nimmt in ſeiner Geſamtheit Anteil Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeisterei Miernheim Erſcheinungswe e Bezu 9 5 95 eis ˖ N durch die Poſt monatlich 1.60 NM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. eee eee Nummer 175 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn Donnerslag ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS DAN. Nernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Tertteil für 1 2 Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. den 30. Juli 1936 K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Vir grüßen die Jugend der Well! Jeierliche Cröffnungsſitzung des Inlernalionalen Olympiſchen Komitees Die Einkreiſung Madr.ds General Mola: Die Einkreiſung iſt durchgeführk Auftlakt der Olympiſchen Spiele Rudolf heß über den olympiſchen Geiſt Berlin, 29. Juli. In der feſtlich ge⸗ ſchmückten Aula der Friedrich⸗Wilhelm⸗Univer⸗ ſität begann am Mittwoch in feierlichem Rah⸗ men die allen Olympiſchen Spielen voraus⸗ gehende Tagung des Internationa⸗ len Olympiſchen Komitees, die von ihrem Präſidenten Graf de Baillet Latour ge⸗ leitet wurde. Die Feſtſitzung begann mit dem Einzug der Komiteemitglieder, die zum erſtenmal die von einem deutſchen Künſtler entworfene Amts⸗ kette als Zeichen ihrer Würde trugen. Prä⸗ ident Graf de Baillet⸗Latour nahm zwiſchen dem Stellvertreter des Führers und dem Reichs⸗ ſportführer vor dem Rednerpult Platz. Mit dem Andante Cantabile aus der A⸗dur Sinfonie von Ludwig van Beethoven, geſpielt vom Dresdener Streichquartett, wurde die Sitzung eingeleitet. Der Slellverkrefer des Führers ſpricht Dann nahm der Stellvertreter des Führers das Wort: „Als Vertreter des Führers des deutſchen Volkes und deutſchen Reichskanzlers, des Schirmherrn der XI. Olympiſchen Spiele, und in ſeinem beſonderen Auftrage heiße ich die Mitglieder des Internationalen Komitees, ſo⸗ wie die Teilnehmer an den Olympiſchen Spie⸗ len aus dem In⸗ und Auslande herzlich will⸗ kommen. Ganz beſonders begrüße ich namens des Führers und zugleich namens des deut⸗ ſchen Volkes unſere Gäſte aus dem Ausland. Wir freuen uns, mit Ihnen ſportliche Kame⸗ radſchaft zu pflegen und perſönliche Beziehun⸗ gen anzuknüpfen. Sie werden nicht nur in Der Feſtfreude in Berlin, ſondern überall in Deutſchland aus ehrlichem Herzen freudig empfangen werden. Denn das deutſche Volk an dem großen ſportlichen Wettkampf der Welt. Dieſer Wettkampf wird ausgetragen in Stolz auf die eigene Leiſtung, verbunden mit der Achtung vor den Leiſtungen der Mitkämpfer und den Nationen, für die ſie antreten. Möge dieſer Geiſt ſich immer mehr auf die Nationen ſelbſt übertragen. Dieſem Geiſt als Wegbereiter wahren Frie⸗ dens, der unſerer gequälten Welt ſo bitter not tut, aus Anlaß der Olympiſchen Spiele beſonderen Ausdruck verleihen zu können, iſt nicht nur den aktiven deutſchen Teilnehmern, ſondern dem ganzen deutſchen Volke als Gaſtgeber eine tiefe Befriedigung.— Die Olympiſche Glocke iſt eine Glocke des Frie⸗ dens. Sie trägt die Worte:„Ich rufe die Jugend der Welt!“ V öllerverbindender port“ Nach dem Stellvertreter des Führers nahm Staatskommiſſar Dr. Lippert das Wort, der u. a. ausführte: „Namens der Reichshauptſtadt, die die Ehre hat, Schauplatz und Mittelpunkt der Olympi⸗ ſchen Spiele 1936 zu ſein, grüße ich Sie. Alle unſere Bemühungen, den Olympiſchen Spielen den würdigſten und glanzvollſten Rahmen zu geben, wären vom letzten Erfolg nicht gekrönt geweſen, wenn es nicht gelungen wäre, durch die Initiative unſeres Führers und ſeiner Mit⸗ arbeiter die Olympiſchen Spiele 1936 zu einer Herzensſache für jeden Berliner, ja darüber hinaus für jeden Deutſchen zu machen. Berlin grüßt die olympiſchen Kämpfer aus aller Welt. Es grüßt darüber hinaus in ihnen und mit ihnen aber auch die Vertreter von über 50 Nationen, mit denen allen Deutſchland, als ein Bollwerk des Friedens, im Geiſte gegenſei⸗ tigen Verſtändniſſes zu leben wünſcht. Berlin wünſcht nach ſorgfältigſter organiſatoriſcher und techniſcher Vorbereitung allen olympiſchen Gä⸗ ſten für zwei Wochen eine zweite Heimat zu ſein. Wir hoffen und wünſchen herzlichſt, daß die ſprichwörtliche Berliner Gaſt⸗ freundſchaft mit dazu beitragen möge, die ſo notwendigen Brücken zwiſchen allen Völkern zu feſtigen und, wo es not tut, neue zu ſchlagen. Möge ſo das Echo der beginnenden Olympi⸗ ſchen Spiele weit hinausgehen über den ganzen Erdball hinweg als ein Beweis dafür, daß der olympiſche Geiſt nicht tot iſt, ſondern lebendiger lebt denn je. Begrüßungsworle des Reichsſporkführers Für den Deutſchen Olympiſchen Ausſchuß hielt deſſen Präſident, der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten folgende Anſprache: „Es gibt in der Welt des internationalen Sports kein Ereignis, das ſich auch nur ent⸗ fernt an äußerem Glanz, an ernſter Feierlich⸗ keit und an Großartigkeit der Idee mit den Olympiſchen Spielen meſſen könnte. Die über⸗ ragende Bedeutung der Olympiſchen Spiele als Weltveranſtaltung mag einesteils darin ihre Erklärung finden, daß die Liebe zu den Lei⸗ besübungen als ewiges Ahnenerbe der Menſch⸗ heit bei allen Völkern immer wieder durchtritt. Allein, allzuoft haben ſich in der Welt edle menſchliche Neigungen durch tragiſche Umſtände oder Ungeſchick gegeneinander erhoben und be— kämpft. Es muß deshalb dem Internationalen Olympiſchen Komitee die höchſte Anerken⸗ nung und größte Achtung gezollt werden, weil es, wie ſelten ein anderes internatio⸗ nales Gremium, verſtanden hat, das edle Feuer des Sports zu hüten, es zu immer ſtärkerer Glut zu entfachen und ihm die gemeinſame Liebe aller Nationen der Welt zu erhalten. Es iſt ein weiſes Geſetz, welches von dem Schöpfer der modernen Olympiſchen Spiele, Pierre de Couvertin, und ſeinen Mit⸗ arbeitern erſonnen wurde. Weiſe und ritter⸗ liche Männer ſind Hüter dieſer Magna Charta des Sports geweſen. Ich benutze deswegen als verantwortlicher Führer des deutſchen Sports die willkommene Gelegenheit, Ihnen. ſehr verehrter Herr Präſident, und Ihren her⸗ vorragenden Mitarbeitern den Dank des ge⸗ ſamten deutſchen Sports zu übermitteln. Wo wird die nächſte Olympiade ſtallfinden? Staatsſekretär Lewald fuhr dann in eng⸗ liſcher Sprache fort: Das Internationale Olympiſche Komitee hat viele ſchwierige Aufgaben zu löſen. Die bedeu⸗ tendſte iſt zu entſcheiden, welches Land nach Deutſchland die Ehre haben wird, die nächſten Olympiſchen Spiele aufzurichten. Drei Städte müſſen in Erwägung gezogen werden; zwei von ihnen ſind Hauptſtädte mächtiger Reiche, und eine iſt die Haupt⸗ ſtadt eines kleinen Landes, das indeſſen dem Sport begeiſtert ergeben iſt und deſſen Athleten weltberühmt ſind. Die National⸗ flagge der Nation, die zur Durchführung der XII. Olympiſchen Spiele ausgewählt iſt, wird nach der Schlußzeremonie am 16. Auguſt auf dem höchſten Fahnenmaſt des Olympiſchen Stadions gehißt werden. Jeder Deutſche kennt die Geſchichte der mo⸗ dernen Olympiſchen Spiele. Der Name des DNB. Liſſabon, 30. Juli. Nach einer Mitteilung des Hauptquartiers des Generals Mola iſt die Einkreiſung Madrids durchge⸗ führt. Alle Verbindungen der ſpaniſchen Hauptſtadt nach den noch in den Händen der Regierung befindlichen Städten ſind zerſtört. Um 17 Uhr teilte der Sender Sevilla mit, daß die in den letzten Tagen heiß umkämpfte Grenzſtadt Ayamonte von den Nationaliſten er⸗ obert worden iſt. Die deulſchen Kriegsſchiffe in Spanien Berlin, 29. Juli. Das Panzerſchiff „Deutſchland“ mit dem Befehlshaber der Li⸗ nienſchiffe an Bord hat nach ſeinem Eintref⸗ fen an der ſpaniſchen Küſte den Schutz der deutſchen Volksgenoſſen im Norden Spaniens übernommen und überwacht den Abtrans⸗ port nach außerſpaniſchen Häfen. Die Rückwanderer aus den Provinzen Sau Sebaſtian, Bilbao, Santander wurden teil⸗ weiſe an Bord des Kriegsſchiffes genommen. Ein anderer Teil wurde unter militäriſcher Bedeckung an Bord von Handesſchiffen wei⸗ terbefördert. Am Mittwoch wird die„Deutſchland“ durch den in Giion eintreffenden Kreuzer„Köln“ abgelöſt. Das Panzerſchiff„Deutſchland“ wird dann unter Anlaufen der Häfen von Ferrol und Coruna nach dem Süden Spa⸗ niens fahren. Das Panzerſchiff„Admiral Scheer“ lief am 27. Juli Malaga an und ſtellte hier den Schutz der deutſchen Volksgenoſſen bei den ſpaniſchen Behörden ſicher. Hier ſteht für die Rückwanderer der deutſche Dampfer„Saturn“ zur Verfügung. Nachdem engliſche Seeſtreit⸗ kräfte den weiteren Schutz der Deutſchen zuge⸗ ſichert hatten, ging„Admiral Scheer“ weiter nach Norden, um den bedrohten Deutſchen in Barcelona Beiſtand zu leiſten. Unter dem Schutz des Panzerſchiffes erfolgt am Mitt⸗ woch der Abtransport von 1200 deut⸗ ſchen Reichs angehörigen mit italie⸗ niſchen Dampfern, von 400 Deutſchen mit dem Dampfer„Uckermark“ und am Donnerstag von weiteren 400 Deutſchen mit dem Dampfer „Cäſar“. Frauen- und Kindertransport aus Barcelona in Dresden eingetroffen Die Auslandsorganiſation der NSDAP. teilt mit: In Dresden iſt ein Frauen⸗ und Kindertransport von 200 Teilnehmern aus Barcelona eingetroffen. Der Transport iſt durch eine Arbeitsgemeinſchaft der NSW. Dienſtſtellen in Barcelona und der Hitler⸗ Jugend zuſtandegekommen. ———————— Staalsſekrelär a. D. Dr. Th. Lewald hieß im Namen des Organiſationskomitees und der deutſchen Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees die Teilnehmer und Ehrengäſte willkommen. Der Kongreß des Jahres 1990 hat die Ent⸗ ſcheidung des Internationalen Olympiſchen Komitees vorbereitet, die Stadt Berlin mit der Durchführung der Spiele der 11. Olym⸗ piade zu betrauen. Die unter Ihnen, meine lieben Kollegen, die vor ſechs Jahren in Berlin weilten, fühlen nicht nur, ſondern ſehen vor ihren Augen die tiefgreifenden Veränderungen, die ſich in der Hauptſtadt des Reiches und in ganz Deutſchland in dieſen dreieinhalb Jahren vollzogen haben. ſeitdem der ſtarke Wille des Führers und Reichskanzlers das ganze Volk in nationaler Begeiſterung zuſammengeſchloſſen und dem Le⸗ ben der völkiſchen Gemeinſchaft neue Ziele ge⸗ ſetzt hat. Gründers und lebenslänglichen Ehrenpräſiden ten, Baron Pierre de Coubertin, iſt in ganz Deutſchland geläufig, ſeine olympiſchen Erin⸗ nerungen wurden in dieſem Lande überſetzt und veröffentlicht und ein großer Platz vor dem Eingang zum Stadion trägt den Namen: „Coubertin⸗ Platz“. Es iſt daher ſicher, daß dieſer Name, der in Deutſchland ſo hoch geachtet und geehrt iſt, Be⸗ ſtand haben wird lange nach Schluß der Ber⸗ liner Spiele. Wieder in die deutſche Sprache übergehend, ſchloß Staatsſekretär Lewald: Wir haben uns bemüht, in der olympiſchen Kunſtaus⸗ ſtellung und in der einzigartigen Ausſtel⸗ lung„Sport der Hellenen“, in den großen Aufführungen, die in dem Frei⸗ lichttheater, das den Namen des deut⸗ ſchen Dichters der Bewegung, Dietrich Eckart, trägt, auch dem geiſtigen Gehalt dieſer Spiele reiche und vielfältige Geſtaltung zu geben. Ich weiß, daß ich im Namen der ganzen deutſchen Oeffentlichkeit ſpreche, wenn ich Ihnen Grüße und Wünſche in dieſer Stunde überbringe. Seien Sie uns von Herzen willkommen. Möge eine erfolgreiche Tagung den guten Auftakt für die kommenden Spiele bieten. Die Schlußrede des Grafen Baillef-Cakfour Der Präſident des Organiſationskomitees Graf Baillet⸗Latour, nahm als Letz⸗ ter das Wort. „Wieder einmal ſind wir in dieſem Saal vereint, wo vor ſechs Jahren der Olympiſche Kongreß eröffnet wurde, bei dem die 1925 in Prag begonnene Feſtlegung der Grundſätze der Olympiſchen Spiele zu Ende geführt wurde. Wir dürfen mit Recht ſtolz darauf ſein, daß wir ein wirkliches Bindeglied zwiſchen den Völlern bleiben und wirkſamer als irgend ein anderer Organismus an der Völkerverſtändigung arbeiten. Wie viel Dank ſchuldet die Welt unſerem Gründer, den wir als Kandidaten für den Nobelfriedenspreis vorgeſchlagen haben! Die olympiſche Idee wirft ihre Schatten auf das ganze Weltall. Sie hat eine Myſtik ge⸗ ſchaffen und eine ſolche Kraft entfaltet, die jetzt nichts mehr aufhalten kann. Alle, die an den Spielen teilgenommen haben, wiſſen, welchen Nutzen die Jugend der Länder, wo Olympiſche Spiele gefeiert wurden, daraus gezogen hat. Darum haben auch heute ſo viele Städte den Wunſch, einmal der Schauplatz der Spiele zu ſein. Die Bedeutung einer jeden einzelnen iſt ſo groß, daß Ihnen, meine lieben Kollegen, die Wahl beſonders ſchwer fallen wird. Darum bitte ich Sie unter Ausſchluß jeg⸗ licher anderen Betrachtungen nur das zu er⸗ wägen, was Ihnen nach beſtem Gewiſſen als von größtem Intereſſe für das Weltwerk, deſ⸗ ſen Hüter Sie ſind, erſcheint.“ Mit dem Aſſai agitato aus dem Opus 41 von Robert Schumann ſchloß die feſtliche Sitzung. Die erſte Arbeitsſitzung des Internationa⸗ len Olympiſchen Komitees iſt auf Donners⸗ tag, den 30. Juli, anberaumt worden. ——.——.——v n 133 1 1 . Der C R * 5 S r S * —————— e — e ——ů—ů—ů ä— e ſßedanken, die der Ausführung harren Der Welkkongreß für Freizeit und Erho⸗ lung hat ſich zu einem großen Erfolg geſtal⸗ ket. Es war ein friedliches Beiſammemſeln der Völkerverkreter, und in einigen fröh⸗ lichen Stunden ſind ſie ſich alle näher ge- kommen und haben gefunden, daß es ſchön wäre, wenn es immer ſo bliebe. Nur vie Staarsmänner waren nichk dabei. Es war eln Feſt der Völker, die den Frie den lieben und nach ihm Verlangen haben. Die Staatsmänner hakten nakürlich wichlige⸗ res zu kun. Die mußken ſich darüber den Kopf zerbrechen, wie man ein regelrechtes Schle · bergeſchäft mit Waffen nach Spanlen hin bekrelben könne. Oder ſie mußten ſich über · legen, ob man nicht einen neuen Frage- bogen an Deutſchland zuſtande bringen ſolle. Oder ſie hatten Gedanken der Wellverſchwö⸗ rung und der Revolukionen. So ekwa, wie man dieſes Weſteuropa in ein Chaos ver- wandeln könne, um dabel gleichzeitig die europäiſche Mikke einzukrelſen. Sle haben über neue Rüſtungspläne beraten. Denn die unverankworkliche Kriegshetze geht munker weiter, und das Schmieden von Wilikärbünd⸗ niſſen iſt eine beliebte Beſchäflͤgung, wobel man allen Ernſtes behaupket, dergleichen ver- krage ſich mit den Satzungen des Völker- bundes. Nun, vielleichk lernen ſie noch um, man darf die Hoffnung ja nie verlieren. Jeden- falls hat ihnen Adolf Hitler eine glatte Rechnung vorgelegt, indem er daran erinner ke, wieviele von den 25 Millionen Arbeits- loſer auf Erden wohl noch übrig wären, wenn die Billlonen der Kriegs- und Nachkriegs- zeit ſtatt für Rüſtungszwecke für Arbeitsbe- ſchaffung und andere Kulturaufgaben ver⸗ wendek worden wären. Adolf Hitler prägte das Wort, daß er lieber für jede ſchwere Granate ein Arbeliterhaus hinſtellen möchle. Und das möchken die Arbeiter der ganzen Welk auch viel lieber. In Hamburg hat man darüber einiges hören können. * Auch die Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat anläßlich des Hamburger Welt- kongreſſes eine Reichstagung abgehalten, auf der Dr. Ley bemerkenswerte Ausführun- gen machte. Er betonke, daß dieſer Welkkon⸗ greß, nachdem er einen ſo gewalkigen Erfolg gehabk habe, zu einer Dauereinrichtung wer- den würde. Es werde ein Büro gebildet wer- den, das alle einſchlägigen Fragen bearbei⸗ ken und die Erfahrungen der Völker auf dem Gebiet lebenbejahender Freizeit und Erholung auskauſchen werde. Der Reichsorganiſationsleiter hat dabei einen neuen Gedanken ausgeſprochen. Wenn wir— führte er aus— beiſpielsweiſe un ⸗ ſere Arbeiter in ſüdliche Regio- nen bringen wollen, dann iſt es der beſte Weg dagu, daß wir mit den ttalieniſchen Freunden verhandeln, um zu erreichen, daß wir billige Tarife auf den italleniſchen Eiſen⸗ bahnen bekommen, und nakürlich auch um- gekehrk. Dr. Ley kündigte ein Abkommen an, aufgrund deſſen die Arbeiter über die Grenzen hinüberwandern werden: die Ita- liener, Franzoſen und Belgier nach Deutſch⸗ land und die Deulſchen nach Ikalien, Frank ⸗ reich und Belgien. Dies werde es in einigen Jahren geben. Das hörte die Verſammlung mit großer Freude. Nakürlich kann es ſich, wle Dr. Ley noch hinzufügke, niemals darum handeln, eine neue„Inkernakionale“ zu grün⸗ den, wohl aber ſtünden wir am Vorabend einer neuen Epoche der ſozlaliſtiſchen Arbeit in der Well. Und auch der Verſtändigung der Völker. Denn das iſt klar, daß, wenn dieſer Ge- danke zur Ausführung gelangt, von den Völ⸗ kern ſelber der gute Wille zur Verſtändigung bewieſen werden muß. Und er hak wahrlich zur Vorausſetzung, daß das Selbſtbeſtim⸗ mungsrecht freier Völker unbeſchränkk aner- kannk werden muß. Der Führer hat mit glü⸗ hender Lied za ſeinem Volke für deſſen Freiheit gekämpft, und er wird nicht ruhen, daß Deutſchlands Recht auf ſeinem Boden ohne jede Einſchränkung anerkannt wird. Aber ſo, wie er für die Freiheit ſeines Vol⸗ kes kämpft. iſt er auch bereit, jedes andern Volkes Freiheit anzuerkennen. An Bewei⸗ ſen dafür hal er es nicht fehlen laſſen. Es muß nur der gute Wille da ſein, und die Verſtändigung mit dem nakionalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt leicht herbeizuführen 1 Am gewalkigſten wird heute von So w jetrußland gerüſtet. Arbeiterwohnhäu⸗ ſer werden dort nicht gebaut, aber Hundert kauſende von Menſchen werden rüchkſichkslos Trauerfeier für die 5 A-Opfer Flabschef Luhe vor den zärgen im Mannheimer Roſengarlen Mannheim, 29. Juli. Die Trauerfeier⸗ lichkeiten für die Opfer des Kraftwagenunglücks begannen am Mittwoch nachmittag mit einer ernſten Feier im Nibelungenſaal des Roſengar⸗ ten, in dem ſich die Angehörigen der Toten, zahlreiche hohe Führer der SA. aus dem gan⸗ zen Reich, viele Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, der Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindebehörden verſammelt hatten. Unter den Trauergäſten ſah man Stabschef Lutze, Reichsſtatthalter und Gauleiter Wagner, Reichsſtatthalter und Gauleiter Sprenger, Gauleiter Bürckel, den badiſchen Innenminiſter Pflaumer, ſämtliche SA⸗Gruppenführer, SS⸗Obergruppenführer Prützmann als Vertre⸗ ter des Reichsführers der SS, Oberſtarbeits⸗ führer Helff als Vertreter des Reichsarbeits⸗ führers, General Zimmermann und General von Rothenberg, ſämtliche Gauamtsleiter der NSDAP. Gau Baden, Gebietsführer der HJ. Kemper als Vertreter des Reichsjugendführers. Eine feierliche, ernſte Stimmung lag über dem weiten Rund des Saales, als der Fahnen⸗ Ehrenſturm der SA. mit der Standarte Rhein⸗ Neckar einmarſchierte. In langer Reihe wurden durch Ehrenabordnungen viele Kränze nieder⸗ gelegt. Jeden Sarg ſchmückte ein Kranz des Führers. Einen großen Raum vor den Katafalken nahmen die Kränze der Mitglieder der Reichsregierung, der Reichs⸗ leitung der NSDAP., der Gauleitungen, der SA. und SS., ſowie der badiſchen Regierung ein. Für Reichsminiſter Dr. Goebbels legten Landesſtellenleiter Schmid, für den Stellvertre— ter des Führers und für die Reichsleitung der NSDaAP Reichsamtsleiter Dr. von Höhns und Reichshauptſtellenleiter Bahlau Kränze an den Särgen nieder. Ein Orgelpräludium leitete die Trauerfeier ein. Gruppenführer Luyken nannte dann im letzten Appell die Namen der Toten, den Aufruf beantworteten die Kamera⸗ den, in deren Herzen die Toten ruhen. Die Meldung an den Stabschef lautete: „25 brave Sü⸗Männer des Sturms 45/171 zum ewigen Dienſt in der Standarte Horſt Weſſel angetreten!“ Hlabschef Luhe wandte ſich anſchließend in einer kurzen An- ſprache an die Trauerverſammlung. Wie oft haben wir in den letzten 15 Jahren, ſo führte er aus, an den Gräbern gefallener Kamera- den ſtehen müſſen. Wenn wir heute an den Bahren unſerer koken Kameraden ſtehen, dann wiſſen wit, daß kiefe Trauer eingezo⸗ gen iſt bei all denen, die ſich Angehörige die ⸗ ſer Kameraden nennen, aber auch bei all denen, die mik ihnen marſchierk ſind als SA-Männer in Reih und Glied und ebenſo bel der geſamten SA., die mik den Token gemeinſam ſich einen Führer wählte und mit dieſem Führer marſchierk. Wir wiſſen heuke, daß dieſe Kameraden nicht umſonſt geſtorben ſind, denn ſie ſind mit aufgeſtiegen zur ewi⸗ gen Wache bei den Blutzeugen des 9. No; vember. Sie halken die ewige Wache für ein ewiges Deukſchland und ich habe ihnen die letzten Grüße des Führers und der geſamken SA. zu überbringen, aber auch den Dank für all das, was ſie für die Parkel, für die Bewegung und damit für das deutſche Volk geleiſtet haben. Wir danken Euch Token auch für die Kameradſchafk, die uns vereinke, und für all das, was Ihr im Kampf bis zum leß⸗ ten Akemzug an Kräften eingeſetzt habt. Nichk nur den Dank, ſondern auch das Ver⸗ ſprechen jedes einzelnen SA.-Mannes in Deukſchland bringe ich, daß wir im gleichen Schritt marſchieren, wie Ihr dies bis zum lehlen Augenblick getan habk, daß wir, wie Ihr, den Eid, den wir dem Führer geſchwo⸗ ren haben, bis zum letzten Akemzug halken werden, daß wir kämpfen wollen, daß Euer Tod, Euer Opfer nie vergeſſen werden kann! Ganleiter Robert Wagner erinnerte an das ſchwere Unglück, von dem vor kurzem die Ss betroffen wurde. Nun ſtehe man an den Bahren von 25 braven SA⸗ Männern, die mit uns im Kampf des Füh⸗ rers für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland getreu Leid und Freud getragen haben. Wir wiſſen, gerade als Nationalſozialiſten, daß unſer Leben nichts anderes ſein kann, als Kampf und Opfer und vielleicht hat noch keine Generation vor uns ſo viel Leid erfahren müſſen. wie wir Seit Jahrzehnten geht un⸗ ſer Volk. ſeit zwei Jahrzehnten nahezu geht auch die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbei⸗ terpartei. geht die SA den ſchweren Opfer⸗ gang. Man könnte mit dem Schickſal hadern, warum gerade wir ſo viel Schweres zu tragen haben, aber wir wiſſen, daß wir Opfer auf uns nehmen müſſen, um als Einzelne und als Volk beſtehen zu können. Wir wiſſen, daß die Angehörigen unſerer toten Kameraden bis ins Innerſte getroffen ſind, aber ſie tragen die Schmerzen nicht allein., denn ihre Schmerzen ſind auch unſere Schmerzen und ihre Trauer iſt auch unſere Trauer. Die Männer ſind auch von unſerer Steite weggeriſſen worden. So wie ſie uns Kameraden waren bis zum letzten Augenblick, ſo wollen wir auch ihnen in der Zukunft Kameraden ſein. Kameraden aber auch den Hinterbliebenen. denn wir wollen dieſen das tröſtliche Gefühl geben. daß ſie nicht allein ſtehen. Die SA., die ganze Par⸗ tei, ja das ganze Volk iſt bei ihnen und nimmt tiefinnerlich Anteil an dem ſchweren Schickſalsſchlag. Wir können das Andenken der Toten nicht beſſer ehren, als daß wir in ihrem Geiſt wei⸗ terleben wollen, daß wir wie ſie unſere Pflicht tun wollen für unſer Volk und unſeren Füh⸗ rer. daß wir leben wollen wie ſie: treu, ent⸗ ſchloſſen und opferfreudig. Wir bekennen uns zu dem Glauben, daß auch dieſe Männer für das neue Deutſchland geſtorben ſind und daß ſie den Opfertod für ihr Ideal, für Deutſch⸗ land erlitten haben. Ein Orgelvortrag beendete die Abſchieds⸗ feier. Unter dumpfem Trommelwirbel trugen alsdann SA⸗Männer ihre toten Kameraden hinaus zu den Fahrzeugen der Wehrmacht. Nach der Trauerparade ſetzte ſich der endlos lange Zug zum Hauptfriedhof in Bewegung. Der Chopin'ſche Trauermarſch und das Lied vom guten Kameraden führten das Trauer⸗ . ³·Üwmm ⅛˙muj ⁊ð6-A 0 dd ꝛ ü ðA. in den Tod gehetzt, um die militäriſchen Pläne zu verwirklichen. Niemand kann die Opfer zählen, die die gewalkigen Befeſtigungswerke in Sibi ⸗ rien gekoſtet haben. Unabläſſig werden die Menſchen von der Scholle getrieben und in den eiſigen Tod des Fernen Oſtens geſagk. Mit rieſigen Koſten iſt die militäriſche Skraße gegen Finnland und Skandinavien nach Norden hinaufgekrieben worden, und wenn man die ſchwediſche Preſſe lleſt, dann erkennk man, daß dieſe Koſten unzählige Menſchen kragen müſſen, die dork in wahrer Sklavenarbeik fronen und bis zum Zuſam⸗ menbruch ihrer Kräfte zur Arbeit angetrie⸗ ben werden. Auch von Moskau bis Minſuh iſt eine 700 Kilomeker lange Strecke in Angriff genommen worden, die ausſchließ⸗ lich militäriſche Bedeutung hak. Zehnkauſende von politiſchen Strafgefangenen ſind in die ſumpfigen Gebieke geſchafft worden und wer⸗ den mik der Peilſche zur Hingabe aller Kräfte angekrieben. Die bolſchewiſtiſchen Machthaber verfahren dork in ähnlicher Weiſe wie die frühere Zarenregierung beim Bau der Murmanſkbahn, die Tauſenden von deulſchen und öſterreichiſchen Kriegsge⸗ fangenen das Leben gekoſtek hat. Und ſo ſtehf alle Arbeit in Sowjekrußland im Dienſte der militäriſchen Pläne, die ſich gegen Skandinavien und Polen, gegen Oeſterreich und von der Tſchechoſlowakei her gegen das Herz Europas richten. Menſchen⸗ leben werden rückſichtslos aufs Spiel geſeßzt, Arbeiter in eine Sklaverei geführt, wie ſie ſich nicht ſchlimmer denken läßt. Lasciate ogni ſperanca! Da iſt keine Freude mehr in der öſtlichen Welk, da herrſcht der Haßge⸗ danke der aſiakiſchen Dikkakur in ſchranken⸗ loſer Ausdehnung. Ein Volk ſeufzt dork unker einer unheimlichen Herrſchaft. * In Deutſchland dient das gewaltige Vor⸗ haben der Reichsautobahnen der Arbeitsbeſchaf⸗ fung. um Hunderttauſenden von Volksgenoſſen Arbeit und Brot zu geben. Die deutſchen Reichsautobahnen ſtellen ein rein wirtſchaft⸗ liches Unternehmen dar, das der Förderung von Induſtrie und Verkehr dient. In Deutſch⸗ land gehört alles Arbeiten der Regierung. der Förderung der Volksgemeinſchaft und der kul⸗ turellen Entfaltung, der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit und der Ertüchtigung des deut⸗ ſchen Volkes. dem Siedlungswerk und der Volkswohlfahrt. Viel hat der Führer ſich vor⸗ genommen, und viel liegt noch vor ihm. Gro⸗ ßes iſt geleiſtet worden. trotz der Rieſenaufgabe, die die Wiederwehrhaftmachung des deutſchen Volkes an die Reichsregierung ſtellte. Aber wir wiſſen es, daß dieſe Aufgabe er⸗ füllt werden mußte. Nicht um Krieg zu füh⸗ ren. ſondern um die Verteidigung des Reichs zu ermöglichen. Wir können nicht waffenlos ſein in einer Welt. die ſo phantaſtiſche Kriegs⸗ pläne hegt und an ihrer Ausführung Tag für Tag arbeitet. Unſer Volk muß gerüſtet ſein. um den Frieden zu ſchützen. Aber unter dem Schutz der Waffen können wir ſolche Tage wie die gegenwärtigen begehen, einen Weltkongreß für Freizeit und Erholung, eine Reichstagung der Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. und ein olympiſches Feſt. wie es die Welt noch nicht geſehen hat. Um ſeinen Lieblingsplan durch⸗ zuführen. will der Führer demnächſt mit dem Bau von Millionen von Arbeiterhäuſern be⸗ ginnen. Nirgends in der Welt werden ſolche Gedanken gehegt. Und jeder verſteht es. daß der Führer dazu den Frieden braucht und daz ihm die Verſtändigung der Völker eine ernſt⸗ liche Angelegenheit iſt.—8. geleit, an deſſen Spitze der Fahnenſturm mit der Standarte marſchierte. Der letle Weg Den Weg der Toten zum Hauptfriedhof um⸗ ſaͤumte eine unabſehbare Menſchenmenge. Alle Häuſer waren halbmaſt geflaggt. Hinter dem 2 A.⸗Spalier ſtanden die Menſchen in ſtummer Trauer und hoben die Hand zum deutſchen Gruß. Am offenen gemeinſamen Grab ſprach zuerſt der evangeliſche Geiſtliche, Stadtpfarrer Kiefer, herzliche Worte des Troſtes. Stadt⸗ pfarrer Matt ſprach für das katholiſche Be⸗ kenntnis. Nach der Einſegnung nahm Frup— penführer Luyken mit folgenden Worten von ſeinen Kameraden Abſchied:„Zum letzten Male ſtehen die Feldzeichen zu Euren Häup⸗ tern. Fröhlich, als echte SA.⸗Männer ſeid Ihr hinausgezogen, um die Schönheiten Eurer Heimat kennen zu lernen. Mitten in dieſem fröhlichen Geiſt erging an Euch der Ruf, nach⸗ zufolgen den Toten unſerer Standarte Horſt Weſſel. An Euren Gräbern bleibt mir nur die Pflicht, Euch Dank zu ſagen für Eure Treue und Hingabe und für Euren Glauben. Ich überbringe Euch im Namen der hunderttau⸗ ſend Kameraden der Gruppe Kurpfalz und darüber hinaus des ganzen deutſchen Reiches den letzten Gruß der SA.“ Die Fahnen ſenkten ſich und mit dem Lied „Ich hatt' einen Kameraden“ nahm die große Trauerverſammlung Abſchied. Als machtvol⸗ les Gelöbnis erklang dann das Horſt-Weſſel⸗ Lied über den Gräbern. Kameradſchaft in der Nol Das NS hilft den Hinterbliebenen der verunglückten Mannheimer SA⸗Männer. Berlin, 29. Juli. Korpsführer Hühn⸗ lein hat zum Zeichen der Trauer des NSKK um ſeine im Schwarzwald verunglückten SA⸗ Kameraden ſämtliche Dienſtflaggen des Korps am Tage der Beiſetzung auf balbmaſt ſetzen laſſen und dem Stabschef der SA einen Be⸗ trag von 3000 RM. für die Linderung der Not der Hinterbliebenen zur Verfügung geſtellt. b Almmpiſche Feier am Pergamon⸗Allar Ein Feſtakt an geheiligter Stätte Berlin, 29. Juli. Im Pergamon⸗Muſeum, angeſichts eines der ſchönſten Heiligtümer des klaſſiſchen Hellas. des Urſprungslandes der un⸗ ſterblichen olympiſchen Idee, veranſtaltete der Reichsminiſter des Innern Dr. Frick am Mittwochabend für die offiziellen Gäſte der XI. Olvmpiſchen Spiele einen Jeſtakt mit, einem anſchließenden Empfang. Mitglieder des Internationalen Olymvi⸗ ſchen Komitees wohnten nach der feſtlichen Er⸗ öffnungsſitzung in der Univerſität gemeinſam mit den Männern der nationalen olympiſchen Ausſchüſſe, der internationalen Sportver⸗ bände und des Organiſationskomitees für die XI. Olvympiſchen Spiele ſowie Vertretern des deutſchen politiſchen, wiſſenſchaftlichen und Kunſtlebens dem feierlichen Feſtakt im großen Saal des Pergamon⸗Muſeums bei. In einem offenen Viereck hatten bier die ausländiſchen und deutſchen Gäſte Platz ge⸗ nommen. In den Reihen des diplomatiſchen Korps ſah man zahlreiche hervorragende Sport⸗ vertreter des In⸗ und Auslandes wie Graf Baillet⸗Latour. Reichsſportführer von Tſcham⸗ mer und Oſten, Staatsſekretär a. D. Dr. Le⸗ wald u. a. Von deutſcher Seite nahmen außerdem an dem Empfang teil die Reichsmi⸗ niſter Dr. Schacht, Ruſt. Dr. Gürtner. Graf Schwerin von Kroſigk, die Reichsleiter Boub⸗ ler, Bormann und Roſenberg, die Staatsſekre⸗ täre Dr. Pfundtner, Funk. Körner, Dr. Stuk⸗ kart. Koenigs und Zſchintſch, ferner Miniſte⸗ rialdirektor Dr. Dieckhoff. Staatskommiſſar Di. Lipnert. Gauleiterſtellvertreter Görlitzer, Stabs⸗ führer Lauterbacher und viele andere. Sodann begrüßte der Reichsminiſter des In⸗ nern Dr. Frick die Gäſte. Das künſtleriſche Programm des Abends ſtellte eine wunderbare Syntheſe aus klaſſiſche griechiſchem Kulturgut und deutſchem künſtle⸗ riſchem Geiſt dar. Das Orcheſter Beda er öffnete mit dem Muſikſtück„Pavane“ ve J. H. Schein den Abend. Das Adagio von Haydn leitete über zu den Anſprache des Reichsminiſters für Wiſſen⸗ ſchaft. Erziehung und Volksbildung. Nurmi mik zehn finniſchen Leichkalhlelen in Berlin eingekroffen Berlin, 29. Juli. Die Berliner Bevöl- kerung des Nordens bok den zehn finniſchen Leichtathleten, die zuſammen mik dem welk⸗ berühmten Läufer Nurmi am Mittwochabend auf dem Stettiner Bahnhof ankamen, einen begeiſterten Empfang. 609 denlſch-Amerikaner in Berlin eingelroffen ds Berlin, 29. Juli. In der Nacht zum Mittwoch trafen auf dem Bahnhof Friedrichs⸗ ſtraße 600 Deutſch⸗Amerikaner ein, die mit dem Dampfer„Berlin“ von New York über Bremerhaven gekommen ſind. Sie ſtellen die erſte geſchloſſene Reiſegeſellſchaft der Vereinig⸗ ten Staaten dar, die als Zuſchauer den Olym⸗ piſchen Spielen beiwohnen wird. Auch Lett⸗ land hat bereits einen Sonderzug mit 700 Zuſchauern angemeldet, der noch in dieſer Woche in Berlin eintreffen wird. Ge. läriche einige le Jaffen fütlichen dieset Hieber nl falen imer unten, Aulaß an dee ital Fuge ge geben gl bartaate ine 8 Folgen! ben, wef linge.. ſehenden liten“, Vitgerkti inlieniſch Jen, daß fände bet Piel Schu undete S gehende betaus ahnlicher es Untet kalen lichen lone Welannt Vudet, Gew e umfangre tiegführ ſehnliche nen bor aushält. Hahrung nen ung⸗ Gchlere gefährdeten Gcbände ft — — Les und fh J btärditte [Prino d. pmichen grüßt und bernd es Volnatten Aung des g lentzen nd en. Eine! hielnehr das len Ruins mung, die 1 und weiſen ins t ſehen inen Bez der Nut gefellt, lte Muſeun, mer des det un⸗ llete det ti an zt der lt nit Olynoi⸗ d Lr emeinſam ympiſchen ddottbet⸗ ft die tet des en und u großen bier die lat ge⸗ matiſchen e Sport. die Graf Aan ⸗ Dr. Le⸗ nahmen feichsmi⸗ l. Graf r boub⸗ natzſeltt⸗ r. Sul Miniſte⸗ iſſat d.. Stb dei Abend fat ul; A 6“ I. i d Vlſen⸗ ſhlelen Geol. nchen i vel abend f, enen L Länder, die bei ihrer Gewinn aus dem Weltkriege zogen. Durch ſeine umfangreiche Ausfuhr Das JIchickſal Spaniens Die Gefechtspauſe, die zur Zeit eingetreten iſt. wird von der Volksfront eifrig dazu be⸗ nutzt, um Verſtärkungen heranzuziehen. Wir denken dabei nicht ſo ſehr an die berüchtigten Frauen⸗Bataillone nach kommuniſtiſchem Vor⸗ bild, deren Kampfkraft wir, nicht ſehr hoch ein⸗ ſchätzen, von denen wir auch kaum glauben. daß ſie einen moraliſchen Einfluß im Sinne der Beflügelung der kommuniſtiſchen Kampfgeiſter ausüben werden. Für die endgültige Ent⸗ ſcheidung im ſpaniſchen Bürgerkrieg aber wird die Tatſache nicht unwichtig ſein, ob es den Machthabern in Madrid gelingt, ſich die Unterſtützung ausländiſcher Flug⸗ ſtreitkräfte zu ſichern. Durch die Verhandlungen, die zwiſchen Ma⸗ drid und Paris gepflogen worden ſind, kann man nicht ganz hindurchſchauen. Wahrſchein⸗ lich wird aber dennoch der Verſuch gemacht werden. inoffiziell und unter der Hand zwi⸗ ſchen der franzöſiſchen und der ſpaniſchen Grenze, ſoweit dieſe von den Truppen der mi⸗ litäriſchen Erhebung noch nicht geſperrt iſt, einige nahrhafte Schiebergeſchäfte mit Waffen und ähnlichen für den Bürgerkrieg nützlichen Gegenständen zu landen. Dieſer Verſuch kann unter Umſtänden zu bisher noch nicht abzuſehenden internatio⸗ nalen Verwicklungen führen. Wir er⸗ innern an die außerordentlich ſcharfen War⸗ nungen. die die italieniſche Preſſe aus dieſem Anlaß an die franzöſiſche Adreſſe gerichtet hat. Die italieniſchen Zeitungen haben offen die Frage geſtellt. welche Folgen ſich eigentlich er⸗ geben ſollen, wenn die Regierung eines Nach⸗ barſtaats aus„weltanſchaulichen“ Gründen eine Bürgerkriegspantei unterſtützt. Dieſe Folgen würden zweifellos noch ſchwerer wer⸗ den, wenn es der ſpaniſchen Regierung ge⸗ länge. mit Hilfe der ihr noch zur Verfügung ſtehenden guten Peſeten ausländiſche„Spezia⸗ liſten“, alſo beiſpielsweiſe Flieger für ihre Bürgerkriegs bedürfniſſe zu engagieren. Die italieniſche Preſſe glaubt voraussagen zu dür⸗ fen, daß ſich in Europa ſehr eigenartige Zu⸗ ſtände herausbilden müßten, wenn dieſes Bei⸗ ſpiel Schule machte und nunmehr ſich vielleicht andere Staaten bewogen fühlten. aus den ent⸗ gegengeſetzten weltanſchaulichen Erwägungen heraus die anderen Bürgerkriegsgruppen in ähnlicher Weiſe zu unterſtützen. Dann könnte es unter Umſtänden auf dieſem ſozuſagen neu⸗ tralen Bürgerkriegsboden zu einer weltanſchau⸗ lichen Auseinanderſetzung größeren Stiles rom men. unte.* Bekanntlich war Spanien eines der wenigen Neutralität einen ſtarken an Kriegsmaterial an die kriegführenden Mächte konnte es ſich einen an⸗ ſehnlichen Goldſchatz anſammeln und damit ſei⸗ nen vor dem Krieg ſtark verſchuldeten Staats⸗ haushalt wieder auf geſunde Füße ſtellen. Seine Währung wurde intakt und ſeine Induſtrie er⸗ einen ungeahnten Auftrieb. Schwere innerpolitiſche Auseinanderſetzungen gefährdeten das jung und ſchnell aufblühende Gebäude ſtaatlicher Wohlfahrt und Wohlſtan⸗ des und führte vor ſechs Jahren zu der Mili⸗ kärdiktatur des Generalkapitäns Primo de Rivera, die anfänglich von dem ſpaniſchen Volk mit großer Begeiſterung be⸗ grüßt und unterſtützt wurde. Primo de Rivera verſtand es jedoch nicht, die ihm gewährten Vollmachten zu einer durchgreifenden Neuord⸗ nung des geſamten innerſtaatlichen Lebens zu benutzen und ein ſolides Fundament aufzufüh⸗ ren. Eine uferloſe Ausgabenwirtſchaft brachte vielmehr das Land an den Rand des finanziel⸗ len Ruins und bewirkte, daß die Volksſtim⸗ mung, die ihm noch geſtern als dem ſtarken und weiſen Lenker ſpaniſcher Geſchichte huldigte, ins Gegenteil umſchlug. Die Revolution brach aus, Primo de Rivera wurde geſtürzt und mit ihm die Monarchie, die man nicht zuletzt für die Zuſtände verantwortlich machte. König Alfons mußte außer Landes gehen und mit ihm Prima de Rivera, der inzwiſchen in Paris in der Verbannung geſtorben iſt. N Eine Zeit innerer Unruhen und Wirren begann. Das Ruder des neuen repu⸗ blikaniſchen Staatsſchiffes geriet in wachſendem Maße in die Hände linksradikaler Elemente, die— gemäß einer von jeher geübten Taktik— zwar nicht an verantwortlicher Stelle ſtanden, aber doch in einem höchſt gefährlichen Maße die Regierung zu beeinfluſſen verſtanden. Streiks, blutige Ausſtände, politiſche Morde waren an der Tagesordnung. Hierbei taten ſich beſonders die Kommuniſten und Syndikali⸗ ſten, eine beſonders radikale Art der Kommu⸗ niſten, hervor, welche mit ihren zügelloſen Hetz⸗ reden die Leidenſchaften der Straßen aufwühl⸗ ten und jene Exploſionen der Volksſeele herauf⸗ beſchwörten, die auf ihren unheilvollen Wegen eine unermeßliche Zahl von Todesopfern ſah. Den kommuniſtiſchen Gewaltakten entſtand im Laufe der Zeit eine ſtarke Gegenſtrömung in der Katholiſchen Volksaktion unter Führung von Gil Robles, die jedoch über ihren erſten Elan nicht hinauskam und ſich durch eine un⸗ tergeordnete Beteiligung an der Regierung in einem ſchädigenden Kompromißlertum verlor. Auch die anderen Widerſtandsfaktoren der Fa⸗ ſchiſten und Monarchiſten brachten nicht jene Schlagkraft aaf, die notwendig geweſen wäre, um dem immer dreiſter lich gebärdenden Bol⸗ 1 ſchewismus wirkſam entgegentreten zu können. So blieb als einziges organiſiertes Machtge⸗ bilde, das dem revolutionären der Sozialiſten und Syndikaliſten mit Erfolg entgegengeſtellt werden konnte, lediglich das konſervative des Heeres, das jetzt in die Entſcheidung um ſpaniſches Schickſal eingegriffen hat. * Ausgelöſt wurde die militäriſche Erhebung durch den feigen Mord marxiſtiſcher Po⸗ lizeibeamter an dem Monarchiſtenführer Cal⸗ vo Sotelo, der ſich gerade in Heereskreiſen großer Beliebtheit erfreute. Die Kolonialtruppe in Spaniſch⸗Marokko unter General Franco gab das Signal zum Losſchlagen, einige Garniſonen im Mutterlande folgten und zogen immer grö⸗ ßere Teile der Armee in ihr Lager. Soweit ſich das Bild überblicken läßt, dürfte heute der weit⸗ aus größte Teil des Landheeres auf der Seite der Bewegung General Ferancos ſtehen, wäh⸗ rend die Kriegsmarine und die Luftwaffe der Madrider Regierung treu geblieben zu ſein ſcheinen. Zu der militäriſchen Gruppe General Fran⸗ cos ſtoßen die kleineren Trupps der Faſchiſten und Monarchiſten die zwar zahlenmäßig nicht ſehr bedeutend ſind, aber immerhin der Ar⸗ mee wertvolle Hilfsdienſte leiſten können. Auf Seiten der Regierung kämpfen die treu ge⸗ bliebenen Teile des Landesheeres, der größte Teil der Kriegsflotte und Luftwaffe, die Poli⸗ zeitruppe(Guardia Zivil) und die organiſier⸗ ten Linksrepublikaner, deren Formationen un⸗ ter den verſchiedenſten Namen ſegeln. Bet ihnen ſehen wie die Volksfronttruppen(Die linksrepublikaniſchen Parteien unter Einſchluß der Sozialiſten und Kommuniſten hatten ſich bei den letzten Wahlen zur ſogenannten Volks⸗ front zuſammengeſchloſſen, ähnlich wie in Frankreich), ferner die Sturmtrupps, eine Art Sonderpolizei, die ſich hauptſächlich aus dem marxiſtiſchen Lager gruppieren und die Mili⸗ zen, jenen von der Regierung aus dem Boden geſtampften bürgerlichen Formationen, die mit Waffen und Munition ausgeſtattet wurden. Auf beiden Seiten wird mit größter Ver⸗ biſſenheit und dem Einſatz aller verfügbaren Mittel gekämpft, denn es geht ums Ganze. Das Ziel der Militärerhebung iſt nicht, wie vielleicht mitunter irrtümlich angenommen werden könnte, die Wiederherſtellung der Mo⸗ narchie, ſondern wie die verbündeten Ge⸗ neräle Franco und Mola wiederholt erklär⸗ ten, die Erlöſung des ſpaniſchen Volkes von dem Schreckensregi⸗ ment der Bolſchewiſten. Daß unter dieſer Blickrichtung der Kommunismus alles dran ſetzt, ſeine Poſition zu halten, verſteht ſich won ſelbſt. * Inneres Entſetzen packt uns beim Leſen der Berichte über die grauſigen Schandtaten, mit denen die Moskauer Söldlinge ihre Macht zu behaupten verſuchen. Wo ſie das Heft in der Hand haben, wütet der Mordſtahl. Alle, die nur irgendwie in dem Verdacht ſtehen, mit der Militärgruppe zu ſympathiſieren, werden über den Haufen geknallt, Kirchen und Klöſter gebrandſchatzt, Chriſtusfiguren zertrümmert, Prieſter und Nonnen mißhandelt. Beſonders ſchaurige Nachrichten laufen aus Barcelona, Malaga und Ceuta ein. In letzterer Stadt ſollen halbwüchſige Burſchen und Mädels im Alter von 15 Jahren 150 Prieſter und Mo⸗ narchiſten und Faſchiſten mit Revolvern und Beilen getötet haben. Das iſt Bolſchewismus in Reinkultur, die Auflöſung jeder Ordnung, wilde Anarchie. Wirklich, wir können Gott auf den Knieen danken, daß er uns vor dieſem Bolſchewiſten⸗ mob bewahrt hat und daß er uns im Natio⸗ nalſozialismus eine Bewegung geſchenkt hat, die den Bolſchewismus mit Stumpf und Stiel ausrottete. Und nur derjenige, der weiß, wie nahe wir der roten Gefahr waren, weiß das große Verdienſt der nationalſozialiſtiſchen Regierung voll zu würdigen. Der Ausgang des Bürgerkrieges in Spanien iſt noch in völ⸗ lige Ungewißheit gehüllt. Möge er ſo ſein, daß die Ströme von Blut nicht umſounſt ge⸗ floſſen ſind und das ſpaniſche Volk, gereinigt von den Exkrementen bolſchewiſtiſcher Unkul⸗ tur, kann. einer helleren Zukunft entgegengehen Don den Kämpfen um Madrid um den weiteren Vormarſch der Truppen der Militärerhebung auf Madrid aufzuhalten, haben die Truppen der Linksregierung die ſtrategiſch wichtige Brücke über den Guadarrama⸗ Fluß geſprengt. (Weltbild, M.) De Lage auf dem ſpaniſchen Kriegsſchauplat Ueberſiedlung der Linksregierung nach Valencia? Paris, 29. Juli. Die„Liberté“ gibt eine Meldung der Nachrichtenagentur Fournier wieder, nach der die Ma⸗ drider Regierung daran denke, nach Valencia überzuſiedeln. Aus Dokumenten, die man nach den Kämpfen bei Guadarrama bei zwei gefallenen Marxiſten⸗ führern gefunden habe, gehe hervor, daß von verſchiedenen ausländiſchen Regierungen der augenblicklichen ſpaniſchen Regierung Hilfe zuteil geworden ſei. Der Sender von Sevilla habe angekündigt, daß Lichtbildabzüge dieſer Dokumente allen Regierungen übermittelt wer⸗ den ſollten, um ihnen auf dieſe Weiſe zu ge⸗ ſtatten, geeignete Schlüſſe daraus zu ziehen. Madrid über die Lage Regierungsverordnungen zur Aufrecht⸗ erhaltung der Diſziplin. Madrid, 29. Juli. In Kreiſen der ſpani⸗ ſchen Linksregierung wird erklärt, daß ſich die Lage der Regierungsſtreitkräfte im ganzen Lande weiterhin günſtig entwickle. Als wichtig⸗ ſter Erfolg des Dienstag ſei die endgültige Einnahme von San Sebaſtian durch Abteilungen der Regierungsſtreitkräfte zu be⸗ trachten. Auch im Süden ſoll die Linksregie⸗ rung, wie hier behauptet wird, ihre Lage ver⸗ beſſert haben. Man erwarte die baldige Unterwerfung von Cordoba und von Granada. Gegen Cordoba rücke eine neue Heeresſäule vor, die aus Streitkräften aus Alicante und Karthagena gebildet worden ſei und die ſich mit Abteilungen der roten Miliz aus Madrid vereinigt habe. In einer Verlautbarung der Madrider Re⸗ gierung wird zugegeben, daß ſich die Stadt Oviedo noch immer in den Händen der Militärgruppe befinde. Auch der Alkazar von Toledo konnte noch nicht erobert werden. Dort halten ſich nach wie vor die Anhänger der Militärgruppe, die lediglich ihre Familienange⸗ hörigen aus dem belagerten Gebäude entfernt haben. Die Madrider Regierung erklärt, daß die in Alkazar eingeſchloſſenen Nationaliſten ihren Widerſtand bald aufgeben werden, da die Lebensmittel⸗ und Waſſerzufuhr abgeſchnitten ſei und infolge der verweſenden Leichen, die nicht beerdigt werden konnten, Infektionsgefahr beſtehe. Der Innenminiſter hat den Generaldirek⸗ kor der ſpaniſchen Polizei und die Zivilgou⸗ verneure ſämklicher Provinzen kelegrafiſch ermächligt, Perſonen, die ſich an fremdem Eigenkum und Leben vergreifen, ſofork hinrichlen zu laſſen, gleichgülkig, ob ſie in Parkeien organiſierk ſeien oder nicht. Der ſpaniſche Dandarbeiterverband hat ſeine Mitglieder aufgefordert, für die Her⸗ einbringung der Ernke zu ſorgen. Durch einen Erlaß des Kriegsminiſters ſind die Angehörigen der Dienſt-Jahrgänge 1934 und 1935 in den Provinzen Madrid, Ciudad, Real, Toledo, Guadalajara und Hueska aufgefordert worden, ſich ſofork ihrer Behörde zur Verfügung zu ſtellen. Der Fi⸗ nanzminiſter hal zur Niederwerfung der Militärerhebung einen Betrag von 40 Mil⸗ lionen Peſeken zur Verfügung geſtellt. 400 Häftlinge des Madrider Gefängniſſes, die auf Grund des Geſetzes gegen die Lan d⸗ ſtreicher und Vagabunden feſige⸗ nommen worden waren, haben au bie Ma- drider Regierung ein Schreiben gerichtet, in der ſie ſich bereit erklären, „wie ein Mann in der vorderſten Nelhe für die demokrakliſche Republik zu kämpfen.“ General de Llano rückt vor Nachdem die Stadt Huelva am Dienskag von nationaliſtiſchen Truppen eingenommen wurde, rückt General de Llano in der Rich⸗ kung auf die porkugieſiſche Grenze weiter vor, um die in der Hand der Kommuniſten befindliche Grenzſtadt Avamonke zu be⸗ ſetzen. Spaniſches Regierungsunkerſeebook durch Fliegerbomben verſenkk Wie Havas aus Gibralbar meldet, ſoll das auf Regierungsſeite ſtehende ſpaniſche Un ⸗ terſeebook„C 3“, das in der Meerenge von Gibraltar gekreuzt hatte, von einem Waſſer⸗ flugzeug der Truppen General Francos durch Bombenabwürfe verſenkk worden ſein. Anſchlag auf einen Flüchtlingstransvort in Frankreich Auf den Schnellzug Portbou— Paris, der zahlreiche Flüchtlinge aus Spanien beförderte, ſoll, Havas zufolge, ein Anſchlag verübt worden ſein. Kurz hinter dem Bahn⸗ hof Matabiau, als der Zug mit 110 Stdkm. dahinraſte. babe man plötzlich lautes Krachen gehört und unter den Rädern der Eiſenbahn⸗ wagen ſeien Funken zu ſehen geweſen. Der Zug habe ſeine Fahrt fortgeſetzt. Der Streckenwär⸗ ter, der den Vorfall bemerkt habe, habe an der fraglichen Stelle mehrere Eiſenſtücke gefunden. die auf die Schienen gelegt worden waren, um den Zug zum Entgleiſen zu bringen. Spa⸗ ziergänger wollen mehrere Leute beobachtet haben, die ſich längs der Gleiſe zu ſchaffen machten und ſo taten, als ob ſie nach etwas Verlorenem ſuchten. der ſpaniſche Volſchafler in Berlin krift zurück Berlin, 29. Juli. Der ſpaniſche Votſchaf⸗ ter in Berlin Agramonte y Cortiio hat heute Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath aufgeſucht, um ihm mitzuteilen, daß er ſeiner Regierung ſeine Demiſſion ge⸗ geben hat. Reichsminister Heß bei Botſchafter Attolico Dank für die italieniſche Hilfsbereitſchaft Der Stellvertreter des Führers, Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß, ſtattete am Mittwochvormit⸗ tag dem italieniſchen Botſchafter Profeſſor Dr. Bernardo Attolico einen Beſuch ab, um ihm namens des Führers, der Reichsregierung und der NSDAP. den Dank zu ſagen für die tat⸗ kräftige Hilfe Italiens unſeren deutſchen Volks⸗ genoſſen gegenüber. Moskaus Elite im Kampf um die Bolſchewiſierung Spaniens Paris. 29. Juli, Der„Matin“ befaßt ſich ausführlich mit den Bemühungen der Sow⸗ jets, den ſpaniſchen Kommuniſten zu Hilfe zu kommen. Das Blatt erklärt, daß die Kom⸗ intern eine eigene Organiſation in Paris ins Leben gerufen hat, mit allen Mitteln eine ſolide politiſche Baſis im Mittelmeer für Moskau zu ſchaffen, durch welche die Sowieti⸗ ſierung Spaniens und Nordafrikas garantiert wird. Täglich würden von Moskau aus durch einen Rundfunkſender Anweiſungen in ſpaniſcher Sprache gegeben, die von Juan Gercia, dem Chef der ſpaniſchen Abtei⸗ lung der Komintern, geleitet werden. Um keine internationalen Schwierigkeiten zu haben, benütze Moskau einen Sender, der bisher für ausländiſche Sendungen nicht gebräuchlich war. Es handele ſich hierbei um die Station der „Vereinigten Gewerkſchaften“. Gleichzeitig wird, ſo berichtet der„Matin“ weiter, ein Pariſer Büro der Komintern, das für Spanien zuſtändig iſt, in den nächſten Tagen weſentlich verſtärkt werden. Dieſe Pariſer Zentrale ſoll die Unterſtützung der für den Bürgerkrieg kompetenteſten Agenten der Kom⸗ intern erhalten, die ſich dann von Paris aus nach Spanien begeben ſollen. Dieſe„Elitetruppe“ wird nach dem„Matin“ von Primakoff angeführt werden, der ſchon in Spanien die Feuerteufe erhalten und ſich die erſten roten Lorbeeren in China geholt hat, wo er unter dem Decknamen„General Lin“ die erſte Rote Armee zuſammengeſtellt hatte. Dieſer„verdienſtvolle“ Mann wird be⸗ gleitet ſein von dem berüchtigten Letten Patzig. ehemaliger Hauptakteur des bolſche⸗ wiſtiſchen Terrors in der Akraine, von dem ehemaligen deutſchen Kommuniſten Walter, der ſich beſonders in der Münchner Rätezeit hervorgetan hatte, von dem franzöſiſchen Kom⸗ muniſten Stillermann, der ſich ſeine Sporen als Kommandeur der Roten Miliz während der Wiener Aufſtände verdient hatte, und ſchließlich von der jungen Hoffnung der Kom⸗ intern, dem Italiener Baronorotti. Dieſe „Elitetruppe“ ſoll der ſpaniſchen Roten Miliz ibre langjährige Erfahrung zur Verfügung ſtellen. Wie der„Matin“ berichtet, iſt auch ein be⸗ ſonderer Kredit der Komintern für dieſe Ex⸗ vedition vorgeſehen. Dieſe ganze Maßnahme ſtelle aber nur eine erſte Etappe dar, da Mos⸗ kau noch weitere Eiſen im Feuer habe. Der grundſätzliche Plan dafür ſoll nach dem„Ma⸗ tin“ ſchon am 27. Februar d in Moskau ausgearbeitet worden ſein. * e e meer eee —— ————— .3ꝙZ2V2%•é6H' c Ä 5 CE D 57 e — r *— — 2 r ————————-»„—-— e 2 S 77... ĩͤd ——ů — re— r renn VT S F ͤ ͤ — ——— 5 r CCC Lichlig für deulſche Flüchtlinge aus 5panien! Berlin, 29. Juli. Die Leitung der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP. teilt mit: Für die Betreuung der deutſchen Flüchtlinge aus Spanien iſt ein„Hilfsausſchuß für Spanien⸗Deutſche“ gegründet worden, der in enger Verbindung mit der National⸗ ſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt und dem Deut⸗ ſchen Roten Kreuz arbeitet. Es wird darauf hingewieſen, daß ſich alle deutſchen Flüchtlinge ſofort nach Ueberſchreiten der deutſchen Grenze, ſpäteſtens innerhalb 24 Stunden, ſchriftlich an den„Hilfsausſchuß für Spanien⸗Deutſche, Ber⸗ lin Wö 35, Tiergartenſtraße 4a“ zu wenden haben. Die Meldung erfolgt auf vor⸗ geſchriebenem Fragebogen, der an allen Grenz⸗ übertrittsſtellen ausgehändigt wird. Unter⸗ ſtützungen werden nur auf Grund eines Aus⸗ weiſes gewährt, der an Hand der eingereichten Fragebogen ausgefüllt wird. Soweit es mög⸗ lich iſt, empfiehlt es ſich außerdem, ſich bei der zuſtändigen Zweigſtelle des Rückwanderungs⸗ amtes der Auslandsorganiſation zu melden. Solche Zweigſtellen befinden ſich in München, Stuttgart, Dresden, Düſſeldorf, Breslau, Ham⸗ burg. Königsberg, Schneidemühl, Stettin und Kiefersfelden(Bayern). Austellung„Spork der hellenen“ Eröffnung durch Reichsminiſter Nuſt Berlin, 29. Juli. Im Deutſchen Muſeum wurde am Mittwochmittag die von den ſtaat⸗ lichen Muſeen und von dem Organiſations⸗ komitee der 11. Olympiſchen Spiele veranſtal⸗ tete Ausſtellung„Sport der Hellenen“ als erſte offizielle Veranſtaltung feierlich eröffnet. Unter den Gäſten ſah man u. a. Reichsminiſter Ruſt, Staatsſekretär Funk, General der Polizei Daluege, Polizeipräſident Graf Helldorff, fer⸗ ner faſt das geſamte Komitee der Olympiſchen Spiele mit Graf Baillet⸗Latour an der Spitze, Staatsſekretär a. D. Dr. Lewald, Dr. Diem. Ritter von Halt und viele andere. Reichsminiſter Ruſt hielt eine Rede über die Auferſtehung der helleniſchen Welt, die von der internationalen Zuhörerſchaft mit großem In⸗ tereſſe und Beifall aufgenommen wurde. Staatsrat Dr. Wiegand dankte dem Mini⸗ ſter für ſeine warmherzigen Worte, mit denen er die Eröffnung dieſer einzigartigen Ausſtel⸗ lung eingeleitet habe. Ferner ſagte er ſeinen Dank dem Schöpfer der Ausſtellung Profeſſor Dr. Blüml. Im Anſchluß daran hielt Graf Baillet⸗Latour die folgende Anſprache: „Ew. Exzellenzen, meine Damen und Herren! Bei den zahlreichen Kundgebungen ſeiner Kultur hat es Deutſchland ſeit langem ſchon am Herzen gelegen, die Ruinen Olympias aus ihrer Aſche wieder erſtehen zu laſſen. Dank der Anſtrengungen deutſcher Ge⸗ lehrter wurden an den Schauplätzen antiker Wettkämpfe Ausgrabungen gemacht. Einmal war es möglich, in Griechenland das zu rekon⸗ ſtruieren, was die Zeit zerſtört hatte, und zum anderen in Berlin ſelbſt anläßlich der 11. Olympiade dieſe Ausſtellung zu errichten, die für alle, die Kunſt und Sport lieben, von be⸗ ſonders großem Intereſſe iſt. Im Namen des Internationalen Olympiſchen Komitees beglück⸗ wünſche ich aufrichtig alle, die an dieſer ſo wahren olympiſchen Veranſtaltung mitgewirkt haben.“ Nach einem anſchließenden Rundgang fand die Ausſtellung den ungeteilten Beifall aller Gäſte. Danziger hillerſungen im aarland Saarbrücken, 27. Juli. Ein erlebnis⸗ reicher Tag führte die 250 Danziger Hitlerjun⸗ gen, die als Gäſte in der Saarpfalz weilen, durch die Kreiſe Merzig und Saarlautern. Von Saarbrücken ging die Fahrt längs der Saar über Völklingen nach Berus, wo die Jungen vom Hindenburgturm weit in das Saarland und in das franzöſiſche Lothringen hineinſchauen konnten. Beſonderes Intereſſe zeigten ſie für die Fragen um die Grenzzie⸗ hung, die ihnen umſo näher liegen, als ſie ja in ihrer Heimat noch unter ähnlichen Um⸗ ſtänden leben müſſen wie das Saarland bis vor kurzer Zeit. Gegen Mittag trafen die Danziger mit Auto⸗ buſſen in Saarlautern, Deutſchlands jüngſter Stadt, ein, wo ſie auf dem Markt durch Vertreter der Stadtverwaltung, der Keisleitung und des Bannes 30 der Hitlerju⸗ gend begrüßt wurden. Kreispropagandaleiter Mang der für den Kreisleiter zu den Jun⸗ gen ſprach, hob vor allem das Gefühl der Ver⸗ bundenheit mit dem abgetrennten Danzig her⸗ vor, das jeder Saarländer hege. Grenzland⸗ ſchickſal im Oſten und Weſten ſchaffe eine ge⸗ nteinſame Front. Nach dem Mittageſſen ging es weiter nach Mettlach an die Saarſchleife, dem landſchaft⸗ lich ſchönſten Teil des Saarlandes. Noch ein⸗ mal wurden die Danziger in Merzig feierlich begrüßt. Der Kreisleiter ſprach zu ihnen. Zum Empfang war auch die Mannſchaft des Zelt⸗ lagers im Jungbann 30 angetreten. Von Mer⸗ zig fuhren die Jungen wieder nach Saarbrük⸗ ken zurück. Im anne cle gaauen minen Zeltiil tc aus cle aglexung Miltkadms Ii. von B. aul J atſia Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. 18) Nachdruck verboten. Später wird er dann doch für die eine Stun⸗ de der Langweile entſchädigt. Das kalte Bü⸗ fett iſt ausgezeichnet wie immer bei Bülows, und darauf legt Holſtein mit zunehmenden Jahren immer größeren Wert. Vor allem aber findet er die Geſprächspartner, die er braucht, und bei denen der Scharm ſeiner Plauder⸗ kunſt wieder aufleuchtet und bezaubert. Er bie⸗ tet wohl einen ſeltſamen Anblick, der ſchmale Herr in dem altmodiſchen dunkeln Straßen- anzug mit dem kahlen Schädel und Starbril⸗ le, bei jedem Schritt und jeder Handbewegung ſehr vorſichtig und abtaſtend, als ob er fürch⸗ ten müßte, zu fallen oder etwas umzuwerfen — und das alles in dieſer glänzenden Ver⸗ ſammlung von Frackträgern und eleganten Damen, von denen ſich jeder mit der natürli⸗ chen Sicherheit bewegt, die gute Erziehung u. lange Gewöhnung an die Geſellſchaft verlei⸗ hen; aber jeder hütet ſich, über den ſeltſamen Alten auch nur zu lächeln, und wer das Glück hat, von ihm ins Geſpräch gezogen zu werden, wird noch lange davon erzählen, nicht allein von dem unheimlichen ſtarren Blick, der ſie zu⸗ erſt beſangen macht, ſondern auch von der un⸗ erſchöpflichen Weite dieſes Gehirns, dem Reichtum des Geiſtes und der treffenden, freilich auch erbarmungsloſen Schärfe des Witzes. Als ſie ſpät in der Nacht die Gäſte hinaus⸗ geleitet haben, können Herr und Frau v. Bü⸗ low behaglich feſtſtellen: Es war ein ſchöner Abend, und unſere Gäſte haben ſich trefflich unterhalten. Als ſie noch einmal durch die Räume gehen, hat Frau von Bülow plötzlich ein unbeſtimm⸗ tes Gefühl, als ob die Sachen nicht ſo ſtünden, wie ſie ſollten. Sie blickt ſich aufmerkſam um und fährt dann mit einer jähen Bewegung zu⸗ ſammen.„Bernhard, das Mahagonikäſtchen .. das mit den Briefen... heute nachmit⸗ tag ſtand es noch ganz anders auf der Konſo⸗ le!“ Sie eilt darauf zu und hebt den Deckel— das Käſtchen iſt leer—— Herr von Bülow iſt ſehr blaß geworden. Er beginnt ſofort zu ſuchen, und die Dienerſchaft hilft ihm. Aber nach einer halben Stunde an⸗ geſtrengter Arbeit iſt es klar: die Briefe ſind nicht zu finden, ſie müſſen geſtohlen ſein. Bülows würden lieber ein Käſtchen mit Ju⸗ welen vermiſſen als dieſe Dokumente. Denn ſie enthalten die Briefe ſchwärmeriſcher Vereh⸗ rung— faſt darf man es Liebe nennen—, die in der Jugend Marias ihr ein Studiengenoſſe, der Pianiſt Tauſſig, geſchrieben hatte, und die Frau von Bülow ſo unvorſichtig geweſen war, in ihrem jetzigen Heim faſt griffbereit aufzu⸗ ſtellen. Jetzt ſitzt das Ehepaar in ſeinen Seſſeln und gehen die Gäſte durch, um den vermeintlichen Dieb zu finden. Aber faſt alle ſind erprobte Freunde Da ſagt Bernhard von Bülow leiſe in das bohrende Schweigen:„Holſtein— daß ich nicht ſofort daran dachte...“ Frau von Bülow wendet ihrem Gatten das ſchöne und bleiche Geſicht zu:„Aber ich ver⸗ ſtehe das alles nicht. Herr von Holſtein ſoll ja ſchon immer ein Sonderling geweſen ſein Aber was hätte das für einen Sinn, ausge⸗ rechnet ſolche Briefe zu ſtehlen. Das macht ihn doch auch nicht glücklicher.“ Eine tragiſche Natur Herr von Bülow, ſehr reſigniert:„Das ver⸗ ſtehſt du nicht, Maria. Er will mich in der Hand haben, das iſt ja ganz klar. Nur— wo⸗ her wußte er denn überhaupt davon?“ Frau von Bülow beginnt zu weinen:„Ich ſelber habe ihm davon erzählt. Ich konnte doch wirklich nicht wiſſen, wie alles wurde. Als Holſtein neulich hier war und wir mit⸗ einander plauderten, habe ich ihm eben ganz harmlos von Tauſſig und den Briefen erzählt. Holſtein hat damals nur gelächelt und dann von anderen Dingen geſprochen. Aber ich kann es auch immer noch nicht glauben. Was will Holſtein denn mit den Briefen? Er kann dich oder mich doch wirklich nicht bloßſtellen damit. Natürlich iſt es ein ſchreckliches Gefühl, die Briefe in anderer Leute Hände zu wiſſen — aber es iſt doch ſchließlich kein Verbrechen, wenn ein junges Mädchen ſich von einem Kollegen ein wenig anhimmeln und erzählen läßt, daß ſie ſchön und begabt ſei. Es war doch alles harmlos.“ Bülow hat bis jetzt ſeine Selbſtbeherrſchung bewahrt, aber nun fährt er doch auf:„Als ob es darauf ankäme. Du biſt eine Diplomaten⸗ frau und ſollteſt am eheſten wiſſen, daß ein Diplomat ſich ſolche Geſchichten nun einmal nicht leiſten kann, wie ſie eine Veröffentlichung, wie ſie überhaupt nur eine Zuträgerei dieſet Briefe an andere Perſonen bedeuten würden. Nein, Holſtein hat ſchon eine Waffe gegen mich in der Hand, und es wird ihn wenig ſtören. daß in Wirklichkeit gar nichts gegen dich ſpricht. Gewiß, der Mann iſt halb wahnſinnig, aber er hat nun einmal die Macht. Mit Phili hat ers ja noch viel ſchlimmer gemacht. Dem hat er allen möglichen Klatſch in ein polizei⸗ liches Protokoll gebracht, und Phili iſt jetzt ſo mürbe, daß er ganz aus dem diplomatiſchen Dienſt treten will. Aber ſo weit ſind wir noch nicht, Herr von Holſtein. Mich bekommen Sie ſo leicht nicht klein. Ich fühle mich kampfes⸗ luſtig wie je. Wir wollen erſt noch ſehen, wer der Sieger bleibtt.“ So endet mit einem Effekt wie in einer Kitſchtragödie eine Freundſchaft, die einſt von Bülow das ergreifende Signum:„Ich liebe dieſe tragiſche Natur“ erhalten hatte. Sie endet ſo, da Bülow überzeugt iſt, Hol⸗ ſtein habe dieſe Briefe entwendet. Wohl ver⸗ mag er einen wirklichen Beweis dafür nicht zu erbringen ‚aber ſo groß iſt bereits der Nim⸗ bus um die Geſtalt des Herrn von Holſtein, daß Bülow nur ihm und keinem anderen den Diebſtahl zutraut. Mit Beſorgnis erfährt in Wien Philipp Eulenburg davon. Er hat ge⸗ hofft, daß mit dem Amtsantritt des klugen u. energiſchen Bülow Holſteins Macht beſchränkt und damit auch ſeine eigene Lage freier geſtal⸗ tet werde. Statt deſſen ſieht er mit tiefer Re⸗ ſignation auch hier den verhaßten Mann nur noch mächtiger werden. In dieſen Tagen no⸗ tiert er mit tiefer Bitterkeit:„Auch Bülow iſt jetzt in einer Schlinge, aus der er ſich ſobald nicht löſen wird.“ Welthiſtoriſche Verantwortung Herr von Hohenlohe war damals 75 Jahre alt. als er Reichskanzler wurde. Als er 81 Jahre iſt und immer müder wird, entdeckt er, daß ſein Leben auch endlich Ruhe brauche, und er nimmt den Abſchied. Sein Nachfolger wird natürlich des Kaiſers Liebling, der Staats⸗ ſekretär des Auswärtigen Amtes. Bernhard von Bülow. nun 51 Jahre alt. So jung war noch kein Kanzler im Reich. Aber gerade des⸗ halb hat ihn der Kaiſer gewählt. Wo es un⸗ ter den Greiſen bisher zu langſam ging, ſoll jetzt von der Tatkraft des Jungen her ein friſcherer Wind das Staatsſchiff treiben. Aber ob die Kanzler gehen und kommen, ob die Staatsſekretäre wechſeln oder bleiben— immer ſitzt in ſeinem grauen Zimmer Geheim⸗ rat von Holſtein, unermüdlich. unerſetzlich, alle Materien und alle Menſchen beherrſchend. Sein Wort galt unter Caprivi, ſein Wort galt un⸗ ter Hohenlohe, ſein Wort wird auch unter Bü⸗ low gelten. An einem Frühlingstag des Jahres 1901 ſitzt in Holſteins Arbeitszimmer der Freiherr von Eckardſtein, Botſchaftsrat und jetzt, wäh⸗ rend der Krankheit ſeines Chefs, tatſächlicher Leiter der deutſchen Vertretung in London. Seit Jahren verſucht er, ſeinen Vorgeſetzten in Berlin begreiflich zu machen. daß die Englän⸗ der ein Bündnis mit Deutſchland wollen, und daß darin eine ungeheure Chance liege. Bis⸗ her iſt er immer auf taube Ohren geſtoßen. Nun iſt er in dem Gefühl, im letzten Augen⸗ blick doch noch die Gunſt des Schickſals retten zu müſſen, nach Berlin geeilt, um hier den mächtigſten Mann der deutſchen Diplomatie für ſich zu gewinnen. In dem Beſtreben, den anderen zu über⸗ reden, verwirrt er die tatſächlichen Hergänge. Er ſchildert die Stimmung im engliſchen Ka⸗ binett geneigter, als ſie in Wirklichkeit iſt, er macht aus dem Freundſchaftsangebot eines ein⸗ zelnen Miniſters— der Sohn dieſes Miniſters Auſten Chamberlain. wird wieder ein Men⸗ ſchenalter ſpäter in Locarno ſich bemühen. die Beziehungen zwiſchen den beiden Völkern freundſchaftlicher zu geſtalten— gleich das Angebot der Geſamtregierung; aber immerhin der Kern ſeines Berichtes: das Angebot Eng⸗ lands zu gemeinſamen Verhandlungen ent⸗ ſpricht der tatſächlichen Wirklichkeit. Und dennoch bleibt Holſtein bei ſeinem Nein. Schließlich kann ſich Eckardſtein kaum noch länger beherrſchen:„Exzellenz. ich habe das Gefühl, daß Deutſchland vor der größten Chance ſeit hundert Jahren ſteht, nämlich zu⸗ gelaſſen zu werden zur Mitbeherrſchung der Erde, und dies, ohne einen Schwertſtreich tun zu müſſen. Ich kann mir nicht vorſtellen daß wir dieſe Gelegenheit verſpielen ſollen.“ leine politiſche Nachrichlen Präſidenk Tai-Chi⸗T'ao bei Reichsminiſter Dr. Goebbels Berlin, 29. Juli. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Wittwochmitkag den im Aufkrag der chineſiſchen Regierung zum Beſuch der Olympiade in Berlin weilenden Präſidenten des Oberſten Reichsamtes für Prüfungen, Tai-Chi-T'ao, zu einer längeren Unterredung. Oberſt Lindbergh bei der Reichsſegelflugſchule Rhinow. Berlin, 29. Juli. Oberſt Lindbergh be⸗ ſuchte Mittwoch vormittag mit ſeiner Frau die Reichsſegelflugſchule Rhinow des Reichsluft⸗ ſportführers. Oberſt Lindbergh ſprach ſich über das Geſehene äußerſt anerkennend aus und ſetzte ſich ſodann ſelbſt in den Führerſitz eines Rhönſperbers, um einen ausgezeichnet gelunge— nen Flug durchzuführen. Hierbei iſt bemer⸗ kenswert, daß Oberſt Lindbergh ſeit ſieben Jah⸗ ren kein Segelflugzeug mehr geſteuert hat. der Aympiſche Fackellauf Auf öſterreichiſchem Boden Wien, 29. Juli. Von Budapeſt ging der Weg der Olympiafackel die Donau entlang. An der Staatsgrenze waren zwei große Triumphbogen errichtet, einer von Ungarn und einer von Oeſterreich, und beide waren mit den Nationalflaggen reich geſchmückt. Es herrſchte ein geradezu beängſtigendes Ge⸗ dränge, ſo daß ſogar Gendarmerie eingreifen mußte, um die glatte Abwicklung des Fackel⸗ laufes zu ermöglichen. Die Wagen der Auto⸗ Union hatten von Berlin bis Olympia und von Olympia bis Kittſee bereits 60 Zollab⸗ fertigung hinter ſich; die öſterreichiſche war die ſchnellſte. Pünktlich um 14.10 Uhr kommt der unga⸗ riſche Läufer und gibt die Fackel dem Präſt⸗ denten des öſterreichiſchen Olympiſchen Komi⸗ tees, Dr. Schmidt. Dieſer hält eine kurze An⸗ ſprache, in der er den olympiſchen Geiſt, der immer bereit ſei, allen Nationen zu dienen und heute alle unter der olympiſchen Flagge vereine, pries. Ein tauſendſtimmiges Heilru⸗ fen ſetzte ein, als der Lauf auf öſterreichiſchem Boden begann. An heſterreich Der Reichsſporlſührer an das Olympiſche Komitee Oeſterreichs Berlin, 29. Juli. Der Relchsſporkfüh⸗ rer hak an das Oeſterreichiſche Olympiſche Komitee nachſtehendes Telegramm gerichtek: „Wenn das deutſche Sportvolk mit einem beſonderen inneren Erleben an der Feier in Wien keilnimmk, die der Olympiſchen Flamme gilt, ſo dankt es das den Skaaks- männern, die zwel durch äußere Umſtände getrennte Völker, die zuſammengehbren, nun wieder freundſchafklich zuſammengeführk ba- ben. Möge das Feuer, das, von klaſſiſcher Stätte menſchlicher Kultur kommend, die beiden Brüdervölker verbindet, klef in die Herzen die Erkenntnis einbrennen, daß dieſe Verbindung nie wieder abreißen ſollke.“ Baldwin an die kanadiſchen Jronkkämpfer London, 29. Juli. Die engliſche Regie⸗ rung gab am Mittwoch 4000 Kanadiern, die an der Einweihung des Ehrenmals in Vimy in Frankreich teilgenommen hatten. in der Weſtminſter Hall einen Empfang. Miniſterpräſident Baldwin richtete angadie Kanadier eine Anſprache. U. a. fühnte er aus: Während der letzten Monate ſchloſſen ſich zum erſtenmal die Franzoſen. die Deutſchen und wir zuſammen. um die Grabſtätten unſerer Toten zu erhalten. Erſt im vergangenen Mo⸗ nat hat in London eine Tagung ſtattgefunden, in deren Verlauf die Franzoſen und die Deut⸗ ſchen am Cenotaph Kränze mit ihren Schlei⸗ fen niederlegten. Wenn die Menſchen das tun können, dann ſollte es keine Kämpfe mehr geben. Es war ein Deutſcher der erklänt hat, er hoffe, daß es nach den Opfern des Welt⸗ krieges eine lange Zeit der Kameradſchaft und des Friedens geben möge. Baldwin ſchloß: Wenn Europa und die Welt keinen anderen Weg zur Regelung ihrer Konflikte finden können als den Weg des Krieges, dann verdient die Welt kein beſſe⸗ res Schickſal als den Untergang.“ Reichsminiſter Darrs empfängk die Delegakionsführer des Wellgeflügelkongreſſes Berlin, 29. Juli. In Berlin fand am Miktwochmittag im Hotel Kaiſerhof ein Emp⸗ fang des Reichs- und preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirkſchaft, R. Wal- ther Darré, für die Delegakionsführer der 42 am Weltgeflügelkongreß beteiligten Na⸗ tionen ſtakk. Staaksbeſuche Blums in Belgrad und Bukareſl? Belgrad, 29. Juli. Die„Prawda“ mel⸗ det aus Paris, daß der franzöſiſche Miniſter⸗ präſident Blum die Abſichk habe, in Belgrad und Buhareſt vielleicht ſchon im Auguſt ds. Is. offizielle Beſuche abzuſtakten. Blum lege im Gegenſaß zu Laval, der die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zur Kleinen Entente ver- nachläſſigt habe, größten Werk darauf, daß dieſe Beziehungen wieder aufgenommen und befeſtigt werden. Hausſuchungen in Paris Paris., 28. Juli. Am Dienstag nahm die Pariſer Polizei infolge zahlreicher Anzeigen über verſtärkte Tätigkeit bei den aufgels⸗ ſten nationalen Bünden eine Reihe von Hausſuchungen vor. Auch im Büro der Antiſowjetfront, die bisher noch nicht aufge⸗ löſt worden iſt, fand eine Hausſuchung ſtatt. Das beſchlagnahmte Schriftmaterial ſoll einer gerichtlichen Unterſuchung zugeführt werden. Amneſtie in Aegypken London, 29. Juli. Nach einer Meldung aus Kairo hak der ägypkiſche Mimiſterrat die Amneſtievorlage gebilligt, durch die etwa 2500 Perſonen, die ſeit 1930 wegen politi⸗ ſcher Vergehen gefangen gehalten wurden, 5 freigelaſſen werden. u hulld geſch de je gen ſichel die e deten Juge De pon dem geſchl voll! 18! bieter che Erzie bund eiger Jug lich unge arten eigne will daß! eſee f daß a Alter neuen det dez Jug zulü bilde Vere gen e HGahre Reichs .org weltan Wer Wohn Gau den ange Itbeit für! 8 kegier Frank Staat bort nien 2 — 2 * iche orffüh. plſche ichtet: enen Jeet ſylschen Staatz. nftände n, pan r he ſiſcher b, de in die 12 4 unſetet 1 No, unden, Deul⸗ Schlei; 1 das neht hat, Welt⸗ und dit hret des dad ie teſſes 0 an L ſlſtets Del. t bet da Einigung von Jugend- und porkbewegung Am Vorabend der Olympiſchen Spiele iſt zwiſchen der Führung des deutſchen Sports und der Reichsjugendführung ein bedeutungs⸗ volles Abkommen geſchloſſen worden. Es wird nicht mehr und nicht weniger bedeuten als die Sicherſtellung der ſportlichen Erziehung der ganzen Generation. Der nationalſozialiſti⸗ ſche Staat hat die Vorausſetzung für ein ſol⸗ ches großes Werk in glücklichſter Weiſe getrof⸗ fen. Die Einheit der deutſchen Jugendbewe⸗ gung iſt hergeſtellt, die große Aktion im Früh⸗ jahr dieſes Jahres für das deutſche Jungvolk hat dafür geſorgt, daß der Nachwuchs organi- ſatoriſch erfaßt wurde. Auf der andern Seite hat der Zuſammenſchluß der vielen Sport⸗ vereine zu dem einheitlichen Deutſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungen eine mächtige und geſchloſſene Sportbewegung geſchaffen, die gera— de jetzt bei den Olympiſchen Spielen ihr Kön⸗ nen und Wollen unter Beweis ſtellt. Es wäre ſicherlich dem großen Ziel abträglich, wenn die Sportvereine eigene Jugendgruppen grün⸗ deten, die neben dem deutſchen Jungvolk die Jugend bis zu 14 Jahren erfaſſen wollte. Deshalb beſtimmt das zwiſchen dem Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten und dem Reichs jugendführer Baldur von Schirach geſchloſſene Abkommen, daß allein das Jung⸗ volk die Ertüchtigung der Jahrgänge vom 10. bis 14. Lebensjahr auf den verſchiedenen Ge⸗ bieten übernimmt, die ſowohl die weltanſchau⸗ liche wie die körperliche und charakterliche Erziehung umfaſſen. Die Vereine des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen führen daher keine eigenen Jugendgruppen für dieſen Teil der Jugend. Das Jungvolk unterhält aber zuſätz⸗ lich zu ſeinen bisherigen Aufgaben und Leiſt⸗ ungen einen Uebungsbetrieb für ſolche Sport⸗ arten, die für die Jugendlichen beſonders ge— eignet ſind. Die Beteiligung daran iſt frei⸗ willig, aus der richtigen Erkenntnis heraus daß nur auf dieſem Weg ein wirkliches Inter- eſſe für den Sport geweckt werden kann und daß auch nicht alle Jugendlichen in dieſem Alter körperlich ſo weit dediehen ſind, um neuen Anforderungen entſprechen zu können. Die fachliche Ausbildung dieſes Zweiges der Jungarbeit unterliegt den Jugendwarten des Reichsbundes. Den Mitgliedern der Hitler⸗ Jugend, die im Alter von 14 bis 18 Jahren zukünftig eine Ausleſe der deutſchen Jugend bilden werden, wird die Betätigung in den Vereinen des Reichsbundes der Leibesübun⸗ gen empfohlen. Im Verlauf der nächſten vier „Jahre wird erreicht, daß die Jugendwarte des Reichsbundes aus den Reihen der HJ. her⸗ Wavorgegangen ſein müſſen. Damit iſt die klare weltanſchauliche Linie, die der Ertüchtigung unſerer Jugend die Richtung geben ſoll, ge⸗ währleiſtet. Die Jugendwarte der Kreiſe und Gaue des Reichsbundes werden gleichzeitig den entſprechenden Stäben der Hitler-Jugend zugeteilt. Damit iſt auch die für die Jugend⸗ arbeit ſo wichtige Perſonalfrage gelöſt. Das Abkommen wird bei der großen Ju⸗ gendkundgebung anläßlich der Olympiſchen Spiele, die im Luſtgarten ſtattfinden, in Kraft geſetzt. Dank deulſchlands für die Hilfeleiſtung beim Abtransport der Spaniendeutſchen. 8s Berlin, 29. Juli. Die deutſche Reichs⸗ regierung hat den Regierungen von England, Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten für ihre Hilfeleiſtung beim Abtrans⸗ port deutſcher Staatsangehöriger aus Spa⸗ nien ihren Dank ausſprechen laſſen. 3„Hindenburg“ wieder in Fraukfurk S8 Frankfurt a. M., 29. Juli. Das Luftſchiff„Hindenburg“ iſt am Mittwoch kurz nach 11,30 Uhr mit den letzten Olympiagäſten aus Südamerika an Bord im Flughafen Rhein-Main gelandet. Bau eines schweſterſchiffes der „Queen Mary“ SS London, 29. Juli.„Daily Telegraf“ bringt die Ankündigung vom Bau des Schwe⸗ ſterſchiffes des Cunard⸗Dampfers„Queen Mary“ in großer Aufmachung. Das Schiff wird 2000 Tonnen größer als die„Queen Mary“ ſein. Die Baukoſten ſollen ſich auf 5½ Millio⸗ nen Pfund belaufen. Das neue Schiff wird ſtär⸗ ker und wirtſchaftlicher ſein als die„Queen Mary“. Die Ausführung des Baues wird vor⸗ ausſichtlich 15 Monate dauern. Der Stapellauf wird wahrſcheinlich im Herbſt des Krönungs⸗ jahres ſtattfinden. die Lage in Paläſtina Jeruſalem, 29. Juli. Die Militär⸗ aktionen gegen die Aufſtändiſchen. beſonders in den Gebirgsgegenden, häufen ſich. wobei regel⸗ mäßig Bombenflugzeuge eingeſetzt werden. Am Montag und Dienstag entſpann ſich zwi⸗ ſchen Militärabteilungen und Aufſtändiſchen im Samariagebirge ein Gefecht, in dem die Aufſtändiſchen mit unbekannten Verluſten zu⸗ rückgeworfen wurden. Bemerkenswert iſt die Ausſage eines verwundeten Gefangenen, der 25 Pfund als Abfindung an die Rekruten aus⸗ hebenden Aufſtändiſchen gezahlt hatte und trotz⸗ dem zwangsweiſe Waffendienſt leiſten mußte. —— Rieſenbaulen des Drillen Reiches Das neue Anklitz nürnbergs— der Ausbau des Geländes der Reichs pa rleilage Nürnberg, 28. Juli. Der Führer ſprach es einmal aus:„Zu dem wellbekannken alten Nürnberg, dem Schatzkäſtlein Deutſchlands, muß draußen vor den Toren der Stadt in Geſtalt des Auf marſchgeländes für den Reichsparteitag ein neues Nürnberg geſchaffen werden, das in der Welt ebenſowenig ſeinesgleichen bat wie das alte Nürnberg!“ Und ſo wurde es. Draußen vor Nürnbergs Toren, wo ſich die Straßen in weiten For⸗ ſten verlieren, wo ſie vorüberführen an Tier- garken und Dutzendteich und Stadion, dork draußen auf einem gewaltigen Platz wächſt ein neues Nürnberg auf. In dieſem neuen Nürnberg, das reichen wird vom Lufkpold- hain bis tief hinein in den Forſt des Reichs- waldes der ehemals freien Reichsſtadt, wird der Geiſt des Nationalſozialis⸗ mus, ſein ſchöpferiſcher Wille ſichtbare Ge- ſtalt annehmen. euilpoldhain und Luilpoldarena Das erſte Ziel eines Nürnbergfahrers, der aus irgendeinem deulſchen Gau in die Skadt der Reichsparteitage kommt, iſt neben dem Beſuch der Allſtadt das Gelände um den Luftpoldhain. Dort, wo ſonſt mit klin⸗ gendem Spiel die Skandarten aufmarſchieren und einrücken, wo der Führer zu ſeinen Männern von SA und Ss alljährlich ſpricht, ihnen Weg und Ziel weiſend für ein neues Jahr des Kampfes, dort in der Luitpoldarena wird in dieſen Wochen die letzte Hand ange- legt, um den Ausbau dieſes Aufmarſchplatzes zu vollenden, der künftig lediglich der S A und SS vorbehalten bleibt. Die Einmarſchtore ſind faſt fertig ausge⸗ baut. Um die beiden mächtigen Hoheilsadler am beiderſeitigen Abſchluß der Haupktribüne ranken ſich augenblicklich hohe Gerüſte: Ar- beiter ſind dabei, die Adler inſtandzuſetzen. Die Feſthalle am Luitpoldhaln, die in dieſen Jahren noch die Kongreſſe der Parkei aufnehmen wird, geht in ihrem inne⸗ ren Ausbau ebenfalls jetzt der endgültigen Vollendung entgegen. Die Halle ſelbſt erhielt neu eine Beſtuhlung mik rund 12 000 Stühlen, außerdem wurde die alte Tri- büne durch einen maſſiwen Tribünenbau er- ſeßt. Schileßlich wird in dieſen Tagen der innere Ausbau dadurch vollendet, daß die Feſthalle nunmehr eine große Orgel erhält, deren Einbau faſt vollendet iſt. das Gelände der neuen Kongreßhalle Hark am großen Dußend teich er- ſtreckt ſich ſeit Jahresfriſt faſt ſchon das ge⸗ wallige Gelände, auf dem einſt der Welt ge- walkigſter Hallenbau ſich erheben wird: der monumentale Bau der neuen Kongreß halle auf dem Gelände der Reichsparkei⸗ kage. Ein hoher Damm ſchiebt ſich im rechten Winkel in die Waſſer des Dußendteichs und hat ſo den Boden krocken gelegt, der für den Bau der Kongreßhalle benötigt wird. Auf dieſer nunmehr vorhandenen Fläche zwiſchen den Dämmen und dem Tiergarten wird ſich einſt in einer Ausdehnung von 224 Meter Breite und mit einer 290 Meker langen Vorderfronk die rieſige Halle erheben, die mit einer Höhe von 50 Meter über den Erdboden künftig emporragen wird. Eine Pfahlbaufirma führt in dieſen Wo- chen die außerordentlich ſchwierigen Grun- dierungsbauten durch, und zwar in der Weiſe, daß der Untergrund durch Einram— men von Trockenpfählen, beſtehend aus einer Miſchung von Kies und Schokter und Sand, verdichtet wird. Gegenüber von dieſem Gelände, auf der anderen Seite der Straße, wird ein anderes Bauvorhaben augenblicklich durchgeführt: die Straße hinter dem Ehrenmal, die Fortſetzung und zugleich der Endpunkk der mächkigen Straße, die in ſchnurgerader Linie vom neuen Märzfeld am SA. Lager Langwaſſer hinter der neuen Kongreßhalle bis zur Luitpoldarena als Aufmarſchſtraße führk und hinter dem Ehrenmal endek. Da dieſe neue Straße ausſchließlich den an- marſchierenden Kolonnen der S A. dienen wird, dadurch aber auch den Fußgängerverkehr auf der Bayernſtraße unkerbinden würde, wird augenblicklich eine Unkerführung der Bayernſtraße unter der neuen Straße hindurch gebaut. der Ausbau des Jeppelinfeldes Das monumenkalſte Werk aller Bauten auf dem weiten Gelände der Reichsparkei— lage, das es bleiben wird bis zur Vollendung der neuen Kongreßhalle, wird nach ſeiner Fertigſtellung das Zeppelinfeld ſein. Jenes Aufmarſchfeld, das künftig der Heer— ſchau der polikiſchen Leiker der Be- wegung, der Männer vom Arbeitsdienſt, der Hitler-Jugend und auch den Vorführungen der Wehrmachk dienen wird. Auf dem Zeppelinfeld, das leicht vergrö⸗ ßert worden iſt und heute eine Ausdehnung von insgeſamt 321mal 290 Meter beſitt, werden künftig rund 300 000 Men- ſchen Platz haben können. Eingefaßt wird die Aufmarſchfläche neben der am Kopfende erſtehenden mächtigen Ehren— tribüne von drei Tribünenwällen, die insgeſamt um jeweils drei Meter auf rund 6,50 Meter erhöht wurden. Im Ausbau be— finden ſich hier zur Zeit rund 34 Türme, die gleichmäßig auf die Wälle verteilt ſind: dieſe Türme erhalten künftig große Scheinwerfer und jeweils ſechs Fahnenmaſten. Die Schein⸗ werfer werden bei beſonderen nächtlichen Ver⸗ . r y Empfang der Olympiakämpfer in Berlin Empfang der ſchweizer Leichkalhlelen in Berlin 88 Berlin, 29. Juli. Heute früh irafen auf dem Potsdamer Bahnhof die 27 ſchwei⸗ zeriſchen Leichlathleten ein. Der Mann- ſchaft wurde ein außerordenklich herzlicher Empfang zukeil. In dichten Reihen drängte ſich die Menge hinter den Abſperrungskek⸗ ken und begrüßte insbeſondere den welk⸗ berühmten Fahnenſchwinger Hug, der mit ſeiner betagten Mutter zum Empfang der Landsleuke erſchien und unter großem Bei- fall auf dem vollbeſetzten Bahnſteig immer wieder Proben ſeines bewundernswerten Könnens gab. Wit den Sportlern kraf auch der Präſident des Olympiakomitees der Schweiz, Hirſchy, ein. Unter den Heilrufen der Menge beſtiegen die Schweizer auf dem Bahnhofsvorplatz ihre Wagen. Auch vor dem Rathaus hakte eine große Menge die Ankunft der Schweizer ab- gewarkek. Staatskommiſſar Dr. Lippert hieß die Gäſte namens der Reichshaupkſtadt willmommen. Dabei überreichte der Staats- kKommiſſar dem Geſandten und dem Prä⸗— ſidenten des ſchweizer Komitees die Pla- kelte der Stadt Berlin. Der Geſandke der Schweiz dankte mit be⸗ wegken Worten für den wundervollen Emp⸗ fang und betonte, daß die ſchweizer Sport ler mit Bewunderung und Dankbarkeit vor dem großen Werk ſtehen, das Deukſchland für die Olympiſchen Spiele vollendet habe Ungarns Gruß an den Führer 9 Budapeſt, 29. Juli. Der Präſident des ungariſchen Landesſenats für Körperkul⸗ tur, Dr. Kornel von Kelemen, hat anläß⸗ lich der Feier des olympiſchen Fackelſtaffellau⸗ fes in Budapeſt an den Führer und Reichs⸗ kanzler das nachſtehende Telegramm gerichtet: „Anläßlich der Budapeſter Feier des Olym⸗ piſchen Fackelſtaffellaufes, wobei die ganze un⸗ gariſche Nation der olympiſchen Idee huldigt, genehmigen Euer Exzellenz den Ausdruck un⸗ ſerer beſonderen Ehrerbietung, unſerer aufrich⸗ tigſten Grüße und unſerer Wünſche, daß die olympiſchen Spiele in Berlin an Sportergeb⸗ niſſen reich ſein mögen; und, indem ſie durch die großartige Organiſation die deutſche Kraft und das deutſche Wiſſen verkündigen, mögen ſie gleichzeitig dem Geiſte des wahren, auf der moraliſchen Kraft der Wahrheit ruhenden Friedens der Nationen dienen. Dr. Kornel von Kelemen, Präſident des ungariſchen Landesſenates für Körperkultur.“ Der Führer gedankt: „Nehmen Sie meinen herzlichen Dank für die mir namens des ungariſchen Landesſenats für Körperkultur anläßlich der Budapeſter Feier des olympiſchen Fackelſtaffellaufes ent⸗ botenen Grüße, die ich mit aufrichtigen Grü⸗ ßen für die befreundete ungariſche Nation er⸗ widere. Adolf Hitler.“ hat telegraphiſch wie folgt JIsmayr ſpricht den olympiſchen Eid Der bekannte deutſche Gewichtheber Rudolf Ismayr iſt vom Reichsſportführer zum Sprecher des Olympiſchen Eides beſtimmt worden. Ismayr iſt vielfacher deutſcher Mei⸗ ſter und hat vor vier Jahren in Los Angeles eine Goldmedaille für Deutſchland erworben. (Schirner, K.) CCC Tb anſtaltungen eingeſetzt, um mit einer gewaltigen Lichtflut das Aufmarſchfeld und die Ehrentri⸗ büne taghell zu erleuchten. Die Ehrentribüne umfaßt auf einer Geſamtlänge von insgeſamt 370 Meter die bei⸗ den hochaufſtrebenden Seitentribünen und die von beiden eingefaßte 23 Meter hohe Redner⸗ kanzel, die wieder in der Mitte der Ehrentri⸗ büne liegt. Dieſe Ehrentribüne weiſt gegen das Vorjahr keine weſentliche Veränderung auf und zeigt ſich dem Beſchauer in ſeiner alten wuch⸗ tigen Form. Die beiden Seitentribü⸗ nen dagegen erfahren in dieſen Wochen eine völlige Veränderung. Sie erhalten je eine zehn Meter hohe Säulenhalle, deren Dach von 178— aus hellem Jura⸗ kalkſtein ausgeführten— Säulen getragen wird. Dieſe gewaltige, in ihrer architektoni⸗ ſchen Schönheit einzigartige Halle, die die Haupttribüne einſt krönen wird, ſchließt auf beiden Seiten ab mit zwei ſogenannten großen Kopfbauten. Die beiden Seitentribünen erhal⸗ ten nach ihrer Fertigſtellung zahlreiche Räum⸗ lichkeiten wie Sanitätsſtuben, Funkräume, Fern⸗ ſprechräume und dergleichen. Die„Große slraße“ im Bau Die gewaltige Straße iſt ein gigantiſches Werk für ſich. Auf ihr wird einſtmals der eherne Marſchtritt der braunen Kolonnen dröhnen und ſich im lichten Forſt, der ſie faſt auf der ganzen Länge begleitet, millionenfach im Echo brechen. Auf ihr werden künftig die Formatio⸗ nen der Wehrmacht anrollen zu den Vorführungen auf dem Zeppelinfeld, um des Reiches Stärke dem Volk und der Welt 3u zeigen. In einer Breite von rund 80 Metern zieht ſich dieſe gewaltige Straße vom Märzfeld quer durch das Reichsparteitagsgelände hin⸗ durch. Wenige hundert Meter vom Zeppelinfeld entfernt erhebt ſich hart an der Regensburger Straße in tempelartiger Form ein weiterer Zweckbau: das neue„Um ſpannwerk Zeppelinwieſe“, das das Zeppelinfeld und das Stadion künftig mit Licht und Strom verſorgen wird. Seitlich von dem linken Tribünenwall des Zeppelinfeldes wird augenblicklich ein großer Parkplatz für Kraft⸗ wagen ausgebaut, der von der Unterführung der Reichsbahn der Verbindungsſtraße Regens⸗ burger Straße— Zeppelinfeld durch eine neue Straße, die ſich augenblicklich im Ausbau be⸗ findet und dann wieder auf die Stadionſtraße trifft, erreicht werden kann. 5A.-Lager Langwaſſer und Märzfeld Etwas ruhiger iſt es augenblicklich noch draußen auf dem weiten Gelände am Lan g⸗ waſſer, auf dem auch dieſes Jahr wieder das große Lager der SA. erſtehen wird. Die „Große Straße“ endet am Märzfeld, zu dem jetzt die letzten Rodungsarbeiten durchgeführt worden ſind. Die Vorbereitungen zum wei⸗ teren Ausbau jedoch ſind in vollem Gange. Das Märzfeld erhält ein Ausmaß von 700mal 900 Meter im äußeren Umfang, das innere Feld von 600mal 800 Meter. Auf dieſem Märzfeld werden ſich künftig die Vorfüh⸗ rungen der Wehrmacht abſpielen. Das Lager der SA., das ſich ſüdlich an⸗ ſchließt, wird ſich in ſeiner Lage kaum verän⸗ dern. Am Schnittpunkt der beiden großen La⸗ gerſtraßen erhebt ſich noch der hohe Turm. Südlich von ihm ſind Arbeitskolonnen augen⸗ blicklich bei der Arbeit, feſte Holzhäuſer zu er⸗ richten, in die für die einzelnen Zelte die Kü⸗ chen, Sanitätsräume und Wachräume verlegt werden ſollen. Dieſe Stadt der SA. wird künftig rund 350,000 Mann mü he⸗ los aufnehmen können. In wenigen Wochen wird hier draußen wieder das Vor⸗ kommando des Arbeitsdienſtes ſeine Arbeit auf⸗ nehmen— und wenige Tage ſpäter wird das Braunhemd der SA. der Beherrſcher des wei⸗ ten Geländes ſein. 2292... 23 N r e eee 1 I——: T.... ¹ wk ²¹wmꝛA. ²· A * 5 a 8 N 8————— ——— 8 PF 8 ——ͤ— —ä—ͤũñ ́ e U 1 N 1 1 Da————— 5 M 2— Janne. uncl. cle CCoι Zirkusroman von Käthe Metzner 4. Fortſetzung. T Vanne machte eine Pause. Es wurde thr ſichtlich ſchwer, das alles zu ſagen, was ihr die Mutter in ernſten Stun⸗ den anvertraut hatte. „Aber wen einmal das Leben in den unſteten Beruf der Artiſten getrieben hat, für den gibt es ſo leicht kein Zurück mehr. Mutterl glaubte noch daran, als ſie meinen Stiefvater kennenlernte, der ihr feſt verſprochen hatte, mit dieſem Geld ein kleines Geſchäft anzufangen. Aber er hatte wohl gar nicht die ernſte Abſicht gehabt. Er kaufte erſt ein Karuſſell, dann wieder ein kleineres Karuſſell, und jetzt iſt er bei der Schaubude gelandet, weil unſer Geld immer weniger wird. Als wir noch unſere große Berg⸗ — Talbahn hatten, war alles noch ganz anders. Aber „Wir wollen von etwas anderem ſprechen, Fräulein Janne. Ich ſehe doch, wie ſchwer Ihnen das wird.“ Hans Schenck nahm Janne beim Arm und drückte ſie ein wenig mitleidig an ſich. Er empfand jenes Mitleid für Janne, hinter dem ſich ſchon heimliche Liebe verbirgt. „Iſt ja auch zu dumm, daß ich Ihnen das alles ſage, Herr Schenck. Das verſtehen Sie ja doch nicht. Wer in geordneten bürgerlichen Verhältniſſen lebt, kann ſich in unſere Welt nicht denken. Mit Jahrmarktleuten kann man darüber auch nicht ſprechen. Mutterl hat es in der erſten . getan, da hat man ſie ausgelacht. Die meiſten ſind on ſo daran gewöhnt, daß in ihnen keine Sehnſucht nach einem anderen Leben mehr aufkommt.“ Hans Schenck war ſtill geworden. Er ſchien zu Über⸗ legen. Plötzlich fragte er: „Da haben Sie wohl überhaupt keine feſte Wohnung, e Janne. Ich meine, wo Sie den Winter über d?“ „Schon lange nicht mehr. Früher konnten wir uns noch eine halten. Da wohnten wir in Chemnitz und hatten im Winter eine richtige warme Wohnung. Das war ſchön. Da bin ich auch zur Schule gegangen. Jetzt nehmen wir den letzten Herbſtmarkt in irgendeiner Stadt noch mit, und dann mieten wir uns einen Stellplatz auf irgendeinem Baugelände und bleiben in unſerem Wagen.“ Dieſe Welt begriff Hans Schenck nicht. Er dachte an ſeine Heimat, an das große oſtpreußiſche Gutshaus, an das Leben daheim, das ſo regelmäßig ſeinen Gang ging. Da follte er begreifen, daß dieſes junge blühende Mädchen hier neben ihm in einem Wagen hauſte mit dem Athleten Franz Mauritz. Das Herz tat ihm weh bei dieſen Ge⸗ danken. Sie ſchritten von Käfig zu Käfig. Janne vergaß wie⸗ der alle Kümmerniſſe ihres Lebens. Sie jauchzte bald hier, bald dort hell auf und betrachtete gleich darauf wie⸗ der alles mit tiefem ernſten Intereſſe. Nun konnte ſich Hans Schenck Jannes Freude an den Tieren vorſtellen. Er ſtaunte aber, daß Janne ein über⸗ raſchendes Einfühlungsvermögen in die Pſyche der Tiere hatte. Er glaubte, ſte führen zu können und ihr zu er⸗ läutern, und wurde nun ſelbſt Schüler dieſes kleinen Mädchens. Sie ſtanden vor einem Käfig, Panther war. „Ach, das iſt eine Ueberraſchung! Ein ſchwarzer Pan⸗ ther, Herr Schenck. Sie ſind ſo ſelten. Es iſt das am ſchwerſten zu zähmende und zu dreſſierende Raubtier, das es überhaupt gibt. Denken Sie ſich, meinem Vater war es als erſtem gelungen, einen ſchwarzen Panther zu dreſ⸗ ſieren. Das war damals eine Glanznummer. Leider mußte ihn mein Vater nach einem Jahr erſchießen. Alle die viele Mühe und Arbeit war umſonſt geweſen. Mein Vater war als junger Menſch Tierfänger für Hagenbech und hatte den ſchwarzen Panther ſelbſt aus Aſien mit⸗ gebracht. Andächtig hörte Hans Schenck zu. Das war eine andere Seite der Zoologie, von der er wenig Ahnung hatte. Er ließ ſich erklären und geſtand ſich, daß dieſe Erfahrungstatſachen, von denen Janne zu berichten wußte, belehrender waren als manches Kolleg in der Aniverſität. „Vater hat auch als erſter mit den brutalen Methoden der Tierdreſſur gebrochen. Das war das Geheimnis ſeines großen Erfolgs. Was glauben Sie, Herr Schenck, wenn ſich einer auf die Seele der Tiere verſteht und ſie in Güte dreſſiert, dann hat er neben der großen inneren Befriedi⸗ gung auch noch den großen äußeren Erfolg.“ Hans Schenck kam aus der Verwunderung nicht heraus. Ja, er bekam erſt wieder Oberwaſſer, als ſie das Raubtier⸗ haus verlaſſen hatten und durch die herrlichen Anlagen des großen Tierparks gingen, über die die Märzſonne flutete und aus Sträuchern und Büſchen das erſte ſcheue Grün lockte. Bald ſaßen die beiden auf dem höchſten Punkt des Parkes im Gartenreſtaurant. „Nun wollen wir uns ein wenig ſtärken, Fräulein Janne. Sie haben mich überraſcht, aber dieſe Ueber⸗ in dem ein ſchwarzer ußeſtunden raſchung macht mich glüclich. Schade., Hens Schenck! offenes Geſicht wurde plötzlich traurig. „Was iſt ſchade?“ fragte Janne ahnungslos. Die beiden jungen Menichen waren um dieſe unge⸗ wohnte Zeit die einzigen Gäſte in dem herrlichen Reſtau⸗ rant und brauchten ihre Stimmen nicht gar zu ſehr zu dämpfen. Hans Schenck ſah Janne mit einem innigen Blick an ſenkte jedoch ſofort ſeine Augen. „In vier Tagen iſt der Jahrmarkt zu Ende. Was wird dann, Fräulein R Janne lachte harmlos. Sie wußte ja nicht, wie es um Hans Schenck ſtand. „Dann geht es weiter, Herr Schenck. Diesmal in die Lauſitz.“ Und das ſagen Sie mir ſo lachend, Fräulein Janne?“ Janne begriff nicht. „Warum ſoll ich darüber traurig ſein? Es iſt doch nun einmal unſer Los. Wat biſte, Artiſte biſte, niſcht biſte, Miſt biſte! Den alten Artiſtenſpruch kennen Sie ſicher nicht?“ Da lachte Hans Schenck ſo laut, daß der Kellner jetzt erſt merkte, daß Gäſte da waren und eilig berbeikam „Das iſt ja großartig! Aber jetzt beſtellen Sie mal. Wir wollen dieſe ſchöne Stunde, die ganz uns gehört, mit einem Morgentrunk begießen.“ Janne war entſetzt. „Aber doch keinen Alkohol!“ „Nein, nein Meinetwegen auch Schokolade.“ er⸗ widerte Schenck. Als der Ober gegangen war, nahm Janne ihr Hand⸗ täſchchen und zählte das Geld ab. „Mutterl ſagte, es wäre wohl ſo üblich, daß der Herr die Zeche begleicht. Hier haben Sie das Geld!“ Janne krabbelte in der kleinen Geldtaſche und reichte Hans Schenck ein Markſtück. „Aber nicht doch, Fräulein Janne. Das überlaſſen Sie mal mir.“ Hans Schenck hatte ſich geirrt. Janne verſchaffte ihrem Verlangen ſo heftig Nachdruck, daß er das Geld annehmen mußte. Dafür überreichte er ihr aber das Konfektkäſtchen, und nun war der Frieden wieder hergeſtellt. Wenige Minuten ſpäter gingen die beiden auf ver⸗ ſchwiegenen und verſchlungenen Wegen. Bald haſchten ſie ſich wie übermütige Kinder, bald neckten ſie ſich mit ſcherzhaften Worten. Für Janne war das alles noch Spiel. Sie hatte ihr Koſtümjäckchen ausgezogen und ſtand nun in der weißen Bluſe mit dem bunten Bändchen lachend im Sonnenſchein. Sie wehrte ſich nicht, als Hans Schenck ſie hinter einer Hecke in den Arm nahm. Als er ſie aber küßte und ſie in ſeine Augen ſah, zitterte ſie. Mit einemmal war aus dem Spiel Ernſt geworden. „Janne, wir gehen nie mehr auseinander. Sobald ich fertig bin, hole ich dich. Im Herbſt mach ich Examen. Wirſt du das Leben bis dahin ertragen können? Es iſt ſchrecklich für mich, daran zu denken, daß du täglich auf dem Rummel⸗ platz ſtehſt..“ Schenck knirſchte bei den letzten Worten faſt mit den Zähnen. Janne aber ſtrich ihm in ſcheuer Liebkoſung über die Wange. „Du biſt ein dummer Bub! An was denkſt du denn nur?“ In dieſem Augenblick erinnerte ſich Janne an die Worte ihrer Mutter, die geſagt hatte,„in dieſe Kreiſe gehören wir nicht.“ „Daß du meine Frau wirſt, und daß du aus dieſem Leben herauskommſt!“ ſagte Schenck tiefernſt. Jannes Augen wurden feucht. Sie war weiß bis in die Lippen. „Warum mußt du das ſagen? Es war vorher ſo ſchön.. Und jetzt..“ N Hans Schenck verſchloß ihr mit einem Kuß den Mund. „Jannchen, du Dummchen! Jetzt wird es noch viel ſchöner. Komm, wir wollen glücklich ſein...“ Er zog Jannes Arm durch den ſeinen und nun gingen 115 eng aneinander geſchmiegt, über die ſonnenbeſchienenen ege. Als ſie oben an einem Ausguck ſtanden und weit in das Land hineinſchauten, ſagte Janne ernſt: „Wir ſind zwei Welten, Hans. Du mußt dir das aus dem Sinn ſchlagen. Es geht nicht.“ Hans Schenck riß ſeine Augen vom Anblick der Land⸗ ſchaft los und fuhr herum. Er ſah tief in Jannes dunkle Augen und ſchob ihr am Ohr das lockige ſchwarze Haar unter die Kappe. „Was heißt zwei Welten. Jannchen. Denke nicht daran. ſchöner und beſſer wird.“ In Janne blieben die Zweifel, auch als Schenck bat, daß ſie ihm immer ſchreiben müßte, wo ſie wären. „Ich komme mit Sonntagsfahrkarte immer zu dir, Jannchen, und wenn es nur auf kurze Zeit iſt.“ Im Augenblick leuchtete Janne dieſe Möglichkeit ein, und ſie war ganz voller Freude und Glückſeliakeit. Merk⸗ Ueberlaß das nur mir, Freu dich nur, daß alles Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung —— —— ͤ ͤ——— ———— ————— Att. Urheberrechtsschutz: Aufwärts-Verlag G. m. b. H., Berlin Sw 68 würdigerweiſe fiel ihr da Pitt ein.„Er hat dich lieb, Janne,“ hatte die Mutter geſagt. Janne ſah Hans Schenck an. Jetzt leuchteten ihre ſelt⸗ ſamen dunklen Augen, wie ſie niemals geleuchtet hatten, und aus tiefem Herzen heraus ſagte ſie: „Ich habe dich lieb, Hans.“ Noch lange ſtanden die beiden an dem verſchwiegenen Ausblick im Park. Als ſie ſchon hier oben Abſchied nah⸗ men, waren beide erfüllt vom Glück dieſer Stunden. Aber die arme Janne ahnte nicht, daß ihr Schickfal ſich ſchon in dieſer Stunde grauſam entſchieden hatte. 5 In einer der Nebenſtraßen hatte ſich Janne von Hans Schenck verabſchiedet. Dann war ſie ſchnell durch die Reihen der Buden gelaufen und war durch den hinteren Eingang in ihre Schaubude gekommen. Hier in der Garde⸗ robe, die nur durch Vorhänge abgetrennt war, zog Janne ſich haſtig um, denn die Mutter hatte ihr die Sachen heim⸗ lich hierher gebracht. Gerade als Janne fertig war, hörte ſie draußen auf den Holzplanken jemand kommen. War es der Vater? Janne zitterte ſchon. Er mußte ſie doch vermißt haben. Da hörte ſie mit einemmal Pitts Stimme. „Hallo, Janne!“ „Ja, Pitt. Was iſt denn?“ Da ſtand Pitt auch ſchon vor ihr, und als er Jannes hochrote Wangen und ihre ſtrahlenden Augen ſah, fragte er ſie: „Wo warſt du denn, Janne? Du biſt doch nie weg ⸗ gegangen?“ In ſeinen Fragen zitterte Traurigkeit und Angſt. Janne fielen wieder die Worte der Mutter ein. Sie lächelte hilflos und ſagte ſchließlich: „Ich mußte einen Weg gehen..“ „Wirklich?“ Pitt zweifelte. und fragte nicht mehr. „Dein Vater iſt nicht da, Janne. Kannſt ruhig rüber⸗ kommen. Deine Mutter hatte mir geſagt, ich ſollte auf⸗ paſſen, wann du kämeſt, damit du dem Chef nicht in die Finger liefeſt.“ „Guter Pitt,“ ſagte Janne warm und ſtrich Pitt über die Wange. Das machte Pitt wieder froh und zerſtreute im Augen⸗ blick all ſeine Angſt. Bevor ſie aus der Bude traten, hielt Pitt Janne am Arm feſt. „Ich muß dir mal was ſagen, Janne. dich eigentlich abgepaßt Weißt du, deiner Mutter geht es nicht gut. Sie hat heute wieder Fieber. Meinſt du nicht, daß wir doch mal den Arzt holen?“ „Mutter hat Fieber?“ In Jannes Augen war brennende Angſt. Sie lief ſchnell hinüber in den Wohnwagen. Dort lag die Mutter auf der breiten Chaiſelongue im Wohnabteil, auf der des nachts Franz Mauritz ſchlief. Trotz des Schreckes hatte Janne noch den Abglanz ihres Glückes auf dem Geſicht. Das ſah die Mutter und ſie demühte ſich, Janne über den Ernſt ihres Zuſtandes zu täu⸗ ſchen, damit Janne ja die kleine Freude nicht gettübt wurde. „Pitt ſieht immer ſo ſchwarz, Jannchen. Ich habe ein bißchen Temperatur, aber es iſt nicht ſo ſchlimm.“ Janne umſchlang die Mutter ſichtlich erleichtert. Jetzt war wieder das Leuchten in ihren Augen und ſie ſprudelte alles heraus, was ihr Herz bewegte. „Und weißt du, Mutterl, was er geſagt hat? Ich ſoll nicht in dieſem Milieu bleiben. Im Herbſt macht er ſein Examen, und dann holt er mich. Dann ſoll ich— ſeine Frau werden.“ Frau Mauritz lächelte müde. „Jannchen, dich holen? Hoffe nicht darauf. Das ſind Jugendilluſionen. Er bleibt hier, und wir ziehen weiter Aus unſerer Welt kommt niemand ſo leicht in das andere Leben. Ich hab es auch gewollt, mit aller Kraft ſogar und bin hier hängen geblieben. Wer im Wohnwagen geboren wird, ſtirbt auch meiſt darin.“ Pitt unterbrach durch ſein Erſcheinen das Geſpräch der beiden Frauen. Es war Mittagszeit. Schnell räumte Janne Teller und Beſtecke auf den kleinen Tiſch. Aber obwohl es Jannes Lieblingseſſen gab, Nudeln mit Backobſt, ſie war noch viel zu aufgeregt, als daß es ihr richtig ſchmeckte. Frau Mauritz aß gar nichts. Dafür aß Pitt mit dem geſunden Appetit ſeiner dreiund⸗ zwanzig Jahre für Zwei. Als es Zeit war, die Vorbereitungen für die erſte Vor⸗ ſtellung zu treffen, merkte Janne doch, daß der Zuſtand ihrer Mutter nicht mehr durch Beſchwichtigungen zu ver⸗ ſchleiern war. Frau Mauritz hatte aufzuſtehen verſucht, aber ſie konnte ſich nicht mehr auf den Beinen halten. Jetzt wurde Janne ängſtlich. Hab es ja ſchon Deshalb hab ich „Bleib. Mutterl! Ich mach die Kaſſe. ſo oft machen müſſen.“ Fortſetzung folgt Aber dann ſchämte er ſich vor Janne 5 gie ha i ft bahn,! Züge! bat dat 100 guudthe daß he n. dulden, lot b ſeil, U erſtebt fettig fee denbul nuch l 2K ie g bor al mehr! auffüht der zur in 6 auf ein etwa de und de det dig Vetant idbeſt Rinde ſptüch wenig weſen len. M aus ben it ſchon nischen laben. de mo sche Mit hebt d Neichsl Männe und L. Gloßtat Nit Ne Führer, den zut leit auf Stettlne präſent. bell, rb daß En uns, d. nienforn und am Tannen; erleuchte der Moe betritt n ene d Eisen aul gu „cht, b Nel De an gn dn benn 8 Riesen gi „Met Nee 5 du hh ei, bag dungen neten zarde Vnbe hein et ben. les ſch 10 1 de. ol in Reichsbahn fährt unkerirdiſch! Berlins erſte„Sladlbahn⸗A- Bahn“ in Belrieb genommen Die Pagen der Reichsbahn hallen jehk am Brandenburger Tor Von unſerem Berliner Sonderberichterſtatter Pünktlich zum vorgeſehenen Termin, vier Tage vor dem Beginn der Olym⸗ piſchen Spiele, hat die Deutſche Reichsbahn ihre erſte untecirdiſche Stadtbahnſtrecke im Herzen von Ber⸗ lin in Betrieb genommen. An unzähligen Stellen Berlins, vor allem im Zentrum, ſieht man hochragend über das Verkehrsgetümmel die Buchſtaben„u“ und „S“, Nachts ſind ſie ſogar erleuchtet, ſodaß man ſie ſchon aus weiter Ferne ſehen kann. „Uu“ heißt Untergrundbahn und kündet den Eingang zu den Bahnhöfen der Städtiſchen U-Bahn an, die von der Berliner Verkehrsge⸗ ſellſchaft betrieben wird.„S“ heißt Stadtbahn. Sie hat aber mit der Stadt Berlin nichts zu tun, ſondern iſt ein Teilbetrieb der Reichs⸗ bahn, der ſich vor allem durch ſeine ſchnellen Züge und billigen Preiſe auszeichnet. Nun hat das Berliner Verkehrsweſen inſofern eine neue Note erhalten, als die Reichsbahn ihre Stadtbahn in Form einer U⸗Bahn mitten in das Herz Berlins geführt hat. In zwei Jah⸗ ren wird das Verbindungsſtück zwiſchen den Linden, wo jetzt die neue Stadtbahnſtrecke auf⸗ hört, bis zum Anhalter Bahnhof fertiggeſtellt ſein, und dann iſt endlich die ſeit 60 Jahren erſtrebte unmittelbare Nord⸗Süd⸗Verbindung fertig. Die Inbetriebnahme der erſten Teil⸗ ſtrecke vom Stettiner Bahnhof bis zum Bran⸗ denburger Tor iſt deshalb ein Ereignis, das auch über Berlin hinaus von Bedeutung iſt. 24 Stunden zuvor iſt die Beſichtigungsfahrt. Sie gleicht gewiſſermaßen einer Generalprobe, vor allem auch inſofern, als ſie unendlich viel mehr Zeit in Anſpruch nimmt als die Haupt⸗ aufführung dauert, nämlich der volle Verkehr, der zur Zeit des Berufsſpitzenverkehrs 4 Züge in 6 Minuten ablaufen läßt. Die Verteilung auf eine längere Zeitſpanne kommt aber nicht etwa daher, daß irgend etwas nicht klappt und deshalb wiederholt werden muß, ſondern der eigentliche Grund beſteht darin, daß die Verantwortlichen der einzelnen Bauabſchnitte, insbeſondere der Bahnhöfe, ihren techniſchen Kindern noch einige Wünſche und Segens⸗ ſprüche mit auf den Weg geben, wobei ſie ein wenig davon erzählen, wie ſchwierig es ge⸗ weſen iſt, dieſe Kinder auf die Beine zu ſtel⸗ len. Allerdings verſchiebt ſich dabei das Bild aus dem Familienleben ein wenig. Die Taufe iſt ſchon längſt vorüber. Jetzt müſſen die tech⸗ niſchen Sprößlinge ihren Weg ins Verkehrs- leben ſchon allein machen. Aber Sorgen um ſie macht ſich Niemand, ſie werden es ſchon ſchaffen. Mit frohen Weiſen der Bahnſchutzkapelle hebt die Generalprobe an. Der Präſident der Reichsbahndirektion Berlin, die leitenden Männer der Bauabſchnitte geben Rückblick und Vorſchau. Auch dieſe ingenieurtechniſche Großtat ſteht im Zeichen des neuen Reiches. Mit Recht gilt daher das erſte„Heil“ dem Führer, die beiden Nationalhymnen geben den zur Generalprobe Verſammelten das Ge⸗ leit auf die Bahnſteige des unterirdiſchen Stettiner Bahnhofs. Blitzblank und ſauber präſentiert ſich der Bahnhof, überſichtlich und hell, räumig und bequem. Das Rolltreppenparadies Friedrichſtraße Ein nagelneuer Stadtbahn⸗Zug erwartet uns. Die Stirnſeiten der beiden in Stromli⸗ nienform erbauten Führerſtände am Anfang und am Ende des Zuges ſind mit friſchem Tannengrün bekränzt. Rieſige Scheinwerfer erleuchten den Bahnhof taghell, die Kurbeln der Wochenſchauer ſurren. Voller Erwartung betritt man die Wagen und freut ſich über die Humor Die Rieſenrollen Hänschen war zum erſten Male in Berlin. Erſtaunt fragte er ſeinen Vater als ein Geſchäfts⸗ auto mit einem rieſigen Reklamehut vorbeifuht: „Papa, wohnen hier denn auch Rieſen?“ „Nein, mein Junge!“ war die Antwort. Da entdeckt er in einem Optikerladen wieder eine ganz große Brille und fragt wieder:„Weißt du denn wirklich ganz genau, daß es hier keine Rieſen gibt?“. „Aber Junge, hier gibt es wirklich keine Rieſen!“ Da kommt ein Speditions⸗Fuhrwerk um die Ecke, das mit großen unbedruckten Rollen Zei⸗ tungspapier beladen iſt. „Ach, Pappi, du ſchwindelſt, es gibt doch Rieſen hier!“ Immer gut bewacht. Mutter:„Anita, paſſen Sie nut immer gut auf Fritzchen auf, damit ihm ja nichts zuſtößtl“ Frischen:„Da brauchſt du gar keine Angſt haben, Mama, es geht ja immer ein Soldat mit unn.“ geſchmackvolle Einrichtung. Breite Fenſter, herabziehbare Sonnenſchützer, die man freilich unter der Erde nicht gebrauchen wird, Seiten⸗ lehnen, längs geſtellte Gepäcknetze und vor allem entzückende Bilder aus der reizvollen Berliner Umgebung, und zwar vornehmlich von den Punkten, zu denen die Bahn ihre Be⸗ nutzer hinausführt. Und während man noch alles beſtaunt und bewundert, ſchließen ſich plötzlich die Türen, ein— unvorſchriftsmäßi⸗ ger— Pfiff ertönt und faſt lautlos, geradezu ſchwebend, gleitet der Zug in die unterir⸗ diſchen Schluchten, über die der Großſtadtver⸗ kehr hinwegbrauſt. Dunkel iſt es freilich nicht, denn überall brennen die Lampen, ſtehen Be⸗ amte und Arbeiter und grüßen mit erhobener Hand den erſten deutſchen„Reichsbahn⸗U⸗ Bahnzug.“ 0 Nach wenigen Minuten iſt bereits der erſte U-Bahnhof Oranienburgerſtraße erreicht. Er ähnelt ſeinem Bruder am Stettiner Bahnhof, nur die Bahnhofsfarbe iſt verſchieden. War am Ausgangspunkt rot das Kennzeichen, iſt es hier entſprechend ſeinem Namen orange. Wieder nach einigen Minuten ſtück der Bahn, der Bahnhof Friedrichſtraße erreicht. Seine Erbauer berichten kurz über die Schwierigkeiten. Der neue Bahnhof mußte unter dem beſtehenden Bahnhof Friedrich⸗ ſtraße angelegt werden. Die Linienführung be⸗ durfte dabei der Untertunnelung der Spree und der bereits beſtehenden U-Bahntube der Berliner Verkehrs⸗Geſellſchaft. Beide U-Bah⸗ nen ſind an dieſer Stelle durch einen 60 Meter langen Tunnel miteinander verbunden. Das Schönſte aber ſind die Rolltreppen. Es iſt ein Auch ein künſtleriſches Unternehmen von noch ſo großem Idealismus braucht unbedingt eine Organiſation, um verwirklicht und zweitens, um geleitet zu werden. Als klaſſiſcher Organiſator Bayreuths bleibt Adolf von Groß, der Schwie⸗ gerſohn des Bayreuther Bankiers Friedrich Feu⸗ ſtel, unvergeſſen. Er nahm die Durchführung aller finanziellen Pläne auf ſich, die mit dem Bau des Feſtſpielhauſes und ſpäter mit der Verwaltung der Feſtſpiele verbunden waren. Nicht umſonſt erhielt dieſer biedere Mann, deſſen Lebensaufgaben echt deutſch in der Ar⸗ beit für den geliebten und verehrten Meiſter Richard Wagner beſtand, den Ehrentitel der „Bismarck von Bayreuth“. Er hat ihn ſich ehr⸗ lich und mit vielen Mühen und Sorgen ver⸗ dient. Adolf von Groß war, wie Zeitgenoſſen und getreue Chroniſten der Beyreuther Feſt⸗ ſpiele nicht genug zu loben wiſſen, ein lebendes Archiv in allen Fragen, die irgendwie mit den Feſtſpielen zuſammenhingen. Er kannte alles und Alle. Seine unverwüſtliche Energie und ſein Taktgefühl halfen ihm über manche pein⸗ liche Situation, über manchen Streit zwiſchen Künſtlern hinweg. Aus dem Brautſtand zu Wagner. Es mutet wie ein Symbol an, daß gerade in dem Sommer 1872, in dem Richard Wagner endgültig nach der Stadt am roten Main über⸗ ſiedelte,„Vetter Adolf“, wie man Groß im Familienkreiſe nannte, Hochzeit machte. Wag⸗ ner wohnte bei ſeinem erſten Aufenthalt in Bayreuth bei Feuſtel. Als er von der bevor⸗ ſtehenden Hochzeit erfuhr, ſagte er im Scherz: „Sie werden mich doch ſicher zu der großen Fa⸗ milienfeier einladen?“, was ſelbſtverſtändlich ſofort geſchah. Der Meiſter war an dieſem Tage in ausgelaſſenſter Laune, er ſprudelte geradezu von Witz und Humor, ſodaß niemand in dem queckſilbrigen, kleinen Mann den Komponiſten des tragiſchen Liedes von Liebe und Tod— Triſtan und Iſolde— vermutet hätte. An die⸗ ſem feſtlichen Abend, der mit Tanz in der Gaſt⸗ wirtſchaft„Zum Anker“ endete, wurde der zu⸗ nächſt etwas ſchüchterne und nicht gerade zu⸗ gängliche junge Mann zu dem treueſten Jünger des Bayreuther Meiſters, deſſen Größe er wohl erſt allmählich richtig verſtehen lernte. Mit dem untrüglichen Inſtinkt des ſchlichten Mannes hatte Groß ſofort geſpürt, daß er einen genia⸗ len Kunſtreformator vor ſich hatte, in deſſen“ Wunderwelt man ſich erſt vertiefen mußte, um ihrem ganzen Zauber vollſtändig zu erliegen. Wagner ſelbſt war von dem Ruſſen entzückt. War es nicht eine Freude für den deutſchen Meiſter zu wiſſen, daß ein junger Mann aus einem fremden, ja in mancher Beziehung halb barbariſchen Land in das ferne Bayreuth ge⸗ kommen war, um mit einer freiwilligen Spende ſein Werk zu unterſtützen! So wurde der junge Fremdling, mit Autogrammen und Klavierauszügen von Wagners Werken reich beſchenkt, aus Wahnfried entlaſſen, wobei der Ruſſe nach der überſchwenglichen Art ſeiner Landsleute dem Meiſter die Hand küßte. Es war eine ſchwierige Aufgabe für Adolf von Groß. dem Meiſter ſchonend beizubrin⸗ gen, daß es mit den zehntauſend Rubeln vor⸗ läufig nichts war. Der Bayreuther Bismarck löſte die Aufgabe mit dem ihm angeborenen Taktgefühl— trotzdem konnte Wagner ſeine Enttäuſchung nicht verbergen. Er machte ſei⸗ nem Aerger in kräftigen Ausdrücken Luft! iſt das Glanz⸗ wahres Treppenparadies, das hier errichtet worden iſt, umſomehr, als man in die Höhe und wieder hinunterfahren kann, auf die Straße und noch mal 2 Stockwerke hoch auf die Bahnſteige der Ringbahn. Schließlich hat man auch dieſes Labyrinth entwirrt, ohne daß man einen Ariadne⸗Faden zur Hilfe ge⸗ habt hat, und bewundert aufrichtig die In⸗ genieure und Techniker, die dieſes Meiſter⸗ werk zuſtande gebracht haben. Grün auch„unter“ den Linden Und nun kommt das letzte Stück. In einer weitgeſchwungenen Kurve mündet der Zug auf dem Bahnhof Unter den Linden ein. Sei⸗ ner Namensgeberin entſprechend iſt er in lichtes Grün getaucht. Moderne Lichtgeber ziehen ſich über die Bahnſteige bis zu den Rolltreppen und den vier Ausgängen hin, aus denen man aus der Tiefe emportaucht mitten unter das Gewühl der Menſchen, die ſich drängen, um die aufmarſchierende Wache zu empfangen. Aber auch unten ſpielt die Muſik die neue Nationalhymne der Berliner: „Märkiſche Heide, Märkiſcher Sand“. Ach ja, der Märkiſche Sand. Ihn hat man gefürchtet, durchaus mit Recht. Schon vor mehr als dreißig Jahren war ein Projekt einer Nord⸗ Süd⸗Bahn unter Berlin hindurch geplant wor⸗ den. Aber damals ſchreckten die Techniker vor den Schwierigkeiten des Berliner Unterbo⸗ dens zurück. Erſt der modernen Technik blieb es vorbehalten, das gewaltige Werk zu vollen⸗ den. Es iſt ſchon ſo wie einer der Erbauer voller Stolz ſagte: Die Nord⸗Süd⸗Bahn be⸗ deutet einen entſcheidenden und vielleicht den ſchwerwiegendſten, ſicher den teuerſten und techniſch ſchwierigſten Entſchluß auf dem Wege zur Vollendung des Berliner Verkehrs⸗ ſyſtems. Sie tritt als ein Faktor größten ſo⸗ zialiſtiſchen Ausmaßes in die Geſchichte des Dritten Reiches ein. Glücklich, wer von ſich ſagen darf, daß er mit Hand anlegen durfte an dieſem großen Werk! der„Bismarck von Bayreuth“ Adolf von Groß org aniſierk die Jeſtſpiele Die zehntauſend Rubel bekam man von dem „netten Ruſſen“, wie ihn Wagner bezeichnete, niemals zu ſehen... Wie dem auch ſei: Adolf von Groß hat es ſtets verſtanden, alle Schwie⸗ rigkeiten, die ſich im Laufe der Jahre gerade⸗ zu türmten, zu überwinden, denn er kannte nur eines in ſeinem Leben: Dienſt am Bay⸗ reuther Werk. Es gehörte nicht wenig diplomatiſcher Takt dazu, um die ſchwierigen Verwaltungsge⸗ ſchäfte reibungslos abzuwickeln. Ein charak⸗ teriſtiſcher Vorfall ſoll— ſeines grotesken Einſchlages wegen— hier erzählt werden: Nachdem die erſten Feſtſpiele des Jahres 1876 — der Ring des Nibelungen— mit einem beiſpielloſen künſtleriſchen Erfolg, aber leider mit einem Defizit verrauſcht waren, bereitete Wagner allen Schwierigkeiten zum Trotz die Uraufführung ſeines Schwanengeſanges, des Bühnenweihfeſtſpieles„Parſifal“ vor. Es fehlte vor allem an Geld, und ſo wurde jede Spende freudig begrüßt— bedeutete ſie doch einen Beitrag für die Ermöglichung des ge⸗ waltigen Unternehmens. P. S. verſpricht 10 000 Rubel Im Sommer 1879 erſchien nun ein junger Ruſſe aus Moskau in Bayreuth, der aus Höflichkeitsgründen mit den Anfangsbuchſta⸗ ben ſeines Namens P. S. bezeichnet ſei. Die⸗ ſer Ruſſe meldete ſich zunächſt im Büro der Feſtſpiele und erklärte, daß er ein begeiſterter Anhänger der zukunftweiſenden Kunſt Richard Wagners ſei. Er verlangte die Spen⸗ denliſte des Bayreuther Fonds zu ſehen und ſprach dabei den Wunſch aus, die gewaltige Summe von 10 000 Rubel— alſo von über 20 000 Mark— zu ſpenden! Das war ſelbſt⸗ verſtändlich ein nicht zu verachtender Bei⸗ trag. Adolf von Groß bat den großzügigen Gönner freudeſtrahlend um die Einzahlung. Er war einigermaßen enttäuſcht, als der Ruſſe erklärte, nicht ſofort zahlen zu können, ſondern ein„Zahlungsverſprechen“ vorſchlug, für das er dennoch eine Quittung verlangte. Dem ſonderbaren Spender wurde daraufhin eröff⸗ net, daß nur tatſächlich eingezahlte Beträge quittiert werden könnten. Der Ruſſe zog ſeine Brieftaſche, die ſcheinbar mit Banknoten dick gefüllt war, entnahm ihr zwei Hundertmark⸗ ſcheine und übergab ſie Herrn von Groß. Vom Büro aus ſuchte der Ruſſe Wagners Villa auf und beſtand darauf von Frau Coſima Wagner empfangen zu werden. Er wurde mit Freuden aufgenommen, zumal er behauptete, für den Bayreuther Fonds zehntauſend Rubel geſtiftet zu haben. Vas ſind wir geworden? Etwas zu werden das iſt das Streben des Knaben und des jungen Mannes. Etwas zu werden, iſt auch der Wunſch des Mädchens. Wir folgen alle dem geheimnisvollen Befehl des Blutes und der wunderſamen Stimme in unſerer eigenen Bruſt. Etwas werden, das heißt für den Mann, in ſein Leben Erfolg des Berufes tragen. Etwas werden, das heißt für das Mädchen Gattin, Mutter und Hüterin des heimiſchen Herdes zu ſein. Es liegen Freude und Glück in dieſem Streben beſchloſ⸗ ſen und ſie geben Erfüllung. Der Weg führt Bekannimachungen ber A. S. D. A. P. Kreis Heppenheim NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſau. Przuart am Masn, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteſlung geſondeste Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anme gung. 0 L L Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an ber Bergſttaßn Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mütwochs ven 15—18 Uhr. Der Kreiskaſſenleiter! Ich bitte unbedingt darauf zu achten, daß die Monatsmeldungen bis ſpäteſtens 1. Auguſt ds. Ihrs. abends auf der Kreisleitung vorliegen. Amt für Beamte, Ortsgruppe Heppenheim. Am Freitag, den 31. Auguſt, abends 8.30 Uhr, findet im Saalbau Kärchner eine Beamtenver⸗ ſammlung, verbunden mit einem Lichtbildervortrag des Reichsluftſchutzbundes ſtatt. Es iſt Pflicht jedes Beamten dieſe Verſammlung zu beſuchen. Entſchul⸗ digungen können nur für ganz dringende Fälle entgegengenommen werden. Ruppert, Kreisleiter AS BO- DAF. Kreis waltung. Die Verrechnung der„Arbeitertume“ iſt um⸗ gehend und wie ſeither vorzunehmen. . — Omnibusfahrt zum„Niecſteiner Weinfeſt 1936“ mit Kraft durch Freude. Am 9. Auguſt 1936 fährt der Kreis Bensheim⸗ Heppenheim zum Nierſteiner Weinfeſt 1936. Die Fahrt geht um 8 Uhr ab Bensheim mit Omni⸗ buſſen am Ritterplatz und geht über Lorſch Autobahn bis Darmſtadt nach Kornſand-—Nierſtein. Heimfahrt über Worms. Der Teilnehmerpreis be⸗ trägt 4.90 Mk. In dem Preis ſind enthalten: Eintritt zum Weindorf, Plakette, Eintritt zum Feſtſpiel, 1 Glas Nierſteiner Wein und 1 Los (liedes 5. Los gewinnt eine Flasche Nierſteiner Qualitätswein), außerdem 1 Miktageſſen. Die Be⸗ triebe im Kreis können ebenfalls an der Omni⸗ busfahrt teilnehmen. Anmeldungen bis ſpäteſtens 5. Auguſt bei unſeren Dienſtſtellen(Kreisamt Hochſtraße 2) und dem Kreiswanderwart(Heſſ. Kreisamt Bensheim, Eingang). Die Ortswarte melden ebenfalls bis ſpäteſtens 5. Auguſt di⸗ Teilnehmerzahl. Steffan, Kreiswalter J d auch über Enttäuſchungen hinweg und läßt manche Stunde ſchwer und dunkel erklingen. Es iſt ſelbſtverſtändlich: Der Mann, der auf ein erfolggekröntes Leben zurückblicken kann, wird ſich in dieſer u. jener Stunde mit Stolz darauf berufen, und er wird das Gefühl der Befriedigung darüber hegen. Die Frau wird in ihren Aufgaben und Pflichten ruhen und gleicherweiſe die Sicherheit des Bewußtſeins bergen, erfüllt zu haben, was ihrem Weg vor⸗ gezeichnet war. Aber das alles ſind ja ſchließlich nur äußer⸗ liche Dinge. Worum es geht, das iſt etwas ganz anderes, iſt viel mehr und zielt weit mehr in die Tiefe. Aus der ſonnigen Unbekümmert⸗ heit der Kinderzeit ſind wir alle hinausgetrie⸗ ben worden durch Beſtimmung und in der Seele verankerten Wunſch. Und dieſer Weg führt in Verſtrickung und ſcheinbar unverein⸗ bare Gegenſätze. Was uns hier begehrenswert erſcheint und wofür wir unſere Kräfte regen, ſtreckt uns plötzlich ſeine Krallen entgegen; was wir mit heißen Wünſchen begleiteten, legt uns Enttäuſchungen auf. Und unverſehens ſind wir ſelbſt verändert und verwandelt, ſind andere geworden, weil die Welt ihren Ein⸗ fluß auf uns ausgeübt hat. Manche gute Anlage, die in uns war, wurde verſchüttet un⸗ ter dem Gebot des Alltags, manche feine Saite des Herzens, die erklingen wollte, wurde zum Schweigen verurteilt. Und wenn wir uns daun einmal prüfend vornehmen, wir ſind wohl alle nicht recht zufrieden mit dem, was wir ge⸗ worden ſind, weil wir andere geworden ſind, als es uns einſt als lichter Traum der Kind⸗ heit vorſchwebte. Und doch können wir alle nicht darüber hin⸗ weg und nicht über uns ſelbſt hinaus. Es bleibt uns nur, den Geſetzen des Daſeins zu gehorchen und uns zu mühen, trotz allem zu ſein und zu bleiben, die wir in unſerm tief⸗ ſten Weſen ſind. . Wohl bei keiner anderen ſportlichen Ver⸗ anſtaltung hat das berühmte Wort von der „glorreichen Ungewißheit des Sports“ ſo große Berechtigung wie bei den Olym⸗ piſchen Spielen. Was in vier Jahren auf⸗ gebaut wurde, kann hier in Sekunden zu⸗ ſammenfallen, Hoffnungen und Favoriten gehen in den Kampf, und trotzdem ſiegen nachher oft genug die Unbekannten, Unbe⸗ achteten. Die, denen man kein Wort in den Vorſchauen widmete, ſie bringen die großen Ueberraſchungen. Und gerade dieſe Ueber⸗ raſchungen machen einen großen Reiz des Sports aus. Zuyischen ſalduedaille d leeuee ließen Hoffadugeu, TJauorifea Cc Uebe, lei den Oln. Selen rekord Williams. Doch weiter ſchweift unſer Blick über die Liſte der olympiſchen Wett⸗ bewerbe. In den langen Strecken über fünf und zehn Kilometer hat der kleine japa⸗ niſche Student Murakoſo famoſe Zeiten gelaufen, und dennoch rechnet alles mit den Finnen, die ſeit Nurmi dieſe Strecken in Erbpacht genommen haben. Das ganz große Rätſel gibt der Marathonlauf auf. Vor vier Jahren ſiegte über dieſe 42,195 Kilo⸗ meter lange Strecke der Argentinier Zabala, der heute mit ſeinem Landsmann Oliva, den Südafrikanern Coleman und Gibſon und den Japanern zu den Favoriten zählt. 8 So iſt es auch bei dieſen Olympiſchen Spielen in Berlin. Mit ihren Rekordzahlen an Teilnehmern ſtellen ſie jeden, der eine Vorſchau geben, vorausſichtliche Sieger nennen ſoll, vor eine unlösbare Aufgabe. Zuviel unbekannte Faktoren ſprechen hier mit, zuwenig kennt man die Sportsleute aus fremden Ländern, deren Namen auch der Fachmann oft in der Meldeliſte zum erſtenmal lieſt. Wie ſoll man da ihr Können einſchätzen, wie ſoll man ihre Ausſichten beurteilen können? Wir müſſen uns damit abfinden, und wenn wir hier Namen nennen, dann nur die, die ſich bisher am beſten gezeigt haben, ohne daß man wiſſen kann, daß ſie die Beſten ſein werden. Wie ſtets, iſt die Leichtathletik das Hauptereignis der Olympiſchen Spiele. In Zabala, der argentiniſche Läufer. er Leichtathletik wieder iſt der 100-Meter⸗ Lauf der erregendſte, ſpannendſte, ſchärfſte Kampf. Alle Welt glaubt an einen ſicheren Sieg des„Wundermannes“ Jeſſe Owens. Wird es dazu kommen, wird Owens auch den Weitſprung gewinnen, in dem er kürz⸗ lich erſt einen wunderbaren Weltrekord auf⸗ geſtellt hat? Auch bei den 400 Metern hat Amerika eine ganze Garde, die ſchneller iſt als jeder andere Läufer, und an der Spitze ſteht mit einem geradezu unfaßbaren Welt⸗ Toni Merkens, Amateurweltmeiſter im Radfahren. Wird der Träger der Goldmedaille unter dieſen ſein oder heißt es von ihnen:„Ferner liefen..“? Springen und Werfen bei der Leichtathletik gibt uns beſſere Ausblicke. Oft ſtehen hier unſere Kämp⸗ fer an der Spitze. Wenn auch Owens im Weit⸗ ſprung faſt die 8⸗Meter⸗ Grenze erreichte, ſo ſtehen ihm doch die Deutſchen Long und Leichum nur wenig nach. Im Drei⸗ ſprung gibt es viele gute Japaner und einen aus⸗ gezeichneten Auſtralier: Metcalfe, der den Welt⸗ rekord hält. Im Stabhoch⸗ ſprung iſt Amerika wie⸗ der, zuſammen mit dem Japaner Ohye, allein. Im Hochſprung iſt die Lage faſt genau ſo. Anders da⸗ gegen im Diskuswerfen, bei dem der Deutſche Schröder den Welt⸗ rekord hält und wir auch noch andere Hoff⸗ nungen haben. Schweden und Amerika ſind hier unſere großen Gegner. Das gleiche Bild beim Kugelſtoßen und Speerwerfen. Woellke trägt mit der Kugel auf ſeiner Hand alle unſere Hoffnungen. Bei den Schwerathleten ſieht es auch nicht ſchlecht für uns aus. Im Gewichtheben ſind unſere großen Gegner in den Fran⸗ zoſen, Oeſterreichern und Aegyptern zu ſuchen, während man die anderen ſchlecht einſchätzen kann. Im Ringen und Boxen iſt die Teilnahme ſo groß und die Form der einzelnen ſo ſchwer einzuſchätzen, daß lieber keine Namen genannt werden ſollen. Die großen Fechternationen ſind in Berlin alle vollzählig verſammelt. Italien, Ungarn und Frankreich ſind die Favoriten, unſere Fechter werden auch ein Wörtchen mitreden. Die Schießwettbewerbe ſind ebenfalls hart umſtritten. Amerika, Argentinien, Finnland und nicht zuletzt Deutſchland neben vielen anderen Nationen ſtellen erſtklaſſige Mann⸗ ſchaften, deren jeder ein Sieg zuzutrauen wäre. Im Modernen Fünfkampf dagegen kann man auf einen Zweikampf Deutſch⸗ land— Schweden rechnen, und es iſt noch nicht heraus, ob nicht diesmal die ſeit 1912 beſtehende ſchwediſche Siegerfront durch⸗ brochen wird! Das Turnen erfreut ſich in der ganzen Welt einer großen Anhänger⸗ ſchaft. Ungarn, die Schweiz, Finnland und Italien ſind unſere großen Gegner. Eine beſondere Stellung nimmt das Reiten ein. Wir ſtützen uns in den Offi⸗ zieren der Kavallerieſchule Hannover auf eine ausgezeichnete Mannſchaft, die aber ihr Beſtes hergeben und außerdem noch viel Glück haben muß, um ſich mit Erfolg der ſtarken Konkurrenz aus aller Welt erwehren zu können. Er⸗ wähnt ſei nur, daß vor vier Jahren in Los Angeles ein Japaner den größten Reiter⸗ ſieg errang! Nicht vergeſſen ſein ſoll aber auch, daß Deutſchland mit dem unver⸗ geßlichen Freiherrn v. Lan⸗ gen und der deutſchen Mann⸗ ſchaft in Amſterdam 1928 Einzel⸗ und Mannſchafts⸗ wettbewerb der Dreſſur ge⸗ wann! Auch im Radrennen ſind wir gut gerüſtet. Mit dem Kölner Toni Merkens haben wir den letztjährigen Ama⸗ teurweltmeiſter in unſerer Mannſchaft. Er hat in ſeinen Kameraden von der Natio⸗ nalmannſchaft der Bahn beſte Unterſtützung und wird ſein Beſtes für den deutſchen Sieg geben. Nicht ſo gut ſieht es bei den Straßenfahrern aus, für das Italien, Bel⸗ gien und Frankreich ausgezeichnete Ver⸗ tretungen beiſammen haben. Nun kommen wir zum Schwimmen. Die Trainingszeiten der frühzeitig in Berlin eingetroffenen Japaner zeigen, daß ſie nicht Giſela Mauermeyer, eine deutſche Olympiahoffnung. gewillt ſind, ihre Hegemonie abzugeben. Andererſeits ſind auch die anderen Natio⸗ nen, Deutſchland eingeſchloſſen, nicht müßig geblieben. Damit ſind wir auch zu den anderen Waſſerſportarten gekommen. Die Ruderer und Kanufahrer haben ihr Quartier in Grünau. Was ſchon die letztjährigen Europameiſterſchaften erwieſen, ſcheint ſich Woellke ſtößt die Kugel. zu beſtätigen. Europa iſt gerüſtet, Amerika und Japan ſind die großen Gegenſpieler. Die Segler haben ihr Revier in Kiel, und hier ſind die Ausſichten ſo verteilt, daß es ſich erübrigt, Namen und Nationen zu nennen. Zum Schluß kommen noch die Mann⸗ ſchaftsſpiele: Fußball, Hockey, Handball, Basketball und Polo. Im Fußball wird es natürlich die größten Kämpfe geben. Die große Ueberraſchung des Meldeergebniſſes war, daß ſich England, das lange abſeits ſtand, beteiligen wird. Ob es allerdings den engliſchen Amateuren gelingen wird, die Deutſchen, Italiener, anderen ſtarken europäiſchen Nationen zu beſiegen, iſt noch fraglich, da Englands Stärke bekanntlich im Berufsfußball liegt. Im Hockey gibt es drei Favoriten, die an der Spitze der drei Gruppen für die Vor⸗ rundenſpiele ſtehen: Indien, Deutſchland und Holland. Faſt möchte man annehmen, daß dieſe Reihenfolge auch beim Ende be⸗ ſtätigt wird. Beim Handball iſt Deutſchland großer Favorit, und höchſtens die Oeſter⸗ reicher könnten uns hier Schwierigkeiten bereiten. Schließlich darf man in dieſer Betrach⸗ tung die Frauen nicht vergeſſen. Deutſch⸗ lands zuverläſſigſte und ausſichtsreichſte Kämpferin iſt die Münchnerin Giſela Mauermeyer, die in den letzten Wochen im Diskuswerfen einen Weltrekord an den anderen reihte. Sie überragt alle anderen, und wenn ihr jemand gleichzuſtellen iſt, dann das amerikaniſche„Farmergirl“ Helen Stephens, die beſonders im Laufen hervor⸗ ragend iſt und kaum eine Gegnerin zu fürchten hat. Bei den Schwimmerinnen ſind Amerika, Holland und Dänemark beſonders ſtark vertreten, aber wir hoffen, auch hier ein Wörtchen mitreden zu können. Die Frauen werden alle Anſtrengungen machen, wieder mit großen Leiſtungen aufzuwarten, ſind ſie doch erſt ſeit 1928 bei den modernen Olympiſchen Spielen vertreten. Horſt Bree. Photos(56, M.) Scherl Bilderdienſt(J), Schirner(3), Atlantic(1). Die indiſche Hocken mannſchaft, die 1028 die Goldmedaille errang. Holländer und die e 5 daft 65.“ wurde dienst 0 nal, 9 dan vußt 1 d ung du lin 60 gamme Dülhe, nunche gun fe abel! lud bine il 000 den L einem! Ausſpa Gruß war nul harzige Banane n hir ene Ohr Tanne grüner drr! Fel, ſchalel, Roben id wit zen n de die Shurn ein tuch Hlaben ſic g das nig Lens? in Lebe wethen! ſib, A mit der Vullztu gere Und de Reich tum, de fanbhe und he echter! eine N. des Leh Hab' d den Zw Heimat nocdet fischen Nn l Ethel! N ner pielet. l. und aß es 15 31 lann⸗ ball, d es . Die niſſes bſeits s den „ die 9 die 1 7 mo a eg. vn Vor⸗ land men, e be⸗ hland eſter⸗ leiten rach⸗ ulſch⸗ üchſte iſela n im den eren, 1 it, helen wot⸗ 1 ſind ders hiet Die chen, len, ren t. „ — —ͤ————————r—rriꝛ—ũʃbʃꝝ᷑᷑TDũ: ͤ—AWGr4—————— I . N N Bekanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 S A.⸗ Sportabzeichen in Bronce wurde gefunden. Abzuholen auf der Sturm⸗ dienſtſtelle 60/R/250, Saarſtraße 15. Franzke, Ortsgruppenleiter. D A F.— Abt.„Kraft durch Freude“ Betr.: Rheinfahrt nach Koblenz Die Fahrt iſt verlegt auf den 9. Auguſt. Die Teilnehmer wollen die Bekanntgabe im lokalen Teil der 71 5 Zeitung beachten. ögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. Juli 1936 Denkſpruch Wir wollen dem Volke die Illuſion neh⸗ men, daß das Leben dem Einzelnen und der Nation geſchenkt werde. Wenn du Brot willſt, mußt du arbeiten; wenn du leben wilt mußt du ringen; und wenn du ringen willſt, mußt du kämpfen. Adolf Hitler. 1 So ein Redalktionsſchreibtiſch iſt das Sammelbecken gar mancherlei recht proſaiſcher Dinge, die einem viel Arbeit, leider auch manchen Aerger und Verdruß bringen. Nur ganz ſelten iſt auch einmal eine Anerkennung dabei oder etwas, das einem Freude bereitet. Und darüber iſt man nun doppelt erfreut. Eine ſolche Freudenbotſchaft flog mir jüngſt in Geſtalt eines friſchen Tannenzweiges auf den Tiſch. Ein alter, treuer Freund, der in einem tannenumrauſchten Waldheim Tage der Ausſpannung verbringt, ſchickte mir dieſen Gruß aus deutſchem, heimatlichen Wald. Es war nur ein ſchlichter Zweig mit 15 grünen, harzigen Tannenzapfen, die ſchwer wie pralle Bananen herabhingen. Aber der ganze Duft der harzigen Wälder ſchien in dieſem Zweig eingefangen zu ſein, und wenn man ihn an's Ohr nahm, da glaubte man das Rauſchen der Tannenwälder zu hören, der dunklen, immer⸗ grünen Wälder, die im Sommer den Wan⸗ derer beglücken und im Winter in ihrer wei⸗ ßen, kriſtallenen Pracht einen wunderbar ſchönen, erhebenden Anblick bieten. Hoch droben auf den Wipfeln der Tannen hängen jetzt wieder die friſchen, harzigen Tannenzap⸗ fen an den Zweigen. Es iſt eine ſchwere Laßt, die die Tannen zu tragen haben. Wenn der Sturm tobt, dann mag hin und wieder mal ein Zweig abbrechen und mit den grünen Früchten zu Boden fallen. Aber die Tannen bleiben aufrecht ſtehen, ſie ſchützen und ſtützen ſich gegenſeitig und trotzen dem Sturm. Iſt das nicht ein ſchönes Sinnbild des Menſchen⸗ lebens? Wie viele von den Früchten, die wir im Leben zu ernten heller, entgleiten uns, werden uns entriſſen, bevor ſie reif geworden ſind. Aber die E. iſt, daß wir feſt mit der Erde, mit unſerem Heimatland und Volkstum verwurzelt bleiben, daß wir uns gegenſeitig helfen und die Schwachen ſtützen. Und daraus erwächſt dann die echte Volksge⸗ meinſchaft, das geſunde, lebensſtarke Volks⸗ tum, das wie der Tannenwald allen Stürmen ſtandhält und wertvolle Früchte für Volk und Heimat hervorbringt. Ein ſchlichter, aber echter Waldgruß iſt mir dieſer Tanfenzweig, eine Mahnung auch, allezeit in den Stürmen des Lebens aufrecht und ſtandhaft zu bleiben. Hab' Dank dafür, lieber Freund. Ich behalte den Zweig als Sinnbild der Heimatliebe und Heimatverbundenheit in Ehren, bis er ver⸗ trocknet iſt. Und wenn ich ihn jetzt in ſeinem friſchen Grün betrachte, dann klingt es in mir: „O Tannenwald, o Heimat———“. YYY ꝓꝙꝓYYYPEECTTTT Erholung in der Freizeit im KdF.⸗Sportkurs— jeden Donnerstag und Freitag, abends im„Freiſchütz“— für Männer, Frauen und Mädchen! Die steuerliche Unbebenklichkeits⸗ beſcheinigung Gleichzeitig mit der Herabſetzung der für die Vergebung öffentlicher Aufträge vorgeſehe⸗ nen Wertgrenze für ſteuerliche Unbedenklich⸗ keitsbeſcheinigungen auf 100 RM. hat der Reichsfinanzminiſter eine Erleichterung für die Fälle angeordnet, in denen bereits eine Beſtrafung erfolgte. Nach den bisherigen Be⸗ ſtimmungen iſt die Unbedenklichkeitsbeſcheini⸗ gung zu verſagen, wenn eine rechtskräftige Veſtafung wegen einer Straftat vorliegt, die nach dem 30. JIczuar 1933 begangen iſt. Um Härten zu vermeiden, die ſich bei einer ſtarren Anwendung dieſer Beſtimmung ergeben können, iſt der Miniſter damit ein⸗ verſtanden, def den beſtraften Steuerpflich⸗ tigen eine Beſcheinigung erteilt wird, wenn ſeit der rechtskräftigen Beſtrafung zwei Jahre 1 ſind und der Steuerpflichtige ſich in dieſer Zeit in ſeinem geſamten ſteuerlichen Verhalten als zuverläſſig erwieſen hat. In derartigen Fällen ſoll aber geprüft werden, ob die Gültigkeitsdauer der Unbedenklichkeits⸗ beſcheinigung auf einen kürzeren Zeitraum als ein Jahr zu bemeſſen iſt. Im übrigen betont der Miniſter noch⸗ mals, daß die Finanzämter nur die Vewſſg⸗ hafte Erfüllung der ſteuerlichen Verpflich⸗ tungen des Antragſtellers zu prüfen 7 und daß ſich die Beſcheinigungen lediglich auf die ſteuerliche Unbedenklichkeit erſtrecken dür⸗ fen. Achtung Koblenzahrer! Betr.: Rheinfahrt am 2. Auguſt 1936 Wegen zu geringer Beteiligung muß die Rheinfahrt um 8 Tage, auf den 9. Au⸗ guſt verlegt werden. An dieſem Tage wird die Fahrt gemeinſchaftlich mit dem Kreis Worms durchgeführt. Der Preis ermäßigt ſich auf RM. 5.40, allerdings ab Worms. Für die Zufahrts⸗ ſtrecke vom Einſteigebahnhof des Teilnehmers bis Worms gewährt die Reichsbahn 75 prozen⸗ tige e twaige Abſagen ſind bis e Samstag, 2. Au gut, dem Ortswart der NSG.„Kraft durch Freude“, K. Weidner, Repsgaſſe 9, perſönlich oder ſchriftlich mitzuteilen. Wer 185 bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgemeldet hat und an der Fahrt doch nicht teilnimmt, muß trotzdem den vollen Teil⸗ nehmerpreis entrichten. Weitere Anmeldungen für die Fahrt am 9. Auguſt können nur im Umfange etwaiger Abſagen, weil die Fahrt verlegt wurde, er⸗ folgen.— Genaue Abfahrtszeiten werden noch bekannt gegeben, ebenſo werden die Fahrt⸗ unterlagen den Teilnehmern rechtzeitig zu⸗ lt. geſtel N Wer beleiligt ſich an ber Erlangung des Aeichssportabzeichens? Auf die heute Abend um halb 10 Uhr im„Freiſchütz“ von Sportlehrer Kau mann⸗ Mannheim ſtattfindende Beſprechung mit gleichzeitiger Anmeldung ſeien nochmals alle Turner und Sportler hingewieſen und wird dabei eine Beteiligung aller Aktiven erwartet. * Die Friſt jür Patlenweinbezug Verlängerung bis zum 15. Auguſt Der Reichsorganiſationsausſchuß zur Durchführung des Feſtes der deutſchen Traube und des Weines 1936 gibt bekannt, daß mit Rlckſicht darauf, daß auch jetzt noch zahlreiche Städte und Ortſchaften ihre Be⸗ reitwilligkeit erklärt haben, Patenſchaften zu übernehmen und daher noch Zuteilungen er⸗ olgen müſſen, die Friſt für den Bezug von atenwein aus den Erzeugergebieten bis zum 15. Auguſt 1936 verlängert wird. Die Wein⸗ verteiler werden jedoch aufgefordert, den Be⸗ zug der Patenweine tunlichſt zu beſchleunigen, damit die Pflege und Abfüllung der Weine nicht notleidet und die Anlieferung recht⸗ zeitig erfolgen kann. Die Patenſtadt⸗Organi⸗ ſationsausſchüſſe werden angewieſen, bei der Zulaſſung auswärtiger Weinverteiler nach olgenden re e zu verfahren: Die ür auswärtige Weinverteiler vorgeſchriebene 300⸗Litergrenze für Lieferungen an Gaſt⸗ ſtätten, Ladengeſchäfte uſw. hat den Sinn, zu verhindern, daß bisher nicht übliche Direkt⸗ geſchäfte aus den Weinbaugebieten den ge⸗ wohnten Handelsweg ſtören. Von einer allzu ſtarren Handhabung dieſer Grenze iſt daher mit Rückſicht auf eine reibungsloſe Beliefe⸗ rung der Patenſtädte und Ortſchaften abzu⸗ ſehen. Auswärtige Weinverteiler, die im Verbrauchsgebiet ihren Sitz haben, ſind auch für Lieferungen kleinerer Mengen zugelaſſen, wenn der Nachweis erbracht wird, daß ſie tat⸗ ſächlich ortseingeführt ſind, d. h. ſeit Jahren über einen Kundenkreis in der Patenſtadt ver⸗ fügen. * gißt die Fakenkreuzjlagge anläßlich der Olympiabe! Um die Frage der Beflaggung während der Zeit der Olympiſchen Spiele klarzuſtellen, laſſen wir den bereits in der Preſſe erſchie⸗ nenen Erlaß des Reichs- und Preußiſchen Miniſters des Innern und des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda folgen: „Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern und der Reichsminiſter für Volks⸗ aufklärung und Propaganda geben für die Beflaggung der 1 und privaten Ge⸗ bäude aus Anlaß der XI. Olympiſchen Spiele folgendes bekannt: Die öffentlichen Gebäude flaggen nach Maßgabe des Runderlaſſes des Reichs⸗ und ichen Miniſters des Innern vom 15. Preu 71 1935(MBiV. S. 1503) in der Reichshauptſtadt vom 29. Juli, im ü b⸗ rigen Reich vom 1. Auguſt ab bis einſchließlich 16. Auguſt. Empfangs⸗ und Abſchiedszwecken dienende öffentliche Ge⸗ bäude und Einrichtungen können aus 140 Anläſſen bereits vorher und über den 16. Aug hinaus beflaggt werden. Auf dieſen Gebäuden und Einrichtungen können neben der Reichs⸗ und Nationalflagge(Reichsdienſt⸗ lagge) auch die Olympiſche Flagge und die Flaggen der an den Olympiſchen Spielen teil⸗ nehmenden Nationen geſetzt werden. Bei letzteren iſt die Flagge Griechenlands an erſter Stelle zu ſetzen; es folgen die Flaggen der übrigen teilnehmenden Nationen nach der deutſchen ABC.⸗Folge, zuletzt Deutſchland (als Gaſtgeber).“ Die hieſige Bevölkerung wird aufge⸗ fordert, vom 1. bis 16. Auguſt mit der Reichs⸗ und Nationalflagge zu flaggen. Es können auch die Olympiſche Flagge und Flaggen der an den Olympiſchen Spielen teilnehmenden ausländiſchen Nationen gezeigt werden. Die Flaggen werden während der Nacht nicht ein⸗ gezogen. 5 Das ſchlechte Wetter beeinträchtigt ſehr die begonnene Ernte, die dieſes Jahr unter großen Schwierigkeiten und langſam vor ſich geht. Vom Korn iſt der größte Teil ſchon abgemäht und aufgeſtellt, kann aber bei dem äußerſt unbeſtändigen Wetter nicht ein⸗ gebracht werden. Wo Gerſte ſchon längere Zeit lagert, beginnt ſie bereits auszuwachſen, d. h. die reifen Körner beginnen, wenn ſie mit dem feuchtwarmen Boden in Berührung kom⸗ men, zu keimen. Wo viel Unkraut ſteht, wie man es in manchen Feldern beobachtet, nimmt dieſes über die darniederliegende Frucht über⸗ hand. Weizen und Hafer warten ebenfalls auf Sonnenſchein, der dieſes Jahr ſo ſelten iſt. Es wäre ſchade und ein großer Verluſt, wenn das Getreide nicht trocken eingefahren werden könnte.— Ein Blick über die Wieſen hingegen zeigt, daß bei der feuchten Witterung das Oehmdgras raſch und reichlich nachge⸗ wachſen iſt.— Hoffen wir, daß der Auguſt beſſer wird als ſein Vorgänger und ſeine Sonne das Verſäumte nachholt. Wenn nicht bald beſſere Witterung eintritt, wird das Schaltjahr 1936 eine gute Note kaum ver⸗ dienen und wird es ſchon ſeine Richtigkeit haben, wenn die alten Leute ſagen: Schalt⸗ jahre ſeien noch nie normal geweſen. Doch mögen wir vor ſchädlichem Unwetter bewahrt bleiben.— Die Umgeſtaltung der Großwetter⸗ lage hat Fortſchritte gemacht. Ueber Weſt⸗ europa baut ſich ein Hochdruckgebiet auf, das einen Abſchluß der lebhaften, vom Atlantik ausgehenden Wirbeltätigkeit bringen wird. Dabei wird zunächſt die bisher vorhandene überaus große Regenbereitſchaft nachlaſſen, doch muß anfänglich bei Zufuhr kühler Meeresluft aus Nordweſt noch immer mit einzelnen Schauern gerechnet werden. — Das Wetter am heutigen Donnerstag: Wechſelnd bewölkt mit häufiger Aufheiterung und nur noch einzelnen Schauern, bei leb⸗ haften weſtlichen bis nordweſtlichen Winden friſch.— Am Freitag: Häufiger aufheiternd, noch ziemlich friſch und noch nicht ganz regen⸗ ſicher. Felddiebſtähle. Das Ueberhandneh⸗ men der Felddiebſtähle in hieſiger Feldge⸗ markung gibt den Anlaß, eine Einſchränkung im Betreten der Felder eintreten zu laſſen, wie dies in unſerer Nachbarſtadt Weinheim und Gemeinden der näheren Umgebung bereits ſeit Wochen angeordnet iſt. Es iſt Perſonen, die keine Feldarbeiten zu verrich⸗ ten haben, in der Zeit von 7 Uhr abends bis 7 Uhr morgens, ſowie in der Mittags⸗ zeit von 12 bis 2 Uhr, das Betreten der Feld⸗ gemarkung verboten. Das Feldſchutzperſonal wird dieſe Anordnung ſtreng überwachen und liegt es an der Einwohnerſchaft, daß ſie die⸗ ſem Verbot das nötige Verſtändnis entgegen⸗ bringt, um dadurch mitzuhelfen, daß den Felddieben ihr verbrecheriſches Handwerk Worte in bie Zeit Die Schaffenden aber, ganz gleich, ob Arbeiter des Kopfes oder der Fauſt, ſind das Edelvolk unſeres Staates, das iſt das deut⸗ ſche Volk. Adolf Hitler. Achtung vor der Arbeit an ſich und Eh⸗ rung nach der vollbrachten Leiſtung in dieſer Arbeit— das iſt oberſtes Geſetz für eine nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft. Dr. Robert Ley. cddddddadaddddaddaddadadddadadddaddd auszulben unmöglich gemacht wird. Die Feld⸗ diebe werden auch hier Strafe zu gewärtigen haben; denn wer ſich an der Habe anderer Menſchen vergreift, verdient ange⸗ prangert zu werden. Vermeidet Lautjprecherlärm! Die Tatſache, daß in den Sommermona⸗ ten Lautſprecherlärm aus geöffneten Fen⸗ ſtern viele Volksgenoſſen bei ihrer berechtigten Ruhe und Erholung ſtört, gibt der Reichs⸗ rundfunkkammer Veranlaſſung, an die von ihr erausgegebenen Richtlinien gegen Laut⸗ precherlärm zu erinnern. Erſter Grundſatz bei der Handhabung eines Rundfunkgerätes in der Wohnung ſollte die ſelbſtverſtändliche gegen⸗ ſeitige Rückſichtnahme ſein, die das Zuſam⸗ menleben in der Volksgemeinſchaft verlangt. Oft iſt es nicht möglich, wegen der verſchie⸗ denen Bauanlagen das Weitertragen des Schalls, der durch den Lautſprecher verurſacht wird, zu verhindern. In einem ſolchen Fall und ebenſo bei geöffneten Fenſtern iſt der Lautſprecher nach Möglichkeit auf Zimmer⸗ lautſtärke einzuſtellen. Wer vorſätzlich ruhe⸗ ſtörenden Lärm erregt und damit Störungen in der öffentlichen Ordnung hervorruft, kann beſtraft werden. Beſte Gewähr für die Ver⸗ meidung von Lautſprecherlärm bietet die in die Tat umgeſetzte nationalſozialiſtiſche Haus⸗ gemeinſchaft. Bei beſonderen Anläſſen, 5 B. bei Gemeinſchaftsempfang, iſt der Betrieb von Lautſprechern anders zu werten als ſonſt. Hierzu gehören alle großen Gemeinſchafts⸗ ſendungen politiſchen, kulturellen und ſport⸗ lichen Inhalts, an denen alle Volksgenoſſen durch den Rundfunk teilnehmen ſollen. Die Bebeulung der Bierſteuer jür die Gemeinden An dritter Stelle unter den Steuereinnahmen s Zu den Steuern, die die Länder und Ge⸗ meinden nach dem Finanzausgleichsgeſetz nach Maßgabe ihres Steuerbedarfs ausnutzen ſol⸗ len, gehört auch die Bierſteuer, ſoweit ſie neben der Reichsbierſteuer von den Gemein⸗ den erhoben wird. 8 Ueber ihre Bedeutung teilt Dr. Bartels von der Preußiſchen Bau- und Finanzdirek⸗ tion in der„Landgemeinde“ mit, daß nur in ſteben von 361 preußiſchen Landkreiſen es weder eine Kreis- noch eine Gemeindebier⸗ ſteuer gibt. Von den 30 000 kreisangehörigen Gemeinden weiſen faſt zwei Drittel die Bier⸗ ſteuer als Kreis⸗ oder Gemeindeſteuer nach. Sie findet ſich in faſt allen Gemeinden mit über 5000 Einwohnern. Mit einem Auf⸗ kommen von faſt 24 Millionen RM. ſteht ſie unter den eigenen Steuereinnahmen der Gemeinden an dritter Stelle. Für die einzelne Gemeinde iſt die finanzwirtſchaftliche Bedeu⸗ tung der Bierſteuer noch viel größer. Na⸗ mentlich gilt dies für die Gemeinden, die in der Nähe der Großſtädte liegen und bedeuten⸗ den Ausflugsverkehr haben. Während die Gemeindebierſteuer im Staatsdurchſchnitt auf den Kopf der Bevölke⸗ rung 1.30 RM. beträgt und in den Groß⸗ ſtädten im Durchſchnitt je Kopf der Bevöl⸗ kerung 3.29 RM. eingehen, gibt es in den Landkreiſen am Rand der Reichshauptſtadt Gemeinden, in denen Bierſteuereinnahmen bis zu 10 RM. je Einwohner erzielt werden und bei denen dieſe Einnahmen 20 bis 30 Prozent ihrer geſamten Steuereinnahmen ausmachen. Was bringt ber Nunbjunk? Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin 6.00 Muſik in der Frühe; 6.30 Früh⸗ konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Soliſtiſches Muſizieren; 9.00 Vergeſſene Muſik; 10.00 Volkslieder— Volkstänze; 11.45 Fackel⸗ ſtaffellauf Olympia-Berlin; 12.00 Eröffnung der olympiſchen Kunſtausſtellung; Anſchl. Muſik am Mittag; 13.45 Neueſte Nachrich⸗ ten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Jugend, wir tragen die Fahnen... 16.00 Bunter Nachmittag; 17.00 Fackelſtaffellauf Olympia⸗Berlin; 18.00 Unterhaltungskon⸗ zert; Dazwiſchen: Hörberichte; 20.00 Kurz⸗ nachrichten des Drahtloſen Dienſtes; 20.10 Richard Wagner-Abend; 22.00 Wetter, Preſſe Sport; 22.15 Vorolympiſche Streiflichter; 22.30 Weaner Gemütlichkeit und ſpaniſche Hetz; 23.57 Fackelſtaffellauf Olympia⸗Berlin; 0.15 Kammermuſik; 1.00 Konzert nach Mit⸗ ternacht. — r 20 000-Markſpende der Stadt Mannheim Spende für die Hinterbliebenen der verun⸗ glückten SA.⸗Leute Im Anſchluß an die Beſtattung der ver⸗ unglückten SA.⸗Leute berief der Oberbürger⸗ meiſter die Ratsherrn zu einer Sitzung in den feierlich ausgeſchmückten Ratsſaal, um die Anteilnahme der Stadtverwaltung zum Aus⸗ druck zu bringen. Gleichzeitig gab der Ober⸗ bürgermeiſter ſeinen Entſchluß bekannt, für die bedürftigen Hinterbliebenen der verun⸗ glückten SA.⸗Leute den Betrag von 20 000 RM. zur Verfügung zu ſtellen.— Der Ober⸗ bürgermeiſter hat ſich ferner entſchloſſen, für die Spaniendeutſchen einen Betrag von 2000 RM. bereitzuſtellen. Darmſtadt.(Der Vollsgerichtshof tagt). Am Mittwoch, 26. Auguſt, vormittags 9 Uhr, und an den folgenden Tagen findet, wie die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt mitteilt, vor dem 2. Senat des Volksgerichtshofes Ber⸗ lin im Landgerichtsgebäude zu Darmſtadt gegen den 40 Jahre alten Ludwig L. aus Ludwigshafen und ſechs andere Angeklagte die Hauptverhandlung wegen Vorbereitung zum Hochverrat ſtatt. Die Angeklagten ſind ehemalige Funktionäre und Mitglieder der nach der Machtübernahme aufgelöſten und verbotenen anarchiſtiſchen Gewerkſchaftsorga⸗ niſation FAll D.,(Freie Arbeiter⸗Union Deutſchlands). Sie haben in der Zeit von 1933 bis 1935 in Mannheim, Ludwigshafen, Offenbach, Darmſtadt, Frankfurt a. M. und auch im Ausland verſucht, die Ziele ihrer illegalen Organiſation durchzuſetzen. Frankfurt a. M.(Einbrecher feſt⸗ genommen.— Ein Dutzend Einbrüche ein⸗ geſtanden). In letzter Zeit wurden in Lager⸗ räumen des Oſthafens und in Neubauten im Stadtgebiet fortgeſetzt Einbrüche ausgeführt und Metalle, Dachpappe, Benzin u. a. m. geſtohlen, den Täter in der 75 7 des 29⸗ jährigen Adolf Kroh zu ermitteln und feſt⸗ zunehmen. Kroh hat bis jetzt ein Dutzend Einbrüche eingeſtanden. Es iſt aber anzuneh⸗ men, daß er noch mehr Einbrüche ausge⸗ führt hat. Heppenheim.(Kirchweihe). Am kom⸗ menden Sonntag und Montag findet die dies⸗ jährige Kirchweihe in unſerem ſchönen Städt⸗ chen ſtatt. Es werden wohl wie ſeit vielen Jahren ſich auch in dieſem Jahre viele Fremde nach Heppenheim begeben, um Stunden des Frohſinns und der Geſelligkeit zu verleben. Seligenſtadt. In der Gemarkung Seligenſtadt wurden bei Meliorationsarbeiten Aus Stadt und Land am Mittwochnachmittag, gegen 1 Uhr, vier Arbeiter vom Blitz getroffen. Drei Arbeiter ſind getötet worden, der vierte wurde ſchwer verletzt in das Kreiskrankenhaus in Seligen⸗ ſtadt eingeliefert. Bald nach dem Unfall fand ſich Kreisdirektor Dr. Koch und Bürgermeiſter Dr. Münchmeier an der Unglücksſtelle ein. Die Toten weiſen keinerlei Verbrennungs⸗ ſtellen auf. Es muß angenommen werden, daß der Blitz in den naſſen Erdboden oder in den vorbeifließenden Bach einſchlug und daß das Waſſer und die feuchte Erde als Leiter ge⸗ wirkt haben. Die Leute haben gerade an dem Bach gearbeitet und das Gewitter, das ſehr plötzlich heraufzog, muß ſie überraſcht haben. — Unwetter über Erzhauſen. Auch über Erzhauſen endlud ſich ein ſchweres Ge⸗ witter. Der wolkenbruchartige Regen ver⸗ wandelte in ein paar Minuten die Straßen in reißende Bäche. Mit dem Unwetter war ein ſchwerer Hagelſchlag verbunden, der großen Schaden in der Gemarkung anrichtete. Im Zahlreicher Auslänberbejuch im Gau Tänze und Volkschöre des Aus⸗ landes während der Reichsfeſt⸗ woche der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Während der Reichsfeſtwoche der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ beſuchen den Gau Heſſen⸗Naſſau mehrere ausländiſche Volksgruppen. Eine rumäniſche Volkstanz⸗ gruppe ift am 4. Auguſt, abends 7.30 Uhr, in Frankfurt a. M. ein und wird bei Ver⸗ anſtaltungen in Bad Schwalbach und Bad⸗ Nauheim mitwirken. Gleichfalls aus Ru⸗ mänien trifft am 2. Auguſt eine Volkschor⸗ gruppe ein, die an Veranſtaltungen innerhalb des Kreiſes Groß⸗Frankfurt teilnimmt. Außer den Rumänen erwartet der Gau Heſſen⸗Naſſau noch den Beſuch von 30 Nor⸗ wegern, die an dem innerhalb der Reichsfeſt⸗ woche für den Gau vorgeſehenen Rheiniſchen Abend in Rüdesheim mitwirken. Weiterhin nehmen die Norweger auch an dem großen Rheinabend auf Burg Klopp teil. Für all dieſe ausländiſchen Volksgruppen ſind Beſichtigungen der einzelnen Städte und ihrer Sehenswürdigkeiten vorgeſehen: die Norweger fahren nach Schloß Johannisberg, erleben gemeinſam mit Urlaubern aus dem Gau Sachſen eine Rheinfahrt noch Koblenz ſowie eine Autobusfahrt durch das Wiſper⸗ tal, wo das Arbeitsdienſtlager in der Lauken⸗ mühle beſichtigt wird. Den Rumänen wird der die die Gemeindeverwaltung durchführen läßt, Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Olympiade 1936 Aus Anlaß der XI. Olympiade flaggt ganz Deutſchland mit dem Symbol des Drit⸗ ten Reiches. Um den während dieſer Zeit in deutſchen Gauen weilenden Gäſten den ge⸗ ſchloſſenen Willen und die einmütige Front des Deutſchen Volkes überall zu bezeugen, erſuche ich auch die Einwohner unſerer Ge⸗ meinde, ihre Häuſer vom 1. bis 16. Auguſt zu beflaggen. Die Fahnen werden über Nacht nicht eingezogen. Viernheim, den 29. Juli 1936 Betr.: Einſchränkung des Betretens der Feld⸗ gemarkung. Durch das Ueberhandnehmen der Feld⸗ diebſtähle bin ich gezwungen, das Betreten der Feldgemarkung für ſolche Perſonen, die dort keine Feldarbeiten zu verrichten haben, in der Zeit von abends 19 Uhr bis morgens 7 hig ſowie während der Mittagszeit, von 12 bis 14 Uhr, zu verbieten. Ich habe das Feld⸗ ſchutzperſonal angewieſen, auf den Befolg die⸗ ſer Anordnung ſtreng zu achten und jede Uebertretung zur Anzeige zu bringen. Ich rechne auf die Einſichtigkeit der Ein⸗ wohnerſchaft, daß ſie dieſem Verbot das nötige Verſtändnis entgegenbringt und dadurch mit⸗ hilft, den Felddieben ihr ſchändliches Handwerk zu legen. Viernheim, den 29. Juli 1936 Betr.: Unterhaltung des gemeinheitlichen Fa⸗ ſelviehes. Für das gemeinheitliche Faſelvieh be⸗ nötigen wir etwa 350 Zentner Hartſtroh. Die Lieferung ſoll losweiſe erfolgen. Vergütet wird der Tagespreis. Angebote werden auf dem Büro Nr. 6 entgegengenommen. Viernheim, den 27. Juli 1936 Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main, die Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893. Morgen Freitag abend 8 30 Uhr, Verſammlung ſämt⸗ licher Geräteturner, Volksturner und Turnerinnen in der Sporthalle. Die Anweſenheit Aller iſt von großer Wichtigkeit. Der Turnwart. Kleiner Minder: Sportwagen zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt die Achtung! Täglich friſches aus eigener Schäferei empfiehlt Geſchäftsſtelle. Neuugerel Baumann aer eee wagen Zwangs perſteigernag. Weinheimer. ſtraße 32 Morgen Freitag, den 31. Juli 1936, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchiedene Mobiliar ⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 Schreibtiſch, 1 Büffett, 1 8 Dauerwellen⸗Apparat, 8 Jen ce mehrere Hühner und 1 Hahn zei 1 und eine Partie Schuhe. Adler, Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ Molkereiprodukte Bismarckſtr. 12 Empfehle meine friſchen Qualitäts⸗ waren, wie die bekannt gute Düuller, Käse in großer Auswahl Achten Sie auf dieſe Feld wurden an verſchiedenen Stellen drei Kornhaufen durch den Blitz getroffen. Bad Vilbel.(Neue Brunnenbohrung). Zur Gewinnung eines neuen Heilwaſſers hat die Kurverwaltung Bad Vilbel um die Ge⸗ nehmigung einer neuen Brunnenbohrung bei der Regierung nachgeſucht. Nachdem dieſe Ge⸗ nehmigung jetzt vorliegt, ſoll ſofort mit der Bohrung begonnen werden. Der Aufbau des 20 Meter hohen Bohrturms wurde bereits in Angriff genommen. Aus Oberheſſen.(Durch einen Knallkorken verletzt). Daß Spielzeugpiſtolen recht gefährlich werden können, wenn ſie un⸗ vorſichtig gehandhabt werden, mußten zwei Jungens in Obbornhofen(Oberheſſen) erfah⸗ ren. Als die Schreckſchußpiſtole ganz ge⸗ wiſſenhaft„geladen“ werden ſollte, explodierte unvermutet ein Korken und flog dem 12⸗ jährigen Sohn des Werkmanns Friedrich Kammer ins Geſicht. Ein Auge wurde ſo ſchwer verletzt, daß das Kind ſofort in die Univerſitäts⸗Augenklinik gebracht werden mußte. Das Auge dürfte kaum noch zu retten ſein. Reichsautobahn, ſowie die Sehens würdigkeiten der Stadt Frankfurt a. M. gezeigt. Auch ſie werden auf einer Rheinfahrt und einer Tau⸗ nustur mit den Schönheiten unſeres Rhein⸗ Mainlandes vertraut gemacht. Beim Abſchied der rumäniſchen Truppen in ihrem Heimatland wurden ſie vom König empfangen, der ſie eigens beauftragt hat, am Ehrenmal in Berlin im Namen des rumä⸗ niſchen Volkes eine rumäniſche Volkskrone niederzulegen. Die Unterbringung ber kommenden Weinernte Auf einer ao. GV. der Genoſſenſchafts⸗ Hauptkellerei Rheinpfälzer Winzer, Muß⸗ bach, führte der Vorſitzende des Garten⸗ und Weinbauwirtſchaftsverbandes, Pg. Handrich, u. a. aus, daß den großen Weinernten der Jahre 1934 und 1935 vorausſichtlich auch eine ſolche in dieſem Jahre folgen werde. Die in den Vorjahren vom Reichsnährſtand feſtgeſetzten Richtpreiſe könnten auf die Dauer nicht eingehalten werden, wenn nicht Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen ſeien. Eine Ernte nütze nichts, wenn ſie nur im Faß lagere, ſie müſſe auch abgeſetzt werden. Zur Unterbringung der beiden Rekordernten 1934 und 1935 und zur Förderung des Abſatzes könnten die aus dieſen Geſichtspunkten heraus gegründeten Genoſſenſchafts⸗Hauptkellereien Hervorragendes leiſten. Leider hätten viel⸗ fach die angeſchloſſenen Vereine und Genoſſen⸗ ſchaften bei dem Ablieferungsrecht die Ab⸗ lieferungspflicht vergeſſen laſſen. Deshalb e 7 W n e, ethol Dich im Urlaub was Immet es fel. bas bum — 8 ss teu Dich am Buch delm Wandern, bel sport und Splel 9 ſuchen iolt fraſt und erholung: über elnem ſchönen Buch abet Jerſtteuung und frohe laune! ln unterhaltſamer Roman, ene ſpannende krzählung. Beſchrelbung oder Dichtung. verſchönt Dle den urlaub! müſſe für die Folge mit dem Recht auch die Pflicht verbunden ſein.— Die Verlagerung der neuen Ernte müſſe ſich mehr auf den Bauern ſtützen, als auf die Genoſſenſchaft ſelbſt. Deshalb ſei es Aufgabe des Winzers, dafür zu ſorgen, daß gerade in dieſem Jahre Lagermöglichkeiten geſchaffen werden ſowie ein Zuſammenſchluß der Beteiligten auf dem Genoſſenſchaftsweg. Auch müſſe der weitere Anbau, insbeſondere der Maſſenträger, unter allen Umſtänden eingeſchränkt werden. Der Einzelhandel in ber Weinwerbewoche An dem Vertrieb der Patenweine für das „Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ vom 19. bis 27. September 1936 iſt außer dem Weinhandel und dem Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe die Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel beteiligt. Die Einzel⸗ handelsbetriebe, Inhaber von Ladengeſchäften, die Mitglieder der Reichsfachgruppe Nah⸗ rungs⸗ und Genußmittel der Wirtſchafts⸗ gruppe Einzelhandel ſind, wie die Fachgruppe in einem Rundſchreiben bekannt gibt, die Zu⸗ Zulaſſung für den Kleinverkauf von Paten⸗ wein 1936 über die örtlich zuſtändige Dienſt⸗ ſtelle ihrer Reichsfachgruppe beim Patenſtadt⸗ organiſationsausſchuß zu beantragen. Der Antrag iſt unter Verwendung des vorgeſchrie⸗ benen Antragbogens bis zum 15. 8. 1936 zu ſtellen. Die Betriebsinhaber müſſen den Nachweis ihrer ariſchen Abſtammung erbrin⸗ gen können. Als Patenweine 1936 gelten nur Weine der Jahrgänge 1934 und 1935. Lagebezeich⸗ nungen ſind zu verwenden. Die zugelaſſenen Patenweinverteiler beziehen die Patenweine auf dem bisher üblichen Handelswege. Die Fachgruppe Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittel hat ihre Amtswalter angewieſen, für eine erfolgreiche Durchführung der Wein⸗ werbewoche ſich einzuſetzen und mit den Pa⸗ tenſtadtorganiſationsausſchüſſen in Verbin⸗ dung zu treten. E ꝙꝓęꝗ’ TTT Geſundheit und Leiſtungskraft der Jugend beſtimmen das Schickſal der Nation Schickt Eure Jungen in die Zeltlager der Hitler⸗Jugend! SSS Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Mart in, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr 6 gültig Käje nahrhaft und billig Allgäuer Stangenkäſe 20 v. H. Fett i. T. 125 gr.. 13 Delikateß-Limburger o. Rinde 20 v. H. Fett i. T. 125 gr. 15 Nomadourkäſe 20 v. H. Fett i. T. 200⸗gr.⸗St. 3. 24 Allgäuer Streichkäſe 20 v. H. Fett i. T. Stück. 10 Deutſcher Münſterkäſe 45 v. H. Fett i. T. 125 gr.. 25 Schweizerkäſe 45 v. H. Fett i. T. 125 gr.. 30 Emmentalerkäſe o. R. 45 v. H. Fett i. T. 125 gr.. 30 Emmentalerkäſe o. R.% Schachtel 45 v. H Fett i. T. 70 Camembertkäſe Schachtel 50 v H. Fett i. T. 7. 20 Edelweiß⸗ u. Champig⸗ non⸗Camembert Deutſcher Weißwein offen Liter 60.3 Deutſcher Notwein offen Liter 55.3 Apfelwein offen Liter. 28 Apfelſaft naturrein Literflaſche 75.3 o. Gl. Traubenſaft weiß, natur⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße.— e e,, Erweitere Lampertheim, 30. Juli 1936 Köhler, Gerichtsvollz. in. Lamperth Deinen Kundenkreis Baucksaclien durch Anzeige n in eintacher dis ieinster Ausführung bei dillig-] in der ster Berechnung lieferi]l Biernhemer Volkszeiitung Der Bürgermeiſter: die Buchdruckerei der Hlernneimerbolkszenung Eine einzelne Anzeige erregt wohl Aufmerkſamkeit, aber erſt die Wiederholung, die ſtändige, ſtetige Wiederbearbeitung des Intereſſenten ſchafft den Erfolg. Benutzen Sie ſtets zur Ver⸗ öffentlichung ihrer Anzeigen die „Viernheimer Volkszeitung“ rein 1½ö1 Fl. 1.— o. Gl. 30% Rabatt mit Ausnahme wenig. Artik ln jedes Haus die Ulernneimerbolkszonlung r ̃˙ ——— 0 05 fir tei gerslag lichen S0 Auch di zen Vella ben. det 80 Pro e erllätte neben dr. Feralt zun gulunſt ‚ elnſche. nchen! er ſowi Unter baſſchen Dunlad betleſen.! das Dank Aongreſſe an den Aungöfü Nit k nahm de ſelhſt die büros il der nüt fottiindet cetti dan teil gewor Datguf der einzel ſtetten Wi Piofeſot gteſſes, de herrſcht g. husländif Pieder Reiches mannhaft, J Fieden ze Bond. fühle aus, hertſche. Die Fra ſchen An Verſtäh Nachdem Mucderlarde Suntemala müriter dn er und Need Dulnchne begrüßt 0 Reichsm 1 4. aus: In mitt bels bon d ne unserer Zei feriſen n in don gi zen und en inen Aueh