hein⸗ rich; Krug, Beier; Gunſt; Hauſer, Schneider, Schulze aufgeboten hat. Mokorſporlk Beim Großen Motorradpreis von Holland geht ein ſtarkes, internationales Feld aus 14 Nationen an den Start. Deutſch⸗ land iſt allein durch 23 Meldungen ver⸗ treten, die ſich auf die Marken DW, NSU u. BMW verteilen. Beim Großen Sport⸗ wagenpreis von Belgien bei Spa nehmen drei deutſche Adler-Wagen den Kampf gegen ſtärkſte internationale Klaſſe um den „Königspokal“ auf. Meiſterſchaflen der Berufsradfahrer ſtehen auf der Bahn in Dresden-⸗Reick auf der Karte. Bei den Stehern ſtarten neun Fah⸗ rer, die bei den Vorläufen am Mittwoch er⸗ mittelt wurden. Gemeldet haben insgeſamt 21 Dauerfahrer. Die 24 gemeldeten Flieger beſtreiten ihre Vorläufe am Sonntag und am gleichen Tage finden dann auch die Endläufe ſtatt. Titelverteidiger ſind Erich Metze und Abert Richter.— Weitere Bahnrennen finden auf kleineren deutſchen Bahnen und im Aus⸗ land ſtatt. In der„Tour de France“ verbringen die Teilnehmer nach fünf Etappen ihren erſten Ruhetag in Evian. Um die„letzlen Vier“ im Mitropa⸗ pokal Ganz ohne Fußball bleibt auch dieſer Sonntag nicht. Die Rückſpiele der zweiten Hauptrunde um den„Mitropa⸗Pokal“, in der ſich zur Zeit noch drei tſchechiſche, je zwei ita⸗ lieniſche und öſterreichiſche und ein ungari⸗ ſcher Verein im Rennen befinden, entſcheiden, wer die Vorſchlußrunde in dieſem Wett⸗ bewerb beſtreitet. Es ſpielen: Ujpeſt Budapeſt gegen FK. Proßnitz(Vorſpiel 1:0), Slavia Prag-—Auſtria Wien(0:3), Ambroſiana Mai⸗ land— Vienna Wien(0:2) und AS. Rom ge⸗ gen Sparta Prag(0:3). Erſter handballkampf mit Rumänien Die deutſchen Handballer beſtreiten am Sonntag in Hermannſtadt ihren erſten Län⸗ derkampf mit Rumänien, dem an gleicher Stelle am Dienstag ein zweiter Kampf und auf der Rückreiſe noch ein Spiel gegen Un⸗ garn in Budapeſt folgen. Die deutſche Mann⸗ ſchaft beſteht aus Kockrick; Brohm, Geppert; Schünzel, Kritter, Herath; Hammler, Drecker, W. Hömke, Freund und Stahr; durchweg alſo aus Spielern, die nicht mehr im engeren Wett⸗ bewerb um die Teilnahme an den Olympi⸗ ſchen Spielen ſtehen. Bei der Gleichwertigkeit der deutſchen Spitzenmannſchaften und Spie⸗ ler kann man aber dennoch dieſe Mannſchaft nicht als„zweite Garnitur“ anſprechen, und wir rechnen beſtimmt damit, daß die Elf mit drei Siegen nach Hauſe kommt und daß ſie mit ſchönen Spielen dieſe letzte Gelegenheit, für das Olympiſche Handballturnier zu wer⸗ ben, auszunutzen verſteht. Noch allerlei 5pork gibt es außer den hervorragenden Ereigniſſen. So ſpielt die Hockey⸗Olympiaelf Afghani⸗ ſtan s in Amſterdam gegen eine holländiſche Mannſchaft. Bei Berufsboxkämpfen in Kopenhagen geht der deutſche Leicht⸗ gewichtsmeiſter Willi Seiſler gegen den Dänen Carl Anderſen in den Ring. 15 Flie⸗ ger bewerben ſich in München um die Deut⸗ ſche Kunſtflug⸗Meiſterſchaft, auf der Waſſerkuppe in der Rhön, wo ſonſt die Segel⸗ flieger Hausherren ſind, geht das 29. Rhön⸗ Turnfeſt in Szene, und in Düſſeldorf tre⸗ ten die Federgewichtler zur Olympia⸗ Ausſcheidung der Gewichtheber an. . f pdp wYꝓ0 c VPP Frankreichs 30.„Tour“ geſlarlel Der Schweizer Egli gewinnt die erſte Etappe von Paris nach Lille über 258 km— Der Dorkmunder Erich Bauß als beſter Deulſcher auf dem ſechſten Plah. Am Dienstagmorgen wurde in Paris die alljährliche franzöſiſche Radrundfahrt, die„Tour de France“, das älteſte und überlieferungs⸗ reichſte Straßenrennen der Welt geſtartet. Wie- der wird ganz Frankreich einen Monat lang im Banne ſeiner„Tour“ ſtehen, die das alljähr⸗ liche Hauptereignis im franzöſiſchen Sportleben bildet und durch die Beteiligung der Spitzenfah⸗ rer ausländiſcher Nationen beſondere Bedeutung genießt. In dieſem Jahre ſind 90 Fahrer in Paris geſtartet. Vierzig von ihnen bilden die Klaſſe A der Ländermannſchaften von Deutſch— land, Frankreich, Belgien und Spanien/ Luxem⸗ burg, weitere 20 Fahrer bilden die fünf vier⸗ köpfigen Nationalmannſchaften von Holland, Oeſterreich, Jugoſlawien, Rumänien und der Schweiz in der Klaſſe Ba und der„Reſt“ ſind die 30„Touriſten“, Einzelfahrer, die nicht in der Nationalmannſchaft ſtehen, unter denen ſich aber auch manch bekannter Fahrer befindet, ſo u. a. der bekannte Vietto. Unter den Fahrern iſt diesmal Italien nicht vertreten, weil wegen der inzwiſchen aufgehobenen Sanktionen eine italieniſche Beteiligung nicht in Frage kam. Zahlenmäßig wurde dieſer Ausfall durch die Verpflichtung der Ländermannſchaften von Ju⸗ goſlawien und Rumänien egaliſiert; ſportlich bleibt das Fehlen der Italiener natürlich un⸗ ausgeglichen. Die erſte Etappe führte über 258 km von Paris nach Lille. Beſondere Schwierigkeiten brachte die meiſt flache Strecke noch nicht, den⸗ noch blieb ſo manche ſchöne Hoffnung auf der Strecke, und bald war das ſtattliche Feld, das unter dem großen Jubel der radſportbegeiſterten Pariſer Bevölkerung auf die Reiſe gegangen war, geſprengt. Es blieb aber eine 17⸗köpfige Spitzengruppe bis Lille zuſammen, die erſt auf den allerletzten Kilometern auseinandergeriſſen wurde. Im Schlußkampf machte ſich der Schweizer Paul Egli frei, er wurde von ſei⸗ nen Verfolgern nicht mehr eingeholt und er— reichte nach einer Fahrzeit von 7:06,18 Stun⸗ den mit fünf Sekunden Vorſprung vor dem be— kannten Franzoſen Archambaud als Erſter das Ziel. Faſt eine Minute ſpäter führte der franzöſiſche„Touriſt“ Bettini die Verfolger⸗ gruppe, die noch aus dem Dortmunder Bautz, dem Belgier Danneels und dem Wiener Bulla beſtand, ins Ziel. Von den übrigen deutſchen Fahrern lagen Ahrends und Kijewſki auf dem 12. und 15. Platze noch gut; die übrigen Deutſchen ſind weiter zurückgefallen. Ergebnis der 1. Etappe: (Paris— Lille, 258 km). 1. Egli⸗Schweiz 7:06,18 Stunden; 2. Ar⸗ chambaud⸗Frankreich 7:06,23; 3. Bettini⸗Fr. 7:07,15; 4. Danneels-Belgien, dichtauf; 5. Bulla⸗Oeſterreich, dichtauf; 6. Bautz⸗Deutſch⸗ land dichtauf; 7. Cloarek-Frankreich 7:07,32. Die weiteren Deutſchen: 12. Ahrends 7:07:32; 15. Kijewſki 7:08,03; 33. Funke 7:12:34; 40. Roth 7:15,59; 54. Weiß (( DD AAo In Sachen Teutonia Hhauſen Die Berufungsverhandlung vor dem 9 3.-Bundesgericht Bekanntlich hatte der Fußball⸗Club„Teuto⸗ nia“ Hauſen gegen das ſeinerzeitige Urteil des Gau⸗Rechtswartes Schenk⸗Frankfurt in der be⸗ kannten Beſtechungsaffäre Germania Bieber ge⸗ gen Teutonia Hauſen beim Dy Berufung eingelegt, die am vergangenen Wochenende in Berlin zur Verhandlung kam. Die Berufung von Teutonia Hauſen wurde, wie wir erfahren haben, koſtenpflichtig ver⸗ worfen. Da durch den erhobenen Einſpruch. entſprechend den beſtehenden Rechtsbeſtimmun⸗ gen des DFB. das im Gau erlaſſene Urteil ſeinerzeit außer Kraft geſetzt wurde, konnte der Meiſter der Gruppe Südmain. Teutonia Hau⸗ ſen, ſich weiterhin an den Kämpfen um den Aufſtieg zur Gauliga beteiligen. Eine Beſtra⸗ fung gemäß Ziffer 1 des damals gefällten und nunmehr zu Recht anerkannten Urteils, die den Ausſchluß aus der Runde der Aufſtiegsſpiele vorſah, konnte mithin nicht mehr wirkſam werden. Das Bundesgerichl enlſchied daß Teutonia Hauſen bei den kommen⸗ den Meiſterſchaftsſpielen 8 wei Heimſpiele als verloren anzurechnen ſind. Die betreffenden Gegner, die in den Ge— nuß der beiden Punkte kommen ſollen, werden durch den zuſtändigen Gau⸗Sportwart nach Be⸗ kanntwerden der Terminliſte ausgeloſt. 22,35; 59. Heide 7:25,42; 65. Weckerling 30,08; 73. Riſch 7:35,15; 79. Heide 5945. Länderwertung: 1. Frankreich 21:21:30 Stunden, 2. Belgien 21:22:19, 3. Deutſchlard 21:23 Stunden. Belgierſieg auf der zweilen Elappe Bruno Roth beſter Deutſcher. franzöſiſche Radrundfahrt wurde am Mittwoch mit der über 198 km führenden zwei⸗ ten Etappe von Lille nach Charleville fortgeſetzt. Hart an der belgiſchen Grenze ent⸗ lang führte der Weg über flaches Gelände über Valenciennes und Maubeuge. Auf den vielen Kopfſteinpflaſter⸗Straßen verſuchten die Belgier immer wieder eine Entſcheidung zu erzwingen, das Feld war aber nicht zu ſprengen, und ſo traf eine 34 Mann ſtarke Spitzengruppe am Etappenziel ein. Leider befand ſich kein Deut⸗ ſcher unter den erſten Fahrern. In der Nähe des Zieles unternahm der Belgier Robert Wierincksx einen erfolgreichen Vorſtoß, bei dem nur der Franzoſe Tanneveau zu folgen vermochte, im Endſpurt aber dem in 5:82:21 Stunden ſiegenden Belgier unterlag. Als Drit- ter kam der Holländer A. vam Schendel mit 13 Sekunden Vorſprung vor der 31 Mann ſtarken Hauptgruppe ins Ziel. Dann folgte die Die von dem Franzoſen Maye geführte Haupt⸗ gruppe mit Danneels, Le Greves, Fournier, R. Maes und Hendrickx, alle übrigen Fahrer der Hauptgruppe wurden gemeinſam auf den 10. Rang geſetzt. Das übrige Feld folgte dann ziemlich verſtreut. Als beſter Deutſcher traf der Frankfurter Bruno Roth in 5:39:52 am Ziele ein, er belegte damit den 36. Platz. Nächſtbeſter der deutſchen Mannſchaft war der Dortmunder Bautz, der am Vortage Sechſter geworden war, vor Ahrentz un) Funke. In der Geſamtwertung konnte ſich der Sieger der erſten Etappe, der Schweizer Paul Egli, nicht behaupten, da er durch einen Rahmenbruch faſt 10 Minuten Zeit verlor. Hier ſteht der Franzoſe Archam baud vor dem franzöſiſchen„Touriſten“ Bettini an der Spitze. 2. Etappe: Lille—Charleville, 198 km. 1. Wierinckx⸗Belgien 5:32:21 Std.; 2. Tan⸗ neveau-Frankreich, gleiche Zeit; 3. A. v. Schen⸗ del⸗Holland 5:32:44; 4. Maye⸗Frankreich 5:32:57; 5. Danneels-Belgien; 6. Le Greves⸗ Frankreich; 7. Fournier⸗Frankreich; 8. Maes⸗ Belgien; 9. Hendrickx⸗Belgien, alle gleiche Zeit. Plätze der Deutſchen: 36. Roth 5:39:52; 47. Bautz 5:42:31; 48. Ahrentz, gleiche Zeit; 50. Funke, gleiche Zeit; 58. Kijewſki 5:45:02; 60. Händel, gleiche Zeit; 66. Heide 5:47:42; 71. Weiß 5:52:05; 85. Weckerling 6:24:13 86. Riſch, gleiche Zeit. Geſamtwertung: 1. Archambaud⸗Frankreich 12:38:25, 2. Bettini⸗Frankreich 12:39:15. deulſche Leichtalhlenl- Meiſterſchaſten in ern „ 1 N 8 — 5 77 ——— — ͤ—— — 3 * —— ————— Im Zeichen der fünf Ringe Amllicher Führer zur Feier der XI. Hlympiade Wie ſchon zu den 4. Olympiſchen Winter⸗ ſpielen in Garmiſch-Partenkirchen, ſo hat der Reichsſport⸗Verlag auch zur Feier der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin einen Amt⸗ lichen Führer herausgebracht. Das umfang⸗ reiche, 172 Seiten umfaſſende Buch iſt ein lückenloſes Werk, das alles Wiſſenswerte über die Olympiſchen Spiele enthält. Es iſt im wahrſten Sinne des Wortes ein„Führer“ durch die vielverzweigten und mannigfaltigen Anlagen und Bauten der Olympiaſtadt Ber⸗ lin Zum anderen gibt er aber auch über alle ſportlichen und techniſchen Einzelheiten, ſo— weit ſie überhaupt mit den Olympiſchen Spie⸗ len in Beziehung ſtehen, reſtlos Auskunft. So ein„Amtlicher Führer“ iſt daher auch noch mehr wert, er iſt ein Ratgeber nicht nur für alle Beſucher der Olympiſchen Spiele, ſondern auch für den Fachmann, für den das Buch als Nachſchlagewert nahezu unentbehrlich ſein wird. In kurzer gedrängter Form finden wir die Geſchichte der Olympiſchen Spiele vom Altertum bis zur Neuzeit. Neben den nament⸗ lich aufgeführten Mitgliedern des JG D.. und des Deutſchen Olympiſchen Ausſchuſſes ſind weiterhin die 53 teilnehmenden Nationen und ihre Attachés genannt. Alle Kampfſtätten vom Reichsſportfeld über Grünau und Kiel bis zu den Schießſtänden in Wannſee ſind in Wort und Bild feſtgehalten. Sehr intereſſant iſt das Kapitel vom„Olympiſchen Dorf“. Selbſtverſtändlich fehlen nicht die Zeit⸗ und Streckenpläne: ein„Kleines Merkblatt“ wird von den Ortsfremden beſonders begrüßt wer⸗ den. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß der Amt⸗ liche Führer ſorgfältig und mit künſtleriſchem Geſchmack— beſtes Kunſtdruck⸗Papier, zwei⸗ farbiger Druck und reicher Bilderſchmuck— ausgeſtattet iſt. Er iſt ein Werbemittel erſten Ranges, deſſen Beſitz nicht nur nützlich iſt, ſondern auch erfreut. Japans keichkalhlelen in helſingfors Seit einigen Tagen zeigt das Stadtbild von Helſingfors einen japaniſchen Einſchlag. Ueber⸗ all, nur in den Vergnügungslokalen nicht, be⸗ gegnet man kleinen Gruppen japaniſcher Sportsleute in ſchmucken, blauen Jacken und grauen Hoſen. Es iſt Japans Leichtathletik⸗ Mannſchaft. die vor ihrem Einzug in Berlin einige Wochen in Finnland Aufenthalt genom⸗ men und vorübergehend das Hotel Helſinski mit Beſchlag belegt hat. Die Mannſchaft kam in einer Stärke von 36 männlichen und 7 weib⸗ lichen aktiven Mitgliedern am finniſchen Natio⸗ nalfeiertag, dem Johannitag, nach langer Reiſe in Finnland an. Dr. Toſhimitſu Shibuya iſt ihr Leiter. Es iſt das ganze Leichtathletik⸗Aufgebot Japans, das bier in Helſingfors verſammelt iſt. Lediglich vier Marathonläufer ſind unmit⸗ telbar nach Berlin ins Olympiſche Dorf ab⸗ gereiſt, um ſich an Ort und Stelle mit der Strecke vertraut zu machen. Zwei Gründe gab es, die die Japaner den Umweg über Finnland machen ließen. Einmal waren es klimatiſche Bedingungen und zum anderen der Wunſch, erſt kurs vor Beginn der Spiele nach Berlin und in ſein nervenbeanſpruchendes Getriebe zu kom⸗ men. In der erſten Woche des Aufenthaltes in Helſingfors erholten ſich die Japaner von den Anſtrengungen der langen Reiſe. Seit 5 Tagen haben ſie jetzt ein leichte Uebungsarbeit auf⸗ genommen, um ſich in gute körperliche Verfaſ⸗ ſung zu bringen. In der nächſten Zeit werden ſich die Kämpfer an verſchiedenen Provinzver⸗ anſtaltungen beteiligen, dagegen iſt ein Start bei den am 12. und 13. Juli ſtattfindenden finniſchen Meiſterſchaften nicht vorgeſehen. Am 18. Juli werden dann die Japaner von Helſingfors über Stettin nach Berlin reiſen, um dort die letzten Vorbereitungen für die leichtathletiſchen Wettbewerbe zu treffen. Jinnlands Teilnahme am Fußball-Turnier „Das letzte Wort noch nicht geſprochen!“ Der Beſchluß des Finniſchen Olympiſchen Komitees, die Anmeldung der finniſchen Fuß⸗ ballmannſchaft zum Olympiſchen Turnier zu⸗ rückzuziehen, hat im Lande großes Aufſehen erregt und einen heißen Streit der Meinungen entfacht. Die Entſcheidung ſelbſt war denkbar knapp, ſie fiel erſt bei einer zweiten Abſtim⸗ mung mit 8:8 Stimmen, wobei die Stim⸗ me des Vorſitzenden des Komitees, Oberſt Levälathi, den Ausſchlag gab. g Der tatkräftige Vorſitzende des finniſchen Fußball⸗Verbandes, Ing. Erick v. Fren⸗ ckebl, hat jedoch das Spiel noch nicht verlo⸗ ren gegeben. Er und weitere Kreiſe vertreten die Anſicht, daß ein Nichtantreten der finni⸗ ſchen Fußballſpieler in Berlin die hauptſäch⸗ lich von ihm namens der Stadt Helſingfors betrieben Werbung, die Olympiſchen Spiele 1940 zu erhalten, ſchädigen würde. Als Ge⸗ gengrund wird angeführt, daß die von dem deutſchen Fußballehrer Paul Fabra betreute finniſche Nationalmannſchaft trotz der Nieder⸗ lage gegen Dänemark gutes Können verriet und die Fortſchritte unverkennbar ſeien. Be⸗ reits am Donnerstag wird aaläßlich der Sit⸗ zung des geſamten Olympiſchen Ausſchuſſes für die Spiele 1940 in Helſingfors, in dem der Armeebefehlshaber General Oeſtermann den Vorſitz führt, noch einmal die Frage der finni⸗ ſchen Fußballmannſchaft behandelt. Das letzte Wort ſcheint alſo noch nicht geſprochen zu ſein. helſingfors ſoll Pläne einreichen Der finniſche olympiſche Ausſchuß iſt vom J. O. K. aufgefordert worden, bei dem am 31. Juli in Berlin ſtattfindenden Olympiſchen Kon⸗ greß die Unterlagen, Baupläne und Koſten⸗ anſchläge für die Veranſtaltung der 12. Olym⸗ viſchen Spiele 1940 vorzulegen und durch zwei Vertreter erläutern zu laſſen. Mit dem ehren⸗ vollen Auftrag wurden Miniſter Hi. Procopé und Stadtdirektor E. von Frenckell betraut. denen ſich vorausſichtlich Oberſt Martila an⸗ ſchließen wird Spaniens Schützen kommen nach Berlin In Valladolid hat unter der Leitung von General Fernandez Barreto das Ausſchei⸗ dungsſchießen für die Teilnahme an den Olympiſchen Spielen in Berlin begonnen. Zur Teilnahme zugelaſſen ſind die elf beſten Schüt⸗ zen des ſpaniſchen Heeres, von denen auf Grund der Ergebniſſe die drei Beſten in die Olympiamannſchaft eingereiht werden. Aymmnia-Slällen ſind Lufkſperrgebiel Auf Antrag des Organiſations⸗Komitees für die 1. Olympiſchen Spiele hat das Luft⸗ amt Berlin den Luftraum über den Olym⸗ piſchen Wohn⸗ und Kampfſtätten zu Luftſperr⸗ gebieten erklärt. Um den Kämpfen eine glatte Durchführung zu gewährleiſten und auch den Kämpfern im Olympiſchen Dorf volle Ruhe zu gewähren, wurde dieſes Luftſperrgebiet geſchaffen. Der Luftraum über dem Olympiſchen Dorf iſt in weitem Umkreis für die Zeit vom 23. Juli bis zum 16. Auguſt als Luftſperrgebiet erklärt worden; der Luftraum über dem Reichsſportfeld in der Zeit der Wettkämpfe vom 1. bis 16. Auguſt, ebenſo wie der Luft⸗ raum über der Regattaſtrecke in Grünau. Die zahlreichen in⸗ und ausländiſchen Sportflie⸗ ger erhalten die Benachrichtigung über die Luftſperrgebiete dirett auf dem Flughafen durch die dortigen Organe der Luftfahrtüber⸗ wachung. Dieſe vom Reichsluftfahrtminiſterium ge⸗ ſchaffene Regelung entſpricht den Wünſchen aller Beſucher von Sportweranſtaltungen, die dewollt oder ungewollt oft durch das Moto⸗ rengeräuſch geſtört wurden. Tokio und die Spiele 1940 Viere hohe Beamte der Stadt Tokio haben am Dienstag die weite-Reiſe nach Berlin angetreten. Am 15. Juli werden 8 weitere Wür⸗ denträger der japaniſchen Hauptſtadt folgen. Sie überbringen dem Reichskanzler und Führer zum Zeichen ihrer Verehrung mehrere ja pa⸗ niſche Feſtgewänder. Die Kimonos zeigen in prächtigen Stickereien die Wappen der Städte Swaſtika und Tokio, die von den Japa⸗ nern als Schauplätze der Olympiſchen Spiele 1940 auserſehen ſind. Die aus ſieben Perſonen beſtehende japaniſche Delegation gehört dem Ausſchuß für die Vorbereitung der 12. Olym⸗ piſchen Spiele an, ihre Aufgabe in Berlin be⸗ ſteht darin, beim Olympiſchen Kongreß die Ein⸗ zelheiten für die Durchführung der 12. Olym⸗ piade in Tokio zu erläutern und die Einladung der Stadt Tokio zu überreichen. Englands olympiſches Aufgebol Die Grundlage für die Auswahl der eng⸗ liſchen Ruderer bildete die Henley⸗Regatta. So wird als Achter die Mannſchaft des Leander Clubs, die um den Grand Challonge Cup den zweiten Platz hinter dem FC. Zürich belegte, nach Grünau fahren. Es iſt jedoch möglich, daß der eine oder der andere Platz mit einem Mit⸗ glied eines anderen Clubs beſetzt wird. Ver⸗ treter im Vierer o. St. iſt der London RC., der gefährlichſte Gegner des FC. Zürich in Henley. Der Zweier o. St. wird in einem Ausſchei⸗ dungslauf zwiſchen den Silver Goblets⸗Siegern Gebr. Offer vom Kentington RC. und dem Vor⸗ jahrsſieger Creo und Barnford von der Univer⸗ ſität Cambridge ermitteltu J. Beresford und Dick Southwood vom Thames RC. ſind für den Dopepl⸗Zweier eingeſetzt. Einen Ausſchei⸗ dungslauf gibt es auch im Einer, und zwar zwiſchen Warren⸗Cambridge, der um die Dia⸗ mond Sculls ehrenvoll beſtand, und dem Meiſter Horwood. Vierer und Zweier m. St. werden nicht beſchickt. Rlympiſcher Appell in holland Die Vorbereitungen Hollands auf die Olym⸗ piſchen Spiele ſind ſoweit gediehen, daß am 11. Juli die geſamte holländiſche Olympia⸗Mann⸗ ſchaft mit ihren Betreuern nach Amſterdam be⸗ rufen werden kann, um hier die allgemeinen Richtlinien in Empfang zu nehmen. Feſtgelegt wurde bereits die einheitliche Kleidung der Teilnehmer. Der Koch des Hotels Terminus im Haag wird im Olympiſchen Dorf für das leibliche Wohl der Wettkämpfer ſorgen. Die Abreiſe der Mannſchaft erfolgt in einzelnen kleinen Trupps, am 31. Juli werden ſich aber alle Teilnehmer bei einem offiziellen Empfang der Holländiſchen Geſandtſchaft in Berlin ver⸗ ſammeln. P ³˙Ü˙ↄ¹¹ u 10. Inlernafionales Jauſtball-Turnier in Frankfurk Tade. Vorms beleiligle ſich mit 3 Mannſchaften Das 10. Nakionale Fauſtball⸗Turnier des J. G. Sportvereins Frankfurk war wieder, wie nicht anders zu erwarken, von vielen erſt · klaſſigen Mannſchaften aus dem Reich be⸗ denn in ihrer Gruppe befanden ſich ſo erſt. klaſſige Gegner wie Lichk-Luft Frankfur! ſowie Ty. Hamburg-Rokenburgsork. Auch in der Klaſſe 2(über 33 Jahre) wa · ſchickt worden, darunter waren alke Fauſt ball- Pioniere wie Hamburg-Rothenburgsort, Miv. Braunſchweig ſowie Pforzheim-Brök⸗ zingen. Hinzu kam die Ausleſe aus unſerem Gau Süd-⸗Weſt mit drei Deutſchen Weiſtern, ſodaß auch in dieſem Jahre wirklich erſtklaſ. ſige Leiſtungen zu ſehen waren. Leider waren die Wikterungsverhälkniſſe dem Turnier nicht günſtig, denn nichts wirkt ſich nachteiliger auf die Lelſtung bei Fauſtball aus als regennaſſer, glatter Raſen und auf, geweichker Boden. Das war der einzige dunk le Punkk dieſer Veranſtalkung, denn die prachtvoll arbeitende Leitung des J. G. Spork · vereins halte das Feſt muſtergültig vorbe⸗ reitet. Die Tgde. Worms beſuchk ſeit Beſtehen dieſer Veranſtalkung die J. G.-Runde und war auch in dieſem Jahre wieder mik drei Vannſchaften zur Stelle, leider mit weniger Erfolg als ſonſt. Am beſten ſchneiden jedes. mal die Frauen ab, die auch diesmal wieder Gruppenbeſte wurden, jedoch im entſcheiden den Spiel bei ſtrömendem Regen dem Ty. Zweibrücken den Turnierſieg überlaſſen muß · ten. Bei normalem Boden wäre es ſichet umgekehrt gekommen, wie die Gaumeiſter ſchafken in 14 Tagen beweiſen werden, denn die Tade. Worms konnte den Gruppenbeſten der Gruppe 1 ganz überlegen ſchlagen, wäh · rend Zweibrücken in dieſer Gruppe nur Zweiter geworden war, alſo ſich dem Ty 1860 Frankfurt harte beugen müſſen. Die erſte Fünf der 1846er fuhr in ſtark geſchwächter Aufſtellung nach Frankfurk hatte alſo von vornherein keine Ausſichten, ren die Ausſichten nicht gerade roſig, well auch dieſe Mannſchafk nicht in ihrer ſtärkſten Beſehung antrat. Immerhin konnte ſte zwe! Spiele gewinnen und verlor gegen den Sie ger dieſer Klaſſe nur mit 4 Bällen. nächſten Sonnkag hat die Tade. Worms mit drei Mannſchaften zu den Vor⸗ ſpielen der Gaumeiſterſchaften in Dudwigs · hafen als Kreismeiſter anzukreten, während Tv. Alzey als Kreismeiſter der Klaſſe 3 mit. macht. Nachſtehend noch die Ergebniſſe von Frankfurk: Ergebniſſe der Wormſer Mannſchaflen Klaſſe 1(Aktie) Tgde. Worms 1846— Licht- uft⸗Frank ⸗ furk 20:50, Tgde. Worms 1840— Hamburg ⸗ Rothenburgsort 23:53, Tgade. Worms 1846 — To. 1860 Frankfurk 29:37, Tgde. Worms 1846— Licht-Luft Offenbach ausgef., Tgde. Worms 1846— Mi. Ludwigshafen ausgef. Klaſſe 2(über 38 Jahre) Tgde. Worms 1846— Stadtſportverein Frankfurt 24:28, Tgde. Worms 1846— Mi. Braunſchweig 24:30, Tode. Worms 1846— Polizei Frankfurt 33:30, Thbde. Worms 1846— Reichsbahn Nied 36:20. Frauen Tgde. Worms 1846— Stadtſportverein Frankfurt 41:15, Tgde. Worms 1846— J. G. Sportver. Frankfurt 20:18, Tgade. Worms 1846— Ty. Karlsruhe 41:24, Tgde. Worms 1846— To. Zweibrücken 23:28, Tgde. Worms 1846— To. 1860 Frankfurt 51:28. Unterſtufe: 25. Curt Orlemann, Weber. Neunkampf, Altersklaſſe 8: Orlemann, Siebenkampf, Jugend: Fritz Knickel, 47. Hans Maul. Dreikampf, Al⸗ tersklaſſe 3: 1. Heinrich Hilger, 5. Willi Mül⸗ ler. Turnerinnen Siebenkampf, Oberſtufe: 1. Anni Watzke⸗Karlowitſch; Unterſtufe: 18. Gre⸗ tel Stein, 14. Charl. Klinger, 28. Kath. Wind⸗ ecker; Jugend: 9. Helene Sänger, Schmitt, 25. Frieda Dinges; 28. Helene Röh⸗ renbeck, 28. Käthe Töngi, 32. Hanna Selzer, 38. Kätha Kuhn, 45. Anna Würtz. Ein„Gut Heil“ den wackeren Turnern! Griechiſche Geſchenke Der Direktor des Nationalmuſeums in Athen, Alexander Philadelpheus, hat aus einer priva⸗ ten Sammlung dem Reichsſportführer eine 27 Jahrtauſend alte Vaſe als Geſchenk dem Deutſchen Olympiſchen Ausſchuß zu eigen ge⸗ macht. Auf der Vaſe iſt ein antiker Fackelſtaffel⸗ lauf dargeſtellt. Oberbürgermeiſter Kotzias⸗ Athen will Deutſchland einen griechiſchen Oel⸗ baum aus der Gegend von Olympia ſchenken. Dieſer Oelbaum ſoll einen Ehrenplatz im Reichsſportfeld erhalten. Die Fußballer Jlaliens Der Italieniſche Hochſchul⸗Sportverband hat jetzt im Einverſtändnis mit dem Fußball⸗Ver⸗ band die Spieler ausgewählt, die Italien beim Olympiſchen Fußball⸗Turnier vertreten ſollen. Folgende 13 Spieler wurden aufgefordert, ſich am 8 Juli in Meran zum Schlußtraining ein⸗ zufinden: Venturini(Sampierdarena), Petri (Bologna). Baldo. Gabriotti(beide Lazio Rom), Piccini. Negro(beide Florenz), Niccoli⸗ ni(Livorno), Marchini(Lucca), Bertoni. Biagi(beide Piſa), Cappelli(Viareggio), Rava Juventus Turin) und Puppo(Piaceza). Eini⸗ ge weitere Spieler werden noch zum Training in Meran hinzugezogen werden. Lellland mit ſtarker Mannſchaft Das Olympiſche Komitee von Lettland be⸗ ſchloß auf ſeiner letzten unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Skujeniek abgehaltenen Tagung, nach Berlin eine aus 60 aktiven Sportlern beſtehende Mannſchaft zu entſenden. Für die leicht⸗ athletiſchen Kämpfe werden drei Geher, mit dem Weltrekordmann Dahlinſch an der Spitze, gemeldet, ferner gelten als ſichere Starter der Speerwerfer Sule, der Zehnkämpfer Dimza und ein Marathonläufer. Beim Basketball- Turnier iſt Lettland durch die Mannſchaft ver⸗ treten, die im Vorjahre den Europameiſtertitel erkämpfte. Aufgeſtellt werden weiterhin vier Straßenradfahrer und drei Schützen. Die end⸗ gültige Zuſammenſtellung erfolgt erſt nach den in dieſen Tagen ſtattfindenden letzten Ausſchei⸗ dungskämpfen. Der Olympiamannſchaft werden ſich 30 Studenten anſchließen, die am Inter⸗ nationalen Studentenlager teilnehmen. Bemer⸗ kenswert iſt der Veſchluß des lettiſchen Komi⸗ tees, auf dem Olympiſchen Kongreß in Berlin für die Durchführung der 12. Olympiſchen Spiele 1940 in Helſingfors zu ſtimmen. VPPPPPPTTTCCTCTCCCCC Müller-Kuchen... 4,095 Mr.! Eine ausgezeichnete Leiſtung brachte der deulſche Meiſter im Skabhochſpringen, Mül⸗ ler-Kuchen, am Sonntag in Reutlingen zu ⸗ wege. Müller gewann dort das Skabhoch⸗ ſpringen mit 4,095 Mir. Die Lakte wurde daraufhin noch höher gelegt, aber der Kuche⸗ ner riß ſie dreimal. 400 m Freiſtil in 4:42,8 Min. Der erſt bei den japaniſchen Schwimm⸗Mei⸗ ſterſchaften im Mai ſtärker hervorgetretene Mittelſtreckler S. Udo, der in Tokio die 400 und die 1500 m ſicher gewann, ſtartete am Dienstag nachmittag im Sportforumbad des Reichsſportfeldes über 400 m gegen ſeine Landsleute Makino und Negami. Udo ſiegte dabei in der fabelhaften Zeit von 4:42,8 Min. Jack Medica⸗US A. hält über dieſe Strecke den Weltrekord mit 4:38,7 Min., doch iſt in dieſer Freiwaſſerzeit noch keiner ſo ſchnell geweſen wie Udo. Makino und Negami kamen nach 4:51 im toten Rennen ein. Pfeddersheimer Erfolge beim oſthofener Kreislurnfeſt Bei dem am letzten Sonntag in Oſthofen ſtattgefundenen Kreisturnfeſt konnten ſämtliche 22 Teilnehmer der Turngemeinde Pfedders⸗ heim als Sieger hervorgehen. Es ſind dies im: Zwölfkampf, Mittelſtufe: 18. Jakob Antz, 29. Eugen 2. Jakob 4. Willi Artmann. 11. Otto Hohler, 37. Alterskl. 2: 15. Anna Blau-Weiß A. H.— F. S, Frankenkhal A. H. Am Samstag findet auf dem Blauweiß⸗ Plat(Bürgerweide) das Rückſpiel der A. H. gegen F. S. Frankenthal ſtakt. Es beginnt um 18 Uhr.— Letzte Ergebniſſe: Blau-Weiß— SA.-Reſerve Blau-Weiß 2:3. 21/224 4:2; Bobenheim— — 2 eine den des ſſel is, ele 0 ——— Mußeſtunden Jall ein Mi α Edt dein stelin Ein verklungenes Llebesidyll von Paul Hain 20. Fortſetzung. Da weiten ſich ihre Augen. Mit aller Macht überfällt ſie der Gedanke: Hier hat er geſeſſen— in jener Nacht. Er ſchreibt es ja ſelbſt. Ihr Oberkörper biegt ſich nach vorn. Auf dem Fußboden der Laube, an die Seitenbrüſtung geklemmt, faſt ſchon ganz in die Dielenfuge hineingerutſcht ſchimmert etwas hervor. Ein ſchmales Büchlein. Sie muß rdentlich daran zerren, um es hervorzuziehen Sie erkennt es ſogleich. Goethes Büchlein, in das er ſich öfter Notizen und Erinnerungen eintrug. Mit einemmal ſchlägt ihr Herz heftig. Dieſes Büchlein muß er hier verloren haben, als er die Nacht über da auf der Bank ſaß. Glutheiß ſteigt ihr das Blut ins Geſicht, als ſie es in der Hand hält.- Ihre Hände zittern, als ſie es aufſchlägt. Vielleicht dürfte ſie das nicht tun, denkt ſie. Was mochte alles drin⸗ ſtehen! Sie wird es ihm natürlich zurückſchicken müſſen. Nach Frankfurt hin, wo er wohl ſchon eingetroffen ſein mag. Die Erregung läßt langſam nach. Nun blättert ſie in dem Büchlein. So vieles iſt kaum zu leſen, da alles flüchtig geſchrieben wurde— manches nur in Stichworten. Zwiſchen Abrechnungen mit ſeiner Wirtin und kleinen Ausgabezuſammenſtellungen tauchen Verſe auf Da— ſein Mailied, das er ihr einmal ſchickte:„Wie herrlich leuchtet mir die Natur“. Dann die Zeilen, die er ihr mit den gemalten Bändern überſandte: „Fühle, was dies Herz empfindet, Reiche frei mir deine Hand. Und das Band, das uns verbindet, Sei kein ſchwaches Roſenband!“ Warm rinnt es ihr durch die Adern. Und war doch auch nicht ſtärker als ein roſiges Seiden dand, dieſer Frühling, dieſe Liebe! denkt ſie matt. und dort wieder eins, das ſie noch nicht kennt. Goeth muß es im Winter bereits geſchrieben haben, nach jenen Herbſt im vorigen Jahr, als alles anfing. Und das Warten auf den Frühling dauerte ſo lange. „Dem Schnee, dem Regen, Dem Wind entgegen, Im Dampf der Klüfte, Durch Nebeldüfte, Immer zu! Immer zu! Ohne Raſt und Ruhl Lieber durch Leiden möcht' ich mich ſchlagen Als ſo viel Freuden des Lebens ertragen. All' das Neigen Von Herzen zu Herzen, Ach, wie ſo eigen Schaffet das Schmerzen! Wie ſoll ich fliehen? Wälderwärts ziehen? Alles vergebens! Krone des Lebens, Glück ohne Ruh', Liebe, biſt du!“ Darunter ſteht ein Datum. Und Friederike weiß gleich, daß er dieſe Verſe einige Zeit vor jener Nacht geſchrieben haben mußte, in der die Ungeduld und das Verlangen nach ihren Küſſen ihn nach Seſenheim trieb und ſie ihn ahnungs⸗ doll im Garten erwartete. Ja, gleich dahinter kommen ja nuch die Verſe:„Es ſchlug mein Herz, geſchwind zu Pferde/ — Es war getan, faſt eh' gedacht!“ Das Büchlein ſinkt ihr in den Schoß. Erinnerungen brechen übermächtig auf. Sie ſchließt eine Weile die Augen, um ſich zu ſammeln. Das Büchlein klappt zu. Als ſie es haſtig wieder öffnet, ſchlägt ſie gerade ein⸗ Seite auf, die ihr vorhin entgangen ſein muß. Es iſt weit nach vorn, zwiſchen Zahlen und Adreſſen, mittendrin Verſe Quer darüber ein Name hingeworfen.„Friederike“. Und etwas unſicher daneben— wie in Gedanken geſchrieben „Das Heideröslein“. Auch das Datum fehlt nicht. Es iſt der Tag, an dem Friederike zum erſtenmal Goethe in Seſenheim ſah, als er mit Weyland ankam. „Sah ein Knab' ein Röslein ſtehn Röslein auf der Heiden Friederike hat ſich über das Blatt gebeugt, die Schrift iſt ſchon etwas verblichen und verwiſcht. So lieſt ſie die erſten beiden Verſe des Liedes. Als ſie ſich aufrichtet, iſt ihr Geſicht ſehr blaß. Das erſte Lied, das er im Gedenken an ſie geſchrieben hat! Klingt es nicht, als ob es ſchon ſehr alt wäre? Aber es hat wohl keinen Schluß, denkt ſie noch. Darum hat er es mir wohl nie gezeigt— der Johann Wolfgang. Wie ein⸗ fach die Worte ſind— man könnte ſie ſingen— und konnte weinen dabei. Das Buch klappt zu. „Röslein, Röslein, Röslein rot“, flüſtert ſie. Zwei Tränen rinnen über ihre Wangen. Sie fährt ſacht mit der Hand über die Augen. Ein Gedanke gleitet ſchwer durch ihre Seele. Was iſt aus dem Frühling geworden? Aus der brauſenden, himmelhochjauchzenden, maßloſen Liebe eines Frühlings? Ein Lied. Dieſes Lied da. „Röslein auf— der Heiden.“ * Sie geht aus der Laube hinaus. Langſam geht ſie den Weg entlang, dem Hauſe zu. Am Küchenfenſter ſteht die Frau Pfarrerin und ſchaut in den Garten. Sie iſt im ſtiuler nicht wenig neugierig, was der Herr Doktor Goethe wiede⸗ geſchrieben haben mag. Das Riekchen hat ſo lange in de. Laube geſeſſen. Die blickt gerade auf, als ſie an dem Fenſter vorüber muß „Was ſchreibt er denn, Riekchen?“ fragt die Mutten heraus und hätte im Augenblick gern die Frage zurück⸗ genommen. Das Riekchen ſieht gar ſo blaß aus, und wenn ſie auch lächelt, ſo iſt es ein Lächeln, hinter dem Tränen weinen. Mütter ſehen alle verſchwiegenen Tränen ihrer Kinder. „Er iſt ſchon abgereiſt nach Frankfurt“, ſaqt Friederike ruhig.„Er kommt nicht wieder.“ Und geht langſam vorbei * Etwas ſpäter klopft das Dorle ſehr energiſch gegen Friederikens Kammertür. „Aufmachen, Riekchen, ich bitte dich! Was ſoll denn das! So melde dich doch. Du, alſo ich reiß die Klinke ab.“ Das klingt ja nun ziemlich wild. Friederike legt den Federkiel beiſeite und deckt ein Blatt Papier über das Notizbüchlein. Sie iſt gerade dabei, an Goethe zu ſchreiben. „Iſt es denn ſo dringend?“ fragt ſie.„Mir fehlt doch nichts!“ „Dann mach' auf“, beharrt das Dorle. Es bleibt Friederike nichts anderes übrig. Dorle ſtürzt etwas erregter herein als es ſonſt ihre Art tſt und betrachtet die Schweſter forſchend. „Du ſchreibſt— an ihn?“ entfährt es ihr.„Mutter iſt beſorgt um dich, weil du dich eingeſchloſſen hatt ſt. Auch der Vater meinte, ich—“ Friederike lächelt ſtill. i „Du ſiehſt, ich bin wohl und munter, Dorle.“ „Gott ſei Dank, ja“, atmet das Dorle auf. In einem plötzlichen Impuls legt ſie den Arm um die Schweſter und zieht ſie an ſich. „Riekchen, was iſt nur? Der Herr Goethe kommt nichl wieder? Überhaupt nicht mehr? Ja, dann hat er dich doch — ich weiß nicht— das iſt doch nicht— das hätte niemand erwartet— ich——“ Friederike ſtrafft ſich in ihrer ganzen ſchlanken, ſchmalen Geſtalt. „Dorle, es iſt ſchon alles richtig ſo. Der Herr Goethe wird nicht wiederkommen. Aber— er hat mir auch nie Hoffnungen gemacht, daß er mir mehr ſein oder werden würde als ein lieber, mein liebſter Freund.“ „Na, höre mal“, platzt die andre verdutzt heraus.„Er hat dich getäuſcht! Sage nichts— es iſt doch ſo! Auch wenn er nicht das letzte entſcheidende Wort geſprochen hat— jeden⸗ falls hat er ſich ſo verhalten, daß man annehmen mußte, er würde es nach ſeinem Examen ſprechen. Und da willſt du noch an ihn ſchreiben? Wie? Ja, was denn?“ Ihre Augen blitzen empört. „Du verſtehſt es nicht, Dorle.“ „Was gibt's da viel zu verſtehen? Man wird ſich natürlich wundern— im Dorf— in der Nachbarſchaft. Des Pfarrers Jüngſte iſt an der Naſe geführt worden, die Feine, Zierliche! Gewiſſe junge Herren werden hinter dir her lachen.“ „Laß ſie lachen, Dorle. Sie werden auch wieder auf⸗ hören. Das iſt doch alles nichts Beſonderes.“ „Schau, ſchau, nichts Beſonderes, wenn ein Mädel wie du am Ende zeitlebens keinen Mann finden tät—?“ Da lächelt Friederike beinahe froh. „Ach, Dorle, da verſprech' ich dir ſogar, daß ich nie⸗ mals einen nehmen werde, und wenn ich ihrer lo viele haben könnte.“ Das Dorle reißt die Augen auf. „Ja, wirklich, du wirſt es ſchon einmal glauben müſſen Was ich in dieſer Stunde ſpreche, ſoll gewißlich wahr ſein Ich hab' nur einen geliebt, den Johann Wolfgang! Und darum durft' ich ihm nicht hinderlich ſein auf dem Wege, der vor ihm liegt.“ „Verſteh ich nicht“, ſagt das Dorle ärgerlich.„Was it 1 Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Urheber- Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag. Königsbrück Bez. Di sden das ſchon für ein beſonderer Weg, den ein Advokat vor ſich hat?“ Friederike blickt an der Schweſter vorbei. „Er wird es nicht bleiben, Dorle. Er iſt zum Advokaten ſo wenig geboren wie zu— einem jungen Ehemann, der in den Ferien nach Seſenheim fährt. Hatteſt du das nie ſelber geſpürt?“ 5 Das Dorle blickt die Schweſter verblüfft an. Sie ſieht im Geiſte plötzlich die hohe, kraftvolle Geſtalt Goethes vor ſich, in der ſtolzen Haltung des Kopfes, mit den hellen, durchdringend leuchtenden Augen, die einen erſchrecken oder verzaubern konnten, wenn ſie einen anſahen. „Vielleicht haſt du recht“, ſagt ſie nachdenklich.„Du mußt es ja beſſer wiſſen.“ „Und nun laß mich wieder allein, Dorle. Sag' nur den Eltern, daß alles gut ſo iſt, wie es iſt. Ich habe weder Gift noch eine Schnur noch eine Piſtole bei mir.“ Ein kleines Lächeln huſcht dabei um ihren blaſſen Mund.„Und es iſt nichts geſchehen, was die Friederike Brion vielleicht ins Waſſer treiben könnte.“ Das Dorle geht beinahe auf den Zehenſpitzen aus dem Zimmer. Sie war ja immer ſo anders, das Riekchen, fein, zerbrechlich und ſo unendlich tapfer. Friederike ſetzt ſich wieder an den Tiſch und nimmt mit einer zarten und dennoch feſten Bewegung den Federkiel auf. 8 Es iſt nicht gerade eine mordsvergnügte Stimmung, m der der junge Goethe in Frankfurt ankommt. Die lange Fahrt über die verſtaubten Landſtraßen in der alten Poſt⸗ kutſche, die wahrhaftig keine Wiege iſt— es hat unterwegs auch noch mehrmals Radbruch gegeben—, die ſchweren nach Straßburg und Seſenheim zurückſchweifenden Gedanken die wenig erhebende Ausſicht auf die nächſte Zukunft in engen Frankfurt als Advokat, das alles iſt nicht danach an⸗ getan, ihn munter und vergnügt zu machen, wie man das wohl im allgemeinen iſt, wenn man nach einem beſtandenen Examen einen neuen, felbſtändigen Lebensabſchnitt beginnt. Aber nun iſt man zu Hauſe, und als erſte fällt ihm Kornelia um den Hals und drückt ihn halbtot, ſo gut das Mädchenarme eben vermögen. Da fällt ihm ein, wie tüchtig ſie ihm im Winter zur Flucht aus dem Hauſe verholfen hat, und da klopft er ihr dann doch lachend den ſchmalen Rücken: „Du treue Komplicin, du! Erſt kannſt du mich nicht heimlich genug zum Hauſe hinausſchmeißen, und nun drückſt du mir beinahe die Luft ab! Gut, gut— hör auf!“ Dann kriegt Frau Katharina iht Teil ab, die auch bei⸗ nahe noch ſo ungebärdig wie ein junges Mädchen iſt, und dann bringt unter kräftigem Händedruck der Herr Geheime Rat ſeinen Begrüßungsſermon an. Am Abend ſind ein Haufen Menſchen geladen, die alle dem Herrn Doktor ihren Glückwunſch ausſprechen wollen, und die Freundinnen Kornelias ſitzen etwas erhitzt und verlegen herum, ſchlagen die Augen nieder, wenn Goethes heller Blick ſie trifft, und trinken ihm doch förmlich jedes Wort von den Lippen, wenn er von ſeiner Straßburger Zeit erzählt. Denn das muß er natürlich des langen und breiten tun. Und er iſt heilfroh, als der Abend vorbei iſt und er in ſein Zimmer verſchwinden kann. Am nächſten Tage hat er zu tun. Nämlich damit, ſich als zukünftiger Advokat anzumelden. Das gibt allerlei In⸗ ſtanzenwege zu erledigen— der Herr Geheime Rat immer mit ihm. Und dann iſt die große Vereidigung, ohne die ez nicht geht. Und dann iſt er mit einem Schlage— Advokat! Du lieber Gott! Der Herr Geheime Rat iſt aufgeregter als er. Und das iſt kein Wunder, denn ihn läßt die ganze Sache verteufelt kalt. Er weiß ſchon jetzt, das wird nicht allzulange dauern. Aber ein Schreiber muß engagiert werden, Zimmer werden ausgeräumt und büromäßig her⸗ gerichtet, Regale kommen an die Wände. Und wenn Goethe daran denkt, daß die ſich nun mit Akten— Meyer gegen Schulze, Lehmann gegen Müller, einer immer gegen den andern— füllen ſollen, dann packt ihn gelindes Grauen. Ob das nur gut ausgehen wird! Es kommt Gott ſei Dank vorerſt auch keiner, der ſeinen turiſtiſchen Rat“ in Anſpruch nehmen möchte. Er hat alſo Zeit, ſich— die alten Entwürfe über den Götz von Ber⸗ lichingen— Stoff vorzunehmen. Das iſt ja viel intereſſanter! Da weht der Atemzug der Jahrhunderte, da iſt nichts eng und unbehaglich wie dieſes ganze alte Frankfurt! Und wenn er ſo über ſeiner Arbeit ſinniert und träumt, dann geſchieht es wohl zuweilen, daß im Geiſte wieder eine Sturmnacht um ihn brauſt— eine magiſche Frauengeſtalt auf ihn zuſchwebt— aus dem Dunkel, winddurchwühlt, ein weißes Poſtament aufwächſt— groß und mächtig— und nur ein Name ſteht darauf.— Sein Name. Da fährt er erſchrocken aus ſeinen Gedanken auf. Es iſt am dritten Tage ſeiner Advokaten⸗„Praxis“. Forlſetzung folgt. ——— .. —— Bekanntmachungen NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſal. Frankfurt am Main, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 33 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sp echſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch. Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Peusiag. Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. und Freitag Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Ke kaſſenleiter! g Transportführer für den Sonderzug am Samstag, iſt Kreisausbildungsleiter Pg. Nettig. Transportführer für den Sonderzug am Sonntag iſt Bereitſchaftsführer, Pg. Speier, Waldmichelbach. Den Anordnungen der Transportführer iſt unbedingt Folge zu leiſten. Die erhaltenen Fahrkarten ſind, ſoweit noch nicht geſcheh en, ſofort— ſpäteſtens im Laufe des Samstags— der Kreisleitung zu bezahlen. DAF., NS.⸗Frauenſchaft und SS. rechnen über ihre vorg⸗ſetzte Dienſt⸗ ſtelle b. Ich bitte, durch beſondere Pünkt⸗ lichkeit in der Bezahſung der Fahrkarten mich zu unterſtützen. NSDAP., Ortsgruppe Heppenheim. Die Teilnehmer am Gautag, die bereits am Samstag in Frankfurt an den Sondertagun⸗ gen teilnehmen, treten am Samstag, vormittags 11 Ahr am Bahnhof an.— Die Teilnehmer, die den Sonderzug am Sonntag benützen, tref⸗ ſen ſich ebenfalls am Bahnhof und zwar am Sonntag vorm. 3.30 Uhr. NSOB., Kreis Heppenheim. Anläßlich der Gautagung der NSDAP. in tankfurt a. M., am 11. und 12. Juli 1936, indet am 11. Juli um 14 Uhr im Volksbildungs⸗ eim eine Tagung des NS.⸗Lehrerbundes ſtatt. ch fordere hiermit nochmals alle Mitglieder des NS,, ſoweit ſie nicht in Bayreuth ſind, auf, dieſe Tagung zu beſuchen. NS.⸗Frauenſchaft Heppenheim. Sämtliche Frauen treffen ſich am Son tag vormittag um 10.45 Uhr, in der Eulenburg zwecks Beſuch der Künſtleraus⸗ U Hung. Nuppert, Kreisleiter Aus der H. 4. Jungmädelgruppe 11/249. Alle Jungmädel treten morgen früh um 8 Uhr mit Schwimmzeug und 5 Pfennig auf dem Graben an. Heil Hitler! Die Führerin der JM.⸗Gruppe 11/249 m. d. F. b.: Erika Wahl ASB DAs. Kreis waltung. Betr.: Gautag. Als Aufmarſchleiter für die geſamten DAF. Mitglieder des Kreiſes Heppenheim ernenne ich den Pg. Kochen. Bei der Formierung am Stell⸗ platz in Frankfurt a. M., ſind den Anordnungen des Pg. Kochen Folge zu leisten. Nach der Auf⸗ ſtellung hat jeder Ortswalter oder ein Beauftragter eine genaue Stärkemeldung abzugeben und zwar: Anzahl der Politiſchen Leiter, Anzahl der Werkſcharen, Anzahl der DAF.⸗Mitglieder im Feierabend⸗ Anzug, Anzahl der Arbeitsdank und Weißhemden. Anzahl der NSBO.⸗Mitglieder. Die Ortswalter ſind für die genaue Durchführung der Meldung verantwortlich. Im übrigen mache ich darauf aufmerkſam, daß alle DA F.⸗Mitglieder während des ganzen Gau⸗ tages größte Difziplin zu bewahren haben. Die Teilnehmer erſcheinen ſelbſtverſtändlich, ſofern berechtigt, in NSBO.⸗Kleidung, andernfalls im Feierabendanzug der DAF. oder während des Auf⸗ marſches im weißen Hemd. Betr.: Fahnenweihe. Für die uns zur Weihe gemeldeten Fahnen ſind je ein Fahnenträger und zwei Begleiter zu ſtellen. Die Weihe findet am Samstag nachmittag um 4 Uhr im Hippodrom ſtatt. Sofern zur Weihe die nötigen Fahnenbegleiter nicht geſtellt werden kön ⸗ nen, iſt dies ſofo““ telefoniſch der Kreiswaltung mitzuteilen. Ortswaltung Heppenheim. Die Fahnenträger der Betriebe melden ſich heute Freitag, abends 6 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle. Sämtliche Amtswalter der Ortswaltung Heppenheim, ſoweit ſie am Sonntag zum Gautag nach Frankfurt fahren, ſowie die Fahnen der Betriebe, treten am Sonntag vorm., 3.10 Uhr pünktlich, an der Geſchäftsſtelle(alte Sparkaſſe) an. * J. Nel⸗Gemeinſchaft„Ktaft durch Freude“ Kreis Bensheim⸗Heppenheim Amt: Reiſen, Wandern, Urlaub. Von den von uns bereits gemeldeten Urlauber⸗ zügen und Ferienwanderungen ſind nachfolgende geſperrt: .-S. 3/6 Borkum vom 13. 7. bis 21. 7. 1936. A.⸗F. 41/6 Allgau(Pfronten) vom 22. 7. bis 30. 7. 1936 SF. 208/86 Seefahrt(Norwegen) vom 22. 7. bis 29. 7. 1936. M.⸗F. 48/6 Schwarzwald(Todtnau) vom 24. 7. bis 31. 7. 1936. Betr.: Olympin⸗ Züge. Zur Olympiada nach Berlin fährt das Gauami Frankfurt folgende Sonderzüge: 1. Sonderzug vom 7.—9. Auguſt 1936 KF. 56080(Ringen) Preis 14.30 K. 10 Uhr(Deutſchlandhalle) KF. 5608b(Kanu) Preis 14.30 RM. 15.30 Uhr(Grünau) KF. 56080(Polo) Preis 15.30 RM. 14 Uhr(Reichsſportfeld) 2. Sonderzug vom 3.—11. Auguſt 1936. KF. 56180(Fußball) Preis 15.30 RM. 5 16 Uhr(Olympiaſtadion) KF. 5618b(Boxen) Preis 15.30 RM. 20.30 Uhr(Deutſchlandhalle) KF. 56180(Hokey) Preis 14.80 RM. 16.30 Uhr(Reichsſportfeld) In den angegebenen Preiſen ſind folgende Lei⸗ ſtungen einbegriffen: Fahrgeld, Eintrittspreis zu der betreffender Veranſtaltung, Eintritt in die Ausſtellung Deutſchland, ſowie ein Mittag⸗ oder Abend⸗ eſſen(je nach der Lage der Veranſtaltung). Wir machen darauf aufmerkſam, daß bei den Anmeldungen jeweils die richtigen Nummern der Züge mit der angegebenen Bezeichnung a, b, c angegeben werden müſſen, und die Anmeldungen auf unſeren Urlaubszuganmeldeformularen getätigt ſein müſſen. Das Gauamt entſcheidet allein über die Zuteilung zu den einzelnen Sportarten, ſofern bei den einzelnen Sportarten Uebermeldungen ge⸗ tätigt werden. Ein Tauſch der Karten könnte in dieſem Falle unterwegs oder in Berlin erfolgen. 2 Betr.: Weltkongreß für Freizeit u. Erholung. Zu obigem Kongreß fahren wir bekanntlich einen Sonderzug vom 22. bis 27. Juli 1936 nach Hamburg. Die Teilnehmergebühren betragen ein⸗ ſchließlich Fahrt, Verpflegung, Beſuch der verſchie⸗ denen Ausſtellungen und Veranſtaltungen nur 27.50 RM. Es bietet ſich hier eine günſtige Gelegenheit eine der ſchönſten Hafenſtädte Deutſchlands für wenig Geld zu ſehen und das Leben und Treiben einer ſolchen Stadt kennen zu lernen. Anmeldungen nehmen unſere ſämtlichen Dienſt⸗ ſtellen entgegen. D 11 Steffan, Kreiswaltet Iweifaches Todesurteil im Giftmordprozeß Vogler Mainz, 9. Juli In ſeiner Anklagerede gab Oberſtaatsanwalt Dr. Eber am Vormittag des neunten Verhandlungstages einen Ueber⸗ blick über die vielen erſchütternden Momente der achtägigen Beweisaufnahme Er betonte die Unſumme von menſchlicher Gemein⸗ heit, das unerklärliche Seelenleben dieſer Frau, die als Frau und Mutter ſo un⸗ ſagbar hart und kalt während dieſer ganzen Verhandlung geblieben ſei. Bei der Beurteilung der Tat bezog ſich der Ankläger in vollem Um⸗ fang auf das Gutachten der Sachverſtändigen. Nach faſt zweiſtündigen Ausführungen, in denen Oberſtaatsanwalt Eber den Geſchwore⸗ nen des Mainzer Schwurgerichts die Tat der Frieda Vogler als klaren zweifachen Giftmord und mindeſtens zweifachen Giftmordverſuch für erwieſen erklärte, kam er zu folgenden Strafanträgen: Im Falle Vogler ſen. und Seitz wurde je die Todesſtrafe beantragt. Im Falle des Vogler inn. und des An⸗ dras Keim, wurden je 15 Jahre Zucht⸗ haus beantragt, letztere Strafe ſei zu 15 Jah⸗ ren Zuchthaus zuſammenzufaſſen. Ferner wurde die Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf Lebens⸗ zeit beantragt. Die Verurteilung im Falle der Frau Herdel wurde in das Ermeſſen des Gerichts geſtellt. Der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Börckel, wies auf die Gefahren hin. die jeder Indizienbeweis in ſich berge. Sein zwei⸗ ſtündiges Plädoyer ſchloß mit dem Hinweis. die Angeklagte müſſe nun dem Gericht ſelbſt ſagen. welches Urteil ſie erwarte. Frau Vogler, die bei dem Strafantrag des Oberſtaatsanwalts in laute Schreie ausgebro⸗ chen war und dann während des Reſtes des Verhandlungstages weinte, betonte in ihrem Schlußwort wieder, ſie ſei ſich keiner Schuld bewußt und ſie habe alles geſagt. was ſie ſagen könne. Nach 1 ſtündiger Beratung verkündete um 18.30 Uhr Landgerichtsdirektor Dr. Krug das Urteil Die Frieda Katharina Vogler geb. Zorn, geboren am 3. Mai 1894, iſt ſchuldig des zweifachen Verbrechens des Mordes und des zweifach verſuchten Mor⸗ des gemäߧ 211. Sie wird zweimal zum Tode verurteilt, für die beiden Mordverſuche erhält ſie eine Geſamt⸗ zuchthausſtraſe von 15 Jahren. Außerdem werden ihr die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt. Im Falle der Frau Serdel erfolgt Freiſpruch. Soweit Verurteilung er⸗ gangen iſt, trägt die Angeklagte, ſoweit Freiſpruch in Frage kommt, die Staatskaſſe die Koſten. Bei der Verkündung des Urteils brach die Angeklagte zuſammen. Es trat eine kurze Pauſe ein, dann erklärten die Amtsärzte. daz ſie der Urteilsbegründung folgen könne. Nach der Be⸗ gründung wurde die Angeklagte ſofort abge⸗ führt. Zur Urteilsbegründung führte der Vorſitzende mit Rückſicht auf den nunmehr erſchütterten Zuſtand der Verurteil⸗ ten folgendes knapp aus. Dieſes Urteil bildet die Sühne für Taten, welche die Oeffentlich⸗ keit durch ihre Furchtbarkeit erſchüttert haben. Die Beweisaufnahme hat ſich nur bis zu einem gewiſſen Punkt vor⸗ treiben laſſen, dann riſſen die Fäden ab und führten ins Unbekannte. Die Verurteilte ſelbſt hal nichts dazu beigetragen, dieſes Dunkel zu erhellen. Die Beweiſe ſind zunächſt rein me⸗ diziniſch⸗wiſſenſchaftlich zu werten, und zwar in den realen Erſcheinungen der Thallium⸗ funde und der Krankheitserſcheinungen bei den Vergifteten. Alle vier Perſonen ſtehen in engſter Beziehung zur Angeklagten. Ein anderer Täter kommt einfach nicht in Frage. Ueber die Herkunft des Gif⸗ tes ſind auch in der Beweisaufnahme aus⸗ reichende Angaben gemacht worden. Es beſtand die Möglichkeit des Erwerbs durch ſtädtiſche Arbeiter, jedoch waren der Ange⸗ klagten auch andere Quellen zugänglich. Bei den vier Opfern tritt ferner hinzu der menſch⸗ lich⸗pſychologiſche Nachweis, und zwar aus dem allgemeinen Charakter und aus dem gan⸗ zen Verhalten der Verurteilten. Maßgebend waren hier ihr Egoismus, ihre grenzenloſe Gefühlskälte, ihre Mitleidloſigkeit gegenüber fremden Leiden, ihre Geldgierigkeit und ihre Sinnlichkeit. Die Taten ſind ihr in vollem Umfang zuzutrauen. Ueber die Motive zu den Taten äußert ſich das Gericht folgendermaßen: Der Ehemann wurde umgebracht wegen des Lieb- habers Holzhauer. Bei dem Stiefſohn Georg Vogler waren Haß und Geldgier wegen Aus⸗ zahlung des Erbteils maßgebend. Hier ſpielte auch die Lebensverſicherung, bei der Fälſchun⸗ gen vorgekommen ſind, eine maßgebende Rolle. Zudem hat die Verurteilte geſtanden, daß ſie den Stiefſohn totbeten laſſen wollte und zu einem Autounfall angeſtiftet hat. Hinſichtlich des Andreas Keim iſt zu ſagen, daß hier ein aufdringlicher und läſtiger Lieb⸗ haber beſeitigt werden ſollte. Der Friſeur Seitz endlich mußte ſterben, weil er Mit⸗ wiſſer war und wahrſcheinlich auch bei der Giftbeſchaffung mitgewirkt hat. Es muß zugegeben werden, daß die Krone des Beweiſes, nämlich das Geſtändnis, in der Hauptverhandlung nicht erreicht wurde. Je⸗ doch hat die Verurteilte im Vorverfahren mehr⸗ ſach offene Geſtändniſſe abgelegt, und zwar gegenüber der Zeugin Thereſe Schneider, der Gefängnisbeamtin und fünf Mitgefange⸗ nen. Es ſprechen weiter für den Schuldbeweis die Selbſtmordverſuche, die Lügen, die Briefe, die Kaſſiber und die Tar⸗ nungen der Verurteilten. Soweit dann an der Schuld ſelbſt nicht der geringſte Zweifel herrſchen. Es kommt hier nur ein doppel⸗ ter Giftmord und ein zweifacher Mordverſuch durch Gift in Frage. Daß die Verurteilte vorſätzlich gehandelt hat, geht aus der Tatſache hervor, daß ſie die grauen⸗ vollen Leiden ihrer Opfer auf lange Dauer hin beobachten konnte. Mithin war auf die Todes⸗ ſtrafe zu erkennen. Die Mordverſuche wurden durch die höchſtzuläſſige Zuchthausſtrafe ge⸗ ſühnt. N Die Verurteilte nahm in ſcheinbarer Apathie das Urteil entgegen, jedoch erklärten die Ge⸗ richtsärzte, daß ſie vollkommen bei Beſinnung ſei. Ohne eine weitere Erklärung zu der Ur⸗ teilsbegründung abzugeben wurde die Ver⸗ urteilte abgeführt. der Mann mil den Rönlgenaugen Theodor Kolb verblüfft die Wiſſenſchafl— Experimenle mil verbundenen Augen Ein Mann ſteuert ein Auto durch den dich⸗ teſten Verkehr Londons. Fünf Perſonen ſitzen in dem Wagen, die den Fahrer genau beobach⸗ ten. Der Lenker fährt mit verbun⸗ denen Augen. Seine Augen ſind mit Teig⸗ ſtücken beklebt, darüber hat man eine Schicht Baumwolle gelegt, die mit Heftpflaſter befeſtigt iſt. Ueber das Ganze iſt eine dicke Bandage ge⸗ wickelt, die den ganzen Kopf des Mannes be⸗ deckt und nur einen ſchmalen Streifen an den Lippen freiläßt. Die Zeugen dieſes merkwür⸗ digen Experiments ſind zwei Univerſitätsprofeſ⸗ ſoren, darunter der bekannte Phyſiker Profeſ⸗ ſor Fraſer⸗ Harris, zwei Nervenärzte und ein Röntgenologe. Theodor Kolb, der Mann, der am Steuer ſitzt, iſt für die Wiſſenſchaft ein unerklärliches Phänomen. Er ſieht mit feſt verbun⸗ denen Augen. Sicher und einwandfrei lenkt er das Auto durch das Gewühl am Picca⸗ dilly Circus, er hält bei rotem Licht und ſetzt ſein Fahrzeug bei grünem Licht in Bewegung. Der Chauffeur an ſeiner Seite muß nicht ein einziges Mal eingreifen. Es iſt, als ſeien dieſe Augen, durch deren Bandage kein Lichtſtrahl dringt, Röntgen auge Und ſchon folgt das nächſte Experiment, das abermals die ans Wunderbare grenzende Er⸗ ſcheinung beſtätigt. Theodor Kolb taucht mit fachmänniſch verklebten Augen in ein Schwimm⸗ becken, in das man eine Reihe verſchiedenfar⸗ biger gleich großer Kugeln verſenkt hat. Er holt ohne Zögern auf Wunſch die rote oder die grüne Kugel herauf. Die Unterſuchung ſeiner Bandage ergibt, daß ſie unter der Leukoplaſt⸗ Wunder, chen, daß kein Waſſer, alſo auch kein Licht die Binde durchdringen konnte. f Die Mitglieder der Kommiſſion, die das In⸗ ſtitut für pſychiſche Forſchung zur Unterſuchung dieſes rätſelhaften Falles ausgewählt hat, fin⸗ den keine Erklärung; die Ergebniſſe der Verſuche verblüffen ſelbſt Leute, die die Tricks der indiſchen Fakire ſtudiert haben. Theo⸗ dor Kolb lieſt mit verbundenen Augen in Bü⸗ chern, beſchriftet Photographien richtig, zieht Skizzen nach, die ihm vorgezeichnet werden, ohne von den Strichen abzuweichen. An der Lichtundurchläſſigkeit der Binde beſteht nicht der leiſeſte Zweifel. Sieht dieſer Mann mit den Lippen, die allein von der Bandage frei blieben? Sieht er mit den Händen? Sind ſeine Augen in der Tat ein geheimnisvoller Röntgenapparat, der Eierbecher oder große Münzen, die man mit dichten Bandagen auf den Augen befeſtigte, durchdringt? Der Röntgenologe Dr. Banſki, der eine Rönk⸗ genaufnahme von Kolbs Kopf machte, konnte keine Erklärung für das Phänomen finden. Auch Dr. Fedor, der Leiter des Inſtituts für pſychiſche Forſchung, ein Gelehrter, der in England großes Anſehen genießt, kann nicht über die Feſtſtellung hinaus, daß es ſich bei dem 29jährigen Kolb weniger um ein okkultes als um ein natürliches Phänomen handele. Dabei iſt Kolb, Angeſtellter einer Ex⸗ portgeſellſchaft, im übrigen ein durchaus nor⸗ maler Menſch, der ſich ſeine geheimnisvollen Fähigkeiten ſelbſt nicht erklären kann. Vielleicht muß man den Fall als eine jener ſelt⸗ ſamen Launen der Natur gelten laſſen, denen man immer wieder begegnet, ohne ſie deuten zu le,. — — — — G ä be die 7 ni I ſch „ el r F — —— ——— Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. O. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Betr.: Fahrzeiten uſw. zum Gauparteitag Die Abfahrtszeiten ſind wie folgt feſt⸗ gelegt: f Samstags⸗Teilnehmer: Abf. OEG. 10.45, ab Weinheim 11.19 Uhr Sonntags⸗Teilnehmer: Abf. OCG. 7.42, ab Weinheim 8.27 Uhr Rückfahrt ab Frankfurt⸗Südbahnhof: Sonn⸗ tagabend 8.32 Uhr, Rückfahrt ab Weinheim mit OEG. Sonn⸗ tagabend 10.02 Uhr. Ständiger Treffpunkt in Frankfurt: in der Nähe der Feſthalle— Vereins⸗ lokal des Bockenheimer Turnvereins an der Ecke Schloßſtraße(Straßenbahnhalteſtelle). Die obigen Abfahrtszeiten uſw. gelten auch für alle Teilnehmer der DAF. ſowie der übrigen Gliederungen und Civilteilnehmer. Sammelpunkte: Alle Aniformierte — Fahnenabordnungen treten um 7.15 Ahr an der Parteidienſtſtelle an. Civil ⸗ teilnehmer ſammeln ſich um 7.30 Ahr vor dem DEG.⸗Bahnhof. Franzke, Ortsgruppenleiter. NS BO./ OA. Betr. Berufserziehung und Berufsertüchti⸗ gung, Abtlg.„Metall“. 0 Allen Teilnehmern des letzten Berufs⸗ M„Metall“ zur Kenntnis, daß ie angekündigten elektr. Schweißvorführun⸗ ben und Uebungen jetzt doch noch ſtattfinden, eginnend am Samstag, 11. Juli, mittags von 5 bis 7 Uhr. Der Schweißtransformator, der für dieſe hrung nötig iſt, wurde durch beſonderes Entgegenkommen von der Firma„Elektro⸗Schweißinduſtrie Düſſeldorf“ zur Verfügung geſtellt. Wegen der für jeden Einzelnen wichtigen Vorführungen und Uebungen wird reges Intereſſe und daher voll⸗ zähliges Erſcheinen erwartet. Bei dieſer Ge⸗ legenheit werden auch die Ausweiskarten für den beſuchten Kurs ausgehändigt. Zu den Schweißvorführungen ſind auch die hieſigen Schloſſer⸗ und Schmiedemeiſter, die ſich für elektr. Schweißen intereſſieren, beſonders eingeladen. 5 Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. Juli 1936 Denkſpruch. Es gibt Stunden der Ruhe, in denen man weiterkommt, als in den Tagen wildeſter Haſt, Stunden der inneren Einkehr. Egon Straßburger Fahnen heraus! Zum Ganparteitag, der am Sams⸗ tag, den 11. und Sonntag, 12. Juli in der Gauhauptſtadt Frankfurt ſtattfindet, „fordert der Gauleiter alle Parteige⸗ noſſen und Volksgenoſſen im ganzen Gaugebiet auf, an dieſen beiden Tagen als Ausdruck ihrer inneren Verbunden⸗ heit mit den zum Gautag aufmarſchierten braunen Kolonnen ihre ö Käujer zu beflaggen! Ich bitte die geſamte Viernheimer Bevölkerung, dieſe Beflaggung eben ⸗ falls vorzunehmen. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Die Bebeutung bes Spargiro⸗ verkehrs jür ben Mittelstand Innerhalb der vielgeſtaltigen Einrich⸗ tungen, die in der deutſchen Volkswirtſchaft für die Abwicklung des unbaren Zahlungs⸗ verkehrs dienen, nimmt der Spargiro⸗Verkehr, die von den Sparkaſſen, Girokaſſen und Giro⸗ zentralen getragenen Zahlungsverkehrsorga⸗ niſation, eine bedeutende Stellung ein. Gerade im Laufe der letzten Jahre, die durch ein er⸗ freuliches Aufblühen der geſamten Wirt⸗ ſchaft im Zeichen der nationalſozialiſtiſchen Führung gekennzeichnet ſind, konnte auch der Spargiroverkehr einen erheblichen Aufſchwung aufweiſen. Kennzeichnend für die immer wei⸗ PCC Es werden noch weitere 50—100 Quartiere gebraucht— meldet ſolche ſo⸗ fort auf Zimmer 7 und 10 im Nathaus. CCC tere Ausdehnung dieſer verhältnismäßig jun⸗ gen Zahlungseinrichtung iſt die Tatſache, daß zur Zeit drei Millionen Kontoinhaber(neben den über 30 Millionen Sparkontoinhabern) dem Spargiroverkehr angeſchloſſen ſind. Vor⸗ wiegend bedienen ſich die Schichten der mittel⸗ ſtändiſchen Wirtſchaft dieſer einfachen, be⸗ quemen und billigen Zahlungsweiſe. Hand⸗ werker, Hausbeſitzer, Angehörige der freien Berufe, wie Aerzte und Apotheker und weite Kreiſe der Beamtenſchaft wiſſen ſich die er⸗ heblichen praktiſchen Vorteile, die die Füh⸗ rung eines Spargirokontos bietet, zu Nutze zu machen. Die drei Millionen Kontoinhaber, die ihre Konten bei insgeſamt rund 4000 Giroſtellen unterhalten, wickeln im Laufe eines Jahres über 200 Millionen Stück Geſchäfts⸗ vorfälle über ihre Konten ab. Neben Barein⸗ und Auszahlungen, Scheckziehungen. Scheck⸗ einzugsaufträgen u. a. Dienſtleiſtungen neh⸗ men ſie allein den Spargiroverkehr, den Ueberweiſungsverkehr der Sparkaſſen, jähr⸗ lich mit über 114 Millionen Ueberweiſungen in Anſpruch. Ganz gewaltige Beträge wer⸗ den durch den Ueberweiſungsverkehr bewegt. So betrugen die Umſätze im Jahre 1934 53 Mrd. Reichsmark. Sie ſind im Vergleich zum Jahre 1933, in deſſen Verlauf 39 Mrd. Reichsmark überwieſen wurden, alſo ſehr er⸗ heblich angewachſen. Wie ſcc aus dieſen Zahlen ergibt, iſt der durchſchnittliche Betrag einer Ueberweiſung mit 289 RM. verhältnismäßig niedrig, er beſtätigt uns die ſchon erwähnte Tatſache, daß der Spargiroverkehr vorwiegend dem Geldverkehr des Mittelſtandes dient, aus dem ja überhaupt ſich der Großteil der Sparkaſſen⸗ kundſchaft zuſammenſetzt. Es gehört zu den altüberlieferten Grundſätzen der Sparkaſſen und Girokaſſen, daß ſie die Geldbeträge, die im örtlichen Einlagengeſchäft, hier alſo durch Sammlung der Zahlungsverkehrsguthaben der mittelſtändiſchen Kuͤndſchaft, geſammelt wer⸗ den, auch wieder im eigenen Heimatbezirk durch Ausleihung als Kredite fruchtbringend arbeiten laſſen. Insgeſamt haben die Spar⸗ und Girokaſſen zurzeit 1,1 Millionen Stück kurzfriſtige Betriebskredite im Geſamtbetrage von über 1800 Millionen Reichsmark ausge⸗ liehen. Als Durchſchnittsbetrag ergibt ſich 1.639 RM. Es zeigt ſich alſo auch hier, daß die Spar⸗ und Girokaſſen, ebenſo wie in ihrem Hypothekengeſchäft, bei ihren Auslei⸗ hungen grundſätzlich den Kleinkredit bevorzu⸗ gen, um der mittelſtändiſchen Wirtſchaft die erforderliche Kredithilfe zu gewähren. Hält man ſich vor Augen, welche Hilfe der Millionenſchar der Kreditnehmer durch die Gewährung dieſer billigen Kredite ge⸗ leiſtet wird, ſo erkennt man, daß mit der Pflege des unbaren Zahlungsverkehrs nicht lediglich Vorteile für denjenigen, der bargeld⸗ los zahlt, verbunden ſind. Selbſtverſtändlich wird es angenehm empfunden, wenn man bequem vom Schreibtiſch durch Ausfertigung einer Spargirokarte ſeine Zahlungen leiſten kann, anſtatt Wege, Mühe und Anſtellen am Schalter in Kauf nehmen zu müſſen. Außer dieſen Vorteilen für den Benutzer des Spar⸗ giroperkehrs ſeien noch erwähnt die Sicher⸗ heit, die Einfachheit, die Ausſchaltung von Geldverluſten durch Diebſtahl, Raub, Feuers⸗ brunſt und die Möglichkeit einer geordneten Kaſſenführung. Ebenſo wichtig und vorteil⸗ haft für die geſamte deutſche Volkswirtſchaft iſt es jedoch, daß die durch den Spargirover⸗ kehr geſammelten Milliardenbeträge dem Kreditbedarf der örtlichen bodenſtändigen Wirtſchaft nutzbar gemacht werden können. Gerade darin ſehen die deutſchen Sparkaſſen und Girokaſſen mit ihren Girozentralen eine der wichtigſten Aufgaben, die ſie zu erfüllen haben. ** Ehrentafel des Alters Am geſtrigen Tage, den 9. Juli, beging Herr Georg Bugert 13., Bürſtädterſtr. 20, ſeinen 70. Geburtstag. Dem Jubilar, der ich noch beſter Geſundheit und Rüſtigkeit er⸗ reuen darf, brachten geſtern Kinder und Enkel, Freunde und Bekannte ihre Glück⸗ wünſche dar. Auch wir gratulieren nachträg⸗ lich recht herzlich. Ein Verkäujer für die Arbeits⸗ bejchaffungsloje wird jür Viernheim gejucht! Schon verſchiedentlich iſt an dieſer Stelle öffentlich ein Verkäufer für die Arbeitsbe⸗ ſchaffungslotterie geſucht worden. Sollte in ganz Viernheim denn wirklich ſich kein junger Mann finden, der am Samstag und Sonn⸗ tag hier in den Lokalen und auf der Straße dieſe für die Arbeitsbeſchaffung ſo wertvollen Loſe der Reichslotterie der NSDAP. zum Verkauf bringt! Du Familienvater, der du wieder in Arbeit und Brot gekommen biſt, dank der gewaltigen wirtſchaftlichen Maß⸗ nahmen des neuen Deutſchland: ſchau mal unter deinen Jungens nach und ſage ihm, daß er an zwei Tagen in ſeiner Freizeit mithelfen ſoll, damit du weiter für deine Familie ſorgen kannſt und in Arbeit bleibſt! Er ſoll ſich ſofort auf der Bürgermeiſterei oder der Orts⸗ gruppenleitung melden. Frauen und Milöchen im Ko F.⸗Sportkurs Auf den heute Abend um ½9 Uhr im „Freiſchütz“ ſtattfindenden KdF.⸗Sportkurs „Fröhliche Gymnaſtik und Spiele“ werden alle ſportfreudigen Frauen und Mädchen noch⸗ mals beſonders hingewieſen. Wer ſich zur Teilnahme nicht direkt entſchließen kann, der gehe mal heute Abend hin und ſchau ſich die ſportlichen Freuden bei Kd F. an. Denk' nicht zuerſt dran, daß der Sportabend 20 Pfg. koſtet, ſondern denke an deine Geſundheit, die dir mehr wert ſein muß. Im geſtrigen Kurs waren wieder neue KdF.⸗Sportlerinnen an⸗ weſend, es ſind immer mehr Frauen als Männer— ja, die Männer, die ſind ja bei irgend einem Verein paſſives Mitglied und das iſt deren„sportliche“ Betätigung oder ſie ſagen, was ſie früher mal geleiſtet haben— nein, im Alter hält der Sport jung und ge⸗ ſund! Daher: alles zum Kd. Sport hin! — Die Gemeindekaſſe teilt mit, daß morgen Samstag die Schalter nur von 7 bis 9.30 Uhr geöffnet ſind. Das Publikum wolle ſich entſprechend einſtellen. Unbeſtändiges Wetter. Den heißen Sommertagen zu Beginn der Woche folgten unbeſtändige Tage. Bei niedrigeren Tempera⸗ turen hatten wir geſtern mehrmals kurze Regenſchauer. Das unbeſtändige, aber nicht immer unfreundliche Wetter ſoll bis Mitte des Monats anhalten. Tage ohne jeden Son⸗ nenſchein werden kaum vorkommen, vielmehr werden zwiſchen den allerdings faſt täglichen, teilweiſe auch gewittrigen Niderſchlägen immer wieder Aufheiterungen eintreten. Gegen Ende nächſter Woche iſt eine Wetterbeſſerung zu er⸗ warten, die jedoch wahrſcheinlich nur von vorübergehender Dauer ſein wird. Dahlien blühen. Zu den vielen Som⸗ merblumen, die nun die Gärten zieren, und Herz und Aug erfreuen, ſind nun noch die Dahlien gekommen, die ſeit einigen Tagen in den verſchiedenſten Farben in Blüte ſtehen. Dahlien gibt es ſehr viele Arten, von den Zwergpomponſorten bis zu den Rieſenpom⸗ pons. Dahlien ſoll man während der Blüte⸗ zeit, beſonders bei Regen durch flüſſigen Dung düngen, denn ſolch kräftige Blütenträger brau⸗ chen auch kräftige Nahrung. Eine Meiſterſchule für das Kraft⸗ fahrzeughandwerk. In Anerkennung des dringenden Bedürfniſſes für eine ausge⸗ dehnte fachliche Sonderſchulung des Kraft⸗ fahrzeughandwerks wird im Herbſt ds. Js. an der Karl⸗Benz⸗Gewerbeſchule Mannheim in Anlehnung an die bereits dort vorhandene berufsvorbereitende Autofachſchule zur Heran⸗ bildung von Geſellen zu tüchtigen Meiſtern eine zweiſemeſtrige Meiſterſchule für das Kraftfahrzeughandwerk als Höhere Gewerbe⸗ ſchule eröffnet werden. FFP Aeichslujtjchutzbund Betr.: Wohnungswechſel von Mitgliedern des RB. Den Mitgliedern des Reichsluftſchutz⸗ bundes zur Kenntnis, daß evtl. Umzüge inner⸗ halb des Ortes oder Wohnungswechſel nach außerhalb dem zuſtändigen Blockwalter bzw. Kaſſier unter Angabe genauer Adreſſe des zukünftigen Wohnſitzes ſofort zu melden ſind. Heil Hitler! Lammer, Gemeindegruppenführer. CCF Das Programmheft bes Gautages Sejjen⸗Naßjau 1936 Der Gautag Heſſen⸗Naſſau 1986 hat durch die zahlreichen Veranſtaltungen ſowohl für unſeren Gau als auch für das ganze Reich eine beſondere Bedeutung. Die Pro⸗ grammſchrift muß daher in jeder Weiſe der überragenden Bedeutung dieſes Ereigniſſes ge⸗ recht werden. Das hat die Gauleitung, ins⸗ beſondere der Gaupreſſeamtsleiter G. W. Müller ſehr richtig erkannt und eine Schrift herausgebracht, die neuartige Wege geht, um die verſchiedenen Veranſtaltungen in ihrem Wert richtig herauszuſtellen und zu unterſtreichen. So iſt es ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß am Anfang die Geſchichte der Partei im Gau Heſſen⸗Naſſau eingehend dargeſtellt wird, wobei uns die beigegebenen Bilder an jene Zeit erinnern, in der die zahlreichen Saal⸗ ſchlachten die Partei zur ſtärkſten Aktivitckt anſpornten. Die Folge der Veranſtaltungen iſt in einer Ausführlichkeit und Ueberſicht⸗ lichkeit gehalten, die das Auffinden der ein⸗ zelnen Ereigniſſe leicht macht. Ueber die ein⸗ zelnen Feiern im Rahmen des Geſamtpro⸗ gramms unterrichten kurze Aufſätze, z. B. über den Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗ Main, über das Erbhofdorf Riedrode, über die Römerbergfeſtſpiele uſw. Beſonders wert⸗ voll iſt ein kurzer Abriß der Geſchichte der Nationalſozialiſtiſchen Preſſe im Gau und eine kurze geografiſche Abhandlung. Eine Auf⸗ zählung und Erläuterung der Sehenswürdig⸗ keiten der Gauhauptſtadt und der Aufmarſch⸗ plan vervollſtändigen die Schrift, die als Ganzes geſehen, einen bleibenden Wert be⸗ ſitzt. N Verwunbetenabzeichen beantragen! Die Zahl der deutſchen Verwundeten im Weltkrieg wird ſich niemals genau ermit⸗ teln laſſen. Frühere Schätzungen kamen auf 5687000, darunter rund 100 000 Offiziere. Nun ſind zahlreiche Kriegsteilnehmer mehr⸗ mals in Lazarettbehandlung geweſen. Daraus erklärt es ſich, daß die Geſamtzahl aller durch die deutſchen Lazarette in Feld und Heimat behandelten Fälle von Verwundung und Krankheit auf 13.4 Millionen geſchätzt wird. Das iſt aber noch nicht alles, denn wir müſſen natürlich auch die Fälle hinzuzählen, in denen es ſich um verwundet in Gefangenſchaft ge⸗ ratene deutſche Soldaten handelt. Hier ſind naturgemäß die Unterlagen beſonders ſchwie⸗ rieg zu erhalten. Wenn man die Zahl aller Verwundungen und Krankheiten auf 14 Millionen anſchlägt, wird man ungefähr der Richtigkeit nahe kommen. Von je 1000 Soldaten wurden 334 ver⸗ wundet, von 100 Verwundeten wurden 81 ausgeheilt, zwei Drittel von ihnen kehrten zur Front zurück. Rund 70 000 Gaskranke wurden in den Lazaretten behandelt. Ihre Todeszahl wird auf 3 bis 7,6 v. H. geſchätzt. Die Zahl der durch Kriegsverletzungen völlig erblin⸗ deten Soldaten beläuft ſich auf 2 450. Wer im Kriege verwundet wurde, hat das Anrecht auf das Verwundetenabzeichen. Unter dem unmittelbaren Eindruck des Krieges und in dem politiſchen Wirrwarr des Nach⸗ krieges haben viele antragsberechtigte fühere Verwundete von der Möͤglichkeit, ſich das Verwundetenabzeichen zu erwerben, keinen Gebrauch gemacht. Auch wurde bekanntlich einige Zeit nach dem Kriege die Friſt für die Verleihung von Kriegsauszeichnungen und Verwundetenabzeichen geſchloſſen. Es ſcheint viel zu wenig bekannt zu ſein, daß für das Verwundetenabzeichen in Auswirkung des Ordensgeſetzes eine Sonderregelung getroffen worden iſt, mit deren Hilfe es auch heute noch möglich iſt, das Verwundetenabzeichen nach⸗ träglich zu erwerben. Die Antragsfriſt hat bereits am 1. März begonnen. Sie endet mit dem 31. Dezember 1936. In zahlreichen Fällen iſt der Antrag bereits geſtellt worden, aber die von den zuſtändigen Stellen erwartete Zahl iſt noch nicht erreicht worden. In den 17 Jahren nach Beendigung des Krieges hat natürlich der Tod die Reihen der früheren Verwundeten ſchon erheblich gelichtet. Vielfach wird auch gerade die Verwundung wie nach jedem Kriege auch diesmal wieder die eigentliche Todesurſache auch nach einer Reihe von Jahren geweſen ſein. Die Zahl der gegenwärtig noch lebenden Verwundeten wird auf 4 247000 geſchätzt, die ſich auf 96 200 Offiziere, Fähnriche und Fahnenjunker, 2 200 Sanitätsoffiziere, 160 Veterinäroffiziere und Unterveterinäre, 503 Beamte und 4148 000 Unteroffiziere und Mannſchaften verteilt. Etwa 1 Million von ihnen hat das Verwundetenabzeichen noch nicht. Zuſtändig iſt das Verſorgungsamt, das Antragsvordrucke abgibt und, falls die An⸗ gaben ſich nach Prufung als richtig erwei⸗ ſen, einen Berechtigungsausweis erteilt. Nütze daher jeder die Friſt! Aus Stabt und Land Aus Mannheim Tödlicher Verkehrsunfall Am 8. Juli, 18 Uhr, überholte in der Sandhofer Straße bei der Altrheinſtraße ein Perſonenwagen, trotzdem ihm nur eine ſchma⸗ le Fahrbahn zur Verfügung ſtand und die Ueberſicht über die Straße verſperrt war, einen in Richtung Luzenberg fahrenden Laſt⸗ zug. Unmittelbar vor letzterem fuhren zwei Radfahrerinnen, von denen die eine in die Altrheinſtraße einbog. Hierbei wurde ſie von dem Perſonenkraftwagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der Führer des Perſonenkraftwagens wurde verhaftet. In den Silo geſtürzt und erſtickt Am 8. Juli, 7 Uhr, ſtürzte in der Nek⸗ karſtadt ein 31 Jahre alter verheirateter Ar⸗ beiter beim Reinigen eines Silos aus noch nicht geklärter Urſache in dieſen hinein und tickte Zwei junge Lebensretter Dem entſchloſſenen Handeln zweier jun⸗ ger Mannheimer, des 13jährigen Werner Braſelmann und des gleichaltrigen Otto Weinert iſt es zu danken, daß ein blühendes Menſchenleben den Fluten entriſſen werden konnte. Dieſer Tage badete ein des Schwim⸗ mens unkundiger 12 Jahre alter Schüler an dem ſeichten Ufer des Neckars in der Nähe des Botshauſes der„Amicitia“. Hierbei ge⸗ riet er plötzlich an eine tiefe Stelle und wurde raſch abgetrieben. Auf ſeine Hilferufe eilten die in der Nähe weilenden jungen Schwimmer herbei, und ihren vereinten Anſtrengungen ge⸗ lang die Rettung des mittlerweile ohnmächtig gewordenen Knaben. Sofort vorgenommene Wiederbelebungsverſuche durch einen an die Bergungsſtelle herbeieilenden Mann waren von Erfolg begleitet.— Der Vorfall, der leicht ein anderes Ende hätte nehmen können, iſt wieder eine ernſte Warnung für alle Nicht⸗ ſchwimmer, ſich nicht den offenen Gewäſſern anzuvertrauen. * Beginn der Gurkenernte im Ried Gleichzeitig mit der Getreideernte ſetzt im heſſiſchen Ried die Ernte der Gurken in den nächſten Tagen ein. Nun reihen ſich bald endloſe Wagenketten auf allen Eiſenbahnſta⸗ tionen von Hofheim über Biblis, Gernsheim, e e Goddelau und Wolfskehlen zu Schnelltransportgüterzügen zuſammen, die hunderte Zentner Gurken nach allen Gegenden Deutſchlands befördern. Wenn wir auch im Land ſelbſt große Gurkeneinlegereien haben, 0 können dieſe doch nicht die ganze Ernte es heſſiſchen Rieds verarbeiten. Einkäufer norddeutſcher Einlegereien ſind auf den Gur⸗ kenmärkten eifrig hinter der begehrten Ware er. An den Sortierhallen längs der Bahn⸗ 5 häufen ſich bald die geliebten„Gum⸗ mern“, damit ſie als„verderbliche Ware“ ſchnell weiter befördert werden können. Viele Landwirte haben mit ihren alljährlichen Ab⸗ nehmern einen Akkord abgeſchloſſen, demzu⸗ folge ſie ihren geſamten Gurkenertrag zu feſt⸗ geſetzten 5 an einen Abnehmer zu liefern haben. Das Anbaugebiet für Gurken hat ſich im Ried in den letzten Jahren beträchtlich er⸗ weitert, da die Gurken einen guten Erlös bringen. Bürſtadt. In Anweſenheit des Be⸗ zirksſportleiters vom Kleinkaliberverband, Pg. Dubois⸗ Lampertheim fand im neuen Rathaus am Dienstagabend eine wichtige Sitzung des Vorſtandes vom hieſigen Schützen⸗ verein ſtatt, die ſich mit der Regelung und den Bedingungen des Preisſchießens anläß⸗ lich des diesjährigen Riedſchützenfeſtes be⸗ faßte. Vorgeſehen ſind Mannſchaftskämpfe, Einzel⸗Serienſchießen, Königsſchießen, Blat⸗ tel⸗, Plaketten⸗ und Ehrenſcheibenſchießen. Maßgebend für die Durchführung des Schieſ⸗ ſens iſt die Schießordnung des Deutſchen Kleinkaliber⸗Schützenverbandes. Geſchoſſen wird über Kimme und Korn, ſodaß alſo ſämt⸗ liche Hilfsmittel, wie Diopter, Zielfernrohr, Diopterbrille u. a. verboten ſind.— Das Schiedsgericht, das in Beſchwerdefällen ent⸗ 9 wird von dem Bezirksſportleiter be⸗ timmt. Eine große Anzahl wirklich wertvoller Preiſe gelangt zur Ausgabe. Heddesheim. Der Sonntag war für Heddesheim ein großer Sporttag. Das Pferde⸗ rennen hatte ſehr viele Intereſſenten aus nah und fern angelockt. Das Rennen verlief in ſchönſter Weiſe und zeitigte folgende 1. Preiſe: Den Preis im Flachrennen gewann das Pferd von W. Fleck, Heddesheim. Im Trabfahren errang ſich den 1. Preis das Pferd von Jochim⸗Muckenſturm. Im Trab⸗ reiten erhielt Richard Oberſt⸗Sulzbach den 1. Preis. Beim Flachrennen wurde 1. Sie⸗ ger Ludw. Münch, Friedrichsdorf. Intereſſant war das Jugend⸗Flachrennen. Es war eine Freude, die ſchneidigen Jungreiter zu ſehen. 1. Sieger wurde Bühler⸗Seckenheim. Wei⸗ tere Jungſieger waren: Hch. Jochim⸗Mucken⸗ ſturm, Joh. Reinhard⸗ Heddesheim. Beim Trabfahren wurde Frey⸗Seckenheim Sieger. 2. wurde Oberſt⸗Sulzbach, 3. Hch. Jochim⸗ Muckenſturm. Das Schlußprogramm bildete ein Troſtreiten. Karl Korte⸗Ladenburg wurde 1. Sieger. Preiſe hatten geſtiftet: Straßen⸗ heim, Neuwieſen, Gemeinde Heddesheim, Ortsbauernſchaft Heddesheim, Muckenſturm. Ferner gab es einen Wanderpreis der Bad. Staatsregierung. Schriesheim. Am 12. Juli findet hier in kameradſchaftlicher Weiſe die Zuſam⸗ menſchließung der Krieger⸗ und Militärkame⸗ radſchaft 1874 ſowie der Militärkamerad⸗ ſchaft, die ſpäter gegründet wurde, ſtatt. Beide Vereine beſtehen ſchon mehrere Jahrzehnte. Der Tag ſoll würdig begangen werden. Leutershauſen.(Knabe wird ver⸗ mißt). Der 11 Jahre alte Sohn Hugo der Eheleute Peter Fey wird ſeit Anfang der Woche vermißt. Falls derſelbe wo angetroffen wird, wolle man die Polizei oder Eltern da⸗ von verſtändigen. Oeſtringen.(Jahrmarkt durch Un⸗ wetter geſtört). Das Unwetter am Montag⸗ nachmittag hat dem hieſigen Jahrmarkt ein jähes Ende bereitet. Durch den Sturm wurden viele Marktſtände zerſtört. Die durch die Hauptſtraße fließenden Waſſermaſſen führten eine Menge von Ausſtellungswaren mit ſich fort. Das Zeltdach des Karuſſells wurde deckt. Schlimm ſieht es auf den Feldern — wo das Getreide zum Teil am Boden liegt. Auch zahlreiche Bäume ſind dem Un⸗ wetter zum Opfer e Möllingen.(Tödlicher Bienenſtich). Als der Gaſtwirt Kaſpar Reichert in ſeinem Garten in der Nähe des Bienenſtandes mit Pflanzarbeiten beſchäftigt war, wurde er von einer Biene in die Hand geſtochen und darauf von einem Unwohlſein befallen. Er legte ſich ein wenig in die Scheune aufs Heu, wo er dann, als man nach ſeinem Ausbleiben forſchte, tot aufgefunden wurde. Mühlacker.(Sechsfacher Lebensret⸗ ter). Der Reſervelokomotivführer Eugen Dürr hat ein ſiebenjähriges Mädchen vor dem Tode des Ertrinkens gerettet. Es iſt nun innerhalb drei Jahren das ſechſte Kind, das Dürr aus dem Waſſer gezogen hat. Bäuerliche Berufsſchule uud Erntezeit Aus Kreiſen des Reichsnährſtandes ſind der Landesregierung wegen des Mangels an Arbeitskräften in der Landwirtſchaft verſchie⸗ dentlich Anträge unterbreitet worden, den Unterricht während der Sommermonate ein⸗ zuſtellen. Nach den Richtlinien des Reiches kann dieſem Wunſche jedoch nicht entſprochen werden. Dagegen wurden von der zuſtändigen Abteilung der heſſiſchen Landesregierung alle Dienſtſtellen erſucht, von Fall zu Fall den örtlichen Verhältniſſen in der Landwirtſchaft weiteſtgehend entgegenzukommen. In dem Be⸗ richt heißt es: Allgemein gültige Richtlinien können von Darmſtadt aus nicht gegeben wer⸗ den. Jedoch ergeben ſich Möglichkeiten der Rückſichtnahme auf die Arbeit im landwirt⸗ ſchaftlichen Betrieb dadurch, daß die Berufs⸗ ſchule mit ihrem Unterricht etwa um 6 Uhr beginnt, daß entweder nur der Vor⸗ oder Nachmittag unterrichtlich belegt wird, daß der Unterricht während der Arbeitsſpitzen für kurze Zeit ausgeſetzt wird, daß während einer Regenperiode vermehrter Unterricht erteilt wird uſw. Wenn wir auf der einen Seite vom Bauern fordern, daß er die Notwendigkeit einer ganzjährigen* einſieht, dann ſind wir verpflichtet, ihm durch weiteſtgehende Anpaſſung Verſtändnis entgegenzubringen. Es wird erwartet, daß die Kreis- und Stadt⸗ ſchulämter nach Rückſprache mit den zuſtän⸗ digen Stellen zu örtlich tragbaren Regelungen kommen. achutz der Tiere vor Hitze und Fonnenbrand Im Hinblick auf die heiße Jahreszeit macht der Reichs⸗Tierſchutzbund nachdrücklich darauf aufmerkſam, daß eine ſtrafbare Ver⸗ nachläſſigung der Haustiere auch dann vor⸗ liegt, wenn den Tieren nicht der nötige Schutz vor Sonnenbrand gegeben wird. Zugtiere dür⸗ fen jetzt nicht bei großer Hitze, beſonders auf Straßen, längere Zeit in der Sonne anſtatt im Schatten ſtehen gelaſſen werden. Es wird auch gegen die Vorſchriften des Reichs⸗Tier⸗ ſchutzgeſetzes verſtoßen, wenn Zugtiere nicht genügend getränkt werden oder Hunde, insbe⸗ ſondere wenn ſie angekettet, zum Ziehen ein⸗ geſpannt oder eingeſperrt ſind, nicht genügend Schutz vor der Hitze und nicht ſtändig friſches Waſſer erhalten. Auch Weidetieren muß die Möglichkeit gegeben werden, ſich vor den ſen⸗ genden Strahlen der Sonne zu ſchützen und ihren Durſt zu ſtillen. Vögel, 112 Käfigen gehalten werden, müſſen ebenfalls eine 6 tige Ecke als Schutz vor dem Sonnenbrand en. Das gleiche gilt für Fiſche, Laub⸗ öſche uſw., die in Gläſern gehalten werden. Leider werden dieſe und ähnliche Vernach⸗ läſſigungen in Haltung, Pflege und Unter⸗ bringung von Tieren noch nicht genügend er⸗ kannt und vermieden. Es 1 deshalb die Pflicht aller einſichtigen Volksgenoſſen, an⸗ dere zu belehren und Unbelehrbare und Rück⸗ ſichtsloſe bei der Polizei oder dem Tierſchutz⸗ verein zur Anzeige zu bringen. Hierzu iſt jedermann berechtigt. Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Der größte Tonfilm⸗ ſchlager, auf den ſchon lange viele warten! Eine Seejahrt bie ſjt luitig Freitag, Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Eine Seſchn die iſt luſtig eine Seefahrt die iſt ſchön, ja, da kann man fremde Länder und noch manches andr'e ſeh'n; Holahüü, Holahühühü, Holahüahüahüaho! Wie aus dem Titel des Filmwerkes zu erwarten iſt, handelt es ſich um eine luſtige, fügt und heitere Seefahrt. Eine See⸗ ahrt, die bis jetzt jeder Filmfreund mitmachte, der die Gelegenheit dazu 5585 Und jetzt ſind wir Viernheimer an der Reihe! Alſo 925 gen, wer mitfahren will! Daß niemand er⸗ trinkt, dafür iſt geſorgt, wenn ſich aber jemand totlacht,— dafür wird nicht gehaftet. Ma⸗ chen auch Sie mal eine Vergnügungsreiſe auf hoher See mit! Es herrſcht die beſte Stim⸗ mung an Bord! Zwei Stunden des Frohſinns und Heiterkeit! Man braucht ſich 5 nicht zu ſchämen, herzhaft gelacht zu haben, denn alles weint vor lachen.— Aus einem deut⸗ ſchen Volkslied iſt ein deutſcher Volksfilm geworden. Von dem beliebten Schlagerlied ſingt Iſa Vermehren mit ihrem Schifferkla⸗ vier ein paar ſchneidige Strophen. Alles in allem: es geht kunterbunt zu! Muſik und Tanz, Irrungen und Wirrungen, Verwechs⸗ lungen und Feindſeligkeiten, ein Rieſenkater und ſogar ein halbes Bootsunglück— und doch ſo luſtig wie man ſich's wünſchen kann. Das große Lachen hört nicht auf bis zum guten Ende. Dafür ſorgen vor allem die un⸗ verwüſtliche Ida Wüſt(als luſtige Witwe) mit ihren drollig⸗echten Bemerkungen, die es ſo gut verſteht, Männer zu behandeln, und Paul Henkels(als griesgrämiger Junggeſelle) mit ſeiner trockenen Charakterkomik als knur⸗ riger Liebhaber in den ergötzlichſten Situa⸗ tionen. Ein ſehr ſchönes Beiprogramm ſowie die neueſte Ufa⸗Ton:- che vervollſtändigen die erſtklaſſige Darbietung. Anfang(zur Zeit) an allen Tagen ab 8 Uhr, ab 10 Uhr noch das ganze Programm zu ſehen. H e und verantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr 6 gültig. Tung dere Freitag pgeseeeee es dneſteeſeg genen ber langgg iin Tartan ggü. mn iunm iu in in i mi n i fut 2 igt mit tdb, EInũ SU fdhri. die ist lustig“ Gemeibenage. Wegen dringender Verhinderung des Un⸗ terzeichneten werden unſere Schalter morgen Samstag bereits um 9.30 Uhr geſchloſſen. Dafür aber können Ein⸗ und Auszahlungen bereits ab 7 Uhr getätigt werden. Zöller. Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Heute Freitag, den 10. Juli, verſammeln ſich alle Jugendſpieler und Schüler zwecks Einteilung um 6 Uhr auf dem Sportplatz. Wer nicht erſcheint, kann in Zukunft an keiner Sportſtunde teilnehmen. Der Jugendleiter. Koch⸗ u. Einmach⸗ Daunen-Slepodechen been (mit ganz kl. Schönheitsfehler) Erbsen von J. C. Wehrle Nachf., Göppingen 5 2 1 beiderſeits Zwi⸗ zu verkaufen. ſchenfutter u. extra Nahtdichtung, in Jak. Schneider bar um 95.— Mk. abzugeben, auf Goetheſtraße Wunſch hier anzuſehen. Zuſchr. Gebrauchtes an Wehrle, poſtlagernd, Viernheim. Damen- sich durch Fahrrad Wer ficht ins Er. für 25 mt. zuver i r kaufen. Von wem, innerung bringt, über den 4 ſagt d. Geſchäftsſt. wird das Rad der Zeit be- e stimmt hinweggehen! gef(g zer) fucht Bleibt Eurer 1-9 Ainmier- Heimatzeitung Mang, treu! e 4 Herde ſſitqiicu der, Si, 22————— 2 Matsclaęteicl cdlenken muß der Werbungtreibende bei der Durchführung ſeiner Propaganda. Die Tageszeitung ſteht an der Spitze aller Werbemittel und gewährleiſtet vollen Erfolg, wenn der Leſerkreis kaufkräftig iſt. Deshalb: Keine Werbung ohne „Ulernhelner Volkszeitung“ SSS Was bringt der Aundjunk? Reichsſender Stuttgart: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Frühkonzert; 7.00 Nachrichten; 5.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Froher Klang; 10.00„'s iſt deine Schuld, wenn du ein Schwächling biſt!“; 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Buntes Wo⸗ chenende; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Buntes Wochenende; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Das Lager der jungen Kunſt; 15.45 Ruf der Jugend; 16.00 Froher Funk; 18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den Tonbericht der Woche; 18.30 Was fang) ich bloß an? 19.40„Die Rätſelſtube“; 20.00 Nachrichten; 20.10 Ein Sommertag am Stuttgarter Stauſee; 21.00 Romantiſche Kompoſitionen; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Aus Operetten und Tonfilm; 23.00 Tanz; 0.00 Frohſinn und Tanz. Alarktberichte Mannheimer Kleinviehmarkt Auftrieb: 9 Freſſer, 23 Kälber, 236 Schweine, 350 Ferkel, 267 Läufer. Preiſe: Läufer 24— 32, Ferkel bis ſechs Wochen 14 bis 19, über ſechs Wochen 19—24. Markt⸗ verlauf: mittel. Frankfurter Pferdemarkt Auf dem Frankfurter Pferdemarkt ſtan⸗ den etwa über 200 Pferde aller Gattungen zum Verkauf. Die Zahl der Intereſſenten war diesmal geringer und beſtand in der Haupt⸗ ſache aus Großhändlern, welche, ohne ein bis zwei Waggon Tiere zu kaufen, den Markt nicht verlaſſen. Die geforderten und gezahlten Preiſe waren ungefähr die gleichen wie beim letzten Markt. Der Höhepunkt ſcheint für dieſes Jahr überſchritten und die Preiſe neigen eher etwas nach unten. Ein Paar gute mittel⸗ chwere Hunsrücker Arbeitspferde waren z. für 2000— 2500 RM. zu haben. Schlacht⸗ pferde wurden ebenfalls billig gehandelt, was auf den verminderten Bedarf in den Sommer⸗ monaten zurückzuführen iſt. Der nächſte Pfer⸗ demarkt findet am 18. Auguſt ſtatt. — i— — — 2 2 S Oroß Gtiec * Vet bweif becher. ond ſihe 2