0 635 are 0 gute Ua un. bach g ud 0 lone 9. 80 ih b Eule e ihten n di. chl g, undbal⸗ bunten. unhe unke inkl inkl 002. Nauun⸗ lustig rtoerein eſante linher⸗ kamen ad lan⸗ erdingz 1 lich daft, durch ukon⸗ ſchließ⸗ 5 fk. I fl. — lichen bbrigen : Ver⸗ zorn. Druck: bh, hen blen 900 N Volk Amtsblatt der Burgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn: durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. ((.ũũũͥ ³¹W0¹¹ y Nummer 186 Milftwoch iernheimer 7 den 12. Auguft 1936 Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt n Nr. 6 gültig. K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Großer Sieg der deulſchen Turner Jusgeſamt 5 Goldene— Schwarzmann gewinnk den Jwölfkampf und deutſchland die Länderwerktung Nympiaſiege am Dienslag Dier goldene, zwei ſilberne und fünf bronzene Medaillen fielen geſtern an Deulſchland a Berlin, 11. Aug. Der Dienstag der zwei⸗ ten Woche der 11. Olympiſchen Spiele wird für Deutſchland immer ein Markſtein bedeu⸗ ten. An dieſem Tag iſt Deutſchland nicht nur abſolut ſondern auch in allen drei olympiſchen Auszeichnungen an die Spitze der Geſamtwer⸗ mit 18 goldenen, 18 ſilbernen tung gelangt; Deulſchland führt im Turnen Der deulſche Meiſter von 1936, Schwarz mann, holte die erſte Goldmedaille im Pferdeſprung.(Scherl Bilderdienſt, K.) und 24 bronzenen Medaillen führt Deutſch⸗ land klar vor USA. mit 17 goldenen, 13 ſilber⸗ nen und 6 bronzenen Medaillen. Nach Lage der Dinge beſteht ſogar Ausſicht, daß dieſer Vorſprung in den weiteren Kämpfen gehal⸗ ten, ja ſogar vergrößert wird. Käme es ſo, würde das einen ungeheuren ſportlichen Er⸗ folg für Deutſchland bedeuten; aber auch eine weſentlich ſchwächere Plazierung wäre ſchon ein großer Erfolg. Noch nie hat Deutſchland ſo glänzend bei Olympiſchen Spielen abge⸗ ſchnitten. Arſache dieſes klaren Ueberflügelns Ameri⸗ kas waren am Dienstag die deutſchen Tur⸗ ner, die in ganz glänzender Haltung ihre Uebungen turnten und auch den Erfolg hat⸗ ten, durch Unteroffizier Alfred Schwarz⸗ mann(Wünsdorf) zwei Goldmedaillen und durch Konrad Frey⸗ Kreuznach ebenfalls zwei Goldmedaillen zu erringen. Da weiter ein zweiter und ſechs dritte Plätze an Deutſchland fielen, ſo wurde Deutſchland gleichzeitig noch Sieger in der Geſamtwertung des Zwölfkampfes der Ländermannſchaften. Fürwahr ein ſtolzer Erfolg unſerer deutſchen Turner, denen in dieſem Kampf nichts geſchenkt wurde. Eine größere Schilderung des Kampfes fin⸗ det der Leſer im Sportteil; wir bringen nuchſtehend noch die Fiegerliſte im Turnen Zwölfkampf⸗Länderwertung Erſter und Olympiaſieger: Deutſchland 657,430 Punkte 2. Schweiz 654,802 Punkte 3. Finnland 638,468 Punkte 4. Tſchechoſlowakei 625,763 Punkte S3 wölftampf der Einzelſieger: Erſter und Olympiaſieger: Alfr. Schwarzmann ⸗Deutſchl. 2. Eugen Mack⸗Schweiz 83. Konrad Frey ⸗Deutſchland 113,100 Pkt. 112,337 Pkt. 111,532 Pkt. * Längspferd: Alfr. Schwarzmann⸗Deutſchl. 19,200 Pkt. 2. Eugen Mack⸗Schweiz 18,967 Pkt. 3. Mathias Vol z⸗Deutſchland 18,467 Pkt. Seitpferd: Erſter und Olympiaſieger: Konrad Fre y⸗Deutſchland 19,333 Pkt. 2. Eugen Mack⸗Schweiz 19,167 Pkt. 3. Albert Bachmann⸗Schweiz 19,067 Pkt. Barren: Erſter und Olympiaſieger: Konrad Frey ⸗Deutſchland 19,067 Pkt. 2. Michael Reuſch⸗Schweiz 19,034 Pkt. 3. A. Schwarzmann⸗Deutſchl. 18,967 Pkt. Ringe: Erſter und Olympiaſieger: Alois Hudec⸗Tſchechoſlowakei 2. Leo Stukely⸗Tſchechoſlowakei 3. Mathias Volz ⸗Deutſchland Freiübungen: Erſter und Olympiaſieger: 19,433 Plt. 18,927 Plt. 18,667 Pkt. Georges Miez⸗Schweiz 18,666 Pkt. 2. Joſef Walter⸗Schweiz 18,555 Pkt. 3. Konrad Frey⸗Deutſchland und Eugen Mack- Schweiz, beide 18,466 Pkt. Reck: Erſter und Olympiaſieger: A. Saarvala-Finnland 19,433 Pkt. 2. Konrad Frey⸗Deutſchland 19,267 Pkt. 3. A. Schwarzmanndeutſchl. 19,233 Pkt. Auſtralien mahnt Jlugzeuglieferungen in England an London, 11. Aug. Die auſtraliſche Bun⸗ desregierung hat das britiſche Luftfahrtmini⸗ ſterium um beſchleunigte Lieferung der im vergangenen Jahr in Durchführung des Aufrüſtungsprogramms beſtellten Flugzeuge erſucht. Es handelt ſich um mindeſtens 90 Maſchinen, alſo um drei Ge⸗ ſchwader, deren Mannſchaften in Auſtralien bereits zuſammengeſtellt ſind. Wie aus Can⸗ berra berichtet wird, wünſcht die auſtraliſche Regierung eine dringliche Regelung der An⸗ gelegenheit. Joachim von Ribbentrop der neue deulſche Volſchafler in London Bolſchafter von Ribbentrop geb. 30. April 1895 in Weſel, im Kriege Leut⸗ nant bei den 12er Huſaren. Am 31. März 1985 ernannte ihn der Führer zum Botſchafter in beſonderer Miſſion. Als ſolcher führte er in London die Flottenverhandlun⸗ gen und brachte das Flottenabkommen Deutſchland⸗England zuſtande, wodurch ſein Name in die Reihe der erfolgreichſten Diplo⸗ maten vorrückte. Ribbenfrop in London Berlin, 12. Aug. Die Nes. ſchreibt: Die Uebernahme des Londoner Poſtens durch Botſchafter v. Ribbentrop iſt ein in der Weltöffentlichkeit vielbeſprochenes Ereignis. Dies iſt nicht verwunderlich: Denn in einer Zeit, in der die Bemühungen um eine Der Führer als Iuſchauer in Kiel Der Führer im Geſpräch mit dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Generaladmital Raeder und Reichsſportführer v. Tſchammer-Oſten an Bord der Skakionsjacht „Nixe“, auf der er den Olympiſchen Segelweklkämpfen vor Kiel beiwohnke. (Heinrich Hoffmann, K.) wirklich europäiſche Friedensba⸗ ſis ſo ſehr in den Vordergrund aller politiſchen Debatten getreten ſind, gewinnt die regelmä⸗ ßige diplomatiſche Verbindung zwiſchen dem weltumſpannenden Britiſchen Empire und dem Reich im Herzen Europas beſonders an Ge⸗ wicht. Botſchafter von Ribbentrop, deſſen Perſön⸗ lichkeit in der geſamten europäiſchen Politik ſich in wenigen Jahren Rang und Namen erwor⸗ ben hat, bringt für den ihm zuteil gewordenen Auftrag Vorausſetzungen mit, die ſicher die britiſche Regierung beſonders befriedigen. Ins⸗ beſondere die unter ſeiner maßgeblichen Mit⸗ wirkung zwiſchen England und Deutſchland durchgeführte Flotteneinigung war ein politiſches Ereignis, das für die rechtzeitige diplomatiſche Neutraliſierung möglicher Kon⸗ fliktsſtoffe, für eine wirklich offene Verſtändigung in konkreten politiſchen Problemen beiſpielhaft iſt. Aus der beſonderen Stellung, die Botſchaf⸗ ter von Ribbentrop in der deutſchen Diploma⸗ tie einnimmt, ergibt ſich ſelbſtverſtändlich, daß ſein Rat und ſeine Mitwirkung an aktuellen Problemen der europäiſchen Politik durch die Londoner Aufgabe nicht nur nicht behindert wird, ſondern im Gegenteil ſicher nur neue Be⸗ fruchtung erfährt. Die europäiſche Situation iſt heute nicht ein⸗ fach. Ihre Meiſterung erfordert den ganzen Einſatz aller weitblickenden und energiſchen Kräfte. Deutſchland hat wieder einmal ge⸗ zeigt, daß es ſeinen Beitrag nicht ſchuldig bleibt. dee engliſche Preſſe begrüßt v. Ribbenkrop London, 12. Aug. Die Londoner Abend⸗ blätter begrüßen die Ernennung von Ribben⸗ trops zum deutſchen Botſchafter in London aufs herzlichſte und bringen die Nach⸗ richt an bevorzugter Stelle unter Bei⸗ fügung von Bildern des neuen Botſchafters und ſeiner Gemahlin. Im Reuter⸗e Bricht heißt es u. a.: Herr von Ribbentrop ſei ein fähiger Diplomat, der in England, das er häufig in amtlicher Eigen⸗ ſchaft aufgeſucht habe, bereits gut bekannt ſei. Er habe viele einflußreiche Freunde in Eng⸗ land, unter ihnen Lord Londonderry, deſſen perſönlicher Gaſt er erſt kürzlich geweſen ſei. Er ſei ſeit langem als Favorit für den Lon⸗ doner Poſten betrachtet worden. Seine dip⸗ lomatiſchen Fähigkeiten ſeien ausgezeichnet bei ſeiner erfolgreichen Tätigkeit beim Abſchluß des deutſch⸗engliſchen Flottenab⸗ kommens zu erkennen geweſen— einem überragenden Triumph des Dritten Reiches bei internationalen Verhandlungen. Im Früh⸗ jahr habe er Deutſchland bei den Locarno⸗ Unterhaltungen in London ver⸗ treten. Preß Aſſociation weiſt auf von Ribben⸗ trops Tätigkeit als Beauftragter in Abrü⸗ ſtungsfragen 1934 und auf ſeinen Beitrag zur deutſch⸗engliſchen Verſtändigung hin. Beſon⸗ ders hebt die Agentur noch den Beſuch von Ribbentrohzys bei König Eduard im Buckingham⸗Palaſt im März dieſes Jahres hervor. Der neue Botſchafter ſei für ſeine Höflichkeit und Gewandtheit bekannt. Der politiſche Berichterſtatter der„Evening News“ weiſt auf den hervorragenden Anteil hin, den von Ribbentrop an den letzten Ge⸗ legenheiten des diplomatiſchen Meinungsaus⸗ tauſches gehabt hatte. Da er Hitlers haupt⸗ ſächlichſter Ratgeber in allen kürzlichen deutſch⸗ engliſchen diplomatiſchen Unterhaltungen ge⸗ weſen ſei, ſo dürfte ſeine Ernennung zum Bot⸗ ſchafter den zukünftigen Meinungsaustauſch erleichtern. — r — — . 1. 1. .. Reichs bürgſchaften für Kleinwohnungen Inmitten des Trubels rund um die Olym- piſchen Spiele droht faſt eine Verordnung des Reichsfinanz. und Arbeitsminiſters vom 15. Juli verloren zu gehen, die in den erſten Tagen des Auguſt veröffentlicht wurde. Der Höchſtbetrag der Reichsbürgſchaften im Kleinwohnungsbau iſt von 250 auf 400 Millionen Mark erhöht worden. An gukem Willen und an energiſchen Vor- arbeiten zur Durchführung des vom Heim: ſtättenamt der DAF. in Angriff genommenen Umſiedlungs- und Arbelterſied⸗ lungsprogramms hat es wahrhaftig nicht gefehlt. Den beſten Erfolg hakte wohl ſeinerzeit die vor einem Jahr gegründete „Arbeiksgemeinſchaft zur Förderung des Arbeiterwohnſtättenbaus“ aufzuweiſen. Sie vereinigte Gemeinden, Induſtrie-Unterneh⸗ mungen, Siedlungsgeſellſchaften, Treuhand- ſtellen, Architekte und Handwerker zu ge⸗ meinſamer Arbeit Bereits nach einem Jahr ſtellten Unternehmungen nicht weniger als 40 Willionen Mark ron ſich aus keilweiſe zinslos zur Reſtfinanzierung zur Verfü— gung. Die Schiffahrt baute Seefahrerſiedlun⸗ gen uſw. Trohdem blieb das Problem der Aufbringung der zweiten und dritten Hypo kbek überaus ſchwierig. Dies hängt natur⸗ gemäß ſehr eng zuſammen mit der Inan⸗- ſpruchnahme des Kapfkalmarkkes durch das Reich. Immerhin ſchätzten zuverläſſige Sta; kiſtiken die Summe, die in den letzten Jahren in die Finanzierung von Eigenheimen durch die Siedlungsluſtigen ſelbſt geſteckht worden iſt, auf rund 800 Millionen Mark. War die Finanzierung der Wohnungsbau- ken in der Nachkriegszeit ganz im Gegenkeil zur Vorkriegszeit ſchon eine Sache det öffentlichen Hand geworden, ſo lag der Ge⸗ danke einer einheitlichen Konzentration umſo näher. Vor allem mußte verſuchk werden, die Siedlungen billiger herzuſtellen. Für eine Arbeikerſiedlung ſollbe der Preis von 20 Pfg. für den Quadralmeker nach Wöglichkeit nichk überſchritten werden, meint Dr. Wagner, der Vorſitzende des Reichsverbandes deukſcher Heimſtätten. Bei ſehr vielen Siedlungen iſt überſehen worden, welche Koſten ſpäter durch das Wachſen der Gemeinden für Schulen, Kirchen, Verwalkung uſw. aukomakiſch enk⸗ ſtehen mußten. Bei den heuke üblichen Kleinſiedlungen mit anderthalb Zimmer und Wohnküche im Erdgeſchoß, ausbaufähigem Obergeſchoß, Keller, Stall, Abork ekc. liegen die Geſamlkkoſten zwiſchen 5 und 6000 Mark. Der Siedler ſoll von dieſer Summe minde- ſtens 20 Prozent Eigenkapikal aufbringen, das heißt alſo 1000 Mark. Die erſte Hypo- thek muß mindeſtens bis 65 Prozenk gehen. bekrägt alſo etwa 3250 Mark. Das Reich übernimmt für den Teil der Hypothek, der 40 Prozent der Geſamkkoſten überſchreitet, die Ausfallbürgſchaft. Der Reſtbetkrag von 750 Mark wird rom Reiche als Tilgungsdar⸗ lehen zu 4 Proz. mit 1 Proz. Tilgung zur Verfügung geſtellt. In die Summe von 1000 Mark Eigenkapikal dürfen noch hineinge— rechnet werden Darlehn der Betriebsführer an den Kleinſiedler, Verwandkendarlehn, Selbſthilfearbeiten des Siedlers. Um die Ar- beikerſiedlung wirkſchaftlich zu erhalken, muß nachgewieſen werden, daß die Belaſtung des Siedlers nicht mehr als 25 Proz ſeines mo- naklichen Einkommens ausmachen darf. Aus dieſen Aufſtellungen geht hervor, ein wie gewaltiger Schritt vorwärks die Er weikerung der Reichsbürgſchaf⸗ ken von 250 auf 400 Millionen Mark be- deutet. Der größte Teil, etwa 800 Willionen Mark, wird ja von der Reichsanſtalt zur Verfügung geſtellt, die von ſich aus in der letzten Zeit auf die einheikliche Zuſammen⸗ faſſung aller öffentlichen Bauten in einer Hand drängte. Nach den Berechnungen der Arbeiksfronk gibt die Erſtellung einer einzelnen Sied- lungsſtelle zwei Arbeitskräften für ein volles Jahr Arbeit. Die Errichtung von 200 000 Siedlungsſtellen im Jahre, eine kapikalmäßig durchaus kragbare Ziffer, würde alſo allein 400 000 Arbeitskräfte jährlich beſchäftigen. Während andere Slaaten ſich im Wittel⸗ punkt weittragender Auseinanderſeßungen über bei uns längſt erledigte ſoziale Probleme befinden, während Siedlungsprobleme, Land- verkeilungen ekc. den Anlaß zu Bürgerkrie- gen geben, vollzieht ſich bei uns auf weikaus begrenzterem Boden inmitten einer viel grö- ßeren Enge ein ruhiger und ſtetiger Aufbau, der auf dem Inkernationalen Freizeikkongreß in Hamburg und den anſchſießenden Beſich⸗ tigungsfahrten vieler inkernakionaler Fach- leute durch Deukſchland reſtlos anerkannk worden iſt. Frankreichs Nichteinmiſchungspall London, 11. Aug. Lordſiegelbewahrer Halifaf, der den auf Urlaub befindlichen Außenmimiſter Eden vertritt, iſt heute nach London zurückgekehrt, um die ſchweben⸗ den Fragen der internatlonalen Lage zu prüfen. Wie verlauket, iſt der Zeifpunkt ſeiner Rückkehr nach Vorkſhire, wo er ſich während ſeiner Ferien aufhält, noch ungewiß. Gutem Vernehmen nach ſtehen Großbri- kannien und Frankreich wegen der Vorbe⸗ halte Portugals zu dem franzöſiſchen Nichteinmiſchungsplan in dauerndem Wei⸗ nungsauskauſch. In hieſigen Kreiſen wird mit einem raſchen Zuſtandekommen eines Neu- kralitätsabkommens gerechnet. Auch Schweden zur Bekeiligung am Nichk⸗ einmiſchungspakk aufgefordert Die franzöſiſche Regierung hat Schweden aufgeforderk, ſich an dem allgemeinen Abkommen über die Nichteinmiſchung in die ſpaniſchen Angelegenheiten zu bekeiligen und die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spa- nien zu verbieten. Als vorläufige Ankwork keilke die ſchwe⸗ diſche Regierung dem franzöſiſchen Geſand- ken mit, daß die Ausfuhr von Kriegsmaterial in Schweden ſtets von einer beſonderen Er⸗ laubnis der Regierung abhängig ſei und daß eine Ausfuhr nach Spanien im Augenblick nicht geſtaktet werde. Paris vermerkt Beruhigung der europäiſchen Lage In Bezug auf die ſpaniſchen Ereigniſſe verzeichnet man in Paris weiter eine gün⸗ ſtige Entwicklung der europälſchen Lage. Obwohl noch nicht alle Schwierigkeiten überwunden zu ſein ſcheinen, hofft man, bin- nen kurzem zum Abſchluß des Neu- tralitätsabkommens zu gelangen. Die Vorbehalte, die Italien in ſeiner zu- ſtimmenden Antwork am Monkag gemacht haben ſoll, betreffen Kundgebungen und Sammlungen zugunſten einer der ſtreitenden Parkeien, da nach italieniſcher Anſicht dieſe Kundgebungen ebenſo wie Waffen- und Mu- nitionslieferungen charakteriſtiſche Einmi⸗ ſchungshandlungen darſtellten. Der„Pekit Pariſien“ bemerkt dazu, daß dieſe Vorbehalke der inneren Lage Frankreichs nicht Rechnung krügen, denn die demokratiſchen Regierungen Frankreichs und Großbrifanniens ſeien nicht in der Lage, derartige Kundgebungen zu verhindern. Dieſe Schwierigkeiten hätten aber den Ton der ikalieniſchen Ank— wort nicht geändert und alles deuke darauf hin, daß ſie binnen kurzem bei einigem guken Willen ausgeglichen ſein würden. 0 Die Kriegsſchiffe in den ſpaniſchen Häfen Berlin, 11. Aug. Nach Eintreffen der bei⸗ den Torpedoboote„Möwe“ und„Kondor“ in den ſpaniſchen Küſtengewäſſern in der Nacht vom 10. auf den 11. Auguſt befinden ſich dort zwei Panzerſchiffe, ein Kreuzer und ſechs Torpedoboote. Obgleich die Zahl der in Spanien befindlichen Deutſchen erheblich höher iſt als die aller anderen Nationen, ſind von dieſen in die ſpaniſchen Gewäſſer entſandt worden: Von England zwei Schlachtſchiffe, ein ſchwerer Kreuzer mit 20,3 em-Geſchützen, zwei leichte Zerſtörer mit 15 em⸗Geſchützen, vier Flottillenführerboote, 16 Zerſtörer. Von Frankreich ein Flugzeugträger, 2 ſchwere Kreuzer, drei leichte Kreuzer, fünf Zer⸗ ſtörer. Von Italien ein ſchwerer Kreuzer, zwei leichte Kreuzer, vier Zerſtörer. Die langen ſpaniſchen Küſten mit den zahl⸗ reichen Häfen im Atlantik, wie im Mittelmeer, in denen überall möglichſt gleichzeitig der Schutz von Leben und Gut der dort anſäſſigen Lands⸗ leute ausgeübt werden muß, haben die Staa⸗ ten, die dazu irgendwie in der Lage waren, zur Entſendung möglichſt zahlreicher Kriegsſchiffe veranlaßt. Nur ſo iſt es möglich, allerorts raſche Hilfe und Unterſtützung ſicherzuſtellen. Von den drei Schiffen der Nordgruppe hat der Kreuzer„Köln“ im Laufe des 11. Auguſt Gijon beſucht, während„Seeadler“ und „Albatros“ die Rückwanderungstransporte von Portugalete(Bilbao) überwachen. In Bilbao ſind noch etwa 150 Deutſche, auf deren Abfahrt„Köln“ erneut gedrungen hat. Für den 11. 8. liegt„Bellona“ klar zur Ein⸗ ſchiffung in Portugalete. honne ausgeſchifft. Torpedoboot„Albatros“ hat am 9. Auguſt 51 Flüchtlinge, darunter 27 Deutſche, in Ba⸗ Etwa 50 Deutſche wollen vorerſt in San Sebaſtian bleiben. Die Flücht⸗ linge aus dem Hinterland haben Anweiſung erhalten, ſich in Zumaya zu ſammeln. 50 Deutſche, die auf dem Landwege nach Portugal geflohen ſind, haben ſich in Liſſabon zur Heimreiſe auf dem„General Oſſorio“ ein⸗ geſchifft. Von den fünf Schiffen der Südgruppe liegen die Panzerſchiffe„Deutſchland“ in Barcelona, „Admiral Scheer“ vor Alicante, das Torpedo⸗ boot„Luchs“ vor Cartagena.„Leopard“ iſt am 11. Auguſt früh vor Ibiza(die ſüdlichſte der Balearen-Inſeln) eingetroffen und über⸗ wacht die Einſchiffung der Rückwanderer auf die„Schleswig“. Das Boot ſoll anſchließend nach Palma(Mallorca) gehen. Die Torpedoboote„Möwe“ und„Kondor“ ſind auf dem aus der Heimat zur Südgruppe in den ſpaniſch⸗portugieſiſchen Gewäſſern einge⸗ troffen. In Alicante wurden am 10. Auguſt 270 Flüchtlinge aus Madrid auf dem Dampfer „Tanganjika“ eingeſchifft. Weitere 250 ſollen am 13. Auguſt eintreffen. Die Beſchlag⸗ nahme der deutſchen Verkehrs flugzeuge in Madrid iſt aufge⸗ hoben worden. Aus Cartagena ſind am 10. Auguſt 18 Deut⸗ ſche mit dem Dampfer„Malaga“ abgereiſt. Etwa 10 Deutſche ſind noch in Cartagena ge⸗ blieben. Der genannte Dampfer läuft am 11. Auguſt unmittelbar an, da ſich auf Anfrage in Almeria kein Deutſcher ſich zu der Abreiſe ge⸗ meldet hat. Der nächſte Flüchtlingsdampfer für Cartagena iſt Dampfer„Hermes“. Aenderung des ruſſiſchen Vehrgeſetzes 22 Die Sowſelunion erhöht ihr jährliches Rekrulenkonkingenk um 50 v. h. Moskau. 11. Aug. Die Sowietamtliche Telegraphenagentur gibt eine Verordnung der Sowjetregierung bekannt, wonach das Einbe⸗ rufungsalter der militärpflichtigen ſowjetruſſi⸗ ſchen Staatsbürger, das nach dem Wehrgeſetz von 1930 auf 21 Jahre feſtgeſetzt iſt, künftig auf 19 Jahre herabgeſetzt wird. Der Uebergang zum Einberufungsalter von 19 Jahren ſoll dergeſtalt erfolgen, daß in den nächſten vier Jahren je 1 Jahrgänge einge⸗ zogen werden, d. h. 1936 der Jahrgang 1914 und die Hälfte des Jahrgangs 1915, 1937 die zweite Hälfte des Jahrgangs 1915 und der volle Jahrgang 1916, 1938 der Jahrgang 1917 und die Hälfte des Jahrgangs 1918, 1939 die zweite Hälfte des Jahrgangs 1918 und der volle Jahrgang 1919. Ab 1940 ſoll dann wie⸗ der je ein voller Jahrgang eingezogen werden. Die angekündigte Maßnahme erhöht die Ak⸗ tivbeſtände des roten Heeres für die nächſten vier Jahre um 50 v. H. Den Rekrutenausfall der Weltkriegsjahrgänge auf dieſe Weiſe ein⸗ zuholen, kann nicht der Sinn der Verordnung ſein, da dieſer bei den Bevölkerungsverhältniſ⸗ ſen der Sowjetunion viel weniger ſpürbar iſt als in anderen Ländern. Auch erwähnt die neue Verordnung dieſe Frage mit keinem Wort. Außerdem wird durch die Herabſetzung des Einberufungsalters die Länge der Geſamt⸗ dienſtpflicht nicht berührt, die nach wie vor bis zum 40. Lebensjahr reicht und ſich in Zu⸗ kunft folgendermaßen ſtellen würde: Vom 19. bis zum 24. Jahre wird der Rotarmiſt zur Linientruppe gehören, vom 25. bis 34. Jahr zur Reſerve J. Ordnung und vom 35. bis zum 40. Jahr zur Reſerve II. Ordnung. Verhaftung des ungariſchen Legilimiſtenführers in der Tſchechoſlowakei Budapeſt, 11. Aug. Der Päpſtliche Prä⸗ lat Nikolaus Grieger, ein Führer der unga⸗ riſchen Legitimiſten, der zum Beſuch von Be⸗ kannten in Körmöcbanya in der Tſchechoſlowa⸗ kei weilte, wurde, wie„Ui Nemzedek“ berich⸗ tet, dort ohne jede Grundlage feſt⸗ genommen, nach einem eingehenden Verhör auf dem dortigen Gendarmiekommando des Landes verwieſen und über die Grenze abgeſchoben. In einer Unterredung erklärt Grieger, er ſei mit einem vorſchriftsmäßigen Paß, der mit dem Einreiſeviſum des Budapeſter tſchechoflo⸗ wakiſchen Konſulats verſehen war, nach der Tſchechoſlowakei gefahren. Nach dreitägigem Aufenthalt in Körmöcbanya ſei er zum Gen⸗ darmeriekommando vorgeladen worden, wo man ein längeres ſtrenges Verhör mit ihm vornahm. Das Verhör habe ſich auf ſein Vorleben, insbeſondere ſeine legitimiſtiſche Tätigkeit und ſogar auf ſeine politiſche Tätig⸗ keit im Ungariſchen Abgeordnetenhaus erſtreckt. Das Verhör, das ohne jedes Ereignis verlau⸗ fen ſei, habe der tſchechiſche Gendarmerieoffi⸗ zier mit folgenden Worten beendet:„Sie kön⸗ nen Gott danken, daß Sie Abgeordneter ge⸗ weſen ſind, ſonſt wäre es Ihnen ſehr ſchlimm ergangen.“ Die Kämpfe in Spanien Ein tſchechoſlowakiſches Jagdflugzeug und vier franzöſiſche Bomber in Madrid eingetroffen. Wie aus Madrid gemeldet wird, ſind auf dem Madrider Flugplatz am Dienstag ein Jagddoppeldecker tſchechoſlowakiſcher Herkunft und vier Bombenflugzeuge von dem franzöſi⸗ ſchen Typ Potez 62 eingetroffen. Eine Kammeranfrage wegen der franzöſiſchen Flugzeuglieferungen nach Madrid. Der rechtsgerichtete Abgeordnete Val lat hat in der Kammer eine Anfrage über die Lie⸗ ferung von Bomben⸗ und Jagdflugzeugen an die Madrider Regierung eingebracht, die, wie hervorgehoben wird, nach den Kriegslieferungs⸗ beſtimmungen der franzöſiſchen Regierung er⸗ folgt ſein ſoll. Toloſa von den Nationaliſten eingenommen. Das„Journal“ meldet aus Hendaye, daß die ſüdlich von San Sebaſtian gelegene Stadt Toloſa am Dienstag abend von den natio⸗ naliſtiſchen Truppen eingenommen worden ſei. Vier Engländerinnen in Granada durch eine Fliegerbombe verletzt? Nach Mitteilung des Sonderberichterſtatters des„Seculo“ wurden die vier Regierungsflug⸗ zeuge, die am Montag die Alhambra in Gra⸗ nada mit Bomben belegt haben, von einer Jagdſtaffel der Nationaliſten verfolgt und nach ſchwerem Luftkampf abgeſchoſſen. Während der Luftangriff in der Alhambra glücklicherweiſe keinen Schaden verurſacht hat, ſoll eine Flie⸗ gerbombe in das Hotel„Waſhington Irving“ eingeſchlagen ſein und vier Engländer innen verletzt haben. Sympathietelegramm der franzöſiſchen Linksabgeordneten an den ſpaniſchen Staatspräſidenten. Paris, 11. Aug. Die ſogenannte„Abord⸗ nung der Linken“, d. h. die in der Regierungs⸗ mehrheit vertretenen Parteien, haben am Dienstag ein Sympathietelegramm an den ſpaniſchen Staatspräſi⸗ denten geſandt, das folgenden Wort⸗ laut hat: „Die Vertreter der Linksmehrheit der fran⸗ zöſiſchen Abgeordneten in der Kammer drücken dem heldenmütigen ſpaniſchen Volk, das für ſeine Freiheit und die Aufrechterhaltung der Republik kämpft, ihre herzliche Sympathie aus. Die aufrichtigſten Wünſche der Mehrheit der Vertretung des franzöſiſchen Volkes gelten den ſpaniſchen Republikanern und Demokraten, de⸗ ren Sieg der Sieg des Friedens und des menſchlichen Fortſchritts ſein wird. Es lebe die ſpaniſche Republik!“ Jum Rücktritt gezwungen Der von der Madrider Regierung als Bot⸗ ſchafter nach Rom berufene ſpaniſche Geſandte in Bern, Aguinaga, hat nach zehntägigem Aufenthalt in Rom am Dienstagvormittag zum erſten Mal die ſpaniſche Botſchaft beim Quiri⸗ nal betreten. Wie aus ſpaniſchen Kreiſen ver⸗ lautet, kam es dabei zu ſehr heftigen Ausein anderſetzungen mit den Bot- ſchaftsmitgliedern und Angehörigen der ſpani⸗ ſchen Kolonie. 5 Schließlich mußte Aguinaga nicht nur auf die Uebernahme der Geſchäfte verzichten, ſon⸗ dern ſich ſogar zur Unterzeichnung ſeiner Rücktrittserklärung bequemen. Agui⸗ naga verläßt am Dienstag abend die italieni⸗ ſche Hauptſtadt und begibt ſich zunächſt nach Paris. — Neue Letrotwelle in Paläſtina Jeruſalem, 11. Auguſt. In ganz Palä⸗ ſtina iſt eine neue ſtarke Terrorwelle zu verzeichnen. In der vergangenen Nacht wurden zwei britiſche Soldaten getötet und zwei ſchwer verletzt. Getötet wurde auch ein Offizier des ſeit einiger Zeit in Nablus gar⸗ niſonierenden Hochländerbataillons und ein Unteroffizier der Fliegertruppe, die auf einer Dienſtfahrt mit dem Dienſtwagen auf eine im Straßenpflaſter verborgene Mine auffuhren. Der Kraftwagen wurde völlig zerſtört. Zwei andere Soldaten der Fliegertruppe wurden bei der Rückkehr vom Berge Gethſemane aus dem Hinterhalt angeſchoſſen. Dienstag⸗ früh wurde in der Jeruſalemer Altſtadt ein Polizeiſergeant durch Schüſſe aus dem Hin⸗ terhalt getötet. Die Täter konnten entkommen. Auch in Roſpina und Tel Aviv gab es infolge von Schüſſen und Bombenabwürfen mehrere Verwundete, unter denen ſich auch einige Frauen befanden. Die meiſten dieſer Ueberfälle wurden auf jüdiſche Autobuſſe durchgeführt. Der Bürgermeiſter des jüdiſchen Dorfes Nitzah am Genezareth-See wurde durch einen Bombenwurf getötet. Algeciras von briliſchen Staats angehörigen geräumt Der britiſche Vizekonſul von Algeciras, Beckingsale, deſſen Konſulat am vergangenen Freitag bei der Beſchießung durch Kriegsſchiffe der marxiſtiſchen Regierung beſchädigt worden iſt, traf am Montag an Bord eines bri⸗ tiſchen Kriegsſchiffes in Gibraltar ein. Der Vizekonſul hat durch herumfliegende Trümmer⸗ teile einige leichte Schnittwunden davongetra⸗ gen. Algeciras iſt von britiſchen Staatsange⸗ hörigen völlig geräumt. e U Feendig machen die bie das M 0 n 0 ner gab gekor Fanta nada und 85 2 in den „Word. erungz⸗ en am amn t ſi⸗ Vort⸗ fran⸗ drücken as für g det hie aus. eit der len den ten, de⸗ n des 2 g ls Vot⸗ eſandte tägige ag zum Ouiri⸗ en ber tigen 1 Bot ſpani⸗ r auf ſon⸗ inet Wu tulieni⸗ i nuch 1.16. August LLmmnmmmmmmnmmmmmmmmmmmmmdödddddaadmmmmadNuuNmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm FJiünf Goldmedaillen im Turnen! der zehnte Weltkampflag der XI. Nymwiſchen Spiele— Weilere Eulſcheidungen im achwimmen— Mae hala ſchlägt Genenger— geſterreich in der Fußball⸗Endrunde— Beginn in Grünau bei den nuderern 4 1 * Schwimmen, Turnen, Boxen, Fechten, Fuß⸗ ball, Hockey, Rudern und Basketball füllten das Programm des 10. Wettkampftages der 11. Olympiſchen Spiele wieder im reichſten Maße aus, ſodaß auch am Dienstag die Olympia⸗ Schlachtenbummler kaum wußten, wie ſie ihre Zeit einteilen und wo ſie überall zuſchauen ſollten. Jeder Olympia⸗Beſucher fand aber doch ſchließlich den richtigen Weg und ſo kam es, daß wieder alle Wettkampfſtätten hervor⸗ ragende Zuſchauerzahlen aufweiſen konnten. Beim Fußball in der Reichsſportfeld⸗Kampf⸗ bahn waren 80 000, das Schwimm⸗Stadion füllten 25 000, beim Turnen auf der Dietrich⸗ Eckart⸗Bühne ſah man 20 000 begeiſterte Zu⸗ ſchauer, in der Deutſchland⸗Halle verfolgten am Nachmittag über 5000 die intereſſanten Box⸗ kämpfe, und bei den Fechtern, Basketball⸗Spie⸗ lern, Hockeyern(16000!) und in Grünau bei den Ruderern war ebenfalls die„Maſſe Zu- ſchauer“ groß vertreten. Man ſieht alſo, das Intereſſe der Olmpia⸗Beſucher hat auch nach Beendigung der Leichtathletik in keiner Weiſe nachgelaſſen. Im Mittelpunkt der Wellbewerbe im Schwimm ⸗Stadion ſtanden am Dienstag die Entſcheidungen in der 4 mal 200 m⸗Staffel der Männer und im 200 m⸗Bruſtſchwimmen der Frauen, ſowie die vier Waſſerballſpiele der Zwiſchenrunde und das Männer⸗Kunſtſpringen. In der 4 mal 200 m⸗Kraulſtaffel der Män⸗ ner gab es einen mitreißenden Kampf, bei dem die Rekorde ſozuſagen am„laufenden Band“ fielen. Japans Schwimmer Puſa⸗Sugiura⸗ Taguchi⸗Arai gewannen— wie erwartet— aber ſie gewannen mit einer Leiſtung, die wirk⸗ lich olympiſcher Ehren würdig iſt. In 8:51,5 Minuten ſchwammen ſie einen kaum glaublichen Welt⸗ und Olympia⸗Rekord heraus und ließen damit USA.(9:03,0) ganz klar hinter ſich. Dritter wurde Ungarn, das mit 9:12,3 Min. einen neuen ungariſchen und Europa⸗Rekord aufſtellte, vor Frankreich, das mit 9:18,2 Min. unter der eigenen Landesbeſtzeit blieb. Fünfter wurde Deutſchland und auch an dieſer Stelle noch wurde mit 9:19 Min. ein neuer deutſcher Rekord erreicht. Die weiteren Plätze dieſes phantaſtiſchen Rennens belegten England, Ka⸗ nada und Schweden. Das 200 m⸗Bruſtſchwimmen der Frauen brachte den erwarteten großen Zweikampf zwi⸗ ſchen der Japanerin Maehata und der deutſchen Meiſterin Martha Genenger. In 3:03,6 Min. ſchlug die Japanerin als Erſte vor der Deut⸗ ſchen an, die mit 3:04, 2 Min. nur ſechs Zehn⸗ telſekunden langſamer war. Dritte wurde— über drei Sekunden zurück— Sörenſen⸗Däne⸗ mark vor Anni Hölzner⸗Plauen und Frl. Waal⸗ berg⸗Holland, die beide in 3:09,5 Min. zu⸗ gleich das Ziel erreichten. In den Zwiſchenläufen zum 400 m⸗Kraul⸗ ſchwimmen der Männer mußten die drei Deut⸗ ſchen Freeſe(5. im erſten Lauf), Arendt(5. im zweiten Lauf) und Przywara(6. im zweiten Lauf) leider ausſcheiden. Aus den Vorläufen zum 100 m⸗Rückenſchwimmen der Frauen brachte Deutſchland Anni Stolte, die Vierte im erſten Lauf wurde. durch, während Chriſtel Rupke als Fünfte im zweiten Vorlauf aus⸗ ſchied. Im Kür⸗Kunſtſpringen der Männer ſicherten ſich die drei Amerikaner Degener, Wayne und Green in dieſer Reihenfolge die Olympiſchen Medaillen. Shibahara, der japaniſche Meiſter, wurde mit klarem Abſtand Vierter vor den drei Deutſchen Weiß, Eſſer und Mahraun. In der Waſſerball⸗Zwiſchenrunde ſchlug Deutſchland Oeſterreich mit 3:1(2:0). Die RNaſenſpiele Das zweite Vorſchlußrundenſpiel des Fuß ball⸗Turniers ſah Oeſterreich vor etwa 80 000 Zuſchauern im Reichsſportfeld im Kampf mit Polen. Nach einem ſpannenden Treffen gewannen die Oeſterreicher nicht unver⸗ dient mit 3:1(1:0) und qualifizierten ſich da⸗ durch für das Endſpiel gegen Italien, das am Samstag im Reichsſportfeld ausgetragen wird. Polen ſpielt mit Norwegen am Donnerstag um den dritten und vierten Platz. Im Hockey ⸗ Stadion wurden vor 16 000 Zuſchauern zwei Spiele der Troſtrunde, die ohne Wertung durchgeführt wird, ausgetragen. Die Schweiz beſiegte Dänemark klar mit 5:1 (4:0), während Afghaniſtan ebenfalls nur we⸗ nig Mühe hatte, über Belgien mit 4:1(2:1) ſiegreich zu bleiben. Im Basketball⸗Turnier wurde mit den Endrunden begonnen, die nach dem Pokalſyſtem ausgetragen werden. Aus ſechs Spielen quali⸗ fizierten ſich Italien; Kanada, Uruguay, Polen, Mexiko und die Philippinen für die nächſte Runde, in der außerdem noch USA. und Peru, die diesmal Freilos hatten, ſtehen. Am Mitt⸗ woch ſpielen nun in 2 Gruppen USA.— Phi⸗ lippinen, Italien— Mexiko(Gruppe 1), und Kanada— Uruguay, Polen Peru(Gruppe 2). Die Sieger aus den Spielen jeder Gruppe ſpielen dann am Donnerstag gegeneinander und die Gewinner aus dieſen zwei Treffen be⸗ ſtreiten am Freitag das Endſpiel. Boxen und Rudern Im Box⸗Turnier ſtanden am Dienstag vier deutſche Vertreter im Kampf. Dabei gab es drei Siege und eine Niederlage, die Schme⸗ des im Leichtgewicht durch den Philippinen Pa⸗ dilla einſtecken mußte. Die drei Siege erran⸗ gen: Murach gegen Pack-England im Welterge⸗ wicht nach Punkten, Baumgarten gegen Flury⸗ Schweiz im Mittelgewicht nach Punkten und Vogt gegen Bolzan⸗Italien im Halbſchwerge⸗ wicht ebenfalls nach Punkten. In Grünau begannen am Dienstag die olyhmpiſchen Ruder ⸗ Wettbewerbe mit den Vorläufen zum Vierer„mit“, Zweier„ohne“ und Einer. Die deutſchen Ruderer konnten ſich in„ihren“ Vorläufen jeweils mit Siegen durch⸗ ſetzen. Im Vierer„mit“ gewann die Mann⸗ heim/ Ludwigshafener Kombination den zweiten Vorkampf gegen Frankreich, Jugoſlawien, USA. und Polen, im Zweier„ohne“ holten ſich die Mannheimer Eichhorſt/ Strauß das dritte Vor⸗ rennen gegen Argentinien, England und Oeſter⸗ reich und im zweiten Vorlauf zum Einer blieb Guſtab Schäfer überlegen vor Haſenöhrl-Oeſter⸗ reich, Campbell⸗Kanada, Pearce⸗Auſtralien und Barrow⸗US A. ſiegreich. Im Degen⸗Einzelfechken fielen die erſten drei Plätze überlegen an Ita⸗ lien. Franco Riccardi wurde Olympia-Sieger vor ſeinen Landsleuten Saverio Ragno und Cornaggio Medici. Vierter wurde der Schwede Drakenberg vor Debeur-Belgien und Silveira⸗ Portugal. Intereſſant iſt, daß in dieſer Fecht⸗ Diſziplin der Sieg nach Punkten entſchieden wurde. Dadurch bekam Riccardi bei 5 Siegen und drei Unentſchieden die Goldene Medaille vor ſeinen Landsmännern, die bei je ſechs Sie⸗ gen je einen Punkt weniger aufwieſen. Zu ganz überwältigenden deutſchen Erfolgen geſtalteten ſich die Weltkämpfe der Turner Nachdem Alfred Schwarzmann am Montag die Goldene und Matthias Volz die Bronzene Me⸗ daille im Turnen am Längspferd errungen hat⸗ ten, gab es am Dienstag an allen Geräten mindeſtens einen Deutſchen unter den erſten Drei. Am ſtolzeſten iſt der Sieg der geſamten deutſchen Mannſchaft im Zwölfkampf⸗Mann⸗ ſchaftsturnen vor der Schweiz und Finnland, der durch einen Sturz Ernſt Winters an ſeinem Spezialgerät, dem Reck, ſchon gefährdet ſchien. Konrad Frey wurde Erſter am Barren und am Querpferd und Dritter im Zwölfkampf und in der Freiübung. Einzelſieger im Zwölfkampf wurde Alfred Schwarzmann, der außer⸗ dem noch eine Bronze-Medaille am Barren holte. Matthias Volz wurde noch Dritter an den Ringen. der Enkſcheidungskampf der Turner Deukſchland gewinnk den Mannſchafkskampf— Alfred Schwarzmann beſler Einzelkurner vor Mack Schweiz und K. Frey! In blendendem Weiß erſtrahlten die Wolken, die am Dienstagnachmittag langſam am blauen Himmel über der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne hin⸗ zogen. Sie vollendeten das farbenfrohe Aus⸗ ſehen der herrlichen Anlage. Die hellen Stein⸗ mauern verſchwanden faſt, da 20 000 Zuſchauer die Plätze bis zum letzten einnahmen. Ein ununterbrochenes Sprechen verrät die innere Spannung der Maſſen. Sie ſind gekommen, um den Entſcheidungskampf der vier beſten Nationen und das heiße Ringen um den Sieg im Einzelturnen zu erleben. um 18 Medaillen geht es noch, nachdem am Vortage die drei erſten bereits vergeben wurden. Als die Kürübungen in Angriff genommen werden, liegt Deutſchland mit 501,298 Punkten in Front vor der Schweiz(500,202) Finnland (483.096) und der Tſchechoſlowakei(480,198). Dieſe vier Nationen kämpfen um die drei Me⸗ daillen in der Mannſchaftswertung. In der Einzelwertung für alle Ge⸗ räte führt Schwarzmann⸗Deutſchland(66.100) vor Mack⸗Schweiz(65,000), Hudec⸗Tſchechoſlo⸗ wakei(64,833) und Frey⸗Deutſchland(64,432). Erfler Durchgang Jeweils zwei Nationen führen ihre Uebun⸗ gen vor: den Beginn machen Deutſchland am Seitpferd und die Tſchechoſlowa⸗ kei mit den Freiübungen. Die deutſchen Turner verraten ausgezeichnetes Können. Ins⸗ geſamt ſammelt die deutſche Mannſchaft am Seitpferd 72,198 Punkte. Auf 66,800 kommen die Tſchechen, die ihre Freiübungen turnen. Ihre Auffaſſung entſpricht nicht ganz der deut⸗ ſchen. Eine andere Schule zeigen die Schwe i⸗ zer, die anſchließend ihre Freiübungen tur⸗ nen. Auch hier laſſen die Spitzenturner— eben⸗ ſo wie die Tſchechen— in Bezug auf Schwie⸗ rigkeit zu wünſchen übrig. Die Geſamtpunkt⸗ zahl der Schweizer in der Freiübung beträgt 71,732. Am Seitpferd ſchneiden dann die Finnen doch noch etwas beſſer ab, als kurz vorher Deutſchland. 72,399 holen die Turner Suomis insgeſamt heraus. Stand nach dem 1. Durchgang 1. Deutſchland 573,496 Punkte 2. Schweiz 571.934* 3. Finnland 549,869„ 4. Tſchechoſlowakei 546,998„ Der zweite Durchgang Wieder betritt Deutſchland die Bühne zum Kampf, um die Freiübungen vorzuführen. Hier werden Schwierigkeiten gemeiſtert, Verbindun⸗ gen in vollendeter Flüſſigkeit gezeigt, hier ſieht man Sicherheit mit Schönheit und Haltung ge⸗ paart, wie ſonſt bei keiner Mannſchaft. Aber die Auffaſſung der internationalen Richter deckt ſich nicht mit der deutſchen. Daher fallen die Bewertungen durchweg niedriger aus, als die Uebungen ſelbſt verdient hätten. Deutſchlands Turner konnten aber ihrem Geſamtſtand wei⸗ tere 74.866 Punkte hinzufügen, eine Bewertung, die das ausgeglichene Können voll und ganz wiedergibt und bisher unerreicht blieb. Gutes Durchſchnittskönnen verraten die Tſche⸗ chen beim Pferdturnen, aber ihren Uebungen fehlt die Schwierigkeit und Sicherheit. Hier am Pferd waren die Ungarn und Italiener am Vormittag ſicher beſſer. Die Mannſchaft bekommt 60,266 Punkte. Jetzt ſtehen die Schweizer am Pferd. Ins⸗ geſamt kommen die Eidgenoſſen auf weitere 73,901 Punkte. Typiſche Vertreter der nordiſchen Auffaſſung in der Freiübung ſind auch die Finnen. Das Ziel iſt: Schwierigkeit mit Haltung, Schönheit und Sicherheit zu paaren. Deutſchland hat hier bahnbrechend gewirkt, ohne die richtige Anerkennung zu finden. Aehnlich ergeht es den Finnen. 70,093 lautet die Geſamtpunktzahl der Mannſchaft. Nach Beendigung des zweiten Durchganges haben: Deutſchland 648.362; Schweiz 645,835; Finnland 619,902 und Tſche⸗ choſlowakei 607,264 Punkte. Der dritte Durchgang Im Gegenſatz zu den bisher gezeigten Lei⸗ ſtungen führen die tſchechoſlowakiſchen Turner an ihrem Lieblingsgerät, den Ringen. pracht⸗ volle Uebungen an und können an ihre frühe⸗ ren Erfolge in Weltmeiſterſchaftskämpfen an⸗ knüpfen. Sie beſtechen durch Schwierigkeit und Sicherheit. Die Mannſchaft iſt ſo gleichmäßig durchgebildet, daß nur zwei Turner nicht über Neun kommen. Hudec iſt die Goldmedaille nach der fabelhaften Kürübung(9,800) ſo gut wie Ergebniſſe der Spiele Fußball(Vorſchlußrunde): Polen— Oeſterreich 1:8(0:1) (Das Endſpiel am Samstag beſtreiten nun Italien und Oeſterreich.) Hockey(Troſtrunde): Schweiz— Dänemark 5:1(4:0) Belgien— Afghaniſtan 1:4(1:2) Waſſerball(Zwiſchenrunde): Gruppe 1: Holland— England 4:4 (3:1); Ungarn— Belgien 3:0(2:0). Gruppe 2: Deutſchland— Oeſterreich 3:1(2:0); Frankreich— Schweden 2:1(2:0). Basketball(3. Runde): Eſtland— Philippinen 21:39(4:21); Chile— Italien 19:27(11:16), Schweiz— Kanada 9:27(1:13), Uruguay— Tſchecho⸗ ſlowakei 28:19(14:8), Polen— Braſilien 33:25(17:10), Mexiko— Japan 28:22 (12:8). ſicher. Die Mannſchaft wird mit 73,333 be⸗ wertet. Am Barren turnt Deutſchland ſehr ſſccher. Vielleicht fehlt international die letzte Schwie⸗ rigkeit. Mit insgeſamt 70,934 vergrößert die deutſche Acht ihr Geſamtkonto. Daß die Schweiz nach der Tſchechoſlowakei an den Ringen turnen muß, bedeutet für die Eid⸗ genoſſen eine undankbare Aufgabe, denn noch ſteht alles unter dem Eindruck der einzigar⸗ tigen Leiſtung der Tſchechen. Tatſächlich er⸗ reicht auch keiner der ſchweizeriſchen Spitzen⸗ könner die Leiſtungen der beſten Tſchechen; es fehlt an Haltung und Sicherheit. Insgeſamt erhalten die Schweizer an dieſem Gerät 70,101 Punkte. Die finniſche Mannſchaft bereichert ſich anſchließend um 71.267 Punkte. Der Stand nach dem dritten Durchgang lautet: 1. Deutſchland 719,296 2. Schweiz 715,936 3. Finnland 696,768 4. Tſchechoſlowakei 680.975 Die schweiz holt auf! Der 4. Durchgang Der Barren liegt den Tſchechen nicht ſo gut wie die Ringe. Insgeſamt erringt die Tſche⸗ choſlowakei 70,655 Punkte. An den Ringen war Deutſchland am Vor⸗ tage in der Pflicht die beſte Nation. Unſere Vertreter reichten in der Kür zwar nicht an die Tſchechen heran, ſind aber immer noch beſ⸗ ſer als die Schweizer an dieſem Gerät. Mit 71.234 Punkten übertrifft Deutſchland die Schweiz an den Ringen. Die Schweizer ſind am Barren der größte Gegner Deutſchlands. Sie turnen mit unver⸗ gleichlicher Ruhe, doch fehlt gegenüber den Deutſchen die Sicherheit, an deren Stelle die große Schwierigkeit der Uebungen in die Waagſchale geworfen wird. Mit 73,867 Punk⸗ ten kommen die Schweizer zum erſten Mal an einem Gerät vor Deutſchland. Die Finnen gehen an die Ringe. Gleich den deutſchen Turnern arbeiten ſie erſt ver⸗ hältnismäßig kurze Zeit an den feſtſtehenden Ringen. Man muß ihre Zähigkeit und Aus⸗ dauer bewundern. mit der ſie das Gerät zu meiſtern verſtehen. Mit 70,400 ſchneiden ſie beſſer ab als die Schweiz. Ceſamtſtand nach dem 4. Durchgang: 1. Deutſchland 790,530 Punkte 2. Schweiz 789,803 Punkte 3. Finnland 767,168 Punkte 4. Tſchechoſlowakei 751.640 Punkte Die Eukſcheidung Winker ſtürzt am Reck aber krohdem Sieg! Unbeſchreibliches Pech für Deulkſchland bringt der fünfte und lezte Durchgang um die Führung. Mit dem Reckkurnen mußte die Entſcheidung fallen. Die Dunkelheit war ſchon hereingebrochen, als die Turner zum Reckkurnen antraten. Die prächligen deuk⸗ ſchen Turner, die den am Vorkage gegen die Beſten der Welt errungenen Vorſprung bei den Kürübungen nicht nur verteidigten, ſon⸗ dern ihn ſogar noch weiter auszudehnen ver⸗ mochten, wurden von einem kragiſchen Miß⸗ geſchich bebroffen. Weltmeiſtr Ernſt Winker⸗ Frankfurt/ Main ſtürzte am Reck kurz nach Beginn ſeiner Uebung ab. So kam Deulſch⸗ land an dieſem Gerät nur auf 67,633 Punk- te, während Finnland 76,200, die Schweizer 74,500 Punkke herausholten. Damik verlor Deulſchland zwar den erſten Plaß bei Be⸗ r N ö CCC werkung aller achk Turner der Mannſchaften an die Schweiz, aber nicht den Kampf um die Medaillen. Für dieſe Werkung gelken nämlich nur die Leiſtungen der ſechs beſten Turner jeder Mannſchaft, und da war der Durchſchnitt der Deutſchen doch beſſer. Das überragende Können der Deutſchen am Reck wird im Verlauf des Kampfes von keiner anderen Nation erreichk. Am beſten halten ſich die Finnen mit 76,200 Punkken vor der Schweiz(74,500) und der Tſchecho⸗ ſlowakei(69,501). Die Deulſchen aber erzie⸗ len mit ihren ſieben Turnern nicht weniger als 67,633 Punkke. Und Winter wäre min⸗ 5 für weitere neun Zähler guk gewe⸗ en! Der Geſamkſtand vor Abzug der für die Mannſchafts-Werkung nicht mehr in Frage kommenden beiden Turner jeder Nakion lauket: 1. Schweiz 864,303 Punkte 2. Deulſchland 858,163 Punkte 3. Finnland 843,368 Punkte 4. Tſchechoſlowakei 821,141 Punkte Bange Mimuken verſtreichen für die Deuk⸗ ſchen und ihre prächtige Mannſchafk, bevor in der Dietrich-Eckark-⸗Bühne das für den olympiſchen Sieg maßgebliche Abſchneiden der ſechs beſten Turner und der Geſamtſtand im Einzelkurnen, im Olympiſchen Zwölf⸗ kampf, bekanntgegeben werden. Noch zu kief laſtet das Bedauern über das Mißgeſchich am Reck auf den Beſuchern, das den Deuk⸗ ſchen den in hartem Kampf ehrlich errunge⸗ nen Sieg koſten konnte. Umſo größer iſt die Freude, als die endgüllige Werkung bekannk⸗ gegeben wird. Die Leiſtungen unſerer ſechs Beſten haben es doch noch geſchaffkl Deukſchland ſetzte ſich mit 657,430 Punkten an die Spitze aller olympiſchen Nationen und gewann die Goldmedaille im Mannſchafts⸗ wektbewerb der Turner vor der Schweiz, die mit 654,802 Punkken mit der Silbermedaille ausgezeichnet wurde. Suomis Vertreter ge⸗ langken mit 638,468 Punkten als Drikker in den Beſitz der Bronze⸗Medaille vor der Tſchechoſlowakei mik 625,763 Punkten. Der Jubel ſteigerke ſich zum Orkan, als auch das Ergebnis der Einzelkurner im Olympiſchen Zwölfkampf bekanntgegeben wurde. Aus dem Feld der Welk-Elite ſchälte ſich Karl Alfred Schwarzmann als Sie- 3 ger und Gewinner der koſtbarſten Gold- medaille des Einzeltkurnens heraus. Mit 113,100 Punkten ſiegke er vor dem Schwei- zer Weltmeiſter Gugen Mack mit 112,337 Punkten. Und noch einmal rauſchte ſtürmi⸗ ſcher Jubel auf, denn Konrad Frey hakte mit 111,532 Punkten noch den drikken Platz und damik die Bronze⸗Medaille errungen! —— Nalienſieg im degenfechlen Franco Riccardi vor Ragno und Cornaggia Medici Bei faſt ſüdländiſcher Hitze fiel am Diens⸗ tagnachmittag auf den Tennisplätzen die Ent⸗ ſcheidung im Degen⸗Einzelfechten. Auf 2 Bah⸗ nen kämpften die 10 beſten Degenfechter um den olumpiſchen Sieg und die Plätze. Auffal⸗ lend war die gute Form des italieniſchen Olympia⸗Siegers von 1932 Corneggia Me⸗ diei. der ſich in großartigen Gefechten Sieg um Sieg erkämpfte. Die einzelnen Kämpfe waren ſehr hart umſtritten, ſodaß es nur ſchlecht möglich iſt, den einen oder anderen hervorzuheben. Neu war, daß in der Endrun⸗ de nicht die Zahl der Siege entſchied, ſondern die höhere Punktzahl. Für einen Sieg gab es zwei, für ein Unentſchieden einen Punkt. So kum es, daß Riccardi als Olympia⸗Sieger einen Sieg weniger hatte als ſeine beiden Landsleute, durch drei unentſchiedene Ge⸗ fechte aber die höhere Punktzahl erreichte. Ergebnis des Degen⸗Einzelwettfechtens: 1. und Olympia⸗Sieger: Franco Riccardi⸗ Italien, 5 Siege, 3 Unentſchieden, 13 Punk⸗ te, 18 erhaltene Treffer 2. Saverio Ragno⸗Italien 6 Siege, Unent⸗ ſchieden—, 12 Punkte, 15 erhaltene Treffer 3. Cornaggio Medici⸗Italien 6 Siege, Un⸗ entſchieden—, 12 Punkte, 16 erhaltene Tref⸗ fer 4. Drakenberg⸗Schweden 4 Siege, 2 Unent⸗ ſchieden, 10 Punkte, 20 erhaltene Treffer 5. Debeur⸗Belgien 4 Siege, 1 Unentſchieden, 9 Punkte, 21 erhaltene Treffer 6. Silveira⸗Portugal 4 Siege, Unentſchieden —, 8 Punkte, 19 erhaltene Treffer. Vorkümpfe der Boxer Fünf deutſche Amateurboxer ſtanden bisher im olympiſchen Ring. Während Staſch⸗Kaſſel im Bantamgewicht, Murach⸗ Schalke im Weltergewicht, Baumgarten⸗Ham⸗ burg im Mittelgewicht und Voigt⸗Hamburg im Halbſchwergewicht die erſte Runde überſtanden, mußte Meiſter Schmedes⸗Dortmund bereits im erſten Kampf des Leichtgewichts ausſcheiden. ——— een ee Aympiſcher Welllampf-Kalender 12. Tag, Mittwo ch, 12. Auguſt: 7.00 Uhr Frauenturnen Dietr.⸗Eck.⸗Bühne 8.00„ Reiten: Große Dreſſurprüfung Reiterplatz 9.00„ Schwimmen: Kunſtſpring., Frauen, Entſcheidg. Schwimm⸗Stadion 100 m Rücken, Vorläufe Schwimm⸗Stadion 4 mal 100 m Crawl, Frauen. Vorläufe Schwimm⸗Stadion Waſſerballſpiele Schwimm ⸗Stadion Rudern, Vorläufe(falls erforderlich) Grünau Säbel⸗Mannſchaftsfechten, Ausſcheidung Turnhalle 14.00„ Reiten: Große Dreſſurprüfung Reiterplatz Rudern, Vorläufe Grünau 5 Frauenturnen Dietr.⸗Eck.⸗Bühne 15.00„ Boxen, zweite Serie Deutſchlandhalle Säbel⸗Mannſchaftsfechten, Ausſcheidung Turnhalle 5 Schwimmen: Vorführg. i. Kunſtſpring., Frauen Schwimm⸗Stadion 400 m Crawl, Endlauf Schwimm⸗Stadion 100 m Rücken, Frauen, Zwiſchenläufe Schwimm⸗Stadion Waſſerballſpiele Schwimm⸗Stadion Handballſpiele, Vorſchlußrunde Olympiſches Stadion 16.00„ Basketball, Ausſcheidungsſpiele Tennisplatz 16.30„ Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele Hockey⸗Stadionn 20.00„ Baſeball, Vorführung und Konzert Olympiſches Stadion Säbel⸗Mannſchaftsfechten, Ausſcheidung Turnhalle 20.30„ Boxen, zweite Serie Deutſchlandhalle In Grünau begannen die Ruderer Deulſchland ſetzt ſich in Nach dem glanzvollen Auftakt der Kanufah⸗ rer vor wenigen Tagen ſind nun die Ruderer wieder in voller Stärke in Grünau eingezogen. Die Wimpel ſämtlicher deutſchen Rudervereine wehen von dem Maſtenwald am Ufer der Rennſtrecke und auf der Ehrentribüne leuchten die Flaggen der 52 Nationen, die zu den Ber⸗ liner Spielen gemeldet haben Ueberall die Zeichen eines großen Tages, der allerdings ſportlich nur die Vorkämpfe im Vierer mit Steuermann, Zweier ohne Steuermann und im Einer bringt. Aber doch ſind dieſe Vorrennen ſchon ſo wich⸗ tig, daß alle, die in Berlin zurzeit Intereſſe an den Kämpfen der Ruderer haben, vollzählig hier draußen verſammelt ſind. Erfreulicherweiſe konnten ſich die deutſchen Boote in allen drei Rennen durchſetzen und dies durchweg mit der beſten Zeit der Ren⸗ nen. Darf man das als gutes Omen anſpre⸗ chen, ſo ſtehen Deutſchlands Ausſichten für den Endſieg in dieſen Rennen nicht ſchlecht. Die Ergebniſſe der Vorläufe Vorläufe im Einer: 1. Vorlauf: 1. Polen(Verey) 7:31 Min., 2. Braſilien(de Palma) 7137.7, 3. Eſtland(Kor⸗ allen Vorrennen durch ko) 7:40, 4. Holland(ten Houten) 742,9, 5. Jugoflawien(Jelaſka) 8:05.2 Minuten. 2. Vorlauf: 1. Deutſchland(Guſtar Schäfer) 7117.1. 2. Oeſterreich(Haſenöhrl) 7:24.0, 3. Kanada(Campbell) 725,7, 4. Auſtra⸗ lien(Pearce) 7:27,0, 5. USA.(Barrow) 730.5 Minuten. 3. Vorlauf: 1. Schweiz(Rufli) 7:19, 2. Frankreich(Banos) 739,9, 3. Norwegen(Chri⸗ ſtianſen) 7:42,9, 4. Ungarn(Kozman) 7:47, 5. Südafrika(Vouell) 7:56.6 Minuten. 4. Vorlauf: 1. England(Warren) 7:27, 2. Italien(Steinleitner) 7:30,6, 3. Argentinien (Giorgie) 7:33. 4. Uruguay(Juanico) 739, 5. Tſchechoſlowakei(Zavrel) 7:43 Minuten. Vierer mit Steuermann: 1. Vorrennen: 1. Holland 6:59, 2. Braſilien 7:01.3, 3. Japan 7:03,2, 4. Dänemark 704.5. 5. Tſchechoſlowakei 704,7, 6. Schweden 721.5. 2. Vorrennen: 1. Deutſchland 6141.1. 2. Frankreich 6:45. 3. Jugoſlawien 6:50,2, 4. USA. und Polen 650,5. 3. Vorrennen: 1. Schweiz 641.9. 2. Italien 6:50,2, 3. Ungarn 6:58,83, 4. Uruguay 659.8. 5. Belgien 708.5. Zweier ohne Steuermann: 1. Vorrennen: 1. Polen(Borzuchowſki/ Kopy⸗ Aympiſche giegerliſte Leichkalhlekil-Hlympiaſieger Männer: Wettbewerb: 100 Meter: Sieger: Owens(USA.) 10.3(Ol.⸗Rek.) 3(USA.) Dritter: Oſendarv(Holland) 10,5 Zweiter: 10, N 200 Meter: 8(USA.) Nobinſon(USA.) e(Holland) 20.7 21.1 g 400 Meter: 1 080(USA.) Brown(England) 7 Valle(USA.) 1 46.7 8 800 Meter: Woodruff(USA.) Lanzi(Italien) Edwards(Kanada) 1:52,9 1:53, 1:53.6 1500 Meter: Lovelock(Neuſeeland) Cunningham(USA.) Beccali(Italien) 3:47.8(Weltrekord) 3:48.4 3:49,2 5000 Meter: Höckert(Finnland) Lehtinen(Finnland) Jonſſon(Schweden) 14:22,2(Ol⸗Rekord) 14:25,8 14:29 10,000 Meter: Salminen(Finnland) Askola(Finnland) Iſohollo(Finnland) 30:15,4 30:15,6 30:20,2 3000 m. Hindsl. Iſohollo(Finnland) Tuominen(Finnland) Dompert(Deutſchl.) 9:03,8 9:06,.8 9:07,2 50 km.⸗Gehen: Whitlock(England) Schwab(Schweiz) Bubenko(Lettland) 4:30:41(Olympia⸗Rek.) 4:32:09,2 4:32:42, Marathonlauf: 110 m. Hürden: 400 m. Hürden: Son(Japan) 2:29:19,2(Olympia⸗Rek.) Towns(USA.) 14.2 Hardin(USA.) Harper(England) 2:31:23.2 Finlay(England) 14.4 Loaring(Kanada) Nan(Japan) 2:31:42 Pollard(USA.) 14.4 White(Philippinen) 52,8 52.4 52,7 2 Amal 100 m.: USA. Italien Deutſchland 39,8(Weltrekord) 41.1 41.2 Amal 400 m.: England USA. Deutſchland 3:09 3:11 3:11.8 Hochſprung: Johnſon(USA.) Albritton(USA.) Turber(USA.) 5 2.03 m.(Olympia⸗Rek.) 2.00 m. 2.00 m. Weitſprung: Owens(USA.) Long(Deutſchland) Tajima(Japan) . 8.06 m.(Olympia⸗Rek.) 7.87(deutſcher Rekord) 7.74 m. Dreisprung: Tajima(Japan) Harada(Japan) Metcalfe(Auſtralien) 16.00 m.(Weltrekord) 15.60 m. 15.50 m. Stabhochſprung: Meadows(USA.) Niſhida(Japan) Oe(Japan) 4,35 m.(Olympia⸗Rek.) 4.25 m. 4.25 m. Speerwerfen: Stöck(Deutſchland) Nikhanen(Finnland? Toivonen(Finnland) 71.84 m. 70,77 m. 70.72 m. Diskuswerfen: Carpenter(USA.) Dunn(USA.) Oberweger(Italien) 50.48 m.(Olympia⸗Rek.) 49.36 m. 49,23 m. Kugelſtoßen: Wöllke(Deutſchland) Bärlund(Finnland) Stöck(Deutſchland) 16,20 m.(Olympia⸗Rek.) 16.12 m. 15.66 m. Hammerwerfen: Hein(Deutſchland) Blask(Deutſchland)? Warngard(Schweden) 56.29 m.(Olympia⸗Rek.) 55.04 m. 54.83 m. Zehnkampf: Morris(USA.) Clark(USA.) Parker(USA.) 7900 P.(Weltrekord) 7601 Punkte 7277 Punkte Frauen: Stephens(USA.) 11.5(Weltrekord) Valla(Italien) 100 Meter: 80 m. Hürden: 1 amal 100 m.:: USA. Walaſiewicz(Polen) 12.7 Steuer(Deutſchland) 1,7 11.7 5 8 5 auß(Deutſchland) Tavlor(USA.) 11.7 England Kanada 46,9 47.6 47,8 Speerwerfen: Fleiſcher(Deutſchl.) Krüger(Deutſchland) Kwasniewſka(Polen) 45,18(Olympia⸗Rekord) 43.29 m. 41.80 m. Diskuswerfen: Mauermeyer(ſchl.) Weiß(Polen) Mollenhauer(Ol.) 47,63 m.(Olympia⸗Rek.) 46,22 m. 39,80 m. linſti) 7129.9. 2. Schweiz 783.7. 3. Belgien 7:38.1. 4. Braſilien 7:40.2, 5. Holland 7:48. 2. Vorrennen: 1. Ungarn(Gyoery/ Dr. Ma⸗ goſſa) 7:19, 2. Dänemark 7:19,1. 3. Uruguay 7.21.2, 4. USA. 742.1. 3. Vorrennen: 1. Deutſchland Eich⸗ horſt Strauß) 712,6. 2. Argentinien 7:20, 3. Großbritannien 7:32.5. 4. Oeſterreich 7:38, 7. Große ochwimmerkämpfe 22 000 Menſchen ſehen zwei Enkſcheidungen Das herrliche ſommerwarme Wekker, das ſich ſchon am erſten Tage der Schwimm- Wekkkämpfe einſtellte, iſt den Jüngern Nep⸗ kuns kreu geblieben. Am Diensbagnachmiklag lag zu Beginn der Haupkkämpfe wieder ſtrahlender Sonnenſchein über dem Schmuck- käſtchen des Reichsſporkfeldes, das mit 22 000 Menſchen bis auf den leßken Platz gefüllt war. Von prominenken Gäſten ſah man u. a. den Skellverkreker des Führers Reichsmini⸗- ſter Rudolf Heß, die Reichsminiſter General oberſt Göring, Dr. Frick und W. Darré, Reichsleiter Bouhler, die Skaaksſekrekäre Pfundtner und Körner, Obergruppenführer Sepp Diekrich, Herzog von Coburg und Gotha, ferner Brigadeführer Schaub, Reichs · ſporkführer von Tſchammer und Oſten ſowie den Präſidentken des Organiſakionskomitees Exzellenz Lewald. Japan gewinyf die Freiſſiſſfaffel In der wichkigſten Enkſcheldung der Schwimmweklbewerbe des Dienstaanachmit⸗ kag, der Amal 200 Meker-HFreiſtilſtaffel, ſiegke Japan mit der Mannſchaft Vuſa, Sugiura, Taguchi und Arai mit der neuen Wellbeſtleiſtung von 8:51,5. Die nächſten Plätze belegten Amerika, Ungarn, Frankreich und Deulſch⸗ land. Das erbitterke Ringen, in dem von An⸗ fang an ſchon die Ueberlegenheit der japa⸗ niſchen Wunderſchwimmer unverkennbar war, riß die 20 000 Zuſchauer mit ſich. Deutſchland konnke in dieſem arandioſen Kampf der Schwimmerelike der Welt krotz beſten Einſatzes nur den fünften Platz be⸗ legen. Das Ergebnis: 1. Japan(Vuſa, Sugiura, Taguchſ, Arai) 8:51,5(Olymp. u. Wellrek.); 2. USA. 9:03.0: 3. Ungarn 912,3(ungar. u. Europar.): 4. Frankreich 9:18,2(franzöſ. Rekord); 5. Deulſchland 9:19.00(deulſcher Rekord): 6. Enaland(9:21,53: 7. Kanada 9:27,53; 8. Schwe · den 9:34,5. Japan auch im Frauenbruſtſchwimmen Nach ſeinem überlegenen Sieg in der Frei⸗ ſtil⸗Staffel der Männer konnte Japan auch die zweite Konkurrenz dieſes Nachmittags, das 200 m-Bruſtſchwimmen der Frauen, durch ſeine ausgezeichnete Schwimmerin Hideko Mae⸗ hata und damit eine weitere Goldmedaille ge⸗ winnen. Die Silberne Medaille fiel durch die Krefelderin Martha Genenger an Deutſchland, die von der Japanerin nur ganz knapp mit ſechs Zehntel Sekunden geſchlagen wurde.— Die zweite deutſche Vertreterin Hanni Hölzner be⸗ legte hinter der Dänin Soerenſen geweinſam mit der Holländerin Waalberg im toten Nennen den vierten und fünften Platz. Ergebniſſe: 1. und Olympiaſiegerin: Maehata⸗Ja⸗ pan 8:03,6 Min., 2. Martha Genenger⸗ Deutſchland 3:04,2 Min., 8. Sörenſen⸗Däne⸗ mark 3:07,8 Min., 4. Hanni Hölzner⸗Deutſch⸗ land und Waalberg⸗Holland, beide 3:09,5 Min. (totes Rennen), 6. Storey⸗England 3:09, 7 Minuten. Einen dreifachen 15 U.⸗Erfolg gab es im Kunſtſpringen der Männer. Dick Degener belegte hier mit 163,57 Punkten vor ſeinen Landsleuten Wayne und Green den er⸗ ſten Platz. Vierter wurde der Japaner Shiba⸗ hara. Beſter Deutſcher war unſer in manchen Sprüngen zu ſchlecht bewerteter Meiſter Er⸗ hard Weiß, der mit 141.24 Punkten Fünfter vor ſeinen Landsleuten Leo Eſſer(137,99) und Winfried Mahraun(134,61) wurde. Ergebniſſe: 1. und Olympiaſieger: Dick Degener⸗ USA. 163,57 Punkte, 2. Wayne⸗ USA. 159,56 Punkte, 3. Green-US A. 146,29 P., 4. Shiba⸗ hara⸗Japan 144,92 P., 5. Erhard Weiß ⸗ Deutſchland 141,24 P., 6. Leo Eſſer⸗ Deutſchland 137,99 P., 7. Winfried Mah⸗ raun⸗Deutſchland 134,61 P., 8. Koyanagi⸗ Japan 133,07 Punkte. Vorenlſcheidungen am dienstag Ohne deutſche Teilnehmer wird am Mittwoch der Endlauf zum 400 m⸗Frei⸗ ſtilſchwimmen ausgetragen, nachdem in den Zwiſchenläufen keiner unſerer drei Vertreter einen der rettenden dritten oder vierten Plätze erringen konnte. So mußten Arendt, Freeſ⸗ und Przywara ausſcheiden. Dagegen ſetzte nch Anni Stolte im 100 m⸗Rückenſchwimmen der Frauen für die Teilnahme an den Zwi⸗ ſchenläufen durch, während die deutſche Mei⸗ ſterin Chriſtel Rupke ausſcheiden mußte. 5 e deb elke, * lem N- uchi e vieher Much. t 22000 ah ft man 1.0. ichn n. General. N Darts, dchtelüde denfſhter dur m 6, Jachz. ſen ſooh Komileez f im det machn al, fegte Suhiurd, beleglen Neulch⸗ bon M her apa chennbar nit ſſch. inddloſen elt krot platz be⸗ N, Aral A. 9.080, 907) 4 , 6. dy. L. Schwe · „ der tei auch die 93, baz durch 10 Mae⸗ Gedanken über die Arbeit Man muß alles mit Eifer tun. Jede Arbeit, die ich gern tue, kann mich nicht ſo anſtrengen wie eine, die ich mürriſch vollziehe. Arbeiten, welche man weniger gern ver⸗ richtet als andere, erledige in der Hoff⸗ nung auf ihre endgültige Vollendung. Man ſoll ſich einer gelungenen Arbeit recht kindlich freuen, und wenn es auch nur ein gut geſtrickter Strumpf iſt, und nehme die Freude über dieſe gelungene Arbeit in ſeine weitere Beſchäftigung mit. Man wechſele mit der Arbeit, wenn man ſpürt, daß man zu ſehr ermüdet. Selbſt auf die Gefahr hin, daß es einmal ein wenig wild um uns ausſieht. Man nehme ſich ſogar die Zeit, ein halbes Stündchen auf dem Bett oder Sofa 2 ruhen, wenn man nicht mehr weiter ann. Doppelte Tatkraft nach dieſer kleinen Ausſpannung wird ſicher die Folge ſein. Wer Herr ſeiner Zeit iſt, leſe dazwiſchen ein gutes Buch oder ſchreibe einen Brief, Er wird dann erfriſcht zur erſten Arbei! zurückkehren. Man gehe nicht zu ſpät zu Bett und ehe nur dann ſehr zeitig auf, wenn es urchaus nötig iſt, und man nicht den ganzen Tag danach elend iſt. Eine Frau über vierzig Jahre darf ſchon bis 7 Uhr ſchlafen, wenn ſie nachher wirklich pflicht⸗ eifrig arbeitet. Um viel auf jedem Gebiet zu leiſten genügt es nicht, nur des Morgens zu üärbeiten. Betrachtet man die Arbeit als ein Ver⸗ dana ſo wird eine gute Unterhaltung anach doppeltes Vergnügen ſein. Arbeit erhält friſch durch das Bewußt⸗ ſein des Erfolges. Selbſt die ſogenannten „Unglücklichen“ können einen t von Glück für ſich einſammeln, wenn ſie fleißig find und vieles leiſten. Wirklich Unglück⸗ liche ſind nur die Tatenloſen, die über ihten Schmerz grübeln. Darum iſt auch oft das Leid, ſei es nun Witwenleid oder anderes Entbehren, in jenen Ständen viel ſchwerer, die Zeit haben, über ihren Schmerz und ihre Verluſte nachzudenken, während eine arme Witwe oder Waiſe durch ihre Arbeit von ihrem Schmerze abgezogen wird. Das Glücks⸗ gefühl aber wird auch ihr nie ganz ab⸗ handen kommen; denn ſie ſieht, wie ſie ſich durchbringt durch ihrer Hände Werk,— der Erfolg iſt ein großes Glück. Erfolg aber begleitet jedes aufrichtige, nimmer ermüdende Streben, denn jeder treuen Arbeit wird ihr Lohn— man muß nur fein beſcheiden ſein. Die meiſten erwarten und verlangen zu viel. Ein Brief an viele Ehemänner Lieber Ehemann, vielleicht haſt du noch ar nicht ſichtbar genug gemerkt, wie vielen nforderungen deine Frau heute im be⸗ ruflichen oder hauswirtſchaftlichen Leben — 9 ſein muß, wie ihre Elaſtizität ei der häufig doppelten Belaſtung von Berufs⸗ und Hausarbeit ſchwindet, wie ſie in vielen Fällen nur ein Scheindaſein der Lebendigkeit führt und ihr allzu bereiter Humor nur ein krampfhaftes Verſchleiern überanſtrengter Körper⸗ und Seelenkräfte iſt. Vielleicht veranlaßt dich dieſer Brief einmal ihr Leben zu beobachten und deine Haltung ihr gegenüber kritiſcher zu be⸗ trachten. Du biſt den Tag über im Beruf und erwarteſt am Abend, wenn du müde urückkehrſt, eine Frau, die ausgeruht und 5 dich anregt, mit dir plaudert und eine ehagliche Atmoſphäre ſchafft. Sie iſt für dich an einem Abend der Antrieb, weiter⸗ zuſchaffen, am nächſten der Blitzableiter deiner ſchlechten Laune oder geſchäftlichen Mißerfolge, am dritten die Beraterin deiner Rationaliſierungspläne, kurz, ſie hat an jedem Tag dir das Geſicht zu zeigen, das du verlangſt. And deine Frau? Vielleicht le ſie eine berufliche Arbeit, die ihre Kräfte ganz in Anſpruch nimmt— ihre 74 ſich 9 Haushalt zu widmen, iſt auf ein Mindeſt⸗ maß an Stunden zuſammengedränat— trotzdem fordert auch er noch einmal den Einſatz aller Energie, jeder nur möglichen Konzentration neben der körperlichen Ar⸗ beit. Dies alles zu bewältigen, verlangt ein ungeheures Maß an Willen, an Ge⸗ ſundheit, Auftrieb und— Verzicht. Aber vielleicht arbeitet deine Frau nicht beruflich und du glaubſt, damit wäre ihr Los weſentlich erleichtert und dich ginge dieſer Brief eigentlich gar nichts an, weil dieſes bißchen häuslicher Kleinkram ſchnell zu erledigen wäre. Allerdings iſt die„Nur⸗Hausfrau“ in der heutigen Zeit beſſer daran als ihre noch berufstätige Mitſchweſter. Aber haſt du einmal hinter die Kuliſſen deiner vier Wohnzimmer⸗ wände geblickt? Mit welch kluger Organi⸗ ſation die Hausfrau 1936 wirtſchaften muß, um mit dem Haushaltsgeld monatlich aus⸗ zukommen— wie bemüht ſie ist, die Har⸗ monie aufrecht zu erhalten? Wie ſie täg⸗ lich um deine Exiſtenz bangt, wie ſie mit den Kindern arbeitet unter Aufbietung Ailnanmunmnunmalnnmaumnmummndmnudnmnunumdnmiaͤnifatanmn Die modernen Frisuren, die den Frauen in den nächsten Monaten angepriesen werden sollen, bestehen aus leichten, duftigen und sehr regelmäſlig angeordneten Löckchen, für die die groflen Damen des acht- zehnten Jahrhunderts schon schwärmten. eines ganzen, Har denkenden Menſchen, wie ſie dir Tag für Tag als ein ratender und bereiter Kamerad zur Seite ſteht? Das Maß an ſeeliſchen und körperlichen Kräf⸗ ten iſt ungleich verteilt. Da liegt es an dir— dem Menſchen, den ſie liebt, mit dem ſte lebt— ihr zu helfen, ihr beide Hände und dein ganzes Herz zu geben. Du kannſt ihr helfen durch ein Wort, durch eine kleine Freude, durch eine Handreichung, durch tauſend Kleinigkeiten, die der Bereitſchaft und der Aufmerkſamkeit einem anderen Menſchen gegenüber erwachſen. Du ſelbſt kannſt ihre Arbeitszeit verkürzen dadurch, daß du die Sachen erledigſt, die dich an⸗ gehen. Siehſt du, du haſt die nachläſſige Angewohnheit, deine Anzüge, wenn du ſie wechſelſt, morgens unordentlich auf dem Stuhl liegen zu laſſen. Häng ſie mit einem Griff auf den Bügel und in den Schrank und du erſparſt deiner Frau die Arbeit des Aufplättens und Weghängens. Praktiſche Heimberatung Kombinations⸗Möbel Wir leben im Zeichen der Kombinations⸗ möbel und dieſe Entdeckung der Verwend⸗ barkeit eines Stückes für viele Gelegen heiten iſt in ihren Auswirkungen praktiſch lebendig und vor allen Dingen billig. Das Bett gehört ſchon faſt einer vergangenen Epoche an. Das kleine Zwei⸗ oder Drei⸗ zimmerheim erlaubt nicht mehr den Luxus eines Schlafraumes, der tagsüber unbe⸗ nutzt und überflüſſig bleibt. So baute man die Couch, die Verwandlungsſtätte von Bett zum Sofa. Ein S rank in der Wand nimmt während des Tages das Bettzeug auf, und die Couch mit Tiſch und Stühlen wird zur Arbeits⸗ und Plauderecke. Denen aber, die ſich nicht zu ihr bekennen wollen, liefert die Induſtrie ein Bett, das tagsüber hoch⸗ geklappt ſich der Wand wie ein geſchloſſener, flacher Schrank einfügt und abends, mit einem Griff herunter⸗ gezogen, ſich auf ſeine auto⸗ matiſch hervorſpringenden Metallfüße ſtützt. Da gibt es Stühle und Tiſche, deren Hinterbeine weiter auseinanderſtehen als die Vorderbeine. So kann man vier, fünf, ſechs Stühle oder Tiſche ineinander ſchie⸗ ben und alle zuſammen neh⸗ men nur den Platz eines ein⸗ zigen ein. Da gibt es die Klapptiſche, die nach dem Syſtem der Eiſenbahntiſche, nur größer im Format, jeder⸗ zeit aus der Wand zu holen ſind. Da gibt es die Bücher⸗ ſchränke, die immer wieder durch Anfügung von Regalen erweitert werden können, an⸗ dere, die in der Mitte einen verſchloſſenen Kleiderſchran! aufweiſen, oder aber die an der Wand befeſtigten Bücher⸗ borte, deren oberſte Reihe den Büchern gehört, während ſich in der unterſten Reihe hinter Schiebetüren das Geſchirr der Hausfrau oder die Likör⸗ abteilung des Hausherrn be⸗ findet. Da gibt es die Kaſten⸗ ſchränke, die aneinanderge⸗ reiht mit herausnehmbaren 1. Die kurzen, ondulierten W Achlvy Abfeärtz-Verlieg c Wänden in einen großen und lockigen Haare werden Schrank verwandelt werden ganz nach hinten übergekämmt und legen die Stirn können. Da gibt es die Stühle krei. Kleine Lockengirlanden zieren die Mitte des ohne Seitenlehnen, die an⸗ Kopfs und den Nacken. Straſisterne, zu einem Reifen einandergeſchoben zu einer zusammengelegt, und die Sternohrringe vereinen ihren Glanz mit der Anmut leichter Locken. einzigen Ruhebank werden 2 Von Griechenland und dem zweiten französischen oder ſolche, die in Liegeſtuhl⸗ Kaiserreich beeinflufit, bilden Lockengruppen Puffs auf form durch einen paſſenden der Stirn und hinten im Nacken. Ein Silberreifen hält Hocker ergänzt, auch die er⸗ den Lockenknoten. Ziselierte Goldohrringe schmücken müdetſten Füße ausruhen die Ohren, über denen die Haare zurückgekämmt werden. laſſen. Da gibt es den„Stolz 3. Schräge Frisur mit seitlichem Scheitel, Auf der jeder Hausfrau“, einen Beſen⸗ einen Seite ganz glatt, sind die Haare auf der anderen ſchrank, der vorne die Kehr⸗ zu Locken gedreht. Eine anmutige Locke wagt sich bis und Säuberungsgeräte, hin⸗ auf die Stirn vor, wo sie durch einen glänzenden Straf- stern gehalten wird. ten aber in einer ſchaufel⸗ 4. Die rings um die Stirn herausgekämmten Haare artigen Klappe die ſchmutzige werden durch eine Sterngirlande gehalten, über die Wäſche aufnimmt. eine sehr reizvolle Locken-Aureole fällt. N Inſektenſtiche. Da die Inſekten nicht ſelten, ehe ſie den Menſchen ſtechen, auf zerſetzten Subſtanzen verweilten und die Keime zu einer Infektion mit⸗ bringen, kommt es öfter zu un⸗ angenehmen Entzündungserſcheinungen. Der Stich der Biene oder Weſpe kann die raſche Entfernung des zurückgeblie⸗ benen Stachels erfordern, auf die vor⸗ ichtigerweiſe ein antiſeptiſcher Verband folgt. Ein ſolcher wird auch angelegt, ſo⸗ bald nach einem Schnakenſtich eine ent⸗ zündliche Rötung und Schwellung ſich be⸗ merklich macht. Zur Vorbeugung verſehe man ſich in ſchnakenreichen Gegenden mit einem der üblichen, kleinen Stöpſelgläschen mit folgender Miſchung: 1 Teil Ammoniak, 10 Teile Spiritus, ein zehntel Teil reine, konzentrierte Karbolſäure. Damit betupfe man die geſtochene Stelle ſofort. Reiner Salmiakgeiſt oder eine Miſchung desſelben mit Arnikatinktur zu gleichen Teilen tun ebenfalls gute Dienſte. Heiſerkeit. Sind di: Stimmbänder durch katarrhaliſche Schwellung ihrer Schleimhäute, gar Auflagerungen oder Ge⸗ ſchwüre auf denſelben in ihrer Glätte und Beweglichkeit beeinträchtigt, ſo kommt es zur Heiſerkeit. Dieſe pflegt beim akuten Kehlkopfkatarrh mit dieſem raſch zu ſchwinden, während bei chroniſcher Ver⸗ änderung der Stimmbänder oder gar Läh⸗ mung derſelben die Heiſerkeit eine lang⸗ wierige oder dauernde iſt. 20—30 Tropfen Tinctura pimpinellae auf ein Stückchen Zucker gegeben, das man langſam im Munde vergehen läßt, helfen oft in über⸗ raſchender Weiſe, namentlich wenn eine augenblickliche Erleichterung erwünſcht iſt. Fuß ⸗Tranſpiration bekämpft nan mit Formalinſpiritus oder durch regel⸗ mäßige Waſchungen mit 5 igem Eſſigwaſſer oder heißem Salzwaſſer. Tägliches Wech⸗ ſeln der Strümpfe. Anw J von Fuß⸗ puder iſt erforderlich. bh Nö, 91 Richtiges Aufbewahren von Heil⸗ und Ge⸗ würzkräutern Heil⸗ und Würzkräuter, wie Kamillen, Pfefferminze, Meliſſe, Salbei, Majoran und dgl., in Büſchel zuſammengebunden in der Vorratskammer aufzuhängen, iſt zwar ein alter, aber darum doch recht zweck⸗ widriger Gebrauch. Von allen dieſen Blü⸗ ten und Kräutern werden nur die wirklich brauchbaren Teile in gut getrocknetem Zu⸗ ſtand in Holzkiſtchen, Schubladen, Blech⸗ doſen und dgl. aufbewahrt, mit einem Worte ſo, daß ihre Riechſtoffe möglichſt zu⸗ ammengehalten werden. Gewürz⸗Eſſig Eſtragoneſſig. Eine Handvoll von den Sten⸗ geln abgepflückte Eſtragonblätter, die man an der Sonne übertrocknen ließ, gibt man in eine Flaſche oder in einen Krug, fügt einige Schalotten, 10 Gewürznelken und etwas Zi⸗ tronenſchale dazu und übergießt alles mit 1 Liter feinſtem Weineſſig. 14 Tage läßt man ihn unter öfterem Umſchütteln an warmer Stelle ſtehen, filtriert ihn und füllt ihn auf kleine Flaſchen. „Kräutereſſig. Im Vollſommer ſtehen alle Kräuter dazu zur Verfügung. Es werden friſche Sellerieblätter, Eſtragon, Pimpinelle, Schnittlauch, Pfefferkraut, Baſtlikum, Thy⸗ mian, Zitronenmeliſſe und Knoblauch— von allem ein kleines Sträußchen— in eine Fla⸗ ſche gebracht, dann 1 Schote ſpaniſcher Pfeffer, 10 Gewürznelken und 2 Lorbeerblätter ſowie etwas Zitronenſchale dazugegeben, mit 1—2 Liter feinſtem Weineſſig übergoſſen und wie oben beſchrieben behandelt. Die Pflaumenzeit beginnt Wiener Zwetſchgen⸗Knödel. 10 gekochte Kar⸗ toffeln reibt man fein und vermengt ſie, ſo⸗ 1 Pf noch warm ſind, mit 3 Eidottern und Pfund Mehl, ſo daß ein guter, glatter Teig entſteht.„Der Teig wird ausgerollt und in kleine Scheiben geſchnitten, in die man je eine ganze gereinigte rohe Pflaume gibt. Der Teig muß gut übereinandergedrückt werden, damit die Knödel ſich nicht öffnen. Sie wer⸗ den in Salzwaſſer gekocht, bis ſie an die Ober⸗ fläche des Waſſers ſteigen, und abgeſeiht in eine Pfanne gegeben, in der man Butter mit geriebener Semmel geröſtet hat. Dann ſtellt man die Knödel in den heißen Ofen, damit ſie Kruſten bekommen, und zuckert ſie vor dem Anrichten. Wenn die Pflaumen noch zu ſauer ſind, ſo öffnet man ſie und gibt ſtatt des Ker⸗ nes ein Stückchen Zucker hinein. 1 mit Opekita wird die Marmelade billiger. Ohne Opek fa nämlich kocht die Marmelade durch dio lange Kochzeit häufig bis zur Hälfte ein. Mit Opekta jedoch bekommen Sie das geamze Gewicht an Marmelade in die Gläser. ungefähr das Sie an Obst und Zucker in den Kochtopf geben. r Ullſtein⸗ Schnitt u einer Hochzeit im Sommer wird die Mehrzahl der Damen andere Kleider wählen, als man ſie im Winter bei gleichem Anlaß trug. Eine Sommer⸗ hochzeit hat Ahnlichkeit mit einem Gartenfeſt. Man wandert vom Saal ins Freie, ae. Weißes Banned und duntes i ec Geber ter Seidenjäckchen. Am Kleid Weder 5 Blumen aus dem Jackenſtoff. K 7177 * See ge Abendkleider von anmutiger Leichtigkeit. Hier bringt man gern das Verſchleiernde des dünnen Stoffes zur Geltung. Loſe fallende Schleppenbahnen wehen über die Rückenpartie. Ihre oberen Enden legen ſich um die Arme und hüllen die Trägerin wie in ein Cape ein. Gemeinſam mit dem dicken Blumenarrangement am Hals gibt das ein ungemein reizvolles Bild. Sehr jungen Damen gefallen meiſt alle ſtilkleidähnlichen Tanz⸗ kleider. Im Sommer können dieſe Kleider aus Organdy oder Zeichnungen: Kegel Brautkleid aus ſchöner, matter Seide, mit langen offenen Sptzenärmeln. Ullſtein⸗Schnitt K 7087 Brautmutterkleid im gürtel⸗ loſen Prinzeßſchnitt. Vorn der Mode gemäß gezogen. Ullſtein⸗ Schnitt K 7118 Glasbatiſt gearbeitet werden. Altertümliche Rüſchen am Rock und eine Ausſchnittgarnitur aus gezogenen Blattfiguren geben den erwünſchten alten Stil. Mit Freude begrüßen wir Spitzenſtoffe in der Mode. Ein zart aprikoſenfarbenes Abendkleid zeigt den 1 2 r—T———— 4 8 ä — ͤ—:ͤ———M:4 2 5 8——— 2 möchte drinnen zum Tanz ein dekolletiertes Kleid tragen und draußen ein leichtes Jäckchen überziehen. Dieſem Wunſch entſprechen lange Geſellſchaftskleider aus ſchöngemuſterten Seiden, über denen ein glattes Smokingjäckchen getragen wird. Das Jäckchen hat eine helle, abendliche Farbe, roſa oder grün, je nach den vor⸗ herrſchenden Farben in dem gemuſterten Kleid. Überſehen Sie nicht, daß die Armel des Taftjäckchens an der Schulter dicht eingezogen ſind, um eine füllige Kugel zu erreichen! Dem Armel mißt die Mode große Wichtigkeit bei. An einem weißen Abendkleid ſind die Armel ganz aus bunten Blüten gebildet. Sie wurden aus dem gleichen Stoff herausgeſchnitten, der die loſe kleine Jacke bildet. Auch auf dem Kleid ſelbſt ſind Blüten aus der geblümten Jackenſeide in plaſtiſcher Wirkung aufgenäht. Hauchzarte blumige Seidenmuſſeline ergeben ſommerliche Rechts: Brautjungfern⸗ kleid aus Organdy. Die Rüſchengarnitur erin⸗ nert an Stilkleider. Ullſtein⸗Schnitt K 7137 Das Abendkleid zeigt eine Spitzenſtofflaſack über einem langen pliſſierten Seidenrock. Ullſtein⸗Schnitt K 7178 erfüllen. Spitzenſtoff als knielange Kaſack über einem langen oliſſierten Seidenkrepprock. Im Gürtel wird dazu ein Strauß flammender Tulpen getragen. Und die Braut ſelbſt, die Hauptperſon des Feſtes, das ihrem jungen Glück zu Ehren ſtattfindet? Was wählt ſie an dieſem ſchönſten Tag? Immer wieder werden Sie hören, daß der Wunſch der Braut nach einem Kleid aus ſchwerer, fließender Seide geht, nach einem Kleid, das feierlich und repräſentativ aus⸗ ſieht. Ein Kleid aus matter weißer Seide mit langen Spitzenärmeln dürfte dieſes berechtigte Verlangen M. Cl. Hherbſthüle Wäre es nicht langweilig, wenn ſich die Mode nur nach dem Kalender richtete? Viel unterhaltender iſt es, jetzt an den leßken ſcheidenden Sommertagen aus der Vorſchau des Herbſtes einiges auszuwählen, das kon- kraſtreich zur Sommerkleidung ſteht. Wer bisher aufmerkſam war, wird auch mit dieſen Gegenſätzen gut umzugehen wiſſen. Die erſte Anerkennung der Herbſtmode nehmen die Hüte für ſich in Anſpruch. Leinen- und helle Strohhüte paſſen nicht immer zu krüben Tagen. Das helle Jackenkleid aber hat noch Berechtigung. Für die Hüte dazu iſt der ſtärkſte Gegenſatz im Malkerial, dunkler Samt, am beſten geeignek. Weinrot, ſchwarz, braun, blau und grün ſind konangebend. Allerdings müſſen wir die Seidenſamthüte vor Regen ſchützen und ihre leuchtenden Farben lange zu erhalten, die ſonnengebräun⸗ len Teint noch plaſtiſcher erſcheinen laſſen. Bleibt nur noch die Frage, ob großer oder kleiner Hut. Da man beide zur Auswahl hat, wird man aber das richtige kreffen. Der große dunkle Samthut hat in der jetzigen Form den Vorzug des Neuen. Sein Kopf iſt ſo flach, daß meiſt ein Bügel unter dem Rand angebracht wurde, damit er überhaupf Halt bekommt. Die großen Ränder ſind enk weder ganz gerade und gleichmäßig rund oder vorn etwas länger und an den Seiten ein wenig nach unten geneigk. Damit, daß das Geſicht durch einen großen Hut ſtrenger als ſonſt erſcheint, muß man rechnen. Da Samk⸗ hüte aber immer auf Drahk gearbeitet wer⸗ den, kann man allzu gerade Linien ſchnell ſelbſt korrigieren und auf dieſe Weiſe den gleichen Hut zum Jackenkleid(gerade) und zum Nachmiktagsanzug(weicher geformt) verwenden. In Filz gebührt ſchwarzem Ma⸗ kerial für große Hüte Aufmerkſamkeik. Ze weniger Garnierung ein ſolcher Hut hat, deſto eleganter ſieht er aus. Entſcheidet man ſich nicht für Schwarz, wohl aber für die große Form, dann ſollte man doch bei einer wenig aufallenden Farbe bleiben, deren Ton am übrigen Anzug wiederkehrk. Die kleinen Hüte beanſpruchen nicht ſo viel Ueberlegung, weil ſie trotz ihrer oft eigenwilligen Geſtalt doch im ganzen beſchei⸗ dener ſind. Das Jägerhütchen aus Filz bal jetzt manchmal einen hohen, ſich nach oben verfüngenden Kopf, deſſen Ausmaß jedoch nach unſerem Geſchmack in Grenzen zu bal⸗ ken iſt. Die ſeitlich aufgeſchlagenen, etwas länglichen Filzhüte dagegen zeigen den oft⸗ mals geknifften Kopf, den man nach dem Aufſetzen noch ſebſt verändern kann. Be⸗ harrlich ſind die mützenarkigen kleinen Hüte mit nach vorn verlängerkem Schirm. Sie wollen originell ſein und werden doch den wenigſten Geſichtern gut ſtehen. Kappen gibt es faſt garnicht, wohl aber winzige, elwas zerknatſcht wirkende Gebilde, deren Bezeich- nung„Hütchen“ noch zu großartig iſt. Sie gehören nur zu eleganten Nachmittagsan⸗ zügen und wirken gut in feſtlich beleuchketen Räumen, in denen auch eine kunſtvolle Fra- ſur gleichzeitig gelten möchte. Am beſten iſt es ſchon, man unkerliegk nicht ſo ſehr dem Eindruck ds Neuen, ſondern hat auch zuwei⸗ len den Mut, gut ausprobierke Formen wei⸗ ker zu kragen, die aus neuem Makerial, in guken Farben und mit ſparſamer Garnierung ſich auch ſchließlich wieder behaupben. nkk. 4————————rĩj—rðtïõ—— hygiene auf dem Toilellenliſch „Hallo— ich komme ſchon!“— Auf ſtäubt der Puder, die Quaſte wird in der Haſt mit⸗ genommen. auf den Flurſpiegel gelegt. ein dienſtbarer Geiſt„räumt ſie auf“ und legt ſie in das Käſtchen zwiſchen die Handschuhe! Am nächſten Tag findet ſich die„Beſchwante“ wie⸗ der in der Puderdoſe.. Ein andermal iſt es das Frottiertuch. das nicht mehr an Ort und Stelle gelegt werden konnte— aus Zeitmangel! — irgendwer wiſcht in Gedanken eine beſtaubte Fläche damit ab, bemerkt endlich, daß er ja keinen Staubwedel in den Fingern hat, und das Frottiertuch gelangt ſchließlich dahin, wo es hingehört. Augen und Naſe damit getrocknet. Dann hat das Geſicht Pickel,„Puſterln“ oder Flecken! Dabei werden die teuerſten Creme und das beſtempfohlene Geſichtswaſſer verwen⸗ det. Es liegt an der mangelnden Hygiene am Toilettentiſch, meine Verehrten! Sauberkeit, Peinlichkeit iſt oberſtes Schönheitsgeſetz! Wie ſchön iſt ein gutaufgeräumter Friſier⸗ oder Toilettentiſch außerdem. Alle Fläſchchen ſtehen in Parade, gut zugekorkt. ſodaß die koſt⸗ baren Mittel nicht„verduften“ können, jedes Salbenbüchschen hat ſeinen richtigen Deckel. ſodaß nicht aus Verſehen der Finger in das Fett gerät, wenn er nur nach dem Kamm, werden ſpäter der wieder nicht zu finden iſt. greifen will! Kämme ſollen nicht auf den Eßtiſchen herum⸗ liegen und Puderaquaſten nicht auf beſtaubten Ständern oder Möbeln; ſie gehören in die Doſe. Am beſten man kann auf ſie ganz ver⸗ zichten und bedient ſich feiner Watte. die nach jedesmaligem Gebrauch erneuert wird. Die Watte wird, wenn ſie richtig behandelt wird, mit der Stahlzange und nicht mit den unge⸗ waſchenen Händen herausgenommen. Das iſt wahre Hygiene! Hat man aber eine Vorliebe für die Quaſten, dann ſollen dieſe öfter als bisher gewaſchen werden. in einem Seifen⸗ flockenbade! Das Gleiche gilt von den Geſichts⸗ tüchern und Ledern, ſie werden viel zu ſelten ausgewechſelt und gereinigt. Auch Leder wäſcht ſich gut in weichem Seifenwaſſer, dem man einen Schuß Glycerin zufügt, das Spülen ge⸗ ſchieht in lauwarmem Waſſer. Wie ſteht es mit den Behältern? Sind die Kriſtalldoſen und die Fläſchchen in einem Zu⸗ ſtande, daß ſie ſich ſehen laſſen können?— Oder liegt ein Schleier auf ihnen. den wir überſehen haben. Alkohol iſt ein vorzügliches Reinigungsmittel, das gleichzeitig entkeimt; bei einer Seifenwäſche muß für abſolutes Trock⸗ nen Sorge getragen werden. einmal der Bakte⸗ rienbildung wegen und zum anderen wegen des die Gläſer füllenden Inhalts der unter der Feuchtigkeit leidet. Hat man Flaſchen und Doſen vom Toiletten. tiſch mit auf die Reiſe genommen. ſo iſt es eigentlich ſelbſtverſtändlich, daß eine gründliche Reinigung vorgenommen wird. auch wenn ſie noch nicht leer ſind. Was alles auf der Reiſe anfliegen kann. wiſſen wir, alſo deshalb nicht damit warten, bis der Koffer wieder gepackt wird. ſondern die blitzenden Gegenſtände friſch auf den„hygieniſchen“ Toilettentiſch, an dem es eine Freude iſt, ſich zu verſchönern. Sobilt, 0 60 erf N See die Kt de 1 Nr. u Ti Iſiiliuuult111¹, 4 1 — 1 K Das inkernalionale olumpiſche Komitee in Kiel Empfang durch den Kieler Oberbürgermeiſter 88 Kiel, 11. Auguſt. Die Mitglieder des internationalen olympiſchen Organiſakions⸗ komitees, des deutſchen olympiſchen Aus⸗ ſchuſſes und der naklonalen olompiſchen Ko, mitees, die zuſammen mit zahlreichen Diplo⸗ maken und Verkrekern von Staat und Par- tei nach Kiel gekommen waren, waren am Monkag abend vom Oberbürgermeiſter der Kriegsmarineſtadt Kiel zu einem Empfang im Kieler Rathaus geladen. Ober- bürgermeiſter Behrens begrüßte die Gäſte und übermittelte allen die Grüße der Bevölkerung. Der Präſidenk des inker⸗ nationalen olympiſchen Komitees, Graf de Baillet Latour, wies auf die glän⸗ zende Organiſalion der olympiſchen Spiele in ganz Deukſchland hin und lobte die um⸗ fangreichen Vorbereitungen durch den Kieler Oberbürgermeiſter und den Führer des deut ſchen Seglerverbandes. Durch die olym: piſchen Spiele werde die geſamke Kieler Woche für die Zukunft einen neuen Auftrieb erfahren. Am Morgen nach der Ankunfk wurden die Gäſte auf Schiffe der Kriegsmarine ver- teilt, die ſie auf die Regakkaſtrecke brachten. Sie hakten dork Gelegenheit, die ſpannenden Rennen des Tages, die ſich bei herrlichem Wekter abſpielken, beobachten zu können. Im Anſchluß an die Regatten folgten die Gäſte einer Einladung zu einem Empfang an Bord der Kriegsſchiffe. Am Nachmittag folgten ſie einer Einladung zum Beſuch des im Kieler Hafen liegenden ika ⸗ lieniſchen Kreuzers„Gorizia“. Als Reichsinnenminiſter Dr. Frick in Beglei- kung der komm. Admirals der Varineſtakion der Oſtſee, Admiral Albrecht, des Gauleikers Lohſe und des Gruppenführers Meyer an Bord des ikalieniſchen Kreuzers gingen, wur⸗ den ſie feierlich begrüßt. Das Schiff feuerke einen Ehrenſalut Später kehrken die Gäſte zur Bellevue-Brücke zurück, wo die olym⸗ piſche Siegerehrung vor ſich ging. Ankerbrechung der Kieler lympia⸗ gegelwellkämpfe 898 Berlin. 11. Aug. Wie aus Kiel ge⸗ N meldet wird, finden am Dienstag keine Olym⸗ pia⸗Wettkämpfe ſtatt obwohl das Segelwetter vorzüglich iſt. Der Grund iſt bisher noch nicht bekannt geworden. Für 9 Uhr vormittags iſt eine Sitzung des geſamten Wettfahrtausſchuſſes angeſetzt worden. Bekanntlich ſind die Kämpfe in der 8 Meter⸗R⸗Klaſſe und in der 6 Meter⸗ R⸗Klaſſe noch nicht entſchieden. während die der Starbootklaſſe mit dem Siege Deutſch⸗ lands und die der Jollenklaſſe mit dem Siege Hollands beendet wurden. In einer Woche 600 Sonderzüge nach Berlin Berlin, 10. Auguſt. Ein vorzügliches Spiegelbild von dem Waſſenbeſuch, den die erſte Woche der Olympiſchen Spiele der Reichshauptſtadt brachte, liefert eine Zwi'⸗ ſchenbillanz der Reichsbabn⸗ direktlon Berlin. In dieſer Zell ſind in Berlin neben den käglich gefahrenen 500 fahrplanmäßigen Zügen 595 Sonderzüge eingetroffen. 1 240 000 Reiſende aus dem Ausland und dem Reich haben mik dieſen Zügen Berlin erreicht. Damit iſt aber die Zahl der Olympiabeſucher noch nicht er- ſchöpfk, da zahlreiche Privatwagen und viele Kraftomnibuſſe weitere Zehnkauſende nach Berlin brachken. Im normalen Verkehr dieſes Zeik⸗ abſchnitts wären etwa 400 000 Reiſende in Berlin eingetroffen und von hier wieder ab- gefahren. Die Olympiſchen Spiele haben ſomit einen Zuſaßz verkehr von weil über 850 000 Reiſenden gebrachk. der König von England in Dalmalien Belgrad, 10. Auguſt. König Eduard traf am Montag um 8.50 Uhr mit dem ihm von Prinzregent Paul von Jugolawien zur Ver⸗ fügung genell len Hofzug in der feſtlich ge⸗ ſchmuckten Stadt Schibenik an der dal⸗ matiniſckhen Küſte ein. König Eduard. in deſſen Begleitung ſich u. a. der engliſche Kriegsminiſter Tuff Cooper beſand, begab ſich ſoſort an Bord der Jocht„Nachlin“ Der König wie in Verlauf ſeiner Kreuzſabet an der dalmotiniſchen Naſte u. a. Dubronik beſu⸗ chen, wo ein mehrtagiger Auſenthalt vor⸗ geſehe 1 ißt. Die siteilbewegung in Frankreich Paris, 11. Auguſt. In Chalon ſur Saone bat ſich die Direktion einer Porzellan- fabrik infolge erneuker Lohnforderungen enk⸗ ſchloiſen, den Betrieb ſtillzulegen. Lehnich, Italien gegen Blockbildung Mit Frankreichs Hallung in Spanien unzufrieden— Ankwork an England Rom, 10. Auguſt. Die ikalieniſche Außen- politik bemüht ſich auch weiterhin darum, je⸗ den Anlaß zu europäiſchen Blockbildungen aus dem Wege zu räumen. Gerade deswegen blicken die politiſchen Kreiſe Roms weiterhin mit Be ſorgnis nach Spanien, denn die Enk⸗ wicklung der dorkigen Ereigniſſe iſt nach hie⸗ ſiger Auffaſſung nur zu ſehr geeignet, Europa in zwei feindliche Lager von aukorikär geführ⸗ ken Staaten und parlamenkariſch regierken Ländern aufzuſpalten. Um den Franzoſen je⸗ den Anlaß zur Beunruhigung darüber zu neh- men, daß Italien vielleicht in Verfolg ſeiner in der bekannten Ankwork des Grafen Ciano enthaltenen Forderung nach hunderk⸗ prozenkiger Neukralikät allzu weil gehen und ſo die Kluft zwiſchen autoritären und nichk- autoritären Skaaken weiterhin ver- größern könnte, bremſt man in Nom jeßt ek; was ab und verſicherk immer von neuem, die italieniſche Note habe der franzöſiſchen Re gierung keine Schwierigkeiten bereiten wol ⸗ len, und man ſei mit den franzöſiſchen Vor ſchlägen als ſolchen durchaus einverſtanden Dennoch bleibt die Talſache beſtehen, daß Sowjekrußland und die franzöſiſche Volksfront die Regierung von Madrid nach Kräften unkerſtüßen, und die ila⸗ lieniſche Preſſe zählt unker fekken Ueber ⸗ ſchriften auf, wiepiel Geldſendungen, Flugzeuge und Gewehre wieder für die ſpaniſchen Roken abgeſchickk worden ſeien. Rom bekonk den offenſichklichen Wider⸗ ſpruch zwiſchen der Haltung der franzöſi ſchen Diplomatie und dem kakſächlichen Ver- halten der franzöſiſchen Linksparteien, und dieſer Widerſpruch muß in Rom umſo un- angenehmer auffallen, als die römiſchen Sympathien ganz und gar auf Seiten des Ge⸗ nerals Franco und der Wilitärparkei ſind. Aber krotz allem möchte man es vermeiden, daß Frankreich und England die Betonung des Neukralitätsſtandpunkkes durch Italien zum Anlaß einer offenen Unkerſtüzung der Regierung Azanas nehmen, denn dadurch würde nach italieniſcher Auffaſſung eine ſehr gefährliche Lage enkſtehen. Außerdem möchte man der Regierung Léon Blum keine Schwie rigkeiten bereiten. Wan befürchlel, daß Léon Blum dem Druck der Kommuniſten und Marxiſten nicht ſtandhalken könnke und daß der in Rom immerhin als annehm bar gelkende Standpunkt, den der Außen- miniſter Delbos in der heiklen Neutra⸗ litätsfrage eingenommen hat, durch das Drän⸗ gen der franzöſiſchen Volksfronkpolitiker überwunden werden könnte. Die römiſche„Tribung“ erörkert heuke wiederum ausführlich die Haltung Frank- reichs und Englands zum ſpaniſchen Bürger- krieg. Das Blatt gibt noch einmal der von der geſamten italieniſchen Preſſe wiederholt ausgeſprochenen Auffaſſung Ausdruck, daß Frankreichs Neutralität nicht ehrlich ſei. Paris, ſo erklärt die„Tri bung“, wünſche ſtrenge Neutralität nur füt die anderen, während es ſelbſt von ſeinen günſtigen geographiſchen Lage Gebrauch mache und die ſpaniſche Volksfronk heimlich unkerſtützen wolle. An- dere Ziele ſtrebe die engliſche Politik an. England wolle ſich in jedem Fall den Ein⸗ fluß auf die künftige ſpaniſche Reglerung, wie ſie auch immer ausſehen möge, ſichern Dabei gehe die briliſche Außenpolitik von der irrigen Annahme aus, daß eine künftige kommuniſtiſche Regierung Spa- niens den engliſchen Wünſchen gefügiger ſein werde als eine Rechksregierung. England fürchte, daß bei einem Sieg der Mi- litärparkei die künftige ſpaniſche Politik den imperialiſtiſchen Zielen des faſchiſtiſchen Ika; lien dienſtbar ſein werde. Dieſe britiſche Ueberlegung ſucht die„Tri- buna“ nun mit dem Hinweis darauf zu enk⸗ kräften, daß erſtens England von einem Siege des Bolſchewis⸗ mus ebenſo viel für ſeine ei⸗ gene Sicherheik zu befürchten habe wie die anderen europäiſchen Skaa⸗ ken, daß es zweikens durchaus nichk geſagt ſei, daß ein künftiges Spanien Francos mit Italien eng zuſammenarbeiten werde, ebenſo wenig wie es ſicher ſei, daß ein bolſchewiſti⸗ ſches Spanien unbedingk im Gegenſatz zu Italien ſtehen müſſe, und daß drilkens end- lich Italien mit dem Aufbau ſeines oſtafrika- niſchen Imperiums ſo ſehr beſchäftigk ſei, daß es nicht im geringſten daran denken könne, im weſtlichen Mittelmeer eine die engliſche Stellung beeinkrächtigende Hegemo⸗ niepolitik zu belreiben. neue Rekordfahrt des LJ„Hindenburg“ Von Amerika nach Frankfurt a. M. in 73 Stunden Ss An Bord des L Z.„Sindenburg“, 11. Aug. Das Luftſchiff„Hindenburg“ erreichte am Dienstaa um 11 Uhr MEZ. den Leucdt⸗ turm Faſtnet Rock am Eingang zur Lonaga⸗ Island⸗Bucht an der Südſpitze Irlands. Damit hat das Luftſchiff die Entfernung von Lake⸗ hurſt bis Faſtnet Rock, die 2814 Km. See⸗ meilen(5211 Km.) beträgt. in einer Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 90 Knoten (167 Std.⸗Km.) zurückgelegt. Auf der Strecke Belle⸗Isle nördlich von Long⸗Island bis Portsmouth Rock hat das Luftſchiff eine Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 100 Knoten(185 Std.⸗Km.). Dieſe Strecke iſt 1690 Seemeilen (3130 Km.) lang und wurde in 16 Stunden 43 Minuten zurückgelegt. Die bisher ſchnellſte Ueberquerung des Ozeans durch das Luftſchiff„Hindenburg“ er⸗ folgte auf der Rückreiſe von der vierten Nord⸗ amerikafahrt mit 81 Stunden 46 Minuten. Die bisherige Rekordzeit für die Fahrt Lake⸗ hurſt Frankfurt a. M. betrug 75 Stunden 39 Minuten. „Graf Jeppelin“ zurück Friedrichshafen, 10. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ kehrte Monkag um 15.15 Uhr unter Führung Kapitän von Schillers von ſeiner achten diesfäh⸗ rigen Südamerikafahrt nach Friedrichshafen zurück und landeke um 16.02 glatt. In der Nacht zum Donnerstag kritt„Graf Zeppelin“ von Friedrichshafen aus ſeine nächſte diesjährige Südamerika⸗ fahrk an. Eröffnung der 4. Inlernalionalen Jilm-Kunſiſchau in Venedig Venedig, 10. Auguſt. In Venedig wurde die 4. Internationale Film⸗Kunſtſchau in An⸗ weſenheit der Herzöge von Genug und Pi- ſtoia und des italieniſchen Miniſters für Preſſe und Propaganda, Alfie ri, eröffnet Deutſchland iſt durch den Präſidenten der In⸗ ternationalen Filmkammer und der Reichs⸗ filmkammer, Staatsminiſter Profeſſor Dr. ferner durch den Direktor der Reichsfilmkammer, Dr. Karl Metzer, ſowie durch Generaldirektor v. Menden von der Tobis vertreten. Graf Volpi hob in ſeiner Eröffnungs⸗ anſprache die große Bedeutung der Ausſtel⸗ lung für das Filmweſen hervor und wid⸗ mete vor allem Profeſſor Dr. Lehnich herzliche Worte des Dankes für die tatkräftige Mit⸗ arbeit am Zuſtandekommen der Ausſtellung. Miniſter Alfieri entbot den Vertretern der 13 fremden Staaten den Willkommensgruß der italieniſchen Regierung und ſprach den Wunſch aus, daß das Filmweſen in immer größerem Maß den höheren Zielen der Zivi⸗ liſation und der künſtleriſchen Vervollkomm⸗ nung dienen möge, die zur Zuſammenarbeit der Völker beitragen. Profeſſor Dr. Lehnich betonte in ſeiner Anſprache, daß das Deutſchland von heute im Film einen kulturellen Wert erblicke, der die gleiche Sorgfalt verdiene, die auch anderen Künſten entgegengebracht werde. Deshalb bringe Deutſchland dem verdienſtvollen Werk der Internationalen Film⸗Kunſtſchau volles Verſtändnis entgegen. Iwiſchenfall auf einem franzöſiſchen Kreuzer Verdorbene Lebensmikkel Paris, 11. Aug. Der„Paris Midi“ be⸗ richtet aus Toulon, daß der franzöſiſche Kreuzer„Duquesne“, der nach der Küſte von Barcelona geſandt worden war um die fran zöſiſchen Skaalsangehörigen zu ſchüßzen, plöß⸗ lich die ſpaniſchen Gewäſſer ver⸗ laſſen hat und nach Toulon zurückgekehrk iſt, um friſche Lebensmiklel an Bord zu nehmen. Vor Barcelona ſei es am Freitag mittag zu einem heftigen Zwiſchenfall gekommen, da das verabreichte Eſſen, das aus den Reſerve⸗ beſtänden des Schiffes entnommen worden war, ungenießbar geweſen ſel. Die Beſaßung erhob gegen die Verpflegung Einſpruch. Dar- auf kehrke der Kreuzer nach Rückfrage in Paris nach Toulon zurück, wo an Stelle der ſchlecht gewordenen Lebensmiktel friſche an Bord genommen werden. n pennen Belanntmachungen ber N. S. H. A. B. kreis Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, e eg 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: 5 t oc von 15—18 Uhr. Betr.: Reichsparteitags⸗Amlage. Die Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter, die mir nicht binnen 24 Stunden, falls noch nicht geſchehen, die namentliche Mel⸗ dung über die Abrechnung einſenden, haf⸗ ten für die geſamten empfangenen Mar⸗ 5 Ruppert, Kreisleiter CCC vc Gemeinſame ausländiſche Aklion in Madrid? London, 10. Auguſt. Das britiſche Kon⸗ ſulat iſt bei der Beſchießung durch die roten ſpaniſchen Kriegsſchiffe ſchwer beſchädigt und die Frau des engliſchen Vizekonſuls ſchwer verletzt worden. Die ganze engliſche Ko⸗ lonie in Gibraltar hat die Schießerei von den Hausdächern aus mit Fernglä⸗ ſern beobachtet, und den Eindruck ge⸗ wonnen, daß die Hafenſtadt zum großen Teil in einen Trümmerhaufen verwandelt wurde. Dieſe Vorgänge haben nun in London die Frage aufgeworfen, was zu geſchehen habe, falls die Zerſtörung fremden Lebens und Ei⸗ gentums in Spanien fortgeſetzt werde. Alle Proteſte an die Madrider Regierung ſind ſchon deshalb fruchtlos, weil dieſe Regierung nicht einmal in der Hauptſtadt, geſchweige denn in der Provinz das Heft wirklich in der Hand hat. Nach den neueſten Meldungen aus Madrid liegt die wirkliche Gewalt vollſtändig bei den Führern der kommuniſtiſchen Miliz und den roten Gewerlſchaften. In engliſchen politiſchen Kreiſen rechnet man deshalb mit der Möglichkeit, daß ſchon in der nächſten Woche ein gemeinſamer Schritt notwendig werden könnte. Es würde ſich zu⸗ nächſt um eine Proteſtaktion ſowohl bei der Madrider Regierung wie bei den militä⸗ riſchen Machthabern in Burgos und Sevilla handeln. Die italieniſche Regierung— nach unſeren Inſormationen ſoll der Gedanke einer gemein⸗ ſamen Aktion zuerſt von der römiſchen Diplo⸗ matie ausgeſprochen worden ſein— ſoll bei ihrer erſten Anregung England, Frankreich, Teutſchland und Italien als die Mächte ge⸗ nannt haben, die für eine ſolche Aktion in Fra⸗ ge kämen, die franzöſiſche Regierung habe aber ſofort auch die Teilnahme Portugals, Bel⸗ giens und— Sowjetrußlands verlangt. Der ganze Plan befindet ſich noch im Sta⸗ dium der erſten völlig unverbindlichen Erwä⸗ gungen; der Gang der Ereigniſſe in Spanien kann ihn aber ſehr raſch in den Vordergrund der europäiſchen Bühne rücken. Im Hintergrund aber ſteht die Möglichkeit eines gemeinſamen Eingreiſens der Mächte nach dem Muſter des interna⸗ tionaten Vorgehens beim chineſiſchen Boxer⸗ aufſtand im Jahre 1900. CCC bbb Ver gewann die Medaillen? Nation: Gold Silber Bronz⸗ Deutſchland 18 18 24 USA. 17 13 Finnland Schweden Ungarn Frankreich Italien Japan Oeſterreich Tſchechoſlowakei Holland England Eſtland Aegypten Schweiz Kanada Argentinien Türkei Neuſeeland Norwegen Polen Lettland Jugoflawien Auſtralien Belgien Dänemark Mexiko Philippinen Vorſtehende Aufſtellung zeigt den Stand nach 88 Wettbewerben. Beim Freiübungs⸗ Turnen iſt die bronzene Medaille, da ſich Mack⸗ Schweiz und Frey⸗Deutſchland in den dritten Platz teilen, vorerſt zweimal(für die Schweiz und Deutſchland) eingeſetzt. —— —— r Mußeſtunden Schluß. „Sollen wir uns nicht einmal verabſchieden können?“ fragte der Direktor den alten Harry Krauß. „Laſſen wir ſie jetzt. Ich denke, ſie wird nachher von ſelber noch einmal zu uns kommen,“ ſagte Krauß und ging mit Pitt und dem Direktor zum Direktionswagen. . Jannes Wagen wartete Hans Schenck voller An⸗ Als Janne eintrat, ſprang er auf. „Endlich, Janne. Jetzt iſt alle Angſt und Anruhe vor⸗ bei. Jetzt kommſt du mit mir. Mein Liebling, wie habe ich mich die ganzen Tage nach dieſer Stunde geſehnt!“ Zärtlich hatte Hans Schenck Janne in die Arme ge⸗ ſchloſſen und küßte ſie wieder und immer wieder. Plötzlich ſchaute er ſie an, und ſein ſtrahlendes Geſicht wurde beſtürzt. „Janne, mein Liebes, freuſt du dich denn gar nicht? e 1 denn mit dir? Du biſt ſo anders, ſo ſeltſam mel“ Janne lächekte verzweifelt. „Nichts, Hans,“ ſagte ſie mühſam. Aber da er doch weiter in ſie drang, fragte ſie plötzlich gu ſeiner Ueberraſchung: „Sag mir das eine, Hans, du haſt Geſine Hardt ge⸗ — ehe du mich kannteſt? Du haſt ihr damals dein rt gegeben, Hans.“ Hans Schenck wurde totenbleich. Dann aber lachte er wild auf. „So, das hat dir Ruth geſagt! Was liegt ſchon daran? Ja, es iſt ſo. Aber ich bin doch auch nur ein Menſch. Och war jung, damals. Konnte ich nicht irren? Ich habe den Irrtum erkannt.“ „Ja, Hans, aber— hätteſt du Geſtne Hardt zu deiner Frau gemacht, wenn ich nicht wiedergekommen wäre??“ Die Frage hing brennend zwiſchen den beiden. Hans Schenck trat der kalte Schweiß auf die Stirn. Dann ſagte er keuchend: „Ja, Janne. Aber was ſoll denn das jetzt noch??“ „Ein gegebenes Wort bricht man nicht, Hans. Ich habe mein Wort gehalten, das ich dir gegeben habe. Auf dem Anglück eines anderen können wir unſer Glück nicht auf⸗ re— Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung „Janne! Janne!!“ ſchrie Hans Schenck wie von Sinnen. „Was iſt denn mit dir? Seit wann denn die plötzliche Aenderung? Es war doch noch vorgeſtern alles gut? Denke doch daran, ich habe es dir bisher verſchwiegen, ich war der einzige, der bei deiner Mutter war, als ſie ſtarb. Ich habe ihr verſprochen, daß du meine Frau wirſt. Mit dieſem Troſte iſt ſie hinübergegangen. Janne! Janne!“ Hans Schenck wankte. Er griff Janne bei den Armen und ſein Geſicht war ſchmerzverzerrt. „Es kann doch nicht möglich ſein, daß ich dich jetzt verlieren ſoll, wo ich dich endlich wiedergefunden habe, Janne. Geſine Hardt iſt großmütig. Sie wird dich lieb⸗ haben wie eine Schweſter. Du kennſt ſie nicht. Sie wird uns verſtehen,“ ſagte er flehentli n 5 5 aleich 9 flehentlich und beſchwörend zu Jetzt ſchüttelte Janne den Kopf. Ihre ſchönen Züge waren leidzerwühlt und weiß wie das Linnen. „Das allein iſt es nicht, Hans. Ich habe eingeſehen, daß Mutterl recht hatte. Wir ſind dieſem Leben alle verhaftet. Auch ich kann nicht heraus..“, ſagte ſie tonlos. Hans Schenck ſank in einen Seſſel. Er grub den Kopf in die Hände. „Ich kann das nicht begreifen, Janne!“ ſtieß er ſtöhnend hervor.„Und das ſoll das Ende ſein... das Ende unſeres Glückes, unſerer Liebe??“ „Ich werde dich immer lieb haben, Hans. Aber meine Welt iſt nicht deine Welt, und deine Welt iſt nicht die meine. Du wirſt dein Glück finden in deinem Kreiſe. And ich.. ſieh doch, ſie brauchen mich ja hier alle. Meine Tiere... mein Bell...“ Noch einmal begehrte Hans Schenck auf. „Janne, ſag doch, daß ich auf dich warten ſoll, wie ich bis heute gewartet habe... Zehn Jahre, zwanzig Jahre...“, rief er leidenſchaftlich. Janne nahm ſeinen blonden Kopf zwiſchen ihre Hände. „Hans... Wir wollen beide unſere Pflicht kennen. Ich muß es ja auch ertragen. Die ganzen letzten Tage habe ich mit mir gerungen. Jetzt weiß ich, daß hier mein Platz iſt.“ Die Zeit verging. Als Hans Schenck den Wohnwagen verließ. lief er wie ein Irrer davon. — Janne. uncl de CCιπι Pitt. Zirkusroman von Käthe Metzner Urheberrechtsschutz Aufwärts-Verlag G. m. b. H. Berlin SW 68 Da ſich die Tür hinter ihm geſchloſſen hatte, brach Janne zuſammen Sie kniete bei einem der Koffer und weinte faſſungslos. Gegen Mitternacht ſtand ſie auf. Im Raubtierzelt brannten nur die Notlampen. Janne ging an Bells Käfig und betrachtete das langausgeſtreckte ſchlafende Tier. Bell witterte ſie. Er hob den Kopf und richtete ſich auf. Langſam tappte er an das Gitter zu Janne, die ihne Hände durch die Gitterſtäbe ſteckte und ihm über das glänzende Fell ſtrich. „Nun bleibe ich bei euch, Bell. Ihr wißt nicht, was ich euch geopfert habe, dummer lieber Bell...“ Als Janne das Raubtierzelt verließ und den* überquerte, ſah ſie im Direktionswagen noch Licht. 9 65 und ſtieg mit ſchweren Schritten die Treppe nau xeiſe öffnete ſie die Tür. Einen Augenblick blendet ſie das Licht. Wie gebannt ſahen Pitt, Krauß und Direktor ſie an. Sie ſaßen beim Kognak, und ihr Geſp war Janne geweſen, immer wieder Janne. Alle drei blieben ſitzen, ſo überraſcht waren ſie, ats Janne jetzt eintrat. „Wann fahren wir, Herr Direktor?“ fragt Janne, und ihre Stimme iſt heiſer von Tränen. Die drei ſpringen auf. Pitt iſt als erſter bei Jangs. Aus ſeinen Augen bricht ein Leuchten und macht ſein ſicht für dieſe Sekunde wunderbar ſchön. „Du bleibſt bei uns, Janne? Bei mir.. Ein einziges Jauchzen iſt die Frage von Pitt. Da nickt Janne. Das Mädchen ſitzt bei ihren Getreuen am Tiſch. Keiner ſpricht ein Wort. Nur die Laſt iſt mit einem Male for, die ſo ſchwer auf ihrem Herzen lag. Vater Krauß ſtreichelt Jannes Hände wieder und immer wieder. Pitts Augen hängen an Jannes Geſicht. Als der Morgen graut, verläßt der Zirkus„Europa“ die Stadt Königsberg. Und wieder rollen die Räder EN. bauen.“ Zur Enfwiotrlung der Hriegsmaschinen Bom Senſenwagen zum Tank Der erſte Menſch kannte keine andere Waffe als ſeine Fauſt, die ſich jedoch im Kampf ge⸗ gen die ihm körperlich weit überlegenen wil⸗ den Tiere als unzulänglich erwies. So mußte der Urmenſch, wollte er im Kampf ums Daſein beſtehen, zu ſtärkeren Waffen greifen. Die Reichweite ſeines ſchwachen Armes zu vergrößern, erdachte er ſich die Steinſchleuder ein ihrer einfachſten Form. ſpäter Bogen und Pfeil. Dieſe primitiven Geräte des Urmenſchen wurden in Jahrhunderten immer weiter aus⸗ gebaut. Auf den alten Reliefs der Aſſyrer ſchleudern ſchon ſtattliche Wurfmaſchinen, Ba⸗ liſte und Katapult. mit Hebel⸗ und Schnell⸗ kraft mächtige Felsblöcke oder Pfeile. Die Senſen⸗ oder Sichelwagen— Streit⸗ wagen, an deren Achſen ſenſenförmige Meſſer befeſtigt waren— ſchnitten blutige Gaſſen in das feindliche Fußvolk. Der Trieb der Selbſt⸗ erhaltung und der Wille zur Macht ſpornten den menſchlichen Geiſt unabläſſig zu neuen Konſtrubtionen an.— Eine alte Zeichnung zeigt eine Kanne, einen Vorgänger des Flam⸗ menwerfers, mit der man zu Beginn des Nah⸗ kampfes dem Feind den Strahl einer brennen⸗ den Flüſſigkeit ins Geſicht ſchoß. Ueberhaupt waren viele unſerer heutigen bochmodernen Waffen in ibrem Grundgedanken ſeit Jahr⸗ tauſenden bekannt. Die Erfahrungen und Erfindungen der Aegypter, Babylonier, Griechen und Römer übernahm das Mittelalter. das die Kriegs⸗ maſchinen zur Blüte gelangen ließ. Ein an⸗ ſchauliches Bild davon gibt die Belagerung einer mittelalterlichen Stadt: Knirſchend bohrt der Widder, ein gefüger, vorn zugeſpitzter Baumſtamm. große Löcher in die Stadtmauer Krachend ſchlägt der wuchtige Kolben der Brechmaſchine gegen die Steine. ganze Mauer⸗ teile einreißend. Wurfmaſchinen ſchleudern brennende Pechfäſſer auf die Dächer, um ſie in Brand zu ſetzen. Gegen zu ſtarke Mauern und beſonders ge⸗ gen boch auf ſteilem Berg gelegene Burgen vermochten die Sturmmaſchinen aber wenig gussurichten. Schwer war dem Raubritter bei⸗ zukommen, der auf ſeinem Felſenneſt ſicher ſaß. bis man eines Tages ein neuartiges Kriegs⸗ gerät heranführte. Im Ausſehen einer Tonne nicht unähnlich, verkündete es mit Blitz und furchtbarem Krach den Anbruch einer neuen Zeit: die erſten Mörſer. die uns heute noch mit ihren plumpen Mäulern in Muſeen anglotzen, traten in Erſcheinung. Ihnen war keine Stadt mehr zu feſt. keine Burg zu hoch. Die Wut der Betroffenen war daher ſo groß. daß man die gefangenen Stückmeiſter in ihren eigenen Geſchützen abſchoß Ohne die Erfindung der Feuerwaffen wären viele Umwälzungen, die vor kriegeriſchen Auseinanderſetzungen be⸗ gleitet waren, wie etwa die Reformation, gar nicht denkbar. Aus den erſten Geſchützen wurden bald ver⸗ ſchiedene Arten entwickelt; die leichten Feld⸗ ſchlangen und Falkaunen ſpielten dem Landsknecht zur Schlacht auf. und die ſoge⸗ nannte„Totenorgel“, ein Geſchütz, das eine Verbindung von 30 und mehr neben⸗ und übereinander angeordneten Läufen darſtellt. mähte fürchterlich in die enggegliederten Hau⸗ fen. Bis aber die moderne Kruppſche Kanone geſchaffen werden konnte. dauerte es noch einige Jahrhunderte, denn große Schwierig⸗ keiten waren zu öberwinden. die beſonders bei den Handfeuerwaffen viel Kopfzerbrechen ver⸗ urſachten. Mit den erſten Donnerbüchſen, die für den Schützen oft gefährlicher waren als für den Feind, war das Treiſen des Zieles mehr eine Zufallsſache. und die Zündung des loſe auf⸗ geſchütteten Pulvers, die lange mit Feuerſtein oder Lunte erfolgte. war ein eigenes Problem. Erſte Vorausſetzung zum Schießen mit den alten Vorderladern war gutes Wetter, denn Engliſche Richlerſprüche Das engliſche Rechtsleben zeichnet ſich be⸗ kanntermaßen dadurch aus, daß es auf der einen Seite eingeengt iſt durch Jahrhunderte alte unzeitgemäße Vorſchriften und Geſetze. Auf der anderen Seite hat der engliſche Richter eine Freiheit des Urteils, wie ſie kein anderer Richter auf der Welt genießt. * In einem der vornehmſten Londoner Reſtau⸗ rants erſchien ein tadellos angezogener Herr. Aus einem Stück Papier holt er Kalbfleiſch. Fett und Gewürz heraus und erklärte dem Kellner, daß er ſich ſein Mittageſſen ſelber braten wolle. Natürlich flog er zunächſt in hohem Bogen hinaus, aber ſchon in wenigen Minuten erſchien er wieder in Begleitung eines Schutzmanns und bewies dem Beſitzer des Reſtaurants, daß nach einem zweihundert⸗ jährigen Geſetz jeder Engländer das Recht habe, die Küchen öffentlicher Gaſtſtätten unentgeltlich zu benutzen. In Gegenwart des Poliziſten briet er ſich ein Kalbsſteak und verzehrte es mit Freude. Trotz ſeiner Geſetzeskenntnis hatte der Mann aber vergeſſen, ſich Brennmaterial mit⸗ zubringen, infolgedeſſen verklagte ihn der Re⸗ ſtaurantinhaber wegen Diebſtahls von Gas. Das Gericht verurteilte den Spaßvogel zu 50 Pfund Geldſtrafe, weil er widerrechtlich das Feuer der Reſtaurationsküche benutzt hatte. * Wie es eigentlich gekommen iſt, weiß nie⸗ mand, aber tatſächlich befindet ſich an der Süd⸗ weſtküſte Englands eine kleine Inſel namens Londy, die nicht zum Königreich England ge⸗ hört 50 Menſchen wohnen auf ihr und ſie ge⸗ hört Martin Cols Harman, der ſie einſt für 10 000 Pfund gekauft hat. Er machte ſich den Spaß. ſich als König von Lun dy auszuge⸗ ben, wofür er niemals behelligt wurde. Aber als er dazu überging, eigene Münzen und Briefmarken mit ſeinem Bildnis anzufertigen, achtete die Polizei ſeine königlichen Rechte nicht mehr. Vier Poliziſten erſchienen in ſeinem Kö⸗ nigreich und verhafteten ihn, durch das Gericht wurde er wegen der Briefmarken und der Geld⸗ ſtücke zu einer Gefängnisſtrafe verurteilt. Nun iſt Cols Harmann ſeine Inſel verleidet und er bietet ſie zum Verkauf an. Für 16 000 Pfund Sterling kann man ſie ſamt dem Titel„König“ erwerben. Näſſe machte Stein und Pulver unbrauchbar. Noch 1813 mußte die preußiſche Landwehr ihre Musketen im Regen umdrehen und ſie als Keulen gebrauchen. 1866 erſchien die preußi⸗ ſche Armee auf dem Schlachtfeld von König⸗ grätz mit einem neuartigen Gewehr, mit dem ſie dreimal ſo ſchnell feuerte als der beſtürzte Gegner. Sie führte das berühmt gewordene Zündnadelgewehr, einen Hinterlader. der durch ſeinen vorbildlichen Verſchluß und die Art ſeiner Zündnung einen entſcheidenden Schritt in der Entwicklung des Waffenweſens bedeutete. Mit dieſer überlegenen Waffe mar⸗ ſchierte die preußiſche Infanterie von Sieg zu Sieg, und ein bekanntes Soldatenlied des Krieges 1870—71 ſingt von ihr:.. Anſ'ro Leute, mutig froh. haben beſſ're Waffen.“ Das unabläſſige Bemühen der Waffentech⸗ nik, die Wirkung des Gewehres zu verviel⸗ fachen. führte endlich zur Konſtruktion des heute in allen modernen Heeren verwendeten Magazingewehrs, bei dem der Schütze fünf Patronen auf einmal laden und hintereinan⸗ der verfeuern kann. Die ſo ermöglichte geſtei⸗ gerte Feuergeſchwindigkeit übertrumpfte bald darauf das von dem Amerikaner Maxim er⸗ fundene Maſchinengewehr. bei dem die Patronen an einem Gurt oder dünnen Blech⸗ ſtreifen dem Lauf zugeführt werden. Da Laden und Entzünden ſelbſttätig erfolgen. erlaubt es ein Schnellfeuer von 400 bis 500 Schuß in der Minute. Zum Schutz gegen das Feuer dieſer mörderiſchen Waffe und zu ihrer Bekämpfung griffen die Alliierten im Laufe des Weltkriegs auf den Gedanken des öſterreichiſch⸗ungariſchen Oberleutnants Burſtyn zurück, der bereits 1911 dem Kriegsminiſterium in Wien vergeblich die Verwendung eines geländegängigen gepanzer⸗ ten Kampfwagens vorgeſchlagen hatte. Am 20. November 1917 früh tauchten vor den deutſchen Gräben bei Cambrai feindliche Kampfwagen zum erſten Male in großer Menge aus künſtlichem Nebel auf. Am ihre Räder war ein endloſes Band gelegt, Raupe oder Kette genannt, mit dem ſie das breite Drahthindernis niederwalzen und mühelos über Granattrichter und Gräben kletterten. Das raſende Maſchinengewehrfeuer der Vertei⸗ diger prallte wirkungslos von ihren Stahl⸗ wänden ab. Zu. mali in an 000 fit wa 6 be 1 1 n a muschi belag Men Nam nigt ö 10 ehe ate W auch bißch 4 fr ho n be ichen cb auf Ai da I it duct ignal let die machn nit den unn kun 9 ange einte S 1 A* E* K 5 4 5 7 1. weht als ubi⸗ lig⸗ dem ide dene abet, und nden eſen⸗ N 11 wiel⸗ deten fur hald el. die lech⸗ aden 1 elt n rig ckei⸗ a 1* 3 „ * . Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 DA Betr.: Arbeitsdank. Am Donnerstag, den 13. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, Zuſammenkunft aller ehe⸗ maligen Arbeitsdienſtmänner und ⸗Maiden im Gaſthaus„Zur Traube“. f Der Ortswalter. i NS Lebensmittel⸗Opferring Am Mittwoch, 13. Auguſt, findet die Einſammlung der Lebensmittel für den Mo⸗ nat Auguſt durch das 1 9 505 ſtatt. Wir bit⸗ ten die Mitglieder, die Lebensmittel bereit zu halten, damit eine nochmalige Vorſprache ver⸗ mieden wird. * Achtungl! Kolonialwarenhändlerl Die von der NSV. an Wöchnerinnen wollen bis Ende dieſes Monats bei Pg. Lorenz Reiß, Lampertheimerſtraße, zwecks ge⸗ meinſamer Einlöſung abgegeben werden. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. Auguſt 1936 Denkſpruch Die gr. en Kulturleiſtungen der Menſch⸗ heit waren zu allen Zeiten die Höchſtleiſtungen des Gemeinſchaftslebens. Adolf Hitler en Buckstalle unclext sci Der Buchſtabe, der ſich in dieſen Wo⸗ chen ſo maßlos wundert, iſt das Ypſilon, kurz geſagt das Y. Es iſt bisher auf allen Schreib⸗ maſchinen, in allen Setzereien der Zeitungs- verlage ziemlich ſchlecht weggekommen. Und — Hand aufs Herz— wer von uns hat nicht, wenn er mit der Hand einen Brief ſchrieb, das Ypſilon ein bischen langſamer hinge⸗ macht als die anderen Buchſtaben! Es war zu ungewohnt. Eine Ausnahme davon haben bloß die Menſchen gemacht, die zufällig am Ende ihres Namens ein Ypſilon haben. Aber das ſind nicht allzu viele. Hier in Deutſchland ſind es meiſt Namen von Menſchen, deren Vorfahren einmal nach Deutſchland einwanderten, viel⸗ leicht aus Rußland oder Polen, vielleicht aus der Tſechoſlowakei. Und darum berührt uns auch im Namenszug das pſilon immer ein bißchen fremdartig. Jetzt hat dieſer Buchſtabe große Tage. Er holt alles nach, was in gewöhnlichen Zei⸗ ten verpaßt worden iſt. Er feiert im Olym⸗ piſchen Jahr ſeine großen Triumphe. Zuerſt, als auf Hunderttauſenden von Schreibmaſchi⸗ nen das Ypſilon in Betrieb geſetzt wurde, das iſt ſchon gut ein Jahr her, hat ſich dieſe Drucktype maßlos gewundert. Als ſie zwan⸗ zigmal hintereinander gebraucht worden war, hat die Taſte geſtreikt. Dann kam der Schreib⸗ maſchinen⸗Mechaniker. Der hat ſachverſtändig mit dem Kopf genickt und die Type heraus⸗ genommen.„Total verſchmutzt“, hat er geſagt, „kein Wunder, wo der Buchſtabe nie ge⸗ braucht wird!“ Dann hat er das Ppſilon mit Benzin ge⸗ reinigt und wieder eingeſetzt. Von nun ab lief es wie am Schnürchen. Augenblicklich iſt den Tauſenden von Redaktions⸗Stenotypiſtinnen aller Länder der Griff auf die Taſte ganz links unten überaus geläufig geworden. Und das Wort„Olympia“ ſauſt nur ſo zwiſchen die Taſten! Ebenſo die„Olympiſchen Spiele“, „Olympiſche Götter“, der heilige Berg „Olymp“ ſelbſt und alle übrigen olympiſchen Begriffe! Bei den Setzern in der Zeitungsdruckerei iſt es nicht anders. Auch die Leute vor den Setzmaſchinen greifen wie ſelbſtverſtändlich nach der Ypſilontaſte, und der Handſetzer bringt für das Käſtchen mit den Ypſilon⸗ Typen beſondere Liebe auf. Ypſilon! Es iſt der aktuellſte Buchſtabe der Welt im Augenblick. Iſt es nicht ſo? In dieſem kurzen Erguß haben wir ihn ſchon wieder— zwanzig Mal verwendet. Das iſt viel für das Ypſilon(womit es ſchon einund⸗ zwanzig geworden ſind!). llduudmunnunmunamamumnuuaaanuanamanunnnumamamnnnmu uummmumannn Wie ſchnell haſt Du über den Charakter Deines Mitmenſchen geurteilt— und an Deinem eigenen gehſt Du zeitlebens vorbei, ohne daß Du bedacht haſt, wieviel mehr wert der von Dir Verleumdete für ſein Volk iſt. dlanadanmnmnumuanunnmmunmumnnumunannnununnnmnnunmnnnunnmmmn Meiſterprüſun. Ter Bäcker Adam Becker, der hier beſchäftigt war und jetzt in Unterflockenbach anſäſſig iſt, hat ſeine Mei⸗ ſterprüfung mit der Note„gut“ beſtanden. Herzlichen Glückwunſch! Erfaſſung militäriſch ausge⸗ bildeter Wehrpflichtiger älterer Geburtsjahrgänge. Das Kreisamt Hep⸗ enheim macht nochmals darauf aufmerkſam, aß die Anmeldefriſt für die Wehrpflichtigen älterer Jahrgänge zwecks Erfaſſung am 22. Auguſt 1936 abläuft. Die Anmeldung hat auf dem Polizeiamt(Nebenſtelle: Saarſtr. 15) zu erfolgen.(Siehe auch diesbezügl. Be⸗ kanntmachung des hieſigen Polizeiamtes in heutiger Ausgabe). Kaufmann gehilfenprüfung. Wie ſchon vor Wochen dürch die Preſſe bekannt⸗ gegeben, finden im Herbſt dieſes Jahres unter der Leitung der Induſtrie- und Handelskam⸗ mer Worms erneut Kaufmannsgehilfenprü⸗ fungen ſtatt. Zu dieſen Prüfungen werden nicht nur, wie ſeinerzeit bekanntgegeben, die demnächſt zum Militär oder zum Arbeitsdienſt einrückenden Lehrlinge zugelaſſen, ſondern alle kaufmänniſchen Lehrlinge, deren Lehrzeit ſpä⸗ teſtens am 31. Dezember 1936 zu Ende geht. Die betreffenden Lehrlinge haben ſich unter Verwendung der dort erhältlichen Formulare bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer Worms anzumelden und zwar bis ſpäteſtens 31. Auguſt 1936. Ehrentafel des Alters Ihren 75. Geburtstag begeht am 14. Auguſt Frau Ma ria Roos, Witwe des im Februar ds. Is. verſtorbenen Franz Roos, Mannheimerſtraße 40. Die Jubilarin kann mit Befriedigung auf ein an fleißiger Arbeit reiches Leben zurückblicken. Möge ihr noch manches Jahr geſegneten Lebensabends be⸗ ſchieden ſein. Herzlichen Glückwunſch! Die Beerdigung des tödlich verun⸗ glückten 26 Jahre alten Ferdinand Adler findet am Donnerstagnachmittag 6 Uhr ſtatt. Herbes Leid brachte der Unglücks⸗ fall über die Familien Adler, deren Sohn, Gatte und Vater ein Opfer der Arbeit ge⸗ worden iſt. Man bringt den Angehörigen herz⸗ liche Teilnahme entgegen. Die Schulkamera⸗ den des Heimgegangenen erweiſen ihrem Kameraden die letzte Ehre. Arbeitsbienſt ber weiblichen Jugend Für den Arbeitsdienſt der weiblichen Ju⸗ gend, Bezirk 12, können zum 1. Oktober 1936 noch Aufnahmen erfolgen. Es können auch Meldungen für die Bezirke Oſtpreußen und Pommern Berückſichtigung finden; in dieſen Fällen ſind 50 Prozent der Reiſekoſten ſelbſt zu tragen. Die Meldungen ſind zu richten an den Reichsarbeitsdienſt, Bezirk 12 des Arbeits⸗ dienſtes für die weibliche Jugend, Stutt⸗ gart— S., Hohenſtaufenſtr. 11 Die Bewerbungen zur Einberufung auf den 1. Oktober 1936 ſind bis 15. Auguſt 1936 unter Vorlage folgender Papiere einzureichen: „Geburtsſchein handſchriftlicher Lebenslauf mit Bild Leumundszeugnis polizeiliche Anmeldebeſcheinigung eidesſtattliche Erklärung der ariſchen Abſtammung 6. Einwilligungserklärung des geſetz⸗ lichen Vertreters(bei Minderjährigen) Aus den Papieren muß die genaue An⸗ ſchrift, der Name der Eltern und der Ge⸗ burtsname der Mutter hervorgehen. In den Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend werden grundſätzlich alle Mädel zwi⸗ ſchen 17 und 25 Jahren aufgenommen, die ſich freiwillig melden und den Anforderungen ge⸗ nügen. Die Arbeit des Arbeitsdienſtes der weib⸗ lichen Jugend umfaßt Sozial⸗ und Bauern⸗ hilfe und dient in erſter Linie der Unter⸗ ſtützung der ſchwer überlaſteten Mutter des deutſchen Volkes. o und Kranke ausgegebenen Eier- Gutſcheine achtung. Es handelt ſi Schulen gedenken Friedrich des Großen Am 17. Auguſt 1936 jährt ſich zum 50. Male der Todestag Friedrichs des Großen. Der Reichserziehungsminiſter hat aus dieſem Anlaß eine Verfügung an die Unterrichtsver⸗ waltungen der Länder erichtet, worin er an⸗ ordnet, daß in ſämtlichen Schulen ſeines Ge⸗ 5 ee während des Unterrichts auf ie Bedeutung des Tages hingewieſen werde. In den Landesteilen, in denen der 17. Au⸗ guſt in die Ferien fällt, ger dies am letzten Schultag vor Beginn der Ferien zu 0 * Wijjenswertes für Berlinfahrer Eine neue D⸗ Zugverbindung zwiſchen Berlin und Mannheim, die mit dem Inkraft⸗ treten des Sommerfahrplanes 1936 einge⸗ führt und vom reiſenden Publikum dankbar begrüßt wurde, verdient namentlich jetzt wäh⸗ rend und nach der Olympiade beſondere Be⸗ 5 bei dieſer Verbindung um das ſtreckenweiſe mit F D⸗Zug⸗Geſchwin⸗ digkeit fahrende den D 178/177. Seit dem 15. Mai verkehren dieſe Züge von Berlin über Magdeburg, Kaſſel, Frank⸗ furt, Mannheim und Stuttgart mit Kurs⸗ wagen Berlin— Bad Wildungen und Braun⸗ ſchweig⸗Stuttgart, die in Göttingen mit D 186/185 Weſernunde— Stuttgart zuſam⸗ mengeſchloſſen werden. Es ſei an dieſer Stelle beſonders darauf hingewieſen, daß D 178 gegenwärtig von allen Tagesverbindungen ab Berlin für die Reiſenden 3. Klaſſe die beſte und ſchnellſte darſtellt. Die Züge verkehren nach folgendem Fahrplan: Berlin⸗Potsdamer Bhf. ab 8 Uhr, Mannheim an 17.13 Uhr; und in umgekehrt⸗ ter Richtung: Mannheim ab 12.56 Uhr, Ber⸗ lin⸗Potsdamer Bhf. an 22.53 Uhr. * Der Radfahrerverein Vorwärts feiert am 23. Auguſt ſein 30jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß wird der Verein mit einem größeren Programm aufwarten. Nachmit⸗ tags um 2 Uhr treffen ſich im Lokal„Zum Brauhaus“ alle auswärtigen Vereine, die ſich an der Pflichtwanderfahrt beteiligen. Um 3 Uhr findet ein großes Radballtour⸗ nier im„Goldenen Karpfen“ ſtatt. Um die geſtifteten Ehrenpreiſe werden die bereits ge⸗ meldeten 8 Mannſchaften von Frieſenheim, Oggersheim, Mannheim und Weinheim an⸗ treten; bewährte Kräfte, die ſicher einen heißen Kampf liefern werden. Dieſe einmalige Saalſportveranſtaltung werden ſich die hieſigen Sportintereſſenten beſtimmt nicht entgehen laſſen. Abends findet im„Karpfen“ ein Familienabend mit ſaalſportlichen Vor⸗ führungen, ausgeführt von hieſigen und aus⸗ wärtigen Sportlern, ſtatt.(Näheres folgt durch Inſerat). Die Weinheimer Woche Am Sonntagnachmittag vereinigten ſich die aus allen Gebieten Badens und Württem⸗ bergs ſowie aus Heſſen gekommenen Bürger⸗ wehren zu einem farbenfrohen Feſtzug, dem die Vielart der Uniformen in Schnitt und Farbenzuſammenſtellung, der Tſchakos und Dreimaſter und Mützen, ſowie der altertümli⸗ chen Waffen eine originelle Note verliehen. Da war ein Trupp mit breiten, roten, ein anderer mit weißen Bieſen, vorherrſchend waren lange, weiße Hoſen, aber auch 1 mit Reit⸗ ſtiefeln; der Waffenrock war bei faſt allen Wehren mit Schößen, teils farbig, teils mit Goldborten umſäumt, viele trugen dicke Sil⸗ berſchnüre. Vielartig waren die Epauletten, meiſt mit ſilbernen oder roten Franſen, breite Schärpen zeigten meiſt die badiſchen Farben, auch eine bayeriſche Fahne in den blau⸗ weißen Rauten befand ſich unter den vielen Bürgerwehrfahnen, die alle mit einem Haken⸗ kreuzwimpel verſehen waren. Heſſen war durch ſeine einzige Bür⸗ gerwehr, die Bensheimer, gleich im erſten Zugabſchnitt vertreten. Kommandant Stoll führte ſeine Getreuen, die bis auf den letzten Mann angetreten waren, mit Schneid. Eine beſondere Anziehungskraft übte die Bürger⸗ wehr von Säckingen aus; ihr voran ritt mit rotem Samtkoſtüm und Barett der klaſſiſch gewordene Trompeter und blies ſein berühm⸗ tes Lied:„Behüt' dich Gott, es wär' ſo ſchön geweſen“. Neben Tſchakos und Raupenhelmen ſah man alte Milizhüte, Dreimaſter, Helme mit oder ohne Federbüſche. Das Schützenkorps Zell a. H. trug grüne Uniformen und ſchwar⸗ ze, runde Hüte mit Büſchen aus Hahnenfe⸗ dern. Einige Bürgergarden hatten ihre ei⸗ genen Muſikkorps mitgebracht, ſogar ein muſealter Schellenbaum wurde mitgetragen und geſpielt. Der lange Zug wurde aus den Häuſern und von der Straße mit ſchönen Sträußen ausgezeichnet. Vor dem begonnenen Neubau des neuen Ehrenmals, nahmen Oberbürgermeiſter Hue⸗ gel, Sturmbannführer Eckert und Ortsgrup⸗ penleiter Niceus den Vorbeimarſch ab, und nach einer Schlußkundgebung vor der Dürer⸗ ſchule verteilten ſich die Zugteilnehmer und —— Gib ein Opfer! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, ihr Gaſtland zu verlaſſen. Darum helft unſeren Brüdern in ihrer Not! Spendet für unſere Flücht⸗ linge aus Spanien! Eine Sammelliſte für die Einzeichnung von Spenden liegt in unſerer Geſchäftsſtelle auf. Viernheimer Volkszeitung. die zu Tauſenden erſchienenen Feſtteilnehmer auf die Feſtzelte und in die Gaſthäuſer. Der weitere Verlauf des Tages war dem Volks⸗ feſt gewidmet. Was bringt ber Aunbsunk? Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin 5.50 Wetterbericht; 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend: Muſik in der Frühe; Dazwiſchen: Frühgymnaſtik; 7.00 Nachrich⸗ ten; 7.50: 13. Tag der 11. Olympiſchen Spiele; 8.00 Zur Unterhaltung; 9.00 Unter⸗ haltungsmuſik; Dazwiſchen: Hörberichte: Ru⸗ dern, Schwimmen; 12.00 Muſik am Mittag; Dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 19.36; 13.45 Nachrichten; 14.00 Muſik zur Unterhaltung; Dazwiſchen: Hörberichte: Ru⸗ dern, Schwimmen, Fechten, Fußball; 18.00 Unterhaltungsmuſik; 19.00 Olympia⸗Echo: 13. Tag; 20.00 Kurznachrichten; 20.10 Volkstümliche Muſik; Dazwiſchen: Hörbe⸗ richte, Boxen; 22.00 Nachrichten; 22.15 Olympia⸗Echo; 22.45 Nachtmuſik; 23.00 Klänge aus Rumänien; 23.45 Tanzmuſik; 0.50 Tanzmuſik; 1.00 Konzert nach Mitter⸗ nacht. Billaroweithpiele Abteilung 1: Nach Ablauf der Spiele der letzten Wo⸗ che hat die Tabelle folgenden Stand: Spiele Punkte Bälle 66 1. Eichbaum 17 118 350 2. Spielſaal 16 64 128 200 3. Pflug 17 62 120 000 4. Stadt Mannh. 16 60 132 100 5. Anker 17 88 108 300 6. Rheingold 18 58 92 700 7. Krone 18 48 104 950 8. Gambrinushalle 17 47 121 850 9. Grünes Haus 15 44 90 250 10. Stern 18 43 115 150 11. Saftladen 18 41 106 650 12. Darmſtädter Hof 17 39 110 200 13. Deutſcher Michel 18 37 80 250 14. Prinz Friedrich 17 35 101 600 Alle Spielführer der beteiligten Mann⸗ ſchaften werden darauf aufmerkſam gemacht, daß heute Mittwochabend, halb 9 Uhr, in der Gambrinushalle eine Beſprechung ſtatt⸗ findet, wobei jede Mannſchaft vertreten ſein muß. Bei Nichterſcheinen muß Intereſſen⸗ loſigkeit angenommen werden und wird die Mannſchaft von den weiteren Spielen ausge⸗ ſchloſſen.— Dieſe Woche finden folgende Spiele ſtatt: Freitag: Gambrinushalle— Darmſtädter Hof; Eichbaum— Deutſcher Michel; Spielſaal— Grünes Haus; Stern— Krone; Stadt Mannheim— Pflug; Saft⸗ laden— Prinz Friedrich; Anker— Rhein⸗ gold. Abteilung 2: Die nachſtehende Tabelle hat jetzt folgen⸗ des Ausſehen, ohne eine große Verſchiebung erfahren zu haben. Eine Ausnahme zeigt die Begegnung Freiſchütz— Tannhäuſer mit 0:6, wodurch die Tannhäuſer⸗Mannſchaft von der zweitletzten Stelle auf den 3. Platz rückte. Spiele Punkte Bälle 1. Starkenburg 3 16 25 200 2. Neuer Bahnhof 4 15 27800 3. Tannhäuſer 3 14 22 750 4. Ochſen 4 12 20 450 5. Sporthalle 3 10 22 400 6. Waldſchlößchen 3 10 20 400 7. OCG. 3 10 15 200 8. Freiſchütz 1 8 23 900 9. Halber Mond 3 8 20 850 10. Schützenhof 3 8 18 300 11. Haltepunkt 3 8 16 650 12. Ratskeller 4 7 25 700 13. Kaiſerhof 1 6 22 400. Mittwoch: Neuer Bahnhof— Starken⸗ burg; Sporthalle— Tannhäuſer; Wald⸗ ſchlößchen— Ratskeller; Haltepunkt— Halber Mond; Kaiſerhof— Ochſen. Donnerstag: Schützenhof— Freiſchütz; Schützenhof— OCG.(nachzuholen Freitag: Kaiſerhof— Waldſchlößchen; Ochſen— Starkenburg; Halber Mond— Neuer Bahnhof; OE G.— Tannhäuſer; Ratskeller— Schützenhof; Haltepunkt— Freiſchütz; Sporthalle frei. 7 5* TTT —̃—— eee eee Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Mietunterſtützung 1936 Ri. Für das Rj. 1936 wird wie in den Vor⸗ jahren den bedürftigen Mietern und Hausbeſitzern Mietunterſtützung gewährt. Die Anträge werden wie folgt im Wiege⸗ häuschen entgegengenommen. A) für Mieter: 1. Montag, den 17. 8. 1936, vormittags von 7 bis 12 Uhr, für Klein⸗, Sozial⸗ rentner und Ortsarme; 2. Dienstag, den 18. Auguſt 1936, vor⸗ mittags von 7—12 Uhr, Alu⸗ und Kru⸗ Empfänger; 3. Mittwoch, den 19. Auguſt 1936, vor⸗ mittags von 7—12 Uhr, Wolu⸗Empfän⸗ ger und ſonſtige Hilfsbedürftige. B) für Hausbeſitzer: 1. Donnerstag, den 20. Auguſt 1936, vor⸗ mittags von 7—12 Uhr, Buchſtabe A—J 2. Freitag, den 21. Auguſt 1936, vormit⸗ tags von 7—12 Uhr, Buchſtabe K—3. Mietbücher, Lohnbeſcheinigungen, Stem⸗ pelkarten ab 1. April 1936 ſind vorzulegen. Die Hausbeſitzer müſſen Landes⸗ und Gemeindeſteuerzettel mitbringen. Viernheim, den 10. Auguſt 1936 Betr.: Verſteigerung von Faſeldung. Anſchließend an die Obſtverſteigerung am morgigen Donnerstag wird der Faſel⸗ dung(4 Loſe) öffentlich an die Meiſtbieten⸗ den verſteigert. Viernheim, den 11. Auguſt 1936 —————— Bekanntmachung Betr.: Erfaſſung militäriſch ausgebildeter Wehrpflichtiger älterer Geburtsjahrgänge. Die Anmeldefriſt für die Wehr⸗ pflichtigen älterer Jahrgänge zwecks Erfaſſung läuft am 22. Auguſt 1936 ab. Es haben ſich alle hier wohnende wehr⸗ pflichtige Deutſche, die in der Zeit vom 1. April 1891 bis 31. Dezember 1912 geboren ſind, zur Regelung ihres Wehr⸗ pflichtverhältniſſes, bei dem Polizeiamt Viernheim(Nebenſtelle Saarſtr. 15) umgehend zu melden: a) die Offiziere und Beamten aller Gat⸗ tungen, die dem aktiven oder Beurlaub⸗ tenſtande des früheren Heeres, der Schutztruppe, der Kaiſerlichen Marine, der Reichswehr (des Reichsheeres und der Reichsmarine) angehört haben, b) alle ſeit dem 1. Januar 1921 aus der Wehrmacht oder der Landespolizei ausgeſchiedenen Deckoffiziere, Unteroffi⸗ ziere und Mannſchaften, ſowie alle Män⸗ ner, die durch eine von der Wehrmacht oder Landespolizei veranlaßte kurzfriſtige Ausbildung militäriſch geſchult ſind, ſofern ſie einem älteren Geburts⸗ jahrgang als 1913 angehören. Viernheim, den 11. Auguſt 1936 J. V.: Steinmann eee eee eee Aus Stadt und Land Schwerer Zuſammenſtoß Schwetzingen. Dienstagabend ereig⸗ nete ſich an der Straßenkreuzung Schwetzingen — Bruchhauſen ein ſchwerer Zuſammenſtoß den eingeſetzt. Zahlreicher Beſuch war auch von auswärts erſchienen. Vom frühen Mor⸗ gen bis zum ſpäten Abend knallten die Büch⸗ ſen. Auch der Reichskriegerbund, Kreisver⸗ band Bensheim, dem die Mannſchaften Bob⸗ ſtadt, Biblis, Hofheim, Lampertheim, Lorſch, Hüttenfeld, Wattenheim, Nordheim, Klein⸗ Hauſen, Groß-Rohrheim und Bürſtadt ange⸗ ſchloſſen ſind, hielt am Sonntag auf den hie⸗ ſigen Schießſtänden ſein diesjähriges Bezirks⸗ ſchießen ab, an dem ſich die oben angegebenen Mannſchaften reſtlos beteiligten. Zu gewinnen war der vom Führer des Reichskriegerbundes, SS.⸗Oberführer Oberſt a. D. Reinhard, ge⸗ ſtiftete Pokal. Bei fünf Schuß liegend, knieend und ſtehend gelang es der Bürſtädter Mann⸗ ſchaft, mit 513 Ringen an die erſte Stelle zu kommen, die ſomit den Reinhard⸗Pokal ſicher gewann. Verkehrsſünder flüchten und greifen Polizeibeamten an Bad Kreuznach. Zwei Radfahrer aus Langenlonsheim verurſachten in der Poſt⸗ ſtraße einen Verkehrsunfall, bei dem ein drit⸗ ter Radfahrer aus Bad Kreuznach erheblich an der Hand verletzt wurde. Die beiden ſchul⸗ digen Burſchen flüchteten auf ihren Rädern. Auf der Straße nach Bretzenheim wurden ſie jedoch von einem Polizeibeamten, der ſofort hinter ihnen herjagte, eingeholt. Als der Be⸗ amte die Perſonalien feſtſtellen wollte, gingen die Verkehrsſünder tätlich gegen ihn vor und ſchlugen mit einer Luftpumpe auf ihn ein. Sinnloſe Demonſtration vor Gericht Von der letzten Sitzung des Stuttgarter Schwurgerichts wird gemeldet: Kaum hatte der 28jährige Walter Knopf regung hervor. Der Vorſitzende forderte die Zuhörer auf, den Saal alsbald zu verlaſſen. In das Gerichtsgefängnis zurückgebracht, er⸗ holte und beruhigte ſich der Angeklagte bald wieder. Der Angeklagte hatte ſeine Ehefrau, die mit ihm in Scheidung ſteht, am 2. Juli ds. Is. in einer Wirtſchaft in Fellbach, wo ſie als Bedienung tätig iſt, aus Rach⸗ und Eifer⸗ ſucht mit einem Taſchenmeſſer in den Rücken geſtochen. Die Verletzung erwies ſich glück⸗ licherweiſe als nicht allzu ſchwer. Nach 14 Tagen hatte die Frau das Krankenhaus als geheilt verlaſſen können. Der Angeklagte iſt ein Psychopath, dem der ärztliche Sachver⸗ ſtändige den Schutz der erheblich verminderten Zurechnungsfähigkeit zubilligte, weshalb das Gericht mildernde Umſtände annahm. Vom elektriſchen Strom getötet. Wixrhauſen. Um an der elektriſchen Leitung der Bahnſtation Wixhauſen einen Schaden zu beheben, hatte der Elektromonteur Chriſtian Kehres den 9 Meter hohen Licht⸗ maſt beſtiegen. Dabei kam er mit der unter Strom ſtehenden Leitung in Berührung. Es vergingen einige Minuten, bis der Strom ausgeſchaltet war. Mit Hilfe einer herbeige⸗ holten Feuerwehrleiter wurde der verbrannt und bewußtlos an dem Maſt hängende junge Mann mit Mühe geborgen. Obwohl ſofort ſofort unter fachmänniſcher Leitung Wieder⸗ belebungsverſuche unternommen worden ſind, blieben dieſe ohne Erfolg. Hambach. Philipp Petermann von hier erntet in dieſem Jahre von ſeinem Feigen⸗ bäumchen nahezu einen Zentner vollkommen ausgereifter Feigen. Die Ernte hat bereits be⸗ gonnen. Scheinbar hat das lange feuchtwarme Etſ ef uh 6er u 5 uff Betr.: Verſteigerung von Zwetſchen. 18 85 5 von Mannheim⸗Neckarau durch den Mund Wetter die Reife in dieſem Jahre ganz be⸗ e Am kommenden Donnerstag, vormittags dwif hen einem btürradfahrer und einem des Vorſizenden des Schwurgerichts ſein auf ſonders gefördert. f f Perſonenkraftwagen. Der Motorradfahrer[1 Jahr 10 Monate Gefängnis lautendes Ur⸗ 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rat⸗ 5 6 9 i 9 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſche Dem 8; wurde ſo ſchwer verletzt, daß an ſeinem Auf- teil wegen verſuchten Totſchlags vernommen 11 99 hauſes die Zwetſchen vom Berlichsgraben und K eifel wird. Bede Pal 5 9 otſchlag, Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen chiele dem Graben zwiſchen alt und neu Weidſtück omen gezweife würd, Beide Fahrzeuge als er ſich aus der erhöhten Anklagebank in[Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ leſhied verſteigert wurden ſchwer beſchädigt. einem gewaltigen Hechtſprung kopfüber vor einigte Zeitungsverlagsgeſeülſchaft m. d. H. Worms. ien! c Bürſtadt. Der Kampf um die gol⸗ den Richterſtuhl ſtürzte, wo er bewußtlos lie⸗ J Heſchäftsſtelle Friedrich Martin, Viernheim. Druck: ſchen Viernheim, den 10. Auguſt 1936 dene Schüßenkette des Riedes hat bereits am] gen blieb. Dieſe draſtiſche Demonſtration des] Worm Dl. F. 1558 1609. 92 Anzeige in be Der Bürgermeiſter Sonntagfrüh auf den hieſigen Schützenſtän⸗ J Angeklagten rief im Zuhörerraum große Auf⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. f* ſccuert FFF iner 5 Tabaelnnaner nnen Wirtjchaft 1 7 10 Jodes- T Anzeige Das deuljche Volk in Trauer beben dierabenn oeſuge dan Von wem, ſagt die Geſchäftsſt, ds. Bl. in beſler Lage Heutſe In Gottes heiligem Willen ist es gelegen, meinen lieben Sieben Vollsgenoſjen als Opfer der Guterhaltener Das Vi f 3 Gatten und Vater, unseren guten Sohn, Schwiegersohn, Wirren in Spanien Hinder- Zeitungs⸗ 1 iernhe is fiel Hen Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Die bluti Wi des Bü krieges i 5 5 Juſerat 8 gutſituierte kautions. 0 in 80 4 Die blutigen Wirren de ürgerkrieges in Wagen fährt im Gefolge fähige Wirtseheleute zu 1 Fepüinand auer EE 5 15 5 9 Von wem, ſagt die Aufſtieg und Angebote unter Nr. 186 an die g infolge eines Unglücksfalles, versehen mit den hl. Sterbe- Johanna Immhoj Geſchäftsſt. ds. Bl. Erfolge! Geschäftsstelle der VV. erbeten a f ee e von 25 Jahren ru aich in die ewige fel in Santander einem vorſätzlichen Attentat zum 3— ae Wir bitt 16 e Opfer. 80 1 1 Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Amp ir bitten um ein et für unseren lieben Verstor- 1 ne Gewähr Nachdruck verboten en. 6 benen. Heinz Voß 7 diele Viernheim, Frimmersdorf, Mannheim- Wallstadt, aus Hamburg erlag ſeinen durch Schießereien im N 2 Kummer ſind E bobe e. des! den 11. August 1936 kommuniſtiſchen Stadtteil von Gijon erlittenen Ver⸗ N W bewen Abtellungen„ de Die trauernden Hinterbllebenen letzungen. Im Die Beerdigung findet morgen Donnerstag nachmittag 6 Uhr vom Trauerhause, Blauehutstrasse 35, aus statt. Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Verstorbenen frau Ma Maria Nöhler geb. Hoock sowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den Barmh. Schwestern für die auf- opfernde Pflege, ferner für die Kranz- und Blumen- spenden und den Stiftern von hl. Seelenmessen. Viernheim, den 11. August 1936 Dle trauernden Hinterbliebenen Kleine 1924 aus der Senule Enualfene (Goetheschule) Unser lieber Schulkamerad Ferdinand adler in der ist infolge eines Unglücksfalles von uns ge- schieden. Wir werden ihm ein ehrendes An- ernhelmer denken bewahren. Alle Schulkameraden treffen sich heute Abend 8.30 Uhr im Gasthaus z. Germania zu einer Volks zellung Besprechung betr. Teilnahme an der Beerdigung auen den Mehrere Schulkameraden Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend Singſtunde! Anläßlich des bevorſtehen⸗ den 90 jährigen Beſtehens iſt vollzähliges Erſcheinen dringend erforderlich. Der Vorſitzer. Anzeigen 40 Pig. an, je nach Größe des Textes und Parieigenojje Hans Hahner fiel beim Transport Verwundeter in Barcelona einer Kugel zum Opfer. In Barcelona wurden die Parteigenoſſen und Arbeitsfrontkameraden Wilhelm Gaeije Hellmuth Kofmeiſter Günther Swalmius⸗Dato und der Volksgenoſſe Treitz feige von kommuniſtiſchen Horden erſchoſſen. Tieferſchüttert trauert das ganze deutſche Volk diesſeits und jenſeits der Grenzen um dieſe jungen Menſchen, die ſterben mußten, nur weil ſie Deutſche waren. Der infernaliſche Haß des völkerzerſtörenden Bolſchewismus, der nicht einmal vor Kindern halt macht, brachte dieſen jungen Deutſchen den Tod. Während in Berlin die Olympia⸗Glocke die Jugend der Welt zum friedlichen Kampf ruft und eine ganze Nation die Völker der Erde gaſtlich empfängt, wütet in dem befreundeten Spanien der rote Terror. Während im Dritten Reich Friede und Ordnung herrſcht und Menſchen aus allen Erd⸗ teilen in feſtlicher Stimmung ſich zur Abhaltung der Olympiſchen Spiele zuſammengefunden haben, ereilte in Spanien ſielen deutſche Menſchen ein grauſames Schickſal. Das Gaſtrecht des Landes, das ſie niemals verletzten, konnte ſie nicht ſchützen. Wir auslandsdeutſchen Nationalſozialiſten ſen⸗ ken unſere Fahne vor dieſen Toten. Vier Partei⸗ genoſſen, Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers unter ihren deutſchen Kameraden, ſind aus den Reihen der Auslandsorganiſation geriſſen worden. In dieſen ſchweren Stunden gedenken wir in ſtummer Trauer der Angehörigen, denen der Bolſchewismus ihre Liebſten nahm. Im Geiſte Wilhelm Guſtloffs tragen wir Aus⸗ landsdeutſchen Nationalſozialiſten die Fahne weiter! Ernſt Wilhelm Bohle. Gauleiter der Auslandsorganiſation der NSA. der Schrift. 2. Ziehungstag 10. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 30989 10 Sewinne zu 3000 RM. 50074 217114 274040 334850 346202 24. Gewinne zu 2000 RM. 29931 70666 86437 108389 15 06 173889 181841 239861 258192 281547 326353 388713 62 Gewinne zu 1000 RM. 2448 15402 45147 60435 65101 6707 89928 86041 93089 98758 125085 144831 148679 152893 15831 182234 189877 185379 239064 248838 262792 268311 2 309 326846 333773 846881 372369 373653 376386 383973 100 1 500 RM. 11131 27148 28238 37573 48514 49399 50099 50199 83533 70727 71681 73358 80888 87514 91593 117000 122237 125927 129395 131899 139058 148268 1444850 149193 162181 185985 188884 190988 188843 208779 235389 241318 253051 25848 258954 282078 305601 321270 337034 344675 345225 360794 366523 368659 368877 371490 385422 386883 388493 398237 370 Gewinne zu 300 RM. 1230 3980 4638 5162 6170 6814 6858 8089 15384 1 38533 35883 39017 39303 47190 88 50529 51104 52143 53862 58363 80565 80885 62807 67950 71088 72150 73423 80384 82814 85012 85496 88294 94221 98588 101428 103803 105177 107424 112241 113061 113469 114999 115581 129258 121298 128134 125255 129765 130412 134424 134588 138822 137718 138511 138836 139911 143484 144427 146939 147780 147817 184419 158231 160779 161222 182126 170854 174957 181252 182340 184939 188222 188710 189115 180881 193314 199496 201280 203245 203833 204910 205816 208898 206892 208153 208584 209688 211222 211888 218808 217440 217782 221292 224772 226245 227487 228380 228574 229512 231355 231594 233570 234358 238889 242536 243517 244803 245285 251032 254877 255564 255879 260536 286875 287473 268181 270811 272622 272891 278388 278801 282143 284288 287287 289399 292018 293982 296403 298139 298708 303319 303976 308685 319830 320117 321158 321385 322165 323774 326548 328003 330002 331463 333305 333706 335298 335798 841100 342440 346696 349842 850105 352422 358494 359839 381851 362836 365782 370484 373308 375405 381883 384567 386217 387679 389428 393853 396875 397864 399270 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 10 Gewinne zu oog RM. 46227 48715 123518 323814 387299 955 Pewinne zn 3000 RM. 146824 204336 257088 280210 285809 31 22 Gewinne zu 2000 RM. 2276 993828 131578 204988 210782 268713 294682 308232 310793 371814 381228 44 Gewinne zu 1000 RM. 12854 27187 32286 33815 36312 372538 59825 67905 35838 146512 194278 205316 230389 244880 278743 301581 315114 327948 338839 348471 388887 380829 118 Gewinne zu 500 RM. 4840 11803 12859 1358 23852 24318 89079 40057 52874 56535 60446 73486 78618 88356 84017 84280 86628 97184 114184 120249 138624 140418 153012 158812 181716 174222 176484 183669 186154 204082 208040 206847 209753 224487 225528 231230 234417 241141 244087 247452 251188 282228 288231 271822 275287 279880 288889 289875 315191 320822 328768 333366 336599 35897 371823 385881 387878 388588 387284 340 Gewinne zu 300 RM. 1298 2438 3398 3829 8807 9810 21245 23846 24349 24877 26457 27088 31978 83717 35247 39159 44571 45920 51182 52723 5440 58720 58010 58079 8166 6208 81969 65050 88377 70714 71789 72708 73157 73822 75818 78377 79180 80388 80484 82512 82593 85388 87288 88473 88846 80507 9139 94123 88120 1060158 01520 105122 108172 113748 116186 117714 121838 126364 128051 128207 129084 181888 182788 134799 135452 137348 139836 141380 144528 144938 146587 145158 181452 184868 155621 183110 169857 170844 171884 171878 174118 174428 175038 175850 179785 182612 184364 1889851 18830 191138 193081 20460 208187 211521 212294 218800 218833 218711 2213038 223888 2252 225546 230075 232528 233018 233853 237857 240404 2405383 24163 242208 243479 245088 248224 245304 250048 280388 252890 25818 257497 288325 258947 282157 262806 288182 271848 273946 275373 276114 276700 279163 287970 288364 290773 292028 293725 288888 303514 305781 305800 312068 318540 316637 321032 321244 324711 325006 342869 347678 348848 358158 357988 384644 384741 384808 365538 370218 374008 378708 378852 379949 380988 382798 384777 385937 388152 389801 388010 388887 384873 388744 398468 399746