Kb. für nur igen der — ett lla 16 2024, 1-20; lcpfel 12 18.— Rache Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswe n e⸗ Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Bol monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Nummer 169 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Donners lag S ternheimer zeilung Vorkündigungsblatt der NS DAN. Mernheim für I mm Höhe und 67 mm den 23. Juli 1936 Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 15 Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Npfg, im Textteil ü reite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt a n abe Nr. 6 gültig. K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang der Bürgerkrieg in Spanien verſchärft ſich Nordspanien in den händen des Generals Mola— Undurchſichlige Lage in Jüdſpanien Noch keine Klärung in Spanien General Nueipo del Llano schildert die Erfolge der Militärgruppe Liſſabon, 22. Juli. General Queipo del Llano, einer der Führer der Militärgruppe, berichtete am Mittwochvormittag um 11 Uhr über den Radiofunk von Sevilla über die Lage. Er erklärte, die Bewegung der Militär⸗ gruppe ſchreit dem Sieg entge⸗ gen. Er warne vor der Verbreitung falſcher Nachrichten. In Madrid hätte die Rote Miliz, Jo ſagte der General weiter, auch einſt nichts anderes getan, als Straßen und Brücken zu erſtören und zu plündern. Es ſei zutreffend, daß regierungstreue Kriegsſchiffe Cadiz be⸗ oſſen hätten. Flieger der Militärgruppe 85 Bomben auf die Kriegsſchiffe geworfen und drei von ihnen zerſtört. Die Truppen der Militärgruppe marſchier⸗ den in drei getrennten Abteilungen unter Führung des Generals Mola und Caba⸗ nellas auf Madrid zu. Da das Aufmarſch⸗ programm genau eingehalten werde, gehe der Vormarſch nur langſam vonſtatten. Die Trup⸗ n des Generals Mola ſeien in der Nacht auf Nttwoch auch weiter marſchiert, um verräte⸗ riſche Ueberfälle zu verhindern. Die Heeres⸗ gruppen würden wahrſcheinlich mindeſtens fünf Tage bis Madrid brauchen, da ſie auch unterwegs müßten. General Queipo del Llano betonte zum Schluß, daß die Militärgruppe den Kommu⸗ nismus und die Anarchie in Spanien gründ⸗ lich ausrotten und eine Generalreinigung durchführen werde. Er beendete ſeine An⸗ ſprache mit dem Rufe:„Viva Eſpania!“ Rücklrilt der Madrider Regierung Eine Meldung des Radio Sevilla. Der in den Händen der Aufſtändiſchen be⸗ findliche Rundfunkſender Sevilla teilte am Mittwoch um 16 Uhr mit, daß die Madrider Regierung ſoeben zurückgetreten ſei. An ihrer Stelle habe ſich ein revolutionärer Ausſchuß gebildet, der angeblich unter Führung des Staatspräſidenten Azana ſtehen ſoll. Fer⸗ ner berichtete der Sender, der Vormarſch des Generals Queipo del Llano gehe langſam vor ſich, da die Truppen aus Marokko verſpätet eingetroffen ſeien. 500 Tote. 3000 Verletzte in Barcelona Zeitungsmeldungen zufolge betrug in Bar⸗ celona die Zahl der Aufſtändiſchen 5000. Die Zahl der Todesopfer der dortigen Kämpfe wird mit etwa 500 angegeben, die der Ver⸗ letzten mit 3000. In Madrid war es in der Nacht zum Mittwoch, ſowie am Mittwochmorgen ruhig. In der Nähe der Hauptſtadt wurden die Leichen von 14 Offizieren und Soldaten ge⸗ funden Die marxiſtiſche Miliz hat das Madrider Parteiheim der Katholiſchen Volks⸗ aktion beſchlagnahmt und zablreiche Verhaf⸗ tungen vorgenommen. Einnahme von Toledo Eine Meldung der ſpaniſchen Regierung Die ſpaniſche Regierung teilt mit, daß die von Madrid ausgeſandten Regierungstruppen, unterſtötzt von Volksfrontmiliz und Luftſtreit⸗ kräften. Toledo eingenommen hätten. Der Alcazar. wo ſich die Aufſtändiſchen verſchanzt batten. befinde ſich in den Händen der Regie⸗ rungstruppen. Es ſeien zahlreiche Gefangene gemacht worden. Auch die Stadt Guadalajara nordöſt⸗ lich von Madrid ſoll ſich wieder in den Hän⸗ den der Negierung befinden. Die dortigen aufräumen Aufſtändiſchen ſeien geflohen. Ferner behaup⸗ tet die Regierung, daß die Nachricht von der Einnahme von San Sebaſtian durch die Auf⸗ ſtändiſchen falſch ſei. San Sebaſtian und ganz Galicia ſind angeblich feſt in der Hand der Regierung. Madrider Regierung meldet Einnahme von La Granja und Guadalajara Wie die Regierung bekanntgibt, ſollen die nach Leon abkommandierten Madrider Luft⸗ ſtreitkräfte angeblich den dortigen Militärflug⸗ hafen bombardiert und die Flugzeughallen, ſo⸗ wie das Munitionsdepot der Aufſtändiſchen in Brand geſetzt haben. Offiziell wird von der Regierung die Ein⸗ nahme von La Granja und Guadalajara durch Regierungstruppen mitgeteilt. Nach übereinſtimmenden Ausſagen der Flüchklinge brennk Malaga an mehreren Skellen. In den Straßen liegen Leichen und überall ſind die Spuren des Blutvergießens zu ſehen. Die Zahl der Toten wird auch hier auf über 200 geſchätt. Eine namenklich genannke Staaksangehörige ſchilderke Verkreker in Gibralkar grauenhafte Einzelheiten über eine kommuniſtiſche Mordkal. Die Augenzeugin beobachtete, wie in Ma⸗ laga eine Gruppe von Kommuniſten einen Mann, der ein kleines Kind in den Armen hielt, zu Boden ſtieß und den Unglücklichen mit etwa einem Dußend Schüſſen kökeke. Aehnliche Greuelkaken werden aus anderen Teilen der Stadt berichtet. „Wieder Ruhe in Barcelona“.— Eine Havas⸗ Meldung. Havas meldet aus Barcelona, daß dort Ruhe und Ordnung ſichergeſtellt ſeien. Die Zeitungen erſcheinen mit Ausnahme der be⸗ ſchlagnahmten linksrepublikaniſchen Blätter Die katalaniſchen Behörden haben außerdem die Kirchen mit der Aufſchrift verſehen:„Dieſe Kirche iſt von der Generalidad von Katalanien beſchlagnahmt worden, damit Einrichtungen des Volkes untergebracht werden“. Der Befehlshaber der regierungstreuen Luft⸗ ſtreitkräfte von Barcelona hat dem aufſtändi⸗ ſchen Befehlshaber von Saragoſſa durch Funk⸗ ſpruch mitgeteilt, daß republikaniſche Flug⸗ zeuggeſchwader von Barcelona die Kaſernen von Saragoſſa mit Bomben belegen werden, wenn nicht binnen kurzer Friſt die Regierungsgewalt der Zivilgewalt der Republik zurückgegeben werde. 15 Italiener in Barcelona von Kommuniſten mißhandelt. Zeitungsmeldungen zufolge wurden in Bar⸗ celona am letzten Samstag 15 Italiener in ihrem Hotel von Kommuniſten überfallen, die den Italienern vorwarfen, ſie hätten vom Fenſter aus Revolverſchüſſe abgegeben. Die Ueberfallenen wurden, nach einem Bericht des „Giornale d'Italia“, mißhandelt, in einem ſtädtiſchen Gebäude in Gewahrſam ge— bracht und ſollten ſpäter von einem„Revo⸗ lutionstribunal“ abgeurteilt wer⸗ den, das jedoch die Verhandlung vertagte. Es gelang zwei Flugzeugführern, ein Waſſer⸗ flugzeug ihrer Geſellſchaft zu erreichen, mit dem ſie in Geſellſchaft von drei anderen Flücht⸗ lingen Dienstag in Genua eintrafen. Ueber den Verbleib ihrer Leidensgenoſſen konnten ſie keine Angaben machen. engliſche dem Reuker⸗- Große Amneſtie in Oeſterreich 10 O00 politiſche Gefangene werden in Freiheit geſetzt Wien, 23. Juli. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat Bundespräſident Miklas mit Ent⸗ ſchließung am Mittwoch eine Reihe von Gna⸗ denakten politiſcher Natur vollzogen, die am 23. Juli dieſes Jahres durchgeführt werden. Gnadenakte machen zwiſchen den volitiſchen Richtungen der Beſchuldigten keinen Unter⸗ ſchied. Die Gnadenaktion beſteht aus vier Teil⸗ aktionen, und zwar einer umfangreichen be⸗ dingten Nachſicht der Strafreſte für Perſonen, die wegen einer rein politiſchen oder aus rein politiſchen Beweggrün⸗ den begangenen anderen ſtrafbaren Handlun⸗ gen in Strafhaft ſind; einer Niederſchlagung von gerichtlichen Strafverfahren, die wegen politiſch ſtrafbarer Handlungen anhängig ſind; einer gnadenweiſen Einſtellung von ruhenden Verfahren gegen Beteiligte am Juli⸗Putſch (die Ruhe des Verfahrens wurde in dieſen Fällen ſchon bei einer ſeinerzeitigen Gnaden⸗ aktion angeordnet) und einer Hemmung des Strafvollzugs zum Zwecke der Beurteilung einer Nachſicht von rechtskräftig verhängten, aber noch nicht angetretenen Strafen wegen politiſch ſtrafbarer Handlungen. das Ausmaß der Amneſlie Für die Gnadenaktion wurden beſtimmte allgemeine Grundſätze aufgeſtellt, und zwar bei rein politiſchen Delikten, auf die mit Stra⸗ fen bis zu zehn Jahren ſchweren Kerkers erkannt worden iſt, wurden die Strafen allgemein ohne Anſehung der einzel⸗ nen Fälle er laſſen, bei Strafen von über zehn bis zu 20 Jahren ſchweren Kerkers wurde die Erlaſſung grundſätzlich zuerkannt, ſoweit nicht Blutſchuld oder beſonders erſchwe⸗ rende Umſtände vorliegen, oder beſonders ſchwere Verletzung der Amtspflichten oder des Soldateneides vorliegen. In Fällen, wo le⸗ benslängliche Kerkerſtrafen ver⸗ hängt wurden, wurde die Strafe in 13 beſon⸗ ders berückſichtigten Fällen von insgeſamt 46 Fällen erlaſſen. Bei gemeinen Delikten, die aus politiſchen Beweggründen begangen wurden, wurde zwi⸗ ſchen den Sprengſtoffdelikten und anderen De⸗ likten unterſchieden. Bei wegen Sprengſtoff⸗ delikten Verurteilten wurde nur dann eine Be⸗ gnadigung ausgeſprochen, wenn es ſich um den bloßen Beſitz geringer Mengen von Spreng⸗ ſtoffen oder um untergeordnete Trägerdic g. oder um ſolche Sprengſtoffanſchläge handekt, die mit verhältnismäßig gering⸗gefährlichen Sprengſtoffmitteln und auf eine Art begangen wurden, bei der weder Menſchenleben gefähr⸗ det wurden noch ein Sachſchaden größeren Umfangs entſtanden iſt. Bei anderen Delikten, insbeſondere bei ſol⸗ chen der vorſätzlichen Gefährdung von Men⸗ ſchenleben, wurde nur in vereinzelten Fällen Gnade geübt. Was die Niederſchlagung der anhängigen gerichtlichen Strafverfahren wegen rein poli⸗ tiſcher Delikte betrifft, ſo erfaſſen ſie alle in Oeſterreich bis zum heutigen Tage anhängigen Strafverfahren. Nach Durchführung dieſer Gnadenakte werden ſich in Oeſterreich nur noch 224 Perſonen we⸗ gen politiſcher Delikte in gerichtlicher Haft be⸗ finden. Für die Erlaſſung einer Amneſtie für die im Verwaltungsſtrafverfahren bis zu einem Jahr Polizeihaft oder zum Aufenthalt im Konzentrationslager Wöllersdorf verurteilten Perſonen ſind die Vorarbeiten im Gange. Eine amtliche Verlautbarung darüber iſt gegen Ende dieſes Monats zu erwarten. Wie wir von zuverläſſiger Seite erfah⸗ ren, werden am Donnerstag etwa 5000 politiſche Gefangene in Freiheit geſetzt wer⸗ den. Etwa die gleiche Zahl, alſo 5000 po⸗ litiſche Gefangene, werden von der in Vor⸗ bereitung befindlichen Amneſtie für die im Verwaltungsſtrafverfahren Verurteilten er⸗ faßt werden, ſo daß im ganzen etwa 10,000 Perſonen der Amneſtie teilhaftig werden. Amneſtierbe Nakionalſozialiſten. Was die einzelnen Perſonen betrifft, ſo wird der ehemalige nationalſozialiſtiſche Landesrak Hauptmann Leopold, der na- kionalſozialiſtiſche Bundesrak Schakken⸗ froh, der Verlagsdirektor des ehemaligen Haupkorgans der NSDAP. in Heſterreich, „Deukſchöſterreichiſche Tageszeikung“, Ma⸗ jor Derda, ferner der ehemalige Wiener Polizeidirektor Stkeinhäusl am Don- nerskag freigelaſſen werden. Wie wir weiker verläßlich erfahren, be⸗ findet ſich Dr. Rintelen nicht unker den Amneſtierken. Geſandler von Papen über das deulſch-öſterreichiſche Abkommen Wien, 22. Juli. Die Anglo- American Preß Aſſociakion in Wien gab am Mittwoch aus Anlaß des zwiſchen dem Deulſchen Reich und Oeſterreich geſchloſſenen Abkommens zu Ehren des deulſchen Geſandken von Papen ein Frühſtück, an dem auch der engliſche und amerikaniſche Geſchäftsträger teilnahmen. Dabei hielt Geſandter von Papen eine län- gere Rede, in der er u. a. ausführke: „In einigen Ländern hakte man ſich ge⸗ radezu daran gewöhnt, den Spannungszu⸗ ſtand zwiſchen dem Reich und Oeſterreich als unentbehrliches Element des europäiſchen Gleichgewichts zu bekrachten Die wirklichen und wahren Freunde des Friedens ſind glücklich, daß zwei Staaken wieder zueinander geſunden haben, die nie⸗ mals ſich hätten krennen dürfen. Die an⸗ deren finden, daß der Friedensſchluß ein be drohliches Zeichen des deulſchen Imperialis⸗ mus in Zenkraleuropa darſtelle. Sie glau- ben, daß von hier aus ein neuer Eroberungs⸗ feldzug eingeleitet werden ſoll. Dieſen letzten Kritikern muß ich ſagen: Ich freue mich aufrichtig, daß wir ſie enftäuſcht haben. Nach ihnen ſollte Deukſchland durch eine Koalition der Mächtigen zu verkraglichen Abmachungen bezüglich der Unabhängigkeit Oeſterreichs gezwungen wer⸗ den. Aber ich habe nie den leiſeſten Zwei- fel darüber gelaſſen, daß der deulſche Reichs. kanzler ein ſolches Geſchehen als dem Sinn der deukſchen Geſchichte zuwider anſehen, und daß es einzig und allein der kauſendjäh⸗ rigen Verbundenheit dieſer beiden Länder enkſprechen würde, wenn wir uns aus eige· ner Kraft und aus eigenem Enkſchluß wieder zuſamenfinden. 1 8 5 127 5 N 5 * 5 ö 5 1 „ N . . 8 1 i ö 80 2 N 5 3 i 0 1 1 9 1 1 1 0 5 1 4 9 1 0 * 1 7 5 1 ö 1 5 4 2 „ 1 * 3 7* 71 9 ö 5 1 — — eee 22 . e N e ——— 3 2 e — — ..( r eee eee ee ge ee dN g u r 1 „„ — e 2 — —— 0 1 Moskaus Bühlarbeit in Spanien Seit Jahren iſt Moskau am Werk, Spanien, den weſtlichſten Eckpfeiler Europas zu Fall zu bringen und dort die Sowjetrepublik aufzurich⸗ ten. Unabläſſig iſt in dieſer Richtung gearbei⸗ tet worden. Es rollte der Rubel im Lande, und es kamen die geheimnisvollen Waffen⸗ transporte und Kiſten mit hochexploſiven Sprengſtoffen. Es kamen die Moskauer Offi⸗ ziere der Revolution, an ihrer Spitze Bela Khun ſelbſt, um die Kommuniſten einzuexer⸗ zieren. Eine Revolution nach der andern jagte ihre Unruhewellen über das unglückliche Land. Und nun ſollte es in dieſem Jahre blutig⸗ ſter Ernſt werden. Erſt Spanien, dann Frank⸗ reich, dann Belgien! So lautete die Parole. Seit Monaten erlebt Spanien jeden Tag blu⸗ tige Ereigniſſe und Gewalttaten der verſchie⸗ denſten Art. Politiſche Gegner werden gemor⸗ det, Kirchen werden verbrannt und die Re- gierung der ſogenannten Volksront wird ge⸗ zwungen, den Kommuniſten dienſtbar zu ſein. Jeder ſah, wohin die Dinge gehen ſollten. Nun iſt der Widerſtand aus dem Heer erſtanden. Der Bürgerkrieg tobt auf der ganzen Linie Die Nachrichten geſtatten kein klares Bild. Nur das iſt erſichtlich, daß Moskau die ſtärkſten An⸗ ſtrengungen macht, das ſpaniſche Volk aufzu⸗ reizen. Täglich funken ſeine Sender aufpeit⸗ ſchende Botſchaften in das Volk. Moskau weiß, was auf dem Spiel ſteht, und Moskau kann ſich die Hände nur wärmen, wenn alles drun⸗ ter und drüber geht. Es miſcht ſich in der ſtärkſten Weiſe in die inneren Angelegenhei— ten Spaniens ein und gibt dadurch der Welt aufs neue einen Anſchauungsunterricht, wie es ſein politiſches Handwerk betreibt. Wie der Bürgerkrieg in Spanien ausgehen wird, wer kann das jetzt ſagen. Wie er aus⸗ gehen mag: zur Ruhe wird das ſpaniſche Volk ſo leicht nicht kommen. Es wird erſt dann zur Ruhe kommen, wenn ein großer Führer er⸗ ſcheint, der es verſteht, das ſpaniſche Volk zu⸗ ſammenzuſchweißen und es zu lehren, ſeine eigenen Angelegenheiten ohne den Beiſtand Moskaus und anderer internationaler Mächte zu ordnen. Erſt dann * In der gegenwärtigen Weltlage mußte die Rede, die der belgiſche Außenminiſter Spaak gehalten hat, außerordentlich ſtarken Eindruck machen. Die flamiſche Mehrheit Bel⸗ giens war von der Rede ſehr befriedigt. aber in Paris hörte man ſie mit Verdroſſenheit an. Man iſt es dort gewöhnt, ziemlich ſelbſtherr⸗ lich über Belgien zu verfügen. Außenminiſter Spaak betonte, daß Belgien nur eine belgiſche Außenpolitik betreiben dürfe. Er lehnte alle außenpolitiſchen Bindungen, die über die eigenen Intereſſen des Landes hinausgehen, unzweideutig ab und er⸗ klärte, daß Belgien außerhalb ſeiner Grenzen keine politiſchen Intereſſen geltend zu machen und zu verteidigen habe. Belgien wünſche mit allen Nachbarn in korrekten Be⸗ ziehungen zu leben und den Frieden aufrecht zu erhalten. Sehr draſtiſch waren die Aus⸗ führungen Spaaks über die wirklichkeitsfrem⸗ den Konſtruktionen der Nachkriegszeit, na⸗ mentlich über das ſogenannte Genfer Friedens ſyſtem. Er bezeichnete es als einen ſeltſamen Pazifismus. Kriege zu entfeſſeln, um die Friedens⸗ liebe zu beweiſen. Belgien wolle aufrichtig an allen vernünftigen Verſuchen zur Wiederher⸗ ſtellung des Weltfriedens mitarbeiten. Das Schlagwort vom unteilbaren Frieden lehnte Spaak ab: er betonte, daß Allgemein⸗ begriffe wie gegenſeitiger Beiſtand und kol⸗ lettive Sicherheit in der Praxis klar begrenzt werden müßten, wenn ſie nicht die Völker in Abenteuer ſtürzen ſollen. Das iſt ſehr vernünftig geſprochen. Die Fla⸗ men haben in den letzten Wochen wiederholt entſchieden Proteſt gegen die militäriſchen Verabredungen Belgiens mit Frankreich erho⸗ ben und keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß es ein Unglück für Belgien wäre, wenn es ſich in die Fänge des franzöſiſch⸗ſowfetruſſi⸗ ſchen Militärpakts begeben würde. Einmal ſchon— es war 1932— hatte ein belgiſcher Miniſterpräſident. Herr von Brockqueville, vor einer deutſchfeindlichen Politik gewarnt und ſeinen Glauben an den Aufſtieg Deutſchlands bekannt: aber damals war der franzöſiſche Kurs in Brüſſel ſo mächtig, daß er gehen mußte. Wir verſtehen es durchaus, daß die Rede Spaaks in Paris nicht gefallen hat; aber jene Folgen von damals wird wohl dieſes Pa⸗ riſer Mißfallen nicht mehr haben; denn inzwi⸗ ſchen iſt eine kraftvolle Bewegung in Belgien erſtanden, die man nicht mehr überſehen kann. . Uebrigens— jener„unteilbore Friede“, von dem Spaak redete, war ja eine Erfindung des in Marſeille ermordeten franzöſiſchen Außenminiſters Barthou der ſie von ſeiner Reiſe nach Moskau mitgebracht harte und der am Werke war, ſie in die Praxis umzuſetzen. Ganz Europa ſollte in ein Syſtem von Pakten eingewickelt werden. deſſen Grundlage das fran zöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Militärbündnis ſein ſollte. Dieſer geheuchelte„Pazifismus“ ſollte Mitteleuropa mit eiſernen Klammern ein⸗ ſchnüren und es ſchließlich erdroſſeln. Und dies war ja auch der Sinn der Reden Blums in Genf, als er von der bewaffneten Völ⸗ kerbundsmacht ſprach, die eben mar⸗ ——— Bom Bürgerkriegsſchauplatz in Spanien Das Blulbad der Rolen in Madrid Große Schwierigkeiten der Regierung 88 Paris, 23. Juli. Der„Figaro“ will zur Niederwerfung des Auſtandes in Madrid durch die Regierungstruppen und marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Milizen, bei der es 400 Tote gab, aus gut unterrichteter Quelle wiſſen, daß das Militär der Madrider Garni⸗ ſon ſich nicht offen den Aufſtändiſchen ange⸗ ſchloſſen habe. Der vorgeſehene Plan ſei gewe⸗ ſen, vor der Ankunft der Truppen General Molas nichts zu unternehmen. ſondern ſich ruhig zu verhalten. Die Regierung, die von dieſem Plan unterrichtet worden ſei, habe aber alle Madrider Kaſernen von marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Milizen um⸗ zingeln laſſen und dann die Kommandanten aufgefordert, die Truppen aus den Kaſernen berauszuführen. damit ſie von den Milizen entwaffnet werden könnten. Auf die Weige⸗ rung der Offiziere hin ſeien dann die Kaſernen von den Milizen angegriffen und bombar⸗ diert worden. Da die Milizen bei dieſen Kämpfen die Hauptlaſt getragen hätten, ſo hät⸗ ten ſie für ihren„Sieg“ am Mittwoch von der Regierung die Uebergabe der Regie⸗ rungsgewalt an ihren Führer gefordert. Eine ſchwere innenpolitiſche Kriſe ſei, ſo mel⸗ det das Blatt weiter, in Madrid ausgebrochen. Die Milizen hätten die Diktatur des Prole— tariats und die Ablöſung der Regierung Giral durch Longo Caballero gefordert. In Madrid habe überhaupt während der letzten drei Tage unter den marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Maſſen eine heftige Unzufriedenheit geherrſcht, die der Regierung Giral den Vor⸗ wurf machten, nach dem Rücktritt Quirogas verſucht haben, ein rechtsgerichtetes Kabinett unter Bario als Miniſterpräſident zuſammen⸗ zuſtellen. Die Madrider Regierung ſei von den Milizen gezwungen worden, dieſen vor ihrem Abmarſch nach Norden im Falle eines Sieges die Teilnahme an der Regierungsgewalt zuzu⸗ ſichern und den roten Milizen und Sturmtrup⸗ pen in Zukunft die Rolle der Armee zu ver⸗ ſprechen. Auch der rechtsſtehende„Jour“ weiſt darauf hin, daß die Lage der Regierung Giral ſchwie⸗ rig ſei. Am Mittwoch abend habe Präſident Azana durch ein Dekret einen Regierungsaus⸗ ſchuß mit vollkommenen Verfügungsvollmach⸗ ten über ſechs Provinzen eingeſetzt. Die Stra⸗ ßenkämpfe in der Hauptſtadt dauerten an, und der Ordnungs⸗ und Sicherheitsdienſt werde nur noch von den ſyndikaliſtiſchen Organiſatio⸗ nen ausgeübt. Beſorgniſſe um die Denlſchen in Spanien Berlin, 22. Juli. Wie wir erfahren, lie⸗ gen Meldungen der deutſchen Botſchaft in Madrid vor, wonach in Madrid bisher Reichs⸗ deutſche nicht zu Schaden gekommen ſind. Eine Reihe von Reichsdeutſchen war im Verlauf der letzten Tage feſtgenommen wor⸗ den, dieſe ſind aber auf ſofortige Schritte der Botſchaft hin größtenteils wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Von der Polizei wurde der Botſchaft der Schutz von Leben und Eigen⸗ tum der Reichsdeutſchen zugeſichert. Auch vom Generalkonſulat Barcelona liegt eine Meldung vor, wonach auch dort Reichs⸗ deutſche von den Ereigniſſen betroffen wor⸗ den ſind Moskaus Parteinahme Moskau, 22. Juli. Die Moskauer Preſſe berichtet auch weiterhin mit lebhafter Partei⸗ nahme über die Vorgänge in Spanien. „Isweſtija“ ſchreibt in einem redaktionellen Kommentar zu den Berichten aus Spanien: Der weitere Verlauf der Ereigniſſe wird davon abhängen, inwieweit die Volksmaſſen, die Waffen in die Hand bekommen haben, es ver⸗ ſtehen werden, ihre Regierung dazu zu zwin⸗ gen(1), daß ſie die in ihren Aufrufen ver⸗ ſprochenen entſchiedenen und harten Maßnah- men gegen die Rebellen zur Anwendung bringt. Kein Geſuch um Silfeleiſtung an Frankreich In einer im„Intranſigeant“ veröffentlich⸗ ten Erklärung der ſpaniſchen Botſchaft in Pa⸗ ris ſollen die am Dienstag im Flugzeug in Paris eingetroffenen ſpaniſchen Fliegeroffi⸗ ziere nicht. wie ein franzöſiſches Blatt gemel⸗ det hat, die Hilfe der franzöſiſchen Regierung zur Wiederherſtellung der Ordnung in Fran⸗ zöſiſch⸗Marokko erbitten, ſondern gewiſſe von Spanien beſtellte Materialien an Ort und Stelle überprüfen. Maßnahmen der Linksregierung Im Staatsanzeiger wurde am Mittwoch ein Erlaß über die Bildung eines beſonderen Aus⸗ ſchuſſes der Regierung veröffentlicht, der die Aufgabe hat, in den bisher von der Auf⸗ ſtandsbewegung angeblich noch nicht ergriffe⸗ nen Provinzen die Regierungsgewalt auszu⸗ üben. damit ſich die Regierung ſelbſt vollſtändig der Unterwerfung der Aufſtandsge⸗ biete widmen kann. Ferner wurden durch Regierungserlaß die in den Aufſtand verwickelten Generale Franco, Goded. Cabanellas,. Queipo del Llano, Fanjul und Saliquet abgeſetzt. Enkſendung brifſſcher Kriegsſchiffe Kommuniſtiſche Mordkak. Außer den bereits gemeldeten Schiffs- bewegungen hat die engliſche Admiralität am Mittwoch vormiktag zum Schutze engliſchen Lebens und Eigenkums in Spanien eine Reihe leichterer Kriegsſchiffe nach ſpaniſchen Häfen beordert. Beiſehung General Sanjurſos Liſſabon, 23. Juli. Die hieſigen Blätter widmen dem tödlich verunglückten ſpaniſchen General Sanjurio ſpaltenlange Nachrufe. Am Mittwoch nachmittag wurde die Leiche San⸗ jurjos unter großer Beteiligung von Vertre⸗ tern der portugieſiſchen Geſellſchaft und ſpani⸗ ſcher Emigranten beigeſetzt. Der ehemalige König von Spanien hatte einen Kranz mit einer Schleife in den Farben der Monar⸗ chie überſandt. CCCCFw0ã6 ͤ wcwc ã ͤpdßwbß///w/(/c/c/ß/c/////c// ĩ ͤ Vcc ſchiert, wenn Frankreich und Sowjetrußland es für gut befinden. Der Führer hat es in ſeinem Friedensange⸗ bot vom 1. April mit aller Deutlichkeit ausge⸗ ſprochen, daß„die Tendenz, Europa mit Militärbündniſſen zu durch⸗ zlehen, überhaupt dem Geiſt und Sinn der Aufrichtung einer wirk⸗ lichen Völlergemeinſchaft wider⸗ ſpricht“. Vier Monate hatte dieſes groß— zügige Friedensangebot in Ausſicht genom⸗ men für die Klärung und Beruhigung der At⸗ moſphäre durch Verhandlungen. Dieſe vier Monate ſind demnächſt verſtrichen, und was iſt in dieſer Zeit für die Feſtigung der Friedens- grundlage geſchehen? Nichts, die Zeit iſt er⸗ gebnislos vertrödelt worden. Es wäre ſehr wohl möglich geweſen, zu einem Ergebnis zu gelangen, wenn Eng— land einen feſten Kurs verfolgt und ſich aus der Mattherzigkeit der Kompromiſſe heraus— gerettet hätte. England hätte es verhindern können, daß das große Werk der Befriedung Europas wieder in dem alten unfruchtbaren Konferenzbetrieb ſteckenblieb. Wieder aber hat ſich England zu dem Verſuch drängen laſſen, Deutſchland vor dem Konferenzbeginn in ein ſchriftliches Verhör zu nehmen, und es läßt ſich jetzt dazu mißbrauchen, dem Beginn der ernſt⸗ haften Verhandlungen eine Vorkonferenz vorauszuſchicken, auf der dann verſucht werden ſoll, doch wieder eine Front gegen Abweſende zuſtandezubringen. Sehr wohl, wir erkennen, wie unangenehm es England iſt, daß Frankreich unentwegt an ſeiner alten Paktpolitik feſthält und an der Aufſpaltung Europas in zwei ſich feindlich ge⸗ genüberſtehende Gruppen arbeitet. In dieſer Lage hätte England dem alten Europa einen guten Dienſt erwieſen, wenn es ſich auf eine ganz klare Linie geſtellt hätte, die auch die Franzoſen vor eine klare Tatſache ſtellen würde. 1 In Spanien greift der Bolſchewismus nach der Macht, und die Pyrenäen ſind ein hoher Grenzwall zwiſchen Spanien und Frankreich, — aber er iſt nicht ſo hoch, daß die revolutio⸗ näre Welle ihn nicht überſteigen könnte. Und das iſt es: Frankreich iſt verbündet mit dieſem Sowjetrußland, das jetzt am Werk iſt, ſeine furchtbare Bluternte in Spanien einzubringen. Es gibt Fran⸗ zoſen genug, die die Gefahr ſehen und die über die Entwicklung in Spanien in Sorge ſind, die ſich Gedanken machen, was aus Frankreich wird, wenn die bolſchewiſtiſche Seuche Spanien in den Abgrund zieht. Neulich hat Jaques Doriot, der frühere Kommuniſt, ehrlich ausgeſprochen, was er auf dem Herzen hat. Wir erinnern uns noch, wie er bei der Kammerverhandlung über den Pakt mit Sowjetrußland ernſte Warnrufe ausſtieß und das Deutſchland Adolf Hitlers rühmte, daß es einen Wall gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr bilde Jetzt hat er vor einer Hörer⸗ ſchaft von zehntauſend Arbeitern und Klein⸗ bürgern in Paris die Gründe ſeiner Wand⸗ lung dargelegt: den Bankerott des Sozialis⸗ mus im Sowijetſtaat gekennzeichnet und die Politik Stalins gegeißelt, der nur ein Ziel kenne, nämlich den Krieg zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu ent⸗ feſſeln. um dem ruſſiſchen Imperialismus in Aſien die Hände gegen Japan freizumachen. „Ich habe eine bittere Erfahrung gemacht, die meinem Vaterland dienen ſoll“, rief Doriot in den Saal.„Ich habe erlannt, daß die dringendſte Gefahr, die bekämpft werden muß, der Kommunismus iſt, denn er iſt gleichbedeutend mit Kriegs⸗ gefahr. Krieg, um den ſelbſtſüchti⸗ gen Intereſſen von Moskau zu dienen? Niemals!“ Darauf erhoben ſich nach Pariſer Berichten die Verſammelten wie ein Mann und brachen in gewaltige Bei⸗ fallsſtürme aus. Seht, da ſpricht Europa! Wird der Weſten Europas endlich erkennen, daß er ſich auf fal⸗ ſcher Fährte befindet?—8. W. lfkongreß für Freizeit und Erholung Hamburg. 23. Juli Der Hamburger Hauptbahnhof ſtand am Mittwochnachmittag und Abend im Zeichen der Ankunft der aus- ländiſchen Abordnungen zum Weltkongreß für Freizeit und Erholung. In der Halle, auf den Bahnſteigen und vor dem SHauptbahnhofs⸗ reſtaurant harrten ſtundenlang viele tauſende Volksgenoſſen, um die ausländiſchen Gäſte in Hamburg herzlich zu begrüßen. Nacheinander trafen ein eine aus 32 Kon⸗ greßteilnehmern beſtehende holländiſche Gruppe, eine aus 16 Mitgliedern beſtehende norwegiſche Volkstanzaruvoe, eine aus rund 80 Perſonen beſtehende däniſche Volkstanz⸗ gruppe, eine belgiſche Abordnung. eine aus vier Mitgliedern beſtehende italieniſche Ab⸗ ordnung. ſodann die 2. holländiſche Gruppe, Sodann erſchien darauf die aus etwa 30 Köpfen beſtehende Luxemburger Abordnung auf dem Platz und als letzte Gruppe traf ge⸗ gen 23 Uhr ſchließlich noch eine zweite däni⸗ ſche Volksgruppe ein. Allen Abordnungen wurde vom Organi⸗ ſationsausſchuß ſowie von der Bevölkeruns ein herzlicher Empfang bereitet. Wiederzulaſſung öſterreichiſcher Zeitungen im Reichsgebiet Berlin. 22. Juli. Die Reichsregierung hat eine zunächſt beſchränkte Anzahl öſterreichiſcher Zeitungen wieder im Reichsge⸗ biet zugelaſſen. deren Vertrieb bereits einge⸗ ſetzt hat. Die öſterreichiſche Regierung hat wegen Zu⸗ laſſung reichsdeutſcher Blätter entſprechend⸗ Maßnahmen getroffen. Eine Trohki⸗Parlei in Belgien Brüſſel. 22. Juli. Wie„Libre Belgique“ mitteilt, iſt in Belgien kürzlich unter der Füh⸗ rung des linksradikalen Sozialiſten Walter Dauge, der aus der belgiſchen Arbeiterpartei ausgeſchloſſen worden iſt, eine Trotzki⸗ Partei gegründet worden. Dem Blatt zu⸗ folge beſteht die Partei vorwiegend aus ehe⸗ maligen Anhängern der Kommuniſtiſchen und der Sozialiſtiſchen Partei. Die Gründungsver⸗ ſammlung hatte am 11. und 12. Juli im Volks⸗ haus zu Gily ſtattgeſunden. Kleine polilſſche nochrjfen Beiſezung der Mulker des RNeichsbauern⸗ führers. Goslar, 22. Juli. Am Wiktwoch wurde die Mukter des Reichsbauernführers, Frau Eleonore Darré, auf dem Friedhof in Gos lar beigeſetzt. An der Trauerfeier nahmen zahlreiche Verkreler der Bewegung, des Stkaakes, der Wehrmachk, der Stadoͤk Gos— lar und der Deutſche Reichsbauernrak keil. Wiederaufflackern des Streiks in der franzöſiſchen Provinz Paris, 22. Juli. In der franzöſiſchen Provinz iſt die Streikbewegung wieder aufge⸗ flackent. In Belfort und Montbeliard ſind 25,000 Metallarbeiter in den Streik ge⸗ treten und haben die Betriebe beſetzt. In Ro⸗ mans bei Valence ſind 4000 Arbeiter der dor⸗ tigen Schuhinduſtrie in den Streik getreten und haben 35 Fabriken beſetzt. Reichsminiſter Ruſt eröffnet den Kongreß für körperliche Erziehung Berlin. 22. Juli. Reichsminiſter Ruſt wird am Freitag, 24. Juli. 10 Uhr vormittags, den Kongreß für körperliche Erzierung und das internationale Sportſtudentenlager auf den Hochſchulſportplätzen an der Avus eröff⸗ nen. Pa. Müller⸗John Leibſtandarten⸗Obermuſikmeiſter Berlin, 22. Juli. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat dem Muſikdirektor Müller⸗ John der SS⸗Leibſtandarte den Titel Leib⸗ ſtandarten⸗Obermuſikmeiſter verliehen. Die franzöſiſche Luftrüſtung Paris, 22. Juli. Das franzöſiſche Luft⸗ fahrtminiſterium arbeitet zurzeit einen Plan zur Neugliederung der Luftſtreitkräfte aus, um eine Erhöhung und Beſchleunigung der Ver⸗ teidigngsbereitſchaft zu erreichen. Außerdem ſollen die in Chartres liegen⸗ den Luftſtreitkräfte mit Rückſicht auf die be⸗ rühmte Kathedrale in einen anderen Ort verlegt werden. Nom weiß nichts von Kämpfen in Abeſſinien Ro m. 22. Juli. Ueber die Gerüchte von neuen Kämpfen in Abeſſinien iſt, wie von zu⸗ ſtändiger italieniſcher Seite erklärt wird, in Rom keine Beſtätigung eingetroffen. Sollten die Gerüchte zutreffen, ſo könnte es ſich, wie man hinzufügt, nur um unbedeutende Zwiſchenfälle handeln, über die auf jeden Fall eine amtliche Mitteilung gegeben werde. Franzöſiſche Sportler müſſen zurückfahren Etwa 30 franzöſiſche Sportler. die zur ſo⸗ genannten„Arbeiter⸗Olympiade“ nach Ba r⸗ celona wollten, ſind wieder nach der fran⸗ zöſiſchen Stadt Port⸗Vendres zurückgekehrt, wo ſie den Verlauf der Ereigniſſe in Spanien abwarten wollen. ö de fi 5 une bsgebiet seg ietung Anzahl Reitz, Ats unde: degen Zu⸗ Alſprechere; den Velziuue t der Jih⸗ u Vulter beiterpattel Trotzli blatt zu⸗ aus ehe⸗ ichen und dungsver⸗ in Volks, hsbabern. ach dude ts, tat Md t nahmen ung, dez bab Gos. tak keil 1 det anzöſiſchen der aufge⸗ bdeliad Stteil ge⸗ t. In Ro⸗ i der dor⸗ getreten z. Kongteß iter Ruſt pormittags, rung und agen auf nus etöff⸗ let 1d Reichs, Müllet⸗ il leib ſche Luſt⸗ wen Nan e dus, um det Ver⸗ lbeſinlen Ihte von — ö R eee eee Reiterdienſt Reiterdienſt! Wohl jedes Deutſchen Herz ſchlägt bei dieſem Begriff höher, wohl mancher denkt dabei an die Großtaten der friederizia⸗ niſchen Reiterei, an den berühmten Zietenritt, an Seydlitz'ſche Umfaſſungs⸗ und Durchbruchs⸗ ſiege mit ſeinen weltberühmten Zentaurenge⸗ ſchwadern, an die Leiſtungen der Reiterei in den Befreiungskriegen oder in den deutſchen Einigungskriegen! Schon in den letzten Friedensjahren vor dem Weltkriege war in der Ausbildung und Füh⸗ rung unſerer Kavallerie ein gewiſſer Um⸗ ſchwung eingetreten. Es mehrten ſich die Stimmen, welche mehr der Aufklärung und der Erkundung, mehr der Verſchleierung und dem Ziethen redivivus: Reilerſtreife feuert aus dem Sattel. Gefecht zu Fuß für unſere Reiterei als dem „friſchfröhlichen“ Reiterkampfe das Wort rede⸗ en. Das kam auch in der Ausbildung deutlich zum Ausdruck. Mehr und mehr traten die großen Aufklärungsübungen der Kavallerie in den Vordergrund, wobei ihre Hilfswaffen, wie die reitende Artillerie, Pioniere und Nachrich⸗ tenformationen im engen Zuſammenwirken mit der Reitertruppe geſchult wurden. Aber wie das immer in langen Friedens⸗ epochen zu gehen pflegt: ſo ganz hatten ſich dieſe neuen Ideen doch noch nicht durchgeſetzt, und an manchen Stellen der Heeresleitung rechnete man doch noch, beſonders an unſeren langen, ungeſchützten Oſtgrenzen, mit großen Reiter kampf en. Als nun der wie eine ungeheure Gewitterwolke ſeit Jahren über Europa unheilſchwanger ſchwebende Krieg ausgebrochen war, da trat, eine alte Erfahrung beſtätigend, genau das Gegen⸗ teil des erwarteten ein: es gab keine großen Reiterſchlachten, und die unabſehbaren Reitergeſchwader der Ruſſen, die nach allen vorliegenden Nachrich⸗ ten bereits in den Mobilmachungstagen an unſerer Oſtgrenze erwartet wurden, kamen entweder garnicht, oder wurden leicht von un⸗ ſeren ſchwachen Grenzſchutzverbänden abgewie⸗ ſen. Die Wandlung wurde in erſter Linie durch das Maſchinengewehr bewirkt. Wohl errangen unſere Reitergeſchwader im Weſten wie im Oſten manch ſchönen Erfolg. Jedoch zeigte es ſich, daß beſonders im Weſten die dichte Bebauung der Felder, die zahlreichen Stacheldrähte und ähnliche Hinderniſſe, wie beſonders auch die weitausgedehnten Befeſti⸗ gungen ſehr bald dem Vorgehen der Kaval⸗ leriekorps unüberwindbare Schwierigkeiten in den Weg legten. Gewiß brachte die Kavallerie, beſonders in der Gefechtsaufklärung, manche wichtige Meldung; aber ſie hatte einen ernſten Wettbewerber bekommen, der oft die Meldun⸗ gen noch genauer, noch beſſer und vor allem noch ſchneller an die maßgebenden Stellen der Führung brachte, nämlich den Flieger! Im Oſten kam die Kavallerie mehr zum Geltung, und hier vor allem konnte ſie, zum Gefecht zu Fuß abgeſeſſen, manche ſchwierige Reilerſtreife im Frühlingswald. Aufn.: Photo-Pfaff, Gießen Lage meiſtern und manche Lücke in den beſon⸗ ders im Anfang dünn beſetzten, unabſehbaren Fronten ſchließen. Doch als auch hier der Be⸗ wegungskrieg immer mehr zum Stel⸗ lungskrieg erſtarrt war, mußte ſie, ge⸗ nau wie im Weſten, entweder abſitzen, um Schulter an Schulter mit der Infanterie in den Schützengräben den Anſturm der Feinde abzuwehren, oder hinter der Front Etappen⸗ dienſt tun, oder gar, wie in Belgien, lange ſich mit der Abſperrung der holländiſchen Grenze befaſſen. Die Nok des Vakerlandes, der ungeheure Verbrauch an Pferden, namentlich für die während des Krieges fortgeſetzt vermehrke Artillerle, zwang in den ſpäteren Kriegsjah⸗ ren ſchließlich dazu, den größten Teil der Kavallerie abſitzen zu laſſen und zu Ka⸗ vallerie-Schützendiviſionen um- zuformieren. Eine Maßnahme, durch die Nok der Zeit geboten, und doch als bedenk⸗ lich zu bezeichnen: denn als nach den nicht zu überbiekenden Durchbruchsſiegen des deuk⸗ ſchen Heeres unter Hindenburg-Ludendorff⸗ ſcher Führung im März 1918 die Lücke in die eiſerne Umklammerung im Weſten ge ſtoßen war, als ſich die Rieſenfronten lang- ſam in Bewegung zu ſetzen begannen, da zeigte es ſich, was jener oben erwähnte Schritt zu bedeuten halbe: die Kavallerie fehlte hier bitter zum Nachſtoßen und Aus- weiten der zwiſchen Franzoſen und Briten klaffenden Lücke. Hier hing oft der Sieg der Deulſchen an dem ſprichwörklichen ſei⸗ denen Faden, hier neigke ſich die Sieges⸗ göltin deutlich noch einmal, das letzte Wal, den Deulſchen zu,— doch es gab keine Rei- kerei mehr, die bereik war, den Sieg endgül⸗ big an unſere Fahnen zu feſſeln. Nach den Erfahrungen des Welkkrieges ging man dann in allen Heeren dazu über, das Haupkgewicht bei der Ausbil- dung der Reiterwaffe auf Aufklärung, Verſchleierung und den Feuerkampf zu legen. Durch Zukeilung aller für dieſen nökigen ſchweren Waffen, wie Maſchinengewehren, Winenwerfern uſw. ſucht man in allen Hee⸗ ren die Feuerkraft dieſer Truppe zu heben. Ihre beſondere Eigenark liegt nun eben da⸗ rin, vermöge der in den Pferdebeinen auch heute noch ſteckenden Beweglichkeit ſich in den Reiterdiviſionen eine ſchnell verſchieb⸗ bare Feuerkraft zu ſichern, die es ermöglicht, an die Brenn- und Schwerpunkke des Kamp- fes dann im richtigen Augenblick die Reiter⸗ geſchwader mit ihrer aufs höchſte geſteiger⸗ tem Feuerkraft zu werfen, und hier maß- gebenden Ankeil am Siege zu nehmen. Neben dem oben bereits gekennzeichneten Wellbewerber inbezug auf die Aufklärung, neben den Fliegern, hat die Reiterei aber einen weiteren im Ringen um die Sieges- palme erhalken: nämlich die Panzer- kruppe! Dieſe erſetzt im gewiſſen Sinn, vermöge ihrer Panzerung, die Schlachken⸗ kavallerie vergangener Epochen. So ſiehk man denn auch in unſerer jungen Panzer- kruppe Reikeroffiziere verwendet, welche ver möge ihrer Ausbildung, ihrer Umſicht und Gewandtheit geradezu berufen ſind, hier für unſere Kavallerie in gewiſſem Sinne neue Lorbeeren zu erwerben. Doch zurück zur eigentlichen Kavallerie! Die Frage, ob das Pferd als Kriegskamerad oder Kriegswerkzeug endgültig zum alken Eiſen zu werfen ſei, iſt noch lange nicht enk⸗ ſchieden. Gerade in den Heeren der anderen europäiſchen Großmächte har man hier ſeine beſonderen Erfahrungen, die zuſammen⸗ gefaßt darauf hindeuken, daß man, ſoweit jedenfalls die Technik heuk enbwickelt iſt, keine wegs auf das Pferd als Zug- und Beförderungsmikkel Verzichk leiſten kann. In gang groß angelegten Manövern hal man in den hochgerüſteken Staaken die Erfahrung ma⸗ chen müſſen, daß ſich auch heute noch der mokoriſierke Soldat noch nicht in jedem Ge⸗ lände bewegen kann. Einem weikeren Geſichkspunkt, der für Beibehaltung berittener Kavallerie(hier ge⸗ meink im Gegenſatz zu mokoriſierker, wie es 3. B. die Franzoſen in ihren„dragons por tes“ haben) ſprichk, bildek die Talſche, daß ſich wohl in jedem durchſchrittenen Lande ſtets genügend Futter für die Pferde finden wird, mithin ihre Reichweite und Verwend⸗ barkeit in der Dauer ſo guk wie unbeſchränkk iſt, während jeder Mokor auf den Nachſchub an Betriebsſtoffen, wie auch an Reifen und auf Inſtandſetzungen angewieſen iſt, mithin mokoriſierte Einheiten eben kroßz ihrer gro- ßen Geſchwindigkeik letzten Endes eben im- mer doch von dem durch zahlreiche Faktoren bedingten Funkkionieren des Nachſchubs ab- bängig ſind! So wird auch in unſerem jungen Volks- heere der Reiterei die gebührende Ach⸗ kung geſchenkk. Und der ſo vielſeitige Kavalleriedienſt erfor- derk vollſte Hingabe jedes einzelnen, um in dem einen kurzen Dienſljahr wirkliche Ka⸗ valleriſten zu erziehen. Das Pferd iſt eben elwas anderes als ein Mokor, der auch ſeine Vorzüge hak. Während man dieſen aber, wenn er nicht mehr gebraucht wird, ſchließ⸗ eine Neilerſtreiſe geht durch die hochgehende Kinzig. lich auch mal nach der Säuberung in den Schuppen ſtellen kann, ſo iſt im Gegenſaß da- zu das Pferd ein Lebeweſen, das eben läglich und beinahe ſtündlich liebevolle Pflege und Liebe erheiſchl. Pferdeputzen, Füktern, Tränken, Pflege des Hufbeſchlages, der Be⸗ ſchirrung, Saktelung und Ausbildung, all das erfordert eine gründliche Ausbildung Daneben kommk nun einmal als zweikes Haupfausbildungsziel der Reildienſt, die Kunſt, ſich auf jedem Pferd und in jedem Gelände zu bewegen. Das früher ſoviel Zeik erfordernde ſor⸗ male Exerzieren iſt heute auf ein Windeſt⸗ maß beſchränkk. Neben der Reikausbildung wird dem Geländedienſt, der Auffklä⸗ rung und Erkundung das weitere Haupk⸗ augenmerk geſchenkk. Als weiteres, und nicht minder wichliges, kommt der Gebrauch der Waffen, in erſter Linie der Schußwaffen, alſo des Karabiners, der leichten und ſchweren Ma⸗ ſchinengewehre, der Minenwerfer und ſon⸗ ſtigen Hilfswaffen hinzu. Nimmk man noch den Nachrichkendienſt, das Karkenleſen, Zeichnen von Skizzen, Abfaſſen von Mel; dungen neben all' dem anderen hinzu, dann wird man verſtehen, weswegen gerade der Reiferdienſiſheule anſürengend und ſſchwer iſt, aber auch erhebend und ganze Kerle erfor- dernd. Dann wird man Verſtändnis dafür haben, wie ſich zu den wenigen Reiter⸗ regimenkern unſeres Heeres gerade die Söhne alter Kavalleriſten, oft ſchon in der 3. ja 4. Geſchlechkerfolge, drängen! Eine Waffe, in welcher ein derartiger Schwung und Angriffsgeiſt ungebrochen lebt, wird ſich auch in kommenden Ereigniſſen voll bewäh⸗ ren, und ihrer großen Ueberlieferung ein; gedenk, ſich genau wie die Vorväker hervor ragend zu ſchlagen wiſſen. S.-E. Das Neueſte aus dem Olympiſchen Dorf „Fantasticol“ Tagesbericht des NS K- Sonderberichkerſtakters Zahlreiche neue Olympiamannſchaften ſind wieder im Olympiſchen Dorf eingetroffen. Japaniſche Leichtathleten, Italiener, Griechen, Mexikaner kamen kurz hintereinander an und wurden feſtlich emp⸗ fangen. Die Straßen und Wege im Dorf der olympiſchen Kämpfer beleben ſich käglich mehr, und man ſieht Uniformen und Trai- ningsanzüge, über deren Farbenvariakionen man nur ſtaunen kann. Wie auf einer Welkreiſe Macht man jetzt, da ein Großteil des Olympiſchen Dorfes bereits bewohnk iſt, ein⸗ mal einen Rundgang durch das ganze Dorf, angefangen vom Haus„Konſtanz“ über den „Rheiniſchen Weg“ bis nach„Helgoland“, und von dork über den oſtpreußiſchen Teil, über Schleſien und Sachſen wieder nach dem Süden zum Haus„Lindau“, dann kommt dieſer Spaziergang, man möchte faſt ſagen, einer kleinen Weltreiſe gleich. Vor dem einen Haus ſtehen einige braun häutige Aegypker mit ihrem roten Fez, die freundlich grüßen. Aus den offenen Fen⸗ ſtern eines anderen hörk man weiche Man- dolinentöne und Lieder: Dort wohnen die Philippinen. Ihre Nachbarn ſind die Argenkinier mit ihren blau⸗-grauen Trainingsanzügen. Einige ſitzen auf der Bank vor dem Haus und unterhalken ſich. Wenn ſie grüßen, legen ſie zuerſt den Hand- rücken an die Stirn und ſchwingen dann den Arm nach außen. „Spielhölle“ im Haus Worms Neben den Argentiniern wohnen die Pe⸗ ruaner. Einige von ihnen haben unter dem Baum, der hinter ihrem Hauſe ſtehk, einen Tiſch und Stühle aufgeſtellt und ſind, nur mit einer Sporkhoſe bekleidet, mit größ⸗ ker Hingabe beim Karkenſpiel. Neben ſich baben ſie ein Grammophon ſtehen, das eifrig bedienk wird und deſſen Lieder ſie im Chor mitſingen, ſoweik ſie nicht von ihrem Spiel zu ſehr in Anſpruch genommen ſind. Die Peruaner ſind nicht die einzigen, die dem„Spielteufel“ verfallen ſind. Denn die Auſtralier— wer hätte das gedacht— haben ſich eine Roulette gekauft und aus dem Haus„Worms“ eine„Spielhölle“ ge⸗ machk. Man ſieht zwar keine Croupiers, die mit ihrem Rechen Bamknokenbündel hin⸗ und herſchieben. Dafür klimpern aber in einer Mütze auf dem Sbuhl die 5-Pfennig⸗ Stücke. Manchmal allerdings ſind es auch Hoſenknöpfe. Zwar ein bißchen ſchwierig, aber Auf dem Sporkplatz drüben ſteht ein Aegypter und ein Inder. Der eine ſpricht nur arabiſch, der andere ſinghaliſiſch, und doch möchken ſie ſich vieles erzählen. Ein hoffnungsloſer Fall, denk man. Der eine ſprichk mit lebhaften Geſten auf ſeinen Sporkkameraden ein. Er wiederholt immer ein Work und wirft dabei die Arme in die Luft. Ahl, jetzt hakt der andere begriffen, er ſpricht das Work nach und nickk mit dem Kopf; ſie haben ſich verſtanden und freuen ſich darüber wie Kinder. Wenn ſie ſich noch einige Male kreffen, wird jeder ein paar Worke vom andern lernen, und ſchon klappt die Verſtändigung. Das iſt der richtige Ausdruck Heuke früh ſitze ich auf der niederen ftel⸗ nernen Ringmauer, die die hochgelegene Ba⸗ ſtion in der Mikte des Olympiſchen Dorfes umgibt und höre mir das Morgenkonzerk an. Die Kapelle, die vom Lehrbakalllon Döberitz geſtellk wird, ſpielt wirkich ganz erſtkaſſig. Melodien aus Opern, die die N Welt kennt, finden immer großen Bet fall.— Neben mir ſitzen einige Ikaliener, die ſich raſch im Dorf zurecht gefunden haben. Der Mann zu meiner Rechten iſt Aurello Genghini, ein Maralhonläufer; links noch ein Marathonläufer, Giannino Bul⸗ ſone, und ſein Nachbar heißt Giovanni Cankagalli und iſt Hammerwerfer. Sie ſind glücklich und vergnügt, denn wie ſie mur verſichern, haben ſie ausgezeichnet geſchla⸗ fen. Auch das Eſſen ſei fabelhaft, und Muſil iſt auch da. Was ſoll man ſich da noch wünſchen? Ich frage ſie, wie ihnen denn das Olym⸗ piſche Dorf gefalle.„Bene“, ſagk der eine: „bene?“, wiederholk der andere in wegwer⸗ fendem Tone,„das iſt gar kein Ausdruck.“ Da ſagk der dͤrikke:„,ankaſtico!“ „Fankaſtico!“ wiederholen ſie nun alle drei,„das iſt der richtige Ausdruck; wir werden noch lange brauchen, bis wir alles geſehen haben, was es hier zu ſehen gibk.“ Ausgepfiffen? Die kabarcttiſtiſchen Darbietungen im Hin⸗ denburghaus waren wieder ausgezeichnet, und der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Tänzerpaar erntete beſonders reichen Bel⸗ fall. Als man aber zwiſchen dem Klatſchen lautes Johlen und Pfeifen hörte. malte ſich auf den Geſichtern der Künſtler große Beſtür⸗ zung. Sie konnten ja nicht wiſſen. daß dies in ſüdamerikaniſchen Ländern als Zeichen höchſter Begeiſterung gilt. Andere Länder, andere Sitten. das darf man im Olympiſchen Dorf nicht vergeſſen. Heing A. Heling — r 6 e e FF N eee eee 3 r . 5 3 Nr ———— r —— . — j 8 — — ö kauf des olympiſchen Feuers Griechi ſche zympalhie für Leni Riefenſlahl die Begrüßung in delphi Delphi, 22. Juli. Die geſamte Ein⸗ wohnerſchaft der kleinen Parnaſſos⸗Stadt Ara⸗ chova ſcheint ſchon ſeit Stunden auf der ſchma⸗ len Hauptſtraße zu weilen, um das Eintreffen der olympiſchen Fackel zu erwarten. Beim Eintreffen der deutſchen Automobile des Be⸗ gleitkommandos hört man immer wieder Heil Hitler! rufen. Endlich erſcheint, nur mit einer blauen Turnhoſe bekleidet, der Läufer, um die Fackel an einen Landsmann weiterzu⸗ reichen, der die Nationaltracht der Neugriechen, die Fuſtanella, trägt. Zwiſchen Arachova und Delphi wird die Fackel ſtets zwiſchen Läufern gewechſelt, die mit der Fuſtanella bekleidet ſind. Die Fuſta⸗ nella iſt ein kurzer Faltenrock, der vom Gürtel bis zu den Knien reicht. Vor den Toren Delphis haben bereits die Schulen und Verbände Aufſtellung genom⸗ men. Der Läufer begibt ſich bis zur caſtili⸗ ſchen Quelle und von dort hinauf zu dem auf der Höhe gelegenen antiken Stadion, wo der Altar aufgerichtet iſt, auf dem durch die Fackel das olympiſche Feuer entzündet wird. In die⸗ ſer wildromantiſchen Umgebung, unterhalb der mächtigen Phädriaken, ſpielt ſich eine Zere⸗ monie ab, die ihren Eindruck auf alle Teilneh⸗ mer nicht verfehlen kann. Im Stadion ereignet ſich ein unvorhergeſe⸗ hener, aber ſpaßhafter Zwiſchenfall. Der mit der Fuſtanella bekleidete Läufer fordert Leni Riefenſtahl, die hier mit den Auf⸗ nahmen zu dem Film über den Fackellauf be⸗ ſchäftigt iſt, zum griechiſchen Nationaltanz auf. Leni Riefenſtahl willigt gern ein und wird nach Beendigung des Tanzes von der im Sta⸗ dion zu Delphi verſammelten Menge auf die Schultern gehoben und unter großem Beifall ein Stückchen neben dem Läufer hergetragen. Bei der Feier im Stadion zu Delphi hielt Prof. Philadelpheus, der aus Anlaß des Fak⸗ kelſtaffellaufes dem Reichsſportführer eine an⸗ tike Vaſe zugeeignet hat, in deutſcher Sprache einen Vortrag über die Bedeutung der Olym⸗ piſchen Spiele, des Fackellaufes und des An⸗ teiles des neuen Deutſchlands an dem Zu⸗ ſtandekommen dieſes Ereigniſſes. In Delphi hat Leni Riefenſtahl den griechi⸗ ſchen Teil ihres Olympiafilmes abgeſchloſſen. Leni Riefenſtahl hat ſich durch ihre friſche, fröhliche und zuvorkommende Art die Freund⸗ ſchaft und Sympathie der Griechen erworben. Jranzöſiſche Anerkennung für die Olympia vorbereitungen. Paris, 21. Juli.„Es fehlt kein Ga⸗ maſchenknopf“, ſo hat der Verwaltungsſekretär des franzöſiſchen Olympiaausſchuſſes, De⸗ nies, nach ſeiner Rückkehr aus Berlin erklärt, wo er die letzten Vorbereitungen für die Un⸗ terbringung der franzöſiſchen Sportler getrof⸗ fen hat. Alles ſei in Berlin bereit und gut bereit Man müſſe anerkennen, daß das Ber⸗ liner Olympiaſtadion ein totaler Erfolg ſei. Die endgültige amtliche Zahl der franzöſi⸗ ſchen Olympiaſportler beträgt 182. Am 29. Juli morgens werden die franzöſiſchen Teil⸗ nehmer nach Berlin abfahren. Franzöſiſche Olympiabeteiligung geſichert. Paris, 22. Juli. Der franzöſiſche Olym⸗ piſche Ausſchuß hatte am Mittwoch in einer außerordentlichen Sitzung die durch die ver⸗ zögerte Bewilligung der franzöſiſchen Beteili⸗ gungskredite geſchaffene Lage zu prüfen. Auf Anregung des Unterſtaatsſekretärs für körperliche Ertüchtigung hat das franzöſiſche Außenminiſterium einen Vorſchuß in Höhe von 300,000 Franken bewelligt, mit dem die erſten Ausgaben, vor allem die Eiſen⸗ bahnfahrkarten für die Beförderung der fran⸗ zöſiſchen Sportler und ihrer Vegleiter, beſtrit⸗ Aumpia⸗Mannſchaflen in Berlin Chile und Island eingetroffen. Berlin, 22. Juli. Auf dem Lehrter Bahnhof trafen am Mittwochnachmittag mit dem Hamburger D⸗Zug gleich zwei auslän⸗ diſche Olympia⸗Mannſchaften ein, denen von der Bevölkerung herzliche Sympathiekund⸗ gebungen zuteil wurden. Es handelt ſich um die Olympiakämpfer Chiles in Stärke von 40 Mann und um die Olympiamannſchaft aus Island, die aus 25 Aktiven und 30 Sport⸗ ſtudenten beſteht. Der Kommandank des Fllegerhorſtes Staaken, Oberſt Kaſtner, hieß Oberſt Lindbergh im Auftrag des Reichsminiſters für Luftfahrt, Generaloberſt Göring, in Berlin herzlich willkommen. Oberſt Lind⸗ bergh dankte für den herzlichen Empfang. Zum Empfang waren auf dem Flugplatz an⸗ weſend der amerikaniſche Milikäraktachs Major Smith, der amerik. Marineatlachs Kapitän Dukton und der Leiker der Aktachs gruppe im Luftfahrkminiſterlum, Oberſtleurnank Haneſſe. Nach raſcher Abfertigung der Bordpapiere begab ſich Oberſt Lindbergh in Begleitung des ameri- kaniſchen Wilitärattache's nach Berlin. Beim Verlaſſen des Flugplatzes begrüßken ihn zahlreiche Skaakener, die die Ankunft des amerikaniſchen Gaſtes erfahren halten, mit herzlichen Kundgebungen. Oberſt Lindbergh, der ſich als Gaſt des Reichsminiſters für Luftfahrt, Generaloberſt Göring, eine Woche lang in Deutſchland auf- halten wird, wird u. a. den Zenkralflughafen Tempelhof, die Fliegergruppe Döberitz des Jagdgeſchwaders Richthofen, die Deulſche Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in Adlershof, die Heinckelwerke in Warnemünde, die Junkerswerke in Deſſau und die ſporkfliege⸗ riſchen Anlagen in der Umgebung Berlins beſichtigen. Donnerskag mittag findet im Haus der Flieger ein kameradſchaftliches Zuſammenſein zu Ehren des amerikaniſchen Gaſtes ſtatt. Am Freitag abend gibt der Deukſche Auslandsklub Oberſt Lindbergh im Haus am Wannſee einen großen Empfang. Oberſt Lindbergh wird auch das Olympiſche Dorf und das Reichsſportfeld beſichtigen. „organiſaloriſche Vorbereitung vollendel Pünktlicher Beginn der Olympiade am 1. Auguſt 1936 Berlin, 22. Juli. Staatsſekretär Pfundtner hat am Mittwoch als Vorſitzender des Bau-, Kunſt⸗ und Feſtausſchuſſes der 11. Olympi⸗ ſchen Spiele über alle deutſchen Sender und über ausländiſche Sender eine Anſprache über das Olympia⸗Stadion gehalten, in der es u. a. heißt: Die organiſatoriſche Vorbereitung der 11. Olympiade iſt vollendet. Zur feſtgeſetzten Mi⸗ nute werden am 1. Auguſt 1936 die größten Olympiſchen Spiele beginnen, die die Welt bisher geſehen hat. Gouverneur von Gibrallar bricht ſeinen Urlaub ab. Der zurzeit in England auf Urlaub wei⸗ lende Gouverneur und Oberbefehlshaber Gibralkars, General Sir Charles Harington, wird ſich am Freitag nach Gibraltar zurück- ten werden ſollen. die Ankunft der Griechen Auch die griechiſche Olympiamannſchaft iſt nunmehr in Berlin eingetroffen. von Oberſtleutnant von und zu Gilſa begcüßt. begeben. Sie wurde ſeine Rede nicht beenden konnte. herzliche Begrüßung des Berlin, 22. Jull. Der amerikaniſche Ozeanflieger Oberſt Charles Lindbergh traf Mittwoch nachmittag kurz nach 5 Uhr mit ſeiner Gattin in ſeinem Privatflugzeug von Köln kommend, in Berlin ein. Um 507 Uhr nachmiktags landeten die Maſchinen von Oberſt Lindbergh und die⸗ jenige des Aktachés der amerikaniſchen Bok- ſchaft. Mafor König, der Lindbergh bereits in Köln begrüßt hatte, auf dem Flugplatz Skaaken. Die Nellungsarbeilen an der Eiger-Nordwand Tragiſcher Tod im Augenblick der Rellung Nachdem es der Rekkungsmannſchaft an der Eiger-Nordwand gelungen war, dem überlebenden Bergſteiger Kurz ein Seil zu⸗ zuwerfen, konnte ſich dieſer aus ſeiner ge; Italien gegen die Ro m. 22. Juli. Der bevorſtehenden Dreier⸗ beſprechung wird in der italieniſchen Preſſe jede Bedeutung abgeſprochen. Die hartnäckigen Meinungsverſchiedenheiten zwi⸗ ſchen England und Frankreich hatten ſchon wäh⸗ rend der langwierigen Vorgeſchichte dieſer Zu⸗ ſammenkunft zu äußerſt ſkeptiſchen Urteilen ge⸗ führt. Grundlegend für dieſe kritiſche Stel⸗ lungnahme war immer wieder das Fernbleiben Deutſchlands und Italiens. Die„Tribuna“ unterzieht in dieſem Zu⸗ ſammenhang nochmals die der franzöſiſchen Po⸗ litik zugrunde liegenden Methoden einer ſchar⸗ fen Kritik. Für eine Konferenz, von der man von vornherein wiſſe, daß ſie zum Scheitern verurteilt ſei. beſtehe keinerlei Notwendigkeit. Die franzöſiſch⸗deutſchen Beziehungen ſtehen im Mittelpunkt der europäiſchen Lage, aus der die Mitarbeit Italiens nicht herausgebrochen werden könne. Wie iſt, ſo fragt das Blatt, unter dieſen Umſtänden eine Begegnung ohne die beiden Protagoniſten der europäiſchen Ge⸗ ſchichte, ohne Deutſchland und Italien, denk⸗ bar? Andererſeits ſei das franzöſiſche Spiel unklar und der Wunſch Frankreichs nach Ver⸗ ſtändigung mit Berlin nicht überzeugend. Am Quai d'Orſay habe man ſich noch nicht Rechenſchaft darüber abgelegt, daß mit dem Deutſchland Hitlers nicht die gleichen Methoden wie mit dem Deutſchland der Vergangenheit angewendet werden können. Frankreich müſſe ſich entſcheiden und doktrinäre Vorurteile bezw. Oberſt Lindbergh in Berlin berühmlen Ozeanfliegers fährlichen Lage befrelen. Er vermochte noch bis zu einem Ueberhang zu kommen, der nur fünf Meter von der Rektungsmann⸗ ſchaft entfernt war. Dann blieb er plötzlich liegen und gab kein Lebenszeichen mehr von ſich. Die Bergführer mußken feſtſtellen, daß er wahrſcheinlich infolge Erſchöpfung verſchieden war. Nach den letzten Mitteilungen, die er noch während der Rettungsarbeiten den Berg- führern machen konnke, ſoll einer ſeiner Freunde dadurch erſtickt ſein, daß er ſich im Seile verfing. Der zweite ſtürzte ab und der dritte erfror. Die inzwiſchen mik elnem Sonder- flugzeug und einem Sonderzug der Wengern⸗Jungfraubahn nach der Stakion Eigergletſcher gekommene Rekkungskolonne aus München hak nunmehr die Bergung der vier Token eingeleitet. Dreier-Konferenz Die„Tribung“ über die Dreierbeſprechung in London auf den Völkerbund zurückgehen, beiſeite ſtel⸗ len. Das Angebot eines Nichtangriffspaktes zwiſchen Deutſchland, Frankreich, Belgien und Holland, das der Führer in ſeiner Reichstags⸗ rede vom 7. März gemacht hatte, iſt, wie das angeſehene römiſche Blatt weiter ſchreibt, noch niemals vom Quai d'Orſay einer gründlichen Prüfung unterzogen worden, obwohl von ihm vielleicht der Frieden Europas abhängt. die Rede Spaals beunruhigt Paris London, 22. Juli. Der Pariſer Korreſpon⸗ dent der„Morning Poſt“ berichtet, daß die Rede. die der belgiſche Außenminiſter Spaak vorgeſtern hielt, in Pariſer Kreiſen als Aus⸗ druck einer Tendenz verſtanden wurde, die ſich in Belgien hinſichtlich der Außenpolitik immer mehr bemerkbar mache. In Belgien wachſe die Abneigung gegen Bin⸗ dungen mit Frankreich, die ſich auf die franzöſiſche Theſe von der kollektiven Sicherheit aufbauten. Belgien ſuche nach irgendwelchen anderen Bürgſchaften für ſeine eigene Sicher⸗ heit. Deshalb habe ſich, nach Meinung dieſer Kreiſe, die Hoffnung auf eine engere engliſch⸗ franzöſiſch⸗belgiſche Zuſammenarbeit während der Dreimächtekonferenz verringert. Außerdem habe in Paris die Haltung der Arbeiterpartei und des deutſchlandfreundlichen Flügels der Konſervativen in England ſcwie der Beifall, mit dem von manchen Kreiſen das deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Abkommen aufgenommen wurde, Be⸗ univerſaliſtiſche Pläne, die mehr oder weniger neue Lärmſzenen im Anlerhaus London, 22. Juli. Die Lärmſzenen, die ſchon in der Dienstagſitzung des Unterhauſes bei Beratung der neuen Beſtimmungen für die Arbeitsloſenunterſtützung zu ver⸗ zeichnen waren, ſteigerten ſich am zweiten Tag der Ausſprache faſt zum Tumult, ſo daß der Regierungsvertreter Sir Gottfried Collins Nachdem von arbeiterparteilicher Seite ein Vertagungsantrag geſtellt worden war, dem der Präſident des Unterhauſes widerſprach, fügte ſich Collins ſchließlich in das unvermeid⸗ liche, da er ſich mit keinem Wort mehr Gehör verſchaffen konnte. Er wurde von der arbei⸗ terparteilichen Oppoſition regelrecht nieder⸗ geſchrien. Das Oberhaus nahm am Mittwoch das Ge⸗ ſetz über die Abſchaffung des Kirchenzehnten in dritter Leſung an. Sobald der König ſeine Zuſtimmung gegeben hat, wird das Geſetz, das auch ſchon vom Unterhaus gebilligt worden iſt, rechtskräftig. Angriffe der franzöſiſchen Rechlen gegen Jalengro Paris, 22. Juli. Eine Rede, die Innen- niniſter Salengro am Sonnkag gehalten hat, beſchäftigt auch weiterhin die Heffenk⸗ lichkeit. Nach dem Bericht des rechtsgerich⸗ keken„Jour“ hatte der Miniſter in einer ſo⸗ zialiſtiſchen Verſammlung erklärt, er warne diejenigen, die durch irgendwelche Manöver die Regierung zu ſtürzen drohten. Wenn kakſächlich die Regierung ſtürze, würde die Ausſprache auf der Skraße weitergehen. Die Straße würde ſich erheben und mit ihr kauſende Arbeiter, um die Regierung zu verkeidigen. Das Innenminiſterim erklärk dazu daß die Berichte über die Rede zum Teil unvoll- ſtändig, zum Teil falſch ſeien. Der Innen- miniſter ſelbſt ſtellte am Monkag abend (Weltbild, K.) Preſſeverkretern gegenüber feſt, daß er ſich ſorgnis erregt. Poliliſche Tageschronik in ſeiner Rede darauf beſchränkt habe, aus- zuführen, unker den gegenwärtigen Umſtän⸗ den könne ein Sturz der Volksfrontregie- rung Straßenunruhen nach ſich ziehen. In der Kammer iſt von der Rechten in dieſer Angelegenheik eine Anfrage ein- gebracht worden, wie es möglich ſei, daß ein für die öffentliche Ordnung verantwortlicher e ſelbſt den Bürgerkrieg ankündigen önne. der Eleklroſtreik in Mexiko Mexiko, 22. Juli. Die Schlichtungsver⸗ handlungen in dem nunmehr ſechs Tage dauernden Elektroſtreik ſind am Mittwoch⸗ früh geſcheitert. Daraufhin haben 62 000 Bergarbeiker ſich mit den Elekkro- arbeitern ſolidariſch erklärt, um eine Löſung des Elekkrokonfliktes zu erzwingen. Auch die Belegſchaften der noch nicht beſtreikten Elektrizitätswerke haben einen Sym pakhieſtreik angekündigt, der am 31. Juli beginnen ſoll, falls bis dahin der Konflikt noch nicht beigelegt ſein ſollte. Da- mit würde das ganze Land mit Aus- nahme der Staaten Tabasco, Chiapas, So- nora und Kalifornien ſtromlos werden. Reichsgericht beſtäligk Todesurkeil gegen zwei Mörder. Leipzig, 22 Juli. Der 3. Stkrafſenak des Reichsgerichts hat die von den 25 bezw. 22 Jahre alten Angeklagten Konrad Wed⸗ ler und Walter Glöckner gegen das To- desurteil des Schwurgerichts Hannover ein- gelegte Reviſion als unbegründet verworfen. Damit iſt das Todesurkeil gegen beide An- geklagten wegen des gemeinſchaftlichen Mordes an dem Kraftfahrzeugbeſitzer Un⸗ terberg, den ſie am 8. Mai ds. Irs. auf einem einſamen Feldweg bei Empelde in ſei⸗ ner Krafldroſchke erſchoſſen hatten, rechts; kräftig geworden. nim Kei fie iel 1 geile del ſſsvaltes den und kichstags, die das bt rh indliten don ihm t. Iz orteſpon⸗ daß die Spagat! ls Aus- die ſich k immer elgien Bin⸗ auf die icherheit welchen Sichel Reset englisch⸗ vährend lzerden etpattei ls det Beifall, chͤſter⸗ de, Be⸗ e, aus · Inſtan· rege · ten in ein aß ein flacher igen ber Tage woch 62000 elt · Aung Auch eilen n ant 1 bet . Da⸗ 1˙ 0 K ö g gen ena bezw. geb E eil fen. ichen Un. f N el cls Seit ein paar Tagen ſtrich er um die Mutter herum, wenn ſe in der Küche wirt⸗ ſchaftete. Bis ſie ihn fragte:„Nun, Heiner, was haſt du denn eigentlich? Haſt du denn immerzu Hunger?“ Und dazu lachte ſie, denn es war gerade eine ausgiebige Mahlzeit ge⸗ weſen, und der Bub hatte zugegriffen wie ein Großer. „Och, nee, Mutter“, er wand ſich noch ein bißchen hin und her“,„aber ich könnt' was' brauchen———“ „So“, ſagte die Mutter,„was denn?“ „Einen Keſſel!“ Das ſtieß er hinaus wie einen Trompetenton. Sie verwunderte ſich:„Du meinſt wohl eine Schüſſel?“ „Nein, einen Keſſel“, beharrte er,„wir wollen doch Samstag wieder auf große Fahrt geſche und wie wir unſere Beſtände durch⸗ geſehen haben, da iſt uns aufgefallen, wieviel über Winter nun nicht mehr zu gebrauchen iſt. Und da wollte jeder von uns einen Keſſel mitbringen.“ „Jeder? Nun, das finde ich aber über⸗ trieben.“ Der Mutter hatte es einen kleinen Stich gegeben. Wie früh die Kinder ſchon gingen und ſelbſtändig wurden. Dieſe Zwölf⸗ jährigen hatten faſt ſchon eine Umſicht wie Erwachſene. 2 „Och nee, Mutter, nur vier von uns; die andern können's wirklich nicht. Da haben die Mütter manchmal ſelbſt keinen anſtändigen Keſſel im Hauſe. Klar, daß wir für die mit⸗ ſorgen.“ „Ja, wir haben es gut“, dachte die Mutter, zwir haben eine hübſche, freundliche Wohnung, Möbel und Geſchirr genug und auch zu eſſen. Und ſie ſagte zu ihrem Jungen:„Such' dir was aus, was du brauchen kannſt, ich ſchenke es dir.“ Die Augen des Jungen ſtrahlten hell, und die Mutter ſah ſehr wohl den Blitz der Dank⸗ barkeit, der ſie traf; es wärmte ein wenig. Sie öffnete die Schranktüren vor ihm und trat erwartungsvoll zurück. Er wählte lange, und ſeine verlegene Un⸗ ſicherheit verriet, wie ſehr er doch noch Kind und nur Kind war.„Sag' du mal, Mutter“, bat er,„vielleicht weißt du doch beſſer...“ Die Mutter riet zu dieſem und fand freu⸗ digen Beifall. „Hei, Mutter, ſo einen ſchönen? Wie Silber ſieht er aus.. hei, das muß ich dem Fried erzählen.“ An ihr vorbei ſtürmt er ins Freie. Die Küche füllte ſich an mit der Dam⸗ merung des Abends, alle Geräuſche ſchwiegen, und nur von weitem waren die Stimmen der rufenden Kinder beim letzten Tagesſpiel zu vernehmen. Die Mutter legte die Hände in den Schoß und ſann den Stimmen nach. Sie hätte am Sonntag mit dem Jungen gehen mögen, durch den Wald und über die Wieſen, ſie war ſo viel allein, und die Wochentage brachten viel Arbeit, Aber das tat der Heiner nicht mehr ust ſo neben ihr hergehen, langſamer, als es onſt ſeine Art, ohne Seitenſprünge, ohne Baumklettern und ohne Gefährdung ſeiner Schuhe im ſchwabbrigen Moorboden.„Heiner“, mußte ſie dann ſagen,„denk' an deine Schuhe, nimm deinen guten Anzug in acht——“ Kein Wunder, wenn er da unluſtig wurde und nicht mehr mitwollte.„Heiner, ſieh die ſchönen Blumen! Die blauen mag ich ſo gern——“ Aber er hatte eine Hängeſchnute, und blaue Blumen waren ihm gleichgültig. Er ging lieber auf Fahrt mit Braunhemd und kräftiger Hoſe, die Baumklettern und Moorlaufen aus⸗ hielten und mit den Kameraden, ſo im Zelt und mit Abkochen. Hach! Am Sonnabend zog das Trüpplein los, den älteren Führer an der Spitze. 2 einen knappen, männlichen Gruß an die Mutter zurück, die bei der Tür ſtand und ihnen nachſah. Er ſang mit hellem trotzigem Ton an einem Liede mit. Die 8* ſchien auf ſeinen Keſſel, der ſich über dem„Affen“ türmte, es blendete ſchier die Augen, wenn man hinſah. Und dann blieb die Mutter allein.— 5 Derweil wanderte der Bub. Der Keſſel tanzte auf ſeinem Rücken auf und ab. Sein Vocdermann hatte nur einen dünnen Ruck⸗ ſack, er aber, der Heiner, konnte ſich lahm tragen an ſeinem Gewicht. Lauter fertige Büchſen. Brauchten nur über dem Feuer auf⸗ gerocht zu werden und die Mahlzeit war ge⸗ richtet. Und da wurde der Gedanke an die Mutter ſtark: die gute Mutter, ſo viel mit⸗ zugeben! Jetzt konnte er für die andern ein wenig mitſorgen. Für den Becker, der immer ſo ſchmal und blaß war, für den, der den dünnen Puckſack trug——— Die wandernden Jungen ſangen, und wenn ſie ſchwiegen, ſetzten die Vögel in den Bäumen den Geſang fort. Die Sonne trock⸗ nete unter dem Gras auch das letzte Reſtchen Feuchtigkeit von langer Regenzeit noch auf. allerlei Inſerten kletterten an den Halmen, und es war ein fröhliches Leben ringsum. Die Jungen wanderten den ganzen Nach⸗ mittag, und als es dämmerig werden wollte, beſtimmten ſie den Lagerplatz. Da packten ſie alle ihre Zelte, die Schlafſäcke und die Eß⸗ vorräte aus, und die, welche die neuen Keſſel beſorgt hatten, wurden zum Feueranmachen und Eſſenkochen kommandiert. Im Walde wurde trockenes Kleinholz geſucht und unter die kunſtvoll geſchichteten Steine gelegt. Dann ſta no Feiners ſilbern funkelnder Keſſel zum trſten Mai auf dem ffenen 1 5 und bekam den Inhalt von zwei großen Büchſen, der aus Gemüſe,. und Kartoffeln beſtand, in den umfangreichen Bauch. Heiner Ausflugsorte, Pimpf auf Jahrt. Skizze von Chriſtel Broehl- Delhaes. „Hau“, ſagte der ſchmale, blaſſe Becker, und ſchnupperte in der Luft herum“,„haſt du einen feinen Fraß“, und er packte ſeine dünnen Brote aus. „Für dich mit!“ ſagte der Heiner, und da dachte er wieder an ſeine Mutter. Das Feuer flackerte, und ein feiner, blauer Holzrauch zog zur abſeits liegenden Straße hin, deren Kilometerſteine im Dämmerlicht geſpenſtiſch weiß erſchienen. Die Eßgeſchirre rappelten, die Beſtecke klirrten. So ſchmeckte es doch nie daheim, trotz aller Kochkunſt dort, trotz aller Fürſorge und Liebe. Die Zelte waren eingepflockt, und eine „Ordonnanz“ hatte beim Bauern Stroh ent⸗ liehn. Vom Feuer her kam eine kleine, duf⸗ tende Wärme in den kühlen Atem der Nacht. Da ſtreckten ſie ſich nieder. Und wie ex ſo dalag, der Heiner, da dachte er an ferne Mutter. Er fühlte ſich näher bei ihr, die heute allein war. Hatte ſie nicht geſagt, ſie hätte die blauen Blumen ſo gern? Das ging ſchon mit hinüber in ſeinen Traum. l. Sonntag abend kamen ſie wieder heim: verſtaubt, verſchwitzt, mit leerem Ruckſack und durchgelaufenen Sohlen, aber braungebrannt und ſo, als wären ſie gewachſen. Auch dem Heiner blitzten die hellen, blauen Augen im viel dunkleren Geſicht. Er ſprühte verrauft, erhitzt und verſpielt, er war ſchwarz wie ein Mohr, und Atem und Stimme waren kleine Vulkane der Freude. 1 „Mutter— was war es wieder ſchön!“ ſchrie er,„du kannſt es dir gar nicht vor⸗ ſtellen———“ und er ſtreckte ihr beide Hände entgegen, beide Hände voll von den blauen Blumen, die ſie ſo liebte. Eine Mutter erkannte, daß ihr im Fern⸗ ſein ihr Kind näher geweſen war als ſonſt und daß ſie mit ihm gehen durfte, auch wenn das Leben es von ihrer Seite rief. Kumme Zwieſprache Eine Geſchichle von Wolfgang Federau Dieſe zwei, drei Feiertage, die Edlef ſich ſelbſt gemacht hatte, hatte er 15 richtig abge⸗ ſtohlen, ſich oder, beſſer geſagt, ſeiner Klitſche, hinten in der Niederung. Denn natürlich: wer einen Hof beſitzt, wer ein Bauer iſt, der i nicht nur Herr über ſo und ſo viele Tagwerke oder Morgen oder A ernahrungen Land— es kam wirklich nicht auf die Bezeichnung an, die man wählte—, ſondern er iſt auch der Diener, der unermüdliche, hingebende Diener dieſes Fetzens Erde. Die nichts ſchenkt, ſondern für alles, was ſie gibt, mit Schweiß und Muͤhe und 4 25 umworben ſein will. Wer dazu nicht ſtark und nicht demütig genug iſt, der iſt nie ein richtiger Bauer geweſen, wird nie einer werden. 2 Edlef wußte das. Es war ein Wiſſen, das ſeit Jahrhunderten in ſeinem und ſeiner Vor⸗ fahren Blut lebte. Und die paar Jahre Stu⸗ dium an der landwirtſchaftlichen Hochſchule, die hatten ein ſolches Wiſſen nicht abtöten konnen. Darum alſo ſtreunte Edlef mit einem etwas ſchlechten Gewiſſen in der großen Stadt herum. Er war nicht recht mit ſich zufrieden, er fand keine Rechtfertigung dafür, daß er ſo plötzlich und ohne eigentlichen Grund„blau“ gemacht hatte. Vorher, da hatte er geglaubt: „Es muß ſchön ſein, mal aus dem ewigen Einerlei herauszukommen, mal richtig aus⸗ zuſpannen. Nicht immer nur den Hof vor ſich zu haben, den Stall, den holprigen Großknecht, die Mägde. Mal wieder ſich fein machen können. In einem netten Lokal etwas eſſen dürfen, was es auf dem Lande nicht gab. Abends ins Theater gehen, mit einem netten, zierlichen und nen Mädel.“ Se. hatte er geglaubt. Aber jetzt waren, inmitten der Verlockungen und Zerſtreuungen der Stadt, ſeine Gedanken nur immer daheim. Bei der Kuh Jeſſe waren ſie, und ob ſie nicht doch vor der Zeit kalben würde. Und bei dem Moorſtück am Obereck, mit deſſen Trockenlegung— ſo lange ſchon geplant!— in dieſem Sommer nun aber auch wirklich und wahrhaftig begonnen werden ſollte. Die Stadt, nach der er ſich eben noch ſo ſehr geſehnt hatte, begann langſam, ihm läſtig zu werden.„Ich gehöre wohl nicht hierher“, ſagte er ſich immer wieder. i Abenteuer? Er hatte keine Abenteuer erlebt bislang. Sein Blut war wohl zu ſchwer für ſolche Dinge. Und natürlich erhoffte er ſich auch heute keines, da er in die Straßenbahn ſtieg. Er wollte heraus aus der ſteinernen Wüſte, er wollte nach irgendeinem kleinen wo man ſeinen Kaffee im Freien trinken und den Duft blühender Bäume in ſich hineinatmen konnte. Ein Mädchen ſaß ihm gegenüber, einfach ekleidet, ohne kokettes Schleif 3 Schmuck. Und doch wurde Edlef nicht müde, die Fremde anzuſchauen. Ihr offenes, bräunliches Geſicht, unter deſſen ſammet⸗ weicher Haut man das junge und geſunde Blut pulſen ſah— oder zu ſehen wähnte. Ihr Haar, das ſie locker, nur durch ein Band im Nacken gefeſſelt, trug. Ihren Hals, der ſchlank und biegſam aus dem runden Krägelchen herauswuchs. Sie ſpürte ſeinen Blick wohl. Und ſie er⸗ rötete leicht.„Warum ſchauſt du mich ſo an?“ fragten ihre Augen. Sehr große, ſehr blaue Augen, ſtrahlend wie leibhaftige Sterne. „Du biſt ſchön“, erwiderten die ſeinen, „ſehr ſchön...“ „Wirklich?“ zweifelten des Mädchens Augen. „Findeſt du das wirklich? Das hat mir noch niemand geſagt. Und es tut wohl, ſo etwas zu hören. Aber iſt es nicht unſchicklich, ſo offen zu einem Mädchen zu ſprechen, das du doch gar nicht kennſt?“ 5 „Mir iſt es“, entgegneten Edlefs Blicke, „mir iſt es, mein Kind, als kennten wir uns ſeit langem. Als ſeien wir einander nah und vertraut ſeit Ewigkeiten. Und unſchicklich? Keiner von all den andern hier weiß um unſere Zwieſprache. Iſt das nicht gerade ſo wundervoll? Wir ſitzen hier, eingekeilt in einem Haufen fremder und gleichgültiger Menſchen, und wir haben unſer Geheimnis. AUnſer großes, beſeligendes Geheimnis. Daß ich deine Schönheit erleben und bewundernd in mich hineintrinken dan und daß du dich nicht wehren kannſt, wenn du auch wollteſt, gegen meine Anbetung. Und... und.. gefalle auch ich dir? Oder“ ö. Da lächelte das Mädchen. Und ihre Lippen, „Die ſich öffneten wie der Kelch einer Blüte, chen. Als wäre au dieſe warmen, zärtlichen Lippen entblößten für eines Augenblickes Dauer zwei Reihen elfen⸗ beinweißer, feuchtſchimmernder Zähne. „Gut gefällſt du mir“, ſagten die Augen. „Sehr gut gefällſt du mir. Aber es 15 Unrecht, daß ich dir das zeige. Und dumm iſt es auch. Es führt zu nichts, wir ſitzen hier, ganz nahe einander, wir könnten einander bei den Hän⸗ den faſſen, und wir ſprechen miteinander in jener Sprache, die der Zunge und des Wortes nicht bedarf. Doch in einer Viertelſtunde, wenn wir die Bahn verlaſſen, dann gehſt du dorthin, und ich gehe hierhin, und der Raum zwiſchen uns wird größer und größer. Und dann.. dann ſehen wir uns nie wieder.“ e e die Augen des Mannes zurück.„Wirklich?“ Und ſie wanderten über die holde Geſtalt des Gegenübers, die noch ein wenig kindlich ſchmalen Schultern, die weiche Linie der Hüfte. Und blieben an den Händen haften. An den Händen, ja. Es waren ſonnen⸗ gebräunte Hände. Saubere Hände. Aber keine Damenhände. Keine Hände, wie die junger Mädchen aus der Stadt ſie aufzuweiſen haben, ſchmalgliedrig und zerbrechlich und blaß und kraftlos. Hände waren es, welche die Spuren der Arbeit allzudeutlich und unverlierbar an ſich trugen. Von Arbeit im Freien, die Kraft verlangt und unermüdliche Hingabe. Das Mädchen ſah den Blick und wurde verlegen, warf den Kopf mit einer leichten Be⸗ wegung in den Nacken, aber dann... ja, dann W es, die Aermel des dünnen Sommer⸗ mantels über die Hände zu zupfen. Edlef lächelte.„Schämſt du dich?“ fragten ſeine Augen.„Warum ſchämſt du dich? Sind nicht die Hände des Menſchen zur Arbeit da? Und ſind arbeitende Hände nicht tauſendmal wertvoller, ehrfurchtgebietender als die mü⸗ ßigen Hände modiſcher Zierpuppen? Können nicht arbeitgewohnte Hände ſanft und weich und zärtlich werden, wenn ſie liebkoſend über die Haare des Geliebten ſtreichen? Du brauchſt dich deiner Hände wahrlich nicht zu ſchämen, geliebtes Mädchen.“ Und dann zog Edlef ſeine neuen, wild⸗ ledernen Handſchuhe ab. Groß und nackt lagen eine Hände auf den nien, auf dem ſelsznon, modiſchen Anzug. Mit einem Male fiel alles ab, was nicht naturverbunden war mit dieſem Manne, ſeinem eigentlichen Weſen. Hände lagen da, unverhüllt, die breit waren und ſtark, gegerbt von Sonne und Wind, harte Hände, gewöhnt, ſelbſt einen Pflug, ſelbſt eine Axt zu führen. Bauern⸗ hände Die Blicke der beiden verhakten ſich inein⸗ chen, ohne auf ander, und nun ſchien es, als rückten ſie ein⸗ ander noch näher, der Mann und das Mäd⸗ der letzte Reſt trennenden Raumes zwiſchen ihnen hinweggeſchmolzen. Die Straßenbahn war am Ziel. Edlef ſtieg als erſter aus. Und daß er nun wartete und dem Mädchen hinaushalf, daß ſie Seite an Seite mit lachendem Munde und lachenden Augen, zwei junge Menſchen, in die grüne Natur Uineinſchriten, das war— nach all dem Vorangegangenen— wohl eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit. f Belanntlmachungen ber N. S. D. AB. Krels Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2,. 31⁵ Sprechſtunden des Kreisleiters: 0 lt von 15—18 Uhr. —— NSDAP., Ortsgruppe Mörlenbach. Freitag, den 2. Juli, abends 9 Uhr, ſindet im„Grünen Baum“ in Mörlenbach ein Mitglieder⸗ appell ſtatt, an dem ſich alle Parteimitglieder zu beteiligen haben. Ich erwarte vollzähliges Erſcheinen. NSDAP., Ortsgruppe Nimbach i. O. Morgen Freitag, den 24. Juli 1936, findet im Parteilokal Adam Weber 1., eine Mitgliederverſammlung der Ortsgrup⸗ pe Rimbach i. O. ſtatt. Die Versammlung beginnt abends um 9 Uhr. Es wird jedem Pg. zur Pflicht gemacht, daß er erſcheint. Kreispreſſewart. n 5 Die Tätigkeitsberſchte ſind bis 25. Juli fällig. Wer den Termin überſchreitet zeigt, daß er ſeine Amtspflichten nicht genau nimmt. Kreispropagandaleiter. Eilt: Die ausgefüllten Feſtſtellungskarten für die Beſtände der Olympiahefte, ſind ſofort an die Kreisleitung zu ſenden. Dies betrifft auch ver⸗ ſchiedene Gemeinden. Monatlicher Tätigkeitsbericht wird bis zum 25. Juli fällig. Der Kreisleiter i. V: Koch — NSl⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Bensheim⸗Heppenheim Betr.: Rheinſahrt. Haſt du dich ſchon zur Rheinfahrt am 2. Auguſt 1936 angemeldet? f Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, führt am Sonntag, den 2. Auguſt 1936, ihre einzige diesjährige Rheinfahrt durch. Der Teilnehmerpreis beträgt nur RM. 5.90 für Fahrt bis Koblenz und zurück, ſowie Mittag⸗ und Abendeſſen an Bord. ſiemand laſſe ſich dieſe günſtige Gelegenheit zu einer Fahrt an den deutſchen Rhein entgehen. Melde dich noch heute bei Deinem Orts⸗ oder Be⸗ triebswart an. Außerdem nimmt auch die Kreis- dienſtſtelle der NSF.„Kraft durch Freude“, Bens⸗ heim, Hochſtraße 2, während der Dienſtſtunden Anmeldungen entgegen.— Letzter Anmeldetag: Samstag, den 25. Juli 1936. Die Parole am 2. Auguſt 1936 muß heißen: „Mit„Kraft durch Freude“ zum freien, deutſchen Rhein!“ ECC VTV Sommerliche Frühe. Die Nacht iſt kurz und gütig Und faſt dem Tag verwandt. Es gleitet ſeine Helle Durchs ſchlafumwobne Land. Ein früherwachter Vogel Singt zart ein Morgenlied— Er weiß, daß ihn das Auge Des ſchönen Tages ſieht. Käthe L. Kamoſſa. der Ciervorral für den Winker geſicherl Die allſeitig anerkannte hochwertige Be⸗ ſchaffenheit der deutſchen Handelsklaſſeneier beruht in erſter Linie auf der ſcharfen laufen⸗ den Güteüberwachung durch den Reichsnähr⸗ ſtand. Es hat ſich auf dieſem Gebiet bereits eine neue Art von Fachhandwerkern heran⸗ gebildet, die Ceierleuchter. Die Erfolge dieſer Ueberwachung werden erneut beſtätigt durch eine Ueberſicht des Verwaltungsamtes des Reichsbauernführers über die Prüfung in den Landesbauernſchaften Hannover und Pommern im erſten Vierteljahr 1936. In den 56 hannoverſchen Kennzeichnungsſtellen und an den Empfangsorten wurden in dieſer Zeit 1587 Handelsklaſſenpackungen überprüft, wo⸗ bei rund 120000 von den Sachverſtändigen gengueſtens einzeln durchleuchtet wurden. Nicht ein einziges irgendwie genußuntaug⸗ liches Ei wurde bei dieſer Prüfung feſtgeſtellt, obwohl für die Beurteilung ſehr ſtrenge Maßſtäbe angelegt werden. Die Ueberprüfung in Pommern ergab unter 57000 Eiern ein einziges genußuntugliches Ei. Vor der Eier⸗ überwachung durch den Reichsnährſtand gal⸗ ten 3—4 Prozent genußuntaugliche Eier als durchaus handelsüblich, alſo bei 57 000 Eiern 2280. Derartige Verluſte ſind heute völlig ausgeſchloſſen. Minderwertige Eier werden bereits in den Kennzeichnungsſtellen ausſortiert, während ſie früher von der Haus⸗ frau für gutes Geld mit in Kauf genommen werden mußten. Wie Dr. Kuniſch weiter im Zeitungsdienſt des Reichsnährſtandes mit⸗ teilt, iſt durch eine weitſchauende Vorrats⸗ wirtſchaft dafür Sorge getragen worden, daß im kommenden Winter Kühlhaus⸗ eier in ausreichender Menge zur Verfügung ſtehen. Die umfangreiche Einkühlung, ſowie der weſentlich geſtiegene Verbrauch ſeien auch die Hauptgründe für die gelegentlich beobachtete Eierverknappung. ————— — — 18 8 FE n . eee eee e e eee . ö N 9 5 . K———— Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ use Von Hermann rhimmermann Copyrigth durch Verlag Knorr& Hirth München 10. Fortſetzun g Bei einer dra te er den Oiondpartigen:„Woher 0 Forſſeß 0 Leib und Seele kaput uno erledigt, zu Lobe erſchöpft ſeid Ihr?“ ene Det etner Schwenkung der Zeltbahn erblickte der Leut und zu Tode entmutigt. a 3„Aus der Bretagne!“ want Soupille, das Ziel des Angriffs von heute morgen. Als ſie ſich aufrichteten, tauchten ihre Blicke in die 8 De dachte der Leutnant, da ſind ſie zu Souville! des deutſchen Offiziers, es waren erloſchene Blicke aus d ich bin am Starnberger See daheim Am Nähe in zwischen den einzelnen Einſchlägen, die in die dee A bebenden Geſichtern. Wortlos Hauſe, Und ich 9 5 g tthũgeln, hatten die Köpfe tief gebeugt, daß der Leutnant nur ihre Richtung verloren hakten, ſtreckte der Leutnant ſeine Hand brochen, auf. Flammen. 8 0 0 guckten f ehen würde. Bis Weg im Schlaf gefunden. Seine eſchulten Augen fanden Der Franzoſe, der nter babin—„ e daß e. 59 8 fen 5 e 1 ſi 0 3 eine„ N 0 Lopf des Verona ſtützte 1 er konn erne ve ommene e, irgendeinen 27 r en konnte, i icht in d 4 edacht hatten, ihn liegen zu laſſen. Jetzt 8 rs p 90 A er 159. 5 die 5 g Starnberger See! 4 kamen, eine kurze auſe eintrat, hörte er deutlich krochen ſie zu ihm heran, kippten das Blut aus der Bisweſlen legten ſie ihn in ein Erdloch, öffneten die ö ond erregend von Souville her Knattern von Gewehr⸗ Zeltbahn und legten ihn dann behutſam hinein. Zeltbahn und zogen das verletzte Bein etwas auseinan⸗ 4 gelber ind Kläffen von Maſchinengewehren. Waren die g K 9 il der, damit die Knochenenden ſich nicht allzu heftig ſtießen. f r ſchon im Fort? Waren ſie ſchon drüben im Kehl⸗ ee eee V A Das Bein war heiß, als ob es glühte. graben, ſchauten ſie ſchon auf Verdun hinunter? Der Blondbärtige nickte ihm zu und 2 den An⸗ Bisweilen, wenn Einſchläge wieder zu Sprüngen in Ber einer neuen Drehung der Zeltbahn verſchwand lauf zu einem ai Löcheln. e e einen Trichter zwangen, legten ſie den Leutnant ſo ſchnell der Jort aus ſeinem Geſichtstreis, und auf die Frage ein kümmertiches und armſeliges Lächeln. 0 es ging auf Leichen, die am Hang lagen, damit er vor ö** 5. 51 tber e Douaumont liege, ſtreckte 2 125 ab h 1 10 1 1 boat 0 dem Hinunterrutſchen bewahrt blieb. Gefallene lagen hier 1 ſeine lehmige, blutbekruſtete and heraus und zeigte en. Von jetzt a elt er beide Arme kram 4 34 5 8 8 be N ea Stahlhelm depndfe 1 klammerte 1 1 mit überall, früche und alte. In jſedem Trichter lagen ſie, 1 nerſt mußten ſie ſehen, daß ſie, ſo ſchnell es mög⸗ aller Kraft ineinander. er tat das nicht, um ſi zu in jedem. g 5 0 war, nach Fleury zurückkamen. n ee ſchützen. Aber es mußte jetzt bald ſoweit ſein, daß ſich Es war zwiſchen drei und 3 1 21 1 auf einer Erdwelle zu ſehen, ſie rauchten immer noch, und Finſternis über ſeine Augen ſenkte und er ohnmächtig worden. Immer noch 8* tiefen Schlamm. Der 4 nach 23 wanderten auch die vielen Verwundeten, wurde. Und niemand, am wenigſten er ſelber, konnte der ſchweren Laſt mühlelig 1 e Ae ee 1 die von allen Seiten, trichterauf und trichterab über das vorausſehen und von dieſer drohenden Dunkelheit ſagen, Leutnant kämpfte im Deinkel der Zel 5 Der Blutverlut 1 Schlachtfeld wankten, humpelten, krochen, liegen blieben, ob ſie nur vorübergehend oder für immer ſein würde Kampf mit der drohenden e eee unſäglicher 0 wieder aufrafften weiterhumpelten. Der Leut⸗ Deshalb wehrte er ſich unter Aufbietung ſeiner letzten halte ihn ſo ſchwach gerna gt. daß 2 ee— 10 nant ſchaute ihnen aus ſeiner Zeltbahn heraus ab⸗ Willenskraft dagegen, auf dieſem Wege ohnmächtig zu Anſtrengung die Hand Hinausſtrecken— wenn 1 weſend zu, er ſah das alles wie aus einer dicken Glas⸗ werden. 8 6 N 3 wieder einmal die Nächeun 9 0 lich Die Franzoſen 10 glocke heraus, unwirklich, undeutlich und verſchwommen. So wanderten ſie durch die Wüſte, über die Hochfläche„Wo iſt Ritter?“ ſchrie 2 10 E ee 1 Sie kamen nicht raſch vorwärts, es war unmöglich. der Cöte Lorraine, dieſer ungebeuren Sterbelandſchaft, ſahen ihn verſtändnislos an. Der Gefreite 7 ſch Un⸗ 10 Kamen die Brennzünder in die Nähe, ſprangen die Fran⸗ zurück aus der Schlacht, drei Frontſoldaten, zwei Blaue den. Den Leutnant würgte es, den e e ſind 10 zoſen mit der Zeltbahn in den nächſten Trichter hinein, und ein Grauer, zwei noch Unverſehrte und ein beinahe gewiſſen zu wiſſen.(Sowohl Ritter rück eee ö tumpelten hinunter, und dem Leutnant war es, als ob Sterbender.: g 05 5 glücklich in ihre bayeriſche Heimat zurückge ſein Leib in tauſend Stücke dabei zerriſſen würde. Jedermann, der dieſe von feurigen Senſen durchmähte leben heute noch.) 5 d das Keuchen Manchmal jagten ſie auf der Flucht vor Einſchlägen Landſt aft zu durchwandern hatte ſchmiegte ſich der Erde Als ſie in einer Erdwanne raſteten,. blaß ans) 9 mit ihm über die Lehmberge und zogen die Zeltbahn an und ſchlich gebückt, ſchmuggelte ſich von Erdloch zu der beiden ſich berugigt hatte(ſie ſahen 8 b 80 2. Der au dem Boden hinter ſich her, manchmal warfen ſie Erdloch und ſchnellte ſich von Trichter zu Trichter, machte fragte der mit dem blonden Bart:„Was 8 finstere; 1 den Verwundeten im niederbrüllenden Donner eines Ein⸗ ſich dem Wurme gleich, der in der Erde hauſte... der Leutnant, geſtärkt durch Pfefferminzſchnap 5 5 4 8 f einfach zur Erde, ließen ihn liegen und preßten Leutnant aber ſchwebte einen Meter über der Erde, durch„Leutnant bin ich, Leutnant. ˖ 5 bac der 1 ich blindlings in das nächſte Loch, zuweilen knickte einer ein lächerliches Tuch getrennt von den Stahlkloben und Sie ſahen ihn nachdenklich an, 55 ann 106 8975 1.— in die Knie und ließ eine Ecke los, dann wie⸗ Eiſeufetzen, die hier umherſprangen, ungeſchützt, unbe⸗ andere, der bis dahin kaum ein 98155 geäuße 5 1 r nahmen ſie ſich zuſammen und trugen ihn eine hütet, unfähig, ſich zu verkriechen und die beiden Män⸗ plötzlich laut:„Das war ein Sturm * Strecke lang ſorgſam um ihn beim übernächſten ner, die ihn trugen, gingen aufrecht, langſam, unge⸗ Und ſie nickten alle drei. im Sturm! rcd . etternden Brennzünder wieder fallen zu laſſen oder ſchützt und unbehütet mit ihm. 1, Oh ja, dachte der Leutnant, das war e mn 10 wie ein Stück Holz mit ſich in einen Trichter zu Die Beiden handhabten die Zeltbahn vorſichtiger, denn ſchob ſeine Finger hinüber und drückte das Handg* 5 reißen. ſie mochten aus dem leichenblaſſen, von Schmerzenslinien des Franzoſen, der es geſagt hatte. debe dam 100 1 Aber das Schmerzensbündel, das in der Zeltbahn durchſchnittenen Geſicht des Offiziers ahnen, was er litt. Dann zogen ſie 8 und inmer w 5 3 5 10 lag und von Martern zerfleiſcht wurde, loderte unauf⸗ Sie unterwarfen ſich der ungeheuren Ueberwindung, ſich Hinuntergerolltwerden in 3 9 7 üſſen ob 9 hörlich von Energie und Lebenswillen. Von dem Augen⸗ mit der Zeltbahn ſanfter und behutſamer hinzulegen, des Alleinpleibenmüſſens un 98 5 er 4 15 e 9 ick an, da die drei wackeren Franzoſen mit ihm aus wenn ein Einſchlag heranwühlte. 0 0 ſie wiederkämen oder.—** 1 0 de 3 5 70 dem Trichter geſtiegen waren, mußte er grauenhafter Ste wanderten jetzt auf eine Feuerwand zu, die zwi⸗ der Leutnant; ob es 5 25 1 3 N 5 9 ſeße 1 leiden, als jemals in den Stunden zuvor. Aber, was ſchen ihnen und dem Bahndamm zuckte. Es gab keinen wiſcht habe. An ſich ſelber 1 er abe 2 1 ſein 0 auch die drei Männer ihm ungewollt an Leiden zufügten, Ausweg und keinen Umweg, in dieſe berſtende Wand war er mit ihnen in ſeinen Sie erträumen und in ſei— 15 was ſie auch mit der Zeltbahn in der Schreckſekunde und durch ſie hindurch führte der Weg. Es war Sperr⸗ wachen Stunden h daß er ſich um ſie ſorgte, a 5 machten.. immer wieder nahmen ſie ihn auf, immer feuer, das der Franzoſe zwiſchen den Douaumont und ob es ſeine Brüder ſeien. 6 wieder kehrten ſie zu ihm zurück, immer wieder bepackten Souville gelegt hatte, um die deutſchen Sturmtruppen* 1 ſich mit der ſchweren Laſt, immer wieder redeten ſie abzuriegeln.. 5 Es kam der Moment, in dem der Leutnant überlegen 4 m zu, immer wieder ſteckten ſie ihm die Flaſche mit Dahinein ging es, trichterauf und trichterab. mußte, wo der Eingang zum Fort ſei. Die Anzeichen, 0 Pfeſerminzſchnaps in den blutleeren Mund. Dret Stunden lang ſchlichen, keuchten, ſtolperten, tor⸗ daß er nicht mehr weit ſein konnte, mehrten ſich. Dem 4 Und undeſſen über das Geſicht des Leutnants unauf⸗ kelten und fielen die Beiden mit der Zeltbahn mitten ganzen Charakter der umgebung nach konnte er nicht 0 rlich der kalte Schweiß troff, indeſſen das Blut unter durch den tauſendfachen Tod. Und der Tod tanzte hier mehr weit ſein. 5 m ſchwappte... wußte er kraft einer unumſtößlichen einen ſolchen Tanz, daß ſie keine Zeit mehr hatten, Wieder in einem der vielen Trichter, der 1 Zu⸗ 1 Zuverſicht, daß er zurückkommen würde. a 8 den Schwerverwundeten ſorgſam zu behandeln. a. und der einzigen Heimat, die ihnen auf dieſer 5 Die Vorſtellung quälte ihn nicht, daß die 3 5 Hundertmal wohl wiederholte ſich immer wieder das⸗ n den ger e* 3 die eee N negen laſſen würden und ohne dieſe 2 a Nie- ſelbe: überfiel ſie ein Flammenwirbel auf dem Grat dosen 8 5„ 5 1 laſtung verſchwinden. Sie hätten es tun I ft zwiſchen zwei Trichtern(und weil die Landſchaft nur Fig 15 17 5 0 N der 3 zeichnete mit dem 75 mand war da, der ſie hätte deswegen zur 1 aus Trichtern beſtand, befanden ſie ſich immer auf dem ea 5 1 2s 1 un pine; wo der Eingang 1 ziehen können. Nicht einmal ihr eigenes Gewiſſen 7 1 Grat zwiſchen zwei Trichtern).. ließen ſie die Zelt⸗ 3 5 1 85* 9 7 3 inein. 4 ſie belaſtet, denn was die Drei hier taten, en ſie ſich bahn mit en Inhalt in den Trichter rollen und ſie Geſichts ide der 5 105 ſie in den buaumont kamen. Die 5 ſede Pflicht weit hinaus. Ohne dieſe Faſt 0 ſelber ſprangen in den anderen, um den Verwundeten 8 loser Erf. ei. 1 Tieflie die tiefen Spuren 1—4 eg leichter und ſchneller durch Löcher 5 5 ri it beim Hinunterſpringen nicht noch zu verletzen. Lange 05 2 5. 9 ie— egenden Augen, in 15 chen können. Aber ſie verbanden ihre drei Leben— Zeit lag der Leutnant allein, die beiden bleiben ver⸗. 10 55. 4 15 er Verzweiflung zu flackern be⸗ 5 ieſem einen, um dieſes eine, das ohnehin nur n ſchwunden. Und immer fand er ſich von neuem damit Hörlich Ihre— 1 9 zitterten unauf⸗ . ß ̃ y], deiner de babe or der und ee 10 ben ebe de Arttllerte 5 Landſchaft Warum polen 5 a den 25 5 peitſchenden Splittern langſamer geworden Ihr 9 11 g f S i enn ſie glückli inter 1 155 5 wiſchen Souville und dem eee e 1—„ 0 2 le. 2.— verriet den Beginn einer verhängnisvollen Re⸗ 5 r Rübe, des arnſeligen 9 iber angeſicets dieſer Hoffnung immer wiederkommen? Wozu? Als ſie diesmal aufbra chen und der Blondbärtige de JJJJJJ%J%% ⁵v nnn wen den 1. 1 N f mit der ſie langſam„.; 1 5 aus ihren Händen, der V». dens und jeden ſaufenden Splftter herauszu-— N— 8 abe dann auf ſeinen Kameraden und b 5— A. Grundwafſer zu ſtürzen. eee, Es war ja ein Irrſinn, was ſie da unter⸗ Wir ſind drei Kameraden!- ſagte er laut b 8 5 0 f nahmen ückli 15 5 1 72 5— Leere ſie an den Reſten der Ruinen von e ſollten ſie wiederkommen? 5 2 5* dahg ate er ſich ſchwerfällig, um die Zelk⸗ 1 eur) vorkber.. Menſchenmöglichſte verſucht. Sie hatten ſich von einer be⸗ Von 1 5 1 5 ſie Fleuch Raker ih als a te e daten, ſich felt eee de benchen 4 ag es ahn gang. . ö f äg hinter i„eee i can, ſie durch Zurufe zu dirigieren. Er il 5 dem, fauchendem Berſten zwei Meter ſchräg hinter ihnen ervismus gezeigt. Sie hatten etwas getan, was ihnen nicht. 2 gieren. Er ſagte ihnen Fee e e dee e e Keie Kerk bn an e d e 80 1 ie ſi S i vergelten.— 3 w f JJ 1717 1 nen in 5 a tauchte hoch oben am Trichter⸗ apf. 1 üllt in ei de Wolke. ſchläge berraucht waren, tauchte 3 j läſſig Gruppen ſchwerer Kaliber herunterbr. daß all 1 eingehüllt in eine pechſchwarze, flammen Bod horizont zuerſt der Blondbärtige auf, gleich hinter ihm was ſie bisher a achen alles, 11 Der Leutnant ſtürzte aus der Zeltbahn zu Boden A chend herunter, wiſchten ſich ſpiel 8 n Feuer auszuhalten hatten, inder⸗ 9 wirbeln ſah er einen der Franzoſen n rde t. f vie gegenüber dem geweſen war, was ſte jetzt erwartete. 1 In den Rauchwirbeln ſal f 2 die Schweißbäche aus den Augen, kauerten ſich neben Ei 1. Splitter 1 5 55 ihm 3 bean 11 3 1 1— J l ſſch der de en 10 ungeduldig zurück. 1 en. Sein g a 5 efferminzſchnaps, legten ihn in die Zeltbahn und be⸗„Ihr 72 5 1 Die beiden anderen knieten neben ever 1225 F e—4— 33„. 8 91 351 9 flüſterte der Leutnant. 1 bärtige nahm den Kopf des Verwundete 357. 0 8 1 N ihnen zwiſchen den Rauchf 9 D lag der Mann ſtill. Er war tot. g Bisweilen, wenn ſie von Granaten gejagt worden und Wolkenfahnen der Einſchläge das Gewirr von Stein⸗ 0. eiten Franzoſen ſetzten ſich neben ihn. Sie waren und unſchlüſſig nachher ſtehen blieben, weil ſie die klötzen, Erdbergen und Schu 0 flachen, blauen Stahlhelme ſah. aus der Zeltbahn und wies ihnen den Weg. Er hätte den heraus. e 1 mehr den. Trotz ſeines eige⸗ und überdies leitete ihn jene überirdiſche Zuverſicht, die rückſinke. damit er den 1* beobachtete 7 5 wie e er⸗ ihm unaufhörlich verſicherte, daß er zurückkommen würde, e„ Sie konnten einfach nicht mehr im⸗ und alſo war ihm auch in dieſen Stunden die Gnade ne ec, e e e eee e ee eee Weg zu finden. ——— — e 7 Suult die 7 1 0 Heteil Vell. tert cue wärt ſie rich Her fisch Wenn vie f Suach Schl aus dinen Him schw. erlen it e chen Jen dem nicht wir zwei! ein, dung wirft Ag ene Ladd en 90 . K um lle wall fe, tic; fuarer ſchöe ſucht aus), eſer m tete ang ten f 0 2 le⸗ 2 e Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Anmeldungen für die Beteiligung am Reichsparteitag können nur noch bis zum 24. Juli erfolgen. Wegen der Begrenzung der Teilnehmer können ſpätere Meldungen auf keinen Fall berückſichtigt werden. Franzke, Ortsgruppenleiter. * DA Abtlg.„Kraft durch Freude“ Die Beteiligung von Frauen und Mäd⸗ chen bei unſeren Sportabenden jeweils Don⸗ nerstags und Freitags im„Freiſchütz“ iſt als erfreulich zu bezeichnen, nur ſeitens der männlichen DAF.⸗Mitglieder iſt die Teil⸗ nahme nicht ſo zahlreich. Es ergeht daher nochmals an alle DAF.⸗Männer das Er⸗ ſuchen, ſich mehr als bisher an den Donners⸗ tag⸗Kurſen„Gymnaſtik“ zu beteiligen, denn die KdF.⸗Sportkurſe ſind beſonders für die männlichen DAc.⸗Mitglieder geſchaffen. Es müßte von jedem möglich gemacht werden, an einem Abend in der Woche ſich für zwei Stunden im KdF.⸗Sport zu erholen und für die Tagesarbeit zu kräftigen. Ich erwarte da⸗ her am Donnerstag ſchon eine zahlreichere Beteiligung. Mögelin, Ortswalter. * Betr.: Unterſtützungsanträge und Auszah⸗ lungen. Die Auszahlung von Kranken⸗ und Un⸗ terſtützungsgeldern, ſowie die Stellung von Unterſtütunenträgen kann nur noch wö⸗ chentlich Montags, von 4.30— 6 Uhr vorgenommen werden. Der Ortswalter. Abtlg.„Kraft durch Freude“ Achtung! Kd§.-⸗Rheinfahrt nach Koblenz am 2. 8. 36 Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kreis Bensheim⸗Heppenheim, ver⸗ anſtaltet am Sonntag, 2. Auguſt, eine Rhein⸗ fahrt nach Koblenz. Abfahrt mit Sonderzug ab Weinheim am Sonntag in der Frühe, Fahrt bis Rüdes⸗ heim oder Bingen, dann Dampferfahrt bis Koblenz. In Koblenz längerer dae Beſichtigung des Deutſchen Ecks uſw. Rück⸗ fahrt wie Hinfahrt. Ankunft in Weinheim Sonntagabends. Fahrpreis einſchl. Mittag⸗ und Abend⸗ eſſen RM. 5.90 pro Perſon. Hinzu kommen nur noch die Fahrtkoſten Viernheim— Wein⸗ heim und zurück mit Sonntagskarte. Alle Volksgenoſſen ſind eingeladen, an dieſer Fahrt teilzunehmen. Anmeldungen kön⸗ nen jetzt ſchon in der DA.⸗Dienſtſtelle und beim KdF.⸗Ortswart abgegeben werden, denn die Beteiligung wird eine überaus große ſein und es werden ſicherlich die Anmeldungen, welche verſpätet kommen, nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden können. Letzter Termin zur Anmel⸗ dung: 26. Juli. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Juli 1986 Denkſpruch. Ein Buch hat oft eine ganze Lebenszeit einen Menſchen gebildet oder verdorben. Herder. Fexlenlage Nicht immer kann die Sonne ſcheinen. Auch in den Ferientagen nicht, obwohl ſie — die Sonne— eigentlich dazu verpflichtet wäre. Aber wir erleben es manchmal, daß ſie ſich irgendwie beleidigt hinter Wolken zu⸗ rückzieht und einmal Regen und Wind die Herrſchaft überläßt. Vielleicht ſammelt ſie friſche Kräfte für neue Sonnentage Wenn man morgens aufwacht, ſcheint nicht wie ſonſt die Sonne durchs Fenſter, deren Strahlen durch die 1 tanzen und den Schläfer an der Naſe kitzeln, bis er munter aus dem Bett ſpringt. Man zieht die Gar⸗ dinen auf und ſchaut aus dem Fenſter. Der Himmel iſt grau, und drüben, gegen das ſchwarze Dach des Nebenhauſes, kann man erkennen, daß es ganz fein regnet. Außerdem iſt es kühl draußen. Im erſten Augenblick ſind wir ein biß⸗ chen enttäuſcht. Und blicken ſorgenvoll in die Ferne: ſoll das jetzt etwa ſo bleiben mit dem Wetter? Dann lächeln wir— man muß nicht ſo ſchwarz ſehen, und warum ſollten wir nicht auch einmal einen Regentag oder zwei mit in Kauf nehmen? Plötzlich fällt uns ein, daß dieſer trübe Tag uns eigentlich ganz ſchön zuſtatten kommt. Und ſchon ent⸗ wirft man einen regelrechten Plan für dieſen Tag. Wir wiſſen ſofort: es iſt kein ver⸗ lorener Tag, wir werden ihn nutzbringend an⸗ wenden. iduuuununmummunnammununmuununmamumnunmanuaununnunaunauauuauaug Ich ſag' Dir nur das eine Wort: geh' Donnerstagabend mit zum Kraft durch Freude⸗Sport! Adnddcdddddddadaddadaddadaddddaddadddddddo Zum Beiſpiel laſſen ſich gleich heute alle fälligen Anſichtskarten, die an liebe Ver⸗ wandte und Freunde geſchrieben werden müſ⸗ ſen,„erledigen“. Gleich nach dem Früh⸗ ſtück macht man ſich auf den Weg zum Papier⸗ warengeſchäft und erſteht ein ganzes Dutzend ſchöner Anſichtskarten, die mit Liebe ausge⸗ ſucht werden. Und dabei wandert man ge⸗ mächlich durch den Ort und entdeckt hier auf einmal allerlei verborgene Reize: hübſche Häuſer, die Hauptſtraße des Ortes mit den netten Geſchäften, die wir auf einmal alle intereſſanter finden als die ſchönſten und elegalteſten Geſchäfte der Großſtadt.— Und da iſt es auch die Konditorei, in der wir gleich heute nachmittag ergiebig Kaffee trinken wer⸗ den bei beſtem Lautſprecherkonzert! Gemächlich bummelt man durch den Re⸗ gen unter aufgeſpanntem Schirm. Und dann ſitzt man„daheim“ und ſchreibt auf zwölf Anſichtskarten wohlüberlegte Texte: daß es hier landſchaftlich entzückend iſt, daß man glänzend aufgehoben iſt und das Eſſen vorzüg⸗ ſchmeckt und außerdem reizende Menſchen hier ſind, mit denen man ſich ſchon angefreundet at Als es dann nachmittags weiter ſo ganz ſanft vom Himmel rieſelt, wird man energiſch, zieht den Regenmantel und feſte Stiefel an und marſchiert los durch die friſche, kühle Luft, in der man plötzlich ſo leicht und fröh⸗ lich läuft, Kilometer nach Kilometer. Auf einmal weiß man, daß auch ein verregneter Ferientag ſein Gutes hat! PPP Schau über die enge Heimatgrenze hinaus dein großes und herrliches Vater⸗ land— deutſch ſein— heißt frei, aufrich⸗ tig und treu ſein! EEDDBDBRRRFFFFFFFVFVCVCVCVCCCVCCC Bezahlt Gas⸗, Slrom⸗ und Waßferrechnungen Die Gemeindeverwaltung wendet ſich in einer Bekanntmachung an die Zahlungsſäumi⸗ gen, die dem Erheber die fälligen Rech⸗ nungen für den Bezug von Gas, Strom und Waſſer nicht bezahlen. Die Gemeinde iſt ihrem Lieferwerk gegenüber zur pünktlichen Zahlung der Monatsrechnun⸗ gen verpflichtet und muß letztenendes auch von ihren Abnehmern verlangen, daß ſie dem Er⸗ heber die jeweils zur Erhebung kom⸗ menden Beträge bezahlen. Alle Zahlungsſäumigen, die am 1. Au⸗ guſt noch Rückſtände haben, haben mit der Einſtellung der Belieferung zu rechnen, ſofern ihnen nicht auf ihren Antrag hin in Anbetracht des großen Verbrauchs eine weitergehende Zahlungsmöglichkeit für alle Rückſtände ein⸗ geräumt wurde. Bezahlt dem Kaſſierer die laufenden Rechnungen, vermeidet unliebſame Störungen in eurer Licht⸗, Kraft⸗ und Waſ⸗ ſerverſorgung! Starke Regenfälle gingen am Diens⸗ tag⸗ und Mittwochabend nieder. Das anhal⸗ tende regneriſche Wetter iſt für die Einbrin⸗ gung der Ernte überaus ungünſtig. Beſon⸗ ders muß das auf dem Boden lagernde Ge⸗ treide ſehr unter der Näſſe leiden.— Die Tabakfelder und die Kartoffeln zeigen einen ſehr guten Stand; die Ernte 1936 verſpricht gut zu werden. Gegenwärtig iſt man in hie⸗ ſiger Gemarkung mit dem Köpfen des Tabaks beſchäftigt.— Hinſichtlich des Wetters hat ſich eine allgemeine Wetterberuhigung ein⸗ geſtellt, da das atlantiſche Hochdruckgebiet einen 920005 Ausläufer auf das Feſtland hin vorgeſchoben hat. Da Weſtdeutſchland aber noch immer im Bereiche ſehr feuchter Luft⸗ maſſen liegt, kommt es bei zeitweiliger Auf⸗ heiterung zu Gewitterſtörungen. Bei im all⸗ gemeinen etwas höher liegenden Tempera⸗ turen ſind anhaltende Regenfälle nicht zu erwarten. Wellerprophelen Wenn die Schwalben tief fliegen, dann gibt es Regen. Die Erklärung dieſer Wetterregel iſt ſehr einfach. Vor den heran⸗ ziehenden Regenwolken ſichern ſich die Mücken nach unten und ſuchen einen Unterſchlupf, ſodaß auch ihre Jäger, die Schwalben, nach unten fliegen. Noch immer verläßt der Bauer ſich auf Wetteranzeichen, deren Kenntnis ſich von Geſchlecht zu Geſchlecht vererbt hat. Seine Umwelt, Tiere und Pflanzen, ſind ſeine Wet⸗ terpropheten geworden, nicht nur beſtimmte Tage wie Freitag oder Siebenſchläfer⸗ tag. Tiere wie Pflanzen waren darum den germaniſchen Vorfahren heilig, ſtanden in be⸗ ſonderen Beziehungen zu den höheren Weſen. Mit ihrem Glauben war unſeren Vorfahren ſo auch ihre Wetterdeutung verwachſen— und noch heute wurzelt der Wetterglaube feſt in unſerer Heimat beim Bauern. Er weiß, es gibt Regen, wenn die Kleeſtengel aufwärts ſtehen und die Blätter ſich abwärts neigen, wenn die Blüten des Sauerklees ſich ſchließen. Es gibt Regen, wenn die Pferde(ſie gal⸗ ten unſeren Vorfahren ja geradezu als weis⸗ ſagende Weſen der Götter) ſich reiben und ſchütteln und hoch in der Luft ſchnüffeln, wenn die Katzen(einſt der Frigga, der Schutzgöttin des Hauſes und der Ehe heilig) Worte in bie Zeit Mögen Jahrtauſende vergehen, ſo wird man nie von Heldentum reden dürfen, ohne des deutſchen Heeres des Weltkrieges zu ge⸗ denken. Adolf Hitler Wir, die Männer dieſer gewaltigen In⸗ duſtrie, gehören mit der achtunggebietenden Technik zuſammen. Keine Ehre der techniſchen Leiſtung, die uns nicht zukommt, kein Stolz auf machtvolle Worte, der nicht auch unſeren Arbeitsſtolz erhöht. Wir ſind die eiſernen Männer im eiſernen Werk. Heinrich Lerſch. UIddddddddddddddddddddddddddaddddddddde ſich putzen, wenn die Hunde unruhig ſind, heiße Naſen haben, Gras freſſen, die Hüh⸗ ner Nat in den Stall kommen oder ſich im Staub wälzen, die Tauben in einer Reihe auf dem Dach ſitzen, die Spinnen nicht ſpinnen und nicht aus dem Verſteck kommen, die Fledermäuſe abends nicht fliegen, wenn die Bienen morgens haſtig die Stöcke verlaſſen und haſtig wieder zurückkommen. Wie gut dieſe uralten Beobachtungen ſind, wird jeder Tierfreund bald erkennen, wenn er nur mit aufmerkſamem Blick auf das Verhalten ſei⸗ ner Lieblinge achtet. Storchenverſammlung an der Bergſtraße. Eine eigenartige Beobachtung konnte man vorgeſtern in Weinheim und der näheren Umgebung machen. Kurz nach 4 Uhr wurden nicht weniger als 18 Störche, von Nordweſten kommend, geſichtet. Sie zogen weite Kreiſe über die Stadt, doch dauerte es nicht lange, bis weitere 37 Langbeine aus allen Himmelsrichtungen hinzuflogen. Mehrere Minuten konnte man dieſer eigenartigen Stor⸗ chentagung zuſehen, bis die Teilnehmer nach verſchiedenen Richtungen abzogen. Obenwald⸗Suchjahrt des SKK. Die Motoecſtandarte 50 Darmſtadt des NS. veranſtaltete am Sonntag eine groß⸗ zügig angelegte Orientierungsfahrt kreuz und quer durch den Odenwald, die durch den tags zuvor niedergegangenen ſchweren Regen zu einer ſportlichen Prüfung wurde, die hinter den ſchwerſten Motorwettbewerben dieſer Art nicht zurückſtand. Ob Fahrer oder Beifahrer, es gehörte unbeugſamer Wille und ein uner⸗ ſchütterlicher Idealismus dazu, unter dieſen widrigen Umſtänden durchzuhalten. Waldwege, die am Samstag noch gut ahrbar waren, verwandelten ſich über Nacht in Sumpfſtreifen. In ſteinigen Wegen hatte der Regen tiefe Rillen ausgewaſchen. Und blieb es auch zum Glück von oben trocken, ſo machten die ſchlüpfrigen Feld⸗ und Wald⸗ wege den Fahrern umſo mehr zu ſchaffen. Wenn man nun noch in Betracht zieht, daß dieſe Männer ihre eigenen Maſchinen, die wirklich in den meiſten Fällen nur unter harten Bedingungen angeſchafft werden konn⸗ ten, für dieſe Aufgabe einſetzten, daß ſie den Betriebsſtoff ſelbſt bezahlten, daß ſie unent⸗ wegt auch die größten Anſtrengungen als freiwilligen Dienſt auf ſich nahmen, dann muß man dieſen NSgK.⸗Männern, einerlei, ob ſie es zum Siege gebracht haben oder nicht, ohne Ausnahme unbedingte Anerken- nung ausſprechen. Etwa 200 Fahrzeuge waren morgens um 5 Uhr auf dem Marienplatz in Darm⸗ ſtadt zur Abnahme in Reih und Glied auf⸗ geſtellt. Mit Startnummer 1 brauſte, von einem Dutzend Photographen auf die Platte gebannt, Rottenfhr. Ernſt Kern vom Trupp J Viernheim punkt 7 Uhr davon, begleitet von den guten Wünſchen 1 Kameraden. In Abſtänden von drei Minuten wurden dann die anderen Fahrzeuge geſtartet. In der Nähe von Traiſa befand ſich die Hauptkontroll⸗ ſtelle, die von allen Fahrern zuerſt ange⸗ fahren werden mußte. Jedes Fahrzeug hat hier ſeinen weiteren Fahrbefehl erhalten, der die einzelnen Kontrollſtellen, insgeſamt 7 Stück, in Planzeigerzahlen angab. Karte, Planzeiger und Marſchkompaß traten nun in Tätigkeit, um die Kontrollen feſtzulegen und die Route zu beſtimmen. Das Anfahren des 1. Kon⸗ trollpunktes war verſchieden vorgeſchrieben, um ein„Sichanhängen“ an andere Fahrer zu verhindern. Von dort hatte man dann freie Wahl. Mit großer Raffineſſe waren die Kontrollſtellen im weiten Odenwald verſteckt und es gehörten ſchon Kenntniſſe im Karten⸗ leſen und wirkliche Fahrkunſt dazu, ſie alle aufzuſtöbern und anzufahren. Zwei lagen in Steinbrüchen verborgen bei Roßdorf und Kirch⸗Brombach. Eine andere bei Fürſten⸗ grund oben im Hochwald auf dem Ausſichts⸗ turm. Eine weitere auf der Neunkirchener Höhe an einer Gabelung von Waldwegen, die nur vor Regen als befahrbar angeſprochen werden konnten. Weiter ging es auf den Fels⸗ berg. Hier mußte, wie ſchon öfters vorher, abgeſeſſen werden und vielen Fahrzeugen war es nur dadurch möglich, das Ziel auf dem fel⸗ ſigen und tief ausgewaſchenen Steilweg zu erreichen, daß die Männer kameradſchaftlich ihre Körperkräfte dem Motor zur Verfügung ſtellten und Nachſchubdienſte leiſteten. Un⸗ entwegt ging es weiter der Letzten zu und dann nach Traiſa zur Hauptkontrolle, die nach Paſſieren der 7 Punkte zum zweitenmale angefahren werden mußte. Von da ohne Auf⸗ enthalt ans Ziel in Lichtenberg. Jede Minute war koſtbar, wollte man die vorgeſchriebene Zeit nicht überſchreiten und dadurch nach den vielen Mühen und Strapazen noch um den Siegespreis kommen. Dort brachte der An⸗ blick der weißen Kluft des Kochs und der aus der eigenen Feldküche verheißungsvoll ſtrömende Dampf der„Frühlingsſuppe“ neue Lebensgeiſter. Um 6 Uhr nimmt dann der Führer der SKK.⸗Motorſtandarte 50, Oberſtaffelführer Barte im großen Saal des Schloſſes die Siegerverkündigung vor. Von Trupp 1 Viernheim des Motorſturms 32 50 Lam⸗ pertheim erhielten in der Wertungsgruppe 3. und 2.(Einzelfahrer) Rottenführer Franz Adler und Oberſcharfhr. Franz Haas die „Goldene Plakette“. Sturmmann Georg Burkert die„Bronzene“. In Gruppe La. (Mannſchaften) die NSKK.⸗Männer Farlos Günther, Lorenz Kühlwein, Valentin Weidner und Scharfhr. Peter Fiſcher ebenfalls eine„Bronzene Plakette“. Rotten⸗ führer Kern und Sturmmann Kirchgäß⸗ ner, die ſehr gut plaziert waren, wurden von Pech verfolgt und mußten wegen Ma⸗ ſchinenſchaden aufgeben. Vom Sturm been⸗ deten weiterhin ſiegreich die Fahrt in Gruppe 2(Einzelfahrer)(Scharfhr. Delp(Hütten⸗ feld) mit der„Goldenen“ und Oberſcharfhr. Selb(Lampertheim) mit einer„Silbernen Plakette“. In Gruppe 4a.(Pkw.⸗Mann⸗ ſchaften) Sturm⸗ und Truppführer Sa⸗ cherer und Oberſcharfhr. Mehner und Sturmmann Schmitt(Lampertheim) mit einer„Silbernen Plakette“. In der Geſamt⸗ wertung eroberte ſich der Sturm den 3. Platz unter 24 mitfahrenden Stürmen und damit den Ehrenpreis des Führers der Gruppe Heſ⸗ ſen, Brigadeführer Prinz Richard von Heſſen. fr. Und nächsten Sonntag? Da wollen wir tüchtig die Sonne genießen! ——— ‚ M W den Daumen drücken, damit die Sonne auch wirklich ſchein Und vorher rechtzeitig an Leokrem oder Leo⸗Hautöl denken, denn natürlich wollen wir uns leinen Sonnenbrand holen, ſondern unſere Haut ben ſich richtig erholen! Leokrem und Leo⸗Hautöl helfen beide ſchneller räunen, denn elde enthalten Sonnen⸗Vitamin. Leokrem zu 22, 50 und 90 Pfennig and Leo⸗Hautöl zu 50 Pfennig ſind in allen Fachgeſchäften erhältlich. eee eee eee eme e e eee er 5 CCC Rr e 7 „. „ WWA 7 3 ————— Großkampftag der Fechter Ausſcheidungsfechten der Bezirksklaſſe im Florett und Säbel der Männer in Weinheim Die Ausſchreibung zu dem Ausſchei⸗ dungsturnier für die Bad. Meiſterſchaf⸗ ten im Florett und Säbel, am Sonntag, 26. Juli, in Weinheim, brachten ein außerordent⸗ liches gutes und zahlreiches Meldeergebnis. Im Florettfechten ſtellen ſich den Kampf⸗ gerichten 25 Fechter, welche in 4 Vorrunden, 2 Zwiſchenrunden und 1 Endrunde ihr Kön⸗ nen unter Beweis zu ſtellen haben. Es wird äußerſt harte Kämpfe geben, zumal die ein⸗ zelnen Fechter eine ausgezeichnete Klingen⸗ führung ihr Eigen nennen. Ausſichtsreiche Bewerber ſtellen: TV. 46 in Wagner und Becker, Mannheimer Fechtklub in Bernius, Luibrind, Galler, Weinheim in E. Erlen⸗ kötter, Fechtklub Viernheim evtl. in Knapp, Müller, Heidelberg in Beiſel, Hornung. Im Säbelfechten treten 15 Fechter an, die in zwei Vorrunden und einer Endrunde um den Sieg kämpfen. Hier ſind ausſichts⸗ reiche Bewerber der vorjährige Sieger Wag⸗ ner, ferner Becker, Kübler, TV. 46, vom Mannheimer Fechtklub Luibrand, Bernius, von Weinheim E. Erlenkötter, von Heidel- berg Beiſel. Die Kämpfe beginnen vormittags 8 Uhr mit der völkiſchen Ausſprache im Saale Freudenberg in Weinheim a. d. B., Nähe OEG. Bahnhof und werden Fechtern wie Kampfrichtern einen arbeitsreichen Tag brin⸗ gen. Intereſſenten des Fechtſportes dürften deshalb beim Beſuch dieſer Veranſtaltung voll und ganz auf ihre Rechnung kommen. Aus Stadt und Land In Mannheim werden ſeit einigen Tagen durch ein verſtärktes Aufgebot von Polizeibe⸗ amten umfangreiche Verkehrskontrollen vor⸗ genommen. Die erſchreckend hohe Zahl der hierbei feſtgeſtellten Verkehrsſünden iſt der beſte Beweis dafür, wie ſehr gegen die be⸗ ſtehenden Vorſchriften geſündigt wird. Auch in der nächſten Zeit erfolgt eine ſtrenge Ver⸗ kehrsüberwachung, ſo daß ein Rückgang der hohen Unfallziffern zu erhoffen iſt, ſofern ſich alle Verkehrsteilnehmer unter dem jetzt⸗aus⸗ geübten Zwang dazu bequemen, die Ver⸗ kehrsvorſchriften einzuhalten. Bekanntmachung Betr.: Erhebung der Gas⸗, Strom⸗ und Waſſergelder. Die Rückſtände an Gas⸗, Strom⸗ und Waſſergelder haben in letzter Zeit wieder ſehr überhand genommen. Wie ich bei Ueberprü⸗ fung der Rückſtände feſtſtellen mußte, ſind es nicht immer Notfälle, die bei den einzelnen Verbrauchern Rückſtände aufkommen laſſen, ſondern vielmehr das mangelnde Verantwor⸗ tungsgefühl dieſer Zahlungsſäumigen ihren Verpflichtungen der Gemeinde gegenüber. Zweimal im Monct laſſen ſolche Verantwor⸗ tungsloſe den Kaſſierer den Weg zu ihnen machen, ohne die Monatsrechnung zu beglei⸗ chen. Sie müſſen wiederholt gemahnt werden und machen ſich nicht im geringſten Gedanken darüber, wo die Gemeinde die Mittel zur Er⸗ füllung ihrer Verpflichtungen hernehmen ſoll, wenn die Verbraucher die Rechnungen nicht begleichen. Zum Schluſſe wundern ſie ſich noch, wenn der Mann mit der Zange erſcheint und die Belieferung einſtellt, weil der Rück⸗ ſtand immer größer geworden iſt. Ich bin entſchloſſen, dieſer Unſitte un⸗ erbittlich entgegenzutreten. Vor allem muß ich verlangen, daß von nun an die lfd. Nech⸗ nungen an die Kaſſierer bezahlt werden. Die übrigen Rückſtände ſind bis 1. Au⸗ guſt 1936 an unſere Kaſſe zu entrichten. Wer alſo am 1. Auguſt 1936 noch Rückſtände hat, muß mit Einſtellung der Belieferung rechnen, wenn ihm nicht au ſeinen Antrag hin in Anbetracht des großen Verbrauches eine weitergehende Zahlungs⸗ möglichkeit für die alten Rückſtände einge⸗ räumt worden iſt. Die neue Rechnung, alſo Juni⸗Rechnung, muß unter allen Umſtänden beglichen ſein. Dabei mache ich darauf auf⸗ merkſam, daß das Wiederanſchließen nur ge⸗ gen die im voraus zu entrichtende Gebühr von 1.50 RM. erfolgt. Wer alſo vor unliebſamen Störungen in ſeiner Licht- und Waſſerverſorgung oder vor Koſten bewahrt bleiben will, bringe ſeine Verbindlichkeiten ungeſäumt in Ordnung. Viernheim, den 22. Juli 1936 Der Bürgermeiſter. Schützenabteilung der Krieger⸗ und Sol⸗ datenkameradſchaft 1875 Am 26. Juli 1936 iſt das letzte Kreis⸗ und Wander⸗ preisſchießen in Lorſch. Abfahrt per Rad am Fried⸗ hof um 8 Uhr. Albus. — 5 Verkehrsunfälle am Diens⸗ tag. Durch Nichtbeachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften ereigneten ſich am Dienstag hier fünf Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt und vier Fahrzeuge beſchädigt wur⸗ den.— Verkehrskontrollen. Bei den am Dienstag vorgenommenen Verkehrskon⸗ trollen wurden 21 Führer von Fahrzeugen angezeigt und 160 gebührenpflichtig verwarnt. Wegen techniſcher Mängel wurden ſieben Kraftfahrzeuge beanſtandet.—(Das hält kein Magen aus). Das Schlucken von Gegenſtänden durch Strafhäftlinge hauptſäch⸗ lich zu dem Zwecke, aus der Haft in das Lazarett zu kommen, nahm ein ſchlechtes Ende bei einem Strafhäftling, der dieſer Tage ſich einer Operation des Magens unterziehen mußte. Es ergab ſich, daß er ſchon volle eee. Monate eine Menge Eiſen⸗ und lechteile mit ſich herumtrug und daß Eite⸗ rung eingetreten war. Die Krankheit war ſchon ſowei vorgeſchtritten, daß er nicht mehr zu retten war. Er ſtarb bald nach der an ſich glücklich verlaufenen Operation. Lampertheim.(Felddiebe an den Pranger!) Die Erntezeit iſt gekommen und mit ihr haben ſich auch ſchon diejenigen ein⸗ geſtellt, die zwar ernten, aber nicht ſäen! Ein Feldhüter entdeckte bei ſeinem Rundgang zwei anſcheinend herrenloſe Fahrräder. Als er ſich anſchickte, ſie mitzunehmen, ſtellten ſich auch die Eigentümer ein, die ein Quantum Gurken geerntet hatten. Der eine der beiden Feld⸗ frevler iſt wegen Eigentumsvergehen ſchon wiederholt vorbeſtraft. Die Gemeindeverwal⸗ tung hat nun angeordnet, daß alle derartige Volksgenoſſen und ihre ſchändlichen Taten am ſchwarzen Brett am Rathaus öffentlich zur Kenntnis ihrer Mitbürger gebracht werden. Weinheim.(Ehrenvolle Berufung). In den Vorſtand der Reichszentrale der Bäckergenoſſenſchaften wurde vom Reichsin⸗ nungsmeiſter der Obermeiſter der Weinheimer Bäckerinnung, Heinrich Pfliegensdörfer, be⸗ rufen. Hochwaſſerſchäden im Ried Die ſtarken Niederſchläge der letzten Wo⸗ chen haben zu einem erheblichen Steigen des Rheines geführt, ſodaß insbeſondere die Niederungen des Altrheins überſchwemmt wurden. Die Wieſen, die bisher noch nicht ge⸗ mäht werden konnten, fallen für die Vieh⸗ fütterung aus, wenn erſt einmal das Rhein⸗ waſſer mit ſeinen Oel- und ſonſtigen Zuſätzen Todes- 1 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen lieben Sohn, unſeren guten Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Adam Weidner 15. geſtern vormittag 7 Uhr im Alter von 37 Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, New Pork, den 23. Juli 1936. Ole trauernden Hinterbulebenen. Die Beerdigung findet Freitag nachmittag, 5.30 Uhr vom Trauerhauſe, Ernſt Ludwig⸗ ſtraße 31, aus ſtatt. Eß- und Einmach⸗ Fllrslone verkauft Neue Grünkern ganz gurg Windeeh ½ lg 40 Neue Grünkern Kaufe jed. Quant. 8 Sonntag, den 26. Juli Einteilung: ½2 Uhr: Aufſtellung zum Propaganda⸗ marſch(Spitze am Löwen) Abmarſch nach dem Platz(Frei⸗ lichtbühne) durch Adolf Hitler⸗ Saar⸗ und Induſtrieſtraße. 2 Uhr: Aufmarſchplan: Spielmannszug HJ. „SA., SAR., NSKK.⸗Ehrenformationen Politiſche Leitung der NSDAP., Orts⸗ gruppe Viernheim und Gemeindevertre⸗ tung Gliederungen der Partei B. D. K. Feuerwehrkapelle Feuerwehr Turnverein 11. Geſangverein Sängereinheit 12. Geſangverein Liederkranz 18. Sängerbund⸗Flora 14. Sängertreue⸗Harmonie 15. Männergeſangverein N 9898 SSD 0 16. SS. Sroß⸗Bundgebung des Neichsbundes der Vinderreichen Feierfolge: Begrüßung Muſikvortrag Geſangvortrag Sänger⸗Einheit Muſikvortrag Geſangvortrag Liederkranz Henſitvortrag Anſprache(Landesleitung) Muſikvortrag Geſangvortrag Sängerbund⸗Flora Muſikvortrag Turnverein v. 1893(Geräteturnen) Muſikvortrag Reigen des BDM. Muſikvortrag Geſangvortrag Sängertreue⸗Harmonie Muſikvortrag Geſangvortrag Männergeſangverein Huldigung von den Kindern des RD. an den Führer Kinderbeluſtigung Zu dieſer Kundgebung für die deutſche Familie ud das deutſche Kind laden wir die geſamte Einwohnerſchaft von Viernheim und Umgebung herzl. ein. Die Mitglieder der Par⸗ tei und aller NS. Gliederungen wollen ſich an dieſer Veranſtaltung recht zahlreich be⸗ teiligen. Heil Hitler! Reichsbund der Kinderreichen Viernheim das Gras erfaßt hat. Das Vieh nimmt dieſes Heu nicht mehr an, ſodaß es höchſtens noch als Streuunterlage benutzt werden kann. Aber auch die Obſtanlagen an den Rheindämmen haben durch die letzten Unwetter erheblich gelitten. Der Behang iſt ſtreckenweiſe völlig zerſtört. Offenbach.(So ein Zufall). Auf der Babenhäuſer Landſtraße fuhr ein Dreirad⸗ lieferwagen in den Graben und fiel um. Ein Radfahrer eilte zur Hilfe und konnte den Autofahrer nach anſtrengender Arbeit aus ſeiner gefährlichen Lage befreien. Während der Unterhaltung ſtellte es ſich heraus, daß N gemahlen 72 kg 42 Gurken ſowte i Neues Sauerkraut Obſt auf dem ½ kg.. 20 Baum und gebr. Neue Kartoffeln Mandel, ½ kg 8. 06 Blauehutſtr. 57 Neue deutſche Fett⸗ heringe Stück. 07 Fellneringe zesfefe“ 3 Doſen 1.— ohne Rabatt Fettheringsfilet Doſe 3. 25 und. 48 Bratheringe in Burgun⸗ dertunke Doſe 3. 35 Oelſardinen Edelſild in Oel Wänrend der sauren empfehle ich meinen 1000 fach bewährten Spezial- Hriuteres sig braucht nicht gekocht zu werden Liter 20 Pfg. Reinen Weineſſig Liter 35 Pfg. Speiſeeſſig ff.„ 1 715 der leimat Anzeigen enbt immer wied ch 2 er in der Ulernnelmer 40 Pig. an, j enach Größe Salami und Cervelat⸗ wurſt 125 gr.. 43 Bierwurſt, Mettwürſte Käse in groß. Auswahl Prelsw. flaschenwelne 1933er Bockenheimer Sonnenberg, Wachs⸗ tum Fr. Klingel, Groß⸗ bockenheim Ltrfl z. 90 o. Gl. 1935er Dackenheimer Liebesbrunnen, Wachstum H. Mäurer, Dackenheim Etrfl. 1.- o. 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Deutſcher, rech deutſch! Im Stel⸗ lenmarkt der Zeitungen uſw. findet man noch immer die Fremdwörter Kalkulation, Kal⸗ kulator und kalkulieren. Wir wollen dafür künftig nur noch die deutſchen Wörter Be⸗ rechnung und Selbſtkoſtenberechnung, Rech⸗ ner oder Berechner, rechnen oder berechnen verwenden. Vor⸗ und Nachkalkulation heißen Vor- und Nachberechnung; ſtatt Vorberech⸗ nung kann man auch Voranſchlag ſagen, ſtatt vorberechnen durchrechnen oder veranſchlagen. Ein Vorkalkulator iſt ein Vorrechner, ein Nachkalkulator ein Nachrechner.— Es iſt bedauerlich, daß es immer noch Deutſche gibt, die Fremdwörter für feiner halten als deut⸗ ſche Wörter, und ſich durch fremdländiſche Berufsbezeichnungen beſonders gehoben fühlen. Jedem wahrhaft deutſchen Mann müßte die Schamröte darüber ins Geſicht ſteigen. Mas dingt clex und ęunł Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin 6.00 Muſik in der Frühe; 6.30 Früh⸗ gymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 8.00 Kleine Morgenmuſik; 9.00 Blasmuſik; 10.00 Unter⸗ haltungsmuſik; 11.10 Deutſcher Seewetterbe⸗ richt; 11.30 Eröffnung des 6. Weltgeflügel⸗ kongreſſes aus dem Gewandhaus in Leipzig; 12.00 Muſik am Mittag; Dazwiſchen: Hör⸗ berichte von den olympiſchen Trainingsbahnen; 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte: 13.45 Nachrichten, 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Die ſchwäbiſchen Dorfmuſi⸗ kanten ſpielen: Dazwiſchen: Großer Preis von Deutſchland; Trainingsberichte vom Nürburg⸗ Ring; 15.30„Tanz mit mir..“ 16.00 Muſik am Nachmittag; 18.00 Luſtiges Kun⸗ terbunt; Dazwiſchen: Hörberichte; 18.45 Ha⸗ fendienſt; 20.00 Kurznachrichten des Draht⸗ loſen Dienſtes; 20.10 Weltkongreß für Frei⸗ zeit und Erholung 1936; 20.50 Echo vom Weltkongreß; 22.00 Wetter, Preſſe, Sport; 22.15 Vorolympiſche Streiflichter; 22.30 Nachtmuſik; 22.45 Deutſcher Seewetterbericht 1.00 Konzert nach Mitternacht. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 1 901 1er fe Veratu ratung geſclaf bereits Die ſchluß ſerenz hält, if 0 Die schluß! niſſe d * gen al nen durch ei 2. Ein tei du erreicht dolle gelung ſächl heti! J. D. Arſicht ſollen! canon ummenk᷑ knn. 2 nommen die Veth einlon paltes durch di die Lage ive von J Genet dn he färgen, Händen ein spe ichen ln u einer 0 dun d N In meinen enuch organiſg bene Pg Hausbeſt felge 220 wut nit be fezerde 9 ogg pon Ml beſe de 5 hach N00 Natricke gerung fü du N 5. denn lte n len. 8 0 dener