loch 1934 6800 t uf N der lic ichn, Auf 2 Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungswe ne: Bezugspreis: durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 163 Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.50 RM. einſchließlich Botenlohn, RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. CC ⁵ ˙ AAA Donnerstag S . l Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Npfg., im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Geſchäftsſtelle Viernheim. den 16. Juli 1936 Breite 15 Rpfg. Zur Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. eit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. BSK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Für deulſch-engliſche Verſtändigung Eine Veranſtaltung der Anglo-German-Jellowſhip— Lord Lothian für Verzicht auf das Verſailler Diklat England und deulſchland Bedeulſame Auslaſſungen engliſcher Poliliker DNB. London, 15. Juli. Die Anglo⸗ German⸗Fellowſhip veranſtaltete am Dienstag abend im Dorcheſter⸗Hotel zu Ehren des Herzogs und der Herzogin von Braun⸗ ſchweig ein Eſſen, an dem zahlreiche füh⸗ rende Perſönlichkeiten der engliſchen Politik und Wintſchaft mit ihren Damen teilnahmen. Von deutſcher Seite waren u. a. zugegen Botſchaftsrat Fürſt Bismarck, Reichsfrauen⸗ führerin Scholz⸗Klink, Hauptamtsleiter Hil⸗ genfeld. Marineattachs Kapitän Waſſner, Freiherr Marſchall von Bieberſtein. Nachdem auf den Führer und den König von England der Toaſt ausgebracht worden war, ergriff zunächſt das Wort der frühere britiſche Botſchafter in Rom Lord Renell of Rodd. Er erklärte, daß die große Mehrheit der breiten Maſſe in England freundſchaftliche Beziehungen mit Deutſchland herzlich wün⸗ ſche. Schon ſeit langem ſei die Zeit reif ge⸗ weſen für die Schaffung einer Organiſation zur Pflege der kulturellen Bande Deutſchlands und Englands, die ſo viel mit⸗ einander gemein hätten. Nach Lord Rennell of Rodd hielt der be⸗ kannte engliſche Politiker Lord Lolhian eine groß angelegte Rede. die er mit der Feſtſtellung eröffnete, daß in den Beziehun⸗ gen zwiſchen England und Deutſchland ein Stadium erreicht ſei, das gleichzeitig voller Hoffnung und Befürchtungen ſei, eine Gele⸗ genheit, die, wenn man ſie ergreife. der Welt den Frieden geben könne, von dem Adolf Hit⸗ ler im vergängenen März geſprochen habe. Wenn man aber die Gelegenheit nicht wahr⸗ nehme, ſo werde man vielleicht der Kata⸗ ſtrophe entgegenſteuern. Er frage, ob man die Streitigkeiten der letzten 30 Jahre fortleben laſſen wolle, oder ob man gewillt ſei. einen neuen Zeit⸗ abſchnitt für die Menſchheit zu be⸗ ginnen. Das ſei die Kernfrage. der man heute gegenüberſtehe Er glaube. daß die Stimmung auf beiden Seiten eine Rückkehr zur Zuſammenarbeit verlange. Allerdings glaube er im Hinblick auf die Ereigniſſe des letzten oder der letzten bei⸗ den Jahre auch, daß der erſte und ent⸗ ſcheidende Schritt zur Ergreifung der jetzigen Gelegenheit nunmehr von England getan werden müſſe. Dieſer Schritt müſſe darin beſtehen ein für alle Mal auf das zu verzichten was in Deutſchland der Geiſt von Verſailles genannt werde. Was die Kriegsſchuldfrage angehe. ſo be⸗ ſtehe bereits Uebereinſtimmung. nämlich darin. daß nicht eine Nation allein ausſchließlich für den Krieg verantwortlich gemacht werden könne. Die Theorie der alleinigen Kriegsſchuld habe zu gewiſſen dauernden und ein⸗ ſeitigen Diskriminierungen von Deutſchland geführt, die heute die Wurzel allen Uebels ſeien Keine große Na⸗ tion könne ſich ſolchen Einſchränkungen auf allen Seiten unterwerfen Das ſei der erſte Punkt. über den man ſich klar werden müſſe Lord Lothian kam hierauf auf den Völ⸗ kerbund zu sprechen, der niemals imſtande geweſen ſei. die Deutſchland zugefügten Un⸗ gerechtigkeiten gemäß den Abſichten des Prä⸗ ſidenten Wiſſon abzuſtellen Die Welt brauche notwendigerweiſe irgendeine Form von inter⸗ nationaler Organiſation Wichtiger aber ſei. daß der Völkerbund überalterte Verträge 1 — rechtzeitig revidiere, als daß er die Macht habe, einen Angreifer in Schranken zu halten. Wenn er die Kriegsurſachen rechtzeitig beſei⸗ tigen könne, werde die Angriffsfrage niemals entſtehen. Die eigentliche Probe ſtehe der Genfer Einrichtung noch bevor, nämlich die Frage, ob der Völkerbund die Vertrags⸗ reviſion auf friedlichem Wege zuſtande⸗ bringen könne, die Deutſchland den⸗ jenigen Platz in der Welt geben werde, auf den es Anſpruch habe. Hierdurch würde die Menſchheit vor dem W eines neuen Weltkrieges bewahrt wer⸗ en. Das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land, ſo erklärte Lord Lothian weiter, ſei hauptſächlich entſtanden, um für Deutſchland die Stellung der Gleichberechtigung im vollſten Sinne dieſes Wortes zurückzugewinnen. Das ſei Deutſchlands natürliches Recht. Er habe es perſönlich begrüßt, daß Deutſchland ſeine grundlegenden Rechte als freie Nation durch die Wiederaufrüſtung zurückgewonnen habe Er habe die einſeitige Wiederbeſetzung der Rheinlande begrüßt, nachdem der franzöſiſch⸗ruſſiſche Pakt ratifiziert worden ſei, ohne daß zunächſt irgend⸗ ein Verſuch gemacht worden wäre. die Frage der Entmilitariſierung auf dem Verhandlungs⸗ wege zu regeln. Er glaube, daß die Hauptverantwortung für die Erzwingung dieſer Verletzung bei den Nationen liege, die nicht anerkennen wollten, daß die einſeitigen Diskrimi⸗ nierungen nicht 15 Jahre lang nach dem Waffenſtillſtand aufrechterhalten werden könnten.(Beifall.) Deutſchland habe heute ſowohl die Gleichbe⸗ rechtigung als auch die Macht. Deutſchland ſei wieder gerüſtet. Für die britiſche Regierung bleibe lediglich zu tun übrig, ein für alle Mal auf das verhängnisvolle Syſtem zu verzichten. das darin beſtehe, ſich zuerſt mit Englands Freunden zu beſprechen, und dann die Ergeb⸗ niſſe dieſer Beſprechungen als eine Art Ulti⸗ matum Deutſchland vorzulegen. Ein Beiſpiel für dieſes Syſtem ſei kürzlich der Frage⸗ bogen geweſen. An die Stelle dieſes Syſtemes müſſe eine freie, gleiche und freimütige Be⸗ ratung am runden Tiſch treten. Der Redner empfahl England einen Ver⸗ zicht auf die beabſichtigte Brüfſſe⸗ ler Locarno⸗ Konferenz und ſchlug ſtattdeſſen eine gemeinſame Ausſprache vor, um feſtzuſtellen,. ob die Probleme, die Deutſch— land und ſeine Nachbarn noch trennten, nicht auf der Grundlage der Gleichberechtigung ge— löſt werden könnten. In dem gleichen Maße. in dem eine Löſung der oſteuropäiſchen Frage erreicht werde, müſſe das Kolonial⸗ und Wirtſchafts⸗ problem naturnotwendig in den Vordergrund treten. Es ſei eine Weltfrage. Perſönlich glaube er nicht. daß das Problem durch die bloße Rück⸗ gabe der alten deutſchen Kolonien an Deutſch⸗ land gelöſt werden könne. Das würde Deutſchlands Bedürfniſſen unter den veränderten Bedingungen der heutigen Zeit nicht entſprechen Die Frage müſſe auf einer viel weiteren Grundlage erwogen werden. Alle Kolonialmächte müßten gewillt ſein, ihren Beitrag zu einer Gebietsübertragung zu lei⸗ ſten Es ſei weit wichtiger, daß der Völker⸗ bund. möglichſt mit Deutſchland als Mitglied, im kommenden September ernſtlich an dieſes rieſige Problem herangehe, als daß er verſuche. wieder ein Sanktionsſyſtem herauszuſtellen, Muſſolini plank europäiſche Konferenz Im Rahmen des Völkerbundes? London, 15. Juli. Nach dem diplomati⸗ ſchen Korreſpondent des„Daily Herald“ berei⸗ tet Muſſolini einen„großen Friedensplan“ vor. Er ſoll beſtehen in einer Konferenz Eng⸗ lands, Frankreichs, Deutſchlands, Italiens, der Sowiet⸗Union, Belgiens, Polens und vielleicht der Kleinen Entente, die im kommenden Sep⸗ tember veranſtaltet werden ſoll und die zum Ziele hätte: 1. eine Einigung über alle gefährlichen euro⸗ päiſchen Probleme zu erreichen, 2. den Wiedereintritt Deutſchlands in den Völkerbund für kommenden Oktober vorzube⸗ reiten, 3. eine Einigung über die Frage der Völ⸗ kerbundsreform herbeizuführen. Der Korreſpondent fügt hinzu, die Konferenz werde im Rahmen des Völkerbundes abgehal⸗ ten werden, aber nicht in Genf als eine Völ⸗ kerbundsverſammlung. * — Man muß dem Organ der britiſchen Arbei⸗ terpartei die Verantwortung für dieſe Mittei⸗ lung überlaſſen. Blulige Juſammenſtöße in Madrid 3 Faſchiſten erſchoſſen, 6 verletzt. Madrid, 15. Juli. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurden bei der Schießerei, die nach der Beerdigung des monarchiſtiſchen Abgeordneten Calvo Sotelo am Dienstag abend im Stadt⸗ zentrum ſtattfand, drei Faſchiſten getötet und ſechs zum Teil erheblich verletzt. Spaniſche Rechtsparteien verlaſſen das Parlament endgültig. Am Mittwoch verlas der monarchiſtiſche Ab⸗ geordnete Graf Vallellano in der Sitzung des ſtändigen parlamentariſchen Ausſchuſſes, an der auch die Vertreter der übrigen Rechtspar⸗ teien teilnahmen, eine Note, in der die monar⸗ chiſtiſchen Abgeordneten des nationalen Blocks auf Grund der jüngſten Ereigniſſe ihren end⸗ gültigen Auszug aus dem Parlament erklären. Die Ermordung Calvo Sotelos, ſo heißt es in der Note, ſei ein Staatsverbrechen, und die Abgeordneten des nationalen Blocks könnten es nicht verantworten, auch nur eine Minute länger die Verbindung mit den Be⸗ ſchützern und den moraliſch Mitſchuldigen dieſer Bluttat aufrecht zu erhalten. Die Tat ſei eine logiſche Folge der marxiſtiſchen Revolutionshetze, die noch vor weni⸗ gen Tagen einen ſozialdemokratiſchen Abgeord⸗ neten im Parlament zu der Feſtſtellung habe hinreißen können, daß Attentate gegen die Per⸗ ſon des politiſchen Gegners„plauſibel und ge⸗ ſetzlich zuläſſig“ ſeien. Alarmzuſtand in Spanien verlängert. Madrid, 15. Juli. Die ſtändige Kommiſ⸗ ſion des Spaniſchen Landtages hat am Mitt⸗ woch mit 13 Stimmen der Vertreter der Volks⸗ front gegen fünf Stimmen der Vertreter der Rechtsparteien und bei Stimmenthaltung des ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten Portela Valladares(Zentrum) den Alarmzuſtand im Lande um einen weiteren Monat verlängert. Die Sitzung wurde mit einer Erklärung des Innenminiſters eröffnet, in der die Regierung die Gründe darlegte, die ſie dazu veranlaßten, eine Verlängerung des Ausnahme⸗ zuſtandes zu beantragen. Nach dieſen Ausfüh⸗ rungen verlas Graf Vallellano die bereits ge⸗ meldete Erklärung der monarchiſtiſchen Frak⸗ tion. Der Führer der Katholiſchen Volksaktion Gil Robles erklärte die Regierung in einer heftigen Rede für ſchuldig an den unhaltbaren innerpolitiſchen Zuſtänden, die in Spanien herrſchten. ((( 0: x ß das lediglich dazu verwendet werden könne, einen üheralterten ſtatus quo aufrechtzuerhal⸗ ten. Die wichtigſte Frage von allen ſei ſchließlich die Einſtellung des gegenwärtigen Rüſtungs⸗ wettbewerbes. Als nächſter Redner ſprach der der Britiſh Legion. Generalmajor Sir Frederick Maurice, der einleitend an den im vorigen Jahre von dem damaligen Prinzen of Wales und heuti⸗ gen König Eduard VIII. ausgeſprochenen Wunſch erinnerte, den Frontkämpfern der ehe⸗ maligen Feindſtaaten die Hand der Freund⸗ ſchaft entgegenzuſtrecken. Er ſchilderte die ſeit⸗ dem zwiſchen britiſchen und deutſchen Frontſol⸗ daten ausgetauſchten Freundſchaftsbe⸗ ſuche und erklärte, daß ſeinerzeit der großen britiſchen Frontkämpferabordnung ein geradezu königlicher Empfang zuteil geworden ſei. Sir Frederick Maurice teilte hierauf mit, daß dem Herzog und der Herzogin von Braunſchweig im Hinblick auf die große Gaſtfreundſchaft. die britiſchen Frontkämpfern anläßlich ihrer Durch— fahrt durch Blankenburg erwieſen wurde, die Ehrenmitgliedſchaft der Britiſh Legion verliehen worden ſei. Anſchließend erhob ſich der Herzog von Braunſchweig. Unſere beiden Völker, ſo betonte der Herzog. können ſich freuen, daß dieſe gegenſeitigen Be⸗ Präſident ſuche von Frontkämpfern ſowohl von Ihrem wie auch unſerem Staatsoberhaupt ſo warm gefördert wurden, Es war Ihr König, der ſeinerzeit als Frontkämpfer die Anregung zu einem Beſuch engliſcher Frontkämpfer in Deutſchland gab. und unſer Führer hat einmal die Ueberzeugung ausgeſprochen, daß nur Män⸗ ner, die wirklich vier Jahre lang im Felde ge⸗ ſtanden haben, in beſonderem Maße zu Frie⸗ den und Verſtändigung beitragen können, ge⸗ rade weil ſie die Schrecken des Krieges kennen. Das deutſche Volk will ja Freund⸗ ſchaft mit England! Die Zahl der Deutſchen, die durch perſön⸗ liche Beziehungen mit einzelnen Ihrer Lands⸗ leute verbunden ſind, wächſt von Tag zu Tag. Echte Freundſchaften zwiſchen Angehörigen verſchiedener Länder ſind feſte Bindeglieder zwiſchen den Völkern. Nachdem noch einige Redner das Wort er⸗ griffen hatten, ſprach Präſident Mount⸗Temple das Schlußwort. Der Verlauf der Veranſtaltung war ein deutlicher Beweis für den großen Erfolg, den die Anglo⸗ German Fellowſhip trotz der verhältnismäßig kurzen Zeit ihres Be⸗ ſtehens auf dem Gebiete der deutſch⸗engliſchen Verſtändigung verzeichnen kann. Der den ver⸗ ſchiedenen Rednern gezollte Beifall zeigte eben⸗ ſo wie die Tatſache der großen Beteiligung. daß die Erkenntnis von der Notwendigkeit einer Annäherung ſtändig an Raum gewinnt. — 1 1 — ——— * 0 5 . 4 * * . 9 F 0 1 1 1 1 —.——— .—— Verlagerung der europaischen Verhandlungen Der deulſch-öſterreichiſche Vertrag hat das Schwergewicht der diplomatiſchen Verhand- lungen plötzlich um rund 1000 Kilomeker aus der Linie London—paris weiter öſtlich hin verlegt. Dabei ſieht ſich der europäiſche We⸗ ſten in der Lage von Leuten, denen die ver- meintlich ſo ſicher beherrſchte Initiakive wie⸗ der einmal aus der Hand genommen iſt; man erkennt, daß man auf das am weiteſten ab- ſeits führende Abſtellgleis eines Blockbahn hofs geraten iſt und verſucht nun, auf einem großen Umweg wenigſtens wieder Anſchluß zu gewinnen. Die gegenwärtige Lage ſtellt ſich knapp zu⸗ ſammengefaßt zur Zeit ſo dar: 1. Kleine Enkenke. In der Kleinen Entente haben ſich ſchon ſeit dem Sommer vergangenen Jahres in zunehmendem Maße Richkungen bemerkbar gemacht, die auf eine größere Unabhängigkeit gegenüber dem gro- ßen militärpolitiſchen Protektor im Weſten abzielen. Zum mindeſten ſieht man vielfach nicht mehr ſtarr nach Weſten, ſondern auch nach Norden und Süden. Und wenn der lſchechoſlowakiſche Miniſterpräſtdenk Dr. Hod dza eine derart plötzliche Inkog- niko-Reiſe nach Wien unkernimmk, um ſich dort möglichſt ohne Aufhebens und ungeſtört von offiziellen Empfängen und der⸗ gleichen durch polikiſche Freunde über Weſen und Wirkungen des deulſch-öſterreichiſchen Verkrages zu unkerrichken, dann ſtellt das zwar noch keine ſogenannke Neuorientierung der kſchechoflowakiſchen Außenpolitik dar, läßt aber doch auf ſehr nachdenkliche Ueber legungen in Prag ſchließen. Dies ſchon des- halb, weil man dork der— völlig irrigen — Meinung iſt, das neue Abkommen be einträchkige die Möglichkeit eines lſchechi⸗ ſchen Anſchluſſes an das römiſche Dreierab- Kommen. Tatſächlich ſchafft der deutſch-öſter⸗ reichiſche Vertrag„keine irgendwie geartete neue Konſtellation“, wie ja auch die„Deuk⸗ ſche diplomakiſch-politiſche Korreſpondenz“ ausdrücklich bekont. Wenn im übrigen Prag plötzlich den römiſchen Dreierpakt als ſo erſtrebenswert für ſich erachket, dann bleibt es immerhin verwunderlich, weshalb man die Gelegenheit zur Bekeiligung nichk im Frühjahr ergriff, als der Dreierpakt in Rom von Muſſolini, Schuſchnigg und Gömbös er- weiterk wurde. Die lebhafteſte Tätigkeit enkfaltet zur Zeit der jugoſlawiſche Miniſterpräſtdent Stojadinowitſch, der ſich zur Zeit in dem ſlo⸗ veniſchen Badeort Bled aufhält. Nach dem Empfang des deulſchen Geſandken von Heeren und des jugoſlawiſchen Geſandten in Wien erſtatkete der Miniſterpräſident dem Prinzregenken Paul ſofort ausführlich Bericht und hakte danach noch längere Be⸗ ſprechungen mit den Geſandten Frankreichs und Italiens, ſowie mit dem Verkreter Jugo; flawiens in Budapeſt. 2. Frankreich kennt auch jetzt noch kein anderes Ziel, als vor einer eiwaigen Locarno-Konferenz unker allen Umſtänden gemeinſame Richtlinien wenigſtens für die drei Reſtmächte feſtzulegen, bevor man eine Einladung an Deutſchland richtet. Dabei ſind die Ausſichten für das Zuſtandekommen einer Locarnokonferenz denkbar gering ge- worden, nachdem außer der Abſage Ialiens nun auch noch die Beendigung der Vorbe- reitungen durch den belgiſchen Miniſterprä⸗ ſidenken van Zeeland erfolgt iſt. Durch jene Haltung Frankreichs, das ſogar eine glakte Ablehnung eines neuen engliſchen Vorſchla⸗ ges nicht ſcheut, bleibt der Rede des franzö⸗ ſiſchen Außenminiſters Delbos in Sarlat un- geachtet ihrer Verſuche zur Gewinnung einer neuen Baſis lediglich rhetoriſcher Wert. Es hat keinen Sinn, über die„Selb · ſtändigkeit“ der Nakionen ſich zu verbreiten, wenn die franzöſiſche Außenpolikik nach wie vor in erſter Linie auf die Feſtlegung an- derer Staaken als Bündnispartner für Frankreich abgeſtellk iſt. und wenn Herr Delbos zugibt, daß Pakke und Verkräge „verbeſſert“ werden können, dann nimmk er dieſe Einſicht ſo gut wie reſtlos wieder zurück, wenn er in gleichem Atem nichk we⸗ niger als dreimal von dem inkernationalen „Geſetz“, alſo von der bedingungsloſen Bin ⸗· dung an ſolche Abmachungen ſpricht, die in ihren enkſcheidenden Punkten von Frank- reich und ſonſt niemandem zu formulieren ſind, demgegenüber ſteht die ſoeben wieder unker Beweis geſtellte deulſche Praxis des „richtig verſtandenen, kollek; tiven Friedens“, um einen kreffenden Ausdruck der„Deutſchen diplomakiſch-poli⸗ tiſchen Korreſpondenz“ zu wiederholen. 3. England ſoll nach Pariſer Meldun⸗ gen verſucht haben, Deukſchland dadurch für eine Bekeiligung an einer Locarno-Konfe⸗ renz zu gewinnen, daß die drei Weſtmächte Die deulſche Olympia-Mannſchaft ſteht Der Reichsſporkführer verkündigk die Juſammenſetzung der deulſchen Mannſchaft Berlin, 15. Juli. Am Mittwoch nachmit⸗ tag hielt der Deutſche Olympiſche Ausſchuß im „Haus des deutſchen Sports“ auf dem Reichs⸗ ſportfeld eine Tagung ab, auf der der Reichs⸗ ſportführer v. Tſchawmmer und Oſten in einem ausführlichen Bericht die deutſchen Vorbereitungen für die Olympiſchen Spiele darlegte und die deutſche Olympia⸗ mannſchaft für die Leichtathletik, das Boxen, Fechten und Hockey be⸗ kanntgab, während für die weiteren 14 Sport⸗ arten, deren Meldeſchluß ſpäter liegt, die namentliche Aufſtellung noch folgen wird. 43 0 Aktive, unter ihnen 47 Frauen, werden die deutſchen Farben auf der Olympiade ver⸗ treten. Die Rede des Reichsſporlführers In ſeinem Bericht bezeichnete der Reichs⸗ ſportführer die Olympiſchen Spiele als das große Weltereignis und die größte Aufgabe, die jemals dem deutſchen Sport geſtellt worden iſt. Die öffentliche Meinung in der Welt und in jedem einzelnen Land wertet nur die abſolute Leiſtung bei den Olympiſchen Spielen. Wer Sieger iſt, iſt der umjubelte Liebling der Maſ⸗ ſen, weſſen Kräfte nicht ausreichten, oder wer nicht Glück genug hatte, aber ſteht ganz im Schatten. Was für den einzelnen gilt, gilt auch für die Nation. Wir als verantwortliche Männer des deutſchen Sports müſſen den klaren Blick behalten für das Ausmaß der tatſächlichen Leiſtung, völlig abſeits des Gewinnens der goldenen Medaillen. Wir müſſen uns darüber klar ſein, daß die ſportliche Höchſtleiſtung, die der Nationalſozia⸗ lismus aus ſeiner ganzen Ideenwelt heraus bejaht, nicht nur eine Frage des guten Willens, ſondern ebenſo eine Frage der phyſiſchen Konſtitution des geſamten Vol⸗ kes iſt. Ich darf feſtſtellen, daß die Vorberei⸗ tungen, die wir getroffen haben, um eine ſchlag⸗ kräftige Mannſchaft bei den Spielen heraus⸗ zuſtellen, ſo ſorgfältig und ſo ſachverſtändig ge⸗ ſchehen ſind, wie es nur immer möglich war, und ich darf ſagen, daß alles das, was man billigerweiſe erreichen konnte, von uns auch wohl erreicht iſt. Aber wir wollen die Augen davor nicht verſchließen, daß wir dieſe Olym⸗ piſchen Spiele im weſentlichen getragen ſehen von Männern und Frauen, die in den Kriegs⸗ und Nachkriegsjahren geboren ſind und die un⸗ erhörte Entbehrungen und Zeiten des Elends und der leiblichen und ſeeliſchen Not durchma⸗ chen mußten. Die Leiſtung des Nationalſozialismus. Ich glaube, dann aber unſere Aufmerkſam⸗ keit auch einmal auf die Tatſache lenken zu dürfen, die im Trubel der Ereigniſſe faſt un⸗ terzugehen ſcheint. Es iſt die Leiſtung des National⸗ ſozialismus für die Durchführung des olympiſchen Gedankens. Stellen Sie ſich einmal vor, die Olympiſchen Spiele hätten im Jahre 1932 in Deutſchland durchge⸗ führt werden müſſen. Denken Sie an die Sechs⸗Millionen⸗Armee der hungernden Er⸗ werbsloſen in Deutſchland, die ohne Hoffnung in den Tag hineinlebten und aus ihrer ganzen elenden Lebenshaltung heraus ein Gegner eines ſolchen Weltfeſtes hätten ſein müſſen. Stellen Sie ſich vor, die marxiſtiſche Propaganda, die es ſich nicht nehmen läßt, im Jahre 1936 in Barcelona eine Art Gegen olympiade aufzuziehen, hätte die Gelegenheit gefunden, dieſe 6 Millionen-Maſſe der Enterbten gegen die Spiele in Bewegung zu ſetzen. Ueberlegen Sie weiter, wie es überhaupt möglich geweſen wäre, die materiellen Vorausſetzungen für die Durchführung der Spiele zu ſchaffen, die Kampfplätze auszubauen. Stellen Sie ſich das Palaver vor, welches in dem von Parteien ehemals wild zerriſſenen deutſchen Vaterland, ir den Parlamenten des Reiches, der Bundes- ſtaaten, der Stadt Berlin um jede einzelne Maßzahme ſich erhoben hätte und ſtellen Sie dem gegenüber die eine gigantiſche Entſcheidung unſeres Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler, die uns Kampfſtätten beſcherte, wie ſie in der Welt einzigartig daſtehen. Grundſätzlich auf dem richtigen Wege. Ich habe einleitend ſchon darauf hingewieſen, daß die Männer und Frauen, die im weſent⸗ lichen die Olympiade auf ihren Schultern zu tragen haben, konſtitutionell verhältnismäßig ſchwach ſind und daß dem Willen zur Leiſtung natürliche Grenzen geſetzt ſind, die weder durch Schulung noch durch Einſatz des Willens über⸗ wunden werden können. Während nun früher unſere ſchwächſten Leiſtungen durchſchnittlich auf dem Gebiet des Mannſchaftsſpor⸗ tes lagen, iſt heute feſtzuſtellen, daß wir ge⸗ rade im Mannſchaftsſport den größten Fort⸗ ſchritt erzielt haben. Das iſt ein Beweis dafür, daß wir grundſätzlich auf dem richtigen Wege ſind. Das, wenn ich ſo ſagen darf, weltanſchau⸗ liche Fundament für die Leibesübungen aus neuem deutſchen Geiſt iſt gelegt. Die deutſche Olympiamannſchaft. Nach einem Ueberblick über die letzten Schu⸗ lungsmaßnahmen gab der Reichsſportführer die Namen der bisher ausgewählten Männer und Frauen bekannt, die die hohe Ehre haben werden, Deutſchland in den Wettkämpfen zu vertreten. Einſchließlich der noch zu benennen⸗ den Mannſchaften werden 480 Aktive, unter ihnen 47 Frauen, die deutſchen Farben vertre⸗ ten. Alle dieſe Mannſchaften müſſen nach ihrer Aufſtellung feſtlich und ſportlich eingekleidet werden. Der Großteil der deutſchen Mann⸗ ſchaft wohnt im Olympiſchen Dorf. In ſeinem Schlußwort erklärte der Reichs⸗ ſportführer u. a.: Die deutſche Olympia⸗ mannſchaft muß in Haltung und Charakter Ausdruck der neuen Lebensform unſeres Volkes ſein. Sie beſteht deswegen einzig und allein aus Kameraden und Kameradinnen, die zu einem gemeinſamen Ziel verſchworen ſind. Beginn einer neuen ſportlichen Zukunft. Die Olympiſchen Spiele mit ihren Wett⸗ kämpfen, denen wir entgegenſehen, ſind nicht ein Abſchluß einer ſportlichen Entwicklung, ſon⸗ dern der Beginn eines neuen ſtarken Vorſtoßes der Leibesübungen als Kulturfaktor im Drit⸗ ten Reich. Muſſolini feiert den Sieg im Janklionskrieg Rom, 16. Juli. Aus Anlaß des Endes der wirlſchaftlichen Belagerung Ikaliens durch die Sanklionsländer fand am Mitk⸗ wochabend auf der Piazza Venezia eine großartige Kundgebung ſtatt, bei der Muſſo⸗ lini an die den Platz füllende rieſige Volks- menge folgende Anſprache richtete: Heuke, am 15. Juli des Jahres 14, iſt auf den Wällen des Wellkſankkionismus die weiße Fahne aufgezogen worden. Das iſt nicht nur ein Zeichen der Uebergabe, ſondern man möchte wünſchen, daß es auch ein Symptom der Rückkehr zum geſun⸗ den Menſchenverſtand war. Das Verdienſt an dieſem großen Siege an der Wirkſchaftsfront gebührt voll und ganz dem ilalieniſchen Volke.(Die Menge rief: „Ihnen, Duce!“ Es gebührt den Männern, Frauen und Kindern ganz Italiens. Niemand hat gezittert, niemand hat ſich gebeugt, alle waren zu jedem Opfer bereik in der Ueber zeugung, daß ſchließlich die Ziwiliſation und die Gerechtigkeit den Triumph in Afrika und in Europa davonkragen werden. So iſt es gekommen, ſo wird es morgen und immer geſchehen unter dem Zeichen des unbeſieg- baren Likkorenbündels. Langanhalkende begeiſterke Kundgebungen folgten der Rede des Duce, der ſich genökigk ſah, immer wieder auf dem Balkon des Piazzo Venezia zu erſcheinen. . ̃ ¼.... pp ˙./ x ůůů·ů·· ſich vorher zu einer Feſtlegung der Dehakke über den Abſchluß eines Weſtpaktes und— Deukſchlands Rückkehr nach Genf verpflich- teten. Falls das zukrifft, würde man alſo verſucht haben, Deutſchland durch das erſte für das zweite zu ködern. Anſcheinend hat man alſo im Weſten immet noch nicht er- kannt, daß, abgeiehen von unſeren langfäb⸗ rigen ſonſtigen Erfahrungen, die von dem ſogenannken Völkerbund in der Oſtafrika⸗ und in der Da iziger Frage gebotenen Schau ſpiele nicht anders als abſchreckend wirken können. Dazu kommt die kategoriſche Wei- gerung der gegenwärtigen franzöſiſchen Re gierung, eine wirklich ernſthaſte Sahungs⸗ reform durchzuführen. Auch Herrn Eden ſollte bekannk ſein, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels kürzlich nicht etwa geſagt har „der Völkerbund iſt gut“, ſondern er hat ausdrücklich geſagt:„Völkerbund iſt gut“, hat alſo nicht etwa die Genfer diskreditierke Einrichtung, ſondern den Gedanken eines wahren, echten Völkerbundes gemeink. Noch immer alſo bewegt man ſich auch in der Downing Streek in Konſtrukkionen, anſtakt in Wirklichkeiten. 4. Italien bekrachktek genau wie Deulſchland in Gelaſſenheit und berechkigker Ueberlegenheit die Verſuche weſteuropäiſcher Kreiſe, durch das Geſchrei von dem„großen Sieg Italiens“ aus Berlin und Rom Aeuße⸗ rungen herauszulocken, die dem Weſten aus ſeiner ſelbſtverſchuldeten Verlegenheit helfen könnten. Dieſe Gelaſſenheit iſt umſo berech- tigker, als die öſterreichiſche Frage im Sinne einer„europälſchen Gefahr“ ſtets nur eine ſorglich gepflegte Zwangsvorſtellung, ja böswillige Zweckerfindung gewiſſer Stören friede geweſen iſt. Größte Rakloſigkeik im Weſten vor der einfachſten, weil klarſten Lage— ein faſt ſchon amüſanker Zuſtand! Morgenfeier der Danziger 93. im Park von Sansſouci. Berlin, 15. Juli. An hiſtoriſcher S:ätte erreichte am Mittwochvormittag der Berliner Beſuch der 2000 Danziger Hitlerjungen in Potsdam ſeinen weihevollen Höhepunkt. Zwi⸗ ſchen dem neuen Palais und der Reichsfüh⸗ rerſchule des deutſchen Arbeitsdienſtes im Park von Sansſoueci waren die 1500 Danziger Pimpfe und die 500 Hitlerjungen aufmar⸗ ſchiert. Potsdamer Ehrenabordnungen der HJ., des Jungvolkes und des BdM., ſowie der beiden Reichsſchulen der HJ. haten gleich⸗ falls Aufſtellung genommen. Stabsführer Lauterbacher richtete im Namen der Reichsjugendführung an die Aufmarſchierten eine Anſprache. Am Abend verläßt ein Teil der jugendlichen Beſucher bereits Potsdam zur Fortſetzung der Deutſchlandfahrt, wäh⸗ rend die übrigen Gäſte tags darauf ihren Kameraden folgen werden. Dreifalligkeitsfeſt in Addis Abeba Rom, 16. Juli. In Addis Abeba fand anläßlich des Feſtes der Heiligen Dreifaltig⸗ keit in der Koptiſchen Kirche eine große reli⸗ giöſe Feier ſtatt. Der Abuna Zirillos ver⸗ herrlichte darin die italieniſche Regierung, deren ſegensreiches Wirken Abeſſinien Frie— den und Wohlſtand bringen werde, und er er⸗ mahnte ſeine Gemeinde zu aufrichtiger Zu⸗ ſammenarbeit mit der italieniſchen Regie⸗ rung. Im neugeordneten Abeſſinien ſei kein Platz mehr für das alte Räuberunweſen. Nach der Feier lud der Vizekönig Marſchall Graziani, den Abung und die koptiſchen Häuptlinge, darunter Ras Heilu und Ras Kebbede, in den Regierungspalaſt ein. In einer kurzen Anſprache wies Graziani darauf hin, daß Italien alle Religionen in der glei⸗ chen Weiſe achte. Ras Hailu dankte im Namen der Anweſenden dem Vizekönig für ſeine Worte und für die Wohltaten der italieni⸗ ſchen Regierung, die von allen dankbar emp⸗ funden würden. Unter ſtürmiſchen Huldigungsrufen auf den König von Italien und Kaiſer von Abeſſinien und den Duce fand die Feier ihr Ende. Ichechoſlowakiſche Rüſtungsanleihe für Rumänien Paris, 15. Juli. Die rumäniſche Preſſe bringt am Mittwoch die Nachricht von der in Prag erfolgten Unterzeichnung eines Anleihevertrages zwiſchen Rumänien und der Tſchechoſlowakei. Danach erhält Rumänien von der Tſchechoſlowakei einen Kredit von insgeſamt 290 Mill. Tſchechenkronen, der teils zur Bezahlung von Aufträgen an die tſchecho⸗ ſlowakiſche Rüſtungsinduſtrie, teils zur Dek⸗ kung der Koſten eines ſtrategiſchen Bahn⸗ baues, der die kürzeſte Verbindung zwiſchen Rumänien und der Tſchechoſlowakei herſtel⸗ len ſoll, verwendet werden wird. Rumäniſcher Miniſterral billigt die Politik Titulescus. B ukareſt, 16. Juli. Im Miniſterrat, der am Mittwoch nachmittag unter dem Vorſitz von Tatarescu tagte, erſtattete Außenminiſter Titu⸗ lescu einen zweiſtündigen Bericht über ſämtliche dringlichen internationalen Fragen. Er behan⸗ delte u. a. die Locarnofrage, die Sanktions⸗ frage, das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen uſw. Darauf nahm der Miniſterrat folgende Ent⸗ ſchließung an: „Der Miniſterrat nimmt den vom Außen⸗ miniſter Titulescu erſtatteten Bericht einmütig zur Kenntnis. Er billigt uneingeſchränkt Titu⸗ lescus auswärtige Politik, ſo wie er ſie durch⸗ geführt und dargelegt hat, und er klärt ſich mit ihm ſolidariſch.“ die Nalionaliſterung der Kriegs- induſtrie in Frankreich Paris, 15. Juli. Der Luftfahrtausſchuß der Kammer hat am Mittwoch nachmittag die Vorlage der Regierung über die Nationaliſie⸗ rung der Kriegsluftfahrtinduſtrie geprüft und den Bericht des Berichterſtatters des Ausſchuſ⸗ ſes, Delattre, der die Annahme der Vorlage forderte, mit 11 gegen 9 Stimmen abgelehnt. Der Berichterſtatter hat daraufhin ſeinen Rück⸗ tritt als Berichterſtatter eingereicht. Der Kriegsmarineausſchuß hat ebenfalls die Vorlage über die Nationaliſierung der Kriegs⸗ induſtrie geprüft und verſchiedene Vorbehalte geltend gemacht. Jowjelruſſiſcher Fliegerbeſuch in Prag Prag, 16. Juli. Der Kommandant des ſowjetruſſiſchen Militärflugweſens, Armee⸗ general Alknis, iſt am Mittwochnachmittag in Begleitung mehrerer höherer Fliegerofſiziere auf dem Prager Militärflugplatz eingetroffen. — Ein Dorf in Flammen 58 Iſtanbul, 15. Juli. Das Dorf Goktſchedag bei Balikeſir in Weſtanato⸗ lien ſteht ſeit zwei Tagen in Flammen. 200 Häuſer ſind bereits völlig nieder⸗ gebrannt und mehrere Kinder ſind in den Flammen umgekommen. Eine große Anzahl von Menſchen erlitt z T. erhebliche Brand— wunden oder wurde durch herabſtürzende Trümmer verletzt. Die Löſchung des Rieſen⸗ brandes wird durch Waſſermangel erſchwert. Militär iſt zur Hilfeleiſtung unterwegs. italien bar emp. af den beſſnien . 150 L Preſſe n der in J eines und der mänien Y= et ſells dhe ut del⸗ u Bahn- zwischen berſel⸗ Eden wieder in London Beſprechung der durch das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen geſchaffenen Lage 5. Juli. Außenminiſter Eden * 99 5 1 2 Erholungsaufenthalt auf dem Lande am Mittwoch wieder nach London zurückgekehrt und hat ſeine Arbeiten im Foreign Office wieder aufgenommen. Im Laufe des Vormittags nahm er an einer Kabinettsſitzung teil. in der u. a. über die durch das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen und über die geplante Brüſſeler Konferenz geſprochen worden ſein dürfte. Die Beratungen konnten noch nicht abgeſchloſſen werden und werden am Don⸗ nerstag fortgeſetzt. In unterrichteten Kreiſen wird angenom⸗ men, daß bereits auf diplomatiſchem Wege Erörterungen mit Frankreich und Belgien im Gange ſind, um feſtzuſtellen, welcher Ausweg aus dem Dilemma gefunden werden kann, das dadurch entſtanden iſt. daß Italien ſich weigert. an der Brüſſeler Konferenz teil⸗ zunehmen, falls nicht auch Deutſchland von Anfang an zu den Beratungen hinzugezogen wird. Noch während der Kabinettsſitzung ſprach der franzöſiſche Botſchafter Corbin im Foreign Office vor, wo er eine längere Unterredung mit dem ſtändigen Anterſtaatsſekretär Van⸗ ſittart hatte. In engliſchen Kreiſen wird die Richtigkeit der Meldungen nicht beſtritten, wonach die franzöſiſche Regierung beſchloſſen hat, auf eine Abhaltung der Konferenz der drei Locarnomächte Frankreich. England und Belgien am 22. Juli zu dringen. In der Nachmittagsſitzung des Unterhauſes erwarteten Außenminiſter Eden nicht weniger als 23 Anfragen, die ſämtlich Gebiete der Außenpolitik betreffen. In einer Antwort beſtritt der Außenminiſter, daß die franzö⸗ ſiſche Regierung in London Vorſtellungen zu Gunſten einer Beendigung der zwiſchen Eng⸗ land und Frankreich. Jugoſlawien. Griechen⸗ land und der Türkei abgeſchloſſenen militä⸗ riſchen Beiſtandsabkommen erhoben habe. Er teilte ferner mit, daß die Zurückziehung gewiſſer Einheiten der britiſchen Flotte aus dem Mittelmeer in keinerlei Verbindung mit den einſeitigen und vorläufigen Unter⸗ ſtützungsverſicherungen an gewiſſe Mittelmeer⸗ mächte ſtehe. geſchaffenen Lage Geſandfer von Papen in Berlin Wien, 15. Juli. Der deutſche Geſandte von Papen hat ſich Diensatg abend zur Be⸗ ſprechung der mit dem Uebereinkommen Deutſch⸗ land⸗Oeſterreich zuſammenhängenden Einzelfra⸗ gen nach Berlin begeben. Anſchließend wird er auf Einladung des Führers und Reichskanz⸗ lers in deſſen Begleitung den Bayreuther Feſt⸗ ſpielen beiwohnen. Jurückziehung ikaſieniſcher Truppen aus Libyen Rom, 15. Juli. Von zuſtändiger italieni⸗ ſcher Seite wird die Nachricht über eine bevor⸗ ſtehende Zurückziehung eines Teiles der italie⸗ niſchen Truppen in Libyen als richtig beſtätigt. Die Truppenverſtärkungen ſeien ſ. Zt. nach der Entſendung der engliſchen Flotte ins Mittel⸗ meer nach Libyen gelegt worden und ſollen nun⸗ mehr ſchrittweiſe in Uebereinſtimmung mit der Zurückziehung der engliſchen Flottenverſtär⸗ kungen aus dem Mittelmeer wieder nach Ita⸗ lien zurückgebracht werden. die Einigungsformel in Montreux Montreux, 15. Juli. In der Nachkmit⸗ tagsſitzung der Meerengenkonferenz iſt über die entſcheidende Frage der Durchfahrt von Kriegsſchiffen kriegführender Mächte eine Einigung zwiſchen England und Rußland erzielt worden. 5 Die Türkei erhält hiernach das Recht, in Kriegszeiten die Durchfahrt, und zwar in beiden Richtungen, den Schiffen derjenigen Kriegführenden zu geſtatten, die auf Grund der Völkerbundsſatzung eine Aktion unter⸗ nehmen oder die einem Staat Hilfe leiſten, mit dem die Türkei durch einen Pakt oder ein Unterſtützungsabkommen verbunden iſt. Auf die ausdrückliche Wahrung der Rechte der Kriegführenden in dem neuen Abkommen, die die letzten Schwierigkeiten bildeten, ha⸗ ben die engliſchen Vertreter verzichtet. Der neue Text behält von dem engliſchen Entwurf zu Artikel 16 nur den erſten Abſatz bei, der folgendermaßen lautet: Wenn in Kriegszeiten die Türkei neutral iſt, genießen die Kriegsſchiffe und die Hilfsſchiffe völlige Freiheit der Durchfahrt und des Verkehrs in den Meerengen unter den gleichen Bedingun⸗ gen, die in Art. 9 bis 15(Regelung für Frie⸗ denszeiten) feſtgeſetzt ſind. Hieran ſchließt ſich jedoch der ruſſiſche Zuſatz⸗ antrag, der folgende Form erhalten hat. Aus dem Reich der hohen Polilik des kriegführenden Staates verboten, abge⸗ ſehen von den Fällen des Art. 23(Völker⸗ bundsverpflichtungen) und den Fällen der von der Türkei im Rahmen der Völkerbunds⸗ ſatzung abgeſchloſſenen Pakte und Abkommen. Kleine poliliſche Nachrichten Empfang der Peruaner und Philippinen. Berlin, 16. Juli. Staatskommiſſar Dr. Lippert empfing am Mittwochvormittag im Berliner Rathaus die Olympia-Mann⸗ Rooſevells Ausſichten verminderk „ New Vork, im Juli. Nachdem die beiden großen amerikani- ſchen Parteikonvente ihre Parolen ausgege⸗ ben haben, beginnen die entſcheidenden Mo- nate des amerikaniſchen Wahlkampfes. Die Nominierung des Mainſtreel-Mannes Lan- don war zweifellos ein geſchickker Griff der Republikaner. Aber die wirklich ernſtlichen Gefahren für die Demokraten ſind unerwar⸗ tek in ihrem eigenen Lager enkſtan⸗ den, über die auch die in Philadelphia nach außen gezeigte Zuverſicht nicht hinwegtäu- ſchen kann. Ueber Nacht krat die„Union- Partei“ des Pfarrers Coughlin und des Kongreßabgeordneken Lemke aus North Dakoka auf den Plan. Vorläufig fehlt hier jene ron der Jugend getragene Bewegung, die etwas Neues und Großes will. Wenn man von den Kommu- niſten und Sozialiſten abſieht, handelt es ſich vorläufig bei Parteigründungen ſtels nur um Abſplitterungen von den beiden allen Parkeien. Es fragk ſich, wie ſtark der Skim⸗ menabzug ſein wird, den die Union- Parket zuſtande bringen kann. Lemke, der aus North Dakota, alſo einem der Farmerſtaa- ken des Weſtens kommt, hat ſich von jeher in der radikalen Farmerbewegung betäligt, Pfarrer Coughlin hat ſich ſeit Jahr und Tag ununkerbrochen übers Radio mit ver⸗ worrenen radikalen Reden vernehmen laſ⸗ ſen, mit denen wir in Europa nicht viel an⸗ zufangen wüßten. Im Jahre 193 2 erhielten die Republika⸗ ner rund ſechzehn Willionen, die Demokra⸗ ben aber rund 22 einhalb Willionen Skimmen. Werden Coughlin und Lemke eine Anhängerſchafk an die Wahlurnen zuſam⸗ menbringen können, die in die Willionem geht? Vorläufig iſt noch unenkſchieden, wie ſich Townſend der bekanntlich mit ſeinen Alterspemſionsplan Hunderkfauſende von alten Leuten als kreue Anhänger beſizt, bei der Wahl verhalten wird, ob er ſich in das demokrakiſche Lager ſchlägkt oder ſich unker Umſtänden mit Lemke und Coughlin verbin⸗ det. Dieſe drei Männer zuſammen, zu denen noch die Reſte der Partei des ermordeten Senakors von Louiſiana Huey Long zu rech⸗ nen ſind, könnfem möglicher Weiſe zwei oder drei Millionen Stimmen auf ſich vereinigen. Aber der ſchwerſte Schlag für Präſiden! Rooſevelt war zweifellos der Abmarſch des früheren Gouverneurs von New Vork und Präſidenkſchafks⸗ kandidaken Alfred Smith aus dem de⸗ mokrakiſchen Lager. Im Anfang ihrer politiſchen Laufbahn wa⸗ ren Rooſevelt und Smilh die engſten Freunde und Verbündeten geweſen. Der Höhepunkt dieſer poliktiſchen Freundſchaft lag im Jahre 1928. Alfred Smith, der damals Gouverneur von New Vork war, wurde ge⸗ gen den Republikaner Herbert Hoover als Präſidenkſchaftskandidat aufgeſtellt. Nooſe⸗ velt war es, der die Nominierung von Al- fred Smith durchſetzte. Smith trat daher von ſeimem Gouverneurpoſten zurück, und für ihn wurde Rooſevelt gewählt, der ſich als der Klügere erweiſen ſollke. Denn Al Smith verlor die Präſidenkſchaftswahl und erhielt damit eine politiſche Niederlage, wie ſie nicht ſchwerer auszudenken war. Rooſevell jedoch hielt nunmehr als Gouverneur den „Schlüſſelſtaat New Vork“, um von dork aus auf ſein Ziel hinarbeiten zu können, nämlich auf die Nominierung im ſchon da⸗ mals von ihm erkannten Jahre der Enk⸗ ſcheidung 1932, die auch erfolgte und ihn ins Weiße Haus brachte. Seit jenen Tagen da⸗ kierk die Feindſchaft der einſtigen Freunde und Verbündeken. Rooſevelk ſchuf als Präſidenk das New ſchaften von Peru und den Philippinen. Eine rieſige Zuſchauermenge begrüßte die Mann⸗ ſchaften, als ſie vorführen. Kruglikow Präſident der Verwaltung der ſowjet⸗ ruſſiſchen Staatsbank. Moskau, 15. Juli. Zur Amtsenthebung der drei leitenden Beamten der ſowjetruſſiſchen Staatsbank Marjaſſin, Arkus und Fatjan wird bisher keinerlei Begründung bekannt gegeben. Zum Präſidenten der Verwaltung der Staatsbank wurde Kruglikow ernannt, zu ſeinen Stellvertretern Dereſſin und Svanidſe, der bereits vorher an leitender Stelle bei der Staatsbank tätig war. Rrüfleverſchiebung im amerikaniſchen Wahlkampf Das Jerwürfnis mik Alfred Smith aber mußte aus dem Rampenlicht der Po- lütik abtreten, er betätigte ſich erfolgreich auf geſchäftlichem Gebiete und wurde in- folgedeſſen immer mehr in das Lager der Wallſtreet und ihrer Kreiſe abge- krieben. Innerhalb der demokratiſchen Parkei wurde er der Haupkverkreter und Wortfüh⸗- rer dieſes konſervativ-kapikaliſtiſchen Flü⸗ gels. Aber bevor wir über die weitere Enktwick⸗ lung berichten können, iſt es notwendig, das Parteiprogramm der Demokralen einer Betrachbung zu unkerziehen. Auf eine kurze Formel gebracht, will es — und darin liegt der große Unkerſchied zwiſchen dem demokratiſchen und dem repu⸗ blikaniſchen Parteiprogramm— anſtelle der Gewalt der Einzelſtaaken die ſtarke Zen kralgewalt ſtellen, die, wenn es ſein muß, durch Verfaſſungsänderungen und durch die Beſchneidung der Rechte des Ober⸗ ſten Bundesgerichkes erreichk werden ſoll. Junächſt werden die Erfolge des New Deal vor den Wählermaſſen ins rechte Licht ge⸗ rückt. Amerika befinde ſich auf dem Wege zur Proſperität. Dann beginnk das Partei- programm zu verſprechen: Der Skaak muß den Arbeitsloſen durch die Schaffung von öffenklichen Arbeiksprojekten Hilfe bringen, wenn die Wirtſchaft allein nicht imſtande ſein ſollbe, die Arbeiksloſen aufzuſaugen. Die demokratiſche Parkei wird verſuchen, ihr Ziel innerhalb des Rahmens der Verfaſſung zu erreichen, aber nöligenfalls auf enkſpre⸗ chende Verfaſſungsänderungen drücken, damit die Bundesregierung und die Skaaten imſtande ſind, Geſetze in Kraft zu ſetzen, die eine geſunde Wirkſchaft gewähr⸗ leiſten, die öffentliche Geſundheik und die wirtſchaftliche Sicherheits ſchützen. Die Par- tei wird die Regierungsausgaben einſchrän; der Reichsjugendführer im kullur⸗ Heidelberg, 16. Juli. Am Montag⸗ abend beſuchte der Reichsjugendführer Bal⸗ dur v. Schirach das kulturpolitiſche Arbeits⸗ lager der Reichsjugendführung in Heidelberg, wo er zur kulturpolitiſchen Arbeit der HF. Stellung nahm. Er ging von der Feſtſtellung aus, daß dieſes Zeltlager der jungen Kunſt ein Lager wie jedes andere der vielen Som⸗ merlager ſei. Er ſehe darin ein Symbol für die Geſinnung, die ſich hier auch beim jungen Künſtler offenbare. Der Sinn des Lagers ſei, zu beweiſen, daß auch die junge Kunſt heute in Reih und Glied marſchiert und das Geſicht der Gemeinſchaft trage. Es ſei der Ausdruck einer großen Kameradſchaft, eine Demonſtra⸗ tion der kulturſchöpferiſchen Kräfte der Bewe⸗ gung. Dem Aeſthetentum der Vergangenheit habe die Jugend heute das Verantwortungs⸗ bewußtſein und die Idee der Gemeinſchaft gegenübergeſtellt. Im weiteren Verlauf des Vormittags ſprach Dr. v. Böckmann über die Arbeit und Be⸗ deutung des deutſchen Kurzwellenſenders. Dann ſprach der Präſident der Reichstheaterkammer Dr. Schlöſſer. Er ſchilderte die Entwicklung ſeiner Dienſt⸗ ſtelle, die zur Umgeſtaltung des deutſchen Theaters in nationalſozialiſtiſchem Sinne geführt habe. Er habe ſich bei dieſer Arbeit Zeit gelaſſen, denn eine Revolution auf dem Gebiete des Theaterweſens könne nur mit größter Verantwortlichkeit vor ſich gehen. Eine ſolche Revolution ſei beſonders ſchwie⸗ rig, weil überall die jungen Kräfte fehlen, die neben einem heißen Wollen auch ein ſtar⸗ kes Können mitbringen müſſen. Er ſtelle aber mit einer gewiſſen Genugtuung feſt, daß die Hitlerjugend mit nationalſozialiſtiſcher Fauſt Die Durchfahrt durch die Meerengen iſt aber den Kriegsſchiffen und Hilfsſchiffen je⸗ Deal, das ſeinem ganzen Weſen nach gegen den Kapitalismus gerichtet ift. Alfred Smilh an das Tor des Theaters klopft. Auch ſie ken, ſobald die Arbeitsloſigkeit abnimmk. Auf dem Gebiete der auswärkigen Politik ſoll die„Politik des guten Nachbarn“ fork · geſetzt werden. Die Kriegsinduſtrie ſoll keine Gewinne mehr machen können. Beim Aufzählen der Erfolge des New Deal und der Pläne der Regierung wird wohlweislich im demokraliſchen Parkeipro⸗ gramm ausgelaſſen, daß die amerikaniſche Arbeitsloſenziffer in den letzken vier Jahren ſo gut wie überhaupf nicht geſunken iſt. Von einer Erhö⸗ hung der Löhne in den Vereinigken Skaa⸗ ten zu ſprechen, iſt wirklich mehr als ver⸗ meſſen. Ob der Dollar talſächlich die geſun· deſte Währung der Welk iſt, muß zum min ⸗ deſten dahingeſtellk bleiben. Offen kommk zum Ausdruck, daß Rooſewelk ſtarke Ver- faſſungsänderungen erwägt, die nur dahin ausgelegt werden können, daß ſie ſich gegen den Föderalismus richten und den bisherigen Aufbau und Einfluß des Oberſten Bundes- gerichkes umwerfen, was aber viele Ameri⸗ kaner ablehnen, da ſie noch immer glauben, daß eine Verfaſſung, die vor anderthalb Jahrhunderten geſchaffen wurde, auch noch in der heutigen Zeit ausreichend ſei. Während Rooſevelk mik Senalor Wagner an dieſem Parkeiprogramm arbeitete, er⸗ folgte der Abmarſch von Alfred Smith, der erklärte, daß ein echker Demokrak die New Deal-Politik nicht mehr mifmachen könnte, da ſte revolutionär und unamerikaniſch ſel. Mit Recht wird hier darauf hingewieſen, daß nach dem Schritt von Alfred Smith, der im demokratiſchen Lager ein Verrat genannt wurde, und dem Auftreten der Lemke⸗Cough⸗ lin⸗Gruppe aus der demokrati ſchen Partei eine reine„New⸗Deal⸗Partei“ geworden ſei. Al Smith wartet nicht mit einer eigenen Parteigründung auf. Aber ſeine Anhänger werden entweder republikaniſch oder überhaupt nicht wählen. Die Anhänger von Smith, Pfar⸗ rer Coughlin, des Kongreßabgeordneten Lemke, von Townsend und des Gouverneurs von Ge⸗ orgia, Talmadge, der auf dem Parteikonvent von Philadelphia, da er gleichfalls in der Op⸗ poſition ſteht, überhaupt nicht erſchienen war, gehen zweifellos in die Millionen. Wenn man noch diejenigen früheren demokratiſchen Wähler hinzurechnet, die jetzt möglicherweiſe dem kommuniſtiſchen oder ſozialiſtiſchen Ticket ihre Stimme geben, ergibt ſich ohne weiteres, daß der Stimmenunterſchied zwiſchen den Re⸗ publikanern, die bei den letzten Wahlen trotz ihrer ſchweren Niederlage noch ſechzehn Millio⸗ nen auf ſich vereinigen konnten, und den Demo⸗ kraten, für die damals rund 22% Millionen eee ſtimmten, nicht mehr allzu groß ſein ann. Nach dem heutigen Stand der Dinge kann man ſagen, daß der Sieg Rooſevelts trotz ſei⸗ ner Volkstümlichkeit bei der kommenden Prä⸗ ſidentſchaftswahl keines we g 8 mehr ſicher iſt, zum mindeſten aber nicht mehr ſo überwältigend werden kann wie vor vier müſſe ſich zum Theater bekennen, weil dieſes etwas typiſch Deutſches iſt. Jahren. der Künſtler in der Gemeinſchafk poliliſchen Lager bei heidelberg Profeſſor Paul Graener richtete dann an die Lagerteilhaber herzliche Worte, in denen er dem Wunſche Ausdruck gab, daß die beſtehenden kleinen und unbe⸗ deutenden Gegenſätze zwiſchen alter und junger Generation ſich nicht zur Tragik auswirken dürfen, denn es gebe ſoviel Verbindendes zwiſchen ihnen, daß ein Ge⸗ genſatz gar nicht aufkommen könne. Der Kampf der Jugend gelte einer Neugeſtaltung unſeres Lebens, gelte der nationalſozialiſti⸗ ſchen Formung der deutſchen Kultur. Der Kampf der Alten gelte der Erhaltung alles deſſen, was ihnen ſelbſt in ihrem langen Le⸗ ben lieb geworden und was ſie ſelbſt er⸗ kämpft haben. Der Schlüſſel einer verſtänd⸗ nisvollen Zuſammenarbeit zwiſchen beiden Generationen ſei bei der Jugend Ehrfurcht, bei den Alten Verſtändnis und Liebe. Er ſtimme mit den Forderungen der Jugend über⸗ ein, daß nur ein künſtleriſches Erlebnis er⸗ heben könne und nicht irgend eine Senſation. Wir alle ſuchen in der Kunſt die Wahrheit und wollen uns nicht blenden laſſen durch trügeriſchen Schein. Die Bedeutung des Na⸗ tionalſozialismus für die Kultur liege darin, daß er die Menſchen und auch den Künſtler wieder zum natürlichen Empfinden zurück⸗ geführt habe. Die Ausführungen Profeſſor Graeners fanden den vollen Beifall der jun⸗ gen Lagermannſchaft. Am Nachmittag wurde die Reihe der Vor⸗ träge durch den Leiter der gewerblichen Wirt⸗ ſchaft in der Fachgruppe 4, Pg. Vögler⸗ Eſſen, der über nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsführung ſprach, fortgeſetzt. Ferner ſpra⸗ chen der Hauptreferent für bildende Kunſt in der Reichsjugendführung, Heinrich Hart⸗ mann, und die BdM.⸗Reſerentin des Kul⸗ turamts, Erna Bohlmann, über ihre Ar⸗ beits gebiete. —— . r S e . —— e .—————— — WW ——————e— ———— 22— —— 3 e 5—— deſterreichiſches Berkehrsflugzeug in Laibach abgeſtürzt Sieben Tote. Belgrad, 15. Juli. Das Verkehrsflug⸗ zeug der„Auſtroflug“, Wien, das die Strecke Laibach— Belgrad befliegt, ſtürzte Mitt⸗ woch früh kurz nach dem Start in Laibach ab. Sämtliche ſieben Inſaſſen des Flugzeuges, fünf Fluggäſte, der Flieger und der Funker waren ſofort tot. Unter den Toten befin⸗ den ſich nach den hier vorliegenden Meldungen auch zwei Reichsdeutſche, ein Berliner Rechts⸗ anwalt Dr. Horn und ein Frl. Brittler aus Berlin. Das Unglück iſt darauf zurückzu⸗ führen, daß das Flugzeug infolge des ſtarken Nebels gegen einen Hügel ſtieß. * Laibach, 16. Juli. Zu dem Flugzeug⸗ unfall, der ſich am 15. Juli bei Laibach ereig⸗ nete, wird ergänzend gemeldet, daß es ſich nicht um ein deutſches Flugzeug der Auſtro⸗ flug der öſterreichiſchen Luftverkehrsgeſell⸗ ſchaft handelt, ſondern um eine Verkehrs⸗ maſchine der Aero Pub. Das Flugzeug Yu⸗ SAP, das von dem Unfall betroffen wurde, iſt eine Spartanmaſchine, die in England hergeſtellt und auf der Strecke Laibach—Jaro⸗ ſchenco eingeſetzt wurde. Neuer Gegenzug Kankons Vor der Eröffnung neuer Feindſeligkeiten zwiſchen Nanking und Kanton n Schanghai. 15. Juli.(0ſtaſiendienſt des DRB.) Die Führer des chineſiſchen Süd weſtens verharren weiterhin in ihrer unverſöhnlichen Haltung. Ausgehend von der Anſicht. daß ſie Gleichberechtigung mit der Parteizentrale in Nanking be⸗ anſpruchen könnten. haben die Kantonführer nunmehr eine außerordentliche Sitzung des Zentralvollzugsausſchuſſes der Kuomintang nach Kanton einberufen. Aufmerkſame Beobachter erblicken in die⸗ ſer Maßnahme den erſten Schritt zur Er⸗ klärung der Unabhängigkeit der Provin⸗ zen Kwantung und Kwangſi. Der militäriſche Führer des Südweſtens. General Tſchentſchitang, hat zur Unter⸗ bindung weiterer Fluchtverſuche aus dem Kwantung⸗Lager angeordnet. daß in der Nähe der Tiger⸗Forts eine Minenſperre an⸗ gelegt wird, wodurch natürlich auch die Han⸗ delsſchiffahrt unterbunden wird. Aus der Kwantung⸗Armee ſind erneut zwei Regi⸗ mentskommandeure nach Hongkong geflüchtat, die mit der Haltung ihrer militäriſchen Füh⸗ rer nicht einverſtanden ſind. g Meldungen, wonach der von Nanking zum Nachfolger des auf der letzten Kuomintang⸗ Sitzung für abgeſetzt erklärten Generals Tſchentſchitang beſtimmte Chef der erſten Kwantung⸗Armee, General Muehnmu, mit erheblichen Verſtärkungen bereits den Vor⸗ marſch nach dem Süden aufgenommen habe. ſind verfrüht. Verfrüht ſind auch die Berichte. die ſchon von der Eröffnung der Feindſelig⸗ keiten wiſſen wollen. Nanking⸗Flugzeuge über Kanton Wie aus Kanton gemeldet wird, ſind dort am Mittwoch nachmittag trotz der umfaſſen⸗ den Luftabwehrmaßnahmen drei Großflug⸗ zeuge aus Nanking erſchienen. die 20 Minu⸗ ten über Kanton kreiſten und Flugblätter ab⸗ warfen, in denen das Militär und die Zi⸗ vilbevölkerung zum Anſchluß an die Nanking⸗ Regierung aufgefordert werden. P ³˙ AA ˙· 1m ·˖TTr 23.„Hindenburg“ an der Südküſte Neufundlands. Hamburg, 15. Juli. Nach den letzten bei der Deutſchen Seewarte eingegangenen Mel— dungen ſtand das Luftſchiff„Hindenburg“ kurz nach 17 Uhr MéEz an der Südküſte von Neufundland. Die US A⸗Olympiamannſchaft abgereiſt. Newyort, 16. Juli. Auf dem amerika⸗ niſchen Olympiadampfer„Manhattan“ ver⸗ ließen heute 443 Olympia⸗Kämpfer der Ver⸗ einigten Staaten von Nordamerika New⸗ vork. Unter dem brauſenden Jubel einer nach tauſenden zählenden Menge und dem Ge— heul der Sirenen aller im Hudſon liegenden Schiffe legte der über die Toppen beflaggte Dampfer vom Pier ab. Jakierkunſtſtück führt zum Tode Auf gräßliche Weiſe hat der 37jährige Arbeitsloſe Joſeph Hicker in Schwarzau den Tod gefunden. Im Gaſthaus unterhielten ſich eine Anzahl Leute über Fakir⸗Kunſtſtücke. Man ſprach auch über das Feuerſchlucken. Hicker er⸗ klärte, das könne er auch und wettete, daß er ebenſo wie die Zauberer im Zirkus Feuer ſchlucken könne, ohne daß ihm etwas geſchehe. Er nahm eine größere Menge Benzin in den Mund und zündete ſie an. Als das Benzin be⸗ reis brannte. bekam er einen Huſtenan⸗ fall, dabei verſchluckte er die brennende Flüſ⸗ ſigkeit. Vor Schmerz ohnmächtig geworden. brach der Unglückliche zuſammen. Er wurde ſo⸗ fort ins Krankenhaus gebracht, jedoch hatte er ſo ſchwere innere Verletzungen erlitten. daß er nach wenigen Stunden unter fürchter⸗ lichen Qualen ſtarb. 13)(Nachdruck verboten) Ernſt genug ſcheint die Lage. Engliſche Frei⸗ ſchärler ſind in Südafrika aus dem Gebiet der Kapkolonie in das unabhängige Burenland eingebrochen und erſt nach blutigem Gefecht von den Truppen des Burenpräſidenten Paul Krüger zerſprengt worden. Die engliſchg Re⸗ gierung hat amtlich mit der Sache nichts zu tun, aber jeder weiß. wie ſehr ganz England innerlich das Vorgehen der Freiſchärler billigt. wie leidenſchaftlich es danach verlangt, die freiheitstrotzigen Buren unterworfen zu ſehen Eine Welle der Empörung über England und des Mitgefühls mit den Buren geht durch die Welt. Niemand iſt ſtärker von ihr ergriffen als das deutſche Volk. an ſeiner Spitze der deutſche Kaiſer. Auch in dieſer Konferenz iſt Wilhelm 2. ganz bellflammende Entrüſtung. Man muß die gute Sache unterſtützen, man muß den Buren helfen. Sofort müſſen einige Regimenter nach Südafrika transportiert werden, damit Präſt 8. Krüger weiß, auf wen er ſich verlaſſen ann. Mitten in die ſtürmiſche Rede des jungen Kaiſers wirft der greiſe Reichskanzler die kurze und trockene Bemerkung:„Das wäre der Krieg mit England.“ Krügerdepeſche Der Kaiſer, ſehr raſch:„Aber nur zu Lande.“ Der Reichskanzler ſchweigt nachdenklich und verblüfft, betroffen über ſoviel Einfalt und Weltfremdheit. Glaubt Seine Majeſtät im Ernſt, die mächtige engliſche Flotte werde die deutſchen Truppentransporte unangefochten nach Südafrika kommen laſſen, ſie werde nicht 48 Stunden nach dieſer„Kriegserklärung zu Lande“ die ſchwachen Kähne der deutſchen Flotte ſamt den Hafenanlagen von Kiel und Wilhelmshaven in Grund und Boden ſchießen? Schließlich rafft ſich der Kanzler auf. und zu⸗ ſammen mit Marſchall ſetzt er dem Kaiſer die Gefahren auseinander, die ſein Vorſchlag ent⸗ hält. Unwillig genug läßt ſich der Kaiſer über⸗ zeugen, aber jetzt verlangt er wenigſtens nach einem weithin ſichtbaren Schritt, der Deutſch⸗ lands Auffaſſung vor der Welt klarleat. Doch niemand fällt etwas ein. Da befiehlt der Kaiſer dem Staatsſekretär:„Fragen Sie Holſtein.“ Als Marſchall in ſein Zimmer kommt und dem Vortragenden Rat das Verlangen des Kaiſers mitteilt, herüberzukommen. fährt Hol⸗ ſtein auf, als habe er eine Schreckensnachricht erhalten. Sein Geſicht iſt ſehr bleich, und die ſonſt ſo beherrſchten Hände zittern. Er ſoll zum Kaiſer kommen, den er nicht liebt, er ſoll vor einer Verſammlung ſeine Anſicht in einer Rede auseinanderſetzen. die er nur am Schreih⸗ tiſch oder unter vier Augen klarzulegen ge⸗ wohnt iſt. Er, der ſeit Jahren die Macht nur aus dem Hintergrunde auszuüben weiß, ſoll jetzt an ſichtbarſter Stelle Verantwortung tragen. Aber wenn die Konferenz. wenn der Kaiſer nun einen Fehler machen? Um ſo beſſer, denkt Holſtein; dann wird ſich Seine Majeſtät wohl in Zukunft ein wenig zurück⸗ halten. Jeder andere Beamte dieſes Hauſes würde es als eine Auszeichnung und hohe Gnade empfinden. zum Herrſcher gebeten zu werden. Holſteins Natur empfindet eine ſolche Bitte als ſchlimmſte Störung ſeines Lebenskreiſes. Schroff lehnt er es ab. ſich mit der Sache zu befaſſen. Wenn Marſchall einen Rat brauche. ſoll er ſich an den Kolonialdirektor Kayſer wenden. Der iſt gefälliger als Holſtein und gibt den gewünſchten. den erlöſenden Rat: Glückwunſch an den Präſidenten der Buren. Am Nach⸗ mittag geht das Telegramm ab, das die Nach⸗ welt unter dem Namen Krügerdepeſche kennen⸗ lernen wird:„Ich ſpreche Ihnen meinen auf⸗ richtigſten Glückwunſch aus, daß es Ihnen, ohne die Hilfe befreundeter Mächte zu apel⸗ lieren, gelungen iſt. in eigener Tatkraft die Unabhängigkeit des Landes zu bewahren.“ Am Abend tritt Morſchall durch die Schiebetür zu ſeinem Zimmernachbarn. Herrn von Holſtein. Er zeigt ihm, ſtolz und beglückt, die Abſchrift des Telegramms. Er erwartet ein Lob ſeines Untergebenen zu finden Um ſo größer iſt ſeine Beſtürzung, als der ihn an⸗ fährt:„Seid Ihr denn alle wahnſinnig ge⸗ worden? Begreift denn niemand von Euch, wie verheerend die Depeſche in England wir⸗ ken muß? Dies Telegramm wäre eine Kata- ſtropbe Sofort aufhalten!“ Achſelsuckend be⸗ dauert der Staatsſekretär: Das Telegramm iſt ſchon auf dem Draht. Beim Abſchied iſt er kühler als ſonſt: ei denkt:„Der Alte wird doch ſchon manchmal recht wunderlich.“ Am folgenden Tage zeigt Marſchall trium⸗ phierend ſeinem Vortragenden Rat die deut⸗ ſchen Zeitungen. Ein Jubelruf geht durch Deutſchland Nie bisher hat Wilhelm 2. größe ⸗ ren Beifall gefunden als mit dieſer Maß nahme. Herr von Holſtein ſagt unerſchüttert nur:„Abwarten“. Acht Stunden ſpäter tele⸗ In anne dle auen Emni nen Zeitbileci aus dea Neglexung Medlalms Il. von BA. Nau J atiie Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. graphiert der deutſche Botſchafter aus London“ „Maßloſe Erbitterungi im ganzen Lande über die deutſche Depeſche an Krüger. Deutſche am Themſeufer mit Knüppeln überfallen, Hotels und Büros in der City beginnen bereits, deut⸗ ſchen Angeſtellten zu kündigen. War vorhin im Klub, wo leidenſchaftliche Erregung gegen Deutſchland. Wenn engliſche Regierung Kopf verlöre und Deutſchland Krieg erklärte, ſtünde ganze Nation hinter ihr.“ Wenige Tage ſpäter droht der Botſchafter nach Berlin mit dem Rücktritt„wegen des Irrſinns, der in der Wilhelmſtraße ausgebrochen iſt.“ Der Kaiſer iſt entſetzt. Das hat er nicht gewollt. Er war doch im Recht, das war doch ſonnenklar. Was ſind die Engländer für eine Nation! ö Seine Verärgerung müſſen zunächſt die Be⸗ amten des Auswärtigen Amtes ausbaden. Den Staatsſekretär fragt er zornig:„Ihr habt doch alle die Deveſche gebilligt. War denn niemand unter Euch, die dieſe Folgen vorherſehen konnte? Ihr ſeid doch die ſoge⸗ nannten Fachleute.“ Herr von Marſchall iſt ehrlich uug zu ſa⸗ gen, daß Holſtein. wenn auch zu ſpät, gewarnt habe. Der Kaiſer ſtutzt. Schon wieder Holſtein! Immer dieſer Name.„Ich muß den Mann doch endlich einmal kennenlernen. Ich werde ihn zu einem Diner bei mir einladen.“ Lächelnd widerſpricht Marſchall:„Holſtein wird nicht kommen.“ Der Kaiſer iſt ſehr un⸗ gläubig:„Wenn ihn ſein Kaiſer einlädt? Das will ich doch erſt einmal ſehen.“ Zwei Tage nach der Einladung läuft beim Hofmarſchall die Antwort ein: Der Vortra⸗ gende Rat von Holſtein bitte um Entſchul⸗ digung, aber er könne der Einladung leider nicht folgen, da er keinen Frack beſitze. Der„ſchwarze Reiter“. Die neunziger Jahre ſind weltvpolitiſch er⸗ füllt von den Spannungen zwiſchen Rußland und England, die mehr als einmal die Ge⸗ fahr eines Krieges dicht bevorſtehend erſchei⸗ nen laſſen. Einer der Hauptſtreitpunkte ſind die Dardanellen. in denen jeder Herr ſein möchte In dieſer Lage läßt der Kaiſer zu dem engliſchen Oberſten Swaine die Bemerkung fallen, die Engländer ſollten ruhig die Dar⸗ danellen beſetzen. Er werde ſchon dafür ſor⸗ gen, daß ſeine Verbündeten, Oeſterreich und Italien, ſich England anſchließen würden. Als Holſtein in ſeinem Arbeitszimmer das Aktenſtück lieſt, iſt er beſtürzt Wenn die Eng⸗ länder, um den unbeliebten Deutſchen zu ſcha⸗ den. den Nuſſen dieſen Ausſpruch mitteilen, wird der Zar in eine Stimmung tiefer Ab⸗ neigung gegen Deutſchland geraten. Und da⸗ bei hat Deutſchland den Ruſſen verſprochen, daß es ſich einer ruſſiſchen Annexion Konſtan⸗ tinopels nicht widerſetzen werde. Wenn Euro⸗ va von dem Geſpräch erfährt, iſt die deutſche Regierung bloßgeſtellt, und niemand wird mehr an ihre Zuverläſſigkeit glauben. Holſtein teilte dem Freunde nach Wien das kaiſerliche Geſpräch mit Swaine mit:„Nach den Wahrnehmungen, die man bisher gemacht hat, iſt leider erwieſen, daß Seine Majeſtät bei allem Verſtande die Gabe politiſchen Tak⸗ tes verſagt worden iſt— Initiative ohne Takt iſt ein Durchgänger. So kann es nicht weiter⸗ gehen. Ungefähr ein Jahr iſt es her, mein lie⸗ ber Eulenburg, als ich mit Ihnen zuerſt von dieſen Dingen ſprach. Heute warne ich Sie wieder. Sorgen Sie, daß die Weltgeſchichte Sie nicht einſt mal als den ſchwarzen Reiter bezeichnet, der zur Seite des kaiſer⸗ lichen Wanderers war, als dieſer auf den Irrweg einlenkte... Sie wiſſen, daß ich Ihnen als Charakter nach jeder Richtung hin das Allerbeſte zutraue, aber bedenken Sie, daß die Vorſehung Ihnen einen perſönlichen Wirkungskreis zugewieſen hat, wo es nicht genügt, beim Lebensſchluß zu ſagen:„Optima voluiſſe ſat eſt!“(Das Beſte gewollt zu ha⸗ ben, genügt.) Als Eulenburg dieſen Brief bekommt, ſtöhnt er auf. Soll er nie ſich aus den Klauen dieſes Dämons befreien? Soll er ſich mißbrauchen laſſen, um der Machtgier eines Einzelnen wil⸗ len gegen den Mann aufzutreten, der zu⸗ gleich ſein König und ſein Freund iſt? Und hat er nicht dem Kaiſer ſchon immer geſagt, was zu ſagen überhaupt möglich war? Um ſo tiefer muß ihn der Vorwurf kränken, der in dem Bilde vom ſchwarzen Reiter liegt. Und er begreift, welche Drohung auch in die⸗ ſem Vergleich verborgen iſt: die Kampf⸗ anſage Holſteins, wenn er ſeinen Wünſchen nicht gefügig iſt. die Eröffnung der Ausſtellung „Deulſchland“ Berlin, 16. Juli. Die Eröffnung der Ausſtellung„Deutſchland“ wird am Sams⸗ tag, den 18. Juli, von 11—11.30 Uhr über alle deutſchen Sender übertragen. der Prozeß gegen die Franziskaner Koblenz, 15. Juli. Am Mittwoch ſtan⸗ den wieder zwei Angeklagte in dem großen Sittlichkeitsprozeß gegen die Franziskaner⸗ brüder vor der 3. Großen Strafkammer in Koblenz, und zwar die Kloſterbrüder Eme⸗ ran und Candidus. Bruder Emeran wurde 1905 in Kempten bei Bingen geboren. Er erlernte ein Handwerk, machte die Geſel⸗ lenprüfung und fühlte ſich plötzlich zum Or⸗ densmann berufen. Er war beim Eintritt ins Kloſter 18 Jahre alt. Schon nach wenigen Monaten ließ er ſich mit Bruder Theodor in unzüchtige Handlungen ein. Nach einjährigem Aufenthalt nahm der Bruder auf Veranlaſſung ſeiner Eltern wie⸗ der ſeine Handwerkertätigteit im bürgerlichen Leben auf. Auf einen Brief des berüchtigten Bruder Lenus ging der Angeklagte wieder in das Kloſter in Boppard. Auch in Bop⸗ pard gab er eine Gaſtrolle, wo er mit dem Bruder Viktorian widernatürlich verkehr⸗ te. 1928 trat der Angeklagte wegen einer un⸗ glücklichen Liebe wieder als Bruder Emeran in das Kloſter Waldbreitbach ein, und unter⸗ hielt mit den Brüdern Hubertus, Achatius, Jordan, Conſtantin und Wiewald wider- natürlichen Verkehr. Der Anklagevertreter ging mit dem Angeklag⸗ ten ſcharf ins Gericht und wies insbeſondere auf die einwandfrei erwieſene moraliſche Schuld der Ordensgeſellſchaft hin. Entgegen der Auffaſſung des Staatsanwalts hielt das Gericht die Erzieher-Eigenſchaft des Ange⸗ klagten nicht für gegeben und verurteilte ihn zu drei Jahren ſechs Monaten Gefängnis. Der zweite Angeklagte, Bruder Candi⸗ dus, der mit 21 Jahren ins Kloſter eingetre⸗ ten iſt, wurde 1908 in Oberhauſen geboren. Vor ſeinem Eintritt ins Kloſter war er als kaufmänniſcher Angeſtellter beſchäftigt. Ein halbes Jahr nach ſeinem Eintritt in die Waldbreitbacher Kloſterniederlaſſung fiel er dem Bruder Wiewald zum Opfer. Später verging er ſich an mehreren Anſtaltszöglingen. Hier ſchränkte der Angeklagte in einem Falle ſeine früheren Ausſagen weſentlich ein. Einer der Zöglinge wird als Zeuge vernommen und erzählt, daß er 19333 aus Waldbreitbach ausgerückt ſei, ſich auf eigene Füße geſtellt und geheiratet habe. Der Zeuge ſagt aus, daß Bruder Emeran mehrmals Annähe⸗ rungsverſuche gemacht habe. Er habe ſich jedoch dieſe Dinge nicht gefallen laſſen und abgewehrt. Ein zweiter Zögling, der ganz beſtimmte Ausſagen macht, gibt die Verfehlungen ohne weiteres zu. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen fortgeſetz⸗ ter widernatürlicher Unzucht zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 3½ Jahren. ichweres Unweller im Rheinland Bonn, 16. Juli. Bonn und Umgebung wurden am Mittwoch nachmittag von einem ſchweren Unwetter mit faſt orkanartigem Sturm, das erheblichen Schaden anrichtete, heimgeſucht. Von der Lokomolive erfaßt und gelölel Wiesbaden, 15. Jull. Auf dem Wege zu ſeiner Dienſtſtelle wurde der 47jährige Reichsbahnarbeikter Emil Hutzelmann aus Wiesbadan-Biebrich von einer Loko⸗ mofive von hinten erfaßt und elwa 100 Me⸗ ker weit geſchleift. Hutzelmann, über deſſen Körper mehrfach die Räder gingen, wurde furchtbar zugerichtek und war ſofor! kok. Der Lokomotivführer haktke infolge der Kurve den Wann nicht rechtzeitig ſehen können, hat aber bemerkt, daß er jemand überfahren hatte. Er erſtakkefe auf der nächſten Blockhſtelle Meldung, worauf das Gleis abgeſucht und der Tote gefunden wurde. i .. ͤ wu ͤ v ĩͤ v Calvo Sotelo ermordet Der Vorſitzende der ſpaniſchen Renovations⸗ partei und Führer der geſamten antirepubli⸗ kaniſchen und antimarxiſtiſchen Front Spa⸗ niens, Calvo Soleto, der in Madrid er⸗ mordet wurde. (Graphiſche Werkſtätten, Kg Unter. Hats, wider, 4 ind ugette⸗ boren. er gls Ein die lel er pater ingen. Falle Einer mmen itbach ſtellt dus, ähe⸗ habe ſſſen det die eticht geſetz⸗ Ge⸗ tete lele, 5 li⸗ a. —ñññ—(—j—ꝛ—u— Mußeſtunden engen, desde gasbtde aun ue Ar.——— 180„ AA ⁵ ˙-U ö 4 Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Von Hermann Thimmermann 2. Fortſetzung. Es war ſtockfinſter. Und unverſehens ſtanden ſie auf einmal am Rande der Bräleſchlucht, ſie war tief eingeſchnitten, mit einzel⸗ nen zerſplitterten Bäumen noch beſtanden. Im Lichte der einſchlagenden Geſchoſſe ſahen ſie auf dem Grunde der Schlucht Waſſer ſchimmern und Ge⸗ ſtalten umherwimmeln. Die debe tiefe Erdwanne war von einem geheimnisvollen Leben bevölkert.. Stimmen kamen aus der Dunkelheit, und einzelne Lichter zuckten auf und verſchwanden wieder. g Hier ſchlug das Herz des kommenden Angriffs. In Erdlö nern dieſer Schlucht, in der Hermitage, lag der Regimentsſtab. In einem winzigen Unterſtand hauſte der Regimentskommandeur, der Oberſtleutnant Epp. In Erdlöchern daneben wohnten die Offiziere des Stabes. ich Kompanien warfen ſich in den toten Winkel der ucht. „Schnauft euch aus!“ ſagte der Leutnant und be⸗ gab ſich zur Meldung mit den anderen 40. Der Leutnant ſuchte ſich nach einem Erdloch durch 515 rüttelte den ſchlafenden Ordonnanzoffizier an den üßen. „Seid ihr ſchon da?“ fragte der gleichmütig. Und dann wurde er ausgequetſcht. „Wie ſchaut's heut nacht bei euch aus?“ Bei uns: Bis jetzt war's ruhig, was man halt ſo ruhig nennt“, antwortete er und der Regimentsadjutant drängte ſorgenvoll:„Seht zu, daß ihr raſch ablöſt, daß die vorne noch vor Tag hinter kommen.“ Die vorne, das waren die, die in den Mauerfetzen von Fleury lagen ſeit Tag und Nacht. Was überhaupt der Name Fleury in der Geſchichte des Leibregiments bedeutete, das iſt kaum zu beſchreiben. Es kann nur mit dürrſten Worten kurz beſchrieben wer⸗ den, denn wenn man die Ereigniſſe dieſes beiſpielloſen Sturwes mit Bemerkungen verſehen wollte, dann wure jedes Wort des Lobes zu arm. Auszug aus der Regimentsgeſchichte: „Am 23. Juni morgens um drei Uhr hatte das II. und III. Bataillon dem Regimentskommandeur, der ſeine Gefechtsſtelle im Fort Douaumont hatte, ſeine voll⸗ zogene Bereitſtellung zum Sturm gemeldet. 2 Als der Tag graute, wechſelte die deutſche Artillerie vom Gasſchießen zum Trommelfeuer. Ein Orkan lag über den franzöſiſchen Stellungen und beſonders über Fleury. Vom Douaumont aus ſah man die ganze Land⸗ dal den Chapitrewald, die Ruinen von Fleury und as Zwiſchenwerk Thigaumont in eine ungeheure Wolken⸗ wand von etwa 200 Meter Höhe eingehüllt, es wirbelte dort von Rauch, Flammen und Staub und dazwiſchen fegten Leuchtraketen in allen Farben, ob von Feind oder Freund, konnte man nicht unterſcheiden. Um acht Uhr an dieſem Morgen ſtarrten die Augen der Beobachter im zerſchoſſenen Panzerturm von Douau⸗ mont ſtarr nach dem Gelände von Fleury hinüber und verſuchten, die immer dichter werdende Rauchwand zu „ e Oberſtleutnant Epp und ſein Stab verbrachten die 1 Minuten in äußerſter Spannung. Denn um 8 Uhr waren das Leibregiment, die 2. Jäger⸗Brigade und das 10. Bayeriſche Infanterie⸗Kegiment zum Sturm angetreten. 8.26 Uhr kam die erſte Beobachtermeldung Fle dem Panzerturm: Eigene Infanterie dicht vor eury!“ a Alfo war der erſte Anlauf gelungen! Bald darauf kam die Meldung, daß rechts vom Leib⸗ regiment das 10. Bayeriſche Infanterie⸗Regiment, des 2 Regiment, das Zwiſchenwerk Thiaumont geſtürmt abe. 8.45 Uhr meldet der Panzerturm:„Eigene Infanterie iſt in Fleury eingedrungen!“ 9.0„r:„Unſere Infanterie hat Fleury genommen!“ D„ Maſſen von Gefangenen kamen vom Bahn⸗ damen her fluchtartig auf das Fort zu. Alſo ſchlen der Geſamtangriff, genau, wie beabſichtigt war, völlig Manga N zu ſein. de. Teutnant Epp entſchloß ſich, mit den Reſerven und dem Stab nach Fleury vorzugehen. f Vor den Ausgängen des Douaumont lag ſchwerſtes E Feuer. Und der ganze, weite Raum zwi⸗ chen dem Fort und Fleury war von Granaten aller Kaliber ſo zugedeckt, daß jede Abteilung, die hier vor⸗ wollte, mit den ſchwerſten Verluſten rechnen mußte. Schweres Steilfeuer lag auf dem Bahndamm. Der Re⸗ gimentsſtab verſuchte vergeblich, einen Weg nach Fleury zu finden. Da aber überall zu erwarten war, daß er nutzlos außer Gefecht geſetzt würde, befahl der Kom⸗ mandeur die Rückkehr ins Fort. Von der Front kamen lange keine Nachrichten. Erſt nachmittags meldete der Kommandeur des II. Ba⸗ taillons: a geht über Fleury nicht vorwärts. Sehr ſtarkes en Feuer ſchwerſten Kalibers aus üdweſtlicher Richtung auf Bahndamm und vordere Linie. er Adjutant und der Went rant gefallen.“ Am Abend kann ſich Oberſtleutnant Epp ein Bild von der Lage machen. Das Regiment hat in beiſpiel⸗ loſem Schwung die feindliche Front überrannt, hat mit ſchwerſten Verluſten Fleury genommen und liegt nun Fheleber. und durcheinandergewürfelt mit ſchwerſten ffisztersverluſten ſüdlich des Dorfes vorne am Feind, während die Anſchlußtruppen rechts und links nicht vor⸗ wärts gekommen ſind. Nur das 10. Infanterie⸗Regi⸗ nie ment hat Thiaumont genommen, mußte aver Froide Terre wieder aufgeben, das ſchon in ſeiner Hand war.“ Das iſt der dürre Inhalt einer der glänzendſten Waffentaten des Leibregiments. Das war der Tag von Fleury geweſen. Er koſtete das Leibregiment 14 Offiziere, ſeinen Re⸗ gimentsarzt und 550 Mann. Unbeſchreiblich ſchwere Tage und Nächte folgten, denn vor Fleury tobte die Hölle. In dieſen Tagen bezog der Kommandeur auf Be⸗ fehl ein Erdloch in der Braleſchlucht und bereitete hier die Ablöſung ſeiner Bataillone vor Fleury und gleich⸗ Fidie den Sturm auf die ſüdweſtlich Fleury liegenden rdwerke, die M⸗Räume vor. Der Kommandeur in ſeinem alten, zerſchliſſenen Feld⸗ rock hob ſich mit ſeiner ſchlanken Geſtalt deutlich vom Karbidlichtſchein, der aus ſeinem Unterſtand drang, ab. Nachdem er die Meldung des Bataillonskommandeurs eee hatte, gab er mit halblauter Stimme die etzten Nachrichten von vorne bekannt. Er reichte jedem einzelnen Offizier die Hand und wie dieſer Hände⸗ druck erwidert wurde, mußte ihn davon überzeugen, daß ſeine Leiber für ihn, den kampferprobten Kommandeur, durchs Feuer gingen, auch durch das Feuer dieſer kom⸗ menden wilden Schlacht. Druck und Gegendruck der Hand: es war wie ein doppeltes Verſprechen und wie ein ein⸗ ziger Herzſchlag. Im ungewiſſen Licht des K und im aufſtieben⸗ den Feuer der Einſchläge ſah man ein Gewimmel von rauen Geſtalten: von allen Seiten kamen und gingen ie, Pioniere ſchufteten irgendwo mit irgendwas, Eſſen⸗ oler, Waſſerholer, Befehlsempfänger, Munitionsträger iefen durcheinander wie in einem großen Ameiſenhau⸗ fen oder wie in einem Bergwerk, deſſen Dach der be⸗ ſternte Himmel allein bildete. „Schaut's, daß ihr ſo raſch ablöſt, daß die vorne vor Tag hinter kommen!“ Der Regimentsadjutant wußte, warum er das ſeinen Kameraden immer wieder ans Herz legte. Wer vor Fleury abgelöſt wurde, war, wenn er aus ſeinem Trichter kroch und die Wanderung zurück an⸗ trat, noch lange nicht in Sicherheit. ier Stunden dauerte der Todesweg zur Bräleſchlucht und dieſe vier Stunden führten durch eine donnernde, feuerüberſpiene Wüſte, durch ein Kraterfeld, das beinahe völlig frei unter den Augen der franzöſiſchen Batterien und Maſchinen⸗ gewehre lag. Dieſen furchtbaren Weg bei Tage zurück⸗ ulegen, war für geſchloſſene Abteilungen ausſichtslos. Wer von den Batterien und den Maſchinengewehren nicht erwiſcht wurde, der fiel tauſend zu eins den 18 zöſiſchen Fliegern zum Opfer, die hier wie wütende Geier meterhoch über dem zerſtörten Erdboden hin⸗ und her⸗ ſtießen. Nur der Einzelgänger konnte Glück haben. Es gab für die Ablöſung nur eine Chance, hier unverſehrt, oder, wenn es gnädig abging, verwundet durchzukommen: unter dem dunklen Mantel der Nacht. In der Bräleſchlucht ſammelten die Kompanien zum Abmarſch. Wie flumpen ſchwarzer Schatten ſtanden die Züge und der Leutnant taſtete ſich an ſeinem Zug entlang und rief Namen in die ſchweigende Reihe. „Luttenberger!“ „Inzenhofer!“ „Egger!“ Posch i Und zu ſeiner Beruhigurg kam jedesmal aus der dichten Finſternis ein Murmeln:„Hier, Herr Leutnant! „Fehlt keiner? Alles da?“ Und rings aus der Dunkelheit antworteten die Stim⸗ men der Gruppenführer. Niemand fehlte. Es war keiner erwiſcht worden. lück gehabt, dachte der Leutnant. Dann taſtete er ſich zum Ende ſeines Zuges. Genau in dem Augenblick, als ſie ſich rumpelnd und klappernd in Bewegung ſetzten, um den Hang hinauf⸗ zuſteigen, heulte es hoch vom Sternenhimmel herunter, eine ganze Lage ſchwerer Geſchoſſe brüllte in die Schlucht und ieh unten am Waſſer mit reißendem Krach in die Erde. Beim grellen Aufblitzen des Feuers ſahen ie dort unten am 1 N Waſſerſpiegel Scharen von aſſerholern ſich bücken, herumſtehen, herumſitzen, hin⸗ und herlauſen... und kaum hatte der Leutnant ſi vorgeſtellt, daß dort... da donnerte eine zweite 2 Lage in dieſe Gruppen hinein und im Feuerſcheine der Einſchläge erblickten ſie, indeſſen ſie auf ihrem Pfade arr ſtehen geblieben waren und hinunterſchauten, zu⸗ ammengebrochene, zuſammengeſunkene, ſich wälzende, da⸗ hintaumelnde und ſtürzende Bündel von Menſchen. Aus der s. weigenden Dunkelheit, die na dieſen Ein⸗ ſchlägen ſich über die„Schlucht legte, kam dur dringen⸗ des Geſchrei und Gebrüll und dann weithinſchallend oder wimmernd oder jammernd Sanitäääter!... Sani⸗ „ f it dieſem Bild vor ihren geblendeten Augen und mit dieſen* in ihren betäubten Ohren ſtlegen ſie langſam und ſtumm den Hang 175 Sie gingen einzeln hintereinander, enn der Weg war chmal und lief ſchräg am Hang hinauf, oben ſahen ie die Umriſſe der Schluchtränder ſich abheben und ann waren ſie aus der Schlucht heraus. Vor ihren Augen lag das fahle Gelände, das zum Fort Douaumont führte: dardber hinweg, durch das Fort, führte ihr aeg au- Stellung bor Fleuru. Copyrigth durch Verlag Knorr& Hirth- München Du dieſer rote Mondlandſchafk ſayen ſre im Auk⸗ blitzen der Einſchläge Krater neben Krater, immer wie⸗ der aufgeriſſen von den hochſtiebenden, krachenden Feuer⸗ keilen, durch die hindurch ihr Weg gehen mußte. Keuchend mit wilden Sprüngen 9— ſie jetzt über das Trichterfeld aus der Haſſouleſchlacht hinauf zum Douaumont. i Es konnte nicht einmal ein Jagen ſein, ſondern nur ein haſtiges Vorwärtsſtolpern, ein Stürzen und Wieder⸗ aufſtehen, ein Kriechen bisweilen, ein eilendes Sich⸗ dahinſchleppen. 5 5 7 5 einer Ewigkeit, als ihre Kräfte nachzu⸗ laſſen begannen, als wieder einmal der Schweiß in Bächen unter ihren Uniformen am Körper hinunterlief, warfen ſich die Vorderleute zu Boden und preßten ſich in 1 1 3 as r los „Gleich wer ma im Fort ſein!“ brüllte jemand durch die Dunkelheit. 2 1 ache ff alſo bald geſchafft. ald ge t Der 1 eilte an den Liegenden vorbei. Denn jetzt kamen Minuten, deren Verlauf er kannte. Er wußte, was hier, am Eingang zum Kehlgraben, einige Meter vor dem Mauerloch, das in den ſchützenden Gang des Forts führte, wartete. In dem Haufen zerſchlagener Betonklötze und Erd⸗ haufen, aus denen das Fort noch beſtand, lag das Loch, durch das die Ablöſungen und alles, was in das Fort a und es wieder verließ, kommen mußte. Beim ufblitzen der explodierenden Geſchoſſe konnte man un⸗ deutlich die Oeffnung ſehen. Wenige Meter waren bis dorthin zurückzulegen. 8 Aber dazwiſchen... dazwiſchen lag ein beinahe immer⸗ währender, berſtender, flammender Vorhang von Ein⸗ ſchlägen. Der Eingang war dem Franzoſen genau be⸗ kannt, wie jeder Stein hier an und in dieſem Fort. Und ebenſo bekannt war ihnen, daß hier in jeder Nacht unaufhörlich„Betrieb“ war. Und alſo legte er genau vor dieſen Eingang ſeine dauernden Feuerüberfälle. Laage um Lage beulte hierher. Wieder und wieder ſtov es grer heulend herunter und zerriß mit einem ungeheuren Krachen Mauerreſte, Betonblöcke und Erdhaufen... und alles, was ſich in der Umgebung befand. Kaum war das letzte 9 Winſeln und Flirren der Sprengſtücke des letzten Ein⸗ ſchlages verſtummt, fegte ſchon ein neuer Donnerkeil heran. Das war die furchtbare Sperre, die der Gegner vor die Sicherheit im Fort geſetzt hatte und ſie mußte über⸗ wunden werden. Es war eine lächerlich geringe Möglichkeit, hier mit i ganzen Gliedern durchzukommen. Und doch kamen ſie durch, in jeder Nacht kamen und gingen ſie, hunderte und hunderte, ſprangen hinein und ſprangen hinauf, mitten durch den Wirbel der Sprengſtücke. Aber es blieben auch viele liegen, viele. Der Leutnant lag mit einer Gruppe ſeines uges, vielleicht waren es auch Leute eines ganz anderen Zuges, wer konnte das in dieſer Hölle unterſcheiden, vor dem Abſprung zum Eingang. Es gab nur eins: zunächſt liegen blieben und lic an die Erde preſſen, ſo lange, bis eine Lage einſchlug, und dann, noch mitten im Nene der Sprengſtücke, mit zuſammengeraffter, raſender raft auf... durch den Pikrindampf durch, zwiſchen den zuſammengeſtürzten Betonklötzen durch, über die letzten Trichter hinweg oder durch ſie hindurchgeklettert, egal wie, nur durch... mit zum Zerreißen angeſpannten Muskeln und Sehnen wenn es nicht anders ging, kopfüber, ſtürzend, krie⸗ chend, fallend... hinein in den Eingang. Der Leut⸗ nant beobachtete Schlag um Schlag, er ſah die Flam⸗ menbündel aus dem rieſigen Stein⸗ und Schutthaufen ſchießen, im taghellen Schein erblickte er vorwärtsſtür⸗ zende Geſtalten, die ſofort wieder von der Dunkelheit verſchluckt wurden, er ſah eder die Stelle, wohin 1 rannten, das Eingangsloch ſelber konnte er nur un⸗ eutlich, im Lichte der Salven feſtſtellen. Wie Laſttiere bepackt, keuchend und atemlos von dem 8 Weg, 1— 3 ub W 1—— opf kaum von der Erde gehoben, auf die tige Sekunde. geb N 20 Es konnte ſich keiner um den andern kümmern. Jeder ſtarrte hinüber. Jeder umklammerte ſein Gewehr. Es kam alles darauf an, den rechten Abſprung zu erwiſchen. Jetzt jaulte es wieder hoch im dunklen Himmel heran, ſie preßten die Köpfe in die Erde, es heulte aus tau⸗ ſend und tauſend langgezogenen Pfiffen auf ſie zu, ein Donnerſchlag ließ den Boden unter ihnen erzittern, hob 4 hoch... und jetzt ſprangen ſie, mitten unter ihnen er Leutnant. Sie raſten in den friſchen, ſtinkenden Rauch hinein. rumpelten hinunter in den Kehlgraben, der völlig zer⸗ ſchoſſen war, ſtürzten und fielen übereinander, machten ſich mit Flüchen frei, rannten in dem Qualm, der in ihre Augen biß, an Betonblöcke, zerſchlugen ſich die greifenden Hände, taſteten ſich in wahnſinniger Haſt um die mächtigen Steintrümmer, kletterten über Betonbrocken, rutſchten im Steingerieſel aus, warfen ſich nach vorne, kamen auf Händen und Füßen vorwärts... und in⸗ mitten eines dampfenden Menſchenknäuels würgten ſie ſich in die rettende Oeffnung. Fortſetzung folgt r 2 ab eee eee IPlacikacr eee * νντνννοννν,ieUνιν 0, ονντννοαονννπννντνπνν]·π/ÜDονινοννẽuιyν ονννντννν Seit 40 Jahren werden die Olympiſchen Spiele der Neuzeit durchgeführt. In dieſen vier Jahrzehnten hat der Sport in der Welt einen unvergleichlichen Siegeszug ange⸗ treten, und man geht nicht fehl in der An⸗ ſicht, daß es gerade die Olympiſchen Spiele waren, die mit am meiſten zu dieſer erfreu⸗ Der König von Schweden nannte ihn den größten Athleten der Welt. Wenig ſpäter mußte Thorpe ſeine olympiſchen Auszeich⸗ nungen zurückgeben und wurde mit Schimpf und Schande auf Lebenszeit disqualifiziert. Warum? Er hatte ſich einmal für ein Baſe⸗ ballſpiel 25 Dollar geben laſſen, weil ſeine lichen Entwicklung beigetragen haben. Die großen Sportkämpfe ſchließen in ſich ein heroiſches Geſchehen ein, die Menſchen, die ſich um den Lorbeer meſſen, müſſen ein großes Maß von Charakter und Nervenkraft beſitzen, um erfolgreich dieſe harten Kämpfe durchzuſtehen. Wer eine Geſchichte der Olympiſchen Spiele ſchreibt, der muß ein Heldenlied ſingen. Aber ſtets läuft neben dem groß⸗ artigen Geſchehen das Schickſal mit ſeinen kleinen Tücken und Seitenſprüngen mit. Immer wieder ereignen ſich Zwiſchen⸗ fälle tragiſcher und komiſcher Art, die auch dazu gehören und ohne die nun einmal das bunte Leben nicht denkbar iſt. Von ihnen ſeien hier einige wiedergegeben, in bunter Reihenfolge, ohne Anſpruch auf hiſtoriſche Genauigkeit; denn dieſe Geſchichten ſind zum großen Teil mündlich überliefert worden, und es iſt ſchwer feſtzuſtellen, ob nicht hier und dort nachträglich die Fama etwas ge⸗ mogelt hat. 1896 bei den erſten Olympiſchen Spielen der Neuzeit ſtand der Marathonlauf aus dieſem Lauf noch bewußtlos von den Anſtrengungen in der Kabine lag, zum Kampf über fünf Kilometer an und— ge⸗ wann auch dieſen Wettbewerb! Nebenbei ſei erwähnt, daß Nurmi in Paris nachher auch ſeinem Land im 3000⸗Meter⸗Mannſchafts⸗ lauf zum Siege verhalf. Früher gab es bei den Olympiſchen Spielen einen Wettbewerb, der Tau⸗ ziehen hieß! Man kann ſich das heute kaum noch vorſtellen, noch merkwürdiger mutet uns aber Deutſchlands einziger Sieg in dieſer Sportart an. Das war 1906 in Athen. Die griechiſchen Schifferknechte ſchienen unſchlagbar zu ſein. Da ſtellten die Deutſchen aus den dort beteiligten Deut⸗ ſchen eine ziemlich gemiſchte Mannſchaft zu⸗ ſammen. In diſzipliniertem Mannſchafts⸗ geiſt gelang es den Deutſchen, die ihnen körperlich weit überlegenen Griechen zu beſiegen. Noch ein anderer Siegeines Erſatz⸗ mannes iſt zu erwähnen. Da war 1896 nach Athen der Deutſche Traun als Erſatz⸗ mann der Leichtathleten mitgefahren. Da es für ihn nichts zu tun gab, andererſeits dem Engländer Boland ein Partner für das Herrendoppel im Tennis fehlte, ſprang er ein und— gewann in dieſem Wettbewerb die goldene Medaille. Eine einmalige Erſcheinung unter den olympiſchen Kämpfern war der Amerikaner Ewry. Dieſer Athlet hatte ſich auf den heute nicht mehr gebräuchlichen Hoch⸗ und Weitſprung ohne Anlauf ſpezialiſiert. Es im Mittelpunkt der Ereigniſſe. Noch hatten die Menſchen gerade auf dieſer rieſigen Strecke wenig Erfahrungen, und ſo kam es, daß von den mehr als 100 Gemeldeten noch kurz vor dem Start nur noch 25 übrig⸗ geblieben waren. Die anderen hatten es plötzlich mit der Angſt zu tun bekommen vor den gewaltigen Anſtrengungen, die ihrer warteten. Ganz Griechenland jubelte, als dann nachher drei Vertreter des Hellenen⸗ volkes als erſte das ſchöne Stadion in Athen betraten. Das klaſſiſche Land hatte den klaſſiſchen Lauf gewonnen. 1912 in Stockholm war es. Im Fünf⸗ und im Zehnkampf gab es nur einen ein⸗ zigen Mann, der ſich allen anderen Wett⸗ bewerbern faſt ſpielend überlegen zeigte. Der amerikaniſche Indianer Jim Thorpe. Mutter krank war und er ihr helfen wollte. Ein Amateur darf kein Geld nehmen. Nurmi— dieſer Name iſt auch heute noch der Sportwelt ein Begriff. Der groß⸗ artige finniſche Langſtreckenläufer ſchlug die Beſucher bei drei Olympiſchen Spielen in ſeinen Bann, er gewann nicht weniger als ſechs Goldmedaillen. Als er in Los Angeles die Hand nach der ſiebenten ausſtreckte und den Marathonlauf gewinnen wollte, wurde er gerade noch„rechtzeitig“ disqualifiziert. Seine Speſenrechnungen waren irgendeinem Mann, der ſie nicht zu bezahlen brauchte, zu hoch geweſen. Dieſer Nurmi vollbrachte 1924 in Paris eine Wunderleiſtung. Er gewann gegen große Gegnerſchaft die 1500 Meter und trat bereits eine Stunde ſpäter, als der Dritte Oben Mitte: Mit lorbeerge⸗ ſchmückten Kämpfern ſtellt ſich die Mannſchaft der ſchwediſchen Polizei auf den Stockholmer Olympiſchen Spielen vor. Links: In Athen(1906) er⸗ kümpften die Deutſchen den Sieg im Tauziehen. Rechts: Drei dreifache Welt⸗ meiſter ſahen die Olympiſchen Spiele in St. Louis(1904). Hahn(links) gewann den 60⸗, 100. und 200⸗Meter⸗Lauf; Hill⸗ mann(rechts) den 400⸗Meter · Lauf, 200⸗ und 400⸗Meter⸗Hür⸗ denlauf; Lightbody(Mitte) im 800⸗, 1500⸗Meter⸗Lauf und 250⸗Meter⸗Hindernis. gelang ihm, auf nicht weniger als fünf Olympiſchen Spielen Sieger zu werden. 1900 in Paris, 1904 in St. Louis, 1906 in Athen 1908 in Lon⸗ Oben: Der Amerikaner Ewry, der als Sprungſpezialiſt auf den Olympiſchen Spielen 1900, 1904. 1906, 1908 und 1912 goldene Medaillen errang. Oben links: Start zum 100⸗Meter⸗Lauf 1896; der Tiefſtart wurde gerade erfunden. 2 Weltbilderdienſt(6), Scherl Bilder⸗ ienſt(1)— M. damit auch prompt gewann? Einer ſeiner Konkurrenten übrigens verſuchte eine Art „gemiſchten“ Start. Er traute ſich wohl nicht ſo tief auf den Boden, wollte aber trotzdem es dem Amerikaner gleichtun. So nahm er ſich zwei Staffelſtäbe und ſtützte ſich damit auf den Boden. Der„gemiſchte“ Start be⸗ währte ſich nicht. Nicht immer kann alles klappen. Daß aber gerade den Amerikanern in Los Angeles gleich drei ſchwere Organiſations⸗ ehler unterliefen, war doch peinlich. Beim 3000 ⸗Meter⸗ Hindernislauf wurden die Läufer eine Runde zu ſpät abgewinkt. Einer kam dadurch um die Silbermedaille. Ueber 200 Meter ließ man Metcalfe fünf Meter zu viel laufen. Er verlor dadurch die Gold⸗ medaille. Als der Franzoſe Winter im Wett⸗ kampf den Diskus als erſter Athlet der Welt über 50 Meter weit ſchleuderte, paßten die Kampfrichter gerade nicht auf, weil ſie beim Endkampf des 800⸗Meter⸗Laufes zuſchauten. Winters Wurf wurde nicht anerkannt. Der Franzoſe kam um den Sieg und die goldene Medaille. 1904 in St. Louis hatte man eine merkwürdige Schwimmbahn für die Olym⸗ piſchen Spiele er⸗ richtet. Eine aus⸗ gehobene Lehm⸗ grube ſtellte das don und 1912 in Stockholm beherrſchte er das Feld. Mit Recht wurde er als der„eiſerne Mann“ bezeichnet. Die Spiele 1912 in Stockholm werden mit Recht als die ſportlich wertvollſten vor dem Weltkrieg bezeichnet. Bemerkenswert übrigens, daß den gleichen Ehrentitel, nur mit umgekehrten Vorzeichen, die erſten Olympiſchen Spiele nach dem Kriege, 1920 in Antwerpen, erhielten. In Stockholm er⸗ eignete ſich übrigens der ſeltſame Fall, daß ſich auch eine Mannſchaft von Poliziſten beteiligte. Ganz Stockholm jubelte, als die Ordnungshüter tatſächlich auch die ge⸗ wünſchte Goldmedaille gewannen oder, wenn man ſo will,„ſicherſtellten“. Wenn man heute einen Sprinterkampf ſieht, dann iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Läufer beim Ablauf mit dem ſogenannten Tiefſtart abgehen, der ihnen die größte Schnelligkeit zu Beginn verleiht. Wer aber weiß, daß 1896 in Athen der Amerikaner Burke dieſen Tiefſtart zuerſt vorführte und „Schwimmſtadion“ dar und eine Bretter⸗ planke, die auf dem äußerſt ſchmutzigen Waſſer ſchwamm, war der Startplatz. Im Schwimmſtadion in Berlin kann man bei unbewegtem Waſſer die Schlagzeile einer Zeitung leſen, die auf dem Grunde des Beckens liegt. Man könnte die Reihe dieſer Erzählungen noch beliebig verlängern. Aber man ſoll das alles nicht zu wichtig nehmen. Was neben⸗ bei geſchieht, bildet immer die Ausnahme, die die Regel von dem zwiſchenfallsloſen und trotzdem ſpannenden Geſchehen beſtätigt. Von den Ausnahmen ſpricht man, der ge⸗ regelte Ablauf der Dinge wird vergeſſen, weil er ſich ſtets wiederholt. Wer weiß, was man nachher von den Olympiſchen Spielen in Berlin erzählen wird. Vielleicht wäre es nicht einmal gut, wenn ſie ganz ohne Ueber raſchungen ablaufen. Das Menſchliche dieſe« großen Geſchehens könnte ſo in Vergeſſenheil geraten. Horſt Hellmer. 3 ſi be I 0 N de U ſie At na mit Alk mit ſtra U Gta Init gl . Fr Cl ſche et i 1 it et 53 5 e b r U d⸗ . lt ie 22* r 2 3 — 82 5 Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Dienſtbeſprechung der PL. Alle Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter der Pe. wollen Donnerstag, 16. Juli, abends ½9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle erſcheinen — pünktlich und vollzählig.— Franzke, Ortsgruppenleiter. Vergeſſe Dich nicht zur KdF.⸗ Rheinfahrt anzamelden— am 2. Auguſt nach Koblenz für nur Mk. 5.90.(Siehe amtl. Mitteilungen der DAF.) Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. Juli 1936 Denkſpruch. Die Selbſtbeherrſchung iſt die Wurzel aller Tugenden. Smiles. Kinberlandverichickung Kinder ſind der Reichtum einer Nation; ſie tragen die Zukunft in ſich, krönen die Ar⸗ beiten derjenigen, die vor ihnen waren. Dieſe Zukunft aber verlangt ein ſtarkes Geſchlecht. 8 7 5 N 7 17 2— I 2* s. 8 IN 2 N* en 1 8 4 20 2 722 7 * 1* 9 Fi Rinder nufs Tand Noch ſind nicht alle deutſchen Eltern in der Lage, ihren Kindern die Wohltat eines Landaufenthaltes zu verſchaffen. Die NS.⸗ Volkswohlfahrt, Gauamt Heſſen⸗Naſſau, wen⸗ det ſich noch einmal an den Opferwillen der Einſichtigen, denen die Geſundheit und die Kraft der Kinder am Herzen liegt. Die Kinder⸗ landverſchickung iſt das Mittel, den Kindern unſeres deutſchen Volkes Erholung und Freude, Liebe und Begeiſterung für ein ſchö⸗ nes Vaterland zu ſchenken. Die Freiplätze ſind anzumelden beim Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſau, Frank⸗ furt a. M., Mainzerlandſtraße 42. * * Silbernes Amtsjubiläum. In aller Stille feierte dieſer Tage der hieſige evan⸗ geliſche Pfarrer Werner ſein ſilber⸗ nes Amts jubiläum. Aus einer alten heſſiſchen Pfarrfamilie hervorgegangen, wurde er Anfang Juli 1911 gleichzeitig mit dem heute in Worms amtierenden Pfarrer Eckert in Groß⸗Steinheim ordiniert. Er übernahm hierauf die Aſſiſtentenſtelle der Diaſpora⸗ Gemeinde Mühlheim bei Offenbach. Nachdem er als Pfarrer ſodann in Fürfeld und Wöll⸗ ſtein in Rheinheſſen und Erzhauſen, Kreis Darmſtadt, ſegensreich gewirkt hatte, wurde ihm auf ſeinen Wunſch vor zwei Jahren die hieſige Pfarrei übertragen. Wie ſehr ſich Herr Pfarrer Werner die Liebe und Hochach⸗ tung ſeiner Gemeindeglieder erworben hat, beweiſt die Tatſache, daß es ſich die Ge⸗ meinde nicht nehmen läßt, ihm am nächſten Sonntag in einer kleinen Feier nach dem Gottesdienſt ihre Glück⸗ und Segenswünſche zu übermitteln. Die Gemeindeglieder ſind zu dieſer Feier herzlich eingeladen. Der Kir⸗ chenchor wird die Feier verſchönern. Auswärts verſtorbene Viernheimerin In Heßloch in Rheinheſſen, woſelbſt ſie mehr als 3 Jahrzehnte den Haushalt des Herrn Pfarrers Edelbauer führte, ſtarb im Alter von 63 Jahren Frl. Barbara Hof⸗ mann. Der Tod war für ſie eine Erlöſung von längerer, ſchmerzvoller Krankheit, die ſie mit größter Ergebung auf ſich genommen. Die Veerdigung findet morgen Freitagnach⸗ mittag, 5 Uhr, hier, von Adolf Hitler⸗ ſtraße 28 aus ſtatt. Temperaturen. Am Dienstagmittag wurden 26, geſtern früh 19 und heute nur 14 Grad Wärme verzeichnet.— Geſtern nach⸗ mittag hat es ausgiebig geregnet und Feuch⸗ tigkeit wäre nun genug vorhanden.— Die Ernte ſoll beginnen und könnten wir Sonnen⸗ ſchein gebrauchen, aber nicht ſo ſchrecklichen, wie zur Zeit in Amerika, von wo die letzten Meldungen beſagen, daß ſtündlich 50 Men⸗ ſchen an Hitzſchlag ſterben. Statt hochſommer⸗ licher Witterung fegten bei uns geſtern nach⸗ mittag aprilmäßige Stürme über das Land, die allenthalben auch Schaden anrichteten. Be⸗ onders wurden die Obſtbäume in Mitleiden⸗ chaft gezogen, Aeſte wurden abgeknickt, das Obſt wurde von den Bäumen geſchüttelt. * Sänger⸗Einheit. Die Singſtunde muß bereits heute ſtattfinden.(Siehe Vereins⸗ anzeiger). Höhenflug gegen Keuchhuſten. Wie aus Darmſtadt berichtet wird, hat in Darm⸗ ſtadt ein Vater auf Anraten und unter Hin⸗ zuziehung eines Arztes mit ſeinem vier Monate alten, ſchwer an Keuchhuſten erkrank⸗ ten Kind einen halbſtündigen Flug mit dem Flugzeug in 3000 Meter Höhe ausgeführt. Der Erfolg des Experimentes war verblüf⸗ fend— innerhalb von zwei Tagen war das Kind vom Keuchhuſten befreit. Bekämpfung des Maizünslers. In Weinheim werden die maisbauenden Land⸗ wirte aufgefordert, zur Bekämpfung obigen Maisſchädlings die Maisbeſtände alsbald zu entfahnen. Das Entfernen muß bei allen Be⸗ ſtänden ſpäteſtens eine Woche nach dem Ab⸗ blühen durchgeführt werden. Die Maisfah⸗ nen müſſen vom Felde entfernt werden, ihre Verfütterung iſt möglich. Der Unterlaſſung der Verpflichtung folgt auf Grund der Be⸗ zirkspolizeilichen Vorſchrift vom 8. 11 1934 Beſtrafung; auch wird die Arbeit auf Koſten der Säumigen durch Beauftragte der Stadt ausgeführt. EEE Der Führer gabuns„Kraft durch Freude“ für junge und auch alte Leute— ein Jeder braucht's— auch hier am Ort den ſchönen Kraft durch Freude⸗Sport. im Freiſchütz: jeden Donnerstag Gymnaſtik für Männer und Frauen jeden Freitag fröhliche Gymnaſtik und Spiele für Frauen und Mädchen. Beginn 8.30 Ahr— neue K. d. F., Sportler herzlich willkommen! Nachbarrecht. ach Allg. Landrecht I, 8 8 138 hat der Eigentümer die Fenſter⸗ öffnungen, die er in einer unmittelbar an der Grenze ſtehenden Wand hat, mit Eiſen⸗ ſtäben oder Drahtgitter zu verſehen, ſofern die örtliche Bauordnung nichts anderes beſtimmt. Wenn Sie an die Grenze neue Johannis- beerſträucher ſetzen wollen, ſo ſind dieſe zweckmäßig ſoweit von der Grenze entfernt an⸗ zupflanzen, daß durch Gießen der Sträucher keine Näſſebeeinträchtigung entſteht und Zweige oder Wurzeln nicht in das Nachbar⸗ grundſtück hineinragen, weil der Nachbar be⸗ rechtigt iſt, ihre Entfernung nach 8 910 BGB. zu verlangen oder dieſe ſelbſt abzu⸗ ſchneiden, ſoweit er durch die Zweige oder Wurzeln in der Benutzung ſeines Grund⸗ ſtücks beeinträchtigt wird. Lebende Hecken kön⸗ nen ohne Rückſicht auf die Holzart 45 em von der Grenze entfernt angelegt werden. Sie können die alten Sträucher auch ſtehen laſſen. (ALR. I, 8 8 174).— Obſtbäume ſind eben⸗ falls in einer beſtimmten Entfernung vom Nachbargarten anzupflanzen, denn überhän⸗ gendes Obſt erntet der Nachbar. Betriebsführer, es iſt Deine Ehrenpflicht, dem Hitlerjungen Urlaub für's Zelt⸗ lager in Michelſtadt i. O. zu geben! 1 O iſt glücklich verheiratet. 1 Seine Aenne weiß„Die Liebe geht durch den Magen“. Sie kocht ihm ster ſeine Lieblingsſpelfen: Dr. Oetker⸗ - iſt ſie groß. So lebt das junge Paar nach dem Wahllpruch: „Ein heller gopf eslamt fete 0e t%% Bürgermeijter⸗Verjammlung des Kreijes Heppenheim Dr. Göb über die kommunalpolitiſche Lage Dr. Ohly über Ortspolizei und Veterinärweſen“ Die Kreisabteilung Heppenheim im Heſ⸗ ſiſchen Gemeindetag hielt ihre Mitgliederver⸗ ſammlung am Dienstag im ſüdlichſten Teil des Kreiſes ab, in dem romantiſchen Vierbur⸗ genſtädtchen Neckarſteinach. Leider war der Kreisabteilungsvorſitzende, Bürgermeiſter Pg. Bechtel(Viernheim) in letzter Stunde verhindert zu kommen. Die Verſammlung wurde daher vom ſtellv. Vorſitzenden, Bür⸗ germeiſter pg. Treuſch(Rimbach i. O.) eröffnet und geleitet. Als Vertreter des Kreis⸗ amts nahmen Regierungsrat Stieh und Re⸗ gierungsaſſeſſor Dr. Baltz teil, auch war Kreisleiter Ruppert zu der Tagung er⸗ chienen. Als erſter Referent nahm der ge⸗ chäftsführende Direktor der Laudesdienſt⸗ telle Heſſen/ Heſſen⸗Naſſau des Deutſchen Ge⸗ meindetages, Dr. Göb(Frankfurt a. M.), das Wort zu einem längeren Vortrag über die kommunalpolitiſche Lage. Er umriß zunächſt in großen Strichen die Stellung des Bürger⸗ meiſters im dritten Reich; der Bürgermeiſter müſſe Führer und Kämpfer ſein. Er müſſe gelegentlich eine kommunalpolitiſche Bilanz ziehen. Man vergeſſe allzu leicht, wie troſt⸗ los die Verhältniſſe in den Gemeinden bei der Machtübernahme waren. Damals habe man die großen Städte, die geſunde Finanzen hat⸗ ten, an den fünf Fingern abzählen können, und eute könne man die Städte an den fünf Fingern abzählen, die noch keine geſunden Verhältniſſe haben. Wo heute die Gemeinde⸗ finanzen noch nicht geordnet ſeien, da müſſe man bedenken, daß in wenigen Jahren natür⸗ lich kein Palaſt auf dem Trümmerfeld der Gemeindewirtſchaft habe errichtet werden kön⸗ nen. Mit der neuen Gemeindeordnung ſei der Führer bis in die Urzelle des nationalen Lebens vorgeſtoßen. Der Bürgermeiſter müſſe ſeiner Gemeinde ſtets die große Linie weiſen können, gegenüber der die vielen Sor⸗ gen, die ihm täglich zugetragen werden, doch nur ganz kleine Dinge ſeien. Für die Ein⸗ führung der Selbſtverwaltung im Sinne des Freiherrn vom Stein habe der Führer ſeine ſehr wichtigen Gründe gehabt. Der Führer wiſſe auch ſehr gut, daß es den Gemeinden nicht ſchlecht gehen dürfe, wenn nicht Reich und Staat darunter mitleiden ſollen. Zur richtig verſtandenen Selbſtverwaltung gehöre aber auch, daß der Bürgermeiſter ſich, wo nötig, zu einer eigenen Entſcheidung auf⸗ raffen müſſe. Allerdings ſei das nicht ſo zu verſtehen, daß er einfach überhaupt niemanden mehr fragt. Die Gemeinderäte haben auch die wichtige Aufgabe, in der Bevölkerung das notwendige Verſtändnis für die Maßnahmen des Bürgermeiſters zu wecken und zu pflegen. Sie ſeien nach dem neuen Geſetz Beamte, und auch ſie ſeien gleich wie der Bürgermeiſter Repräſen⸗ tanten der Partei. Alle Tätigkeit der Gemeinden müſſe volksnah ſein. Wenn der Bürgermeiſter die Erkenntnis habe, daß es auch auf kommunalem Gebiet aufwärts und vorwärts gehe, dann werde der Weg von der Erkenntnis zum Bekenntnis nicht mehr weit ſein. Nachdem Vorſitzender Treuſch dem Redner den Dank ausgeſprochen hatte, folgte eine kleine Ausſprache, in der Bürgermeiſter Pg. Steffan(Gorxheim) noch eine Reihe beſprechenswerter Anregungen vortrug. Als zweiter Redner ſprach Kreisveteri⸗ närrat Dr. Ohly über„Ortspolizeibehörde und Veterinärweſen“. Er konnte wegen der vorgeſchrittenen Zeit leider nur einen Teil ſeines Vortrages halten. Unter Hinweis auf die weittragenden Folgen, die ſcheinbar kleine Unterlaſſungen auf dem Gebiet der Seuchen⸗ bekämpfung zur Folge haben können, zeigte er auf, eine wie große Verantwortung in die Hände der Ortspolizei dadurch gelegt ſeien, daß der Geſetzgeber ihr den Vollzug des Seu⸗ chengeſetzes zum großen Teil in die Hände gelegt hat. In die Augen ſpringend, waren z. Be die Schäden, die in ganz Württemberg durch eine verſeuchte Wanderherde entſtanden waren, und typiſch war auch ein Fall aus der engeren Heimat: eine verbreitete Bienenſeuche in Niederliebersbach, wo die Faulbrut auf dem Weg über einen verlaſſenen Bienen⸗ ſtand Eingang gefunden hatte. Die Ortspoli⸗ zeibehörden müßten treue Sachwalter in der Tierſeuchenbekämpfung ſein. Kreisleiter Pg. Ruppert ſprach hier⸗ auf in eindringlicher Weiße über die Not⸗ wendigkeit eines jederzeit engen Zuſammen⸗ arbeitens zwiſchen den Gemeinden und der Partei. Regierungsrat Stieh ſprach namens des Kreisamtes Heppenheim den Rednern den Dank für ihre Vorträge und gab anſchließend eine Reihe wichtiger dienſtlicher Mitteilungen bekannt. U. a. ſoll bei der Planung von Sied⸗ lungen, Straßen uſw. auch an Radfahr⸗ wege gedacht werden. Die Kirchenbücher ſol⸗ len auch dadurch erhalten werden, daß zum häufigeren Gebrauch Auszüge gefertigt wer⸗ den. Schöne alte Brücken ſollten nicht durch Betonbrücken erſetzt werden, die nicht ins Landſchaftsbild paſſen.— Nachdem Vorſitzender Treuſch die Ta⸗ gung mit einem„Sieg-Heil“ auf den Führer geſchloſſen hatte, folgte im„Schwanen“ ein gemeinſames Mittageſſen. R. „Fröhliche Gumnaſtib und Spiele“ für Frauen und Mädchen! Frauen und Mädchen, die Ihr im Haus⸗ halt, in der Fabrik, im Laden und im Büro tagaus, tagein ſchwer arbeitet, leſt einmal die nachfolgenden Zeilen aufmerkſam durch. Sie ſind für Euch geſchrieben. Sie ſollen Euch davon überzeugen, daß Leibesübungen gerade für die Geſundheit der arbeitenden Frau lebensnotwendig ſind! Millionen unſerer Frauen und Mädchen glauben auf die Leibesübungen verzichten zu können, ja ſind der irrigen Anſicht, daß ihre Arbeit im Haushalt, in der Fabrik, im Laden und im Büro„Gymnaſtik“ mehr als genug ſei! Wenn dem ſo wäre, warum dann die überaus ſchlechte Körperhaltung ſo vieler Frauen in den beſten Lebensjahren, warum denn all die vielen größeren und kleineren körperlichen Beſchwerden??? Nein, gerade das Gegenteil iſt richtig! Vieles und zu langes Sitzen ſchwächt die Bauch⸗ und Rückenmuskeln, daher die ſchlechte Körperhaltung. Schlechte Körperhaltung wie⸗ der beeinträchtigt die Atmung und Verdauung. Andauerndes Stehen belaſtet übermäßig die Beine und Füße. Kurz, im Beruf und im Haushalt werden einzelne Körperteile einſeitig belaſtet und daher überanſtrengt, andere wie⸗ der vernachläſſigt und geſchwächt. Einen Ausgleich dieſer körperlichen Schä⸗ den, die oft erſt erkannt werden, wenn es zu ſpät iſt, können nur Spiel und Sport, kön⸗ nen nur die Leibesübungen in ihren mannig⸗ faltigen Formen ſchaffen, weil ſie natürliche Bewegungen ſind, die die Organe wieder kräf⸗ tig und widerſtandsfähig machen. Gerade für die Frauen, ob im Haushalt oder im Beruf, ſind die Leibesübungen von größter Wichtigkeit, weil der weibliche Körper viel eher und viel nachhaltiger den Körper⸗ ſchäden im Beruf unterliegt, als der robuſte Mann. Auch im Hinblick auf die ungeheuer wichtigen Aufgaben, welche die deutſche Frau für die Volksgeſundheit zu erfüllen hat, iſt es nationale Pflicht aller Frauen und Mädchen, Leibesübungen zu treiben, um geſund, kräftig und leiſtungsfähig zu bleiben. Wer einmal die Wirkung einer fröhlichen Gymnaſtikſtunde auf das körperliche und gei⸗ ſtige Wohlbefinden erlebt hat, wer einmal die Kraft und Freude verſpürt hat, die den Men⸗ ſchen nach einer ſolchen Stunde noch lange durchſtrömt, wird ein eifriger Anhänger der Leibesübungen! Frauen und Mädchen, holt Euch Kraft und Schönheit, Geſund⸗ heit und Lebensfreude in den Sportkurſen der NSG.„Kraft durch Freude“ und veranlaßt noch heute bei den KdF.⸗Dienſt⸗ ſtellen oder auf dem Sportamt Mannheim-Ludwigshafen der NSG.„Kraft durch Freude“ die Ausſtellung einer Jahresſport-⸗ karte zur Teilnahme an den Sportkurſen„Fröhliche Gym na⸗ ſtik und Spiele“ für Frauen und Mädchen. Sportliche Betätigung iſt Dienſt am Volke! Es werden noch weitere 50—100 Quartiere gebraucht— meldet ſolche ſo⸗ fort auf Zimmer 7 und 10 im Natyaus. . 2 ———— ————— —— 3 ——ñ——ů————ů——ꝛ K —— VCCCCCCTTTTTTTCTGTCTGTTTTVTVTCTGTbTTTTTbTbTTTTT . Aus Stabt und Land Mannheim. Die große Strafkammer Mannheim ſprach gegen den 38 Jahre alten Hauptlehrer Joſef Filliung, gebürtig aus Helteringen(Lothr.) wegen Vergehens gegen Paragraph 176,3 und 174,1 eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 7 Monaten aus. Der Angeklagte hatte ſich während des Dienſtes, den er in einer Mannheimer Schule verſah, einer min⸗ derjährigen Schülerin in unerlaubter Weiſe genähert. Heppenheim.(Neueinſtellungen in der Heppenheimer Induſtrie). In der hie⸗ ſigen Induſtrie iſt der Geſchäftsgang zur Zeit gut. Die Rolladeninduſtrie konnte ſogar zur Neueinſtellung von Arbeitskräften übergehen. Mit dieſen ſind zur Zeit etwa 60 Arbeitskräfte in der Rolladeninduſtrie beſchäftigt, in der Strickwareninduſtrie etwas über 200 und in der Zigarreninduſtrie ungefähr 180. Weniger gut beſchäftigt iſt nur die Steininduſtrie. Stockſtadt.(Hochwaſſer am Altrhein). Infolge anhaltender ſtarker Regenfälle iſt der Ahein ſtark geſtiegen. Das Vorflutgelände des Stockſtädter Altrheingebietes iſt bereits über⸗ flutet. Die Heuernte konnte glücklicherweiſe rechtzeitig unter Dach und Fach gebracht wer⸗ den. Mörlenbach.(Mörlenbacher Käſe für Waſhington.— Hochbetrieb in den Käſereien). In den Käſereien von Mörlenbach herrſcht zur Zeit Hochbetrieb. Hervorgegangen aus dem Alt⸗Odenwälder Brauch, daß hier jeder Bauer Käſe herſtellte, hat ſich hier eine rich⸗ tige Käſeinduſtrie entwickelt, die weithin in die Lande liefert und für ihre Odenwälder Handkäschen berühmt iſt. Etwa 30 Hauſierer gehen mit Mörlenbächer Handkäschen in Stadt und Land, die größeren Käſereien ex⸗ portieren ſogar ins Ausland, regelmäßig ſo⸗ gar an die deutſchen Siedlungen in Brooklyn, Waſhington uſw. Sie haben den Ortsnamen Mörlenbach zu einer gewiſſen Berühmtheit gebracht. Ettlingen.(Von einem Farren ange⸗ fallen). In Neuburgweier wurde der 53 Jahre alte verheiratete Farrenwärter Max Bauer von einem Farren angefallen und ſo ſchwer verletzt, daß er im Krankenhaus ſtarb. Lindenfels.(Fern aus Spanien zum Odenwald). Am Samstag trafen hier 50 Mädels aus Spanien ein, die freudigſt emp⸗ fangen und begrüßt wurden. Nachdem ſie alle Sehenswürdigkeiten beſichtigt, verſpra⸗ chen ſie, das ſchöne Fleckchen Erde in ihrer Heimat nicht zu vergeſſen. Sie reiſten dann nach Alt⸗Heidelberg weiter. 77(ͤ AAA Jodes- 1 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſchlichen Rat⸗ ſchluſſe gefallen, unſere liebe Schweſter, Frl. Barbara Hofmann nach längerem, ſchmerzvollen Leiden, verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche, im Alter von 63 Jahren zu ſich in die ewige Heimat abzurufen. Wir bitten, ihrer im Gebete zu gedenken. Viernheim, Heßloch(Rheinh.), den 15. Juli 1936 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag 5 Uhr von Adolf Hitler⸗ ſtraße 28 aus ſtatt. Kehl. Die ſchweren Wolkenbrüche und Regengüſſe, die in den letzten Tagen im Ober⸗ land niedergegangen ſind, machen ſich auch am Waſſerſtand des Rheins bemerkbar. Er führt Hochwaſſer, das das Rheinvorland überflutet. In den Rheinwaldungen zeigt ſich Druckwaſſer. Die Schiffahrt iſt durch den hohen Waſſerſtand behindert; leere Kähne kön⸗ nen infolge des geringen Tiefganges nicht mehr die beiden Brücken paſſieren und müſ⸗ ſen oberhalb anlegen. Um dieſe Jahreszeit war man ſonſt gewohnt, im Rhein Kiesbänke zu ſehen, die es beinahe ermöglichten, trockenen Fußes ins Nachbarland zu gelangen. Das Zeltlager iſt die Schule der jungen Nation! Zahlungszriſten einhalten! Der Reichsfinanzminiſter hat ſich auf Grund von Klagen aus der Wirtſchaft genötigt geſehen, an die oberſten Reichsbehörden, die Landesregierungen, den Deutſchen Gemeinde⸗ tag, die Reichsleitung der NSDAP., die Deutſche Arbeitsfront und andere Stellen einen Erlaß zu richten, in dem dafür einge⸗ treten wird, daß die betreffende Stelle ihrer⸗ ſeits auf die beſchleunigte Abwicklung des Zahlungsverkehrs hinwirkt. Der Miniſter be⸗ tont, es ſei für ein geregeltes Wirtſchafts⸗ leben unerläßlich, die vereinbarten oder üb⸗ lichen Zahlungsfriſten einzuhalten. Sofern Meinungsverſchiedenheiten über die Höhe einer Rechnung beſtünden, könne auf den un⸗ beſtrittenen Teil der Forderung zumindeſt eine entſprechende Anſchlagszahlung geleiſtet wer⸗ den. Damit weiſt eine berufene Stelle erneut auf einen Mißſtand hin, der ſich trotz un⸗ beſtrittener Beſſerung bisher noch nicht end⸗ gültig hat beſeitigen laſſen. Obwohl Zahlungs⸗ moral und Zahlungsſitten in den letzten Jah⸗ ren eine erfreuliche Wandlung erfahren haben, gibt es doch noch immer zahlreiche Auftrag⸗ geber, denen es mit der Begleichung ihrer Rechnungen nicht beſonders eilt. In vielen derartigen Fällen könnte mühelos dadurch für beſchleunigte Abwicklung von Zahlungen geſorgt werden, daß der Auftraggeber die erforderlichen Summen rechtzeitig, etwa durch Anſammlung auf einem Sparkaſſenbuch oder einem Spargirokonto, bereitſtellt. Dadurch wird er in die Lage verſetzt, ſeinen Verpflich⸗ tungen pünltlich nachzukommen. Außerdem er⸗ leichtert ihm die ſtändige Verfügung über ein Sparkaſſenguthaben, ſeinen wirtſchaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Schwägerin und Tante, e Die Bahnhoſsmiſſion hilft beim Umſteigen.(Wenn Kinder allein reiſen). Schon manche Mutter hat ſich beſorgt ge⸗ fragt, ob ſie ihr Kind allein mit der Bahn fahren laſſen ſoll. Bei dem großen Andrang, der erfahrungsgemäß gerade in den Ferien⸗ wochen auf den Bahnhöfen herrſcht, iſt es doch keine Kleinigkeit, einen Jungen oder ein Mädel ihrem Schickſal zu überlaſſen. Mit dem Hinbringen zur Bahn und dem Abholen iſt es beſtimmt nicht getan. Allein ſchon das Umſteigen auf fremden Bahnhöfen hat ſeine Schwierigkeiten, mit denen manchmal ſogar Erwachſene nur ſchwer fertig werden.— Die Bahnhofsmiſſion bietet ihre Dienſte an. Sie hat auf allen Bahnhöfen ihre Helfer. Man wende ſich vertrauensvoll an die nächſte Zweigſtelle. Dann bekommt das Kind, das allein reiſen ſoll, eine Erkennungskarte aus⸗ gehändigt und wird bei der Bahnhofsmiſſion der Umſteigebahnhöfe angemeldet und dort nicht nur auf den richtigen Bahnſteig gebracht, ſondern auch für die Zeit ſeines etwaigen Aufenthaltes verſorgt. Die Bahnhofsmiſſion gibt den Schaffnern Hinweiſe, ſodaß die Kinder auch während der Fahrt ſelbſt unter Aufſicht ſind. Selbſtverſtändlich iſt der ge⸗ ſamte Dienſt, den die Bahnhofsmiſſion lei⸗ ſtet, unentgeltlich. Die Geſchäftswelt des Neckarſtädt⸗ chens Eberbach hat den Wert der Fremden⸗ werbung erfaßt, was wohl daraus hervorgeht, daß die Mitgliederzahl des dortigen Ver⸗ kehrsvereins vom 1. April 1935 bis 1. April 1936 von 135 auf 340 geſtiegen iſt. Und durch die intenſive Werbung des Eberbacher Verkehrsvereins iſt der Fremdenverkehr ſehr gewachſen. Im vorigen erſten Halbjahr wur⸗ den dort 3000 Fremde verzeichnet und in dieſem erſten Halbjahr(1936) waren es 8000 Fremde. Man ſieht alſo, daß, wenn die Ver⸗ kehrsvereine von der Bevölkerung durch Bei⸗ tritt unterſtützt werden, eine lohnende Frem⸗ denwerbung einſetzen kann. Dieſe Meldung aus Eberbach mag auch anderen Orten zum Vorbild dienen, den Verkehrsvereinen ihre Unterſtützung zu gewähren.“ Beim Spiel erhängt „Dienstagnachmittag ereignete ſich in der Elbeſtraße in Offenbach ein tragiſcher Un⸗ glücksfall, dem der gjährige Robert Heinrich zum Opfer fiel. Der Junge ſpielte, auf einer Bank ſitzend, mit einer Wäſcheleine, wobei er ſeinen Kopf in eine Schlinge der Leine ſteckte. Durch das Schaukeln fiel die Bank um und die Schlinge zog ſich zu, ſodaß der Junge den Erſtickungstod erlitt. Wiederbelebungsverſu⸗ che blieben ohne Erfolg. zwanzsverneigerung. allem mädchen Morgen Freitag, den 17. Juli 1936, nachm. ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Frau Scheer, z. Zt. Worms Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ 611 ſtände, darunter insbeſondere 1 Küchenſchrank, 1 Anrichte, 1 Glasſchrank u. a. Zuſammenkunft haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 16. Juli 1936 Köhler, Gerichtsvollz. in. Lamperth in allen Hausarbeiten bewandert, 2 Uhr, ver⸗ Nähkenntniſſe, kinderlieb, nach Köln 0 geſucht. Liebfrauenſtift 17 aus friſchen Röſtungen in eigener Großröſterei. Gute bewährte Qualitäten. 125⸗gr⸗Pak.. 63,. 75,.. 85 250⸗gr⸗Pak. 1.25, 1.50, 1.70 der Steiglieb⸗ fleißig u. ehrlich nicht unter 16 Eine billige Sorte, offen 125 gr. 47 Senrelber's Halles coffeinfrei, ſtets friſch geröſtet, Alte Betr.: Reinigung der Kamine Mutter „Die Männer regieren und ernten. Und die tauſend Nachtwachen und Opfer, um welche eine Mutter einen Helden oder Dichter er⸗ kauft, ſind vergeſſen, nicht einmal gezählt. Denn die Mutter ſelber zählet nicht Aber zweimal wird ihrer nicht vergeſſen. Glaubt ihr an eine unſichtbare Welt, worin jede Frauenträne des dankbaren Herzens mehr wiegt und glänzt als die hieſigen Kronen, die mit verſteinerten Qualzähren beſetzt wer⸗ den, ſo wißt ihr eure Zukunft. Habt ihr recht erzogen: ſo kennt ihr euer Kind. Nie, nie hat eines je ſeiner rein und recht erziehenden Mut⸗ ter vergeſſen.“ Jean Paul. „Wem danken beinahe alle Männer, die etwas Großes für die Menſchenheit wagten, ihre Kräfte? Keinem als ihren Müttern! Du trugſt beinahe alles zur Entwicklung meiner Kräfte bei, und alles, was ich einſt Gutes tue und wage, iſt Dein Werk und der ſchönſte Dank, den ich Dir bringen kann.“ Novalis. . „Wenn Sie wüßten, welche Freude mir ein Brief von Ihnen macht und welche Kraft er mir gibt, ſo würden Sie ſelbſt Ihre Freude daran haben. Ich arbeite für Sie, geliebteſte Mutter, und um Ihrem Werke Ehre zu machen, und dann iſt alles möglich, ſo ſchwer es auch ſein mag.“ Kaiſer Joſef II. — Schach Achtung! Am kommenden Freitag, 17. Juli 1936, kommt Meiſter Huſſong⸗ Mannheim nach Viernheim und hält einen Schachvortrag über„Bauern⸗Endſpiele“. An⸗ ſchließend gibt es ein Simultanſpiel. Wer Huſſong iſt, werden bereits alle Schachfreunde wiſſen. Er war mehrmals Meiſter von Ba⸗ den und der Pfalz und ſpielte auch um die deutſche Meiſterſchaft mit.— Die Mitglieder wollen pünktlich um 20 Uhr anweſend ſein, da es ſonſt zu ſpät wird. Alle Schachfreunde Viernheims ſind hierzu freundlichſt einge⸗ laden. Am Freitag zum Schach⸗Vortrag im „Grünen Haus!“ Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Amtliche Bekanntmachung in der Gemeinde Viernheim. Mit dem Reinigen der Kamine wird am 16. ds. Mts. begonnen. Viernheim, den 14. Juli 1936 Der Bürgermeister: Bechtel Mas ingt clex und ęunł Reichsſender Stuttgart: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; Empfehle meine friſchen Qualitäts⸗ waren, wie Welden Hase die bekannt gute 1 Zweiſpänner Düller, Nase iu großer Auswahl Hl UHwagen Achten Sie auf dieſe 3 —biorteile und decken f Sie Ihren Bedarf Hanmaschine bei mit— 1 verkaufen. 3. e 1 e Gaucksaclen Sind Me Nepꝛdsentanten Brechtel Bismarckſtr. 12[Weinheimerſtr. 14 man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn Jahren tags⸗(gebr. u. abgeſpielt) über geſucht.ſzu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Horſt Weſſel⸗ Geſchäftsſt. d. 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Offenes Liederſingen 1936; 19.00 Fröhliche Funkangel; 20.00 Nachrichten; 20.10 Wie es euch gefällt, buntes Konzert; 21.30 Der Bayreuther Gedanke; 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport; 22.30 Tanz in der Sommernacht; 0.00 Nachtmuſik. Zeitungsanzeigen haben Erfolg, weil der Leſer den Anzeigenteil ebenſo aufmerkſam lieſt wie den redaktionellen Teil. Er kauft und abonniert die Zeitung vielfach auch wegen der Anzeigen. Deshalb: durch Zeitungsanzeigen werben— wirkſam we Ohne Werbung kein Erfolg! Vereius⸗Anzeiger die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernsten Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. Bestellen Sie Ihre Drucksachen in der Buchdruckerei der Friedrich Martin— Bismarckstraße 13 Machabsat7genossenschalt Heute Donnerstag von ½7 bis ſtehenden Ausgleichsbeiträge. Turnverein von 1893. Handball: Morgen Freitag abend 8 30 Uhr, in der Sporthalle Verſammlung ſämtlicher Jugendſpieler ſowie Schüler. Erſcheinen iſt Pflicht. Sänger⸗Einheit Die Singſtunde findet bereits heute Donnerstag abend 8.30 Uhr ſtatt. Die Leitung. 69 Uhr Auszahlung und Einzug aller aus- und ungezuckert Kaffee⸗Sahne Tube 10 Kaffee⸗Sahne Flaſche 30 o. Gl. 30% Rabatt mit Ausnahme wenig. Artik. Die Leitung. Weinheimer Obſtgroßmarkt Sauerkirſchen 23—28; Pflaumen 23 bis 32; Zwetſchen 26— 32; Stachelbeeren 10 bis 20; Johannisbeeren 14—16; Himbeeren 31 bis 34; Birnen 14—24; Aepfel 12—31; Pfirſiche 26—40; Aprikoſen 35—43; Toma⸗ ten 22; Erbſen 12; Bohnen 8—11; Rotkraut 5. Anfuhr: 1000 Zentner, Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. In Jede Familie die Gier nneim ar Uolkszenung“