elt a 00 Mae, 172 he 40 ſen 42 —, 15 Gtoß⸗ che. dhe; a 80 . 655 rich wur⸗ fufer ulln Kihe hatte zum Nuf⸗ Peeiſe d on 78 ſchl⸗ gr 05 ait Fu. 1 2 — —.— 8——— Nummer 180 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. r ᷣͤvVGGTſßTbTſTbTGT0TbTTTTbTbTTbTTT ternheimer Mittwoch il den 5. Auguſt 1936 Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1 am Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang wen hedin ſpricht zur Jugend der Welt Amerika viermal ſiegreich— deulſchland erringt am Dienskag wieder eine Goldmedaille Seid herolde des Gulen! Juen hedins Appell an die Jugend der Welt Berlin, 4. Aug. Auch am Dienstag er⸗ ſchien der Führer wiederum nachmittags um 15 Uhr mit ſeiner Begleitung im Olympia⸗ ſtadion. Bei ihm befanden ſich ferner die Reichsminiſter Dr. Frick und Dr. Goebbels. Dann geleitete der Präſident des Organi⸗ ſationskomitees den berühmten ſchwediſchen Forſcher Sven Hedin in die Arena, der einen begeiſterten und begeiſternden, ſtürmiſchen Wi⸗ derhall weckenden Appell an die Jugend der Welt richtete. Er führte aus: „Jugend der Welt! Zu edlem und ritterlichem Wettſtreit habt Ihr Euch hier verſammelt, um den Blicken der ganzen Welt zu zeigen, bis zu welcher Vervoll⸗ kommnung Ihr durch eiſenharte Energie, durch felſenfeſten Willen und unermüdliche Schulung tätig geweſen ſeid, Eure Kräfte zum Kampf um die olympiſchen Siegeskränze zu ſtählen. Es genügt aber nicht der glückliche Sieg des Tages, Euer Ziel iſt ein höheres. Durch Be⸗ herrſchung Eures Körpers und die Anſpannung Eurer Kräfte, Sehnen und Nerven bis zum Aeußerſten formt Ihr auch den Charakter zu großen Taten. Ihr begnügt Euch nicht damit, das zu leiſten, was Ihr könnt, Ihr müßt nach dem ſtreben, was Ihr nicht könnt, dem Unmög⸗ lichen, dem Unerreichbaren. Durch unbeug⸗ ſame Willensſtärke und zielbewußte Körperkul⸗ tur habt Ihr Ausſicht, die höchſten Ziele zur Ehre Eures eigenen Landes und zum Segen und Nutzen für die ganze Menſchheit zu errei⸗ chen. Als Sophokles vor 2400 Jahren in einem unſterblichen Chorgeſang den Menſchen als die höchſte und gewaltigſte Schöpfung pries, wählte er ſeine Zuhörerſchaft nicht in der Aka⸗ demie oder im Theater, ſondern im Stadion am Fuß der Akropolis in Athen. Vor jungen Kämpfern, Ringern und Diskuswerfern, die einmal die Zukunft des Vaterlands auf ihren Schultern tragen ſollten, beſang er die gött⸗ liche Macht des Menſchen, zu beherrſchen die Erde, das Meer, die Luft, die Tiere und den Geiſt— nur nicht den Tod. Damit meinte er, daß die Mauern des Stadions nicht die Grenzen für das Feld darſtellten, auf welchem das junge Geſchlecht kämpfte. Nein, ihr Wir⸗ ken ſollte die ganze Welt umſpannen. Sie ſollten alles beherrſchen und die verborgenen Kräfte der Natur zu ihren gehorſamen Dienern machen. Er meinte, daß der beſte Weg zur Erreichung der höchſten Ziele die Formung des Körpers, des Charakters und der Seele zu Größe und Vollkommenheit ſei. Laßt die Geſetze der Olympiſchen Spiele, die Ausdauer, unermüdliche Arbeit und Ritter⸗ lichkeit verlangen, auch zum Vorbild und zum Grundgedanken in einem neuen Bund der Völker werden, zu einem welt⸗ umſpannenden Zuſammenſchluß, deſſen Mit⸗ glieder im Glauben an Gott und an ihre eigene Kraft für gegenſeitiges Vertrauen, Wahrheit und Frieden unter allen Völkern der Erde kämpfen. Nach vollbrachter Tat und mit Siegespalmen in den Händen kehrt Ihr zurück in Euer Heim, nah und fern. Geht wieder hinaus in die Welt als Herolde im Dienſt des Guten. Der Weg, den Ihr beſchritten habt, führt durch die brauſenden Stürme der Zeit in eine Welt von unvergänglicher Schönheit und zu einer Menſchheit, die in Glück, Brüder⸗ lichkeit und Harmonie lebt. Nur die Kämpfer, die mit dieſem Ziel im Herzen und auf ihren Fahnen treu im Streben zum höchſten Gipfel des Olymps ausgehalten haben, ſind des größ⸗ ten aller Preiſe würdig— der Unſterblichkeit.“ Der Führer nahm nach der Anſprache Ge— legenheit, Sven Hedin herzlich zu begrüßen und ihm für ſeine Worte zu danken. der Kampf um die Goldene DRB. Berlin, 4. Aug. Deutſchland kann mit ſeinem Abſchneiden am dritten Tag der Leichtathletikkämpfe zufrieden ſein. Eine Goldmedaille, eine Silbermedaille und zwei Bronzene Medaillen ſind eine Ausbeute, die ſich ſehen laſſen kann. Das ausverkaufte Sta⸗ dion folgte den trotz des kühlen Wet⸗ ters hervorragenden Leiſtungen mit lebendig⸗ ſter Anteilnahme. Schnellſte Läuferin der Welt iſt Helen Stephens. Unter atemloſer Spannung wurde kurz nach 16 Uhr in Anweſenheit des Führers die Ent⸗ ſcheidung im 100-Meter⸗Lauf der Frauen ausgetragen. Als ſchnellſte Läuferin der Welt erwies ſich die Amerikanerin Helen Stephens vor der Polin Walaſiewicz und der Deutſchen Krauß. Eine neue Goldmedaille für Deutſchland. In der zweiten Entſcheidung des Diens⸗ tags kam Deutſchland zu einem neuen und ſchönen Erfolg. Die Weltrekordinhaberin Giſela Mauermeyer holte ſich das Diskuswerfen der Frauen mit der neuen olympiſchen Beſt⸗ leiſtung von 47.63 Meter vor der Polin Hed⸗ wig Weiß mit 46.22 Meter. Die bronzene Medaille errang Paula Mollenhauer-Deutſch⸗ land mit 39.80 Meter. Jeſſe Owens holt ſich mit Weltrekordleiſtung die zweite Goldmedaille. Der amerikaniſche Meiſterſprinter und Mei⸗ ſterſpringer Jeſſe Owens holte ſich die zweite Goldmedaille durch einen Sieg im Weitſprung mit 8.06 Meter, einer neuen Weltbeſtleiſtung. Die ſilberne Medaille fiel durch den Leipziger Long an Deutſchland. Long ſprang 7.87 Meter und ſtellte damit eine neue deutſche Beſtleiſtung auf. SA. gewinnt den 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf. Die dritte Entſcheidung des Donnerstags war der 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf. Nach wun⸗ dervollem Kampf ſiegte der Weltrekordmann Hardin vor Loaring⸗Kanada und White-Phi⸗ lippinen überlegen. —NKÄ— Frankreichs„Neulralitäl“ Merkwürdige Meldungen franzöſiſcher Bläkler Merkwürdige Meldungen franzöſiſcher Blätter Paris, 4. Aug. Die„Liberté“ will in letzter Minute vor Drucklegung aus guter Quelle erfahren haben. daß entgegen den Dementis, die der Luftfahrtminiſter noch am Dienstagvormittag in der Kammer gab, doch 20 Flugzeuge am Montagabend mach Spanien abgegangen ſeien. Der„Intranſigeant“ behauptet, daß ſechs von Litauen in Frankreich beſtellte Jagd⸗ flugzeuge Dewoitine Modell D 373 von Villa⸗ coublay bei Paris nach Toulouſe abgeflogen ſeien Am 17. Juni ſei dieſe Beſtellung Li⸗ tauens auf Empfehlung des franzöſiſchen Luftfahrtminiſteriums aufgehoben und durch eine Beſtellung von ſieben Jagdflugzeugen Dewoitine Modell D 501 erſetzt worden. Das Blatt fügt dieſer Meldung hinzu. daß der er⸗ folgte Abflug der ehemals für Litauen be⸗ ſtimmten ſechs Dewoitine-Jagdflugzeuge nach Toulouſe nicht bedeute, daß ſie nun von dort aus über die Pyrenäen weiterfliegen werden, denn die franzöſiſche Regiekung habe für ſie keine Ausfuhrgenehmigung nach Spanien er⸗ teilt. Nach der gleichen Quelle ſollen Verhand⸗ lungen über den etwaigen Kauf von ſechs Bombenflugzeugen Amiot 143 im Gange ſein, auch intereſſiere ſich die ſpaniſche Regierung für den Pottez⸗Apparat Modell 54. Das„Journal des Debats“ berichtet, daß die Werbebüros für Freiwillige vom Dienstag oder Mittwoch an in der ſpaniſchen Botſchaft in Paris geöffnet werden würden. Vas iſt mit den Polez- Flugzeugen? Paris, 4. Aug. Gegen Schluß der Kammer⸗ ſitzung am Dienstagvormittag. die der Verab⸗ ſchiedung der Nachtragskredite für Juni galt, ſtellte der Abgeordnete Vallat beim Haushalt des Luftfahrtminiſteriume dem Luftfahrt- miniſter Cot folgende Fragen: 1. Iſt es wahr, daß die Lieferung der „Potez⸗Flugzeuge an die ſpaniſche Regierung zugelaſſen worden iſt? 2. Iſt es wahr, daß ein ſpaniſcher Dampfer die Erlaubnis erhalten hat, im Hafen von Port⸗le⸗Bou 300 Liter Brennſtoff für die Luftflotte zu erhalten, und 3. iſt es wahr, daß Flug⸗ zeuge, die von Frankreich aus nach Spa⸗ nien entſandt worden ſind, um die franzö⸗ ſiſchen Staatsangehörigen heimzubeför⸗ dern, dort beſchlagnahmt wurden? Luftfahrtminiſter Cot antwortete zunächſt, daß die Lieferung von Brennſtoff für die Luftflotte nicht zu ſeinem Amtsbereich gehöxg, daß weiter die Zeitung(gemeint iſt„De Jour“ vom Dienstag), die gemeldet hat, daß ſich franzöſiſche Flugzeuge nach Spanien be⸗ geben hätten, über dieſen Punkt falſch unter⸗ richtet geweſen ſei. Zum letzten Punkt erklärte Miniſter Cot, daß verſchiedene dieſer Flug⸗ zeuge von der ſpaniſchen Regierung beſchlag⸗ nahmt worden ſeien, wie andere Flugzeuge von anderen Behörden. Abg. Vallat rief darauf dem Luftfahrt⸗ miniſter zu, falls franzöſiſche Flugzeuge in Spanien beſchlagnahmt würden. ſei es beſſer, keine mehr nach Spanien zu entſenden. Oier⸗ zu erklärte Miniſter Cot, daß Frankreich nicht den regelmäßigen Luftverkehr mit Spanien unterbrechen könne. Gerüchte über die Kriegsmateriallieferungen Barcelona, 4. Auguſt. Wie die letale Linkspreſſe mitteilt, überſchreiten„franzöſiſche Geſinnungsgenoſſen“ in Trupps die ſpaniſche Grenze, um mitzukämpfen,„wie Katalonien im Weltkrieg Frankreich unterſtützt“ habe. Of⸗ fen wir hier davon geſprochen, daß Frankreich Kriegsmaterial an die ſpaniſche Volksfront⸗ regierung liefere. Am Sonntag ſeien 26 fran⸗ zöſiſche Flugzeugmotore in Barcelona einge⸗ troffen. Marxiſten drohen 2500 Gefangene zu erſchießen Paris, 4. Aug. Wie Havas aus Bayonne berichtet, ſollen die Marxiſten von Gijon dem auf der Reede vor der Stadt liegenden natio⸗ naliſtiſchen Kreuzer„Almirante Cervera“, der im Verlauf der letzten Tage die Stadt beſchoſs⸗ ſen hatte, eine Funknachricht übermittelt haben. daß ſie die 2500 in den Gefängniſſen der Stadt eingekerkerten Nationaliſten erſchießen laſſen würden, falls die Beſchießung der Stadt durch den Kreuzer nicht ſofort eingeſtellt werde. Der — Die hürdenläuſer bei den Vorläufen Moment aus dem zweiten Vorlauf über 400 Meter Hürden, den vor Schofield⸗USA gewann, Nattbrock⸗Deutſchland (Atlantic, K.) Kreuzer habe daraufhin das Vombardement ſo⸗ fort abgebrochen. Der deutſche Kreuzer„Bellona“ hat auf der Rückreiſe von Santander am Dienstagvormik⸗ tag in Bayonne wiederum 38 Flüchtlinge aus Spanien an Land geſetzt, und zwar 17 Deutſche, 8 Franzoſen, 5 Spanier, 3 Amerikaner, 2 Argen⸗ tinier, 2 Kubaner und 1 Tſchechoſlowaken. Eine Erklärung des Generals Iueipo de lan Proteſt gegen die Vernichtung von Kunſtſchätzen Paris, 4. Aug. Nach den Berichten der Pariſer Mittagsblätter über die Lage im ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieg hat General Queipo de Llano am Dienstag morgen über den Sender von Sevilla heftigen Proteſt gegen die Bombar⸗ dierung Saragoſſas und die Vernichtung zahl⸗ reicher Kunſtſchätze in dieſer Stadt eingelegt. Der Führer der katalaniſchen Luftſtreitkräfte, Oberſt Sandino. hatte am Dienstagmorgen in Barcelona Preſſevertretern gegenüber erklärt, daß ſechs Flugſtaffein Saragoſſa mit Bomben belegt und großen Sachſchaden in der Stadt verurſacht hätten. Ceneral Queipo de Llano erklärte, daß die Nachrichten über militäriſche Erfolge der Re⸗ gierunsstruppen in der Gegend von Saragoſſa nicht den Tatſachen entſprächen. Weitere deutſche Flüchtlinge aus Spanten München, 4. Aug. Am Dienstag mittag trafen mit dem Zug aus Genua abermals 350 deutſche Flüchtlinge aus Spanien in München ein. Sie kamen größtenteils aus Barcelona, 115 aus Valencia und zehn aus Madrid. ———— — — m... * —— ——— —— ———̃— r — —ů Vorle, die nicht verhallen mögen „Ich habe beim Einmarſch der Nationen ge— wünſcht, daß die Politiker der gan⸗ sen Welt zur Stelle geweſen wären.“ Dieſen Satz ſchrieb der Berichterſtatter der Kopenhagener„Berlinske Tidende“ ſeinem Blatt, als er den Beginn der 11. Olympiſchen Spiele in der Reichshauptſtadt würdigte. „Das verjüngte Berlin atmet den Geiſt der Jugend. Bei einem Beſuch im Olympiſchen Dorf kommt man unwillkürlich auf den Gedan⸗ ken, daß die Welt glücklicher ſein würde, wenn es gelänge, die Jugend aller Nationen häufiger auf dieſe Art zuſammenzu⸗ bringen.“ Das ſchreibt der Berichterſtatter des Lon⸗ doner„Obſerver“. Wir haben ihnen nichts weiter als ehrliche Zuſtimmung hinzu⸗ zufügen. Selbſt das„Echo de Paris“ ſchreibt: „Beim Anblick der Legionen des neuen Deutſchland hat er(der Berichterſtatter) einen traurigen Vergleich dieſer Jugend mit erhobe— nem Arm und derjenigen, die die Fauſt zum Gruß erheben lernt, gezogen.“ Auch darin liegt leider eine tiefe Wahrheit. Das Pariſer„Journal“ Erkenntnis in die Worte: „Bei dem Empfang der franzöſiſchen Mann⸗ ſchaft im Stadion hatte man das Gefühl, einen der großen Augenblicke des Weltgeſchehens mitzuerleben.“ Wenn beſonders die franzöſiſche Sportjugend mit begeiſterter Freude begrüßt wurde, ſo nicht, um in überſchwänglichen Tönen ihre Sym⸗ pathien zu erwerben, ſondern um die ehrliche Bereitſchaft zum Ausdruck zu bringen, mit dem weſtlichen Nachbarvolk eine beſſere Baſis zu finden, auf der ein friedliches Nebeneinander möglich iſt. Auch pflichten wir dem„Petit Jour⸗ nal“ in ſeiner Feſtſtellung bei: „Der Augenblick iſt tief erſchütternd. Dieſe friedliche Verſammlung uſt un⸗ vergeßlich. Dieſe würdige Einleitung des größten internationalen Feſtes, das die Welt jemals geſehen hat, ſollte unbedingt zur Nach⸗ denklichkeit anregen.“ Solche Zeilen ſind nicht mehr im Geiſte des Argwohns und des ewigen Mißtrauens ge⸗ ſchrieben. „Die Olympiſche Glocke hat den Beginn einer neuen Aera angekündigt und die Fackel des Friedens iſt aus dem fernen Griechenlande gekommen, um begrabene Hoffnungen neu zu beleben. Die Jugend der Welt wird in ihre Länder heimkehren, um zu erzählen, daß achtzehn Jahre von Verſailles bis heute nicht umſonſt vergan⸗ gen ſind. Der ideelle Kreis, der Olympia und Berlin vereinigt, iſt geſchloſſen.“ So lieſt man im„Littoriale“⸗Rom. Das deutſche Volk geht gern noch einen Schritt weiter zurück, wenn es ſeiner gefallenen Hel⸗ den im Weltkrieg gedenkt. Die zwei Millio⸗ nen, die mit ihrem Herzblut die Schlachtfelder in fremden und fernen Landen getränkt haben, ſollen nicht die nutzloſen Opfer einer un⸗ möglichen Politik, ſondern die Garanten einer beſſeren Zukunft ſein. Ihr Opfertod wäre umſonſt, wenn ihr Glaube an den Frieden zuſchanden werden ſollte. Vor wenigen Wochen trafen ſich auf den Schlachtfeldern um Verdun die franzöſiſchen und die deutſchen Frontkämpfer. Auch bei dieſem Zuſammenſein wehte ein an⸗ derer Geiſt als in den Kabinetten gewiſſer Staatsführungen. Die Not iſt ſchon öfter der große Lehrmeiſter der Zukunft geworden. Möge auch die heutige über Europa laſtende Span⸗ nung ſich wieder verflüchtigen und einer At⸗ moſphäre Platz machen, in der der friedliche Aufbau der alten kulturellen Welt vonſtatten gehen kann. kleidet dieſe Der Führer an den Oberbefehlshaber des heeres Berlin. 4. Aug. Der Führer und Reichs⸗ kallzler hat an den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherrn von Fritſch. der am Dienstag ſeinen 56. Ge⸗ burtstag feierte, folgendes Glückwunſchtele⸗ gramm gerichtet: „Mein lieber Herr Generaloberſt! Zu Ihrem heutigen Geburtstag übermittle ich Ihnen die herzlichſten Glückwünſche in der zuverſichtlichen Hoffnung, daß Sie dem Heere noch lange Zeit in Geſundheit erhalten blei⸗ ben mögen Als Ausdruck meiner beſonderen Verbundenheit laſſe ich Ihnen mein Bild zu⸗ gehen * Adolf Hitler.“ Paris dementiert Zu den marxiſtiſchen Provokationen an der Grenze bei Saarbrücken. DNB Berl in, 4. Auguſt. Zu der Taar⸗ bürcke“ Meldung über marxiſtiſche Provoka⸗ tionen an de: franzöſiſchen Grenze bei Saar⸗ brücken meidet Agence Havas, daß maßgeb⸗ liche Pariſer Stellen ausdrücklich dieſe Mel⸗ dung dementieren, deren tendenziöſer Charak⸗ ter offenkundig ſei; es habe am letzten Sonn⸗ tag kein wiſchenfall und keine Provokation ſtattgefunden Demgegenüber liegt aus Saar⸗ brücken zn amtlicher Bericht vor, der die Mit⸗ teilung des DNB über die Vorgänge an der Grenze auf Grund der dienſtliſten Meldungen der deutſchen Grenzbeamten beſtätigt Sir Reith über ſeine Eindrücke in deulſchland Die neue Jugend iſt das Schönſte Berlin, 4. Aug. Der Generaldirektor des größten auſtraliſchen Zeitungskonzerns, Sir Keith Murdoch, äußerte ſich dem„Ham⸗ burger Fremdenblatt“ gegenüber über ſeine Eindrücke in Berlin und über die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und dem Britiſchen Reich: „Im Intereſſe der guten Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und den angelſächſiſchen Völkern“, ſo erklärte er,„begrüße ich es auf das wärmſte, daß die Olympiſchen Spiele für zahlloſe Briten und Amerikaner die Veranlaſ⸗ ſung geweſen ſind, ſich einmal genauer in Deutſchland umzuſehen. Ich ſpreche für jeden meiner britiſchen Landsleute, wenn ich zum Ausdruck bringe, daß der Verlauf der bisheri⸗ gen Veranſtaltungen unſere ohnehin hochgeſpannten Erwartungen noch übertroffen hat. Ich kenne Deutſchland von früher her und kann infolgedeſſen Vergleiche anſtellen. Man fühlt es bei jedem kurzen Spaziergang im Straßenbild, daß die Nation wieder groß und ſtark geworden iſt. Und im übrigen: Deutſchland gibt ſich in ſeinem äußeren Bilde ſauberer denn je. So iſt das deutſche Volk wieder mit innerem Stolz und Patriotismus erfüllt. Wenn ich aber von meinem größten Erlebnis während meines Aufenthalts in Deutſchland ſprechen ſoll, ſo iſt es die ge⸗ waltige Kundgebung der Hitler⸗ Jugend im Luſtgarten am Eröffnungs⸗ tage der Olympiſchen Spiele geweſen. Die neue Jugend iſt das Schönſte, was das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland ſeinen fremden Gäſten vorzuweiſen hat. Da gibt es keinen Zwang von oben, nichts Erkünſteltes und An⸗ befohlenes. Dieſe friſchen und geſunden Jun⸗ gen ſind ein koſtbarer Beſitz, um den man Deutſchland beneiden darf. Heute haben die meiſten Briten längſt er⸗ kannt, daß die Friedensregelung von 1919 durch die Exeigniſſe überholt iſt und daß die berechtigten Klagen Deutſchlands eine faire Berückſichtigung verdienen. Ich glaube auch, daß die Niederſchlagung der bolſchewiſti⸗ ſchen Gefahr eine ſehr wünſchenswerte Lei⸗ ſtung darſtellte. Viele von uns ſind der Mei⸗ nung, daß das Statut des Völkerbundes vom Friedensvertrage getrennt werden muß, wenn Genf ſich wirklich als friedliches Bindeglied der Völker erweiſen ſoll. Aufgabe der Politiker iſt es, nichts zu un⸗ terlaſſen, um die internationalen Beziehungen — vor allem auch auf wirtſchaftlichem Gebiet 1— allmählich wieder feſter und vertrauensvol⸗ ler zu geſtalten.“ Rommuniftiſche Drohung in Griechenland Regierung verhängt Kriegsricht— Auf⸗ löſung der Kammer 88 Athen, 5. Aug. Der um Mitternacht proklamierte Generalſtreik hat eine der⸗ artige Verſchürfung der Lage mit ſich gebracht, daß ſich die griechiſche Regierung entſchloſſen hat, außerordentliche Maßnahmen zur Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung zu ergreifen. Die Regierung ſieht ſich einer ernſten or⸗ ganiſierten ko mmuniſtiſchen Be⸗ wegung gegenüber, die das Land in blutige Auseinanderſetzungen zu ziehen droht, Sie hat ſich daher mit voller Zuſtimmung des Kö⸗ nigs entſchloſſen. das Kriegsrecht zu ver⸗ hängen. Dieſe Nachricht iſt von der öffentlichen Meinung mit Erleichterung aufgenommen worden. Die griechiſche Kammer wurde auf⸗ gelöſt, ohne daß bisher der Zeitpunkt der Neuwahlen feſtgeſetzt wurde. Sämtliche Mi⸗ niſterien werden von Kayallerieabteilungen bewacht, um gegebenenfalls Angriffe der Strei⸗ kenden im Keime erſticken zu können. Im gan⸗ zen Lande herrſcht vollſtändige Nuhe. Die Kämpfe in Spanien Bomben auf die Baſilika von Saragaſſa Hendaye, 4. Auguſt.(Vom Sonder- berichterſtatter des ORB.) Ein katala- niſcher, auf Seiten der Madrider Linksregie⸗ rung ſtehender Militärflieger hal auf die Baſilika„El Pilar“ in Saragoſſa Bom- ben abgeworfen. Dieſe Nachricht hat in der Bevölkerung die größte Erregung gegen die Madrider Linksregierung und gegen die ka⸗ kalaniſchen Extremiſten hervorgerufen. In der Baſilika befindet ſich auch das von Hun⸗ dertkauſenden von Spaniern hochverehrke Marienſtandbild der„Virgen del Pilar“. Militärgruppe appelliert an das Ehrgefühl der Vasken Paris, 5. Aug. Der Befehlshaber der Na⸗ varra⸗Truppen an der Guipuzcoa⸗Front hat. wie Havas aus Pamplona berichtet, an die auf der Seite der Madrider Linksregierung ſtehen⸗ den Basken einen Aufruf erlaſſen In dieſem Aufruf werde darauf hingewieſen, daß die Basken in ihrer Mehrheit auch Nationaliſten ſeien, die allerdings die Unabhängigkeit ihrer Provinz forderten, während die Spanier von Navarra die Einigung Spaniens erſtrebten. „Wir ſind“. ſo heißt es in dem Aufruf des Befehlshabers der Navarra-Truppen,„weder Faſchiſten noch revolutionäre Auf⸗ ſtändiſche., ſondern wir ſind ſpani⸗ ſche Patrioten und opfern für un⸗ ſer Ideal unſer Leben. Baskiſche Na⸗ tionaliſten! Niemand hätte glauben können, daß Ihr als edle Spanier mit Euren Waffen an die Seite der Handlanger der moskowitiſchen Barbarei treten und Eure Raſſenbrüder und diejenigen bekämpfen konntet, die dieſelben religiöſen Grundſätze haben wir Ihr.“ Dieſer ſtark verbreitete Aufruf ſoll in den vier baskiſchen Provinzen größten Widerhall gefunden haben. Madrider Munitionskäufe in Belgien Antwerpen, 4. Auguſt. Im Auftrage der Madrider Regierung befindet ſich zurzeit in Brüſſel der linksradikale Abgeordnete Bola— nos, um für die ſpaniſche Volksfrontregierung Waffen und Munition einzukaufen. Bolanos hat einen anſehnlichen Barſcheck bei Crédit Anverſois eingezahlt und ſteht in Verhandlun⸗ gen mit belgiſchen Waffenfabriken, unter an⸗ derem auch mit der F. N. Fabrique Nationale. Bisher ſind ſeine Verhandlungen zum Ab⸗ ſchluß gelangt über den Ankauf von Hand⸗ granaten, Maſchinengewehren und großen Mengen Munition. Außerdem hat Bolanos Verhandlungen mit privaten Kreiſen eingeleitet, die 13 anſcheinend ehemalige bel⸗ giſche Militär⸗ und Verkehrsflugzeuge an der Hand haben. ——̃ Üb— Nalien prüft die franzöſiſchen Neutralitätsvorſchläge in der Spanienfrage. Rom, 4. Auguſt. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat Außenminiſter Graf Ciano den franzöſiſchen Botſchafter, Graf Chambrun, empfangen, der ihm mündlich den Vorſchlag einer engliſch-franzöſiſch⸗italieniſchen Prälimi⸗ narverſtändigung für die Aufrechterhaltung u. Beachtung der Neutralität gegenüber den Er⸗ eigniſſen in Spanien unterbreitet hat. Der Außenminiſter hat von den Ausführungen deg franzöſiſchen Botſchafters Kenntnis genommen und ſich vorbehalten, darauf zu antworten, nachdem er dem Duee berichtet habe. Engliſche Antwort überreicht. London, 4. Auguſt. Wie amtlich verlautet, iſt die Antwort der britiſchen Regierung auf den Vorſchlag Frankreichs, ein Nichteinmi⸗ ſchungsabkommen hinſichtlich Spaniens abzu⸗ ſchließen, der franzöſiſchen Botſchaft in Lon⸗ don am Dienstag übermittelt worden. Die britiſche Regierung begrüßt die franzö⸗ ſiſche Initiative und erteilt grundſätzlich ihre Zuſtimmung. kuftflollenbaſis auf Cypern Vorbereitungen für ihre Errichtung. Jeruſalem, 4. Auguſt Einer Preſſemel⸗ dung zufolge wird Luftflottenmarſchall Broo— ke Poham am heutigen Dienstag Cypern nach mehrtägigem Beſuch wieder verlaſſen. Am Donnerstag werden vier Flugzeuge nach Cy⸗ pern kommen, um die Errichtung der britiſchen Luftflottenbaſis vorzubereiten. f Für Abſchaffung der Donau- mündungskonkrolle D B. London, 4. Auguſt. Wie„Star“ meldet, hat der rumäniſche Außenminiſter Titulescſu den Regierungen Englands, Frankreichs und Italiens Noten übermittelt, in denen er ſich für eine völlige Ab⸗ ſchaffung der inter natlonalen Konkrolle der Donaumündung einſezt, da dieſe Kontrolle die rumäniſche Welkachkung beleldige. Das engliſche Blakt fügt hinzu, daß ſich der Wunſch Titulescus auf den rumäniſchen Teil der Donau be⸗ ſchränke. Mafſfregelung eines von Marxiſten angegriffenen Bürgermeiſters. Paris, 4. Auguſt. Dem zur Nationalen Front gehörenden Bürgermeiſter der Ort⸗ ſchaft St. Zacharie, wo es, wie gemeldet, am Sonntag zu Zwiſchenfällen und Zuſammen⸗ ſtößen politiſcher Gegner kam, in deren Ver⸗ lauf Volksfrontanhänger den Bürgermeiſter in ſeiner Wohnung belagerten, iſt vom Präfek⸗ ten die Polizeigewalt entzogen worden Außerdem iſt der Bürgermeiſter auf einen Monat ſeines Postens enthoben worden. Ordenkragen für die W machl geregelt Ehrenzeichen der nalionalſozlaliſtiſchen Be⸗ wegung zum Paradeanzug. Berlin, 4. Auguſt. Zum Parade. und Dienſtanzug ſind— wie der Reichskriegs⸗ miniſter in einem Erlaß beſtimmt— von allen Wehrmachtsangehörigen zu kragen: a) Orden. den Ehrenzeichen des Welt krleges, b) die von der Regierung eines ehemals verbündeten Landes für Verdienſt im Weltkrieg verliehenen Orden und Eh- renzeichen, c) die Waffenabzeichen, wie Flieger, Lufkſchiffer⸗, Kampfwagen-, Kolonial- Unkerſeebooks- uſw. Abzeichen, d) vom Führer und Reichskanzler geſtlf keken Orden und Ehrenzeichen, e) Rekkungsmedaille am Bande, f) bis zum 10. 8. 1919 verliehene Orden und Ehrenzeichen ehemallger deutſcher Landesherren, ) Ehrenzeichen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, h) die zur Uniform genehmigten Spork⸗ abzeichen, g i) nach dem 10 8. 1919 verliehene Orden und Ehrenzeichen eines ausländiſchen Staates nur bel Ehrenerweiſungen vor dem betreffenden Staatsoberhaupt oder Verkretern der betreffenden Regierung. Darüber hinaus dürfen die übrigen durch das Ergänzungsgeſetz zum Geſetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen, und die Ausfüh- rungsverordnung dazu anerkannken Orden und Ehrenzeichen außer Dienſt getragen wer- den. Darunter rechnen auch geſellige Ver⸗ anſtalfungen aus dienſtlichem Anlaß. Rilterliche Geſte Ein Bruchſtück des Flugzeuges Richthofens f zurückgegeben. Berlin, 4. Aug. Dienstag nachmittag empfing der Staatsſekrekär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, im Luftfahrk⸗ miniſterium den Präſidenten des kanadiſchen Olympiſchen Komitees, Mulqueen, und den Miniſterialdirektor im kanadiſchen Han. delsminiſterium, Wilgreß. Die Abord⸗ nung überreichte ein Bruchſtück des Leitwer⸗ kes des Flugzeugs des Rittmeiſters Man⸗ fred Freiherr von Richkhofen, das dieſer zu ſeinem leßken Flug benutzte. Dabei hielt Präſident Mulqueen eine Anſprache, in der er erklärte, daß auf Wunſch von Ka⸗ pitän May, der Richthofens letzter Gegner im Luftkampf war, dieſes Bruchſtück zurück gegeben werden ſolle an Deulſchland als ein Zeichen der wohlmeinenden und freundſchaft. lichen Gefühle und der Hochachtung der ka⸗ nadiſchen olympiſchen Mannſchaft und des kanadiſchen Volkes. General Wilch brachke für den Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, den kiefgefühlten Dank der deuk⸗ ſchen Flieger und des deulſchen Volkes füt dieſe ritterliche Geſte zum Ausdruck. Gefallenenehrung in Laboe Ausländiſche Olympiaſegelmannſchaften legen Kränze nieder. Kiel, 4. Auguſt. Abordnungen der an den Kieler Olympiaſegelwettkämpfen beteiligten ausländiſchen Mannſchaften begaben ſich am Dienstag am Spätnachmittag nach dem am Ausgang der Kieler Förde liegende Fiſcher⸗ dorf Laboe, um dort in der Weihehalle des Marineehrenmals zu Ehren der Gekallenen des Weltkrieges Kränze niederzulegen Reichsparkeilag 1936 Dr. Ley übernimmt die Leitung der Organiſation. Nürnberg, 4. Auquſt. Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley traf Dienstag früh in Nürnberg ein. Dr. Ley überzeugte ſich von dem Stand der Vorarbeiten und übernahm perſönlich die Leitung der Organiſation des Reichsparteita⸗ ges 1936. Jabrikbeſitzer von ölreikenden eingeſchloſſen §S Paris., 4. Auguſt. In Chatea u- Thierry mußte die Polizei eingeſetzt wer⸗ den, um eine von den Arbeitern beſetzte Großdruckerei zu räumen. Die Streiken⸗ den, die ſchon vorher den Beſitzer der Druk⸗ kerei bedroht hatten, folgten ihm nach der Wohnung in ſeine Garage, wo er ſeinen Kraftwagen holen wollte, und ſchloſſen ihn dort ein. Am Montag gegen 21 Uhr bewach⸗ ten ſie immer noch die verſchloſſene Garage, und man wartete auf das Eintreffen von Gendarmerie ſowie des Präfekten des Depar⸗ tements, um die Lage zu klären. Kleine poliliſche Nachrichlen Bulgarien ratifiziert den Dardanellenvertrag. Sofia, 5. Auguſt. Die bulgariſche Regie⸗ rung hat das Meerengenabkommen von Mon⸗ treux ratifiziert. lens ig htl, hrt ſchen ub Har. bold per Non den igen el b b e, 1 ** ; — 5 — ——— — 5—— —— Berlin 1936 * nnn 1.16. August N ummmmmmmmmmmùmmmmmmmmꝶmꝶmmmawomdoddddm moon der dritte Welllampflag in Berlin deulſchlands vierle„Goldene“— der Führer wieder kauft deulſchlands erſter Fußb An die Tatſache, daß ſich im Olvmpiaſtadion auf dem Reichsſportfeld 100.000 Zuſchauer ein⸗ zufinden pflegen, hat man ſich bereits gewöhnt. Auch am Dienstag war das Stadion wieder bis auf den letzten Platz beſetzt. Mit den Aus⸗ ſcheidungskämpfen der Weitſpringer begann der Tag und mit den Vorläufen über 5000 Meter wurde das leichlalhleliſche Programm geendet. Aus den Ausſcheidungskämpfen der Weitſpringer kamen unſere drei Ver⸗ treter Long, Leichum und Bäumle ſämtlich in den Vorkampf. Hier gab es ſchon glänzende Leiſtungen. Jeſſe Owens ſprang zweimal olymviſchen Rekord. Von den Deutſchen ſchied Bäumle aus. wäh⸗ rend Long und Leichum in die Entſcheidung kamen. Hier jagten ſich Owens und Long in einem wunderbaren Ringen Zweimal ſprang Long deutſchen Rekord, erreichte bei 7.87 Meter die Weite des Negers. die dieſer aber dann um 10 Zentimeter verbeſſerte, um ſchließlich mit 8.06 Meter einen neuen Weltrekord aufzu⸗ ſtellen und die zweite Goldmedaille zu ge⸗ winnen. Mit dem deutſchen Rekord von 7,87 Meter holte Long die„Silberne“, ein ausgezeichneter Erfolg des Leipzigers. Leichum kam mit dem Italiener Maffei zu⸗ ſammen auf den vierten Platz. 1%% /m 200 Meter ⸗ Lauf überſtanden die drei Deutſchen, Schein, Neckermann und Stein⸗ metz, ihre Vorläufe, im Zwiſchenlauf ſchieden Schein und Steinmetz aus, während Necker⸗ mann in die Vorentſcheidung gelangte.— Im 400 Meter ⸗ Hürdenlauf blieben unſere Vertreter Nottbrock und Kürten in den Zwiſchenläufen ſtecken. in der Entſcheidung ſiegte der Amerikaner Glenn Hardin in 52.4 Sekunden vor dem Kanadier Loaring und White ⸗ Philippinen. Das Diskuswerfen der Frauen ergab dann den deutſchen Leichtathletikſieg des Tages durch Giſela Mauermeyer. die mit der olympiſchen Rekordweite von 47.63 Meter die vierte deutſche Goldmedaille errang. Hinter der Polin Weiß holte ſich Paula Mollenhauer⸗ Hamburg noch die„Bronzene“— In der 100 Meter ⸗Entſcheidung der Frauen ſiegte Amerikas„weiblicher Owens“, Helen Stephens in 11.5 vor der Polin Walaſiewicz. während Käthe Krauß⸗Dresden in 11.9 Sekunden ebenfalls die bronzene Medaille errang. In der Entſcheidung über 80 0 Meter, wo ſich keine Deutſchen mehr im Wettbewerb be⸗ fanden, gab es ſchließlich den vierten ameri⸗ kaniſchen Sieg durch Woodruff, der in 152.9 Minuten vor dem Italiener Lanzi und dem Kanadier Edwards gewann. Das leicht⸗ athletiſche Programm des Tages wurde mit den 5000 Meter Vorläufen beendet, die leider unſere drei deutſchen Vertreter Syring, Stadler und Becker zum Ausſcheiden zwangen. Cerati⸗Italien. Höckert⸗Finnland vnd Jonſſon⸗ Schweden waren die Vorlaufsſieger. Die Spiele Im Polo Turn ier trug Deutſchland ſein erſtes Spiel aus. Gegen Ungarn wurde ein Unentſchieden von 818 erreicht, wodurch ein neues Spiel notwendig wurde, das am Donnerstag ſtattfindet. Im Hockey ⸗ Turnier gab es drei Spiele, bei denen Deutſchland noch nicht be⸗ teiligt war. Ueberraſchend kommt. daß Belgien den bei Halbzeit 2:1 führenden Holländern ein Anentſchieden von 2:2 abrang. Frankreich ge⸗ wann knapp 1:0(0:0) gegen die Schweiz und Afghaniſtan und Dänemark trennten ſich mit einem Anentſchieden von 616. Deutſchlands Fußballer griffen mit dem Spiel gegen Luxemburg in die Ereigniſſe ein. In einem durchweg über⸗ legen geführten Treffen ſiegten die Deutſchen vor 10.000 Zuſchauern im Poſtſtadion mit 9:0 (2:0).— Das zweite Fußballtreffen brachte die Ueberraſchung des Tages, hier ſiegte Japan vor 5000 Zuſchauern mit 3:2 über Schweden, nachdem die Schweden bei der Pauſe noch 2:0 geführt hatten. Zei den Fechtern und Ringern Großer Betrieb herrſchte in der Turnhalle des Reichsſportfeldes bei den Fechter n. Im Mannſchaftsfechten kam Deutſchland über Bel⸗ gien, das in der Vorrunde 10:6 geſchlagen wurde, in die Schlußrunde. Hier verloren die Deutſchen 4:12 gegen Frankreich und dann ſchließlich mit erſatzgeſchwächter Mannſchaft 0716 gegen Italien. Uns bleibt nun noch die Hoff⸗ nung, durch einen Sieg über Oeſterreich die Broncemedaille zu erringen, während Frank⸗ reich und Italien um den erſten Platz kämpfen werden. Bei den Frauen wurden die Florett⸗ Vorrunden ausgetragen, wobei ſich erfreulicher⸗ weiſe unſere drei Vertreterinnen Olga Oelkers., Hedwig Haß und Helene Mayer in die Zwi⸗ ſchenrunde durchringen konnten. Bei den Ringern wurden die Kämpfe im freien Stil fortgeſetzt, wobei nach dem Federge⸗ wichtler Böck nun auch der Mittelgewichtler Schedler ausgeſchieden iſt. Unſere übrigen Ver⸗ treter ſtehen noch im Wettbewerb, der in allen Klaſſen am Abend des Dienstags entſchieden wird. Enlkſcheidungen und Gewichtheben der Halbſchwergewichksklaſſe: 1. und Olympia⸗Sieger: Hoſtin⸗Frankreich 372,5 kg.(Drücken: 110, Reißen: 117,5, Stoßen: 145 kg.). 2. Eugen Deutſch⸗Deutſchland 365 kg. (105, 110, 150). 3. Waſif Ibrahim⸗Aegypten 360 kg.(100, 110, 150). 4. Helmut Opſchruf-⸗Deutſchland (97,5, 110, 147,5). 5. Scheitler⸗Luxemburg. 6. Hala⸗Oeſterreich. 7. Good⸗US A., alle 350 kg. 100 Meker Frauen: Helen Stephens⸗USA. 11,5 Sek. Stanislawa Walaſiewicz⸗Polen 11,7 Sek. Käthe Krauß⸗Deutſchland 11,9 Sek. Marie Dollinger ⸗Deutſchland. . Annette Rogers⸗USA. Emmy Albus⸗Deutſchland. Diskuswerfen, Frauen: 1. und Olympiaſiegerin: Giſela Mauer⸗ meyer⸗Deutſchland 47,63 m.(olympiſcher Rekord). 2. Wajſowna⸗Polen 46,22 m. 3. Paula Mollenhaue r⸗ODeutſchland 39,80 m. 4. Nakamura⸗Japan 38,24 m. 5. Minneſhima⸗Japan 37,35 m. 6. Lundſtröm⸗Schweden 35,92 m. 800 Mekerlauf Männer: 1. und Olympiaſieger: John USA. 1:52,9 Min. Lanzi⸗Italien 1:53,3 Min. Edwards⸗Kanada 1:53,6 Min. . Kucharſki⸗Polen 1:53,8 Min. Hornboſtel⸗US A. 1:54,6 Min. Williamſon⸗US A. 1:55,8 Min. 355 S Woodruff⸗ = D Jeuge der Kämpfe— Olympiaſtadion wieder ausver⸗ allſieg mit 9:0 über euxemburg Die Gewichtheber waren am Dienstag frei, es iſt aber noch die am Montag abend ge⸗ fallene Entſcheidung im Halbſchwergewicht nach⸗ zutragen. Mit 372.5 Kg. ſiegte der Franzoſe Louis Hoſtin, der bereits in Los Angeles die goldene Medaille errungen hatte, während Eugen Deutſch⸗Ludwigshafen mit 365 Kg. vor dem Aegypter Ibrahim(360) die ſilberne Me⸗ daille errang. Deutſchlands zweiter Vertreter. der Trierer Opſchruf, brachte 355 Kg. zur Hoch⸗ ſtrecke und belegte den vierten Platz. Im modernen Fünfkampf dauerte am Montag das Degenfechten, in dem 41 Fechter, jeder gegen jeden zu kämpfen hat⸗ ten, vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend. Beſter Fechter war hier der deutſche Leutnant Lemp mit 25 Siegen, ſieben Niederlagen und acht Doppeltreffern. Oberleutnant Handrick plazierte ſich mit 25 Siegen. 11 Niederlagen und 4 Doppeltreffern als Vierter, während Anteroffizier Bramfeld weit zurück endete. Oblt. Handrick ſetzte ſich mit ſeiner guten Plazierung im Degenfechten mit 6,5 Punkten vor dem bel⸗ gieger am dienslag Weikſprung der Männer: 1. Jeſſe Owens⸗US A. 8,06 m.(neuer Weltrekord). g 2. Long ⸗Deutſchland 7,87 m.(deutſcher Rekord). 3. Tajima⸗Japan 7,74 m. 4. Maffei⸗Italien und Leichum⸗Deutſchland, je 7,78 m. 6. Clark⸗US A. 7,67 m. 400 Melker Hürden: 1. und Olympiaſieger: Glenn Hardin ⸗USA. 4 Sek. 2. Loaring⸗Kanada 52,7 Sek. 3. White⸗Philippinen 52,8 Sek. 4. Patterſon⸗U SA. 53,0 Sek. 5. Magalhaes⸗Braſilien 54,0 Sek. 6. Mantikas⸗Griechenland 54,2 Sek. Florekt· Mannſchafls⸗Fechlen. Ergebniſſe der Vorendrunde. Ungarn— Oeſterreich 8:8(53:68 Treffer). Frankreich— Argentinien 12:4(45:71 Treffer). Deutſchland— Belgien 10:6(60:64 Tr.). Italien— USA. 13:3(52:74 Treffer). Moderner Fünfkampf nach drei Uebungen. Platzziffer 1. Oblt. Handrick⸗Deutſchland 10 2. Oblt. Thofelt⸗Schweden 20 3. Lt. Leonard⸗USA. 26 4. Oblt. Abba⸗Italien 26 75 5. Oblt. Weber⸗USA. 26 75 6. Hptm. Ecuyer de le Court⸗Belg. 27% 7. Lt. Orban⸗Ungarn 37 8. Lt. Starbaerd⸗USA. 40 9. Hptm. Kettunen⸗Finnland 42 10. Lt. von Bartha⸗Ungarn 42 74 11. Lt. Lemp⸗Deutſchland 48 12. Oblt. Mollet⸗Belgien 47 Dee vierte„Goldene“ für Deulſchland Giſela Mauermayer gewinnk das Diskuswerfen. Von den 20 im Diskuswerfen gemeldeten Mädels fehlte lediglich die Finnländerin Li⸗ paſti am Start. In warme Pullover und dicke Wolldecken gehüllt, lagerten ſich die neunzehn Bewerberinnen um den Wurftreis. Ueberaus unruhig und nervös begann die erſte deutſche Teilnehmerin Anna Hagemann. Mit 28,18 m kam ſie nicht einmal über die 30 Metermarke. Doch allen anderen, die ihr folgten, ging es nicht viel beſſer, bis ſchließlich die frühere Weltrekordlerin Hedwig Weiß- Polen mit 44,69 m als Erſte die von einer roten Fahne gekennzeichneten 40 m überbot und gleichzeitig damit auch den olympiſchen Rekord der Ameri⸗ kanerin Copeland aus dem Jahre 1932 von 40,56 auf 44,69 m verbeſſerte. Endlos war der Jubel der kleinen polniſchen Kolonie, die im weiten Rund der hellblonden, techniſch aus⸗ gezeichneten Polin mit Sprechchören dankte. Doch nicht lange ſollte die Freude dauern, denn ſchon mit ihrem erſten Wurf, wundervoll konzentriert, energiegeballt, mit ganzer Kraft übertraf Giſela Mauermayer aus München um rund drei Meter mit 47,63 m die Polin. Die Deutſche Paula Mollenhauer hatte ſich vorher bereits mit 38,59 m den dritten Platz geſichert. Ueberaus wuchtig und kraftvoll ſchleuderten auch die beiden kleinen Japaner⸗ innen Nakamura und Minneshima den Dis⸗ kus. Mit Weiten von 38,24 und 37,35 m qua⸗ lifizierten ſie ſich als Vierte und Fünfte ne⸗ ben der Schwedin Landſtröm mit 35,82 m für die Entſcheidung. Mit einiger Bange verfolgten die über 100000 Zuſchauer den immer härter werdenden Zweikampf Mauermayer— Weiß. Während ſich die Polin mit ihrem dritten Wurf auf 46,22 m verbeſſerte, kam die Münchner Weltrekord⸗ Inhaberin kaum noch über 44 m. Im ſechſten und letzten Wurf aber hatte ſich Giſela wieder gefunden. Mit Würfen von 43,54 und 44,26 m übertraf ſie die letzten Weiten der Polin. giſchen Hauptmann Ecuyer de le Court und dem ſchwediſchen Oblt. Thofelt an die Spitze der Ge⸗ ſamtwertung. Am Dienstag hatten ſich die Teil⸗ nehmer dem Piſtolenſchießen zu unterziehen. Hier belegte der Amerikaner Lt. Leonard den erſten Platz vor Oblt. Weber⸗AS A, Lt. v. Bartha⸗Ungarn und Oblt. Handrick⸗Deutſchland. Handrick verteidigte in der Geſamtwertung ſei⸗ nen erſten Platz nach drei Uebungen(Reiten. Fechten, Schießen) mit 10% Punkten vor Oblt. Thofelt⸗Schweden(20), Lt. Leonard⸗USA(26) und Oblt. Abba⸗Italien(26). Lt. Lemp liegt nach drei Uebungen an elfter Stelle. Bei der Kieler Zegelregalla begann der Kampf mit den Rennen der Olhm⸗ pia⸗Einheitsjollen. Hier ſetzte ſich der Eng⸗ länder Scott mit 25 Punkten vor Krogmann⸗ Deutſchland(24) und v. Wichmann⸗Hardeck (Chile) an die Spitze. Bei den Starbooten ſiegte das deutſche Boot„Wanſee“ vor Schwe⸗ den und USA., während die Rennen der 6⸗m.⸗ R.⸗Klaſſe und der 8⸗m.⸗R.⸗Klaſſe mit ſchwe⸗ diſchen Siegen endeten. In der 6⸗m.⸗Klaſſe belegte Deutſchland den zweiten, in der 8⸗m.⸗ Klaſſe den ſechſten Platz. * In der Kampfbahn gab es während der Wettkämpfe die immer mit Begeiſterung auf⸗ genommenen Sieger⸗ Ehrungen. Den Ab⸗ ſchluß bildete eine wohlgelungene Maſſenvor⸗ führung norwegiſcher Turner und nicht weni⸗ ger eindrucksvoll war die Anſprache, die kurz vor 16 Uhr der bekannte Forſcher Sven Hedin 1 gutem Deutſch an die Jugend der Welt rich⸗ ete. Wie an den beiden vorhergegangenen Tagen, hatte es ſich auch am Dienstag der Führer nicht nehmen laſſen, den Wettkämpfen beizu⸗ wohnen und damit erneut zu bekunden, welch großes Intereſſe die deutſche Regierung an den Leibesübungen nimmt. Ankunft und Weggang des Führers geſtalteten ſich wieder zu großen Kundgebungen. Die Jußballkämpfe Deulſchland-euxemburg 9:0(2:0 Zum 3. Fußball⸗Vorrundenſpiel zwiſchen Deukſchland und Luxemburg hakten ſich im Poſtſtadion trotz der Entſcheidungen in der Leichkachletik über 10 000 Zuſchauer ein- gefunden, die ein überlegenes Spiel der deul⸗ ſchen Olympia-Fußballer zu ſehen bekamen. Unker den Ehrengäſten befand ſich auch der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß. Der Himmel war bedeckk, ein heftiger Wind wehle und außerdem ging während des Spie⸗ les zeifweiſe noch ein leichter Sprühregen nieder, der aber auf Spieler und Zuſchauer ohne Eindruck blieb. Dem ungariſchen Schiedsrichker Hercka ſtell· ke ſich die deulſche Mannſchaft in folgender Aufſtellung: Buchloh; Münzenberg, Dilgens: Mehl, Goldbrunner, Bernard; Elbern, Gauchel, Hohmann, Urban, Siemetsrelker. Vis zur Pauſe 2:0. Luxemburg hatte die Wahl und begann den Kampf mit dem Wind im Rücken. Lang · ſam machte ſich aber die deulſche Elf aus der Umklamme rung frei und begann„ihr“ Spiel zu ſpielen. Nach ſchönem Angriff von El- bern ſchoß Urban, der ausgezeichnete Schal ker Halblinke, das Leder unhallbar zum 1:0 ein. Deulſchland nahm nun das Spiel mehr und mehr in die Hand, ein Mißwverſtändnis zwiſchen Goldbrunner und Münzenberg hätte aber beinahe zu einem Gegenkreffer der Luxemburger geführt. Gleich darauf war Deulſchlands Sturm wieder einmal durch gekommen. Hohmanns Schuß auf das Tor war ſo ſcharf, daß Luxemburgs Torwart nur ſchlecht abwehren konnke. Siemeksreiter ſprang hinzu und köpfte zum 2:0 ein. Sieben Tore nach der Pauſe. Nach der Pauſe hakte unſere Mannſchaft den Wind zum Bundesgenoſſen. Luxemburg wurde ſofork in die eigene Hälfte zurück- gedrängt und ſchon in der 3. Minuke fiel der drikkte Treffer durch Siemetsreiker. Drei WMinuken ſpäter war es Gauchel, der das Le⸗ der wuchkig und hoch in die Maſchen ſeßzte. Das 5:0 ſchaffte Urban. Deutſchland war nun drückend überlegen. Bei einem Ge· drͤnge holte ſich Slemelsrelker den Ball und es ſtand 6:0 für Deulſchland. Luxemburgs Spieler waren jetzt ſchon ſichtlich ermüdet, — —— ö ſie hatten der deulſchen Elf faſt keine Kampf. kraft mehr enkgegenzuſeßen. Innerhalb von vier Minuken ſtellten Urban und Gauchel das Ergebnis auf 8:0 und eine halbe Minute vor Schluß war es wieder Gauchel, der mit einem neunken deukſchen Treffer den Tor— reigen beendete. Deukſchlands Elf konnke ſich enkfallen. In der Kritik iſt zu ſagen, daß ſich Deutſch- lands Mannſchaft bei dem ſchwachen Geg- ner voll entfalten konnke, es aber verſtand, die gebotenen Chancen auch reſtlos auszu- nützen. Buchloh im Tor hakte wenig zu kun. In der Verkeidigung übertraf Münzenberg den Gladbacher Ditgens, ſtellke aber doch nicht ganz zufrieden. Ditgens vermochke auch durch ſeinen Rieſeneifer über ſeine Schwä⸗ chen nicht hinwegzutäuſchen. Von den Läu⸗ fern war Goloͤbrunner der beſte, Bernard und Mehl ſtanden ihm aber nur wenig nach. Im deutſchen Sturm war der linke Flügel mit Urban—Siemetsteiter der angriffsfreu⸗ digere. Urban war überhaupt die kreibende Kraft der Fünferreihe. Elbern hakte viele gute, aber auch einige ſchwache Momenke, Hohmann war lechniſch voll auf der Höhe. Silemetsreiter zeichnete ſich durch enk⸗ ſchloſſenes Ausnützen der Torgelegenheiten aus und der Koblenzer Gauchel fand ſich ebenfalls gut in dieſen ſchnellen und wen- digen Sturm ein. Die erſte Fußballüberraſchung Japan ſchlägt Schweden 3:2(0:2) Auf dem Platz von Hertha-BSC. am Ge⸗ ſundbrunnen fand das vierte Vorrundenſpiel des Fußball⸗Turnieres ſtatt. Schweden und Japan ſtanden ſich gegenüber und die 5000 Zuſchauer ſetzten ſich daher meiſt aus den in Berlin anweſenden Landsleuten der beiden Mannſchaften zuſammen. f Die Nordländer ſpielten in der erſten Halb— zeit mit dem Wind und drängten die Japa⸗ ner in die Verteidigung zurück. Die techniſche Ueberlegenheit der Schweden war unverkenn⸗ bar, aber allmählich fand ſich auch die japani⸗ ſche Mannſchaft, von der jeder einzelne Spieler mit einem unheimlichen Eifer ſpielte. Aber in der 24. Minute brachte Perſſon die Schwe⸗ den durch einen unhaltbaren 16 Meter⸗Schuß doch mit 1:0 in Führung. Im weiteren Spiel⸗ verlauf hatten die Schweden Glück, als ſie im letzten Augenblick einen Vorſtoß des japani⸗ ſchen Halblinken abwehren konnten. Acht Min. vox Halbzeitsſchluß war aber Perſſon auf eine Vorlage des Linksaußen Hallman zum 2. Mal erfolgreich. Halbzeit 2:0 für Schweden. Die überraſchende Wendung Was man nicht für möglich gehalten hätte, traf nach der Pauſe ein. Die Japaner wurden beſſer und beſſer und kamen bereits in der 9. Minute durch den Linksaußen zum erſten Ge⸗ gentreffer. Große Begeiſterung entſtand, als dann nach einer Viertelſtunde der Halbrechte für die Japaner den Ausgleich ſchaffte. Schweden drehte jetzt auf. Japan überſtand aber alle kritiſchen Situationen, da Sano im Tor wahre Wundertaten vollbrachte; aber es hatte doch den Anſchein, als ob Schweden noch einen knappen Sieg davontragen ſollte. Da unternahm fünf Minuten vor Schluß der japaniſche Rechtsaußen einen Vorſtoß, der ſei⸗ ner Mannſchaft den ſiegbringenden Treffer einbrachte. Kurz vor Schluß des Spieles wur⸗ de der japaniſche Halblinke ſo erheblich ver⸗ letzt, daß er mit der Bahre vom Spielfeld ge⸗ tragen werden mußte. Aalien Nlympiaſieger im Jlorell⸗ mannſchaffsfechlen Deukſchland an drikker Skelle. DaB Berlin, 5. Auguſt. Im Rahmen des olympiſchen Fechklurniers im Florekt⸗ mannſchaftsfechten, das am Dienskag abend in der Kuppelhalle der Reichsakademie für Leibesübungen ausgekragen wurde, erkämpfte ſich Ikalien gegen Frankreich mik 9:4 den olympiſchen Sieg. Deukſchland ſchlug im Kampf um den drit- ken und vierten Plaß Oeſterreich mit 915. Damit hat Deukſchland im Mannſchaftsfech- ken die erſte Medaille in der Geſchichke der Olympiſchen Spiele überhaupt errungen. Flug der Nalionen Berlin, 4. Auguſt. Im Fliegerhorſt Staaken fanden Dienskag nachmiktag im Beiſein von Excellenz Lewald und zahl- reicher in- und ausländiſcher Beſucher inker⸗ nationale Segelflugdemonſtraktonen als letzte Flugveranſtalklung des Programms der 11. Olympiade ſtatt. Den Reigen der eröffnet der bulgariſche Major dem der Ungar Rotter folgte. Segelflugvorführungen Drenikoff, Dann begei⸗ ſterte die deutſche Segelfliegerin Hanna Reitſch. a Die Winden Schleppvorfüb⸗ rungen der ilalieniſchen Segelflieger wur- den ebenfalls beifällig aufgenommen. Dann zeigten ihre mokorloſen Künſte die beiden Oeſterreicher Gumpert und Lerch, der Schweizer Schreiber und der Jugoflawe Stanojewic auf deulſchen„Buſſarden“. Veitſprung⸗Sieg mit Weltrekord Jeſſe Owens zweite Goldmedaille.— Long gewinnk die„Silberne“. Der von 16. Teilnehmern beſtrittene Vor⸗ kampf im Weitſprung wurde auf der auf der Nordſeite gelegenen Sprungbahn durchgeführt. Bereits im erſten Durchgang ſetzte ſich der ſich tief duckende und tiegerhaft anlaufende Jeſſe Owens mit einer Weite von 7,74 Metern vor dem Japaner Tajima mit 7,65 und dem Deut⸗ ſchen Long mit 7.54 an die Spitze und ſtellte gleichzeitig einen neuen olympiſchen Rekord auf. Im zweiten Durchgang überſprang FJeſſe Owens zum zweiten Male die olympiſche Re⸗ kordmarke und landete bei 7,87 Meter. Long verbeſſerte ſich auf 7,74 Meter und ſchob ſich damit auf den zweiten Platz vor den Japa⸗ ner. Großes Pech hatte Leichum, der zweimal bei großen Weiten knapp übertrat. Auch Bäumle blieb bei ſeinem erſten Sprung von 7,32 ſtehen. Eine großartige Leiſtung vollbrach⸗ te im dritten Gang der Italiener Maffei, der mit 7,73 Metern einen neuen Landesrekord aufſtellte und damit dicht zu Long heranrückte. Aber ſchon kurz darauf ſetzte Long⸗Leipzig zu ſeinem nächſten Sprunge an, erzielte 784 Me⸗ ter und verbeſſerte damit ſeine bisherige Beſt⸗ leiſtung um 2 em. Owens hatte in dieſem Durchgang nur 7,75 erzielt. Dem guten Bei⸗ ſpiel von Long folgte Leichum, indem er ſich mit ſeinem erſten gültigen Sprung von 7,52 Metern für die Entſcheidung qualifizierte. Da⸗ gegen fiel Bäumle aus. Zum Endkampf traten dann folgende ſechs Mann an:: Owens 7,87 m, Long 7,84 m, Maf⸗ fei⸗Italien 7,73 m, Tajima⸗Japan 7,74, Clark⸗ USA. 7,60 u. Leichum Deutſchland mit 7,52 m. Ein dramatiſcher Endkampf entſpann ſich nun auf der Nordbahn zu Füßen der Ehren- logen. Der Leipziger Lutz Long bewies ſeine große Beſtändigkeit auch im erſten Sprung der Entſcheidung. Mit 7,73 Metern blieb er über dem internationalen Durchſchnitt. In dieſem Durchgang war er ſogar am beſten, da er Owens übertraf. Endloſer Jubel galt dem Leipziger, als er im zweiten Durchgang mit 7,87 Metern ſeinen eben erſt aufgeſtellten deutſchen Rekord um weitere 3 em verbeſſerte und gleichzeitig mit Jeſſe Owens zuſammen die Spitze hielt. Doch der Amerikaner riß ſich zuſammen, ſprinterte los, und mit mächtigem flachen Sprung erkämpfte er ſich mit 7.97 Me⸗ tern erneut die Führung. Eine weitere ſchöne Ueberraſchung war es für uns, als der nicht recht in Form ſcheinende Wilhelm Leichum in ſeinem letzten Sprung alles auf eine Karte ſetzte und ſich mit 7,73 Metern zuſammen mit dem Italiener Maffei den 4. und 5. Platz teil⸗ te. Den Höhepunkt des großartigen Kampfes aber bildete wieder einmal Jeſſe Owens, der mit dem letzten Sprung von 8,06 Metern einen neuen Weltrekord aufſtellte und damit ſeinem zweiten Olympiaſieg eine beſondere Bedeu⸗ tung gab. Aympiſcher Welllampf-Kalender 5. Tag, Millwoch, 5. Auguſt: 9.00 Uhr Moderner Fünfkampf, Schwimmen 72 Schwimmſtadion Einzel⸗Florettfechten Turnhalle 9.30„ Segeln Kiel 10.30„ Leichtathletik: 110 m⸗Hürden, Vorläufe Olympiſches Stadion Stabhochſprung, Ausſcheidung Olympiſches Stadion Diskuswurf, Ausſcheidung Olympiſches Stadion 110„ 1500 m. Vorläufe Olympiſches Stadion 3 Start zum 50 Kilometer⸗Gehen Olympiſches Stadion 14.00„ Polo, Ausſcheidungsſpiele Polofeld 15.00„ Leichtathletik: 200 m, Zwiſchenläufe Olympiſches Stadion Diskuswerfen, Vorkampf und Entſcheidung Olympiſches Stadion 15.50„ 80 m⸗Hürden, Frauen, Vorläufe Olympiſches Stadion 16.00„ Stabhochſprung, Entſcheidung Olvmpiſches Stadion 16.30„ 110 m⸗Hürden. Vorläufe Olympiſches Stadion 17.00„ 1500 m-Vorläufe Olympiſches Stadion 17.90„ 80 m⸗Hürden, Frauen, Zwiſchenlauf Olompiſches Stadion 18.00„ 200 m⸗Entſcheidung Olvmpiſches Stadion 18.10„ 50 Kilometer⸗Gehen, Ankunft Olympiſches Stadion 15.00„ Florett⸗Einzelfechten Turnhalle 16.30„ Frauen⸗Florettfechten, Entſcheidung Turnhalle Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele 2 Hockey⸗Stadion 1750„ Fußball⸗Ausſcheidungsſpiele, 1. Runde Berliner Plätze 20.00„ Florett⸗Einzelfechten Turnhalle Gewichtheben in Mittel⸗ und Schwergewicht Deutſchland⸗Halle Deutſcherſeits glänzten ſchließlich noch die „alten Kanonen“, der Weltrekordſegelflieger Bräutigam und die Segelflugmeiſter Ludwig Hofmann und Huth. i Begrüßungsabend der deulſchen Krafffahrt Korpsführer Hühnlein ehrt die Sieger der Internationalen Sternfahrt. Berlin, 4. Auguſt. Für die zu den 11. Olympiſchen Spielen in der Reichs hauptſtadt eingetroffenen ausländiſchen und auswärtigen Kraftfahrer fand in dem mit den Flaggen der an den Olympiſchen Spielen beteiligten Staa⸗ ten geſchmückten Feſtſaal von Kroll ein„Be⸗ grüßungsabend der deutſchen Kraftfahrt“ ſtatt, der in der Anſprache des Korpsführers Hühn⸗ lein und in der feierlichen Siegerehrung ſei⸗ nen Höhepunkt fand. Als Präſident der Oberſten Nationalen Sportverbände für die deutſche Kraftfahrt und Führer des deutſchen Kraftfahrſports hieß Korpsführer Hühnlein die Kraftfahrer aus allen Ländern der Welt in der Reichshaupt⸗ ſtadt auf das herzlichſte willkommen. Dann be⸗ grüßte Korpsführer Hühnlein als den Vertre⸗ ter der Geburtsſtätte des olympiſchen Gedan⸗ kens, Griechenlands, den Präſidenten des Königlich- griechiſchen Automobilklubs, der von Athen aus die Fahrt antrat und dafür 3631 Punkte erhielt. Die höchſte Punktzahl al⸗ ler ausländiſchen Teilnehmer erreichte ein tſchechoſflowakiſche Fahrer, der ſeinen Weg quer durch Deutſchland, Dänemark, Schweden, Norwegen bis zur nordöſtlichſten Grenze Finnlands nahm. Hier vom Nördlichen Eis⸗ meer ſtartete er zur Olympia⸗Sternfahrt und erzielte nach Zurücklegung von 10000 Km. 4368 Punkte. Er iſt damit der Gewinner des vom Korpsführer für den beſten ausländiſchen Fahrer ausgeſetzten Ehrenpreiſes. Die inter⸗ nationale Trophäe des F. J. C. M. errang die aus 14 Teilnehmern beſtehende Mannſchaft des Motorradklubs von Eſtland, die mit 15727 Punkten die höchſte Wertungsziffer auf ſich vereinigen konnte. Nach der Siegerehrung und der Verteilung der Goldenen, Silbernen und Bronzenen Me⸗ daille verblieben die ausländiſchen Gäſte mit den NSKK.⸗Männern u. ihren Angehörigen noch mehrere Stunden in angeregter Unter- haltung. Zu dem Empfangsabend waren auch führende Männer aus Partei und Staat, vie⸗ le Mitglieder des diplomatiſchen Korps und hohe Offiziere der Wehrmacht ſowie zahlreiche Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees erſchienen. Wellanſchauliche schulung der Polizei erfolgt durch SS. Berlin, 4. Auguſt. Der Chef der Ord- nungspolizei, Daluege, hak an den Bun- desleiter des Kameradſchaftsbundes deutſcher Polizeibeamten, SS-Skandarkenführer Luck⸗ ner, folgendes Schreiben gerichtet: „Der Reichsführer SS und Chef der deut- ſchen Polizei hal im Einvernehmen mit dem Beauftragten des Stellverkrekers des Füh- rers beſtimmt, daß die welkanſchauliche Schu— lung der Polizeibeamten durch die Schutz- ſtaffel, und zwar durch das Raſſe- und Sied⸗ lungsamt, vorgenommen wird. Die eingelel⸗ keken Schulungskurſe im Polizeihaus Kur- mark laufen weiter.“ Exploſion in einer ilalieniſchen Dynamilfabrik. DB. Rom, 4. Auguſt. Wie die Agen⸗ zia Stefani berichtet, erelgneke ſich in Or- betello(etwa 100 Kilomeker nordweſtlich von Rom am Meer gelegen) in einer Dynamik- fabrik aus unbekannken Gründen eine Ex- ploſion. Wan beklagt fünf Tote und meb⸗ rere Schwerverletzte, ſowie eine Reihe Leicht- verletzter. Man vermutet noch weitere Opfer unter den Trümmern. Von dem Unglück wurden drei Abkeilungen der Fabrik, die einer Privatgeſellſchaft gehört, bekroffen. schweres Aulounglück bei Seefeld in Tirol Seefeld(Tirol). 4. Aug. Dienstagmittag wurde bei der ungeſchützten Bahnüberfahrt in Seefeld, die ſchon wiederholt der Schauplatz ſchwerer Unglücksfälle war, ein reichsdeutſcher Kraftwagen von einem Zug der Mittenwald⸗ bahn erfaßt. Das Auto wurde von Frau Baronin Neurath. einer Schwägerin des Reichsaußenminiſters, geſteuert. Von den In⸗ ſaſſen des Wagens wurde die Mutter der Frau von Neurtah auf der Stelle getötet. Baronin Neurath erlitt einen komplizierten Unterſchenkelbruch, die Tochter komplizierte Brüche beider Schenkel, der Sohn der Frau von Neurath ſchwere Knie- und Unterſchenkelver⸗ letzungen Die Verletzten wurden von der Innsbrucker Rettungsgeſellſchaft in ein Inns⸗ brucker Sanatorium verbracht. der Mann mit der unerſchülterlichen Ruhe Der beſte Starter der Welt, Miller, übt auch diesmal in Berlin ſein verantwortungs⸗ volles Amt aus.(Schirner, K.) Grauenhafter Mord in Oeſterreich vor dem Skandgerichk. Drei Todesurkeile. Wien, 4. Auguſt. Das Skandgericht in Graz verurteilte am Dienstag die 44jährige Bäuerin Marie Färchner und zwei Holz- knechtke wegen Mordes zum Tode durch den Strang. Der Prozeß hak in ganz Heſter- reich großes Aufſehen erregt. Vor knapp einem Wonak ging bei Mall- niz in Kärnten auf der 2000 Meker ho- hen Ochsner-Alm die Sennhütte des Bau- ern Färchner in Flammen auf. Unter den Trümmern fand man Reſte der zerſtückelten Leiche des Färchner. Zwei Holzknechte hatten, wie die Feſtſtellungen er⸗ gaben, den Bauern in die Sennhükte gelockt und getötet. Seine Leiche hatten ſie dann zerſtückelt und die Hütte in Brand geſteckt. Die Anſtifterin zu der Tat war die Frau des Ermordeten. Sie hatte ein ganzes Jahr lang verſuchk, die beiden Holzknechte durch Geld- verſprechungen zum Mord zu überreden. Dabei ging ſie ſogar ſchließlich ſo weit, daß ſie ſich den beiden Mördern vor die Füße warf und ſie mit erhobenen Hän⸗ den um die Tal erſuchle. Zuerſt ſollte die Sennhütte mit dem Bauern mit Dynamit in die Luft geſprengt werden. Der Sprengſtoff wurde auch beſchafft, aber ſchließlich wurde das Verbrechen doch auf die oben geſchilderte Art begangen. Anſchei⸗ nend wollte ſich die Bäuerin in den Beſitz des Anweſens ihres Mannes ſetzen und die- ſes verkaufen, um ihren Liebhaber heiraken zu können. Ein Todesurteil des Grazer Standgerichts vollſtreckt. Wien, 4. Auguſt. Auf das Geſuch der Ver⸗ teidigung hat der Bundespräſident die in dem Grazer Standgerichtsprozeß zum Tode verur⸗ teilte Frau Färchner zu lebenslänglichem Ker⸗ ker begnadigt. Einer der beiden zum Tode ver⸗ urteilte Holzknechte wurde zu 20 Jahren ſchwe. ren Kerkers begnadigt. Der andere Holzknecht wurde um 21 Uhr durch den Strang binge⸗ richtet General Minami neuer Generalgouverneur von Koren Tokio, 4. Aug.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Die japaniſche Preſſe teilt in Extrablättern den Rücktritt des Generalgouverneurs von Korea, General Ugaki, mit und gibt gleichzeitig be⸗ kannt. daß ſich General Min am! bereit er⸗ klärt habe, dieſen Poſten zu übernehmen. Die Zuſtimmung des Kaiſers ſei baldigſt zu erwar⸗ ten. Mit dem Rücktritt Ugakis wurde trotz ſei⸗ ner bedeutenden Erfolge auf dem Poſten des Generalgouverneurs von Korea ſeit langem gerechnet. Ugaki hatte früher viermal den Poſten des Kriegsminiſters inne. Dabei führte er 1925 die von Militärkreiſen ſtark kri⸗ tiſierte Verringerung der japaniſchen Armee durch. General Minami war bis zu den Februar⸗ ereigniſſen japaniſcher Botſchafter in Mandſchukuo und gleichzeitig Ober⸗ kommandeur der Kwantungarmee. Bei Beginn der Beſetzung der Mandſchurei durch Japan im Jahre 1931 war er Kriegsminiſter. Die hervorragenden Fähigkeiten Minamis werden allgemein anerkannt. Man ſagt ihm eine be⸗ deutſame politiſche Zukunft voraus. „ l let, Ut ottungs⸗ det, K.) — 0 ul. cht i hre Hog ic hen Oeſter⸗ Mull let ho Bau af. te det Jbei gen et- gelocht bunt ſtechl. 1 des t g Oed. den. peil, t lie an · aurern erben. cher 0 uf aſchel Beſtz 0 de kicaten nicht 1 Vel hem tu 1 bel⸗ che, echt inge 8) inden Korea. g be tit kl⸗ Die . 6 el 1 bes agen den bei fel ine tua in Ober⸗ ain 1 in Die ede * Neuzeilliches Wohnen Im Herbſt iſt wie alljährlich große Um⸗ zugszeit, die Hausfrau ſteht vor man⸗ cherlei Erwägungen und erkennt: es geht nicht ohne eine Erziehung zum zeitgemäßen, d. h. zum vernünftigen, geſunden und praktiſchen Wohnen. Unſere Wohnſitten müſſen ſich. den Forderungen des modernen Lebens anpaſſen. Erſt dann wird es möglich ſein, unter geringſtem Platzaufwand bequem, praktiſch und hygie⸗ niſch zu wohnen. Dazu muß freilich der Unfug der„guten Stube“ mit ihren Plüſch⸗ ſeſſeln und Kanapees, ihren Nippes und künſtlichen Blumen, Portieren und ſonſti⸗ gen Staubfängern, endgültig fallen. Wir brauchen den Salon nicht, in den unſeren Kindern der Zutritt verboten iſt, wir haben für die ſchweren, erdrückenden Möbel aus Großmutters Zeiten keinen Platz und keinen Sinn mehr, ein Paradezimmer iſt überflüſſig, wenn es auf Koſten der Wohn⸗ und Schlafräume geht. Auf dieſe kommt alles an, denn man wohnt nicht für an⸗ dere, ſondern für ſich. Größe und Zahl der Räume richten ſich nach den Bedürf⸗ niſſen, die unbedingt erfüllt werden müf⸗ ſen. Und da heutzutage keine Wohnung an Raumüberfluß leidet, müſſen die Be⸗ dürfniſſe auf ein Minimum eingeſchränkt werden: lebensnotwendig ſind Räume zum Wohnen, Eſſen, Schlafen und Wirt⸗ ſchaften(Kochen und Waſchen) die, nach Zwecken getrennt, durch den Grundriß zu⸗ ſammengefaßt und organiſch zum Ganzen gefügt werden müſſen. Dieſe Räume mögen getroſt kleiner und niedriger ſein, als man das früher gewohnt war— bei richtiger Ausnutzung des Vorhandenen können ſie dennoch komfortabel ausge⸗ ſtattet und ſelbſt geſteigerten Lebens⸗ anſprüchen gerecht werden. Die moderne Wohnung braucht den in⸗ neren Ausbau. Es liegt in der Struktur der wirtſchaftlichen und ſozialen Entwick⸗ lung, daß der arbeitende Menſch von heute ſich von allem Ballaſt freizumachen ſucht, auch vom Ballaſt des Hausrats. Früher mußten Waſſer, Licht, Herd und Kohle von draußen hereingebracht werden, heute iſt das alles an den Raum gebunden. Aber nicht nur Heizung, Beleuchtung, Waſch⸗ becken und Badewanne gehören bereits zum Bau, man fängt auch an, die Küchen⸗ einrichtung und weiter die Schränke für Kleider, Wäſche, Koffer, Geſchirr uſw. einzubauen. Mit dem Wegfall dieſer Mö⸗ bel wird bedeutend an Wohnraum gewon⸗ nen, durch ihre ſerienmäßige Herſtellung wird ihre höchſte Zweckmäßigkeit und beſte Formgebung erreicht. In dieſer Richtung führt der Weg weiter, und eines Tages wird der neue Wohntypus ſo ausgeprägt ſein, wie er es zu allen ſtilſicheren Zeiten im Bürger⸗ wie im Bauernhaus der Ver⸗ gangenheit geweſen iſt. Dann wird uns die Erinnerung an das geiſtloſe Durcheinander, das heute ſo manche zindividuell“ eingerichtete Wohnung dar⸗ ſtellt, peinlich berühren wie das bar⸗ bariſche Sammelſurium eines Parvenus. Dann werden wir es als Zeichen geiſtiger Armut und falſchen Denkens werten, wenn man Telefonapparate auf Rokokomöbeln ſieht und Schlagermuſik in Biedermeierzim⸗ mern macht. Dann werden wir auch keine Angſt mehr vor der Uniformität haben, wie wir uns ja ſchon heute damit abge⸗ funden haben, daß der moderne Menſch in allen ziviliſierten Ländern der Welt das gleiche Gewand trägt. Bis dahin iſt noch viel zu tun, denn noch iſt nicht einwal überall das Verlangen da, in der formalen Ausgeſtaltung der Wohnung das Stil⸗ empfinden der lebenden Generation aus⸗ zuprägen. Dieſes Stilempfinden zielt auf eine neue Harmonie ab. Ihre Elemente ſind: Rein⸗ heit, ja Strenge der Formen, wie ſie aus den Funktionen der Gegenſtände entſtehen; feinſte Abgewogenheit der Proportions⸗ verhältniſſe, ſowohl der Teile auseinander wie des Ganzen zu den Teilen; genaueſte Abſtimmung von Farben, Flächen und Körpern gegeneinander und zum Geſamt⸗ raum. Die Einhaltung dieſer Prinzipien bringt die optiſche Ruhe der Bewegtheit mit ſich, wie ſie der Menſch jeweils ver⸗ langt. Ein Beiſpiel: Wenn grundſätzlich alle Höhenmaße einer Zimmereinrichtung einander angeglichen werden, ſo daß etwa die Höhe der Fenſter mit der der Schränke oder Regale, mit den Wandbildern uſw. korreſpondiert, während alle Sitzgelegen⸗ heiten und andere niederen Möbel ein⸗ ander entſprechen, ergibt ſich auf dieſer be⸗ wußten Abſtimmung, falls die beiden Höhen in einem guten Verhältnis zueinander und zur Zimmerhöhe ſtehen, ein ungemein wirkſamer Eindruck beruhigten Daſeins, der nun nach Belieben durch farbige Mit⸗ tel(Wände, Möbel, Teppiche) verſtärkt oder zu Gunſten einer gebändigten Leb⸗ haftigkeit abgewandelt werden mag. In einem ſo organiſierten Raum macht ſich ein Zuviel ſogleich bemerkbar, in ihm iſt der Punkt, an dem eine Vaſe oder eine Schmuckfigur den Akzent gibt, leicht zu fin⸗ den, in ihm beantwortet ſich die Frage, ob eine Wandfläche Bildverzier verträgt, ob leichte Stores oder ſchwere Gardinen vor die Fenſter gehören, welche Beleuchtungskörper in Frage kommen, von ſelbſt. Denn kein Ding im Raum ſteht, hängt, für ſich ſelbſt, jede Höhe und Breite ſucht ihre Ent⸗ ſprechung in ähnlichen Verhältniſſen, je⸗ der Farbton ſucht ſeine Ergänzung, jede Form ihre Einordnung ins Ganze. Spielen Jie? Das haben Sie gewiß auch ſchon geſpürt: es muß nicht immer geredet werden. Wenn Sie ein bißchen abgeſpannt ſind und trotz⸗ dem mit Menſchen zuſammenſein müſſen, oder wenn abends Ihr Mann müde nach Hauſe zurückkehrt und kein rechtes Geſpräch aufkommen will, dann bemühen Sie ſich nicht, große Themen zur Bele⸗ bung einer Unterhaltung zu finden, die doch nicht fruchtbar werden kann, weil Sie oder Ihr Partner nicht in Form ſind, und laſſen Sie auch das immer wieder Durchſprechen des Alltäglichen beiſeite. Vielmehr: Spielen Sie! Es iſt nicht unter Ihrer Würde, der Würde eines Erwachſenen, denn nichts, was kindlich iſt, wird je unter Ihrer Würde ſein. Und wenn es Ihnen gelingen ſollte, ſo phantaſiebegabt, ſo hingeriſſen, ſo un⸗ Training für klares Formulieren, für planmäßiges Denken und für Logik iſt. Viele andere Spiele gibt es. Kennen Sie dies, zu dem man aber mindeſtens drei Perſonen braucht: Zwei von ihnen gehen vor die Tür, die übrigen beſtimmen, wer die beiden„ſein“ ſollen, alſo ſagen wir etwa: Goethe und Henny Porten. Dann wird(natürlich ohne daß der andere es hört) jedem der Spielhelden geſagt, wer der andere iſt, und dann müſſen die Bei⸗ den ein Geſpräch miteinander führen, ſo eben, als ob ſich Goethe mit Henny Por⸗ ten unterhielte. Und jeder der Beiden muß erraten, wer er ſelbſt iſt. Verſuchen Sie es einmal, es entſtehen bezaubernd komi⸗ ſche Situationen. Unmöglich, Ihnen alle Spielarten auf⸗ zuzählen. Denken Sie nur an die ſchönen albernen Schreibſpiele: Steckbrief, Falte⸗ brief, Galgen! Sie wiſſen doch, Galgen: Man nimmt ein Wort und ſchreibt nur die Anfangs⸗ und Endbuchſtaben: Alſo z. B. Hyazinthe„H—e“. Der andere muß nun die Konſonanten und die Vokale raten, die da auf jeden der leeren Striche gehören. Und für jeden falſchen Buchſtaben malen Sie ihm einen neuen Strich an einen klei⸗ nen Galgen. Iſt der Kahr e und das ganze Figürchen, beides ungefähr aus 12 Strichen beſtehend, fertig, ohne daß Ihr dummer Partner das Wort geraten hat, dann hat er verloren. Es iſt ſchon manches Unglück auf der Welt entſtanden dadurch, daß zuviel ge⸗ redet wurde. Aber ich glaube kaum, daß jemand zuviel„Mühle“ oder„Galgen“ ge⸗ ſpielt hat. Ihre Nerven, von dem Leben in dieſer Zeit oft über Gebühr angeſtrengt, brauchen Entſpannung. Sie werden ſie finden, wenn Sie die paar Schritte zurück ins Paradies Ihrer Kindheit gehen. und beſchwert zu ſpielen wie ein kleines ſpielen. Menſchlein, dann wird das das AIllanaanmgnnmttdndaannauamhannnunanenmungaananeanmdnnunnumennnnnnnndennennmndnummnunnunn ſchönſte Zeichen für Sie ſein. Ich denke gar nicht an ſo be⸗ liebte Modeſpiele wie Bridge und Nommee, denn er⸗ ſtens gehören da⸗ zu mehrere Leute, und Ihr Spiel ſoll doch vor allem eine ſtille und hei⸗ tere Stunde zwi⸗ ſchen zwei Men⸗ ſchen allein ſchaf⸗ fen. Darum ſcheuen Sie ſich nicht, an ſo reizend törichte Spiele wie Halma, Mühle oder Puff zu den⸗ ken. Und wenn Sie außerdem noch auf ein bißchen Gedankenarbeit Luſt haben ſollten, dann können Sie ſich ja an dem wunderbarſten und klügſten aller Spiele, dem Schach⸗Spiel ver⸗ ſuchen. Nun überfällt Sie die Luſt, zu ſpielen, aber zu Ihrem Schrecken merken Sie, daß Sie kein einziges Brettſpiel im Haus ha⸗ ben? Aber es muß ja nicht abſolut ein Brettſpiel ſein, es gibt ſo viele Spiele, zu denen man keine Requiſiten braucht. Kennen Sie dieſes: Konkret und Ab⸗ ſtrakt? Man ſpielt es am beſten zu zweit, und es beſteht darin, daß einer der beiden Partner ſich irgendeinen Gegenſtand denkt und der andere ihn, durch langſam einkrei⸗ ſende Fragen erraten muß. Daher auch der Name, denn um dieſen, oft fernliegen⸗ den Gegenſtand zu erraten, muß man ja zuerſt wiſſen, ob er konkret, alſo aus dem „Menſchenreich“, dem„Tierreich“, dem „Mineralreich“ oder dem„Pflanzenreich“ iſt. Viel ſchwerer wird die Sache ſchon, wenn er abſtrakt, alſo ein Gedanke oder eine Idee, eine Handlung oder ein Ge⸗ ſchehnis iſt. Die Rollen, und das iſt das Schöne an dieſem Spiel, ſind völlig gleich verteilt, denn der Antwortende hat es oft nicht leicht, den Charakter ſeines Gegenſtandes zu umſchreiben. Es iſt ein Spiel, das ſchwer oder leicht geſtaltet, je nach der Wahl des zu erraten⸗ den Gegenſtandes, ein ganz wundervolles In unserm Bilde sehen Sie die vier typischen Formen: Herbst 1936. All- jährlich erscheinen An- fang August die neuen Hüte und lösen Erstau- nen, Freude und Verwun- derung aus. Man fragt wohl unwillkürlich: eben waren die Köpfe doch noch flach und jetzt stei- gen sie auf einmal wieder hoch empor?! Das eben muß man ver- stehen lernen: die Mode ist wandelbar und muß wandelbar bleiben, wenn man sie nicht vergewalti- gen will. Wenn wir uns klar machen, wie groß ihre wirtschaftliche Be- Die neuen Hüte deutung ist, wie vielen Hunderttausenden sie das Brot gibt, werden wir sie in Zukunft mit anderen Augen anschauen, und nicht gegen sie eifern aus Unverständnis. Doch nun wieder zu den neuen Hü- ten. Sie sind hoch, Zylin- derähnlich, rückwärtig flach heruntergezogen, oder die Köpfe gehen spitz in die Höhe. Und alle Arten und Formen sind reich garniert. Band und Federn wetteifern mitein- ander, sich bei den Frauen einzuschmeicheln. An Far- ben sieht man alle dunk- len Südweintöne, daneben Braun und Schwarz. Archiv Aufwörts-Verlag M uud 1 Als Entfettungsmittel der . kann man Tomaten anwenden. as Geſicht wird gut gewaſchen und mit einem groben Handtuch getrocknet und dann mit dem Saft einer reifen Tomate eingerieben. Nach etwa einer Viertel⸗ ſtunde wird die Haut zunächſt mit lau⸗ warmem Waſſer abgewaſchen und dann kalt nachgeſpült. Bei häufigerem Anwen⸗ den dieſes Mittels wird die Haut friſch und geſund werden. * Blaſen an den Füßen, die man durch lange Wanderung oder ſchlechtſitzende und faltige Strümpfe, auch durch ſchlechtes Schuhwerk erhält, dürfen keineswegs auf⸗ geſtochen werden. Man ziehe Schuh und Strumpf aus und lege ein in Alkohol ge⸗ tränktes Leinenläppchen auf. In der Re⸗ gel ſind dann am anderen Morgen die Blaſen beſeitigt. Man tut gut daran, den Fuß etwas zu ſchonen. Wadenkrämpfe, die ſich oft beim Schwim⸗ men einſtellen, ſind eine ſchmerzhafte Zu⸗ ſammenziehung der Wadenmuskeln. Zu⸗ meiſt genügt es, um ſie zu beheben, wenn man die Muskeln gleichmäßig maſſiert, daß heißt hin und herſtreicht und den Fuß beugt. Sollten ſie nicht vergehen, reibt man die Waden mit Kampferſpiritus ein. 2 2 455 1 0 Fahnenwäſche. Die Fahnen müſſen ſauber ſein. Man muß ſie einer Naßwäſche unterziehen, wenn ſie durch das Anſtreifen an die Hausfront, an den Balkon oder die Fenſterſimſe ſchmutzig werden oder Schmutz⸗ ſtreifen aufweiſen. Um ein Ineinander⸗ laufen der Farben zu vermeiden, löſt man zweckmäßig Gallſeife in warmem Waſſer auf. Man ſchabt zu dieſem Zweck die Gall⸗ ſeife recht fein und verquirlt ſie in war⸗ mem Waſſer. Man rechnet auf zwei Liter Waſſer einen gehäuften Eßlöffel Seife. Die Fahne muß dann ſtrichweiſe mit den Hän⸗ den gut durchgewaſchen und mehrmals ge⸗ ſpült werden. Das Spülen muß in klarem Waſſer erfolgen; dem letzten Spülwaſſer iſt Eſſig, auf zwei Liter ein Eßlöffel, beizu⸗ fügen. Im halbfeuchten Zuſtand muß ſie gebügelt werden. . Reinigung von Holzgeräten. Hierzu darf niemals Soda Anwendung fin⸗ den, da dieſe das Holz grau macht. Als Scheuermittel benutze man geſiebten Sand und reibe ſtets der Faſer nach. Für Bretter und Tiſche benutzte man die Wur⸗ zelbürſte zum Scheuern, für Löffel und Quirle genügt ein feſter Lappen, auf den man den Sand ſtreut. Holzwaren dürfen nie auf dem heißen Herd oder in der hei⸗ zen Sonne getrocknet werden, da ſie ſich ſonſt krumm ziehen. Flecken von Spinat, Rotkohl oder anderen Gemüſen kann man mit pulveriſierter Schwefelblüte entfernen. *. Reis wird körnig und bleibt trocken, wenn man ihn folgendermaßen behandelt: Nach dem Waſchen lege man ihn in reich⸗ lich kochendes und geſalzenes Waſſer und läßt ihn darin 10 Minuten kochen. Dann legt man ihn auf einen Durchſchlag, gießt kaltes Waſſer darüber und dann nochmals kochendes Waſſer. Man läßt ihn dann ab⸗ laufen und gibt ihn ſofort auf den Tiſch. G 1 Ne Ein paar gute Saft⸗Rezepte Apfelſaft. 3 Liter Reinetten und 3½ Liter Borsdorfer Aepfel wiſche man mit einem Tuche ſauber ab, befreie ſie von den Stielen und Blüten, ſchneide ſie ungeſchält in Stücke, ſetzt ſie mit ſo vielem Waſſer aufs Feuer, daß ſie damit bedeckt ſind, und koche ſie ziemlich weich. Dann ſchütte man ſie auf ein aufgeſpanntes Tuch und laſſe den Saft abtropfen. Am nächſten Tage gieße man den Saft von dem trüben Bodenſatze behutſam ab, vermiſche ihn mit Zucker(500 g Saft mit 375—500 g Zucker), ſetze ihn aufs Feuer, koche ihn unter ſorgfältigem Abſchäu⸗ men raſch ſo kurz ein, daß er von einem dar⸗ eingetauchten Löffel breit und gallertartig tropft, füge den durch ein Sieb gegoſſenen Saft von 2 Zitronen hinzu, laſſe den Aepfel⸗ ſaft damit noch einige Minuten kochen, ſchäume ihn gut aus, nehme ihn vom Feuer und fülle ihn heiß in Gläſer. Quittenſaft. Dazu werden ſchöne gelbe Quitten genommen, mit einem Tuche recht rein abgerieben, ungeſchält in Stücke geſchnitten, mit ſoviel Waſſer, daß es darüberſteht, aufs Feuer geſetzt, weich gekocht und zum Abtropfen auf ein aufgeſpanntes Tuch geſchüttet. Mit dem Safte verfährt man im übrigen wie bei dem Aepfelſaft. Preißelbeerſaft. Man wäſcht recht reife Preißelbeeren, läßt ſie auf gelindem— flüſſig werden, kocht* dann auf ſtärkerem Feuer weich und läßt den Saft durch ein auf⸗ eſpanntes Tuch klar ablaufen. Auf ein reich⸗ iches Liter Saft nimmt man 750 Gramm Zucker, kocht den Saft damit auf, ſchäumt ihn rein ab und läßt ihn unter oft wiederholtem Abſchäumen ſo lange kochen, bis er breit und gallertartig vom Löffel tropft, nimmt ihn vom Feuer, läßt ihn einige Minuten abküh⸗ len, ſchäumt ihn dann noch einmal ab und füllt ihn in Gläſer.— Man muß beim Ein⸗ kochen der Fruchtſäfte mit Zucker ſehr auf⸗ merkſam ſein, daß man ſie weder zu wenig, 3 kurz einkoche; im erſteren Falle bleibt der Saft nach dem Erkalten flüſſig, wogegen er, wenn man ihn zu kurz kocht, ſeine ſchöne Farbe verliert und erkaltet einem zähen Sirup gleicht. Um ſicher zu gehen, laſſe man wäh⸗ rend des Einkochens von Zeit zu Zeit ein paar Tropfen des Saftes auf einen kalten 3 Teller fallen; nach dem Erkalten erſelben kann man leicht beurteilen, ob der Saft den richtigen Grad der Einkochung er⸗ reicht hat oder nicht. Luftdichtes Verkorken von Flaſchen erreicht man dadurch, daß man die Korken vorher einige Minuten in Oel legt. Dadurch werden die Korke waſſerdicht. Korke paſſend zu machen Will ein Kork nicht paſſen, weil er zu dick iſt, ſo verſuche man ja nicht, ihn außen dünner zu ſchälen, ſondern ſchneide mit ſcharfem Meſ⸗ ſer ein keilförmiges Stück heraus, dann wird er leicht und dicht paſſen. VV v S — SE — 33 — b 3 — ee Garnitur aus Tag⸗ hemd und Beinkleid mit Bogeneinfaſſung. Büſtenhalter und Beinkleid, beide beſtickt, als Garnitur. Leichte duftige Woche ſelber zu arbeiten iſt vielen ein Vergnügen. Sie machen eine reizende Sommer⸗ handarbeit daraus. Zärtlich ſtrei⸗ chen die Finger über den ſeidigen Stoff, und flink fügt die Nadel Stich an Stich, bis das kleine Wunderwerk fertig iſt. Wer ſich ſelbſt ſeine Wäſche anfertigt, ver⸗ ziert ſie gern mit einer feinen Stickerei, mit kurzen Stückchen Hohlnaht, mitzierlicher Dickſtickerei oder der beliebten Aufnäharbeit. Hohlnähte erfordern einen Stoff, aus dem ſich die Fäden leicht aus⸗ ziehen laſſen, wie Batiſt oder Waſchſeide. Aufnäharbeit läßt die Wahlzu, ob man den gleichen Stoff oder ein dünneres Material, die e Farbe oder eine zweifle in nwendung bringen will. Dickſtich⸗ ſtickerei wird in Plattſtichtechnik über einer aus Kreuzſtichen ge⸗ bildeten Unterlage oder über Plattſtichen, die in entgegengeſetz⸗ ter Richtung liegen, 1 8 Nichts davon iſt ſchwierig für die in weiblichen Handfertigkeiten Be⸗ wanderte. Das Nähen der Wäſche⸗ ſtücke wird der ſchnelleren Fertig⸗ ſtellung wegen meiſt auf der Näh maſchine vorgenommen. Hand- genähte Wäſche bleibt mehr eine perſönliche Liebhaberei Einzelner. Man gibt Hemden und Hemdhoſen vielfach die dem Körper folgende Büſtenhalterform, und macht auch die Unterkleider durch Abnäher an⸗ liegend, weil man erkannt hat, wie 21 die Form der Unterkleidung en guten Sitz des Kleides be⸗ einflußt. Neue Garnituren aus Büſtenhalter und Beinkleid wer⸗ den teilweiſe den altbekannten Zuſammenſtellungen von Hemd und Beinkleid vorgezogen. Unter den Pyjamas trifft man neue Schlafanzüge, die in gleicher Art wie die Wäſche mit feiner Hand⸗ ſtickerei aufgeputzt ſind. Sie wirken Ullſtein⸗Schnittmuſter Ullſtein⸗Schnittmuſter W 1848 W 1843 Roſa ſeidenes Bett⸗ jäckchen, von gelben Spitzchen begrenzt. Ullſtein⸗Schnittmuſter Nachthemd(Kimono; form) mit roſa Ein⸗ faſſung und Hohlnaht. Ullſtein⸗Schnittmuſter viel weiblicher als die ſtrengen An. züge im Herrenſchnitt und gleichen ſich dadurch mehr den Nachtklei⸗ dern an, bei denen ja auch ein Zug W 1900 W 1822 zum weiblich Geſchmückten feſt⸗ Unterkleid mit zierlicher Handſtickerei und Bogen. Ullſtein⸗Schnitt W 1880 Beſtickte Hemdhoſe in Büſtenhalterform. Ullſtein⸗Schnitt W 1879 Hausjacke aus bunt. Kretonne im Schnitt einer Koſtüm jacke. Ullſtein⸗ Schnitt W 1854 Ein beſticktes Nachthemd, das wie ein Kleid aus ſieht. Ullſtein⸗Schnitt W 1878 Frauen-Beilage der Viernheimer Volkszeitung Sommerwãsche= Sommerkleidchen nachſteht. Ullſtein⸗Schnitt W 1 iſt. Faſt wie Kleider ſehen dieſe achthemden aus, mit Flügelärmelchen und feſt gebundenem Gürtel, oft aus ge⸗ muſterten Stoffen, die es in großer C7. Auswahl in Batiſt und in Waſchſeide gibt. Blümchen muſter und Tupfenmuſter, erſtere bunt, letztere Ton in Ton ein⸗ 98 locken dazu, ſie in ſo ein modernes Nachthemd zu verwandeln, das mit Falbeln am Hals und Armelrand wirklich keinem Ein Kapitel für ſich ſind die vielen ſelb⸗ ſtändigen Bettjäckchen. Ein kleines Nichts aus roſa Waſchſeide mit Spitzenbegrenzung enügt ſchon den an ein Bettjäckchen ge⸗ ſelten Anſprüchen und kann zugleich als Friſierkragen dienen. Mehr Wärme geben luftig gehäkelte Jäckchen aus feiner Moos⸗ wolle. In Zeiten der Rekonvaleszenz weiß Zeichnung: Irma vos Aus geblümter Waſchſeide kin Nachthemd mit Falbeln. 1893 2 Hemdhoſe in Büſten⸗ halterform aus Tuv⸗ fenſeide. Ullſtein⸗ Schnittmuſter W 1861 — Gehäkeltes Bettjäck⸗ chen mit großem Kra⸗ gen. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter W 1876 Schlafanzug mit kleinen Hohlnähten und feiner Stickerei. Ullſtein⸗Schnittmuſter W 1850 man ſie zu ſchätzen. Wo es ſich dagegen mehr um eine Jacke handelt, die man im Haus zu tragen wünſcht, wird Kre⸗ tonne oder bunte Seide mit Stepp⸗ futter vorgezogen. M. Cl. Einfarbige Leidenbluſen Modegerechte Bluſen können aus dem älkeſten Jackenkleid einen neuſcheinenden Anzug zaubern. Aber das wiſſen wir ja alle, und es kommt auch diesmal nur darauf an, zwiſchen richlig und falſch grundlegend zu unkerſcheiden. Die Hochſommermode iſt recht bunk, ſo daß wir uns aus den Vorſchlägen des Allzufar- bigen nur durch einfarbige Bluſen rekken können. So einfach dieſe Bluſen ſcheinen ſind ſie jedoch nicht, denn gerade die einfar⸗ bigen Stoffe verlangen zu ihrer Formvollen- dung manchen Kunſtgriff und viele handge⸗ arbeitete Stiche. Man könnke das ja leicht ausprobieren, doch wäre es, wenn's mißlingt, ſchade um den ſchönen Stoff. Am einfachſten ſcheint die Kimonobluſe. Sie muß aber in ihrer oberen Weite auf den Zentimeter ge- nau berechnet werden, wenn ſie ſo ſitzen ſoll, wie uns das vorſchwebt. Außerdem zählt ſie zu den ausgeſprochen ſporklichen Ergänzun ⸗ gen, iſt alſo keine Begleitung für Koſtüme, die man gerne nachmittags kragen möchte. Bei den anderen Bluſenarten iſt die Frage umſtritten, ob man ſie über den Rock zieben oder in den Rock ſtecken ſoll. Die Löſung hängt davon ab, wie weit wir damit unſere Figur korrigieren wollen, denn ſelbſtver⸗ ſtändlich wird eine mit der Taillenlinie ab- ſchließende Bluſe die Hüften mehr betonen. Grundlegend für jedes Bluſenrezepk iſt ein knapper Sitz, jedoch darf er nicht ſo überbe⸗ kont ſein, daß die Armbewegung behbinderk wird. Runde Paſſen, die am Halſe ein wenig hinaufreichen ohne einen richtigen Stehkra⸗- gn zu ergeben, machen jugendlich. Ebenſo die kleinen nach außen umgelegten flachen Kra⸗ gen, die diesmal ſchmucklos ſein können, ſich aber auch mit farbiger Stepperei oder Blen⸗ den aus dem Bluſenſtoff hübſch verzieren laſſen. Bei der Verwendung leichter Sei- den zu einem ſolchen Schnitt iſt eine hand. geſtickke Languettenberandung in der Koſtüm⸗ oder Bluſenfarbe ein guter Schmuck, der auch im Herbſt noch Geltung haben wird Frauen mit ſtärkerem Oberteil ziehen ſchmuckloſe, kleine ſpie Ausſchnitte vor, in die eine nicht zu auffällige Halskette immer paßt. Allzu Schlanke dagegen verzichten auf einen Ausſchnitt und laſſen die oberen Vor⸗ derkeile in weichfallende, beſteppte Garnie⸗ rungen— Schleifen, Jaboks oder aus dem Stoff gefertigte Blumen— ausklingen. Ein weiteres gutes Hilfsmittel der modernen ein- farbigen Bluſe ſind Knöpfe verſchiedener Größe und Charakkers. Sogar ſolche aus Bernſtein und Halbedelſteinen ſind dazu nicht zu ſchade, weil ſie ſich immer wieder ver⸗ wenden laſſen werden und nicht allzu keuer ſind. Für Schoßbluſen bleiben eingeſetzl⸗ Pliſſeeteile kleidſam, zu denen paſſend man auch die Aermel pliſſieren laſſen kann. Ueberhaupk die Aermel! Auf ihnen ruht die größte modiſche Verantworkung. Werden ſie oben glatt und anliegend eingeſetzt, dann wird man auf einen kleinen Aufſchlag beim kurzen und auf eine Manſchekte beim langen Aermel nicht verzichten können. Lochſtickerei iſt für dieſe Aufſchläge ſehr ausdrucksvoll. Abgeſehen von ſporklichen Hemdbluſen haben alle anderen puffig oder faltig eingeſetzko Aermel, die meiſt dreirierkellang ſind und auch unten eine gehörige, am pralkkiſchſten auf Gummi gereihte, Weite haben. mkk. j—————————— Dauerwellen und ihre Pflege Vielfach beſteht die Annahme, daß Dauer- wellen von der Verpflichtung entbinden, das Haar zu pflegen. Keineswegs ſind ſie jedoch zu dieſem Zweck erdacht worden. Selbſtver⸗ ſtändlich ſind Dauerwellen in vielen Fällen ſehr prakktiſch. Frauen mit weichem Haar, in dem eine Ondulakion ſchwer hält ſollten ſich das Haar dauerwellen laſſen. Auch in ſolchen Fällen ſind Dauerwellen angebracht, in de⸗ nen der Einfluß ſtändig feuchter Luft die Ondulation ungünſtig beeinflußt, wie zum Beiſpiel in ſumpfigen, moorigen und ſeen⸗ reichen Gegenden, bei der Reiſe zur See und auf dem Lande, wenn der Friſeur ſchwer zu erreichen iſt, oder auf Bergwanderungen Während letzterer in den Alpen, alſo bei ſo⸗ genannten Hütktkenwanderungen, iſt vielfach 8 oder 14 Tage lang, wenn nicht noch län⸗ ger, kein Friſeur zur Hand. Stets muß aber dauergewellkes Haar rich- tig behandelt werden. An den Vorſchriften für das Waſchen des Kopfes wird krotz der Dauerwellen nichts geänderk. Die Kopfhaut und das Haar ſelbſl müſſen unbedingt ſauber erhalten werden. Haar, das ſchnell fettig wird muß öfter ge⸗ waſchen werden. Vor der Kopfwäſche wird der Haarboden kräftig mit Oliven-, beſſer mit Sonnenblumen oder Klektenwurzelbl eingerieben. Erſt nach einer halben Stunde darf dann gewaſchen werden. Nun erſt wird mit einem guten Waſchmittel gewaſchen und mehrmals gründlich nachgeſpülk, damit davon nichts im Haar zurückbleibt. Daraufhin wer den die Dauerwellen nachgelegt und mit Kämmen oder Klemmnadeln befeſtigt, ſowie ein Schleier darüber gebunden, bis das Haar vollſtändig trocken iſt. Erſt am nächſten Mor gen darf gekämmt werden. Wird dauerge⸗ wellkes Haar vor dem Waſchen nicht mit Oel eingerieben, wird es leichk ſtruppig. An jedem Abend kann die Kopfhaut vor dem Schlafengehen maſſierk werden, damit ſich der Haarboden gut kräftigt. Die Dan. men werden hinter dem Ohr eingeklemmt. damit die Hand feſten Halt bekommk und nun haben die übrigen vier Finger Spielraum, um den ganzen Kopf zu maſſieren, dicht über den Brauen beginnend und nach hinken den Maſſageſtrich fortführend. Das Wachskum des Haares und die Kopfnerven werden da⸗ durch ebenfalls günſtig beeinflußt. Bei der. artiger Pflege wird dauergewellkes Haar ſtels anſehnlich ſein. ö LLL 1 1 r————— 5 ö der Gouverneur der Bank von Frankreich in Berlin Berlin, 3. Aug. Der Gouverneur der Bank von Frankreich, Herr Labey rie, war am Montagmittag Gaſt des Reichsbankpräſiden⸗ ten Dr. Schacht, zu ſeinen Ehren in der Reichsbank ein Frühflück gab. Hieran nahmen der Reichsaußenminiſter von Neurath, der franzöſiſche Botſchafter Francois Poncet, die leitenden Herren des Reichsbankdirektoriums, Staatsſekretär Dr. Poſſe, die Miniſterialdirek⸗ toren Dr. Ritter und Dr. Olſcher, ferner aus der Bankwelt die Herren Dr. Fiſcher, Götz und Schlieper teil. Am Vormittag hatte Präſident Dr. Schacht Herrn Gouverneur Labeyrie zu einer eingehen⸗ den Unterredung empfangen, die von dem tra⸗ ditionellen freundſchaftlichen Geiſt getragen war, der ſeit langem zwiſchen den führenden Notenbanken der Welt beſteht. Abends wohnte Herr Labeyrie der Feſtaufführung der„Oreſtie“ im Staatlichen Schauſpielhaus bei, wo Herr Miniſterpräſident Göring ihn in der Pauſe empfing. Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird den Beſuch des Herrn Labeyrie vorausſichtlich noch im Laufe des Monats Auguſt in Paris er⸗ widern. Jeſlaufführung im Slaallichen Schauspielhaus Berlin, 3. Aug. Im Rahmen der gro- ßen kulturellen Veranſtaltungen, die Deutſch⸗ land ſeinen olympiſchen Gäſten darbietek, ſand am Monkagabend im Staatlichen Schau- ſpielhaus eine Feſtvorſtellung ſtatt, in der zum erſtenmal die„Oreſtie“ von Aeſchy⸗ los in der Ueberſetzung von Ulrich von Wila⸗ mowitz⸗Moellendorff zur Aufführung ge⸗ langte. Mit der Wahl des Schauſpielhaufes zeigte man den ausländiſchen Gäſten zugleich eine der hervorragendſten in der ganzen Welk bekannten Schinkelbauten. Auch die Wahl dieſes Bühnenwerks, das große Ge. ſtalten alter griechiſcher Geſchichte aufleben läßt, erſcheint dem Charakter der Olympi⸗ ſchen Spiele gut angepaßt. Der Feſtaufführung wohnten außer dem Hausherrn Winiſterpräſident Gene raloberſi Göring und ſeiner Gattin die Reichsmini⸗ ſter Dr. Frick, Dr. Goebbels, Generalfeld⸗ marſchall von Blomberg, Freiherr von Neu- ratb. Darré, Schacht und Schwerin-Kroſigk, zumeiſt mit ihren Damen, bei. Außerdem waren anweſend die Mitglieder des 30K, und weiter ſah man unker den vielen gelade⸗ nen Gäſten zahlreiche bekannte Männer aus Politik, Geiſtesleben, Wirkſchaft und Sport, nicht nur aus Deutſchland, ſondern auch aus dem geſamten Ausland. In der Begleitung von Reichsbankpräſident Dr. Schacht befand ſich auch der Gouverneur der Bank von Frankreich, Labeyrie. Als Hauptdarſtellet wirkten mit Friedrich Kayßler, Hermine Körner, Walter Frank und Maria Koppen⸗ höfer u. a. Die Spielleitung hatte Lolbar Müthel. Brieſwechſel zwiſchen dem Führer und Baron de Conberkin 88 Berlin, 3. Aug. Der Ehrenpräſi⸗ dent der Olpmpiſchen Spiele, Baron de Coubertin, bat anläßlich des Beginns der Berliner Olympiſchen Spiele aus Lau- ſanne an den Führer und Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, das in der Ueberſetzung wie folgt lautet: „Exzellenz. Während die Heilige Flamme von Olym— pia ſich dem Stadion in Berlin nähert, wo durch Sie ſelbſt die feſtliche Eröffnung der Spiele der 11. Olymplade neuer Zeltrech⸗ nung verkündet werden ſoll, lie t es mir am Herzen, Ew. Exzellenz meine Be wunde rung für die Vollendung, den Willen und das kiefe Verſtändnis auszudrücken, mit de⸗ nen dieſe Feier vorbereitet worden iſt, Am Abend meines Lebens iſt es mir von hohem Wert, die Größe der Förderung feſtſtellen zu können, die Deutſchland, das von jeher den Grundsätzen meines Werkes günſtig ge⸗ ſtimmt war, ihm heute leiſtet. Ich bitte Ew. Exzellenz, mit meiner Hoch- achtung und meinen beſten Wünſchen füt Ihre Perſon den Ausdruck meiner kiefen und aufrichtigen Dankbarkeit enkgegenzu⸗ nehmen. Pierre de Coubertin“ Der Führer und Reichskanzler hat dem Baron de Coubertin mit einem Telegramm wie folgt geankworkek: „Für Ihr freundliches Schreiben danke ich Ihnen herzlich. Das deukſche Voll ſchätzt ſich glücklich, mit der Durchführung der diesjäh⸗ rigen Olympiſchen Spiele in Ber einen Beitrag zu Ihrem unvergänglich Werk, dem Olympiſchen Gedanken, leiſten zu kön nen. Mit den beſten Wünſchen für Ihr Wohl ergehen und herzlichen Grüßen Adolf Hitler Deulſcher Reichskanzler“ Hilfswerk der deulſchen Kriegsſchiffe an der ſpaniſchen Küſte Berlin, 3. Auguſt. Als die Nachrichten von den Uruhen in Spanten immer ernſter wurden und eine Gefahr für die deutſchen Volksgenoſſen in dieſem Lande gegeben war, entſchloß ſich die Reichsregierung ſogleich 55 Entſendung von Seeſtreitkräften zum Schutze der Deutſchen. e Am 24. 7. liefen die Panzerſchiſſe„Deutſch⸗ land“ und„Admiral Scheer“ unter Führung des Befehlshabers der Linienſchiffe, Konteradmiral Carls, nach Spanien aus. „Deutſchland“, Kommandant zur See Fan⸗ ger, übernahm zunächſt die Betreuung der Landsleute an der Nordküſte Spaniens, wäh⸗ rend„Admiral Scheer“ unter dem Kommando des Kapitäns zur See Marſchall den gefähr⸗ deten Deutſchen in Malaga und Barcelona Hilfe brachte. Bereits am 26. 7. früh ſtand die„Deutſch⸗ land“ vor San Sebaſtian, in dem barte Kämpfe ſtattfanden, und nahm die dort befindlichen 40 Deutſchen und 42 An⸗ gehörige anderer Nationen, ſowie den deut⸗ ſchen Geſchäftsträger und das italieniſche Bot⸗ ſchaftsperſonal an Bord. Am gleichen Tage noch begab ſie ſich nach Santander und Bilbao. Im Laufe der nächſten Tage wur⸗ den die Flüchtlinge aus dieſer Stadt und dem Hinterlande auf die deutſchen Dampfer„Kro⸗ nos“,„Bellona“ und„Weſſel“ eingeſchifft, die dann über 700 Deutſche u. eine große Anzahl Flüchtlinge anderer Nationen nach den ſüd⸗ ſranzöſiſchen Häfen am Golf von Biscaya brachten. Die in den ſpaniſchen Küſtenorten zurückgebliebenen Deutſchen finden ſtändig ih⸗ ren Rückhalt an den an der Nordküſte verblei⸗ benden Seeſtreitkrüften. Das Panzerſchiff„Admiral Scheer“ war inzwiſchen in das Mittelmeer eingelaufen u. ankerte am 27. 7. vor Malaga, wo es den Abtransport der dortigen Kolonie ſicherſtellte. Die deutſchen Dampfer„Heron“ u.„Saturn“ brachten über 120 Deutſche in Sicherheit. Nach⸗ dem ein engliſches Kriegsſchiff den weiteren Schutz der freiwillig zurückbleibenden 12⁰ Köpfe der Kolonie übernommen hatte, eilte„Admiral Scheer“ zu den bedrohten Landsleuten nach Barcelona. 2 Am nächſten Tage ſchon traf das Schiff dort ein u. ſicherte den Abtransport von etwa 1600 Deutſchen mit den deutſchen Dampſern„Ucker⸗ mark“,„Fulda“ und„Urania“, ſowie von wei⸗ teren 1200 mit italieniſchen Dampfern nach Genua. Die Flüchtlinge aus den kleineren be⸗ nachbarten Küſtenorten wurden z. T. durch die Hilfsbereitſchaft anderer dort liegender Kriegsſchiffe nach Barcelona geſchafft u. dort den Rückwandererſchiffen übergeben. Nachdem die hier dringendſten Aufgaben erfüllt waren, konnte„Admiral Scheer“ nach dem bisher ru⸗ higeren Valencia gehen. Aus Madrid wa⸗ ren hier nur wenige Flüchtlinge mit der Eiſen⸗ bahn eingetroffen, ſodaß aus dieſem Hafen im ganzen nur 150 Rückwanderer mit dem Dampfer„Fulda“ nach Genua gebracht zu wer⸗ den brauchten. Da das Panzerſchiff auch den bedrohten Deutſchen in Alicante und Cartagena ſeinen Beiſtand bringen wollte, blieb zunächſt der deutſche Dampfer„Spez'a“ zur Verfügung des Konſuls in Valencia zu⸗ rück. In Alicante wurden 30 Deutſche, Oeſter⸗ reicher und Schweizer an Bord genommen. Bald nach Auslaufen der Panzerſchiffdiviſion erſchien infolge der Entwicklung der Lage in Spanien eine Verſtärkung durch weitere deutſche Streitträfte notwendig. Am 27. und 28. Juli verließen der Kreuzer„Köln“ unter Führung des Ka⸗ pitän zur See Backenköhler und die 2. Torpe⸗ dobootsflotille unter Befehl des Korvettenka⸗ pitäns Meyer, mit den Torpedobooten„Se e⸗ adler,„Albatros“,„Leopard“ und „Fuchs“ gleichfalls die heimiſchen Gewäſſer. „Köln“ traf am 29. 7., kurz nachdem der ſpa⸗ niſche Kreuzer der General Franco-Gruppe „Almirante Cervera“ den kommuniſtiſchen Teil der Stadt unter Feuer genommen hatte, dort ein. Inſolge der tödlichen Verwundung des Deutſchen Heinz Voß u. der Verwundungen mehrer anderer Deut⸗ ſcher wurden bei der ſpaniſchen Regierung wie auch bei dem Seebefehlshaber der Auf ſtändiſchen alle Maßnahmen getroffen, um bei einer etwaigen Wiederholung der Beſchie⸗ ßung die gefährdeten Deutſchen vorher in Si⸗ cherheit zu bringen. Der ſeinen Verletzungen erlegene Deutſche wurde durch das Hoſpital in Gijon beigeſetzt. Der Kreuzer übergab dem Konſul als Grabſchmuck ein ſelbſtgefertigtes Kreuz. Die in Gijon an Bord genommenen Verletzten und weitere etwa 100 Flüchtlinge aus der bedrohten Stadt wurden mit einem Sanitätsoffizier des Kreuzers auf den Damp⸗ fer„Bellona“ überführt, der ſie ſodann nach Bayonne brachte. Um den Rücktransport auch der im Hinterlande von Gijon Lebenden zu gewährleiſten, ließ der Kommandant von dem Alkalden durch Rundfunk verbreiten, daß am 1. 8. nochmals die Möglichkeit zum Abtrans⸗ port durch ein Kriegsſchiff beſtünde. Inzwiſchen waren auch die beiden Torpe⸗ doboote„Seeadler“ und„Albatros“ an der Nordküſte Spaniens eingetroffen, wo ſie auf die Häfen Santander und Por⸗ tugalete(Bilbao) verteilt wurden. Am Sonnabend holte dann„Seeadler“ die reſtli⸗ en Rückwanderer aus Gijon ab. Durch das Eintreffen der Verſtärkung aus der Heimat wurde das Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“ im Norden Spaniens frei und konnte ſich, nachdem es auch in La Corung die deutſche Flagge gezeigt hatte, mit den Torpe⸗ dobooten„Leopard“ und„Luchs“ an der Südküſte und Oſtküſte ähnlichen Aufgaben zu⸗ wenden. Durch Erſcheinen des Torpedobootes Leopard“ in der erſt vor wenigen Tagen von den Aufſtändiſchen eingenommenen Induſtrie⸗ ſtadt„Huelva“ erhielt die dortige deutſche Kolonie hinreichenden Rückhalt. In verſchiede⸗ nen Telegrammen kommt die Freude über das Erſcheinen deutſcher Seeſtreitkräfte in den ſpaniſchen Häfen und übet die zuteil geworde— ne Hilfe aus der Heimat zum Ausdruck. Jiele der ſpaniſchen nalionalen Erhebung Eine Unkerredung des Sonderberichker ſlalkers des DNB. mit General Mola S8 Burgos, 4. Aug. Der Sonderberichter⸗ ſtatter des DN B., der vier Tage lang das ge⸗ ſamte nördliche Kampfgebiet bereiſt hat und vielfach bis in die vorderſte Linie der Natio⸗ naliſten vorgedrungen iſt, wurde im Haupt- quartier vom Oberbefehlshaber General Mola zu einer längeren Ausſprache empfangen. General Mola unterſtrich gleich zu Beginn. daß der Aufſtand nicht etwa eine rein mili⸗ täriſche Angelegenheit ſei, ſondern daß es ſich hierbei um eine Volksbewegung handele. Vom militäriſchen Geſichtspunkt aus ſeien ſämtliche Operationen durchaus planmäßig verlaufen. Das Hauptziel der Bewegung ſei in operati⸗ ver Hinſicht die Einnahme Madrids. die lana⸗ ſam aber ſicher vorwärts ſchreite. Einmal in Madrid, werde ein Militärdirektorium aus einem vorſitzenden General und vier Generä⸗ len als Direktoriumsmitgliedern eine Regie⸗ rung bilden, die ihre Legitimation nicht wie andere aus geſchobenen Wahlen. ſondern aus dem für das Vaterland gefochtenen Krieg ab⸗ leiten werde. Die erſte Aufgabe der Regierung werde die Säuberung des Staatsorganismus von allen vergiftenden Elementen ſein. ſowie die Organiſierung der bewaffneten Macht und der Polizei. Heer, Marine und Luftwaffe würden mit aller Energie wie er⸗ forderlich der augenblicklichen Zeit entſpre⸗ chend moderniſiert und ausgerüſtet. In ſozial⸗ politiſcher Hinſicht ſei das erſte Ziel die Arbeitsbeſchaffung ſowie Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Selbſtverſtändlich ſei jede Parteipolitik von dieſem Augenblick an erledigt Ebenſo ſpiele die Frage der Staatsform keine Rolle mehr. Im Gegenteil ſei zu unterſtreichen, daß die augenblickliche Bewegung rein republi⸗ kaniſchen Charakter trage.„Mit einem Wort“, ſprach der General,„wir wollen die Befreiung aus den Klauen des Kom⸗ munismus und den Neuaufbau in Volks, verbundenheit und auf autoritärer Grund⸗ lage.“ Nochmals die militäriſche Seite berührend, er⸗ klärte der General, daß er artilleriſtiſch den Roten durchaus überlegen, hinſichtlich der Luftwaffe aber leider unterlegen ſei. Glück⸗ licherweiſe wirke ſich aber dies letztere nur in ſehr geringem Maße aus, ſodaß eine einſei⸗ tige Belaſtung durchaus nicht entſtehe. In⸗ fanteriſtiſch ſeien ſeine Leute dem Gegner weit überlegen, weil er erſtens über den größten Teil der regulären Truppen verfüge. und weil zweitens nicht nur die Truppen. ſondern auch ſeine geſamten freiwilligen Organiſationen über eine ungeheure, durch nichts zu erſchüt⸗ ternde moraliſche und ideelle Kraft verfügten. die ihnen von vornherein im Nahkampf den Sieg über ihre Gegner gewährleiſteten. Waf⸗ fen. Munition, Ausrüſtung und Geld ſeien in ausreichendem Maße vorhanden. Mangelhaft ſei lediglich die Flugabwehr. was auf die dip⸗ lomatiſche AUntergrabung der Schlagkraft der Armee der marxiſtenfreundlichen Regierungen zurückzuführen ſei. Auf die Frage des Berichterſtatters, ob die Verbindung zwiſchen der Südgruppe des Ge⸗ nerals Franco und ſeiner eigenen Nordgruppe ſichergeſtellt ſei. antwortete General Mola mit einem klaren Ja. Einigung auf den Werften von St. Nazaire Paris, 3. Aug. Auf den Werften von St. Nazaire iſt es nunmehr zwiſchen Arbeitneh⸗ mern und Arbeitgebern zu einer Einigung ge⸗ kommen. Die Werften, die 6000 Arbeiter be⸗ ſchäftigen. werden geräumt. Dann ſoll die Ar⸗ beit wieder aufgenommen werden. Bekannmachungen der A. S. O. A. B. Krels Heppenhelm SD P., Gan Heſſen⸗Naſſan. 128 ane 0 Mason, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus. enſprechet: 30 331, Poſtſcheckkonto: 53 00³ chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: 2 Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 3 Ahe. Nachmittags: 0 Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorherigen Anmeldung. 3„ Krrisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraßt Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 a Sprechſtunden des Kreisleiters: a Mittwochs von 15—18 Uhr. Kreispropagandaleitung. Es ſtehen immer noch eine Reihe von Melde⸗ karten für den Olympiahefte Verkauf aus. Die Hoheitsträger erinnern die Säumigen Propaganda⸗ leiter an ihre Monatsmeldungen. Ruppert, Kreisleiter e U Omnibusfahrt zum„Nierſteiner Weinfeſt 1936“ mit Kraft durch Freude. Am 9. Auguſt 1936 fährt der Kreis Bensheim⸗ Heppenheim zum Nierſteiner Weinfeſt 1938. Die Fahrt geht um 8 Uhr ab Bensheim mit Omni⸗ buſſen am Ritterplatz und geht über Lorſch— Autobahn bis Darmſtadt nach Kornſand—Nierſtein. Heimfahrt über Worms. Der Teilnehmerpreis be⸗ trägt 4.90 Mk. In dem Preis ſind enthalten: Eintritt zum Weindorf, Plakette, Eintritt zum Feſtſpiel, 1 Glas Nierſteiner Wein und 1 Los (jedes 5. Los gewinnt eine Flaſche Nierſteiner Qualitätswein), außerdem 1 Mittageſſen. Die Be⸗ triebe im Kreis können ebenfalls an der Omni⸗ busfahrt teilnehmen. Anmeldungen bis ſpäteſtens 5. Auguſt bei unſeren Dienſtſtellen(Kreisamt Hochſtraße 2) und dem Kreiswanderwart(Heſſ. Kreisamt Bensheim, Eingang 3). Die Ortswarte melden ebenfalls bis ſpäteſtens 5. Auguſt die Teilnehmerzahl. Vetter, Kreiswalter. Unglaubliche Einmiſchung Moskaus in den ſpaniſchen Bürgerkrieg 88 Moskau, 4. Aug. Die Einmiſchung in den ſpaniſchen Bürgerkrieg, die in der Sowjetunion in Form von materieller und moraliſcher Unterſtützung für die ſpaniſchen Marxiſten betrieben wird, nimmt immer größeren Umfang an. Am Montag fanden auf dem Roken Platz in Moskau ſo⸗ wie in zahlreichen Städten der ganzen Sow⸗ jetunion Maſſenkundgebungen ſtakk, in de⸗ nen zur Unterſtützung der ſpaniſchen„Volkes front“ aufgefordert wurde. In Moskau leitete der Generalſekrekät der Sowjelgewerkſchaften, Schwernik. die Veranſtaltungen mit einer Rede ein, worin er„die werktäkigen Maſſen der gan⸗ zen Welt zur Organiſation einer aktiven Unterſtützung und Hilfe“ für die ſpaniſchen Marxiſten aufforderte. Aus den Aeußerungen der übrigen Redner ſeien nur folgende Beispiele angeführt:„Ar⸗ beiter und werkkätige Spaniens! Kämpft ſtandhaft gegen die faſchiſtiſchen Verräter! Wir ſind entzückt durch Euren Kampf. Wir verſprechen unſere moraliſche und makerielle Ankerſtützung... Wir erklären; Denkt da⸗ ran, daß Ihr nicht allein ſeid— Wir ſind mit Euch.“ Welkerhin keilte der Zenkralrak der Sow⸗ jetgewerkſchaften mit, daß alle für die Unker⸗ ſtützung der ſpaniſchen Marxiſten geſammel; ten Geldbeträge auf das Konto des Zenkral- rates bei der Staatsbank einzuzahlen ſeien Zowfelverfaſſung für ſpaniſche Füdle 5 London, 4. Aug. Der Sonderbericht⸗ erſtatter des„Daily Telegraph“ meldet aus Spanien, daß an verſchiedenen wichtigen Punk⸗ ten des Landes wie Almeria, Carta⸗ gena, Malaga und Ronda örtliche Sow⸗ jets errichtet worden ſeien und daß dies ſo raſch und gleichmäßig durchgeführt worden ſei, als ob ein wohlvorbereiteter Plan zugrunde gelegen hätte. „r ——— 8 Kopfe nehmen. Mu * SSR——————— CCC ßeſtunden —— Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Vaſks zeitung Janne, uncl dle CCcινπν]. Pitt. Zirkusroman von Käthe Metzner 11. Fortſetzung Schnell hatte hinter ihr Harry Krauß die Tur wteder verſchloſſen. Er trat herzklopfend beiſeite, wo Pitt, der Direktor und faſt das ganze Perſonal warteten. Mit zärtlicher Sorgfalt legte Janne das kleine Kiſſen auf den Tiſch, der in eine Ecke des Käfigs geſtellt war. Dieſes Kiſſen war ihr Talisman Geſpannt beobachteten die Zuſchauer jede Bewegung von Janne, deren Dreß jetzt im grellen Licht der Schein⸗ werfer herrlich aufleuchtete. »Abeaytyful girll« raunte es durch die ungeheure Arena. Jetzt wandte ſich Janne um. Bisher hatten die Tiere kaum von ihr Notiz genommen, doch nun ſetzte die Arbeit ein. Immer vorſichtig, jeden Augenblick gewärtig, beiſeite⸗ ſpringen zu müſſen, ging Janne an den Stäben entlang, in den anderen Teil des Käfigs. Niemand ſah, daß die Peitſche in Jannes Hand zitterte und daß ſie mit der linken kaum die Abwehrſtange zu hal⸗ ten vermochte. Unruhig bewegten ſich die Tiger. Da biß Janne auf die Zähne, ſie nahm ſich zuſammen. „Platz!“ rief ſie. Der große Bell kletterte auf den kleinen runden Hocker Doch die anderen?? „Platz!“ rief Janne noch einmal und ſchwang die Peitſche über die Leiber der fünf Tiere. Einer nach dem anderen ſtieg auf, nur der jüngſte ließ auf ſich warten. Es war„Baby“. Von allen Tigern der unberechenbarſte. Auf ihn hatte ſchon Harry Krauß dau⸗ erno ſein Augenmerk richten müſſen. Wie oft ſollte Baby ſchon ausgetauſcht werden, aber es fehlte an geeignetem Erſatz. Furchtlos ſchritt Janne, die jetzt alle Angſt, nur die Vorſicht nicht vergaß, die jeder Tierbändiger immer wal⸗ ten laſſen muß, an Baby heran und wollte ihn beim Doch Baby fauchte wild und ſchlug mi! der Tutze. g „Los!“ brüllte Janne. Da gehorchte ouch Baby. And nun wickelte ſich alles mit wunderbarer Sicherheit ab. Bald ſetzten ſich die Tiere auf die Hinterpranken und richteten ſich zu ihrer ganzen Größe auf, bald ſprangen ſie über Bell, bald wirbelte in tollen Wechſelſprüngen einer auf den kleinen Hocker des anderen, die Janne raſch im Kreiſe aufgeſtellt hatte. Doch niemals konnte Janne die Vorſicht außer acht laſſen, immer mußte ſie hier und dort warnen, mit der Peitſche nachhelfen. Aber was war denn das? Konnten denn die Amerikaner dieſe Leiſtung nicht ver⸗ ſtehen? Die Zuſchauer blieben eiskalt. Nur hin und wie⸗ der klatſchte einer Bravo. Doch Janne wurde nicht unruhig. Sie wußte, was ſie leiſtete und daß das ſchwerſte erſt noch kam, das Springen de Tiere durch den Feuerring. Kein Tier ſcheut mehr das Feuer als der Tiger. In⸗ mitten des Käfigs hing der Ring, rechts und links durch ein Drahtſeil mit den Gitterſtäben verbunden. Janne ließ die Tiere in geordneter Reihe hinterein⸗ ander ſich ſetzen, Bell voran, auf den ſte ſich feſt verlaſſen konnte. Jetzt ſtieg die Spannung der Zuſchauer, als Janne mit einem Streichholz den mit Docht umwickelten und ge⸗ tränkten Ring anbrannte. „Oh!“ ging es durch den großen Raum. Gewiß, man hatte dergleichen Dreſſuren ſchon geſehen, aber mit Tigern und noch dazu von einer ſo blutjungen Tierbändigern noch nicht. Das eiſige Verhalten der Zuſchauer wechſelte in hellſte Begeiſterung. Zwei Meter fünfzig hoch hing der Ring! Janne klopfte gewaltig das Herz unter dem goldglitzern⸗ den Dreß. Würde Bell ſpringen? Wenn er nicht ſprang, ſprang keiner. Janne kraulte Bell hinter dem Ohr und flüſterte ihm zu, als ob das Tier es verſtünde: „Gut ſein, Bellchen, brav ſpring, ganz brav. Wir müſſen es chaffen.“ Dann trat Janne zurück und klatſchte in die Hände. „Sprung, Bell!“ rief ſie klingend. Da ſetzte das Tier an, bog ſich noch einmal in den fe⸗ dernden Gelenken und ſchnellte wie ein Pfeil durch den Ring. Drüben aber blieb Bell ſtehen und wiſchte ſich mit den Pranken über das Geſicht und ſchüttelte ſi h. „Sprung, Lotte!“ Auch der zweite Sprung glückte. Dann ging es: „Sprung, Fanny! Sprung, Dick! Spring, Fuſi!“ Alle vier jagten hintereinander dur, den Nang. Janne atmete erleichtert auf. Es war„n wahrſten Sinne des Wortes eine Feuerprobe. Das Pablikum raſte vor Begeiſterung, doch Janne wußte genau... noch kam Baby. Tatſächlich blieb die Tiaetin ſitzen, iauchte. knurrte. Janne wurde es glühendheiß. mehr. Alles Zureden half nicht. Mit Mühe hielt Janne ſich das Tier mit der Stange vom Leibe. Immer dichter kam Baby auf ſie zu. Janne wich mit dem Rücken an die Gitter des Käfigs. Sie mußte ſich decken. Da ſetzte Baby zum Sprung an. Aber der Sprung war nicht auf den Ring gerichtet. Auf Jannel! Aller Beifall verſtummte. Entſetzen ſtand in aller Augen. Der alte Krauß lief hellaufgeregt zu dem Käfig, packte die eiſerne Stange, die immer bereit ſteht, um die Tiere abzuwenden. Es half nichts. Baby fauchte, fletſchte die Zähne und jetzt, jetzt... Janne war ſchreckensbleich. g Da ſprang unaufgefordert aus der anderen Ecke Bell mit ein paar Rieſenſätzen auf Baby und ſchlug dem jungen Tiger ſeine mächtige Pranke mitten ins Geſicht, daß er jau⸗ lend zur Seite lief. Obwohl Janne an allen Gliedern zitterte, obwohl ihr Baby fauchte immer der Angſtſchweiß auf der Stirn ſtand, zeigte ſie im Augen blick wieder das Lächeln, das der Dompteur immer bereit haben muß. Sie ſtreichelte ihren Bell, faßte aber im Augenblick wie⸗ der die Peitſche und ſchwang ſie auf Baby, und das Wunder geſchah. Baby war geheilt. Sie ſprang durch den Ring, und als ihn Janne noch zweimal zur Strafe hindurchſchickte, da ſprang ſie unter dem toſenden Beifall der Zuſchauer ihre Strafſprünge ebenſo willig. Die Amerikaner trampelten, klatſchten in die Hände und ſchrien aus vollem Halſe. Keiner beobachtete den alten Harry Krauß, der wie er⸗ ſtarrt auf die widerſpenſtige Baby ſah, ihre Sprünge ver⸗ folgte. Dabei rannen dem Alten die Tränen über die Wangen. „Du biſt eine Martini, Janne,“ ſagte er leiſe vor ſich hin. Und das bewies Janne in der letzten Prüfung mit ihrem Liebling Bell. Während ſie die anderen fünf Tiger aus dem Käfig trieb, behielt ſie Bell drin, der nach ein paar vergeblichen Fluchtverſuchen auch willig wartete. 4 1 ſetzte ſich auf den Stuhl am kahlen viereckigen iſch. Auf einen Zuruf hockte ſich Bell, der große faſt drei 5 lange prächtige Kerl, auf den für ihn bereitgeſtellten ocker. Ein Wärter reichte Janne einen Teller mit Fleiſch⸗ ſtücken. Bell drehte den Kopf und ſchnupperte, aber er nahm nichts. Er wartete, bis Janne ein Stück zwiſchen ihre weißen blitzenden Zähne nahm, dann erſt holte er ſich behutſam mit der Schnauze ein Stück nach dem anderen von Jannes Lippen. Glaubte man vorhin, daß der Beifall nicht zu über⸗ bieten geweſen war, ſo zeigten ſich die Amerikaner darin als Meiſter. Dieſe Szene ſchloß Janne, nachdem ſie ſich dankend nach allen Richtungen verneigt hatte, mit einem kleinen Scherz ab. Sie legte Bell ein ſchwarzweißes breites Halsband um und führte ihn wie einen Hund eine Runde durch den Käfig. i Bell fauchte und ſchüttelte ſich, aber er gehorchte und wurde von Janne mit einem zärtlichen Kuß entlaſſen, den ſie ihm ſogar mitten auf die Schnauze gab. Da brach ein Beifall los, als Janne allein im Käfig ſtand, wie ihn ſelbſt Krauß und der alte Direktor noch ni⸗ erlebt hatten. Hüte, Zeitungen, Shagpfeifen flogen in die Anena und aus den Logen regnete es im wahrſte n Sinne des Wortes Dollarnoten. Der Direktor und Harry Krauß öffneten die Tür und liefen hinein in den Käfig. Beide umſchlangen die Tiger⸗ braut vor Freude und Begeiſterung. Traurig ſtand Pitt in einer Ecke. Jetzt wußte er, Janne war ihm entwachſen. Aber da, jetzt ſuchten Jannes leuchtende Augen nach ihm, und als ſie aus dem Käfig heraustrat, nahm ſie den Clown beim Kopf. „Guter Pitt!“ ſagte ſie lachend und weinend. „Ich hatte ſo wahnſinnige Angſt um dich,“ entrang es ſich Pitt„Baby iſt gefährlich. Sei ja vorſichtig. Wir haben alle gezittert.“ Nun, da die große Gefahr vorüber war, wollte Janne ſie nicht mehr kennen. „Ich habe auch gezittert, Pitt, aber halb ſo ſchlimm Der gute Bell!“ Mit einem Male ſchlugen Jannes frohe Gefühle um. In der Garderobe war ein richtiger Blumenhain Darunter die ſeltenſten Orchideen. Ein Diener in prächtiger Livree wartete neben Jannes Garderobenfrau auf das junge Mädchen. Er reichte Janne eine Karte. Urhebe/ echtsschutz: Aufwürts-Verlag G. m. b. H. Berlin SW 68 „Ich bitte um die Ehre, mit der ſchönſten und nutigſten Lady ſoupieren zu dürfen. Will Craingate.“ Mit einer tiefen Verbeugung ging der Diener, Janne aber ſah ſich fragend nach Peter Krauß und dem Direktor um, die ihr gefolgt waren. „Was ſoll denn das? Ich will das nicht. Daran liegt mir nichts,“ ſagte ſie mit halbem Weinen. Doch der Direktor machte ein ernſtes Geſicht, auch Harry Krauß zuckte die Schultern. „Mein liebes Kind, das kannſt du nicht abſchlagen,“ ſagte er.„Mit ſolchen Einladungen mußt du rechnen.“ „Craingate iſt einer der reichſten New Porker, ein Zei⸗ tungsmagnat. Sie können ſeinen Wunſch unmöglich ab⸗ ſchlagen. Es iſt im Intereſſe meines Unternehmens,“ bat der Direktor inſtändig. „Die Hauptſache iſt, du behälſt einen klaren Kopf, Kind. Denke an deinen Beruf,“ ſagte der alte Krauß. Da ließ Janne dem draußen wartenden Diener durch den Direktor mitteilen, daß ſie in einer halben Stunde zur Abfahrt bereit ſei. f Pitt ſchlich davon. Jetzt kam ſeine Nummer, das Kobolzſchießen mit den Kunſtreitern. i Auf dem Wege zur Arena mußte er laufen und ſchnitt in der Manege die tollſten Grimaſſen, dann zog er, zum Jubel aller Zuſchauer, ſein meterlanges Taſchentuch heraus, aber die Tränen des Clowns, die ſoviel Gelächter aus⸗ löſten, waren echt. Er weinte um Janne. 8. Kapitel Der Anfangserfolg Jannes als Dompteuſe war durch⸗ aus kein Zufallserfolg. ſicherem Blick erkannt hatte, und was der Direktor erhoffte, das trat ein, Janne enttäuſchte nicht mit ihren Leiſtungen. Der Erfolg wuchs und wuchs. Bei der ſprichwörtlichen Be⸗ gabung der Amerikaner für Reklame war es in wenigen Wochen ſoweit, daß ganz New Vork in einem einzigen Taumel der Begeiſterung für die junge Marianne Mar⸗ tini war. Ueber Nacht faſt, konnte man ſagen, hatte Jannes Leben ſich zum zweiten Male grundlegend geändert. Sie mußte ſich die Zeit zu ihren Proben förmlich abringen. Morgens war ſie meiſtens auf einer der großen Redaktio⸗ nen, wo ſie immer wieder ihren Lebensweg ſchildern mußte. Waren aber am Abend die Vorſtellungen zu Ende, dann half es nichts, Janne mußte die vielen Einladungen an⸗ nehmen. Harry Krauß, der väterliche Treu no, begleitete ſie meiſt, wenn ſie in großer Toilette in die prunkvollen Häuſer der Park⸗Avenue fuhr. Aber das alles ging an Janne innerlich zöllig vorbei. Sie, die die bitterſte Seite des Lebens kennengelernt hatte, bewegte ſich nun, geliebt und verehrt von Tauſenden, in den Luxushäuſern der New Yorker Geſellſchaft und doch wünſchte ſie ſehnlichſt den Tag herbei, an dem der Zirkus „Europa“, der ſeine Anweſenheit in New York immer von einer Woche auf die andere verlängern mußte, ſeinen Standort wechſelte. Es war am Abend vor dem Aufbruch. Janne hatte mit einer neuen Dreſſurleiſtung das Rieſenpublikum noch einmal in raſende Tegeiſterung verſetzt, und wie in jeder Abendvorſtellung ſaß auch heute Will Craingate in der doge, die er während der ganzen Dauer des Aufenthalts des„Europa“ für ſich belegt hatte, und am Schluſſe wartete er draußen mit ſeinem Wagen. Müde von der gewaltigen Anſtrengung ging Janne mit Harry Krauß, den Craingate heute ebenfalls eingeladen hatte, nach dem Parkplatz, und wenige Minuten ſpäter fuhr der ſchwere Wagen durch das nächtliche New Vork, dem großen Hauſe Mr. Craingates zu. Janne war benommen von dem Glanz und dem ver⸗ ſchwenderiſchen Luxus, der in dieſem Hauſe herrſchte. Zum ecſten Male geſchah es, daß Mr. Craingate ſie in ſein Haus geladen hatte. Mit großen verwunderten Augen betrat Janne die Halle, deren Fußboden und Wände mit weißem Marmor belegt waren. An den Wänden plätſcherten leiſe Springbrunnen, in der Mitte der Halle aber, von unſicht⸗ barem Licht märchenhaft beleuchtet, ſtand eine Gruppe der ſeltenſten Palmen. Von der Halle aus führte eine breite mit rotem Teppich belegte Treppe hinauf in die Geſellſchaftsräume. Ueberall, an jeder Tür, ſtanden Diener in ausgeſuchter Livree. Harry Krauß, der heute ſeinen Frae trug, ſtieß Janne, die ein langes, teefarbenes Abendkleid angelegt hatte, un⸗ merklich mit dem Ellenbogen an. Janne nickte und lächelte verhalten. Sie wußte, was ihr väterlicher Freund meinte, daß auch dieſes Haus wie ſo viele andere, in denen ſie ſchon zu Gaſt geweſen waren, für ihre deutſchen Empfindungen wohl ein Palaſt war, den man bewundernd anſchaut, aber in dem man ſich nie daheim fühlen konnte. Jortſetzung folgt Was der alte Harry Krauß mit — nd el. fte, och fus 0 fen 1 0 1 1 ſe it en tet er 5 * L ie It, ie —— 7— — — K „Geſicht, das aller Welt frei und ſelbſtbewußt Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Betr.: Vortragsabend mit Film- vorführung des RD B. Die hieſige Ortsgruppe des Reichsbund der deutſchen Beamten veranſtaltet am Don⸗ nerstag, 6. Auguſt, abends ½9 Uhr, im Saale des Gaſthauſes„Deutſcher Kaiſer“— am OEG.⸗Bahnhof— einen Vortragsabend mit Filmvorführung. Der Eintritt iſt frei. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. Auguſt 1936 Denkſpruch Im Fall der Gegenwart iſt es am beſten, den Feind für mächtiger zu 8 als er U— cheint. hakeſpeare. 4 Saußæ aus den elcſioſiauptstaclt Morgens liegt die Karte auf dem Früh⸗ ſtückstiſch. Es iſt der erſte Gruß aus der e Zuerſt aber auch— in ganz wenigen Worten nur— ein Bericht über das große Erleben beim Beginn der lympiſchen Spiele. Dieſe Karte zeigt Berlin, wie es in dieſen Tagen ausſieht. Die neuen„Linden“ im Schmuck der Hunderte von Fahnen, den neuen Luſtgarten, den Sockel mit dem olym⸗ iſchen Feuer vor dem Schloß. Oder das ge⸗ Haan Rathaus oder den Blick durch das randenburger Tor auf die via triumphalis der Reichshauptſtadt. Einer von unſeren Lie⸗ ben iſt nach Berlin gefahren. Einer nimmt an all dem teil. Wir wiſſen, daß er abends die erleuchteten Linden hinaufgegangen iſt— er ſchreibt es hier mit wenigen Worten. Und daß er Stunden und Stunden an der Charlotten⸗ burger Chauſſee geſtanden hat, um den langen Zug der olympiſchen Kämpfer unter dem we⸗ henden Fahnenmeer zu 175 als ſie hinaus⸗ zogen zum Reichsſportfeld. 8 Dieſe Karte aus Berlin trägt nur wenige Zeilen. Nur wenige Worte, die doch ſo viel ſagen.„Ein unvergeßliches Erlebnis“, ſteht da oder„Es war einfach überwältigend!“ Die daheim blieben, ſchauen nachdenklich auf die Karte. O ja, wir können es uns wohl den⸗ ken. Haben wir nicht alle bei der Ueber⸗ tragung der großen Eröffnungsfeier am Laut⸗ ſprecher geſeſſen und ergriffen und mitgeriſſen die erhebende Weiheſtunde miterlebt? Haben wir nicht alle im Geiſte den langen Zug ge⸗ — der ein Überwältigendes Schauſpiel ge⸗ oten haben muß? Und wir wiſſen, daß wir in Tagen ſchon nocheinmal alles im Film er⸗ leben werden f Grüße aus der Reichshauptſtadt! Man⸗ 5 der zu den Olympiſchen Spielen nach lin kam, hat wohl die Gelegenheit be⸗ nutzt, um überhaupt zum erſten Male ſich die Reichshauptſtadt anzuſehen. Wie er ſie ſieht bei dieſem Anlaß, der die ganze Welt in Bann zieht— das freilich wird ihm als Eindruck unauslöſchlich in der Erinnerung haften. Es gibt keinen deutſchen Menſchen, der in dieſen Tagen Berlin erlebt und nicht von einem tiefen Dant und zugleich Stolz auf ſein Volk erfüllt wäre. Wir ſpüren es mit ſtolzer Freude: Dieſes neue Deutſchland zeigt ein ins Auge blicken kann und das ſich ſehr wohl vor ſeinen Gäſten aus der ganzen Welt ſehen laſſen kann! Wir wollen ſie aufheben, dieſe Karten mit den Grüßen aus dem„olympiſchen“ Berlin. Sie werden uns noch in Jahren die Erinnerung an ſtolze, feſtliche Tage wach⸗ rufen. Wie ſchnell haſt Du über den Charakter Deines Mitmenſchen geurteilt— und an Deinem eigenen gehſt Du zeitlebens vorbei, ohne daß Du bedacht haſt, wieviel mehr wert der von Dir Verleumdete für ſein Volk iſt. 1 Todesfall. Geſtern Vormittag ſtarb nach kurzem, ſchweren Leiden Frau Eliſa⸗ beih Träger geb. Kempf, Blauehutſtr., im Alter von 75 Jahren. Mit Frau Träger iſt die Mitbegründerin und langjährige Wirtin der Gaſtſtätte„Zum grünen Laub“, nach ei⸗ nem Leben reich an Arbeit, Mühen und Sorgen, dahingegangen. Perſonalnachrichten vom Finanz⸗ amt Heppenheim: Mit Wirkung vom 1. 8. 1936 wurden die Herren Walter Sperhake und Hans Seuberling zum Steuer⸗Aſſiſtenten und Herr Peter Röſer zum Steuerſekretär uns freuen, daß wir wieder eine deutſche den Regengüſſe der letzten Zeit verzögert, geht nungen erfüllt ſind, ſo wird es doch wieder ber N. S. D. A. P. Viernheim An alle Pg. und Mitglieder der Glie⸗ derungen richte ich das Erſuchen, ſich an dieſer Veranſtaltung recht zahlreich zu be⸗ teiligen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Jeder Hitlerjunge gehört ins Zeltlager in Michelſtadt i. O.! Ein Schlauer“ nennt jich auch Bauer Man ſollte es nicht glauben, daß ſo einige„Ueberſchlaue“ ihre Geishei auf der Straße herumtragen, dabei ſo viel haben, daß ihnen gar s Maul zu viel und zu weit auf⸗ geht(Mund kann man in ſolchen Fällen ſchon nicht gut ſagen). Es ſind immer die ewig Gleichen, die etwas zu ſtänkern und zu mek⸗ kern haben, wenn's die Zwiebel, die Butter, die Eier, das Rindfleiſch oder das Wetter nicht ſind, dann eben mal wegen der Schwei⸗ nezucht, wie ſich das dieſer Tage zugetragen hat. Wird da im Faſelſtall ein Schwein ver⸗ wogen, das ein Meßger gekauft hat. Da kommt dieſer Landwirt mit ſeinem hohen Geiſt, wie er oft im Wirtshaus beſtaunt wird, dazu und meint zu dein, Betreffenden, der kein Bauer iſt, der aber für die Volksernährung das Schwein gezüchtet hat;„Du biſcht ſchö dumm, daß du ä Sau ziehſt, was gewe da dann die Metzger dafür, de Höchſtpreis, do kann Säu ziehe wer will!“ Es iſt nicht rich⸗ tig, wenn da gemeint wird, der und jener, die ſolch ſaudummen Redensarten führen und in Wirtſchaften dazu noch angehört werden, wären nicht ernſt zu nehmen, die wären ja hier mit ihren„Schlappmäulern“ als ſolche be⸗ kannt. Nein, mit dieſen Gefühlsduſeleien muß endlich aufgeräumt werden— dieſe Menſchen ſind Volksſchädlinge übelſter Sorte! 2 5 muß einmal ganz klar geſagt werden, daß ſie im heutigen Deutſchland ausgeſpielt haben, dieſe„Volksgenießer“, die nichts für die NS. geben, die das Hoftor ſchließen, wenn das Jungvolk Pfunde ſammelt, bei denen niemand daheim iſt, wenn für's Winterhilfs⸗ werk eine Plakette angeboten wird, die aber beim Eintopfſonntag von ihrem„Geſchlach⸗ teten“ den Topf voll haben. genau wie dieſes „Nächtliche Erlebnis in Flugblattform⸗ der die hieſigen Geſchäfte mit ihren Waren herabſetzte. Das laſſen wir nicht zu— und wir werden bei nächſter Gelegenheit die Na⸗ men folgen laſſen— guch wenn dann wieder die Jeilng abbeſtellt wird, wie es in die⸗ ſem Falle prompt erfolgt iſt. Wenn einer glaubt, er würde dadurch die gewaltige natio⸗ nalſozialiſtiſche Geſtaltung eines jeden deut⸗ ſchen Menſchen zu dem großen Gedanken einer einzigen Gemeinſchaft aufhalten, der ſetzt auf falſche Karten, denn auch der letzte Deutſche wird ſich einordnen und auch noch die Kreiſe erfaſſen, die heute glauben, an der Kirchen⸗ türe auf eine beſtimmte auswärtige Zeitung hinweiſen zu ſollen, und dann alle Ausreden für ſich haben, wenn ihnen vorgehalten wird, daß wir auch in Viernheim ſo weit ſind und Preſſe haben! Man verſuche nicht, von ſich aus die Zeit hier zurückdrehen zu wollen, ſonſt wird ihm eines Tages doch deutlich zu Gehör kommen:„Viernheim iſt er⸗ wacht!“ * Von ver Ernte. Durch die anhalten⸗ es ſeit zwei Tagen geradezu ſtürmiſch zu bei der Einbringung der Ernte. In den Dreſch⸗ hallen rattern die Dreſchmaſchinen vom frühen Morgen an bis ſpät in die Nacht, und ſchon kann man vom Reſultat in Qualität und Quantität hören. Was den Roggen betrifft, iſt man allenthalben mit dem Körner⸗Ertrag zufrieden und wenn teils nicht alle Hoff⸗ für ein Jahr ausreichen.— Das Wetter wird heute bei weſtlichen bis nordweſtlichen Winden aufgeheitert und im allgemeinen trocken ſein. Am Donnerstag fortſchreitende Wetter⸗Beſ⸗ ſerung bei abflauender Luftbewegung. Tages⸗ temperaturen ſpäter anſteigend. Baumſpritzen in der Nähe von elektriſchen Leitungen. In der Nähe von elektriſchen Leitungen kann das Spritzen der Bäume gegen Schädlinge inſofern eine Wir werden ſie an den Pranger ſtellen— — der Leitung durch den Spritzſtrahl den Strom auf den Menſchen überträgt. Neue Ueberland⸗ leitungen, die ja mit Starkſtrom geſpeiſt ſind, werden heute abſichtlich ſo gebaut, daß ſie bei ſtärkſtem Durchhang mac vier Meter über den Baumkronen verlaufen. Aber trotzdem iſt ſtets Vorſicht beim Spritzen am Platze. Die neuen Spritzen haben ja auch eine Vorrichtung, den Strahl bis zur feinſten Brauſe zu verteilen. Man ſollte von dieſer auch für die Verteilung der Spritzflüſſigkeit ſo überaus günſtigen Ein⸗ richtung in der Nähe elektriſcher Leitungen ſtets Gebrauch machen. Denn durch die 1 5 teilung des Strahles in eine Maſſe einzelner Tröpfchen wird die Leitfähigkeit dauernd un⸗ terbrochen, ſodaß eine Stromübertragung aus⸗ geſchloſſen iſt. Amtsantritt bes neuen Vorſtehers des Heppenheimer Finanzamtes Am 1. Auguſt 1936 übernahm Herr Regierungsrat Dr. Lauterer die Ge⸗ ſchäfte des Vorſtehers des Finanzamts Hep⸗ penheim anſtelle des an das Landesfinanzamt Darmſtadt verſetzten Herrn Regierungsrates Fabricius. Herr Regierungsrat Dr. Lauterer brachte vor allen Mitarbeitern zum Ausdruck, daß er, wie ſein Vorgänger alles daran ſetzen werde, um einerſeits nach außen hin die Aufgaben der Behörde im nationalſozialiſti⸗ 70 Sinne in Treue zum Führer und zum Johle aller Volksgenoſſen zu vertreten und andererſeits ae e in treuer Kamerad⸗ ſchaft mit allen Mitarbeitern die an ſie heran⸗ tretenden Aufgaben zu löſen. Er brachte 150 ner zum Ausdruck, daß wir es heute leichter 2 den Volksgenoſſen die Pflicht zum Entrichten der geſchlic geforderten Abgaben begreiflich zu machen, weil alle Arbeiten der nationalſozialiſtiſchen Regierung, Arbeits⸗ dienſt, Wehrmacht, Luftwaffe, Siedlung, Reichsautobahnen und vieles andere allen Volksgenoſſen deutlich zeigen, was der Staat mit 5 Steuergeldern anfängt. Bewußt Steuern hinterziehen kann demnach heute nur noch der Volksgenoſſe, der die obengenannten großen Arbeiten des Staates nicht wünſcht. Die Mitarbeiter ſowie die Bevölkerung des Kreiſes Heppenheim können ſicher ſein, in Herrn Regierungsrat Dr. Lauterer, der durch ſeine langjährige Tätigkeit beim Finanz⸗ amt und Landesfinanzamt eine reiche Erſah rung mitbringt, wie bei feinem Vorgänger einen Beamten gefunden zu haben, der die Belange des Staates und der einzelnen Volks⸗ genoſſen, die ja der Staat ſelbſt find, in jeder Weiſe gerecht vertritt. Mit uns wird auch die Bevölkerung unſerer Gemeinde dem neuen are zu ſeinem Amtsantritt lück wünſchen. Vorraisbewirijchaftung der Bulter Die für dieſe Jahreszeit unverhältnis⸗ mäßig naſſe und kühle Witterung hat zwar eine außerordentlich günſtige Entwicklung der Grünfutterflächen zur Folge gehabt, aber auch . J ein Nachlaſſen der Milchergiebig⸗ eit der Kühe bewirkt. In gleicher Weiſe hat aber auch der Verbrauch in der zweiten Monatshälfte abgenommen, ſodaß die Be⸗ friedigung des augenblicklichen Bedarfes aus Inlandbutter, die ſich weniger zur Vorrats⸗ Wie bie Jahrgangsſchulung der deutjchen Jugend durchgejührt wird Nachdem durch das neue Abkommen zwi⸗ ſchen dem Reichsſportführer und dem Reichs⸗ jugendführer ſichergeſtellt iſt, daß die deutſche Jugend eine muſtergültige Leibeserziehung er⸗ 05 ſind die Ausbildungsrichtlinien von be⸗ onderem Intereſſe, die für die körperliche Erziehung in der HJ. aufgeſtellt worden ſind. Ernſt„Schlünder berichtet darüber in dem Führerorgan der Nationalſozialiſtiſchen Ju⸗ gend„Wille und Macht“. Danach beſteht in dieſem Jahr zum erſtenmal Möglichkeit, an den jahrgangsweiſen Aufbau des Deutſchen Jungvolks und damit auch an die jahrgangs⸗ weiſe Schulung der Jungen heranzugehen. Jeder Zehnjährige, der in das Deutſche Jung⸗ volk eintritt, hat im Laufe einer drei- bis ſechsmonatigen Probezeit ſeine Pimpfenprobe abzulegen, die aus Lauf⸗ Sprung und Wurf in den einfachſten Formen beſteht und die Kenntnis der Schwertworte der Jungvolk⸗ jungen, ſowie des Horſt⸗Weſſel⸗ und des HJ.-Fahnenlieds umfaßt. Hat er ſie be⸗ ſtanden, ſo wird ex vollwertiges Mitglied des Jungvolks und erhält als ſolches das Fahr⸗ tenmeſſer, das HJ.-Abzeichen und den Schul⸗ terriemen. Dann beginnen die leichteſten Spie⸗ le mit den Anfangsübungen des Bodenturnens und den einfachſten Uebungen des Hindernis⸗ turnens ohne Gerät. Im Alter von 11 und 12 Jahre ſteigern ernannt. Gefahr mit ſich bringen, weil die Berührung Seer eee ee. eee eee e— —— — Worte in die Zeit Wir haben das Reich durch Kampf er⸗ obert, jetzt müſſen wir es durch Frieden be⸗ ſtellen. Adolf Hitler. Was wir tun, das tun wir nicht für den einzelnen, das tun wir für die Nation. Nichts für uns, alles für Deutſchland. Baldur von Schirach. * Die Arbeit iſt der Sinn des Lebens. Aus den Leiſtungen und aus dem Blut ent⸗ ſteht der Stolz der deutſchen Raſſe, deren alleinige Richtſchnur für alles Tun und Han⸗ deln die Ehre der Nation und damit die Ehre des einzelnen iſt. Dr. Robert Ley. Faßt an und helft mit! Deutſchland wird das ſein, was ihr und wir alle aus ihm machen. Dr. Robert Ley. Grundſatz muß ſein: Nicht der, der Geld hat und Beſitz ſein eigen nennt, hat ein An⸗ recht auf den Genuß unſerer Kultur, ſondern nur der, der ein inneres Bedürfnis danach hat. Ganz gleich, ob ihn das Schickſal mit irdiſchen Gütern geſegnet hat. Allein daraus wird die Sehnſucht des deutſchen Arbeiters geſtillt wer⸗ den; unerfüllte Sehnſucht erzeugt Neid. Wenn der Menſch aber ſelbſt an den Gütern des Lebens teilhaben darf, wird er nicht mehr von Neid und Haß erfüllt ſein, ſondern von Glück und Dankbarkeit. Dr. Robert Ley. CCC wirtſchaft eignet, ausreichend ſichergeſtellt iſt. In erſter Linie dient hierzu die Deutſche Feine Molkereibutter. Für Molkereibutter iſt da⸗ gegen der Abſatz ſchon erſchwert. Der größte Teil der deutſchen Markenbutter und die Aus⸗ landsbutter wanderte in Kühlhäuſer. Zu dem Zweck, der Vorratswirtſchaſt nur unbedingt einwandfreie, lagerfähige deutſche Butter zu⸗ zuführen, iſt ein Stützungsausgleich für ſolche Ware geplant, die von einer Prüfungskommiſ⸗ ſion als geeignet zur Lagerung anerkannt iſt. Vernichtet bie Schäblinge Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zer⸗ ſtören jährlich große Mengen unſerer Ernten und bringen ſomit einen erheblichen Verluſt an Nahrungsmitteln. Durch Krankheiten werden von den jährlichen Kartoffelernten etwa 25 v. H., von der Getreideernte etwa 10 p. 9. und von der Obſternte etwa 10 v. H. verni h⸗ tet, weitere 5—10 v. H. dieſer Ernte werden durch Schädlinge zerſtört. Aus dieſen Zahlen läßt ſich die. der Abwehrmaßnah⸗ men ermeſſen. ö* Ein Motorrad auf 63 Einwoh- ner. Nach der letzten internationalen Motor⸗ radzählung beſitzt Deutſchland ein Drittel al⸗ ler Motorräder, und zwar 1058 656 Ma⸗ ſchinen. Frankreich folgt in großem Abſtand mit 541061 Krafträdern, während England 419 000 und Amerika nur 150 000 Motor⸗ räder beſitzen. Es kommen in Deutſchland alſo auf 63 Perſonen ein Motorrad, dagegen ein Auto erſt auf 82 Perſonen. und Kampfſpiele hinzu, ferner u. a. das Frei⸗ ringen und das Luftgewehrſchießen. Es be⸗ ginnt die Schulung für das Leiſtungsabzei⸗ erſt nach Erlangung des 12. Lebensjahres erfolgen kann. Dabei werden in der Schulung ſchon wichtige Kenntniſſe verlangt, ſo über das Leben des Führers und das Deutſchtum im Ausland. Für die 13. bis 14⸗Jährigen wird die körperliche Schulung weſentlich er⸗ weitert. Es kommen u. a. Handball und Fußball hinzu, auch ſoll in dieſem Alter mög⸗ lichſt jeder Pimpf das Schwimmen lernen. Die Aufnahme in die Boxſchule erfolgt, ſoweit dafür ſchon genügend Lehrer zur Verfügung ſtehen. Der Geländeſport umfaßt für dieſe Gruppen auch Kartenkunde und Zurecht⸗ finden im Geländeſport. Bei Uebernahme aus dem Jungvolk in die HJ. ſetzt dann die Schulung im Pflicht⸗ programm der HJ. ein. Die„Grundſchulung in den Leibesübungen“ bei der HJ. umfaßt Uebungen ohne und mit Gerät, Boden- und Hindernisrennen, Boxen, Freiringen, Kampf⸗ ſpiele, Ballſpiele, Laufen und Springen, Ku⸗ gelſtoßen, Schwimmen uſw. Dazu kommt das Kleinkaliberſchießen und der Geländeſport. Es ſoll aber, wie der Referent hervorhebt, jede Nachahmung militäriſcher Felddienſtübungen vermieden werden und keine kindliche Sol⸗ datenſpielerei entſtehen, die von der HJ. viel⸗ mehr verpönt werde. Das HJ.-Leiſtungsab⸗ zeichen wird in drei Stufen, in Schwarz für die 15⸗Jährigen, in Bronze für die 16⸗Jäh⸗ rigen und in Silber für die 17⸗Jährigen und ſich die Anforderungen. So kommen Rauf⸗ Aelteren verliehen. chen des Jungvolks, wozu die Prüfung aber f 1 1 — e ee Aus Stabt und Land CEC bei drang ihm der Gabelſtiel in den Unker⸗ leib und brach ab. Biſchoff hatte noch ſo viel Geiſtesgegenwart, daß er den Stiel ſelbſt Wer iſt zum Kraftfahren unge⸗ eignet? Seit verſchiedenen Jahren fährt A. auf einem führerſcheinfreien Motorrad. Bei einem Unfall erlangte die Behörde davon ; a N erauszog. Der Verunglückte liegt jetzt mit Mannheim. kleinen Mengen aber auch Tafelobſt. Von hier 1— e Seren di. Kenntnis, daß A. der rechte Arm fehle. Er * 1 der Rae Woche 42 aus geht das Obſt über die Sammelſtellen tige Operation notwendig machte, in bedenk⸗ hatte einen künſtlichen Arm, der beweglich zerkehrsu nfälle. Bei 42 Verkehrsun⸗ nach dem Weinheimer Großmarkt. lichem Zustande im Pforzheiner Kranken- iſt und zum Zugreifen benutzt werden kann. fällen, die ſich in der vergangenen Pe in Fürth.(10 000 Feſtmeter Schneebruch⸗ hauſe. Dennoch wurde A. von der Behörde das Mo⸗ Mannheim ereigneten, wurden 23 Perſonen holz). Die Aufräumungsarbeiten ſind beendet. Wieſental.(Im Feldweg verun⸗ torradfahren verboten. Als er Klage anſtreng⸗ verletzt und 33 Fahrzeuge aller Art beſchädigt. 2 Unfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrzeug⸗ * Arbeitsſchlacht in Südheſſen Bericht des Arbeitsamtes Weinheim Der Bezirk des Arbeitsamtes Wein⸗ 3 zu dem auch der Kreis Heppenheim mit ebenſtellen in Heppenheim, Rimbach und Waldmichelbach gehören, hatte mit dem Be⸗ ginn der Arbeitsſchlacht des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staates ein ganz beſonders ſchweres Feld. Die Arbeitsloſigkeit lag hier weit über dem Reichsdurchſchnitt. Dank der Zuſammenarbeit aller Stellen iſt es jedoch nun gelungen, den Stand der Erwerbsloſigkeit, der bei der Machtübernahme 1933 2500 Unterſtützungsberechtigte betrug, auf die Eintauſendgrenze herabzudrücken. Der derzeitige Stand der vom Arbeitsamt Wein⸗ heim Betreuten beträgt 930 Perſonen. Vielen Volksgenoſſen konnte eine Dauerſtellung ver⸗ mittelt werden. Beſondere Hoffnungen wer⸗ den noch auf die Naturin Gmbh. geſetzt, die von den Weinheimer Induſtriewerken wohl am beſten in der Lage ſein wird, Einſtellungen vorzunehmen. Dieſes neue Werk, das in der kurzen Zeit ſeines Beſtehens Weltruf erhalten hat, hat in letzter Zeit wieder größere Neu⸗ bauten errichtet. Da in der heimiſchen In⸗ duſtrie nicht alle erwerbsloſen Volksgenoſſen untergebracht werden konnten, mußte das Ar⸗ beitsamt nach auswärtigen Arbeitsſtellen ver⸗ mitteln. Kraftpoſtlinie Lorſch— Heppenheim Am Montag wurde werktags zwiſchen Das Schneebruchholz in den hieſigen Wal⸗ dungen betrug ungefähr 10 000 Feſtmeter. Der Schaden iſt aäußerſt groß. Lampertheim.(Ehrung Katharina Grünewalds). Am Sonntag waren ſieben Jahre vergangen, ſeit Frau Katharina Grüne⸗ wald auf dem Parteitag in Nürnberg ihr junges Leben ließ. Ihr zu Ehren hat der Gauleiter vor einigen Tagen bei der Ein⸗ weihung der ſchönen nationalſozialiſtiſchen Heimſtättenſiedlung dieſe„Katharina⸗Grüne⸗ wald⸗Siedlung“ getauft. Im Gedenken an den Todestag legte die Siedlergemeinſchaft am Katharina⸗Grünewald⸗Ehrenmal einen Kranz nieder, die NS.⸗Frauenſchaft ehrte die Tote in gleicher Weiſe. Offenbach.(Raffinierter Schwind⸗ lertrick.— Den eigenen Mantel als Pfand angeboten). Ein Kraftfahrer tankte 20 Liter Benzin und gab einen Zwanzigmarkſchein in Zahlung. Als der Tankwart erklärte, nicht wechſeln zu können, fand ſich der Kraftfahrer dazu bereit, ein Pfand zu hinterlegen, bis er ſelbſt in der Nähe den Schein gewechſelt habe. Der Tankwart nahm als Pfand einen ſchweren Ledermantel in Empfang. Nach einiger Zeit, als der Betrieb an der Tankſtelle etwas nach⸗ gelaſſen hatte, fand der Tankwart Zeit, ſich das Pfand genauer anzuſehen. Sein Erſtau⸗ nen war nicht gering, als er in dem ver⸗ meintlichen Pfand ſeinen eigenen Mantel er⸗ kannte, den der Gauner in einem unbeachteten Augenblick kurz vorher entwendet haben mußte. Ludwigshafen.(Gegen einen Lei⸗ tungsmaſt gefahren). In der Nacht zum Samstag fuhr ein Radfahrer auf dem Wege glückt). Der 32 Jahre alte verheiratete Bahn⸗ arbeiter Guſtav Schweikert, Vater von zwei Kindern, iſt auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen. Als er auf dem Heimweg zwiſchen Wieſental und Bahnhof Waghäuſel in einen Feldweg einbiegen wollte, wurde er von einem Omnibus angefahren und mehrere Meter weit geſchleift. Schweikert erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Erzhauſen.(Schwerer Motorradun⸗ fall.— Das verhängnisvolle Waſſerloch in der Straße.) Am Sonntagabend gegen 8 Uhr erlitt der Maurer Ludwig Gerbig aus Erz⸗ hauſen in der Bahnſtraße einen ſchweren Motorradunfall dadurch, daß er mit ſeiner Maſchine in ein 10 Zentimeter tiefes Waſſer⸗ loch geriet. Er wurde 10 Meter weiter ge⸗ ſchleift. Dr. Breidert leiſtete die erſte Hilfe und ließ den Verletzten in ſeine Wohnung bringen. Die Verletzungen ſind ſo ſchwerer Natur, daß er noch während der Nacht ins Stadtkrankenhaus gebracht werden mußte. Wöllſtein.(Durch einen Schlag mit der Autokurbel den Arm verloren). Der prak⸗ tiſche Arzt Dr. Merkel wollte den Motor ſei⸗ nes Kraftwagens ankurbeln. Dabei ſchlug plötzlich die Kurbel zurück und traf ihn ſo heftig gegen die rechte Hand, daß ihm jetzt im Mainzer Krankenhaus der ganze Arm abgenommen werden mußte. Hunde auf der Straße. doppelte Gefahr An die Hundebeſitzer richtet der Reichs⸗ tierſchutzobund die dringende Mahnung, ihre Tiere auf verkehrsreichen Straßen nicht frei te, hatte er keinen Erfolg. Das bremiſche Ver⸗ waltungsgericht führte u. a. grundſätzlich aus, falls A. nach links fahren wolle, könne er den linken Arm nicht hochheben, um die Fahrt⸗ richtung bemerkbar zu machen. Wenn er nicht ordnungsgemäß Zeichen geben könne, ſei er ungeeignet, auf öffentlichen Straßen mit einem Motorrad zu fahren. Was bringt ber Aundſunk? Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin Donnerstag, 6. Auguſt: 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend Muſik in der Frühe; 6.30 Frühgymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 7.50: 6. Tag der 11. Olympiſchen Spiele; 8.00 Blasmuſik; 9.00 Soliſtiſches Muſizieren; 10.00 Unterhaltungs⸗ Konzert; Dazwiſchen Leichtathletik; 12.00 Blasmuſik; Dazwiſchen: Olympiſche Sieger⸗ tafel 1896 bis 1936; 13.00 Fröhliche Mit⸗ tagsmuſik; 13.45 Nachrichten; 14.00 Aller⸗ lei von Zwei bis Drei; Dazwiſchen: Regatta⸗ berichte aus Kiel; 15.00 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; Dazwiſchen: Leichtathletik; 19.00 Olympia⸗Echo: 6. Tag; 20.00 Kurznachrich⸗ ten; 20.10 Bach— Beethoven— Brahms; 22.00 Wetter, Preſſe; 22.15 Olympia⸗Echo; 23.00 Offizieller Empfang der Reichsregie⸗ rung und der Preußiſchen Staatsregierung; 23.30 Muſik aus der Staatsoper; 1.00 Kon⸗ zert nach Mitternacht. Weinheimer Obſtgroßmarkt Brombeeren 27—28; Pfirſiche 25 bis i kat f N i umherlaufen zu laſſen, ſondern ſie an der J 40; Mirabellen 19—27; Pflaumen 7—14; 1 Lorſch und Heppenheim zunächſt verſuchs⸗[Tvon Mundenheim nach Rheingönheim gegen] Leine zu halten. Der geſteigerte Kraftfahr⸗ Zwetſchen 14— 27; Birnen 10—25; Bleibir⸗ 85 weiſe eine Kraftpoſtlinie eingelegt. Die Ab⸗ einen Leitungsmaſt der Straßenbahn. Dabei zeugverkehr bildet eine immer größere Ge⸗ nen 14; Aepfel 8—26; Reineclauden 15 75 fahrt erfolgt in Lorſch um 19.04 Uhr und in erlitt er einen Schädelbaſisbruch und wurde fahr für die Hunde und dieſe ſelbſt können zur bis 27; Tomaten 12—18; Bohnen 1) 12 bis Re Heppenheim um 19.20 Uhr. von einem Kraftwagenfahrer ins Kranken⸗ Gefahr für die Kraftfahrer werden. Einer⸗ 18, Bohnen 2) 718; Pfifferlinge 19. 555 a Aus dem N Auffällig] haus gebracht. f ſeits kann ein frei umher laufender Hund ge⸗] Anfuhr 400 Zentner; Nachfrage gut. Nächſte fen unterſchiedlich iſt die Obſternte im Weſchnitz⸗ Pforzheun.(Unfall mit der Heu⸗ ſchädigt oder getötet werden, andererſeits kann Verſteigerung: heute 14 Uhr. 05 tal. Teilweiſe iſt eine Vollernte zu erwarten,] gabel). In Ispringen war der 16jährige Hel- ſein Beſitzer je nach der Lage des Falles für Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den polliſſchen 1 teilweiſe aber ſind die Baumbeſtände ganz] mut Biſchoff mit Umſetzen des Heues be⸗ den Schaden haftbar gemacht werden, den ein] Teil Bern hard Peters, Worme, für den übrigen 1 ohne Ertrag. Anſcheinend haben ſich die un⸗ ſchäftigt. Danach warf er die Gabel zum Heu- Kraftfahrer infolge der Behinderung durch Teil Friedrich Martin, Viernheim. 8 Ver⸗ 6E günſtigen Witterungsverhältniſſe des Früh⸗] boden, ſo daß ſie im unten liegenden Futter einen Hund erleidet.— Wer ſeinen Hund Seca ele Selene e.* H. rte 5 jahrs je nach Standort ſtark unterſchiedlich] ſtecken blieb. Beim Herabſteigen rutſchte der liebt und ſich ſelbſt vor ſehr empfindlichem Votet Brie, and Drucereigeſellſcaſt m,. 5, 64 ausgewirkt. Die Obſterzeugung des Weſch⸗ junge Mann auf der Leiter aus und ſtürzte Schaden bewahren will, beachte dieſe War⸗ Wormb. Da. VII 1088 über 1700 Zur Zeit it An 90 nitztales ergibt vorzugsweiſe Konſervenobſt, in Jin die aufrecht ſtehende Heugabel hinein. Da⸗ nung.— Das iſt Tierſchutz und Selbſtzucht! J zeigenpreisliſie At 6 gültig 10 Amtliche ieee dll 1 Bel von nente 851180 8 85 g r: aue Sommer ⸗Schluß⸗ Verkauf e eee pee Headd„ Heslüestaude 3 Sommer⸗Schluß⸗ Verkauf Am kommenden Freitag, vormittags 111 2* 3 Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rathauſes 1 85. Donnerstag Freoltag samstag 5 K 20 Loſe Frühzwetſchen von der Oberlück öf⸗ 5 8. August 7. August 8. August. 95 . Soallder-Schlag-Verhkaul J 5 5 g e Reste- Tage? Betr.: Einſchränkung des Betretens der Feld⸗— 5 5 90 gemarkung.. E Eine Unmenge Reste in Seiden-, Woll- und Wasch-Stoffen 2 2 Ne 1 60 17 e eee ee— für Mantel, Kleider, Slusen, Weiss waren, Saumwollwaren usw. 2 sch iebſtähle bin ich gezwungen, etreten— 1 Feldgemarkung für ſolche Perſonen, die dort 2 umerhürt billig!— 13 keine Feldarbeiten zu verrichten haben, in der 2 5* Zeit von abends 19 Uhr bis morgens 7 Ah Li f— 2 1 ſowie während der Mittagszeit, von 12 bis Textil-, Mode⸗ und Kurzwaren E 5 14 Uhr, zu verbieten. 485. e Bitte Schaufenster beachten!— 5 5 1 ſchutzperſonal angewieſen, auf den Befolg die⸗— LIE Err 1 8 ſer Anordnung ſtreng zu achten und jede 2 7 5 U LIILI LL 2 Uebertretung zur Anzeige zu bringen. 3 L l 0 0 2 5 d Ibülgsberfteigexung. LlllZTL/ĩ LLL wohnerſchaft, daß ſie dieſem Verbot das nötige Verſtändnis entgegenbringt und dadurch mit⸗ hilft, den Felddieben ihr ſchändliches Handwerk Das nachſtehend bezeichnete Grund⸗ ſtück, das zur Zeit der Eintragung des Ver⸗ ſteigerungsvermerks auf den Namen der zu legen. 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Auguſt 1936 3 9 Die Beerdigung findet am Donnerstag Nachmittag 5 Uhr vom i an Amtsgericht ſind Ihnen ſtets Trauerhause, Blauehutstraße, aus statt. 2 8 ö des Umſatzes verdanken viele Firmen der Werbekraft ihrer Zeitungsanzeigen WSrbt neue Leser! uus Heler 1 110