* enen tr. 8 5 r l 50 95 Ng, che Soweit derben . g über rupp, r. Die er der mittel n die Wen Reich, aſſung a weils keſtens damit werden eh des ſſtyaß, t der Nach⸗ gen, Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim r e wem an Sonntagen und Feiertagen. ezugs preis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn; durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld.. 10 15 C/ ³⁰ A Nummer 184 Monkag den 10. Auguft 1936 Japan ſiegt im Marathonlauf— 8A läuft Weltrekord über 4 mal 100 Meter gieger im Jehnlampf— Eine Goldmedaille für Deulſchland der Sieger im Marathonlauf Der Japaner Jon läuft 42,2 Kilomeler in 2,29 Slunden Der 8. Weltlampflag Die 13. Goldmedaille für Deulſchland. Berlin, 9. Aug. Das rieſige Stadion auf dem Reichsſportfeld war am Sonntag wieder mit über 100 000 Zuſchauern bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzt, als mit dem Start des Mara⸗ thonlaufes der letzte Tag der Leichtathletik bei den Olympiſchen Spielen 1936 eingeleitet wurde. Auch auf allen anderen Kampfplätzen war Maſſenbeſuch feſtzuſtellen. Schon um 14,45 Uhr war der Führer eingetroffen, der mit einer Ausnahme alle Tage der großen Leicht- athletikkämpfe miterlebte und mit lauten Heil⸗ rufen empfangen wurde. In ſeiner Begleitung befand ſich u. a. Reichsminiſter Dr. Goebbels. Alle Wettbewerbe brachten wieder erbitterte Kämpfe, allen voran die Staffeln und der Ma⸗ rathonlauf. Während Deutſchlands Männer über 4 mal 100 Meter eigentlich nur glücklich Dritte wurden, hatten die deutſchen Frauen im gleichen Rennen ausgeſprochenes Pech. Durch Stabfall wurde die letzte Läuferin aus dem ſchon mit acht Meter Vorſprung gelaufenen Rennen geworfen und gab auf. So kam die Weltrekord⸗ ſtaffel des Vortages um ihren olympiſchen Sieg. Mit einem dritten Platz im Hochſprung der Frauen endete der letzte Tag der Leicht- athletik immerhin recht befriedigend. Vor allem, wenn man berückſichtigt, daß Plätze in den Staffelkämpfen weit ſchwerer wiegen als in Einzelwettbewerben. Die Leichtathletikſieger des Sonntags. 4 mal 100 Meter: 1. USA., 2. Italien, 8. Deutſchland. 4 mal 400 Meter: 8. Deutſchland. 4 mal 100 Meter Frauen: 1. USA., 2. Eng⸗ land, 3. Kanada. Hochſprung Frauen: 1. Ungarn, 2. England, 8. Deutſchland. Der Führer ließ es ſich am Schluß der Kämpfe nicht nehmen, den von Pech verfolgten deutſchen Mädels Troſt zuzuſprechen. Den Marathonlauf gewann der korea⸗ niſche Japaner Kitei Son in neuer olympiſcher Beſtzeit, gefolgt von dem Engländer Harper. Dritter wurde wieder ein Japaner. Im Schwimmſtadion gingen derweilen die Kämpfe der Schwimmer vor ſich. Auch hier gab es Rekordbeſuch und wunderbare Zeiten der Schwimmer. Die erſte Entſcheidung über 100 Meter Kraul ſah über⸗ raſchend den Ungarn Cſit in 57,6 Sek. als Sie⸗ ger. Zweiter Dritter und Vierter wurden Japaner, hinter denen ſich Fiſcher⸗Bremen als Fünfter— noch vor den gefürchteten Ame⸗ rikanern— plazierte. Ein ſchöner Erſolg gegen dieſe Weltklaſſe.— In den Zwiſchen⸗ läufen der Frauen über 100 Meter Kraul und 200 Meter Bruſt ſetzten ſich die deutſchen Ver⸗ treterinnen für die Entſcheidung durch. Deutſchlands 13. Goldmedaille gab es im Segeln, wo Dr. Biſchoff in der Starboot-Klaſſe mit ſeiner„Wannſee“ am Sonntag einen neuen Sieg errang und dadurch für die übrigen Kon⸗ kurrenten in der Punktwertung unein wurde. Auch in den übrigen Segel-Klaſſen liegt Deutſchland recht gut, ſodaß man ruhig noch mit der einen oder anderen ille rechnen kann Bei den Fechtern war diesmal wenig zu holen Die Degenkämpfe, die ausgetragen wur⸗ den, ſind von jeher eine ſchwache Seite Deutſch— lands geweſen. Immerhin iſt ein weſentlicher Fortſchritt unſerer Fechter feſtzuſtellen. Er⸗ 1. England, 2. USA., folgreicher waren die Ringer, wenn auch ſie nicht die Erfolge früherer olympiſcher Kämpfe erreichten. Eine ſilberne und zwei bronzene Medaillen zählen aber doch.— Weſentlich gefördert wur⸗ den die Spiele. Im Hockey⸗ und auch im Waſſerballturnier haben ſich die deutſchen Ver⸗ tretungen ſoweit durchgeſetzt, daß ſie beide⸗ mal ins Schlußſpiel kommen dürften. Der Tag wurde beſchloſſen mit Maſſenvor⸗ führungen des Fachamtes Turnen. Ein wun⸗ derſchöner Ausklang eines prächtig verlaufe⸗ nen Tages. König Eduard gehl bei Splil an Bord London, 8. Aug. Entgegen der urſprüng⸗ lichen Annahme wird ſich der König von Eng⸗ land nicht in Dubrovnik(Raguſa) an Bord der Pacht„Nahlin“ einſchiffen, ſondern in dem jugoſlawiſchen Hafen Sibeneik, etwa 80 Km nördlich von Split. 8 Der glückſtrahlende Sieger im Einerkajak über 10 000 Meter, Ernſt Krebs, wird zu ſeiner Goldmedaille beglückwünſcht. Das Alympiſche Jeuer in Grünan Das Ueberſetzen der Fackelträgers mit Kanus über die Dahme. Verkündigungsblatt der NS d AN. Nernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. CC. ĩ¹. aaa 12. Jahrgang Glanzvolle Olympiatage -der Amerikaner Morris im Segeln Frankreich beſchließt Neulralitä der Beſchluß des franzöſiſchen Miniſterrals 8s Paris, 8. Aug. Nach dem franzöſiſchen Miniſterrat, der am Samstag von 16 bis nach 20 Uhr tagte, wurde folgende amtliche Ver⸗ lautbarung ausgegeben: Außenminiſter Delbos berichtete über die außenpolitiſche Lage, wobei er beſonders die Ereigniſſe in Spanien behandelte. Der Mi⸗ niſter erinnerte an die Entſcheidungen, die kürzlich hinſichtlich der Nichteinmiſchung ge⸗ troffen wurden. Am 5. und 6. Auguſt hat die franzöſiſche Regierung, als ſie den Gang der Ereigniſſe verfolgte und mehr und mehr die Ueberzeu⸗ gung gewann, daß ein Wettbewerb der Natio⸗ nen bei der Unterſtützung teils der ſpaniſchen Republik, teils der Aufſtändiſchen die gefähr⸗ lichſten Bedrohungen für den Frieden nach ſich ziehen würde, mit Unterſtützung der britiſchen Regierung einen neuen Schritt unter⸗ nommen. Sie hat allen intereſſierten Mächten den Text eines Abkommens unter⸗ breitet, das genaue Regeln beſtimmt, um die gemeinſamen Verpflichtungen wirkſam zu ge⸗ ſtalten. Die grundſätzlichen Antworten ſind faſt einſtimmig günſtig ausgefallen, ſowohl hinſichtlich des Aufrufes vom 1. Auguſt als auch in Bezug auf den Abkommensentwurf, und ſie laſſen die Hoffnung auf eine baldige Löſung zu. Infolgedeſſen hat die franzöſiſche Regierung beſchloſſen, die Ausfuhr nach Spanien auszuſetzen, die übrigens bis heute nur ſolche Lieferungen umfaßte, die in dem engen Rahmen der Entſcheidung vom 25. Juli blei⸗ ben. Die Regierung rechnet damit, daß ihre Haltung möglichſt bald den Abſchluß eines endgültigen Abkommens erleichtern werde, das ſie im Intereſſe des internationalen Friedens vorgeſchlagen hat. Angeſichts eines Feldzuges von falſchen Nachrichten, die das Intereſſe des Landes ſchwer beeinträchtigen, hat, ſo ſchließt der Be⸗ richt über den Miniſterrat, der Miniſterrat dem Juſtizminiſter Auftrag gegeben, unver⸗ züglich eine Unterſuchung einzuleiten. Der Führer ehrt Generalfeldmarſchall v. Mackenſen Zum Chef des Reiterregiments Nr. 5 ernannt Berlin, 9. Aug. Im Auftrage des Füh⸗ rers und Reichskanzlers erfolgte am Sonntag. 9. Auguſt. 11.30 Uhr durch den Reichskriegs⸗ miniſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, die Er⸗ nennung des Generalfeldmarſchalls v. Macken⸗ ſen zum Chef des Reiterregiments 5. Bei der Ehrung, die in der Wohnung des Oberhefeblsbabers des Heeres ſtattfand, waren zugegen: der Reichskriegsminiſter, der Oberbefehlshaber des Heeres, der Cheſ des Generalſtabes des Heeres, der In⸗ ſpekteur der Kavallerie, der Chef des Hee⸗ res⸗Perſonalamtes und der Kom⸗ mandeur des Reiterregiments 5. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat in einem Handſchreiben dem Generalfeldmarſchall von Mackenſen die Er⸗ nennung zum Chef des Reiterregiments 5 be⸗ kanntgegeben und dabei der großen Verdienſte des Feldmarſchalls um das alte Heer und ſeines Einſatzes für den Wiederaufbau der neuen deutſchen Webrmacht ehrend gedacht. Rälſelhafte Munilionskransporle in Antwerpen Brüſſel, 9. Aug. Eine in ihren Einzel⸗ heiten noch nicht ganz aufgeklärte Waffen⸗ und Munitionslieferungsaffäre im Hafen von Antwerpen, die im Zuſammen⸗ hang mit den Ereigniſſen in Spanien zu ſtehen ſcheint, beſchäftigt am Sonnabend die belgiſche Preſſe. Der Brüſſeler„Soir“ berichtet darüber: Am 1. Auguſt trafen in Antwerpen 19 Eiſen⸗ bahnwagen mit Munition ein. Bald darauf erhielt der Bahnhofsvorſteher ein Telegramm, als deſſen Abſender die Speditionsfirma an⸗ gegeben war, die mit dem Seetransport der Lieferung beauftragt war. In dem Telegramm wurde die Anweiſung gegeben, die Wagen in die Nähe eines beſtimmten Schuppens im Hafen zu leiten. Dieſes Telegramm hat ſich als eine Fälſchung herausgeſtellt. Man nimmt an, daß es von einer Extremi⸗ ſtengruppe abgeſandt wurde, die ſich der Waf⸗ fen und der Munition bemächtigen wollte. Das Gerücht will wiſſen, daß die Waffen bel Unruhen im Hafen von Antwerpen eine Rolle ſpielen ſollten. Die Wagen waren auch ſchon gemäß den Weiſungen des falſchen Tele⸗ gramms an die angegebene Stelle befördert worden, als die Polizei die Fälſchung auf⸗ deckte und die ſofortige Zurückbeſörderung der Wagen an den urſprünglichen Standort im Hafen veranlaßte. Außer dieſen 19 Wagen ſind nach den weiteren Mitteilungen des Brüſſeler Blattes noch 30 andere mit Munition beladene Wagen im Ant⸗ (Atlantic, K.) werpener Hafen eingetroffen, die von einem Schiff verladen werden ſollten, das als Ziel einen Hafen in Braſilien hatte. Auf hoher See ſollte dann der Kapitän, wie der Brüſ⸗ ſeler„Soir“ weiter berichtet, durch einen Funk⸗ ſpruch angewieſen werden, einen ſpaniſchen Hafen anzulaufen. Als Ankäufer der Muni⸗ tion iſt nach den Mitteilungen des Blattes ein ſpaniſcher Kommuniſt, der auch der Komintern angehört, feſtgeſtellt worden. Die politiſche Polizei iſt mit der Aufklärung der Angelegenheit noch beſchäftigt. ——— Die neue Bürgerkriegswoche in Fpanien Der Bürgerkrieg in Spanien wird aus einem Ereignis langſam zu einem Zuſtand. Die Weltöſſentlichkeit gewöhnt ſich allmählich daran, in den ſpaniſchen Unruhen eine tägliche Rubrik der Zeitungen zu ſehen. Der unge⸗ heuerliche Gedanke, daß in dieſem unglücklichen Lande ſchon mehrere zehntauſend Menſchen durch eigene Volksgenoſſen ums Leben gekom⸗ men ſind, büßt zwar nichts an Grauenhaftig⸗ keit dadurch ein, daß täglich mehr Opfer des Bürgerkriegs erfordert werden, aber die Welt macht ſich auch damit vertraut, daß es Länder gibt, in denen die Volksgenoſſen ſich zu Tau⸗ ſenden und Zehntauſenden gegenſeitig totſchla⸗ gen, nur weil die bolſchewiſtiſchen Klaſſen⸗ kampf⸗ und Weltrevolutionspropaganda es ſo wollen. N Bei den Kriegshandlungen wird keinerlet Rückſicht mehr auf Menſchenleben und kul⸗ turelle Werte genommen. Die Schiffe der Re⸗ gierungsflotte haben beiſpielsweiſe die ſüd⸗ ſpaniſche Hafenſtadt Algeciras in Schutt und Aſche gelegt. In den Städten, die noch von der ſogenannten Volksfrontregierung be⸗ herrſcht werden, erhebt der kommuniſtiſche Ter⸗ ror immer frecher ſein Haupt. Zuverläſſige Augenzeugen, die dieſen entſetzlichen Zuſtän⸗ den entronnen ſind, wiſſen darüber zu Lerich⸗ ten, daß ſelbſt in Sowjetrußland während der Zeiten der kommuniſtiſchen Revolution keine ſchlimmeren Untaten vorgekommen ſind. Der ſpaniſche Volkscharakter neigt an ſich etwas zur Gewalttätigkeit, wenn ſeine Leidenſchaften aufgeſtachelt werden. Dieſe Gewalttätigkeit aber iſt nicht weiter erſtaunlich, wenn man bedenkt, daß die Maſſenpſychoſe ſelbſt ruhige Völker in einen Blutrauſch verſetzen kann. Das Schlimme und Gemeingefährliche an die⸗ ſer ſpaniſchen Entwicklung iſt, daß derartige Verhältniſſe erfahrungsgemäß auf den Nach⸗ barn anſteckend zu wirken pflegen, namentlich wenn dieſe Nachbarn gegen das bolſchewiſtiſche Gift keineswegs gefeit ſind. Während nun in Spanien die Bürgerkriegs⸗ furie weiter raſt, während in dem von der Volksfront beherrſchten Teil dieſes Landes der bolſchewiſtiſche Einfluß von Tag zu Tag ſtärker wird, ſcheint ſich allmählich doch die militäriſche Entſcheidung im Bürgerkrieg vor⸗ zubereiten. Von ihrem Standpunkte aus haben die ſpaniſchen Generale recht, wenn ſie nichts übereilen. Ihnen muß die Durchführung des Bürgerkriegs nach rein militäriſchen Ge⸗ ſichtspunkten zunächſt wichtiger ſein, als jede Mitleidserwägung wegen des beklagenswerten Schickſals der vom Kommunismus beherrſch⸗ ten Landesteile. Sie konnten ſich nicht der Gefahr ausſetzen, im ſchnellen Vorſtoß viel⸗ leicht die Hauptſtadt des Landes zu erobern, wenn unmittelbar nachher vielleicht die rück⸗ wärtigen Verbindungen zerſtört wurden. Ta⸗ zu iſt dieſer Bürgerkrieg auch militäriſch zu gefährlich, dazu gibt es in Spanien viel zu viele marxiſtiſche und ſyndikaliſtiſche Aufruhr⸗ herde, die von jeder neuen Staatsgewalt erſt rückſichtslos ausgetreten werden müſſen. Eine gewiſſe Schwierigkeit, durch die manche Berechnungen zerſtört ſein mögen, liegt darin, daß die ſpaniſche Flotte ſich wenigſtens zu einem großen Teil feindlich gegen die Militärpartei verhalten hat. Dadurch iſt die Ueberführung der zuverläſſigen nordafrikaniſchen Truppen des Generals Franco nach Südſpanien zunächſt verhindert, mindeſtens aber ſtark verzögert wor⸗ den. Nunmehr ſcheint es gelungen zu ſein, weſentliche Teile dieſer Kerntruppen der Gene⸗ ralsarmee auf Madrid anzuſetzen, und es heißt, daß General Franco ſich in Sevilla befinde, um von dort aus perſönlich den Angriff der Südarmee auf Madrid zu leiten, während ſich von Norden her die Truppen des Generals Mola immer näher durch das trennende Ge— birge hindurch an die ſpaniſche Hauptſtadt herangezogen haben. Dieſe Auseinanderſetzung könnte man vielleicht mit größerer Ruhe betrachten, wenn es nicht offenſichtlich wäre, daß die internationale Linke den ſpaniſchen Bürgerkriegsſchauplatz als den Ort einer Vorentſcheidung für die kommenden machtpolitiſchen Auseinanderſetzungen betrach- tete. Wir mußten ſchon wiederholt auf den Zwieſpalt zwiſchen der franzöſiſchen Theorie der Nichteinmiſchung und der Praxis der Muni⸗ tions- und Flugzeuglieferungen und der Geld⸗ ſammlungen verweiſen Bekanntlich hat die franzöſiſche Regierung einen Vorſchlag der Neutraliſierung der innerſpaniſchen Auseinanderſetzung gemacht. Mit Recht hat die italieniſche Regierung zurückgefragt, welche praktiſchen Maßnahmen ins Auge gefaßt werden ſollen. um die tatſächliche Durchführung eines derartigen Abkommens zu ſichern. Es iſt ſehr bezeichnend, daß ausgerechnet die franzöſiſche Regierung auf dieſes Problem aufmerkſam ge⸗ macht werden muß. dieſelbe Regierung, die bei anderen internationalen Fragen im Rahmen ihrer Völkerbundspolitik ſtets beſonderes Ge⸗ wicht darauf gelegt hat, daß die praktiſche Durch⸗ führung internationaler Maßnahmen geſichert werden müſſe. Man kann aus den italieniſchen Rückfragen entnehmen, daß man in Rom kein großes Zu⸗ trauen in die Loyalität aller der Volksfront⸗ leute hat, die um die ſpaniſche Marxiſtenregie⸗ rung bangen und die offenbar entſchloſſen ſind. Himmel und Hölle in Bewegung zu ſetzen, um den Sieg der Mordbrenner zu entſcheiden. Wir unſererſeits haben auch kein rechtes Vertrauen dazu, daß auf ſolcher Grundlage eine brauchbare internationale Vereinbarung über die Nichtein⸗ — — N 8— die Kämpfe in Spanien Derdunkelungsübung in der Haupffladl Madrid, 9. Auguſt. In der Nacht zum Samstag fand, wie bereits angekündigt, eine große Verdunkelungsübung in Ma⸗ drid ſtatt. Jeglicher Verkehr war in Zeit zwi⸗ ſchen 2 und 8 Uhr eingeſtellt. Sämtliche Privat⸗ wohnungen, öffentlichen Gebäude, Straßen und Plätze waren verdunkelt. Die Regierung er⸗ teilte über den Rundfunk den Einwohnern An⸗ weiſungen, im Falle eines Alarmes, der durch die Sirenen von Feuerwehrwagen gegeben wer⸗ den ſoll, die oberen Stockwerke zu verlaſſen. Die Untergrundbahnen verkehrten bis 3 Uhr mor⸗ gens. Die verdunkelten Eingänge wurden die ganze Nacht über offen gelaſſen, damit die Be⸗ völkerung auf den Bahnhöfen Zuflucht nehmen könnte. Die Regierung betont erneut, daß es ſich lediglich um eine Vor beugungsmaß⸗ nahme handele, damit im Ernſtfall die Opfer eines etwaigen Luftangriffs nur gering ſeien, Der Kommandeur des 5. Madrider Miliz⸗ regiments teilt in einem Aufruf den Mitglie⸗ dern der Miliz mit, daß bei Uebertretung des Regierungsverbotes über Verhaftungen und Hausſuchungen ſofortiger Ausſchluß aus dem Volksfrontheer erfolge. neue Greuellalen der Marxiſten In Burgos rechnet man mit der unmittel⸗ bar bevorſtehenden Unterwerfung der Provinz Badajoz. Auch glaubt man demnächſt mit der Einnahme Malagas und dem Fall von Almeria rechnen zu können. Damit würde der Madrider Regierung ein gro⸗ ßer Teil der Mittelmeerküſte weggenommen werden. Die Abſchneidung Madrids von der levantiniſchen Küſte, alſo von Valencia, ſoll ebenfalls nach hieſigen Auskünften nur noch eine Frage weniger Tage ſein. Von amtlicher Seite werden in Burgos die Siegesmeldungen Madrids aus Huesca und Cadiz energiſch dementiert. Intereſſant ſind ferner die Feſtſtellungen des Gebeimdienſtes der Nordarmee. wonach die Madrider Regierung tatſächlich bereits einen großen Teil des Regierungsapparates nach Valencia verlegt habe. Dort ſoll außerdem ein ſpaniſches Kriegsſchiff für den Notfall der Regierung zur Verfügung ſtehen. Die Stimmung unter den Marxiſten, die an der Front kämpfen, laſſe, ſo wird weiter betont, von Tag zu Tag nach Zu dieſer Veränderung im Lager der Roten habe das Verhalten der Führer ſehr viel beigetragen, die ſich faſt nie an der Front ſehen ließen und von denen das Gerücht gehe, daß ſie ſich große Geldſummen im Ausland ſichergeſtellt hätten, die zum größten Teil aus den Geldbeſtänden der Bank von Spa⸗ nien ſtammen ſollen. Uebergelaufene Augenzeugen wiſſen von Greueltaten der Marxiſten am lau⸗ fenden Band zu erzählen. In den Dörfern ſei keine Kirche mehr ganz. Die Pfarrer ſeien er⸗ ſchoſſen oder erſchlagen, die Häuſer der als marxiſtenfeindlich verdächtigen Perſonen zer⸗ ſtört und ausgeraubt, ihre Beſitzer füſiliert wor⸗ den. Die Erſchießung von Perſonen auch ohne Beweiſe für ihre gegneriſche Einſtellung nehme erſchreckende Formen an. Das neueſte Syſtem ſei die Feſtſetzung von Geiſeln in all den Gebieten, wo die Nationa⸗ liſten noch nicht eingedrungen ſeien. Mit ihrer Erſchießung im Falle der Einnahme müſſe, den genannten Ausſagen zufolge, mit aller Beſtimmt⸗ heit gerechnet werden. Der Haß der Roten kenne keine Grenzen mehr. Die Prieſtermorde in Barcelona Der Ordensgeneral der Kamillianer Pater Rubini, der als päpſtlicher Viſitator bei Be⸗ ginn des ſpaniſchen Bürgerkrieges in Barce⸗ lona weilte und nur durch das tatkräftige Ein⸗ greifen des dortigen italieniſchen Generalkon⸗ ſuls dem Tode entging, iſt auf der Reiſe nach Rom in Florenz eingetroffen. Nach einem Be⸗ richt der„Tribuna“ über ſeine Erlebniſſe in den furchtbaren Schreckenstagen in Barcelona hat Pater Rubini allein in einer Nacht über 400 Leichen ausgeſegnet, unter denen ſich die Leichname von mehr als 300 Prieſtern be⸗ fanden. Erfolge der Mililürerhebung General Queipo de Llano gab im Rund⸗ funk bekannt, daß die Truppen der Militär- erhebung in Huesca die Marxiſten ver⸗ nichtend geſchlagen haben. Die Mi⸗ litärgruppen hätten über 1000 Gefangen gemacht. Im weiteren Verlauf ſeiner Rundfunker⸗ klärung ging General Queipo de Llano auch auf den franzöſiſchen Nichteinmiſchungsvor⸗ ſchlag ein. Er ſagte u. a., daß die Franzoſen zwar viel von Neutralität ſprächen, es ſei aber nur zu gut bekannt, was man in Paris dar⸗ unter verſtehe. Nachdem Frankreich die Madri⸗ der Marxiſten weitgehend unterſtützt hätte, möchte es nunmehr gerne verhindern, daß die Truppen der nationalen Regierung auch Un⸗ terſtützung erhielten. Dieſes Vorgehen, ſo ſagte der General wörtlich,„kennzeichnet die Taktik unſerer franzöſiſchen Brüder(J)“. Badajoz von den Nationaliſten erobert. Paris, 8. Aug. Wie Havas aus Rabat berichtet, meldet der Sender Sevilla, die Re⸗ gierung von Burgos verfüge gegenwärtig über eine ſehr ſtarke Luftflotte. Badajoz befinde ſich in den Händen der Militärgruppe. Das franzöſiſche heer und der kommunismus Eindeulige Jeſiſtellungen im„Figaro“ Der„Figaro“ veröffentlicht einen bedeu⸗ tungsvollen Artikel, deſſen Verfaſſer zwar nicht genannt wird, der aber offenſichtlich dem Kreis der hohen Militärs angehört. Der Ar⸗ tilel beſchäftigt ſich mit der in der Volksfront herrſchenden Neigung, die Demokratiſierung des Landes dadurch ſtärker vorwärtstreiben zu wollen, indem man das Offiziers⸗ korps als„faſchiſtiſch“ verdächtigt. Der Artikelſchreiber kennzeichnet dieſes Vor— gehen als unverantwortlich und weiſt darauf hin, daß die franzöſiſchen Offiziere aus dem Bürgertum ſtammen und daß die de— mokratiſche Ueberzeugung des Heeres Tat— ſache ſei, es ſei denn, man wolle die Offiziere und Unteroffiziere in Zukunft aus der Reihe der Analphabeten und Landſtreicher wählen. Die Offiziere trieben keine Politik. Voraus⸗ ſetzung ſei allerdings, daß Vaterland und Fahne nicht in Frage geſtellt werden. Sie würden aber in Maſſen ihr Amt niederlegen und leidenſchaftliche Parteigänger werden, wenn ſie gezwungen werden ſollzen, unter dem roten Banner einer Sowjetrepublik zu dienen. Für ſie ſei der Kommunismus der Feind. Auf die ungeheuerliche Tarnung der Kommuniſtiſchen Partei in eine nationale Partei fielen ſie nicht herein. Der Verfaſſer zollt dann der politiſchen Rechtſchaffenheit des derzeitigen Kriegsmini⸗ ſters Daladier ſeine Achtung, fügt aber hin⸗ zu, daß er das Gleiche nicht gegenüber dem Luftfahrtminiſter Cot tun könne, der die Ach⸗ tung ſeiner Untergebenen nur in dem Maße wiedererlangen könne, als er wieder eindeu⸗ tig die nationale Geſinnung vertrete. Eine Mahnung des„Temps“ „Temps“ beſchäftigt ſich mit dem Bürger⸗ krieg in Spanien und mit der Frage einer all⸗ gemeinen Nichteinmiſchung in Spa⸗ niens innere Verhältniſſe. Die Tatſache, ſo meint das Blatt, daß Madrid bedroht ſei und man dicht vor einem entſcheidenden Kampf⸗ abſchnitt zu ſtehen ſcheine, fordere vom di⸗ plomatiſchen Standpunkt aus beſonders die Verhütung jeglicher Zwiſchenfälle, die geeig⸗ miſchung in die ſpaniſchen Wirren jemals zu⸗ ſtandekommen wird. Und dieſe Erkenntnis zwingt ſelbſtverſtändlich zu erhöhter Aufmerk⸗ ſamkeit. net ſeien, die ſchon geſpannte Atmoſphäre noch zu verſchärfen. Ruhig Blut und auch Maß ia Worten ſeien im Augenblick daher die erſten Bedingungen für die verſchiedenen inter⸗ eſſierten Regierungen. Man habe bereits eine Menge getan, um den Grundſatz einer allge⸗ meinen Nichteinmiſchung in Spanien feſtzu⸗ legen. Viel bleibe jedoch noch zu tun übrig. Wolle Frankreich die Initiative zugunſten der Anerkennung dieſes Gründſatzes ergreifen, ſo müſſe Frankreich auch ein völlig eindeu⸗ tiges Beiſpiel dafür geben, daß es ſich von jeglicher Aktivität fernhält, die irgendwie den traurigen Kampf jenſeits der Pyrenäen nähren könnte. In dieſem Zuſammenhang warnt das Blatt davor, an den deutſchen Proteſt wegen der Ermordung von vier Deutſchen in Baree— lona allerlei Gerüchte und Legenden zu knüpfen. Wenn die deutſche Regierung auf diplomatiſchem Wege in Madrid in dieſer Hinſicht vorſtellig geworden ſei, ſo ſei das voll und ganz gerechtfertigt, und man könne ihr in keiner Weiſe den Vorwurf machen, über ihre Rechte hinaus gehandelt zu haben. Franzöſiſche Kundgebung für den Jrieden Leon Blum hielt eine Anſprache. Paris, 9. Aug. Am Sonntag fand im Wald von Saint Cloud die große Kundgebung für den Frieden ſtatt, die als Auftakt für die demnächſt ſtattfindende internationale Frie⸗ denstagung gedacht iſt. Im Mittelpunkt dieſer Kundgebung, die von ſportlichen und künſtleri⸗ ſchen Darbietungen umrahmt war, ſtand eine Rede des Miniſterpräſidenten Léon Blum. Er ſagte u. a., daß die gegenſeitigen Beiſtands⸗ und Nicht⸗ angriffsverpflichtungen noch wirkſamer aus⸗ geſtaltet werden müßten. Man müſſe da⸗ rangehen, die etappenweiſe Abrüſtung in Europa in Angriff zu nehmen. Von großer Wichtigkeit ſei es, ſo führte er wei⸗ ter aus, daß das Verbot der privaten Waffen⸗ herſtellung in allen Ländern durchgeführt werde. Schließlich ſei es auch erforderlich, daß eine ge⸗ wiſſe Ordnung in der Verteilung der Roh⸗ ſtoffe und der Abſatzmärkte eintrete und daß der gegenſeitige Warenaustauſch in ge⸗ regelte Bahnen komme. Den Frieden wollen, ſo ſchloß Blum ſeine Anſprache, heiße ihn gegen alle Hinderniſſe und Wagniſſe zu verteidigen. Prokeſt der italieniſchen Bolſchaft wegen der Ermordung italieniſcher Bürger Die italieniſchen Blätter berichten mit ge⸗ rechter Empörung über die Ermordung dreier Italiener in Barcelona. Nie Sonntagszei⸗ tungen veröffentlichen ausführliche Nachrichten aus Barcelona über die näheren Umſtände dieſer Mordtat. Nach den wiederholten An⸗ griffen und Gewalttätigkeiten auf italieniſche Staatsbürger ſei die Erſchießung der drei Italiener Liberaliniſtri, Dogliotti und Marcelli und die ſchwere Verwundung eines vierten Italieners, Giacomeli, als die ſchwerwiegendſte Tatſache zu verzeichnen.— Der Ingenieur Marcellt wurde ſchon am 235. Juli in ſeinem Haus in Barcelong von einer bewaffneten Rebellenbande überfallen und ohne beſonderen Anlaß aus reinem Klaſſen⸗ haß auf viehiſche Art ermordet. Der italie⸗ niſche Generalkonſul in Barcelona habe ſofort Schritte unternommen, und auch die italie⸗ niſche Botſchaft in Madrid habe daraufhin bei der Madrider Regierung energiſchen Einſpruch erhoben und ſie für das Vorgefallene veraut⸗ wortlich gemacht. Die italieniſche Preſſe betont, daß die Madrider Regierung immer weniger imſtande ſei, irgendwie zu entſcheiden oder die Lage zu beeinfluſſen, da ſowohl in Madrid als auch in Barcelona immer mehr Kommuniſten und Anarchiſten die eigentlichen Herren ſind. 500 deulſche Flüchllinge in Genua Die Ankünfte von Flüchtlingstransporten in Genua nehmen ununterbrochen ihren Fort⸗ gang. Die Dampfer„Urania“ und„Prinei⸗ peſſa Giovanni“ brachten insgeſamt 1850 Per⸗ ſonen, die ſie in Valencia an Bord genommen hatten, in Sicherheit. Mit der„Urania“ kamen 204 Deutſche. 290 Italiener und Angehörige von zwölf anderen Nationen in Genua an.— Das Lazarettſchiff „Prineipeſſa Giovanni“ hatte 300 Deutſche, etwa 100 Italiener ſowie zahlreiche Staatsan⸗ gehörige anderer Nationen an Bord. Der franzöſ. Paſſagierdampfer„Ca mb o“ und das engliſche Torpedoboot„Doualas“ ſind am Sonntag aus Palma kommend in Marſeille eingetroffen. Beide Schiffe haben zahlreiche ſpaniſche, amerikaniſche und deutſche Flüchtlinge an Land geſetzt. Nalieniſcher Kreuzerbeſuch in Kiel Kiel, 8. Aug. Der italieniſche Kreuzer⸗ „Gorizia“ traf am Samstag um 9.15 Uhr im Kieler Hafen ein und machte an einer Tonne in Höhe des Olympiaheimes ſeſt. Um ihn herum liegen das Linienſchiff„Schleswig⸗ Holſtein“, das Flottenflaggſchiff„Graf Spee“, der Aviſo„Grille“, das polniſche Segelſchul⸗ ſchiff„Dar Pomorza“ und der britiſche Kreu⸗ zer„Neptune“. den noch zwei Segelſchulſchiffe erwartet: Beim Einlaufen in den Kieler Hafen feu⸗ erte der italieniſche Kreuzer 21 Schuß Lan⸗ desgruß, die von der Salutbatterie Friedrichs⸗ ort erwidert wurde. Der Salut für den kom⸗ mandierenden Admiral der Oſtſee wurde vom Panzerſchiff„Graf Spee“, dem deutſchen Flot⸗ tenflaggſchiff, erwidert. Ein dritter Salut galt dem deutſchen Flottenchef. Franzöſiſche Generalſtabspläne geſtohlen §§ Paris, 10. Aug. Auf dem Bahnhof von Chambery iſt man einem Diebſtahl wich⸗ tiger militäriſcher Schriftſtücke auf die Spur gekommen. Als dort am Sonntag ein plombier⸗ ter Eiſenbahnwagen geöffnet wurde, um einige Kiſten auszuladen, ſtellte ſich heraus, daß eine Kiſte mit Generalſtabsplänen über die Vertei⸗ digung der Alpengrenze aufgebrochen war. Ein Teil des Kiſteninhaltes ſcheint zu fehlen. Der Wagen war am Donnerstag aus Paris abge⸗ gangen. Die Polizei hat ſich mit dem Kriegs⸗ miniſterium in Verbindung geſetzt, um feſtzu⸗ ſtellen, welche Schriftſtücke geſtohlen worden ſind. Beſuch des Generals Gamelin in Varſchau Warſchau, 9. Aug. Die Warſchauer Blätter melden, daß der franzöſiſche General Gamelin in Begleitung einiger Stabsoffi⸗ ziere am 12. Auguſt zu einem offiziellen Beſuch in der polniſchen Hauptſtadt e in⸗ treffen werde. Durch dieſen Beſuch des franzöſiſchen Generals, ſo ſtellen die Blätter feſt, ſei der Gegenbeſuch der polniſchen Wehr⸗ macht in Paris notwendig geworden. Der Termin der Reiſe des Generals Rydz⸗Smigly nach Paris ſei aber noch nicht feſtgeſetzt. Internationaler Tanger⸗Ausſchuß will Madrider Regierungsflotte fernhalten. Paris, 9. Aug. Der Internationale Tan⸗ ger⸗Kontrollausſchuß hat mit Stimmenmehrheit beſchloſſen, durch überzeugende Vor⸗ ſtellungen die Rückkehr der Madrider Re⸗ gierungsflotte nach Tanger zu verhindern. Offizieren und Beamten, die keine Uniform tra⸗ gen, ſoll das Betreten der Tanger-Zone geſtat⸗ tet ſein, und es ſollen die Päſſe als gültig an⸗ erkannt werden, die den Sichtvermerk der Be⸗ hörden tragen, die gegenwärtig die ſelbſtändige ſpaniſche Zone leiten. * 2 4— 8 8 8 2 4 N n„ 8 3 8 33 In den nächſten Tagen wer⸗ ges fh ut 1 Neft die Dod. dür lle rot aan men Au, ſalienich, ung be „ e nden b ag he ihnen 1 don an 3 i don che n alen u Aluſtn, da lil du de er imfande ie Lage y s ug n. liſten und ing Benn orten in ten For „Pine, 180 Per- genommen ulſce. 20 f anderen L eulſche, latzan⸗ Lande uglaz' Amend in ſe haben dd deutſche 9* el Auna 4% Ar M Ohe I. Un Schleswig ⸗ dei Ser, Aegelſchul⸗ ſche fittu⸗ agen wer⸗ kleb. afen ſeu huß Lan⸗ rledrichz⸗ den kont⸗ rde voin en Flot⸗ Qalut n schaue Genettl v abbofſi ſtellel t 100 100 bn nhl 1 Vehr⸗ det Znigly gt. — zadridet Der neue Gauleiter der Kurmark Der Führer hat den bisherigen ſtellver⸗ tretenden Gauleiter des Gaues Weſtfalen⸗Süd, Pg. Emil Stürtz, zum Gauleiter des Gaues Kurmark der NSDAP. ernannt. Gauleiter Stürtz wurde am 15. November 1893 in Wiebs, Kreis Allenſtein in Oſtpreußen, geboren. Nach dem Beſuch der Beſſel-Ober⸗ realſchule zu Königsberg ging Stürtz zur See, um zunächſt die praktiſche Ausbildung für die Kapitänslaufbahn durchzumachen. Nach Be⸗ endigung ſeiner Ausbildung trat er im Früh⸗ jahr 1914 bei der kaiſerlichen Marine als Ein⸗ jährig⸗Freiwilliger ein. Den erſten Teil des Weltkrieges machte Stürtz an Bord der „Seydlitz“ mit. Nach der Skagerrakſchlacht wurde er auf eigenen Antrag zur Unter⸗ ſeebootwaffe verſetzt und tat Dienſt auf verſchiedenen Booten, bis er im September 1918 durch ſchwere Erkrankung borddienſt⸗ unfähig wurde. Nach ſeiner Entlaſſung aus dem Lazarett im Dezember 1918 begann für ihn ein ſchwerer Exiſtenztampf. Er war als Hilfssarbeiter, Kranführer und ſchließlich bis 1928 als Kraft⸗ wagenführer tätig. Damals wurde er infolge ſeiner politiſchen Tätigkeit entlaſſen. In der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſteht Stürtz ſchon ſeit dem Jahre 1923. Während der Ruhrbeſetzung trat er der NSDAP. erſtmals bei und vollzog im Jahre 1925 ſeinen Wieder⸗ eintritt. Während der ganzen Zeit ſtand Stürtz aktiv in der Parteiarbeit. 1925 bis 1926 war er Ortsgruppen⸗, Preſſe⸗ und Propagandaleiter, 1927 bis 1928 ſtellvertretender Ortsgruppen⸗ leiter, 1928/29 Ortsgruppenleiter. Nach mehr⸗ monatlicher Tätigkeit als kommiſſariſcher Kreisleiter und Gauredner wurde er zum Reichsredner der NS DAP. ernannt und am 15. Juli 1930 zum Gaugeſchäftsführer des Gaues Weſtfalen⸗Süd beſtellt. Dem Reichstag g! ert er ſeit dem 14. September 1930 an. Seit d r Zeit iſt er auch ſtellvertretender Gau⸗ leiter des Gaues Weſtfalen⸗Süd geweſen, bis ihn nunmehr der Führer zum Gauleiter des Gaues Kurmark ernannte. „Es leben die Mädchen Deulſchlands!“ Sven Hedin beſuchte ein Frauenarbeitsdienſt⸗ lager Der ſchwediſche Forſcher Dr. Sven Hedin beſichtigte während ſeines Aufenthalts in Deutſchland ein Frauenarbeitsdienſtlager in der Nähe von Berlin. Er begrüßte jedes Mäd⸗ chen perſönlich und zeigte während der Beſich⸗ tigüfin des Lagers großes Intereſſe. Zum Ab⸗ — 5 ſchrieb er folgende Worte in das Gäſte⸗ uch: „Es war mir eine unvergleichliche Freude, die jungen Mödchen in Eliſabethhöhe zu ſehen und kennenzulernen, und ich bin über⸗ zeugt, daß ſie alle durch ihre Schulung im Ar⸗ beitsdienſt nützlich für ihr großes Vaterland werden.— Es leben die Mädchen Deutſchlands! gez.: Spen Hedin.“ Kleine poliliſche Nachrichlen LZ.„Hindenburg“ in Lakehurſt gelandet. Lakehurſſt, 9. Aug. LZ.„Hindenburg“ landete am Sonntag um 12 Uhr Mz. glatt auf dem Flughafen in Lakehurſt. Neuer amerikaniſcher Marineattaché in Berlin. Waſhington, 9. Aug. Das Marine⸗ miniſterium hat den bisherigen Kommandanten des Kreuzers„Concord“, Kapitän William Tay⸗ lor Smith, zum Marineattaché in Berlin er⸗ nannt. 5 Rekordbeſuch auf der Deutſchlandausſtellung. Berlin, 9. Aug. Der zu den olympiſchen Veranſtaltungen zum Wochenende nach Berlin kommende Fremdenſtrom brachte auch der gro⸗ ßen Deutſchlandausſtellung am Kaiſerdamm einen Rekordbeſuch. Am Samstag paſ⸗ ſierten faſt 60 000 die Tore, und am Sonntag wurde erſtmals die Zahl von 100 000 Beſu⸗ chern an einem Tage überſchritten. Damit hat die Ausſtellung faſt eine dreiviertel Million Be⸗ ſucher. Polniſches Militärflugzeug von Sowjet⸗ grenzwache beſchoſſen. Warſchau, 9. Aug. Ein polniſches Mili⸗ tärflugzeug mußte während eines Uebungsflu⸗ ges dicht an der ſowjetruſſiſchen Grenze unweit Sarny in Wolhynien notlanden. Wie die Be⸗ ſatzung des Flugzeuges, zwei polniſche Flieger⸗ offiziere, ausſagten, iſt das Flugzeug von der ſowjetruſſiſchen Grenzwache während des Lan⸗ dungsmanövers beſchoſſen worden. Bei der Notlandung iſt das Flugzeug beſchädigt worden. Argenlinier in Madrid ermordel 88 Buenos Aires, 8. Aug. Das Außen⸗ miniſterium erhielt von der argentiniſchen Botſchaft in Madrid die Mitteilung, daß der argentiniſche Staatsbürger Filippo Jore Li⸗ naje unter noch ungeklärten Umſtänden in Madrid ermordet worden ſei. Die Botſchaft habe deshalb bei der ſpaniſchen Regierung Proteſt eingelegt. Die ſpaniſche Regierung habe den Vorfall bedauert und eine Unter⸗ ſuchung zugeſagt.. Das Außenminiſterium wies die Madrider i dſchaft an, ihren Einſpruch entſchieden auf⸗ rechtzuerhalten und Bürgſchaften für die argentiniſchen Staatsbürger zu fordern. Im anne cle gauen minen alttiilcd aus de eglieaung Miclabms Il. von B. Paul Catſie Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. (22)(Nachdruck verboten!) Aber kein Rauſch des berſtenden Gefühls verändert Schlieffens ſtreng beherrſchte Züge, nur ſeine Stimme noch metalliſcher, als er jetzt antwortet:„Ueber die politiſche Seite Ihrer Darlegungen habe ich kein Urteil. Ob es Krieg gibt oder nicht, darüber zu entſcheiden iſt nicht meine, ſondern der Diplomaten Sache. Meine iſt es nur, den Krieg zu führen. Ueber die militäriſche Seite haben wir ſelbſtverſtänd⸗ lich Berechnungen angeſtellt und Pläne ge⸗ macht. Wir würden auch die Ruſſen nicht un⸗ bedingt fürchten. Aber wenn ſie nicht kom⸗ men, um ſo beſſer. Dann ſind wir in 42 Ta⸗ gen in Paris.“ „In 42 Tagen in Paris! Das iſt alles, was ich brauche!“ Und plötzlich ſteht der alte Geheimrat auf, den doch niemand leicht erregt ſieht, und drückt dem General die Hand:„Ich danke Ihnen, lieber Schlieffen. Jetzt kann ich einen klaren Weg gehen.“ Noch eine Viertelſtunde, nachdem Schlieffen ſich verabſchiedet hat, können die mit Holſteins Erſcheinung wohlvertrauten Kellner ihn wie verwandelt ſehen. Der ſonſt ſo Unzugängliche, immer über ſeine Zeitung Gebeugte, ſitzt jetzt ſtraff und aufrecht da, ſeine Augen leuchten, und einmal ſieht ſeine verwunderte Umgebung, wie er die Lippen ſpitzt: der Geheimrat von Holſtein pfeift den Hohenfriedberger Marſch. In dieſen Wochen glaubt Herr von Holſtein auf dem Höhepunkt ſeiner Wirkſamkeit zu ſein: mit Kunſt und Ueberredung, wenn es nicht anders hilft, mit der Wucht der Macht den eiſernen Ring zu ſprengen, der um Deutſchland gelegt iſt, das Land wieder von dem ſchweren Druck ſeiner außenvolitiſchen Lage zu befreien und ihm ſo den Weg zur Sonne zu ebnen— das ſcheint ihm ein Ziel, des Jüngers Bis⸗ marcks nicht unwürdig. Aber während der Geheimrat von Holſtein noch glaubt, auf der Höhe ſeines Lebens zu ſtehen, während er bereits den Lorbeer der Unſterblichkeit auf ſeinen Schläfen fühlt, be⸗ reitet er in Wirklichkeit ſeinen eigenen Sturz vor. In dieſen Wochen erweiſt es ſich, wie verhängnisvoll ſeine Art geweſen iſt, ſich in ſeinem Schreibzimmer einzuſchließen. die große Welt fernzuhalten und die Menſchen nur von der Welt der Akten und durch Zwiſchenträger zu beherrſchen. Nichts iſt Herrn von Holſtein fremder als blinde Illuſionsträumerei, aber hinter den verſchloſſenen Türen ſeiner ſtillen Amtsräume hat ſich auch dieſem Kopf der deutſchen Diplomatie allmählich die wirkliche Welt verſchoben, ſind Menſchen und Charak⸗ tere verzerrt. Herr von Holſtein kennt das wichtigſte Inſtrument der Politik nicht mehr: den Menſchen. und am allerwenigſten kennt er den Mann in Deutſchland, den er haßt und bekämpft, mit dem er aber rechnen muß als dem wichtigſten Poſten in ſeiner großen Rechnung: den Deutſchen Kaiſer. Der Sturz Denn am Ende der neuen Politik Holſteins ſteht immer die Möglichkeit, die Wilhelm II. im tiefſten Grunde ſeines Herzens verab⸗ ſcheut: die Möglichkeit des Krieges. Will Hol⸗ ſtein den Krieg? Gewiß nicht. Aber er rech⸗ net mit ihm, und er hält Situationen für denkbar, in denen er ihm nicht mehr auswei⸗ chen kann. Er ſpricht faſt nie davon, nicht einmal mit ſeinen vertrauten Briefen, aber dafür häufen ſich in dieſen Monaten ſeine Zu⸗ ſammenkünfte mit dem Grafen Schlieffen. Der Kaiſer ſpricht freilich ſehr häufig von der ſchimmernden Wehr und dem deutſchen Schwert; in Wirklichkeit ſcheut er nichts mehr als eine Lage, die ihn zwingen würde, dieſes Schwert zu ziehen. Zehn Jahre ſpäter wird er ſchließlich, als er ſein Land non Feinden um⸗ ſtellt und bedroht ſieht. in eben noch der letz ⸗ ten Minute dann doch marſchieren laſſen müſ⸗ Die deutſchen Sieger im Kajakzweier über ſen, aber auch nur dann nach heftigen Ge⸗ wiſſenskämpfen und in einer Stimmung tiefer Sorge. Nur der Gedanke. daß das Daſein des Reiches auf dem Spiele ſteht, wird ihn dann beflügeln. Aber jetzt, einen Krieg um des fernen Marokkos willen— niemand wird es gelingen. Wilhelm II. dieſe Notwendigkeit klarzumachen. Als Holſtein es verſucht, zer⸗ bricht er daran. Wohl geht der Kaiſer eine Reihe von Mo⸗ naten Holſteins Weg mit, weil er deſſen Ziele noch nicht kennt, aber er tut es ſo widerſtre⸗ bend, daß eigentlich Holſtein gewarnt ſein müßte. Als ihm Bülow den Plan Holſteins vorträgt, der Kaiſer müſſe in Tanger landen und hier eine Rede für den Sultan von Marokko, alſo gegen die Franzoſen halten, ſträubt ſich der Kaiſer lange und leidenſchaft⸗ lich. Er fühlt deutlich genug, wie tödlich das die Franzoſen verletzen wird, wie auch die engliſche Regierung dadurch noch mehr auf die Seite Frankreichs gedrängt werden wird. Wie⸗ der einmal beweiſt der Kaiſer, wieviel ſicheren politiſchen Inſtinkt er haben kann, wenn er nur dem eigenen unbefangenen Verſtand folgt. Aber es iſt ſeine Tragödie, daß er, dem ſein Volk zu oft und ſehr zu Recht perſönliches Regiment und Aebergehen der verfaſſungs⸗ mäßigen Ratgeber vorgeworfen hat, unter der Wucht jahrzehntelanger Vorwürfe ausgerech⸗ net jetzt wirklich auf die Ratgeber hört und nicht auf ſein eigenes Urteil— gerade dies⸗ mal, wo er ſelbſt der zuverläſſigere Ratgeber wäre. Noch auf dem Schiff, kurz vor der Landung, drahtet er nach Hauſe: er will nicht landen. Ein faſt befehlendes. von Holſtein entworfenes Telegramm zwingt ihn dann doch nach Tanger. Als das für ihn beſtimmte Pferd ſcheut und ihn faſt umwirft, ſcheinen ſich noch einmal ſeine trübſten Ahnungen zu beſtätigen. Wohl hält er dann eine weithin hallende Rede gegen die franzöſiſchen Herr⸗ ſchaftsanſprüche, aber nur mit Mißbehagen denkt er ſpäter an dieſe Reiſe. Und jetzt iſt ſeine Geduld Franzoſen entlaſſen erſchöpft. Die in der Tat unter dem Druck der entſchiedenen deutſchen Haltung ihren deutſchfeindlichen Außenminiſter, aber als Holſtein weitergehen will, als er ihnen Marokko mit ſo eindrucksvoller Geſte vorent⸗ halten will. daß ſie begreifen ſollen:„Gegen Deutſchland iſt kein politiſcher Erfolg zu ho⸗ len, nur mit ihn zuſammen“, als am Hori⸗ zont die Wolken ſchärferer Verwicklungen auf⸗ cauchen. verwandelt ſich des Kaiſers Ab⸗ neigung in hellen Zorn. Unter ein Schrift- ſtück. das Holſteins Gedankengänge enthält, ſchreibt er in aufwallender Wut:„Der Mann iſt ja wahnſinnig gewor⸗ den“, und weiß nicht. daß er damit nur die Gedankengänge faſt aller deutſchen Votſchafter und n wiedergibt. die bisher nur nicht den Mut hatten. ihre Meinung offen zu ſagen. Es wird tödlich für Holſtein. daß in der Um⸗ gebung des Kaiſers kein Menſch iſt, den er ſeinen Freund nennen dürfte. Perſönliche Neider und ſachliche Gegner warten nur da- rauf, ſeine Politik zu durchkreuzen, vielleicht den Verhaßten zu ſtürzen. Jetzt taucht auch Fürſt Philipp zu Eulenburg aus der Ver⸗ bannung wieder auf In häufigen Reiſen nach Paris und zurück ſucht er den drohenden Kon⸗ flikt zu entwirren. Bülow aber ergreift mit Wonne die Gelegenheit. unter dem Schutz des kaiſerlichen Willens ſich von dem längſt heim. lich gefürchteten Mann zu diſtanzieren. Und jetzt beweiſt er, wie er arbeiten kann und wieviel diplomatiſche Qualitäten doch in ihm ſtecken. der manche menſchlichen und politiſchen Schattenſeiten beſitzt, dem aber niemand den Ruhm rauben kann, der eleganteſte, der er⸗ fahrenſte, der vielleicht gewandteſte Diplomat in den drei Jahrzehnten der Regierung Wil⸗ In einem der erſten Spiele des Olympiſchen 10 000 Meter, Paul Wevers und Ludwig Landen(8) nach ihrem Sieg, der ebenfalls mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde. (Preſſephoto 2, K.) Handballturniers ſtieß Deutſchland auf Un⸗ garn, das mit 23:0 geſchlagen wurde. Die deutſche Deckung ſtoppt einen Angriff des Geg⸗ ners ab.(Schirner, K.) helms II. geweſen zu ſein. Was er von Algeciras nach Hauſe bringt, iſt mager genug gegenüber den erſten hochfliegenden Plänen des Geheimrats von Holſtein, aber der Kries wenigſtens iſt vermieden, und vielleicht kann eine kommende Marokkopolitik die ſeeliſche Verſtimmung in Frankreich heilen, die Hol⸗ ' erſte ſcharfe Attacke verurſacht hat. Fortſetzung folgt. Raubmord in Darmſtadt Darmſtadt, 8. Auguſt. In den ſpäten Abendſtunden des 7. Auguſt wurde der 50jäh⸗ rige Schuhmacher Philipp Arnold aus Darm⸗ ſtadt auf dem Baugelände des Roſenhöh⸗ und Seitersweges ermordet aufgefunden. Die Leiche wies zahlreiche Stich⸗ und Hiebwunden auf. Es wurden eine Geldbörſe mit Inhalt und einige Schlüſſel geraubt. Nach den angeſtellten Ermittlungen hatte Arnold am Donnerstag abend gegen 9 Uhr ſeine Wohnung verlaſſen, um reparierte Schuhe bei ſeiner Kundſchaft abzuliefern. Er wurde an dieſem Abend zwiſchen 22 und 22,30 Uhr in der Erbacherſtraße in unmittelbarer Nähe der Meierei Vierling geſehen. Von dem Mörder fehlt bisher noch jede Spur. Ein Baum ſland millen im Aulo Entſetzlicher Kraftwagenunfall bei Raunheim Zwei Schwerverletzte Raunheim(Main), 8. Aug. Auf der Landſtraße zwiſchen Raunheim und Kelſter⸗ bach ereignete ſich in der Nacht zum Samstag ein entſetzlicher Kraftwagenunfall. Bei einem mit zwei Perſonen beſetzten Kraftwagen muß anſcheinend die Steuerung verſagt haben, denn der Wagen fuhr, wie die Rad⸗ ſpuren zeigten, mit voller Geſchwindigkeit gegen einen Baum. Man konnte noch deutlich feſtſtellen, wie das Fahrzeug zuvor von der einen auf die andere Seite geraten war. Der Kraftwagen fuhr nun von der Seite mit ſol⸗ cher Wucht gegen den Baum, daß dieſer buch⸗ ſtäblich inmitten des Wagens ſtand. Dadurch wurde die neben dem Fahrer ſitzende Frau in dem Fahrzeug eingeklemmt und ſchwer verletzt. Auch der Führer des Wa⸗ gens, Karl Thon aus Mainz⸗Ginsheim, trug erhebliche Verletzungen davon. Die bei⸗ den Verunglückten wurden in bewußtloſem Zuſtand in ein Mainzer Krankenhaus einge⸗ liefert. Ein Omnibus bei Durrweiler verunglückt Freudenſtadt, 7. Aug. Nach dem furcht⸗ baren Unglück auf der Beſenfelder Steige hätte der Kreis Freudenſtadt bereits wieder eine ſolche Kataſtrophe zu verzeichnen gehabt, wenn nicht bei allen unglücklichen Umſtänden das Schickſal doch noch Schwereres verhütet hätte. Am Mitt⸗ woch abend war ein Omnibus aus Deckenpfronn (Württemberg) vom Feldberg kommend auf der Heimfahrt nach Wildberg begriffen. Der Wa⸗ gen war einſchließlich des Fahrers mit 27 Per⸗ ſonen beſetzt. Als ſich der Wagen auf der Strecke zwiſchen Herzogsweiler und Durrweiler(alte Straße) befand, hat die Steuerung verſagt. Der Fah⸗ rer konnte den Omnibus nicht mehr lenken, ſo daß er aus der an der Unfallſtelle etwas ab⸗ ſchüſſigen Straße(Rechtskurve) in gerader Richtung nach rechts abgeriet, den Straßengra⸗ ben ſchräg überquerte und ſchließlich auf einem Baumfeld zwiſchen zwei Bäumen landete. Beim Ueberqueren des Straßengrabens hatte ſich der Omnibus bereits ſtark nach links geneigt und iſt dann auf dem Baumfeld auf die linke Seite ge⸗ ſtürzt. Die Inſaſſen des Wagens, es waren jüngere und ältere Perſonen, meiſt Frauen, wurden teilweiſe aus dem Wagen herausgeſchleudert. Zum Glück war die Wagendecke geöff⸗ net. Insgeſamt wurden 22 Perſonen verletzt, davon eine Frau ſchwer. Die meiſten Verletzten hatten Schürfwunden erlitten. Der Fahrer blieb unverletzt. Hilfe, vor allem auch ärztliche Hilfe, war bald zur Stelle. Der Fahrer wurde in Haft genommen. Großfeuer in Königsberg 88 Königsberg, 8. Aug. Am Sams- kag enkſtand inmitten von Königsberg auf den großen Lagerplätzen der Niederlaſſungen der Bekon- und Monierbau-A. G. und von Oren- ſtein& Koppel ein Großfeuer, das gegen 15.30 Uhr von einem Arbeiter bemerkt wur- de. Die Belegſchaft der Plätze halte ſchon Feierabend gemachk. Eine rieſige ſchwarze Rauchwolke zeigte an, daß es ſich um einen Oelbrand handelke, der ſich mit ungeheu- rer Geſchwindigkeit ausbreitete. Die Feuer- wehr, die mit vier Löſchzügen und mit dem Mokorlöſchboot eingriff, konnte infolge der unvorſtellbaren Hitze kaum unker Asbeſtſchir⸗ men an den Brandherd vorrücken. Sie ſetzte zuerſt die mit Pappe gedeckken Dächer der Häuſer des anliegenden Straßenzuges Alker Graben unker Waſſer, um ein Uebergreifen des Brandes zu verhüten, was ihr auch ge⸗ lang. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Firn Oren- ſtein K Koppel konnke einen Teil ihrer Laſt⸗ kraftkwagenanhänger noch rellen, während ein anderer Teil verbrannte. r * 5 r 1 ——— 8—— CTC ä 5 — eee ede e 2er N e ee See e e e e eee N e r—— f———.— 5 ———— 88 rr c e 3 g 2 2—— 8 e eee eee 5 9 2 * D r —— der kufkſchiff„Hindenburg“ im Dienſt der Nympiſchen Spiele 88 Berlin, 8. Aug. Schon zweimal hat das Luftſchiff„Hindenburg“ ſeine engſte Ver bundenheit mit den Olympiſchen Spielen be⸗ wieſen. ö Seine letzte Südamerikareiſe wurde um zwei Tage vorverlegt um dadurch die letzten Olympiagäſte aus Südamerika noch rechtzeitig nach Deutſchland zu bringen, und am 1. Aug. brachte das ſtolze Luftſchiff die Grüße des gan⸗ zen deutſchen Volkes zur Eröffnung der Spiele und nahm ſo im Auftrage der geſamten Na— tion an dem großen Ereignis in Berlin teil. Zum dritten Male wird ſich nun das Luft⸗ ſchiff in den Dienſt der Olympiſchen Spiele ſtellen: Die Deutſche Zeppelinreederei hat die urſprünglich für den 15. Auguſt angeſetzte ſiebente Nordamerikafahrt des Luftſchiffes „Hindenburg“ um 24 Stunden verſchoben, um dadurch einen möglichſt ſchnellen Verſand der Bilder und Filmaufnahmen von der Schlußfeier der Olympiſchen Spiele nach Nordamerika zu ermöglichen. Da das Luftſchiff zur Ueberquerung des Nordatlantik nur zwei Tage benötigt, werden ſchon am Mittwoch nach der Beendigung der Olympiſchen Spiele die Bilder von der Schlußfeier in der amerikaniſchen Preſſe er⸗ ſcheinen und die Filmwochenſchauen einen lebendigen Eindruck von dem Verlauf der letz⸗ ten Kampftage vermitteln. Das für Nord- amerika beſtimmte Bild- und Filmmaterial wird am Sonntagabend nach Beendigung der Schlußfeier mit einem Sonderflugzeug der Deutſchen Lufthanſa nach Frankfurt a. M. ge⸗ bracht und ſofort auf das dort wartende Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ nach Lakehurſt verladen. So wird das ſtolze deutſche Luftſchiff als ein Botſchafter der Olympiſchen Spiele erneut im Ausland vom deutſchen Friedenswillen und deutſchen Schaffensgeiſt Zeugnis ablegen. Die für den 19. Auguſt angeſetzte Rückreiſe von Lakehurſt bleibt trotz der Verſchiebung der Ausreiſe beſtehen, ſodaß der„Hindenburg“ nach knapp einem Tage Aufenthalt in Nord⸗ amerika ſchon wieder die Heimreiſe nach Deutſchland antritt, was eine hervorragende Leiſtung von Schiff und Beſatzung ſein wird. der Jührer bei den Skaffelläufen §d Berlin, 8. Aug. Das Stadion hatte am heutigen Samstag einen ſeiner größten Tage. Nachdem der Führer am Freitag im Poſtſtadion dem Fußballkampf Deutſchland— Norwegen beigewohnt hatte, erſchien er am heutigen Nachmittag wiederum im Stadion, um insbeſondere Zeuge der Staffelläuſe zu ſein. Außer dem Adjutanten des Führers wohnten auf der Führertribüne den Kämpfen wiederum bei: der Stellvertreter des Führers Reichsminiſter Rudolf Heß, Reichskriegsmini⸗ ſter Generalfeldmarſchall von Blomberg und die Reichsminiſter Frick. Göring, Goebbels, Seldte, Gürtner, Graf Schwerin⸗Kroſigk, der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei Himmler, Die Reichsleiter Amann, Dr. Dietrich, Bor⸗ mann, die Staatsſekretäre Pfundtner, Lam— mers, Meißner, der Chef der Ordnungspolizei, General Daluege, der Chef der Sicherheits⸗ polizei, Gruppenführer Heydrich, Polizeipräſi⸗ dent Graf Helldorf und wie immer der Prä⸗ ſident des Organiſationskomitees, Staatsſekre⸗ tär a. D. Dr. Lewald und Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Empfänge beim Führer Berlin, 8 Aug. Der zu einem Privak⸗ beſuch in Berlin weilende britiſche Botſchaf— ker a. D. Lord Rennel, Mitglied des eng- liſchen Oberhauſes, ſtattete hevuke dem Füh⸗ rer und Reichskanzler einen Beſuch ab. Der Führer und Reichskanzler empfing heute den jugoſlawiſchen Miniſter für kör- perliche Erküchtigung, Rogio, der von dem jugoſlawiſchen Geſandten in Berlin, Cincar— Warkowice, begleitet war, ſowie den albani— ſchen Kulkusminiſter Bushaki, der in Be- gleitung des deutſchen Geſandten in Tirana v Luckwald, erſchlen. Ferner empfing der Führer und Reichs- kanzler den deutſchen Geſandten in Liſſabon, Baron v. Hoyningen-Huene. Dr. Schacht auf der Ausſtellung „deulſchland“ Berlin, 8. Aug. Heute vormittag be⸗ ſuchte der Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsbankpräſident Dr. Schacht die Ausſtel⸗ lung„Deutſchland“, die er unter Führung der Ausſtellungsleitung und Herren des Propa⸗ gandaminiſteriums eingehend beſichtigte Dr. v. Wedelſtaedt kommiſſariſcher Landes⸗ hauptmann in Königsberg Berlin, 8. Aug. Der Oberregierungs⸗ rat Dr. v. Wedelſtgedt im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium des Innern iſt zum kommiſſariſchen Landeshauptmann in Königs⸗ berg ernannt worden. 5. F Aympia- ein Wahrheitsbeweis Geſpräch des„Berliner Lokalanzeigers“ mit Reichsminiſler Dr. Goebbels 88 Berlin, 8. Aug. Acht Tage lodert nun ſchon das olympiſche Feuer. Hunderttauſende haben ſeine Kraft gefühlt, für deſſen Reinheit ſich das Reich verbürgte. Wird dieſes Erleb⸗ nis in der Welt fortwirken? Was wird von dieſen Olympiſchen Spielen bleiben, für die ſich das deutſche Volk mit ſeinem ganzen We⸗ ſen ſo vollkommen einſetzt. Der„Berliner Lo kalanzeiger“ hat ſich mit dieſen Fragen an den Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda Dr. Goebbels gewandt, und Dr. Goebbels hatte die Freundlichkeit, auf dieſe Fragen einzugehen. Glauben Sie, ſo lautet unſere erſte Frage, daß zwiſchen der olympiſchen und der natio— nalen Idee irgendwie ein Widerſpruch be⸗ ſteht? Daß Deutſchland alſo etwas aufge⸗ geben hätte, wenn es ſich— wie es das jetzt tut— ſo rückbaltlos für das olympiſche Feſt einſetzt? Dr. Goebbels geht in ſeiner Antwort ſofort auf das Grundſätzliche dieſer Probleme ein. wenn er ausführt: „Der Menſchheitsgedanke iſt die natürliche Ergänzung des Volksgedankens, beide ge⸗ hören zuſammen, wie Bild⸗ und Schrift⸗ ſeite des geprägten Goldes. Gerade darin ruht die große Schönbeit und das Pathos der Olympiſchen Spiele und ihres von dem ehrwürdigen Baron de Coubertin er⸗ neuerten Gedankens, daß bei ihnen die Man⸗ nigfaltigkeit der Völker in dem idealen Rah⸗ men ihres gemeinſamen Dienſtes an einer großen Idee erſt recht zur Geltung kommt Jedes Volk drückt auch in ſeinem Sport ſein nationales Weſen aus, nicht in der Zahl der errungenen Medaillen natürlich, ſondern in dem Maß der bewährten Ritterlichkeit und der Kameradſchaftlichkeit, in der gelaſſenen Hin⸗ nahme eigener Mißerfolge und der neidloſen Anerkennung fremder Erfolge. Ich betone das wieder und wieder, denn das iſt entſcheidend wichtig: Ich ſehe Spiele miteinander, nicht Kämpfe gegeneinander. Ich ſehe zwar Sieger, aber keine Beſiegten Niemand ſucht hier den anderen herabzumin⸗ dern, alle zuſammen kämpfen ja unter der ge⸗ meinſamen Idee.“ So dürfen wir alſo, fragten wir weiter, ruhig bekennen, daß wir in den Olympiſchen Spielen ein Beiſpiel und eine Lehre ſehen für das Zuſammenleben der Völker, die ſo mannigfaltig ſind und doch im letzten gemein⸗ ſamen Wahrheiten zuſtreben. „Ganz gewiß“, ſo führt Dr. Goebbels aus, „das dürfen wir bekennen, wir müſſen es ſo— gar, wenn dieſes olympiſche Feſt fortwirken ſoll. Das iſt die Wahrheit über Deutſchland. Jeder Gaſt, woher er komme, wohin er wieder gehe, iſt uns ein willkommener Zeuge über und, ich hoffe es, für Deutſchland. Selbſt die phantaſiebegabteſten unter unſeren Gegnern in aller Welt werden nicht auf den Einfall kommen, daß auch der geſchickteſte Propa⸗ gandaminiſter in ein paar Tagen Hundert⸗ tauſende von Menſchen aus mehr als 50 Län⸗ dern und Völkern durch irgendwelche morali⸗ ſchen oder materiellen Mittel beſtechen könnte. Ich aber hoffe, ja ich glaube, daß alle dieſe Hunderttauſende von uns wieder in die Welt gehen werden, ein jeder als ein außerordent⸗ licher Geſandter der Wahrheit über dieſes viel⸗ verleumdete und in beſtem Falle immer noch nicht verſtandene Deutſchland. Man kann uns nicht nachſagen, wir hät⸗ ten Potemkinſche Dörfer gebaut,. denn man kann vielleicht Dutzende von Leuten von einem Intouriſtbüro mit Scheuklappen zwiſchen billigen oder teueren Kuliſſen durch ein Land ſchleppen laſſen, aber nicht Hundert⸗ tauſende. Man kann eine tote Faſſade vor⸗ täuſchen, aber— ich glaube, ich ſagte das ſchon — kein lebendiges glückliches Volk. Ich bin überzeugt, daß auch die Mannſchaften und Männer, die an den olympiſchen Spielen teil⸗ nahmen, ohne Kränze zu gewinnen, hier et⸗ was Beſſeres gewonnen haben, nämlich Wiſſen und Wahrheit über ein Land und Volk, das heute— vom Herrgott nun einmal in die Mitte Europas geſetzt, für alle von ſchickſal⸗ hafter Bedeutung iſt. Alle, die bei uns zu Gaſt ſind, müſſen fühlen und erkennen, daß wir wirklich über alles andere eines wollen: Es möge die olympiſche Idee für die Kultur⸗ menſchheit werden, was ſie einſt für die grie⸗ chiſche Welt war, eine große Gelegenheit, ſich ihrer Einheit in der Vielheit bewußt zu wer⸗ den, eine große Gelegenheit, ſich der nationalen Mannigfaltigkeit in dieſer Einheit zu er⸗ freuen, und der unendlichen, ungehobenen Schätze der Menſchheit, die heben zu helfen alle berufen ſind. Aber zu finden ſind dieſe Schätze nur im Lichte der Wahrheit, deſſen jeder, der da kam und wieder geht, ein Fackelträger wer⸗ den möge. Deutſchland liegt vor unſeren Gäſten wie ein aufgeſchlagenes Buch. Mögen ſie auf jeder ſei⸗ ner Seiten leſen, daß, wie überall, ſo auch bei uns, die volkhaften, die nationalen Menſchen auch die beſten Europäer ſind. Ich glaube, daß viele in dem aufgeſchlagenen Buch Deutſchland ſchon geleſen haben.“ Die Beſchießung von Algeciras Ernſtliche Gefährdung der neulralen Schiffahrt in der Meerenge von Gibrallar— Scharfer engliſcher Proleſt London. 8 Aug. Nach einer Reutermel⸗ dung aus Gibraltar iſt die Stadt Alge⸗ ciras als Folge der geſtrigen Beſchießung faſt vollſtändig von Ziviliſten geräumt. Bei der Beſchießung ſeien mindeſtens 20 Perſonen ge⸗ tötet und über 50 verwundet worden. Nach der„Times“ ſetzte ſich die Flotte der Angreifer aus dem Schlachtſchiff„Jaime l.“, dem Kreuzer„Libertad“ und zwei Flottillen⸗ führern zuſammen, die zunächſt etwa von der Mitte der Meerenge aus das Feuer auf Ceuta eröffneten Die beiden größeren Fahrzeuge allein ſchoſſen mindeſtens 50 Grana⸗ ten ab. Das Schlachtſchiff„Jaime J.“ nahm hierauf Kurs auf Algeciras und bezog unmit⸗ telbar vor dem Hafeneingang Stellung, von wo es das Kanonenboot„Dato“, die Küſtenbatte⸗ rien und die Kaſernen beſchoß. Die„Dato“ flog nach mehreren Exploſionen in die Luft und verſchwand in einem Flammenmeer. Die Kaſernen ſowie die im Hafen liegenden Kauffahrteiſchiffe wurden nicht getroffen, doch explodierten einige Bomben in der Stadt. Die Batterien der Nationaliſten gaben eine ſchwache Antwort. und nur eine oder zwei Granaten fielen in der Nähe des Schlachtſchiffes ins Meer, ohne Schaden anzurichten. Auch das von der Küſte eröffnete Maſchinengewehrfeuer war wirkungslos. Nach der Beſchießung von Alge⸗ ciras beſchoß die„Jaime J.“ mit Unterſtützung des Kreuzers„Libertad“ die geſamte Küſte bis Punta Carnero. Durch die fortgeſetzten Schießereien in der Meerenge von Gibraltar, ſo fährt der Bericht⸗ erſtatter fort, werde die neutrale Schiffahrt ernſtlich gefährdet. und es verlaute, daß der geſtern erfolgte Proteſt an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig laſſe. In London ſei man der Auffaſſung, daß, wenn man die ſpaniſchen Kriegsſchiffe in der Meer⸗ enge und ſogar in der Bucht von Gibraltar unterſchiedlos operieren laſſe, es nur eine Frage der Zeit wäre, bis ausländiſches Leben und Eigentum in Mitleidenſchaft gezogen würden. Da in einem ſolchen Falle eine ſehr delikate internattonale Lage heraufbeſchworen werden könne, werde zur Zeit die Frage der Ein⸗ richtung einer erweiterten neutra⸗ len Zone erwogen. Alle neutralen Kriegs⸗ ſchiffe würden in einem ſolchen Falle dafür ſorgen, daß keines der kriegführenden Kriegs⸗ ſchiffe oder Flugzeuge in dieſer Zone militäri⸗ ſche Operationen durchführen könne, ohne Ge⸗ genmaßnahmen herauszufordern. Man ſei ſich jedoch in London darüber klar, daß eine der⸗ artige internationale neutrale Zone nicht er⸗ richtet werden könne, ſolange nicht eine Eini⸗ gung der Mächte über den Grundſatz und die Ausführung der Nichteinmiſchung herbeige⸗ führt worden ſei Rinder bedienen Maſchinengewehre Enkſetliche Greuellalen der Marxiſten in Spanien Amſterdam, 7. Aug. Der Sonderkorre⸗ ſpondent des„Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant“ veröffentlicht grauenvolle Schilderungen über die Verwahrloſung und Verro⸗ hung der ſpaniſchen Jugend unter dem kommuniſtiſchen Terror. In Madrid, ſo heißt es hier, ſei eine Anzahl etwa zehnjähri⸗ ger Knaben mit ſchweren Piſtolen herumgelau⸗ fen, mit denen die Paſſanten bedroht worden ſeien. In vielen Fällen ſei bekannt geworden, daß kaum dem Kindesalter ent⸗ wachſene Knaben wehre bedient hätten. Das Famtlien⸗ leben in Spanien ſei zur Zeit vollkommen zerrüttet. Die in Albacece von den Kommu⸗ niſten begangenen Greueltaten ſpotteten jeder Beſchreibung. Nachdem die roten Banden Al⸗ bacece erobert hätten, ſei ein furchtbares Blutbad unter den Faſchiſten und der mit ihnen ſympathiſierenden Bevölkerung an⸗ gerichtet worden. In ſchlimmen Fällen habe man die Gegner mit Heugabeln und anderen Maſchinenge⸗ Bekannlmachungen der N. S. D. A. P. Krels Heppenhelm NSDAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. enen 5 Mason, Gutleutſtraße 3—14, dolf Hitler⸗Haus. 4 30 381, Poſtſchecktonto: 53 003 tiftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe füt jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag * 1 Uhr. a chm ags: Dienstag, Ailtwoc und Freitag, von 17—18 Uhe. Sonſt nur in Filfällen, nach vorheriger Anmeldung. 6 1 L Kreisgeſchüftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße ae ah 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Kreisleitung. Die Hoheitsträger werden aufgefordert, in ihrem Arbeitsgebiet ſofort einen freiwilligen Hilfsdienst zur Sicherung der diesjährigen Ernte zu organi⸗ ſieren. In erſter Linie haben ſich alle Pacteigenoſſen, ſofern dieſe nicht ſelbſt mit landwirtſchaftlichen Arbeiten zu tun haben, den Bauern zur Verfügung zu ſtellen Die Sjlfeleiſtung hat freiwillig und ohne Entgelt zu erfolgen. NS. ⸗Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. i Am Mittwoch, den 12. Auguſt 1936, findet im Gaſthaus„Zum Bahnhof“(Menges) in Weinheim, eine Zuſammenkunft derjenigen Lei⸗ terinnen ſtatt, die die neuen Broſchen noch nicht erhalten haben. Nuppert, Kreisleite⸗ . 1 NS-⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Ortswaltung Heppenheim. Am Dienstag, den 12. ds. Mts., abends 7 Uhr, findet für die Kd. ⸗Betriebswarte eine Amts walterſitzung auf der DAF. ⸗Geſchäftsſtelle ſtatt Erſcheinen iſt Pflicht. d 9 8 85 Vetter, Kreiswalter. . * Aus der H. J. Jungmädelgruppe Heppenheim 11/249 Vom 16. bis 23. Auguſt können 2 Jungmädel ins Lager auf der Starkenburg. Bitte ſofort dei mit melden. Heil Hiller! Die Führerin der IM. Gruppe 11/249 m. d. F. b.:: Erika Wahl. Geräten auf die grauenvollſte Weiſe getötet. Die Greuel mittelalterlicher Kriegsführung ſeien bei den Kommuniſten gang und gäbe. Vor einem Handſtreich ſpaniſcher Kommu⸗ niſten auf Andorra Nach einer hier vorliegenden Meldung aus Foix(Departement Arisge) wollen in Andor⸗ ra die Gerüchte nicht verſtummen. daß die ſpa⸗ niſchen Kommuniſten und Anarchiſten einen Ueberfall auf die kleine Pyrenäen⸗Re⸗ publik beabſichtigten. Dieſer Ueberfall ſolle von Puigcerda aus., das ſich in den Händen der Kommuniſten befindet, erfolgen. Als Vor⸗ wand für dieſen Handſtreich ſolle dienen, daß Andorra zahlreiche ſpaniſche Flüchtlinge und vor allem Geiſtliche aufgenommen habe. Die franzöſiſche Regierung, die vertragsmäßig das Polizeirecht in Andorra ausübt, habe eine Ab. teilung Gendarmerie und Mobile Garde an die Grenze geſchickt, die im gegebenen Falle eingreifen ſolle. 338 deutſche Flüchtlinge in Genua Der deutſche Dampfer„Uckermark“ traf mit 338 deutſchen Flüchtlingen aus Spa⸗ nien in Genua ein, die nach einem kurzen Aufenthalt über Mailand, wo ſte von deut⸗ ſchen Volksgenoſſen auf dem Bahnhof begrüßt wurden. in die Heimat weiterreiſten. 150 Deutſche, die aus Spanien nach Portu⸗ gal geflüchtet waren, ſind auf dem Dampfer „Oſorio“ zur Heimbeförderung eingeſchifft worden. Schwere Kämpfe um Badajoz Wie aus Elvas gemeldet wird, ſollen ſich in Badajoz die Guardia civil und Sturmab⸗ teilungen gegen die roten Machthaber der Stadt erhoben haben. An der vortugieſiſchen Grenze habe man während des ganzen Vor⸗ mittags lebhaftes Gewehrfeuer vernommen. Nach in den Abendſtunden eingelaufenen Mel⸗ dungen ſollen ſich die Nationaliſten wegen Munitionsmangel den Truppen der Linksre⸗ gierung ergeben haben. Weiter wird gemeldet, daß ein Flugzeug der Militärerhebung am Freitag nachmittag Badajoz mit Bomben belegt habe, 188 eine Kaſerne ſchwer beſchädigt worden ei. 7 r dei ni det en dee tus den M n, Leif UL le N N 1 ai 4 ont: Nm in g 0 ſbatt 90 10 gut 1710 1 1er dan . cf in Ihren Haaſs di u organ egeneſſen ſchheflichm ' Venigmn ollig 1 1986 finde Dengee ih tlengen Je, noch niht „Knisleite its, abend swültt eint telle halt eiswalttt — —œ— — Jugnade jott da nu 20 — gelötet. Afüttunz gibe. Ronmu⸗ dung aus u Andot⸗ de ſba⸗ en einen, 21⸗Kt⸗ fall ſolle Händen l Los. fel, daß ge Ul he. Die 1 das ine Ad. ade an N Falle 10 1 ma! f 15 Et u lutzen on dell 15 N gott ampftt echt 0 10. urmab⸗ u det teuer 1 Vol omen. 5 Nel wegen inlte⸗ 0 10 Anitas babe porden MIT TEIDHEINIfCHE JpORIZELUTUNe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchke, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnittsauflage der Montagsausgabe II. Vj. 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Jernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer Erſcheint jeden Montag und Freitag. Montagsausgabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poſtbeſtellgeld. 61 Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe u. 22 mm Breite 9 Ryfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Rpfg., nach Preisliſte Nr. 5 Poſtbezugspreis der Worms a. Rh. Monlag, den 10. Auguſt 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Lshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft mb. H., Worms a. Rh. 16. Jahrgang Olympia- Marginalien Sieger Sporksmann Es iſt nach dem großen Speerwurfſieg Ger⸗ hard Stöcks. Draußen hallt noch der Jubel über den deutſchen Sieg wider, als wir uns ſchon in der Kabine der Aktiven befinden, den Sieger zu erwarten. Die Tür öffnet ſich, und ein hochgewachſener Herr tritt, innerlich tief erregt, herein und ſtellt ſich allen vor:„Geſtat⸗ ten, Quandt, ich bin der Direktor der Goethe⸗ Schule, wo, wie Sie ja wiſſen werden und wie ſie alle wußten.“ Dr. Karl Quandt, der Direktor der Goethe⸗ Schule in Willmersdorf, an der der neue Olympiaſieger Gerhard Stöck als Studien⸗ referendar tätig iſt, drückt allen begeiſtert die Hand und vermag kaum Worte zu finden, mit denen er uns ſeine Freude über den Olym⸗ piſchen Sieg ſeines tüchtigen Studienreferen⸗ dars ſchildern kann.„Ich habe es angekün⸗ digt— wenn unſer Gerhard Stöck ſiegt, dann iſt morgen bei uns ſchulfrei!“ In dieſem Augenblick tritt ruhig und gefaßt. aber innerlich doch tief von dem großen Glück dieſer Stunde durchleuchtet, Gerhard Stöck in die Kabine. Er ſieht uns an. Und wir ihn. Es war eine Weile ſtill. Feierlich und ruhig. Dr. Quandt geht auf ihn zu, legt ihm die Hand auf die Schulter. Dann richtet er ihm den Dank der Schule aus. Ein Preſſevertreter aus „Jinnland fragt Stöck über ſeine Meinung über die finniſchen Vertreter, fragt ihn nach den Gründen, die ſie an der Erringung der„Gol⸗ denen“ behinderte. Stöck wehrt ab. Er ſetzt ſich auf den Maſſagetiſch und ſagt: „Wir haben alle von den Finnen gelernt. Sie ſind unſere Meiſter.“ Ein Sieger und ein Sportsmann hat ge⸗ ſprochen. Die Allen 200 ſitzen in einem Block zuſammen, Olym⸗ piaſieger aus vergangenen Zeiten, die Deutſch⸗ land als Ehrengäſte nach Berlin kommen ließ. Auf den farbigen Emailleabzeichen ſind die Na⸗ men der Alten mit eingebrannt. Man lieſt: Willi Dörr, 1906, oder Spiridion Luis, 1896. Der Grieche iſt der Aelteſte unter den Alten. Mehr Teilnahme für die kämpfende Jugend als die Alten können die anderen Zuſchauer auch nicht aufbringen. Nirgends wird fachlicher ge⸗ urteilt. Zuweilen mag auch noch ein Kribbeln durch den Körper gehen, noch einmal wie die Jungen in den Kampf zu gehen. Was ſagte Luis?:„Ich habe mir geſtern die Marathon⸗ ſtrecke angeſehen. Ja, das macht ja ein Ver⸗ gnügen, auf einer ſo guten Bahn zu laufen. Da möchte ich noch einmal mitmachen.“ Im Jahre 1896 hat ihn der Marathonweg über Stock und Stein, Gerölle und böſe Steigungen, durch Sonnenglut und Staub geführt. Aber da war am Ende auch der Sieg und er verklärte alles. Glaubt nicht, daß einer von den Alten die vergangene Zeit nicht in der ſchönſten Beleuch⸗ tung wieder auferſtehen ließe. Es iſt für ſie „die alte, gute Zeit“ 120 Pfund geriſſen— geriſſen auch der Gürkel Bei den Kämpfen um die Olympia⸗Medaille im Gewichtheben der Mittelgewichtsklaſſe kam, von allen Zuſchauern mit Spannung erwartet. wieder einmal der Aegypter Khadr el Touni an die Reihe. Er trägt ein olivgrünes Trikot, wie die Farbe der ägyptiſchen Nationalflagge, und einen breiten, weißen Gürtel. 120 Pfund zeigt die Tafel an. Er greift nach der Stange mit den ſchweren Scheiben und reißt ſie hoch. Im gleichen Augenblick reißt aber auch ein an⸗ derer— ſein ſchöner weißer Gürtel! In wei⸗ tem Bogen fliegt er in die Zuſchauer. Geplatzt! Die Schnalle hat den ungeheuren Druck nicht ausgehalten. Aber was macht das ſchon aus, wenn man Olympiaſieger wird! Afghanen auf Strümpfen Als die Afghanen im Hockey⸗Turnier ſpiel⸗ ten, verblüfften ſie durch ihre ausgezeichneten Leiſtungen alle Zuſchauer. Noch mehr Ueber⸗ raſchung aber riefen ſie hervor, als ſie ſich ent⸗ ſchloſſen, ſich dem feuchten Boden anzupaſſen. Im Anfang des Kampfes war das Spiel der US. A.-Staffel lauſt Weltrekord 4 mal 100 Meter in 39,8 Sekunden! Deulſchland Driller hinler Jalien— Bronzemedaille für deulſchland auch über 4 mal 400 Meler Anſere Frauenftaffel gibt auf 4 mal 100 Meter in 40 Sekunden? ech für Deulſchland Eine unglaubliche Zeit für die 4 mal 100 Melker Vier Läufer laufen je 100 Meter in je zehn Sekunden; das iſt nicht möglich, das iſt Irrſinn des Berichterſtatters, das iſt eine Falſchmeldung, ein Druckfehler. Wie, der ſchnellſte Menſch dieſer Erde des Jahres 1936, der nordamerikaniſche Neger Jeſſe Owens, braucht immerhin noch 10,2 Sekunden, um über die gleiche Strecke zu kommen? Du haſt dich geirrt, mein Lieber, du wollteſt ſchreiben 42 oder 49 Sekunden ſind der Weltrekord! Die Zeiten ſind ſchon lange vorüber, da man 43 Sekunden für die 4 mal 100 Meter⸗Staffel brauchte, ſie liegen Jahre zurück. Man weiß es nicht mehr ſo recht, aber man lacht, wenn einer von ſolchen Zeiten zu reden wagt, 42 Se⸗ kunden für die 4 mal 100⸗Meter⸗Staffel! Lang, lang iſt es her, uns intereſſiert jetzt nur noch, ob die vier Läufer noch unter die 40 Se⸗ kunden kommen werden, jeder weniger als 10 Sekunden. Denn die 40 Sekunden ſind blanke Wahrheit. die Läufer laufen nicht mehr, ſie fliegen da⸗ hin, es ſind dieſelben, die ihre Einzelſtrecke in 10,3 oder 10,5 heruntergeraſt ſind. Aber jetzt ſind ſie verwandelt, ſie hocken nicht mehr in Löchern, aus denen ſie hervorſchnellen, um in Tritt zu kommen, das macht nur der erſte, die andern ſtehen und brauſen davon, ſobald der Staffelabträger kommt und ſie ſind in vol⸗ ler Fahrt, wenn der andere dicht hinter ihnen her iſt. Wenn nur der Wechſel klappt, der Stab ohne Hinderung glatt in die Hand des andern kam, ohne daß einer zu ſtoppen brauchte, ohne daß die gefürchtete Wechſel⸗ marke übertreten wurde: dann, mein Lieber, auch nur dann, kommen ſolche Zeiten heraus. für jeden Kämpfer rund 10 Sekunden. Aber dann müſſen es Amerikaner ſein, von denen ja diesmal drei im Endlauf der 100 Me⸗ ter ſtanden und zwei die erſten Plätze belegten. ihnen wird der Sieg nicht zu nehmen ſein. Auf wen ſetzt nun Europa, auf Deutſchland oder Holland? Die Holländer ſind ſehr gut. ſehr ſchnell, ihr beſter Mann war Dritter hin⸗ ter den Amerikanern, ihre übrigen Läufer wa⸗ ren hohe Klaſſe. Doch die Deutſchen ſind von den Niederländern noch nicht geſchlagen. Zwiſchen ihnen geht wohl der Kampf um die ſilberne Medaille. So las man es vorher. Amerikas Slaffel braucht nur 39,8...! Der Verlauf des Rennens war ſehr einfach. Bereits Qwens überholt den Italiener und den Kanadier. Die nicht ſehr ſchnell aber ſicher wechſelnden Amerikaner erleiden keinen Bodenverluſt. Metcalfe holt ſchon einen Vor⸗ ſprung heraus, den Draper in der Kurve ver⸗ größert und der von Wykoff auf etwa 15 Me⸗ ter vor dem Italiener ausgedehnt wird. Die Italiener liefen ein großes Rennen, vor allem war ihr eleganter Wechſel vorbildlich. Leichum hatte zwar den vor ihm liegenden Holländer er⸗ reicht, aber der mäßige Wechſel mit Borch⸗ meyer ließ wieder die orangefarbige Hoſe vor. Borchmeyer macht ſich an die Verfolgung, kann auch van Beveren überlaufen, und auch Gill⸗ meiſter hält ſich gegen Berger im letzten Bo⸗ gen ausgezeichnet. Als jedoch beim letzten Wechſel Oſendarp ins Rennen geht, muß Horn⸗ berger trotz aller Tapferkeit ſich im Ziel durch Bruſtbreite geſchlagen bekennen. Aber das Glück iſt diesmal bei uns, denn Oſendarp hatte beim letzten Wechſel den Stab verloren und dadurch mußte Holland disqualifiziert werden. Deutſchland hat durch das Mißgeſchick ſeines Gegners noch die Bronzemedaille hinter den Italienern, die ihren zweiten Platz ſtets ſicher hatten, gewonnen. Als die Weltrekordzeit der amerikaniſchen Mannſchaft mit 39,8 Sekunden verkündet wird, bricht ein Beifallsſturm los. Das Ergebnis: 1. und Olympia⸗Sieger: USA.(Owens, Met⸗ calfe, Draper, Wykoff) 39,8 Sek.(neuer Welt⸗ rekord). 2. Italien(Mariani, Caldana, Rangi. Go⸗ nelli) 40,8 Sek. 3. Deutſchland(Leichum, Borchmeyer, Gill⸗ meiſter, Hornberger) 41.2 Sek. 4. Argentinien 42,2 Sek. 5. Kanada 42,7 Sek. Holland wegen Verluſt des Staffelſtabes als Zweiter disqualifiziert. Unſere Welkrekord⸗Frauenſlaffel gab über Amal 100 Meter auf Unſere Amal 100 Meter⸗Männerſtaffel hatte mit ihrem dritten Platz viel Glück, dafür hat⸗ ten dann in der zweiten Entſcheidung des Nach⸗ mittags die deutſchen Mädels grauſames Pech. In der Amal 100 Meter⸗-Staffel ging uns eine ſichere Medaille verloren, wahrſcheinlich ſogar die Goldene. Und das kam ſo. Am Start ſaßen von innen nach außen: Hiscock-England, Bon⸗ giovanni⸗Italien, Bland⸗ USA., Albus⸗Deutſch⸗ lad, Brookſhaw⸗Canada und Braaketer⸗Hol⸗ land. Nach einem Fehlſtart der Amerikanerin geht nach dem gültigen Schuß Emmy Albus mächtig los. Sie holt bereits zwei Meter gegen die Amerikanerin heraus. Nach glänzendem Wechſel mit Käthe Krauß geht die Deutſche Meiſterin wie ſchon am Vortage mit langen Schritten vor Holland und Canada an die Spitze. Marie Dollinger läuft in der Kurve das Rennen ihres Lebens. Fünf, ſechs, ſieben Meter liegt die Deutſche vor USA,— das kann für Ilſe Doerffeldt auch gegen die überragende Helen Stephens reichen. Da, im entſcheidenden Augenblick des Wechſels, verfehlt Ilſe Doerf⸗ feldt den Stab. Das Holz fällt zu Boden. Ver⸗ zweifelt faßt ſich die Berlinerin mit den Hän⸗ den an den Kopf und verzweifelt ſtoppt ſie ihren Lauf ab. Inzwiſchen iſt Helen Stephens mit ihren unglaublich langen Sätzen in 46,9 Sek. durchs Ziel vor England und Canada ge⸗ laufen. Das Ergebnis: 1. und Olympia⸗Sieger: U.S. A.(Bland, Ro⸗ gers, Robinſon, Stephen) 46,9 Sek. 2. England 46,9 Sek. 3. Kanada 47,6 Sek. 4. Italien 48,7 Sek. 5. Holland 48,8 Sek. Deutſchland aufgegeben. U. 5. A. nur Jweiler England gewinnk die 4 mal 100 Meker. Zu einem wundervollen Kampf wurde die dritte Entſcheidung des Schlußtages der Leicht⸗ athletik, die 4 mal 400 Meter⸗Staffel. England errang einen prächtigen Sieg vor Amerika, Deutſchland und Kanada. Schweden ging mit Strömberg, Deutſchland mit Hamann, Ungarn mit Ribyeni. ASA mit Cagle, Kanada mit Fitch und England mit Wolff an den Start. Die Verteilung der Bahn geſchah in dieſer Reihenfolge. Hamann lief ein Afghanen ſehr ſchnell geweſen, aber die Olym⸗ piagäſte aus Kabul waren wohl noch nicht ganz mit ſich zufrieden. Sie entſchloſſen ſich näm⸗ lich plötzlich, ihre Schuhe auszuziehen und auf Strümpfen zu ſpielen. Mitten im Kampf lie⸗ ßen ſich drei, vier Spieler am Rande des Fel⸗ des nieder und verzichteten einen Augenblick darauf, einzugreifen! Dann aber ſprangen ſie auf ihren roten Strümpfen wieder ins Sviel⸗ feld, und nun erſt hatten ſie den richtigen Halt! Nach 12 Jahren Olympiaſieger Salminen, der Finne, der vor ſeinen Lands⸗ leuten Askola und Iſo Hollo den 10 000⸗Meter⸗ Lauf in Berlin gewann, hat lange arbeiten müſſen, ehe er ſein großes Ziel erreicht hat. Olympiaſieger zu werden. Salminen, der heute 30 Jahre alt und Sergeant im finniſchen Heer iſt, ſteht jetzt ſeit 12 Jahren im unermüd⸗ lichen Training. Schon 1928 kämpfte er für Amſterdam um einen Platz in der finniſchen Olympia⸗Mannſchaft. Aber damals vertraten Nurmi und Ritola Finnlands Farben, und Salminen mußte zu Hauſe bleiben. Trotz dieſer Enttäuſchung ſetzte Salminen ſeine Arbeit eiſern fort! Seinen erſten großen Triumph konnte er 1934 feiern, als er in Turin über 10 000 Meter Europameiſter mit einer Zeit von 31:02, wurde. Auf den langen Strecken hat Salminen folgende Beſtzeiten erreicht: 3 000 Meter: 8:22,8: 5000 Meter: 14:37,8: 10 000 Meter: 30:15.4. Sein Beiſpiel beweiſt wieder einmal. wieviel Ausdauer, Beharrlichkeit und Training dazu gehören, um im Sport etwas Großes zu erreichen. Tragödie— abſeils der großen Kämpfe Man ſoll mit dem Gebrauch des Wortes „Tragödie“ vorſichtig ſein. Aber in dieſem Fall iſt es berechtigt, denn es iſt wirklich außerordent⸗ lich hart und ſchmerzlich, wenn ein Olympia⸗ kämpfer, der gute Ausſichten auf eine Medaille hatte, ausgerechnet einen Tag vor der Entſchei⸗ dung ſich eine Verletzung beim Training zu⸗ zieht und ins Krankenhaus muß. Es iſt der 24jqährige René Ambroiſe aus Haiti, der Mei⸗ ſter im Gewichtheben der Mittelgewichtsklaſſe ſeines Landes. Wir ſehen ihn noch in das Stadion einziehen am Eröffnungstage, als ein⸗ ziger Vertreter ſeines Landes ſtolz erhobenen Hauptes die Fahne tragend, vom nicht minder ſtarken Beifall der Menge umjubelt: und jetzt muß dieſer ſympathiſche Kämpfer untätig im Krankenhaus Weſtend liegen. Das hat ihn hart mitgenommen, das iſt bitter für dieſen jungen ehrgeizigen Kämpfer, der ſich als ein⸗ ziger ſeines Landes auf die weite Reiſe be⸗ geben hat. Es iſt keine welterſchütternde Sache, aber eine kleine Tragödie, wie ſie den einen oder anderen Wettkämpfer immer wie⸗ der trifft. D . —. — . f 7 e N e 2 e e e eee, ö 5 1 14 755 4 . 5 5 9 r e r 2551 „Goldene“ Ur. 13! Dr. Biſchoff beim Segeln nicht mehr einzuholen Bei den Seglern iſt am Sonntag ſchon die erſte Entſcheidung gefallen. Deutſchland errang in der Starboot⸗Klaſſe durch das Boot „Wannſee“(Steuermann: Dr. Biſchoff⸗Berlin) eine Führung von 86 Punkten gegen Schweden mit 55 Punkten. Das deutſche Boot iſt auch dann nicht mehr zu holen, wenn Schweden die letzte Wettfahrt gewinnen und Deutſchland nicht einen einzigen Punkt mehr gut machen ſollte. Damit hat Dr. Biſchoff die 13. Goldmedaille auf den 11. Olympiſchen Spielen für Deutſch⸗ land gewonnen. ausgezeichnetes Rennen und wechſelt hinter dem Kanadier einen Augenblick vor dem Ame⸗ rikaner an zweiter Stelle. von Stülpnagel muß aber die drei Angelſachſen ziehen laſſen. Edwards wechſelt mit einem Meter Vorſprung vor England und USA. Dann folgt Voigt, der in einem wundervollen Lauf Deutſchland an die dritte Stelle bringt. Zunächſt kämpft er den Kanadier Simon nieder und verkürzt den Abſtand zwiſchen O' Brien⸗ASA. und Browns⸗England auf nur wenige Meter. Har⸗ big geht hinter Roberts⸗England und Fitch⸗ USA. mit Vorſprung auf die Reiſe. Während vorn der Engländer den Kampf gegen USA. ganz überraſchend für den Union Jack entſchei⸗ det, entſpinnt ſich zwiſchen Deutſchland und Ka⸗ nada ein erbittertes Ringen um die bronzene Medaille. Der Kanadier Loaring macht ſich an die Verfolgung des Deutſchen. Eingangs der Zielkurve iſt die rote Hoſe an den Dresdener herangekommen, aber der deutſche Meiſter kann ſich auf der kurzen Strecke behaupten. Er läßt den Kanadier nicht vorbei und geht mit einem halben Meter Vorſprung durch das nahe, wie⸗ der um 50 Meter zurückverlegte Ziel. England entriß den Amerikanern den ſchon ſicher ſchei⸗ nenden Sieg in der Zeit von 3:09, die nur acht Zehntel Sekunden hinter dem beſtehenden Weltrekord zurückblieb. Die Amerikaner brauchten 3:11, die Deutſchen 3:11.,8. Das Ergebnis: 1. und Olympia⸗Sieger: Großbritannien (Wolff, Rampling, Roberts, Brown) 309,9 Min. 2. USA.(Cagle, Voung, O' Brien, Fitch) 3.11.0 Min. 3. Deutſchland(Samann, v. f Vogt. Harbig) 3:11,8 Min. 4. Kanada 3:11.8 Min. 5. Schweden 313,0 6. Ungarn 314,8 Min. Goldmedaille für Ungarn Ibolya Cſak gewinnk den Frauen ⸗-Hochſprung Zum Hochſprung der Frauen traten 18 Be⸗ werberinnen auf der Anlage vor dem Mara⸗ Das Feld lichtete ſich erſt nach Stülpnagel, thontor an. einer Höhe von 1.50 Meter. Als die Latte auf 1.55 gelegt wurde, waren es immer noch 13 Springerinnen, darunter die beiden Deut⸗ ſchen Elfriede Kaun und Dora Ratien. Rat⸗ jen überſprang noch 1.58 Meter und hatte da⸗ mit ſchon den vierten Platz ſicher. Die Eng⸗ länderin Odam, die Ungarin Cſak und Elfriede Kaun kamen noch über 1,60 Meter. Die Eng⸗ länderin ſchaffte es ſofort beim erſten Verſuch, die Ungarin beim zweiten und die Deutſche beim dritten Verſuch. Als die Latte auf 1.62 Meter gelegt wurde, gelang es keiner, die reſpektable Höhe zu überſpringen. Im Stich⸗ kampf ſetzte ſich dann Ibolye Cſak über 1.62 Meter hinweg und erkämpfte damit für Ungarn die Goldmedaille. Im Ringen um den zwei⸗ ten Platz war die Engländerin Odam die Glücklichere, die 1.60 Meter bewältigte und unſere Elfriede Kaun, die dieſe Höhe nicht wie⸗ der erreichte, auf den dritten Platz verwies. die Jechler Abſchluß im degen-Mannſchaftsfechten Italien Olympiaſieger— Deutſchland auf dem 4. Platz In anbetracht des unbeſtändigen Wetters hatte man es vorgezogen, die Endrunde im Mannſchafts⸗Degenfechten in den Kuppelſaal der Turnhalle auf dem Reichsſportfeld zu le⸗ gen. Wiederum hatten ſich zahlreiche Zuſchauer eingefunden, um Zeugen der Kämpfe zu ſein. Wollte man doch ſehen, ob Frankreich ſeine Meiſterſchaft in dieſer Kampfesart verteidigen kann, oder ob Italien ihm den Rang ablau⸗ fen würde. Aber auch auf das Abſchneiden der Deutſchen war man geſpannt, da man ſich in den Vor⸗ und Zwiſchenrunden überzeugen konnte, daß Deutſchlands Vertreter beachtliche Fortſchritte gemacht haben und ein gewichtiges Wort mitreden würden. Auch den Schweden gab man große Chancen und wie der Endſtand bewies, mit Recht. Gelang es ihnen doch, die Franzoſen auf den dritten Platz zu verdrän⸗ gen. Mit dieſen drei Spitzenmannſchaften kamen die Deutſchen dann doch nicht mit. Sie hatten wenigſtens die Genugtuung, allen Geg⸗ nern erbitterten Widerſtand geleiſtet zu haben. Nur im Kampf gegen Schweden machte ſich Marathonlauf bei Jonnenglut Die erſten Drei: ein Japaner, Nach dem Verlaſſen des Stadions diktierte Zabala mit ſeinen kurzen, aber ſchnellen Schrit⸗ ten das Tempo. Die erſten 10 Kilometer legte der Argentinier in der ſehr guten Zeit von 32:80 zurück. Dabei hatte er die höchſten Stei⸗ gungen, z. B. beim Kaiſer⸗Wilhelm⸗Turm, ſpielend genommen. An zweiter Stelle folgte ſein Landsmann Dias mit ½ Minute Rück⸗ ſtand. Faſt im gleichen Abſtand folgte der In⸗ dianer„Tarzan“ Brown, dahinter liefen der Engländer Harper und der Japaner Son. In kurzen oder längeren Abſtänden waren auf den nächſten Plätzen Meskens⸗Belgien. der dritte Argentinier Oliva, Gibſon⸗Südafrika ſowie die Schweden Palmé und Enochſſon. Bei 15 km lag Zabala mit 49:45 mit mehreren hundert Me⸗ Strecken-Sklzze vom 8 Marathonlauf 4 22 195 m* 8 —. —— fact- leg — * e 75 QA Kontrolsteſſe u. Verpflegungsstation O uachrichtenstella tern Vorſprung vor Dias und den gemeinſam auf dem dritten Platz folgenden Engländer Harpener und dem Japaner Son an der Spitze. Brown hatte gegen die beiden etwa 50 Meter verloren und wurde von Enochſſon, Oliva, dem Südafrikaner Coleman und Gibſon bedroht. Wenige Veränderungen gab es auf den folgen⸗ den Kilometern. Hier lag der Japaner Son nach dem 20. Kilometer hinter Zabala zuwei⸗ len nur um 1 Minute zurück. Am Wendepunkt führte Zabala Beim Wendepunkt, nach 21 Kilometern, war der Stand des Rennens folgender: Zabala 1:11:29 vor Son und Harpener 1:12:49, Dias, Enochſſon, Coleman, Gibſon, Brown, Palmé und Oliva. Dieſer Vorſprung Zabalas ſchrumpfte dann plötzlich zuſammen. Schon auf den nächſten Kilometern verlor er 32 Sekunden gegen ſeinen mit ſchnellen Dribbelſchritten da⸗ hineilenden japaniſchen Verfolger Son. Fünf Meter hinter Nippons Vertreter lag Harper. Größere Abſtände trennten Coleman, Brown und Gibſon. Aus dem Hintergrund waren die hellblauen Trikots der Finnen dicht geſchloſſen aufgetaucht. Zuſammen lagen Muinonen, Ta⸗ mila und Tarkiainen vor dem Schweden Palmé. Nach dem Verlaſſen der Avus, als auf dem Rückwege erneut die ſchweren Steigungen längs der Havel zu nehmen waren, ließ Zabala erſchöpft nach. Zermürbt durch ſein ſcharfes Anfangstempo mußte er nicht nur den Japaner Son, ſondern auch den Engländer Harper vorbeilaſſen und hatte beim 31. Kilo⸗ meter 2:17 Minuten gegen den Japaner ver⸗ loren. Der Engländer lag 50 Meter hinter dem Sohn Aſiens. Ueber 100 Meter vor Zabala folgten dann die drei Finnen. Alle drei machten in einer Front geſchloſſen Jagd auf den Süd⸗ afrikaner Coleman, nachdem deſſen Landsmann Gibſon ſchon überholt worden war. Nach wei⸗ teren drei Kilometern war Zabala ganz aus der Spitzengruppe verſchwunden. Wendepasltt 21 ein Engländer, ein Japaner Son-Japan in Fron Son hatte jetzt mit 70 Metern die Führung vor Harper, aber nur noch 40 Sekunden lag der Finne Muinonen mit Tamila zurück. Tar⸗ kiainen war an dem Südafrikaner Colemann nicht vorbeigekommen. Im Aufrücken war jetzt auch der zweite Japaner Nan, der ſich bereits vor Gibſon und den Schweden Palmé ſowie Enochſſon vorgearbeitet hatte. Nach 35 Kilo⸗ metern ſtand der Sieg des Japaners feſt. Fan⸗ faren kündeten ſein Nahen im Olympiſchen Stadion an. Erwartungsvolle Rufe wurden laut. Voller Spannung wartete die Menge auf das Eintreffen des Koreaners. Sein Vor⸗ ſprung wurde von Kilometer zu Kilometer größer. Eine Minute führte er beim 87. Kilo⸗ meter vor Harper und ſeinem mächtig nach vorn gekommenen Landsmann Nan, den Finnen Ta⸗ mila und Muinonen. Dann kam er unter brau⸗ ſendem Beifall, leicht federnd laufend, in das Stadion. Noch ein kräftiger Spurt über die letzten 100 Meter und dann fällt der kleine Japaner ins Gras und läßt ſich erlöſt die Schuhe von ſeinen herbeieilenden Helfern aus⸗ ziehen. Barfuß läuft er Sekunden ſpäter völ⸗ lig friſch, als wäre der gewaltige Lauf ein Spaziergang für ihn geweſen, mitten über das Spielfeld, nimmt ſeine am Start liegenden Sachen in Empfang und läßt ſich beſcheiden am Rande nieder. Beträchtlich iſt der Abſtand des Zweiten, des Engländers Harper, dem dicht⸗ auf der zweite Japaner Nan als Dritter folgt. Als Vierter kommt der Finne Tamila faſt eine Minute vor Muinonen. Drei Minuten verſtrei⸗ chen dann, bis der ſchwarz gekleidete, mit der rechten Hand fröhlich und friſch grüßende Süd⸗ afrikaner Colemann einläuft. 150 Meter zurück folgt dann Robertſon⸗ Großbritannien, dann der Südafrikaner Gibſon, gefolgt vom Finnen Tarkitinen und dem Griechen Kyriakides. Mit Ausnahme des Schweden Enochſſon, der nun einläuft, ſind alle Läufer ſehr friſch. Sie haben nicht nur den Kampf auf der Strecke, ſondern auch die Hitze und den Staub gut ertragen. Der Marokkaner Khaleb-Frankreich, der Schwede Palmé und der Oeſterreicher Tuſchek ſind die Nächſten. Kitei Son ſiegte in der neuen olympiſchen Rekordzeit von 2:29:19, 2. Auch Harper mit 2:31:23,2 und Nan mit 2:31:42 blieben noch unter der Siegerzeit von Zabala in Los Angeles. Zabala erlitt beim 28. Kilometer einen Schwächeanfall und ſtürzte. Er erhob ſich zwar ohne fremde Hilfe und lief noch vier Kilometer weiter, gab dann aber auf. Ergreifend war die Siegerehrung der Mara⸗ thonläufer als letzte des Tages für die Japaner bei ihnen allzu deutliche Ermüdung von dem Kampf gegen Frankreich bemerkbar, ſodaß man ſpäter Lerdon und Geiwitz für Röthig und Schröder einſetzte. Mit 0 Siegen mußten ſie mit dem 4. Platz vorlieb nehmen. Olympiaſieger und Gewinner der Goldmedaille wurde Italien mit 3 Siegen vor Schweden mit 2 und Frank⸗ reich mit 1 Sieg. Schwedens Mannſchaft hat mit ſeinem zweiten Platz zum erſten Mal über⸗ haupt auf einer Olympiade eine ſilberne Me⸗ daille errungen, eine wirklich hervorragende Leiſtung. Ergebniſſe der Endrunde: Deutſchland— Frankreich 6:8, Deutſchland — Schweden 41:8, Italien— Deutſchland 7:1 und 3 unentſchieden, Schweden— Frankreich 8:8 bei 31:32 erhaltenen Treffern, Schweden — Italien 5:10, Italien— Frankreich 915. 5 000 beim degen⸗Einzel Von den Deutſchen nur Lerdon in der Zwiſchenrunde Zum erſtenmal während olympiſchen Fechtturniers waren bei den Vormittagskämp⸗ des fen die Turnhalle und der Kuppelſaal auf dem Reichsſportfeld reſtlos ausverkauft. Selbſt auf den Zugangstreppen ſtauten ſich die Zuſchauer. Mit 5000 iſt die Zahl derer ſicherlich nicht zu hoch gegriffen, die der erſten Runde des Degen⸗ einzelfechtens beiwohnte. Wie immer bei Degen⸗ turnieren gab es eine Reihe von Ueberraſchun⸗ gen. Zunächſt einmal war Frankreichs Olym⸗ piahoffnung in dieſer Waffenart Georges Buchard nicht am Start. Dann ſchieden ſo be⸗ währte Könner wie USA⸗Meiſter Heiß, Dul⸗ cieux-Frankreich, Douglas Dexter⸗Großbritan⸗ nien und Boiſſonault⸗Kanada ſchon in der Vor⸗ runde aus. N * Von den drei deutſchen Degenfechtern glückte es lediglich Siefried Lerdon in die Zwiſchen⸗ runde zu kommen. Roethig⸗Hamburg, der uns im Mannſchaftskampf den Eintritt in die Schlußrunde ermöglichte, mußte nach einem Stichkampf mit Saucedo⸗Argentinien die Waf⸗ fen ſtrecken. Schroeder ſchied ebenfalls aus. Von den 75 Fechtern, die ſich zur Vorrunde ſtellten und in acht Gruppen aufgeteilt waren, kamen 40 in die Zwiſchenrunde. Son, Nan und den Engländer Harper. Wie ein Sehnſuchtsklang aus der fernen Heimat klingt die ſchwermütige japaniſche Hymne durch den andachtsſtillen Raum. Erdrückt von der ein⸗ dringlichen Wucht der feierlichen Zeremonie fließen Tränen aus den Augen der mit demü⸗ tig geſenkten Häuptern auf dem Ehrenpodeſt ſtehenden kleinen Koreaner. Die erſten Zwölf: 1. und Olympia⸗Sieger Kitei Son⸗Japan 2:29,19,2 Std. 2. Ernſt Harper⸗England 2:31,28,2 Std. 3. Shoryu Nan⸗Japan 2:31,42 Std. 4. Erkki Tamila⸗Finnland 2:32,45 Std. 5. Väino Muinonen⸗Finnland 2:33,46 Std. 6. Johannes Coleman⸗Südafrika 2:36,17 Std. 7. Donald Robertſon⸗England 2:37,06,2 Sts. 8. Henry Gibſon-Südafrika 2:38,04 Std. 9. Mauno Tarkiainen⸗Finnland 2:39,38 Std. 10. Thor Enochſſon⸗Schweden 2:43,12 Std. 11. Kyriakides⸗ Griechenland 2:43,20,8 Std. 12. Nouba Kaleb⸗Frankreich 2:45,34 Std. Braeſecke beſter Deulſcher Den deutſchen Marathonläufern war es nicht vergönnt, in der ſchweren Prüfung gute Plätze zu erringen. Der beſte Deutſche war Eduard Braeſecke, der als 29. einlief und 2259:83,4 Std. benötigte. Paul de Bruhn und Franz Bar⸗ ſicke gaben auf. 1 deulſches Turnen Nachdem Dänen, Norweger, Ungarn, Finnen und Schweden bereits die bei ihnen gepflegten Gymnaſtikſyſteme gezeigt hatten, führte am Sonntagnachmittag, kaum daß die erſten 380 Marathonläufer durchs Ziel gegangen waren, das Fachamt Turnen im Da mit etwa 4000 Männern und Frauen 45 Minuten deutſche Leibesübungen vor. Zunächſt ſah man eine aus⸗ gezeichnete Körperſchule von 1000 Turnern, die, recht geſchickt zuſammengeſtellt, durch ge⸗ naue Ausführung verdienten Beifall fanden. Dann marſchierten 700 Turnerinnen auf, um mit Freiübungen, Keulenübungen und Ball⸗ übungen einen Einblick in deutſches Frauentur⸗ nen zu geben, ein Vorhaben, das ausgezeichnet gelang und Erinnerungen an das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart wachrief. Kaum war dieſe Vorführung beendet, da verwandelte ſich das weite Rund des Stadions in einen„bunten Raſen“, auf dem Alt und Jung zeigten, wie in deutſchen Turnvereinen für die Ertüchtigung und Geſundheit unſerer Volksgenoſſen gear⸗ beitet wird. Mitten auf dem Feld ſteht eine Riege von Altersturnern, kaum einer unter 60 Jahren, die unter Karl Schumann, dem Olym⸗ pigſieger von 1896, Freiübungen vorführen. Ringsum tummelte ſich die Jugend im fröh⸗ lichen Spiel, während im Innenraum ufd den Längsſeiten Geräte aufgeſtellt waren, auf denen die in unſeren Turnvereinen allgemein ge⸗ pflegten Uebungen gezeigt wurden. Vor den Augen des Führers gaben Kunſtturner der Reichskernmannſchaft einen Beweis vom hohen Stand des deutſchen Geräteturnens. Den Höhe⸗ punkt brachten dann Tänze von 1000 Branden⸗ burger Turnerinnen. Nach den Klängen der Muſik wiegten ſich die Körper in fraulichen Bewegungsformen, ein entzückendes Bild, das durch Fahnenſchwingerinnen, die ſich in die Tanzkreiſe miſchten, noch verſtärkt wurde. Die Vorführung ſchloß mit einem Aufmarſch aller Teilnehmer, dem gemeinſamen eſang des Liedes„Tatvolk der Erde“ und einem feſtlichen, von lautem Beifall der Zuſchauer begleiteten Ausmarſch. So fand die Leichtathletik⸗Woche der Olympiſchen Spiele 1936 einen würdigen und feinen Ausklang. Tagung des inkern. Turnverbandes Im Rahmen der Olympiſchen Spiele traten am 8. 8. die Mitglieder des Internationalen Turnverbandes zur 23. Hauptverſammlung unter Leitung des Präſidenten Dr. Zamoyſki zuſammen. Das Internationale Turnier des Internationalen Turnverbandes findet aus An⸗ laß der 35⸗Jahrfeier dieſes Turniers in Prag 1938 ſtatt. Es wurde ein Beſchluß angenom⸗ men, nach dem eine Propagandaabteilung des Internationalen Turnverbandes errichtet wer⸗ den ſoll. Dieſe Propagandaabteilung ſoll in einer großzügigen Weiſe die Ausbreitung des nationalen Turnens fördern helfen und die völ⸗ kiſche Leibeserziehung bei allen Völkern unter⸗ ſtützen und damit dem Ziel des Internatio⸗ nalen Turnverbandes dienen. Zum Leiter der Propagandaabteilung iſt Schriftleiter Werner Strege⸗-Berlin beſtimmt worden. deulſche Tennisspieler nicht nach U A. G. von Cramm erkrankt Infolge einer Grippe⸗-Erkrankung des Frhr. Gottfried von Cramm mußte die geplante Reiſe der deutſchen Mannſchaft zu den Amerikaniſchen Tennis⸗Meiſterſchaften in Foreſt Hills leider abgeſagt werden. * FSV. Frankfurt— Spogg. Fürth Zu Beginn der neuen Fußball⸗Spielzeit hat ſich der Fußballſportverein Frankfurt einen pro⸗ minenten Vertreter der bayeriſchen Gauliga zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Die Frankfurter ſpielen am Sonntag, 16. Auguſt, dem Schlußtage der Olympiſchen Spiele, auf ihrem Platz am„Bornheimer Hang“ gegen die Mannſchaft der Spogg. Fürth. 8*.— 8 2— r 8 n fil 1. f Vo blieben Amerikas Schuimmer? Ungarn 100 Meter Kraul-Sieger Dann drei Japaner vor Fiſcher-Deulſchland— Unſere Frauen in den Enkſcheidungen Schon in den frühen Morgenſtunden des Sonntags ſtand eine herrliche Sommerſonne über dem Olympiſchen Schwimmſtadion. Leichte Sommerkleider und helle Anzüge ſpiegelten von den Rängen ein weitaus eindrucksvolleres Bild wider, als am Vortag. Ein ſchwacher Wind milderte von Zeit zu Zeit die gegen Mittag ſtärker werdende Schwüle. Rund 15 000 Zu⸗ ſchauer, unter ihnen der Reichsſportführer, mö⸗ gen es geweſen ſein, die bereits um 10 Uhr da waren, als der erſte Startſchuß zum 200 m Bruftſchwimmen der Frauen fiel. Nach der wenig begeiſternden Zeit von 311,4, mit der ſich die zweite deutſche Bruſt⸗ ſchwimmerin Hanni Hölzner in ihrem Vorlauf noch für die Zwiſchenläufe aualifizierte, Aber⸗ raſchte ſie heute mit einem taktiſch klugen Ren⸗ nen. Im erſten Lauf traf ſie mit der japa⸗ niſchen Weltrekordlerin Hideko Machata, der erſt 12 Jahre alten Dänin Sörenſen, Waalberg⸗ Holland und Trude Wollſchläger zuſammen. Vom Start weg ſetzte ſich die Japanerin an die Spitze. Die erſte Wende nahm Machata nach 40,5 Sekunden, während Hanni Hölzner hier noch an fünfter Stelle lag. Mit ſchnellen Arm⸗ zügen und ſtarker Beinarbeit baute Machata auf der zweiten Bahn ihre Führung aus. Die 100 Meter ſchwamm ſie in 1:27,5 Min.,„ Me⸗ ter dahinter lag Waalberg vor Sörenſen, Hölz⸗ ner und Wollſchläger. Dann aber ſetzte Hölz⸗ ner zu einem energiſchen Zwiſchenſpurt ein. rang die Holländerin nieder und ſicherte ſich ſo den dritten Platz hinter Machata, die in 303.1 vor Sörenſen(3:06) gewann. Der erſte Zwiſchenlauf ſah für unſere Europameiſterin Martha Genen⸗ ger keine ernſthafte Gegnerin und ſo ſtand von vornherein feſt, daß nur eine für den Sieg in Frage kam: Martha Genenger. Schon durch den kraftvolleren Startſprung lag die Rhein⸗ länderin vor dem übrigen Felde. Ruhig und lang ziehend lag ſie an der 100 Meter⸗Marke in 1:27,.5 bereits vor Kaſtein⸗ Holland und der Britin Storey. Ein kurzer Zwiſchenſpurt ge⸗ nügte, um den Vorſprung auf rund 10 Meter duszubauen. Friſch erreichte ſie in der unter Berückſichtigung des leichten Rennens prachtvol⸗ len Zeit von 302.8 als Siegerin das Ziel. Endlauf am Dienstag Mit äußerſter Spannung ſieht alles dem Endkampf Machata—Genenger entgegen, der am Dienstag nachmittag ausgetragen wird. Wenn auch Kaſtein⸗Holland, Storen⸗Groß⸗ britannien. Sörenſen⸗Dänemark, Hölzner⸗ Deutſchland und als ſchnellſte Vierte Waalberg⸗ Holland mit am Start ſein werden, um den Sieg und die Goldmedaille werden lediglich Machata und Martha Genenger zu ſtreiten ha⸗ ben. Für dieſen Kampf ſind die Ausſichten un⸗ ſerer Meiſterin nicht ſchlecht. Das Ergebnis: 1. Zwiſchenlauf: 1. Hideko Machata⸗Japan 3:03,1 Min.: 2. Inge Sörenſen⸗Dänemark 3:06 Min.; 3. Hanni Sölzner⸗Deutſchland 308.8 Min.; 4. J. Waalberg⸗Holland 3:09,7(kommt als beſte Vierte in den Endlauf). 2. Zwiſchenlauf: 1. Martha Genenger⸗Deutſch⸗ land 3:02,83 Min.: 2. J. H. Kaſtein⸗Holland 3:09,2: 3. Doris Storey⸗England 3:09.8 Min * In den Mittagsſtunden hatte ſich das herr⸗ liche Schwimm⸗Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. Selbſt in den Gängen und auf der den Aktiven vorbehaltenen Tribüne ſtauten ſich die Menſchen. Kein Wunder, wenn man be⸗ denkt, daß bereits am zweiten Tag der olym⸗ piſchen Schwimm⸗Wettbewerbe die Entſchei⸗ dung im 100 m⸗Kraulſchwimmen fiel, alſo der ſchnellſte Sprinter der Welt ermittelt wurde. Gegen 15 Uhr waren ſicherlich 25 000 Men⸗ ſchen verſammelt, die dem kleinen Schmuck⸗ käſtchen des Reichsſportfeldes einen prächtigen, in allen Farben ſchillernden Rahmen verliehen. Als erſter Wettbewerb ſtanden die beiden Zwiſchenläufe zum 100 m Kraulſchwimmen für Frauen auf dem Nachmittagsprogramm. Rie Maſten⸗ broek und Katharina Wagner, Katherine Rawls⸗US A. und Giſela Arendt⸗Deutſchland waren die gefährlichſten Rivalinnen im erſten Lauf. Die amerikaniſche Meiſterin erwiſchte den beſten Start; bei 25 km ging jedoch Giſela Arendt in mächtigem Spurt und großartigem Beinſchlag an ihr vorbei, um bei 50 m in 30,2 Sekunden zu wenden, Wagner, Rie Maſten⸗ broek und Rawls lagen hinter ihr. Maſtenbroek ſetzte zwiſchen dem 60. und 70. Meter mit ihrem fabelhaften Spurt ein. Wuchtig griffen ihre Arme in das wundervoll klare Waſſer; ohne ſich voll auszuſchwimmen, kam ſie an Gi⸗ ſela Arendt vorbei, die ſich allerdings auch ſicht⸗ bar ſchonte. Noch ſchärfer als im erſten kämpfte man im zweiten Lauf. Die Argentinierin Campbell wendete mit der erſtaunlichen Zeit von 39,4 Sekunden knapp vor MeKean⸗USA. und der Weltrekordhalterin den Ouden. Zwiſchen dem 60. und 90. entwickelte ſich ein überaus ſpan⸗ nender Zweikampf zwiſchen der Argentinierin und der immer ſtärker aufkommenden Willie den Ouden. Beide ſpurteten mit aller Energie dem Ziel entgegen, während hinter ihnen die beiden Amerikanerinnen MeͤKean und Lapp ſich in gegenſeitigem Kampf aufrieben. Nur durch den beſſeren Anſchlag ſiegte Campbell vor den Ouden. nicht allzu guten Zeit von 26,7 Sekunden als Erſter. Fiſcher folgte mit einem Meter Rück⸗ ſtand als Zweiter. Weiter brauſte der überaus locker und vollkommen entſpannt, ſtiliſtiſch gera⸗ dezu ideal ſchwimmende Ungar dem Ziele zu. Sein Sieg ſtand bei 90 m feſt, als Cſik noch mit einer halben Länge führte. Verbiſſen und verkrampft aber kämpften Arai, Yuſa und Fiſcher und der zum Schluß mächtig aufkom⸗ mende dritte Japaner Taguchi um die Plätze. Die Europameiſterin Martha Genenger⸗deulſchland, die Ausſicht auf einen olympiſchen Sieg hat. In die Entſcheidung kommen die drei Erſten eines jeden Zwiſchenlaufes und die ſchnellſte Vierte, alſo: Rie Maſtenbroek, den Ouden, Wagner(Holland), Campbell(Argen⸗ tinien), Rawls und MeͤKean(USA) und Gi⸗ ſela Arendt⸗Deutſchland. Der Endlauf wird am Montag ausgetragen. Das Ergebnis: 1. Zwiſchenlauf: 1. Maſtenbroek-Holland 1:06.4 Min.; 2. Arendt⸗Deutſchland 1:07.2 Min.; 3. Rawls⸗USA 1:08,5 Min.; 4. Wag⸗ ner⸗Holland 1:08.6 Min. 2. Zwiſchenlauf: 1. Campbell⸗Argentinien 1:06.6 Min.; 2. den Ouden⸗Holland 1:06.7 Min.; 3. MeKean⸗US A 1:08.9 Min. (Weltbild, K.) Nur um Handſchlag war Nuſa in 57,9 vor Arai(58,0) und Taguchi(58,1). Der Deut⸗ ſche Fiſcher, der bis 80 m ein ganz großartiges Rennen geſchwommen hatte, fiel auf den letzten Metern leicht zurück. Mit 59,3 Sekunden ließ er immer noch Amerikas Weltrekordmann Peter Fick(59,7) und Lindegreen-USA mit 57,9 knapp hinter ſich. 5 Das Ergebnis: 1. und Olympia ⸗Sieger: Ferenc Cſik⸗Ungarn 57.6 Sek, 2. Huſa⸗Japan 57.9 Sek. 3. Arai⸗Japan 58.0 Sek. 4. Taguchi⸗Japan 58.1 Sek. 5. Fiſcher⸗Deutſchland 59.8 Sek. 6. Fick⸗US A 59.7 Sek. Einer der Vorläufe für das 100 Meker Freiſtilſchwimmen war der Beginn der mil be ſonderer Spannung erwarkeken olympiſchen Schwimmwelkkämpfe. Cſik vor Zuſa und Arai Der Endlauf im 100 Meker-Freiſtil Giſige Stille herrſchte, als der deutſche Star⸗ ter Gaedecke-Berlin die Teilnehmer zum 100 m⸗Kraulendlauf aufrief. Vom Himmel lachte die Sonne und eine leichte Briſe ging über das in acht Bahnen aufgeteilte Schwimmbecken. Die Startblöcke von 1 bis 7 waren wie folgt ver⸗ teilt: Arai, Nuſa, Lindgreen, Cſik, Fiſcher, Taguchi und Fick.„Achtung— Schuß“ und wie mit einem Sprung ſchoß das geſamte Feld ins Waſſer. Ungarns Europameiſter Ferenc Eſik erwiſchte den beſten Start, dicht gefolgt von dem deutſchen Europarekordmann Helmuth Fiſcher und dem auf Bahn 2 ſpurtenden japa⸗ niſchen„Stern“ Puſa. In die Zuſchauermaſſen kam Bewegung. Wo blieben die Japaner? Auch die 50 m⸗Wende erreichte der unga⸗ riſche Medizin⸗Student in der verhältnismäßig (Ablantic, K.) Die erſte Entſcheidung im Schwimm⸗Sta⸗ dion hat ſomit gleich eine nicht geringe Ueber⸗ raſchung gebracht, an die ſelbſt die Ungarn nicht glauben konnten. Hieß es doch immer, der junge und ſchlanke Ferenc Cſik ſei körperlich nicht kräftig genug und habe nicht die ſtarken terven, einen olympiſchen Sieg zu erkämpfen. Alle Achtung! Was Dr. Barany 1928 als Fa⸗ vorit nicht fertig brachte, Cſik hat es geſchafft. Eine kleine olympiſche Vorehrung wurde den drei Erſten des ſchweren Rennens gleich an Ort und Stelle zuteil, als drei Mädels des Ehrendienſtes Cſik, Huſa und Arai ſchlichte Lorbeerkränzchen auf den Kopf ſetzten, wäh⸗ rend der Vizepräſident des Internationalen Schwimm⸗Verbandes Drigny⸗Frankreich die Schwimmer beglückwünſchte. Die offizielle Sie- gerehrung findet erſt am Montag vor der Ehrentribüne vor der Hauptkampfbahn ſtatt. — Geſchlagener Favorit! Der Japaner Arai, der zu den beſten Schwim⸗ mern der Welt zählt, aber nur Dritter im 100 Meter Craul wurde.(Atlantic, K.) das Vaſſerballturnier Das Olympiſche Waſſerballturnier wurde am Sonntag vormittag bei wieder ausgezeichnetem Beſuch im Schwimm⸗Stadion mit vier Spielen fortgeſetzt. 5 Ergebniſſe vom Vormittag: Ungarn— Malta 12:0(8:0) USA.— Uruguay 21(0:1) Frankreich— Japan 8:0(5:0) Oeſterreich— Schweiz 9:0(3:0) Am Nachmittag Deutſchland ſchlägt Tſchechoſlowakei 6:1(4:0). Im erſten Waſſerballſpiel des Sonntagnach⸗ mittag trat Deutſchlands Mannſchaft, die am Vortage ſo erfolgreich gegen Frankreich ab⸗ ſchnitt, auf die Tſchechoſlowakei. Unter den 25 000 Zuſchauern befand ſich auch der Stellver⸗ treter des Führers. Die deutſche Mannſchaft hinterließ wiederum einen ausgeſprochen gro⸗ ßen Eindruck. In ihrer ſtärkſten Aufſtellung beſtach ſie wieder durch ihre Schnelligkeit, Härte und vor allem durch ihre erſtaunliche Technik. Vorbildlich waren die vielen Kampfphaſen des Zuſammenſpiels des deutſchen Sturms, in deſ⸗ ſen Mitte der Duisburger Schneider mit ſeinen 5 Toren vor allem den 6:1⸗Sieg ermöglichte. Das 6. Tor erzielte der Magdeburger Schulze durch Verwandlung eines 4 Meter-⸗Strafſtoßes. Erſt beim Stande von 6:0 kamen die kräftigen. aber techniſch unterlegenen Tſchechoſlowaken durch ihren Mittelſtürmer Karel Schmuck zum Ehrentor.— Sehr gut war der bolländiſche Schiedsrichter de Vries, der alle noch ſo ver⸗ ſteckten Regelverſtöße in dieſem an und für ſich fairen Spiel ſofort unterband. Weitere Ergebniſſe: Großbritannien— Jugoſlawien 413(3:3) Schweden— Island 1111(1:0 Belgien— Holland 1:1(1:1) das hockey-Turnier Die Schweiz ſchlägt Belgien Im mit 20 000 Zuſchauern vollbeſetzten Hocken⸗Stadion auf dem Reichsſportfeld wurden am Sonntag zwei weitere Ausſcheidungsſpiele durchgeführt. Aus der Cruppe C kämpften Belgien und die Schweiz und anſchließend ſtan⸗ den ſich aus der gleichen Gruppe Frankreich und Holland gegenüber. Die Schweizer trugen einen Ueberraſchungsſleg von 21(1:0) gegen die Bel⸗ gier davon und Holland beſtegte Frankreich mit 3:1(1:0). Dadurch wurde Holland Sieger der Gruppe C. 1. Holland 3 9:3 5˙¹ 2. Frankreich 3 4:5 E 3. Belgien 3 3·4 24 4. Schweiz 3 3:6 2:4 Holland trifft nun in der Zwiſchenrunde am Mittwoch auf Deutſchland, während es Frank⸗ reich mit dem Gewinner des am Dienstag ſtatt⸗ findenden Treffens zwiſchen Indien und Japan zu tun bekommt. Die Tabelle der Gruppe B: 1. Deutſchland 2 10:1 40 2. Afghaniſtan 2 7:10 13 3. Dänemark 2 6:12 120 Die Gruppe A: 1. Indien 2 11:0 40 2. Japan 2 8˙2 40 3. Ungarn 2 17 04 4. USA. 2 112 0˙4 Hier bringt erſt das am Dienstag ſtattfin⸗ dende Spiel Indien— Japan den Gruppen⸗ ſieger. Baskelball-Ergebniſſe Italien— Deutſchland 58:16(38:11) Peru— China 29:21(16:10) USA.— Eſtland 52:28(26:7) Philippinen— Mexiko 92:20(17:19) Polen— Japan 31:43(13:23) Uruguay— Aegypten 36:23(19:14) Tſchechoſlowakei— Schweiz 13:25(5:13) Kanada— Lettland 39:23(19:12) Chile— Braſilien 23:18(10:4) 2— D r 2 7 —Zʃi1n— —x ——— —— eee inig Jußball kündigt ſich an.. Drei ausländiſche Aympia⸗Jußballmannſchaflen ſpielten am Jonnlag im Reich U. 5. A. gewinnt in Köln Knapper 1:0(0:0) Sieg gegen Millelrhein. Die 3000 Zuſchauer bekamen nichts Beſon⸗ deres von den Gäſten zu ſehen, die aber mit 1:0(0:0) knapper Sieger blieben, da die Mit⸗ telrheinelf, und hier beſonders der Sturm, ſtark enttäuſchte. Gauchel, Elbern und Münzenberg fehlten in den Reihen der Rheinländer, deren ſchwacher Angriff den Sieg verſcherzte. Die Amerikaner hatten eine ſehr ſolide Abwehr, zu⸗ dem ſetzten ſie während der 90 Minuten vier friſche Leute ein. In der Mitte der zweiten Halbzeit ſchoß der Mittelſtürmer der Vankees den einzigen Treffer des Kampfes, für den Mittelrhein⸗Hüter unhaltbar. Unenlſchieden in Halle Mikte— Aegypfken 2:2(2:1). Aegyptens Olympia⸗Fußballmannſchaft ſtellte ſich am Sonntag vor 6000 Zuſchauern in Halle einer Auswahlmannſchaft des Gaues Mitte. Das ſchnelle und ſchöne Kombinationsſpiel, das die Gäſte zeigten, endete ſchließlich mit einem Unentſchieden 2:2. Bei den Aegyptern erregte das ausgezeichnete Kopfballſpiel größte Bewun⸗ derung, ebenſo wie ihre Ballbehandlung. Le⸗ diglich vor dem Tor mangelte es an der nö⸗ tigen Schußkraft. Der beſte Mann auf dem Felde war der Mittelſtürmer Latif, der in der 18. Minute Aegypten zum Führungstreffer verhalf. Der mitteldeutſche Rechtsaußen Paul glich bald darauf aus und mit 2:1 für den Gau Mitte ging es in die Pauſe, nachdem Schipp⸗ Hbhorſt⸗Jena überraſchend mit einem Fernſchuß Erfolg gehabt batte. Die Aegypter waren in der zweiten Spielhälfte im Feldſpiel klar über⸗ legn, konnten aber nur noch durch einen Schuß ihres Stürmers Kamel den Ausgleich erzielen. Die Ungarn nicht in Dresden Das geplante Spiel der ungariſchen Olym⸗ pia⸗Fußballelf in Dresden kam nicht zuſtande, da die Magvaren gleich nach ihrer Heimat ab⸗ gereiſt waren. Südweſt-Niederlage In Saarlaukern ſiegt Luxemburg mil 3:1(10) Eine recht ſtattliche Beſucherzahl für Saarlau⸗ tern. 3000 Fußballanhänger, hatten ſich zu dem Spiel Südweſt— Luxemburg eingefunden, die aber eine große Enttäuschung erlebten, denn die Südweſt⸗Mannſchaft, aus Saarbrücker und Pir⸗ maſenſer Spielern geſtellt, konnte nicht gefallen. Hilpert⸗Neunkirchen fehlte in der Elf und für ihn trat Mieck⸗Saar 05 Saarbrücken an. Kaum einer der Südweſtſpieler ſetzte ſich ſo ein, wie es nötig geweſen wäre, und das Zuſammenſpiel ließ viel zu wünſchen übrig. Nur Hergert als rechter Läufer erfüllte voll und ganz ſeine Pflicht neben dem Torhüter Konrad, der aber in der zweiten Hälfte wegen einer ernſtlichen Verletzung ausſcheiden mußte. Die Luxembur⸗ ger zeigten ein beſſeres gegenſeitiges Verſtehen und ihr ſchneller und durchſchlagskräftiger Sturm war immer gefährlich. Verteidigung und Torhüter ſehr ſicher, wirkungsvoll arbeitete die Läuferreihe. In der 21. Minute gingen die Gäſte nach einem groben Fehler des rechten Südweſt⸗Ver⸗ teidigers Müller⸗Pirmaſens durch einen unhalt⸗ baren Schuß ihres Mittelſtürmers Mart in Führung. Müller ſchied zehn Minuten vor Halbzeit wegen einer Verletzung aus und für ihn trat der Saarbrücker Hingſt ein. Die zweite Hälfte begann für Südweſt etwas hoffnungsvoller, denn das Spiel wurde aus⸗ geglichener. Allerdings erreichte die Gauelf noch immer keine durchſchnittliche Leiſtung. Bei einem Zuſammenprall mit dem ſchnellen Luxem⸗ burger Rechtsaußen mußte der Torhüter Kon⸗ rad verletzt vom Platz getragen werden. Seinen Platz nahm zunächſt Hergert und ſpäter der Erſatzſpieler Wilm(JV. Saarbrücken) ein. In der 15. Minute gelang dem Südweſt⸗Mittel⸗ ſtürmer Comteſſe(Sportfreunde) aus einem Gedränge beraus der Ausgleich. Sechs Minu⸗ ten ſpäter mußte Hergert einen Schuß des Lu⸗ xemburger Halbrechten Seib paſſieren laſſen. Nach einem ſchönen Angriff des rechten Flügels der Gäſte erzielte Stamet den dritten Treffer. * Rympiſcher Termin-Kalender 10. Tag, Monlag, 10. Auguſt: 7 Uhr Turnen Dietr.⸗Eck.⸗Bühne 8.00„ 100 km⸗Straßenradrennen, Start und Ziel Avus 9.00„ Schwimmen: Kunſtſpringen, Entſcheidung Schwimm⸗Stadion 4 mal 200 m⸗Staffel, Vorläufe Schwimm⸗Stadion Waſſerballſpiele Schwimm⸗Stadion Degen⸗Einzelfechten, Ausſcheidung Tennisplatz 9.30„ Segeln Kiel 14.00„ Turnen Dietr.⸗Eck.⸗Bühne 15.00„ Boxen, Ausſcheidungskämpfe Deutſchlandhalle Schwimmen: 100 m Crawl, Frauen, Endlauf Schwimm⸗Stadion 400 m Crawl, Vorläufe Schwimm⸗Stadion Waſſerballſpiele Schwimm⸗Stadion Degen⸗Einzelfechten, Ausſcheidung Tennisplatz 16.00„ Basketball⸗Ausſcheidungsſpiele Tennisplatz Fußball⸗Spiel: Norwegen— Italien Olympiſches Stadion Handball⸗Ausſcheidungsſpiele Berliner Plätze 16.30„ Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele Hockey⸗Stadion 20.00„ Degen⸗Einzelſechten. Ausſcheidung Tennisplatz 20.00 Boxen, Ausſcheidungskämpfe Deutſchlandhalle üg) der Sonnkag bei den Ningern , Schweikert Silber-, Brendel und Hornfiſcher Bronze ⸗Medaille Die erſten Entſcheidungskämpfe im griechiſch⸗ römiſchen Ringen hatten am Sonntag ihre An⸗ ziehungskraft auf das Publikum nicht verfehlt. Die Spannung ſtieg von Kampf zu Kampf, und begeiſtert gingen die Maſſen— rund 10 000 Beſucher— mit. Jakob Brendel lieferte im Bankamgewicht dem noch favoriſierten Schweden Svenſſon be⸗ reits am Vormittag einen mitreißenden Kampf, den unſer deutſcher Vertreter allerdings nur nach Punkten gewinnen konnte. Im Verlauf des Kampfes mußte der Schwede wiederholt auf kraftvolle Hüftſchwünge hin in die Brücke, konnte aber zum Schluß etwas aufholen, doch erhielt Brendel den Sieg mit 3:0 Punkten zu⸗ geſprochen. Bedauerlich, daß Brendel mit 5 Punkten ausſcheiden muß und dadurch nur auf den dritten Platz kam, womit er für Deutſch⸗ land die Bronze⸗Medaille errang. Im Kampf um die Gold⸗ und Silber⸗Medaille ſtehen ſich Lörincz⸗Ungarn und Svenſſon⸗Schweden ge⸗ genüber. Für die Vergebung der bronzenen Me⸗ daille an Brendel war bei Punktgleichheit des Deutſchen mit Pertunnen⸗Finnland der Kampf Brendels gegen den Finnen entſcheidend, den der Nürnberger gewonnen hatte. Hornffſcher nur Dritler! Zum erſten Entſcheidungskampf am Abend, zu dem ſich rund 10 000 Zuſchauer in der Aͤlbſchluß der Fuß ball⸗Borrunde Polen, Peru, Nalien und Norwegen im Endkampf Ein korreiches Treffen Polen— Großbritannien 5:4(2:1) Im Poſt⸗Stadion waren am Samstag zum Zwiſchenrundenkampf Polen gegen Großbritan⸗ nien nur etwa 4000 Zuſchauer erſchienen, die aber eine ziemliche Ueberraſchung erlebten, da Polen die engliſchen Amateure nach ſpannen⸗ dem Kampf mit 5:4(2:1) beſiegte. Während Polen mit der erprobten Mann⸗ ſchaft aus dem Spiel gegen Ungarn antrat, hatte England ſeine Elf auf vier Poſten geän⸗ dert. Der Kampf ſtand zunächſt etwas im Zei⸗ chen der Polen, die ſchöne Angriffe vortrugen und das engliſche Tor mehrmals in Gefahr brachten. Im Gegenſtoß zeichnete ſich der linke Britenflügel aus, aber er konnte vorerſt kei⸗ nen Erfolg buchen. Glücklicher war Polen, das durch ſeinen Mittelſtürmer Peterek mit 1:0 in Führung ging. Dieſer Vorſprung wurde von dem engliſchen Linksverbinder God gegen Mitte der Halbzeit ausgeglichen. Eine Minute vor der Pauſe kam aber Polen durch den Links⸗ außen Wodarz erneut in Führung. Nach dem Wechſel brachten die polniſchen Stürmer das Kunſtſtück fertig, den engliſchen Torwart Hill innerhalb von acht Minuten dreimal zu ſchla⸗ gen. Wodarz(zwei) und Kotlarczyk ſchoſſen drei Tore und ſtellten damit das Ergebnis auf 5:1. Jetzt nahmen die Engländer alle Kraft zuſammen. Sie griffen unentwegt an und ka⸗ men ſchließlich durch Shearer(zwei) und Joy eee e eee ee ſogar bis auf 4:5 heran. Bei dieſem Reſultat blieb es jedoch bis zum Schluß da die Polen mit letztem Einſatz verteidigten. Erſt nach verlängerung Peru— Oeſterreich 4:2(2:2, 0:2) Auf dem Hertha⸗Platz trafen ſich am Sams⸗ tag in der Zwiſchenrunde des olympiſchen Fuß⸗ ball⸗Turnieres die Mannſchaften von Oeſter⸗ reich und Peru. Weit über 12 000 Zuſchauer hatten ſich eingefunden. Gleich nach dem Anpfiff legten die Perua⸗ ner mächtig los und bereiteten den Oeſterrei⸗ chern einige kritiſche Situationen. Aber nach der erſten Aufregung hatten ſich die Oeſter⸗ reicher gefunden und kamen in energiſchen und ſpurtſchnellen Angriffen oft in die Nähe des gegneriſchen Tores. Aber erſt in der 28. Minute glückte dem rechten Flügel der Oeſterreicher ein Durchbruch, nach herrlichem Zuſammenſpiel ſandte der Rechtsaußen Werginz den Ball un⸗ haltbar ins Netz. 1:0 für Oeſterreich. Nach die⸗ ſem Erfolg der Oeſterreicher ſteigerten die Süd⸗ amerikaner das Tempo und rangen oft in har⸗ tem Mann⸗an⸗Mann⸗Kampf um den Ausgleich. Eben noch hatte man in der 37. Minute eine ſchöne Leiſtung der Peruaner, unter denen der Mittelläufer durch vorzügliche Unterſtützung der Stürmerreihe zu gefallen wußte, bejubelt, als Oeſterreichs rechter Flügel wieder nach vorne kam. Ein kurzer Paß mit dem Ball im Strafraum, und der Mittelſtürmer Steinmetz Deutſchlandhalle eingefunden hatten, traten die Schwergewichtler an. Paluſalu⸗Eſtland und Kurt Hornfiſcher⸗Deutſchland trugen ihren letz⸗ ten Kampf aus. Sie ſtritten mit einer Erbit⸗ terung, die dem hohen Einſatz voll und ganz entſprach. Lange ſah es ſo aus, als ob der Deutſche eine knappe Führung hätte, als in der 18. Minute der Eſte einen Kreuzgriff an⸗ ſetzen konnte, durch den Hornfiſcher in die Brücke mußte. Er konnte ſich wohl noch aus dieſer ſchwierigen Situation retten, das Punkt⸗ verhältnis wurde aber dadurch vollſtändig ver⸗ ändert. Mit 3:0 Punkten lag Paluſalu klar in Front. Damit war die Entſcheidung im Schwergewicht gefallen. Paluſalu errang mit drei Fehlerpunkten die Goldmedaille, Nyman⸗ Schweden kam mit derſelben Fehlerpunktzahl auf den zweiten Platz, während Hornfiſcher durch den letzten Kampf von zwei Fehlerpunk⸗ ten auf deren fünf zurückfiel und damit den dritten Platz einnimmt. Im Federgewicht fiel am Sonntagabend die zweite Entſcheidung. Reini⸗Finnland beſiegte den Schweden Karlſſon zwar mit 2:1 nach Punkten, aber der Finne wurde trotzdem nur Dritter in der Geſamtwer⸗ tung. Mit den wenigſten Fehlerpunkten endete der Türke Naſar Erkan auf dem erſten Platz und holte damit die erſte Goldmedaille für ſein Land. Karlſſon hatte ebenfalls noch weniger Fehlerpunkte als ſein letzter Bezwinger und er⸗ erhöhte den Vorſprung auf 2:0 für Oeſterreich. Obwohl die Südamerikaner nach dem Sei⸗ tenwechſel ihre Anſtrengungen um den Aus⸗ gleich verdoppelten, blieb der Kampf zunächſt auf das Mittelfeld beſchränkt. In der 63. Mi⸗ nute mußte dann Oeſterreichs Halbrechter Lau⸗ don verletzt ausſcheiden. Nun drängten die Pe⸗ ruaner gegen die nur mehr zehn Mann ſtarken Oeſterreicher energiſch vor. Bei einem Ge⸗ dränge in der 3. Minute wollte der linke Ver⸗ teidiger Kargl das Leder wegſchlagen, traf aber ſeinen Torwart, von dem der Ball gemächlich ins Tor rollte. Dieſes Selbſttor der Oeſter⸗ reicher rief nun eine ziemliche Erregung auf dem Felde und in den Rängen hervor. In der 81. Minute glückte dann den Südamerikanern der Ausgleich. Mittelſtürmer Th. Fernandez ſchoß einen Ball gegen die Latte, den Nachſchuß ſetzte der Halblinke entſchloſſen ins Netz. Mit 2:2 endete die reguläre Spielzeit. Auch die erſten 15 Minuten der Verlänge⸗ rung, die übrigens von den Oeſterreichern wie⸗ der mit 11 Mann beſtritten wurde, da Lau⸗ don wieder mittun konnte, endete mit 212. Fünf Minuten vor Schluß der zweiten 15 Mi⸗ nuten kam Peru durch Villanueva zum Füh⸗ rungstor, dem Caſtillo eine Minute vor dem Abpfiff ſogar noch einen weiteren Treffer an⸗ fügte. So endete dieſer dramatiſche Zwiſchen⸗ rundenkampf mit einem 4:2⸗Sieg der Perua⸗ ner, die für ihren Erfolg ſtark gefeiert wurden. die Paarungen der Vorſchlußrunde die am Montag und Dienstag im Olympia⸗ Stadion ausgetragen wird, lauten: Montag, 10. Auguſt: Norwegen— Italien, Dienstag, 11. Auguſt: Polen— Peru. ſtritt die Silbermedaille für Schweden. Hering war bereits vorher ausgeſchieden. Endſtand: Olympiaſieger: Haſar Erkan⸗Tür⸗ kei, 2. Einar Karlſſon⸗Schweden, 8. Aarne Eemeli Reini⸗Finnland. Im Halbſchwergewicht fiel die Goldmedaille an Schweden. Axel Ca⸗ dier landete im entſcheidenden Kampf einen klaren 8:0⸗Punktſieg über Bietags⸗Lettland. der aber trotz dieſer Niederlage noch vor Neo⸗ Eſtland und Werner Seelenbinder⸗Deutſchland die Silbermedaille errungen hatte. Endſtand: Olympiaſieger: Axel Cadier⸗ Schweden, 2. Edwins Bietags⸗Lettland, 8. Auguſt Neo⸗Eſtland, 4. Werner Seelenbinder⸗ Deutſchland. Silbermedaille im Mikkelgewicht ſicher! Einen viel umjubelten Sieg landete der Gefr. Schweikert im Mittelgewicht. Der Deut⸗ ſche, der nach ſeiner Operation im Standkampf noch nicht ſtark genug war, holte gegen den Ungarn Palotas alles im Bodenkampf heraus. Zweimal mußte der Ungar in die Brücke, aus der er ſich immer wieder befreien konnte. Beim drittenmal gelang dann Schweikert ein Auf⸗ reißer, und nach 6:56 Min. hatte der Berliner die bisher größte Leiſtung im Ringerturnier geſchafft. Stürmiſcher Beifall belohnte Schwei⸗ kert, der damit auf alle Fälle eine Medaille er⸗ rungen hatte. Johanſſon⸗Schweden wurde 38:0 Punktſieger über den Finnen Kokkinen, ſodaß Schweikert die Silber⸗Medaille bereits ſicher iſt. Die Entſcheidung über die endgültige weitere Plazierung bringt der Kampf Johanſſon⸗ Schweden gegen Palotas⸗Ungarn. — Süddeulſche Gauliga-Termine Neben den bereits veröffentlichten erſten Ter⸗ minen der Gauliga Südweſt und Baden wer⸗ den jetzt auch die nachſtehenden Termine be⸗ kannt: Gau Bürklemberg 6. September: Union Böckingen— Sportfr. Stuttgart V. Zuffenhauſen— Spögg. Bad Cannſtatt Sportfr. Eßlingen— Stuttgarter Kickers 12. September: Stuttgarter SC.— FV. Zuffenhauſen 13. September: Union Böckingen— SpVgg. Bad Cannſtatt Stuttgarter Kickers— Sp. Göppingen SSV. Ulm— Stuttgarter Sportfr. 20. September: 8 SpV. Göppingen— FV. Zuffenhauſen SpVgg. Bad Cannſtatt— Stuttg. Kickers Sportfr. Eßlingen— Stuttgarter SC. 27. September: JV. Zuffenhauſen— Union Böckingen Sp. Göppingen— VfB. Stuttgart SSV. Ulm— Stuttgarter SC. Stuttgarter Sportfr.— Sportfr. Eßlingen Gau Bayern 6. September: 1860 München— VfB. Koburg Bayern München— BC. Augsburg SpVgg. Fürth— ASV. Nürnberg VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— Wacker München 13. September: Wacker München— 1860 München VfB. Koburg— Bayern München BC. Augsburg— FC. Schweinfurt 05 20. September: 1860 München— Bayern München BC. Augsburg— Wacker München VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— SpVgg. Fürth ASV. Nürnberg— VfB. Koburg FC. Schweinfurt 05— 1. FC. Nürnberg 27. September: 1860 München— SpVgg. Fürth BC. Augsburg— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee 1. FC. Nürnberg— AS. Nürnberg VfB. Koburg— 80. Schweinfurt 05 4. Oktober: Bahern München— Wacker München VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— 1860 München SpVgg. Fürth— Be. Augsburg FC. Schweinfurt o5— AS. Nürnberg VfB. Koburg— 1. Fc. Nürnberg ——— Bezirksklaſſe südheſſen Die erſten Termine der Meiſterſchaftsſpiele Am 13. September beginnen die Verbands⸗ ſpiele der neuen Saiſon und zwar ſind um 15.30 Uhr für dieſen Tag folgende Spiele an⸗ geſetzt: Olympia Lampertheim— Jahn Worms (SR.: Walter⸗Ludwigshafen); Hochheim(Biblis)— Haſſia Dieburg (SR.: Löffler⸗Bobenheim) 3 Münſter— MeV. Darmſtadt (S.: Piroth⸗Frankfurt); Arheilgen— Bürſtadt (SR.: Oswald⸗Worms); Lorſch— Pfiffligheim (SR.: Ihrig⸗Stockſtadt) 7 98 Darmſtadt— Egelsbach (SR.: Müller⸗Griesheim b. Ffm.). Die zweiten Mannſchaften beginnen um 18.45 Uhr. en bang r. d. dur ne Jarſon⸗ — dien Nen, en der⸗ mine he⸗ ſen anna ingen W Hbers C. 1 t lingen 4 925 1 . Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ BB——b̃̃— —— Janne. uncl de Cc. lt. Zirkusroman von Käthe Metzner (16 Fortſetzung.) „Und dabet arbeitet das Mädel fetzt in dieſer glück⸗ lichen Stimmung wie noch nie. Sie übertrifft ſich ſelbſt. Aber ſelbſt für ihre Tiere findet ſie keine Zeit mehr. Wer hätte wohl gedacht, daß der Janne das Füttern je zu lange dauern würde? Niemand hat ſie ſonſt an die Tiger ge⸗ laſſen. Jetzt iſt ihr alles gleich, alles gleich. Sie lacht und ſingt den ganzen Tag. Wenn ſte geht, Direktor, dann ſſt auch meine Zeit um. Ich kann es nicht noch mal auf nich nehmen, eine junge Kraft einzuarbeiten. Und vor tllen Dingen— ein Mädchen bekommen wir nicht wieder das wat wie ein Glückslos unter hunderttauſend Nieten,“ agte Harry Krauß ernſt. Der Direktor ſchlug in die Hände. Enmal an Pitt. Er wandte ſich noch „Ich hatte immer den Eindruck, als wenn Sie bei Janne alles möglich machen könnten, Pitt, und jetzt verſagen Sie ganz! Verſuchen Sie es doch noch mal! Sie wiſſen, ich geize nicht. Kann koſten, was es will.“ Pitt ſchüttelte traurig den Kopf. „Ich habe augenblicklich gar keinen Einfluß auf Janne, Herr Direktor. Janne hat von Schenck erfahren, daß ich damals Briefe nicht abgeſchickt habe, die ſie an ihn ge⸗ ſchrieben und auch Briefe abgefangen habe, die von Schench an Janne kamen. Ich wollte damals vermeiden, daß die beiden in Verbindung blieben. Jetzt iſt es herausgekom⸗ men. Janne iſt ſehr ſchlecht auf mich geſtimmt.“ Dieſe Feſtſtellung löſte langes Schweigen aus, das endlich der Direktor brach: „Sie haben ja den Brief geleſen, den Marianne Mar⸗ tini mir geſchrieben hat. Bis Königsberg will ſie bei uns bleiben. Das ſind noch neun Tage. Es iſt jammer⸗ voll, einfach jammervoll. Meine Herren, verſuchen Sie doch noch einmal alles, ich bitte Sie. Es hängt doch ſoviel davon ab. Wir hätten doch nicht jeden Abend ein aus⸗ verkauftes Haus, wenn nicht Marianne Martini auf dem Programm ſtünde. Was hat uns ihre Krankheit ſchon für einen Ausfall gebracht. Da haben wir doch ſehen können, was uns die Martini wert iſt. Alſo bitte, meine Herren, ich bitte Sie zum letzten Male— verſuchen Sie Alles!“ So klein und flehend hatte noch keiner der beiden den mächtigen Direktor geſehen. Ach, und doch handelte es ſich bei ihm in erſter Linie um das Geſchäft. Aber was Pitt und Harry Krauß verloren, wenn Janne ging, danach fragte niemand. „Wir werden es verſuchen, Herr Direktor,“ ſagten Pitt und Harry Krauß faſt gleichzeitig, aber wenig überzeugt davon, daß ſie etwas ausrichten konnten. Dann gingen ſie beide an ihre Vormittagsarbeit. „Aufbauen!“ gab Harry Krauß den Helfern den Befehl, alles zur Vormittagsprobe zurechtzuſtellen. Er ſelbſt ging hinüber in Jannes Wohnwagen. „Ach, ſieh da, Vater Krauß! Du haſt mich recht ver⸗ nachläſſigt!“ empfing Janne den väterlichen Freund. Ohne Aufforderung ſetzte ſich Harry Krauß Janne gegenüber und wartete ruhig, bis dieſe gefrühſtückt hatte. Janne war bereits vollkommen zur Probe angekleidet. Sie trug über dem Dreß den königsblauen Mantel und Harry Krauß ſah, daß das Glück ſchon viel geholfen hatte, ihren Geſundheitszuſtand weſentlich zu beſſern. Erſt als Janne fertig war, knüpfte Harry Krauß an Jannes Bemerkung an und ſagte ernſt: „Ich habe dich nicht vernachläſſigt, uns... uns alle.“ Zum erſten Male, ſo lange Harry Krauß Janne kannte, begehrte Janne ihm gegenüber auf: „Wieſo ſoll ich euch alle vernachläſſigt haben? Ich finde es ſonderbar, daß du mir das ſagſt. Vielleicht deswegen, weil ich jetzt zum erſtenmal in meinem Leben an mich ſelbſt denke? Ich bin doch auch ein Menſch, ich bin jung und habe wohl auch Anſpruch auf ein bißchen Freude und Glück? Warum gönnt ihr mir das nicht?“ Harry Krauß war ſehr alt geworden und Herr mancher Situationen geweſen, aber jetzt als er Jannes Geſicht ſo offen auf ſich gerichtet ſah, als er glaubte, ihre großen ſchwarzen Augen förmlich in den ſeinen brennen zu fühlen, mäßigte er ſofort ſeinen Ton, als er erwiderte: Janne, aber du „Riemand mißgönnt dir dein Glück, Janne, ich aw allerwenigſten. Doch, ich meint⸗ eigentlich etwas anderes, Du haſt an den Direktor einen Brief g.ſchrtieben. Du willſt uns verlaſſen.“ „Ja,“ ſagte Janne jetzt ſchnell und feſt. Harry Kraeß ſtand auf. „Ich wollte dir nur ſagen, daß du arbeiten kannſt, Janne. Es iſt alles fertig drüben.“ nd nach einer ganzen Weile, während der dei alte Tierbändiger, die Klinke in der Hand, noch ſtehengeblieben war, ſetzte er hinzu:„Ich hätte das niemals geglaubt, Janne, daß das.. ſo plötzlich kommen könnte. Was ſollen wir nur alle machen? Was wird aus deinen Tieten?“ Weiter nichts. Janne ſah den alten Mann nicht an, der mit hängen⸗ dem Kopf noch immer an der Tür ſtand. Da gewahrte ſie, daß Harry Krauß, der harte Krauß, weinte. Sie ſah, wie eine Träne an ſeiner Wange her⸗ ablief und ſilbern an dem ſchwarzen Bart hängen blieb. Jetzt begriff Janne mit Erſchrecken, was ihr Weggang für dieſe alle bedeutete, welche Folgen er nach ſich zog. Sie war mit wenigen Schritten bei Krauß, greff ihn am Arm und zog ihn zurück in das Innere des Wagens. Sie ſchlang ihre Arme um ſeinen Hals. „Vater Krauß, du mußt doch einſehen, daß ich auch ein Anrecht habe an das Leben. Gut, ich will mich zuſammen⸗ nehmen. Dr. Schenck fährt ja beute ſowieſo nach Haus. Aber zwingen darfſt du mich nicht, nicht wahr? Das könnte ich nicht vertragen.“ Die leidenſchaftlich erregten Worte Jannes entriſſen dem Alten nur die kurze, ſachliche Frage: „Wer zwingt dich denn, Janne?“ Harry Krauß machte ſich los und ließ Janne mit ihren Gedanken zurück. Sie ſetzte ſich wieder an ihren Tiſch und ſah auf das Bild, das Hans Schenck ihr am Vor⸗ abend gebracht hatte. Dabei kamen ihr die Tränen. „Wie habe ich mich nach dir geſehnt, Hans. Jetzt, wo das Glück bei mir iſt, kommt die Pflicht und dräſ g“ ſich zwiſchen uns. Aber, habe ich nicht auch eine Pflicht an dir zu erfüllen, Hans, der du jahrelang auf mich gewartet haſt? Habe ich nicht auch die Pflicht, an mich zu denken?“ In dieſem Widerſtreit der Gefühle fand Janne zunächſt keinen Ausweg, als aber ein Wärter an ihre Tür klopfte und ſie noch einmal zur Probe mahnte, ſtand Janne auf und warf trotzig den Kopf in den Nacken. „Es muß doch auch für mich Erſatz geben,“ ſagte ſie bitter. Am Eingang zum Käfig ſtand Pitt. Seine Augen er⸗ warteten Janne, ſie bohrten ſich fragend auf ihr Geſicht, denn Pitt wußte, daß Harry Krauß vorhin bei ihr geweſen war. Hatte er auf Janne einwirken können, würde ſie bleiben? Stolz, den Kopf immer noch erhoben, ging Janne an Pitt vorbei. Sie grüßte ihn nur leicht, würdigte aber weder ihn noch Harry Krauß eines Blickes. So betrat ſie den Käfig und begann zu arbeiten. Pitt aber ſchlich verzweifelt davon. „Da iſt nichts mehr zu hoffen, nichts mehr,“ ſagte er verbiſſen. Wie immer wuchs Janne in dieſer Probe aus allen Be ⸗ denken über ihren Weggang und deſſen Folgen hinaus in das Glück hinein, das Schencks Gegenwart über ſie gebracht hatte. Sie arbeitete mit einem Eifer und mit einer Freude, weil ſie wußte, daß Hans Schenck jetzt um ſie bangte. Um dieſe Stunde fuhr der Geliebte heimwärts und Janne freute ſich ſchon jetzt auf den Tag, an dem ſie in Königsberg ſpielte und er wieder in der Loge ſaß. „Uebermorgen,“ murmelte ſie leiſe aber glücklich vor ſich hin. ö Harry Krauß, der Jannes ganze Bewegungen unab⸗ läſſig beobachtete, der aber auch jede Geſte verfolgte, mit der ſie die Tiere behandelte und dem kein Ausdruck in Jannes Geſicht entging, war heute etwas befreiter als in den letzten Tagen. Janne war heute zum erſten Male wieder ſo zu den Tieren, wie ſie früher geweſen war. Harry Krauß ſah wohl, daß Janne des öfteren ihren geliebten Bell ſtreichelte und ihm zuflüſterte. „Vielleicht hat es doch geholfen,“ gab Krauß ſich ſelbſt Zuverſicht und lächelte, als Jannes Blick ihn einmal traf, zu ihr hin. Doch als Janne nach der Probe dem Alten ſchnell die Hand hinſtreckte und ſo ganz beiläufig ſagte: „Heute hat es wieder mal gut geklappt, nicht? Alſo keine Sorge, ich bin zeitig genug zur Abendvorſtellung zurück,“ da brachte Harry Krauß keine Antwort auf. Er ſah Janne lange nach Janne aber fuhr in die Studt. Sie wußte wohl, daß es ſeit Schencks Auftauchen im Zirkus nicht mehr das alte war. Immer wieder be⸗ gegnete ſie fragenden Blicken, und das quälte ſie. So ſuchte ſie den ganzen Tag über Zerſtreuung, um nicht an den Zirkus und an die Kollegen denken zu müſſen. Mit Spannung betrat Pitt den überlangen Wagen, in dem an langer Tafel die wichtigſten Mitarbeiter des Direktors gemeinſam ſpeiſten. In der Tür verharrte Pitt kurz und ſah nach dem oberen Tafelende, aber ſogleich huſchte ein Schatten über ſein Geſicht. Jannes Platz war auch heute leer. Schweigend ging er an den Kollegen vorbei. Er be⸗ achtete ihre ſcherzhaften Zurufe nicht, ſondern ſetzte ſich Harry Krauß gegenüber. „Iſt Janne wieder weg?“ fragte Pitt und deutete auf den leeren Stuhl an der langen Tafel, wo Janne ſonſt ſaß. „Wir werden uns damit vertraut machen müſſen,“ kam die Antwort von Krauß. Pitt schüttelte den Konf. Sie abzen ſchweiaſam. Hin Urheberrechtsschutz: Aufwürts-Verlag G. m. b. H., Berlin SW 68 * und wieder nur wurde über die letzte Vorſtellung ge⸗ ſprochen, die heute abend hier in Danzig ſtattfand. Aber über Janne fiel kein Wort mehr. Vie ganze Geſellſchaft in dem langen Speiſewagen tuſchelte hier und dort. Es war kein Geheimnis geblieben, daß Marianne Martini wahrſcheinlich bald den Zirkus verlaſſen würde, um die Frau des Tierarztes Dr. Schenck zu werden. So war die Stimmung im allgemeinen bedrückt. Jeder einzelne wußte, was Marianne Martini für den„Europa“ bedeutete. Seitdem bei den Mahlzeiten vom Tafelende her nicht mehr ihr frohes Lachen erklang, ſeitdem ſie alle nicht mehr das junge ſchöne Geſicht der gefeierten Kollegin ſahen, waren viele nachdenklich und einſilbig geworden. Nach dem re klopfte Harry Krauß Pitt auf die Schulter. „Ich denke, du tommſt heute mal mit rüber zu mir, Pitt. Ich kann ohnehin ſeit langem nicht mehr nach Tiſch ſchlafen. Wollen mal überlegen, ob es nicht doch noch einen Ausweg gibt.“ „Gut,“ meinte Pitt und folgte dem alten Dompteur. Unterwegs begegneten ſie Ria. In dieſem Augenblick ſagte Pitt: „In der Aufregung haben wir das Gummiweib voll⸗ kommen außer acht gelaſſen.“ „Der beſte Beweis, daß von ihrer Seite aus der An⸗ ſchlag nicht erfolgt iſt,“ antwortete Krauß und weder er noch Pitt legten der Begegnung ſonderlichen Wert bei. Bald ſaßen ſie drüben in Krauß' gemütlichem Wohn⸗ wagen, deſſen Inneres als Herrenzimmer eingerichtet war. An den Wänden hingen die ſeltenſten Jagdtrophäen aus Krauß' Tierfängerzeit. Große und kleine Tigerfälle be⸗ deckten den Fußboden. Es waren alles Lieblingstiere aus Krauß' langer Dompteurzeit geweſen, deren Felle er hier aufbewahrte. „Komm, Pitt, wir wollen uns einen Kognak eingehen. Den verträgt man in dieſer Stimmung am beſten. Nur wir beide allein wiſſen, was wir an Janne verlieren. Du noch mehr als ich, Pitt. Rede mir nicht entgegen, Junge, ich weiß es doch genau.“ Pitt goß ſeinen Kognak haſtig hinter. Er goß ſich ſelber einen zweiten ein, trank auch den noch ebenſo haſtig und ſchob das Glas dann beiſeite. Er ſtierte auf die Tiſchdecke und ſagte nicht ohne ſichtliche Rührung: „Ja, Vater Krauß, ich habe um Janne ſchon viel ge⸗ litten. Mehr als ich dir ſagen kann. Lange habe ich bei Mauritz ausgehalten, um Janne nicht bei dieſem Höllen⸗ hund allein zu laſſen. Damals, als ich ſie zum Zirkus brachte, als ich mit ihr von Mauritz wegging, da war ich glücklich... Jetzt—“ Mit einem bitteren Lächeln ſchüttelte Pitt den Kopf.„Jetzt kommt Schenck wieder.“ Harry Krauß nickte fortwährend mit dem Kopfe. „Und ſie iſt ganz an ihn verloren, Pitt. Ich habe ſie heute früh an die Tiere erinnert. Nichts hat genützt. Du ſiehſt ja, wie ſie uns allen ausweicht. Heute iſt er nun weggefahren, und trotzdem bleibt ſie nicht hier.“ Die Unterhaltung der beiden ſchleppte. Wieder trat eine Pauſe ein, in der jeder ſeinem Gedankengang nach⸗ hing. Da wurde mit einemmal die Tür aufgeriſſen, und ein Wärter ſtürzte herein. „Herr Krauß, kommen Sie ſchnell, ganz ſchnell— aber vorſichtig! Jetzt können Sie ſehen, wie unſere Tiere un⸗ ruhig gemacht werden. Es iſt Mittag, alles ſchläft...“ Harry Krauß und Pitt ſchnellten empor und folgten dem Wärter, der ihnen beſtürzt voraneilte, aber nicht den kurzen Weg zur Menagerie einſchlug, ſondern ſie durch den Wagenpark hindurch zu einem Seiteneingang hineinbrachte. In kochender Wut ſah Harry Krauß wie Ria, die ſich unbeobachtet glaubte, mit einer eiſernen Stange die Tiere beunruhigte und auch Bell ſtachelte, ſo daß das arme Tier ſich fauchend in die Ecke zurückzog, um gleich darauf wieder dergeblich gegen die Gitterſtäbe des Käfigs anzuſpringen. Eine kurze Handbewegung von Krauß, ein raſcher Blick zu Pitt und dieſer eilte mit dem Wärter zurück nach dem Eingang zur Menagerie, um Ria den Rückweg abzu⸗ ſchneiden. Als Pitt und der Wärter drüben auftauchten, ſchritt Harry Krauß ſchnell auf Ria zu, und ehe ſie es ſich ver⸗ ſah, hatte er ſie mit hartem Griff gepackt. Seine Wut war ſo grenzenlos, daß er ſich faſt an Ria verging, wenn Pitt und der Wärter ihn nicht zurückgehalten hätten. „Ich müßte Sie einſperren zu den Tieren, Sie unmenſch⸗ liches Weib!“ ſchrie Krauß. Pitt aber griff Ria an der anderen Schulter, und ehe es ſich die beiden verſahen, ſchlug er ihr die flache Hand ins Geſicht. „Scheuſal!“ knirſchte er. Ria wagte kein Port der Verteidigung. Sie zeigte auch nicht den geringſten Widerſtand, als man ſie zum Direktor führte. Ihr Geſicht war von glühendem Haß ge⸗ zeichnet, der jetzt unverhüllt hervorbrach, da ſie keinen Aus⸗ weg mehr ſah. Fortſetzung folgt —— 0 N . 3 1 5 17 155 „ 8 ö 72 I 1 13 0 I 75 1 1 r 8 rere——— ßeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ — I Janne, uncl. dle Cecuun Nlłtt Zirkusroman von Käthe Metzner (17. Fortſetzung) Immer mehr Angeſtellte waren durch den Lärm munter geworden, es koſtete des Direktors ganzen Einfluß, daß Ria nicht im Augenblick die harten Fäuſte aller zu ſpüren bekam „Laſſen Sie das! Laſſen Sie das! Das iſt Sache der Polizei“, befahl der Direktor und maß Ria mit einem Blick, der ſo grenzenloſe Verachtung zeigte, daß er jeden anderen als Ria tief getroffen hätte. Aber Ria verzog keine Miene. Sie wußte, in weſſen Auftrag ſie gehandelt hatte und wem ſie etwas hatte aus⸗ wiſchen wollen. Er war mißglückt. Noch am ſelben Nach⸗ mittag nahm ſie die Polizei in Gewahrſam. „Nia lachte, als man ihr klar machte, daß es fahrläſſige Körperverletzung ſei, was ſie ſchon damals getan hatte und was ſie jetzt auch nicht mehr leugnete. Indes hatte Harry Krauß alle Mühe, die Tiger bis zur Abendvorſtellung wieder zu beruhigen, was ihm nur unter Aufbietung aller Kraft gelang. Als Janne an dieſem Abend die letzte glanzvolle Vor⸗ ſtellung in Danzig gegeben hatte, ahnte ſie nicht, wie ſelbſt⸗ los Harry Krauß ſich während inne, green für ſie eingeſetzt hatte. Es war ausdrückliche Anweiſung an das geſamte Perſonal ergangen, Janne vor dem Auftreten nichts von dem Vorfall mitzuteilen, damit ſie ſich nicht be⸗ unruhigte. Während in der Arena die letzten Programmnummern abrollten, traf man hinten ſchon alle Vorbereitungen für den Aufbruch nach Königsberg. 12. Kapitel Hans Schenck fuhr mit ſeinem Wagen durch das breite Tor in den großen Hof des Hardtſchen Gutes ein, auf den ſeine Schweſter ſchon ſeit mehr als einem Jahr geheiratet hatte. An der Treppe trat ihm Geſine entgegen. Schenck ſah, daß ihre Augen leuchteten, als ſie ihn erblickten, er ſah auch wie immer, daß Geſine in ihrer ſchlichten frau⸗ lichen Art einen feinen, anziehenden Eindruck machte. Aber Dr. Schenck reichte der Schwägerin ſeiner Schweſter nur flüchtig die Hand. „Guten Morgen, Geſine, verzeih, ich habe leider nicht viel Zeit. Wo iſt Ruth? Ich muß ſie dringend ſprechen.“ In Geſines Augen erloſch das Leuchten. So ging das nun ſeit Jahren. Immer, wenn ſie geglaubt hatte, daß zwiſchen Hans und ihr alles wieder beim alten ſei, war er plötzlich wieder doppelt zurückhaltend und faſt abweiſend zu ihr. Aber trotzdem erwiderte ſie ſeinen Handdruck herz⸗ lich und ſagte mit ſteter Freundlichkeit: „Ruth iſt im Herrenzimmer, Hans. freuen.“ Dann eilte Geſine mit wehem Herzen an ihre Arbeit. Hans Schenck aber kam kaum ſchnell genug die Treppe hinauf. Gleichzeitig mit dem Anklopfen trat er auch ſchon ein. „Guten Morgen, Ruth, wie gut, daß ich dich antreffe. Ich muß dich ſchnell einmal ſprechen.“ „Ach du, Hans, wo kommſt du denn in aller Frühe her? Na, ſo wichtig wird's doch nicht ſein?“ lachte Ruth Hardt ihrem Bruder entgegen. Ruth blickte auf, da gewahrte ſie in Hans' Geſicht eine Veränderung, die ſie erſchreckte, und die ſie ſich nicht zu deuten wußte. „Bitte,“ ſagte Ruth kurz und bot dem Bruder einen der bequemen, tiefen Seſſel an. Aber ſie hielt jede Frage Sie wird ſich zurück. „Ich habe Janne gefunden, Ruth. Deshalb komme ich zu dir.“ In ſeinem Aebereifer ſah Hans Schenck nicht, wie alle Farbe aus Ruths Geſicht wich, wie ſie erſchrocken zuſam⸗ menſuhr, weil ihr erſter Gedanke bei Geſine war. Hans ſprach ſchon weiter, lebhaft, haſtig. „Du, ſie iſt die gefeierte Dompteuſe Marianne Martini, von der du mir auch ſchon einmal erzählt haſt, weil von ihr etwas in der Zeitung ſtand. Denk dir, das iſt ſie— meine kleine Janne... Aber, das iſt ja Nebenſache! Sie iſt frei für mich. Ich habe ſie geſprochen. Wir haben ein paar wunderbare Tage in Danzig verlebt. Jetzt kommt ſie mit dem„Europa“ nach Königsberg. Morgen gibt er hier ſeine erſte Vorſtellung.“ Jetzt hielt Hans Schenck inne. Er ſah die Wirkung ſeiner Worte deutlich in Ruths Geſicht, zwiſchen deren Brauen eine ſenkrechte Falte ſtand. „Varum ſiehſt du mich denn ſo komiſch an, Ruth?“ Die Schwoſter hielt dem forſchenden Blicke des Bruders ſtand, aber ſie ſchien nicht zu überlegen. Hans Schenck fühlte deutlich, daß Ruth zögerte, ihm eine Antwort zu geben. „Ja, du ſagſt ja gar nichts, Ruth! Begreifſt du denn nicht, was es für mich bedeutet, Janne wieder zu haben? Sie wird weggehen vom Zirkus. Bald wird ſie meine Trau E ſein. Wir werden hier leben, ganz ſtill, ganz für uns. Ich werde Janne ganz für mich haben, Ruth.“ „Glaubſt du das wirklich, Hans? Und Haſt du nicht einen Augenblick an ſie gedacht?“ „Geſine... ja, freilich,“ Schenck machte eine Bewegung mit der Hand.„Aber Janne ſteht mir doch näher, viel näher, Ruth,“ ſagte Hans ſo gleichgültig, daß es Ruth erſchreckte. „Und, was habe ich mit der Sache zu tun?“ fragte Ruth jetzt eiskalt, als ſie ſah, daß der Bruder nicht die geringſte Rückſicht auf das Mädchen nahm, das ihn ſo lange liebte. Ruth hatte in den zwei Jahren, die ihr Bruder wieder in der Heimat war, immer darauf gewartet, daß er ſich doch eines Tages auf ſeine Pflicht gegen Geſine beſinnen würde und ſie hatte in der letzten Zeit begründete Hoffnung ge⸗ habt. Sie fiel deshalb jetzt aus allen Wolken, als ſie fühlte, wie Hans jetzt ſo über Geſine hinwegging. „Mein Gott, du weißt doch, wir ſprachen doch damals darüber. Ich wollte dich bitten. daß du als erſte Janne Geſine?? kennen lernſt. Sie ſoll ſich nicht ſo fremd fühlen bei uns Sie gibt doch alles auf um mich ihre glänzende Laufbahn ihre ganze künſtleriſche Zukunft tauſcht ſie ein gegen da— einfache Leben, das ich ihr doch nur bieten kann. So ſoll ſie ſich doch wenigſtens wohl fühlen. Du ſollſt dich für ſie verwenden bei den Eltern, Ruth Ich weiß, ſie werden meine Wahl nicht gleich gutheißen. Aber wenn ihr Janne kennen würdet, ſie iſt ſo rein und ſo gut. Ihr werdet ſte bald lieb gewinnen.“ Lange antwortete Ruth nichts. Sie grübelte. Endlich ſagte ſie, ſeltſam entſchloſſen „Gut. Ich will Janne kennen lernen. Ich werde in den gächſten Tagen nach Königsberg fahren.“ „Ruth, ich wußte, daß ich nicht umſonſt zu dir kam“, ſprang Hans jetzt erleichtert auf und drückte der Schweſter ſtürmiſch die Hände, die dieſe ihm aber ſchnell entzog. „Ja, ich fahre. Ich werde mit ihr ſprechen,“ ſagte ſie noch einmal.„Aber jetzt verlaſſ' mich, bitte, Hans Heute iſt Lohntag. Ich will für meinen Mann noch die Ab⸗ rechnungen mit den Verwaltern machen.“ Hocherfreut fuhr Hans Schenck auf ſeine täglichen Be⸗ ſuche. Gegen Abend aber brach er beizeiten auf, und ſein Wagen raſte über die Landſtraße in Richtung Königsberg. Zwei Tage hatte er Janne nicht geſehen. Eine Ewig⸗ keit dünkte es ihn. Er bangte unterwegs, daß Janne ſich vielleicht alles könnte anders überlegt haben und war erſt beruhigt, als er ſie wieder in den Armen hielt. Nun, da Hans Schenck ſein Glück ſo nahe wußte, drängte in ihm alles auf Klärung der Zuſammenhänge. die noch unausgeſprochen waren zwiſchen Janne und ihm. Viel⸗ leicht war es auch eine jähe Regung von Eiferſucht, die ihn Janne plötzlich ganz ohne Uebergang fragen ließ: „Manchmal habe ich gedacht, du könnteſt mit dieſem Clown verheiratet ſein. Er bemühte ſich doch immer ſo augenſcheinlich um dich.“ Sie ſaßen auf der Terraſſe eines Cafés. Drin ſpielte eine Kapelle zum Tanz, und da Janne müde war, lag ſie in den Seſſel zurückgelehnt. Doch ſchnell richtete ſie ſich auf. „Wie kommſt du zu der Annahme, Hans?“ fragte Janne ganz verwundert und vielleicht ein wenig ſchroff. Sie hatte aber auch gehört, daß der Ton, in dem Hans über Pitt ſprach, etwas geringſchätzig war, und dagegen verwahrte ſie ſich.„Du meinſt Pitt? Warum ſprichſt du da von dem Clown. Das klingt ſo wegwerfend. Pitt war mir immer ein treuer Freund und Berufskamerad. Er iſt in ſeinem Fach ein Meiſter, Hans“ Hans Schencks Lippen wurden ganz ſchmal. „Verzeih, Janne, ſo hatte ich das nicht gemeint“, ent⸗ ſchuldigte er ſich, war aber doch ein wenig ärgerlich, daß Janne ſich ſo ſchützend vor Pitt ſtellte. Um das peinliche Geſpräch zu wechſeln, ſagte Hans Schenck ſchnell: „Ich habe meine Schweſter Ruth über alles unter⸗ richtet, Janne. Seit Jahren weiß ſie, wie es um uns ſteht. Sie wird in den nächſten Tagen nach Königsberg kommen und dich bei dieſer Gelegenheit mit beſuchen. Freut dich das, Jannchen? Ruth iſt ein prächtiger Menſch. Wir ver⸗ ſtehen uns ausgezeichnet.“ „O ja“, ſagte Janne.„Ich möchte ſchon gern deine Schweſter einmal kennen lernen.“ Schnell hatten beide die erſte kleine Mißſtimmung über⸗ wunden, die zwiſchen ihnen aufgekommen war, und wie in Danzig, genoſſen ſie das Glück der Gegenwart. Und doch, als Janne an dieſem Abend in ihrem Bett lag, mißbilligte ſie noch immer Hans Schencks Bemerkung über Pitt. Sie, die aus dem fahrenden Volk ſtammte, trat ſelbſtvergeſſen ein, wenn ein Kollege, der wirklich etwas leiſtete, der ein Könner war, abfällig von Außenſtehenden beurteilt wurde. Als Janne am andern Morge. Pitt begegnete, fühlte ſie ſich aus dieſem Gefühl heraus verpflichtet, Pitt freund⸗ licher als ſonſt in letzter Zeit zu bebandeln. Sie hatte ſich N 2 8 8 1 3 1 125 1228 3 2 r 8 8 CWC 5 Ucheberrechtsschutz Autwärts-Verlag G. m. b. Hi. Berlin SW 68 eigentlich vorgenommen, mit Pitt nicht mehr zu ſprechen als notwendig war, weil er damals die Briefe von Hans Schenck und ihr zurückgehalten hatte. Jetzt verzieh ſie Pitt im ſtillen. Sie verſuchte, ſich in Pitt zu verſetzen und konnte begreifen, daß er ſo gehandelt hatte. „Na, Pitt! Sehen wir uns endlich mal wieder? Was meinſt du denn, was Königsberg für'n Platz für uns wird?“ 5 „Auf alle Fälle eine Kataſtrophe, auch wenn die Kaſſen gefüllt ſind“, ſagte Pitt, der ſich in dieſem Augenblick nicht bezwingen konnte. „Von allen hört man dieſelbe Antwort. Ihr könnt nichts anderes tun in letzter Zeit, als mich zurechtweiſen. Ich verſtehe wohl deine Anſpielung. Weil ich weggehen will, meinſt du. Als ob ich nicht zu erſetzen wäre. Kein Menſch iſt ſo wichtig, als daß für ihn nicht ein anderer einſpringen könnte.“ Pitts Gewohnheit war, bei allem, was er nicht be⸗ greifen konnte oder wollte, die Schultern zu zucken. Das tat er auch diesmal. Dann ſteckte er die Hände in die Hoſentaſchen und ſchlenderte nachdenklich davon. Janne arbeitete. Seltſam, es machte ihr heute nicht mehr die richtige Freude Zum erſten Male mußte Harry Krauß, der immer hinter ihr ſtand, beobachten, daß Janne ſich zufrieden gab, daß heute Bell den Sprung durch den Feuerring ver⸗ weigerte. „Es geht auf das Ende zu. Sie hat kein Intereſſe mehr,“ ſagte der alte Krauß zerknirſcht zu Pitt, der neben ihm ſtand„Alles iſt ihr gleichgültig geworden— wir und auch ihre Tiere.“ Tatſächlich, mit jedem Tage ſteigerte ſich Jannes Gleich⸗ gültigteit an den Vorführungen, freilich, ohne daß es vom Publikum bemerkt wurde. Dazu kam, daß Jänne, weil Hans Schenck es zu ihr näher hatte, noch länger vom Zirkus abweſend war als in Danzig. Es kam vor, daß Janne erſt kurz vor der Abendvorſtellung eintraf und ſich mit aller Haſt umkleiden mußte. Da, eines Morgens brachte Janne ein Wärter die Karte von Hans Schencks Schweſter in den Wohnwagen. Janne klopfte das Herz. Sie hatte das Gefühl, als müßte ſie jetzt gleichſam eine Feuerprobe beſtehen, trat ſie doch dem erſten Menſchen gegenüber, der Hans blutsver⸗ wandt war. Wie würde ſich Hans Schweſter gegen ſie einſtellen? War ſie auch ſo gut und lieb wie Hans? Sſcher. Sonſt würde ſie ja nicht zu ihr kommen, tröſtete ſich Janne. Die Tür ging auf Janne ſah die jugendliche, ſchlanke Erſcheinung von Ruth Hardt, die Hans wie aus dem Ge⸗ ſicht geſchnitten ſchien. Die junge Frau trug ein feines dunkelblaues Koſtüm, und auf dem glattgekämmten Haar ſaß ein feines, zartgraues Hütchen. Mit einem Lächeln trat Ruth Hardt näher und ſtreckte Janne ſofort herzlich die Hand entgegen. Der erſte Aueen⸗ blick war überbrückt, aber Janne fühlte, daß Ruth ihr ſehr prüfend in die Augen blickte. „Sie haben mich doch erwartet, Fräulein Martini. Ich konnte leider nicht früher abkommen, denn auf einem Gute iſt die Hausfrau kaum entbehrlich.“ „Um ſo mehr freue ich mich, daß Sie dennoch gekom⸗ men ſind“, ſagte Janne liebenswürdig und ſetzte eilig hin⸗ zu:„Ich will gleich etwas Teewaſſer aufſetzen. Ich hoffe, Sie ſind für ein Weilchen mein Gaſt, denn auch mein Dienſt iſt ja nach der Uhr geregelt.“ Während Janne an dem kleinen elektriſchen Kochherd hantierte, beobachtete Ruth das Mädchen bewundernd. Janne Martini war über ihre Erwartung ſchön, doch was hinzukam, und was Ruth am meiſten ſchätzte, war, daß Janne in ihrem Aeußeren ſo gar nichts Auffälliges an ſich hatte. Zum erſtenmal in ihrem Leben war Ruth Hardt in einem Zirkuswagen, und ihr Staunen nahm kein Ende. Von innen war kaum zu erkennen, daß man ſich in einem Wagen befand. So gediegen und perſönlich wie Marianne Martini iſt auch ihre Umgebung, war das heimliche Urteil von Ruth Hardt, die ſich Jannes liebenswürdigem Weſen nicht ent⸗ ziehen konnte. Aehnlich dachte Janne über Ruth Hardt. Sie hatten ſich beide auf den erſten Blick ins Herz geſchloſſen, und als ſie ſich beim Tee gegenüberſaßen, ruhten ihre Blicke unverfälſcht ineinander. So kamen ihnen die Worte ganz, empfunden waren, über die Lippen. „Hans beſtand darauf, daß ich Sie beſuchte, Fräulein r Ich habe bereits ven JIorem großen Ruhm ge⸗ hört.“ Janne webrte Ruth ab. wie ſie innerlich Fortſetzung folgt —— ———— ˖—— prechen i hans de Pitt gen und 0 Was ut uns Kaſen ick licht bönnt weisen. eghehen „Kein andetet iht be 1. Das in die tichige inner f gab, bet ſteteſſe neben bit. Gleich⸗ 2 weil ws June 0 nit et die nagen. , als tat ſie tsper⸗ i ſie ſchet. ſih lanle i Ge⸗ feines Haat krecte t ſcht ift. inen don ſin⸗ offt lein gerd und. was daß i ſich ardt ide. enn it uu ent, el 15 e ich in ge⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dlenſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. Auguſt 1936 Denkſpruch Man muß alt geworden ſein, um zu er⸗ kennen, wie kurz das Leben iſt. a Schopenhauer. * F lille Atenlist? Diesmal hat es der Sommer mit uns nicht beſonders gut gemeint. Später kam er, und als er kam, brachte er viel Regen und Stürme mit ſich. Und auf einmal, ehe wir uns Habe ſind ſchon die erſten Anzeichen des Herbſtes da. f Es iſt nicht nur die abendliche Kühle und der deer Hauch, der die Morgenluft erfüllt. In dieſen erſten ſtürmiſchen Auguſttagen kann man es erleben, daß man auf der Straße plötzlich durch raſchelndes Laub ſchreitet, das der Sommerwind von den Bäumen jagte. Die kurze, aber umſo heftigere Hitzeperiode hat viel Laub an den Bäumen, ganz beſonders an den Kaſtanien, früh verdorren laſſen. So — wir bereits das erſte Fahlerwerden, den erſten bräunlichen Schimmer im dichten Grün der Bäume.. Die Gärten zwar ſtehen in reicher Far⸗ benpracht. Aber auch hier bleibt das Auge mit einer gewiſſen Wehmut auf den Aſtern haften, die bereits in leuchtenden Farben die Wege ſäumen. Sind dies nicht die echten Herbſtblumen, eigentlich die Blumen des Mo⸗ nats September, die wir ſonſt bis tief in den Oktober hinein im Garten haben? Diesmal haben ſie ſich zeitig eingeſtellt, genau ſo zeitig wie die ausgeſprochenen Herbſtfrüchte. Ein Blick in unſere Obſthandlungen zeigt, daß auch hier bereits der Herbſt regiert. Ein goldener Birnenſegen liegt in den Körben aus⸗ gebveitet, die Pflaumen haben ſich eingeſtellt, und ſchon locken die erſten Berge goldengrüner Weintruuben. Wenn man durch die Straße geht, treibt der Wind uns luſtig vor ſich her. Plötzlich ſieht man irgendwo über den Gartenzaun einen Ebereſchenbaum winken, der bereits im Schmuck ſeiner leuchtend roten Beerendolden ſteht. Längſt iſt der Holunder abgeblüht. Am herrlichſten aber entfaltet ſich bereits die erſte Herbſtpracht in den Gärten! Da ſte⸗ hen die Dahlien in leuchtender Fülle. Ihre rieſigen, märchenhaft ſchönen Blüten, in lich⸗ tem Gelb, in brennendem Rot, in ſattem Violett ſcheinen den Reigen der bunten Som⸗ merblumen zu beſchließen. Es iſt, als wollte die Natur, gerade wenn der Sommer zur Neige geht, noch einmal alle Fülle und Schön⸗ . heit vor uns erſtehen laſſen. Wir freuen uns dieſer Pracht. Und doch iſt die Freude mit Trauer gemiſcht, denn all das hätten wir erſt einen Monat ſpäter er⸗ wartet, Dahlien und Aſtern und Ebereſchen. * Ein bunter Strauß Edelwicken jür Aulier Das war vor ſechs Wochen geweſen, daß Mutter fortging von daheim. Was für Tage der Aufregung waren das, ſeit die Nachricht von der NScb. gekommen war: Mutter ſoll ins Erholungsheim der Volkswohlfahrt. Wer hätte das gedacht, daß einmal Mutter für Wochen den Platz verließ, der ihr Schickſal war: den Platz am häuslichen Herd, an der Nähmaſchine, vor der Waſchbütte, immer um⸗ geben von täglicher Pflicht, von Mühe und Sorge, von Haſt und Alltagsſtaub! Der Tag, da die Nachricht kam, wurde zum Feiertag. Aber dann kreiſten alle Gedanken um den mut⸗ terloſen Haushalt. Und nun iſt die Zeit vor⸗ über. Glückliche Briefe hatte Mutter geſchrie⸗ ben, erſt voll von lauter kleinen Anweiſungen um den fernen Haushalt, voll Sorge noch, daß daheim auch alles klappen wird:„. und vergeßt nicht...“ Ach, die gute Mutter! Sie ſoll ſchon ſehen, daß es eine Zeit lang auch ohne ſie geht! Aber dann waren die Briefe voll von Freude über Ruhetage. Liebe Zeilen von daheim brachten Glück in das Er⸗ holungsreich ſo vieler Mütter.— Ich ſehe die leuchtenden Augen von Klein-Aennchen, die einen bunten Strauß Edelwicken für Mutter kaufte. Ich höre ihre ganze lange Erzählung ſechs Wochen ohne Mutter. Ich fühle, wie ihr Herz pochte in Wiederſehensfreude.„„. und ganz geſund kommt ſie wieder...“ Ganz geſund! Und es iſt, als ob das Leben einer ganzen Familie in das Glück getaucht ſei ſeit der Rückkehr einer Mutter, die Erholung fand. Das wirkt die NSV. Fühlſt Du, Volksge⸗ noſſe, daß hier ein Werk der großen Liebe für die Gemeinſchaft wirkt? Soll ich noch ein Wort verlieren, auch Dich zu werben? * Achlung! Mitglieder der Deuljchen Arbeitsfront! Ab 1. 10. 1936 gelangen vonſeiten der Deutſchen Arbeitsfront neue Beitragsmarken zur Ausgabe. Die ſeitherigen Marken können nach dieſem Zeitpunkt nicht mehr abgegeben werden. Es wird daher jetzt ſchon darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Beiträge bis ein⸗ ſchließlich September 1936 mit den ſeitheri⸗ gen Beitragsmarken geklebt ſein müſſen. Evtl. Rückſtände ſind umgehend zu begleichen. Wer mehr als zwei Monate mit dem Beitrag im Rückſtand iſt, verliert die Mitgliedſchaft bei der DAF. Wiederholt wird bei dieſer Ge⸗ legenheit darauf aufmerkſam gemacht, daß die Beiträge dem Brutto⸗Einkommen ent⸗ ſprechend entrichtet werden müſſen. Bei zu niedriger Beitragsleiſtung beſteht kein An⸗ ſpruch auf Unterſtützung. Aummmuaunuumunummuumuunuucnnmganmnumummmuunae nmuauuunn Gymnaſtik in alle Muskeln dringt und zur Geſundheit viel Freude bringt! Alulumuuunummuunmuumnmnununmamunmnuannmnnunnmanumanmnunuumn Der Sonntag war ein ausgeſprochener Auguſtſonntag. Er ſtand wohl wie der Sams⸗ tag noch unter den Nachwehen des am Freitag niedergegangenen ſchweren Gewitters mit dem Schlagregen, denn überall in Feld und Wald konnte man noch die Spuren der niedergegan⸗ genen Waſſermaſſen beobachten. Die zeitweiſe aufkommende kühle Briſe geſtaltete den Sonn⸗ tag zu einem angenehmen Erntetag, an dem wiederum viel Frucht eingebracht wurde. Für unſer Volk holt der Bauer jetzt die Ernte herein; es muß jeder witterungsgünſtige Tag und jede günſtige Stunde benutzt werden. Wie am letzten Sonntag, packten auch geſtern wie⸗ der eifrige Mithelfer zu, ſowohl beim Auf⸗ und Abladen der Frucht, als auch beim Dre⸗ ſchen an den Maſchinen.— Auch zu einem angenehmen Wandertag wurde der geſtrige Sonntag. Viele waren es, die ſchon am frühen Morgen zu Fuß oder mit Fahrzeugen aller Art den Ort hinter ſich ließen. Karlſtern und die Kirchweihen der Umgebung haben ſahe an⸗ gezogen und viele weilten bei der Weinheimer Woche, dem 3. Landestreffen der Bürger⸗ wehren mit dem großen Aufmarſch am Nach⸗ mittag.— Unſer Friedhof war wie immer an ſchönen Sonntagen das Ziel vieler Fa⸗ milien.— Die Rot⸗Kreuzmänner führten geſtern die angeordnete Sammlung durch. Eifrig wurden die bunten Wachsblümchen an den Mann gebracht. Gern und freudig gab man den Rot⸗Kreuz⸗Männern ein Scherflein, war man doch von dem Eindruck beſeelt, daß jede Gabe, auch die kleinſte, dazu angetan war, an der Erfüllung einer der edelſten und notwendigſten Aufgaben am geſamten deut⸗ ſchen Volke mitgeholfen zu haben. Der Turnverein von 1893 brachte am geſtrigen Vormittag ſeine diesjährigen leichtathletiſchen Mannſchaftskämpfe zum Aus⸗ trag. Verbunden mit dieſer Veranſtaltung war zugleich ein Klubkampf gegen den Poſt⸗ ſportverein Mannheim, wobei Letzterer den Sieg für ſich buchen konnte. Wir kommen auf den Verlauf der Kämpfe und die Ergeb⸗ niſſe noch zurück. Elektriſche Leitungen nur vom Fachmann. Im Schloßtal bei Blankenheim (Eifel) kam ein 38 Jahre alter Landwirt durch eigene Unvorſichtigkeit ums Leben. Derſelbe hatte vom Hofe aus eine freiliegende Leitung in einen Schweineſtall gelegt. Als der Mann nachts nach dem Mutterſchein ſehen wollte, kam er der freiliegenden Faſſung der Leitung zu nahe und erhielt einen heftigen elektriſchen Schlag, der den Tod des Mannes zur Folge hatte. Dieſer Vorfall zeigt erneut, daß elek⸗ triſche Leitungen nur von Fachleuten gelegt werden ſollen. 4 Einwohner zählt die kleinſte Gemeinde Deutſchlands und befindet ſich dieſelbe im Land Heſſen. Es iſt die Ge⸗ meinde Dürr⸗Ellenbach, Kreis Heppenheim, die, wie geſagt, nur vier Einwohner hat. Sie wird nur um weniges übertroffen von der Gemeinde Oeß, Kreis Friedberg, mit ſieben Einwohnern. ASK dB. Viernheim Schwerbeſchäbigtenfahrt 1936 Die NSKOV., Ortsgruppe Viernheim, beabſichtigt auch dieſes Jahr eine Schwer⸗ verletzten⸗Jernfahrt zu veranſtalten. Den ſchwerbeſchädigten Kameraden, die nicht mehr in der Lage ſind, eine größere Reiſe zu machen, ſoll hierdurch Gelegenheit geboten werden, wenigſtens an einem Tage im Jahre 0 das ſchöne deutſche Vaterland, für das ſie och gekämpft haben, anzuſehen und ſeine Schönheiten zu genießen. Bereitwilligſt haben Anfert hieſigen Autobeſitzer ſchon in früheren Jahren ihre Mithilfe zugeſagt. Sie werden ſicher auch dieſes Jahr bei dieſem Werk der Nächſtenliebe und der Volksverbundenheit nicht zurückſtehen. Die Fahrt geht in den Odenwald über Fürth, Wegſcheide, Hüttental und Marbach nach dem ſchönen Erbach im Mümlingtale mit ſeinem alten Schloſſe und ſeinen Altertums⸗ ſammlungen. Auch das benachbarte Michel⸗ ſtadt ſoll beſucht werden, deſſen altertümliches Rathaus ſchon viele Beſucher angelockt hat. Die höchſten Berge des hinteren Odenwaldes, Tromm, Krähberg mit dem berühmten Tunnel und Viadukt, ſowie der Katzenbuckel werden berührt, und dann geht die Weiterfahrt über Keilbach durchs liebliche Ittertal 5 nach dem alten romantiſchen Neckarſtädtchen Eberbach. Nach kurzer Raſt wird dann über Hirſchhorn und Heidelberg die Heimfahrt an⸗ getreten werden. So wird unſeren Fahrtteil⸗ nehmern der ganze Reiz des Odenwaldes, eines unſerer ſchönſten deutſchen Mittelge⸗ birge, erſchloſſen werden bis hin zu den ge⸗ waltigen Sandſteinſchluchten des Neckartales. Als Tag der Fahrt iſt der 6. September feſtgeſetzt. Jedem Autobeſitzer wird eine be⸗ ſondere Einladung zugehen und eine Einzeich⸗ nungsliſte vorgelegt werden. Wir hoffen be⸗ ſtimmt, daß ſich hierbei niemand zurückſtellt. Die umfriedete Heimat ſtatte jenen den Dank ab, die ſich für ſie geopfert 19 5 Darum Autobeſitzer, an die Front! Alle für einen, einer für alle! N Todesfälle. Im Mannheimer Krankenhaus ſtarb nach kurzer Krankheit der Schaffner bei der OEG., Joh. Friedrich Burkhardt, Weinhei⸗ merſtraße 15, im 49. Lebensjahre. Er zog im Auguſt 1914 mit der 7. Kompagnie des Re⸗ ſerve⸗Infanterie-Regiments 118 von Erbach aus ins Feld. Mit einer ſchweren Kriegsver⸗ letzung kehrte er in die Heimat zurück. Er er⸗ füllte ſeine Pflicht im Kriege, in ſei⸗ nem Berufe und als Vater einer zahl⸗ reichen Familie. Seine Kriegskameraden, die Kameraden der Kriegerkameradſchaft 1875 und ſeine Dienſtkameraden werden 11 i Ehren und Treue gedenken und ihm beim letz⸗ ten Gange die Ehre erweiſen. Am Samstag Nacht ſtarb unerwartet infolge eines Herzſchlages Frau Pauline Maria Berger Witwe geb. Bauer, im Alter von 72 Jahren. Seit 22 Jahren wohnte die Verſtorbene, von deren Kindern eine Toch⸗ ter in Amerika verheiratet iſt, im Hauſe Weinheimerſtraße 42. Von ſchwerem Leid betroffen wurde die Familie Franz Lahres, Blauehutſtraße 31. Nach ſchwerer Krankheit ſtarb am Samstag⸗ abend im jugendfrohen Alter von erſt 32 Jahren die Gattin und Mutter zweier Kinder, Frau Anna Maria Lahres geb. Hof⸗ mann. Herzliche Teilnahme wendet ſich den Schwerbetroffenen, insbeſondere auch der be⸗ tagten Mutter der ſo früh Heimgegangenen, zu. * Anzeige bes Bebarjs an Arbeitskräften bei Durchführung öffentlicher Bauarbeiten Es wird nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die unter dem 26. Juni 1936 vom Präſidenten der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung erlaſſene Anordnung über die Anzeige des Bedarfs an Arbeitskräften bei Durchführung öffentlicher Bauarbeiten am 1. Auguſt 1936 in Kraft tritt. Für die Anzeige ſind beſondere Vordrucke zu verwenden, die koſtenlos von den Arbeitsämtern abgegeben werden. Achtet auf Eure Kinder! Jährlich verunglücken in F 4000 Kinder im Straßenverkehr tödlich, ſei es, daß ſie ſpielen oder unachtſam(oft rückwärts gehend) in die Fahrzeuge hineinlaufen. Wieviel nicht wieder gut zu machen des Unglücks könnte vermieden werden, würden die Mütter beſſer auf die Kin⸗ der aufpaſſen.— Auch hier muß man immer wieder die Beobachtung machen, daß nicht nur Kinder, ſondern auch ſehr viele andere Stra⸗ ßenpaſſanten, beſonders aber Frauen, ſorglos die Straße überſchreiten, ohne ſich davon überzeugt zu haben, ob ſich auch nicht irgend ein Fahrzeug nähert. Darum: Zuerſt links, dann rechts ſchauen! ö — An alle Mitglieder im Aeichsluiijchutzbund! In gegebener Veranlaſſung weiſt der RB. darauf hin, daß die Mitgliedſchaft nur bei ordnungsgemäßer Beitragszahlung be⸗ ſteht. Außerdem hat jedes Mitglied eine Mit⸗ gliedskarte im Beſitz, deren Rückſeite in ent⸗ werteten Beitragsmarken die Beitragszahlung nachweiſt. Die Blockwarte ſind angewieſen, in den nächſten Wochen ein beſonderes Augenmerk auf die Rechtmäßigkeit der Mitgliedſchaften zu richten. Der Beitrag beträgt in der Regel 20 Rpf. monatlich und kann durch Voraus zah⸗ lungen auf RM. 2.— jährlich geſenkt werden. Die Blockwarte leiſten ihren Dienſt als Ehrenſache und es wird freundlich erſucht, dieſe Arbeit nicht unnötig zu erſchweren. Die Gemeindegruppenführung. PBBPPbCCoCCCC( o(TTGbTbCbTbTPTbcccCc Es herbſtelt. Ob wir es wahr haben wollen oder nicht, in der Natur draußen be⸗ ginnt es ſchon zu herbſteln. Kaum iſt der Sommer richtig ins Land gegangen, machen ſich infolge der anhaltend unbeſtändigen Wit⸗ terung Anzeichen bemerkbar, die auf einen nahen Herbſt ſchließen laſſen. Die Störche ſammeln ſich ſchon zum Abfluge. Auch die hieſige Storchenfamilie gab ſich am Don⸗ nerstagabend auf dem Dache der Zwölf⸗ Apoſtelkirche ein Stelldichein und die Schwal⸗ ben halten auf den Leitungsdrähten ſchon Be⸗ ſprechungen ab, in denen ſie ſich über die Reiſeroute nach dem Süden zu beraten ſchei⸗ nen. Entziehung des Führerſcheins bei fehlender Haftpflichtverſicherung. Das Reichs⸗ verkehrsblatt beröffentlch einen Erlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſters an die oberſten Landesbehörden, aus dem hervor⸗ geht, daß ein Kraftfahrer, der einen Unfall verurſacht und nicht gegen Haftpflicht ver⸗ ſichert iſt, oder den von ihm verurſachten Schaden nicht decken kann, als unzuverläſſig und ungeeignet zum Führen von Kraftfahr⸗ zeugen zu betrachten iſt. Ihm iſt daher der Führerſchein zu entziehen. Es iſt jedoch zu be⸗ rückſichtigen, ob die Unterlaſſung des Ab⸗ ſchluſſes einer Saſtpflchweiſccenung dem Führer ſelbſt zur Laſt gelegt werden kann. Deutſchland iſt erwachtl Viernheim erwache— Viernheimer Tonfilmſchau Magda Schneider, Leo Slezak, Wolf Albach Retty, Georg Ale⸗ xander und alle miteinander in dem ſchönſten Wiener Tonfilm⸗ ſchlager: 5 Geschichten aus dem Wiener Wall Heute Montag letzter Tag im Central⸗Film⸗Palaſt Dieſer Film gehört zweifellos zu den beſten Schlagern der heurigen Saiſon. Ein temperamentvoller Film, eine reizende Liebes⸗ geſchichte. Der Zuhörer juchzt und lacht und ſingt mit. Bezaubernd und mitreißend die muſikaliſchen Klänge der Wiener Philharmoni⸗ ker. Beſchwingte Fröhlichkeit liegt über dem Ganzen. Geſchichten aus dem Wiener Wald ſind ewig jung, ſind ewig alt. Gleich ſteht man mit beiden Füßen im echteſten Wiener Milieu. Die Ereigniſſe überhäufen ſich, Heil und Unheil tollen übermütig durcheinander. Ein Film, wie er in ſeiner Fröhlichkeit nur in Wien gedreht werden kann. Ganz unübertrefflich der prachtvolle Leo Slezak in ſeinem breitſtrömenden Humor; nie⸗ mand kann ſich der Wirkung ſeiner trockenen, Nad ſelbſtverſtändlichen Komik entziehen.— Magda Schneider, Wolf Albach⸗Retty— die Fama erzählt, daß die beiden jungen Leute ſich bei dieſem Film wirklich fürs Leben ge⸗ funden haben. Vielleicht iſt das mit ein Grund, daß ihre Verliebtheit ſo echt wirkt, und ihr Glück auch den Zuſchauer in eine verliebt⸗fröhliche Stimmung verſetzt. Echte Wiener Fröhlichkeit, von Humor kräftig ge⸗ würzt! Ein muſikaliſches Luſtſpiel, wie man es wünſchen muß, ein Film, den man nur empfehlen kann und den ſich jeder, der Humor und Muſik wirklich liebt, anſehen muß. Eine duftige Operette! Ein Drum und Dran, ein Singen und Klingen, das den Beſucher be⸗ rauſcht. Eine bezaubernde Atmoſphäre! Alles in allem: Das berühmte Wiener Philharmoniſche Orcheſter ſpielt auf! Alles beſucht dieſes ausgezeichnete Programm. Wer möchte da zu Hauſe bleiben? Wien, Wien, nur du allein.. e— 2* F— 5—ͤ. Aus Stabt und Land Mannheim. 6 Unfälle. Durch leichtſinniges Fah⸗ ren und Nichtbeachten der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich am Donnerstag hier insgeſamt ſechs Verkehrsunfälle, wobei vier Perſonen verletzt und acht Fahrzeuge beſchädigt wurden. Vier Radfahrer, die über den Durſt tranken. In der Nacht zum Frei⸗ tag mußten insgeſamt vier Radfahrer, die üher den Durſt getrunken hatten und durch ihr Verhalten den übrigen Verkehr gefährdeten, vorläufig feſtgenommen werden. Dieſe Leicht⸗ ſinnigen haben ſtrenge Beſtrafung zu gewär⸗ tigen. 144 Verkehrs ſünder. Ein erneu⸗ ter Beweis mangelnder Verkehrsdisziplin iſt das Ergebnis der am Donnerstag vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen, bei denen insge⸗ ſamt 144 Führer von Fahrzeugen aller Art und Fußgänger angezeigt bzw. gebührenpflich⸗ tig verwarnt werden mußten. Elf Kraftfahr⸗ zeuge wurden außerdem wegen techniſcher Mängel beanſtandet. „Die Ernte in Not!“ Heppenheim.(Aufruf zur Hilfe⸗ leiſtung). Ortsgruppenleiter Koch und Orts⸗ bauernführer Schneider haben einen Auf⸗ ruf an alle Partei- und Volksgenoſſen erlaſ⸗ ſen, ſich zur Einbringung der Ernte freiwillig und ohne Entgelt zur Verfügung zu ſtellen. Erwerbsloſe Volksgenoſſen und Bezieher von Winterhilfe werden ganz beſonders erſucht, ich zur Arbeitsleiſtung zur Verfügung zu feln. Die Meldung von freiwilligen Helfern erfolgt auf der Wache im Rathaus, während die Anforderung von freiwilligen Arbeitskräf⸗ ten bei dem Ortsbauernführer zu erfolgen hat. 5 Wiederſehensfeier der Kameraden des ehem. 4.(ſpäter 2.) Heſſ. Batls. Landwehr⸗Inf.⸗Regts. 87 Bensheim. Die zweite Wiederſehens⸗ feier der Kameraden unſerer Feldformation 1 findet am Sonntag, 13. September 1936, in Bensheim im„Bensheimer Hof“ ſtatt. Die Vorarbeiten für einen ſchönen Verlauf dieſes Treffens ſind im Gange. Es ſoll, wie 1934 in Darmſtadt, ein frohes Wiederſehen wer⸗ den. An alle Kameraden unſeres ehemaligen demung! Heute montag noenmals ger schöne uener Tonmmschlager mit Magda sennelder, W. Alnaon Relty. L Sezal. Gg. Alexander, Truus u. gaen-BAnt. 8. 30 Un Bataillons richten wir nun die Aufforderung, mit ihren nächſten Angehörigen am genannten Tage, vormittags zwiſchen 10 und 11 Uhr, in obigem Lokal ſich einzufinden. Kameraden! Gebt dieſe Nachricht an alle unſere Front⸗ kameraden weiter und ſorgt dafür, daß ſie alle erſcheinen. Anmeldungen oder Anfragen an Georg Krapp, Babenhauſen(Heſſen) er⸗ beten. Warnung vor einem Bildverkäufer Frankfurt. In Leipzig und in an⸗ deren deutſchen Städten iſt ein Betrüger auf⸗ getreten, der ſich wertvolle Bilder durch Hin⸗ gabe ungedeckter Schecks erſchwindelte oder Bilder, die ihm zur Begutachtung übergeben wurden, unterſchlug. Es handelt ſich hier um den 29 Jahre alten Georg Hofmann aus Hamburg. Da zu erwarten ſteht, daß der Betrüger die Bilder evtl. auch in unſerem Gau abzuſetzen verſucht, wird vor ihm ge⸗ warnt. Ein Soldat vom Blitz erſchlagen Kaſſel. Während eines Gewitters hat⸗ ten ſich einige Soldaten eines Standorts⸗ trupps unter eine Eiche geſtellt, um Schutz vor dem ſtarken Regen zu ſuchen. Unglück⸗ licherweiſe ſchlug ein Blitz in den Baum ein und traf die drei darunter ſtehenden Soldaten. Einer von ihnen iſt inzwiſchen den dabei er⸗ littenen Verletzungen erlegen. Die beiden an⸗ deren Soldaten erholten ſich nach kurzer Zeit. Der wütende Familienvater Bad Kreuznach.(Er wollte in Schutzhaft genommen ſein, um ſich abzuregen). Auf der Polizeiwache meldete ſich hier dieſer Tage ein Mann, der bat, man möge ihn in Schutzhaft nehmen. Er fürchte, daß er, wenn er jetzt nach Hauſe gehe, ſich an ſeiner Fa⸗ milie vergreife. Anſcheinend hatte der Mann in früheren Fällen böſe Erfahrungen gemacht. Man ſtellte ihm für die Nacht eine Zelle zur Verfügung und ließ ihn am nächſten Morgen wieder beruhigt nach Hauſe ziehen. Heidelberg. Am Dienstagabend mie⸗ tete ſich im benachbarten Leimen ein angeb⸗ liches Ehepaar aus dem Rheinlande ein. Als die beiden Leute am Mittwoch nicht erſchienen, wurde das Zimmer gewaltſam geöffnet. Man fand beide beſinnungslos vor unter den Ein⸗ wirkungen eines Giftes, das ſie zu ſich ge⸗ nommen hatten. Sie wurden einer Heidel⸗ berger Klinik zugeführt, wo beide ſehr ſchwer darniederliegen. Beſonders beim Mann be⸗ ſteht große Lebensgefahr. Es ſtellte ſich üb⸗ rigens heraus, daß es ſich um ein Liebes⸗ paar handelt. 0 Unfälle an landwirtſchaftlichen Maſchinen Marburg. Bei Arbeiten an der Dreſchmaſchine verunglückte im Kreisort Ernſt⸗ hauſen ein Landwirt dadurch, daß der Motor⸗ wagen umſtürzte und ihn unter ſich begrub. Mit ſchweren Becken⸗ und Rippenbrüchen wurde der Verunglückte geborgen. Die erſten Trauben Braubach. In den Braubacher Wein⸗ bergen wurden die erſten reifen Trauben ge⸗ Erſte Landes⸗Viehzuchtverſteigerung Zum erſten Mal veranſtalten die zu⸗ ſtändigen Landesfachgruppen demnächſt in Frankfurt eine Landesviehzuchtſchau, und zwar für Bullen, Eber und Ziegenböcke. Damit ver⸗ bunden iſt eine Stammbullenſchau. Die Ver⸗ anſtaltung findet am Mittwoch, 19. Auguſt, und Donnerstag, 20. Auguſt, in Frankfurt ſtatt. Soweit man bis jetzt erſehen kann, gelangen ungefähr 50 Bullen(Höhenfleckvieh, einfarbig⸗gelbes Höhenvieh und Rotvieh), un⸗ gefähr 30 Eber und 25 Ziegenböcke ſowie 25 Stammbullen der bodenſtändigen Raſſe zum Auftrieb. Gleichzeitig finden am Mittwoch, 19. Auguſt, in Frankfurt die Mitgliederver⸗ ſammlungen der Landesverbände Heſſen⸗Naſ⸗ ſau der Rinderzüchter und der Schweinezüch⸗ ter ſtatt. Bei den zur Verſteigerung kommen⸗ den Tieren handelt es ſich ſelbſtverſtändlich um beſonders ausgewählte Spitzentiere aus allen Teilen der Landesbauernſchaft. * Neues vom Komet 1936a Das Stuttgarter Planetarium teilt mit: Der Komet 1936 a iſt in dieſen Tagen in ſei⸗ ner günſtigſten Beobachtungsſtelle angekom⸗ men. Sein Abſtand von der Erde betrug in den letzten Tagen„nur“ noch etwa 25 Millionen n funden.— Ebenſo wie die Bauern, erſehnen auch die Winzer beſſeres, vor allem ſonnigeres Wetter, damit der verhältnismäßig gute Be⸗ hang zu voller Reife gelangen kann, denn ausgeſprochene Säuerlinge ſind noch nie be⸗ liebt geweſen. Schlagkräftige junge Dame Ladenburg. Am Sonntagvormittag ſchlug ein dreizehnjähriges Mädchen im Ver⸗ laufe eines Streites einem achtjährigen Mäd⸗ chen eine Milchkanne auf den Kopf. Es ent⸗ ſtand eine erhebliche Wunde, die ärztliche Be⸗ handlung notwendig machte. Kind vom Strom getötet Beckingen. Hier ereignete ſich ein be⸗ dauerlicher Unfall. Der 10jährige Junge eines Anſtreichermeiſters trat in dem Augenblick aus dem Hauſe, als die Starkſtromleitung riß und ein Draht herunterfiel. Der Junge geriet damit in Berührung und wurde getötet. Kilometer. In Verbindung mit dieſer An⸗ näherung an die Erde hat ſeine Helligkeit be⸗ trächtlich zugenommen, ſo daß er jetzt leicht mit bloßem Auge geſehen werden kann. Er bewegt ſich aber gleichzeitig mit ſehr großer Geſchwindigkeit ſüdabwärts, ſodaß er nur noch Anfang dieſer Woche über unſerem Horizont ſteht; dann verſchwindet er im Süden und von unſeren Gebieten aus nicht mehr aufge⸗ funden werden. Viernheims 1. Jechterin Die Anfängerprüfungen der Fechterin⸗ nen zeigten wieder, daß dieſe theoretiſch ſehr gut ausgebildet ſind und auch im praktiſchen — d. h. im Kampf mit dem Florett— eben⸗ falls die Klinge zu führen verſtehen. Viern⸗ heims erſte, geprüfte Fechterin iſt Frl. Maria Reiſchert. Wir laden Intreſſenten für das Sportfechten zu dem am Mittwoch, den 12. ds. Mts., beginnenden Kurſus im Rats⸗ keller ein. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII 1936 1699 Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte ur 6 gültig desCnicnten aus dem ciener Wald Jodes- 1 Anzeige Tante, Frau . eee eee Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse entschlief am Samstag abend /¾ 10 Uhr meine liebe Gattin, unsere herzensgute Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester, Schwägerin und lodes- 1 Anzeige Mein innigstgeliebter Gatte, unser herzensguter, treu- sorgender Vater, Schwiegersohn, Schwiegervater, Groß- vater, Bruder Schwager und Onkel, Herr 2 Kleine Anzeigen in der Hernnelmer Mas dingt clex uncl ęunk Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin 5.50 Wetterbericht; 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend: Muſik in der Frühe; 1 „** — Aol. Friedr. durkarut Volks zellung 6.30 Frühgymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 7.50 N 0 U— 1 0 11. Tag der 11. Olympiſchen Spiele; 8.00 N. 5 J Bunte Unterhaltung; 9.00 Unterhaltungskon⸗ 9 ist nach kurzer, schwerer Krankheit, am Samstag früh ſchon von Bun g ö 9 i 9 Ind dr f 0 1 2 Uhr im Mannheimer Krankenhaus im 49. Lebensjahre zert; Dazwiſchen: Schwimmen, Fechten, Ru⸗ 8 geb. Hoĩmann nach schwerer Krankheit, wohlversehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im Alter von erst sanft im Herrn entschlafen. Viernheim, Weinheim, den 9. August 1936 In tiefer Trauer: an, je nach Größe 40 Pig. dern; 12.00 Muſik am Mittag; Dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 13.45 Nachrichten; 14.00 Bunte Muſik; Dazwi⸗ ſchen: Rudern, Schwimmen, Fechten, Boxen, J 2 1 für die Seelenruhe unserer lieben Ver- Ole Hinterbllebenen des Textes und Fußball, Hockey; 18.00 Blas muſik; Dazwi⸗ storbenen bitten Die Beerdigung findet heute Montag nachmittag 5 ſchen: Hörberichte; 19.00 Olympia⸗Echo: 11. 8 Viernheim, den 10 August 1936 Uhr, vom Trauerhause, Weinheimerstraße 15, aus statt. der Schrift. Tag; 20.00 Kurznachrichten; 20.10 Unterhal⸗ 1 1 20„ 2* 7 ee ee eee S tungsmuſik; Dazwiſchen Hörberichte; 22.00 5 N Nachrichten; 22.15 Olympia⸗Echo; 22.45 1 Ole Hlnterbllebenen. BCC Unterhaltungs- und Tanzmuſik; 1.00 Kon⸗ 35 Die Beerdi findet Dienstag nachmittag 6 Uh 2 ert nach Mitternacht.. 51 0 1 vom eee eee ee 31 aus att. 8 Hpleger- ll. Sbldalenkamerad- 5 90 ch in . Schall 1875 Hernneim Moderne Weinheimer Schweinemarkt. 0 8 11. ugeführt 388 Stück, verkauft 230 Stck.* ö„Wieder hat Gott der Allmächtige in unſere. amilien- Mich cen das Stück zu 8 15 4, Läufer 8 5 Reihen gegriffen. Unſer Kamerad Dru OKksachen das Stück zu 18—55 Mark.— Marktver⸗ 8 1 Todes- Anzeige dohann Friedrien Burkhardt lauf: mittel. 10 ö iſt an den Folgen ſeiner 3 im 5 5* uin 5 i im beſten Mannesalter von 49 Jahren zur großen Verlob kart N . ˖ 5 e ene e t 8 ne 50 Wine ages Sein Name 0 mit Achtung e 185. Wochenbericht 1 35 raimige machricht, daß unsers innigstgeliebte und in Ehren bei uns genannt werden. Wir Geburtsanzeigen des Weinheimer Obſtgroßmarktes. f Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwes- geleiten ihn auf ſeinem letzten Weg 1 N 5 1 ter, Schwägerin und Tante, Frau Klee, Kameradſchaftsführer isi engen Die täglichen Anlieferungen betrugen in NB. Treffpunkt 430 Uhr bei Kamerad Todesanzeigen der Berichtswoche im Durchſchnitt 500 Zent⸗ g Blömker„Zum Lamm“. 7 1 ner. Während die Anlieferungen in Blei⸗ 1 8 een birnen erheblich zurückgegangen ſind, werden 0 eb. Bauer Trauerbildchen Bühler Zwetſchen in großen Mengen angelie⸗ — a 5 1 8 fert, die in dieſer Woche bis zu 300 Zentner 1 heute Nacht 1 Uhr unerwartet schnell, infolge Zeigt knapper Kaſſenſtand es klar, täglich ſteigen ſollen. Die Lützelſachſener Früh⸗ eines Schlaganfalles im Alter von 72 Jahren sanft Daß Dein Geſchäft nur mäßi zwetſchen ſind abgeerntet. Pfirſiche kommen im Herrn entschlafen ist. aß Dein Geſchäft nur mäßig war, liefert nur in geringen Mengen auf den Markt. Bei Viernheim, Mainz, Heilbronn, Pelkie-Mischigan(USA), den 9. August 1936 In tiefem Schmerz: Aol Berger und frau Ludwig Berger 9. Braut Maria Herter FH Beckmann u. Maria geh. gopger nest Rina Die Beerdigung findet am Dienstag nach mittag 5 Uhr vom Trauerhause, Weinheimerstrasse 42, aus statt. So hilft Dir ſehr, mein lieber Freund, Wenn eine Anzeige erſcheint! f der lebhafter Nachfrage wurden folgende Preiſe ee e(in Pfg. je Pfund) notiert: Stachelbeeren 10 bis 14; Himbeeren 30; Brombeeren 25 bis Merunelmerbolkszeung 31; Reineklauden 10—23; Pfirſiche je nach Qualität, 22—45; Mirabellen 20—24: CDV Pflaumen 15—18; Zwetſchen 15-34; Bir⸗* nen 6— 26; Bleibirnen 7—14; Aepfel 8 bis 0 *. Abſatz flott. Markt jeweils geräumt. Großer Verſandt in die Verbrauchergebiete erfolgte 30; Johannisbeeren 14—15; Tomaten 12 ö E ese 4 nach allen Richtungen des deutſchen Reiches. Einen guten Dlatz bei den olympiſchen Spielen — haſt du am Kautſprecher. Werde Nundfunbhörer. bis 23; Bohnen 7—18; Pfifferlinge 22.— eee eee 8 8 2 ee 3 1 eee