— 3 2 2 2 8 — n diesen e Kicht⸗ huller Autport ber und ig ud Are zu Nahe, u 5,0 deten, d beſte Ichtalh⸗ der Nils Bunhn, die in ihrer vollendeken Ausfüh- Bezugs durch die Nummer 179 oſt monatlich 1.60 RM. Volk Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. reis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn: ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Nyfg. 8 Dienskag ternheimer den 4. Auguſt 1936 Vorkündigungsblatt der NS D AN. Bornheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Jur Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. 0 it iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 2 1 PS. Ludwigs hasen 15101. 12. Jahrgang die Welt im Jeichen der Olympiade der Montag brachte Deutſchland eine Gold-, zwei Silbermedaillen Die Kämpfe in Spanien Die olympiſchen Spiele Berlin, 3. Aug. Trotz des meiſt krüben, zeitweilig regneriſchen Wekters hielten die 100 000 Beſucher bis zum Abſchluß aus. Sie erlebten wieder hinreißend ſchönen Kampf in allen Wettbewerben, ſo daß raſch eine wahr- haft olympiſche Stimmung in der gewalkigen Arena aufkam. Die Nakionen, die Bewer- ber in den Welkkämpfen hatten, feuerten ſie durch kemperamenkvolle rhylhmiſche Sprech- chöre an und ſchwenkten begeiſtert ihre Lan⸗ desfähnchen. In der erſlen Enkſcheidung des Tages, dem Hammerwerfen, hallen die Deulſchen reich- lich Gelegenheit, von ihrem Schlachtruf„Ra, Ra, Ra— Germania“ Gebrauch zu machen: denn die deulſchen Verkreker Karl Hein- Hamburg und Erwin Blask-Königsberg well⸗ eiferten erbikterk mit dem Schweden Warn- gard um den Sieg. der mik einer olympiſchen und deutſchen Beſtleiſtung von 56,49 m. von dem Hamburger Hein für Deulſchland eren ⸗ gen wurde. Blask holte die Silberne Me⸗ daille, während der Schwede mik der Bron- cenen Medaille vorlieb nehmen mußke. Unter ungeheurer Spannung fiel die Enk⸗ ſcheidung im 100 Meker- Lauf, wie nach den Leiſtungen der Ausſcheidungen zu erwarten war, zu Gunſten des amerika— niſchen Negers Jeſſe Owens, der mit ſicherem Vorſprung vor ſeinem Landsmann Mekcalfe gewann. Schnellſter Europäer war der Holländer Oſendarp: der deutſche Verkre⸗ ted Borchmeyer-Stukkgart wurde hinker Wy⸗ koff-Amerika Fünfter. Bei den übrigen Vorkämpfen ſchnit⸗ ken vor allem unſere Frauen guk ab. In die 100 Meter-Entſcheidung kommen alle drei deutſchen Vertreterinnen Krauß, Dollinger und Albus. Dagegen konnke ſich in den 800 Meter-Zwiſchenläufen, die ſämklich von den Amerikanern gewonnen wurden, keiner unſerer Verkreker durchſetzen. Für die 400 Meker-Hürden-Zwiſchenläufe und die Enk— ſcheidung des 3000 Meter-Hindernislaufens qualifizierten ſich jeweils zwei deukſche Ver- treter. Auch am zweiken Tage wohnke der Führer und Reichskanzler einem großen Teil der Wekkkämpfe bei und beglückwünſchke ſelbſt die Sieger der Enkſcheidungen. Den Abſchluß der Kämpfe des Monkag bildeten prachtvolle turneriſche Vorführungen berühmten däniſchen Wuſterkurnſchule rung und erſtaunlichen Mannigfaltigkeit be⸗ geiſtert aufgenommen wurden. Die Ergebniſſe der Enkſcheidungen Hammerwerfen 1. und Olympia Sieger: Hein⸗ Deutſchland 56,49 Meter(Olympia-Rekord); 2. Blask-Deukſchland 55,04 Meker; 3. Warn- gard⸗-Schweden 54,83 Meter; 4. Koukonen- Finnland 51,90 Meter; 5. Nove, USA 51,53 Meter; 6. Favor, USA 51,01 Meter. 100 Meker Enkſcheidung der Männer: 1. und Olympiaſieger: Jeſſe Owens(US) 10.3 Sek., 2. Metcalfe(USA) 10% Sek., 3. Oſendarp- Holland 10,5 Sek. 4 Wynhkoff(US), 5. Borchmeyer-Deutſch— land, 6. Strandberg-Schweden. Fußball am Monkag Norwegen— Türkei 4:0(1:0) Ikalien— USA. 1:0(0:0) Deukſch erringt im Halbſchwergewicht die Silberne Medaille DNB. Berlin, 4. Auguſt. Zum zweiken Wale erkämpfte ſich im Gewichtheben der Halbſchwergewichtsklaſſe der Franzoſe Louis Hoſtin am Montag abend die Gold medaille. Er brachte in den Uebungen des Olympiſchen Dreikampfes, Drücken, Reißen und Stoßen, insgeſamt 372,5 Kilo zur Hoch- ſtrecke. Für Deutſchland erkämpfte Eugen Deukſch-Frieſenheim mit 365 Kilo die Sil⸗ berne Medaille. „deulſche Nlympia-Erinnerungsmedaille“ Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung einer Erinnerungsmedaille für die Olympiſchen Spiele 1936 8s Berlin, 3. Aug. Das Reichsgeſetzblatt vom 3. Aug. veröffentlicht folgende Verors⸗ nung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung einer Erinnerungsmedaille für die Olympiſchen Spiele 1936: 1. In Ergänzung meiner Verordnung über die Stiftung eines Ehrenzeichens für Ver⸗ dienſte um die Olympiſchen Spiele 1936 vom 4. Febr. 1936(RG Bl. I, Seite 51) ſtifte ich für verdienſtvolle Mitarbeit bei den Olympiſchen Spielen 1936 die„Deutſche Olympia— Erinnerungsmedaille“ 2. Die aus weißem Metall beſtehende runde Deutſche Olympia⸗Erinnerungsmedaille zeigt auf der Vorderſeite das Hoheitszeichen des Reiches, unter dem ein die fünf Olympiſchen Ringe tragender Eckturm ſteht und die Jah⸗ reszahl 1936. Auf der Rückſeite befinden ſich die Worte„Für verdienſtvolle Mitarbeit bei den Olympiſchen Spielen 1936“ und darunter ein Eichenzweig. 3. Die Deutſche Olympia⸗Erinnerungs⸗ medaille wird an einem drei Zentimeter brei— ten Band von gleicher Ausführung wie das der zweiten Klaſſe des Deutſchen Olympia⸗ ehrenzeichens im Knopfloch oder auf der lin⸗ ken Bruſtſeite getragen. 4. Die Ziffern 5—9 über die Stiftung eines Ehrenzeichens für die Verdienſte um die Olym— piſchen Winterſpiele 1936 vom 4. Febr. 1936 (RGBl. I. Seite 51) finden Anwendung. Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Die Lage wenig verändert Der Sonderberichterſtakker des DNB mel⸗ det: Bei Beginn der dritten Woche des ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieges ſind die Fronten faſt die gleichen wie vor acht Tagen. Eine gewiſſe Belebung zeigt ſich nur vor Saragoſſa und vor San Sebaſtian. In Navarra drängen die Nationaliſten mit Nachdruck nach der Küſte. Vor Saragoſſa verſuchen die Re- gierungsmilizen ihre Schlappe von der vorigen Woche wektzumachen. Sie haben bisher aber noch nichk einmal Huesca erobern können. Die in langen Depeſchen aus den beiden Hauptquarkieren Madrid und Burgos gemel⸗- deten Geländegewinne ſtellen ſich bei Nach- prüfung auf genauen Karken im allgemeinen als unerheblich und ſtrakegiſch wenig wichkig heraus. Nur den Bewegungen im Guadarra- ma-Gebirge kommt beſondere Bedeutung zu, da es ſich dort um den Beſiß der Berggipfel und der Wadrider Waſſerleitung handelk. In den letzten 24 Stunden ſcheink ſich die Lage in dieſem Kampfgebiek aber nichk ver⸗ ändert zu haben. Iweiſtündiges Gefecht vor Ceula Das Schiff der Regierung„Jaime 1.“ und der Kreuzer„Libertad“ beſchoſſen am Montag die Batterien von Ceuta. Als die Küſtenbat⸗ terien das Feuer erwiderten, zogen ſie ſich hinter ein engliſches Kabelſchiff zurück. Das Gefecht dauerte etwa zwei Stunden. Vor Gibraltar traf am Montag das engliſche Schlachtſchiff„Queen Elizabeth“ ein. Der Oberkommandierende der Mittelmeerflotte ſetzte auf dem Schiffe ſeine Flagge. Geſleigerler Einſaß der Luftwaffe der Madrider Regierung. Liſſabon, 3. Auguſt. Auf Grund von Nachrichten, die aus dem Kampfgebiet der Nordfront hier eingehen, ſcheint die Kampf⸗ kraft der katalaniſchen roten Milizen keine er⸗ hebliche zu ſein. Bisher haben die Truppen der Militärbewegung ernſthafte Angriffe die⸗ ſer zuſammengewürfelten Truppen ſtets ab⸗ ſchlagen können. Dagegen macht ſich ſeit Ende der letzten Woche eine erhebliche Steigerung der Luftunternehmungen der ſpaniſchen Re⸗ gierungsſeite bemerkbar. Wenn ſie ihre Luft⸗ ſtreifen bis Oviedo ausdehnen können, ſo iſt das, wenn man die Entfernung der Aus⸗ gangsſtellung in Katalonien berückſichtigt, nur mit modernen Apparaten durchführbar. Auch iſt es auffällig, daß die Zahl der Bombenab⸗ würfe ſeit dieſen Tagen außerordentlich zuge⸗ nommen hat. Deulſcher Proleſt Madrid ſagt Unterſuchung der Ermordung Reichsdeutſcher zu. Madrid, 38. Aug. Gegen die vor einigen Tagen gemeldete Ermordung des Reichsdeut⸗ ſchen Hahner in Barcelona und den Ueber⸗ fall auf die bei Santander wohnhafte reichs⸗ deutſche Familie Imhof, bei dem die Toch⸗ ter Imhofs getötet und ihr Vater ſchwer ver⸗ letzt wurden, hat die Reichsregierung in Madrid ſchärfſten Proteſt er⸗ hoben. Das Madrider Außenminiſterium hat dar⸗ aufhin jetzt ſein Bedauern ausgeſprochen und die Unterſuchung der Schuldfrage zugeſagt. „Helft den Jlüchklingen aus Spanien“ München, 3. Aug. Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP. veröffentlicht folgenden Aufruf: Helft den Flüchtlingen aus Spanien! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spanien ſind Tauſende von deutſchen Volksgenoſſen ge⸗ zwungen, fluchtartig ihr Gaſtland zu verlaſſen. Mehr als 3000 Deutſche ſind ſchon unter dem Schutze unſerer Kriegsſchiffe auf reichsdeutſche und italieniſche Dampfer ge⸗ bracht worden und befinden ſich auf dem Weg der Führer beglückwünſcht die beſten zpeerwerferinnen der Well Die vier beſten Speerwerferinnen wurden dem Führer vorgeſtellt und empfingen Glückwünſche. Oſten. ſeine Mit dem Rücken zum Beſchauer ſtehend(von links): Tilly Fleiſcher, Luiſe Krüger, die Polin Kwasniewſka und Eberhard-Dresden, die Vierke wurde. vom Führer Hermann Göring, ganz rechts der Rechts Reichsſporkführer von Tſchammer⸗ (Scherl Bilderdlenſt, K.) in die Heimat. Faſt täglich laufen in der Hauptſtadt der Bewegung Sonderzüge mit Flüchtlingen ein. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland berei⸗ tet dieſen unglücklichen Volksgenoſſen einen herzlichen Empfang. Es gilt, viel unverſchul⸗ dete Not zu lindern. Der Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche unter der Leitung von Gau⸗ leiter Bohle der Auslandsorganiſation der NSDAP. hat die ehrenvolle Aufgabe über⸗ nommen, die Flüchtlinge zu betreuen. Es iſt noch nicht abzuſehen, wieviel Deutſche gezwun⸗ gen ſein werden, das Land zu verlaſſen, in dem ſo viele von ihnen ſchon ſeit Jahrzehnten im Intereſſe beider Länder gewirkt haben. Deutſche Volksgenoſſen! Helft unſeren Brüdern in ihrer Not. Spendet für unſere Flüchtlinge aus Spanien! Spenden ſind zu richten an den Hilfsaus⸗ ſchuß für Spaniendeutſche in der Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP., Berlin W. 35, Tiergartenſtraße 4a. Konto: Berliner Stadtbank Giro⸗Konto 2400 Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche. Außerdem nehmen ſümt⸗ liche Spar⸗ und Girokaſſen Zahlungen entge⸗ 80 Auskunft über den Verbleib von Flüchtlingen aus Spanien. München, 3. Aug. Der Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche teilt mit: Alle Anfragen über den Verbleib von Flüchtlingen aus Spa⸗ nien ſind ausnahmslos zu richten an den Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche in der Lei⸗ tung der Auslandsorganiſation der NSDAP., Berlin W. 35, Tiergartenſtraße 4a. * —— R N —ů ————ů—ůů 8 ene CCC 5 8 D Ueberwälligend.. „Wie kann ich das nur alles beſchreiben? Das iſt ja überwältigend!“ ſagt ein franzöſiſcher Journaliſt. Von einem anderen Ausländer wird geſagt, bei den Erlebniſſen im Stadion ſei er„raſend vor Begeiſterung“ geworden, und wieder von einem anderen heißt es, ihm ſei der Atem ausgegangen, er habe keine Worte mehr gefunden und habe nur immer mit großen Augen auf die Szene geſtarrt. Alle ſtimmen darin überein:„So etwas erlebt man nur ein⸗ mal im Leben“. Heute kann man es ja in allen ausländiſchen Zeitungen leſen, wie über⸗ wältigend der Eindruck geweſen iſt, den die feierliche Eröffnung der Olympiſchen Spiele auf alle Beſucher ausgeübt hat. Wir haben von alledem nur einen ſchwachen Abglanz aus den Berichten in der Zeitung und aus dem Rundfunk empfangen, aber auch er genügt, daß wir uns eine Vorſtellung von dem unbeſchreib⸗ lichen Erlebnis dieſer Olympiade zu Berlin machen können. In Scharen waren die Ausländer gekommen, um den Olympiſchen Spielen beizuwohnen. Sie waren aber auch gekommen, ſich das Reich Adolf Hitlers anzuſehen, ſich zu überzeugen, ob dieſes Reich tatſächlich ein Hort des Friedens und der abendländiſchen Geſittung iſt, oder ob es das iſt, was ſeine Gegner im Ausland von ihm be— hauptet haben. Nun, wir glauben, ſie haben etwas von dem Weſen des deutſchen Volkes und der Größe und Kraft des neuen Reiches, von ſeiner überragenden Geſtaltungskraft und von ſeinem Friedenswillen erlebt. Sie haben den olympiſchen Geiſt geſucht, und ſie haben ihn ge⸗ funden. Ihre Begeiſterung iſt ehrlich geweſen. Und die nehmen ſie wieder mit in ihre Heimat⸗ * Eigenlob iſt keine Tugend und ſie iſt nicht deutſche Art. Die wir aber erlebt haben, wie tief ein Volk ſinken kann, und die wir es täg⸗ lich aus der umliegenden Welt dort draußen vernehmen, was Klaſſenhaß und Maſſenhaß und Parteiwut und Parlamentsherrſchaft und aſiatiſcher Deſpotismus aus Völkern machen können, wir haben wohl Grund genug, uns des Erreichten zu freuen. Da ſehen wir ſtolz und ſtramm unſere Wehrmacht dahinziehen. Die Waffenträger der Nation ſind es, und alle jungen Deutſchen gehören zu ihnen. Sie ſchützen den Boden des Vaterlandes und ſie ſind erfüllt von der hohen Verpflichtung, die in dem Be⸗ wußtſein ruht, ein Deutſcher, der Väter würdig, zu ſein. Freilich, ſie hatten es anders mit uns ge⸗ meint. Wir ſollten waffenlos bleiben und allezeit den Launen der Nachbarn ſchutzlos aus⸗ geliefert ſein. Lange genug hatten wir die Schmach getragen. Dann kam der Führer und er machte ein einiges Volk aus den Deutſchen. Er räumte die Vielherrſchaft hinweg und beſei⸗ tigte alles, was die Einheit der Nation hin⸗ derte; bis daß aus Parteien- und Klaſſenhaß wieder ein einiges deutſches Volk wurde, gene⸗ ſend an ſeinen Traditionen, an ſeiner Berufung an ſeiner Aufgabe, die es von den Vätern übernommen hatte. Und dem einigen Volk gab der Führer wieder die Waffe in die Hand, da⸗ mit die Welt ringsum es wiſſe, daß deutſcher Boden bewehrt und keinem Eindringling feil iſt Da änderte ſich das Bild. Da wußte man in der Welt, daß die Deutſchen wieder eine ſtolze und freie Nation ſind, und daß es ſich lohnt, mit dieſer Nation gut Freund zu ſein,— jeden⸗ falls mehr, als ſie zum Feinde zu haben. Da konnten wieder Freundſchaftbündniſſe abge⸗ ſchloſſen werden, weil die Freundſchaft eines wehrhaften Volkes etwas wert iſt. Und die Welt ſieht dieſes ſtolze und freie Volk nun mit ganz anderen Augen an. Sie ſchaut auf das Volk in Wehr und Waffen und erkennt, daß dieſes Volk berufen iſt, das Abendland zu ſchützen gegen die Gefahren, die es bedrohen. * Der Arbeitsdienſt, dieſe wunderbare Einrichtung, die jeden jungen Deutſchen zu ernſthafter Arbeit auf der heimiſchen Scholle verpflichtet, und die junge Wehrmacht, die ſich rüſtet, das Vaterland zu verteidigen, das ſind die Bürgen der deutſchen Freiheit und Ehre. Und das ganze Volk marſchiert mit ihnen und ſteht zu ihnen. Nichts mehr von den böſen moskowitiſchen Leidenſchaften einer ver- gangenen Zeit, die Freiheit und Ehre ver⸗ läſterte! Das deutſche Volk weiß, daß ſeine jungen Arbeitsdienſtler und ſeine jungen Sol⸗ daten die Größe des deutſchen Volkes und die Zukunft ſeiner Geſchlechter ſichern, und daß ſie die Arbeit ſchützen und den Frieden an den Grenzen. Das weiß das deutſche Volk, daß de: Führer das Wort Frieden ſo groß wie kein anderer Staatsmann ſchreibt, daß er den Frieden ſo feſt wie nur möglich in den Herzen des deutſchen Volkes verankert und daß er ihn gründet auf der Freiheit und der Gleichberech⸗ tigung die nicht geſtatten, daß deutſches Land irgenbwie in europäiſchen Konferenzen verhan⸗ delt wird. Die Ausländer ſchauen das alles: die junge Wehrmacht, die friſchen Arbeitsdienſtler, die braunen Kolonnen der Bewegung, die darüber wachen, daß der innere Feind nicht wieder das Haupt erhebe und daß die Wellen der Finſter⸗ nis nicht aufs neue hineinſchlagen in unſer Volk, wie ſie in andere Völker hineinſchlagen und ihnen den Frieden nehmen und ſie in Haß und Blut verſtricken. Und ſie ſchauen auf den Jubel, der den Führer umbrandet. 5 Das Neueſte aus dem Olympiſchen Dorf Völker finden zueinander Tagesbericht des 15K.-Fonderberichkerſlaklers Dieſes Wochenende hak die Sporkelike zweier Völker ins Olympiſche Dorf gebracht, mit denen wir als Nachbarn in beſonders un- mittelbarer Berührung ſtehen und deren Haltung und Einſtellung gegenüber der ee der Olympiſchen Spiele und ihrer Durchfüh- rung in Deukſchland uns ſtark intereſſiert: Die Olympiamannſchaften von Frank- reich und von Polen. Die franzöſiſche Mannſchaft, die zu ſpäter Nachlſtunde im Olympiſchen Dorfe eintraf, bewohnt die Häuſer Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim, Darmſtadt, Fulda, Gießen und einen Teil des Hauſes Weßlar, wobei es ſich ſogar ermöglichen ließ, die einzelnen Sport- arten zuſammenzufaſſen, ſo daß zum Beiſpiel die franzöſiſche Hockeymannſchaft in einem Hauſe, die Radfahrer in einem anderen Hauſe für ſich wohnen, während die Leichk⸗ alhleten zwei Häuſer füllen. Franzoſen erkennen deulſches Weſen Der Führer der franzöſiſchen Leichkalhle. ken, M. Maurice Baquet, wohnk im Hauſe Fulda am„Rheiniſchen Weg“. Zu ihm begab ich mich in der Hoffnung, etwas über die Eindrücke der franzöſiſchen Gäſte in Deulſchland zu erfahren und zu hören, welche Auswirkungen M. Baquet dem Aufenthalt ſeiner Landsleute in Berlin zuſchreibt. Ich kraf M. Baquet in reger Unkerhallung mik einem Trainer ſeiner Mannſchaft. Er empfängt mich mit ausgeſuchker Hsflichkeit und bittet mich, neben ihm Platz zu nehmen. Zuerſt erzählt er mir einiges über die Vor- gänge, die der Reiſe der franzöſiſchen Olym⸗ piaſporkler nach Deukſchland vorausgingen. „Das ganze franzöſiſche Volk war von An- fang an grundſätzlüch dafür, daß wir an den Olympiſchen Spielen in Berlin keilnehmen, doch wurden von ſeiten verſchiedener Kreiſe Verſuche unternommen, unſere Reiſe zum Scheikern zu bringen. Allein der Wille des Volkes war doch ſtärker, und ich muß ſagen, allen Mikgliedern meiner Mannſchaft macht es jetzt erſt recht Freude, hier zu ſein. Und noch eines möchke ich hier feſtſtellen: Es freute uns alle ganz beſonders, daß dieſe Olympiſchen Spiele gerade in Berlin ſtatk⸗ finden, hat es doch kaum ein Land notwen- diger als gerade das unſere, jede Gele genheitkzu ergreifen, um Deukſch⸗ land und dem deuktſchen Volk näherzukommen und ſich mit ihm zu verſtändigen. Der unvergeßliche Empfang, die großen Menſchenmaſſen, die uns krotz der nächtlichen Ankunft begrüßten, und beſonders unſer bisheriger Aufenkbalk im Olympiſchen Dorfe waren für uns ein Erleb; nis, das uns Einblick gab in das We ſen des deutſchen Volkes. Wir hof fen, daß wär in den Tagen, die wir hier ver⸗ bringen dürfen, in recht enge Berührung mik den Deutſchen kommen und viele Freunde gewinnen. Auf unſere Sporkler macht es natürlich vor allem einen ſtarken Eindruck, daß die deutſche Regierung ſich ſo um die ſporkliche Erküchti⸗ gung der Jugend kümmerk und ibr in ſo groß- zügiger Weiſe dabei hilft.“ Die Anſicht der Polen Im Norden des Olympiſchen Dorfes liegen die Häuſer Hannover, Braunſchweig und Lüneburg, in denen die polniſche Olympia- mannſchaft wohnk. Ihr Führer, Oberſt Kaſi⸗ mirz Glabiſz, der welt- und ſporkerfah⸗ rene Offizier der polniſchen Armee, den ich im Hauſe Braunſchweig beſuchke, erklärte mir auf meine Fragen, in welcher Weiſe ſei⸗ ner Anſichk nach die Reiſe der polniſchen Sportler nach Deutſchland von allgemeinem Nutzen iſt: „Ich möchte vorausſchicken, daß bei uns der Sport eine Angelegenheit des ganzen Volkes iſt und von ſtaatlicher Seite organiſiert wird. Daß zu unſerer Abreiſe auf dem Bahnhofe in Warſchau ſich Tauſende von Menſchen einge⸗ funden hatten, beweiſt das große Intereſſe des polniſchen Volkes für den Sport und beſon⸗ ders für die Olympiſchen Spiele. Deutſchland und Polen leben ſeit Jahren in beſter Freundſchaft und es iſt deshalb von be⸗ ſonderem Intereſſe für uns, Einblick zu ge⸗ winnen in die einzigartige Organiſation der Olympiſchen Spiele. Es iſt bezeichnend, daß die alten Sportler unter uns, die bereits zwei⸗ oder dreimal Olympiſchen Spielen bei⸗ wohnten, genau ſo überraſcht ſind wie die anderen, die zum erſten Male teilnehmen. Und der Geiſt der Objektivität, den wir in Deutſchland finden, iſt dazu ange— tan, uns die gegenſeitige Annähe⸗ rung nur noch zu erleichtern. Etwa 30 polniſche Berichterſtatter, die bereits nach Deutſchland gekommen ſind, werden dafür ſor⸗ gen, daß die polniſche Oeffentlichkeit in Kennt⸗ nis geſetzt wird von den vielen ſchönen Erleb⸗ niſſen, die wir hier bereits hatten und noch haben werden. Unſere Aus ſichten bei den Spielen ſind nicht ſchlecht, obwohl diesmal infolge der noch nie dagegeweſenen Konkurrenz die olympiſchen Lorbeeren ſehr hoch hängen... Seit ich an den Winterſpielen in Garmiſch-Partenkirchen teilgenommen habe, kann mich auch nichts von der feſten Ueberzeugung abbringen, daß auch das Wetter mitmachen wird. Jedenfalls hat ſich der Pakt des Organiſationskomitees mit dem heiligen Petrus beſtens bewährt“ Marxiſiiſche Bulausbrüche „Bolksfronk“-Demonſtralionen auf den Spicherer höhen bei Saarbrücken Saarbrücken, 3. Aug. Während in Deutſchland anläßlich der Olympiade die Ju⸗ gend der Welt für den Frieden eintritt, eine Kundgebung, an der ſich über 50 Nationen be⸗ teiligen, laufen undiſziplinierte rote Banden an der deutſchen Grenze bei Saar⸗ brücken(Goldene Brenn) entlang und pro⸗ vozieren auf eine unerhörte Weiſe. Am 2. Auguſt um 16 Uhr fand auf den Spicherer Höhen bei Saarbrücken eine große Kundge⸗ bung der franzöſiſchen Volksfront ſtatt, an der ſich etwa 3000 Perſonen beteiligten. Nach Beendigung dieſer Kundgebung zogen die einzelnen Teilnehmer in aufgelöſter Ordnung mit fliegenden Sowietfahnen, Trikoloren und Volksfrontfahnen an die deutſche Grenze und veranſtalteten mit er⸗ hobenen Fäuſten gegen das deutſche Gebiet und unter Abſingen der Marſeillaiſe und der Internationale dort eine Kundgebung. Außerdem wurden von der Maſſe Ballons aufgelaſſen, die Flugzettel hetzeriſchen In⸗ halts trugen und auf deutſches Gebiet flogen. Garde mobile und Gendarmerie ſchützten dieſe Kundgebung. Hohe Offiziere der Garde mobile nahmen an ihr teil. Angeſichts des klar beton⸗ ten Friedenswillens Deutſchlands bedeutet die— ſes Verhalten, das von Hunderten Deutſcher in völlig diſziplinierter Haltung beobachtet wurde, eine Herausforderung ſondergleichen. FFPFPFPFPPPPPFFFFFCFCCCCCC Und ſiehe, auch ſie erheben ſich und neigen ſich vor dem Manne, der Europa aus der Ver⸗ zweiflung gerettet und ihm eine neue Hoffnung gegeben hat * Die Ausländer ſehen das neue Deutſchland. Sie ſehen es in ſeiner Kraft und Größe, in ſeinem Geſtaltungswillen und in ſeiner Schön⸗ heit. Und ſie erkennen, daß es ein Wille iſt, der das Leben der Nation geſtaltet, ihre Kräfte entfaltet, ihren Genius entzündet, ihre Jugend zu hoher Entfaltung ihres Lebenswillens be⸗ geiſtert. Das kann man nicht beſchreiben, was ſie in Berlin geſehen haben und jetzt täglich ſehen. Sie haben es ſelber eingeſtanden. Es iſt über⸗ wältigend. In der Stunde höchſter Not riß das neue Deutſchland eine Freiheitsgaſſe und rettete es Europa vor dem Chaos. In der Stunde der lauernden Verſchwörungen riß es wieder eine Gaſſe auf und bereitete es dem Geiſte Olympias eine breite Bahn. Nun ſteht die Jugend der Völker auf und ſendet ihre Läufer mit der lodernden Fackel und dem ———— Oelzweig des Friedens nach der Hauptſtadt des deutſchen Reiches. Nun kommen die kampf⸗ frohen Sportler aus aller Welt, um im Frie⸗ den um den Ehrenpreis zu ringen. Und neid⸗ los wird die Leiſtung anerkannt, ob es die des Franzoſen oder des Engländers oder des Ame⸗ rikaners oder des Japaners oder ſonſt eines andern Volkes ſei. Sie alle ſehen, wie ihnen Deutſchland das Feld bereitet hat, wie ſich das deutſche Volk freut, ſie zu Gaſte zu haben. Sie ſehen und hören, das Spiel und die Muſik, den Fahnenſchmuck und die gaſtlichen Häuſer, und ſie ſagen:„Dies iſt für uns alle ein ganz großes Erlebnis.“ Und Deutſchland freut ſich dieſer Anerken- nung. Es ringt um die Herzen der Völker, denn es ringt um den Frieden der Welt. Es hat dem Olympiageiſt des Friedens weit die Tür ge⸗ öffnet und will es, daß er in der Welt hei⸗ miſch werde und verſöhnend und befriedigend ſeine Miſſion erfülle. Dieſe Tage ſind Geſchichte. und in der Geſchichte Deutſchlands bedeuten ſie ein ganz großes Ereignis, auf das wir eine ſtolze Hoffnung ſetzen.—8. Beförderungen in der Wehrmacht Berlin, 3. Aug. Der Führer u. Reichs⸗ kanzler hat mit Wirkung vom 1. Auguſt 1986 befördert: zum General der Kavallerie den General⸗ leutnant v. Kleiſt, Kommandierender Gene- ral des 8. Armeekorps, zu Generalen der Infanterie die General⸗ leutnante Blaskowitz, Kommandierender General des 2. Armeekorps. Geyer, Kommandierender General des 5. Armeekorps, zu Generalen der Artillerie die General⸗ leutnante Grün, Inſpekteur der Artillerie, v. Kluge, Kommandierender General des 6. Armeekorps; zu Generalleutnanten den charakteriſierten Generalleutnant Muff, Militärattache bei den deutſchen Geſandtſchaften in Wien und Bern mit dem Sitz in Wien, die Generalmajore Raſchick, Komman⸗ deur der 4. Diviſion, Kuntze, Kommandeur der 6. Diviſion, Halber, Kommandeur der 7. Diviſion, Hahn, Kommandeur der 5. Diviſion, zu Generalmajoren die Oberſten Stum⸗ me, Oberer Kavallerieoffizier 1, Renz, Kommandeur d. Heeresdienſtſtelle 6, v. Krenzki, Inſpekteur der Wehrerſatz⸗ inſpektion Dortmund, v. Schauroth, Kommandeur des Infan⸗ terieregiments 16, Guderian, Kommandeur der 2. Panzer⸗ diviſion, v. Förſter, inſpektion Erfurt, zum Generalarzt den Oberſtarzt Dr. Paſ⸗ ſauer, Korpsarzt 8. Bom Führer empfangen Berlin, 3. Aug. Der Führer und Reichs⸗ kanzler empfing am heutigen Vormittag den Beſuch des Präſidenten des Chineſiſchen Reichs⸗ prüfungshofs. Tai Chi⸗Tao, der ſich als Sonderdelegierter der chineſiſchen Regierung auf einer Europareiſe befindet und zurzeit ſich in Berlin aufhält. Ebenfalls heute vormittag nahm der Führer und Reichskanzler den Beſuch des früheren Botſchafters der Vereinigten Staaten in Ber⸗ lin, Univerſitätspräſidenten Dr. Dr. he. Jakob Gould Schurmann entgegen. Später empfing der Führer und Reichskanz⸗ ler der Kal. ungariſchen Finanzminiſter v. Fabinyi und den Oberkommandierenden der ungariſchen Honved. General der Inſan⸗ terie v. Shvoy. Mittags ſtattete Seine Hoheit der Maharad⸗ ſcha Gaekwar von Baroda dem Führer und Reichskanzler einen Beſuch ab. Der Führer empfing alsdann den italieni⸗ ſchen Preſſe- und Propagandaminiſter Din o Alfie ri, der bereits Ende der vergangenen Woche nach ſeiner Ankunft in Berlin dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ vaganda einen Beſuch abgeſtattet hatte. Spanien-Flüchllinge gehen in Erholungsaufenthalt. München, 3. Aug. Am Sonntagabend kamen wieder 300 deutſche Spanien⸗Flücht⸗ linge in München an. Zumeiſt handelt es ſich um Frauen und Kinder aus Barcelona und Umgebung. Viele hatten ohne Handgepäck fliehen müſſen. Kinder hatten oft als Ein⸗ ziges ihre Schultaſche oder ihre Lieblingspuppe bei ſich. Bei einem reichlichen Eſſen wurden die Flüchtlinge im Namen des Innenminiſters u. Gauleiters Adolf Wagner von Stabsleiter Hausboeck begrüßt. Ein Vertreter der Aus⸗ landsorganiſation teilte mit, daß der Leiter der DAF., Dr. Ley, allen Flüchtlingen aus Spanien Erholungsaufenthalt in der Bayer. Oſtmark oder im Schwarzwald bewilligt hat. Dieſe Erholungszeit ſollen die Flüchtlinge, die zunächſt in drei Münchener Krankenhäuſer un⸗ tergebracht worden ſind, bereits am Dienstag antreten. der Mufli von Algier ermordel Die Hinkergründe des Anſchlages. Die Hinkergründe des Mordanſchlages ge⸗ gen den Großmufki der Moſchee in Algier beſtehen dem„Inkranſigeant“ zufolge darin, daß der Mufki eine muſelmaniſche Abordnung bloßgeſtellt hatte, die ſich vor einer Woche nach Paris begab, um Forderungen der jun⸗ gen algeriſchen Generation vorzubringen.— Inſpekteur der Wehrerſatz⸗ Durch dieſe Stellungnahme gegen die Jung- N Algerier habe er ſozuſagen ſein eigenes Todes- urkeil unterzeichnet An der Ermordung dürf. ken mindeſtens vier gedungene Mörder be- keiligt geweſen ſein. Generaladmiral beſucht das braſilianiſche Schulſchiff„Almiranke Saldanha“. Berlin, 3. Aug. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. c. Raeder, beſucht am 4. Auguſt das in Ham- burg anweſende braſtlianiſche Segelſchulſchiff „Almiranke Saldanha“ und nimmk anſchlie⸗ ßend bis zum 6. Auguſt an den Veranſtaltun⸗ gen anläßlich der Segelolympiade in Kiel teil. . * 1 . Olt unk eint zut por 1 Oln det ine Olm glüc zwe geno bet! tine den den v get d gatte Schw ſicher den babe 8 wi nicht burt ker! gelau he . geit . cbs⸗ Mguſt jg Just 1936 1 Sener. „ e Abet Gene, * 6 g Jenergl, lamieredder Ne fetal 5 dend dez ß dienftſtele 6 3 Behterſgz⸗ des Infan⸗ 9 2. Panzer Achreragz⸗ Dr. Paf⸗ In und Reichs mittag den ichen Reichs det ſich als Regierung d zutzeit ſic der Jühter es ftüheren ten in Ber⸗ t. N. he. entgegen. Reichslanz⸗ numminitet albietenben et Inka 1 Mudarod⸗ Nen Fühtet . den italieni⸗ tet dino petgangenen Berlin den g und Pro⸗ ö hatte. wotdel lage iche ge, „ Ahgiet 11 dalin, Argon iet 0 gen det un. Wünnge 0 die Jung J ales Todes 172 chung 1 ſlötbet d ſſanſce uh ebe 1 0. 0 5 in 14 f fed 1 schl malle lad. 1 0 Hen. 1.16. August ummmmmmmmmmmmmmmmmmmummummmmmamaoomoömomoi Hummmmmmmmmummmmmmmmmmmmmmmmmmmmammmmmmammmmmmmmmmmmmmmododdoood mmm Ein neuer großer Eryßolg für Deutschland: hein und Blask gewinnen das Hammerwerfen! der zweile Welklampflag der XI. Nympiſchen Spiele/ Pieder 100 000 bei der Leichtalhletif Jeſſe Owens 100 Meter-Olympia- sieger/ Stark zum Fußball-Turnier Auch der zweite Wettkampftag der XI. Olympiſchen Spiele nahm— abgeſehen von den unkontrollierbaren Launen des Wettergottes— einen muſtergültigen Verlauf. Wieder waren zur Leichtathletik 100 000 Zuſchauer ins Reichs⸗ ſportfeld gekommen und wieder hatten ſie das unvergeßliche Erlebnis, einen großen deutſchen Olympia⸗Doppelſieg zu ſehen. Nachdem nun der Bann, der bei allen bisherigen„Spielen“ unſere männlichen Leichtathleten von den Olympia⸗Siegen ausſchloß, gebrochen ſcheint,. glückte ſchon am Montag unſeren Männern der zweite große Schlag. Im Hammerwerfen. das bis noch vor wenigen Jahren das„Stief⸗ kind“ der deutſchen Leichtathleten war, und in dem erſt 1935 die internationale 50 Meter⸗ Grenze überworfen werden konnte, gerade dieſes Hammerwerfen brachte Deukſchland ſei⸗ nen erſlen männlichen Leichkakhlelik · Doppelſieg ein. Der Hamburger Hein und der Königsberger Blask verwieſen den Schweden Warngard, den Finnen Koutonen und die beiden Amerikaner Nove und Favor überlegen in der Entſcheidung auf die Plätze. Hein ſtellte dabei mit der fabel⸗ haften Weite von 56,49 Metern einen neuen olympiſchen und zugleich deutſchen Rekord auf. Vorher hatte Blask die Rekordmarke ſchon mit 55.04 überboten. Dritter wurde der Schwede Warngard, der einzige Konkurrent, der den bei⸗ den deutſchen Siegern mit ſeinen 54.83 Metern gefährlich werden konnte. Gran Owens Olympia- Sieger, aber nicht Welktrekordler Im 100 Meter⸗Laufen der Männer gab es— wie erwartet— keinen anderen Sieger als den ſchwarzen Amerikaner Jeſſe Owens: in 10.9 Se⸗ kunden holte ſich dieſes Laufwunder glatt die Goldmedaille vor ſeinem Landsmann und Raſſe⸗ genoſſen Metcalfe und dem Holländer Oſendarp. der hinter den 10,4 Sekunden Metcalfes nur eine Zehntelſekunde langſamer war und noch den weißen amerikaniſchen Sprinter Wykoff auf den vierten Platz verweiſen konnte. Unſer einzi⸗ ger deutſcher Vertreter im Endlauf, der Stutt⸗ garter Borchmeyer, wurde Fünfter vor dem Schweden Strandberg. Owens aber, der nun ſeine erſte„Goldene“ ſicher hat, wird ſeinen Sieg mit einem lachen⸗ den und einem weinenden Auge empfangen haben. Seine phantaſtiſchen 10.2 Sekunden aus dem Zwiſchenlauf vom Sonntag können nämlich nicht als Weltrekord anerkannt werden, da durch Meſſung feſtgeſtellt wurde. daß ein ſtar⸗ ker Rückenwind herrſchte, als dieſe 100 Meter gelaufen wurden. Drei deulſche Mädels in der 100 Meker-Enkſcheidung. Das gleiche Pech dürfte übrigens auch das amerikaniſche Farmermädel Helen Stephens haben, die am Montag in ihrem 100 Meter⸗ Vorlauf mit 11.4 Sekunden eine neue Frauen⸗ Weltbeſtleiſtung erzielte. Auch bei dieſer Kon⸗ kurrenz war Rückenwind feſtzuſtellen und dar⸗ um wird auch der zweite amerikaniſche 100 Meter⸗Weltrekord kaum Anerkennung finden. Helen Stephens bewies aber mit dieſer Zeit, daß ſie wirklich die erſte Favoritin auf den olympiſchen Sieg im 100 Meter⸗Laufen der Frauen iſt. Sie wird aber in den drei deutſchen Mädels Käthe Krauß ⸗ Dresden. Marie Dollin⸗ ger ⸗ Nürnberg und Frl. Albus ⸗ Barmen eine nicht zu unterſchätzende Gegnerſchaft an- treffen. Frl. Krauß. Frl. Albus und Frl. Dollinger gewannen ihren Vorlauf klar, „Mariechen“ Dollinger auch ihren Zwiſchen⸗ lauf. Frl. Krauf und Frl. Albus wurden hin⸗ ter Helen Stephens Zweite und Dritte im erſten Zwiſchenlauf Deutſchland darf alſo mit gutem Recht auf die Silberne und Broncene Medaille rechnen. Fußball-Turnier geſtarkel. Am Montag wurde auch das Olympiſche Fußball⸗Turnier mit zwei Spielen der Vor⸗ runde eingeleitet Es gab dabei die erwarteten Sieger, wenn auch der 1:0(0:0) ⸗Erfolg der Italiener über die Amerikaner mehr als knapp ausfiel. Norwegen fertigte allerdings die Türkei ſehr ſicher mit 4:0 ab. Bis zur Pauſe hielten ſich aber die Osmanen mit 0:1 recht achtbar. 1 Am Dienstag wird auch Deutſchlands Fuß⸗ ballelf zum erſten Male in die Ereigniſſe ein⸗ greifen. Um 17.30 Uhr trifft unſere Mannſchaft am Poſtſtadion auf Lr xemburg. * Nach zwei olympiſchen Wettkampftagen be⸗ ſitzt nun die deutſche Mannſchaft ſchon drei Goldene, zwei Silberne und zwei Broncene Mebaillen Das iſt ein Erfolg, den ſich niemand zu er⸗ hoffen gewagt batte. Er iſt dafür aber umſo ſchöner und für unſere Athleten. die in die ſchweren Kämpfe der nächſten Tage gehen, um⸗ ſo wertvoller, da er einen moraliſchen Rückhalt bildet, der Anſrorn— aber auch Verpflichtung zugleich iſt. Wie hein Olympiaſieger wurde Der große Kampf der Hammerwerfer brachte Deulſchland die drikte Goldmedaille ein. Die 17 Hammerwerfer, die durch das Errei⸗ chen der Qualifikationsweite von 46 Metern in die Entſcheidung gekommen waren, lieferten ſich einen großartigen Kampf. Schon nach dem erſten Durchgang lagen die beiden Deut⸗ ſchen Blask und Hein in Führung. Der Oſt⸗ preuße lag mit 52,55 Metern knapp vor dem deutſchen Meiſter Hein⸗Hamburg mit 52,13 und dem ausgezeichneten Schweden Warngard mit 52,05 Metern. Von ſechs Werfern, deren Würfe über 50 Meter lagen, waren allein drei Deutſche, da auch der Mannheimer Greulich mit 50,19 ausgezeichnete Form an den Tag legte. Wie gefährlich der große unterſetzte Schwede Warngard war, bewies er gleich im zweiten Wurf des zweiten Durchganges, als er mit einer Weite von 52,98 Metern die Stellung der beiden Deutſchen erſchütterte und ſich vor das geſamte Feld legte. Nicht lange aber ſollte die Freude der ſtürmiſch ihre Lands⸗ leute anfeuernden 10,000 Schweden dauern. Noch jubeln die 100,000 Zuſchauer dem ge⸗ rade eintreffenden Führer und Reichskanzler zu, als Blask in Trainingshoſe und Trikot, mit ſchwerem Lederhandſchuh an der linken Hand, zum Hammer griff und ruhig und be⸗ herrſcht und überaus kraftvoll das ſchwere Ge⸗ rät durch die Luft ſchleuderte. Langſam ſteigt die Kugel, um dann weit hinter der weiß mar⸗ kierten 50⸗m.⸗Marke„einzuſchlagen“. End⸗ loſer Jubel, immer wieder einſetzende Sprech⸗ chöre und„Bravo Blask“ werden laut, als der Sprecher verkündet, daß Blask mit 55,04 Me⸗ tern einen neuen olympiſchen und deutſchen Rekord aufgeſtellt hat. Dieſe ausgezeichnete Leiſtung übertrifft den ſeit 1912 von dem Amerikaner Me. Grath gehaltenen olympiſchen Rekord um genau 30 cm. Blask wurde mit dieſer Weite während des ganzen Vorkampfes nicht mehr erreicht, auch nicht von ſtändig verbeſſernden Schweden Warngard, der mit einem Wurf von 54,03 Metern im dritten Gang den zweiten Platz ſicher hatte. Der deutſche Meiſter Hein-Hamburg kam mit 52,44 Meter auf den dritten Platz vor Kou⸗ tonen⸗Finnland, Rowe und Favor⸗USA. Greulich-Mannheim ſchied mit 50,61 Meter als Siebter aus. Die Entſcheidung des ſchönen Kampfes um die Medaillen lag nur noch zwiſchen den bei⸗ den deutſchen Werfern und dem ſeelenruhig und beherrſcht, mit glänzender Technik ſchleu⸗ dernden Schweden Warngard. Der deutſche Meiſter Hein fand jetzt erſt ſeine wirkliche Form. Mit 54,70 Meter im erſten Durch⸗ gang holte er ſich den zweiten Platz. Der gleich hinter ihm werfende Schwede bewies er⸗ neut ſeine große Nervenkraft, denn mit der Weite von 54,88 Meter brachte er ſich erneut hinter den noch immer führenden Blask. Die Entſcheidung brachte aber erſt der dritte Durch⸗ gang. Den nervenaufreibenden Zweikampf Hein⸗Warngard entſchied ſchließlich der große, durchaus nicht körperlich überſtarke Hamburger zu ſeinen Gunſten. Mit bewundernswerter Konzentration und letzter Sammlung ſchleu⸗ dert er den Hammer aus dem Wurfkreis und erzielt 56,49 Meter. Damit verbeſſerte er den wenige Minuten vorher aufgeſtellten olym⸗ piſchen und deutſchen Rekord und ſichert ſich endgültig die Goldmedaille vor dem„ewigen Zweiten“ Blask, der mit 55,04 Metern den Schweden Warngard mit 54,83 auf den drit⸗ ten Platz verwies. Ein großer Erfolg der deutſchen Hammerwerfer, die bis vor rund zwei Jahren noch Mühe hatten, überhaupt über 48 Meter zu kommen. Nicht zuletzt iſt dieſer wundervolle deutſche Doppelerfolg ein Sieg des deutſchen Sportlehrers Chriſtmann, der unſere Werfer auf die Olympiade vorbe⸗ dem ſichreitete. Jeſſe Owens vor Melcalfe! 100 000 erleben die Enkſcheidung im 100 Meler-Lauf.— Vorchmeyer Fünfter. Dreimal A8 A., dreimal Europa! Die 100 Meter⸗Vorentſcheidung Den Vorentſcheidungen über 100 Meter waren die Hürdenläufe vorausgegangen. Kaum ſind die Hürden von der Bahn geräumt, kommen die 12 Teilnehmer an den beiden Vorentſcheidun⸗ gen zum 100 Meter⸗Lauf in ihrer Trainings⸗ kleidung auf den Kampfplatz. Im erſten Lauf iſt die Startverteilung von innen nach außen: van Beveren⸗Holland, Strandberg⸗Schweden, Wykoff⸗AUS A., Hänni Schweiz, Pennington⸗England und Owens⸗ USA. Nach dem Schuß kommen alle blitzſchnell aus ihren Löchern, Owens legt ſich nach den erſten 10 Metern klar vor das Feld; aber auch ſein weißer Landsmann Wykoff geht mit und nach der Hälfte der Strecke ſieht es ſogar ſo aus, als ob er zu Owens auflaufen könnte. Aber der Neger ſtreckt ſich nochmals und gewann ſicher mit einem Meter vor Wykoff und dem hervor⸗ ragend gelaufenen Schweden Strandberg, der Meter hinter dem zweiten Amerikaner lag. aber noch die gleiche Zeit wie der Yankee er⸗ hielt. Owens gewinnt in 10,4. Im zweiten Lauf wurden die Startplätze wie folgt ausgeloſt: Oſendarp⸗Holland, Sir⸗ Ungarn, Borchmeyer⸗Deutſchland, Me⸗ Phee⸗Kanada, Sweeney⸗ Großbritannien und Metcalfe⸗AS A. Metcalfe und Oſendarp kommen gut ab und führen auch mit leichtem Vorſprung das Feld ins Ziel. Im Mittelfeld gibt es einen r — erbitterten Kampf um den dritten Platz. Borch⸗ meyer läuft trotz ſchlechten Starts mit der ihm eigenen unbeugſamen Energie und es gelingt ihm auch, den Kanadier Macphee auf der Ziel⸗ linie um Bruſtbreite zu ſchlagen. In den 100 Meter⸗Endlauf der Herren kom⸗ men alſo: Jeſſe Owens⸗US A., Frank Wykoff⸗ USA., Strandberg⸗Schweden, Metcalfe⸗AS A., Oſendarp⸗Holland, Borchmeyer⸗Deutſchland. Die Enkſcheidung Zwei Amerikaner vor Oſendarp⸗Holland Mit beſonderer Sorgfalt wird die 100 Meter⸗ Gerade für die Entſcheidung hergerichtet. Jede Bahn wird fein geharkt, die Linie nachgezogen. Inzwiſchen gehen die drei Amerikaner— noch in ihren blauen Trainingsanzügen— in ſchnellem Sprint die roſtrote Fläche herunter. Die Spannung ſteigert ſich, als der Laut⸗ ſprecher die Startfolge bekanntgibt. Von innen nach außen ſtarten: Owens, Strandberg, Borch⸗ meyer, Oſendarp, Wykoff und Metcalfe. Un⸗ ruhig trippelt das Sechſerfeld hin und her, unter der toſenden Begeiſterung der Menge ſchütteln ſich die Sechs noch einmal die Hände, dann gehen ſie in den Startlöchern in die Knie. Atemloſe Spannung herrſcht, als Starter Miller die Piſtole hebt. Endlos lange erſcheint die Zeit zwiſchen dem Kommando und dem Schuß. Wie ein Mann ſind alle Läufer aus den Löchern. Owens liegt nach den erſten Me⸗ KTTTGGGG——————— Drei deulſche Mädels im Endkampf über 100 Melker der Frauen. Nach den Vorentſcheidungen der Männer über die kurze Sprintſtrecke kamen die ſchnell⸗ ſten Läuferinnen der Welt in die Kampfbahn. um ihre Kräfte in den 100 Meter⸗Vorläufen zu meſſen. Die beiden beſten jedes Rennens er⸗ reichen die Zwiſchenläufe. In feiner Weiſe ſicherten ſich alle drei deutſche Teilnehmerinnen die Teilnahme zum Zwiſchenlauf. Sowohl Frl. Dollinger, als auch Kraus und Albus kamen als Siegerinnen ihrer Vorläufe ein. Im zweiten Lauf war die amerikaniſche Welt⸗ rekordinhaberin Helen Stephens auf der Außenbahn genau ſo überlegen wie ihr ſchwar⸗ zer Landsmann Jeſſe Owens in ſeinem Vor⸗ lauf. Mit mehr als 5 Metern Vorſprung ſiegte die Amerikanerin mühelos in der neuen Welt⸗ rekordzeit von 11.4 Sekunden. Allerdings dürfte dieſe Leiſtung als Weltbeſtleiſtung we⸗ gen des ſtarken Rückenwindes kaum Aner⸗ kennung finden. Auf jeden Fall hat die Ame⸗ rikanerin ſich ſchon als Favoritin erwieſen. Sehr ſpannend waren dann die beiden Zwiſchenläufe der Frauen. Im erſten Lauf ſiegte die Amerikanerin Stephens in 11.5 Sek. glatt vor Käthe Krauß und Emmi Albus, die ſich gerade noch vor der Kanadierin Meagher rettend ins Ziel werfen konnte. Rogers. Dolſon, Eßman, Walaſiewicz, Dol⸗ linger und Burke gingen im zweiten Zwi⸗ ſchenlauf in der genannten Reihenfolge an den Ablauf. Nur um Handbreite kam Marie Dollinger in glatt 12 Sek. vor der Polin ans Band, für die ebenfalls 12,0 Sek geſtoppt wur⸗ den. Den dritten Platz und damit die Teil⸗ nahmeberechtigung für den am Dienstagnach⸗ mittag um 16 Uhr ſtattfindenden Endlauf er⸗ kämpfte ſich die Amerikanerin Rogers. Folgende ſechs Läuferinnen werden dieſen Endſauf beſtreiten: Helen Stephens⸗USA., Annette Rogers⸗AS A., Stanislawa Wala⸗ ſiewicz⸗Polen, Käthe Krauß. Marie Dollinger und Emmi Albus(alle Deutſchland). Alle drei deutſchen Mädels haben ſich alſo für den End⸗ lauf durchgeſetzt. tern an der Spitze, der außen laufende Met⸗ calfe hat ſich ebenfalls etwas vom Felde ge⸗ trennt, während die von den Schwarzen einge⸗ ſchloſſenen Weißen— mit Ausnahme von Strandberg⸗Schweden, der ſich durch allzukraft⸗ vollen Antritt verletzt hat und zurückfällt. einen erbitterten Kampf um den dritten Platz liefern Faſt auf einer Höhe eilen die beiden Schwarzen vor dem Felde einher. Owens ge⸗ winnt ſchließlich mit einem guten Meter Vor⸗ ſprung vor Metcalfe, der zum Schluß eine fabelhafte Endgeſchwindigkeit entwickelt und ſeinem berühmten Landsmann mehr zuſetzt, als man das erwartet hatte. Dritter wurde der Holländer Oſendarp knapp aber dennoch klar vor dem dritten Amerikaner Frank Wykoff, dem Deutſchen Borchmeyer und dem Schweden Strandberg. Die erſlen Jußballlämpfe Am Dienstag nachmittag begannen die erſten Fußballkämpfe des Olympiſchen Tur⸗ niers. Norwegen— Türkei ſpiellen im Mommſen-Skadion, Italien— USA ſtanden ſich im Poſtſtadion gegenüber. Zu belden Spielen war der Beſuch rechk ſchwach, das Haupkintereſſe konzenkrierte ſich doch auf die Kämpfe der Leichtathleten im Olympia- Stadion. Norwegen— Türkei 4:0(1:0) Norwegen ſtellte die kechniſch beſſere Wannſchaft ins Feld, obwohl auch die Tür⸗ ken durch eine gute Spielauffaſſung und ſo⸗ lide Technik überraſchten. Trotzdem konnken die Osmanen den Sieg der Nordländer nicht gefährden. In der 34. Minute der erſten Halbzeit ging Norwegen durch ſeinen Milkel· ſtürmer Markinſen mik 1:0 in Fronk. Mit dieſem Ergebnis wurden die Seiten gewech⸗ elk. Nach der Pauſe kamen dann die Tür⸗ ken nicht mehr ſo recht mit. Bruſtad köpfe im Anſchluß an einen Eckball zum 2:0 ein. Martinſen erhöhle in der 73. Minuke auf 3:0 und Kvammen beſorgte neun Minuken vor Schluß das Endergebnis, als der ſonſt guke Türken-Tormann Arman ſich einen Schnitzer leiſtete. Italien— USA 1:0(0:0). Weſenklich härker war das zur gleichen Zeit im Poſtſtabion ausgetragene Spiel zwi⸗ —— XI. OlvMpIScHE SPIEIE Berlin 1936 ä——— 5——— S 2—— — ——— — 5 —— 3 8 —. — — — 5 — C ͤ 3 1————— PPP ˙.à˙¹o¹‚ Q* 1 1 P ˙¹w e————-— ib ſchen Italien und US A. Sier hakken ſich rund 3000 Zuſchauer eingefunden. Die Italiener ſpielken mit dem erwarkeken Elan. Unaufhörlich ſtürmten ſie in ſchnellen Angriffen gegen die US A-Hintermannſchaft, dier aber unentwegt und mit viel Können ab- wehrk. Die ganze erſte Spielhälfte hält die Ueberlegenheit der Südländer an, ohne daß ihnen ein Erfolg beſchieden wäre. Erſt in der neunken Minute der zweiken Halbzeit glückte dem italieniſchen Rechtsaußen ein Treffer, der auch der einzige des ganzen Spieles blel⸗ ben ſollte. Die Amerikaner griffen jetzt ſtär · ker an, aber auch Italiens Schlußdreieck be⸗ wies gute Klaſſe. Leider kam es zu einem Platzverweis. Italiens linker Verkeidiger Rava hakte einen Zuſammenſtoß mit Luke fedder und mußte auf Geheiß des Schieds⸗ richkers vom Felde. die Gewichtheber Federgewicht:(Olympiſcher Dreikampf) 1. und Olympiaſieger Anthony Terlazzo⸗ USA. 312,5 Kg.(92,5, 97,5, 122,5): 2. Saleh Mohammed Soliman⸗Aegypten 305 Kg.(85, 95, 122,5); 3. Ibrahim H. M. Shams⸗Aegyp⸗ ten 300 Kg.(80, 95, 125); 4. Richter⸗Oeſterreich 297,5(80, 97,5, 120); 5. Liebſch⸗Deutſchland 290 Kg.(92,5, 90, 107,5); 6. Terry⸗U SA. 287,5 (75, 92,5, 120) Kg. Leichtgewicht(Olympiſcher Dreikampf): 1. und Olympiaſieger Mohamed Ahmed Mesbah⸗Aegypten 342,5 Kg. Geſamtleiſtung; 2. Robert Fein⸗Oeſterreich 342,5 Kg.; 3. Karl Janſen⸗Deutſchland 327,5 Kg.; 4. Karl Schwi⸗ talle-Deutſchland 322,5 Kg.: 5. John Baſil Terpak⸗UuS A. 322,5 Kg.; 6. El Sayed Ibrahim Maſoud⸗Aegypten 322,5 Kg. Weilere Leichtalhlefif-Ergebniſſe 800 Meker-Zwiſchenläufe 1. 3Zwiſchenlauf: 1. Woodruff(US) 1:52,7 Min., 2. Kuchirſki- Polen 1:54,7 Min., 3. Anderſſon-Argenkinien 1:54,8 Min. 2. Zwiſchenlauf: 1. Williamſon (USA) 1:53,1 Mm., 2. Backhouſe-Auſtralien 153,2 Min., 3. Edwards-Kanada 1:53,2 Min. 3. 3wiſchenlauf: 1. Hornboſtel USA) 1:53,2 Min., 2. Lanzi-Ikallen 1:54,11 Min., 3. Me Cabe- Großbritannien 1:55,4 Min. Ausgeſchieden ſind u. a. auch die beiden deukſchen Verkreker Deſſecker(5. in 1:55,3) und Mertens(5. in 1,54, 9). b 400 Meker Hürden⸗Vorläufe. Die beiden deukſchen Verkrekter Nokt- brock und Kürken konnten ſich für den Zwiſchenlauf durchſetzen, dagegen ſchied der Hamburger Scheele aus. 3000 Meker-Hindernislaufen(Vorlauf). Domperk nud Heyne ⸗Oeutſchland ſehken ſich für den Zwiſchenlauf durch;: Raff gab in ſeinem Vorlauf auf. Die Jechler Deutſchland verliert gegen Frankreich 7: 9. Die Ergebniſſe des erſten Durchganges der Zwiſchenrunde im Mannſchaftsflorettfechten waren: Gruppe 1: Italien Ungarn 1313 Punkte, 45:74 erh. Treffer; Oeſterreich USA. 12:4 Punkte, 50:64 Tr. Gruppe 2: Belgien— Argentinien 11:5 P., 53:67 Tr.; Frankreich—Deutſchlaud 9:7 P., 59:62 Tr. ein Mangel an Quarkier für jugendliche Olympiagäſte Berlin. 3. Aug. Gegenüber den im In⸗ und Ausland verbreiteten falſchen Nachrichten, daß jugendliche Gäſte der Olympiſchen Spiele in Berlin kein Unterkommen finden, teilt die Hauptſtelle des Olympia⸗Jugendunterkunfts⸗ amts mit, daß ſowohl große Gruppen. als auch Einzelne in allen Stadtteilen Groß⸗Berlins gut vorbereitete Unterkünfte finden. Auch kurz⸗ friſtige Uebernachtungen ſind möglich. doch müſſen Schlafſäcke und Decken mitgebracht werden. Auskunft erteilen alle Olympia⸗Jugend⸗ unterkunftsämter dre Verwaltungsbezirke und die Hauptſtelle Berlin C2, Poſtſtraße 2 heſterreichiſcher zegelflieger tödlich abgeſtürzt Berlin, 3. Aug. Bei den Uebungen für die am Dienstag im Rahmen der Olympiſchen Spiele in Staaken ſtattfindenden Segelflugvor⸗ führungen ereignete ſich am Montag gegen 17 Uhr ein bedauerlicher Unfall. Der Führer der öſterreichiſchen Segelfliegergrurve Ignaz Stief⸗ ſohn ſtürzte beim Kunſtflug infolge Flügel⸗ bruchs mit einer Auſtro⸗Sperber in unmittel⸗ barer Nähe des Flugplatzes Staaken ab und kam dabei ums Leben. 1 In anne dex gaauen Eminen eit lid aus de Eaglexung Mida Ii. o Y. Naul Catſiæ Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franckſchen Verlagshandlung, Stuttgart. 20) Intrigen gegen die Kaiſerin. Unter dieſem Brief ſteht mit der energiſchen Handſchriſt des Kaiſers:„Ein unerhörter Be⸗ richt. Kiderlen wird immer ein leichtfertige Menſch bleiben. Wilhelm J. R.“ „Da haben wir es alſo,“ denkt Holſtein böſe. „In Bukareſt ſollte ſich der Kiderlen die kai⸗ ſerliche Gnade wieder holen, und da ſchreibt er ſolche Briefe. Es ſollte mich nicht wundern, wenn Bülow den Brief nicht noch ausgerechnet in Gegenwart der Kaiſerin übergeben hätte. Für die iſt ja Kiderlen überhaupt das rote Tuch, weil der immer noch mit ſeiner Hedwig Kypha zuſammenwohnt, ohne ſie zu heiraten. (Iſt ja eigentlich auch ein anſtößiges Verhält⸗ nis. Warum heiratet er ſie denn nicht? Nur weil ſie bürgerlich iſt? Der Kiderlen will ſich wohl die Karriere nicht verderben: aber dann ſoll er auch gefälligſt nicht ſolche Briefe ſchrei⸗ ben.) Die Kaiſerin wird natürlich wieder vor Kiderlen gewarnt haben, und wenn Seine Majeſtät dann noch den Brief lieſt mit dieſen Anſpielungen, dann iſt natürlich der Teufel los. Kiderlen ſollte wiſſen— ein Diplomat muß ſo etwas wiſſen—, daß Philipp Eulenburg für Carmen Sylva ſchwärmt(wahrſcheinlich. weil ſie beide überſpannt ſind, denkt Holſtein), und daß infolgedeſſen auch der Kaiſer ſehr von ihr eingenommen iſt. Und was, zum Kuckuck, ſollen uns hier in Berlin Betrachtungen über das Privatleben der rumäniſchen Kronprinzeſ⸗ ſin! Herr Kiderlen ſoll ſeinen Witz gefälligſt an anderen Dingen üben.“ Und dann ſchreibt er mit ſeiner langſamen, aber immer noch feſten Handſchrift an den fer⸗ nen Freund, den er zu fördern wünſcht, einen langen Brief mit Verhaltungsmaßregeln. und deshalb rate ich noch einmal zur Vorſicht. Sie können ruhig gegen die Erbprinzeſſin wei⸗ ter ſchreiben, aber das muß dann in einem an⸗ deren und ernſteren Ton geſchehen als in Ihrem letzten Brief. Warnen möchte ich vor Angriffen gegen die Königin ſelbſt. Ihre Liebes⸗Ver⸗ irrungen. die ja bei Ihrem Alter auch allmäh⸗ lich in den Hintergrund treten werden, möchte ich überhaupt nicht raten, zu berühren. In alter Geſinnung Ihr Holſtein.“ Als Kiderlen den Brief erhält, beginnt er leidenſchaftlich und lange zu fluchen.„Was denken denn dieſe Leute in Berlin, die ihn nach dem luſtigſten Hof Europas verbannen, ohne Ausſicht, daß er in abſehbarer Zeit da wieder herauskommt. und die nun von ihm Berichte verlangen, als wenn er in einem Töchterpen⸗ ſionat lebte! Kann er denn etwas dafür, wenn die Kronprinzeſſin nun einmal das Tagesge⸗ ſpräch hier bildet? Neulich hat der öſterreichk⸗ ſche Geſandte ſogar den König in aller Form darauf aufmerkſam gemacht und ihn gefragt. ob er angeſichts ſolcher Vorgänge die Thron⸗ folge nicht anders regeln wolle. Das iſt doch auch für Politiker wichtig genug! Soll ich viel⸗ leicht ganze Seiten davon vollſchreiben, daß hier neuerdings die Seidenzucht ſehr betrieben wird?“ 5 Vierundzwanzig Stunden ſpäter hat er ſich ſchon wieder beruhigt. Schließlich meint Hol⸗ ſtein es ja gut Der Alte iſt ein Sonderling. aber ſolange er in anderen keinen Feind wit⸗ tert, ſorgt er wirklich für die jüngeren Diplo⸗ maten. Man wird ihm alſo den Gefallen tun und in Zukunft vorſichtiger berichten. Dieſes ſpätere Wohlverhalten trägt denn auch ſeine Früchte. Als ſich einige Jahre ſpäter auch noch, ſehr unerwartet, die Gunſt des neuen Reichskanzlers von Bethmann Hollweg auf die Seite des Bukareſter Geſandten neigt, erreicht dieſer endlich das Ziel ſeines Ehrgeizes: er wird Staatsſekretär. Dem Grafen Bülow meldet der Diener in ſeinem Arbeitszimmer den Direktor der Poli⸗ tiſchen Abteilung, Exzellenz von Holſtein. Bülow iſt erſtaunt, den Alten ſehr erregt zu finden. Auf ſeiner Stirn iſt die Zornesader dick angeſchwollen.„Ich muß unbedingt mit Ihnen darüber ſprechen, was im Augenblick ge⸗ gen die Kaiſerin im Gange iſt. Ich komme ge⸗ rade von Lucanus(dem Chef des kaiſerlichen Zivilkabinetts), der wollte nicht richtig mit der Sprache heraus, aber ſo viel iſt mir doch klar geworden, daß unſer lieber Freund Phili Eu⸗ lenburg hier wieder einmal eine Extratour fährt. Alſo bitte, lieber Bülow, was iſt denn nun eigentlich los?“ Bülow zögert.„Ich weiß nicht recht, ob wir uns nicht ſchon in die Regionen des Hofklatſches begeben, wenn wir von dieſen Dingen ſprechen. Immerhin, ſie haben wohl auch eine gewiſſe politiſche Bedeutung. Sie wiſſen, daß ſchon ſeit langem mancherlei Spannungen zwiſchen dem Kaiſer und der Kaiſerin beſtehen. Das iſt kein Wunder. Der Kaiſer iſt unzweifelhaft eine hochbegabte Natur, wenn Sie, wie ich glaube, das ja wohl auch abſtreiten werden...“ Mürriſch unterbricht ihn Holſtein:„Ich denke gar nicht daran, das zu beſtreiten. Der Kaiſer iſt wahrſcheinlich der Intelligenteſte von uns allen“— mit Vergnügen ſieht er, wie Bülow zuſammenzuckt. So alt geworden und immer noch eitel, denkt er amüſiert—„die Frage iſt eben nur, ob Intelligenz wirklich die wün⸗ ſchenswerteſte Gabe für einen Herrſcher iſt. Es gibt andere Dinge, die er notwendiger braucht. Aber fahren Sie nur fort.“ Bülow antwortet ſehr kühl:„Alſo um ſo beſſer, wenn auch Sie die hohe Begabung des Kaiſers anerkennen. Natürlich iſt er wie alle dieſe Naturen zugleich ſehr nervös und reizbar, er braucht immer neue Unterhaltung— und Sie wiſſen ja, daß die Kaiſerin zwar eine aus⸗ gezeichnete Frau, aber doch auch eine ſchlichtere Natur iſt, als daß ſie dem Kaiſer immer gerade das geben könnte, was er in Geſellſchaft von Menſchen ſucht. Der Reichskanzler verbeugt ſich ein wenig ſteif.„Sie mißverſtehen mich gründlich, wenn Sie annehmen, ich ſei gegen die Kaiſerin. Im Gegenteil, ich verehre ſie, aber ich nahm an, Ihnen liege etwas daran, deutlich gemacht zu ſehen, woher die Stimmungen kommen, aus denen heraus jetzt erſt die politiſchen Vorſtöße möglich ſind. Um es kurz zu machen, die Kin⸗ der des kaiſerlichen Paares werden ja alle nach- einander weggegeben, damit ſie draußen in härterer Luft als zu Hauſe erzogen werden. Vielleicht ein geſunder Grundſatz, aber begreif— lich auch, wenn eine ſo zärtliche Mutter wie die Kaiſerin, jedesmal todunglücklich iſt, wenn ſie ſich von einem ihrer Kinder trennen muß. Und als vor kurzem der jüngſte Sohn— Sie wiſſen, Joachim, der ſehr zart und ſchwächlich iſt— Kiels großer Tag Das olympiſche Feuer in Kiel— Die Eröffnungsfeier für die gegelwell⸗ kämpfe der XI. Hlympiſchen Spiele Kiel, 4. Auguſt. Die Olympiſchen Segel⸗ wettkämpfe in Kiel haben mit einer großarti⸗ gen Eröffnungsfeier am Hindenburgufer am Montag abend ihren glanzvollen Anfang ge⸗ nommen. Niemand der Zehatauſende, die kilometerweit die ſchöne Hindenburgpromena⸗ de ſäumten, oder in lampiongeſchmückten Boo⸗ ten und Dampfern vom Waſſer aus dem Schauſpiel zuſahen, wird jemals dieſen Ein⸗ druck vergeſſen. Während noch Tauſende von der Stadt zum Hindenburgufer ſtrömten, ſammelten ſich die Segler im Garten des Olympiaheims unter ihren Nationalflaggen. Inzwiſchen waren auf dem Feſtplatz am Hindenburgufer vor der Bellevuebrücke Ehrenformationen aufmar⸗ ſchiert. Vor drei gewaltigen Säulen mit den goldenen Oelzweigen und den fünf olympi⸗ ſchen Ringen, die weithin über die Förde leuchteten, ſammelten ſich viele hervorragende Feſtteilnehmer. Plötzlich kommt Bewegung in die Maſſen. Aus der Ferne klingt der Baden⸗ weiler Marſch auf. Unter Führung eines Mu⸗ ſikkorps der blauen Jungen marſchieren die Olympiamannſchaften zum Feſtplatz. An der Spitze gehen zwei Fahnenſchwenker. Dann folgen die einzelnen Mannſchaften mit ihren Fahnen, flankiert von deutſchen Sportlern als Fackelträger. Im Lichte der grellen Bogenlam⸗ pen und der hell ſtrahlenden Scheinwerfer leuchten die Farben von 26 Nationen. Im Halbkreis unter hohen Fahnenmaſten nehmen die Vertreter der Länder Aufſtellung. Aufbrauſender Jubel in der Ferne kündet das Nahen des vorletzten Fackelträgers, der unter dem Jubel der Menge das heilige Feuer zum Feſtplatz bringt. Dort tritt der letzte Fak⸗ kelläufer der Stafette Berlin—Kiel ſeinen Lauf an. Dieſer Lauf iſt kurz. Nach etwa 100 Metern beſteigt der Fackelläufer von der Bellevuebrücke aus einen Kutter der Marine H J., die ihn mit kräftigen Schlägen zur Han⸗ ſekogge pullt. Ein Schwarm lampengeſchmück⸗ ter Segel⸗ und Ruderboote folgt dem Kutter. Inzwiſchen ergreift der Führer des Deut⸗ ſchen Segelſportverbandes, Oberſtleutnant a. D. Kewiſch das Wort zu einer von ſportlichem Geiſt getragenen Eröffnungsanſprache. Es iſt ein ergreifender Anblick, als das olympiſche Feuer vom Maſt der Kogge weit über den Kieler Hafen leuchtete. Die Arme ſtrecken ſich zum Gruße, während die Klänge der Olympiſchen Hymne zum nächtlichen Himmel emporſtiegen. Kiel hat ſeinen großen Tag erlebt. von ihr Abſchied nahm, da hat ſie einen wahren Weinkrampf bekommen und hat tagelang ge⸗ ſchluchzt und geweint. Jede Mutter wird das verſtehen, aber die Kaiſerin müßte auch wiſſen, daß ſie nicht nur Mutter, ſondern auch Herr⸗ ſcherin iſt. Den Kaiſer, der doch gewiß ſeine Kinder liebt, haben dieſe Szenen furchtbar ner⸗ vös gemacht, und er hat im engen Kreiſe wohl auch ein wenig laut über dieſe Dinge geſeufzt.“ „... und das Weitere kann ich mir jetzt nach den Erklärungen von Lucanus denken. Phili Eulenburg wird die Gelegenheit benutzt haben, um dem Kaiſer zu ſagen, daß ſeine Frau ge⸗ mütskrank ſei und daß ſie daher für eine lange Zeit Erholung ſuchen und ſich vom kaiſerlichen Haushalt trennen müſſe, damit der„geliebte Kaiſer“ nicht durch ſolche häuslichen Szenen ge⸗ ſtört werde, damit ſich auch die Kaiſerin ſelber ſchonen könne— und ſo weiter, und ſo weiter. Nur, damit Herr Eulenburg in der Umgebung des Kaiſers keinen Rivalen hat, damit er un⸗ geſtört den kaiſerlichen Freund lenken kann. Der Herr ſpürt wohl, daß er in der Politik nicht mehr viel Erfolge erben kann. Da verſucht er es auf dieſe Weiſe. Ach, ich kenne Philipp Eulenburg doch, ich kann mir alles vorſtellen, wie er geſprochen hat. Aber Sie, Bülow, wa denken Sie darüber?“ ö Fo rtſetzung folgt. Poſtflugzeug verunglückt Berlin, 3. Auguſt. Das Poſtflugzeug des franzöſiſchen Südamerika Luftpoſtdienſtes verunglückke am Sonntag vormittag im Nebel in der Nähe von Mazadek Die Beſaßung kam ums Leben Die für Südamerika beſtimmte Lufk⸗ poſt konnte geborgen werden. Die Sendun⸗ gen wurden ſofort durch ein Erſaßflugzeug der„Air France“ weitergeleitel. Bekanntmachungen der A. S. H. A. B. Krels Heppenheim NS WAP., Gau Heſſen⸗Naſſau. n am Man, Gutleutſtraße 3—14 dolf Hitler⸗Haus. Feruſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Dormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. i Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraßzt Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Der Kreislaſſenleiter: Das Ergebnis der Reichsparteitagumlage ist nen ſofort zu melden. evtl. unter Rückgabe unver⸗ wendeter Marken. Die Meldung lt. Rundſchrei⸗ ben 96/36 Abſatz 4, iſt mit Namen beizufügen! Termin 5. Auguft! Für die Generalkonttolle des Mitgliederſtands vermiſſe ich noch die Rückgabe der Liſten von Hammelbach und Rothenberg. Bitte dies ſofort erledigen! —— Kreispropagandaleitung. Es ſtehen immer noch eine Reihe von Melde⸗ karten für den Olympiahefto Verkauf aus. Die Hoheitsträger erinnern die Säumigen Propaganda. leiter an ihre Monatsmeldungen. G N Omnibusfahrt zum„Nierſteiner Weinfeſt 1936“ 1 Kraft durch Freude. Am 9. Auguſt 1930 fährt der Kreis Bensheim Heppenheim zum Nierſteiner Weinfeſt 1936,. Fahrt geht um 8 Uhr ab Bensheim mit Oma buſſen am Ritterplatz und geht über Lorſch Autobahn bis Darmſtadt nach Kornſand.—Nierſtein. Heimfahrt über Worms. Der Teilnehmerpreis bo⸗ trägt 4.90 Mk. In dem Preis ſind enthalten: Eintritt zum Weindorf, Plakette, Eintritt zum Feſtſpiel, 1 Glas Nierſteiner Wein und 1 Dos (edes 5. Los gewinnt eine Flaſche Nierſteiner Qualitätswein), außerdem 1 Piiktageſſen. Die Be⸗ triebe im Kreis können ebenfalls an der Omni busfahrt teilnehmen. Anmeldungen bis ſpäteſteng 5 Auguſt bei unſeren Dienſtſtellen(Kreisam! Hochſtraße 2) und dem Kreiswanderwart(Heſſ. W Einen 3). Die Ortswarte melden ebenfalls bis ſpöteſtens 5. Teilnehmerzahl. 27 9 Steffan, Kreiswalter 1 r err 1 ze N nit mi Ant i ofageng metihg. lialt an t Ache dun tan uns inne erf. e Senhun ahfacheng e 8 N ißt 14 onto: 88 005 im eigenen derte Bogen n t IIb Ut. thetiget ö Veigſah. ö . lage l l- gabe nder ⸗ Aundſhr betuflgen. attolle des ie Richobe ſbeng. Bitte n Ale a8. Dit pago, — “ Berben 135. D. ait Vs Lui Merten. las be fahle rt zn 0 1 15 Mieten Die Be. 1 Om üblen 122 1 ßeſtunden ———— Sa H eK eee —.— Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Janne. uncl dle Ce Nit. Zlrkusroman von Käthe Metzner (9. Fortſetzung) „Das ist er. Das iſt Bernhard Martini. Ein Jummer, daß Ihre gute Mutter von dieſem Lumpen Mauritz ſo ent⸗ täuſcht wurde. Sie hatte ein ſchönes Vermögen. Ihr Vater hatte durch ſeinen Fleiß allerhand zuſammengebracht, wenn er auch nie zu denen gehörte, die aus ihrer Kunſt ein Geſchäft machen. Immer ſtand ihm die Liebe zu den Tieren im Vordergrund. Als ihn der ſchwarze Panther ſo ſchwer zerriſſen hatte, da waren noch ſeine letzten Worte: „Erſchießt mir meinen Othello nicht deswegen!“ So hieß der ſchwarze Panther. Noch bis in den Tod hatte er ihn geliebt, der ihn doch das Leben gekoſtet hatte.“ Nach einer Weile wiſchte ſich der Dompteur über die Augen, als wollte er die alten traurigen Erinnerungen verwiſchen und ſagte dann: „Kommen Sie fetzt, liebes Kind, wir wollen zum Direktor gehen. Haben Sie nur keine Bedenken. Er kann es nicht verweigern, wenn ich Sie zu meiner Gehilfin nehme. Die Tiger ſind mein Eigentum. Alle ſechs.“ Der Direktor war höchſt überraſcht, als ihm ſein beſter Mitarbeiter Marianne Martini vorſtellte. „Kinder, was habe ich denn nur für einen Griff gehabt an dieſem Morgen? Die Tochter von Martini? Mädel, hätten Sie doch mit einem Wort geſagt, daß Sie die Tochter von Martini ſind. Ich hätte Sie doch nicht ins Ballett geſteckt. Natürlich iſt alles gut, was mein lieber Krauß macht. Ich möchte nur hoffen, daß Sie eine ganze Martini ſind. Ich ſage ehrlich, Ihres Vaters Ruhm hat auch meinen Zirkus begründet wie er einem halben Dutzend anderen zu gefüllten Kaſſen verholfen hat. Von jetzt an ſollen Sie auch Ihr eigenes Wohnabteil haben, und dann werden wir weiterſehen.“ Draußen umſchlang Janne den alten Krauß und küßte ihn herzhaft auf die bärtige Wange. „Oh, Sie Guter, daß Sie ſich meiner ſo annehmen,“ ſagte ſie unter Freudentränen. Der alte Krauß aber machte ein ernſtes Geſicht und drohte mit dem Finger. „Von jetzt an beginnt Ihr Weg, liebes Kind, aber ich warne... Nicht ſo freigebig mit den Küſſen am Zirkus Wehe, wehe.. eine Dompteuſe muß hart zu den Menſchen ſein, die ſie umgeben, nur zart zu den Tieren... Na, ich werde meine Augen offen halten, min Lütten.“ 6. Kapitel Hans Schenck ſaß mit ſeinen Freunden beim Abſchieds⸗ ſchoppen, aber ſeine Gedanken eilten der Gegenwart voraus. „He, Doktor, zum drittenmal frage ich dich nun, ob du zu Haus die Praxis übernimmſt oder machſt du erſt eine monatelange Jagd nach der Kleinen vom Rummel⸗ platz?“ ſcherzte Schencks alter Freund, mit dem er die Studienjahre bis jetzt zum Abſchluß verlebt hatte. „Berühre nicht dieſes Thema, der Doktor wird wütend, wenn man ihn an die kleine Schwarze aus der Mauritz⸗ Schau erinnert. Er kann es nicht vertragen,“ warnte ein anderer Kollege, der damals auch dabei geweſen war, als Schenck Janne zum erſtenmal geſehen hatte. 8 Schenck lächelte, aber das Lachen war nicht ganz über⸗ zeugend. Schließlich ſtand er auf, beendete dieſes ihm peinliche Geſpräch und ſagte: l „Euch mag es allen komiſch ſein, ihr könnt es ja auch nicht verſtehen. Ich ſage euch nur, die kleine Janne hat mir viel bedeutet und ſie bedeutet es mir jetzt noch. Aber warum ſoll ich euch das alles erklären? Wir trennen uns und wer weiß, ob wir uns jemals wieder im Leben be⸗ gegnen. Jetzt iſt es Zeit, Jungens. Mein Zug geht.“ Bis auf den Bahnſteig brachten die Freunde den jungen Tierarzt und als der Zug aus der Halle fuhr, winkten ſie Schenck noch lange nach. „Siehſt du,“ ſagte derjenige von Schencks Freunden, der vorhin das Geſpräch auf Janne gebracht hatte,„es ging Schenck doch ſehr nahe. Ich wußte es gleich. Bin doch geſpannt, wenn wir von ihm eines Tages eine Ver⸗ mählungsanzeige kriegen, ob dann die Kleine vom Jahr⸗ markt die Glückliche iſt.“ 397 Die anderen ſchüttelten den Kopf. Ihr Geſpräch beim Ab⸗ ſchiedsſchoppen ſetzten ſie auf dem Nachhauſewege noch fort. Schencks Gedanken aber waren vollkommen aufgewühlt. Teilnahmslos für alles, was um ihn war, ſaß er im Schnellzug und blickte hinaus auf die Landſchaft, die ſich in ſommerlicher Schönheit dehnte. g 3 Plötzlich ſchreckte er aus ſeinem Brüten auf, griff in die Brieftaſche und holte einen Zeitungsabſchnitt heraus. Es waten Notizen über die im Regierungsbezirk, durch den er fuhr, ſtattfindenden Schützenfeſte. Ein Datum, es zeigte den heutigen Tag, hatte er rot angeſtrichen. 11. Schenck wußte, daß der Schnellzug in der Kreisſtadt, in der heute Schützenfeſt war, halten würde und ſtand andert⸗ halb Stunden ſpäter auf dem Bahnſteig. Nachdem er ſein Gepäck ſorgfältig aufgegeben hatte, ging er, den hellen Mettermantel über dem Arm und fragte ſich durch nach dem Schützenplatz. Warum eigentlich Schenck hierher ging, wußte er nur allein. Niemand hatte ihm geſagt, daß Franz Mauritz dieſen Platz halten würde. Es war eine bloße Vermutung, eine ganz ſchwache Hoffnung, die Schenck dorthin trieb. Hans Schenck hatte alle Hebel in Bewegung geſetzt, um durch den Verband ambulanter Gewerbetreibender den jetzigen Aufenthalt der Mauritz⸗Schau in Erfahrung zu bringen. Der Beſcheid war nicht beſtimmt. Man hatte Schenck lediglich mitteilen können, zu welchen Plätzen die Mauritz⸗Schau gemeldet war. Gewiß, auch der Name der kleinen Kreisſtadt, durch die Schenck jetzt wanderte, war genannt worden, doch mit dem ausdrücklichen Vermerk, daß es unbeſtimmt ſei und eine Gewähr für die Auskunft nicht übernommen werden könne. „Und wenn es umſonſt iſt, einmal will ich noch die ſeltſame Atmoſphäre in mich aufnehmen, in der du, meine kleine Janne, dich bewegſt, die du atmeſt und aus der ich dich ſo gern herausgenommen hätte. Denn wer weiß, wann ich dazu wieder einmal Gelegenheit habe, wenn ich nun daheim bin.“ Schon von weitem hörte Hans Schenck das Spielen der Drehorgeln, das eigenartige Kreiſchen und Piepen der Blasinſtrumente, und er ließ ſich von dem Strom der Menſchen, die alle dem Schützenplatz zuſtrebten, treiben. Schneller als die anderen gelangte er trotzdem auf dem Platze an, und nun begann er haſtig durch die Reihen der Buden zu laufen. Der Platz war nicht groß. Bald war Hans Schenck durch. Da endlich! Herzklopfend blieb er ſtehen, während ſein Geſicht rot wurde vor Freude. „Mauritz⸗Schau,“ las er die ihm bekannte weithin ſichtbare blaue Schrift auf dem gelben Schild. Hans Schenck trat näher. Seine Unruhe ſteigerte ſich von Minute zu Minute. Er ſah Franz Mauritz in der⸗ ſelben Kraftpoſe wie damals mit verſchränkten Armen auf dem Podium ſtehen, und neben ihm Ria, die Gummidame, mit dem ewig gelangweilten Lächeln, das Hans Schenck noch ſo genau kannte. Blitzſchnell ſuchten ſeine Augen die Kaſſe. Da wurde ſeine Miene düſter. An der Kaſſe ſaß eine ältere grau⸗ haarige Frau, an deren Geſicht man unverkennbar die Mutter Rias erkennen konnte. Wo war Janne? Wo war der Clown Pitt?? Durchs Megaphon ſchrie ein junger Mann, den Hans Schenck damals bei der Mauritz⸗Schau nicht geſehen hatte. Herzklopfend wartete Dr. Schenck, bis ſich die erſten Zu⸗ ſchauer zur Kaſſe drängten, da ſchien ihm der Angenblick günſtig. Er überwandt alle Bedenken und ging entſchloſſen die Treppe hinauf gerade auf Franz Mauritz zu. „Verzeihung. Dr. Schenck,“ ſtellte ſich der junge Tier⸗ arzt vor, indem er ſeinen Hut zog. Jranz Ptauritz wußte nicht gleich, wo er den jungen hochgewachſenen Mann ſchon einmal geſehen hatte, aber vielleicht wäre auch dann, wenn er ſich hätte beſinnen können, ſein Geſichtsausdruck nicht anders geweſen als jetzt. Er maß Schenck mit einem Blick von oben bis unten und meinte geringſchätzig: „Doktor? Wollen Sie mich unterſuchen? Ich bin kern⸗ geſund, junger Mann.“ Obwohl es Hans Schenck durchaus nicht zum Lachen war, zeigte er ein verbindliches Lächeln und berichtigte: „Ich bin Tierarzt...“, Hans Schenck wollte den Grund ſeines Beſuches noch nennen, aber Mauritz ließ ihn nicht ausreden. Er brach in ein dröhnendes Gelächter aus:„Dann müſſen Sie drüben hingehen. Ins Hundetheater.“ Hans Schencks Lippen wurden ſchmal. Die Lage fing an peinlich zu werden, denn vor der Bude hörten die Zuſchauer intereſſiert dem Zwiegeſpräch zu. Aber er wollte nicht unverrichteter Dinge wieder umkehren, da er ſich doch ſo nahe am Ziel glaubte. „Sie kennen mich ſchon, Herr Mauritz Sie haben mich an jenem Abend geſehen, als ich mit Ihrer Tochter Janne...“ Weiter kam Hans Schenck nicht. Franz Mauritz ver⸗ ſchränkte die Arme und ſah Schenck ſo wütend an, daß dieſer ſich ſofort unterbrach. „Ach ſo, das Pflänzchen ſuchen Sie! Aber nun ab! Dalli. Die iſt mit ihrem Liebhaber durchgebrannt.“ Hans Schenck wußte nicht, was er ſagen ſollte. Er blickte verlegen auf Ria, die ihn höhniſch angrinſte und hörte die ſpöttiſchen Bemerkungen der Untenſtehenden, die ſich an die Kaſſe drängten. Trotzdem machte er noch eine leichte Verbeugung. Dann aber ging er mit blutrotem Kopf davon. Er wanderte ziel⸗ und planlos durch die Straßen, trank in einem Lokal ein paar Schoppen Bier und fuhr mit dem Nachtzug in Richtung Berlin. Als Schenck in Königsberg ankam, war ſein Inneres noch immer wie ausgebrannt. Er war noch immer nicht fähig, klar zu denken. Was er von Mauritz erfahren hatte, hatte für den Augenblick alle glücklichen guten Erinnerungen an Janne in ihm erſtickt. Hans Schenck warf den Kopf in den Nacken. Urheberrechtsschutz: Aufwärts-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 68 „Das gläube ich nicht,“ ſagte er wur no e hin, als er ſich endlich zur klaren Uebe J dur gen hatte, dann aber mußte er ſich au Welt re durch ſeine Angehörigen einſtellen. „Was glaubſt du nicht, Hans?“ Schenck ſah ſich um. Er hatte in Gedanken tatſächlich ſeinen Vater verpaßt, der ſeinen Sohn mit herzlichen Glückwünſchen über das beſtandene Examen empfing. Auch Schencks Schweſter, die um einige Jahre jünger war als er, aber eben ſo ſchlank und hochgewachſen und ebenſo blond, tauchte neben dem Vater auf. „Ach, ich dachte nur eben an etwas,“ ſagte er aus⸗ weichend und ließ ſich dann von der herzlichen Begrüßung ſeiner Angehörigen mitreißen. Draußen auf dem Bahnhofsvorplatz ſtand der Kraft⸗ wagen des Vaters. Nach einſtündiger Fahrt war Hans Schenck daheim. In den erſten Tagen vergaß er das Zusammentreffen mit Franz Mauritz und deſſen ſchmerzende Auskunft über allen Erinnerungen, die ihn überfielen und über all den neuen Eindrücken, die die Heimat in ihm auslöſte. Es war Sonntag. Schencks Eltern gaben anläßlich der Heimkehr ihres Jungen eine kleine Geſellſchaft, zu der alle ſeine alten Freunde und Bekannten geladen waren. Unter den vielen Gäſten war auch die beſte Freundin von Schencks Schweſter— Gefine Hardt. Mit Geſine hatte Hans Schenck eine herzliche Jugend⸗ freundſchaft verbunden, die noch bis in ſeine erſten Studienſemeßter angehalten hatte. Merkwürdigerweiſe hatte zum größten Befremden von Schencks Familie dieſe Freundſchaft in der letzten Zeit einen völligen Abbruch erfahren. Das war Schencks Familie um ſo weniger angenehm, als Geſine Hardt die Tochter eines der reichſten Gutsnach⸗ barn war und das hübſche Mädchen genug Bewerber hatte. Früher hatte Schenck ſich an dem heiteren Temperament der ſchlanken brünetten Geſine nicht genug erfreuen können, doch heute nahm Schenck nicht mehr Notiz von ihr als von allen anderen, und er ſchien nicht zu bemerken, daß Geſines Augen gar oft heimlich ſein Geſicht ſuchten. Am Abend. Die Geſellſchaft hatte das Schenckſche Gut ſchon längſt verlaſſen. Da zog Ruth Schenck ihren Bruder beiſeite, und auf ihr Bitten wanderte Hans Schenck mit ihr noch ein Stück durch die abendlichen Felder. „Was iſt das mit dir, Hans? Du biſt ſo ſonderbar. Du kennſt noch nicht einmal deine Verpflichtungen mehr,“ ſagte Ruth eindringlich, als ſie langſam neben dem Bruder herging. Hans Schenck lachte gezwungen. a„Was ſoll denn mit mir ſein, Nuth? Nichts, gar nichts.“ Die Schweſter hielt den Bruder beim Arm, ſo daß er den Schritt einhalten mußte und ſah ihm ganz feſt in die Augen, ſo daß Hans etwas verwirrt wurde. „Nein,“ ſagte ſie und ſchüttelte den Kopf.„Ich verſtehe deine Wandlung nicht, Hans.„Was hat dir denn Geſine getan, daß du ſie plötzlich ſo vernachläſſigſt. Das arme Mädel hatte Tränen in den Augen, als ſie wegging.“ „Aha, aus dieſer Ecke weht der Wind“, erwiderte Hans Schenck und machte ſeinen Arm frei.„Natürlich, du mußt ja für die Freundin eine Lanze brechen. Ruth, du mußt dich nicht in ſolche Sachen miſchen.“ f Ruth Schenck wurde ernſt. „Eine Lanze für die Freundin brechen, nein! Nicht als Freundin, aber als Frau fühle ich mit Geſine. Du weißt genau, Geſine hat die ganzen Jahre auf dich ge⸗ wartet. Sie hat dir die Treue gehalten, bis du dein Examen gemacht haſt. Du übernimmſt die Praxis von Dr. Schmidtſen. Willſt du nicht deine Pflicht gegen Geſine erfüllen? Sie iſt zu ſchade, als daß ſie zum Geſpött wird. Außerdem weißt du genau, daß ich vor der Verlobung mit Geſines Bruder ſtehe. Hab doch Einſicht, Hans!“ „Wir ſind uns fremd geworden“, erwiderte Hans rauh und ſeine glatte Stirn zeigte Falten des Unwillens. „Das iſt nicht wahr, Hans. Glaubſt du denn, ich fühlte nicht, daß du... irgendwie feſtgelegt biſt. Sei doch ehe⸗ lich, wenigſtens gegen mich!“ Es lag Hans Schenck ſchlecht, ſich durch Lügen aus einer Situation zu winden. „Ja“, ſagte er unumwunden. Ruth ſchob ihren Arm in den des Bruders, und wie ſie ſo im Gleichſchritt auf dem Feldwege dahingingen, vor ſich die Sichel des Mondes, der über dem fernen Wald⸗ ſtreifen emporzog, machte Hans Schenck zum erſten Male einem zweiten gegenüber ſeinem Herzen Luft. Unverfälſcht ſchilderte er ſeine Bekanntſchaft mit Janne, den Beſuch im Zoo, die traurigen Stunden am Sterbebett von Jannes Mutter im Wohnwagen und ſein letztes Zuſammentreffen mit Janne am Begräbnistage. Fortſetzung folgt 1 3 AAS —— ͤ—o—2 . ³Ü˙·ꝛꝛö˙ꝛ˙.—=——— P ⁰—on eſtunden (. dd Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Janne. uncl de Clcuun· ttt. (10 Fortſetzung) Als er geendet nete er tief. Schweigen trat ein. Ruth war ſte en. Die Stille des Abends war um die Zwei, von ben Rainen und aus den Feldern tönte das Zirpen der Zikaden. Von weitem klang aus dem Schilfe des Sees das Breckerekecks der Fröſche. „Wenn du urteilſt, urteile gerecht, Ruth. Wir haben uns immer verſtanden. Deshalb wirſt du begreifen, wenn ich dir ſage, ich werde Janne nicht vergeſſen. Niemals.“ Ruth ſteht mit in die Ferne gerichtetem Blick. Ihre Bruſt hob und ſenkte ſich haſtig. „Ich werde niemals wagen, dich von dieſer Janne ab⸗ zubringen, Hans. Ueber die innerſten Dinge kann nur jeder ſelbſt entſcheiden, aber ich fürchte... die Eltern Es wird ſehr viel Richtiges dabei ſein, wenn Mutter und Vater eine ſolche Ehe nicht billigen würden, Hans, denn bedenke, ein Mädchen aus dieſem Leben wird ſich ſchwer als Frau eines Landarztes eignen. Das Leben dieſer Janne iſt bunt, bewegt, abwechflungsreich. Für unſer oſt⸗ preußiſches Land muß der Menſch geboren ſein. Erſt in letzter Linie denke ich jetzt an die arme Geſine. Verſprich mir Hans, ſei freundlich zu ihr. Wir wollen es ſie noch nicht fühlen laſſen. Es kann ja ſein, daß dieſer brutale Mauritz recht hat und Janne dich nicht wert iſt. Vielleicht findeſt du ſie auch niemals wieder.“ „Ich muß ſie wiederfinden, Ruth, ſo wahr wie ich hier ſtehe, ich glaube kein Wort von dem, was Mauritz mir ge⸗ ſagt hat. Gut, ich will dir verſprechen, daß ich Geſine egenüber mich anders einſtelle. Es fällt mir ja nicht wer, freundlich zu ihr zu ſein, ich habe mich heute nur deshalb beſonders zurückgehalten, um nicht Hoffnungen in ihr zu wecken, die ich nicht erfüllen kann..“ Nach einer Weile ſetzte Hans Schenck ergriffen hinzu: „Dir aber, Nuth, danke ich für dein liebes Verſtändnis. Es hat mir ſehr gut getan.“ Da ſah Hans Schenck, daß Ruth Tränen in den Augen hatte, und als er überraſcht fragte, warum ſie weine, ſagte ße traurig: „Ich muß an die kleine Janne denken. Was gibt es doch für Leid auf der Welt.“. 0 Hans Schenck ſchloß die Schweſter in die Arme und drückte ihren Kopf dankbar an ſich. „Du ſagteſt, Jannes Leben ſei bunt, bewegt und ab⸗ 1 Ach, Ruth, ihr Leben iſt ja ſo arm, n 7. Kapitel Seit einigen Tagen ſchwamm der Zirkus„Europa“ auf einem großen Frachtdampfer über den Atlantik. Der Direktor hatte eine einjährige Auslandsreiſe abgeſchloſſen und erhoffte ſich drüben in der Neuen Welt mit ſeinen Spitzenleiſtungen gefüllte Kaſſen. Für alle Seereiſenden iſt die Fahrt eine Erholung, wenn das Wetter einigermaßen klar iſt, doch für die Truppe des Zirkus„Europa“ gab es auch hier Arbeit wie an jedem Tage. Mit einer Hingabe, die den alten Krauß immer wieder degeiſterte, hatte ſich Janne in ihren neuen Beruf ein⸗ gelebt. Auch auf dem ſchwankenden Kaſten vollführte Janne täglich ihre Dreſſuren, und die ſchwere Arbeit bannte alle Gedanken an die Vergangenheit. Wenn aber Janne Freizeit hatte, dann ſtand ſie oft ſtundenlang an der Reling am Heck des Schiffes und ſah über das Kielwaſſer zurück nach Oſten. Dort lag die Hei⸗ mat, dort ruhte die Mutter aus von ihrem ſorgenſchweren Leben und dort war Hans Schenck. Stundenlang ſtand Janne oftmals. Wenn Pitt ſie ſuchte, wußte er ſchon, wo er ſie fand, und er ahnte auch, wo ihre Gedanken hingen. Pitts Verhältnis zu Janne war etwas eigenartig ge⸗ worden. Neidlos erkannte Pitt Jannes große Begabung für Tierdreſſuren an, ihre Unerſchrockenheit im Käfig und ihren reſtloſen Arbeitseifer aber eins ſtimmte ihn immer wieder bedenklich, Janne hatte ſich wirtſchaftlich von ihm ſchon lange unabhängig gemacht Ja, trotzdem Pitt jetzt ein Gehalt bekam, das er in den kühnſten Träumen nicht zu erhoffen gewagt hätte, wußte er, daß Janne ihn bald überflügeln würde. Janne hatte ihre Lehrzei“ beendet und würde jetzt in Amerika ihre erſte Vorſtellung als Dompteuſe geben. Sie würde verwöhnt werden vom Publikum, denn ſie war die jüngſte Tierbändigerin der Welt, die noch dazu mit Tigern auftrat. In dieſer Zett war Pitts einziger Troſt und er ſprach ihn Janne gegenüber ſehr oft aus: „Ich habe dich zum Zirkus gebracht, Janne. das nicht!“ Dann lächelte Janne jedesmal etwas eltſam, halb ſchmerzlich, halb froh, und ſtrich Pitt wie früher über di Wange. 5 „Weiß ich ja, Pitt, werde ich auch nie vergeſſen. Als die Freiheitsſtatue, das Wahrzeichen der Ver⸗ einigten Staaten, in Sicht kam, ſtürzte alles an Bord. Vergiß Zirkusroman von Käthe Metzner was nur abrommen konnte. Opwohl Harry Krauß die Neue Welt ſchon ſo oft bereiſt hatte, zog es auch ihn dies⸗ mal hinauf auf Deck. Sein erſter Blick galt Janne. Als er ſie erſpäht hatte, ging er mit raſchem Schritt auf ſie zu. Er hatte auf Jannes Wunſch als väterlicher Freund das vertraute Du erworben. „Nun, Janne, was ſtehſt du ſchon wieder am Bug und ſchauſt in die Ferne? Sieh doch nicht zurück, Kindchen, vor dir liegt Amerika. Ich wette tauſend gegen eins. Mit deinem Auftreten erleben wir die tollſten Senſationen. Ich kenne die Amerikaner, dieſes kindlich naive Volk. Sie wer⸗ den ſich berauſchen an der jüngſten Dompteuſe der Welt.“ „Ich weiß ſchon,“ ſagte Janne.„Du machſt mir immer wieder Hoffnungen. Aber wozu das alles?“ Da Janne mit ſo verhaltener Stimme geſprochen hatte und in ihren Augen ſtatt Freude auf den künftigen Erfolg ein trauriger ſehnſüchtiger Schein war, wunderte ſich Harry Krauß wie ſo oft. In dieſer Stimmung hatte er Janne ſchon mehrmals getroffen. „Janne, was iſt denn nur? Haſt du Heimweh? Ich weiß, das packt einen jeden. Wir kommen doch zurück, Janne. Ein Jahr. Wirſt ſehen, wie ſchnell es vergeht. Lernſt Städte kennen. Andere Menſchen.“ Janne nickte nur, und plötzlich, ohne daß ſie es ver⸗ hindern konnte, warf ſie ſich dem alten Krauß weinend an die Bruſt. f „Kindchen, was iſt denn mit dir? Um Gottes willen, hat jemand dich gekränkt. Sag es, ich werde reine Luft machen.“ Da Janne nicht antwortete, blieb dem alten Menſchen⸗ kenner nur eine Vermutung offen, er nahm Jannes Kopf zwiſchen ſeine Hände, richtete ihren Blick zu ſich und wie er in die weinenden Augen ſah, meinte er voll ehrlicher Teilnahme: „Ich ahne, es iſt das Herz, das dir weh tut, Kind. Sag es nur!“ Statt aller Antwort nickte Janne. Es war doch ſonderbar, faſt um dieſelde Zeit, in der hier früher Nachmittag war, erzählte Hans Schenck daheim ſeiner Schweſter Ruth in abendlicher Stille von ſeiner Liebe zu Janne, während Tauſende von Meilen entfernt, Janne ihr Herz jetzt dem alten Krauß ausſchüttete. Der hatte ſchweigend zugehört. „Ich kann das alles verſtehen, mein Kind. Das muß bald jeder Menſch durchmachen. Aber überlege doch mal genau, wenn dieſer Student wirklich ernſte Abſichten ge⸗ habt hätte, warum hat er dich dann nicht geſucht, warum hat er nicht einmal auf deinen Brief geantwortet. Nein, Janne, ich kann nicht verlangen, daß du ihn vergißt, im Gegenteil, ich wünſchte, dein Herz hielte feſt an ihm, dann biſt du gefeit gegen alle künftigen Herzensſachen. Aber das eine rate ich dir, nimm's dir nicht mehr ſo ſehr zu Herzen. Du haſt deinen Beruf, mein Kind. Warte ab, wenn wir in einem Jahr wieder in der Heimat ſind, kom⸗ men wir ja auch hinauf nach Königsberg, dann will ich mal ſehen, ob ich deinen Hans aufſtöbern kann. Nun biſt du doch zufrieden, nicht?“ a „Ja,“ ſagte Janne und nickte kräftig mit dem Kopfe. „Das mußt du tun, Vater Krauß, das mußt du für deine kleine Tochter tun!“ „Und ob ich es tue. Gern, mein Kind. Ich will doch dem Jungen auf den Zahn fühlen. Wenn er es wert iſt, bin ich der letzte, der dir einen Stein in den Weg legt, ob⸗ gleich es mir lieber wäre, du bliebſt frei, wie ich frei ge⸗ blieben bin, Janne. Wer Großes zu leiſten hat, darf nicht gebunden ſein. Aber nun komm, Kind, wir müſſen die Transportkäfige bereitſtellen laſſen. In ein paar Stunden legen wir an.“ f Das feine Verſtändnis des alten Krauß hatte Janne wieder zur Ruhe gebracht. Sie ſtand an ſeiner Seite und bewachte das vorſichtige Ausladen der Käfige, die jetzt alle mit dem Kran aus dem Bauch des großen Schiffes an Land geſetzt wurden. Wie es bei einem Zirkus nicht anders ſein darf, vollzog ſich der Transport in muſtergültigſter Ordnung. Hinter dem letzten Käfigtransport, in dem auch Jannes Lieblings⸗ tiger Bell war, fuhr Janne mit dem alten Krauß im Kraftwagen durch die Weltſtadt, die einen überwältigen⸗ den Eindruck auf Janne machte. Von allen Litfaßſäulen ſchlug ihnen in großer Auf⸗ machung ein Plakat entgegen, das in farbenreicher Aus⸗ führung Jannes Geſicht faſt naturgetreu widergab. „Die große Senſation, zum erſten Male der Welt ge⸗ zeigt, Janne Martini, die Tochter des berühmten Domp⸗ teurs Bernhard Martini mit ihrer großen Tigerſchau.“ Von einem gewaltigen Gebäude flammte in laufender Schrift in übergroßen Buchſtaben der Hinweis: „Die achtzebnkährige Tigerbraut!“ Dieſe Schlor prang Janne als Ueberſchrift über zem lokalen T aus allen Tageszeitungen entgegen, die der Reklamechef des Zirkus„Europa“ Janne mit lachen⸗ dem Geſicht entgegenbrachte. Urheberrechtsschutz: Aufwärts-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 68 „ „Ja, liebes Fräulein Janne, wir haben nach amerika⸗ niſchem Muſter Reklame gemacht. Die Von ung iſt aus⸗ verkauft, die nächſte auch, die übernächſte ch!!“ Janne, die noch immer ein ſchlichtes ſchwarzes Trauer⸗ kleid trug, wußte noch nicht, was Reklame in dieſem Sinne bedeutete. Doch Harry Krauß legte ſeinen Arm um ihre Schultern und ſagte ſchmunzelnd: „Ohne das geht es hier nicht in Amerika, Jannchen. Wirſt dich ſchon daran gewöhnen. Schadet nichts. Im Gegenteil, wenn die Amerikaner erſt einmal denne Glan nummer ſehen, dann biſt du eine gemachte Dewrlenſe, dann ſprechen ſie von dir auf dem Spr tplatz, an der Börſe, in jeder Witsky⸗Bar, in jedem Omnibus uind in allen Büros. So iſt nun mel der Ame ikaner. Du verſprichſt aber auch nicht zuviel.“ Janne mochte das zunäcſt glauben, aber am Abend vor der Vorſtellung, als Pitt zu ihr kam und lebhaft ſeine Freude äußerte über die koloſſale Reklame, die der Direktor mit ihr mache, wies ſie Pitt ab „Schon gut, Pitt, laß mich jetzt. Ich möchte allein ſein.“ „Lampenfieber?“ fragte Pirt, der ſich ſchon fertig ge⸗ ſchminet und angekleidet hatte. „Vielleicht,“ ſagte Janne und ging noch einmal in den Käfig zu Bell. „Bell, werden wir's ſchaffen? Wirſt du gut ſpringen?“ Der mächtige Tiger nahm behutſam Janne das Fleiſch von den Lippen und knurrte behaglich. Immer wieder rieb er ſeinen mächtigen Kopf an Jannes Bein. Sie mußte ihn kraulen. Noch mehr aber wuchs Jannes Unruhe, als draußen die Sitzplätze gefüllt waren. Ein ſolches Bild hatte ſie noch nicht geſehen. Auf den Stehplätzen ſtanden Neger, die Janne Schreck einflößten, als ſie vorſichtig durch das Guckloch in der Zeltplane ſpähte. „Mein Gott, da muß ich mich zuſammennehmen. Neger verſtehen etwas von Tigern,“ dachte ſie naiv und äußerte tatſächlich ihre Bedenken Harry Krauß, der darüber ſo zwerchfellerſchütternd lachte, daß Janne ſich ganz dumm vorkam. „Mein liebes Kind, nur keine Bange. Erſtens kennen dieſe Neger hier beſtimmt keine Wildnis. Die ſind alle hier in New Pork geboren, und dann, wo es dieſe Neger gibt, laufen keine Tiger frei herum.“ Die Zeit drängte. Janne warf den dicken flauſchigen Umhang ab, den ſie immer über ihrem Dreß trug. Dann ſtand ſie zum erſten Male in dem enganliegenden Anzug, der von den Füßen ab die ſchönen Formen ihres Körpers herrlich zum Ausdruck brachte und am Halſe dicht ge⸗ ſchloſſen war. Der Dreß war dicht beſetzt mit tigergelben Metallplättchen, die im Licht der Lampen wie Gold gleiß⸗ ten. Da aber in unregelmäßigen Abſtänden wie zufällig durcheinander ſchwarze und weiße große Flecken aufgemalt waren, glich der Dreß einem glänzenden Tigerfell. Ein unübertrefflicher Gegenſatz dazu war Jannes eben⸗ holzſchwarzes Haar, ihre dunklen Augen und das feine leicht gerötete Geſicht, das im Widerſchein des goldglitzern⸗ den Dreſſes belebt, leuchtete. „Fabelhaft, Janne, einfach fabelhaft!“ Harry Krauß klatſchte in die Hände. Janne lächelte nervös. Wie gut, daß das Zeichen zu ihrem Beginn kam. Draußen tobte die Menge im Zu⸗ chauerraum über die tollen Späße von Pitt und ſeinen Kollegen. f „Das Publikum iſt dankbar,“ flüſterte der Direktor Janne noch ſchnell zu, der herbeigekommen war, weil er ich denken konnte, daß Janne bei ihrem erſten ſelbſtändigen Auftreten Lampenfieber hatte.. b Jetzt ſetz“e droußen die Kapelle ein. Es war Pauſe. In fieberhafter Cle wurden die ei zelnen Teile des eiſer⸗ nen Laufganges aneinander geſetzt, geſichert, und ein Dutzend fleißiger Hände errichtete blͤtzſchnell rings um die ganze Manege den großen Käfig und ſtellten die Tonnen und Treppen auf Von Janne, den Zuſcha ie en noc verborgen, angefeuert, ging der große Körivstiger„eil als erſter in den Vor⸗ führungskäfig, die anderen folgten langſam. Hier und dort mu len ſie alle edings ermuntert werden. Es war ſoweit, daß der Wärter den Laufgang durch das Schiebegitter feſt verſchloß. Unwillig liefen die Tiger in dem Käfig auf und av, blinzelten in die Zuſchauermenge. Die Muſik ſetzte jäh aus. Links vom Direktor, ts von Harry Krauß begleitet, betrat Janne die Manege. Atemloſe Spannung erfüllte die Zuſchauer. Wie auf eine Ziſion ſtarrten ſie auf das junge ſchöne Mädchen, dann brach plötzlich ein Beifall los, ein Händeklatſchen und Tramreln, daß die Tiger verſtört auffauchten. In der rechten Hand die lange Peitſche, unter dem liaken Arm das kleine gehäkelte Kiſſen, das die Mutter ku z vor hrem Tode angefertigt batte. betrat Janne den Käs ig. Fortſetzung folgt T Nerf wil 5 cen vier icht fi entti Stun. feige ligt, die di nahe Stund daß nacht hu. N bein in iu Tage dmg dalen aun erde tref del der bert Leb Schl nun rau Sohn ringen) 1 eig ieder rieb nußte ihn Mußen hatte e n Neger, lch das 1 Neget dußerte alder h z dumm s kennen ſind alle ge Neget uſchigen Dann Anzug, Körpers icht ge; ergelben U gleiß⸗ zufälig ufßenalt q es eben as feine glitzern ichen zu in Ju 9 feinen direltot peil et indigen Paule. s eiſeb und ein un die Tonnen euett, n Lan et nd 0 unt nd ab, 1* 1 ſaneße. 1 eine 8 daun * N Haken 15 50. g Bekanntmachungen — Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Lokale Nachrichten Viernheim, den 4. Auguſt 1936 Denkſpruch Irdiſche Güter können uns doch nicht wirklich befriedigen, wohl aber das Bewußt⸗ 155 in einem Staat der Gerechtigkeit zu eben. Adolf Hitler. Beclenke, was clu sagt Es iſt wohl jedem von uns ſchon einmal widerfahren, daß er ein Wort, ſchnell und leicht hingeſprochen, gern wieder zurückge⸗ rufen hätte. Er hätte e mögen,, daß ihm dieſes unbedachte Wort entſchlüpfte, das im Augenblick, da es geſprochen wurde, gar nicht bos ausſah, aber, kaum über die Lippen treten, ſchon ſeine ungute Wirkung ent⸗ ſaltete. Du haſt es nicht weiter bedacht, als du ein raſches Wort zum Freunde ſprachſt. Es war auch kein hartes, kein liebloſes Wort, nur ein wenig gedankenlos war es geſprochen. Und ſchon erkennſt du, daß du ihn, den du chätzeſt und vielleicht liebſt, gekränkt oder doch enttäͤuſcht haſt. So iſt eine Trübung in deine Stunde gekommen, die du nicht wieder be⸗ ſeitigen kannſt. Denn ſelbſt wenn es dir ge⸗ lingt, aufzuklären und die kleine Kränkung, die du nicht beabſichtigt haſt, wieder gutzu⸗ machen, der Schatten liegt nun einmal auf der Stunde, und es bleibt dir nur, abzuwarten, daß eine andere Stunde alles wieder gut macht, was das raſche Wort ſchlecht gemacht t Das raſche Wort kann uns um Erfolge bringen, für die wir viel Kraft und die Mühe langer Zeit verwendet haben. Wir bauen ſo manches Mal mit aller Umſicht und Ueber⸗ legung, fügen ſorgſam Stein zu Stein, um ein Ziel zu erreichen; und mit einem ein⸗ igen, unbedachten Wort kehren wir alles um Und ſtürzen unſer Werk wie ein Kartenhaus. So gewiſſenhaft können wir durch die Tat ſein, wenn es darauf ankommt, wenn wir wiſſen, daß der Erfolg oder der Miß⸗ erfolg davon abhängt. Und ſo leichtfertig ſind wir zuweilen mit dem unnötigen Wort, das uns alles einreißt, worum wir gerungen ha⸗ ben, Freunde entfremdet, Menſchen, die uns in Liebe verbunden ſind, von uns trennt. Und wir haben das raſche Wort häufig ge⸗ rade dort zu. Hand, wo wir am ſorgſamſten darüber wachen ſollten, daß es uns nicht entſchlüpft, bei denen, die uns am nächſten ſtehen und daher ein Anrecht darauf haben, laß wir ihnen nicht unbedacht begegnen. Denn es iſt nicht ſo wichtig, daß ein Fremder von uns einen guten Eindruck hat, aber wichtig iſt es, daß die von uns nicht getrennt werden, die uns durch die geheimnisvollen Bande der Zuneigung innerlich verbunden ſind. Das raſche Wort iſt ſelten unſer Freund, aber um ſo häufiger unſer Feind. Und mit dem Feinde geht man am beſten um, wenn man ihm aus dem Wege geht. 2 Brüder in Not Das deutſche Volk bereitet in dieſen Tagen den Olympia⸗Beſuchern, die aus der ganzen Welt in unſer Land gekommen ſind, einen herzlichen Empfang und ſtellt ſeine Gaſt⸗ freundſchaft unter Beweis. Während die Tau⸗ ſende, die von weither zu uns gekommen ſind, Gelegenheit haben, das Deutſchland des Auf⸗ baues und der Ordnung kennen zu lernen, treffen auf den Bahnhöfen Süd⸗ und Weſt⸗ deutſchlands deutſche Volksgenoſſen ein, die der ſpaniſche Bürgerkrieg aus dem Gaſtland vertrieben hat. Nicht mehr als das nackte Leben haben ſie retten können. Ohne ihre Schuld ſind ſie in Not gekommen und ſtehen nun mittellos in der Heimat, für die ſie draußen im Ausland immer Zeugnis abgelegt haben. Aber genau wie ſie in der Fremde treue Söhne ihres Volkes geblieben ſind, ſo haben auch wir daheim unſere Brüder nicht ver⸗ geſſen, die jetzt hilflos nach Deutſchland zu⸗ rückgekehrt ſind. Wir fühlen die zwingende Pflicht in uns, ihnen helfend beizuſtehen und die Not von ihnen zu nehmen. Aus dieſer Pflicht heraus wollen wir alle dem Aufruf Folge leiſten, der von dem„Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche“ an uns gerichtet wird. Der Ruf„Brüder in Not“ wird von keinem Volks⸗ enoſſen überhört werden, und jeder wird ſein Teil zur Linderung dieſer Not beitragen. der N. S. D. A. P. Viernheim Beauftragter der RSD AP. Kreis⸗ leiter Ruppert, Heppenheim, hat den ehren⸗ vollen Auftrag erhalten, als Beauftragter der NSDAP. die kommunalpolitiſchen Belange des Kreiſes zu vertreten. Mit neuen Aufgaben betraut, wird Kreisleiter Ruppert den Ge⸗ meinden ein hilfsbereiter Berater ſein. Naturreine Weine erhalten Reichs⸗ nährſtands⸗Abzeichen! Der Reichsorganiſa⸗ tionsausſchuß für die diesjährige Weinwerbe⸗ woche hat in den letzten Tagen eine Reiſe durch die deutſchen Weinbaugebiete unternommen, um die Verhältniſſe in dieſem Jahre zu ſtu⸗ dieren und vor allen Dingen zu verſuchen, neue Abſatzwege für die noch in reichlichem Maße vorhandenen Lagerbeſtände zu ſchaffen. Der Landesbauernführer Dr. Wagner teilte dann mit, daß der Reichsbauernführer be⸗ ſchloſſen habe, für alle naturreinen Weine das Reichsnährſtandsabzeichen zu verleihen; in Zukunft werde alſo jeder wiſſen, daß mit dieſem Abzeichen verſehene Weine abſolut rein ſeien. Daneben müſſe eine ſcharfe Weinkon⸗ trolle durchgeführt werden, aber nicht nur beim Produzenten, ſondern auch beim Händ⸗ ler. Auch der Verbraucher müſſe in gewiſſem Sinne durch vernünftig geſtaltete Weinproben erzogen werden. o Ailunmunmummumummnunnmmdumnmmmnnmumdanammnnmaaaan Die NS. Volkswohlfahrt braucht noch Frei⸗ plätze für das Erholungswerk des deutſchen Volkes und für die Kinderlandverſchickung. Die ehrenamtlichen Helfer werben in der Zeit vom 1. bis 10. Auguſt 1936! Aulummuunumumunmuamunmamdmmnunumumunnamnmnmumuuaunb üladudaauan Denkt an die Zukunft! Das neue Deutſchland hat ſich die große Aufgabe geſtellt, ein körperlich geſundes Volk zu ſchaffen, das in der Lage iſt, die entſchei⸗ denden Aufgaben in der Zukunft zu meiſtern. Unſere deutſche Jugend wächſt zur Kraft und Entſchloſſenheit auf. Aber noch ſind nicht alle Schäden einer verfloſſenen Zeit beſei⸗ tigt; noch immer fehlt vielen Kindern Licht, Licht, Luft und Sonne. Die Nationalſozia⸗ liſtiſche Volkswohlfahrt iſt entſchloſſen, auch dieſen jungen Deutſchen die Möglichkeit zu verſchaffen, in friſcher Luft bei geſunder Er⸗ nährung und liebevoller Betreuung Erholung und Geſundung zu finden. Dio l5⸗poleswohlfahet führt in dor zeit vom Ib. ſtuguſt 1030 eine Hachweobu von 6 Iſtollon — dose e os doutſchon Voleos und dio kindovlandvor⸗ chickung duoch. Abermals wendet ſich die NSV. an die Einſicht aller derjenigen, die einen Freiplatz zur Verfügung ſtellen können. Vor allem ergeht der Ruf an die bäuerliche Bevölkerung, die der Führer aus Zinsknechtſchaft und wirt⸗ ſchaftlichen Nöten befreit hat. Nur erbgeſunde Kinder, die erholungsbedürftig und ſchwäch⸗ lich ſind, werden von der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Volkswohlfahrt verſchickt. Verkehrsunfall. Geſtern nachmittag 2 Uhr ereignete ſich in Wallſtadt ein Ver⸗ kehrsunfall, bei dem ein Viernheimer Motor⸗ radfahrer mit einem eee zuſam⸗ menſtieß. Während der Motorradfahrer nur kleineren Schaden an der Maſchine davontrug, rannte der Perſonenwagen gegen ein Haus, wobei der Kühler eingedrückt wurde. Glück⸗ licherweiſe haben die Fahrer beider Fahrzeuge nur kleine Schürfungen davongetragen. Die Schuldfrage iſt noch zu klären. Silberne Hochzeit. Am Mittwoch, den 5. Auguſt, kann das Ehepaar Karl Martin und Frau Eliſe geb. Spona⸗ gel, Ernſt Ludwigſtraße 40, bei beſter Ge⸗ ſundheit das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. Herzlichen Glückwunſch! Möge es ihnen be⸗ ſchieden ſein, auch noch die goldene Hochzeit feiern zu können. Polizeibericht. Es erfolgten 4 An⸗ zeigen wegen Ruheſtörung und eine Perſon wurde wegen Vergehen gegen die Reichs⸗ ſtraßenverkehrsordnung zur Anzeige gebracht. S Sport beherrſcht die Welt— übe auch du dich— jeden Donnerstag und Freitag im KdF.⸗Sport! amm, Obſt und Weſpen. Wenn das Obſt reift, ſtellen ſich auch die Weſpen ein. Beim pflücken oder eſſen von Obſt wurde ſchon mancher von dieſen Inſekten geſtochen. Ratlos iſt der davon Betroffene oft dann, wenn er einen Stich in die Mundhöhle oder in den Hals erhält. Wenn dieſe Stelle ſtark an⸗ ſchwillt, muß der Geſtochene um ſein Leben bangen. Genügend Eis, das die Anſchwellung einſchränkt, iſt nicht immer zur Stelle. In dieſem Falle nimmt man, bis der Arzt kommt, einen Teelöffel voll Kochſalz, das mit Waſſer angefeuchtet iſt, in den Mund und läßt es langſam zergehen. Ein Regenumhang für die Hitler⸗ jugend. Im Rahmen der Geſundheitsfürſorge für Hitlerjugend und Jungvolk iſt zum Schutze vor Näſſe und Erkältung die Einführung eines Regenumhanges von großer Bedeutung. Von der Reichsjugendführung iſt die Einführung ſoeben beſchloſſen worden. Wie der Reichs⸗ jugendpreſſedienſt mitteilt, beſteht der Um⸗ hang aus Stoff, der auf der Innenſeite gum⸗ miert und in einer der HJ. Mantelfarbe ent⸗ ſprechenden Farbe gehalten iſt. Erkennungs⸗ oder Rangabzeichen werden an dem Regen⸗ umhang nicht angebracht. Er kann auf Fahrt mitgeführt werden, auch das Tragen zu Zivil⸗ zwecken iſt geſtattet. Der Umhang hat auf der Rückſeite eine ſogenannte Torniſterkammer und kann ſo vergrößert werden, daß er be⸗ quem über den Torniſter gehängt werden kann und auch dieſen vor Regen ſchützt. Die älteſte Fahne der Welt. Die Olympiſchen Spiele lenken die Aufmerkſam⸗ keit auch auf die Nationalflaggen der ein⸗ zelnen Staaten und ihr Alter. Amerikaniſche Blätter ſtellen in dieſem Zuſammenhang mit Genugtuung feſt, daß ſich die USA. der zweit⸗ älteſten Flagge der Welt rühmen dürfe. Das Sternenbanner iſt nach dieſen Feſtſtellungen eine der älteſten Nationalflaggen, älter als der engliſche Union Jack, die franzöſiſche Tri⸗ kolore, die Flaggen von Deutſchland, Italien, Spanien uſw. Nur der„Danebrog“, die überhaupt wohl die älteſte europäiſche iſt, überragt an ehrwürdiger Tradition das Ster⸗ nenbanner. Sie wurde im Jahre 1219 in der jetzigen Form geſchaffen und hat ſeitdem ohne Unterbrechung über dem däniſchen Lande ge⸗ weht. Das Sternenbanner iſt offiziell am 14. Juli 1777, alſo etwa ein Jahr nach der Un⸗ abhängigkeitserklärung, die ihm zu geſchicht⸗ lichem Leben verhalf, als amerikaniſche Na⸗ tionalflagge angenommen worden. Schwerkriegsbeſchädigte als Ge⸗ meindeſchreiber. Das Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront hat beim Deutſchen Gemeindetag beantragt, die Gemeindeſchrei⸗ bereien in Dörfern, die ſich heute vielfach in den Händen der Lehrer befinden, mit erwerbs⸗ loſen Volksgenoſſen oder Schwerkriegsbeſchä⸗ digten zu beſetzen, die körperliche Arbeiten nicht mehr ausführen können. Der Deutſche Gemeindetag hat dieſe Anregung lebhaft be⸗ grüßt und dieſe Anregung an die Landes- und Provinzialdienſtſtellenleiter des Deutſchen Gemeindetages weitergeleitet mit dem Er⸗ ſuchen, auf den Kreisabteilungsverſammlun⸗ gen dieſe Anregung den Bürgermeiſtern zur Kenntnis zu bringen. Das iſt Volksgemeinſchaft. Eine Gemeinde ſammelt für den Stra⸗ um Freiplätze für das Erholungswerk des deutſchen Volkes und die Kinderlandverſchik⸗ kung geworben. Meldungen nehmen alle NSc.⸗Dienſtſtellen des Gaues Heſſen-Naſſau entgegen. Vom 1. bis 10. Auguſt wird wiederum ßen bau. Einen vorbildlichen Entſchluß faßte die Gemeinde Cappel⸗Neufeld im Kreis We⸗ ſermünde. Da die dortigen Straßenverhältniſſe viel zu wünſchen übrig laſſen, der Gemeinde⸗ haushalt aber nicht ausreicht, um auch nur Landrat des Kreiſes eine Sammlung unter den Einwohnern veranſtaltet, die 7700 RM. brachte. Die Bauern haben ſich außerdem be⸗ reit erklärt, Hand⸗ und Spanndienſte zu lei⸗ ſten. Auf dieſe Weiſe können nun die Straßen in Ordnung gebracht werden. Frauen im Luftjchutz Die Zahl der im Luftſchutz tätigen Frauen nimmt beſtändig zu. Sie werden nicht nur als Laienhelferinnen bei Verletzten Ver⸗ wendung finden, ſondern auch als Angehörige der Hausfeuerwehr oder der Luftſchutzgemein⸗ ſchaft. Da im Ernſtfall nur ſehr wenig Män⸗ ner in der Heimat zur Verfügung ſtehen, muß in zahlreichen Fällen die Frau als Luft⸗ ſchutzhauswart ee und die Verant⸗ wortung für die Abwehrbereitſchaft der Haus⸗ bewohner auf ſich nehmen. Auf den erſten Blick könnte es ſcheinen, als werde der Frau eine zu große Laſt auf⸗ gebürdet. In der Tat gibt es viele Männer, die rundheraus erklären, daß die Frau für die ihr im Intereſſe der Volksgemeinſchaft zugedachten körperlichen und ſeeliſchen Auf⸗ gaben gar nicht in Frage kommen könne. Dieſe Männer befinden ſich in einem großen Irrtum. Was die deutſche Frau in Not⸗ zeiten zu leiſten vermag, hat ſie in den Jah⸗ ren des großen Krieges in einer Weiſe gezeigt, die jeden, der den heroiſchen Einſatz beobach⸗ ten konnte, mit Achtung und Bewunderung erfüllte. Es iſt kein Zweifel, daß auch in Zu⸗ kunft die Frau ſchweigend und ſelbſtverſtänd⸗ lich ihre Pflichten in der Front des Luft⸗ ſchutzes erfüllen wird. Schließlich iſt entſcheidend angeſichts der Gefährlichkeit von Fliegerangriffen nicht die Frage, ob die Frau die geforderten Leiſtungen vollbringen kann; entſcheidend iſt allein, daß ſie rechtzeitig und zweckmäßig ausgebildet wird, um in der Stunde der Gefahr verant⸗ wortungsbewußt und ihrer ſelbſt ſicher die Führung einer Hausgemeinſchaft übernehmen zu können. Sicherlich iſt die praktiſche Durch⸗ führung nicht immer ganz einfach. Die be⸗ rufstätige Frau ebenſo wie die Mutter haben Tag für Tag ein gerüttelt Maß Arbeit zu leiſten, und es fällt mitunter nicht leicht, ſich an die neuen Pflichten zu gewöhnen. Aber welche Mutter wird ernſtlich zögern, alles kennen zu lernen, was einmal zum S ihrer Kinder notwendig ſein wird? Wir leben in einer harten und bewegten Zeit. Die Völler Europas ſehen den neuen Anfang des deutſchen Volkes, den wir allein dem Führer und Reichskanzler verdanken, mit geteilter Freude. So iſt es ſtets geweſen. Drum müſſen wir uns wappnen! Die Zeiten, in denen die Männer den Krieg in Feindes⸗ land trugen und die Heimat unbeſorgt um kriegeriſche Einfälle ihrer Arbeit nachgehen konnte, ſind endgültig vorbei. Jedes Dorf, jede Stadt unſeres Vaterlandes iſt im Ernſt⸗ fall bedroht und deshalb müſſen auch die Frauen frühzeitig im Frieden in die Front des Luftſchutzes eingereiht werden. RB. Botjicht an Straßenkreuzungen! Beachtet das Vorfahrtsrecht! An Straßenkreuzungen würden die Fahr⸗ zeuge, die gleichzeitig von verſchiedenen Rich⸗ tungen dort ankommen, zuſammenſtoßen, wenn nicht beſtimmt iſt, wer vorfahren darf und wer anhalten muß. Jeder Kraftfahrer, Radfahrer oder Fuhrwerkslenker muß die Vor⸗ fahrtsregeln kennen. Sie ſollen daher von Zeit zu Zeit in Erinnerung gebracht werden. Erſte Regel iſt: Grundſätzlich hat die Vor⸗ fahrt, wer von rechts kommt. Zweite Regel: Kraftfahrzeuge und motoriſch angetriebene Schienenfahrzeuge, alſo vor allem die 1 ſenbahnen, haben die Vorfahrt vor dem ü rigen Verkehr. Dieſe beiden Regeln gelten nicht, wo durch Verkehrszeichen etwas an⸗ deres beſtimmt iſt. Wer ein auf der Spitze ſtehendes weißes Dreieck mit rotem Rad vor einer Straßen⸗ kreuzung rechts von ſeiner Fahrbahn ſieht, muß dem Querverkehr auf der Kreuzung die Vorfahrt laſſen. Die Vorfahrt auf den Fern⸗ verkehrsſtraßen wird auch durch die ſchwarz⸗ gelben Nummernſchilder bezeichnet. Wer ſie an der Straße ſieht, in denen er einfahren will, muß dem Verkehr dort die Vorfahrt laſſen; wer ſie an ſeiner Straße findet, darf vorfahren. Wer auf einer Hauptverkehrs⸗ ſtraße fährt, findet rechts von ſeiner Fahr⸗ bahn auf der Spitze ſtehende Vierecke mit rotem Rand, die ihm zeigen, daß er die Vor⸗ fahrt hat. Wer aus einer kleinen Nebenſtraße, einem Feldweg oder einer Gaſſe herauskommt, muß ebenſo wie der aus der Ausfahrt eines Grund⸗ ſtücks Kommende ſich in den auf der Straße fließenden Verkehr mit beſonderer Vorſicht einfädeln, auch wenn er ſelbſt von rechts die großen Schlaglöcher zu beſeitigen, hat der kommt. „„ Kb — ꝛꝛr!f——PUPU—.—-— 3 Sportplatz bei der Badenia herrichten 5 05 Aus Stabt und Land Mannheim. Bahnübergang ausgebeſſert. Mannheims meiſtbefahrener ſchienenglei⸗ ſcher Bahnübergang in der Käfertalerſtraße beim Reichsbahnhof Mannheim⸗Käfertal, der ſich beſonderer„Beliebtheit“ bei allen Ver⸗ kehrsteilnehmern erfreut, weil wegen der dich⸗ ten Zugfolge und eines ſtarken Rangierbe⸗ triebs die Schranken mehr geſchloſſen als geöffnet ſind, iſt während des Sonntags aus⸗ gebeſſert worden. Durch den ſtarken Verkehr wird der aus dicken Brettern beſtehende Be⸗ lag zwiſchen den Schienen ſehr ſtark in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, ſodaß häufige Repara⸗ turen notwendig werden. Den am Sonntag etwas geringeren Kraftwagenverkehr auf der Käfertaler Straße und vor allem den durch Ausfall von Güterzügen und Rangierfahrten an Sonntagen eingeſchränkte Bahnverkehr nützte man nun aus, um umfangreiche Aus⸗ ee vorzunehmen, die eine Verbeſ⸗ ſerung der Fahrbahn bewirkten. Die ſtändig die Käfertaler Straße benützenden Verkehrs⸗ teilnehmer würden es, ſo ſehr ſie auch die Verbeſſerung begrüßen, viel lieber ſehen, wenn man endlich den Bahnübergang ſchließen und die nur für Straßenbahn und Fußgänger be⸗ timmte Ueberführung bei BBC. auch für den ahrzeugverkehr ausbauen würde. Weinheim. Nachdem der frühere Sportplatz am Stahlbad, den der Fußball⸗ verein 09 von der Stadt gepachtet hatte, in das Siedlungsgelände fällt, hat die Stadt den und dem Sport dienſtbar gemacht. Als erſten Gegner auf dem neuen Platz empfängt der Fußballverein 09 Weinheim bei der Ein⸗ weihung am 16. Auguſt den Karlsruher Fuß⸗ ballverein. Am Sonntag zuvor werden auf dem Platz die Vereinsmeiſterſchaften in der Leichtathletik ausgetragen. Heidelberg. Am Dienstag abend iſt, wie erſt jetzt bekannt wird, in 3 heim im Kreis Heilbronn der bekannte Hei berger Orthopäde Prof. Dr. Oskar Vulpius tödlich verunglückt. Er fuhr in einem Kraft⸗ wagen, der von der Oberin ſeines Sanato⸗ riums Bad Rappenau gelenkt wurde. Der Wagen geriet aus unbekannter Urſache plötz⸗ lich von der Straße ab und ſtürzte in den Graben. Auch die Fahrerin wurde ſchwer verletzt in das Krankenhaus Neckarſulm über⸗ führt.— Geheimrat Vulpius ſtand im Alter von 68 Jahren. Schon im Jahre 1896 be⸗ gründete er ſeine Klinik für Orthopädie, die er aus kleinen Anfängen zu einer der größten Privatkliniken entwickelte und bis zum Jahre 1923 ſelbſt leitete. Das Hauptarbeitsgebiet von Oskar Vulpius bildete die Behandlung der epidemiſchen Kinderlähmung. Die von ihm entwickelten Methoden der Sehnenüberpflan⸗ zung und anderer Gelenk- und Sehnenopera⸗ tionen brachten einen großen Aufſchwung in die moderne Orthopädie. Heddesheim.(Von der Ernte). Das meiſte Getreide iſt geſchnitten, aber ſitzt daß im Feld. Man wartet auf beſſer Wetter, da es einigermaßen abtrocknet. Kommt die Sonne nur auf ein paar Stunden hervor, dann ſieht man gleich die Fuhrwerke ins Feld fahren, um die koſtbare Brotfrucht unter Dach zu bringen. Das, was bis jetzt heimgebracht wer⸗ Amtliche Bekanntmachung Betr.: Einſchränkung des Betretens der Feld⸗ gemarkung. Durch das Ueberhandnehmen der Feld⸗ diebſtähle bin ich gezwungen, das Betreten der Feldgemarkung für ſolche Perſonen, die dort keine Feldarbeiten zu verrichten haben, in der Zeit von abends 19 Uhr bis morgens 7 2* ſowie während der Mittagszeit, von 12 bis 14 Uhr, zu verbieten. Ich habe das Feld⸗ chutzperſonal angewieſen, auf den Befolg die⸗ 8 Anordnung ſtreng zu achten und jede Uebertretung zur Anzeige zu bringen. Ich rechne auf die Einſichtigkeit der Ein⸗ wohnerſchaft, daß ſie dieſem Verbot das nötige Verſtändnis entgegenbringt und dadurch mit⸗ hilft, den Felddieben ihr ſchändliches Handwerk zu legen. Viernheim, den 29. Juli 1936 el⸗ den konnte, wird gegenwärtig gedroſchen. Im Dreſchen herrſcht trotz alledem reger Betrieb. Es laufen bis jetzt vier Dreſchmaſchinen. Der Abſatz des Getreides iſt dank der geregelten Marktverhältniſſe als gut zu bezeichnen. Ilvesheim. Der Blindenlehrer Fr. Liebig an der Blindenanſtalt in Ilvesheim wurde zum Direktor daſelbſt ernannt. Mörlenbach.(Mit dem elektriſchen Bohrer in den Kopf). Einen ſchrecklichen Un⸗ lücksfall erlitt der von hier ſtammende, zur Zeit in einer Maſchinenfabrik in Geislingen an der Steige beſchäftigte 21jqährige Bohrer Hans Stephan. Ein elektriſcher Bohrer ſtieß ihm in den Kopf. Hoffentlich gelingt es, ihn am Leben zu erhalten, er iſt der einzige Er⸗ nährer ſeiner hier wohnenden Mutter. Die Tabelle der Billarbjpiele Die 2. Runde hat begonnen! In der letzten Woche wurde von allen Mannſchaften die Vorrunde beendet und die Rückrunde begonnen. Leider iſt der bisherige Tabellenführer ausgeſchieden, ſodaß nun nur noch 14 Mannſchaften um den Pokal kämpfen. Die Reihenfolge iſt nun folgende: Spiele Punkte Bälle . Spielſaal 15 1 62 124 850 2. Stadt Mannheim 15 60 125⁵ 850 3. Eichbaum 16 60 118 350 4. Pflug 15 54 104 900 5. Rheingold 16 54 77 80⁰0 6. Anker 15 52 92 700 7. Grünes Haus 15 44 90 250 8. Stern 16 41 109 650 9. Krone 16 40 92 150 10. Saftladen 17 39 101300 11. Gambrinushalle 15 37 106 000 12. Darmſtädter Hof 15 35 102 100 13. Deutſcher Michel 16 31 71 0⁵0 14. Prinz Friedrich 15 27 90 200 Die Teilnehmer werden wiederholt da⸗ rauf aufmerkſam gemacht, daß die Spiel⸗ regeln einzuhalten und die Reſultate ſofort zu melden ſind. Dieſe Woche finden nachſtehende Spiele ſtatt: Dienstag, 4. Auguſt 1936: Anker— Darmſtädter Hof Pflug— Prinz Friedrich Krone— Rheingold Grünes Haus— Saftladen Gambrinushalle— Stadt Mannheim Eichbaum— Stern Deutſcher Michel— Spielſaal Freitag, 7. Auguſt 1936: Deutſcher Michel— Darmſtädter Hof Stern— Gambrinushalle Stadt Mannheim— Grünes Haus Saftladen— Krone Rheingold— Pflug Prinz— Friedrich Anker * 2. Ableilung Die Mannſchaft von der Starkenburg führt heute mit 10 Punkten die Tabelle an, mit der Zahl von 16 600 Bällen aus zwei Spielen. Der Neue Bahnhof folgt mit 8 Punkten; allerdings hatten beide nur Heim⸗ DDr Minderwagen — Stets Eingang von Neu- eiten- bekannt billig 9— Hannnelm- F 2.1 Aeliestes apedlalgeschäft—(an d. Hauptpost) b e Marquarai& muninauser I seppenheim ſpiele. Nach Ablauf dieſer jetzt folgenden Fünfzig- Jährige(188687 Laut Beschluß unserer letzten Tagung findet am Donnerstag, 6. Auguſt, abends 1/9 Uhr in der 8 Wirtschaft„Zum Neuen Bahnhof“ (Lorscherstraße) bei Kamerad Mich. Faltermann eine statt, wozu ich alle Kame- Versammlung raden und Kameradinnen zur Teilnahme an den weiteren Beratungen der Feier Der Vorſitzende recht herzlich einlade. Dnmous au ten von Vereinen und Gesellschaften ühre! zu billigsten Preisen aus ernsprecher 235 Zeigt knapper Kaſſenſtand es klar, Daß Dein Geſchäft nur mäßig war, Limburg.(Auszeichnung für einen verdienten Rot⸗Kreuz⸗Mann). Der Präſident des Roten Kreuzes hat den Kreiskolonnen⸗ führer Dr. med. Jürgens in Elz bei Limburg das vom Führer geſtiftete Ehrenzeichen des Roten Kreuzes verliehen. Dr. Jürgens ſteht ſeit 30 Jahren in den Reihen des Roten Kreuzes. Die Ueberreichung des Ehrenzei⸗ chens nahm im Auftrag des Oberpräſidenten Oberregierungsrat Hausleutner, Kaſſel, vor. Bad Kreuznach.(30000 Mk. für die Belegſchaft). Bei einem Betriebsappell der Oelfabrik Jakob Schmidt Söhne in Odern⸗ eim teilte der Betriebsführer mit, daß die 125 zur Bildung einer Unterſtützungskaſſe für die Belegſchaft 30 000 Mk. zur Verfü⸗ gung ſtellt. Außerdem wurde ein größeres Anweſen erworben, das zahlreichen Arbei⸗ tern der Firma würdige Wohnungen bieten wird. ( ˙ Woche wird manche Ueberraſchung der nach⸗ ſtehenden Tabelle ein ganz anderes. Bild ge⸗ Mittwoch, 5. Auguſt: Schützenhof— Neuer Bahnhof Sporthalle— Kaiſerhof Tannhäuſer— Haltepunkt OEG. Bahnhof— Freiſchütz Halber Mond— Ochſen Starkenburg— Ratskeller Waldſchlößchen frei. Freitag, 7. Auguſt 1936: Haltepunkt— Kaiſerhof Ochſen— Waldſchlößchen Freiſchütz— Tannhäuſer Schützenhof— Oe. Bahnhof Ratskeller— Neuer Bahnhof Samstag: Halber Mond— Sporthalle Starkenburg frei. Die Reſultate müſſen von dem Spiel⸗ führer der Lokalmannſchaft, in dem der Kampf ſtattfindet, am nächſten Tage im„Ratskeller“ abgegeben werden, unter Angabe der Spieler und Unterſchrift von beiden Spielführern. Als Erſatz darf in Zukunft kein Spieler der 1. Abteilung eingeſetzt werden. W. Einen guten Dlatz bei den olumpiſchen Spielen — baſt du am Kautſprecher. Werde Nundfunbhörer. Viernheim erwache— Deutſchland iſt erwacht! ben. Spiele Punkte Bälle 1. Starkenburg 2 10 16 600 2. Neuer Bahnhof 2 8 13 850 3. Waldſchlößchen 2 6 15 400 4. Halber Mond 2 6 14 200 5. Freiſchütz 2 6 13 950 6. Schützenhof 2 ö 13 100 7. Sporthalle 2 12 650 8. OéeGG.⸗Bahnhof 2 9 200 9. Ochſen 2 9050 10. Ratskeller 2 12 000 11. Kaiſerhof 2 4 11350 12. Tannhäuſer 25 2 7900 13. Haltepunkt 1 2 5 700 Die Paarungen für dieſe Woche: Mas lalngt clex Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend Muſik in der Frühe; 6.30 Frühgymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 7.50: 4. Tag der Olym⸗ piſchen Spiele; 8.00 Kleine 2 Agen 9.00 Luſtige Weiſen; 10.00 Militärmuſik: Dazwiſchen: Der Start der olympiſchen Se⸗ gelwettkämpfe in Kiel; Leichtathletik; 12.00 Sang und Klang aus Bayern; Dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896— 1936: 13.00 Muſik am Mittag; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 8 Regattaberichte aus Kiel; 15.00 Schallplatten; Dazwiſchen: Leichtath⸗ letik; 15.50 Sven Hedin:„Sport als Er⸗ zieher; 19.00 Olympia⸗Echo: 4. Tag; 20.00 Kurznachrichten des Drahtloſen Dienſtes; 20.10 Volkstümliche Muſik; 22.00 Wetter und Tagesnachrichten; 22.15 Olympia⸗Echo; 22.45 Nachtmuſik; 0.50 Intermezzo; 1.00 Konzert nach Mitternacht. Auarlkiberichte Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 36 Ochſen, 42 Bullen, 86 Kühe, 50 Färſen, 1024 Kälber, 40 Schafe, 1141 Schweine, 12 Ziegen. Preiſe: Ochſen 42—45, 38—41; Bullen 40—43; Kühe 40 bis 43, 36—39, 28—34, 20— 25; Färſen 42 bis 44, 38— 40; Kälber 75—78, 70—74, 65—69, 55—64; Schweine a) 57, bi) 56, bz) 55, c) 53, d) 51. Marktverlauf: Groß⸗ vieh und Schweine verteilt, Kälber lebhaft. Dem geſtrigen Großmarkt waren zuge⸗ führt: 42 Bullen, 36 Ochſen, 50 Rinder, 86 Kühe, zuſammen 214 Stück Großvieh. Ge⸗ genüber der Vorwoche war ein Mehrauftrieb von 67 Stück zu verzeichnen. Die Tiere wur⸗ den entſprechend dem Kontinent dem Käufer zugeteilt. Die Höchſtnotiz betrug für Bullen unv. 43, Ochſen 45, Rinder 44 und für Kühe 43 Pfg. Einen ſehr reichlichen Auftrieb hatte der Kälbermarkt erfahren, wo 1024 Tiere zum Verkauf ſtanden. Trotz dieſes reichlichen Auf⸗ triebs war der Markt lebhaft. Die Preiſe lagen gegenüber der Vorwoche um 2 Pfg. höher. Es ergab ſich eine Höchſtnotiz von 78 Pfg. Der Schweinemarkt hatte eine Beſchik⸗ kung von 1141 Tieren, 124 Stück weniger als in der Vorwoche. Entſprechend der Kon⸗ tingente wurde die Verteilung durch die Kömm⸗ miſſion bei einer Höchſtnotiz von 57 Pfg. vorgenommen. Weinheimer Obſtgroßmarkt Brombeeren 29—31; Pfirſiche 30 bis 45; Mirabellen 25—26; Reineclauden 15 bis 23; Pflaumen 16—17; Zwetſchen 16—32; Birnen 6—23; Aepfel 12—30; Tomaten 17 bis 22; Bohnen 1) 15—18, Bohnen 2) 6 bis 8; Bleibirnen 7—13. Anfuhr 300 Ztr., Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. f Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VI. 1936 über 1700 Zur Zeit iſt An⸗ zeigenpreisliſte Nr 6 gültig Mittwoch nachm. 4 Ahr ab Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ deutend herabgeſetzt Preiſ. zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg., Zwingenberg Heute Dienstag 5 Ahr ab Großer Transport Ferkel, Läufer⸗ und Einlegſchweine zu herab⸗ geſetzten Preiſen zu haben bei db. Heron. Sszeefer. 5 Mehrere fahrräder Ammer Ind Hüche Leclex chaten kann die Die A. S. Z. erſcheint täglich. Ferner zu haben Der Kicker— Der Fußball— Berliner Illuſtr. J. B.— Die Illuſtr. Kölniſche— Die Illuſtr. Münchener— 3. 3.— Neichsſportblatt Berliner Sondernummer. F 5 Anz Holmann. an der Drehſch eibe * — Bei regulären Rädern bequeme Teilzahlung Martin ſllannneim. walunolsir.7 leicht beſchädigt, gibt billig ab Von wem, ſagt die Geſchaftsſt. d. Bl. Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen So hilft Dir ſehr, mein lieber Freund, Wenn eine Anzeige erſcheint! 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