ung alle rin ſchil⸗ an Qua⸗ „ 4 Schafe, Ochen he 1A, 2 5 56, Groß⸗ e zu⸗ — Durch Cin f L Auto⸗ geiler 01 erals⸗ t da 1 einen ig el⸗ nahe Volk 5 Amlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Srſcheinungswe ne Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn. durch die Poſt monallich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Nummer 174 Miltwoch S ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Viernheim den 29. Juli 1936 Anzelgenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für 1 8 Höde und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt* Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarchſraße 13. CC. ³˙ o K K. Ludw 12. Jahrgang ernſpr. 153. gshafen 15101. Bor enlſcheidenden Kämpfen in Spanien Die Ichlüſſelſtellung Saragoſſa— neue Erfolge der mililäriſchen Gruppen— Fender Madrid in der hand der Kommuniſten— Eine Drohung des Generals de Llano an Paris Die Lage in Spanien Hendaye, 28. Juli.(Vom Sonderbericht⸗ erſtatter des DNB.) Franzöſiſche Flüchtlinge aus dem nur 11 km von der ſpaniſch⸗franzö⸗ ſiſchen Grenze entfernten Ort Renteria berich⸗ ten, daß dort im Laufe des Montag und Diens⸗ tag vormittag die nationaliſtiſchen Truppen die nur einen Kilometer vorgelagerten Höhenzüge beſetzt und den Ort unter Feuer genommen hätten. Die Stimmung unter den Marxiſten ſei außerordentlich gedrückt. Autorität irgend⸗ welcher Art ſei überhaupt nicht mehr vor⸗ handen und es herrſche die Anarchie. Die Nordgruppe des Generals Mola, d. h. diejenige, die von Pamplona aus nach der At⸗ lantiſchen Küſte zu operiert, hat am Dienstag⸗ morgen Tolo ſa, 26 km ſüdlich von San Se⸗ baſtian, eingenommen. Von unſeren Vertrauensleuten wurden gleich⸗ zeitig Artillerie⸗ und Infanterie⸗Verſtärkungen in Richtung auf die Linie Hendaye und San Sebaſtian im Vormarſch feſtgeſtellt, was den Schluß zuläßt, daß man ſich nunmehr entſchloſ⸗ ſen hat, der Marxiſtenherrſchaft auch an der Küſte ein Ende bereiten zu wollen. In San Sebaſtian ſind die Geldmittel den Volksfrontlern ausgegangen, ſo daß man ſeit einigen Tagen zur Ausgabe von eigenem Papiergeld geſchritten iſt. Sonderbeauftragte der ſpani⸗ ſchen Marxiſten haben die Grenze überſchritten, um zu verſuchen, von ihren Geſin⸗ nungsgenoſſen in Frankreich Geld zu erhalten. Ueber die Geſamtlage an der Front haben wir vollkommen einwandfrei feſtgeſtellt, daß ſich ganz Navarra, Alava, die Provinzen Leon, Soria, Galicien, Badajoz, Sara⸗ goſſa, Huesca und Lerida auch am Diens⸗ tag noch feſt in den Händen der Nationa⸗ liſten befinden, die weiterhin langſam gegen Madrid vordringen und die Päſſe der Madrid nördlich vorgelagerten Ge⸗ birgskette feſt im Beſitz haben. Dieſe Nord⸗ gruppe hat keinerlei Rückſchläge erlitten. Ueber die Südgruppe liegen nur die Rund⸗ funknachrichten vor, die der im Beſitz der Mili⸗ tärgruppe befindliche Sender von Sevilla regel⸗ mäßig gibt und die behaupten, daß die Lage in General Mola Der Oberbefehlshaber der in Nordſpanten operierenden Militärgruppe, General Mola. (Preſſephoto, K.) Andaluſien weiterhin günſtig ſei. Aus von Sei⸗ ten der Regierung zur Verfügung ſtehenden Quellen dagegen verlautet, daß die Regierungs⸗ ſtreitkräfte, die ſich immer mehr in der Haupt⸗ ſache aus bewaffneten Marxiſten und Anarchi⸗ ſten zuſammenſetzen, im Beſitz der Strecke Madrid— Murcia und Madrid— Alicante befin⸗ den, daß es alſo den Nationaliſten noch nicht gelungen iſt, Madrid von der Levante abzu⸗ ſchneiden. Größere Schwierigkeiten ſcheinen in dieſen Gebieten den Nationaliſten insbeſon⸗ dere bei Albacete entſtanden zu ſein. Zender Madrid in händen der Rommuniſten Der in den Händen der Nationaliſten be⸗ findliche Rundfunkſender von Tetuan in Spa⸗ niſch⸗Marokko meldet, daß die Truppen der nationalen Militärerhebung den Vormarſch auf die ſüdſpaniſche Hafenſtadt Malaga, die ſich ſchon faſt eine Woche in den Händen der Kommuniſten befindet, fortgeſetzt hätten. Der gleiche Sender berichtet ferner, daß die Vorhut der Heeresgruppe Mola unter Füh⸗ rung des Oberſten Canez den kommuniſtiſchen Widerſtand in Somoſierra nördlich von Ma⸗ drid niedergeſchlagen hat und in Richtung auf Roble Gordo weitermarſchiert iſt. Aus Madrid wurde in den Morgenſtunden des Dienstag gemeldet, daß ſich der dortige Rundfunkſender nicht mehr in den Händen der Regierung Giral ſondern im Beſitz der Kom⸗ muniſten befindet. General de Llano droht Paris Die„Liberté“ gibt eine Meldung aus eng⸗ liſcher Quelle wieder, nach der General Queipo de Llano die Anhänger der ſpaniſchen Rechts- parteien, die ſich augenſcheinlich in Gibraltar befinden, aufgefordert habe, nach Spanien zu⸗ rückzukehren und ſich der Armee anzuſchließen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen habe der General angeblich gedroht, ſoweit die Militär⸗ gruppe in Spanien die Macht in der Hand habe, die Beziehungen zur franzö⸗ ſiſchen Regierung abzubrechen, da ſie der Madrider Regierung Flugzeuge zur Verfügung geſtellt habe. Männer der ſpaniſchen nationalen Erhebung * der Chef der vafianalen Rogjerung General Cabanellas iſt der Chef der neuen nationalen ſpaniſchen Regierung, die ſich in Burgos gebildet hat.(Preſſephoto, K.) 293 deulſche Flüchtlinge in Genua eingetroffen Auf dem italieniſchen Lazarettſchiff„Te⸗ vere“ kamen am Dienskagnachmiktag in Ge⸗ nua weitere 500 Flüchtlinge aus Spanien an, die in Barcelona an Bord genommen worden waren. Unter ihnen befinden ſich u. a. 293 Deulſche und 96 Italiener. Die Deulſchen ſetten nach einem kurzen Aufenthalt ihre Reiſe nach Deulſchland fort. Die Deukſchen in Madrid und Alicanke wohlauf Der Auslandsorganiſation der NS Ap. iſt am Dienstag kelegrafiſch mitgekeilt wor⸗ den, daß die deulſchen Volksgenoſſen in Ma⸗ drid wohlauf ſind. Ebenfalls iſt eine Drahk⸗ Unker den deulſchen Volksgenoſſen, die der italieniſche Dampfer„Principeſſa Ma- ria“ in Barcelona an Bord nahm, befand ſich auch der Leiber der Landesgruppe Spa- nien der Auslandsorganiſation der NSA. Der Stellvertreter des Führers brachte den Landesgruppenleiter Pg. Hellermann und Pg. Weninger, den Syndikus der deulſchen Handelskammer in Barcelona, in ſeinem Flugzeug nach Berlin. Stkukkgark hilft den geſchädiglen Spanien deukſchen Oberbürgermeiſter Dr. Stkrölin-Stullgark hat an den Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP. Gauleiter Bohle folgendes Telegramm gerichket: „Begrüße wärmſtens Ihre an deulſche Flüchtlinge aus Spanien gerichtete Bolſchaft und erkläre mich ſeitens der Stadt Stullgark und des Deulſchen Auslandsinſtikukes zur Withilfe bereit. Heil Hitler! Skrölin.“ Zugleich hal Oberbürgermeiſter Or. Strölin dem Hilfsfond für die geſchädigten Spanien; wagh die Summe von 3000 M überwie⸗ en. Paris, 28. Juli. Ein aus Spanien zu⸗ rückgekehrter Sonderberichterſtatter des„Jour⸗ nal“ ſchildert die Leidenſcha ft, mit der der Bürgerkrieg in Spanien tobe. Die Zahl der Todesopfer werde auf mehr als 25 000 geſchätzt. Der Kampf in der Sierra ſei beſonders erbittert geweſen. Hier hätten ſich 3000 Mann des Generals Mola mit 15 000 Mann der Linksregierung gemeſſen. Die letzte⸗ ren ſetzten ſich zum großen Teil aus ungeübten jungen Leuten zuſammen, die infolge ihrer mangelhaften Ausbildung zu Tauſenden getö⸗ tet wurden. Auch General Mola dürfte die Hälfte ſeiner Leute bei den Kämpfen verloren haben. Jetzt beginne ein Stellungskrieg. Auf beiden Seiten fehlten Truppen, Munition und Material. Die nationaliſtiſchen Truppen ſeien beſſer ausgerüſtet. Bei ihnen herrſche beſ⸗ ſere Zucht, während die Truppen der marxiſti⸗ ſchen Regierung an Zahl ſtärker ſeien. Wenn es aber General Franco gelinge noch 15⸗ bis 20 000 Legionäre aus Spaniſch⸗Maroklo nach „Admiral Scheer“ in Barcelona meldung aus Alicante eingebroffen, daß es allen Deulſchen in Alicante und der Proving gut geht und ſie ihren Geſchäften unbehin⸗ derk nachgehen können. Der deulſche Bolſchafter dankk der amerikaniſchen Regierung Bolſchafter Dr. Luther har Staatsſehretar Hull beſucht und ihm den Dank der Reichs- regierung für die Aufnahme von 35 Reichsdeukſchen an der ſpaniſchen Küſte durch den amerikaniſchen Dampfer „Exeter“ übermilkelt. Panzerſchiff„Admiral Scheer“ in Barcelona eingekroffen Das Panzerſchiff„Admiral Scheer iſt am 28. Juli, 15 Uhr in Barcelona eingetroſſen. Großzügige Hilfe für die Spaniendeulſchen Der Landesgruppenleifer Spaniens der NS Ap. in Berlin Weitere Spenden für die geſchädigten Spanien⸗Deutſchen Zur Verwaltung des Hilfsfonds für die geſchädigten Spanien⸗Deutſchen hat der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP., Gauleiter Bohle, einen Ausſchuß einge⸗ ſetzt und Gauamtsleiter Friedhelm Bur⸗ bach mit der Geſchäfts führung beauftrtgt. Der Sitz des Hilfsausſchuſſes iſt Berlin W. 35, Tiergartenſtraße 4a(Auslandsorganiſation der NSDAP.) Telefon: B 2 Lützow 7941. Inzwiſchen ſind zahlreiche weitere Spenden zu Gunſten der deutſchen Flüchtlinge aus Spa⸗ nien eingegangen: Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat die Summe von 10 000 RM zur Verfügung geſtellt. Die Reichsdeutſchen in der Schweiz haben telegrafiſch für die Unterſtützung ihrer Kame⸗ raden in Spanien den namhaften Betrag von 12 000 RM. geſpendet. Die Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP. hat dem Hilfsfond den Betrag von 10 000 RM. überwieſen. Der SS.⸗Gruppenführer Zelewſki⸗Breslau Spende der RM. zugehen. von dem Bach⸗ ließ dem Hilfsfond als ſchleſiſchen SS. Männer 1000 e Blulopfer des Bürgerkriegs in Spanien 25 000 Todesopfer.— Stellungskrieg.— Die Anarchiſten. Spanien herüber zu bekommen, würde ſeinem Vormarſch nichts mehr im Wege ſtehen. Im übrigen ſchildert der Berichterſtatter den wachſenden Einfluß der Anar ch i ſt e n, deren rot⸗ſchwarze Fahne ſich immer mehr durchſetze. Beſetzung wichtiger Gebände in Madrid? Eine Meldung des nationaliſtiſchen Senders Burgos 88 Hendaye, 29. Juli.(Vom Sonder⸗ berichterſtatter des DRB.) Am heutigen Mitt⸗ woch um 1.30 Uhr früh teilte der Sender der Nationaliſten in Burgos mit, man ſei im Beſitz von Nachrichten, die darauf ſchließen lie⸗ ßen, daß die regulären Truppen der Armee ſowie der Guardia Civil ſich nun ebenfalls offen gegen die Madrider Regierung erklärt und den Verkehrspalaſt ſowie die Bank von Spanien beſetzt hätten.— Eine Beſtätigung dieſer Nachricht liegt vorläufig nicht vor. F PPPVTPCCCCT0TCCTCGTCT0CTCTCCCTCT0T0T0T0TCTCT0TCTCTCTCTTTTT ** eee 5 8 9 --- r u 8 8 . 8 1 — Bei uns und anderswo Bei uns iſt das ſo: Da war der wunderbare Freizeitkongreß in Hamburg Na ja. Kon— greß. daran iſt nichts beſonderes. Aber eben dieſer Kongreß: daß fröhliche Menſchen aus allen Nationen— nicht grade allen, aber aus vierundvierzig— Sing⸗ und Svielſcharen nach Hamburg geſchickt haben und daß ſie ſich ver⸗ einigt und— vertragen haben bei feſtlichen Veranſtaltungen aller Art. Daß die Franzo⸗ ſen und die Engländer und die Amerikaner und die Europäer aller Art ſo gut mit ein⸗ ander ausgekommen ſind und ſich allerlei Freundlichkeiten geſagt haben,— ſehr ſchön nicht wahr! Und das dürfen wir doch wohl beſonders vermerken, daß der Vertreter der Vereinigten Staaten von Amerika, Mr. Kirby, vor Ver⸗ tretern aus aller Herren Länder die Ueber⸗ zeugung ausſprach, daß„Nationalſozialismus nichts anderes als Liebe zum eigenen Volke bedeute“ und zugleich der Verſtändigung unter den Völkern diene. Hat er etwa nicht recht? Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß er drüben man⸗ ches gehört hat, was anders klang— wir ken⸗ nen ja unſere guten Freunde—, aber er hat ſich überzeugt, wie es mit dem deutſchen Volk in Wirklichkeit ſteht, und da hat er dieſes Volk liebgewonnen und ſeinem Fleiß und ſeiner Ordnungsliebe ein hohes Lied geſungen. Anderswo— ihr wißt ja, wo das iſt. Das iſt da, wo man kürzlich etwas von den„Demo⸗ kratien“ in der Welt redete, die eben gegen die autoritären Staaten zuſammenhalten müßten. Und zu dieſen Demokratien rechnete der gute Nachbar ausgerechnet— Sowjetrußland. Nun, das verſtehen wir ja. Wer ſich dem Moskauer Syſtem hörig macht, der kann eben die Dinge nicht richtig ſehen, wie ſie ſind. Er würde ſonſt ſehen, daß es den Arbeitern heute in dieſer Art„Demokratie“ am aller⸗ ſchlechteſten geht und daß der national⸗ ſozialiſtiſche Staat grade in ſozialer Beziehung Leiſt ungen vollbracht hat, von denen dort überhaupt keine Rede ſein kann. Darum in Hamburg das andere Wort:„Wir haben in Deutſchland viel geſehen und gelernt, und wir wollen uns an ihm ein Beiſpiel neh⸗ men.“ * Bei uns iſt die Sache ſo, daß Tauſende von friſchen jungen Männern aus aller Welt kom⸗ men, um hier ihre Kräfte im friedlichen Wett⸗ kampf zu meſſen, und daß Hunderttauſende aus allen Nationen herangezogen kommen, um ſich dieſe olympiſchen Spiele anzuſehen. Sie gucken ſich überall im Lande um. Vielleicht ſuchen ſie nach Leichen auf den Straßen und nach brennenden Kirchen. nach Klaſſen⸗ und Maſſenkämpfen, nach Haß und Leidenſchaft Sie finden nichts dergleichen. Sie müſſen ſchon anderswohin gehen, um ſo etwas zu ſehen. Da brennen die Kirchen und Bür⸗ gerhäuſer. Da werden die Häuſer und Läden geplündert. Da liegen Leichen auf den Straßen. Da iſt es, wo die nationale Geſin⸗ nung, wo der Chriſtenglaube, wo das Eigen⸗ tum als die Klaſſenfeinde angeſehen werden und wo man glaubt, daß man die Andern um⸗ bringen müſſe, damit die Klaſſe ſiege. Viel⸗ leicht ein Jahr Sowjetrußland gefällig? Viel⸗ leicht ziehen Sie eine Woche Erholungsurlaub in Spanien vor? Oder iſt Ihnen ein anderes „demokratiſches“ Land lieber? Bitte, wählen Siel Und wenn Sie das Andere gut über⸗ ſtanden haben, dann kommen Sie nach Deutſch⸗ land zurück und ſagen Sie uns, was Ihre Mei⸗ nung iſt. Wir hören es jetzt täglich, wie ſchwer die Ausländer, die in Spanien ihrem Erwerb nachgehen, unter dem Bürger⸗ krieg leiden. Es ſind auch ſchon mehrere Deutſche von der aufgehetzten Kommuniſten⸗ bevölkerung ermordet worden. Deshalb hat es ſich als notwendig erwieſen, einen Teil der in Spanien anſäſſigen Deutſchen abzutranspor⸗ tieren. Einige hundert dieſer Flüchtlinge. deren wirtſchaftliches Schickſal beklagenswert iſt, ſind bereits in München eingetroffen. Daß die deutſche Volksgemeinſchaft dieſen Volks⸗ geneſſen hilft. die ſchuldlos in ſchwere Not ge⸗ raten ſind. iſt ja ſelbſtverſtändlich. Der Füh⸗ rer hat als erſter dafür ein Beiſpiel gegeben. * Auch die Angehörigen anderer Nationen be— finden ſich in ſchwerer Gefahr. Wir haben ge⸗ hört, wie der diplomatiſche Vertreter Amerikas in Madrid um Hilfe rief, weil die Lage in Madrid ſo bedrohlich geworden iſt. In San Sebaſtian haben ſich blutige Schreckensſzenen abgeſpielt. In Barcelona iſt es furchtbar her⸗ gegangen. Da iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die bewaffneten Streitkräfte der fremden Nationen, die in den ſpaniſchen Häfen weilen, ſich gegen⸗ ſeitig Hilfe leiſten. So hat ſich ein italieniſches Schiff der Deutſchen angenommen. Und ſelbſt⸗ verſtändlich werden die deutſchen Kriegsſchiffe den erbetenen Schutz für die Staatsangehöri⸗ gen Oeſterreichs, der Schweiz und Schwedens und ieber anderen Nation bereitwillig gewähren. Darin zeigt ſich doch endlich einmal ſo etwas wie die ſelbſtverſtändliche Solidarität der Kulturnationen gegen die wider⸗ wärtigen Scheußlichkeiten, die ſich in einem Lande ereignen, in dem eine hilfloſe Regierung es verantworten zu können glaubt, die kommu⸗ niſtiſchen Maſſen zu bewaffnen. Anderswo— da iſt man voll Sorge um die Angehörigen in einem Lond, das von dem bol⸗ ſchewiſtiſchen Chaos ergriffen iſt. Wieder ein Anſchauungsunterricht. Wer iſt es denn gewe⸗ ———— R Planvolle Leibeserziehung unſerer Jugend Reichsjugendführer und Reichsſporlführer für Juſammenarbeik von Jugend- und Sporlbewegung Aufruf! Der Reichsſportführer und der Ju⸗ gendführer des Deutſchen Reiches erlaſſen aus Anlaß der Neuregelung der kör⸗ perlichen Erziehung der deutſchen Jugend fol⸗ genden Aufruf: „Unmittelbar vor den Olympiſchen Spielen und im Angeſicht der Jugend der ganzen Welt richten wir dieſen gemeinſamen Aufruf an die Jugend Deutſchlands: Im Jahr des deutſchen Jungvolks hat die Jugendbewegung Adolf Hitlers durch die faſt reſtloſe Erfaſſung der im Jungvolkalter ſtehen⸗ den Jugend einen gewaltigen Aufſchwung ge⸗ nommen. Im gleichen Jahr iſt der Zuſammen⸗ ſchluß der deutſchen Turn⸗ und Sportverbände im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen vollzogen worden. Damit haben wir gemeinſam die Voraus⸗ ſetzung für einen großzügigen und planvollen Aufbau der Leibeserziehung der deutſchen Jugend im Sinne des national⸗ ſozialiſtiſchen Volksſtaates geſchaffen. Die deutſche Jugendbewegung und die deutſche Sportbewegung haben am Tage des Beginns der Olympiſchen Spiele durch die Abgrenzung ihrer Aufgabenge⸗ biete und durch die Feſtlegung ihrer gemein⸗ ſamen Arbeit an der deutſchen Jugend ihre innere Einigung vollzogen. Unſer Bekenntnis zur gemeinſamen Arbeit gewährleiſtet die Einheitlichkeit der Leibes⸗ erziehung der deutſchen Jugend und einen weiteren Schritt zu unſerem Ziel, die Lei⸗ besübungen zu einer Lebensge⸗ wohnheit des deutſchen Volkes zu machen. Vertrag des Reichsbundes für Leibesübungen mit der Hitlerjugend Die geſamte Erziehung der deutſchen Jugend außerhalb der Schule iſt Angelegenheit des Jugendführers des Deutſchen Reiches. Bei der Durchführung der körperlichen Er⸗ tüchtigung der Jugend wird der Reichsſport⸗ führer maßgeblich gehört und beteiligt. Zur Regelung der Fragen der körperlichen Schulung der Jugend treffen der Jugendführer des Deutſchen Reiches und der Reichsſportfüh⸗ rer folgende Vereinbarung: a) Deulſches Jungvoll 1. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches und der Reichsſportführer ſtimmen in der Auf⸗ faſſung überein, daß die geſamte körper⸗ liche, charakterliche und weltan⸗ ſchauliche Erziehung aller Jugend⸗ lichen im Alter bis zu 15 Jahren aus⸗ ſchließlich im deutſchen Jungvolk erfolgt. 2. Aus dieſem Grunde führen die Vereine des Ds keine eigenen Jugendab⸗ teilungen für Jugendliche im Alter bis 14 Jahre. Der Reichsſportführer ver⸗ anlaßt, daß alle noch in der Organiſation des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen ſtehenden Jugendlichen in das deutſche Jung⸗ volk eintreten. 3. Um den Nachwuchs für den Deutſchen Reichsbund nicht zu gefährden und um dem geſunden Leiſtungsſtreben der Jugendlichen Rechnung zu tragen, führt das deutſche Jung⸗ volk neben ſeinem allgemeinen Ausbildungs- dienſt in einem zuſätzlich freiwilligen Uebungsbetrieb diejenigen Sportarten durch, die vom Jugend- lichen ſeiner Veranlagung und ſeiner Nei⸗ gung entſprechend ſelbſt gewählt werden kön⸗ nen. Die Fähnlein(in ländlichen Gegenden die Jungzüge) ſtellen den Teil ihrer Mitglie- der, der ſich an ſportlichen Wettkämpfen und Wettſpielen beteiligen will, in beſonderen Gruppen zuſammen, die von einem, vom Fähnleinführer zu beſtimmenden Jungen ge⸗ führt werden. Dieſer freiwillige Sport iſt für diejenigen Pimpfe, die ihn gewählt haben, Jungvolkdienſt wie jeder andere Dienſt im deutſchen Jungvolk. Der beauf⸗ tragte Jungvolkführer iſt für die Durchfüh⸗ rung des freiwilligen Sportdienſtes verant- wortlich. Die fachliche Leitung haben die je⸗ weiligen Jugendwarte des DR, ſoweit ſie für die ſportliche Ausbildung im deutſchen Jungvolk vom DR zur Verfügung geſtellt werden können. 4. Der DR ſtellt für den Uebungsbetrieb des D, ſoweit möglich, ſeine Uebungsplätze, Uebungsgeräte und für die Mitarbeit im Jungvolk geeignete Uebungsleiter Ver⸗ fügung. 8 0 b] hillerjugend 1. Zur Förderung der ſportlichen Leiſtun⸗ gen und zur Sicherung des Nachwuchſes des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen iſt die Betätigung aller ſportlich veranlagten Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren in den Vereinen des DR er⸗ wünſcht. Der Da verpflichtet ſich, ſeine Jugendlichen im Rahmen des vom Jugend⸗ führer des Deutſchen Reiches gegebenen Er⸗ ziehungsprogramms zu erziehen. 2. Vorausſetzung für die Beteiligung von Mitgliedern der HJ. an der Ausbildung in den Vereinen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen iſt die Inangriffnahme des Trainings für das Leiſtungs⸗ abzeichen der Hitlerjugend, das mit abgeſchloſſenem 16. Lebensjahr erworben wer⸗ den muß. Hitlerjungen, die nach Vollendung des 16. Lebensjahres das Leiſtungsabzeichen nicht erworben haben, ſind bis zum Abſchluß der Prüfungen vom Uebungsbetrieb des DR zurückzuſtellen. 3. Als Jugendwarte des DR L wer⸗ den künftighin nur ſolche Volksgenoſſen zur Mitarbeit herangezogen, die aus den Reihen der Hitlerjugend hervorgegangen ſind oder in die HJ. übernommen werden können. zur Für die Erreichung dieſes Zieles iſt eine Uebergangszeit von vier Jahren, vom In⸗ krafttreten dieſes Vertrages an, vorgeſehen. Die vom DR berufenen Gau⸗ und Kreisjugendwarte werden im Ein⸗ vernehmen mit der Reichsjugend⸗ führung den Gebiets⸗ und Bann⸗ ſtäben zugeteilt. Sie ſind die Mittels⸗ perſonen zwiſchen HJ. und DR. 4. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches erkennt den hohen Wert einer Leibeserziehung durch den DR an und fördert die Beteiligung der in der HJ. erfaßten Jugendlichen an den Wettkämpfen und Wettſpielen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen. Der Reichsſportführer: gez. von Tſchammer. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches: gez. von Schirach. * Zu dem Vertrag zwiſchen dem Jugendfüh⸗ rer des Deutſchen Reiches und dem Reichs⸗ ſportführer iſt eine Reihe von Ausführungsbeſtimmungen In dieſen heißt es, daß die einzel⸗ und Verbände im Deutſchen erlaſſen. nen Fachämter 7 ſen, der immer wieder ſagte, daß der Bolſche— wismus nichts bedeute und daß man ruhig mit ihm zuſammengehen könne, wenn es das außen⸗ politiſche Intereſſe gebiete? Und wer iſt es ge⸗ weſen, der ernſtlich gewarnt hat? Iſt es nicht der Führer geweſen, der auf die Gefahren hin- gewieſen hat, die dem Abendland drohen, wenn es ſich nicht zur Verteidigung ſeines Beſitzſtan⸗ des aufrafft? Bei uns iſt die Frage gelöſt, wie man aus Klaſſen eine Volksgemeinſchaft macht und wie man den Arbeiter einfügt in die Gemeinſchaft derer, die mit ihrer Arbeit den Kulturbeſitz der Nation verteidigen und mehren. Wie aber iſt es anderswo? Werden die Ar— beiter nicht erkennen. wo das beſſere Beiſpiel gegeben worden iſt? Anſtelle von Blut und Tränen Freude und Frieden,— das wollen wir uns wahren und immer neu erarbeiten. Nun, wie es anderswo iſt, das können wir ja aus den Zeitungen jeden Tag erfahren. Da iſt zum Beiſpiel der Miniſterpräſident eines benachbarten Landes, der in ſich den Drana mit fühlt, der ſpaniſchen Linksregierung Wafſen und Flugzeugen zu belfen. Das kommt freilich dem Kommunismus zu⸗ aute, aber wenn man ſchon mit Sowjetruß⸗ land verbunden iſt, muß man ja ſchon etwas volksfrontlich Gefordertes tun. Nun. der Staatspräſident iſt anderer Meinung und verbletet die Waffenlieferung. Freilich, wenn die Privatinduſtrie dos tut, dann iſt das etwas anderes. Man kann ja der Privatin⸗ duſtrie überflüſſige Beſtände ausliefern, da⸗ mit ſie das Geſchäft machen kann. Kommen dieſe Waffen vielleicht nicht in die Hände der „Volksfront“, dann kriegt ſie vielleicht die andere Seite, und ſchließlich kann man nie wiſſen. wozu das aut iſt. In Paris wirbt der Kommugismus unge⸗ hindert zur Bildung einer„franzöſiſch⸗ſva⸗ niſchen Legion“, die dann in den ſpaniſchen Bürgerkrieg hineingeworfen werden ſoll. Man kann ſich denken, daß alle in Betracht kom⸗ menden Staaten ſich veranlaßt ſehen könnten. eine wirkliche Neutralität gegenüber den Ereigniſſen in Spanien zu ſichern Denn wer weiß denn, wie lange dieſer Bür⸗ gerkrieg dauert? Er kann ſehr lange dauern. Es kann ſein, daß die Vorſehung— wie der Führer ſagte— einmal wieder gnädiger iſt. als die Staatsmänner es verdienen; es kann aber auch ſein, daß Spanien ſein Leid bis auf die Neige leeren muß, bis ihm der rechte Mann geſchenkt wird, der es aus dem Leid herausführt. Bei uns? Wir haben dazu mancherlei zu ſagen. Wir wiſſen, in welche Lage ein Land kommt, wenn es den bolſche⸗ wiſtiſchen Umſturzkräften geſtattet wird, ſich ungehindert zu entfalten. Man hat uns zwar einreden wollen, das ſei gar nicht ſo ſchlimm. wie wir es auffaſſen,— nun aber iſt ja wieder der Beweis geliefert, daß die Gefahr wabr⸗ lich groß iſt. Bei den Andern!* Reichsbund für Leibesübungen den Mitglie- dern ihrer Jugendgruppen keinerlei Gleich⸗ tracht geſtatten. Ferner ſtellt der Reichsbund eigene Jugendwandergruppen nicht auf, wie auch die Durchführung von Fahrten und Zelt⸗ lagern und die Ausbildung im Geländeſport Aufgabe der Hitlerjugend iſt. Die weltanſchauliche Schulung und die Durchführung von Heimabenden iſt ausſchließlich Aufgabe der Hitlerjugend. Die Dienſtzeiten der H§ ſind wie folgt feſtgelegt: 4 Heimabende für weltanſchauliche Schulung, 4 Abende bzw. Nachmittage für die Grund ziele in den Leibesübungen, 2 Samstag/ Sonntage für Fahrt und Geländeſport. Danach gehö⸗ ren der zweite und vierte Sonntag im Mo- nat der Schulung im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen. Endlich wird beſtimmt, daß der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen Wettkämpfe und Wettſpiele nur für Mitglieder des DR ausſchreibt. Den Mittelpunkt aller ſportlichen Veranſtaltungen der HJ. bilden die Mann- ſchaftsmehrtämpfe. Das Abkommen gilt ſinn⸗ gemäß für den Bund Deutſcher Mäd- chen und die weiblichen Jugendgruppen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen. Der Reichsſporlführer zu dem neuen Abkommen Berlin, 28. Juli. Aus Anlaß des zwiſchen dem Reichsſportführer und dem Jugendführer des Deutſchen Reiches geſchloſſenen Abkommens über die Leibeserziehung der deutſchen Jugend machte der Reichsſportführer u. a. folgende Ausführungen: Durch dieſe Vereinbarung wird erreicht, das praktiſch die geſamte deutſche Jugend im Jungvolkalter Leibesübungen unter fachkundi⸗ ger Anleitung treibt und daß auch der Jugend einer in der Welt vielleicht beiſpielloſen körperlichen Grundſchulung und Breitenarbeit zugleich dem geſunden Leiſtungs⸗ ſtreben der Jugendlichen und ihrer Liebe zu den einzelnen Sportarten in weiteſtem Maße Rechnung getragen iſt. Für die älteren Jugendlichen, alſo die von 14 bis 18 Jahren mußte wegen der Stellung der HJ. als Ausleſeorganiſation eine andere Regelung getroffen werden Alle Jugendlichen dieſes Alters können ohne jede Ein⸗ ſchränkung in die Vereine des Deutſchet Reichsbundes für Leibesübungen eintreten Die Vereine bilden für die Jugendlichen dieſer Altersſtufe beſondere Jugendabteilungen. Der Reichsjugendführer erkennt den Wert der Lei⸗ beserziehung im Deutſchen Reichsbund für Lei⸗ besübungen an und fördert den Eintritt der Hitleriugend in die Jugendabteilungen der Vereine. In Ausführungsbeſtimmungen zu unſerem Abkommen iſt im einzelnen das Auf⸗ gabengebiet der Jugendabteilungen des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen und das der§J. ſo gegeneinander abgegrenzt, daß Ueberſchneidungen nicht zu befürch⸗ ten ſind. Glückwünſche des Führers an Muſſolini Berlin, 28. Juli. Der Führer und b eichskanzler hat dem königlich-italieniſchen Miniſterpräſidenten Benito Muſſolini zu ſei⸗ nem Geburtstag telegrafiſch Glückwünſche über⸗ mittelt. Oberſt Lindbergh bei Generaloberſt Göring zu Gaſt Berlin, 28. Juli. Oberſt Lindbergh und Frau Lindbergh waren am Dienstag mittag Gäſte im Hauſe des Miniſterpräſidenten Ge⸗ neraloberſt Göring. Engliſch⸗italieniſche Handelsbeſprechungen unterbrochen. London, 28. Juli. Die engliſch⸗italieni⸗ ſchen Beſprechungen über die Zahlung der italieniſchen Handelsſchulden ſind vorüber⸗ gehend unterbrochen worden. Infanterie⸗Reſerve in England London, 28. Juli. Cooper teilte im Unterhaus mit, daß er die Aufſtellung einer neuen Infanteriereſerve mit einer Anfangsſtärke von 17000 Mann beabſbeb⸗ tige. kriliſcher Punkt der ägypliſchen Berhandlungen 88 London, 28. Juli. Der„Times“⸗Korre⸗ ſpondent meldet aus Kairo, daß die Ver⸗ tragsverhandlungen ietzt einen kritiſchen Punkt erreicht hätten, weil der Sudan mebr noch als die Militärfagen ſich als Hindernis erwie⸗ ſen habe, an dem die vorherigen Beſprechungen Ein Fortſchritt für die nächſte geſcheitert ſeien. Zeit ſei unwahrſcheinlich. Kriegsminiſter Duff ſienlic bi zu Vom uf da Nang weht. der Fi ſchaft, t Spielen it für llcbethg waſer, As Reise in delt gügt! len wir ie eh die jem len het Gevölte Lerlin! daß alle ſu 0 1 noch me Meine anadaz e sud einer. des wichen dugendführe Ah U 5 Wlunneng ſcen Jugend b. folgende dteict, dab Vugend in et ſachlundi⸗ det Jugend dielloſen ung und u Leiſtungs, er Liebe zu etem Maze allo die bon der Stellung eine andete Jugerdlithen ede Ein s Deuten elen Nr hen dieler Wen. Der ert det Lei⸗ und für Lei⸗ Eintritt det ilungen det ungen 31 en das Auf⸗ u des Deut zungen und jegtenzt, daß 1 beſütth⸗ etz Jührer und vitolieniſchen lini zu ſei⸗ * hor⸗ fünſche über⸗ ert Göring gland luiket uf bah et di keieme wil in bebe hier iſt's gut ſein! Unterredungen im Haus Worms. (Tagesbericht des NShr⸗Sonderberichterſtatters.) Neue Gäſte ſind wieder in großer Zahl im Olympiſchen Dorf eingetroffen, Gäſte aus Ueberſee, aus den kanadiſchen Ländern und aus dem Süden Europas. Jede Stunde bringt neue Ankünfte von ausländiſchen Olympiakämpfern an allen Bahnhöfen Berlins, und der Platz⸗ major des Olympiſchen Dorfes, der die Gäſte abholt und ſie zum Dorf geleitet, iſt Tag und Nacht, Sonntags und Werktags unterwegs, wird doch jede der 53 Nationen ſowohl am Bahnhof, im Rathaus wie auch im Olympiſchen Dorf offiziell empfangen. Ich möchte lange hierbleiben In der Hoffnung, einige der Neuankömm⸗ linge kennenzulernen, ging ich nach dem öſtlichen Teil des Olympiſchen Dorfes, wo die Kanadier und die Schweden untergebracht wurden. Am Hindenburghaus begegnete ich meinen Freun⸗ den„Dick“ und„Spud“, alias Richard Gar⸗ rard und John O'Hara, den auſtraliſchen Rin⸗ gern, die mich gleich ſchnappen wollten, damit ich bei ihrem Training die Zeit abnehme. Uebrigens, da wir gerade von Spud reden: Da ſaß ich mit ihm zuſammen in ſeinem Zim⸗ mer im Haus Worms. Lange hatte keiner von uns ein Wort geſprochen, da wandte er ſich plötzlich zu mir und ſagte:„Nach den Spielen muß ich noch in London ringen. Ich glaube, ich komme dann wieder nach Deutſchland zurück, für ein Jahr oder ſo. Das Land hier und die Leute ſind mir ſehr ſym⸗ pathiſch, überhaupt alles, was ich bisher geſehen habe. Ich möchte lange hierbleiben.“ Das hat Spud zu mir geſagt, und ich weiß, daß noch viele andere unter ſeiner Mannſchaft ſind, die nach Abſchluß der Olympiſchen Spiele in Deutſchland bleiben, ſolange es ihre Zeit er⸗ laubt. Spud allein ſagte wohl mehr, als es alle Worte der Begeiſterung vermögen. „Schwedenplatte“ der Bewunderung Inzwiſchen war ich an der Schwimmhalle vorbeigekommen und in den Preußenweg links eingebogen, wo die Häuſer„Kolberg“ und „Stettin“ liegen, das Quartier der Schwe⸗ den. Erſt ein kleiner Teil der großen ſchwedi⸗ ſchen Mannſchaft iſt eingetroffen, Fünfkämpfer und Fechter ſind es hauptſächlich. Im Haus „Kolberg“ treffe ich den ſchwediſchen Haupt⸗ mann Graf Oxenſtierna, der an den Olympiſchen Spielen des Modernen Fünfkamp⸗ fes keilnehmen wird, ſowie den Trainer und Fechter Uno Thulin. Beide ſprechen ſehr gut deutſch, was ſie, wie ſie mir erzählen, in der Schule gelernt haben. Graf Oxenſtierna, der ſein Land bereits bei den letzten Olympiſchen Spielen in Los Ange⸗ les vertrat, probierte ſchon am erſten Morgen alle Einrichtungen der Schwimmhalle aus, die nahe ſeiner Wohnung liegt, und findet ſie ein⸗ fach herrlich. Am liebſten möchte er ſich den ganzen Tag dort auf ⸗ halten. Der Trainer Thulin erzählt:„Ich war im Frühjahr 1933 zum letzten Male in Deutſchland. Und ich muß ſchon ſagen: Es iſt ganz gewaltig aufwärts gegangen hier. Was hier gebaut und gearbeitet wird, ich muß nur ſtaunen. Vom Olympiſchen Dorf ſind wir ganz beſonders angenehm überraſcht. Wir wohnen hier ja— wie ſoll ich ſagen— wie zu Hauſe beim Wochenend mitten in der Natur. Ueber unſer Training kann ich ſagen, daß wir gleich heute früh anfangen werden mit Schwimmen und Fechten. Morgen bekommen die Fünfkämpfer noch ihre Pferde. Wir werden ziemlich viel trainieren, denn die Zeit iſt kurz bis zu den Spielen.“ Er ſpricht für 162 Kanadier Vom Quartier der Schweden aus gehe ich auf das Haus zu, über dem die rote Flagge Kanadas mit dem Union Jack in der Göſch weht. Dort wohnt Mr. Sam Manſon, der Führer der kanadiſchen Olympiamann⸗ ſchaft, die mit 162 Mann bei den Olympiſchen Spielen vertreten ſein wird. Mr. Manſon iſt für einen Kanadier überraſchend lebhaft. Ueberhaupt befindet er ſich im richtigen Fahr⸗ waſſer, ſeitdem er im Olympiſchen Dorf iſt. Als ich ihn fragte, was er mir über die Reiſe ſeiner Mannſchaft und ſeine Eindrücke in Deutſchland erzählen kann, reibt er ſich ver⸗ gnügt die Hände und beginnt:„Allright, wol⸗ len wir vorn anfangen. Kanada hat zu die⸗ ſen Spielen die größte Mannſchaft geſchickt, die jemals unſer Land bei Olympiſchen Spie⸗ len vertreten hat. Das Intereſſe, das die ganze Bevölkerung Kanadas an der Olympia in Berlin hat, können Sie ſchon daraus erſehen, daß allein geſtern 6000 kan adiſche Be⸗ ſucher in Deutſchland ankamen und noch mehr unterwegs ſind. Meine„Boys“ ſtammen aus allen Teilen Kanadas, von Vancouver bis Nova Scotia. Sie ſind faſt alle ſehr jung. Da— hier kommt einer.“ Mr. Manſon ſtellt mir den jungen Olympia⸗ ſchwimmer Archie Byers vor.„Erſt 17 Jahre iſt er alt. Und doch zählt er ſchon zu den beſten Schwimmern Kanadas. Aber er iſt noch nicht der jüngſte“, fährt Mr. Manſon fort,„unſer beſter Kunſtſpringer heißt Ge⸗ orge Athons und iſt kaum 15 Jahre alt. Unglaublich organiſiert Ich war damals in Los Angeles dabei, und Los Angeles war gut. Aber das i Dorf, das Ihr hier geſchaffen habt, das ge⸗ ſällt mir noch beſſer. Ich ſage Ihnen, das iſt überhaupt das ſchönſte Dorf, das die Ka⸗ nadier je geſehen haben. Heute früh ging ich wegen der Trainingsmöglichkeiten in die Sportabteilung hier im Dorf. Zu meiner Ueberraſchung war der Trainingsplan für meine Mannſchaft bereits fix und ſertig aus⸗ gearbeitet. Das iſt ja unglaublich organiſiert. Uebrigens waren Mr. P. G. Malquen, der Präſident des Olympiſchen Komitees von Kanada, ſowie Mr. W. E. Fry, der Präſident der kanadiſchen Sportverbände, hier im Dorf, um uns zu beſuchen. Die haben ſich vielleicht gefreut, wie ſie die Anlagen hier ſahen.“ „Wir glaubten“, ſagte Mr. Malquen,„wir fahren in ein fremdes Land. Und nun haben wir unſere Heimqct wiedergefun⸗ den!“ Heinz A. Heinz. Auch die Finnen eingetroffen Die finnländiſche Vertretung bei den Olympiſchen Spielen mit ihren großen Lauf⸗ und Wurfkanonen iſt nun ebenfalls in Berlin eingetroffen. Die Finnländer wurden auf dem Bahnhof im Auftrage des Olympiſchen Komitees von Exzellenz Lewald begrüßt. 328 deutſche Flüchtlinge aus Die erſten deulſchen Flüchklinge in der Heimal Barcelona, darunter viele Frauen und Kinder, ſind in Mün⸗ (Scherl Bilderdienſt, K.) chen eingetroffen, wo ihnen nach ſchweren Stunden unter der roten Schreckensherrſchaft die erſte Erholung gewährt wurden (Scherl Bilderdienſt, K.) Auf dem Wege zur Reichspolizei Ein Yrganiſalionserlaß Himmlers Berlin, 28. Juli. Der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei wendet ſich in einem Runderlaß vom 22. Juli 1936 an die Länderregierungen außer Preußen und gibt für das ganze Reich einheitliche Richt⸗ linien zur Organiſation der Ge⸗ meindepoliseiverwaltungen auf der Grundlage der bereits in Preußen durch⸗ geführten Maßnahmen. So wird die Dienſt⸗ aufſicht über die Gemeindepolizeiverwaltungen im ganzen Reich einheitlich geregelt. Auch in der Frage der Beſchulung werden die Länder⸗ regierungen erſucht, die bisher nur für Preu⸗ ßen geltenden Runderlaſſe auch in den übrigen Ländern ſinngemäß durchzuführen. Um ſich über die Perſonalverhältniſſe bei den außerpreußiſchen Gemeindepolizeiverwaltungen zu unterrichten, erſucht der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei die Länder⸗ regierungen ihm bis zum 1. Oktober ds. Is. die Unterlagen über die Offiziere der Ge⸗ meindepolizei, die oberen Kriminalbeamten und die Polizei⸗ und Kriminalkommiſſaran⸗ wärter vorzulegen. Sehr eingehend befaßt ſich dieſer Organiſa⸗ tionserlaß mit der Frage des Erſatzes bei den Gemeindepolizeiverwaltungen. Die Polizei⸗ wachtmeiſterſtellen der Gemeindevoll⸗ zugspolizei ſind nach den Einſtellungsgrund⸗ ſätzen zu 90 v. 5. den Verſorgungs⸗ anwärtern vorbehalten. Die reſtlichen 10 v. H. der Wachtmeiſterlaufbahn des Ge⸗ meindevollzugsdienſtes ſind mit für den poli⸗ zeilichen Vollzugsdienſt gaeignsten natic⸗ nalſozialiſtiſchen Kämpfern zu be⸗ ſetzen und zwar erfolgt die Einſtellung dieſer Bewerber in ſogenannten Eingangsſtellungen, d. h. in ſolchen Stellen, die für die endgültige Anſtellung als Beamter eine Probedienſtzeit erforderlich machen. Eingeſtellt werden nach dem Organiſationserlaß nur Nationalſoziali⸗ ſten, die vor dem 14. September 1930 ihre Eintrittserklärung in die NSDAP. ab⸗ gegeben haben(in Ausnahmefällen genügt die Zugehörigkeit zu SS., SA. oder HJ.) und die üblichen für die Beamtenlaufbahn vorgeſehenen Bedingungen erfüllen. Alle dieſe bisher nur für Preußen gelten⸗ den Beſtimmungen ſind jetzt ſinngemäß auch in den übrigen Ländern durchzuführen, ſo daß alle organiſatoriſchen Fragen der deutſchen Ge⸗ meindepolizeiverwaltung nunmehr im ganzen Reich einheitlich geregelt werden. Die Urſachen des Flugzeugunfalls des Oberſten Udet Berlin, 28. Juli. Zu dem Flugunfall von Oberſt Udet in Warnemünde erfahren wir, daß die ſofort eingeleitete Unterſuchung nunmehr abgeſchloſſen iſt. Dieſe ergab, daß der Abſturz auf einen Schaden an der Luff⸗ ſchraube des Flugzeuges zurückzuführen iſt. Techniſche Fehler in der Konſtrukkion und der Bauausführung des Flugzeuges, die die⸗ ſen Unfall häkken herbeiführen können, wur- den nicht ſeſtgeſtellt. Staafsſekrelär Funk auf der Ordensburg Cröſſinſee Rede über die Neuordnung der eſſe. Cröſſinſee, 28. Juli. Der Preſſechef der Reichsregierung Staatsſekretär Funk ſprach vor dem Reichslehrgang des NSD⸗ Studentenbundes auf der Ordensburg Cröſſin⸗ ſee über die Neuordnung des Preſſe⸗ und Kul⸗ turwefens im neuen Reich. Er umriß das Auf⸗ gabengebiet des Preſſechefs der Reichsregie⸗ rung, des Propagandaminiſteriums und der Landesſtellen und wies auf die Bedeutung des Schriftleitergeſetzes hin. „Unſere Aufgabe iſt es“, ſo führte Pg. Funk u a. aus,„auch den letzten deutſchen Volksgenoſſen durch eine neugeordnete, einheitlich geführte Preſſe, die nicht mehr die„Preſſefreiheit“ des Liberalismus kennt, das neue Weltbild des Nationalſozialismus ſtetig zu vermitteln. Auf kulturellem Gebiet wollen wir alle Werte deutſchen Kulturſchaffens in das deutſche Voll tragen. Der Studentenbund hat die große Aufgabe, durch die Preſſearbeit die deutſchen Hoch⸗ und Fachſchulen propagandiſtiſch zu be⸗ arbeiten. Der nationalſozialiſtiſche Student ſoll hierbei mithelfen am kulturellen Aufbau durch ſeine wiſſenſchaftlichen und künſtleriſchen Leiſtungen als Kämpfer für die Weltanſchau⸗ ung Adolf Hitlers.“ 57 Flugzeuge flarlen zum Internationalen Sternflug nach Berlin. Berlin, 28. Juli. Am Mittwoch ſtarten von ihren heimatlichen Flughäfen aus die ausländiſchen Teilnehmer des vom Aero⸗Klub von Deutſchland veranſtalteten„Internatio- nalen Sternfluges“ Die Geſamtzahl der end⸗ gültig gemeldeten Maſchinen beträgt 57, die ſich auf die nachſtehenden 17 Nationen wie folgt verteilen: Frankreich 10 Flugzeuge, Oeſterreich 9, Bel⸗ gien 6, Polen 5, England, Holland und Un⸗ garn je 4, Schweden und die Tſchechoſlowakei le 3, Italien 2, Chile, Griechenland, Japan, Jugoſlawien, Rumänien, Spanien und die Schweiz je eine Maſchine. 14 Kunſtflieger am Slarl Vor dem internationalen Kunſtflugwettbewerb in Rangsdorf Berlin, 28. Juli. Das Pflichtprogramm des vom Aeroklub von Deutſchland veranſtal⸗ teten internationalen Kunſtflugwettbewerbes um den„Preis der Nationen“ beſtreiten am morgigen Mittwoch ab 15 Uhr auf dem neuen Rangsdorfer Sportflughafen 14 Kunſtflieger Gu denen noch zwei Erſatzmaſchinen kommen), die ſechs Nationen angehören. Die vorge⸗ ſchriebenen Pflichtübungen, die den Teilneh⸗ mern erſt zwei Stunden vor Beginn dieſer Konkurrenz mitgeteilt werden, dürfen danach nicht mehr geübt werden. Jedem Bewerber ſtehen 15 Minuten zur Durchführung zur Ver⸗ fügung Dieſer Ausſcheidungskampf ſieht im allgemeinen einfache Flugübungen, Kurven, Immelmann, Turns, Rollenkehren, Kehrtkur⸗ ven ſowie Meſſer⸗ und Fächerflüge vor. Cooks enlſchuldigk ſich wegen der Beleidigung Sir John Simons im Unterhaus London, 28. Juli. Der oppoſttionelle Arbeiterparteiler Cooks entſchuldigte ſich am Dienstag im Unterhaus in aller Form wegen der in der vorigen Woche erfolgten Beleidi⸗ gung des Innenminiſters Sir John Simon, den er einen Lügner nannte. Bekanntlich mußten Cooks und zwei weitere Parlaments⸗ mitglieder wegen dieſer Angelegenheit das Unterhaus verlaſſen, wobei es zu ungeheuren Tumultſzenen kam. henlein forderk Anerkennung der Deulſchen Prag, 28. Juli. Der Führer der Sudeten⸗ deutſchen, Hen lein, ſprach am Sonntag in vier Verſammlungen, in denen er, wie ſeiner⸗ zeit in Eger, die Forderung nach Anerken⸗ nung der Sudetendeutſchen als Volksperſönlichkeiten erhob. Das ſudetendeutſche Problem ſei kein innenpolitiſches Problem der Tſchechoſlowakei und deshalb habe er nichts unverſucht gelaſſen, die Weltöffentlich⸗ keit hierüber zu informieren. Die Tſchechen hätten die alte öſterreichiſch⸗ungariſche Monar⸗ chie geſprengt. Die Sudetendeutſchen wollten den Staat nicht ſprengen, ſie wollten nur die Anerkennung ihrer Rechte im Staat. Leichter Belriebsunfall bei der neuen Nord · Süd- S Bahn Berlin, 28. Juli. Am Dienstag gegen 8.00 Uhr fuhr der vom Oſtbahnhof Oranien burgerſtraße in Richtung Bahnhof Fried- richſtraße fahrende S- Bahnzug auf einen vor dem Blockſignal vom Bahnhof Friedrich ſtraße wartenden Zug leicht auf. Dadurch wurden einige Reiſende unerheblich verletht. Infolge der Be lrlebsſtörung krat eine Streckenſperrung ein. Acht leicht verlehle Reiſende nahmen auf dem Bahnhof Fried richſtraße ärzlliche Hilfe in Anſpruch. Die an Ork und Skelle ſofort aufgenommene Unker⸗ buchung iſt noch nicht abgeſchloſpen. J d . ͤ ͥͤ»— 2 ·˙w̃] Eühaa—- 5 r 3 ö 2 e*—— ccc eee 5 el * 0 e 2 2———„ 2 2 r „SSC—T—TT — ä 5— 8 . 4 8 — ——————̃—ͤ— —— S — —————— e Kongreß für körperliche Erziehung Präſidenk Krümmel über die Enkwicklungs⸗ ſtufen der körperlichen Erziehung Berlin, 28. Jull. Auf dem Kongreß für körperliche Erziehung im Rahmen des Inter- nationalen Sportſtudenkenlagers ergriff nach dem Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten der Präſident des Kongreſſes, Miniſterialdirektor Prof. Dr. Karl Krüm⸗ mel, der Chef des Amtes für körperliche Er- ziehung im Reichserziehungsminiſterium, das Work zu einem Vorkrag über die Entwick- lungsſtufen der körperlichen Erziehung. Nach einem anſchaulichen Ueberblick über die Au- faſſung der Leibesübungen im Laufe der Ge- ſchichte, in der im weſenllichen jede Beläli⸗ gung des Individuums als Pebwatſache be— trachtet wurde, deutete„* den Eutrikt der Leibesübungen in den Bercich des Politi- ſchen in unſeren Tagen n Reichsminiſter Dr. Frick hielt eine Anſprache, in der er u. a. ausführke: Meine Herren Aerzkel Sie haben als auslän- diſche und deutſche Sporkärzte die Zeit der Olympiſchen Spiele für Ihren internationa- len Kongreß gewählt, um Ihre Verbunden— heit mit der Idee dieſer Spiele zu bekunden. Das Bildungsideal, das dieſen Zielen die Richkung gibt, iſt das des geſunden, ſchönen und kraftvollen Menſchen. Es liegt in ihm die Abwendung von der Ueberbewerkung des Rein-Geiſtigen, Verſtandesmäßigen, die eine Zeiklang auch in Deulſchland vorherr⸗ ſchend geweſen iſt. Weit entfernt, die Bedeu⸗ kung des Geiſtes und der Seele herabſetzen zu wollen, wiſſen wir doch, daß engſte Ver- bindungen zwiſchen Krafk und Schönheit des Leibes und der ſonſtigen Haltung des Men- ſchen beſtehen. Das Bewußtſein körperlicher Geſundheit und ſporklichen Könnens iſt Grund genug, mit Selbſtverkrauen die Auf- gaben des Lebens anzugreifen. Deukſchland darf für ſich in Anſpruch nehmen, durch ſeinen Turnvaker Jahn gerade dieſe Gedanken maßgeblich in die körperliche Erziehung eingeführt zu haben. Jahn ſpricht in der Begründung ſeiner Deuk— ſchen Turnkunſt durch ſeine 1810 erſchienene Schrift„Deulſches Volkstum“ vom Kraftbe- griff in den Leibesübungen. Eine Form dieſes Kraftbegriffs nennk er die„Einigungskraft des Volkes“. Er erhofft von der Turnkunſt eine Feſtigung des Volkstums. i Wenn Schönheit, Kraft und Muk aufs höchſte geachtete Tugenden des jungen Men- ſchen ſind, ſo wird dies auch ausſchlaggebend ſein für die Lebensverbindung, die er in ſei⸗ ner zukünfkigen Ehe kreffen wird, und ſo wird die Erziehung durch die Leibesübungen auch zur Erziehung der Erbgeſundhelk und Raſſe. reinheit und zu einer erwünſchten Ausleſe des Schönen und Kraftvollen führen. Die Olympiſchen Spiele ſind ein Feſt der Lebensfreude, Lebensfreude aber iſt Freude an der Geſundheit und Freude am Können. Sie iſt ohne Geſundheik undenkbar. Als Wegbereiter zur geſundheiklichen Lebens- führung wird Ihr Wirken umſo erfolgreicher ſein, wenn Sie Ihre Aufgabe nichk nur als Mahner auffaſſen, die vor geſundheitlichen Gefahren warnen, ſondern auch poſikiv aus Ihrem Wiſſen heraus mit eigenen Anregun⸗ gen hervorkreken. Profeſſor Dr Lakarfek danke in ſei⸗ ner Anſprache im Namen der Ausländer für den herzlichen Empfang und ſprach dem Kon- greß ſeine Glückwünſche aus für die ausge⸗ zeichnete Auswahl hervorragender Mitar- beiter. Dieſem vortrefflichen Mitarbeiterſtab ſei es zu verdanben, daß der Inkernationale Sportärztekongreß eine ſo große Bedeukung erlangt habe. Verſchmörung in Nern anfagedeckf Santiago de Chile, 28 Juli. Nach hier eingegangenen Nachrichten deckte die Re⸗ gierung von Peru eine für den 28. Juli, dem peruaniſchen Nationalfeiertag, vorgeſehene Ver⸗ ſchwörung der„Apriſten-⸗Partei“ auf, die wäh⸗ rend des Tedeums ausbrechen ſollte. Der Haupträdelsführer wurde verhaftet. Ver⸗ ſchiedene Kiſten nahmt werden. Spaniſches Flugzeug mit Goldſendung Paris, 28. Juli. In Le Bourget iſt am Dienstagvormittag ein dreimotoriges ſpani⸗ ſches Flugzeug von Madrid kommend einge— troffen. Neben vier Fahrgäſten befanden ſich 1250 Kilogramm Gold in Barren an Bord des Flugzeuges. Aus den FSchneemaſſen befreit Santiago de Chile, 28 Juli. Die 97 deutſchen Ausflügler, die, wie gemeldet, von einem Schneeſturm überraſcht und in der Schutzhütte bei Valdes im Volkautal vom Schnee eingeſchloſſen wurden, konnten jetzt un⸗ ter großen Anſtrengungen gerettet werden. Dynamit konnten beſchlag⸗ Die kolen 3A- Männer in Mannheim Beiſezung am Mittwoch Slabschef Lutze u. Gauleiler Vagner ſprechen Mannheim, 28. Juli. Mannheim ſteht ganz unter dem Eindruck des furchtbaren Kraftwagenunglücks im Schwarzwald. Die ganze Stadt hat Trauerbeflaggung angelegt. In den frühen Morgenſtunden des Dienstags ſind die toten SA.⸗Männer in ihre Heimatſtadt zurückgekehrt, die ſie am Samstag ſo frohgemut verlaſſen hatten. In alle Stille erfolgte die Aufbahrung der Leichen im würdig ausgeſchmückten Nibelungenſaal des Roſengarten. Die Trauer feierlichkeiten ſind auf Mittwochnachmittag feſtgeſetzt worden. Um 15 Uhr wird im Nibelungenſaal ein offizieller Trauerakt ſtattfinden, an dem neben den Angehörigen der auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben geſchiedenen SA-Männer hohe SA⸗ Führer aus dem Reich, Vertreter der verſchie⸗ denen Gliederungen der Partei, der Wehrmacht, des Staates, der Behörden uſw. teilnehmen werden. Nach einem Vorbeimarſch der Ehren⸗ ſtürme vor den Särgen erfolgt dann die feier⸗ liche Ueberführung der Toten nach dem Haupt⸗ friedhof, wo ſie in einem Sammelgrab ihre letzte Ruheſtätte finden werden. Bei der Trauerfeier für die toten SA⸗Kame⸗ raden werden Stabschef Lutze und Gauleiter Wagner ſprechen. Anſchließend findet die Trau⸗ erparade zum Hauptfriedhof ſtatt. 20 Oo 0-Rm.-Spende des Führers für die Hinkerbliebenen der koken S A- Männer— Weitere Spenden Berlin, 28. Juli. Zur Unkerſtützung und Linderung der erſten Nok hal der Führer für die Hinkerbliebenen und Verletzten des Unglücks bei Freudenſtadt im Schwarzwald den Bekrag ron 20000 Reichsmark, der Reichsſchatzmeiſter einen ſolchen von 20 000 RM. und der Stabschef einen weiteren Be⸗ krag von 10 000 RM. zur Verfügung geſtellt. Die deulſche Beamkenſchaft ſpendek 25 000 Reichsmark Reichsbeamkenführer Pg. Hermann Neef bat namens des Reichsbundes der deulſchen Beamken an den Chef des Stabes der SA. Pg. Victor Luße ein Telegramm gerichlek, in dem er das Beileid der deulſchen Beam- ken zu dem furchtbaren Unglück ausſprichk und zur Linderung der Nok der Hinkerblie- benen der koken S A.-Kameraden den Bekrag von 25 000 RM. zur Verfügung ſtellt. „Tag der Verbände“ auf dem Hamburger Wellkongreß dienſtes Hamburg, 28. Juli. Am heutigen ſech⸗ ſten Tage des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung, dem„Tag der Verbände“, zeig⸗ ten Reichsarbeitsdienſt, SA., SS. u. NS. turneriſche und ſportliche Vorführungen aller Art. Auf der großen Kongreßwieſe im Zoo, wo die Vorführungen des Reichsarbeitsdienſtes ſtattfanden, hatten ſich zahlreiche Volksgenoſ⸗ ſen und viele ausländiſche Kongreßteilneh⸗ mer eingefunden. Die Arbeitsmänner zeigten, daß ſie nicht nur mit dem Spaten umgehen können, ſon⸗ dern auch ihren Körper beherrſchen. Verſchie⸗ dene Uebungen, namentlich das Bodentur⸗ nen mit den vielen Sprüngen, den Rollen und Ueberſchlägen ſowie die Gymnaſtik mit dem Medizinball, den Gewichten und Baum⸗ ſtämmen, riefen helle Begeiſterung hervor. Vorführungen des Reichsarbeils⸗ im 300 Vorführungen der SA., SS. und des NS. Auf dem Heiligengeiſtfeld fanden die Vor⸗ führungen der SA., SS. und des NS. ſtatt. Die Darbietungen, denen zu Beginn auch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley bei⸗ wohnte, wurden in Anweſenheit von mehreren tauſend in- und ausländiſchen Ehrengäſten flott abgewickelt. Aus der Fülle der Vorfüh⸗ rungen verdienen die Reiterſtürme beſondere Erwähnung. Sie bewieſen, wie eng Reiter und Pferd miteinander verwachſen ſein kön⸗ nen Proben beſonderer Geſchicklichkeit legte die Motorſtandarte bei ihren Uebungen ab. Einen Einblick in die allgemeine körperliche Ausbildung der SS. vermittelten deren gym⸗ naſtiſchen Uebungen ſowie die Partner-Vor⸗ führungen. Die außenpoliliſche Aussprache im Unlerhaus elond George begrüßt die Viederbeſetzung des Rheinlandes 8d London. 28. Juli. Im weieren Verlauf der Ausſprache im Unterhaus er- griff auch Lloyd George das Work. Er er- klärte, der Verſailler Vertrag ſei ein Kom promiß zwiſchen einer ganzen Reihe wider ſprechender Forderungen und Anſprüche geweſen. England habe den Mittelweg ein⸗ gehalten. Eine der Schwierigkeiten ſei der Grundſatz der Selbſtbeſtimmung geweſen Hierauf ſeien Danzig und der Korri- dor zurückzuführen und hieran ſeien auch einige der im Falle Ungarn gemachken Feh⸗ ler ſchuld. Das ſei ein Teil der an dem Verkrag von Verſailles geübten Kritik. Die andere Kritik gehe dahin, daß der Verkrag niemals ausgeführt worden ſei. Nach dem Ausſcheiden Amerikas aus der Reparakions— kommiſſion habe Frankreich die ausſchlag⸗ gebende Stimme erhalten. Die Folge ſel geweſen, daß Reparakionen weit rückſichts⸗ loſer als erforderlich beanſprucht worden ſeien. Lloyd George wandke ſich dann der ſetzl gen außenpolitiſchen Lage zu. Er erklärke, wenn die Politik der Regierung überhaupl irgend etwas beſage, dann bedeule ſie, daß England ſich ehrlich und aufrichtig bemüben wolle, dem jahrhunderkealten Konflikt zwiſchen Teu⸗ konen und Galliern ein Ende zu be⸗ reiten. Wenn der Reglerung dies gelinge, dann werde ſie Eurowa einen unſchätzbaren Dienſt erwieſen haben. Jedermann ſei bekannt, daß die Abrüſtungskon ferenzen nichts anderes darſtellten, als ein langes Inkrigenſpiel der Gerüſteten um die Erhaltung ihrer Supre ⸗ makie. Er freue ſich außerordenklich, daß dieſes Kapitel abgeſchloſſen ſei und daß ein neuer Anfang gemacht werden ſolle. Er freue ſich auch darüber, daß das Abkommen von Streſa nicht wieder ins Leben gerufen werden ſolle. Rheinland und ſelbſt die Befeſligung des Rheinlandes als etwas Unabänder⸗ liches angenommen werden. In dem Augenblick, als der franzöſiſch⸗ ruſſiſche Pakk unterzeichnet worden ſei, hät. ken die für die Sicherheik Deutſchlands ver ankworklichen Perſonen ihre wichtigſten in⸗ duſtriellen Bezirke nicht ohne Schuß laſſen können, umſo mehr als Frankreich die gewaltigſten Befeſtigungen errichkel habe, die jemals die Welk geſehen habe. Hit⸗ ler wäre ein Verräter an ſeinem eigenen Land geweſen, wenn er angeſichts dieſer Lage nicht etwas zum Schutze Deukſchlands unternommen häkte. Lloyd George begrüßte hierauf die Erklä⸗ rung, die Neville Chamberlain zur Man- datsfrage abgegeben hak. Er glaube nicht, daß Eden im fetzigen Augenblick weiker opponieren könne, wünſche aber Eden und ſeinen Freunden für die Fünf mächke⸗ konferenz den beſten Erfolg. Er ver⸗ ſtehe nicht, warum Frankreich nicht mik Deukſchland zu einer Einigung gelangen könne. Frankreich habe alles zu gewinnen und nichts zu verlieren. Wenn es Eden ge⸗ länge, Frankreich hiervon zu überzeugen, dann werde er ſich unſterblichen Ruhm holen Zum Schluß der Ausſprache ergriff Außenminiſter Eden noch einmal das Work, um auf die im Ver⸗ lauf der Ausſprache geſtellken Fragen zu ankworken. Was die Frage nach dem Pro- gramm der Fünfmächkekonferenz angeht, könne er keine Mikteilungen machen. Zu- nächſt müſſe er die Antworken der deutſchen und der italieniſchen Regierung abwarken Die Aufgaben der Konferenz ſeien un⸗ geheuer groß. Eden wandte ſich dann der Völkerbundsreform zu und erklärte, daß er einen Gedankenaustauſch mit anderen Mit- gliedern für beſſer finde. England beabſich⸗ tige nicht, eine weſentliche Aenderung der Er ſei froh, daß der Einmarſch in das Genfer Satzung vorzunehmen. Bekanntmachungen der A. S. D. A. P. Krels Heppenheim SDA P., Gan Heſſen⸗Naſſau. 1 1— Mason, Gutleutſtraße 8—14. Adolf Hitler⸗Haus. Leal e 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 riftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhe. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 815 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. —— 2 ASB-DAß. Kteis waltung. Die Verrechnung der„Arbeitertume“ iſt um⸗ gehend und wie ſeither vorzunehmen. 9 2 2 Omnibusfahrt zum„Nierſteiner Weinfeſt 1936“ mit Kraft durch Freude. Am 9. Auguſt 1936 fährt der Kreis Bensheim⸗ Heppenheim zum Nierſteiner Weinfeſt 1936. Die Fahrt geht um 8 Uhr ab Bensheim mit Omni⸗ buſſen am Nitterplatz und geht über Lorſch— Autobahn bis Darmſtadt nach Kornſand—Nierſtein. Heimfahrt über Worms. Der Teilnehmerpreis be⸗ trägt 4.90 Mk. In dem Preis ſind enthalten: Eintritt zum Weindorf, Plakette, Eintritt zum Feſtſpiel, 1 Glas Nierſteiner Wein und 1 Los (jedes 5. Los gewinnt eine Flaſche Nierſteiner Qualitätswein), außerdem 1 Mittageſſen. Die Be⸗ triebe im Kreis können ebenfalls an der Omni⸗ busfahrt teilnehmen. Anmeldungen bis ſpäteſtens 5. Auguſt bei unſeren Dienſtſtellen(Kreisamt Hochſtraße 2) und dem Kreiswanderwart(Heſſ. Kreisamt Bensheim, Eingang 3). Die Ortswarte melden ebenfalls bis ſpäteſtens 5. Auguſt die Teilnehmerzahl. * Steffan, Kreiswalter /ãã ĩͤ vb Jurchtbares Unweller im unleren Innkal Roſenheim, 28. Juli. Am Monkag⸗ abend ging auch über das untere Innkal ein furchtbares Hagelwekter hinweg, das unge ⸗ heuren Schaden anrichtele. Die Hagelſchloßen praſſellen eine Viertelſtunde lang nieder und machken Felder und Wieſen dem Erdboden gleich. Weitere Beileidstelegramme an Stabschef Lutze Berlin, 28. Juli. Der Reichsführer der SS. Himmler ſprach dem Stabschef Lutze in einem Telegramm das Mitgefühl der SS. aus. Reichsminiſter Kerrl, der zur Zeit er⸗ krankt iſt, ließ ſofort nach Bekanntwerden der erſchütternden Unglücksbotſchaft aus dem Schwarzwald Stabschef Lutze fernmündlich ſeine aufrichtige Anteilnahme verſichern. Der Komponiſt Heinrich Kaminfki mit der Harry Kreismann⸗Stiftung ausgezeichnet Berlin. 28. Juli. Der Ertrag der Harry Kreismann⸗Stiftung für das Jahr 1936 iſt auf Grund einer Bekanntmachung des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung Ruſt dem Kom⸗ poniſten Heinrich Kaminfki in Anerken⸗ nung ſeiner künſtleriſchen Leiſtungen und zur Förderung ſeiner weiteren Arbeiten verliehen worden. Beglaubigungsſchreiben überreicht. Rio de Janeiro, 29. Juli. Am Diens⸗ tag überreichte der erſte deutſche Botſchafter dem Bundespräſidenten ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben. Franz. Bombenflugzeug abgeſtürzt Vier Toke Paris, 28. Juli. In der Nähe des Flug⸗ plahes von Charkres ſtürzte am Dienskag ein Bombenflugzeug bei einer Uebung ab Vier der fünf Inſaffen fanden dabel den To d, der fünfte konnte ſich durch Fall ſchirmabſprung rekten. delt N Von Ji ten Till Ein baun beſte Ales nen und Lüge Laie Aste den den daß— uo 8 n— bet dan 0 d 116 1 iht, Bath, f, 1 Bensheim, 1086. Die nit Om 5 Loh —Merſtein etpteis he⸗ enthalten: tritt zun a 1 955 Merfteinet „ Die Be, her Onni⸗ ſhaltens reisam. 1(e. Dasuntit luguſt die Neiswalter leren Moniag tal ein as unge · ehchoßen ſebet und Erdboden abachef lhret der def Lutze er 28 1 geit er⸗ erden det 13 dem mündlich m. lit det ichnet er Hart 1035 it feichs⸗ ſenſchaft, m Kol⸗ Auerlen⸗ und jut verliehen ct. U Lienz uſchaftet Aung fit 1 bog ein Mlet den 271. Fan Frauen-Beilage der Viernheimer Volkszeitung Zur Arbeit in Haus und Garten Sommerfähnchen und paßt in ſeiner Fröhlichkeit in jeden Garten. Junge Hausfrauen ee„Als Arbeitsanzug Mit zierlicher Stik. Dirndlkleid aus bun⸗ eine lange Hoſe aus kerei geſchmückte tem Trachtenkreton⸗ note blauem Waſchſtoff Wochenendſchürze. ne in neuem Muſter. N Aber weißer Bluſe. Ullſtein⸗Schnitt⸗ Ullſtein⸗Schnitt⸗ Ullſtein⸗Schn.v3102 muſter W 1934 muſter K 7104 weckmäßig muß man angezogen ſein, hübſch möchte man angezogen ſein, wenn die Tätigkeit im Haus und im Garten eine beſondere Kleidung ver⸗ langt. Wie ſich beides vereinen läßt, iſt eine Frage, die zu ſehr kleidſamen Arbeitsanzügen geführt hat. Da gibt es Hoſenanzüge, denen man die Tüchtigkeit der jungen Gärtnerin, die ſie trägt, ſchon von weitem anzuſehen meint. Aus derbem blauem Waſchſtoff ſind ſie mit einem Latz und einer großen Taſche, denn eine Taſche zum Aufnehmen von allerlei Kleinzeug braucht man, um die Hände zur Arbeit frei zu haben. Eine ganz einfache Bluſe wird unter der Hoſe getragen. Auch die ländlichen Dirndlkleider erweiſen ſich als praktiſch bei der Arbeit. Man bringt jetzt ſo freundliche Kretonneſtoffe in buntgeblümten Bauerndrucken nach alten Muſtern. So ein Kleid iſt ſtabil, hält etwas mehr aus als ein dünnes tragen Dirndlkleider auch gern bei der Hausarbeit. Aber zum eifrigen Schaffen in den eigenen vier Wänden hat man noch viele andere Möglichkeiten, ſich den Forderungen der Arbeit gemäß und trotzdem nett anzuziehen. 7 Zwiſchen Schürzenkleidern, Wickelſchürzen und Kitteln kann die junge Hausfrau wählen. 1 Wir haben eine große Schürzenmode, bei der das Charakteriſtiſche die Kleidähnlichkeit der Schürze iſt. Halbe Armel, flotte Kragen und Schnallengürtel machen aus einer Schürze ein Arbeitskleid, in dem man ſich vor jedermann zeigen kann. Ein Kleid dar⸗ unter zu tragen, erübrigt ſich, wenn der Verſchluß völlige Deckung gewährleiſtet. Neben den Kleiderſchürzen ſind die kleinen Wochenendſchürzen mit ein wenig leichter Buntſtickerei ſehr beliebt. Wie ſchnell iſt die zierliche Handſtickerei angefertigt und wie freundlich ſchaut ſo eine Schürze aus. Will man die Schürze vorzugsweiſe im Garten tragen, empfiehlt ſich eine große, aufgeſetzte Taſche, damit man alles Nötige gleich mu hinausnehmen kann und nicht jeden Augenblick ins Haus zurücklaufen muß.— Einfache Sportkleider aus Panama und aus leinenartigen Sportſtoffen bewähren ſich nicht nur beim Sport, ſondern auch mindeſtens Der Hausanzug be⸗ ſteht aus Beinklei⸗ dern und buntem Bluſenjäckchen. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter W 1936 Rock und Bluſe be⸗ währen ſich bei der Arbeit. Ullſtein⸗ Schnittmuſter R491 und B 2161 Sportliches Kleid in ſchlichter, gut waſch⸗ barer Form. Ullſtein⸗ Schnitt K 7111 Praktiſche Kleider ſchürze, ganz wie ein Kleid mit Kragen und Halbärmeln. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter W 1913 ebenſo bei der Arbeit. Man gibt dem Rock eingelegte Falten, macht die Armel ganz kurz und den Hals frei, dann wird einem ſo leicht keine Arbeit zuviel. Zu den erprobteſten Anzügen bei der Arbeit gehören ferner Rock und Bluſe. Schlanke Jugend kann ihre Vorliebe dafür nicht verleugnen. Wer das Neueſte ſucht, fertigt die Bluſe aus winzig fein geſtreiftem oder kariertem Herrenſtoff. Und zum Schluß noch etwas für die Mußeſtunden nach getaner Arbeit. Wie geruhſam liegt es ſich dann auf dem Liegeſtuhl in einem Hoſenanzug aus langen blauen Beinkleidern und einer koketten bunten Schoßbluſe aus blumig bedrucktem Trachtenkretonne. Durch den ganzen Garten leuchtet die luſtige Buntheit. M. Cl. Deulſche Spihen in der Jommer⸗ mode Es mag übertrieben erſcheinen, jetzt noch Sommermoden⸗Vorſchläge zu geben, und doch ſtellt ſich oft heraus, daß dieſe oder jene Klei— nigkeit geeignet wäre, neuen Eindruck zu ſchaffen. Koſtſpielig dürfen dieſe Dinge nicht ſein, denn es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man größere Aufwendungen der kommenden Jah— reszeit vorbehält, wenn man nicht dazu ſolche Stoffarten wählt, die ſich ſpäter auch noch ver— wenden laſſen. Gut geeignet zum Umarbeiten und Ergän⸗ zen iſt deutſcher Spitzenſtoff. Daß man alten Kleidern eine neue Paſſe aus Spitzenſtoff an⸗ ſetzt, wenn ſie ſich auf andere Art nicht noch beſſer auffriſchen laſſen, iſt bekannt, manchmal aber iſt ein Kleid noch lange nicht im allge⸗ meinen Sinne alt und der Verſuch, ſein Ober⸗ teil abzuſchneiden. wäre Verſchwendung. Da denkt man ſich beſſer eine Ueberkleidung aus Spitze aus, die es auf einfache Weiſe verwan⸗ delt und doch in ſeiner Grundform erhält. Vom kurzen anliegenden oder loſe gearbeiteten Jäckchen bis zum längeren loſen Spitzenmantel gibt es viele Anwendungsarten. Sie alle rich⸗ ten ſich nach dem Charakter des Spitzenſtoffes. Tüllſpitzen ſind im Muſter plaſtiſch ohne den Eindruck der Schwere, wie ſie leinenen und baumwollenen eigen iſt. Sie eignen ſich am beſten für modiſche Ueberkleidung zu dunklen Kleidern, während die ſehr feinen kunſtſeide⸗ nen Spitzen ſich beſſer mit lichten Kleidfarben und leichten Stoffarten vertragen. Man hat außer den kleinen und mittelgroßen Phan⸗ taſiemuſtern ſolche in Sommerblumenformen herausgebracht, die eine Bereicherung der jetzi⸗— gen Mode ſind. Die Auswahl in harmonieren⸗ den und gegenſätzlichen Farben iſt groß. Vom unauffälligen Sandton bis zur neuen Lila⸗ farbe iſt jede Abtönung vertreten. auch ſolche unbeſtimmter Miſchung wie rötliche Blau- und Brauntöne. Andere haben Neigung zum Grün⸗ und Gelblichen. Bei der Wahl der Spitzenſtoff⸗ Farbe und des Muſters muß man ſich nach dem vorhandenen Kleidercharakter richten. Findet man eine gute Löſung, dann läßt ſich ſogar ein Sportkleid durch eine geeignete Spitzen⸗ hülle zu Nachmittagsveranſtaltungen größeren Gepräges tragen. Schlichte Abendkleidformen trägt man ſich eigentlich am wenigſten über— dennoch iſt es zweckmäßig, eine neue Ueberkleidung dazu zu haben. Man braucht dazu eineinhalb Meter Spitzenſtoff, aus dem lange weite. innen geſchlitzte oder unten weite offene Aermel im Zuſammenhang mit einer bis zum Halsanſatz reichenden Paſſe geſchnitten werden. Dieſe Paſſe wird an allen Außenrändern durch Um⸗ legen verſäubert und vorn durch Raffen unter einer Schmuckblume oder einer großen Nadel geſchloſſen. Man zieht ſie über das Kleid, ohne es verändern zu müſſen. Nach dex Tiefe des Rückenausſchnitts am Kleid richtet ſich die rückwärtige Länge einer ſolchen Paſſe. Auch Spitzenüberwürfe, Boleros genannt. die vorn ſo knapp ſind, daß ſie offen bleiben müſſen, ſind eine gute Löſung und Bereicherung der Sommermode. Gürlel und handſchuhe- ſelbft gearbeitel Unſeren ſelbſtgearbeitekten Gürtel tragen wir mit beſonderem Skolz; denn ohne Gürtel iſt faſt jedes Kleidungsſtück unvollſtän⸗ dig nach der vorherrſchenden Tagesmode. Wir gürten das Nachthemd ebenſo ſelbſt⸗ verſtändlich wie den Badeanzug, oder das neue Abendkleid, den Jumper und das Tee- kleid. Bei dieſer Wichtigkeit des loſen Ban⸗ des iſt ſeine Beſchaffenheit nicht gleichgül⸗ tig. Warum ſollen wir nicht ſtakt der zwei⸗ ken oder dritten Strickbiuſe bieſen oder je⸗ nen Gürtel zur Abwechfſlung handarbeiten? Die jeweils paſſende Umgürtung will ihren beſonderen Ausdruck haben So entſtehen gehäkelle und geſtickke Gür⸗ kel, gehandarbeiteke, wollumriſſene Ledergür⸗ kel, auch bemalte Schöpfungen. Das Zuſam- menſtellen von drei bis vier verſchieden far- bigen Bändern zu einem Gürtel, den ein be⸗ ſonderer Verſchluß auszeichnet, iſt ebenfalls ein nekter Einfall. Die geſtickten Wollgürtel laſſen auf dunk⸗ lem Hinkergrunde lebhafte Blumen blühen, die Modeherzen ergänzen ſich an beiden Sei- ken häufig zum Güsrtelſchloß. Ueberhaupt ſoll der Schluß ſichtbar ſein, man wird bei— nahe ſogar„Handgreiflich“ und ſtickt richtige kleine Schlöſſer da, wo die Enden zuſam- menkommen Die Mode liebt ja die Sprache in Bildern, warum ſollte der Gürtel davon verſchont bleiben! Geflochtene Metallgürkel ſind ſehr hübſch zu dunkleren Tönen, Flecht— arbeiten in Baſt, Schnur und Leder machen ſich auf Leinen und leichter, heller Sommer- ſeide gut. Zweifarbige Schnüre werden zu- ſammengedreht, durch Oeſen geführt und zum Schluß kreuzweiſe verſchnürk. Dieſe Ver- ſchnürung als Abſchluß iſt auch an einfar⸗ bigen, breiten Sämichledergürbeln beliebt, wie ein Mieder wirkt der Gurk. Alle Ar- ten von Borten, auch grobe Teppichborke, werden zuſammengeſtellt und beſtickt, eng⸗ maſchige, gehäkelle Gürtel aus farbigem Garn, auch in Knotenmuſtern, regen zur Nachahmung an. In der Flickkiſte finden ſich wunderſchöne Samk- und Seidenreſte zum Verarbeiten von Wuſtergürteln. Zuſammengefügte Blätter oder Blüten, für die es Vorlagen gibt, laſſen einen modiſchen Gürkel enkſtehen, der hübſch zum Organdykleide ausſieht. Auch ſo geht es: Wir ſchneiden aus dem übrigen Reſt vom Blütenſtoff die Motive aus, reihen ſte auf rückwärtigem feſten Bande guk aneinander, franſen die Schnittflächen leicht und umgür⸗- ken unſere Lenden damit. Ein ebenſo her⸗ geſtellter Blükentuff dient dem Kleide als Schulkergarnierung, jeder andere Aufputz muß dann vermieden werden. Aehnlich den geſtickten ſind die gehäkelken Gürkel aus bunten Seiden und Wollgarn⸗ reſten. Und natürlich— es fehlt nicht an Gürteln mit Olympiaabzeichen, das jedoch nur auf Sporkkleidern prangen ſollte, um es zu ehren. Der ſelbſtgehäkelle Sommerhandſchuh iſt keine Neuheit mehr, er wird noch immer mit Stulpen getragen, die aber das Abſtehen zeit- weilig aufgegeben haben und den Arm mehr umſchließen. Eine Handfläche gefällt ſich mik einem Einzelmotiv, das in die Häkelei„hin⸗ eingezaubert“ wird, wenn der Handſchuh ein- zigartig ſein ſoll. 9 —— R K Dr ——* eee ——— . Olympia regt zum Nachdenken an! Wer das Glück hat, an den olympiſchen Spielen als Zuſchauer teilzunehmen und unter den vielen verſchiedenen Sportarten auch den Tanz zu bewundern, den wird es ſicherlich intereſſieren, der Entwicklung des Begriffs: Tanz als Sport, wie ihn die letzten 30 Jahre geprägt haben, nachzu⸗ ſpüren. Es iſt den modernen Gymnaſtik⸗ und Tanzſyſtemen vorbehalten geblieben, über das Allgemeinmenſchliche hinaus das Be⸗ ſondere der Perſönlichkeit in den Vorder⸗ grund zu rücken. So entſtanden eine Reihe von„Syſtemen“, die urſprünglich nichts anderes waren, als der unmittelbare charakteriſtiſche Ausdruck ihrer Urheber. Inwieweit werden hierbei nun Perſön⸗ lichkeitstyp und Gymnaſtikſyſtem in eine Beziehung treten können? Das führt uns auf die erſte Frage, inwieweit wir überhaupt von Perſönlichkeitstypen ſprechen dürfen. Das charakteriſtiſchſte eines jeden Men⸗ ſchen findet ſich zunächſt in der Konſtitu⸗ tionsformel der Perſon vor. Wir wiſſen, daß Körperbau und Charakter in gewiſſen Grenzen und mit mannigfachen Einſchrän⸗ kungen regelhafte Beziehungen aufweiſen. Faſſen wir den Zuſammenhang konſtitu⸗ tionell, ſo wendet ſich die Gymnaſtik der „Biologie der Perſon“ im ſpezifiſchen Sinne zu. Körper und Seele leben in einem Bei⸗ und Miteinander; eines wirkt auf das an⸗ dere und Körperübung muß unbedingt lea Wirkungen ausüben— umgekehrt edoch auch ſeeliſche Eigentümlichkeit der Perſönlichkeit in der Leibesübung ihren Niederſchlag finden. Es kommen in aller⸗ erſter Linie die drei Typen des leptoſomen, des rhythmiſchen und des athletiſchen Men⸗ 75 in Betracht. Kurz geſagt iſt der lepto⸗ ſome Typ jener Menſch, deſſen ſchmächtiger Körperbau, deſſen flache Bruſt, deſſen rela⸗ tive Länge der Extremitäten auffällt. Er iſt zugleich der Charakter, deſſen Weſen Empfindſamkeit, ſchöngeiſtige Einfühlung, aber auch Selbſtabſchluß vor der Welt, Pe⸗ danterie und trockene Lebensauffaſſung dar⸗ ſtellen kann. Demgegenüber der Pykniker: rundlich, kleiner, muskelentwickelter, mit Fettanſatz am Leib und mit anderem Kopfſchnitt als der Leptoſome. Entſpre⸗ chend den Beobachtungen iſt er im Weſen praktiſch, probat, organiſatoriſch gerichtet. Der möglicherweiſe idealiſtiſchen Verſtie⸗ genheit des leptoſomen Typs ſteht die Praxis des Pyknikers entgegen. Der athle⸗ tiſche Typ endlich iſt muskulär überbetont: geiſtig der robuſtere Vertreter, wenig zu⸗ gänglich, von innerer Schwere, gerichtet auf Kraftprotzentum und Maſſigkeit der körperlichen wie auch ſeeliſchen Manier. In welchen Beziehungen ſtehen nun die verſchiedenen Perſönlichkeitstypen zu den Gymnaſtikſyſtemen? Jedes der Syſteme hat irgend ein inneres Fundament,„meint“ irgend etwas Beſtimmtes. Die eine Gruppe 3. B. iſt ſtreng exakt, anatomiſch, man möchte ſagen unperſönlich gerichtet. Man trainiert ganz auf einen bewußt beherrſch⸗ ten Muskel. Das Syſtem Menſendieck ge⸗ hört hierher. Es iſt ſtatiſch, geht aus von den ſachlichen Schönheitsidealen der Grie⸗ chen und überträgt dieſe auf die Perſon. Kein Sprung, kein Lauf, keine Muſik ſpie⸗ len bei Menſendiek eine Rolle! Alle Kör⸗ perbewegungen ſind für jedermann gleich, denn ſie werden anatomiſch beſtimmt. Bei jeder Bewegungsübung muß der Schüler beſtimmte Vorſtellungen haben. Er muß an Gewichte, an Luftſchichten denken, in denen er die Arme bewegt und ſo fort. Es handelt ſich alſo um ein Syſtem, das ein⸗ mal den Typen zugeordnet iſt, die tatſäch⸗ lich ſtrikt in anatomiſcher Korrektheit das Weſen der Gymnaſtik ſuchen. Auf der an⸗ deren Seie iſt es rein intellektuell gerich⸗ tet und wendet ſich ſo an Menſchen, die ver⸗ ſtandesmäßig ſich zur Gymnaſtik verhalten wollen. Damit iſt der Typenkreis der Schülerſchar bereits umriſſen. Muskuläre Betonung und Formalismus des Aeſtheti⸗ ſchen über den Weg des Intellekts. Aus⸗ ſchaltung jeder Raumbewegung und jeder akuſtiſchen Anregung: man begreift, daß manche Schüler ſich wenig glücklich bei ſol⸗ cher Gymnaſtik befinden. Nur ein Gegenſtück: reinſte Muſikalität der Form. Das finden wir in dem rlaſſt⸗ ſchen Verfahren nach Jaques⸗Dalcroze. Im⸗ proviſationen der Themen am Klavier mi⸗ ſchen ſich mit Transponierungen. Einzel⸗ ſpiel bindet ſich mit Doppelſpiel. Bewe⸗ gung und Ton verſchmelzen, aber der Schwerpunkt ruht durchaus auf der Seite der Muſik. Die zugeordnete Bewegung hat verdeutlichenden Sinn. Die rhythmiſche Gymnaſtik nach Dalcroze iſt nicht auf rein körperliche und noch weniger tänzeriſche Ziele gerichtet. Der Körper nimmt aus ſder Muſik Anregung für Bewegungen. Da aber hier bei ſtrengſter und verwickelteſter Bindung an das muſikaliſche Thema alles auf ſeiten des aukuſtiſchen Menſchen ruht, wird der optiſche Typ zu kurz kommen müſſen. Anders gerichtet war die Gymnaſtik und „Kalliſthenie“ der Duncanſchule. Hier trat das optiſche der Erſcheinung in den Vor⸗ dergrund. Es entwickelte ſich hier und dort etwas wie billiger Kitſch. Lichter, Schleier und anmutige Bewegungen waren für den Beobachter bei den Duncanſchulen Aus⸗ druck der gymnaſtiſchen Zielgebung. Man ſuchte das ſchöne Bild, ohne nach der ana⸗ tomiſchen Zweckmäßigkeit zu forſchen und ohne muſikaliſche Weiterentwicklung des Menſchen zu erſtreben. Wieder andere Richtungen greifen konſti⸗ tutionelle Beſonderheiten auf, etwa die Atmung. Die Syſteme, die von Anderſen⸗ Schlaffhorſt ausgingen, rechnen hierher. Auch die Masdasnangymnaſtik geht auf die Atmungstechniken rege ein. Freilich ſteht dahin, inwieweit noch myſtiſche Vor⸗ ſtellungen mit der Atemtechnik ſich einen. Auf anderem Voden ſteht die„rhythmi⸗ ſche Gymnaſtik“, die ſich um Bode und eine zahlreiche ſonſtige Gefolgſchaft gruppiert. Hier tritt in den Mittelpunkt die Bewe⸗ gungsfreude ſchlechthin, die ſich dann um den verſchwommenen Begriff„Rhythmus“ kriſtalliſiert. Praktiſch fordern ſie nicht wie Dalcroze hochwertige Muſikalität. Ja, die Muſik wird hier Dienerin der Bewegung, und oft genug begnügt man ſich mit Gong, Schlagzeug und dergleichen, um das rhyth⸗ miſche der Bewegung zu unterſtützen. Prak⸗ tiſch löſen dieſe Schulen das ſtatiſche der Menſendieck auf in„Raumbewegungen“. Auch Schönheitsideale wie in der Gymna⸗ tik der Duncan kommen weniger in Frage. Dank dieſer probaten Einſtellung nimmt es nicht wunder, daß die rhythmiſche Gym⸗ naſtik ſolcher Art ſehr beliebt iſt. Freilich haben auch hier Abſpaltungen ſtattgefun⸗ den. Es gibt eigenbrödleriſche Richtungen, die oft eſoteriſchen Charakter tragen, ur⸗ ſprünglich aber aus einer der hier genann⸗ ten Richtung erwuchſen. So die Loheland⸗ Gymnaſtik, die in ihrer Zentralſtelle der Anthropoſophie Steiners nahe ſteht. Neh⸗ men wir jedoch den üblichen Fall irgend⸗ einer der„rhythmiſchen Gymnaſtikſyſteme“, wie ſie heute dutzendweiſe ſich verbreiten, ſo iſt ſeeliſch der Motoriker getroffen, der Menſch, der auch teilweiſe durch Muſik, teil⸗ weiſe durch optiſche Eindrücke beherrſcht wird, dem aber letzten Endes das Sichbewegen im Naum die Hauptſache wird; wozu dann allerhand nützliche Uebungen fü. Glieder⸗ lockerung, Atmung uſw. hinzukommen. So findet ſchließlich jeder Typ der Kon⸗ ſtitution und jede Eigenart des Charakters ihre Richtung und ihr Gleis. Gut iſt, wenn man von dieſen Anterſchieden Kenntnis nimmt und den Forderungen ſeines Kör⸗ pers und Geiſtes in der Gymnaſtik Rech⸗ nung trägt. Der Garten zwiſchen den Jenſtern Haben ihn nicht eigentlich die Bauern erfunden, wenn ſie im Herbſt die ſtrahlen⸗ den Geranien, die zarten Hängenelken und die Begonien von den Fenſterbrettern nah⸗ nen und ſie zwiſchen die Butzenſcheiben der Stuben ſtellten? Wenn wir auf unſeren Ausflügen durch die Dorfſtraße kamen, ſahen wir zwiſchen den Fenſtern faſt jeden Hauſes die bunte Pracht. Wenn wir uns nun in unſerer Stadt⸗ wohnung entſchließen, etwas ſo reizvolles wie einen Garten zwiſchen den Fenſter⸗ ſcheiben anzulegen, dann ſtehen wir vor einem Problem. Denn das iſt ſicher, friſche Luft verträgt ſich mit unſerem kleinen Privattreibhaus nicht. Wir müſſen alſo ein Zimmer wählen, das mindeſtens zwei Fenſter hat, am beſten auch noch eine Balkontür, die uns ſo⸗ viel friſche Luft, wie wir nur wünſchen, zuführen kann, ohne daß wir an das Gar⸗ tenfenſter zu rühren brauchen. Auch müſ⸗ ſen wir ein Fenſter ſuchen, das einen mög⸗ lichſt breiten Zwiſchenraum zwiſchen ſeinen Scheiben hat. In manchen modernen Häu⸗ ſern wird jetzt ſtets ein kleines Fenſter, im Hinblick auf ſo eine kleine Blumenanlage, ganz breit gebaut. Dieſen Zwiſchenraum zwiſchen den Schei⸗ ben füllen wir mit einem eigens dafür nach Maß angefertigten Zinnkäſtchen aus, ſo eeeeunmmnummumnnummmmummmunmmmmmmmmummmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmummunmmumm Drei Garnituren för Vebergangskostöme Kostüme, die uns aus dem Sommer in den Herbst hinüberführen, bedürfen be- sonders hübscher Einzelheiten, um uns diesen Uebergang ein biſchen zu erleich- tern. Schon lange steht es fest, dafl die Mode eine harmonische Uebereinstimmung von Hut, Tasche, Handschuhen und Schuhe verlangt. Nachstehend geben wir einige Anregungen, um diese Harmonie zu er- reichen. Der persönlichen Phantasie bleibt dabei natürlich jede farbliche Abweichung gestattet. A. Als Begleitung zu einem dunkelblauen leichten Wollkostüm mit halblanger Jacke ist der flache, grüne Filz-Canotier mit blau- grüner Mazarin-Kordel gedacht. Tasche und Handschuhe sind aus grünem Leder. Sportschuhe mit flachen Hacken aus ma- rineblauer Antilope. B. Zu einem beigefarbenen Kostüm sieht der Hut aus rotem und sandfarbenem Kra- wattenstoff reizend aus. Sehr eng anein- anderliegende Steppnähte geben der Form Halt. Handschuhe, Tasche und Schuhe sind aus rotem Antilopenleder. C. Für ein marineblaues Complet pafſt der gelbliche Filzbreton mit gelb-marine- blauer Kokarde. Die farblich mit der Kopfbedeckung übereinstimmenden Hand- schuhe schmücken sich mit einer marine. blauen Lederkordel. Die Handtasche ist aus marineblauem Leder mit Goldplaketten. Zelchnung Archiv Aufwörts-Verlog M daß die Feuchtigkeit vas Holz des Fenſten rahmens nicht angreift. And dann gehen wir an die Bepflanzung. Am ſchönſten wird es ausſehen, wenn wir erſt einmal das Ganze mit dickem Wald⸗ moos auslegen. Zwiſchen dieſes Moos können wir dann alles pflanzen was wir wollen und auch der ſchlichteſte Kaſtanien⸗ ſprößling, das zarteſte Weidenpflänzchen wird reizvoll ausſehen in dieſer grünen, weichen Umgebung. Eisblattpflanzen in kleinen flachen Töpfchen, Kreſſe und Wald⸗ klee gedeihen in der feuchten Atmoſphäre unſeres Moosbeetes ſehr gut, auf Kakteen wollen wir lieber verzichten, denn für ſie wäre das Gebiet zu naß, auch anſpruchs⸗ volle Blumen ſind ungeeignet. Natürlich können wir, unter der Moosdecke verſteckt, in geſonderten Töpfen Tulpen und Hya⸗ zinthenzwiebeln haben, die bald aufgehen werden in dieſer Treibhausluft. Aber am ſchönſten ſehen ganz einfache Pflanzen auz die mit Geſchmack zu einem richtigen klei⸗ nen Garten arrangiert werden. Warum ſollen übrigens in Ihrem Gar⸗ ten keine Tiere ſein? Wie wäre es mit einer kleinen Schildkröte? Nein, ſchütteln Sie ſich nicht ſo entſetzt, das ſind ſehr liebe Haustiere— anſpruchslos, denn ſie freſſen täglich nur ein kleines Salatblätt⸗ chen, und ſind dabei ſeltſam und reizvoll zu betrachten. Sie könnten zwei Exemplare verſchiedener Raſſen dort hegen, eine Land⸗ ſchildkröte, die auf den gelben Kieswegen ſpazieren wird, und eine Waſſerſchildkröte, der Sie ein kleines Tonbaſſin voll Waſſer anlegen können. Wenn Ihnen aber ſo eine Schildkröte doch zu exotiſch ſein ſollte, dann käme vielleicht ein wackerer Laubfroſch oder ein ſanfter Goldfiſch in Frage? Wenn Sie ſich ſchon einen ſolchen Garten anlegen wollen, und man kann Ihnen nur dazu raten, denn er macht unbeſchreiblich viel Spaß, dann beleben Sie doch die Bo⸗ tanik mit ein bißchen Zoologie! Rizinusöl, eines der unſchädlichen und beſten Abführmittel, läßt ſich— namentlich von Kindern— ſchlecht ein⸗ nehmen. Wenn man zuvor eine kleine Portion Apfelſinenſchalen kaut oder ein wenig Cayennepfeffer auf die nge tut, läßt ſich das Rizinusöl gut ſchlucken. . Gegen Kopfſchmerzen hilft oftmals ein Wadenwickel. das man in ſehr kaltes Waſſer taucht und um beide Waden wickelt. *. Läſtiges Augenbrennen, verurſacht durch zu viel Leſen, angeſtrengtes Handarbeiten, manchmal auch durch einen ungünſtigen Kinoplatz, kann man beſeitigen, wenn man einen Schwamm in heißes Waſſer taucht und ihn auf die Augen preßt. bee NNU0 Die Milch legt ſich leicht im Kochtopf an. Er läßt ſich, wenn ſie angetrocknet iſt, ſchwer reinigen. Ein ein⸗ faches Mittel dagegen iſt das folgende: Nach dem Kochen und Entfernen der Milch aus dem Kochtopf beläßt man den Dampf in dem Kochgeſchirr, indem man es raſch wieder zudeckt. Der Dampf übernimmt die Arbeit des Säuberns, indem er das Feſt⸗ trocknen verhindert. Mittels eines Tuches kann man den Rückſtand leicht entfernen. 4 Flauſch⸗ und Flanelldecken werden weich und locker, wenn man dem fats waer einen Schuß Salmiakgeiſt zu⸗ ügt. 07 Mg NN Klöße aus Spinat und Reis. Man ko t 200 Gramm Reis in 1 Liter Gemüſebrühe weich, röſtet zwei Löffel gewiegter Zwiebeln in Butter gelb, vermiſcht dieſelben mit 70 Gramm rohem, gehackten Spinat, einer Priſe Salz, etwas Muskat, Peterſilie und vermengt die Maſſe mit dem Reis. Dann dreht man daraus kleine Klöße und bäckt ſie hellgelb. Gebackenes Porree. Man ſtreicht eine Form aus, beſtreut ſie mit geriebener Semmel und füllt ſie mit halb gar gedämpften Porree⸗ ſtangen auf, die man mit Butter begießt, ſpä⸗ ter mit Parmeſankäſe beſtreut und backen läßt. f f f e denn mit Opekta wird die Marmelade billige durch die lange Kochzeit häufig bis zur Hälfte ein. Mi! das ganze Gewicht an Marmelade in die Gläser, 1 r. Ohne Opekta nämlich kocht die Marmelade Opskta jedoch bekommen Sie ungefähr das Sie an Obst und Zucker in den Kochtopf geben. Man nimmt ein Handtuch, tit Sch 80 au eg es ern 2 übe lön E pter fein cen eine ein ein uch und ug ten, gen nan uct ſie in de. ilch inf die eſt⸗ ez 4 eln 15 ct he 70 ie t a 10 2 5 U tunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ Janne, uncl. de Cin. Nltt. Zirkusroman von Käthe Metzner (3. Fortſetzung.) „Mir? Oh, ich wüßte ſchon,“ erwiderte Janne mit kind⸗ lichem Lächeln.„Wenn ich es mir leiſten könnte, dann möcht ich wohl einmal hier in den Zoo gehen. Ihre Stadt 5 einen wundervollen Zoologiſchen Garten haben. Und „ ich liebe Tiere ſo ſehr.“ Hans Schenck war beſtürzt, aber ergriffen zugleich. Dieſes junge Menſchenkind hatte alſo nicht Sehnſucht nach * Kleidern, nach Theater oder Cafés oder einem orgloſen Leben? Wie mußten dieſem halben Kinde die Menſchen mitgeſpielt haben, daß es ganz unbewußt ſeine Zuflucht bei den Tieren ſuchte? Aber noch mehr als das griff Hans Schenck bis in die Tiefe ſeiner Seele. Er fühlte mit einemmal, daß dieſe Begegnung mit Janne Mauritz für ihn ſchickſalhaft war, denn er ſelbſt hatte aus innerſtem Drang den Beruf des Tierarztes gewählt. „So lieben Sie die Tiere, Fräulein Janne?“ Und etwas beſcheiden ſetzte er hinzu.„Ich werde ja— Tier⸗ arzt, ſteige zum Herbſt ins Staatsexamen.“ „Sie... Tierarzt, Herr Schenck? Oh, das muß ſchön ſein. Früher, als mein Vater noch anders war, hatte ich ſogar mal einen echten kleinen Tiger zum Spielen, aber letzt...“, Janne unterbrach ſich jäh und wurde rot vor Ver⸗ legenheit. Sie hatte ſich im Augenblick zu weit gehen laſſen. Hans Schenck ſah ſie mitleidig an. Es war ja nur eine Beſtätigung ſeiner Vermutung, was Janne aus⸗ ſprechen wollte und taktvoll bog er das Geſpräch ab. „So, einen kleinen Tiger? Oh, wir haben hier im Zoo einen herrlichen Inſeltiger. Ein wundervoller Kerl! Uch, Fräulein Janne, wiſſen Sie, jetzt ſchmieden wir ein Komplott. Machen Sie ſich an einem der nächſten Vor⸗ mittage doch mal frei! Dann gehen wir zuſammen in den Zoo. Ich habe eine Dauerkarte. Sagen Sie's Ihrer Frau Mutter. Sie wird es ſicher geſtatten.“ Jetzt leuchteten Jannes dunkle Augen auf. Es war reizend, wie ſie ſo vor Schenck ſtand, der ihren Anblick ganz beglückt in ſich aufnahm. So rein und glücklich war der Ausdruck in dem jungen Geſicht, als hätte Janne eben tinen unermeßlichen Reichtum geſchenkt bekommen. Wer ſich über eine Einladung in den Zoo ſo freu konnte, der mußte wirklich ein reines Gemüt haben, dach! Hans Schenck. Sie ſtanden am Anfang des Jahrmarkts. Die letzten Beſucher ſtrömten zurück in die Stadt. Janne Mauritz gab Hans Schenck die Hand. 0 „Alſo, am Mittwoch, Herr Schenck. Ich bin pünktlich um halb zehn Uhr hier. Da können wir“ Jannes Augen wurden plötzlich ſtarr. Hans Schenck, der ihrem Blick folgte, trat unwillkürlich einen Schritt zurück. Vor ihm ſtand der Athlet Franz Mauritz, der ihn mit einem vernichtenden Blick muſterte. „Ab!“ rief Franz Mauritz ſeiner Tochter zu und zeigte in Richtung des Wohnwagens. Dann trat er auf den jungen Menſchen zu, als wollte er ihn niederſchlagen, ſtutzte aber, als Hans Schenck ſich mit unerſchrockenem Geſicht kurz vorſtellte. Aber Franz Mauritz ſchnitt ihm das Wort ab. „Laß dich hier nicht noch mal ſehen, Burſche!“ ziſchte er grimmig. Ganz ruhig wandte ſich Hans Schenck um und ging. Schon nach den erſten Schritten überholte ihn Franz Mau⸗ ritz. An ſeiner Seite befand ſich die ſchlanke blonde Ria. Durch die Menge der Menſchen gedeckt, wandte ſich Hans Schenck noch einmal um und ging zurück auf den Platz. So ſehr er auch ſuchte, von Janne war keine Spur mehr zu entdecken. In Hans Schenck war alles aufgewühlt. Sein Geſicht zeigt nichts mehr von der jugendhaften Fröhlichkeit, die es vor wenigen Stunden noch gehabt hatte. Jetzt war es ernſt und hart. Auf dem ganzen Heimweg beſchäftigte ſich Hans Schenck mit dem Leben von Janne. Als er auf ſeinem Studierzimmer ſaß, waren ſeine Züge ſo reif und ernſt, daß er um Jahre älter ausſah. Er überlegte und ſuchte Wege, wie er Janne wohl helfen könnte, doch er ſah noch keinen Ausweg. Vor ihm lag das Staatsexamen, und ſein Vater, der im entlegenen Oſt⸗ preußen auf ſeinem Gute ſaß, würde für dieſe Extravaganz ſeines Sohnes beſtimmt kein Verſtändnis aufbringen. Sein Vater?? Vor Hans tauchte die Heimat auf. Vater, Mutter, ſeine Schweſter Ruth... Aber plötzlich drängte ſich dazwiſchen noch ein Geſicht, ein liebes hübſches Mädchen⸗ geſicht— Geſine Hardt, die gute treue Geſine, die daheim auf ihn wartete. Aber alle dieſe Ueberlegungen drängte Hans Schenck gewaltſam zurück. Nur die leiſe ſüße Hoffnung auf den Mittwochvormittag blieb. Janne war noch lange kreuz und quer durch die tote Zeltſtadt gelaufen, ehe ſie ſich über die unerwartete Be⸗ gegnung mit dem Vater, die ihre harmloſe Freude ſo plötzlich getrübt hatte, beruhigen konnte. Als Janne in den Wohnwagen kam, fand ſie die Mutter in dem binteren Teil des Wagens, der der Mutter und ihr als Schlafraum diente, der ver ſuuchenden Karbid⸗ lampe noch wach. Janne erſchrak über das Ausſehen der Mutter. Der grelle Schein der Lampe warf auf das blaſſe verhärmte Geſicht von Frau Mauritz ſo bizarre Schatten, daß es noch kränker ausſah. Die Mutter ſaß im Bett und hatte vor ſich auf dem Tiſch einen Topf mit heißem Tee. „Du kommſt ſpät, Janne. Ich hatte Angſt um dich Pitt auch.“ Janne zuckte zuſammen. Die Stimme der Mutter war ſo merkwürdig verändert. Schnell warf Janne Jacke und Mütze ab und war bei der Mutter. „Mutterl, was iſt dir? Biſt du krank??“ Frau Mauritz zwang ſich, tapfer zu ſein. Sie lächelte ogar. „Ach, nichts von Bedeutung, Janne. Vielleicht nur ein bißchen Schreck. Der Gerichtsvollzieher war da. Er hat die Kaſſe gepfändet.“ Von den heftigen Stichen, die ſchon den ganzen Tag ihre Lunge quälten, ſagte ſie auch jetzt kein Wort. Janne beruhigte ſich ſichtlich. Jetzt fand ſie ſogar auf⸗ munternde Porte und erzählte der Mutter in allen Ein⸗ zelheiten die Begegnung mit Hans Schenck. „Und denk dir, Mutterl, er wird Tierarzt.. Und er hat natürlich die Tiere auch ſo lieb wie ich.. Und du ſollſt doch, bitte, erlauben, daß wir am Mittwoch morgen mal in den Zoo gehen.“ Frau Mauritz forſchte unmerklich in Jannes Geſicht, das jetzt einen ſo rührendglücklichen Ausdruck hatte, der ihr nicht entgehen konnte. „Wir werden es ſchon einrichten können, Janne. Aber. ſag Pitt lieber nichts davon. Und...“, Frau Mauritz machte eine Pauſe.„Janne, ſei vorſichtig. Ich gönne dir gern die Freude, aber denke daran, in dieſe Kreiſe ge⸗ hören wir nicht.“ Janne ſah die Mutter betroffen an. „Ach, er iſt ein ſo lieber guter Menſch, Mutterl. Er hat dich gleich vom erſten Blick an durchſchaut. Aber in ein paar Tagen machen wir ja wieder weg, und Pitt. Warum beaufſichtigt er mich wie ein kleines Kind? Warum nur?“ Lange ſchwebte dieſe Frage zwiſchen Mutter und Kind. Endlich ſagte Frau Mauritz gepreßt: „Er hat dich lieb, Janne.“ Pauſe. „Lieb?“ Janne hob den Blick. In ihren Augen war völlige Verſtändnisloſigkeit. 3. Kapitel Seit einer halben Stunde ging Hans Schenck auf der Straße vor dem Eingang zum Jahrmarkt unruhig auf und ab. Die Sonne ſchien ſchon beträchtlich warm. Es war einer der wunderbaren Vorfrühlingstage, an denen alles hoffnungsvoller ausſteht. Immer wieder ſah Hans Schenck auf ſeine Armband⸗ uhr. Es war ſchon lange halb zehn. Ob Janne über⸗ haupt kam? Viele Gefühle durchwogten Hans Schenck. Er dachte an die Begegnung mit Jannes Vater und fürch⸗ tete, daß Janne ſich zu Haus nicht losmachen konnte. Und wie hatte er ſich doch auf dieſen Mittwochmorgen ge⸗ freut! Aber dann war noch etwas Anderes, was Hans Schench unruhig machte, wenn er es auch unter allen Umſtänden unterdrücken wollte. So oft er an Janne gedacht hatte, ſah er ſie mit dem roten Koſakenmützchen und dem ſchwarzen Pelzjäckchen, ſowie den hohen Lackſtiefeln an den Füßen. Gewiß, das hatte ihr allerliebſt geſtanden, aber ſo mit ihr durch die vormittägliche Stadt zu gehen, war ihm doch nicht ganz geheuer. Wenn er ſeinen Kollegen begegnete, war er morgen unten durch. Wieder warf er einen Blick auf die Uhr. Dreiviertel⸗ zehn! Jetzt machte ſich Hans Schenck ſchon mit dem Ge⸗ danken vertraut, daß er unverrichteter Dinge abziehen müßte. Er fühlte unwillkürlich in die Taſche ſeines hell⸗ grauen Gabardinemantels, in der ein Kaſten Konfekt ſteckte. In der linken Hand hielt er etwas krampfhaft ein Veilchenſträußchen. Schade, das würde nun alles nicht an die richtige Adreſſe kommen! Noch einmal ſah Schenck die breite Straße hinauf, die mitten durch den Jahrmarkt führte und auf der ſchon ein geſchäftiges Kommen und Gehen war. Da hellte ſich mit einemmal ſein Geſicht auf. Er ſah von weitem ein junges Mädchen über die Straße kommen, deſſen Gang ſo beſchwingt und leicht war wie der von Janne. Auch die ſchlanke Figur ähnelte der ihren. Aber das konnte ſie ja nicht ſein, denn das Mädchen trug ein ſteinfarbenes Koſtüm und eine paſſende Kappe dazu. Und doch, während das Mädchen immer näher kam, klopfte Hans Schencks Herz unruhig. Da erkannte er ſie auch ſchon, es war Janne! 6 5 eee eee eee eee Lidl l Urheberrechtsschutz: Aufwärts-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 68 Aber wie hübſch ſah ſie erſt am Tage aus. Im Nu war Hans Schenck über die Straße. Als er ſich verbeugte, war in ſeinem Geſicht einzige Freude. „Ich bin glücklich, daß Sie gekommen ſind, Fräulein Janne, denn ich hatte ſchon alle Hoffnung aufgegeben,“ ſagte Schenck und gab Janne das kleine Veilchenſträußchen. „Ich konnte beim beſen Willen nicht früher, Herr Schenck, ich mußte doch erſt warten, bis Vater weg war. Und außerdem... Mutter iſt heute wieder mal gar nicht auf dem Poſten.“ Hans Schenck machte ein ehrlich betrübtes Geſicht und erkundigte ſich eingehend nach Frau Mauritz's Krankheit. „Es iſt nicht ſo ſchlimm, Herr Schenck. Ich kenne ja Mutterl nie anders als kränklich. Das Leben iſt auch zu aufreibend für ſie und ihre Geſundheit. Doch,“ jetzt wurde Janne etwas lebhafter,„ich ſoll Sie herzlich grüßen von Muttchen. See freut ſich wirklich, daß Sie mich heute mal in den Zoo führen wollen.“ Ziemlich haſtig, damit ja kein. Zeit verloren ging, führte Hans Schenck Janne zur Halteſtelle der Straßen⸗ bahn. „Wir fahren gleich, ſonſt iſt es zu weit, Fräulein Janne.“ Janne war innerlich voller Spannung und Freude. Das herrliche Wetter, die ungewohnte Freiheit. Sie konnte das alles noch gar nicht begreifen. Und ſie merkte auch nicht, daß Hans Schenck ſie immer wieder mit hellem Ent⸗ zücken anſah und ſie ſo unmerklich nach allem ausfragte, daß er bald über vieles unterrichtet war. Dazu kam, daß er Jannes Stimme ſo gern hörte, die mit ihrem etwas öſterreichiſchen Akzent ſo melod'ſch klang. Schließlich aber halte die J het ein Ende. „So, jetzt ſind wir da, Fräulein Janne.“ Janne war erſtaunt, wie klin das Portal des Zoos war, denn ſie kannte in vielen Städten die Zoologiſchen Gacten ſehr gut. Aber dafür überraſchte der zteſige Zoo durch ſeine wundervollen natürlichen Anlagen. Immer wieder rief Janne begeiſtert: „Das iſt ja herrlich hier.“ „Zuerſt führe ich Sie alſo zu den Tigern, weil Sie die am meiſten lieben. Vielleicht iſt Ihr kleiner Tiger von damals dabei. Er müßte, dann allerdings verſchiedene Portionen größer geworden ſein.“ „Sie uzen mich wohl,“ gab Janne zurück. Schenck lachte. Das Raubtierhaus war noch ganz ohne Beſucher, aver dafür waren, der Jahreszeit entſprechend, alle Tiere in ihren Käfigen ſtatt draußen im Freigehege. „So, hier haben Sie alſo Ihren kelis tigris, den Königstiger. Iſt ein prachtvoller Kerl! Zwei Meter und ſechzig lang, Fräulein Janne!“ „Oh!“ machte Janne und ſah der furchterregenden Katze ganz intereſſiert und entzückt in die Augen.„Was für herrliche Augen der hat, Herr Schenck! Und ſehen Sie nur dieſe Farben, ah, das iſt ein Wunder.“ Der Tiger lag mit dem ganzen Körper quer vor dem Gitter und blinzelte mit den Augen. In ihrer impulſiven Freude ſtreckte Janne, ehe es ſich Schenck verſah, ihre Hand durch das Gitter und kraulte den Tiger. „Fräulein Janne, um Gottes Willen!“ Ganz bleich geworden griff Hans Schenck nach Jannes Arm und riß ihn zurück. Durch die heftige Bewegung zuckte der Tiger und fauchte mit einemmal wütend. Zitternd ſtand Hans Schenck neben Janne und ſagte ernſt: „Wie können Sie ſo etwas wagen! Ich bitte Sie. Das iſt doch höchſt gefährlich.“ Wenn Hans Schenck dachte, daß Janne ebenſo erschrocken war, dann irrte er ſich. Uebermütig lachte ihn Janne an. ne „So gefährlich ſind die Tiere wirklich nicht, Hern Schenck. Nur, Sie haben ihn erſchreckt.“ „Da ſind Sie im Irrtum, Fräulein Janne. Der Tiger hat ſich nur aus Trägheit vielleicht kraulen laſſen. Dieſe Tiere ſind unberechenbar.“ Janne ſchüttelte den Kopf. „Nein, Herr Schenck. Das ſind ſie nur, wenn ſie Ge⸗ fahr wittern. Ich bin unter Zirkusleuten groß geworden. Mein erſter Vater war ja Dompteur. Von klein auf habe ich mit jungen Raubtieren geſpielt. Am liebſten aber mit Tigern.“ „Wie, iſt Herr Mauritz nicht Ihr richtiger Vater, Fräu⸗ lein Janne?“ fragte Schenck überraſcht. Jannes Blick wurde etwas traurig. Dann erklärte ſie: „Mein erſter Vater war Dampteur. Er iſt im Käfig verunglückt. Ein Löwe hat ihn zerfleiſcht. Mutter aber hatte er ein kleines Vermögen hinterlaſſen. Damit ſollte ſie zurück ins bürgerliche Leben.“ Fortſetzung folgt D e — eee r Berlins unkerirdiſche Eiſenbahn verkehrt Auf der bis jetzt fertiggeſtellten Teilſtrecke der Berliner Nord⸗Büd⸗Bahn fand am Vor⸗ tage der Eröffnung der Strecke eine General- 1 f probe ſtatt. Die Züge verkehrten zunächſt vom 1 ö Stettiner Bahnhof bis zum Bahnhof Unter 1 den Linden.(Preſſephoto, K.) Der Preis für den Marathonſieger Der Beſitzer der bekannten Athener Zeitung 5„Vradiny“, Aravantinos, hat dem Organiſa⸗ 1 tionskomitee für die XI. Olympiſchen Spiele einen wundervollen korinthiſchen Bronzehelm zur Verfügung geſtellt, der aus dem 6. Jahr⸗ hundert v. Chr. ſtammt und bei Ausgrabun⸗ 1 f gen in der Nähe von Olympia gefunden wurde. Die Stiftung iſt für den Sieger im Marathonlauf gedacht und beſindet ſich jetzt g im Organiſationskomitee, das erſt den Preis dem IOC. zur Genehmigung vorlegen wird, f da ja bekanntlich Sonderpreiſe nicht zur Ver⸗ teilung gelangen.(Preſſephoto, K.) In der Prachlſtraße der Aympiaſtadt Berlin Am letzten Sonntag vor den Olympiſchen Spielen zeigte ſich Berlins Via triumphalis, die Straße Unter den Linden, in ihrem Feſtgewand. Die Fahnen der Nationen am Pariſer Platz und die vielen hundert Städtebilder aus Deutſchland mit ebenſo vielen Fahnen ver⸗ einigen ſich zu einem Bilde von farbenprächtiger Buntheit, das hunderttauſende Schaulu⸗ ſtige anlockte.(Weltbild, K). Deulſcher gieg in der Allankil-Regalla Die Ankunft des„Roland von Bremen“ in Cuxhaven. Unter den vier ausländiſchen und acht deutſchen Jachten beendete„Roland von Bremen“ die große Atlantik-Regatta Bermuda — Cuxhaven als ſicherer Sieger. Die 3400 See⸗ meilen lange Strecke wurde in 21 Tagen und vier Stunden zurückgelegt.(Weltbild, K.) Die lumpiaſegler krainieren Auf der Olympiaſtrecke in der Kieler Förde haben die Teilnehmer an den Segelregatten das Training aufgenommen. Hier werden die Boote herausgeſchleppt. Im Hintergrund der Kreuzer„Königsberg“. (Scherl Bilderdienſt, K.) Bernd Roſemeyer nach ſeinem großen Siege Korpsführer Hühnlein mit dem Auto⸗Union⸗ Fahrer Bernd Roſemeyer nach deſſen trium⸗ phalen Siege im„Großen Preis von Deutſch⸗ land“ auf dem Nürburgring.(Schirner, K.) nien mal die j mul tine ft 0 f geräu ſchich bin d lichtet daß ſe Leute müßten wollte 0 ſein Uchte eclundi Si dale un ſchich Stum nem ich he geſche bekam gen: 5 0 N 1 Nereide gewann auch das„Braune Band“ Das Zielbild im„Braunen Band von Deutſchland“ auf der Münchener Reitbahn. Die . Derbyſiegerin„Nereide“ vor ihrer ſchärfſten Konkurrentin, der franzöſiſchen Stute„Cor⸗ rida“.(Schirner, K.) der Feſtzug des deulſchen Volles Anläßlich des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung in Hamburg fand ein Feſtzug ſtatt, von dem unſer Bild einen Wagen der Ritterzeit zeigt.(Preſſephoto, K.) eee ee nibn⸗ um; . Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20/2. 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fern ſprecher: 45 S A.⸗ Sportabzeichen in Bronce wurde gefunden. Abzuholen auf der Sturm⸗ dienſtſtelle 60/R/250, Saarſtraße 15. Franzke, Ortsgruppenleiter. Jeder Hitlerjunge gehört ins Zeltlager in Michelſtadt i. O.! Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Juli 1936 Denkſpruch Die Geſchichte findet kaum ein Volk poſitiv erwähnenswert, das ſich nicht in einen Kulturwerten das eigene Denkmal ge⸗ fer hat. 1 Adolf Hitler. 9 + Sie Ct gencle Elganette „Das iſt ja unerhört!“, rief plötzlich, ſtehen bleibend, die junge Frau, die ein paar Meter vor mir die Straße entlang ging. Sie klopfte raſch etwas von der Schulter und ſtarrte ſichtlich empört auf den Aermel ihres leichten Sommerkleides.„Was iſt denn los?“ fragte ich nähertretend. Sie blickte nach oben, am Hauſe empor, wo im erſten Stock, gerade über uns, ein Fenſter offen ſtand. „Es hat jemand einen brennenden Zigaretten⸗ ſtummel aus dem Fenſter geworfen“, ſagte ſie entrüſtet,„und ich habe ihn direkt auf die Schulter bekommen. Da— ſehen Sie her— es hat wirklich ein Loch im Stoff gegeben!“ Jetzt ſah ich es auch: Tatſächlich ſah man ein Brandloch in dem Kleid, und auf der Erde lag noch, leicht ſchwelend, das corpus delicti. Wir berieten, was zu tun ſei. Da kam plötzlich eine Stimme von oben herab. Zwei Fenſter neben demjenigen, aus dem der Stummel geflogen ſein mußte, ſah eine Frau herunter. Sie hatte den Vorgang beobachtet. f „Laſſen Sie ſich nichts gefallen, Fräu⸗ Iein“, rief ſie jetzt herunter,„das waren be⸗ ſtimmt wieder Moellers hier nebenan! Die machen das immer ſo, beſonders ſie, die Moel⸗ lerſche. Kann die Frau nicht einen Aſchen⸗ becher benutzen? Aber nein, wenn ſie am Tiſch ſitzt, ſchmeißt ſie die brennenden Stummel einfach in weitem Bogen zum Fenſter raus. Ich habe das ſchon oft beobachten können—“. „Was machen wir nun?“ ſagte ich.„Am beſten, Sie gehen mal hinauf und ſagen der Frau, ſie ſoll den Schaden wieder gut ma⸗ chen—“. Als Zeuge ging ich mit. Wir ſtan⸗ den vor der Wohnungstür und klingelten. Aber vielleicht hatten die Bewohner durch's Fenſter gehört, was ſich nun abſpielte—— niemand öffnete. Wir klingelten zweimal, drei⸗ mal——— nichts.„Allerhand“, meinte die junge Frau,„jetzt machen ſie noch nicht mal auf! Aber ich ſehe das nicht ein, es iſt eine Frechheit, und nun gehe ich zur Polizei, jetzt gerade.“ Am nächſten Tage traf ich die leicht An⸗ geräucherte wieder. Was nun aus der Ge⸗ ſchichte geworden ſei, meinte ich.„Na, ich bin dann gleich zur Polizei gegangen“, be⸗ richtete ſie mir,„der Beamte hat auch geſagt, daß ſowas unglaublich leichtfertig ſei und die Leute natürlich für den Schaden aufkommen müßten. Und ob ich Strafanzeige ſtellen wollte. Na, ich wollte ja nun nicht gleich ſo ſein. Darum habe ich geſagt, die Polizei möchte ſich erſt mal bei der Frau Moeller erkundigen, wie ſie ſich die Geſchichte denkt. Sie müßte mir zum mindeſten das Kleid kunſtſtopfen laſſen, habe ich geſagt. Iſt das nun nötig, daß ſich die Leute ſolche Ge⸗ ſchichte einbrocken? Schmeißt man glühende Stummel zum Fenſter raus? Kann doch ei⸗ nem kleinen Kind auf den Kopf fallen, oder ich hätte zum Beiſpiel, wenn ich gerade hoch geſehen hätte, den Stummel direkt ins Auge bekommen können. Na, alſo ich kann nur ſa⸗ gen: rückſichtslos!“ Ich finde es auch rückſichtslos.:—. * Achtung- Viernheimer Turn⸗ und Sportvereine! Sportlehrer Kaufmann vom Sportamt KdF.⸗ Mannheim be⸗ ginnt einen Kurs zum Erwerb des Deutſchen Reichsſportabzeichens! Die Turner und Sportler ſeien auf dieſe günſtige Gelegenheit hingewieſen, nachdem ſie hier auf dem Sportplatz die Prüfungen für das Reichsſportabzeichen ablegen können. Die Vorſtände wollen daher ihre Aktiven befragen und ſie veranlaſſen, daß ſie beim nächſten KdF.⸗Kurs, am Donnerstagabend im„Frei⸗ ſchütz“ um halb 10 Uhr(nach der Sport⸗ ſtunde) erſcheinen, wobei Sportlehrer Kauf⸗ mann die nötige Aufklärung gibt und ſich In⸗ tereſſenten gleichzeitig anmelden können. Eine große Beteiligung hierbei wäre zu begrüßen. eee eee eee eee. Schau über die enge Heimatgrenze hinaus dein großes und herrliches Vater⸗ land— deutſch ſein— heißt frei, aufrich⸗ tig und treu ſein! Das Ende der hellen Nächte. Mit Ablauf des Monats Juli geht die Zeit der hellen Nächte, der mitternächtlichen Däm⸗ merung, zu Ende. Die Sonne ſinkt nachts wieder mehr als 18 Bogengrade unter den Horizont und kann infolgedeſſen nicht mehr die oberen Atmoſphärenſchichten beleuchten, die in der Periode der Nachthelligkeit den ſogenannten Nordſchein bilden. Die Nächte werden von jetzt ab wieder völlig dunkel. Die Erntearbeiten konnten geſtern infolge des ſtarken Regens wiederum nicht fortgeführt werden.— Die Großwetterlage befindet ſich in einer Umgeſtaltung. Da aber dabei zunächſt die Störungstätigkeit über das europäiſche Feſtland hinweggeht und durch ſie in Deutſchland Luftmaſſen verſchiedener Herkunft und Temperatur zuſammengeführt werden, hat ſich die Niederſchlagsbereitſchaft bei uns ſogar noch geſteigert, während Nord⸗ und Oſtdeutſchland dagegen im allgemeinen günſtigeren Witterungsverlauf zeigen. Heute Mittwoch iſt es gelegentlich aufheiternd, doch noch unbeſtändig und zeitweiſe auch Regen, Tagestemperaturen um 20 Grad, etwas ſchwül, veränderliche Winde. Die Ausſichten für Donnerstag ſind: Wieder häufiger auf⸗ heiternd, doch immer noch unbeſtändig. Meiſterprüfung beſtanden. Herr Friedrich Hofmann, Neubauſtraße 3, hat vor der Meiſterprüfungskommiſſion der Provinz Starkenburg ſeine Meiſterprüfung im Schneiderhandwerk mit Erfolg beſtanden. Un⸗ ſeren herzlichſten Glückwunſch! Fahrrad entwendet. In den geſtri⸗ gen ſpäten Abendſtunden iſt aus dem Hofe „Grünes Haus“ ein Herrenfahrrad, Marke „Pema“, Chromfelgen mit Ballonbereifung und elektriſcher Beleuchtung abhanden ge⸗ kommen. Wiederbringer, oder Perſonen, die über den Verbleib des Fahrrades Auskunft geben können, erhalten Belohnung. Ob wohl derjenige, der hier fremdes Gut mitgehen hieß, mittlerweile ſelbſt die Niederträchtigkeit ſeiner Tat eingeſehen hat? Ob er verſuchen wird, durch freiwilliges Zurückgeben einen Diebſtahl zu ſühnen! Iſt es doch das trau⸗ rigſte, wenn man ſich an der Habe anderer Menſchen vergreift, das nicht ſtreng genug beſtraft werden kann.(Siehe Verluſtanzeige im Anzeigenteil). Keine Sonntagsverſteigerungen am Obſtgroßmarkt Weinheim mehr. Da das leicht verderbliche Obſt bereits abgeerntet iſt, ging man dazu über, die Sonntagsverſtei⸗ gerungen wegfallen zu laſſen. Dafür werden an den Samstagnachmittagen Verſteigerungen ſtattfinden, was bisher nicht der Fall war. Die Verſteigerungen an den üblichen Wochen⸗ tagen zu den üblichen Zeiten bleiben beſtehen. Vom Unkraut und vom guten Nachbarn. Es kann der Beſte nicht in Frieden leben, wenn es dem böſen Nachbarn nicht gefällt! Dieſes wahre Wort gilt auch für die unermüdliche Arbeit der Landwirt- ſchaft im Kampfe gegen die Unkrautvertilgung auf Feldrainen und Oedungen. Viele Unkraut⸗ bekämpfungsmaßnahmen ſind zur Zweckloſig⸗ keit verurteilt, wenn der Kampf nicht überall aufgenommen wird. Der Wind trägt die Un⸗ krautſamen wahllos von Feld zu Feld, ſodaß es wenig Zweck hat, einen Acker zu ſäubern, wenn der des Nachbarn verunkrautet bleibt oder die Feldraine, Wegränder und Oedun⸗ gen nicht auch gereinigt werden! Die Feldraine fan in den meiſten Fällen geradezu die In⸗ ektionsherde, von wo aus das Unkraut in Maſſen ſeinen Weg in die Saaten antritt. Wenn man die nutzloſen Raine, die man heute noch ſo oft antrifft, nicht umpflügen will, muß man jedoch unter allen Umſtänden dafür ſorgen, daß das Unkraut vor der Blüte ge⸗ mäht wird, damit ſich keine Samen bilden. Aber damit darf die Bekämpfung noch nicht zu Ende ſein, denn gerade auf den unkulti⸗ vierten Flächen wachſen Unkräuter, die als Zwiſchenwirte von Erregern der Roſtkrank⸗ heiten des Getreides bekannt ſind. Erſt mit der Ausrottung dieſes Unkrautes(Berberitze, Ochſenzunge, Kreuzdorn und Zypreſſenwolfs⸗ milch) iſt den Roſtpilzen die Lebensbedingun genommen. Solche Aufgaben ſetzen natürlich Sinn für Gemeinſchaftsarbeit voraus und ſollten darum eigentlich heute beſonders leicht zu löſen ſein. Aluß man ſich einjchränken? Ein Wort zum Fleiſchverbrauch Es iſt eine unbeſtrittene Tatſache, die man zwar nicht immer wahr haben will, daß man das Gute oftmals achtlos hinnimmt, ſo, als wäre das ſelbſtverſtändlich und ganz in Ordnung. Wie gut es das Schickſal mit einem meint, kommt dem Menſchen meiſt erſt zum Bewußtſein, wenn ſie ihr Los mit dem ihrer Mitmenſchen vergleichen, die oft vieles ent⸗ behren müſſen, was ſie ſelber in Hülle und Fülle haben. Wie im Einzelleben, ſo iſt es auch im Leben der Völker untereinander. Es iſt wahrſcheinlich ſelten einem Deutſchen ein⸗ gefallen, 13 Freude darüber Ausdruck zu geben, daß er Fleiſch eſſen kann, ſoviel ihm beliebt. Er hat ſich auch, ohne daß es ihm zum Bewußtſein gekommen iſt, daran ge⸗ wöhnt, heute mehr Fleiſch zu eſſen, als ſelbſt in der angeblich ſo guten Vorkriegszeit. Selten macht ſich einer Gedanken darüber, wie es ermöglicht wird, ſeine geſtiegenen Bedürfniſſe zu befriedigen. So ſehe man ſich z. B. Oeſterreich an. Dort geht der Fleiſchverbrauch ſtändig zurück. Im letzten Jahr wurden in Wien im Vergleich zu 1913 an ausgeweideten Kälbern nur ganze 50 v. H. angeliefert, auf⸗ getrieben wurde an Kälbern ſogar nur ein Drittel der Anzahl von 1913. An Rindern ſtanden 81000 Stück weniger für die Wiener Bevölkerung zur Verfügung. Die Anlieferung von Schweinen hielt ſich zwar auf gleicher Höhe, geſtattete aber keinen Ausgleich. Man mußte ſich alſo notgedrungen damit abfinden, weniger Fleiſch zu eſſen. Nur ein kleines Beiſpiel, wie zufrieden wir ſein können, wenn 3 wir unſer Schickſal mit dem der Bürger mancher anderer Staaten vergleichen. * Zur Warnung jür Anbere Ein Winzer an der 4 5 der kürzlich eine Vergnügungsreiſe nach Bayern machte, beſtellte ſich in einem Gaſthaus von der Weinkarte einen 1921er Brauneberger Juffer. Seine Enttäuſchung war groß, denn ſtatt des gewünſchten edlen Tropfens fand er einen ganz leichten 1931er verzuckerten Untermoſel⸗ wein vor, der im Einkauf nicht mehr als 60 Pfg. gekoſtet haben konnte, während er auf der Weinkarte mit RM. 6.—(J) ſtand. Er 5 71 noch RM. 6.— für eine zweite Flaſche und ſchickte dieſe dem Nahrungsmittel⸗ unterſuchungsamt Trier ein. Die Feſtſtellun⸗ gen ergaben, daß der Lieferant des Weines, der in Bayern einen„Weinhandelt“ betreibt, Beſitzer von mehreren Weinausſchankſtellen iſt, deren Inhaber ihren geſamten Weinbe⸗ darf von ihm beziehen müſſen. Er wurde ſofort von der Staatsanwaltſchaft in Memmingen (Bayern) verhaftet und vor einigen Tagen wegen Betrugs zu ſieben Monaten Gefäng⸗ nis und RM. 2 000.— Geldſtrafe verurteilt. llanaaaunnduunmnunumunnulnnanmnnumdanaunnmumunnmmnunnmnmmmnunmnmmnmmn Worte in die Zeit Wer Glauben im Herzen hat, der hat die ſtärkſte Kraft der Welt, die es überhaupt gibt. Und wir können dieſen Glauben haben, mit dem Blick auf unſer deutſches Volk und beſon⸗ ders auf den deutſchen Arbeiter. Adolf Hitler. * Die Arbeit iſt der Sinn des Lebens. Aus den Leiſtungen und aus dem Blut entſteht der Stolz der deutſchen Raſſe, deren alleinige Richtſchnur für alles Tun und Handeln die Ehre der Nation und damit die Ehre des einzelnen iſt. Dr. Robert Ley. * Wir werden jeder Gefahr gewachſen und jeder Hinterliſt überlegen ſein, wenn ihr die Lehre als eine unſterbliche Lehre predigt, daß ein Volk, das frei ſein will, nicht unter⸗ jocht werden kann. Ernſt Moritz Arndt. Die toten SA⸗Männer heimgelehrt Mannheim in Trauer Allüberall, wohin ſich die Schritte in dieſen Stunden lenken, hängen die Fahnen auf Halbmaſt. Eine Stadt trauert um ihre Söhne, die mit zu ihren Beſten zählten. Es iſt, als ob ſich alles Leben ſtiller abwickelte, als ob jeder unnütze Lärm vermieden werde, alles Geſchehen verhalten und gedämpft vor ſich gehe. Der Himmel iſt verhangen und das Licht der Sonne blaß und verſchleiert. Die Trauerfeierlichkeiten ſind auf Mitt⸗ wochnachmittag feſtgeſetzt worden. Um 15 Uhr wird im Nibelungenſaal ein offizieller Trauer⸗ akt ſtattfinden, an dem neben den Angehörigen der auf ſo tragiſche Weiſe aus dem Leben ge⸗ ſchiedenen SA.-Männer hohe SA.⸗Führer aus dem Reich, Vertreter der verſchiedenen Glie⸗ derungen der Partei, der Wehrmacht, des Staates, der Behörden uſw. teilnehmen wer⸗ den. Nach einem Vorbeimarſch der Ehren⸗ ſtürme vor den Särgen erfolgt dann die feier⸗ liche Ueberführung der Toten nach dem Haupt⸗ friedhof, wo ſie in einem Sammelgrab ihre letzte Ruhe finden werden. * Die Namen der bei Freudenſtadt tödlich Verunglückten 1. Reinhard, Eugen, geb. 1912, lediger Arbeiter, wohnhaft in Mannheim; 2. Hebling, Eugen, geb. 1916, verh. Packer, wohnhaft in Mannheim⸗Neckarau. 3. Köhler, Hans(nähere Perſonalien unbekannt); 4. Schleihauf, Sigmund, geb. 1913, in Mannheim, Elektromonteur, wohnhaft in Mannheim; 5. Hofmann, Erich, wohnhaft in Mannheim; 6. Biſchof, Joſef, geboren 1913 in Mannheim und dort wohnhaft; 7. Götz, Hermann, geboren 1916 in Mannheim, lediger Bäckergeſelle, wohnhaft in Mannheim; 8. Müller, Wilhelm, verheirateter Kaufmann, wohnhaft in Mannheim; 9. Buſſam, Georg, geboren 1917 in Mannheim, Kaufmannslehrling, wohnhaft in Mannheim; 10. Haas, Erich, geboren 1915 in Mannheim, lediger Heizungstechniker, wohn⸗ haft in Mannheim; 11. Marckert, Guſtav, geboren 1913 in Mannheim, Schloſſer; 12. Morſchheuſer, Erwin, geboren 1914 in Mannheim, lediger Gärtner; 13. Tilch, Erwin, geboren 1912 in Friedland bei Breslau, lediger Gärtner, wohnhaft in Mannheim⸗Käfertal; 14. Weidner, Helmut, geboren 1911 in Mannheim, lediger Handlungsgehilfe; 15. Groſch, Erich, geboren 1915 in Mannheim, Handlungsgehilfe; 16. Sauer, Georg, geboren 1913 in Mannheim⸗Feudenheim; 17. Martin, Walter, geboren 1913, cand. ing., Mannheim; 18. Wacker, Friedrich, geboren 1915 in Mannheim⸗Neckarau, Maſchinenſchloſſer; 19. Elſa Dodel, wohnhaft in Stutt⸗ gart⸗Untertürkheim. Im Krankenhaus in Forbach ſind geſtorben: 20. Hörmann, geboren 1914 in Sulz, (OA. Nagold), wohnhaft in Mannheim, Stra⸗ ßenbahnarbeiter; 21. Kohl, Wilhelm, Mannheim; Im Krankenhaus in Freudenſtadt ſtar⸗ ben in der Nacht zum Montag: 22. Olb, Franz, geboren 1913 in Kai⸗ 1 wohnhaft in Mannheim⸗Neckarau, äcker; 23. Rixinger, Franz, geboren 1913 in Mannheim, Dreher; 24. Vogt, Heinrich, Mannheim. In der Nacht von Montag auf Dienstag ſtarb im Krankenhaus in Freudenſtadt der 23 Jahre alte SA.⸗Mann Heinrich Hoff⸗ mann aus Mannheim, lediger Spengler, ge⸗ bürtig aus Korb bei Waiblingen. Im Kran⸗ kenhaus in Forbach ſtarb der 25jährige SA.⸗Mann Karl Kreis aus Monnheim, vergeirateter Kaufmann. 2 — 3— r F e e e 770 ĩ S —— —— R — 2 U 22 r ——————— er r —— W 8 Mannheim.(Tödlicher Verkehrsun⸗ fall an der Schlageterbrücke). Am Ludwigs⸗ hafener Brückenkopf der Schlageter⸗Brücke er⸗ eignete ſich am Dienstagmittag ein ſchwerer Verkehrsunfall, bei dem eine 27 Jahre alte Radfahrerin— eine Ehefrau aus Ludwigs⸗ hafen— ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſie auf dem Transport in das Krankenhaus verſtarb. Die aus Richtung Mannheim über die Schla⸗ geter⸗Brücke kommende Radfahrerin wurde auf dem Ludwigshafener Brückenkopf von einem in gleicher Richtung fahrenden Laſtzug über⸗ holt, der aus einer Zugmaſchine und zwei mit Koks beladenen Anhängern beſtand. Von dem hinteren Anhänger wurde die Radfahrerin er⸗ faßt und vor die Räder des Fahrzeuges ge⸗ worfen, ſodaß die Räder über die Unglückliche hinweggingen. Wegen der Schuldfrage ſind von der Ludwigshafener Kriminalpolizei die erforderlichen Erhebungen eingeleitet worden. Lampertheim.(Ein Gurkenſchädling tritt auf). Womit man rechnen mußte, iſt bereits eingetreten. Durch die feuchtwarme Witterung hat ſich bei den Gurken eine Er⸗ krankung eingeſtellt. Der Gurkenblattrand oder auch Blattdürre genannt, kann zu ſchweren Schädigungen der Beſtände führen, wenn nicht gleich die Bekämpfung einſetzt. Es empfiehlt ſich deshalb, beim Auftreten des Gurkenblatt⸗ randes die ſofortige Beſpritzung der Gurken⸗ äcker mit einprozentiger Kupferkalkbrühe als Vorbeugungs⸗ und Hemmungsmittel gegen weiteres Umſchgreifen des Pilzſchädlings durchzuführen. Auf 50 Liter Waſſer kommen 500 Gramm Kupferkalk. Dieſe Bekämpfungs⸗ art iſt ſo billig, daß ſie jeder durchführen kann. Die Bürgermeiſtereien und Ortsbauern⸗ führer ſind angewieſen, Nachdruck auf die Bekämpfung zu legen. Biblis.(Anſteckende Blutarmut). Bei einem Pferd des Landwirts Michael Reis 1., Briebelſtraße, iſt die anſteckende Blutarmut amtlich feſtgeſtellt worden. Die erforderlichen Schutzmaßnahmen wurden ergriffen. Fürth.(Fahrt nach Rumänien). Der Einladung des Bürgermeiſters Klotz⸗Gut⸗ tenbrunn Folge leiſtend, hat dieſer Tage Bür⸗ germeiſter Rettig mit einer Reiſegeſellſchaft von 30 Perſonen unter Führung von Prof. Maenner, Weinheim, die Fahrt nach Ru⸗ mänien angetreten, um die Nachkommen der im 18. Jahrhundert aus dem Odenwald und Baden nach dort eingewanderten Anſiedler zu beſuchen. Die Reiſe geht von Mannheim über München, Paſſau und Wien nach Budapeſt. Ein viertägiger Aufenthalt iſt ausgefüllt mit Amtliche Bekanntmachung Betr.: Unterhaltung des gemeinheitlichen Fa⸗ ſelviehes. Für das gemeinheitliche Faſelvieh be⸗ nötigen wir etwa 350 Zentner Hartſtroh. Die Lieferung ſoll losweiſe erfolgen. Vergütet wird der Tagespreis. Angebote werden auf dem Büro Nr. 6 entgegengenommen. Viernheim, den 27. Juli 1936 Der Bürgermeiſter: Weinheimer Obſtgroßmarkt Himbeeren 20—32; Brombeeren 20 bis 25; Pfirſiche 25—40; Aprikoſen 20—50, Mirabellen 22—33; Reineclauden 23—25; Pflaumen 20—28; Zwetſchen 19—32; Bir⸗ nen 10—24; Bleibirnen 6—15; Aepfel 4 bis 26; Stachelbeeren 8—12; Johannisbeeren 10 bis 15; Tomaten 12— 21; Bohnen 5—19. Anfuhr 1000 Zentner. Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Was bringt der Nundjunk? Deutſchlanoſender und alle Reichsſender außer Berlin 6.00 Muſik in der Frühe; 6.30 Früh⸗ gymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 8.00 Unterhal⸗ tungskonzert; 9.00 Melodien aus klaſſiſcher Zeit; 10.00 Unterhaltungskonzert; 12.00 Muſik am Mittag; Dazwiſchen: Vorolym⸗ piſche Streiflichter; 13.45 Neueſte Nachrich⸗ ten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Kammermuſik; 16.00 Unterhaltungskonzert: Dazwiſchen: Berichte von der Kunſtflugmei⸗ ſterſchaft; 18.00 Die Kapelle Otto Dobrindt ſpielt; Dazwiſchen: Vorolympiſche Hörbe⸗ richte; 20.00 Kurznachrichten des Drahtloſen Dienſtes; 20.10 Welt⸗Kongreß für Freizeit und Erholung 1936; Dazwiſchen 20.50: Das Echo des Tages; 22.00 Wetter, Preſſe, Sport; 22.15 Vorolympiſche Streiflichter; 22.30 Tanz und Unterhaltung; Dazwiſchen „ ĩͤ Aus Stadt und Land einem Beſuch bei den Deutſchen in der Nähe Budapeſt's. Arad und Temesvar ſind die nächſten Stationen, und von hier werden Guttenbrunner ihre reichsdeutſchen Brüder nach dem Endziel bringen. Vorgeſehen iſt ein 10—12⸗tägiger Aufenthalt. Im Auftrag von Bürgermeiſter Rettig wurde ein wertdolles Album von Fürth, der Urheimat des großen Dichters Adam Müller⸗Guttenbrunn, zu⸗ ſammengeſtellt und wird der Gemeinde Gut⸗ tenbrunn als Geſchenk überreicht. Die Deut⸗ ſchen in Kronſtadt, Hermannſtadt und Klau⸗ ſenburg werden vom Banat aus mit Autos beſucht. Möge auch dieſe Fahrt den Aus⸗ landsdeutſchen die Ueberzeugung geben, daß nicht vergeſſen ſind von Heimat und Vater⸗ and. Die Riedmelioration ſchreitet voran Zur Durchführung des Meliorationsar⸗ beits⸗ und Siedlungsprogramms werden in den Gemarkungen Gernsheim, Biebesheim, Stockſtadt, Hahn, Crumſtadt und Goddelau Erd⸗, Beton- und Verſchleifungsarbeiten ſowie die Befeſtigung der Schwarzbachſohle an Un⸗ ternehmer vergeben. Die Arbeit umfaßt ins⸗ geſamt etwa 115 000 Kubikmeter Bodenbe⸗ wegung, 2500 Quadratmeter Sohlen⸗ und Böſchungsbefeſtigung, 130 Kubikmeter Beton⸗ arbeiten, ſowie die ſonſtigen Nebenarbeiten und iſt in 11 Loſe geteilt. Bei dem Kultur⸗ bauamt Starkenburg in Darmſtadt liegen die Pläne zur Einſicht offen. Angebote ſind dort bis 1. Auguſt, 10 Uhr, einzureichen. Ziegenzucht und Ziegenmilch In Gegenden, in denen die Kleinſiedlung immer mehr zunimmt, hat die Ziegenzucht viele Freunde erworben. Wer dort auch nur einige Quadratmeter Land ſein eigen nennt, hält ſich eine Ziege. Die Ziegenmilch ſteht der Kuhmilch nicht nach, ſie iſt ihr lic wertig. Eiweißgehalt und Fettgehalt ſind ſo⸗ gar höher. Viele ſtößt der Geruch der Ziege und auch der ihrer Milch ab. Dieſer macht ſich jedoch nur ſtörend bemerkbar, wenn die Ziege nicht ſauber gehalten wird. Hält man die Ziege in einem luftigen Stall und hält man ſie ſauber, indem man auch Haut⸗ und Haarpflege nicht vernachläſſigt, ſorgt man außerdem für Weidegang, ſo wird man nichts von dem unangenehmen Geruch verſpüren. Da wohl kaum eine Ziege an Tuberkulose erkrankt, eignet ſich die Ziegenmilch ganz be⸗ ſonders als Flaſchenmilch zur Ernährung des Kindes. Sie kann, von geſunden Ziegen ge⸗ FFF Il. S.-Aiegsanferversorgung Unſer guter Kamerad don. Gd. Haas iſt ſeinen ſchweren Kriegsver⸗ letzungen erlegen. Wir werden ſeiner ſtets gedenken. Auf ſeinem letzten Wege geben wir ihm das Ehrengeleite. Der Obmann: Seelinger Treffpunkt heute Nachmittag halb 6 Uhr bei Kamerad Heibel.(Tannhäuſer) Hollung! Bauern U. Landurte Wer reell bedient ſein will, kauft ſein Alllch⸗ und Zuchtvie beim ariſchen Viehhändler Ludwig Gunter, Lampertheim Ssdanstraße 25 Friſchmelkende Kühe ſowie Ninder ſtehen laufend zum Verkauf und Tauſch. Geſtern in den ſpäten Abendſtunden kam ein Herrenfahrrad aus meinem Hof ab⸗ handen. Beſchreibung des Fahrrades: Marke „Pema“, Chromfelgen, gute Ballonbereifung, mit elektr. Beleuchtung. Wiederbringer o der Perſonen, die über den Verbleib des Fahrrades Auskunft geben können, erhalten Belohnung. merkel.„Zum grünen Haus“ Werbt neue Leser! Minderwagen stets Eingang von Neu- eiten- bekannt billig Chr. Stange mannheim- P 2. 1 9 Fackelſtaffellauf Olymp: werlin; 1.00 Kon⸗ nommen, unbedenklich ungek genommen werden. In rohem Zuſtand iſt ſie ſogar leich⸗ ter verdaulich. Die Entrahmung der Milch geſchieht am beſten mittels einer kleinen Zentrifuge, und zwar deshalb, weil die Fettkügelchen ſehr klein ſind und ſich deshalb ſchwer aufrahmen. Lohnt es ſich nicht, die Milch gleich nach dem Melken zu entrahmen, ſo muß die aufbewahrte Milch vor dem Rahmen mindeſtens auf 30 Grad erhitzt werden. Wird die gewonnene Sahne der alten zugegoſſen, ſo iſt darauf zu achten, daß die neue Sahne mit der alten gründlich durchmiſcht wird. Sahne, die verbuttert wer⸗ den ſoll, muß einen reinen, milden und ſauren Geſchmack aufweiſen. Durch friſche Molkerei⸗ buttermilch läßt ſich eine zarte Durchſäuberun, erzielen. Die Herſtellung der Butter mu unter peinlichſter Sauberkeit vor ſich gehen, weil ſonſt Schimmel- und Hefepilze und Bak⸗ terien den Geſchmack ſehr beeinfluſſen. Friſches klares Waſſer muß zum Waſchen der Butter Verwendung finden. Es iſt zu vermeiden, die Butter vor dem Waſchen zu großen Klumpen zuſammenzuballen, da dadurch viele Butter⸗ milchteile eingeſchloſſen werden, die die Butter leicht verderben laſſen. Die Sahne, die ver⸗ buttert werden ſoll, muß eine Temperatur bis zu 40 Grad haben. Zur Herſtellung von gutem Ziegenkäſe gehört ſchon etwas mehr Erfah⸗ rung. Dieſer wird aus friſcher, ungeſäuerter Ziegenmilch bereitet. Der bis auf etwa 35 Grad erwärmten Milch wird eine kleine Menge Labflüſſigkeit hinzugefügt, wodurch die Milch nach einer knappen halben Stunde gerinnt. Danach wird der Quark zum Trocknen und Reifen herausgenommen. Hr ERFREIPLATZSPEN DOE la. eisgekühlt., naturreinen Liter 24 Pfg. ab 3 Liter Liter 22 Pfg. Küche u. Zimmer an junge Leute zu vermieten Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Bpanntwelnbrennerel 1 Paar gebrauchte Welnkelterel Houlelern zu verkaufen Ludwig Lamberth tar gchef. oh gerne! „Hari gener. Monzernheim „Mlanehulſteuh(Rheinheſſer; empfiehlt billigen ein eignes Wachstum den Liter z Erjolg N u 75 Pfg. mit Flaſche. Bei Rückgabe der Flaſche 10. Vergütung burch Beſtellungen(auch kleinſtes quantum) werden bei injerieren! Mathias Neinhardt, V'heim Ludwigſtraße 8 entgegengenommen C. iſt flir ſein Volle veruntwottlioh- oͤas Voll hat ent gemeui- ſames Schiceſal geltestes Opezialgeschäft—(an d. Hauptpost) zert nach Mitternacht. NMetadel label Statſſtit er beutjchen Pilzerzeugung Alle deutſchen Marktbehörden werden ebeten, uns nach Abſchluß der diesjährigen Pitzeit mitzuteilen, wieviel Zentner Pilze . zum Verbrauch angeliefert wurden. Zweckmäßig wird auch angegeben, welche Pilz⸗ arten verkauft wurden und in welchen Ge⸗ wichtsmengen. Die gleiche Bitte ergeht an die Lebensmittelgeſchäfte, die Pilze verkaufen, und an die Champignonzüchtereien. Landesſtelle für Pilz- und Hausſchwamm⸗ Beratung Mykologiſches Inſtitut der Deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für Pilzkunde Darmſtadt der Mann im Beil Eine ergötzliche Geſchichte ſpielte ſich die⸗ er Tage in einem Frankfurter Vorort ab. nd zwar in einer Siedlung, wo ein Haus wie ein Ei dem anderen gleicht. Kam da müde von der Arbeit und noch müder von einem allzu reichen Feierabendſchoppen ein Mann nach Hauſe, griff mechaniſch 100% dem Fenſter⸗ brett, wo man den Hausſchlüſſel aufzuheben pflegte und begab ſich in die Wohnung. Die 5105 mußte wohl im Kino oder ſonſtwo ſein, und das war unſerem müden und angeſäuſel⸗ ten Mann gerade recht. Leiſe begab er ſich ins Schlafzimmer, zog ſich flugs im Dunkeln aus und ſchlief fünf Minuten ſpäter den Schlaf des Gerechten. Nach einer Stunde wurde er plötzlich un⸗ ſanft im Schlummer geſtört. Durch das Haus gellten Angſtſchreie und Hilferufe. Unſer Mann fuhr erſchreckt in die Hoſen und rannte hinaus. Eine der Nachbarinnen war in„ſei⸗ ner“ Wohnung und dieſe ganze Wohnung ſah ſo verändert aus. Jetzt klärt ſich das Rätſel auf und der Schrecken verwandelte lig in Heiterkeit. Denn der Mann hatte in der Dun⸗ kelheit und im Duſel ſein Haus mit einem Nachbarhaus verwechſelt und auch hier einen Schlüſſel am Fenſterbrett vorgefunden. Man kann ſich den Schreck der Wohnungsinhaberin, deren Mann im Nachtdienſt war, recht gut vorſtellen, als ſie nach Hauſe kam und einen fremden Mann in ihrem Schlafzimmer vor⸗ fand. Anjere Fechter in Weinheim erjolgreich! Ph. Jung, Fechtklub Viernheim, 3. und L. Knapp 5. Sieger! Das Ausſcheidungsfechten für die Gau⸗ meiſterſchaft im Florett und Säbel, welches am vergangenen Sonntag in Weinheim ſtatt⸗ fand, begann vormittags 8 Uhr mit der völ⸗ liſchen Ausſprache. Anſchließend begannen die Florettkämpfe, welche unter der Leitung des Kreisfachamtsleiters Höfler, Mannheim, ſtan⸗ den. Die Kämpfe der drei Vorrunden brachten bereits ſcharfe Kämpfe, zumal in jeder Runde nur drei Mann zur Endrunde aufrückten. Fechtleiter Jung konnte in der Vorrunde ſämt⸗ liche Gefechte gewinnen und kam ohne Nieder⸗ lage in die Endrunde. Ludwig Knapp mußte zwei Stichkämpfe austragen, welche er ſicher gewann und dadurch ebenfalls in der End⸗ runde mitwirken konnte. Joſeph Müller, der erſtmalig bei einem Fechten der Bezirksklaſſe teilnahm, hielt ſich ausgezeichnet, wurde je⸗ doch leider benachteiligt. Jof. Hanf konnte mangels Trainings ſich ebenfalls nicht durch⸗ ſetzen. Die Endrunde, welche auf zwei Bahnen ausgetragen wurde, brachte Kämpfe, wie ſie in ihrer Schärfe ſelten bisher waren. Die Kampfrichterentſcheidungen konnten abſolut nicht gefallen und brachten unter die Fechter eine äußerſt gereizte Stimmung, worauf die Leitung der Kreisfachamtsleiter das Kampf⸗ gericht in die Hände nahm, wodurch dann eine ruhige Fortführung der Kämpfe ſtattfand.— Sieger wurde Ernſt Erlenkötter, Tv. Wein⸗ heim, mit 7 Siegen, 29 Treffern; 2. Wagner, To. 46 Mannheim, 6 Siege, 31 Treffern 3. Jung, Fechtklub Viernheim, 8 Siege, 26 Treffern; 5. Ludw. Knapp, Fechtklub Viernheim, 4 Sie JCV. taktiſch der beſte Fechter war. Unſere Fechter Knapp und Jung hätten noch ein beſ⸗ ſeres Ergebnis erzielt, wenn die Kampfrichter⸗ entſcheidungen anfangs einwandfrei geweſen wären. Das Säbelfechten brachte harte Schläger auf die Bahn, wobei als einzigſter Erlen⸗ kötter, der auch Sieger wurde, als Säbel⸗ fechter bezeichnet werden konnte. Jung, Fecht⸗ klub Viernheim, konnte immerhin noch den 5. Platz belegen. Das Turnier hat gezeigt, daß unſere Fechter gut geſchult ſind und auch fernerhin ihren Mann bei einwandfreien Kampfgerichten ſtellen werden. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., orms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr 3 gültig. e. Das Trefferergebnis zeigt, daß Jung, Dann her ſinücte ſtit ben men die gehende N len O1. ihrem Pr kite wurd Die gef duniteeni ehem delt kette al dent Gr dem Stell ſpottfüßr Mit de ber 4⸗ Heethol! Streich da Führer „As Volles u Schitmher in ſeinem Nütglieber wie die Tei len auz der Vbnnen. 6 des Führer; 1 1 ſchen Ville Vit fteuen adſchaſt zu gen anzuln der Fefe Dentſchland empfangen nimmt in großen ſpo Dieſet K Luz au mit der! Nitliänyf Mage die lionen ſel