lag monie geg er Au, Mur. Das U ch 8. ler ange; ch wurde ler qu üftgſer in ge; derletzun⸗ nußte er r dhe , ein ite die 1 Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswe ne: Nummer 170 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Be 6 1 9 3 70 reis: Ins Haus 0 5 monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; durch die Poſt monallich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg —- ß. ̃²ĩ7jÜů;1sb!U S Freilag ternheimer Szellung Verkündigungsblatt der NS D AN. Vlernheim L den 24. Juli 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt N Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. FFP K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Die Londoner Einlagslonferenz Einladung an Deulſchland und Jalien zu neuem Abkommen Berkreler von 46 Nalionen in hamburg Die Dreierbeſprechung in London Fünfmächlekonferenz für den herbſt geplant London, 23. Juli. Die Dreimächtekonfe⸗ renz ſetzte am Nachmittag um 15.45 Uhr die Beratungen fort. Nach knapp 2½ſtündiger Be⸗ ratung wurde die Konferenz um 18.10 Uhr ab⸗ geſchloſſen. Wie verlautet, hat die Konferenz bereits zu einem endgültigen Ergebnis geführt. Die amtliche Verlautbarung, die den Be⸗ ſchluß auf Einberufung einer Fünf⸗Mächtekon⸗ ferenz für Ende September oder Oktober ent⸗ hält, iſt nachſtehend wiedergegeben. Die amkliche Verlautbarung Die amtliche Verlautbarung über den Ab⸗ ſchluß der Dreimächtekonferenz faßt die Ergeb⸗ niſſe der Beſprechungen wie folgt zuſammen: „1. Das Hauptziel, auf das die Anſtrengun⸗ gen aller europäiſchen Völker gerichtet ſein müſſen, iſt die Konſolidierung des Friedens durch eine allgemeine Regelung. 2. Eine ſolche Regelung kann nur durch die freie Zuſammenarbeit aller betroffenen Mächte erreicht werden, und nichts würde verhängnis⸗ voller für die Hoffnungen auf eine ſolche Re⸗ gelung ſein als die ſchein bare oder tat⸗ ſächliche Teilung Europas in geg⸗ neriſche Blocks. 3. Die drei Regieungen ſind infolgedeſſen der Anſicht, daß Schritte unternommen werden ſollen, um eine Zuſammenkunft der fünf Lo⸗ carnomächte zu erzielen, ſobald eine ſolche Zu⸗ ſammenkunft paſſenderweiſe abgehalten werden kann. Die erſte Aufgabe, die in Angriff ge⸗ nommen werden ſollte, iſt ihrer Anſicht nach die Verhandlung über ein neues Ueber⸗ einkommen, das anſtelle des Rhein⸗ paktes von Locarno treten ſoll, um durch die Zuſammenarbeit aller Betroffenen die Lage zu löſen, die durch die deutſche Initia⸗ tive vom 7. März geſchaffen worden iſt. 4. Die drei Regierungen ſchlagen infolge⸗ deſſen vor, daß ſie mit der deutſchen und italie⸗ niſchen Regierung in Verbindung treten in der Abſicht, deren Beteiligung an der ſo vorgeſchla⸗ genen Zuſammenkunft zu erreichen. 5. Wenn auf dieſer Sitzung ein Fortſchritt erzielt werden kann, werden andere Fragen. die den europäiſchen Frieden berühren, not⸗ wendigerweiſe zur Ausſprache kommen. Unter ſolchen Umſtänden würde es natürlich ſein, zu erwarten, daß das Gebiet der Ausſprache er⸗ weitert wird in der Weiſe, daß unter der Mit⸗ arbeit der anderen intereſſierten Mächte die Regelung derjenigen Fragen erleichtert wird, deren Löſung weſentlich für den Frieden Euro⸗ pas iſt.“ Ort und Zeit der neuen Fünfmächtekonferenz noch unbeſtimmt Wie zu der amtlichen Verlautbarung über die Dreimächtekonferenz verlautet, iſt die Frage des Ortes und der Zeit der geplanten Fünf⸗ mächtekonferenz am Donnerstag nicht erörtert worden. Man hofft jedoch, daß die Zuſammen⸗ kunft entweder vor der Völkerbunds⸗ verſammlung Ende September oder kurz danach ſtattfinden kann. Auf der Konferenz wurde weiter, wie Preß Aſſociation berichtet, klargeſtellt, dag Großbritannien an der militäriſchen Garantie feſt⸗ hält. die es nach dem deutſchen Schritt in der Rheinlandfrage auf ſich genommen hat. In britiſchen Kreiſen ſehe man jedoch nach den heutigen Dreimächtebeſprechungen die Lage als ſehr viel zufriedenſtellender an. Eine der er⸗ freulichſten Seiten der Beſprechungen ſei nach britiſcher Anſicht der ſtarke Wunſch der franzö⸗ ſiſchen und belgiſchen Regierungen geweſen, Locarno wiederherzuſtellen. Die amtliche Verlautbarung iſt den briti⸗ ſchen Botſchaftern in Berlin und Rom über⸗ mittelt worden. hefliges Ringen um Madrid Büro der Az. und deulſche Schule in Vartelona geplünderk General Mola 35 Km. von Madrid? In Hendaye eingetroffene Nachrichten be- ſtätigen, daß San Sebaſtian wieder in den Händen der Regierungstruppen ſein ſoll. Ein ſpaniſcher Beamker, der an der fran⸗ zöſiſchen Grenze eingekroffen iſt, habe er⸗ klärt, daß ſich General Mola an der Spihe einer ſtarken Abkeilung ekwa 35 Kilomeler von Madrid enlfernk befindek. Volksfronklerror in Madrid In Madrid. wo am Donnerstag im allge⸗ meinen Ruhe herrſchte, ſind die Volksfront⸗ organiſationen dazu übergegangen, verſchie⸗ dene Parteiheime, Klubgebäude und ſonſtigen Hausbeſitz der rechtsſtehenden Kreiſe zu be⸗ ſchlagnahmen. N So wurden u. a der Palaſt der Schönen Künſte, der im Beſitz des Herzogs von Alba ſtehende Palaſt Liria und der Palaſt des Her⸗ zogs von Medinaceli durch marxiſtiſche Miliz beſetzt. Die Rundfunkbeſitzer Madrids wurden öffentlich aufgefordert, ihre Apparate auf höchſte Lautſtärke zu ſtellen. wenn amtliche Nachrichten durchgegeben werden. Eine Wei⸗ gerung führt zu ſofortiger Verhaftung. Die Madrider Tänzerin Caballo und ihr Sohn wurden erſchoſſen, als ſie der Auf⸗ forderung der Volksfrontmiliz, von ihrem Balkon zurückzutreten, nicht ſofort Folge leiſte⸗ ten. a Bemerkenswert iſt, daß ſich in den Reihen g der Volksfrontmiliz zahlreiche Frauen befin⸗ den. Der Ausſchuß für die ſogenannte „Volksolympiade“ in Barcelona teilte mit, daß die Veranſtaltung verſchoben werden müſſe, und forderte die bereits vor Ausbruch des Aufſtandes in Spanien einge⸗ troffenen Teilnehmer und Zuſchauer auf, ſich auf eigene Koſten und Gefahr wieder nach Hauſe zu begeben. Der Aufruf wurde mit der Tatſache begründet, daß das Schickſal und der Verbleib der ausländiſchen Teilnehmer und Beſucher unbekannt ſei. Büro der d Ag. und die deulſche Schule in Barcelona geplündert Barcelona, 28. Juli. Die Militär⸗ gruppe iſt in Barcelona durch bewaffnete Bolſche wiſten zurückgeſchlagen worden. Die Regierungstruppen ſind nach Saragoſſa abtransportiert worden, um dort eingeſetzt zu werden. Die Polizei und die Guardia Zivil, durch tagelange Beanſpruchung abgekämpft, ſind nicht mehr völlig in der Lage, die Ordnung aufrechtzuerhalten. So iſt es zu Plünderungen und Bränden in Kirchen, mit Ausnahme der deutſchen ſowie der Kathedrale gekommen, auch ſind Banden in das Büro der Deutſchen Arbeitsfront und in die deutſche Schule eingedrungen, haben dieſe zum Teil ausgeräumt, zum Teil die Einrichtungen zer⸗ ſtört. Ueber Verluſte an Menſchenleben inner⸗ halb der reichsdeutſchen Kolonie liegen jedoch keine Nachrichten vor. Vellkongreß für Freizeit und Erholung eröffne— Rudolf heß überbringt den Gruß des Führers 88 Hamburg, 23. Juli. Mik einem Weckruf durch den Rundfunk wurde am Donnerskag um 6 Uhr morgens der Welk 5 für Freizeit und Erholung angekün⸗ igt. Bald nach 10 Uhr erſcheink, mik lebhafkem Beifall begrüßt, der Skellverkreker des Führers, Rudolf Heß, der die Schirmherrſchaft des Kongreſſes übernommen hak. Er richkek folgende An- ſprache an die Verſammlung: „Der deukſche Reichskanzler und Führer des deukſchen Volkes hak mich beauftragt, die Teilnehmer der Tagung herzlichſt zu begrü⸗ ßen, insbeſondere die Vertreter und Abord⸗ nungen aus dem Auslande. Zugleich über⸗ miktelt der Führer und Reichskanzler durch mich ſeine beſten Wünſche für einen guken Erfolg dieſer Tagung für die weitere Ausgeſtalkung der Freizeik des arbeikenden Menſchen. Die Wünſche des Führers und Reichskanzlers ſind die Wünſche des deuk⸗ ſchen Volkes. Möge es ein gutes Omen für den Erfolg der Arbeik des Kongreſſes ſein, daß durch eine glückliche Fügung des Schick ſals der Kongreß in einem Lande kagk, das wie kein anderes für Sie ein reichhalkiges Anſchauungsmakerlal zur Ergänzung Ihrer Skudien für die prakkiſche Frelzeilgeſtaltung zu bieken vermag. Deukſchland würde ſich freuen, wenn Sie über das hinaus, was Ih- nen im Rahmen des Kongreſſes gezeigt wer⸗ den kann, nach eigener Wahl und möglichſt ausgiebig die enkſprechenden Emrichtungen und Anſtalten in Deukſchland beſichkigen. Die Aufgabe, welche dem Kongreß ge⸗ ſtellt worden iſt, muß als eine der bedeu⸗ kungsvollſten Aufgaben unſeres Zeikalkers angeſehen werden. Sie wird erſt dann zu einem wirklichen Segen werden, wenn die durch ſie freiwerdende Arbeitszeit zu einer zweckmäßig geregelten und geſtalteken Er⸗ holung verwandt wird. Die ausgleichende Wirkung einer ſinnvollen Freizeit und Er⸗ holung kann weſenklich beltragen zur B⸗⸗ ruhigung der in ſo weiken Teilen der Welk überreizten Menſchen, kann ſonit beitragen zur Förderung des Friedens innerhalb der Nakionen, wie auch des Friedens zwiſchen den Nakionen. Aus dieſer Ueberzeugung heraus wünſcht Deukſchland der Tagung ganz beſonderen Erfolg.“ Anſprache von Präſidenk Kirby. Im Anſchluß an die Anſprache des Skell⸗ verkreters des Führers ergriff Präſidenk Mr. Kirby das Work: „Wir alle ſprechen verſchiedene Sprachen,“ ſo führke er aus,„auch unſere heimiſchen Sitten und Gebräuche ſind verſchieden. Aber wir ſtreben alle dem gleichen Ziele zu: uns nichk zu begnügen mik einem bloßen Dahin⸗ vegekieren, ſondern uns zu bemühen, die uns gebührende Lebensfreude zu erwerben. Nichk nur das Leben, ſondern auch unſere höheren Beſtrebungen befriedigt zu ſehen, das iſt un⸗ ſer Ziel. Wir wollen nichk nur für das Heute leben, ſondern müſſen für morgen vor- ſorgen. Das ſind die Fragen, die dieſen Kongreß beſchäftigen ſollen. Im einzelnen handelt es ſich um Fragen wie die folgenden: Kommk die Kraft von der Freude, oder die Freude von der Kraft? Wie ſoll die Freizeit, die außerhalb der zur unmiktelbaren Erholung nolkwendigen Zeik noch übrig bleibt, organiſiert werden? Soll ſie auf einer mehr berufsmäßigen oder außerberufsmäßigen Grundlage organiſierk werden? Soll nicht die Familie die Grund⸗ lage für dieſe Erholung ſein? Dieſe letke Frage iſt eine der wichkigſten und weſenklich⸗ ſten Fragen. Eine weitere Frage iſt die: Soll ſich der Skaak mit allen dieſen Dingen befaſſen? Ueber allen Fragen, mik denen ſich der Kongreß zu befaſſen hak, ſchwebk das gemeinſame Ziel: Freude auf Erden unker den Menſchen.“ 5 Höhepunkk der Sitzung war dann die Bekannkgabe des Ergebniſſes der Wahl des Kongreßvorſitzenden und Vizepräſidenken. Die Wahl des Reichsleifers der Deulſchen Arbeiksfronk, Dr. Ley, wurde mit jubelndem Beifall aufgenommen. Sodann übergab Präſidenk Kirby mit herzlichen Worken das Präſidium des Kongreſſes Reichsleiker Dr. Ley, den er als den großen Führer zur Er⸗ oberung der Freude und der Freizeik für alle Schaffenden bezeichnele. Telegramm des Welllongreſſes an den Führer Der Präſident des Weltkongreſſes für Frei⸗ zeit und Erholung in Hamburg. Gus Kirby (USA.), hat bei der Eröffnung des Kongreſſes an den Führer und Reichskanzler das nach⸗ ſtehende Telegramm gerichtet: „Der Weltkongreß für Freizeit und Erho⸗ lung, der heute in Hamburg beginnt, entbietet dem Führer des deutſchen Volkes ehrfurchts⸗ volle Grüße. Die Völker bemühen ſich heutzutage nicht nur Arbeit zu ſchaffen und die Arbeitsbedingungen für alle— Arbei⸗ ter der Stirn und der Fauſt— zu verbeſſern, ſondern ſie wollen auch eine organiſche Verbindung der Arbeit mit der Schönheit der Arbeitsſtätte und der fröhlichen Geſtaltung der Freizeit. Freude an der Arbeit und Freude in der Freizeit für alle Schaffenden beſeitigen die ſozialen Span⸗ nungen und ebnen die Wege zu beſſerem Ver⸗ ſtehen und beiderſeitiger Achtung zwiſchen den Völkern. Dieſes den Frieden nach innen und außen fördernde Ideal iſt nach dem Grundſatz Ihrer Staatsführung„Gemeinnutz vor Eigen⸗ nutz“, ſowie durch die von Ihnen, Herr Reichs⸗ kanzler, geſchaffene Organiſation„Kraft durch Freude,, für Deutſchland zur vollkommenen Tatſache geworden.“ Der Führer und Reichskanzler hat tele⸗ graphiſch ſeinen Dank wie folgt ausgeſprochen: „Ihnen, Herr Präſident, und den ausländi⸗ ſchen und deutſchen Teilnehmern am Weltkon⸗ greß für Freizeit und Erholung danke ich herz⸗ lich für Ihr freundliches Gedenken bei Beginn Ihrer Tagung in Hamburg. Ich erwidere Ihre Grüße mit dem aufrichtigen Wunſch, daß Ihre auf die körperliche und ſeeliſche Förderung der Arbeitenden der ganzen Welt gerichteten Be⸗ ſtrebungen von beſtem Erfolg begleitet ſeien und daß ſie der friedlichen Zuſammenarbeit der Völker in allem dienen mögen. Adolf Hitler.“ e W e ep e — e e e eee eee E — e — * — eee eee ———— der Friedensplan Adolf hillers Jetzt, wo wieder eine der überflüſſigen Kon⸗ ferenzen als ſogenannte Dreierbeſprechung in London tagt, gewinnen die Ausführungen der römiſchen„Tribuna“ beſondere Bedeutung. Das Blatt weift darauf hin, daß das franzö⸗ ſiſche Spiel unklar ſei und der Wunſch nach Verſtändigung mit Berlin nicht überzeugend wirke. In Paris habe man ſich noch nicht Rechenſchaft darüber abgelegt, daß mit dem Deutſchland Hitlers nicht die gleichen Methoden wie mit dem Deutſchland der Vergangenheit angewendet werden könnten. Das Blatt ſpricht einer Konferenz, der Deutſchland und Italien fernbleiben, ſede Bedeutung ab. Sie ſei von vornherein zur Unfruchtbarkeit ver⸗ urteilt, und es beſtehe für ſie keinerlei Not⸗ wendigkeit. Und wirkſam dann der Schluß:„Das An⸗ gebot eines Nichtangriffspaktes zwiſchen Deutſchland, Frankreich, Belgien und Holland, das der Führer in ſeiner Reichstagsrede vom 7. März gemacht hatte, iſt noch enie⸗ mals vom Quai d' Orſay einer gründlichen Prüfung unterzogen worden, obwohl von ihm vielleicht der Friede Europas abhängt.“ Dieſer Hinweis iſt allerdings ſehr am Platze. Die Welt hat das Friedensangebot des Führers vernommen, und ſie mußte zuge⸗ ben, daß der Führer einen praktiſchen Weg wies, wie Europa für eine Generation Frie⸗ den haben könne. Die Welt mußte ſich über⸗ zeugen, daß der Führer aufrichtig den Frie⸗ den wünſcht, und ſie fragt ſich mit Recht, warum die Staatsmänner der Völker nichts getan haben, dieſen Vorſchlag des Führers in ernſte Erwägungen zu ziehen. Sie wird wohl zu der Erkenntnis kommen müſſen, daß man⸗ chen dieſer Staatsmänner ihre Militärallian⸗ zen wichtiger ſind als die wirkliche Arbeit für den Frieden und daß wohl ein erheblicher Miß⸗ klang beſtehen muß zwiſchen ihren Friedens⸗ beteuerungen und ihrer praktiſchen Haltung. Deutſchland ſelber kann nur immer wieder betonen, daß es zu einer ehrlichen Verſtändi⸗ gung bereit und von dem Willen beſeelt iſt, den Frieden zu ſichern. Und Deutſchland kann nur immer wieder Frankreich daran erinnern, daß es eine gro ße Verantwortung trägt, und der Hoff⸗ nung Ausdruck geben, daß es ſich auf dieſe ſeine Verantwortung für den Weltfrieden be⸗ ſinnen möge. + Inzwiſchen hat nun die franzöſiſch⸗belgiſch⸗ engliſche Beſprechung in London ihren Anfang genommen. Wie England zu den Plänen ſteht, die die franzöſiſchen Miniſter im Bufen hegen, geht aus einem Leitartikel der„Ti⸗ mes“ deutlich hervor, der offenbar von der Regierung eingegeben worden iſt. Die„Ti⸗ mes“ lehnt den franzöſiſchen Standpunkt erneut ab. Das Blatt unterſtreicht die Richtigkeit des deutſchen Standpunktes, daß, wenn man verhandeln wolle, dies nicht aufgrund vorher feſtgelegter Vereinbarungen geſchehen könne.„Times“ glaubt aber, daß Deutſchland auch keinen Wi⸗ derſpruch erheben könne, wenn die Dreimächte⸗ ausſprache im allgemeinen europäiſchen Inter⸗ eſſe handle und größere Dinge vorbereite. Man wird der„Times“ antworten können, daß, wenn es ſich wirklich darum handelt, das allgemeine europäiſche Intereſſe wahrzuneh⸗ men, es nur notwendig geweſen wäre, die franzöſiſche Regierung darauf hinzuweiſen, daß in dieſer einſeitigen Konferenz ohne Zweifel die Gefaht einer einſeitigen Orientierung ein⸗ geſchloſſen liegt. Das ſieht wohl auch die „Times“ ein, denn ſie betont, es handele ſich nicht nur um die Formulierung eines neuen Friedensplanes, ſondern auch um die Ausfüh⸗ rung eines ſolchen. Und zwar handele es ſich um die Auseinanderſetzung über den vom deutſchen Reichskanzler vorgeleg⸗ ten Friedensplan und über ein auch in dieſem Sinne vorgeſehenes neues Vertrags⸗ werk in Weſteuropa. Es ſei beſſer, meint die „Times“, ſich über dieſe Dinge ſehr eingehend auszuſprechen. Das Blatt vertritt daher erneut die Anſicht, daß ohne die Teilnahme Heutſchlands und Italiens die Konferenz kein poſitives Ergeb⸗ nis haben könne Das iſt ſehr richtig, aber eben darum hätte dieſe Erkenntnis auch der franzöſiſchen Regie⸗ rung gegenüber entſchieden zum Ausdruck ge⸗ bracht werden müſſen. Wäre das geſchehen, ſo hätle die franzöſiſche Regierung nicht länger ausweichen können: ſie hätte Farbe bekennen und ihre eigentlichen Abſichten enthüllen müſ⸗ ſen und Europa würde klar ſehen, ob Frank⸗ reich tatſächlich entſchloſſen iſt den Friedens⸗ plan des Führers zur Grundlage einer ernſt⸗ haften Verhandlung zu machen. und von ihr aus den Weg der Verſtändigung mit Deutſch⸗ land zu ſuchen. Es iſt ſchade. daß durch den Mangel einer ſolchen entſchiedenen Klarſtel⸗ lung wieder koſtbare Zeit verloren gegangen iſt. 1 Während ſo in London nach dem alten Syſtem auf die Weltpolitik einzuwirken ver⸗ ſucht wird, und während das ſpaniſche Volk um ſein Leben ringt, und ſich aus den Todeskral⸗ len des Bolſchewismus zu befreien ſucht, wid⸗ met ich Deutſchland mit allen Kräften den Werken des Friedens. Es iſt der Ga ſt ge⸗ ber der Welt: in Berlin empfängt es Jrankreich lieferl Waffen an Rolfront lngeheure Erregung in nal ionalen ſpaniſchen Kreiſen In den nationalgeſinnten ſpaniſchen Kreiſen herrſcht eine unbeſchreibliche Erregung über die angeblich von der franzöſiſchen Preſſe als Tatſache gemeldete Bereitſchaft der franzöſiſchen Regierung, der Madrider Regierung durch Lie⸗ ferung von Kriegsflug zeugen u. Geſchützen zu Hilfe zu kommen. Man iſt hier der Meinung, daß Frankreich ſich mit einer ſolchen Parteinahme zum ausführenden Arm Moskaus mache und damit den inter⸗ nationalen Gepflogenheiten ins Geſicht ſchlage. Bewegungsfreiheit für kommuniſtiſche Emigranten in Frankreich. Paris, 23. Juli. Wie Havas aus Bay⸗ onne meldet, haben die 13 Kommuniſtenfüh⸗ rer, die aus San Sebaſtian nach Frankreich geflüchtet find, nach Prüfung ihrer Perſonalien die Erlaubnis erhalten, ſich als politiſche Flüchtlinge frei im franzöſiſchen Departe⸗ ment Nieder⸗Pyrenäen aufzuhalten. Franzöſiſche Volksfront„prüft Maßnahmen“. Die Mitglieder der ſogenannten Abordnung der Linken, d h. die Vertreter der in der fran⸗ zöſiſchen Volksfront vereinigten linksgerichteten Parteien, die ein Sumpathietelegramm an die ſpaniſche Regierung geſandt hatten, haben be⸗ ſchloſſen, im Einvernehmen mit der franzöſi⸗ ſchen Regierung eine Delegation nach Oran in Algerien zu entſenden. Dort wollen ſie Maß⸗ nahmen prüfen, die geeignet ſeien, die„von den antirepublikaniſchen und fa⸗ ſchiſtiſchen Elementen geſtörte Ordnung wiederherzuſtellen“. Madrider„Siegesberichte“ Der Finanzminiſter hat in den frühen Mor⸗ genſtunden des Donnerstags eine Erklärung über den Stand der militäriſchen Operationen abgegeben. Danach rückt eine Heeresſäule der Madrider Regierung von Alicante über Al⸗ manſa, welches bereits geſtern gefallen ſei, auf Albacete vor. Die aus Sozialdemokra⸗ ten, Kommuniſten, Anarcho⸗Syn⸗ dikaliſten beſtehende Vollsfront⸗ miliz habe ſich bewährt. Die Abteilungen, welche geſtern bei Guadalajara erfolgreich ge⸗ kämpft hätten, ſeien von Madrid durch 11000 Mann verſtärkt worden und ſeien zur Rück⸗ eroberung von Burgos und Segovia in Marſch geſetzt. Im Norden ſollen Volksfrontabteilun⸗ gen in Bilbao einmarſchiert ſein und bereits die Provinz Burgos erreicht haben. Noch am Donnerstagmorgen wurden Ceuta und Me⸗ lilla von Flugzeugen und Kriegsſchiffen bom⸗ bardiert. Der Finanzminiſter erklärte ferner, daß die geſtrigen Kämpfe in Guadalajara und Toledo die ſchwerſten des ganzen Feldzuges geweſen ſeien. Die Zahl der Toten und Verwundeten ſei ſehr hoch, da Artillerie und Flugwaffe wurden. Havas meldet aus Madrid, daß der Nava⸗ cerrada⸗Paß von Volksfronttruppen zurück⸗ erobert worden ſei. Das Eingreifen des auf⸗ ſeiten der Regierung gebliebenen Eiſenbahn⸗ regiments habe zu dem Erfolg weſentlich bei⸗ getragen. Ein Vertreter des„Intranſigeant“ iſt in zwölf Stunden von Paris nach Madrid und zurück geflogen, um Bilder von der Lage zu beſchaffen. Das Blatt veröffentlicht eine ganze Seite von Photos aus den Madrider Kampf⸗ tagen. Es berichtet, daß bei der Montana⸗Kaſerne 116 Offiziere und 200 Jungfaſchiſten mit die Jugend der Völker, die im friſchen ſport⸗ lichen Kampf ihre Kräfte meſſen wollen, und in Hamburg haben ſich die Nationen zu dem Friedenswerk der Förderung des ſozialen Lebens der Völker vereinigt. In Berlin iſt das größte Stadion der Welt entſtanden und wett⸗ eifern alle Kreiſe des Volkes, dieſe olympiſchen Spiele allen Teilnehmern zu einem unvergeß— lichen Erlebnis zu geſtalten. In Hamburg iſt „Kraft durch Freude“ als Lebensideal und Le⸗ bensziel hingeſtellt worden, die— wie Dr. Ley ſagte— aktive Mobiliſierung der Enrgie der Gemeinſchaft im Volke. In Berlin und in Hamburg wollen wir unſeren Gäſten zeigen, was in drei Jahren anders geworden iſt im deutſchen Volke und wie das Leben pulſiert und kraftvoll alle Probleme der neuen Zeit anvackt. Ueber den ganzen Erdball kommen ſie ange⸗ zogen, freudig empfangen von dem deutſchen Volke, das ſtolz darauf iſt, ihnen die Heimat und ihre Schönheiten zu zeigen, ihnen auch zu zeigen, daß alles Lüge iſt, was eine böswillige Propaganda ihnen im Ausland vorgeredet hat. Sie werden kommen und ſehen, und wir hof⸗ fen, daß ſie den denkbar beſten Eindruck von Deutſchland mit heimnehmen werden. Wir wollen, daß ſie dieſes Deutſchland liebgewin⸗ nen und erkennen, daß hier ein friedliebendes Volk nichts anderes will, als im kulturellen Ringen ſeine Gaben und Kräfte zu entfalten und mit allen im Frieden zu leben, die dazu guten Willens ſind. 8 voll eingeſetzt 9 Maſchinengewehren erſchoſſen und ins Maſſengrab geworfen worden ſeien. Leichen in den Straßen Bartelonas Reiſende, die an der franzöſiſchen Grenze bei Perpignan eingetroffen ſind, erklären, daß die Straßen von Barcelona einen bedauerns⸗ werten Anblick böten. Noch jetzt finde man hier und dort Leichen, die noch nicht fortge⸗ ſchafft werden konnten. Die erſchoſſenen Pferde würden an Ort und Stelle verbrannt Die Apotheken ſeien ohne Arzneien und die Krankenhäuſer überfüllt. Weiter wird aus Barcelona gemeldet, daß General Gar, der zur Militärgruppe überge⸗ gangen war und ſich ſchließlich in ſein Land⸗ haus in der Nähe von Barcelong zurückgezo⸗ gen hatte, von Anhängern der Volksfront er⸗ mordet worden ſei. Erfolg der Regierungstruppen in San Sebaſtian (Vom Sonderberichterſtatter des DNB.) Nach den Behauptungen eines aus San Se⸗ baſtian eingetroffenen ſozialiſtiſchen Abgeord⸗ neten haben ſich die dortigen Anhänger der Militärgruppe gegen die Regierungstruppen nicht halten können. Die Offiziere und jugend⸗ lichen Freiwilligen, die ſich im Hotel Reina Chriſtina feſtgeſetzt hatten, ſollen ſich ergeben haben, nachdem das Hotel von Regierungs⸗ artillerie beſchoſſen worden war. Havas meldet aus Barcelona: Am Mittwoch⸗ abend ging eine erſte Abteilung roter Miliz in Stärke von 4000 Mann, meiſt aus Zivil⸗ perſonen beſtehend, an die Front. Beſchlagnahme der Lebensmittel⸗ und Kohlenvorräte Wie Havas aus Madrid meldet, hat die Stadtverwaltung angeordnet, daß alle Lebens⸗ mittelgroßhandlungen und alle Lebensmittel⸗ läden bis mittags ihre Lebensmittelvorräte angeben, die beſchlagnahmt werden ſollen Auch die Kohlenvorräte ſind von der Regie⸗ rung beſchlagnahmt worden. Die deutſche Kolonie in Tanger wohlauf. Berlin, 23. Juli. Wie wir erfahren, hat das Deutſche Konſulat in Tanger Mitt⸗ wochabend nach Berlin berichtet, daß in Tan⸗ ger Ruhe herrſcht und die Deutſche Kolonie ſich wohlauf befindet. England proleſtierl Engliſche Entrüſtung über die Zwiſchen⸗ fälle in der Meerenge von Gibraltar London, 23. Juli. Die ſich häufenden Zwiſchenfälle in der Meerenge von Gibraltar. wo am Mittwoch und Donnerstag bei den Schießereien zwiſchen den ſich bekämpfenden ſpaniſchen Gruppen zwei britiſche Zerſtörer und zwei britiſche Handelsſchiffe in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen wurden. erregen in der geſam⸗ ten engliſchen Oeffentlichkeit erhebliches Aufſehen. In größter Aufmachung ver⸗ öffentlichen die Abendblätter den harſen Proteſt, den die britiſchen Behörden in Gibraltar bei den Führern der ſpaniſchen Militärgruppe ge⸗ gen die„abſichtliche und unverantwortliche Bombardierung der Schiffahrt in der Meer⸗ enge“ erhoben haben. Proteſte wegen des Mißbrauches der Tanger⸗Zone durch die ſpaniſche Regierung Wie verlautet. hat das Auswärtige Amt die britiſche Botſchaft in Madrid angewieſen. im Benehmen mit der dortigen franzöſiſchen Botſchaft die Aufmerkſamkeit der ſpaniſchen Regierung auf die Schwierigkeiten zu lenken, die dadurch entſtehen könnten. wenn der in⸗ ternationale Hafen von Tanger als Stützpunkt für die Operationen der ſpaniſchen Flotte be⸗ nutzt werde. Der interationale Ueberwachungsausſchuß der Tangerzone hat in Madrid bereits in aller Form gegen die Verwendung des Hafens Einſpruch erhoben. Auf dieſes Erſuchen an die ſpaniſche Re⸗ gierung iſt bisher keine Antwort eingegangen. Britiſcher Zerſtörer von ſpaniſchen Fliegerbomben bedroht In Gibraltar wird amtlich mitgeteilt. daß ſpaniſche Flugzeuge auf der Höhe von Tarifa eine Reihe von Bomben über dem britiſchen Zerſtörer„Wildſwan“ abgeworfen haben. Ob⸗ wohl die Bomben in unmittelbarer Nähe des Fahrzeuges explodierten, wurde das britiſche Kriegsſchiff nicht getroffen. Der Zerſtörer gab einige Warnungsſchüſſe ab und kehrte hierauf nach Gibraltar zurück. Geſuch um Einbalſamierung ganiuxjos Liſſabon. 23. Juli. Die Führer d.⸗ ſpaniſchen Militärs haben die vortusieſiſche Regierung um Ein balſamie rung des verunglückten ſpaniſchen Generals San⸗ jurio gebeten damit er„an der Svitze der Heeresgruppe Mola beim Einzug in Madrid mitgeführt werden kann.“ * Die ſtriegsmarine gedenkt des Unkerganges des„Alis“ Ein Tagesbefehl Generaladmiral Raeders. Berlin, 23. Juli. Der Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, hat folgenden Tagesbefehl an die Kriegsmarine erlaſſen: „Am 23.24. Juli gedenkt die Kriegs⸗ marine in Stolz und Treue der tapferen Be⸗ ſatzung des Kanonenbootes„Iltis“, das vor 40 Jahren bei ſeinem Untergang in ſchwerem Or⸗ kan durch treueſte Pflichterfüllung bis zum letz⸗ ten Atemzuge Vorbild wurde für jeden deut⸗ ſchen Seemann und Soldaten. Wie das Flag⸗ genlied, das die„Iltis“ ⸗Beſatzung nach Vor⸗ gang des Oberfeuerwerkmaaten Raehm im Angeſicht des Seemannstodes anſtimmte, zum Weihelied der Marine geworden iſt, ſo wird der Geiſt der heldenhaften„Iltis“ ⸗Beſatzung wie in der Vergangenheit ſo auch heute und für alle Zeiten in den Beſatzungen der Kriegs⸗ marine lebendig bleiben.“ Eine Unlerredung über 10 000 fm. Der Reichsſportführer telephoniert mit Tokio 88 Berlin. 23. Juli. Aus Anlaß der 11. Olympiſchen Spiele führte ein Vertreter der japaniſchen Nachrichtenagentur Domei am Donnerstag vormittag von Tokio aus ein Telephongeſpräch mit dem Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. der ſich im Hauſe des deutſchen Sports in Berlin befand. Die Verſtändigung über die 10 000 Km. weite Entfernung war auf beiden Seiten ſehr gut. Der kühne techniſche Fortſchritt. dem dieſe Fernunterhaltung zu verdanken war. hat ſich bei dieſer Gelegenheit im ſchönſten Sinne in den Dienſt der Völkerverbundenheit geſtellt. Der Reichsſportführer wies darauf hin, daß die 11. Olympiſchen Spiele mit einer Be⸗ teiligung von 53 Nationen und mehr als 6000 Olympiakämpfern das größte Svortereignis aller Zeiten geworden iſt. Der Reichsſport⸗ führer ſchloß die telephoniſche Unterhaltung mit einem Gruß der deutſchen Svortler und des deutſchen Volkes an das japaniſche Volk. Die deutſche Sportwelt verſichert die japani⸗ ſchen Sportler ihrer Verehrung, Hochachtung und aufrichtigen Kameradſchaft. Jie Durchführung der öſterreichiſchen Amneſlie Begrüßungsſzenen vor Gefängniskoren Wien, 23. Juli. Mit der Durchführung der geſtern verkündeten Amneſtie der politi⸗ ſchen Häftlinge wurde bereits heute morgen begonnen. In allen Strafanſtalten Oeſter⸗ reichs waren ſchon um 8 Uhr morgens die er⸗ ſten Häftlinge in Freiheit geſetzt worden. In Anbetracht der großen Zahl von Amneſtierten werden die Entlaſſungen, die gewiſſe bürokra⸗ tiſche Förmlichkeiten erfordern, erſt gegen Abend beendet ſein. Vor dem Wiener Landesgericht hatten ſich bereits in den frühen Morgenſtunden viele Menſchen. hauptſächlich Angehörige der politi⸗ ſchen Häftlinge, eingefunden. Sie verfolgten mit ſichtlicher Spannung und innerer Be⸗ wegung den Fortſchritt der Entlaſſungsaktion. Immer wieder ereignen ſich rührende Begrü⸗ ſſungs⸗ und Wiederſehensſzenen. Aehnliche Nachrichten laufen auch aus den Bundesländern ein. So z. B. aus der Gra⸗ zer Strafanſtalt Karlau allein 400 National⸗ ſozialiſten, die wegen ihrer parteipolitiſchen Betätigung verurteilt worden waren und zum größten Teil langjährige Kerkerſtrafen vor ſich hatten, freigelaſſen worden. U Schwerer Konflikt zwiſchen dem belgiſchen Außenminiſter und ſeiner Partei. Brüſſel, 23. Juli. Die Rede des belgi⸗ ſchen Außenminiſters über die Grundlinien der belgiſchen Außenpolitik hat am Donners⸗ tag zu einem ſchweren Konflikt zwiſchen Spaak und ſeiner Partei geführt. Auf einen Antrag des Generalrates der bel⸗ giſchen Arbeiterpartei richtete der Abgeordnete Wauters in einer Rede die denkbar ſchärfſten Angriffe gegen den Außenminiſter. Die innenpolitiſchen Auswirkungen dieſes Konflikts ſind im Augenblick noch nicht zu überſehen. Von der Stellungnahme Spaals wird es abhängen, ob der Beſtand des Kabi⸗ netts van Zeeland durch dieſen ſchweren Konflikt gefährdet iſt. Es verlautet, daß Mi⸗ niſterpräſident van Zeeland die außenpoliti⸗ ſchen Anſichten Spaaks teilt. der Führer beſichligt das Reichsparleifagsgelände Nürnberg, 22. Juli. Am Mittwoch⸗ nachmittag begab ſich der Führer mit ſei⸗ ner Begleitung von Bayreuth aus nach Nürn⸗ berg, um das Reichsparteitagsgelände zu be⸗ ſichtigen und ſich über den Fortgang der Ar⸗ beiten zu überzeugen. S * D geles bing wahr zu l über reitur hiche nit! een n an zn 6 f. vir 8 Veſtzung heute und der Ktiegz. II l. nit Tul laß der 11 mater ber Lonei an ds ein bh lin befund, Ln heit n echt gut ben de ar. hat ſit 1 Sinne ig eit geſellt. uf hin, daß einer de⸗ r als 6h vottereigniz Neicsport, tterhaltung ortet und nische Voll die itpani⸗ Hochachtung dare wöfchrung der politi⸗ ute morgen en Oeſier⸗ gens die er worden. In Inneſtierten ſe bürokrg⸗ erſt gegen hatten ſich nden viele det politi⸗ erfolgten meret de⸗ ungöaltion. nde Behrü⸗ c aus den i det Gla⸗ ) National⸗ glpolitiſchen n und zum gen bot ſch iminißet bes belgi⸗ mudlinien Donners“ ben Epaal 1 der bel⸗ Wgeordn t schärfen ordnete gen dieſes nicht 0 Spal fonte doß N.. abenpolil⸗ 05 IU githrsc⸗ 1 ul% 0 Nun- N 1 07 u f, 1 u Im Auftrage des Reichsminiſters der Luftfahrt Generaloberſt Göring empfing am Donnerstag vormikkag der Skaaksſekrekär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, im Reichsluftfahrtminiſterium Oberſt Charles Lindbergh. Bei dieſem Empfang wurde das Programm der Beſichtigungen feſtgelegt, die Oberſt Lindbergh während ſeines Aufenkhal⸗ kes in Deutſchland bei der deutſchen Luft- waffe und Lufkfahrk durchführen wird. Im Anſchluß an den Beſuch des Reichs- luftfahriminiſteriums fand im Haus der Flie⸗ ger ein kameradſchaftliches Zuſammenſein ſtakk. In herzlichen Worken hieß Staats- ſekrekär Milch den amerikaniſchen Gaſt und ſeine Gattin willkommen. Seinen Dankesworken ſchloß Oberſt Lind⸗ bergh ein glühendes Bekennknis zur Luft- fahrk und eine eindrucksvolle Darlegung ſei⸗ ner Gedanken über die zukünftige Entwick⸗ lung und über die weſenklichſten Aufgaben der Luflfahrt an. Es war eine Rede, die weit über den ſonſt üblichen Rahmen hin; ausging und ſtärkſten Eindruck hinkerließ. Das neue Deukſchland zu beſuchen, ſo er⸗ kläre Oberſt Lindbergh, iſt beſonders für denjenigen ein Vorzug, der an den Fragen der Lufkfahrk inkereſſiert iſt. Der Name Deukſchland krikt immer wieder in der Ge⸗ ſchichke der Luftfahrk hervor; in der Pla- nung, im Einſatz der Flugzeuge und im Er⸗ kennen deſſen, was für das Führen der Luftfahrzeuge nolwendig iſt, hat Deukſchland viele Beiſpiele gegeben, welche die übrige Welk beeinflußt haben. Man kann volles Verkrauen in die Zu- kunft der Flugzeuge haben, ohne daß dabel die Bewunderung für die Begabung, die Deukſchland in der Enkwicklung der Luftſchiffe gezeigt hak, verminderk wird. Es muß für jeden Deukſchen ein ſtolzes Ge- fühl ſein, den„Hindenburg“ und den„Graf Zeppelin“ zu ſehen und zu wiſſen, daß ſein Land überlegen und ohne Rivalen auf dem Gebieke„Leichker-als-die-Luft“ iſt. Ich fühle manchmal, daß diejenigen von uns, die in der Luftfahrt aufgewachſen Jiympiabanner in Berlin eingetroffen Berlin, 23. Juli. Das ſorgſam gehütete Wahrzeichen der Olympiſchen Spiele, das Olympiabanner, iſt Donnerstagnachmittag in der Reichshauptſtadt angekommen. Der Präſident des Organiſationskomitees der letzten Olympiſchen Spiele, Oberſt William f May Garland, der zugleich auch das älteſte Mitglied des Internationalen Olympiſchen Komitees iſt, überbrachte das in einem von dem Sternenbanner einge⸗ hüllten Zinkkaſten aufbewahrte Banner perſönlich aus Los Angeles. Zum Empfang hatte ſich auf dem Bahnhof Friedrichſtraße eine Reihe von amerikaniſchen und deutſchen Freunden des greiſen Vorkämp⸗ fers der Olympiſchen Spiele eingefunden. Im Auftrage des Generalſekretärs des Organi⸗ ſationskomitees der 11. Olympiſchen Spiele hieß ihn Adjutant Nölke willkommen. Oberſt Garland war ſichtlich erfreut über die überaus herzliche Begrüßung. Er erklärte, er ſei ſehr glücklich, nach Berlin gekommen zu ſein, er freue ſich darauf, das olympiſche Ban⸗ ner, das von der Stadtverwaltung in Los An⸗ geles ſorgſam gehütet worden ſei, dem Ober⸗ bürgermeiſter von Berlin zur weiteren Aufbe⸗ wahrung für die nächſten vier Jahre übergeben zu können Er habe in Amerika ſchon ſo viel über die wunderbaren und gigantiſchen Vorbe⸗ reitungen gehört, die in Berlin für die Olym⸗ piſchen Spiele getroffen worden ſeien, daß er mit den größten und angenehmſten Hoffnun⸗ gen nach Deutſchland gekommen ſei. Am Freitag großer Empfang für die SA. ⸗ Olympiamannſchaft. Berlin, 23. Juli. Mehr als 500 Olym⸗ piakämpfer aus USA. werden am Freitag⸗ nachmittag gegen 15 Uhr in Berlin erwartet. der Aympiſche Fackellauf Die Fackel in Koziani eingetroffen. Koziani(Mazedonien), 28. Juli. Am Donnerstagabend um 21 Uhr 40 griechiſcher Zeit traf der Läufer mit der Olympiſchen Fak⸗ kel auf dem Hauptplatz von Koziani ein, wo er von einer rieſigen Menſchenmenge empfangen wurde. Die Kapelle der 11. Diviſion ſpielte die griechiſche Nationalhymne. Danach hielt der Bürgermeiſter von Koziani eine kurze Rede. Nationaltänze, von mehr als 100 Mädchen ausgeführt, beſchloſſen die Feier Auf dem Wege von Lariſſa nach Koziani wurde die Fackel abermals durch wilde Gebirgslandſchaf⸗ ten getragen. Bei Elaſſona wurde die maze⸗ doniſche Grenze überſchritten. Aus weiter Ferne grüßten die ragenden Felszacken des in Oberſt Lindbergh in Berlin „deulſchland kann auf ſe ine Luftfahrt ſtolz ſein!“ ſind, mehr als ein durchſchnittliches Le⸗ ben gelebt haben. Es ſcheink faſt ſo, als ſei es uns gegeben, in der Zukunft zu leben und unſer Werk mik den Augen einer anderen Generalion zu ſehen. Gewiß hat ſich die ganze Welk nie ſchneller geänderk als jetzt, und während dieſes Wech- ſels hak nichks ſich ſchneller entwickelt als die Luftfahrk. Wenn der Mann, der in dem älteſten Book der Vorzeit gefahren iſt, heuke noch einmal lebte, würde er kaum eine grö- ßere Veränderung im Bau der Schiffe ſe⸗ hen, wie unſere Generation ſie bel den Flug⸗ zeugen erlebk hak. Die Lufbfahrt hak ja grundlegendſte Aen⸗ derung, die je für einen Krieg enkſtanden iſt, hervorgerufen. Sie hak das zerſtörk, was wir defenſive Kriegführung nennen. Sie hak Verkeidigung in Angriff verwandell. Wir können nichk mehr unſere Nächſten mik einem Heer ſchützen. Unſre Kulkurgüter, überhaupt jede für uns wertvolle Einrich- kung liegen einem Luftangriff offen. Die Lufkfahrt hat einen revolukionären Wechſel für eine Welk gebracht, die ſchon von Ver- änderungen wankke. Es liegt in unſerer Verankworkung, daß wir durch die Weiker⸗ entwicklung der Luftfahrt nicht die Dinge zerſtören, die wir ſchützen wollen. Auf meiner Reiſe in Europa bin ich mehr als je beeindruckt von dem Ernfl der Sikualion, die uns gegenüberſtehl. Wenn ich ſehe, daß in ein bis zwei Tagen ein Schaden angerichlel werden kann, den keine Zeit je wieder erſeten kann, verſtehe ich, daß wir für eine neue Si⸗ cherheik ſorgen müſſen, eine Sicherheit, die dynamiſch und nicht ſtaliſch iſt, eine Sicherheit, die in dem Verſtand und nichk in der Kraft beruht. Oberſt Lindbergh folgte nach der Ver⸗ anſtalkung einer Einladung der Stadt Berlin, Wolken gehüllten olympiſchen Götterberges. bei der er ſich in das Goldene Buch der Reichshaupkſtadt eintrug. Leni Riefenſtahl aus Griechenland zurück. Berlin, 23. Juli. Am Donnerstagabend traf Leni Riefenſtahl nach ſiebentägigem Aufenthalt in Griechenland auf dem Flughafen Tempelhof mit dem Olympia⸗Sonderflugzeug ein. Lager der Sporlſtudenken Berlin, 23. Juli. Zu den Olympiſchen Spielen hat Deutſchland alle Nationen der Welt aufgefordert, je 30 Sportſtudenten zu entſenden, die, im„internationalen Sport⸗ ſtudentenlager“, in einem einwöchigen Kongreß für körperliche Erziehung von verſchiedenen internationalen Kapazitäten die Erfahrungen der Welt auf dem Gebiete der Leibesertüch⸗ tigung hören und für ihre Nation auswer⸗ ten ſollen. Bellen in allen Peislagen noch ausreichend vorhanden Berlin, 23. Juli. Die Zentralſtelle des Olympia⸗Verkehrs⸗ und Quartieramtes hat eine für alle Olympia⸗Gäſte wichtige Bekannt⸗ machung erlaſſen, aus der herorgeht, daß ent⸗ gegen anders lautenden Nachrichten zu den olympiſchen Spielen, abgeſehen von den mehr als 250 000 Privatquartieren auch in den Berliner Hotels und Penſionen noch ausrei⸗ chend Zimmer verfügbar ſind. Beſtellungen für Quartiere ſind nur an das Zentrale Olympia⸗Verkehrs⸗ und Quartieramt Berlin, Am Mühlendamm 1 zu richten, bei gleichzeitiger Einzahlung der üblichen Vermitt⸗ lungsgebühr von 2 RM. Kleine poliliſche Nachrichten Todesurteil im ſowietruſſiſchen Eiſenbahn⸗ kataſtrophenprozeß Moskau, 23. Juli. Im Prozeß wegen der Eiſenbahnkataſtrophe bei der Station Ka⸗ rymeſkaja an der Transſibiriſchen Bahn öſtlich von Tſchita, bei der bekanntlich 51 Per⸗ ſonen getötet und 52 verwundet wurden, iſt der dienſthabende Stationsbeamte zum Tode, andere Beamte zu Gefängnisſtrafen verurteilt worden. Schiffszuſammenſtoß auf der Unterelbe Hamburg., 23. Juli. Am früh ſtieß auf der Anterelbe der deutſche 2000⸗Tonnen⸗Dampfer„Virgilia“ mit dem engliſchen Dampfer„Bury“ zuſammen und ſank. Die Mannſchaft konnte rechtzeitig ge⸗ Donnerstag ber A. S. O. A. B. Kreis Heppenheim Heppenheim an der Bergſtraße 32⁵ de. ee Mittwochs von 8 uhr. Kreispreſſewart. Die Tätigkeits berichte ſind bis 25. Juli fällig. Wer den Termin überſchreitet zeigt, daß er ſeine Amtspflichten nicht genau nimmt. Kreispropagandaleiter. Eilt: Die ausgefüllten Feſtſtellungskarten fur die Beſtände der Olympiahefte, ſind ſo fort an die Kreisleitung zu ſenden. Dies betrifft auch ver⸗ ſchiedene Gemeinden. Monatlicher Tätigkeitsbericht wird bis zum 25. Juli fällig. — NSDAP., Ortsgruppe Mörlenbach. Freitag, den 2. Juli, abends 9 Uhr, findet im„Grünen Baum“ in Mörlenbach ein Mitglieder⸗ appell ſtatt, an dem ſich alle Parteimitglieder zu beteiligen haben. Ich erwarte vollzähliges Erſcheinen. NSDAP., Ortsgruppe Nimbach i. O. Morgen Freitag, den 24. Juli 1936, findet im Parteilokal Adam Weber 1., eine Mitgliederverſammlung der Ortsgrup⸗ pe Rimbach i. O. ſtatt. Die Verſammlung London, 23. Juli. In der Dauerſitzung des Unterhauſes kam es am Donnerstag nachmittag zu ſo wüſten Tumulten, daß die Sitzung unterbrochen und mehrere Abgeord⸗ nete ausgeſchloſſen werden mußten— ein in der Geſchichte des britiſchen Parlaments äußerſt ſeltenes Ereignis. Als Innenminiſter Sir John Simon die Reform der Arbeitsloſenunterſtützung vertei⸗ digte ſprang der linksradikale Arbeiterpartei⸗ ler Buchanan wie ein Wilder auf und brüllte Simon ins Geſicht, er lüge. Der Sprecher un⸗ terbrach hierauf die Ausſprache und verlangte. daß Buchanan ſich wegen ſeines unparlamen⸗ tariſchen Ausdrucks entſchuldigen ſolle. Bucha⸗ nan wiederholte jedoch ſeine Beſchuldigung, was beiſpielloſen Lärm auslöſte. Als der Sprecher darauf beſtand, daß Buchanan ſeine Beſchuldigung zurückziehen müſſe. antwortete dieſer. Sir John Simon habe wiſſentlich die Unwahrheit geſagt. Ein neuer Entrüſtungsſturm des Hauſes war die Antwort. Ein konſervativer Abgeordneter brachte nun den Antrag auf Ausſchluß Bucha⸗ nans aus dem Hauſe ein. Dieſer Beſchluß wurde mit 248 gegen 53 Stimmen angenom⸗ men Buchanan verließ das Haus mit den Händen in den Hoſentaſchen. Durch ungebühr⸗ liches Verhalten erzwang dann auch der links⸗ Eiger-Gletſcher, 23. Juli. Zu der Bergſteiger⸗Kataſtrophe an der Eiger-Nord⸗ wand iſt noch ergänzend zu berichten: Nachdem die Lage der beiden deukſchen und der beiden öſterreichiſchen Bergſteiger an der Eiger-Nordwand infolge des ſchlechten Wekters verzweifelt geworden war, unter- nahmen drei ſchweizeriſche Bergführer am Dienstagnachmittag den Verſuch, ihnen Hilfe zu bringen. Sie mußten jedoch feſtſtellen, daß eine Bergung infolge der ſchlechten Sicht un⸗ möglich war. Die Bergführer konnken ſich aber mit dem Bergſteiger Kurz verſtändi⸗ gen, der ihnen zurief, daß ſeine drei Ka⸗ meraden kot ſeien. Bei dem Rekkungs⸗ verſuch ſtürzte ein Stein 15 Zenkimeker am Kopf des einen Bergführers vorbei. Die drei Schweizer kehrten abends nach der Skakion Eigergletſcher zurück. Am Wikt⸗ wochfrüh brachen ſie, verſtärkk durch einen weiteren Bergführer, wieder auf. Als ſie in Hörweike an Kurz herangekommen waren, gaben ſie ihm zu verſtehen, er ſolle die in ſei⸗ nem Beſitz befindlichen Seilſtücke auftrennen, die einzelnen Schnüre zuſammenbinden und die ſo entſtandene lange Schnur herunker⸗ laſſen. Nach elwa dreiſtündiger Arbeit hakte Kurz eine ekwa 50 Meter lange rettet werden. Bekanntmachungen beginnt abends um 9 Uhr. Es wird jedem Pg. zur Pflicht gemacht, daß er erſcheint. Der Kreisleiter i. Ve Koch NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Bens heim⸗Heppenheim Betr.: Nheinfahrt. Haſt du dich ſchon zur Rhein fahrt am 2. Auguſt 1936 angemeldet? f Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft dur Freude“ fuhrt am Sonntag, den 2. Auge 1055 ihre einzige diesjährige f Rheinfahrt durch. Der Teilnehmerpreis beträgt nur NM. 5.90 für Fahrt bis Koblenz und zurück, ſowie Mit e an Bold. e ee „Niemand laſſe ſich dieſe günſtige Gelegenheit einer Fahrt an den deutſchen Rhein e Melde dich noch heute bei Deinem Orts⸗ oder Be triebswart an. Außerdem nimmt auch die Kreis- dienſtſtelle der NSG.„Kraft durch Freude“, Bens⸗ heim, Hochſtraße 2, während der Dienſtſtunden Anmeldungen entgegen.— Letzter Anmeldetag: Samstag, den 25. Juli 1936. Die Parole am 2. Auguſt 1936 muß heißen: 3 durch Freude“ zum freien, deutſchen CEFFCC(((ͥãũũã ²³¹ Ad ³A m dvd Tumult im Unkerhaus Abgeordneke ausgeſchloſſen— Beſchimpfung des Innenminiſters radikale Abgeordnete Campbel Stephan ſeinen Ausſchluß. Als ſich die Anruhe gelegt hatte und Sir John Simon ſeine Rede fortſetzen wollte, erhob ſich der Abgeordnete Cocks und erklärte ebenfalls, daß Simon ein Lügner ſei. Simon verſuchte jedoch, dieſe Bemerkung zu überhören, und wollte ſeine Rede fortſetzen. Darauf erhob ſich der Abgeordnete Mac Go⸗ vern und verlangte, daß die Hausordnung nicht nur gegen die unabhängige Arbeiterpartei, ſon⸗ dern auch gegen Mitglieder der Arbeiterpartei ſelbſt angewendet werde. Der Sprecher lehnte jedoch dieſe Erklärung ab und vollte den In⸗ nenminiſter veranlaſſen, ſeine Rede fortzuſetzen. Daraufhin verlangte Mac Govern erneut das Wort und erklärte unter dem Beifall de- Linken: „Ich habe geſagt, daß der Innenminiſter ein verfluchter Lügner iſt!“ Der Sprecher beantragte darauf, auch die⸗ ſen Abgeordneten auszuſchließen. Das Haus nahm den Antrag an, Mac Govern weigerte ſich jedoch. der Aufforderung des Sprechers zum Verlaſſen des Saales nachzukommen. Der Sprecher war ſchließlich gezwungen, den wach⸗ habenden Sergeanten zu rufen. Dieſer begab Schnur ferkiggeſtellt, deren emes ſich darauf zum Sitz Mac Governs und führte den Widerſpenſtigen aus dem Saal. FFF Die Kalaſtrophe an der Eiger-Nordwand Ende er den Bergführern zuwarf. Sie ban⸗ den nun ein neues Seil und zwei Mauer- haken an das Ende der Schnur, die Kurz zu ſich heraufzog. Das Rektungsſeil beſtand aus zwei zuſammengeknüpften Seilen. Als der Knoten beim Mauerhaken oben ange; langt war, riefen die Bergführer Kurz zu, er ſolle den Knoken durch den Haken hin⸗ durchdrücken, dann könne er gerekket werden. Kurz hakte aber nicht mehr die nötige Kraft und ſchwebte nun am Seil frei in der Lufk. Wenige Minuken ſpäter war er kot. Während er ſich abſeilke, gingen wiederholt Staublawinen nieder, ſo daß ihn die Bergführer oft 5 bis 10 Minuken lang nicht mehr ſehen konnken. Die Leiche hängt am Seil an einer ſo ge⸗ fährlichen Stelle, daß nach Ausſage der Bergführer keine andere Löſung übrig bleibt, als das Seil zu durchſchneiden und den Leich⸗ nam abſtürzen zu laſſen, um ihn bergen zu können. Von den drei anderen Toten befindet ſich einer noch in der Wand. Seine Leiche kann nur während einer längeren Zeit gün- ſtigen Wetters und auch dann nur unker größter Gefahr geborgen werden. Die beiden anderen ſind über die Eigerwand abgeſtürzk und werden wahrſcheinlich geborgen werden können. . 8—̃ n eee——————. eee ee ee 1 ee e e e, P — SSSF———————FF— 2—. ˙ — ä . Mußeſtun den Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ . Von Hermann Thimmermann (11. Fortſetzung und Schluß) Te und da entdeckten ſte.., der veutnant ſchrie es ihnen eiſer zu... taumelten hin.. rumpelten über die teine.., ſtolperten über Blöcke... rutſchten in Erd⸗ löcher und krallten ſich wieder herauf... und ſtanden vor einer zerbröckelten und zerſchlagenen Mauer, in der kein Loch zu ſehen war. Sie hatten ſich verlaufen. Es mochte ungefähr ſechs Uhr am Abend geweſen ſein. Mit weitaufgeriſſenen Augen und mit der letzten Kraft ſeiner Stimme kommandierte der Leutnant weiter. Stöh⸗ nend ſtiegen ſie über hartes Geröll, das unter ihren lehmbe chmierten Stiefeln zur Seite glitt und ſie ſtolpern Iteß. Sie kauerten zu Tode erſchöpft hinter Betonklötzen. Ste riſſen ſich wieder hoch und durchkrochen tiefe Trichter, in denen Gefallene übereinanderlagen, die durch den un⸗ 27751 Luftdruck der ſchweren Einſchläge ihrer leider beraubt waren. Sie taſteten ſich zwiſchen flam⸗ menden Donnerkeilen mit tränenden Augen, die vom Rauch wundgebeizt wurden, vorwärts, unabläſſig komman⸗ dierte ſie der Leutnant nach links, nach rechts, nach oben, kr 2 das eig der er wurde kürzer und er und.. plö ahen ſie graue Geſtalten huſchen z ſtanden zwiſchen Geröllbergen vor einem Mauerſahg heiſer ſchrie der Leutnant auf, ſie rannten darauf zu und erlebten das Wunder: daß, indeſſen rings umher die Einſchläge vom Himmel fuhren, dieſe Strecke bis zum Eingang nicht unter Feuer lag.. ſie wankten vorwärts, 10 wie in einem Traum Leichen liegen und Verwun⸗ ete herumhocken, die unfähig waren, die vier lächerlichen Meter zum Eingang noch zurückzulegen... mit 1 5 letzten Kräften machten die beiden Franzoſen einen „ e e Ste waren in Douaumont. „Der niedrige Gang, in den ſie ſich mit ihrer Zeltbahn drängten, war angefüllt mit Lehmgeſtalten, die örüllend, flehend, drohend zum Wettergehen aufforderten, mit Ver⸗ wundeten, die apathiſch zwiſchen und neben den ungeduldig trampelnden, verdreckten Stiefeln am Boden hockten, mit Gefangenen, die ſchweigend eingekeilt ſtanden, mi“ Kranken⸗ trägern, die mit ihren Laſten in den Zeltbahnen erſchöpft nach Atem rangen, mit Unterführern, die unermüdlich da⸗ lieg fuhren, um das Durcheinander zu ordnen und chließlich mit Poſten der Fortbeſatzung, die das Ganze energiſch weiterzuſchieben verſuchten, um den Eingang frei zu halten. J Der Anblick glich dem Trichter einer Mühle, in den Menſchen geſchüttet werden und langſam, ober unerbitt⸗ lich vom Mahlgang aufgenommen werden. Hinter dieſer wirren Menſchenmauer legten die Beiden den Leutnant nieder und blieben neben ihm ſtehen. Es war ausſichtslos zunächſt, hier durchzukommen. Das Fie⸗ ber des Schlachtfeldes wühlte noch in allen Köpfen, und die zerreißenden Einſchläge draußen vor dem Eingang er⸗ ſchienen wie das Aufheulen von Raubtieren, das Jammern, Knurren und Fauchen von Beſtien hinter der entgangenen Beute. Bisweilen wandte der Leutnant ſeine Blicke von dem ſeltſamen Wald von ſchmutzigen Stiefeln, die an ſeinem Geſicht langſam vorbeizogen, ab und zu ſeinen Begleitern. Sie ſtanden mit düſteren Geſichtern, manchmal wurden ſie von dem mahlenden Ne Seite gedrückt, manch⸗ mal traf ſie ein gutmütiges Wort. Manchmal ſahen ſie hinunter zu dem Mann, den ſie vom ſicheren Tode er⸗ rettet hatten. Was in den Seelen und Herzen der drei Männer in dieſen Augenblicken vor ſich gegangen iſt, weiß niemand. Immer neue Geſtalten taumelten herein, ſie kamen mit einer ſolchen Wucht, daß ſie im Schwung an die Mauern oder auf den Rücken der anderen flogen und daß man glazben konnte, es habe ſie jemand, der über unge⸗ heure Kräfte verfügte, von draußen in den Gang hinein⸗ eworfen. Keuchend und ſich den Schweiß aus den Ge⸗ 1 5 wiſchend, klebten ſie ſich dicht an die vorwärts⸗ chiebenden Menſchenklumpen.. Der Leutnant hatte nicht mehr die Kraft, irgend etwas u ſagen oder anzuordnen, was nun mit ihm geſchehen ſollte Er lag ſtill, von ſchrecklichen Schmerzen zerriſſen, er konnte nicht einmal den Kopf wenden, wenn einer der vielen Stiefel, die an ihm vorüberſchlurften, ihm ins Ge⸗ ſicht zu treten drohte. Als er ſeine Hände müde auf den Steinboden legte, griff er in eine Pfütze, er zo ſie naß von Blut zurück, und es war nicht ſein Blut allein, das ich da anſammelte. ſic g er 1—— auf das hohle Durcheinander der Stim⸗ men lauſchte, fuhr er plötzlich zuſammen. Aus weiter Ferne hatte er eine helle Stimme ehört, deren Klang ihn wie ein Schlag durchdröhnte: die Stimme des Or⸗ donnanzoffiziers vom Regimentsſtab. l Er ſchrie zwiſchen den Stiefeln hindurch mit aller Kraft mehreremale den Namen des Offiziers. 1 Und er bekam Antwort, die helle Stimme kam näher und näher und ſchrie:„Hier!“—„Hier!“—„Hier! Dann wichen die Stiefel auseinander, das Geſchrei ließ nach und das vertraute Geſicht des Kameraden beugte ſich über ihn. Er war heimgekehrt zum Regiment. a Von da ab verlief alles, was mit ihm geſchah, wie in einem ruhigen, ſchönen Traum. Er hörte einige Be fehle, er fühlte, daß er hochgehoben wurde, er ſah wieder vor ſich die breiten Schultern des blondbärtigen Fran zoſen und durch eine Allee von fahlen Geſichtern, flachen Stahlhelmen von Franzoſen und gebuckelten von deutſchen Soldaten ſchwebte er dahin. Voraus ging der Ordonnanz offizier und machte eine Gaiſe frei. Hinter dieſem Trans⸗ — das kindliche Vertrauen des ned pört aver, wie im bergenden drrerwaſſer, wanrte, lief, ſtolperte und rannte ein Strom von anderen Verwundeten. Als der naſſe, triefende Gang etwas freier von Men⸗ fene wurde, ging der Ordonnanzoffizier neben ihm und eine erſte Frage lautete: „Wie ſtehts vorne?“ „Gut ſtehts“, murmelte der Leutnant,„die M⸗Räume haben wir und weit drüber naus ſind wir.“ (Er war der erſte Offizier, der von vorne nach dem Sturm in das Fort kam.) Vor dem Lazarettraum nahmen deutſche Sanitäter den beiden Franzoſen die Zeltbahn ab. Sie trugen ihn weiter, und in dem Augenblick, als er unter dem Gewölbe des Lazaretteingangs verſchwand, verſchwanden auch die beiden Franzoſen für immer aus ſeinem Leben. Wie es im Gewirr der Schlachten bis⸗ weilen zuzugehen pflegt: ſie waren von einer Sekunde zur anderen auseinandergekommen, um ſich niemals wieder zu ſehen, Er hatte ſich nicht von ihnen und ſie hatten ſich nicht von ihm verabſchiedet. Irgendwo da draußen, in dem langen, tropfenden, von Kerzenſtümpſchen matt erleuchteten, von Kriegern durchrumpelten, vom dumpfen Donner der Einſchläge zitternden Gang waren ſie zurück⸗ geblieben. Vielleicht ſtanden fie noch auf demſelben Fleck, wo er ihnen aus ihren Händen genommen worden war, dieſes Leben, das ſie dem Schlachtfeld entriſſen hatten, und ſahen ihm nach. Vielleicht ließen ſie ſich, als er aus ihren Augen war, müde zu Boden gleiten, um abzu⸗ warten, was mit ihnen gal beben würde. Vielleicht wan⸗ derten ſie auch unverzüglich weiter, irgendwohin in das Labyrinth, um ihre Kameraden zu ſuchen. Es iſt nicht bekannt, wo ſie geblieben ſind und wie es ihnen fernerhin ergangen iſt, ob ſie nach dem Krieg zurückkehren durften in ihre Heimat, in die Bretagne nach Frankreich. Der, der ihnen ſein Leben verdankt, wußte ihren Namen nicht. und ſie, die das Letzte eingeſetzt hatten, wußten den Namen 3 nicht, den ſie getragen hatten. Im Lazarettraum wurde der Leutnant auf einen der Tiſche gelegt, und indeſſen ſich die Aerzte an ſeinem Bein zu ſchaffen machten, tauchte über ihm das ſcharfgeſchnittene Genche de s Regimentskommandeurs, des Oberſtleutnants Epp auf. Und noch einmal riß ſich der Leutnant zuſammen. In knappen Worten, mit der letzten Kraft geformt und her⸗ vorgeſtoßen, muchte er Meldung. Auf einer Karte, die der Ordonanzofftzier herbeigeholt hatte, zeichnete der Leutnant, ſo gut er konnte, die er⸗ reichte Frontlinie ein und erläuterte die ſchwierige Lage der Uebriggebliebenen. Er horchte auf, als ihm der Kommandeur mitteilte, daß der Angriff der anderen Kompanien auf geringeren Widerſtand geſtoßen und bis auf die Wälle von Soupille vorgetragen worden war. Am meiſten bewegte ihn aber, was Oberſtleutnant Epp aus Gefangenen⸗Ausſagen wußte: daß der Sturm der „Leiber“ einen beinahe gleichzeitig befohlenen Angriff der Franzoſen auf Fleury überrannt und zerſchlagen hatte. Ein langer Händedruck und ein letzter Blick in das vom Beobachten im Panzerturm rauchgeſchwärzte Antlitz des Kommandeurs... dann überließ ſich der Leutnant den Aerzten. Der Leutnant ſtarrte an die Decke. „Wie ſteht's mit dem Bein? Muß es runter oder kann ich es behalten?“ Minutenlang herrſchte Stille, dann kam die ruhige Stimme des Arztes:„Schön iſt anders... der Ausſchuß iſt häßlich.. aber es wird ſckhon werden.“ ieder einige Sekunden Schweigen. „Nehmt's mir nicht ab“, ſagte der Leutnant. Nach einer Weile, während brennende Fackeln in ſeine Wunde zu ſtoßen ſchienen, ſah er, daß ſie Draht zu einer Schiene bogen und ſein Bein hineinlegten, ſie rammten ihm eine Spritze ein, und dann trugen ihn die Sani⸗ täter auf der Tragbahre in einen Nebenraum und frag⸗ ten ihn, ob er zu eſſen und zu trinken haben wolle. Nein, er wolle nichts haben. Dumpf und wie aus weiter Ferne rumpelten Ein⸗ ſchläge auf das Fort herunter, die Mauern bebten und es rieſelte von allen Wänden. Manchmal ſtöhnte in der Nähe ein Verwundeter. Manchmal hörte er die Stim⸗ men der Aerzte. Ihm ſelber aber war wohl zumute. Das Morphium hatte die Schmerzen gelindert. Ein gren⸗ zenloſes Gefühl der Geborgenheit überkam ihn. In dieſem Raume verbrachte er die Nacht zwiſchen Wachſein und Schlummern, zwiſchen Grübeln und Träu⸗ men, zwiſchen Heimweh und Verlangen nach ſeinen Leuten. Manchmal griff er mit beiden Händen in die Dunkelheit, um Ritter und den Blondbärtigen zu ſuchen. Und oft wandte er ſeinen Kopf nach allen Seiten und wunderte ſich, daß er allein war. Gegen vier Uhr morgens holten ihn zwei Sanitäter, nahmen die Bahre auf, wanderten mit ihm durch die Gänge. gingen mit ihm hinein in die Dämmerung, die grauweiß den jenſeitigen Ausgang füllte, ſprangen mit ihm in einer Pauſe der Feuerſchläge hinaus, kletterten mit ihm trichterauf und trichterab... er kümmerte ſich nicht darum. Es ging ihn nichts mehr an, was ſich da rings umher ereignete. Mochten die Granaten die Erde heben, mochten die Blitze der Brennzünder in die Nähe fahren, er hatte damit nichts mehr zu tun. Er befand ſich in einem ſonderbaren Taumel von Zufriedenheit. Die ſture Zuverſicht, die fromme Gleichgültigkeit und geborgenen Verwundeten wickelte ihn warm wie in einen Mantel. Hoch und tief Copyrigth durch Verlag Knorr& Hirth München ſchwanrte er auf seiner Vayre, er wurde auch prompt, wean die Sanitäter von Einſchlägen gejagt wurden, bis⸗ weilen unſanft hingeſetzt auf dem langen Wege über den ee Er hatte eine Büchſe mit Keks nebſt einer afel Schokolade auf dem unförmigen, ſchneeweißen Ver⸗ band ſtehen, der ſeinen Unterleib einhüllte, und davon aß er mit ſeinen verdreckten und blutverkruſteten Hän⸗ den. Nachdenklich verfolgte er, wie ſeine Fingerſpitzen vom vielen Anfaſſen der Süßigkeiten allmählich ſauber zum Vorſchein kamen. Er mochte ſich in ſeinem Innern hinwenden, wohin er wollte: da gab es keinen Winkel, der nicht von Glück angefüllt war. Sein Herz war bei ſeinen Kameraden auf den Wällen von Souville. Er durchdachte noch einmal den Angriff in allen G zelheiten und durchforſchte noch einmal die ſoldatiſche und menſchliche Haltung ſeines Zuges. Sie hatten beſtanden, beſtanden, beſtanden!—— Viele Verwundete wanderten denſelben Weg, viele Tragbahren ſchaukelten vor und hinter ihm. Als in ſeiner Nähe im Laufſchritt einige blaue Mäntel auftauchten, hätte er beinahe laut aufgeſchrien. Wo waren ſeine beiden? Wo waren die Bretonen? Er hob ſich hoch und ſtarrte angeſtrengt überall hin, wo ſich die flachen, blauen Stahlhelme zeigten. Niemals aber waren die beiden dabei, die er ſuchte. Von da ab ließ er in ſeiner Aufmerkſamkeit nicht mehr nach, den ganzen, weiten Weg durch die Brüleſchlucht und durch den Foſſeswald, und der Anblick der vertrauten Strecke, die er vor einigen Tagen hinaufgeklettert war und alle Erinnerungen, die mit dieſem Anblick verbunden waren, traten zurück. Er ſah in die Geſichter aller Ge⸗ 8 die vorbeiſtrömten. Die, die ſeine Dankbarkeit uchte, waren nicht dabei. In einem fahlen, zerſchoſſenen Tale luden ſie ihn in einen Pferdewagen. 121 In Azannas wurde er ausgeladen. Fern, unwirklich fern rollte dumpfer Donner der Front. Müde ſtarrte der Leutnant in das Gewimmel von Menſchen, das ſich hier geſammelt hatte, in das Gewim⸗ mel der vom Giftgas verblichenen, vom Pikrindampf ver⸗ färbten und vom Lehm des Schlachtfeldes gelben Uni⸗ formen, das aber im ganzen einem Schneefeld glich, einem unüberſehbaren Schneefeld von friſchen Verbänden. Abſeits ſtand eine ſchweigende Mauer von blauen Män⸗ teln und blauen Stahlhelmen, Hunderte und Hunderte von Franzoſen, die auf den Abtransport warteten. Hier in Azannes war der Frieden. Nur die, die er ſuchte, waren nicht dabei. Ende. cia lun baſe 1918 Von Wolfram Brockmeier Wie knöcherne Finger ans Fenſter ſchlagen, So hakte der Regen geklopft in der Nacht. Die in den dumpfigen Kammern lagen, Sie fuhren lauſchend empor aus den Schragen Die einſamen Frauen waren erwacht. Von Drove bis Kelberg, im trüben Gelände War Furcht in die Herzen der Frauen geſät. Gefaltet ſtiegen die tagſchweren Hände, Und die Kerze erglomm, daß das Grauen ſich wende. Jede Kammer der Eifel war voll von Gebet. Dann ſchwelke ein Morgen, den Schalten bezwangen: Zum Tagewerk hoben die Frauen ſich ſtumm. Der Weg in die Aecker, ſo oft nun gegangen. Von niederm Gewölke war er verhangen: In Nebel und Wolken ein Grauen rundum. Sie pflügten den Acker und brachen den Naſen. Die Winde verſtummken, die Sorge entſchwand. Doch eine ſchrie auf, da am Feldrain ſie ſaßen: Was für ein Nebel quillt über den Straßen? Eiſengrau ziehts auf den Straßen im Land. Und die Frauen haſteten angſtroll zu Tale Und ſtanden warkend im Graben dann: Da kam das Bangen mit einem Male Es ſchritt ein Heer in des Nebels Fahle, Eiſengrau zog's auf den Straßen heran. Ein Rauſchen dröhnte von kauſend Tritten, Von Waffen und Helmen drohte ein Glanz. Ins Knien waren die Frauen geglitten: Dem erſten, der ihnen vorbeigeſchritten, Dem lag überm Helme ein Dornenkranz. 4 hin läd af Amal loch eines biele intel 9 hin, mals mehr lucht uten und nden Ge⸗ keit n in oft. bon wim⸗ hbet⸗ llni⸗ inem ln⸗ erte Die hauplereigniſſe des 26. Juli:„Großer Preis von deulſchland“ auf dem Nürburgring Kommt deulſchland ins Endſpiel? Die Jeileinkeilung des Olympia-Fußballlurniers Aympia-Auskunftsſtelle im Columbushaus Die vom Organiſationskomitee für die 11. Olympiade eingerichtete Auskunftsſtelle im Columbushaus am Potsdamer Platz wird bereits jetzt in überaus großem Maße in An⸗ ſpruch genommen. Trotzdem werden unzählige Anfragen an das Organiſationskomitee ge⸗ richtet. Es iſt daher nötig, darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die Auskunftsſtelle im Columbus⸗ haus einen Stab von Dolmetſchern und Dol⸗ metſcherinnen beſitzt, der in der Lage iſt, in jeder Sprache jede gewünſchte Auskunft geben zu können. Der Strom der Fremden wird von Tag zu Tag ſtärker werden und demgemäß werden die Fragen zunehmen. Es iſt daher notwendig, daß alle die Olympiſchen Spiele betreffenden Fragen entweder perſönlich oder telephoniſch an die Auskunftsſtelle im Colum⸗ bushaus gerichtet werden, um das Organiſa⸗ tionskomitee von Fragen zu entlaſten, für die es die Auskunftsſtelle geſchaffen hat. Der Te⸗ lephon ruf iſt B 1, 2500. ——— Kauft keine falſchen Olympia⸗Abzeichen. Die beiden offiziellen Abzeichen, die das Organiſationskomitee für die 11. Olympiade im Auftrage des Reichs⸗ und preußiſchen Mi⸗ niſteriums ausgegeben hat, werden trotz ſchärfſter Gegenmaßnahmen und gerichtlicher Verfolgungen immer wieder gefälſcht. Es wird daher nochmals darauf hingewieſen, daß alle Broſchen und Nadeln, die in der Form der fünf Ringe als Abzeichen vertrieben wer⸗ den, das Zeichen„geſ. geſchützt“ tragen. Für den Straßenverkauf ſind außerdem nur Ver⸗ käufer in weißer Uniform zugelaſſen. die Japaner proben In Berlin⸗Siemensſtadt trat Japans Hok⸗ keymannſchaft zu einem Uebungsſpiel gegen Siemens an und wurde nach intereſſantem Spiel mit 1:0(0:0) geſchlagen. Faſt zur alei⸗ chen Zeit hatte ſich Japans Fußball⸗Mann⸗ ſchaft im Poſtſtadion Minerva Berlin zum Trainingspartner ausgeſucht. Während man den Berliner die Sommerpauſe ſtark anmerk⸗ te, gefielen die Söhne Nippons durch ein überaus ſchnelles und wendiges Spiel, das ſie nur knapp mit 3:4(2:4) verloren, obwohl ſie zu Beginn 20 geführt hatten. Noch am Sonntagabend ſetzte die Techniſche Kommiſſion des Fußball⸗Weltverbandes(J JF A) in Berlin den genauen Spielplan für die Durch⸗ führung des Olympiſchen Fußball⸗Turniers in der Zeit vom 3. bis 16. Auguſt feſt. Die in Anweſenheit von Vertretern der beteiligten Ver⸗ bände und Nationen, der Attachés der teilneh⸗ menden Staaten und der Preſſevertreter vor⸗ genommene Ausloſung ergab für 16 Spiele des Turniers unter nachträglicher Feſtſetzung der Plätze und des Beginns folgenden Turnier⸗ plan: Vorrunde: Montag, 3. Auguſt: Spiel 1: Italien— USA.(Poſt⸗Stadion) Spiel 2: Norwegen— Türkei(Mommſen⸗ Stadion) Dienstag, 4. Auguſt: Spiel 3: Deutſchland— Luxemburg (Poſt⸗Stadion). Spiel 4: Schweden— Japan(Hertha⸗Platz) Mittwoch, 5. Auguſt: Spiel 5: Polen— Ungarn(Poſt⸗Stadion) Spiel 6: Aegypten— Oeſterreich (Mommſen⸗Stadion) Donnerstag, 6. Auguſt: Spiel 7: Großbritannien— China (Mommſen⸗Stadion) Spiel 8: Peru— Finnland(Hertha-Platz) Zwiſchenrunde: Freitag, 7. Auguſt: Spiel 9: Sieger 2— Sieger 3(Poſt⸗St.) Spiel 10: Sieger 1— Sieger 4(Momm⸗ ſen⸗Stadion). Samstag, 8. Auguſt: Spiel 11: Sieger 6— Sieger 8(Hertha⸗ Platz) Spiel 12: Sieger 5— Sieger 7(Poſt⸗St.) Vorſchlußrunde: Montag, 10. Auguſt: Spiel 13: Sieger 9— Sieger 10(Olym⸗ pia⸗Stadion). Dienstag, 11. Auguſt: Spiel 14: Sieger 11— Sieger 12 (Olympia ⸗Stadion). Endſpiel um den 3. Platz: Donnerstag, 13. Auguſt: Verlierer 13— Verlierer 14(Olympia⸗St.) Entſcheidungsſpiel: Samstag, 15. Auguſt: Sieger 13— Sieger 14(Olympia ⸗St.), Die Spiele 1 bis 12 auf den Vereinsplätzen beginnen jeweils um 17.30 Uhr. Die Spiele 13 und 14 ſind um 17 Uhr angeſetzt, die An⸗ fangszeiten der beiden Entſcheidungsſpiele(um den erſten und um den dritten Platz) ſind auf 16 Uhr feſtgelegt. Das Los hat diesmal für Deutſchland zwei⸗ fellos günſtig entſchieden. Der Zettel mit dem Namen Deutſchland blieb bei der Ausloſung der Vorrunde bis zuletzt ungezogen, ſodaß ſich zwangsläufig die Paarung mit Luxemburg er⸗ gab, gegen das ein deutlicher Sieg herausgeholt werden müßte. Gegner der Zwiſchenrunde iſt dann der Sieger des Spieles Norwegen gegen Türkei, der— ganz gleich, wie er auch heißt— ebenfalls beſiegt werden ſollte, womit die Vor⸗ ſchlußrunde erreicht wäre. Hier kommt der erſte„dicke Brocken“. Der Gegner wird aus den Spielen Italien— Amerika und Schweden— Japan ermittelt, wobei man wohl auf Schwe⸗ den als letzten Gegner ſchließen darf. Immer⸗ hin— auf deutſchem Boden müßte auch Schwe⸗ den wieder geſchlagen werden und der Eintritt ins Endſpiel möglich ſein. Wer der Gegner dieſes Spieles ſein wird, iſt ſchwer zu ſagen. Muß man ſchon in den vorher genannten Tref⸗ fen, z. B. die italieniſche Elf als ſchwächer an⸗ ſprechen, da ſie ja von Amateuren gebildet wird, ſo gilt das im gleichen Maße für die an⸗ dere Gruppe von Ungarn und Oeſterreich, die ja ebenfalls nur Amateurmannſchaften ſchicken dürfen, alſo auf ihre ſtärkſten Waffen verzich⸗ ten müſſen. Auch England ſchickt nur Amateure; aber deren Spielſtärke dürfte weſentlich höher einzuſchätzen ſein. So ſind alſo wohl die Mann⸗ ſchaften von England, Polen, Aegypten und bielleicht Peru die Hauptgegner der zweiten Gruppe, wenn nicht die Chineſen die große Ueberraſchung bringen. Aber im Ernſt rechnet man nicht damit. Ein Endſpiel Deutſchland gegen England liegt durchaus im Bereich des Möglichen. F. K. „Großer Ankomobilpreis von deulſchland“ Am Sonnlag auf dem Nürburg-Ring— Die beſten europäischen Fahrer und Rennwagen am Flark Am letzten Sonntag vor den Olympiſchen Spielen erreicht die europäiſche Automobil⸗ Rennſaiſon mit der Austragung des„9. Gro⸗ ßen Automobil⸗Preiſes von Deutſchland“ auf der bekannten Nordſchleife des Nürburgrin⸗ ges ihren Höhepunkt. Nach einer vierwöchigen Pauſe, die beſonders von den beiden deut⸗ ſchen Rennfirmen Auto⸗Union und Mercedes⸗ Benz zur ſorgfältigen Ueberholung und Vor⸗ bereitung ihrer Rennwagen auf dieſes große Rennen benutzt wurde, treffen die großen „Aſſe“ der europäiſchen Rennſtälle wieder im mörderiſchen Kampf der Motoren zuſammen. 20 der beſten Fahrer haben für den deutſchen „Grand⸗Prix“ gemeldet und es iſt natürlich ſelbſtverſtändlich, daß gerade die drei in den letzten Jahren erfolgreichſten Autofirmen— Alfa Romeo, Auto⸗Anion und Mercedes-Benz — mit ihrem ſtärkſten Aufgebot anrücken. Jechs große Rennen hat die Saiſon 1936 bisber gebracht und da⸗ bei konnten Mercedes⸗Benz, Auto⸗Anion und Alfa Romeo je zwei Siege erringen. Mer⸗ cedes ſiegte in Monte⸗Carlo und Tunis Auto ⸗ Union gewann in Tripolis und beim Eifelrennen. Alfa Romeo holte ſich die Ren⸗ nen in Barcelona und Budapeſt. Am kom⸗ menden Sonntag wird nun auf der Nürburg⸗ ring entſchieden werden. wer für den weite⸗ ren Verlauf der Saiſon die größten Ausſich⸗ ten bekommt, als erfolgreichſte Firma das Rennjahr zu beſchließen. Wem wird nun der große Wurf gelingen? Vorweg ſei geſaat. daß alle Marken beſtens gerüſtet in den Kampf gehen und jedem von ihnen eine reelle Chance auf den Sieg zugeſprochen werden muß. Alle können am Sonntag begründete Hoffnungen auf den Sieg und auf die erſten Plätze hegen Gerade nachdem Alfa Rome in dieſem Jahre den deutſchen Rennwagen gleichwertige Konſtruktionen entgegenſtellen 8 kann. wohnt den großen Automobilrennereig⸗ niſſen ein beſonders ſpannungsvoller Reiz inne. Das Aufgebot der Rennſtälle und Privatfahrer umfaßt, wie ſchon erwähnt, 20 Namen. Gewiß— Alfa Romeo Mercedes Benz und Auto⸗Union ſind die großen Javo⸗ riten auf den Sieg, aber es wäre verfehlt, etwa Maſerati oder Bugatti alle Ausſichten auf den Sieg abzuſprechen. Beſonders Maſe⸗ rati mit dem Motorradmeiſter Tenni und Graf Troſſi hat mehr als nur eine Außenſei⸗ terchance. Die Startliſte lautet: Mercedes⸗Benz: Rudolf Caracciola, Manfred von Brauchitſch, Luigi Fagioli, Louis Chiron und Hans Lang. Auto⸗Union: Bernd Roſemever, Hans Stuck, Achille Varzi und Ernſt von Delius. Alfa Romeo: Tazio Nuvolari, Marcheſe An⸗ tonio Brivio, Ferarra und Mario Tadini. Maſerati: Graf Troſſi und Omobono Tenni, Cholmondeley⸗Tapper(Privatfahrer), Hans Rüeſch(Privatfahrer) und Juan Zanelli(Privatfahrer). Bugatti: Jean⸗Pierra Wimille. J W. Nens (Privatfahrer), Ver macht das Rennen? Mercedes⸗Benz 1935 der weitaus erfolgreichſte„Nennſtall“, hatte in dieſem Jahre nach dem guten Start in Monte⸗Carlo und Tunis mit viel Pech zu kämpfen. Verſchiedene unglückliche Zufälle, Maſchinenſchäden uſw. raubten dem Anter⸗ türkheimer Werk eine Anzahl möglicher Siege oder guter Plätze Die„große Pauſe“ zwiſchen Budapeſt und Nürburgring wurde aber von eee eee Rennleiter Neubauer und ſeinen Ingenieu⸗ ren in unermüdlicher Arbeit dazu benutzt, die Wagen wieder in Schuß zu bringen und die Erfahrungen, die man mit den an der be⸗ währten Konſtruktion angebrachten Verbeſſe⸗ rungen gemacht hatte, erfolgverſprechend zu verwerten. Trainingsfahrten, die in der ver⸗ gangenen Woche auf dem Nürburgrig durch⸗ geführt wurde, brachten gute Ergebiſſe und kann Mercedes⸗Benz am Sonntag wieder mit „gutem Gewiſſen“ und großen Siegesausſich⸗ ten ins Rennen gehen. N Auto⸗Union war in dieſem Jahre bisher erheblich zuver⸗ läſſiger als ihr großer Rivale, die Wagen ſtanden faſt ohne Ausfälle alle beſtrittenen Rennen durch. Zwei große Siege— durch Achille Varzi in Tripolis und Bernd Roſemeyer beim Eifelrennen lohnten die Anſtrengungen dieſer großen deutſchen Auto⸗Firma in ſchön⸗ ſtem Maße. Auch die Auto⸗Unjon wax vor Mercedes-Benz zu Verſuchsfahrten auf dem Nürburgring und auch hier befriedigten die Ergebniſſe in jeder Weiſe. Bernd Roſemeyer Hans Stuck und Achille Varzi, die auf Auto⸗ Union neben Ernſt von Delius am Sonntag im Rennen liegen, müſſen alſo unbedingt als erſte Favoriten angeſprochen werden. Alfa Nomeo hat endlich nach zwei Jahren den Anſchluß an die überragenden deutſchen Konſtruktionen ge⸗ funden. Mit Tazio Nupolari gelang es der „Scuderia Ferrari“ das erſehnte Ziel, vor den deutſchen Wagen zu ſiegen, zweimal zu er⸗ reichen. Allerdings waren es in beiden Jäl⸗ len ſogenannte„kurze“ Rennen, in denen Nu⸗ volari ſiegreich bleiben konnte. In Barcelona. Budapeſt(wo jedoch der Italiener den alten Acht⸗Zylinder⸗Alfa⸗Romeo ſteuerte) und auch im Eifelrennen waren die Strecken nur etwas über 200 km lang. Der neue Zwölf⸗ Zylinder der Alfa Romeo wird nun am Sonntag auf dem Nürburgring beweiſen müſſen, daß er auch die„Grand⸗Prix“⸗Strecke von 500 km voll und ganz durchſtehen kann. Bei der Güte der Motoren, die Alfa Romeo baut., und nach der nun abgeſchloſſenen„Einlaufzeit“ der neuen Konſtruktionen iſt jedoch ſicher anzunehmen, daß die Scuderia Ferrari und mit ihr Tazio Nuvolari auch über 500 km wieder der ſchärfſte Gegner unſerer deutſchen Rennwagen ſein wird. deulſchlunds„Grand Prix“ kommt am Sonntag bereits zum neunten Male zum Austrag. Im Jahre 1926 wurde er zum erſten Male durchgeführt. und zwar auf der Berliner Avus. Schon 1927 wurde er aber auf den eben fertig gewordenen Nür⸗ burgring verlegt, wo er nun bis heute ver⸗ blieben iſt. Zweimal in zehn Jahren mußte die Durchführung des„Großen Preiſes“ un⸗ terbleiben: 1930 und 1933. In den acht bis⸗ herigen Rennen war Deutſchlands Meiſter⸗ fahrer Rudi Caracciola mit vier Siegen am erfolgreichſten. Dreimal gewann„Caratſch“ mit dem Mercedes⸗Dreizack und einmal— 1932— auf Alfa Romeo. Mercedes war noch ein viertel Mal erfolgreich, 1927 durch Otte Merz. der dann 1933 bei Probefahrten mit dem neuen Mercedes⸗Benz auf der Avus ſo unglücklich zu Tode ſtürzte. Bemerkenswert iſt, daß alle bisherigen Sieger im„Großen Preis von Deutſchland“— bis eben auf Otto Merz — auch am Sonntag wieder mit von der Partie ſind. Deutſchlands Motorſpontgemeinde hofft diesmal mit ganzem Herzen auf einen Sieg ihrer Rennwagen und Fahrer und ſie glaubt auch, daß der Sieg in Deutſchlands eigenſtem Rennen in der Heimat bleiben wird. Sie wird jedoch auch— wenn Nuvolari oder ein anderer Fahrer eines ausländiſchen Wagens ſiegen ſollte— den großen ſportlichen Erfolg des Gegners neidlos anerkennen. Nur eines wünſchen die deutſchen Motorſportfreunde nicht mehr zu erleben: wie im Vorjahre trau⸗ rigen Herzens zuſehen zu müſſen, wie das Peck einen deutſchen Fahrer auf deutſchem Wagen in der letzten Runde wenige Meter vor dem Ziel um den ſchon ſicher ſcheinenden Sieg brachte. R. gchmelings Herausforderung angenommen Die New Vorker Borkommiſſion verhan- delte auf ihrer letzten Sitzung über den be⸗ vorſtehenden Weltmeiſterſchafts kampf zwi⸗ ſchen Max Schmeling und dem derzeitigen Titelhalter James J. Braddock. Der Mana- ger Braddocks, Joe Gould, nahm die auf kelegraphiſchem Wege ergangene Herausfor- derung Schmelings an; Mile Jakobs hinter legte als Garantjeſumme für den Kampf 5000 Dollar. Der Vorſitzende General Phelan wies darauf hin, daß bis zur Auskragung noch eine Friſt von zwei Wochen eingehalten werden müſſe, betonte aber gleichzeilig, daß kein anderer Vorer als Schmeling Anwär⸗ ker auf den Titel und damit Braddocks Her⸗ ausforderer ſei. Der Spielplan für das Handball-Turnier Nach der Einteilung der am Olympiſchen Handball⸗Turnier teilnehmenden Nationen iſt nun vom Leiter des Turniers, W. Burmei⸗ ſter⸗ Hamburg, der genaue Spielplan aufge⸗ ſtellt worden. Die Vorſpiele werden auf Ber⸗ liner Vereinsplätzen ausgetragen, während die Kämpfe der Endrunde im Olympia⸗Stadion durchgeführt werden. Die Einteilung iſt in zwei Gruppen erfolgt und zwar ſpielen in Gruppe A Deutſchland, Ungarn und die Vereinigten Staa⸗ ten, in Gruppe B Oeſterreich, Rumänien und die Schweig. In der Vorrunde ſpielt Gruppe A im Polizei⸗Stadion, Gruppe B auf dem Ber⸗ liner SpV.⸗Platz am Hohenzollerndamm. Die Spieleinkellung: Donnerstag, 6. Auguſt: Gruppe A: Deutſchland— Ungarn Woli⸗ zei⸗Stadion, Beginn 17.15 Uhr) Gruppe B: Oeſterreich— Rumänien (BSpB.⸗Platz, 17,15 Uhr), Freitag, 7. Auguſt: Gruppe A: Ungarn— Vexeinigte Staaten (Polizeiſtadion, 17.15 Uhr) Gruppe B: Rumänien— Schweiz (BSpV.⸗Platz, 17.15 Uhr), Samstag, 8. Auguſt: Gruppe A: Deutſchland— Ver. Staaten Polizei⸗Stadion, 17.15 Uhr) 14 1 1 0 0 3 FFF 5 R er eee ee eee —— er weer, 3 5 5 1 * * * 1 3 52 5 1 5 rr 8 —— R e 1 r „% ͤ ͤ—ͤ— Ü“ ——— ————— — 8— —— ͤ—̃——— ——— SPIELE 1.16. August mmm Immer: deulſchlands gchwimmer-Aufgebol 19 Schwimmer, 17 Schwimmerinnen, 11 Waſ⸗ ſerballſpieler kämpfen für Deutſchland. Nach den zum Teil ſehr guten Leiſtungen, die unſere Schwimmer und Schwimmerinnen am Wochenende bei den deutſchen Meiſterſchaften zeigten, konnte man auf die Zuſammenſtellung der deutſchen Olympia⸗Mannſchaft beſonders geſpannt ſein. 19 Schwimmer, 17 Schwim⸗ merinnen und 11 Waſſerballer ſind es, die das Vertrauen des Reichsſportführers fanden. In den Einzel⸗Wettbewerben ſind durchweg die drei Erſten der Meiſterſchaften gewählt worden. Lediglich im Kunſtſpringen der Männer und über 100 m Rücken bei den Frauen ſtarten nur je zwei deutſche Teilnehmer. Als einzige Kon⸗ kurrenz iſt das 400 m⸗Freiſtilſchwimmen der Frauen ohne deutſche Beſetzung geblieben. Die Olympia⸗Mannſchaft umfaßt folgende Aktiven: Männer: 100 m Freiſtil: Helmuth Fiſcher, Hermann Heibel(beide Bremen), Heiko Schwartz⸗Magde⸗ burg. 400 m Freiſtil: Hans Freeſe⸗Bremen, Heinz Arendt⸗Berlin, Otto Przywara⸗Hindenburg. 1500 m Freiſtil: Hans Freeſe, Heinz Arendt, Otto Przywara. 200 m Bruſt: Joachim Balke⸗Dortmund, G. Sietas⸗Hamburg, Arthur Heina⸗Gladbeck. 100 m Rücken: Hans Schulz⸗Wünsdorf, H. Schlauch⸗Wünsdorf, Erwin Simon⸗Gladbeck. 4 mal 200 m⸗Staffel: e eee elmuth Fiſcher⸗Bremen, Gerhar iske⸗Stet⸗ 75 ale Heibel⸗Bremen, Heiko Schwartz⸗ Magdeburg, Wolfgang Heimlich⸗Reichenbach. Kunſtſpringen: Erhart Weiß⸗Dresden, Leo Eſſer⸗Wünsdorf. „Turmſpringen: Erhart Weiß⸗Dresden, Her⸗ mann Stork⸗Frankfurt a. M., Siegfried Vie⸗ bahn⸗Berlin. Waſſerball: P. Klingenburg⸗Duisburg, Bern⸗ hard Baier⸗Hannover, Dr. Guſtav Schürger⸗ Nürnberg, Fritz Gunſt⸗Hannover, H. Schulze⸗ Magdeburg, Hans Schneider⸗Duisburg, Joſef Hauſer⸗München, Alfred Kienzle⸗Stuttgart, H. Schwenn⸗Hannover, Fritz Stolte⸗Hannover, Hch. Krug⸗Berlin. Frauen: 100 m Freiſtil: Giſela Arendt⸗Berlin, Inge⸗ borg Schmitz⸗Berlin, Maria Magdalena Loh⸗ mar⸗Bonn. 4 mal 100 m⸗Staffel: Giſela Arendt, Inge⸗ borg Schmitz, Ruth Halbsguth, Urſula Pollack (alle Berlin), Maria M. Lohmar⸗Bonn, Urſula Groth⸗Breslau. 200 m Bruſt: Martha Genenger⸗Krefeld, Hanni Hölzner⸗Plauen, Trude Wollſchläger⸗ Duisburg. 100 m Rücken: Chriſtel Rupke⸗Ohligs, Anni Stolte⸗Düſſeldorf. Kunſtſpringen: Olga Jentſch⸗Jordan, Gerda Daumerlang, Suſe Heinze(alle Berlin). Turmſpringen: Annelieſe Kapp, Aenne Eh⸗ ſcheid(beide Frankfurt/ M.), Käthe Köhler⸗ Hamburg. Im Handball Javorit! Der Spielplan für das Handball-Turnier Nach der Einteilung der am Olympiſchen Handball⸗Turnier teilnehmenden Nationen iſt nun vom Leiter des Turniers, W. Burmei⸗ ſter⸗ Hamburg, der genaue Spielplan aufge⸗ ſtellt worden. Die Vorſpiele werden auf Ber⸗ liner Vereinsplätzen ausgetragen, während die Kämpfe der Endrunde im Olympia⸗Stadion durchgeführt werden. Die Einteilung iſt in zwei Gruppen erfolgt und zwar ſpielen in Gruppe A Deutſchland, Ungarn und die Vereinigten Staa⸗ ten, in Gruppe B Oeſterreich, Rumänien und die Schweiz. In der Vorrunde ſpielt Gruppe A im Polizei⸗Stadion, Gruppe B auf dem Ber⸗ liner SpV.⸗Platz am Hohenzollerndamm. Die Spieleinkeilung: Donnerstag, 6. Auguſt: Gruppe A: Deutſchland— Ungarn GPoli⸗ zei⸗Stadion, Beginn 17.15 Uhr) Gruppe B: Oeſterreich— Rumänien (BSpB.⸗Platz, 17,15 Uhr). Freitag, 7. Auguſt: Gruppe A: Ungarn— Vereinigte Staaten (Polizeiſtadion, 17.15 Uhr) Gruppe B: Rumänien— Schweiz (BSpV.⸗Platz, 17.15 Uhr). Samstag, 8. Auguſt: Gruppe A: Deutſchland— Ver. Staaten (Polizei⸗Stadion, 17.15 Uhr] Gruppe B: Rumänien— Schweiz(BSpV.⸗ Platz, Beginn 17.15 Uhr). Der Sieger und der Zweite jeder Gruppe kommen in die Endrunde, der Dritte der Grup⸗ pe A und der Dritte der Gruppe B ſpielen ein Entſcheidungsſpiel um den fünften und ſechſten Platz, das am Montag, 10. Auguſt, auf dem Platz des Berliner SpV., vormittags 11 Uhr ausgetragen wird. In den Spielen der Endrunde, in denen jeweils die Erſtplacierten jeder Gruppe mit J A und II A, ſowie 1 B und II B bezeich⸗ net werden, gelangen am Montag, 10. Auguſt, nachmittags ab 16 Uhr, im Polizei⸗Stadion zwei Spiele zur Entſcheidung und zwar 1 A gegen II A und 1B gegen II B Am Mittwoch, 12. Auguſt, folgt im Olym⸗ pia⸗Stadion um 15 Uhr und 16.20 Uhr IB gegen II A und I A gegen II B. Am Freitag, 14. Auguſt, werden ebenfalls im Olympia⸗Stadion ſich um 15 Uhr und 16.20 Uhr in den letzten Kämpfen gegenüberſtehen: II A gegen II B und I A gegen I B. Für 18.05 Uhr iſt die Siegerehrung im Handball angeſetzt. Die Mannſchaft mit der höchſten Punktzahl der Endrunde iſt Sieger des Turniers, bei Punktgleichheit entſcheidet das beſſere Torver⸗ hältnis. Iſt auch dieſes gleich, wird der Sieger in einem beſonderen Entſcheidungsſpiel ermit⸗ telt. Die gleiche Beſtimmung gilt auch für die Feſtſtellung der Placierten. * Deutſchlands Schiedsrichter für das Olympia⸗ Handballturnier. Zum olympiſchen Handballturnier wurden insgeſamt acht Schiedsrichter, und zwar zwei Oeſterreicher, ein Schweizer, ein Ungar und vier Deutſche, eingeladen. Deutſchlands Schiedsrichter ſind: Adolf Mül⸗ ler⸗Wiesbaden, H. Schwinietzki-Potsdam, Max Ackermann⸗ Hannover und Helmut Stühmer⸗ Hamburg. die Leichtathlelik beim Olympia 1089 Meldungen für Berlin— 45 Ualionen in 29 Uebungen Ein klares Bild der Beteiligung an den Leichtathletik⸗- Wettbewerben der Olympiſchen Spiele iſt nach dem namentlichen Meldeſchluß jetzt möglich. An 23 Uebungen der Männer und ſechs Wettbewerben der Frauen ſind 45 Na— tionen mit 1089 Meldungen beteiligt. Die Meldungen verteilen ſich auf die ein⸗ zelnen Wettbewerbe:. Männer: 100 m: 69; 200 m: 34; 400 m: 52; 800 m: 52; 1500 m: 52; 5000 m: 503 10 000 m: 40; Marathonlauf: 60; 3000 m Hindernislauf: 35; 110 m Hürden: 35; 400 m Hürden: 36; 50 km Gehen: 37; Hochſprung: 49; Weitſprung: 52; Dreiſprung: 38; Stab⸗ hochſprung: 37: Diskuswerfen: 42; Kugel⸗ ſtoßen: 40; Hammerwerfen: 38; Zehnkampf: 37; 4 mal 100 m⸗Staffel: 18; 4 mal 400 m⸗ Staffel: 16; Speerwerfen 37. Frauen: 100 m: 30; 80 m Hürden: 20; Hochſprung: 20; Diskuswerfen: 21; Speerwerfen: 17; 4 mal 100 m Staffel: 10. * Alle Wettbewerbe werden im Olympia⸗Sta⸗ dion abgewickelt. Eine Teilung der Wettkampf⸗ bahnen iſt bei den Qualifikationskämpfen im Hochſprung, Weitſprung, Dreiſprung und Ku⸗ gelſtoßen wegen der großen Zahl der Meldun⸗ gen erforderlich. Wie groß die Anforderungen ſind, die vor allem in den Läufen an die Teilnehmer geſtellt werden, geht aus der Zahl der Vorkämpfe her⸗ vor. Ueber 100 m werden der Entſcheidung vorausſichtlich zwölf Vorläufe, ſechs Zwiſchen⸗ läufe und zwei Vorentſcheidungen vorausgehen, ſodaß die Teilnehmer am Endlauf vier ſchwere Rennen zu beſtreiten haben. Zehn Vorläufe, ſechs Zwiſchenläufe und zwei Vorentſcheidungen führen zum 200 m-Endlauf. Die 400 m müſ⸗ ſen ebenfalls in Vorläufen, Zwiſchen- und Vor⸗ entſcheidungsläufen ausgetragen werden, ehe die Entſcheidung ſtattfinden kann. Vorausſicht⸗ lich müſſen auch für 800 m und 1500 m Zwi⸗ ſchenläufe eingeſchaltet werden. Vier Vorläu⸗ fe finden über 5000 m ſtatt, in den Hürden⸗ läufen gibt es ebenfalls Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Vorentſcheidungsläufe. Die Frauen müſſen über 100 m und 80 m Hürden zweimal laufen, bis die Entſcheidung erreicht iſt. Sehr hart ſind die Bedingungen in den Staf⸗ feln der Männer, denn hier kommen aus drei Vorläufen jeweils die beſten zwei Länder, alſo nur ſechs Staffeln, in die Entſcheidung. In der 4 mal 100 m Staffel der Frauen ſind es je drei Nationen aus zwei Vorläufen. Die meiſten Meldungen haben die Vereinig⸗ ten Staaten von Nordamerika abgegeben, die jeden Wettbewerb dreifach beſetzen. Ein Ueberblick über die Meldeliſte zeigt: Nordamerika 81; Deutſchland 78; Frankreich 60, Japan 59; Oeſterreich 56; England 55; Kanada 55; Finnland 51; Schweden 50; Ju⸗ goſlawien 44; Tſchechoſlowakei 39; China 35; Ungarn 35; Italien 34; Griechenland 33; Schweiz 27; Holland 24; Südafrika 22; Bel⸗ gien 20; Polen 20; Dänemark 17; Columbien 16; Argentinien 16; Spanien 15; Peru 138; Chile 13; Norwegen 12; Philippinen 12; Auſtralien 11; Luxemburg 10; Indien 9; Aegypten 8; Braſilien 8; Eſtland 8; Lettland 7; Rumänien 7; Neuſeeland 6; Island 6; Mexiko 5; Liechtenſtein 4; Afghaniſtan 3; Malta 3; Portugal 2; Bulgarien 2; Jamaica 1. Aympiſches Hocken-Turnier Die neue Gruppeneinteilung— Neuer Zeitplan. Nach den Abſagen von Jugoflawien und der Tſchechoſlowakei iſt die Gruppeneinteilung für das olympiſche Hockeyturnier nochmals geändert worden. Die teilnehmenden Mannſchaften der zwölf Nationen ſpielen nunmehr in folgenden drei Gruppen: Gruppe A: Indien, Japan, Ungarn, USA. Gruppe B: Deutſchland, Dänemark, Spa⸗ nien, Afghaniſtan. Gruppe C: Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz. Die Gruppen A und B ſtellen je den Sieger für die weiteren Spiele, während die Gruppe C die beiden beſten Mannſchaften in die Vor⸗ ſchlußrunde bringt. Deutſchlands erſter Gegner iſt am 6. Auguſt Afghaniſtan, am 8. wird ge⸗ gen Dänemark und am 10. Auguſt gegen Spa⸗ nien geſpielt. Der Spielplan: 4. 8.: Gruppe C: Holland— Belgien Gruppe C: Frankreich— Schweiz 5. 8.: Gruppe A: Indien— Ungarn Gruppe A: Japan— USA. 6. 8.: Gruppe B: Deutſchl.— Afghaniſtan Gruppe B: Spanien— Dänemark Gruppe C: Holland— Schweiz 7. 8.: Gruppe A: Indien— USA. Gruppe A: Japan— Ungarn Gruppe C: Frankreich— Belgien : Gruppe B: Deutſchland— Dänemark Gruppe B: Spanien— Afghaniſtan : Gruppe A: Indien— Japan Gruppe A: Ungarn— USA. Gruppe C: Holland— Frankreich Gruppe B: Deutſchland— Spanien Gruppe B: Afghaniſtan— Dänemark Gruppe C: Belgien— Schweiz. 12. Auguſt: Vorſchlußrunde: Sieger Gruppe A— Zweiter Gruppe C Sieger Gruppe B— Erſter Gruppe C 13. Auguſt: Troſtrunde:(vier Spiele) 14. Auguſt: Endrunde(Sieger vom 12. 8.) Spiel um den 3. Platz(Unterlegene vom 12. Auguſt). Als Kampffelder ſtehen die Hockeyplätze auf dem Reichsſportfeld zur Verfügung. Der In⸗ ternationale Hockey⸗Verband regelt noch die Platzfrage und beſtimmt die anzuſetzenden Schiedsrichter. deukſchlands Olympia⸗Schützen Für die olympiſchen Schieß⸗Wettbewerbe wurde folgende deutſche Mannſchaft gemeldet: Kleinkaliber: Schulz⸗Berlin, Hoffmann⸗Ber⸗ lin, Hotopf⸗Eſſen. Scheiben ⸗Piſtole: Dr. Wehner⸗Wiesbaden, Erich Krempel⸗Suhl, Erich Martin⸗Bonn. Schnellfeuer⸗Piſtole: Heinz Hax⸗Berlin, Gg. Dern⸗Berlin, Cornelius van Oyen⸗Berlin. Die Mannſchaft iſt alſo ohne Ausnahme ſo gemeldet worden, wie ſie vom Schießverband dem Deutſchen Olympiſchen Komitee vorge⸗ ſchlagen worden war. 10.8. ...•ꝶ0ð ff d d d y el cu aas ualant n MME Ne Olympia⸗Intermezzo vom„Kampfplatz“ der Hausfrau. Keuchend läuft Frau Brödicke die Treppe hinauf, die dicke Einholetaſche hinter ſich her⸗ ziehend. Es kann heute nicht ſchnell genug gehen, und kaum hat ſie einen Gruß übrig für Nach⸗ bars kleine Roſe, mit der ſie ſonſt breit und betulich ſich unterhält. Die Schlüſſel fliegen ins Loch, werden haſtig herumgedreht, und dann ſteht Frau Brödicke in ihrer geſunden Rund⸗ lichkeit leicht bebend, vor ihrer Familie, vor Mann, Tochter Fritzi, deren angehenden(toi, toi, toi) Bräutigam Heinz, dem Referendar, und dem Jüngſten, dem Fritz. „Wat ſacht ihr nu“— ſchnauft ſie mühſam und voll Atemnot heraus—„Schulzes ham een Mexikaner. Und wir kriejen vielleicht ooch ſolch Exoten. Janz braun is er, als ob er ninſcht weiter zu tun hat, als den janzen Tach in Wannſee zu liejen— meint Portier Leh⸗ manns Elſe. Hat ſe nötig, ſich über die Faul⸗ heit von andere uffzurejen, der Schnodder.“ „Bleiben wir bei unſerem Mexikaner— läßt ſich Fritzi als erſte vernehmen und:„Heinz ſpricht ja ihre Sprache.“ „Vat, Mexikaniſch?“ „Nein, Spaniſch, Spaniſch ſpricht man dort. Vater.“ „Na een Ilück, daß ich euer Schuljeld nich umſonſt bezahlt habe. Alſo wat heißt— ſachen wa mal: Juten Tach?“ „Buenos dias, Herr Brödicke.“ „Wat— Diaz? Sie det is ja beinah poli⸗ tiſch. Det is doch der olle abjebaute Präſident. Jibt's da niſcht anders. Uebrijens politiſch: Nimm mal den Kupferſtich von dein Iroßvater aus'n Schlafzimmer, det Bild wo jrade der ſele Maximilian von die Mexikaner erſchoſſen wird. Beſſer is beſſer..“ „Jawoll, Vater hat recht. Sonſt ſchmeißt der Olympia⸗Mexikaner noch mit de Bolas, mit ſolche Eierhandjranate mit'ne Schnur dran.“ „Eine Eiſenkugel— meinſt du, Fritz.“ „Wat denn, ham ſe ſchon eene Bolas je⸗ ſehn, Referendar? Wat wolln Sie alſo. Und aus den falſchen Panama, den ſe Fritzi je⸗ ſchenkt ham, mach ick mir een Sombrero!“— und rauß iſt der Lauſejunge. „Deine Erziehung, Mutter, wat ſoll nun der Herr Refrendar denken?“ „Red' nich, Männe; boch noch Krieg wejen Mexiko, ſowat fehlte noch. Sach mir lieber, wat ick kochen ſoll, wenn er kommt.“ „Ja— wenn er kommtl“ „Ja, jewiß kommt er, du Jöhre; immer widerſprechen muß ſe. Jewöhn ſe ihr det bloß ab, Herr Refrendar. Und meinſte vielleicht, wir hätten die Kautſch umſonſt in die jute Stube jeſtellt?“ „Vielleicht hilft es ihnen, wenn ich auf den ausgedehnten Mais⸗Anbau in Mexiko hinweiſe und auf das Nationalgetränk: Pulque, das aus Agaven gewonnen wird.“ „Na alſo, is doch'n Vorſchlag, Herr Refe⸗ rendar. Fehlt bloß noch, daß ſe mir erzählen, wo man Mais und Pulque koofen kann. Mül⸗ lers ham ſowat nich in ihrn Jrünkramladen. Ick hab ja jeſacht, wir Hausfrauen ſind boch Olympia⸗Kämpfer; bloß, daß wir keene Jold⸗ medaille kriejen. Und wie is das mit die Hy⸗ giene. Wäſcht der ſich nu mit Flieder⸗ oder mit Veilchen⸗Seife, und womit jurjelt er? Er ſoll ſich doch wie zu Hauſe fühln, hat unſer Doktor Joebbels jeſacht!“ Und ſo ging es weiter, nur daß Familie Brö⸗ dicke ſich nicht klar darüber wurde, wo man Mais und Pulque kaufen könne. Und ſchließlich ging Mutter Brödicke in ihrer Sorge um den noch nicht einmal angemeldeten Gaſt zu Schul⸗ zes, um ſich am„Tatort“ ſelbſt zu informieren. „Nur für fünf Minuten“— meinte ſie, und als ſie nach einer guten Stunde wiederkam, war ſie noch aufgeregter als zuvor. „Wißt ihr, wat er will, der Mexikaner von Schulzens“— meinte ſie nun in einem Gemiſch von Freude und Enttäuſchung—„Berlin janz und jar kenn'lernen. Und zum Frühſtück hatt er ſich— na, wat meint ihr woll?— Eisbein mit Sauerkohl beſtelltl Olen Reie 24. der fein left Ma in! Eur ſchlun dellho iſt in cen eig Ma a ich Sal uu fißig ſch MN lleines ausfäl junge nomme habe i. ſagt? Ghmna din vi s n Nah dhe, ih m. ſteht Und ü nicht ſoviel über Zentin gewicht berücki un fark auf N 0 n die Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 Anmeldungen für die Beteiligung am Reichsparteitag können nur noch bis zum 24. Juli erfolgen. Wegen der Begrenzung der Teilnehmer können ſpätere Meldungen auf keinen Fall berückſichtigt werden. * Zur Beteiligung an der Kundgebung des RD. treten alle Parteigenoſſen Sonntag⸗ mittag ½2 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Die Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter erſcheinen in Uniform. Die Fahnengruppen aller Glie⸗ derungen treten ebenfalls wie angegeben hier an. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. * Beflaggung der Anmarſchſtraße, Adolf⸗ Hitlerſtraße ab Marktplatz, Saar⸗ ſtraße von Adolf Hitlerſtr. ab und In duſtrieſtraße. Aus Anlaß der Kundgebung des RD. bitte ich die Anwohner obiger Straßengebiete, ihre Häuſer zu beflaggen. B. D. M. Sämtliche Mädels der Schar 7(Luiſe Hook), haben am 24. 7. 1936 zwiſchen 19 und 20 Uhr ihren Juni⸗Beitrag abzuliefern. Die gleiche Aufforderung ergeht an ſämtliche Scharführerinnen, heute Freitagabend eben⸗ falls von 7—8 Uhr die Beiträge abzurechnen. * Jungmädel Schar Viernheim Die Jungmädels vom 6. Schuljahr der Schillerſchule kommen heute Mittag 5 Uhr ſämtlich im Hofe der Schillerſchule zuſammen. Alle Jungmädel wollen unbedingt vom 6. Schuljahr erſcheinen. * JM. tritt Sonntag Mittag um 1½% Uhr vor der Goetheſchule an! Zur Beteiligung an der Kundgebung des Reichsbundes der Kinderreichen treten alle Jungmädels in tadelloſer Kluft Sonntag⸗ mittag um 1¼ Uhr vor der Goetheſchule an. Es wird vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erwartet. Franzke, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Juli 1936 Denkſpruch. Wir müſſen ſtets ſo handeln, als ob es auf der ganzen Welt nur zwei Nationalſozia⸗ liſten gäbe, den einen, der vollkommen iſt in allem und jedem: der Führer— den an⸗ deren, der ſich mit heißem Herzen bemüht, ihm nachzueifern und ſoweit wie möglich nachzukommen: ich ſelbſt. * gegen uncl. 2 .. zu leicht befunden? Oder zu ſchwer befunden? Dieſe Frage beſchäftigt heute viele Menſchen. Junge Mädchen und Junge Frauen im Beſonderen. Wir leben im Zeitalter des Sports. Und damit auch im Zeitalter der ſchlanken, ſportgeſtählten Erſcheinung. Für Fettpolſter hat niemand mehr Intereſſe. Es iſt immer erheiternd, wenn man einen Men⸗ ſchen beobachtet, der auf die Perſonenwage ſteigt. Spannung liegt auf ſeinen Zügen. Man muß beſonders einmal einer Frau zu⸗ ſchauen, die eine kleine Kontrolle ihres Ge⸗ wichts vornehmen will. Erſt gibt ſie ihrem Begleiter oder einer Freundin Mantel, Schirm und Handtaſche zu halten, um dann leicht⸗ füßig auf die Wage zu ſteigen. Man macht ſich möglichſt leicht, wenn man oben ſteht. — Wer täte das nicht?— Und dann wird eine Münze eingeworfen, und man folgt ſtarren Auges dem Zeicher der Wage, der über die Gewichtsſkala gleitet. Vergeſſe Dich nicht zur Kd F. ⸗ Rheinfahrt anzumelden— am 2. Auguſt nach Koblenz für nur Mk. 5.90.(Siehe amtl. Mitteilungen der NSDAP.) Bis der Zeiger endlich ſtillſteht und ein kleines Pappkärtchen mit dem Ergebnis her⸗ ausfällt.„Abgenommen!“, ruft ſtrahlend die junge Frau, die auf der Wage ſteht,„Abge⸗ nommen— ſiehſt Du wohl! Zwei Pfund habe ich abgenommen! Habe ich es nicht ge⸗ ſagt? Das habe ich nur meiner täglichen Gymnaſtik zu verdanken! Ob ich mir darauf⸗ hin vielleicht mal einen Windbeutel mit Schlagſahne erlauben kann? Eigentlich ſollte ich's nicht, denn das ſetzt beſtimmt ein halbes Pfund Fett an— aber ich kann nicht wider⸗ ſtehen, ich tu's! Her mit dem Windbeutel— ich muß die zwei Pfund minus feiern!“ Dabei taucht die Frage auf: Was ver⸗ ſteht man eigentlich unter„Normalgewicht?“ Und wie findet man es? Die Sache iſt gar nicht ſo ſchwierig. Der normale Menſch ſoll ſoviel Kilo Gewicht haben, wie er Zentimeter über 100 groß iſt. Wenn jemand alſo 160 Zentimeter groß iſt, dann würde ſein Normal⸗ gewicht 60 Kilo betragen. Nun muß aber berückſichtigt werden, daß Frau Mode in ihrer Launenhaftigkeit gelegentlich kleine Abwei⸗ chungen von dieſem Normalgewicht diktiert. So iſt heute zum Beiſpiel das Normalge⸗ wicht der Frau etwas niedriger als das an⸗ gegebene Maß. Immerhin iſt ein gelegentlicher kleiner Sprung auf die Wage durchaus zu empfehlen. Denn niemand hat ſonſt eine genaue Kontrolle über ſein Gewicht. Und die kleine Sammlung von Wiege⸗Kärtchen, die wir uns daheim an⸗ legen, iſt manchmal eine ſehr nützliche Er⸗ gänzung, um einen Ueberblick über den eigenen Geſundheitszuſtand zu erhalten. eee be ee eee Die Kinberreichen rüſten zum Feſt Die hieſige Ortsgruppe des RD. iſt eifrig bei der Arbeit, für nächſten Sonntag ein großes Volksfeſt auf der hieſigen Freilicht⸗ bühne zu organiſieren. Alles hilft mit, jung und alt, groß und klein. Sie wollen ein Feſt auf die Beine ſtellen, das ihrem Bund und dem Anſehen unſerer großen Gemeinde zur Ehre gereicht. Da ſoll und darf keiner zu⸗ rückſtehen. Wir wiſſen um ihr Opfer und um ihre hohe Bedeutung für die Zukunft unſeres Volkes. Darum ſind wir alle mit dabei und die Parole für nächſten Sonntag heißt: Auf zur Freilichtbühne, zum großen Volksfeſt der Kinderrei⸗ chen! f Die Hundstage, die am 23. Juli be⸗ gonnen, ſollen die Tage der größten Hitze ſein. Benannt ſind ſie ſeit alter Zeit nach einem Sternbild, dem großen Hund, deſſen ſchönſter Stern, der Sirius, die Fähigkeit be⸗ ſitzen ſollte, der Sonne erhöhte Hitze zu ver⸗ leihen.„Hundstage hell und klar, zeigen an ein gutes Jahr!“ Alſo bitte, klaren Himmel, Sonnenſchein, ſo wie geſtern! Das Jahr hat nach dem regennaſſen Frühjahr und Früh⸗ ſommer manches nachzuholen, und zur Ernte wird nun wahrlich beſtändiges Sommer⸗ wetter gebraucht. Sonne gibt den Früchten ihre Süße, macht beim Wein den guten Jahr⸗ gang. Und dazu ſind wir noch mittendrin in Urlaubszeit und Ferien, auch da wird Hunds⸗ tagshitze dankbar entgegengenommen. — Wechſel beim Finanzamt Hep⸗ penheim. Der ſeitherige Amtsvorſteher des Finanzamts, Herr Regierungsrat Hch. Fab⸗ ricius, wurde an das Landesfinanzamt Darmſtadt(Präſidialſtelle) verſetzt. An ſeine Stelle tritt Herr Regierungsrat Dr. Franz Lauterer, ſeither beim Landesfinanzamt in Darmſtadt. Herr Rgierungsrat Fabricius hat ſich während ſeiner Tätigkeit beim Finanz⸗ amt die Wertſchätzung und das Vertrauen der geſamten Bevölkerung des Kreiſes erworben, ſodaß ſein Scheiden aus Heppenheim allge⸗ mein bedauert wird. Zur Flachsernte. Da hier dieſes Jahr zum erſten Mal wieder Flachs in grö⸗ ßeren Mengen angebaut wird, gibt die Bau⸗ ernſchaft die Richtlinien für Ernte und Ab⸗ lieferung bekannt. Der Flachs kann entſamt oder unentſamt abgeliefert werden. Das Ent⸗ ſamen nur mit Riffelkämmen oder Riffel⸗ maſchinen vornehmen. Der Flachs darf nicht gedroſchen werden. Die Ablieferung erfolgt von Auguſt bis Ende November. Genauer Zeitpunkt wird rechtzeitig durch die Bauern⸗ ſchaft bekanntgegeben. Alles Nähere iſt aus den Richtlinien für Ernte und Ablieferung von Flachs, an anderer Stelle veröffentlicht, zu erſehen. Ein Waldſchädling. Ein dem Kie⸗ fernwald gefährlicher Schädling iſt die Nonne, ein Schmetterling, der zur Zeit ſeine Flugzeit hat. Ein Lampertheimer Forſtbeamter, der einen Schwarm Nonnen im Hüttenfelder Wald beobachtete, verſtändigte ſofort den Forſtrat. Schon am nächſten Tage wurden ſämtliche Waldarbeiterinnen und die Schuljugend zur Bekämpfung eingeſetzt. In drei Tagen wurden von ihnen 20 000 Schmetterlinge geſammelt, und am darauffolgenden Sonntag vernichtete die SA., die ſich bereitwillig zur Verfügung ſtellte, noch einmal die gleiche Anzahl der Schädlinge. Da der Flug nicht allzu ſtark war, dürfte die Gefahr damit beſeitigt ſein. Laſtkraftwagen rennt gegen ei⸗ nen Telegrafenmaſt. Auf der Straße nach Heddesheim ereignete ſich dieſer Tage ein kleiner Autounfall. Ein Weinheimer Laſt⸗ kraftwagen rannte gegen einen Telegrafenmaſt und brach denſelben ab. Der Wagen wurde beſchädigt. Perſonen wurden glücklicherweiſe nur leicht verletzt. Sommerſchlußverkauf 1936. Zahl⸗ reiche Anfragen laſſen erkennen, daß über den Beginn des diesjährigen Sommerſchluß⸗ verkaufs in weiten teen des Einzelhandels noch Unklarheiten beſtehen. Für den Stadt⸗ bezirk Berlin und für den Stadtbezirk Pots⸗ dam iſt mit Rückſicht auf die Olympiade der Sommerſchlußverkauf 1936 in die Zeit vom 22. Auguſt bis einſchließlich 4. Sep⸗ tember 1936 verlegt worden. In allen übrigen Bezirken des Reiches findet der Sommer⸗ ſchlußverkauf von Montag, den 27. Juli, bis Samstag, den 8. Auguſt 1936, ſtatt. Pilzvergiftungen! Die Deutſche Ge⸗ ſellſchaft für Pilzkunde bearbeitet mit Un⸗ terſtützung durch das Reichsgeſundheitsamt alles Material über vorkommende Pilzver⸗ giftungen. Nach Möglichkeit wird den ein⸗ zelnen Vergiftungsfällen durch unſere Mit⸗ Groß ⸗Rundgebun arbeiter in allen Gegenden Deutſchlands per⸗ des Neichsbundes der Binderreichen Sonntag, den 26. Juli Einteilung: ½2 Uhr: Aufſtellung zum Propaganda⸗ marſch(Spitze am Löwen) 2 Uhr: Abmarſch nach dem Platz(Frei⸗ lich bahne) durch Adolf Hitler⸗, Saar⸗ und Induſtrieſtraße. Aufmarſchplan: u 1. Spielmannszug HJ. 2. H. 3. BDM. 4. SA., SAR., NSKK.⸗Ehrenformationen 5. Politiſche Leitung der NSDAP., Orts⸗ gruppe Viernheim und Gemeindevertre⸗ tung 6. Gliederungen der Partei 7. R. D. K. 8. Feuerwehrkapelle 9. Feuerwehr 10. Turnverein 11. Geſangverein Sängereinheit 12. Geſangverein Liederkranz 13. Sängerbund⸗Flora 14. Sängertreue⸗Harmonie 15. Männergeſangverein 16. SS. Feier folge: Begrüßung Muſikvortrag Geſangvortrag Sänger⸗Einheit Muſikvortrag Geſangvortrag Liederkranz Muſikvortrag Auſprache(Landesleitung) Muſikvortrag Geſangvortrag Sängerbund⸗Flora Muſikvortrag Turnverein v. 1893(Geräteturnen) Muſikvortrag Reigen des BDM. Mufiwortrag Geſangvortrag Sängertreue⸗Harmonie Muſikvortrag Geſangvortrag Männergeſangverein Huldigung von den Kindern des RD. an den Führer Kinderbeluſtigung Zu dieſer Kundgebung für die deutſche Familie und das deutſche Kind laden wir die geſamte Einwohnerſchaft von Viernheim und Umgebung herzl. ein. Die Mitglieder der Par⸗ tei und aller NS. Gliederungen wollen ſich an dieſer Veranſtaltung recht zahlreich be⸗ teiligen. Heil Hitler! Reichsbund der Kinderreichen Viernheim 1 gez. Franzke Ortsgruppenleiter Worte in bie Zeit Wenn wir einig bleiben, bilden wir einen harten, ſchweren Klotz inmitten Europas, den niemand anfaßt, ohne ſich die Finger zu zerquetſchen. Bismarck. * Greif entſchloſſen zur Arbeit! Was die Träne nicht löſt,— dich erquickend— der Schweiß. Emanuel Geibel. * Das Problem der Arbeitsbeſchaffung wird nicht in den Sternen gelöſt, ſondern jeder muß ſelbſt mithelfen, es zu löſen. f Adolf Hitler. Ein Volk ohne Helden iſt aber ein Volk ohne Führer, denn nur der heldiſche Führer iſt ein wahrer Führer und wird in ſchwerer Zeit ſtandhalten. Rudolf Heß. Ich habe nur den einzigen Wunſch, mich ſo erſetzt zu ſehen, daß ich jeden Tag un⸗ vermißt zurücktreten kann, und ſo ſollte jeder dieſelbe Sorge haben. 4 Alfred Krupp. Unſer ganzes Leben wird mit Kampf und Arbeit ausgefüllt ſein. Damit unterſchei⸗ den wir uns von allen anderen Völkern. Dr. Joſeph Goebbels. * Der Staat iſt ein Mittel zum Zweck. Sein Zweck liegt in der Erhaltung und För⸗ derung einer Gemeinſchaft phyſiſch und ſee⸗ liſch gleichartiger Lebeweſen. Adolf Hitler. klamm ünmunmuumm nnn mammmnmnnmnmummumnmmmmummmmummumnun Was bebeuten „die jünf olympiſchen Ainge? Das C..d der Ringe iſt klar ver⸗ ſtändlich: die fünf Erdteile, einig in der Idee des Sports. Die Bedeutung aber, die man landläufig den fünf Farben untergelegt hat— ſchwarz bedeute Afrika, gelb Aſien, rot Amerika, blau Europa und grün Auſtra⸗ lien—, dieſe Auslegung ſtimmt nicht. Tat⸗ ſächlich hat man die fünf Farben urſprünglich gewählt, weil ſich aus ihnen die Flaggenfarben aller Nationen zuſammenſtellen kaffe Alle Nationen der Erde im Geiſt des Sports unter einer Fahne geeint, die alle Fahnen in ſich ſchließt: das 5 der Sinn des Olympiſchen Banners. Geſundheit und Leiſtungskraft der Jugend beſtimmen das Schickſal der Nation! Schickt Eure Jungen in die Zeltlager der Hitler ⸗Jugend! EYE ß önlich nachgegangen. Wir bitten deshalb um ofortige Mitteilung über jede Pilzvergiftung, owohl durch die Angehörigen der Vergifteten, wie auch durch die behandelnden Herren Aerzte und Krankenhäuſer. Fragebogen über alle Einzelheiten ſtehen auf Anforderung ſo⸗ fort zuk Verfügung. Die Mitteilungen werden erbeten an die Mediziniſche Fachkommiſſion der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde, z. Hd. von Dr. med. Welsmann in Pellum bei Hamm(Weſtfalen), oder an die Landesſtelle für Pilz- und Hausſchwamm⸗Beratung(My⸗ kologiſches Inſtitut der Deutſchen Geſellſchaft für Pilzkunde) in Darmſtadt. Das Wetter. Die am Ende der ver⸗ gangenen Woche eingetretene Wetterbeſſerung hat nur wenige Tage angehalten. Es beſteht keine Ausſicht, daß die neuerdings einge⸗ tretene unbeſtändige Witterung im Laufe der nächſten zehn Tage eine weſentliche Aende⸗ rung erfahren wird. Wohl iſt mit vorüber⸗ gehenden Beſſerungen zu rechnen, doch bleibt das Geſamtgepräge der Witterung unbeſtän⸗ dig. bei ſchwankenden Temperaturen mäßig kühl und zu Regenfällen geneigt. Es iſt zu erwarten, daß das Wetter in Süddeutſchland ſowie in Schleſien etwas beſſer ſein wird als im übrigen Deutſchland, doch ſind anderer⸗ eits gerade am Nordrand der Alpen häufig tärkere Regenfälle zu erwarten. Billardfreunde! Wie aus dem An⸗ zeigenteil erſichtlich iſt, findet heute Freitag abend, halb 9 Uhr, im Gaſthaus„Zum Och⸗ ſen“ eine Beſprechung ſtatt für alle Billard⸗ beſitzer, die ſich in die zur Zeit ſtattfindende Spielrunde mit ihrer Spielſchar nicht ein⸗ reihen konnten. Zu dieſer Beſprechung wol⸗ len dieſe Gaſtwirte, die eine Mannſchaft zur Verfügung haben, ihre namentliche Meldung abgeben, damit die Ausloſung getroffen wer⸗ den kann. Wer nicht erſcheint, kann ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht teilnehmen. Alle Billards, wie auch alle Spieler, welche auf der Liſte der derzeitigen Spielrunde ſtehen, können nicht zugelaſſen werden. Somit iſt jetzt jedem Lo⸗ kal die Gelegenheit gegeben, mit einer Mann⸗ ſchaft ir Können unter Beweis zu ſtellen, * . — — 2 D• ö er ee ae, r ⁰˙¹wAmA—.U—ÄWA.ͤä„ — 2 N e 77 . r 8A Der err ͤU——— Ä TTT D— 2 . . — Poliliſche Rund ſchan Wir ſchauen in dieſen Tagen mit Spannung nach Spanien, wo um eine große Entſchei⸗ dung gerungen wird. Es geht um die Frage, ob Spanien der roten Haßdiktatur Moskaus erliegen, oder ob es den Befreiungskampf in eigener Kraft durchführen und ſich ein neues nationales Daſein ſchaffen wird. Jurchtbar ſind die Bilder, die uns aus Madrid und Barcelona berichtet werden. Das Menſchen⸗ leben iſt wieder einmal wohlfeil geworden, wo der Bolſchewismus das Regiment führt. Grauenvolle Szenen von Maſſenerſchießungen haben ſich abgeſpielt. Jeder, der im Verdacht ſteht, mit den Heeresgruppen zu ſhmpathiſie⸗ ren, die allmählich immer näher auf Madrid vorrücken, wird kurzerhand beſeitigt. Alle die ſchrecklichen Szenen, die wir aus der Geſchichte des Bolſchewismus zur Genüge kennen, ſpielen ſich in den beiden Großſtädten ab, wo die Sendboten Moskaus das Feld beherrſchen. Es iſt unſer aller Wunſch, daß Spanien zum Frieden und zur Ordnung komme und daß ſich das ſpaniſche Volk ſtark erweiſe, die würgende Feſſel des Bolſchewismus von ſich zu ſtreifen. Die Fronten ſind in Europa klar genug ge⸗ zeichnet. Sie ſtellen nicht Völkerblock gegen Völkerblock, ſondern dieſe Fronten zeichnen ſich ab als gemeinſamer Abwehr⸗ kampf der Völker und Nationen gegen die ſchleichende und offene Angriffsbe⸗ wegung des Bolſchewismus. Immer klarer wird dieſe Tatſache erkannt, auch in England und anderswo. Und mit ihrer Erkenntnis muß auch die Abwehrfront immer entſchiedener in die Erſcheinung treten, weil es für Europa um Leben und Tod geht. * Die Wiedererſtarkung Deutſch⸗ lands gibt der europäiſchen Front gegen den Bolſchewismus den ſtärkſten Rückhalt. Unver⸗ kennbar iſt der Fortſchritt des Bolſchewismus in einzelnen Teilen vor allem Weſteuropas u. in der Tſchechoſlowakei, aber unverkennbar auch die Tatſache, daß faſt ganz Mittel⸗ europa zu ſich ſelbſt gefunden hat und auf dem Wege iſt, eine unüberwind⸗ liche Baſtion gegen den Bolſche⸗ wismus zu werden. Dazu gehören in er⸗ ſter Linie Deutſchland, Italien und Polen, da⸗ zu gehört jetzt auch, gottlob, Oeſterreich, ge⸗ hören Ungarn und Jugoſlawien, und wir ha⸗ ben die Hoffnung, daß ſich die mitteleuro⸗ päiſche Baſtion immer mehr verſtärken wird. Die Todesgefahr, die der Bolſchewismus be⸗ deutet, wird auch anderwärts die Widerſtands⸗ kräfte lebendig machen, und die Hoffnung iſt nicht unbegründet, daß auch das Bauern- und Bürgerland Frankreich doch noch von der fal⸗ ſchen Front auf die richtige Front überwechſeln wird. Es ſieht jetzt, was in Spanien vor ſich geht und wohin Moskau die Dinge konſequent treibt. Ein ſolcher Anſchauungsunterricht muß doch irgendwie wirkſam werden. Eine große Verantwortung für Weſteuropa aber liegt bei England. Es iſt unzweifel⸗ haft, daß es dieſe Verantwortung lange nicht klar geſehen hat, daß es aber immer deutlicher erkennt, was auf dem Spiel ſteht. Denn, ent⸗ ſcheidet ſich England auch nur außenpolitiſch für den Bolſchewismus, ſo wird mit der Zeit ſein weites Weltreich von innen her erſchüttert werden. Genau ſo, wie Frankreich als Folge ſeines Bündniſſes mit Sowzjetrußland heute von Grund auf erſchüttert iſt und ſich wachſenden Schwierigkeiten in ſeinen Kolonien gegenüberſieht. Darum ſind die Franzoſen beſorgt, daß die Politik der Regierung, die auf Moskaus Ge⸗ heiß den Bolſchewismus in Spanien unter⸗ ſtützen ſoll, für Weſteuropa ſchlimmſte Folgen haben muß. Die falſche Front macht ſich in ihren Auswirkungen immer ſtärker fühlbar, und dem entſpricht der Widerſtand, der aus dem Volke ſelber erwächſt. Es ſind die Bau⸗ ern, die dieſen Widerſtand zuerſt geleiſtet ha⸗ ben, und es ſind die nationalen Kreiſe, die deutlich erkennen, wohin es mit dieſer falſchen Front gehen muß. Und wirkt nicht dieſe falſche Front auch in die Dreierkonferenz der Weſt⸗ mächte hinein, die ja äußerlich geſehen mit einem annehmbaren Ergebnis abſchloß? Wenn es dabei bleibt, daß man mit Deutſchland und Italien zuſammen die europäiſchen Fragen beraten will, dann mag es ja gut ſein, aber die Stimmen aus der franzöſiſchen Linkspreſſe laſſen doch erkennen, daß dabei Nebenabſichten wirken. Man möchte Sowjetrußland in dieſe Konferenz zu Fünfen einſchalten und auf dieſe Weiſe doch wieder die falſche Front verlängern, auf der die Volksfrontler kämpfen. Wieder liegt es bei England, ſeiner Verant⸗ wortung bewußt zu werden und einmal in einer klaren Stellungnahme die Front einzu⸗ nehmen, die Europa allein vor dem Bolſche⸗ wismus bewahren kann. Das ſoll nicht heißen, daß man ſich in die inneren Verhältniſſe anderer Staaten einmiſchen wollke. Das iſt un- möglich, das würde wohl auch kaum zu den gewünſchten Ergebniſſen führen. Nein, es handelt ſich um den Abehrkampf, den die Völker nokgedrungen führen müſſen, weil die Angriffsabſichten Moskaus auf ih- ren Beſtand offenkundig ſind. Deutſchland hat dieſen Feind in ſeinem Inneren über- wunden, es hat ihn nur noch als außenpoli- tiſchen Feind zu fürchten und hat ſich des- .. ⁵ Einlreffen der amerilaniſchen diympia-Mannſchaft In Hamburg Senatsempfang im Rathaus. Hamburg, 24. Juli. Die größte Olympia⸗ mannſchaft, die amerikaniſchen Sportler, tra⸗ fen in den ſpäten Abendſtunden des Donners⸗ tag mit dem Dampfer„Manhattan“ im Ham⸗ burger Hafen ein. Am Morgen fand ein kur⸗ zer Empfang an Bord ſtatt, wo Legationsrat Weber die amerikaniſchen Gäſte im Namen des Senats begrüßte. Am Freitagvormittag waren ſie Gäſte des Hamburgiſchen Senats. Im Namen des Reichsſtatthalters und des Hamburgiſchen Senats richtete Regierender Bürgermeiſter Krogman herzliche Begrü⸗ ßungsworte an die Amerikaner. Der Präſident des Olympia ⸗Komiteeg Avery Brundage dankte im Namen ſeiner Sportkameraden für den freudigen Empfang. Als die Amerikaner nach dem Staatsempfang ihre Autobuſſe beſtiegen, hatte ſich auf dem Adolf Hitler⸗Platz eine vielköpfige Menſchen⸗ menge angeſammelt, die den Amerikanern bei ihrer Abfahrt zum Bahnhof begeiſtert zu⸗ jubelte. Begrüßung der Amerikaner in der Reichs⸗ hauptſtadt Berlin, 24. Juli. Mit zwei Sonderzügen iſt die Olympiamannſchaft der Vereinigten Staaten von Amerika, die mit mehr als 500 Aktiven und Begleitern die ſtärkſte ausländiſche Olympia ⸗ Mannſchaft überhaupt darſtellt, ge⸗ ſtern nachmittag auf dem Lehrter Bahnhof ein⸗ getroffen. Der amerikaniſchen Mannſchaft wur⸗ de durch die amtlichen Stellen und die Berliner Bevölkerung ein überaus herzlicher Empfang bereitet. Der Präſident des Organiſationskomitees der 11. Olympiſchen Spiele, Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald, hieß die amerikaniſchen Gäſte willkommen. Zu dem feierlichen Akt waren Abordnungen des weißgekleideten männlichen und weiblichen olympiſchen Ehrendienſtes auf der weiten Bahnſteighalle, die mit dem Ster⸗ nenbanner, der Hakenkreuzfahne und den olympiſchen Symbolen geſchmückt war, ange⸗ treten. Als der erſte der beiden Sonderzüge einlief, ſpielte die Kapelle des Olympiſchen Dorfes zu Ehren der Gäſte den Sternenbannenmarſch von Suſa. Wenige Minuten ſpäter fuhr der zweite Sonderzug in die Halle ein. Ein buntes Sprachengewirr von herzlichen Begrüßungsworten ein Wogen und Treiben von weit über 1000 Menſchen, unter denen die großen weißen Strohhüte der Amerikaner ganz beſonders auffielen, erfüllt die Halle, bis durch den Laut⸗ ſprecher der Beginn der offiziellen Begrüßung angeſagt wurde. Präſident Dr. Lewald begrüßte die amerikaniſche Mannſchaft, ſowie ihre Führer und Betreuer. Der Präſident des amerikaniſchen Olympi⸗ ſchen Komitees, Mr. Avery Brundage, erklär⸗ te in ſeiner Erwiderungsanſprache, daß die Vereinigten Staaten gerade dieſen Olympi⸗ ſchen Spielen in Berlin mit größter Spannung entgegenſehen. In freudiger Erwartung verließen dann die amerikaniſchen Sportler den Bahnhof und be⸗ ſtiegen die Omnibuſſe, um zu dem Empfang im Rathaus zu fahren. Die Amerikaner im Olympiſchen Dorf Mit 15 großen Omnibuſſen zogen die Ame⸗ rikaner nach dem Empfang im Rathaus über die Via Triumphalis, die ihr helles Entzücken erregte, ins Olympiſche Dorf. Oeſterreich nach der Verständigung Eine Kundgebung der öſlerreichiſchen 15 Ap. Wie dem„Völkiſchen Beobachter“ aus Wien gemeldet wird, verbreitet die Lan⸗ desleitung Oeſterreich der öſterreichiſchen NSDAP. eine Erklärung unter dem Motto: „Achtet des Führers Pakt!“ Es heißt darin unter anderem: l „Wir Nationalſozialiſten Oeſterreichs haben den Führer verſtanden. Wir werden in uner⸗ hörter Diſziplin uns einfügen in die Linie, die er geſchaffen hat und dabei gerne unſere Wün⸗ ſche zurückſtellen gegenüber den Intereſſen des ganzen deutſchen Volkes. Wir wollen darüber hinaus dem großen Friedenswerk des Führers ein Hüter ſein. Wir werden den Vertrag, den er ſchloß, Punkt um Punkt genaue ⸗ ſtens befolgen, werden aber eben⸗ ſolches vom Gegner verlangen. Ehrlicher Friede und gerechte Verſtändigung kann nie diktiert werden, kann immer nur durch Recht und Freiheit garantiert und be⸗ wieſen werden. Soll der Friede dauerhaft ſein, ſo muß er der Tatſache des Beſtehens einer geſchloſſenen, unzerreißbaren national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung und Geſinnungsge⸗ meinſchaft in Oeſterreich Rechnung tragen. Jede Täuſchung darüber oder Fortſetzung der Verfolgungen würde nur erneut Unfrieden und eine zu jedem Kampf entſchloſſene Abwehr hervorrufen. Wir ſtehen zu unſeren Forde⸗ rungen, und Frieden oder Kampf der Ehrlichkeit der öſterreichiſchen abhängen.“ Vas geſchieht mit den Amneſlierlen in Leſterreich? Mitteilungen von informierter Seite. Wien, 23. Juli. Unter den am Donners⸗ tag in Oeſterreich aus der Haft entlaſſenen po⸗ litiſchen Gefangenen befinden ſich zahlreiche ehemalige Staatsbeamte, Aerzte, Rechtsanwälte und Perſonen, deren Vermögen beſchlagnahmt wurde. Ueber die Frage, was mit den Ent⸗ laſſenen geſchehen ſoll, bringt die Nachmittags⸗ preſſe Mitteilungen von informierter Seite. Danach findet keine Wiedereinſet⸗ zung in amtliche Stellen von verurteilten u. jetzt amneſtierten Staatsbeamten ſtatt. Die Angehörigen dieſer Staatsbeamten, die zum Teil die ſogenannte Witwenpenſion oder Gna⸗ dengaben beziehen, werden dieſe ſolange wei⸗ Regierung CCCCCCCCCC 0 VVVVVbPpPpGPPPpfGTVGuGPVGPVPPGGVVTVTVTVTVTVTGTVTVTVTVT—T—T—W—W—WTWVTVTVPVTPVꝓPVTPꝓ—P———P—P—P—P—P—PPpP—ꝓPꝓPPPP—PPP—P——P—P—P—ꝓ—————— halb das Rechk genommen, ſich gegen ihn zu] wismus hakke in ſeiner haßvollen Agikation ſchüßen. Das mögen andere Völker auf ihre Weiſe kun. Wohl aber haben wir das Recht, die anderen Völker zu warnen, daß die falſche Fronk nicht zum Frieden, ſondern zum verheerenden Kriege führt, und wiederum weiſen wir auf das Beiſpiel hin, das Spa⸗ nien gibk. Denn dork hat der Bolſchewismu⸗ die Saat ausgeſtreuk, die ſetzt ſo blutig auf⸗ geht. Wo er ſein Weſen kreibt, da gibt es keinen Frieden mehr, da forderk der Klaſ- ſenhaß ſeine Opfer, da droht der Unkergang in den Fieberſchauern des aſiatiſchen Deſpo⸗ kismus. Darum zeigen wir den Völkern, wie aus der falſchen Fronk der Weg hinaus- führk und wie Europa zum Frieden kommen kann, indem es in den einzelnen Völkern ſelber erſt zum Frieden kommk und der Bol⸗ ſchewismus überwunden wird. So ſcheiden ſich die Fronken, und ſo zeichnet ſich das Bild ab: ein Europa, das um Sein oder Nichtſein ringt. * Da können wir gewiß ſtolz ſein und ſagen: wir haben uns den Frledener⸗ rungen, nicht auf blutigem Wege, ſondern auf dem Wege, den der Führer mit unerbitt⸗ licher Folgerichtigkeit gegangen iſt. Eine Inſel des Friedens m einer un⸗ ruhigen Welt, das können wir immer wieder mik Freude ſagen. Wir ſchauen auf den großen Weltkongreß in Hamburg, der einen Weg zu Freude und Frohſinn zeigen ſoll, und wir rüſten auf die olympiſchen Spiele die alle Welt nach Berlin führt. Und dazu das Gegenſtück. Der Bolſche⸗ gegen dle olympiſchen Spiele ſo ekwas wie eine roke Olympiade aufgezogen, die in Barcelona vor ſich gehen ſollte. Nun hö⸗ ren wir, daß die franzöſiſchen Teilnehmer an dieſer roken Olympiade auf Anweiſung des franzöſiſchen Unkerrichksminiſters die Heim- reiſe angetreten haben. Denn in Barcelona ſauſen die Kugeln der Bolſchewiſten, da iſt es zu ungemüklich geworden, frohe Feſte zu felern. Und nun Deukſchland! Wie hakke die hetzeriſche Auslandspropaganda den Völ⸗ kern einzureden verſucht: geht nur nicht nach Deulſchland, da ſeid ihr eures Lebens nichk ſicher. In Barcelona, da weiß die Regierung ihre Gäſte nicht zu ſchützen, da ſchicken die Völker Kriegsſchiffe hin, um ihre gefährdeten Angehörigen in Sicherheit zu bringen. In Deutſchland! Da ſind weit die Arme und die Herzen geöffnet, um den Gäſten ein fro hes Willkommen zu bereiken. Da weiß je der, daß er in vollkommener Sicherheit ſein Leben genießen kann. In Deutſchland iß der olympiſche Friedensgeiſt in jeder Weiſe gewährleiſtet. Das iſt der Unterſchled. Man ſoll das nicht Arbeiterolympiade nennen, was ſchließlich nur eine Moskauer Angelegenheit iſt und mit Frieden und Freiheit nichks zu kun hak. Und darum lönnen wir doch ſtolz ſein auf die feſtlichen Tage in Deutſchland, wo über fünfzig Nationen ihre Kräfte im friedlichen Spiel meſſen werden. Alle Haßgeſänge der Welkverſchwörer müſſen hier verſtummen. Aus eigener Anſchauung erkennen die Völ⸗ ker, wo die richlige Front iſt.—8. wird von kex behälten, bis es den Männern gelungen iſt, eine neue Arbeitsſtätte zu finden. Bei Aerzten, Rechtsanwälten u. Patentanwäl⸗ ten wird eine individuelle Behandlung der ein⸗ zelnen Fälle durchgeführt werden, ſo daß zu⸗ mindeſt ein großer Teil von ihnen die alte Tätigkeit wieder aufnehmen kann. Eine Rege⸗ lung der Frage der Vermögensbe⸗ ſchlagnahme iſt, wie die Zeitungsnach⸗ richten beſagen, in Angriff genommen worden. Wo durch die Vermögensbeſchlagnahme die ganze Exiſtenzgrundlage beſeitigt wurde, ſoll eine beſondere Berückſichtigung ſtattfinden. Juchlhausſtrafen für den Slupſchlina⸗Anſchlag Belgrad, 24. Juli. Der Staaksgerichts⸗ hof fällte am Freitag nachmikkag das mit gro- ßem Inkereſſe erwarkeke Urkeil in dem Pro- zeß wegen des Anſchlags auf den Miniſterpräſidenten Or. Skoja⸗ dinowikſch in der Skupſchkinag. Der Haupkangeklagte, Abg. Arnauko⸗ witſch, der die Schüſſe abgegeben hakte, wurde zu 15 Jahren Zuchthaus und lebenslänglichem Verluſt der Ehrenrechtke verurteilt. Von den anderen als Anſtifter Angeklagten erhielt Abg. Dragiſcha Stkoja- dinowitſch fünf Jahre, Abg. Trbitſch vier Jahre und Abg. Wilowanowikſch anderkhalb Jahre Zuchthaus. Drei Angeklagte wurden freigeſprochen. Kleine poliliſche Nachrichlen Oberſt Lindbergh in Döberiß Berlin, 24. Jull. Oberſt Lindbergh beſichtigke Freitag vormitkag die Anlagen und Einrichlungen der Fliegergruppe Dö- beritz des Jagdgeſchwaders Richthofen. Im Anſchluß hieran fand ein kameradſchaftliches Zuſammenſein im Offiziersheim ſtakk. Eine oſtoberſchleſiſche Orlsgruppe des Ver⸗ bandes deutſcher Katholiken in Polen auf⸗ gelöſt. 1 Kaktowig, 23. Jull. Auf Veranlaſſung des Landratsamtes in Tarnowitz iſt die Auflöſung der Ortsgruppe der Jugend- gruppe Radzionkau des Verbandes deutſcher Kakholiken in Polen mit ſoforkiger Wirkung verfügt worden. Die Geſchäftsbücher der Orksgruppe ſind beſchlagnahmt worden. Das Verbot ſoll im Zuſammenhang mit der be⸗ reits gemeldeten Auflöſung des„Oſtober⸗ ſchleſiſchen Wanderbundes Kakkowitz“ ſtehen. Franzöſiſches Programm für öffentliche Arbeiten einſtimmig angenommen Paris, 24. Juli. Die Kammer trat Frei⸗ tag früh 9.35 Uhr unter dem Vorſitz des Vize⸗ präſidenten Paulin zuſammen. Sie nahm die Vorlage der Regierung. über die Durchführung eines großen Programms öffentlicher Arbeiten mit allen 580 abgegebenen Stimmen an. Ramſay MacDonald völlig geneſen. London, 24. Juli. Gukem Vernehmen nach hat ſich der Lordpräſtdent Ramſay MacDonald vollſtändig von ſeiner Krankheit erholt. Er wird die heuklige Ta- gung des geheimen Skaaksrakes leiten und ſpäter auch der Tagung des Krönungsaus⸗ ſchuſſes beiwohnen. Neue Terrorwelle in Paläſtina Jeruſalem. 24. Juli. In den letzten Ta⸗ gen iſt ein neues Aufflackern des arabiſchen Terrorismus zu beobachten. In Tel Aviv wurde in eine Gruppe von Schulkindern eine Bombe geſchleudert. wodurch neun Schulkinder leicht verletzt wurden. Ein verdächtiger Araber wurde verhaftet. Neue italieniſche Truppentransporte nach Oſtafrika Rom, 24. Juli. Mit dem Dampfer„Tos⸗ cana“ ſind 1200 Mann und 65 Offiziere aller Waffengattungen von Neapel nach Italieniſch⸗ Oſtafrika ausgefahren. Der neue Truppen⸗ transport wird auf der Ausreiſe mehreren Heimkehrerſchiffen mit Truppen der Diviſionen Gavinana und Gran⸗ſaſſo begegnen. LZ.„Hindenburg“ in Rio eingetroffen Rio de Janeiro, 24. Juli. Das Luftſchiff „Hindenburg“ traf am Freitag früh 5 Uhr (9 Uhr MéEz.) mit 34 Paſſagieren über Rio ein und machte in der Luftſchiffhalle von Santa Cruz um 7.15 Uhr(11.45 Uhr M3.) feſt. Die Abfahrt wird am Samstag früh um 6 Ahr(10 Uhr Me.) erfolgen. Das Luftſchiff iſt wieder voll beſetzt. 44 Todesopfer des Taifuns in Japan Ss Tokio, 24. Juli. Der bereits gemeldete Taifun, der einen Teil Weſtjapans heimgeſucht hat, hatte für die Stadt Kiuſhi verheerende Bis jetzt ſind 44 Tote und 27 Ver⸗ Folgen. wundete feſtgeſtellt. Viele Einwohner werden noch vermißt. Viele Häuſer wurden zerſtört. Auch die Schiffahrt iſt ſchwer betroffen. 60 Schiffe ſind geſunken, einige aufgelaufen, und viele werden noch vermißt. kgtuppe J chhofen, IR Tabſchaftichez N fakt. pe des Nr. n polen a. Nerunltſung big iſt die det Jugend- Ves deuſſcher get Wrng Wicher ber worden. Das mit det be. „wper⸗ geneſen. i Vetnehmen Dee. enk Nanſay lasting en letzen Ta⸗ es abiſhen Tel Abid Von Batavia nach Hamburg eee eee 15000 Kilometer deulſches G lü dk Aus Niederländiſch⸗Indien zum Weltkongreß Hamburg, 20. Juli Breit und gemächlich lag die ſchmucke „Kaſſel“ am Pier. Ein Schiff wie alle an⸗ deren. Und dennoch gab es hier etwas be⸗ ſonderes. Mit dieſem großen„Kahn“ war nämlich die erſte auslandsdeutſche Arbeiterehrenabordnung zum Welt, kongreß für Freizeit und Erholung in Ham⸗ burg eingetroffen. Acht Deutſche ſind nun in der Heimat gelandet, acht von den faſt 100 auslandsdeutſchen Arbeitern der ganzen Welt. die während des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung Gäſte der Deutſchen A r⸗ beitsfront ſind. Pflanzer, Klavierbauer, Schloſſer Wer aber ſind nun dieſe acht? Da iſt zuerſt „Papa“ Liſt der bereits hoch in den Sieb- zigern iſt. Auf einer Kaffeeplantage in Java fand er ſeine Exiſtenz. Ebenfalls aus Java kommt der frühere Klavierbauer R., der letzt einer Pianofabrik vorſteht. Auch der Pflanzer F. iſt ſeit 1921 auf jener Inſel. Außerdem gibt es noch den jungen Kauf⸗ mann S. ſeit ſechs Jahren draußen, den Autoſchloſſer A. und den Schlächter T., der in einer deutſchen Wurſtfabrik tätig iſt. Auf Sumatra iſt der Techniker und Eiſenbahnbauer B. beſchäftigt, während 5. ſchon ſeit 34 Jahren einen kaufmänni⸗ ſchen Beruf im Fernen Oſten betreibt. Von Niederländiſch⸗Indien traten Mitte Mai auf Einladung der„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗ Organiſation acht Partei⸗ und Volksgenoſſen die Reiſe nach der Heimat an. Mit welcher Freude und Dankbarkeit die Gäſte der KdF.⸗ Einladung folgten, läßt ſich nicht beſchreiben. Die zu dieſer Freifahrt erwählten. durchweg vom Glück ſtiefmütterlich behandelten Arbeits⸗ kameraden, wären beſtimmt in den nächſten Jahren nicht in der Lage geweſen. ihre Lieben in der Heimat wiederzuſehen. „Die unverhoffte Ermöglichung einer koſten⸗ loſen Heimreiſe und des Beſuches der Olym⸗ viſchen Spiele erſcheinen einem jeden von uns als eine ans UAnwahrſcheinliche gren⸗ zende Tat. Aus Werkſtätten. Kontoren oder Pflanzungen heraus eilten die Glücklichen und traten dankbaren Herzens die Heimreiſe an, dankbar zuerſt unſerm Führer, der im Vaterland die Brüderlichkeit und Opferfreu⸗ digkeit ſchuf, dankbar der großzügigen ſozialen Organiſation„Kraft durch Freude“, welche die großen finanziellen Opfer trägt, dankbar auch den Führern der Partei in Niederländiſch⸗ Indien, welche ihr Ventrauen in die Erwähl⸗ ten ſtellten.“ Kameradſchaftsgeiſt umſchließt alle Soerabaja und Batavia waren die Orte der Einſchiffung auf die„Kaſſel“. „Schon gleich zu Beginn der Fahrt ent⸗ wickelte ſich eine ſchöne Harmonie, ſowohl un⸗ ter den„KdF.“⸗Leuten. wie auch zwiſchen den Paſſagieren und der Beſatzung der„Kaſſel“. Der Kapitän, die Paſſagiere und die Ste⸗ wards wetteiferten. uns den Aufenthalt an Bord ſo angenehm wie möglich zu machen.“ Ueber Telok— Beton ging die Fahrt an der Küſte Sumatras entlang, vorbei an den grün überwucherten Fiorden nach P a⸗ dang. Bald iſt auch Niederländiſch⸗Indien im Oſten verſchwunden. Am 25. Mai endlich ſteuerte man Colombo an. Abwechſlung kam in das Bordleben durch den Beſuch der Stadt. Lebhaft wurden Paſſagiere und Be⸗ ſatzung, als gegen Strom und Wind der Kurs weſtwärts genommen wurde durch den Acht⸗ Grad⸗Kanal der Maldiven⸗Inſel in Richtung Aden. Strandkanone mit Regenmantel Die ſtürmiſche See ließ nach, es wurde ruhiger im Bereich des Neptun. Kap Guarda⸗ fui lag weit zurück, bis die„Kaſſel“ am 4. Juli in den Hafen Aden einlief. Engliſche Kreuzer und Torpedoboote, bedeutend mehr als unter normalen volitiſchen Verhältniſſen, waren der erſte Anblick.„Wix bewunderten immer wieder die ſich über die Berge hin⸗ ziehenden engliſchen Befeſtigungsanlagen; ein wahres Gibraltar auf arabiſchem Boden. Wenn unſer Auto hier und dort anhielt, an den Flugplätzen der Waſſer⸗ oder Land⸗ flugzeuge, bei typiſchen Straßenbildern oder dergleichen, immer ſchlug dann gleich eine Hitzewelle in das ſtillſtehende Auto, daß einem faſt der Atem ausging. In Dſchibuti ließen ſich die Paſſagiere ausbooten, um die Stadt der Führer auf dem Reichs parleilagsgelände in Nürnberg zu durchſtreifen. Ein heiterer Anblick war eine kleine Strandkanone mit„Regenmantel“ aus Leinen am Hafeneingang. Sollte es ein Ge⸗ ſchenk des Völkerbundes ſein für kriegführende Negerſtaaten?“ Abeſſiniſches Echo. Seltſame Leute kamen aus dieſem Keſſel abeſſiniſcher Leidenſchaften an Bord, ſo daß die Debatte über die damals noch akute abeſſiniſche Frage in das Bordleben getragen wurde. „Ein deutſcher Kriegsberichterſtatter, der in Begleitung ſeiner Gattin an Bord kam, war durch Krankheit leider gezwungen, das Bett zu hüten. Noch eine ältere deutſche Dame, Pflan⸗ zerfrau, geſellte ſich zu uns. Ihr Mann und ihr Sohn waren in Abeſſinien zurückgeblieben. Sie erzählte von der Plünderung und Brandſtiftun g auf ihrem Anweſen und wie dann dieſelben Leute, die ein paar Tage ſich als Räuber zeigten, wieder auf die Pflan⸗ zung gekommen ſeien und Abbitte leiſteten. Weiter erhielten wir Geſellſchaft von einem Engländer, der bis Amſterdam bei uns bleiben wird. Er war ein Ratgeber des Ne⸗ Zus und lebte viele Jahre in Addis Abeba. In ſeinen Aeußerungen war er ſehr zurückhal⸗ tend. Wie er aber über die politiſche Weiter⸗ entwicklung der Verhältniſſe in Abeſſinien dachte, erkannte ich am deutlichſten daran, daß er ſein Scheckbuch von der Aethiopiſchen Bank mit elegantem Schwung über Bord warf. Wir bekamen alſo eine wirklich intereſſante Geſellſchaft an Bord. Unter den Beſuchern, welche die neuen Paſſagiere zum Schiff zu be⸗ gleiten hatten, befanden ſich auch zwei abeſ⸗ ſiniſche Miniſter.“ Durch das Rote Meer ging die Fahrt nach Suez. Port Said kam in Sicht, und hier wurde das deutſche Schiff von einem nach Ita⸗ lien heimkehrenden Truppentransporter hände⸗ klatſchend und heilrufend von den Truppen begrüßt. Der Heimat immer näher. Nach langer Zeit wieder einmal ein Hafen: Oran.„Wer hätte eine ſolche moderne Groß⸗ ſtadt auf afrikaniſchem Boden vermutet“, ſchreibt der Chroniſt.„Die Kaffeehäuſer und Läden hätten in jeder franzöſiſchen Großſtadt ſtehen können. Das afrikaniſche Element ver⸗ ſchwand im Straßenbild. Nur die zahlreichen promenierenden Fremdenlegionäre mit ihren roten Fezen erinnerten uns in Afrika befanden.“ In ziemlicher Entfernung fuhr man an der portugieſiſchen und ſpaniſchen Küſte entlang, kam ausgezeichnet durch den berüchtigten Golf von Biskaya und fand Zeit und uns daran, daß wir Muße, eine ausgedehnte Abſchiedsfeier in Szene zu ſetzen. Endlich deulſcher Boden „Durch die Nachricht, daß wir in Ankwer⸗ pen und Amſterdam elwa eine Woche Auf- enthalt haben würden, kam ich auf den Ge⸗ danken, einen kleinen Ausflug in die gar nicht ferne weſtfäliſche Heimat zu machen. Was intereſſiert mich die belgiſche Hafen- ſtabk? Wo ich doch 15 Jahre meine liebe deulſche Heimak und meine Familie nicht geſehen hakte. Aachen— endlich deulſcher Boden. Heim- lich wiſche ich mir die feuchten Augenlider. Wer würde es denn auch verſtehen, was es heißt, ſein Vaterland wlede rzu- ſehen nach 15 langen Jahren voll Harm um Deulſchlands Nok und um heimzukehren zum Volk, das Golk durch den Führer errekkete. Noch ſtehen mir die Bil- der meines Abſchieds im Jahre 1921 vor Au- gen: Elend und Verzweiflung! Deukſche, ver⸗ geßt nie, weſſen Hände euch zurückriſſen vom Abgrund!“ „Das kann nur Deukſchland ſchaffen!“ Auf ſeiner Fahrt nach Deukſchland krifft er aus den finniſchen Schären heimkehrende Bergarbeiter, die braungebrannt von einer „Koc.“ Reiſe heimkehrken.„Ich war über- raſcht, erſtaunt und begeiſtert, daß ich gleich allen um den Hals gefallen wäre. Das kann nur Deukſchland ſchaffen: Freude durch ſoziale Friedensarbeit; kroß aller Armuk lachende, lebensbejahende Ka⸗ me radſchaft.“ Um beim Empfang in Hamburg dabei ſein zu können, kehrte Pg. F. wieder nach Auk⸗ werpen Zurück, im Herzen ſchon das Erleb- nis der Heimat. Jeder kann da miffühlen. Dieſe Oeutſchen Niederländiſch.- Indiens, die gleich allen Auslandseutſchen ihre Hei- mak nur aus der Wellpreſſe kennen, ſle wer den nach den Erlebniſſen, die ihnen der Weltkongreß mik ſeinen Veranſtalkungen durch einen Ausſchnikt aus dem deukſchen Volksleben vermitteln würd, begeiſtert ſein für ihr neues Vaterland, das unker dem Ha- kenkreuzbanner alle Deutſchen der Welt einte. Nach anſtrengenden Landreiſen, in wo chen langem Seeweg durch die Sudanſtraße, den Indiſchen Ozean, den Golf von Aden, das Rote Meer, den Suezkanal, das Mittel. meer und den Atlankiſchen Ozean kamen jene acht aus Niederländiſch-Indien in die Nordſee und zum deulſchen Wellhafen vor der Elbe. Der letzte Saß des Tagebuches aber ſchließt alle Empfindungen und alle Begei⸗ ſterungen dieſer nach Jahrzehnten heimkeh- renden Deulſchen in ſich: In Erkenntnis der Unfähigkeit, unſeren Dank in Worken zu er- ſchöpfen, unſerem geliebten Füh- rer ein freudiges Sieg Heill“ dchweres Unglück im gleinbruch Marktredwitz(Obfr.) 24. Juli. Die bei⸗ den im Steinbruch Großteichelberg beſchäftig⸗ ten Feuerwerker, der 25jährige Chriſtian Wächtler und der 39jährige Johann Loeffl, wurden beim Legen eines Schuſſes von plötzlich ins Rutſchen gekommenen Steinmaſſen ver⸗ Das erſle Funkbild aus Spanien In den Straßen von Pamplona, die zum Teil die Namen linksſtehender ſpaniſcher Staatsmänner tragen: Ein aufſtändiſcher Sol⸗ dat iſt, von der Menge durch Zurufe ange⸗ feuert, damit beſchäftigt, den Namen eines Straßenſchildes zu beſeitigen. (Preſſephoto, K.) — ˙· ieee Aus aller Welt Feuerkreuzler nach einer Geheimſitzung verhaftet. Paris, 24. Juli. Nach Berichten marxiſti⸗ ſcher Blätter hat in Sartrouville eine Geheim⸗ verſammlung von früheren Feuerkreuzlern ſtattgefunden, die, 400 Mann ſtark, mit Kraft⸗ wagen dorthin gekommen waren. Auf Veran⸗ laſſung des marxiſtiſchen Bürgermeiſters ſind daraufhin Gendarmerie und Abteilungen der Volksfront zuſamengezogen worden. Nur einem der Wagen gelang es auf der Flucht, die Kette zu durchbrechen. Die Inſaſſen der übrigen Wa⸗ gen wurden verhaftet. In dem allgemeinen Wirrwarr wurden drei Gendarmen überfah⸗ ren, von denen einer bald darauf ſtarb. Myſteriöſer Torpedobootsbeſuch in Marſeille. Wie dem„Paris Midi“ aus Marſeille ge⸗ meldet wird, ſind dort bei Tagesanbruch ein ſpaniſches Torpedoboot und ein ſpaniſcher Frachtdampfer eingetroffen. Der Erſte Offizier des Torpe doboots ſoll erklärt haben: Sein Torpedoboot ſei von der Madrider Volksfront⸗ Regierung mit einem Auftrag in Frankreich betraut worden Er erwarte die Ankunft des ſpaniſchen Konſuls in Marſeille und könne keine weitere Auskunft geben. Aeberfall auf japaniſches Polizeibook. Tokio, 24. Juli.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Bei einem Ueberfall wahrſcheinlich mandſchu⸗ riſcher Polizeitruppen auf ein japaniſches Po⸗ lizeiboot im Bereich der Inſel Chiſheng wur⸗ den ſechs Mann der Beſatzung getötet und die ſchüttet und getötet. Leichen ins Waſſer geworfen. Die Eröffnung des Velfkongreſſes für Der Stellvertreter des Führers. Rudol litzung für„Freizeit und Erholung“, leiter Dr. Ley(4, „Freizeit und Erholung“ f Heß, eröffnet in Hamburg die Weltkongreß⸗ Am Mitteltiſch erkennt man Reichsorganiſations⸗ (Weltbild, K.) „ 3 3 4 1 5 4 1 1 5 N S ä—— — 5 e 2 N 5 S— * *. ͤ v 3 der zweile Tag des Welllongreſſes für Freizeit und Erholung Amtsleiter Dreßler⸗Andreß über die kulturelle Miſſion der Freizeitgeſtaltung Hamburg, 24. Juli. Der Referent bezeich⸗ nete es als klare Aufgabe, feſtzuſtellen, inwie⸗ fern die Freizeitgeſtaltung in der Welt über die differenzierenden Beſonderheiten Gemein⸗ ſamkeiten aufweiſen. Die Freizeitarbeit in Deutſchland hat zwei Erkenntniſſen organiſatoriſchen Aus⸗ druck gegeben: 1. Freizeitarbeit iſt Selbſthilfe, d. h., der Einzelne trifft unbeeinflußt die Ent⸗ ſcheidung über ſeine Freizeit. 2. um aber ſtatt einer bloßen Freizeitverbringung eine für die Gemeinſchaft fruchtbare Freizeitgeſtaltung zu ermöglichen, erfolgte die zentrale Organiſation der geſamten Freizeitarbeit, ſoweit dieſe ſich an alle Deutſchen wendet. Ueber die wirtſchaftliche Bedeutung von Freizeitmaßnahmen ſprach dann der frühere griechiſche Wirtſchaftsminiſter und Arbeitsminiſter Dr. Cartalis. Er machte den Vorſchlag, die zuſätzlichen Ausgaben, die aus der Freizeitpolitik erwachſen, aus einer ſtärke⸗ ren Beſteuerung des echten Luxus, oder, wie er es noch genauer ausdrückte, des„echten Pre⸗ ſtigeluxus“ wenigſtens teilweiſe zu decken. Dann behandelte Kommerzienrat Dr. h. c. Röchling⸗Völklingen das Problem Freizeit und Wirtſchaft. U. a. be⸗ handelte Geheimrat Röchling als ein wichtiges Problem der Freizeitgeſtaltung auch die Siedlungsfrage. f Der Vizepräſident des Weltkongreſſes und der Generaldirektor des Dopolavoro, Commo⸗ dore Puccetti, gab einen ausführlichen Ueber⸗ blick über das große italieniſche Arbeiterwerk. Vizepräſident Puccetti Im weiteren Verlauf der Tagung erklärte Vizepräſident Puccetti, die Freizeitbewe⸗ gung diene in Italien der nationalen Eini⸗ gung und der Volksgemeinſchaft. Nachdem noch Profeſſor Albert Marinus⸗ Brüſſel, Profeſſor Dr. Joſs M. Gal ves aus Santiago de Chile und der Leiter der öſter⸗ reichiſchen Bewegung„Neues Leben“, Dr. W. Winkler⸗Wien geſprochen hatten, nahm am Schluß der Freitagſitzung nochmals Präsident Kirby⸗ New Pork das Wort. Wenn man nicht aus der menſch⸗ lichen Seele eine Maſchine machen wolle, ſo müſſe man den Menſchen für die Freizeit auch eine gewiſſe Freiheit geben und die Freiheit individuell betrachten, Er ſelbſt kenne nichts beſſeres, als die deutſche Organiſation„Kraft durch Freude“, die außerordentlich viele Anregungen und Möglichkeiten biete. Er wünſche, daß in allen Ländern der Welt ähnliche Organiſationen geſchaffen werden möchten. Ein von Reichsinnenminiſter Dr. Frick eingelaufenes Begrüßungstelegra m m wurde von den Tagungsteilnehmern herzlich aufgenommen. Große Freude rief weiter ein Telegramm von 1900 deutſchen Arbeitern her⸗ vor, die ſich auf einer Norwegenfahrt befinden und voll Freude über das herrliche Freizeiter⸗ leben auf See dem Kongreß herzliche Grüße und Wünſche entbieten. Gefallenenehrung am Hamburger Ehrenmal durch die italieniſchen Kongreßteilnehmer Die große Abordnung des italieniſchen Do⸗ polavoro, die in einer Zahl von rund 1000 Mitgliedern zum Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg eingetroffen iſt, verſammelte ſich am Freitag mittag auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz zu einer Ehrung der deut⸗ ſchen Gefallenen des Weltkrieges. Mit großem Jubel wurde der Präſident des Weltkongreſſes, Reichsleiter Dr. Ley, und der Generaldirektor des italieniſchen Feierabendwerkes Puccetti begrüßt. Unter lebhaftem Jubel der 1000 Ita⸗ liener und zahlreichen, der Feier beiwohnen⸗ den deutſchen Volksgenoſſen erklangen die deut⸗ ſchen Nationallieder und Giovinezza. Ankunft franzöſiſcher und ilalieniſcher Volksklumsgruppen zum Weltkongreß in Hamburg Hamburg, 23. Juli. Am erſten Tag des Weltko igreſſes für Freizeit und Erholung tra- fen weitere Volkstum sgruppen aus verſchiede⸗ nen Ländern in Hamburg ein. Mit dem Nach⸗ mittags⸗D⸗Zug aus Aachen kamen 73 Nord⸗ franzoſen an Männer und Frauen, zum Teil in ihrer Tracht. Die Gruppe wurde berz⸗ lich begrüßt. Eine nach vielen Tauſenden zäh⸗ lende Menſchenmenge füllte die Halle und den weiten Platz var dem Bahnhofsgebäude, und immer wieder erſchollen ſtürmiſche Heil!⸗Ruſe auf die französichen Gäſte. Im Auftrage des Praſidenten des deutſchen Organtlationsausſchuſſes hieß Pa. von Pei⸗ nen die franzoſtſchen Gäſte mit herzlichen Wor⸗ ten in Hamburg willkommen. Um Mitternacht trafen zwei Sonderzüge mit Italienern ein. Als die Fahnenabordnun⸗ gen auf dem weiten Platz ſichtbar wurden, brach die nach Tauſenden zählende Menge in Tanzgruppe ſowie zwei Soliſten aus Florenz und Mailand, Von Kufſtein bis München wurde den Italienern auf allen Stationen ein begeiſterter Empfang zuteil. „Ein Geſang den Völkern der Erde“ Der erſte Tag des Weltkongreſſes fand ſei⸗ nen Abſchluß mit einer Feierſt unde im Ufa⸗Palaſt. Der weite Zuſchauerraum bot ein ungewohntes Bild Neben den führenden Män⸗ nern des Präſidiums des Weltkongreſſes, des deutſchen Organiſationsausſchuſſes und den Vertretern Hamburgs ſah man zahlreiche Kon⸗ greßgäüſte aus dem In⸗ und vornehmlich aus dem Auslande, darunter Volks⸗ und Trachten⸗ gruppen aus allen Ländern der Welt. Die Aufführung des Feſtſpiels des Weltkon⸗ greſſes„Der Friede der Fahnen“ ge⸗ ſtaltete ſich zu einem eindrucksvollen Erlebnis für alle Anweſenden. Das Werk des jungen Berliner Autoren Heinz Schwitzke ſoll ein Ge⸗ ſang der Völker der Erde und den Völkern der London, 24. Juli. Der 32fährige bri⸗ kiſche Skaatsangehörige Me Mahon, der am vorigen Donnerstag den aufſehenerregenden Zwiſchenfall bei der Rückkehr des Königs aus dem Hyde⸗Park veturſacht halte, wurde am Freitag vor dem Polizeigerichtshof in Bowſtreet erneut vernommen. Die Anklage, die dem Täter urſprünglich lediglich vorwarf, einen Nepolver beſeſſen zu haben, mit der Abſicht, Leben zu gefährden, iſt auf Grund der Hochverralsakke aus dem Jabre 1842 er- weiterk worden. „Er habe den Kopf verloren“ Die Vorgänge am 16. Juli ſelbſt ſind im weſenklichen bekannt, Auf der Polizeiſtation hat Me Mahon be⸗ kannklich gefragt, ob der König verletzt wor⸗ den ſei, er habe nicht die Abſicht gehabt, ihn zu verletzen. Es ſei lediglich eine Proleſt⸗ aktion geweſen. Visher unbekannk war, daß er ſpäker er ⸗ klärte, er wünſchle, er hälle ganze Arbeil geleiſtel. Er häkte den König leicht nieder ⸗ ſchießen können, aber der Repolper ſei nur geworfen worden. Es wäre beſſer geweſen, wenn er ſich ſelbſt erſchoſſen hätte, anſtakt an den Innenminiſter zu ſchreiben. Als ihm die einwöchige Unkerſuchungshafk angekündigt wurde, ſagle Me Mahon, er hälte die Abſicht gehabt, ſich vor dem König 0 erſchießen, habe aber ſeinen Kopf ver; oren. der Anſchlag auf den engliſchen König die Unkerſuchung der Vorgänge— Vernehmung des Angellaglen 1 ben wurde, lautet zunächſt dahin, daß er ſich Erde ſein, in dem ſie davon erzählen, wie ihre Arbeit immer dem Frieden und der Freude dienen müſſe. Das Symbol für dieſe Freude und für dieſen Frieden ſoll jedem Volk ſeine Fahne ſein. Die Darſtellung war von ein⸗ drucksvoller Geſchloſſenheit. Neben Künſtlern aus der Reichshauptſtadt und Hamburg, dar⸗ unter als Hauptſprecher Claus Clauſen(Ber⸗ lin) wirkten Männer des Reichsarbeitsdienſtes und der Werkſcharen mit, Das Spiel, das mit einer ſymboliſchen Verpflichtung der Fahnen, ihren Völkern den Weg zur Freude und zum Frieden zu weiſen, ſeinen Höhepunkt erreicht, geſtaltete ſich zu einem begeiſterten Beifall auslöſenden Bekenntnis zur Völkerverſtändi⸗ gung und Lebensbejahung. Der am Schluß der Feierſtunde einſetzende ſtürmiſche Beifall war für den Geiſt kennzeichnend, der dieſen Kon⸗ greß aller Nationen der Welt beherrſcht, den Geiſt der Bereitſchaft zur Zuſammenarbeit und zum gegenſeitigen Verſtehen. Morgenfeier der SS. im Zoo Der zweite Tag des Weltkongreſſes für Frei⸗ zeit und Erholung wurde nach dem Weckruf durch den Rundfunk und der Verkündigung des Tagesprogramms durch Lautſprecher mit einer Morgenfeier der Ss im Hamburger Zoo eingeleitet. deren Ausſagen bisher jedoch nichts weſenk⸗ lich Neues ergaben. Ein Brief an den Innenminiſter Bei der weiteren Vernehmung des Ange⸗ klagten McMahon wurde von der Vertei⸗ digung der Brief verleſen. den MeMahon 24 Stunden vor dem Anſchlag an den Innen⸗ miniſter Sir John Simon gerichtet hatte. In dem Brief beklagt ſich McMahon über eine angeblich zu unrecht erfolgte Verhaftung und wegen„eines ſyſtematiſchen Expreſſungsfeld⸗ zugs“, der von gewiſſen Untergebenen des Innenminiſters angeblich gegen ihn durchge⸗ führt werde. Da frühere Appelle an den Kö⸗ nig gleichfalls erfolglos geweſen ſeien, fordere er nunmehr innerhalb 14 Stunden volle Be⸗ friedigung ſowie eine Rücknahme der nieder⸗ trächtigen Beſchuldigungen. die gegen ihn er⸗ hoben würden. Sollten dieſe Forderungen nicht erfüllt werden, ſo werde er das Recht in ſeine eigene Hand nehmen. Die erweiterte Anklage gegen Me Mahon, die zur Zeit von der Staatsanwaltſchaft erho⸗ im Beſitz eines Revolvers befunden habe mit der Abſicht, Leben und Eigentum zu gefähr⸗ den, daß er ferner die Waffe abſichtlich in der Nähe der Perſon des Königs vorgebracht habe mit der Abſicht, den öffentlichen Frieden zu brechen, und daß er ſchließlich die Waffe ge⸗ zogen habe, mit der Abſicht, den König zu er⸗ ſchrecken. Nach der Verhandlung am Freitag wird Nach der Rede des Generalſtaaksanwalks wurden die einzelnen Zeugen vernommen, Die Olympiafa Saloniki, 24. Juli. Zwiſchen Lariſſa und Saloniki muß die Olympiafackel durch das Gebirge des Olymp hindurch über den Wermionpaß 1900 Meter hoch getragen werden. Trotz eines ſchweren Gewitters ging der Staffellauf programmäß'g vonſtatten. Dort erwarteten trotz des ſchlech⸗ ten Wetters viele tauſend Menſchen die Olym⸗ piſche Fackel. Saloniki ſelbſt hatte ſich feſtlich geſchmückt. Unter dem Ehrengeleit aller Sportsleute von Saloniki wurde die Fackel zum Triumphbogen gebracht. Dort wurde ſie vom Sieger im 5000⸗Meterlaufen bei den letz⸗ ten Balkanſpielen übernommen und auf den Feſtplatz vor der Metropolitan⸗Kirche Hagia Sophia getrügen. Trotz des ſtrömenden Re⸗ gens war des Feſtplatz von Menſchen überfüllt. Nun hielten der Bürgermeiſter, der Vor⸗ ſitzende des[Mympiakomitees und der Organi⸗ ſator des S affellaufes Reden, in denen ſie ihrer Freude über die hohe Symbolik des Olympiſchen Staffellaufes Ausdruck gaben. Mädchen in entiken Gewändern und mazedoni⸗ ſchen Nation trachten zogen ſodann am Altar vorüber. S fließlich wurde ein Choral geſun⸗ gen und un er den neuerlichen Klängen der Nationalhym je begann die Fortſetzung des Stafettenlau is nach Norden. Alle Glocken der Stadt I teten, als um 18 Uhr der neue Läufer ſich 14 Bewegung ſetzte. Der Feier in Saloniki wohnte als Ehrengaſt der deutſche Konſul bei, der um 14 Uhr im Hotel„Mediberranean“ einen großen Empfang gab. Die griechiſch-bulgariſche Grenze überſchrikken. Kula(Macedonien), 25 Jull. In der Nacht zum Samstag erfolgte in dem kleinen Grenzort Kala die feierliche Uebergabe der unbeſchreihlichen Jubel aus. Insgeſamt han⸗ delt es ſich um 820 Italiener, darunter eine olmpiſchen Fackel an den erſten dulgariſchen Läufer. Me Mahon zunächſt für eine weitere Woche in Unterſuchungshaft gehalten werden. ckel in Saloniki Zwölf weilere Seglermannſchafken in Kiel. Kiel, 24. Jull. Am Freitag abend fand mit einer ſchlichten Feier vor dem Olympia- heim die Begrüßung der Segler von zwölf weiteren in den letzten Tagen angekommenen Nationen ſtakk. Eröffnung des Inlernalſonalen Sperlſtudenkenlagers Berlin, 24. Juli. Als erſtes der großen internationalen Gemeinſchaftslager, die an⸗ läßlich der Olympiſchen Spiele in Berlin die auslän diſche und deutſche Sportiugend zuſam⸗ menführt, wurde am Freitag vormittag in Eichkamp zwiſchen der Deutſchlandhalle und der Avus das große Internationale Sportſtudentenlager gemeinſam mit dem Kongreß für körperliche Erziehung feierlich eröffnet Zu der Eröffnung waren die Mann⸗ ſchaften in einem großen offenen Viereck auf dem Lagerplatz angetreten. An der Eröffnung nahmen der Reichsſport⸗ führer, hohe Vertreter der Wehrmacht, Mitglie⸗ der des diplomatiſchen Korps, ſowie Vertreter des Internationalen Olympiſchen Komitees u. des Organiſationskomitees für die 11. Olym⸗ piſchen Spiele teil. Reichserziehungsminiſter Ruſt hielt eine Anſprache. Trauer um 14 deulſche Feeleule 8 Hamburg., 24. Juli. Der Führer der deutſchen Seeſchiffahrt, Staatsrat Gſſe⸗ berger, und der Gauinſpekteur Seeſchiffahrt der Auslandsorganiſation der NSDAP., Wermke, haben aus Anlaß der Ungewißheit über das Schickſal des Dampfers„Wag⸗ rien“, der ſeit dem 18. Juli überfällig iſt, —— 0 CCC.cc den Sturmtagen des 16.—18. Juli in der öſtlichen Oſtſee mit ſeiner 14köpfigen Beſat⸗ zung untergegangen iſt, einen Aufruf erlaſſen. Es heißt darin: Die geſamte deutſche Seeſchiff⸗ fahrt nimmt erſchüttert Anteil an dem Schick⸗ ſal ihrer in treuer Pflichterfüllung unterge⸗ gangenen Berufskameraden. Alle deutſchen Seeſchiffe ſetzen am Samstag den 25. Juli ihre Flaggen auf Halbmaſt. Eröffnung des Wellgeflügellongreſſes Leipzig, 24. Juli. Am Freitagmittag fand im Leipziger Gewandhaus die Eröffnungs⸗ feier des 6, Weltgeflügelkongreſſes ſtatt. Die Weltgeflügelkongreſſe ſtellen für die Kleintierzucht des In⸗ und Auslandes die größten und bedeutungsvollſten Veranſtaltun⸗ gen dieſer Art dar. Der 6. Kongreß findet in der deutſchen Bücherei und in der Meßhalle 19 in Leipzig ſtatt. Zweck der gleichzeitigen Tierſchau in den Hallen 6, 7, 8 und 9 iſt dagegen die Vorbereitung hochwertiger Geflü⸗ gelraſſen zu fördern. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft Reichsbauernführer R. Walter Darrs eröffnete den Kongreß mit einer Anſprache, in der es u. a. heißt: Ich habe die hohe Ehre und Freude, Sie anläßlich der Eröffnung des 6. Weltgeflügel⸗ kongreſſes in Vertretung des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler im Namen der Reichsregierung und zugleich namens des Pro⸗ tektorats begrüßen zu dürfen. Ich gebe meiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß dieſer Kongreß in Deutſchland ſtattfindet und danke Ihnen für Ihr zahlreiches Erſcheinen. Die deutſche Geflügelzucht hat im Laufe der letzten Jahre eine beachtliche Entwicklung er⸗ fahren. Wir werden Ihnen zeigen, welchen Raum und welche Bedeutung die Geflügel⸗ wirtſchaft und die geſamte Kleintierhaltung in unſerer Volkswirtſchaft einnehmen. Deutſch⸗ land erzeugt jährlich über eine Milliarde an Werten aus der Kleintierhaltung. Tavon entfallen allein über 600 Millionen Reichsmark auf die Geflügelwirtſchaft. Tau⸗ ſende von Menſchen finden in der Kleintier⸗ haltung lohnende Beſchäftigung. Wir glauben, auf dem Gebiete der Leiſtungsſteigerung aus der Kleintierzucht neue Wege gegangen zu ſein. So wurden durch die Schaffung von anerkann⸗ tem Herdbuch⸗ und Vermehrungszuchten die Vorbedingungen für Belieferung der land⸗ wirtſchaftlichen Betriebe mit leiſtungs äh. gen, geſunden u. bodenſtändigen Tieren geſchaffen. 6. Inkernaklonaler Wellgeflügelkongreß Leipzig, 24. Juli. Reichsminiſter R. Walther Darré begrüßte die 300 Teilnehmer der 41 Nationen im Namen der Reichsregie⸗ rung und verlas das Telegramm des Füh- rers an den Präſidenken der Inkernakionalen Vereinigung für Geflügelwiſſenſchaft, Aleſ⸗ ſandro Ghigi, Profeſſor der Univerſität Bo⸗ logna. Reichsminiſter Darrs gab anſchlleßend ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß der Abend dazu beitragen möge, die wertvollen perſön- lichen Beziehungen der einzelnen Teilnehmer untereinander zu verkiefen. Der Präſidenk Prof. Ghigl dankte für die überaus herzliche Aufnahme, die die ausländiſchen Abordnun⸗ gen in ODeutſchland gefunden hälten. ——— Ichwierige Bergungsarbeiten an der Eiger-Nordwand Eiger ⸗Gletſcher, 24. Juni. Nachdem die Schweizer Bergführer zwe! Tage lang ver⸗ ſucht hatten, die in die Eiger⸗Nordwand ge⸗ ſtiegenen deutſchen und öſterreichiſchen Berg⸗ ſteiger zu retten, bemühten ſich nun die am Mittwoch aus München gekommenen Alpini⸗ ſten, die Toten zu bergen. Am Donnerstag um 15.30 Uhr gelangten ſie nach ſiebeneinhalbſtündiger Kletterarbeit an die Stelle, wo Toni Kurz am Mittwoch ver⸗ ſchleden iſt. Man verzichtete darauf, das etwa drei Meter oberhalb der Wand hängende Seil⸗ ende durch Stangen zu erfaſſen und den Toten zu ſich heranzuziehen, da der Rücktransport der Leiche über die Querbänder zum Stollen⸗ ausgang nicht durchführbar erſchien. Mit einem Meſſer, das an einem Stock befeſtigt war, wurde das Seil durchſchnitten, ſo daß der Tote hinunterſtürzte. Es liegen nun drei Leichen am Fuß der Wand. Am Freitag wird man verſuchen, ſie zu bergen. Wie der noch an der Wand hängende Angerer geborgen werden kann, iſt ungewiß. Längs eines ge⸗ ſpannten Seiles kamen die Münchener Verg⸗ wachtleute zum Stollenausgang zurück. Das Begehen der Eiger-Nordwand verbolen Der Regierungsrat des Kankons Bern hak das Begehen der Eiger-Nordwand bis auf weiteres verboken. Ausgenommen ſind die ausdrücklich bewilligten Bergungs- arbeiken. Bei der Münchener Mannſchaft, die ſich um die Bergung der koken Bergſteiger be⸗ müht, befindet ſich auch der Bruder Sedle und von dem man annehmen muß, daß er in mayers. — R 2 2 — 10 fang 725 5 5 f ungz, 0. 755 1 5 d b ſulun. det; al Nr. 30 untag, den 26. Juli 1936 elligen * KPNPPN ²˙¹wüiwÜ— ͤ ͤůu! m.? Geiſz* 22* 5 i hört, deine Güte hätte ſich vielleicht doch für g. gewendet. l . E E Aber es war gar keine Verkäuferin, ſondern eine große, wundervolle Göttin, tg die in dieſer kleinen Welt des Schokoladen⸗ ache m mm ladens regierte. Eines Tages betrat ich das 8 Ein 9 agg. 7 8 i lagerte den Ladentiſch ahinter in leuch⸗ M Eine Handwerkergeſchichte tender Schürze, mit blinkenden Augen und * von Franz Löſer rotgehauchten Backen die kleine Ver⸗ 4* 15 6 5 käuferin ſtand und Tütchen auf Tütchen * Zu den erhebendſten Erinnerungen füllte. Dazu erzählte ſie ein Märchen, das 90 lertiſc- Beim wegen l ee„ 605 10 1 Ader ade 1 1 den 22 0 1 55.:. eſichtern der Kinder a geleſen haben mag: dab ihm verſammelten ſich die ganze Woche Da ſchenkte der kleine Prinz der ſchönen a d hindurch jeden Tag regelmäßig um fünf Prinzeſſin eine große Tüte, die ſo groß einen. Uhr nachmittags die Handwerksmeiſter der wie des Prinzen Kopf war. Die Prin⸗ aufe bet Caſſe zum Nachmittagsſchoppen. Ju dieſer zeſſin aber warf ihm die Tüte vor die ung er, Stunde fuhr immer der Bierwagen beim Füße und rief:„Solche Tüte ſchenkt der welhen 3 e jeder gebrauchte die Knecht einer rin n. dn ſchlich A geſlägel,: a der Prinz betrübt von dannen. m —+ en de halten, ob die Dauben nächſten ns 5 er wieder— 8 Nauf 5* ndl rinzeſſin. Diesmal hatte er eine Tüte 0 Der Meiſtertiſch war nur Sonntags frei, 1 die ſo groß war, daß die Prin⸗ denn da hatten die Meiſter anderweitige zeſſin darin Platz gehabt hätte. Aber Verpflichtungen. Dafür beſetzten ihn an wieder warf ihm die Prinzeſſin die Tüte i dieſem Tage die Geſellen der verſchiedenen vor die Füße und rief:„Dummer Prinz, 3 e iter fühlten ſich ganz als ſolche Tüte Aen. der Tage enen Lau⸗ Tunftig etſter. 5 Schäferin.“ m nächſten Tage rollte ein lelntiet⸗ Wochentags fanden ſich am Meiſtertiſch großer Wagen in— Schloßhof. Fünf glauben, ein: Der Schreiner John, der Drechsler Paar Schimmel zogen ihn. Darauf lag 5 Heimann, der Schmied Gottwald, der eine Rieſentüte, die ſo hoch wie das Schloß iu en Bürſtenbinder Stern, der Schuſter Leiben⸗ war. Als die Prinzeſſin das ſah, lachte ert froſt, der Küfer Schiller und mein Meiſter, ſie unbändig und rief:„Dummer Prinz, ien die der Schloſſer Starka. Jeder dieſer Meiſter ſolche Tüte ſchenkt der Schweinehirt ſeiner a land hatte einen Spitznamen: der Schreiner Kuhmagd. Ich aber will eine Tüte von fh gen Sam 18 1 7800 ler 4 855 11— dir n bis in 5 Himmel 2 chaffen. 7 9*, der ür, in reicht.“ Damit warf ſie den Blumen⸗ „Draht“, der Schuſter„Kneif“, der Küfer ſtraus, den ihr der Prinz gebracht hatte, ef Dauberer“ und der Schloſſer„Bohrer“. gegen die Tüte. Es gab einen fürchterlichen let J. Antereinander ſprachen ſich die Meiſter Knall. Die Tüte platzte auseinander. 3 nur mit ihren Spitznamen an. Aber wehe, Auf ihrem Grund lag das kleine, rote Herz 175 wenn dies auch jemand anders gewagt des Prinzen. Jedesmal war es das Herz sregle⸗ hätte. Ohne zwei, drei Lagen Bier wäre des Prinzen, das in der Tüte lag. Des⸗ s Jh er nicht davongekommen. i halb, Kinder, kommt es niemals auf die tonalen Der urwüchſigſte unter ihnen war ent⸗ Fhoto Rosemarie Clausen M Tüte an, ſondern auf..“ Sie unterbrach 1 mn wen Ain enen er ebenen. Grenzmark⸗Bauer ſich plötzlich und blickte mich fragend an 16 Go, ein„e t ö„Womit darf ich dienen, mein Herr?“ er de konte be ltedich Schiller zu ſein Doch das Brot wächſt nicht für wieder nichts. Weit glänzt das Feld im N e e Ned 3 er konnte dafür keinen anderen Nachweis Es muß der Menſch ſchon früh am Morgen Die Sonne ſtrahlk. Die Aehren zittern. fertig“, ſagte ich freundlich. Wen erbringen als den, daß er gerne Gelegen⸗ Im Schweiße ſeines Und auf den Aeckern wächſt das Brot Eines Tages erzählt mir mein Junger petſöt⸗ e e. 3* 2 12— 90 1 Sich für das Brot für morgen ſorgen. In Sonne, Regen und Gewittern,—— denk mal, die Verkäuferin da ſchmer nur in Neimen ſprach. Einer ſeiner Lieb⸗ g rüben iſt weg. Entlaſſen.“ u bent lingsausſprüche hieß: Es reift das Brok. Die Ernte naht. f„Salo Habt ihrs 2 geſchafft. Wes⸗ henlhe Der Menſch muß alleweil glauben Es glüht und blüht auf allen Wegen. Halb habt ihr ſie dauernd angebettelt? 3 Sein Leib iſt aus Reifen und Dauben!“ Das Korn iſt Brot. Das Korn iſt Saat.„Die kleine Verkäuferin war wirklich weg. 7. 7 1. Und Brot und Saat ſind voller Segen. Vertrieben aus dem Paradies. Sie tat Einmal legte er dieſen Spruch ſeiner N eee. ee. mir einen Augenblick leid. Große Göttin Zechgenoſſen folgendermaßen aus: ee e meiner kleinen Märchenweit eis paar Man darf von ſeinem inneren Menſche So ein Unglück!“ ſtieß ſie weinend her⸗ 2 Tage ſpäter war ſie vergeſſen. Ihr liebes nicht allzuviel preisgeben und die äußeren 5„Das 1 nicht, nein, das Große Göllin Herz war vergeſſen— und es lag doch 1 Dinge nicht ſo ſehr auf ſich wirken laſſen. kann ich nicht überleben!“ am Grunde der Tüte. Ganz unten. Man Denn** dir 10 a 2527 Gleich⸗ e erſchrocken fuhren die einer kleinen Vell ſah es nicht ſogleich. 1 gewicht deiner Geſinnung zu ehalten. Meiſter auf. Ein Unglück? Was für ein Du, Vati, die Verkäuferin iſt wieder wuchen ae ſchon ſetzte er wieder in Verſen g U Erzählung von Georg W. Pijet da“, berichtet mir eines Tages mein Junge ing ber⸗ hinzu:„Der Exekutor iſt da. Auspfänden tun 5 5 f l Feng 1 17 haben 35 ena vund gr„Du gehſt nicht kreu t nicht quer, 5 enn ich noch ſo erwachſen tue— an gebracht“, setzt er ſtolz hinzu.„Ich wi getg⸗ Geh bude blechen ere f„Pfänden?“ Wie aus einem Munde kam m kleinen Knuſperhäuschen vor meiner es dir erzählen. Wir waren nämlich beim % n 2 g„Den Dauberer pfänden ſie? Wer Tür komme ich nicht vorbei, Chef. Ein paar Freunde und ich. Und 1 Während das friſche Faß angeſchlagen läßt ihn pfänden?“ Blick hineinzuwerfen. der Steffi erzählte ihm alles. Wie nett wurde, ſtopften die Meiſter ſich ihre Pfeifen. Dabei wurde kaum ein Wort geredet. Und ohne gegenſeitig anzuſtoßen oder ſich „Proſt“ zuzurufen, führten die Meiſter ihre Krüge an den Mund und machten daraus den erſten, ſehr kräftigen Zug. Zu⸗ frieden lehnte ſich jeder zurück, und der Dauberer leitete die Unterhaltung ein: „Die Pfeife Tobak und das Bier Sind ſtets des Lebens höchſte Zier!“ And immer fand einer der Meiſter die der Sonntag lag dazwiſchen, als man das letzte Mal zuſammengeſeſſen hatte. Die Pfeifen waren ſchon längſt geſtopft, aber noch keiner der Meiſter hatte den Krug zum Mund geführt, und auch in den „Wer?— Der Roſenzweig..“ „Der Holzjud?“ And ſchon ſt die Wohnun nicht lange her, daß unſere holprige Linien auf die bla Und wenn der Strahl ch hätte zeichnen können ſend goldene Kringel da drinnen mt— auf dieſer wundervollen Welt aus Bonbon und ſteht mein kleiner Jung und tut dasſelbe, was — und der G der meine Eines Tages erzählt er mir: Naſen lange, ürzten die Meiſter davon, in Vergeſſen war Einer aus der ch in Not und da mußte Der Gerichtsvollzieher aus verlaſſen, als die g des Küfers. der Nachmittagsſchoppen. Runde befand ſi geholfen werden wollte eben das H Meiſter anrückten. „Pfänden? Ein Das gibt es nicht. e alle Tage davor ſein Vater getan en Meiſter pfänden? lanz ſeiner Augen iſt auch Vie hoch iſt die Schuld?“ Die Summe wurde genannt. eingeſtellt wurde. chſten Tage aber, als die Bier⸗ en, legten die Meiſter gewohnt wieder weg, alten, ob die Dauben und nicht alles verſche ge ſchaut mich einen Augen⸗ Dann meint er „Wenn ſie es uns aber ſchenkt? er wieder poltert ihre Werkſtücke wie um„Nachſchau zu h blick ganz ungläubig an. Warum ſollen wir es nicht nehmen?“ das Fräulein war, und daß ſie uns immer ſolche ſchönen Märchen erzählte. Und daß wir es als Jungen einfach nicht zulaſſen können, daß ſie ihretwegen entlaſſen werde. Und daß der Chef das Fräulein nur rich⸗ tig kennenlernen müſſe. Dann baten wir ihn, doch das Fräulein wieder einzuſtellen. Wir verſprachen ihm auch, das Fräulein niemals mehr anzubetteln.“ „Da habt ihr euch aber was Schweres aufgeladen“, werfe ich ein. Mein Junge ſchaut mich fragend an, alſo erkläre ich es 5 richtigen Worte, um an dieſen Spruch an⸗ iel fe 1 i ie unten im Schokoladengeſchäft iſt ein feines ihm näher.„Wenn euch nun das Fräulein m dtel zuknüpfen, damit die Unterhaltung weiter A 55 1 Die ſchenft uns immer was, elwas ſchenkt, ohne daß ihr ſie aan 1 geführt werden konnte. ſoviel er tragen konnte. wenn wir mal kein Geld habe Was tut ihr dann?“ Gir der Einmal aber geſchah es, daß die Meiſter unterrichtet und as iſt ſehr nett von dem Fräulein.„Mein Junge zieht ſeine Stirn kraus und gebeten vergebens auf das Erſcheinen des Küfers klärte ſich mit dieſer Löſung einverſtanden, ihr dürft ſie nun nicht allzu oft an⸗ überlegt. Lange und ſchwer. Endlich ttt! warteten. Es war an einem Montag, und worauf auch die Pfändung ſogleich wieder ch etwas verkaufen lächelt er mich an. Heraus hat ers.„Ja, as iſt was anderes. Wenn ſie es uns von ſelber gibt“, meint er ſehr überzeugt,„bloß anbetteln tun wir ſie nicht mehr.“ Nun bin ich reſtlos geſchlagen. Meine ganze Vaterautorität kann ſich nicht mehr ö Pfeifen war noch keine Glut. Der Dauberer 1. 5 dieſer kindlichen Logik widerſetzen. Er 10 d war ja noch nicht da, und ohne ihn ging gut verpecht ſind 3 9 7 N Ich zucke mit den Achſeln. Gegen dieſe weiß ja noch nichts, daß auch—— betteln le es ja gar nicht. Sein Fernbleiben war ſchäumenden Krügen getan Logik komme ich und ſehnſüchtige Blicke bitten können— rätſelhaft. Man wollte ſchon den alten Franz ausſchicken, als unter allen An⸗ zeichen höchſter Erregung die Frau des Küfers in die Gaſtſtube ſtürmte.. n angebrannt waren, lehnte ſich Dauberer zurück und ſagte zufrieden: „Noch nie iſt dort ein Men Wo der Gemeinſinn nicht v „Dann ſoll ſie es do wenn ſie es nicht darf“, verächtlich. Kleine, lie deinem gütigen Herzen, h ch nicht verſchenken, brummt er mächtig Verkäuferin mit ätteſt du das ge⸗ tauſendmal ergreifender als ein Wort. Und— daß dieſe kleine Verkäuferin eine herbe Göttin iſt, die alle ſtummen Wünſche der Kinderaugen erfüllen möchte. R 6... eee e —— D ————— —— 7 777. ³· mu K ——— ů e e 8 N EAoTTTTTTTT—TTPTTT—T—T———T—————Ä—B—w.———ĩc ĩ jç—7ĩũ.ßt4—ꝑ̃—) ᷑ ͤ 2 A 2 3 2 e e e eee e e ee —— — — Freundes ab, habe nebenbei Zwiſchenfall im Wochenendzug: neugeborener Chronomeler in Babywäſche Mein Freund Erich beſitzt ein Paddel⸗ boot. Jeden Sonnabend nach Geſchäfts⸗ ſchluß fahren wir aus der Stadt zum Bootshaus hinaus. Dort wird der„Blitz⸗ teufel“ ſeefertig gemacht. Am Sonntag früh aber plätſchern wir los. Ahoi! Auch dieſen Sonnabend will ich zum Bootshaus hinaus. Erich iſt ſchon vor⸗ gefahren. Er hat ſich einen Außenbord⸗ motor zugelegt. Den will er einbauen.. Ich ſitze in der Bahn. Mir gegenüber ſitzen ein älterer Herr und eine hübſche junge Dame. Neben mir thront eine reſo⸗ lute, überbeleibte Frau mit einer rieſigen Reiſetaſche auf dem Schoß. Das Gepäck⸗ netz hat der ältere Herr mit ſeinen Paketen belegt. Gerade heute muß mir das paſſieren, wo mich Erich wegen des ſchweren Außenbordmotors gebeten hat, ihm ſeinen Koffer mitzubringen. Immer, wenn ſich der Blick jener jungen Dame mit dem meinen kreuzt, mache ich ſehnſuchtsvolle Augen. Sie blinkert ver⸗ ſtohlen zurück. Ich frohlocke im ſtillen. Deutlicher können wir uns kaum die gegen⸗ ſeitige Zuneigung zu verſtehen geben. Aber wir müſſen die Zeit abwarten. Ein Kennenlernen iſt augenblicklich ausge⸗ ſchloſſen. Wenn ich ſie anſpreche, würde ich ſicherlich eine notgedrungene häßliche Abfuhr einſtecken müſſen. Plötzlich... ein Zwiſchenfall. Ein Wecker waltet zur unpaſſenden Zeit ſeines Amtes. Die Reiſenden blicken ſich fragend an, lächeln ein wenig. Sie merken, daß es bei uns klingelt; entweder in der Taſche der dicken Frau, in dem Koffer der jungen Dame oder... Ausgeſchloſſen! Ich habe keinen Wecker bei mir! Der Wecker klingelt wie beſeſſen. Neben mir, vor mir, bei mir. Meine dicke Nach⸗ barin ſieht mich herausfordernd an. Das ärgert mich, noch dazu, da ja der Uebel⸗ täter höchſtwahrſcheinlich in ihrer großen Reiſetaſche zu ſuchen ſein wird. Der Wecker klingelt immer noch mit ausdauernder Bosheit. Die Leute lachen jetzt los. Und weil mich meine Nachbarin o dumm anglotzt, richten ſich alsbald alle licke auf mich. Natürlich, nun ſoll ich es geweſen ſein! Aber warte, denke ich bei mir, wir werden dich gleich haben. Mein Witz ſoll ſchon wirken. Ich ſage: „Na, werte Frau Nachbarin, Ihr Wecker fühlt ſich wohl in Ihrer Reiſetaſche nicht mehr ganz zu Hauſe, wie?“ Das wirkt wie eine Bombe.„Sie Lüm⸗ mel, Sie! Sie frecher Kerl!— Hier!“ Voller unbeſchreiblicher Wut reißt meine Nachbarin ihre Reiſetaſche auf. Die Taſche iſt leer... und der Wecker iſt auf einmal ſtumm. Ich muß mich natürlich entſchuldigen. g„V... zeihen Sie“, ſtotterte ich verlegen. Weiter komme ich nicht:„Verzeihen? Was heißt hier verzeihen! Jetzt werden auch Sie Ihren Koffer öffnen. Dann wird es ſich zeigen, daß Sie unſchuldige Mit⸗ reiſende in Verdacht bringen!“ Als ich Ihrer Aufforderung nicht gleich nachkomme, fährt ſie erneut auf:„Na, wird es bald!“ Ich habe ein reines Gewiſſen. Ich laſſe das Schloß aufſchnappen, hebe den Koffer⸗ deckel und erlaube mindeſtens zwanzig biz dreißig neugierigen Augenpaaren einen Blick in die Trübſeligkeit meiner„Ord⸗ nung“. Nein, ein Wecker iſt nicht unter meine Habſeligkeiten zu entdecken. Ich ſchließe alſo meinen Koffer und blicke meine Nachbarin hoheitsvoll an.„Na, haben Sie ſich überzeugt?“ „Der andere Koffer!“ „Erſt begreife ich nicht recht, was die Frau von mir will. Dann fährt mir der Schreck in die Glieder.„Himmel, da ſchleppe ich mich mit dem Koffer meines geſagt die beſten Ausſichten auf ein ſpäteres Stell⸗ dichein und nun: Fremder Koffer.. Wecker... Blamage.. ſo lautet nun die Wirklichkeit! Ich habe eine unbeſchreibliche Wut auf meinen Freund. Ich muß auch dieſen Koffer öffnen. Natürlich!— Da ruht weich in ein Handtuch gebettet ein funkel⸗ nagelneuer Wecker. Ich fühle, daß ich rot werde. Ich ſehe ringsherum lachende Ge⸗ ſichter. Ich höre:„Zur Aufmunterung ſchüchterner Jünglinge!“—„Neugeborener Chronometer in Babywäſche!“—„Extra Lautſtärke für Langſchläfer!“ Meine Nach⸗ barin aber wettert:„Eine ſolche Frechheit iſt mir denn doch noch nicht paſſiert! Eine Erklärung des wirklichen Tat⸗ beſtandes hat keinen Zweck für mich. Man würde mir nicht glauben. Die hübſche junge Dame mir gegenüber neigt ihren Kopf tief herab, lacht und lacht, und immer, wenn ſie ſich einigermaßen zu⸗ ſammengenommen hat und hochſchaut, mich in meiner grenzenloſen Verlegen⸗ heit erblickt, nimmt ſie ſchleunigſt ihr Taſchentuch vor den Mund, um nicht los⸗ platzen zu müſſen. Ich ſitze wie auf Kohlen. Ich ſehne die Endſtation herbei. Als der Zug in den Bahnhof einläuft, ſchiebe ich mich als erſter aus der Tür heraus, ſpringe ab, ſtürme die Bahnhofstreppe hinunter, raſe durch die Sperre und atme erſt erleichtert auf, als ich um die nächſte Straßenecke herum bin. Gott ſei Dank! Aber da kommt jemand hinter mir her. Es kommt auf flinken, trippelnden Sohlen. Eine Damenſtimme ruft:„Was haben Sie es eilig! Wenn Sie ſo ſchnell rennen, kommt man nicht mit, warten Sie!“ Ich blicke mich um. Es iſt die hübſche junge Dame aus dem Abteil. Sie lacht ſchon wieder, da es mir eiskalt den Rücken herunterläuft. Dieſe Schadenfreude brauche ich mir aber nicht gefallen zu laſſen. Ich kann mich wehren, das fühle ich plötzlich. Ich nehme mich zuſammen, ſage mit ruhi⸗ ger Stimme:„Ich an Ihrer Stelle würde mich ſchämen! So albern! Sich über andere, unſchuldige Menſchen luſtig zu machen!— Sie werden denken, ich lüge.— Doch es iſt wahr. Ich wußte nichts von dem Wecker. Der Koffer gehört nicht mir, ſondern meinem Freund Erich.“ Ein neuer Lachanfall erſchüttert ſie und gibt meiner mühſam erkämpften Selbſt⸗ beherrſchung den Reſt.„Glauben Sie meinetwegen, was Sie wollen!“ brülle ich ſie an. Ich drehe mich um, laſſe das dumme Ding, in das ich mich beinahe verliebt hätte, ſtehen. Doch die junge Dame iſt hartnäckig.„Hören Sie doch“, lacht ſie immer unter Tränen,„Sie wiſſen ja gar nicht...“ „Was weiß ich nicht? Was haben Sie mir noch zu ſagen?“ a Sie deutet auf den Koffer meines Freundes.„Aufmachen!“ Ich gehorche ihrem Befehl. frage ich. „Sehen Sie ſich einmal den Wecker Ihres Freundes an! Merken Sie nichts?“ Ich ſchüttle verſtändnislos den Kopf.— Da öffnet auch ſie ihren Koffer.„Ich habe nämlich auch einen Wecker mit“, ſagt ſie plötzlich ganz kleinlaut.„Der Wecker Ihres Freundes ſteht auf acht Uhr, meiner auf ſechs. Und vorhin, im Zug, war es mein Wecker, der...“ Ich begreife. „Und“, fügt ſie noch hinzu,„es war mir vorhin wirklich unmöglich, etwas zu ſagen. Sie haben ja geſehen, daß ich vor Lachen nicht mehr ein noch aus wußte. Ich konnte einfach nicht ſprechen!“ Das Stelldichein rückt wieder in greifbare Nähe.— Das„dumme Ding“ iſt nun doch eine hübſche und vernünftige junge Dame. Und heute— ich will es verraten— ſind wir beide ſchon längſt verheiratet. Wir be⸗ ſitzen unſer eigenes Boot. Das haben wir „Wecker“ getauft. K. Stein „And“, A I 25 S 1 0 Von Udo Wolter Jim O' Mortlake beſtellt eine neue Lage. Es iſt zum Erſticken heiß in der Kantine. Ein wenig verſchwommen und gerötet ſtehen die Geſichter der Artiſten, die ſich um Jims Tiſch verſammelt haben, in der dunſtigen Luft, die ſchwer und träge unter der niedrigen Decke hängt. Jim O'Mortlake rollt mit einer großen Geſte den Plan von neuem auf.„Wie oft ſoll ich es euch noch ſagen. Die Geſchichte iſt vollkommen ungefährlich. Mache es doch nun ſchon drei Jahre. Wenn Jenny nicht erkrankt wäre...“ Er bricht ab. Immer noch iſt es ſehr ſtill um ihn. Nur Jonny Sullivan hat ſich ein wenig vorgebeugt, doch dann zieht er ſich faſt unmerklich wieder zurück. Schweigend ſtarren die Männer auf die Pläne und Berechnungen, die O' Mortlake da vor ihnen ausgebreitet hat. Aber wenn ſie die Köpfe empornehmen, dann ſehen ſie vor ſich an den Wänden der Kantine grelle, bunte Plakate. Außerdem kennen ſi O' Mortlakes Nummer von der Arena her. Sie ſchütteln die Köpfe. Nein. Jim findet hier unter ihnen keinen, der als Partner einſpringt. „Sehr ſchlimm mit Jenny?“ „Vor zwei bis drei Wochen an keine Arbeit mit ihr zu denken“, ſagt O'Mortlake finſter.„Habe ſie heute ins Krankenhaus ſchaffen müſſen. Seid doch nicht ſo feige, Jungens. Laßt euch nicht von'ner Frau beſchämen. Beinahe vierhundert Mal iſt Jenny mit mir geſtartet, ohne daß etwas paſſiert iſt. Iſt doch alles nur Berechnung, auch wenn es gefährlich ausſieht.“ „Wir haben hier alle unſere Arbeit, Jim. Was ſollen wir unnötig Kopf und Kragen riskieren.“ i O' Mortlake ſieht ſich um. Die ganze Nummer geht zum Teufel, wenn hier nie⸗ mand einſpringt. Sein Blick faßt Jonny Sullivan, den Clown, der einen Dreck in dieſem Rieſenbetrieb verdient. „Jonny!“ Sullivan ſchreckt ein wenig zuſammen, zieht ſich noch weiter zurück, als vorhin. „Fünfzig zu fünfzig, Sullivan. Die Hälfte meiner Gage. Das ſind dreißig Dollar pro Abend für dich.“ Alle ſehen auf Jonny. Schulden hat er genug. Froh, daß O' Mortlake ſich an einen Beſtimmten unter ihnen gewandt hat, überſehen ſie Jonnys verkrampftes Lächeln, reden ihm zu. Doch das iſt gar nicht mehr nötig. Sullivan hat bereits in O'Mort⸗ lakes eingeſchlagen, die ſich ihm entgegen⸗ ſtreckt. „Fünfzig zu fünfzig“, ſagt er leiſe und ein wenig heiſer. Jonny Sullivan betrachtet die Plakate. Dann hockt er nieder. Draußen bauen ſie das rieſige Gerüſt für O'Mortlakes Num⸗ mer auf. Wenn die Zirkusdiener mit den Maſten und Trägern in die Manege eilen, ſieht er durch die eingebauſchten Vorhänge in das ungeheure Rund der Tribünen und Logen, die ſchwarz vor Menſchen ſind. Jonny tritt an die Vorhänge und ſchaut hinaus. Das Pochen aus den Schläfen greift in feinen, unregelmäßigen und ein wenig beklemmenden Stößen weiter voran. Er legt in einer faſt unbewußten Bewegung die Hand auf das unruhige Herz. Neben ihm ſchleppen ſie den kleinen Rennwagen hinaus. Was hat er zu tun? Nichts. Nur vorne in dieſem Wagen Platz zu nehmen und mit Jim zu fahren. Ueber die Vorhänge kann er ſehen, wie ſie das brennend⸗rote Fahr⸗ zeug draußen langſam in die Kuppel emporhiſſen. Nicht einmal geprobt haben ſie. Es iſt immer ſo umſtändlich, das Gerüſt auf⸗ zubauen. Vierzig Meter bis dicht unter die Kuppel. Nur nicht daran denken. Nun pocht es auch in den kleinen Adern der Lider. Ganz leiſe und zaghaft, aber ſtetig zunehmend. O' Mortlake kommt. Jonny reißt ſich zu⸗ ſammen. Niemals iſt er feige geweſen. Es gilt nur den Anfang zu überwinden, die erſte Fahrt. „Fertig“, ſagt O'Mortlake.„Keine Angſt, mein Junge.“ Er klopft ihm auf die Schulter. Jonny nickt. So gehen ſie hinaus in den Beifallsſturm. 5 *. Scheinwerfer blenden auf, flackern zu ihnen empor. Unter ihnen wird es dunkel. Die Manege verſchwimmt. Nur die Bahn vor ihnen liegt in grellem Licht. Jonny ſchließt einen Augenblick die Augen, ſtarrt dann herab.„Platz nehmen“, ſagt O'Mort⸗ lake leiſe. Er ſteigt in den Wagen. Dreißig Meter werden ſie dieſes kalte, nüchterne und von Lichtreflexen überſpielte, blanke Gleis hin⸗ abraſen. Ungeheuer wachſen die beiden Bahnſpiralen neben ihm empor. Dreißig Meter hinab und dann mit dieſem tollen Schwung in wildem Wirbel kopfüber empor in die beiden Bogen. Mechaniſch nimmt er Platz. O' Mortlake verſtaut die Gewichte. Hundertachtzig Pfund müſſen hier vorne ſitzen. Er wiegt beinahe drei zu wenig, und das muß O'Mortlake aus⸗ gleichen. Alles hängt davon ab, daß dieſe Gewichte... Er preßt die Hände inein⸗ ander, lächelt vor ſich hin. Dann läßt er dieſes Lachen fallen, weil er ſpürt, wie ſcharf und häßlich es ſeine Feigheit verrät. Iſt er feige? Er weiß es nicht. Nur dieſen erſten Augenblick überwinden. Ko⸗ miſche Sache, der Mut „Los“, ſagt O'Mortlake. Der Wagen fährt an. Jonny Sullivan ſpürt nicht warum, aber plötzlich iſt ein ungeheurer Schrecken in ihm. Er möchte zurück. Zu ſpät. Das Rattern des hinabraſenden Wagens verſchluckt ſeinen Schrei. Raſendes Pochen in den Schläfen... Die Scheinwerfer fallen in ſich zuſam⸗ men. Es wird hell in der Manege. Jonny Sullivan vernimmt nichts mehr von dem Beifall, der die Manege durchraſt. Jim O' Mortlake klettert aus dem Wagen, trägt Jonny hinaus. Der ſchnell herbeigezogene Arzt ſtellt Herzſchlag feſt. Vo bleibt Lilo? Ein ſchöner Sommertag. Heut wird die Wette ausgetragen. Noch einmal wendet ſich Lilo zum Chauffeur:„Alſo unſer Wagen fährt beſtimmt 105 Kilometer? Dann muß ich doch Bob mit ſeiner drei Jahre alten Kiſte ſchlagen! Der kann ſicher nicht mehr über— ſagen wir 95 Kilo⸗ meter kommen! And das bißchen mehr Er⸗ fahrung in der Fahrtechnik von Kurven— jedenfalls, Wilkins, wenn ich gewinne, kriegen Sie'ne Flaſche Sekt ab.“ Punkt acht Uhr treffen ſich Bob und Lilo auf der Chauſſee nach Zoſſen. Zum letzten Male fragt Bob:„Du willſt es wirklich riskieren, Kind? Und wenn ſich dir ein Baum in den Weg ſtellt? Denk doch— deines Vaters neuer Wagen!“ Lilo zuckt verächtlich die Achſeln. Bob lächelt, ein wenig nachſichtlich und auch ein wenig ſorgenvoll.„Na, denn los! Lübbenau Parkplatz Bootsabfahrt.“ „Rad⸗ und Achſenbruch!“ „Danke dito!“ Bob und Lilo ſtarten. Sehr ruhig und langſam. Beide wollen zeigen, daß ſie gar nicht aufgeregt ſind. Beide wiſſen auch, daß man ſeine Kräfte zum Schluß auf⸗ ſpart. Allmählich aber wird es langweilig. Die Straße iſt leer, bei den Neſtern braucht man kaum abzuſtoppen. Alſo tritt Lilo den Gashebel durch: 70, 80 Kilo⸗ meter, jetzt macht es erſt Spaß. Ein Blick aufs Tachometer, ein Blick in den Rück⸗ wärtsſpiegel— Hurra, Bob iſt ziemlich weit hinten! Zoſſen 3 Kilometer. Gas weg, Bob kommt näher. Lächerlich ſo eine Stadt! Denn Lilo iſt ſich klar: Wenn Bob vorbeifährt, iſt es bitter. Wieder über⸗ holen iſt ſchon ſchwieriger, wenn natürlich faires Fahren auch Bedingung war. Im⸗ merhin anſtändig von Bob, gleich anfangs als zweiter zu ſtarten. 70 Kilometer, 80— abſtoppen Wüns⸗ dorf. Wieder 80, 85— abſtoppen Mücken⸗ dorf— Baruth— Lübben— 80 Kilo⸗ meter, 90, 92— Lilo ſieht nicht mehr auf das Tachometer, nicht mehr in den Rück⸗ wärtsſpiegel. Lübbenau, Parkplatz— Bremſe, der Wagen ſteht. Lilo lehnt ſich zurück. Und Bob? Ah, das war doch ſeine Hupe! Lilos Augen funkeln Triumpf. Sie hat gerade noch Zeit, ein paar Schweißtropfen von ihrem Näschen zu wi⸗ ſchen. Bob ſchüttelt ihr die Hand: Biſt gut gefahren!“ Erleichtert iſt er aber doch, das alles ſo abgegangen.. Sie mieten ein Boot. Sie fahren in eine Waldſchenke. Sie trinken Bowle, ſie freuen ſich, daß ſie jung ſind: ſo ein ſchö⸗ ner Tag war noch nie! Lilo iſt ganz groß — ſie iſt beſſer gefahren als Bob. „Nicht beſſer“ ſtellt Bob nach etlichen Gläſern feſt.„Nur Dein Wagen iſt na⸗ türlich ſchneller. Denk doch, wie alt mei⸗ ner iſt.“ Lilo guckt ein wenig von der Seite:„Na, und die Fahrtechnik? Vorher haſt Du— mir iſt ſo, als ob Du geſagt hätteſt: was heißt ſchon Schnelligkeit! Wieviel Geſchwindigkeit man bei den Kur⸗ ven verliert, darauf kommts an.“ Die Worte gehen hin und her. Die Ge⸗ müter erhitzen ſich. Und als die Rückfahrt beginnt, ſitzt Lilo in Bobs und Bob in Lilos Wagen.„Paß auf, ich bin doch wie⸗ der eher in Berlin“, ruft Lilo noch lachend zurück und ſtartet— allerdings nicht mehr ſo ganz ruhig wie am Morgen. Und wie dumm, jetzt ſind die Landſtraßen voll von Fuhrwerken, ein ſchrecklich unbequemes Fahren. And diesmal überholt Bob ſie wirklich in Lübben Es iſt 411 Uhr Abends. Bob ſitzt al⸗ lein in dem kleinen Café in Tempelhof. Donnerwetter, jetzt müßte Lilo doch ſchon längſt hier ſein. Wo mag ich ſie bloß ver⸗ loren haben? Bob guckt ſtarr vor ſich hin. 10 Minuten ſind wieder vergangen. Un⸗ glaublich mein Leichtſinn. Warum habe ich nicht mal unterwegs gewartet? Ob ich zurückkehre? „Es iſt 7411 Uhr. Es ſchlägt 11. Bob läuft vor die Tür. Keine Lilo zu ſehen. Einen Kognak. Jetzt iſt bald eine Stunde vergangen. Was nun? Bob ſieht einen Bildausſchnitt: da, wo die Halbſperrung war— hinter Gohlſen— da liegt der Wa⸗ gen, in den Straßengraben gekippt, Lilo darunter— nur ein Arm von ihr iſt zu ſehen, ein ſchlaffer, lebloſer Arm mit ein paar weißen kleinen Fingerchen. Da— auf einmal— ſo hupt nur Lilo: lang, kurz, kurz. Bob ſpringt auf. Er ſteht draußen. Ihm iſt die Kehle wie zu⸗ geſchürt. Lilo ſtürzt aus dem Wagen, quietſchvergnügt:„Alſo weißte, wir ſind Idioten. Wir haben vergeſſen, unſere Wagenpapiere auszutauſchen. Eine halbe Stunde lang mindeſtens habe ich dem Landjäger klar machen müſſen, daß—— alſo, als ob ich Deine Karre geklaut hätte! Das muß ich Dir in Ruhe erzählen“, und ſie ſtößt Bob zur Türe hinein, der immer noch kein Wort herausgebracht hat. Als Bob und Lilo ſich zwei Stunden ſpäter trennen, ſind beide wieder der Mei⸗ nung: ſo ein ſchöner Sommertag war noch nie. 8 die det iſer let) ann Nilo. N Er. *— in, und dun t es d ſich deni Bob ein can in „ ſie ſchö⸗ grog ichen na⸗ frei det thet ſagt keitl Kur⸗ ſe⸗ ahtt h in wie⸗ hend eht Wie von mes J ſie al⸗ hof. chon hel hin. Un⸗ abe Bob hen. unde inen La- Lilo t ü ein lo: Et zu⸗ gel, ſind ſſete albe delt tel und met den ſei⸗ fach „Warum ſtierſt du denn auf einmal ſo vor dich hin?“ „Nun habe ich ganz vergeſſen, ſagte meine Frau, ich ſollte zwei Glas Bier trinken und um zehn zu Hauſe ſein oder ſagte ſie, ich ſollte zehn Glas Bier trinken und um zwei zu Hauſe ſein?“ * „Den Patienten kenne ich doch, Herr Kollege“, ſagte der jüngere Arzt,„ich habe N einmal am Blinddarm ope⸗ riert.“ „So, ſo, das iſt ja intereſſant“, erwidert der ältere Arzt,„und was hat ihm denn eigentlich gefehlt?“ Hjemmets Journal *. „Ich verſtehe Sie nicht, Frau Lehmann. Früher haben Sie Ihren Schwiegerſohn immer ſo gelobt und geachtet und jetzt ſprechen Sie ſtets nur ſchlecht und verächt⸗ lich von ihm!“ 1 „Das verſtehen Sie nicht?— Dann können Sie mir aber leid tun!— Jetzt, wo er meine Elſe geheiratet hat, werde ich doch endlich ſagen dürfen, was ich tatſäch⸗ lich von ihm denke.“ *. „Glauben Sie, daß es wirklich platoniſche Liebe gibt?“ „O ja! Sie kommt oft zwiſchen Ehe⸗ männern und ihren Frauen vor.“ Chicago Record-Herald Schutzmann(zu einem etwas angetrun⸗ kenen Herrn):„Warten Sie etwa hier auf den Autobus?“ Schulze:„Ja!— Auf den Dreiund⸗ dreißiger!“ Schutzmann:„Seit drei Monaten iſt kein Dreiunddreißiger mehr hier entlang ge⸗ kommen!“ Schulze:„So?— Na, dann müßte ja gleich einer kommen!“ * eu Mun cd, M8 ̃ wi f; t d At Mutter:„Wie konnteſt du dich nur von dem jungen Schreiber küſſen laſſen?— Dem Unverſchämten hätte ich ordentlich die Wahrheit geſagt!“ Tochter:„Aber Mutter! Dazu kenne ich ihn doch noch viel zu wenig!“ * Frau Smith zeigte der Beſucherin ein Bild, das ſie auf dem Arm ihrer Mutter wiedergab: „Sehen Sie, ſo habe ich vor dreißig Jahren ausgeſehen!“ „Ah“, machte die Bekannte,„und wer iſt denn das Kind, das Sie auf dem Arm haben?“ a MWesi Point Pointer * „Es iſt wirklich ſchrecklich, mein Mann ſpricht beſtändig im Schlaf. Was ſoll ich dagegen tun?“ „Laſſen Sie ihn am Tage mehr zu Worte kommen!“ 1 Ein Geizhals trifft auf der Straße einen ihm bekannten Arzt, und um die Behand⸗ lungskoſten zu ſparen, klagt er ihm ſeine Leiden und erwartet einen Rat.„Vor allem die Stiche im Leib machen mir zu ſchaffen“, erzählt er. Da unterbricht ihn der Arzt:„Stiche im Leib? Wollen mal ſehen; bitte, ziehen Sie ſich aus!“ 9* Polles gaben eine Geſellſchaft. Fräulein Mock ſang den Gäſten vort „Alle Blumen blühen...“ Da murmelte Polle:„Hoffentlich ver⸗ duftet ſie bald!“ . „Die Bellers liegen ſich täglich in den Haaren!“ 5 „Na, das kann doch nicht ſo ſchlimm ſein?“ „Wieſo denn nicht?“ „Weil ſie eine Perücke trägt und er hat doch eine Glatze!“ * bern t r Ein Schauſpieler geriet mit Keine Sorge, Mutti, ich habe ihn, es kann ihm nichts mehr passieren! Zelohnnng Heise M „Ununterbrochen haſt du etwas zu fragen!“ ſagte die Mutter vorwurfsvoll zu ihrem Töchterchen, das eben im„Warum⸗ Alter“ war. „Weißt du nicht, daß es einmal ein leines Mädchen gegeben hat, das an ſeiner Neugierde geſtorben iſt?“ „Mama—“, ſagte die Kleine nachdenk⸗ lich,„was hat denn das kleine Mädchen wiſſen wollen?“ Hjemmeis Journal * „Lachen Sie über mich?“ fragte der Pro⸗ feſſor, als er das Klaſſenzimmer betrat. „Nein, Herr Profeſſor!“ kam die Ant⸗ wort im Sprechchor zurück. „Ja, aber“, fragte er wütend,„was gibt's denn in dieſem Zimmer ſonſt noch zu lachen?!“ Christian Science Monitor 5 f einem Herrn in einen erregten Wortwechſel. Schließlich warf er wütend ſeine Karte auf den Tiſch und verließ das Lokal. Der zurückgebliebene Herr nahm die Karte auf und las den Namen. Dann zog er ſeinen Füllfederhalter aus der Taſche und ſchrieb dar⸗ unter:„Bitte, Vorzeiger die⸗ ſes unentgeltlich einzulaſſen.“ Nachdem er ſeine Zeche be⸗ zahlt hatte, ſtand er auf und ging ins Theater. Mas ſungton Star * Er:„Aber liebe Frau, was machſt du nur, du ſtitzt den ganzen Tag da und ſchneideſt Brötchen. Was willſt du eigentlich damit?“ Sie:„Morgen mache ich Klöße, und im Kochbuch ſteht⸗ Man ſchneide einen Tag alte Semmeln in Scheiben...“ Städter auf dem Lande:„Sie müßten die Feldbeſtellung nach ganz modernen Me⸗ thoden vornehmen. So, wie Sie das machen, iſt der Ertrag zu gering. Sehen feht ſam Beiſpiel, wie ſchlecht dieſer Hafer e* auer:„Hm, hm— aber das kommt nicht von der Feldbeſtellung; das kommt daher, daß diefer Hafer— Noggen iſt!“ Syracuse Union ** Die Mutter:„Um Gottes willen, Anna! Seit zwei Stunden habe ich nichts von Fritzchen geſehen!“ Köchin:„Ach, gnädige Frau, der Bengel hat ſich in die Speiſekammer eingeſchloſſen und läßt mich nicht hinein. Er fagt, er will ſo lange drin bleiben und Pudding und Marmelade eſſen, bis er zu krank iſt, um Schläge bekommen zu können.“ Comie Cuts — Kreuzworkrätſel Waagerecht: 5. 7 . 2 E 7 6 7 7 Arabiſche Stadt, 7. Be⸗ leuchtungskörper, 9. Raubtier, 11. Waſſerge⸗ fäß, 13. weiblicher Vor⸗ name, 15. Haustier, * 16. Papageienart, 18. nicht ſelten, 19. Stadt in Frankreich, 20. Kör⸗ perteil, 21. Blumenge⸗ winde, 24. Vogelart, 27. Teil der Maſchine, 71 2 3 14 28. Schlingpflanze, 29. Nadelbaum. 15 16 75 7 7 Senkrecht: 1. Vor⸗ eichen, 2. Spielkarten⸗ 5 3. Verbannungs⸗ ort Napoleons, 4. Kör⸗ perorgan, 6. Waſſer⸗, 1] Sumpfpflanze, 8. Stadt in Italien, 10. Ort der Erde, 11. Nadelbaum, 12. Nähmittel, 13. weib⸗ licher Vorname, 14. 71 2 3 7 5 2 griechiſche Landſchaft, 17. Urbewohner Mexi⸗ 22 2 kos, 21. Haustier, 22. Statthalter in den Nie⸗ derlanden, 23. leichtes Obdach, 24. Hafen⸗ damm, 25. Hochland in Aſien, 26. Gemeinſchaft zwiſchen Mann und Frau. Silbenanſchlußrätſel Aus den Silben: as— ba— batt— bel— ber— chen da— dam— de— dek— di— dies dikt— dis— dour— e— e— e— e e— e— ei— ein— ein— en— en ern— feu— ker— le— leh— lend ler— ma— ma— mar— me— mo mult— mus— na— ne— ne— ne ne— net— ni— ni— no— no— plin va— ra— re— thi—. rim— ros— rot ſan— ſar— ſche— ſche— ſche— ſchi ſi— ſied— ſtet— ta— te— te— ter ther— thu— trou— tu— tur— un wein— ze— zi ſind 30 Wörter zu bilden, deren vierte Buchſtaben von oben nach unten geleſen einen Spruch ergeben. Der Endbuchſtabe des vorangehenden Wortes iſt zugleich An⸗ fangsbuchſtabe des folgenden Wortes, der Endbuchſtabe des letzten Wortes iſt An⸗ fangsbuchſtabe des erſten Wortes. Die Be⸗ deutung der Wörter iſt: 1. Alkoholiſches Getränk . nicht ſeßhafter Menſch . einſamer Heiliger Wurzelfrucht . Begeiſterung Inſel im Mittelländiſchen Meer 2 3 4 5. Mauerwinkel 6 7 8 . Naturerſcheinung 4 en eee eee eure ener, 0 wwe dard d n 9. Teil des Stuhles 10. Geſetz 6 Minneſenger 12. Dickhäuter 13. Fußbekleidung 14. Einbringen der Frucht 15. Kletterpflanze 16. ſoviel wie unruhig a 17. Temperaturmeßgerät 18. Zugabe 19. Durcheinander, Menſchengewühl 20. Fluß in Aſien 21. modernes Großwerkzeug 22. Baum 23. Verwandter 24. Fluß in Frankreich 25. Flugzeugart 26. Apfelart 27. Baum 28. Not, Armut 20. Manneszucht 30. Schöpfung Rätſelgleichungen A T(B—b) TC + D= x A= TTrinkſtube B= Strom in Sibirien CS germaniſches Getränk D S perſönliches Fürwort x= Wetteranzeiger A S weiblicher Vorname B= Kraftmaſchine C= Eingang, Einfahrt D S Längenmaß x= Temperaturmeſſer Zahlenrätſel Das Schlüſſelwort lautet: 12345 ⸗Nebenfluß der Seine 3= Gewäſſer 4 ⸗Gebetsſchluß 15 ⸗ſchweres Fallgewicht 5 Bezeichnung 2- weiblicher Vorname Iſt das Rätſel richtig geraten, nennen die Anfangsbuchſtaben der zu ſuchenden Wörter desgleichen den Nebenfluß der Seine. 5 5 1 1 4 Viſitenkartenrätſel E RNA LE Nd Wenn die Buchſtaben richtig geordnet 1 werden, ergibt ſich der Wohnort dieſer Frau. ieee Auflösungen aus voriger Nummer Kreuzworträtsel Waagerecht: 1. Ella, 3. Atem, J. acht. 2. Star, 9. Igel, 11. Mole, 12. Omnibus, 13. Karo, 14. Tier, 16. vier, 17. Hela, 19. Affe, 21. Keil, 22. tot, 23. Bar, 26. Eta, 28. Fber- esche, 29. Ute, 31. Rotor, 32. Regen, 33. Nil. Senkrecht: 1. Erika, 2. Aal, 3. Arm, 4. Miete, 6. Hammer., 8. Tauber, 10. Eis, 13. Koffer, 13. Reigen, 16. Vater, 18. Arber, 20. Etat, 21. Krug. 23. Tran. 24. Esel, 27. Tor, 30. Tee. Silbenrätsel 1. Forke, 2. Antigone, 3. Uranus, 4. Lilie, 3. Helga, 6. Egeria, 7. IIler, 8. Trafalgar. 9. Nashorn, 10. Artur, 11. Esel, 12. Harke. —, Das Sprichwort lautet: Faulheit nä(ae) irt alle Laster. Rätselgedicht Kerker— Erker. . Kästchenrätsel Das Sprichwort lautet: Die Menschen sind nicht immer, was sie scheinen. Kammrätsel ST 0 L E R L E R e Zahlenrätsel Das Heilkraut(Zahlen von 1 bis 6) heiflti Salbei. SNN e 8 1— 181 ieee 1 e. n e CCC ͤðvvT ——— D————— 5 — „„ F * N 8 5 Dr 7 ——— e e rr ——— 7 N 8 S . d R 1 cu Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ Janne, uncl. de Cin. Nit. Zirkusroman von Käthe Metzner 1. Kapitel Wie ein rieſiger grauer Zeltplan lag mitten im Häuſer⸗ meer der großen Stadt ein rechteckiger Platz. In früheren Zeiten hatten darauf die Soldaten aus der nahen Kaſerne exerziert, aber das war ſchon lange her. Jetzt ſchien der große Platz zu nichts weiter nütze, als daß ab und zu einmal ein Zirkus hier ſeine Zelte aufſchlug und für kurze Tage den Zauber ſeiner bunten fremden Welt entfaltete. Dann lag der weite Platz wieder einſam, wenn nicht hier und dort Kinder ſich tummelten oder ein Turnverein auf⸗ marſchierte. Der Platz ſtörte eigentlich in ſeiner Nüchtern⸗ heit das anmutige Weichbild der Stadt, und doch hätte ihn wohl keiner der Einwohner miſſen mögen. Und das hatte ſeinen Grund. Zweimal im Jahre, im Frühling und im Herbſt, wurde der Platz über Nacht zum Wallfahrtspunkt der ganzen Gegend. Dann war Jahrmarkt. Nur wer bedenkt, daß der nüchterne ſachliche Mittel⸗ deutſche keinen Karneval kennt und kein Oktoberfeſt hat, der begreift, daß ſich in dieſen Tagen des Jahrmarktes die zanze Bevölkerung mit kindlicher Freude in dieſe Volks⸗ beluſtigung ſtürzt, die ihr aus der einſtigen Fülle früherer Jahrhunderte als einzige geblieben iſt. Und in der ſeltſamen Atmoſphäre, die gutes Varieté und ſeichten Gauklerbetrieb ſo wunderlich verquickt, tauchen die Menſchen mit ihren Sorgen und Kümmerniſſen unter. Hier erwarten ſie Heiterkeit und Frohſinn, hier lachen und ſcherzen ſie über eine Wahrſagung für zehn Pfennig und keinen reut das Geld, das er in dieſen Tagen ausgibt. Hier in der Budenſtadt des großen Platzes iſt auch der Ernſte für Stunden ein Kind, unbelaſtet von der Härte des Lebens. Hier dringt keine Stimme des Jammerns und Klagens an ſein Ohr, hier hört er nur Verheißungen, und tine unglaubliche Fülle echter Jahrmarktsmuſik um⸗ ſchmeichelt ihn. Hier taucht er in den Zauber einer bunten eichtfülle und ſieht, geblendet von all dem Flitter und Tand, ſein eigenes Leben im anderen Licht. Wen der Strom der Menſchen erfaßt hat, der durch die Budenſtraßen pulſt, den verlockt die Stimmung des Ver⸗ mügens und das Gefühl des Freiſeins und macht ihn nach⸗ iebig gegen den Geruch von Schmalzgebäck, geräucherten lan heißen Würſtchen, gebrannten Mandeln und hmorenden„Thüringern“. 5 Kaum einer fragt nach dem Schickſal des anderen, weil lein eigenes hier ein Nichts wird. Vielleicht wirft mancher inen Blick hinter die Buden auf die dunklen einſamen Wohnwagen der Schauſteller, wendet ſich jedoch gleich wie⸗ der dem heiteren Treiben zu. weil es dahinten in der Dunkelheit ja nichts zu ſehen gibt. Schließlich kommt ja tin jeder mit dem Recht auf Fröhlichkeit hierher und trachtet danach, daß er zu ſeinem Teil kommt. Der Schauſteller aber, dem die Fröhlichkeit am leichteſten von den Lippen zeht, hat am Abend die vollſte Kaſſe. So atmet der große Platz zweimal im Jahr alle Varia⸗ tionen der Heiterkeit und wird auf jedesmal acht Tage der Tummelplatz des Frohſinns. * März. Der Boden war noch weich vom eingeſickerten Schneewaſſer, als die erſten ſchweren Wagen von Pferden oder Zugmaſchinen auf den Platz gefahren wurden. Bis an die Achſen ſanken die ſchweren Packwagen ein, ſo daß hier und da Schwellen gelegt werden mußten. In einem Vormittag war der Boden von Furchen durchzogen. Nach den Richtlinien der Marktkommiſſion hatte jeder Wagen ſeinen Standplatz, in deſſen Nähe mit eiligen Handgriffen und präziſierter Gewohnheit Buden, Karuſſells, Rutſch⸗ bahnen und Hippodrome errichtet wurden. Es herrſchte ein ſchier unüberſehbares Durcheinander, in dem nur der Eingeweihte ein ſcharfdurchdachtes Syſtem der Ordnung erkannte Hier wurden große Tragbalken, die an vielen Stellen durchbohrt waren und an den Enden ſchmiedeeiſerne Oeſen zeigten, abgeladen, dort lagerten Ver⸗ ſtrebungslatten, daneben haufenweiſe eiſerne Haken und Bolzen mit Flügelſchrauben. Immer neue Wagen kamen. Es war ein einziges Kommen und Gehen, Rufen und Lärmen auf dem großen Platz. Noch war ein Tag Zeit zum Aufbau, aber die großen Anternehmungen hatten ja auch weſentlich mehr zu tun als die kleinen Ausſchreier, die erſt kurz vor der Eröffnung mit ren Handwagen anfuhren. Es war eigentlich ſchon ein wenig ſpät für den auf die Stunde genau berechneten Aufbau einer großen Schaubude, als durch das Gewirr der Bretter, Kiſten und Zeltplane ein brauner langer Wohnwagen von ein paar ſchweren Pferden gezogen wurde. Die Pferde dampften in der märzlichkühlen Luft. Sie keuchten aus ihren Lungen, denn die Räder ſchnitten tief in den weichen Boden. Neben dem Kutſcher der geliehenen Transportpferde ſchritt ein nierſchrötiger Mann mit ſchwarzem, ſteifem Hut und gelbem Flauſchmantel. Es war der Schauſteller Franz Mauri. der in allen Jabrmarktsſprachen Deutſchlands TTT fluchte und ſchimpfle, weil die Pferde ſchließlſch ver⸗ ſagten. „Jiegenböcke ſind das, aber keine Pferde! Müſſen vor⸗ pannen!“ Nach dieſen Worten ſchritt Franz Mauritz auf ſeinen vermeintlichen Standplatz zu, neben dem gerade der Dreh⸗ baum eines Karuſſells errichtet wurde. Drei, vier Mann in abgetragener Arbeitskleidung liefen hier in einem Gewirr von blau⸗, gelb⸗ und rotgeſtrichenen Zierleiſten herum, in die verſchiedeneckige Spiegelſcheiben eingelaſſen waren. „Morgen!“ rief Mauritz und wippte mit dem Zeige⸗ finger der rechten Hand an den Rand ſeines Hutes. Er kannte ſie faſt alle, die Schauſteller, wie jeder auch Franz Mauritz kannte. „Kannſt du mir nicht mal vorſpannen, du haſt doch'ne Zugmaſchine, Paul?“ redete Mauritz den älteſten der Arbeiter an. 0 Der ſah ſeinen Kollegen Mauritz gleichgültig an, als wollte er glattweg ablehnen, denn bei aller Hilfsbereit⸗ ſchaft, die unter dieſem fahrenden Volk herrſcht, borgt doch nicht einer dem andern gern das Wertvollſte, was er be⸗ ſitzt und wozu eine Zugmaſchine ohne Zweifel gehört. Doch dann beſann ſich der Angeredete. Er kannte Mau⸗ ritz von vielen Jahrmärkten her und wußte, daß mit ihm nicht gut Kirſchen eſſen war. Jedenfalls kam man mit ihm am beſten aus, wenn man es nicht auf Streit an⸗ kommen ließ. „Du ſiehſt, wir richten gerade den Drehbaum, Mauritz. Greif mal mit zu. Ich ziehe dir deine Wagen ſchon rüber nachher.“ Mauritz ſchob den ſteifen Hut ins Genick und ſtemmte ſich unter den ſchweren koniſchen Baum mit dem Zahn⸗ kranz. Nach einiger Anſtrengung ſtand der Baum mit dem Zapfen im Lager des Unterteils. f „So. Wo ſteht nun deine Karawane?“ Franz Mauritz zeigte in die Richtung, wo ſein langer Wohnwagen ſtand und ging dann neben der Zugmaſchine her, die aus ihrer Motorlunge mächtig puſtete. Jetzt war es eine Kleinigkeit für die Pferde, und Franz Mauritz beſchrieb, vornweg gehend, den Weg, den der Wagen zu nehmen hatte. Bald hielt der Wohnwagen an dem freien Platz, der für Mauritz beſtimmt war. Während ſich Mauritz mit ſeinem Kollegen und den Pferden zurückbegab nach der Straße, um den viel ſchwereren Packwagen zu holen, wurde plötzlich im Wohnwagen hinten die Tür aufgemacht und herausſprang ein blut⸗ junges dunkelhaariges Mädel, das ſich erſt ſekundenlang mit ſeinen großen dunklen Augen in der Gegend umſah. Dann drehte ſich das Mädel um und rief in den Wohn⸗ wagen hinein: „Mutterl, gib die Treppe raus!“ Eine vierſtufige breite Treppe wurde aus dem Wagen gereicht, die Marianne Mauritz mit erſtaunlicher Geſchick⸗ lichkeit an den beiden Haken in die Oeſen des Wohn⸗ wagens hängte. Jetzt erſt kam etwas vorſichtig Frau Mauritz aus dem Wagen. Sie war ebenſo ſchlank wie Marianne und ebenſo dunkelhaarig, doch ihr Geſicht hatte nicht mehr die jugend⸗ liche Lebendigkeit und Glätte, die eine Frau Ende der Dreißig noch gut hätte haben können. Das ruheloſe Leben, das körperliche Leiden hatten auf dem Geſicht dieſer Frau ſeine Spuren hinterlaſſen. Während Frau Mauritz tiefaufatmend in die Runde ſah, wurde ſie hier und dort herzlich begrüßt, denn wohl faſt alle Frauen der Schauſteller kannten die Maurttzſche Ehe und wußten, daß die Frau nicht gerade den Himmel auf der Erde hatte. „Wie wird hier das Geſchäft werden, Mutterl?“ fragte Marianne plötzlich.„In Bernheim war es ein böſer Rein⸗ fall. Wenn's nur hier anders wird. Mutterl.“ Frau Mauritz ſah auf ihre Tochter und ihr Blick hatte etwas Wehes. „Ich komme doch ſchon ſiebzehn Jahre auf dieſen Platz, Janne. Er war eigentlich immer gut. Aber wir hatten ja auch unſer Berg⸗ und Talkaruſſell damals, da hatten wir keine Konkurrenz. Wer weiß, wer weiß, wie nun unſere Schaubude hier einſchlägt. Du ſiehſt ja hier die ganze Reihe, lauter Schaubuden, Janne. Na, wir wollen das Beſte hoffen.“ „Oh, Mutterl, da liegt ein Pfennig, ein Glückspfennig!“ Marianne hatte ſich raſch gebückt und betrachtete mit der abergläubiſchen Freudigkeit eines Jahrmarktkindes den beſchmutzen Pfennig. „Wollen's hoffen, Janne. die Mutter. Plötzlich ſah ſich Frau Mauritz nach dem Packwagen um. Da kam er ſchon! „Schnell, Janne. Wir müſſen Eſſen kochen. Gleich geht die Arbeit los.“ Marianne ſprang hinter ihrer Mutter die Treppe hin⸗ auf in den Wohnwagen. Heb ihn dir auf!“ lächelte Urheberrechtsschutz: Aufwärts-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 68 Wenige minuten ſpäter ſtand der Packwagen von Herrn Mauritz neben dem Wohnwagen, und damit war die „Mauritz⸗Schau“ zur Stelle. Doch jetzt ſtand neben Herrn Mauritz ein ſchlanker junger Burſche in einem ſchwarzen Ledermantel, der ſchon ziemliche Brüche hatte. Der junge Mann hieß Pitt. Sein bürgerlicher Name war längſt untergetaucht. Für den Jahrmarkt blieb er der Pitt. Kaum war der Wagen in Reih und Glied rangiert und die Pferde ausgeſpannt, da kommandierte Herr Mauritz: „Schließ die Tür auf, Pitt! Es wird höchſte Zeit. Ich ſchicke meine Frau und die Janne. Nun ran, aufgebaut!“ Der blaſſe junge Menſch ſah ſeinem Chef in das breite Boxergeſicht, in dem eine flache Bulldoggennaſe ſtand. „Jawohl, Herr Mauritz. Ich packe ſofort aus. Will mich nur umziehen.“ Pitts Worte hörte Mauritz ſchon nicht mehr. Er war an ſeinen Wohnwagen getreten, blieb auf der unteren 1 der Treppe ſtehen, riß die Tür auf und brüllte inein: 5 „Raus! Aufbauen! Ich muß nach der Kommiſſion.“ Frau Mauritz und ihre Tochter ſtoben wie der Wind aus dem Wagen zu Pitt, während der Mann mit breiten ſchweren Schritten über den großen Platz nach der Bude der Marktkommiſſion ging. „Das kann doch mein Platz nicht ſein. Wer hat denn da wieder Schiebung gemacht?“ rief Mauritz den Herren der Marktkommiſſion entgegen.. Ein alter Schauſteller antwortete ihm im ſelben Tonfall: i „Warum ſoll das dein Platz nicht ſein? Haſt doch ſelber geloſt. Wenn keiner was zu mähren hat, du quaſſelſt be⸗ ſtimmt. Man hat ſchon die Naſe voll, wenn man dich mit auf dem Markt hat.“ Franz Mauritz ſah den Sprecher durchdringend an. Er ballte ſeine Fäuſte in der Manteltaſche. Aber er ſagte nichts, ſondern drehte ſich um und verließ das kleine Büro. Dann frühſtückte er ausgiebig in einer nahen Kneipe und errechnete ungefähr, wann die anderen inzwiſchen mit dem Aufbau fertig ſein könnten. Als ſein Blick durch das Fenſter auf die Straße fiel, ſah er, daß ſich die Sonne hervorwagte. „Sonne iſt gut! Gibt gutes Geſchäft!“ brummte der Schauſteller vor ſich hin und beſtellte ſich noch ein Glas Kulmbacher. Nach dieſer Stärkung ſtand er auf und ging an das Telefon. Er hatte ein Geſpräch mit einem kleinen Hotel der Stadt, in dem die Hauptattraktion der Mauritz⸗Schau für dieſe Zeit einlogiert war— Ria, die Gummidame! „Du kannſt dir Zeit nehmen, Ria. Wir fangen jetzt erſt an aufzubauen. Kriegten ja keine Pferde, und lagen ſechs Stunden auf dem Güterbahnhof. Na, ich komme nachmittag vorbei!“ Nach vieſem Weſprach ſchienderte Franz Mauritz dem Inneren der Stadt zu. Inzwiſchen legte Pitt mit Frau Mauritz und Janne das Balkenfundament der großen Attraktionsbude. Dieſe Hand⸗ griffe, hunderte von Malen ausgeführt, klappten wie am Schnürchen— wenn Herr Mauritz nicht dabei war. Dann erwies ſich vor allen Dingen die ſchlanke flinke Janne als ein tüchtiger Helfer. Sie hatte einen praktiſchen grauen Tuchmantel an, der mit einem Ledergurt zuſammen⸗ gehalten war und ſie trug jetzt bei der Arbeit eine ſchwarze Baskenmütze. „Du ſollſt nicht die ſchweren Sitzbohlen tragen, Jannchen!“ ſagte Pitt etwas entrüſtet, und ſein Blick ver⸗ riet zärtliche Beſorgtheit.„Ueberlaß das mir nur, Jannchen. Du weißt doch, dein Vater kommt ſowieſo vor der Nacht nicht. Ich werde gleich die Lampen anſchließen. Dann können wir lange arbeiten.“ Marianne hatte das lange Brett hingelegt und ſtemmte die Hände in die Hüften, wobei ſie den ſchmalen blaſſen Pitt ſchelmiſch anſah. „Seitdem du bei uns biſt, Pitt, ſoll ich immer herum⸗ ſtehen. Vater fragt doch auch nicht danach, ob mir das zu ſchwer werden könnte. Unſinn, wir wollen fertig Oerden.“ Frau Mauritz, die die hohe Trittleiter hielt, auf der Pitt ſtand, meinte: „Pitt hat ſchon recht, Janne. Es iſt zu ſchwer für dich. Laß das lieber ſein. Bring uns die Volzen und Schrauben her! Das andere machen wir ſchon.“ Janne ſchlang ihren Arm um die Mutter und ſchmiegte ihren Kopf an deren Wange: ö „Ich bin noch jung, Mutterl! Aber du übernimmſt dich wieder mal! Du weißt, doch, du mußt dich ſchonen. Geh in den Wagen, bitte! Pitt und ich werden es ſchon ſchaffen.“ Fortſetzung folgt reren V5 ſche tegt dene nt Alien genie 55 öh jah trau ö die los obach N für di „Der! bum ge ing“ — — 60 on Herrn unt die ſclunket der chan er dune N blieh et ziert und lutz Nit.* ſeebaut!“ as heile and K Nl Et wat Unteren h brille I er Mind f breiten et Bude at denn Hetten gelben ch ſelbet ſelſt be⸗ ih nit W. 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Von Jugend an hatte Lilienthal aber auch den Flug der mungen zu gewinnen, und durch ſein Bei⸗ ſpiel andere für dieſen neuartigen, herrlichen Sport zu begeiſtern. Es war ſein Kummer, daß ſich kaum ein Nachahmer finden wollte. Unermüdlich ſchilderte Lilienthal die Schön⸗ heit des Flugerlebniſſes, forderte zur Be⸗ tätigung im Gleitflug auf. Von ihr ver⸗ ſprach er ſich für die Entwicklung des Flie⸗ gens mehr als von großartigen techniſchen Erfindungen.„Gibt es erſt einen Flieger⸗ ſport, zunächſt für den Segelflug in beweg⸗ ter Luft, wie es einen Ruder⸗ und Rad fahr⸗ ſport gibt, ſo iſt es bis zum Fliegen ſelbſt nicht mehr weit“— das hat er in Wort und Schrift immer wieder verkündet. Trotzdem ſchien es auch mit dem Sport Lilienthals Schlag⸗Flügel⸗Apparat. er ſcharf beobachtet. Beſonders der an⸗ ſcheinend müheloſe Segelflug der Störche regte beide Brüder immer wieder zum Nach⸗ denken, ſpäter zu wiſſenſchaftlicher Erfor⸗ ſchung der Geheimniſſe des Vogelfluges an. Lilienthal wurde Student, wurde In⸗ genieur, arbeitete ſich durch eiſernen Fleiß und geiſtreiche Erfindungen zu einem er⸗ folgreichen Maſchinenbauer empor. Der jahrtausendealte, ungelöſte Menſchheits⸗ traum, die Sehnſucht nach dem Sieg über die Erdenſchwere jedoch ließen ihn niemals los. Als Ergebnis ſeiner eingehenden Be⸗ obachtungen veröffentlichte er ein Werk, das für die Zukunft wegbahnend werden ſollte: „Der Vogelflug als Grundlage der Fliege⸗ kunſt“. Erſt nach dieſen gründlichen wiſſen⸗ noch ſchlecht beſtellt, als Lilienthal am 9. Au⸗ guſt 1896— vor jetzt 40 Jahren alſo— bei einem ſeiner Gleitflüge abſtürzte und am folgenden Tage der ſchweren Rückgratver⸗ letzung erlag. Viele glaubten damals, daß der Tod des erſten Menſchen, der jemals auf ſelbſtgefertigten Schwingen vor aller Augen geflogen war, die Nachwelt vor ſolchen Flugverſuchen abſchrecken müſſe. Aber in der Stille hatte Lilienthals Wirken ſchon Früchte getragen. Auch im Auslande hatte man den fliegenden Menſchen,„the klying man“, bereits aufmerkſam beachtet. Pilcher in England, Wels in Oeſterreich, Fer⸗ ber in Frankreich, Herring und Chanute in Amerika griffen Lilienthals Werk auf und bekannten ſich ſtolz als ſeine Schüler. In Amerika fand Lilienthals Orville Wright fliegt in Berlin. ſchaftlichen Vorbereitungen verſuchte Lilien⸗ thal, den Schwebeflug der großen Vögel ſelbſt nachzuahmen. Mit einem Paar ſtarr verbundener, gewölbter Flächen, aus Holz⸗ geſtell und Leinwandbeſpannung gebildet, vertraute er ſich der Tragkraft der Luft an. Erſt von nur meterhohem Sprungbrett, dann von künſtlichem Hügel, ſchließlich an Berglehnen in freier Natur warf er ſich dem Winde entgegen Gewiß hat Lilienthal ſeine Fluggeräte auch immer wieder verbeſſert. Aber weſent⸗ licher erſchien ihm die Möglichkeit, bei ſeinen Gleitflügen immer größere Fertigkeit im Be⸗ herrſchen des Flugzeuges, im Ausnutzen der Aufwinde, in der Beobachtung der Luftſtrö⸗ . Werk„Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunſt“ begeiſterte und verſtändnis⸗ volle Leſer in dem Brüder⸗ paar Wilbur und Orville Wright. In vielen Hunderten von Gleitflügen drangen ſie als treue Jünger Lilienthals in die Geheimniſſe des Flie⸗ gens ein, bis ſie ſchließlich einen Motor in ihren Flieger einbauen und damit die erſten erfolgreichen Flüge mit Ma⸗ ſchinenkraft verwirklichen konnten. Ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte des Flug⸗ weſens hatte begonnen. Ueber dem Siegeszuge des Motorfliegers geriet Lilien⸗ thals urſprüngliches Ziel, der allein auf geſchickter Ausnut⸗ zung der natürlichen Luft⸗ ſtrömungen beruhende Segel-“ flug nach dem Vorbilde der großen Flieger der Tierwelt, in Vergeſſenheit. Höchſtens ein paar Mitglieder von Luft⸗ fahrtvereinen oder Studenten verſuchten ſich gelegentlich im Gleitflugſport nach Lilien⸗ thals Art. Das unheilvolle Ende des Weltkrieges brachte plötzlich die große Beſinnung auf Lilienthals altes Ideal. Deutſchlands ſtolze Luftwaffe war vernichtet, die Motoren ver⸗ ſchrottet, die Fabriken verödet, die Hallen zerſtört. Aber tauſende deutſcher Flieger lebten, und die unſterbliche Flugſehnſucht brannte in ihren Herzen. Es gab einen Weg, dennoch wieder ſich in die Lüfte zu ſchwingen und über deutſches Land dahinzufliegen, auch ohne Motor, ohne Fabriken, ſelbſt ohne Geld und ohne fremde Hilfe. Immer noch war es möglich, mit eigener Hand Trag⸗ flächen, Rümpfe und Leitwerk zu bauen, ſich von des Windes Kraft tragen zu laſſen— wie einſt Lilienthal! Allenthalben in Stadt und Land, in leerſtehenden Schuppen und auf Dachböden regten ſich Hämmer und Fei⸗ len. Hie und da gelangen auf Wieſenhän⸗ gen die erſten beſcheidenen Gleitflüge. Os⸗ kar Urſinus, ſchon vor dem Kriege eifriger Vorkämpfer des Gleitflugſportes, rief die deutſche Jugend für den Juli 1920 zu einem Wettbewerb im Segelflug in der Rhön auf. Noch rangen die jungen Flieger um Meter, um Sekunden. Aber eine neue Art ſport⸗ lichen Wettkampfes war entſtanden, deren Wirkungen die Welt bald erkennen ſollte. Zwar ſpottete man zuerſt in den Ländern, an deren Himmel die Motoren ſchwerer Kriegsmaſchinen donnerten, über den deut⸗ ſchen Segelflug. Solche Minutenſprünge er⸗ ſchienen lächerlich, ein Rückfall in die Kinder⸗ zeit des Flugweſens. Aber die Flieger und Handwerker, die Studenten und Ingenieure hielten zuſammen in alter Frontkamerad⸗ ſchaft und arbeiteten weiter. Schon das fol⸗ gende Jahr brachte Flüge von mehreren Kilometern Länge. Es ging knapp her auf der Waſſerkuppe zur Inflationszeit, aber es wurde unentwegt weitergebaut und weiter⸗ geflogen. 1923 blieben deutſche Segelflieger ſchon mehrere Stunden in der Luft. In Roſ⸗ ſitten auf der Kuriſchen Nehrung, in Grunau im Rieſengebirge und an anderen Stellen lebte der Segelflugbetrieb auf. In einer buchſtäblich mit Hilfe von Beſenſtielen und Konſervenbüchſen zuſammengebaſtelten „Kiſte“ hält ſich der junge Lehrer Ferdinand Schulz in Roſſitten im Jahre 1924 8 Stun⸗ den 42 Minuten lang in der Luft] Der erſte große Dauerflug ohne Motorenkraft war einem Deutſchen gelungen! Schon kamen ausländiſche Beſucher nach Deutſchland, um die deutſche Segelfliegerei zu ſehen, um aus ihren Erfahrungen zu . Otto Lilienthal 7 9. VIII. 1896. (Photo(5) Scherl— M.) Das Dritte Reich hat den Zuſammenſchluß aller im Segelflug Tätigen im Deutſchen Luftſport⸗Verband(De V.) gebracht. Erſt dadurch iſt es möglich geworden, die durch den Segelflug in techniſcher und wiſſenſchaft⸗ licher Hinſicht errungenen Fortſchritte der geſamten Luftfahrt raſch und vollſtändig dienſtbar zu machen. Erſt jetzt konnte ein großzügiger Ausbau des Segelflugſportes nach einheitlichen Geſichtspunkten erfolgen. Segelflug iſt Gemeinſchaftsleiſtung: Viele müſſen monatelang bauen, viele müſſen helfen, damit ein Kamerad fliegen kann! S Segelflug über den Oſtſeedünen. lernen. Im Jahre 1924 wurde die„Rhön⸗ Roſſitten⸗Geſellſchaft“ ins Leben gerufen, die unter Leitung von Prof. Georgii ſich mit den wiſſenſchaftlichen Fragen und Aufgaben des Segelfluges befaßt. Auch außerhalb der Berghänge lernte der Segelflug Aufwind finden, in den Gewitterfronten, in den durch Sonnenbeſtrahlung hervorgerufenen auf⸗ ſteigenden Luftmaſſen. Im Wolken⸗, Ge⸗ witter⸗ und Thermikfluge ſchweben die Segelflieger auch über der Ebene. Von Jahr zu Jahr ſteigen die Leiſtungen. Raſt der großen Vögel— Das Flugzeug Wolf Hirths. — Oder eine Kameradin. Denn auch viele deutſche Mädels ſind eifrige Segelfliege⸗ rinnen, und manche hat ſich eine Welthöchſt⸗ leiſtung erflogen Deutſche Flieger haben den Segelflug wiedererweckt, Deutſchland iſt heute führend im Segelflug. Hunderttauſende wirken heute in Deutſchland tätig oder fördernd für den Segelflug. Sie alle hüten treulich das Erbe des Vorkämpfers, der vor vierzig Jahren den Fliegertod ſtarb: Otto Lilienthal. Dr. Wolfgang Mejer. 9 2 2 eee eee ———— — ee, F— ä 7. T — —— N —— J Hier jyrich ,,,. Die Nachrichtenkamerabichaft Es ſcheink ja noch ſehr unbekannk zu ſein, daß unſere Gefolgſchaft eine Nachrichten⸗ kameradſchaft beſitzt. Aus ganz kleinen Anfängen heraus iſt ſie entſtanden. Vor einem Vierteljahr etwa haben begeiſterte Jungen ſich dazu gemeldet. Ganz unzulänglich und primitiv waren die Geräte. Später, als wir die erſten Erfolge zu verzeichnen hatten, wur⸗ de eine beſſere Ausrichtung angeſchafft und jetzt klappt der Laden. Der Zweck einer Nachrichtenkamerad⸗ ſchaft iſt, durch ſyſtematiſche Ausbildung zu erreichen, daß Nachrichten und Meldungen über größere Entfernungen mittels beſonderer, der Allgemeinheit nicht verſtändlicher— Zei⸗ chen(Morſezeichen) gegeben werden können. Hierfür kommt in erſter Linie das Blinken in Frage. Die hierzu nötigen Geräte mußten wir uns entweder mühſam ſelbſt bauen oder waren auf irgend eine andere Art zu„orga⸗ niſieren“. Oft genug wurde eine Fahrradlampe in ein Blinkgerät umgewandelt. Wie lernen wir nun die Morſezeichen d Es iſt Tatſache, daß die mit dem Gehör wahr⸗ nehmbaren Morſezeichen leichter erlern⸗ und einprägbar ſind, als die optiſchen Zeichen, . B. beim Blinken. Hieraus ergab ſich alſo: In der Praxis benötigten wir nur das Blinken, zum Lernen aber mußten wir aku⸗ ſtiſche Zeichen zu Hilfe nehmen. Infolgedeſſen mußte auch der Gerätebeſtand entſprechend ausgebaut werden. Ein Transformator liefert den erforderlichen Schwachſtrom, der Morſe⸗ taſter wurde ſelbſt gebaſtelt, der Summer — vom Radio her ile an mit ſeinem hellen piepen bebiiibibib— bibiit— biiibib— biiibibib— alſo ein ſolcher Sum⸗ mer wurde gekauft und diente uns bisher treu und vor allem geduldig in unſeren Uebungsſtunden; denn wieviel Geduld iſt oft nötig, bis ein einzelner Buchſtabe unauslöſch⸗ lich ins Gedächtnis eingeprägt iſt. Aber all⸗ mählich zeigten ſich die Früchte einer Viertel⸗ jahresarbeit, der erſte größere Erfolg blieb nicht aus. Darüber ſoll nun etwas berichtet wer⸗ den. Vorausſchicken wollen wir aber, daß das Ganze eine gewagte Sache war, wenn man bedenkt, daß wir als Partner ausgerechnet — Soldaten hatten. Mehr konnten wir alſo nicht mehr ver⸗ langen. Und„zünftig“ zugegangen iſt es da⸗ bei gewiß. Und nun zur Sache: Vor einigen Wochen biwakierten vor unſerem Ort bekanntlich ein Bataillon Soldaten. Spät am Abend ſollten ſie wieder abmarſchieren. Vorher ſaßen ſie aber am Lagerfeuer und ſangen. Um ſie herum Jung und Alt. Auch wir dabei. Da— auf einmal ſah ich von einem Hügel ein Blinkzeichen kommen. Sol⸗ daten verſtändigten ſich mit Kameraden durch Blinken. Wie ein Blitz durchzuckte mich ein Gedanke. Ein Blick auf den nicht weit ent⸗ fernten Hügel— ja, es muß gehen! Schnell war die„Bande“ zuſammen.— „Auf, mit, ich habe eine glänzende Idee!“ Und während wir gegen das Heim zu⸗ YYY /// Der Boden der ſſeimat chen— Wieder ue Kraft — Oibtber berichtet rannten, machte ich den Kameraden klar, was ich vorhatte. Nichts Geringeres nämlich, als mit den Soldaten zu morſen. Schnell die Klamotten raus, die Lampe aufgebaut, alles angeſchloſſen. Leis ſummt ſchon der Trafo. Da gebe ich auch ſchon den erſten Anruf hinaus in die Dunkelheit: — Keine Antwort der Soldaten. Labern um mich gespannte Geſichter. 1 Da, eben! Aha, ſie haben uns verſtan⸗ n: Kommenl Und dann geht's los! — Rings die Hitler-Jugen ,,. ,,, a,,, ,. Ich grüße zuerſt hinüber: Heil Hit⸗ ler! Dann: Bitte morſt mit uns! Die Soldaten antworten. Es klappt fabelhaft. Ein feines Frage⸗ und Antworteſpiel kommt nun in Gang. Ich bin ſelbſt erſtaunt, daß alles ſo gut klappt. Zwiſchenhinein frage ich an: Verſteht ihr uns? Ja, kommt es zurück. Die Kameraden ſtrahlen. Auf einmal ein Signal: Sammeln! Und das mitten in der ſchönſten Verſtändigung. Noch einmal grüßen die Soldaten: Heil Hitler! Ich dann noch ſchnell ein Danke und Heil Hitlerl Dann iſt es wieder aus. Während wir unſere Sachen wieder zu⸗ ammenpacken, iſt in uns ein frohes Gefühl: ir haben unſere Kenntniſſe praktiſch an⸗ wenden können: wir haben mit Soldaten gemorſt! Gerharb beſteht bie Mutprobe Die Morgenſonne kommt hinter den Ber⸗ gen hervor und dergoldet mit ihrem Schein die alte Burg im Odenwald. An einer ge⸗ ſchützten Stelle haben die Jungen des Fähn⸗ leins die Zelte aufgeſchlagen. Alle ſchlafen den geſunden, feſten Jungenſchlaf. Eben räckelt ſich Gerhard in der Ecke, reckt und ſtreckt ſich. Dann richtet er ſich auf, wiſcht den letzten Schlaf aus den Augen und ſieht um ſich die vielen neuen Kameraden ſchlafen. Er fühlt 5 geborgen bei ihnen. Kameraden ſind es, Jungen, die zu ihm ſtehen werden wie er zu ihnen. Echte Kerle. Gewiß, noch iſt er„der Reue“ und muß ich erſt einmal beweiſen. Aber das wird er chon machen. Inzwiſchen iſt auch N der Fähn⸗ leinführer, wach geworden. Er weckt Herbert, ſeinen Nebenmann:„Steh auf, du alte Schlafmütze, es wird höchſte Zeit, das Mor⸗ genſignal zu blaſen!“ Der ſ Abc 8 ofort auf. Wenige winnen ſpäter weckt das Hornſignal die Jungen. Alſo:„Raus“ zum Frühſport! Ein kleiner Waldlauf und einige Freiübungen treiben im Nu den Schlaf aus den Augen. An⸗ ſchließend ſtürzen ſie ſich auf das Frühſtück und die beiden Köche ſtehen im Mittelpunkt des Intereſſes. Auch das geht einmal vor⸗ über. Jochen ruft ſeine Jungen zuſammen. „Daß Ihr Beſcheid wißt“, meint er eben zu ihnen,„heute ſteigt etwas Beſonderes, näm⸗ lich Gerhards Mutprobe!“ Er gibt die letzten Anordnungen. „Von hier bis zum nächſten Dorfe“, ſagt er zu Gerhard,„wirſt du etwa eine Stunde Weg haben. Du mußt zurück durch den Guts⸗ wald. Dort kommſt du dann an ein Vor⸗ werk, das bewohnt wird. An dieſem Vor⸗ werk mußt du vorbei, ohne daß dich die dort liegende Radfahrertruppe entdeckt. Wenn ſie dich entdeckt, ſo kannſt du noch verſuchen, ihnen zu enttommen. Im Dorfe gibſt du bei der Poſt einen Brief ab. Dann mußt du weiter zum Forſt⸗ 1050 Das liegt etwa zwei Kilometer vom orf entfernt. Die Radfahrertruppe kann dir immer folgen und verſuchen, dich zu fangen. Du mußt alſo äußerſt vorſichtig ſein. Wenn das Forſthaus erreicht haſt, ſo findeſt du dort ein bereitſtehendes Rad, mit dem kannſt du dann zurückkommen.“ e auf die Uhr.„Es iſt jetzt ſieben Uhr. Bis ſpäteſtens halb 10 Uhr mußt du dich wieder bei mir gemeldet haben.“ Er gibt Gerhard den Brief und ſeine Wegkarte, und ſofort macht der ſich auf den Weg. Nur zwei und eine halbe Stunde Zeit, denkt Gerhard, da muß ich mich aber ran⸗ halten. Er ſchlägt Dauerlauf an. Trapp, trapp trapp gehen die Füße. Nach etwa einer halben Stunde ſieht er das Vorwerk. Sofort eilt er vom Waldweg herunter und geht quer durch den Wald. Mit großem Bogen um das Gelände, wo die Radfahrertruppe gerade her⸗ austritt, um den Weg zu überwachen. Eine kurze Pauſe gönnt ſich Gerhard. Dann ſauſt er weiter und hat drei Viertel⸗ ſtunden nach dem Aufbruch vom Burghof das Dorf erreicht. Er gibt den Brief ab und rennt ſofort wieder los. Abſeits vom Wege wirft ſich Gerhard auf die Erde und ruht kurz aus. Da hört er Stimmen. Schnell verſteckt er ſich hinter einem Buſch. An ihm vorbei fährt die Radfahrer⸗ truppe, ohne 5 zu entdecken. Gerhard hört nur wie einer ſagt:„Na, oben an der Brücke erwiſchen wir ihn beſtimmt.“ Schnell wirft Gerhard einen Blick auf die Karte. Verdammt, da iſt ja ein Fluß. Wenn die Radfahrer ihn eher erreichen, dann beſetzen ſie die Brücke und er iſt der Ange⸗ ſchmierte. Gott ſei Dank, führt der Weg im großen Bogen zum Fluß. Gerhard ſpringt auf und jagt in großen Sätzen quer durch den Wald. Er muß vor den Radfahrern die Brücke paſſieren. Da iſt ſchon der Fluß. Aber hinten kommen auch die Rad⸗ 1 K angeſauſt. Was nun? Gerhard zieht ich aus, nimmt die Kleidung und rennt weit abſeits von der Brücke ins Waſſer. Und während die Radfahrer ſiegesbe⸗ wußt an der Brücke abſteigen und ihn dort erwarten wollen, ſchwimmt er in großen Stößen quer über den Fluß ans andere Ufer. Schnell ein paar e zum Trocknen. Dann wieder hinein in die Sachen— und weiter geht es bis zur Förſterei. Der alte Mo iſt baß erſtaunt, als Gerhard ſchon eintrifft. Schnell trinkt er beim Förſter einen Topf heiße Milch. Nach einer Viertelſtunde ſchwingt er ſich aufs Rad und ſauſt los. Schon von weitem ſieht er die anderen auf der Brücke und tritt feſter in die Pedale. Mit herausforderndem„Heil Hitler!“ jagt er an ihnen vorbei. Ehe dieſe ſich auf die Räder ſchwingen können, iſt er ein ganzes Stück voraus. Aber trotzdem kommt einer der Verfolger immer näher und näher.„Was tun?“, denkt Gerhard. Der andere iſt aus⸗ geruht. Plötzlich bremſt er ſein Rad, ſpringt ab und tut ſo, als ſei er gefallen. Der andere ,,, ,, ſieht es, fährt ſofort langſamer und ſteigt ab. Sofort ſpringt 1 wieder auf, tritt noch einmal ſo tuͤchtig los und ſauſt wie ein geölter Blitz weiter bis auf den Burghof und meldet:„Befehl ausgeführt!“ Da lacht Jochen und haut ihm beide Hände auf die Schultern:„Menſch, Gerhard, das haſt du fein gemacht!“ Inzwiſchen kommen auch die anderen mit langen Geſichtern an und werden weidlich ausgelacht.„Schöne Nachtwächter ſeid ihr“, verkohlt Herbert ſie.„Von einem Neuen ſich ſo abhängen zu laſſen!“„Du haſt gut reden,“ antwortet einer der Radfahrer,„der hat uns furchtbar angeſchmiert, der Halunke!“ „Stille biſte“, ſagt Herbert,„ſonſt gibt's Dreſche. Der Neue iſt nämlich mein Freund“. * „Wirkjame“ Lagergebote 1. Das Lager hat viel Geld und Arbeit ge⸗ koſtet. Es iſt daher angebracht, es ſchnell wieder zu zerſtören. Unerſchöpfliche Mittel ſtehen ſowieſo noch zur Verfügung. 2. Die Zelte ſind nach dem Aufſtehen, was in aller Gemütlichkeit vor ſich geht, in ih⸗ rem Urzuſtand zu belaſſen. Der Lager⸗ leiter— er hat ja ſoviel Zeit— räumt alles ſelber auf. 3. Um verlorene Gegenſtande brauchſt Du Dich nicht zu kümmern. Der Lagerleiter findet ſie totſicher und gibt ſie Dir wieder. 4. Zum Eſſen komme nur mit ſchmutzigen Fingern, es ſchmeckt. Dir beſtimmt auch ſo. 5. Da Du weit genug von zu Hauſe ent⸗ fernt biſt, brauchſt Du auf Deine Sauber⸗ keit nicht beſonders zu achten. Die Waſch⸗ anlagen und die Brauſen ſind nur zum Anſehen da. 6. Dränge Dich beim 1 möglichſt vor nach dein Grundſatz: Der Erſte be⸗ kommt das Meiſte. 7. Papier und ſonſtige Abfälle verleihen dem Lager ein buntes Bild. 8. Auf Befehle reagiere nie. Und wenn am Abend Lagerruhe befohlen wird, kümmere Dich nicht darum, ſondern unterhalte durch lautes Brüllen, Witze und Lieder das ganze Lager. 9. Findeſt Du nicht auch, daß der Lagerturm ſich gut zum Schaukeln eignet? Beſteige ihn möglichſt mit all Deinen Zeltkamera⸗ den, Du haſt dann den meiſten Spaß. 10. Beſonderen Beifall wirſt Du zu Hauſe finden, wenn Du auf Deinem Halstuch den Küchenzettel für die ganze Woche be⸗ legen kannſt! Jungen und Mädel herhören! Unſere HJ. Beilage ſoll nicht nur für Euch geſchrieben ſein. Schreibt ſelbſt, helft mit an der Ausgeſtaltung unſerer Seite! Sämtliche Berichte nur über die Preſſe⸗ ſtelle der Gef. Adolf Hitlerſtraße). (SJ.-Geſchaͤftsſtelle: „Auf dem Nade mit dem Affen..“ RIP. Wir waren auf Fahrt durch die Lüneburger Heide. Sechs wunderſchöne Tage lagen ſchon hinter uns. Durch die weite, herrliche Heide waren wir mit dem Rade gefahren, nicht auf geraden, glatten Land⸗ ſtraßen, nein, ſandige und holprige Heide⸗ wege hatten wir uns ausgeſucht. Gar man⸗ ches Mal waren uns Baumwurzeln im Wege geweſen und Strauchwerk; und ohne Pannen war es natürlich auch nicht abgegangen Aber was tat das! Heide, Heide, wohin man ſah! Wacholder, Tannen und Birken, hier und da kleine Seen, Sand... und über allem die Sonne. Das flimmert nur ſol Allzuviel Kilometer ſchafften wir allerdings nicht am Tage, aber dafür nahmen wir umſo mehr von den Schönheiten des Landes in uns auf. Am Abend des ſechſten Tages landeten wir in der Jugendherberge in Salzwedel. Nachdem wir uns die„Stadt der Baumku⸗ chen“ angeſehen hatten, wollten wir todmüde in die Bette ſteigen.— Nun hat aber eine Herberge auch ein Gäſtebuch— da mußten wir zunächſt alſo noch etwas„ſchnüffeln“ Wir laſen hier und laſen da. Auf der letzten Seite hatte ſich einer„verewigt“ und mit⸗ geteilt, daß er an einem Tage 100, an man⸗ chem ſogar 150 und noch mehr Kilometer zurücklegte. Ob der aber auch wohl viel von der herrlichen Heidelandſchaft ſah?! Natür⸗ lich ſchrieben auch wir uns ein. Wir ſetzten uns alle um den Tiſch herum und dichteten. Mit vereinten Kräften brachten wir ſchließ⸗ lich auch etwas zuſtande. Wenn ihr einmal auf eurer Fahrt in die Jugendherberge von Salzwedel kommen ſolltet, könnt ihr's nach⸗ En, „Auf dem Rade mit dem Affen Freund, du mußt es nur verſteh'n, Kannſt du Kilometer ſchaffen, Ohne irgendwas zu ſeh'n. Geſtern 100, heute 100, Morgen werden's noch viel mehr! Ja, natürlich, ſolch ein Knabe Imponiert doch allen ſehr!— Wir beſahen uns die Gegend, Hemmten oft des Rades Lauf, Denn, mein Freund, auf unſerem Rade ſaß ja nur ein Affe drauf!“ fu Dr 9 ſeil. Nas die N kom ber ihr! — ab! ri ſer weih neug ker it h elle tun t du dic leler fue ſoichet. ſchmughn int auch d. Haufe ent le Eaubet⸗ die Vach⸗ 1 Mbatt d kit h⸗ N d. d, Mnmere ſöten! It nut fir lt felt, ung Unſerer Ang de hae chile: * „an mal⸗ Mlometer po bl viel von Win Air chen 0 cher. ait ſchleß⸗ Ir camel de e rs c Sonntags im Krankenhaus Was man beim Krankenbeſuch beachten ſoll Hunderte und Tauſende ſind es allſonn⸗ läglich, die auf die eigene Erholung verzichten, um in den Beſuchsſtunden der Krankenhäuſer und Kliniken jemanden eine Freude zu be⸗ reiten. Mit Blumen und Kuchen und allerlei lerlaubten und unerlaubten) Leckerbiſſen ſtrö⸗ men in den Nachmittagsſtunden die Beſu⸗ cher den Krankenhäuſern zu. Oft iſt es die ganze Familie, die vollzählig bis zum Aller⸗ jüngſten dem Vater, der Mutter, der Schwe⸗ ſter oder dem Bruder die Aufwartung machen will, denn für den Patienten gibt es neben der Abwechſlung durch Radio und Lektüre leine erwünſchtere als der Krankenbeſuch. Da liegt nun der Patient, meiſt noch etwas blaß und ſchwach, zwiſchen Blumen und Geſchenken. Die Krankenſchweſter hat noch ein Kopfkiſſen gebracht, damit er etwas höher liegt und ſeine Gäſte auch richtig beſchauen kann. Die vielen ungewohnten Menſchen verwirren ihn ein wenig, denn auch die Bettnachbarn haben Beſuch bekommen. Wer aufſtehen darf, ſitzt draußen auf dem Balkon in der warmen Sonne. Da läßt ſich eher ein vertrauliches Wort plaudern über Familie und Geſchäft oder ein Wort des Troſtes für die Ungedul⸗ digen ſagen, denen Wochen im Krankenhaus Ewigkeit werden. Geteilter Schmerz iſt halber Schmerz. Manchmal wird es lötzlich ganz ſtill, dann ſagt ein freundlicher Blick oder ein Händedruck mehr als alle Zungen der Welt. Nur allzu ſchnell verrinnen die Beſuchsſtun⸗ den, und die Schweſter muß leiſe zum Auf⸗ bruch mahnen, damit der Kranke wieder die notwendige Ruhe bekommt. Wie ſehr ein Krankenbeſuch dem Patien- ten in ſeiner aufgezwungenen Ruhe und bei⸗ nahe unvermeidlichen Langeweile auch will⸗ kommen iſt, macht man doch immer wieder die gleiche Erfahrung und Beobachtung, daß ſich viele, viele berufen glauben, nur wenige aber auserwählt ſind, einen Kranken in herzer⸗ friſchende Stimmung zu verſetzen. Selbſtver⸗ ſtändlich ſollte es doch ſein, an Krankenbetten nicht in ganz ſchwarzer Kleidung zu erſcheinen. Schwarz bringt trübe Gedanken nahe, die man zu unterdrücken beſtrebt ſein ſoll. Freundliche harmoniſche Farbentöne dagegen wirken an⸗ genehm auf jemand, der lange nur die vier Wände des Krankenzimmers anſtarren mußte. Dann: nicht zu laut und nicht zu leiſe ſpre⸗ chen, daß ſich der Patient in der Unterhaltung nicht anſtrengen muß. Ruhige Heiterkeit im Ton kann für den Kranken geſundheitsför⸗ dernd ſein! Auch nicht ſtumm daſitzen und ſich unterhalten laſſen. Nach dem höflichen„Wie geht's?“ ſollte man auch alle Einzelfragen über die Krankheit ausſchalten, falls der Patient nicht ſelbſt davon ſprechen will. Schau über die enge Heimatgrenze hinaus dein großes und herrliches Vater- land— deutſch ſein— heißt frei, aufrich⸗ tig und treu ſein! Haben wir nicht ſchon manchmal, am Bette eines Kranken ſitzend, wahrnehmen müſ⸗ ſen, daß ein anderer Kranker im Krankenzim⸗ mer jedem einzelnen Beſucher ſeine Opera⸗ tinos⸗ und Leidensgeſchichte mit allem Drum und Dran wiederholen und die Neugier der Beſucher in allen Details befriedigen mußte? Es kann einen Operierten auch nicht tröſten, daß andere noch Schlimmeres durchgemacht haben, daß ihre Fälle hoffnungslos endeten. Und noch eines: Selbſt Beſuche, die anfangs angenehm empfunden werden, wirken durch ihre endloſe Länge, durch wiederholtes Ab⸗ ſchiednehmen ermüdend und anſtrengend. Auch bei Rekonvaleſzenten, die ſchon anfangen auf⸗ zuſtehen, iſt Kürze die Würze des Beſuches. Die Kräfte werden leicht überſchätzt und ein Rückfall iſt oft die Folge zu vieler und zu langer Unterhaltung. Beſuche ſollen herzerfriſchend auf den Kranken wirken, daß er noch lange den Ab⸗ glanz der Freude fühlt. Wahre Liebe, die nur daran denkt, dem Kranken über ſeine ſchweren Stunden hinwegzuhelfen, das ſollte die Parole für alle Krankenbeſuche ſein. Da⸗ ran wollen wir beim nächſten Krankenbeſuch denken. Nicht wahr? Hameraden Drei Blicke in unsere Zeit von Geofried J. Dunkel und ſchweigſam ſtapfen die Zwölf durch die Nacht. Vier Rotten im Gleichſchritt. . Regenſchwer hänge ndie Wolkenfetzen. Drüben an der Bergſtraße grollt ein ferner Zug. Weit hinter Heidelberg mag er ſchon ſein. Grob zerrt der Novemberwind an den feuchten Röcken der Zwölf, jagt heulende Näſſe, verhöhnt entblätterte Chauſſeebäume, die ächzend in die Dunkelheit ragen: näher⸗ kommen— verſchwinden, näherkommen— verſchwinden. Einförmig und ſtetig. Und wo ihr Gleichſchritt endet— oh'n Ende ſcheint er — muß brodelnd die Großſtadt liegen, weit ab hinter der dunkeln Regenwand. Ein Lichtſpalt blinkt, rückt näher. Abge⸗ riſſen verweht der Wind Harmonikaton. Kirch⸗ weihdörfchen..... Nur kurz vergrößert die neugierige Dorfſchöne den Fenſterſpalt. Dich⸗ ter wird der Laden geſchloſſen. Das Draußen iſt heut' gram den Menſchen. Der Gleichſchritt legt Licht und Ton ins Dunkel des Zurück. Wieder ſtöhnen Bäume laubarm in die Regennacht. Kommen und gehen, kommen und gehen— einer wie der andere, einer wie der andere... Kameraden im Novemberſturm! Gleiche Not, gleiche Kraft, gleicher Wille! Gierig ſummen zwei grellweiße Augen über die regennaſſe Teerſtraße. Scheinwerfer⸗ licht ſchneidet in die Nacht, ſtreift zwölf harte Geſichter, fahl blinkt kurz der Totenkopf an ſchwarzer Mütze. Dunkel und ſchweigſam ſtapfen die Zwölf durch die Nacht. Vier Rotten im Gleichſchritt.— Zwei Stunden noch, dann wird die Großſtadt ihn enden. Breit und klotzig liegt im Dunkel die Stadt, ſaugt auf gleich einem rieſigen Polypen das kleine ſchwarze Häuflein, greift nach jedem einen mit langen Straßenarmen, trennt die Kameraden der Nacht, zerreißt die Gruppe Kuhns in Einzelne. Im Pförtner⸗Häuschen der großen Maſchinenfabrik gleich linker Hand verſchwindet der Erſte. Der Zweite wohnt im Hafenviertel. Drei haben das Beamtenhaus der JG.⸗FJarben zum Ziel. Der letzte hat den weiteſten Weg. Draußen, wo in Nacht und tropfenden Herbſtgärten abgeſchloſſene Villen ſich verſtecken, knarrt ſein Schlüſſel im Eiſen⸗ tor.—— Nur wenige Stunden noch, und der neue Werktag ruft al le an die Arbeit, jeden einen aber auf ſeinen Platz, gibt allen Brot, karg vlelkelcht dem geſtrigen Flügelmann, reicher einem anderen. Wer ſucht ſie noch in Hörſaal und Kontor, am Schreibtiſch, an der Dreh⸗ bank, auf der Bauſtelle, im Umſchaltwerk? Verſtreut iſt das ſchwarze Häuflein des No⸗ vemberſonntags, doch jeder hütet im Kern ſeines Innern den Gedanken einer— ihrer — Gemeinſamkeit. 4 Nun war Poll doch mit ſeiner Meinung durchgedrungen. Nicht er würde die dritte Runde bezahlen, ſondern derjenige, der zuerſt auffallen würde. Erſt nach einigem Widerſtre⸗ ben ſchienen die Kameraden einverſtanden, nicht ohne ſich vorher verſtändnisvoll zuge⸗ blinzelt zu haben: Poll würde die Runde doch bezahlen. „Ich ſchlage vor“, begann ſcheinheilig der lange Flügelmann vom Sonntag,— „Du haſt hier überhaupt nicht zu ſchla⸗ gen“, brummte Poll dazwiſchen. . wir ſingen zur Beruhigung“, vollen⸗ dete unbeirrt der Lange mit geradezu unwahr⸗ ſcheinlich tugendhafter Miene,„die Univerſal⸗ hymne der Gruppe Kuhns“. Dagegen war nun nichts einzuwenden, mußte auch der unheilwitternde Poll einſehen. Die erſte Strophe der bekannten Marke für ſtilvolle Zuſammenkünfte ſtieg. Nein, es war wirklich boshaft. An der rührenden Stelle „Saß ein Jä—äger bei ſei—einer...“ ſchwieg die ganze Bande wie auf Kommando und ließ den Heldentenor Polls allein mit ſeiner„Lola“ auf weiter Flur. Er ſchmetterte ſie aus Leibeskräften in die Runde, nicht gerade ſehr einſchmeichelnd für verwöhnte Oh⸗ ren, dafür aber, wie geſagt, um ſo lautſtärker. Und Poll tat das Geſcheiteſte: er ſchloß ſich dem herausplatzenden Lachen ſeiner Kamera⸗ den, die ſich wie Kinder ihres gelungenen Streiches freuten, an. „Poll“, meldete ſich wieder der lange Flügelmann mit dem frömmſten Geſicht der Welt,„Du biſt zuerſt aufgefallen, die dritte Runde geht auf Deine Rechnung“. f Dagegen war nun wiederum nichts ein⸗ zuwenden, mußte auch Poll einſehen. Er brummte noch eine wohlgemeinte Schmeichelei dem Langen hinüber, von der aber nur ein „zur SS. geratenes Heiligenbild“ verſtändlich wurde. Etwas lauter:„Was will ich ma⸗ chen, ich bin eben ein Kinderfreund“.— Auch Drückeberger werben zur Anterhaltungspflicht herangeholt Ein Urteil von grundſätzlicher Bedeutung fällte kürzlich das Arbeitsgericht in Frank- furt a. M. Der Kläger ſuchte ſich der Unterhaltungs⸗ pflicht für ſeine ſchuldlos geſchiedene Frau und ein Kind dadurch zu entziehen, daß er ge⸗ rade noch ſoviel ſchaffte, um bis an die Grenze ſeines pfändungsfreien Wochenlohnes zu kom⸗ men; er feierte die übrigen Arbeitsſtunden ab, in dem er, teils entſchuldigt, teils unent⸗ ſchuldigt, der Arbeit trotz mehrfacher Verwar⸗ nung des Betriebsleiters fernblieb, ſodaß ſchließlich die friſtloſe Entlaſſung erfolgte. Die hiergegen eingelegte Klage wurde ab⸗ gewieſen. Das Gericht ſtützte die Berechti⸗ gung der friſtloſen Entlaſſung nicht nur auf das fortgeſetzte Fernbleiben des Klägers von der Arbeit, ſondern auch auf die Verletzung „tragender ſittlicher und Rechtsgrundſätze der deutſchen Volksgemeinſchaft“, weil der Kläger ſich geweigert hat, für ſeine Ehefrau und ſein Kind zu arbeiten. Zur Beurteilung des Ver⸗ haltens des Klägers müßten dieſe neuen Rechtsanſchauungen herangezogen werden. Sie ſeien auch weſentlich für die Frage, ob es der Beklagten zuzumuten ſei, einen ſolchen Mit⸗ arbeiter bis zum Ablauf der geſetzlichen Kün⸗ digungspflicht zu behalten. Dieſe Frage hat das Arbeitsgericht eindeutig abgelehnt, und dem Kläger ſowohl verantwortungsloſe Hand⸗ lungsweiſe gegenüber der Firma, als auch gegenüber der Volksgemeinſchaft vorgeworfen, deren grundlegendſte Zelle die Familie ſei. Einen ſolchen Mitarbeiter in den Reihen der Gefolgſchaftsmitgliedern zu belaſſen, könne der Beklagten auch im Hinblick auf die Ge⸗ ſchloſſenheit der Gefolgſchaft keinen Tag mehr zugemutet werden. * Im Tunnel überfahren Schlüchtern. Beim Begehen der Ge⸗ leiſe wurde der Bahnwärter Joh. Schmidt von der Bahnmeiſterei Flieden in dem gro⸗ ßen Tunnel zwiſchen Flieden und Schlüchtern vom„Fliegenden Frankfurter“ erfaßt und auf die andere Seite geſchleudert. Der Bahn⸗ wärter war auf der Stelle tot. Die Heiterkeit ſtieg von neuem: Poll, der Kinderfreund. Der ſchmunzelte indes ſpitz⸗ bübiſch:„Gleich werdet Ihr von mir vrein⸗ gelegt“, ſchon im Voraus ſeine Karten ver⸗ ratend. Wie es überhaupt gekommen war? Ei, das war ſo gekommen: „Kameraden“, hatte Gruppenführer Kuhns nach Dienſtende geſagt,„und jetzt noch eine angenehme Kunde. Kamerad Rudi Köhler, der ſo lange ohne Arbeit war, hat heute ſeit Jahren wieder ſeinen erſten Zahltag. Dieſer Feiertag iſt ihm Anlaß genug“, ein heimlicher Funke zwinkerte in Papa Kuhn's Augen,„für unſeren Kreis eine Runde zu ſtiften,— mit der boshaften Bedingung allerdings, daß ich die zweite ausgebe. Trotz ſchwerſter Bedenken will ich dieſe Erpreſſung gelten laſſen, zumal Kamerad Elzner, ſo wie ich ihn kenne, die dritte Runde übernehmen wird.“ Beifällig ſchmunzelnd vernahm man die Rede. Nur Poll alias Kamerad Elzner gab einen bedeutſamen Seufzer von ſich und machte die Bewegung, die ſtets die ſtarke Bedrohung ſeines inneren Gleichgewichts verriet. Er kratzte ſich mit der rechten Hand auf der linken Seite ſeiner hinteren Kopfpartie, ſo daß die Mütze ſchräg über das rechte Auge zu ſitzen kam.„Tja“, begann es mit geiſtreichem Ge⸗ ſicht und durchaus nicht ſchlagfertig, doch der Reſt ging bereits im Lachen der Kamera- den unter. Und ſo war es gekommen. Jetzt klang Stimmengewirr und Lachen. Nur einer lächelte ſchweigend in die Runde, freute ſich: Papa Kuhns. Das Wort„Kinder“ war in ſeinen Gedanken hängen geblieben. Waren ſie nicht wirklich Kinder? Wie lange noch und er würde ihren Uebermut dämpfen müſſen. Sie ſorgten ſich gewiß nicht; Papa Kuhns hat ja auf⸗ zupaſſen! Helmut Kuhns war Lehrer von Beruf. Er war es nicht nur des Erwerbs wegen. — Schweigſam war er auch ſeit damals, als ihm in raſcher Folge Frau und Kind weg⸗ ſtarben. Sein Weg von Dort zum Heute kannte manchen Kampf. Die Gruppe wurde Helmut Kuhns' Lebensinhalt, wurde ſeine Sorge. Trotz ſeiner an Härte ſtreifenden Strenge im Dienſt ſpürten die Männer in⸗ ſtinktiv dieſe Sorge, die in einer ganz unſenti⸗ mentalen Güte ihre Wurzel hatte. Dieſe Sorge wurde zur Brücke, auf der jeder Mann der Gruppe zu ihm fand. Heute kannte er jeden einen von ihnen, wußte von ihren Nöten und Sorgen, hatte teil an ihren kleinen Freuden. Ueberall mußte„Papa Kuhns“ raten, helfen.„Kamerad Rudi hat Arbeit gefunden“, hatte er vorhin geſagt, und doch wußte wohl jeder, wie oft wohl Papa Kuhns Viernheimer Tonfilmſchau a Der neueſte Marta Eggerkh⸗ Großfilm „Die ganze Welt oͤreht jich um Liebe“ Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Ein ausgezeichnetes Spitzenfilmwerk mit Marta Eggerth, Leo Slezak, Ida Wüſt, Rolf Wanka, Annie Roſar und Hans Moſer— kommt dieſe Woche, alſo ab heute, zur Auf⸗ führung, das allen Beſuchern zur Freude ge⸗ reicht. Ein Filmwert, bas man nicht jo leicht wieder vergeſſen wird. Lehars einſchmeichelnde Melodien aus der Operette„C'lo-C'lo“ feiern hier eine fröhliche Auferſtehung. Es iſt ein muſikaliſches Operetten⸗Luſtſpiel, in dem Mu⸗ ſik und Humor einander die Waage halten. Eine ſchmiſſige Wiener Film-⸗Operette— herr⸗ liche Melodien— die ſtrahlende Stimme Marta Eggerths— die ſprühende Laune zweier Komiker(Slezak und Moſer)— wunderbare Landſchaften— und eine muſi⸗ kaliſche, beſchwingte Handlung, die ſie in jedem Augenblick feſſelt. Das alles bietet Ihnen der neue Marta⸗Eggerth⸗Großfilm: „Die ganze Welt dreht ſich um Liebe“, bei arm oder reich, das bleibt ſich gleich; bei jung und alt, vor nichts macht ſie Halt. Dieſer Film iſt beſſer, als der Titel vermuten läßt. Die Spielleitung W. Tourjanskys hat aus der Atmoſphäre des Theaters, der Weite der ungariſchen Land⸗ ſchaft, der Schönheit des Landlebens und aus dem ausgezeichneten Spiel hervorragender Schauspieler eine heitere Angelegenheit ge⸗ mixt, die gut durcheinander gequirlt iſt, und die zum guten Schluß alle Spieler und Zu⸗ chauer befriedigt zurückläßt. Einer der ſcmſſegſen und temperamentvollſten Filme der letzten Zeit, ein aufs höchſte unterhalt⸗ ſames muſikaliſches Luſtſpiel.... Wieder einmal ein Film, der uns in heiterſte Laune durch die Sonnenſeite des Lebens führt, um⸗ ſpielt und umſungen von Leharſchen Melodien. Ein Beſuch iſt für alle ein freudiges Er⸗ eignis. Werktags ab halb 9 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr und ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. wegen der Einſtellung zum Betriebsleiter der Möbelfabrik gelaufen war. Weiter wanderte des Gruppenführers Blick in der Runde. Poll ſaß Rudi am näch⸗ ſten. Die beiden Freunde beſchäftigten ſeine Gedanken nicht zum erſten Mal. Er war an⸗ fänglich geradezu erſtaunt geweſen, als ſich innerhalb der Gruppenkameradſchaft zwiſchen den beiden, den grundverſchiedenen, eine herz⸗ liche Freundſchaft entſpann. War mal ſtrenge Prüfung über das in der„weltanſchaulichen Schulung“ gelernte, dann ſaß Poll ſicher hin⸗ ter ſeinem wenig lernfreudigen, all⸗ Schul⸗ meiſterei verachtenden Freunde, um ihm in höchſter Not flüſternd zu Hilfe zu kommen. Wenn aber auf langem Marſche unſern Poll die Torniſterriemen drückten, ſcherte es den bärenſtarken Rudi wenig, eine Weile zwei Affen zu tragen. Ja, grübelte Papa Kuhns weiter, über Poll war er noch nicht ganz im Klaren. Es wäre wohl zuviel geſagt, wollte man behaupten, er wäre ihm noch als ganzes Rätſel erſchienen; aber viel weiter war er noch nicht gekommen. Und das lag nun ſo: Die Gruppe Kuhns war bei einer Um⸗ gruppierung aus verſchiedenen Zügen zuſam⸗ mengeſtellt worden. Nun hatte Papa Kuhns bei ſich die heimliche Theorie aufgeſtellt, die Kameradſchaft müſſe eine beſſere und feſtere ſein, wenn das Wiſſen um die Standesunter⸗ ſchiede zunächſt fehlte. Sein Vorſchlag, ſie möchten ſich ihre Berufe gegenſeitig verſchwei⸗ gen, fand Beifall. Keiner wußte von der privaten Stellung des anderen. Nur Papa Kuhns kannte alle und machte ſeine Beobach⸗ tungen. Wie brachte Wolfgang Elzuer— wann er zu dem Spitznamen Poll gekommen war, wußte niemand mehr zu ſagen— es nur fer⸗ tig, auch in dem einfachſten der Leute das Zu⸗ ſammengehörigkeitsgefühl auszulöſen, das der Arbeiter— es iſt das Wiſſen um die Not⸗ gemeinſchaft ihres Lebens— nur dem Arbeiter entgegenbringt? Keiner der Männer dachte auch nur daran, Poll mit jener gewiſſen Abwehr⸗ haltung entgegenzutreten, mit der der Hand⸗ arbeiter immer dem ſogenannten Gebildeten gegenüberſteht, mag dieſer ſich oft noch ſo viele Mühe geben. Lag es daran, daß Poll in allem Reden und Tun bewußt vermied, ſeinen Bil⸗ dungsgrad zu verraten? Es gelang ihm auch nicht übel, ſich mit Hilfe ſeiner Kurzſichtig⸗ keit— er trug nie eine Brille im Dienſt— zur Zielſcheibe gutmütiger kameradſchaftlicher Witzeleien zu machen. War das vielleicht ein Grund? Nein, in dieſen Aeußerlichkeiten die Urſache zu ſuchen, wäre zu oberflächlich ge⸗ weſen, man mußte tiefere Gründe finden.— Wie geſagt, Papa Kuhns war noch nicht ganz dahinter gekommen.(Fortſetzung folgt). 2—— 8 2— 9 2 CCC N e e 2 r 777 eee eee — 7... .. rer —— mes uns gibt, nicht zufrieden ſind. Wir haben Bekanntmachungen Ortsgrupre der A. S. O. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20%— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 10, Fern ſprecher: 45 Zur Beteiligung an der Kundgebung des RD. treten alle Parteigenoſſen Sonntag⸗ mittag ½2 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Die Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter erſcheinen in Uniform. Die Fahnengruppen aller Glie⸗ derungen treten ebenfalls wie angegeben hier an. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. * Beflaggung der Anmarſchſtraße, Adol f⸗ Hitlerſtraße ab Marktplatz, Saar- ſtraße von Adolf Hitlerſtr. ab und Induſtrieſtraße. Aus Anlaß der Kundgebung des RD. bitte ich die Anwohner obiger Straßengebiete, ihre Häuſer zu beflaggen. * B. D. M. J M. tritt Sonntag Mittag um 1½ Uhr vor der Goetheſchule an! Zur Beteiligung an der Kundgebung des Reichsbundes der Kinderreichen treten alle Jungmädels in tadelloſer Kluft Sonntag⸗ mittag um 1 Uhr vor der Goetheſchule an. Es wird vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen erwartet. 1 NS · Frauenſchaft Die Mitglieder bitte ich um zahlreiche Beteiligung an der Kundgebung des RDek. morgen Sonntag. Treffpunkt am Gaswerk um 14 Uhr. 3 Am Sonntagmittag 1 Uhr tritt die ge⸗ ſamte Hitlerjugend einſchließlich Spielmanns⸗ zug in Uniform an der Geſchäftsſtelle zur Teilnahme an der Kundgebung des RD. an. Franzke, Ortsgruppenleiter. * DA Abtlg.„Kraft durch Freude“ Achtung! Kd§.⸗Rheinfahrt nach Koblenz am 2. 8. 36 Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Kreis Bensheim⸗Heppenheim, ver⸗ anſtaltet am Sonntag, 2. Auguſt, eine Rhein⸗ fahrt nach Koblenz. Abfahrt mit Sonderzug ab Weinheim am Sonntag in der Frühe, Fahrt bis Rüdes⸗ heim oder Bingen, dann Dampferfahrt bis Koblenz. In Koblenz längerer Aufenthalt, Beſichtigung des Deutſchen Ecks uſw. Rück⸗ fahrt wie Hinfahrt. Ankunft in Weinheim Sonntagabends. Fahrpreis einſchl. Mittag⸗ und Abend⸗ eſſen RM. 5.90 pro Perſon. Hinzu kommen nur noch die Fahrtkoſten Viernheim— Wein⸗ heim und zurück mit Sonntagskarte. Alle Volksgenoſſen ſind eingeladen, an dieſer Fahrt teilzunehmen. Anmeldungen kön⸗ nen jetzt ſchon in der DAF.⸗Dienſtſtelle und beim KdF.⸗Ortswart abgegeben werden, denn die Beteiligung wird eine überaus große ſein und es werden ſicherlich die Anmeldungen, welche verſpätet kommen, nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden können. Letzter Termin zur Anmel⸗ dung: 26. Juli. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Juli 1936 Denkſpruch Wer genau wiſſen will, was er ſelber wert iſt, braucht nur zu beobachten, was er tut und denkt, wenn er mit ſich allein iſt. Fahnen heraus! Aus Anlaß der großen Kundgebung des Reichsbundes der Kinderreichen hat der Orts⸗ gruppenleiter der NSDAP., Ortsgruppe Viernheim, die Anwohner der Adolf Hitler⸗ ſtraße ab Marktplatz, der Saarſtraße ab Adolf Hitlerſtraße und der Induſtrieſtraße lt. amtl. Bekanntgabe aufgefordert, ihre Häuſer zu beflaggen. Es wird erwartet, daß aus die⸗ ſem Anlaß in jedem Haus der betreffenden Straßenteile die Fahnen des dritten Reiches zur Begrüßung der Gäſte gehißt werden. * „Es Cegt an m Den Vorwurf, es liegt an mir, erhebt man ſchon manchmal. Es iſt nicht gerade an⸗ genehm, wenn man aus rechter Erkenntnis dazu kommt. Und noch weniger angenehm iſt es, wenn ſich in dieſes Wort etwas Bitterkeit miſcht, Bitterkeit darüber, daß dieſes und jenes anders geworden iſt, als es hätte ſein können, als man es wünſchen konnte und hof⸗ fen mußte. Es iſt auch nicht angenehm, wenn es von einem anderen zu uns dringt:„Es liegt an dir“. Denn gerade für ſolche Worte ſind wir alle empfindlich. Es liegt ja darin nichts weniger als der Vorwurf, nicht rich⸗ tig, vielleicht ſogar nicht gut gehandelt zu haben, oder auch noch zu handeln. Wir können gewiß mancherlei Entſchuldigungen anführen. Des Lebens beſondere Umſtände zwingen uns, ſo zu ſein. Unſer eigenes Weſen drängt uns auf einen ganz beſtimmten Weg. Wenn aber das Wort fällt:„Es liegt an dir!“, ſo ent⸗ hält es doch auch den Sinn, daß das geändert werden könnte, was als irrig empfunden wird. Keine Frage, es liegt immer ein wenig an uns, wenn wir mit dem Leben und dem, was uns auf Verſäumniſſe zu berufen und auf falſche Wege. Wir haben vielleicht nicht zur rechten Zeit das Notwendige und Entſchei⸗ dende getan, oder wir haben ſchroff zuge⸗ griffen, wo unſere Hand hätte behutſam ver⸗ ſuchen ſollen, heranzuziehen. Und wenn wir auch mancherlei Entſchuldigungen anführen, es hilft uns doch nicht vollſtändig darüber hinweg, daß ein Kern von Wahrheit in dieſem Wort enthalten iſt. Wenn aber das Wort aus uns ſelbſt kommt, wird es imſtande ſein, manches wieder gut zu machen, was ver⸗ ſämt, was falſch getan worden iſt. Wenn es von anderen zu uns kommt, bedarf es ſchon einer gewiſſen Selbſtüberwindung, die kleine Kränkung, die darin liegt, guten Willens zu überſehen und zu guter Tat und ſtarkem Ent⸗ ſchluß hinzuführen. Es iſt ſo leicht geſpro⸗ chen: es liegt an dir. Und es mag ſein, daß es aus einer beſonderer Spannungsſtunde fällt und im tiefſten Kern gut gemeint iſt. Aber darauf kommt es nicht an. Wir ſehen ja häufig nicht das Herz der Dinge, ſondern nur ihre Schale. Und die rauhe Schale iſt es, die uns den Dingen entfremdet. Den Dingen und den Menſchen, die wir liebend an uns ziehen möchten. Roman oder Verdun? Verdunll! Eine Stadt, eine Feſtung, ringsum blutige Erde, durchtränkt vom Blute vierhundertauſend braver, deutſcher Solda⸗ ten und ſechshunderttauſend ebenſo achtbarer Franzoſen. Verdun, ein Wort, das Ewig⸗ keitsbegriff geworden iſt in der deutſchen Ge⸗ ſchichte. Verdun, das kaum einer ausſpricht, ohne an das größte Kriegsgeſchehen zu denken, das ſich je zuvor auf unſerem Erdball ab⸗ ſpielte. Söhne, Brüder und Väter liegen dort, Männer, die nur eines kannten: Ehre, Frei⸗ heit, Vaterland! Sie fielen für uns, für uns alle, die wir heute das Glück haben, unter einem ſo großen Führer den Wieder⸗ aufſtieg Deutſchlands erleben zu dürfen. Wel⸗ cher deutſche Volksgenoſſe hat nicht ein tief⸗ durchdrungenes Gefühl der Dankbarkeit, für vierhunderttauſend Deutſche, die für ihr Va⸗ terland nicht mehr und nicht weniger gaben, als der Menſch überhaupt zu geben vermag, ihr Leben! Schriftſteller geben ſich Mühe, den Un⸗ beteiligten und den kommenden Geſchlechtern, in Worten vom deutſchen Heldentum zu be⸗ richten, ein geſchriebenes Denkmal zu ſetzen, das alle Deutſche einmal leſen werden, heute und in tauſend Jahren. Unſer Heimatblatt, die„Volkszeitung“, brachte eine Schilderung von Hermann Thim⸗ mermann,„Verdun“, die mit dem geſtrigen Tage ihren Abſchluß fand. Zwei Viernheimer Volksgenoſſen unterhalten ſich über Inhalt und Wert ihres Heimatblattes und ſind ge⸗ trennter Meinung. Der eine lobt es und der andere iſt erboſt, weil eben in den letzten Tagen kein„Roman“ zu leſen war. Es war ſchlimm für dieſen bewußten Volksgenoſſen, keinen „Roman“ leſen zu können, dafür aber das nach ſeiner Meinung überflüſſige Geſchreibſel Verdun. Jedem Verdun⸗Teilnehmer ſitzt es noch in den Knochen, als ob es geſtern erſt geweſen wäre, ſie laſen„Verdun“, wie ſie Das große Vollsfeſt der Kinberreichen ij ba! „Nur noch wenige Stunden trennen uns von ihm. Es iſt alles aufs Beſte vorbereitet. Morgen 13.30 Uhr geht's los. Um dieſe Stunde ſtellt ſich der große Feſtzug am Rat⸗ haus auf. Die Partei, die HJ. mit ihrem Spielmannszug, die Ortsgruppen des RD. des Kreiſes Heppenheim, ſowie ſämtliche hie⸗ ſige Vereine nehmen daran teil. Der Weg des Zuges führt vom Rathaus direkt nach der Freilichtbühne im Wald. Dort ſpricht ein be⸗ deutender Redner kurz über Ziele und Be⸗ deutung des RD. Anſchließend entwickelt ſich auf dem großen Platz ein ſchönes Volks⸗ feſt. Die hieſigen Geſangvereine wirken mit. Turneriſche und ſportliche Darbietungen be⸗ leben das reichhaltige Programm. Sehr ge⸗ ſpannt dürfen wir auf die netten Reigen der Kinder ſein. An die vorgeſehene, höchſt klaſ⸗ ſige Kinderbeluſtigung werden die Kleinen lange mit Freuden denken. Für Speiſen und Getränke zu billigen Preiſen iſt beſtens ge⸗ ſorgt. Darum iſt morgen Mittag ganz Viernheim mit Kind und Ke⸗ gel auf der Freilichthühne, beim großen Volksfeſt der Kinderrei⸗ che nl Aus ber Sommeratbeit ber AS., Orisgruppe V' heim Im Zuge der Verwandtſchaftsverſchik⸗ kung werden heute aus unſerer Gemeinde 11 erholungsbedürftige Kinder in die verſchieden⸗ ſten Gegenden zur Erholung zu ihren Ver⸗ wandten unter der Obhut der RSV. verſchickt. So finden dieſe Kinder in Baden, Main⸗ franken, Württemberg und Schwarzwald gaſt⸗ liche Aufnahme. Am 1. Auguſt werden weitere 10 Kinder im NSV.⸗Heim Bingerwald aufgenommen, um auch dort Erholung und Erbauung zu finden. Durch dieſe von der NS. organi⸗ ſierten Verſchickungen iſt unſeren erholungs⸗ bedürftigen Kindern die willkommene Gelegen⸗ eit geboten, in den ausgeſuchteſten und 0 en Gegenden unſeres Vaterlandes ſon⸗ nige Ferien zu verleben und ſich an Körper und Geiſt zu ſtählen. Weiterhin werden laufend Viernheimer Mütter in die herrlich gelegenen Erholungs⸗ heime der NSV. im Taunus verſchickt. Ge⸗ rade in den nächſten Tagen werden hieſige Mütter im Heim Falkenſtein aufgenommen, um ſich dort von des Tages Mühen und losge⸗ löſt von den kleinen und großen Sorgen des Alltags zu erholen. Wir wünſchen ihnen allen an dieſer Stelle recht ſonnige und ungetrübte Ferien⸗ tage und hoffen, daß ſie geſtärkt und wohl⸗ es ſelbſt erlebten und erlebten es noch einmal auf in die Heimat zurückkehren. mit. Jeder fand eine Stelle, die in ihm be⸗ ſondere Erinnerungen wachrief. Jeder las in ſeinem eigenen, ihm zu Ehren gedruckten Denk⸗ mal. Nur der bewußte„Eine“ war ſakriſch und aufgebracht. Allabendlich las er ſeine Zeitung, allabendlich las er die Ueberſchrift„Verdun“, weiter kam er nicht. Es iſt zu dumm, gerade das leſen zu müſſen, was einem vor die Naſe geſetzt wird. Ausgerechnet Verdun! Was er vermißt, iſt der Roman, in dem ſich beide finden und dann wieder auseinanderlaufen, oder ein„Eingeſandt“, in dem ſich zwei Volksgenoſſen gegenſeitig die dickſten Vor⸗ würfe machen, eine Maikäfernachricht im Juli und ein verunglückter Storch. Alles bedeu⸗ tungsloſe Dinge, die aber er ſo gerne leſen möchte, denn das andere Geſchehen intereſſiert ihn nicht. g N Lieber Volksgenoſſe! Die Schilderung „Verdun“ iſt nun vorbei und jetzt kommt zur Abwechslung wieder ein Roman, denn die Zei⸗ tung iſt ja garnicht ſo einſeitig, wie Du ge⸗ rade meinſt, ſie will ſchon jedem etwas brin⸗ gen, und weil ſie ſo iſt, hat ſie auch„Ver⸗ dun“ gebracht. Du darfſt aber nicht wettern, weil die Zeitung für alle da iſt und wenn Du das nicht begreifen willſt, fällt es mir wirklich ſchwer, mehr Deine einfältige Borniertheit oder Deine bornierte Einfältigkeit zu be⸗ wundern, denn man kann doch die intereſſan⸗ teſte Zeit, die Deutſchland je zu durchleben hatte, nicht einfach verſchlafen wollen. Außer eſſen, trinken, arbeiten, ſchlafen und Romane leſen, gibt es doch noch andere Dinge, die den deutſchen Menſchen von heute intereſſieren müſſen. Der alte Zug hat nicht bloß ange⸗ halten, oder fährt eine andere Richtung, ſon⸗ dern es fährt ein ganz neuer Zug, mit einem ganz neuen Zugführer. Nicht blos das, es geht ſogar ein ganz anderer Wind! Ja ſogar die Menſchen ſind mit ganz geringfügigen Aus⸗ nahmen anders geworden. Genau dieſelben Keichsluftjchutzbund Sämtliche Amtswalter und Blockwalter treten am Sonntagnachmittag halb 2 Uhr an der Luftſchutzſchule an zur Teilnahme an dem Aufmerſch zur Kinderreichen⸗Kundgebung. Aufmarſch zur Kinderreichen⸗Kundgebung. Lammer, Gemeindegruppenführer. ieee Anjere Viernheimer SS kämpft jür Aufklärung! Das deutſche Volk— und damit ins⸗ beſondere die hieſige Bevölkerung— muß reſtlos aufgeklärt werden. Dieſe Aufklärung ſchafft das bekannte und beliebte Kampf⸗ blatt„Das Schwarze Korps“. Damit es der Oeffentlichkeit mehr zugänglich wird, hat der hieſige SS.⸗Sturm 11/33 auf dem Marktplatz und vor der Goetheſchule zwei Schaukäſten aufgeſtellt, worin jeder Volks⸗ genoſſe ſich über alle Fragen die nötige Auf⸗ klärung holen kann. Es iſt nicht damit getan, daß einer denkt, er ſteht ja wieder in Ar⸗ beit und Brot, er kann mit Eifer wieder ſein Feld beſtellen, denn er bekommt ſeine Acker⸗ früchte wieder ſo bezahlt, daß auch er als Bauer wieder leben kann, daß ſein Geſchäft wieder beſſer geht, daß er ſich auch wieder Geld ſparen kann— und dann hat er das Werk des Führers und ſeine Idee ſchon be⸗ griffen! Nein— jeder Deutſche muß ſich ſelbſt formen, ſich ſelbſt erziehen, ſich gelte bilden durch die nationalſozialiſtiſche Kampf⸗ und Aufklärungspreſſe. Die Wahrheit muß ins Volk getragen werden, ob ſie nun dieſem oder jenem„Herrn“ paßt oder nicht! Wir wiſſen, daß man das, was die nationalſoziali⸗ ſtiſche Preſſe als ein offenes, klares und wah⸗ res Wort dem ganzen Volke bringt, ſo gern hier mit dem üblen Judenſchmus abweiſen will,„ob man's auch glaawe kann, ob's auch wahr iſt“. Das Volk muß, ſoll und darf die Wahrheit wiſſen, ſonſt kommen wir wieder eines Tages dorthin, wo dieſe Spießgeſellen das Volk hingebracht haben: zu über 6 Mil⸗ lionen Erwerbsloſen, zu Hunger, Not, Raub und Mord! Dagegen kämpft das„Schwarze Korps“ 1 e * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Drei Blicke in unſere Zeit nennt unſer einheimiſcher Mitarbeiter, deſſen Er⸗ zählungen aus der Zeit der Viernheimer Aus⸗ wanderung noch in aller Erinnerung ſind, ſeine letzte Arbeit, mit deren Abdruck wir heute beginnen. Die ſpannende, wirklichkeitsnahe Skizze aus unſeren Tagen wird den ungeteil⸗ ten Beifall unſerer Leſer finden. mehr: anſtatt gegeneinander, gehen dieſe neuen Menſchen ſogar nebeneinander! Sie haben den gleichen Kampfruf, die gleichen Lieder, glei⸗ ches Leid und gleiche Freude. Dieſe neuen Menſchen haben ſo viel gemeinſames und der Anfang von dem allem begann bei Verdun! Lieber, bewußter Volksgenoſſe! Ich will hier Deinen Namen nicht nennen, nein, ſo kann ich gar nicht ſein. Du ſollſt nicht in Grund und Boden verdammt werden, weil Du„Verdun“ nicht leſen willſt. Nein, Du mußt es jetzt auch nicht unbedingt leſen, keiner kann Dich dazu zwingen. Du haſt Leſe⸗ und Gedankenfreiheit, ſo viel Du willſt, ſogar mehr noch als Dir ſpeziell, wenigſtens für den Augenblick, dienlich iſt, denn ich rechne Dich ja früher oder ſpäter doch noch zu denen, die auch in dem neuen Zug mitfahren wollen und ihn dann ſchöner finden, als den alten, ausrangierten. Wenn ich mich aber in meinem Glauben an Dich nicht täuſchen ſoll, ſo mußt Du mir zum Schluſſe doch geſtatten, daß ich Dir ſo höflich, als ich es nur fertig bringe, anemp⸗ fehle, doch einmal„Verdun“ zu leſen. Weißt Du auch warum, mein deutſcher Volksgenoſſe? Bei Verdun wurde etwas geboren, hoch er⸗ haben über allen Romanen, nämlich eine Kameradſchaft, wie ſie die Welt nie zuvor erlebt hatte und aus dieſer Kameradſchaft wurde noch etwas geboren: es war der Na⸗ tionalſozialismus! Im Eiſenhagel der Weſt⸗ front entſtand uns der Führer und viele, viele ſeiner Mitarbeiter, die Deutſchland heute wie⸗ der emporführen. Dieſe Männer reden kaum davon, mit dabei geweſen zu ſein, aber ge⸗ meſſen an Dir, müßten ſie bedau⸗ ern, daß ſie es waren. Nein, ſo ſind aber dieſe neuen Deutſchen nicht, nur Du noch und Du kommſt auch, oder Du haſt die Zeit und den Zug verpaßt. Schau über den lokalen Teil hinaus, ſchau hoher als der Kirchturm und Du und die vielen Anderen wirſt noch Dein Vater⸗ land, ſeine Größe und Herrlichkeit ſehen in dem einen Glauben und Bekenntnis: Menſchen, die einmal ſo dachten wie Du. Noch Deutſchland und Adolf Hitler! Wer muß zich melden! Die Erfaſſung militäriſch ausge⸗ bildeter Wehrpflichtiger älterer g Geburtsjahrgänge Die Anmeldepflicht beſchränkt ſich auf Perſonen, die noch wehrpflichtig ſind, die alſo ſpäteſtens am 31. März 1937 das 45. Lebensjahr vollenden. Innerhalb des wehr⸗ pflichtigen Alters ſind anmeldepflichtig: 1. Offiziere und Beamte aller Gat⸗ kungen des früheren Heeres, der Schutztruppe, der Kaiſerlichen Marine, der Reichswehr, des Reichsheeres und der Reichsmarine. Hierun⸗ ter fallen demnach auch die Kriegsteilneh⸗ mer, ſoweit ſie Offiziere und Beamte des Be⸗ urlaubtenſtandes waren. a 2. Alle ſeit dem 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht oder der Landespolizei ausgeſchie⸗ denen Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften ſowie alle Männer, die durch eine von der Wehrmacht oder Landespolizei veranlaßte kurzfriſtige Ausbildung militäriſch geſchult ſind, ſofern ſie einem älteren Geburtsjahr⸗ gang als 1913 angehören. Maßgebend für die Anmeldepflicht iſt im Falle der Ziffer 2 5 nur die Tatſache, daß der Wehrpflichtige ſeit dem 1. Januar 1921 ausgeſchieden oder mili⸗ täriſch geſchult iſt, gleichgültig, ob er Kriegs⸗ teilnehmer iſt oder nicht.(Siehe Bekannt⸗ machung des Polizeiamtes in heutiger Aus⸗ gabe). Jakobitag 5 Annatag Wie der heutige Jakobitag, ſo iſt auch morgen der Annatag ein Lostag, ſpielt aber nicht dieſe hervorragende Rolle wie ſein Vor⸗ änger. Eine alte Wetterregel behauptet:„Iſt St. Anna erſt vorbei, kommt der Morgen kühl herbei.“ Damit zeigt der Landmann, daß er nicht mehr allzu lange mit dem Sommer rechnet, was wir ja auch aus den Wetter⸗ regeln des Jakobitages. Und doch braucht der Bauersmann noch den Sommer, d. h. ſeine Wärme, ſehr notwendig, beſonders für die Ernte, welche noch ganz draußen ſteht: „Iſt Sankt Anna klar und rein, wird bald das Korn geborgen ſein“. Regnet es aber an die⸗ ſem Tag, ſo iſt nach dem Volkstage noch län⸗ gere Zeit ſchlechtes Wetter zu erwarten, welches die Ernte hinausſchiebt:„Iſt St. Anna regenreich, endet die Ernte nicht ſo⸗ gleich“. Hoffen wir zum morgigen Annatag 1 auf einen recht ſchönen, klaren Sonnentag, damit ſich die erſtere Wetterregel bewahrheitet, die Ernte fortgeführt werden kann und daß auch das Treffen der Kinderreichen auf der Freilichtbühne ſich zu einem frohen Feſt für alle geſtaltet. Unjere Ferienkinder von ber Nuhr fuhren geſtern unter der Obhut unſerer Frauenſchaftsleiterin nach Mannheim, wo ſie die verſchiedenen Sehenswürdigkeiten bewun⸗ derten; ſodann ging die Reiſe ins ſchöne Neckartal nach Heidelberg. Hier beſtaunten ſie das Schloß und all das Herrliche ihres ſchönen deutſchen Vaterlandes, wovon ſie, wenn ſie wieder nach Gelſenkirchen, Buer 1055 zurückkehren, vieles zu erzählen wiſſen, denn im Lande der Schlote und Eſſen finden ſich ſolche herrliche Naturlandſchaften nicht. So verbindet ſich durch die gigantiſchen Leiſtun⸗ gen der NS.⸗Volkswohlfahrt ein ganzes Volk zu einer großen Genelnſchaft durch unſere Jugend. Freuen wir uns mit dieſen Kleinen, denn wir haben doch alle ein ſo großes Vater⸗ land. Früh um fünfe. Heute in aller Frühe marſchierte eine Abteilung der Wormſer Feld⸗ auen, von der Bergſtraße kommend, mit Rechen Marſchliedern auf den Lippen, durch unſeren Ort. Im„Kanonenviertel“ wurde zum Einnehmen des Morgenkaffees, den die Gulaſchkanonen mitführten,„Halt“ gemacht. Wie immer, lachte den alten Soldaten und ſichtbar wurden. * Randſteine werden geſetzt. In der Bertholdus⸗Pfenninghſtraße werden auf beiden Seiten Randſteine angebracht. Des⸗ gleichen wird auch die Nibelungenſtraße mit dem jungen Volk das Herz, als die Soldaten . U 1 N* 1 Randſteinen verſehen. Hierdurch wurde ein 0 1 dringendes Bedürfnis erfüllt, denn gerade dieſe Straßen ſind infolge ihres ſchlechten Zuſtandes beſonders bei Regenwetter ſchlecht paſſierbar. Was der Deutſche Rundfunk während den Olympiſchen Spielen in 25 Sprechen ſenden. Im ganzen ſind 45 deutſche und 85 ausländiſche Sprecher tätig. er Olympiaſender kann gleichzeitig rund ſiebenzig (70) Sendungen geben, oder 92 Schallplatten „ aufnehmen laſſen. Im ⸗Reichsſportfeld ſelbſt ſtehen nicht weniger als 72 Mikrophone, 14 im Schwimmſtadion, 15 2 dem Polofeld und 12 in der Deutſchlandhalle, während der ganzen Spielzeit werden 3000 Berichte und 1500 Schallplattenaufnahmen in 25 Fremd⸗ ſprachen gegeben werden. — leiſten kann. Der Deutſche Rundfunk wird Viernheimer Künſller auswärts! Unſer einheimiſcher Künſtler Theo Salten⸗Salmon hatte in Oetigheim bei einem Tanz⸗ und Liederabend einen großen Erfolg aufzuweiſen. Wir ent⸗ nehmen der„Badiſchen Preſſe“ Karls⸗ ruhe, folgenden Bericht: „Ein weiteres Problem der Oetigheimer Bühne— nämlich die Frage ihrer Ausnutzung durch große Konzertveranſtaltungen— löſte der Soliſt des Abends für alle Zukunft zur begeiſterten Zufriedenheit der geſamten Zu⸗ hörerſchaft. Theo Salten-Salmon, er⸗ ſter Baſſiſt am Stadttheater in Bonn, hatte ſich die ſchwierige Aufgabe geſtellt, den Nach⸗ weis der Konzertreife der rieſigen Bühnen⸗ anlage zu bringen. Es gelang ihm auf Grund ſeiner reichen Mittel, ſeines großen Könnens und ſeiner ſtarken Muſikalität. Der Sänger verfügt nicht nur über ein immenſes ſtimm⸗ liches Material, ſondern er verſtand es auch meiſterhaft, den vielen muſikaliſchen und aku⸗ ſtiſchen Schwierigkeiten ſeines Unterfangens ſpielend und vollendet Herr zu werden. Sein orgelwuchtiger Baß, klug und fein geführt, beherrſchte den Rieſenraum bis ins Letzte und ſpendete dabei doch letzte Feinheiten des mu⸗ ſikaliſchen Gehalts. Die Schubertlieder— „Der Wanderer, Ständchen, An die Muſik“ u. a. m.— ergriffen durch ihre Innigkeit und Beſeeltheit. In den Mozartſchen Opern⸗ arien aus der„Zauberflöte“ konnte er alle Regiſter ſeines Materials ſpielen laſſen. Sein Verdienſt, durch ſeinen Einſatz und ſein Kön⸗ nen der Oetigheimer Bühne eine neue Mög⸗ lichkeit entdeckt zu haben, ſei ihm dankbar anerkannt, ſoweit nicht ſchon der Beifall der Hörerſchaft ſeine Schuldigkeit an den Sänger abgetragen hat.“ Unſerem einheimiſchen Künſtler die beſten Wünſche zu ſeinem Erfolg auf der Oetigheimer Freilichtbühne! * »Viernheimer Brieftauben bei der Olympiade. Bei der Eröffnung der Olympiade am nächſten Samstag in Berlin werden bekanntlich 50 000 Brieftauben auf⸗ gelaſſen. Wie wir nun erfahren, befinden ſich unter dieſen Tauben auch etwa 30—40 Tiere von hieſigen Züchtern. Der Verband der Brief⸗ taubenzüchter hat mit dem Aufflug einen Preis⸗ flug verbunden und erhalten die Sieger Er⸗ innerungsplaketten an die Olympiade. Hof⸗ fentlich gelingt es auch einigen Züchtern von Viernheim, ſich ſolche Plaketten zu erwerben. Die Tiere haben von Berlin bis hier etwa 6000 km zurückzulegen.— Ein weiterer Be⸗ weis für das rege pulſierende Leben bei dem hieſigen Brieftaubenzüchterverein iſt noch, daß am gleichen Tage etwa die gleiche Zahl Tau⸗ ben wie beim Olympiaflug bei einem Preis⸗ flug in Budapeſt, etwa 850 km eingeſetzt wer⸗ den. Wir wünſchen den eifrigen Züchtern bei beiden Flügen gute Erfolge. Die Tauben wer⸗ den am Dienstag bereits hier eingeſetzt und in Sammeltransporten nach ihrem Beſtim⸗ mungsort gebracht. An dem Olympiaflug neh⸗ men auch zahlreiche Tauben ausländiſcher Züchter teil. Gut Flug! Aſchtungszeichen geben! Wenn ein Unfall auf die Nichtabgabe eines Richtungzeichens durch einen Radfahrer zurückzuführen iſt, oder wenn man einen Rad⸗ fahrer zur Rechenſchaft zieht, weil er ohne Zeichenabgabe um eine Ecke fuhr, dann wird in den meiſten Fällen der Radfahrer mit allem Nachdruck behaupten, ein Richtungs⸗ zeichen gegeben zu haben. Vielfach ſtellt ſich dann ein Zeuge ein, der geſehen hat, daß der . ſeinen beabſichtigten Richtungs⸗ wechſel anzeigte. Die Erfahrungen haben er⸗ geben, daß ſehr viele Radfahrer in der Weiſe ihre beabſichtigte Richtungsänderung kundtun, daß ſie ganz kurz die Hand von der Lenk⸗ ſtange wegnehmen und dabei nachläſſig die Finger ausſtrecken. Die Radfahrer glauben, auf dieſe Weiſe den Verkehrsvorſchriften ent⸗ ſprochen zu haben. Dieſe Anſicht iſt aber falſch, da nachkommende Verkehrsteilnehmer meiſt die ſekundenſchnell ausgeſtreckte Hand nicht wahrnehmen. Es wird verlangt, daß bei Richtungs⸗ änderung der Arm rechtzeitig deutlich ausge⸗ ſtreckt und erſt dann wieder an die Lenkſtange zurückgenommen wird, wenn die Richtungsän⸗ derung eingeleitet iſt. Dieſe deutliche Zeichen⸗ angabe entbindet den Radfahrer z. B. beim Linksabbiegen keinesfalls davon, ſich zu über⸗ zeugen, ob die Fahrbahn frei iſt. * Anſchluß an die Markthalle Weinheim. Spargelbauern, Gartenbautreibende und ſon⸗ ſtige Intereſſenten verſammeln ſich betr. der Bekanntgabe der Regelung des Abſatzes von Obſt⸗ und Gartenbauerzeugniſſen morgen Sonntag im„Löwen“.(Siehe Inſerat). Gottesbienjt⸗Oroͤnungen Katholijche Gemeinde Fiernheim: 8. Sonntag nach Pfingſten: Feſt der hl. Anna Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe 7½10 Uhr: Hochamt 2 Uhr: Andacht Marienkirche: 80 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene. 10 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montas: i 6.10 Uhr beſt. Amt für Frau Rektor Sofie Mayr a 6.40 Uhr beſt. Amt für den in Amerika verſt. Michael Knapp, deſſen Vater Joh., Schwiegermutter Maria Buſalt, gef. Krie⸗ ger Alex und Angehörige Dienstag: i 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Anna Maria Bähr geb. Träger Mittwoch: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Adam Weidner 15. Donnerstag: ö 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Maria Bähr geb. Träger Vor und in dem Amt wird die hl. Kom⸗ munion ausgeteilt Freitag: 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Adam Weidner 15. 6.40 Uhr beſt. Amt für Georg Hook 6., Ehefrau Katharina geb. Hofmann und Sohn Georg, Michael Knapp, Ehefrau Katharina geb. Winkenbach, Söhne Leonh. und Johannes Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Adam Simon, Ehefrau Katharina geb. Rößling und An⸗ gehörige 6.40 Uhr Singmeſſe an Stelle eines beſt. Amtes für den verunglückten Johannes Lang. Am Montag iſt bei den Engl. Frl., am Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern eine hl. Meſſe. Am nächſten Samstag in der Segens⸗ meſſe gehen die Erſtkommunikanten gemeinſam zur hl. Kommunion. Die Eltern werden ge⸗ beten, ihre Kinder darauf aufmerkſam zu machen. Beicht am Freitag: für die Knaben um 4 Uhr, für die Mädchen um ½45 Uhr. Die Kinder mögen das neue Geſangbuch wieder mitbringen. Ebenſo iſt am nächſten Sonntag gemein⸗ ſame hl. Kommunion für das 5. Schuljahr der H. H. Lehrer Mandel, Müller, Reinhard; Frl. Eckert und Kohl. Die Mädchen beichten Freitag, halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag kann der Por⸗ tiuncula⸗Ablaß gewonnen werden. Dazu iſt gefordert: die hl. Sakramente der Buße und des Altares, Beſuch der Kirche, dabei nach der Meinung des Hl. Vaters 6 Vater Unſer, Gegrüßet ſeiſt du, Maria, und Ehre ſei dem Vater beten. f eee eee ee eee Abjatzregelung jür Garlenbau⸗Erzeugniſje im Kreiſe Heppenheim Nach einer Verordnung des Garten⸗ und Weinbauwirtſchaftsverbandes Heſſen-Naſſau wird im Einvernehmen mit der Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen⸗Naſſau mit ſofortiger Wirkung der Kreis Heppenheim(mit Ausnahme der Gemeinden Heppenheim, Erbach, Kirſchhau⸗ ſen, Sonderbach, Ober-Hambach, Unter⸗Ham⸗ bach, Mittershauſen, Scheuerberg, Igelsbach und Guldenklingerkopf) zur Durchführung der Regelung des Abſatzes der Ernährung die⸗ nender Gartenbauerzeugniſſe und Wildfrüchte dem Garten- und Weinbau⸗Wirtſchaftsverband Baden unterſtellt. Die weiteren Anordnungen darüber gehen von dem Badiſchen Garten- und Weinbauwirtſchaftsverband aus. Aus Stadt und Land Drei Mannheimer in Verdun 500 deutſche Frontkämpfer weilten auf Einladung der franzöſiſchen Frontkämpfer mit Angehörigen anderer an dem Weltkrieg betei⸗ ligter Staaten am 12. und 13. Juli zum „Raſſamblement des anciens combattants“ in Verdun. 500 deutſche Volksgenoſſen vertraten in würdigſter Weiſe das geſamte deutſche Volk und bekundeten für dieſes in überzeugender Weiſe mit den Frontkämpfern anderer Na⸗ tionen den Willen zum Frieden. Von Mann⸗ heim hatten drei Frontkämpfer das Glück, die erhebenden Stunden des Treffens von Verdun miterleben zu dürfen.— Atemloſe Stille herrſchte in dem kleinen Saal der„Lieder⸗ tafel“, als vor den Kameraden der Kamerad⸗ ſchaft ehemaligen Reſerve 40er der Kamerad⸗ Evangelſſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 26. Juli 1936 Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Hebr. 5, 7—8; Lieder: 264, 252, 295) Vormittags ½11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 27. Juli, Kirchenchor Dienstag, den 28. Juli, Frauenabend Freitag, den 31. Juli, Mädchenkreis CCC ͤ T ſchaftsführer über ſeine Eindrücke von Verdun ſprach und die Zuhörer das miterleben ließ, was ihm ſelbſt als Schwerkriegsbeſchädigter und Verdunkämpfer zum tiefſten Erleben ge⸗ worden war. Birkenau.(Er kam, verſchwand— und 60 Mark nahm er mit). In einem hieſigen Gaſthaus erſchien dieſer Tage ein gut ge⸗ kleideter Fremder und fragte, ob er hier über⸗ nachten könnte. Der Wirt zeigte ihm das Zimmer, in das der Gaſt ſich mit ſeinem Ruck⸗ ſack begab. Nach einiger Zeit kam er wieder ins Wirtszimmer und ſagte, daß er noch ein⸗ mal ausgehen wollte, er käme um die und die 1 5 wieder zurück. Wer nicht kam, war der Fremde. Der Wirt, dem das Verhalten verdächtig vorkam, begab ſich in das Gaſt⸗ 5715 und fand nichts als den Ruckſack vor. Der Vogel war ausgeflogen. Als ſpäter der Wirt einen Zwanzigmarkſchein wechſeln wollte, gewahrte er, daß ihm 60 RM. aus der Kaſſe geſtohlen waren. Schwerer Unfall an der Ilves⸗ heimer Kanalbrücke An der Auffahrt zur Ilvesheimer Ka⸗ nalbrücke bei der Abzweigung der Goethe⸗ ſtraße ereignete ſich am Freitagmittag ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem leider ein Todesopfer zu beklagen iſt. Aus Richtung Il⸗ vesheim kam über die Kanalbrücke eine Zug⸗ maſchine mit Anhänger, die in die Goethe⸗ ſtraße fahren wollte. Die Goetheſtraße zweigt, von der Kanalbrücke aus geſehen, in lber. Winkel von der Hauptverkehrsſtraße ab, ſo⸗ daß der Fahrer der Zugmaſchine das Steuer ſcharf einſchlagen muß. Bei der Unglücks⸗ fahrt geriet nun, nachdem die ſcharfe Kurve ſchon genommen war, die Zugmaſchine an die Böſchung, die in das von der Goetheſtraße und der Kanalbrückenauffahrt begrenzte Feld führt. Dieſe Böſchung ſtürzte nicht nur die Zugmaschine, ſondern auch der große mit Sand beladene Anhänger. Der auf dem An⸗ hänger befindliche Begleiter, der 37 Jahre alte Johann Pfiſterer wurde von den über ihn ſtürzenden Sandmaſſen und dem Anhänger zu Tode gequetſcht, ſodaß ihm nach ſeiner Aus⸗ grabung keine Hilfe mehr gebracht werden konnte. Der 22 Jahre alte Führer der Zug⸗ maſchine war zwiſchen Vorderrad und Hinter⸗ rad der Zugmaſchine eingeklemmt worden und wurde im verletzten Zuſtand in das Kranken⸗ haus eingeliefert. Die Berufsfeuerwehr konnte nur mit Müh und Not die Zugmaſchine die etwa zwei Meter hohe Böſchung wieder heraufſchaffen. ö S Laudenbach.(Bekämpfung des Kar⸗ toffelkäfers). Wie an der Rathaustafel zu erſehen iſt, werden ſämtliche Anbauer von Kartoffeln und Tomaten aufgefordert, ihre Kartoffel⸗ oder Tomaten⸗Anpflanzungen nach dem gefährlichen Kartoffelkäfer abzuſuchen. Auf beſondere Verfügung haben die drei ober⸗ ſten Klaſſen der Volksſchule am geſtrigen Frei⸗ tag den Landwirten bei dieſer Arbeit ge⸗ holfen. Braubach.(Eigenartige„Selbſthilfe“ — Obſtbäume des Nachbarn mit Vitriol be⸗ oſſen). Eine eigenartige Baumfrevelſache, die fnerzeit viel Staub aufgewirbelt hatte, war Gegenſtand einer Gerichtsverhandlung, die das Schöffengericht Wiesbaden in Braubach ab⸗ hielt. Im Frühjahr ds. Is. bemerkte ein Winzer, wie eine Obſtbaumgruppe in ſeinem Weinberg, die nahe an der Grenze eines Nach⸗ barwingerts ſtand, zu kränkeln begann und nach und nach abſtarb. Nachforſchungen ließen den Verdacht aufkommen, daß die Bäume mit Chemikalien vergiftet worden ſeien. Nunmehr ſtand der Sohn des Beſitzers des Nachbar⸗ weinberges vor Gericht. Er gab in der Ver⸗ handlung zu, Kupfervitriolpräparate unter die Wurzeln der Bäume gelegt zu haben, die in den eigenen Weinberg hineingeragt hätten. Da⸗ mit hätte er den Weinberg ſeines Vaters vor weiteren Schäden durch die Baumgruppe be⸗ wahren wollen, da dieſe einen großen Teil des Wingerts beſchattet hätten, ſodaß ſich die Rebſtöcke in dieſem Teil nicht entwickeln konn⸗ ten. Er habe lediglich Selbſthilfe angewandt. Das Gericht war anderer Anſicht und be⸗ zeichnete ein ſolches Vorgehen als eine frivole Tat, die im öffentlichen Intereſſe eine es Beſtrafung verdiene. Das Urteil lautete auf ſechs Wochen Gefängnis. g 55 Amtliche Bekanntmachung Betr.: Erfaſſung militäriſch aus- gebildeter Wehrpflichtiger älterer Jahrgänge. Auf Grund des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 1935 und des Erlaſſes des Führers und Reichskanzlers vom 22. Mai 1935 iſt dur Verordnung vom 24. Juni 1936 die Er⸗ faſſung der im nachſtehenden näher be⸗ zeichneten wehrpflichtigen Deutſchen zur Regelung ihres Wehrpflichtverhältniſſes angeordnet worden. Zum Zwecke der Erfaſſung haben ſich hiernach in der Zeit vom 13. Juli bis 22. Auguſt 1936 folgende in der Zeit vom 1. 4. 1891 bis 31. 12. 1912 geborenen Wehrpflichtigen bei der polizeilichen Meldebehörde(Polizeiamt Viernheim, Nebenſtelle Saarſtraße 15) per⸗ ſönlich anzumelden: a) die Offiziere und Beamte aller Gattungen, die dem aktiven oder beurlaubten Stande des früheren Heeres, der Schutztruppe, der Kaiſerlichen Marine, der Reichswehr(des Reichsheeres und der Reichsmarine) angehört haben. b) alle ſeit dem 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht der Landespolizei ausgeſchie⸗ denen Deckoffiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften, ſowie alle Männer, die durch eine von der Wehrmacht veranlaßte kurz⸗ friſtige Ausbildung militäriſch geſchult ſind, ſofern ſie einem älteren Geburtsjahrgang als 1913 angehören. Auskunft über die Zugehörigkeit zu dem vorbezeichneten Perſonenkreis erteilen das Wehrmeldeamt Bensheim, für Bad⸗ Wimpfen das Wehrbezirkskommando Heidelberg. Die polizeilichen Meldebe⸗ hörden erteilen keine Auskunft. Von der Anmeldung ſind befreit Per⸗ ſonen, die in der Wehrmacht, in der Landes⸗ polizei oder in der SS. Verfügungstruppe aktiv dienen. Wehrpflichtige, die durch Krankheit ver⸗ hindert ſind, ihrer Meldepflicht zu genügen, haben ein Zeugnis des Amtsarztes(Staatl. Geſundheitsamt Heppenheim) oder ein mit dem Sichtvermerk des Amtsarztes verſehenen Zeugnis eines anderen beamteten Arztes ein⸗ zureichen. Bei der Anmeldung ſind mitzubringen: a) Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehrmacht oder Landespolizei oder über die bereits ausgeſprochene Annahme als Freiwilliger im Reichsarbeitsdienſt oder in der Wehrmacht; b) Papiere über geleiſteten aktiven Dienſt im früheren Heer, der Schutztruppe, der Kaiſerlichen Marine und Reichswehr (Reichsheer und Reichsmarine). Die Wehrpflichtigen haben bei der Er⸗ faſſung außerdem über folgende Fragen Aus⸗ kunft zu geben: a) Letzter Dienſtgrad b)(Letztes Patent als. vom. (Charakter als.. vom. e) Aktiv oder Reſerve oder Landwehr d) Waffengattung e) Sonderausbildung f) Verwendung im Kriege g) Dienſteintritt 90 Letzter Truppenteil(Erg. Einheit uſw.) i) Entlaſſungstag und Ort k) Kriegsorden und Ehrenzeichen l) Verwundung m) Grad der Erwerbsbeſchränkung. Wer ſeiner Meldepflicht nicht oder nicht pünktlich nachkommt, wird, wenn keine höhere Strafe verwirkt iſt, mit Geldſtrafe bis zu 150 RM. oder mit Haft beſtraft. Heppenheim, den 6. Juli 1936 Heſſ. Kreisamt Heppenheim J. V.: Stieh * Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 17. Juli 1936 Polizeiamt: gez.: Bullmann FFP Aeue Baugelbzuteilung ber Gb. Wüljtenrot Günſtige Entwicklung im 1. Halbjahr 1936 Bei der am 29. Juni durchgeführten 56. Baugeldzuteilung der Bauſparkaſſe Gemein⸗ ſchaft der Freunde Wüſtenrot, Gemeinnützige Gmbh. in Ludwigsburg, wurden wieder 312 Bauſparern 3 529 500 RM. zugeteilt. Zuſam⸗ men mit der Frühjahrsbaugeldzuteilung vom 31. März konnte alſo im 1. Halbjahr 1936 ſchon wieder 606 Gd. ⸗Bauſparern der an⸗ ſehnliche Betrag von 6 936 500 RM. zu ge⸗ teilt werden(im 1. Halbjahr 1935: 546 Bau⸗ ſparer mit 6 416 000 RM.), obwohl in die⸗ ſer Zeit über 3,5 Millionen RM. zur Ab⸗ deckung der bekannten Sonderzuteilungen der Jahre 1933 und 1934 verwandt wurden (4/1935: rd. 3,2 Mill. RM.). In dieſem günſtigen Ergebnis kommt die weitere Steigerung des Spargeldereingangs deutlich zum Ausdruck.— Die Geſamtzutei⸗ lungen der Gd§. und die Zuteilungen der von der Gdß. betreuten Bauſparkaſſen ſind nun⸗ mehr folgende: GdF.⸗Ludwigsburg allein: rd. 239 240 000.— f. 16 950 Bauſparvertr. Bayeriſche Bauſparkaſſe: rd. 2 003.— RM. f. 183 Bauſparverträge Bauſparkaſſe Rat und Tat: rd. 664000.— RM. für 93 Bauſparverträge zuſammen: 1d. 241 907 500.— f. 17 226 Bauſparvertr. Daneben wurden von der öſterreichiſchen Tochtergeſellſchaft, der Gd§.⸗Salzburg, bis Ende Juni 1936 zugeteilt: rd. 79 139 900 Sch. für 4 725 Bauſparvertr. Rund 22 000 Gd. ⸗Bauſparern, d. s. mit Familienangehörigen ſchon über 100 000 Menſchen, konnte demnach allein von der Gdc.⸗Wüſtenrot in der kurzen Zeit ihrer bis⸗ herigen Tätigkeit beim Bau oder Erwerb eines Vaterhauſes geholfen werden. Vroon den anläßlich der Sonderzuteilungen in Anſpruch genommenen Krediten ſind bis Ende Juni 9,25 Mill. RM. zurückgezahlt und weitere 3,93 Mill. RM. fuͤr ſpätere Rück⸗ zahlungen auf Sperrkonten angelegt, zuſ. alſo ſchon wieder über 13,22 Mill. RM. aus von den Bauſparern der Gd. ſelbſt aufgebrach⸗ ten Mitteln abgedeckt. Erfreulicherweiſe hält auch die günſtige Entwicklung des Neuzugan⸗ ges unentwegt an. Bis Ende Juni konnten insgeſamt 3571 Bauſparverträge mit 36,26 Mill. RM. Bauſparſummen neuabgeſchloſſen werden.(i. V. 3496 Vertr. mit 34,57 Mill. RM.). Die Gdß. hat alſo im 1. Halbjahr 1936 wieder recht bemerkenswerte Fortſchritte ge⸗ macht; aus den vorſtehend genannten Ziffern iſt ihr ſtändiger Aufſtieg ebenſo deutlich zu erkennen, wie die Bedeutung ihrer abſolut regelmäßigen Millionenzuteilungen für die deutſche Bauwirtſchaft. Staliſtik der gausſchwammichäden Die deutſche Wirtſchaft erleidet alljähr⸗ lich großen Schaden durch den Hausſchwamm und andere Holzzerſtörer. Um einen Ueber⸗ blick über dieſe Schäden zu erhalten, welche durch unſachgemäße Verarbeitung und Ver⸗ wendung des Holzes entſtehen und ſomit den Ruf eines ſo guten deutſchen Werkſtoffes we⸗ ſentlich ſchädigen können, wird um genaue Mitteilung aller ſelbſt erlebten Fälle ge⸗ beten. Dieſe Angaben ſollen den betreffenden Einzelfall kurz und genau ſchildern, wie ſich das Uebel bemerkbar machte, welche Urſache und welchen Umfang der Schaden hatte, was zur Beſeitigung geſchah, ob dieſe Maßnahmen Erfolg hatten, welcher Koſtenaufwand dafür notwendig war uſw. Dieſe Angaben werden ſtreng vertraulich behandelt. Alle Mitteilungen werden an die Landes⸗ ſtelle für Pilz⸗ und Hausſchwamm⸗Beratung (Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Pilzkunde), Darmſtadt, erbeten. Sonntag, den 26. Juli Einteilung: ½2 Uhr: Aufſtellung zum Propaganda⸗ marſch(Spitze am Löwen) 2 Uhr: Abmarſch nach dem Platz(Frei⸗ lichtbahne) durch Adolf Hitler⸗, Saar- und Induſtrieſtraße. Aufmarſchplan: 1. Spielmannszug HJ. 2. HJ. 3. BDM. 4. SA., SAR., NSKK.⸗Ehrenformationen 5. Politiſche Leitung der NSDAP., Orts⸗ gruppe Viernheim und Gemeindevertre⸗ tung 6. Gliederungen der Partei F.. 8. Feuerwehrkapelle 9. Feuerwehr 10. Turnverein 11. Geſangverein Sängereinheit 12. Geſangverein Liederkranz 13. Sängerbund⸗Flora 14. Sängertreue⸗Harmonie 15. Männergeſangverein 16. SS. Sroß⸗Rundgebung des Neichsbundes der Vinderreichen Feierfolge: Begrüßung Muſikvortrag. Geſangvortrag Sänger⸗Einheit Muſikvortrag Geſangvortrag Liederkranz Muſikvortrag Anſprache(Landesleitung) Muſikvortrag Geſangvortrag Sängerbund⸗Flora Muſikvortrag Turnverein v. 1893(Geräteturnen) Muſikvortrag Reigen des BDM. Muſikvortrag Geſangvortrag Sängertreue⸗-Harmonie Muſikvortrag Geſangvortrag Männergeſangverein Huldigung von den Kindern des RD. an den Führer Kinderbeluſtigung Zu dieſer Kundgebung für die deutſche Familie und das deutſche Kind laden wir die geſamte Einwohnerſchaft von Viernheim und Umgebung herzl. ein. Die Mitglieder der Par⸗ tei und aller NS. Gliederungen wollen ſich an dieſer Veranſtaltung recht zahlreich be⸗ teiligen. Heil Hitler! Reichsbund der Kinderreichen Viernheim Das Ergebnis dieſer Statiſtik ſoll die Grundlage bilden für den Umfang der Ver⸗ breitung dieſes Uebels und für die Ergrei⸗ fung ausreichender Gegenmaßnahmen. Getreibelagerung Es gibt wohl wenig Menſchen, die ſich eine Vorſtellung davon machen können, wie hoch jährlich der Ausfall iſt, der durch un⸗ ſachgemäße Lagerung und Aufbewahrung un⸗ ſerer Getreidevorräte entſteht. In dieſem Zu⸗ ſammenhang verdienen die Schütt- und Korn⸗ böden, alſo die Stellen, an denen das Ge⸗ treide, bis es dem Verbrauch zugeführt wer⸗ den kann, gelagert wird, beſondere Beach⸗ tung. Es iſt nicht angängig, daß man nach dem Dreſchen das Getreide einfach in Säcken hinſtellt oder zu Haufen auf dem Kornboden ausſchüttet; denn auch Getreide will gepflegt ſein. Wenn es nach dem Dreſchen auf den Boden kommt, darf man es nicht ſich ſelbſt überlaſſen, denn der Feuchtigkeitsgrad des friſch gedroſchenen Getreides iſt zu hoch und es bedarf, um es vor dem Muffigwerden zu bewahren, einer intenſiven Bearbeitung. Be⸗ ſonders ſolches Getreide, das kurze Zeit nach der Ernte auf den Boden kommt, muß zu⸗ nächſt täglich einmal, ſpäter zwei⸗ oder drei⸗ mal wöchentlich durchgeſchaufelt werden, um den Nachreifeprozeß, welchen es durchzuma⸗ chen hat, zu beſchleunigen. Die Bearbeitung des Getreides ſoll am zweckmäßigſten an ſonnigen und windigen Ta⸗ gen geſchehen. Bei geöffnetem Fenſter— am beſten im Gegenzug— ſchaufelt man die Ge⸗ treidehaufen ordentlich durch und erreicht da⸗ durch, daß der Feuchtigkeitsgehalt nicht zu groß wird und die Temperatur innerhalb des Getreidehaufens nicht ſteigt. Doch auch wäh⸗ rend einer Regenperiode darf man das Ge⸗ treide nicht einfach liegen laſſen. Dann muß man jedoch bei geſchloſſenen Luken und Fen⸗ ſtern die Haufen umſchaufeln, um Anſamm⸗ lungen von Wärme im Innern des Getreide⸗ haufens zu verhindern. Es würde falſch ſein, friſch gedroſchenes Korn im Sommer höher als 30 Zentimeter, im Winter höher als 80 Zentimeter zu ſchütten. Unbedenklich iſt, gutausgetrocknetes Getreide während der Sommermonate 80 Zentimeter, während der kalten Jahreszeit 120 Zentimeter hoch zu lagern. Vorle in die Zeit gez. Franzke Ortsgruppenleiter Ich bitte euch, zu bedenken, daß wir in einer Zeit leben, die das Weſentliche in der Arbeit an ſich ſieht, daß wir einen Staat auf⸗ bauen wollen, der die Arbeit ſchätzt um ihrer ſelbſt willen und der den Arbeiter achtet, weil er ſeine Pflicht an der Nation erfüllt, einen Staat, der jeden erziehen will zur Ach⸗ tung der Arbeit, zum Reſpekt vor der körper⸗ lichen Tätigkeit im Dienſte der Volksgemein⸗ ſchaft. Adolf Hitler. CFF Haft Du Dich jchon zur Aheinjahrt am 2. Auguft 1936 angemeldet? Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch führt am Sonntag, 2. Auguſt 1936, ihre einzige diesjährige Rheinfahrt durch. Der Teilnehmerpreis beträgt nur RM. 5.90 für Fahrt bis Koblenz und zurück ſowie Mittag⸗ und Abendeſſen an Bord. Niemand laſſe ſich dieſe günſtige Ge⸗ legenheit zu einer Fahrt an den deutſchen Rhein entgehen! Melde Dich noch heute bei Deinem Orts⸗ oder Betriebswart an! Außerdem nimmt auch die Kreisdienſtſtelle der NSG.„Kraft durch Freude“, Bensheim, Hochſtraße 2, während der Dienſtſtunden Anmeldungen entgegen. Letzter Anmeldetag: Samstag, 25. Juli. Die Parole am 2. Auguſt 1936 muß heißen: „Mit Kraft durch Freude zum freien, deutſchen Rhein!“ CCC Grundſätzlich ſollte ſich jeder merken, bei feuchtem, nebligem Wetter, beſonders wenn es auf dem Boden kühl iſt, ſtets die Fenſter ge⸗ ſchloſſen zu halten. Bei ſonnigem, windigem Wetter Fenſter auf und Durchzug. Stets iſt darauf zu achten, daß die Temperatur auf dem Boden niedriger iſt als im Freien, denn ſonſt würde ſich bei Oeffnen des Fenſters die Feuch⸗ keit der Luft auf dem kühlen Getreide nieder⸗ ſchlagen. Bei Beachtung dieſer wenigen Grundregeln der Getreidelagerung wird man niemals Beanſtandungen bekommen und ſtets geſundes Getreide auf den Markt und in die Mühle bringen können. A e dee ELT Nach ANNH EN ZUM GROSSEN 9——+ð——— — ß * * 2— a De t 1 3 fig Statt Narten Als Derlobte grüßen Cieſel Rohl Hans Cantz Weinheim Danksagung Für die uns bei dem Heimgange meiner lieben Frou, unſerer treubeſorgten, herzensguten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Anna Maria Bähr geb. Träger erwieſene herzliche Anteilnahme, ſowie für die ſo zahlreiche Be⸗ teiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte e wir innigſten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den kroſt⸗ reichen Beiſtand, den Stiftern von hl. Seelenmeſſen und für An montag. den 27. Juli 1936 beglnnt unser großer Comme clduß- VDiernheim 26. Juli 1936 0 die Kranz⸗ und Blumenſpenden. . Viernheim, Florida, New Jerſy(USA), den 25. Juli 1936 2 7 ö 2 2 8 Inmerschlugvorhauf Ile lauernden Minterhlledenen. oni und bietet Ihnen ein Einkauf die* 1 1 66 N 1 All die schönen 15 größten Vorteile! dommerttoffe Weinneimer straße 82— 1 Manülaklür- ung Modewaren- Wasene und dussteuer 1 8. 0 ö Waschmusselin 3 50. 45. 0 2 o ein dle Wicking Hrepn W„»„„„* 98 50 e * Benennen nn 85 J gte 1 1 15 rac I ee e* Won U len sch 8 1 v 30 lllig ler ji eidenleinen in weis 64 N ag bee Bembergse de woas in zommer. dus lr ben I iddd in Frog bochum rüber ſchlun · Verkauf —eteſus-Aneſder ile Geſangverein Sängerbund ⸗Flora. Die Sänger verſammeln ſich morgen nach⸗ e M VIER NMHE INH test 1 Die bleine Anzeige iſt beſſer Beachten Sie bitte unsere senaufenster 0 als heine Anzeige 7 1 Bekannima un 5* mittag 1.30 Uhr im Lokal zwecks Beteiligung bir in Betr.: Erheb der G 0 l. 5 Som mer⸗- 3 an der Kundgebung des Reichsbundes der in der 8 Wa be a A e Die entzückende Wiener Film⸗Operette Kinderreichen. i* Vorſtand. aut auf. N 2 Männergeſangverein 184 m ihr Die Rückſtände an Gas⸗, Strom⸗ und Schlug- N 515 Singſtunde.— Morgen achtet, Waſſergelder haben in letzter Zeit wieder ſehr 9. beteiligt ſich der Verein an der erfüll, überhand genommen. Wie ich bei Ueberprü⸗ 7 Veranſtaltung des Reichsbundes der Kin⸗ 1 Ach, fung der Rückſtände feſtſtellen mußte, ſind es Verka uf 9 derreichen. a lirpet⸗ nicht immer Notfälle, die bei den einzelnen 2 a einheit Verbrauchern Rückſtänd fkommen l Noch nl lig! 7 Sänger ⸗Einhe genein⸗ brauchern Rückſtände auf ommen aſſen, Sen nie 80 2 7 Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Keinen let, 7 9 2 1 88 Herren · Anzüge fehle! Zöller, Vorſ. tungsge ühl dieſer Za lungsſäumigen ihren zum Teil reines Kammg. Mk. 29.50, 19. 50 5 ängertreue⸗Harmonie. * Verpflichtungen, de, Gemeinde gegenüber. Knaben ⸗Anzüge N Sa Seile Erſcheinen f Zweimal im Monat laſſen ſolche Verantwor⸗ tungsloſe den Kaſſierer den Weg zu ihnen blau Kammgarn und Cheviot, s teilig mit Weſte und Hoſe, Mk. 8.50 erwartet der Vorſitzende. Turnverein von 1893. machen, ohne die Monatsrechnung zu beglei⸗ 7 Luſter⸗Joppen KN. U N55 chen. Sie müſſen wiederholt gemahnt werden blau 9— Mt. 9.80, 7.50 nad e 1 und machen ſich nicht im geringſten Gedanken Leinen⸗Joppen 11710 Der Verelnzführer. J darüber, wo die Gemeinde die Mittel zur Er⸗ . Mk. 4.95 prima Qualität e Sd S lu füllung ihrer Verpflichtungen hernehmen ſoll? Sommer- und Geſchäfts⸗Joppen chutzenabteilung der Krieger ⸗ und Sol ⸗ i ie wenn die Verbraucher die Rechnungen nicht— Mk. 2.95 A e e 1 N . Der begleichen. Zum Schluſſe wundern ſie ſich nicker⸗Hoſen„von Mk. 2.90 an m 26. Juli 1936 iſt das lezte Kreis⸗ u 90 fir noch, wenn der Mann mit der Zange erſcheint Tennis⸗Hoſen„„ Mek. 5.90, 4.95 Fe n A Muag⸗ und die Belieferung einſtellt, weil der Rück⸗ Sport- Hemden Nachmittags iſt die Schießſtandsanlage ge⸗ ſtand immer größer geworden iſt. gute tragfähige Qualität. Mk. 3.28, 2.95 ſchloſſen. Der Kameradſchaftsführer? Klee „% Ich bin entſchloſſen, dieſer Unſitte un⸗ Sport-Hemden moderne, Brieftauben ⸗Verein Uſchen ee entgegenzutreten. Vor allem muß ich ganz durchgemuſterte Deſſins Mk 3.95 5— Sonntag, 26. Juli, nachm. 1.30 Uhr wich⸗ verlangen, Sport⸗Mützen Mt. 0.85 Mit Martha Eggerth, Leo Slezak, Ida tige Verſammlung. Vollzähliges Erſchei⸗ Ott daß von nun an die Ifd. Nech⸗ Selbſtbinder 0 Wut Kelf Wange u. Hans Moſer. Lehars nen erwartet der Vorſtand. moderne ſchone Muſter 80, 60 u. 48 5 4 einſchmeichelnde Melodien, Martha Eggerts Stimme, a nungen an die Kaſſierer bezahlt ö ö e. f. 2 ſprühender Humor, ſowie wunderbare Landſchaften[Schöne werden. 24 in einer Filmoperette veteinigt, ſtellt alle Beſucher Wohnung FFF s f 1 ö ö 7 aufs höchſte zufrieden. Gutes Beiprogramm 4 Die übrigen Rückſtände ſind bis 1. Au- mit neueſter Aſa⸗Woche. Werktags ab 0 Uhr 8 evtl. 4 Zimmer guſt 1936 an unſere Kaſſe zu entrichten. 7 7 Sonntag ab 7 Uhr u ab 97¼ Uhr 2. Vorſtellung. 21 uber en 3 Wer alſo am 1. Auguſt 1936 7 e 5 Sonntag mittag große Jugend⸗Vorſtellung. Lon wem, ſagt die Moderne noch Rückſtände hat, muß mit Einſelung Schulſtraße 6 2—— Seſchäftet. d... der Belieferung rechnen, wenn ihm nicht auf Beachten Sie bitte meine Schaufenſter In allen Lagen, auio- Famlllen- ſeinen Antrag hin in Anbetracht des großen 1 Beſichtigung der Waren ohne Kaufzwang gestattet D Fach f Verbrauches eine weitergehende Zahlungs⸗ SSS SSS en Lachmann fragen Garage Drucksachen möglichkeit für die alten Rückſtände einge⸗ oder geeigneter räumt worden iſt. Die neue Rechnung, alſo 174875 2*——ůů ů Juni⸗ Rechnung, muß unter allen Umſtänden ER- ICA— miet. ge cht v. rler 3 beglichen ſein. Dabei mache ich darauf auf⸗ 8 N* 7 Von wem, ſagt d. erlobungs karten merkſam, daß das Wiederanſchließen nur ge⸗— AUE Geſchäftsſt. d. Bl Geburtsanzeigen gen die im voraus zu entrichtende Gebühr 1 visitenkart f von 1.50 RM. erfolgt. Spoſt- Anzüge Sommer-Anzuge Sommer-Hosen derllenlron 1 e Wer alſo vor unliebſamen Störungen Aalg. Idle 20. 30 28, 35 40, 355. 490 6.00 9.50 14. 10 20 gr 3 odesanzeigen in ſeiner Licht⸗ und Waſſerverſorgung oder kauf. geſucht Trauerkarten vor Koſten bewahrt bleiben will, bringe ſeine Verl. Alexan⸗ 11d Verbindlichkeiten ungefüumt in Ordnung. inden,[ Jonter-Leſneh- und] Stoffe dera s erb hen Viernheim, den 22. Juli 1936 cnaben- Luster Seccos im dülte men- U. A kleldung[letzt enofm due] ausschnitt fahruun. Betr.: Verſteigerung von Frühzwetſchen 1 liefert 1 taufen. * Am Dienstag, den 28. ds. Mts., vor⸗ zon wem, ſagt die de Druckerel der mittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale 88 9 ige d bz wei ben aufe ed. 8 — 91 einige Loſe Frühzwetſchen ver— ſuwie Mernholmer Volks zeſtung Obſt auf dem Baum und gebr. Mandel, .!— bis 39; Aprikoſen 24—50; Birnen 273 Aepfel 10—33; Tomaten 1822; Bohnen 8 12. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den ubrigen zahlt 0 Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ bellen 16—30; Reineklauden 14; Pflaumen einigte Kieler e m. b. H., Worms. 17-28; Zwetſchen 17—37; Stachelbeeren Berner 1 e 3 eh Druck e. 18.„ Bormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. 10 7215 en 41e 5 Brombeee] Wormk. Dal. U 1536 über 1700 328 del ſſt u ren 34—37; Himbeeren 32—37; Pfirſiche 18 J zeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Viernheim, den 24. Juli 1936 Der Bürgermeiſter. Wochenbericht des Weinheimer Obſtgroßmarktes Die täglichen Anfuhren betrugen in der Weinheimer Obſtgroßmartt Sauerkirſchen 16—29; Mirabellen 21 bis 33; Pflaumen 15— 28; Zwetſchen 30 bis 37; Stachelbeeren 10—21; Johannisbeeren kommenden Woche ſind größere Anfuhren in Bleibirnen zu erwarten, ebenſo kommen im Laufe der nächſten Woche die erſten Bühler Berichtswoche im Durchſchnitt 600 Ztr.] Zwetſchen auf den Markt. Bei guter Nach⸗ 4 10—15; Brombeeren 3133; Himbeeren 34, Pflaumen kommen in großen Anfuhren auf frage wurden folgende Preiſe(in Pfg. je Pfirſiche 2539; Aprikoſen 40—50; Birnen den Markt, während Frühzwetſchen nur in Pfd.) bezahlt: Sauerkirſchen 21—33; Mira⸗ 10—24; Aepfel 10—25; Reineclauden 11 bis geringen Mengen angeliefert werden. Die 22; Tomaten 20— 25. Anfuhr 300 Zentner. dne und Johannisbeerernte neigt ſich Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung:[ihrem Ende zu. Größere Anfuhren in Pfir⸗ Sonntag 13 Uhr. lichen; Nachfrage darin ſehr lebhaft. In der 3 2 0 Ia. eisgekühlt., naturreinen Dacalla ne lalala flalal Ab Montag, den 27. Juli—— Apfelwein; 5 E 2 Liter 24 Pfg. 5— ab g Liter Liter 22 Pfg. 28 4 1 2 Branntwelnbrennerei 5 4 2 6 8 Weinnelterei 2 Staunenswert billige Preise für Guslitätsweren! 25 Ludwig Lamberth 4 Riesenauswahl Beschtenswerte sohaufens ter! 5 9 E— Zum„FTülschlltz 5 orepe-Haroe brepe- Hare; und Bar. nano 55 Cboaue 1 2 — menge, sctöne Des.[ elegante Druckmu- und Sandkrepp Morgen Sonntag 2 belle und dunkle— 95 em breit ster, ca. 95 em breit, einfarbig, ca. 95 em— großer 5 bessins Mtr.—. 885 Meter 1.10]. Rieter 1.90, 1.50 breit. 1.65, 1.35 2 2 Tanz 2 32 3 Stichelhaar Einfarbige Wollstoffe Einfarbige Cloque 7 2 95 93 Ae, lu modernen Farben in schönen Farben reine Wolle, 95 em* 6˙ 85 1 1 5 Beſuche 7„ Fleter 2.90, 1.90]... Meter—.68.... Meter—.75] breit. Meter 1.90 25 5 reundlichſt ein 3. Die Muſik Der Wirt Woll- Georgette zportstoffe, reine] Hahnentritt Baper. deblrasloden* es ] einfarbig und ge. Wolle, tür Kostüme] reine Wolle, mo- 1— daladen Orunes Laub 5 mustert, 130 em br., und Muntel 130 140] dernste Farben,— 1955 1 2 2 1 .. Meter 3.90, 2.90 breit. 1.90, 1.50 breit. Meter 2.9—* er 2. 2 Morgen Sonntag abend 2 Herr-Ipertgnzupvioff] ian marnmgarn I Agtiorepe-ötrelen J Tarle 4e unf 8 — 105 3 140—. in apart. Stellungen gestroitt mellrtolle 5 —— 50 em brei. 5 anz 81 Meter 3.50] züge. Meter 7.90.... Meter—.90[ 1.68, 1.35, 90 2 Es ladet freundlichſt ein 8 Selenik Woll-Musseline Waschselde und Dirnadi- Stoffe— Die Kapelle Hanf. n e e bedr reine Wolle, auch Deutsch-Musseline echtfarbig, in mo 5 Frau Träger Ww. 85 75 8 60 45 Trachtendessins 1 3 Meter 1** 3 5 221 n.75,—. 680,—. Meter 1.35,—.9—.90,—.68,—. 45 eter—. 54,—. ——— 2. Mehrere 8555 7* 1. 1 1 Viama- uud Beiderwand teils 2 derer e ig A e dan. 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