Aller⸗ gatla⸗ iibir⸗ 1 15 bös .— ichſte n lichen ger Vr⸗ orm. ud, 1 An⸗ 8 eee nem nin 1 ˙ A — — ——— ————— .— e —— 0 8 l * 5 1 Almksblatt Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: natlich 1.60 RM. ee ee Nummer 182 deulſchlands größter Nympiatriumph der Bürgermeisterei Viernheim Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. ö e Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; durch die Poſt mo ausſchließlich Beſtellgeld. * N Einzelnummer 10 Rpfg. für I mm Freitag den 7. Auguſt 1936 Verkündigungsblatt der NS AR. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Textteil Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarchtraße 13. ernſpr. 153. eit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. aner BS. e 15101. 12. Jahrgang Drei goldene und zwei ſilberne Medaillen am ſechſten Tag ANaueue höchſileiſtungen Goldene im Speerwerfen, im Modernen Fünfkampf und Piſtolen⸗ ſchießen- Der Führer wieder bei den Kämpfen Der ſechſte Tag der Aympiade Endlich lachte dem fünften Tag der Leicht⸗ athletikwettbewerber die Sonne ununterbrochen. Da außerdem die Temperatur bei größerer Windſtille anſtieg, waren alle Vorbedingungen zu neuen Beſtleiſtungen gegeben. Auch am Donnerstag wohnte der Schirmherr der 11. Olympiſchen Spiele, der Führer und Reichskanzler, einem großen Teil der wahrhaft olympiſchen Wettkämpfe bei. Außer ſeiner ſtändigen Begleitung ſah man in der Ehrenloge den König Boris von Bul⸗ garien, den italieniſchen Kronprinzen Um⸗ berto, die Reichsminiſter Dr. Frick, Gö⸗ ring, Dr. Goebbels und Gürtner, Staatsſekretär Lammers, Reichsleiter Ro⸗ ſenberg, Reichsjugendführer Baldur von Schirach, Reichsleiter Bor m ann, die Botſchafter von Frankreich, Italien, Japan u. der Türkei, die Geſandten von Ungarn, Chile, Schweden und Bulgarien und zahlreiche Mit⸗ glieder der olympiſchen Behörden mit Dr. Lewald und dem Reichsſportführer von Tſchammer und O ſten. Deutſchlands Olympiakämpfer, angefeuert von den humorvollen„Schlachtgeſängen“ der Beſucher, ſchlugen ſich auch bei den Entſchei⸗ dungen dieſes Tages ausgezeichnet. Mit Ger⸗ hard Stöcks glänzendem Sieg im Speer⸗ werfen fiel wieder eine Goldmedaille an Deutſchland. Im 80⸗Meter⸗Hürdenlaufen der Frauen ſicherte die Duisburgerin Anni Steuer uns eine Silberne Medaille. In Weltrekordzeit gewann der Neuſeeländer Lo⸗ velock den 1500⸗Meter⸗Lauf, und nur eine Zehntel⸗Sekunde blieb der amerikaniſche Sie⸗ ger im 110-m.⸗Hürdenlauf Forreſt Towns hinter der Weltrekordleiſtung. Die letzte Ent⸗ ſcheidung des Tages, der Dreiſprung, brachte den Japanern einen Doppelerfolg. Der Sie⸗ ger Tajima ſtellte mit 16 Meter ebenfalls eine Weltbeſtleiſtung auf. In dieſem Wettbe— werb verbeſſerte der Vierte der Entſcheidung, 110 Meker-Hürden: 1. und Olympia Sieger Forreſt Towns⸗ U. S. A. 14,2 Sekunden 2. Douglas Pollard- USA. 14,4 Sekunden 3 Donald Finlay England 14,4 Sekunden 4. Erik Lidman⸗Schweden, 5. John Thornton⸗ England, 6. Gerard O'Connor-Canada. 1500 Meker-Lauf: 1. und Olympiaſieger: John Lovelock-Neuſee⸗ land 3:47,8 Min. auer Weltrekord) 2. Cunningham- USA. 3:48, 4 Min. 3. Beccali- Italien 3:49,2 Min. 4. San Romani⸗U S A. 3:50 Min. 5. Edwards Canada 3:50,4 Min. 6. Cornes England 3,51, Min. 80 Meker-Hürden(Frauen): 1. und Olympia ⸗Siegerin Trebiſonda Valla⸗ Italien 11,7 Sekunden Anny Steuer Deutſchland 11,7 Sek. Eliſabeth Thylor- Kanada 11,7 Sek. Claudia Teſtoni⸗Italien, 5. ter Braaker⸗ olland, 6. Doris Eckert Deutſchland = 9 1 Dreiſprung: 1. und Olympiaſieger: Taz ima⸗Japan 16.00 m (Welt⸗ und Olympiarekord! 2. Harada Japan 15.66 m 3. Metcalfe- Auſtralien 15.50 m 4. Wöllner⸗Deutſchl. 15.27 m(deutſcher Ref) Deulſcher Prokeſt wegen Ermordung der vier Deutſchen Berlin, 6. Aug. Nach einem Telegramm des deutſchen Generalkonſulats in Barcelona hat Generalkonſul Köcher am Mittwoch wegen der jetzt bekannt gewordenen Ermordung von vier Deutſchen in Barcelona bei der Regie- rung in Barcelona ſchärſſten Proteſt erhoben und ſofoztige Unterſuchung gefordert. Wie ſchon gemeldet, ſind unweit von Bar- celona vier Deukſche von einem ſogenannken Revolutionskomitee ermordet worden, ob- wohl ſie im Beſißz von gültigen Paſſier⸗- ſcheinen befanden. Die Vier ſind Witglie⸗ der der Deutſchen Arbeiksfront geweſen: Wilhelm Gratje, Helmuk Hofmeiſter, ther Swalmins⸗Dako und Treitz. deulſcher Dampfer beſchoſſen Madrid, 6. Aug. In den in Händen der ſpaniſchen Regierung befindlichen Häfen, be⸗ ſonders in den am Mittelmeer gelegenen, Gün⸗ Paris, 6. Auguſt. Wie das Hauptquartier des Generals Franco in Tetuan meldet, ſoll im Laufe der Nacht zum Donnerstag ein zwei⸗ 5. Romero ⸗ USA. 15.08 m 6. Oshima- Japan Ergebniſſe der Raſenſpiele: Fußball: Peru— Sinnland 713 England— China 210(0:0). Handball: Deutſchland— Ungarn 23:3 (14:0), Oeſterreich— Rumänien 1813(3:1) Hockey: Deutſchland— Dänemark 610(2:0), Holland— Schweiz 4:1(2:1) Polo: Ungarn— Deutſchland 1616. (3:1), Heinz Wöllner, auch die deutſche Beſtlei⸗ ſtung auf 15,27 Meter. Aber auch auf den anderen Kampfplätzen herrſchte reger Betrieb, und dabei gab es wei⸗ tere Erfolge für Deutſchland. Bereits am Vormittag hatte Oberleutnant Handrick nach der letzten Konkurrenz des Modernen Fünfkampfes dieſen in der Geſamtwertung gewonnen und damit die Goldmedaille. Im Schnellfeuer⸗Piſtolenſchießen fiel der Sieg ebenfalls durch van Oyn, der ohne jeden Fehler blieb, an Deutſchland. Im Hockeyſtadion wurden die Ausſcheidungs⸗ kämpfe fortgeſetzt. Deutſchland ſchlug Däne⸗ mark 6:0, mußte dagegen im Polo bei der Wiederholung des 828 verlaufenen Spiels ge⸗ gen Ungarn eine 6:16⸗Niederlage hinnehmen. Im Handballturnier ſchlug Deutſchland die un⸗ gariſche Mannſchaft überlegen mit 23:0 To⸗ ren. Alles in allem jedenfalls ein Tag, der Deutſchland große Erfolge brachte und der uns ſtolz ſein läßt. Da wir außerdem noch beim 400-Meter⸗Lauf durch Blazejezak in die Vorentſcheidung kamen, und die Vorführungen der finniſchen Turnerinnen und Volkstänzerin⸗ nen dem ereignisreichen Tag einen wundervol⸗ len Abſchluß gaben, waren die Hunderttauſend von dankbarer Freude erfüllt. Eniſ“eid ungen der beſchtafhlefen Speerwerfen(Männer): 1 und Olympia⸗Sieger Gerhard Stöck— Den Fünfkampf, der vielleicht einer gewann der Deutſche. der Deutſchland 71,84 Meter 2. Yrjö Nikkanen Finnland 70.77 Meter 3. Karlo Toivonen Finnland 70.62 Meter 4. Alfons Attervall Schweden 69,20 Meter 5. Matti⸗Järvinen Finnland 69,18 Meter 6. Alton Terry ⸗ USA. 67,15 Meter 15.07 m Die sieger im Fünfkampf ſchwerſten olympiſchen Wettbewerbe überhaupt Oberleutnant Handrick(Mitte) weit führend dem amerikaniſchen Leutnant Leonhard(links) und dem Italiener Abba(rechts). gewann damit die 6. Goldmedaille für Deutſchland. ter Truppentransport von Huelva nach Al⸗ geciras durchgeführt worden ſein. Zuſammen mit dem erſten Truppentransport ſeien bisher 4000 Mann aus Marokko nach Spanien verſchifft worden. Aus dem Hauptquartier des Generals Mola verlautet, daß die Zahl der Gefallenen der Nationaliſten an den drei Nord⸗ fronten ſich bisher auf ungefähr 5000 be⸗ laufe. Die Verluſte der roten Truppen an Toten ſeien mindeſtens doppelt ſo hoch. iſt. in der Punktzahl vor Ipfer des rolen Terrors Zier Deulſche in Vartelona erſchoſſen Icharfer deulſcher Prokeſt droht die Macht immer mehr an kommuniſtiſch⸗ anarchiſtiſche Elemente hinüberzugleiten. Zur Unterſtützung der deutſchen Flücht⸗ linge und zur reibungsloſen Durchführung der Einſchiffung werden die deutſchen Kriegsſchiſſe die ſpaniſchen Mittelmeerhäfen Cartagena, Va⸗ lencia, Tarragona, Alicante und Barcelona erneut anlaufen. Am 4. Auguſt wurde vor Larache, Spaniſch⸗Marokko, der vor Anker lie⸗ gende deutſche Dampfer„Sevilla“ ohne jeden Grund und ohne jegliche vorhergehende War⸗ nung von dem ſpaniſchen Regierungszerſtörer „Almirante Valdés“ 45 Minuten lang be⸗ ſchoſſen, ohne jedoch getroffen zu werden. Den daraufhin ſofort ausgelaufenen Dampfer hat der gleiche Zerſtörer angehalten und ihm das Anlaufen von Larache unterſagt. Gegen dieſen kraſſen Kechtsbruch und gegen die Anwendung willkürlicher Gewalt hat die deutſche Reichsregierung ſchärfſten Proteſt ein⸗ gelegt. Außerdem wird der Befehlshaber der Linienſchiffe Konteradmiral Carls bei dem Chef der ſpaniſchen Regierungsflotte nachdrück⸗ lich Verwahrung einlegen und verlangen, daß ſofortige Maßnahmen gegen die Wiederholung derartiger Ausſchreitungen getroffen werden. der Kampf in der Meerenge von Gibrallar Der Militärgouverneur von Léon gibt be⸗ kannt, daß drei von den führenden Perſonen, die bei der Machtergreifung durch die Natio⸗ naliſten Angriffe gegen die Zivile Garde durch⸗ geführt hätten, zum Tode verurteilt und am Mittwoch erſchoſſen worden ſeien. Nationaliſtiſcher Angriff auf Renteria und Paſajes? Den ganzen Donnerstag über iſt lebhaftes Feuer mittlerer Artillerie auf der Strecke Irun— San Sebaſtian hörbar. Wie bisher ver⸗ lautet, ſoll es ſich um die Abwehr eines Angriffs der nationaliſtiſchen Truppen auf Renteria und Paſajes durch die Regierungs⸗ truppen handeln. Vor dem Angriff der Nativnakiſten auf Malaga? Nach einer Havasmeldung aus Gibraltar ſollen 1000 Mann der Nationali⸗ ſten einen Angriff auf Malaga vor⸗ bereiten. 3000 Mann der Marokko⸗ truppen Francos ſeien am Mittwoch an Bord von vier Transportſchiffen in Al⸗ geciras eingetroffen, und weitere 3000 Mann würden noch in dieſer Woche in Alge⸗ ciras erwartet. Große Truppentransporte der Militärgruppe von Ceuta nach Algeciras. Wie aus Gibraltar berichtet wird, iſt es der Miltärg ruppe gelungen, im Laufe der letzten Nacht 3000 reguläre Truppen aus Ceuta in Spaniſch⸗ Marokko nach Algeciras zu bringen. Amerikaniſcher Proteſt in Madrid. Waſhin gton, 6. Auguſt. Wie das Staats⸗ departement mitteilt, hat der amerikaniſche Geſchäftsträger in Madrid bei der ſpaniſchen Regierung ſcharf gegen die Wegnahme ameri⸗ kaniſchen Eigentums proteſtiert. In Barcelo⸗ na ſind nämlich die Fabriken von Ford und General Motors beſchlagnahmt worden. In der Proteſtnote wird die Madrider Regierung in keinem Zweifel darüber gelaſſen, daß die Regierung der Schutz des amerikaniſchen Eigentums die Ma⸗ drider Regierung voll werde. Der amerikaniſche Geſchäftsträger in Madrid hat nach Waſhington berichtet, Vereinigten Staaten für den verantwortlich machen daß Handrick (Preſſephoto, K.) 3 die ſpaniſchen Regierungsſtellen eine baldige Beantwortung des amerikaniſchen Proteſtes ugeſagt haben. 1 8 77 eee eee e e 1 2 5 —— 3 „„ 2 5 TC(ͤͤĩͤ *———* W — rr S * DFR J AAA ĩᷣ v nr e F FF.. AAA e — ——— Um den Frieden der Welt Das iſt der einzige Punkt in der Welt, wo nicht vom Kriege geredet wird: nämlich das Reichsſportfeld, auf dem die Nationen die olympiſchen Wettkämpfe austragen. Dahin ſchauen Millionen aus allen Nationen und hegen die ſtille Hoffnung, daß dieſe Völkerge⸗ meinſchaft dort in Berlin doch irgendwie Früchte des Friedens auch für die politiſche Welt zeigen werde. Der Gaſtgeber zumal, das Deutſche Reich, iſt von dieſer Hoffnung be⸗ wegt. Er hat die Nationen eingeladen, um ihnen zu zeigen, daß hier Friede herrſcht und daß hier ein Friedenswille auch das politiſche Geſchehen Europas zu geſtalten geſucht. Denn das neue Deutſchland weiß, daß die Völker nur Frieden haben können, wenn ſie ihren Geiſt ändern. Muſſolini hat die Welt vor die klare Entſcheidung geſtellt, einen wirklichen, dauer⸗ haften Frieden zu wollen, oder die Vorberei⸗ tungen für den Krieg fortzuſetzen. Nicht zu überſehen iſt das beſchleunigte Rü⸗ ſtungstempo in der Welt. Die italieni⸗ ſche Rüſtungsinduſtrie läuft ſeit einem Jahr, um einen Ausdruck von Muſſolini zu gebrau⸗ chen,„auf vollen Touren“. Italien hat einen Jahrgang nach dem andern mobiliſiert, und konnte vor einem Vierteljahr ankündigen, daß es über eine Million gut ausgerüſteter und gut geſchulter Soldaten unter Waffen ſte⸗ hen habe. Der franzöſiſch⸗ ſowjet⸗ ruſſiſche Militärvertrag ſchließt ein ungeheures Rüſtungsprogramm in ſich, an dem die Tſchechoſlowakei beteiligt iſt. Ganz England gleicht einem Heerlager. Auf allen Werften werden Kriegsſchiffe auf Kiel gelegt, und eine Munitionsfabrik nach der andern entſteht. Wir ſind uns klar darüber, daß mit der zu⸗ nehmenden Aufrüſtung zugleich die Schrecken des Krieges und damit der Wunſch nach dem Frieden wachſen müſſen. Wir wiſſen, wie wäh⸗ rend des Weltkrieges der Munitionsverbrauch zugenommen hat. Die Nordamerikaner haben im Oktober 1918 bei ihrem Angriff auf den Saint⸗Mihiel⸗Bogen in zwei Tagen ſoviel Munition verſchoſſen, wie die Engländer und Franzoſen zuſammen in den Monaten der Sommeſchlacht, die damals den Mitkämpfern der Gipfel des Entſetzens erſchien. Soll der kommende Krieg bereits mit einer Material⸗ verſchwendung beginnen, die die des Oktobers 1918 weit in den Schatten ſtellt? Die Schrecken wären ſo entſetzlich, daß nach dem Wort Adolf Hitlers Europa daran zugrunde gehen müßte. * Ja, wer kann denn ein Intereſſe an einer ſolchen Zerfleiſchung Europas haben? Die Völker des Abendlandes doch nicht, denn Er⸗ oberungen gibt es hier kaum zu machen, eine neue Weltherrſchaft iſt für keine Nation er⸗ kennbar. Nur Sowjetrußland hat ein ſolches Ziel, aber es iſt die Weltherrſchaft der Revolution, des Chaos und des Untergangs. Die Weltherrſchaft des Bolſchewismus wäre das Ende der freien Nationalſtaaten, wäre die aſiatiſche Diktatur über Europa, wäre der völlige Zuſammenbruch einer tauſendjährigen Kultur. Daß ſich der Bolſchewismus, nachdem es ihm beinahe gelungen iſt, in Spanien Fuß zu faſſen, das kleine Griechenland als neuen Angriffspunkt ausſucht, geſchieht nicht von ungefähr. Es gehört ſeit langem zur bolſchewiſtiſchen Strategie, Europa von Südoſten und Südweſten her aleichſam aufzurollen. Fünfzehn Jahre lang war das Ziel Moskaus die Er⸗ oberung Deutſchlands geweſen; wäre Deutſch— land gefallen, dann hätte der Bolſchewismus mit Europa leichtes Spiel gehabt. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Erhebung Deutſchlands hat die größte Hoffnung Moskaus zunichte ge— macht, und die„kleine Strategie“ kommt nun wieder zu ihrem Recht. In Spanien und auf dem Balkan ſind die Bürgerkriegsſtrategen Moskaus eifrig an der Arbeit. Allmählich vollzieht ſich die kommuniſtiſche Durchdrin⸗ gung der Tſchechoſlowake i. Nehmen wir noch Frankreich und Belgien hinzu, ſo ſind die Punkte angedeutet, von denen aus ſich die bolſchewiſtiſche Einkreiſung vollziehen ſoll. Aber hier und da merken die Völker doch, was ihnen droht. In Griechenland hat die Regierung ſcharf zugegriffen und das Kriegsrecht verhängt, das Parlament aufge⸗ löſt. Das geſcheh im Augenblick der äußerſten Gefahr. Als Moskau die Schlinge zuzuziehen gedachte, kam eine mächtige Schere und zer— ſchnitt den Knoten. In Spanden haben ſich die nationglen Volksmaſſen wider den Feind aus dem Oſten erhoben, denn ſie wiſſen, daß es um Leben und Tod der Nation geht. In Belgien werden die Widerſtände gegen die Bindung an das franzöſiſch- ſowſfetruſſiſche Militärbündnis immer ſtärker. Auch in Frankreich wiſſen die nationalen Kreiſe, daß es einer ſchweren Entſcheidung entgegen⸗ geht. * Wir erkennen ſo, daß die kommuniſtiſche In⸗ ternationale, die in Wirklichkeit nur eine ge— tarnte Befehlsſtelle der Sowjetmachthaber in Moskau iſt, augenblicklich auf hohen Touren arbeitet. Ihre Tätigkeit wird beſonders deut⸗ lich, wenn man den Ablauf der ſpaniſchen Er⸗ eigniſſe beobachtet. Es iſt bezeichnend, daß die Moskauer Staatsbank jetzt bereits ein Spanienkonto für die finanzielle Unterſtüt⸗ zung der dortigen Kommuniſten eingerichtet hat, nachdem dieſe Unterſtützung bisher mehr 65 eee ee eee e e e nree ——.. ̃—m˖ùaMſ ˙— 5 D Jaliens Ankwork an Frankreich in der Neulr alifäfsfrage Rom, 6. Aug. Die italieniſche Antwort auf den Vorſchlag Frankreichs, gegenſeitig die Neu⸗ tralität im ſpaniſchen Bürgerkrieg zu garan⸗ tieren, iſt vom italieniſchen Außenminiſter am Donnerstag vormittag dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter mündlich mitgeteilt worden. Nach einer amtlichen Meldung enthält die Antwort Italiens auf die von Frankreich vor⸗ geſchlagene engliſch⸗franzöſiſch⸗italieniſche Prä⸗ liminarnerſtändigung über die Nichtein⸗ miſchung in die ſpaniſchen Ereigniſſe folgende vier Punkte: 1. Italien ſtimmt im Grundſatz dem Gedan⸗ ken der Nichteinmiſchung in den ſpaniſchen Bürgerkrieg zu. 2. Italien erhebt die Frage, ob die moraliſche Solidarität mit einer der in Konflikt ſtehenden Parteien, eine Solidarität, wie ſie durch öffentliche Kundgebungen, Preſſe⸗ äußerungen, Zeichnung von Geldspenden, An⸗ werbung von Freiwilligen uſw. zum Ausdruck kommt, nicht bereits eine bedenkliche Form der Einmiſchung darſtellt. 3. Italien wünſcht zu erfahren, ob die Ver⸗ pflichtung zur Nichteinmiſchung umfaſſenden Charakter haben ſoll oder nicht, ob ſie nur die Lan oder auch private Kreiſe binden oll. 4. Italien wünſcht darüber Kenntnis zu er⸗ halten, ob die franzöſiſche Regierung auch Mo⸗ dalitäten für die Kontrolle über die Einhal⸗ tung der Verpflichtung zur Nichteinmiſchung im Auge habe oder nicht. Engliſcher zchrilt in Nalien und Portugal „ Gunſten der Nichteinmiſchung London, 6. Aug. Lordſiegelbewahrer Lord Halifax, der nach London gekommen war, um ſich im Außenamt nach dem Stand der außen⸗ politiſchen Lage zu erkundigen, kehrte am Don⸗ nerstag wieder in ſeinen Urlaub zurück. Die engliſchen diplomatiſchen Vertreter in Rom und Liſſabon haben am Donnerstag einen Schritt unternommen, um die Beſtrebungen der franzöſiſchen Regierung zu unterſtützen. Sie haben der italieniſchen und der vortugieſiſchen Regierung mitgeteilt, daß die engliſche Regie⸗ rung den franzöſiſchen Schritt auf Abſchluß einer Nichteinmiſchungs vereinbarung unterſtütze. Entgegen anderslautenden Berichten wird im Außenamt feſtgeſtellt, daß bisher eine Antwort Sowjetrußlands auf das Erſuchen der franzöſiſchen Regierung nicht eingegangen iſt. Bisher ſcheint jedoch britiſcherſeits nicht die Abſicht zu beſtehen, die franzöſiſchen Bemühun⸗ gen auch in Moskau zu unterſtützen. Aukorikäre Regierung in Griechenland Athen, 7. Auguſt. Miniſterpräſident WMelaxas empfing am Donnerskag die Vertre ker der ausländiſchen Preſſe, denen er die Maßnahmen und Ziele der Regierung dar- legte. Der Miniſterpräſidentk wiederholte im weſenklichen die Gedanken, die er in ſeiner Der griechiſche Miniſterpräſident General Metaxas, der im Mittelpunkt der neuen Ereigniſſe in Griechenland ſteht. Es iſt ſeine Aufgabe, mit Unterſtützung der Garniſonen den von den Kommuniſten beabſichtigten Umſturz zu ver⸗ hindern.(Graphiſche Werkſtätten, K.) bereits gemeldeten Vokſchaft an das grie⸗ chiſche Volk entwickelt hatte. Er bekonke, daß die bisher von der Regierung getroffenen Maßnahmen ein Windeſtmaß deſſen darſtell- ken, was zur Bekämpfung der Gefahr, die die Lebensform des Volkes bedrohe, nötig ſei. Wenn die ſoziale Lebensordnung wieder völlig gefeſtigt und alle Gefahr ausgeſchalket ſein werde, werde die Regierung die Lage überprüfen und das Nöklige kun. Mekaxas ging dann noch kurz auf die Außenpolitik ein und bekonke, daß die grie⸗ chiſche Außenpolikik eine feſte Grundlage habe und unverändert bleibe. Kleine poliliſche Nachrichlen Neues ikalieniſches Demenki. Rom, 6. Auguſt. Die im Ausland ſich hartnäckig erhalkenden Nachrichten über eine bedenkliche Lage in Abeſſinien werden von zuſtändiger italieniſcher Seite nochmals als falſch oder ſtark überkrieben bezeichnek. Frankreich verlängerk 40 Millionen-Pfund⸗ Anleihe. Paris, 6. Auguſt. Zur 40 Millionen- Pfund-Anleihe, die Frankreich bei engliſchen Banken aufgenommen hakte, meldet der„Pa- ris midi“, daß die franzöſiſche Regierung dieſe Anleihe um drei Monate verlängerk habe. Kammerausſprache über die Streilbewegung Paris, 6. Aug. In der Kammer gab es am Donnerstagnachmittag eine kurze, aber zum Teil ſehr lebhafte Ausſprache über die Streiks und die Beſetzung der Betriebe in den ver— gangenen Wochen. Der rechtsgerichtete Abgeord⸗ nete Digenac gab bei der Beſprechung einer Anfrage dem Unmut ſeiner politiſchen Freunde über die Beſetzung der Betriebe durch die Ar⸗ beiter Ausdruck. Man wolle wiſſen, erklärte der Redner. ob die Regierung wirklich Herr der Lage ſei. Innenminiſter Salegro erwiderte, daß Tau⸗ ſende von Betrieben geräumt ſeien und daß es nur noch 73 Betriebe gebe. die von insgeſamt 4100 Arbeitern beſetzt gehalten würden. Die öffentlichen Machtmittel hätten für die Räu⸗ mung der Betriebe nicht ein einziges Mal eingeſetzt zu werden brauchen. ———— é ⁰!nr— heimlich erfolgte. Die ruſſiſchen Arbeiter müſ⸗ ſen ſich nun ſehr erhebliche Lohnabzüge gefal— len laſſen, die den Bolſchewiſten in Spanien zugeführt werden ſollen. Da iſt alſo von Neutralität gegenüber den ſpaniſchen Ereig— niſſen keine Rede. Wäre ja auch Unſinn, da⸗ von zu reden, denn ſeit langem verfolgen wir die Arbeit Moskaus in Spanjen. Und die franzöſiſche Neutralität? Trotz der Beteuerungen der Pariſer Regierung bleibt die Tatſache beſtehen, daß die ſpaniſche Links⸗ regierung von Frankreich aus erhebliche Un⸗ terſtützung erfährt und daß ſie über eine ganze Anzahl von Bombenflugzeugen verfügt, die von Frankreich aus nach Spanien geflogen ſind, allerdings nicht ohne ausreichende Be— zahlung aus den ſpaniſchen Goldbeſtänden. Den Moskowitern iſt dieſe„Neutralität“ recht; ihnen liegt daran, auf den Trümmern des ſpaniſchen Staates das Banner ihrer weltrevo— lutionären Idee aufzurichten. Sie haben gar kein Intereſſe daran, daß etwa die Madrider Volksfrontregierung ſiegreich bleibt; ſie arbei⸗ ten an der Errichtung des Sowjetſtaats, der aus der blutigen Saat des Bürgerkrieges auf— ſprießen ſoll. * So wird es immer dringlicher, daß in den nächſten Monaten, noch bevor die Aufrüſtung einen Umfang annimmt, der jede Schranke durchbricht, der wirkliche Friede ge⸗ ſchaffen wird. Es iſt die große Frage, wer * 3 1 er eee eee en ee von den europäiſchen Mächten noch den Frie⸗ den über alles liebt, wer ſich der Schrecken eines kommenden Krieges bewußt iſt, und wer alles daranſetzen will, dieſen Frieden zu ſchaffen, der ſicherlich ſofort auf die geſamte Rüſtung in dem Sinne einwirken wird, daß das überſteigerte Tempo der letzten Monate in allen Ländern gebremſt wird. Deutſchland kann ſtolz ſagen, daß es in dieſer Zeit politiſcher Hochſpannung den erſten Schritt getan hat, und dazu einen Schritt von ſo unbedingter Ueberzeugungskraft wie das deutſch⸗öſterreichiſche Freund⸗ ſchafts abkommen, daß niemand ſeinen Friedenswillen mehr bezweifeln kann. Auch das Abkommen mit Litauen zeugt von dieſem Friedenswillen Deutſchlands. Ge⸗ genüber den militäriſchen Rüſtungen Sowjet⸗ rußlands an der Grenze Mitteleuropas kann nur helfen, daß Mitteleuropa ſelber ſich ver⸗ ſtändigt und ſich ſtark macht, den Aſiaten einen Damm entgegenzuſetzen. Aus dieſer deutſchen Haltung muß Europa, wenn es nicht töricht in ſein Unglück hineinrennen will, die notwendigen Folgerungen ziehen.— Was nottut; iſt eine grundlegende Bereini⸗ gung der drückenden europäiſchen Atmoſphäre. Aber freilich, dazu werden nicht einzelne Maß⸗ nahmen helfen können, dazu iſt erforderlich, daß ein neuer Geiſt in die europäiſche Politik einzieht. Den Weg dazu hat der Führer im⸗ mer wieder gewieſen.—5. Flarke Beachlung des deutſch⸗litauiſchen Abkommens in Lettland Riga, 6. Aug. Der Abſchluß des deutſch⸗ litauiſchen Wirtſchaftsabkommens findet in der lettländiſchen Preſſe ſtärkſte Beachtung und wird an führender Stelle gebracht. Man zeigt Genugtuung über den Abſchluß dieſes Abkom⸗ mens, von dem man eine Entſpannung der deutſch⸗litauiſchen Beziehungen erwartet. Zeſuch König Boris“ beim Führer DNB. Berlin, 6. Auguſt. Der in Berlin weilende König der Bulgaren, S. M. Bo- ris III., ſtattete heute dem Führer und Reichskanzler einen längeren Beſuch ab. Die bolſchewiſliſche Kundgebung bei Spichern Politiſche Kundgebungen in der Fünfkilo⸗ meter Grenzzone verboten. Paris, 6. Auguſt. Die Präfekten der Grenzbezirke haben angeordnet, daß vom heu— tigen Donnerstag an innerhalb einer Fünfki⸗ lometerzone von der Grenze politiſche Kund⸗ gebungen, Verſammlungen und Umzüge ver⸗ boten ſind. „Die deulſchen in der Iſchechoſlomakei benachteiligt“ Ein bemerkenswerker Arlikel im„Daily Herald“ London, 6. Aug. In einem Artikel über das Winderheitsproblem befaßt ſich W. N. Ewer im„Daily Herald“ insbeſondere auch mit der Lage der Sudekendeut⸗ ſchen, deren Klagen über ihre Behandlung durch den kſchechiſchen Skaak nicht völlig un⸗ berechtigt ſeien. Zu keiner Zeit ſeien die Deukſchen in der Tſchechoflowakei ſo behan⸗ delt worden wie etwa die franzöſiſche Min- derheit in der Schweiz. Vor allem bei der Beſeßtung der Stellen in den ſtaaklichen Un- kernehmungen würden die Deutſchen benach- keiligt. Sieben Jahre lang häkten ſich ſämt⸗ liche deutſchen Parkeien in der Oppoſikion be⸗ funden, bis ihnen verſprochen worden ſei, daß ſie wie Gleiche unker Gleichen behandelt werden ſollken. Die deutſche Landwirtepar⸗ kei und die Sozialdemokraken ſeien in die Regierung eingetreten, aber auf dem Wege zur Gleichberechtigung ſeien nur langſame Fortſchritte gemacht worden. Auf dem Nöhr⸗ boden der dann wieder enkſtandenen Unzu⸗ friedenheit habe ſich die deukſche nakiona⸗ liſtiſche Propaganda beſonders unker der Ju- gend guk entfalten können. Geſundung des Handwerks Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks erſtattet jetzt Bericht über ſeine Tätigkeit vom 1. Juli 1934 bis zum 31. Dezember 1935. Er weiſt auf die gewaltigen Fortſchritte hin, die in dieſer Zeit auf dem Gebiet des Hand⸗ werksweſens erzielt worden ſind Er ſtellt mit Befriedigung feſt, daß in Verfolg der all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Belebung auch die Handwerkswirtſchaft einen erheblichen Auf⸗ ſchwung erlebt hat. Nach neuen Berechnungen iſt der Umſatz des Handwerks, der von den 22 Milliarden Reichsmark in den Jahren vor der Kriſe bis 1933 auf 9—10 Milliarden Reichs⸗ mark abgeſunken war, bereits wieder auf etwa 14 bis 15 Milliarden Reichsmark geſtiegen. Das Handwerk werde weiter bemüht ſein, ſeine Leiſtungen zu ſteigern. Die durchführung der Meerengen⸗ konvenkion Ankara, 6. Auguſt. Der türkiſche Außen⸗ miniſter hat ſämtliche ausländiſchen dip⸗ lomatiſchen Vertretungen über die proviſori⸗ ſche Anwendung der Meerengenkonvention, die am 15. Auguſt in Kraft tritt, unterrichtet. Weiter hat er die neuen diesbezüglichen Ver⸗ fügungen bekanntgegeben. Dieſe Verfügungen ſehen die Einrichtung von zwei radiotelegraphiſchen Signalſtationen vor, eine in Sidil Bahr in den Dardanellen, die andere in Buyuk Liman am Bosporus. Salutbatterien werden in Andadoluk Kavak am Bosporus und in Tſchimenlik in der Dardanellenzone aufgeſtellt. Für den Lotſendienſt werden in den Dardanellen in Gallipoli und am Bos⸗ porus in Buyuk Liman und Haydar Paſcha Stationen errichtet. Weiter wird beſtimmt, daß Zivilflugzeuge der Linie Midia-Enos zu folgen haben. Waſſerflugzeuge können nötigen⸗ falls Eregli überfliegen. Engliſche Polizeibeamte um Ehrenmal 88 Berlin, 6. Aug. Hunderk engliſche Poliziſten von Scokland Bard, die unter Füh- rung des Chief Conſtabler Count Baker au- genblicklich zum Studium der polizeilichen Maßnahmen während der Olympiſchen Spiele in Berlin weilen, legten am Ehrenmal Unter den Linden zum Gedenken an die Ge— fallenen des Weltkrieges einen großen Lor beerkranz mit blauweißen Streifen nieder. Der Kommandeur der Berliner Schußpolizei wohnte der Zeremonie bei. ...——..........—.. ͤ— Welle . r e ö 2 e e 2 2 4 1 r 1 S SS * 2 1 der m heu⸗ Nane Funfki⸗ e fund. ige bet, 1 el bet 1 V. N. ſonderz 7 bert. 1 mölung 1 lig m; 4 en die behan⸗ Min. el det en Un- henach⸗ mt. on be · A, daß handelt irtepar In die Nege game Mohr mu fiona- n x. r — — Aung onen nellen, porus. doll lil n Fit in Hos 33 Berlin 1936 IHummmmmmmmmmmmmmmmmmmddodooodo Sr 1.16. August A Lm DDrr nir Iwei Weltrelorde am Donnerstag. „und drei goldene, ſowie zwei ſilberne Medaillen für deulſchland Sock dieger im zpeerwerfen— Oblt. handrick gewinnk den Modernen Kein Tag ohne eine Goldmedaille für Deutſchland! Das iſt bei dieſen wunderbaren 11. Olympiſchen Spielen zu Berlin nun ſchon eine überaus erfreuliche Tatſache geworden. Aber dieſer Donnerstag, dieſer fünfte Wett⸗ kampftag, hat ſich für unſere Olympia⸗ Kämpfer doch noch ganz beſonders gelohnt. Nachdem Joſef Manger⸗Freiſing am ſpäten Mittwochabend im Schwergewichtsſtemmen ſchon die„Goldene“ eingeheimſt hatte, fielen im Laufe des Donnerstags Deutſchland drei Goldene und zwei Silberne Medaillen zu. Gol⸗ dene in der Leichtathletik durch den Speer⸗ werfer Gerhard Stöck, im Modernen Fünf⸗ kampf durch Oblt.— jetzt Hauptmann— Handrick und im Schnellfeuer⸗Piſtolen⸗ Schießen durch van Oven, der ohne einen Fehlſchuß zu tun. Olympiaſieger wurde. Die „Silbernen“ holten Anny Steuer im 80 Meter⸗Hürdenlaufen und Hptm. Hax im Piſtolen⸗Schnellfeuerſchießzen. Fürwahr— eine grandioſe Ausbeute! Die größte Freude und zugleich größte Ueberraſchung des Tages verſchaffte uns wohl Gerhard Stöck durch ſeinen Sieg im Speerwerfen. Mit einer Weite von 71.84 Meter— er⸗ zielt im zweiten Durchgang der Entſcheidung— ließ er die ganze nordiſche Werfergarde mit Nikkanen(70.77 Meter). Toivonen(70,62 Meter), Atterwahl(69,20 Meter) und Matti Jälbinen(69,18 Meter) klar hinter ſich. Sechster wurde der Amerikaner Terry mit 67.15 Meter. Anny Steuer wurde in der 80 Meter⸗Hürden⸗Entſcheidung der Frauen mit denkbar knappſtem Rückſtand Zweite hinter der Italienerin Valla. Vier Läuferinnen, neben den beiden Siegerinnen noch Taylor⸗Kanada und Teſtoni⸗Italien, durcheilten nach 11.7 Sek. das Ziel und zwar ſo auf gleicher Höhe, daß das Ergebnis nur durch die Zielphotographie einwandfrei feſtgeſtellt werden konnte. In den Entſcheidungen über 110 Meter⸗ Hürden und 1500 Meter waren Deutſche nicht vertreten. Hürden⸗Olympiaſieger wurde Forreſt Towns⸗AS A. mit der eingeſtellten Weltrekordzeit von 14.1 Sek vor Pollard⸗ USA. und Finlay⸗England. Ueber 1500 Meter gab es ein großartiges Rennen zwiſchen John Love⸗ lock⸗Neuſeeland. Cunningham- USA. und Beccali⸗Italien. Sieger wurde nach ſchärfſtem Kampf der Neuſeeländer Lovelock in der neuen Weltrekordzeit von 3:47.8 Min. vor Cunning⸗ ham und Beccali. In der Dreiſprung⸗ Entſcheidung waren zwei Japaner und zwar Tajina und Harada vorne. Tajina ſprang da⸗ bei genau 16.00 Meter neuen Welt⸗ und Olympia⸗Rekord! Hinter Metcalf⸗Auſtralien(15.50 Meter) plazierte ſich als Vierter der Leipziger Student Wöllner mit der neuen deutſchen Beſtleiſtung von 15.27 Meter. Ein Erfolg, der nicht hoch genug gewertet werden kann. Aus den Vor⸗ und Zwiſchenläufen über 400 Meter qualifizierte ſich durch vielbejubelte Siege im ſechſten Vorlauf und zweiten Zwi⸗ ſchenlauf der Deutſche Lt. Blazejezak für die Vorentſcheidung. Klupſch⸗Deutſchland ſchied im Vorlauf aus und Metzner konnte infolge einer Verletzung nicht am Start erſcheinen. Daß das Stadion bei den Leichtathletik⸗ Wettkämpfen mit 100,000 Zuſchauern wieder bis auf den letzten Platz beſetzt war, braucht wohl nicht mehr beſonders betont zu werden. Auch der Führer und Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler wohnte den Kämpfen mit ſeinem Stabe wieder bei und bekundete damit ſein großes Intereſſe an den ſportlichen Kämp⸗ fen und Leiſtungen der Jugend der Welt. Die letzte Prüfung des Modernen Fünf⸗ kampfes war der 3000⸗Meter⸗Geländelauf. Sieger wurde hier Leban-Oeſterreich in 13:17.4 Min. vor Hietala⸗Finnland und Wyß⸗Schweiz. Erſter im Geſamtklaſſement blieb aber Oblt. Handrick-Deutſchland und wurde dadurch mit 31.5 Punkten Olympia⸗ Sieger vor Leutnant Leonard⸗USA.(39.5), Oblt. Abba⸗Italien(45.5) und Oblt. Tho⸗ felt⸗Schweden(47 Punkte). in der Geſamtwertung auf den ſechſten Platz, Uffz. Bramfeld auf den 12. Im Schwimmen war Oblt. Handrick 14. geworden, Bramfeld belegte den 10. und Lt. Lemp den 21. Rang. Lt. Lemp kam Ichnellfeuer-Piſtolen-Schießen Die dritte Gold⸗Medaille des Tages errang für Deutſchland van Oyen im Pi⸗ ſtolen⸗Schnellfeuer-Schießen. van Oyen er⸗ ledigte alle Serien mit der höchſtmöglichen Trefferzahl. Hptm. Hax, der ſich die„Sil⸗ berne“ ſicherte, machte nur in der Dreiſekun⸗ den⸗Serie einen Fehlſchuß, ſonſt kam er eben⸗ falls auf die größte erreichbare Trefferzahl. Auch im zweiten Schieß-Wettbewerb, im Pi⸗ ſtolen⸗Scheiben⸗Schießen, das am Nachmittag in Wannſee ſeinen Anfang nahm, liegt Deutſch⸗ land nach dem erſten Tage außerordentlich günſtig. Erich Kremper hat mit 544 Punkten die Führung vor dem Amerikaner Jones inne. Das Fußball⸗Turnier wurde mit den beiden letzten Spielen der Vorrunde fortgeſetzt. Zwei„exotiſche“ Mann⸗ ſchaften ſpielten dabei zum erſten Male in Deutſchland, China und Peru. Beide zeigten großes Können. Peru ſchlug Finnland über⸗ legen mit 7:3(3:1). China war weniger glücklich, verlor aber gegen Großbritannien mit 0:2(0:0) nur ſehr knapp. Die Paarungen der Zwiſchenrunde, die am Freitag beginnt, lauten: Norwegen— Deutſchland, Italien— Japan, Oeſterreich— Peru und Polen— Großbritannien. Fünfkampf— van Oyen Erſter im Im Hockey⸗Turnier griff Deutſchlands Elf zum erſtenmal in die Ereigniſſe ein und zwar gleich mit einem durchſchlagenden Erfolg. Dänemark war vor 15,000 Zuſchauern im Hockey-Stadion der Gegner und wurde von einer ausgezeichnet ſpielenden deutſchen Mannſchaft überlegen mit 6:0(2:0) geſchlagen. Holland zeigte ſich diesmal gegen die Schweiz von einer weitaus beſſeren Seite als beim erſten Spiel gegen Belgien. Mit 4:1(2:1) fiel die Niederlage der Schweiz ziemlich deutlich aus. Das Handball⸗Turnier begann mit klaren Siegen der für den End⸗ kampf in Frage kommenden Nationalmann⸗ ſchaften von Deutſchland und Oeſterreich. Deutſchland hatte Ungarn zum Gegner und gewann mühelos mit 23:0(14:0); während Oeſterreich über Rumänien mit 1818(5:1) ſiegreich blieb. Im Olympia⸗Radſtadion fanden vor 5000 Zuſchauern die erſten Kämpfe der Radfahrer ſtatt. Toni Merkens gewann ſeinen Vorlauf überlegen mit zwei Längen vor dem Ameri⸗ kaner Sellinger. Auch im Mannſchafts Ver⸗ folgungsrennen blieb die deutſche Vertretung Vorlaufsſieger. Deulſchlands ſechſte Goldmedaille Oberleuknank Gokthard Handrick gewinnt den Modernen Fünfkampf. Leuknank Lemp auf dem ſechſten und Unkeroffizier Bramfeld auf dem zwölften Plaß. Mit dem 4000 Meter⸗Geländelauf wurde am Donnerstag der Moderne Fünfkampf, einer der intereſſanteſten Wettbewerbe der Olympi⸗ ſchen Spiele, beendet. Nachdem Oberleutnant Handrick, unſer beſter Vertreter, nach dem erſten Wettbewerb. dem Reiten, ſchon auf den erſten Plätzen gelegen hatte und nach dem De⸗ genfechten auf die erſte Stelle der Geſamtwer⸗ tung vorrückte, die er im Schießen und Schwimmen erfolgreich verteidigte, hätte er noch ſehr viel Pech haben müſſen. dieſen Rang im letzten Wettbewerb, dem Geländelauf, zu ver⸗ lieren. Oblt. Handrick gelang es auch, m letzten noch ausſtehenden Wettbewerb. dem 4000 Meter⸗Geländelauf, als Vierzehnter noch in der Spitzengruppe zu enden und damit ſeinen End⸗ ſieg ſicherzuſtellen. Zu dieſer abſchließenden Uebung, die auf dem Gelände des Golf und Landklubs Wannſee durchgeführt wurde, hatten ſich Reichsminiſter Generalkeldmarſchall von Blomberg, der Oberbefehlshaber des Heeres. Gen.⸗Oberſt Frhr. v. Fritſch. Reichsminiſter Dr. Frick und der Adjutant des Führers, Ober⸗ gruppenführer Brückner, eingefunden. Der Zwei Enkſcheidungen Reichskriegsminiſter ließ ſich die deutſchen Teil⸗ nehmer am Start vorſtellen. 1. Oblt. Handrick⸗Deutſchland 31.5 Punkte 2. Leutnant Leonhard⸗ USA. 39,5 5 3. Oblt. Abba⸗Italien 45,5 1 4. Oblt. Thofelt⸗Schweden 47 5 5. Lt. v. Orban⸗Angarn 55,5 N 6. Lt. Lemp⸗Deutſchland 65 5 7. Lt. Starbird⸗USA. 67.5 0 8. Oblt. v. Bartha⸗Ungarn 76.5 1 9. Lt. Weber⸗USA. 80,5 5 10. Lt. v. Boisman⸗Schweden 82.5 1 11. Wyß⸗Schweiz 83,5 5 12. Uffz. Bramfeld⸗Deutſchland 89 1 Handrick zum Haupkmann befördert. Oberleutnant Handrick wurde heute auf Grund ſeines Sieges im Modernen Fünfkampf zum Hauptmann befördert. Hauptmann Handrick, der der Luftwaffe angehört. wurde nachmittags vom Führer und Reichskanzler und von dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe Generaloberſt Göring empfangen und beglück⸗ wünſcht. -Iwei Wellrekorde! 1500 Meter, das Rennen des Tages! Lovelock fliegt Welkrekordzeil. Nach dem letzten Wurf des Vorkampfes im Speerwurf ſtellten ſich die 12 Läufer für die 1500 Meker-Enkſcheidung am Start auf. Die beiden Deutſchen ſtehen in der Mitte. Ein gleichmäßiger Start, und dann geht der Engländer Cornes an die Spitze, führt in mit- kelſchnellem Tempo vor Beccali und Schaum— burg. Alle drei Amerikaner machen den Be— ſchluß des Feldes. Für kurze Zeit löſt Schaumburg den Engländer in der Führung ab, alen auf der Gegenſeite kommt der Ame rikaner Cunningham mit großen Schritten nach vorn und legt ſich zwiſchen Lovelock und den Schweden Ny. Das Feld zieht ſich ſtark auseinander. Sind für die 800 Meter noch 2:05 gemeſſen, ſo hat ſich das Tempo auf dem zweiten Teil der Strecke ungemein verſchärft. Böklcher iſt dieſen Anforderungen nicht mehr gewachſen und fällt auf den letzten Platz zu- rück. Auch Schaumburg muß trotz aller Tapferkeit klein beigeben. Eingangs der Gegengeraden ſetzt der ſchwarz gekleidete, blonde Neuſeeländer John Lovelock zum enk ſcheidenden Vorſtoß an. Mit wundervoll leichten Schritten iſt er im Nu fünf Meker vom Felde weg. Verzweifelt verſuchen Cun⸗ ningham und Beccali aufzulaufen, doch Love⸗ lock kann kämpfen. Noch aus der Zielkurve kommt er mit deutlichem Vorſprung und mit faſt übermenſchlicher Energie hälk er ſeinen langen, geſtreckten Schritt. Ja, er vergrößert ſogar ſeinen Vorſprung noch auf acht Meter und ſiegt in der neuen Welkl- und Olym⸗ piſchen Rekordzeit von 3:47,8 Minuten vor Cunningham, der mit 3:48,4 Minuten ebenſo wie die drei weiteren Läufer noch unter der alten Olympia-Rekordzeit von Beccali bleibt, die der JIlaliener bei ſeinem Sieg 1932 in Los Angeles aufgeſtellt hat. Japaner dominieren im Dreiſprung Wöllner ſpringt deulſchen Rekord. Unter weit beſſeren Wekkerverhälkniſſen konnten zum Schluß des 5. Kampftages die Dreiſpringer ihre Entſcheidung durchführen. Von den drei deukſchen Teilnehmern waren L. Long, der erſt ſeit wenigen Monaten ſich auch dem Dreiſprung zugewandt hat, und Erich Joch ausgefallen. Umſo größere Freude Lampert warf den Diskus 53,48 m Bei einem Abendſportfeſt in Saarbrücken wirkte auch der Inhaber der Jahresbeſtleiſtung im Diskuswurf, der Saarbrücker Lampert, mit. Lampert, der nicht in der Olympia⸗Mannſchaft vertreten iſt, wartete dabei mit einer über⸗ ragenden Leiſtung auf. Er ſchleuderte den Dis⸗ kus 53,48 Meter weit und übertraf damit alle bisher erzielten Weiten. Der Wurf kann jedoch als Welthöchſtleiſtung keine Anerkennung fin⸗ den, da er nicht unter den Augen eines offi⸗ ziellen Kampfgerichtes ausgeführt wurde. bereitete uns Meiſter Heinz Wöllner. Der junge Leipziger Student übertraf ſeinen bei den Meiſterſchaften aufgeſtellken Rekord mit 15,27 Meter um 21 Zenkimeker ganz beträchk⸗ lich. Joch hakte das Pech, von dem Amerika⸗ ner Romero um nur 2 Zentimefer überkrof⸗ fen zu werden und dadurch der Ende ilnahme verluſtig zu gehen. Wit folgenden Vorkampfweiken gingen die ſechs Bewerber in den Schlußkampf: Tafima⸗ Japan mit der neuen olympiſchen Rekord weite von 15,76 Meter, der Auſtralier P. Mekcalfe mit 15,50, Harada-Japan mik 15,45, Wöllner-⸗Deukſchland mik der neuen deukſchen Rekordleiſtung von 15,27 Meter, Oſhima⸗ Japan mit 15,07 und Romero- USA. mit 14.90 Meter. Im Endkampf gab es dann gleich im erſten Durchgang eine Senſakion. Naoko Tajina-Japan ſprang 16.00 Meker weit und damik Weltrekord. Sein Oands⸗ mann Varada erreichte 15,66 Melker, wäh⸗ rend ſich der Auſtralier Meklcalfe mit einem Sprung von 15,50 Metern die Bronzene Me⸗ daille holte. Wöllner-Deulſchland belegte mit 15,27 Mekern den 4. Platz. Doppelſieg für Deulſchland van Oyen und Oblt. Hax gewinnen das Schnellfeuer⸗Piſtolen⸗Schießen. Am frühen Nachmittag des Donnerstags fiel im Rahmen der Olympiſchen Schießwett⸗ bewerbe die erſte Entſcheidung im Schnell⸗ feuer⸗Piſtolen⸗Schießen. Deutſchlands erſter Vertreter van Oyen holte ſich mit der höchſten erreichbaren Trefferzahl den Sieg und damit die Goldene Medaille. An zweiter Stelle be⸗ endete mit nur einem Treffer weniger Oblt. Hax⸗Deutſchland den Wettbewerb. Er ſicherte ſich die Silberne Medaille vor dem Weltrekord⸗ mann im Piſtolenſchießen Ullman⸗Schweden, der die Bronze⸗Medaille erhielt. Nachdem in der Ausſcheidung der erſten bei⸗ den Ausſcheidungen, dem Achtſekunden⸗ und dem Sechsſekunden-Serien⸗Schießen, die Spit⸗ zengruppe dicht zuſammengeblieben war, wurde die Zahl der Bewerber um die Goldmedaille in der Vierſekundenſerie ſchon bedeutend ge⸗ ringer. Die ſchwerſte Prüfung, die Drei⸗ ſekunden⸗Serie, beendete allein van Oyen, der mit unerſchütterlicher Ruhe ſchoß, mit ſechs Treffern. Der Deutſche Hag, der bereits bei den Olympiſchen Spielen in Amſterdam und Los Angeles Deutſchlands Farben im Moder⸗ nen Fünfkampf vertreten hatte, belegte mit fünf Treffern den zweiten Platz. Der Welt⸗ rekordmann Ullman⸗Schweden konnte erſt nach Stichkampf mit dem Griechen Paradimas die Bronzene Medaille retten. Auf dem fünften Platz endete Meuller⸗Schweden. Den ſechſten Rang holte ſich Boninſegni⸗Italien. Gaudini-Jfalien Uympiaſieger im Florettfechten.— Erwin Casmir Vierter. Nachdem ſich in den Vormittagsſtunden aus der Vorendrunde die letzten acht Teilnehmer für die Endrunde qualifiziert hatten, traten dieſe am Nachmittag zu den Entſcheidungen an. Wiederum hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Eine Hochſtimmung wie am Vortage wollte allerdings nicht aufkommen, da einige fragliche Urteile auf die Stimmung drückten. Auf der Bahn gab es dagegen Hoch⸗ Werbung bringt Kunden! Warnungl Wir warnen, alle falschen Gerüchte, die jeg licher Grundlage entbehren und nur gehässigen Zungen oder Schlechtschwätzern entspringen können, zu verbreiten, da wir gegen alle der- artigen Elemente Strafantrag stellen werden. Der Vereinsführer. Sog —— 7 ͤ leiſtungen der beſten Fechter dieſer Kampfart zu ſehen. Wohl überhaupt das beſte Gefecht lieferten ſich Altmeiſter Erwin Casmir und der Italiener Guaragna, das der Deutſche nach herrlichen Szenen mit 524 gewann. Einen großen Kampf lieferte der Deutſche auch dem ſpäteren Sieger Gaudini, der zum Schluß aber doch mit 5:3 die Oberhand behielt, ob⸗ wohl Casmir 1:0 und ſpäter 2:1 in Führung gegangen war. In großer Fahrt war Casmir dann gegen den jungen Italiener Bocchino. 5:4 hieß es zum Schluß für den Deutſchen. Auch in ſeiner Begegnung mit dem franzöſi⸗ ſchen Altmeiſter Edward Gardero zeigte ſich Casmir von der beſten Seite. Das Glück war aber auf Seiten des Franzoſen, der zum Schluß mit 5:4 vorlag. Seine 3. Niederlage 1 ſich Casmir gegen den Belgier Bru mit »Mit vier Siegen und drei Niederlagen kam unſer Casmir, deſſen Verſuch zur Erringung einer Goldmedaille wieder einmal vergeblich war, auf den vierten Platz. Nach Beendigung der Konkurrenz hatte ſich Gaudini mit 7 Sie⸗ gen die Spitze erkämpft und auf dem zweiten Platz landete Edward Gardere⸗Frankreich mit 6 Siegen. Dritter wurde Italiens junger Fechter Bocchino, der es auf vier Siege brachte, und dann folgte Erwin Casmir, der gleichfalls vier Siege errang, aber mehr erhaltene Treffer aufzuweiſen hatte. Ergebniſſe der Schlußrunde: Siege erh. Tr. P. Aympiſcher Vellkampf⸗Kalender 7. Tag, Freitag, 7. Auguſt: 9.00 Uhr Scheiben⸗Piſtolenſchießen Wannſee Degen⸗Mannnſchaftsfechten Tennisplatz 9.30„ Segeln Kie 10.00„ Leichtathletik, Zehnkampf, 100 m Olympiſches Stadion 10.30„ Hochſprung für Frauen, Ausſcheidung 11.30„ Zehnkampf, Weitſprung Olympiſches Stadion 10.00„ Griechiſch⸗römiſch Ringen, Zwiſchenkämpfe Deutſchlandhalle 14.00„ Polo⸗Endſpiele Polofeld 15.00„ Leichtathletik: Zehnkampf, Kugelſtoßen Olympiſches Stadion 8 400 m⸗Zwiſchenläufe Olympiſches Stadion 5 5000 m, Entſcheidung Olympiſches Stadion 16.00„ Zehnkampf, Hochſprung Olympiſches Stadion 17.90 400 m⸗Lauf, Entſcheidung Olympiſches Stadion 17.45„ Zehnkampf, 400 m⸗Lauf Olympiſches Stadion 18.00„ Tſchechoſlowakiſche Turnvorführungen Olympiſches Stadion 15.00„ Degen⸗Mannſchaftsfechten Tennisplatz Scheibenpiſtolen⸗Schießen Wannſee Handball⸗Ausſcheidungsſpiele Berliner Plätze 16.00„ Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele Hockey⸗Stadion Zweier⸗Kajak 10 000 m Grünau 16.50„ Zweier⸗Faltboot 10 000 m Grünau 17.10 Einer⸗Kajak 10 000 m Grünau 1780 Einer⸗Faltboot 10 000 m Grünau 18.00„ Zweier⸗Kanadier, 10 000 m Grünau 17.80„ Fußball⸗Ausſcheidungsſpiele, 2. Runde Berliner Plätze Handball⸗Ausſcheidungſpiele Berliner Plätze 18.00„ Radfahren: 1000 m⸗Malfahren, Zwiſchenlauf Radſtadion und Endlauf 4000 m⸗Verfolgungsrennen Radſtadion 2000 m⸗Zweiſitzer. Vorläufe Radſtadion 19.00„ Griechiſch-römiſch Ringen, Zwiſchenkämpfe Deutſchlandhalle Slöck Sieger im Speerwerfen Großer Sieg vor vier Skandinaviern.— Auch Welkrekordmann„Malkki“ Järvinen unker den Geſchlagenen. lauf, groß die letzten Schritte. In wundervoller Flugbahn, wieder nicht zu hoch, ſuchte ſich der Speer ſeinen Weg über die weiß gezeichneten 60,65 und 70 m⸗Marken. Faſt gleichzeitig mit dem Einſchlag der Speerſpitze in den grünen Raſen brachen die Hunderttauſend in einen ungeheuren Jubel aus:„Bravo Stöck, wir danken Dir!“ Mit 71.84 hatte er das gesamte Feld der Skandinavier vorerſt einmal geichla⸗ gen. Würde einer der Skandinavier oder gar der Amerikaner nun weiter kommen? Nach Stöck, der im dritten Wurf rund 66 m erzierte, warfen noch die Slondinarter. Aber Toivonen hatte ſchon die Nerven verloren und trat über Atterwall, Nikkanen und ſelbſt„Matti“ Jär⸗ vinen, Finnlands großer Weltrekordmann und Sieger von Los Angeles, waren nicht mehr imſtande, die großartige Leiſtung Stöcks zu überbieten. die Jußball⸗Vorrunde abgeſchloſſen te zu drucklos, um das Tor der Peruaner ernſtlich in Gefahr bringen zu können. Dage⸗ gen konnte Peru in der 35. Minute wieder durch Fernandez den dritten Treffer markie⸗ ren. Fünf Minuten ſpäter wurde bei einem finniſchen Angriff der Mittelſtürmer Larvo im Strafraum zu Fall gebracht. Den Elfmeier verwandelte der rechte Verteidiger Karzagin ganz glatt. Nach der Pauſe war der Sturm der Peruaner in beſter Schußlaune. Er kombi⸗ nierte meiſterhaft und ſchraubte das Ergebnis ohne viel Mühe auf 7:1. Dann ſchonten ſich die Südamerikaner, ſodaß die Finnen in den letzten Minuten noch zwei Tore gutmachen konnten. Chineſen ſind gule Jußballer! England gewinnt knapp mit 2:0(0:0). Ueber 9000 ZJaſchauer fanden ſich zum Vor⸗ rundenjſzul zwiſchen den Fuß bullr'annſgeſ⸗ ten von China und Großbritannien im Mommſen⸗Stadion ein. Die Veſucher bekamen ein techniſch vollendetes Spiel beider Monn⸗ ſchaften zu ſehen, wobei die Engländer körper⸗ liche Vorteile hatten, die Chineſen dagegen 5 8 ihr ausgeprägtes Kopfballſpiel auffie⸗ en. Schon in den erſten Minuten ließen die Ch'ncſer erkennen, daß ſie eine beachtenswer⸗ te Spaelſtärke beſitzen. Ehe die Briten den er⸗ ſten Angriff in die gegneriſche Hälfte vortra⸗ gen konnten, hatten ſie ſich einiger heftiger Attocken der Chineſen zu erwehren, die mit guten Leiſtungen. aufwarteten. Modernes Paßſpiel wechſelte ab mit ſteilen Flügelan⸗ ariffen. In der 37. Minute ſchoß der Links⸗ außen Finch aus beſter Stellung hoch über das Tor. Fünf Minuten vor dem Wechſel er⸗ zielte China ein Tor, das aber wegen Abſeits nich, anerkannt wurde. Zehn Minuten nach der Pauſe kam England durch Dodds zum erſten Tor, dem Finch in der 66. Minute ein zweites anfügte. Damit war die Niederlage der Chineſen beſiegelt. Als Schiedsrichter wirkte Fink⸗Deutſchland. Die Paarungen der Jwiſchenrunde Mit dem Spiel Peru— Finnland wurde die Vorrunde des Fußballturniers bei der Olympiade 1936 abgeſchloſſen. Die Zwiſchen⸗ runde nimmt bereits am Freitag ihren An⸗ fang. Der Spielplan lautet: Freitag, 7. Auguſt: Norwegen— Deutſchland(Poſt Stadion) Italien— Japan(Mommſen Stadion). Samstag, 8. Auguſt: Oeſterreich— Peru(Hertha- Platz) Polen— Großbritannien(Poſt Stadion). Handball Das Olympiſche Handballturnier wurde am Donnerstag mit den Spielen zwiſchen Ungarn und Deutſchland ſowie Oeſterreich und Ru⸗ mänien eingeleitet. In beiden Treffen gab es die erwarteten klaren Siege der Mannſchaften von Deutſchland und Oeſterreich. die auch unter ſich den Olympialieg ausmachen dürften. Deulſchland— Ungarn 23:0(14:0). Im Polizeiſtadion ſtand Deutſchlands Sieg in dieſem Treffen nicht in Frage, doch über⸗ raſcht das Ergebnis. da die Ungarn eine der Nationen ſind. die im Handballſport in den letzten beiden Jahren darch regen Spielverkehr * mit Oeſtereich viel dazugelernt haben. Die deutſche Eli war aber nicht zu ſchlagen und geſtaltete das Treffen nach Belieben. Ungarns Elf wehrte ſich verzweifelt und der Sturm ſpielte ſich auch oft gut durch. Es war aber weder die ungariſche Hintermannſchaft dem deutſchen Angriffsſpiel gewachſen. noch ver⸗ ſtand es der ungariſche Angriff. die deutſche Abwehr zu überwinden. Mi, 23:0(14:0) ge⸗ wann die deutſche Elf das Spiel. Die deutſche Elf ſpielt in folgender Auf⸗ ſtellung: Kreuzberg⸗Knautz. Berthold⸗Keiter, Brinkmann. Stahl⸗Spengler. Herrmann, Ort⸗ mann. Baumann, Fromm. In die deutſchen Tore teilten ſich Baumann(7). Fromm, Ort⸗ mann(ie 5). Hermann(4). Brinkmann und Keiter(ie 1). 1 1. Giulio Gaudini⸗Italien 7 20 14 1. 2. Edward Gardere⸗Frankreich 8 25 12 5 8. Giorgio Bocchino⸗Italien 4 22 8 5 4. Erwin Casmir⸗Deutſchland 4 29 8 1 5. Gioacchino Guaragna⸗Ital. 3 28 6 1 6. Raymond Bru⸗Belgien 8 380 6 N 5 7. André Gardère⸗Frankreich 1 22 2 In der Entſcheidung des Speerwerfens ſtan⸗ 5 8. Georg. de Bourguignon⸗Blg. 0 35 o den: Nikkanen⸗Finnland mit einer Vorkampf⸗ 1 N N 1 leiſtung von 70,77 m. Atterwall⸗Schweden mit 1— g 69,20 m. Järvinen⸗Finnland mit 69,18 m. Toi⸗ 1 05 f a 31 vonen⸗Finnland mit 68,76 m. Stöck⸗Deutſchland 10 en-die mit 68.11 m, Terry⸗USA mit 67,15 m. Ein hef⸗ 2 Großer eu ſchet 90 10 9 tiger Seitenwind verhinderte, daß im erſten 1 Dänemark überzeugend mit 6:0(2:0) geſchlagen Durchgang irgend einer der Sechs ſeine Vor⸗ 13 Das Hockey⸗Stadion im Reichsſportfeld war kampfleiſtung erreichte Stöcks Wurf lag bei 1 mit 15 000 Zuſchauern ausgezeichnet beſetzt, als 66 m. Toivonen trat über. Plötzlich brach mit 5 Deutſchland zu ſeinem erſten Kampf im olym⸗ grellem Licht die Sonne durch die Wolken und 5 viſchen Hockey⸗Turnier antrat. Dänemark war der Wind hatte etwas nachgelaſſen, als man 1 der Gegner und es mußte ſich unſerer ausge⸗ zum zweiten Durchgang antrat. Der Amereka⸗ . zeichneten Elf, die nicht einmal in allerſtärkſter ner Terry kam auf 65 m. 2 mitte Beſetzung antrat, mit 0:6(0:2) klar beugen. Stöck, der deuiſche Zehnkämpfer, wurde von 1 Die Skandinavier ſetzten den deutſchen Spie⸗ den Hunderttauſend jetzt leidenſchaftlich an⸗ 75 lern zwar einen ſehr großen Widerſtand entge⸗ gefeuert mit dem Ruf:„Stöck. Stöck, 8 enn gen, ſie waren aber techniſch doch zu klar wir den Speer yo ch weiter we g! 9 unterlegen, als daß ſie für den Sieg in Frage Nuhig holte ſich der Deutſche ſeinen Syveer. 1 kommen konnten. Beide Mannſchaften bevor⸗ krafvoll war ſein verhältnismäßig langer An⸗ 1 zugten ein ſchnelles Flügelſpiel: dabei konnte 1 jedoch der deutſche Innenſturm die geſchaffenen 1 Torgelegenheiten entſchieden beſſer verwerten. 1 Auch der großartige däniſche Torwart Weiß 5 mußte ſich ſchließlich durch das raffinierte 3 755 1 Stürmerſpiel der Deutſchen geſchlagen beken⸗ Ichußkräftige Ffürmer Perus . nen. Neben Weiß gefiel in der däniſchen 7 5 1 Mannſchaft noch der alte Mittelläufer Henning Peru— Finnland 773 2 1 Holſt durch ſein kluges Abwehr⸗ und genaues Rund 4000 Zuſchauer hatten ſich auf dem 1 Aufbau⸗Spiel. f Hertha ⸗ Platz zum Vorrundenſpiel Peru 1 In der deutſchen Elf verrieten die bei⸗ Finnland eingefunden. Sofort mit Beginn 1 den Verteidiger da und dort einige Schwächen. entwickelte ſich ein recht intereſſantes Spiel. 5 Die Läuferreihe konnte gefallen und im Sturm Beſonders die Peruaner zeigten dabei ein 5 bewies Kurt Weiß. daß er immer noch unſer gepflegtes flaches Kombinationsſpiel. Die 1 durchſchlagskräftigſter und ſchußgewaltigſter Stürmerreihe überzeugte nachdrücklichſt durch 1 Mittelſtürmer iſt, wenn er auch nicht mehr die ihre Schußkraft. Schon in der 18. Minute er⸗ 6 Schnelligkeit früherer Jahre beſitzt. Scherbarth zielte der Mittelſtürmer Fernandez das erſte 1 batte mit ſeinen Schüſſen großes Pech. war Tor und kaum drei Minuten ſpäter hieß es 1 aber im Feldſpiel einer der Erfolgreichſten. durch Villanueva 2:0. Die finniſche Elf ſpiel⸗ Entſcheidung im Scheinwerferlichl Der dramaliſche Endkampf im Skabhochſprung.— Fünf Skunden, bis in die Dunkelheit f Wir berichteten bereits geſtern kurz über den Stabhochſprung, der mit 4,35 Mtr. Höhe 1 einen Amerikaner vor zwei Japanern als Sieger ſah. Der nachſtehende anſchauliche 1 Bericht mag dem Leſer noch einmal vor Augen führen, welche ungeheure Spannung in dieſem Kampfe lag. 1 Ungemein langwierig geſtaltete ſich ſchon fühlbarer werdende Kühle. In dicke Wolldek⸗ 1 der Vorkampf des Stabhochſpringens. Die 25 ken gehüllt ſaßen die Stabhochſpringer vor der 1 Teil 8 1 zunächſt über 3,60 Meter Ehrenloge, um bis zum nächſten Sprung die ö Teilnehmer gingen 3 5 1 105 Muskeln warmzuhalten. 5 wo Crepin⸗Frankreich ausſchied. Bei 3.80 m 110 15 Ste er Un fg 15 ö e daran glauben. uf 4,25 m wurde für die fünf noch im 5 wege d e ee g Kampf liegenden Springer die Latte gelegt. ö Die Latte wurde dann ſofort auf 4 Meter ge- 1 8 0 g b 7 Sefton⸗ USA. und Nishida⸗Japan nahmen 1 legt, und an dieſem beträchtlichen Unterſchied auch dieſe gewaltige Höhe glatt beim erſten * ſcheiterten die meiſten Springer. Auch Mül⸗ e ie der en en, Neabems 1= 31141 1 en. 2 ler und Schulz„ Deutſchland 1 und Oe hatten dann aber mit dem zweiten ö dieſe Marke ohne den gewohnten„Uebergang Sprung Erfolg. Noch 40000 Zuschauer waren — 5 mehr.. im Stadion geblieben und verfolgten mit Bei Beginn des erſten Durchgangs über die größter Spannung den nervenerregenden Höhe von 4,14 m mußte der Stabhochſprung Kampf. Graber⸗Uu Se., der Weltrekordmann auf gut eine halbe Stunde unterbrochen wer⸗ im Stabhochſprung lehe Varoff mehr als 4,40 den, da ſtarker Regen doch zu ſehr ſtörte. Rund Meter ſprangy, ſchaffte auch bei ſeinem dritten eine Stunde lang kämpften dann die noch im Anlauf die verlangten 4,25 Meter nicht. Zwei Wettbewerb liegenden 16 Mann hart um dieſe Amerikaner, Sefton und Meadows, zwei Ja⸗ Höhe. Für die Europäer hätten die 4.15 Meter paner, Nishida und Oe, verſuchten ſich dann ö nahezu ausnahmslos Landesrekord bedeutet, fiber die 4.35 m hoch liegende Latte. aber ſie alle ſcheiterten an den 4.15 m ebenſo, wie der Kanadier Apps und Adachi, einer der 1 N ö drei Japaner. Alle Amerikaner, alſo Sefton, 1 p dramakiſcher Endkampf Graber und Meadows, ſowie die beiden Ja⸗ Die Scheinwerfer leuchten auf, dunklen paner Oe und Nishida nahmen anſtandslos Schatten gleich tauchen die Springer im grel⸗ dieſe gewaltige Höhe. Für die Bewerber war len Licht auf. Bill Grabers dritter Verſuch es aber nicht nur ein Kampf Mann gegenl ſcheiterte, ſchon mit den Füßen ſtößt der Ame⸗ Mann und eine gewaltige Nervenprobe, ſon⸗ rikaner die Latte weg. Sefton ſchüttelt dem al. dern ebenſo ſehr ein Kampf gegen die immer ten Kämpen bedauernd die Hand. Ueber die ö 5 1 1 0 1——— 8 3 4,35 m gibt es dann bei beginnender Dunkel⸗ heit einen mehr als dramatiſchen Endkampf. Vor jedem Sprung eines der beiden Amerika⸗ ner gellen laute Pfiffe von den Rängen. Der deutſche Teil der Zuſchauer hat ſchnell dieſe Art von Beifall des amerikaniſchen Publikums gelernt. Es iſt ein phantaſtiſches Bild, als die Scheinwerfer auf dem oberſten Mauerring ih⸗ re Strahlen auf die Sprunganlage werfen. Meadows und Sefton reißen beim erſten Ver⸗ ſuch. Als auch Oe die Latte abſtreift, wird er zurückgehend von ſeinem ausgeſchiedenen Landsmann Adachi freundſchaftlich getröſtet. Nishida kommt gleichfalls nicht über dieſe 4,35 Meter, obwohl er ſeinen Anlauf verlängert, obwohl im Augenblick ſeines Startes im Sta⸗ dion abſolute Ruhe herrſcht. Da, ein einziger Jubelſchrei aus 40 000 Keh⸗ len. Earl Meadows, der ſchlaake Amerikaner, hat alle Kraft und Energie zuſammengeriſſen Ein ſchneller Anlauf, wundervoll genauer Einſatz und der Pankee iſt glatt über die 4,35 Meter geflogen. Der in Los Angeles von ſei⸗ nem Landsmann Miller im Kampf gegen Nis⸗ hida aufgeſtellte olympiſche Rekord von 4.32 m iſt überboten, das Stadion raſt. Keiner der drei anderen kann das dem Amerikaner nach⸗ machen. Earl Meadows iſt Olympiaſieger 1936 im Stabhochſprung geworden. Sefton, Nishi⸗ da und Oe ſtechen um den zweiten und dritten Platz in dieſem harten Kampf, der mehr als 4 Stunden lang gedauert hat. Der Sieger aber hat noch nicht genug. Er will dem Weltrekord zu Leibe gehen. Meadows läßt alſo die Latte auf 4,45 m legen! Gewal⸗ tig ſtreckt ſich der wundervolle Athlet, aber bei der Drehung im Knick wirft er mit dem Bruſt⸗ korb ab. Beim zweiten Sprung bricht die Lat⸗ te durch den ſchweren Aufprall des Körpers. Inzwiſchen iſt die Nacht vollends hereinge⸗ brochen. Geiſterhaft lodert die heilige Flamme aus dem Becken über dem Marathontor. Hin und wieder leuchtet das von Windſtößen be⸗ wegte Feuer hell auf. Nur eine kurze Ruhe⸗ pauſe gönnt ſich Meadows, dann ſpringt er zum dritten Mal. Aber es glückt ihm nicht, neben dem Olympiaſieg auch noch den Welt⸗ rekord zu erobern. Um die Silber⸗ und Bron⸗ ze⸗Medaille treten dann bei einer Höhe von 4,35 Meter die Japaner Oe und Niſhida mit dem Amerikaner, Sefton zum Stichkampf an. Seſton reißt mit einem Bein. Oe macht einen müden Eindruck, Niſhida ſpringt unter der Latte mit kraftloſem Schwung durch. Die Höhe wird auf 4,25 Meter herabgeſetzt. Noch verfol⸗ gen gut 30 000 Zuſchauer den Kampf der drei Männer. Sefton ſcheitert knapp. Das ner⸗ venzerreißende, nun ſchon faſt fünf Stunden währende Ringen hat die letzten Reſerven aus den Kämpfern herausgeholt. Grenzenloſes Pech hat Oe, der hoch über der Latte ſchwebt, aber beim Fallen doch auf die Latte fällt. Ver⸗ zweifelt kauert er in der Sprunggrube. Ni⸗ lſhida teilt ſein Schickſal. Nun geht es über 4,15 Meter. Sefton bezwingt aber auch dieſe Höhe nicht Dann kommt Oe. Ein Satz, ein Dehnen des elaſtiſchen Körpers und drüberweg iſt der kleine Japaner. Nippon hat die Sil⸗ bermedaille ſicher. Im Takt rufen die Zu⸗ ſchauer„Ni—ſhi—da!“ und klatſchen dabei un⸗ terſtreichend in die Hände. Und das Unmög⸗ lich Scheinende wird wahr. Auch der zweite Japaner kommt in elegantem Schwung über die Latte. Japan hat beide Plätze erobert. Niſhida und Oe verzichten nach dem nahezu fünfſtündigen mörderiſchen Kampf auf die Austragung eines Stichkampfes um den zweiten Platz und begnügen ſich damit, ih⸗ rem Land beide Medaillen erobert zu haben. . Aion) on). ion). e an igarn Nu⸗ ab es haſten untet Sieg lber. det den erleht Die und garns turm abet ver⸗ ilſche ge⸗ Aub uitet, Ori⸗ ſſchen Ott⸗ N und Stöck holte die ſiebente Goldene Der deutſche Speerwerfer beim Wurf. (Scherl, Bilderdienſt, K.) Sfarkausloſung zur Aympia⸗ Auderregafla Die Startausloſung zur Olympia-Ruder⸗ regatta in Grünau ergab für den 11. Auguſt folgende Einteilung: 15.00 Uhr: Vierer mit St.: 1. Lauf: Tſchechoſlowakei, Dänemark, Japan, Holland, Braſilien, Schweden. 2. Lauf: Frankreich, U. S. A. Jugoſlawien, Deutſchland, Polen. 3. Lauf: Belgien, Uruguay, Italien, Ungarn, Schweiz. 16 Uhr: Zweier o. St.: 1. Lauf: Braſi⸗ lien, Schweiz, Belgien, Holland, Polen. 2. Lauf: Ungarn, Uruguay, USA., Auſtralien, Dänemark. 3. Lauf: Argentinien, England, Deutſchland, Oeſterreich. 17 Uhr: Einer: 1. Lauf: Braſilien, Hol⸗ land, Polen, Jugoſlawien, Eſtland. 2. Lauf: USA., Deutſchland, Auſtralien, Oeſterreich, Kanada. 3. Lauf: Ungarn, Schweiz, Norwegen, Südafrika, Frankreich. 4. Lauf: Uruguay, Ita⸗ lien, Tſchechoſlowakei, England, Argentinien. Die Chineſen in Frankfurk a. M. Das im Rahmen der Internationalen Frankfurter Sportwoche vorgeſehene Fuß⸗ ballſpiel wird am Mittwoch, den 12. Auguſt im Sportfeld ausgetragen. Eine Gaumannſch. des Gaues Südweſt wird gegen die von den Olympiſchen Spielen kommende chineſiſche Mannſchaft antreten, ſofern dieſe zu dieſem Termin nicht noch in Berlin im Wettbewerb ſteht. Luxemburg in Saarbrücken. Luxemburgs Fußballelf, die am Dienstag in Berlin von Deutſchland 9:0 geſchlagen wurde, tritt am 9. Auguſt in Saarbrücken gegen eine aus einheimiſchen Spielern gebildete Gau⸗ mannſchaft an. Der Gau Mittelrhein hat für kommenden Sonntag die Amerikaner nach Köln zu einem Spiel verpflichtet. In den Alpen abgeſtürzl Bern, 6. Aug. Am Dent Blanche ſüdlich von Cinal im Kanton Wallis ſtürzten beim Aufſtieg ein Engländer und ein einheimiſcher Träger infolge Bruches einer Schneebrücke 1000 Meter tief ab. Eine Bergungskolonne iſt unterwegs. Großfeuer in einer ungariſchen Stadt.— Eine hiſtoriſche Kirche niedergebrannt. Budapeſt, 6. Aug. In Cegled, etwa 60 km. ſüdöſtlich von Budapeſt, brach Donnerstag⸗ nachmittag in der berühmten proteſtantiſchen Kirche ein Brand aus, der ſich raſch verbrei⸗ tete. Die Kuppel der Kirche ſtürzte ein. In⸗ folge des heftigen Windes ſprang das Feuer auf neun benachbarte Häuſer über, deren Dä⸗ cher ebenfalls abbrannten. Acht Tole ei einem Flugzeugſturz bei St. Louis. New Nork, 6. Aug. In der Nähe des Flughafens von St. Louis ſtürzte wenige Mi⸗ nuten nach dem Start ein zweimotoriges Großpaſſagierflugzeug der Linie St. Louis— Chikago aus unbekannter Urſache in 300 Me⸗ ter ab und ging in Flammen auf. Die acht Inſaſſen wurden getötet. Jehn Dörfer in Polen vom Virbelſturm zerſtörk Warſchau, 6. Auguſt. Der Kreis Nieswiez in der Woiwodſchaft Nowogrodek wurde von einem Wirbelſturm heimgeſucht. Zehn Dorfge⸗ meinden wurden in einen Trümmerhaufen verwandelt. Etwa 100 Gebäude ſind reſtlos zerſtört und vom Sturm fortgetragen worden. Berlin, 6. Auguſt. Nach einem Ein⸗ kagsflug Aſien— Afrika— Europa kraf am Donnerstag kurz nach 19.15 Uhr Frau Elly Beinhorn⸗Roſemeyer auf dem Berliner Flughafen Tempelhof ein. Am Donnerskag 0.20 Uhr(Ortszei) war die Fliegerin in Damaskus in Richtung Kairo geſtarket. In der ägyptiſchen Haupt⸗ ſtadt war ſie zur Brennſtoffaufnahme gelan⸗ det und um 3.40 Uhr(Ortszeit) in Richtung Europa wieder abgeflogen. Nach Zwiſchen⸗ landungen in Athen und Buda peſt er- reichte ſie nach insgeſamk etwa zwanzig ſtündigem Flug leinſchließlich der drei Zwiſchenlandungen) den Berliner Zenkral- flughafen. Dieſer Flug, mit dem Elly Beinhorn⸗ Roſemeyer während der Olympiſchen Spiele erſtmalig an einem einzigen Tage gewiſſer⸗ maßen drei Erdkeile verbunden hat, ſtellt nicht nur dem fliegeriſchen Können der Pi- lotin, ſondern auch der Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Flugzeug- und Mokoreninduſlrie das allerbeſte Zeugnis aus. Zum Empfang der Fliegerin hakken ſich neben ihrem Mann, dem bekannken Renn- fahrer Berndt Roſemeyer, Verkreker Noch immer Chaos in Barcelona. Paris, 6. Auguſt. Wie der„Paris Midi“ aus Barcelona meldet, iſt das normale Leben in der Stadt noch nicht wiederhergeſtellt. Die Plünderungen halten an, und die Ziviliſten, die man bewaffnet habe, um den Aufſtand zu bekämpfen, gebrauchen ihre Waffen nicht ſel⸗ ten zu Raubzügen. Zahlreiche Menſchen ſeien ermordet worden. St. Raphael noch nicht von den Regierungs⸗ truppen eingenommen. Nachdem am Mittwoch die Madrider Re— gierung die Einahme vgn St. Rophael an der Somoſierra-Front bekanntgegeben hatte, woll— te ſich der Sonderberichterſtatter von Havas, der ſich bei den Regierungstruppen befindet, ſelbſt von dieſer Einnahme überzeugen. In ſeinem Bericht hierüber aus Madrid ſagt er, daß am Mittwoch wohl ein Angriff auf St. Raphael ſtattgefunden, daß dieſer Angriff je⸗ doch nicht zur vollkommenen Einnahme des Orts geführt habe. Madrider Beſtellungen bei vickers? Rom, 6. Auguſt. Der Londoner Korreſpon⸗ dent der„Tribung“ will von„übſolut zuver⸗ läſſiger Quelle“ wiſſen daß der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter namens der Madrider Regierung bei der engliſchen Rüſtungsfirma Vickers Arm⸗ ſtrong gegen Barzahlung in Gold eine größere Munitionsbeſtellung für Schiffsgeſchütze ge⸗ macht habe. Es handele ſich um 4000 Geſchoſſe, darunter 2000 Flak⸗Geſchoſſe für den Kreuzer „Cervantes“, 3000 Geſchoſſe mit hoher Spreng⸗ kraft für den Zerſtörer„Antequera“, 5000 Ge⸗ ſchoſſe für den Zerſtörer„Churruca.“ Die Verfrachtung erfolge auf engliſchen Schiffen. DaB. Burgos, 6. Auguſt. Der Son- derberichterſtatter des Deutſchen Nachrichten- büros hakte im Hauptquartier des Generals Mola Gelegenheit, ſich mit den führenden Männern des nationalen Blocks über die Ziele ihres Kampfes gegen die marxiſtiſche Madrider Regierung zu unterhalten. Aus den eingehenden Beſprechungen mit dem Carliſten-Führer, Graf Rodezno, dem frü- heren Miniſter Goicoeche a, dem Ab- geordneten Graf Vallelano, dem frü⸗ heren Außenminiſter Primo de Riveras, Vanguas Meſſia, und anderen ging über- einſtimmend hervor, daß die nakionale Mi- litärerhebung als eine Volksbewegung im weikeſten Sinne des Wortes angeſehen wer- den muß. Nicht das Militär allein, ſondern das Volk in Waffen iſt gegen Kommunismus und Freimaurerei auf; geſtanden. Alle parkeipoliliſchen Sonder- wünſche wurden zurückgeſtellt. Es gibt nur ein Ziel: den Kampf gegen den ge⸗ meinſamen Feind bis zum endgültigen Sieg. Auf die Frage, ob ſich die Parteipolitik nach der glücklichen Beendigung des Kamp⸗ fes nicht ekwa doch wieder in den Vorder grund ſtellen würde, antworteten die Führer aller Richtungen, man ſei ſich völlig klar da— rüber, daß die Politik auf Jahre hinaus zu- rückſtehen müſſe, daß der Parlamenkarismus endgültig aus Spanien verbannt werde und Aſien⸗Afrila-Europa an einem Tag Großarkige Sporkflugleiſtung von Elly Beinhorn- Roſemeyer des Luftfahrtminiſteriums, des Luftſportver⸗ bandes, der Bayeriſchen Flugzeugwerke, von denen das von Elly Beinhorn benutzte Flug- zeug gebauk wurde, und zahlreiche Preſſeleutke am Rollfeld eingefunden. Als die Fliegerin nach glatter Landung um 19.20 Uhr auf dem Rollfeld ihrer Maſchine entſtieg, war ſie ſofort von zahlreichen Gra— kulanten umringt. Elly Beinhorn-Roſemever, der man die Strapazen des Fluges nicht an⸗ ſah, zeigte ſich über das gute Gelingen ſehr erfreut, dies umſo mehr, als ſie ſtellenweiſe Gewitter und ſtarken Gegenwind angetroffen hakte. Auf ihrem Rückflug von Damaskus legke Elly Beinhorn-Roſemeyer 3 550 Kilomeker zurück, ſo daß man bei Hinzurechnung der 2680 Kilometer für den Hinflug auf eine Ge- ſamtkilomekerleiſtung von 6 320 Kilomeker in 2 Flugtagen kommt. Für ihren Flug be⸗ nutzke ſie ein vierſitziges Kabinenflugzeug der Bayeriſchen Flugzeugwerke Augsburg, Kon- ſtruktion Meſſerſchmitt, Typ Taifun, mit Argus⸗Mokor A. S. mik 2860 PS. Die Höchſtgeſchwindigkeit der Maſchine bekrägt 310 Kilometer, die Reiſegeſchwindigkeit 260 Kilomeker. Die Lage auf dem Kriegsſchauplatz Schandtaten roter Brandſtifter in Spanien. Wie Havas aus Saragoſſa meldet, ha⸗ ben ſich die Kommuniſten und Anarchiſten der kleinen Ortſchaft Hijar bemächtigt, wo ſie die Kirche, die wertvolle Schätze enthielt, in Brand ſteckten. Auch das Kapuzierkloſter iſt ein Opfer der anarchiſtiſchen Brandſtifter ge⸗ worden. Wie aus Burgos verlautet, hat ſich der ſpaniſche Flieger Anſalo, der bei dem tödlichen Unglücksfall General Sanjuros ſchwer verletzt wurde, der Militärgruppe in Burgos zur Verfügung geſtellt, um gegen die Madrider Regierung zu kämpfen. „Daily Mail“ fordert engliſches Eingreifen gegen die ſpaniſchen Kommuniſten Die„Daily Mail“ fordert angeſichts der von dem kommuniſtiſchen Pöbel begangenen Grauſamkeiten ein Eingreifen der britiſchen Regierung in Spanien. Die Greueltaten der Roten in Spanien unmittelbar unter den Augen Englands ſtellten. ſo ſchreibt das Blatt, verbrecheriſche Angriffe auf das Chriſtentum und die Ziviliſation dar. * Flüchklingsſpende des Ns Lehrer bundes Bayreuth, 6. Aug. Der Reichswalter des NS.⸗Lehrerbundes Hauptamtsleiter Gau⸗ leiter Wächtler hat dem Leiter des Hilfs⸗ ausſchuſſes für Spaniendeutſche Gauleiter Bohle, Berlin. 20,0 00 R M. zur Linde⸗ daß der Neuaufbau des Staakes erſt beginnen könne, wenn eine längere Mi- rung der Not der hart betroffenen Volksge⸗ noſſen überwieſen. die Ziele der ſpaniſchen Erneuerungsbewegung Unlerredung mit den führenden Männern des nafionalen Blocks litärdiktatur die Zeik und die Möglichkeit ge- geben haben werde, den Staat gründlich zu ſäubern und die Moderniſierung der b⸗waff⸗ neten Macht durchzuführen. Die kommende Wilitärdiktatur werde im übrigen einen völ⸗ lig anderen Charakter haben als die vergan- gene Primo de Rireras. Sie werde volks- verbunden und lebendiger ſein. Die Erneuerung Spaniens ſolle auch nicht durch eine ſimple Nachahmung fremder Be— wegungen erreicht werden. Man will alle diejenigen Gedankengüter und Errungenſchaf⸗ ken der ausländiſchen Bewegungen, die ſich mik der Eigenart des ſpaniſchen Menſchen vereinen laſſen, übernehmen und ſo die Schaffung eines kraditionsgebundenen, aber auch völlig neuen ſpaniſchen Geiſtes herbei⸗ führen. Selbſtverſtändlich müſſe dieſe Erneuerung auf religiöſer Grundlage durchgeführk werden. Dies bedinge ſchon die geſchichkliche Entwicklung Spaniens. die ſich von Anfang an bis auf den heutigen Tag in inniger Verbun⸗ denheit mit der Kirche geformk habe. Dieſe bekonk kalholiſche Grundeinſtel- lung habe nicht das geringſte mil dem polifiſchen Katholizismus zu kun, den die katholiſche Volksaktion unter der un⸗ glücklichen Führung von Gil Robles nach dem Vorbild des verfloſſenen deutſchen Zen- trums während der letzten Jahre einführen wollte und der jetzt durch die nakionale Be⸗ wegung endgültig an die Wand gedrückt worden ſei. Man ſei nicht gewillt, dieſen po⸗ litiſchen Katholizismus je wieder aufleben zu Bekannimachungen ber N. S. O. A. B. Kreis Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergleraßt Kaiſerſtraße 4 8 31⁵* Sprechſtunden des Kreisleiters: . von 15—18 Uhr.„ Kteisleitung. 0 Die Hoheitsträger werden aufgefordert, in ihrem Arbeitsgebiet ſofort einen freiwilligen Hilfsdienst zur Sicherung der diesjährigen Ernte zu orga ni⸗ ſieren. In erſter Linie haben ſich alle Patteigenoſſen, ſofern dieſe nicht ſelbft mit landwirtſchaftlichen Arbeiten zu tun haben, den Bauern zur Verfügung zu ſtellen. Die Silfeleiſtung hat freiwillig und ohne Entgelt zu erfolgen. 3 Ruppert, Kreisleite ASB- DA. Kreiswaltung Sprechſtunden⸗Vetzeichnis det Nechtsbetatungsſterre jeden Montag: 15.00 Uhr in Viernheim Geſchäftsſtelle der DA. jeden Dienstag: 15.00 Uhr in Heppenheim Kreiswaltung der DA. jeden 1. und 3. Dienstag im Monat: 16.30 Uhr in Fürth Bürgermeiſterei Fürth jeden Freitag: 15.00 Uhr in Mörlenbach Bürgermeiſterei Mörlenbach 16.00 Uhr in Waldmichelbach Geſchäftsſtelle der DA. 17.00 Uhr in Hirſchhorn Geſchäftsſtelle der DA. 18.00 Uhr in Nedarſteinach Geſchäftsſtelle der DA. 92 N NS. ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreiswaltung Bensheim⸗Heppenheim. Betr.: Omnibus fahrt nach dem Rierſteinet Weinfeſt. Für die am Sonntag, den 9. Auguſt, ſtattfin⸗ dende Omnibusfahrt, können ſich noch Teilnehmer bis einſchließlich Samstag morgen um 12 Uhr, bei unſerer Dienſtſtelle, Bensheim, Hochſtraße 2, und bei dem Kreiswanderwart in Bensheim, Heſſ. Kreisamt, Eingang 3, melden. Vetter, Kreiswalter. 1 laſſen. Nur aus dem ehrlichen inneren Glauben und der aus ihm bedingken tiefen Vakerlandsliebe des ſpaniſchen Volkes könne die Kraft zur Durchführung der großen Auf⸗ gabe gewonnen werden. Iwei Pariſer Möbelſabrilen niedergebrannt 88 Paris, 6. Aug. In den Lagerräumen einer der größten franzöſiſchen Möbelfabriken in Paris brach in den Abendſtunden des Mitt⸗ woch Feuer aus, das ſich mit ungeheurer Ge⸗ ſchwindigkeit auf ſämtliche Fabrikgebäude aus⸗ dehnte. Die umliegenden Häuſer mußten teil⸗ weiſe geräumt werden, und die Feuerwehr be⸗ ſchränkte ſich darauf, ein Uebergreifen zu ver⸗ hüten. Der geſamte Möbelvorrat iſt ein Opfer der Flammen geworden. Der Sachſchaden beläuft ſich auf mehrere Millionen Franken. Faſt zu gleicher Zeit brach auch in einer a n⸗ deren Möbelfabrik in einem Pariſer Vorort Feuer aus, das ebenfalls die ganze Fabrikanlage von über 15 000 Quadratmeter in Aſche legte. Bei den Löſcharbeiten wurden drei Feuerwehrleute zum Teil ſchwer verletzt. Auch hier beläuft ſich der Sachſchaden auf über eine Million Franken. FCC Gewerbsmäßiges Auskragen von Werbeſchriften für andere genehmigungspflichtig Auf Grund ſeiner 18. Bekannkmachung vom 9. 7. 36 hat der Werberat der deukſchen Wirtſchaft für das gewerbsmäßige Auskra⸗ gen ron Werbeſchriften eine Genehmigungs- pflicht eingeführt. Wer vom 1. Sepkember 1936 an gewerbsmäßig als ſelbſtändiger Un⸗ kernehmer Wirtſchaftswerbung für andere durch Auskragen von Werbeſchriften durch⸗ führen will, muß im Beſitze eines vom Werberat der deukſchen Wirtſchaft ausgeſtell⸗ ken Genehmigungsſchreibens ſein, andern ⸗ falls iſt er zur Ausübung des bezeichneten Gewerbes nicht mehr berechkigt. Die vom Werberat erkeilken Genehmigun⸗ gen werden in ſeinem Mitteilungsblatt „Wirtſchaftswerbung“ bekanntgegeben. r 7˙X—i i ——„—„—. e e Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Janne uncl de CC νπι Plłt. Zirkusroman von Käthe Metzner (13. Fortſetzung) Von Hamburg aus ging der„Europa“ von Stadt zu Stadt, Berlin zu. Seltſamerweiſe erlebte Pitt in Deutſch⸗ land viel mehr Triumphe als drüben in Amerika. Viel⸗ leicht hing das damit zuſammen, daß Pitt die engliſche Sprache nicht genügend beherrſcht hatte, vielleicht aber auch, daß er ſeit jener furchtbaren Ausſprache mit Janne überhaupt ein ganz Anderer geworden war. Es war offen⸗ ſichtlich, daß Pitt alles nur noch auf die eine Karte ſetzte, in ſeinem Beruf Spitzenleiſtungen zu zeigen. Wollte er Janne nicht nachſtehen? Keiner wußte, was ihn dazu trieb, aber Pitt erreichte ſein Ziel. Bald war er in ganz Deutſchland der Clown, von dem man ſprach. Ebenbürtig ſtand er im Ruhm neben Janne, und ſie beide bildeten die Hauptanziehungspunkte des„Europa“. Mit Pitt aber war auch äußerlich eine völlige Wand⸗ lung vor ſich gegangen. Da er ſein inneres Gleichgewicht endlich wiedergewonnen hatte, begann er plötzlich auch etwas mehr Wert auf ſein Aeußeres zu legen und kleidete ſich, wenn er in Zivil war, ſehr peinlich und ausgeſucht geſchmackvoll. Da er außerdem figürlich etwas kräftiger geworden war und ſein ſympathiſches Geſicht jetzt eine friſche geſunde Farbe zeigte, war der armſelige Pitt aus der Mauritz⸗Schau in ihm kaum noch zu erkennen. Banne hatte erſt nach langen Monaten langſam zu ihm zurückgefunden. Lange hatte es gedauert, bis ſie das Geſicht des Pitt, der ſie in jener Nacht mit ſeiner Leiden⸗ ſchaft ſo bedrängt hatte, langſam vergaß und in ihm wie⸗ der den alten Freund und den getreuen Berufskameraden ſah. Endlich war zwiſchen ihnen wieder das frühere herz⸗ liche Verhältnis, ja ſchöner faſt noch, weil Pitt ganz ruhig und glücklich geworden war und Janne nun wieder im Verein mit dem alten Krauß herzlich betreute. So hätte alles gut ſein können. Da griff eines Tages die Vergangenheit plötzlich und unerwartet in Jannes neues Leben. Es war um die Zeit, in der Janne ſich umzukleiden hatte für die Abendvorſtellung. Janne wollte eilig durch den ſchmalen Gang, der das große Zirkuszelt mit dem Wohnwagen verband, als ſie plötzlich auf eine überſchlanke rötlichblonde Perſon ſtieß, in der ſie augenblicklich Ria erkannte. Janne blieb verwundert ſtehen. Wie kam Ria hierher? Ria hatte flüchtig genickt und war ſchnell an Janne vor⸗ beigehaſtet, aber Janne hatte noch den Blick erhaſcht, mit dem Ria ſie gemeſſen hatte. Dieſer Blick verriet alte Feind⸗ ſeligkeit. Das hatte Janne genau geſehen, und ihr Herz pochte unruhig. Jannes erſter Weg, nachdem ſte ſich raſch umgeklekdet hatte, war zu Pitt, der jetzt noch frei war. „Du, Pitt, weißt du, wem ich eben begegnet bin?“ ſagte Janne völlig außer Atem. Pitt zeigte gar keine Ueberraſchung. „Ria natürlich. Ich habe auch eben erfahren, daß ſie in Dresden angeſtellt worden iſt. Sie hat die Garderobe der Ballettmädchen. Mauritz iſt pleite. Er hat endlich alles vertrunken.“ Jannes ängſtliches Geſtcht zeigte Pitt, wie unangenehm es ihr war, Ria hier zu wiſſen. Aber er machte eine Hand⸗ bewegung, die bedeuten ſollte, daß das alles nicht ſo wichtig lei. Er wollte Janne jetzt vor der Vorſtellung auf alle Fälle beruhigen, deshalb ſprach er weiter: „Ich werde gleich nach der Vorſtellung mit dem Di⸗ rektor ſprechen und verlangen, daß dieſe Frau entlaſſen wird. Es genügt, wenn ich ihm ſage, wie die Dinge liegen. Du weißt ja, er läßt an dich nichts herankommen.“ Doch Janne ſchüttelte den Kopf. „Ich möchte nich, daß jemand durch mich brotlos wird, Pitt. Laß ſie. Ich möchte nicht gleiches mit gleichem vergelten.“ „Warum nimmſt du Rückſicht auf ſie? Hat ſie dich nicht genug gequält? Nein, Janne, daran kannſt du mich nicht hindern.“ In Jannes Garderobe, in der die beiden jetzt ſtanden, kam Harry Krauß „Es iſt Zeit, Jannchen, komm!“ Janne fand keine Gelegengeit, Krauß ihre Entdeckung mitzuteilen, aber der Alte merkte, daß Janne während der ganzen Vorführung durch irgend etwas beunruhigt und nervös zu ſein ſchien. Er wartete, daß Tanne ihm nach der Vorſtellung ihr Herz ausſchüttete, aber auch dazu kam es nicht. Janne war gerade beim Umkleiden, va meldete ihr die Garderoben⸗ frau, daß draußen ein Mann ſei, der ſie unbedingt zu ſprechen wünſche. Argwöhniſch ging Pitt neben Janne her und bat mit einem Blick Harry Krauß, ihnen zu folgen. Pitt hatte ſich nicht verrechnet. Wo Ria war, konnte Mauritz nicht weit ſein. Der herkuliſche Menſch wartete außen an der Kaſſe. Aber wie ſah er aus! Er trug einen alten, abgeſchabten Anzug, hatte um den Hals ſtatt dune Kragens einen farbigen Scal aebunden, und auf dem Kopf trug er ene verrragene Mutze. Sein unraperres Geſicht war eingefallen. Janne erſchrak. „v hier?“ ſagte ſie ganz entſetzt und wich unwillkürlich zurück. Doch ihr Stiefvater trat ſchnell auf die beiden Männer 8 zog die Mütze und forderte im alten befehlenden ona. „Ja, es wird Zeit, daß ich mich mal ſehen laſſe. Mir geht es ſchlecht. Wenn ich dich nicht hätte gehen laſſen, wär' aus dir doch nichts geworden. Mich haſt du im Stich gelaſſen damals, ſo daß ich auf fremde Leute angewieſen war. Das hat mich ruiniert, während du verdienſt wie ein Filmſtar.“ b Die herausfordernde freche Gebärde, die Mauritz zur Schau trug, ſchüchterte Janne wieder wie ehemals ein. „Was willſt du denn?“ ſagte ſie leiſe. „Geld,“ kam es barſch von Mauritz zurück, der hoch⸗ mütig auf Pitts elegantes Aeußere ſah.„Seid wohl ver⸗ heiratet?“ ſetzte er ſpitz hinzu. Janne zitterte vor Scham und Angſt. 1 „Ich hole dir gleich Geld,“ ſagte ſie, um den widerlichen Beſucher nur los zu werden. Harry Krauß, der aus den Worten raſch entnommen hatte, um wen es ſich handelte, trat jetzt entſchieden zwiſchen Janne und ihren Stiefvater. Furchtlos wie der alte Dompteur war, ballte er vor Mauritz' Geſicht ſeine nervige Fauſt und ſagte mit einer Stimme, die an Deutlich⸗ keit nichts zu wünſchen übrig ließ: „Wenn Sie Lump nicht augenblicklich den Platz ver⸗ laſſen und für immer aus Jannes Augen verſchwinden, laſſe ich Sie rauspeitſchen!“ Auch Pitt war ſchon hinzugeſprungen, und es war er⸗ ſtaunlich, wie wenig er von ſeiner früheren Angſt vor Mauritz noch hatte. „Weg, du Satan!“ knirſchte Pitt. Ein wüſter Alkoholgeruch war um Mauritz. Der robuſte Athlet machte im Augenblick Anſtalten, ſich auf die drei zu ſtürzen, doch er kam nicht dazu. Das erregte Geſpräch hatte eine Menge Zirkusarbeiter und Artiſten herbeigelockt, die alle in glühender Verehrung für Janne fühlten, daß dem jungen Mädchen hier irgend⸗ eine Gefahr drohte. Noch ehe Harry Krauß oder Pitt handeln konnten, und noch ehe Janne es begriff, war Mauritz umringt. Er wurde, von kräftigen Handgriffen und Rippenſtößen be⸗ gleitet, vom Platz weggebracht und landete außerhalb des Zaunes. „Komm, Jannchen,“ ſagte Harry Krauß und nahm Janne beim Arm.„Hier Almoſen geben, wäre Sünde. Das ginge alles ſofort in Alkohol auf. Dieſer Kerl ver⸗ dient kein Mitleid. Er wird in der Goſſe enden, aus der er gekommen iſt. Hab nur keine Angſt, ich werde dem Direktor Mitteilung machen, und man wird von jetzt ab nachts deinen Wagen bewachen.“ Während ſie zurückgingen und dann auf ſtille Verab⸗ redung hin mit Janne in die Stadt fuhren, um ſie das böſe Erlebnis vergeſſen zu laſſen, hatte Ria die drei un⸗ abläſſig beobachtet. Sobald ſie konnte, ging ſie hinüber auf die Straßen⸗ ſeite, die den Platz begrenzte und wo Franz Mauritz mit verhaltener Wut im Halbdunkel auf ſie wartete. „Ich wußte es ja gleich,“ ſagte Ria als erſtes.„Die hat beſtimmt kein Erbarmen mit dir. Ihretwegen könnten wir verhungern, aber verlaß dich drauf, Franz, ich zahle es ihr heim. Nur ſei du vorſichtig und laß dich nicht wieder hier ſehen. Es wäre ſinnlos. Das ganze Perſonal iſt ja in die ſchwarze Hexe vergafft.“ In Franz Mauritz empörte ſich alles. Es war das erſte⸗ mal in ſeinem Leben, daß er einſehen mußte, er konnte hier mit ſeiner rohen Körpergewalt nichts ausrichten. Der Ruhm Jannes fraß mächtig an ibm. Er gatte ihn hierher gelockt. Es war ein Glück für ſie beide, daß Ria Anſtellung beim Zirkus gefunden h tte, ſo verdiente wenigſtens einer von ihnen. Im Grunde hatte Mauritz ſich das anders vorgeſtellt. Er hatte mit ſeinen. alten Einfluß auf Jannes Gutmütigkeit und Angſt vor ihm ge⸗ rechnet. Nun ſah er ſich enttäuſcht. In der leinen Stampe, die er mit Ria aufſuchte, goß er haſtig einen Schnaps nach dem anderr hinter, ſo daß Ria ſich ſchon wieder um ihren ganzen Tagesverdienſt kommen ſah, aber ſie hatte heute keine Macht, ihn zurück⸗ zuhalten. * Pitt hatte Jannes nochmaligen Wunſch doch Ria vor läufig zu ſchonen, geachtet und war nich! beim Direktor vorſtellig geworden, auch Harry Krauß batte nicht er⸗ fahren, daß die neue Garderobiere des Ballett, in ſo enger Beziehung zu Janne ſtand. So oft aber Pitt Ria begegnete, zeigte er ihr unver⸗ boblen ſeine Mißachtung, indem er ſie einfanh übersah. ob⸗ Urheberrechtsschutz: Aufwärts-Verlag G. m. b. H. Berlin SW 68 gleich ſte mehr als einma den Verſuch machte, ihn anzu⸗ ſprechen. Das hatte wohl ſeine Vorteile, indem Nia Janne in Ruhe ließ, aber es gab auch Ria gleichzeitig Gelegenheit, unbemerkt den Plan gegen Janne auszuführen, den ſie mit Franz Mauritz geſponnen hatte. Es fiel nicht weiter auf, daß Ria öfter durch die Mena⸗ gerie ging. Faſt alle Angeſtellten des„Europa“ ſtanden hin und wieder vor den Käfigen der Tiger oder der braunen Bären oder ſahen dem Füttern der Elefanten zu. Es war vor der Vormittagsprobe, als Ria wieder ein⸗ mal vor dem Käfig der Tiger ſtand. Da ſah ſie, wie die noch junge Tigerin Baby ſich erſt ſcherzend mit einem an⸗ deren Tiger balgte, aber anſcheinend heute ſehr übler Laune war, denn immer wieder fauchte Baby und ſprang von neuem den Tiger an. Obwohl es allen Angeſtellten des Zirkus ſtreng ver⸗ boten war, die Tiere zu reizen oder zu füttern, nahm Ria ſchnell eine Eiſenſtange, die in der Ecke ſtand und ſtach durch die Stäbe hindurch Baby in die Weichen, daß dieſe blitzſchnell herumfuhr und auf Ria zuſprang, von der ſie allerdings die Gitterſtäbe trennten. Ria wich trotzdem ängſtlich zurück. Die Stäbe dröhnten und zitterten unter dem heftigen Anprall der Tigerin, aber da um dieſe Zeit faſt alles Perſonal mit dem Ankleiden beſchäftigt war, weil alle Proben im vollen Dreß ausge⸗ führt werden mußten, blieb dieſes gemeine Handeln un⸗ bemerkt, das Ria noch zwei, drei Mal wiederholte. Bald gerieten auch die anderen Tiger in Erregung. Da verſchwand Ria endlich, aber ſie lachte noch höhniſch in ſich hinein. Franz Mauritz hatte ihr recht geraten, ſo brachte man die Tiere in Aufregung. Ahnungslos kam Janne zu der Probe, die wie immer im großen Käfig in der Arena durchgeführt wurde, genau ſo als wäre eine Vorſtellung. Was war denn heute nur los? Selbſt der ſonſt ſo ruhige Bell mußte unter Zwang in den vergitterten Laufgang ge⸗ trieben werden, und die anderen fünf folgten erſt recht widerwillig. b Draußen im Käfig liefen die Tiere in ſeltſamer Unruhe hin und her, ſprangen die Gitterwände an, daß dieſe wankten, ſo daß ihre Unruhe ſich auch Janne bald mitteilte. „Was iſt denn nur mit den Tieren heute? Da ſtimmt doch etwas nicht. Sind ſie denn richtig gefüttert?“ Harry Krauß zuckte mit den Schultern und wurde noch verſtändnisloſer, als Janne ihm antwortete: f „Ich habe ſie doch wie immer ſelbſt gefüttert. Das iſt mir auch unerklärlich. Aber es muß mit ihnen doch etwas ſein.“ Der Futtermeiſter, der hinzugetreten war, meinte: „Vorhin waren ſie noch vollkommen ruhig. Am beſten iſt, Sie proben jetzt nicht, Fräulein Janne. Warten Sie ab. Vor allen Dingen Baby ſcheint wieder ganz verrückt zu ſein.“ Auch Harry Krauß war jetzt beſorgt, aber Janne zer⸗ ſtreute ſeine Befürchtungen. „Das geht nicht. Ich kann nicht ausſetzen. Die Tiere find an die Arbeit gewöhnt, und dann falle ich heute abend durch.“ Während das übrige Nerſonal, das, ſo lange Janne vorführte, nich“ proben konnte, um den Käfig herumſtand und lebhaft über die Unzuhe der Tiere debattierte, trat Janne in ihrem tigerfarbenen Dreß in den Käfig, ſetzte aber heute Schritt für Schritt, denn die Tiger, namentlich Baby, umkreiſten ſie in eigenartig verhaltenen Windungen. Janne knallte mit der Peitſche und hielt die Abwehr⸗ ſtange bereit, aber ſie mußte ein Dutzend mal„Platz“ rufen, bevor ſich endlich Bell als erſter bequemte, ſein Podeſt zu beſteigen. Entſetzlich lange dauerte alles, und Janne wurde immer aufgeregter, als endlich die ganz nervöſe Baby ihren Platz einnahm. „Sei vorſichtig, Janne, komm lieber heraus!“ rief Harry Krauß noch einmal warnend. Er hielt ſchon die Tür ein wenig geöffnet, und ſeine Rechte griff nach der Piſtole. Hatte Janne das nicht gehör: oder wollte ſte ihren Willen bei den Tieren durchſetzen? Sie nahm jedenfalls die Vorführung mit den Feuerringen cuf, aber heute ſprang auch Bell nicht. Janne bot alles auf, um richt nachgeben zu müſſen, weil das bei den Tieren das ſchlechteſte iſt, was ſie tun konnte. Nach unendlich langem Mühen ſprang Bell, aber die anderen duckten ſich ſedesmal drohend, wenn Janne auf ſie zukam und ſie mit der Peitſche anfeuerte. Drei⸗, vie-mal hatte Janne ſchon oie Zuklucht nach der Wand des Käfzes genommen und nit letzter Mühe einen der Tiger abgewehrt, wobe ihr Harry Krauß von draußen, jo gut er konnte, beiſtand Jortſetzung folgt r ber Ria tach ieſe ſie it ſe 0 1 95 e eee bree ä ů ů* . — S . ͤ ˙ 0A —— Ar, * ** — Swelſende Sterne- Lanzen des Sinnes Ein Kapitel vom vagabundierenden Kometenvoll Am 4. Auguſt wird der neue Komet, der am 20. Mai d. J. von einem rechnen, bei einer Geſamtlänge des Kome— ſtand unſerer Erde, der Sonne nähert, dann amerikaniſchen Beobachter entdeckt wurde, den höchſten Grad von Sichtbar⸗ tenweges von 700 Millionen Meilen inner- wieder auf 6000 Millionen Meilen, alſo den keit für den Erdenmenſchen erreichen. An dieſem Tage nähert er ſich auf halb der gewaltigen Räume unſeres Pla⸗ zehnmaligen Abſtand des Neptun, in den ſeiner geheimnisvollen Bahn unſerem Erdplaneten am weiteſten. Am 4. netenſyſtems!— ſollte die Wiſſenſchaft auf Raum hinausfliegt, dem einmal die Son⸗ Auguſt gibt ihm die geheimnisvolle Kraft, der er gehorcht, Befehl, auf ſeinem dem Gebiete der Kometenforſchung neue nenſcheibe faſt dreimal ſo groß als uns und Wege umzukehren und, für das Menſchenauge langſam wieder unſichtbar wer⸗ Triumphe feiern. dann wieder kaum in der Größe der Mer⸗ dend, im Weltenraum unterzutauchen, aus dem er unerwartet kam. Was kur⸗ oder Marsſcheibe erſcheint. ſind Kometen, woher kommen ſie, wohin gehen ſie? Bedeuten ſie Gefahr für Ein Außenſeiler Der berühmte Komet von 1811 braucht unſere e und viele andere Fragen beantwortet unſer Aufſatz. 1 Im Jahre 1770 entdeckte Meſſier einen 3069 Jahre, um 7 Lauf um die Sonne i 4 1 8 1 5 ie beſchz ei 2 Kometen, der ſo lange am Himmel ſichtbar zu vollenden. Der ſchöne Komet von 1825 dee ee J de 5000 daß Fraßſende Augen 3. blieb, daß man ſeine Bahnelemente mit hat eine Umlaufszeit von 4386 Jahren. Je⸗ denke, auch erkenne,— Wie ſie an dem Him⸗ ſchweiften Kometen ganz natürlich die Ein⸗ großer, Genauigkeit ſeſtſtellen konnte. Zum ner Rome von gen den e eie mel brenne,— Und um deiner Bosheit we⸗ bildungskraft erregen und dem Menſchen erſten Male trat der Fall ein, daß die para- in der Weltgeſchichte aufbürden wollte, a j f f. boliſchen Elemente mit den beobachteten Or⸗ durchwandert ſeine Bahn in 8814 Jahren — S— 8 8 i 50 8 1 g g l 1 g Setzet e—. W ten des Kometen nicht übereinſtimmten, daß alſo in einem Zeitraum, der weit über die dieſe Zoren⸗Flammen,— Daß, o teutſche] ganz beſonders nahebringen. man alſo eine wirkliche Ellipſe für ſeine Grenzen unſerer ganzen Weltgeſchichte hin⸗ 84 g l 3 2705% Bahn berechnen mußte. Der Aſtronom Lexell ausgeht. Seine Unheilsbeſtimmung ſcheint . e eee eee„Noch nicht ſeit langer Zeit iſt der Menſch berechnete dieſe Ellipſe und fand, daß ihre überhaupt viel eher für den Himmel und . 4 Beten iſt Nöthen!“ 7 über das Weſen der Schweifſterne unter⸗ große Achſe nicht mehr als dreimal den für ihn ſelbſt. als für unſere kleine Erde uß un eten iſ von öthen! richtet. Im Altertum machten ſich die For⸗ Durchmeſſer der Erdbahn übertraf, daß der Bedeutung zu haben. Denn er iſt es, der Mit dieſer erſchrecklichen Warnung beglei- ſcher und Philoſophen naturgemäß Gedan⸗ Komet in fünf Jahren alſo und ſechs bis unter den bekannten Kometen mit in die ge⸗ zet ein Flugblattdichter des Jahres 1680 die ken über die ſonderbare Himmelserſchei⸗ ſieben Monaten, ſeinen Umlauf um die Erde fährlichſte Nähe zur Sonne kommt, der ſich Abbildung des großen Kometen, der in der nung, aber ſie wußten noch nichts von den vollenden mußte. Man wunderte ſich freilich bei ſeinem letzten Erſcheinen dem Sonnen⸗ Zeit ſeines Erſcheinens am irdiſchen Him⸗ Geſetzen der Himmelswiſſenſchaft und ka⸗ darüber, daß ein K 5 ittelpunkt bis 2 f znr mel wie kaum ein anderer der Geſchichte men ſo auf die abenteuerlichſten Vorſtellun⸗ eie dee emet von ſo kurzer Um“ mittelpunkt bi auf 128 000 Meilen näherte, die Menſchheit in Furcht und Schrecken! gen auch von den Kometen. Erſt der Phi⸗— 8— ſetzte. Kein Wunder, denn er iſt unter allen loſoph Seneca erkannte in den Kometen N bekannt gewordenen Kometen einer der Himmelskörper beſonderer Art und prophe⸗ ö*— N 5 2 merkwürdigſten geweſen. Sein gewaltiger, zeihte eine Zukunft, in der man über das 8 leuchtender Schweif erſtreckte ſich über nicht Weſen und die Bahnen der ſchweifenden— weniger als 80 Grad des Himmelsraumes. Geſtirne die Wahrheit wiſſen werde. Aber— 8 In völlig grader Richtung von ſeinem ſtrah⸗ es hat noch ſehr lange gedauert, bis menſch⸗ a—. lenden Kopfe ausgehend und ſich zum an⸗ liche Erkenntnis die wirklichen Bedingungen g— 5 deren Ende hin nur wenig verbreiternd, des Weſens der Kometen ergründete. Kaum— 2 glich er einem flammenden Schwert, oder eineinhalb Jahrhunderte ſind verfloſſen, ſeit„„ einer feurigen Lanze, von einer unheim⸗ noch Immanuel Kant, der große Weiſe von 5 lichen Gewalt im Himmelsraum gegen die Königsberg, die ſeltſame Theorie aufſtellte, 1 Erdenmenſchheit gezückt, die im Bewußtſein das eigentliche Reich der Kometen beginne N— ihrer Sündigkeit in dieſem Feuerzeichen an den Grenzen des unbekannten Sonnen⸗ Ne f Gottes ſtrafende Hand erblickte, eine himm⸗ ſyſtems, die äußerſten Planeten bildeten 2 4— liſche Zuchtrute, drohend und warnend er⸗ gleichſam ſchon Mittelſtufen, Uebergangs⸗ 2 0 hoben, um die Sünder zur Beſinnung zu glieder zwiſchen Planeten und Kometen. e bringen. Der letzte Planet 8 9 1. N 6 derjenige genannt werden, der in ſeiner Komelen dan allem ſchuld! Sonnennähe den Kreis des ihm nächſten An die geheimnisvollen Erſcheinungen der Planeten, vielleicht alſo des Saturn, durch⸗: Hiſtori 5 Kometen knüpfte ſich der ganze einfältige ſchnitte. Kant hat zwar eine„Naturgeſchichte 1 s Photo: Hiſtoria Photo(M). Aberglaube einer Zeit, die überhaupt in den des Himmels“ geſchrieben, aber er wußte Flugblatt auf eine Himmelserſcheinung aus Bamberg 1360 Kräften der Natur mehr das Wirken ge⸗ noch wenig von den Grundverhältniſſen des heimnisvoller Mächte zu erkennen meinte, Were er 1 B. 99 nicht, daß. ˙ üwAQ ¼ ̃ͤ1:. als den wohlgeordneten Plan der Schöp⸗ gerade der onnennächſte aller Planeten, der 5 5 8 l fung.. waren 0— Merkur, durch die große Clertriatat ſeiner laufszeit nicht ſchon früher geſehen worden] um dann freilich wieder auf 17 700 000 Mei⸗ irdiſchen Plagen: Erdbeben und Krieg,] Bahn den Kometen am meiſten ſich nähert. ſei, und als er ſchließlich zur berechneten len in die Ferne zu wandeln. Im Jahre Seuchen und Hungersnot, Hagelſchlag und Die Entdeckung des Uranus und des Nep⸗ zeit nicht wiedererſchien, nannte man ihn lödt wurde in Paris ein Komet entdeckt, Mißernte= alle Schrecken, die der Menſch tuns haben dann ſeiner Theorie den Garaus ſpottweiſe Lexells verlorenen Kometen“. deſſen Bahnelemente auf eine Umlaufszeit in ſeiner Hilfloſigkeit gegenüber den großen gemacht; denn der äußerſte aller uns be⸗ Aber die Wiſſenſchaft wies nach, daß dieſe von mehr als 100 000 Jahren ſchließen Gefahren des Lebens fürchtete, kamen von kannten Planeten, der Neptun, beſitzt nach kurze Bahn dem Kometen erſt neuerdings laſſen. den Kometen, die aber nicht natürliche Er⸗ der ſonnennahen Venus die geringſte Ex⸗ gegeben war, als er am 27. Mai 1767 dem Und doch immer noch Geheimnis ſcheinungen waren, denen das Grauſen ent⸗ zentrizität, die kreisförmigſte aller Plane⸗ Jupiter ſo nahe kam, daß deſſen mächtige wuchs, ſondern von der Cottheit geſandte tenbahnen. Anziehung ihn im Laufe hemmte. Allerdings ueber die Natur der Kometen weiß die 1 a 5 war er der Berechnung nach im Jahre 1776 Wiſſenſch ä i Ankündiger des Unheils, das ihnen auf dem a im J iſſenſchaft auch heute noch äußerſt wenig. Fuße folgte. 5 ö Neue Vorſlellungen noch einmal zur Sonne zurückgekehrt, und Daß ihre Maſſe eine außerordentlich geringe ieweit di Der erſte der die richtige Anſicht über die niam würde ihn geſehen haben, wenn er it, hat der Lerellſche Komet bewieſen, der, e. 755 Art 5 Kemelen ban e war G. 185 5 düünſtigſten Zeit hinter der Gonne trotzdem er der Erde auf 300 000 Meilen Kometen zuſammenfallen, dies zu unter⸗ A. Borelli, der auf Grund ſeiner Beobach⸗ 110 8 1 5 n 40 Mil⸗ nahelam, doch keine Spur einer Störung ſuchen wäre gewiß nicht ohne Reiz, aber tung des Kometen vom Dezember 1664 er⸗ bante eilen von der Erde geſtanden zurückgelaſſen hat. Eine Maſſe aber, deren wenn ſich ergeben würde, daß die Furcht klärte, die Kometen bewegten ſich in einer Wirkung nicht mehr wahrnehmbar iſt, muß vor den ſeltſamen Schweifſternen ſich nicht paraboliſchen Bahn, Schärfer wurde dieſe Aber das überraſchendſte war, daß die kleiner ſein als die kleinſte beſtimmbare aus eingetretenen Begleiterſcheinungen Theſe von Hevel in ſeiner„Kometographie“ Rechnung jenen Spott in wirklichen Ernſt Maſſe. Es iſt gelungen, zu berechnen, daß rechtfertigen ließe, der gläubige und ebenſo beſtimmt, und Dörfel, ein Geiſtlicher aus verwandelte, daß ſie ihn wirklich als einen die maſſe des Lexellſchen Kometen mit den der abergläubiſche Menſch glaubt, was er Plauen, wies 1681 bei dem vorerwähnten„verlorenen Kometen“ erwies. Bei ſeiner 500 900. Teil unſerer Erdmaſſe betragen glauben will, und immer gibt es Ereigniſſe, großen Kometen von 1680 nach, daß dieſer abermaligen Rückkehr auf ſeiner neuen konnte. 3 ergibt ſich eine ſo außeror⸗ die der willige Glaube in der Richtung ſei⸗ eine Parabel um die Sonne als Brenn⸗ Bahn mußte der Komet nämlich dem Ju⸗ dentliche Dunnhett der Maſſe, daß ſich auf ner Wünſche oder ſeiner Furcht zu deuten punkt beſchreibe Der große Netwton beſtä⸗ piter wiederum ſo nahe gekommen ſein, daß Erden kein Vergleich mehr dafür findet. Daß vermag. So auch in jener Zeit der Kometen⸗ tigte bald die Richtigkeit der kühnen Be⸗ er ſogar zwiſchen ihm und ſeinen Monden die Kometen überdies durchſichtig ſind, daß ſurcht. Kam kein Krieg, ſo kam doch ein hauptung und unterwarf die Kometen ſei⸗ hindurchgegangen war, ſo daß die Anzie⸗ man durch ihre Schweife Firſterne hindurch⸗ Heuſchreckenſchwarm, kam kein Erdbeben, ſo nem neugefundenen Geſetz von der Schwer⸗ hung des Jupiter die eben erſt neubeſtimmte glänzen ſieht, ohne daß ihr Licht geſchwächt wurde der Winter beſonders kalt oder der kraft. Der engliſche Aſtronom Halley wen⸗ Kometenbahn abermals umgewandelt hatte, oder gar gebrochen wird, beweiſt, daß ſie Sommer beſonders heiß, und Gewitter und dete dann Newtons Theorie auf 24 bekannt und zwar in eine langgeſtreckte Ellipſe, die nicht feſte a nicht einmal luftförmige Kör⸗ Sturm und Hagel und Waſſersnot brachte gewordene Kometenbahnen an und wies ihm nicht geſtattete, jemals auch nur den ber ſind. Sie können nur Nebel- und Staub⸗ jedes Jahr. Und war es auch damit nicht nach, daß die drei Kometen von 1531, 1607 Abſtand des Planetoiden Ceres von der maſſen ſein, die in dem Aether des Welt⸗ ſchlimm, ſo ließ ſich ein großes Katzenſter⸗ und 1682 nur ein einziger dreimal wieder: Erde zu erreichen. Einem Phantom gleich raumes ſchwingen und ihre Geſtaltung ben oder das Auftauchen großer Züge wil⸗ gekehrter Komet geweſen ſeien. Auf Grund war dieſer kaum für die Wiſſenſchaft er⸗ allein der noch außerordentlich viel dün⸗ der Tauben im Sinne der Kometenfurcht ſeiner Berechnungen ſagte er die Wieder⸗ oberte Komet, den Geſetzen des Himmels neren Beſchaffenheit dieſes Aethers ver⸗ ausdeuten. Und fehlte es auch an ſolchen kehr dieſes Kometen nach einem Zeitraum folgend, wieder in den Raum entſchwunden, danken. Erſcheinungen, ſo gab es im engſten Kreiſe von 75 bis 70 Jahren, d. h. für das Jahr in den Köpfen der großen Menge mehr eine] Viel hat der Menſch von den Geheim⸗ doch genug des Unheils oder des Wunder⸗ 1758 oder 1759, voraus, und wenn er auch Saat des Aberglaubens als des Vertrau- niſſen der Kometen erlauſchen können, mehr lichen und Außergewöhnlichen, um 455 Be⸗ e ens zurücklaſſend. wird ihm für alle Zeiten verſchloſſen blei⸗ r beweiſen. Unter tigke 0 5 n ben. Immer wied i f i b. von ſehen, ſo erlebten doch noch viele Zeitge⸗ Das ganze Myſterium des Univerſums nenen ener einmal wird einer der 1 1 8 1. K ſeltſamen Gäſte für kurze Zeit in unſerem 4680 ſteht zu leſen:„Wahre Abbildung des noſſen Halleys die Erfüllung ſeiner Pro- berührt uns, wenn wir die Zahlen hören, gewohnten Himmelsbilde auftauchen, uns g 7„De- phezeiung. Ein ſächſiſcher Landmann aus um die es bei der Wiſſenſchaft von den Ko⸗ gewohnten eee jäh di „d Nacht 4 dieſem der Nähe Dresdens, namens Palitzſch, der meten geht. Der Schweif des Kometen von Suschſasten screen dag S denne end. 1680. Jahr erſchienen und im Zeichen der ſich in ſeinen Mußeſtunden mit Sternen⸗ 1843 erreichte eine Länge von 60 Grad, der f U gen und dann wieder, auf der ihm von un⸗ Jungfrauen des 13. Grades geſehen wor⸗ kunde befaßte, erblickte als erſter am 15. De⸗ von 1769 von 97, der von 1618 ſogar von erforſchlichen Geſetzen vorgezeichneten Bahn, . 1 104 Grad Länge. Der ſeltſame Komet von 8 K 8 j den. Eben in dieſer Nacht ohngefähr um 8 zember 1758 den erwarteten„Halleyſchen g im Dunkel des Himmelsdoms verſchwinden. Uhr, hat eine Henne, ſo niemals ein Ey Kometen“, genau dort, wo Halleh ſeine Wie⸗„ eee N e Wird einmal einer aus dieſem 8 geleget, mit großem Geräuſch und unge⸗ derkehr vorausgeſagt hatte, und ſeitdem iſt 4 Grnd breit 1 5 30 49 1 Grad l. er etwa Volk mit unſerer Erde zuſammenſtoßen und wöhnlichem Geſchrey ein Ey von gegenwär⸗ der Halleyſche Komet noch zweimal, 1835 Der Schw 17— 8 1 2 ihr ein lange im Schöpfungsplan vorgezeich⸗ tiger Größe und Geſtalt mit Stern und und 1910, für die Menſchheit ſichtbar gewor⸗ dehnte f 1 N Entfernte netes Ende bereiten? Die Wiſſenſchaft kann Strahlen, wie hier abgebildet zu ſehen, ge⸗ den: allerdings hat er bei ſeiner letzten Wie⸗ r 30— A8 er Melle a d ntfernung dieſe Möglichkeit nicht ganz leugnen, aber ſeget.“ Man ſieht, es gibt für den willigen derkehr im Jahre 1910 ſowohl die Nengie⸗ die& f a c 1 N ertraf alſo ſie ſteht zur Unwahrſcheinlichkeit dieſer Ge⸗ Aberglauben keine Grenze der Vernunft! rigen wie die Furchtſamen enttäuſcht; denn nutſernung von der Erde zur Sonne fahr im Verhältnis von 1281 000 000 000. a weder zeigte er ſich im Schmucke eines vor⸗ noch um die Hälfte. Von den Kometen, die der Aſtronomie be⸗ Was weiß man davon? ſchriftsmäßigen langen Schweifes, noch Der große Komet von 1769 beſitzt eine kannt ſind, iſt keiner ein ſolcher Feind der Nun iſt gewiß nicht zu leugnen, daß die hatte er auch nur die geringſte Gefahr in Umlaufszeit von 2090 Jahren, der bewun⸗ Erde. Vielleicht ſchießt einmal, mit der Si⸗ ungewöhnliche Himmelserſcheinung eines ſeinem Gefolge. Die große Senſation ging derte Komet des Jahres 1858, der Donati⸗ cherheit eines rieſigen Himmelsgeſchoſſes, kometen von der Art, wie die lebende Ge⸗ ohne Glanz und ohne Zuſammenſtoß vor⸗ ſche, von 1880 Jahren. Der flüchtigſte Pla- ein uns heute noch unbekannter vagabun⸗ geration ihn noch nicht erlebt hat, auch über, und ſeitdem iſt es mit ſchönen und Aer] net erſcheint bedächtig gegen einen ſolchen dierender Stern geradeswegs auf unſere deute noch geeignet wäre, wenn auch keinen fährlichen Kometen überhaupt nichts mehr Kometen, der in ſeiner Sonnennähe mit kleine Erde zu, um ihr den Garaus zu übergläubiſchen Schrecken, ſo doch auch bei geweſen. einer Geſchwindigkeit von 7%⁰ Meilen in machen— vielleicht... Wir brauchen ihn den aufgeklärteſten ein eigentümliches, aus Nicht lange nach Halleys großer Tat— jeder Sekunde dahinſchießt und in ſeiner nicht zu fürchten; es gibt auf dieſer Welt Ehrfurcht und Grauen gemiſchtes Gefühl zu den Weg und die Umlaufszeit eines ſchwei⸗ Sonnenferne nur 100 Meter je Sekunde ſchlimmere und nähere Gefahren, denen der »wmeugen; denn wenn auch der alltägliche fenden Himmelskörpers mit den noch pri⸗ fortſchleicht, der ſich einmal bis auf 11/10 gefahrgewohnte Menſch kalten Bluts ins lick der gewohnten Geſtirne nur ſelten] mitiven Mitteln ſeiner Zeit genau zu be⸗ Millionen Meilen, alſo faſt den halben Ab-! Auge zu ſehen gelernt hat. 8 1 1 2 1 8 0 f 3 STe d due Saul eite 0e le: Seler accu, Vll, Ce Qlluee oo. Schloß Rheinsberg zur Zeit des Kronprinzen Friedrich Radierung von J. C. Krüger Friderizianiſche Stätten ſind heilige Stätten unſeres Volkes. Nicht viele hat das deutſche Volk, an denen der Genius des Ortes ſo vernehmlich von menſchlicher Größe, von ſchöpferiſcher Staatskunſt, von königlichen Taten, von glänzendem Sol⸗ datentum ſpricht wie hier. Vier Meilen Weges nur 8 zwiſchen Anfang und Ende dieſer ebensbahn. Vom alten grauen Königsſchloß an der Spree zu Friedrichs„Luſthaus auf dem Weinberge“ zu Potsdam war auch zu Friedrichs Zeiten der Weg nicht weit. Aber Friedrich hat vom Ausgang zum Ziel ein Dreiviertel⸗ jahrhundert gebraucht, und der Stationen dieſer Reiſe waren viele, bevor der alte ein⸗ ſame Mann in ſeinem einfachen Lehnſtuhl den letzten Atemzug tat, in ſeinem Schloſſe „Ohneſorge“, das doch ſo oft für ihn ein Ort der Sorgen war. Berlin, am 24. Januar 1712. Im Schloß des erſten Preußenkönigs iſt großes Warten. Die Kronprinzeſſin ſieht ihrer Niederkunft entgegen. Zwei Knaben ſind früh geſtorben. Dem kronprinzlichen Hauſe fehlt der Stammhalter. Da dröhnt don den Türmen Glockengeläut, und im Luſtgarten donnern die Kanonen. Beim zweiundzwanzigſten Donnerſchlage weiß man: Preußen hat wieder einen künftigen Thronfolger! Des Vaters Freude iſt ſo groß, daß die Zärtlichkeit ſeiner rauhen Soldatenhände den Neugeborenen faſt er⸗ drückt. Das Kind empfängt den Tauf⸗ namen: Friedrich. Küſtrin, 4. September 1730. Auf Befehl des Königs hat man den„da⸗ vongelaufenen Obriſt Lieutenant Fritz, Sohn Sr. Majeſtät des Königs“, in„engen Gewahrſam“ gebracht. Die Zimmertür liegt unter Schloß und Riegel, nur dreimal des Tages wird ſie geöffnet, um dem Gefange⸗ nen das Eſſen zu bringen. Niemand darf ein Wort mit ihm ſprechen, Flöte und Einzige Schreibmaterial ſind verboten. Tage lebt hier Preußens Kronprinz. Am 6. November, 7 Uhr morgens, fällt vor den Fenſtern ſeiner Zelle das Haupt ſeines Freundes Katte, der mit ihm floh. Mild⸗ tätige Ohnmacht bewahrt den Kronprinzen vor dem Anblick des Grauſigen.— Die Feſtung Küſtrin ſieht den Kronprinzen noch e In dieſer Idylle lebt er die kurze Periode wahrhaften Lebens, die ihm geſchenkt iſt, die„Galgenfriſt“ bis zu der Stunde, die ihn dann zur Größe ruft. Potsdam, Septem- ber 1744. König Fried⸗ rich, ſeit 45 Jahren Herr⸗ ſcher, kommt zwiſchen den Schlachten des zweiten Schle⸗ ſienkrieges für einige Mo⸗ nate nach Berlin zurück. Sein Heer iſt im Winter⸗ quartier, er ſelbſt nimmt teil„an den Freuden des Karnevals“, als befände ſein Land ſich im tiefſten Frieden. In dieſe Wochen fällt der Befehl zum Bau des„Luſt⸗ hauſes auf dem Weinberg“ Am 13. Januar 1745 befiehlt Friedrich den Bau des Schloſſes, das erſt„La Vigne“, ſpäter„Sansſouci“ heißen und eines Königs Zufluchtsort und Sterbe⸗ ſtätte ſein wird. Leuthen, 5. Dezem⸗ ber 1757. Die„Pots⸗ damer Wachparade“ ſteht, 32 000 Mann, in Schlacht⸗ ordnung 60 000 Oeſterrei⸗ chern gegenüber. Der König hält zu ſeinen verſammelten Offizieren eine kurze Anſprache:„Ich werde gegen alle Re⸗ 15 Monate in ihren Mauern. Dann ruft der königliche Vater ihn zurück. Rheinsberg 1733— 1740. Hier iſt die Schmiede, in der ſich Fritz zum Großen Friedrich hämmert. Mit den kaum vernarbten Wunden ſeines entſetzlichen Zu⸗ Die Feſtung Küſtrin im 18. Jahrhundert Kolorierte Radierung von Nagel Lektüre ſind Bibel, Geſangbuch und Arndts „Wahres Chriſtentum“„Talglicht bis acht Uhr!“ Vor der Tür zwei Schildwachen, auf der Treppe eine dritte. Die Fenſter ſind vergittert. Zwei Monate und fünfzehn ſammenbruchs kommt der„falſch Erzogene, Verprügelte, Verurteilte, Eingekerkerte“, der Beamte und Garniſonoffizier in das ſtille einſame Schlößchen. Mit 50 000 vom König geſchenkten Talern hat er es gekauft. Die Schlacht bei Leuthen Oelgemälde eines unbekannten zeitgenöſſiſchen Künſtlers Anſicht von Sansſouci aus der Zeit ſeiner Erbauung Oelgemälde von C. S. Doubois im Konzert⸗ zimmer des Schloſſes Sansſouci Photos: Sammlung Moeller— M. Sansſouci, 17. Auguſt 1786. Seit Monaten iſt der König krank. Nachts 11 Uhr fragt er nach der Zeit. Dann ſagt er:„Um 4 Uhr will ich aufſtehn!“ Der Huſten raubt ihm die Luft. Der Kammer⸗ lakai hält ihn aufrecht. Allmählich ver⸗ ändern ſich die Geſichtszüge, das Auge wird matter und gebrochener, dann wird der Körper ruhig, nach und nach ſchwindet der Atem. Gegen Morgen ſchließt der große König die Augen für immer. Am Abend des gleichen Tages bringt geln der Kriegskunſt den doppelt ſtärkeren Feind an⸗ greifen, wo ich ihn finde! Iſt einer unter Ihnen, der ſich fürchtet, alle Gefahren mit mir zu teilen? Er kann noch heute ſeinen Abſchied erhalten!“—„Nein! Nein!“ rufen die Treuen,„es lebe Friedrich! Wir bleiben treu bis in den Tod!“ Und Fried⸗ rich ſchlägt die Schlacht, von der Napoleon ſagen wird, „dies Meiſterſtück der Bewe⸗ gungen, Anordnungen, Ent⸗ ſchloſſenheit ſei ſchon allein geeignet, Friedrich unſterb⸗ lich zu machen“ Friedrich aber, über das Schlachtfeld reitend, ruft angeſichts der Todesopfer ſchmerzerfüllt: „Wann werden meine Lei⸗ den enden!“ Potsdam 1763. Der Siebenjährige Krieg iſt be⸗ endet. Jetzt beginnt die Frie⸗ densarbeit. Dazu gehört auch der Bau des„zweiten Sans⸗ ſouci“, des„Neuen Palais“. Es geht die Sage, der König habe es erbaut, um den Feinden zu zeigen, daß der Krieg ſeine Kaſſen nicht erſchöpft habe. Die Wahrheit iſt, daß er den Schloßbau ſchon vor 1756 plante. Er machte ungeheures Aufſehen in Europa; alle Welt ſprach da⸗ von, Friedrich wolle es Ludwig XIV. nach⸗ tun und ein„neues Verſailles“ ſchaffen. Aber das Schloß koſtete nicht, wie gefabelt wurde, 22 Millionen, ſondern nur 2880 443 Taler, 8 Groſchen, 6 Pfennig. Er ſelbſt hat den Bau ſpäter als„Fanfaronnade“ be⸗ zeichnet. Die Königsgruft in der Garniſonkirche zu Potsdam Zeichnung von F. Worms ein Leichenwagen mit 8 Pferden unter dem Geleit von 24 Unteroffizieren den könig⸗ lichen Leichnam ins Audienzzimmer des Potsdamer Stadtſchloſſes. Am 18. abends 8 Uhr wird er im Grabgewölbe der Gar niſonkirche ſeines Vaters neben deſſen Sarkophag beigeſetzt. Am 9. September ill die große Leichenfeier. Das Bibelwort der Predigt iſt:„Ich habe dir einen Namen ge⸗ macht, wie die Großen haben auf Erden.“ Hans Moeller .— — är.ĩê2rE ͤͤiT:ꝛ ² Age. ,! ̃˙!. ðↄð ße — — 2 kre bee — Bekanntmachungen 25. 2 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 211 ber A. S. D. A. P. Viernheim Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Auguſt 1936 a Denkſpruch Nicht der iſt auf der Welt verwaiſt, deſſen Vater und Mutter geſtorben, ſondern der für Herz und Geiſt keine Lieb' und kein Wiſſen erworben. F. Rückert. Biernhelmer Häujer: Schmückt euch! Ueberall im ganzen deutſchen Vaterland ſind alle Häuſer aus Anlaß der XI. Olym⸗ piade in Berlin feſtlich geſchmückt. Sie be⸗ weiſen damit die enge Verbundenheit nicht allein zu dieſem großen Weltereignis, ſon⸗ dern bekunden auch den vielen Ausländern, die in dieſen Wochen überall die deutſche Heimat bereiſen, daß ein ganzes Volk mit ſeinem Führer in feſtlicher Freude mit den ſport⸗ lichen Kämpfern der Welt verbunden iſt. Und mit welch tiefer innerer Teilnahme verfolgen wir doch alle die großen und herrlichen Er⸗ folge unſerer deutſchen Wettſtreiter wie auch der großen Leiſtungen durch Erzielung von Olympia- und Weltrekorden der Jugend der Welt, die hier in Berlin unter den Augen des Führers verſammelt iſt. Viele Volksgenoſſen ſind dem Rufe ge⸗ folgt, ihre Häuſer mit den Fahnen des neuen Deutſchland zu ſchmücken, aber— wir haben auch viele Laue, denen wir auf dieſem Wege ihr Verſtändnis etwas wachrütteln wollen, denn ſie laſſen es an dem notwendigen In⸗ tereſſe vermiſſen. Noch iſt es Zeit— und es wird er⸗ wartet, daß an all den Häuſern, die auch bei ſonſtigen Anläſſen ſtets die Fahnen hiſ⸗ ſen, noch heute die Flaggen aufgezogen werden zur Ehre von Deutſchland und der Jugend der Welt! Guter Tropfen Patenwein zu erwarten! Hohenſülzener Patenwein für Viernheim! Der hieſige Patenwein⸗Organiſations⸗ ausſchuß, der unter Leitung des Beigeordneten Weitzel ſteht, hatte auf geſtern abend die Gaſtwirte und die Mitglieder des Einzelhan⸗ dels ſowie Vertreter von Organiſationen und Verbänden betr. der Vorbereitungen des „Feſtes der deutſchen Traube und des Weines 1936“ in den Sitzungsſaal des Rathauſes geladen. Man war recht zahlreich dem Rufe der Einladung gefolgt, was bekundet, daß auch hier in Viernheim alles bereit iſt, um das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“, in den Tagen vom 19. bis 27. September, der Größe unſerer Gemeinde entſprechend, würdig durchführen zu helfen. Für den rheinheſſiſchen Weinort Hohen⸗ ſülzen übernimmt Viernheim lt. Zuteilung durch die Hauptvereinigung der deutſchen Gar⸗ ten⸗ und Weinwirtſchaft, Berlin, die Wein⸗ patenſchaft. Die von dem Organiſationsaus⸗ ſchuß mit einem Kreis von„Kennern“ an Ort und Stelle genommenen Proben wurden geprüft, wobei feſtgeſtellt wurde, daß der Patenwein ſehr preiswert iſt und überall begehrt ſein wird. Es iſt deshalb zu erwarten, daß alle hieſigen Gaſtſtätten und der Einzelhandel ſich umgehend zum Bezug des Patenweines entſchließen und größere Be⸗ ſtellungen tätigen werden und auch die Vor⸗ bereitungen zur Ausſchmückung des Feſtes treffen. Der Viernheimer wird ſich dann tat⸗ kräftig für den Abſatz des Weines ſeiner Pa⸗ tengemeinde einſetzen, der ihm zu billigſtem Preis geboten wird. Alle hieſigen Volksge⸗ noſſen ſollen ſich der im Weinbau ruhenden Kräfte bewußt werden und den Hohenſülzener Weinbauern, in deren Kelle 200000 Liter Wein lagern, nach beſten Kräften helfen. Das iſt der tiefere Sinn der nationalen Gemein⸗ ſchaftswerbung zum Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936.(Bericht über die geſt⸗ rige Tagung des Organiſationsausſchuſſes folgt Todesfall. In Stuttgart ſtarb ein Sohn des Valentin Helbig, Waldſtraße. Der Verſtorbene ſtand im 30. Lebensjahre. Die Erntearbeiten ſchreiten dank des ſeit drei Tagen anhaltenden trockenen Wetters raſch vorwärts. Eine Freude für den Bauer, wenn er an ſeine ihm anläßlich der Feldbe⸗ reinigung zuſammengelegten Grundſtücke mit dem großen Getreidemäher und Binder fah⸗ ren kann, woſelbſt er innerhalb wenig Stun⸗ den eine Arbeit zu bewältigen imſtande iſt, zu der man früher Tage brauchte. Die Ar⸗ beiten, es wird gemäht und zugleich gebunden, erregen auch bei dem Beſchauer Bewunderung. Unermüdlich fahren dann die Bauern mit ihrem Erntewagen in die Scheunen ein, die ſich nun bald bis in die oberſten Winkel füllen. Erfreulich iſt, daß trotz des ſchlechten Wet⸗ ters die Ernte keinerlei Schaden genommen hat.— Die angekündigte Witterungsbeſ⸗ ſerung ſetzt ſich nur langſam durch. Aber ſie kommt. Abgeſehen von kurzen Schauern, die in den nächſten Tagen noch, beſonders in Norddeutſchland, und hier wiederum vor allem an der Küſte und den Gebirgen ſich einſtellen werden, ferner abgeſehen von ſpäter auf⸗ tretenden gewittrigen Störungen, wird das Wetter im größten Teile Deutſchlands bis zum Schluß der Olympiade vorwiegend heiter, warm und trocken ſein. Hoffen wir alſo auf gutes Ernte⸗ und Olympia⸗Wetter. Auf dem Schießſtand herrſcht z. Zt. reger Betrieb. Kommenden Sonntag wird der Kyffhäuſerbund ſein Kreisverbandsſchießen er⸗ ledigen. Im Kreisverband Heppenheim haben bis heute 16 Mannſchaften geſchoſſen, Viern⸗ heim macht mit 6 Mannſchaften kommenden Sonntag Schluß. Die beſte Mannſchaft von den 22 des Kreiſes geht nach Mannheim zum Bezirksſchießen, die beſte Mannſchaft in Mannheim nach Darmſtadt und die beſte Mannſchaft von Darmſtadt nach Ber⸗ lin zum Reichsmeiſter. Fürth im Odenwald hat Viernheim 580 Ringe vorgelegt. Alſo, ihr Viernheimer alte Soldaten, auf, damit ihr mehr als 580 Ringe erzielt und die heſ⸗ ſiſchen Farben in Mannheim zu vertreten habt! Jede Mannſchaft beſteht aus vier Schützen. Jeder Schütze hat je 5 Schuß lie⸗ gend, knieend und ſtehend freihändig. Die Höchſtzahl der erreichbaren Ringe iſt für jede Mannſchaft alſo 720 Ringe. Das Vorberei⸗ tungsſchießen dauert am Sonntagvormittag von 9—11 Uhr, das Hauptſchießen unter Leitung des Kreisſchießwartes Weinkötz be⸗ ginnt um 2.30 Uhr. Es haben nur die ge⸗ ladenen Schützen zu erſcheinen. Alles, was an Kameraden ſonſt verfügbar iſt, hat ſich an den Erntearbeiten zu beteiligen, ob er Be⸗ kannte hat oder nicht. Hinaus aufs Feld, dort findet ſich Arbeit! Schnelle Hilfe iſt doppelte Hilfe, ſo möge mancher Getreidebauer, ob Bauer oder Arbeiter, ſich am Sonntagabend ſagen, wenn ihm unverhoffte Hilfe auf ſei⸗ nem Acker geworden iſt. Die Schützen auf dem Stand brauchen zur Löſung ihrer ſchwe⸗ ren Arbeit abſolute Ruhe, jede Störung muß alſo vermieden werden. Schon in den nächſten Sonntagen wird die SAR. ein großes Volks⸗ ſchießen auf dem Stand veranſtalten, jodaß jeder zu ſeinem Recht kommt. Krebskrankheit der Pflanzen. Nicht nur Menſchen, ſondern auch Pflanzen können von der Krebskrankheit befallen wer⸗ den. Wenn wir da und dort z. B. Bäume mit dicken Knoten und Geſchwülſten beobachten, dann handelt es ſich hier um nichts anderes als um die Krebskrankheit, die, wie beim Menſchen, ſchwer heilbar iſt. Manchmal liegt der ganze Holzkörper frei, oft iſt auch nur eine Spalte zu ſehen. Froſt, Bakterien, Pilze und tieriſche Schädlinge ſind die Urſachen dieſer Krankheit. Wie beim Menſchen, iſt es auch hier am zweckmäßigſten, die Krankheit rechtzeitg zu erkennen und ihr vorzubeugen. Man ſchneidet entweder die offenen Wunden gründlich aus und entfernt vorzeitig die kran⸗ ken Zweige oder— wie es am beſten iſt— man hütet die Bäume durch ſorgfältige Bodenkultur und Bevorzugung widerſtands⸗ fähiger Sorten vor dieſer gefährlichen Krank⸗ heit. Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Der Präſident der Rechtsanwaltskammer Darmſtadt hat folgende Anordnung getroffen: Nachdem der Gaufachgruppenleiter„Rechts⸗ anwälte“ im NSRB. im Einvernehmen mit dem zuſtändigen Gauführer angeordnet hat, daß die Kanzleien der Rechtsanwälte außer Samstagnachmittag auch an den Mittwoch⸗ nachmittagen für den Verkehr mit den Recht⸗ ſuchenden geſchloſſen zu halten ſind, habe ich . Spendet für unsere Flüchtlinge aus Spanlen Es gilt, unverjchulbete Not zu lindern Aufruf an alle deutſchen Volks genoſſen: Helft unſeren Brüdern! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, fluchtartig ihr Gaſtland zu verlaſſen. Mehr als 3000 Deutſche ſind ſchon unter dem Schutz unſerer Kriegsſchiffe auf reichsdeutſche und italieniſche Dampfer ge⸗ bracht worden und befinden ſich auf dem Wege in die Heimat. Faſt täglich laufen in der Hauptſtadt der Bewegung Sonderzüge mit Flüchtlingen ein. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland bereitet dieſen unglücklichen Volksgenoſſen einen herzlichen Empfang. Es gilt, viel unverſchuldete Not zu lindern. Der Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche, unter der Leitung von Gauleiter Bohle der Auslandsorganiſation der NSDAP., hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die Flücht⸗ linge zu betreuen. Es iſt noch nicht abzuſehen, wie viel Deutſche gezwungen ſein werden, das Land zu verlaſſen, in dem ſo viele von ihnen ſchon ſeit Jahrzehnten im Intereſſe beider Länder gewirkt haben. Deutſche Volksgenoſſen! Helft un⸗ ſeren Brüdern in ihrer Not, ſpen⸗ det für unſere Flüchtlinge aus Spanien! Spenden ſind zu richten an die Ge⸗ ſchäftsſtelle der„Viernheimer Volkszeitung“. In der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße, liegt Liſte auf. Der Anfang der Einzeichnung iſt bereits getätigt. 5 dieſe Anordnung für ſämtliche Rechtsanwälte meines Kammerbezirkes als verbindlich er⸗ klärt. Evang. ⸗kirchliche Dienſinachrichten Ernannt wurden: Der Pfarrverwalter Günther Schwenzel zu Wahlrod, Dekanat Selters, zum Pfarrer dieſer Pfarrei mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 ab; der Pfarr⸗ verwalter Karl Michel zu Langenhain, De⸗ kanat Friedberg, zum Pfarrer dieſer Pfarrei mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 ab; der Pfarrverwalter Hermann Peterſen zu Für⸗ feld, Dekanat Wöllſtein, zum Pfarrer dieſer Pfarrei mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 ab. Der Pfarrverwalter Erich Schmidt zu Nieder⸗ Saulheim, Dekanat Mainz, zum Pfarrer die⸗ ſer Pfarrei mit Wirkung vom 1. Auguſt 1936 ab; der Pfarramtskandidat Ludwig Lambinet aus Mainz⸗Gonſenheim, zum Pfarrverwalter der Pfarrei Preungesheim, Dekanat Frank⸗ furt a. M.⸗Oſt, mit Wirkung vom 21. Juli 1936 ab.— In den Ruheſtand verſetzt wurde auf eigenen Antrag: der Pfarrer Johann Heinz zu Mainz⸗Kaſtel, Dekanat Mainz, mit Wirkung vom 1. November 1936 ab. * Bereilſtellung von Faßraum jür Palenweine Der Reichsorganiſationsausſchuß für das „Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ Unterausſchuß B teilt mit: Nach vor⸗ liegenden Meldungen ſind bereits wegen Man⸗ gel an Fäſſern Schwierigkeiten im Abtrans⸗ port der Patenweine aus den Weinbaugebieten entſtanden. Alle Weinverteiler des Ver⸗ brauchsgebietes werden daher erneut erſucht, ſofort ihre Transportfäſſer für dieſen Zweck zur Verfügung zu ſtellen, insbeſondere aber umgehend die Fäſſer zurückzuſchicken, die von Weinverteilern des Produktionsgebietes und Transportgeſellſchaften ausgeliehen worden ſind. Dieſe Aufforderung iſt von den Wein⸗ verteilern mit allen Mitteln zu befolgen, da⸗ mit unerwünſchte Störungen bei der Durch⸗ führung des Feſtes der Deutſchen Traube und des Weines vermieden werden. Es wird nach⸗ drücklichſt darauf hingewieſen, daß jeder Wein⸗ verteiler durch ſchärfſte Maßnahmen zur Ver⸗ antwortung gezogen wird, der dieſer im In⸗ tereſſe des Ganzen ſelbſtverſtändlichen Pflicht nicht unverzüglich nachkommt. * Sperrung der Straße Hohenſachſen— Muckenſturm— Viernheim für den geſamten Durchgangsverkehr. Wegen Gleisarbeiten iſt die Straße Hohenſachſen— Muckenſturm— Viernheim für den geſamten Durchgangsver⸗ kehr am Dienstag, den 11. Auguſt 1936, geſperrt. Sterne ſind Wetterzeichen. Man⸗ chen dürfte es noch unbekannt ſein, daß auch die Sterne als Wetterzeichen eine Rolle ſpie⸗ len. Der ruhige 1 deutet auf ein ſchönes Wetter, das lebendige Glitzern läßt Sturm erwarten, denn es rührt von ſtarker Bewegung in den oberen dünnen Luftſchichten her, die leichter ſind und viel mehr erregt werden, was die Bergſteiger und Luftſchiffer am beſten wahrnehmen können. Achtet man dann noch auf die Windrichtung, ſo kann man auf Regen oder Trockenheit ſchließen. Jeder kann alſo ſein eigener Wetterbeobachter ſein. Einen guten Dlatz bei den olympiſchen Spielen — baſt du am Kautſprecher. Werde Nundfunbhörer. Auf die paar Pfennige kommt es Ihnen ſicher nicht an wenn Sie auch in der Sommerfriſche mit Ihrer Heimat in Verbindung bleiben. Wir ſenden Ihnen Ihre Heimatzeitung, die „Viernheimer Volkszeitung“, un⸗ ter Streifband täglich zu. Dafür berechnen wir Ihnen täglich 4 Pfg. Porto. Ahein⸗Mainijcher Winzertag in Mainz Ein großes Gemeinſchaftsbekenntnis des geſamten Weinbaus im Rhein⸗Maingebiet Innerhalb der rhein-mainiſchen Wirt⸗ ſchaft nimmt der Weinbau eine hervorragende Stellung ein. Die ehemaligen Weinbaugebiete Rheinheſſens, des Rheingaues, des Mittel⸗ rheins, der Bergſtraße und der Lahn bilden heute das geſchloſſene Weinland Heſſen⸗Naſ⸗ ſau, das in der Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau durch den Weinbauwirtſchaftsverband einheitlich betreut wird. Dieſes größte Wein⸗ baugebiet Deutſchlands mit einer Anbau⸗ fläche von weit über 17000 ha bedingt ein einheitliches und geſchloſſenes Bekenntnis in einer großen Gemeinſchaftsveranſtaltung. Der Mainzer Weinmarkt, der in regel- mäßigen Abſtänden ſeit vier Jahren veran⸗ ſtaltet wird, iſt deshalb in dieſem Jahr durch die Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau zum „Rhein⸗Mainiſchen Winzertag“ erweitert wor⸗ den. Unter der Schirmherrſchaft des Gau⸗ leiters und Reichsſtatthalters Sprenger iſt er zum Ehrentag des Winzerſtandes im Wein⸗ land Heſſen-⸗Naſſau erhoben worden. In die⸗ ſem Jahr kommt noch hinzu, daß er damit gleichzeitig der Auftakt zum„Feſt der deut⸗ ſchen Traube und des Weines 1936“ iſt. Die Veranſtaltungen dauern vom 29. Auguſt bis zum 2. September. Dieſe neuen Aufgaben des Mainzer Weinmarktes als Rhein⸗Mainiſcher Winzertag waren am Sonnabend Gegenſtand der Bera⸗ tung einer Bürgermeiſterverſammlung in der Mainzer Stadthalle unter dem Vorſitz des Leiters des Landesorganiſationsausſchuſſes für das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines“, Abteilungsleiter Glahn von der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau. Parteige⸗ noſſe Glahn konnte die Vertreter der heſſiſchen Landesregierung, die Kreisleiter der Kreiſe Rheingau, Bingen und Bensheim, der Landes⸗ bauernſchaft Heſſen-Naſſau ſowie der Stadt Mainz begrüßen und legte die Notwendigkeit einer wirkſamen und einheitlichen Abſatz⸗ propaganda für die Erzeugniſſe unſeres Wein⸗ baugebietes dar und wies die Wege, die zu dieſem Ziele führen. Er betonte weiterhin, daß die Belange jeder einzelnen Weinbaugemeinde nur im Rahmen des gemeinſamen Nutzens der geſamten Weinbauwirtſchaft des Gaues Heſſen⸗Naſſau wirkſam gefördert werden können. Vom Geſichtspunkt ihres Arbeitsberei⸗ ches aus ſprachen anſchließend Oberregie⸗ rungsrat Dr. Görlach als Vertreter der Heſſiſchen Landesregierung, Dr. Fahrn⸗ ſchon vom Weinbau⸗Wirtſchaftsverband, Kreisleiter Landrat Kremmer, Rüdesheim, Kreisbauernführer Weintz, Arnsheim, die Bauern Wolf und Albig, ſowie Dr. Ha⸗ lier für die Stadt Mainz. Sämtliche Redner ſagten den vorgeſchlagenen Maßnahmen ihre volle Unterſtützung zu. Als Ergebnis der Sitzung kann feſtge⸗ ſtellt werden, daß im Weinland Heſſen-Naſ⸗ ſau eine Linie gefunden iſt, auf der eine ge⸗ meinſame tatkräftige Werbung für den Abſatz unſerer Weine erfolgverſprechend eingeleitet werden kann. —ů—— 32 7 f — r 3— —— —— F — r Mannheim Großfeuer im Induſtriehafen Geſtern nachmittag, kurz nach 14 Uhr, eriet im Induſtriehafen bei der Chemiſchen Fabrit Badenia ein Teerkeſſel in Brand. Drei Schlachleitungen wurden von der Berufs⸗ feuerwehr zur Bekämpfung des Brandes ein⸗ geſetzt. Eine hohe und dichte Rauchwolke lagerte geſtern mittag über der Induſtrieſtraße und 855 in der Innenſtadt konnte man dieſe chwarze Rauchwolke wahrnehmen, die von dem in der Chemiſchen Fabrik„Badenia“ ausgebrochenen Feuer herrührte. Als der Löſchzug der Berufsfeuerwehr an der Brand⸗ ſtelle eintraf, mußte man feſtſtellen, daß dieſe Rauchwolke bereits Kirchturmhöhe erreicht hatte, und daß bis in größte Höhe dicke rote Flammen züngelten. Waſſer kam für die Löſchung dieſes Brandes nicht in Frage, da man wußte, daß hier Teer in Brand geraten war. Die drei ausgelegten Leitungen wurden an den Schaumerzeuger der Motorſpritze an⸗ geſchloſſen und ſo ergoſſen ſich rieſige Mengen weißen Schaumes in die ſchwarzen Wolken. Zuerſt mußten die Feuerwehrleute Abſtand halten, da ſie wegen ſtarker Hitze nicht nahe an den Brandherd herauonnten. Schließlich deckte aber der Schaum die Flammen immer mehr zu und die Rauchentwicklung wurde ſchwächer. Einen ſchweren Tag hatte geſtern die Berufsfeuerwehr, denn um 20.17 Uhr lief ein erneuter Alarm ein, der den Löſchzug nach der Oelfabrik rief. Auf dem dort im Hafen bei der Kammerſchleuſe liegenden Rheinkahn war eine Exploſion im Vorderſchiff erfolgt, bei der ein 23 Jahre alter Schiffsjunge ſchwere Brandwunden erlitt, während die Frau des Schiffsmannes an Deck geſchleudert wurde und mit leichteren Brandwunden davonkam. Für die Berufsfeuerwehrleute war es außer⸗ ordentlich ſchwierig, an den Brandherd und Exploſionsherd heranzukommen, nachdem ſchon vor Eintreffen des Löſchzuges die Werksange⸗ hörigen mit den im Werke befindlichen Löſch⸗ einrichtungen das Feuer bekämpften. Mannheim.(Tüchtige Weintrinker). Mannheim hat die Patenſchaft für die Wein⸗ gemeinde Biſchofingen am Kaiſerſtuhl über⸗ nommen. Der Verbrauch des edlen Paten- weins auf dem Feurio⸗Strandfeſt in Mann⸗ heim hat alle Erwartungen übertroffen. Es wurde das doppelte des vorgeſehenen Quan⸗ tums verkauft. Da die Mannheimer den Bi⸗ ſchofinger allgemein preiſen, ſind noch weitere umfangreiche Beſtellungen vorgeſehen, ſodaß der ganze Patenwein bald ausverkauft ſein dürfte. Die Biſchofinger können mit den Wein⸗ trinkern in Mannheim jedenfalls ſehr zu⸗ frieden ſein. Biblis. Auf Veranlaſſung der Lam⸗ pertheimer Wach- und Schließgeſellſchaft fand eine Verſammlung der Pächter der gemein⸗ heitlichen Gärten ſtatt. Grund dieſer Ver⸗ ſammlung war, daß die Wach- und Schließ⸗ geſellſchaft gegen ein monatliches Entgeld die Gärten von abends halb 10 Uhr bis morgens Bekanntmachung Betr.: Stromunterbrechung. Wegen dringender Reparaturarbeiten an der Zuleitung wird vonſeiten des Kraftwerks Rheinau die Stromlieferung am Sonntag, den 8. ds. Mts., von vormittags 6 bis 10 Uhr unterbrochen. Wir machen die Stromverbraucher hier⸗ auf aufmerkſam. Viernheim, den 6. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter Was bringt der Aundjunk? 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend Muſik in der Frühe; 6.30 Frühgymnaſtik: 7.00 Nachrichten; 7.50: 8. Tag der 11. Olympiſchen Spiele; 8.00 Kleine Morgen⸗ muſik; 9.00 Drum ſtimmet mit mir ein. 10.00 Unterhaltungskonzert; Dazwiſchen: Kanu, Schwimmen, Leichtathletik; Regatta⸗ bericht aus Kiel; 12.00 Mittagskonzert; Da⸗ zwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 13.45 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; Dazwiſchen: Polo, Regattabericht aus Kiel; 15.00 Bunte Schallplatten; Dazwiſchen: Leichtatletik,— Schwimmen, Basketball, Handball, Fußball, Radfahren; 19.00 Olympia⸗Echo: 8. Tag; 20.00 Kurznachrichten des Drahtloſen Dien⸗ ſtes; 20.10 Bunter Abend; Dazwiſchen: Fech⸗ ten; Funkbericht aus dem Kieler Hafen; 22.00 Wetter und Tagesnachrichten; 22.15 Olym⸗ pia⸗Echo; 22.45 Robert Gaden ſpielt zum Tanz; 1.00 Konzert nach Mitternacht; Aus Stadt und Land halb 6 Uhr bewachen will. Im Laufe der Ver⸗ ſammlung wurde der Entſchluß gefaßt, eine Eingabe an die Gemeinde zu machen wegen Pachtnachlaſſes, da zuſammen mit der Ge— bühr für die Bewachung der Gärten die Pacht zu hoch zu ſtehen kommt. Wird ſeitens der Gemeinde die Pacht ermäßigt, ſo treten alle Pächter der gemeinheitlichen Gärten der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft bei. Mainz.(Unbekannter Radfahrer tödlich überfahren). Am Montagabend ereignete ſich an der Straßenkreuzung Obere Zahlbacher⸗ ſtraße— Philippsſchanze ein Verkehrsun⸗ fall, bei dem ein unbekannter älterer Rad⸗ fahrer getötet wurde. Es iſt anzunehmen, daß es ſich bei dem Toten um einen Einwohner aus Mainz oder der näheren Umgebung han⸗ delt. Er iſt 1.67 Meter groß, 50 bis 54 Jahre alt und hat graue Augen. Auf dem rechten Unterarm befindet ſich eine Täto⸗ wierung und zwar eine kleine Krone mit der Inſchrift:„Infanterie-Regiment 118, 4. Kompanie und die Jahreszahl 1911 oder 1917. Das Rad des Verunglückten iſt rot angeſtrichen. Durlach.(Unter die Straßenbahn ge⸗ raten). Der Reichsbahnwerkmeiſter i. R. Kuhn, wurde beim Ueberqueren der Fahr⸗ bahn mit dem Fahrrad, von einem Straßen⸗ bahnzug erfaßt und etwa 4 Meter weit ge⸗ ſchleift. Kuhn erlitt einen Schädelbruch und iſt im Karlsruher Städtiſchen Krankenhaus geſtorben. Poflverkehr auf der Bergstraße im Laufe der Jahrhunderte Die Bergſtraße, die alte Verkehrsſtraße von Frankfurt über Darmſtadt und Heidel⸗ berg nach dem Süden nahm vor Jahrhun⸗ derten nicht denſelben Weg wie heute, beſon⸗ ders nicht in den Städten und Dörfern, die ſie durchſchnitt. Was heute auf Eiſenbahnſchie⸗ nen, mittels Kraftfahrzeugen oder anderen Fahrzeugen verkehrt, das bewegte ſich vor mehreren hundert Jahren nur auf der Berg⸗ ſtraße. Gar mannigfach geſtaltete ſich der Poſtverkehr im Wandel der Jahrhunderte auf der Bergſtraße. Das Kloſter Lorſch unterhielt bereits zu ſeiner Zeit einen Poſtdienſt. Als die Beſitzungen des Kloſters ſpäter an Kurmainz und Kurpfalz übergingen, wurde der ſoge⸗ nannte Poſtdienſt durch landesherrliche Ku⸗ riere ausgeführt, der ſich aber in der Haupt⸗ ſache auf den amtlichen Verkehr erſtreckte. Nach dem 30 jährigen Kriege wurde es anders. Urkundlich iſt feſtgeſtellt, daß im Jahre 1657 ſchon die Turn⸗ und Taxis'ſchen Poſtwagen auf der Bergſtraße verkehrten, teils mit Per⸗ ſonenbeförderung. Eine Fahrt von Frankfurt nach Weinheim koſtete 1 Taler 60 Kreuzer. Dazu kamen noch 4 Kreuzer Trinkgeld für den Poſtilion. In Weinheim, wo zwei Oden⸗ waldtäler in die Ebene einmünden, war eine wichtige Station der Poſt. Der Kaiſerliche Poſtverwalter Johann Criſtoph Hübſch hatte 53 Jahre dieſes Amt inne und ſtarb im Jahre Magda Schneider, Leo Slezak, Wolf Albach Retty, Georg Alexander in dem ſchönſten Wiener ⸗Schlager—— Ein Stück Wien, wie es weint und lacht, wie es klingt und ſingt, voll Leben und Wirklichkeit ab heute im Ceſfipa ſeinem Tode weiter. Sie war bekannt unter dem Namen Fübſchin. Damals führte die Bergſtraße durch die Mitte der befeſtigten Stadt. Die Poſtſtelle war am Marktplatz. Im Jahre 1811 wurde die Poſtſtelle an den Aus⸗ gang des Birkenauer Tales, an die Weſchnitz verlegt. Dort ſtand eines der berühmteſten Gaſt⸗ häuſer Süddeutſchlands. Im Jahre 1577 er⸗ baut, verkehrten dort auf der Durchreiſe Kaiſer und Könige, hohe Herren und Gelehr⸗ ten. Auch Goethe hat ſchon hier übernachtet. Es war der„Goldene Bock“, der alle Kriegs⸗ wirren und Brandſchäden überdauerte. Wahr⸗ ſcheinlich war er immer Sitz der Hauptquar⸗ tiere und entging ſo der Zerſtörung. Bekannt iſt die Bock-Wirtin, die um die Mitte des 17. Jahrhunderts hier das Re⸗ giment führte. Sie nahm kein Blatt vor den Mund. Frau Hopp hieß ſie und ſie erklärte einmal ihren hohen Gäſten, es wäre beſſer, die Herren in Heidelberg würden den Krieg mit dem Federkiel führen, die ſie gerne liefern würde. Dies kam dem Kurfürſten Karl Lud⸗ wig zu Ohren, und in einer Verfügung vom 20. Auguſt 1669 wurde die Weinheimer Bock— wirtin verpflichtet, den ganzen Heidelberger Bedarf an Federkielen zu liefern. Dies war Frau Hoppe doch zu viel und flehentlich bat ſie den Kurfürſten um Straferlaß. Lange Jahre war die Poſtſtelle im Goldenen Bock. Daß in dem Gaſthaus ein reger Verkehr herrſchte, wird dadurch bewieſen, daß der „Goldene Bock“ mit 300 Gulden jqährlich in der Umlage ſtand, während andere Gaſt⸗ häuſer nur 50—70-Gulden bezahlten. Hilf auch Du mit an der Linderung der Not der Spanien⸗Deutſchen! Trage Dich in die Sammelliſte in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle ein! Offenlegung am Sonntag von 1016 Uhr. Wichtig jür bie Tertilwirtjchaft Die Reichskammer der bildenden Künſte hat eine Gebührenordnung erlaſſen für Mu⸗ ſterzeichner, die auch f Textilwirtſchaft von großer Bedeutung iſt; zum erſten Mal wird hier die verantwortungs⸗ volle Leiſtung des meiſt unbekannt bleibenden freiberuflich ſchaffenden Muſterzeichners voll gewürdigt, der erſt das Kulturgut des All— tags, von der Gardine bis zum Bademantel, vom Kleiderſtoff bis zum Tiſchtuch erdenkt und entwirft. N Die Gebührenordnung ſetzt in 19 Ab⸗ ſchnitten für jedes Fachgebiet der Weberei, Wirkerei und Strickerei, der Spitzen⸗ und Stickereierzeugung ſowie der Tapeten⸗ und Stoffdruckerzeugung bis ins einzelne Richt⸗ preiſe feſt, die einer Erhöhung der Gebühr für Leiſtungen von beſonderer künſtleriſcher oder techniſcher Bedeutung Spielraum laſſen, während die ausnahmsweiſe Abweichung nach unten der Meldepflicht unterliegt. Die Ver⸗ wirrung und Unüberſichtlichkeit in der Lei⸗ ſtung und Honorierung auf dieſem lebens⸗ wichtigen Gebiet kultureller Tätigkeit iſt im Intereſſe aller Kreiſe damit endgültig be⸗ 1710. Seine Frau führte die Geſchäfte nach ſeitigt. Weinnelmer Woche vom 8.— 7. August 19836 bei der Eduard-Dürreschule in weinnheim Geschichten aus dem Wiener Wal Vekeins⸗Anzeiger Sänger⸗Einheit Die Singſtunde findet bereits heute Große ausstellung: vergangenheit und degen- wart des Handwerks und der Uoluskunst im Ouen- wald und an der Bergstraße“, Taglick geöffnet von 10—19 Uhr- Eintritt 30 Pfg. Volkskundliche Vorträge Bauernschenke in der Ausstellung. Landestreſen der Badiscnen, Hessischen u. würt⸗ teomnergischen BZurgerwenren. Uber 1200 Teilnehmer, 8. August bei eintretender Dunkelheit, anschließend Biwack und Zapfenstreich Fackelzug am Samstag, den ſtatt. Infolge der Erntearbeiten beg trotzdem vollzählig. Samstag abend 9 Uhr findet eine w ſtände anweſend ſind. für die geſamte deutſche; Geſangverein Sängerbund ⸗Flora. ſitzung im Lokal ſtatt. Ich bitte, daß ſämtliche Vor⸗ Viernheimer Tonfilmſchau Magda Schneider, ſchlager: Geichichlen aus dem Wiener Walb im Central⸗Film⸗Palaſt und Unheil tollen übermütig durcheinander. in Wien gedreht werden kann. ganz ſelbſtverſtändlichen Komik entziehen.— Fama erzählt, daß die beiden jungen Leute ſich bei dieſem Film wirklich fürs Leben ge⸗ funden haben. Vielleicht iſt das mit ein Grund, daß ihre Verliebtheit ſo echt wirkt, und ihr Glück auch den Zuſchauer in eine verliebt⸗fröhliche Stimmung verſetzt. Echte Wiener Fröhlichkeit, von Humor kräftig ge⸗ würzt! Ein muſikaliſches Luſtſpiel, wie man es wünſchen muß, ein Film, den man nur empfehlen kann und den ſich jeder, der Humor und Muſik wirklich liebt, anſehen muß. Eine duftige Operette! Ein Drum und Dran, ein Singen und Klingen, das den Beſucher be⸗ rauſcht. Eine bezaubernde Atmoſphäre! Alles in allem: Das berühmte Wiener Philharmoniſche Orcheſter ſpielt auf! Alles beſucht dieſes ausgezeichnete Programm. Wer möchte da zu Hauſe bleiben? Wien, Wien, nur du allein.. Viernheim erwache— Deutſchland iſt erwachtl NN e,. Weinheimer Obſtgroßmartt Brombeeren 30—31; Pfirſiche 20 bis 38; Mirabellen 20—30; Reineklauden 10 bis 20; Zwetſchen 14—23; Birnen 9-26; Aep⸗ fel 12—25; Tomaten 23; Bohnen 1) 10 bis 15; Bohnen 2) 6—9; Pfifferlinge 23. Anfuhr: 300 Zentner. Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bern bard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699 Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig. 0 Sid ewig jung Sand ewig all! Mehrere Fahrräder leicht beſchädigt, gibt billig ab Bei regulären Rädern bequeme Teilzahlung Martin annnelm, walunolsir.7 4 Freitag abend inn 9 Uhr. Aber Zöller, Vorſ. ichtige Vorſtands⸗ Der Vorſtand. Leo Slezak, Wolf Albach Retty, Georg Ale⸗ rander und alle miteinander in dem ſchönſten Wiener Tonfilm— Freitag, Samstag und Sonntag Dieſer Film gehört zweifellos zu den beſten Schlagern der heurigen Saiſon. Ein temperamentvoller Film, eine reizende Liebes⸗ geſchichte. Der Zuhörer juchzt und lacht und ſingt mit. Bezaubernd und mitreißend die muſikaliſchen Klänge der Wiener Philharmoni⸗ ker. Beſchwingte Fröhlichkeit liegt über dem Ganzen. Geſchichten aus dem Wiener Wald ſind ewig jung, ſind ewig alt. Gleich ſteht man mit beiden Füßen im echteſten Wiener Milieu. Die Ereigniſſe überhäufen ſich, Heil Ein Film, wie er in ſeiner Fröhlichkeit nur Ganz unübertrefflich der prachtvolle Leo Slezak in ſeinem breitſtrömenden Humor; nie⸗ mand kann ſich der Wirkung ſeiner trockenen, Magda Schneider, Wolf Albach-Retty— die — Sonntag, 9. August, 14 Chr Festzug duren die Stadt. aul dem festnlatze unter Uolks-Fest Mitwirkung der Weinheimer Kapellen Veranstaliungen ler Woche: Montag: Kunsttän ze Dienstag: Humoristen- Mittwoch: Schwerathletische Vor- führungen- Donnerstag: Kunstradfahren- Freitag: Volks- lieder-Abend- Samstag: Kameradschaftsabend der Glie- derungen der NSDAP. Sonntag: den 16. August, 16 Uhr: Auftreten der Hei- matbühne Schönau: Dorfkomödie: Elise soll Heiraten“, sowie Tänze. Montag: Ausklang in verschiedenen Wir tschattsbetrieh 0165 Täglien Tanz an 20 Unr, Sonntags ab 16 Uhr auf 2 Tanzbühnen Täglen nach eingelreiener UDunkelneit gurgegbeleuenlung 3 Zimmer und uche.. (Bad w. auf Wunſch A lgen eingerichtet) auf 1. Friſch v. Seeplatz eingetroffen: Sch neben Id. naue Bratneringe Schriftl. Angebote unter Nr. 180 an ohne Kopf und ausgenommen müſſen ſofort bei ihrerſdie Geſchäftsſt. des Bismarckheringe, Rollmops, Aufgabe auf unſerer Ge⸗ Blattes erbeten. ſchäftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen in Frage geſtellt iſt. BrieflichenZuſendungenmuß Eine billige Wohnung in gut. Zuſtand: 1 Schlafzimmer Ztür. eiche mit Matr. 195. der entſprechende Betrag in] 2Patentr. 10. 3 7 1 Küche Briefmarken beigefügtwerden templett 62. Die Geschäftsstelle. Geſamtpr. 267. Sardinen, marinierte Heringe in Milchtunke Filetheringe in Remouladeſoſe Holländer Fettheringe Verſchiedene Sorten diverſe Käſe Naturreiner Apfelſaft Ltr 704 d. Ul. Minkenbach l. Lorſcherſtr. 10 H. Baumann Mannheim U 1, 7 Breiteſtr. Genaue Adr. achten Bleint surer Heimatzeitung treu! * 2 — 4 S ⁵ 8 — 3—