. ſachtl 22 — — 2 1 n 3 — 1 en · . 1 7 * 2 1 N 1 0 l 1 1 113 2 Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 160 RM. einſchließlich Botenlohn; durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. Erſcheinungsweiſe: Nummer 181 Donnerslag Verkündigungsblatt der den b. Auguſt 1936 NSDAP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil für I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. SK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Griechenland unter Kriegszuſtand Abwehr der kommuniſtiſchen Umſturzpläne— Auflöſung des Parlamenls Neuer Kurs in Griechenland Ein Siegeskag für Amerila Vieder drei Goldmedaillen für 15 A.- Eine Goldene für deulſchland Nachdem der Vormittag des vierten Tages der Leichtalhletin bei wechſelndem Wekter die Ausſcheidung für den Diskuswurf der Männer und den Stabhochſprung gebracht hatte, ſezte am Nachmittag bei ſchönſtem Sonnenſchein der Reigen der Enkſcheidungen wieder ein. Die herrliche Anlage bok das nun ſchon gewohnke Bild. Die Ränge Kopf an Kopf beſetzt von 100 000 ſporkbegeiſterten Wenſchen, die jede Einzelheit der prächtigen Kämpfe mit Kennerblick und lebhafteſter An- keilnahme verfolgen. Kurz nach dem Beginn der Kämpfe kraf der Führer mit ſeiner ſtändigen Begleitung im Olympiaſtadion ein. Kaum ging die Standarte des Führers am Maſt der Ehrenloge empor, da brauſten dem Schirmherrn der Olympiſchen Spiele auch ſchon koſende Heilrufe entgegen Auch die Reichsminiſter Heß, Dr. Frick, Göring und Dr. Goebbels und Reichs- leiter Bouhler wohnken den Nachmiktags— Kämpfen bei. In der Ehrenloge ſah man u a. wiederum den italieniſchen Kronprinzen, Reichsſtakthalter Ritter v. Epp. Gauleiter Streicher und General Daluege. Der Tag ſtand diesmal im Zeichen der amerikaniſchen Leichkathleken, die ſich drei Goldmedaillen— im Diskuswerfen, Stab- hochſprung und 200 Meter-Vauf— holten. Jeſſe Owens, das amerikaniſche Laufwunder, errang dabei einen dritten Olympiaſieg. Aber auch die deutſchen Teilnehmer ſchnitken recht beachklich ab. Wenn es auch in den Leichtakhletik-⸗ Wettbewerben zu keinem Er— folg mehr reichte, was man bei dieſer Kon- kurrenz von vornherein wußte, ſo brachken aber die Fechter und Schweralhleken wieder einige Silber- und Bronzemedaillen in ihren Beſitz, ſo daß auch der Mittwoch durchaus zufriedenſtellend für uns endete. Ueber die Kämpfe ſelbſt iſt mehr im Sporkteil zu finden, hier nur noch die Sieger der Enfſvoſdonaon qm Milfmoch Diskuswerfen. Männer: 1. Kenneth Carpenter US A 50,48 Meker (olympiſcher Rekord)(Würfe in der Entſchei— dung: 1. ungültig, 2 50,48, 3 47,48): 2. Dunn-uS A 49,36 Meter(47,21, 47,77, Meler, ungülkig, ungültic); 3 Oberweger-Italien 49,23 Meker Metre, ungültig. ungültig); 4. Sorlie-Norwegen 48,77 Meker 48,65, 47.87); 5. Schröder-Deutſchland 47,81. 47 93); 6. Syllas-Griechenland 47.75 Meker(45,34, 47.59, 47,67). 50 Kilomeker-Gehen: 1. Whitlock-England 4:30:41 Stunden; 2. Schwab-Schweiz 4:32:09 3. Bubenko-Lekt⸗- land 4:32:42,2; 4. Storck Tſchechoſlowakei 4:34:00,.2: 5. Brunn-Norwegen 4:43:43,2; 6. Blejweiß Deukſchland 4:36:48,7; 7. Reiniger-Schweiz 4:40:45; 8. Laisne-Frank- reich 4:41:00; 9. Bieregowgj-Polen 4:42:59,4: 10. Toscani-Holland 4:42:59, 4. 200 Meker-Lauf: 1. Owens- USA 20,7 Sek.(Olympia-Re- kord); 2. Robinſon-US A 21,1 Sek.; 3. Oſen⸗- darp-Holland 21,3 Sek.; 4. Hänni⸗-Schweiz: 5. Orr-Kanada: 6. van Beveren-Holland. 47.28 (47.66, 47,93(47,39, Slabhochſprung. 1. Earl Meadows- USA. 4,35 Meker; 2. und 3. Sueo Oe-Japan und Shuſei Niſhida⸗ Japan je 4,25 Meker(auf Stichkampf ver- zichtet); 4. Bill Sefkon-US A 4,25 Meter(im Stichkampf unterlegen); 5. Bill Graber⸗ ASA 4.15 Meter. Die genaue Reihenfolge auf dem zweiten und drikten Plat wird erſt bei der Siegerehrung verkündet. Joſef Manger Nlympiaſieger im Gewichtheben der Schwergewichtsklaſſe. Berlin, 6. Aug. Unter dem brauſenden Jubel der Zehntauſend und im ſchwerſten Kampf errang am Mittwochabend in der Deutſchlandhalle im Gewichtheben der Schwer⸗ gewichtsklaſſe Joſef Manger⸗Freiſing den Olympiaſieg und die Goldene Meduille mit der überragenden Leiſtung von 410 Kilo für Deutſchland, die im Dreikampf Olympiarekord bedeutet. Der tſchechiſche Rekordmann Pſfenicka ſicherte ſich die Silberne und Luhäär⸗Eſtland wurde Dritter. Empfänge beim Führer Berlin, 5. Aug. Der Führer und Reichskanzler empfing heute vormittag den zurzeit zum Beſuch der Olympiſchen Spiele in Berlin weilenden britiſchen ſtändigen Unter⸗ ſtaatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten Sir Robert Vanſittart. 3 Glückwunſch für Giſela und Paula Fachamtsleiker Ritter von Halt be- glückwünſcht Paula Mollenhauer, die im Diskuswerfen für Deukſchland die Bron⸗ zene Medaille erringen konnke. In der Wittke die Gewinnerin der Goldmedaille, Giſela Mauermeyer. Links die Polin Hedwig Weiß(Silbermedaille). (Scherl Bilderdienſt, K.) Enkſchloſſener Kampf gegen die Wühlarbeit des Kommunismus 88 Athen, 6. Auguſt. Miniſterpräſidenk Mektaſtas hak ſich in einer Botſchaft an das griechiſche Volk gewandt, um die letzten Mafßnahmen der Regierung darzulegen und zu begründen. Der Winiſterpräſidenk wies zunächſt da⸗ rauf hin, daß ſich die im Jahre 1936 gewählke Kammer als unfähig erwieſen habe, dem Lande eine Regierung zu geben. Der Kom- munismus habe es verſtanden, aus dieſer Lage und der ihm von gewiſſen politiſchen Gruppen gewährten Unkerſtützung Nutzen zu ziehen. Seine geſteigerte Akkivpikät, die auf die Vorbereitung eines Umſturzes hin⸗ ausgelaufen ſei, habe eine ernſte Bedrohung des ſozialen Regimes dargeſtellt. Die Mai⸗ Ereigniſſe in Saloniki häkten gewiſſermaßen den Aufkakk gebildet. Schon vor dieſem Zeitpunkt, beſonders aber in der Folgezeit, babe der Kommunismus die Kaſernen mit Agenken und Flugſchriften über⸗ ſchwemmk, in denen die Soldaken zum Bürgerkrieg aufgehehk worden ſeien. Gleichzeitig ſeien zerſetzende Einflüſſe in den Unterrichtsanſtalten zukage getreken. Der Kommunismus, ſo führke der Winiſterprä⸗ ſidenk weiter aus, ſei aber auch in die Rei- ben der Beamkenſchaft eingedrungen und habe verſucht, unter ihnen den Gedankeni zu erwecken, daß der Staat eine feindliche Ein⸗ richkung ſei, deſſen Grundlagen unkerhöhlt werden dürften. In ſeiner Botſchaft betonte Metaſtas beſon⸗ ders, daß es die kommuniſtiſche Wühlarbeit ver⸗ ſtanden habe, ſich bei ihrer Propaganda der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten des Landes zu bedienen, die zu einem großen Teil durch die Bei den Skahhochſyringern Einer der am heißeſten umkämpften Wett ⸗ bewerbe war am Mittwoch der Skabhoch- ſprung. Graber(USA.) bei einem pracht⸗ vollen Sprung.(Wellbild, K.) ſchlechte Verwaltung des früheren Regimes ver⸗ urſacht worden ſeien. Die derzeitige Regierung ſei beſtrebt, vorbe⸗ haltlos die im ſozialen Leben Griechenlands feſtgeſtellten Gefahren zu bekämpfen. Angeſichts dieſer Lage, die eine ſoziale und nationale Kataſtrophe in bedrohliche Nähe ge⸗ rückt habe, ſei die Regierung zu dem Entſchluß gelangt, einem revolutionären Ausbruch zuvorzukom⸗ men, deſſen Unterdrückung das Land in ein Meer von Blut getaucht hätte. Mit Geneh⸗ migung des Königs habe die Regierung da⸗ her das Kriegsrecht proklamiert und die Auflöſung des Parlaments verfügt. Der Miniſterpräſident hob beſonders hervor. daß die Regierung dem ſozialen Aufſtieg des Volkes im allgemeinen und dem Wohl der Armen im beſonderen ihre ganze Aufmerkſam⸗ keit ſchenken werde. Sie ſei aber auch ent⸗ ſchloſſen, jeden Widerſtand an dem Werk der nationalen griechiſchen Wiedergeburt rückſichts⸗ los zu brechen. Der in der vergangenen Nacht ausgerufene Streik iſt vollſtändig zuſammengebrochen. Eine Unterbrechung der Arbeit hat nirgends ſtatt⸗ gefunden In der Hauptſtadt nimmt das Leben ſeinen normalen Verlauf. Im ganzen Lande herrſcht rollſtändig Ruhe. Gegen Moskaus Umſturzpläne DNB. Rom, 5. Aug. In einem Teil der römiſchen Abendpreſſe wird unter Hinweis auf die Ausrufung der Militärdiktatur in Griechenland zu der umſtürzleriſchen Propaganda, die in letzter Zeit in verſchiedenen Ländern alarmierenden Umfang angenommen habe, Stellung genommen. Griechenland, ſo bemerkt die„Tribuna“, verſuche jetzt die Ge⸗ fahr abzuwenden. Kennzeichnend für die Lage in dieſem Lande ſei es, daß 41 griechiſche Dampfer wegen fortgeſetzter Agitation unter den Seeleuten unter engliſche Flagge traten. Argentinien ſuche, wenn auch mit an⸗ deren Mitteln, die Wühlarbeit zu unterbinden. In Polen u. Rumänien wurden Spione verhaftet und Moskauer Propagandamaterial beſchlagnahmt. Die Dritte Internationale ſpiele alſo, ſo fügt die„Tribuna“ hinzu, ihre ganz große Karte aus. Unterdeſſen vertrödele Europa ſeine Zeit mit diplomatiſchen Noten, die nur Gegenſätze aufzeigten, die ſich dann zu Gunſten der Kräfte des Verfalls und der Un⸗ ordnung auswirkten. Urlaubsreiſe des engliſchen Königs Im Flugzeug nach Jugoſlawien, dann Segel⸗ fahrt im Mittelländiſchen Meer. London, 5. Aug. König Eduard 8. wird ſeinen Urlaub vorausſichtlich am Sams⸗ tag antreten. Falls das Wetter es erlaubt, beabſichtigt er, ſich im Flugzeug nach Jugoſla⸗ wien zu begeben und dort in einem nicht näher bezeichneten Hafen an Bord der Pacht„Nah⸗ lin“ zu gehen. Die Nacht hat bekanntlich Portsmouth vor acht Tagen verlaſſen, um ſich über Gibraltar ins Mittelländiſche und Adria⸗ tiſche Meer zu begeben. heule Ankwork Italiens auf den franzöſiſchen Neukralikälsvorſchlag. DB. Rom, 5. Auguſt. Italiens Ank⸗ wort auf den franzöſiſchen Vorſchlag, ſich im ſpaniſchen Bürgerkrieg neutral zu verhalken, wird nach MWikteilung von unkerrichketer ika⸗ lieniſcher Seite vorausſichtlich am Donners- kag gegeben. Ueber ihren Inhalt werden noch keine Angaben gemacht, doch glaubt man in politiſchen Kreiſen, daß Ilallen verſchledene Vorbehalte gelkend machen werde. —— r n= De e eee eee eee e e een ee Sr —— . n —— 8 3— re — — eee 3 ——— ——————— 1 0 5 10 . 0 5 Mittelmeerſorgen Die ſpaniſchen Revolutionskämpfe haben auch in dem neutralen Hafen von Tanger eine unklare und gefährliche Lage geſchaffen. Daher haben die durch das Tangerſtatut an der Verwaltung des Tangergebietes beteilig⸗ ten Großmächte ſich veranlaßt geſehen, Kriegs⸗ ſchiffe in den Hafen zu entſenden, Truppen zu landen und unter dem Vorſitz des italieniſchen Geſandten de Roſſi eine Militärkommiſſion einzuſetzen, welche die Sicherung der neutralen Zone überwacht. Was in und um Tanger geſchehen iſt, iſt im einzelnen ſaſt ebenſo untlar wie die geſamten ſpaniſchen Ereigniſſe. Im Hafen von Tanger waren zwölf regierungstreue ſpaniſche Kriegs⸗ ſchiffe eingelaufen. Zwar hat ſich das Gerücht, daß General Franco die Schiffe mit ſeinen Bombenflugzeugen angreifen wollte, bald als unwahr herausgeſtellt. Aber die Anweſenhelt der Einheiten barg trotzdem mancherlei Kon⸗ fliktſtoffe in ſich. Denn die Schiffe werden nicht mehr von ihren Offizieren, ſondern von Matroſenſowjets geführt, die die Kom⸗ mandanten ermordet oder feſtgenommen haben. Außerdem haben ſich ruſſiſche Oeltankdampfer nach Tanger geflüchtet, nachdem ein ruſſtſches Tankſchiff von den aufſtändiſchen Nationaliſten verſenkt worden war, da es Reglerungsſchiffe mit Heizmaterial verſehen hatte. Die Unter⸗ offiziere und Sowjets, die augenblicklich die der Regierung Azana treu gebliebenen Schiffe führen, haben die internationalen Behörden von Tanger um Ausxrüſtung mit Brennſtoff erſucht. Dieſer Wunſch iſt ihnen abgeſchlagen worden. Dafür hat ſich ein Vertreter der in⸗ ternationalen Kontrollkommiſſion an Bord des Schiffes begeben, das zurzeit als Admirals⸗ ſchiff der Flotte gilt und hat verlangt, daß die Einheiten den Hafen verließen. Nach einer Havas⸗Meldung ſollen die Regterungsſchiffe dieſem Wunſch entſprochen haben. Aber auch wenn das zutreffen ſollte, bleibt das Pro⸗ blem„Tanger“ als ſolches beſtehen. a Was geht das Rom an? Nach italieniſcher Anſicht ſehr viel. Tanger wird von allen am Mittelmeer intereſſierten Mächten eine unge⸗ wöhnlich große ſtrategiſche und wirtſchaftspo⸗ litiſche Bedeutung beigemeſſen. Und das Er⸗ gebnis all der Intereſſenzuſammenſtöße, die wegen Marokko und Tanger oft genug die europäiſche Politik beunruhigt haben, iſt das Tangerſtatut, das die komplizierte Ver⸗ waltung des Hafens, der Stadt und eines ſchmalen Landgürtels regelt. Das Tangerſta⸗ tut von 1923, das durch den Beitritt Italiens im Jahre 1928 erweitert wurde, hat Tanger als autonomes Gebiet unter der Herrſchaft des Sultans von Marokko konſtituiert. Der Sul⸗ tan läßt die Eingeborenenverwaltung und Rechtspflege durch ſeinen Stellvertreter, den Mendub, ausüben. Die ſogenannte allge⸗ meine Verwaltung wird von Großbritannien, Frankreich. Italien und Spanien gemeinſam geführt, und zwar von vier Adminiſtratoren (Vorſitzender iſt Franzoſe; außerdem ein Eng⸗ länder, ein Italiener und Spanier). Der Mendub leitet die geſetzgebende Verſammlung und ernennt deren eingeborene Mitglieder (ſechs Mohammedaner u. drei Juden); außer⸗ dem gehören der geſetzgebenden Verſammlung je vier Franzoſen und Spanier, je drei Eng— länder und Italiener und je ein Belgier, Hol- länder, Portugieſe und Nordamerikaner an. Die Beſchlüſſe der geſetzgebenden Verſammlung ſind in wichtigen Dingen durch einen Kon- trollausſchuß beſchränkt, der aus dem Konſulat der acht in Tanger vertretenen Mächte zuſammengeſetzt iſt. Da der Sultan von Marokko ſeinerſeits unter franzöſiſchem Protektorat ſteht, wird Tanger diplomatiſch von der franzöſiſchen Regierung vertreten. Wie man ſieht, eine recht verwickelte Angele⸗ genheit, die in kritiſchen Augenblicken zu un⸗ angenehmen Spannungen führen kann. Italien iſt— wie geſagt— ſeit 1928 an der Tangerverwaltung beteiligt. Und welche Bedeutung Rom dieſer Tatſache beilegt/ erſieht man aus der Entſendung italieniſcher See⸗ ſtreitkräfte nach Tanger und der hervorragen⸗ den Rolle, die der diplomatiſche Vertreter bei den internationalen Schutzmaßnahmen ſpielt — Tanger iſt einer der wichtigſten, marok⸗ kaniſchen Häfen. Er iſt Endpunkt der Eiſen⸗ bahnlinien Fes und Marakeſch und be⸗ herrſcht zuſammen mit Gibaltar die Einfahrt zum Mittelmeer. Wenn eine Macht oder eine verbündete Mächte⸗ gruppe zugleich Gibraltar und Tanger beſäße, dann würde ſie ohne viel Mühe jedem Dritten den Eintritt ins Mittelmeer ſperren können. Und eben dieſe Tatſache hat die römiſche Be⸗ ſorgnis hervorgerufen. Welche Aufmerkſam⸗ keit Italien jeder, aber auch der kleinſten Be⸗ wegung im mare noſtrum ſchenkt, iſt bekannt. Daher iſt es verſtändlich, daß Rom mit beſon⸗ ders wachſamen Augen nach der Meerenge von Gibraltar blickt, die es als Schlüſſel zu ſeinem Machtbereich bewertet. Bisher haben ſich nun die verſchiedenen Richtungen, die eine Neuordnung der Tangerverwaltung herbeiführen woll⸗ ten, die Waage gehalten und die Dauer jenes Schwebezuſtandes der Internationaliſierung garantiert, der Italien nur recht und lieb iſt. Die Spanier wollten Tanger für ſich gewinnen und in Spaniſch⸗Marokko einbeziehen. Und war waren es wie immer in nationalen Fra⸗ gen die Rechtskreiſe und Monarchiſten, die die ſpaniſchen Intereſſen auch nach außen hin mit Nachdruck vertraten. Die Franzoſen, die in der Tangerverwaltung bereits eine über⸗ 88 Berlin. 5. Aug. Heute iſt im Aus⸗ wärtigen Amt ein deutſch⸗litauiſches Warenab⸗ kommen unterzeichnet worden. das den geſamten Warenverkehr zwiſchen den beiden Ländern auf der Grundlage der Gegenſeitig⸗ keit regelt. Die Zahlungen für den gegenſei⸗ tigen Warenverkehr werden auf dem Verrech⸗ nungswege abgewickelt werden. In dem Haupt⸗ abkommen ſind beide vertragsſchließenden Par- teien übereingekommen. in Fällen künftiger Schwierigkeiten miteinander in Verhand⸗ lungen einzutreten, um eine befriedigende Lö⸗ ſung zu ſuchen. Das ganze Vertragswerk beſteht aus meh⸗ reren Abkommen und umfaßt zugleich eine veterinärpolizeiliche Regelung zwiſchen Deutſch⸗ land und Litauen, ein Abkommen über die Arbeitserlaubnis der beiderſeitigen Staatsan⸗ gehörigen in ihren Ländern, ſowie insbeſon⸗ dere eine umfaſſende Neuregelung des Grenz ⸗ Berlin, 5. Aug. Zum Erinnerungskag des Kriegsbeginns 1914 ſind dem Führer durch freiwillige Spenden namhafte Be⸗ kräge für die Kriegsbeſchädigten zur Ver⸗ fügung geſtellt worden. Der Führer hal dieſe Ehrengabe von ſich aus auf eine halbe Million RM. erböbt und angeordnet, daß dieſer Betrag für ſolche ver— ſorgungsberechtigte Frontkämpfer verwendei wird, die nach den geltenden Vorſchriften die Fronkzulage nicht erbalken können und ſich in beſonders bedürftiger Lage befinden. Zur Linderung dringender Not in ſolchen Fällen hak er die Spende dem Reichs- und preußiſchen Arbeiksminiſter überwieſen. Die Spende iſt zu einem großen Teil eine Gabe der D Ag., der RSV. und des Reichs- München, 5. Aug. Unſere deutſchen Flüchtlinge aus Spanien haben in den letzten Tagen und Wochen ſo viel Grauſames erlebt, daß es uns in unſerem neuen Deutſchland un⸗ glaublich erſcheint, daß derartige Zuſtände in einem europäiſchen Lande überhaupt denkbar ſind. In Spanien macht ſich unter dem Ein⸗ fluß bolſchewiſtiſcher Propaganda ein hem⸗ mungsloſes Untermenſchentum breit. Im großen Warteſaal des Münchener Hauptbahnhofes, in dem den Flüchtlingen der erſte feſtliche Empfang auf deutſchem Boden bereitet wird, ſitzt ein junger Deutſcher und iſt kaum fähig, einen Biſſen zu eſſen. Vor wenigen Tagen erſchien in ſpäter Nacht⸗ ſtunde vor dem Hauſe ſeiner Familie in Bar⸗ celona ein Trupp bewaffneter Anarchiſten. Ste ſchlugen die Haustüre ein, ergriffen ſeinen 65 jährigen Vater, ſeine Mutter und ſeinen Bru⸗ der. Die Frau wird von den beiden verhaf⸗ teten Männern getrennt, und es gelingt ihr, durch die Herausgabe von Schmuckſtücken vor⸗ läufig noch ihr Leben zu retten. Sie wird auf einen Laſtwagen geſtoßen und abtransportiert. Bis heute weiß der überlebende Sohn nicht, ob ſeine Mutter noch am Leben iſt. Die überwältigten beiden Männer werden in den Hof geſchleppt, der Vater mit drei Schüſſen niedergeſtreckt, ſein 18jähriger Sohn mit Ge⸗ wehrkolben buchſtäblich erſchlagen. Der Ueber⸗ lebende mußte dieſe grauenvolle Szene von einer Dachlukte aus mit beobachten. Die Horde plünderte daraufhin das ganze Haus. Amſterdam, 5. Aug. Das„Dagblad“ von Noord⸗Brabant veröffentlicht einen erſchüttern⸗ den Bericht über das Blutbad von Madrid. In dem Bericht, der durch einen Sonder⸗ kurier über Liſſabon an das Blatt gelangt iſt, heißt es, die Tribunale, deren Mitglieder durch die marxiſtiſchen Gewerkſchaften ernannt wer⸗ den, arbeiten Tag und Nacht. Der Bericht⸗ erſtatter, der in unmittelbarer Nähe einer Ka⸗ ſerne wohnt, hört jeden Morgen das Geknat⸗ ter der Salven der Exekutionskommandos. Die Namen der Hingerichteten werden nicht be⸗ kanntgegeben, doch werden die grauenhaft ver⸗ ſtümmelten Leichen der Erſchoſſenen zur Schau geſtellt, angeblich mit der Abſicht, die Bevölke⸗ ragende Rolle ſpielen, mollten Stadt und Ha⸗ fen ganz und gar in Beſchlag nehmen und ihrem Protektorat Marokko zuſchanzen Die Engländer, die Gibraltar in feſten Händen halten, ſahen dieſem Streit in Ruhe und un⸗ entſchloſſen zu. Sie wurden aber von franzö⸗ ſiſchen Kolonial- u. Militärkreiſen dadurch zur Unterſtützung der franzöſiſchen Wünſche er⸗ muntert, daß man ihnen ſtändig vorhielt: Wenn wir beide zuſammen Gibraltar und Tanger beſitzen, dann können wir im Ernſtfall den Deutſchen die Einfahrt ins Mittel⸗ meer ſperren. Und die Italiener ſetzen im Stillen hinzu: Und uns die Ausfahrt! 5 3 1 8—* 8. ee ee 8 1 2 2 R 1 ee eee eee e 2. e eee eee Deulſches Abkommen mit Lilauen Grenzſperre beſeiligt/ Hormaliſierung der wirlſchaftlichen Beziehungen verkehrs zwiſchen Deutſchland und Litauen, der bekanntlich ſeit geraumer Zeit unterbrochen war. Die Verträge ſollen baldmöglichſt rati⸗ fiziert werden. Die zunächſt auf ein Jahr be⸗ ſchloſſenen Waren- und Verrechnungsab⸗ kommen werden bereits vom 15. Auguſt ab, das Grenzabkommen vom 25. Auguſt ab. vorläufig in Kraft geſetzt werden. Beide Regierungen begrüßen mit Genug⸗ tuung, daß nach ſchwierigen Verhandlungen ein Vertrag beſchloſſen worden iſt, der für das Wirtſchaftsleben beider Länder von Nutzen werden kann. Ueber dieſe rein wirtſchaft⸗ lichen Geſichtspunkte hinaus iſt aber das Ad⸗ kommen beiderſeits bewußt vor allem in der Abſicht beſchloſſen worden, dadurch zu einer Entſpannung der beiderſeitigen Be⸗ ziehungen beizutragen und insbeſondere die politiſchen Beziehungen zwiſchen beiden Län⸗ dern zu fördern. Ehrengabe für verſorgungsberechligte Fronlkämpfer bundes der deukſchen Beamken. Die Spender bezeugen damit nicht nur, wie kief ſie ſich mit den kriegsbeſchädigken Kameraden, die in ihren Reihen ſtehen, verbunden fühlen, ſon⸗ dern danken zugleich dem Führer, der dem deukſchen Volk„Ehr' und Webr“ gegeben hal. Aus der gleichen inneren Verbundenheit heraus, hak insbeſondere der preußiſche Mi- niſterpräſident Generaloberſt Göring es ſich angelegen ſein laſſen, die Spende durch einen namhaften Bekrag zu fördern. Zum Ausdruck unverbrüchlicher Kamerad ſchafl zwiſchen der alten und der neuen Wehrmachl bekeiligte ſich der Reichskriegsminiſter Ge⸗ 8 neralfeldmarſchall v. Blomberg mit einer weſentlichen Summe an der Spende. Das unſere Spanien-Jlüchtlinge erzählen Zwei Tage mußte ſich der junge Deutſche ver⸗ ſteckt halten, bis es ihm gelang, an den Hafen zu gelangen, um auf einem deutſchen Damp⸗ ſer unterzukommen, der unter dem Schutz des Panzerſchiffes„Admiral Scheer“ die Flücht⸗ linge aufnahm. Das iſt ein Fall unter vielen. Kaufleute, Ingenieure, Angeſtellte werden wahllos nie⸗ dergemacht. In Barcelona wurden ſämtliche Kirchen und Klöſter geplündert und angezündet, Mumien an den Gittern aufgeſpießt, die Sar⸗ kophage gewaltſam geöffnet und die Gebeine auf die Straße geworfen. Unſere deutſchen Volksgenoſſen, denen es ge⸗ lungen iſt, dieſer Hölle zu entkommen, ſind dankbar, ihr Leben gerettet zu haben. Sie mußten ihre Wohnungen von heute auf mor⸗ gen verlaſſen. Es war ihnen auch nicht mög⸗ lich, ihre Erſparniſſe mitzunehmen, da die Banken meiſtens ſeit Wochen geſchloſſen ſind. Vollkommen mittellos kommen täglich ganze Familien in Deutſchland an. Geſtern mittag iſt wieder ein Flüchtlingszug mit 380 Perſonen, darunter 210 Frauen und Kinder, in München eingetroffen. 6 Es iſt eine Ehrenpflicht des deutſchen Volks⸗ genoſſen, dieſen Menſchen zu helfen. Auch die kleinſte Gabe iſt ein Beweis deutſcher Schick⸗ ſalsverbundenbeit. Gebt Spenden für den Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche, Berlin W 35, Tiergarten⸗ ſtraße 4a oder bei der nächſten Spar⸗ und Girokaſſe. Grauenvolle Ausſchreitungen der Marxiſten rung einzuſchüchtern. In langen Reihen zie⸗ hen Hunderte an den Leichenplätzen vorbei. In der Kaſerne Nr. 5 der Sturmtruppen hat der Berichterſtatter einen ſolchen grauenhaften Vorbeimarſch ſelbſt miterlebt. An dem Fuß einer bohen Mauer, an der noch deutlich Ku⸗ geleinſchläge zu ſehen waren, lagen die Leichen der Opfer auf einem Haufen. Es waren 42, meiſt in Offtziersuniform oder im Prieſter⸗ kleid. Die Leichen der Frauen waren völlig entkleidet. Große Lachen von Blut waren auf dem Boden. Unter den Anweſenden, die in ſtillem Grauen langſam an dieſem Leichenfeld vorüberzogen, befanden ſich Frauen, Mütter, Schweſtern, ja ſelbſt Kinder von Verhafteten, Spanien kann heute ſein Gewicht nicht mehr geltend machen, ja nicht einmal irgendwelche Anſprüche erheben. Franzoſen und Engländer ſind unter ſich, und eben deswegen rühren ſich die Italiener und kümmern ſich energiſch um Aufrechterhaltung der gegenwärtigen, inter⸗ nationalen Regelung. Denn italieniſche Kolo⸗ nialkreiſe beſorgen, daß im Falle von Unruhen und Wirren in Tanger Frankreich oder Eng⸗ land neue Tatſachen ſchaffen. Ein neuer Be⸗ weis dafür, wie ernſt Italien alles nimmt, was mit der ſpaniſchen Revolution zuſammen⸗ hängt, und wie vorſichtig Rom alle möglichen Folgen der ſpaniſchen Vorgänge überdenkt. DD wieder ⸗ die unter den Toten ihre Angehörigen juten. Die Wächter, roheſte Burſchen in offenen Waf⸗ fenröcken, hatten die Anweiſung, auf Wunſch die Leichen der Angehörigen zu zeigen. Mit Fußtritten wurden die entſeelten Körper aus dem großen Haufen herausgeſtoßen. Blut, Gedärme und Hirnmaſſe der Getöteten ſpritz⸗ ten dabei in die Höhe. Es iſt vorgekommen, ſo ſchreibt der Berichterſtatter, daß Angehörige der Opfer nach dieſen Vorgängen ſich in wilder Verzweiflung mit bloßen Fäuſten auf die Hen⸗ ker geworfen haben, um gleich darauf den Ku⸗ fal der Marxiſtenſoldateska zum Opfer zu fallen. Reine einſeilige Feſtlegung Eine bemerkenswerte Entſchließung des belgiſchen Militärausſchuſſes 88s Brüſſel. 5. Aug. Der aus militäri⸗ ſchen Sachverſtändigen und Parlamentariern beſtehenden Militärausſchuß, der einen Plan für die künftige Geſtaltung der belgiſchen Landesverteidigung ausarbeiten ſoll, hat nun⸗ mehr, nachdem die Hauptberichte über den augenblicklichen Stand der Landesverteidigung im weſentlichen abgeſchloſſen ſind. einen Ar⸗ beitsplan aufgeſtellt. Der Ausſchuß hat Diens⸗ tag und Mittwoch getagt und hinſichtlich des Einfluſſes der Außen poltik auf die Lan⸗ desverteidigung eine bemerkenswerte Ent⸗ ſchließung angenommen. In ihrem weſentlichen Inhalt beſagt dieſe Entſchließung, daß die mi⸗ litäriſche Organiſation Belgiens nur das ein⸗ zige Ziel haben dürfte. Belgien gegen jeden Angriff, von wo er auch kommen möge, zu ſchützen. Unter Hinweis auf die Notwendigkeit, die geiſtige Einheit des Landes zu wahren, wird es als unumgänglich erachtet auch den Anſchein zu vermeiden, als ob die mi⸗ litäriſche Organiſation Belgiens ſtändig gegen beſtimmte Staaten gerichtet ſei, oder als ob Belgien mit beſtimmten Staaten in einſeitigen Bindungen ſtehe Gegen dieſe Entschließung hat im Ausſchuß nur ein walloniſcher Abgeordneter Einſpruch erhoben. Die übrigen Mitglieder des Aus⸗ ſchuſſes mit Einſchluß der vlämiſchen Abgeord⸗ neten haben der Entſchließung zugeſtimmt. Engliſche Hlugzellelpropaganda in Paläſtina 2 ondon, 5. Aug. Nach einer Meldung aus * zeuge neuerlich Flugzettel über vielen Städten und„Dörfern Paläſtinas abgeworfen. Die arabiſche Bevölkerung wird darin zur Wieder⸗ aufnahme der Arbeit aufgefordert und darauf hingewieſen. daß der lange Streit ſie nur noch! ärmer mache Auch Emir Abdullah von Trans⸗ jordanien habe einen weiteren Friedensſchritt unternommen und zahlreiche maßgebende Araber zu einer Beſprechung über die Le eingeladen. Behib Paſchn aus Griechenland ausgemieſen Athen, 5 Aug. Die griechiſche Regierun beſchloß den früheren türkiſchen General W 8 hib Pa ſcho, der an der abeſſiniſchen Süd⸗ front eine aroße Rolle ſpielte, aus dem ariechi⸗ ſchen Staatsgebiet auszuweiſen Der Miniſter⸗ präſident legte Wert auf die Feſtſtellung, daß dieſer Beſchluß nicht auf einen Druck fremder Mächte hin erfolgt ſei. Ergebenheitserllärung Ras Sejoums für Italien. Rom, 5. Aug. Die italienfreundliche Ein⸗ ſtellung der bedeutendſten Würdenträger des Negus wird durch eine weitere Meldung aus Addis Abeba von neuem beſtätigt, nach der Ras Sejoum, einer Einladung des ita⸗ lieniſchen Vizekönigs Marſchall Graziani folgend, in der abeſſiniſchen Hauptſtadt einge⸗ troffen iſt, um ſeine bereits im Mai in Sam⸗ bre vor General Baſtico vollzogene Unterwer⸗ fung jetzt in feierlichſter Form vor dem Vize⸗ könig Marſchall Graziani zu wiederholen. Kirchliche Nachrichlen Vorleſungen über geſamtdeutſche Geſchichte in Salzburg Berlin, 5. Aug. Der öſterreichiſche Kul⸗ tusminiſter v. Glaiſe⸗Horſtenau wird in der Zeit bis zum 22. Auguſt in Salzburg Vorleſungen über geſamtdeutſche Geſchichte halten. Reichsdeutſche Intereſſenten, die dieſe Vorleſungen hören wollen, werden von der Ausreiſegebühr befreit. Neue ſpaniſche Goldſendung für Paris. Auf dem Pariſer Flugplatz Le Bourget iſt wieder ein ſpaniſches Flugzeug aus Madrid mit fünf Fahrgäſten und 1160 Kilogramm Gold angekommen. Muſſolini in venedig 88 Mailand, 5. Aug. Mufſolini. der ſich ſeit einigen Tagen auf ſeinem Som⸗ merſitz in der Romagna aufhält, erſchien am Dienstag vormittag mit ſeinem ſelbſtgeſteuer⸗ ten Flugzeug in Begleitung ſeines Söhnchens Romano unvermutet in Venedig. Vom Flughafen aus begab ſich der Duce in einem Motorboot zum Palaſt Biennale, wo er die Kunſtausſtellung beſichtigte und auch dem deutſchen Ausſtellungspavillon eine Beſuch abſtattete. Nach weiteren Beſichtigungen be⸗ gab ſich Muſſolint am ſpäten Nachmittag mit 833 ſeinem Flugzeug nach Riccione zurück. eruſalem haben geſtern britiſche Flug⸗ * gebich Det schen Gang ſchedu durch f dug dung g ſonderz ö Aale Dau Laufen 1 Ach 90 deer fir N hen nit uz Oroß medal f hal, 2 161 0 it; brach die ni, das ein gen jeden nö n derdigkeit bohren, auch den b di mi⸗ dis gegen als 0b infeiftgen Masch kinſptug es Aus⸗ lögecnb, mt. öl dung aus he Flug Städten en. Die Mieder⸗ . ut nuch. Taans⸗ Nöſchtitt daeberde ie Le I gierung U Ne⸗ . Zid⸗ griechi⸗ ſniſter⸗ ing daß ſtemdet chte e Kul- 1 wild iibutg ſchichte r diet 1 ö l. 10185 ld — brachte Berlin 1936 ——— n een — Xl. OIYMPISeHE SPIELE 1.-16. August umme mmm IHE Jeſſe Owens drilte Goldmedaille der vierle Welkkampftag der XI. Aympiſchen Spiele— Amerikaniſche Leichtathleten holen die Goldenen Medaillen im Diskuswurf, Flabhochſprung und 200 Meler⸗-Laufen— Engländerſieg im 50 Rm.-Gehen Forſſehung des Fußball- und hocken ⸗-Turniers— Obli. hand Das Hockey⸗Turnier geſtaltete ſich am Mittwoch beſonders intereſſant, da zum erſten Male auch die Inder, die Olympiaſieger von Amſterdam und Los Angeles, in den Kampf eingriffen. Sie trafen vor faſt 4000 Zuſchauern auf dem Hauptplatz des Hockey⸗ Stadions mit Ungarn zuſammen, das natür⸗ lich gegen die Aſiaten keine Chance hatte. Ver⸗ halten ſpielend ſiegten die Inder mit 4:0 (2:0). Im zweiten Spiel der Gruppe A be⸗ wieſen die Japaner gegen USA., daß ſie bei ihren Trainingsſpielen gegen deutſche Mann⸗ ſchaften viel gelernt haben. Die Japaner ſieg⸗ ten ſicher mit 5:1(2:0). Zum modernen Fünfkampf wurde am Mittwoch das Schwimmen erledigt. Der Erſte im Geſamtklaſſement, Oblt. Hand⸗ rick⸗Deutſchland, war auch hier ausgezeichnet in Form und hielt ſeinen Rang ſicher mit ins⸗ geſamt 19% Punkten vor Oblt. Thofelt⸗Schwe⸗ den(23) und Lt. Leonard⸗II SA.(32 P.). Beſonders zeichnete ſich beim Schwimmen Lt. Lemp⸗Deutſchland aus, der dieſe Konkurrenz (800 Meter⸗Freiſtil) in 415.4 Min. vor Orban⸗Ungarn(4:23.4) u. Thofelt(4:84. 9) gewann. Ct. Lemp ſchaffte ſich dadurch vom 11. auf den 6. Platz in der Geſamtwertung vor. Vierter im Schwimmen wurde Ufz. Bramfeld⸗ Deutſchland. Er kam damit dom 28 guf den 15. Platz. Die Fünfkämpfer ha⸗ ben jetzt noch als letzte Uebung den Gelände⸗ lauf zu abſolvieren. Gewichtheben und Fechten. Entſcheidungen gab es am Mittwoch auch im Gewichtheben der Mittelgewichtsklaſſe und im Florett⸗Fechten der Frauen. Beim Gewichtheben errangen Rudi Ismayr, der Sieger von 1982, die Silberne und Wagner⸗Eſſen die Bronzene Medaille. Olympiaſieger 1936 wurde der Aegypter Tou⸗ nh. Im Frauen ⸗Florett⸗Einzel⸗ Fechten erwies ſich die Ungarin Frau Ilona Schacherer⸗Elek ihren großen Gegnerinnen He⸗ lene Mayer⸗Deutſchland und Ellen Preiß⸗ Oeſterreich überlegen. Frau Schacherer wurde Olympiaſiegerin, Helene Mayer belegte den zweiten Platz vor ihrer Bezwingerin von Los Angeles, Ellen Preiß. Im Florett⸗Einzelfechten der Männer wurden am Mittwoch die Vor⸗ und Zwiſchenrunde durchgefochten. Aus der Vor⸗ runde kamen erfreulicherweiſe alle drei Deut⸗ ſchen— Casmir, Heim und Eiſenecker— in die Zwiſchenrunde. Altmeiſter Erwin Casmir dabei ſogar ohne jede Niederlage mit ſechs Siegen in ſeiner Gruppe. Am ſpäten Dienstagabend holte ſich Italien im Mannſchafts⸗Florett⸗FJechten die Goldene Medaille vor Frankreich, Deutſchland und Oeſterreich. Das Freiſtil⸗Ringen iſt abgeſchloſ⸗ ſen. Deutſchland, das ſich zum erſten Male daran beteiligte, ſchnitt mit einer ſilbernen u. zwei bronzenen Medaillen dabei recht gut ab. Wolfgang Ehrl holte im Leichtgewicht hinter Karpati⸗Ungarn die Silberne, Herbert und Siebert gewannen im Bantam⸗ bezw. Schwer⸗ gewicht bronzene Medaillen. Der vierte Wettkampftag der XI. Olympi⸗ ſchen Spiele war in der Leichtathletik ein Glanztag der Amerikaner. Von vier Ent⸗ ſcheidungen ſicherten ſie ſich drei und zwar durch Jeſſe Owens den 200 Meter⸗-Lauf, durch Meadows den Stabhochſprung und durch Carpenter den Diskuswurf. Der Erfolg der Amerikaner wurde dadurch noch be⸗ ſonders groß gemacht, daß auch die Silber⸗ Medaillen durch Robinſon im 200 Meter⸗ Laufen und durch Dunn im Diskuswerfen für USA errungen wurden. Die vierte Ent⸗ ſcheidung der Leichtathletik gewann der eng⸗ liſche 50 Kilometer⸗Geher Whitlock, der da⸗ mit Großbritannien zu ſeiner erſten Gold⸗ medaille bei dieſen Olympiſchen Spielen ver⸗ half. Der Tag im wieder von 100 000 Zuſchauern beſetzten Reichsſportfeld— auch der Führer war mit ſeinem Stabe wieder anweſend— als erſte Entſcheidung das Diskuswerfen. Die Amerikaner Carpenter und Dunn verwie⸗ ſen mit Würfen von 50,48 Meter und 49,36 Meter den Italiener Oberweger, der es auf 49,23 Meter brachte, auf den dritten Platz. Un⸗ ſer deutſcher Weltrekordmann Schröder war nicht in beſter Form und belegte hinter Sorlie⸗ Norwegen(48,77 Meter) mit 47,93 Meter nur den fünften Platz. Schröder hatte ſogar große Mühe, überhaupt in die Entſcheidung zu kom⸗ men. Die beiden anderen deutſchen Vertreter, Hilbrecht und Fritſch, waren ſchon vorher ausgeſchieden. Der Schwede Harald Anderſon war immer noch verletzt und kam über die Ausſcheidung nicht hinaus. Im 200 Meter⸗Lauf, der zweiten Entſcheidung des Tages, holte ſich Jeſſe Owens ⸗ us A ſeine dritte Gold⸗ medaille in der Olympia⸗Rekordzeit von 20,7 Sek. vor ſeinem Raſſegenoſſen Robinſon (21,1) und dem Holländer Oſendarp(21,3). Das 50 Kilometer⸗Gehen geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für den Engländer Whitlock, der die Strecke in 4:30:41 Std. zurücklegte und dabei den bekannten Schweizer Weltrekordgeher Schwab um faſt zwei Minuten(4:32:09, Std.) hinter ſich ließ. Dritter wurde Bubenko⸗ Lettland. Der Deutſche Bleiweiß hielt ſich ausgezeichnet und belegte in 4:36:48,4 Std. den ſechſten Platz. Ueber fünf Stunden zog ſich die Entſcheidung im Stabhochſprung hin. Mit erbitterter Leidenſchaft kämpften Meadows⸗ USA, Niſhida⸗Japan, Oe⸗Japan und Sefton⸗USA um jeden Zentimeter. Als Sieger ging ſchließlich Meadows mit 4,35 Meter aus dem ſpannenden Kampfe hervor. Niſhida, Oe und Sefton trugen dann einen über eine Stunde dauernden Stichkampf um die Plätze aus. Das Ergebnis: 2. Niſhida und Oe je 4,25 Meter(Stichkampf je 4,15 Meter), 4. Sefton 4,25 Meter(im Stichkampf unterlegen). Vor⸗ und Zwiſchenläufe gab es für die 80 Meter⸗Hürden der Frauen, 110 Meter⸗Hürden der Männer und 1500 Meter. Bei den Frauen ſetzten ſich die beiden Deutſchen Steuer und Eckert für die Entſcheidung durch. Frau Le Viſeur ſchied ſchon in ihrem Vorlauf aus. In den ſechs Vorläufen zu den 110 Meter⸗Hürden der rick führt weiter im modernen Fünfkampf Männer brachte ſich Welſcher nicht zur Geltung, dafür kam Wegener hinter Forreſt Towns im 5. Vorlauf in die Zwiſchen⸗Entſcheidung. Für die Zwiſchenläufe der 1500 Meter qua⸗ lifizierte ſich aus Deutſchland Böttcher und Schaumburg, während Mehlhoſe ausfiel. Das Fußball⸗Turnier wurde mit zwei Spielen im Poſt⸗ und Momm⸗ ſen⸗Stadion vor 6000 bzw. 5000 Beſuchern fortgeſetzt. Im Spiel zwiſchen Oeſterreich und Aegypten ſiegten die Oeſterreicher etwas über⸗ raſchend mit 3:1(2:0) und bei Polen gegen Ungarn im Poſt⸗Stadion blieb Polen ſehr ſi⸗ cher mit 3:0(2:0) über Ungarn erfolgreich. Po⸗ len und Oeſterreich müſſen nun am Samstag wieder antreten und zwar die Polen gegen den Sieger aus Großbritannien gegen China und die Oeſterreicher gegen den Gewinner des Kamp⸗ fes Peru gegen Finnland. Owens ſiegk auch über 200 meler Oſendary wieder ſchnellſter Weißer Die dritte Entſcheidung des Nachmittags brachte dem Amerikaner Jeſſe Owens die dritte Goldmedaille. Er gewann den 200 Meter⸗Lauf glatt in der neuen olympiſchen Rekordzeit von 20.7 Sekunden vor ſeinem ſchwarzen Landsmann Robinſon(21.1) und dem Holländer Oſendarp. der ſich damit wieder als der ſchnellſte Weiße erwies. Schon Ausgangs der Kurve lag Owens mit Vorſprung an der Spitze vor Robinſon und Oſendarv. Federleicht raſte Owens dem Ziel entgegen, ſchwerfällig, wenn auch ſchnell, läuft Robinſon hinter ihm über die Ziellinie. Oſen⸗ darp wird in 21.9 Sekunden knapp Dritter vor dem Schweizer Hänni. Wie unerhört ſcharf das Rennen war, beweiſt die neue olympiſche Rekordzeit des Negers von 20,7 Sekunden, bei der ſpürbaren Kühle eine außerordentliche Leiſtung des dunklen Lauf⸗ phäromens. Mit drei Goldmedaillen iſt Owens bisher der größte Athlet der XI. Olympischen Spiele 1936. der Jührer bei den Kraftſporllern Touni-Aegyplen in Ueberform.— 2 Medaillen für Deulſchland. Die Deutſchlandhalle hatte am Mittwoch Abend ihren großen Tag. Zu den Entſchei⸗ dungen der Schwerathleten im Gewichtheben der Mittelgewichtsklaſſe hatte ſich auch der Führer eingefunden, der gleich ganz hervor⸗ ragende Leiſtungen an der Scheibenſtange zu ſehen bekam. 12,000 Zuſchauer bereiteten dem Führer, der durch ſeinen Beſuch der Arbeit der „ſchweren Männer“ ſein Intereſſe bekundete, ſtürmiſche Huldigungen bei ſeinem Eintreffen. Olympiasieger wurde der Aegypter Tou ni mit 387,5 Kilo, die ſich aus 117,5 kg. im Drücken, 120 im Reißen und 150 kg. im Stoßen zuſammenſetzen. Dieſe Leiſtung im Olympiſchen Dreikampf bedeutet Welt⸗ und Olympiarekord. Tounis zweiter Verſuch im Drücken mit 115 kg. iſt Weltrekord, während der dritte Verſuch mit 117,5 keine Anerken⸗ nung findet, für den Wettbewerb aber gewertet wurde. Mit 352,5 kg. belegten die beiden Deutſchen Ismayhr und Wagner die beiden nächſten Plätze, wobei das leichtere Körperge⸗ wicht zugunſten von Rudi Ismayr entſchied. Ergebnis: 1. Touni⸗Aegypten 387,5(117,5, 120, 150 kg.). Der iſt Jeſſe Owens? Unkerhalkung mil Larry Snyder, dem Mann, der Owens machte Die amerikaniſche Olympia⸗Expedition iſt bekanntlich mit einer großen Schar von Trai⸗ nern nach Berlin gekommen. Einer der be⸗ rühmteſten von ihnen iſt Larry Snyder. Er iſt der Mann, der ſeit mehreren Jahren Jeſſe Owens, den heute ſtärkſten Sprinter der Erde betreut, und der damit ohne Frage den größten Anteil an der Entwicklung des ſchwar⸗ zen Sportsmannes hatte. Jeſſe Owens war von den Vereinigten Staaten für drei Wettbewerbe gemeldet wor⸗ den: 100 m. 200 m und Weitſprung. Kaum ein anderer Wettkämpfer iſt in gleich ſchwere Wettbewerbe geſchickt und derart beanſprucht worden. Die Amerikaner waren aber davon überzeugt, daß Owens unbedingt die Mög⸗ lichkeit hat, nicht nur eine Goldmedaille, ſon⸗ dern ſogar mehrere zu gewinnen Dem Vorbilde mancher Trainer war auch Larry Snyder gefolgt: Er batte das Olym. viſche Dorf verlaſſen und wohnte außerhalb Täglich trainierte er mit ſeinen Schützlingen. Auf verſchiedenen Plätzen im Olympiſchen Dorf und im Olympiſchen Schwimmſtadion, je nachdem, wie es die Verhältniſſe ergeben Bei einem Beſuche Larry Snyders kam die Unterhaltung natürlich darauf, wie Snyder an dieſen wirklich wundervollen Athleten heran- gekommen ſei. Und da erfuhr man, daß Jeſſe Owens ſchon im Alter von 16 Jahren eine ganze Reihe von Schulmeiſterſchaften nach ſchwerſtem Kampfe gewann und ſich dabei außerordentlich auszeichnete. So hat er ſchon als Sechszehnjähriger im Weitſprung 7 m erreicht und dieſe Leiſtung dann bis auf den heutigen Tag um rund einen Meter verbeſ⸗ ſert. Jetzt iſt Jeſſe Owens 22 Jahre alt. Bei einer Größe von knapp 1.80 m hat der ſehr ſchmale und feingliedrig ausſehende Neger doch ein Gewicht von 166 Pfund. Snyder war der Meinung, daß Owens durch die ſtarke Inanſpruchnahme keineswegs überanſtrengt werden wird. Er hat im Jahre 1935 eine derart lange Reihe von ſchweren Kämpfen mit ſo großem Erfolg beſtritten, daß damit die Frage, ob er die Olympiſchen Wettbewerbe in drei Diſziplinen durchhalten könnte. eindeutig entſchieden iſt. Snyder meinte bei aller Sachlichkeit und Zurückhal⸗ tung, daß es durchaus möglich wäre, daß Owens drei Goldmedaillen gewinnt. Nur eine Einſchränkung macht er, er erklärte „Wenn wir das ſchlechte Wetter behalten mit dem täglichen Regen und der kühlen Luft, dann ſteht es ſchlecht um Owens. Owens braucht unbedingt Sonne. Am beſten iſt große Hitze für ihn.“ Die Leſer werden ſich erinnern, daß der Neger zu Beginn der Leichtathletikzeit längere Zeit pausierte, und daß man vorübergehend ſo⸗ gar berichtete, er ſei nicht in Form. Snyder erklärte dazu. daß Owens ſeit März täglich trainiert habe. Allerdings wurde dieſes Trai⸗ ning. das bei jedem Wetter und abſolut re⸗ gelmäßig durchgeführt wurde, nie über 45 Minuten ausgedehnt und ſtets auf Schnellig⸗ keit und Höchſtleiſtung eingeſtellt. Gym⸗ naſtiſche Uebungen, wie ſie in anderen Län⸗ dern die Grundlage des Trainings bilden, ka⸗ men für den Neger nie in Frage. Wenn tech⸗ niſche Unterweiſungen notwendig waren, ſo erſtreckten ſie ſich auf Kleinigkeiten, um ſeinem Stil den letzten Schliff zu geben. Jeſſe Owens mit ſeinen 22 Jahren iſt jetzt noch Mitglied der Hochſchule Ohio. Er hat die Abſicht, Sportlehrer zu werden und muß noch 2. Ismayr⸗Deutſchland 352,5 102,5, 142,5). 8. r 852,5(97,5, 112,8, 142,5). 4. Hangel⸗Oeſterreich 342,5(95, 110, 137,5 fg.) 5. Kratkowſki⸗ USA. 387,5(95, 107,8, 185) (107,8, 6. Valla⸗Oeſterreich 385(102,5, 102,8, 180). Die Sieger im Freiſtil-Ringen Drei Medaillen für Deutſchland Bantamgewicht: 1. Zombori⸗Ungarn, 2. Flood⸗ USA., 3. Job. Herbert⸗Deutſchland.— Federgewicht: 1.& Pihlajamäki⸗Finnland. 2. Millard⸗ASA., 3. Joenſſon⸗Schweden.— Leicht⸗ gewicht: 1. Karpati⸗Ungarn, 2. Wolfgang Eh rl-Deutſchland, 3. H. Pihlajamäki⸗Finnland. — Weltergewicht: 1. Lewis⸗AS A., 2. Anderſſon⸗ Schweden, 3. Schleimer⸗Kanada— Mittelge⸗ wicht: 1. Poilvé⸗Frankreich. 2. Voliva⸗U SA., 3. Kirecci⸗Türkei.— Halbſchwergewicht: 1. Fri⸗ dell⸗Schweden, 2. Neo⸗Eſtland, 3. Erich Sie⸗ bert⸗Deutſchland.— Schwergewicht: 1. Palu⸗. einige Jahre ſtudieren, bis er die letzten Exa⸗ men hinter ſich gebracht hat. Auf dieſe Weiſe behält die Univerſität in ihm die ſcharfe Waffe für alle amerikaniſchen und internationalen Auseinanderſetzungen. Owens ſelbſt iſt bei aller Schwierigkeit der Farbenfrage in den Vereinigten Staaten in der amerikaniſchen Mannſchaft ſehr beliebt. Jeder Amerikaner, der mit deutſchen Preſſe⸗ leuten in Berührung kommt, muß es ſich gefal⸗ len laſſen, daß man ihn nach den Ausſichten der amerikaniſchen Mannſchaft überhaupt fragt. So ging es auch Snyder. Dieſer war der Meinung, daß Amerika tatſächlich noch nie eine derart ſtarke Mannſchaft in Olympiſche Wettkämpfe ge⸗ ſchickt habe wie 1936; jedenfalls ſei dieſe Mann⸗ ſchaft weſentlich ſtärker als die Vertretung von 1928 in Amſterdam. Als einen der beſten Läu⸗ fer überhaupt bezeichnete er den 800 an⸗-Läufer Woodruff— ebenfalls ein Neger! Faſt ſpin⸗ deldürr, aber mit ungeheuren Laufbeinen. Woodruff iſt erſt 19 Jahre alt und wird erſt ſeit einem Jahre ſcharf für Rennen trainiert. Als Schüler hat er, genau wie Owens, eine ausgezeichnete Laufbahn durchgemacht. Jetzt iſt er unbedingt an die Spitze der amerikaniſchen Mittelſtreckler zu ſetzen. Snyder meint, daß Woodruff in der Lage ſein würde, die 800 m in 1:46 zu laufen. Im großen ganzen hat ja Snyder bisher mit ſeiner Anſicht auch Recht behalten. Zum Schluß war noch etwas über die ameri⸗ kaniſche 4 mal 100 m Staffel zu erfahren, die 1928 und 1932 Deutſchlands ſchärfſter Geg⸗ ner war. Amerika kommt diesmal mit vier neuen und friſchen Leuten; Methcalfe, Wykoff, der 1928 und 1932 dabei war, und Owens werden keineswegs in der Staffel laufen; ſie bleiben friſch für die Einzelwettkämpfe. Die Staffelläufer ſind nach der Meinung Snyders ſo ſtark, daß ihnen der Sieg auch diesmal gu⸗ fallen wird. Und zwar haben ſie nach der Meſ⸗ nung des Mannes, der es ja wiſſen muß, die Wechſeltechnik ſo ausgebildet, daß ſie beim Wech⸗ ſel tatſächlich keinen Zentimeter verſchenken. —— — e ee * — 8 2 6 4 1 N N= ee eee cr e . Da . e ee FF. — r 2 „„SCCCCC 0 — . ——— 1 —— rr —— K T ͤ—— 8—— ſalu⸗Eſtland. 2. Klapuch⸗Tſchechoſlowakei, 3. Nyſtröm⸗Finnland Länderwertung: 1. USA. 9 Punkte, 2. Un⸗ garn 6 Pkte., 3. Schweden 6 Pkte., 4. Eſtland 5 Pkte., 5. Finnland 5 Pkte., 6. Deutſchland 4 Pkte., 7. Frankreich 3 Pkte., 8. Tſchechoſlowa⸗ kei 2 Pkte., 9. Türkei und Kanada je 1 Pkt. Carpenker vor Dunn! Das Diskuswerfen der Männer enlſchieden. Als erſte Entſcheidung am Mittwoch wurde das Diskuswerfen der Männer beendet. Wieder waren es die großartigen amerika⸗ niſchen Athleten, die an das Sternenbanner einen neuen Olypmpiſchen Sieg hefteken. Kenneth Carpenter- UAS A. ſiegte im zweiten Durchgang der Entſcheidung mit dem neuen Olympiſchen Rekord von 50,48 Meker. Auch den zweiten Platz holte ſich mit Gordon Dunn, der mit ſeinem bereits im Vorkampf erzielten Wurf von 49,36 Melker lange in Führung lag, ein Amerikaner. Der famos gebaute italleniſche Alhlet Oberweger ſicherke ſich mit 49,23 Meter vor Sorlie-Norwegen mit 48,74 Meter, Schröder-Deutſchland mit 47,93 Meter und dem Griechen Syllks mit 47,75 Meter die Bronze-Medallle. 30 Bewerber waren für dieſe Konkurrenz angetreten, aber nur 13 ſchafften die für den Vorkampf vorgeſehene Windeſtgrenze von 44 Metern. Bereits am Vormitkag war der dritte deulſche Verlreter, Hillbrecht- Königs- berg, der kaum die 40 Meter-Linie überbot, ausgeſchieden, da er nicht die 44 Meter-OQua- liftkationsweite erreichte. Unſer Weltrekord mann Willi Schröder kam im zweiten Durchgang des Vorkampfes auf 47,22 Me⸗ ker und lag damit recht gut im Rennen. Fritſch- Deutſchland konnte ſich nicht für den Endkampf plazieren, dafür gewann Schröder im Stichkampf gegen Bergh. Die ſer Stichkampf ging unter lebhafteſter An⸗ keilnahme der 100 000 Zuſchauer vor ſich. Jeder hatte einen Wurf, Bergh kam als erſter nur auf 46,19 Melker. Mit kaktmäßigen Anfeuerungsrufen machten die Zehnkaufende von Juſchauern unſeren Mann auf das auf⸗ merkſam, was man von ihm erwarkeke. Schröder ſchaffte es, 47,64 Meter weit flog die Scheibe, der Deulſche war im Endkampf. In der Enkſcheidung wurde Schröder zwar von Wurf zu Wurf beſſer, aber er fand nicht die richtige Flugbahn Immer wieder ſcheiterte der Deukſche an der 48 Meker-⸗ Marke. Außer Schröder konnte im End- Rampf nur noch Carpenter ſeine Leiſtung ſteigern. Oblt. Handrick führt! Der Skand des Modernen Fünfkampfes nach vier Uebungen. Die Teilnehmer am Modernen Fünfkampf hatten am Mittwoch im Olympia⸗Schwimm⸗ ſtadion ihre vierte Uebung, das 300 Meter⸗ Freiſtil⸗Schwimmen, zu bewältigen. Es ge⸗ lang dabei dem Deutſchen Lt. Lemp die beſte Zeit des Tages zu erzielen und ſich in der Ge⸗ ſamtwertung vom 11. auf den ſechſten Platz vorzuſchieben Einen harten Kampf im Schwimmen lieferte ihm der Ungar von Orban, der nur um 8 Sekunden geſchlagen blieb. Der bisher an erſter Stelle liegende deutſche Oblt. Handrick konnte ſeine führende Poſition mit einen, achten Platz im Schwimmen vertei⸗ digen. Auch Oblt. Thofelt⸗Schweden und Lt. Leonard⸗usA konnten ſich mit einem dritten bzw. ſechſten Platz hinter dem Deutſchen in der Spitzengruppe behaupten. Auch der dritte deutſche Vertreter Bramfeld konnte ſich durch eine gute Leiſtung im Schwimmen um einige Plätze verbeſſern. Er liegt nunmehr auf dem 15. Rang. In der Mittelgruppe vom 4. bis 12. Platz haben ſich nur geringe Veränderun⸗ gen ergeben. Nicht mehr angetreten zu dieſem vierten Wettkampf ſind der Grieche Baltotzi und Hauptmann Baumann-⸗Schweiz. Der Stand nach 4 Uebungen. 1. Oblt Handrick⸗Deutſchland 1975 zunkte, 2. Thofelt⸗Schweden 23½ P., 3. Lt. Leonard⸗USA 32 P., 4. Lt. Orban⸗Ungarn 39% P., 5 Oblt. Abba⸗Italien 40% P., 6. Let. Lemp⸗Deutſchland 44 P., 7. Lt. Bartha⸗ Ungarn 547 P., 8. Hptm. de le Court⸗Belgien 56% P., 9. Lt Starbird⸗US A 60 P., 10. Oblt. Weber⸗US A 60% P., 11. Oblt. van Geen⸗ Holland 73½ P., 12. Lt. von Boisman⸗Schwetz 737% P., 13 Hpim Kettunen⸗Finnland 75 P., 14 Lt. Gyllenſtierna⸗Schweden 78 ½ P., 15. Un⸗ teroff. Bramfeld⸗Deutſchland 79 Punkte. ſchacherer⸗Elek vor h. Mayer Nach hartem Kampf fiel am Mittwoch abend im Kuppelſaal des Reichsſportfeld⸗Forums die Entſcheidung im Florettfechten für Frauen. Die Ungarin Hlona Schacherer⸗ Elek ſiegte vor der Deutſchen Helene Mayer und der Olympiaſiegerin von Los Angeles. Ellen Preis ⸗Oeſterreich. Aympiſcher Wellkampf-Kalender 6. Tag, Donnerstag, 6. Auguſt: 9.00 Uhr Moderner Fünfkampf, Geländelauf Golfplatz Wannſee Schnellfeuer⸗Piſtolenſchießen Wannſee Florett⸗Einzelfechten Turnhalle 9.30„ Segeln Kiel 10.30„ Leichtathletik: 400 m⸗Vorläufe Olympiſches Stadion Dreiſprung. Ausſcheidung Olvmvpiſches Stadion Speerwerfen, Ausſcheidung Olympiſches Stadion 11.00„ Griechiſch⸗römiſch Ringen, Vorkämpfe Deutſchland⸗Halle 14.00„ Polo⸗Ausſcheidungsſpiele Polofeld 5 15.00„ Leichtathletik: 110 m⸗Hürden, Zwiſchenläufe Olympiſches Stadion a 400 m-⸗Vorläufe Olympiſches Stadion Speerwurf, Vorkampf und Entſcheidung Olympiſches Stadion 16.15„ 1500 m, Entſcheidung Olvmpiſches Stadion 16.30„ Dreiſprung. Vorkampf und Entſcheidun⸗ Olympiſches Stadion 7 30„ 80 m⸗Hürden. Frauen, Entſcheidung Olvmviſches Stadion 1745 110 m⸗Hürden, Entſcheidung Olvmpiſches Stadion 18.50„ Finniſche Turnvorführungen Olympiſches Stadion 15.00„ Schnellfeuer⸗Piſtolenſchießen Wannſee Florett⸗Einzelfechten. Entſcheidung Turnhalle 16.0%„ Handball⸗Ausſcheidungsſpiele Berliner Plätze 16.30„ Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele Hockev⸗Stadion Fußball⸗Ausſcheidungsſpiele, 1. Runde Berliner Plätze Handball⸗Ausſcheidungsſpiele Berliner Plätze 18.00„ Radfahren, 1000 m⸗Malfahren, Vorläufe Rad⸗Stadion 4000 m⸗Verfolgungsrennen, Vorläufe Rad⸗Stadion 19.00„ Ringen griechiſch-römiſch, Vorkämpfe Das Juzball-Turnier Polen ſchlägk Ungarn 3ꝛ0(2:0)— Oeſterreich beſiegt Aegypten 3:1(2:0). Das überraſchende Ausſcheiden der Schwe⸗ den im Kampf gegen die Japaner hat eine Steigerung des Intereſſes an den Vorrunden⸗ ſpielen des Olympiſchen Fußballturniers be⸗ wirkt. So fanden ſich im Mommſen⸗Stadion das Schauplatz des Spiels Oeſterreich gegen Aegypten war, annähernd 5000 und im Poſt⸗ ſtadion bei Polen gegen Ungarn etwa 600 Zuſchauer ein. Bei Oeſterreich⸗Aegypten gab es einen nicht ganz erwarteten 3:1(2:0)⸗Sieg der Oeſter⸗ reicher, bei Polen— Ungarn ſetzten ſich die Po⸗ len ſicher mit 3:0(2:0) durch. Oeſterreich trifft nun am Samstag auf den Sieger des Spiels Peru— Finnland. Polen wird es mit dem Sieger aus Großbritannien China zu tun bekommen. Der Kampf wird ebenfalls am Samstag im Poſtſtadion ausgetragen werden Heſterreich-Aeguplen 3:1[2:0 Das überaus ſchnelle Spiel ſah zunächſt die ſchneidig angreifenden Aegypter etwas im Vorteil. doch bereits in der 4. Minute konnte der öſterreichiſche Mittelſtürmerx Steinmetz, der einen an die Latte geſchoſſenen Ball ein⸗ köpfte, den erſten Treffer erzielen. Schon nach weiteren zwei Minuten hieß es durch einen Kopfball des Halbrechten Laudon 2:0 für Oeſterreich. Die Aegypter bemühten ſich nun ſehr eifrig, die Deckung der Oeſterreicher zu überwinden. wobei ſie ſehr oft in die Nähe des gegneriſchen Tores kamen. Aber das über⸗ triebene Innenſpiel der Männer vom Nil ver- hinderte jeden zählbaren Erfolg. obwohl gut⸗ Gelegenheiten zur Genüge vorhanden waren. Nach dem Wechſel ſetzte leichter Regen ein, der die Raſenfläche ſchlüpfrig machte In der 67. Minute hatte Steinmetz. der einen Stellungswechſel vorgenommen hatte, das Glück, daß der ägvptiſche Torhüter ſeinen Flankenball ins eigene Tor gleiten ließ. Da⸗ mit war der Kampf entſchieden. Die Oeſter⸗ reicher blieben bis zum Schluß überlegen konnten aber den ägyptiſchen Ehrentreffer von Sakr nicht verhindern. Polen— Ungarn 3:0(2:0) Ungarn hatte Platzwahl und entſchied ſich. mit dem Wind im Rücken gegen die Sonne zu ſpielen. Der immer ſtärker werdende Wind beeinträchtigte die Richtung der Schüſſe, doch ließen ſich dadurch die Polen nicht beirren. Schon in der 13. Minute erzielten ſie durch ihren Halblinken God das erſte Tor. Nach weiteren 12 Minuten glückte den Polen nach einem Fehler des rechten Vepteidigers der Maavaren der zweite Erfolg. Auch diesmal war God wieder der Torſchütze. Nach dem Wechſel wurden die Ungarn ziemlich lebendig. die Unſicherheit der Stürmer im Schießen ließ aber alle Chancen verpuffen. In der 17. Minute erlitt der ungariſche Halblinke Berczes bei einem Zuſammenprall mit einem polni⸗ ſchen Spieler einen ſtarken Bluterguß im Knie und mußte vom Platze getragen werden. Das Spiel wurde nun ziemlich hart. In der 44. Minute war dann der Linksaußen Wodarz für Polen zum dritten Male erfolgreich. Mit 3:0 für Polen endete der Kampf. Die Polen waren die beſſeren und erfah⸗ reneren Fußballer, beſonders ragte das Schluß⸗ dreieck durch ſichere Abwehrarbeit. gegen die ſich die zögernden ungariſchen Stürmer nie durchſetzen konnten. hervor. Imei Hocken-öpiele Indien ſchlägt Ungarn 4:0(2:0). Japan beſiegt uS A mik 5:1(2:0). Am Mittwoch wurden im Olympiſchen Hockey-Turnier auch die erſten Ausſchei⸗ dungsſpiele der Gruppe A ausgetragen. In dieſer Gruppe ſtehen bekannklich Indien, Ja- pan, Ungarn und USA. Im Reichsſporkfeld⸗ Skadion ſpielten zunächſt die Mannſchaften von Japan und uS A. Die Japaner erran- gen dabei einen überaus ſicheren 5:1(210) Sieg. Indien gab der Elf Ungarns mik 4:0 (2:0) ebenfalls überzeugend das Nachſehen. Die Tabelle der Gruppe A Spiele Tore Punkke 1. Indien 1 4:0 2:0 2. Japan 1 521 2:0 J. U. S. A. 1 15 0˙2 4. Ungarn 1 0:4 0·2 Ueu anerkannte Leichlathlelik- Weltrekorde Mit Willi Schröders 53.10 m im Diskuswerfen Der Regel- und Rekord⸗Ausſchuß des Inter⸗ nationalen Leichtathletik⸗Verbandes(JAA) trat in Berlin unter dem Vorſitz des Ungarn Stankovits zu einer Arbeits⸗Tagung zuſam⸗ men. Recht unterſchiedlich waren die Anſich⸗ ten über die Anerkennung von Rekorden, die mit Rücken⸗ oder ſtarkem Seitenwind erzielt wurden. Von dem deutſchen Vertreter, Dr. Ritter von Halt, wurde in einem ausführ⸗ lichen Bericht der Antrag geſtellt, daß ſelbſt Beſtleiſtungen, die bei einer Windſtärke von weniger als eineinhalb Sekundenmeter auf⸗ geſtellt würden, keine Anerkennung mehr fin- den dürften. Schließlich faßte der Regel⸗Aus⸗ ſchuß den Beſchluß, in Zukunft keine Rekorde mehr zu beſtätigen, die bei irgendwelchen Rük⸗ ken⸗ oder Seitenwinden auf gerader Bahn ge⸗ ſchaffen wurden, ganz gleich, ob es ſich dabei um Zeiten, Weit⸗ oder Dreiſprung⸗Ergebniſſe handelt. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand die An⸗ erkennung der vorgeſchlagenen Weltrekorde, von denen dreizehn vorerſt beſtätigt wurden Deutſcherſeits befindet ſich Schröders Diskus⸗ wurf von 53,10 Meter unter den anerkannten Weltbeſtleiſtungen, die im einzelnen aufgeſtell! wurden von: 220 Pards: Jeſſe Owens(USA) 20,3 Sek. 8*— N 220 Dards Hürden: Jeſſe Owens (USA) 22,6 Sek. 1 5 1 —— 8 ———— 300 Yards: Kovacſ⸗Ungarn 30,0 Set. 20 Kilometer⸗Lauf: Juan Zabala⸗ Argentinien 1:04:00,2 Std. 25 Meilen⸗Lauf: 2:26:10,8 Std. 2 Stunden⸗Lauf: 34.435 Kilometer. Diskuswerfen: 53.10 Meter. Speerwerfen: land 76.66 Meter. Kugelſtoßen(beidarmig): Dr. Daranyi⸗ Ungarn 29,46 Meter. Weitſprung: Jeſſe Owens(USA) 8,12 Meter. Dreiſprung: Patr. Metcalfe⸗Auſtralien 15,78 Meter. Stabhochſprung: 4,39 Meter. Eingeſtellte Weltrekorde wurden in vier Wettbewerben vermerkt und zwar 100 Me⸗ ter⸗Lauf: Peacock⸗US A, Berger⸗Holland und Ralph Metcalfe⸗USA alle 10,3 Sek. 100 Mards: Jeſſe Owens⸗USA 9,4 Sek. 110 Meter⸗ Hürden: Moreau⸗ USA 14,2 Sek. 120 Pards⸗ Hürden: Moreau⸗U SA, Meere⸗USA, Cooper⸗U SA alle 14,2 Sekunden. Fanelli⸗ Italien Ribas⸗Argentinien Schröder⸗Deutſchland Matti Järvinen⸗Finn⸗ Keith Brown⸗USA Ehemalige Aympiaſieger im Berliner Rathaus empfangen. Berlin, 5. Aug. Es war in der Tat, wie Ritter von Halt ſagte, eine glückliche Idee, die Männer, die einſtmals olympiſche Ehren für ihr Vaterland errangen, anläßlich 5 11. Olympiade in Berlin zuſammenzuru⸗ en. Es ſei ihm unmöglich, all die Namen derer zu nennen, die hier vertreten ſeien. Er grüße ſie ſymboliſch in der Perſon des griechiſchen Marathon⸗Siegers von 1896, des Trägers der erſten Goldenen Olympia⸗Medaille. Als be⸗ ſonders frohe Erinnerung möge allen Anwe⸗ ſenden ein Filmſtreifen dienen, der in kurzen Ausſchnitten durch die Olympiſchen Spiele von Chamonix, Amſterdam und Los Angeles führe. In der Tat brachte der Film viele Erinne⸗ rungen und Eindrücke für die Olympiaſieger vergangener Zeiten. Vor ihren Augen rollten noch einmal die Kämpfe vorüber, an denen ſie ſelbſt teilgenommen haben. Den Abſchluß bil⸗ dete ein von unſeren amerikaniſchen Gäſten mitgebrachter Bildſtreifen von den Vorberei⸗ tungen der amerikaniſchen Mannſchaft zu den Olympiſchen Spielen 1936 und ein kurzer Ab⸗ 155 der Winterſpiele in Garmiſch⸗Partenkir⸗ hen. Zu dem anſchließenden zwangloſen Beiſam⸗ menſein im großen Feſtſaal erſchienen auch der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees Graf Baillet⸗Latour und zahlreiche Mitglieder des JOck., Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten ſowie Generalſekretär Dr. Diem. Graf Baillet⸗ Latour brachte in ſeiner Anſprache zum Aus⸗ druck, daß es den alten Olympiaſiegern, die Ruhm und Erfolg gekannt hätten, zu danken ſei, daß die Spiele heute ſo volkstümlich ge⸗ worden ſeien. Noch lange Zeit blieben die Sieger aus elf olympiſchen Wettkämpfen zu⸗ ſammen, um, oft nach jahrelanger Trennung, der Stunden zu gedenken, in denen ſie im Kampf um den olympiſchen Lorbeer ihrem Va⸗ terlande dienten. Das Pferd in der Geſchichle Aſiens Ein vlympiſcher Feſtvortrag Spen Hedins. DB. Berlin, 5. Aug. Aus der Fülle der vielen olympiſchen Veranſtaltungen ragt eine kleine Feierſtunde hervor, zu der ſich am Mittwoch vormittag im großen Feſtſaal der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften ein auserleſener Zuhörerkreis verſammelt hatte. Der ſchwediſche Forſcher Sven Hedin hielt hier einen Vortrag über die Rolle des Pferdes in der Geſchichte Aſiens. aeg dene und Mitglieder des JOͤK. und des Oc. nter Führung von Exzellenz Lewald und Genergl⸗ ſekretär Diem wohnten der feſtlichen Veräli⸗ ſtaltung bei. Sven Hedin erzählte von dem Urſprung des aſiatiſchen Pferdes und wie es in dem größten Teil unſeres Kontinents durch die Jahrhun⸗ derte hindurch treuer Begleiter des Menſchen geweſen ſei. Aſien ſei von den verſchiedenen Völkern ſtets„im Sattel“ erobert wor⸗ den. Am Schluß ſeines Vortrags ſchilderte der greiſe Forſcher, wieviel er bei ſeinen Ent⸗ deckungsreiſen in Aſien den Pferden zu ver⸗ danken habe, die ihm immer treue Begleiter geweſen ſeien und kündigte an, daß er über die Rolle des Pferdes in der Geſchichte Aſiens und in ſeinem eigenen Leben ein beſonderes Buch ſchreiben werde, das dem Andenken der großartigen 11. Olympiſchen Spiele in Berlin 1936 gewidmet werden ſoll. Peru beglückwünſchk den Führer 88 Berlin, 5. Aug. Aus Anlaß der Er⸗ öffnung der XI. Olympiade in Berlin hat der Präſident von Peru, General Benavides, dem Führer und Reichskanzler Glückwünſche der peruaniſchen Regierung und Nation für Deutſchland übermittelt, für die der Führer im Namen des deutſchen Volkes auf telegraphiſchem Wege herzlich gedankt hat. Verner March zum Profeſſor ernannt §8S Berlin, 5. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern Dr. Frick dem Schöpfer der olympiſchen Bauten auf dem Reichsſportfeld. Architekten Werner March, den Titel Profeſſor verliehen. Der Führer und Reichskanzler hat dem Staatsſekretär des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſteriums des Innern Pfundtner aus Anlaß des 55. Geburtstages ſein Bild im ſil⸗ 0 Rahmen mit den beſten Wünſchen über⸗ mittelt. Empfänge beim Führer 88 Berlin, 5. Aug. Der zu den olympi⸗ ſchen Spielen in Berlin weilende Maharad⸗ ſcha von Tripura ſtattete am Mittwoch vormittag dem Führer und Reichskanzler einen Beſuch ab. Alsdann empfing der Führer und Reichs⸗ kanzler den kanadiſchen Handelsminiſter Eu⸗ ler, der ſich zu deutſch⸗kanadiſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen in Berlin aufhält. Berlin, 5. Aug. Der Führer und Reichskanzler empfing heute vormittag den zurzeit zum Beſuch der Olympiſchen Spiele in Berlin weilenden britiſchen ſtändigen Unter⸗ ſtaatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten Sir Robert Vanſittart. 8 3 2 3 2 22 7 7 telegraphiſch N S r 20 ugen lte 3 g benen ſe wlah öl en Gästen i Vurherei, hast z. en Meiſam⸗ en aut det ahmpiſchen bur und feigzhort ten ſowie f Ballet, zum Aus⸗ enn, die zu danlen nlich ge blieben die mpfen zu⸗ Trennung n ſie in ihrem La⸗ ens Hedinz. der Fülle gen ragt er ſich am taal bet melt hatte. eb in hielt Pferdes ſprung des em gtößten Jobrhun⸗ Lenſchen hiedenen ett bor⸗ ſchilberte einen Ent⸗ zu ber⸗ Vegleiter er über te Aſtens deres fire b der Er⸗ in hat bet 95197 aryl ang ind lt die n Volles dankt hal i et d Reid. di. n auf den 010 hat den teublihel net 15 90 dle ahmt 440, ſüwoch i enen Reichs r Eu“ 1 dandel⸗ 11 all 1 15 0 00 gaſele. Spiele 1 gethele 8 — FC Dffenſive auf Madrid verſchoben Paris, 5. Aug. Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur gibt om Mittwoch ein an⸗ ſchauliches Bild über die Lage im Nordgebiet der Natirnaliſten, beſonders in Pamplona, Saragoſſa und Burgos. Alle öffentlichen Einrichtungen ſeien in Betrieb Auf den Stra⸗ ßen herrſche reges Leben und lediglich die zahl⸗ reichen Uniformen der faſchiſtiſchen oder der carliſtiſchen Verbände oder bewaffneter Mili⸗ tärperſonen ließen auf die Creigniſſe im Innern des Landes ſchließen. Allenthalben herrſche freudige Stimmung. Etwa 30 000 Mann ſeien bereits an die verſchiedenen Frontabſchnitte im Süden, Oſten und Weſten abgegangen. Die Zahl derer, über die die Verbände im Norden verfügten, überſteige 100,000 Mann. Dieſe befänden ſich noch in den Ausbildungs- lagern. Die Truppen ſeien lediglich beſtrebt, im Augenblick die Stellungen an allen Frontab⸗ ſchnitten zu halten und den Gegner am Vor⸗ marſch zu hindern. Man höre überdies, daß man den Vorpoſten⸗ kämpfen im Norden Madrids oder an anderen Stellen der Front nicht allzugroße Wichtigkeit beimeſſen dürfe Es handele ſich da nur um ge⸗ ringfügige örtliche Verſchiebungen. Die große Offenſive auf Madrid ſei verſcho⸗ ben worden. General Mola ſei ein vorſichtiger Mann. Die Verbindung mit den Truppen des Generals Franco im Süden ſei noch unvollkom⸗ men. Iwiſchenfälle bei Gibrallar Wie aus Tanger berichtet wird, wurde der britiſche Frachtdampfer„Medon“(5900 Tonnen) beim Paſſieren der Meerenge von Gibraltar durch die Bombenabwürfe eines ſpaniſchen Re⸗ gierungsflugzeuges gefährdet. Vier Bomben fielen in unmittelbarer Nähe des Dampfers ins Meer. Sie galten einem U⸗Boot der Mili⸗ tärgruppe, das jedoch ungetroffen entkam. Zwei britiſche Waſſerflugboote der K⸗Klaſſe, die von Algier nach Gibraltar flogen, wurden von Kriegsſchiffen der ſpaniſchen Regierung be⸗ ſchoſſen, weil dieſe die Flugboote für ſolche der Militärgruppe hielten Der Ueberfall iſt jedoch ohne weitere Folgen geblieben. Rieſenbrand in Cartagena? Aus Liſſabon wird gemeldet, daß der Hauptflottenſtützvunkt der ſpaniſchen Regie⸗ rungsflotte Cartagena angeblich in Flam⸗ men ſtehe. In Liſſabon eintreffende Schiffe wol⸗ len rieſige Feuergarben geſeben und zahlreiche Exploſionen gehört haben. Marxiſtiſche Hetzarbeit in Frankreich Auf der Schlußſitzung der Tagung der franzö⸗ ſiſchen Lehrergewerkſchaft in Lille hielt der Hauptſchriftführer des marxiſtiſchen Gewerk⸗ ſchaftsverbandes Jouhaur eine Rede. Er pries die gewerkſchaftliche Planwirtſchaft als Nachfolgerin der überholten kapitaliſtiſch⸗indivi⸗ dualiſtiſchen Wirtſchaft und nahm für die ſpa⸗ niſchen Marxiſten Partei. Dabei erklärte er: für einen gewiſſenhaften Arbeiter gebe es keine Neutralität. Die alte Lehre von der Nicht⸗ einmiſchung ſei Frankreich ſchon teuer zu ſtehen gekommen. Die Niederlage der ſpaniſchen Arbeiter könnte die Niederlage der franzöſiſchen bedeuten, nicht nur vom ſozialen Stundpunkt, ſondern ſogar die Niederlage des Landes Frank⸗ reich. Alarmierende Blältermeldungen Der Privatſekretär des ſpaniſchen Außen⸗ miniſters nach Biarritz geflohen? Paris, 5. Aug. Zu einer Blättermeldung aus Hendaye, daß der ſpaniſche Außenminiſter Barcia eine Reihe ausländiſcher Diplomaten benachrichtigt habe, die Madrider Regierung könne ſich nur noch wenige Tage halten, er könne das Leben der in der ſpaniſchen Hauptſtadt ver⸗ bleibenden Ausländer in dieſem Falle nicht ga⸗ rantieren, will das„Echo de Paris“ aus guter Quelle erfahren haben, daß der Parteiſekretär des Außenminiſters Barcia bereits in Biarritz Zuflucht geſucht habe. Dieſe Tatſache gebe zu denken. Das gleiche Blatt berichtet, daß der Terror der Roten in der Gegend von San Se⸗ baſtian wiederum ungeheuerlich zugenommen habe. Die roten Milizen ſeien in das Ge⸗ fängnis eingedrungen, wo ſeit Tagen zahlreiche Perſönlichkeiten der Rechten eingeſperrt geweſen ſeien, und hätten etwa 150 von ihnen erſchoſſen, darunter auch den bekannten Schriftſteller Ho⸗ norio Maura. Spaniſches Moralorium verlängerk Madrid, 5. Aug. Der ſpaniſche Staats⸗ anzeiger veröffentlicht ein Dekret des Finanz⸗ miniſters. wonach das Moratorium bis zum 9. Auguſt verlängert wird. Das Verbot, von laufenden Konten mehr als 2000 Peſeten und von Sparkaſſenkonten mehr als 500 Peſeten abzuheben, bleibt beſtehen. Eine Abſage an die Madrider Regierung Wien, 5. Aug. Wie die Blätter melden, war der Handelsattaché für Oeſterreich, Un⸗ garn und die Tſchechoſlowakei, Botſchaftsſekre⸗ tär Don Roman Oyarzum y Oyarzun von der Madrider Regierung aufgefordert worden, zu erklären, daß er mit ihrer Politik einver⸗ ſtanden ſei. Der Botſchaftsſekretär habe dar⸗ auf in einem Telegramm geantwortet, daß die Politik der Madrider Regierung immer mehr unter den Einfluß und die Herrſchaft kommu⸗ niſtiſch⸗marxiſtiſcher Elemente gerate, die Feinde der Religion, des Vaterlandes und der Freiheit ſeien. Er wolle lieber ſeine Stellung verlieren, als ſich zu einer ſolchen Politik be⸗ kennen. —— ———————p— h ‚, Vp̃ᷓ̃- nnn .* — Im anne dle auen minen Zeltbli ed aus dea eglexung Mil, I. vo B. paul Cetſe Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. 21)(Nachdruck verboten.) „Sie müſſen, Bülow, Sie müſſen“ „Ich brauche Ihnen kaum noch zu ſagen, daß ich gegen Eulenburgs Vorſchläge bin. Schon aus menſchlicher Rückſicht für die Kaiſerin. Sie iſt jetzt ſchon zuſammengebrochen, als ſie ſich von Joachim trennen mußte. Wenn ſie nun wirklich für längere Zeit von Mann und Kindern ent⸗ fernt würde, dann freilich würde ſie wahr⸗ ſcheinlich wirklich nervenkrank werden, was Eulenburg jetzt ſchon von ihr behauptet. Was ich tun kann, um gegen Eulenburgs Vorſchläge zu ſprechen, wird getan werden.“ „Nicht nur aus menſchlichen, vor allem aus politiſchen Gründen. Gut, die Kaiſerin mag unbegabt ſein, gut, ſie mag keine ſo geiſtreiche Geſellſchafterin ſein, wie es der Kaiſer ge⸗ wöhnt iſt. Aber ſie hat gerade die Dinge, die ihrem Manne fehlen: Takt, Nüchternheit des Blicks. Selbſtbeſcheidung, geſunden Menſchen⸗ verſtand. Was braucht ein Herrſcher Intelli⸗ genz? Die ſollen ſeine Räte haben. Für ihn ſind die Gaben des Charakters am wichtigſten. und die hat die Kaiſerin. Sie wiſſen, daß ich Tirpitz nicht ſchätze. Der will bloß immer Geld für ſeine Flotte, und er nimmt es dadurch der Armee, die es viel notwendiger braucht, und außerdem brouilliert er uns mit England. Aber er war mir neulich faſt ſympathiſch, als er von ſeinem Beſuch bei der Kaiſerin erzählte und da⸗ bei berichtete, einen wie tiefen Eindruck die Vornehmheit ihres Weſens auf ihn gemacht habe. Das iſt es, was wir oben brauchen. Die Kaiſerin hat ihren Gatten ſchon in manchen Dingen ausgezeichnet beraten, und das Reich wird ihren Rat noch weiter brauchen. Es iſt nur ein Jammer, daß der Kaiſer nicht noch mehr auf ſie hört. Aber darum müſſen Sie mir auch verſprechen, Bülow, um des Reiches wil⸗ len, daß Sie alles tun werden, um eine Tren⸗ nung der beiden zu verhindern.“ Mit warmer Stimme ſagt Bülow:„Das ver⸗ ſpreche ich Ihnen aus ganzem Herzen. Im übri⸗ gen glaube ich nicht einmal, daß hier meine Einwirkung notwendig ſein wird. Der Kaiſer hat ſich gegenüber Eulenburg noch nicht gebun⸗ den, aber es ſcheint mir nicht ſo, als wenn er zuſtimmen würde. Eulenburg ſieht ſein Weſen da wohl nicht richtig, wenn er hoffte er könne den Kaiſer überreden. Der Kaiſer mag manche Schattenſeiten haben, aber er bleibt perſönlich immer ein Ehrenmann und ein Ritter, und er wird nie etwas tun, was eine Frau, und gar ſeine eigene Frau, ernſthaft kränken könnte. Dafür kenne ich ihn doch beſſer. Holſtein denkt: Dieſe Frau auf dem Throne muß doch eine beträchtliche Macht über die Menſchen haben, wenn im Geſpräch über ſie ſogar dieſer glatte Fuchs da vor mir auf ein⸗ mal ſo echte und ſo ritterliche Töne findet. Um ſo beſſer. Dann ſteht er auf und drückt Bülow die Hand:„Ich wünſche Ihnen und mir und dem Lande, daß Sie recht behalten werden. Aber ich glaube, unſeren Freund Phili werden wir uns doch wohl mal etwas genauer anſehen müſſen. Er muß begreifen, daß die Zeit ſür die früher einmal beliebten Intrigen vorbei iſt.“ Ach, Holſtein braucht auf lange Jahre hinaus Eulenburgs Schritte nicht mehr zu beobachten. Deſſen Vorſtoß gegen den Einfluß der Kaiſerin war nichts als der letzte Verſuch eines bereits müden und alternden Mannes, ſich noch einmal den Einfluß zu ſichern, den er lange ſchwinden fühlte. Als er ſpürt, daß ſein Vorſtoß mißlun⸗ gen iſt, als er um ſich ſieht und fühlt, wie ſehr er allein iſt, verfeindet mit dem mächtigſten Mann der deutſchen Diplomatie, dazu immer kränker und zermürbter, zieht er endlich die Konſequenzen. Im Jahre 1902 nimmt der kaiſerliche Botſchafter in Wien, Fürſt Philipp zu Eulenburg⸗Hertefeld, ſeinen Abſchied und wird zur Dispoſition geſtellt. Jetzt vergräbt er ſich in ſeine Bücher, in ſeine Bildwerke, in die Natur, in die Muſik. Zum erſten Male ſeit ſei⸗ ner Kindheit lebt er ſein eigenes Leben. Es wird die Tragödie dieſes ſeltſam zwie⸗ ſpältigen und ſchillernden Menſchen, daß er ſich mit dieſem ſpäten Glück nicht begnügt. Auch von Liebenberg aus treibt es ihn in plötzlichen Aufwallungen immer wieder in den Glanz des kaiſerlichen Berlin, in die Nähe des geliebten Herrſchers, wenn auch nur für Tage und Wo⸗ chen. Aber ganz mag er auf die kaiſerliche Luft nicht verzichten, die er ſo oft verflucht hat und die ihm doch längſt Lebensluft geworden iſt. Ein Ausweg. Mai 1905. Durch das Borchardtſche Reſtau⸗ rant geht mit ſuchendem Blick ein Offizier in Generalsuniform. Auch in dieſer an militäri⸗ ſche Erſcheinungen gewöhnten Umgebung erregt er Aufſehen. Auf der ſchlanken, ſtraffen und geſchmeidigen Geſtalt(niemand würde den Siebziger für mehr als 55 halten) ein wunder⸗ voller Kopf, Geiſt und Wille zugleich, der herri⸗ ſche Mund feſt geſchloſſen, über dem ſchmalen Naſenrücken ein paar blitzende Augen mit ſtäh⸗ lernem Blick, darüber eine herrlich gewölbte Stirn. Aber niemand ſcheint den General zu kennen, bis einer der Gäſte ſich zu ſeinem Tiſch⸗ genoſſen flüſternd neigt:„Das iſt ja der Chef des Großen Generalſtabes, Graf Alfred von Schlieffen. Eine Ueberraſchung, daß er mal hierherkommt. Der iſt doch ſonſt von ſeiner Ar⸗ beit kaum wegzukriegen.“ Schlieffen hat endlich den Geſuchten entdeckt. An einem Tiſch, etwas von den anderen ent⸗ fernt, ſitzt der Geheimrat Fritz von Holſtein, die Augen mit der dicken Stahlbrille über eine Zei⸗ tung wandernd. Schlieffen und Holſtein ſind Jugendfreunde. In den ſiebziger Jahren hat der weltgewandtere Offizier dem etwas ſcheuen und zurückhaltenden jungen Diplomaten in Berlin manchen Salon geöffnet, manche wert⸗ volle Bekanntſchaft vermittelt. Seitdem dann im Arnim⸗Prozeß Holſteins Weltfreudigkeit und Sehnſucht nach Geſelligkeit in der furcht⸗ baren Kataſtrophe zuſammenbrach, haben ſie ſich auf keinem Salon mehr getroffen, um ſo mehr, als Schlieffen vom Dienſt ſo verzehrt wird, daß ihm kaum noch Zeit für andere Dinge bleibt. Aber nie iſt die Freundſchaft zwiſchen ihnen ganz zerbrochen. Was auch immer die ſehr verſchiedenen Charaktere trennen mag— zuſammengeführt werden ſie immer wieder durch drei Dinge: Staatsgefühl, Vaterlandsliebe, Lei⸗ denſchaft der Pflichterfüllung. Jetzt hat Holſtein den Freund zu ſich bitten laſſen. Und der Chef des Generalſtabes des Feldheeres, der„Mann auf dem vornehmſten Poſten der Chriſtenheit“, ſcheut ſich ebenſo⸗ wenig, dieſem Rufe zu folgen, wie der Reichs⸗ kanzler ihn abgelehnt haben würde. Denn je⸗ der hohe Beamte in Deutſchland weiß, daß Holſtein der eigentliche Lenker der Entwicklung iſt, weiß aber auch, daß nie um müßiger Dinge willen von dieſem Mann aus ein Ruf ergeht. „Ich habe Sie zu mir bitten laſſen, lieber Graf Schlieffen, weil ich Ihren Rat brauche in einer der folgenſchwerſten Entſcheidungen, vor die in dieſen Jahren das Deutſche Reich geſtellt iſt. Sie wie gewöhnlich in mein Amtszimmer bitten zu laſſen, wollte ich diesmal vermeiden, denn jeder ſolcher Beſuch ſchafft Aufſehen, und gerade das kann ich diesmal nicht brauchen. Unſere Auseinanderſetzung mit Frankreich über Marokko beginnt ſich zuzuſpitzen. Seit fünfunddreißig Jahren immer dasſelbe Bild: Ueberall, wo Deutſchland Anſprüche Hat, tritt der franzöſiſche Staat dazwiſchen und macht ſie uns ſtreitig. Ich will diesmal ein Ende damit machen, und zwar für immer. Die Ge⸗ legenheit erſchien mir ſeit langem nicht ſo gün⸗ ſtig wie in dieſem Jahr, in dem ſich Frank⸗ reichs öſtlicher Verbündeter auf den Schlacht⸗ feldern der Mandſchurei verblutet. Kein Miß⸗ verſtändnis: ich will keinen Krieg. Kein Diplomat will einen Krieg, wenn er ſein Ziel auf friedlichem Wege erreichen kann. Was ich will, iſt, daß Frankreich begreift, daß es auf dem bisherigen Wege nichts gegen uns er⸗ reicht. Es ſoll erkennen, daß es beſſer iſt, ſich uns anzuſchließen, als immer gegen uns zu ſtehen. Der Weg dazu geht natürlich über eine Zertrümmerung der augenblicklichen fran⸗ zöſiſchen Anſprüche, alſo über eine diplomatiſche Niederlage Frankreichs. Aber hier eben be⸗ ginnt die Schwierigkeit. Wenn die franzöſiſche Politik dieſe Demütigung nicht hinnimmt, dann gibt es den Krieg. Ich liebe den Krieg nicht, abet ich würde ihn nicht ſcheuen. Wiſſen Sie, in den letzten Jahren ergreift mich oft eine unheimliche Angſt, wenn ich ſehe, wie Deutſchland langſam von den umwohnenden Mächten eingekreiſt wird.(Keine innere Stimme flüſtert dem Geheimrat zu, welchen Anteil ſeine Politik an dieſer Entwicklung hat.) Unſere Stellung in der Welt iſt eigentlich nicht ſchlecht, weil wir ſtark ſind; aber manchmal erſcheint mir Deutſchland wie ein Mann, dem ganz langſam eine Schlinge um den Hals ge⸗ worfen iſt, und die man zuziehen wird, wenn der Augenblick dazu gekommen iſt. Sollen wir ſo lange warten? Beſſer zuvorkommen, als ſich zuvorkommen laſſen. Ich bin entſchloſſen, die Schlinge zu zerhauen. Aber dazu muß ich wiſſen, bis wie weit ich gehen kann, und dazu muß ich Ihr Urteil haben. Sie haben gewiß auch Ihre Pläne und Berechnungen gemacht. Glauben Sie, daß wir jetzt, namentlich bei der Niederlage Rußlands im Oſten, der franzöſi⸗ ſchen Armee gewachſen ſein würden?“ „In 42 Tagen in Paris.“ Graf Schlieffen hat dem Freunde zugehört, erregt, leidenſchaftlich geſpannt, wie ſeit Jah⸗ ren nicht bei einer politiſchen Auseinanderſet⸗ zung. Iſt es ein Verbrechen, wenn er ſich hin⸗ geriſſen und beflügelt fühlt von der Ausſicht, die Armee, die herrlichſte der Welt, gegen den Feind zu führen in eine Auseinanderſetzung, von der er mit jeder Fiber ſeines Weſens fühlt, daß ſie den Sieg bedeuten würde? Ein Leben voller Glück hat Scharnhorſt hinge⸗ ben wollen für das Kommando in einer Schlacht. In Schlieffen iſt der Geiſt Scharn⸗ horſts und Gneiſenaus lebendig. Jetzt der Welt beweiſen, daß man auf den Lorbeeren von Sedan nicht untätig geweſen iſt, wirklich Feldherr zu ſein und nicht immer am Schreib⸗ tiſch zu arbeiten, die ſchwarzweißen Fahnen ſiegreich flattern zu ſehen— ach, das allein wäre Glück, das dieſen Namen wirklich ver⸗ dient. Forkſetzung folgk. 1 Kreis Heppenhelm NSDAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. Hezurtent am Mason, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus. ernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 0 riftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: 5 Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von AI. Uhr. Nachmittags: Dienstag, 8 und Freitag, von 1718 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. 2 L* Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Vergſtraßt ee 4 2 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: * kt s von 15—18 Uhr. ASB-D. Kreis waltung Sprechſtunden⸗Verzeichnis der Nechtsbetatungsſtelln jeden Montag: 15.00 Uhr in Viernheim Geſchäftsſtelle der DAß. jeden Dienstag: 15.00 Uhr in Heppenheim Kreiswaltung der DA. jeden 1. und 3. Dienstag im Monat: 16.30 Uhr in Fürth Bürgermeiſterei Fürth jeden Freitag: 15.00 Uhr in Mörlenbach Bürgermeiſterei Mörlenbach 16.00 Uhr in Waldmichelbach Geſchäftsſtelle der DA. 17.00 Mr in Hirſchhorn Geſchäftsſtelle der DA. 18.00 Uhr in Neckarſteinach Geſchäftsſtelle der DA. Vetter, Kreiswalter. CCCCCCC0ͤ ͤ Der briliſche Kriegsſchiffbeſuch Empfang im Kieler Nakhaus. Kiel, 5. Auguſt. Im großen Saal des feſtlich geſchmückten Nathauſes, von deſſen hohem Turm herab neben der deulſchen Reichsflagge die britiſchen Naklonalfarben wehen, fand am Miktwoch mittag der Emp- ſang einer Abordnung des britiſchen Kreu- zers„Nepkune“ ſtatt. Zu dieſem Empfang waren auch die deukſche Kriegsmarine, an ih- ter Spie der Feſtungskommandank Kiel, Kapikän zur See Mewis, und führende Män- ner der Partei und des öffenklichen Lebens erſchlenen. Der Oberbürgermeiſter der Kriegsmarine ſtadt Kiel, Behrens, enlbot im Namen der Kieler Bevölkerung herzliche Willgommens⸗ grüße und gab der Genugtuung Aus- druck. Vertreker der königlich-britiſchen Ma⸗ rine empfangen zu können in einer Zeit, in der in der Haupkſtadt des deulſchen Reiches die Olympiſchen Spiele ſtattfinden und Kiel ſtolz iſt, Kampfplatz der olympiſchen Segel · wellkämpfe zu ſein. Zum Schluß der Rede erbob der Oberbürgermeiſter ſein Glas auf das Wobl des britiſchen Königs, des eng · liſchen Volkes und ſeiner Kriegsmarine. Der Kommandank des brikiſchen Kreuzers „Nepkune“, Capkain Bedford, dankte in eng; liſcher Sprache für den herzlichen Empfang in Kiel. Er ſchilderte die ſtarken Eln⸗ drücke, die man durch den Aufenkhalt in der Segel-Olympiaſtadt Kiel gewonnen habe und ſprach den Wunſch aus, daß ſich die Bande gegenſeitiger Freundſchaft feſtigen mögen. Der Kommandank erhob ſein Glas auf das Wohl des Führers und Reichskanz⸗ lers und des deulſchen Volkes. Veilere Schwierigkeilen bei den britiſch⸗ägyptiſchen Verhandlungen Kairo, 5. Aug. Der britiſche Oberkom⸗ miſſar Lampſon hat ſich erneut an das For⸗ eign Office gewandt und um Richtlinien ge⸗ beten, da es im Verlauf der brittſch⸗ägypti⸗ ſchen Verhandlungen zu Schwierigkeiten über verſchiedene Fragen gekommen iſt. Es handelt ſich dabei um die Angelegenheit der Aufſtel⸗ lung der Kapitulationen und um die Garan⸗ tien, die den in Aegypten lebenden Frem⸗ den gewährt werden ſollen. Auch die Frage der Abſchaffung des engliſchen Rechtes und des Finanzberaters bei der ägyptiſchen Regierung ſcheint Schwierigkeiten zu bereiten. J 1 0 1 1 1 * 9 FFC 2 7 ö 2 22 „„ — 2— —————ů— — 8 ———— Mußeſtunden ee e 3 ee ee FF. Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung ——— ————— Zirkusroman von Käthe Metzner Urheberrechtsschutz Aufwürts-Verlag G. m. b. Ei. Berlin SW 68 12. Fortſetzung) Als der Diener zurugreyrte, überreichte er ſeinem Herrn„Ich habe ein Recht auf dich!“ ein kleines ſchmales Päckchen. Der nahm es, ſtand feierlich Pitt kniete vor Janne. Er wühlte ſeinen heißen Kopf een Stockwerk öffnete ein Diener eine hohe auf und übergab es Janne. in itzten Schoß und ſeine brennenden Lippen preßten ſich Flüge. Für den erſten Augenblick ſtand Janne wie a„Bitte, das werden Sie mir nicht abſchlagen! Nehmen auf ihre Hände, daß Janne zuſammenſchauerte und ihn ab⸗ erſtarrt. Eine ſolche Einrichtung hatte ſie noch nie geſehen. Sie das zur Erinnerung an mich an. Ich werde Sie nie wehren verſuchte Aber er liek ſie wi 1 Es war eine ſeltſame Miſchung von Wintergarten und vergeſſen, Fräulein Janne.„Ich Klubzimmer, in dem eine kleine Tafel gedeckt war. „Bitte“, ſagte Craingate und lud mit einer Hand⸗ bewegung zum Sitzen ein. Er mochte um zwanzig Jahre älter ſein als Janne. Er war faſt überſchlank und trug das dunkle Haar ſorgfältig zeſcheitelt. Sein Geſicht war gebräunt und ſportgeſtählt. Craingate ſprach fließend Deutſch, aber mit einem leichten . ins Engliſche, der Janne anfänglich ſehr beluſtigt atte. Während des Eſſens, das zwei Diener ſchweigend ſer⸗ vierten, ſprach der Gaſtgeber wie immer in hellſter Be⸗ zeiſterung von Jannes Leiſtung, dann aber, als der kühle Sekt in den Gläſern perlte und er und Harry Krauß ihre Zigarren rauchten, ging Craingate ohne Zögern auf ſein Ziel los. „Morgen verläßt der„Europa“ New Pork, Fräulein Janne. Ich habe Sie mit Ihrem väterlichen Freund des⸗ halb heute noch einmal um die Ehre Ihres Beſuches ge⸗ deten. Vielleicht iſt es Ihnen klar geworden, daß ich mich freute, wenn Sie ſo oft meiner Einladung folgten. Wenn Sie nun morgen mit dem„Europa“ abreiſen, iſt mein herz traurig. Liebes Fräulein Janne, wollen Sie nicht dei mir bleiben, immer.. Werden Sie meine Frau! Wenn Sie es wünſchen, ſoll auch Ihr väterlicher Freund, Herr Krauß, in Ihrer Nähe bleiben, nur— verlaſſen Sie mich nie mehr.“ Will, der ſo gerade auf ſein Ziel losgeſteuert war, hatte Janne verblüfft. Sie wurde blutrot und wußte nicht, daß ſie in ihrer mädchenhaften Verwirrung noch viel begehrens⸗ werter war. Craingate betrachtete ſie lange. Da Janne nicht antwortete, ſetzte er lebhaft hinzu: „Alles, was Sie hier ſehen, Fräulein Janne, lege ich Ihnen zu Füßen. Ach, noch viel mehr! Es iſt ja nur ein winziger Teil meines großen Vermögens. Sie ſollen eine kleine Königin werden, Janne!“ Will hatte ſich leicht nach vorn geneigt und die letzten Worte förmlich geflüſtert. Janne hatte die Augen geſenkt, aber als ſie aufſah, war Schmerz in ihrem Blick. „Verzeihung, aber ich kann Ihre Werbung nicht an⸗ nehmen. Ich kann es nicht.“ Mr. Craingate, der Janne ehrlich liebte und dem es durchaus nicht nur Senſationsluſt war, die jüngſte Domp⸗ teuſe der Welt zu ſeiner Frau zu machen, ſaß wie ver⸗ ſteinert. Er begriff einfach nicht, daß man ſeine Werbung ausſchlagen konnte. Nun wurde ihm klar, warum Marianne Martini ſich an all den vielen Abenden, da ſie beiſammen⸗ geſeſſen, trotz aller Fröhlichkeit ſo zurückgehalten hatte. Jetzt erſt kam ihm voll zum Bewußtſein, daß ſie immer gleichmäßig freundlich geweſen war, aber niemals mehr, ja, nicht eines einzigen Zeichens beſonderer Vertrautheit konnte er ſich rühmen! Er nicht und kein anderer. War dieſe kleine Tigerbraut denn ohne Herz, ohne Gefühl?? Will Craingate ſah zerſtreut auf Harry Krauß, der nervös an ſeiner Zigarre zog. Der Alte ſchien ſeine ſtumme Frage zu verſtehen und antwortete: „Mein Herr, in dieſe Dinge rede ich nicht hinein. Das muß Fräulein Janne am beſten wiſſen.“ Janne ſaß unbeweglich, aber in ihrer Bruſt arbeitete es. Schließlich überwand Craingate die erſte Ueberraſchung, aber ſein Weſen war anders, unruhig, als er fragte: „Vielleicht iſt Ihr Herz ſchon vergeben, Fräulein Janne, und ich kam zu ſpät?“ Einen Augenblick dachte Janne an den blonden Hans Schenck, und es war, als täte ihr wieder das Herz ſo brennend weh, aber dieſes Gefühl ging ſchnell vorüber. Sie hatte ihn nicht vergeſſen, aber die Zeit hatte den Schmerz gemild⸗ au, und nun war ihre einzige große Liebe nur noch wie ein ſüßer ferner Traum. Janne nippte an dem Sektglas, als ihr Gaſtgeber ihr jetzt zutrank, und merkwürdig, ſie war mit einem Male ſehr gefaßt. Feſt antwortete ſie: „Ich weiß die hohe Ehre zu ſchätzen, aber wenn ich Ihre Werbung dennoch ausſchlage, ſo nicht deshalb, weil mein Herz nicht mehr frei iſt. Wir Menſchen vom Zirkus ſind mit unſerer Melt verwachſen. Wir können uns vicht mehr davon löſen,“ und mit einem rührenden Lächeln ſetzte ſie hinzu,„ich kann auch nicht weg von meinen Tieren.“ „Wenn es das iſt,“ ſchöpfte Will eine letzte Hoffnung „Meine Gnädigſte was liegt daran? Ich kaufe die Tiere Sie ſollen nichts entbehren Ich werde Ihnen alles ſo bauen laſſen, wie Sie es haben wollen.“ „Das iſt es nicht allein,“ ſagte Janne.„Es gehör! alles dazu, unſere ganze Welt.“ Ehrlich betroffen ſenkte Wil den Kopf. Er klingelte dann ſeinem Diener und trug ihm eine Beſtellung auf, Jause gicht erſlaule. Die 2 Janne wehrte ihm heftig, doch ſchließlich, um nicht un⸗ höflich zu ſein, weil ſie erkannte, wie bitterernſt ihm das alles war, öffnete ſie es zaghaft und wurde wieder rot vor Verwirrung. Es war ein feiner Halskette lag. Eine ihre ganze Koſtbarkeit Behälter, in dem eine ſehr wertvolle ſo wunderbare Arbeit, daß Janne gar nicht ermeſſen konnte. „Werden Sie das Kettchen tragen zum Andenken an mich?“ fragte Craingate leiſe. „Ja“, ſagte Janne und dankte ihm mit einem warmen Lächeln, dann reichte ſie ihm die Hand. Noch lange ſaßen die drei beiſammen. Krauß war an dieſem Abend ganz ſchweigſam So erſchüttert hatte ihn das, was er heute mit Janne erlebt hatte, daß er ſte nur manchmal ganz verwundert betrachten konnte. Es war längſt Mitternacht vorbei, da begleitete Will die beiden ſelbſt in ſeinem Wagen bis zum Zirkus. Er verabſchiedete ſich von Janne mit der Herzlichkeit eines aufrichtigen Freundes. Es war das letztemal, daß er den Platz des Zirkus„Europa“ betrat. In der letzten Vorſtellung, die der„Europa“ in New Pork gab, blieb ſeine Loge zum erſtenmal leer. * Pitt hatte, wie jeden Abend, in rzweifelter Stimmung auf Jannes Heimkehr gewartet. Er ſaß in ihrer Garde⸗ robe und las die großen Beſprechungen von Jannes Er⸗ folgen in den Zeitungen. Janne war überrascht, bei ihrer Rückkehr Pitt hier noch zu ſehen, denn es war ja ſehr ſpät geworden. Aber ſie war, nach den Ereigniſſen des Abends, doch dankbar, gerade letzt den alten Freund noch zu ſprechen. „Ich bin froh, daß du da biſt, Pitt“ Pitt lachte. „Froh? Janne, wir wollen doch mal ehrlich ſein, die reichen Amerikaner haben dir doch mehr zu bieten als ich? Was kann dir an dem dummen Pitt noch liegen? Ich wundere mich überhaupt, daß du ſtets wiederkommſt,“ be⸗ merkte er bitter.„Bleibſt du nicht hier in New Pork??“ Janne legte das kleine wertvolle Paket auf den runden Korbtiſch und ſah Pitt verletzt an. „Warum biſt du ſo ungezogen zu mir, Pitt? ſollteſt mich doch beſſer kennen! nicht. Ich bleibe, wer ich bin.“ „So? Nun, wir haben alle anders gedacht. Vielleicht willſt du mich nur tröſten,“ gab Pitt zurück. Eigenmächtig, wie er aus ſeiner Stimmung heraus nicht anders konnte, nahm Pitt das kleine Päckchen und öffnete es. Janne ſah ihm gleichgültig zu. „Alle Wetter! Jeden Abend die Garderobe voll der teuerſten Blumen, jeden Abend in einem anderen Luxus⸗ reſtaurant und jetzt. jetzt kommen ſchon die Schmuck⸗ ſachen!“ Pitt hatte einen verzweifelten Geſichtsausdruck, der ihn müde und alt ausſehen ließ. Janne war zu Pitt getreten. Sie nahm ihm das Etui aus der Hand und legte es wieder an ſeinen Platz. „Was ſoll das heißen, Pitt?“ „Was ſoll es wohl heißen? Ich meine, die Verlobung, die Hochzeit wird bald kommen. Es iſt doch ſchon Tages⸗ geſpräch in New Pork, daß Miſter Craingate dich heiraten will. Wer macht denn die Rieſenreklame für dich? Der einflußreiche Zeitungsmagnat bläſt es in alle Winde. Mach mir doch nichts vor, Janne, ich bin doch nicht blind.“ Janne hatte ſich auf den Seſſel niedergelaſſen. Sie ſtützte den Kopf in die Hände und wühlte verzweifelt in ihrem ſchwarzen glänzenden Haar. „Dafür kann ich doch nicht, Pitt. Ich habe ihm keine Hoffnung gemacht. Im Gegenteil, Pitt. Ich habe ſeine Werbung ausgeſchlagen.“ „Du machſt ja keinem Hoffnung, Janne!“ ſagte er grimmig und mit einem merkwürdigen Unterton. Plötzlich aber konnte er nicht mehr zurückhalten. Er ſchlug die Hände vor das Geſicht und ſchluchzte wild. „Ach, damals bei Mauritz hungrig, wie ein Hund geſchlagen, getreten— und doch glücklich, Janne, ſo glücklich. Damals hatte ich dich für mich allein. Damals war ich Pitt und wieder Pitt Mit allen deinen Freuden und Sorgen kamſt du zu mir. Und jetzt. erſt mußte ich dich mit einem teilen, mit dem blonden Studenten— das hab ich ertragen, weil ich geglaubt habe, daß du ihn liebſt. Aber heute— heute teile ich dich mit Tauſenden. Du haſt kein Herz, Janne Martini Du haſt weder Schengen geliebt, noch einen anderen— noch mich. Aber du ſollſt mich f, Janne, mich!!“ ſchrie es hetaus. Du Mich blendet dieſes Leben 8 kann es nicht mehr ertragen, Janne. ich tun ſoll, um dich zu gewinnen! uns doch alles geklärt werden. weiter.“ Janne war entſetzt und traurig zugleich Sie ſtrich Pitt über das Haar und ſagte mit zitternder Stimme: „Pitt, was verlangſt du von mir? Was du willſt, kann niemals ſein. Nimm doch Vernunft an! Ja, wenn du es wiſſen willſt, ich liebe dich, aber wie eine Schweſter den Bruder liebt.“ Pitt ſprang auf. In liches mehr. Verzweiflung. „Wie einen Bruder?“ lachte er grell.„Ich will das aber nicht, Janne. Ich will das nicht mehr. Als Mann ſollſt du mich lieben!“ Jetzt erhob ſich auch Janne. die Wand, und der Blick ihrer dunklen Augen ging durch Pitt hindurch Sie dachte an ihre Tiere, deren Züge Menſchlicheres hatten, ſo ſchien ihr, im Vergleich zu Pitts Zügen in dieſem Augenblick. Doch ſchon wandelte ſich ſein Ausdruck. Seine Augen flehten, bettelten. „So ſag mir das eine, Janne, und ich will mich zu⸗ friedengeben. Sag mir, daß du den Schenck noch liebſt, daß du dich nach ihm ſehnſt, wie ich mich nach dir ſehne.. Das, das kann ich verſtehen. Jetzt verſtehen.“ Janne ſchien Pitts Worte kaum zu hören. Ende kam ihre Stimme wie aus der Ferne. „Ich weiß es nicht, Pitt“ Sag, was Einmal muß zwiſchen Es geht ja nicht ſo ſeinen Zügen war nichts Menſch⸗ Sie waren verzerrt von Leidenſchaft und Ihr Geſicht war weiß wie Der Clown ſank in ſich zuſammen. Ein furchtbarer Schmerzenslaut brach über ſeine Lippen. Dann wurde es ſtill, aber er weinte lange und leiſe. Die Zeit verſtrich. Endlich erhob ſich Pitt. Janne die Hand hin. „Verzeih mir, Janne! Er ſtreckte Ich werde dich niemals wieder o bedrängen. Vergiß alles und laß es zwiſchen uns wie früher ſein. Ich bin Schickſal zugeteilt hat.“ Janne rührte ſich nicht. Leben erloſchen. Es kann nicht mehr wie früher wollte ſie ſagen. Du ſelbſt haſt alles zerſtört. dir nicht mehr vertrauen. die Lippen. Sie ſah nur immer Pitts Geſicht vor ſich, wie ſie es vorhin geſehen hatte, entſtellt von Leidenſchaft, und ſie ſchauderte. Da wandte ſie ſich ab. Pitt ſchlich davon. In ihm war alles tot. Was hätte er darum gegeben, dieſe Stunde aus ſeinem Leben ſtreichen zu können! Jetzt erſt hatte er Janne verloren. Janne aber ging wie ſie war, in ihrem ſchleppenden Abendkleide, hin über den weiten Platz bis an das lange ſchmale Zelt, in dem ihre Tiere untergebracht waren. Die Wärter ſchreckten aus dem Halbſchlaf auf, als ſie eintrat. Doch Janne ſchien keinen zu ſehen Sie ging an ihren Schrank und holte ihren Arbeitsmantel heraus, dann zog ſie ihn über das koſtbare Kleid und kroch zu Bell in den Käfig. „Bell... Bell...“, flüſterte ſie und griff nach dem großen Kopf des Inſeltigers, und während ſie ihre Wange an ihn preßte, weinte ſie, wie ſie ſeit dem Tode der Mutter nie wieder geweint hatte. In ihrem Geſicht ſchien alles Ich kann Aber ſie brachte es nicht über 9. Kapitel Kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten war der Zirkus„Europa“ mit ſeinen Glanznummern gezogen, hatte überall dieſelben Erfolge zu verzeichnen, und der Direktor ſchmunzelte. Da aus dem Süden Amerikas Ein⸗ ladungen über Einladungen erfolgten, ſo lag nichts näher, als daß er ſeinen Aufenthalt noch um ein Jahr verlängerte. Janne hatte während dieſer Zeit noch manche ernſte Bewerbung ausgeſchlagen, denn in Südamerika nahm man ihre Kühnheit und ihre Geſchicklichkeit als Dompteuſe mii noch heißerem Temperament auf. Endlich war die Zeit da, daß der Zirkus„Europa“ ſich don Rio aus zur Ueberfahrt in die Heimat einſchiffte. Niemand an Bord war wohl glücklicher als Janne, die in den zwei Jahren immer wieder die Sehnſucht nach der Heimat gepackt hatte. Als der Zirkus nach wochenlanger Ueberfahrt in Ham⸗ burg eintraf, erkannte Janne, daß ihr Ruhm ihr ſchon vorausgeeilt war. An dem erſten Abend ihres Auftretens in Hamburg wurde ſie vom Hamburger Publikum ſchon ſo herzlich begrüßt, Deutſchland aufträte. Fortſetzung fole: zufrieden mit der Rolle, die mir das ſein zwiſchen uns, Pitt, als ob ſie nicht zum erſten Male in 2 9 ˙·Ä Q . vast leſe 5 olhe 4 —— — * Bekanntmachungen Ortsgruppe ger A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 4“, Betr.: Vortragsabend mit Film- vorführung des R DB. Die hieſige Ortsgruppe des Reichsbund der deutſchen Beamten veranſtaltet am Don⸗ nerstag, 6. Auguſt, abends ½9 Uhr, im Saale des Gaſthauſes„Deutſcher Kaiſer“— am OéeGG.⸗Bahnhof— einen Vortragsabend mit Filmvorführung. Der Eintritt iſt frei. An alle Pg. und Mitglieder der Glie⸗ derungen richte ich das Erſuchen, ſich an dieſer Veranſtaltung recht zahlreich zu be⸗ teiligen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Jeder Hitlerjunge gehört ins Zeltlager in Michelſtadt i. O.! Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. Auguſt 1936 Denkſpruch Begeiſterung iſt alles! Gib einem Men⸗ ſchen alle Gaben der Erde und nimm ihm die Fähigkeit der Wegeißerung, und du verdammſt ihn zum ewigen Tod. Adolf Wilbrandt. * Alle arbeiten mit Unruhen, Streiks, blutige Straßen⸗ kämpfe und wirtſchaftlicher Niedergang er⸗ 9—7 die Welt und zerſtören die Kraft der ölker. Ueberall aber, wo ſich die Zeichen des Niedergangs zeigen, haben Moskau und ſeine Agenten die Hand im Spiel. Sie ſchüren und hetzen die Maſſen gegeneinander mit dem End⸗ ziel der bolſchewiſtiſchen Revolution. 1 1 5 aber hat die bolſchewiſtiſche Gefahr reſtlos beſeitigt, Deutſchland iſt daher heute ein Hort des Friedens und der Ord⸗ nung, Deutſchland iſt heute Vorbild mit ſeiner ſozialen Arbeit für die anderen Völker. Der Bauer kann heute friedlich und ungeſtört ſeiner Arbeit nachgehen, der Arbeiter hat wieder Be⸗ ſchäftigung und nutzt durch ſeiner Hände Ar⸗ beit der Gemeinſchaft, der Geſchäftsmann hat wieder ein erhöhtes Einkommen und der An⸗ geſtellte braucht nicht zu fürchten, daß er mor⸗ gen das Heer der Erwerbsloſen verſtärkt. Drei Jahre nationalſozialiſtiſche Regierung haben bewirkt, daß das traurige Heer der ſie⸗ ben Millionen Erwerbsloſen auf 1,3 Mil⸗ lionen geſenkt wurde. Auch der letzte 5 Volksgenoſſe, mag er heißen wie er will, hat ſchon einmal den Segen nationalſoziali⸗ ſtiſcher Arbeit geſpürt. Dieſe Tatſache verpflichtet uns zu größ⸗ ter Dankbarkeit und zu reſtloſer Einſatzbereit⸗ ſchaft. Jeder einzelne, einerlei auf welchem Poſten er ſteht, muß heute ſeine Kräfte dem Gemeinwohl zur Verfügung ſtellen. Das Wohl der Geſamtheit ſei daher unſer Ziel. Gib ein Opfer! Die große Zahl der aus Spanien ge⸗ flüchteten Reichsdeutſchen macht eine ver⸗ ſtärkte Hilfstätigkeit notwendig. Oft mußten deutſche Volksgenoſſen un⸗ ter Zurücklaſſung von Hab und Gut und un⸗ ter Verluſt der Exiſtenz ihre bisherigen Ar⸗ beitsſtätten preisgeben. Die Not iſt groß und Hilfe dringend nötig! N Eine Spendenliſte liegt in der Geſchäfts⸗ ſtelle unſerer Zeitung auf. Vom Tabak. Das feuchtwarme Wet⸗ ter, das die letzte Zeit herrſcht, iſt für den Tabak ſehr gut. Es fördert das Wachstum des⸗ ſelben und man möchte gerade ſagen, er ſchoß zuſehens aus dem Boden heraus. Wenn kein Unwetter dazwiſchen kommt, dürfte es eine Ernte geben, wie ſie ſeit Jahren nicht mehr zu verzeichnen war.— Gegenwärtig iſt man mit der Sandblattvorleſe beſchlfigt und zwar hier, ſowie in den Nachbargemeinden Lam⸗ pertheim und Heddesheim. Es wird eifrig in dem großen Tabak gearbeitet, da die Vorleſe meiſtens als 1. Sorte gewertet wird. Die Vor⸗ leſe entſpricht nahezu den Auslandsſorten und gibt ein leichtes, goldgelbes Sandblatt. Frü⸗ her, als man die Vorleſe noch nicht ſo kannte, ging das alles zugrunde. Dies war und iſt ein großer Schaden für unſer deutſches Volk, darum ſollte jeder Tabakpflanzer die Vorleſe durchführen. Vortragsabend mit Filmvor⸗ führung des RD B. Die hieſige Orts- gruppe des Reichsbundes der Deutſchen Beam— ten veranſtaltet heute Donnerstagabend im „Deutſchen Kaiſer“ einen Vortragsabend mit Filmvorführung, wozu alle Mitglieder ſowie Parteigenoſſen und die Mitglieder der Glie⸗ derungen eingeladen ſind. Der Eintritt iſt frei. Die Fünfzigjährigen(Jahrgang 1886/87) finden ſich heute Donnerstag abend bei Kamerad Michael Faltermann(Neuer Bahnhof) zur weiteren Beratung der 50⸗ Jahrfeier zuſammen. Kameradinnen und Ka⸗ meraden, die ſich durch gemeinſam verlebte Kindheits⸗ und Schuljahre, gemeinſam ver⸗ lebte Jugend verbunden fühlen, werden dem Rufe des Vorſitzenden gerne Folge leiſten. Sport beherrſcht die Welt— übe auch du dich— jeden Donnerstag und Freitag im Kd.Sport! „Tag des deulſchen Volkstums“ Der„Tag des deutſchen Volkstums“ am 20. September wird auch in dieſem Jahre als„Feſt der deutſchen Schule“ im ganzen Reich veranſtaltet. Schule und Jugend, von jeher die Hauptträger der völkiſchen Schutzarbeit, werden, wie die zuſtändige Stelle der Heſſ. Landesregierung mitteilt, auch dies⸗ mal heraustreten in die Oeffentlichkeit und die geſamte reichsdeutſche Bevölkerung auf⸗ rufen, teilzunehmen an dem Bekenntnis zur geiſtigen Gemeinſchaft des Geſamtvolkes. Das Ziel iſt, wie es in der Mitteilung heißt, noch mehr als bisher das Feſt zum Ae ge aller werden zu 142 die Schule ſolle aber nach wie vor die Trägerin bleiben. Es wird erwartet, daß die Schulen dem Feſt jede Förderung angedeihen laſſen und bei den Vor⸗ bereitungen wie bei der 1 ihre Mitwirkung zur Verfügung ſtellen. Darüber hinaus wird gebeten, auch der Schülerſchaft den Beſuch der 2 zu empfehlen. Alle Schulen haben zum„Tag der deutſchen Schule“ zu flaggen. * Zahlungsfriſten einhalten! Der Reichsfinanzminiſter hat ſich auf Grund von Klagen aus der Wirtſchaft ge⸗ nötigt geſehen, an die oberſten Reichs behör⸗ den, die Landesregierungen, den Deutſchen Gemeindetag, die Reichsleitung der NSDAP., die Deutſche Arbeitsfront und andere Stellen einen Erlaß zu richten, in dem dafür einge⸗ treten wird, daß die betreffende Stelle ihrer⸗ ſeits auf die beſchleunigte Abwicklung des Zahlungsverkehrs hinwirkt. Der Miniſter be⸗ tont, es ſei für ein geregeltes Wirtſchaftsleben unerläßlich, die vereinbarten oder üblichen Zahlungsfriſten einzuhalten. Sofern Mei⸗ nungsverſchiedenheiten über die Höhe einer Rechnung beſtünden, könne auf den unbeſtrit⸗ tenen Teil der Forderung zumindeſt eine ent⸗ ſprechende Abſchlagszahlung geleiſtet werden. Damit weiſt eine berufene Stelle erneut auf einen Mißchand hin, der ſich trotz unbeſtrit⸗ tener Beſſerung bisher noch nicht endgültig hat beſeitigen laſſen. Obwohl Zahlungsmoral und Zahlungsſitten in den letzten Jahren eine erfreuliche Wandlung erfahren haben, gibt es doch noch immer zahlreiche Auftraggeber, de⸗ nen es mit der Begleichung ihrer Rechnungen nicht beſonders eilt. In vielen derartigen Fällen könnte mühelos dadurch für eine be⸗ ſchleunigte Abwicklung von Zahlungen geſorgt werden, daß der Auftraggeber die abel lichen Summen rechtzeitig, etwa durch An⸗ ſammlung auf einem Sparkaſſenbuch oder einem Spargirokonto, bereitſtellt. Dadurch wird er in die Lage verſetzt, ſeinen Verpflich⸗ tungen pünktlich nachzukommen. Außerdem er⸗ leichtert ihm die ßändige Verfügung über ein Sparkaſſenguthaben, U wirtſchaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Tauſende und Abertauſende ältere und jüngere Erholungsbedürftige wurden in dieſem Jahr bereits verſchickt. Die NS. will nicht ruhen, bis auch der Letzte verſorgt iſt. Alle NS.⸗Dienſeſtellen nehmen Meldungen von Freiplätzen für das Erholungswerk des deutſchen Volkes und der Kinderlandver⸗ ſchickung entgegen. Aufruf! Die Landwirtſchaft hat die bedeutungs⸗ volle Aufgabe, die Ernährung unſeres Volkes ſicherzuſtellen. Dieſe große Tat kann nur ge⸗ lingen, wenn alle Erwerbstätigen in der Land⸗ wirtſchaft, angefangen beim Bauer und der Bäuerin bis zum letzten Arbeiter auf dem Hof, ſich ihrer Verantwortung bewußt ſind und ſich dieſem Dienſt an der Gemeinſchaft des Volkes nicht entziehen. Die Arbeit auf der Scholle iſt hart und ſchwer. Reichsnährſtand und Treuhänder der Arbeit haben auf den verſchiedenſten Gebieten Maßnahmen ergrif⸗ fen, um die Arbeitsverhältniſſe zu ordnen. Der Treuhänder der Arbeit regelt in Tarif⸗ ordnungen die Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen und wacht über den Arbeitsfrieden. Der Reichsnährſtand nimmt die ſoziale und be⸗ rufliche Betreuung der Gefolgſchaft wahr. Trotz all dieſer Maßnahmen mehren ſich in letzter Zeit die Klagen aus der Landwirt⸗ ſchaft, daß Gefolgſchaftsmitglieder vertrags⸗ brüchig geworden ſind und ihre Arbeitsſtelle ohne Grund friſtlos verlaſſen haben. Weder der Treuhänder der Arbeit noch der Reichs⸗ nährſtand können ein ſolches Verhalten billi⸗ 5 Ein Arbeiter, der grundlos ſeinen Ar⸗ eitsplatz verläßt, macht ſich einer gröblichen Verletzung der in der Betriebsgemeinſchaft begründeten ſozialen Pflichten ſchuldig und hat damit zu rechnen, daß die gegebenen ge⸗ ſetzlichen Vorſchriften unnachſichtlich gegen ihn zur Anwendung gebracht werden. Bei Meinungsverſchiedenheiten wende man 115 daher ſtets zunächſt an die zuſtändige Dienſtſtelle des Reichsnährſtandes, die für die Beſeitigung etwaiger Streitigkeiten und Män⸗ gel 0 gütlichem Wege 2 en wird. Das vorzeitige Verlaſſen der Arbeitsſtelle bringt der Landwirtſchaft einen erheblichen Schaden und gefährdet die ordnungsmäßige Einbrin⸗ gung der Ernte und damit der Ernährung des deutſchen Volkes. Wir rufen deshalb alle er⸗ werbstätigen in der Landwirtſchaft, Bauer, Landwirt und Landarbeiter auf, ſich gegen⸗ ſeitig die in der Betriebsgenteluſchaft be⸗ gründete Treue zu halten. Dr. Wagner, Landes bauernführer Schwarz Treuhänder der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ gebiet Heſſen 2 W e ee eee 3 BN 58 75 Worte in die Zeit Wir haben nur ein Ziel: die Erhaltung der Volksgemeinſchaft und die Erhaltung un⸗ ſerer nationalen Unabhängigkeit und der Frei⸗ heit unſeres nationalen Lebens. Adolf Hitler. Aläbel, die Ernte ruft! f Der BDM. Obergau Heſſen⸗Naſſau ruft auf: Jeder trockene ſchöne Tag muß jetzt aus⸗ genutzt werden, um das reiche Saatgut, das noch draußen auf den Feldern iſt, um die ganze reiche Ernte dieſes Jahres in die Scheu⸗ ern zu bringen. Mädel, der Bauer braucht dringend Hilfe, braucht Hände, Arme, die willig und tatkräftig zupacken! BDM Madel! Für uns gibt es im Augenblick nur dieſe eine große Pflicht: dem Bauern mit all unſerer Kraft bei der Ernte zu helfen! Die Arbeit dort draußen iſt Arbeit, iſt Dienſt am Volk! Denn Brot iſt Leben! Alle Mädel, die ſich nur irgend frei⸗ machen können, melden ſich umgehend bei ihrer zuſtändigen BDM.⸗Führerin; dieſe ſetzt ſich ſofort mit dem Ortsbauernführer in Ver⸗ bindung, der dann die Verteilung der Hilfs⸗ kräfte vornimmt. Sollte in Eurem Heimatort die Hilfe nicht ſo dringend nötig ſein, ſo mangelt es beſtimmt im Nachbardorf an Arbeitskräften, in ſolchen Fällen werden die Meldungen an die Bezirksbauernſchaften gegeben. Auch die Stadtmädel müſſen helfen! Wendet Euch an die nächſte Bezirksbauern⸗ ſchaft. Denkt nicht, weil Ihr die Landarbeit nicht gewöhnt ſeid, könntet Ihr keine Hul ein, wer will, kann viel! Und daß Ihr wollt, iſt Ehrenſache! Selbſtverſtändlich iſt in Notſtandsge⸗ bieten unſere Hilfe freiwillig und ohne Ent⸗ gelt. Mädel, die länger beim Bauer bleiben wollen, bekommen Entgelt. BDM.⸗Mädel! Ihr wißt, daß es auf uns ankommt. Die Ernte ruft, das Land braucht uns. Wir ſind bereit, wie immer, 0 es zu ſchaffen gibt für unſer Land und olk! Gute Gebanken machen zich bezahlt Wie läßt ſich der Verkehr verbeſſern?— Beobachtungen und Rak⸗ ſchläge werden geſucht.— Ueber 500 Geldpreiſe Du biſt alter Kraftwagenfahrer. Dir kann man nichts mehr eee du arbeiteſt dich durch das dickſte Verkehrsgewühl hin⸗ durch, du kennſt die Tücken dieſer und jener Ecke, du haſt deine Patentkniffe, um Gefah⸗ ren auszuweichen, du wüßteſt allerlei wichtige Ergänzungen für die Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung, dich könnten ſie als Fahrlehrer für Fortgeſchrittene einſetzen. Du würdeſt ihnen zeigen, wie man anſtändig und ſicher fährt, ohne dabei viel Zeit zu verlieren. Du könn⸗ teſt deinen Nachbarn gute Tips geben, wie ſie auf einem ſcheinbaren Umweg viel ſchneller ihr Ziel erreichen. Du kannſt dieſem Fahrer getroſt prophezeien, daß er binnen kurzem einen Federbruch haben wird. Einem dritten 500 du mit Recht voraus, daß er bei ſeiner ahrtechnik(die nicht vorhanden iſt) den Wa⸗ wirds bald reif für den Schlachthof machen wird. Warum behältſt du das alles für dich? Glaubſt du, es ſei ein großer Unterſchied für dich— wenn du demnächſt von einem dieſer Fahrer über un Haufen gekarrt wirſt—, daß du ſelbſt völlig unſchuldig biſt? Wenn man ein Krüppel iſt oder tot, dann hat man nicht viel davon, daß ein anderer ſchuld war! Es kann der Beſte nicht in Frieden leben Jeder Straßenbenutzer muß nicht nur auf ſich ſelbſt achten, es liegt zugleich in ſeinem ur⸗ eigenſten Intereſſe, daß auch jeder andere Verkehrsteilnehmer die Anſtandsregeln der Straße kennt und beachtet. Man muß ſich auf der Straße unbedingt aufeinander verlaſſen können; ohne dieſe Sicherheit wird es un⸗ möglich ſein, die Rieſenzahl der Unfälle zu ſenken. Warum alſo behältſt du alle deine Weis⸗ heiten für dich? Gib ſie preis, du ſchadeſt dir nicht, ſondern du hilfſt anderen und damit zugleich wieder dir ſelbſt! Habe keine Angſt, daß man dich etwa auslachen oder fortſchicken könnte, daß man ſich aufs hohe Roß ſetzte und keinen Rat annehmen wollte: Deine Aeußerungen werden ſogar dringend gewünſcht und, wenn ſie ſich als brauchbar erweiſen, — gut bezahlt! Es müſſen natürlich keines⸗ wegs nur Anregungen für den Kraftfahrer 8 Da ſind Radfahrer, die Sorgenkinder des Verkehrs. Man tut ihnen Unrecht, wenn man ihnen immer unſicheres Fahren vorwirft. Sie befinden ſich nun einmal im labilen Gleich⸗ gewicht, ſind außerdem der Kreiſelwirkung unterworfen, alſo keineswegs unbedingte Her⸗ ren ihrer Bewegung. Sie können nicht ohne weiteres anhalten und weiterfahren, ſie müſ⸗ ſen abſteigen oder ſich zumindeſt halb um⸗ kippen laſſen. Das Fahrrad iſt ſchuld, nicht der Radfahrer. Aber das Fahrrad iſt zugleich das verbreiteſte Volksverkehrsmittel und vor⸗ derhand vollkommen unentbehrlich. Alſo muß das Radfahrerproblem irgendwie gelöſt werden. Zwar ſind überall in Deutſchland eigene Wege für die Radfahrer im Bau. Aber es wird niemals möglich ſein, — jedenfalls in abſehbarer Zeit— jede Bahn mit eigenem Radfahrweg zu verſehen. Alſo darf man ſich nicht aufs Abwarten beſchrän⸗ ken. Und da gibt es beſtimmt viele Radler, die ſich immer wieder ſagen: Alſo warum wird das nicht ſo und ſo gemacht? Wie ein⸗ ach wäre es, wenn die Wafghagen ſich ſo und o verhielten.— Bisher haben ſie es für ſich behalten, und es gab eine immer neue Ver⸗ bitterung. Jetzt ſollen ſie reden. Man bittet 5 darum, und man belohnt ihre guten Rat⸗ chläge mit Geldpreiſen. Schließlich die Fußgänger. Es ſind vielleicht die wertvollſten, weil am Fahrver⸗ kehr unbeteiligſten Beobachter. Sie können wertvolle Hinweiſe geben und die einzelnen Verkehrsmittel gegeneinander abwägen. Weiter die Bahn- und Omnibusſchaffner, die Pferde⸗ kutſcher und Handkarrenbeſitzer, die Motor⸗ radler und Laſtwagenfahrer. Alle Verkehrs⸗ teilnehmer ſind aufgefordert, ihre Wahrneh⸗ mungen mitzuteilen. Es kann auch die Be⸗ zeichnung einer einzelnen Verkehrsfalle ſein, einer unpraktiſchen Einrichtung, einer un⸗ nötigen Stockung. Die Zeitſchrift der Reichsarbeitsgemein⸗ ſche Schadenverhütung„Kampf der Ge⸗ ahr“ verlängert ihr im Aprilheft veröffent⸗ lichtes Preisausſchreiben bis zum 30. Sep⸗ tember und bringt im Juliheft nochmals die Bedingungen. Es ſei nur kurz geſagt, daß über 500 Preiſe im Geſamtwerte von 5000 Reichsmark gusgeſetzt ſind und die Meldun⸗ gen über Verkehrsverbeſſerungen auf jedem deutſchen Polizeirevier abgegeben werden können. — — —— 9— „ — — Aus Stabt und Land Weinheim.(Von der Weinheimer Woche). Mit den Vorbereitungen für die Ausſtellung„Vergangenheit und Gegenwart des Handwerks“ und der„Volkskunſt im Odenwald und an der Bergſtraße“, die wäh⸗ rend der ganzen Zeit der Weinheimer Woche in der Eduard⸗Dürer⸗Schule zu ſehen ſein wird, iſt gleichfalls begonnen worden. Die Ausſtellung ſteht bekanntlich unter Leitung von Frau Schick⸗Abels⸗Heidelberg. Die Ar⸗ beiten auf dem Feſtplatz ſchreiten rüſtig vor⸗ wärts. Als Feſtplatz dient bekanntlich der Schulhof der Eduard⸗Dürer⸗Schule und der ſich anſchließende Garten der„Vier Jahres⸗ zeiten“. Daß bei einem ſolchen Volksfeſt der Tanz auch diesmal nicht fehlen darf, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Auf zwei Tanzflächen wird Gelegenheit ſein, das Tanzbein zu ſchwingen. — Jeden Abend Burgenbeleuch⸗ tung. Während der ganzen Dauer der Wein⸗ heimer Woche, in der Zeit vom 8. bis 17. Auguſt, findet jeden Abend Burgenbeleuch⸗ tung ſtatt.—(Weinheimer Kirch⸗ weihe). Die Weinheimer Kirchweihe iſt im vorigen Jahr durch den Herrn Landeskomiſſar auf den 2. Sonntag des Monats Oktober feſtgelegt worden; ſie findet auch in dieſem Jahre und künftig an dieſem Tage ſtatt. Schwetzingen.(Unglaublicher Leicht⸗ le In der Markgrafenſtraße kam eine Rad⸗ ahrerin zu Fall, wobei ſie um ein Haar von einem Laſtkraftwagen erfaßt worden wäre. Das Mädchen war mit einer anderen Radfah⸗ rerin Hand in Hand gefahren; als es den Laſtwagen bemerkte, riß es ſich plötzlich im wurden. Leider iſt es noch nicht gelungen, die Täter zu faſſen. Die Bevölkerung wird hier zur Mithilfe aufgefordert. Groß⸗Zimmern.(Schwerer Auto⸗ unfall.— 8 Perſonen leicht verletzt). Auf der Provinzialſtraße Dieburg— Gundernhauſen ereignete ſich ein Autounfall. Ein Omnibus aus Hauſen bei Aſchaffenburg fuhr auf einen Laſtzug aus Köln, der hier wegen eines Rei⸗ fendefektes auf der Straße halt machen mußte, auf. Von den Inſaſſen wurden hierbei 8 Per⸗ ſonen verletzt, die ſich größtenteils Schnitt⸗ wunden zugezogen haben. Bingen. Eine Ehefrau aus Barmen, die ſich mit ihrem Mann auf einer Rhein⸗ reiſe befand, griff in Bingen in den Los⸗ kaſten eines braunen Glücksmannes und war im gleichen Augenblick um 500 Mk. reicher geworden. Zwingenberg.(Erwerbsloſe müſ⸗ ſen bei der Ernte mithelfen). Infolge des großen Mangels an Erntehelfern, ließ der Bürgermeiſter ausſchellen, daß alle Er⸗ werbsloſe ſich an der Ernte zu beteiligen ha⸗ ben, und daß diejenigen Erwerbsloſen, die ſich der Erntehilfe verſagen, von der NS. nicht mehr betreut werden. Offenbach.(„Von Gott geſandt“). Wie der Polizeibericht meldet, wurde der 49 Jahre alte Johann Ott wegen Betrugs feſt⸗ genommen. Er ſuchte mit Vorliebe Miſſions⸗ häuſer und ſolche Perſonen auf, die als be⸗ ſonders mildtätig bekannt ſind. Dieſen ſchwin⸗ delte er vor, im Auftrage der Stadtmiſſion zu — gegenwärtig das junge Volk beim Flachs⸗ rupfen ſehen. Die Stengel werden mit ſamt der Wurzel büſchelweiſe aus dem Boden ge⸗ zogen und in Streifen zum Trocknen aufgelegt. In der Röſte werden dann die Holz⸗ und Strohteile entfernt, nun wird der Flachs ge⸗ brochen und geſchwungen. Aus der Schwing⸗ maſchine kommen dann ſchließlich die langen Faſern und das Werg. Flachs wurde früher in unſerem Gau nur im Vogelsberg, Weſterwald und im Odenwald gebaut. Zum erſtenmal in dieſem Jahre wird er nun auch in Gegenden gezogen, die ihn bisher nicht anbauten, z. B. in Rheinheſſen und im Ried. Von der diesjährigen Ernte wird be⸗ kanntlich eine Adolf⸗Hitler⸗Flachsſpende ge⸗ geben. Jeder Bauer baut entſprechend ſeinem Grundbeſitz eine beſtimmte Menge Flachs da⸗ für an. Die Flachsſpende wird dann am Erntedankfeſt dem Führer als Dank für die Wiedererrichtung unſerer Wehrmacht über⸗ reicht. Der Ertrag reicht aus, um für jeden Soldaten unſerer Wehrmacht einen Drillich⸗ anzug herzuſtellen. Die Beteiligung an der Adolf Hilker Flachsſpende war im Bereich der Landes bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau ſehr gut; ie hat die Erwartungen nicht nur erreicht, 3 noch übertroffen. Offenbach.(Umſtellung auf Treib⸗ gas). Die Offenbacher Straßenbahnverwal⸗ tung hat eine n Umſtellung ihrer Verkehrsomnibuſſe auf Treibgas beſchloſſen. Die erſten Wagen ſind bereits umgebaut. Bei den Treibgas⸗Omnibuſſen werden für jeden Omnibus jährlich 600 RM. Fahrzeugſteuer eingeſpart. Eine Erziehungswoche 35 der beſten Lehrlinge des Friſeur⸗ handwerks aus allen Kreiſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau, nehmen gegenwärtig an einer Erziehungswoche in Frankfurt a. M. teil. Die Jungen gehören der Hitlerjugend an und ſind auf Grund hervorragender Leiſtungen in ihrem Beruf für die Teilnahme ausgeſucht worden. Eine größere Anzahl unter ihnen iſt aus dem vergangenen 3. Reichsberufswett⸗ kampf der deutſchen Jugend als Ortsſieger hervorgegangen. Durch die Erziehungswoche ſoll den Jun⸗ gen Gelegenheit gegeben werden, ihr beruf⸗ liches Wiſſen und Können zu vermehren und neue Fertigkeiten zu erlernen. In der Ar⸗ beitsſchule der DAF. und in der Reichsfach⸗ Einblick in ſeinen Beruf, in ſeine Aufgaben und auch in ſeine Sorgen. Aufgabe und Ziel der Erziehungswoche iſt jedoch nicht allein die berufliche Förderung der Teilnehmer, ſondern die Erziehung der jungen Volksgenoſſen zum Nationalſozialismus und der feſte kamerad⸗ Gemeinſchaft ſtehen vor allem im Vorder⸗ grund. Kameradſchaftsabende und das Zu⸗ ſammenleben im Haus der Jugend geben Zeugnis davon, daß auch dieſe Aufgabe der Erziehungswoche erfüllt wird. Nach Beendigung der Schulung werden die Teilnehmer mit neuen Gedanken und An⸗ regungen in ihre 3 zurückkehren, um dort mit neuer Kraft und Hingabe an die Arbeit zu gehen. S0 k Er hielt f Re b. l e. 1 letzten Moment los und kam dabei vor Schreck 7775 8 5. 75 0 e f ſchule des Friſeurhandwerks in Frankfurt wer⸗J Noch viele Erholungsbedürftige ren auf 1 zu Fall.— Es iſt ſtreng verboten, neben⸗ dieſe Weiſe, Geld zu erlangen. den die Lehrlinge durch die tüchtigſten Männer einen Freiplatz. Die NS.⸗Volkswohl⸗ einander zu fahren. e N ihres Berufes theoretiſch und praktiſch ge⸗ lc. Arg 1 75 fir e G 90 Lampertheim.(Ein Roheitsakt). 3 f ſchult. Insbeſondere werden die Pflege des n 1 f Während 3 e. lobend ae Die Adolf Hitler⸗Flachsſpende Haares und der Haut, die Dauerwelle, Waſ⸗ des deutſchen Volkes und die Kinderland⸗ 70 wird, daß unſere Gemeindeverwaltung die im in Heſſen⸗Kaſſau übertrifft die ſerwelle, das Poſtichfriſieren, das Theater] verſchickung.— Meldungen nimmt jede 5 Laufe der Jahre in unſerer prachtvollen Dorf⸗ Erwartungen friſieren, der Damenhaarſchnitt, das Haar-] NS. Dienſtſtelle entgegen. 3 Allee entſtandenen Lücken durch Anpflanzen Frankfurt a. M. Flachsrupfen? Wer färben und die Maſſage Gegenſtand der be⸗ iftlei lich für den polit 5 junger Bäumchen wieder auszufüllen bemüht] kennt das noch? Die jüngere Generation ge- ruflichen Schulung ſein. Darüber hinaus ka ee e e für den üben 1 iſt, ſind einige Buben am Werk, dieſes Werk zu ſtören. So mußte leider feſtgeſtellt wer⸗ den, daß von den jungen Bäumchen auf der Römerſtraße etwa 15 bis 20 Stück durch Abſchneiden der Baumrinde ſchwer beſchädigt wiß nicht mehr. Flachs gerupft und geſpon⸗ nen hat man doch bisher nur in wenigen länd⸗ lichen Bezirken. Jetzt iſt das aber anders geworden. Selbſt in der Nähe von Frank⸗ werden Betriebe der Frieſeurbedarfsartikel⸗ Induſtrie unter fachmänniſcher Führung be⸗ ſichtigt. Eine ſolche Form der Berufserziehung furt, am Rande der Großſtadt, kann man gibt dem jungen Friſeur einen unmittelbaren Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig Amiliche D 5 * mmer 8 N een ee,: Welnnelmer-Woche f Bekanntmachung ta. naue Bratneringe gerte anf 15 * e g ohne Kopf und ausgenommen Okt. zu vermieten. vom 8. 7. August 1836 Weizenmehl Spezial 0 25 Betr. Verſteigerung von Frühzwetſchen. Biemarcberiuge, Noumops, Scnifee Angebote bei der Eduarunurreschule in weinneim Tope 508. 7 ig 19. an k nd it i 110 Sardinen, marinierte Heringe unter Nr. 180 an Weizenauszugmehl ma Am kommenden Freitag, vormittags 1 in Milchtunke die Geſchäftsſt. des 5 8 Type 405. 7 kg. 22, Am Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rathauſes Filetheringe in Remonlabeſoſe lattes erbeien. droße ausstellung: vergangenheit und degen- Weizenauszugmehl Br 20 Loſe Frühzwetſchen von der Oberlück öf⸗ wart des Handwerus und der volusnunst im Ouen- t 10 0 Ausland. fentlich perſteigert. 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Doſe Netto⸗Inhalt Durch das Ueberhandnehmen der Feld⸗ Lorſcherſtr. 10 Eine diebſtähle bin ich gezwungen, das Betreten der ECC Feldgemarkung für ſolche Perſonen, die dort Machens keine Feldarbeiten zu verrichten haben, in der 80 1 Zeit von abends 19 Uhr bis morgens 7 Uhr, Zum durken einlegen Geſchäftsſt. d. Bl 850 gr. Doſe 1.50 ſowie während der Mittagszeit, von 12 bis e—— 7 8 5 Tt gor zu, verbieten. Ich habe da Feld- I Sreife ene d 18 oransianungen der woche: Nestes: Kunsttä nz en ee utzperſonal angewieſen, auf den Befo ie⸗ räuter-E 28 g Dienstag: Humoristen- Mittwoch: Schwerathletische Vor- N ſchutzperſonal angewieſ f den Befolg d K ſſig„ 28, 1 Dienstag: H Mittwoch: Schwerathletische. Neue Grünkern ſer Anordnung ſtreng zu achten und jede Wein ⸗Eſſig 35 Erweitere führungen- Donnerstag: Kunstradfahren- Freitag: Volks- ganz. 7½ kg. 36, 40, lieder-Abend- Samstag: Kameradschaftsabend der Glie- Eſſig-Effenz Flaſche 65, ſſig 3. Flasch derungen der NSDAP. Gurkengewürz Btl. 10, Für den Abendtiſch Neue Grünkern gemahlen ½ kg. 38, 42 Speiſereis Uebertretung zur Anzeige zu bringen. Ich rechne auf die Enſich igkeit der Ein⸗ wohnerſchaft, daß ſie dieſem Verbot das nötige Deinen Kundenkreis Sonntag: den 16. August, 16 Uhr: Auftreten der Hei- Verſtändnis entgegenbringt und dadurch mit⸗ Bratheringe in a matbühne Schönau: Dorflomödie: Elise soll Heiraten“ 7½ kg. 16, 20, 24, 28, 32, 110 den Felddieben ihr ſchändliches Saber— Doſe 38.3 ae sowie Tänze.— A, 1 1 1 f Juli ˖ 1 Viernheimer eee ee in verschiedenen 2.2 e ee 1936 Friſche e 5 Volkszeitung Wirtschasbelrleh Zelten Deutſcher Weißwein offen Liter 60 Pfg. Deutſcher Notwein offen Liter 55 Pfg Täglien Tanz ah 20 Unr, Sonntags ab 16 Uhr auf 2 Tanzbühnen Taollch nach eingetretener Dunkelneſt gurgenbeleuchtung Viele Sorten Käſe Neues Sauerkraut 2 500 gr. 15.3 Deutſche Tiſchweine dle Eundęunł dosdeche-Hachl. 545 in 1⸗Liter⸗Flaſchen. Flaſche naben 60, 68, 90, 1.- bis 2.5 b. Gl. Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin Freitag, 7. Auguſt: 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend Adolf Hitlerſtraße 38 30% Nabatt mit Ausnahme wenig. Artik Wir ja Lar- Muſik in der Frühe; 6.30 Frühgymnaſtik;— 200 Nachrichen: 750. 7. Tag der 11. Zwangsperneigerung. micht Olympiſchen Spiele; 8.00 Unterhaltungs- 1 ee lee nuſik, 00 Soliſiiſces Muſtzieren: 10.00, aue 1938, Naa den DW Unterhaltungsmuſik. Dazwiſchen: Leichtath⸗ſteigere ich in Biernheim teilweiſe im Ja, das iſt es P letik; 12.00 Mittagskonzert; Dazwiſchen: Verſteigerungslokal und teilweise an] eben, Meiers ha⸗ 3 a Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 13.45 le e ben mit der fal⸗ . f imeiſtbietend gege a ung f S f 5 1 Neueſte Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei ſchiedene Mobiliar, Ein vich⸗ 33 Geheimnis bis Drei; Dazwiſchen: Regattabericht aus tungs ⸗ und Gebrauchsgegen. Nachbarſchaft 6 7 des Ergee uſik; hen: Leich 23 i 5 0 Olympia⸗Echo: 7. Tag. 20.00 Kurznachrich⸗ l e— 1 1 15. legt in der 4 1 ten; 20.10 Das Frankenburger Würfelſpiel; Piano u. a. e in d 21.00 Tänze aus aller Welt; 22.00 Wetter Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ Piernheimer Wie d erh olun und Tagesnachrichten; 22.15 Olympia⸗Echo; haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus Volkszeitung, 9 N 22.45 Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik; 0.50⸗Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. eee der Anzeigen ö Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik; 1.00 Kon⸗] Lampertheim, 6. Auguſt 1936 Freunde u. Be⸗ ö zert nach Mitternacht. Köhler, Gerichtsvollz. in. Lamperth] kannte erfahren.—— N 5—.—