ler erneut waren empfehle ue inn c ſtlleger. aft, nir ſienstng, len an a Kopp gelten ferner jegel in a 9 Vol Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswe ne: Bezugspreis: durch die Nummer 166 Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, oſt monatlich 1.50 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. ieee eee eee Monlag ternheimer Meilung Verkündigungsblatt der NS A. Viernheim den 20. Juli 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Testtell für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. CCF eit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Der Militäraufſtand in Spanien Kämpfe in zahlreichen Garniſonſtädten— Fremdenlegion gehl zu den Aufftändiſchen über neue Regierung in Madrid Quiroga, der Verankworlliche für den Monarchiſtenmord, verläßl Ipanien Madrid, 19. Juli. In den frühen Mor- genſtunden des Sonnkag wurde überraſchend bekanntgegeben, daß der bisherige Winiſter⸗ präſidenk Caſares Quiroga, der Innenminiſter Moles und drei weitere Winiſter zurückge kreten ſeien. Der bisherige Landtagspräſident Warkinez Barrio(republikaniſche Union) hat bereiks ein neues Kabinekt ge⸗ bildet. Der Regierungswechſel ſoll im Einver⸗ ſtändnis mit den Gruppen der marxiſtiſchen Volksfronk vorgenommen worden ſein u. be⸗ zwecken, der Regierung durch Hinzuziehung einiger nalionalrepublikaniſcher Miniſter, die den Rechtsparkeien genehm ſind, größere Aukorikätk zu verſchaffen. Das neue Kabinett ſetzt ſich wie folgt zu⸗ ſammen; Miniſterpräſidenk Martinez Barrio(Re- publikaniſche Union), Innenminiſter Auguſto Baroia(Links- republikaner, bisher Außenminiſter), Kriegsminiſter General Miaja(parteilos), Marineminiſter Joſs Giral(Linksrepubli⸗ Kaner), Finanzminiſter Enrique Ramos(Links- republikaner), Verkehrsminiſter Lluhi(Katalaniſche Landwirtſchafksminiſter (Nationalrepublikaner), Arbeiksminiſter Giner de los Rios(Re- publikaniſche Union, bisher Verkehrs- miniſter), Unkerrichtsminiſter Marcelino Domingo (Linksrepublikaner, mehrfacher früherer Miniſter), Juſtizminiſter Blasco Garzon(Republika- niſche Union), Oeffentliche Arbeiten Ankonio Lara(Repu— blikaniſche Union), Außenminiſter Fauſtino Azcarake(Na- kionalrepublikaner), Handel und Induſtrie Alvarez Buylla (Republikaniſche Union), Miniſter ohne Porkefeuille Sanchez Ro- man(Nationalrepublikaner). Die Regierung Giral Wie Havas aus Madrid meldet, ſoll die Zuſammenſetzung der neuen Regierung Giral im weſentlichen der des Kabinetts Quiroga entſprechen. Sie bedeute Verſchärfung des Kampfes gegen rechts Der neue Innenminiſter General der Miliz habe am Sonntag nachm die Parteien der Volksfront durch Rundfunk Ramon Feced zur engen Zuſammenarbeit mit der neuen Regierung aufgerufen. Das Volk werde be⸗ waffnet werden. Ueberall ſollen Arbeiter- milizen gebildet werden Linke, bisher Arbeiksminiſter), Erhebung des Militärs in vielen Garniſonſtädten Auch in Spaniens Hauptſtadt iſt es infolge der herrſchenden Nachrichtenſperre ſchwer, ſich ein Bild der Lage zu machen. Im Laufe des Samstags hat jedenfalls die Regierung im Madrider Rundfunk mehrfach die Erklärung an die Bevölkerung wiederholt, daß ſich die Radioſender im Beſitz der Auf⸗ ſtändiſchen befinden, daß die von dort verbrei⸗ teten Nachrichten falſch ſeien und nur den Zweck hätten. unter der Bevölkerung Panik⸗ ſtimmung zu ſchaffen. Während in der bereits am Samstag gemeldeten Erklärung von dem Sender Ceuta die Rede war. alſo einem Platz in Marokko, wird jetzt in dieſem Zuſammen⸗ hang die ſpaniſche Hafenſtadt Cadiz genannt. Der frühere Miniſter und jetzige Führer der Rechtspartei in Valencia. Lucia. habe, ſo wird weiter erklärt, in einem Telegramm an die Regierung dieſer ſeine Unterſtützung gegen die Rebellen verſprochen. Dieſe Tatſache ſei als ein gutes Zeichen für die Ablehnung zu werten, die der Aufſtand im Lande finde. Wiederholt wird verſichert. daß z wen Transportſchiffe mit Truppen von Al⸗ geciras nach dem afrikaniſchen Aufſtandsgebiet unterwegs ſind. In Cartagena iſt ein Waj⸗ ſerflugzeuggeſchwa der nach Afrika geſtartet. Ein Radiotelegramm des Generals Franco, der das Kommando über die Streitkräfte auf den Kanariſchen Inſeln hat. iſt abge⸗ fangen worden. Es beſtätigt die Gerüchte. daß Franco auf Seiten der Aufſtändiſchen ſteht Wörtlich heißt es: „Die Garniſon grüßt begeiſtert die Auf⸗ ſtändiſchen und die übrigen Truppen der Halbinſel in dieſem geſchichtlichen Augen⸗ blick. Es lebe Spanien in Ehren! General Franco.“ Samtagabend erſchien eine neue Erklärung und der Polizei ſtattgefunden haben. der Regierung, in der es heißt, daß die Lage und mit den regie⸗ rungstreuen Truppen eng zuſammenarbeiten. auf der Halbinſel ruhig ſei und einige Auf⸗ ſtandsverſuche ſchnell im Keim erſtickt werden konnten. In Sevilla habe ſich ein Teil der Garniſon, etwa 700 Mann. erhoben. Der General Queipo del Lland habe ohne Einverſtändnis der Regierung den Kriegszu⸗ ſtand erklärt und ſei abgeſetzt worden. Die Ruhe werde jedoch bald wieder hergeſtellt ſein, da bereits ein regierungstreues Regiment mit dem Ruf:„Es lebe die Republik“ in Sevilla einmarſchiert ſei. Auch die Polizei ſowie ein Teil der Zivilbevölkerung hätten ſich ſpontan hinter die Regierung geſtellt. Aus privater Quelle verlautet, daß in Se⸗ villa Schießereien zwiſchen den Aufſtändiſchen Im Gebäude des Kriegsminiſteriums in Madrid. das in Verteidigungszuſtand geſetzt worden iſt. hatte am Samstagvormittag unter Teilnahme des Landtagspräſidenten, des Füh⸗ rers der Republikaniſchen Union und einiger Marxiſtenführer ein Miniſterrat ſtattgefunden, über den jedoch auch ſpäter nichts Näheres verlautete. Der Vollzugsaus⸗ ſchuß des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes U. G. T. forderte ſeine Mitglieder in einem Aufruf dazu auf, überall dort. wo das aufſtän⸗ diſche Militär den Kriegszuſtand ausgerufen hat, ſofort und für unbeſtimmte Zeit den Ge— neralſtreik zu erklären Am Samstag abend fand in dem mit Sand⸗ ſäcken und Maſchinengewehren in Vertei⸗ digungszuſtand verſetzten Gebäude des Kriegs miniſteriums ein neuer Miniſterrat ſtatt. Da⸗ bei wurde der Beſchluß gefaßt. die beiden Exponenten des gemäßigten und des revolu— tionären Flügels der ſpaniſchen Sozialdemo⸗ kratie, die Abgeordneten Prieto und Largo in die Regierung zu übernehmen.(Am Sonn⸗ tag früh iſt inzwiſchen eine neue Regierung gebildet worden. Die Schriftleitung.) Ferner wurde beſchloſſen, die Arbeiter⸗ miliz zur aktiven Mitarbeit heranzu⸗ ziehen. Mehrere tauſend Mann dieſer Miliz haben in Madrid bereits ſtrate⸗ giſche Stellungen bezogen und ſind reich⸗ lich mit Gewehren, Piſtolen und Muni⸗ tion ausgerüſtet worden Durch Rundfunk wurde dann ein Dekret verkündet, durch das ſämtliche aufſtän⸗ diſchen Truppenabteilungen mit ſofortiger Wirkung aufgelöſt und die auf⸗ ſtändiſchen Soldaten entlaſſen werden. Durch ein weiteres Dekret wurden der Diviſions⸗ „Paris Soir“ berichtet aus Gibraltar, daß ein Teil der aufſtändiſchen marokkaniſchen Truppen am Sonntag vormittag in Cadiz ge⸗ landet und unverzüglich in Richtung Sevilla abmarſchiert ſei, um ſich mit den dortigen Truppen zum Anmarſch auf Madrid zu ver⸗ einigen. Ein weiterer Truppentransport, be⸗ gleitet von einem Zerſtörer, ſei von Ceuta kommend in Algeciras gelandet. Das gleiche Blatt meldet aus Rabat, daß drei der nach Melilla entſandten regierungs⸗ treuen Kriegsſchiffe zu den Aufſtändiſchen übergegangen ſeien. Die Aufſtändiſchen ſeien Herren der Lage und könnten die Ordnung aufrechterhalten. Havas meldet aus Gibraltar, daß bei Algeciras ein Kanonenboot der Aufſtändiſchen in den Hafen eingelaufen ſei und fünf Schüſſe Bericht über die und auf den Kanariſchen Inſeln. Danach teilte der Zivilgouverneur in Las Palmas mit. daß die Erhebung noch nicht niedergeſchlagen ſei. Das Regie⸗ rungsgebäude ſei von der Polizei und der Miliz mit einem Kordon umgeben, um es gegen einen Ueberfall der Aufſtändiſchen zu ſchützen. In Las Palmas ſei der Generalſtreik erklärt worden und in den Straßen fänden Schießereien ſtatt. Der Chef der Polizeiſtreitkräfte daß die geſamte Guardia civil Mannſchaften und Führern Regierung ſtellen. Die ſozialdemokratiſche und Partei Spaniens haben ein rung gebilligtes Manifeſt kanntgegeben. in dem die Anhänger dieſer Parteien dazu aufgefordert werden. ſich kampfbereit hinter die Regierung zu ſtellen und die umſtürzleriſchen Pläne von Gil Rob⸗ les und General Franco zu vereiteln. Die Verpflichtungen, die bei dem Abſchluß des Volksfrontbündniſſes eingegangen ſeien. zwän⸗ gen jeden. ſein Beſtes zu geben in dem Kampf um Leben und Tod, der jeden Augen- teilt mit, mit ihren ſich hinter die kommuniſtiſche von der Regie⸗ im Rundfunk be⸗ Valladolid abkommandiert gegen die aufſtändiſchen Truppen eingeſetzt zu werden. patrouillieren in den Straßen, mit Gewehren ausgerüſtet. In Aſturien ſind die Minenarbei⸗ ter in den Generalſtreik getreten. blick losbrechen könnte. §s Paris, 20. Juli. Zu der überraſchen⸗ den Umbildung des ſpaniſchen Kabinetts will „Figaro“ aus gut unterrichteter Quelle erfah⸗ ren haben, daß die Regierungskriſe in der Nacht zum Sonntag um 4 Uhr morgens aus⸗ gebrochen ſei. Miniſterpräſident Quiroga, der nach der Ermordung des Monatchiſten⸗ führers Calvo Sotelo von den Aufſtändiſchen beſonders gehaßt worden ſei, habe auf den Rat ſeiner perſönlichen Freunde hin in der Nacht zuſammen mit dem Innenminiſter Caballero als Miniſter ohne Geſchäftsbereich Madrid verlaſſen und ſei in Begleitung eee ee 4 Nee N n tes meldet Grenze, zahlreiche Telephon⸗ gen abzuſchneiden und damit eine Verbindung der Madrider Regierung mit dem Lande und den Provinzen unmöglich zu machen. aufſtändiſchen Generale ſeien Geheimcodes, ſo daß ſie auf dieſe Weiſe mit Hilfe der Sender mit den einzelnen Provinzen in Verbindung blieben. rr general Virgili Cabanellas ſowie der General Franco, der Kommandeur der Streitkräfte auf den Kanariſchen Inſeln, als abgeſetzt erklärt. Der Chef der Luftſtreitkräfte General Mu⸗ nez el Prado, der in der Nacht zum Sams⸗ tag im Flugzeug nach Nordafrika geſtartet war, um das Kommando über die Afrika⸗ Truppen zu übernehmen. mußte von ſeinem Plan Abſtand nehmen, da für ihn in Ma⸗ rokko bei den augenblicklichen Verhältniſ⸗ ſen keine Landungs möglichkeit be⸗ ſtand. Munez el Prado iſt darauf von der Regierung zum Oberbefehlshaber über die in Saragoſſc liegenden Streitkräfte ernannt wor⸗ den. Landung aufſtändiſcher Truppen abgegeben habe. Beim ſechſten Schuß ſei auf allen Kaſernen und öffentlichen Gebäuden die weiß e Flagge zum Zeichen der Uebergabe gehißt worden. 20 000 ſpaniſche Fremdenlegionäre auf Seite der Aufſtändiſchen Paris, 19. Juli. Havas meldet aus Gi⸗ braltar, daß 20 000 Mann der ſpaniſchen Frem⸗ denlegion ſich den Aufſtändiſchen in Marokko angeſchloſſen haben ſollen. Derkehrsſperre nach Zpanien Jeglicher Verkehr nach Spanien durch die Eiſenbahn, in der Luft und mit dem Schiff iſt unterbrochen. Der Innenminiſter gab am Samstag abend einen Lage in Sevilla In Cadiz ſoll das Regierungsgebäude, das ſich in den Händen der Aufſtändiſchen befand, von den der Regierung treuen Ueberfallkom⸗ mandos der Polizei wieder zurückerobert wor⸗ den ſein. Auch in Melilla dauern die Kämpfe an. Bei der Erſtürmung des Telefon⸗ gebäudes ſoll es mehrere Tote und Verwun⸗ dete gegeben haben. In Madrid ſtationierte Bombenflugzeuge haben den Befehl erhalten. am Sonntag morgen nach Nordafrika zu ſtar⸗ ten, um die auffſtändiſchen Garniſonen mit Bomben zu belegen. Von Aſturien ſind ſtarke Abteilungen bewaffneter Minenarbeiter nach worden, um Zahlreiche Arbeiterfrauen Dem General Sanjurjo, der ſich in Por⸗ tugal aufhielt, wird eine führende Rolle bei der Aufſtandsbewegung zugeſchrieben, die er aus dem Exil organiſiert haben ſoll. Barcelona ſoll vollſtändig in den Händen des Militärs ſein. Jeglicher Verkehr iſt unter⸗ bunden. Uuiroga hal Madrid verlaſſen eines hohen Beamten der Sicherheitspolizei zur franzöſiſchen Grenze abgereiſt. Der Sonderberichterſtatter des gleichen Blat⸗ von der franzöſtſch⸗ſpaniſchen daß es den Faſchiſten gelungen ſei, und Telegraphenleitun⸗ Die im Beſitz des eee eee rr Sr . Die direkle Eiſenbahn in den Donauraum i Die franzöſiſchen Blätter müſſen ja eigent⸗ lich über die Vorgänge bei ihren öſtlichen Ver⸗ bündeten ganz gut unterrichtet ſein. Wir he⸗ gen deshalb keinen Zweifel, wenn das Pariſer Blatt„Oeuvre“, das zwar der radikalſozia⸗ liſtiſchen Partei nahe ſteht, aber eine ſtarke Vorliebe für den Kommunismus zeigt, jetzt mit der Nachricht herauskommt, daß der letzte rumäniſche Miniſterrat die Er⸗ laubnis gegeben hat, eine kurze Giſen⸗ bahnſtrecke durch rumäniſches Gebiet zur Verbindung des tſchechoſlowaki⸗ ſchen und des ſowjetruſſiſchen Eiſenbahnſyſtems Aufkakt in Bayreuth Glanzvolle Lohengrin-Auffüh rung— der Führer anweſend Bayreuth, 19. Jull. In der feſtlich ge⸗ ſchmücktken Hauptſtadt der Bayriſchen Oſt⸗ mark erfolgke am Sonnkagnachmiktag die Er- öffnung der Bayreuther Feſtſplele 1936 mit der glanzvollen Aufführung von Richard Wagners romantiſcher Oper„Lohen⸗ grin“. Der Führer— ein Verehrer Wag⸗ nerſcher Muſik— hak es ſich nicht nehmen laſſen, ſelbſt nach Bayreuth zu kommen, um dem Reich. An bekannken Perſönlichkeiten ſind weiterhin zu nennen Benno von Arenk und Oberbürgermeiſter Dr. Schlumprechk⸗ Bayreulb. Frau Winifred Wagner führk die verank⸗ workliche Oberleitung. Generalintkendank Tiekjen hat die Geſamkregie und Staaks- rat Dr. Furtwängler die Führung des Dirigentenſtabes übernommen. Zu der von Die Neuregelung der Arbeilsloſenhilfe in Deulſchland Vereinheitlichung bei den Gemeinden Berlin, 18. Juli. Zum Problem der Neugeſtaltung der Arbeitsloſenhilfe in Deutſch⸗ land liegen jetzt die Aeußerungen der zwei hier⸗ für ſachverſtändigen Stellen vor. Der Präſident der Reichsanſtalt, Dr. Sy⸗ ru p, empfiehlt ſoeben in ſeinem neuentwickel⸗ ten Plan im weſentlichen eine Zweiteilung der arbeitsfähigen Arbeits⸗ loſen in einſatzfähige und nichteinſatzfähige. Er will alle ein⸗ ſatzfähigen Arbeitsloſen zur Betreuung bei der Jabolageaklie im briliſchen euftbafen Pitney London, 19. Juli. In dem Lufthafen Witney ſind am Sonnabend mehrere Flug- zu bauen. Visher hat bekanntlich eine ſolche] inmitten der großen Wagnergemeinde der den erſten Geſangskräften Deukſchlands ge- Reichsanſtalt zentral zuſammenfaſſen, den Ge⸗ direkte Landverbindung zwiſchen den beiden[ Aufführung beizuwohnen. Unker den nahezu] kragenen und prachtvoll ausgeſtatteten Auf; 1 alſo die Betreuung der Wohlfahrts⸗ neuen Verbündeten, Sowjetrußland und der[2000 Muſikfreunden aus aller Welt] führung hat Emil Praetorius München— 8 und ihnen lediglich die Tſchechoſlowakei, nicht beſtanden. Wenn Ru⸗ bemerkte man die Reichsminiſter Goeb-] die Bühnenbilder geſchaffen u. Kurt Palm geſtellten 5 Fürs s We 1 bent mänien im„Ernſtfall“ ſeine Neutralitätsver⸗[bels Göring und Ruſt, den General- Berlin die Koſtüme entworfen. Seit dem 8 10 151 n F pflichtungen ernſthaft beobachten würde, dann e ö g a* Syrup glaubt, daß auf dieſe Weiſe die deut⸗ ee ee e kleberfliegung wie die feldmarſchall von Blomberg, General-] Jahre 1909 iſt Wagners„Lohengrin“ nicht] ſchen Gemeinden um insgeſamt 100 Millionen f P Hoheltsgebietes oberſt Freiherr von Fritſch, die Botſchaf- mehr in Bayreuth aufgeführt worden. RM. entlaſtet werden könnten. a durch ſowjetruſſiſche Wehrmachtteile berhin⸗ f ker von Ribbenkrop und von Papen, die Der Reichsſportführer Für die Gemeinden hat hierzu der Führen 7 dern. Die gegenteilige Richtung aber hat in[ Gauleiker Wächker, Streicher, Adolf an Frau Winifred Wagner des Deutſchen Gemeindetages, Reichsleiter 1 der rumäniſchen Außenpolitik offenbar völlig] Wagner, und Koch, die Reichsſtakthalker Berlin, 19. Juli. Der Reichsſportführer][ Fiehler⸗ München, vor den Vorſtänden er⸗ 10 die Oberhand gewonnen. Robert Wagner und Sauckel, den] von Tſchammer und Oſten hat zur Eröffnung klärt, daß ſie ſich weder eine finanzielle noch. 0 4 4 9 7 0 ſcha f. n 0 t 3 ffn 9 2 22* 2 al Dies iſt ja wohl auch der Sinn der letzten] bayriſchen Miniſterpräſtdenken Slebert, der Bayreuther Feſtſpiele an Frau Winifred eine organiſatoriſche Entlaſtung von dieſer Re⸗ 5 Kabinettsſitzung in Bukareſt, die mit einem Obergruppenführer Brückner, Korpsfüh⸗ Wagner, Bayreuth, folgendes Telegramm ge⸗ gelung verſprächen, ſondern ſie vielmehr als zu geradezu ſtürmiſchen Vertrauens votum rer Hühnlein u Bri defüh 8 Schau b ſandt: unnötige weitere Aufblähung des Sonderbehör⸗ 10 für den derzeitigen rumäniſchen Außenminiſter enn 11 Im geſchichtlichen Augenblick der Verbin- denapparates betrachteten. Er fügte hinzu, daß a Tituleſcu abſchloß. Obwohl die ſowjet⸗ Aus dem Verwandken- und Bekannkenkreis„ b a g] vor allem die arbeitsfähigen Arbeitsloſen bei de freundliche Politik dieſes Mannes im Lande des Hauſes Wanfried ſind u. a. Frau Eva] dung des Werkes Richard Wagners mit dem dieſer Konſtruktion in zwei Gruppen geſpalten* auf einen ſteigenden Widerſtand ſtößt, haben] Chamberlain und Gräfin Gravina kulturellen Hintergrund der Olympiſchen Idee[würden, von denen die eine(die als nicht mehr 1 6 dai e politiſchen Kreiſe 1 0 e zugegen. Ferner ſieht man eine große Zahle] grüßt der deutſche Sport Sie als Trägerin der N I 18 als für den 9 ich dennoch entſchloſſen, die Sowjetpolitit in[ Inkendanken und namhafte Dirigenken aus 5 ief. ein eu ee a polen Mehunge d Aendern. Die erf 8 mhafte Dirigenten aus J großen Ueberlieferung. neuen Staat verloren gehen würde. 5 Folge dieſer Einſtellung iſt die Bewilligung— ͤ.— Der Geſchäftsführende Präſident des Deut⸗ u des Baues einer Eiſenbahnlinie durch rumä⸗ ſchen Gemeindetages, Dr. Jeſerich, teilt 5 niſches Gebiet nach der Tſchechoſlowakei. Wei⸗ 3 f 5 8 e 4 1 3 i. tere Maßnahmen werden wohl kaum auf ſich Ed üb di ſich unter Berückſichtigung ſämtlicher ſozial⸗ ber warten ken a 5 en über die Lage in Europa dal, fh de Urte. n Das Pariſer Blatt„Oeuvre“ erblickt in n 5 5„daß die Arbeitsloſenhilfe einheitli en dieſer Eiſenbahnkonzeſſion den Beweis des geine Slellung zur Wieder beſetzung des Rheinlands 50 daungeteilt den Ge 2 in de 3 75 ſowjetruſſiſchen Eindringens in g a a übertragen werde, ſo daß die Arbeits⸗ 5a! das eigentliche Donaugebiet und London, 18. Juli. In einer Rede in Bid-] Gelegenheit für eine kollekkive Bemühung ämter der Reichsanſtalt ſich auf die Aufgaben Far die Antwort auf den deutſch⸗öſterreichiſchen[ ford-on-Avon nahm Außenminiſter Eden zur Herbelführung einer dauernden Beſſe! der Berufsberatung, Arbeitsvermittlung, Ar⸗ gef. Vertrag. Wir fragen erſtens: Was hat Sow⸗2 zu der Enkſcheidung der Regierung über die][ rung im Zuſtand Europas zu fördern. Nie · Feienten int, wertsſchaffenden Arbeitsloſenfür⸗ 1 jetrußland im„eigentlichen Donaugebiet zu[Sanktionen Stellung. mand dürfe ſich aber, well England ſo leiden ſorge uſw. zu beſchränken hätten kun . ſuchen? Und wir fügen die weitere Frage Für alle in Genf vertretenen Regierungen ſchaftlich den Frieden wünſche, einbilden, daß Im einzelnen hört das Nd. hierzu, daß der kei 4 hinzu: Weshalb war es erforderlich, auf 0 1 0 g 8 82985 a. Betr. 100 Milli ö eie 0 i 2 f f ſei es nichk nur unwillkommen, ſondern] dabei eine Gelegen 0 England etrag von Millionen von den Gemeinden 1 10 einen Vertrag, der erklärtermaßen der mittel⸗ 2 abel eine Gelegenheit geboten ſei, England ange weifelt wird. M ürde höchstens mit W 1 ray, l 1 außerordenklich ſchmerzlich geweſen, ſich einer laf mittelbare und le 1 ird. Man würde höchſtens mi 1 1 europäiſchen Entſpannung und der Befriedung 3 9„ 5 zu veranlaſſen, unmittelbare und lebenswich. einer Entlaſtung von 60 Millionen rechnen 15 1 Europas dienen ſoll, eine ſolche Antwort zu ſolchen Lage gegenüberzuſehen, aber in lige britiſche Intereſſen als Preis für dieſen] können, die aber praktiſch auch nicht in Erſchei⸗ 80 10 geben, die nur militärpolitiſch gedeutet werden Wahrheit habe man nicht ausweichen kön.] Frieden aufzugeben. Mehr als einmal ſei nung treten würde, weil vorausſichtlich das e 1 kann. Dieſer Eiſenbahnbau dient dem Zweck, nen. Während der ganzen kritiſchen Periode,] klargeſtellk worden, daß es gewiſſe Teile in] Reich bei Wegnahme der Wohlfahrtserwerbs⸗ 2 5 aus dem„Flugzeugmutterſchiff Iteceſd⸗ durch die Europa gegangen ſei, habe die Re. Europa gebe, in denen England in der Ge- loſen aus der gemeindlichen Betreuung auch 5 5 ee— ſtark armierten Brückenkopf Sow“ gierung ſtändig ein Ziel verfolgt, nämlich] genwart wie ſchon ſeik vielen Jahrhunderten die Reichswohlfahrtshilfe von etwa 30 Mill. 5 0 ietrußlan 8 zu machen. alles in Englands Macht Stehende zu kun, um] ein beſonderes Inkereſſe habe und wo es ver⸗ 6 1936 10 die Arbeitsloſenbeihilfe 19 . 10 die in Europa herrſchende Ungewißheit und pflichtet ſel, gewiſſe Bürgſchaften aufrecht zu Was alſo c e ene„ n 45 ̃ 1. Spannung zu beſeitigen. f Nakürlich könne erhalten. 5 erſparten, würde bei den Einnahmen wegfallen. 160 1. euftwaffenübung über hamburg England dieſe Ergebniſſe nicht nur durch ſeine Man lebe in einer geographiſch zu kleinen Dagegen ſei beachtlich, daß die Gemeinden in den 5 Einſatz von 130 Kamoyfflugzeugen— Tieſan⸗ eigenen Bemühungen erzielen Ebenſo klar Gemeinſchaft, als daß eine ſolche Haltung ihren Fürſorgebehörden über einen Apparat ver⸗ die 0 griff über dem Flughafen Fuhlsbüttel ſei, daß England gewillt ſei, herzlich und auf Fali nee i min. fügten, der bei dem engen Zuſammenhang des nd ö 9 5 möglich wäre, ſelbſt wenn England das wün Einwohners mit G d bef 405 damburg, 19. Juli. Zum erstenmal der Grundlage voller Gleichheit. 910 leder] ſchen ſollte Es ſei daher nakürlich, daß die imstande fel 45 er en ſo di. 1 1 hielt das Luftkreiskommando II Berlin am 1 zuſammenzuarbeiten, die dasſelbe Regierung aufrichtig jeden Schrikt begrüße, viduell vorzugehen, wie es ſozialpolitiſch und ant F. Sonntag eine Luftwaffenübung größeren Stils Ziel habe. der zu einer Befriedung der internationalen] ſtaatspolitiſch erforderlich ſei. Die he 1 über Hamburg ab. An der Uebung waren Darin liege die Erklärung für jede Phaſe 5 9 l 5 a ältniſ. 98 9 40—* Just mit rin liege di l g fü a Beſorgniſſe in irgendeinem Teile Europas[ Kenntnis der Verhältniſſe der Unterſtützungs⸗ 1 ampf⸗ Aufklärungs- und Jaadverbände mi der brikiſchen Politik ſeit den Ereigniſſen führe. Das ſei di Bedeut 8 empfänger, die die mit der NSV. zuſammen⸗ 1 rund 130 Fluszeusen, eine Luftnachricdten des 7. März und der Wiederbeſehung 2 b 5 arbeitende öffentliche Fürſorge der Gemeinden Ein 1 kompagnie und der Flugmeldedienſt 2 der Rheinlande. Enkwickelung der leßlen Zeit in Oeſter⸗ beſitze, komme ihr ſozialpolitiſch bei Prüfung Ludi 1 Rat der Leitung der Uebung. die ii ener AA e reich, die von der Regierung begrüßk der Bedürftigkeit, ſtaatspolitiſch bei Prüfung ſben 1 Linie der Erprobung und der Zuſammenar⸗ Troß der Schwierigkeiten habe England ver- worden ſei und Erhaltung des Arbeitswillens, der Be⸗ zöſic 5 30 beit der einzelnen Verbände der Luftwaffe ſucht, aus dieſen Ereigniſſen Möglichkeiten. kämpfung der Schwarzarbeit uſw. zugute, wie ein i 10 diente. war der Höhere Fliegerkommandeur II für einen neuen Zeitabſchnitt europäiſcher] Das letzte Ziel ſei ein gefeſtigkes und in Frie.] die Praxis bereits erwieſen habe. Wegen dieſes 1 the 1 beauftrast worden. ZJuſammenarbeit auf der Grundlage roller[den lebendes Europa, das unter Anwendung[ Apparates habe man den Gemeinden ja auch die 5 1 Bereits in den frühen Morgenſtunden des Gleichheit zu ſchaffen. Dieſer Geiſt ſei es ge-] des Völkerbundſyſtems voll zuſammenar- die Familienfürſorge im Rahmen der Wehr⸗ belli 1 Sonntags sette eine wabre Völkerwanderung] weſen, der für jeden weiteren Schritt der beite. Er ſei ſich weit beſſer als einige ſeiner] bflicht übertragen. Ein ſolcher unerläßlicher un 1 nach dem Flughafen Fuhlsbüttel ein. Tau⸗. 1 12 5 K Apparat aber fehle den Arbeitsämtern völlig. un 1 1 g britiſchen Polikik in den Tagen maßgebend[Kritiker der ungeheuren Schwierigkeiten be⸗ 3 f 0 icht 5 1% fiir df 8 f ſende und aber Tauſende hatten ſich auf dem 1 0 5 7. März fo 0 a l Fenn 8 5 Es ſeien alſo gewichtige Tatſachen, die für die 1190 5 N Flugplatz eingefunden, um Augenzeuge des geweſen ſei. die dem 7. März folgten, und[wußt, die gegenwärtig in dieſer Beziehung Zuſammenfaſſung der neuen Arbeitsloſenhilfe 5 f 1 5 i 5 1 0 ſſung ſenhilf dun 5 einslenttinen Sbaulpielz zu fein. in leſem Geiſte arbeite England auch heute vor ihnen lägen. Aber es beſtehe kein Grund, dei den Gemeinden ſprächen. linde f 9 s Man möge das Verkrauen haben, daß Eng.] warum man nicht an dem Ziel feſthalten Stat 5 10 land ſein Beſtes kun werde, jede ſich biekende! ſollte. bogen ſtellt hohe Irdensauszeichnung. für den verunglückten polniſchen Luftinſpekteur dhe! Warſchau, 19. Juli. Der 7 dd pPPPPPPpPPPpPPpPpfPpfPpPppfPpfpffc Evangeliſche Kirche geſlerreichs die Annahme des niswe zeuge von unbekannker Hand beſchädigk wor den. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wur. den die Flügel und die Verſtrebungen von drei Maſchinen zerſchnikken. Man vermukek, daß es ſich um einen Sabokage akk han- dell. Der Witney⸗ und Oxford-Luftfahrkver⸗ ein hat das Fliegen für einige Tagen einge⸗ ſtellt, weil ſämtliche Maſchinen genau unker⸗ ſucht werden ſollen. Griechiſche Breſſeverlreler beſuchen Deulſchland Ankunft in Berlin begrüßt die Verſtändigung Wien, 19. Juli. In den evangeliſchen Kir⸗ chen in Wien. Oberöſterreich und im Burgen⸗ land wurde am Sonntag ein Hirtenbrief ver⸗ leſen. in dem Superintendent Heinzel⸗ mann ſeiner bewegten Freude über die Wie⸗ derherſtellung der freundnachbarlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich Ausdruck gibt. „Die Gemeinden der evangeliſchen Kirche in Oeſterreich“, ſo heißt es in dem Hirtenbrief weiter,„verbinden mit dem Dank an Gott auch den Dank, den ſie jenen Männern ſchul⸗ den, die ſich zu edler Tat zuſammenfanden. dem Bundeskanzler Oeſterreichs und dem Füh⸗ Meerengenabfemmens Montreux. 18. Juli. Die Meerengenkon⸗ ferenz hat Sonnabendnachmittag in öffentlicher Sitzung den Abkommensentwurf endgültig an⸗ genommen. Die einzelnen Delegierten gaben ihrer Ge⸗ nugtuung über den Abſchluß des Abkommens Ausdruck und dankten den an der Ausarbei⸗ 575 des Entwurfs Beteiligten für ihre Ar⸗ eit. Der japaniſche Delegierte Sato wies darauf hin, daß ſich Japan das erſte Mal ſeit ſeinem unter bedauerlichen Umſtänden erſolg⸗ ten Austritt aus dem Völkerbund an einem Staatspräſident hat dem tödlich verunglückten Luftinſpekteur General Orliez-Dreſzer das große Band des polniſchen Wieder⸗ erſtehungsordens verliehen. Die Beiſetzung des Generals findet am Montag auf Staatskoſten ſtatt. Die Leiche des Generals wird auf der höchſten Anhöhe des Friedhofes in Gdingen beigeſetzt, die eine Ausſicht auf die Danziger Bucht und auf den Hafen in Gdingen bietet. Zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten begeben ſich der Staatspräſident, ſowie der General- inſpekteur der Armee und zahlreiche Regie⸗ rungsmitglieder nach Gdingen. Die Unter- ſuchungen über die Urſache der Kataſtrophe werden von einer techniſchen Kommiſſion fort⸗ polniſche r h fit igen der de W. uach dec ſchn Gen nach Oru wer Reich ſchuß dung b kopg Enkſetliches Aukounglück in 15 A. 1 Neun Tote 1 daft, Newyork, 19. Juli. In Dundee(Michi⸗ derte gan) wurde ein großes Auto auf einer Bahn- een d kreuzung von einem Zuge erfaßt. Der Kraft⸗ lber wagen wurde von der Unfallſtelle, die ſich un: 1 mittelbar vor einer Flußbrücke befand, mit⸗ eh geſchleift und ſchließlich in den Fluß ge⸗ 1* ſchleudert. Neun Autoinſaſſen wurden getötet. Die in Brand geratenen Treibſtoffbehälter explodierten und ließen die Brücke in Flammen aufgehen. Berlin, 18. Juli. Auf dem Flughafen Tempelhofer Feld traf am Sonnabend nach—⸗ mittag eine Gruppe von elf griechiſchen Preſſe⸗ vertretern, unter ihnen eine Dame, ein, die auf Einladung der Reichsregierung eine etwa 14tägige Deutſchlandreiſe unternehmen f 1 0 100 0 es überall dort zu finden iſt. wo deutſche Her⸗ luf dem Flughafen wurde die Gruppe, die[zen ſchlagen. deutſche Lieder klingen und unter Führung des Sektionschefs der Preſſe- deutſche Geſchichte erlebt wird. abteilung des griechiſchen Außenminiſteriums, Bettos, ſteht, von dem königlich⸗griechiſchen Geſandten in Berlin, Exzellenz Rizo⸗Rangabe, ſowie von den Legationsſekretären Panas und Kyrou und dem Preſſechef Major Kriekoukis empfangen. Von deutſcher Seite war u. a. Regierungsrat Bade vom Reichspropaganda⸗ miniſterium anweſend. rer und Kanzler des Deutſchen Reiches. Wir fühlen uns aufs neue und umſo inniger mit dem Mutterlande Oeſterreich und dem gemein- ſamen deutſchen Vaterlande verbunden, jenem größeren Vaterlande, von dem wir wiſſen, daß internationalen Abkommen beteilige. Die geſetzt. Schwierigkeiten ſeiner Regierung ſeien groß geweſen, aber ſie habe es für richtiger gehal⸗ ten., den glatten Verlauf der Verhandlungen nicht zu ſtören und ſich ihre Stellungnahme vorzubehalten. Japan habe leider nicht allen Artikeln zuſtimmen können Die japaniſche Regierung betrachte aber die Konvention als ganzes als ſehr befriedigend und nehme ſie an. Ein ilalieniſcher Widerruf Rom, 18. Juli. Agenzia Stefani teilt mit: Meldungen über politiſche und diplomatiſche Pläne, die bei der Regierung in Vorbereitung ſeien, entbehren der Begründung 53SFCFFFCCCCFCTCTCTCTCCCCCTTbTbTbTTTbTPTGTGTGTGTGTGTbTbTbTbTbT re Ernſte Erkrankung Dr. Rintelens Wien, 19 Juli. Wie die„Politiſche Kor⸗ reſpondenz“ erfährt, wurde der ehemalige öſterreichiſche Geſandte in Rom. Dr. Anton Rintelen, wegen einer bedenklichen uro⸗ jogiſchen Erkrankung aus der Strafanſtalt in eine Spezialklinik überführt. m See r 1 1 de 85 daß beg ger ſoziul, i8geſprochen u a 80 Nil boeenbeihilfe „ wurde. Ausgaben. wech n m am beſten ige ſo indi⸗ litich und lug ſtinſpelteut polniſche runglücten Die et ö Miedel⸗ findet am Viche des iuböhe des , die eine 0 auf den 1 begeben 8 General de Regie d Unter gaftrophe ſion ſjort⸗ 11 5 Miß let Bahn. der Kral“ kifwinow hinler den Kuliſſen Mißſtimmungen um die Londoner Dreierbeſprechung Paris, 18. Juli. Miniſterpräſident Leon Blum und Außenminiſter Del⸗ bos werden Frankreich auf der ſoge⸗ nannten vorbereitenden Beſprechung der drei Locarnomächte in London vertreten. Die Tatſache, daß die engliſche Regie⸗ rung ſich nach langem Zögern mit der Feſtſetzung der Beſprechung ſchließlich einverſtanden erklärt hat, wird in Paris ſelbſtverſtändlich lebhaft begrüßt. Man hütet ſich aber am Quai d' Orſay darin einen Sieg der franzöſiſchen Politik im allgemeinen feſtzuſtellen. Die Tatſache, daß dieſes engliſche Zugeſtänd⸗ nis nur nach hartem Einſatz der franzöſiſchen Diplomatie in London erreicht werden konnte, und zwar mit der Drohung, daß Frankreich im Ablehnungsfalle auf der Einlöſung des engliſchen Garantiebriefes vom 1. April be⸗ ſtehen müſſe, verbietet Frankreich, größere Er⸗ wartungen an dieſe Zuſammenkunft zu knüp⸗ ſen. Hinzu kommt die übliche Erinnerung, die Frankreich mit Konferenzen in London gemacht hat und die ſeinerzeit zu einem formalen Veto des Quai d' Orſay gegen eine neue Verſamm⸗ lung in London geführt hatte. Man ſieht alſo in Frankreich im Augenblick im engliſchen Zu⸗ geſtändnis mehr als ein ſehr mühſam erkämpf⸗ tes Kompromiß, das die Entſcheidung der im Herbſt einzuberufenden Fünfmächtekonferenz vorbehält. Die franzöſiſch⸗engliſchen Gegenſätze ſind ſchon ſichtbar geworden bei der diplomatiſchen Vor⸗ bereitung des Kommuniques, das die Drei⸗ mächtebeſprechung abſchließen ſoll. Mit lebhaf⸗ tem Unwillen hat man in Paris vernommen, daß das Foreign Office von„neuen euro⸗ päiſchen Regelungen“ ſprechen will. Paris ſieht in dieſer Formulierung eine höchſt gefährliche Feſtlegung für die Zukunft, die den Anſchein erwecken müßte, daß Frankreich und England von der Vergangenheit, d. h. den Ereigniſſen des 7. März abſehen würde und eine neue Zukunft aufbauen wollte. Gerade dieſen Anſchein aber will Frankreich unter allen Umſtänden vermeiden, da der franzöſiſche Standpunkt immer noch auf der Nichtaner⸗ kennung der vollzogenen Tatſache ſteht. Ganz ungeklärt ſcheint auch noch die franzöſiſche Auffaſſung über die Vorbereitung der für September geplanten eigentlichen Konfe⸗ renz der Locarnomächte. Der Quai d' Orſay ſcheint nach wie vor an der Auffaſ⸗ ſung feſtzuhalten, daß die Konferenz gleichzei⸗ tig mit der Locaronfrage einen geſamteuropäi⸗ ſchen Charakter annehmen müßte und deswegen die Hinzuziehung der Kleinen Entente und Rußland vorausſetze, während nach engliſcher Auffaſſung eine ſolche erweiterte Mächtekonferenz erſt nach der Locarnokonferenz angeſetzt werden ſoll. Moskau gegen eine Garantie der deutſchen Weſtgrenze Eine klare Linie in dieſer Frage iſt am Quai d' Orſay noch nicht zu erkennen. Es ſcheint vielmehr, daß ſich die Herren des fran⸗ zöſiſchen Außenamtes ſelbſt darüber noch nicht einig ſind. Sicher iſt aber, daß der Sowjetbot⸗ ſchafter Potemkin bereits energiſch gegen die engliſche Auffaſſung am Quai d' Orſay vor⸗ ſtellig geworden iſt und zwar mit der Feſtſtel⸗ lung, daß eine Trennung der Locarnokonferenz von der erweiterten europäiſchen Konferenz unvereinbar ſei mit den Verträgen, die Frankreich an die Kleine Entente und Rußland binden, weil die Gefahr beſtünde, daß dieſe Staaten in der zweiten Konferenz ſich vor voll⸗ zogene Abmachungen der Locarnomächte ge⸗ ſtellt ſehen würden. Hier tritt alſo ganz offen das Befürchten Litwinows zutage, daß eine Regelung der Locarnofrage, die er bisher zu hintertreiben verſtanden hatte. den Bünd⸗ niswert des franzöſiſch⸗ruſſiſchen und franzö⸗ ſiſch⸗tſchechiſchen Vertrages dadurch beeinträch⸗ tigen könnte, daß Frankreich eine Garantie der deutſchen Weſtgrenze übernehmen müßte. Was Moskau will. beweiſt überdies die nach dem„Oeuvre“ von Pokemkin am Quai d'Orſay vorgebrachte Forderung, daß Frank- reich in der Londoner Vorkonferenz auf Ab- ſchluß eines engliſch-franzöſiſch⸗belgiſchen Genklemen agremenk beſtehen müßte, wo⸗ nach von England und Belgien keinerlei Druck auf Frankreich ausgeüb werden dürfe,„für den Fall, daß die Reichsregierung als Bedingung für den Ab- ſchluß eines neuen Weſtpakkes die Abände⸗ vung der von Frankreich im übrigen Eu ropa eingegangenen Verpflich⸗ kungen“ ſtellen ſollke. Auch dieſes Mans⸗ ver Potkemkins iſt ein ſchlagender Beweis dafür, daß Moskau einen neuen Locarno⸗ verkrag nur unker der Vorausſetzung zulaſ⸗ ſen will, daß die deulſche Weſtgrenze gegen ⸗ über einer evenkuellen Inkraftſetzung des franzöſiſch-ruſſiſchen Militärpakkes offen bleibt. 6 * Die Einmiſchung der Sowfjekruſſen in die Behandlung und Bereinigung der weſteuro⸗ päiſchen Fragen bedeutek für uns mehr als lediglich den neuen Beweis dafür, daß die F 3— Bilder vom Anſchlag auf den König von England Die Feſtnahme des Aktenkäkers Mac Mahon in den Händen der Polizei. (Weltbild, K.(2) Ichweres Boolsunglück auf dem Bodenſee Vier Perſonen im heftigen Stu rm ertrunken, eine vermißt. Friedrichshafen, 19. Juli. Am Sams⸗ tagabend kurz nach 7 Uhr brach über dem Bo⸗ denſee plötzlich ein heftiger Sturm los, der leider ſeine Opfer forderte. Von Kreuzlingen (Schweiz) aus befanden ſich zwei Ruderboote auf der Fahrt zur Schloßbeleuchtung nach Meersburg. Die beiden Boote wurden in der Konſtanzer Bucht vor Horn vom Sturm überraſcht. Eines der Boote kenterte ſofort und ſämtliche Inſaſſen ſtürzten ins Waſſer. Ein Mann lam dabei unglücklicherweiſe unter das Boot und ertrank ſofort. Die übrigen drei Inſaſſen ſchwammen dem kieloben treiben⸗ den Boot zu u. hielten ſich an demſelben feſt, bis ſie von einem Rettungsboot gefunden wurden. Das zweite Boot mit fünf Inſaſſen füllte ſich Schwerer Unfall auf der Brenner-Slrecke Lokomokivführer rellet den Jug unker Einſat ſeines Lebens Mailand, 19. Juli. Ein eigenartiger Eiſenbahnunfall, der ein Todesopfer forderte, trug ſich auf der Brenner-Strecke zwiſchen Goſſenſaß und Sterzing zu. Durch einen Kurzſchluß explodierte auf der elektriſchen Lokomotive eines Perſonenzuges ein Oelbehälter. Das Oel geriet in Brand und fügte dem Lokomotivführer und dem Ma⸗ ſchiniſten ſchwere Brandwunden zu. Die bei⸗ den Männer brachten trotz der erlittenen Ver⸗ letzungen und der Gefahr, in der ſie ſich befan⸗ . ũͤ—½.. K———8̃ͤäͤ%œꝗHä4ꝗK4ͤĩñ Sowjetmacht nicht an einer Beſeiligung, ſon⸗ dern an einer Vermehrung des Kon fliktſtoffes zwiſchen den Völkern in- ktereſſiert iſt. Frankreich hat jetzt die Wahl, ob es bel dieſem ſeinem Verhältnis zu Moskau bleiben und jedes Verſtändigungwerk unmöglich ma⸗ Ankhony Gordon Dick, der dem Aktenkäter den Revolver aus der Hand ſchlug. durch die überſchlagenden Wellen mit Waſſer und alle fünf Perſonen ſtürzten in die See. Eine 48 Jahre alte Frau Reichert aus Mannheim verſank ſogleich, während die übri⸗ gen ſich durch Schwimmen zu retten ſuchten. Nach einer Viertelſtunde ertrank jedoch auch eine aus Kreuzlingen ſtammende Frau und einige Zeit ſpäter auch deren Gatte. Die letz⸗ ten zwei Inſaſſen des Bootes(Schweizer) hiel⸗ ten ſich bis 4 Uhr früh an dem zerſchellten Boot feſt. Vor Hagnau wurden ſie von Ret⸗ tungsbooten geborgen. Ein ſchweizeriſches Paddelboot verunglückte ebenfalls. Von den beiden Fahrern konnte ſich ein 15jähriges Mädchen aus Kreuzlingen durch Schwimmen retten, ihr Mitfahrer wird jedoch vermißt. den, geiſtesgegenwärtig noch im letzten Augenblick den Zug zum Stehen, um ein größeres Unglück zu verhüten. Dann ſprangen ſie von der Maſchine ab. Dabei ſchlug der Lokomotivführer mit dem Kopf auf das Nebengleis auf und war auf der Stelle tot. Sein Begleiter wurde mit lebensgefähr⸗ lichen Verletzungen in das Krankenhaus ge⸗ bracht. Von der Station Sterzing wurde ein Hilfszug entſandt, und nach mehr als einer Stunde Aufenthalt konnte die Fahrt fortgeſetzt werden. chen will, oder ob es durch Abkehr von den Irrwegen und Abhängigkeiten ſeiner Bünd⸗ nispolitik mitarbeiten will an einer großzügi⸗ gen Neuordnung des Verhälkniſſes der euro- päiſchen Völker. Das iſt die Enkſcheidung, vor die Paris geſtellt iſt und vor der es keine Flucht in Paragrphen und Kompromiſſe gibt. Deyrmacqt und Jpori Das Abkommen mit dem DR. Die Startberechtigung von Soldaten bei Wettkämpfen außerhalb der Wehrmacht iſt durch ein Abkommen zwiſchen dem Ober⸗ befehlshaber der Kriegsmarine und dem Reichsminiſter der Luftfahrt ſowie dem Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen geregelt worden. Dieſes Abkommen hat folgenden Wortlaut: 1. Startberechtigung von Soldaten 1. Soldaten als ſolche dürfen grundſätzlich ſtarten: a) als Einzelwettkämpfer bei allen für Vereine des Reichsbundes für Leibes⸗ übungen offenen Einzelwettkämpfen; b) als Mannſchaft ihres Truppenteils bei allen für Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen offenen einmaligen Mannſchaftswettkämpfen nach Vereinbarung mit dem Veranſtalter der ſportlichen Wettkämpfe. Jeweilige Ab⸗ machungen hinſichtlich der Einheit. der die Mannſchaft entnommen wird, ſind dabei er⸗ forderlich, um die Leiſtungsſtärken der Mann⸗ ſchaft des Truppenteils in Einklang zu bringen mit der Leiſtungsſtärke der Vereins- uſw. Mannſchaften 2. Soldaten als Angehörige von Militär⸗ ſportvereinen dürfen bei allen ſportlichen Wettkämpfen— einſchließlich Serienpflicht⸗ ſpielen— für ihren Militärſportverein ſtar⸗ ten, ohne den von den Fachämtern und Ver⸗ bänden des DR. feſtgelegten Syverrzeiten unterworfen zu ſein. Grundſätzlich müſſen je⸗ doch die von den Fachämtern und Verbänden des DR. vorgeſchriebenen Uebertrittsbe⸗ ſtimmungen erfüllt ſein. Dieſe Regelung gilt nicht für die Teilnahme an Serienpflichtſpielen des Fachamtes Fuß⸗ ball. Für Soldaten, die von Zivilſport⸗ vereinen zu Militärſportvereinen übertreten und für ihren Militärſportverein an Serien⸗ pflichtſpielen des Fachamtes Fußball teil⸗ nehmen ſollen. werden die Sperrzeiten des Fachamtes Fußball um die Hälfte gekürzt. 3. Soldaten als Mitglieder von Zivil⸗ ſportvereinen können mit Genehmigung ihrer Diſziplinarvorgeſetzten weiterhin für ihren bisherigen Zivilſportverein ſtarten. wenn die dienſtlichen Verhältniſſe es erlauben. Dabei iſt weitgehend zu berückſichtigen. daß im Inter⸗ eſſe des deutſchen Sports durch den Uebertritt von einzelnen Spitzenkönnern in Militärſport⸗ vereine keine unausfüllbaren Lücken in zivile Vereinsmannſchaften geriſſen werden. 2. Starberechtigung ausgeſchiedener Soldaten Ausgeſchiedene Soldaten ſind für ihren alten Zivilſportverein ohne Sperrzeiten ſtart⸗ berechtigt, ſobald die von den Fachämtern für Leibesübungen vorgeſchriebenen Uebertrittsbe⸗ ſtimmungen erfüllt ſind. 3. Militärſportvereine 1. Gründung und Führung: Zum außerdienſtlichen Betreiben des Sports dürfen ſich Wehrmachtsangehörige zu Militär⸗ ſportvereinen zuſammenſchließen. Es iſt anzu⸗ ſtreben, dag der Militärſportverein alle Truppenteile eines Standortes umfaßt. Das Bilden von Militärſportvereinen innerhalb einzelner Einheiten iſt nur dann zu rechtfer⸗ tigen. wenn in dieſen Einheiten außerdienſtlich beſtimmte Sportarten beſonders gepflegt wer⸗ den. Das Bilden eines Militärſpoptvereins un⸗ terliegt in jedem Falle der Genehmigung des Standortälteſten. 2. Aufgaben: Der Zuſammenſchluß in einem Militär⸗ ſportverein fördert den kameradſchaftlichen Geiſt, weil die Truppe auch außerdienſtlich Ge⸗ legenheit hat, ſich zuſammenzufinden und vor der Oeffentlichkeit aufzutreten. Namentlich in kleineren Standorten kann und ſoll der Mili⸗ tärſportverein für die ſportliche Ausbildung der Jugend anregend und vorbildlich wirken. Er ſoll auch Leute mit ſchwächeren Leiſtungen zum Wettkampf bringen und damit die Brei⸗ tenarbeit fördern. 3. Zugehörigkeit zum Reichsbund für Lei⸗ besübungen: Militärſportvereine dürfen ſich dem Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen an⸗ ſchließen 2. Freundſchaftsſpiele. Die Marineſportmannſchaften tragen neben den Meiſterſchaſtsſpielen innerhalb ihres Kommandobereiches Freundſchaftsſpiel« mit anderen Wehrmachts⸗ oder Zivilmannſchaften des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen aus. Ein Anſchluß dieſer Sportmannſchaften an den Reichsbund oder Leiſtung von Fach⸗ amtsabgaben iſt nicht erforderlich. 3. Punktſpiele Sollte in irgend einem Standort der Wunſch beſtehen. ſich an den Meiſterſchaftsſpielen (Punktſpielen) eines Fachamtes zu beteiligen, ſo wird die betreffende Marinemannſchaft als Wettkampfgruppe gemeldet und bezahlt den bei dem betreffenden Fachamt üblichen Einſatz. Sie ſtartet unter dem Namen ihres Stand⸗ ortes z. B.„Kreismarine Stralſund“. Start⸗ berechtigt für die Wettkampfgruppe ſind nur die im Standort kommandierten Soldaten des betreffenden Truppenteils. Ein Anſchluß an den Reichsbund iſt nicht erforderlich, jedoch unterwirft ſich die Wettkampfgruppe den bei der Austragung üblich N s be⸗ treffenden Fachamtes. 2 FFP e PP r rr — FVV 1 1 112 47 1 1 1 8 115 1 1 5 13 5 1 1 80 0 0 0 1 45 17 10 5 — — 2 3 e 8 8 ——— * 0 178 157 1 11 95 N 1 165 0 J. 9 4 4 K 35 0 1 2 1 . 1 „ Nolorſchiff verſchollen Vergebliche Suche an der Floridaküſte. Tampa(Florida), 19. Juli. Die Florida⸗ küſte wird augenblicklich von Wachſchiffen und Flugzeugen nach dem ſeit 10 Tagen überfälli⸗ gen britiſchen Motorſchiff„Nunoca“ ab⸗ geſucht. Bisher hat man von dem Schiff, das mit 21 Perſonen aus Britiſch⸗Weſtindien kommt, keine Spur gefunden. Derheerendes Unwelker über Hluligark und Umgebung Stuttgart, 18. Juli. Am Sonnabend abend ging über Stuttgart und Umgebung ein Hagelwetter nieder, wie man es wohl ſeit Menſchengedenken nicht erlebt hat. Binnen einer halben Stunde richtete der Hagel, deſ⸗ ſen Körner eine außergewöhnliche Größe er⸗ reichten, ungeheuren Schaden an. Die Kar⸗ toffel⸗ und Kornfelder ſind wie abr aſiert, die Obſtgärten beſät mit unreifem Obſt und Blättern, viele Bäume ihres Laubes völlig be⸗ raubt. Die Ziergärten der Kleinſiedler bieten ein Bild der Verheerung. In einzelnen Ort⸗ ſchaften lagen die Schloßen ſtellenweiſe einen halben Meter hoch. Der Schaden, deſſen Um⸗ fang ſich zur Stunde auch nicht annähernd überſehen läßt, dürfte ganz beträchtlich ſein. Rieſenfeuer in Dronkheim Millionenſchaden. Drontheim, 20. Juli. Zwei Lager⸗ häuſer, in denen ſich Oel und andere Brenn— ſtoffe ſowie Getreide und Mehl befanden, ſind in der Nacht zum Sonntag niedergebrannt. Der Schaden wird auf 1¼ Millionen Kronen ge⸗ ſchätzt. N Generalintendant Tietjen zum Preußiſchen Staatsrat ernannt. Bayreuth, 19. Juli. Der preußiſche Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat den Generalintendanten des Staatstheaters, Heinz Tietjen, der die Geſamtregie der Bayreuther Feſtſpiele führt, in Würdigung ſeiner großen Verdienſte zum Preußiſchen Staatsrat ernannt. Tödlicher Anfall beim Motorradrennen„Rund um Schotten“ Frankfurt a. M., 19. Juli. Bei dem am Sonntag ausgetragenen Motorradrennen „Rund um Schotten“ im Vogelsberg er⸗ eignete ſich ein tödlicher Unfall. Der Münche⸗ ner Da W⸗Fahrer Hans Winkler ſtürzte ſo ſchwer, daß er an den Folgen der er⸗ littenen Verletzungen ſtarb. Brotpreiserhöhung in Frankreich. DNB. Paris, 19. Juli. Der Brotpreis in Frankreich wird ab 22. Juli um 10 Cen⸗ times das Kilo, d. h. von 61 auf 71 erhöht werden. Dom Freiluffkongreß Hannover, 19. Juli. In dieſen Tagen findet in Bielefeld und Hannover der Dritte Internationale Freiluftſchulkongreß ſtatt, deſ⸗ ſen Grundgedanke es iſt, darüber zu beraten, wie man die Jugend zur Geſundheit und größt⸗ möglichen Leiſtungsfähigkeit führt und wie durch Zuſammenarbeit von Aerzten, Lehrern, Architekten aus allen Ländern die geſunde Schule der Zukunft geſchaffen werden kann. Nicht weniger als 26 Nationen haben ihre Ver⸗ treter zu den Verhandlungen entſandt. Die feierliche Eröffnung des Kongreſſes, der unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters Ru ſt ſteht, erfolgte am heutigen Sonntag mittag in der feſtlich geſchmückten Rudolf Oet⸗ ker⸗Halle im Beiſein zahlreicher Vertreter der Partei, des Staates und der Wehrmacht. Aus dem fahrenden Jug geſprungen Hanau, 17. Juli. Auf der Halleſtelle Niederrodenbach ſprang am Donnerskag nachmittag eine älkere Frau aus dem nach Gelnbauſen fahrenden Perſo⸗ nenzug, als ſich der Zug längſt wieder in Bewegung geſetzt hakte. Der Frau folgte ein etwa zehnjähriger Junge, der einen Blecheimer in der Hand hatte. Der Junge kam ebenſo wie die Frau zu Fall, brachte aber gleich dieſer ſo viel Geiſtesgegenwark auf, ſich aus der Gefahrenzone zu wälzen. Der Zug wurde ſofork angehalten. Außer be⸗ ſchmutzten Kleidern und dem ausgeſtandenen Schrecken haben beide Perſonen keinen nennenswerten Schaden genom- men. Wahrſcheinlich hatte die Frau eine der⸗ art gute Unterhaltung geführt, daß ſie das Herannahen ihrer Beſtimmungsſtation erſt gar nicht gemerkt hakte und hinkerher dann in ihrer Beſtürzung aus dem fahrenden Zug ſprang. Der Taſchenſpieler ais Diplomat Ein berühmter Schachſpieler wird entlarvt— Eine Puppe lernt ſchreiben— Houdin zähmt Algier— Grande Soirbe Fantaſtique in der Wüſte Ein Uhrmachersſohn in der alter Stadt Blois in Frankreich war noch nicht ſieben Jahre alt, als er nur Spielzeug gebrauchte, das er ſelbſt erfunden und verfertigt hatte. Mechaniſche Fertigkeiten, zu deren Erlan⸗ gung andere eine lange, gewiſſenhafte Lehr⸗ zeit durchmachen mußten, waren ihm im wahren Sinne des Wortes ein Kinderſpiel. So hob beiſpielsweiſe dieſer Junge u. a. Waſſer mittels einer Pumpe. die faſt ganz aus Federkielen verfertigt war, und die eine Maus, wie ein Pferd angeſchirrt, in Bewe⸗ gung ſetzte. Eine wahre Leidenſchaft war es ihm, bewegliche Figuren mit den Uhr⸗ werken in Verbindung zu ſetzen und ſo eine ganze Menge jener vielbewunderten„Auto⸗ maten“ auf die Beine zu ſtellen, die das Entzücken der Menge um die Wende des 19. Jahrhunderts bildeten. angefangen von den tanzenden Puppen, den ſingenden und flügelſchlagenden Vögelchen— deren ſtimm⸗ kräftigſtes wir alle im Kuckuck an den Schwarzwalder Wanduhren kennen— bis zu den Flöten⸗ und Klarinettenbläſern und der„freſſenden Ente“, die Vaucanſon aus Grenoble erfand, und dem klavierſpielen⸗ den Mädchen von Droz Vater und Sohn und dem richtig blaſenden Trompeter, den Kaufmann(1807) in Dresden erfand. Der junge Mann, der ſich mit wahrer Künſtlerbegeiſterung dieſer Automatenan⸗ fertigung hingab und im Laufe der Jahre, vermöge ſeiner großen Fingerfertigkeit. ſeiner Kenntnis der Phyſik und Chemie, ſcheinbar ans Wunderbare grenzende Kunſt⸗ ſtücke ausführte, hieß Robert Houdin und genoß den Ruf eines berühmten Taſchenſpielers. Er war ein ebenbürtiger Berufsgenoſſe des Turiners Bosco(geſt. 1863 in Dresden) und des Polen Bella⸗ chin i(geſt. 1885 in Parchim). Er ſtarb 1873 hochbetagt in Paris, nachdem er der Welt die Denkwürdigkeiten ſeines Lebens „als Geſandter, Schriftſteller und Preſti⸗ digitateur“— letzteres der franzöſiſche Name für Taſchenſpieler— in einem zweibändigen Erinnerungswerk aufgezeichnet hat. Zunächſt betraute man ihn mit der Aus⸗ beſſerung berühmter Uhren zu denen jene des Straßburger Münſters gehörte mit ihren zwölf Figuren und dem krähenden Hahn, die 1547 bis 1580 verfertigt worden war und 1838 bis 1842 wiederhergeſtellt wurde. Das Ausbeſſern eines anderen zu ſeiner Zeit vielbeſprochenen„Automaten“, des Schachſpielers von Kempelen, der ſeit 1769 Aufſehen erregte, läßt Houdin, wie er längſt geahnt hat, einen groß aufgezogenen Taſchenſpielerſchwindel entlarven. Das Rädergetriebe, das man im Innern der mechaniſchen und ſo unübertrefflich Schach ſpielenden Figur ſah, und das geräuſchvolle Aufziehen dieſer Räder dienten nur dazu, die Aufmerkſamkeit der Zuſchauer abzu⸗ lenken und Zeit zu gewinnen, während ein lebendiger Schachſpieler in das wirkliche, aber dem Publikum nicht ſichtbare Innere der Maſchine kroch. Dieſer Schachſpieler war, nach Houdin, ein Pole namens Wo⸗ rowſky, der an einem Militäraufſtand gegen die Kaiſerin Katharina teilgenommen und durch eine Kanonenkugel beide Beine ver⸗ loren hatte. Anfangs nur als Dilettant und zur Unterhaltung, fertigte ſich Houdin nun ſelbſt verſchiedene Automaten an, und ſo baute er einen Jongleur, der mit Bechern und Kugeln ſpielte, einen Seiltänzer, die be⸗ liebten ſingenden Vögel, alles einfache, ſchon bekannte Spielereien. Das war zu wenig für ſeinen Ehrgeiz; er wollte eine mecha⸗ niſche Puppe ſchaffen, die alles bisherige übertraf: einen zeichnenden und ſchreibenden Automaten, der ſchriftlich oder durch Zeichen ihm vom Publikum vorgelegte Fragen be⸗ antwortete. Das koſtete viel Zeit, viel Geld, Ausdauer und Geduld. Houdin zog ſich von jedem Verkehr zurück, trennte ſich ſogar von Frau und Kindern— ſchweren Herzens— und vergrub ſich in der Ein⸗ ſamkeit der Vorſtadt Belleville; ein reicher Raritätenhändler, von der Idee begeiſtert, hat ihm 5000 Francs für ſeine Arbeiten vorgeſchoſſen. In 18 Monaten ſoll das Wunderwerk abgeliefert werden. Tauſend vorher nicht geahnte Hinderniſſe erblickt der Erfinder, aber er arbeitet Tag und Nacht, ſelbſt bis zuletzt am Erfolg zweifelnd—, bis dann der erſehnte Abend kommt:„Mein Herz klopfte heftig und obwohl ich allein war, zitterte ich vor Aufregung bei dem bloßen Gedanken an dieſen entſcheidenden Verſuch. Ich legte den erſten Bogen Papier vor meinen Schreiber und ſtellte an ihn die Frage: ‚Wer iſt dein Schöpfer?“ Darauf drückte ich auf die Feder, und das Uhrwerk begann zu raſſeln, der Arm, noch vor wenigen Stunden ſteif und leblos, begann ſich zu bewegen, um mit feſter Hand meinen Namen zu ſchreiben.“ Houdin bricht in Tränen aus und dankt auf den Knien in⸗ brünſtig dem Himmel. Alle Not iſt zu Ende, der ſchreibende Mann bringt Ruhm und Reichtum. Houdins Name iſt in aller Munde. Der Gipfel ſeiner Laufbahn aber ſteht ihm noch bevor, als ſeine Kunſt in die Dienſte des Staates gezogen wird. Die franzöſiſche Regierung ſchickt Houdin nach Algier, um dort die Kunſtſtücke der Mara⸗ buts, durch die dieſe die Maſſe des moham⸗ medaniſchen Volkes beherrſchen und fanati⸗ ſieren. durch ſeine Künſte zu übertrumpfen und ſo die Macht dieſer gefährlichen Demagogen zu brechen. Es war wohl das erſte und einzige Mal, daß Taſchenſpielerei als ein anerkanntes Regierungsmittel ge⸗ braucht wurde. Houdin tritt damit in die Reihe der praktiſchen Staatsmänner und ſchildert mit einer gewiſſen Selbſtgefällig⸗ keit ſeine Siegeslaufbahn. Drei Monate iſt er damit beſchäftigt, ein Arſenal ſeiner beſten Kunſtſtücke zuſammenzuſtellen, dann tritt er die Reiſe nach Algier an. Die Art, wie ihn die Lokalbehörden empfangen, ſteht im Einklang mit der Wichtigkeit ſeiner Sendung, und am Abend des großen mohammedaniſchen Feſtes gibt er vor etwa ſechzig arabiſchen Häuptlingen und deren Gefolge ſeine erſte große Soirée Fanta⸗ ſtique. Nachdem Houdin die Araber mit Kaffee und Zuckerwerk aus unerſchöpflichen Behältern gefüttert, ihre Kräfte mit unbe⸗ weglichen Koffern und ihre Nerven durch elektriſche Schläge auf die Probe geſtellt hat, ſetzt er ſie durch ſeine Kunſtſtücke in ein mit Grauſen vermiſchtes Erſtaunen. Die ganze Provinz bereiſt er, um auch dort den Ruhm der Franzoſen als mächtige Zauberer zu verbreiten. Mannigfache Abenteuer, die ihm das Leben hätten koſten können, erlebt er hierbei, dank ſeiner außerordentlichen Ge⸗ ſchicklichkeit zieht er ſich natürlich ſtets aus der Schlinge. Seinem Vaterland aber hat er einen Dienſt erwieſen, deſſen politiſche Trag⸗ weite ſich erſt ſpäter überſehen ließ. Houdins berühmte Zeitgenoſſen Bella⸗ chini und Bosco zählten nur in die Reihe der großen Taſchenſpieler, er ſelbſt ſtellt ſich, wie er ſtolz in ſeinen Denkwürdigkeiten be⸗ tont, in die Reihe der verdienſtvollſten Diplomaten. Sch.⸗Hg. 3 Der Dauphin wechſelt die Farbe Im allgemeinen iſt der amerikaniſche Neger nicht gerade ſtolz auf ſeine Raſſen⸗ merkmale, nicht auf das Kräuſelhaar und ſchon gar nicht auf die dunkle Hautfarbe. Amerikaniſche„Schönheitsdoktoren“ pflegen viel Geld zu verdienen mit Mittelchen, die angeblich das Haar glatt und die Haut weiß oder wenigſtens hell machen ſollen. Un⸗ freiwillig, wenn zuerſt auch nicht ungern, aber kam der Neger Imoel Dauphin, kurz der„Dauphin“ genannt und auf der Inſel Haiti beheimatet, zu ſeiner weißen Haut⸗ farbe. Der Dauphin litt an Aſthma. Er wandte ſich an einen Medizinmann, der ihm beſtimmte Doſen der in Haiti heimiſchen Ouaribohnen empfahl. Der Dauphin ver⸗ doppelte und verdreifachte die angegebene Doſis, um ganz ſicher zu gehen. aber der Er⸗ folg war zunächſt lediglich der, daß er furchtbare Schmerzen litt und ſchließlich ſo⸗ gar erblindete. Die Blindheit wich nach einer Woche; aber nun begann die Haut ſich auf eine entſetzliche Weiſe zu ſchälen. Der Dauphin überſtand auch dies. Zu ſeinem und ſeiner Aerzte Erſtaunen war jedoch die neue Haut, die ſich allmählich an Stelle der alten bildete, weiß. Der Dauphin war begeiſtert. Wofür Raſſegenoſſen von ihm Tauſende von Dollar geopfert hatten, war ihm ſozuſagen neben⸗ bei in den Schoß gefallen. Haiti iſt jedoch nicht New York. Was hier eine Senſation geweſen wäre, bot auf Haiti den Negern nur Anlaß, den Dauphin zu meiden. der ſelbſtverſtändlich auch für die weißen blieb, was er geweſen war. Die weiße Haut⸗ farbe erwies ſich als ein Dangergeſchenk, und dem Dauphin blieb nichts anderes übrig, als möglichſt bald wieder dunkelbraun zu werden. Hierfür hat man jedoch bisher noch kleine Mittel erfunden, und wer jetzt zu⸗ fällig am Strand von Jacmel ſpazieren⸗ gehen ſollte, der hat das ſeltene Schauſpiel eines im Sand liegenden weißen Negers, der durchaus braun werden will. Natürlich hat ſich die Wiſſenſchaft des Falles angenommen. und auf der Chikagoer Univerſität hat man ſowohl den weißen Neger als auch die Ouaribohnen unterſucht, ohne aber irgend etwas Beſonderes finden zu können. Ob der Dauphin bei dieſer Ge⸗ legenheit ſein Aſthma losgeworden iſt, ver ſchweigt uns die Chronik. Das Arleil im Petrusheimer Ichmuggel- und Deviſenprozeß Cleve, 18. Juli. In dem großen Potrus⸗ heimer Schmuggel⸗ und Deviſenprozeß wurde am Sonnabend das Arteil verkündet. Es wurden verurteilt zum Teil wegen Deviſen⸗ vergehens bzw Begünſtigung dazu. wegen Bandenſchmuggels, wegen fortgeſetzter Abga⸗ bebinterziehung bw. Beihilfe dazu. wegen Vergehens gegen die Viehſeuchenverordnung Adolf Keller, genannt Bruder Sigisbert. zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 6 Jahren. zu insgeſamt 1510 000 Mark Geldſtrafe und 134 941.90 Mark Werterſatzſtrafe ſowie zu 5 Jahren Ehrverluſt. Johann Hoffmann, genannt Bruder Kalirtus, zu 1 Jahr Gefängnis. 10 000 Mar! Geldſtrafe und 1127.35 Mark Werterſatzſtrafe. Die Gefängnisſtrafe und die Geldſtrafe von 10 000 Mark ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Johann Conze, genannt Bruder Libe⸗ rius, zu 1 Jahr Gefängnis und 2000 Mark Geldſtrafe, beide Strafen ſind durch die Un⸗ terſuchungshaf' verbüßt. Albert Brenner, genannt Bruder Ju⸗ lius. zu 3 Monaten Gefängnis und 2000 Mk Gelbſtraf. und 5000 Mark Werterſatzſtrafe. Gefängnis und Geldſtrafe ſind durch die Un⸗ terſuchungshaft verbüßt. Matthias Hartmann zu 1 Jahr und 7 Monaten Gefängnis. 1 304 000 Mark Geld⸗ ſtrafe und 134 941.90 Mark Werterſatzſtrafe. Die Geldſtrafe und 3 Monate Gefängnis gel⸗ ten als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Friedrich Horſtmann zu 1 Jahr 6 Mo⸗ naten Gefängnis und 150 000 Mark Geldſtrafe und 50000 Mark Werterſatzſtrafe. Die Geld⸗ ſtrafe und 10 Monate ſind durch die Anter⸗ ſuchungshaft verbüßt. Heinrich Dimmers und Johann Gertze zu 2 Monaten Gefängnis. 50 000 Mark Geld⸗ ſtrafe und 10 000 Mark Werterſatzſtrafe. Peter Janſſen zu einer Geſamtzucht⸗ hausſtrafe von 3 Jahren, zu 225 000 Mark Geldſtrafe und 25 500 Mark Werterſatzſtrafe und 5 Jahren Ehrverluſt. Hermann Haaſe und Hermann Schil⸗ ling werden wegen Verbrechens gegen § 332 StB. zu 2 Jahren bzw. 2 Jahren 3 Monaten Gefängnis. Godwin Beckers,. Matthias Dicks, Ludwig u. Maria Leeuw wegen fortgeſetzten Vergehens gegen§ 403 der Reichsabgabenordnung zu je 6 Monaten Gefänanis. Godwin Beckers außerdem zu 100 000 Mark Geldſtrafe und 11 666.20 Mar! Werterſatzſtrafe, Matthias Dicks zu 350 000 Mark Geldſtrafe und 38 776.15 Mark Wert⸗ erſatzſtrafe. Ludwig und Maria Leeuw zu je 150 000 Mark Geldſtrafe und 17 730.15 Mark Werterſatzſtrafe. Die Unterſuchungshaft wurde auf die Freiheitsſtrafen in Anrechnung ge. bracht. Karl Mingels zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis. Wilhelm Wynhoff zu 1 Monat Gefängnis und 15 000 Mark Geldſtrafe. Der Angeklagte Heinrich Beckers wurde frei⸗ geſprochen. Der Angeklagte Johann Weiß, genannt Bruder Valentin., wurde von der Anklage des Deviſenverbrechens freigeſpro⸗ chen. das Verfahren wegen Begünſtigung wurde eingeſtellt. In der Urteils begründung wurde u. a. hervorgehoben. daß Bruder Sigisbert die Schmuggeleien aus dem Petrusheim plan⸗ mäßig ausgedacht und in größtem Umfange organiſiert habe. Insgeſamt ſeien mindeſtens 30 000 Zentner Getreide. Honig. Benzin. Rinder und Schweine geſchmuggelt worden, wofür mindeſtens 300 000 Mark als Gegen⸗ wert für die gelieferten Waren nach Holland ausgeführt worden ſeien. Bruder Sigisbert habe ſich eines beſonders ſchweren Vertrau⸗ ensbruches ſchuldig gemacht. Durch ſein Ver⸗ halten ſtänden heute zwei Beamte und die übrigen Angeklagten vor Gericht. Als Haupt⸗ ſchuldiger habe er ſich feige ins Ausland ge⸗ flüchtet und ſich dadurch dem Gericht ent⸗ zogen. Sein Verhalten wurde als verwerf⸗ lich und gemein bezeichnet und deshalb ſei auf Zuchthaus und Aberkennung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte erkannt worden. Die Urteilsbegründung geht weiter im ein⸗ zelnen auf die Straftaten und die Strafen der Angeklagten ein und ſtellt ſchließlich feſt: Die Caritas G. m. b. 5. habe aus den Schmuggelgeſchäften des Bruders Sigisbert große Gewinne gezogen. Gegen die Verfeh⸗ lungen des Bruders Sigisbert ſei von dem Generaloberen Pankratius in keiner Weiſe Front gemacht worden. Bruder Sigisbert habe als Vertreter und Bevollmächtigter der Ge⸗ noſſenſchaft wie der Caritas G. m. b. H. durch ſeinen Bandenſchmuggel einen Vorteil von rund 100 000 Mark geſichert. Die Exiſtenzbe⸗ rechtigung der Waldbreitbacher Franziskaner⸗ Genoſſenſchaft ſei durch das Verhalten des Bruders Sigisbert verwirkt und die Caritas G. m. b. 5 für haftbar erklärt worden. rafe don wars the, g wer Liz, aht ud Hurt geh. dletſehftrase inn gel, ſt verbizt ſuht g No⸗ b Geldſtraße die held, die Unter n Gertze Mark beld, rafe. deſantzucht⸗ 5000 Maik terſatztrafe Sch- us gegen 2 Vhten 3 Vedets, in Leeun gen 5 08 b Nonaten ſbetdem zu b. A Matl 1 350 000 ul Nett eum zu je 15 Mart haſt wurde nung ge. maten he ⸗ 1 Nonat ſuaſe. nulde ftei⸗ m Weiz bon det freigeſoto⸗ güntigung 10 wutde Sigisbert hen blen; Umantze indeſtens Benin, worden, 3 Gezen⸗ b Holland Sigisbett Verttal⸗ ein Ver ö und die 16 baut tslaner“ ilten des batits del. win Wimbledon einen ihrer N ........ MIITEIdHEINISC HE JpORHZEHTUMe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchke, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnittsauflage der Montagsausgabe II. Vj. 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags- und Druchkereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Fernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer 56 Erſcheint jeden Montag und Freitag. Montagsausgabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poſtbeſtellgeld. Anzeigengrund preis für 1 mm Höhe s u. 22 mm Breite 9 Rpfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Ry fg., nach Preisliſte Nr. 5. Poſtbezugs preis der Worms a. Rh. Monkag, den 20. Juli 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlags geſchäftsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Lshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft m.b. H., Worms a. Rh. 16. Jahrgang Im Zeichen der Olympiſchen Spiele ſlanden die Meiſterſchaften der Schwimmer, Ruderer und Kanulen— Ueberall großarlige Kämpfe Heule Slarl des Olympiſchen Slaffellaufs von Aumpia nach Berlin Vormſer Poſeidon-Nachwuchs bringt von Halberstadt Vinkler-München ſlürzle zwei deulſche Meiſterſchaflen mil lödlich— deulſche Olympig⸗-Fußballer uusgew Unſere Handballer in letzten Probeſpielen Davispokalkampf Deulſchland— Auſlralien 1:11 der kranke henkel gab auf!— Cramm ſchlug Iuiſt Wieder mußten Deutſchlands Tennisſpieler ſchwerſten inter⸗ nationalen Kämpfe beſtreiten, wieder ſcheinen ſie hier vom Pech geradezu verfolgt zu werden. Ueber 6000 Zuſchauer umſäumten den Haupt⸗ platz der herrlichen Anlage des All-England⸗ Lawnutennis⸗Club. Von den Fahnenmaſten wehten das Hakenkreuzbanner und Auſtraliens Nationalflacg de. Der Himmel war leicht be⸗ wölkt, doch regnete es nicht. 1:1 ſtand es nach den Kämpfen dieſes erſten Tages. Crawford kam zu einem billigen Sieg über den immer noch kranken H. Henkel, der bei 2:6, 2:6 gegen ſich aufgab. Vom Dienstag bis zum Freitag abend hatte der Deutſche we⸗ gen ſeiner Erkältung das Bett hüten müſſen. noch am Freitag nachmittag waren 38,5 Grad Fieber gemeſſen worden. Schon vor dem Spiel hatte er dem DNB.⸗Vertreter gegenüber ge⸗ äußert, daß er wohl kaum das ganze Spiel werde durchſtehen können; genau ſo kam es dann auch. In einem mörderiſchen, dreiſtündigen Kampfe gegen Adrian Quiſt ſchaffte dann G. v Cramm den Ausgleich mit 1:1. 4:6, 64, 4:6, 6:4. 11:9 gewann ſchließlich der Deutſche, elf Matchbälle hatte Quiſt abwehren können. Jack Crawford in guter Jorm Crawford und Henkel eröffneten dieſes In⸗ terzonen⸗Finale. Schon in den erſten Spielen des erſten Satzes war es jedem der Zuſchauer klar, daß hier nicht der Henkel ſpielte, der ge⸗ gen Bryan Grant einen ſo großartigen Ein⸗ druck hinterlaſſen hatte. Sein Schlag war lang⸗ ſam und kaum plaziert, ſein Laufvermögen nahezu vollkommen verſchwunden. Crawfords Flugbälle und ſeine Vorhandſchüſſe der Seiten⸗ linie entlang konnte Henkel nie erlaufen. Ver⸗ hältnismäßig ſchnell hatte der Auſtralier den erſten Satz 6:2 gewonnen. Henkel hatte durch ſeinen Aufſchlag nur das dritte und ſiebente Spiel„retten“ können.— Im zweiten Satz riß ſich der junge Deutſche mächtig zuſammen und beim Stande von 2:1 für Crawford wollte er unter Aufwand aller Energien dem Kampf eine Wendung geben. Vergebens. Crawford war in großartiger Form. Seit Wimbledon hatte er ſich ununterbrochen auf dieſes Inter⸗ zonen⸗Finale vorbereitet. Lediglich in einigen meiſterhaften Netzattacken holte ſich Henkel den Beifall der Zuſchauer, ohne etwas daran än⸗ dern zu können, daß Crawford auch dieſen Satz mit 6:2 an ſich brachte. Cramm brauchte drei Stunden für Quiſt Seit Jahren hat man in Wimbledon, der traditionsreichen Stätte des internationalen Tennisſports, nicht mehr einen derart an die Nerven gehenden Kampf miterlebt wie am Samstag nachmittag bei der Begegnung Gott⸗ e eee e fried von Cramms gegen Adrian Quiſt. Wie hart der kleine Auſtralier um die 2:0⸗Führung, von Cramm aber um den Ausgleich für Deutſch⸗ land kämpften, geht am beſten daraus hervor, daß dieſe Auseinanderſetzung erſt nach drei Stunden entſchieden war. Nicht weniger als elf Matchbälle hatte unſer Meiſter im entſchei⸗ denden fünften Satz, doch immer wieder glückte es dem unvergleichlich intelligenten Netzakro⸗ baten Quiſt, von Cramms Angriffsbälle zu „töten“. Vollkommen abgekämpft ſiegte von Cramm ſchließlich mit 416, 6:4, 4:6, 6:4. 11:91 Für Deutſchland hatte er durch ſeine großartige kämpferiſche Leiſtung den Ausgleich erreicht. 1:1 alſo ſteht das Interzonen⸗Finale um den Davispokal nach dem erſten Tage. Als vor Monaten das Kabel die Meldung von Sidney brachte„Quiſt ſchlägt Crawford und wird auſtraliſcher Meiſter“, ſtaunte alles in Europa. Tatſächlich, der bisher nur als ausgezeichneter Doppelſpieler bekannte, kleine Quiſt iſt ein Einzelſpieler von Weltklaſſe ge⸗ worden. Sein ſo überaus variiertes Spiel, das ſtändige Vorgehen ans Netz läßt ohne weiteres einen Vergleich mit Borotra zu. Da der Auſtralier außerdem aber eine ausgeſprochen zähe Kämpfernatur iſt, mußte er einem nicht, ganz in beſter Form ſpielenden von Cramm gefährlich werden. Der Deutſche Meiſter hatte mit ſeinen Aufſchlägen Pech. Offenſichtlich un⸗ ter der Nachwirkung der Zerrung, die er ſich im Kampfe gegen Perry zugezogen hatte, litt das Spiel des Deutſchen. Ein nettes Inter⸗ mezzo,„Marke Gentleman Cramm“, ereignete ſich übrigens im erſten Spiel des zweiten Satzes. Quiſt kam zu Fall, als er einen Flug⸗ ball von Cramms erlaufen wollte. Der Deut⸗ deulſchlands Olympia-Jußballer die Auswahl gelroffen— Jeppl Jalh iſt nicht dabei, aber Etkerk Nach den Erfahrungen des jetzt in Duisburg zu Ende gegangenen Vorbereitungskurſus von über 40 auserwählten Spielern aus allen deut⸗ ſchen Gauen hat Deutſchland jetzt für das Olympiſche Fußballturnier nachſtehende 22 Spieler gemeldet: Torhüter: Hans Jakob⸗Regensburg, loh⸗Speldorf, ſen. Fritz Buch⸗ Willy Jüriſſen⸗Oberhau⸗ Verteidiger: Reinhold Münzenberg ⸗Aachen, Paul Janes⸗Düſſeldorf, Andreas Munkert⸗ Nürnberg. Heinz Ditgens⸗München⸗Glad⸗ bach. Läufer: Rudolf Gramlich⸗Frankfurt a. M., Lud⸗ wig Goldbrunner⸗München, Willy Sol d⸗ Saarbrücken, Faul Mehl-⸗Düſſeldorf, Robert Bernard Schweinfurt. Stürmer: Ernſt Lehner⸗ Augsburg, Hans Elbern⸗ Bonn⸗Beuel, Auguſt Lenz ⸗ Dortmund, Karl Hohmann⸗ Benrath, Rudolf Gelleſch⸗ Schalke, Joſef Gauchel⸗Koblenz. Adolf Ur⸗ ban ⸗Schalke, Otto Siffling⸗ Mannheim. Willy Simetsreiter⸗ München. Ja kob Eckert⸗Worms. Der Olympiſche Jackellauf beginnt Zum erſten Male in der Geſchichte der neu⸗ zeitlichen Olympiſchen Spiele wird das Heilige Feuer, das als Sinnbild der ſich ewig erneu— ernden Jugend und des Friedens unter den Völkern an den olympiſchen Kampfſtätten brennt, von der Sonne Griechenlands entzün⸗ det. Mehr als 3000 Läufer, die Jugend der ſieben Länder, die der Fackel⸗Staffellauf vom Pelopennes zu den olympiſchen Kampfſtätten auf dem Reichsſportfeld in Berlin berührt, bringen die Flamme von Volk zu Volk, von Land zu Land. Tag und Nacht eilt das Hei⸗ lige Feuer, von ihren Händen getragen, durch die Lande, überall verkündend, daß die Jugend der Welt zum friedlichen Wettſtreite, zum Kampfe der Wagen und Geſänge zuſammen⸗ tritt. Am Montagmorgen werden Hornſignale vom Kronion⸗Hügel zu Olympia den Beginn der Feierlichkeiten des olympiſchen Fackellaufes verkünden. Miniſter Vakalopulos wird mit einem von der Firma Zeiß zur Verfügung ge⸗ ſtellten optiſchen Aggregat in der Altis, der geheiligten Stätte der alten Arena, das Feuer an der Fackel entfachen. Von 14 jungen be⸗ kränzten Mädchen wird die Flamme aus dem Zeus⸗Tempel zum Hauptplatz der einſtigen klaſſiſchen Spiele begleitet. Sänger ſtimmen die beiden erſten Strophen der Pinardſchen 8. Ode an:„Oh, Mutter der Spiele, die gekrönt ſind durch Deine goldene Krone, Olympia!“ Während die Fackelträger die Hände zum olympiſchen Schwur erheben, wird die Flamme auf den antiken Marmoraltar geſtellt. Der erſte Fackelträger entzündet ſeine Fackel an der Heiligen Flamme und mit ſeinem Lauf um die Arena tritt das olympiſche Feuer ſeinen langen Weg an. „Rund um scho ken“ wieder ganz groß— Aber ühlt— Eckerl-Vormakia mil dabei— Seppl Fah fehlt Valaſiewicz lief Veltrekord Polens Olympiaſiegerin Stanislawa Wala⸗ ſiewicz hat nach ihrer Rückkehr aus den Ver⸗ einigten Staaten nur wenige Tage benötigt, um wieder ihr großes Können zu erreichen. Bei den in Warſchau durchgeführten polniſchen Frauenmeiſterſchaften gewann Frl Walaſie⸗ wicz den kurzen 80⸗Mtr.⸗ Hürdenlauf in der neuen Weltrekordzeit von 9.6 Sek. Die Polin hat damit ihren am 9. Oktober 1933 in Katto⸗ witz mit 9,8 Sek. aufgeſtellten Weltrekord um 0 Sekunden unterboten. Nach dieſer Leiſtung zu urteilen, wird Frl. Walaſiewicz in der be⸗ ſten Form ihres Lebens in Berlin an den Start gehen, und ihre Ausſichten, zum zweiten Male eine Goldmedaille zu gewinnen, ſind ungeachtet der Teilnahme der Amerikanerin Stephens be⸗ trächtlich geſtiegen. C ͤ 0 d ᷣðͤv ſche eilte hinzu, half ſeinem Gegner, der ſich am Fußgelenk verletzt hatte, und reichte ihm eine ſeiner Bandagen. Entſcheidung im 60. Spiel! Zu einer ungeheuren Nervenprobe wurde der entſcheidende fünfte Satz Cramm machte einen erſtaunlich friſchen Eindruck, drängte ſeinen ſtändig ans Netz ſtürmenden Gegner mit Lobs und wuchtigen Flugbällen an die Grundlinie zurück und plazierte ihn hier mit großer Sicher⸗ heit und Konzentration aus. 513 ſtand es, als von Cramm nicht weniger als ſechs Matchbälle hatte. Jedesmal aber bannte der aueckſilbrige Auſtralier die Gefahr durch ſchwer geſchnittene Stopper, und unter dem Jubel der Zuſchauer glückte ihm ſogar eine 6:5⸗Führung. Hin und her wogte der Kampf, jeder gewann ſeine Auf⸗ ſchlagſpiele. Daß von Cramm wieder vollkom⸗ men hergeſtellt iſt, bewies er, als Quiſt bei 8:7 und 40:0 führte. Alles auf eine Karte ſetzend, pendelte Cramm zwiſchen Grundlinie und Netz.„tötete“ drei Matchbälle des verdutz⸗ ten Auſtraliers, und mit wundervollem Flug⸗ ball errang er vom Netz aus das 818! Wieder ſicherten ſich beide ihre Aufſchlagsſpiele, bis von Cramm ſchließlich beim Stande 919 des Auſtraliers Aufſchlagsſpiel gewann. Und nach vier abgewehrten Matchbällen verwandelte der Deutſche Meiſter ſchließlich und endlich den fünften Matchball vom Netz aus. Damit hatte er den Ausgleich geholt. ——— Einkracht Frankfurk ohne Tribüne Schweres Schadenfeuer In den frühen Morgenſtunden des Samstag fiel die große 50 Meter lange Zuſchauertribüne der Frankfurter Sportgemeinde„Eintracht“ auf dem Sportplatz am Riederwald einem ſchweren Feuer zum Opfer. Als die Löſchzüge der Frankfurter Feuerwachen eintrafen, ſtand die Tribüne bereits in hellen Flammen. Das Tri⸗ bünengebäude, das auch die Umkleide⸗ und Duſchräume und den Wirtſchaftsraum enthielt, iſt vollkommen niedergebrannt. Nur das an⸗ grenzende Wohnhäuschen des Pächters und Verwalters konnte, wenn auch ſchwer beſchä⸗ digt, gerettet werden. Ueber die Urſache des Brandes, deſſen Bekämpfung ſich durch die Tat⸗ ſache, daß das Waſſer über eine weite Strecke hergeleitet werden mußte, ſehr erſchwerte, iſt zur Zeit noch nichts bekannt. 2272 e N r e ee 7777 w er FC Deulſche Ichwimm⸗Meiſterſchaflen Rapp und Eſcheid ſiegten im Turmspringen der Frauen— Vorläufe am Samslkagvormillag Die 50 jährige Jubelfeier des Deutſchen Schwimmverbandes und die Entſcheidungen der Deutſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften haben Halberſtadt an dieſem Wochenende in eine Feſtſtadt verwandelt. Den erſten Kämpfen, die bereits am Samstagvormittag durchgeführt wurden, wohnten Tauſende von Zuſchauern bei. In zeitgemäßer Anlehnung an das Pro⸗ gramm der Olympiſchen Spiele kam als erſter Wettbewerb das Turmſpringen der Frauen zur Entſcheidung. Die Frankfurterin Anni Kapp holte ſich mit 32,60 Punkten den Titel vor ihrer Klubkameradin Eſcheid und der Hamburgerin Hanni Köhler. Von den elf Ge⸗ meldeten fehlte nur die Spandauerin Inge Heinze, die an einer Mandelentzündung er⸗ krankt iſt. Bei den vier Pflichtſprüngen er⸗ wies ſich Anni Kapp als die ſicherſte Sprin⸗ gerin; mit ihrem letzten Sprung, einem aus⸗ gezeichnet gelungenen Salto rückwärts von der 5-Meter⸗Plattform holte ſie ſich den ent⸗ ſcheidenden Vorſprung vor Frl. Eſcheid und damit die Meiſterſchaft. Am eleganteſten ſprang allerdings die Dritte, Frl. Köhler⸗ Hamburg, die jedoch noch etwas unter einer erſt vor kurzer Zeit ausgeheilten Verletzung zu leiden hatte. Im Anſchluß daran wurden die drei Vor⸗ läufe der Männer über 100 m Freiſtil entſchieden. Meiſter Helmut Fiſcher bewies einmal mehr, daß er unter unſeren Sprintern eine ungefährdete Vormachtſtellung hält. Er gewann den erſten Vorlauf in 58,4 Sek., ohne ſich voll auszugeben, vor Heiko Schwartz. Kei⸗ ner der übrigen Bewerber kam unter die Mi⸗ nutengrenze. v. Eckenbrecher⸗Spandau ge⸗ wann den zweiten Vorlauf ſchon mit 1:03,5, Heibel⸗Bremen als Sieger des dritten Vorlau⸗ fes war dann mit 1:01.44 Min. doch etwas ſchneller. Neuer Meiſter im Kunſtſpringen Zur Entſcheidung im Kunſtſpringen traten alle gemeldeten Springer mit Ausnahme des Vorjahrsſiegers Mahraun⸗Poſeidon Berlin an. Die Pflicht⸗ und Kürſprünge wurden unmit⸗ telbar hintereinander abgewickelt. Nach den erſten fünf Pflichtſprüngen lag der favoriſierte Dresdener Weiß bereits mit 66,99 Punkten klar vor dem Osnabrücker Nachwuchsmann Dallmeyer(62.06) und Leo Eſſer(61,54) an der Spitze. Zwölf von den gemeldeten 20 Bewerbern hatten noch nicht 52 Punkte erreicht und mußten ausſcheiden, ſodaß nur noch acht Bewerber zu den Kürſprüngen zugelaſſen wur⸗ den. E. Weiß Dresden dehnte hier ſeinen Vorſprung noch weiter aus und wurde mit 150,21 Punkten Deutſcher Meiſter vor Leo Eſſer⸗Wünsdorf(139,36) und Lorenz⸗Wüns⸗ dorf, der ſich noch vom achten auf den dritten Platz vorarbeitete. Der Dresdener Weiß, der in den letzten Proben der Springer ſehr gut abſchnitt, bewies alſo, daß ſeine bisherigen guten Leiſtungen keine Ergebniſſe des Zufalles waren. Helmuth Fiſcher wieder Meiſter Die Wettbewerbe des Nachmittags wurden mit der Entſcheidung des 100-Meter⸗ Kraulſchwimmens der Männer einge⸗ leitet, zu der ſich in den Vorkämpfen die Bre⸗ mer Fiſcher, Leiſewitz und Heibel, die Magde⸗ burger Schwartz und Jabuſch, die Berliner Wille, von Eckenbrecher u. Diebold, die Stutt⸗ garter Laugwitz u. Mendrzycki die Teilnahme⸗ berechtigung geſichert hatten. Fiſcher hatte den beſten Start und lag bald mit ſeinem Klubkameraden Heibel klar vor dem Felde. Bei 50 Meter wendete Fiſcher in 26 Sekun⸗ den als Erſter knapp vor Heibel. Im End⸗ ſpurt zog Fiſcher davon und ſiegte ſicher in 59,2 Sekunden, während ſich Heibel mächtig anſtrengen mußte, in 100,1 den Magdebur⸗ ger Heiko Schwartz mit Fünfzehntel Sekunden auf den dritten Platz zu verweiſen. Jabuſch, Wille und v. Eckenbrecher folgten vor den bei⸗ den Stuttgartern auf den nächſten Plätzen. Jahresbeſtzeit von Martha Genenger Zweiter Wettbewerb des Nachmittags war das 200⸗Meter⸗Bruſtſchwimmen der Frauen. Hier war die Krefelderin Martha Genenger allen Nitbewerberinnen überlegen. Sie ſchwamm ihr Rennen faſt allein nach Hauſe, ſtellte in 3:02,7 Minuten eine neue Freiwaſſer⸗Jahresbeſtzeit auf und ließ die Plauenerin Hanni Hölzner um fünf Sekunden hinter ſich. Hanni Hölzner hatte noch einen ſchweren Kampf mit der Duisburgerin Trude Wollſchläger zu beſtehen; bei der letzten Wen⸗ de lagen beide noch auf gleicher Höhe. Dann machte ſich aber die Plauenerin frei und ſiegte in 3:07,5 vor Trude Wollſchläger(3:08, 1) und der Berlinerin Traute Engelmann. Hellas gewinnt wieder die Bruſtſtaffel ü In der Amal 200-Meter⸗Bruſtſtaffel hatte es Hellas Magdeburg als Titelverteidiger mit ſieben Bewerbern zu tun. Mit der Mann⸗ ſchaft Ramme⸗Ohrdorf⸗Rückewoldt⸗Köhne ſtell⸗ ten auch diesmal die Hellenen den Sieger. Sie gewannen in 11:48,6. Gladbeck 1913 blieb mit 11:54,3 auch noch unter der 12⸗Minu⸗ tengrenze. Dritter wurde der Erſte Frankfur⸗ ter Schwimmklub in 12:15,6 vor ASV. Bres⸗ lau und Berlin 78. Auch Hans Schwarz verteidigt ſeinen Titel Das 100⸗Meter⸗Rückenſchwim⸗ men war eine Angelegenheit der beiden Wünsdorfer Hans Schwarz und Schlauch, die ſich vom Start bis ins Ziel einen packenden u. harten Kampf lieferten. Erſt auf den letzten Metern konnte der Titelverteidiger Hans Schwarz einen kleinen Vorſprung herausholen, in 1:10 ſiegen und damit abermals Meiſter werden. Schlauch benötigte 1:11,1 und ver⸗ wies den Gladbecker Simon in 1:12,2 auf den dritten Platz. Den vierten Platz belegte der Magdeburger Gerſtenberg. Bremiſcher Staffelſieg In der 4mal 200⸗Meter⸗Kraul⸗ ſtaffel ging der Bremiſche Schwimm⸗ verband durch Heibel, der ſeine Strecke in 2:20,7 ſchwamm, vor Duisburg in Führung. Auch der zweite Wechſel ergab die gleiche Rei⸗ henfolge, dann konnte Magdeburgs inter⸗ nationaler Waſſerballſpieler Schulze die „96er“ auf den zweiten Platz vorbringen. Zum Schluß änderte ſich aber das Bild wie⸗ der. Der für Waſpo Stettin ſtartende Nüske hatte den Magdeburger bald wieder eingeholt, beſchränkte ſich aber darauf, den zweiten Platz zu halten, da er nachher noch die 400-⸗Meter⸗ Kraulſtrecke zu bewältigen hatte. Die Bremer ſiegten in 9:86 Minuten vor Waſpo Stettin (9:58,8) und Magdeburg 96, während die Stuttgarter„Schwaben“ den vierten Platz be⸗ legten und den Erſten Frankfurter Schwimm⸗ klub auf den fünften Rang verwieſen. Die„Nixen“ ſchwimmen Rekord In der 3mal 200⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſtaffel der Frauen gab es einen neuen deutſchen Rekord, für den die Charlottenburger „Nixen“ in 9:51.2 Minuten verantwortlich zeichneten. Sie verbeſſerten damit den alten Rekord um 10,6 Sekunden(1). Der Sieg der Berlinerinnen war nie gefährdet. Käthe Knuth zog als erſte Schwimmerin gleich in die Enkſcheidungen vom Jamslag: Turmſpringen. Frauen: 1. und Deutſche Meiſterin Anni Kapp⸗Allianz Frankfurt 32,60 Punkte, 2. Eſcheid⸗DSV. Frankfurt 32,45 P., 3. H. Köhler⸗Hamburg 31,29 P. 100 Meter Kraul. Männer: 1. und Deut⸗ ſcher Meiſter Helmuth Fiſcher⸗Bremen 59,2 Sek., 2. Heibel⸗Bremen 1:00,1 Min., 3. Heiko Schwartz-Magdeburg 1:00,6. 200 Meter Bruſt. Frauen: 1. und Deut⸗ ſche Meiſterin Martha Genenger Kre⸗ feld 3:02,7(neue Freiwaſſer⸗Beſtzeit), 2. Hanni Hölzner⸗Plauen 3:07,57 3. Trude Wollſchläger⸗Duisburg 3:08, 1. 100 Meter Rücken. Männer: 1. und Deut⸗ ſcher Meiſter Hanz Schwarz⸗Wünsdorf 1:10; 2. Schlauch⸗Wünsdorf 1:11,1; 3. Si⸗ mon⸗Gladbeck 1:12,2. Amal 200⸗Meter⸗Bruſtſtaffel. Männer. 1. und Deutſcher Meiſter Hellas Magde⸗ burg(Ramme, Ohrdorf, Rückewoldt, Köhne) 11:48,6; 2. Gladbeck 1913 11:54,3; 3. 1. Frankfurter Schwimmklub 12:15,6. Amal 200⸗Meter⸗Kraulſtaffel. Männer: 1. und Deutſcher Meiſter Bremiſcher SV. (Heibel, Leiſewitz, Freeſe, Fiſcher) 9:86; 2. Waſpo Stettin 9:58,83; 3. Magdeburg 96 958,5. Zmal 200⸗Meter⸗Bruſtſtaffel. Frauen: 1. und Deutſcher Meiſter„Nixe“ Charlot⸗ tenburg(Käthe und Hanni Knuth, Traute Engelmann) 9:51,2(neuer Rekord), 2. Schö⸗ neberger Damen⸗SV. 10:00, 3.„Nixe“ Mag⸗ deburg 10:07, 5. 400 Meter Kraul. Frauen: 1. und Deut⸗ ſche Meiſterin Ruth Halbsguth⸗Nixe Charlottenburg 5:51,7; 2. Roſel Sickenberger⸗ Offenbach 96 613,4; 3. Zöllfeld⸗ Reichenbach 6:14,4. 400 Meter Kraul. Männer: 1. und Deut⸗ ſcher Meiſter Freeſe⸗Bremen 5:00,44; 2. Plath⸗Berlin 5:05; 3. Ahrendt⸗Berlin 5:07. Amal 100 Meter Kraulſtaffel für Vereine ohne Winterbad: 1. und Deutſcher Meiſter: Poſeidon Worms(Bulling, Weinert, Müller, Deichelmann) 4:85,83 2. SV. Hof 1911 4:38,6; 3. SV. Oppeln 4:40,6; 4. 1. Rathenower SC. 4:46, 5. Delphin Witten⸗ berg 4:48,5. Zmal 200⸗Meter⸗Bruſtſtaffel. Frauen V. v. W.: 1. und Deutſcher Meiſter Poſei⸗ don Worms(Bauer, Zintel, Keil) 10:28,6; 2. SV. Hof 1911 10:43,7; 8. SV. Frieſen Kottbus 11:02, 2. Kunſtſpringen. Männer: 1. und Deutſcher Meiſter E. Weiß ⸗Dresden 150,21 Punkte, 2. Eſſer⸗Wünsdorf 139,26 P., 3. Lorenz⸗ Wünsdorf 126,01. Front, um den zweiten Platz gab es aber einen ſpannenden Kampf zwiſchen Schöneberg und Magdeburg, aus dem die Berlinerinnen ſieg⸗ reich hervorgingen. g Ruth Halbsguth 400 m⸗Meiſterin Ebenſo überlegen wie Martha Genenger im Bruſtſchwimmen, ſo ſchwamm Ruth Halbs⸗ guth die 400⸗Meter⸗Kraulſtrecke nach Hauſe. 100 Meter legte ſie in 1:14,9; 200 Meter in 2:44,9, 300 Meter in 42:18 zurück u. ſchließ⸗ lich gewann ſie mit großem Vorſprung in 5:51,7. Umſo erbitterter war der Kampf um den zweiten Platz zwiſchen der Offenbacherin Roſel Sickenberger und Frl. Zöllfeld⸗Reichen⸗ bach. Die Süddeutſche hatte zum Schluß die größeren Kraftreſerven und ſchlug eine Se—⸗ kunde vor Frl. Zöllfeld in 6:18,4 als Zweite im Ziel an. Zweimal Poſeidon Worms Bei den Staffelwettbewerben der Vereine ohne Winterbad konnte Poſeidon Worms (wie wir bereits meldeten), zwei Meiſter⸗ ſchaftsſiege erringen und damit die im Vor⸗ jahre gewonnenen Titel erfolgreich verteidigen. Ueber Amal 100⸗Meter Kraul der Männer ſiegten die Heſſen in 4:35,8 vor Hof und Oppeln, und auch über 3mal 200 Me⸗ ter Bruſt der Frauen verwieſen die Worm⸗ ſer Vertreterinnen in 10:28,6 die Hofer und Frieſen Cottbus auf den zweiten Platz. Im Vorjahr hatten die Wormſerinnen in 10:40,8 geſiegt, alſo eine ſehr gute und erfreuliche Formverbeſſerung. Nüſke entthront Einen etwas unerwarteten Ausgang nahm das 400⸗Meter⸗Kraulſchwimmen der Männer, mit dem die Wettbewerbe des erſten Tages abgeſchloſſen wurden. Zunächſt lag der Berliner Plath in Führung; er legte die 100 Meter in 1:05,2 vor dem Schleſier Przywara (1:07,5) zurück; Freeſe und Nüske folgten in je 1:08 auf den nächſten Plätzen. Plath lag auch bei 200 Meter noch in 2:23 in Front; inzwiſchen hatte ſich aber Freeſe-Bremen auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Ihm folgten Przywara und Nüske. Bei 300 Meter hatte Freeſe den Berliner in 3:44 erreicht; es folg⸗ ten Nüske und Przywara. Auf den letzten 100 Metern ſchob ſich dann der Berliner Lang⸗ ſtreckenſchwimmer H. Ahrendt gewaltig nach vorn und arbeitete ſich auf den dritten Platz vor. Freeſe ſiegte in 5:00,4 vor Plath(5:05) und Ahrendt(5:07), während ſich der Titel⸗ verteidiger Nüske mit dem vierten Platz zu⸗ friedengeben mußte. die Tilellämpfe am Jonnlag Ein nächtliches Gewitter hatte die uner⸗ trägliche Hitze in Halberſtadt faſt vollkommen beſeitigt, und ein zeitweiſe recht heftiger Wind erſchwerte am Sonntag vormittag Springern und Schwimmern, die in dem ſtark welligen Waſſer ſchwer zu kämpfen hatten, ihre Auf⸗ gabe. Um 9 Uhr früh begann am Sonntag der Kampf; das Kunſtſpringen der Frauen war der erſte Wettbewerb des Tages. Olga Jentſch-ZJordan in alter Form Im Kunſtſpringen der Frauen fehlte die Titelverteidigerin Hertha Schieche⸗ Spandau, die den aktiven Sport aufgegeben hat. Dafür war aber wieder die im Vorjahre nicht beteiligte Europameiſterin Olga Jentſch⸗Jordan am Start und mit dem Start der früheren Nürnbergerin war auch die Siegerin ermittelt. Schon nach den vier Pflichtſprüngen lag Frau Jentſch mit 38,33 Punkten knapp vor der guten Schöne⸗ bergerin Suſe Heinze, die trotz einer ſchweren Mandelentzündung und faſt 39 Grad Fieber teilnahm und 36,26 Punkte hatte, an der Spitze. Auch im Kürſpringen war Frau Jentſch nicht zu ſchlagen; trotz des wenig gün⸗ ſtigen Wetters kam jeder ihrer Sprünge ſo äſtethiſch und ſchön, daß ihr mit 76,65 Punk⸗ ten Sieg und Meiſterſchaft nicht zu nehmen war. Frau Jentſch iſt heute wieder in aller⸗ beſter Form, vielleicht noch beſſer als vor zwei Jahren, wo ſie in Magdeburg Europa⸗ meiſterin wurde. Am meiſten hinzugelernt hat zweifellos die frühere Nürnbergerin Gerda Daumerlang, die für ihren letzten Sprung 14.25 Punkte erhielt und damit knapp vor Suſe Heinze noch den zweiten Platz belegen konnte. Die Frankfurterin Anni Kapp, die am Vortage Meiſterin im Turmſpringen ge⸗ worden war, mußte ſich mit dem vierten Platz begnügen; ihr folgten Friedrich⸗Dresden und Hirſchmann⸗Nürnberg; die Hamburgerin Köh⸗ ler war nicht am Start. Ehrhard Weiß wird Doppelmeiſter Europameiſter Stork im Turmſpringen Zweiter. Der erſt im letzten Jahre nach vorn gekom⸗ mene Dresdener Ehrhard Weiß, der am Vor⸗ tage überlegen das Kunſtſpringen der Männer gewonnen hatte, war auch am Sonntag für Fachleute und Laien die Ueberraſchung des Tages. Der Sachſe, ein Schüler des Ver⸗ bandslehrers Kefer⸗München, hat von dem amerikaniſchen Olympiaſieger Smith bei deſſen deutſcher Lehrtätigkeit ſoviel übernommen, daß er die amerikaniſche Schule faſt vollkommen erfaßt hat. Seine Sicherheit und ſeine Ele⸗ ganz in jeder, auch noch ſo kleinen Bewegung haben uns faſt über Nacht einen international ſtark zu beachtenden Meiſter beſchert. Mit Großarlige Leiſtungen beim Springen 123,46 Punkten wurde Weiß auch vom Turm deutſcher Meiſter. Eine großartige Leiſtung, wenn man bedenkt, daß der Sachſe den Frank⸗ furter Europameiſter und Titelverteidiger Stork ſchlagen mußte, der auf 122.54 Punkte kam. Die Berliner Viebahn, Hoff und Zieg⸗ ler belegten die nächſten Plätze, während die übrigen Bewerber nach der„Pflicht“, nachdem ſie nicht auf 40 Punkte gekommen waren, aus⸗ ſchieden. Nach der„Pflicht“ lag der ſehr ſicher ſpringende Stork noch mit 49,67 vor Weiß(49.89) und Ziegler(42.39) an der Spitze. Die Entſcheidung fiel dann in der Kür, wo ſich Stork und Weiß einen großarti⸗ gen Kampf lieferten; beide kannten keinen Verſager und hatten Nerven und Körper voll⸗ kommen in der Gewalt. Bis in alle Kleinig⸗ keiten ausgeprägte Eleganz entſchied ſchließlich zugunſten des Dresdeners. der Nachmittag Neuer Meiſter über 200 m Kraul: Plath⸗Gerlin Im Endlauf des 200-Meter⸗Kraulſchwim⸗ mens der Männer wartete der junge Berliner Plath mit einer taktiſch ganz großen Leiſtung auf, die ihm Sieg und Meiſterſchaft brachte, nachdem der Vorjahrsmeiſter Gaucke bereits im Vorlauf ausgeſchieden war. Vom Start weg führte der 100⸗Meter⸗Meiſter Fiſcher⸗ Bremen, in 29,0 nahm er die erſte Wende und ein gewaltiger Zwiſchenſpurt zwiſchen 75 und 100 Meter brachte Fiſcher in 1:01,5 klar vor Heibel(1:03), Nüske und Plath in Führung. Dichter kam das Feld bei 150 Meter zuſam⸗ men. Plötzlich ſetzte ſich faſt unbemerkt auf der Außenbahn der Berliner Plath mit kräf⸗ tigen Zügen in Bewegung. Er ging am Felde vorbei, ſchloß zu Fiſcher auf, und dann liefer⸗ ten ſich beide einen tollen Endſpurt, in dem ſich ſchließlich Plath mit 2:19,5, einer ange⸗ ſichts des welligen Waſſers guten Zeit, vor Fiſcher(2:19,8) erfolgreich durchſetzte. Drit⸗ ter wurde Nüske⸗Stettin vor Freeſe⸗Bremen, Heibel⸗Bremen und dem Magdeburger Heiko Schwartz. Giſela Ahrendt ſchwamm Nehord 100 Meter Kraul in 1:06, 7. Der Endlauf des 100⸗Meter⸗Kraulſchwim⸗ mens der Frauen riß alle Zuſchauer von den Plätzen. Im Vorlauf hatte die 12jährige Inge Schmitz die beſte Zeit mit 1:01,5 geſchwom⸗ men, allerdings hatte ſich hier„Giſela“ mit 1:10,7 nicht voll ausgegeben. Giſela Ahrendt ging in hölliſchem Tempo vom Start weg los und wendete bei 50 Meter in 30,2 klar vor dem Felde. In einem verbiſſenen und ener⸗ giſchen Endſpurt, wie man ihn von der„Nixe“ 1 ͤbu ˙ 1 ꝗ ͤ.i32 e Sea r 22 132 e 3 33 reine br ns leitet. In igen. der or Hof Ne⸗ Vorm⸗ r und In 9408 euliche nge; bisher noch nie geſehen, ſchlug ſie in der aus⸗ gezeichneten Zeit von 1:06,7 an, womit ſie ihren Rekord um Fünfzehntel Sekunden ver⸗ beſſerte. Gegen dieſe Ueberſorm der Nixe kam die junge Inge Schmitz nicht mit. Sie hielt aber mit 1:10,.2 vor der Bonnerin Lohmar und Ruth Halbsguth den zweiten Platz. Giſela Ahrendt hat gleich dem Sprintermeiſter der Männer, dem Bremer Fiſcher, den Meiſtertitel nun ſeit 1993 in ununterbrochener Reihenfolge inne. Balke wird 200⸗Mtr.⸗Bruſtmeiſter Spannend und aufſchlußreich verlief der End⸗ lauf des 200⸗Mtr.⸗Bruſtſchwimmens. Der junge Dortmunder Joachim Balke, der bereits im Vorlauf mit 2:48,4 die beſte Zeit geſchwommen hatte, ſtand hier der alten Garde unſerer Bruſt⸗ ſchwimmer gegenüber. Er mußte hier ſeine kämpferiſchen Fähigkeiten beweiſen, um unſe⸗ ren tapferen Altmeiſter Erwin Sietas auf den letzten 50 Metern ſchlagen zu können. Bruſt an Bruſt auf gleicher Höhe liegend, wendeten beide in 35,2 und die 100 Meter legten ſie in 118.5 zurück. Zwiſchendurch legte Balke, der beſte Vertreter des Schmetterlingsſtils, einige Spurts ein, mit denen er auch Boden gewann. aber erſt ſein Schlußſpurt auf den letzten 40 Metern entſchied den Kampf in der Zeit von 2:44,8 mit einer guten Körperlänge zugunſten des Weſtdeutſchen, während Erwin Sietas 2:46 benötigte. Mit ſeinem zweiten Platz dürfte ſich unſer Altmeiſter, der ſchon in Amſterdam und Los Angeles die deutſchen Farben vertrat, die Teilnahmeberechtigung an den Olympiſchen Spielen geſichert haben. Der vorjährige Mei⸗ ſter Arthur Heina⸗Gladbeck verwies in 248.5 den„Pechvogel“ Schwarz⸗Göppingen ſowie Ohligſchläger⸗Trier und Minnich⸗Frankfurt auf die Plätze. Die Staffeln der V. o. W.⸗Vereine Für die Vereine, die in ihrer Heimat nicht über ein ſportgerechtes Winterbad verfügen, werden alljährlich bei den Meiſterſchaften Staffelwettbewerbe ausgeſchrieben, die meiſt die gleichen Vereine Jahr für Jahr am Start ſehen. In der Amal 200⸗Mtr.⸗Bruſtſtaffel der Männer ſiegte diesmal der Schwimmver⸗ ein Frankfurt(Oder) in 1237.8 vor dem vorjährigen Sieger, dem Freiberger Schwimm⸗ und Skiclub und dem SV. 1911 Hof. Bei den Frauen gewann der SV. Schleswig auch in dieſem Jahre wieder die Meiſterſchaft über 3Zmal 100 Mtr. Kraul vor Delmenhorſt und Poſeidon Worms. Erſt⸗ mals in das Meiſterſchaftsprogramm der V. o. W.⸗Vereine aufgenommen wurde eine La⸗ genſtaffel der Männer, in der ſich der auch im⸗ mer beteiligte SV. Noſſen in 542,9 vor Hof und Poſeidon Worms durchſetzte. Heinz Ahrendt ſchwamm drei Rekorde Ganz groß war der Kampf auf der langen Kraul ſtrecke über 1500 Meter. Der Ber⸗ liner Heinz Ahrendt und der als Favorit ins Rennen gegangene Bremee Freeſe lieferten ſich hier einen herrlichen Kampf, in dem der Berliner ſtets an der Spitze lag. Vom Start weg ging Ahrendt, der ſich für dieſes Rennen ſcheinbar viel vorgenommen hatte und es ſpä⸗ ter auch durchführte, in Führung, 200 Meter ſchwamm er in 227.7: die 400 Meter legte er in 5:08 zurück und bei 800 Mtr. hatte er in 10:33,8 den erſten Rekord herausge⸗ ſchwommen. Immer noch lag der Favorit Freeſe dicht hinter dem Berliner. Bei 1000 Mtr. war Ahrendts zweiter Rekord mit 13:19 fällig. Getrieben von Freeſe ſchwamm der Ber⸗ liner unentwegt weiter und bei 1100 Mtr. lau⸗ teten die Zwiſchenzeiten 14:41,3 und 14:44. 2. Mit kräftigen Armzügen gewann dann Ahrendt Boden und bei 1200 Mtr. lag er bereits ſieben Sekunden vor dem weſentlich langſamer wer⸗ denden Freeſe. Angefeuert von den begeiſter⸗ ten Zuſchauern nahm Ahrendt die letzten 300 Meter, und als er in 20:05,3 Minuten am Ende des Rennens anſchlug. hatte er den dritten deutſchen Rekord in dieſem Rennen aufgeſtellt. Die alten Rekorde wurden von Freeſe in 10:36,.2(800 Mtr.), 13:27,3(1000 Mtr.) und 20:29(1500 Mtr.) gehalten. Freeſe blieb als Zweiter in 20:28,8 auch noch unter ſeinem alten Rekord. In 20:35,4 ſchlug der Titelverteidiger Przywara⸗ Hindenburg als Dritter vor Rundmund, Witthauer und Schlichtig an. Chriſtel Rupke bleibt Meiſterin Im Vorlauf zum 100 Meter ⸗Rücken⸗ ſchwimmen hatten am Vormittag die Meiſterin Chriſtel Rupke und ihre alte Riva⸗ lin Anni Stolte in 121.7 bezw. in 122,5 die beſten Zeiten geſchwommen. Auch der Endlauf am Nachmittag war nur ein Rennen zwiſchen dieſen beiden Schwimmerinnen. Faſt neben⸗ einander liegend, wendeten ſie bei 50 Meter in 37.5. Ein forſcher Spurt brachte dann die zier⸗ lichere Meiſterin zwiſchen 75 und 90 Meter knapp in Front und von dem dabei geſchaffe⸗ nen Vorſprung konnte ſie ſchließlich bis ins Ziel, das ſie in 1:21 Minuten als Erſte er⸗ reichte,„leben“. Anni Stolte, die ſchon im Vorjahre in Plauen hinter Chriſtel Rupke Zweite geworden war, belegte auch diesmal in 1:23,6 dieſen Platz. Dritte wurde die Dortmunderin Heiling vor Kellermann und Pletſch(beide Hamm), ſodaß alſo die erſten fünf Plätze ſämtlich nach Weſtdeutſchland fielen. „Nixe“ wieder Staffelſieger Die Charlottenburger„Nixen“ fanden in der Zmal 100 Meter ⸗ Kraulſtaffel keine richtige Gegnerſchaft. Mit Warenholtz. Halbsguth und Ahrendt brauchten ſich die Poſeidon Worms erringt zwei Gold- und zwei Bronze-Medaillen bei den Deulſchen Ichwimm-Meiſterſchaflen Wie geſtern kurz mitgeteilt, gelang es dem 1. Wormſer Schwimmklub„Poſeidon“ bei den am 18. und 19. Juli ſtattgefundenen Meiſter⸗ ſchaften der Schwimmer am Samstag in der amal 100 Mtr. Kraulſtaffel für Herren V. o. W. die Deutſche Meiſterſchaft in der ausgezeichne⸗ ten Zeit von 4.35,8 Min. vor ihrem vorjährigen Widerſacher Schwimmverein Hof Bayern zu er⸗ ringen. Mit einer noch eindrucksvolleren Lei⸗ ſtung warteten die Mädel des„Poſeidon“ in der Zmal 200 Mtr. Bruſtſtaffel für Frauen V. o. W. auf, gelang es ihnen doch, nicht nur ihre vorjährige Meiſterſchaft mit Erfolg zu vertei⸗ digen, ſondern mit 15 Metern Vorſprung in 10.28,6 Min. eine ſo ausgezeichnete Beſtleiſtung aufzuſtellen, daß ſie hiermit in die Spitzen⸗ klaſſe der deutſchen Schwimmver⸗ eine mit Hallenbad aufrücken konn⸗ ten. Eine prächtige Leiſtung unſerer Wormſer Mädel und Buben, ebenſo ihrer Betreuer, wenn man die Kürze der Freiwaſſerübungszeit in Betracht zieht. Aber nicht nur am Samstag, auch am Sonn⸗ tag wurden die Anſtrengungen der Mannſchaf⸗ ten von Erfolg gekrönt, konnten doch die Her⸗ ren in der Männerlagenſtaffel 100, 200, 100 Meter mit der Zeit von 5.45,6 Min. den 3. Platz und die Mädel in der Kraulſtaffel für Frauen Z3mal 100 Mtr. V. o. W. mit 4.40.2 Min. ebenfalls den 3. Platz und damit noch 2 Bronzeplaketten erringen. Bei der Schärfe der Kämpfe auf den Meiſterſchaften überhaupt einen Platz zu holen, gelingt nur einer wirk⸗ lich erſtklaſſigen Mannſchaft. Wir Wormſer ſind ſtolz, ſo würdige Vertre⸗ ter des Schwimmſports in unſerer Vaterſtadt zu beſitzen und hoffen, daß dieſe Leiſtungen des „Poſeidon“ allen Schwimmern einen Anſporn gibt. Die ſiegreichen Mannſchaflen des Poſeidon Worms Von links nach rechts: Keil, Bauer, Zintel Von links nach rechts: Bulling, Weinert, Müller, Deichelmann Aufn.: L. Hanſelmann(2) CCC õyTVVTVVTTTPTfTßPbfßfCGfßfCcßGfßw0ß0Gß0ßã0ã0ã ã ãß0ß0ß0Gb0Tö0GbGbTbbPbTbGbPbPbbTbböbbbc Berlinerinnen nicht auszugeben, um in 347,8 zu ſiegen. Düſſeldorf 98 wurde in 3:52,2 vor dem Magdeburger Damen-SC.(3:56.1) Zwei⸗ ter. Die von den„Nixen“ geſchwommene Zeit iſt ſchlechter als im vergangenen Jahre, wo die Berlinerinnen eine weit ſtärkere Gegner⸗ ſchaft angetroffen hatten. Auch Bremen wieder Staffelmeiſter Härter war der Kampf in der 4mal 100 Meter ⸗Kraulſtaffel der Männer. Hier lag Magdeburg 96 durch Schlüter, der den Bremer Askamp binter ſich gelaſſen hatte, zunächſt in Front. Aber bereits Heibel. der ſein Penſum in 59.71! herunterſchwamm, lag Bremen an der Spitze und dieſe gaben dann Leiſewitz und Fiſcher nicht mehr ab. Mit 4:12,3 ſiegten die Bremer vor Magdeburg 96 (4:16,.3) und Spandau 04(419,6). Schwaben Stuttgart. Waſpo Stettin, Poſeidon Köln und Dresdener RV. Staffelrekord der„Nixen“ Mit der Mannſchaft Halbsguth. Engelmann und Arendt ſchwammen die Charlottenburger „Nixen“ in 5:50,5 in der Lagenſtaffel einen neuen deutſchen Rekord heraus. Auch die zweite Mannſchaft der„Nixen“, mit den Geſchwiſtern Knuth und Frl. Warenholtz war gut in Form und belegte in 6:02,8 den zweiten Platz vor Nixe Magdeburg. Germania Dortmund und Düſſeldorf 98. f. Endlich einmal Gladbeck 1913 Seit Jahren bemüht ſich der SV. Glad⸗ beck 1913 mit ſeinen Spitzenſchwimmern Simon und Heina um einen Sieg in der Lagenſtaffel. Nachdem die Weſtdeutſchen im Vorjahr hinter Magdeburg 96 knapper Zweiter wurden, gelang ihnen diesmal der Erfolg. Mit 5111.4 gewannen die Gladbecker in der Beſetzung Simon, Heina und Schuh⸗ knecht vor Hellas Magdeburg in 515,5 und Halle 02 in 519.8. Altmeiſter Ernſt Knüppers., der für Halle 02 ſtartete, vollbrachte auf der Rückenſtrecke eine überraſchend gute Leiſtung und ließ in 1:12 den Gladbecker Simon hinter ſich. Küphers' Partner vermochten dieſen Stand allerdings nicht zu halten. Der Titel⸗ verteidiger Magdeburg 96 landete auf dem neunten Platz. Die Ergebniſſe des Jonnlags: Kunſtſpringen, Frauen: 1. und deutſche Mei⸗ ſterin: Olga Jentſch⸗Jordan⸗Nixe Char⸗ lottenburg 76,65 Punkte; 2. Daumerlang⸗Char⸗ lottenburg 75,58 P.; 3. Heinze⸗Schöneberg 70,02 P., 4. Kapp⸗Frankfurt a. M. 68,40 P. Turmſpringen, Männer: 1. und deutſcher Meiſter: Ehrhard Weiß⸗Dresden 123,46 P.: 2. Hermann Stork-Frankfurt a. M. 122,54 P.: 3. Viebahn-Berlin 107,64 P. 200 Mtr. Kraul, Männer: 1. und deutſcher Meiſter: Plath⸗Berlin 2:19,5: 2. Fiſcher⸗ Bremen 219,8: 3. Nüske⸗Stettin 2:21,6. 100 Mtr. Kraul, Frauen: 1. und deutſche Meiſterin: Giſela Ahrendt-Nixe Charlotten⸗ burg 1:06,7(neuer deutſcher Rekord): 2. Inge Schmitz⸗Spandau 110,2. 200 Mtr. Bruſt, Männer: 1. und deutſcher Meiſter: Joachim Balke-⸗Weſtfalen Dort⸗ mund 2:44.8: 2. Erwin Sietas⸗Hamburg 2:46: 3. Heina⸗Wünsdorf 2:48,5: 4. Paul Schwarz⸗ Göppingen 250,8. Amal 200 ⸗Mtr.⸗Bruſtſtaffel für V. o. W. (Männer): 1. SV. Frankfurt/ Oder 12:37,8: 2. Freiberger SC. 13:00; 3. SV. 1911 Hof 13:00. 9. zmal 100 ⸗Mtr.⸗Kraulſtaffel für V. o. W. (Frauen): 1. und deutſcher Meiſter: SC. Schles⸗ wig 4:23,4: 2. Delmenhorſter SV. 424,6: 3. Wormſer SV Poſeidon 440,2. Lagenſtaffel für V. o. W., Männer(100 Mtr. Rücken, 200 Mtr. Bruſt, 100 Mtr. Kraul): 1. und deutſcher Meiſter SV. Noſſen 5:42,9: 2. SV. 1911 Hof I 5:44,2: 9. Poſeidon Worms 5:45, 6. 1500 Mtr. Kraul, Männer: 1. und deutſcher Meiſter: Heinz Ahrendt-⸗Poſeidon Berlin 20:05,3(neuer deutſcher Rekord), außerdem Re⸗ korde über 800 Mtr. in 10:33,8 und 1000 Mtr. in 13:19; 2. Freeſe⸗Bremen 20:28,8: 3. Przy⸗ wara⸗Hindenburg 20:35, 4. Amal 100 Mtr. Kraul, Männer: 1. Bremiſcher Schwimm⸗Verband(Askamp, Heibel, Leiſewitz. Fiſcher) 4:12.33 2. Magdeburg 96 4:16,3: 3. Spandau 04 419,6. C r „Tour de France“ Das Feld der„Tour de France“-Fahrer iſt ſeit Paris arg zuſammengeſchrumpft. Die har⸗ ten Alpenetappen haben in dieſem Jahre den Fahrern mehr als früher zugeſetzt. Als am Samstag morgen in Digne zum Start gerufen wurde, meldeten ſich nur noch 59 Mann, das heißt alſo nur noch Zweidrittel der urſprüng⸗ lichen Zahl. Auf der 10. Etappe von Digna nach Nizza über 156 Km. machten drei Außenſeiter den Sieg unter ſich aus. Der Franzoſe Maye hatte zuſammen mit Heimann⸗Schweiz und Henrickx⸗Belgien einen erfolgreichen Ausreiß⸗ verſuch unternommen, und in 4:44:16 paſſierten die drei Fahrer in dieſer Reihenfolge das Ziel in Nizza, wo ſich Tauſende und Abertauſende von Sportbegeiſterten eingefunden hatten Der ſpurtſchnelle Franzoſe Le Gréves führte in 4:47:49 die Fahrer Ducazeau, Wierinckx. An⸗ toine, Merſch, S. Maes und Verwaecke ins Ziel. S. Maes hat daher ſeine Spitzenſtellung behauptet. * In Paris iſt man übrigens über den Ver⸗ lauf der diesjährigen„Tour“ etwas ver⸗ ſchnupft. Die Ausfälle„übertreffen“ alle Er⸗ wartungen! Bei der Durchreiſe durch Paris hatten die Fahrer, über den Grund ihres Auf⸗ gebens befragt. ſämtlich Entſchuldigungen. Bautz und Kijewſki erklärten, daß ſie ge⸗ ſtürzt ſeien, wobei Letzterer ſich die Achilles⸗ Sehne verletzte, während unſer vorjähriger Meiſter Bruno Roth, der auf den erſten Etappen recht gut im Rennen gelegen hatte, wegen ſeiner ſtark angeſchwollenen Kniee aus⸗ ſchied. Die Spanier Molina und Dannels be⸗ haupten, daß der„Materialwagen“ bereits vor ihnen war, als ſie von Defekten betroffen wur⸗ den und ſo ohne Erſatzmaterial auf der Straße ſtanden. Ezquerra gewinnk Nizza-Cannes Die 18. Etappe der„Tour de France“ Die 126 Km. lange 11. Etappe der„Tour“ führte die Fahrer am Sonntag von Nizza in einer großen Schleife über den 1000 Mtr. hohen Col de Braus wieder zurück zum Start und von dort am Meer entlang nach Cannes. Der hervorragende ſpaniſche„Bergſteiger“ Ezquerra hatte ſich ſchon am Col de Braus einen knappen Vorſprung erkämpft und hielt ihn bis zum Schluß. In 4:03:18 traf er im Ziel ein, S. Maes und Verwaecke folgten in 4:05:04, eine halbe Minute ſpäter trug ſich A. Magne in die Kontroll⸗Liſte ein. Die Deutſchen waren wieder nicht im Vorderfeld zu finden. Händel und Weiß er⸗ reichten das Ziel als 48. und 49. in 4:27:46, während Weckerling und Heide in 41:95:21 als 52. und 55. gewertet wurden. Der Belgier Wierinckx verlor durch einen Sturz viel Zeit und traf erſt nach Kontrollſchluß in Cannes ein, ſodaß jetzt nur noch 56 Mann im Rennen liegen. Der Luxemburger P. Clemens iſt in der Geſamtwertung etwas zurückgefallen. S. Maes und Verwaecke liegen mit 71:47:58 bezw. 71:51:46 knapp vor A. Magne(71:51:47) und Clemens(71:55:07). — M 1 — (6. Forkſetung) 5 Aus dem beſtändigen Gewttterrollen des Artillerie⸗ 4 ö feuers hatten ſich irgendwo in der Ferne deutlich einige „ g b mächtige, dumpfe Abſchüſſe herausgehoben. Sie hatten 11 i es beide in derſelben Sekunde gehört, drei dunkle, harte, N wummernde Paukenſchläge und mit dem unfehlbaren un⸗ beſtechlichen Inſtinkt des Frontſoldaten wußten ſie ſo⸗ fort, daß ſich damit irgend etwas verändert hatte. 5 Sie ſtarrten gleichzeitig nach dem Douaumont hin⸗ über. Sie hörten jetzt hoch über ſich das eilige, ſiedende Brodeln, das ſie ſo viel tauſend Male ſchon gehört hat⸗ ten, wenn die ſchweren Koffer über ihnen durch den Himmel zogen. Dann ſtiegen aus dem Rücken des Forts N eine, zwei, drei ungeheure, pechſchwarze Pinien hoch, aus ö den Wurzeln der Wolkenbäume ſchoſſen dunkelrote Flam⸗ * f men und jetzt erſt kam der Schall der Einſchläge zu ihnen herüber, das ſchmetternde, breite, brutale, weit⸗ hinſchallende Krachen. Dann löſten ſich die drei Rauch⸗ pinien langſam von der Kuppe, ihre ſchwarzen Aeſte ſchwammen auseinander, ſie breiteten ſich zögernd aus, zerliefen und ſchwebten oſtwärts davon. 3 Und ſchon hörten die beiden Männer wieder drei dumpfe Paukenſchläge, hörten wieder über ſich das gierige Gurgeln und Würgen der ſchweren Geſchoſſe, wieder wuch⸗ ſen aus dem Douaumont drei rieſige Rauchbäume und wieder kam der krachende Schall zu ihnen herüber. 5 Es war ihnen, als hätten ſie geſehen, daß der ganze — Berg meterhoch in die Luft gehoben worden und wie⸗ 3 der zurückgeſunken ſei. 1 5 Der Leutnant und ſein Burſche blickten ſich wort⸗ ö los an. 0 Es hatte ſich etwas verändert. Sie hatten ſoeben den 15 Aufta. was ſie nicht erwartet, worauf 5 ſie nicht gefaßt und was ſie ſich nicht gewünſcht hatten. 1 Es ging los. Marsmann öffnete den Mund, wollte etwas ſagen, 3. ſchloß ihn wieder und ſagte nichts, dann nahm er eine Konſervenbüchſe, öffnete ſie, holte ein Stück roten Flei⸗ ſches heraus, führte das Stück an die Zähne, nahm es wieder fort, legte es zurück, ſtellte die Büchſe wieder weg und ſah den Leutnant an. Der Offizier nickte. Dann hefteten ſie ihre ö eine Stelle des Trichters. 6 f Sie hatten einander nichts zu ſagen. Sie wußten Be⸗ 0 ſcheid Es ging los. Auftakt zu etwas erlebt, Blicke ſchweigend an irgend⸗ 7— Und wie mit langen Schritten, ſo kamen jetzt zahl⸗ reiche Einſchläge aller Kaliber immer näher. Es war kein Zweifel, daß der Orkan auf ſie zuwanderte, und 1 ö es konnte nun nicht mehr lange dauern, dann war er über ihnen. g Sie warfen zuſammen einen Blick hinaus und fan⸗ f den ihre Ahnung beſtätigt. Eine Wand aus Flammen und Rauch und ſtiebenden Erdſpringbrunnen kroch tobend heran. Das ganze Gelände zwiſchen Fleury und dem ö Douaumont war verſchwunden in einer heulenden, durch nck ken, rauchenden Hölle. f„ die Abgelöſten, dachte der Leutnant, die ſind schee um Douaumont und ihnen kann nichts mehr ge⸗ a hen en „Sie ſahen eine kleine Weile dem ſchrecklichen Schau⸗ ſpiel zu. Erdmaſſen wurden in die Luft geſchleudert und ö verfinſterten den Himmel. Fetzen irgendwelcher Aus⸗ f rüſtungsſtücke wirbelten haushoch und Schienenſtücke tau⸗ melten mitten in den Rauchwolken umher. Noch war das alles etwa 200 Meter von ihnen ent⸗ fernt... aber bald würde es Und trotzdem... ſie brauchten ſich darüber nicht 6 zu verſtändigen, trotzdem waren ſie beide der Ueber⸗ zeugung, daß ihnen hier nichts geſchehen konnte. Es war ganz ausgeſchloſſen. Es war ganz unmöglich. Die Wand von Einſchlägen, die ſie heranwandern ſahen, mußte jetzt ſtehen bleiben. Sie konnte unmöglich näher⸗ kommen, denn wenn ſie näher kam, packte ſie auch die 5 ſelber, die nur auf wenige Meter gegenüber⸗ agen. Es konnte aber auch ſein, durchzuckte es den Leut⸗ nant, daß die Franzoſen, die ſo nahe gegenüberlagen, zurückgenommen worden waren, damit man die deutſche Stellung hier in aller Ruhe zerſchlagen konnte. Wenn das geſchehen war, dann wurde es bitter. . Mittlerweile war es zwölf Uhr mittags geworden. Und jetzt... ſchlug die erſte Granate etwa zwan⸗ zig Meter von ihnen entfernt berſtend in die Erde. Die beiden Männer ſaßen ſtarr. Marsmann ſagte nachdenklich:„Dös war a Fufzeh⸗ ner!“ Und ebenſo nachdenklich nickte der Leutnant. Dann ſaßen ſie wieder ſchweigend und warteten. Die ganze Kraft ihrer Seelen hatte ſich wie in ſich ſelber zurückgezogen, mit angeſpannten Muskeln und un⸗ beweglichen Geſichtern warteten ſie. Sie ſpürten die Erde nicht mehr unter ſich, ſondern fühlten ſich in ihrer geſammelten Konzentration wie ſchwebend in ihrem win⸗ zigen Raum. g 5 Und dann kam es. In unmittelbarer Nähe zerſpran⸗ gen mit hartem Aufheulen vier Granaten, kurze, kra⸗ chende Flammenſchläge ziſchend, zitternd,. ſiedend und trillernd hieben die Splitter neben ihrem Trichter in den Dreck. Steilfeuer, durchzuckte ſenkrecht in die Löcher. feuer⸗ umme ‚7— es den Leutnant, ſie hauen e eee eee eee 2 lußeſtunden Von Hermann Thimmermann Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung — ——ͤ—ũ ü nud en begannen ſich in den Lehm zu preſſen. Sie hielten— Atem an. Sie glaubten noch immer nicht daran. Es konnten Kurzſchüſſe der.** Aber jeder Zweifel wurde ihnen augenblick 15 hie nommen. Ganze Lagen donnerten jetzt mitten in 05 Trichterlinie. Ein Achloſfe war nicht mehr möglich. Jeder ifel war ausgeſchloſſen. Seele mußten 0 det abfinden. daß der Franzoſe etwas gemerkt hatte 1 1200 jetzt wie ein Tiger auf ie ſche Stellung ſtürzte. a 55 Von ett ab 0 ſie inmitten eines Tornados, der betäubend und ohne Aufhören über ihnen wütete.*— aufhörlich krachten die Einſchläge in ihrer Nähe. 5 drei Meter entfernt, bald fünf, bald zehn, bald wieder ganz nahe. Sie konnten es ſich ausrechnen, wann es mitten in ihr ee 1 78 5 In jeder Sekunde konnte es ſein. a Diese Gewißheit erregte ſie längſt nicht mehr. Es war nicht ſo, daß ſie etwa gegen die Vernichtung, der ſie ausgeſetzt waren, abgeſtumpft waren. Aber ſie fühl⸗ ten ſich wie in einem dauernden Traum, der geträumt werden mußte und deſſen Einfälle nicht von ihrem Wil⸗ len abhingen. 8 Plötzlich fuhren ſie hoch. Es mußte ein Volltreffer ntitten in einen Trichter eraſt ſein, denn ſie hörten Geſchrei. Der Luftdruck 5 ihre Zeltbahn weggeriſſen.. Ihre Hände begannen unwillkürlich zu taſten, um ſich aufzurichten, ihre Füße begannen ſich egen den Boden zu ſtemmen, dann janken ſie wieder zurück. Sie durften ja nicht helfen. Sie mußten hier bleiben. Sie konnten nichts machen. Es war Befehl, daß jedermann dort zu bleiben hatte, wo er war. Es wäre Wahn⸗ ſinn geweſen, herauszuſpringen und den Franzoſen den Erfolg ihres Feuers zu zeigen. Sie mußten warten, bis es wieder Nacht war. Dann erſt konnten ſie irgend etwas unternehmen. Das hieß, daß ſie noch acht Stunden auszuhalten hatten. N Mitten in dieſe ſchweren Gedanken ſprang grelles Aufflammen dicht vor ihnen aus der Erde, preßte ſie hoch und warf ſie wieder ſchwer zurück auf!! wohin?... raus?... Aufſpringen? Warten, warten.. liegen bleiben und keinen Un⸗ ſinn machen, das Geſicht in den Dreck drücken und an nichts denken. g Wieder zerriß ein ſengender Strahl und ein Donner⸗ ſchlag die Erde und noch mitten im Knall hörten ſie ein jammerndes Gebrüll aus dem Nachbarloch. Der Kran⸗ kenträger lag dort. Und ebenſo plötzlich brach das Ge⸗ ſchrei wieder ab. Jäh ab. Sie konnten nicht helfen. i Sie lagen mit dem Geſicht auf der Erde, hatten die Beine angezogen und die Arme an ſich genommen. Manchmal wurden ſie vom Ruck der Einſchläge hoch⸗ gehoben und zurückgeſchleudert. Ohne Aufhören praſſel⸗ ten Schlick und zentnerſchwere Lehmbrocken in ihren Trichter hinein. 5 Wie lange Zeit ſo verging, wußten ſie nicht. Sie lebten nur noch von Einſchlag zu Einſchlag. Allmählich merkten ſie, daß ſie immer höher zu lie⸗ gen kamen. Die hereinfliegenden Schollen und die herab⸗ rutſchenden Lehmklumpen begannen ſchnell das Loch aus⸗ auszufüllen und die geringe Deckung, die ihnen bisher in dieſem Trichter vergönnt geweſen war, wurde immer jämmerlicher. Fetzen ſchwärzlicher und gelblicher ſtinkender Wolken jagten über ſie hinweg. Sie lagen jetzt ſo hoch, daß ſie beinahe ſchutzlos waren, dafür konnten ſie nun ihre nähere Umgebung betrach⸗ ten. Das erſte, was ſie ſahen, war wenig erfreulich. Aus einigen Löchern ſprangen Geſtalten und brachen ſofort zufammen. Wahrſcheinlich war es ihnen genau ſo gegangen, ſie waren durch Erdmaſſen, die in ihren Trichter brachen, hochgehoben worden und jeglicher Sicht freigegeben. Sie hatten verſucht, eine andere Deckung zu finden und die Maſchinengewehre von der Kalten Erde und aus dem Südoſtwinkel von Fleury, die im Toſen nicht zu hören waren, hatten ſie niedergemäht. Man mußte bleiben, wo man war, mochte kommen was wollte. Der Leutnant ſah das Gelände von aufſchießenden Erdbüſcheln und zuckenden Flammen und ſchwelenden Rauchwolken überwimmelt, der berſtende Donner der Ex⸗ ploſionen brach nicht mehr ab. Sie ſelber wurden durch einen Einſchlag in ihrer Nähe wieder hochgehoben, Erdſchollen flogen ihnen um die Ge⸗ ſichter und ſurrende und ſingende Splitter tanzten über ſie hinweg. Als ſie wieder die Köpfe hoben, waren ſie durch die Erdmaſſen ſo gehoben und verſchoben wor⸗ den, daß ſie in den Trichter hinein ſehen konnten, in dem der Krankenträger lag. Was ſie ſahen, war bitter. Er war von Erde halb zugedeckt und nur ſeine Hand eine lehmbeſchmutzte, blutbedeckte verſtümmelte Hand, ſah hervor. Manchmal winkte dieſe Hand traurig und müde Sie waren ſich nicht klar darüber, ob er ſchon tot war 3 Labern Meß ite 2. 7 ein Einſchlag die rn lie itterte au ieſe Ha a gann zu winken.. 0 n Sie wünſchten . gekoſtet, ihm nicht zu helfen. Der ſtrikte auf deſſen rückſichtsloſer Befolgung das Gelingen des Angriffs beruhte, lautete, daß jedermann unſichtbar in ſeinem Erdloch auszuharren Copyrigth durch Verlag Knorr& Hirth München habe, daß niemand, romme was wolle, ſich uber Deckung zeigen dürfe. Der Franzoſe durfte nicht ahnen, daß eine Sturmtruppe dicht vor ſeinen Trichtern bereit lag. Was ſtich alſo auch in jedem Erdloch der deutſchen Trichterſtellung ereignen mochte, die zwei Mann, di darin lagen, hatten ſich mit allem, was ihnen geſchah allein abzufinden. Es konnte keiner auf Hilfe aus einen anderen Trichter rechnen. Wer verwundet wurde, mußt zuſehen, wie er ſich ſelber half oder 14 von ſeinen Kameraden helfen ließ. Und wer ſtarb, mußte allein ſterben. l Dieſer Befehl zum unbedingten Ausharren war din härteſte Forderung, die an eine Truppe geſtellt werder konnte und wer trotzdem aus ſeinem Erdloch ſtürzte, tan das nur, weil er durch die 3 Erdmaſſen ſicht⸗ bar auf das Gelände gehoben zoder geworfen worden war und, getreu dem Befehle, ſich ein anderes Verſtech ſuchte. Ein neuer Erdbebenſtoß erſchütterte den Trichter, in dem der Leutnant lag, wieder hob es ſie hoch und als Rauch und Erdtrümmer vorübergehend verſchwanden, hör⸗ ten ſie in der Nähe einen Schrei. Sie ſahen drüben den Krankenträger ſich aufrichten, langſam hob ſich ſein rothaariger Kopf, ein Auge war ihm ausgeſchoſſen, fein Geſicht war blutüberſtrömt, er rief und winkte, ſank zuſammen und richtete ſich wieder auf, manchmal wehte ein Rauchfetzen an ihm vorbei und verdeckte ihn, dann aber ſahen ſie ihn wieder und ihre Herzen wurden bis über den Rand angefüllt mit Trauer und Grimm. Niemals hatten ſie den Sturm ſo inbrünſtig herbei⸗ deſehnt, wie in dieſen Minuten. Der erſte Zug würde beim Sturme allerdings keinen Krantenträger mehr haben.— So wurde die Linie der deutſchen Trichter vor Fleury zerſchlagen und vernichtet. Es war unwahrſcheinlich, daß am andern Morgen noch jemand in ihr leben würde. Sie ſahen, daß einige Leute geduckt, in raſenden Sätzen hinüber zu den Ruinen von Fleury ſprangen, ſie hörten im gleichen Augenblick die wütenden N ſchläge der franzöſiſchen Maſchinengewehre, die Geſtal⸗ ten fielen nieder, ſprangen in der nächſten Sekunde wie⸗ der hoch und verſchwanden zwiſchen den Mauerreſten. Es war fünf Uhr nachmittags geworden. f Und es hatte ſich nichts geändert. Immer noch tobten die ſchweren Granaten, immer wieder Feuerſchläge, Erd⸗ ſtöße, Rauchwände, Lehmfontänen. Plötzlich ſahen ſie aus Rauch und Dunſt das geſpenſtige Bild eines Fliegers auftauchen, der schwankend und fanzend dicht über die Trichterlinie hinwegfegte, ſeine blauweißroten Ringe unter den Tragflächen näherten ſich wie zwei ſtarre, rieſen⸗ große Augen, und dann ſauſte die Maſchine ſo dicht auf ihre Köpfe zu, daß ſie die Geſichter auf die Erde preßten, denn im nächſten Augenblick, ſchien es ihnen, würden ſie vom Fahrgeſtell in die Luft geriſſen. Die Maſchine hatte beinahe ihre Stahlhelme eſtreift und jetzt verſchwand ſie wie eine graue, verrückte Rieſen⸗ heuſchrecke in tollen Luftſätzen wieder im Rauch. Sie hatten nicht einmal das Geräuſch des Motors gehört, ſo ſtark und übermächtig war der unaufhörliche Donner des Artilleriefeuers um ſie her. Sie ſtarrten ihm nach. Es war ein tapferer Mann, der da tollkühn die Trichterlinie abflog und ſeine Ma⸗ ſchinengewehre in ſie entleerte. Hoffentlich hatte er nicht allzuviel geſehen, ſonſt brachte er gute Meldungen heim. Sie kamen mit dieſen Gedanken nicht zu Ende eine ſchmetternde Feuerwand brach vor ihnen aus der Erde und hob ſie in die Luft, warf ſie wieder zurück, ein Volltreffer war in ihren Trichter gefahren.. es nahm ihnen den Atem, es blendete ihre Augen und zertrümmerte im erſten Augenblick ihr Gehör, einige Sekunden lang 1 ſie wie bewußtlos, dann fühlten ſie, als ſie ſich bewegen wollten, daß es nicht ging. Der Leutnant konnte ſich nicht rühren, er wollte um ſich greifen, es ging nicht, er wollte Luft holen, er be⸗ kam keine, und als es ihm dunkel vor den Augen zu werden begann, ſpürte er, daß ihn jemand an den Stie⸗ feln zerrte und zog. Es war Marsmann, der ſeinen Leutnant ausgrub. Langſam wurde er frei, bekam wieder Luft, konnte Beine und Hände wieder bewegen, und nur ſein Kopf klebte zäh im Lehm, er bekam ihn nicht frei, der Stahl⸗ helm ſaß wie ein unnachgiebiger Anker in der Erde, hatte ſich feſtgeſaugt und erſt gewaltigſten Anſtrengungen gelang es, ihn völlig frei zu bekommen. Sie ſahen ſofort, daß ſie nun ganz oben lagen, der Einſchlag hatte ihr Erdloch vollkommen eingeebnet. Der Leutnant öffnete den Mund, um etwas zu ſagen, da ſank Marsmann plötzlich zuſammen und fiel wie ein Sack auf den Offizier. Mit einem Ruck warf ſich der Leutnant herum. Unter dem Helm des Mannes ſchoß Blut hervor, rann in breiten Strömen über ſeine Augen, ſeinen Mund und tropfte auf den Rock. Der Leutnant ah. als er den Stahlhelm unterſuchte, die beiden Löcher: vorne Einſchuß und hinten Ausſchuß... Kopf⸗ uß. 0 Er richtete ſich auf, entdeckte einige Meter hinter ſich einen Trichter, packte Marsmann und kroch mit ihm dorthin, kriechend, fallend und ſtürzend kamen ſie am Rande an und rutſchten. hinunter Fortſetzung folg: —— re K rr —— 2— * ücter, u und als er, hör v biber ch en ſen, ſein kt, ſunk zal wehte , dann den bis imm. herbei⸗ 8 keinen T Fler lic, daß würde. u Sitzen e härten perlen Oeſtal⸗ de wie⸗ desen. h tobten ge, Etd⸗ ſie aus Flieger iber die E unter tieſen⸗ o dicht e Erde ihnen, . Die it und Meſen⸗ ch. Sie hött, ſo ner des Mann, ie Na⸗ er nicht 1 heim. the. us der zurüt, „ s n md einige fühlten t ging. lte un er be⸗ * 5 Stie⸗ Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 4“ DA Betr.: Unterſtützungsanträge und Auszah⸗ lungen. K Die Auszahlung von Kranken- und Un⸗ terſtützungsgeldern, ſowie die Stellung von Unterſtützunsdanträgen kann nur noch wö⸗ chentlich a Montags, von 4.30— 6 Uhr vorgenommen werden. Der Ortswalter. r S Geſundheit und Leiſtungskraft der Jugend beſtimmen das Schickſal der Nation! Schickt Eure Jungen in die Zeltlager der Hitler ⸗Jugend! Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. Juli 1936 Dentſpruch. Wahrer Sozialismus heißt nicht: allen das Gleiche, 0 ſondern jedem das Seine. Goebbels. * Ein qantengest Wenn es tagsüber dumpf und drückend war und es wird Abend, ein Abend im Som⸗ mer, etwas Wind kommt auf, ſtreicht hell durch die Straßen, eine kühlere, geſpannte Luft herrſcht im Ort, eine laute, betriebſame Geſchäftigkeit regt ſich in ihr, dann wird es eigentlich erſt wieder ſchön. Hat man ein wenig Luſt, ſich zu vergnügen, ſo gibt es Gelegenheit genug, man kann ins Kino gehen, man kann etwas ſpazieren gehen, man kann aber auch nur ſich für einige Zeit in eine Wirtſchaft ſetzen, es iſt meiſt ſchoͤn und genußvoll. Aber wie anders ſchön, wie anders genußvoll iſt es zum Beiſpiel, ein Gartenfeſt zu veranſtalten. Es gehört nicht beſonders viel Geld dazu, auch keine größere Mühe, nur ein bißchen Daſeinsluſt, Beweglichkeit und ein ganz klein wenig Romantik— wer beſitzt das nicht? Die Leute, die mich dazu eingeladen hatten, be⸗ ſaßen es. Ihr Garten ſah ganz anders aus als ſonſt, er war von einem ſtillen, innigen Schein erfüllt, der von Lampions herrührte, Lampions, die in den Aeſten der Bäume hin⸗ gen und warmatmendes, ein verhaltenes Licht über alles hinbreiteten. Ueber die Beete, in denen teilweiſe noch grüne Pflänzchen ſtanden, zart und faſt etwas ſchüchtern, über die Wege, in denen der Kies leuchtete, über die Menſchen. „Iſt es nicht ſchön hier“, frugen ſie mich und ich bejahte es. Ueber dem Boden verwirrten ſich die Aeſte der Bäume ineinander, und über den Bäumen wiederum ſtand die Nacht, groß, ſchwer, dunkel, und ſo dunkel ſie war, ſie träumte von Licht. Ihr Traum war an den Himmel geſchrieben, in einer zitternden, ſchim⸗ mernden Schrift— die Sterne. Sie ſtanden ganz dicht nebeneinander an der Wölbung des Himmels wie Tropfen und wenn die Wolken kamen, dann ſchienen ſie abzufallen, aber gleich nachher leuchteten ſie wieder, glänzten und glitzerten, ſtärker faſt als zuvor. Und mitunter da ſchien der Mond und mitunter da kam der Wind, flog kühl, auf hellen Flü⸗ geln durch die Gärten, ſtreifte ein wenig an die Bäume, daß ſie zuſammenfuhren, flog weiter. Es iſt ſchön hier, der Mond, die Sterne, dachten die Leute, dachte ich, aber ſagten wir, wir hatten keine Zeit dazu, denn wir tranken, und als wir genügend getrunken hatten, da war es genau doppelt ſo ſchön, denn es war dann alles doppelt, der Mond, die Sterne... aber das gehört nicht mehr zu einem Gartenfeſt. Wenigſtens nicht un⸗ bedingt. Der Sonntag Erntezeit Sichel und Senſen erklingen, Weähma⸗ ſchinen rattern, ſchon fuhren erſte Erntewagen dorfeinwärts. Mit beſonderer Freude und Kraft ſchreitet der Bauer in dieſem Jahre zur Ernte. Die Sorgen um die Verwertung ſeiner Früchte ſind ihm abgenommen. Er weiß, ein ganzes Volk ißt Brot aus deutſcher Scholle und ſchaut voll Zuverſicht auf ſeine Bauern. Jeder Volksgenoſſe nimmt teil an ſeiner Ar⸗ beit und Mühe. Mit Freude wird der Segen der neuen Ernte eingebracht; der deutſche Bauer iſt ſich ſeiner Pflicht und hohen Ver⸗ antwortung gegenüber Volk und Staat be⸗ wußt. Die ſchwüle und ſehr heiße Witterung des Freitag und Samstag ließ bei zunehmen⸗ der Bewölkung Gewitter erwarten. Dieſe folg⸗ ten dann auch am Samstagabend und wirkten ſich in einem wolkenbruchartigen Regen bei Sturm und Wind aus. Es gingen ungeheure Waſſermaſſen nieder, innerhalb weniger Mi⸗ nuten waren verſchiedene Straßenübergänge überflutet. Die Kanalöffnungen konnten nicht ſchnell genug das zufließende Waſſer aufneh⸗ men. Auch ſoll an der bekannten Ueberflutungs⸗ ſtelle in der Weinheimerſtr. Waſſer in einen Keller eingedrungen ſein. Glücklicherweiſe blie⸗ ben wir von Unwetterſchäden verſchont. Kar⸗ toffeln haben jetzt genügend Feuchtigkeit. Wie noch ſelten ſtehen heute die Kartoffeln, Tabak und Rüben, eine gute Ernte verſprechend. Hoffen wir, daß das vorerſt gemeldete Weſt⸗ wetter ſich nicht unfreundlich geſtaltet, damit die Erntearbeiten fortgeführt werden können. Es ſoll ſich neuerdings unbeſtändiges, aber nicht unfreundliches Wetter einſtellen; die Niederſchläge ſollen dann vielfach in Verbin⸗ dung mit Gewittern niedergehen. Wollen wir optimiſtiſch ſein und mit einem ſchönen Son⸗ nenwetter rechnen. * Ein ſchöner Sommerſonntag brach an. Wenn auch am Frühmorgen die Sonne mit bleichem Geſicht auf die regenfeuchte Erde niederſchaute, ſo zogen doch viele hinaus und ſuchten Ausſpannung von ſchwerer Wochen⸗ arbeit. Unſere Feuerwehr mit Spielmannszug und Muſik fuhr zum Landesfeuerwehrtag in Nieder⸗Olm.— Um 10 Uhr vormittags fand in der„Vorſtadt“ eine ſtark beſuchte Mit⸗ gliederverſammlung der NSDAP. ſtatt. Orts⸗ gruppenleiter Franzke gab den erſchienenen Partei- und Volksgenoſſen in einem längeren Vortrag Neuordnungen im Aufbau der Par⸗ tei und ihrer angeſchloſſenen Gliederungen Ein neuer Ortsbauernführer In den letzten Wochen wurde in den Kreiſen der hieſigen Bauern ſowie auch der ganzen Bevölkerung ſo vieles wegen des Orts⸗ bauernführers geſprochen, was ſich bei der deutſchen Bevölkerung allgemein zu der An⸗ ſicht verdichtete, daß nur der fähig iſt, ein Führer zu ſein, der auch bei den Bauern nach den Richtlinien des Führers und des Reichs⸗ nährſtandes ſein Amt verſieht. Was wir hier erlebt haben in dieſer Art, hat mit national⸗ ſozialiſtiſcher Führung nichts zu tun! Es iſt keine Rede davon, daß trotz der Juden⸗ günſtlinge und dieſer undeutſchen Weſensart ſelbſt, auch der andersgearteten Meinung an ſich die hieſige Bauernſchaft nicht im Sinne des neuen Deutſchland die deutſche Lebensart die Oberhand behielte, denn es ſind über die Mehrzahl deutſcher Bauern in Viernheim, die die bisherige Weiſe abgelehnt haben. Und wer dennoch glaubte, bei einer Abſtimmung ſeinem Vertrauen einen beſonderen Ausdruck zu verleihen, der hat bewieſen, daß er genau ſo verjudet iſt wie jener bisherige Ortsbauern⸗ führer, der ein Vorbild ſein ſollte und dem Juden mit einer Flaſche Wein und einer Kiſte Zigarren zum beſonderen Anlaß gratulierte! Der iſt genau ſo viel wert wie er! Der iſt und bleibt ein Drahtzieher, ob er nun von dem Schatten eines Kirchturms angeſtrahlt wird oder nicht. Wir treten der Meinung ganz entſchieden entgegen, wie ſie dieſe Menſchen ausſtreuen, daß es bei dieſer Handlungsweiſe ſich um die Vertretung der Intereſſen der Bauern gehandelt hat: ausſchlaggebend bleibt der Charakter[Wer ſich mit dem Juden ver⸗ bunden fühlt, dem ſind auch die Intereſſen deutſcher Bauern nicht mehr wert, als daß ſie vom Juden weiterhin begaunert und ver⸗ mauſchelt werden! Das iſt nicht deutſche Art! Das ſind Menſchen, die zuſehen können, wie die Anderen am Boden liegen und nur ſich kennen! Das ſind die üblen Verleumder, Stänkerer und Meckerer, die wir erſt dann kennen lernen! Und ſo iſt es zu begrüßen, daß der Landesbauernrat der Landesbauernſchaft Heſ⸗ ſen-⸗Naſſau beſtimmt hat, daß der bisherige ſtellbertr. Ortsbauernführer, Pg. Julius Blaeß, kommiſſariſch als Ortsbauernführer ernannt wird! Mit dieſer Ernennung, der möglichſt bald die endgültige Beſtätigung folgen möge, fängt in der hieſigen Bauernſchaft ein neuer Geiſt an, der Geiſt des neuen Deutſchland, der all die ausſcheidet, die nicht mithelfen wollen am großen Gelingen und Vollbringen des dritten Reiches. Das deutſche Volk iſt wach und der deutſche Arbeiter, der durch die früheren Syſtemmethoden nachgerade an den Rand des Verzweifelns gebracht worden war, lehnt dieſe gegen das deutſche Volk ge⸗ richteten Methoden ab! Das ſei auch für Viernheim geſagt, das von gewiſſer Seite aus ſtändig unter Druck gehalten wird, damit es die Geſchehniſſe des großen Weltalls ja nicht ſieht— das ſind die hetzeriſchen Methoden dieſer ſich noch heute nennenden„katholiſchen Arbeitervereine“ in alter Ueberlieferung! Da⸗ mit ſei nun endlich Schluß gemacht— ob es nun„Ihnen“ paßt oder nicht! Der Viern⸗ heimer Bauer, der Arbeiter, der Handwerker, der Geſchäftsmann, der Beamte denken deutſch und fühlen ſich nur deutſch! Und wenn„Sie“ aus der 50jährigen Verhetzung und Ironi⸗ ſierung des kerndeutſchen Viernheimer Stam⸗ mes pfälziſchen Einſchlages heute noch nicht die nötigen Folgen zu ziehen wiſſen, dann zieht es jetzt die Viernheimer deutſche Gemeinde, die ſich mit Adolf Hitler verbun⸗ den fühlt zu einer großen deutſchen Volksge⸗ meinſchaft! PP bekannt. Jeder der anweſenden Partei- und Volksgenoſſen wird zur Erfüllung erhöhter Pflichten im Dienſte für Führer und Volk bereit ſein, wenn der Ruf an ihn ergeht. Es erfolgte u. a. der Einzug und Kontrolle der Mitgliedsbücher, ſowie Meldungen über die Teilnahme am Reichsparteitag. Am Nachmittag fand man Stunden der Erholung durch einen Spaziergang in Feld und Wald oder ließ ſich bei den Freuden eines Garten⸗ oder Sommerfeſtes nieder. Stärker wie am Nachmittag war der Beſuch dieſer am Abend. Liedervorträge erfreuten im Schützen⸗ hofgarten die anweſenden Gäſte. Sitzung der Gemeinberäte Am Freitag, den 17. Juli 1936, abends 8.30 Uhr, fand im Sitzungsſaal des Rathauſes eine Sitzung der Gemeinderäte ſtatt, der 7 Gemeinderäte und die 3 Beigeordneten anwohnten. Die Verhandlungsniederſchrift führte Verwaltungsinſpektor Alter. Vor der Eröffnung der Sitzung überreichte Ortsgrup⸗ penleiter Franzke dem von der Partei zum Gemeinderat vorgeſchlagenen Nikolaus Wunder 7. die Berufungsurkunde. Er machte das neue Ratsmitglied auf ſeine Pflich⸗ ten aufmerkſam, die volles und ganzes Ein⸗ ſetzen aller ſeiner Kräfte für die Gemeinde und ihre Einwohner erfordert. Weiter ver⸗ wies er Gemeinderat Wunder auf die unbe⸗ dingt einzuhaltende Schweigepflicht. Gegen 9 Uhr eröffnete Herr Bürgermeiſter Bechtel die Sitzung, begrüßte die erſchie⸗ nenen Partei- und Volksgenoſſen, insbeſondere Vg. Nik. Wunder, der durch den Beauftrag⸗ ten der Partei im Benehmen mit den zu⸗ ſtändigen Stellen zum Gemeinderat unſerer Gemeinde berufen wurde. Er nahm ſodann als 1. Punkt der Tagesordnung deſſen Verpflich⸗ tung und Vereidigung vor. Zuvor machte er ihn jedoch in kurzen Ausführungen auf die Bedeutung der neuen Gemeinderordnung auf⸗ merkſam und ermahnte ihn zu treuer und gewiſſenhafter Mitarbeit für das Wohl der Gemeinde. Die Aufgabe der Gemeinderäte iſt, die ſtete Verbundenheit der Verwaltung mit der Bürgerſchaft aufrecht zu erhalten und dem Bürgermeiſter jederzeit eigenverantwort⸗ lich zur Seite zu ſtehen. Der heutige Ge⸗ meinderat iſt nicht mehr Vertreter einer Partei oder Berufsgruppe, ſondern Mitar⸗ beiter und Ehrenbeamter des Staates. Ge⸗ meinderat Wunder gelobte ſodann durch Hand⸗ ſchlag, getreu dem Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ ſeine Pflichten zu erfüllen und dem Führer Adolf Hitler in treuer und dauernder Gefolgſchaft nachzueifern. Es folgte die Verpflichtung mit folgendem Schwur:„Ich ſchwöre, ich werde dem Führer des deutſchen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, treu und gehorſam ſein, die Geſetze beachten und meine Amtspflichten gewiſſenhaft erfüllen, ſo wahr mir Gott helfe“. Herr Bür⸗ germeiſter Bechtel überreichte dem Verpflich⸗ teten die Ernennungsurkunde mit den Worten: Treue mit Treue zu vergelten, damit ſich alle Arbeit zum Segen unſeres deutſchen Vater⸗ landes auswirke. Punkt 2 der Tagesordnung betraf die Beratung der Rechnungen der Ge⸗ meinde, der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elek⸗ trizitätsverſorgungsanlage für 1933. An Hand eines Auszuges gab Herr Bürgermeiſter einen Ueberblick über Ein⸗ nahmen und Ausgaben im Jahre 1933, des erſten Jahres der Uebernahme der Verwal⸗ tung durch den Nationalſozialismus. Aus den Ausführungen wurde erſichtlich, daß die aus 1931 und 1932 übernommenen Fehlbe⸗ träge ſchon im Jahre 1933 gewaltig herab⸗ gemindert wurden. Ein abſchließendes Urteil kann erſt mit der Beratung der Rechnung 1934 geſchehen. Eines ſteht jedoch ſchon feſt, daß es der Verwaltung gelungen iſt, die finan⸗ zielle Lage der Gemeinde bedeutend zu beſſern und die Zeit nicht mehr fern iſt, da die Ge⸗ meinde mit einem ausgeglichenen Etat da⸗ ſteht. Punkt 3, Verpachtung von Ge⸗ meindegelände. Einem Geſuch des Jak. Sax 1. um Ueberlaſſung von ca. 2000 qm Induſtriegelände an der Induſtrieſtraße für gewerbliche Zwecke wurde ſtattgegeben. Der Preis beträgt 30 Pfg. pro Quadratmeter. Punkt 4, Umwandlung des Ge⸗ meinde⸗Faßeichamtes in eine ſtaat⸗ liche Abfertigungsſtelle. Herr Bür⸗ germeiſter gab in einem Schreiben des Landes⸗ Eichungsamtes die Richtlinien bekannt. Die Bedürfnisfrage der Umwandlung der Ge⸗ meinde⸗Faß⸗ und Eichanſtalt wurde wegen der damit verbundenen Koſten durch Schaffung von Räumen etc. infolge der geringen Inan⸗ ſpruchnahme verneint. Punkt 5, Vergebung von Arbei⸗ ten und Lieferungen, erforderte eine längere Ausſprache betreffs der Zulaſſung von Arbeitsgemeinſchaften bei Vergebung von Arbeiten. Dieſe ſind zuläſſig, ſofern die Aus⸗ führung einer Arbeit dies techniſch bedingt. Das Tünchen von Schulſälen und Gängen in Goetheſchule und Schillerſchule wurde der Arbeitsgemeinſchaft der Maler und Tüncher übertragen. Die Arbeiten der Ortsnetzerwei⸗ terung für Gas und Waſſer im Siedlungsge⸗ lände wurde den Inſtallateuren Jakob Konr. Winkenbach und Stephan Schmitt übertragen. Des weiteren ſoll das Rathaus mit der ſchon längſt aus Sparſamkeitsgründen not⸗ wendigen Heizungsanlage verſehen werden. Hier lagen Angebote der Firma Ludw. Ad. Roos und Gebr. Sulzer, Ludwigshafen vor. Die Vergebung der Arbeit an eine der beiden Firmen erfolgt nach noch zu machenden Feſt⸗ ſtellungen. Punkt Veeſchiedenes: Die Erlaſ⸗ ſung von uneinbringlichen Ausſtänden der Gemeinde. Hier wurde das verwerfliche Ver⸗ halten einzelner Schuldner beſonders gerügt, und das Schreiben eines Gemeindeſchuldners einer berechtigten Kritik unterzogen. Bürgermeiſter Bechtel gab ein Aus⸗ ſchreiben des Herrn Reichsſtatthalters bekannt, wodurch allen Beamten zur Pflicht gemacht wird, die eigene Verantwortung nicht auf andere Dienſtſtellen abzuwälzen. Die Dienſt⸗ vorſchriften ſind auf das Gewiſſenhafteſte ein⸗ zuhalten, wie auch immer die Verbindung mit dem Bürgermeiſter aufrecht zu erhalten iſt. Das Feſt der deutſchen Traube und des deutſchen Weines ſoll in dieſem Jahre auch hier durchgeführt werden. Um dem Winzer⸗ ſtand Hilfe zu bringen, wurde die Ueber⸗ nahme einer Wein⸗Patenſchaft befürwortet. Ein Ausſchuß zur Durchführung der vorbe⸗ reitenden Arbeiten zum Feſt des deutſchen Weines 1936 wurde benannt. Die Wohlfahrtserwerbsloſen der Ge⸗ meinde ſind dank den Arbeitsbeſchaffungs⸗ maßnahmen unſerer Regierung und ſichtlicher Hebung der Wirtſchaft bedeutend geſunken. Es ſind zur Zeit noch ca. 140 Perſonen, wo⸗ runter ſich viele befinden, die infolge Krank⸗ heit und Alterswegen nicht mehr zu Arbeiten herangezogen werden können. Mehrere Leute wurden für Aushilfsarbeiten benannt. Es wurde gerügt, daß Kinder die friſch⸗ aufgezogenen Anſchläge an Plakatſäulen be⸗ ſeitigen oder beſchädigen. So führte die Be⸗ ſchädigung verſchiedener Anſchlagſäulen zu Beſchwerden. Eltern und Erwachſene wollen Kinder auf ihr verwerfliches Treiben auf⸗ 1 machen. Bei Feſtſtellung der Namen der Beſchädiger erfolgt Strafe, für die die Eltern aufkommen müſſen. Der Bau der Siedlungen im Gelände Wormsheck wurde in Angriff genommen. Die Straßenherſtellung erfordert einen Aufwand von 22 000.— RM. Betreffs der Schmäle⸗ rung der Vorgärten werden die Wünſche der Gemeinde beim Naſſauiſchen Heimſtättenamt Frankfurt vorgetragen. Gegen 12 Uhr ſchloß der Bürgermeiſter mit einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer J und Reichskanzler die öffentlüße Sitzung. . AS — 2— —— ——————— 5 5 * 1 4 2 1 8 Außerordentliche auptverſammlung des Turnvereins Der Turnverein v. 1893 e. V. hatte für geſtern Vormittag ſeine Mitglieder ſowie Ehrenmitglieder zu einer außerordentlichen Hauptverſammlung in den„Freiſchütz“ ein⸗ geladen. Auf der Tagesordnung ſtand nur ein Punkt und zwar die Wahl des Vereins⸗ führers.— Mit Worten der Begrüßung er⸗ öffnete Vereinsführer J. Lamberth die Verſammlung und dankte für das Erſcheinen der Mitglieder, worauf ſtellvertr. Vereins⸗ führer K. Hook nach einigen Erklärungen, die den Grund zur Einberufung der außer⸗ ordentlichen Hauptverſammlung klarlegten, zur Wahl ſchritt. Einſtimmig wurde ſodann der ſeitherige Vereinsführer, J. Lamberth, per Akklamation wiedergewählt, und damit mit der Lenkung der Geſchicke des Turnvereins auf ein weiteres Jahr betraut. Dieſe einſtimmige Wiederwahl iſt vonſeiten der Mitgliedſchaft ein ſichtbares, untrügliches Zeichen der An⸗ erkennung und damit der Dank für die von Herrn Lamberth in all den vergangenen Jah⸗ ren für den Turnverein geleiſtete Arbeit, der er ſich jederzeit mit ganzer Kraft und der ihm eigenen Verantwortung widmete. Denn Arbeit und Verantwortung zeichnen das Amt eines Vereinsführers, deren Schwere und Um⸗ fang mit etwas Einſicht zwar ſchon das ein⸗ zelne Mitglied ermeſſen kann, zu ſchätzen und würdigen verſteht, doch in weitaus größerem, viel ſtärkerem Maße iſt der engere Kreis der Mitarbeiter— end hier beſonders die ein⸗ zelnen Fachwarte— mit der Fülle und Reich⸗ haltigkeit der Arbeit, die zur Aufrechterhal⸗ tung eines Sportvereins, wie ihn der Turn⸗ verein darſtellt, notwendig iſt, vertraut. Sie ſind es, die ſozuſagen die rechte Hand des Vereinsführers bilden, die ſich ihm ver⸗ ſchrieben haben und jederzeit mit Rat und Tat dem Steuermann tatkräftig zur Seite ſtehen, ihm helfen, damit das Schifflein— in dieſem Falle der Turnverein— nicht ins Wanken gerät,, ern jedem Sturm ſtand⸗ hält und auf dem richtigen Weg dem Ziel zugeſteuert werden kann. Von dieſem Pflicht⸗ gefühl waren die Fachwarte auch geſtern wie⸗ der beherrſcht, indem ſie in der ſich an die Tagesordnung anſchließenden Aus ſprache ermahnende, aufmunternde Worte den Ak⸗ tiven zuriefen. Hier war es beſonders der un⸗ ermüdliche Oberturnwart Mich. Koob, deſ⸗ ſen Ausführungen dem beſſeren Beſuch der Turnſtunden galten. Seine wohlgemeinten Worte waren ſowohl an die Jugendturner, wie auch an die Aktiven gerichtet, und iſt zu wünſchen, daß dieſe Ermahnungen auch tat⸗ ſächlich auf fruchtbaren Boden gefallen ſind und befolgt werden, umſomehr, da doch in Bälde das Kreisturnfeſt ſowie verſchiedene andere ſportliche Veranſtaltungen von Bruder⸗ vereinen der näheren Umgebung, woran ſich der Turnverein beteiligt, ſtattfinden. Auch Leichtathletikwart H. Beikert ſprach in dem⸗ ſelben Sinne, indem er der Aktivität einige gute Belehrungen mit auf den Weg gab und zur Klärung verſchiedener Fragen verhalf. Vereinsführer Lamberth dankte für die Bemühungen und die gegebenen Anregun⸗ gen ſeitens der Fachwarte und ſchloß hierauf mit dem Gedenken unſeres Führers Adolf Hitler die harmoniſch verlaufene Verſamm⸗ lung. Alles in allem konnte man geſtern wieder die überzeugende Feſtſtellung gewinnen, daß die verantwortliche Leitung des Turnvereins ihr Aufgabengebiet durch und durch kennt, mit dieſem vertraut iſt und alles tut, was notwendig iſt, um die ſportliche Betätigung ſeitens der Mitgliedſchaft noch mehr als bisher zu heben. Nun iſt die Reihe an der Aktivität, auch ihrerſeits ihren Mann zu ſtehen, ſich der uneigennützigen Arbeit der leitenden Männer auch weiterhin erkenntlich zu zeigen, was ſie durch recht zahlreichen und regelmäßigen Be⸗ ſuch der angeſetzten Trainings⸗ und Uebungs⸗ ſtunden vollauf zum Ausdruck bringt. F Aus Stadt und Land Mannheims Keller ſtanden unter Waſſer Am Samstag ging gegen 20.30 Uhr über Mannheim ein Wolkenbruch nieder, der große Waſſermaſſen brachte und zu einer Stillegung des geſamten Verkehrs führte. Die Kanäle waren ſchließlich nicht mehr in der Lage, die Waſſermengen aufzunehmen und ſo gab es einen gewaltigen Rückſtau, der zur Folge hatte, daß fast im geſamten tiefer liegenden Stadtgebiet die Keller unter Waſſer geſetzt wurden. Teilweiſe ſtand das Waſſer bis zu zwei Meter hoch, ſodaß bei einer ſolchen Waſſerhöhe und bei einem derartigen Umfang der Ueberſchwemmungen nicht überall Hilfe gebracht werden konnte. Die Berufsfeuerwehr mußte in mehrſtündiger Arbeit bis in den Morgen hinein tätig ſein, um das in die Keller eingedrungene Waſſer herauszupumpen.— Der Tag graute bereits, als immer noch ſämtliche Fahrzeuge unterwegs waren, um zu verhindern, daß der Waſſerſchaden noch größere Ausmaße annahm. Zwiſchen 3 und aehtung! Des groflen Eioiges wagen nommt haute Montag noenmals der Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Deldſchutz Ich mache darauf aufmerkſam, daß das Aehrenleſen(Stoppeln) nur auf vollſtändig abgeernteten(abgerechten) Aeckern geſtattet iſt. Viernheim, den 18. Juli 1936 5 Betr.: Verſteigerung von Mirabellen Am Donnerstag, den 23. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rathauſes 15 Loſe Mirabellen verſteigert. Viern)en, den 18. Juli 1936 Der Bürgermeiſter i Verloren Naturreiner 1 tag am Sand⸗ höferw. b. Gelän⸗ deſp. d. Hitlerfug. eine Taſchen⸗ uhr mit der In⸗ ſchrift A. Kel⸗ ler. Der ehrl. Find. wird geb., dieſ. gegen Be⸗ lohnung abzug. Weinheimer⸗ ſtraße 64 Gebrauchtes Herren- u. Damen- fahrrad fahrbereit, zu verkaufen. Wo, zu erfr. in d. Geſchäftsſt. d. Bl. von ſtärkſter 2 Zimmer u. N 725 gau 3 ſchmutzlöſender f e,. geſucht. Von wem, ſagt d. Geſchäftsſt. d. Bl. Liter 24 Pfg. ab 3 Liter Liter 22 Pfg. Branantweinbrennerei Weinkenere! Ludwig Lamberth 1 N IM enen HT fd) AfOflon fm„Durch gel Elisabeth Stumpf jede Dame erhält, für wenig Geld schöne Kleider und Blusen Adolf Hitlerstraß e 3 0 4 Uhr konnte dann ein Teil der Fahrzeuge ein⸗ rücken und erſt 6.08 Uhr durfte der Aus⸗ nahmezuſtand als beendet angeſehen werden. Die Arbeit war aber damit noch nicht beendet, denn im Schlachthof und in einem großen Betrieb im Induſtriehafen pumpte man bis in den Sonntagvormittag hinein und ſelbſt im Laufe des Sonntags mußte die Feuerwehr noch an verſchiedene Stellen kommen, um Hilfe zu leiſten. Vergeſſe Dich nicht zur Kd F. Rheinfahrt anzumelden— am 2. Auguſt nach Koblenz für nur Mk. 5.90.(Siehe amtl. Mitteilungen der Mainz.(Sturmſchäden). Der in den letzten Tagen herrſchende heftige Sturm hat in Mainz zu erheblichen Schäden geführt. Vor allem wurden in den ſtädtiſchen Anlagen und auch inmitten der Stadt zahlreiche Bäume geknickt und Transparente zerſtört. Die Feuerwehr mußte achtmal ausrücken, um die dadurch entſtandenen Verkehrshinderniſſe zu beſeitigen. Bad Kreuznach.(Im Fieberwahn Salzſäure getrunken). Die 35jährige Frau eines Einwohners in Altenberg, Mutter dreier Kinder, von denen das eine erſt einige Wochen alt iſt, trank in einem Fieberanfall eine Fla⸗ ſche Salzſäure aus. Die Frau war nach der Geburt des dritten Kindes ſchwer erkrankt. Trotz ſofortiger ärztlicher Hilfe ſtarb die Un⸗ glückliche einige Stunden ſpäter in einem Kreuznacher Krankenhaus. Peterstal.(Lausbubenſtreich). Am Dienstagabend ſpannten in der Dämmerung ſchulpflichtige Buben beim Gaſthaus„Zum Löwen“ eine ſtarke Schnur in Schritthöhe quer über die Straße. Ein die abfallende Straße fahrender Radfahrer bemerkte dieſes Hindernis nicht, rannte an und ſtürzte, fiel dabei unglücklicherweiſe auf ein in der Nähe befindliches Kind, das ziemlich ſchwer verletzt wurde. Eine exemplariſche Suse wäre für dieſe Lausbuben am Platze, denn wie oft hat 85 ein derartiges Hindernis die ſchwerſten nglücksfälle zur Folge gehabt. Stuttgart. Am Samstagabend ging über Stuttgart und Umgebung ein Hagelwetter nieder, wie man es wohl ſeit Menſchenge⸗ denken nicht erlebt hat. Binnen einer halben Stunde richtete der Hagel, deſſen Körner eine außergewöhnliche Größe erreichten, unge⸗ euren Schaden an. Die Kartoffel- und Korn⸗ faber ſind wie abraſiert, die Obſtgärten beſät mit unreifem Obſt und Blättern, viele Bäume ihres Laubes völlig beraubt. Die Ziergärten der Kleinſiedler bieten ein Bild der Verhee⸗ rung. In einzelnen Ortſchaften lagen die Schloßen ſtellenweiſe einen halben Meter hoch. Aan Ile Amelge, der SGeschätts Empfehlung Den verehrlichen Hausfrauen zur Kenntnis, daß ich durch An⸗ ſchaffung einer neuzeitlichen elektriſchen Trommel⸗ Alſetwajchküche eingerichtet habe. Die Viernheimer Hausfrauen wollen ſich die praktiſche Einrichtung nutzbar machen. Sie ſparen Zeit und Geld bei ſchonendſter Behandlung der Wäſche und Schonung der eigenen Geſundheit. Die Wäſche wird auf Wunſch abgeholt und wieder zugeſtellt. Ein Verſuch wird ſie überzeugen und ladet waſchmaſchine eine zur freundlichen Benutzung ein Willi Stein im„Schützenhof“(Eingang Hof) Ldlltsorecner d. Rehlame n derne Familien— Drucksachen Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen erke rtes DDS DDD D D D D D D N Eine einzelne Anzeige erregt wohl Aufmerkſamkeit, aber erſt Trauerbild chen us W. liefert die Druckerel der die Wiederholung, die ſtändige, ſtetige Hlerngelmerbolxszelung Wiederbearbeitung des Intereſſenten ſchafft den Erfolg. Benutzen Sie ſtets zur Ver⸗ öffentlichung ihrer Anzeigen die „Viernheimer Volkszeitung“ S W N N N W Guterhalt., weißer 2 ſchöne Rinder- Einleg- Wagen Schweine zu verkaufen zu verkaufen. Holzſtr. 23 Saarſtr. 23 Viernheimer Tonſilmſchau Achtungl Der große Karl-May⸗Film „Durch die wüste“ Heute Montag letzter Tag! im Central⸗Film⸗Palaſt Endlich der erſte Karl⸗May⸗Film, auf den ſeit langem gewartet wurde:„Durch die Wüſte“. Eine Ehrenrettung des vielumſtrit⸗ tenen Schriftſtellers iſt dieſe erſte Verfilmung. Karl May iſt der größte Pfadfinder ins Land der Romantik. Durch alle Zeitgeſchehen hat ſich über Generationen hinweg das Werk Karl May's zu behaupten gewußt. Was dem einen Old Chaterhand war, iſt dem anderen Kara Ben Nemſi und ſein getreuer Hadſchi Halef Omar. Hier feiert der echte Karl J 9 ſeine erſte filmiſche Auferſtehüng. Wunder⸗ voll photographiert. Der ganze Zauber des 1 tut ſich 850 Bilder von uner⸗ örter Wucht und zauberiſcher önheiten von Oaſen und Wüſten aus den Ane des Nils. Fliegende weiße Arabergewänder, pau⸗ ſenlos hinſtürmende Jagd auf Pferderücken. Wilde Ritte, aufregende Kämpfe und Ver⸗ folgungen, heimtückiſch zerſtörte Brunnen, Silhouetten von Karawanen und die ſpan⸗ nende Errettung der Tochter des Scheichs. Wer einen herrlichen unterhaltſamen Film ſehen will, der gehe zu dieſem Karl May⸗ Film. Ein Film für Jung und Alt. Ueberall große Begeiſterung. Die ganze Welt ſieht ſich dieſes Filmwerk an, wie auch die Bücher Karl May's geleſen werden. Weit über 6 200 000 Stück ſind allein in deutſcher Spra⸗ che. Wer Karl May gerne lieſt, der wird auch, wie alle, von dieſem Film begeiſtert ſein. Man möge möglichſt die Werktagsvor⸗ ſtellungen beſuchen. Ueberall, wo der Karl⸗ May⸗Film gezeigt wurde, war ſtarker An⸗ drang.— Dazu ſchönes Beiprogramm mit neueſter Ufa⸗Tonwoche. Heute Montag letzter Tag Alarktberichte Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 358 Stück, verkauft 243 Stck. Milchſchweine das Stück 9—15 Mark, Läufer das Stück 17—34 Mark.— Marktverlauf: gut. a Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte r 6 gültig 5 1 I as anlang L UsSte 8.30 Uhr eee ee Entziehung des Führerscheins Ver. lacht ein Kraftfahrer, der nicht ge⸗ gen Haftpflicht verſichert iſt, einen Schaden, den er nicht decken kann, ſo iſt er, wie der Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsminiſter in einem an die oberſten Landesbehörden gerich⸗ teten Erlaß ausführt, als unzuverläſſig und ungeeignet zum Fähren von Kraftfahrzeugen zu betrachten. Ihm iſt daher der Führerſchein zu entziehen. Es iſt jedoch zu berückſichtigen, ob die Unterlaſſung des Abſchluſſes einer Haftpflicht verſicherung dem Führer ſelbſt zur Laſt gelegt werden kann. Dieſe Frage iſt zu vereinen, wenn z. B. ein angeſtellter Kraft⸗ fahrer ein Fahrzeug geführt hat, für deſſen Verſ ie rungsſchutz der Halter(Betriebs⸗ führer) verantwortlich iſt; hingegen iſt der fehlende Verſicherungsſchutz nicht entſchuld⸗ bar, wenn z. B. ein Fahrzeug für eine Ver⸗ gnügungsfahrt geliehen war. —— Was bringt der Aundjunk 2 Recqs lender Stuttgart: Dienstag, 21. Juli: 6.00 Muſik in der Frühe; 6.30 Früh⸗ gymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 8.00 Blasmu⸗ ſik; 9.00 Heitere Schallplatten; 10.00 Ferdy Kauffmann ſpielt; 11.00 Robert Franz— Franz Schubert; 12.00 Muſik am Mittag; 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte; 13.45 Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Zeitgenöſſiſche Kammermuſik; 16.00 Romantiſche Muſik; 17.00 Tanz und Unterhaltung; 18.30 Virtuoſe Klaviermuſik aus aller Welt; 18.45 Hafendienſt; 19.00 Blasmuſik; 20.00 Kurznachrichten des Draht⸗ loſen Dienſtes; 20.10 Schöne Walzer— ſchöne Lieder; 21.00 Eine Alpenſymphonie von Rich. Strauß. 22.00 Wetter, Preſſe, Sport; 22.15 Vorolym iche Streiflichter; 22.30 Oskar Jooſt und die Kapelle Meor jun. ſpielen, 22.45 Deutſcher Seewet“ bericht: 0.00 Konzert nach Mitternacht.