lügen und Ziel dlein die „oder oſen zun mad. f Vorder, uu J, a0 gehen gabe her weren uud M; hun, un e an die — den f wohl, m 1. bis Igswerk Herlanb⸗ it jede — olitiſchen übrigen lag: Ver⸗ Vorn u. Nut: m. 0 b., Apiger⸗ Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Er cheinungs weiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 183 Samstag ternheimer ff „220 TT1TTT0T—T—T—T—0— e e R N. 9 8 * Verkündigungsblatt der NS A. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt e Lb Nr. 6 gültig. den 8. Auguſt 1936 Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. EEC ccc K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Vieder drei Goldene für Deulſchland Bisher 13 goldene und 9 ſilberne Medaillen für Nordamerika- 11 goldene und 11 filberne für Deulſchland Olympiaſieger vom Freilag Radſpork und Kanufahrer erringen die weileren Goldmedaillen Deulſchlands Fußballelf verlierk 0:2 gegen Norwegen und ſcheidet aus der 7. Tag der Aympiſchen Fpiele Berlin, 7. Aug. Der Freitag, der ſechſte Tag der Leichtathletik, brachte zwar nur zwei Entſcheidungen, aber dafür verſprachen die er⸗ ſten fünf Uebungen des Zehnkampfes, der „Krone des olympiſchen Sports“, ſo ſpan⸗ nende und abwechſlungsreiche Kämpfe, daß bei dem meiſt ſonnigen und trockenen Sommerwet⸗ ter wieder 100,000 Zuſchauer die weiten Ränge des Olympiaſtadions füllten. Die erſte Entſcheidung des Tages, der 5000⸗ Meterlauf, ſah wieder ein äußerſt erbit⸗ tertes Ringen zwiſchen dem kleinen Japaner Murakoſo und den drei Vertretern der fin⸗ niſchen Läufergarde, die dann durch Höckert u. Lethinen in neuer olhmpiſcher Beſtzeit die Goldene und Silberne Medaille für das weiß⸗ blaue Banner Suomis erringen konnten. Nach der zweiten Entſcheidung, den 400 Meter, ging wieder das Sternenbanner am Sieges⸗ maſt hoch. Nach hartem Kampf ſiegte der Amerikaner Williams vor dem Engländer Brown und ſeinem Landsmann Lu Valle. Mit ſtürmiſcher Begeiſterung empfingen die 100,000 den deutſchen Olympiaſieger im mo⸗ dernen Fünfkampf, Hauptmann Handrick, als er zur Siegerehrung im Stadion erſchien. Das „Stammpublikum“ des Stadion hatte immer nur durch die Lautſprechermeldungen von den Erfolgen des deutſchen Offiziers erfahren und war natürlich beſonders erfreut, den Sieger in dem ſchwerſten Wettkampf der Olympiſchen Spiele begrüßen zu können. Eine große Enttäuſchung bereitete die deut⸗ ſche Fußball⸗ Nationalelf den im Poſtſtadion erſchienenen 35,000 Zuſchauern. Die vor allem im Angriff recht matt ſpielende Mannſchaft ließ ſich von den in ausgezeichneter Form befindlichen Norwegern mit 2:0(1:0) ſchlagen. Dem Kampf wohnte der Führer mit den Miniſtern Dr. Frick, Dr. Goeb⸗ bels und Ru ſt bei. Damit iſt die als Favo⸗ rit für das Endſpiel angeſehene deutſche Fuß⸗ ballelf ſchon in der Zwiſchenrunde ausgeſchieden — wirklich eine Enttäuſchung. Als Erſatz hierfür erfreuten die Radfa h⸗ rer und Waſſerſportler. Toni Mer⸗ kens ſicherte Deutſchland eine Goldmedaille u. bei den Kaflufahrern klappte es noch beſſer. Zu einem großartigen Erfolg für den deutſchen Kanuſport wurde der erſte Tag der Grünauer Olympiakämpfe, an dem unſere Kämpfer nicht weniger als zwei Goldene, eine Silberne und eine Bronzene Medaille in den Langſtrecken⸗ kämpfen eroberten. Es war ein geradezu idea— les Wetter für die ſchweren Layaſtreckenrennen, die an der Nordſpitze des Seddinſees geſtartet wurden und an Schmöckwitz, der Krampenburg und der Bammelecke vorbei zum Ziel an den Grünauer Tribünen führten. Laute Sprech- chöre feuerten jedesmal die Kämpfer an. Auf dem neben dem Stadion gelegenen Maifeld wurde am Nachmittag das Turnier im Polo entſchie⸗ den. das die Olympiaſieger der beiden einzigen bisher ſtattgefundenen Polo-Wettbewerbe im Kan pf ſah. Argentinien. der Sieger von 1928. ſchlug Großbritannien. den Sieger von 1908. mit 11:0 und ſicherte ſich damit erneut die Goldene Medaille Auch auf dieſem gewaltigen Feld ſahen mehr als 100.000 Menſchen dem ſchönen Kampf der meiſterhaften Reiter zu. Da auch auf allen übrigen olympiſchen Kampf⸗ ſtätten den Fußballplätzen. den Waſſerſport⸗ anlagen in Grünau. im Radſtadion und in der Deutſchlandhalle olympiſcher Großbetrieb herrſchte haben insgeſamt wohl 300.000 bis 400.000 Menſchen an dieſem Tage den mit⸗ reizenden Kämpfen der Beſten der Welt in allen Sportarten beigewohnt. Den Beſchluß des Abends bildeten die Turn⸗ vorfübrungen einer ungariſchen Mannſchaft, die in ihren gymnaſtiſchen und Geräteübungen vollendete Körperbeherrſchung und meiſterhaf⸗ tes turneriſches Können zeigten. An dieſem Tage wohnten auf den Ehren⸗ plätzen wieder zahlreiche führende Perſönlich⸗ keiten des In⸗ und Auslandes den Kämpfen bei. So ſah man u. a. Prinz Umberto von Italien, den Oberbefehlshaber des Heeres, Ge⸗ nerafoberſt Freiherrn von Fritſch, die Staats⸗ ſekretäre Meißner, Pfundtner und Reinhard. Wer gewann bisher Medaillen? Gold Silber Bronze USA. 13 9 Deukſchland 11 11 Finnland Schweden Ikalien Ungarn Frankreich Aegypken Oeſterreich Japan Tſchechoflowakei Großbritannien Eſtland Neuſeeland Kanada Polen 0 5 Holland— Schweiz— Auſtralien— Leklland—— Philippinen—— Türkei—— Vorſtehende Tabelle zeigt die nach 46 Wektbewerben verteilten Medaillen in Gold, Silber und Bronze. Das am Frei- kag zugunſten Argentiniens vor Großbrikan- nien enkſchiedene Polokurnier iſt in dieſer Aufſtellung noch nicht berückſichtigt, weil hier noch zwiſchen Mexiko und Ungarn um den dritten Platz geſpielt wird. 0—— 2 2-W 0 0 e 8% P ee ese 222 een Europa und Spanien Vie ſich Frankreich die Neulralilälsverpflichlung vorſtellt Paris, 7. Aug. Die franzöſiſche Regie⸗ rung hat am Donnerstagabend eine Note an die intereſſierten Mächte gerichtet, in der ſie die Regel aufſtellt, die nach ihrer Anſicht die prak⸗ tiſche Durchführung des Grundſatzes der Nicht⸗ einmiſchung in die ſpaniſchen Angelegenheiten erlauben würde. tach dem Entwurf ſollen ſich die Regierun⸗ gen dahin verpflichten, daß die Ausfuhr, die Einfuhr und die Beförderung von Kriegsmaterial von und nach Spanien einſchließlich den Kriegsſchiffen und Flugzeugen jeder Art(Militärflugzeuge, der König von Bulgarien als Aympiagaſt Der Führer und König Boris während einer Siegerehrung im Stadion. (Heinr. Hoffmann, K.) Fräulein Steuer holl eine Ein Bild aus dem erſten Zwiſchenlauf der 80 Meter Hürden für Frauen. Ganz rechts die die im Endlauf die Dritte wurde, Deutſche Steuer, nadierin Taylor. Siegerin im Endlauf. die Sil⸗berne Medaille gewann. Neben ihr die Ka⸗ und ganz links die Italienerin Valla, die Schon im Zwiſchenlauf hatte die Italienerin einen neuen Olympiſchen Rekord aufgeſtellt. (Schirner, K.) Touriſtenflugzeuge, Handelsflugzeuge) ver⸗ boten ſein ſollen. Auch ſollen die lau⸗ fenden Lieferungen unterbrochen werden, ſelbſt wenn die Beſtellungen vor dem Krieg gemacht worden ſind. Schließlich ſollen die Regierun⸗ gen alle Nachrichten über die Maßnahmen zur Durchführung dieſes Verſprechens austauſchen. Jedoch würde keine Anregung über die Einführung einer Durch⸗ führungskontrolle gemacht. Die⸗ ſer franzöſiſche Vorſchlag ſoll bereits die Bil⸗ ligung Englands haben, das ihn unterſtützen werde. Der„Intranſigeant“ hebt hervor, daß es ſich um eine Verpflichtung der Regie⸗ rungen handele, daß der Privatinduſtrie un⸗ ter dem Vorbehalt gewiſſer Ausfuhrgenehmi⸗ gungen die volle Freiheit gelaſſen werden wür⸗ de, der einen oder anderen kriegführenden Par⸗ tei die Hilfe zukommen zu laſſen, die man für notwendig erachte. Natürlich bleibe auch den Regierungen auf Grund der geltenden internationalen Ab⸗ machungen das Recht, Lebensmittel und Arz⸗ neimittel zu ſenden. Marxiſtiſcher Gewerkſchaftsführer ermordet Eine Meldung des Senders Burgos— Sevilla meldet Einnahme der Stadt Merida durch General Francos Truppen Hendaye, 8. Auguſt. Der Sender Burgos teilte in der Nacht zum Samstag mit, daß in Barcelona der Präſident der marxiſtiſchen Gewerkſchaften(U. G. T.) von Angehörigen der anarcho⸗ ſyndikaliſtiſchen Gewerkſchaften (C. N. T.) ermordet worden ſei. Ferner will man in Burgos wiſſen, daß der Biſchof von Barcelona, der von den Roten verhaftet werden ſollte, im letzten Augenblick durch das Eingreifen des italieniſchen Kon⸗ ſuls gerettet u. mit einem italieniſchen Schiff fortgebracht werden konnte. Der Sender Sevilla meldet, daß die Trup⸗ pen des Generals Franco die Stadt Merida, alſo die Schlüſſelſtellung zur Provinz Badajoz eingenommen hätten. Madrid im Dunkel Lichtverbot ab 22 Uhr. Die Madrider Regierung hat angeordnet, daß in der Hauptſtadt alle Lichter wegen Fliegergefahr ab 22 Uhr gelöſcht oder abgeblendet ſein müſſen. Nach dieſer Zeit ſol⸗ len auch keine Fahrzeuge mehr auf der Straße ſein. Die Lebensmittelknappheit nimmt zu. Aus Vergara nach Hendaye gekommene franzöſiſche Staatsangehörige, die vor den dortigen Marxiſten geflohen ſind, erzählen, daß die Marxiſten von einer noch nie ge⸗ ſehenen Brutalität beſeſſen ſeien und daß die Erſchießungen gefangener Soldaten, ſo⸗ wie die Ermordung als antimarxiſtiſch ver ⸗ dächtiger Einwohner am laufenden Band vorgenommen würden. Volltreffer auf briliſches Konſulal London, 7. Aug. Bei der am Freitagmor⸗ gen plötzlich einſetzenden Beſchießung von Algeciras durch das Kriegsſchiff der ſpa⸗ niſchen Regierung„Jaime J.“ wurde das britiſche Konſulat ſchwer beſchä⸗ digt. Das Konſulat erhielt einen Volltreffer und mußte geräumt werden. Nach verſchie⸗ denen Berichten wurde„Jaime J.“ bei der Be⸗ ſchießung ſchwer getroffen und ſoll mit einem großen Leck abgedampft ſein. 5 ——— . — —— 1 2 . — 1 1 . 1 — —— 3—— — — ——— .. —— 1 . e 5 4 e . 2 2 . n e Polifiſche Rundſchau Nun iſt eine Woche der olympiſchen Spie vorbei, und alles iſt gut verlaufen und hat d Erwartungen befriedigt. Hoffentlich wirken ſo aus, daß ſie nicht nur einen ſportliche Wettkampf darſtellen, ſondern daß gleichzeitig auch als kulturelles zwiſchen den Nationen erweiſen. Eine beſondere Freude war es für uns, da unſere eigenen Sportler bisher ſo gut abge ſchnitten haben. Wenn zend goldene Medaillen herauszuholen, ſo zei gen ſich darin die Erfolge der nationalſoziali ſtiſchen Sporterziehung, der ſcharfen Zuſam menfaſſung in organiſatoriſcher und erziehe riſcher Hinficht. likum ſich auch bern gegenüber ſportmäßig vornehm verhält Unſer Stolz iſt es, auch den Kämpfern den ten. * Leider iſt ringsum die Welt von Unruhe und Immer noch ſtehen die ſ p a⸗ Vordergrund Blutige Opfer Kampf erfüllt. niſchen Ereigniſſe im des Intereſſes der Weltpolitik. fordert der vom Bolſchewismus herausgefor⸗ derte Bürgerkrieg, und blutige Opfer hat er auch von unſeren Volksgenoſſen in Spanien gefordert. Mit welcher Beſtialität ſind die vier jungen Deutſchen von einem „Rebolutionstribunal“ hingemordet worden! Alle die ſchrecklichen Szenen, die mit dem Wü⸗ ten des Bolſchewismus überall verbunden ſind, wiederholen ſich jetzt in Spanien. Unſer herz⸗ liches Mitgefühl wendet ſich den Angehörigen der jungen Deutſchen zu, die ſo unbarmherzig dem Tode überliefert wurden. Wir ſchauen wieder einmal hinter die Maske dieſer ihrer Henker, die von Menſchlichkeit und Frieden reden und die doch immer wieder Beiſpiele ihres Blutdurſtes geben, wo immer ſie ſich aus⸗ toben können. Danken wir Gott, daß wir in letzter Stunde vor dem bewahrt worden ſind, was ſich jetzt wieder in Spanien ſo ſchreckens⸗ voll vor unſeren Augen abſpielt. Der Militärgruppe iſt es in den letzten Ta⸗ gen gelungen, einen Teil der Fremden⸗ legion, die ihre zuverläſſigſten Truppen darſtellen, von Spaniſch⸗Marokko nach dem europäiſchen Feſtland herüberzubringen. Auch die Madrider Regierung hat Verſtärkungen von Frankreich und Sowjetrußland her erhal⸗ ten. Die Moskauer Regierung ſcheut ſich kei⸗ nen Augenblick, ihren Geſinnungsgenoſſen in Spanien jede Hilfe und Förderung angedeihen zu laſſen, und daß Frankreich ſelber eine zwei⸗ felhafte Haltung einnimmt und unter der Hand Waffen nach Spanien ſchickt, erkennt man ja deutlich genug aus den franzöſiſchen Preſſemeldungen. * Durch dieſes Eingreifen iſt die ſpaniſche Auseinanderſetzung mehr oder minder zu einer internationalen Frage geworden. Die franzö⸗ ſiſche Regierung hat die Anregung gegeben, daß alle an Spanien irgendwie intereſſierten Staaten ihre Neutralität gegenüber dem ſpaniſchen Bürgerkrieg erklären möchten. Dem hat England zugeſtimmt, doch regt es an, in dieſen Kreis auch Sowjetrußland einzubezie⸗ hen. Italien hat eine Rückfrage an Frank⸗ reich gerichtet, in der es ſich danach erkundigt, was die Franzoſen unter Neu⸗ tralität verſtehen und ob nicht ver⸗ ſchiedene von franzöſiſcher Seite getroffene Maßnahmen ſchon jetzt ein Verlaſſen dieſes Rahmens bedeuten. In einem vielbeachteten Artikel ſchlägt die römiſche„Tribuna“ die Anerkennung beider Regierungen in Spanien vor. Werden aber ſie ſich Bindemittel es uns gelungen iſt, grade auch in der Leichtathletik ein halbes Dut⸗ Es wird übrigens im Aus⸗ land gern anerkannt, daß das deutſche Pub⸗ den ausländiſchen Wettbewer⸗ allen Gäſten eine vollkom⸗ mene Gaſtfreundſchaft beweiſen zu können und Aufenthalt in Deutſch⸗ land in jeder Beziehung angenehm zu geſtal⸗ le unſerer Gäſte in vollem Raze herzliche Rameradſchaft der ſich dieſe Spiele Berlin, 7. Aug. 8 macht, ländiſchen Gäſte begrüßen. 2 der namhaften Ehrengäſte ſaßen von faſt 50 Nationen. Reichskriegsminiſter und Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, widmete ſeinen Gäſten Begrüßung: Der Gaſtgeber, Oberbefehlshaber de internationalen Sportverbände. „der Soldat iſt der Berlin, 7. Aug. Generaloberſt Göring gewährte Vertreter der„Berliner Illuſtrierten Nachtausgabe“ eine Unterredung, in der er über die Bedeutung der militäriſchen Erziehung für die körperliche Ertüchti⸗ gung und damit vor allem für die ſport⸗ liche Leiſtung folgendes ausführte: „Soldaten aller Völker in friedlichem Wettkampf, das iſt wohl das größte Erlebnis dieſer großen Tage. Wir ſahen die Läufer, die Springer, Speerwerfer, wir ſahen die Reiter auf dem Raſen, die Wekkkämpfer im Poloſpiel, die Angehörigen fremder Ar- meen im Fünfkampf mit den unſeren um den Siegerpreis kämpfen, die Ruderer in Grü⸗ nau, Athleten, Ringer, eßchter, Rennfahrer, jeder als Träger der Farben ſeiner Nation, ein Mann der ſportlichen Jugend ſeines Va- kerlandes und ſonſt nichts! Für dieſe Sporkler gilt nach olympiſchem Geſet weder Beruf noch Privatleben, denn es iſt für uns einer der größten Vorzüge des olympiſchen Geiſtes, daß Rang, Klaſſe, Herkunft und Beſiß hier keine Rolle ſpielen. Ueber dieſe Gemeinſchaft, die heute noch vielfach in der Welt unbekannt iſt, über ſolche Einheit des körperlichen und geiſtigen Wil- lens von Männern und Frauen, die im Wektkampf ſtehen, empfinden wir National- ſozialiſten eine beſondere Freude. Angefangen vom Deukſchen Organiſationskomikee bis zum letzten Zeitungsleſer und Rundfunk- hörer iſt ganz Deutſchland deshalb mit ſo freudigem Herzen bei dieſen Olympiſchen Spielen, weil der Geiſt uns verkraut iſt. Wir wechſeln nicht das Blickfeld der öffenklichen Meinung, wenn wir von unſerem innerſtaat⸗- lichen Erleben auf dieſes Sportfeld hinüber⸗ ſen, daß ſie bel dieſem Feſt der Gemeinſchafßt Am Freitagabend gab die Wehrmacht zum Zeichen ihrer engen Ver⸗ bundenheit mit den Olympiſchen Spielen im Haus der Flieger einen Feſtabend. Der Reichs⸗ kriegs miniſter und Oberbefehlshaber der Wehr⸗ Generalfeldmarſchall v. Blomberg, konnte eine große Zahl vor allem unſerer aus⸗ Die Uniformen aus aller Herren Länder überwogen und ergaben ein prachtvolles bun⸗ tes Bild. Inmitten der hohen Offiziere und vollzählig auch die nicht zum Offtziersſtande gehörenden militäriſchen Olympiakämpfer aller Sportarten der herzliche Worte der tees, Herrn Grafen de Baillet⸗Latour, die Her⸗ ren Präſidenten der nationalen Olympiſchen Komitees, ſowie die Herren Präſidenten der Freudigen Miniſterpräſident einem Jeſlabend der deulſchen Vehrmachl Teilnehmer aus aller Welk Länder, die Deutſchland eingefunden haben. Länder und Völker von und Kameradſchaft. verbindet dieſe ſolchen Kampfe meſſen. Sie wiſſen, meine Soldat zu allen Zeiten verſtanden der Sinn des heutigen Abends. „Im Namen der deutſchen Wehrmacht heiße Ich hebe mein Glas und leere es zu Ehren ich Sie als unſere Gäſte willkommen. Ich be⸗unſerer Gäſte!“ grüße beſonders den hochverdienten Präſiden⸗ Der Präſident des Internationalen Organi⸗ ten des Internationalen Olympiſchen Komi⸗ ſationskomitees, Graf de Baillet⸗Latour, der 11. Olympiſchen Spiele habe. beſte Iporklamerad“ Grundſaß. dem tiefen Erleben der Gemeinſchaft in ihre Heimat zurück. Die Hunderttausend, die täg- lich im Ring ſitzen, werden niemals vergeſ- ſen, daß ſie bi dieſem Feſt der Gemeinſchaft dabei ſein durften. Am ktiefſten jedoch wird die Erlebnis die Männer packen, die von hier wieder in die Reihen unſerer eigenen Wehrmacht zurückgehen. Der Soldar weiß wahrlich am beſten, was der Frieden bedeukel. Wenn Män⸗ ner, die in der Luft ihr Leben einſehen oder mik den modernen Waffen des Krieges käglich für den Kampf um das Leben ſich vorbereilen müſſen, hier mit aller Anſpannung der körperlichen und geiſtigen Kräfle um den Lorbeer des friedlichen Sieges ringen, ohne jede Waffe, dann iſt dieſer ritterliche Well. kampf höchſtes Glück des Soldaken! Wir grüßen die Soldaten aller Armeen, die an den 11. Olympiſchen Spielen teilnehmen, in ernſter Kameradſchaft. Soldaten kämpfen mit anderen Soldaten um die Ehre der Na⸗ tion. Soldaten ehren den Sieger mit der allen gemeinſamen Freude über den Erfolg des einen, Soldaten ſind miteinander nur deshalb glückliche Kameraden, weil ſie mit ihrer eige⸗ nen Kraft um den Lorbeer des ſportlichen Sieges ringen durften. Dieſe Soldaten reden nicht über die verſchiedenen theoretiſchen Grundſätze des Friedens. Sie beweiſen vor den Augen und Ohren der ganzen Welt durch die Tat die Ehrfurcht vor dem höchſten menſch⸗ lichen Erlebnis, vor dem Miterleben der Ge— meinſchaft. Das iſt Frieden! Möge von dieſen Auguſttagen 1936 auf die Welt das Bewußtſein übergehen, wie herrlich der Frieden und wie leicht er zu geſtalten iſt, Kameradſchaft der Wettkämpfer nur mit beide anerkannt, ſo würde es im Belieben einer jeden Macht ſtehen, dieſe oder jene Par⸗ tei zu unterſtützen. Im übrigen iſt der Ar⸗ tikel der„Tribuna“ deutlich genug. Er zeigt, was auf dem Spiel ſteht, daß ſich in Spanien die Generalprobe für ein noch größeres Experiment in Frank⸗ reich abſpielt, falls der Bolſchewismus über die nationale Front Herr werden ſollte. Man lebe jetzt in einer Zeit, die alle verantwort⸗ lichen Organe Europas zu einer klaren Stel⸗ lungnahme verpflichte. Was auf dem Spiel ſteht, läßt die Meldung erkennen, daß ſowjet⸗ ruſſiſche Freiwillige über Frankreich an die bolſchewiſtiſche Front gehen ſollen. Wie un⸗ ter dieſen Umſtänden eine allgemeine Neutra⸗ litätsvberpflichtung zuſtandekommen ſoll, iſt nicht leicht zu erkennen. * Von der Grenze des Saarlandes war berich⸗ tet worden, daß die franzöſiſche„Volksfront“ kürzlich bei Spichern an der deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Grenze eine Kundgebung veranſtaltet habe, die zu wüſten Beſchimpfungen Deutſch⸗ lands führte. Die amtlichen Pariſer Stellen haben zwar dieſe Nachricht in Abrede geſtellt, aber die Berichte des„Populaire“ und der Metzer Zeitung„Le Lorrain“ beſtätigen die erſten Meldungen zur Genüge. Und die Pari⸗ ſer Regierung ſelber beſtätigt ſie indirekt, in⸗ Uebe den andern Völkern. dem ſie Kundgebungen aller Art innerhalb einer Zone von fünf Kilometern an der Grenze verboten hat. ö Wir ſind zwar durchaus nicht der Meinung, Paläſtinaunruhen ſollen bei leilm beendel Jeruſalem, 7. Aug. vor zwei Wochen von den Königen Saudias, Iraks und Jemens unterzeichnete und der engliſchen Re⸗ gierung überreichte Memorandum zugunſten der Araber in Paläſtina ſteht anſcheinend mit Geheimverhandlungen im Zuſam⸗ menhang, die die Könige mit dem arabiſchen Kampfausſchuß in Paläſtina führen. Die Verhandlungen haben anſcheinend einen feier⸗ lichen Aufruf der drei Könige an die arabiſche Bevölkerung Paläſtinas zum Gegenſtande, durch den der Generalſtreik und die Unruhen beendet werden ſollen. Dieſen Schritt ſollte England mit einem mindeſten teilweiſen Ent⸗ gegenkommen an die Araber beantworten. Das ſche Volk auch nur den geringſten Einfluß aus⸗ üben könnte. Gerade die Grenzlandbewohner wiſſen, was ſie von derartigen Kundgebungen zu halten haben, und ſie haben nicht die ge⸗ ringſte Sehnſucht, in dieſe Niederungen der marxiſtiſchen Politik noch einmal hinabzuſtei⸗ gen. Das iſt für uns erledigt, das überlaſſen Sie mögen ſelber ehen, wie ſie damit fertig werden. Das aber müſſen wir doch feſtſtellen, daß da die Gefahr vorliegt, daß gewiſſe Teile des franzöſiſchen Volkes durch die Phraſen dieſer Oberjakobiner daß eine derartige Propaganda auf das deut⸗ in einen gefährlichen Rauſch hineinverſetzt Proklamalion der drei arabiſchen Könige? wenn man dem Willen der Völker und unver⸗ dorbenen Menſchen den Weg frei gibt.“ eiſem Enkgegenkommen Englands werden Das Eingreifen der arabiſchen Könige ent⸗ ſpricht offenſichtlich der Erkenntnis, daß kein Parteiführer in Paläſtina mehr die Autorität beſitzt, die Unruhen abzublaſen. Selbſt die alten Parteiführer überbieten ſich jetzt in über⸗ triebenen Forderungen an England, um ihre Volkstümlichkeit zu retten, ſo daß auf dieſem Wege keine Ausſicht zu einer Einigung beſteht. Die Geheimverhandlungen zwiſchen den Köni⸗ gen und dem Kampfausſchuß in Paläſtina ſcheinen ſich augenblicklich darum zu drehen, ob die Könige für den Erfolg ihrer Einwirkung in London auch eine Garantie übernehmen kön⸗ nen. werden. Während die Völker den Frieden er⸗ ſehnen, ſind die Moskauer Machthaber und ihre politiſche Gefolgſchaft dabei, die Staaten gegeneinander zu hetzen, eine Entwickelung, deren blutige Koſten die Völker zu zahlen hät⸗ ten, wenn die politiſche Vernunft dieſem Trei— ben nicht rechtzeitig Einhalt gebietet. Inzwiſchen haben wir mit unſern Friedens- feſten zu tun und wenig Luſt, uns mit den Problemen der Andern zu beſchäftigen. Daß Deutſchland nicht„in das Chaos der bolſche⸗ wiſtiſchen Haßdiktatur“ verfällt, dafür ſteht der Herzens begrüße ich ferner die Soldaten aller ſich zum friedlichen Kampfe in Zwei Dinge zeichneten den Soldaten aller jeher aus: Kampfgeiſt Der ſportliche Wettkampf beiden Eigenſchaften in der glücklichſten Weiſe. Er ſtählt und erhält den Kampfgeiſt und er fördert zugleich die Kame⸗ radſchaft aller derer, die ihre Kräfte in einem Herren, daß der deutſche hat, zu kämpfen. Mögen Sie aus dem Olympiſchen Dorf, das Ihnen die deutſche Wehrmacht r baute, und von dem heutigen Abend die Ueber⸗ zeugung mitnehmen, daß er nicht minder ver— ſteht, ein guter und aufrichtiger Kamerad zu ein. Der Wunſch nach dieſer Kameradſchaft ſei dankte im Namen der Gäſte für den herzlichen Empfang und für den außergewöhnlichen An⸗ teil, den die Wehrmacht an der Durchführung dem Ziel der höheren Leiſtung oberſter Die 5 000 Sporkler“, fuhr Generaloberſt Göring fort,„die hier kämpfen, kehren mit Berkeilung der Ehrengabe für Fronkfämpfer Milderung der Ruhensvorſchriften des Reichsverſorgungsgeſetzes 88 Berlin, 7. Aug. Das Reichs⸗ preußiſche Arbeitsminiſterium teilt mit: Die zum 2. Auguſt geſpendete„Ehrengabe für verſorgungsberechtigte Frontkämpfer“ iſt dem Reichs⸗ und preußiſchen Arbeitsmini⸗ ſterium zur weiteren Veranlaſſung überwieſen worden. An der Ehrengabe haben ſich u. a. auch die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferver⸗ ſorgung(NSKOV.), der Deutſche Reichskrie⸗ aerbund(Kyffhäuſerbund) und das private Bankgewerbe in dankenswerter Weiſe betei⸗ ligt. Die Spende wird durch die Verſorgungs⸗ ämter im Dezember verteilt werden, alſo im gleichen Monat, in dem die alljährlichen Weihnachtsſpenden an beſonders bedürftige Kriegshinterbliebene ausgezahlt werden. Die Auswahl der Empfänger geſchieht von amts⸗ wegen. Anträge erübrigen ſich daher. Gleichzeitig gibt der Reichs- und preußiſche Arbeitsminiſter bekannt, daß noch im Laufe dieſes Jahres gewiſſe Milderungen der Ruhensvorſchriften des Reichsverſorgungsge⸗ ſetzes eintreten werden. Durch dieſe Aenderun— gen werden die Bezüge eines Teiles der Ver— ſorgunasberechtigten verbeſſert werden. König Boris von Bulgarien bei Generaloberſt Göring. Berlin, 7.Auguſt. Zu Ehren S. M des Königs von Bulgarien gab Miniſterpräſident Generaloberſt Göring am Freitag in ſeinem Haus ein Frühſtück, dem eine Reihe führender Perſönlichkeiten beiwohnten. Eine Ehrenkom⸗ pagnie des Regiments„General Göring“ mit Spielmannszug, Muſikkorps und der Fahne war in Paradeaufſtellung zum Empfang S. M. des Königs von Bulgarien angetreten. neuer Gauleiter der Kurmark Berlin, 7. Aug. Die Nakionalſozia- liſtiſche Parkeikorreſpondenz meldek: Der Führer hat den bisherigen ſtellvertre- kenden Gauleiter des Gaues Weſtfalen/ Süd Pg. Emil Stürtz, zum Gauleiter des Gaues Kurmark der NSDAp. ernannk. Zum ſtell⸗ verkretenden Gauleiter des Gaues Kurmark ernannte der Führer den Reichsamksleiker Paul Wegener. Polniſche Gäſte in Riel Empfang der Beſaßung des polniſchen Handels- Segelſchulſchiffs im Kieler Rathaus. Kiel, 7. Auguſt. Im Kieler Rathaus wurde am Freitagmiktag die Beſatzung des zum Beſuch der Segelolympiade im Kieler Hafen liegenden polniſchen Handels-Segel⸗ ſchulſchiffs„Dar Pomorza“ offiziell empfan⸗ gen. Zu dieſem Empfang waren führende Männer der Bewegung und ihrer Glie- derungen, ſowie eine Abordnung der Kriegs- marine erſchienen. 5 Oberbürgermeiſter Dr. Behrens bielt die Begrüßungsrede. Im Namen der Beſatzung des polniſchen Segelſchulſchiffs dankke der Direktor der Seefahrtsſchule in Gdingen, Koſlanowſtzi, für den Empfang und erwiderke dann: „Schon lange erſtrebt Ihr Führer Adolf Hikler freundliches und brüderliches Zu⸗ ſammenleben der Völker. Unſer leider ſo früh verſtorbener Marſchall Pilſudſki er- ſtrebte ein ähnliches Ziel. Dieſe zwei gro- ßen Staatsmänner und Führer erreichten in der Politik unvergänglich mehr als lauſend andere Staaksmänner der Welk. Dank der Größe dieſer beiden Skaatsmänner, die es in der Weltgeſchichte noch nie gegeben hat, wurde erreicht, daß Polen und Deulſchland in freundſchaftlichen Beziehungen'nebenein- und ander als guke Nachbarn leben.“ Unruhen auf Madeira Preisſteigerungen die Arſache. London, 7. Auguſt. Nach einer Mel⸗ dung aus Liſſabon iſt es auf Madeira in- folge von Preisſteigerungen für Milch und Bukker, die kürzlich von der Regierung zum Schutz der Molkerelinduſtrie feſtgeſetzt wor⸗ den waren, zu Unruhen gekommen. rere Perſonen wurden dabei verletzt. eingeſetzt werden. Meh⸗- 5 gekölek und Verſtärkte Polizeikräfte mußken Imei hillerſungen mif dem Mokorrad verunglückt Einer getötet, der andere ſchwer verletzt. Frankfurt a. M., 6. Aug. An der Stra⸗ ßengabelung Eſchhorn—Rödelheim in Eſchborn ſtieß am Donnerstag vormittag ein mit zwei Hitlerjungen aus Aachen beſetztes Motorrad mit voller Wucht gegen einen Laſtkraft⸗ wagen mit Anhänger Der Hitlerjunge Heinz Hilgers wurde dabei auf der Stelle getötet. Sein Kamerad erlitt mehrere Knochenbrüche und Führer auf der Wacht.—8. mußte ins Krankenhaus gebracht werden. orm, aden I lahr bebirtz en. d on anmtz, Meußiſche 1 Mufe gen zu htenlom⸗ ung nit 1 Fahne ang 8. keter lit alſozia- werte · len/ Süd Gaues im fell furnatt llsleilet e Ahaus. dachaus ig bes Kieler Segel pan hrenbe Oli legs · belt ſchen det dot, dann Wolf 41. ek 150 i et⸗ 2 4 5 7 mmm 2 Immun F . Immun 0 . 4 III III III umu IIIIII deulſchlands große Enkläuſchung. Unſere Jußballelf verliert den Länderkampf gegen Norwegen mit 0:2(0:1) Dafür aber zwei Goldmedaillen im Kanufahren und eine im Radfahren— Beginn des Jehnkampfes Enlſcheidun gen im 400 Reler und 5000 Meler-Laufen Der ſechſte Wettkampftag der 11. Olympi⸗ ſchen Spiele zu Berlin brachte uns Deutſchen wieder den großen Erfolg von drei„Golde⸗ nen“, zwei„Silbernen“ und einer„Bronzenen“ — aber auch eine ſchwere Schlappe ein— und die gerade im Fußballſport, auf den nicht nur wir Deutſche ſelbſt ſo große Hoffnungen geſetzt hatten. Anſere Mannſchaft, erklärter Favorit für den olympiſchen Sieg im Fußball⸗Turnier, zeigte im Zwiſchenrundenſpiel gegen Norwegen wor 35,000 Zuſchauern und unter den Augen des Führers eine erſchreckend ſchwache Leiſtung und verlor verdient mit 02(0:1). Damit iſt Deutſchland aus dem weiteren Kampf um den Olympia⸗Sieg im Fußball ausgeſchaltet. Dieſe traurige Tatſache ſoll uns aber die Freude an den anderen großen Erfolgen unſe⸗ rer Sportler nicht rauben. Man muß auch Enttäuſchungen ertragen können. Und das wird uns ja durch die prächtigen Leiſtungen unſerer Olympia⸗Kämpfer in allen anderen Disziplinen ziemlich leicht gemacht. In der Leichtathletik waren am Freitag— bei wieder vollbeſetztem Stadion zwei Entſcheidungen fällig Im 400⸗ Meter⸗ und 1500 Meter⸗Laufen. Im 400 Moeter⸗Lauf kam ASA. zu einer weiteren Goldmedaille und zwar durch den Neger Williams, der die Strecke in der überragen⸗ den Zeit von 46.5 Sekunden zurücklegte und dabei eden Zweiten. Drown⸗England. um über einen Meter hinter ſich ließ. Dritter wurde ebenfalls ein Schwarzer und zwar der Ameri⸗ kaner Lu Valle. Der Deutſche Blazejezak ſchied in der Vorentſcheidung aus. Der Kampf war hier für ihn zu ſchwer, er konnte nur den ſechſten Platz belegen. Im 5000 Meter⸗Laufen war Finnland wieder nicht zu ſchlagen. Der jüngſte der drei großen Finnen. Gunnar Höckert, gewann das Rennen in der neuen olympiſchen Rekordzeit von 14:22.2 Min. vor Lauri Lethinen, dem Sieger von Los Angeles, und dem Schweden Jonſſon. Der Japaner Murakoſo lieferte den Finnen auch in dieſem Rennen wieder einen großen Kampf, mußte ſich aber mit dem vierten Platz begnügen. Er hatte aber immer noch die Genugtuung, den Sieger aus dem 10.000 Meter⸗Lauf Salminen⸗ Finnland hinter ſich zu ſehen. Zum erſten Male in der Geſchichte der Olympiſchen Spiele fanden die erſten fünf Uebungen des Zehn⸗ kampfes vor den Augen aller Zuſchauer auf dem Hauptkampfplatz ſtat. Nach dem erſten Tag liegen drei Amerikaner. Clark mit 4194, Morris mit 4192 und Parker mit 3888 Punk⸗ ten. in Führung. Von den Deutſchen konnte der Speerwurfſieger Gerhard Stöck wegen einer Muskelzerrung leider nicht antreten. Huber und Bonnet halten mit 3593 bezw. 3577 Punk⸗ ten den 10. und 11. Platz. Die erſten beiden Goldmedaillen für Deutſchland an dieſem Freitag gab es im Kanufahren. Zuerſt brachten We⸗ vers Landen im Kajak⸗Zweier die „Goldene“ vor Kaliſch⸗Steinhuber(Oeſterreich) und Fahlberg⸗Larſſon(Schweden) nach Hauſe und dann war es Ernſt Krebs,. der ſich im Kajak⸗Einer den Olympia-Sieg ſicherte. Eine „Silberne“ gewannen die Europameiſter Horn⸗Haniſch hinter Johanſſon⸗Bladſtröm (Schweden) im Faltboot⸗Zweier. Im Zweier⸗ Kanadier wurde Deutſchland Vierter, der Sieg fiel hier an Mottl⸗Skrdlant⸗Tſchechoſlowakei Den Faltboot⸗Einer gewann Hradetzky⸗Oeſter⸗ reich vor Eberhardt⸗Frankreich und Hörmann. der hier noch eine bronzene Medaille für Deutſchland herausholte. Die dritte Goldmedaille des Tages gewann unſer Weltmeiſter Toni Merkens im Radfahren. Er kam im 1 km⸗Mal⸗ fahren über den Norweger Sandtorp und den Italiener Pola in den Endlauf, wo er auf ſeinen alten Widerſacher, den Holländer van Vliet, traf. Mit je dreiviertel Längen gewann der Kölner beide Läufe und wurde ſo Olym⸗ piaſieger. Pola mußte ſich im Kampf um den dritten Platz zweimal dem Franzoſen Chaillot beugen. Spannende Raſenſpiele. Im Fußballturnier feierte Italien einen überlegenen 8:0(2:0)⸗Sieg über den Schweden⸗Bezwinger Japan. Deutſchland ver⸗ lor— wie eingangs ſchon erwähnt— gegen Norwegen mit 2:0. Die beiden Sieger des heu⸗ tigen Tages, Italien und Norwegen, treffen nun in der Vorrunde aufeinander. Im Hockey⸗Turnier bewies Indien ſeine Extraklaſſe durch einen klaren 720(2:0) ⸗ Sieg über Amerikas Hockey⸗Mannſchaft. Frankreich und Belgien ſpielten 2:2 Unent⸗ ſchieden und dadurch kamen die Franzoſen jn der Gruppe C zur Punktgleichheit mit den Holländern. Indien führt ſeine Gruppe A na⸗ türlich mit klarem Vorſprung an. Das Polo⸗Turnier wurde von Argen⸗ tinien, das Großbritannien 11:0 ſchlug, ge⸗ wonnen. Um den dritten Platz ſpielen noch Mexiko und Ungarn. Ungarns Handballer, die am Don⸗ nerstag von Deutſchland mit 23:0 geſchlagen worden waren, überraſchten am Freitag durch einen Sieg von 7:2(4:1) über USA. Die Schweizer kamen in ihrem erſten Spiel zu einem 8:6 G:2)-Sieg über Rumänien. Damit ſtehen Ungarn und die Schweiz als Teilneh⸗ mer der Endrunde feſt. Elf Spiele waren im Basketball⸗Tur⸗ nier angeſetzt. Die deutſche Mannſchaft un⸗ terlag den Schweizern mit 18:25, nachdem ſie bei der Pauſe noch 10:8 geführt hatte. Im zweiten Wettbewerb der Schützen, dem Scheiben⸗Piſtolen⸗Schießen errang Deutſchland eine Silberne Medaille. Erich Krempel, der am Vortage die Geſamt⸗ wertung angeführt hatte, mußten ſeinen erſten Platz an den Schweden Ullmann abtreten, der mit 559 Treffern vor Krempel(544) und dem Franzoſen Jamonnieres(540) gewann. Ull⸗ manns Leiſtung bedeutete einen neuen Welt⸗ rekord. Die weiteren Deutſchen, Wehner und Martin, kamen mit 525 bezw. 519 Treffern auf den 9. und 14. Platz. Bei den Fechtern erreichte im Degen⸗ mannſchafts⸗Wettbewerb die deutſche Vertre- tung die Zwiſchenrunde. Die Entſcheidung fällt hier erſt am Samstag. Bei den Ringern wurden die Kämpfe im griechiſch⸗römiſchen Stil fortgeſetzt. Bis auf den Kölner Leichtgewichtsmeiſter Nettesheim, der ausgeſchieden iſt, liegen unſere Vertreter durchweg gut im Wettbewerb. Der vierte Tag bei den Seglern brachte Deutſchland einen Sieg in der Starboot⸗Klaſſe vor Schweden und Holland. In den übrigen Wettfahrten ſiegten Schweden(S m R- Klaſſe), Schweiz(6 m R⸗Klaſſe) und Norwegen (Olympia⸗Jollen). Lovelock gewann Der Neuſeeländer iſt mit Vorſprung durchs Ziel gegangen. (Amerika) und Beccali(Italien. die 1500 Meler Ihm folgt Cunningham (Preſſephoto, K.) Das war eine wirkliche Senſalion deulſchland verlier den Fußball⸗Jwiſchenrundenkampf gegen Norwe⸗ gen mil 0:2(0:1]— der Führer und 35 000 Juſchauer im Poſt⸗ adion— Schwaches Spiel des deulſchen Flurmes Nach dem bisher ſo erfolgreichen Verlauf der 11. Olympiſchen Spiele mußte die deutſche Sportgemeinde am Freitagnachmittag die erſte große Enttäuſchung erleben. Im Poſtſtadion kämpfte Deutſchlands Fußballmannſchaft, auf die man überall die größten Hoffnungen geſetzt hatte und die— nicht nur im eigenen Lande — als erſter Favorit für den Olympia ⸗Sieg angeſehen wurde, im Zwiſchenrundenſpiel ge⸗ gen Norwegens Elf und mußte ſich mit 0:2 (0:1) geſchlagen bekennen. Vor 35000 Zu⸗ ſchauern und unter den Augen des Führers, der durch ſein unerwartetes Erſcheinen kurz vor Beginn des Kampfes den deutſchen Olym⸗ pia⸗Fußballern eine große Ehre erwieſen hatte, gelang es der deutſchen Mannſchaft— und beſonders dem deutſchen Sturm— nicht, den norwegiſchen Torhüter auch nur ein einziges Mal zu überwinden. Mit dieſer Niederlage iſt Deutſchland aus dem Olympia⸗Fußball⸗Turnier ausgeſchieden. Ein Großkampflag Bis zum Beginn des Spieles hatten 5 000 Zuſchauer die Ränge des Poſt⸗Stadions faſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Schon in den frühen Mittagsſtunden begann der Anmarſch der Maſſen und an den Eingängen des reich beflaggten Stadions konnte man bald die Schilder leſen„Sitzplätze ausverkauft“. Im Stadion ſelbſt herrſchte richtige Großkampf⸗ Stimmung. Als der Führer kurz vor Beginn des Kampfes in Begleitung der Miniſter Dr. Goebbels, Dr. Frick, Ruſt und des Reichsſport⸗ führers von Tſchammer und Oſten erſchien, wurde er mit ſtürmiſchen Heil⸗Rufen begrüßt. Beſonders zahlreich war im Stadion natür⸗ lich auch die norwegiſche Kolonie vertreten. Die Norweger feuerten ihre Mannſchaft wäh⸗ rend des ganzen Kampfes unentwegt an und gerieten in größte Begeiſterung, als ihre Mannſchaft einen ſo großen und ſo unerwarte⸗ ten Sieg davontragen konnte. Pünktlich zur feſtgeſetzten Zeit erſchienen die beiden Mannſchaften auf dem Spielfeld, zu⸗ erſt die der Norweger und dann die deutſche. Beiden Parteien wurde großer Beifall zuteil, als ſie ſich dem engliſchen Schiedsrichter Dr. Barton, in folgender Beſetzung zum Kampfe ſtellten: Deutſchland: Jakob Münzenberg Ditgens Gramlich Goldbrunner Bernard Lehner Siffling Lenz Urban Siemetsreiter die drei Beſten im Florellfechlen Von vorne nach hinten: Ilona Elek⸗ Schacherer(Ungarn) gewann die Goldene Medaille, Ellen Preiß OOeſterreich) die Bronzene, und Helene Mayer(Deutſchland) die Silberne Medaille.(Weltbild, K.) Bruſtad Iſakſen Martinſen Kvammen Frantzen Holmberg Juve Ulleberg Holmſen Erikſen Norwegen: Johanſen 7. Minule: 1:0 für Norwegen Norwegen gewann das Los, Deutſchland batte Anſtoß. Gleich von Anfang an griffen die Norweger das deutſche Tor an und Jakob hatte ſchon in der erſten Minute einen Schuß von Iſakſen abzuwehren. Der Ball ging zur erſten Ecke für Norwegen aus, die aber hinter das Tor geſchlagen wurde. Die erſten Spiel⸗ minuten ſahen die deutſche Mannſchaft zu auf⸗ geregt, als daß ſie dem erſten Anſturm der Norweger wirkungsvoll begegnen konnte. Erſt ſieben Minuten waren vergangen, da lag Nor⸗ wegen ſchon mit 1:0 in Führung. Eine un⸗ reine Abwehr der deutſchen Hintermannſchaft ließ Iſakſen wieder zum Schuß kommen und diesmal blieb Jakob gegen die unheimlich ſcharf und plaziert abgefeuerte Bombe keine Chance. Norwegen führte mit 110. Dieſes Tor der Nordländer ſchien die deut⸗ ſche Mannſchaft etwas aufzurütteln, das Spiel wurde jetzt etwas beſſer und daher auch die nächſte Zeit ausgeglichen. Beide Mannſchaften kämpften mit äußerſter Konzentration, brachten aber bis zur Pauſe keinen zählbaren Erfolg mehr zuſtande. In der B. Minute hatte Leh⸗ ner eine große Torgelegenheit, er zögerte aber zu lange mit dem Schuß. Kurz darauf ver⸗ fehlte ein ſchöner Schuß von Lenz nur knapp das Ziel. Immer noch nicht war in der deut⸗ ſchen Mannſchaft die nötige Ruhe eingekehrt, die allein es erlaubt hätte, das norwegiſche Tor ernſtlich zu gefährden. Der Sturm kom⸗ binierte ungenau und in der Hintermannſchaft verrieten der Verteidiger Ditgens und der Läu⸗ fer Bernard bedenkliche Schwächen. Mit 1:0 für Norwegen ging es zur großen Ueberraſchung der deutſchen Fußball⸗Gemein⸗ de in die Pauſe. Deulſchland drängk erfolglos Nach der Pauſe drängte die deutſche Mann⸗ ſchaft unentwegt auf den Ausgleich. Nor⸗ wegen wurde in ſeine Hälfte zurückgedrängt, im Strafraum der Skandinavier erwieſen ſich aber die deutſchen Stürmer als geradezu be⸗ ſchämend hilflos. Nervös und unentſchloſſen wurde immer wieder zugeſpielt und zugeſpielt, . ͤ b ͤ v Mit Kiefer als Mittelläufen Die Südweſt⸗Elf gegen China Zum Spiel am Mittwoch, den 12. Auguſt im Frankfurter Sportfeld gegen die von den Olympiſchen Spielen kommende chineſiſche Mannſchaft. hat der Gau Südweſt folgende ſtarke Elf aufgeboten: Tor: Eigenbrodt(Offenbacher Kickers): Verteidiger: Hinkel(FSV. Ffm.), Stubb (Eintr. Ffm.): Läufer: Fürbeth Eintr. Fim.) Kiefer(Worm. Worms), Schucker(Opel Rüſſelsh.): Stürmer: Röll(Eintr. Ffm.), Lindemann(Offenbacher Kickers), Fuchs(SV. Wiesbaden). Nowotny(Offenbacher Kickers), Simon(Offenbacher Kickers). Der Spielbeginn iſt auf 18.15 Uhr angeſetzt. ä 3 5 2 e r 17 1 r e 1 1 ö 1 — r e e e ger 8 e ee e eee een, 8 3 ———— 9 2 e erfüllte, N — 83 eee — 3 2 2 8 ————.— 5 — 3 3 3 und wenn ſich ſchon einer der fünf Stürmer zum Schuß entſchloß, dann kam der Ball ſo weich und ungenau, daß der ausgezeichnete Hüter der Norweger immer wieder retten konnte. Aber auch die beiden norwegiſchen Verteidiger, die ſicher im Abſchlag und groß im Stellungsſpiel waren, ſetzten ſich jedesmal richtig in Szene. Bei einem Gegenſtoß des norwegiſchen Sturmes hatte Jakob, der ein⸗ zige deutſche Spieler, der alle Erwartungen mit einem Drehſchuß von R. Kvam⸗ men große Mühe. Die Abwehr glückte aber. Auf der anderen Seite bot ſich den Zuſchauern immer wieder das gleiche Bild. Deutſchland verſuchte alles, den Torvorſprung aufzuholen, ſcheiterte aber immer wieder an der eigenen Unzulänglichkeit oder an dem großen Können der norwegiſchen Abwehrſpieler, die jeden deutſchen Stürmer liebevoll bewachten. Es reichte für die Deutſchen nur zu Eckbällen, die aber immer klar abgewehrt wurden. Enkſcheidung fünf Minuken vor Schluß Während ſich die deutſchen Stürmer vor dem norwegiſchen Tore mit unfruchtbarer Kom⸗ bination abmühten, unternahm Norwegens Angriff einen kraftvollen Vorſtoß, der die Ent⸗ ſcheidung bringen ſollte. Der Linksaußen Bruſtad brannte an der Außenlinie durch, gab zu Iſakſen, der zum zweiten, den norwegiſchen Sieg ſicherſtellenden Treffer einſchoß. Jakob konnte auch dieſes Tor unmöglich verhindern. Damit waren alle Hoffnungen der deutſchen Spieler und Zuſchauer vernichtet, in den letz⸗ ten Minuten ergab ſich die deutſche Mann⸗ ſchaft reſigniert in ihr Schickſal. Norwegen gewann mit 2:0 und qualifizierte ſich dadurch für die Zwiſchenrunde, in der es auf den Ja⸗ pan⸗Bezwinger Italien treffen wird. Jakob allein war gut In der deutſchen Mannſchaft gab es nur einen Spieler, der gut war und in jeder Hin⸗ ſicht befriedigte, und das war der lange Re⸗ gensburger Torwart Hans Jakob. Der Re⸗ gensburger Rieſe hütete ſein Tor mit Umſicht und Geſchick, ihm iſt an der Niederlage oder an den beiden Toren in keiner Weiſe eine Schuld beizumeſſen. Auch die Verteidigung konnte noch einigermaßen befriedigen. Mün⸗ zenberg machte keine ſchwerwiegenden Fehler und Ditgens wurde nach einer ſchwachen erſten Halbzeit bedeutend beſſer. In der Läuferreihe dagegen fiel der Schweinfurter Nachwuchsſpie⸗ ler Bernard faſt ganz aus. Darunter litt auch das Spiel des Mittelläufers Goldbrunner, der viel zu viel auf der linken Seite aushelfen mußte. Gramlich als rechter Läufer be⸗ wahrte als Einziger dieſer Reihe die Ruhe. Allerdings kann man auch von ihm nicht be⸗ haupten, daß er ſich in Hochform befand. Der deutſche Sturm verſagte auf der ganzen Linie und ihm allein iſt die Schuld an der Nieder- lage beizumeſſen. Von links nach rechts wagte ſich keiner der Stürmer, einen kraftvollen Schuß abzugeben. Eine Einzelkritik erübrigt ſich hier, denn auch im Zuſammenſpiel fehlte es an Genauigkeit und an guten Einfällen. Gule Norweger Norwegens Sieg ging vollauf in Ordnung. Die Elf war den Deutſchen in der Mann⸗ ſchaftsleiſtung unbedingt überlegen. Auch im Ausnützen der gegebenen Torgelegenheiten er⸗ wieſen ſie ſich als bedeutend geiſtesgegenwär⸗ tiger. Die Stärke der Elf war die Abwehr, die den deutſchen Sturm immer wieder vor unlösbare Rätſel ſtellte. Die Deckung löſte ihre Aufgabe ebenſo glänzend und der Sturm zeigte das, was man bei der deutſchen Fünfer⸗ reihe vermißte,— einen kraftvollen Schuß. Nalien ſchlägt Japan 8:0 Nur 4000 Zuſchauer im Mommſen⸗Stadion. Zum Zwiſchenrundenſpiel Italien— Japan hatten ſich im Mommſen⸗Stadion nur 4000 Zuſchauer eingefunden, da die Maſſe der Fuß⸗ ballfreunde ins Poſtſtadion zu Deutſchland— Norwegen gewandert war. Die ſich in Berlin aufhaltenden Italiener und Japaner waren aber natürlich in hellen Scharen erſchienen. Italien feierte einen überaus klaren 8:0 (2:0) ⸗Sieg. Die Japaner fanden den An⸗ ſchluß an die große Linie des Schwedenſpiels nicht. Die Härte der Italiener behagte ihnen gar nicht und dadurch wurde ihr Spiel immer zerriſſener und ungenauer. Italien dagegen hatte mit allen Aktionen Glück. Es gelang den Südländern einfach alles. Schon in der erſten Halbzeit holten der Rechtsaußen Froſſi und der Halblinke Biagi zwei Tore heraus. Nach dem Wechſel erhöhten Biagi(drei), Froſſi (zwei) und Capelli in regelmäßigen Abſtänden auf 8:0. Angarn und die schweiz ſiegen Zweiter Tag des Handball⸗Turniers Das Olympiſche Handballturnier wurde am Freitag mit zwei Spielen fortgeſetzt. Erſtmals griffen die Schweizer in die Ereigniſſe ein. Die Eidgenoſſen landeten über Rumänien einen knappen Sieg mit 8:6(5:2) und ſtehen damit als Zweiter der Gruppe B feſt. In der erſten Halbzeit waren die Schweizer klar über⸗ legen, dann fanden ſich aber die Rumänen beſſer und die Eidgenoſſen konnten mit knap⸗ pem Vorſprung den Sieg retten. Die Mannſchaft der USA hatte bei ihrem erſten Auftreten wenig Glück, denn die von Deutſchland am Vortage hoch geſchlagenen Ungarn, fertigten die Amerikaner leicht mit 7:2(4:1) ab. Auch Ungarn hat ſich damit die Teilnahme an der Endrunde geſichert. Olympiſcher Wetllampf-Kalender 8. Tag, Jamslag, 8. Auguſt: 8.00„ Kanu⸗Vorläufe 1000 m Grünau 990. Schwimmen: 100 m Crawl. Vorläufe Schwimm⸗Stadion 200 m Bruſt, Frauen, Vorläufe Schwimm⸗Stadion Waſſerballſpiele Schwimm⸗Stadion Degen⸗Mannſchaftsfechten Tennisplatz Kleinkaliberſchießen Wannſee 9.90 Segeln Kiel 10.00„ Leichtathletik: Zehnkampf, 110 m Hürden Olympiſches Stadion 11.00„ Zehnkampf, Diskuswerfen Olympiſches Stadion 10.00„ Griechiſch⸗römiſch Ringen, Vorkämpfe Deutſchlandhalle 14.00„ Polo⸗Endſpiele Polofeld 15.00„ Leichtathletik, Zehnkampf, Stabhochſprung Olympiſches Stadion 4 mal 100 m⸗Staffel, Vorläufe Olympiſches Stadion 15.30„ 4 mal 100 m⸗Staffel, Frauen, Vorläufe Olympiſches Stadion 16.00„ 3000 m Hindernis, Entſcheidung Olympiſches Stadion 16.30„ Zehnkampf, Speerwerfen Olympiſches Stadion 4 mal 100 m⸗Staffel, Vorläufe Olympiſches Stadion 17.30„ Zehnkampf, 1500 m⸗Lauf Olympiſches Stadion 18.30„ 4 mal 100 m⸗Staffel, Zwiſchenläufe Olympiſches Stadion 18.45„ Schwediſche Turnvorführungen Olympiſches Stadion 15.00„ Schwimmen: 100 m Crawl, Frauen, Vorläufe Schwimm⸗Stadion 100 m Crawl, Zwiſchenläufe Schwimm⸗Stadion Waſſerballſpiele Schwimm⸗Stadion Degenmannſchaftsfechten, Vorentſcheidung Tennisplatz Kleinkaliberſchießen Wannſee 15.30„ Einer⸗Kajak 1000 m Grünau 16.00„ Zweier⸗Kanadier 1000 m Grünau 17.00„ Einer⸗Kanadier 1000 m Grünau 17.80 Vierer⸗Kanadier, Vorführung Grünau 16.00„ Basket⸗Ball, Ausſcheidungsſpiele Tennisplatz Handball⸗Ausſcheidungsſpiele Berliner Plätze 16.30„ Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele Hockey⸗Stadion 17.30„ Handball⸗Ausſcheidungsſpiele Berliner Plätze Fußball⸗Ausſcheidungsſpiele Berliner Plätze 18.00 Radfahren: 2000 m⸗Zweiſitzerrenen Radſtadion 400 m⸗Verfolgungsrennen, Endlauf Radſtadion 100 m⸗Zeitfahren Radſtadion 19.00, Griechiſch⸗römiſch Ringen, Vorkämpfe Deutſchlandhalle 20.00„ Degen⸗Mannſchaftsfechten, Entſcheidung Tennisplatz die Amerilaner an der Spitze der Jehnkampf nach fünf Uebungen Ein außerordentliches Feld von 28 prächtig gebauten Athleten ſtellte ſich am Freitagvor⸗ mittag zur erſten Uebung des Zehnkamp⸗ fes, dem 100 m-Lauf. Robert Clark⸗ USA., der ſpurtſchnelle Zweite bei den ame⸗ rikantſchen Meiſterſchaften, lief mit 10,9 Sek. die beſte Zeit. Mit großem Bedauern wurde die Mitteilung aufgenommen, daß unſer Ger⸗ hard Stöck, der Gewinner des Speerwerfens und Dritte im Kugelſtoßen, nicht am Start er⸗ ſcheint. Eine Zerrung am Oberſchenkel und das Wiederauftreten ſeiner alten Rückenver⸗ letzung haben den ſympathiſchen Athleten ge⸗ zwungen, auf den Start zu verzichten. Die zweite Uebung, der W̃ eitſprung, wurde in zwei Gruppen ausgetragen. Zwölf Mann ſprangen mit durchweg beſſeren Lei⸗ ſtungen vor der Ehrentribüne, während die übrigen 16 Zehnkämpfer in der Nordgeraden ihre Uebung erledigten. Robert Clark baute ſeine Führung mit einem Sprung von 7,62 m weiter aus und führte mit insgeſamt 1849 Punkten vor ſeinem Landsmann Jack Par⸗ ker, der 7,35 m ſprang, mit 1634 Punkten und Weltrekordmann Clenn E. Morris ⸗ USA. mit 1610 Punkten. Nach den beiden Uebungen des Vormittags nahmen die für den Freitag noch vorgeſehenen drei reſtlichen Prüfungen faſt den ganzen Nachmittag ein. Zunächſt wurden die Kämpfe mit dem Kugelſtoßen fortgeſetzt. Die Leiſtun⸗ gen blieben im allgemeinen hinter den Erwar⸗ tungen zurück, die größte Weite erzielte der noch unbeſtätigte amerikaniſche Weltrekord⸗ mann Glenn Morris mit 14,10 m im zweiten Durchgang. Auch nach dem Hochſprung, der vierten Zehnkampf⸗Uebung, veränderte ſich auf den erſten drei Plätzen die Reihenfolge nicht. Aber Glenn Morris hatte den Rückſtand auf ſeinen Landsmann Clark erheblich verkürzt, während ſich Parker von dem überraſchend ſtarken Holländer Braſſer ſchwer bedroht ſah. Braſſer war mit 1,90 m auch der beſte Mann im Hochſprung. Noch dichter rückte Morris nach dem 400 m⸗Lauf, der die Wettbewerbe des Tages abſchloß, zu Clark auf. Um nur zwei Punkte behielt Clark noch die Spitze. Parker liegt knapp vor Braſſer auf dem drit⸗ ten Rang. Morris erzielte mit 49,4 Sek. die ſchnellſte Zeit. Clark lief 50 Sek., der Finne Järvinen ſchaffte 50,7 Sekunden. der land nach fünf Uebungen (100 m, ee ere Hochſprung, m. 1. Clark⸗u SA. 4194 Punkte 2. Morris⸗USA. 4192„ 3. Parker⸗U SA. 3888„ 4. Braſſer⸗Holland 3873 5 5. A. Järvinen⸗Finnland 3787 0 6. Guhl⸗Schweiz 3760 5 7. Tolamo⸗Finnland 3691 5 8. Plawezyk⸗Polen 3652 7 9. Dahlgren⸗Schweden 3613 5 10. Huber ⸗Deutſchland 3593 5 11. Bonnet⸗Deutſchland 3577 1 12. Bexell⸗Schweden 3533 95 13. Bührer⸗Schweiz 34²25⁵ 75 14. Cſabyi⸗Ungarn 3390 7 15. Natvig⸗Norwegen 3386 1 16. Bacſalmaſi⸗Ungarn 3360 7 17. Doitſcheff-Bulgarien 3330 55 18. Reinikka⸗Finnland 3309 5 19. Sterzl⸗Oeſterreich 3301 75 20. Binet⸗Belgien 32¹5 1 21. Dällenbach⸗Schweiz 8 22. Wenzel⸗Chile 3062 1 23. Klein⸗Tſchechoſlowakei 3037 5 24. Boulanger⸗Belgien 2664 5 Dimſa⸗Lettland ausgeſchieden. deulſche Siege bei den Kanuten 2 Goldmedaillen im Zweier ⸗ und Einer-Kajak. Landen/ Wevers gewinnen die„Goldene“. Im Zweier⸗Kajak⸗Rennen der Olympiſchen Kanu⸗Regatta waren alle zwölf gemeldeten Boote am Start. Sofort nach dem Startſchuß ſetzten ſich die deutſchen Vertreter Landen— Wevers an die Spitze des Feldes, dicht gefolgt von den Oeſterreichern Kaliſch⸗Steinhuber Auf den letzten 700 Metern begannen die Deutſchen mit einem großartigen Endſpurt, der ſie weit von den Oeſterreichern wegführte. Mit 90 Me⸗ tern Abſtand gingen die Deutſchen als vielbe⸗ jubelte Sieger durchs Ziel. An dritter Stelle folgten die Schweden Fahlborg⸗Larſſon vor den Dänen Loygreen⸗Spvendſen Das Ergebnis: 1. und Olympia ⸗Sieget: Wevers/Landen⸗ Deutſchland 41:45.0 Min. 2. Kaliſch/ Stein⸗ huber⸗Oeſterreich 42:05.4 Min. 3. Fahlborg Larſſon⸗Schweden 43:06.1 Min. 4. Dänemark (Lovgreen/ Svendſen) 44:39.8 Min. 5. Holland (Starreveld/ Siderius) 45:12.5 Min. 6. Schweiz (Zimmermann Bach) 45:14.6 Min. Schweden Sieg im Zweier-Faltbook. Haniſch/ Horn auf dem zweiten Platz Das Ergebnis: 1. und Oluymvpiaſieger: Johanſſon/ Bladſtröm(Schweden) 45:48,9, 2. Horn, Haniſch(Deutſchland) 45:49,2, 3. P. und C. Wiidekoy(Holland) 46:12.4. 4. Kainz/ Dorfner(Oeſterreich) 46:26,1, 5. Kouba Klima (Tſchechoſlowakei) 47:46,2, 6. Knoblauch/ Bottlang(Schweiz) 4754.4. Ernſt Krebs ſiegt im Kajak-Einer Eine zweite Goldmedaille für Deutſchland holte im Kajak⸗Einer der Münchener Ernſt Krebs heraus, der das Ziel vor dem öſter⸗ reichiſchen Meiſter Fritz Landertinger und Er⸗ neſt Riedel⸗USA. erreichte. Das Ergebnis: 1. und Olympiaſie⸗ ger: Ernſt Krebs(Deutſchland) 46:01, 7. 2. Fritz Landertinger(Oeſterreich) 46:14. 7. 3. Erneſt Riedel(USA.) 47:23,9. 4. van Tongeren(Holland) 47:3 1,0. 5. Johanſon (Finnland) 47:35,5. 6. Brzak(Tſchechoflo⸗ wakei) 47:36, 8. ö Weikere Endergebniſſe. Faltboot⸗Einer: 1. und Olympia⸗ ſieger: Hradetzky(Oeſterreich) 50:01,2. 2. Eberhardt(Frankreich) 50:04,2. 3. Hör⸗ mann(deutſchland) 50:06,5. 4. Dozzi (Schweden) 51:23,8. 5. Svoboda(Tſchecho⸗ ſlowakei) 51:52, 5. 6. Mooſer(Schweiz) 52:43,8. Zweier⸗Kanadier: 1. und Olympia⸗ ſieger: Mottl/ Skrdlant(Tſchechoſlowakei) 50:33,8. 2. Kanada 51:51,8. 3. Oeſterreich 51:28. 4. Deutſchland 52:35,4. 5. USA. 57:06, 2. Merkens Olympia-Sieger Der deutſche Flieger⸗Weltmeiſter ſchlägt im Endlauf des olympiſchen Malſahrens über 1000 Meter den Holländer van Vliet überlegen. Das Olympiſche Radſtadion bot Auch am Freitag, der die Entſcheidung des 1000 Meter⸗ Olympia⸗Malfahrens brachte, mit einer viel⸗ tauſendköpfigen Zuſchauermenge wieder ein ausgezeichnetes Bild. Begeiſtert feierte man die deutſchen Meiſter im Achter⸗Kunſtreigen und Einer⸗Kunſtfahren, die auf dem Podium ihr Können unter Beweis ſtellten. Die ſportlichen Wettbewerbe begannen mit dem Achtel⸗Finalo im 1000 Meter⸗Malfahren. In den acht Läufen gab es durchweg die er⸗ warteten Ergebniſſe. Unſer deutſcher Vertreter Toni Merkens hatte mit dem Norweger Sand⸗ torpv wenig Mühe, er brauchte die letzten 200 Meter nicht einmal übermäßig ſchnell in 13.0 Sekunden zu ſpurten. Der Holländer van Vliet, Merkens langjähriger Rivale, konnte ſeinen Lauf gleichfalls ziemlich mühelos gewinnen, wobei er die letzten 200 Meter in 12,0 Sekunden zurücklegte. Die Viertelfinals gewannen nach⸗ einander— ganz programmäßig— Chaillot⸗ Frankreich, van Vliet⸗Holland, Pola⸗Italien und Merkens⸗Deutſchland, ſodaß die zur Zeit wirklich beſten Bahnfahrer der Welt in die Vorentſcheidungen gelangten. Im erſten Lauf traf der großartige Deutſche Toni Merkens auf den Italiener Pola, der ſich in 12 Sekunden klar geſchlagen geben mußte. Ebenſo ſicher fer⸗ tigte van Vliet im zweiten Lauf den Franzo⸗ ſen Chailott ab. van Vliet und Toni Merkens traten dann zur Entſcheidung an; es waren die gleichen Fahrer, die ſchon im Vorjahr bei der Weltmeiſterſchaft im Endlauf ſtanden. Der Endkampf Merkens— van Vliet. Den erſten Lauf des Finales gewann Mer⸗ kens mit einer 7 Länge. Ein Proteſt van Vliets wegen Behinderung wurde nicht aner⸗ kannt. Ungeheurer Jubel brauſte auf und man ahnte ſchon, daß gegen dieſen Toni Mer⸗ kens diesmal auch van Vliet nicht aufkommen würde. Im zweiten Lauf ſetzte ſich der Deut⸗ ſche dann taktiſch richtig an die Spitze und ließ ſeinen Gegner kaum über ſein Hinterrad hin⸗ aus. Mit einem Vorſprung von 7 Längen durchfuhr Toni Merkens das Zielband als neuer deutſcher Olympia⸗Sieger. Im Kampf um den dritten Platz behielt Chaillot⸗Frankreich über den Italiener Pola die Oberhand. höckerl-Jinnland gewinnk die 5000 Meter Die erſte Entſcheidung am Freitag nachmit⸗ tag fiel im 5000 Meterlauf. Der Finne Gun⸗ nar Höckert ſiegte in der neuen olympiſchen Rekordzeit von 14:22,2 Minuten Landsmann Lauri Lethinen, der dieſen Wett⸗ bewerb vor vier Jahren in Los Angeles in 14:30 Minuten gewonnen hatte, und dem Schweden John H. Jonſſon. Die drei erſten Läufer blieben unter der alten olympiſchen Rekordzeit Lethinens. Das Endergebnis: 1. Gunnar Höckert- Finnland 14:22,2 Min. (Olympia⸗Rekord) 2. Lauri Lethinen- Finnland 14:22, Min. 3. Jonſſon Schweden 14:29,0 Min. 4. Murakoſo⸗ Japan 14:30 Min. 5. Noji ⸗ Polen 14:33,4 Min. 6. Salminen ⸗ Finnland 14:39,8 Min. 8. Zamperini⸗USA.; 9. Hanſen⸗Norwegen; 10. Siefert⸗Dänemark; 11. Ward⸗Großbritan⸗ nien; 13. Laſh⸗USA. 400 Meter-Sieg für 8 A. Ergebnis: 1. und Olympiaſieger: Williams⸗UuS A. 46,5 Sek., 2. Brown⸗Großbritannien 46,7 Sek., 3. Lu Valle⸗U SA. 46,8 Sek., 4. Roberts⸗Groß⸗ britannien 46,8 Sek., 5. Fritz⸗Kanada 47,8 Sek., 6. Loaring⸗Kanada 48,2 Sek. Aympiſches Hocken-Turnier Indien— USA. 7:0(3:0) Am Freitag nachmittag waren zum eerſten Hrckeyſpiel ins Stadion auf dem Rcichsſport⸗ feld wieder über 15000 Zuſchauer gekommen, die alle die indiſchen Wunderſpieler im Kampf mit der amerikaniſchen Nationalmannſchaft ſehen wollten. Die Beſucher hatten ihr Kom⸗ men nicht zu bereuen, denn Indien führte wieder Hockey in höchſter Vollendung vor. U. S. A. hatte nie eine Chance und verlor hoch mit 0:7(0:3). Der beſte Mann der amerika⸗ niſchen Elf war dabei wieder der Torhüter Fentreß, der ſeinem Land eine höhere Nie⸗ derlage erſparte. Die übrigen amerikaniſchen Spieler mußten ſich in der Hauptſache darauf beſchränken, ihren Schußkreis vor den fort⸗ während angreifenden Indern zu decken. Frankreich— Belgien 2:2(1:2 Am Anſchluß an das Spiel Indien gegen USA. lieferten ſich die Mannſchaften von Frankreich und Belgien vor 10000 Zuſchauern ein ausgeſprochenes Kampfſpiel. Man ſah kei⸗ ne techniſchen Feinheiten, dafür wurde man durch den unerſchütterlichen Kampfeseifer der beiden Mannſchaften begeiſtert. Bis zur Pau⸗ ſe hatte Belgien etwas mehr vom Spiel und es konnte dieſe Ueberlegenheit auch durch eine 2:1⸗Führung zum Ausdruck bringen. Nach dem Wechſel kamen die Franzoſen aber ſtark auf, es gelang ihnen jedoch erſt kurz vor Schluß des Spieles der verdiente Ausgleich. vor ſeinem * N 4 D n de 1. Inte et Sand. gen M in 10 in lie einen winnen, ekunden 1 nach⸗ Haillot, Julien ut delt in die en Nu bens auf elunden her fer, Ftanzo⸗ Nerkens waren ht bei . let N Ner- iet ban t auer⸗ I und li Ner⸗ onen Deut⸗ id ließ d hin⸗ ingen als behielt Pola U Min. Min. Nin. Nin. Nin. Nin. egen; litan⸗ ſten olt⸗ nen, pf chaft 1 ihrle hoch ila⸗ let lie⸗ hen f t⸗ Was groß ſein will und groß werden ſoll, muß hart und ſchwer erkämpft wer⸗ den. Nur die Größe des Opfers wird einmal die Größe des Sieges offenbaren. Was leicht erkämpft wird, wird leicht vergeſſen und klein ſein. Adolf Hitler Weshalb friegsmarine: Innerhalb des Wiederaufſtieges unſeres Vaterlandes, deſſen letzter Höhepunkt in der Erklärung der Wehrfreiheit unſeres Volkes durch den Führer lag, nimmt der Wiederaufbau unſerer Kriegsmarine eine beachtliche Stellung ein. Zugleich mit der Wiederherſtellung unſerer Kriegsflotte taucht jedoch auch die Frage nach dem Zweck einer ſolchen Flotte auf, denn Deutſchland hat ja frei und offen ſeinen unverbrüchlichen Friedenswillen bekundet. timcheſFanz abgeſehen davon, daß ein Frieden am beſten durch eine Gleichberechtigung nocder Völker gewährleiſtet wird, daß alſo auch Deutſchland ein Heer und eine Flotte beſitzen muß, wenn die anderen Völker aufrüſten, hat unſere Kriegsflotte eine roße Anzahl anderer Aufgaben zu er⸗ üllen. Deutſchlands Küſte hat eine Geſamtlänge von rund 1500 Kilometer. Dieſe Küſte iſt unbeſchützt. Wenn es einem fremden Staat Eine lustige Fahrt einfallen ſollte, unſerem Vaterland den Krieg zu erklären, würden wir ihm ohne Kriegsmarine an der Küſte keinen allzu großen Widerſtand leiſten können. Die erſte Aufgabe unſerer Kriegsmarine iſt alſo wiederum die, den Frieden zu erhal⸗ ten, denn wo ein Schutz iſt, da wird ein Ein⸗ und Angreifen fremder Mächte von vornherein ſo gut wie unterbunden. Eine zweite Friedensaufgabe unſerer Kriegsmarine iſt die, die deutſche Handels⸗ flotte zu ſchützen, denn ein deutſcher Ueber⸗ ſeehandel kann nur dann von Erfolg ſein, wenn er ungeſtört verlaufen kann. Hinzu kommt, daß eine einſatzbereite und einſatz⸗ ſtarke Kriegsmarine zu jeder Zeit die ein⸗ zigſte Verbindung mit dem vom Mutter⸗ lande abgetrennten Oſtpreußen aufrecht erhalten kann. Wenn weiterhin unſere Kriegsſchiffe alljährlich große Auslandsreiſen antreten, ſo geſchieht das nicht zum Vergnügen der Offiziere oder der Mannſchaften, ſondern deshalb, weil ſie am beſten dazu in der Lage ſind, das Deutſche Reich im Ausland zu repräſentieren. Und wenn in dem einen oder anderen überſeeiſchen Staat noch im⸗ mer Greuelmärchen über Deutſchland im Umlauf ſind, ſo wird unſere Kriegsmarine Hitlerjungen erzählen: dieſe Greuelmärchen Lügen ſtrafen. Dar⸗ über hinaus verbürgen die Auslandsreiſen unſerer Kriegsſchiffe die innigſte Verbin⸗ dung zwiſchen Mutterland und Auslands⸗ deutſchtum. Damit iſt jedoch der Aufgabenkreis un⸗ ſerer Kriegsmarine längſt nicht geſchloſſen. Fiſchereiſchutz, Meeresvermeſſungsweſen und viele andere wichtige Tätigkeiten fallen ihr noch zu. Fritz hat Pech in der Nacht Es war im vergangenen Jahr, als die drei Hitlerjungen Fritz Grothe, Ernſt Pau⸗ lich und Helmut Hartwig eine größere Wanderung machten. Sie waren bereits den ſechſten Tag unterwegs und hatten noch etwa drei Stunden bis zum nächſten Ort und bis zur nächſten Jugendherberge“ zu laufen. Sie ſchritten auch tüchtig aus, denn die Zeit war ſchon vorgeſchritten, und allzu ſpät wollten ſie nicht in der Jugendherberge eintreffen. Sie wanderten durch ein einſames, ſtilles Tal. Es war trotz der bereits vorgerückten Stunde heiß und ſchwül, und als das Tal nach einem ſcharfen Knick in ſüdlicher Rich⸗ tung weiter verlief, zeigte plötzlich Helmut Hartwig durch die Wipfel der Bäume an den Himmel.„Wir werden ein Gewitter kriegen,“ ſagte er. Und wirklich... An dem ſchmalen Him⸗ melsſtreifen, auf den die beiden ſteilen Felswände des Tales die Sicht frei ließen, ſtand bereits eine dunkle Wolkenwand. Das Gewitter war ſchnell herangekom⸗ men. Nach einer kurzen und unheimlichen Stille folgten ununterbrochen Blitz auf Blitz, Donnerſchlag auf Donnerſchlag, und ein wütender Sturm peitſchte den ſtrömen⸗ den Regen durch die Bäume hindurch. Die Jungen hatten ſich ihre Jacken über⸗ gezogen und die Zeltbahnen umgehängt und marſchierten eiligſt weiter. Sie hoff⸗ ten, irgendwo eine Unterkunft zu finden und hatten dann auch wirklich Glück. Nach einer abermaligen Biegung des engen Tales rückten die Felswände etwas aus⸗ einander. Die drei Jungen hörten einen Hund kläffen und ſahen dann vor ſich durch die Bäume und durch die bereits herr⸗ ſchende Finſternis ein Licht. Sie gingen auf das Licht zu und ſtanden drei Minuten ſpäter durchnäßt vor einer kleinen Förſterei. Der Förſter war ſofort bereit, die drei Jungen für die Nacht zu beherbergen. „Nein, ihr dürft auf keinen Fall weiter, Es wäre nicht das erſte Mal, daß wir Hochwaſſer im Tale haben. Bei mir ſeid ihr davor ſicher“. Die drei Jungen waren dem Förſter dankbar. Sie be⸗ kamen einen Raum angewie⸗ ſen, ein paar Notlager waren auch ſchnell errichtet, und die Foörſtersfrau hatte inzwiſchen eine kräftige Milchſuppe ge⸗ kocht, zu der das friſche Land⸗ brot dick mit Butter beſtrichen ganz ausgezeichnet ſchmeckte. And als dann die Jungen für das Eſſen und auch für das Nachtlager bezahlen wollten, da ſchüttelte der Förſter den Kopf.„Das kommt gar nicht in Frage!“ Die drei Jungen ſaßen dann mit dem Förſter und der Förſterin noch lange zu⸗ ſammen und unterhielten ſich. Endlich aber dachte man ans Schlafengehen, und als dann die Jungen auf ihren Stroh⸗ ſäcken lagen, fühlten ſie ſich froh und zufrieden, denn draußen regnete es noch im⸗ mer in Strömen. Die Jungen mochten etwa fünf Minuten gelegen haben, als ein Windſtoß das wahr⸗ ſcheinlich nur angelehnte Fenſter aufſtieß. Das Fenſter pendelte hin und her. Fritz Grothe hörte ſich das eine Weile mit an, dann ſtand er auf und tappte zum Fenſter und legte es feſt. Als er aber zu ſeinem Lager zurücktaſtete, ſtolperte er über ein Brett, fiel hin und riß im Fallen einen großen glatten Gegenſtand um, der klir⸗ rend entzwei ging. Für einen Augenblick war alles ſtill. Fritz horchte angeſtrengt, doch nichts rührte ſich im Hauſe. Ernſt und Helmut aber fragten leiſe:„Menſch Fritz, was haſte denn nun gemacht?“ „Weiß nich', ich glaube, ich hab'n Glas⸗ bottich entzweigeſtoßen.“ Am nächſten Morgen war Fritz als erſter munter. Er ſah auch ſofort, daß er in der Nacht einen großen leeren Weinballon zer⸗ ſchlagen hatte. Er erhob ſich und ſammelte ſo leiſe wie möglich die Scherben zuſam⸗ men, verſteckte ſie hinter einer alten Kom⸗ mode in der Ecke des Raumes und legte alte Säcke und Zeitungspapier darüber. Als er damit fertig war und nichts mehr ſein nächtliches Pech verriet, wollte er ſich noch einmal hinlegen. Doch als er ſich umdrehte, ſtand Ernſt Paulich hinter ihm und blickte ihn böſe an. „Was haſt du denn da ge⸗ macht?“ Fritz machte„pſſt“ und ſagte dann:„Hab' alles verſteckt, und ehe es der Förſter entdeckt, ſind wir über alle Berge“. Ernſt Paulich warf Fritz einen verachtenden Blick zu, bückte ſich dann, nahm wortlos Zeitungen und Säcke fort und legte die Scherben des Weinballons mitten in den Raum zu⸗ rück.„Die bleiben hier liegen, verſtanden! Alles übrige laſſe mich machen!“ Beim Morgenkaffee hatte dann Ernſt Paulich dem ahnungsloſen Förſter et⸗ was mitzuteilen.„Ich habe heute nacht Pech gehabt. Ich wollte das Fenſter ſchließen und habe dabei in der Dunkelheit den gro⸗ ßen Weinballon umge⸗ ſtoßen. Wenn ich nach Be⸗ endigung unſerer Wande⸗ rung wieder zu Hauſe bin, ſchicke ich Ihnen ſofort das Geld dafür.“ Als Ernſt Paulich ausgeſprochen hatte, ſprang Fritz Grothe auf.„Das alles iſt nicht wahr, Herr Förſter, denn ich war der Uebeltäter und war obendrein noch feige. Mein Freund aber hat recht. Für das, was man getan hat, muß man auch einſtehen“. Der Förſter lachte, daß ihm die Tränen kamen und ſagte:„Ihr ſeid doch rechte Kerle, das freut mich. Und daß dich dein Freund zurechtſtukte, das iſt dir ſicher eine recht ernſte und gute Lehre. Doch nun laßt euch zur Beruhigung ſagen, daß dieſer Weinballon ſchon einen Sprung hatte und daß ich ihn ſchon lange fortwerfen wollte“. . Tage, an die man denken muß Am: 9. Auguſt 1896 ſtarb der Flugtechniker Otto Lilienthal bei Rhinow. 10. Auguſt 955 beſiegte Otto der Große die Ungarn auf dem Lechfelde. 10. Auguſt 1792 begann die Revolution in Paris. Ludwig XVI. wurde abgeſetzt. 10. Auguſt 1890 ging Helgoland in den Beſitz des Deutſchen Reiches über. 8 11. Auguſt 843 fand die Dreiteilung des Karolingiſchen Reiches ſtatt(Vertrag von Verdun). 11. Auguſt 1778 wurde der Turnvater Friedrich Ludwig Jahn in Lanz geboren. 12. känpſe 1894 wurde der deutſche Freiheits⸗ kämpfer Albert Leo Schlageter in Schönau im Wieſental, Baden, geboren. 18. Auguſt 1802 wurde der Dichter Nikolaus Lenau(Niembſch v. Strehlenau) in Cſatad geboren. 13. Auguſt 1809 ſiegten die Tiroler unter Hofer am Berge Iſel über Franzoſen. 14. Auguſt 1688 wurde Friedrich Wilhelm 1. König von Preußen, in Berlin geboren. 15. Auguſt 1769 wurde Napoleon I., Bona⸗ parte, in Ajaccio auf Korſika geboren. 15. Auguſt 1771 wurde der engliſche Dichter Sir Walter Scott in Edinburg geboren. . und dann wird losgefuftertl Bilder: Archiy Aufwörts-Verlag M Davon wußten wir noch nichts Kürzlich wurde in London eine Geſell⸗ ſchaft zur Pflege des Schultheaters gegrün⸗ det. Dieſe Geſellſchaft bezweckt durch Auf⸗ führungen klaſſiſcher und auch neuzeitlicher Stücke das Intereſſe der engliſchen Jugend am Theater zu wecken und zu fördern. Man bezweckt damit zugleich, den über⸗ großen Einfluß des Kinos auf die engliſche Jugend abzuſchwächen. Die Aufführungen finden an Nachmittagen ſtatt. Die Ein⸗ trittspreiſe ſind gering, ſo daß die Vor⸗ ſtellungen auch von Kindern minderbe⸗ mittelter Eltern beſucht werden können. Aus dem Olympiſchen Dorf Parade der Speiſekarten— filiche für 50 nationen Wer Sport treibt, hat einen guten Appetit, und wer einen guten Appetit hat, der will auch eſſen. And wenn das augenblicklich beſonders auf ein intereſſantes Dorf in der Nähe Berlins zutrifft, ſo mag es ſchon verlohnen, über das Speiſekartenallerlei des Olympiſchen Dorfes zu berichten. Sportler aus aller Welt, aus China und Finnland, aus In⸗ dien und Amerika, aus Japan und Frank⸗ reich und aus den vielen übrigen Ländern, die können und dürfen ſich nicht mit Ber⸗ liner Kochſpezialitäten zufrieden geben, denn zu einer guten sportlichen Leiſtung gehört nicht nur ein dauerndes eifriges Training, ſondern genau ſo gut ein ge⸗ wohntes kräftiges Eſſen. Und wenn in dem Olympiſchen Dorf eine mehr als reichhaltige Speiſekarte für Frühſtück, Mit⸗ tag⸗ und Abendeſſen vorliegt, und dieſe Speiſekarte Tag für Tag in einer anderen Variation erſcheint, ſo reichen die auf ihr angekündigten Speiſen doch bei weitem nicht aus, allen unſeren ausländiſchen Sportgäſten gerecht zu werden. In dem Olympiſchen Dorf hat faſt jede Nation ihre eigene Küche, der ein vom Norddeutſchen Lloyd geſtellter Koch vor⸗ ſteht, und jeder einzelne Koch wiederum iſt ein Fachmann auf ſeinem Spezialgebiet. Nur in den ſeltenſten Fällen haben es die Sportler irgendeines Staates vorgezogen, ſich ihren eigenen Koch mitzubringen. Wie wichtig die Sonderzubereitung iſt, mögen ein paar Beiſpiele zeigen. Mat wird vielleicht ſagen:„Brot iſt Brot“. Wenn man aber ins Olympiſche Dorf geht und in den Speiſekammern herumſchnüf⸗ felt, wird man beſtimmt eines beſſeren be⸗ lehrt. Das uns allen bekannte deutſche Roggenbrot findet man faſt gar nicht, da⸗ für aber Schwarzbrot, das für die Dänen beſtimmt iſt, lange Weißbrote nach fran⸗ zöſiſcher Art, hartes Brot der Schweden und das geſäuerte Roggenbrot der Dänen. Und wie es mit dem Brot iſt, ſo iſt es auch mit allen anderen Speiſen, mit den tauſenderlei Fleiſchgerichten, mit den Sa⸗ laten, Gemüſearten, Getränken uſw. Die Inder bekommen Neis⸗ und Maisſpeiſen jeden Tag anders zubereitet vorgeſetzt, die Südländer wollen alles in Oel gebacken, gebraten und zubereitet wiſſen, und dis Eſten bevorzugen Tierfette. Es iſt für den Laien und auch für manchen Fachmann kein Durchfinden durch die Parade der un⸗ zähligen Speiſen, die unſeren internatio⸗ nalen Gäſten im Olympiſchen Dorf tagtäg⸗ lich morgens, mittags und abends vorge⸗ ſetzt werden. Und wenn einer der Köche auf den Gedanken kommen würde, die ein⸗ zelnen Rezepte aufzuſchreiben und zu ſam⸗ meln, ſo könnte er ein dickes Kochbuch mit dem Titel:„Olympiſche Küche“ heraus⸗ geben. f r N PPP r 8 r 3 ä * e Se — e * —ů . — 2 N Die Reichsregierung bereilel den Aympiagäſten einen großen Empfang Ein Jeſt deulſcher Gaſtfreundſchaft 88 Berlin, 7, Aug. Im Namen der Reichsregierung hatten am Donnerstag abend die Reichsminiſter Generaloberſt Gö, rina und Dr. Goebbels aus Anlaß der Olympiſchen Spiele zu einem Empfang in der Staatsoper eingeladen. Der feſtliche Abend in der beſonders ausgeſtatteten Staatsoper bil⸗ dete den Höhepunkt der verſchiedenen großen Rahmenveranſtaltungen zu den Olympiſchen Spielen in Berlin. Generaloberſt Göring und Dr. Goebbels begrüßten in kurzen Anſprachen die Gäſte aus dem Ausland. für die der Prä⸗ ſident des JO K., Graf Baillet⸗Latour antwortete, Ein ſorgfältig ausgewühltes Programm, das ſich aus geſanglichen Darbietungen unſerer er⸗ ſten Kräfte und Tansvorführungen des Bal⸗ letts der Stgatsover zuſammenſetzte, bot den Anweſenden ungetrübte Stunden der Freude und eines hohen künſtleriſchen Genuſſes. Die führenden Perſönlichkeiten und die hohen Gäſte der Olymyiſchen Spiele. die Botſchafter und zahlreiche Geſandte. blieben nach dem Ab⸗ ſchluß des Programms mit den maßgebenden Vertretern der Reichsregierung, der Parten und des künſtleriſchen Lebens in feſtliſcher Stimmung und angergter Unterhaltung, die manche Fäden knüpfte, noch lange zuſammen. In dieſen Tagen, führte Generaloberſt Gö⸗ ring aus, die im Rahmen der Olympiſchen Spiele in Berlin Abgeſandte aller Völker vereinen, iſt es für die deutſche Reichsregierung als Dolmetſch des deutſchen Volkes eine Selbſtverſtändlichkeit, den Frem⸗ den und Ausländern beſte deutſche Gaſt⸗ freundſchaft zu bieten, Unſer deutſches Volk heißt all die Fremden. die in dieſen Ta⸗ gen zu uns gekommen ſind, auf das herzlichſte willkommen. Nach einer kurzen Pauſe und nachdem die Rede des preußiſchen Miniſterpräſidenten auf Engliſch und Franzöſiſch wiedergegeben wor⸗ den war, ergriff Reichsminiſter Dr. Goebbels zu einer kurzen Begrüßungsanſprache das Wort. Der Miniſter ſagte, es falle ihm ſchwer, zu den vielen ausländiſchen Gäſten zu ſprechen, weil ex wiſſe, daß manche Zeitungen des Auslandes in allem, was gerade er zu ſa⸗ gen habe, eine Propagandamöglichkeit für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ſehen möch⸗ ten.„Ich möchte mich daher darauf beſchrän⸗ ken zu betonen,“ ſo fuhr Dr Goebbels fort, „daß es in einer Zeit, in der viele Länder Europas von den ſchwerſten wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Kriſen heimge⸗ ſucht ſind, in Deutſchland möglich iſt, nach einer dreieinhalbjährigen Aufbauarbeit des nationalſozialiſtiſchen Staates ein wirkliches Feſt der Freude und des. Friedens zu feiern, ein Feſt, zu dem wir alle Nationen der Welt eingeladen haben, und zu dem alle Nationen der Welt erſchienen ſind, Ich habe den Eindruck, daß dieſes Feſt vielleicht wichtiger iſt als manche Konfe⸗ renz, die in der Nachkriegszeit abgehalten worden iſt. Hier iſt für die verantwortlichen Männer der Nationen die Möglichkeit gegeben. ſich kennen und ſchätzen zu lernen. Dieſes aber iſt die Vorausſetzung für eine wahre und echte Ver⸗ ſtändigung. die Europa not tut, und die von wird. So geſehen hat weit über ſeinen rein sportlichen Charakter hinaus einen volitiſchen Sinn. und zwar einen politiſchen Sinn auf einer höheren Idee als der der Tagesvpolitik: Wir wollen uns kennen und ſchätzen lernen und dadurch eine Brücke bauen, auf der die Völker Europas ſich verſtändigen können. Kaum waren die Worte des Reichsminiſters Dr. Goebbels verklungen, als die vereinigten großen Orcheſter der Reichsſender Berlin und Frankfurt am Main unter Kapellmeiſter Heinrich Steiner zur Olympiſchen Hym⸗ ne anſetzten. Nachdem die feierlichen Klänge verhallt waren. dankte im Namen des Inter⸗ nationalen olympiſchen Komitees deſſen Präſident Graf Vaillet⸗Latour der Reichsregierung für die tatkräftige Un⸗ terſtützung, mit der ſie die Vorbereitungsar⸗ beiten des JK. und des Organiſationsko⸗ mitees gefördert habe. Der Redner ſagte, zu⸗ gleich für alle ausländiſchen Gäſte, daß ſie auf das tiefſte gerührt ſeſen von dem außer⸗ ordentlich freundlichen Empfang, der ihnen * ganzen deutſchen Volk bereitet worden ei. „In dieſer herzlichen Feſtſtimmung konnten die Olmypiſchen Spiele 1936 in einem ge⸗ radezu grandioſen Rahmen und in einer Atmoſphäre allgemeiner Sympathie, die durch keine volitiſchen Schwierigkeiten getrübt wurde, ſtattfinden.“ Abſchliedend gab Baillet⸗Latour der Hoff⸗ dieſes olympiſche Feſt Das deulſche Volk krauerk Ein Aufruf des Gauleiters Bohle— Im Geiſte Wilhelm Guſtloffs Der Gauleiter der Auslandsorganiſation widmete den ermordeten Spaniendeutſchen nachſtehende Gedenkworte: „Die blutigen Wirren des Bürgerkrieges in Spanien haben ſieben deutſche Menſchenleben gefordert. Die kleine ſiebenjährige Johanna Immhof fiel in Santander einem vorſätz⸗ lichen Attentat zum Opfer. Heinz Voß aus Hamburg erlag bei den Schießereien im kommuniſtiſchen Stadtteil in Dijon erlittenen Verletzungen. Der Eiſenacher Hans Haner fiel beim Transport Verwundeter in Barce⸗ lona einer Kugel zum Opfer. In Barcelong wurden die Parteigenoſſen und Arbeitsfront⸗ kameraden Wilhelm Gaetje, Helmut Hof⸗ meiſter, Günter Swalmlus⸗Dato und der Volksgenoſſe Treitz feige von kom⸗ muniſtiſchen Horden erſchoſſen. Tief erſchüttert trauert das ganze deutſche Volk diesſeits und jenſeits der Grenzen um dieſe deutſchen Menſchen, die ſterben mußten, nur weil ſie Deutſche waren. Der inferna⸗ liſche Haß des volkszerſtörenden Bolſchewismus, der nicht einmal vor Kindern Halt macht, brachte dieſen jungen Menſchen den Tod. Während in Berlin die Olympiaglocke die Jugend der Welt zum friedlichen Kampf ruft und eine ganze Nation die Völker der Erde gaſtlich empfängt, wütet in dem befreundeten allen Völkern in Eurova erſehnt und erhofft Kleiner Kulfurspieqel Geh. Regierungsrat Zimmermann Direktor bei den Staatlichen Muſeen, Berlin, 7. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat den erſten Direktor des Germaniſchen Muſeums in Nürnberg Geheimen Regierungsrat Zimmermann zum Direktor bei den Staatlichen Muſeen ernannt. Geheimrat Zimmermann übernimmt als ſol⸗ cher die Leitung der Staatlichen Gemälde⸗ galerie, Trachtengruppen des Gaues fahren zur Olympiade. Am Sonntag, den 9. Auguſt 1936 fahren die drei Trachtengruppen des Gaues Heſſen⸗Naſ⸗ ſau aus Alten⸗Buſeck, Dexbach bei Biedentopf und Friedberg nach Berlin, wo dieſe drei Gruppen, die auf dem Weltfreizeitkongreß in Hamburg ſo ausgezeichnet gefallen haben, auf der Veranſtaltung„Tanz der Völker“ am Montag den 10. d. M. mitwirken. Die Veran⸗ ſtaltung findet abends im Reichsſportfeld ſtatt und ſieht Tanz⸗ und Trachtengruppen aus 50 Nationen verſammelt. Der Gau Heſſen⸗Naſſau hat aus dem ein⸗ zelnen Können dieſer Gruppen das Beſte her⸗ ausgeholt, um mit einer geſchloſſenen, großen Leiſtung in Berlin auftreten zu lönnen, Eine wichtige Anordnung über den Beruf des Architekten. Der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte hat unter dem 28. Ju⸗ li eine erſte Anordnung über den Beruf des Architekten erlaſſen, die in drei Abſchnitte ge⸗ gliedert iſt. Im erſten Abſchnitt wird der Begriff des Architekten erläutert und geſagt, wann die FFP — 5 Spanien der rote Terror. Während im Dritten Reich Friede und Ordnung herrſchen Mitgliedſchaft bei der Reichskammer der bil— denden Künſte erforderlich iſt. Die Mitwir⸗ kung an der Erzeugung und Erhaltung von Kulturgut im Sinne des Paragraphen 4 der erſten Verordnung zur Durchführung des Reichskulturkammergeſetzes vom 1. November 1933 bei Baugeſtaltungen und Bauvorhaben, die in der jetzigen Anordnung näher elläutert werden, gilt als Tätigkeit des Architekten, die freiberuflich als Treuhänder des Bauherrn mu. in Verbindung mit baugewerblicher Tätigkeit einſchließlich des Handels mit Bauſtoffen oder in Linem Dienſt⸗ oder Anſtellungsverhältnis ausgeübt werden kann.— In der Anordnung wird im erſten Abſchnitt weiter erklärt, wann eine Befreiung von der Zugehörigkeit zur Reichskammer erfolgen kann, im Abſchnitt 2 ſind die Berufsgrundſätze für Architekten be⸗ handelt, deren bemerkenswerteſter beſagt daß der Architekt bei ſeiner Berufstätigkeit dem deutſchen Volk gegenüber die Verantwortung für die Erhaltung der baulichen Schönheit u. Sauberkeit des Stadt⸗ und Landſchaftsbiloes trägt, Allgemeine Berufsgrundſätze, Honorar⸗ hinweiſe uſw. ſind darin enthalten Anweiſungen an die von der Kammer erfaß⸗ ten Architekten über nicht geſtattete Methoden des geſchäftlichen Wettbewerbs uſw. bringt der Paragraph 7 des Abſchnitts 2, der in den dann folgenden Paragraphen beſondereBerufs⸗ grundſätze für freiberufliche, baugewerblich tä⸗ tige und angeſtellte Architekten enthält. Im Abſchnitt 3 ſind Schluß⸗ und Uebergangsbe⸗ ſtimmungen enthalten. Es werden darin Ord⸗ nungsſtrafen mitgeteil“, die bei Nichtbefolgung der Vorſchriften in Kraft treten. Ueber die Anmeldefeiſt wird geſagt, daß Ar- chitekten, ſofern ſie nicht bereits Mitglied oder ſonſt erfaßt ſind, ihre Anmeldung bei der nung Ausdruck, daß durch die vorbildliche Durchführung der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin die Zahl derer. die ſich im Zeichen der fünf Ringe der Völkerverſtändigung widmen wollen. in Deutſchland und in allen Ländern ſich vervielfachen möge. Nach den Feſtanſprachen begann das reiche künſtleriſche Programm. Kammerſänger Heinrich Schlusnus. Kammer⸗ ſängerin Maria Müller und Kammerſänger Helge Roswaenge ſangen Lieder und Arien von Wagner, Schubert, Strauß und Weber, begleitet vom Philharmoniſchen Orcheſter un⸗ ter Stabskapellmeiſter Robert Heger. Zwiſchen den geſanglichen Darbietungen tanzte das Bal⸗ lett der Staatsoper unter der Leitung von Lizzie Maudrik mit großem Erfolg den Kai⸗ ſerwalzer von Strauß, einen Spitzentanz aus „Donna Diana“ und die Spaniola aus„Die Zaubergeige“ von Werner Egk. Mit lebhaf⸗ tem Beifall dankten die Gäſte für dieſe köſt⸗ lichen Gaben deutſchen künſtleriſchen Schaffens. Der Rahmen für dieſen außergewöhnlichen Abend war die durch den Münchener Architekten Max Michael Oswald in einen einzigartigen Feſtraum verwandelte Staatsoper. Der Einladung der Reichsregierung hatten alle in Berlin anweſenden führenden Perſön⸗ lichkeiten des Auslandes Folge geleistet. So ſah man König Boris von Bulgarien und Kronprinz Umberto von Italien. Das diplomatiſche Korps war faſt vollzählig vertreten. Weiter waren zugegen die Mitglie⸗ der des Internat. olympiſchen Komitees mit ihrem Präſidenten Graf Baillet⸗Latour, die Mitglieder des Organiſationskomitees mit ihrem Präſidenten Staatsſekretär a.. Zuſtellung des Beſcheides über die Eingliede⸗ Reichskommer der bildenden Künſte bis zum 1. Februar 1937 vorzunehmen haben. Bis zur eee cn edttacksbensg e Lewald, der Präsident des deutſchen Olym⸗ piſchen Ausſchuſſes, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten, ſowie die Präſidenten und Menſchen aus allen Erdteilen in feſtlicher Stimmung ſich zur Abhaltung der Olympiſchen Spiele zuſammengefunden haben, ereilte in Spanien ſieben deutſche Menſchen ein grauſa⸗ mes Schickſal. Das Gaſtrecht des Landes, das ſie niemals verletzten, konnte ſie nicht ſchützen. Wir auslandsdeutſche Natio⸗ nalſozialiſten ſenken unſere Jaßhne vor dieſen Toten. Vier Par⸗ teigenoſſen kämpften für die Idee Adolf Hit⸗ lers. Dieſe deutſchen Kameraden ſind aus den Reihen der Auslandsorganiſation geriſſen worden. N In dieſer ſchweren Stunde gedenken wir in ſtummer Trauer der Angehörigen, denen der Bolſchewismus ihre Liebſten nahm. Im Geiſte Wilhelm Guſtloffs tragen wir Auslandsdeut⸗ ſche die Fahne weiter. E. W. Bohle, Gauleiter der Auslands⸗ organiſation der NSDAP. Beileid des Jührers an die Hinterbliebenen der ermordeten Spaniendeutſchen Der Führer hat den Angehörigen der bei den ſpaniſchen Unruhen ums Leben ge; kommenen vler jungen Deutſchen ſein Bel leid zu dem ſchmerzlichen Verluſt ausſpre⸗ chen laſſen. rung in die Kammer ſind ſie berechtigt, den Beruf als Architekt auszuüben. Schließlich wird noch mitgeteilt, daß frühere Anordnungen betr. den Schutz des Beruſes u die Berufsausübung der Architekten aufge⸗ hoben werden. Weltverband der Rundfunksprecher Berlin, 7. Auguſt. Im Auftrag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda empfing der Präſident der Reichsrundfunkkammer, Miniſte⸗ rialrat Dreßler-Andreß, im Beiſein der Intendanten ſämtlicher deutſchen Sender am Freitag mittag die zu den Olympiſchen Spielen nach Berlin gekommenen Funk berlchter der Welt. Die gewallige Bedeutung des Rundfunks beſonders in die- ſen Tagen zeigt ſich aus wenigen Zahlen: Während der Olympiſchen Splele werden rund 5000 Funkberichke in 28 verſchiedenen Sprachen in 51 Länder gegeben. Die glänzenden organiſatoriſchen Leiſtun⸗ gen des deukſchen Rundfunks werden von allen ausländiſchen Rund funkſprechern be⸗ wundernd anerkannk. Der Vertreter der Naklonal Broadcaſting Corporaklon arbeiket allein für 110 amerikanſſche Sender. Präſidenk Dreßler-Andreß begrüßte in der nationalen olympiſchen Komitees und der internationalen Sportverbände. Außerdem wohnten auch zahlreiche frühere Olympiaſieger und Aktive dem Empfang bei. Von der großen Zahl der ausländiſchen Gäſte ſeien ferner noch genannt: die Gattin des italieniſchen Propagandaminiſters Alfi⸗ eri, Unterſtaatsſekretär Vanſittart, der frühere Kriegsminiſter Piétry, Major Fetherſtone⸗Godley, der frühere ame⸗ rikaniſche Botſchafter in Berlin Schur man, Generaloberſt Freiherr von Fritſch. Gene⸗ raladmiral Raeder, die Reichsleiter Himm⸗ ler, Lutze. Bouhler, Bormann. Dr. Ley, Dr. Dietrich, Baldur von Schirach, Hierl, ferner General Daluege. Generaldirektor Dorpmüller, Korpsführer Hühnlein und Reichsſtatthalter General Ritter von Epp. An der Spitze einer großen Zahl von Vertretern des deutſchen künſtleriſchen Schaffens in Film und Bühne waren die Intendanten Clemens Krauß, Guſtaf Gründgens und Eugen Klöpfer ſowie Steatsrat Furtwängler erſchienen. der Kamuf gegen den Kommunismus in Belgien Brüſſel, 6. Aug. Die Ereigniſſe in Spa⸗ nien haben dazu geführt, daß in Belgien die Erkenntnis von der lommuniſtiſchen Gefahr immer ſtärker zunimmt, In der Preſſe wird die Befürchtung geäußert, dot auch Bel⸗ gien in den Bereich der von Moskau in Gang geſetzten Umſturzwelle gerät. Die Ereigniſſe der letzten Monate, namentlich das mit mathe. matiſcher Genauigkeit erfolgte Uebergreifen der unter kommuniſtiſchen Einflüſſen ſtehen⸗ den Streikbewegungen in Spanien auf Bel⸗ gien, werden von der bürgerlichen Preſſe als Alarmzeichen gedeutet Der Führer des rechten Flügels der katholi⸗ ſchen Partei, d' Aſpremont Lynden hat auf einer Vorſtandsſitzung der Partei den Kampf gegen den Kommunismus als die Aufgabe bezeichnet, die heute allen anderen Aufgaben voranſtehen müſſe. Der Kommunismus führe direkt zum Kriege In dem Kampfe, den Moskau heute in Spa⸗ nien, morgen in Frankreich und übermorgen in Belgien führe, ſei die Ziviliſation ſelbſt be⸗ droht. In Belgien hätten ſich Sozialiſten und Kommuniſten ſchon verſtändigt. In der Reih⸗ der gemeinſamen Front ſehe man Miniſter des Königs, die kein Hehl aus ihrer S y m⸗ pathie für die Anarchiſten un d Kommuniſten in Spanien machen. Die⸗ jenigen müßten ſich zuſammenſchließen, für die der Kommunismus ein öffentlicher Feind ſei. Unter der Loſung„Kampf dem Kommunis⸗ mus“ hat Léon Degrelle, der Führer der Rez⸗ Bewegung, einen neuen Propagandafeldzug eingeleitet Wie vor den belgiſchen Wahlen ergießt ſich ſeit einigen Tagen eine Verſamemlungswelle der Rex⸗Bewegung über das ganze Land. In den meiſten Verſammlungen tritt Degrelle ſelbſt auf und fordert zum Zuſammenſchluß gegen die marriſtiſche Gefahr auf. Es ſcheint, als ob dieſe Parole auf die Bevölkerung eine ebenſo ſtarke Zugkraft aus⸗ übt wie die Loſung„Kampf gegen die Par⸗ teikorruption“, mit der Degrelle ſeinen großen Wahlerfolg erzielt hat. 5 In der Donnerstagausgabe ſeiner Zeitung „Le pays reel“ kündigt Degrelle an, daß die Zeitungen der Rex⸗Bewegung künftig in ver⸗ ſtärktem Umfange und in vermehrter Auflage erſcheinen werden, um die Oeffentlichkeit über den Kommunismus und die marxiſtiſchen Um⸗ triebe in Belgien aufzuklären. 2 ihre bedeutungsvolle Arbelt ſich nach dleſem olympiſchen Feſt dank der petſönlichen Füh⸗ lungnahme und Freundſchaft noch weiter verklefen möge. Dem Empfang ging eine Zuſammenkunft und ein mehrſtündiger Gedankenauslauſch aller in Berlin wellenden Nundfunniſprecher voran, der ſich beſonders mit der Frage der Gründung einer inkernalionalen Arbeilsgemeinſchaft, eines Weltverbandes der Ryndfunkſprecher beſchäftigte. Nach lebhafter Ausſprache, die die Ziele und Aufgaben eines ſolchen Ver- bandes und ihre kameradſchaftliche Zuſam⸗ menarbeit mit der Welkpreſſe und der Sportpreſſe zum Inhalt hakte, wurde ein Ausſchuß eingeſetzt, der die Vorberei- tungen zur Gründung einer internaliona- len Radloſprecherunion zu kreffen hak. Dle⸗ ſem Ausſchuß gehören an: für Deukſchland Paul Müller, für Großbrikannſen Woo⸗ drooffe, für Itallen Profeſſor Cre⸗ mascoli, für Finnland Arits, für Un⸗ garn Pluher. Die Vertreter Frankreichs und der Vereinigten Staaten werden ſpäter namhaft gemacht. 0 Vom Film Luis Trenker in den Dolomiten. Luis Trenker hak in den Dolomiten mik den Aufnahmen zu dem Tobias Roka- Film „Condotkkieri“ begonnen, der bekannk⸗ einer kurzen Anſprache die Rundfunkſpre⸗ cher der ganzen Welt mik dem Wunſch, daß lich in deutſch-italieniſcher Gemeinſchafts- arbeit hergeſtellt wird. i 9 1. ˙1 — uch Bel. . Gang teigniſſ⸗ t math gteifen ſtehen. del. eſſe alz 12 nden hattei us al allen lie ftiege 1 35 norgen ſbſt be⸗ m und Neige Mnifter 8 y m⸗x un) „ Die. V, für 1 dein Munia- 1 leitet ſich ſeil lle de n den ſelbſſ ſchluß eat u die aus- 1 roßen tung h die bet ſuflage über Un⸗ eser 56 heiler kunft uch cchet N det tet * Nr. 32 12 der größte Triumph Eine Novelle von Georg W. Pijet Das dumpfe Echo der Bäſſe ertrinkt im aufſprühenden Geſang der Geigen. Jubelnd umſchmiegen ſie die Geſtalt der jungen Sängerin. Der Kerzenſchein zahlloſer Lich⸗ ter ſpielt im Blond ihrer Haare. Nun tritt auch der Ton der Geigen galant in den Hin⸗ tergrund zurück und ſtreicht nur noch mit zitterndem Hauch über die leicht geſchwun⸗ gene Hand der Sängerin. Der Taktſtock des Dirigenten neigt ſich ihr zu. Dann ſingt ſie. Wie Perlen reihen ſich die Töne aneinander zu einer funkelnden Kette. Der erzſchlag der tauſend verſammelten Men⸗ chen verrinnt in den Falten ihrer Weſten und Seidengewänder. So einfach iſt die Melodie. Jedem klingt ſte auf der Zunge, wenn ſie eine glückliche tunde berührt. Ein Jubelruf. Ein olkslied, ſtill vor ſich hingeſummt— ganz aus dem Herzen geſungen. Erſchüttert hängen die Hörer ihr Herz an dieſe Töne, die in den Dom des Saales hinauffluten, als wollten ſie den Himmel aufzwängen. Blumen und Hervorrufe danken der 42 ſtlerin. Tauſend— möchten hr die Hand reichen und ihr ein herz⸗ liches Danke ſagen. Din Mit glühendrotem Geſicht ſteht Monika m Künſtlerzimmer. Freut ſich wie ein Kind über die vielen Blumenſpenden und ihten Erfolg. Sie drückt uns verſtehend die Hände, bevor wir noch dazu kommen, einige artige Gratulationen und Schwär⸗ mereien anzubringen, dankt für unſere e N Einladung zu einem gemüt⸗ ichen Beiſammenſein nachher, und über⸗ raſcht uns zuguterletzt mit einem richtigen Geheimnis. „Ich komme nach. Gehen Sie nur immer voraus. Ich habe nämlich noch einen Heinen Umweg— ein kleines Rendez⸗ vous... geſteht ſie uns verſchämt. „Rendezvous?“ platzten wir faſt zugleich Fanbut So ſehr verwundert uns ihr Ge⸗ tändnis. Mancher von uns fühlt dabei Neher me WMünſche in die Brüche gehen. Aber nun möchte ſie ſich faſt ausſchütten Über unſer Erſtaunen. Lacht und kichert pergnügt, als hätte ſie irgendeinen Scha⸗ bernack ausgeheckt.„Ein lieber Ver⸗ ehrer...“ flüſtert ſie uns keck ins Ohr. Und nun kommt gar eine kleine, niedliche Frechheit über ihre Lippen.„Und ein viel netterer und aufmerkſamerer Kavalier.“ Damit ſtopft ſie ſich ein paar der ſchönſten Blumenſpenden(auch meine entdecke ich darunter) unter den Arm und läßt ſich um Auto hinausführen.„Bis nachher.“ üſtert ſie. Nickt uns freundſchaftlich zu und kuſchelt ſich tief in die Polſter hinein. Etwas enttäuscht bleiben wir zurück. Wir — das ſind ein paar wohlmeinende Be⸗ wunderer von Monikas Kunſt, junge Leute, meiſt ſelbſt Künſtler oder gelang⸗ weilte Herumbummler, die einen geiſtigen uſchluß ſuchen oder beſſer: nur eine Ge⸗ egenheit für großartige Bemerkungen. Das wird eine einſilbige Geſellſchaft wer⸗ den bis zu Monikas Rückkehr. Und einen heimlichen Gedanken hat man, der einen nicht losläßt: Monikas Rendezvous: Das liegt allen bleiſchwer auf der Zunge. Es reizt mich die Geſellſchaft darauf prüfen. „Was halten Sie von Monikas Rendez⸗ vous?“ wende ich mich an einen blutjun⸗ gen Lyriker, der einen Verleger für einen Band Monika⸗Gedichte ſucht. Verdutzt ſtarrt er mich an.„Glauben Sie das?“ fährts aus ihm heraus. Das klingt nach Schreck.„Warum nicht?“ frage ich mit bedeutungsvoller Betonung Nun ſind alle Ohren der Geſellſchaft bei unſerer Anterhaltung. Ich lache und verrate mehr als ich weiß und verantworten kann: „Monika wird ſchon wiſſen, was ſte tut. Ihre Kunſt öffnet ihr doch alle Türen und Herzen.“ „Ich glaube nicht, daß ſie kommen wird“, prophezeit ein an peſſimiſtiſcher Lange⸗ Sonntag, den 9. Auguſt * Die Schönheit deutscher Bergwelt unmun un Photo köôhrich M Und wenn ich selber längst gestorben bin, Mrd meine Erde Wieder blühend stehen, und Sqct und Sichel, Schnee und Sommerpracht, und weißer ſag und blaue Mitternacht wird über die geliebte Scholle gehen. Und werden ſage ganz wie heute sein: Die Gärten voll vom Dofte der Syringen, und weiſze Wolken, die im Blauen ziehn, und junger Felder seidnes Aehrengrön. und drüber hin ein endlos Lerchensingen! n 1 n, Und werden Kinder lachen vor dem Tor und an den Hecken grüne Zweige brechen, und werden Mädchen wandern Arm in Arm und durch den Sommerabend still und warm mit leisen Lippen von der Liebe sprechen! Und wird wie heuf' der ſunge Erdentag von keinem Gestern wissen mehr noch sagen, und wird wWie heut' doch jeder Sommerwind aus tausend Tagen, die vergessen sind, geheime Süße quf den Flügeln tragen! 5 S. T. wee weile Leidender, als eine halbe Stunde verſtrichen iſt. „Schon möglich... Wenn die Geſellſchaft beſſer iſt...“ unterſtützte ich. Alle 5 N„ N Geiſterſpritzer ſter⸗ ben lautlos in der Ausſichtsloſigkeit der nun folgenden Wartezeit. Hinter dem Rendezvous ſcheint eine ernſte Sache zu ſtehen. Kein Flirt, mein Lieber. Keine Tändelei, meine Herren. Man ſoll es aufgeben. Sich eine ruhige Nacht retten und verzichten. Das iſt meine Meinung. Monika kommt doch. Lachend wie immer tritt ſie an unſeren Tiſch, grüßt und läßt ſich verſonnen in einen der vielen dienſt⸗ befliſſen hingeſchobenen Seſſel gleiten. Dann betrachtet ſie uns der Reihe nach. Jeder bemüht ſich dabei es mit ihrem heimlichen Rendezvous aufzunehmen. „Nun? Alles gut verlaufen?“ erkundigt ſich jemand. Es klingt unangenehm eifer⸗ ſüchtig. „O ja...“ haucht Monika ganz ergriffen, „er war ſogar im Konzert. Und ich hab's gar nicht gewußt.“ Sie blickt an uns allen vorüber— noch einmal zu ihrem Rendez⸗ vous zurück. Es iſt eine ernſte Sache, fühle ich nun.„Soll ich's Ihnen erzählen?“ fragt ſie plötzlich. Wir ſind darüber derart überraſcht, daß wir ſie ſogar darum zu bitten vergeſſen. Aber da redet ſie ſchon ohne unſere Einladung:„Es iſt jetzt faſt ein halbes Jahr her. Ich ſang damals zum erſten Mal im Rundfunk Volkslieder. Es war ein Sonntagnachmittag. Sie ent⸗ ſinnen ſich? Da bekam ich einen erſten Brief von ihm.“ Wir feuchten uns vor Spannung die Kehlen an und lauſchen weiter. „Ich werde Ihnen den Brief aufſagen. kann ihn auswendig.“ Sie rückt ſich noch einmal zurecht und beginnt:„Liebe Tante Monika! Du haſt ſo ſchön geſungen. Wie ein Englein vom Himmel herab. Du mußt viel luſtig ſein und froh. Und ge⸗ ſund auch. Ich bin ſo krank und muß immer im Bett liegen. Schon ſo viele Tage. Ich kann ſie gar nicht mehr zählen. Und in einer dunklen Stube. Und ganz allein. Ich hab' ein krankes Herz, ſagt die Mutti und der Arzt und alle Leute. Aber geſtern hab' ich dich ſingen gehört. Mutti hat vergeſſen das Radio abzu⸗ ſtellen. Da hab' ichs gehört. Deine Lieder kenne ich alle. Die ſtehen doch in meinem Liederbuch. Aber ſo fein haſt du die ge⸗ fungen. Ich brummel bloß ſo. Brummel⸗ baß ſagen ſie deshalb zu mir. Aber ſingen tu ich doch deswegen. Ich hab' einfach den Kopf unters Bett geſteckt und alles mitgeſungen. And eins, das hab' ich nicht gekannt. Das war das Schönſte. Ganz ſtill hab' ich zugehört. Das klang ſo, als wenn du bei mir auf dem Bett ſitzen wür⸗ deſt. Und da dacht ich mir, daß ich richtig geſund wäre. Und aufſtehen kann. Und zu dir kommen. Mit einem großen Blumen⸗ ſtrauß aus unſerm Garten. Gelt, liebe Tante, den nimmſt du doch? Und bitte, ſing wieder mal ſo ſchön. Wirſt du? Wenn ich bloß geſund wär endlich.“ Monika ſchweigt. Auch uns hat der Brief den Mund verſchloſſen. Wie eine Stimme iſt er in uns hineingeklungen. „Haben Sie Ihren jungen Verehrer ken⸗ nen gelernt?“ wagt jemand zu fragen. Monika nickt.„Ja. Ich beſuchte ihn. Noch niemals hat mir ein Verehrer ſo viel Ver⸗ legenheit bereitet. Ich errötete, als ich vor ihm ſtand, wie ein kleines, ſchüchter⸗ nes Mädchen. Mit leuchtendem Geſicht blickte er zu mir hoch. Noch niemals hat mich ein Menſch ſo hingebungsvoll, ſo voller Erwartung und Liebe angeſchaut. Es durchrieſelte mich. Ich weiß überhaupt nicht, was mit mir vorging. Nur eines weiß ich. Es war ſchön. Viel ſchöner, als auf der Bühne ſtehen im Rauſchen des Beifalls, viel ſchöner.. Und dann ſang ich. Das Schönſte, was mir einfiel, und das Luſtigſte, das ich empfand. So ſchön ſinge ich nie wieder. So ſchön kann man bart! für etwas ſingen, was man retten will.“ „Und haben Sie ihn gerettet?“ frage ich ſo leiſe, daß nur Monika es vernimmt. Sie nickt glückſelig verzaubert.„Wie ein Vogel, der das Singen verlernt hat, und dem man das Lied wiederbringt. Ganz geſund iſt er geworden. Und heute war er ſogar im Konzert. Denken Sie! Und ich hab' nichts gewußt. Sonſt hätte ich doch viel, viel ſchöner geſungen...“ Beſchämt ſenken wir unſere Köpfe. Das hatten wir nicht gedacht. Ein Lied iſt aufgeklungen— ein Lied unendlicher Güte — mitten in unſer Herz hinein. 2 —— 0 5 FPPPTTCTCT0T0T0TCT0CT0TCT0TCT0TTT * 9 3 N 3 2 55FFFFCCCC ee ee ee b e 0 8 ——— ee ä r 9 1 ee ee e 2 Sturm über Galizien Bruſſilow greift an. Hochſommer 1916 in Galizien! Helle Sonne beſcheint die in hellem Grün prangenden Waldungen und die weitgedehnten Matten der Zlota⸗Lipa⸗ erge. An der Front iſt es ganz ſtill. Man hat uns daher 30 Kilometer weit nach rück⸗ wärts hin kommandiert. Dankbar und froh genießen wir die wohltuende Ruhe, die eine gefahrloſe Dienſttätigkeit beim Rekrutendepot bietet. Die Vormittage ge⸗ hen unter ſtraffem Exerzieren oder bei friſch⸗fröhlichem Felddienſt dahin. Nach⸗ mittags wird nur geſchoſſen oder geturnt. Das Mannſchaftsmaterial iſt gut. Die Kompanien beſtehen aus 19jährigen, die durchweg bereits länger als ſechs Monate dienen. Man hat ſie noch immer nicht in die Front geſteckt, weil eben vorn„nichts los“ war. Recht guten Erſatz hatte eine Anteroffiziersſchule geſchickt, tadelloſe junge Leute, denen man auf den erſten Blick jahrelangen ſoldatiſchen Schliff anmerkt. Schön und warm ſind die Abende: die Mondſichel ſteht über den Bergen, und oberhalb des Tannenwaldes blinken ver⸗ einzelte Sterne durch die Dämmerung. Fleißig arbeiten zwei Rutheninnen auf dem Ackerſtück, das an ihre ſtrohgedeckte Kate grenzt. In den Hütten neben der Landſtraße, die nach Kurzany führt, glitzern Lichter auf. Ein Wagen klirrt durch den Sand, und auf der Wieſe ſtehen, halb verſchwommen in den Abendnebeln, weidende Kühe. Der Mühlbach rauſcht über ein morſches Rad. In den Teichen quaken die Fröſche. Aus dem Gutsgarten zieht lautlos eine Eule hinüber zum Berg⸗ wald.— Abendſtille!— g So fließen die Tage dahin ohne Raſt und Kriegslärm. Und wiederum geht ein herrlich warmer Sommerabend zur Neige. Friedlich liegt das Dorf in mondhellem Dämmerſchein. Vor der Hofeinfahrt zur Waſſermühle ſtehen„Panjes“ im Geſpräch mit maleriſch gekleideten Mädchen. Neben ihnen ſchnuppern, ausgeſchirrt, die kleinen galiziſchen Pferde an vorgeworfenem Heu. Drückende Schwüle liegt in der lauen Nacht. Kein Luftzug regt ſich. Da grollt es dumpf vom Oſten her! „Es wird ein Gewitter geben“, denken wir. Aber das iſt kein rollendes Grollen, wie es die elektriſchen Entladungen der Atmoſphäre zu begleiten pflegt. Das iſt nicht das Krachen, welches dem aus Wol⸗ ken zuckenden Blitz folgt! Bald wiſſen wir: was da aus Tage⸗ marſch⸗Entfernung zu uns hinübergrollt, iſt das Echo des Gewitterſturms, der jetzt anbrandet gegen die Stellungen des öſter⸗ reichiſchen Korps Hofmann und gegen die durch ein Jägerbataillon verſtärkte deutſche Diviſion, welche noch immer den Namen „Deutſche Südarmee“ führt. Die Bruſſilow⸗Offenſive, wohl einer der impoſanteſten Gewaltſtöße des ganzen Weltkrieges, hat auf Galizien überge⸗ griffen. Am nächſten Tag ſchon bricht der Ruſſe mit überlegenen Kräften durch bei Gnilo⸗ wody. AUnſer Rekrutendepot wird, ſo wie es iſt, vorgeworfen. Es erreicht im Nacht⸗ dunkel das Städtchen Podhajce. Hier bietet ſich ein wenig ermutigendes Bild: Napo⸗ leons Rückzug kann im Jahre 1812 kaum troſtloſer ausgeſehen haben. Trains, Ko⸗ lonnen, öſterreichiſche Geſchütze, Ruthenen, alles zieht beſchleunigt, zum Teil im Ga⸗ lopp, durch den Ort rückwärts. Aus be⸗ denklicher Nähe rollt Kanonendonner durch die Nacht. Es heißt, ein deutſches Batail⸗ lon und einige Jägerkompanien, die ſi den durchgebrochenen Ruſſen entgegenge⸗ worfen hatten, ſeien nach zermürbendem Infanteriekampf durch einen großangeleg⸗ ren Reiterangriff zuſammengeritten und zerſprengt worden; eine Nachricht, die ſich ſpäter leider beſtätigte. Gemeinſam mit dem deutſchen Reſerve⸗ Infanterie⸗Regiment 221 ſchieben ſich un⸗ ſere Depotkompanien feindwärts, in den engen Straßen ſchwer gehemmt durch den Strom der zurückflutenden Oeſterreicher. Auf freier Landſtraße halten die Ko⸗ lonnen. Es beginnt ſtark zu regnen. Pa⸗ trouillen klären nach vorn hin auf. Mit⸗ unter aufflackerndes lebhaftes Feuer be⸗ weiſt, daß der Feind ſie bemerkt hat. Links auf dem naſſen Acker blinken Taſchenlampen und beleuchten für die Dauer weniger Se⸗ kunden Offiziersgruppen, die, über Kar⸗ ten gebeugt, den Angriffsbefehl beſprechen. Rufe ertönen:„Straße frei!“ Meldereiter und Ordonnanzoffiziere traben durch. Nach Stunden dämmert ein trüber Mor⸗ gen herauf. In ihren durchgeregneten Uni⸗ formen frieren die Leute.„Zu Hauſe ſchla⸗ fen ſie noch im warmen Bett!“ ſagt einer verbiſſen. Zuſtimmend knurrt ein anderer und macht blaß und fröſtelnd, die Hände „SFA 3 7 8 * in den Hoſentaſchen, Laufſchritt auf der Stelle. Das Reſerveregiment, welches hinter uns gehalten hatte, ſchiebt ſich vorbei und eht vor. Ueber feuchte Wieſen hinweg olgen wir, links geſtaffelt. Im Trabe überholt uns eine öſterreichiſche Batterie. Pferdehufe und Räder werfen quirlendes Sumpfwaſſer auf. In einer Senke hinter dem Gehöft kommt der Befehl:„Hinlegen!“ Neben uns geht die Batterie in Stellung. Da,— kurze ſchneidende Blitze! Kalte, ſcharfe Schläge! Die erſten ungariſchen Granaten reiſen ziſchend hinüber zum Feind. Wie ſpielend gleitet nach jedem Schuß das Geſchützrohr auf der Lafette zurück in die Ruhelage. Vor uns in einer Mulde for⸗ miert ſich deutſche Infanterie zum Angriff. Links davon halten Schützenlinien der Hon⸗ veds. Dann gehen ſie vor und verſchwin⸗ den in den öſtlichen Senken. Lebhaft feuert die Batterie. Der Angriff richtet ſich ge⸗ gen das Dorf Gnilowody, das in ſeinem Weſtzipfel ſeit geſtern noch von Ungarn gehalten wird. Bald hört man an dem plappernden Infanteriefeuer, daß Fühlung genommen iſt mit dem Feind. Es wird 11 Uhr vormittags. Da bricht die Sonne durch. Gnilowody brennt! Vor⸗ übergehend ſehen wir, wie deutſche Schützen über eine Höhe jagen. Dann entſchwinden ſie wieder unſerem Auge. Bald kommen die erſten gefangenen„Moskali“ an uns vorüber, kräftige braune Geſtalten. Sie werden eskortiert von ungariſchen Reitern. Das iſt ſo eins von den Augenblicksbil⸗ dern, die ſich einem als maleriſche Skizze für dauernd einprägen. Erſte ruſſiſche Schrapnells beweiſen, daß man drüben auch uns bemerkt hat. Doch wir bleiben den ganzen Tag über in un⸗ erer Senke liegen. In der Abenddämme⸗ rung rücken wir in das von Deutſchen und Oeſterreichern wiedergewonnene Gnilo⸗ wody. Unſere Kompanie wird dazu be⸗ ſtimmt, eine ſchwer gelichtete Kompanie des zwei Kilometer vor dem Ort ſchanzen⸗ den Reſerveregiments aufzufüllen. Ein Gefreiter vom Regimentsſtab mel⸗ det ſich. Er ſoll führen. In dunkler Nacht wird abgerückt. Zwanzig Minuten mar⸗ ſchieren wir durch hohes Korn.„Vorſicht!“, mahnt der Gefreite mehrmals,„ein toter Ruſſe!“ Grauen jagt uns über den Rücken. Nun weiter! Jetzt ſind wir am Ziel und erhalten den Befehl, eine 400 Meter breit zwiſchen zwei Kompanien klaffende Lücke zu ſchließen und ſofort mit dem„Ein⸗ graben“ zu beginnen. Feindliches Infan⸗ terie⸗ und Artillerieſtreufeuer ſtört etwas. Bis die Morgenröte anbricht, müſſen wir in die Erde ſein. Fieberhaft ſchanzt jeder. Gegen 5 Uhr morgens wird mit Rückſicht auf die völlige Erſchlaffung der Leute, und da nun einigermaßen Deckung geſchaffen iſt, befohlen:„Wer müde iſt, kann ſchlafen!“ Es iſt ſchon hell, doch hindert Wieſen⸗ nebel jede Fernſicht. Oh, wohltuender Schlaf! Wie Tote liegen einige der Schlum⸗ mernden auf dem Felde! Horchpoſten ſind vorgeſchoben. Ein ſtrahlend ſchöner Morgen ſteigt herauf. Da weckt uns gegen 6 Uhr ein Mordstumult: Rufe, Kommandos, ſchril⸗ lende Signalpfeifen, Schüſſe! Granaten detonieren plötzlich dicht vor uns! Richtig,— ſie kommen! Etwa 4000 Meter entfernt treten die Ruſſen drüben aus dem Walde. Von allen Seiten ſchwärmen ſie über die Wieſen. Im⸗ mer neue Wellen brechen mit gut 100 Me⸗ ter Abſtand drüben aus dem Dickicht. Ueber unſere Köpfe hinweg ſauſen die Granaten der wenigen hinter uns ſtehenden Feld⸗ batterien in den Feind. Neben uns feuert die öſterreichiſche Infanterie auch ſchon. Aus unſerem Kompanieabſchnitt werden die erſten Verluſte gemeldet: Tote! Wir feuern noch nicht. Nach etwa einer Minute pflanzt ſich von rechts her durch die Stel⸗ lung der Ruf:„Musketier Renz tot, Schrap⸗ nell!“ Immer von neuem ertönen ähnliche Rufe.— Beſorgt lugen wir nach vorn. Stellenweiſe zählen wir 18 kuſiiſche Schützenwellen hintereinander. Maſſenſturm, wie allenthalben an der Front. Auf 800 Meter feuert die Kompanie. Ueberhöhendes Schießen zweier deutſcher Maſchinengewehre, das aus der durch⸗ brochenen Hauswand einer hinter uns lie⸗ genden Waſſermühle kommt, ſitzt vorzüglich. Die erſten ruſſiſchen Wellen werden links im Tal durch öſterreichiſche Granaten förm⸗ lich zugedeckt. Eingehüllt in Dreck, Qualm und Feuer jagen die erdbraunen Geſtalten zurück. Vor unſerem Abſchnitt kommt der Gegner bis auf 400 Meter heran. Zwei Stunden lang geht das Ringen in ſchärfſter Form. Gegen 8 Uhr aber merkt man, daß dem Stoß nicht mehr der anfängliche Schwung innewohnt. Nach und nach ſetzen ſich die Sturmwellen weit vor uns in ver⸗ laſſenen, früher öſterreichiſchen Gräben feſt. Um 9 Uhr vormittags kann der Angriff als abgeſchlagen gelten. * Am Nachmittag des folgenden Tages tragen wir unſere Toten rückwärts und graben ihnen friſche Gräber neben dem Herrenhaus von Gnilowody. Rings um uns grünt und blüht die Natur in ſommer⸗ lich reifer Pracht. Warm flutet das Son⸗ nenlicht um die Grabſtätten, und die Ge⸗ ſchütze der Front donnern den Ehrenſalut. Braune ungariſche Soldaten ſtehen ſchwei⸗ gend neben uns und nehmen die Mützen ab, während das Vaterunſer geſprochen wird. W. Richter der Ringkampf mil dem Bären Von Heinrich Riedel Der Clown Morris, genannt„Virginia Gull“(auf Deutſch alſo: der virginiſche Dummkopf)— als Ziviliſt ein runder pummeliger Herr; in der Manege mehl⸗ weiß von Geſicht mit rieſigem, blutrotem Mund— trat ſeit vierzehn Tagen auf Coney Island, dem ausgedehnten Ver⸗ gnügungspark vor New Pork, in einem Zir⸗ kus auf. Seine junge, hübſche Frau Gladys, die als Seiltänzerin eine gute Nummer ver⸗ kaufte, war wie immer mit von der Partie. Sie lebten wie die Turteltauben mitein⸗ ander. Am vierzehnten Tage ihres Aufenthaltes wurde Jim Poller, der Seehund⸗Jim, von einem ſeiner Gummiball⸗Jongleure mäch⸗ tig gebiſſen und der Direktor telegraphierte als Erſatz einen Tierbändiger, der ſich „Hannibal the Great“ nannte, herbei. Mit dieſem trat das Schickſal in das Leben des Clowns. „Hannibal the Great“ war ein Mann jenes Schlags, wie ihn ſich nicht nur der kleine, ſondern zuweilen auch der große Paul gern in dem geheimen Wunſchbilder⸗ buch ihrer Seele vorſtellen: gut ſechs Fuß groß, athletiſch gebaut, ſtark und federnd wie eine Stahlklinge. Nun, derlei Leute gibts beim Zirkus viele. Was ihn aber auszeichnete, waren die dämoniſchen, mit ungeheurem tigerhaf⸗ tem Leben erfüllten Augen, die den, den ſie anblickten, körperlich zu durchſtechen ſchie⸗ nen— oder zu durchleuchten, je nachdem. Für Männer ſtand in dieſen Augen eine ſtändige beleidigende Drohung. Sie hieß kurz: duck' dich, oder ich ſchlage zu! Für Frauen lag darin eine noch viel gefähr⸗ lichere Lockung. Nach zwei Tagen glaubte Virginia Gull zu bemerken, daß zwiſchen dem„Großen 0 eee ee Hannibal“ und ſeiner Frau Gladys etwas vorging. Nichts Ernſtliches, nein, das nicht. Noch nicht. Aber es war, als wenn ein überſtarker Sender in einem empfindlichen Empfangsapparat durch alle Sicherungen und Kopplungen durchgeſchlagen und nicht mehr herauszubekommen ſei... in einem zitternden, halb verlangenden menſchlichen Empfänger. Und Gull ſelber fühlte faſt greifbar dieſen geheimnisvoll mächtigen Störer, dieſe Wellen, die ihn zu verdrän⸗ gen und auszulöſchen ſchienen. f „Gladys“, ſagte er eines Tages nach der Vorſtellung, und atmete dabei tief auf, „liebſt du ihn?“ f Gladys zog die ſchön geſchwungenen Augenbrauen erſtaunt in die Höhe. „. Er bedeutet mir nicht ſoviel wie eine Balancierſtange. Wenn er ſich mehr ein⸗ bildet, ſo laß ihn; er wird davon nicht viel klüger werden als er iſt.“ Wahrſcheinlich glaubte ſie ſelbſt was ſie ſagte. Gull aber glaubte es nicht. Es war Gewaltliebe, das fühlte er. Und bald würde keiner mehr etwas dagegen tun können. Ge⸗ legentlich ſchon hatte er ſeine Frau dabei ertappt, wie ſie ſchweratmend, halb geiſtes⸗ abweſend, zu dem Tierbändiger hinſtarrte, der meiſt herausfordernd, primitiv⸗ſelbſt⸗ bewußt irgendwo herumſtand. Oft überfiel den Clown mitten in der Arbeit, mitten in ſeiner berühmten kleinen Manege⸗Groteske, wo den Leuten die Trä⸗ nen die Backen hinunterliefen vor Lachen, plötzlich das Verlangen, hinwegzurennen und wie der Teufel zwiſchen die beiden azu fahren. Und doch wußte er, daß ſie noch nie mehr als zwei Worte miteinander gewech⸗ ſelt hatten. Eines Tages ſchließlich ging er zu Hanni⸗ bal und ſagte, faſt ſcherzend:„Finde, Ihr ſeht meine Frau ein bißchen zu viel an, Sir.“ „Eure Meinung anſcheinend, aber nicht beſonders wichtig“, antwortete jener lä⸗ chelnd, indem er die ſchwere, mit Blei ge⸗ füllte Peitſche, die er ſtets bei ſich trug, auf ihren Zug ausprobierte. „Ich verbiete Euch, meine Frau weiter anzuſtarren!“ ſchrie der Clown, rot im Geſicht. „Verbietet, was Euch Spaß macht und wem Ihr wollt, aber nicht mir! Andern⸗ falls beſtellt Euch rechtzeitig Eure Grab⸗ rede. Habe eine etwas ſchwere Fauſt, Sir, ſchätze ich!“— Hannibal ſchnippte ſorgfäl⸗ tig ein Fädchen von ſeinem Rock, drehte ſich auf den Abſätzen herum und ließ den Clown ſtehen, ſo, als ob er ihn ein wenig lang⸗ weilig fände. Gull hatte ſich zuerſt auf ihn ſtürzen wol⸗ len. Er kochte vor Wut. Aber Hannibal ſah nicht aus, als ob er Spaß mache. Der würde ihn ohne Umſtände zu Boden ge⸗ ſchlagen haben. Was tun... In ſeinem Gehirn brannte es. Er haßte dieſen aufgeblaſenen Frei⸗ beuter, der ihm das Liebſte rauben würde, bis in die letzte Fiber ſeines Seins. Gull ſchlenderte mit geſenktem Kopf lang⸗ ſam f die Gänge der Stallungen, dumpf vor ſich hinbrütend, lange Zeit, immer hin und her. Auf einmal ſtieß er unwillkürlich einen Pfiff aus.. und ſah ſich gleich dar⸗ auf ſcheu um, ob ihn wohl jemand belauſcht hätte. Das war gegen ſechs Uhr nach⸗ mittags Um neun Uhr ſchlug man für Hannibal — er hatte die, Hauptnummer vor der Pauſe— den großen Bärenkäfig auf, in dem er allabendlich ſeinen Ringkampf mit einem Zimtbären, jener gefährlichſten Art des amerikaniſchen Grisly, arbeitete, wo⸗ bei er den Bären am Ende regelmäßig warf. Seine wundervoll dreſſierte Doggen⸗ gruppe hatte er ſchon vorgeführt. Als der Käfig fertig war, kam Old Ephraim, der Grisly, hereingetrabt, und Hannibal ging, ſtolz und prächtig anzu⸗ ſchauen, hinterher. Er war als Gladiator gekleidet. Die ſtarken Muskeln bewegten ſich, als er mit tänzeriſcher Leichtigkeit da⸗ hinſchritt, gleich Schlangen auf dem herkuli⸗ ſchen Gerüſt des ſchimmernden Körpers. Das Untier in dem Käfig, eine belebte, tückiſche Fleiſchmaſſe, richtete ſich faul auf. Da gingen die Ringer aufeinander los. Wie immer legte ſich in dieſem Augenblick Totenſtille über das Haus und niemand regte einen Finger. Da, während Hannibal die Bruſt des Bären zu umfaſſen verſuchte, und hin⸗ wiederum Old Ephraim ihm wie in nach⸗ läſſigem Wohlwollen die gewaltigen Bran⸗ ken auf die Schultern legte, brach plötzlich ein Toben aus, als ob das Tor der Hölle ſich geöffnet hätte. Mit aufgeriſſenen Rachen ſtürzte eine Rotte von acht Doggen mit vor Wut über⸗ ſchnappendem Gebell auf den Käfig zu, in dem ſie ihren Herrn von ihrem eigenen Todfeind angegriffen ſahen. „Hejheihej!!“ erklangen hinterher ſchrill, pfeifend die Stimmen von Zirkusleuten, die ſie vergebens zurückzuhalten ſuchten. Alles weitere dauerte nur Augenblicke. Nirgend faſt gibt es größere Feindſchaft zwiſchen den Tieren als zwiſchen Bär und Hund(Hannibal hielt ſie ſtets ſtreng ge⸗ trennt voneinander), und keine Raubtier⸗ kraft auf Erden gleicht der eines Bären. Old Ephraim ließ, als er die Hunde ge⸗ gen ſich anſtürmen ſah, ein kurzes, tiefes Brummen hören, das aber grell und über⸗ deutlich klang wie eine Baß⸗Autohupe. Dann preßte er mit ſeinen plumpen Vor⸗ derbranken den armen Hannibal, den präch⸗ tigen, muskelſchwellenden Athletenkörper— wie eine Puppe, die ihn genarrt— an ſich, daß die Rippen knackten. Und dann fegte er ihn ſich mit einem Hieb an den Kopf aus dem Weg. Hannibal flog klirrend an die Eiſenſtangen. Denn, was war jetzt ein Menſch? Der eigentliche Kampf ſollte ja erſt beginnen, der zwiſchen dem Bären und den Doggen. Doch dazu kam es glücklicherweiſe nicht. Der Käfig hielt. Und die Doggen, deren Wut nicht zu beſchreiben war, fing man nach kurzem, aufgeregtem Palaver derart, daß man ihnen das ſchnell herbeigeſchaffte Trainingsnetz der Trapeztruppe überwarf. Es war faſt grauſig anzuſehen, wie ſie im Netz noch in Blutgier ſchnappten und bell⸗ ten und geifernd zappelten. Dann zog man Hannibal, dem die Hirn⸗ ſchale eingeſchlagen war, mit Mühe mittels eines Eiſenhakens aus dem Käfig.— Gull wurde noch in der Nacht erwiſcht. Er leugnete nicht ſehr umſtändlich. Mit einem Nachſchlüſſel hatte er den Hundezwin⸗ ger aufgeſchloſſen und den Riegel zurück⸗ gezogen, und die Tiere waren natürlich der Spur ihres Herrn gefolgt. Und alles an⸗ dere hatte ſich ſo folgerichtig und korrekt entwickelt wie eine einfache Schachaufgabe: Weiß zieht an und ſetzt in zwei Zügen matt. An der bekannten Zweiminutenbehand⸗ lung mit Hochſpannungsſtrom kam er knapp vorbei. Aber man verſchaffte ihm für einige Jahre eine unentgeltliche Mietwoh⸗ nung im alten Sing⸗Sing, 2.10 Meter lang, 90 Zentimeter breit, 1.80 Meter hoch. War er nun ein Dummkopf oder nicht? ——— . rr * it U es * „ le e t⸗ in 1 „ * 2 Wie Europas houfſler Gipfel bezwungen wurde Zum 150jährigen Jubiläum am 8. Auguſt Von Hermann Ulbrich⸗Hannibal Im Sonnenglanz lagen die Berge der Alpen. Auf ihren Firngletſchern funkelten die Strahlen der Sonne. Ihre Zacken reck⸗ ten ſich ſchroff empor und ihre Gipfel thronten erhaben im blauen Reich. Im matten grünen Tale ſchritt der Chamoniarde Jacques Balmat einher. Er freute ſich über das ſchöne Juniwetter des Jahres 1786 und über die felſige ſchroffe Bergeswelt, zu deren Füßen er atmen durfte. Sehnſüchtig ging ſein Blick über das gigantiſche Maſſiv des Montblanc, des weißen Berges, wie er hier genannt wurde. Im herrlichen Sonnenſchein war die Bruſt des kräftigen vierundzwanzigjährigen Mannes beſonders ſtark von der Sehnſucht erfüllt, einmal dort oben auf dem höchſten europäiſchen Gipfel raſten zu können, um von dort die weite Ausſicht über die weißen Schneegipfel und Firnenketten bis an den blauen Golf von Genua genießen zu können. Wie oft ſchon hatte ihn die Sehnſucht gelockt! Wie oft ſchon wollte er den Verſuch machen, den weißen Berg zu erklimmen. Aber war es nicht töricht? Denn überall im Reiche der Alpen reckten ſich die Felſen empor, ohne daß ihre Gipfel von menſch⸗ lichen Füßen betreten waren, obwohl ſie viel tiefer lagen als das eiſige Haupt des weißen Berges. So lenkte Jacques Balmat ſeine Ge⸗ danken wieder aus dem Bereich ſeiner Sehnſucht, wozu er ſchon ſo oft gezwungen war. Indeſſen pflanzte ſich in Chamonix die Nachricht von Bürger zu Bürger, daß der Schweizer Naturforſcher de Saſſure einen Preis für die erſte Beſteigung des Montblanc ausgeſetzt habe. And während Jacques Balmat durch das liebliche Tal ſchlenderte, drang auch zu ihm dieſe Kunde. In demſelben Augenblick war es ihm klar, daß er nun die Beſteigung des Mont⸗ blanc wagen müſſe. Denn der ausgeſetzte Geldpreis würde nun abenteuerliche Leute voller Geldgier nicht ruhen laſſen, den Montblanc zu erſteigen. Und da ſollte ihm ſeine Liebe zu den Bergen nicht mehr Kraft verleihen, als die Habſucht jenen gierigen Menſchen? Er, der naturverbun⸗ dene, bergliebende Aelpler wollte ſich den Ruhm nicht nehmen laſſen, als erſter auf zndem höchſten Gipfel ſeiner Heimat und zu⸗ gleich Europas geweilt zu haben. Am frühen Morgen eines warmen Juni⸗ tages brach er auf. Bald lag das Chamo⸗ nixtal hinter ihm, der Blick war nur auf die Spitzen des Montblanc-Maſſives ge⸗ richtet. Wenn es in einer Richtung nicht weiter ging, galt es eine andere zu ſuchen, um hinan zu kommen. Wenn eiſiger Sturm den Schnee der Lawinen aufwirbelte, galt es, ſich einen Unterſchlupf zu ſuchen, wenn die Sonne blendete, vorſichtig den Fuß zu ſetzen, um nicht an ſteilen Graten abzu⸗ ſtürzen. So ſtieg Jacques Balmat mutig wäh⸗ rend des erſten Tages hinan, und als die Nacht ſich über die Bergwelt ſenkte, ſuchte er ſich einen Felſenſchlupf, um dort etwas geſchützt den nächſten Tag zu erwarten. Und ſo ſtieg Jacques Balmat auch mutig den ſweiten Tag hinan, die vielen Spitzen des Montblanc, mit dem höchſten euro⸗ päiſchen Erdenplatz, dem Monarch, im An⸗ geſicht. zweite Nacht ein Plätzchen, um wieder den folgenden Tag zu erwarten. Am Morgen des dritten Tages traf er in der einſamen Firnenwelt drei Chamo⸗ niarden, deren Ziel ebenfalls das Haupt des weißen Berges war. Sie gingen eine Strecke gemeinſam, aber als ſie dann an den Rand des Boſſonsgletſchers kamen und ſeine rieſigen Eisſchluchten und Schnee⸗ felder ſahen, ſchickten ſich jene Leute, die e Geldgier hier hinaufgetrieben hatte, wieder zum Rückzug an. Mutterſeelenallein kletterte Jacques Balmat weiter, ſtieg wieder ein Stück hin⸗ ab, um nach kurzer Strecke einen beſſeren Aufſtieg zu ſuchen Alle Strapazen der Lawinen donnerten und klaffenbe Gletſcher⸗ ſpalten verhießen ihm einen grauſigen Tod, nichts konnte ihn abſchrecken, ſeinem Ziele zuzuſtreben Schon ſtand ſein Fuß auf eiſigen Firnen, die über viertauſend Meter über dem Meeresſpiegel liegen, und ſchon ſchien der höchſte europäiſche Gipfel nicht mehr fern. Da ſenkte ſich wieder der Tag. Die herein⸗ brechende Nacht zwang Jacques Balmat zum dritten Male, im Reiche des eiſigen Schnees zu friſten, bis der nächſte Morgen nahen würde. Mit zäher Kraft unter⸗ drückte er ſeine Müdigkeit, um nicht hier inmitten kalter Bergeswände dem Schlaf zu verfallen, der in dieſer eiſigen Höhe den ſicheren Erfrierungstod bedeuten würde. Mit allem aufbringbaren Mut widerſtand er allen Verſuchen der müden Glieder, bis wieder die Sonne über die Bergkette kam. Aber die grauſige Nacht mit ſeinem har⸗ — Healer gel f eee eee e 2 4. Helſe „... um Einweichen des Brotes für die Papageien des Kaiſers jährlich 2 Faß To⸗ kaier, für Peterſilie in der Küche 4000 Gul⸗ den, für den Schlaftrunk der Kaiſerin täg⸗ lich 12 Kannen Ungarwein...“ Dies iſt ein kleiner Auszug aus dem Haushaltetat des Wiener Hofes im 18. Jahr⸗ hundert. Die armen Steuerzahler! Denn letzten Endes ging die Verſchwendung an den Fürſtenhöfen auf ihre Koſten. Steuerzahlen macht nie Vergnügen. Das iſt heute ſo wie früher. Wenn man aber weiß, daß die Abgaben, die Stadt und Staat von uns einziehen, wirklich in erſter Linie den Volksgenoſſen zugute kommen, tut man es beſtimmt lieber, als wenn das Geld in Verſchwendung vertan wird und in den Taſchen von Schmarotzern, die ſich daran bereichern, hängen bleibt. Wie es früher oft genug war— denn 12 Kannen Ungarwein ſcheinen ſelbſt für eine noch ſo wohlhabende und noch ſo trinkfeſte Kaiſerin als allabendlicher Schlaftrunk etwas viel. Es iſt ganz ſcherzhaft, an einigen Bei⸗ ſpielen zu zeigen, was alles im 18. Jahr⸗ hundert, alſo vor jetzt 200 Jahren, be⸗ ſteuert wurde und wofür die eingehenden Steuern verbraucht wurden. Die Kopf⸗ oder wie man jetzt ſagt Bürgerſteuer, die wir Berliner ſeit einigen Jahren zu un⸗ ſerem Kummer zahlen müſſen, iſt durchaus nichts Neues. Sie wurde an vielen Orten von Reich und Arm ganz gleichmäßig er⸗ hoben und mußte für jedes Familienmit⸗ glied über 14 Jahre bezahlt werden. Es gab weiter Einkommen⸗, Vermögens⸗, Grund-, Perſonal⸗, Verbrauchs⸗, Gewerbe⸗, Kleider-, Fenſter⸗, Bier⸗, Viehſteuern uſw. uſw.— man konnte nicht nur damals beim Aufzählen des Geldes ins Stottern kom⸗ men, ſondern heute noch allein beim Auf⸗ zählen der Worte. Ganz abgeſehen von den Sonderabgaben, die eintraten, wenn man ſich um ein Amt bewarb, wenn man heiratete und bei allen erdenklichen ande⸗ ren Anläſſen. Wer hat z. B. ſchon einmal von„Abzugsgeld“ gehört? Es hat nichts etwa mit dem Rauchabzug aus Schornſtei⸗ nen zu tun, ſondern wurde von den Städ⸗ ten erhoben, wenn jemand— fortzog. Zog er aus„Fürwitz“, war es höher, als wenn ihn„Umſtände“ zwangen. Natürlich gab es Luxusſteuern jeder Art. So in Preußen unter König Friedrich J. eine Steuer auf den Kopfputz der Frauen und eine Perückenſteuer für die Männer. Je nach dem Wert der Perücke betrug ſie jährlich einen halben bis zweieinhalb Und ſo ſuchte er ſich auch für die ten Kampf um ſein Leben hatte ihm den Mut genommen. Aus Gletſcherſpalten und Felſengraten lugte der Tod, dem er drei Nächte getrotzt hatte. Voller Erſchöpfung ſtieg er vom Fuße der Montblanc⸗Kuppe talwärts, ohne daß er die höchſte Spitze erreicht hatte. Wochen gingen ins Land. Niemand hatte den ausgeſetzten Preis errungen. Noch galt es, als erſter den Gipfel des weißen Berges zu bezwingen. Und als die grauſigen Einwirkungen der eisnächti⸗ gen Bergeswelt wieder etwas aus der Er⸗ innerung gegangen waren, unternahm Jacques Balmat von neuem den Verſuch, den höchſten europäiſchen Gipfel zu be⸗ ſteigen. Es war ihm ganz ſicher, daß er nun die Spitze des Montblanc erreichen würde. Damit aber niemand nachher ſeine Tat anzweifeln konnte, nahm er ſich einen Zeugen mit. So ging der Weg wieder bergan, an Felſengraten entlang, dem Ziel entgegen. Und als ſich die Sonne am 8. Auguſt hinter der Bergkette ſenkte, da ſetzte Jacques Balmat als erſter der Men⸗ ſchen ſeinen Fuß auf das weiße Haupt des Montblanc, auf den Gipfel des höchſten europäiſchen Berges. Vor den Häuſern in Chamonix ſtanden die Men⸗ ſchen und ſahen zu jener Höhe empor, wo Jacques Balmat an ſeinem Bergſtock freu⸗ dig ſein Taſchentuch ſchwenkte. Blitzſchnell flog die Botſchaft von Mund zu Mund. Immer tiefer ſank die Sonne, während ſie den Bergeskamm immer goldener auf⸗ leuchten ließ, und dann beſtrahlte ſie den Himmel hinter der hohen Bergeskette mit ihrem goldenen Glanze, daß ſich der Be⸗ zwinger des weißen Berges ſilhouettenhaft abhob, als wollte die Sonne den Aelplern verkünden: ſehet, welch ein Held in meinem Strahlenglanz auf dem höchſten eurer Verge thront! Thaler. Die Anſchaffung einer neuen„Be⸗ hauptung“ unterlag bei inländiſchem Fa⸗ brikat einer Abgabe von 0 ihres Wertes, bei ausländiſchen von 4— eine durchaus moderne und gutgeſtaffelte Steuer. Aehn⸗ lich wie wir ſie jetzt z. B. auf Tabak und Alkohol haben. Wer franzöſiſchen Cham⸗ pagner und engliſchen Whisky trinken und Importen rauchen will, ſoll ihren wirk⸗ lichen Wert ruhig etwas überzahlen zum Wohl der Allgemeinheit. Am ſchlimmſten waren die ganz willkür⸗ lichen Steuern, in deren Erfindung ver⸗ ſchwenderiſche Fürſten geradezu genial waren. In Württemberg nahm der Her⸗ zog Karl Eugen den Städten das Salz⸗ monopol fort und zwang jeden Bürger ein weit größeres Quantum Salz, als er be⸗ durfte, von ihm zu kaufen, wodurch der arme Steuerzahler praktiſch mit einer dop⸗ pelten Jahresſalzſteuer belaſtet wurde. Im Fürſtenbergiſchen hatte jeder Untertan bei 10 Thaler Strafe einen Kalender zu kau⸗ fen, den der Landesherr herausgab. Und 10 Thaler waren damals viel mehr Geld als heute. Die gemeinnützige Verwendung dieſer Gelder ließ im 18. Jahrhundert faſt überall zu wünſchen übrig. Die Pfalz z. B. trug 3 Millionen Gulden ein: von denen ver⸗ wendete der Kurfürſt 100 000 Gulden auf ſeinen Marſtall, 80 000 auf ſeine Jagd. Da der Hofſtaat des kleinen Ländchens 1800 Perſonen umfaßte und ein Hoftrompeter oder ein Vizeleibkutſcher je 250 Gulden — füunmmmmmmnmmummmmmunmmmnnmummmmmmnmunmmmmmmmmmmmnmnmmmmndnmmmmmunmmupmmahaunmnmumnnmunum Was einstmals alles besteuert wurde jährlich bekamen, blieben für einen Pro⸗ feſſor der Philoſophie nur 200 Gulden übrig. An kulturelle Zwecke wurde über⸗ all zuletzt gedacht, ſelbſt wo kein luxuriöſer Hofſtaat geführt wurde. Der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm J. z. B. war für ſeine Perſon höchſt ſparſam, man kann ſchon ſagen knickerig, verbrauchte dafür aber von den 7 Millionen Thalern, die er einnahm, 6 für ſeine geliebten langen Kerls. Immerhin wa⸗ ren es gut angelegte Gelder, denn dies Heer legte den Grundſtein zu Preußens Macht. Auch Friedrich der Große mußte noch etwa 607 ſeiner Einnahmen auf die Kriegsmacht verwenden. Da er aber wie ſein Vater per⸗ ſönlich äußerſt ſparſam war und im Be⸗ wußtſein ſeiner Aufgabe auf jeden Flitter⸗ glanz des Hofes verzichtete, gelang es ihm doch, anſehnliche Summen für die innere Wohlfahrt ſeines Landes zu erübrigen. Auch einige kleine Länder waren damals Finanzmuſterſtaaten, ſo Baden und Sach⸗ ſen⸗Gotha, deren Fürſten„den Ehrgeiz hat⸗ ten, keine Schulden zu haben und keine Prachtfeſte zu geben“. In umliegenden Ländern wurde mit leichtem Aerger feſtge⸗ ſtellt, daß„die Bauern dort faſt zu wenig Steuern zahlten“. Und wer gar nicht zahlen konnte oder wollte? In Nürnberg wurde dem ſäumi⸗ gen Zahler gedroht, daß er nach ſeinem Tode nicht in einem ordentlichen Sarg, ſondern in einem mit platten Deckel, einer ſogenannten„Naſenquetſche“ begraben werde 15 Zeichnungen Kleßlich M Adana Poſtaliſcher Rückblick Die erſten Briefmarken Die Briefmarke iſt eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, aber die Idee, die Brief⸗ ſendungen durch Poſtwertzeichen zu fran⸗ kieren, iſt älter. Schon im 17. Jahrhun⸗ dert führte Velayer, der von Ludwig XIV. das Privilegium für eine Stadtpoſt in Paris erhalten hatte, das ſogenannte billets de port payés ein. Es mußte„an dem Briefe befeſtigt oder um ihn herum⸗ geſchlagen oder auf irgend eine andere Weiſe angebracht werden, jedoch ſo, daß der Beamte es ſehen und leicht wegneh⸗ men könne“. Der Erfinder der Briefmarke war der ſchottiſche Zeitungsverleger J. Chalmers in Dundee. Er machte im Jahre 1834 den Vorſchlag zur Einführung einer aufkleb⸗ baren Poſtmarke und druckte drei Jahre ſpäter vier Probeſtücke gummierter Brief⸗ marken, die er dem engliſchen Generalpoſt⸗ meiſter Rowland Hill vorlegte. Die An⸗ ekdote erzählt, daß Hill gerade Zeuge ge⸗ weſen war, wie ein junges Mädchen den Poſtboten um das Porto prellen wollte, und daß er ſich daher gleich bereitfand, den Plan des Zeitungsverlegers, der die Ent⸗ richtung des Portos durch den Abſender mit ſich brachte, zur Durchführung zu brin⸗ gen. Es vergingen aber noch einige Jahre, ehe das Ober⸗ und Unterhaus ſeine Vor⸗ ſchläge mit geringer Mehrheit zum Geſetz erhob. Am 6. Mai 1840 wurden die erſten Briefmarken in England verkauft. Braſi⸗ lien, ein Teil der Schweiz, Finnland, die Vereinigten Staaten von Amerika, Ruß⸗ land, Belgien und Frankreich waren die nächſten Länder, in denen die Briefmarke eingeführt wurde. Von den deutſchen Bun⸗ desſtaaten führte Bayern als erſter die Briefmarke ein, und zwar im Jahre 1849. von Stephan. Ein Jahr ſpäter, am 15. 11. 1850, folgte Preußen. Innerhalb der erſten 10 Jahre nach der Einführung der engliſchen Briefmarken gab es nur 64 verſchiedene Marken auf der Erde, deren Zahl bis zum heutigen Tag auf mehr als das Tauſendfache ange⸗ wachſen iſt. Die Erfindung der Poſtkarte Die Erfindung der Poſtkarte iſt ein Werk des deutſchen Poſtmeiſters Heinrich So ſelbſtverſtändlich wir uns heute dieſer Einrichtung zur Ueber⸗ mittlung kurzer Nachrichten bedienen, ſo ſchwer war es für Stephan, als er noch nicht zum Generalpoſtdirektor ernannt war, ſeiner Idee zum Sieg zu verhelfen. Der Generalpoſtdirektor Philippsborn be⸗ zeichnete im Jahre 1865 eine offene Poſt⸗ karte nicht nur als geradezu unanſtändig, ſondern verbot Stephan auch, eine Denk⸗ ſchrift für ſeine Poſtkartenidee zu erlaſſen oder ſonſtige Propaganda dafür zu be⸗ treiben. g Erſt als Bismarck Stephan zu Beginn des Jahres 1870 an die Spitze der Poſt⸗ verwaltung berief, konnte Stephan ſeine Erfindung praktiſch auswerten. Sie ſtillte ein Bedürfnis, denn gleich während des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges beförderte die deutſche Poſt nicht weniger als zehn Mil⸗ lionen Poſtkarten. Die Poſtkarten, die zuerſt als Poſtblätter und ſpäter als Correſpondenzkarten be⸗ zeichnet wurden, waren in der erſten Zeit noch mit Gebrauchsanweiſungen verſehen. Der dritte Abſatz dieſer Gebrauchsanwei⸗ ſungen lautete:„Die Rückſeite des For⸗ mulars kann in ihrer ganzen Ausdehnung zu brieflichen Mitteilungen jeder Art be⸗ nutzt werden, welche, ſowie die Adreſſe, mit Tinte, Bleifeder oder farbigem Stifte geſchrieben ſein können“, U. H. P 8 ee . ———— Bernhard Shaw hat einmal einen Gaſt bei ſich zu Beſuch. Der plappert unermüd⸗ lich von belangloſen Angelegenheiten, ſtellt ſtundenlang an den Gaſtgeber Fragen, pei⸗ nigt ihn bis aufs Blut. ſolut das Nachhauſegehen. Es wird Mitternacht. Es wird zwei. Vergißt aber ab⸗ Shaw beginnt die Sache langſam auf die Rerven zu gehen; er ſucht iner Gelegenheit, uchers zu entledigen. ablige... krampfhaft nach ſich des läſtigen Be⸗ Allein: nobleſſe Um drei Uhr zieht der Gaſt den Tabaks⸗ beutel aus der Taſche und beginnt die Pfeife neu zu ſtopfen. Da ſagt Shaw: auf der Straße?!“ „Wie, Sie rauchen auch Bei einem Londoner war ein Schotte zu Beſuch, der dieſen Beſuch über Gebühr aus⸗ dehnte. Der Hausherr wollte durch die Blume ſagen, Heimreiſe denken möge und hre Angehörigen werden Ihnen haben!“ lend antwortete: gedacht haben, ich gleich nachkommen laſſen!“ ſeinem Gaſt daß er an die ſagte deshalb: Sehnſucht nach Worauf der Gaſt ſtrah⸗ „Zu nett, daß Sie daran werde meine Familie Frau Schmidt möchte von ihrem Mann ſo gern Auskunft haben über eine Sache, die er als Geheimnis hütet, und bittet ihn wiederholt darum. Endlich ſagt „Kannſt du b 5 leifrig):„Wie das Grab!“ 517 mehr!“ 1 Hausfrau: Aber, Mann, warum bringſt er: „Gut, dann ſchweig' und frag' nicht Bei der Putzmacherin: ben, wie ich macht! Putzmacherin: den ſind, werden Sie wohl nichts mehr bei mir arbeiten laſſen!“ Kundin:„Nein, nie mehr, ich werde Sie aber meinen Freundinnen empfehlen!“ * Fontenelle wurde 100 Jahre alt. Als er fünfundachtzig war, lächelte ihm ein Ju⸗ gendfreund, der auch ſchon die dreiund⸗ achtzig erreicht hatte, zu:„Uns ſcheint der Tod vergeſſen zu haben.“ „Pſt,“ machte Fontenelle und drehte ſich erſchrocken zum Fenſter,„wenn er das hört!“ * Bei Browns waren Zwillinge angekom⸗ men, und die Freude war groß.—„Jackie,“ ſagte Herr Brown,„heute brauchſt du nicht zur Schule zu gehen! Ich gebe dir morgen in Brief an den Lehrer mit, daß du zwei Brüderchen gekriegt haſt!“ „Fein!“ rief Jackie begeiſtert. „Aber weißt du, ſchreib' ihm doch erſt von dem einen Bruder und nächſte Woche ſchreibſt du ihm von dem andern, dann kann ich doch noch'n Tag zu Hauſe bleiben!“ * Paul und Pauline fuhren in die Berge. Pauline kam ſtockheiſer zurück.„Hat ſich Pauline erkältet?“ Paul brummte: g f „Nein. Aber ſie hat ſich die ganze Zeit bemüht, gegen das Echo das letzte Work zu du die Sachen deines Freundes mit ins Eßzimmer? Hausherr: Oh ſchmecken wird, Ueberzieher und ſeinen Hut achten kann. 7775 Puck Anton iſt ſo an Reſtau⸗ rants gewöhnt, daß es ihm bei uns nicht wenn er nicht auf ſeinen behalten!“ * „Warum willſt du denn mit deinem Bräutigam brechen, Elſe? Mir hat er im⸗ mer ſehr gefallen. Ich finde, er hat ſo ein gewiſſes Etwas!“ „Das ſchon. Ich heirate aber nur einen, der etwas Gewiſſes hat.“ Kreuzworträtſel Waagerecht: 4. 1 1 a 4 Fluß in Aſien, 5. Handwerkszeug, 7. Schmuckſtück, 9. Singvogel, 10. 6 55 7 Südfrucht, 12. . Farbe, 14. Häus⸗ lerwohnung, 15. männlicher Vor⸗ 5 10 name. — Senkrecht: 95 1. Schreibart, 2. Farbe, 3. Fluß in 73 4. . N Aſien, 6. Waſſer⸗ gefäß, 8. Quell⸗ fluß der Weichſel, 15 11. ſchädliches In⸗ ſekt, 18. Lanzen⸗ ö reiter, 14. Waſſer⸗ 3 fahrzeug. Silbenrätſel 5. Spinnenart Aus den Silben: 6. Sturmvogel * 7 955— T. Miftelawerſlanſſter Stadt u— ha— in— ka— lar— lau— lett 1 —— mi— mi— na— nas 4— 8. Stadt im Harz ni— ra— ra— ran— re— ſa— ſam 1 ſe— ſti— ſum— ta— tel— ten— thy 9. Weltall 1 tim— tros— tu— u— u— ver 10. Stabi am Niger 5 ſind 16 Wörter zu bilden, deren Anfangs⸗ 2 und Endbuchſtaben, beide von oben nach 11. Bühnenleiter unten geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die 3. Bedeutung der Wörter iſt: 12. Wüſte in Afrika 1. Südfrucht 13. Küchenkraut 2. Wagenſchuppen 14. Linderungsmittel 5 3. kleines Raubtier 15. ungariſche Weinſtadt 5 4. Gebiet in Afrika 16. kleiner Dolch f „Alſo, dieſen Hut haben Sie mir nun glücklich auch verdor⸗ ben. Ich hatte Ihnen doch genau beſchrie⸗ ihn haben wollte, und Sie haben eine ganz andere Form daraus ge⸗ „Wenn Sie ſo unzufrie⸗ auf jede Wange einen Kuß zu geben.“ „Und was tat er...“ Ein alter Zyniker ſagt: andere Frau zum Narren zu machen.“ „Mama, ich habe ihm nur erlaubt, mir „Er wählte den goldenen Mittelweg!“ * „Eine Mutter braucht zwanzig Jahre, um ihren Jungen zum Mann zu machen— eine zwanzig Minuten, um ihn Schlafzimmer!“ Frau. „Na und?“ knurrt ihr Mann. „Aber Emil, quietſchen?“ etwa aufſtehen und ſie ölen?“ * Gerswin und Gerlinde gondeln. Auf dem See. Gerlinde ſchwärmte: dir bis ans Ende der liebter!“ Boot die Stunde zwei . ark koſtet!“ Direktor(im Hotel):„Mein Herr, wür⸗ den Sie den Kellner, der Sie eben bedient hat, wiedererkennen?“ Gaſt:„Kaum, aber ſeine Fingerabdrücke ſind noch auf meinem Teller!“ * f Käſtchenrätſel chk ehm egr eif eit elt emu ent erw etw eum ewa eb fl hoe ich ieg ill itd itn Ils ohn sch b di twi wei zwe Wenn die Käſtchen richtig aneinander⸗ gereiht werden, ergibt ſich ein Sprichwort (6 doe, u ⸗ ue). Silbenkreuz 1 2 8 4 5 6 1—2- männlicher Vorname 1—4- Gemeindewieſe 2—6 Holzgefäß 3—2 engliſche Aniverſitätsſtadt 3—4 Stadt in Böhmen 5—6 Nadelbaum 6—4- Menſchenraſſe Rätſelhafter Vers ed ſegroſ namn hegt reineſ tezi avusor, ed kugel hegt tim hir ufa lena weneg, ed lapfuſchko butete eis hegörgi sau; ed komdumpf tellſt ſchi hir gentgene. Jede Buchſtabengruppe ergibt ein Wort, das ganze nennt ein Sprichwort(5= f). Rätſelgleichungen (AB) T c r H= x —AJZufluß der Aller — S Fürwort —Trinkſpruch Teil des Baumes Uhrgehänge Teil des Kopfes Monatsname Karlehen's Bootsmotor „So könnte ich mit Welt gondeln, Ge⸗ Und Gerswin:„Das gäbe es! Wo das mit eingebauter Hupe Zelchnung: Bruhns M Lieschen ter ſich. Tante. „Emil— Emil— es iſt eine Maus im ruft entſetzt die junge hörſt Du ſie denn nicht „Quietſchen?“ brummt Emil,„ſoll ich hat ihre erſten Schultage hin. „Gehſt du gern zur Schule?“ fragt die t „Ja, Tante, ich gehe gern hin und komme auch gern 9 aber die Zeit dazwiſchen, weißt du, die liebe ich gar nicht!“ *. Er:„Aber Herzchen, hatten verabredet, unſere geheimzuhalten.“ ich glaubte, wir Verlobung noch Sie:„Stimmt, aber ich konnte es nicht. Geſtern ſagte Elſe, wiederſprechen.“ nicht mal ein Narr„ würde mich heiraten, und da mußte ich doch 1 (AB) T(Cent) + D-)= X A= Damm B= perſönliches Fürwort - Steinkitt D Stadt in der Schweiz x* Monatsname (AB) +(Cu) D-ta)= x 4A»Dichterarbeit B= altes Längenmaß O Laufvogel D= weiblicher Vorname x* Monatsname Auflösungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtsel Waagerecht:. Erwin, 4. Anker, Iltis, 9. Kanne, 10. Tibet, 11. Ratte, 12. Liebe, 13. Raabe. 18. Kai. 10. Ode. 20. Priem, 23. Kater, 20. Iller, 28. Kiepe. 29. Islam, 30. Taste. 51. Luege, 32. Geige. Senkrecht: 1. Enkel, 2. Wange, 3. Niere, 4. Aster, 3. Kobra, 6. Rotte, 8. tot, 15. Imker, 14. Beize, 10. Arosa, 17. Biene, 20. Pokal. 21. Irene, 22. Miete, 23. Krieg, 24. Talmi. 25. Ramme. 27. Los. Geographisches Silbenrätsel 1. Kissingen, 2. Oppeln, 3 Erlangen, 4. Neustrelitz, 5. Ilmenau, 6. Gardelegen, 7. Solingen, 8. Bremen, 9. Emden, 10, Riesa, 11. Gumbinnen.— Die gesuchte Stadt in Ostpreuſfen heiſlt Köſoe) nigsberg. Rätselhafter Vers Das Sprichwort lautet: Das eben ist der Liebe Zaubermacht, all sie veredelt, was ihr Hauch berührt, Der Sonne ähnlich, deren goldner Strahl Gewitterwolken selbst in Gold verwandelt. Silbenkreuz 1—2 lila,. 1—6 Lira, 2—4 Lade, 2—8 Labe, 3—4 Ode, 3— Ora, 36 Vera, 6-4 Rade, 6—8 Rahe, 7—2 Ella, 2—4 Elde, 2—8 Elbe, 31-5 Olive. Kästchenrätsel Das Wort von Brentano lautet: Wenn dir eines wirklich Ernst, Sei es der Gedanke. 1 Daß du fromm dich fügen lerns In des Spieles Schranke. Rütselgleichungen Ja 1 Null-Ih) + Ar Januar. (Rost—t) + Egge K r Rosegger. (Kai- +(Ute-te)(Kai—i) +(Suez—ez) s Kaukasus. 5 Visitenkartenrätsel Karl Theo Bibi ist Bibliothekar. 1 ———— —— ne u, it 1 1 Mu ßeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Janne, uncl den. Cu Nit. Zirkusro an von Käthe Metzner (14. Fortſetzung) Da geſchay das Entſetzuche. Baby, die denau wußte, daß die Reihe jetzt an ihr war ſprang, als Janne ihr auch nur für den Augenblick den Rücken zuwendete, mit einem Satz Janne an und hieb ihre mächtigen Fange ſo furchtbar in Jannes Schulter daß das Mädchen mit einem unheimlichen Aufſchrei zufammenbrach. Noch einmal ſchlug Baby ſeine mächtige Tatze au das am Boden liegende Mädchen. N Doch das alles geſchah in Bruchteilen von Sekunden. Die Tiger fauchten auf und liefen wild durcheinander Ihr Fauchen übertönte die Schüſſe von Harry Krauß. der mutig, in der Linken die Eiſenſtangs in den Kafig ſprang. Das ganze Perſonal ſchrie vor Entſetzen, alles ſtürzte auf den Käfig zu. Keiner dachte an ſich, alle nur an Janne. Schon hatte einer der Wärter geiſtesgegenwärtig von draußen die Gittertür zum Laufgang geöffnet. Durch die Schüſſe ganz wild geworden, ſtürzten die Tiger in den Laufgang und jagten in ihre Käfige, die ſchnell geöffnet wurden. Nur Baby, die an der Schnauze blutete, machte An⸗ ſtalten, ſich nun auch auf Harry Krauß zu ſtürzen, dem es jedoch gelang, ſie in letzter höchſter Not in den Laufgang zu treiben. Nun war der Käfig leer, und alle ſtürmten hinein. Als erſter war Pitt neben Janne. Er hob das Mädchen, die völlig leblos ſchien, auf und eilte mit ihr nach dem Ambulanzwagen. Durch Jannes wunderbaren Dreß drang heftig das Blut, ſo daß er ſich ganz rot färbte. Bange Stunden kamen für das Zirkusperſonal. Jannes Auftreten mußte abgeſetzt werden. Harry Krauß ſprang für ſie ein, aber er hatte noch viel Mühe mit den Tieren. Es war abends nach der Vorſtellung, als drei Männer ſich ſorgenvollen Herzens auf den Weg nach dem Kranken⸗ haus machten: der Direktor, Dompteur Krauß und Pitt. Der Profeſſor machte ein ſehr bedenkliches Geſicht. „Mit Fräulein Martini ſteht es ſehr ernſt, meine Her⸗ ren, es ſind zwar nur Fleiſchwunden, aber nicht ungefähr⸗ liche Die Krallen dieſer Tiere rufen ja ſehr oft ſchwere Entzündungen und Blutvergiftungen hervor.“ Die drei Männer ſahen ſtumm zu Boden. Pitt faßte ſich ein Herz: „Tun Sie nur alles, Herr Profeſſor! Laſſen Sie nichts unverſucht! Sie muß uns erhalten bleiben...“ Pitts Stimme brach jäh ab. Flehend hing ſein Blick an dem Geſicht des Profeſſors.— Der Arzt zuckte die Achſeln. Er konnte Pitt keine Ant⸗ wort geben. Es hieß einfach— abwarten! 10. Kapitel Die große Tagung der Tierärzte war beendet. Dr. Hans Schenck verließ mit ſeinem Kollegen des Nachbarkreiſes die Halle, in der die Konferenz ſtattgefunden hatte. „Ich denke, wir fahren doch nicht ſofort zurück? Was meinen Sie, Kollege Schenck?“ „Nun, ſo oft kommen wir nicht nach dem ſchönen Danzig. Eigentlich hatte ich die Abſicht, morgen mittag erſt heim zu fahren,“ gab Hans Schenck zurück. „Gut. Dann bin ich dabei. Was aber tun?“ Das wußte Hans Schenck ſelbſt noch nicht. Schließlich einigten ſich die beiden zunächſt einmal dahin, daß ſie ſich bei einer Taſſe Kaffee über das Programm des Tages einig werden wollten. Schencks Kollege, der den Reklameteil einer großen 5 Zeitung aufmerkſam auf Veranſtaltungen durchlas, fragte: „Hätten Sie Intereſſe, Herr Kollege, Zirkus„Europa“ gibt heute hier ſeine Eröfſnungsvorſtellung? Leſen Si doch. Die große Senſation! Die jüngſte Dompteuſe der Welt, Marianne Martini, die von ihren Verletzungen her— geſtellt iſt, tritt zum erſten Male wieder auf.“ Schenck ahnte keine Zuſammenhänge. Viel“ icht war er auch durch die tagelange Konferenz zu ſehr abgeſpannt Etwas gleichgültig erwiderte er: „Schließlich iſt es ja gleich, womit wir en Abend tot⸗ ſchlagen. Hauptſache, daß wir den Nachmittag gründlich ausnutzen. Danzig iſt ja immer wieder ſchön.“ „Gewiß, aber ich muß ſagen, ich würde die Marianne Martini gern mal ſehen Soll ja Fabelhaftes leiſten. Ich halte mir doch Berliner Zeitungen. Es wurde damals viel geſchrieben über das Unglück der jungen Dompteuſe, lieber Schenck. Tigerdreſſuren ſind ja nicht einfach!“ Verſonnen ließ Schenck die Illuſtrierte ſinken, die er in der Hand hielt und fragte: „Was ſagen Sie da? Unglück? Ich habe nichts davon gehört. Wie beißt die Dompteuſe?“ „Schenck, tun Sie doch nicht ſo, als wenn Sie auf dem Monde wohnten. Es ſpukt doch durch alle Zeitungen. In allen Städten iſt es Tagesgeſpräch. Marianne Martini heißt ſie.“ „Marianne?“ Er dachte nach.„Sonderbar! Aber Martini?“ „Was meinen Sie, Herr Kollege?“ Schenck ſchüttelte den Kopf. Er antwortete nicht, aber den ganzen Nachmittag hindurch formten ſeine Gedanken die ſeltſamſten Bilder und Vermutungen. Aber immer wieder verwarf er ſie als unmöglich. „Wer weiß, wo die kleine Janne jetzt ſein mag,“ ſagte er etwas ſchwer vor ſich hin, als er ſich am Abend in ſeinem Hotelzimmer für den Zirkus umkleidete. Der Platz, auf dem der Zirkus errichtet war, lag etwas außerhalb der Stadt, ſo daß die beiden Kollegen in einer Kraftdroſchke dahinfuhren. Schon lange vor der Vorſtellung füllte ſich das rieſige Zelt. Hans Schenck wurde immer unruhiger, bis endlich die Unterhaltungsmuſik der beiden großen Kapellen ver⸗ ſtummte und die erſte Nummer des Programms begann. Er konnte ſich das Gefühl der Unruhe nicht erklären. Auf alle Fragen und Bemerkungen ſeines Kollegen gab er ganz, zerſtreute Antworten. Plötzlich fuhr er auf. ,Paſſen Sie auf, Schenck, dort, ſehen Sie? Das ſcheint ſchon der bekannte Clown Pitt zu ſein, der da drüben in dem roten Frack und den karierten Harmonikahoſen!“ Hans Schenck riß die Augen auf. Schnell blätterte er in dem Programm. Richtig, da ſtand ja Pitt! Hans Schenck brauchte nicht zu überlegen. Zu ſehr hing er innerlich noch immer an Janne und allem, was mit ihr zuſammenhing. Sofort erkannte er Pitt in dem Anzug, den er ſchon damals auf dem Jahrmarkt getragen hatte. Sollte er ſich ſo täuſchen? Nein, kein Zweifel, das war der Clown aus der Mauritz⸗Schau, der ſchon damals das Publikum in Scharen angelockt hatte, und plötzlich ver⸗ meinte er wieder Jannes Stimme zu hören, die mehr als einmal von dem Clown geſprochen hatte. Ja, ganz deutlich erinnerte er ſich, Pitt hatte ſie ihn genannt, Pitt Während die Zuſchauer unter Pitts Späßen in helle Begeiſterung kamen, ſaß Hans Schenck von allem ſcheinbar unberührt da. Jetzt war ihm klar, warum er vorhin ſo unruhig war. Pitt, Pitt! wiederholte er leiſe. Da brach der orkanartige Beifall los. Pitt hatte ſeine Nummer beendet. Hans Schenck ſchreckte aus ſeinen Ueber⸗ legungen auf. Er würde nach der Vorſtellung ſofort hingehen zu Pitt. Pitt konnte ihm vielleicht ſagen, wo Janne geblieben. Alles hatte Schenck verſucht, Jannes Aufenthaltsort zu erfahren, alles. Fand er jetzt eine Spur?? Blitzſchnell zog an Hans Schencks Auge ſein Verhältnis zu Geſine Hardt vorüber. Weil er noch immer auf Janne hoffte, weil er es einfach nicht faſſen konnte, daß ſich ihr Lebensweg mit dem ſeinen nicht noch einmal kreuzen ſollte, hatte er Geſine bis heute noch immer keinen Antrag gemacht. Er wollte nicht lügen, er konnte es nicht. „Fanden Sie den Pitt nicht fabelhaft, Herr Kollege? Er iſt einzig.“ „Ja, ja,“ ſagte Hans Schenck ſchnell. 5 „Das klingt nicht gerade, als wenn Sie ſehr begeiſtert wären. Was iſt denn nur mit Ihnen los?“ Schenck ſtrich ſich über das Haar, nur um ſeine Ver⸗ legenheit zu verbergen. „Ach, es iſt etwas ganz Sonderbares. Doch davon nach⸗ her. Jetzt kommt ja wohl die Dompteuſe. Man baut ſchon den Käfig auf.! „Richtig, richtig,“ begeiſterte ſich ſchon wieder Schencks Kollege. Eine Weile verging. Schenck war voller Unruhe, voller Nervoſität. Das dauerte ihm alles viel zu lange. Am liebſten wäre er jetzt ſchon zu Pitt gegangen. Da klang eine Trompete auf, und durch das Megaphon gab der Anſager bekannt: „Marianne Martini mit ihrer einzigartigen Tiger⸗ gruppe zum erſtenmal wieder in der Arenal!“ 5 Beifall brauſte auf. Jannes Ruf eilte ihr auch hier voraus. Unter der ungeheuren Spannung des Publikums kamen die Tiger aus dem Laufgang, ſahen ſich blinzelnd im Käfig um und einige, voran Bell, erſtiegen ſchon von ſelbſt die kleinen Hocker. Schencks Augen ſuchten in der Gruppe der Artiſten, die drüben vor dem roten Vorhang am Eingang zu der Manege ſtanden, ſchon wieder nach Pitt— da teilte ſich der Vorhang. Schenck war es, als ſetze ſein Herz⸗ ſchlag aus. In einem königsblauen Mantel, vom alten Harry Krauß begleitet, durchſchritt Janne die Gruppe der Kollegen und trat dann, ohne aufzuſehen, durch die Tür in den Käfig, nachdem Krauß ihr den Mantel von den Schultern genommen hatte. „Janne!!“ ſchrie Schenck in dieſem Augenblick auf und erſchrak über ſich ſelbſt. Er mußte wegſehen, er konnte es nicht ertragen, Janne inmitten dieſer Tiere zu ſehen, die ſie faſt das Leben ge⸗ koſtet hatten. Urheberrechtsschutz Aufwärts-Verlag G. m. b. H. Berſin SW 68 „um Oottes wilen, Herr Kollege, was iſt denn?“ flüſterte Schencks Bekannter, der den Ausruf Hans Schencks vernommen hatte. Mit ſtierem Blick ſah Hans Schenck auf Janne, die wie der ihren tigerfarbenen glänzenden Dreß trug. Er ſah wie ſie etwas auf den Tiſch legte, anſcheinend ein kleine; Kiſſen, aber jetzt ſah er auch, daß Janne nicht einen Augen blick die Tiger unbeobachtet ließ. Da ſtand Hans Schenck auf. Er ging durch die Reihen kaum daß er ſich bei ſeinem Freunde entſchuldigt hatte un! ſchritt langſam dem Ausgang zu. Nein, er konnte es nicht mitanſehen, daß Janne ſig mitten unter den Tieren bewegte. „Janne, meine Janne,“ murmelte er leiſe vor ſich hin als ihm draußen die kühle Abendluft über die heißen Schläfen wehte. f Und nun fiel Hans Schenck alles ein, das furchtbar Unglück, von dem ſein Kollege ihm ganz ausführlich erzähl hatte. Schencks Herz krampfte ſich. Wie ein Menſch, de⸗ ſich verfolgt glaubt, lief er unruhig auf dem großen Vor platze hin und her. Es dünkte ihn eine Ewigkeit, bis drin ein nichtenden wollender Beifall ſich erhob. Schnell trat Hans Schenck an das Büffet, das am Ein gang war, zog ſeine Karte aus der Brieftaſche und ſchriel darauf: „Liebe Janne, ich habe Dich wiedergefunden Bitte, gewähre mir eine kleine Unterredung. d Noch immer Dein Hans“ Durch einen betreßten Aufſeher ſchickte Schenck die Karte zu Janne. Jetzt ſteigerte ſich ſeine Unruhe zur fieber haften Angſt. Würde ihn Janne empfangen? Und... kam er nicht zu ſpät?? f Wie ein Film rollten vor Hans Schenck augenblicklich alle Geſchehniſſe ab, die ihn mit Janne verbanden. Er ſal ſich plötzlich an jenem Nachmittag auf dem Schützenplatz der kleinen Kreisſtadt. Er ſah das freche Geſicht von Franz Mauritz und hörte ihn ſagen:„Ha, die ſuchen Sie! Die iſt mit ihrem Liebhaber durchgebrannt!“ Noch fetzt in der Erinnerung fühlte Hans Schenck ſich glühendrot werden vor Scham, aber zugleich auch trafen ihn jetzt di⸗ Worte wie ſcharfe Meſſerſtiche. „Wen kann er gemeint haben, dieſer Mauritz??“ Mit einemmal war es Schenck vollkommen klar.„Doch nur dieſen Clown Pitt,“ ſtöhnte er leiſe.„So wäre es alſo doch wahr??“ Da riß das Bild ab. Ein anderes drängte ſich ſtark da⸗ zwiſchen— Geſine Hardt. „Geſine, verzeihe mir! Du liebe, treue Geſine... Viel⸗ leicht iſt es bitteres Unrecht an dir, daß ich hier ſtehe, viel⸗ leicht ſollte ich dieſem Zug meines Herzens nicht folgen— aber ich kann nicht anders. Das alles iſt ſtärker als ich.“ * Begleitet vom Direktor, von Harry Krauß und Pitt war Janne auf dem Wege in ihre Garderobe. „Herrlich, Fräulein Janne, ich freue mich, daß wir Si wiederhaben, daß alles noch einmal ſo gut abging.“ Der Direktor hatte Janne ein großes Bukett dunkel⸗ roter Roſen zu ihrem erſten Auftreten überreicht. Es war immer eine ſeltſame ſchöne Minute nach der angeſtrengten Arbeit, wenn Janne in ihrer Garderobe noch ein Weilchen mit ihren drei Getreuen über die Vorſtellung plauderte bevor ſie ſich umzog. „Nur noch ein biſſel bleich ſieht ſie aus. Das muß alles wiederkommen,“ meinte Harry Krauß und ſtrich Jann⸗ über die Wangen. „Ach, ich habe alles ſchon längſt vergeſſen! Redet doch nicht immer noch davon. Ich bin wirklich wieder ganz friſch. Klappte nicht heute alles wieder wie früher? Ach, wie habe ich mich auf dieſes erſte Auftreten gefreut!“ ſagte Janne, ſetzte aber dann mit verhaltener Stimme hinzu: „Aber unerklärlich bleibt mir nur immer wieder, warum die Tiere an jenem Morgen ſo aufgeregt waren. Sogar Bell, der gute alte! Heute hat er doch wieder die ganze Vorſtellung herausgeriſſen. Er iſt ſo zuverläſſig!“ „Mir iſt es gar nicht ſo unerklärlich, Jannchen,“ warf der alte Krauß ein. Ich habe die ſtrengſten Nachforſchungen angeſtellt. Den Futtermeiſter haben wir gewechſelt, die Wärter abgelöſt, obwohl in keiner Hinſicht anzunehmen iſt, daß das Verſchulden auf deren Seite liegt. Ich nehme vielmehr an...“ Jannes Ausdruck war erregt und fragend. „Ich nehme vielmehr an,“ beendete Krauß,„daß irgend jemand die Tiere maßlos gereizt hat. Faſt könnte man an eine Intrige glauben...“ Da miſchte ſich Pitt ein. Fortſetzung folgt 3 9... 3 . — W — ů ů ů—˙õO᷑ĩ]ĩʃͤ·˙kiñ ——— e 2 „„ 1———— n Zirkusromeon von 15 Fortſetzung „Und Sie konnen alle ſagen, was Sie wollen, ich bleibe bei meiner Meinung, daß dieſe Ria hier ihre Hand im 9A hat. Janne hat keinen Feind, im ganzen Zirkus nicht.“ „Anſinn, Pitt!“ a an bleich aus. e „Ich laſſe ſie auf Schritt und Tritt heimlich beobachten und wenn Sie es wünſchen, Fräulein Martini, entlaſſe ich ſie auf der Stelle,“ ſagte der Direktor.„Während Ihrer langen Abweſenheit haben ſich allerdings nicht die geringſten Anhaltspunkte ergeben, die für eine Schuld dieſer Ria ſprechen.“ „Um ſo mehr iſt mir klar,“ ſagte Pitt,„daß ſich das alles nur gegen Janne gerichtet hat Die Tiere ſollten 585 werden, wenn Janne ſie vorführte,“ beharrte Pitt eftig. Es war das erſtemal nach Jannes Wiederherſtellung, daß der Unglücksfall zwiſchen den Vieren erörtert wurde, bis jetzt hatte man es mit Rückſicht auf Janne vermieden. „Stopp! Kinder, ich muß raus!“ ſagte Pitt plo glich guckte auf die Uhr. Er machte eine drollige Bewegung zu Janne hin: „Nachher, Jannchen!“ und wollte gerade zur Tür hi aus, da rempelte er mit dem Aufſeher zuſammen, d Schencks Karte in der Hand hielt. Wie ſelbſtverſtändlich nahm er ihm die Karte ab. „Es geht wieder los, Janne Einladungen!“ ſagte e unbeſchwert und gab die Karte Janne. Janne warf einen flüchtigen Blick darauf. Soglei aber erhellte ſich Jannes Geſicht Sie hielt die Karte hoc ſchwenkte ſie und ſagte zur Verwunderung der drei: „Denkt euch, wer gekommen iſt— Hans Schenck!!“ Sofort trat Pitt zurück in die Garderobe. Sein Geſic Mochte unter der Schminke totenblaß ſein. „Schenck?? Janne, was ſoll das werden?“ Dann aber eilte er an dem wartenden Aufſeher vor bei Im Nu hatte ſich Pitts Verwunderung, ja, auch ſeine ganze Stimmung auf den Direktor und auf Krauß übertragen. „Das iſt er alſo, Janne?“ ſagte Janne, aber ſie Harry Krauß zuckte die Schultern. „Dann Auf Wiederſehen jetzt, Fräulein Janne,“ ſagte der Direktor und ging in Gedanken davon. Janne aber nahm den alten Krauß beim Kopfe. „Papa Krauß, warum freut ihr euch nicht mit mir? Der dumme Pitt! Was er immer gleich für Gedanken hat! Könnt ihr denn gar nicht verſtehen, wie ich mich freue, Hans noch einmal wiederzuſehen. Vielleich iſt er lange verheiratet..“ Harry Krauß verſuchte zu lächeln, aber er wurde ſo⸗ gleich u ieder ernſt. „Du ot es ja wiſſen, Janne, was dich mit Schenck noch j.»bindet Du biſt doch ſelbſtverſtändlich frei in allen deinen Entſchlüſſen. Wir legen dir doch keinen Stein in den Weg Na, ja.“ Mit einemmal verabſchiedete ſich Harry Krauß ebenſo ſchnell wie der Direktor Er entſchuldigte ſich damit, daß er noch nach den Tigern ſehen wollte. Janne hatte in überſprudelnder Freude dem Verhalten ihrer Freunde nicht viel Wert beigemeßen. Als ſie den Aufſeher noch in der Tür warten ſah, beſtellte ſie ihm: „Sagen Sie, Herr Schenck möchte kommen. Er kann drüben in meiner Wohnwagenkabine warten. Ich komme ſofort hinüber.“ Janne kleidete ſich mit einer Haſt um, die ſie gar nicht an ſich kannte. Die alte Garderobenfrau lächelte Janne, die ſonſt wenig in den Spiegel guckte, machte ſich heute offenbar ſchön. „Ordentlich rot ſind Sie heute vor Freude!“ ſagte die Alte wohlwollend. N „Ich freue mich aber auch wirklich, Minni, denken Sie doch nur, wir kamen ſo ſchnell auseinander und haben uns jo lange nicht mehr geſehen“ Ganz gegen ihre ſonſtige Gewohnheit ſprach Janne heute über ſich ſelbſt Als ſie hinüber nach ihrem Wohnwagen eilte. zögerte ſte Sekunden, ehe ſie ihn betrat Wie mochte Hans Schenck jetzt ausſehen? Sie hatte ſein junges, helles Geſicht noch genau in Erinnerung Seine vollen Wangen waren immer jo friſch gerötet, und die blauen ehrlichen Augen unter dem Blondhaar guckten ſo warm und ſo treu. Ob er ſich ver⸗ ändert hatte? Janne griff ſich nach dem Herzen f ihr wie damals als ſie mif Hans Schenck auf den ein— ſamen Wegen im Tiergarten gewandert war und das Gefühl der Liebe ſie zum erſtenmaergriff Was hatte ſie ſeitdem erlebt! Aus der kleinen unbekannten Janne war eine weltbekannte Marianne Martini geworden Trotz aller Schwere, die ihr Beruf in ſich trug, waren die letzten Jahre glanzerfüllt geweſen Aber ſie hatte Hans Schenh niemals vergeſſen immer in einſamen Stunden hatte ſie leiner gedacht. hatte ſie gezehrt von ienen kurzen ſeligen Ein Gefühl war in Näthe Metzner Janne, und de Ce Nltt. Tagen, die ſeine Liebe ihr ſchenkte Pfelleſcht, nein, gewiß hatte dieſe Liebe ſie gefeit gemacht gegen alle Verlockungen, die die große Welt ihr bot Und jetzt ſollte ſie ihn wiederſehen?? Janne öffnete bedächtig die Tür, und dann ſtand ſie ſekundenlang Hans Schenck gegenüber. Das helle Licht in dem Wohnwagen., den Janne von ihrem Verdienſt vornehmbehaglich hatte einrichten laſſen, fiel auf die hohe ſchlanke Geſtalt von Hans Schenck der ſich bei Jannes Eintritt ſchnell erhoben hatte, aber zögernd ſtehenblieb, wo er ſtand. Noch wußte er ja nicht, kam er zu ſpät? War Janne noch frei? Viel viel ſchöner noch iſt ſie geworden, ſtellte er blitz⸗ ſchnell feſt. Da kam über Jannes Lippen das erlöſende Wort, das Hans Schenck mit einem Schlage verriet, daß Jannes Ge⸗ fühle für ihn noch die alten waren. 8 „Hans!“ Jetzt erſt ging Hans Schenck Janne entgegen. „Janne.“ flüſterte er„Janne!“ Aber dann nahm er das Mädchen in ſeine Arme. Er vergaß alle Ueberlegungen, alles, was ihn eben noch er⸗ füllt und gequält hatte Er preßte Janne feſt an ſich und ſeine Lippen hauchten an ihrem Ohr:„Oh, wie lange habe ich dich geſucht, meine Janne! Wo habe ich dich überall geſucht! Es war zum Verzweifeln.“ Janne wehrte ihm nicht Sie ließ ſich von dem Gefühl des Glückes, das ſie überkam, ganz treiben. Sie lag in Hans Schencks Armen Ihre Augen waren geſchloſſen und ſie dachte an nichts weiter als an dieſe ſelige berauſchende Gegenwart. a Lag wirklich ſo lange Zeit dazwiſchen? Als ſte ſich beide dann gegenüberſaßen in den zierlichen Seſſeln, da war es jedem von ihnen, als hätten ſie ſich geſtern ver⸗ abſchiedet, um ſich heute wiederzufſehen. Immer wieder konnte Janne in Hans Schencks Geſicht ſehen, das ſo männ⸗ 5 war, und aus dem die blauen offenen doch ſo voll zärtlicher Liebe entgegenſtrahlten — in N Augen ihr wie damals Hans Schenck erzählte, wie er damals zu Mauritz gekommen war. Er ſprach davon, wie er Janne hatte ſuchen laſſen. Alles, alles redete er ſich vom Herzen, nur eines verſchwieg er noch, das, was er mit Jannes Mutter in deren letzten Stunden geſprochen hatte. Er wollte die Freude des Wiederſehens nicht durch die traurige Erin⸗ nerung trüben. „Und nun finde ich dich wieder. Janne, als große ge⸗ feierte Dompteuſe! Janne, wer hätte das gedacht, das kleine ſchüchterne Jannchen von damals in einem ſo gefähr⸗ lichen Berufe“ Janne zog das ſchwarzweiße Kleid am Halſe etwas enger und verdeckte die tiefe Narbe, die ihr Baby hinter⸗ laſſen hatte. „Ja, Hans, ich kann wohl ſagen, mir hat es in der langen Zeit nicht an Erfolgen gemangelt Mir iſt es ſelbſt ein Wunder, wie alles ſo gekommen iſt. Ich habe viel er⸗ lebt. Ich war zwei Jahre lang drüben in Nord- und Südamerika, und manchmal frage ich mich, was bewundern die Leute eigentlich an dir? Du haſt ſchon recht, ich bin auch heute noch ein kleines, dummes Mädel, nichts weiter. Nur, daß ich meinen Beruf ſo ſehr ernſt nehme.“ „Und doch iſt es bewundernswert, Janne. Ich konnte vorhin gar nicht zuſehen. Ich bin rausgegangen aus der Vorſtellung. Ich kann mir auch gar nicht vorſtellen, daß deine Nerven das auf die Dauer aushalten, Janne. Biſt du denn wirklich glücklich in deinem Beruf, der doch immer ein Spiel zwiſchen Leben und Tod iſt?⸗ Jannes Augen leuchteten. „Hans, ich bin ſehr glücklich ſehr zufrieden in meinem Beruf Was du als Gefahr anſiehſt, nehmen wir als Schickſal, als Berufstragik Wie jeder Sportsmann, wie jeder Handwerker mit dem Urfall rechnen muß. ſo iſt das auch bei uns.“ Hans Schenck lächelte etwas bitter. Die Antwort fiel nicht ganz nach ſeinem Wunſche aus Es wäre ihm wohl lieber geweſen, wenn Janne nicht ſo leuchtenden Auges geſagt hätte, daß ſie ganz glücklich ſei. Aus dieſer Feſt⸗ ſtellung heraus fragte er zögernd: „Dann haſt du wohl nicht mehr an mich gedacht in der langen Zeit, Janne?“ Janne ſenkte die Augen. konnte, machte ſie traurig. „Würde ich mich dann ſo gefreut haben über dein Kommen?“ fragte ſie mit leichtem Vorwurf zurück. Schnell ſtand Hans Schenck auf. Er legte ſeinen Arm im Jannes Schultern und ſchmiegte ſeinen Kopf dicht an Jannes Wange. „Vielleicht doch nicht ſo oft wie ich, Janne. Mir iſt es ehr ſchwer geworden, die lange Zeit durchzuhalten Immer habe ich von den wenigen Stunden gezehrt, die ich mit dir oerlebt habe. Ja ane, es war die glücklichſte Zeit meines Lebens.“ Daß Hans das jetzt ſagen Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ rechnen. Mit der Gegenwart, Hans. Wen Urheberrechtsschutz. Aufwärts-Verlag G. m. b. E. Berlin SW 68 „Meine auch,“ ſagte Janne leiſe.„Ich wollte, ſie käme noch einmal, um nie wieder zu vergehen.“ „Wirklich, Janne?“ Jetzt erſt fiel von Hans Schenck der letzte Zweifel ab, den bi⸗ Ungewißheit in ihm hatte ent⸗ ſtehen laſſen. Er faßte Janne an den Schultern und ſah ihr ſtrahlend in die Augen: „Wirklich, Janne? Du, ſag' das noch einmal! Jetzt iſt die Zeit wiedergekommen. Wer will uns hindern, daß wir doch einmal ſo glücklich ſind wie damals? Immer, Janne, immer wollen wir beieinander bleiben, jetzt ſoll uns nichts wieder trennen.“ Nun vergaß auch Janne alles, was um ſie war, die Pflicht ihres Berufes, Pitt, Harry Krauß und die Jahre des Glanzes und Rub mes Detzt war ſie nur die kleine Janne von damals, deren einziges Glück und Zehnen dieſer Nann geweſen war, der ſie ictzt wieder in ſeinen Armen hielt e „Nein, Hans, nichts mehr ſoll uns trennen. Vier Tage noch bleiben wir in Danzig und dann kommen wir nach Köngsberg, in deine Heimat, auf a t Tage...“ „Und dann, Janne?“ fragte ans Schenck. „Ach, wir wollen ſehen. Wir wollen jetzt nichts aus⸗ legen. Hans.“ Aber damit gab ſich Hans Schenck nicht zufrieden. „Janne, ich habe die ganzen Jahre auf dich gewartet“, ſagte er, und ſeine Worte kamen aus der Tiefe ſeines Herzens„Jetzt laſſe ich dich nicht mehr. Du wirſt fort⸗ gehen vom Zirkus, fort aus dem unbeſtändigen Leben, aus der ewigen Gefahr. Wir werden ſtill und zurückgezogen leben Ganz unſerem Glück. Ich bin inzwiſchen Kreistier⸗ arzt geworden. Meine Praxis iſt gut, ſie iſt groß. Sie ernährt uns gut. Aber nein. ich vergeſſe ja... ich be⸗ komme ja keine arme Frau mehr, vielleicht nbiſt du, jetzt ſehr verwöhnt. Vielleicht iſt es gar nichts, was ich dir jetzt noch bieten kann..“ 5 „Still, Hans. Wir wollen nicht mit der Zukunft du, wir fahren noch in die Stadt. Ich will nicht, daß wir den ganzen Abend noch hier auf dem Zirkusplatz ſind Komm, wir wollen unter andere Menſchen gehen. Wir wollen für uns ſein.“ Wenige Minuten ſpäter fuhr Hans Schenck mit Janne in die Stadt. Vor ſeinem Hotel ließ er den Wagen an⸗ halten und unkerrichtete mit wenigen Worten ſeinen Kollegen. Dann ſaßen ſie in ſeligſter Verſunkenheit in einer der kleinen uralten Danziger Weinſtuben. Keiner kannte ſie, kein forſchender Blick ruhte auf ihnen. Ueber den Tiſch hinweg fanden ſich immer wieder ihre Hände. 5 „Am liebſten würde ich überhaupt nicht zulaſſen, daß du noch einmal auftrittſt, Janne. Ich habe ſo wahnſinnige Angſt um dich,“ ſagte vans Scheng am Schluß does Abends. „Das geht nicht,“ erwiderte Janne.„Ich kann un⸗ möglich meinen Direktor aufſitzen laſſen. Mir geſchieht ſchon nichts, Hans Wollen wir doch wenigſtens warten, bis der„Europa“ in Königsberg iſt. Bis dahin mag ſich der Direktor um Erſatz bemühen.“ Hans Schenck nahm das Verſprechen als felſenfeſte Hoffnung hin. Als er Janne nach dem Platz gebracht hatte, fuhr er in der glücklichſten Stimmung ſeines Lebens in ſein Hotel. 11 Kapitel Harry Krauß, Pitt und der Direktor des„Europa“ ſaßen mit nachdenklichen Geſichtern im Wagen der Direktion und zogen mehr oder weniger haſtig an ihren Zigarren. „Ja, aber was wird denn werden, lieber Krauß? Wenn uns Marianne Martini verloren geh! können wir bald den Laden dicht machen Gibt's denn kein Mittel, das Mädchen zu halten? Piti, Sie haben doch den größten Einfluß auf Fräulein Janne. Reden Sie ihr doch mal zu. Dieſer verfluchte Platz hier Hätte ich das geahnt! Nie wäre ich nach Danzig gegangen, fluchte der Direktor Pitt machte ein dekümmertes Geſicht „Ja,“ ſagte de achſelzuckend„ich ſehe weiter keinen Weg Alles habe ich berſucht Jeden Abend nach der Vorſtellung iſt ſie weg daum daß man mit Janne noch ein Wort wechſeln kann Nur morgens zur Probe und abends zur Vorſtellung iſt ſie noch auf dem Platze, ſonſt iſt ſie mit Dr Schenck irgendwo. Bald in Neufahrwaſſer, bald in Zoppot.“ Fortſetzung folg! — K.. 1 ——— 2 1 1 ft ba FB 2 22 9 e lame uc der de ent. tahlend dez in 5 Wit Janne, lichts , die Ahe leine dieſet Urnen Tage t fach aus- tel“, eines fort, eben, zogen stiet Sie bhe⸗ dus ich kunft ihten nzen wit für anne an⸗ nen det ſie, der 1 lige des feht bis der te le, m 1 1 1 1 el 0 U it Falilies Kommando Durch die ſtille Seitenſtraße fahren vor⸗ mittags nur wenig Wagen. Und darum gibt es auch in der ganzen Gegend keinen ſchöneren Spielplatz für die Kinder. Die kleinen Jungen und Mädel, die in dieſen Häuſern wohnen, haben es herrlich. Drei ſpielten vor einem dieſer Häuſer, als ich vorüberkam. Ein kleines Mädel von vielleicht fünf Jahren ſitzt auf der ſteinernen Einfaſſung eines Vorgärtchens. Es hat ein verwaſchenes Kattunkleidchen an und eine Puppe auf dem Schoß. Daneben ſpielen zwei kleine Jungen Wettrennen. Die Jungchen ſind noch ein biß⸗ chen jünger, vielleicht vier Jahre, aber ſchon faſt ebenſo groß wie das Mädel. Das Wett⸗ rennen iſt ſehr ungleich. Es iſt ein Wettrennen zwiſchen einem kleinen Blechauto und— einer leeren Schuhputzbüchſe. Immerzu gewinnt das Auto, weil die Büchſe alle Augenblicke um⸗ fällt, ſtatt zu rollen. Wie geſagt, ein un⸗ gleiches Rennen. Manchmal guckt der Junge mit der Büchſe ein bißchen traurig auf den Konkurrenten. Ja— wenn er auch ſolch Auto hätte, dem man bloß einen kleinen Stoß gibt, und dann flitzt es meterweit! Er ſieht nach⸗ denklich aus. Auf einmal greift das kleine Mädchen ein.„Kommt mal her, ihr kleinen Jungen!“ ruft es gebieteriſch— und wirklich kommen die beiden wie treue Hündchen angelaufen.„Gebt mal her!“ Da nimmt ſie ihnen auch ſchon das kleine Auto und die Blechbüchſe weg, ver⸗ tauſcht die beiden Sachen, gibt dem Jungen, der das Auto hatte, die Büchſe und dem an⸗ deren das Auto.„So“, ſagt die Kleine dann mit erzieheriſcher Beſtimmtheit,„ihr könnt jetzt mal tauſchen. Bis nachher— ich werd' ſchon ſagen, wenn ihr wieder wechſeln könnt!“ Sprach's und wendet ſich tief befriedigt wieder ihrer Puppe zu. Nun hat der Autobeſitzer die Stiefel⸗ putzbüchſe. Er blickt unentſchloſſen darauf nie⸗ der, wirft dann einen Blick auf das kleine Mädel, das da am Gartenzaun hockt, und ſagt ergeben:„Na, nun denn mal zu..“ Fahrt nicht mit betrunkenen Krajijahrern oder vielmehr richtiger Fahrläſſigkeit und Rückſichtsloſigkeit im Verkehr— zahlreiche Todesopfer und Verletzte. Abgeſehen von der ſeeliſchen Not, die durch dieſe Verkehrsun⸗ fülle hervorgerufen wird, entſteht in zahl⸗ reichen Fällen auch eine ſchwere wirtſchaftliche Not, da es häufig der Ernährer iſt, der dem Unfall zum Opfer fällt. Einen Schadenserſatz⸗ anſpruch, eine Rente für eingetretene Erwerbs⸗ beſchränkung oder Erwerbsunfähigkeit oder dergleichen mehr gibt es aber nur dann, wenn der Verletzte nicht ſelbſt zu dem Unfall mit beigetragen hat. Wie das Reichsgericht wieder⸗ holt und erſt kürzlich nach einem in der„Ju⸗ riſtiſchen Wochenſchrift“ 1936, Heft 30, mit⸗ geteilten Urteil entſchieden hat, gilt es aber auch als ein mitwirkendes Verſchulden des Verletzten, wenn man ſich einem betrunkenen Kraftfahrer anvertraut. Auch wer ſich ſelbſt vor Antritt der Fahrt ſo ſinnlos betrinkt und ſich damit außerſtande ſetzt, nachzuprüfen, ob er ſich dem Fahrer des Kraftwagens anver⸗ trauen kann, muß es ſich als ein Mitver⸗ ſchulden an dem Unfall anrechnen laſſen, der ihm ſpäter durch die Trunkenheit des Fahrers zuſtößt. Leichtathl. Mannſchaftskämpie⸗Klubkampj geg. Poſhjportverein morgen Vormittag im Stadion! Wie im Laufe dieſer Woche ſchon bekannt gegeben, ſteht das Stadion⸗Sportfeld am mor⸗ gigen Sonntag im Zeichen der Leichtathletik. Der Turnverein v. 1893 iſt es, der ſeine geſamte Aktivität zur Austragung von Mann⸗ ſchaftskämpfen aufruft. Es finden ſich alſo alle Leichtathleten, ſowie Hand⸗ und Fuß⸗ baller zuſammen, die in edlem Wettſtreit um die Siegespalme kämpfen werden. Der zum Austrag gelangende Fünfkampf, der bekannt⸗ lich aus 100 m⸗Lauf, Weit⸗ und Hochſprung, ſowie Kugelſtoßen und Diskuswerfen beſteht, bietet jedem Aktiven reichlich Gelegenheit, hier auf dem Gebiete der Leichtathletik ſeine Kräfte zu erproben und ſein Können öffentlich unter Beweis zu ſtellen. Es war dies vonſeiten der Leitung des Turnvereins wirklich ein guter Gedanke, auf dieſe Art und Weiſe alle Sport⸗ ler des Vereins zu erfaſſen und dieſelben der Leichtathletik etwas näher zu bringen. Und ſind es nicht gerade dieſe Uebungen, die die Grundlage für jeglichen Raſenſport, alſo auch für Fuß⸗ und Handball bilden? Iſt es nicht die Leichtathletik, die den Sportlern den nöti⸗ gen Schliff beibringt, zur Energie und Aus⸗ dauer verhilft? Schon jederzeit war dies der Fall und wird wohl auch jetzt und in alle Zukunft ſo bleiben. In der Erkenntnis dieſer Tatſache wird ſich deshalb morgen kein Sport⸗ treibender des Turnvereins ausſchließen, alle, ohne Ausnahme treten an! Jede Mann⸗ ſchaft, auch Jugend, nimmt geſchloſſen an den Uebungen teil und wirft ſein ganzes Können in die Waagſchale, kämpft in fairer Weiſe un⸗ ter dem Leitſpruch: Einer für alle— und alle für das gleiche Endziel: als beſte Mannſchaft auf dem Gebiete der Leichtathletik innerhalb des Turnvereins zu gelten! Nebenbei übt ſolch eine Veranſtaltung auch ihre beſondere Anziehungskraft auf die Sportintereſſenten aus. Und dies umſomehr, wenn damit ein Klubkampf verbunden iſt, wie dies morgen vormittag der Fall ſein wird. Es iſt der Leitung des Vereins nämlich gelungen, den Poſtſportverein Mannheim zu einem Klubkampf zu verpflichten, der morgen vormittag in Verbindung mit den Mann⸗ ſchaftskämpfen zum Austrag gelangt. Es er⸗ übrigt ſich über die Gäſte jedes weitere Wort, der Name„Poſtſportverein Mannheim“ ſagt genug; er bürgt für vorzügliche Kräfte in allen Sportarten und wird es deshalb im Stadion recht intereſſante, zugkräftige Kämpfe geben. Ein Beſuch dieſer Veranſtaltung iſt daher allen Freunden der Leichtathletik nur zu empfehlen! Die Kampfrichter des Vereins ſeien auf die Beſprechung morgen vormittag, 8.30 Uhr, auf dem Sportplatz hingewieſen und wollen dieſelben auch reſtlos erſcheinen.(Siehe „Der Deutjche Aundjunk Funk Post“ Illuſtriizte Rundſchau mit dem aus⸗ führlichen Rundfunk-Programm der Welt Verlag Rothgießer& Dieſing AG., Berlin, N 4.— Einzelheft 25 Pfg., Monats⸗ bezug 85 Pfg. Das neueſte Heft dieſer älteſten Rund⸗ funkprogrammzeitſchrift, das das Programm der zweiten der Olympiade enthält, bringt nun auch ſchon die Sieger aus den erſten Ent⸗ ſcheidungen des großen Sporttreffens. Die vortreffliche Wiedergabe dieſer Bilder werden jeden Leſer des„Deutſchen Rundfunk Funk Poſt“ erfreuen. Der techniſche Teil bringt mit Winken zur Verminderung des Brummgeräuſches bei Netzanſchlußgeräten den Abſchluß der Netz⸗ anſchlußtechnik. Nun ſoll zum praktiſchen Bau von Netzempfängern übergegangen werden. Es folgt noch eine intereſſante theoretiſche Be⸗ ſprechung über verſchiedene Eigenarten der Hochfrequenzzeiſenkernſpulen. Zum Schluß bringt die neue Ausgabe wieder eine der beliebten Modeſeiten— dies⸗ mal in der Hauptſache Dirndl-Kleider. —— Viernheimer Tonfilmſchau Magda Schneider, Leo Slezak, Wolf Albach Retty, Georg Ale⸗ rander und alle miteinander in dem ſchönſten Wiener Tonfilm⸗ ſchlager: Geſchichten aus dem Wiener Wall Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Dieſer Film gehört zweifellos zu den beſten Schlagern der heurigen Saiſon. Ein temperamentvoller Film, eine reizende Liebes⸗ geſchichte. Der Zuhörer juchzt und lacht und ſingt mit. Bezaubernd und mitreißend die muſikaliſchen Klänge der Wiener Philharmoni⸗ ker. Beſchwingte Fröhlichkeit liegt über dem Ganzen. Geſchichten aus dem Wiener Wald ſind ewig jung, ſind ewig alt. Gleich ſteht man mit beiden Füßen im echteſten Wiener Milieu. Die Ereigniſſe überhäufen ſich, Heil und Unheil tollen übermütig durcheinander. Ein Film, wie er in ſeiner Fröhlichkeit nur in Wien gedreht werden kann. Ganz unübertrefflich der prachtvolle Leo Slezak in ſeinem breitſtrömenden Humor; nie⸗ mand kann ſich der Wirkung ſeiner trockenen, ganz ſelbſtverſtändlichen Komik entziehen.— Magda Schneider, Wolf Albach-Retty— die Fama erzählt, daß die beiden jungen Leute ſich bei dieſem Film wirklich fürs Leben ge⸗ funden haben. Vielleicht iſt das mit ein Grund, daß ihre Verliebtheit ſo echt wirkt, und ihr Glück auch den Zuſchauer in eine verliebt⸗fröhliche Stimmung vexſetzt. Echte Wiener Fröhlichkeit, von Humor kräftig ge⸗ würzt! Ein muſikaliſches Luſtſpiel, wie man es wünſchen muß, ein Film, den man nur empfehlen kann und den ſich jeder, der Humor und Muſik wirklich liebt, anſehen muß. Eine duftige Operette! Ein Drum und Dran, ein Singen und Klingen, das den Beſucher be⸗ rauſcht. Eine bezaubernde Atmoſphäre! Alles in allem: Das berühmte Wiener Philharmoniſche Orcheſter ſpielt auf! Alles beſucht dieſes ausgezeichnete Programm. Wer möchte da zu Hauſe bleiben? Wien, Wien, nur du allein... Die NS.-Volkswohlfahrt braucht noch Frei⸗ plätze für das Erholungswerk des deutſchen Volkes und für die Kinderlandverſchickung. Die ehrenamtlichen Helfer werben in der Zeit vom 1. bis 10. Auguſt 19361! Der letzte Wolj im Lorjcher Wald Eine ergötzliche Wichtigkeit aus der guten alten Zeit J. Erzählt von Geofried Der geruhſame Lebenslauf der Odenwald und Riedbewohner wurde vor etwa 100 Jahren durch die Untaten eines verlauferen Wolfes gar gröblich in ſeiner Beſchaulichkeit geſtört. Die Zeitungen in Daͤrmſtadt und Mannheim brachten ſpaltenlange Berichte, große, meiſt ergebnisloſe Jagden wurden ab⸗ gehalten, die Stammtiſche florierten, bewegte Gedichte entſtanden, ſogar die heſſiſche und die badiſche Regierungen mußten ſich mit der„Wolfsfrage“ befaſ⸗ ſen. Am 5. Januar 1841 wurde der Wolf erlegt, ausgeſtopft und als beſon⸗ deres Schauſtück im Muſeum zu Darmſtadt ausgeſtellt. Vergnüglich ſchmunzelnd ſaßen die„be⸗ mooſten Häupter“(wir beobachten mit ge⸗ bührlichem Reſpekt!) am abendlichen Stamm⸗ tiſch im Hinterſtübchen der„Roſe“ zu Viern⸗ heim. Fünf oder ſechs ehrenwerte Herren mochten es geweſen ſein und nur einer fehlte noch. Das war der Herr Oberförſter, aber der mußte jeden Augenblick kommen. Das Schmunzeln auf den Geſichtern hatte heute deutlich einen kleinen Stich ins Schaden⸗ frohe. Im würdigen Bart des Herrn Apo⸗ thekers— übrigens ein großer Filou in ſeiner Jugend— zeigte ſich ſeit einigem ſchon in der Gegend, wo der Mund zu vermu⸗ ten war, jene rundliche Oeffnung, woraus man mit Beſtimmtheit ſchließen konnte, daß ſich unter dem Geſtrüpp ein ſo recht herzlich ſchadenfrohes Grinſen verbarg. Er konnte ſie auch kaum noch bemänteln, dieſe heimliche Freude, und er putzte jetzt aus purer Ver⸗ legenheit ſeine ſchmalen Brillengläſer.— Und der Herr Oberförſter fehlte immer noch. Nein, länger konnte ſich der Herr Apo⸗ theker nicht mehr bezwingen. Er mußte jetzt einfach herausplatzen.—„Ja“, pruſtend kam es aus dem Bartgeſtrüpp,„ſo ein Wolf iſt doch eine reſpektable Sache“. Beifällig nickend gab die hohe Runde, die mit ſichtlichem Genuß den inneren Kampf in des Herren Apothekers Bruſt beobachtet hatte, ihre Zuſtimmung. Dieſer Wolf brachte doch wieder einmal Stoff und Bewegung an die Stammtiſche und an die Zeitungen, hier wie allerorts zwiſchen Darmſtadt und Mann⸗ heim. Die„öffentliche Meinung“ hatte ihre — 5 Gelegenheit und die Donnerstagabende in der „Roſe“ erhielten neue Zugkraft. Das war endlich etwas Geſcheiteres als dieſes ewige Gerede von Politik und Freiheit, das mit den jetzigen Ereigniſſen verglichen, nur höchſt lang⸗ weilig gewertet werden konnte. Behaglich lächelnd beſtätigte der behäbig⸗ freundliche Roſenwirt das Urteil„ſeiner Her⸗ ren“, immer eifrig zwiſchen Schanktiſch und Hinterſtübchen hin und her trippelnd.„Ja, meine Herren, da werden ſich die Badiſchen eins freuen, wenn ſie erfahren, daß der Wolf uns wieder entwiſcht iſt!“—„Na, wenn ſchon“, brummte der Herr Oberlehrer,„haben ſie es beſſer fertig gebracht?— Aber wie iſt denn eigentlich die Jagd heute verlaufen? Ich weiß gar nichts Genaues.“ Ja, Genaues wußte niemand, man wußte nur, daß ſie den Wolf wieder mal nicht ge⸗ kriegt hatten. Nun, der Herr Oberförſter würde ja gleich Beſcheid bringen. Inzwiſchen konnte man zum ſoundſovielten Male die be⸗ deutungsvolle Unruhe, die der„Wolf im Lor— ſcher Wald“ augenblicks hierzuland erregte, gründlich beſprechen.— Aus den Vogeſen ſollte er ſtammen, und werweiß, wie er über den Rhein gerade in unſere Gegend gekommen war. Freilich, die Bauern hatten Angſt genug, keiner traute ſich mehr in den Wald und ir- gendwo hatte der ſchlimme Räuber gleich 17 Schafe auf einmal umgebracht. Furchtbare Botſchaft hörte man allenthalben von der un⸗ bändigen Mordluſt des Böſewichts, und be⸗ herzte Männer(arge Mäuler nannten ſie auch Sonntagsjäger!) hatten ſchon wiederholt ihr Leben in die Schanze geſchlagen: doch ſtets war ihnen der Wolf durch die Lappen ge⸗ gangen. Wie hatten die Badiſchen gelacht, wenn's den Heſſen vorbeigelang, und wie freute man ſich zwiſchen Viernheim und der heſſiſchen Reſidenz, wenn die badiſchen Nach⸗ barn daneben ſchoſſen. Freilich, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen, und Spott und Spaß hatte der Wolf weidlich genug mitgebracht. „Meine Herren! Pſcht!“ Der Roſenwirt trippelte zum elftenmale ins Hinterſtübchen und wippte mehrmals bedeutſam den Kopf zurück:„Der Herr Oberförſter!“ „Schönen guten Abend beiſammen!“ kam lachend der Oberförſter an. Enttäuſcht ſaß der Herr Apotheker, erſtaunt die übrigen. Ei, der war ja gar nicht verärgert und zerknirſcht, wie das eine mißlungene Jagd geboten hätte!— Der Ankömmling ergötzte ſich weidlich an der offenſichtlichen Verblüffung ſeiner Stamm⸗ tiſchfreunde. Er wußte doch, was geſpielt wurde und hätte haarklein die ſo plötzlich ver⸗ ſtummte Unterhaltung der Runde wiederer⸗ zählen können. Ja, Herr Apotheker, Schaden⸗ freude iſt eine ſchöne Sache!„Proſt, meine Herren!“ Der Herr Apotheker gab ſeine rührend einfältige Miene, mit der er, anſcheinend hoff⸗ nungslos jagdunkundig, dem Oberförſter ſozu⸗ ſagen die Würmer aus der Naſe ziehen wollte, wieder auf und verſchanzte ſich nach dieſem Mißerfolg unnahbar hinter ſeinem Glas. „Ja, er iſt uns wieder einmal durchge- gangen“, begann ohne Umſchweife der Ober⸗ förſter, der ruchlos genug war, ſeinem be⸗ ſonderen Freunde im Vollbart freundlich lä— chelnd zuzuproſten. „Wieſo“ und„Warum“ und„Weshalb denn“ und„Wie kam's denn nur“,„Erzählen Sie doch!“, ſcholl es durcheinander.„Und trotzdem ſo guter Stimmung?“ „Was iſt da viel zu ſagen? Der Kiefern⸗ ſchlag, in dem ſich, wie Förſter Weyland be⸗ ſtimmt wußte, der Wolf aufhielt, wurde von 50 Treibern umſtellt. 20 Schützen ſtanden be⸗ reit. Der Wolf roch ſofort Lunte und geriet ſchon in den erſten Munten einem Schützen vor das Rohr. Der knallt natürlich in der Aufregung daneben. Auch der Nebenmann ſchießt, der Wolf bricht zuſammen, doch hatte es anſcheinend nur zum Streifſchuß gereicht. Der Wolf geht wieder hoch, macht einen Satz nach der Seite und ſpringt durch die Treiber- kette. Eine Verfolgung nach der Grenze zu iſt ausſichtslos. Jetzt haben die Mannheimer wie⸗ der das Vergnügen.“ a e „Meine Stimmung war nun freilich nicht die beſte, als ich nach Hauſe kam,— Proſt allerſeits!— doch hören Sie weiter.“ „Schon letzthin erzählte ich, daß die heſſiſche, wie die badiſche Regierung Berichte von den Ortsvorſtänden einforderte über et⸗ waige Beobachtungen des Wolfes, diesbezüg⸗ liche Feſtſtellungen uſw. Das brachte manchen braven Landbürgermeiſter in die erſchreck⸗ lichſte Verlegenheit. So etwas war amtlicher⸗ ſeits doch noch nicht verlangt worden.— Zu Hauſe fand ich nun einen Brief aus Darm⸗ ſtadt vor, der neben anderen amtlichen Schrift⸗ ſtücken ſolch einen Bericht eines Bürgermei⸗ ſters enthielt. Paſſen Sie auf, er hat meine gute Laune wieder hergeſtellt: „Erſchien Polizeidiener Bergmann von hier; er ſah ihn des 6 Uhr morgens im Feld und hat folgende Zeichen: ſei 3: Fuß hoch ohngefähr, und beinahe 5½ Fuß lang, braun von Farbe und lockigt. Schwanz lang und habe ihn unter ſich getragen; eine breite, viereckige Stirn, ein hechtgraues Maul, es ſchien wie hammlich das Maul, ſein Lauf ſchwanklich“. Schallendes Gelächter antwortete. Stim⸗ mengewirr. Gläſerklirren.„Proſt!“„Proſt!“ Ueber den mühevoll-beſchwerlichen Heim⸗ weg zu mitternächtiger Stunde(oder:„Das ſchwankende Ende der Wolfsjagd“) berichtet die Chronik nichts genaueres. Wenn„Per⸗ ſönlichkeiten“ ein verſtändliches Malheur paſ⸗ ſiert, ſchreibt man nicht gerne darüber. „Wir kriegen ihn noch, den Wolf im Lorſcher Wald!“, hatte trotz eifriger Be⸗ ſchwichtigungen der Herr Oberlehrer, der in ſicherer Geleitung des Roſenwirts den of— fenen Armen ſeiner teuren Gattin entgegen- ſtrebte, dröhnend in die Nacht gerufen. Auch die anſchließende, äußerſt herzliche Gardinen⸗ predigt ſoll mit dem Brummen beendigt wor⸗ den ſein:„Wir kriegen ihn noch, den Wolf im Lorſcher Wald!“ (Fortſetzung folgt). 1 1 ——— ̃— ¹mQ6 PTT 5555 „„ ö Se r ea. — 25 3 e 9 —— Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 211½ Uhr— Dien eee eee e e Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Auguſt 1936 Denkſpruch Wer nicht den tiefen Sinn des Lebens im Herzen ſucht, der ſucht vergebens; kein Geiſt, und ſei er noch ſo reich, kommt einem edlen Herzen gleich. Bodenſtedt. 1 Jeden Tag gibt es den gleichen Kampf um die Zeitung. In gewöhnlichen Zeiten geht die Sache folgendermaßen vor ſich: Vater nimmt das Hauptblatt an ſich, um es in der Arbeitspauſe zu leſen. Der Sohn greift nach dem Sportteil, die Tochter nach dem Roman, 1 Mutter läßt man großzügig den lokalen il oder ein Stückchen Unterhaltungsbei⸗ lage zurück. Jetzt aber iſt alles anders. Es geht um die Sportberichte. Zwar ſind im Zeichen der Olympiſchen Spiele die großen Sportereigniſſe längſt auf die erſte Seite der Zeitung gerückt. Fettgedruckte Schlagzeilen verkünden uns den Gewinn Goldener Medaillen. Immerhin: Die Sportſeite bringt die Einzelheiten, bringt die genaue Schilderung des Kampfes. Auf ein⸗ mal will ihn jeder haben. 8 Sonſt pflegt Mutter zu ſagen: — den kann Rudi nehmen, das iſt nichts für mich!“ Heute iſt ſie längſt gepackt von dem Erleben des größten Sportereigniſſes, heute nimmt ſie regſten Anteil an den großen Sport⸗ kämpfen, die im Berliner Reichsſportfeld aus⸗ 1 werden. Es kommt ſogar vor, daß utter mittags die Zeitungs als Erſte er⸗ wiſcht hat, daß ſie triumphierend ihrer Fa⸗ milie entgegenſchreit:„Wir haben wieder eine Goldene! Und Vater erlaubt nicht mehr, daß ſein Sohn einfach den Sportteil in ſeiner Taſche 8 läßt, ihn vielleicht jetzt in den Jerich bei einem Ausflug ſtillſchweigend mit⸗ nimmt, um ihn dann irgendwo im Grünen gemütlich und eingehend zu ſtudieren. Das gibt's nicht! Gleiches Recht für alle! Und alle wollen wiſſen, was jetzt in Berlin los iſt. Die Tochter findet es ganz beſonders. „Wir Frauen“, ſagte ſie,„ſind mindeſtens ſo am Sport intereſſiert, wie ihr Männer! Ha⸗ ben wir nicht ſchon mehrere Goldmedaillen ge⸗ wonnen? Na alſo— und darum will ich auch den Sportteil leſen. Ich muß zuſehen, daß ich ſelber meine Form verbeſſere, wenn ich nach⸗ mittags auf den Sportplatz gehe!“ Darum nützt es dem Bruder nichts mehr, daß er etwas von„Männerſache“ mur⸗ melt, es iſt eben nicht nur Männerſache. Vater will unterrichtet ſein, und Mutter beſteht dar⸗ auf, daß jede deutſche Frau über die Olym⸗ piaergebniſſe auf dem Laufenden ſein müſſe. Schließlich hat man ſich geeinigt. Und der Sohn hat im Stillen beſchloſſen, ſich einfach in dieſen Tagen eine Nummer der„Volks⸗ zeitung“ für ſich allein zu kaufen. Er holt ſich dieſelbe in der Geſchäftsſtelle der„Volks⸗ zeitung“ in der Bismarckſtraße. Soll ſich dann die liebe Familie allein um den Sport⸗ teil zanken.—— Aole Kreuzjammlung am 9. Auguft 1936 Laut Verordnung vom 8. Juli 1936 durch den Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter des Innern Berlin, und Mitteilung der Hauptverwaltung des Deutſchen Roten Kreu⸗ zes Berlin vom 9. Juli, findet am 9. Auguſt die zweite Haus⸗ und Straßenſammlung im ganzen Deutſchen Reiche ſtatt. Wenn alſo nocheinmal eine Sammlung durchgeführt wer⸗ den muß, ſo hat es ſich erwieſen, daß das Deutſche Rote Kreuz Mittel benötigt, die für den Aufbau der Sanitätskolonnen ſehr not⸗ wendig fel Schon vor der letzten Sammlung wurde in verſchiedenen Artikeln der Tages⸗ zeitungen auf das Weſen des Deutſchen Roten Kreuzes und den Aufbau der Sanitätskolon⸗ nen hingewieſen, ſodaß ſich eine nochmalige Abhandlung hierüber erübrigt. Wir bitten nochmals die Bevölkerung, wenn am Sonntag die Sammler und Samm⸗ lerinnen buntfarbige Wicken zum Verkaufe anbieten, dieſelben nicht abzuweiſen, ſondern „Sportteil ber A. S. D. A. P. Viernheim ſiſtelle: Adolf Hitlerſtr. 10, Fernſprecher: 40 wohin es auch zur Hilfeleiſtung gerufen wird. Der letzte große Unfall im Schwarzwald hat den beſten Beweis erbracht, daß, wenn Men⸗ ſchen in Gefahr ſind, die hilfsbereiten Mann⸗ ſchaften zur Stelle ſind und ihre Kräfte bis zum äußerſten einſetzen, und Not zu lindern ſuchen. Dies iſt aber nur dann möglich, wenn die Sanitätskolonnen vonſeiten der Bevöl⸗ kerung mit Geldmitteln unterſtützt werden. Jeder in Gefahr ſtehende Menſch ſucht und braucht Hilfe. Dieſe wird ihm zuteil, getreu dem Wahlſpruch des Deutſchen Roten Kreuzes: Alle Zeit— Hilfsbereit e Schwere Gewitter mit wolkenbrucharligem Regen Die Erntearbeiten wurden in den geſt⸗ rigen Mittags ſtunden durch das über unſere Gemarkung niedergehende Gewitter abermals unterbrochen. Wolkenbruchartig ging der Re⸗ gen nieder, alles noch im Felde ſtehende oder liegende Getreide aufs neue durchnäſſend. Viele auf den Feldern Beſchäftigte wurden durch das Unwetter überraſcht. Wer nicht ſchleunigſt Unterſchlupf finden konnte, wurde durchnäßt bis auf die Haut. Im Orte ſelbſt waren bald zahlreiche Gärten in Seen ver⸗ wandelt, während viele Straßen zu Bächen wurden. Verſchiedene Tränken waren bis an den Rand voll, die Kanäle konnten das aus den Seitenſtraßen zuſammenſtrömende Waſſer nicht ſchnell genug aufnehmen. Beſonders die Induſtrieſtraße am Gaswerk, der größte Teil der Bürſtädterſtraße, die Seegartenſtraße, die Kreuzung Adolf Hitlerſtraße-Bismarckſtraße „Fürſt Alexander“, die Holzſtraße am„Prinz Friedrich“, die bekannte Ueberflutungsſtelle an der Weinheimerſtraße, wo ja unſere Alt⸗ vorderen einſt eine Tränke angelegt hatten, ſo⸗ wie Stellen der Wilhelm⸗ und Neuhäuſer⸗ ſtraße ſtanden unter Waſſer, ſodaß faſt jeder Verkehr durch dieſe unmöglich war, wollte man nicht durch das Waſſer gehen. Von den überſchwemmten Straßen, Gärten und Höfen drang das Waſſer in die Keller mancher An⸗ wohner. Mit Eimern und Bütten wurden nach dem Gewitter die Keller wieder leer geſchöpft. Auch die Pumpe der Feuerwehr trat in Tätig⸗ keit. Mit der Ueberſchwemmung war jedoch die Vernichtungswut der Elemente noch nicht er⸗ ſchöpft. Ein Blitzſtrahl ſchlug in die elektriſche Leitung am Bierkeller und zerſtörte dieſelbe. Obwohl der Blitz zündete, konnte ein größerer Schaden durch den um dieſe Zeit allein im Bierkeller weilenden Brauer Mich. Hofmann verhütet worden. Da ihm das Erſticken der Flammen mit Säcken nicht gelang, löſchte er es geiſtesgegenwärtig mit Waſſer, bevor es größeren Schaden anrichten konnte. Es ſoll auch noch an anderen Stellen eingeſchlagen haben. Die Störung in den Stromleitungen währte einige Minuten. Auch an den Feldern ging das Unwetter nicht ſpurlos vorüber. Strichweiſe, und zwar in den Erlen, richteten ſogar niedergehende Schloſſen an den Tabakfeldern etwas Schaden an. Wohl ſtanden verſchiedene Felder noch Stunden nach dem Unwetter ſtellenweiſe unter Waſſer, ſo blieben doch Tabak und die anderen Feldfrüchte glücklicherweiſe von ſtarkem Hagel⸗ ſchlag verſchont. 0 Todesfall. Von langem, ſchweren Lei⸗ den erlöſt wurde geſtern Abend Frau Anna Maria Köhler geb. Hoock, die Gattin des Adam Köhler 1., Waldſtraße 25. Nach einem arbeitsreichen Leben ſchied ſie im Alter von 76 Jahren in die Ewigkeit.— In Kä⸗ fertal ſtarb eine Tochter des Gg. Schneider, Lampertheimerſtraße. Die Verſtorbene war dort verheiratet. Vortragsabend. Die hieſige Orts⸗ gruppe des Reichsbundes der Deutſchen Beam⸗ ten hatte ſich am Donnerstagabend zu einem Lichtbilder⸗Vortrag mit Filmvorführung im Saale des„Deutſchen Kaiſer“ eingefunden. Pg. Albert begrüßte die Erſchienenen, wo⸗ rauf ein belehrender Vortrag über den Luft⸗ ſchutz gehalten wurde. Die Vereidigung von 20 000 Luftſchutzhauswarten im Bild ver⸗ mittelte jedem Anweſenden einen Einblick in die große und wichtige Arbeit des Reichsluft⸗ trage jeder ſein Scherflein dazu bei, denn auch das deutſche Rote Kreuz iſt immer zur Stelle, tember eine, Abſatz der deutſchen Tra noſſen ſoll durch dieſes ein Volksgeträn Aller iſt. Nicht das dernier Produkte aues verwendet werden, ben, Süßmoſt, Wein oder k u des Wertes der im iſt, kung voller Arbeit iſt der tätig, um dem Boden ed und dem Winzer für ſeine dem wir deutſche Tafeltrau ſchen Wein trinken. rheinheſſiſchen Weinortes auch ein Stück echter wirklicht. Es hilft die jähriger Ernte lagern. Al des Weines beteili Der hieſige Patenſt ſchuß kam am Donnerstaga zuſammen, um die Bechtel begrüßte ſchen Weines 0 5 Allen Volksge⸗ Traube und des deutſchen Weines der danke nahegebracht werden, daß der Wein iſt entſcheidend, wie die des deutſchen Wein⸗ ſchlaggebend iſt, daß jeder Volksgenoſſe ſich Weinbau lebenden bo kräfte und Volksgüter bewußt wird und bereit ſeinerſeits an der Erhaltung und Stär⸗ dieſer Güter mitzuarbeiten. In mühe⸗ Winzer zuringen. Wir wollen dieſe Arbeit anerkennen Zahlreiche Städte haben zum deutſchen Traube und des Weines für notleidende Weinbau ebiete und Winzer⸗ orte Patenſchaften ü 5 war ſich dieſes Jahr Pflicht bewußt und hat die Patenſchaft des nommen. Wir ſind überzeugt, daß uns der Hohenſülzener Wein gut munden wird. Mit der Uebernahme der Patenſchaft wird nicht nur den notleidenden Winzern und Wein bieten Hilfe gebracht, ſondern es wird damit Volksgemeinſchaft ver⸗ Viernheim dem Weinbauort Hohenſülzen, in deſſen Keller 200 000 Liter Wein aus letzt⸗ daher an dem Feſt der Trau gen. wirten, Mitgliedern des Einzelhandels, Ver⸗ tretern von Organiſationen und Verbänden, Vorbereitungen für das Weinfeſt 1936 zu beſprechen. Bürgermeiſter die erſchienenen Volks⸗ genoſſen und betonte, daß das diesjährige Feſt der deutſchen Traube und des Weines von der wird 19. bis 27. Sep⸗ Werbung für den ube und des deut⸗ Feſt der deutſchen nd Gemeingut ob als Tafeltrau⸗ Schaumwein; aus⸗ jahraus, jahrein elſte Produkte ab⸗ Mühe danken, in⸗ ben eſſen und deut⸗ „Feſt der 1936“ rnommen. Auch ſeiner Hohenſülzen über⸗ auge⸗ Tabakbaugemeinde le mü ſſen ſich be und adt⸗Organiſations⸗ bend mit den Gaſt⸗ gens 5 Uhr ab Viernheim, bahnhof. Ab Worms 6.12 7.41, ab Bingen 21.00, an wieder durch Omnibus. Die Freude“ den Teilnehmern geſtellt, wenn dies möglich Sonntagfrüh 4.45 Uhr gegeben. Wer alſo keine Uhr einfinden, damit alles nungsgemäß abgewickelt we Sorge jeder dafür, daß ſpatet; beſſer. Die Autobusfahrt von reit zu halten. findet diesmal wegen techni ten auf dem Sportplatz am und zwar wie 11 Uhr. * Reparaturarbeiten leitung bedingen Sonntag, eine Unterbrechung in der Wir machen die Bevölkeru merkſam. Bauernregeln im im Auguſt ſind nicht nach Mariä Himmelfahrt klaren H Witterung. Auch andere Auguſtregen nicht gut zu 2 zer ſagt:„Je dicker der Regen, iſt dem Wein kein ſchutzbundes, der auch der Kreiswart des Reichsluftſchutzbundes, Pg. Moskopp an⸗ wohnte. heißt es noch im Bauernſp Kraft burch Freube⸗Fahrt nach Koblenz Ausſchneiden! Die Abfahrt der Teilnehmer erfolgt mor⸗ Friedhof mit Omnibus nach Worms⸗Haupt⸗ Worms 22.23 Uhr. Von Worms Rückfahrt nach Viernheim für die Fahrt nach Worms und zurück werden durch den Ortswart der NSG.„Kraft durch entweder einzeln zu⸗ am Friedhof aus⸗ Karte zugeſtellt be⸗ kommen hat, der muß ſich pünktlich um 4.45 Stunde früher kommen. Worms und zurück koſtet pro Teilnehmer Mk. 1.15. Die bereits mehr bezahlten werden hierauf angerechnet; der Reſt iſt be⸗ 0 Achtung! Aeichsjportabzeichen Der Trainingskurs am Sonntag, 9. 8., ſcher Schwierigkei⸗ das letzte Mal, von 9 bis von 6 bis 10 Uhr, Au guſt.„Regen des Bauern Luſt, fallen ſie gar zu ſtark, rühren ſie an des Jah⸗ res Mark“. Ein altes Bauernſprüchlein lautet ſo und wünſcht für die Tage um und nach Wetterregeln ſind auf egen im Auguſt, je dünner wird der Moſt“.„Im Auguſt viel Ortsausgang am Uhr. An Bingen Teilnehmerkarten iſt, oder aber am Notwendige ord⸗ rden kann. er ſich nicht ver⸗ Viernheim nach Mk. 0.50 Wieſenweg ſtatt, in der Stromzu⸗ — Stromlieferung. ng hierauf 5 immel und ſchöne echen. Der Win⸗ Segen“; weiter ein 45 5 und Zum Feſt ber geulſchen Traube und des Weines 1936 Der Hohenſülzener Paten wein wird uns munden! Das Jahr 1935 war hat eine gute Ernte gebracht. Desha auch in besen Jahre vom aufgeko ſenden, unſeren helfen, und all die um trinkt unſeren Führer Bechtel Auftakt führung Traube An All ſülzen! daß der daß Weintrinken heute kein Die Weinwerbewoche ſoll den ſondern der deut Regierung in erweitertem und verbeſſertem Umfange veranſtaltet wird. Er ermahnte, das von der Regierung den notleidenden Winzerſtand auch hier zu un⸗ terſtützen, bat die ten Zweck eine Werbung von Mund zu Mund vorzunehmen. Verfolgt doch die Weinwerbe⸗ woche den zu machen. Der Vorſitzende des Organiſations⸗Ausſchuſſes, Weitzel, gab die vom Feſt der deutſchen Traube und des Weines herausgegebenen Richtlinien bekannt und klärte aufgerufene Hilfswerk für Anweſenden, für dieſen gu⸗ Zweck, den Wein zum Volksgetränk Patenſtadt⸗ Beigeordneter Reichsnährſtand zum mmene Zweifel betr. der Abgabe und dem Verkauf des Weines. Er bat die Anwe⸗ der Verbraucherſchaft klar zu machen, Luxus mehr iſt. Zweck verfolgen, notleidenden Weinbauern im Weſten die Lebensgrundlage zu erhalten, und ſoll andererſeits allen Volksgenoſſen es mög⸗ lich machen, billigtem Preiſe zu trinken.(Die zum Verkauf zugelaſſenen weiſungen zum Bezug im Kleinverkauf ſind an anderer Stelle bekannt Anſchließend Bullmann in längeren Hand von praktiſchen Beiſpielen in treffender ein gutes Glas Wein zu ver⸗ Weinhandlungen und die An⸗ gegeben). Polizeikommiſſar Ausführungen an ſprach gemein verſtändlicher Weiſe über den Zweck und die Ausgeſtaltung des Feſtes der deutſchen Traube und des insbeſondere, durch die allſeitige Unterſtüt⸗ zung der Weinbauern wieder gut zu machen. len den hartbedrängten Weinbauern werden, Weines. Er betonte frühere politiſche Fehler Nicht mehr Kredite fol⸗ den Abſatz ihres Weines bangen, ſche Volksgenofſe deutſchen Wein, der ſo viel in deutſchen Wein- und Rheinliedern be⸗ ſungen wird. Mit einem „Sieg⸗Heil“ auf unſeren Adolf Hitler ſchloß Bürgermeiſter die Beſprechung, die ein würdiger für die Ausgeſtaltung und Durch⸗ des hieſigen Feſtes der deutſchen und des deutſchen Weines 1936 war. e ergeht die Bitte: trinkt rheini⸗ ſchen Wein aus unſerer Patengemeinde Hohen⸗ Viernheim wird ſich dafür einſetzen, Verbrauch ein recht großer wird, will es doch gewiß nicht hinter anderen Gemeinden zurückſtehen. a — K 7 C jag pg Himmelf Letzle Die Schule g alle aus neuer Ab Schultag Sommerl, kindlichen ſind die nen und am Wege der Gol München. ferte Füß ruch:„Mariens Oberbayer und guten Wein“. bringen Regen und der Nebel, dann kommt Regen, ſinkt er, dann folgt gutes Wetter“. 0 nun vorüber, Montagfrüh wieder geöffnet, die Straße wieder belebt von Schulranzen und Kindergruppen, die zur wieder gekommen; denn nach. Erſtens die Schweigſamen tauen auf, wenn ſie vom Fahrt, vom Gebirge berichten können. Stück weiter. Das Der Schöpfer des chens. Der Schöpfer des ahrt Sonnenſchein, bringt viel Obſt „Gewitter an Bartholomä, Schnee“.„Steigt morgens r Ferientag- Montag Schulbeginn Pauſe für Lehrende und Lernende iſt iſt das Schultor ehen, und wir fühlen: der Alltag iſt irgendwie ſind wir ja gerichtet auf die Schulſommerpauſe, auch wenn wir ſelbſt in dieſer Zeit ohne Ur⸗ laub und Ferien waren. Innern ſchwingt noch das Kindheitsferienglück. Mit dem erſten Schlage der Frühglocke in der Schule Aber in unſerem Erinnern an das beginnt ein ſchnitt. Aber ſolcher Wandel geſchieht nicht plötzlich. Die Ferien klingen in den erſten oder gar in die erſte Schulwoche gibt's zu erzählen und ſelbſt ager im Jungvolk, von der großen 5 n gehen die Ferien noch ein „ganz große“ Thema aber olympiſchen Spiele, die noch nicht Spiel beendet— noch ſteht Deutſchland im wehen⸗ den Flaggenſchmuck— das ganze Denken und Handeln beeinfluſſen. Ja, ja, Herr Lehrer, wird ſchwer ſein, das alles wieder zu ord⸗ auszurichten und aufnahmefähig zu machen für das Schulgemäße, das nicht wie Ferienerlebnis und Olympia⸗Begeiſterung ſo liegt. * Parteiabzei⸗ Parteiabzeichens iſt dſchmiedemeiſter Joſef Füß aus Wenige Zeit, nachdem der Führer die Parteifahne endgültig feſtgelegt hatte, lie⸗ den erſten verwendbaren und auch beibehaltenen Entwurf, was vom Führer in „Mein Kampf“ ſpäter noch mehrere Abzeichen der Partei, ſo auch den Blutorden, modelliert und ange⸗ fertigt. Heute iſt Füß Obermeiſter der Gold⸗ und Silberſchmiede-Innung von München und auch erwähnt wird. Füß hat N. ——— — 0 N ſie ur Ec loc erheſ, ahnte, 10 Katholijche Gemeinde Viernheim: 1 Ar 10. Sonntag nach Pfingſten Ude, Apoſtelkirche: dap ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe dach, ½8 Uhr: hl. Meſſe gache ½10 Uhr: Hochamt uad an 2 Uhr: Bittandacht 5 Neu Marienkirche: ub lig 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene bund uh 10 Uhr: hl. Meſſe nur 15 Kinder de dm, 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montae. adh 6.10 Uhr beſt. Amt für Philipp Sax und derügn, Ehefrau Maria geb. Bauer u Wee et beſt. Amt für Adam Ringhof 0 enstag: 0 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2: S.A. für Eliſa⸗ z 4 beth Träger geb. Kempf alan Mittwoch: i die h. 6.40 Uhr Requiem für den in Stuttgart f 0 verſtorbenen Valentin Helbig, Sohn von Valentin Helbig 5. mnie* Vor und im Amt wird die hl. Kommunion * ausgeteilt. 5 725 Donnerstag: i 167 la 2 1 S.A. für Eliſabeth Träger 4 eb. Kemp . Bor und im Amt wird die hl. Kommunion daft, 1 550 6.10 Uhr beſt. Amt für Georg Winken⸗ aul bach 7., Sohn, verſt. Krieger Georg und un, Angehörige un, 6.40 Uhr beſt. Amt für Nik. Herſchel und 1510 Ehefrau Anna Maria geb. Gutperle 40 n Samstag: n be Feſt Mariä Himmelfahrt ö Gottesdienſtorduung wie an Sonntagen. b Am Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am r Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern eine du, hl. Meſſe. acer Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. b un. Kommunion für die Schüler des 7. Schul⸗ kel jahres, der H. H. Lehrer Rektor Beller, Scher; Kumpa, Schmuck, Frl. Rieß und Koob.— — Die Mädchen beichten am Donnerstag um 1 1 halb 6 Uhr, die Knaben Freitag um 2 Uhr. ** te nachmittag iſt in der Kapelle der 2255 5 Engl. Frl. ee für den 3. Orden, 1 dabei Aufnahme durch den H. H. Pater. Alle —4 g Mitglieder ſind herzlich eingeladen. Da Am Freitag, den 14. Auguſt, iſt gebote⸗ dana, ner Faſttag wegen der Vigil von Maria wocgens Himmelfahrt. „ dann An Maria Himmelfahrt iſt Kollekte für das Waiſenhaus in Neuſtadt. An Maria Himmelfahrt iſt im Kinder⸗ gottesdienſt der Marienkirche Kräuter- weihe.— Beichte vor dem Feiertag wie an Gioottesbiensl Orönungen Evangeliſche Hemeinde Viernheim: Sonntag, den 9. Auguſt 1936 Vormittags 9 Uhr: Gottesdienſt(Pfarrer Hutzinger⸗Heddesheim) Vormittags ½ 10 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 10. Auguſt, Frauenabend. Gib ein Opfer Die große Zahl der aus Spanien ge⸗ flüchteten Reichsdeutſchen macht eine ver⸗ ſtärkte Hilfstätigkeit notwendig. Oft mußten deutſche Volksgenoſſen un⸗ ter Zurücklaſſung von Hab und Gut und un⸗ ter Verluſt der Exiſtenz ihre bisherigen Ar⸗ beitsſtätten preisgeben. Die Not iſt groß und Hilfe dringend nötigt Eine Spendenliſte liegt in der Geſchäfts⸗ ſtelle unſerer Zeitung auf. Bergſtraßer Jeſſjpiele in geppenheim Des großen Erfolges wegen ſind die Bergſträßer Feſtſpiele auf dem Marktplatz in Heppenheim verlängert worden. Am Sonn⸗ tag, den 9. Auguſt, abends 8 Uhr, wird das prächtige Freilichtſpiel„Anno 1813“ von H. Holzamer ſeine Wirkung auf die Zuſchauer nicht verfehlen. Wer wiederum gemütvolles Biedermeier erleben will, muß dieſes Spiel auf dem wundervollen Marktplatz in Hep⸗ penheim ſich anſehen. Jeder war davon be⸗ geiſtert. S OS— Deutſcher Wald! Hoch⸗ ſommer iſt höchſte Gefahrenzeit für unſeren Wald! Jetzt zündet jeder Funke! Der deut⸗ ſche Wald in ſeiner Schönheit iſt das koſtbarſte Geſchenk an den deutſchen Bürger. Es zu hüten, es zu erhalten, iſt Pflicht! Ihn zu er⸗ holung und Wanderung auszunutzen, unſer beſtes Recht. Alle ſind deshalb zu ſeinem Schutze aufgerufen. Morgen ſtrömen wieder Tauſende in die Wälder. Erzieht euch, Volks⸗ genoſſen, gegenſeitig zu höchſter Selbſtzucht. Nicht weil wir beſtraft werden, halten wir den Funken vom Waldboden fern, ſondern weil wir den deutſchen Wald alle ja ſo lieben, weil wir ihn brauchen nach Alltagswerk und All⸗ tagshaſt. S O S! Das iſt der Hilferuf für unſeren Wald. Die U5⸗oleswohlfahrt führt in don Zeit vom Ib. ftuguſt. 7; eine von Baſt⸗u. ſür das frholung Das doutſchon Völkos und 1— Rindovlandoev⸗ F... ᷣͤ d ĩͤ v Spendet für unsere Flüchtlinge aus Spanien Es gilt, unverjchulbete Not zu lindern Aufruf an alle deutſchen Volks genoſſen: Helft unſeren Brüdern! 1 1 5 pfuogoftollon wok Aufruf! Freistellung von arbeitsbie⸗ pflichtigen Mädchen jür die Landarbeit! Die Einbringung der Ernte iſt eine Auf⸗ gabe von höchſter Bedeutung für unſer ge⸗ ſamtes Volk. Von der ſicheren Bergung hängt unſere Nahrungsfreiheit und damit auch un⸗ ſere politiſche Freiheit ab. Das ſchlechte Wetter der letzten Zeit hat die Erntearbeiten ſehr erſchwert. Dazu kommt ein fühlbarer Arbeitermangel in der Land⸗ wirtſchaft. Es iſt deshalb nationalſozialiſti⸗ ſche Pflicht für alle, die dafür in Frage kom⸗ men, der Landwirtſchaft bei den Erntearbeiten Hilfe zu leiſten. In dankenswerter Weiſe haben ſich der Reichs- und Preußiſche Miniſter des Innern und der Reichsarbeitsführer damit einver⸗ ſtanden erklärt, daß diejenigen Mädchen über 17 Jahre nicht mehr zur Ableiſtung der künf⸗ tigen Arbeitdienſtpflicht der weiblichen Ju⸗ gend herangezogen werden, die nachweislich vor dem 1. 10. 1937 17770 wenigſtens 9 Monate Landarbeit geleiſtet haben. Die weibliche Landjugend, die ſich für die gleichzeitig Dienſt an der Allgemeinheit. Die Lohn⸗ und Arbeitsbedingungen richten ſich nach den ergangenen Tarifordnungen. Der Reichsnährſtand wird ſich die Betreuung der dieſem Aufruf folgenden Jugend beſonders angelegen ſein laſſen. Wer der Landwirtſchaft hilft, hilft da⸗ mit ſeinem Volke! Wir rufen hiermit die weibliche Jugend über 17 Jahren auf, ſich für den Dienſt in der Landwirtſchaft zur Verfügung zu ſtellen und ſich bei den zuſtändigen Arbeitsämtern zu melden. Dr. Wagner Lande! rkährer Kretſchmann Der Präſident des Landesarbeitsamts Heſſen Den ärzeechen Sonntagsd. uſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. 1 0 eee Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, fluchtartig ihr Gaſtland zu verlaſſen. Mehr als 3000 Deutſche ſind ſchon unter dem Schutz unſerer Kriegsſchiffe auf reichsdeutſche und italieniſche Dampfer ge⸗ ehrenvolle Aufgabe übernommen, die Flücht⸗ linge zu betreuen. Es iſt noch nicht abzuſehen, wie viel Deutſche gezwungen ſein werden, das Land zu verlaſſen, in dem ſo viele von ihnen ſchon ſeit Jahrzehnten im Intereſſe beider Länder gewirkt haben. bracht worden und befinden ſich auf dem Wege in die Heimat. Faſt täglich laufen in der Deutſche Volksgenoſſen! Helft un- Hauptſtadt der Bewegung Sonderzüge mit n Samstagen. Am Feiertag halb 6 UÜhr früh 0 und von 4 bis halb 6 Uhr. be it Kirchenchor: Singſtunde für Damen lot am Dienstag- und für Herren am Mittwoch⸗ tun abend. f ' in Wallfahrt: An Maria Himmelfahrt a0 it iſt die Wallfahrt nach Leutershauſen, zu der lt beſonders die Männer, Jungmänner und pale, Jünglinge herzlich eingeladen ſind. ilhgeng r l. um 11 Uhr von Kapelle Weinheimer Weg. eren 8 1* a 5 br Aus Siad und Land 3 Pforzheim.(Ein Denkzettel). Weil b ſie ihren 6jährigen Sohn vom Schulbeſuch in zurückhielt und den Polizeibeamten, der den ue Schüler nach der Schule verbringen ſollte, falt noch beſchimpfte, erhielt die 30 Jahre alte 5 Ehefrau Paul Bühler aus Bieſelsberg(Ober⸗ 1 amt Neuenbürg) wohnhaft in Pforzheim von an 5 der Polizeikommiſſion zwei Tage Haft zu⸗ 1* diktiert. 4 Koblenz.(Auf dem Wege zum Hoch⸗ 2 zeitsfeſt verunglückt). Auf der Landſtraße Kob⸗ * lenz⸗Kapellen, ſtießen zwei Kraftwagen zu⸗ K ſammen. Bei dem Zuſammenprall erlitten 1 drei Inſaſſen eines aus der Richtung Boppard * 5 kommenden Wagens ſo erhebliche Verletzungen, 15 daß ſie einem Krankenhaus zugeführt werden 110 mußten. Darunter befand ſich ein Ehepaar, 1 das zu einem Hochzeitsfeſt fahren wollte. Erfelden.(Reh verurſacht einen 1 ſchweren Unfall). Bei Arbeiten auf dem Felde t i wurde der Knecht eines Bauern von einem 1 Ackergaul geſchlagen und erheblich verletzt. 11 18 Der Mann war mit Erntearbeiten beſchäftigt, „ als ein Reh plötzlich aus einem Kartoffel⸗ ch acker hochſprang. Das Pferd ſcheute und ſchlug in aus. Der Knecht wurde an der Bruſt ge⸗ a troffen und erlitt offenbar innere Verletzun⸗ i 43* die ſeine Ueberführung in das Städt⸗ . 1 rankenhaus Groß-Gerau erforderlich mach— 0 ten. a Jeder Hitlerjunge gehört ins Zeltlager in Michelſtadt i. O.! Flüchtlingen ein. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland bereitet dieſen unglücklichen Volksgenoſſen einen herzlichen Empfang. Es gilt, viel unverſchuldete Not zu lindern. Der Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche, unter der Leitung von Gauleiter Bohle der Auslandsorganiſation der NSDAP., hat die ſeren Brüdern in ihrer Not, ſpen⸗ det für unſere Flüchtlinge aus An alle Milglieber im Aeichslufijchutzbund! In gegebener Veranlaſſung weiſt der RSB. darauf hin, daß die Mitgliedſchaft nur bei ordnungsgemäßer Beitragszahlung be⸗ ſteht. Außerdem hat jedes Mitglied eine Mit⸗ gliedskarte im Beſitz, deren Rückſeite in ent⸗ werteten Beitragsmarken die Beitragszahlung nachweiſt. Die Blockwarte ſind angewieſen, in den nächſten Wochen ein beſonderes Augenmerk auf die Rechtmäßigkeit der Mitgliedſchaften zu richten. Der Beitrag beträgt in der Regel 20 Rpf. monatlich und kann durch Vorauszah⸗ lungen auf RM. 2.— jährlich geſenkt werden. Die Blockwarte leiſten ihren Dienſt als Ehrenſache und es wird freundlich erſucht, dieſe Arbeit nicht unnötig zu erſchweren. Die Gemeindegruppenführung. Spanien! Spenden ſind zu richten an die Ge⸗ ſchäftsſtelle der„Viernheimer Volkszeitung“. In der Geſchäftsſtelle, Bismarckſtraße, liegt Liſte auf. Der Anfang der Einzeichnung iſt Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ bereits getätigt. preisliſte Nr. 6 gültig. Landarbeit zur Verfügung ſtellt, tut damit — ug ee ee eee 9 S. Aeprtssene Sünde! Bekanntmachung Pgftenwein⸗Verkauf werden bei mir zu jedem Schuh trag⸗ r.: S brock bar für 70 Pfg. angefußt. Auch werden Betr.: ſtromunter rechung. l Verzeichnis der zum Verkauf an Gaſt⸗ alle Strümpfe angeſtrickt und aufge⸗ Wegen dringender Reparaturarbeiten an ſtätten und Ladengeſchäfte zugelaſſenen . Todes- 1 Anzeige .— a r e* SS „ 0 0 2. maſcht. der Zuleitung wird vonſeiten des Kraftwerks Weinhandlungen: 1 Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem unerforſchlichen ui eidner, Handarbeiten i 2 8; S en: 2 9 15 Ratſchluſſe gefallen, 55 17 Gattin, unſere 9 Wee Adolf 8 41 Rheinau die Ferres am Sonntag, Gg. Mich. Helbig 1., Bürſtädterſtr. 6 1 Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter und Tante, Frau 2 den 8. ds. Mts., von vormittags 6 Georg Klee 2., Hindenburgring 38 „ f Zum, Freischütz“ bis 0 uhr unterbrochen. Joſef A. Rückert, Sandſtr. 10 1 1 75 1 Wir machen die Stromverbraucher hier⸗ 1 H Na 2* E O Er Morgen Sonnta f Ludwig Theobald, Hügelſtr. 22 9 auf aufmerkſam. Joh. M. Werle 1., Lampertheimerſtr. 11 geb. Hoock großer Viernheim, den 6. Auguſt 1936 Die Preiſe ſind vom Reichsnährſtand ge⸗ geſtern abend nach längerem, mit Geduld ertragenem Leiden, Tanz Der Bürgermeister nau feſtgelegt. Der Patenwein wird in Liter⸗ wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, im Alter von 76 flaſchen geliefert, die mit dem vorgeſchriebenen Jahren zu ſich in die Ewigkeit abzurufen. Wir bitten um ein Gebet für unſere liebe Verſtorbene. Viernheim, Petaluma(Kalifornien), Es ladet zum Beſuche Patenweinflaſchenſchild ausgeſtattet ſind. Soweit freundlichſt ein E 5 leere Flaſchen nicht ſofort zurückgegeben werden, Die Muſik Der Wirt wird Flaſchenpfand berechnet. 8 Renowelada(US2), den 8. Auguſt 1936 3 2 Wohnung ee e e. e. Betr. Kleinverkauf von Patenwein 1936: dle trauernden Hünterbuebenen. an? 2 Senne T a i Grammophon und Küche Geſangverein Sängerbund ⸗ Flora. ie zuſtändige Dienſtſtelle ihrer Wirtſchaftsgruppe, Die Beerdigung findet morgen Sonntag, nach der Andacht, mit Platten billig[mit Zubehör von 1 bend 9 Uhr f ine wichtige Vorst Herrn Jochim, z. Freiſchütz, zu beantragen. Die vom Trauerhauſe Waldſtraße 25 aus, ſtatt.„ 1 jungen Leuten zum eee 3. 4 berechtigten Einzelhandelsbetriebe, Mitglieder der Tivoli 9 ſucht Bel. Zur. ſtände anweſend ſind. Der Vorſtand. Reichsfachgruppe Nahrungs⸗ und Genußmittel 9 Jeigenſtroh unte Nr 20 an die Geſangverein Sängertreue- Harmonie. der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, haben die N uno öſcgeſchäftsſt, erbeten! Samstag abend Singſtunde. Voltzähliges ErſcheinenZulaſſung über ihre Dienſtſtelle, Herrn Lorenz (trocken) diesjährig.. erwartet der Vorſitzende. Reis, Lampertheimerſtr., zu beantragen. zu kaufen geſucht. wonnung Turnverein von 1893 e. V. g a Die nicht durch die vorgenannte Reichs⸗ Danksa un lexander⸗ 3 Zimmer i i ...,, ̃)))) Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei——ůĩů Gadw. auf Wunſch. einſchl. Jugend. Zugleich Klubkampf gegen Poſtſport⸗direkt beim Patenſtadt-Organiſationsausſchuß dem Hinſcheiden unſerer lieben Mutter, Schwieger⸗ Anzeigen · eingerichtet) auf 1.“ verein Vormittags 8.30 Uhr Kampfrichterbeſprechungſzu beantragen. mutter, Großmutter, Schweſter und Tante Neklame Scheit wangebote Vollzählig und pünktlich erſcheinen! Das Antragsformular iſt bei den jeweils ö ö 1 hebt unter Nr 1 r genannten Stellen erhältlich und bis ſpäteſtens Fall Elisabeth Träger das die Geſchäftsſt des Sehr wichtig! 15. Auguſt unterſchrieben zurückzugeben, damit geb. Kempf Geſchäft! Blattes erbeten. das Zulaſſungsſchild rechtzeitig geliefert werden BEE Wirb richtig! kann. Die Zulaſſungsgebühr zum Vertrieb des b Patenweines iſt auf 50 Pfg. ermäßigt. 1 Durch Anzeigen] Patenfiadt⸗Organisationsausſchuß Viernhetm Femiſen. Aufruf zur Aushebung 193 ſagen wir allen herzlichen Dank. Beſonders danken wir der Hochw. Geiſtlichkeit, den Ehrw. Schweſtern für die liebevolle Pflege, ferner für die Kranz⸗ und Blumenſpenden, ſowie für die Meſſe⸗Stiftungen und die große Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhe⸗ ſtätte. f Viernheim, 8. Au guſt 1936 Drucksachen] Durch das Wehr Mai Ne. ne- OS.), zur Se ine S geſetz vom 21. Mai(C. ine⸗HJ.), zur SA.(Marine⸗SA.), die nefrauer nuen Hinter dilenenen S 25935 und das Reichsarbeitsdienſtgeſetz vom zur SS., zum NSKK., zum Re. f 26. Juni 1935 iſt die allgemeine Wehrpflicht(Reichsluftſchupkorps), bisher LEV. Verlob K„ 5 5 9 5 und Arbeitsdienſtpflicht eingeführt worden.(Deutſcher Luftſportberband), zum DA 1 , Aushebung in Heppenheim in dem Hitler⸗ Sd.(Deutſcher Amateur⸗Sende⸗ und 1 Visitenkarten Jugend⸗Heim(Ortsausgang nach Bensheim) Empfangsdienſt), i 1 Euclu/t Qacꝰs Wee en am Freitag, den 28. Auguſt 1936, für g) den Nachweis über Teilnahme am Wehr⸗ g 19. die unten näher bezeichneten Dienſtpflichtigen, ſport 1 die Beſcheinigungen ö Trauerkarten 14 Uhr: Biernhein über die Kraftfahrausbildungen beim 1 I aun 5.. NS.— Amt für Schulen, den Rei⸗ ö Noos geb. Brechtel eee e Zur Aushebung haben ſich zu ſtellen: terſchein des Wi für Reit⸗ i 3 1. Die Dienſtpflichtigen des Jahrgangs 1914, und Fahrausbildung, das Seeſportfunk⸗ 0 v ahlt N deren Muſterungsausweis den Vermerk: zeugnis, 11 ne 46„tauglich“ trägt, 9) den Nachweis über die Ausbildung beim. 4 a 2. diejenigen Dienſtpflichtigen des Jahr⸗„Roten Kreuz, 115 05 gebste 12 a0 ganges 1 b 15, die in 19 e Ja⸗ i) Wenſt beit aß 56e.* a ö nuar, Februar un ärz geboren a rbeitspaß Ar* Viernheim, 8. August 1936 Hlernhelmerbolkszenung ſind, deren Muſterungsausweis den Ver⸗ Dienſtzeitenausweis, Pflichtenheft der 2 merk„tauglich“ trägt und die bis zum Studentenſchaft),. c 9 .E᷑̃̃ 0 b Arbeitsdienſtpflicht genügt]) den Nachweis düber, geleiſteten alten 11 2 haben, ſoweit ſie in unſerer Gemeinde am Dienſt in der Wehrmacht, Landespolizei i mi Z. Deutschen Kaiser Tee tene Schlage rosa, dagen. hebung wohnen aber ſch den Amnahweſcheln al, fn ine fu aufhalten. f 0 am OEG.-Bahnhol Dieſe Woche im ug 463 f Wehrmacht oder SS.⸗Verfügungstruppe itt Fülm-palast Dienſtpflichtige, die zur Aushebung ge⸗ 1 2 5 Central-Flim-Palas.„ 5 f f m) den Nachweis über Seefahrtzeiten und V Morgen Sonntag ah 6.30 Uhr it Magda Schneider, Wolf Albach ſtellungspflichtig ſind und bisher einen ſeit den Beſuck Seefahriſchul d 2 Nette 1 3 Alexander der Muſterung vorgenommenen Wohnungs⸗ Schif Veſuch 5 1 1 55 kidhuch 5 anz und Truus v. Aalten und Wohnſitzwechſel bei der polizeilichen Mel⸗ B 5 1 85 der den Nach⸗ 8 e debehörde oder beim Wehrmeldeamt nicht ge⸗ 3 Na 6 18 1 e Speisen am Sonntag: f meldet haben, haben dies ſogleich nachzuholen. n) den Nachweis über den Beſit de eichs⸗ b 3 ſportabzeichens oder des SA.⸗Sportab⸗ l Sauerbraten u Kartoffelklöſe, 7 6 Geſtellungspflichtige, die durch Krank⸗ zeichens 1 2 e e e e 7 heit am Erſcheinen verhindert ſind, haben dies o) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge 8 11 41 Lachsbtote un. f durch ein Zeugnis des Amts arztes nach⸗ Flugzeuge, Segelboote, Motorjachten) f N S 6 uweiſen, das ſpäteſtens am Tage vor der Freſſchmir. N 8. Andere nette Sachen nach Karte 3. g 8. 3 5 p) Freiſchwimmerzeugnis, ö Es ladet ein Ali enn, Aushebung bei der Bürgermeiſterei einzurei⸗ von Brillenträgern die Brille und das N ili f 0 chen oder am Tage der Aushebung der Aus⸗ 0 Briklentezept 9 15 75 a Familie Jelir Weſchmann. hebungskommiſſion zu übergeben iſt. 3 j 5 Das gute Brauhaus-Bier— sowie gute Weine ö J. Wer aus häuslichen wirtschaftlichen 1 r) der 1 de We 3 8 9 e 9 8 ent, ofern der Reichsarbeitsdienſt abgeleiſte 5 PSP I ſenfher Crnen zurücgeſteld werden wl. i. 1 1 1.——. hat einen ſchriftlichen Zurückſtellungsan⸗ Die Dienſtpflichtigen müſſen zur Aus⸗ 1 „ tragumgehend bei der Bürgermeiſterei eine hebung ſauber gewaſchen und in ſauberer J 1 zureichen. Den Zurückſtellungsanträgen ſind][ Wäſche und Kleidung erſcheinen. nch 1 die erforderlichen Beweisſtücke(Lehrvertrag Für die Dienſtpflichtigen beſteht vor und 5 E oder dergl.) beizufügen. Die mit der Stellung⸗] während der Aushebung ſtrengſtes Alkohol⸗ 8 11 trocken und mahlfähig nahme der Bürgermeiſterei verſehenen Zu⸗ verbot. 8 1 eee ee rriückſtellungsanträge müſſen der unterzeichne⸗ Beſondere Ladungen zur Aus- 35 —. 5 1 leer e ſten Behörde ſpäteſtens bis z u m 15. Au⸗ hebun er ehen nicht mehr. 1) ten. in ig ergehen nicht, 1 . 49 guſt 1936 vorliegen. Ein Zurückſtellungs⸗ Diejenigen ſchiffahrttreibenden Dienſt⸗ 8 J dohann 9809. 77 geſuch befreit nicht von der Geſtellungspflicht pflichtigen, die durch Geſtellung zur Aushe⸗ in 4 5 2 7 zur ee Dienstpflicht die nicht bung 15 der Ausübung ihres Berufes erheb⸗ J 1 linie 5 2—— iejenigen Dienſtpflichtigen, die n liche Nachteile erleiden würden, oder ſich au. munle Hessisches Haus 2. na 5 85. ſchon im Beſitze eines Wehrpaſſes ſind, haben Fahrt befinden, können in 1 Faule 0 sind guwig jung u 1 en zwei Paßbilder aus neueſter Zeit, Bruſtbilder auf ihren Antrag durch die unterzeich⸗ ale . bir S tn an iet doll Leben aun Wet. ohne Lopfbedeckung und in Zwilkleidung] nete Behörde bis zu einem beſonderen ff n lichkeit, dom Steptansturm bis nach Grinzing. Größe 45 mal 55 mm, mitzubringen. Es wird ſchiffahrttreibende Dienſtpflichtige zu beſtim⸗ 13 n ie berühmten Wiener Philharmoniker ſpielen ö 0„daß nur menden Termin zurückgeſtellt werden. 1 f 81 Die berühmten W Philharmoniker ſpiel ausdrücklich darauf hingewieſen, daß nur die den T zurückgeſtellt d lan * auf So iſt Muſtt, Humor mit echteſte Wiener mit dem Stempel der Photografen⸗Pflicht⸗ Wer ſeiner Geſtellungspflicht nicht oder 20 5. gemiſcht zu einer bezaubernden innung„Amtlich zugelaſſenes Lichtbild“ ver⸗ nicht pünktlich nachkommt, oder ſonſt den er⸗ lite 8 1 eee Bei ſehenen Lichtbilder angenommen werden. laſſenen Anordnungen zuwiderhandelt, hat der f Dazu gutes eiprogramm Zur Aushebung ſind an Perſon al- ſtrenge Beſtrafung zu gewärtigen. Außerdem von Vereinen und Gesellschaften führen mit neueſter Uja⸗Woche papieren mitzubringen: wird gegebenenfalls ſeine e Vor⸗ zu billigsten Preisen aus Werkta 2 a) der Muſterungsausweis 1935 und der führung durch die Polizei veranlaßt. * gs ab 8.30 Uhr, Sonntag ab 7 Uhr u. Friace S. ne; 5 550 2 05 9 8 ſatzreſerve I-Schein, ſoweit bereits Heppenheim, den 1. Auguſt 1936 Marquardt E Munmäuser a ed ode a- 1 vorhanden auch der Wehrpaß, Heſſ. Kreisamt Heppenheim Heppenheim ein,. 27... b) der Geburtsſchein, J. V.: Stieh. 12 88 Sonntag nachmittag große c) der Nachweis über die ariſche Abſtam⸗ 1 0 Zugend⸗Vorſtellung mung, ſoweit vorhanden, 1 Vorſtehenden Aufruf zur Aushebung Zeigt knapper Kaſſenſtand es klar N 5 d) die Schulzeugniſſe und Nachweiſe über[1936 bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ Zeigt e a ö 1 a Berufsausbildung(Lehrlings- und Ge⸗ nis und Beachtung. 5 U hrling Daß Dein Geſchäft nur 1 a ſellenprüfung, Viernheim, den 6. Auguſt 1936 So hilft Dir ſehr, mein lieber Freund, e) Arbeitsbuch, Polizeiamt: Wenn eine Anzeige erſcheint! Werbt neue Leser I) Ausweiſe über die Zugehörigkeit zur HJ. Bullmann. 0 .—* r—. N N