itz he⸗ dtparne nz be⸗ 5 2 1 un die rbeten t 0 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn: durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. E ²˙. ³oܹ a Nummer 187 iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NSDAP. Miernheim Donnerslag S den 13. Auguſt 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg, im Textteil 7 für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzei enpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. P ECCCCCCCCCCCCCCTbbCcCCCCC(0TTTT K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Tage des Grauens in Malaga Erlebniſſe der deulſchen unler der Schreckensherrſchaft der Kommuniſten Deulſche Jlüchllinge erzählen Die Schreckenskage in Malaga Aympiaſiege am Mittwoch deulſche Turnerinnen erringen 19. Goldmedaille für Deulſchland— Amerika vorherrſchend im Kunſtſpringen der Frauen der 11. Wellkampftag Dem 11. Wettkampftag der 11. Olympiſchen Spiele war wieder ſchönſtes Sommerwetter beſchieden. Vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend tummelten ſich auf den Kampf⸗ feldern und ⸗ſtätten wieder die jungen Athle— ten der ganzen Welt und ſie hatten dabei überall auch eine große und begeiſterte Zu⸗ ſchauermenge. Für Deutſchland geſtaltete ſich auch dieſer Mittwoch wieder ſehr erfolgreich, gelang es doch unſeren Turnerinnen eben⸗ falls, die Goldmedaille im Kampf mit den beſten Turinerinnen von acht Nationen für Deutſchland zu erobern und es damit den Männern gleichzutun, die am Vortage ſo überragende Erfolge erzielt hatten. Außerdem fiel Deutſchland noch eine Bronzemedaille im Segeln der 8 m R-Klaſſe zu Nach dem 11. Wettkampftag hat Deutſch⸗ land damit bereits den Gewinn von insgeſamt 62 olympiſchen Medaillen aufzuweiſen. 19 Goldene, 18 Silberne und 25 Bronzene Medaillen wurden von unſeren Olympiakämpfern und ⸗kämpferinnen errun⸗ gen. Ein Erfolg, den ſich vor Beginn der Spiele keiner zu erträumen gewagt hätte und der deshalb umſo ſchöner und wertvoller iſt! In den zur Entſcheidung ſtehenden Wettbe⸗ werben der Schwimmer dominierten diesmal die Amerikaner, die im Frauen-Kunſtſpringen alle drei Medaillen holten und auch das 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen gewannen. Erfreulich für Deutſchland war das Abſchneiden der Waſ⸗ ſerballer, die ſich durch einen 4:1⸗Sieg über Schweden für die Schlußrunde qualifizierten. Im Hockey und Handball ſteht Deutſchland, wie erwartet, im Endſpiel, ſodaß hier zumindeſt zwei„Silberne“ noch ſicher ſind. Der Führer bei den Handballern Auch am Mittwoch wohnte der Führer und Reichskanzler wieder den ſportlichen Wettbe⸗ werben im olympiſchen Stadion bei. Er traf der Mann, der 5 Medaillen gewann Der deutſche Meiſter im Turnen, Frey (Kreuznach), wurde Dritter im Einzel⸗Zwölf⸗ kampf und gewann außerdem noch vier weitere Medaillen, zwei Goldene als beſter Turner am Seitenpferd und Barren, eine Silberne als Zweiter am Reck und ſchließlich noch eine Bronzene als Dritter in der Freiübung. (Preſſephoto, K.) Wr 2 Japaniſcher Beſuch beim Führer Japaniſche Parlamentsmitglieder und Stadt⸗ verordnete der Stadt Tokio, die jetzt zu den Olympiſchen Spielen in Berlin weilen, ſtatte⸗ ten dem Führer einen Beſuch ab und über⸗ reichten ihm kunſtgewerbliche Arbeiten ihres Landes als Ehrengeſchenk. Rechts der japaniſche Botſchafter in Berlin. Mushakoji. (Heinrich Hoffmann, K.) während des Handballſpiels Oeſterreich gegen Ungarn ein, um anſchließend Zeuge des Kamp⸗ fes der deutſchen Handballer gegen die Schweiz zu ſein. Neben dem Führer ſah man u. a. in der Ehrenloge den Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, die Reichsminiſter Dr. Frick, Ruſt und Schwerin v. Kroſigk, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, die Reichsleiter Bouhler und Dr. Dietrich, Staatsſekretär Pfundtner, die Obergrup⸗ penführer Brückner und Sepp Dietrich, Brigadeführer Schaub, General Daluege, Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſowie zahlreiche weitere hohe Vertreter von Partei und Staat und führende Mitglieder des Olympiſchen Komitees. Wer gewann die Medaillen? Nation Gold Silber Bronze Deutſchland 19 18 25 USA. 19 14 Finnland Schweden Ungarn Italien Frankreich Japan England Tſchechoſlowakei Oeſterreich Holland Eſtland Aegypten Schweiz Ka nada Norwegen Argentinien Türkei Neuſeeland Polen Lettland— Jugoſlawien— Auſtralien— Belgien— Dänemark—— Mexiko—— Philippinen—— 1 222 2- neee - n O rene 12 1 „ es te c n de S de= N 88 An Bord des„General Oſorio“, 12. Aug. Auf dem Dampfer„General Oſorio“ der Hamburg⸗Südamerikaniſchen Dampfſchiff⸗ fahrtsgeſellſchaft befinden ſich mehr als 100 Spaniendeutſche auf dem Wege nach der Hei⸗ mat. Ein Vertreter des DNB. hatte Gelegenheit, mit den Spaniendeutſchen, die noch ganz unter den ſchweren Eindrücken der letzten Wochen ſtehen. an Bord zu ſprechen. Faſt die ganze Gruppe ſtammt aus Malaga, wo der kommu⸗ niſtiſch⸗anarchiſtiſche Terror mit am ſchwerſten wütet. Die Schreckensherrſchaft der Kommuniſten Als den Deutſchen in Malaga am 13. Juli die Ermordung des Leiters des ſpaniſchen Rechtsblockes und der Erneuerungsbewegung bekannt wurde, wußten ſie, daß dies das Sig⸗ nal ſein würde zu weitreichenden und umge⸗ ſtaltenden Ereigniſſen, zumal die Wühlarbeit der bolſchewiſtiſchen Agenten täglich in er⸗ ſchreckendem Maße zunahm. Am 17. Juli nachmittags, dem gleichen Tage, an dem die Truppen in Spaniſch⸗Marokko ſich gegen die Madrider Regierung erhoben, mar⸗ ſchierte eine Kompanie Infanterie der Garni⸗ ſon Malaga durch die Stadt zum Sitz des Zi⸗ vilgouverneurs, um den Kriegszuſtand zu ver⸗ künden. In der Nähe des Zivilgouvernements⸗ gebäudes entwickelte ſich eine Schießerei mit Kommuniſten, die ſich bald zu einem Gefecht zwiſchen den Truppen und der Polizei aus⸗ wuchs. Auf Seiten des Militärs ſtanden die Mitglieder der ſpaniſchen„Phalanx“, eines von der Regierung am meiſten verfolgten rechtsgerichteten Verbandes. der allerdings ſchlecht organiſiert und unzureichend bewaff⸗ net war. Die linksgerichteten Truppen, die über eine gute Ausrüſtung verfügten, ſtellten ſich auf die Seite der Polizei. In der Nacht zum 18. Juli lief außerdem ein großer Teil der Soldaten, von der ſehr ſtark bolſchewiſt⸗ iſchen Propaganda beeinflußt, zu den Marxiſten über. Die Uebermacht der Roten war ſo ſtark, daß ſich die Nationaliſten in Malaga nicht halten konnten. Jetzt konnten die Bolſchewiſten in Malaga ihr Vernichtungsprogramm ungehin⸗ dert in Angriff nehmen. Zunächſt ging man gegen die wohlhabenden Bürger der Stadt vor. Man holte ſie aus ihren Woh⸗ nungen und warf ſie in die Gefängniſſe und in die Gewerkſchaftshäuſer. Als dieſe über⸗ füllt waren, fing man an. ſie kurzerhand zu erſchießen. Sie wurden zu Fuß oder im Wagen zum Friedhof gebracht und dort er⸗ mordet. Die Toten übergab man dem Mob, der auf den Leichen Freudentänze ausführte der Brand von Malaga Dann wurden Häuſer und Villen in Brand geſetzt. Die Hauptſtraße von Ma⸗ laga und das Wohnviertel der wohlhabenden Kreiſe waren bald ein einziges großes Flam⸗ menmeer. Am 18. und 19. Juli ſtanden über ganz Malaga gewaltige Rauchſchwaden, die tagelang die Luft bis faſt zum Erſticken ver⸗ peſteten. Schon in den erſten Tgen wurde das Grundbuchamt für Stadt⸗ und Landbeſitz in Brand geſteckt, damit ſpäter nicht etwa An⸗ ſprüche auf Schadenerſatz erhoben werden könnten. Das Morden hörte nicht auf. Man ging zur Verfolgung der Mitglieder der rechtsgerichte⸗ ten Verbände über. Eine planmäßige Treibjagd begann. Aus ihren Wohnungen geholt, wurden die Verfolgten auf der Straße ſofort erſchoſſen. Ebenſo verfuhr man bei Haus⸗ ſuchungen, die von roten Milizen bei rechtsge⸗ richteten Perſonen vorgenommen wurden. Hier⸗ bei verſchwanden außerdem zahlreiche Wert⸗ gegenſtände. Inzwiſchen hatte im Hafen von Malaga die Aktion der roten Matroſen eingeſetzt. Die Offiziere, die auf Seiten der Nationaliſten ſtanden, wurden von der eigenen Mannſchaft verhaftet. Vom 17. an war die Stadt von aller Welt abgeſchnitten. Telephon, Telegraph und Eiſen⸗ bahn waren völlig ſtillgelegt. So hatten die Deutſchen keine Verbindung zur Außenwelt. Wir hörten nun, ſo berichten die Flüchtlinge, zunächſt lediglich die Sender von Madrid und den nationaliſtiſchen Sender in Sevilla, bis eine Anweiſung herauskam, wonach nur noch der Madrider Sender abgehört werden dürfe, nur dieſer„die offiziellen und die einzig wah⸗ ren Mitteilungen“ bringe. Außerdem wurde angeordnet, daß man Rundfunk nur noch bei geöffnetem Fenſter und nur bei beleuchtetem Hauſe hören dürfe. Flucht aus Malaga Für die Deutſchen in Malaga ergab ſich die ernſte Frage, ob die Madrider Regierung, die in Malaga durch den Zivilgouverneur vertre⸗ ten wurde, überhaupt noch Herr der Lage ſei. Man konnte jeden Augenblick glauben, daß ſich ein völlig kommuniſtiſches Regime durch⸗ ſetzen würde. Unter dieſen Umſtänden, ſo er⸗ zählten die Flüchtlinge weiter, mußten wir alles daranſetzen, dem roten Hexenkeſſel ſo bald wie möglich zu entfliehen. Dies war nicht ein⸗ fach, und nur dank der Umſicht des deut⸗ ſchen Konſuls in Malaga war es uns möglich, uns einzeln und in kleinen Gruppen zu den im Hafen eingetroffenen deutſchen Damp⸗ fern„Hero“ und„Saturn“ zu begeben. Durch die Vermittlung des deutſchen Konſuls hatte allerdings auch der Polizeikommiſſar von Ma⸗ laga uns einige Hotelautobuſſe zur Verfügung geſtellt, die durch Polizeimannſchaften gedeckt wurden. Nur ſo gelang es uns, durch die kom⸗ muniſtiſchen Viertel hindurchzukommen und deutſche Volksgenoſſen aus ihren Wohnungen zu befreien, die ſchon tagelang abgeſchloſſen von aller Welt hatten verweilen müſſen. Wir konnten nur das Allernotwendigſte mit⸗ nehmen. Die meiſten von uns ſind ganz ohne Geld und ohne ſonſtige Mittel. Um ſo erfreuter waren wir über die überaus herzliche und freundliche Aufnahme, die uns an Bord der deutſchen Schiffe zuteil wurde. e 2 2 2 e Der Sieger in der Flarklaſſe Dr. Biſchoff(Berlin) führte in Kiel ſeine „Wannſee“ ganz überlegen zum Siege u. er⸗ kämpfte damit eine weitere Goldmedaille für Deutſchland.(Schirner, Ka 1 1—— q— n— — R—— ————— ———— E AA r CCC —.— r N . ee e S rere e ere . r 2 9—— er 2 — r Die Enlſendung des herrn von Ribbentrop nach London Als der deutſche Votſchafter von Hoeſch in London plötzlich ſtarb, wurde die Frage nach ſeinem Nachfolger laut. Dieſe Frage hat der Führer nun entſchieden. Er hat den Mann hingeſandt, der in beſonderer Weiſe ſein Ver⸗ trauen genießt und der Gelegenheit hatte, die⸗ ſes Vertrauen in ſchwierigen Lagen zu be⸗ währen. Herr von Ribbentrop kennt England genau; er beſitzt dort drüben viele Freunde, und er wird auch in der engliſchen Oeffentlichkeit als ein Mann geachtet, der ehrlich an einer deutſch⸗ engliſchen Verſtändigung arbeitet. Er hat es bewieſen, als er die deutſch⸗engliſchen Flotten⸗ verhandlungen zum Abſchluß brachte, und er hat es in jenen ernſten Stunden bewieſen, als Frankreich aus der Wiederbeſetzung des Rhein⸗ landes eine große Sache zu machen ſuchte und nach einer Verurteilung Deutſchlands vor dem Völkerbund und dem Rat der Locarnomächte drängte. Es iſt damals gelungen, ſolchem Drängen eine vernünftige und beſonnene Hal- tung entgegenzuſetzen und die Verhandlungen nicht hinter den Genfer Kuliſſen, ſondern in London zu führen; aber nicht gelang es, einen Spruch zu verhindern, der Deutſchland der Verletzung des Locarnovertrages ſchuldig ſprach. Wer von uns entſinnt ſich nicht noch der gro⸗ ßen Rede des Herrn von Ribbentrop, mit der er den deutſchen Standpunkt erläuterte und die Welt darauf hinwies, daß der Locarnovertrag nicht von Deutſchland, ſondern durch den fran⸗ zöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Militärpakt gebrochen ſei, auf den es für Deutſchland keine andere Ant⸗ wort gab, als den Schutz der Weſtgrenze wahr⸗ zunehmen und die ehemalige„entmilitariſierte Zone“ wieder in das Hoheitsrecht des Reiches einzufügen. Herr von Ribbentrop konnte bei dieſer Gelegenheit noch einmal den großen Frie⸗ densvorſchlag des Führers darlegen und auf die Bürgſchaften hinweiſen, die in ihm auch für die Sicherheit Frankreichs gegeben ſind. Als dann die reſtlichen Locarnomächte— Italien war da⸗ bei nicht vertreten, da es mit ſeinem Abeſſi⸗ nienfeldzug und mit der Abwehr des völker⸗ bundlichen Sanktionskrieges zu tun hatte— dem Verlangen Frankreichs ſtattgaben und Deutſchland des Verſtoßes gegen den Locarno⸗ vertrag ſchuldig ſprachen, da prägte Herr von Ribbentrop mit tiefem Ernſt das prophetiſche Wort:„Die Geſchichte werd dieſes Urteil nicht anerkennen.“ 5 * Der Mann, der in ſo großen Aufgaben be⸗ wieſen hat, daß er tapfer und mutig, ritterlich und beſonnen für Deutſchland zu kämpfen weiß, iſt nun der Nachfolger des Herrn von Hoeſch geworden. Und nun hören wir aus dem Londoner und Pariſer Blätterwald, wie dieſe Ernennung dort beurteilt wird. Die Engländer ſagen, der deutſche Führer habe ſeinen beſten Mann nach London geſandt, um an einer Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Deutſchland und England zu arbeiten. Das gleiche ſagen auch die Pari⸗ ſer, ſie ſagen es mit dem bei ihnen üblichen Mißtrauen gegen deutſche Schritte. Sie glau⸗ ben ebenfalls, daß Herr von Ribbentrop die Aufgabe habe, einer deutſch-engliſchen Verſtän⸗ digung zu dienen. Das aber iſt ja die Aufgabe jedes Bot- ſchafters. Der Vertreter einer Nation wird in allen Fällen die Aufgabe haben, herzliche Be⸗ ziehungen zu der Nation herzuſtellen, bei der er beglaubigt iſt. Was ſollte er denn ſonſt für eine Aufgabe haben? Deutſche Botſchafter und Geſandte wiſſen es auf jeden Fall, daß dies die Aufgabe iſt, die der Führer von ihnen erwartet. Auch der deutſche Botſchafter in Paris wird nichts anderes im Sinn haben, als die fran⸗ zöſiſche Regierung davon zu überzeugen, daß Deutſchland für den Frieden Europas arbeitet und daß jeder Schritt, der dieſem Ziel dient, von Deutſchland ehrlich unterſtützt wird. So wird auch Herr von Ribbentrop ſeine ſtarken diplomatiſchen Fähigkeiten in dieſer Richtung entwickeln, daß in einer ſo ſchwierigen Lage, wie ſie die europäiſche Diplomatie darbietet, gemeinſame Anſchauungen entwickelt werden, die zu einer Ueberwindung der Kriſen führen können. Das iſt eine ganz klare und ſelbſtver⸗ ſtändliche Aufgabe, die in keiner Weiſe irgend⸗ eine Verdunkelung verträgt. * Wieviel wäre an ſich ſchon gewonnen, wenn alle Staatsmänner ſich zu einer ſo klaren Ein⸗ ſtellung hindurchfinden wollten. Wer den Frie⸗ den Europas bedroht, ſollte doch bis im letzten Winkel Europas bekannt ſein. Daß ihn Deutſch⸗ land nicht bedroht, dafür gibt der Führer ſel⸗ ber den Völkern eine ſichere Bürgſchaft. Die⸗ jenigen, die den Bürgerkrieg in Spanien be⸗ nutzen wollen, um ihre weltpolitiſchen Ziele durchzuführen, ſind vor aller Welt bekannt. Es zeugt aber für die Verwickelung der euro⸗ päiſchen Lage, daß Regierungen, obwohl ſie dies ſehr genau wiſſen, dieſen Tatſachen nicht klar ins Geſicht zu ſchauen wagen, ſondern ſie durch Unentſchiedenheit ſehr verwirren. Der Nichteinmiſchungsplan, den die franzöſiſche Regierung vorlegt, iſt gegenwärtig der Gegenſtand der Unterhaltung der Nationen. Schon der Umſtand. daß Sowijetrußland. der Bundesgenoſſe Frankreichs. für dieſen Nicht- einmiſchungsplan eintritt, gibt ein Bild davon. mit welchen Mitteln heute gearbeitet wird, um die Lage zu verdunkeln. Jeder weiß, daß Sow⸗ jetrußland nicht gewillt iſt, Abmachungen über Berlin, 12. Aug. Die Verhandlungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich, die am 27. Juli in Berlin begonnen haben und deren Zweck es war, verſchiedene mit der Durch⸗ führung der deutſch⸗öſterreichiſchen Verein⸗ barung vom 11. Juli zuſammenhängende Fra⸗ gen zu regeln, haben am Mittwoch ihren A b⸗ ſchluß gefunden. Der öſterreichiſche Delega⸗ tionsführer, Geſandter Dr. Wildner, und der deutſche Delegationsführer, Vortragender Legationsrat Dr. Clodius, haben eine Reihe von Abkommen und Vereinbarungen paraphiert, durch welche die bisher auf dem Gebiet des Reiſeverkehrs beſtehenden Einſchränkun⸗ gen beſeitigt und gewiſſe Maßnahmen zur Steigerung des gegenſeiti⸗ 3 Warenaustauſchs vorgeſehen wer⸗ en. Im einzelnen iſt aus dem Inhalt dieſer Ver⸗ einbarungen, die nach Zuſtimmung der beider⸗ ſeitigen Regierungen alsbald unterzeichnet und in Kraft geſetzt werden ſollen, folgendes her⸗ vorzuheben: Die Gebühr von 1000 RM. bei der Ausreiſe nach Oeſterreich wird a u fgeho⸗ ben werden. Dementſprechend werden in Oeſterreich die Beſchränkungen für die Ausreiſe in das Deutſche Reich beſeitigt werden. Zwiſchen den beiden Regierungen wird ein Reiſeverkehrsabkommen abgeſchloſ⸗ ſen, das den Reiſeverkehr aus dem Reich nach Oeſterreich in Anpaſſung an die deutſche Devi⸗ ſenlage regelt, und die Bereitſtellung der erfor⸗ derlichen Zahlungsmittel zunächſt für einige Zeit ſicherſtellt. Der Abſchluß eines Abkom⸗ mens zur Regelung des Kleinen Grenzverkehrs iſt zu einem nahen Zeitpunkt in Ausſicht ge⸗ nommen. Berlin, 12. Auguſt. Während der am Mittwochabend noch ſchwebenden Ausgleichs- verhandlungen zwiſchen der Sportmannſchaft Perus und der Fifa, der oberſten internatlo⸗ nalen Behörde für das Fußballſpiel, empfing der außerordentliche Geſandte und bevoll⸗ mächtigte Miniſter für Peru in London, Be⸗ navides, den Sonderberichterſtatter des „Berliner Lokalanzeigers“ Dr. Otto Kriegk zur Abgabe einer wichtigen Erklärung über die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Peru. Die Ausgleichsverhandlungen be⸗ treffen bekanntlich den Streit zwiſchen Peru und der Fifa, der dadurch entſtanden iſt, daß nach einem für Peru mit 4:2 gegen Oeſterreich gewonnenen Vorrundenſpiel die Fifa das Spiel für ungültig erklärte. Peru weigerte ſich, an einem zweiten Spiel teilzunehmen. Der Londoner Geſandte Perus, Benavides, der ein vertrauter Freund des peruaniſchen Staatspräſidenten gleichen Namens iſt, be⸗ dauerte in dem Geſpräch, daß es zu dieſem Zwiſchenfall überhaupt gekommen ſei. Er erklärte, daß er ſich verpflichtet fühle, als Begründer faſt aller ſportlichen Organiſationen ſeines Landes und als Vertreter Perus im Internationalen Olympiſchen Komitee in die⸗ ſer peinlichen Angelegenheit vor der Oeffent⸗ lichkeit der ganzen Welt feſtzuſtellen, daß kei⸗ ne einzige deutſche Stelle irgend⸗ etwas mit der Sache zu tun habe. Die Sportmannſchaft Perus ſei vom erſten Tag an über die Aufnahme in Deutſchland ſehr glücklich geweſen. Sie habe ſich in einem 1000-Rm.-Gebühr für Oeſterreichreiſen fällt Die Verhandlungen Berlin-Wien abgeſchloſſen Zum Zwiſchenfall beim Jußballſpiel Oeſlerreich⸗Peru Eine Erklärung des pe ruaniſchen Geſandten. Ferner iſt zwiſchen den beiden Delegationen eine Vereinbarung zur Steigerung des Umfanges des Waren⸗ austauſchs getroffen worden. Das Verhandlungsprogramm betraf zunächſt insbeſondere die nach der Jahreszeit dringlichen Ein⸗ und Ausfuhrfragen. Hierbei wurde neben der Behandlung die induſtrielle Ausfuhr betref⸗ fender Fragen Einverſtändnis über die Feſt⸗ ſetzung von zuſätzlichen Kontingenten für die Abſchlüſſe auf den nächſten Meſſen von Leipzig und Wien, ſowie über die Ermöglichung der Ausfuhr einer gewiſſen Anzahl von Nutz⸗ und Zuchtrindern, ſowie von Pferden aus Oeſter⸗ reich nach dem Reich erzielt. Außerdem wurde im Rahmen von Austauſch⸗ geſchäften die Regelung der Ausfuhr einer ge⸗ wiſſen Menge von Holz, Käſe und Ra hem behandelt. Ferner wurde ein Programm für die Abwicklung ſowohl der normalen als auch zu⸗ ſätzlichen Kohlenlieferungen aus dem Reich nach Oeſterreich bis zum Ende des lau⸗ fenden Jahres aufgeſtellt. Die im Auguſt 1934 abgeſchloſſene Verein⸗ barung zwiſchen den beiden Notenbanken zur Regelung der Zahlungen im Warenverkehr wird durch ein ſtaatliches Verrechnungsabkom⸗ men erſetzt. Die am Mittwoch paraphierten Vereinbarun⸗ gen ſtellen eine erſte Etappe dar. Zu einem ſpäteren Zeitpunkt werden die Beſpre⸗ chungen wieder aufgenommen werden, um zu prüfen, in welcher Weiſe die Entwicklung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den bei— 05 Ländern auch weiterhin gefördert werden ann. Deutſchland zuteil geworden ſei, an den Spie⸗ len beteiligt, nicht um zu ſiegen, ſondern um der ſportlichen Kameradſchaft Ausdruck zu geben. Die Fifa habe der vperuaniſchen Fußball⸗ mannſchaft in den Vorrundenſpielen Sportplätze zur Verfügung geſtellt, mit deren techniſcher Einrichtung die Mannſchaft nicht ganz vertraut geweſen ſei. Keine deutſche Stelle ſei dafür ver⸗ antwortlich. Von der Entſcheidung der Fifa gegen Peru ſei die Mannſchaft völlig überraſcht worden. In den Verhandlungen habe man ge⸗ fordert, daß Peru auf Grund ſeines Sieges gegenüber Oeſterreich in den weiteren Zwi⸗ ſchenrunden ſpielen dürfe. Man habe ſich be⸗ reiterklärt, nach der Entſcheidung im Fußball⸗ ſpiel ein Freundſchaftsſpiel mit Oeſterreich durchzuführen. In Lima, der Hauptſtadt Perus, ſei die Freude über den Sieg Perus im Fußballſpiel gegen Finnland und gegen Oeſterreich ſehr groß geweſen. Die Nachrichten über die Zwiſtigkeiten habe man mit einer gewiſſen Erregung aufge⸗ nommen. Die Demonſtrationen in Lima, in die auch die deutſche und die öſterreichiſche Ge⸗ ſandtſchaft hineingezogen wurden, ſeien nicht von Peruanern, ſondern von fremden Ele⸗ menten veranlaßt worden. „Ich kann“, ſo erklärte der Geſandte Bena⸗ vides,„Ihnen auf das Beſtimmteſte verſichern, daß dieſe Demonſtrationen, die wir ſehr bedauern, von Kommuniſten durch⸗ geführt wurden. Wir haben leider mehrfach erleben müſſen, daß fremde kommuniſtiſche Ele⸗ ehrlichen Gemeinſchaftsgefühl und in tiefer Freude über die Fürforge, die ihr von ſelber der Urheber der revolutionären Gärun⸗ gen in Spanien, und es liefert ja jeden Tag den Beweis, daß die Bolſchewiſierung Spaniens ſein Ziel iſt und daß es dieſem Ziel weit grö⸗ ßere Ziele anſchließen will. Das hat Italien ſehr beſtimmt ausgeſprochen, indem es Frank⸗ reich daran erinnert, daß der Sieg des Bolſche⸗ wismus über Spanien nur die Vorbereitung für die Bolſchewiſierung Frankreichs und ande⸗ rer Länder des Weſtens iſt. Man kann ruhig annehmen, daß man davon auch in Frankreich unterrichtet iſt und daß man nicht leichten Her⸗ zens einer ſolchen Entwickelung ins Geſicht ſchaut; aber da erweiſt ſich ſchon die verhäng⸗ nisvolle Gebundenheit einer Regierung, die ſich auf Sowietrußland ſtützt und naturgemäß zu deren Helfer werden muß. Die kommuniſtiſche Werbung in Frankreich kann ſich ungehemmt entfalten, und ſelbſt wenn die franzöſiſche Re⸗ gierung ſie unterbinden wollte, würde ſie kaum noch genügend Macht haben. Das iſt die Folge einer Politik, die ſich auf den militäriſchen Beiſtand Sowietrußlands ſtützen zu können glaubte, ohne dafür die bol⸗ ſchewiſtiſchen Zeitwechſel unterzeichnen zu müſ⸗ ſen. Ein verhängnisvoller Irrtum! . Die Haltung Deutſchlands iſt denkbar klar und einfach. Es wird mit ganzer Energie für den Frieden Europas arbeiten, und es wird alle Kräfte in Eurova anregen, ſich dieſer Aufgabe zur Verfügung zu ſtellen. Das iſt vor allem eine kulturelle und ſo⸗ ziale Aufgabe. Indem Deutſchland das . d õy ↄ dd y d mente den Verſuch machen, Peru mit den Nach⸗ barſtaaten und mit großen europäiſchen Staa⸗ Neuordnung gibt und ſich als ein Land der Ordnung und des Friedens bewährt, wird es auf jene Länder einwirken, die von dem bolſchewiſtiſchen Terror bedroht ſind. Daß über vierzig Nationen zum Weltfrei⸗ zeitkongreß nach Deutſchland kamen, um dieſe Seite des Völkerlebens zu beſprechen und ſich bei Deutſchland Rat und Belehrung zu holen, zeigt ja deutlich genug, wie wichtig dieſe Auf⸗ gabe iſt und wie man überall erkennt, daß im Umbruch der Zeit dieſe neue Aufgabe entſchei⸗ dende Bedeutung hat. Und auch die olympiſchen Spiele ſind jedenfalls von Deutſchland ſo ge⸗ dacht, daß die völkerverbindenden Mittel des Kulturlebens gepflegt werden müſſen, um die Beſtialität des bolſchewiſtiſchen Terrors ge⸗ meinſam überwinden zu können. Von dieſem Geſichtspunkte aus wird der neue Botſchafter in London wirken und die engliſche Regierung von dieſer gemeinſamen Kulturaufgabe zu überzeugen. Das engliſche Volk iſt in ſeiner großen Mehrheit zu einer ſolchen gemeinſamen Auffaſſung bereit; aber in ſie dringen mancherlei weltpolitiſche Erwä⸗ gungen des Inſelreichs ein, die dann immer wieder dieſe Gemeinſamkeit der europäiſchen Kulturaufgabe in den Hintergrund drängen. Deutſchland kann aber den Beweis liefern, daß es keine militäriſchen Fronten und Blockbil⸗ dungen wünſcht, daß es ihm wirklich ernſt da⸗ mit iſt, das gemeinſame europäiſche Intereſſe gegen den gemeinſamen Feind zu verteidigen. Nichts anderes hat's im Sinn, wobei freilich die völlige Anerkennung der Gleichberechtigung Beiſpiel einer diſziplinierten die Nichteinmiſchung zu halten. Denn es iſt ja Volksgemeinſchaft und ſozialen eee ee ſeiner Hoheitsrechte die Vorausſetzung bildet. ten in Konflikt zu bringen. Ich habe auf die Meldung über die Demonſtrationen hin meinem Präſidenten in einem ausführlichen Te⸗ legramm mitgeteilt, wie herzlich die peruani⸗ ſche Mannſchaft in Verlin aufgenommen wurde und wie glücklich wir uns hier fühlen. Jeder Einzelne der peruaniſchen Mannſchaft iſt bereit, die Erklärung abzugeben, daß wir das größte Gefühl des Dan kes gegenüber Deutſchland emp⸗ finden. Wir bewundern dieſes Land noch mehr als früher, weil wir Gäſte bei dieſen Olympi⸗ ſchen Spielen ſein durften. Wir haben dem Leiter der deutſchen Fußballorgani⸗ ſation die gleiche Erklärung abgegeben. Unſere Sympathie gilt nicht nur dem deutſchen Volke, ſondern auch der deutſchen Regierung. Wir ſehen gerade in dieſer Lage, in die wir wieder durch die kommuniſtiſche Agitation gebracht ſind, im heutigen Deutſchland die entſcheidende Macht gegen den Kommunismus. Wir werden in jeder nur möglichen Form zum Ausdruck bringen, daß wir Deutſchland verehren, auch wenn wir abreiſen müſſen, weil wir uns gegen die Entſcheidung der Fifa wenden. Nichts kann uns das Bewußtſein unſeres glücklichen Erleb⸗ niſſes in Berlin und unſere Bewunderung für Deutſchland nehmen.“ Paris zur Ernennung von Rihbenkrops zum Botſchafter in London Paris, 12. Aug. Die Ernennung von Ribbentrops zum Botſchaſter in London wird in den bisher vorliegenden Pariſer Preſſe⸗ betrachtungen im allgemeinen als Anzeichen dafür gewertet, daß Deutſchland die deutſch⸗ engliſche Annäberung vertiefen möchte. Der„Figaro“ ſchreibt, man dürfe die Wichtigkeit dieſer Ernennung in einem Augen⸗ blick, da Deutſchland ſich England zu nähern verſuche. nicht verkennen. Herr von Ribbentrop. der als Vertrauensmann und perſönlicher Freund Hitlers angeſehen werde, ſel an den„Verhandlungen zwiſchen Berlin und Lordon“ eng beteiligt geweſen. Sie ſeien von ihm mit großer Geſchicklichkeit geführt worden. Der neue Botſchafter ſei ein über⸗ zeugter Enalandfreund und in den amtlichen engliſchen Kreiſen ſehr geſchätzt. Sei⸗ ne Ernennung zeige die Abſicht Berlins. ſei⸗ ner Englandpolitik einen neuen Anſtoß zu geben. Das erfordere die Aufmerkſamkeit Frankreichs. Der Berliner Berichterſtatter des„Jour⸗ nal“ ſchreibt, durch die Entſendung ſeines außenpolitiſchen Ratgebers nach London gebe der Führer ſeine Abſicht kund, in der engliſchen Hauptſtadt durch ſeinen beſten Diplomaten vertreten zu ſein. der einen überragenden An⸗ teil am Abſchluß des deutſch⸗engliſchen Flotten⸗ abkommens und an den Londoner Verhand- lungen nach dem Einmarſch ins Rheinland gehabt habe. Herr von Ribbentrop verfüge in London über einflußreiche Beziehungen. Der neue Botſchafter übernehme ſeinen Poſten in einem Augenblick der Verwirrung. Der Berliner Berichterſtatter des„ meint, die Entſendung Ribbentrops nach London kennzeichne die große Wichtigkeit, bie Deutſchland den Vorbeſprechungen zur Loco. nokonferenz beilege. neue Ueberraſchungen in Fernoſt Es iſt eigenartig, daß die Dinge im Fernen Oſten eigentlich immer anders auslaufen wie man erwartet. Die Nachricht, daß Marſchall Tſchiangkaiſchek, der Führer der Nan⸗ king⸗Regierung, plötzlich im Flugzeu g nach Kanton gekommen iſt, muß geradezu ſenſationell wirken. Angeblich ſoll nämlich zwiſchen den Nanking⸗Truppen und den Gene⸗ ralen in der ſüdweſt⸗chineſiſchen Provinz Kwangſi ſchon der Krieg ausgebrochen ſein. Tſchiangkaiſcheks plötzliche Reiſe nach Kan⸗ ton kann nur dem Ziele dienen, im letzten Augenblick noch über die örtlichen Machthaber in Kanton, die ſich bekanntlich der Zentrale in Nanking ſchon vor längerer Zeit, wenn auch widerwillig, unterworfen haben, auf die Kwangſi⸗Generale einen Druck auszuüben. Tſchiangkaiſchek will ſelbſtverſtändlich eine neue Schwächung Chinas durch einen länger währenden Bürgerkrieg vermeiden. Die Kwangſi⸗Generale haben ſicherlich auch keine geſteigerte Luſt, ſich in einen blutigen und un⸗ gewiſſen Kampf hineinzuſtürzen, ſodaß viel⸗ leicht doch noch ein Kompromiß zuſammenge⸗ braut wird. Allerdings iſt vorauszuſehen, daß Marſchall Tſchiangkaiſchek auf keine der For⸗ derungen verzichten wird, die er im Intereſſe der neu zu begründenden Einheit Chinas er⸗ hoben hat. Mit der Selbſtändigkeit der Kwangſi⸗Leute, die bisher machen konnten wos ſie wollten, wird es alſo ſo oder ſo bald bei ſein. Hirkenbriefe ſpaniſcher Biſchöfe gegen de Kommunismus. 88 Paris, 12. Auguſt. Wie hler bekannt wird, haben die ſpaniſchen Biſchöfe von Pamplona und Viktoria in einem Hirten⸗ bief allen Katholiken verboken, unker der kommuniſtiſchen Fahne zu kämpfen. Es ſei im höchſten Grade gefährlich, ſo heißt es in dem Brief, mit einem ſo hartnäckigen und mächtigen Feind wie dem Kommunismus zu —. pakkieren. ——— 0 . Nel lien kampf 1567 0 nem 1-8 egen gegen! Schwei Det butde Wiel big dun sche aner de 2 über Eſer gen k ihre Niede ben d in 8 hatten d 2 bonzen 9 war se len fu e wut wotd wart lien Tach habe de er ſchtwg len h u beſ dan anne * 57 5 hetuani. 4 117 d. Nit allg. eng. Mir nir pied in getagt eniſchebenhe lr werden d Aushrut en, auh uns gegen Nuts knn ichen Eetleh wenn ff U f N mung von don witd er Pteſe⸗ Ameien deutſt⸗ ertiefeg dite die em Augen, zu nähern Hett don ann 10 en werde, 1 Berlin Sie ſeien defühtt wübet⸗ d in den erhamleit „Jont- 10 feige U ee e molihchen Momaten den An⸗ n dlotten⸗ Lerband⸗ Nheinland betfüge in ben, Det Poten in H „Jont“ nach leit, bie Loc 8 Klaſſe — 1.16. August rrrrobob on nm mn T zum der 11. Vettlampflag in Berlin Goldmedaille Ur. 19 durch unſere Turnerinnen— deulſchlands Handballer und hockeyſpieler im Endſpiel Amerikaniſche siege bei den Ichwimmern— Die Ruderer in den Vorläufen erfolgreich Abſchluß bei den geglern Italien erhält Goldmedaille in der 8 m R- Klaſſe Nachdem die Enkſcheidung in der 6 m- R- in den ſpäken Abendſtunden des Dienstags gefallen war, wurde in langer Nachfſitzung der Wektfahrkleitung Italien zum Gewinner der Goldmedaille in der 8 m-R-Klaſſe beſtimmk. Deukſchland und Nor⸗ wegen lagen punkkgleich an zweiker Stelle und mußten einen Enkſcheidungslauf um die Silber⸗Medaillle ausſegeln. Dieſen gewann Norwegen. Der Endſtand der Segelregalken Olympia ⸗Einheitsjollen: 1. Holland 163 2. Deutſchland 150, 3. England 131, 4. Chile 130, 5. Italien 115, 6. Frankreich 109 Punkte. Skarbook-Klaſſe: 1. Deukſchland 80, 2. Schweden 64, 3. Holland 63, 4. England 56, 5. USA 51, 6. Norwegen 44 Punkte. 6 m- R.Klaſſe: 1 England 67, 2. Norwegen 66, 3. Schweden 62, 4. Argentinien 32, 5. Italien 50, 6. Deukſchland 49 Punkte. 8 m-⸗R-Klaſſe: 1. Italien 55, 2. Norwegen 53(nach Stichkampf), 3. Deutſchland 53, 4. Schweden 51, 5. Finnland 37, 6. England 36 Punkte. Das Mannſchafts-Bäbelfechten Deutſchlands Fechter ſchlagen Frankreich. Im Mannſchaftsſäbelfechten fand am Mitt⸗ wochmorgen der erſte Durchgang der Vor⸗ runde ſtatt. In der Gruppe 2 trat Braſi⸗ lien nicht an, ſodaß Schweden und Oeſterreich kampflos die Zwiſchenrunde erreicht haben. Ergebniſſe: Deutſchland— Rumänien 10:6;(Gruppe 1); Gruppe 3: Ungarn gegen Dänemark 16:0: Gruppe 4: Tſchechoſlowa⸗ kei— Griechenland 11:5; Gruppe 5: Holland gegen Chile 13:33 Gruppe 6: Frankreich gegen Kanada 13:3; Gruppe 7: USA gegen Schweiz 12:4; Türkei—Jugoſlawien 9:7. Der zweite Durchgang der Zwiſchenrunde wurde unter größter Beſchleunigung abge⸗ wickelt. In Gruppe 1 war Ungarn allen übrigen Mannſchaften klar überlegen. Nach dem 14:2⸗Sieg der Magyaren über Uruguay ſcheiden neben Oeſterreich nun auch die Süd⸗ amerikaner aus. Deutſchland kam in Grup⸗ pe 2 wieder gut auf und ſchlug Frankreich überlegen 11:5. Für Heim hatte Deutſchland Eſſer eingeſtellt, der aber nicht ganz überzeu⸗ gen konnte. Casmir und Wahl gewannen alle ihre Gefechte, während Eſſer und Eiſenecker Niederlagen zu verzeichnen hatten. Damit ha⸗ ben die Deutſchen die größte Ueberraſchung im Säbelfechten gebracht, denn die Franzoſen hatten ſich nach ihren Niederlagen im Florett⸗ und Degenfechten ganz auf das Säbelfechten konzentriert. Der Kampf Großbritannien gegen Belgien war ſehr erbittert, ſchließlich aber konnten die Briten mit 11:5 das Treffen doch noch klar für ſich entſcheiden. In dieſer Gruppe iſt da⸗ durch ein dritter Durchgang notwendig ge⸗ worden. Nicht viel anders als in Gruppe 1 waren die Kämpfe in Gruppe 3, wo Ita⸗ lien zwar knapp, aber ſicher mit 9:5 gegen die Tſchechoſlowakei gewann. Italien u. Holland haben ſomit aus Gruppe 3 die Vorſchlußrun⸗ de erreicht. In Gruppe 4 beſiegte USA die ſchwachen Schweden glatt 9:1, und auch Po⸗ len hatte es nicht ſchwer, mit 9:2 die Türkei zu beſiegen. Da die Türken auf einen weiteren Kampf mit USA. verzichteten, ſcheiden ſie zu⸗ ſammen mit den Schweden aus. Die Große Dreſſurprüfung auf dem Maifeld Schafft es Major Gerhard? Die olympiſchen Reiterkämpfe begannen am Mittwochvormittag vor vollbeſetzten Tribünen auf dem Maifeld mit dem Einzelreiten zur großen Dreſſurprüfung, an der Vertreter von 11 Nationen teilnehmen. 1 Mehr als 20 000 Zuſchauer hatten ſich zu dieſer intereſſanten Vorführung eingefunden. Bereits am 1. Tage gab Major Gerhard⸗ Deutſchland auf Abſinth eine durch Si⸗ cherheit und Schwung beſtechende Vorſtellung. Sehr flüſſigen, ſchwungvollen Trab und gute Galopparbeit zeigte der däniſche Rittmeiſter Peder Jenſen auf His Ex. Viel Charme entwickelte Capitain Jouſſeaume⸗Frank⸗ reich auf Favorite, deſſen Stute bei präch⸗ tiger und leichter Führung ſehr ſaubere, ſchö⸗ ne Pirouetten mit weichen eleganten Ueber⸗ gängen zeigte. Sehr korrekte Figuren mit ausgezeichneten Galoppwechſeln und flüſſigen Uebergängen führte Rittmeiſter v. Oppeln⸗ Bronikowſki⸗Deutſchland auf Gimpel vor, die bis auf einen kleinen Fehler beim Wechſeln à Tempo wunderbar friſch wirkten. Bewundernswert war bei allen Vorführun⸗ gen die vollendete Harmonie zwiſchen Reiter und Pferd. ür die Mannſchaftsbewertung werden die Punkte der drei Reiter jeden Landes zuſam⸗ mengezählt, woraus ſich die Reihenfolge der einzelnen Mannſchaften ergibt. Das Ergebnis dürfte erſt am Donnerstag nach Beendigung der Geſamtprüfung bekannt werden. der Jührer bei den handballern Deulſchland und Heſterreich im Endſpiel Nun ſind auch die Handballſpieler ins Olympiſche Skadion eingezogen, nachdem die Abwicklung der Vorrunde des Olympiſchen Turniers auf den Berliner Vereinsplätzen erfolgke. Die vier letzten Begegnungen der Schlußrunde, in denen die Plazierung der vier noch im Rennen liegenden Nationen Deulſchland, Oeſterreich, Schweiz und Un⸗ garn enkſchieden wird, werden im Olympia- Stadion ausgetragen. Damit hat das Hand- ballſpiel eine Anerkennung gefunden, die ein Meilenſtein in der Geſchichte des jungen Wannſchaftsſpieles iſt. Wohl noch nie iſt ein Handballſpiel vor einer ſo rieſigen Zuſchauer⸗ menge ausgetragen worden, wie ſie ſich zum erſten der beiden Kämpfe des Wittwochnach⸗ mittags, der Begegnung Oeſterreich Ungarn, eingefunden hakte. Zwar war das weite Rund des Skadſons nicht ſo ſtark beſetzt, wie an den letzten Tagen, aber im⸗ merhin mögen doch rund 80 000 Menſchen bei Beginn des erſten Kampfes verſammell geweſen ſein. deſterreich— Ungarn 11:7(5:2] Auch diesmal hatte Oeſterreich einen ſchwachen Stark. Den ſchwachen Beginn der Oeſterreicher nutzte Ungarn aus. Seine An⸗ griffe waren weikaus gefährlicher, als man vorher angenommen hakte. Fodor gelang es denn auch ſchon bald, ſeine Mannſchafk in Führung zu bringen. Erſt als Vola nach glänzender Einzelleiſtung für Oeſter⸗ reich ausgeglichen hakte, bekam das öſterrei⸗ chiſche Stürmerſpiel den gewohnten Fluß. Bis auf 3:1 ging Oeſterreich durch Vola n und Powolny in Führung, ehe Fodor zum zweiten Mal einſenden konnke. Immer wie; der drängten die Ungarn, doch ihr Angriffs- ſpiel war zu engmaſchig, als daß aus ihm Er- folge hätten enkſpringen können. Berg⸗ hammer und Kiefler erzwangen ſchließ- lich den 5:2-Pauſenſtand für Oeſterreich. Auch die zweike Hälfte begann Oeſterreich ſchwach, was von den Ungarn prompt zum dritten Gegenkor ausgenutzt wurde. Aber dann erziellen Volack, Powolny und Kiefler(2) vier Tore, ſodaß Oeſterreich Klar mit 9:3 führte. Dann gelang es wieder dem beſten Ungarnſtürmer, dem Angriffs- führer Fodor, den ausgezeichneten Mau- rer zu überwinden. Für die Folge ſchienen die gut zuſammenſpielenden öſterreichiſchen Stürmer doch zu ſtark ermüdet, um Erfolgs ⸗ möglichkeiten auszuwerken. Klefler war noch zweimal erfolgreich, dann brachte eine zehn Minuten anhalkende Feldüberlegenheit die Ungarn noch auf 11:7 heran. Insbeſon⸗ dere Fodor war an dieſen Erfolgen ſtark bekeiligt. Kurz vor Spielſchluß kraf der Führer mit ſeiner Begleitung ein, von den Maſſen mik lebhaften Heilrufen begrüßt. deulſchland- schweiz 16:6(9:3 Groß war der Jubel der- inzwiſchen auf 90 000 Menſchen angewachſenen Zuſchauer⸗ menge, als Deukſchlands Auswahlelf in ſchmuckem Weiß erſchien. Aber auch die Schweizer wurden herzlich begrüßt. Deulſch⸗ land ſpielk in folgender Aufſtellung: Kör⸗ vers; Knautz, Bandholz: Stahl, Brinkmann, Hanſen; Spengler, Herrmann, Ortmann, Baumann, Braſelmann. Von Beginn an waren die Zuſchauer vom Können der deulſchen Vannſchaft begeiſtert Bereits in den erſten ſieben Minuten kön- nen Baumann(2), Spengler und Braſelmann einen 4:0-Vorſprung her- ausholen, doch bleibt die Schweiz durch die ſchnellen Läufe ihrer Flügelſtürmer immer gefährlich. Schließlich haben ihre unaufhör⸗ lichen Bemühungen auch den gewünſchten Erfolg. Der Witktelläufer Skreib zeigt es ſeinem Sturm mik dem erſten Gegentreffer, wie das gemachk wird, Meyer reihte um⸗ gehend ein zweikes Tor an. Orkmann holt nach einem Alleingang eine 5:2-Führung, aber der Schweizer Linksaußen Seiterle hüdweſt- China verregnel Der Kampf um einen Tag verſchoben Der für Mittwoch abend im Frankfurter Sportfeld vorgeſehene Fußballkampf zwiſchen der chineſiſchen Olympia⸗Mannſchaft und einer Elf des Gaues Südweſt konnte nicht ſtattfin⸗ den, da in Frankfurt ein Dauer⸗Gewitterre⸗ gen niederging und dadurch die Austragung des Kampfes unmöglich gemacht wurde. Der Kampf wurde um einen Tag verſchoben. Er wird nun am Donnerstag, den 13. Auguſt, um 18.15 Uhr im Frankfurter Sportfeld zur Durchführung kommen. Die Mannſchaften wer⸗ den in den angekündigten Aufſtellungen antre⸗ ten. Fußball am Mitwoch Eſſen: Gau Niederrhein— Olympiagelf Japan 6˙2(2:1 Hannover: Gau Niederſachſ.— Olym.⸗Elf USA 4:1(3:0) Stettin: Berlin⸗Pommern— Olym.⸗Elf Finnl. 3.2(21) ſtellte ſich ebenfalls mit einem erfolgreichen Torwurf ein. Dann war aber Deulſchlands Sturmreihe nicht mehr zu halken. Blendende Ballführung und ſichere Abwehr verwirrken die Schweizer Hinkermannſchaft; Herr⸗ mann(2), Baumann und Orkmann ſchafften den 9:3⸗Halbzeitſtand. In unverminderkem Tempo wurde auch die zweite Hälfte durchgeführt. Das Zuſpiel der Deulſchen klapphe beſſer als beim Gegner, krohdem holte Meyer zunächſt einen Tref⸗ fer für die Eidgenoſſen auf. Die Deulſchen blieben ruhig und ſicher. Immer wieder wir⸗ belten die fünf deukſchen Angreifer in ver⸗ wirrenden Einfällen durcheinander, Ork⸗ mann und Baumann(2 ſchafften als logiſche Auswerkung eine 12:4 Führung. Auch die aufopfernde Arbeik des ſchweizeri⸗ ſchen Schlußmannes, der ſich kurz vor Schluß der erſten Spielhälfte bei der Abwehr eines harten Schuſſes am Pfoſten verletzt hakke, dene den Endſieg unſerer Elf nichk verhin ⸗ ern. gieg unſerer Turner⸗Mädels! Im Frauenkurnen bleibt Deulſchland Erſter vor Tſchechoſlowakei Der dritte Tag der olympiſchen Turn⸗Wett⸗ kämpfe ſtand im Zeichen der Frauen. Nach dem ganz überragenden Abſchneiden der Männer am Vortage, die zwölf von den 24 Medaillen erkämpften und damit Deutſchland zur weit⸗ aus erſolgreichſten Nation machten, ſah man den Leiſtungen der Frauen mit ganz beſonderem Intereſſe entgegen. Allerdings klaffen die An⸗ ſichten über die Auffaſſung hier ſehr ſtark aus⸗ einander. Vielleicht tragen aber gerade die Geſchehniſſe bei den Olympiſchen Spielen ihren Anteil dazu bei, eine gemeinſame Klärung hier zu ſchaffen. Ein heißer Tag— in des Wortes zwieſpäl⸗ tiger Bedeutung— ſtand bevor. Vom faſt wol⸗ kenloſen Himmel brannte die Sonne ſchon un⸗ barmherzig in den frühen Morgenſtunden nie⸗ der, als die Turnerinnen unter den Klängen eines pfälziſchen Spielmannszuges von 20 000 Zuſchauern herzlich begrüßt, ihren Einzug in die Dietrich⸗Eckardt⸗Bühne hielten. Die Frauen tragen nur einen Mannſchafts⸗ kampf ohne Einzelwertung aus. Ihr Wett⸗ kampf umfaßt zwei Gemein⸗Uebungen, die von allen Turnerinnen zugleich ausgeführt werden, und je eine Pflicht⸗ und Kürübung am Schwebe⸗ balken, Barren und Querpferd. Acht Nationen gehen in den Kampf: Großbritannien, Tſche⸗ choſlowakei, Polen, Italien., Jugoſlawien, USA., Ungarn und Deutſchland. Die Uebungen am Barren Ueber vier Stunden vergehen, ehe alle Mann⸗ ſchaften die erſte Uebung Garrenpflicht) hin⸗ ter ſich gebracht haben. Danach ergibt ſich fol⸗ gender Mannſchafts⸗Stand: 1. Deutſchland 67.75 Punkte, 2. Ungarn 63.70, 3. Tſchechoſlowakei 63,54, 4. Polen 62,85, 5. Italien 59,60, 6. Jugo⸗ flawien 59,50, 7. USA. 58,25, 8. Großbritan⸗ nien 54.90. Deutſchland und USA. hatten am Barren zweifellos die beſten Leiſtungen zu verzeichnen. aber die Amerikanerinnen hatten das Pech, ihre Turnerin M. M. Kibler durch Sturz zu verlieren, ſodaß für USA. nur noch ſieben Tur⸗ nerinnen gewertet wurden. Deutſchland und USA. turnten ihre nun folgende Kür an . gleichhohen Holmen, die Tſchechinnen und Ju⸗ goſlawinnen bevorzugten die ungleich hohen Holmen und erfaßten an dieſem Gerät alle er⸗ denklichen Möglichkeiten. In der Barrenkür er⸗ zielte Deutſchland ebenſo wie in der Pflicht die höchſte Punktzahl, und zwar 111,30 Punkte. Die Tſchechoſlowakei folgte mit 106,60 vor Ungarn (104.25), Jugoſlawien(103,20), Polen(98.95). USA.(94,20), Großbritannien(87,00) und Ita⸗ lien(82,15). Nach Erledigung des Barren⸗ turnen(Pflicht und Kür) war der Zwiſchenſtand folgender: 1. Deutſchland 179,05 Punkte 2. Tſchechoſlowakei 170,14„ 3. Ungarn 10798„ 4. Jugoſlawien 182 0% 5. Polen 161.80 8 6. USA. 152,45 5 7. Großbritannien 141,90„ 8. Italien 141,75 Am Schwebeballlen Nach Beendigung der Uebungen am Schwe⸗ bebalken hat die deutſche Mannſchaft ihren am Barren erkämpften Vorſprung weiter ausge⸗ dehnt. Die Pflicht an dieſem Gerät, die ſehr ſchwer iſt, erledigen die Tſchechinnen mit ſelte⸗ ner Eleganz und Sicherheit, werden aber von den Italienerinnen noch übertroffen und von Jugoſlawien nahezu erreicht. Den Rekord ſchlägt jedoch wieder Deutſchland mit 69,05 Punkten, das ſich damit auch an dieſem Gerät an die Spitze ſetzt. In den Kürübungen büßen unſere Turnerinnen wieder einige Punkte ein. Mit einer Rieſenüberraſchung warten die Un⸗ garinnen auf. Sie übertreffen am Schweba⸗ balken noch Deutſchland und ſchneiden in dieſer Uebung am beſten ab. Dadurch ergibt ſich ein vollkommen verändertes Bild. In der Wertung der Nationen liegt Deutſchland zwar weiter in Führung, aber die Ungarinnen haben die Tſche⸗ choflowakei auf den dritten Platz verwieſen. Nach vier Uebungen (Barren⸗Pflicht u.⸗Kür, Schwebebalken⸗Pflicht und ⸗Kür) war der Stand der Nationen: 1. Deutſchland 358,45 Punkte, 2. Ungarn 845,15 P. 8. cchechoſlopeakei 887,50 P., 4. H — 4 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 13 13 4 1 3 1 71 9 5 4 3 1 U ————— 11— ü————ͤ ll—ů— b I— e— A 1 23 — eee eee 7 „„ 228— I Polen 328,55 P., 5. Jugoſflawien 825,40 P., 7. USA. 296,40 P., 6. Italien 302,00 P., 8. Großbritannien 258,69 Punkte. Bei den Pferdübungen, dem letzten Einzel-Gerät, gibt es nichts Be⸗ ſonderes. Der Freiſprung der Pflicht bietet keine Schwierigkeiten. Tſchechoſlowakei, Deutſch⸗ land und Jugoſlawien meiſtern ihn mit be⸗ herrſchter Sicherheit. Mit 65,25 Punkten iſt die Tſchechoſlowakei nur knapp beſſer als Deutſchland(65,10). Dafür holt Deutſchland bei der Pferd⸗Kür mit 105,55 die beſte Note. Die Tſchechoſlowakei kommt mit 104,55 nicht ganz heran; in der Geſamtbewertung liegt Deutſchland auch an dieſem Gerät an der Spitze. Ungarn fällt mit 158,40 noch hinter Jugoſlawien(164,35) zurück. Der Stand iſt nun folgender: 1. Deutſchland... 524,10 Punkte 2. Tſchechoſlowakei. 507,35 5 „/ 4. Jugoslawien„„„„„ 489,5„ F ²³˙à]·o V 455,55„ 7. USA.(7 Turnerinnen) 432,90„ 8. Großbritannien.. 404,09„ Die gymnaſtiſchen Uebungen Ohne Pauſe ging es nach dem Gerätekampf unmittelbar zu den Gemeinſchafts⸗Uebungen mit und ohne Gerät, die die Auffaſſungen der Nationen über das gymnaſtiſche Turnen leh⸗ ren ſollten. Dieſe Vorführungen bedeuteten zweifellos eine Bereicherung des turneriſchen Programms der Frauen. Tatſächlich glückte es den deutſchen Turnerinnen, es ihren Turn⸗ brüdern gleich zu tun und zu beweiſen. daß ſie die Spitzenklaſſe der Welt anführen. Mit 506,50 Punkten erkämpften ſie ſich nach dauern— der Führung in der Geſamtwertung die Gold⸗ medaille. 503,60 Punkte brachten der Tſchecho⸗ ſlowakei den zweiten Platz und damit die Sil⸗ bermedaille. Für die drittbeſte Note 499.00 wurden die Angarinnen mit der bronzenen Medaille ausgezeichnet. Der Endſtand: 1. Deutſchland 506.50 Punkte 2. Tſchechoſlowakei 503,60 Punkte 3. Ungarn 499,00 Punkte 4. Jugoflawien, 5. Polen, 6. USA., 7. Italien, 8. Großbritannien. Leuknank Schwarzmann Berlin, 12. Aug. Auf Vorſchlag des Oberbefehlshabers des Heeres hat der Reichs⸗ kriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehr⸗ macht den Feldwebel Schwarzmann wegen ſei— ner hervorragenden Leiſtungen bei den Olym⸗ viſchen Turnwettkämpfen zum Leutnant befördert. —— Dom Ylympiſchen Vorturnier Kaiſer-Deulſchland ſiegt enkſcheidend Die Kämpfe des Olympiſchen Boxkurniers wurden MWittwochnachmitkag in der Deutſch⸗ landhalle vor wieder ſehr gutem Beſuch fork- geſett. Die Zuſchauer bekamen wieder aus- gezeichneten Spork zu ſehen und gingen be⸗ geiſtert mit. Mit einer großartigen Leiſtung warkete der einzige deutſche Kämpfer, der Fliegengewichkler Kaiſer-Gladbeck auf, der als einziger Kämpfer am Nachmikkag ſeine Begegnung enkſcheidend gewann. In unerhörtem Tempo griff Kaiſer ſeinen Geg· ner Lopez an. Der Südamerikaner ſuchke ſeine Zuflucht im Halten und erhielt dafür eine Verwarnung. In der zweiten Runde war Lopez ſchwer angeſchlagen. Die Ueberlegen⸗ beit wurde in der Schlußrunde ſo ſtark, daß der Ringrichter den Kampf abbrach und den Deukſchen zum Sieger durch kechniſchen kao. erklärte Von den übrigen Kämpfen iſt noch die Be⸗ gegnung im Leichtgewicht zwiſchen dem Phi- lippinen Padilla und Kajnar-Polen beſon⸗ ders hervorzuheben. Padilla, der am Vor- kage den Deutſchen Schmedes ausgeſchalkek hakte, zeigte ſich hier wieder von hervorra- gender Seite. Eine große Leiſtung ſah man 95 im Schwergewicht von Tandberg ⸗Schwe⸗ en Anmniſches Paskelball-Jurnier USA., Mexiko, Polen und Kanada die „Letzten Vier“ Das olympiſche Basketball⸗Turnier wurde am Mittwoch mit vier Spielen der End-Aus⸗ ſcheidungsrunde fortgeſetzt Es kamen nur drei Kämpfe zur Durchführung, da Peru auch im Basketball ſeine Mannſchaft zurückgezogen hatte und Polen daher kampflos in die Vor⸗ ſchlußrunde kam. Unter den„Letzten Vier“ ſtehen neben Polen noch USA., das die Phi⸗ lippinen überraſchend klar mit 56:23(28:20) beſiegte, Mexiko, das über Italien mit 34:17 (20:7) erfolgreich war. und Kanada, das Uruguay ganz überlegen mit 41:21(23:6) ſchlug Kanada— Polen und USA.— Mexiko beſtreiten nun am Donnerstag die Vorſchluß⸗ runde und die Sieger aus dieſen beiden Spie⸗ len tragen am Freitag das Endſpiel aus. Die Philippinen und Italiener kämpfen um den fünften und ſechſten Platz. Aympiſcher Welllampf-Kalender Donnerslag, 13. Auguſt 1936 Fußball: 16.00 Uhr Entſcheidungsſpiel um den 3. und 4. Platz: 50 Polen— Norwegen Olympia⸗Stadion Sieger⸗ Zeremonien Olympia ⸗Stadion 20.00„ Militär⸗Konzert Olympia⸗Stadion Schwimmen: 9.00„ 400 Meter⸗Freiſtil, Frauen(5 Vorläufe) Schwimm⸗Stadion 1500 Meter⸗Freiſtil, Männer(2 Vorläufe) Schwimm ⸗Stadion 15.00„ Waſſerball. Entſcheidungsrunde um den 5. bis 8. Platz* Schwimm⸗Stadion 1500 Meter⸗Freiſtil, Männer(2 Vorläufe) Schwimm ⸗Stadion 200 Meter⸗Bruſt. Männer(5 Vorläufe) Schwimm⸗Stadion 100 Meter⸗Rücken, Männer(Zwiſchenläufe) Schwimm⸗Stadion 42 Meter⸗Rücken, Frauen(Endlauf) Schwimm ⸗Stadion eiten: 8.00„ Große Dreſſurprüfung Maifeld 1165 2 Dreſſurprüfung für die Vielſeitigkeitsprüfung 16.30„ Hockey⸗Turnier(Troſtrunde) Hockey⸗Stadion 16.00„ Basketball(Vorſchlußrunde) Tennis⸗Stadion 9.00„ Fechten, Säbel⸗Mannſchaftskämpfe⸗Vorſchluß⸗ 10,30„ runde Turnhalle 0 10 Säbel⸗Mannſchaftskämpfe⸗Endrunde Turnhalle D. 52 17.00„ 20.00„ 15.00„ Boxen, 3. Runde Deutſchlandhalle 20.30„ Deutſchlandhalle 9.00„ Rudern, Hoffnungsläufe Grünau 14.00„ Grünau 10.30„ Segeln Kiel Vieder dreimal Us A... Amerikaniſche Siege auch im Kunſtſpringen über 400 m Freiſtil.— Gules Abſchneiden Ueber 20 000 Zuſchauer verfolgten im Schwimm ⸗Stadion wieder mit größter Spannung die hervorragenden Kämpfe im Springen, Schwimmen und Waſſerball. Das Kunſtſpringen der Frauen wurde— ebenſo wie das Kunſtſpringen der Männer— eine ſichere Beute von USA., das alle drei Medail⸗ len holte. Majorie Geſtring, die erſt 13jährige und noch nicht einmal auf der Höhe ihres Könnens ſtehende Amerikanerin, wurde mit 89.27 Punkten Olympia⸗Siegerin vor Kathe⸗ rine Rawls(88.35) und der Siegerin von Los Angeles Dorothy Hill⸗Poynton. Der 4. und 5. Platz fiel an die beiden Deutſchen Gerda Daumerlang⸗Nürnberg u. Olga Jenſch⸗ Jordan⸗Berlin, die beide ebenfalls ausgezeich⸗ net ſprangen und nur in Geringfügigkeiten der Ausführung hinter den Amerikanerinnen zurückſtanden. Den ſiebten Platz belegte Suſe Heinze⸗Deutſchland hinter der zierlichen Japanerin Oſawa. In der 400⸗m⸗Freiſtil⸗Entſcheidung feierte der Amerikaner Jack Medica in der olympiſchen Rekordzeit von 4:44.5 Min. einen großen Sieg über die beiden Japaner Uto und Makino, die 4:45.6 bezw. 4:48.1 Minuten benötigten.— Aus den Vorläufen zum 100⸗m⸗Rückenſchwimmen der Männer konnten ſich erfreulicherweiſe alle drei deut⸗ ſchen Schwimmer— Hans Schwarz(11:1, Heinz Schlauch(1:10,1) und Erwin Si⸗ mon(1:11,7)— für die Zwiſchenläufe qua⸗ lifizieren. Die beſte Zeit der Vorläufe ſchwamm hier Kiefer⸗US A. mit 1:06,9(olympiſcher Rekord). In die Zwiſchenläufe kommen: Kyoka⸗ wa, Kojima, Poſhida(Japan), Kiefer, von de Weghe, Dryslale(USA), Schlauch, Schwarz, Simon(Deutſchland), Wilfan⸗Jugoſlawien, der Frauen— Jack Medica- USA. Sieger der Deutſchen in den weileren Vorläufen. Chriſtianſen⸗Philippinen, Desforth⸗Groß⸗Bri⸗ tannien, Keer⸗Kanada, Borg⸗Schweden, Oli⸗ vier⸗Auſtralien, Metmann⸗Holland. Im 100⸗m⸗Rückenſchwimmen der Frauen kam Anni Stolte nicht weiter. Sie ſchied als Fünfte des erſten Zwiſchenlaufes aus. Dafür iſt 4 f Deutſchland im Endlauf der 4 mal 100 m⸗Frauenſtaffel vertreten. Die Staffel Halbsguth⸗Lohmar⸗ Schmitz⸗Pollack wurde hinter Hollands großer Staffel, die in 4:38,1 den zweiten Vorlauf gewann, in 4:40.5 Min. Zweite. Im Endlauf ſtehen neben Holland und Deutſchland die Staffeln von USA, England, Kanada, Däne⸗ mark und Ungarn. Enkſcheidungen im Schwimmen Kunſtſpringen, Frauen 1. und Olympiaſiegerin: Majorie Geſtring⸗US A 2. Katherine Rawls⸗USA. 88,35 Punkte 3. Dorothy Hill⸗Ponton⸗US A. 82,36 Punkte 4. Gerda Daumerlang⸗ Deutſch⸗ land 78.27 Punkte 5. Olga Jentſch⸗Jordan⸗Deutſch⸗ 89,27 Punkte land 77.98 Punkte 6. Oſawa⸗Japan 73.94 Punkte 7. Suſe Heinz e⸗Deutſchland 71.49 Punkte 8. Kono⸗Japan 70.07 Punkte 400⸗m⸗Freiſtil, Männer 1. und Olympia⸗Sieger: Jack Medica⸗US A 4:44,5 Min.(Ol.⸗Rekord) 2. Uto⸗Japan 4:45,6 Min. 3. Makino⸗Japan 4:48,1 Min. 4. Flanagan⸗U SA 4:52,7 Min. 5. Negami⸗Japan 4:53,6 Min. 6. Taris⸗Frankreich 4:53,8 Min. 7. Leivers⸗England 5:00,6 Min. „Viling“ mit 1/10 Sek. geſchlagen! deulſche ziege in allen anderen Vorläufen Strahlender Sonnenſchein und ein leichter, die Wellen kräuſelnder Wind, das war auch für den zweiten Tag der Grünauer Regatta das richtige Wetter. Schon in den frühen Nach⸗ mittagsſtunden ſetzte der faſt ununterbrochene Zuſtrom der Zuſchauer ein, ſodaß ſchon faſt 1 Stunde vor Beginn der Kämpfe die Tribünen und die Vorplätze mit Zehntauſenden von Zu⸗ ſchauern gefüllt waren. Es wurden die Vor⸗ läufe zum Zweier„mit“, Vierer„ohne“, Dop⸗ pelzweier und Achter ſowie die Hoffnungsläufe zum Einer entſchieden. Dabei gab es wieder ſchöne deutſche Erfolge. Im Zweier„mit“ gewannen Guſt mann Adamſki von der Fach⸗ amtszelle Grünau ihren Vorlauf vor Italien und Ungarn, im Vierer„ohne“ ſiegte die Würzburger Mannſchaft vor Oeſterreich und Dänemark und im Doppelzweier waren Kaidel/Pirſch(Zelle Grünau) gegen England und die Schweiz erfolgreich. Lediglich im drit⸗ ten Achter ⸗Vorrennen mußte ſich die Deutſch⸗ land vertretende Berliner Wiking⸗Mannſchaft mit dem zweiten Platz hinter der Schweiz be⸗ gnügen. Der Abſtand im Ziel betrug jedoch nur eine Zehntelſekunde und es beſteht daher alle Hoffnung, daß ſich der deutſche Achter noch in den Hoffnungsläufen für die Entſcheidung durchringt. In den vier Hoffnungsläufen zum Einer befand ſich kein Deutſcher, da ja Guſtav Schäfer„ſeinen“ Vorlauf am Dienstag ſicher gewonnen hatte. Haſenöhrl⸗Oeſterreich, Barrow⸗ USA., Giorgio⸗Argentinien und Campbell⸗ USA. holten ſich durch ihre Siege die Berech⸗ tigung, in die Entſcheidung eingreifen zu kön⸗ nen. Ergebniſſe der Vorläufe Achter 1. Vorlauf: 1. USA. 6:00.8 Min.; 2. Großbritannien 602.1: 3. Frankreich 6:11.6: 4. Japan 6:12.3; 5. Tſchechoſlowakei 6:28.6. 2. Vorlauf: 1. Ungarn 6:07.6 Min.: 2. Italien 6:09.1; 3. Kanada 6:14.3: 4. Auſtralien 6:21.9: 5. Braſilien 6139.2. 3. Vorlauf: 1. Schweiz 6:08.4 Min.: 2. Deutſchland 6:08.5: 3. Jugoslawien 615.5: 4. Dänemark 618.0. Zweier ohne Steuermann: 1. Vorlauf: 1. Deutſchland(Guſtmann/ Adamſki) 7:27,3; 2. Italien 733,6; 3. Ungarn 7:33.6; 4. Polen 7:53.9; 5. USA. 7: 55,6; 6. Braſilien 8113.7. 2. Vorlauf: 1. Frankreich(Fourcade/ Tapie) 7:38,4; 2. Dänemark 741.1; 3. Schweiz 7:48.7; 4. Jugoslawien 7:53, 4; 5. Japan 755,5; 6. Holland 7:56. Vierer ohne Steuermann: 1. Vorlauf: 1. Deutſchland(Eckſtein. Rom, Karl, Menne) 622,5; 2. Oeſterreich 632.1: 8. Dänemark 6:36.8; 4. Ungarn 640,7; 5. USA. 641.4. 2. Vorlauf: 1. Schweiz(Betſchart, Hom⸗ berger A., Homberger H., Schmid). England 630,8; 3. Italien 6:34.5, 4. Holland 6:46. Doppelzweier: 1. Vorlauf: 1. Frankreich(Giriat/ Ja⸗ quet) 645.5; 2. Polen 6:50; 3 Ungarn 651.9; 4. Auſtralien 6:55,6; 5. USA. 6 55,6; 6. Tſche⸗ choſlowakei 7:07, 2. 2. Vorlauf: 1. Deutſchland Pirſch) 6,41; 2. England 644,9; 6:56,9; 4. Jugoſlawien 7117.7; 721,1; 6. Braſilien 726,3. Das Hockey⸗Turnier Deulſchland und Indien im Endſpiel Vor 25 000 Zuſchauern— das Hockey⸗Sta⸗ dion war damit faſt überfüllt— wurden am Mittwoch die beiden Spiele der Vorſchlußrunde des Olympiſchen Hockey⸗Turniers entſchieden. Frankreich 10:0[4:0] geſchlagen Im erſten Vorſchlußrundenſpiel des Olym⸗ piſchen Hockey⸗Turniers ſtanden ſich Indien und Frankreich gegenüber. Die Inder zeigten ſich ihren Gegnern, wie erwartet, ganz klar über⸗ legen. In der ſechſten Minute kam Indien durch ſeinen überragenden Mittelſtürmer Dhyan Chand zum erſten Tor. In der 15. Minute erhöhte Dara auf 2:0 und Roopſingh ſtellte ſchließlich mit zwei weiteren Toren das Pau⸗ ſenergebnis von 4:0 her. Nach dem Wechſel dauerte es immerhin eine Viertelſtunde, bis die Inder durch Dhyan Chand das 5. Tor er⸗ zielten. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Dhyan Chand erhöhte in der 20. Minute auf 6:0, Roppſingh fügte durch einen Schlenzball den ſiebenten Treffer an, Tapeſell verwandelte eine Strafecke zum 8:0, Schabban ſchoß das neunte Tor und Dhyan Chand machte ſchließ⸗ lich mit dem Schlußpfiff zuſammen mit einem zehnten Treffer dem Torſegen ein Ende.— Indien war in dieſem Spiel ſo klar überlegen, daß ſich eine Kritik der Spieler beider Mann⸗ ſchaften erübrigt. Deulſchland— holland 3:0[1:0] Das zweite Vorſchlußrundenſpiel beſtritten die Mannſchaften von Deutſchland und Hol⸗ land— alte Hockey⸗Rivalen alſo, die ſich ge⸗ nau kennen. Deutſchland ſiegte nach einer blen⸗ denden zweiten Halbzeit ſicher mit 3:0, nach⸗ dem es in der erſten Halbzeit— etwas ſchwä⸗ cher ſpielend— mit 1:0 geführt hatte. Das Spiel wurde hart durchgeführt, überſchritt aber nie die Grenzen des Erlaubten. In der 22. Minute fiel das erſte deutſche Tor. Kurt Weiß war einer„langen Ecke“ energiſch nachgegan⸗ gen und ſchoß wuchtig und unhaltbar ein, Hol⸗ land lag dann zeitweiſe ſtark im Angriffs und Deutſchland überſtand mit einem gewiſſen Glück die 1. Halbzeit.— Nach der Pauſe änderte ſich das Bild auf dem Spielfeld vollkommen. Deutſchlands Mannſchaft ſpielte nun wie aus einem Guß und jagte Angriff auf Angriff ge⸗ gen das holländiſche Tor. Zunächſt hatten aber die deutſchen Stürmer mit ihren Schüſſen reich⸗ lich Pech. Aber nach 10 Minuten glückte doch der zweite Treffer. Einen großartigen, vom ganzen Sturm vorgetragenen Angriff ſchloß Kurt Weiß mit einem kraftvollen Schuß ab, den Meßner im Nachgehen zum 2:0 einlenkte. Nun wurde Deutſchland klar überlegen. Der deut- ſche Sieg wurde dann in der 20. Minute end⸗ gültig ſichergeſtellt. Eine von Mehlitz geſchla⸗ gene Strafecke wurde von Scherbarth großartig geſtoppt und von Kurt Weiß entſchloſſen mit einem harten, trockenen Schuß in die oberſte Torecke verwandelt. (Kaiĩdel/ 3. Schweiz 5. Oeſterreich Vaſſerballſpiele der Iwiſchenrunde Hohe Siege von Deutſchland und Ungarn Nach den letzten Zwiſchenrundenſpielen vom Mittwoch ſtehen nunmehr im olympiſchen Waſſerballkampf die Endrunden ⸗ Teilnehmer feſt; es ſind: Ungarn und Belgien aus der Zwiſchenrunde 1 ſowie Deutſchland und Frank⸗ reich aus der zweiten Zwiſchengruppve. Am Mittwoch kam Ungarn zu einem überlegenen 870(3:0) Sieg über Holland, während Belgien in der gleichen Gruppe über Großbritannien mit 6:1(3:1) triumphierte. In Gruppe 2 ſchlug Deutſchland die Schweden klar mit 4.1 (2:0) und Frankreich war über Oeſterreich mit 4:2(1:2) ſiegreich. Nach Abſchluß der Zwiſchenrundenſpiele ergab ſich in den beiden Gruppen folgender Schluß⸗Stand: Zwiſchengruppe 1: Spiele Tore Punkte Ungarn 3 211 6:0 Belgien 3 7:5 3·8 Holland 8 5:13 2:4 England 3 6-20 1:5 Zwiſchengruppe 2: Spiele Tore Punkte Deutſchland 3 15:3 6·˙0 Frankreich 3 711 4·˙2 Oeſterreich 3 5:8 2:4 Schweden 3 3·8 0˙6 Ungarn. Belgien, Deutſchland und Frank⸗ reich tragen ihre erſten Endrundenſpiele am Donnerstag aus. Dabei treffen Deutſchland auf Ungarn und Belgien auf Frankreich. Am gleichen Tage beginnen auch die unter⸗ legenen Nationen Holland, England, Oeſter⸗ reich und Schweden mit ihren Kämpfen um den 5. bis 8. Platz. Holland hat hier zunächſt gegen Oeſterreich anzutreten, während Eng⸗ land ſich mit den Schweden auseinanderzu⸗ ſetzen hat. ple del den Etl ſche 955 des 1 Mecheel unde, bis . Tor er. n, dom f ſchloß ab, den te. Nun t deut 4 * * W Ein Garlenfeſt bei Bolſchafter v. Ribbentrop zu Ehren des Inlernaliona len Olympiſchen Komitkees Berlin, 12. Aug. Im Rahmen der Emp⸗ fänge aus Anlaß der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin gab Botſchafter von Ribbentrop in ſeinem Garten in Berlin⸗Dahlem ein Abend⸗ eſſen zu Ehren des Internationalen Olympi⸗ ſchen Komitees und ausländiſcher Olympiagäſte. Im Laufe des Abends begrüßte Botſchafter von Ribbentrop ſeine Gäſte mit einer Anſprache und führte da⸗ bei aus: „Ich freue mich, Sie alle heute abend hier in Dahlem begrüßen zu können. Ich begrüße ins⸗ beſondere die Mitglieder des Internationalen Olympiſchen Komitees und ſeinen Präſidenten Graf de Baillet⸗Latour, und ich danke unſeren ſo zahlreich erſchienenen Gäſten dafür, daß ſie den weiten Weg in unſere Reichshauptſtadt nicht geſcheut haben, um ſich unſere Olympiade und etwas von unſerm neuen Deutſchland an⸗ zuſchauen. Dieſe 11. Olympiade hat ſich zu einem Feſt des geſamten deutſchen Volkes entwickelt und viele Beiſpiele zeigen, wie glücklich dieſes deutſche Volk iſt, daß unzählige Beſucher aus dem Auslande an dieſem großen gemeinſamen Erlebnis teilnehmen. Der Sinn der Olympi⸗ ſchen Spiele iſt die Verherrlichung des Ideals der Kraft. der Schönheit und des edlen Wettſtreits. Der aus der Idee des edlen Wettſtreits entſtehende Geiſt der Kameradſchaft und der Verbun⸗ denbeit unter den Völkern iſt eines der koſtbarſten Güter auf dieſer Welt. Das ganze deutſche Volk iſt heute von dieſem Ideal durch⸗ drungen und von dieſem Geiſt erfüllt. Ich gedenke des Mannes, der dieſen Geiſt in Deutſchland neu erweckte. unſeres Führers Adolf Hitler, der durch die Schaffung eines neuen deutſchen Volkes dieſe Berliner Olympiſchen Spiele erſt möglich machte. Ich gedenke auch der großen Pionierarbeit in die⸗ ſer Richtung. des 8 der Olympiſchen Spiele, Baron de Coubertin, und der verdienſtvollen großen Vorarbeit des Inter⸗ nationalen Olympiſchen Komitees. Meine warmen Wünſche aber gelken der Zu⸗ kunft des großen olympiſchen Gedankens, der mehr als jeder andere dazu geeignet iſt, das Verſtändnis und damit die Freundſchaft zwi⸗ ſchen den Völkern zu wecken und zu pflegen. Möge die Berliner Olympiade ein Markſtein auf dieſem Wege ſein!“ dach Durch Geſangsvorträge trugen Kammerſän⸗ angerin Frieda Leider und Kammerſänger Ju⸗ lius Patzak, von Prof, Raucheiſen auf dem Flügel begleitet, zum feſtlichen Gelingen des Abends bei. „Tägliche Jeier des Friedens“ Eine Unterredung mit Graf de Baillet⸗Latour. Berlin, 12. Aug. Der Präſident des In⸗ ternationalen Olympiſchen Komitees, Graf de Baillet⸗Latour, zog in einem Geſpräch mit der „Nachtausgabe“ die Bilanz der 11. Olympi⸗ ſchen Spiele zu Berlin, die er als einen nicht mehr zu überbietenden Höhe⸗ punkt bezeichnete.„Ich muß noch einmal“, ſo ſagte Graf de Baillet⸗Latour,„ein Wort über Organiſation und Vorbereitung dieſer Spiele ſagen. Sie waren großartig. Da⸗ rüber ſind wir uns alle einig. Aber wir haben auch alle eine Meinung über eine viel wichtigere Tatſache. Coubertins Ziel iſt es immer gewe- ſen, zu erreichen, daß die Maſſen einer Nation, wenn ſie die Olympiſchen Spiele geſtalten, auch wirklich vom olympiſchen Geiſt erfaßt werden. Dieſer Wunſch iſt in Deutſch⸗ land in ſolchem Maße in Erfüllung gegangen, daß wir darüber alle das tiefſte Glück empfin⸗ den. Eine wichtige Feſtſtellung. Denn die Verbreiterung des Sports und der olympiſchen Idee in die ſoziale Tiefe und über die internationale Oberfläche hinweg, ſoweit wie nur möglich, iſt Coubertins Aufgabe ge⸗ weſen. Sie ganz erfüllt zu haben iſt Deutſch⸗ lands Erfolg.“ „Wir haben jetzt in Berlin das Höchſtmaß der Möglichkeiten für olympiſche Spiele er⸗ reicht. Wenn man aber das Höchſtmögliche er- reicht hat, bedeutet das auch die Mahnung, nicht für ſpäter Uebermäßiges zu verlangen. Die Organiſation der Spiele muß auf die Lei⸗ ſtungsfähigkeit aller Nationen Rückſicht nehmen. Das macht eine ela⸗ ſtiſche Organiſation erforderlich. Ich könnte mir olympiſche Spiele vorſtellen, bei denen we⸗ ſentlich weniger Sportler erſcheinen als in Berlin, weil nur die Männer und Frauen mit wirklichen Ausſichten des Sieges kommen. Dann wäre auch kleineren Ländern die Möglichkeit gegeben, die ſportliche Jugend der Welt bei ſich zu ſehen. Natürlich wird im⸗ mer eine große Zahl von Zuſchauern notwen⸗ dig ſein. Es wird oft ſchwierig ſein, die ge⸗ ſundheitlichen Vorausſetzungen für die Unter⸗ bringung der Sportler zu ſchaffen. Aber wir dürfen nicht nur die Organiſation unter dem Geſichtspunkt der Möglichkeit großer Nationen ins Auge faſſen. Für Tokio können z. B. auch nur die gleichen Maße gelten wie für Berlin. Ein größeres Stadion zu bauen, als es Ber⸗ lin in bewundernswerter Schönheit und tech⸗ niſcher Geſtaltung uns zur Verfügung geſtellt hat, würde eine Gefährdung der Gemeinſchaft zwiſchen Sportlern und Zuſchauern bedeuten. Das Berliner Stadion iſt die Vollendung des — geliebten Möglichen. Vielleicht wird in Tokio ſich nur die Hälfte der Sportler verſammeln, die nach Berlin gekommen ſind. Das iſt nach mei⸗ ner Auffaſſung kein Rückſchritt. Die Ver⸗ hältniſſe des Landes und die verkehrstechniſchen Möglichkeiten müſſen jeweils den Rahmen der Spiele beſtimmen.“ In Japan wird die olympiſche Idee von den maßgebenden Perſönlichkeiten wie in Deutſch⸗ land vertreten. Im japaniſchen Volk wird eine ähnliche Einſtellung zu den olympiſchen Spie⸗ len zu finden ſein, wie im deutſchen Volk. Es hat mit dazu beigetragen, daß wir die nächſten Spiele nach Tokio verlegten. Abſchließend nahm Graf de Baillet-Latour zu der Frage Stellung, ob es einmal möglich ſein werde, aus der Gemeinſchaft der ſport⸗ lichen Jugend der Welt mit weit über 100 000 Zuſchauern aus der ganzen Welt mehr für den Frieden zu gewinnen als aus der heutigen Meihode der Politik. „Es geht um den Frieden“, ſo ſagte er, „nicht um einen politiſchen Frieden, über den wir hier nicht zu reden haben. Es geht um den Frieden zwiſchen den Menſchen. Darin liegt der höchſte Wert der Spiele, wie ihn Coubertin immer geſehen hat, und wie ihn auch Deutſchland begriffen hat. Wir wollen uns darüber klar verſtehen: Dieſe Seite des Friedens iſt keine Sache eines Außenminiſters oder gar eines Kriegsminiſters. Es iſt nur Sache der Menſchen. In einem Zeit⸗ alter, in dem die einen Staaten demokratiſch regiert werden und in anderen Staaten der Volkswille auf anderem Wege zur Geltung kommt, iſt es von größter Wichtigkeit, daß ſich die Menſchen der verſchiedenen Nationen in Stunden untereinander genau kennenlernen, da die Kämpfer dieſer verſchiedenen Nationen auf den Sportplätzen um die höchſte Ehre ringen, welche die Welt der Jugend zuteil werden laſſen kann. Wenn hier Hunderte von Franzoſen wochenlang in Berlin mit Deutſchen zuſammen⸗ gelebt haben, dann gehen ſie ſelbſtverſtändlich mit einem beſſeren und reineren Denken über Deutſchland wieder nach Hauſe. Das mag nur ein Beiſpiel ſein. In dieſem Sinne ſind die Olympiſchen Spiele eine Feier des Friedens. Wir haben dieſe Feier in Berlin täglich erlebt. Das war das Höchſte, was uns in den Olym⸗ piſchen Spielen geſchenkt werden konnte.“ 200 km neue Reichsaukobahnſtrecke Bald 1000 km ferlig— Am Monkag Eröffnung der Aulobahn Berlin— Magdeburg Am kommenden Montag, alſo unmittelbar nach dem Abſchluß der Olympiſchen Spiele, wird das gewaltige Werk der deutſchen Reichs⸗ autobahnen durch die Eröffnung von vier weiteren Teilſtrecken mit zu⸗ ſammen 200 km Länge um ein beträchtliches Stück vorwärtsgebracht ſein. Zu dieſen Teilſtrecken gehört einmal die 50 km lange Teilſtrecke Braunſchweig—Helm⸗ ſtadt der Autobahn Berlin— Hannover, von der bereits die 40 km lange Strecke Braunſchweig— Lehrte in Betrieb iſt. Weiter wird ein 30 km langes Teilſtück der Linie Berlin—-Mün⸗ chen eröffnet, nämlich der Abſchnitt Wei⸗ ßenfels—CEiſenberg. Die dritte neue Strecke iſt als vorläufig letztes Stück der Reichs⸗ autobahnlinie München⸗Reichsgrenze die Strecke von Samerberg bis Siegsdorf mit 35 km Länge, durch die von Montag an die ge⸗ ſamte Linie München— Siegsdorf mit unmittel⸗ barem Anſchluß an die deutſche Alpenſtraße Siegsdorf— Manthäuſel— Berchtesgaden be⸗ fahren wird. Das bedeutet für den Fremden- verkehr des geſamten Chiemgaues und das Berchtesgadener Land einen außerordentlichen Fortſchritt, einen Markſtein in der Verkehrs⸗ entwicklung des deutſchen Alpenlandes über- haupt. Die vierte neue Autobahn, die vom Berliner Ring weſtlich von Werder bis zur Kreuzung mit der Reichsſtraße nördlich von Magdeburg am kommenden Montag in Betrieb genommen wird, iſt mit 80 km die größte Auto⸗ bahnſtrecke, die je eröffnet worden iſt. Es fehlt dann an der durchgehenden Geſamtverbindung Berlin— Hannover nur noch das kurze Zwiſchen⸗ ſtück zwiſchen Magdeburg und Helmſtedt mit dem großen Elbübergang. Aber auch dieſen Ab ſchnitt hofft man noch bis Ende ds. Is. fertig⸗ ſtellen und dem Verkehr übergeben zu können. In etwa fünf Wochen, am Gedenktag des erſten Spatenſtiches zu den Reichsautobahnen durch den Führer, wird der tauſendſte Kilometer der Oeffentlichkeit übergeben werden. Außer dieſen tauſend Kilometern, die dann in Betrieb ſind, befinden ſich noch weitere 1500 in Bau. Zurzeit hat auch die Belegſchaftsziffer der unmittelbar an den Autobahnen Arbeitenden mit 125 000 ihren bisher höchſten Stand erreicht. 59 Brücken, fünf Auffahrten. Auf der Strecke Berlin— Magdeburg fand am Mittwoch eine Vorbeſichtigung durch Ver⸗ treter der Berliner Preſſe ſtatt. Miniſterialrat Schönleben von der Generalinſpektion für das deutſche Straßenweſen, Oberbaurat Uſin⸗ ger von der Oberſten Bauleitung Berlin, ſo⸗ wie der Preſſereferent des Generalinſpektors, Dr. Reißmann, verwieſen in ihren An⸗ ſprachen auf die außerordentliche Bedeutung dieſer neuen Strecke, die nach dem Wunſch des Führers nun tatſächlich in unmittelba⸗ rem Anſchluß an die Olympiſchen Spiele eingeweiht werden kann. Zur Vermeidung von Kreuzungen mit den Verkehrsſtraßen und Landwegen ſpannen ſich 59 Brücken, ſowie einige Fußgängerſtege über die Bahn. Auffahrten ſind an fünf Stel⸗ len vorhanden. Die gewaltige Bauleiſtung. Im Mai 1934 haben die Bauarbeiten be⸗ gonnen. Einen Ueberblick über das gewaltige Stück Arbeit, das geleiſtet werden mußte, geben folgende Zahlen: Es wurden 350 000 qm Waldfläche gerodet und etwa 400 000 ebm Mutterboden abgehoben. An Bauſtoffen wur⸗ den 60 000 Tonnen Zement, 250 000 cbm Kies und Sand, 70 000 Tonnen Schotter und Splitt, 30 000 Tonnen Pflaſterſteine und 800 Tonnen Stahlkonſtruktionen allein für die Bau⸗ werke verbraucht. Betonfahrbahndecken ſind in einem Umfang von 1,2 Millionen qm hergeſtellt worden. Für die Bahndecke wurden weitere 110 000 Tonnen Zement, 130 000 Tonnen Splitt, 310 000 Tonnen Kies und Sand und 3000 Tonnen Bewehrungseiſen benötigt. Es ſind alſo insgeſamt mehr als eine Millionen Tonnen Bauſtoffe an die einzelnen Bauſtellen herangeſchafft worden, eine Materialmenge, die 50 000 Eiſenbahnwaggons zu je 20 Ton⸗ nen ausfüllen würde. Für die Ausführung all dieſer Arbeiten waren etwa 2 Millionen Tage⸗ werke notwendig. Für die Unterbringung der großſtädtiſchen Arbeitskameraden wurden fünf Lager mit einer durchſchnittlichen Belegſchaft von 220 Mann errichtet. Die neue Autobahn wird am Montag um 15.30 Uhr durch eine große Feierlichkeit am Brandenburger Dreieck eingeweiht. Jur Lage in Spanien Jubel über die Einnahme von Toloſa Paris, 12. Aug. Wie Havas aus Burgos meldet, ſoll dort die Freude über die Einnahme von Toloſa durch die Nationaliſten groß ſein. Im Hauptquartier ſei man beſonders damit zufrieden, daß die Truppen, ohne irgendwelchen Widerſtand zu finden, in Toloſa hätten ein⸗ rücken können. In der Stadt ſeien die Trup⸗ pen mit ungeheurem Jubel empfangen worden. Zahlreiche Einwohner hätten die Sieger aber auch nur unter Tränen begrüßen können, da ihre Angehörigen von den Regierungstruppen vor ihrem Abzug erſchoſſen worden ſeien. In nationaliſtiſchen Militärkreiſen weiſe man dar⸗ auf hin, daß die Einnahme von Toloſa wegen der dortigen großen Metall⸗ und Maſchinen⸗ fabriken eine gründliche Vorbereitung des An⸗ griffs auf San Sebaſtian ermögliche. die Tätigkeit unſerer Kriegsſchiffe in Spanien Berlin, 12. Aug. Der Kreuzer„Köln“ nahm am 11. 8. 22 Flüchtlinge, darunter neun Deutſche, in Giſon an Bord, um dann am 12. nach Luarca(weſtlich Gijon) zu gehen und auch mit den dorkigen Deukſchen in Ver⸗ bindung zu kreten. Das Torpedobook„Albakros“ begleitete den Dampfer„Bellona“, der am 11. mit wei- keren 156 Flüchtlingen aus Bilbao und Um- gebung, darunker 28 Deutſchen, aus Porku- galeke nach Bayonne ging. Die Zahl der um und in Bilbao verbleibenden Deutſchen iſt immer noch 188, alſo höher als vorher ange- nommen. Das Torpedobook„Seeadler“ liegk wei⸗ ker in Portugaletke, um zum Schutz des Ab- kransports auch dieſer Deutſchen zur Ver- fügung zu ſtehen. Das Panzerſchiff„Deukſchland“ mit dem Befehlshaber der Linienſchiffe an Bord iſt noch in Barcelona. In dieſen Hafen ſind insgeſamk ſchon 3100 deukſche Flüchtlinge ein- geſchifft worden. Für heute iſt ein weiterer Transpork mit dem Dampfer„Fulda“, der bisher dork als Wohnſchiff diente, vorge- ſehen. Das Panzerſchiff„Admiral Scheer“ liegt in Alicante, von wo aus der Abkrans— port der Deutſchen aus dem beſonders ge— gemeldeten Bekanntmachungen ber N. S. O. A. B. Kreis Heppenheim SDA P., Gau Heſſen⸗Naſſau. 5 Peau am Madn, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus. 3 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: g Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von N Uhr. Nachmittags: Dfassrag. Steg und Freitag, von 17—16 Ahr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. und Freitag Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleſters: Mittwochs von 15—18 Uhr. NSDAP., Amt für Bolkswohlfahrt Ortsgruppe Heppenheim. Am Montag, den 17. Auguſt 1936 findet in der Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt nachmittags von 2—3 Uhr die nächſte Säuglings⸗ ud Mütterberatungsſtunde tatt. 0 Ruppert, Kreisleiter ASB- DA. Kreiswaltung Sprechſtunden⸗Verzeichnis der Rechtsbetatungsſtelle jeden Montag: 15.00 Uhr in Viernheim Geſchäftsſtelle der DAF. jeden Dienstag: 15% Uhr in Keppenheim Kreiswaltung der DA. jeden 7. md 3. Dienstag im Monat: 1580 Uhr in Fücth Bürgermeiſterei Fürth jeden Freitag: 15.00 Uhr in Mörlenbach Bürgermeiſterei Mörlenbach 16.00 Uhr in Waldmichelbach Geſchäftsſtelle der DAF. 17.00 Uhr in Hirſchhorn Geſchäftsſtelle der DAF. 18.00 Uhr in Neckarſteinach Geſchäftsſtelle der DAF. Vetter, Kreiswalter. fährdeken Madrid jetzt, nachdem die Beſchlag⸗ nahme der Flugzeuge der Lufthanſa auf den deutſchen Prokeſt hin aufgehoben iſt, wieder beſſer vorwärks ſchreitek. Am 11.8. abends iſt der deukſche Dampfer„Tanganjika“ mik 441 Flüchtlingen aus Madrid, darunker 407 Reichsdeutſche und 14 Oeſterreicher, von Alicante nach Genua ausgelaufen. Geſtern kamen wieder 140 Flüchtlinge aus Madrid in Alicante an. Das Torpedoboot„Leopard“ iſt, nach⸗ dem es geſtern auf der kleinen Baleareninſel Ibiza die Einſchiffung von zehn Deukſchen auf den Dampfer„Schleswig“ überwachk hat, nach Palma auf der Inſel Mallorca ge- gangen. Von den hier lebenden 200 Deukſchen wollen zunächſt nur 50 die Inſel verlaſſen. Die Torpedobdoke„Möwe“ und„Kon dor“ ſind im Witktelmeer angekommen und ſollen im Raum Walaga, Almeria, Carka⸗ gena zur Verfügung ſtehen. * „Die Grenzen zwiſchen Frankreich und Spanien ſind gefallen!“ Die ſeit etwa 14 Tagn in San Sebaſtian von den Marxiſten herausgegebene Tages- zeitung„Frente Popular“ bringk in ihrer Nummer vom Dienstag inkereſſanke Mel- dungen über Waffenlieferungen aus Frank- reich an die Marxiſten. Das Blakt beſtätigt die in den letzten Ta⸗ gen von den franzöſiſchen Zeitungen bereiks Flugzeuglieferungen nach Spanien und nimmt mit großer Genug⸗ kuung die Nachrichten der franzöſiſchen Linkspreſſe auf, um ſeinen Leſern zu erzäh⸗ len, daß der Beſchluß Frankreichs, keine Waffen nach Spanien zu liefern, eine reine Formſache wäre, daß es aber im übrigen keine Schwierigkeiten machen dürfte, die ſpa⸗ niſche Regierung mit den nötigen Waffen zu beliefern. Die franzöſiſche Volksfront ſelbſt fordere Waffen und Flugzeuge für ihre politiſchen Glaubensgenoſſen in Spanien. Die Grenzen zwiſchen Frankreich und Spa— nien ſeien gefallen, es gebe nur mehr eine Grenze, die ſei der Faſchismus.(öh. 222 ᷣð-Nw 8 —— — — E— 88 ͤ— 8 2—ů——ð— * 1 r ————————— 9 e eee A—— — r ———— 7 e . Tägliche Uunterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ —ĩ . KT NETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz 1 Es war an einem Frühlingstag de? Jahres 1683 viel Getümmel und Geſchrei bunten Margen e Volks im Hafen von Roſette in Aegypten. Der geflügelte Mar⸗ kuslöwe wehte von den Maſten der mächtigen venezia⸗ niſchen Handelsgaleeren, die da ankerten, und auf dem Ufer ſtanden erbittert und hochmütig, in koſtbaren Pelz⸗ mützen und Pelzſchauben, die Kaufherren und Edelherren der Lagunenſtadt vor der tobenden Maſſe der Turbane. „L fällt Euch ein, mitten im Frieden Schi Rer. Venedig wegzunehmen?“ 5 8 „Alle Segler in allen Häfen des Osmanenreichs, in Europa, in Aſien, in Afrika werden beſchlagnahmt!“ „Mit welchem Recht?“ „Weil wir ſie brauchen!“ „Wozu?“ „wißt Ihr!“ Der wild⸗ſchnurrbärtige Aga der Mamelucken trat, die Hand am Krummſäbel, aus der Mitte ſeiner Muslim. Kriegeriſch wie eine Sturmfahne flatterte im Seewind der Zipfel ſeiner hohen, ſilber⸗ geſtickten Mütze.„Der Kalif ruft alles, was im Iſlam Waffen tragen kann, nach Konſtantinopel!“ Und ehe der Nil wieder ſteigt, wird der Sitz des Kalifen nicht mehr in Konſtantinopel ſein!“ ſchrie es frohlockend aus dem himmelblauen Gewoge der Mame⸗ lucken,„ſendern in der Hauptſtadt der Ungläubigen!“ 2„In Wien!“ Der Aga riß glühenden Auges ſein Schwert halb aus der Scheide.„Die Zeiten erfüllen ſich, von denen der Prophet verheißt:„Die Ungläubigen werde ich peinigen mit ſchwerer Pein!“ Was in drei Erdteilen zu Allah betet, zieht gegen Wien!“ „Der Kaiſer des Abendlands wird entthront!“ „Sein Dom in Wien wird zur Moſchee!“ „Alle Chriſten werden ausgerottet!“ g „Schiffe! Schiffe nach Konſtantinopel!“ brüllte es und wehte heiß wie Atem aus Raubtierrachen in die braunen Geſichter der Venezianer. Ein grellgelb gekleideter blau⸗ schwarzer Mohr watſchelte dick wie eine Tonne durch das Gewühl und krähte mit Fiſtelſtimme: a Baſſa befiehlt die Venezianer vor ſein An⸗ geſicht!“ f „Ich höre und gehorche“, ſprach der Aga zu dem Ober⸗ Eunuchen des Statthalters don Roſette. Seine blauen Krieger umringten die Chriſten, um ſie vor dem wüten⸗ den Ameiſengewimmel des Volks in dem engen Gaſſen⸗ gewirr zu ſchützen. Scheu wich alles zur Seite. Wer einen Mamelucken auch nur unſanft berührte, war ſofort des Todes. So erreichte der Zug das weiße Zinnenſchloß des Baſſa auf dem Hügel. FJerat Baſſa, der Herr über Stadt und Hafen, hockte in einem zimtfarbenen Seidenkaftan mit gekreuzten Bei⸗ nen auf dem Divan. Vor ſeinen ſchon greiſen Augen flimmerten durch die offenen Fenſter des großen Saals die flachen weißen Dächer in der heißen Mittagsſonne und grünten die Palmen⸗ und Orangen und Zitronen⸗ gärten an den breiten, grauen Schlammufern des niedri⸗ gen Nils und blaute draußen endlos das Mittelmeer. Neben ihm ſaß, in einem weiten ſchneeweißen Gewand, . Sohn, ein ſiebzehnjähriger Jüngling mit großen unklen Augen in einem ſchönen, bräunlichen, weichge⸗ ſchnittenen Geſicht. Ein Neger fächelte mit einem Pfauen⸗ wedel den beiden weißen Turbanen Kühlung. Der Baſſa hob in ſchläfrigem Dünkel das Haupt zu den vor ihm ſtehenden venezianiſchen Edlen, die in ebenſo kühlem Stolz auf ihn herabſchauten. „ Schiffe bleiben beſchlagnahmt!“ ſprach er leiden⸗ ſchaftslos auf Türkiſch, und der Dolmetſcher, der, die Arme über der Bruſt gekreuzt, in unterwürfiger Haltung neben ihm ſtand, übertrug es in das Italieniſche.„Euch ſelbſt ſteht die Heimkehr in Euer Land auf einem fran⸗ zöſiſchen Segler frei!“ Die Herren aus Venedig blickten hinab auf das Rahen⸗ gewirr des Hafens. Da wo der Markuslöwe und das Kreuz von Genua, der Löwe von Brügge, die drei Fackeln von Sevilla als Wimpel an den Maſten wehten, da war der Kai ſo blau wie die See von Mamelucken. Aber die dazwiſchen ankernden Kauffahrteifahrer, die die drei Lilien der Bourbonen in der Flagge führten, träum⸗ ten ſtill und unbehelligt in der Sonne. „Und warum vergreift Ihr Euch nicht auch an den franzöſiſchen Schiffen?“ 5 „Ihr Chriſten alle ſeid unſere Feinde!“ Der Baſſa wandte ſeinen ſchon ſilberweißen Bart nach dem ſchönen Jüngling an ſeiner Seite.„Mein Sohn Emin hier iſt der jün te und letzte. Seine ſechs Brüder ſind im Kampf gegen Euch geblieben!“. „Auch die Franzoſen ſind Chriſten!“ „Aber ſie ſind die einzigen unter Euch, die nicht allem feind ſind, was aus Aſien und aus Afrika nach Europa kommt!“ ſprach der Baſſa.„Zum Dank ſchonen wir ihre Self e!“ „U was ſollen wir daheim ſagen, wenn wir ohne unſere Schiffe zurückkehren? Der Rat von Venedig läßt nicht mit ſich ſpaßen!“ „Ich werde Euch einen geheimen verſiegelten Brief an die Republik Venedig mitgeben. Im Namen des Sultans von Aegypten, des Vaſallen des Kalifen in Konſtan⸗ tinope! Darum ließ ich Euch rufen. Laſſet den Dogen alli Brief leſen!“ 3 „Del Loge verſteht kein Türtiſch!“ „Der Brief wird lateiniſch geſchrieben ſein, wie es zwiſch on uns und den Chriſten Brauch iſt. Ich habe ſeit Jahr und Tag hier in der Feſtung einen gefangenen Malteſerritter, der der lateiniſchen Sprache kundig iſt. Holt ihn herbei!“ Der Baſſa befahl es dem Fächerſklaven ginter ihm und verabſchiedete mit einer flüchtigen Hand⸗ bewegung an die Bruſt die Venezianer. Erſt als ſie ſchon auf der Schwelle waren, wachte auch ſein junger Sohn zus ſeiner Traumverlorenheit auf und führte die ſchmale Rechte mechaniſch an Stirn und Bruſt. * „Kennſt du den Malteſer?“ frug, als die beiden allein waren, der Vater den Sohn. Der Jüngling ſchaute träu⸗ meriſch hinaus auf das flammende blaue Mittelmeer. „r arbeitet ja tagsüber im Garten!“ ſagte er.„Ich habe ihn oft geſehen.“ Die ſchweren Türvorhänge ſchlugen auseinander. Der Gefangene trat ein, in einem raſchen und federnden Gang der bloßen braunen Füße unter dem verſchmutzten Kamel⸗ haarkittel, der plump bis zu den Knien die ſehnige Ma⸗ gerkeit ſeines Körpers umſchlotterte. Zwei lange ver⸗ garſchte Narben kreuzten ſich ihm von den Kämpfen im Mittelmeer auf der von Sonnenbrand nußbraunen Stirne. Zu deren beiden Seiten fiel ihm das Haar lang bis über die Schultern. Das war das Zeichen aller Edeln in Europa. Aber wenn dort die Freien ihren Spitzbart pflegten, überwucherte ihm hier der Bart das Antlitz als wirre Wildnis, aus der nur heißblütig die dunkeln Augen klackerten, und ließ ihn auf den erſten Blick älter er⸗ ſcheinen, als ſeine dreißig und etlichen Jahre. Der Ritter zeigte nichts von der Unterwürfigkeit der ſchwarzen Skla⸗ ven, die ihn hergeführt hatten und auf einen Kopfwink ihres Herrn auf lautloſen Sohlen aus dem Saal huſch⸗ ten. Er ſtand in einer freien, faſt verächtlichen Haltung, das Haupt im Nacken, vor dem Baſſa und ſah ihm feſt ins Auge. „Wie kommt es, daß du Latein verſtehſt?“ „Ich wollte als Knabe Mönch werden und wurde in einem Chriſtenkloſter erzogen!“ „Wo war das?“ „In einem fernen Land, weit von hier, fließt ein Fluß ſo breit wie der Nil im Frühjahr. Er heißt der Rhein. An ihm ſteht die Burg meines Geſchlechts, nach der ich den Namen Rimburg führe.“ „Wie kamſt du aus dem Kloſter der Ungläubigen in die Welt?“ „Ich verließ es als Jüngling und habe in Städten, die Ihr nicht kennt— in Straßburg, in Bologna— den Wiſſenſchaften obgelegen.“ Der Ritter von Rimburg ſprach, dank ſeiner langen Gefangenſchaft, türkiſch mit dem Baſſa.„In Rom überkam mich der Drang, mit dem Schwert für den wahren Glauben zu kämpfen!“ „Für den falſchen Glauben, du Hund!“ „Fü den wahren! Für den wahren!“ „Herr Vater! Was liegt daran, was ein Chriſt ſpricht!“ rief verächtlich, mit noch knabenhaft heller Stimme der junge Emin. Aber der Baſſa lüftete mühſam die ſteifen Knochen vom Diwan. Er riß zitterig den Damaszener⸗ ſäbel aus der Scheide. „Sage das noch einmal und du biſt des Todes!“ Zum drittenmal: für den wahren Glauben! Schlag Der Ritter von Rimburg ſtand aufrecht, die Arme über der Bruſt gekreuzt, kaltblütig gefaßt. Er zuckte mit keiner Wimper. Es wetterleuchtete nur leidenſchaftlich in ſeinen dunklen Augen. Der ſchöne Jüngling Emin war haſtig, in flatterndem weißen Gewand, aus ſeiſtem Kreusſitz aufgeſchnellt. Er ſtellte ſich mit drei Sprüngen zwiſc en den Gefangenen und den Baſſa. „Visit du den Boden mit Chriſtenblut beſchmutzen?“ ſprach er vorwurfsxroll. „ Baſſa antwortete nichts. Er ſetzte ſich wieder hin. Er ſtrich ſich finſter den weißen Bart. „Du wurdeft ein Malteſer?“ frug er feindſelig. „Nur ein weltlicher Ritter. Ein freſwilliger Kämpfer auf Zeit!“ „.. und wurdeſt gefangen?“ „D. General unſerer Galeere lag verwundet auf Deck Eures geenterten Schiffes. Wir konnten uns dort nicht halten. Ich deckte mit der Klinge ſeine Rettung zu uns hinüber. Inzwiſchen löſte ſich Bord von Bord. Ich blieb allein bei Euch zurück.“ „Dieſe ſelbe Galeere und dieſer ſelbe Kapitän... Wer war es damals?“ „Mein Freund, der deutſche Ritter Hans Hundt von Saulheimb!“ f „Dieſes ſelbe Schif, kreuzt ſeit Neumond auf hoher See vor Roſette.“ Es war ein Lauern in der brüchigen Stimme des Baſſa.„Was hat das zu bedeuten?“ „Wie ſoll ich, ein Gefangener, das wiſſen?“ „Ja, wie ſollſt du das wiſſen?“ Der Greis zog eine Papyrusrolle aus den gelbſeidenen Falten ſeiner Leib⸗ ſchärpe und reichte ſie dem Malteſer.„Setze dich auf den Boden vor dem Perlmuttertiſchchen nieder, nimm die Geierfeder, die da liegt, und überſetze in Latein, was da türkiſch geſchrieben ſteht!“ 1 „Der Ungläubige ahnt nicht, daß es ein Staatsgeſchäft von höchſter Wichtigkeit iſt, das er da überträgt“, ſagte leiſe, während drüben der Fede kratzte der Baſſa zu ſeinem Sohn.„Der Name d ublik Venedig, der mir einen gebeimen Frieden en. während wir das zu! Copyright by knorr 4 Hirth, Munchen Reich des Chriſtenkaiſers überſchwemmen, iſt nirgends genannt! Nun— biſt du fertig?“ N „Hier iſt der lateiniſche Brief!“ Der Ritter lachte ſpöttiſch, indes er ſeine mittelgroße ſchlanke Geſtalt vom Boden erhob.„Aber die Venezianer werden ſeine Fetzen in die Lagune werfen!“ 5 „Woher weißt du...“ Der Baſſa beugte ſich kurz⸗ atmig und wutzitternd vor.. 5 „.. daß dieſer Brief dem Dogen— 7 2 „Es ſteht kein Wort davon in dem Brief! „Es iſt nicht ſchwer zu erraten, wenn man Euch und das Mittelmeer kennt!“ g i „Die Venezianer ſind unſere Feinde! Wir haben nichts mit Ihnen gemein!“ 5 „Waren nicht eben noch die venezianiſchen Kauffahrer bei Euch? Ich ſah ſie, als ich im Garten arbeitete.“ „Allah weiß, was ſie hier wollten! Du nicht. „Sie kamen an mir vorbei, als ich hierher geführt wurde. Ich verſtehe italieniſch. Der eine ſagte zum an⸗ dern:„Schade, daß wir das lateiniſche Schreiben ver⸗ ſiegelt überbringen N 3 Der Baſſa Ferat ballte die Fauſt und ſchwieg. Sein Gefangener hob feierlich die Hand. „Aber dieſes Schreiben wird nicht mehr ſein als ein Kamelfladen, den das Lagerfeuer frißt. Die ganze Chri⸗ ſtenheit werdet Ihr kampfbereit zwiſchen Euch und Wien. finden— die Deutſchen— die Polen— die Franzoſen!“ „Nicht die Franzoſen!“ 8 „Auch ſie, wenn ſie erſt ganz erkannt haben, welche Ge⸗ fahr dem Glauben droht!“ „Dem Unglauben!“ „Chriſtus in Ewigkeit!“ 4 Wied. entblößte der greiſe Baſſa grimmig zur Hälfte den Säbel. Wieder die Stimme ſeines Sohnes.: „Herr Vater, dieſe Klinge iſt wohl ſo ſcharf, daß ſie ein Frauenhaar in der Luft zerſchneidet. Aber in Eurer Hand wird ſie den Chriſten nicht töten. Laßt ab von ihm. Er iſt Euer nicht wert!“ Der Vater des jungen Emin ließ den altersmüden Arm ſinken und barg die Waffe in der Scheide. Er wurde plötzlich ruhig. Er blieb eine Weile ſtumm. p „Es darf niemand außer mir und dem Dogen von dieſem Schreiben wiſſen!“ ſprach er dann in einem ſonder⸗ bar gleichgültigen Ton.„Du aber weißt es..“ Der Mann im Kamelkittel vor ihm ſchwieg. „Es iſt Gefahr, wenn es durch dich bekannt wird. Du e ee Draußen kreuzt ſeit einer Woche eure aleere!“ Der Ritter ſchwieg. „Du wirſt ſie nicht erreichen. Du biſt hitzig von Geblüt. Du haſt zu viel geredet. Nun mußt du das große Schwei⸗ gen lernen!“ Der Malteſer ſchwieg. „Mache dich bereit. Wenn die Sonne zwei Stunden weiter gerückt iſt, wirſt du ſterben!“ Der Ritter von Rimburg ſchwieg. Der Baſſa würdigte ihn keines Blickes mehr. Auch der junge Emin hatte ſein ſchönes, bräunliches Antlitz abgewandt und ſchaute hin⸗ aus auf das Meer, über deſſen tiefem Blau drüben, gegen Abulir hin, das erſte leiſe Abendrot leuchtete. Ein Händeklatſchen ſeines Vaters rief den Schwarm der Neger herbei. Sie führten den Gefangenen mit ſich fort. * „Der Weg ging durch die Gärten nach dem düſtern Lehmgebröckel der Hinterburg des Baſſa voll geheimer Gänge, Keller und Kerker. Aus einer Feigenhecke hob Früchte kauend, als der Malteſer vorbeikam, der Ober⸗ eunuch, der vorhin am Hafen geweſen, in ſchwefelgelbem Kaftan, ſeinen ſchwarzen Wollkopf. Er radebrechte hitzig und händefuchtelnd Italieniſch, das die andern ſchwarzen Wächter nicht verſtanden. Es war, als ob er den Un⸗ gläubigen in deſſen eigener Sprache verfluchte. Aber dieſe Fiſteltöne des Fettwanſtes verkündeten im Wortgeſprudel: „Nur noch wenige Tage Geduld— läßt dir Rabbi Iſaak, der Meiſter der Juden von Roſette, ſagen. Er und wir alle haben von dem General der Galeere genug Salta⸗ ninen⸗Goldſtücke bekommen. Wir verhelfen dir zur Flucht auf das Schiff. Es kreuzt jeden Abend vor der Nil⸗ mündung!“ Und leiſe und ruhig die Antwort des Malteſers. „Laſſe dem Kapitän Hans Hundt, meinem Mitbruder, durch die Fiſcherbarke wiſſen, daß ich nicht kommen werde. Mein Leben iſt zu Ende.“ Dein Leben— Adrian von Rimburg— dein noch junges— dein dreiunddreißigjähriges Leben, das ein Wandern war durch die Welt und ein Suchen nach dir ſelbſt. Das eine Unruhe war, von den Kinderſchuhen ab bis zu dem roten Kreuz auf dem Malteſermantel und jetzt die ße Ruhe iſt vor der letzten Stunde. Bald bald Unmerklich wandernd vergolden durch das kleine Fenſterloch der Kerkerzelle die heißen Sonnenſtrahlen das Klettern der kleinen, plumpen, ge⸗ che en Eidechſen an den brennend heißen Lehmwänden, as Geringel der ſchwarzen Tauſendfüßler auf dem glü⸗ henden, geſtampften Erdboden, das Geflatter eines ver⸗ irrten Falters, der bunt wie das Leben ſelbſt durch die ſchwüle Staubluft gaukelt und plötzlich weg iſt mit all ſeinem Farbenſchmelz.. ſo wie das Leben 8 Und vor den Augen des Ritters Adrian von Rimburg zog non einmal ſein Leben vorbei, wie er da, die Hände über den Knien verſchlungen in Gedanken verloren auf dem Elerich ſeines letzten Wohnraumes auf Erden kauerte. Fortſetzung folgt. 5 cgends lachte t bo hälfte ö ſie kurer ihm. Arm Ulle don der⸗ „ Du unt blit. wei⸗ den igte ſein hin⸗ egen Ein der feln met her⸗ en ihig zen ln⸗ ieſe bit Bekanntmachungen Ortsgruppe DA Betr.: Arbeitsdank. Am Donnerstag, den 13. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, Zuſammenkunft aller ehe⸗ maligen Arbeitsdienſtmänner und Maiden im Gaſthaus„Zur Traube“. Der Ortswalter. ber A. S. O. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½¼— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 495 Achtung! Kolonialwarenhändler! Die von der NSV. an Wöchnerinnen und Kranke ausgegebenen Eier-Gutſcheine wollen bis Ende dieſes Monats bei Pg. Lorenz Reiß, Lampertheimerſtraße, zwecks ge⸗ meinſamer Einlöſung abgegeben werden. Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Auguſt 1936 Denkſpruch Ein leerer Topf am meiſten klappert; ein 2 Kopf am meiſten plappert. Gg. Keil die fiegreiche Arbeitsschlacht Nach dem letzten Bericht der Reichsan⸗ ſtalt für ee e und Ar⸗ beitsvermittlung iſt die Zahl der Arbeitsloſen in Deutſchland bis Ende Juli 1936 auf 1170 000 zurückgegangen. Demnach hat ſich, gemeſſen an dem Jahresdurchſchnitt von 1932, die Zahl der Beſchäftigten ſeit dieſer Zeit um 4,4 Millionen erhöht. Die Größe dieſer Lei⸗ ſtung ermißt man am beſten, wenn man 9 80 vergegenwärtigt, daß ſich in der ganzen Welt in dieſer Zeitſpanne die Zahl der Arbeitsloſen nur um etwa 7 Millionen vermindert hat. In den Vereinigten Staaten, denen im Kampf gegen die größere Arbeitsloſigkeit unvergleich⸗ lich größere materielle Mittel als Deutſchland zur 3 90— ſtehen, hat ſich beiſpielsweiſe die Zahl der Arbeitsloſen von 1932 bis jetzt nur um 17 Prozent vermindert, während in Deutſchland der Rückgang 80 Prozent beträgt. Dieſe wenigen Zahlen beweiſen zur Genüge, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland in dem vom Führer proklamierten 1 gegen die Arbeitsloſigkeit den richtigen Weg be⸗ ſchritten und die geeigneten Mittel angewandt hat. Dank den großzügigen Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnahmen der Reichsregierung und der dadurch auf dem Gebiete der Wirtſchaft ausge⸗ löſten privaten Initiative iſt Deutſchland wie⸗ der aus einem Land der Unterſtützungsemp⸗ fänger zu einem Land der Arbeit und des Werkſchaffens geworden. Millionen deutſcher Volksgenoſſen konnten wieder als aktive Glie⸗ der in die Volkswirtſchaft eingeſchaltet werden. Neben dem größeren materiellen Gewinn, den dieſe Entwicklung für die geſamte deutſche Wirtſchaft gebracht hat, darf aber auch ihre ethiſche Wirkung nicht überſehen werden. Nichts iſt zermürbender und quälender für einen Menſchen, als auf lange Zeit aus dem werktätigen Schaffen ausgeſchaltet zu ſein. Solche Menſchen kommen in die Gefahr, an ihrem inneren Wert zu verzweifeln. Man braucht ſich nur an die ſeeliſche Verfaſſung derjenigen zu erinnern, die jahrelang im Heer der Arbeitsloſen mitmarſchieren mußten. Für ſie alle bedeutet der ſiegreiche Kampf des neuen Deutſchland gegen die Arbeitsloſigkeit die Be⸗ freiung von einem grauſamen Schickſal, das viele ſchon als unabänderlich angeſehen hatten. Daß dieſer Sieg über die Arbeitsloſigkeit in Deutſchland ſo durchgreifend werden konnte, iſt zum großen Teil dem Umſtand zuzuſchrei⸗ ben, daß neben der Schaffung der materiellen Vorausſetzungen für die Wiedereinſchaltung von Millionen brachliegender Kräfte in den Produktionsprozeß ſeit 1933 eine Wertung jeglicher Arbeit zur Geltung gekommen iſt, die von der liberaliſtiſchen und marxiſtiſchen Auffaſſung völlig verſchieden iſt. Nicht mehr gilt die Arbeit als eine Laſt und als ein not⸗ wendiges Uebel, nicht mehr fühlt ſich der deutſche Arbeiter als ein Objekt der Wirt⸗ ſchaft, das benutzt und beiſeite gelegt werden kann, je nachdem, wie es die wirtſchaftliche Entwicklung vorſchreibt. Heute gilt die Ar⸗ beit wieder als Ehrendienſt an der Gemein⸗ ſchaft. Heute iſt die Auffaſſung von dem hohen ethiſchen Wert der Arbeit wieder in voller Geltung. Und dieſer Wandlung iſt es in hervorragendem Maße zu verdanken, daß gerade in Deutſchland, das doch fürwahr nicht die gleichen materiellen Möglichkeiten wie an⸗ dere Länder hat, der Kampf gegen die Ar⸗ beitsloſigkeit mit ſo großem und ſichtbarem Erfolg geführt werden konnte. Durch Sport bei Kraft durch Freude bleiben geſund alte und junge Leute— kommt Alle Donnersta Freitag abend in den„Freiſchütz“ Das Gejetz über bie Feiertage Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Am Samstag, den 15. Auguſt 1936,(Maria Himmelfahrt) können ſämtliche Ladengeſchäfte ihre Waren feilbieten, da aufgrund des Ge⸗ ſetzes über die Feiertage vom 27. Februar 1934 dem katholiſchen Feſt„Maria Himmel⸗ fahrt“ kein geſetzlicher Feiertagsſchutz mehr zu⸗ geſtanden wird. CCC Gib ein Opfer! Die große Zahl der aus Spanien ge⸗ flüchteten Reichsdeutſchen macht eine ver⸗ ſtärkte Hilfstätigkeit notwendig. Oft mußten deutſche Volksgenoſſen un⸗ ter Zurücklaſſung von Hab und Gut und un⸗ ter Verluſt der Exiſtenz ihre bisherigen Ar⸗ beitsſtätten preisgeben. Die Not iſt groß und Hilfe dringend nötig! Eine Spendenliſte liegt in der Geſchäfts⸗ ſtelle unſerer Zeitung auf. 0 .... „Spare in ber Zeit“ Der erzieheriſche Wert der Schulſparkaſſe Die Abteilung Schulweſen der Heſſiſchen Landesregierung gibt den unterſtellten Be⸗ hörden einen Erlaß des Reichserziehungs⸗ miniſters zur Kenntnis, der über die Schule hinaus die geſamte Elternſchaft angehen dürf⸗ te. Darin heißt es u. a.: „Nach den Jahren des wirtſchaftlichen Zerfalls wird im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland die Erziehung der Jugend zur Sparſamkeit nicht nur im Elternhaus, ſon⸗ dern auch in der Schule zu pflegen und zu fördern ſein. Die praktiſche Betätigung des Sparſinns in der Schulſparkaſſe hat im Rah⸗ men dieſer Erziehungsaufgabe beſondere Be⸗ deutung. Es darf dabei nicht darauf ankom⸗ men, ob es dem einzelnen Kinde möglich iſt, eine größere oder kleinere Summe zu erſparen, als vielmehr darauf, bei allen Schülern, die in der Sparſamkeit liegende ſittliche Haltung zu wecken. Im Hinblick auf den erzieheriſchen Wert dieſer Aufgabe darf ich erwarten, daß die Lehrerſchaft ſich wie bisher ihre Förderung angelegen ſein laſſen wird. Spargelder min⸗ derjähriger Kinder ſollen grundſätzlich mündel⸗ ſicher angelegt werden. Eine Vergütung für die Verwaltung der Schulſparkaſſe darf den Lehrern nicht gewährt werden. Etwa beabſich⸗ tigte Zuwendungen werden der Schule ſelbſt — etwa zur Unterhaltung der Schülerbiblio⸗ thek oder für ähnliche Zwecke— zuzuführen ſein“. * Arbeitsdank. Heute Donnerstag⸗ abend, 8.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Zur Traube“ eine Zuſammenkunft aller ehemaligen Arbeitsdienſtmänner und Maiden ſtatt. Der Ortswalter erwartet das Erſcheinen aller Ar⸗ beitsdienſtkameraden und Kameradinnen. Mühevolle Erzte. Nach den troſt⸗ loſen Regenſchauern, die in der letzten Zeit immer und immer wieder herniedergingen, ſah es für die Landwirte ſchlecht aus. Zum Teil war die Frucht geſchnitten, gebündelt und aufgeſtellt, konnte aber nicht nach Hauſe ge⸗ bracht werden, da dieſelbe vollſtändig durch⸗ näßt war. Tag für Tag wartete man auf ſchönes Wetter, denn ehrlich zugegeben, von einem richtigen Sommer mit Sonnenſchein konnte man dieſes Jahr tatſächlich noch nicht reden. Man bangte ſchon um das köſtliche Gut, doch auf einmal trat eine Wendung ein. Es wurde wärmer, die Sonne zeigte ſich, und auf einmal hatten die Sonnenſtrahlen die dich⸗ ten Regenwolken vollkommen durchbrochen und es wurde endlich ſchöner. Sofort ging der Landwirt an die Arbeit, jede verfügbare Ar⸗ XI. Olympiabe in Verlin Privatbericht aus Berlin— Olympiade von unſerem dorthin entſandten FB⸗Berichterſtatter der NSDAP. Viernheim Das war ſchon in Garmiſch ſo, als wir hinkamen: Da gab's herrliche Sonne und Schnee— aber nur das Erſtere trifft für Berlin zu, und wir hoffen, daß es auch in Verne ſo iſt, damit nunmehr die Ernte heim⸗ kommt.(An was wir auf der Olympiade nicht alles denken!) Nun aber wieder zu dem großen Geſche⸗ hen, in das wir hineingeſtellt worden ſind. Das mächtige Reichsſportfeld, das, je mehr man hinkommt, einen gewaltigeren Eindruck macht, iſt bei allen Veranſtaltungen ſtets aus⸗ verkauft und zu U⸗ und e den zwei⸗ ſtöckigen Omnibuſſen und Straßenbahnen iſt hin und zurück ein beängſtigendes Schieben und Drücken. In der Berliner Stadtmitte, Unter den Linden, am Schloß, im Luſtgarten ſtauen ſich die Menſchen. Und über der Stadt kreiſen Flugzeuge, die etwa 100 Meter lange Fahnenwimpel mit den Farben aller teil⸗ nehmenden Nationen nach ſich ziehen. Die Eintrittskarten für die verſchiedenen Veran⸗ ſtaltungen ſind ausverkauft, an den bekannten „Karten⸗Börſen“ finden ſich immer Tauſcher ein, die z. B. die Schwimmkarte tauſchen wol⸗ len gegen Schlußfeier oder Hockey gegen Schwimmen uſw. Fußballkarten ſind viel an⸗ geboten, denn durch das Ausſcheiden unſerer Elf iſt das Intereſſe geſchwunden. Einer meinte, ſie ſollen ſie„Onkel Otto“ ſchicken, damit er ſich noch etwas abgucken kann. Die Stimmung wegen des verlorenen Fußball⸗ ſpieles iſt nicht roſig, allenthalben kommt die Mißſtimmung gegen die derzeitigen Männer 5 15 die mit großem Aufwand die Vor⸗ ereitungen trafen— gegenüber anderen Or⸗ ganiſationen— und im Spiel gegen Norwegen Leute aufſtellten, während die bekannten, beſ⸗ ere Klaſſenſpieler unſerer führenden Vereine in Süddeutſchland beiſeite ſtehen mußten. Im Schwimmſtadion geht es bei den Waſſerballſpielern ſtets hoch her. Da ſtehen auf jeder Seite— d. h. ſie ſchwimmen— 7 Mann, der Schiedsrichter läuft außen neben dem Spielfeld. Je nach den ſpielenden Na⸗ tionen wird dann außen in den Zuſchauern durch Sprechchöre eine 9 Teil⸗ nahme bekundet. Führend im Waſſerball ſind die Ungarn, und da hört man ſtändig ihr Rufen„Hu Hu Heia“, während die Belgier „Hop Hop Belgique“(belſchick) rufen und damit ihre Spieler anfeuern. Unſere deutſchen Staatsmänner mit unſerem Führer an der Spitze bekunden durch den Beſuch aller Ver⸗ anſtaltungen ihr beſonderes Intereſſe für den Sport und ſo ſitzen wir oft in der Nähe von Miniſter Göring, der unabläſſig auf das Ge⸗ länder mit den Händen klopft, um die Kämp⸗ fer anzufeuern. Dabei ſind unſere ſtets mit brauſenden Heilrufen empfangenen Kämpfer für das neue Deutſchland nicht abgeſondert, ſondern auf einer Bank mitten in den Zu⸗ chauern. Und gerade das iſt das Begei⸗ ternde und Verbundenſein zu uns allen. Das iſt die Größe unſerer Zeit, zu der wir uns ſelbſt beglückwünſchen können, ob wir nun in Berlin ſind, und es ſelbſt miterleben oder in Verne und überall am Radio oder in der Preſſe erleben. Und eines iſt von beſonderem Intereſſe: man braucht gar nichts zu fragen, man muß nur ſehen und leſen können! Da ſitzt der Japaner mit ſeinem ewig lächelnden Geſicht neben dir, ſtill und beſcheiden, aber wenn ſeine Landsleute im Kampf liegen um Plätze, da wird er impulſiv und ſchreit„Ra ra ra, Ra ra ra!“ Da lebt alles mit. Uebers Eſſen wollte ich auch berichten. Das ſind keine Preiſe, um, weil gerade Hoch⸗ konjunktur iſt, die Leute zu übernehmen, nein, für 1.— Mk. kann man ſchon gut zu Mittag eſſen und ein Glas Bier für 20 Pfg.(ia⸗ wohl /0), ſtätten. Nun iſt wieder ein heißer Tag vorbei, an dem wir uns wieder gefreut haben inmitten prächtiger Sportsleute und guter Kameraden, denn trotz der vielen Menſchen, wo doch jeder einen Sehplatz haben will, geht alles ſo freundlich zu, daß man auffallen könnte, wenn man ein hartes Wort gebrauchen würde. Wie iſt doch die Welt ſo ſchön, wenn alle Menſchen einig und friedlich ſind! Dieſen Geiſt, der ausſtrahlt von der großen inter⸗ nationalen Zuſammenkunft in Berlin, möchte man einpflanzen in jedes Herz, daß wir alle zueinander wären: herzliche Kameraden und Freunde, aufrichtig und ehrlich miteinander zu leben, ſo wie wir es hier in dieſen Tagen erleben! So wird Berlin für uns eine ewig⸗ bleibende Erinnerung ſein, 8 von dem Manne in der u it e, der mitten unter all den Menſchen ſitzt mit frohen, leuch⸗ tenden Augen und der uns immer wieder auf die Beine bringt, ihm zuzujubeln wo er geht und ſteht, denn ohne ihn wäre und gäbe es das alles nicht. Und mit dem Gruß an die Heimat ſtür⸗ zen wir uns wieder in das Getrubel von Berlin bei Nacht. beitskraft mußte mithelfen, das Getreide in die Scheunen zu bringen. Unſere Bauern ha⸗ ben dann auch in dieſen Tagen vom frohen Morgen bis ſpät in die Nacht hinein unter Mithilfe gar manchen freiwilligen Helfers wirklich viel geleiſtet. Ueberall ſieht man jetzt leere Fruchtäcker. Schon ſingen die Dreſch⸗ maſchinen in den Scheunen der Bauern ihr gewohntes Lied. Doch iſt alles Getreide noch nicht reſtlos geborgen, in den Feldern, nahe des Ortes weniger, ſteht und liegt doch im unteren Feld noch mehr Frucht; es konnte in dieſen Schönwetter„tagen“ nicht alle Ernte⸗ arbeit bewältigt werden.— Leider regnet es ſeit zwei Tagen wieder, geſtern Nacht und während des Tages unaufhaltſam und es will uns ſcheinen, als hätten wir uns zu früh auf eine Schönwetter⸗Periode gefreut. Schwere Unwetter gingen am Montag in verſchiedenen Gegenden Deutſchlands und auch in Frank- reich nieder.— Die Wettervorherſage für Donnerstag: Ueberwiegend bewölkt und ein⸗ zelne kürzere Regenfälle, doch zeitweilig auch aufheiternd, Tagestemperaturen wieder nied⸗ riger als ſeither, ſüdweſtliche bis weſtliche Winde. Ausſichten für Freitag: Unbeſtändiges und nicht niederſchlagsfreies Wetter, nur mäßig warm. * Fußballer der Sportvereini⸗ gung. Auch an dieſer Stelle ſei auf die heute Abend ſtattfindende Spielerverſammlung in der Sporthalle der Amicitia hingewieſen. Da am 6. September die Verbandsſpiele begin⸗ nen und vorher noch einige Privatſpiele aus⸗ getragen werden, wird dieſe Zuſammenkunft beſondere Bedeutung haben, worauf wir die aktiven Sportler aufmerkſam machen. Luftpoſt nach Nordamerika. Die nächſte Fahrt des Luftſchiffs„Hindenburg“ nach Nordamerika beginnt nicht— wie vor⸗ geſehen— am 15., ſondern erſt am 16. Auguſt in Frankfurt(Main). Poſtſchluß beim Bahnpoſtamt 19 Frankfurt(Main) am Sonntag, 16. Auguſt, 18.00 Uhr. Sämtliche Sendungen(Verkehrs- und Sammlerpoſt), die mit den Fahrten des Luftſchiffs„Hindenburg“ befördert werden, erhalten den Abdruck eines Sonderſtempels, deſſen Stempelbild bei jeder Fahrt gewechſelt wird. Nähere Auskunft er⸗ teilen die Poſtanſtalten. Vergſträßer Feſtjpiele Aus techniſchen Gründen iſt eine Verlän⸗ gerung der Aufführungen des Heimatſpieles „Anno 1813“, von Hans Holzamer, nicht mehr möglich. Um nun allen denen, die bis jetzt aus finanziellen Gründen das Spiel noch nicht beſuchen konnten, eine letzte Möglichkeit zu geben, findet heute Donnerstag, 13. Auguſt, 20.30 Uhr, unwiderruflich die letzte Aufführung ſtatt. Auch diejenigen, die zu An⸗ ang der Spielzeit das Spiel beſucht haben, iſt es durch den billigen Eintrittspreis von 40 Pfg. möglich, ſich die Abſchiedsvorſtellung, die ſchon immer die beſte geweſen iſt, anzuſe⸗ hen. Der Beginn iſt auf 8.30 Uhr feſtgeſetzt. Viernheim erwache— Deutſchland iſt erwachtl Kinderbeihilfen werden ausge⸗ zahlt. In den letzten Tagen und zwar in der der Zeit vom 3. bis 10. Auguſt, ſind zum erſten Mal die laufenden Kinderbeihilfen von den Finanzämtern ausgezahlt worden. Nach einer rohen Schätzung kommen etwa 200 000 Familien mit rund 400 000 beihilfefähigen Kindern in Betracht. Die Auszahlung er⸗ folgt jeweils von einem Monat in der Zeit vom 3. bis 10. des folgenden Monats. Die laufenden Kinderbeihilfen werden an dieſen Tagen durch die Kaſſe des für den Antrag⸗ ſteller zuſtändigen Finanzamtes auf dem Poſt⸗ ſcheckweg gebührenfrei ausgezahlt. Gewerbsmäßiges Austragen von Werbe⸗ ſchriften genehmigungspflichtig Auf Grund ſeiner 18. Bekanntmachung vom 9. 7. hat der Werberat der deutſchen Wirtſchaft für das gewerbsmäßige Austragen von Werbeſchriften eine Genehmigungspflicht eingeführt. Wer vom 1. September 1936 ab gewerbsmäßig als ſelbſtändiger Unternehmer Wirtſchaftswerbung für andere durch Aus⸗ tragen von Werbeſchriften durchführen will, muß im Beſitze eines vom Werberat der deut⸗ ſchen Wirtſchaft ausgeſtellten Genehmigungs- ſchreibens ſein, andernfalls iſt er zur Aus⸗ übung des bezeichneten Gewerbes nicht mehr berechtigt. Die vom Werberat erteilten Ge⸗ nehmigungen werden in ſeinem Mitteilungs⸗ blatt„Wirtſchaftswerbung“ bekanntgegeben. in guten bürgerlichen Gaſt⸗ 0 — „7FFFFFTT—TT—T—T—T—T——T—T— . . — 5 — — — —— — r —— Aus Stadt und Land Weinheim. Auch in dieſem Jahre kommt während der Weinheimer Woche der Schießſport zu ſeinem Recht. In der Kegel⸗ bahn der„Vier Jahreszeitten!“ wurde der Schießſtand aufgebaut zum Sport⸗ und Preisſchießen. Wertvolle Preiſe winken den Siegern. Das Preisſchießen der Kleinkaliber⸗ ſchützen nimmt einen regen Fortgang. Mannheim Betrunkener am Steuer. In der Nacht zum Mittwoch wurde ein Mann von hier vorläufig feſtgenommen, weil er in be⸗ trunkenem Zuſtand mit einem Perſonenkraft⸗ wagen durch verſchiedene Straßen der Neckar⸗ ſtadt fuhr und hierbei durch ſein Verhalten den übrigen Verkehr gefährdete. Dem verant⸗ wortungsloſen Fahrer wurden die Papiere abgenommen. Wieder 160 Verkehrs ſünder. Bei den am Dienstag vorgenommenen Ver⸗ kehrskontrollen wurden wie am Vortage 160 Kraft⸗ und Radfahrer wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften angezeigt bzw. ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und 11 Kraftfahr⸗ zeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. Hunde gefährden den Verkehr. Schon wiederholt haben unbeaufſichtigt auf der Straße herumlaufende Hunde den Ver⸗ Bekanntmachung kehr gefährdet und Unfälle verurſacht. So ſtürzte am Dienstagvormittag auf der Breiten Straße ein Motorradfahrer dadurch, daß ihm ein Hund gegen das Vorderrad ſprang. Der Fahrer erlitt mehrere Hautabſchürfungen. Zur Reichs autobahn über Käfertal Neue Verkehrsſchilder Zahlreichen Kraftfahrern dürfte es un⸗ bekannt ſein, daß ſie von vielen Punkten Mannheims aus viel günſtiger auf die Reichs⸗ autobahn für eine Fahrt in Richtung Darm⸗ ſtadt— Frankfurt kommen, wenn ſie ſtatt über die Auguſta⸗Anlage über Käfertal fah⸗ ren. Beſonders von dem Gebiet nördlich des Neckars erreicht man viel raſcher über Käfer⸗ tal und die Viernheimer Zubringerſtraße die Reichsautobahn, da man den ganzen Bogen über die Neckarbrücke an Feudenheim und Wallſtadt vorbei ſpart. Die Zufahrt über Käfertal kann jetzt umſo eher empfohlen wer⸗ den, nachdem die neue Straße durch den Viern⸗ heimer Wald I in einem ganz hervorragen⸗ den Zuſtand befindet und in der Beſchaffen⸗ heit der Fahrbahndecke der Reichsautobahn nicht nachſteht. Unter dieſen Umſtänden darf es nur begrüßt werden, daß man die Zufahrt über Käfertal zur Reichsautobahn beſonders gekennzeichnet hat. Von der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke ab ſind an allen Straßenkreuzungen Wegweiſer mit der Aufſchrift„Reichsauto⸗ bahn— Frankfurt“ angebracht worden, ſo daß Weg. Platzmangel zu verkaufen: ſich die Fahrer nicht verfehlen können und in glatter Fahrt über die Käfertaler Straße und Mannheimerſtraße, Käfertaler Umge⸗ hungsſtraße ſowie die neue Straße zum Viern⸗ heimer Anſchluß der Reichsautobahn gelangen. Birkenau.(Entziehung des Führer⸗ ſcheines). Der Landrat von Weinheim gibt bekannt: Ich habe unterm heutigen mit ſo⸗ fortiger Wirkung dem Arbeiter Bernhard Schäfer, geboren am 27. Januar 1902 in Birkenau i. O., Kreis Heppenheim, wohnhaft in Weinheim, den unterm 12. Auguſt 1932 ausgeſtellten Führerſchein Nr. 74 der Klaſſe 1 entzogen und ihm die Führung von Kraft⸗ fahrzeugen jeder Art bis auf weiteres unter⸗ ſagt, weil er am 16. Juli 1936 auf einer Zu⸗ fahrtsſtraße der Reichsautobahn bei Mann⸗ heim in betrunkenem Zuſtande mit einem Kraftrad gefahren iſt und einen Zuſammen⸗ ſtoß mit einem Radfahrer verurſacht hat. Die größte Regenmenge ſeit Jahren Heidelberg. Die Wetterdienſtſtelle der Landesſternwarte hat am Mittwochfrüh feſtgeſtellt, daß ſeit Mitternacht nicht weniger als 56 Millimeter Regen gefallen waren, alſo eine ungewöhnlich große Niederſchlags⸗ menge. Es hat beſonders in der Zeit von Mitternacht bis gegen 3 Uhr außerordentlich ſtark geregnet. Die zuletzt vor einigen Jahren gemeſſene ſtärkſte Niederſchlagsmenge(81 Millimeter), die aber innerhalb 24 Stunden fiel, iſt alſo durch den Nachtregen ber weitem übertroffen worden. Kinder gehören nicht an die Dreſchmaſchine Stockſtadt. Ohne daß es bemerkt wurde, hatte ſich ein achtjähriger Junge hin⸗ zugeſchlichen und wollte unter der Preſſe Stroh wegnehmen. Dabei ſchlug ihm der Treibriemen auf den Kopf, ſodaß er eine ſtark blutende Wunde erhielt. Abſturz eines Dachdeckers Gießen. In dem Nachbarorte Lollar ſtürzte der 22 Jahre alte Dachdeckergeſelle Johann Muth aus Roth im Kreiſe Marburg bei Dachdeckerarbeiten ſo unglücklich ab, daß er mit ſchweren inneren Verletzungen in die Chirurgiſche Klinik nach Gießen gebracht wer⸗ den mußte. auuanaumuuuauummannmmmnnmnnmnamnmannnnnnmnummunmnnmummmmmummnmn Hilf auch Du mit an der Linderung der Not der Spanien⸗Deutſchen! Trage Dich in die Sammelliſte in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle ein! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Sewinnauszug Betr.: Erfaſſung militäriſch ausgebildeter! Küchenſchre. Wehrpflichtiger älterer Geburtsjahrgänge.] Preis 10 Mk., Die Anmeldefriſt für die Wehr⸗ prese N. Lenk pflichtigen älterer Jahrgänge zwecks Erfaſſungſporm. 10—12 Uhr läuft am 22. Auguſt 1936 ab. Wo, ſagt die Ge⸗ Es haben ſich alle hier wohnende wehr⸗ ſchäftsstele ds. Bl. pflichtige Deutſche, die in der Zeit vom 1. April 1891 bis 31. Dezember 1912 e 5 77 5 geboren ſind, zur Regelung ihres Wehr⸗ fesch 1 flichtverhältniſſes, bei dem Polizeiamt 10 10 ernheln(Nebenſtelle Saarſtr. 15) 20 en 0 umgehend zu melden: e a) die Offiziere und Beamten aller Gat⸗“ Dllllor, Mäse tungen, die dem aktiven oder Beurlaub⸗ in großer Auswahl Achten Sie auf dieſe tenſtande 9 8 Vorteile und decken des früheren Heeres, der Schutztruppe, Sie Ihren Bedarf der Kaiſerlichen Marine, der Reichswehr bei (des Reichsheeres und der Reichsmarine) Adler, angehört haben, R 1 b) alle ſeit dem 1. Januar 1921 aus. der Wehrmacht oder der Landespolizei 8 ausgeſchiedenen Deckoffiziere, Unteroffi⸗ leine ziere und Mannſchaften, ſowie alle Män⸗ 10 ner, die durch eine von der Wehrmacht Unze 0 oder Landespolizei veranlaßte kurzfriſtige 1 Ausbildung militäriſch geſchult ſind, ſofern ſie einemälteren Geburts⸗ jahrgang als 1913 angehören. Viernheim, den 11. Auguſt 1936 Polizeiamt: J. V.: Steinmann in dieſer Zeitung ſind Ihnen ſtets Jule Heller Bentbharenent Daunen-Cöper Bendamast Botttedern in nur guten Qualitäten bei Für den Vorderſchinken gekocht 125 gr.. 38 2 Start and Sener Roher t Stieler Weinheimerſtr. 62, Manufaktur u. Modewaren, Wäſche u. Ausſteuer Zwangs berſteigerung. Morgen Freitag, den 13. Auguſt 1936, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 Nolle, 2 Fahrräder, 2 Bierwurſt 125 gr.. 30 Mettwürſte ca 125 gr. Stück. 36 Ochſenmaulſalat Doſe. 42 und. 82 Neue Delikateß⸗Friſch⸗ gurken St. 6, 10 u. 14 Bratheringe ovale Liter. doſe(ohne Kopf und aus⸗ genommen). 68 Bratheringe in Burgun⸗ dertunke Doſe. 35 Fettheringe in Tomaten⸗ ſoße 3 Doſen 1. o. Rab. Seelachs in Scheiben (Lachserſatz) Doſe 60 Schweizerkäſe Schweine u. a. 450% F. i. T. 125 gr. 30 Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ Edamerkäſe haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 13. Auguſt 1936 Köhler, Gerichtsvollz. in. Lamperth 400/ Fett i. T. 125 gr. 30 Allgäuer Stangenkäſe 200/ Fett i. T. 125 gr. 13 Nomadourkäſe 200% Fett i. T. 200 gr. Stück„24 Apfelwein offen Ltr. 28 Apfelſaft naturrein Literflaſche. 75 o. Glas 30% Nabatt mit Ausnahme wenig. Artik. Bleibt Eurer Heimatzeitung Ohne Werbung, kein Erfolg Empfehle Rodernherde Hesselöten Hastenwagen landw. Gerate Ferner meine neue patentamtl. gesch. Jauchepumpe v. 25.- an treu! Weinheimerſtraße 53 Danksagung Für die beim Hinscheiden meines lieben Mannes, unseres treubesorgten Vaters, Schwiegersohnes, Schwieger- vaters, Groß vaters, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn Aol. Ffledefch Zurhknarüt erwiesene innige Anteilnahme sowie für die Beteiligung er Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir herzlichen ank. Besonderen Dank Herrn Vikar Hammer, Hohensach- sen für die trostspendenden Worte am Grabe, der Direk- tion der Oberrheinischen Eisenbahngesells chaft, dem Per- sonal der Bahnhöfe Viernheim und Edingen sowie dem- jenigen der Wagenhalle und dem Gefſügelzuchtverein Viernheim für die ehrenden Worte und die Kranznieder- legungen. Dank auch der Kriegerkameradschaft 1875 für die dem Verstorbenen erwiesene letzte Ehre, sowie für die Kranz- und Blumenspenden. Viernheim, Weinheim, den 12. August 1936 Die trauernden Hinterbliebenen Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Verstorbenen, Frau Taüune Maria gerger Wie geb. Bauer sowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir unseren innigsten Dank. Ganz besonderen Dank Herrn Vikar Hammer, Ho- hensachsen für die trostreichen Worte am Grabe, den Barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, der Evange- lischen Frauenhilfe für den letzten Gruß, sowie für die Kranz- und Blumenspenden. Viernheim, den 12. August 1936 Die trauernden Hinterbliebenen Freiwillige Feuerwehr Am Sonntag, den 16. Auguſt 1936 vorm. 5 Uhr findet eine UVohung der Freiwilligen Feuerwehr und derſführt im Gefolge Das Zeitungs⸗ Pflichtmannſchaft ſtatt. Spielleute haben anzutreten. Signal 4.30 Uhr. N Inſerat Gewinn und 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 3. Ziehungstag 11. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 18, Gewinne zu 3000 RM. 46811 78083 144890 238168 298064 321625 327749 340328 14. Gewinne zu 2000 RM. 74140 91461 97236 186288 241939 258624 384391 86 Gewinne zu 1000 RM. 18586 77280 85 144 86319 92752 104888 197525 115508 122527 125579 138019 136346 140487 152528 153873 180402 179836 171384 172488 291294 267098 207719 235538 261678 304514 313851 317143 334561 337527 362287 369244 370443 383435 90 Gewinne 8 500 RM. 427 11993 50714 50927 64288 70768 77815,84141 86272 107285 119438 120123 122883 133308 151338 158279 161287 163838 195588 198023 201838 206711 207621 209955 212857 218381 2239868 2597155 282514 262822 272017 274402 286277 318815 318848 324597 326220 330012 337271 362379 366208 375218 382787 383365 388996 388 Gewinne 55 300 RM. 298 1310 1908 4268 6148 7808 8580 9989 12188 14479 14529 15957 18023 21488 28104 23757 24811 25585 28583 31482 32180 384819 35484 35807 36308 41882 42218 42343 43124 44491 47481 49787 89126 52487 84163 55458 58246 88177 58392 58508 64613 68777 66971 67058 72750 73805 76305 76858 77458 81627 82888 87407 90192 94810 98088 98639 103430 104356 194999 199474 113376 114325 118781 120347 121140 121384 122827 124159 125292 128891 127884 128857 128886 130208 132397 134051 138982 137489 137909 139888 140918 143466 145078 146786 147018 149327 150298 150904 152208 155827 157139 160228 166474 164569 184939 171921 178838 183201 188888 187994 192082 185224 188026 189319 299944 201139 203352 203489 208484 207080 207838 20808 1 298540 299102 218878 217873 218912 220708 221407 222883 227936 233738 239063 239341 239389 240273 245388 248588 2503859 250861 285765 257810 258977 280816 280883 263153 264358 264359 26454 286840 288814 289098 271868 277683 284353 287977 288091 290294 291019 291235 291257 294888 299184 299971 300177 301273 302088 303497 307492 307568 308048 310974 314021 314025 8163872 325017 328778 329500 329716 332880 333302 383718 344808 350098 350890 351993 382521 384132 380830 381287 382356 364507 389034 371189 88 375042 375874 376454 383506 387549 391482 394383 396564 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 381577 19 Gewinne zu 3000 RM. 39505 168771 314044 341560 386186 20 Gewinne zu 2000 RM. 28539 60883 117064 123857 134085 201980 202467 224955 361759 386211 68 Gewinne zu 1000 RM. 10009 33981 37755 61854 63159 77981 84143 95870 103728 107514 110320 114288 127127 131192 141239 156582 185 165 195468 225489 228025 238525 242094 254745 267495 4 635 282405 303986 312181 320414 334130 356803 359748 372682 82 Gewinne zu 500 RM. 28847 28908 29801 34931 42765 55527 81419 88889 30 108874 106908 128210 129947 130354 155744 158774 161597 164198 176858 194809 188958 203922 218725 226276 228822 238174 248816 251633 253544 254890 258130 265484 268588 282039 282531 317388 331466 344822 365808 387952 396473 322 Gewinne zu 300 RM. 1474 3800 4807 7541 10201 108648 15874 19979 19983 22408 28162 30808 32696 33056 34430 38966 42922 48349 52190 52591 57272 59833 6036 60395 60702 60864 67714 70083 70524 72158 72809 81374 82451 86312 88732 83033 97403 97819 99117 99434 99827 104385 105613 111416 117246 119348 120385 125221 126243 127041 127876 128412 132098 133264 133793 140891 143351 147898 180849 150889 152124 157356 158854 165150 165866 166507 168057 168580 172923 174854 175635 177635 178269 178303 179418 180434 183189 192938 197825 200928 202354 202488 203508 207185 209352 217482 222884 224352 225583 226842 227555 232955 234064 235050 238583 241339 241658 242275 249231 249824 254942 284645 285678 268349 272720 273085 275328 2807 18 282688 283317 284032 286480 286706 288216 288857 291332 293580 301125 305480 310982 311239 314218 315405 320389 320633 322422 328102 331283 332728 337558 342551 348746 350052 350407 35187 353980 355104 357122 359025 360735 361899 363122 364709 36486 1 379785 372030 374876 376676 378479 379784 380898 381247 381716 383330 388778 388392 391607 392669 385132 385866 388796 U di N; ird Aufſtieg und Im G rade verblieben: 2 Gewinne u je 1000000, 2 zu erde nentſchul ee Erfolge! 85 1 75 1. 1 900 5 91 0 b I /// Sportvereinigung amloia 09— g e. V. Wirtich aft Mas Cungt Heute nach dem Training um 9]. cle Aundęunæ 55 in beſter Lage a Deutſchlandſender Spieler- Versammlung Viernheims[und alle Reichsſender außer Berlin Wir erwarten reſtloſes Erſcheinen Der Vorſtand. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Freitag abend 9 Uhr Singſtunde. Da ſich der Verein am Samstag bei dem Feſtkommers des Männerge⸗ ſangvereins beteiligt, ſo iſt es Pflicht eines jeden Sängers die Singſtunde zu beſuchen. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute nach dem Training findet um 9 Uhr in der Sporthalle eine Spielerverſammlung ſtatt. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung erwartet der Vorſtand reſtloſes Erſcheinen aller Sportler. Der Vorſtand. an gutſituierte kautions⸗ fähige Wirtseheleute zu verpachten. Angebote unter Nr. 186 an die Geschäftsstelle der VV. erbeten Mealit neue Ce —— in grosser Auswah dg. Martin, Kiesstrasse Freitag, 14. Auguſt: 5.50 Wetterbericht; 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend: Muſik in der Frühe; 6.30 Frühgymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 7.50: 14. Tag der 11. Olympiſchen Spiele; 8.00 Eine kleine Morgenmuſik; 9.00 Unterhal⸗ tungskonzert; Dazwiſchen: Hörberichte: Fech⸗ ten, Schwimmen; 12.00 Muſik am Mittag; Dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896— 1936; 13.00 Funkbericht; 13.45 Nachrichten; 14.00 Bunte Muſik; Dazwiſchen: Hörberichte Rudern, Schwimmen, Handball, Baskettball, Hockey; 19.00 Olympia⸗Echo, 14. Tag; 20.00 Kurznachrichten; 20.10 Zeitgenöſſiſche Muſik; 22.00 Nachrichten; 22.15 Olympia⸗Echo; 22.45 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik; 0.50 Intermezzo; 1.00 Konzert nach Mitternacht. btünat ——