2 i. der l der er der einſetze. W — — herrſcht geweſen ſei. Wiedererſtehung Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswe e Bezugspreis: durch die Nummer 176 Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn oſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. CCC ˙. Freilag iernheimer qeilung Vorkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grund für 1 mm Höhe und 67 mm Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. den 31. Juli 1936 reis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil reite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. SK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Iriedensbelennknis von 50 Ualionen Die feierliche chlußſitzung des Wellkongreſſes für Freizeit und Erholung Deulſche als Opfer des Bürgerkrieges Jeierlicher Abſchluß in hamburg Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels 58 Hamburg, 30. Juli Der Weltkongreß für Freizeit und Erholung beendete am Don⸗ nerstag ſeine Beratungen mit einer feier⸗ lichen Schlußſitzung. Auch dieſe letzte Sitzung war in ihrem gan⸗ zen Verlauf von höchſter Begeiſterung getra⸗ gen. Der Stimmung des ganzen Kongreſſes gab Profeſſor Galvez⸗Chile Ausdruck, als er erklärte, er betrachte es als beſondere Ehre, neben Dr. Ley ſitzen zu dürfen, der ſeine ganze Kraft zum Wohle der Jugend der Welt, der Zukunft Deutſchlands und zum Weltſrieden Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley richtete herzliche Dankesworte an alle Mitarbei⸗ ter ſowie an die Stadt Hamburg. Unter begeiſterter Zuſtimmung und Hände⸗ klatſchen wurde dann die Dankadreſſe des Kongreſſes an Deutſch⸗ land und ſeinen Führer verleſen. Mit der gleichen Begeiſterung wurde das Danktelegramm an den Schirmherrn des Kongreſſes, Reichsminiſter Rudolf Heß und an den abweſenden amerikaniſchen Abord⸗ nungsführer Kirby aufgenommen. Mit Händeklatſchen und lauten Beifallsrufen nahm der Kongreß zur Kenntnis, daß Dr. Ley ſelbſt die Leitung des Internationalen Zentral⸗ büros übernimmt und daß der nüchſte Kongreß bereits 1938 in Rom ſtattfindet. Der italieniſche Vertreter Puc⸗ cetti dankte tiefbewegt für die Italien zu⸗ teil gewordene Ehrung. Darauf nahmen die Regierungsvertreter der einzelnen Länder das Wort. Mit begei⸗ ſterten Worten pries der chileniſche Vertreter Profeſſor Dr. Galvez die Arbeit dieſes Kon⸗ greſſes, der von internationaler Eintracht be⸗ Mit Freuden hätten die ausländiſchen Teilnehmer die kraftvolle des Deutſchen Reiches feſtgeſtellt ebenſo das ehrliche und mannhafte Beſtreben Deutſchlands, dem Welt⸗ frieden zu dienen. Bon voiſin⸗Frankreich drückte die Ge⸗ fühle aus, die die franzöſiſche Abordnung be⸗ herrſche. Die Franzoſen kehrten mit ſehr optimiſti⸗ ſchen Anſichten über die Möglichkeit einer Verſtändigung in ihr Vaterland zurück. Nachdem noch die Vertreter Braſtliens, der Niederlande, Norwegens, Oeſterreichs und Guatemalas geſprochen hatten, traf Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels ein. Er wurde bei ſeinem Erſcheinen im Kon⸗ greßſaal von allen in⸗ und ausländiſchen Teilnehmern und Vertretern aufs herzlichſte begrüßt Dr. Goebbels ſprichl Reichsminiſter Dr. Goebbels führte u. a. aus: In mitreißenden Worten ſprach Dr. Goeb⸗ bels von den Elementen einer neuen ſtählernen Romantik unſerer Zeit, die in monumentalen Stahl gerüſten, in rieſigen Brückenbauten, in tauſen⸗ den von Kilometern neuer Straßen. im Sin⸗ gen und Summen der Maſchinen und Sirenen ihren Ausdruck fänden. Das ſchönſte Ergebnis dieſer neuen revo⸗ lutionären Erſcheinung ſei die innere Be⸗ ſeelung des Maſchinenzeitalters Die Ma⸗ ſchine habe die Arbeit der Menſchen auf vie⸗ len Gebieten des menſchlichen Lebens leichter und einfacher gemacht; aber nur eine kleine dünne Oberſchicht ſei früher in den Genuß ih⸗ rer Errungenſchaften gekommen. Demgegen⸗ über ſtünde unſere Forderung, daß möglichſt viele Menſchen des arbeitenden Volkes mit an dieſem Genuß teil hätten und damit der Maſchine ihr unheilvoller und verderblicher Charakter genommen werde. Vas iſt Sozialismus? Nach einem Wort des Führers herrſche Kapitalismus, wenn das Volk der Wirtſchaft und die Wirtſchaft dem Gelde diene. „Sozialismus dagegen“, ſo erklärte Dr. Goebbels unter begeiſterter Zuſtimmung der Zuhörer,„bedeutet, daß das Geld zum Dienſt an der Wirtſchaft und die Wirtſchaft zum Dienſt am Volke gezwun⸗ gen wird. Das Volk ſteht im Mittelpunkt aller Dinge und des Volkes edelſtes und koſtbarſtes Gut ſind die Menſchen! Deshalb iſt es auch nach unſerer Meinung nicht damit getan, daß man ſich nur um die Kranken kümmert, man muß vielmehr für die Geſunden ſorgen, damit es in Zukunft weni⸗ ger Kranke gibt. Darum bauen wir nicht allein Krankenhäuſer, ſondern auch Volkserho⸗ lungsſtätten, nicht nur Sanatorien, ſondern auch Sportplätze und Theater, um die ſeeliſche, geiſtige und leibliche Geſundheit des Volkes zu erhalten und zu fördern.“ „Die Stabilität des Staates ruht zuerſt und zuletzt nicht auf der Menge der Ka⸗ nonen, ſondern auf der Menge der Her⸗ zen, die ihm gehören. Das Glück der Bür⸗ ger unſeres Staates iſt die feſteſte Stütze unſerer Nation. Wehe den Staatsmän⸗ nern, die nur Macht beſitzen und ſich nur auf die Macht berufen können!“ deulſchland iſt glücklicher geworden! „Ein Blick in die Geſichter der deutſchen Menſchen!“ ſo rief Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels den ausländiſchen Gäſten zu,„und Sie wiſſen, was ſich in Deutſchland geändert hat. Sie brauchen keine Theater, Autoſtraßen, Sportplätze und Monumentalbauten, Sie brauchen ſich nur die Menſchen in Deutſch⸗ land anzuſehen, und Sie wiſſen, daß Deutſch⸗ land ſchöner und glücklicher geworden iſt!“ Dr. Goebbels ging nun auf die durch die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“„or⸗ ganiſierte Freizeit“ des ſchaffenden deutſchen Menſchen ein, die eine der wichtigſten Ein⸗ zelleiſtungen des großen nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerkes ſei. Der Reichsminiſter wandte ſich anſchließend den Aufgaben des Weltkongreſſes für Frei⸗ zeit und Erholung zu. Er ſprach die Hoff⸗ nung aus, daß alle die Grundſätze und An⸗ ſchauungen, die hier von fachmänniſcher Seite behandelt worden ſeien, nun überall den Wil⸗ len zur Tat wecken müßten. Dr. Goebbels ſprach den Kongreßteilneh⸗ mern den Dank des Führers und der Reichs⸗ regierung dafür aus, daß ſie ſich dieſer edlen Friedensarbeit, die des Schweißes der Beſten wert ſei, gewidmet hätten. Er rief die Dele⸗ gierten und alle, denen das Wohl der Menſch— heit am Herzen liegt, zu einem friedlichen Wettſtreit im Dienſte der Wohlfahrt aller Menſchen auf. Die Völker könnten nur glücklich ſein, wenn es den Staatsmännern gelinge, den Frieden zu erhalten, und die äußerſte Stütze des Friedens ſei die ſoziale Wohl ⸗ fahrt der Menſchen. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchloß unter dem begeiſterten Beifall der in⸗ und auslän⸗ diſchen Zuhörer mit dem Appell an die Dele⸗ gierten, als Pioniere des Friedens und des Zpaniſcher Kreuzer beſchießt Giſon— Durch Jehlſchüſſe ein denlſcher gelölel, fünf ſchwer verletzt— Scharfer deulſcher Proleſt Berlin, 30. Juli. Nach Meldungen des Kreuzers„Köln“ hat der ſpaniſche Kreuzer „Almirante Ciervera“ am vergangene Mitt⸗ woch den kommuniſtiſchen Stadtteil von Gijon in Nordſpanien beſchoſſen. Durch einige Fehl⸗ ſchüſſe wurden, noch bevor der Kreuzer mit der Einſchiffung begonnen hatte, auch deutſche Staatsangehörige ver⸗ letzt. Ein Deutſcher, Heinz Voß aus Ham⸗ burg, iſt ſeinen Verletzungen erlegen, wäh⸗ rend eine Reihe anderer ſchwer verletzt an Bord der„Köln“ genommen wurden. Der Kommadant des Kreuzers, der Kapi⸗ tän zur See Backenköhler, legte ſofort bei dem Kommandanten des ſpaniſchen Kreuzers. ſcharfen Proteſt gegen die Verletzung deutſcher Staatsangehöriger ein, worauf der ſpaniſche Kommandant dem deutſchen Kommandanten ſein Bedauern ausſprach. Der Befehlshaber der Linienſchiffe, Konteradmiral Carls, wie⸗ derholte dieſen Proteſt auch im Namen der Oeſterreicher, Schweden und Schweizer, deren beſonderer Schutz ihm übertragen ſei, den ſpaniſchen Behörden gegenüber, die ihm da⸗ rauf ihr Bedauern über den Tod und die Verletzungen deutſcher Reichsangehöriger zum Ausdruck brachten. Außer den ſchwerverletzten Deutſchen hat der Kreuzer„Köln“ auch die übrigen Staats⸗ angehörigen aus Gijon und Muſel an Bord genommen, ferner einige Oeſterreicher, Schwei⸗ zer, Schweden und Kubaner. Der deutſche Dampfer„Weſſel“ iſt nach Uebernahme der von Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“ im Hafen von Santander aufgenomme⸗ nen Rückwanderer am Mittwoch abend mit insgeſamt 378 Flüchtlingen, darunter 202 Deutſchen, von Bilbao nach Saint⸗ Jean⸗de⸗Luz abgefahren. Die Torpedoboote„Seeadler“ und „Albatros“ der zweiten Torpedobootsflottille befinden ſich jetzt auch in den ſpaniſchen Ge⸗ wäſſern und begeben ſich nach Santander bzw. Portugalete. Das unter dem Befehl des Kapitäns z. S. Marſchall ſtehende Panzerſchiff„Admiral Scheer“ übernahm aus Barcelona 31 Deutſche, die der italieniſche Zerſtörer„Grecale“ in Lloret⸗de⸗Mar aufgenommen hatte; es begibt ſich von dort nach Tarragona und anſchließend nach Valencia. Die deutſchen Dampfer„Ura⸗ nia“ und„Uckermark“ haben weitere 500 Deutſche und 20 Ausländer aus Barcelona nach Genua gebracht. In verſchiedenen Berichten kommt der Dank der Rückwanderer für die vorbildliche Betreu⸗ ung und Hilfeleiſtung ſowohl an Bord der deutſchen Kriegsſchiffe als auch der Handels⸗ dampfer zum Ausdruck. Valencia und Jerrol in den händen des Mililärs Liſſabon, 30. Juli. Nach hier vorliegen⸗ den Meldungen hat ſich die Garniſon von Va⸗ lencia der Militärgruppe angeſchloſſen und in einem Ergebenheitstelegramm an den Gene⸗ ral Franco ſich deſſen Oberbefehl unterſtellt. Stadt und Provinz Sevilla im Beſitz der Truppen Queipo de Llanos. Wie Havas aus Sevilla meldet, hat General Queipo de Llano im Rundfunk erklärt, daß ſeine Truppen die Provinz und die Stadt Se⸗ villa bis zum Grenzort Ayamonte an der ſpa⸗ niſch⸗portugieſiſchen Grenze beſetzt hätten. Seine Truppen hätten einen Laſtkraftwagen mit 30 ſpaniſchen Milizſoldaten aufgebracht. Einer der Milizſoldaten ſei freigelaſſen worden, da⸗ mit er der Bevölkerung von dem Vorrücken der nationaliſtiſchen Truppen Nachricht gebe. General Queipo de Llano erklärt ferner, er denke garnicht daran, die Beziehungen zu Frankreich abzubrechen. Dieſe Frage gehe ihn garnichts an, ſondern gehöre zur Zuſtändig⸗ keit der zu bildenden Regierung. Zum Schluß richtete der General an die Kämpfer in der ſpaniſchen Miliz die Auffor⸗ derung, ihre Waffen niederzulegen und ſich den nationaliſtiſchen Truppen zu ergeben.„Kommt zu uns“, rief er,„aber nicht mit den Waffen in der Hand!“ 20 Spaniſche Offiziere von den Marxiſten ermordel Der Kommandant des Korps Loyola, Ge⸗ neral Carrasco, der ſich der Militärgruppe angeſchloſſen hakte, ſowie 20 höhere Offiziere ſind— wie von zuverläſſiger Seite verlau- ket— von der marxiſtiſchen Miliz erſchoſſen worden. General Carrasco war frü⸗ her Gouverneur von San Seba ſti an. * Nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ baben die Kommuniſten in Barcelona das Ei⸗ gentum mehrerer britiſcher und amerikaniſcher Firmen„beſchlagnahmt“. FEEFFCCCCCCCCCCFFPFPFCPFCFVVVVVUVUVUVUVUVUVUVUVUUVUVUVVUUUUUVUVVUVUVUUUUUVVVVVVVVVVVVVVVVVVVCVVV Glückes ihrer Völker zu arbeiten, zu leben und zu kämpfen. Reichsminiſter Dr. Goebbels riß mit ſeinen Ausführungen den ganzen Kongreß immer wieder zu“ ſtärkſten Beifallskundgebungen hin. Noch niemals hat bisher ein deutſcher Reichsminiſter vor einer Verſammlung ſo vieler Nationen geſprochen wie heute Tr. Goebbels. Nach minutenlanger tiefer Stille — niemand wollte ſich die Worte entgehen laſſen, mit denen Dr. Goebbels aufzeigte, was Deutſchland iſt und was es will— klang dann immer wieder anhaltender Beifall auf. Als der Miniſter ſeine große Rede ſchloß, erhoben ſich alle Kongreßteilnehmer von ihren Plätzen. In das Händeklatſchen und die Beifallsrufe der Ausländer tönten die Heilrufe der deut⸗ ſchen Tagungsteilnehmer. Auf Aufforderung des Vizepräſidenten Prof. Galvez erhoben ſich dann noch einmal alle Kongreßteilnehmer von den Plätzen, um auf dieſe Weiſe der deutſchen Reichsregierung und ihrem Sprecher Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels zu danken. Dann ſprach nochmals im Namen aller aus⸗ ländiſchen Vertretungen Tonſtinowitſch (Jugoſlawien) der deutſchen Regierung, dem Kongreß und der Stadt Hamburg Dank und Anerkennung aus. Auf Aufforderung von die Kongreßteilnehmer ein Gelöbnis der Kameradſchaft zur Erhaltung der hohen Kultur der Völker und zur gemeinſamen Arbeit um die Freude der Völker und damit um den Frieden ab. Dr. Ley gedachte der Staatsoberhäupter aller hier vertretenen Länder und brachte mit Zu⸗ ſtimmung des Kongreſſes auf das Staats⸗ oberhaupt des Tagungslandes, den Führer des Deutſchen Reiches, ein begeiſtert aufge⸗ nommenes Sieg Heil aus. Dr. Ley legten e „„ 1—— e 8 — ae —— ————— emen S S —————— PPP Das olympiſche Feuer auf deulſchem Boden Deutſchland grüßt die Olympiſchen Spiele erſtmals in ſeinen Landesgrenzen. Einſt, im Altertum, war Olympia die Stätte, an der die Jugend des Hellenentums ihre Wettkämpfe im Rahmen kultiſcher Feiern vollzog. Später hat der edle Wettſtreit um die Siegespalme ſportlicher Leiſtungen den ehrwürdigen Na⸗ men Olympias erhalten. Der Franzoſe Baron de Coubertin war der Träger des Gedankens, in vierjährigen Zwiſchenräumen ſolche Kämpfe unter den Beſten aller Nationen durchzufüh⸗ ren und zugleich dem Ideal zu dienen, das im alten Griechenland Geltung hatte: in der Jugenderziehung die volle Harmonie zwiſchen Körper und Geiſt herzuſtellen. In Deutſchland, dem Lande, in dem ein Friedrich Ludwig Jahn die Forderung der körperlichen Erziehung durch das Turnen bahnbrechend vertreten hatte, fand der Ruf nach den olympiſchen Wettkämpfen wachſende Zuſtimmung. Trotzdem war es nur eine kleine Schar, die 1896 ͤ an den erſten Olympiſchen Spielen in Athen teilnahm, es waren aber auch nur 12 Nationen beteiligt, während die Olympiſchen Spiele 1936 die Vertretung von 53 Nationen aufweiſen. Im Jahre 1900 er⸗ ſchienen unſere Sportsleute in Paris 45 Mann ſtark, in faſt gleicher Zahl 1904 erſt⸗ mals jenſeits des großen Waſſers in St. Louis. 1908 waren ſchon 22 Nationen in London vertreten. Stockholm brachte 1912 die bis dahin ſtärkſte deutſche Mannſchaft von rund 200 Mann, in Amſterdam erſchie⸗ nen 1928 ſogar 300 deutſche Kämpfer, nachdem die Beteiligung unmittelbar nach dem Kriege (in Antwerpen 1920 und in Paris 1924) aus⸗ gefallen war. Amſterdam war auch rein ſport⸗ lich ein großer Erfolg für den deutſchen Sport. In Los Angeles im Jahre 1932 waren 38 Nationen beteiligt, die Deutſchen ſtellten 118 Aktive. Die Idee der umfaſſenden olympiſchen Wettkämpfe, wie ſie Coubertin ins Leben ge— rufen hatte, war in alle Weltteile und Völker gedrungen. Deutſchland hat für die Berliner Spiele nicht nur eine ſtattliche Teilnehmer- zahl ſichergeſtellt, ſondern auch den Gedanken des Stafettenlaufs mit der auf dem Olymp entzündeten Flamme geboren. Damit iſt ein Symbol geſchaffen, das über alle Länder leuchtet. Wenn die Jugend aus dem Südoſten unſeres Erdteils durch ſechs am Weltkriege be⸗ teiligte Staaten das„heilige Feuer“ in die Reichs hauptſtadt trägt, von Hand zu Hand, von Dorf zu Dorf, von Volk zu Volk, ſo ver⸗ kündet ſie damit der Welt, daß dieſe Natio— nen nicht nur für ihre Heimat zu ſterben ver⸗ ſtanden, ſondern daß ſie auch für ihre Zu⸗ kunft leben wollen. f* Zum erſten Male ſeit vielen Jahrhunderten iſt eine für die klaſſiſche geführ⸗ ten Wettkämpfe der Welt eigens geſtaltete große Anlage entworfen und ausgeführt worden. Ein Olympia iſt wie⸗ dererſtanden, wie es ſchöner und beſſer nicht gedacht werden könnte, aber kein Olympia im nachahmend antiken, griechiſchen Stil, ſon⸗ dern ein eigenartig neuzeitliches, durch und durch deutſches Olympia,. Deutſchlands Olympia kann in der Tat, wie von Diploma⸗ ten des Auslandes bei der erſten Beſichtigung begeiſtert zum Ausdruck gebracht worden iſt, Griechenlands Olympia, wie es auf Grund eingehender Forſchungen im Geiſte wiederher⸗ zuſtellen wäre, ebenbürtig an die Seite ge⸗ ſtellt werden. Das Genie des Führers, des oberſten Sachwalters unſerer Olympiſchen Spiele, er⸗ griff nicht nur die Planarbeiter an den Zei⸗ chentiſchen, ſondern auch die Bauherren, als welche für das Sportfeld der Reichsinnenmini⸗ ſter und für das Olympiſche Dorf der Reichs⸗ kriegsminiſter beſtimmt worden waren. Beide Bauherren ſetzten mit Hilfe des Regierungs⸗ baumeiſters Walter March, von dem der größte Teil der Pläne ſtammt, eine Vorſtel⸗ lung Olympias in die Tat um, die in alle Zu⸗ kunft als vorbildlich überliefert werden dürfte. Seit der Staatsführung durch den National- ſozialismus iſt wieder eine kraftvoll geſtal⸗ tende, auf eigene Formelemente bedachte Bau⸗ kunſt zur Entwicklung gekommen, die auf das Fremdvölkiſche, mochte es noch ſo wertvoll ſein. gern verzichtete und den eigenen Stil pflegte. Deshalb war es für die Beſucher der vierten Olympiſchen Winterſpiele, die unter Beteili⸗ gung von über tauſend Wettkämpfern aus 28 Ländern im Februar dieſes Jahres in Gar⸗ miſch-Partenkirchen ſtattgefunden haben, eine beſondere Ueberraſchung, kein klaſſizi⸗ ſtiſch nachahwendes., in einem Aller⸗ weltsſtil erbautes Olympia vorzufinden, wie es ſo oft in Erſcheinung getreten iſt, ſondern eine deutſch wirkende, einwandfrei ſachlich und doch ſchän geſtaltete bauliche Anlage. Dieſe Ueberraſchung wird ſich für die Wettkämpfer beſtimmt wiederholen, und der Ausſpruch eines ausländiſchen Diplomaten wird geflügelt wer⸗ den:„Deutſchlands Olympia iſt das Olympia der Welt!“ *. Eine Viermillionenſtadt und ein 67⸗Millio⸗ nenvolk vereinen ſich in dieſen Tagen des olympil hen Friedens, um der Welt ein Beispiel von Haſtlichteit und Sportgeiſt zu geben, um bei allen leidenſchaftlichen Wünſchen für den Sieg der eigenen Farben in röckhalt⸗ Die Vorgänge in Spanien die Vaffenlieſerungen nach Spanien eun Blum dementiert. Im Laufe eines Expoſes über die Lage er⸗ klärten Miniſterpräſident Blum und Außen⸗ miniſter Delbos, daß die Regierung allen Gerüchten über angebliche franzöſiſche Liefe⸗ rungen von Waffen, Flugzeugen und Kriegs⸗ material ein unbedingtes Dementi entgegen⸗ ſtelle. Der Ausſchuß beglückwünſchte darauf einſtimmig die Regierung zu ihrer Haltung. Keine italieniſchen Flugzeuge für Spanien Zu den Gerüchten über angebliche italieni⸗ ſche Flugzeuglieferungen an die ſpaniſche Mi⸗ litärgruppe wird von maßgebender italieni⸗ ſcher Seite mit allem Nachdruck erklärt, daß ſich in Spanien kein italieniſches Flugzeug und alſo auch keine Caproni⸗ Maſchine befindet. Havas meldet Niederlagen der Madrider Regierung. Nach einer Havas⸗Meldung aus Sevilla gab die dortige Funkſtation in der Nacht bekannt, daß die Truppen der Madrider Linksregierung überall zurückgewieſen worden ſeien. Nördlich von Madrid hätten die Truppen des Generals Mola ein Regierungsflugzeug abge⸗ ſchoſſen und bedrohten die für die Verſorgung der Hauptſtadt wichtigen Verbindungswege zwi⸗ ſchen Valencia und Madrid. Nach der Beſetzung von Huelva durch die nationaliſtiſchen Trup⸗ pen ſeien 8000 Spanier wieder in die Provinz zurückgekehrt, die ſie wegen der dort vorher herrſchenden Anarchie verlaſſen hätten. Unter den Fliegern der nationaliſtiſchen Truppen hät⸗ ten ſich„Todesfreiwillige“ gemeldet, die bereit ſeien, ſich mit Sprengſtoff beladenen Flugzeu⸗ gen auf den Feind zu ſtürzen. Die Deutſchen in Huelva wohlauf Die deutſche Kolonie in Huelva hat während der kritiſchen Tage vor der Einnahme der Stadt durch die Nationaliſten Bord der im Hafen liegenden Schiffe nehmen können. ſind wohlauf. Sämtliche ſpaniſchen Auslandsvertreter ihrer Poſten enthoben London, 31. Juli. Einer Reutermel⸗ dung zufolge ſoll die Militärgruppe in Bur⸗ gos ſämtliche ſpaniſchen Diplomaten im Aus⸗ land ihrer Poſten enthoben haben. Auch der Botſchafter in Rom demiſſioniert Der neue ſpaniſche Botſchafter beim Quiri⸗ nal, Aguirre de Carcer, der erſt vor wenigen Wochen von Brüſſel nach Rom verſetzt worden war und ſein Beglaubigungsſchreiben noch nicht überreicht hat, hat ſein Amt niederge⸗ legt. Der Militär⸗ und der Marineattachs der hieſigen ſpaniſchen Botſchaft hatten bereits vor einigen Tagen General Franco mitgeteilt, daß ſie der von ihm geführten nationalen Be⸗ wegung vollkommen zuſtimmen und deshalb beſchloſſen hätten,„der Pſeudo⸗Regierung von Madrid nicht mehr ihre Dienſte zu leiſten“. Wieder ein ſpaniſches Goldflugzeug in Le Bourget gelandet In Le Bourget iſt am Donnerstagmittag wiederum ein ſpaniſches Regierungsflugzeug aus Madrid mit 1500 Kilogramm Gold an Bord eingetroffen. Zuflucht an engliſchen Sämtliche Deutſche Die Burgos⸗Regierung ſetzt den ſpaniſchen Botſchafter in Mexiko ab Mexiko, 30. Juli. Die Regierung der nationalen Erhebung Spaniens in Burgos hat den hieſigen ſpaniſchen Botſchafter Gordon Ordas für abgeſetzt erklärt und den bisheri⸗ gen Botſchaftsrat de Pujadas Ayd Gaſton zum Botſchafter ernannt. de Pujadas Uyd Gaſton hat das mexikaniſche Außenminiſterium von dieſer Maßnahme unterrichtet. Die Stellung⸗ nahme des Miniſteriums iſt noch nicht bekannt. Annahme des Jrauenſtimmrechls in Frankreich Paris, 30. Juli. Kurz vor Schluß der Donnerskag-Vormittagsſitzung der franzöſi⸗ ſchen Kammer beankragke Louis Marin überraſchend im Namen von 50 anderen Ab- geordneken die ſofortige Ausſprache über die Frauenwahlrechtsvorlage. Durch Handaufheben enkſchloß ſich die Kammer, dem Wunſche Marins ſtaktzugeben. Da niemand das Work verlangte, ſchrikt man gleich zur Abſtimmung, und in ſel⸗ kener Einmütigkeit mit 488 gegen eine Stimme nahm die Kammer den Geſehes- vorſchlag an, der den Frauen in Frank ⸗ London, 29. Juli. Im Oberhaus fand am Mittwoch auf Grund von drei Anträgen eine Ausſprache über die Reform des Völkerbundes ſtatt. Lord Ponſon by verlangte von der Re⸗ gierung zu wiſſen, ob die Regierung bei der Vorbereitung der Völkerbundsreform nicht auch die Vorſchläge ernſtlich in Erwägung ziehen wolle, die auf eine Ausmerzung aller Be⸗ ſtimmungen der Völkerbundsſatzung abzielen, die die Mitglieder des Völkerbundes zur An⸗ wendung militäriſchere Gewal l verpflichten. Lord Lothian beglückwünſchte die Regie⸗ rung zu der kommenden Konferenz der Lo⸗ carnomächte. Er hoffe, daß Halifax entſchieden ſich nicht vom Haß, ſondern vom guten Willen leiten laſſen würde. Der Völkerbund ſei bis⸗ lang viel zu ſebr ein Inſtrument zur Auf⸗ rechterhaltung der Diskriminierungen gegen Deutſchland geweſen. Er boffe, daß innerhalb nicht allzulanger Zeit der Verſaillerx Vertrag aus der Völkerbundsſatzung herausgenommen werde. Lord Halifax erklärte hierauf für die Regierung, dieſe ſei der Anſicht, daß keinerlei Uebereinſtimmung, ſei es in England oder in Genf. über die Frage her⸗ beigeführt werden könne, ob der Völkerbund künftig auf dem Syſtem des automatiſchen oder allgemeinen Zwangs oder auf einer Ver⸗ minderung der Macht der Völkerbundsſatzung aufgebaut werden ſolle Es ſei die Pflicht loſer Anerkennung neidlos dem Beſten den verdienten Beifall zu ſpenden. Wir haben nicht nur durch Initiative des Führers ſelbſt Bauten und Anlagen für dieſe Wettſpiele ge⸗ ſchaffen, wie ſie die Welt noch nicht geſehen hat, ſondern haben auch das ganze Volk in einem Maße geiſtig auf dieſes Ereignis vorbe⸗ reitet, wie es ſicherlich bislang noch niemals der Fall war. Dieſes Volk iſt ſtols auf das, was es an Schönheiten zu bieten vermag, ſtolz auf ſeine wiedergewonnene Sicherheit, auf ſeine Ordnung, auf den Frieden im eigenen Lande und die Er'olge in der Bekämpfung ſozialer Mißſtände. Unmittelbar vor den Olympiſchen Spielen hat es der ganzen Welt in dem Kongreß für Freizeit und Erholung zu zeigen verſucht. was es an ſich ſelbſt arbeitet, um ſeinen Angehörigen ein Höchſtmaß an Kul⸗ g England zur Reform des Völkerbundes Eine Regierungser klärung im Oberhaus ſei denn, daß er ſich reich das gleiche aklive und paſſive Wahlrecht wie den Männern zuerkannk. Unmittelbar nach der Abſtimmung ver⸗ ſuchke Marin einen weiteren Ueberraſchungs- vorſtoß und verlangte die ſoforkige Aus- ſprache über die Außerkraftſetzung der noch in Kraft befindlichen Nokrerordnungen. Der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes der Kam- mer verlangte die Verkagung dleſes Ankra⸗ ges, da die Regierung erſt hierzu Stellung neh⸗ men müſſe. Unker heftigem Lärm und Zwi⸗ ſchenrufen wurde der Antrag Marins auf einen ſpäteren Termin verſchoben. Englands, in den kommenden Beſprechungen ſeinen geſamten Einfluß zu benutzen. um die verſchiedenen Anſichten zu verſöhnen. Man müſſe Uebereinſtimmung darüber herbeiführen. daß es einen kollektiven Plan geben müſſe und zweitens, daß innerhalb jedes kollektiven Syſtems der Hauptzweck darin beſtehen müſſe. den Krieg zu verhindern und den Angreifer abzuſchrecken. In jedem europäiſchen Lande ſtänden die Maſſen der Bevölkerung und nicht zuletzt diejenigen, die im letzten Krieg gefoch · ten hätten, für den Frieden ein. Es müßten wirkſamere Mittel geſchaffen werden, als ſie gegenwärtig zur Ver⸗ fügung ſtänden und zwar ſolche, durch die es möglich ſein würde, die vorausſichtlichen Urſachen eines Krieges zur Beratung zu ſtellen, und den Druck der Weltmeinung einzuſetzen, die deren Abſtellung wünſche. Das Leben ſei nicht ſtatiſch, ſondern ändere ſich. Nichts berge den Todeskeim mehr in ſich als eine internationale Organiſation, die den Verſuch darſtelle, die Angelegenheiten der Welt in einer ſtarren Form einzuſargen. Das gelte für kein Gebiet mehr als für das wirt⸗ ſchaftliche. Ganz beſonders auch gelte das für die wirtſchaftlichen Verſchiedenheiten, die ſich im Lebensſtandard der einzelnen Völker äußerten. Alle Welt müſſe erkennen, wie le⸗ benswichtig dieſe Kräfte ſeien und welche un⸗ vermeidlichen Einflüſſe dieſe Kräfte ſchließ⸗ lich auf die Frage der Sicherung und Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens hätten. tur, an Lebenshaltung und HGeſundheit ſichern. Wir haben die Jugend der Welt ge⸗ rufen, weil wir ihr eine ſichere friedliche Kampfſtätte bereiten konnten, eine Stätte friedlicher Begegnung aller Völker, die gleich uns guten Willens ſind, an der Sicherung der uns allen gemeinſamen Güter mitzuarbei⸗ ten. Wir haben niemanden ausgeſchloſſen, es ſelbſt ausſchlöſſe. Wir haben die Jugend der Welt gerufen, weil wir uns hinter unſerem Führer von ganzem Her⸗ zen zu einem aufrichtigen und ehrlichen Frie⸗ den bekennen, einem Frieden unter freien und gleichberechtigten Nationen, ſo frei und gleich⸗ berechtigt wie jene Athleten unter dem heili⸗ gen Feuer, das die Läufer vom alten Olympia über Berg und Ebene zu uns herantrugen au Reichsminiſter Dr. Goebbels empfängt die Mitglieder des Freizeit⸗ Weltkongreſſes. Nach der Schlußſitzung des Freizeit⸗Weltkon⸗ greſſes empfing Reichsminiſter Dr. Goebbels im Namen der Reichsregierung in den Feſträu⸗ men des Hotels Atlantik eine große Zahl gela⸗ dener Gäſte. Mit Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley zuſammen waren das Präſidium des Welt- kongreſſes und alle die Gäſte erſchienen, die an dieſem Kongreß teilgenommen hatten. Ferner nahmen zahlreiche Trachtengruppen des In⸗ und Auslandes an dem Empfang teil. Um den Tiſch des Miniſters drängten ſich bald die Ver⸗ treter aller Nationen, um mit ihm Worte der Freude und der Freundſchaft zu wechſeln. Der Empfang dehnte ſich weit länger aus, als vor⸗ geſehen war. Dr. Goebbels gab ſchließlich in herzlichen Worten ſeiner großen Freude darüber Ausdruck, mit ſo zahlreichen ausländiſchen Freunden zuſammen zu ſein. Weilere dpenden für die geſchädigten Spaniendeutſchen. Berlin, 30. Juli. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. hat für die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpar⸗ tei dem„Hilfsfonds für die geſchä⸗ digten Spaniendeutſchen“ bei der Auslandsorganiſation der NSDAP. den Betrag von 50 000 Mark überwieſen.. Der Aufruf zur Hilfeleiſtung hat in allen Kreiſen der Bevölkerung ſtärkſten Widerhall ge⸗ funden. An weiteren Spenden ſind bisher— in Beträgen von 2 bis 20 000 Mark— insgeſamt 28 725,40 Mark eingegangen. Italien warlel ab Rom, 30. Juli. In der Frage der Teil⸗ nahme Italiens an der im Herbſt geplanten Fünfer konferenz iſt, wie von unterrich⸗ teter Seite verlautet, noch keine Entſ che i⸗ dung gefallen. Auch ſei eine Entſcheidung in der allernächſten Zeit nicht zu erwarten. der engliſch-ägypliſche Verirag Kairo, 30. Juli Die „Balagh“ veröffentlicht den Text des bisher feſtigelegten Teiles des engliſch-ägyptiſchen Vertrages, über den nach der Einigung in den militäriſchen Fragen augenblicklich Verhand⸗ lungen über die anderen Fragen ſtattfinden Von den bisher paraphierten acht Artikeln be⸗ zeichnet das Blatt als beſonders intereſſant den Artikel 3. Er enthält die beiderſei⸗ tige Verpflichtung, kein dem engliſch⸗ ägyptiſchen Vertrag entgegenſtehendes kommen mit Dritten abzuſchließen. Laut Artikel 5 verpflichten ſich die Vertrags⸗ partner für den Fall, daß einer von ihnen nach in Artikel 4 feſtgelegten vergeblichen Eini⸗ gungsverſuchen in einen Krieg mit Dritten ge⸗ rät, zu gegenſeitiger Hilfeleiſtung. Aegypten muß in dieſem Fall Flughäfen, Hä⸗ fen, Verkehrsmittel und Straßen zur Ver⸗ fügung ſtellen und für andere Erleichterungen für die engliſchen Streitkräfte Sorge tragen. Die hierfür erforderlichen Verwaltungs⸗ und rechtlichen Maßnahmen trifft die ägyyptiſche Regierung, die auch über die Verhängung des Kriegszuſtandes und der Preſſezenſur ent⸗ ſcheidet. Im Artikel 8 wird ſchließlich feſtgelegt, daß nach 20 Jahren Verhandlungen über eine etwaige Reviſion des Vertragstextes ſtattfin⸗ den können. Sollte dabei keine Einigung er⸗ zielt werden, ſo bleibt der Vertrag in Kraft. Gerichtsbeſchluß auf Räumung beſehler Fabriken in Lyon Paris, 30. Juli. Zwei Fabriken in Lyon, die ſeit dem 17. Juni von ihren im Streik be⸗ findlichen Arbeitern beſetzt waren, ſind auf Grund eines Gerichtsbeſchluſſes hin ge—⸗ räumt worden. Es wurde ein Sachverſtän⸗ diger ernannt, der die angerichteten Schäden abſchätzen ſoll. leine pollliſche nachrichlen Vor einem türkiſch⸗franzöſiſchen Beiſtands⸗ abkommen? Iſtanbul, 30. Juli. Auf Grund von Mel⸗ dungen über Unterredungen zwiſchen dem fran⸗ zöſiſchen Außenminiſter Delbos und dem Pari⸗ ſer türkiſchen Botſchafter Davaz erörtert die türkiſche Preſſe den bevorſtehenden Abſchluß eines franzöſiſch⸗türkiſchen Beiſtandsabkommens. Reichsſtatthalter Kaufmann mit der Führung der Landesregierung in Hamburg beauftragt Berlin, 30. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat auf Grund des 8 4 des Reichsſtatthaltergeſetzes den Reichsſtatthalter in Hamburg Karl Kaufmann mit der Führung der Landesregierung in Hamburg beauftragt. Muſſolini in Forli Rom, 31. Juli. Der italieniſche Regie- rungschef begab ſich am Mittwoch, ſeiner 55. Geburtstag, in ſeine engere Heimat Forli, wo er ſich, wie alljährlich, einige Tage des Ausſpannens gönnt. arabiſche Zeitung 2 1 h Ab⸗ 8 it while 1. dul Pien e funden. ben, n jen ſic ind den h Piel cer eint e ce 5 der dem Fiüen een af Lure der d ſchuinget en Hale en Trachten Heil 1. Nun el a Den Trac alten S d. 5 9 1 . Der e Verſc Deulſchl bruck de des Ges. in das lumen ö . 1 Hischer ferhafter ind det berfer. Die ſtz ſwaße! Ls war! der die A. hnpicce benden I über Ferheleuch Fug in t tige rote flammte, f Klängen 5 1 1 der fünf g zogen wurd b bet en Olht en ben, und 9 hendenal eherzulee Fele de g en ud Amer r Niltch 4 N dünner! häjen, Ha⸗ jut Ver chterungen ge tragen. g= und ügbptiſche Führung cura tet und 4 des len mt det Hantburg Reg feinen 1 Fol. 10 ie! ſichtig wurden, brauſten nicht Ueberwälligende olympiſche Jeier in Wien Begeiſterung wie beim Zängerbundesfeſt 1928 Wien, 29. Juli. Die Feiern und Feſt⸗ lichkeiten, die den Lauf der olympiſchen Flam⸗ me durch Europa bisher begleiteten, haben in Wien einen kaum überbietbaren Höhepunkt ge⸗ funden. Hunderttauſende ſäumten die Stra⸗ ßen, die die olympiſche Flamme nahm, dräng⸗ ten ſich an den Fenſtern, ſtauten ſich auf Bal⸗ konen und Dächern. Insbeſondere die Ring⸗ ſtraße füllte eine dichte Menſchenmenge, die zu beiden Seiten der Fahrbahn Auffſtellung genommen hatte. Impoſant war das Bild des Heldenplatzes, wo der eigentliche olympiſche Weiheakt ſtatt⸗ fand. In der Mitte des Platzes zwiſchen den beiden Denkmälern des Prinzen Eugen und der Erzherzogs Karl war ein olympiſcher Turm errichtet worden, von dem die öſterrei⸗ chiſche Staatsflagge und die Symbole der ein⸗ gelnen Sportarten wehten. Auf der Platt⸗ form des zum öſterreichiſchen Heldendenkmal unmgeſtalteten äußeren Burgturmes war auf einem Sockel eine mächtige Schale aufgeſtellt worden, um in ihr das olympiſche Feuer zu entzünden. Lange vor Beginn der Feierlich⸗ keiten zogen unüberſehbare Men⸗ ſchenmengen auf den Heldenplatz und nahmen auf den weiten Raſenflächen ſowie auf der weiten Terraſſe der neuen Hofburg und den Säulengängen Platz. Die offiziellen Perſönlichkeiten, der Bundespräſident, der Vizekanzler Baar⸗Barenfels und andere Mit⸗ glieder der Regierung, der oberſte Sportführer Fürſt Starhemberg ſowie das diploma⸗ tiſche Korps, darunter Botſchafter von Papen, die Spitzen der Generalität und der Behörden nahmen ihren Platz auf dem großen Freibalkon der Hofburg ein. Zahlreiche Mu⸗ ſikkapellen hatten an verſchiedenen Punkten des Heldenplatzes Aufſtellung genommen. Der Feſtzug, der dem eigentlichen Eintreffen der olym⸗ piſchen Flamme vorausging, führte vom Schwarzenberg⸗Platz zum Heldenturm und ging auf den Ring durch die ſymboliſchen Tore der Bundesländer. Den Anfang des Feſtzuges bildeten Gruppen von Fahnen⸗ ſchwingern und Reitern in der Tracht der al⸗ ten Hellenen. Ihnen folgten die Landsmann⸗ ſchaften der Bundesländer in ihren bunten Trachten. Als die Maſſen des Feſtzuges an⸗ endenwollende SGeil⸗ und Siegheil⸗Rufe auf, die ſich bis auf den Heldenplatz fortpflanzten und auch dort faſt pauſenlos in den Nachthimmel dröhnten. Den Trachtengruppen folgten die Gruppen der aktiven Sportler, mehrere hundert an der Zahl. Der Einzug auf den Heldenplatz ſelbſt währte nahezu 1½ Stunden. Verſchiedene Publikumsgruppen ſangen das Deutſchlandlied. In dieſem allgemeinen Aus⸗ druck der Begeiſterung für die Verbundenheit des Geſamtdeutſchtums, der die Erinnerung an das Sängerbundesfeſt 1928 nahebrachte, konnten die Muſikkapellen kaum durchdringen. Inzwiſchen war es völlig Nacht geworden. In feenhafter Beleuchtung erſtrahlte das Rathaus und der Olympiaturm im Lichte der Schein⸗ werfer. Die ſich ſteigernden Heilrufe von der Ring⸗ ſtraße her verkündeten das Nahen des Läufers. Es war der Weltmeiſter Karl Schäfer, der die Fackel trug und um 20.42 Uhr das olhmpiſche Feuer auf der Plattform des Hel⸗ dendenkmals entzündete. Es war ein gerade⸗ zu überwältigender Augenblick, als die Stra⸗ ßenbeleuchtung ausgeſchaltet wurde, der weite Platz in tiefem Dunkel lag und dann die mäch⸗ tige rote Feuergarbe gegen den Himmel flammte, während zur gleichen Zeit unter den Klängen der Olympiſchen Hymne die Fahne der fünf Ringe auf dem Olympiaturm hochge⸗ zogen wurde. Nun betrat der Präſident des Oeſterreichi⸗ ſchen Olympiſchen Komitees, Dr. Theodor Schmidt, den Olympiaturm. In einer kur⸗ zen Anſprache gedachte er des Weges der olym⸗ piſchen Flamme bis nach Wien und pries den olympiſchen Geiſt des Friedens und der Völ⸗ kerverſöhnung. Nach ihm ſprach der oberſte Sportführer Fürſt Starhemberg. Er erinnerte an die große Heldengeſchichte der deutſchen Oſt⸗ mark, die durch die beiden Denkmäler dieſes Platzes in grandioſer Weiſe ſymboliſiert ſei. So verknüpfe ſich die olympiſche Feier von heute mit einem Gedanken an die toten Hel⸗ den, und deswegen wolle er ſich jetzt zum Hel⸗ dendenkmal begeben, um dort einen Kranz niederzulegen. Während dieſes Weiheaktes ſpielte die Kapelle das Lied vom Guten Kame⸗ raden und den Trauermarſch aus der Götter⸗ dämmerung. Dann krachten die Ehrenſalven der Militärabteilungen. Die öſterreichiſchen Teilnehmer an der Olympiade ſcharten ſich nunmehr dicht um den Turm und Dr. Schmidt verlas die olympiſche Eidesformel, die von den Sportlern Wort für Wort nachgeſprochen wurde. Sodann ergriff Vizekanzler Baar⸗Barenfels das Wort zu einer Anſprache, in der er den Geiſt der Olympiſchen Spiele hervorhob, der ſo recht dem Geiſte der Völkerverſöhnung ent⸗ ſpreche. 8 Es war ſchon 9 Uhr vorbei, als ſich Fürſt Starhemberg noch einmal auf die Platt⸗ form des Heldendenkmals begab, um die olympiſche Fackel zu entzünden, die er dann einem Salzburger Läufer übergab, Wiederum brauſte die Begeiſterung auf, um ſich weiterhin auf dem Ring fortzuſetzen, auf dem nun Salzburger und Tiroler Läufer die Fackel über die Donau der Stadtgrenze zu weitertrugen. Von der Wiener Stadtgrenze ging der Weg der olympiſchen Flamme zuerſt durch das nie⸗ deröſterreichiſche Weinland, nach dem Städt⸗ chen Korneuburg und Stockerau. Trotz der ſpäten Abendſtunde herrſchte auch hier fieber⸗ haftes Leben auf der Straße. Durch die hell⸗ erleuchteten Häuſerzeilen hindurch wurde die Flamme nach der großen niederöſterreichiſchen Stadt Horn getragen, die nach Mitternacht er⸗ reicht wurde. Von da ab geht der Weg nicht mehr an der Hauptſtraße entlang, ſondern— zunächſt nur noch die größere Stadt Waidhofen berührend — durch das niederöſterreichiſche Waldviertel, durch einſame Dörfer, große Wälder, auf Be⸗ zirksſtraßen und Nebenwegen der öſterreichi⸗ ſchen Grenzſtadt Reingers zu. Die Flamme wird durch jenes Gebiet getragen, in dem ſeit urdenklichen Zeiten die Ahnen des Führers u. Reichskanzlers geboren wurden und lebten. Gerade die Bevölkerung dieſer abgeſchiedenen Gegend freut ſich beſonders darüber, teilneh⸗ men zu können an dieſem großen Feſt der Welt. Iwiſchenfälle in Vien Wien, 29. Juli. Während der Feierlich⸗ keiten anläßlich des Eintreffens des olym⸗ piſchen Feuers in Wien und nach der Feier kam es in verſchiedenen Gegenden Wiens zu Demonſtrationen, die ſchließlich in einigen Fällen die Polizei zum Einſchreiten zwangen. Die Demonſtrationen trugen typiſch marxiſtiſchen Charakter. Zur Tarnung wur⸗ den von den Anführern der Demonſtranten, die ſchon nach ihrem Ausſehen zu den jüdiſch-mar⸗ xiſtiſchen Kreiſen gehören dürften, auch natio⸗ nalſozialiſtiſche Kampfrufe ausgeſtoßen, zwei⸗ fellos, um nationalſozialiſtiſch geſinnte Teile der Bevölkerung zur Beteiligung an den De⸗ monſtrationen aufzureizen; ein Verſuch, der, ſoweit ſich überſehen läßt, fehlgeſchlagen iſt. Von den Demonſtranten wurden ferner im großen Maße marxiſtiſche Flugblät⸗ ter zur Verteilung gebracht, die eindeutig den Charakter der Zwiſchenfälle bewieſen. Einſchränkung der Amneſliemaßnahmen 88 Wien, 30. Juli. Wie amtlich mitge⸗ teilt wird, wird infolge der politi⸗ ſchen Demonſtrationen bei der Olym⸗ pia⸗Weiheſtunde die Amneſtie der Häftlinge, die nach dem ſogenannten Verwaltungsſtraf⸗ verfahren abgeurteilt wurden, nicht durchge⸗ führt werden. Wie wir von zuverläſſiger Seite hören, wurde dieſer Beſchluß von einem bis lange nach Mitternacht tagenden außerordentlichen Miniſterrat gefaßt. Die Amneſtie der Häft⸗ linge im Verwaltungsverfahren— das ſind jene, die nicht von den Gerichten, ſondern von den Polizeiſtellen und den Bezirkshauptmann⸗ ſchaften wegen politiſcher Delikte verurteilt wurden— hätte etwa 5000 Perſonen umfaßt und war in einer amtlichen Erklärung an⸗ läßlich der Amneſtie der gerichtlichen Häft⸗ linge, in der vorigen Woche angekündigt wor⸗ den. Die Amneſtie ſollte bis längſtens Ende dieſer Woche durchgeführt werden. Viele po⸗ litiſcheß, gerichtliche Häftlinge, die vorige Woche auf freien Fuß geſetzt worden waren, hätten nach Verbüßung ihrer gerichtlichen Strafe noch eine zuſätzliche Verwaltungsſtrafe zu ver⸗ büßen gehabt. Ob dieſe Strafen nunmehr wieder aufleben, iſt noch nicht bekannt. Die Olympiſche Fackel in der Tſchechoſlowakei Neu⸗Biſtritz, 30. Juli. Pünktlich um 9.45 Uhr traf der Fackelläufer an der tſchecho⸗ flowakiſchen Staatsgrenze ein. Zahlreiche Kraftwagen und Kraftfahrer aus Oeſterreich haben die Flamme bis an die Grenze begleitet. Die deutſche Geſandtſchaft in Prag hatte zu der feierlichen Uebernahme der Fackel durch den tſchechoſlowakiſchen Läufer einen Vertreter entſandt. Auf tſchechoſlowaki⸗ ſcher Seite iſt ein Olympiabogen mit einem tſchechiſchen Willkommensgruß errichtet. Auf der öſterreichiſchen Seite wehen von hohen Maſten die bunten Farben herab. Der Vorſitzende der tſcchechoſlowakiſchen „Union für Leichtathletik“, Ingenieur Fikl, hielt eine Anſprache in tſchechiſcher und deut⸗ ſcher Sprache. Er ſprach von der vornehmſten Pflicht, die den ſportlichen Wettlauf durch die Tſchechoſlowakei leite. Dann ergriff der Bürgermeiſter von Neu⸗ Biſtritz, Scharf, das Wort zu einer deutſchen Anſprache und hieß zunächſt den Läufer Oeſter⸗ reichs willkommen, der die Flamme nach der Tſchechoflowakei brachte. Er begrüßte hierauf die tſchechiſchen Läufer, die die Flamme des Friedens,„den wir alle brauchen, um mit Ruhe und Arbeit unſer Brot zu verdienen“, ihrem Ziele näher bringen ſollen. Tabor, 30. Juli. In dem Abſchnitt zwi⸗ ſchen Sobieslau und Tabor hatte wieder eine Abteilung tſchechiſcher Sokoln in ausgerichte⸗ ten Reihen Aufſtellung genommen. Einige Zeit vor Eintreffen der Fackel erſchien der tſchechoſlowakiſche Staatspräſident Dr. Beneſch in Begleitung ſeiner Gemahlin und einiger höherer Beamter, u. a. des Chef des Proto⸗ kolls Geſandten Strimple Er wurde vom Lei⸗ ter des Fackelſtaffellaufes, dem Vorſitzenden der tſchechoſlowakiſchen Amateurleichtathletik⸗ union Ingenieur Fikl begrüßt. Bald darauf erſchienen die Vorboten des Staf⸗ fellaufs, fünf Leichtathleten, mit den Länder⸗ wapren von Böhmen, Mähren, Schleſien, der Slowakei und Karpato⸗Rußland. Unter ihnen ſah man den Läufer mit der Fackel kommen. Er lief auf den Staatspräſidenten zu, der nun an die Menge eine kurze Anſprache hielt. Dr. Beneſch dankte zuerſt für die ihm erwieſene Ehrung und gab dann ſeiner Freude Ausdruck, daß die Olympiſchen Spiele in Berlin bald ihren Anfang nehmen. Sie würden nicht nur dem Sport, ſondern auch den Anſtrengungen des Friedens dienen. Sie ſeien nicht nur eine Erneuerung der antiken Ideale— der Schön⸗ heit des Körpers und des Geiſtes— ſondern auch eine Kundgebung für den Frieden. Feſtlicher Auſtakt für Olympia Im Berliner Pergamon⸗Muſeum fand vor dem Pergamon⸗Altar, einem der ſchönſten Heiligtümer der Antike, mit einem anſchließenden Empfang durch Reichsminiſter des Innern Dr. Frick ſtatt. Bild zeigt einen Augenblick aus der Aufführung der„Tanz⸗ Stufen des Altars. für die offiziellen Gäſte der XI. Olympiſchen Spiele ein Feſtakt Unſer Suite“ von Händel auf den (Heinrich Hoffmann, K.) Ankunft der franzöſiſchen Olympiamannſchaft 88 Berlin, 30. Juli. Die aus 244 Mit⸗ gliedern beſtehende franzöſiſche Olympiamann⸗ ſchaft, darunter 13 Sportlerinnen, iſt in der Nacht zum Donnerstag in Berlin eingetrof⸗ fen und auf dem Bahnhof Friedrichſtraße im Zeichen der Trikolore, des Hakenkreuzes und der olympiſchen Flagge mit allen offiziellen Ehren empfangen worden. Darüber hinaus wurde ihr auf der Abfahrt vom Bahnhof von einer zahlreichen Menge eine herzliche Be⸗ grüßung zuteil. Zum Empfang erſchienen waren der Präſi⸗ dent des Organiſationskomitees Exzellenz Lewald, Generalſekretär Dr. Diem, der Kommandant des olympiſchen Dorfes, Oberſt⸗ leutnant Ritter von und zu Gilſa, Platz⸗ major Hauptmann Fürſtner und der deutſche Ehrendienſtoffizier für die franzöſiſche Mann⸗ ſchaft, Hauptmann Rohrbacher. Von franzö⸗ ſiſcher Seite war, neben vielen Angehörigen der Kolonie, der Botſchafter Frangois⸗ Poncet mit mehreren Herren der Botſchaft erſchienen. Eine halbe Stunde nach Mitternacht rollte unter Muſik und Hochrufen der Zug in die Hall⸗ Exzellenz Lewald hieß die franzöſiſchen Sportsleute namens des deutſchen Organiſa⸗ tionskomitees herzlich willkommen. Wir ſchätzen uns glücklich, ſo ſagte er, nun auch die franzöſiſche Mannſchaft, noch dazu in ſo ſtattlicher Zahl auf deutſchem Boden zu wiſ⸗ ſen. Wir ſind überzeugt, daß Sie ſich ſehr bald bei uns wohlfühlen werden, wie ja eben⸗ ſo auch die deutſchen Sportler von jeher gaſt⸗ liche Aufnahme in Frankreich gefunden haben. Exzellenz Lewald ſchloß unter begeiſterter Zu⸗ ſtimmung der anweſenden Deutſchen mit einem Hoch auf den franzöſiſchen Sport und die franzöſiſche Nation. Die Marſeillaiſe leitet zu einer von Begei⸗ ſterung getragenen Anſprache des franzöſiſchen Mannſchaftsführers Delarbre über, der ſeinerſeits ein von ſeinen Landsleuten brau⸗ ſend aufgenommenes Hoch auf den deutſchen Sport und das große Deutſchland ausbrachte Neun Wagen brachten die franzöſiſchen Sportler in das olympiſche Dorf. Ein Teil von ihnen fuhr nach den Unterkünften in Grünau. Die Abfahrt vom Bahnhof vollzog ſich unter begeiſterten Zurufen der Menge, die die franzöſiſchen Sportler mit gleicher Herz ⸗ lichkeit erwiderten. „Graf Jeppelin“ auf ſeiner ſiebenlen Züdamerikafahrt Friedrichshafen, 30. Juli. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt heute früh 1.10 Uhr unter Führung des Kommandanten von Schiller zu ſeiner ſiebenten diesjährigen Südamerikafahrt nach Rio de Janeiro geſtartet. Unter den 20 Fahrgäſten ſind außer Deutſchen 8 Nationen vertreten: Holland, Frankreich, Ungarn, Bra⸗ ſilien, Argentinien, Chile, uSA. und ein ſpa⸗ niſcher Offizier. Das Luftſchiff hat 250 Kg. Poſt und 700 Kg. Fracht an Bord. Kapitän v. Schiller wird direkten Kurs Rhonetal Mit⸗ telmeer nehmen. Donnerstag zwiſchen 8 und 9 Uhr nimmt„Graf Zeppelin“ in Marſeille die in einem Sonderflugzeug von Frankfurt nachgebrachte Poſt im Gewicht von 200 Kg. auf. 88 Hamburg, 30. Jull. Nach Mitbeb⸗ lung der Deutſchen Seewarte ſtand das Lufk⸗ ſchiff„Graf Zeppelin“ auf ſeiner Fahrk nach Südamerika am Donnerskag gegen 7 Uhr im Rhonetal etwa 100 Kilometer vor Marſeille. Zir Roberk Vanſiflark kommt nach Berlin London, 29. Juli. Der ſtändige Unter⸗ ſtaatsſekretär im engliſchen Außenamt, Sir Robert Vanſittart, wird ſich in den näch⸗ ſten Tagen zu einem Privatbeſuch auf 9—10 Tage nach Berlin begeben und Quartier in der britiſchen Botſchaft nehmen. Dieſe Meldung gibt der„Evening Standard“ mit einem Kommentar wieder, in dem darauf hingewieſen wird, daß man zweifellos dieſem Beſuch politiſche Motive unterſtellen werde. Aber die Wahrheit ſei, daß Sir Robert Van⸗ ſittart den Auguſt dazu benutze, um etwas Urlaub zu nehmen. Er beginne ſeinen Urlaub in Berlin, da er ſich ſtets für Sport intereſſiert habe. Auch Sir Erice Phipps werde zu den Olympiſchen Spielen wieder in Berlin zurück ſein. Jean Goy gegen die Bolſchewiſierung Frankreichs 88 Paris, 30. Juli. Der Vorſitzende der Nationalvereinigung der ehemaligen Front⸗ kämpfer(NC.) Jean Goy hat an die Di⸗ rektoren ſämtlicher Zeitungen ein Schreiben gerichtet, in dem er ſich im Namen ſeines Ver⸗ bandes gegen die Bolſchewiſierung Frankreichs wendet. Er ſchreibt: „Wenn berufliche Forderungen nur dagu dienen, eine politiſche Bewegung zu decken, die auf die Sowjetiſierung des Landes abzielt, iſt es Sache der Regierung, der für die ſtaat⸗ lichen Einrichtungen gefährlichen Agitation ein Ende zu bereiten. Wir bitten Sie, m uns ein gemeinſames Vorgehen zur Siche⸗ rung der individuellen Freiheiten, der natio⸗ nalen Unabhängigkeit, der Achtung des Pri- vateigentums und der Verteidigung der demo⸗ kratiſchen Einrichtungen ins Auge zu faſſen. Der Verſuch einer Bolſchewiſierung Frank⸗ reichs bringt das Land nicht nur in die Ge⸗ fahr eines Bürgerkrieges, ſondern eines allge⸗ meinen Durcheinanders. Man müſſe ſich dar⸗ über verſtändigen, der kommuniſtiſchen Dikta⸗ tur den Weg zu verlegen.“ — ̃— „„ eee FP —— 3„ Saarbrücken, 29. Juli. Heuke morgen gegen 9 Uhr kamen in Saar- brücken die erſten Flüchklinge aus Spanien an, die ihren Heimweg durch Frankreich und den Gau Saarpfalz angetreten haben. Zu ihrer Begrüßung waren Regierungspräſident Jung, Polizeipräſident Schmelcher, Verkreker der Bewegung und aller Forma- tionen erſchienen. Die Flüchtlinge werden für die Zeit ihres Aufenkhalkes in Saarbrücken von Kreispropagandaleiter Dr. Iven be- ktreut. Ein großer Teil der Gäſte konnte nach kurzem Aufenthalt die Fahrt fortſetzen, einige blieben in Saarbrücken zurück, bis ſich geeignete Weiterfahrtmöglichkeit bietet. Die pfälziſchen Journaliſten haben in einer kurzen Unterredung von den ſpaniſchen Flüchklingen gehörk, daß die Meldungen der deulſchen Blätter über die unglaublichen Zu- ſtände in den erſten Revolulionskagen in der ſpaniſchen Haupkſtadt ſowohl als auch in den Hafenſtädten durchaus den Takſachen enk⸗ ſprechen. Die Wädchen, mit denen ſie ſich unterhielten, waren alle ohne Ausnahme ſchon längere Zeit in Spanien als Kinder- erzieherinnen kälig. Aus Wadrid ſelbſt iſt kein Flüchtling unker den Saarbrücker Gäſten. Doch hat eines der Mädchen vor 14 Tagen die ſpaniſche Haupt- ſtadt nach zweijährigem Aufenthalt verlaſſen und war nach San Sebaſtian übergeſie⸗ delt, wo es gleichfalls im Dienſt einer ſpa⸗ niſchen Familie ſtand. Beim Ausbruch der Unruhen, ſo erzählt es u. a., ſuchken die Ausländer, die ſich über- 1 ae fühlten, Zuflucht in einem großen okel. Die„Roten“, ſo nennen ſie die Kampf ⸗ kruppen der Regierung, haben dann dieſes Hokel kagelang belagerk und be⸗ ſchoſſen, weil ſie darin„Weiße“ vermukeken. Den in dem Hotel befindlichen Ausländern war es nicht möglich, auf die Straße zu kommen vielmehr mußten ſie ſich in den oberen Stock- werken in Sicherheik halten, da das Gebäude unter Feuer gehalten war. Durch die herab- gelaſſenen Fenſterläden konnken ſie die Vor- gänge während der Straßenkämpfe beobach- ken. Die Skraßen wurden zum großen Teil mik Preßlufthämmern aufgeriſ⸗ ſen, ſodaß ein geordneker Verkehr nicht mehr möglich war. Die derzeitigen Macht- haber von Madrid bzw. ihre Beauftragken haben ſämkliche Kraftwagen mik Beſchlagbelegk, in denen ſie nun durch die Straßen der Skadk fahren. Schwer be— waffnet ſtehen Männer und Frauen auf den Trittbretktern der Aukos, an denen roke Tücher flaktern. Die Gefahr, in der die Ausländer einige Tage ſchwebten, war aber ſofork gebannt, als der deulſche Schlachtkreuzer„Deukſchland“ vor dem Hafen von San Sebaſtian erſchien. Die ganze ausländiſche Kolonie atmeke auf, als die deulſchen„Blauen Jungen“ aufkauch- ken. Sie müſſen den Regierungsorganen ziemlich Achkung eingeflößt haben, denn mit dem Augenblick der Ankunft der deukſchen Schiffe war die Behandlung, beſonders der Deukſchen in San Sebaſtian außerordenk⸗ lich zurorkommend. Es ergaben ſich bei der Einſchiffung der Deukſchen inſofern Schwie⸗ rigkeiten, als man zunächſt nur die Tou- riſten paſſieren laſſen wollte, dagegen be⸗ ſtand Verbot für die in Spanien ſchon länger anweſenden bzw. beheimateten Deulſchen. Wit der Takkraft und raſchen Unterſtützung der deukſchen Botſchaſt und ähnlicher Skel⸗ len iſt es aber dann doch gelungen, auch den in Spanien anſäſſigen Deutſchen die Aus- fahrt möglich zu machen. Sie wurden an Bord der„Deukſchland“ genommen, die ſie im Pendelverkehr an Bord eines franzöſt⸗ ſchen Frachldampfers brachte. Dieſer Damp. fer nahm Kurs auf Sk. Jean de Luz, dem der ſpaniſchen Grenze am nächſten liegenden franzöſiſchen Hafen. Von dort aus haben ſie ihre Weiterreiſe nach Deutſchland durch Frankreich und über Paris nach Saarbrücken angekreken Eine zweite Deukſche, die bei einem Ze menkfabrikanken angeſtellt war, erzählt von ihren Erlebniſſen folgendes: Nach dem Ausbruch der Unruhen drohten Sabokeure, die Fabrik in die Luft zu ſprengen. Sie bauten zunächſt um das Werk und die Wohnung ſeines Eigenkümers mit Zemenkſäcken große Varrikaden. Doch gelang es der Familie und dem Mädchen alsbald zu flüchten. Sie mußten jedoch den Weg ins Gebirge ein ſchlagen und etwa 10 Tage obdachlos in den Flüchtlinge aus Spanien in Saarbrücken die erzühlen von den Schrecken der erſten Revolulionskage Wäldern nahe der Fabrik zubringen. Nach dem Eintreffen der deukſchen Vertretungen in Spanien iſt es dann dieſem Mädchen ge⸗ lungen, in San Sebaſtian bei dem deulſchen Schiff an Bord zu gehen. Die Möglichkeit zur Miknahmeibrer Habe beſtand für die Flüchtlinge nicht mehr. Sie konnken lediglich in aller Eile noch ein kleines Stück Handgepäck an ſich nehmen. So weit ſie ſpaniſches Geld bei ſich hatten, half ihnen das jedoch nicht weiter, denn in Frankreich har man ihnen dieſes Geld nicht gewechſelt. Das Mädchen, mit dem die Saarbrücker Journaliſten ſich zuerſt unkerhielten, konnke ſeinen Eltern von hier aus nach Oberbayern N glückliche Ankunft in Deukſchland mit- teilen. Im Kugelregen über der Sladt des Schreckens Gefährlicher Rundflug eines engliſchen Pilolen— Jan Jebaftian wie uusgeſlorben London, 29. Juli. Seit Tagen war man in Biarritz, jenem be— rühmten franzöſiſchen Badeort an der ſpaniſchen Grenze, ohne jede Nachricht über die Vorgänge in Madrid. Die tollſten Gerüchte waren im Umlauf. Die Flüchtlinge, die froh waren, end⸗ lich die ſpaniſche Grenze hinter ſich gebracht zu haben, erzählten von unerhörtem Blutvergießen und furchtbarem Bürgerkrieg, aber was in Ma⸗ drid vor ſich ging, wußten auch ſie nicht. Die Nachrichten, die man telegrafiſch empfing, wa⸗ ren im höchſten Grade widerſpruchsvoll. Erſt als das Flugzeug Madrid-Paris zu einer Zwi⸗ ſchenlandung in Biarritz eintraf, es war die einzige Maſchine, die Madrid verlaſſen hatte, erhielt man die Beſtätigung alles deſſen, was man ſchon längſt befürchtete. In Madrid herrſchte die Anarchie. Aber das war auch alles, was man von dem Piloten erfuhr. Um ſich nun wenigſtens über das Schickſal jener Städte jenſeits der ſpaniſchen Grenze Gewißheit zu verſchaffen, die kaum vierzig Ki⸗ lometer entfernt lagen, wie San Sebaſtian und Fuenterrabia, ſtieg der Marqueß of Donegall mit einem erfahrenen Piloten zu einem Rund⸗ flug über San Sebaſtian, der Stadt des Schreckens, auf. Es war ein tollkühnes Un⸗ ternehmen, das leicht ein böſes Ende finden konnte. Wahrſcheinlich hat es der Marqueß nur der Geſchicklichkeit ſeines Piloten zu dan⸗ ken, daß er mit dem Leben davonkam. Ein geſpenſtiſcher Anblick. In etwa 1000 Meter Höhe näherte ſich das Flugzeug San Sebaſtian. Kaum waren die Außenbezirke der Stadt erreicht, als auch ſchon von der Erde aus Schüſſe auf die Maſchine ab⸗ gegeben wurden. Man hielt das Sportflugzeug augenſcheinlich für einen Bomber. Um den Schützen kein Ziel zu bieten, flog der Pilot im Zickzackkurs, indem er das Seitenſteuer immer wieder ſcharf nach rechts und gleich darauf ſcharf nach links warf. Da aus tauſend Meter Höhe nur wenig zu erkennen war, ging das Flugzeug ſchließlich in einen ſteilen Sturzflug über. Den beiden Männern bot ſich ein ge— ſpenſtiſcher Anblick: die Stadt unter ihnen war tot! Nichts regte ſich in ihr. Kein Menſch war auf der Straße zu ſehen. Beſchädigungen an Häuſern waren nicht zu erkennen. Dafür aber zeugten umgeſtürzte Automobile auf den Stra⸗ ßen von der Heftigkeit der Kämpfe, die hier ſtattgefunden haben mußten. Endlich, auf einem Platz im Weſten der Stadt, trafen die Flieger eine Gruppe von zwanzig bis dreißig jungen Leuten an, die aber in paniſchem Schrecken nach allen Seiten auseinanderſtob, in der Furcht, das Flugzeug könne Bomben abwerfen. Einer der jungen Leute feuerte ſeine Piſtole auf das Flugzeug ab. 5 Jetzt war es aber höchſte Zeit, das Gebiet der Stadt zu verlaſſen, denn jeden Augenblick konnken in Häuſern verborgene Maſchinenge⸗ wehre in Stellung gebracht ſein und ihre Ku⸗ gelgarben auf das Flugzeug abfeuern. Tat⸗ ſächlich begann auch ſchon das haſtige Rattern eines Maſchinengewehrs. Aber der Schütze be- fand ſich in einem entfernter gelegenen Stadt— teil, ſodaß ſeine Salven keine große Gefahr bedeuteten. Andere Maſchinengewehre fielen ein. Für einige Sekunden wurde die Situation doch noch bedenklich. Wieder mußte im Zickzack⸗ kurs geflogen werden. Als das offene Meer erreicht war, konnten die beiden Flieger auf— atmen. Von mehreren Kugeln getroffen. Die beiden Flieger waren mit dem Ergebnis ihres Aufklärungsfluges noch nicht zufrieden. So kehrte die Maſchine wieder um, ſtattete Fuenterrabia einen Beſuch ab und überflog da⸗ nach die wichtige ſpaniſche Eiſenbahnſtation Irun. In beiden Orten das gleiche geſpen⸗ ſtiſche Bild wie in San Sebaſtian: weit und breit kein Menſch. Die Straßen und Wege ver—⸗ laſſen und ausgeſtorben. Auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke kein Zug, keine Lokomotive. Lediglich auf dem Bahnhof von Irun eine größere An— zahl von Leuten, die ſofort beim Herannahen des Flugzeuges in wilder Haſt flüchteten und Deckung vor Fliegerbomben ſuchten. Der Wille zur bewaffneten Verteidigung ſchien hier nicht vorhanden, denn das Flugzeug konnte unge⸗ fährdet in geringer Höhe fliegen und auch von Kämpfen war hier nichts mehr zu bemerken. Bei ihrer Rückkehr nach Biarritz mußten die beiden Flieger die überraſchende Feſtſtellung machen, daß ihre Maſchine von mehreren Ku⸗ geln getroffen worden war, die aber zum Glück keinen erheblichen Schaden angerichtet hatten. Der abenteuerliche Flug über das vom Bürger⸗ krieg zerriſſene Land war alſo vom Glück be⸗ günſtigt geweſen. 1 die Untunſt 1. franzöſiſchen Aympiamannſchafl Bei der Fahrt durch die mitternächtlichen Straßen Berlins wurde die franzöſiſche Olym⸗ pia⸗Mannſchaft von der Berliner Bevölkerung jubelnd begrüßt. (Weltbild, K.) Bunte Tageschronik Der Tod in den Bergen Zwei Tote in der Hochwanner⸗Nordwand im Wetterſteingebirge. München, 30. Juli. Die geſtern im Wet⸗ terſteingebirge als vermißt gemeldete Studentin Klara⸗Lies Schenk und ihr Begleiter Alfred Bachmann ſind am Donnerstag in der Hoch⸗ wanner⸗Nordwand tot aufgefunden worden. Ihre Leichen werden morgen zu Tal gebracht. Thealerbrand in Berlin Im Kuliſſenhaus der Staatstheater in der Berliner Innenſtadt brach Feuer aus. Berlin, 30. Juli. Im Kuliſſenhaus der Staatstheater in der Prinz⸗Friedrich⸗Karl⸗ Straße brach am Donnerstag nachmittag im erſten Stockwerk aus bisher noch unbekannter Urſache ein Feuer aus, das ſich ſehr raſch ausbreitete. Zahlreiche Löſchzüge griffen die Flammen ſofort von allen Seiten an. Nach wenigen Minuten erſchienen auch Miniſterprä⸗ ſident Generaloberſt Göring als oberſter Chef der preußiſchen Staatstheater und der Po⸗ lizeipräſident Graf Helldorf, um ſich von dem Fortgang der Löſcharbeiten zu unterrichten. Die Rauchentwicklung war außerordentlich ſtark, ſo daß die Wehrmänner, die den Verſuch machten, zum Brandherd vorzudringen, nur mit Rauchſchutzgerät arbeiten konnten. Infolge der hohen Alarmſtufe— es war 15. Alarm gegeben worden— hatten die Wachen auch ſämtliche Arbeitswagen und viele Spezialfahr⸗ zeuge zur Brandſtelle beordert. Um genügend Bekanntmachungen der N. S. D. A. P. Kreis Heppenheim NSDAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Maden, Gutleutſtraße 6—14, dolf Hitler⸗Haus. Fe fee 30 381, Poſtſchecktonto: 53 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: a Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Ahe. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. und Freitag * 8 E Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraßt 8 Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. — Der Kreislaſſenleiter! Ich bitte unbedingt darauf zu achten, daß dit Monatsmeldungen bis ſpäteſtens 1. Auguſt ds Ihrs., abends auf der Kreisleitung vorliegen. Amt für Beamte, Ortsgruppe Heppenheim. Heute Freitag, den 31. Auguſt, abends 8.30 Uhr, findet im Saalbau Kärchner eine Beamtenver⸗ ſammlung, verbunden mit einem Lichtbildervortrag des Reichsluftſchutzbundes ſtatt. Es iſt Pflicht jedes Beamten dieſe Verſammlung zu beſuchen. Entſchul⸗ digungen können nur für ganz dringende Fälle entgegengenommen werden. ——— NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. Die neuen Broſchen für die Leiterinnen der NS.⸗Frauenſchaft ſind eingetroffen, und werden bei der nächſten Zuſammenkunft verliehen werden. Ruppert, Kreisleiter AS Bd Das. Kreis waltung. Die Verrechnung der„Arbeitertume“ iſt gehend und wie ſeither vorzunehmen. . — unt⸗ N — — e ibusfahrt zum„Nicrſteiner Weinfeſt 1936“ mit Kraft durch Freude. Am 9. Auguſt 1936 fährt der Kreis Bensheim⸗ Heppenheim zum Nierſteiner Weinfeſt 1936. Die Fahrt geht um 8 Uhr ab Bensheim mit Omni⸗ buſſen am Ritterplatz und geht über Lorſch— Autobahn bis Darmſtadt nach Kornſand-Nierſtein. Heimfahrt über Worms. Der Teilnehmerpreis be⸗ trägt 4.90 Mk. In dem Preis ſind enthalten: Eintritt zum Weindorf, Plakette, Eintritt zum Feſtſpiel, 1 Glas Nierſteiner Wein und 1 Los (jedes 5. Los gewinnt eine Flaſche Nierſteiner Qualitätswein), außerdem 1 Mittageſſen. Die Be⸗ triebe im Kreis können ebenfalls an der Omni⸗ busfahrt teilnehmen. Anmeldungen bis ſpäteſtena 5. Auguſt bei unſeren Dienſtſtellen(Kreisamt Hochſtraße 2) und dem Kreiswanderwart(Heſſ. Kreisamt Bensheim, Eingang 3). Die Ortswarte melden ebenfalls bis ſpäteſtens 5. Auguſt die Teilnehmerzahl. Steffan, Kreiswalter 7 dd/(( Waſſer zu haben, wurden auch Schläuche in die Spree gelegt. Die dichten Rauchſchwaden hatten eine große Menſchenmenge angelockt. Gegen 19,20 Uhr war die Gewalt des Feuers offenbar gebrochen. Kurz nach 19.30 Uhr begab ſich Miniſter⸗ präſident Göring mit dem inzwiſchen eigetrof⸗ fenen Chef der deutſchen Polizei, Reichsführer SS. Himmler, und dem Berliner Polizeipräſi⸗ denten Graf Helldorf zu einer kurzen Beſich⸗ tigung ins Innere des Gebäudes. Der Brand im Kuliſſenhaus der Skaaks⸗- theater gelöſcht Der Brand im Kuliſſenhaus der Staats- theater iſt gelöſcht. Miniſterpräſidenk Göring, Reichsführer SS Himmler, General der Po- lizei Daluege und Polizeipräſidenk Graf Helldorf haben die Brandſtäkte verlaſſen. Die Aufräumungsarbeiten dauern noch an. Ichiffsunglück auf dem Michiganſee Chicago, 30. Juli. Bei hohem Wellen⸗ gang ſchlug auf dem Michiganſee in der Nähe von Calumet⸗Harbour ein Frachtſchiff, das Kieſelſand geladen hatte, um. Sieben Mann der Beſatzung konnten gerettet werden, wäh⸗ rend 15 ertranken. . — 1 9 . 3 r — „ 1986“ 1 Bensheim⸗ ghaatz Ghaals- Götiſg det Jo. 1 uf n Die en. L, a aufe Pelleſ⸗ det Nibe if, a u Nam 11. väb⸗ Oo legen die Grenzen? Führen die Olympiſchen Spiele 1936 an die Grenze menſchlicher Leiſtung? Mit ungeheurer Spannung ſieht die ganze Welt den Olympiſchen Spielen entgegen, die in den beiden erſten Auguſtwochen auf dem Reichsſportfeld der Reichshauptſtadt ausgetra⸗ gen werden. Seit vor vierzig Jahren, ſeit 1896 zum erſten Male wieder die größte Sportver⸗ anſtaltung des Altertums auflebte u. in Athen die erſten Olympiſchen Spiele der Neuzeit ſtattfanden, iſt die Welt von einem wahren Taumel der Rekorde erfaßt worden. Jedem Sportler, der in ſeinem Sport um die Sieges⸗ palme ringt, ſteht das Wort„Rekord“ in die Seele gebrannt. Und dennoch— wie hat ſich dieſer Begriff im Laufe von knapp einem hal⸗ ben Jahrhundert gewandelt! Lächeln wir nicht heute zu den ſportlichen Leiſtungen, die noch vor knapp einem halben Jahrhundert die ganze Welt mit Begeiſterung erfüllten? Wir wiſſen heute nichts genaues mehr von den Rekordleiſtungen, die im antiken Grie⸗ chenland bei den klaſſiſchen Olympiſchen Spie⸗ len erreicht worden ſind. Nur die Kunde von der Art der Wettkämpfe und den geſtellten Anforderungen iſt auf uns überkommen und die Namen der klaſſiſchen olympiſchen Sieger, denen man den Lorbeerkranz auf die Stirne drückte. Diagoras, ſo weiß man, der aus Rho⸗ dos ſtammte, ſiegte im Fauſtkampf auf der 79. Olympia der Griechen, ſein Landsmann Leo⸗ nidas gewann im 154. und 157. Olympia ſage und ſchreibe 12 Siegeskränze für Meiſterſchaf⸗ ten im Stadion⸗, Diaulos⸗ und Waffenlauf! Von dem Spartaner Lades wiſſen wir, daß er ſeinen olympiſchen Sieg im Langſtreckenlauf auf dem 85. Olympia mit dem Tode bezahlte Am Ziel angekommen, brach er tot zuſammen Neben ihnen ſind uns die Namen vieler her⸗ vorragender Sportler des griechiſchen Alter⸗ tums, die olympiſche Lorbeeren ernteten, er⸗ halten— nichts aber wiſſen wir z. B. über die Rekordzeiten, in denen ſie ihre hervor⸗ ragenden Leiſtungen vollbrachten. Seit mit der Wiederaufnahme der Olym⸗ piſchen Spiele 1896 in Athen ein neuer Sport⸗ geiſt die Welt erfüllte, ſind die ſportlichen Leiſtungen und die bei den Olympiſchen Spie⸗ len aufgeſtellten Rekorde von Fall zu Fall ver⸗ beſſert worden. Heute erſcheinen uns viele Leiſtungen, die bei früheren Olympiſchen Spie⸗ len vollbracht und damals die Welt in Erſtau⸗ nen ſetzten, bereits als durchaus mittelmäßig. Nehmen wir als Beiſpiel Athen, das erſte mo⸗ derne Olympia. Damals, vor genau vierzig Jahren, ſiegte der Läufer im Hundertmeter⸗ lauf mit 12 Sekunden. Heute haben wir faſt ein halbes Dutzend der beſten Läufer, die die gleiche Strecke bereits in 10,3 Sekunden bewäl⸗ tigen. Nicht viel anders iſt es, wenn man die Leiſtungen im Diskuswerfen zwiſchen damals und heute vergleicht. 29 Meter weit warf der Amerikaner Garrett den Diskus in Athen, eine Leiſtung, die heute in allen Sportvereinen von den Beſten erreicht wird! Man kann ge⸗ rade beim Diskus gut beobachten, wie raſch ſich die Leiſtung nach oben verſchoben hat;: denn ſchon vier Jahre nach den erſten Olym⸗ piſchen Spielen in Athen, 1900 in Paris, flog der Diskus bereits 36,5 Meter weit. Uebri⸗ gens wurde gleichzeitig die Rekordzeit für den Hundertmeterlauf von 12 Sekunden auf 10.8 verbeſſert! Von da an begann das unerhörte Klettern der Rekorde, das nach den ſchweren Kriegsjahren, die auch die für Berlin 1916 vorgeſehenen Spiele un⸗ möglich machten, mit neuer Kraft einſetzte. Schon Paris brachte 1924 erſtaunliche Leiſtun⸗ gen, vielleicht nicht zuletzt dadurch, daß Erfah⸗ rung und moderne Technik auch die erſte her⸗ vorragend„ſchnelle Bahn“ für die Läufer ſo⸗ wie auch auf allen anderen Spvortgebieten außerordentlich gute Vorbedingungen geſchaf⸗ fen worden waren. „Citius, altius, fortius“— ſchneller, höher. beſſer— iſt der klaſſiſche Wahlſpruch der Olympiſchen Spiele. Vor vier Jahren in Los Angeles ſchien keine Steigerung des Erreichten mehr möglich. Die Welt hielt vor den auf⸗ geſtellten Rekordleiſtungen den Atem an. Hatte der Menſch das Problem von Zeit und Raum durch eigene Körperkraft gemeiſtert? Unter der glühenden Sonne Kaliforniens wur⸗ den alle ſportlichen Leiſtungen, die bis dahin erreicht wurden, weit in den Schatten geſtellt. Und dennoch, wer da glaubte, die Leiſtungs⸗ grenze ſei bereits erreicht, irrte wiederum. Denn unabläſſig kamen auch in den letzten vier Jahren Nachrichten von erneuten Rekordver⸗ beſſerungen. Heute blicken wir faſt ungewiß in die Zu⸗ kunft: wo liegt eigentlich die Grenze? Soll der alte Leitſpruch:„immer ſchneller, hö⸗ her, beſſer“ niemals erfüllt ſein? Bei klarer Ueberlegung muß man ſich natürlich ſagen, daß für gewiſſe Sportarten die Grenze der Leiſtungsfähigkeit abzuſehen iſt. Das gilt ins⸗ beſondere für das Schnellaufe n. Es kann natürlich noch gewiſſe minimale Zeitverbeſſe⸗ rungen erfahren, doch dürften hier die aufge⸗ ſtellten Rekorde bereits hart an der Grenze Am Start der XI. Olympiſchen Spiele Berlin- Mittelpunkt der Erde— der Lieg der Olympiſchen Idee Die Jugend der Welt am Slart Wir ſtehen am Anfang der 11. Olympiſchen Spiele 1936 zu Berlin— der ſchönſten, größ⸗ ten und umfaſſendſten ſeit der Wiedererweckung des Olympiſchen Gedankens durch Baron Piérre de Coubertin, dem Begründer der mo— dernen Olympiſchen Spiele. Noch ſtehen in aller Erinnerung die wundervollen Tage von Garmiſch⸗Partenkirchen, wo mit den 4. Olym⸗ piſchen Winterſpielen der erſte ſportliche Teil des Olympiajahres 1936 abrollte. Nach dem Erlebnis in Bayerns Alpenwelt kamen Tage und Monate von raſtloſer Arbeit und Vorbe- reitung, von unermüdlicher Organiſation und Propaganda, von intenſivſtem Training und ſorgfältigſter Ausleſe... alles mit dem gro⸗ ßen, leuchtenden Ziel: Olympia 1936 zu Ber⸗ lin! Und nun iſt dieſes Ziel erreicht: Die Jugend der Welt ſteht am Start der 11. Olympiſchen Spiele 1936! Wenn am Samstag das Olympiſche Feuer, entzündet in Griechenlands heiligem Olympia und als Fackel getragen durch ſieben Länder Europas, durch die Berliner„via triumpha⸗ lis“ kommt und dann in den großen Feuer- ſchalen an den olympiſchen Kampfſtätten zur helleuchtenden Flamme auflodert, wenn Deutſchlands Führer und Reichskanzler Adolf Hitler das Zeichen zur Eröffnung der Olym⸗ piſchen Spiele gibt und feierlich die Olympia⸗ flagge aufgezogen wird, wenn ein deutſcher Olympionike, Rudi Ismayr, vor den verſam⸗ melten Kämpfern der ganzen Welt den hei⸗ ligen Olympiſchen Eid ſpricht und die Olym⸗ die Weitlampffolge der Olympiſchen Spiele 1. Tag Jamskag, 1. Auguſt: 16.00 Uhr Eröffnungsfeier Olympiſches Stadion 21.00„ Großes Feſtſpiel Olympiſches Stadion 2. Tag Jounkag, 2. Auguſt: 9.00„ Moderner Fünfkampf, Geländeritt Döberitz 10.30„ Leichtathletik: 100 m⸗Vorläufe Olympiſches Stadion Hochſprung, Ausſcheidung Olympiſches Stadion 11.00„ Frauen⸗Speerwurf, Ausſcheidung Olympiſches Stadion Freiſtilringen, Vorkämpfe Deutſchland⸗Halle 15.00„ Leichtathletik: Hochſprung, Entſcheid ung Olympiſches Stadion 100 m-Vorläufe Olympiſches Stadion Frauen⸗Speerwurf, Entſcheidung Olympiſches Stadion 16.00„ 800 m⸗Vorläufe Olympiſches Stadion 1780„ Kugelſtoßen, Ausſcheidung— Entſcheidung Olympiſches Stadion 10 000 m⸗Lauf, Entſcheidung Olympiſches Stadion 15.00„ Florett⸗Mannſchaftsfechten Turnhalle 16.30„ Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele(falls erforderlich) Hockey⸗Stadion 18.00„ Freiſtilringen. Vorkämpfe Deutſchland⸗Halle 20.00„ Gewichtheben, Federgewicht und Leichtgewicht Deutſchland⸗Halle Florett⸗Mannſchaftsfechten Turnhalle 3. Tag Monkag, 3. Auguſt: 9.00„ Moderner Fünfkampf, Degenfechten Tennisplatz 10.00„ Freiſtilringen. Zwiſchenkämpfe Deutſchland⸗Halle 10.30„ Leichtathletik: 400 m⸗Hürden, Vorläufe lympiſches Stadion 1100„ Hammerwerfen, Ausſcheidung lympiſches Stadion 15.00„ 400 m⸗Hürden, Vorläufe Olympiſches Stadion Hammerwerfen. Entſcheidung Olympiſches Stadion 15.30„ 100 m⸗Zwiſchenläufe Olympiſches Stadion 16.00„ 100 m⸗Frauen, Vorläufe Olympiſches Stadion 2 100 m⸗Lauf. Entſcheidung Olympiſches Stadion 17115 800 m⸗Zwiſchenläufe Olympiſches Stadion 5780„ 100 m Frauen, Zwiſchenläufe Olympiſches Stadion 18.00„ 3000 m Hindernis, Vorläufe Olympiſches Stadion 18.80„ Däniſche Turnvorführungen Olympiſches Stadion 14.00„ Polo⸗Ausſcheidungsſpiele Polofeld 15.00„ Moderner Fünfkampf, Degenfechten Tennisplatz Florett⸗Mannſchaftsfechten Turnhalle 16.30„ Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele(falls erforderlich) Hockey⸗Stadion 17.30„ Fußball⸗Ausſcheidungsſpiele, 1. Runde Berliner Plätze 18.00„ Freiſtilringen, Zwiſchenkämpfe Deutſchland⸗Halle 20.00„ Gewichtheben, Halbſchwergewicht Deutſchland⸗Halle Florett⸗Mannſchaftsfechten des Möglichen liegen. Anders dagegen iſt es mit allen Sportarten, bei denen hartnäckiges Training zweifellos noch verbeſſerte Leiſtun⸗ gen zuläßt. So ſind den Leiſtungen im Dis⸗ kus⸗ und Speerwerfen, im Kugel⸗ ſtoßen und wahrſcheinlich auch im Lang⸗ ſtreckenlauf weitere Grenzen geſteckt: hier kann man zweifellos immer noch neue Rekord— Ueberraſchungen erleben. Darf man auf den Kampfplätzen des Reichs⸗ ſportfelds mit neuen Rekordleiſtungen rechnen? Burkard von Recnicek, einer der vom Sport etwas verſteht, ſchreibt hierüber in der„Ber⸗ liner Illuſtrierten“!: Eine bejahende Antwort knüpft ſich an zwei Vorausſetzungen: günſtige Wetter⸗ Turnhalle lage und gute Beſchaffenheit der Kampf⸗ bahnen. Beides war in Los Angeles beim Aufſtellen von Rekordleiſtungen von grundlegender Be⸗ deutung. Es iſt ja auch kein Zufall, daß die meiſten leichtathletiſchen Weltrekorde auf kali⸗ forniſchem Boden in dem milden und ſtetigen Klima der Küſte des Stillen Ozeans geboren wurden. Nur Finnland macht eine Ausnahme. Sollten im Auguſt 1936 die erhofften gün⸗ ſtigen Vorbedingungen in Berlin vorliegen, ſo darf man eine Reihe neuer olympiſcher Re— korde, wohl auch einige Weltbeſtleiſtungen, er⸗ warten. Vor allem bei den techniſchen Uebun⸗ gen, die im Laufe der Jahrzehnte die ſteilſte Leiſtungskurve nach oben zeigten, aber immer piaglocke zum erſten Male dazu ihr mahnendes Geläut ertönen läßt, und wenn Millionen von Menſchen aus aller Welt vom Zauber der gro— ßen Stunde gebannt ſind... dann hat eine Idee, die Idee der Leibesübungen und des Sportes, ihren größten Sieg in der Weltge— ſchichte erfochten. * Deutſchland, das Land der Olym⸗ piſchen Spiele 1936, kann für ſich in Anſpruch nehmen, daß es vielleicht am meiſten dazu bei⸗ getragen hat, daß dieſer große Sieg des Olympiſchen Gedankens und der Idee der Lei⸗ besübungen Tatſache werden konnte. Die tat⸗ kräftige Förderung der„Spiele“ durch das nationalſozialiſtiſche Reich und ſeine führen- den Männer, die Bauten, die auf Befehl Adolf Hitlers für die Olympiade errichtet wurden, die Arbeit des Deutſchen Olympiſchen Aus⸗ ſchuſſes und des Organiſationskomitees, die ideenreiche Ausgeſtaltung des Rahmens der 11. Olympiade... das alles ſind Faktoren, die Deutſchland die Möglichkeit gegeben haben, der Welt Olympiſche Spiele vorzuführen, wie man ſie noch nicht geſehen und erlebt hat. Deutſchlands Anſtrengungen und Leiſtungen um eine würdige und erfolgreiche Ausgeſtal⸗ tung und Durchführung„ſeiner“ Olympiade waren gewaltig und bisher einzig daſtehend. Der Lohn dafür wird und kann nicht ausblei⸗ ben, ja— er iſt in vielen Punkten ſogar ſchon eingetroffen. Oder iſt es nicht ein un⸗ ſagbar großer Erfolg für Deutſchland, in die⸗ ſen unruhigen Zeiten, wo es an allen Ecken und Enden der Welt brodelt und gärt, für eine reine Sache des Friedens ein Rekord⸗ Meldeergebnis zu erzielen? Iſt es nicht ſchon aller Mühen wert, den Hetzern gegen Deutſch— land und gegen die Olympiade in der ganzen Welt den Mund geſtopft zu haben und dafür die ſportlich eingeſtellte Jugend von über fünf⸗ zig Nationen in unſerem Lande begrüßen zu können? Wir glauben, ſchon allein dieſe Tat⸗ ſachen lohnen uns die Anſtrengungen um die Olympiade hundert- und tauſendfach. Und der Wert, Hunderttauſenden von Ausländern in den 16 olympiſchen Wettkampftagen und in der nacholympiſchen Zeit unſer friedliches und geordnetes Reich in ſeiner wahren Geſtalt zei⸗ gen zu können, iſt überhaupt nicht abzuſchätzen. * Durch das Meldeergebnis für die Wett⸗ kämpfe und den Kartenvorverkauf iſt Olympia 1936 ſchon ein„Rekord⸗Olympia“ geworden, bevor die eigentlichen ſportlichen Wettbewerbe noch begonnen haben. Denn— noch nie gaben in der 40 jährigen Geſchichte der modernen Olympiſchen Spiele 58 Nationen Meldungen für über 6000 Athleten und Ath⸗ letinnen ab, und noch nie war ſchon lange vor Beginn der größte Teil der Veranſtaltungen hier krifft ſich die Jugend der Welt zum Weltkampf Eine Luftbildaufnahme des Reichsſportfeldes, auf dem ab Sonnabend die Jugend der Welt in sportlichem Wettkampf ihre Kräfte meſſen wird. 1. Dietrich-Eckart⸗Frei⸗ lichtbühne: 2. Glocken⸗ turm; 3. Aufmarſchge⸗ lände: 4. Deutſche Kampf⸗ bahn(Olympiaſtadion): 5. Schwimmſtadion: 6. Hanns-Braun⸗Platz: 7. Auguſt⸗Bier⸗Platz: 8. Haus des deutſchen Sports; 9. Frieſenhaus: 10. Olympiſches Tor: 10. a) Marathontor: 11. Hockeyplatz: 12. Tennis⸗ plätze: P Parkplätze: S S-Bahn: U U⸗Bahn. (Heinrich Hoffmann, K.) noch einer Verbeſſerung der Technik Raum laſ⸗ ſen. Das gilt für die drei Wurfühungen, Diskus, Speer, Hammer, und für den Stabhochſprung. Der internationale Leichtathletikverband ſtellt das Reißen von Hürden nicht mehr unter Strafe. Daher haben ſich die Amerikaner dar⸗ auf verlegt, beim Hürdenlauf die Technik des Hürdenreißens regelrecht zu üben. Forreſt Towns, der neue Wunder-Hürdler aus USA., lief im Juni 1936 die 110 Meter Hürden zwei⸗ mal in 14,1 Sekunden. Durchaus wahrſchein⸗ lich daher, daß bei den Olympiſchen Spielen die 14.2 Sekunden von Beard für 110 Meter Hürden oder die 50,6 Sekunden Glen Hardins VFC e e r * — „ * 2 ... — 77(((ͤãͤ ² n 8 7277777———— TTT —————— ö mann(DK W.). VVCVCCCPPPPPPPPPPPPPPPPGff fc cc/// ccc reſtlos ausverkauft. Außerdem iſt auch das ſportliche Programm der Spiele, das diesmal 23 Sportarten umfaßt, größer denn je. Wird es aber auch ein Olympia der wett⸗ kämpferiſchen Rekordleiſtungen werden? Wir glauben ſicher. Denn einmal wurde noch keine Olympiade durchgeführt, die nicht Rekordleiſtungen brachte, und zum anderen muß die Höchſtform der beſten Athleten der Welt ja eigentlich zwangsläufig zu neuen Beſtleiſtungen im olympiſchen Kampf führen. Die athletiſche Jugend der Welt geht in jeder Weiſe gerüſtet an den Start. Jeder einzelne Kämpfer wird in Hochform ſein, jeder iſt ſich aber auch bewußt, nicht allein für ſeinen Ruhm, ſondern in erſter Linie für die Ehre ſeines Vaterlandes zu kämp⸗ fen. Der Wille zum Sieg kann Berge verſet⸗ zen, und im Verein mit einem großen Können wird er der Anſporn zu Kämpfen ſein, die Höchſtleiſtungen verlangen— aber auch brin⸗ gen werden. * Deutſchlands Athleten ſind ſich der Aufgaben, die Berlin an ſie ſtellen wird, in jeder Weiſe bewußt. Unſere Olympia⸗ kämpfer und ⸗kämpferinnen wiſſen, daß es ſchwer ſein wird, im Ringen mit den beſten Athleten der Welt ehrenvoll oder ſogar ſieg⸗ reich zu beſtehen. Sie werden aber mutig und mit letztem Einſatzwillen in den Kampf gehen, um zur Ehre Deutſchlands zu ſiegen oder Beſſeren ehrenvoll zu unterliegen. Es wäre vermeſſen, wollte man die Ausſich⸗ ten unſerer Athleten in den einzelnen Kon⸗ kurrenzen bis ins Kleinſte erwägen oder hier und dort ſogar einen ſicheren Sieg oder ein klares Unterliegen vorauszuſagen. Olympia⸗ ſiege ſind letzten Endes nicht nur eine Frage des Könnens und der„Papierform“. Schon zu oft haben wir erlebt, daß Männer und Frauen den olympiſchen Lorbeer erkämpften, die man vorher nur wenig beachtet und weiter hinter die„großen Favoriten“ geſetzt hatte. Wie oft haben auch ſchon„ſichere“ Sieger in den entſcheidenden Kämpfen die Nerven ver⸗ loren und wie oft wurden olympiſche Kämpfe durch Glück und Zufall entſchieden! Nein— für olympiſche Wettbewerbe kann man keine Vorausſagungen treffen. Und das iſt gut ſo! * 16 Olympiatage, voll eines berau⸗ ſchenden Geſchehens, voll von ſportlichen Kämpfen um den höchſten Preis, liegen vor uns. Berlin iſt 16 Tage lang Mittelpunkt der ganzen Welt. Zeigen wir es dieſer Welt, daß wir es verſtehen, die 11. Olympiſchen Spiele 1936 in einem Geiſt und mit Taten zu feiern, die der Jahrtauſende alten Tradition Olympias würdig ſind. Wohlan— die Spiele können beginnen! 144 Meldungen für Hockenheim Das Hockenheimer Motorradrennen am 2. Auguſt hat eine glänzende Beſetzung erfahren. Es wurden insgeſamt 144 Nennungen abge⸗ geben, davon 46 für die drei Prüfungen der Ausweisfahrer und 98 für die Rennen der Lizenzfahrer, darunter 26 für die Seitenwagen⸗ rennen. Anter den Lizenzfahrern iſt wieder alles vertreten, was in Deutſchland einen Namen hat. In der Halbliterklaſſe marſchiert die Auto⸗Anion mit den DKW.⸗FahrernMans⸗ feld. 5. P. Müller und Steinbach auf, NSU. iſt durch R. Knees, Rüttchen und H. Fleiſch⸗ mann vertreten, während BMW. als einzigen Fabrikfahrer Otto Ley ins Rennen ſchickt. Von den übrigen verdienen Petruſchke. Kohlus. Hammer(Rudge), Ziemer(NSU.) und Bertho⸗ let(Sunbeam) Erwähnung. Für die 350er⸗ Klaſſe ſteht als einzige Fabrikmannſchaft die von NSu. mit Fleiſchmann, Rüttchen und Steinbach bereit, denen in Vaaſen(Norton). Petruſchke(Rudge). T. Port(Rudge), Ahls⸗ wede(Excelſior) ſcharfe Gegner erwachſen wer⸗ den, während bei den 250er⸗Maſchinen DW. mit Winkler, Kluge und Geiß ſehr gut gerüſtet ſind. In den beiden Seitenwagenklaſſen ſind wieder alle Spezialiſten am Werke. wie Ehe⸗ paar Stärkle(NSu.). 5. Schumann(NSu.), J. Stelzer(BMW.), K. Braun. 5. Kahr⸗ Sommerſperre fällt, werden alle Gaue mit 10 Die Olympiſchen Kämpfe in Berlin beherr⸗ ſchen natürlich den erſten Auguſtſonntag reſt⸗ los. Die ſportliche Welt richtet ihren Blick zu⸗ erſt auf dieGeſchehniſſe in der Reichshaupt⸗ ſtadt und erſt in zweiter Linie wird ſie ihr Intereſſe den anderen— im übrigen ſogar zahlreichen— Sportveranſtaltungen des Sonntags zuwenden. Es wäre aber verfehlt, z. B. den Start unſerer Rennwagen beim Ciano⸗ Pokal in Livorno, das Hockenheimer Motor⸗ radrennen oder ein anderes wichtiges Ereig⸗ nis ganz zu übergehen, denn auch ſolchen Kämpfen wohnt eine große, ſelbſt im Hinblick auf die Olympiſchen Spiele nicht zu unter⸗ ſchätzende Bedeutung inne. Mokorſpork Nach ihrem überragenden Siege im„Großen Preis von Deutſchland“ auf dem Nürburgring ſchickt die Auto⸗Union ihre Rennwagen und Fahrer ſchon am kommenden Sonntag wie⸗ der in einen neuen Kampf. Beim Rennen um den Pokal des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano in Livorno läßt die Auto⸗Union drei Wagen laufen, die von Bernd Roſemeyer, Hans Stuck und Achille Varzi geſteuert wer⸗ den ſollen. Ob auch Mercedes-Benz, das auf dem Nürburgring wieder von großem Pech verfolgt war, ins Rennen gehen wird, ſteht zur Stunde noch nicht feſt. Die Auto⸗Union⸗ fahrer haben es wieder mit den Aſſen der Scuderia Ferrari zu tun; der Alfa⸗Romeo⸗ Rennſtall läßt Nuvolari, Brivio und voraus— ſichtlich den wieder geneſenen Dr. Farina ſtar⸗ ten.— In Deutſchland wird die Motorſport⸗ Saiſon mit dem Hocken heimer Motor⸗ ra d⸗Rennen fortgeſetzt, das mit faſt 150 Meldungen eine ausgezeichnete Beſetzung er⸗ halten hat. Da das Rennen bei den Solo-Ma⸗ ſchinen zur Deutſchen Meiſterſchft zählt, iſt na⸗ türlich von der deutſchen Motorradfahrer-Eli⸗ te alles am Start, was einen Namen hat. Mit Ausnahme des Gaues Weſtfalen haben alle deutſchen Handballgaue ihre Aufſtiegs⸗ ſpiele zur Gauliga beendet. Mit Ausnahme des Gaues Pommern, der nur neun Vereine in der erſten Klaſſe hat und des Gaues Mittelrhein, deſſen„Erſtklaſſige“ durch den Zugang der früheren Niederrhein⸗ Vereine Alemannia und VfB. Aachen auf 12 erhöht wurden, ſowie des Gaues Südweſt, in dem die endgültige Entſcheidung nach der Vereinen die Spiele durchführen. Im Gau Südweſt hat aber von den al⸗ ten Gauligavereinen der SV. Wiesbaden ver⸗ zichtet, ſodaß, da überhaupt nur ſieben Vereine die Meiſterſchaftsſpiele beendeten, neben den beiden ermittelten Aufſtiegsvereinen V. f. R. Schwanheim und Germania Pfungſtadt zwei neue Vereine nötig wären, um hier die Zahl 10 zu erreichen. Durch eine beſſere Verteilung der Einnahmen, wobei dem reiſenden Verein mindeſtens die Fahrtkoſten vergütet werden müſſen, hofft man aber der in der letzten Spiel⸗ zeit teilweiſe zu beobachtenden Flucht aus der erſten Klaſſe Einhalt zu tun. In unſerem Gau Süoweſt bezw. in Nach⸗ bargauen 11, 12, 14, 15 und 16 ergibt ſich für das neue Spieljahr folgende Gauklaſſe: Gauklaſſe 11. Mittelrhein: Tog Obermendig (Gaumeiſter), Mülheimer SV., Tv. Siegburg⸗ Mülldorf, Tv. Gummersbach, Tv. Köln⸗Kalk, MSA. Koblenz, Tv. Köln⸗Ehrenfeld, VfR. Köln, Tv. Niederſeßmar(aufgeſt.), Tv. Rie⸗ den( aufgeſt.); Alemannia Aachen(vom Gau Niederrhein zugeteilt), VfB. Aachen. Gau 12. Heſſen: Kurheſſen Kaſſel(Saumei⸗ ſter), Kaſſeler Turngemeinde, SVg. 1900 Gie⸗ für 400 Meter Hürden durch Leute wie Phil Tope oder Towns unterboten werden. Mehrere Olympiakämpfer haben das Zeug. die 8⸗Meter⸗Grenze beim Weitſprung zu über⸗ ſpringen. Jeſſe Owens 8,13⸗Meter⸗Sprung wird vielleicht noch vor Olympia als Welt⸗ rekord anerkannt. l Nicht ausgeſchloſſen iſt, daß es auch gelingt, den ſeit 1924 ungebrochenen Rekord von Nur⸗ mi über 10 Kilometer zu drücken und unter die 30⸗Minuten⸗Grenze zu bringen. Am wahrſcheinlichſten iſt die Aufſtellung neuer Rekorde bei allen Frauen⸗Wettbewerben in Leichtathletit und Schwimmen— im Schwimmen übrigens auch bei den männlichen Bewerbern—, wenn Japaner und Amerikaner mit den europäiſchen Beſten in Höchſtform an⸗ treten. Daß ſelbſt amerikaniſche Fabelzeiten auf dem Kontinent zu ſchlagen ſind, bewieſen die deutſchen Mädels Albus— Krauß Dollin⸗ ger Winſels. die den Lauf⸗Weltrekord der US A.⸗Girls über Amal 100 Meter drückten. Die am weiteſten vorgetriebenen und am ſchwerſten zu überbietenden Rekorde ſchienen die 46.2 Sekunden für den 400⸗Meter⸗ Lauf und die 17,40 Meter von Torrance im Vas der Sonnlag ſonſt noch brinal Deulſche Rennwagen in Ikallen— Hockenheimer Mokorrad-Rennen u. a. Die Handball-Gaullaſſe 1936 Gau Südweſt und die Nachbargaue im kommenden Spieljahr. Nadſpork Nächſt dem Motorſport iſt es der Radſport, der ſich am erſten olympiſchen Sonntag durch eine große Aktivität auszeichnet. So veranſtal⸗ ten in Deutſchland die Bahnen von Halle, Mannheim, Dudenhofen und Frieſenheim gut beſetzte Amateur⸗ und Berufsfahrer-Rennen. Die Wettbewerbe in Halle ſind ſogar interna⸗ tional beſetzt. An Straßen⸗Rennen iſt in Deutſchland das 115 Km. lange Rennen „Rund um Cransberg“ zu nennen. Im Ausland iſt als wichtigſtes Ereignis die Schlußetappe der größten Radrundfahrt der Welt, der Tour de France, zu erwähnen. Die noch im Rennen liegenden Fahrer legen auf der letzten Etappe von Caen nach Paris 234 Km. zurück, auf denen ſich aber im Geſamtklaſ⸗ ſement nicht mehr viel ändern wird. Der Sie⸗ ger der„Tour“ ſteht in dem Belgier S. Maes ja ſchon mit ziemlicher Sicherheit feſt. Anläßlich der Ankunft der„Tour⸗Giganten“ werden im Prinzenpark die traditionellen Bahnrennen abgehalten, in denen diesmal in den Steherwettbewerben auch der Deutſche Krewer vertreten iſt. In Italien wird die Fernfahrt„Rund um Meſſina“ durchgeführt. Tennis Im Tennis verdient das Internationale Turnier in Zoppot Beachtung, zu dem zwar nicht die europäiſchen Spitzenſpieler, aber ſonſt doch recht gute internationale Könner gemel⸗ det haben. Die deutſchen Hoffnungen tragen im Männer⸗Einzel Henner Henkel und Hans Denker. Pferdeſpork Im deutſchen Galopp- Rennſport herrſcht ebenfalls recht reger Betrieb. Galopp-Rennen ſind in fünf Städten zu verzeichnen und zwar in Dresden, Hanſtover, Magdeburg, Bad Kreuznach und Neuß. Marburg, Tuſp Kaſſel⸗Bettenhauſen, Tuſpo 86/09 Kaſſel, Jahn Genſungen(aufgeſt.), Tv. 1847 Wetzlar(aufgeſt.) Gau 13. Südweſt: MSV. Darmſtadt(Gau⸗ meiſter), TSV. Worms⸗Herrnsheim, Tv. Haß⸗ loch, Ingobertia St. Ingbert, SV. 98 Darm⸗ ſtadt, FSV. Frankfurt, VfR. Schwanheim (aufgeſt.); Germ. Pfungſtadt(aufgeſt.) Gau 14. Baden: SV. Mannheim⸗Waldhof (Gaumeiſter), Turngemeinde Ketſch, Tv. Mannheim⸗Seckenheim, VfR. Mannheim, Tv. 1862 Weinheim, TSV. Nußloch, Tv. Ettlingen, Tv. Rot(aufgeſt.), TSV. Oftersheim(aufgeſt.) SC. Freiburg(aufgeſt.) Gau 15. Württemberg: Tv. Geislingen⸗ Altenſtadt(Meiſter), Tgſ. Stuttgart, Tgm. Schwenningen, TSV. Süßen, Stuttgarter Kickers, Tbd. Göppingen, Tv. Bad Cannſtatt, TSV. Eßlingen, KSV. Zuffenhauſen(auf⸗ geſt.), VfB. Friedrichshafen(aufgeſt.) Gau 16. Bayern: Spielvgg. Fürth(Gau⸗ meiſter), 1. FC. Nürnberg, Polizei Nürnberg, Tv. 1848 Erlangen, MSV. Bamberger Reiter, FC. Bamberg, TSV. 1860 München, Tv. Mil⸗ bertshofen, Poſt⸗SV. München(aufgeſt.), Tgm. 1861 Landshut(aufgeſt.) Kneſebeck Trainer beim 1. JC. Pforzheim Einen neuen Trainer hat der 1. FC. Pforz⸗ beim für ſeine Fußball⸗Abteilung verpflichtet. Mit Ablauf der Sommerſperre wird Willi Kneſebeck, der bekannte Vorkriegs⸗National⸗ ſpieler der Berliner Viktoria die ſportliche ßen, Spielv. Kaſſel, Tv. Kirchbauna, Kurheſſen Kugelſtoßen zu ſein Der Leichtathletik⸗Trai⸗ ner der California⸗Univerſität Brutus Hamil⸗ ton. der Lehrer von Glen Cunningham, bat daher auch dieſe beiden Weltrekorde in einer vielumſtrittenen Abhandlung über den„abſo⸗ luten Weltrekord“ als Wertmeſſer zugrunde⸗ gelegt. Er hat als gegeben angenommen. daß die beiden Leiſtungen ſchon die Grenzen menſch⸗ licher Fähigkeit und Technik erreicht haben. Eine Baſis. die bereits erſchüttert iſt. denn Mitte Juni lief der Neger Archie Williams in Kalifornien 400 Meter in 46.1 Sekunden — die Zeit iſt freilich als Weltrekord noch nicht anerkannt. Hamilton rechnete nun den 400⸗Meter⸗Lauf und das Kugelſtoßen in die Punktwertung des Zehnkampfes um und übertrug die ſo gewon⸗ nene Punktzahl auf die andern Bewerbe des Zehnkampfs. Auf dieſe Weiſe erhielt er theo⸗ retiſche Höchſtziffern für Läufe, Sprünge und Mürfe, die ſeiner Anſicht nach den abſoluten Rekord darſtellen. Danach gemeſſen wäre, wie geſagt, im 400⸗Meter⸗Lauf und beim Kugelſtoßen bereits der„abſolute Weltrekord“ erreicht. Ausbildung der Pforzheimer leiten. Auf den Kurzſtrecken hätte man nicht mehr viel Spielraum zur Verbeſſerung(bei 100 Meter 0,24 Sekunden, bei 200 Meter 0.55 Se⸗ kunden. bei 200 Meter 0,55 Sekunden, bei 400⸗ Meter⸗Hürden 0.2 Sekunden). Günſtiger beurteilt Hamilton die Steige⸗ rungsmöglichkeiten bei den längeren Strecken, den Sprüngen und den meiſten Würfen. So läge das Maximum des Diskuswurfs bei 55.50 Meter, des Stabhochſprungs bei 4.60 Meter, des Speerwurfs bei 78.30 Meter und des 10.000⸗Meter⸗Laufs bei 29 Minuten 17,7 Se⸗ kunden. Das iſt Hamiltons Theorie, die, wie erwähnt, auf einer nicht mehr unerſchüttertey Grundlage berubt. Die Finnen haben in ihrer neuen Zehn⸗ kampf⸗Bewertungsformel eine ähnliche theo⸗ retiſche abſolute Höchſtleiſtung angenommen Je näher ein Athlet dieſem Rekordideal kommt, um ſo mehr Punkte erhält er für die betreffenden Uebungen. Auch die Finnen ſind der Meinung, daß die Weltrekorde teilweiſe nicht unerheblich verbeſſert werden können. Wobei unter„nicht unerheblich“ manchmal nur der Aympiſche-Eid Bei den Oluympiſchen Sommerſpielen in Berlin wird, wie ſchon gemeldet, der Gewicht⸗ heber Rudolf Ismayr⸗Freiſing den Olympiſchen Eid ſprechen. Die Eidesformel hat folgenden Wortlaut: „Wir ſchwören. bei den Olympiſchen Spielen ehrenhafte Kämpfer zu ſein und die Regeln der Spiele zu achten. Wir nehmen teil in ritter⸗ lichem Geiſte zur Ehre unſeres Landes und zum Nuhme des Sports“. Vorbereſtungen zum Nlnmvia-Borkurnier Nach der Leichtathletik und dem Schwimmen iſt das Boxturnier der zahlenmäßig am ſtärk⸗ ſten beſetzte Wettbewerb der 11. Olympiſchen Spiele. Die Borkämpfe werden in den Tagen vom 10.—15. Auguſt in der Deutſchland⸗Halle durchgeführt. Der Organiſationsausſchuß bat für die Abwicklung des Turniers Vorkehrungen getroffen. wie man ſie vordem noch nie ge⸗ habt hat. Jeder einzelne der über 200 Borer erhält ſogleich bei der Ankunft in der Deutſch⸗ landhalle einen Helfer vom Oluympiſchen Ehrendienſt zugeteilt. der alles weiteres für ihn beſorgt. Der Helfer hat darauf aufzu⸗ vaſſen, wenn„ſein“ Boxer aufgerufen wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß jeder Helfer in der Deutſchlandhalle genau Beſcheid weiß und ſei⸗ nen Mann in dem unterirdiſchen Labyrinth ſofort in die richtige Umkleide⸗Kabine führt. Der Kämpfer braucht alſo nicht unruhig zu ſein. daß er irgend etwas wichtiges überhört. weil er vielleicht die Sprache nicht verſteht. Sein Helfer ſorgt für alles und begleitet ihn auch zum und vom Ring. Für jeden Kampf erhalten die Boxer neue Bandagen, die jeden Tag eine andere Farbe haben damit keiner ſchon gebrauchte oder nicht den Regeln entſprechende Bandagen anlegen kann. Funkelnagelneue Handſchuhe werden zu jedem Kampf geliefert, die ſofort wieder abge⸗ geben werden müſſen. Die Handſchuhe werden von der Materialverwaltung auf Riſſe und Brüche genau unterſucht, ehe ſie wieder ausge⸗ geben werden. Nur vollſtändig in Ordnung befindliche Handſchuhe werden überhaupt noch einmal verwendet. Schrammen und Ver⸗ letzungen durch gebrauchte Handſchuhe ſind alſo ganz ausgeſchloſſen. Aus dieſen wenigen Beiſpielen iſt zu ſehen, daß für das Olympiſche Boxturnier die fair⸗ ſten Bedingungen für die Kämpfer aus allen Weltteilen geſchaffen worden ſind. damit auch wirklich alle unter gleichen äußeren Be⸗ dingungen im Ring erſcheinen. Dieſe Kleinig⸗ keiten dürfen nicht unterſchätzt werden. und ſie finden auch in den Boxerkreiſen aller beteilig⸗ ten Nationen ungeteilte Anerkennung. Tußhalſkamuf Denlſchland- nalen Zu früher Stunde unternimmt der Polniſche Fußballverband ſeine Vorbereitungen für das Treffen Deutſchland⸗Nolen am 13. Sept. im Warſchauer Armee-Stadion. Der Schauplatz dieſer Begegnung wird ſchon jetzt einigen bau⸗ lichen Veränderungen unterzogen: man hofft. das Faſſungsvermögen des Warſchauer Sta⸗ dions auf 30.000 Zuſchauer zu erweitern. Am Tage des Spiels werden aus allen größeren Städten Polens ſogenannte„populäre Züge“ — die etwa unſeren KoßF.⸗Zügen entſprechen. erwartet. Als Vorſpiel zum Länderkampf findet bekanntlich der Fußball⸗Städtekampf zwiſchen Warſchau und Danzig ſtatt. mm bei der enaliſchen 77. Für die engliſche Touriſt⸗Trophy der Wa⸗ den. die am 5. September in der Nähe von Belfaſt ausgetragen wird. haben die Bayri⸗ ſchen Motorenwerke eine Mannſchaft gemeldet. Die drei BMW.⸗ Wagen werden von Prinz Birabongſe und den Engländern Aldington und AF P. Pane geſteuert. Die Nennungsliſte weiſt insgeſamt 29 Teilnehmer auf, darunger die bekannteſten Fahrer und Marken wie Aſton Martin und R. Seaman. Bentley mit E. R. Hall. Delahaye mit Michel Field und Clark. Lagonda mit Lord Howe und Brian Le⸗ wis. Riley mit Cyrill Paul und Maclure, drei neue Riley mit achslos aufgehängten Vorder⸗ rädern. die von Trevoux. Dixon und Dobſon geſteuert werden. Singer mit Barnes und Eccles, ſowie Talbot und Fiat. neuer Buaaffi- Rennwagen? Es iſt noch nicht allzu lange her, daß die Nennwagen⸗Schöpfungen Ettore Bugattis für Frankreich Sieg auf Sieg herausholten. Die wirtſchaftliche Kriſe jenſeits des Rheins macht es aber dem Molsheimer Werk unmöglich. jährlich weiterhin Rieſenſummen für Bau und Weiterentwicklung der Modelle auszuwerfen. ſodaß Frankreich ſchließlich keinen gleichwer⸗ tigen Grand⸗Prix⸗Wagen mehr zur Verfügung hatte. Trotz möglichſter Geheimhaltung ſickerte nunmehr durch. daß das elſäſſiſche Werk mit einer Neukonſtruktion beſchäftigt iſt Bugatti beabſichtigt. beim Großen Preis der Schweiz ein Zehntel Sekunde oder 2 bis 3 Zentimeter (Worin ſich Hamilton irrtel) zu verſtehen iſt. am 23. Auguſt zum erſten Mal mit ihr zu tarten. Na inen lätk⸗ cen age agen dal igen dei ö ber ſcen fl lg. dich det el⸗ U zt, iht ihn elt bg ich gen u ge. den Ind ge⸗ 0 10 er. l r ßeſtund en Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ Janne uncl cle CC. Pitt. Zirkusroman von Käthe Metzner 5. Forkſetzung. „Es geht wohl nicht, Janne, aber der Vater..“ Frau Mauritz' Worte kamen ganz leiſe, ſo daß Janne ſchnell Pitt noch zu einem der nächſten Aerzte ſchickte. Wie fröhlich hatte der Tag begonnen, und jetzt war Janne allein in der großen Bude und voller Unruhe und Bangen. f Seit geraumer Zeit ſchon ſpielten drüben die Kinder⸗ karuſſells, die eine Stunde früher als alle anderen den Markt begannen. Jeden Augenblick mußte Pitt zurückkommen und Janne ſagen, daß der Arzt da ſei, aber ſtatt deſſen ſtand plötzlich Franz Mauritz in der leeren Bude. „Schöne Beſcherung! Jetzt ſetzt der Hauptbetrieb ein, da legt ſich die Alte wieder hin...“ Er knirſchte mit den Zähnen, daß Janne kalkweiß wurde. Da kam auch ſchon Ria durch die Planentür. „Was iſt denn?“ fragte ſie mit ihrer trockenen blechernen Stimme. Janne ſah ſie an und wollte antworten, doch der Vater kam ihr zuvor. „Die Alte hat ſich wieder gelegt. So geht das nun ſchon ſeit Jahren. Da ſoll man vorwärtskommen.“ Janne ſchnürten die Worte faſt den Atem ab. Nun würde ſie nicht einmal hinüber in den Wagen ſpringen können, wenn der Arzt kam, denn ſie mußte ja noch die Eintrittskarten zurechtlegen, ſich das Wechſelgeld vom Vater geben laſſen und draußen vor der Bude die großen Reklameſchilder aufſtellen. 5 Während ſch ihr Vater langſam umkleidete, ef Janne aufgeregt hin und her. Alle ihre Gedanken waren bei der Mutter. 5— iſt Pitt?“ brüllte Franz Mauritz durch die leere ude. „Er holt den Arzt,“ gab Janne leiſe zurück. Da hörte ſie, wie Ria laut lachte und ihr einen hämiſchen Blick zuwarf. „Haſt wirklich einen ſchweren Stand, Franz,“ ſtachelte Ria immer noch mehr die Wut des Schaubudenbeſitzers an. Aengſtlich ſah ſich Janne nach Ria um. Ihre Augen flehten ſie förmlich an, doch ſtill zu ſein, und den Vater nicht noch mehr in Erregung zu bringen. Was gingen auch Ria die Verhältniſſe von Mauritz' Familie an? Sie war doch hier nur angeſtellt und bekam für ihr Auftreten ihr Geld, viel Geld. Janne hatte keine Ahnung, wie die Zuſammenhänge waren. Sie hatte ſich über Rias Stellung nie Gedanken gemacht, und über die Lippen ihrer Mutter war nie eine Klage gekommen. Ria aber hatte ihren Zweck erreicht. Gerade wollte Janne, die ein großes Reklameſchild in den Händen hielt, nach draußen gehen, um es vor der Bude aufzuſtellen, da vertrat ihr der Stiefvater den Weg. „Wer hat dir eigentlich das Recht gegeben, einfach zum Doktor zu ſchicken?“ Janne kam das Weinen. „Mutter geht es doch ſo ſchlecht,“ wagte ſie ſich ſchüchtern zu verteidigen, und ſenkte den Blick. „So, weil du es für nötig hältſt, rufſt du den Arzt. Wer bezahlt ihn denn? Ich wohl? Nachdem ihr euch vom Gerichtsvollzieher auspfänden laßt! Packzeug, ver⸗ dammtes!“ Franz Mauritz machte ein wüſtes Geſicht, das durch die plattgedrückte Boxernaſe noch grotesker wirkte und ſchüttelte Janne derartig, daß das arme Mädchen am ganzen Körper zitterte. In dieſem Augenblick höchſter Not kam Pitt. Nun er⸗ goß ſich Mauritz' Wut auf ihn. Pitt wußte nicht, wie ihm geſchah, aber er nahm den kräftigen Nackenſchlag von Mauritz, der ihn zu Boden warf, ohne Mucken hin, ja, er war froh, daß alles auf ihn kam und nicht mehr auf Janne. „Ich will euch zeigen, ſelbſtändig zu handeln und über mein Geld zu verfügen. Ihr braucht es ja nicht zu ver⸗ dienen,“ ſchtmpfte Mauritz noch, als er ſich in das Innere der Bude begab. Schnell half Pitt Janne beim Aufſtellen der Schilder. Als ſie draußen vor der Bude allein waren, ſagte er: „Und trotzdem habe ich den Arzt geholt und bin froh, Janne. Weine nicht, nun wiſſen wir wenigſtens, woran wir ſind mit deiner Mutter.“ 5 Janne konnte ſich nicht gleich wieder beruhigen. „Armer Pitt! Wieder haſt du's für mich gekriegt! Daß das auch nie aufhört bei uns Wenn Ria nicht wäre, würde Vater vielleicht nicht ſo grob ſein.“ 5 „Ach, Janne, was ſchadet's mir ſchon. Ich nehme es ja ſo gern auf mich. Aber nicht wahr, du gehſt nicht wieder abends mit dem Studenten weg. das verſprichſt du mir?“ Janne ſagte nicht Nein und nicht Ja. Ste mochte Pitt nicht belügen, ſie konnte ihm doch nicht ſagen, daß ihr Herz allein dem blonden Hans Schenck gehörte. Faſt ſchlecht kam ſie ſich vor, daß ſie Pitt nicht entgegenbringen konnte, was dieſer erſehnte. Mit unglaublicher Gewandtheit zog Pitt ſich um, während Janne die Eintrittskarten zurechtlegte und alle Vorbereitungen an der Kaſſe traf. Dann rollte ſie gemein⸗ ſam mit Pitt die große Plane zuſammen, die den Eingang verdeckte. Wieder tänzelte und hüpfte Pitt mit tollen Grimaſſen auf dem Podium der Bude herum und ſchrie durchs Mega⸗ phon. Hinter ihm ſaß Janne. Der Anblick der vielen lachenden Menſchen, die Pitts heitere Späße anlockten, ſchnitt ihr ins Herz. Sie alle waren fröhlich, alle warteten auf Luſtigkeit, auf Frohſinn, während ihr beſorgtes Herz ſich danach ſehnte, hinüber zu eilen zu der armen kranken Mutter, die jetzt ſo verlaſſen im Wohn⸗ wagen lag. Als die Menſchen zur erſten Vorſtellung hereingeſtrömt waren, als für Minuten Pitts Spaßmacherei aufhörte, trat ein alter vornehmer Herr die Stufen herauf und blieb an der Kaſſe ſtehen. „Ich bin der Arzt. Sind Sie die Tochter von Frau Mauritz, Fräulein?“ Und als Janne mit ängſtlicher Stimme bejahte, ſagte der Arzt: „Ja, haben Sie denn niemand, der ſich um Ihre Mutter kümmern kann? Es ſteht— ſehr ſchlecht mit ihr. Am beſten iſt, wir bringen ſie morgen früh ins Krankenhaus. Dort hat ſie wenigſtens Pflege. Ich komme morgen früh wieder.“ J „Wir haben aber niemand, Herr Doktor,“ ſagte Janne ſchnell noch, ehe der Arzt ging. Jetzt war ihre Ruhe vollends vorbei. Dem Arzt mochte es nicht einleuchten, daß nebenan im Wohnwagen eine ſchwerkranke Frau lag, für die niemand zur Pflege da ſein ſollte, während hier das heiterſte Treiben herrſchte. So hatte er einfach bei ſeinen letzten Worten ein Rezept auf den Kaſſentiſch gelegt und war mit etwas grimmigem Geſicht davongegangen Janne ſaß wie auf glühenden Kohlen. Sie drehte das Rezept in den Händen, auf dem quer und zweimal unter⸗ ſtrichen geſchrieben ſtand:„Eilt!“ Alles flimmerte vor Jannes Augen. Was ſollte ſie tun? Sie konnte doch nicht weg. Der Stiefvater hatte doch kein Verſtändnis dafür. Angſtvoll ſuchte ihr Blick in den vorbeiwogenden Menſchenreihen. Ach, wenn ſie doch jemand rufen, jemand die notwendige Beſorgung anvertrauen könnte! Da! Wie von ihren Wünſchen herbeigezogen, ſtand Hans Schenck plötzlich vor der Bude. Mit einem Satz war er neben Janne. Seine ſonſtige Fröhlichkeit wich ſogleich einem ahnungs⸗ vollem Ausdruck, als er in Jannes Geſicht blickte. „Janne, was iſt dir denn? Was haſt du?“ „Ach, Hans, hilf mir doch, bitte! Geh doch ſchnell mal in die Apotheke. Eben war der Arzt hier. Mit Mutter iſt es ſehr ſchlimm. Du kannſt es Mutter.. vielleicht gleich geben. Vater kommt ja nicht in den Wohnwagen, und ich kann hier nicht weg. Bitte, bitte, tue es doch! Meine arme Mutter...“, flehte Janne inbrünſtig. Ha Schenck griff nach Jannes Hand und ſtreichelte ſie beruhigend. „Sei ſtill, meine kleine Janne. Ja, ich erledige alles ſofort. Hab nur keine Bange! Ich werde bei deiner Mutter bleiben, bis du hier abkommen kannſt. Ich habe keine Angſt vor deinem Vater. Er kann doch nicht der ein⸗ fachſten Menſchenpflicht wehren. Das wäre ja roh. Sei ſtill, mein Kleines, ich laufe, ſo ſchnell ich kann.“ Mit naſſen Augen ſah Janne dem blonden jungen Menſchen nach, der aber noch nicht im Gewühl verſchwunden war, als Pitt aus der Bude trat und ihn gerade noch erſpähte. „War er ſchon wieder da?“ fragte Pitt Janne in höchſter Erregung. „Pitt, warum quälſt du mich auch noch? Ich bin ja ſo froh, daß er kam, wen hätte ich ſonſt mit dem Rezept nach der Apotheke ſchicken ſollen?“ „Was— ihn mit dem Rezept?“ ſtotterte er, dann aber ſah er es ein. Mährend auf dem Feſtplatz und auch in der Mauritz⸗ Schau das fröhlichſte Leben ſprudelte, lief Hans Schenck, froh, ſeiner kleinen Janne dieſen Dienſt erweiſen zu können, in die Apotheke. Die Verordnung auf dem Rezept trieb ihn zu höchſter Eile. Als er zurückkam, mußte er ſich von Janne erſt ein⸗ mal den Mauritz'ſchen Wohnwagen beſchreiben laſſen. Es war ja ſchon ſo dunkel, ſo unheimlich dunkel hinter den Buden. Zögernd trat Hans Schenck die Treppe hinauf in den Wagen. Urheberrechtsschutz: Aufwürts-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 68 Fahles Licht von einer Karbidlampe zuckte in dem hin⸗ laren Teil des Wagens unruhig auf, ſo daß Hans Schenck eine Weile ſtehen bleiben mußte, um ſich erſt einmal zu⸗ rechtzufinden. „Wer iſt das? Was wollen Sie? ſchlug dem Studenten die matte Stimme der Kranken entgegen. Hans Schenck ſtreckte die Flaſche mit der Arznei und die Tabletten, die er gebracht hatte, Jannes Mutter ent⸗ gegen und ſagte warm: „Bitte, regen Sie ſich nicht auf, Frau Mauritz. Janne hat mich in die Apotheke geſchickt. Es kann ja drüben niemand abkommen. Sie kennen mich ſchon flüchtig, Frau Mauritz. Kommen Sie bitte, nehmen Sie gleich einmal ein!“ Unfähig, die Hilfsbereitſchaft des Studenten abzu⸗ lehnen, neigte Frau Mauritz wieder den Kopf auf die Seite, und Hans Schenck erkannte mit Schrecken, daß ihr Geſicht ſchon ſo ſtarken Verfall zeigte, daß das Schlimmſte zu befürchten war. Er zog ſich den Hocker an das Bett der Kranken und flößte ihr behutſam die Medizin ein. „Ich werde bei Ihnen bleiben, bis Janne kommt, Frau Mauritz. Sie ſollen nicht allein ſein! Haben Sie nur Vertrauen zu mir.“ Frau Mauritz verſuchte ein dankbares Lächeln. Lange Minuten lag ſie ſtumm und konnte kein Wort über die Lippen bringen. Von draußen drangen die Weiſen der Drehorgeln und die lauten Stimmen der Ausſchreier in die Stille des Wohnwagens. „Das Leben geht weiter ohne mich“, murmelte die Kranke und richtete ihre matten Blicke jetzt auf den jungen blonden Mann, der ihre Hand hielt und tröſtend ſagte: „Sie werden auch bald wieder an allem teilhaben. Nur Ruhe! Nicht aufregen, liebe Frau Mauritz.“ Da ſchüttelte die totkranke Frau den Kopf. „Ich weiß es beſſer. Es geht zu Ende mit mir.“ Und wiederum nach langer Pauſe ſetzte ſie ſtöhnend hinzu: „Es wird mir ſchwer, meine Janne allein zu laſſen. Das arme, arme Kind...“ „Um Gottes willen, Frau Mauritz, ſagen Sie doch nicht ſo etwas. Sie dürfen nicht ſterben. Wer denkt denn daran?“ Aber Hans Schenck fühlte ſelbſt, daß ſeine Worte nicht ſehr überzeugend klangen. Er wußte als höheres Semeſter der Medizin ſehr wohl, wie es um die Kranke ſtand. „Janne“, ſtöhnte die Kranke wieder. „Soll ich Ihnen Janne rufen?“ fragte Hans Schenck „Nicht holen“, ſagte die Kranke mit geſchloſſenen Augen. Plötzlich aber griff ſie nach Hans Schencks Arm und zog ihn näher zu ſich. „Sie ſind gut. Das fühle ich. Aber tun Sie mir den einzigen Gefallen, laſſen Sie Janne in Ruhe. Spielen Sie nicht mit dem Kind. Sie gehört nicht in Ihre Welt.“ Hans Schenck unterbrach haſtig. „Frau Mauritz, ich ſpiele nicht mit Janne. Oh, wenn Sie in mein Inneres ſehen könnten, dann würden Sie glauben, daß es mir heiliger Ernſt iſt mit Janne. Nein, ich laſſe nicht von ihr. Sie dürfen ohne Sorge ſein, ich will mich immer um Janne kümmern, immer.“ Wieder vergingen Minuten. Dann aber raffte ſich die Kranke noch einmal auf. „Hüten Sie ſich vor meinem Mann. Er wird Janne nicht aus der Hand geben. Es gibt eine Kataſtrophe ſonſt. Janne wird ebenſo aus dieſem Leben nicht heraus⸗ können wie ich. Wir ſind dieſem Leben alle verhaftet, alle.“ Jetzt gellte mit einem Male ein Schrei von den Lippen der Kranken durch den kleinen engen Wagen, der draußen im Lärm raſch erſtickte. „Janne!! Jannel! Meine Janne, wo biſt du? kommſt du nicht??“ n Aengſtlich drückte Hans Schenck die Kranke zurück in die Kiſſen, da ſah er, wie die Augen von Frau Mauritz ſtarr wurden. „Frau Mauritz! Frau Mauritz! Hören Sie doch. Janne wird meine Frau. Nehmen Sie das mit hinüber. Ich ſchwöre es Ihnen.“ Da lallten die blaſſen Lippen noch einmal. Die Kranke mußte Hans Schenck verſtanden haben, denn er hörte deut⸗ lich, wie ſie ſagte: „Das macht es mir leicht. Nun kann ich gehen.“ Ein Zucken ergriff darauf den Körper und ſtreckte ihn. Hans Schenck hielt noch immer ſeine Hände auf der Bruſt der Toten. Dann ſtand er auf, löſchte das Licht und hielt draußen vor dem Wohnwagen Wache, bis langſam die Lichter des Jahrmarktes erloſchen und auch die Plane vor der Mauritz⸗ Schau heruntergelaſſen wurde. Fortſetzung folgt —— ä — . —— Kraft und Schönheit Photo: Atlantic(M). Es gibt Anbeter der Zahl und Ungläu⸗ bige. Wenn die von dieſen bedrängten Zah⸗ lengläubigen ſich zur Wehr ſetzen und auf die Bedeutung der Zahl für Wiſſenſchaft und Leben hinweiſen, dann halten ihnen die Gegner zwei Namen entgegen, führen zwei große Weltweiſe und Weltendenker auf, die ihr ganzes Leben lang gegen die Zahl ge⸗ kämpft haben: Goethe und Hegel. Ihr ſeht, man kann auch Wiſſenſchaft treiben ohne Zahl und Formeln. Ja, man kann Wiſſen⸗ ſchaft des Lebens nur ohne Zahl und For⸗ meln treiben. „Die Geiſter, die ich rief, die werd' ich nun nicht los!“ Und dennoch— es iſt wirk⸗ lich etwas Geheimnisvolles um die Zahlen. Was ſind ſie denn ſchließlich? Ein Menſch hat eine Anzahl gleicher Dinge vor ſich, nimmt ſie einzeln in die Hand und zählt: Ein Apfel, zwei— drei Aepfel. Und er hat andere Dinge: Eine— zwei— drei Blu⸗ men und immer wieder andere Gegenſtände. Immer wieder tauchen dieſelben„Anzah⸗ len“ auf, und in einem großartigen Akt ſchöpferiſcher Verſelbſtändigung löſt der Menſch die Anzahl von den Gegenſtänden 8 ſetzt die reine Zahl: Eins— zwei— rei. Aber das Leben der Zahlen iſt ſtärker, als der Menſch im Anfang vermuten konnte. Die Rechengeſetze werden auch ſelbſtändig, gewinnen ebenfalls eigenes Leben. Man kann 5 nicht von 3 ſubtrahieren? Man kann nicht 4 durch 5 dividieren? Die Rechen⸗ geſetze treiben zu einer Erweiterung der Zahlen, und die negativen und gebrochenen Zahlen werden geboren. Der Lauf, der ſo begonnen iſt, wird fort⸗ geſetzt. Der Menſchengeiſt hat ſich dem Zwange der Rechengeſetze und Möglichkei⸗ ten hingegeben, und er ſchafft von Stufe zu Stufe die„irrationalen“ und„imaginären“ Zahlen, und das Reich der Mathematik öffnet ſich in ſeiner Fülle und Breite. „Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott geſchaffen!“ hat einmal der berühmte Ma⸗ thematiker Kronecker geſagt. Zunächſt er⸗ ſcheint es als müßige Spielerei des Geiſtes, wie Schachſpiel oder Go, wenn die Mathe⸗ matik jetzt den Geſetzen dieſer Zahlen nach⸗ geht. Geſetze der Zahlen? Hier taucht wie⸗ der ein Geheimnis auf. Der Menſch hat ſich Führer durch die Fülle der Dingwelt ge⸗ ſchaffen, hat Zahlen und Zahlenſyſteme ge⸗ formt— und ſteht vor ſeinem eigenen Werk mit oft ratloſem Staunen. Immer neue Wunder erſchließen ſich ſeinem Blick, immer bunter und vielfältiger wird das Bild vor ihm. De Ind die Primzahlen— wir alle kennen ſie aus unſerer Schulzeit—, Zahlen, die nur durch eins und ſich ſelbſt teilbar ſind. Sie ſtehen wie feſte Meilenſteine im Fluß der Zahlen— aber vergeblich müht ſich der Menſch, ihr Geſetz zu finden. Das Zahlenſyſtem iſt die gewaltigſte und ge⸗ ſchloſſenſte Leiſtung des menſchlichen Gei⸗ ſtes, klar, überſichtlich und bis in die letzten Wurzeln„Syſtem“— aber der Bauſtein ſelbſt, die Primzahlen, ſtehen regellos, wie von der Hand eines kosmiſchen Sämanns geſchleudert, im Strom der Zahlen, ſpotten aller Verſuche, ſie zu bändigen. Das zweite, größere Wunder wird leben⸗ dig: Die Zahlen ſind Schöpfungen des Men⸗ ſchen, aber ſie ſind es doch nicht allein. Sie „paſſen“— naiv geſprochen— auf die Na⸗ tur. Zunächſt laſſen ſie ſich anwenden. Vor⸗ gänge der unbelebten und auch der belebten Natur laſſen ſich durch Zahlen feſtſtellen, ſie Err 82e Zualel ſind berechenbar und damit für alle Zeiten beherrſcht. Die Naturgeſetze ſind letztlich die Herrſchaft der Zahl über die Welt alles Be⸗ wegten, und der Menſch wird durch ſie Herr der Bewegung. Was er vordem ſtau⸗ nend wahrnahm und betrachtete, jetzt kann er es berechnen— und damit wiederholen, aus eigener Kraft, von ſich aus hervorrufen und entſtehen laſſen. Damit iſt die Technik geboren. Aus Naturgeſetzen und ihrer Aus⸗ nutzung ſchafft der ſchöpferiſche Geiſt Ma⸗ ſchinen, und bald beleben Kraft- und Ar⸗ beitsmaſchinen, Kraftwagen und Eiſenbah⸗ nen, Schiffe und Flugzeuge die Welt. Licht leuchtet auf, Töne erklingen über Tauſende von Meilen. Motoren ſurren und Dampf⸗ maſchinen dröhnen. Die Welt verändert ihr Antlitz. Alles, was uns umgibt, was unſer Leben ermöalicht und erleichtert, verdanken wir der Technik. Und die Technik dankt es der Naturwiſſenſchaft— und am Anfang der Reihe ſteht jener Menſch, der zum erſten Male auf den Einfall kam, daß drei Birnen und drei Aepfel, drei Häuſer und drei Men⸗ ſchen in einem übereinſtimmen: daß ihre Anzahl„drei“ iſt. Aus der Beobachtung der Naturvorgänge, ihrer Meſſung und Berechnung kommen wir zum Naturgeſetz: das iſt der übliche Gang. Aber die Macht der Zahlen iſt größer und ihre Durchdringung der Natur noch tiefer. Es ſind bald 100 Jahre her, daß in Paris der franzöſiſche Aſtronom Leverrier auf Grund beobachteter Störungen in der Um⸗ laufzeit des Uranus zu der Anſicht kam, daß dieſe Störungen durch einen Planeten hervorgerufen werden müßten, den wir noch nicht kennen, und der noch außerhalb des Uranus ſeine Bahnen um die Sonne ziehe. Leverrier berechnete alſo den Neptun, von dem niemand etwas wußte. Ein Jahr ſpä⸗ ter aber fand der Aſtronom Galle den neuen 5 faſt genau an der errechneten Stelle. Anbetung der Zahl? Iſt die Zahl wirk⸗ lich nur ein Götze unſerer Kultur? Müſſen wir nicht vielmehr mit Recht und mit Stolz dankbar ſein für dieſe Tat des Menſchen⸗ geiſtes? Freilich— es liegt in unſerem Denken der Trieb, einmal gewonnene Er⸗ kenntniſſe auf alle Gebiete zu übertragen. Der Traum der Laplaceſchen Weltformel, die in knappſter Form alles Geſchehen der Welt zu deuten und zu beherrſchen ver⸗ ſuchte, iſt zwar ausgeträumt, wirkt aber im ſtillen noch weiter. Anbetung der Zahl? Nein, denn das heißt Vergötzung und das heißt, wiſſenſchaftlich geſprochen, unzuläſſige Ueberſchreitung der Grenzen der Mathe⸗ matik. Das Rätſel der Zahl ſteht neben den gro⸗ ßen anderen Rätſeln des Daſeins— und wir ſollen nicht herabmindern, was wir dringend benötigen. Wir ſollen aber auch nicht vergeſſen, daß es jederzeit Maßſtab für die geiſtige Höhe eines Menſchen und eines Volkes iſt, ob es dem Geheimnisvol⸗ len und Rätſelhaften geöffnet bleibt. Das fauſtiſche Ringen um die Fragen, das Wiſ⸗ ſen darum, daß das Fragen ſelbſt der Menſchheit tiefſtes Glück iſt, muß uns im⸗ mer höher ſtehen als das ſelbſtgenügſame Wiſſen, wie herrlich weit wir es gebracht. Der Blick für das Geheimnisvolle iſt nicht der Blick auf das Okkulte, er iſt die Bereit⸗ ſchaft, das echte und große Wunder der Welt und des Daſeins immer wieder anzuer⸗ kennen. Dr. H. J. Flechtner. Ban Negn Ens! Tear ein Sorzellan Seruce In den grauen, langgeſtreckten Gebäuden der„Staatlichen Porzellan⸗Manufaktur“ an der Wegelyſtraße nahe dem Bahnhof Tiergarten in Berlin wird das„Preußiſche Porzellan“, wie es oft wegen ſeines ſich ſcharf von allen anderen Porzellanen ab⸗ hebenden Stils genannt wird, in langwieri⸗ gen und ſchwierigen, ſich maſchinell, hand⸗ werklich und künſtleriſch überſchneidenden Arbeitsgängen fertiggeſtellt. Das Porzellan, eine alte, nach neueſten Forſchungen ungefähr gegen Chriſti Geburt entſtandene chineſiſche Erfindung, kam ge⸗ gen 1200 durch den bekannten Seefahrer und Auſtralienentdecker Marco Polo zum erſten Male nach Europa. Verhältnismäßig ſchnell wurde es auf dem Kontinent be⸗ kannt, blieb jedoch infolge der ungeheuren Transportſchwierigkeiten eine überaus be⸗ gehrte Seltenheit. Auguſt der Starke gab um ein wertvolles chineſiſches Porzellan⸗ ſervice ein ganzes Dragonerregiment an Friedrich Wilhelm J. von Preußen. 18 aus dieſem Tauſch herrührende Stücke ſind noch heute in der Königlichen Sächſiſchen Porzel⸗ lan⸗Sammlung des Johanneums in Dres⸗ den zu ſehen. Die Begehrtheit des Porzellans war na⸗ türlich ein ſtarker Anreiz, um hinter das „Rezept“ ſeiner Herſtellung zu kommen. Die Fayencen in Italien, das Frittenporzellan in Frankreich und das Knochenporzellan in England waren die erſten unglücklichen Er⸗ gebniſſe dieſer Bemühungen. Erſt im Jahre 1709 konnte der Meißener Alchimiſt Fried⸗ rich Böttger, der im Kampf um einen ſchmelzſicheren Tiegel für ſeine Goldver⸗ ſuche durch Zufall hinter das Geheimnis gekommen war, ſeinem Landesherrn, dem Kurfürſten Auguſt II. von Sachſen, das erſte Porzellan überreichen. Die bald darauf er⸗ öffnete Porzellanfabrik wurde durch ihre ungeheuren Ueberſchüſſe eine„Goldgrube“ im wahrſten Sinne des Wortes. Natürlich ließen viele der damaligen, ſtets in Geldſchwierigkeiten befindlichen deutſchen Landesherren nichts unverſucht, um hinter das Geheimnis der richtigen Miſchung der Mineralien zu kommen, das„Arkanum“ an ſich zu reißen. Beſtochene, entlaufene Arbei⸗ ter der Meißener Porzellanfabrik trugen das Geheimnis aus dem Lande. Auch der Kaufmann Wegely, der es unternahm, die erſte preußiſche Porzellanfabrik zu gründen, mußte das Rezept einem Arbeiter der Por⸗ zellanfabrik zu Höchſt abkaufen, der es wie⸗ derum von einem Kollegen aus der Wiener Porzellanmanufaktur hatte. Als man 120 Jahre ſpäter an der Stelle, wo die erſte Wegelyſche Porzellanfabrik in Berlin ge⸗ ſtanden hatte, beim Bau der Stadtbahn den ſogenannten Königsgraben zuſchüttete und in der Neuen Friedrichſtraße mit den Pla⸗ nierungsarbeiten begann, fand man große Mengen unverbrauchter Porzellanmaſſe vor, deren chemiſche Unterſuchung genau die gleiche Zuſammenſetzung zeigte wie die Meißener Porzellanmaſſe. Aber Wegely, von Hauſe aus Wollzeug⸗ fabrikant, war, trotzdem ſeine Erzeugniſſe bereits eine ziemliche Vollkommenheit auf⸗ wieſen, mit ſeinem jungen Unternehmen nicht erfolgreich. Als er, der tüchtige Ge⸗ ſchäftsmann, ſah, daß er nicht auf ſeine Rechnung kam und auch bei Friedrich dem Großen, der zu jener Zeit— man ſchrieb 1757— ſeine Regimenter zum dritten Male über die ſchleſiſchen Felder führte, keine Un⸗ terſtützung fand, kehrte er kurzerhand zur Wollzeugfabrikation zurück. 1761 erwarb der Berliner Kaufmann Gotzkowſky das Dorvilleſche Haus in der Leipziger Straße und ließ an der Stelle, wo ſich heute das Abgeordnetenhaus erhebt, von dem ehemaligen Betriebsleiter We⸗ gelys, Reichard, eine neue Porzellanfabrik einrichten. Er hatte in der Zwiſchenzeit auf eigene Fauſt Porzellan fabriziert. Nach dem zweiten Jahre ſeines Beſtehens ſtellte 8 auch dieſes Unternehmen ſeine Arbeit ein. Inzwiſchen aber hatte Friedrich der Große, nicht zuletzt wohl durch die bei der ſächſiſchen Eroberung gemachte Bekannt⸗ ſchaft mit der Meißener Porzellanfabrik, Intereſſe für die neue Fabrikation gewon⸗ nen. Nur ſo iſt es zu erklären, daß nach dem Friedensſchluß das Kaufangebot Gotz⸗ kowſkys, in dem er den für damalige Zeiten hohen Preis von 225 000 Talern für ſeine Fabrik verlangte, in außerordentlich kurzer Zeit von dem König bewilligt wurde. Am 24. Auguſt 1763 wurde dann die Königliche Porzellan⸗Manufaktur als Staatsinſtitut gegründet. Jetzt nahm die Porzellanfabrikation, nicht zuletzt durch die Verleihung von wich⸗ tigen Sonderrechten wie freien Holzbezug aus den königlichen Forſten, Fabrikations⸗ monopol für alle preußiſchen Lande uſw. (ſogar eigene Gerichtsbarkeit mit einem Ge⸗ richtshalter und zwei Schöffen erhielt die Manufaktur) einen großen Aufſchwung. War der König doch auch zugleich der beſte Werber ſeines Inſtituts und vergaß nicht, die Gäſte ſeines Hofes, unter denen ſich viele ausländiſche Fürſten und Geſandte be⸗ fanden, mit den Erzeugniſſen ſeiner Manu⸗ faktur zu beſchenken und ſo die Leiſtungs⸗ fähigkeit der Fabrik, die tatſächlich in kurzer Zeit durch wichtige techniſche Erneuerungen an erſter Stelle ſtand, in aller Welt bekanntzumachen. Wechſelvoll war das Geſchick der Manu⸗ faktur nach dem Tode Friedrichs des Gro⸗ ßen. Mehrfach ſtand das Inſtitut infolge ſchlechter Bewirtſchaftung vor dem Zuſam⸗ menbruch. Es wurde in den 60er Jahren nach ſeinem heutigen Platz am Schafgraben verlegt, wo es unter der Leitung eines künſtleriſchen Direktors mit neuen techni⸗ ſchen Methoden ſeine alte Tradition weiter⸗ führen konnte. Bald waren die Modelle der Manufaktur, die zum großen Teil— von den beſten Künſtlern der friderizianiſchen Zeit entworfen— ſowohl einen hohen künſtleriſchen wie hiſtoriſchen Wert verein⸗ ten, in aller Welt gefragt. Udo Wolter. Die Hz A Amerika Aengſtliche Gemüter berechnen ſchon, wann die amerikaniſche„Hitzewelle“ nach Europa kommen werde, und die Nachrichten aus den Vereinigten Staaten über die ſchweren Fol⸗ gen der Hitze klingen ja auch bedenklich ge⸗ nug. Um ſo notwendiger erſcheint es, ſich darüber klarzuwerden, daß das Klima Nordamerikas nicht mit dem Europas ver⸗ glichen werden darf. Wohl iſt es möglich, daß Ausläufer der amerikaniſchen Hitze nach Europa gelangen, aber auf ihrer langen Reiſe über den Atlantiſchen Ozean erleiden ſie auf alle Fälle eine bedeutende Abküh⸗ lung, und Luftſtrömungen reißen ſie aus⸗ einander. Es iſt wohl möglich, daß wir einige Wochen hochſommerliche Temperatu⸗ ren erleben, die ſich jedoch mit den amerika⸗ niſchen auf keinen Fall vergleichen laſſen. Die Vereinigten Staaten bilden eine un⸗ geheure Landmaſſe, die nur ſehr wenige Gliederungen aufweiſt. Der größte Teil der USA. liegt in Breitegraden, die denen von Südeuropa und Nordafrika entſprechen und daher auch ſubtropiſches Klima haben. In jedem Jahre verurſacht die Hitze dort gro⸗ ßen Schaden, wenn auch nicht in ſolchem Ausmaße wie in dieſem Jahre. Die Luft⸗ ſtrömungen von Norden nach Süden und umgekehrt können ungehindert durch das Land ziehen, denn die hohen Gebirge ver⸗ laufen von Norden nach Süden. Deshalb erleben wir in den Vereinigten Staaten Gegenſätze von Kälte und Wärme, die uns kaum glaubhaſt erſcheinen. Wir wiſſen, daß New Nork im Winter zuweilen unter Schnee⸗ und Eismaſſen begraben liegt und im Sommer die Hitze das Leben dort faſt unerträglich macht. Wärmeunterſchiede von 20 oder ſogar 30 Grad innerhalb weniger Stunden ſind keine Seltenheit, aber gewiß auch keine Annehmlichkeit. Nur die Weſt⸗ küſte der Vereinigten Staaten beſitzt ein ge⸗ mäßigtes Klima, denn von der einen Seite kühlt der Stille Ozean, von der anderen Seite verhindern hohe Gebirgszüge den Eintritt einer Hitzewelle. Es gibt Bundes⸗ ſtaaten der USA., die zu den heißeſten Ge⸗ genden der Erde gehören, zum Beiſpiel Arizona und Südkalifornien. Dort kann man im Juli Temperaturen von 40 Grad Celſius erleben— als mittlere Temperatur. Ganz anders liegen die Dinge in Europa, das im Grunde ja eine Halbinſel Aſiens iſt, von ihm getrennt durch das Ural⸗Gebirge. Unſer Erdteil iſt ſtark zerklüftet und wird von drei Seiten von Meeren umſpült, die tief in den Kontinent hineinragen. Schon das bringt eine gemäßigte Temperatur. Aber auch die Gebirge, wenn wir das fkan⸗ dinaviſche ausnehmen, verlaufen nicht von Norden nach Süden, ſondern mehr weſtlich⸗ öſtlich wie das gewaltige Maſſiv der Alpen. Mitteleuropa iſt daher in hohem Grade vor der afrikaniſchen Hitze geſchützt, auch das Mittelländiſche Meer kann als Schutzwall gegen Süden betrachtet werden. Hitzewellen wie in den Vereinigten Staaten ſind in Europa ausgeſchloſſen, denn dazu fehlen die geophyſiſchen Vorausſetzungen. Noch ein Umſtand ſpricht zugunſten Europas. Unſer Kontinent iſt ſtark bewal⸗ det, wenigſtens in ſeinem mittleren und nördlichen Teil; in den Vereinigten Staa⸗ ten hat man ſeit vielen Generationen den Wald rückſichtslos gerodet, um Ackerland zu gewinnen. Der Wald aber hält die Feuch⸗ tigkeit und wirkt als Temperatur⸗ und Wetterausgleich. aller Porzellanfabriken WT — Rade. U Tanne der auß geplante ol Fr Aalſersle iglche unfitt tigt, on wich⸗ bezug lations⸗ de inn. lem Ge⸗ ielt die dwung. er beſie ö nicht nen ſich ate be⸗ Nanu⸗ itungs⸗ nutzer rungen unn Mun; 8 Gro⸗ Mſolge Zuſam⸗ Jahren igtaben eines techni⸗ weitet⸗ lle der — bon niſchen hohen berein⸗ tet, enn Vef⸗ ein ge⸗ Seite deren e den undes⸗ en Ge⸗ eiſpiel lan Stad eratut. oha, n il ebirge. h wird l, die Schon ratur. ſlan⸗ t von ellich⸗ — Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Ganz Deutſchland legt Flaggen⸗ ſchmuck an! Deutſchland ſteht im Zeichen der XI. Olympiade und grüßt die Kämpfer und Ju⸗ gend der Welt in ſeinen Mauern! Dieſen Gruß entbietet auch die geſamte Viernheimer Bevölkerung durch das Hiſſen der Fahnen des neuen Deutſchland und der Olympia- fahne! An die hieſige Bevölkerung richte ich daher die Aufforderung, ihre Häuſer vom 1. bis 16. Auguſt einſchl. zu beflaggen. Die Fahnen werden abends nicht eingeholt. Jeder Hitlerjunge gehört ins Zeltlager in Michelſtadt i. O.! V. D. M. Vom 2. 8. 36 bis 30. 9. 36 ſind im BDM. Ferien angeſetzt. Während dieſer Zeit wird das Heim von den Mädels wie bisher in Ordnung gehalten. Am Montag, 31. 8. 36 beginnt der Dienſt mit einem Gruppen⸗ abend.. 5 pünktlich um 8.30 Uhr im Hofe Saarſtraße 15, in Kluft. Die Aus⸗ weiſe ſind mitzubringen. Beiträge ſind wäh⸗ rend dieſer Zeit pünktlich bei der Geldver⸗ walterin abzuliefern. Franzke, Ortsgruppenleiter. * D A F.— Abt.„Kraft durch Freude“ Betr.: Rheinfahrt nach Koblenz Die Fahrt iſt verlegt auf den 9. Auguſt. Die Teilnehmer wollen die Bekanntgabe im lokalen Teil der heutigen Zeitung beachten. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 31. Juli 1936 Denkſpruch Zeit haben heißt Willen haben. Willensſchwachen haben nie Zeit. O. v. Leixner. Ait ber Kamera auj ber Aeichsautobahn Es iſt ohne weiteres ſelbſtverſtändlich, daß die erſte Reichsautobahnſtrecke Frankfurt a. M.— Mannheim— Heidelberg beſondere Aufmerkſamkeit auf ſich lenkt. Schon von dem Bau wurde der Film„Vom Wald zur Straſ⸗ ſendecke“ in faſt allen deutſchen Lichtbild⸗ theatern gezeigt. Der Tag der Eröffnung der Strecke Frankfurt a. M.— Darmſtadt durch den Führer iſt genau ſo wie der Tag des erſten Spatenſtichs in allen Wochenſchauen über die Leinwand gelaufen. In Wort und Die Schrift wurden die grundſätzlichen Ideen und techniſchen Sonderheiten der Reichsautobahn gerade an dieſer Muſterſtrecke dem Leſer be⸗ kanntgegeben. Dort wurden auch neue große Rekorde für Autos und Motorräder aufge⸗ ſtellt, die im lebenden Bild feſtgehalten, all denen gezeigt werden konnten, die nicht an der Strecke Zeuge dieſer großen Erfolge ſein konnten. Der Kurztonfilm„Bahn frei!“ ſpielt im weſentlichſten Teil ſeiner Handlung P Die Ernte muß heimgebracht werden! — Ganz Viernheim muß dabei helfen— Am Sonntag hilft jeder Deutſche auf den Aeckern— bei gutem Wetter— dem Bauer hilft der Arbeiter, Be⸗ amte, Handwerker und Geſchäfts⸗ mann! Das iſt wahre Nächſtenliebe und Volksgemeinſchaft! ECT auf der Reichsautobahn Frankfurt a. M.— Mannheim— Heidelberg. In wenigen Wo⸗ chen werden die Kameraleute mit ihren Film⸗ apparaten und dem Tonaufnahmewagen wie⸗ der auf dieſer Strecke arbeiten, um den geplanten Film„Vier fahren in die Pfalz“ von Frankfurt aus über Mannheim nach Kaiſerslautern aufnehmen. Heute aber wurden im Auftrage des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda gemeinſam mit dem General- inſpektor für das deutſche Straßenweſen und der Reichsautobahndirektion Filmaufnahmen gemacht, die im Ausland im Rahmen eines großen Filmwerkes für die Straßen des Führers werben ſollen. Ueberall im ganzen Reich, wo an den Reichsautobahnen gearbeitet wird, werden Teilaufnahmen hergeſtellt, ſo auch auf der Strecke Frankfurt a. M.— Mannheim— Heidelberg. Aber in keinem Baubereich konnten gerade die Aufnahmen ge⸗ macht werden, wie an dem Autobahndreieck in Mannheim. Unklar erſcheinen die Linien der Straßenzüge, unverſtändlich zunächſt das Ueber⸗ und Untereinander der Fahrbahnen. Erſt wenn die Kraftfahrzeuge auf den gut markierten Bahnen ihrem Ziel zuſtreben, wird die ganze Verkehrsgliederung zu einer Selbſt⸗ verſtändlichkeit. Von einem erhöhten Stand⸗ punkt aus mußten die Aufnahmen vorgenom⸗ men werden. Eine Feuerwehrleiter gab den beſten Standort hierfür ab. Auf der ausge⸗ legten Leiter liegt der Operateur mit ſeinem Apparat wie der Jäger auf dem Anſtand. Schußbereit hält er die Kamera und wartet auf den günſtigſten Moment, wo der Verkehr hinreichend ſtark iſt, um ein anſchauliches Bild von den Verkehrsverhältniſſen zu er⸗ zielen. Leider iſt ſein Standpunkt nicht be⸗ weglich, ſondern er muß von ſeinem Platz aus auf einen wichtigen Helfer warten: die Sonne. Seine Aufgabe iſt nicht leicht, denn er muß mit der Autobahn auch die von ihr durch⸗ zogene Landſchaft erfaſſen. Leichter wäre es ihm, wenn ihm das Luftſchiff„Hindenburg“ zur Verfügung ſtände, das gerade um dieſe Zeit beim Rückflug von Süd⸗Amerika die Autobahn auf einem der ungezählten Wege in der Luft kreuzte. Bewirtung ber Ferienkinber Die gegenwärtig zur Erholung hier wei⸗ lenden und demnächſt wieder in ihre Heimat zurückkehrenden Ferienkinder aus dem Ruhr⸗ gebiet waren auf Einladung der hieſigen NS. Frauenſchaft zu einem gemütlichen Beiſam⸗ menſein im Gaſthaus„Fürſt Alexander“ verſammelt, wobei den kleinen Gäſten mit Kaffee und Kuchen e wurde. Die kleinen Kinderherzen haben ſich darüber recht gefreut, wurde ihnen doch während ihrer Er⸗ holungszeit ſo viel Abwechslung durch Fahr⸗ ten nach Mannheim, ins Neckartal uſw. ge⸗ boten, wie ſie ſich garnicht ausgedacht hatten. Sie werden noch recht oft an ihren hieſigen Aufenthalt zurückdenken und ihren Pflege⸗ eltern, der NSV. und der Frauenſchaft dank⸗ bar ſein. f * Mit dem Schrecken davongekom⸗ men. Am Bahnübergang der OEG.⸗Linie auf der Heddesheimerſtraße ereignete ſich geſtern nachmittag ein Verkehrsunfall, der glücklicherweiſe noch gut abging. Die Be⸗ teiligten, rheinheſſiſche Autofahrer, die an⸗ ſcheinend auf der unüberſichtlichen Straße die Warnungszeichen des aus Richtung Mann⸗ heim kommenden, hier 17.35 Uhr einfahrenden Zuges nicht hörten, wurden von dem Trieb⸗ wagen erfaßt und die rechte Vorderſeite des Wagens ſtark beſchädigt. Der Autofahrer riß wohl, im letzten Augenblick die Gefahr erken⸗ nend, das Steuer nach links, ſodaß ein ſtär⸗ kerer Zuſammenſtoß mit dem durch ſtarkes Bremſen zum Halten gebrachten Zug ver⸗ mieden blieb. Auch die Fahrgäſte des Zuges wurden durch dieſen Zuſammenſtoß nicht we⸗ nig in Schrecken verſetzt. Man half den Wagen beſeitigen, ſodaß der OEG.⸗Zug ſeine Ein⸗ fahrt vornehmen konnte, während die Auto⸗ fahrer ſich ſpäter abſchleppen ließen. Auf der Heddesheimerſtraße als Anfahrtsſtraße zur Umgehungsſtraße und zur Autobahn herrſcht gegenwärtig ein ſtarker Verkehr. Hun⸗ derte von Wagen verkehren hier täglich und iſt den Lenkern der Fahrzeuge bei dem 94 unüberſichtlichen Bahnübergang äußerſte Vor⸗ ſicht geboten. Die Straße ſelbſt wurde durch den ſtarken Verkehr in den letzten Wochen ſchon ſehr ſtark beſchädigt. Verkehrsunfall auf der Bert⸗ leinsbrücke. Am Mittwoch gegen 14 Uhr ereignete ſich auf der Bertleinsbrücke auf der Weinheimerſtraße ein Verkehrsunfall. Ein aus Richtung Weinheim kommender Laſtzug ſtieß mit einem aus Richtung Viernheim kommen⸗ den Perſonenkraftwagen zuſammen. Es ent⸗ ſtand Sachſchaden. Wie ſchnell haſt Du über den Charakter Deines Mitmenſchen geurteilt— und an Deinem eigenen gehſt Du zeitlebens vorbei, ohne daß Du bedacht haſt, wieviel mehr wert der von Dir Verleumdete für ſein Volk iſt. Das Gelb ijt nicht mehr Diktator, jonbern Diener des Volkes Richtfeſt der Katharina⸗Grünewald⸗Siedlung in Lampertheim in Anweſenheit des Gauleiters Im Zuge des heute ſchon weithin be⸗ kannten Siedlungsprogrammes des Gaues Heſſen⸗Naſſau konnte am Dienstag auch in Lampertheim die Einweihung einer neuen nationalſozialiſtiſchen Heimſtättenſiedlung vor ſich gehen. Lampertheim erlangte durch die Ermor⸗ dung unſerer Pateigenoſſin Katharina Grü⸗ newald auf dem Parteitag in Nürnberg 1929 eine traurige Berühmtheit. Nunmehr trägt die jüngſte Siedlung unſeres Gaues zu ihrem Gedächtnis ihren Namen. Der Gauleiter war zum Richtfeſt erſchienen und begrüßte vor allem die Ange⸗ hörigen unſerer ermordeten Parteigenoſſin, deren Mann noch heute der Hoheitsträger der NSDAP. Lampertheim iſt. Sodann eröffnete der Leiter des Gauheimſtättenamtes Avieny das 4 mit einer Anſprache, in der er auf die Vorkriegszeit hinwies, die bei allen großen Erfolgen in der Technik und der Wirtſchaft vergaß, dem deutſchen Arbeiter menſchenwürdige Wohnſtätten zu geben. Der Nationalſozialismus betrachtete es daher ſchon immer als ſeine erſte Aufgabe, die deutſche Familie wieder bodenſtändig werden zu laſſen. urch Schaffung geſunder Wohnungen ſoll in Lich, Luft und Sonne ein kräftiger Nach⸗ wuchs unſeres Volkes gedeihen. Dieſe For⸗ derung des Führers wurde ſofort nach der Machtübernahme im Jahre 1933 im Gau Heſſen⸗Naſſau in Angriff genommen. Heute kann feſtgeſtellt werden, daß das Siedlungs⸗ weſen bei uns ideenmäßig, organiſatoriſch und finanziell ſichergeſtellt iſt. Außer 3 500 vor⸗ ſtädtiſchen Kleinſiedlungen ſind bis jetzt be⸗ reits 1000 Heimſtätten bezogen worden; in weiteren 57 Siedlungen gehen 1 200 Häuſer ihrer Vollendung entgegen und weitere 75 Siedlungen mit mehr als 2 500 Heimſtätten werden in Arbeit genommen. Es iſt klar, daß nicht jeder Volksgenoſſe von Haus aus, eine ſolche Heimſtätte planmäßig bewirtſchaften kann, hauptſächlich dann, wenn er aus der Großſtadt kommt. So ſoll im Gau Heſſen⸗ Naſſau eine Siedlerſchule errichtet werden, die den Volksgenoſſen das notwendige Rüſt⸗ zeug mitgibt, das ſie benötigen, um eine Siedlerſtelle erfolgreich bewirtſchaften zu kön⸗ nen. Herzlich begrüßt von der Bevölkerung, dankte ſodann der Gauleiter all denen, die bei der Verwirklichung des national⸗ ſozialiſtiſchen Siedlungsgedankens ihn unter⸗ tützt haben. Nicht erſt ſeit heute, ſondern ſchen zu Beginn unſeres Kampfes, ſetzten wir uns für menſchenwürdige Wohnungsmöglich⸗ keiten des deutſchen Arbeiters ein. Der Gau⸗ leiter erinnerte an eine Verſammlung im Jahre 1924 in Wetzlar, wo ſeine Forderung, in der er ſich gegen eine Zuſammenballung der Arbeitsſtätten und der Wohnungen in den Großſtädten wehrte, Aufſehen erregte und den Gedanken einer Dezentraliſation nach dem Lande hin, propagierte. Es iſt für uns eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß auch bei dem geſamten Siedlungs⸗ weſen die Partei die Führung hat und haben muß; wie unſer geſamtes Tun und Handeln, ſo kann auch unſere Siedlungsarbeit nur aus unſerer Weltanſchauung heraus geſtaltet wer⸗ den. b Schon jetzt hat jeder Kreis unſeres Gaues eine Muſterſiedlung; hierfür gebührt beſon⸗ deren Dank dem Leiter des Gauheimſtätten⸗ amtes, Parteigenoſſen Avieny und ſeinem Geſchäftsführer, Parteigenoſſen Dr. Darjes. Die Verwirklichung des Siedlungsgedankens iſt ein Muſterbeiſpiel dafür, daß das Geld heute nicht mehr Diktator iſt, ſondern dem Volke dient. Unſere Siedlungen tragen alle markante Namen; ſo nannten wir das jüngſt entſtandene Erbhöfedorf, weil deutſche Männer das Ried gerodet haben,„Riedrode“, als Anſporn und Mahnung für künftige Geſchlechter, es uns gleichzutun. Die Lampertheimer Siedlung aber trägt vom heutigen Tage ab den Namen: Katharina Grünewald, zur Erinne⸗ rung an jene wahrhaft deutſche Frau, die be⸗ reits vor langen Jahren die nationalſoziali⸗ ſtiſche Weltanſchauung gefühlsmäßig erkannte, für ſie kämpfte und dieſes Bekenntnis im Jahre 1929 mit ihrem Opfertod beſiegelte. Nun wird Katharina Grünewald in jener Siedlung weiterleben, unter uns weilen und nachkommenden Geſchlechtern das Beiſpiel einer deutſchen Frau und Mutter ſein. Darum ſollte die Einweihung dieſer Siedlung kein Feſt, ſondern ein Tag innerer Einkehr und größerer Erkenntnis ſein. Wenn der Richt⸗ kranz nun hochgeht, ſo ſchloß Gauleiert Sprenger ſeine Rede, ſoll jeder Volksgenoſſe erkennen, daß in Deutſchland der Sozialen Tat geworden iſt. Bei der Feier waren eine Anzahl deut⸗ ſcher Kinder aus Italien, die ihre Ferien auf Einladung der NS. in Deutſchland verbrin⸗ gen, anweſend, und dem Gauleiter einen Blumenſtrauß überreichten. Ortsgruppenleiter Grünewald⸗Lam⸗ pertheim ſchloß die eindrucksvolle Feier. Am Nachmittag hatte Gaupreſſeamts⸗ leiter G. W. Müller im Auftrag des Gauleiters am Grabe von Katharina Grüne⸗ wald, die bekanntlich in Frankfurt a. M. be⸗ ſtattet iſt, einen Kranz niedergelegt. P Achtung-Koblenzjahrer! Betr.: Rheinfahrt am 2. Auguſt 1936 Wegen zu geringer Beteiligung muß die Rheinfahrt um 8 Tage, auf den 9. Au⸗ guſt verlegt werden. An dieſem Tage wird die Fahrt gemeinſchaftlich mit dem Kreis Worms durchgeführt. a Der Preis ermäßigt ſich auf RM. 5.40, allerdings ab Worms. Für die Zufahrts⸗ ſtrecke vom Einſteigebahnhof des Teilnehmers bis Worms gewährt die Reichsbahn 75 prozen⸗ tige Fahrpreisermäßigung. Etwaige Abſagen ſind bis ſpäteſtens Samstag, 2. Auguſt, dem Ortswart der NSG.„Kraft durch Freude“, K. Weidner, Repsgaſſe 9, perſönlich oder ſchriftlich mitzuteilen. Wer ſich bis zu dieſem Zeitpunkt nicht abgemeldet hat und an der Fahrt doch nicht teilnimmt, muß trotzdem den vollen Teil- nehmerpreis entrichten. Weitere Anmeldungen für die Fahrt am 9. Auguſt können nur im Umfange etwaiger Abſagen, weil die Fahrt verlegt wurde, er⸗ folgen.— Genaue Abfahrtszeiten werden noch bekannt gegeben, ebenſo werden die Fahrt⸗ unterlagen den Teilnehmern rechtzeitig zu⸗ geſtellt. Wie die Tage abnehmen. Seit dem höchſten Stand von Ende Juni haben die Tage ſchon ſehr merklich abgenommen. Am 20. Juni war die Sonne 3.39 Uhr aufgegangen und 20.24 Uhr untergegangen. Bis zum 31. Juli beträgt die Abnahme des Tages bereits eine Stunde und zwölf Minuten. Noch raſcher geht es mit der Abnahme im Auguſt; in dieſem Monat macht die Verkürzung eine Stunde und 53 Minuten aus. Im gleichen Schnell⸗ tempo geht es dann auch im September wei⸗ ter, wo die Abnahme weitere zwei Stunden und drei Minuten beträgt. So geht die Ab⸗ nahme weiter bis zum 21. Dezember, wo be⸗ kanntlich der kürzeſte Tag mit ſieben Stunden 34 Minuten Tagesdauer iſt. Gegenüber dem Höchſtſtand bedeutet dies eine Abnahme und Verkürzung um 9 Stunden und elf Minuten. Beſſerung des Wetters. Heute und morgen wird ſich auch im Oſten die Beſſerung des Wetters durchſetzen, ſodaß in der nächſten Woche allgemein mit ſchönerem und vor⸗ wiegend warmen Wetter gerechnet werden kann. Störungsfrei wird das Wetter aller⸗ dings nicht ſein, vielmehr iſt mit zunehmender Erwärmung das Auftreten von Gewittern zu erwarten. Gegen Ende der nächſten Woche wird im Weſten und Süden des Reiches wieder eine Verſchlechterung des Wetters ein⸗ treten, während es im Nordoſten vorausſicht⸗ lich noch ſchön bleibt. Erlaubte Sammlung innerhalb der Kriegerkameradſchaften. Die Landesregierung gibt bekannt, daß der Reichsminiſter des In⸗ nern der Deutſchen Krieger-Fechtanſtalt im Deutſchen Reichskriegerbund(Kyffhäuſer) vor⸗ behaltlich jederzeitigen Widerrufs die Ge⸗ nehmigung zur Sammlung von Geldſpenden für die Kyffhäuſer⸗Waiſenheime durch Sam⸗ melliſten innerhalb der örtlichen Krieger⸗ kameradſchaften des Reichskriegerbundes für das ganze Reichsgebiet, und zwar bis zum 31. Auguſt 1936 erteilt. 8 imm Dir fest 707. 8 5 765 Abend ohne Ch lorodont 38 e E .—— e N Mannheim.(Immer wieder betrun⸗ kene Radfahrer). Infolge Trunkenheit ſtürzte am Mittwochnachmittag auf dem Kreisweg 5, in der Nähe von Wallſtadt, ein betrunkener Radfahrer und erlitt erhebliche Verletzungen. Er wurde nach dem Städt. Krankenhaus ge⸗ bracht.— In den Notarreſt verbracht wurde in der Nacht zum Donnerstag ein Radfahrer, der in ſtark angetrunkenem Zuſtande durch die Beilſtraße fuhr und den übrigen Verkehr gefährdete. Das Fahrrad wurde ſichergeſtellt. — Vier Verkehrsunfälle am Mittwoch). Bei vier Verkehrsunfällen, die ſich am Mitt⸗ woch hier durch Nichteinräumung des Vor⸗ fahrtsrechtes und Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht ereigneten, wurde eine Perſon ver⸗ letzt und 5 Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad beſchädigt. Mainz.(Ein Bankgeſchäft geſchloſſen). Das Bankgeſchäft Kahn& Co. in Mainz iſt behördlicherſeits geſchloſſen worden. Die bei⸗ den jüdiſchen Inhaber Jakob Ernſt Kahn und Fritz Kahn ſind in Unterſuchungshaft genom⸗ men worden. Die Bankfirma hatte ſich auf einen gewiſſen kleinen Kundenkreis eingeſtellt gehabt, Schädigungen darüber hinaus dürf⸗ ten nicht zu erwarten ſein. Alsfeld.(Erſt wenn das Kind in die Grube gefallen iſt...). Im letzten Halb⸗ jahr haben ſich in Oberheſſen verſchiedentlich folgenſchwere Unfälle dadurch ereignet, daß Jauchegruben nur mangelhaft oder überhaupt nicht abgedeckt ſind. Daß man aber aus dieſen . immer noch keine Lehren ge⸗ zogen hat, beweiſt wieder ein tödlicher Unfall, der ſich im Kreisort Grebenau zugetragen hat. Dort fand der Briefträger Schucherdt ſein ein⸗ einhalb Jahre altes Kind in der offenen Jauchegrube ſtecken. Gerade noch die Füße waren zu ſehen. Trotzdem er ſofort Wiederbe⸗ lebungsverſuche anſtellte, konnte der ſofort herbeigerufene Arzt nur noch den Tod des Kindes feſtſtellen. Bad Kreuznach.(Ein 13jähriges Jungmädel als Lebensretterin). Unterhalb der Salinenbrücke rollte nachmittags ein Kinder⸗ wagen mit einem eineinhalbjährigen Kind plötzlich in den Salinenkanal, der ziemlich hohes Waſſer führte. Der Wagen mit dem hilfloſen kleinen Kind ging ſofort in den ſchmutzigen Fluten unter. Das 13jährige Jungmädel Liſelotte Oſt bemerkte das Un⸗ glück und ohne langes Ueberlegen ſprang es ſofort ins Waſſer. Es gelang dem tapferen Mädel, das Kind vom ſicheren Tode zu retten Aus Stabt und Land und unverſehrt an's Ufer zu bringen. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Olympiade 1936 Aus Anlaß der XI. Olympiade flaggt ganz Deutſchland mit dem Symbol des Drit⸗ ten Reiches. Um den während dieſer Zeit in deutſchen Gauen weilenden Gäſten den ge⸗ ſchloſſenen Willen und die einmütige Front des Deutſchen Volkes überall zu bezeugen, erſuche ich auch die Einwohner unſerer Ge⸗ meinde, ihre Häuſer vom 1. bis 16. Auguſt zu beflaggen. Die Fahnen werden über Nacht nicht eingezogen. Viernheim, den 29. Juli 1936 Betr.: Einſchränkung des Betretens der Feld⸗ gemarkung. Durch das Ueberhandnehmen der Feld⸗ diebſtähle bin ich gezwungen, das Betreten der Feldgemarkung für ſolche Perſonen, die dort keine Feldarbeiten zu verrichten haben, in der Zeit von abends 19 Uhr bis morgens 7 Uhr, ſowie während der Mittagszeit, von 12 bis 14 Uhr, zu verbieten. Ich habe das Feld⸗ ſchutzperſonal angewieſen, auf den Befolg die⸗ ſer Anordnung ſtreng zu achten und jede Uebertretung zur Anzeige zu bringen. Ich rechne auf die Einſichtigkeit der Ein⸗ wohnerſchaft, daß ſie dieſem Verbot das nötige Verſtändnis entgegenbringt und dadurch mit⸗ hilft, den Felddieben ihr ſchändliches Handwerk zu legen. Viernheim, den 29. Juli 1936 Betr.: Unterhaltung des gemeinheitlichen Fa⸗ ſelviehes. Für das gemeinheitliche Faſelvieh be⸗ nötigen wir etwa 350 Zentner Hartſtroh. Die Lieferung ſoll losweiſe erfolgen. Vergütet wird der Tagespreis. Angebote werden auf dem Büro Nr. 6 entgegengenommen. Viernheim, den 27. Juli 1936 Der Bürgermeiſter In allen Lagen, Den Fachmann fragen! Rumpenheim.(Wenn der Schlüſſel am Tor hängt). Nachts ſtattete ein unbekann⸗ ter Dieb dem Anweſen eines Schneidermei⸗ ſters einen Beſuch ab, indem er mit dem am Hoftor hängenden Schlüſſel das Tor auf⸗ ſchloß und ſechs Hühner und eine Fahr⸗ radlampe entwendete. Von dem Täter fehlt jede Spur. Schau über die enge Heimatgrenze hinaus dein großes und herrliches Vater⸗ land— deutſch ſein— heißt frei, aufrich- tig und treu ſein! Y ꝙꝗC—⁊•——?““ ̃ Orts⸗ oder Ferngeſpräch? Neuregelung im Fernſprech⸗ verkehr Für den Fernſprechverkehr zwiſchen be⸗ nachbarten Ortsnetzen, deren Entfernungen ſich nicht über 5 km erſtrecken, iſt eine Neu⸗ regelung durch eine Verordnung des Reichs⸗ poſtminiſteriums geſchaffen worden. Ab 1. Januar 1937 haben ſich die Teilnehmer der Apparate mit Selbſtwählbetrieb zu entſcheiden, ob ihr Geſpräch als Orts- oder Ferngeſpräch verrechnet werden ſoll. Für den Ortsverkehr beträgt die Gebühr 10 Rpf.; darnach würde ein Geſpräch in dieſer Preiskategorie nach der Zahl aller für ſie zur Ortsgeſprächsgebühr erreichbaren Anſchlüſſe gerechnet. Soll aber die Grundgebühr nur nach der Teilnehmer⸗ zahl der eigenen Ortsnetze berechnet werden, ſo wird eine Fernſprechgebühr von 20 Rpf. erhoben. * Turnverein.(eräteturner, Volkstur⸗ ner ſowie auch die Turnerinnen wollen in der für heute abend in der Sporthalle anberaum⸗ ten Verſammlung mit wichtiger Tagesord⸗ nung vollzählig erſcheinen.(Siehe Vereins⸗ anzeiger). Schweine, glung am 4. Sep⸗ tember. Der Reichsernährungsminiſter hat angeordnet, daß am 4. September die üblichen Zwiſchenzählungen der Schweine durchgeführt werden und in Verbindung damit eine Ermit⸗ telung der nichtbeſchaupflichtigen Haus⸗ ſchlachtungen von Schweinen, Bullen, Ochſen ſowie Kühen, Jungrindern und Kälbern, Mahnung Die am 25. Juli 1936 fällig geweſene 2. Rate der kommunalen Steuern iſt umgehend an die Gemeindekaſſe zu zahlen, andernfalls muß ein Säumniszuſchlag berechnet und die Beitreibung eingeleitet werden. Viernheim, den 30. Juli Gemeindekaſſe Viernheim: Zöller. Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893. Heute Freitag abend 8.30 Uhr, Verſammlung ſämt⸗ licher Geräteturner, Volksturner und Turnerinnen in der Sporthalle. Die Anweſenheit Aller iſt von großer Wichtigkeit. Der Turnwart Daunenbetten Guterhaltenen, Verkaufe ſofort 2 neue Oberbetten modernen mit 4 Kiſſen(ſchneeweiße Daunen⸗ Hinderwagen füllung) nur gegen bar Rm. 90. pig; 2 neue ſeidene Steppdecken R M 35.⸗ Allg zn verkaufen. Die Sachen ſind anzuſehen Weinheimer⸗ Mannheim N 7. 34, 3 Stock. Helene Hofmann. D achtung! Erweitere e deinen Hammeltelsch er durch Anzeigen aus eigener Schäferei empfiehltf in der Viernheimer Volkszeitung Meuagerel Baumann ſtraße 13 Worte in bie Zeit Wer bewirkt, daß dort, wo bisher ein Halm wuchs, nunmehr deren zwei wachſen, der leiſtet mehr für ſein Volk, als ein Feld⸗ herr, der eine große Schlacht gewinnt. Friedrich der Große. Alduddauamumunmaadumuamammmummumummmunummumamanannumummunumm Schafen und Ziegen, ſowie der in den letzten drei Monaten geborenen Kälber erfolgen ſoll. Das Sündenregiſter im Führer⸗ ſchein. Im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ verkehrsminiſter hat der Reichsinnenminiſter eine Anordnung getroffen, die neben dem er⸗ wünſchten Verwaltungszweck ſicher auch die Erziehung zur Verkehrsdiſziplin fördern wird. Er beſtimmt nämlich, daß auf Seite 4 der Führerſcheine alle Polizeiſtrafen und gericht⸗ lichen Beſtrafungen der Inhaber dieſer Schei⸗ ne wegen Verletzung der Verkehrsvorſchriften vermerkt werden, ſoweit ſie nach dem 31. Juli 1936 rechtskräftig verhängt ſind. Ge⸗ bührenpflichtige Verwarnungen ſind nicht zu vermerken. Die Eintragungen der Strafen ſind durch die Behörden vorzunehmen, die für die Erteilung oder Entziehung der Fahrererlaub⸗ nis zuſtändig ſind. Die Heimat unſerer Getreide⸗ arten. Der Roggen hat ſeine Heimat im Mittelmeergebiet und den angrenzenden Län⸗ dern Aſiens, wo er heute noch wild wächſt. Nächſt dem Roggen iſt der Weizen unſere wichtigſte Getreideart. Er kommt aus Nord⸗ paläſtina und Syrien. Der Name des Weizens kommt wegen der Farbe des Mehls von „weiß“. Im Anfang der jüngeren Steinzeit wanderten die erſten Ackerbauern aus der Gegend der mittleren Donau bei uns ein: ſie brachten Weizen und Gerſte mit. Die Gerſte ſtamm aus Nordafrika und Oſtaſien. Der Hafer hat die gleiche Heimat wie der Roggen, alſo im Mittelmeergebiet und den angrenzenden Ländern Aſiens. Die Hirſe iſt in Oſtindien und anderen wärmeren Gegen⸗ den Aſiens beheimatet. Der Mais, auch Welſchkorn, Türkiſcher Weizen und Kukuruz genannt, iſt im tropiſchen Amerika heimiſch. Laßt die Hühner auf die Stop⸗ peln und umgebrochenen Flächen. Hühner ſind gute Vertilger der Schädlinge aus dem Inſektenreich und es wird viel zu wenig Gebrauch davon gemacht, daß man Hühner auf die Felder läßt, beſonders auf Stoppeln und umgebrochenen Flächen. Im nächſten Jahre wird man es merken, wenn die Hühner Aufräumungsarbeit getan haben. Ae. 2 22 222 2 Herde ſiiglitu deri. Mehrere Fahrräder leicht beſchädigt, gibt billig ab Bei regulären Rädern bequeme Teilzahlung Martin ſannneim, walanolsir.7 7— de jrüher deſto beſſer Sie uns Ihren Anzeigenauftrag und Ihre An⸗ zeigentexte vor dem gewünſchten Erſcheinungstage zuſtellen wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit können wir auf die wirkſa me Ausgeſtaltung Ihrer Anzeige verwenden! Die Geſchäftsſtelle. f Neue Erzeugerfeſipreije und Verbraucherhöchſtpreije jür Eier Auf Grund der von dem Vorſitzenden der Hauptvereinigung der deutſchen Eierwirtſchaft mit Zuſtimmung des Reichsminiſters für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft erlaſſenen und am 23. Juli 1936 in Kraft getretenen Anord⸗ nungen Nr. 8/36 und 9/36 betr. Preiser⸗ höhung gelten nunmehr folgende Preiſe: Erzeugerfeſtpreis für den Auf⸗ kauf von ungekennzeichneten Hühnereiern beim Erzeuger durch Wiederverkäufer für das Ge⸗ biet des Eierwirtſchaftsverbandes Heſſen⸗Naſ⸗ ſich— RM. 1.50 je kg. Dieſer Preis, der ich ab def des Erzeugers verſteht, darf weder unterboten noch überſchritten werden. Der ſtückweiſe Aufkauf iſt verboten. Bei Abgabe an Verbraucher gelten fol⸗ gende Höchſtpreiſe: für ungekennzeichnete Hühnereier, gleich welcher Größe, 10 f. ür deutſche Handelsklaſſeneier G 1(voll⸗ iſche Eier): S(Sonderklaſſe) 14 A(Große) 13 Rpf. B(Mittelgroße) 12 Rpf. C(Gewsoynliche) 11¼ Rpf. D(Kleine) 10% Rpf. Ausſortierte(abfallende Ware) 11 Rhpf. für ausländiſche Friſcheier: S(Sonderklaſſe) 13¼ Rpf. A(Große) 12¼ Rpf. B(Mittelgroße) 11¼ Rpf. C(Gewöhnliche) 10½ Rpf. D(Kleine) 99% Rpf. für Bulgarien, Ungarn, Jugoſlawen, Argentinier, Türken ½ Rpf. niedriger. Wenn ſich beim Kleinverkauf Bruchteile von Pfennigbeträgen ergeben, ſo iſt Auf⸗ rundung des geſamten Rechnungsbetrages (nicht des Preiſes für das einzelne Ei) auf volle Pfennigbeträge dann zuläſſig, wenn der überſchießende Bruchteil mindeſtens/ Rpf. beträgt. Es beſteht Veranlaſſung darauf hinzu⸗ weiſen, daß Zuwiderhandlungen gegen dieſe gültigen Preisfeſtſetzungen unnachſichtlich be⸗ ſtraft werden. Die Landespreisüberwachungs⸗ ſtellen ſind überdies bezüglich der Verbrau⸗ cher⸗Höchſtpreiſe durch Verordnung vom 4. September 1935(RGBl. 1 S. 1136) ermäch⸗ tigt worden, empfindliche Ordnungsſtrafen bei Zuwiderhandlungen zu verhängen. Heppenheim, den 28. Juli 1936 Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗Süd, Heppen⸗ heim a. d. B. Was bringt der Aundjunk? Deutſchlanoſender und alle Reichsſender außer Berlin 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchlie⸗ ßend: feſtliche Muſik; 7.00 Nachrichten des Drahtloſen Dienſtes; 8.00 Blasmuſik; Da⸗ zwiſchen: Feſt der Sportjugend in Rehberge; 10.00 Evangeliſcher Feſtgottesdienſt; 11.30 Kranzniederlegung am Ehrenmal Unter den Linden; 11.45 Es ſpielt das Unterhaltungs⸗ orcheſter des Deutſchlandſenders; Dazwiſchen Funkberichte von der Jugendkundgebung im Luſtgarten; Siegerehrung und Eintreffen des Fackelſtaffelläufers; 13.00 Mittagskonzert; Dazwiſchen: Empfang des Internationalen Olympiſchen Komitees beim Führer und Reichskanzler; 14.30 Fackelſtaffellauf Olym⸗ pia⸗Berlin; 15.15 Die Fahrt des Führers in das Olympia⸗Stadion; 16.00 Eröffnungs⸗ eier der 11. Olympiſchen Spiele; 18.00 esche Muſik; 19.00 Soliſtiſches Muſizie⸗ ren beim Jäger aus Kurpfalz; 20.00 Kurz⸗ nachrichten des Drahtloſen Dienſtes; 20.10 Beſchwingte Weiſen; 22.00 Wetter, Preſſe, Sport; 22.15 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00 Der Friede der Fahnen; 23.30 Zum Tanz: 1.00 Konzert um Mitternacht. Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 14 Freſſer, 130 Kälber, 63 Schafe, 98 ine, 1 Ziege, 400 Ferkel, 237 Läufer.— Preiſe: Ferkel bis zu ſechs Wochen 14—19, über ſechs Wochen 19— 24, Läufer 24—32 RM.— Marktverlauf: leb⸗ haft. Weinheimer Obſtgroßmarkt Himbeeren 35; Brombeeren 22 bis 30; Pfirſiche 25—40; Mirabellen 12—24; Rei⸗ neclauden 12—18; Zwetſchen 22—32; Bir⸗ nen 8—23; Aepfel 10—25; Stachelbeeren 10 bis 11; Johannisbeeren 14; Tomaten 18: Bohnen 7—16; Pfifferlinge 23; Bleibirnen 6—13. Anfuhr 700 Zentner; Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. e und verantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700. Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 3 N ö ü pn ech Hage f es der d in Lande eh Ber i 2 Rbei in welche 5 rn i. ue 9. I Epraden in einer ant N von der iigenen Auch ſunen g 33 ien aus bringt. B der naß und uche Vuereih aße al hat bu ſchwemt Kuß de ithend eigen 1 Augtuung hel Schü lang bern „Nibelunge Das der bon auele Vit wi Aufentha unſet De deigen, Deutſchl daß ſie d beute eis ſaßt und ten ihne Vergange zeigen, d Beſucher rungen ſehen un ung un ud. Sz 1 eugung du ſich n. ahn zur . 3 8 2 Niden d Nn ſu der ber hinunttt Er ie derſehen ſchen hut der Veſ gemacht dushurre auf mein, daß ſich ſeßt ist, ſe di Reise Lillerzu leben mz Roßer po bachſen n deſnt dune glg bin Jö, 8, Volke An de aum en nchen . d. 0 biin 5 vice g.