eilen Mert Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn atlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. . ĩð2ã d durch die Poſt mon Nummer 188 Freilaa S ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS D AN. Mernheim den 14. Auguſt 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil für 1 am Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt e d Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. C Abb K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Ichreckensherrſchaft in Madrid das Wüten der Revolulionskribunale— Regierung ruft nach hilfe— Lage in Madrid bedrohlich Aympiaſiege am Freilag 2 Gold- und 1 Silbermedaille für Das deutſche Boot mit Kaidel und Pirſch Grünau. Es gilt in dieſem Wettbewerb als der 12. Weltlampflag Es gab bisher noch keinen Wettkampftag der 11. Olympiſchen Spiele, an dem Deutſchland nicht wenigſtens eine Goldene Medaille errun⸗ gen hat. Tag für Tag ſorgte unſere Olympia⸗ Mannſchaft in den verſchiedenſten Diſziplinen dafür, daß die Liſte der errungenen Gold⸗ medaillen erweitert wurde. An dieſem Don⸗ nerstag nun, dem 12. Wettkampftag der Ber⸗ liner Spiele, waren es die Reiter, die für Deutſchland gleich zwei„Goldene“ und eine „Silberne“ herausholten. In der Großen Olympiadreſſur belegte Oblt. von Pollay auf „Kronos“ den erſten Platz. Maj Gerhard ſicherte ſich auf„Abſinth“ den zweiten Rang und durch dieſe beiden erſten Plätze war Deutſchland auch der Sieg in der Mannſchafts⸗ wertung nicht zu nehmen. Die Bronze⸗ Medaille des Tages kam auf das Konto des deutſchen Schwimmſportes, der mit Anni Köh⸗ ler im Turmſpringen der Frauen hinter zwei Amerikanerinnen den dritten Preis gewann. Damit iſt die deutſche Medaillen⸗Gewinnliſte auf 21 Goldmedaillen, 19 Silber⸗ und 26 Bronze⸗Medaillen angewachſen. Deutſchlands Oberleutnant Pollay, der den Sieg für Deutſchland holte.(Schirner, K.) Deulſcher zieg im 2. Vorrennen der Doppelzweier Deulſchland im Reilerwelkbewerb ſiegt im Vorrennen der Doppelzweier in das ausſichtsreichſte Fahrzeug.(Weltbild, K.) ſchärfſter Rivale auf ſportlichem Gebiet, die Vereinigten Staaten von Nordamerika, kann nach den Ergebniſſen dieſes Tages 20 Gold-, 15 Silber⸗ und 8 Bronze⸗Medaillen aufweiſen. Das Schwimmſtadion war auch am Don⸗ nerstag wieder einer der Hauptanziehungs⸗ punkte für die Olympia⸗Beſucher. Am Vor⸗ mittag ſchon wurde das Turmſpringen der Frauen entſchieden Auch hier kam die ame⸗ rikaniſche Springer⸗Schule zu einem glanzvol⸗ len Erfolge. Olympia⸗Siegerin 1936 wurde Dorothy Hill⸗Poynton, die ſchon 1932 in Los Angeles für die USA. die Goldmedaille errun⸗ gen hatte. Hinter der blonden Dorothy belegte ihre Landsmännin Velma Dunn mit knappem Punktrückſtand den zweiten Platz vor der Deutſchen Anni Köhler, die ebenfalls nur ganz knapp nach Punkten zurücklag. Eine weitere Entſcheidung der Schwimmerinnen ſah zweimal Holland an der Spitze. Wer gewann die Medaillen? Nation Gold Silber Bronze Deutſchland 21 19 26 USA. 20 15 Finnland Schweden Italien Ungarn Frankreich Japan Holland England Tſchechoſlowakei Oeſterreich Eſtland Aegypten Schweiz Ka nada Norwegen Argentinien Türkei Neuſeeland Polen Lettland Jugoſlawien Auſtralien Belgien Dänemark Mexiko Philippinen 1 1 U 12 Ee 0 2222s see Ste G& S es& 1 0 00 der Ring um Madrid Die Lage in der Fladk ſehr eruſk Ein Hilferuf der Madrider Regierung Der Sender Madrid hat einen Rundruf an die„republitaniſchen Länder Eu⸗ ropas“ verbreitet, in dem dieſe Länder auf⸗ gefordert werden, nicht neutral zu blei⸗ ben, ſondern der amtlichen ſpaniſchen Regie⸗ rung ihre Unterſtützung zuteil werden zu laſ⸗ ſen. Revolutionstribunale in Madrid Die Nachrichten aus Madrid, die im Lauf des Donnerstag eingingen, ſchildern die Lage als ſehr ernſt. In der Stadt haben ſich Nevolutionstribunale gebildet. Er⸗ ſchießungen und Schießereien werden fortge⸗ ſetzt. Die Regierung ſcheint kaum noch Herrin der Lage zu ſein. Es hat den Anſchein, als trieben die Dinge raſch einer ſchweren Kriſe zu. die Marxiſten ſperren die Grenze bei hendaye Hendaye, 13. Aug. Nach den hier aus dem Hauptquartier des Generals Mola in Burgos vorliegenden Nachrichten iſt es den Nationaliſten gelungen, den Ring um die ſpa⸗ niſche Hauptſtadt wieder enger zu ſchlie⸗ ßen. In der Gegend von Merida konnte die Verbindung zwiſchen der Nordgruppe Molas und der Südgruppe des Generals Franco end— gültig hergeſtellt werden. Der Vormarſch von Merida in Richtung auf Madrid iſt in vollem Gang. Durch die Beſetzung der 50 km nördlich von Madrid an der Straße nach Saragoſſa liegenden Stadt Guadalajara wurde ein weiterer wichtiger Erfolg erzielt. Am Donnerstagnachmittag haben die Mar⸗ riſten die ſpaniſche Grenze bei Hen daye überraſchend geſchloſſen. Jeder Verkehr von und nach Spanien iſt unterbunden worden. Das Artilleriefeuer bei San Sebaſtian dauerte auch am Nachmittag an. An der Beſchießung der Stadt ſoll ſich auch der in den Händen der Militärgruppe befindliche Kreuzer„Almirante Cervera“ beteiligen. Die erſlen Schüſſe auf Jan Sebaſtian Die Artillerie der Nationaliſten hat in den Morgenſtunden des Donnerstag zum erſten Male das Feuer auf die Stadt San Sebaſtian eröffnet. Unter der Beböl⸗ kerung brach eine ungeheure Erregung aus, ob⸗ wohl das Feuer zunächſt nur als Einſchüch⸗ terungsmittel wirken ſollte. Man hat auf Sei⸗ ten der Militärgruppe die Abſicht, die Stadt, in der ſich noch zahlreiche nationaliſtiſch ge⸗ ſinnte Einwohner befinden, möglichſt zu ſchonen. Nur im äußerſten Notfall ſoll zu einer wirklichen Beſchießung geſchritten werden. Auch an der Grenze bei Irun wurde am Don⸗ nerstag lebhaft geſchoſſen. Die Vorhut der Na⸗ tionaliſten ſüdlich von San Sebaſtian iſt in den Morgenſtunden einige Kilometer nördlich von Toloſa vorgerückt und ſteht jetzt nur noch 15 km vor San Sebaſtian. Auch die Fliegertä⸗ tigkeit hat erheblich zugenommen. Die zu⸗ nehmende Kampftätigkeit veranlaßt zahlreiche Einwohner, aus dem von den Roten beſetzten Gebieten zu flüchten und ſich über die Grenze nach Hendaye zu begeben. Präſident Azana und zahlreiche Regierungs⸗ mitglieder nach Valencia geflüchtet? Der Sonderberichterſtatter des„Jour“ in Bayonne meldet, daß es in Madrid keine Regierung mehr gäbe. Der Präſi⸗ dent der Republik, Azana, ſei mit ſie⸗ ben Miniſtern nach Valencia ge⸗ flüchtet. Der Präſident des ſpaniſchen Landtages, Martinez Barrio, ſei an Bord eines Dampfers in Cartagena eingetroffen, nachdem er vergeblich verſucht hätte, eine Re⸗ gierung mit Vertretern der Städte Valencia, Alicante, Murcia und Caſtellon zu bilden. Die⸗ ſen Plan hätten die Kommuniſten und Anar⸗ chiſten vereitelt. Nach einer weiteren hier vorliegenden Mel⸗ dung aus Madrid ſoll die ſpaniſche Regierung beabſichtigen, ſich um einen Waffenſtillſtand zu bemühen, um in der Zeit der Waffenruhe die Ausländer aus Spanien abzubefördern. Es fei nicht bekannt, ob die Nationaliſten dieſem Vor⸗ ſchlag zuſtimmen werden. Der aus Spaniſch⸗Guinea zurückgekehrte ſpa⸗ niſche Kreuzer„Mendoz Nuez“ ſoll ſich— wie „Jour“ meldet— der ſpaniſchen Militär⸗ gruppe zur Verfügung geſtellt haben. Unler dem Schuß deulſcher Kriegsſchiffe in Sicherheil Der Kreuzer„Köln“ hat in Luarca, einer kleinen Hafenſtadt weſtlich von Gijon, 18 aus dem Hinterland an die Küſte gekommene Deut⸗ ſche an Bord genommen, um ſie nach Portu⸗ aalleete zu bringen Von dort iſt das Torpedoboot„See⸗ adler“ nach Santander ausgelaufen, wäh⸗ rend das Torpedoboot„Albatros“ ſich auf dem Weg nach Oſten befindet. Von den Schiffen der Südgruppe liegt das Panzerſchiff„Deutſchland“ mit dem Be⸗ fehlshaber der Linienſchiffe an Bord weiterhin in Barcelona. Von dort iſt am 12. 8. der deut⸗ ſche Dampfer„Fulda“ mit 230 Flüchtlingen verſchiedenſter Nationalität, darunter 115 Deutſche, mit Kurs auf Genua ausgelaufen. Auch in Alicante, wo das Panzerſchiff„Ad⸗ miral Scheer“ liegt, ſind am Mittwoch etwa 260 Flüchtlinge aus Madrid, am Don⸗ nerstag nochmals die gleiche Zuhl auf dem Dampfer„Kurmark“ eingeſchifft worden, der ſie ebenfalls nach Genua bringen wird. Die bekanntlich ſpäter aus der Heimat ent⸗ ſandten Torpedoboote„Möwe“ und„Kon⸗ dor“ ſind mittlerweile in Alicante zu dem Panzerſchiff„Admiral Scheer“ geſtoßen. Der Dampfer„Schleswig“ verließ am 13.8. abends Palma auf Mallorca mit einer Anzahl Flüchtlingen von dieſer Inſel und dem benach⸗ barten Ibiza an Bord. Die Einſchiffung wurde von dem am Vortag nach Mallorca entſandten Torpedoboot„Leopard“ überwacht. Das Torpedoboot„Juchs“ hält ſich weiterhin in Cartagena bereit. Wie das Oberkommando der Kriegsmarine mitteilt, iſt Ende Auguſt die Ablöſung der zur Zeit in den ſpaniſchen Gewäſſern befindlichen deutſchen Seeſtreitkräfte beabſichtigt. Die Schiffe werden durch die gleiche Zahl von Ein⸗ heiten erſetzt werden. Pakete für die Panzer⸗ ſchiffe„Deutſchland“ und„Admiral Scheer“, für den Kreuzer„Köln“, ſowie für die Torpedoboote„Seeadler“,„Alba⸗ tros“,„Leopard“,„Luchs“ müſſen daher ſpäteſtens am 14.8. bei der Firma Mathias Rhode& Co's Frachtkontor G.m.b. H., Ham⸗ burg 1, Ferdinandſtr. 38/40 eintreffen. Vom 15. 8. ab ſind ſie an die Heimathäfen der Schifſe zu ſenden. ——— W N ——— — ——B————˖——————— 7 r * — PP 4— — 25 FFF * ————— 5 T 3 er e. eee 3 PP r N 5 FFF 00 ͤ v 3 ——ů 4—— e 5 28 e 8 —. — 6 3 1 b ö „ 1 r Die Kriegsrüſtungen der Jowjelunion Wenn die Welt nicht gänzlich durch Vorur⸗ teile aller Art geblendet wäre, dann müßte ſie ſich von der Gefahr Rechenſchaft geben, die durch die neuen Rüſtungsmaßnahmen der Sowjetunion früher oder ſpäter zwangsläufig heraufbeſchworen werden müſſen. Die amtliche ſowjetruſſiſche Telegraphenunion teilt mit, daß das Einberufungsalter für die militärdienſt⸗ pflichtigen ſowjetruſſiſchen Staats bürger, das bislang auf 21 Jahre feſtgeſetzt war, künftig auf 19 Jahre herabgeſetzt wird. Hierdurch wer⸗ den die Aktivbeſtände der roten Armee in den nächſten vier Jahren um 50 Prozent erhöht. Warum ſügt die Sowjetunion ihren bishe⸗ rigen Rüſtungsmaßnahmen nun noch dieſe weitere hinzu, die für jeden Außenſtehenden gradezu alarmierend wirken muß! In den letz⸗ ten beiden Jahren hat kein Land ſo gewaltige Aufrüſtungen vorgenommen, wie Sowjetruß— land. Dabei wiſſen wir, daß Moskau die Wahrheit nach Belieben gedreht und gewendet hat. Anſang 1933 wurde der Weltöffentlichkeit mitgeteilt, daß Sowjetrußland mehr als 3 Milliarden Goldmark für Wehrzwecke ausgebe; aber in Wirklichkeit beliefen ſich ſchon damals die Aufwendungen der Sowjetunion für ihre Rüſtung auf die ungeheuerliche Summe von 5 Milliarden Rubel. Die Stärke des ruſſiſchen ſtehenden Heeres betrug ſchon dantals eine Million Mann, ſie iſt inzwiſchen geſteigert worden und ſoll jetzt 2 Millionen betragen. Wie war es denn vor dem Weltkriege? Wir werden unwillkürlich daran erinnert, wenn wir von dieſen gewaltigen Rüſtungen der Ruſſen hören. Auch damals drohte in mancher Stunde der Ausbruch des Krieges; aber immer hieß es, die ruſſiſchen Rüſtungen ſeien noch nicht fertig, man müſſe ſich einen Zeitpunkt aus⸗ ſuchen, bis Rußland„erzbereit“ ſei. Und da⸗ mit das geſchehe, wurden ihm die gewaltigen Summen gegeben, mit denen es ſeine ſtrate⸗ giſchen Bahnen bauen konnte. Wie das alles vollendet war, hätte keine Macht der Welt den Krieg mehr verhindern können, eben weil er von Rußland gewollt war. Man konnte ihm nur noch die Gelegenheit zum Losſchlagen er— leichtern. * Die Moskauer Herren erklären dem Ausland immer wieder, daß ſie nichts weiter wolltea, als ihr Land gegen den Angriff der „imperialiſtiſchen Mächte“ zu ſchüt⸗ zen. Wer aber in der Welt glaubt dieſes Mär⸗ chen? Zwar, die ſowjetruſſiſchen Fremden⸗ legionäre in den andern Ländern tun ſo, als ſeien ſie Pazifiſten und Antimilitariſten und daß ſie nur zum Schutze der revolutionären „Errungenſchaften“ in Rußland eine ſtarke Wehrmacht brauchten. Wer ſich aber von die⸗ ſen Phraſen nicht täuſchen läßt, der erkennt deutlich, daß der Weltrevolutionär ausgeſpro⸗ chen angriffsmäßig auftritt und daß er ſeine gewaltige Armee geſchaffen hat, um ſie zur Unterjochung der Welt einzuſetzen. Im Ausland ſollte man jetzt gemerkt haben, wohin die Reiſe geht. Sowjetrußland läßt ſeine Bauern zu Millionen verhungern, um die notwendigen Mittel für ſeine Kriegsindu— ſtrie freizubekommen. Im erzreichen Ural hat es ausgedehnte Rüſtungsinduſtrien angeſiedelt. Seine Arbeiter ſind Leibeigene dieſer Rü⸗ ſtungsinduſtrie. Es gibt kaum ein Land, wo alles derart auf die Rüſtung eingeſtellt iſt und die Menſchen ſelber ein reines Sklavendaſein führen. Wo iſt die ſoziale Beſſerſtellung, die der Bolſchewismus den Arbeitern verheißen hat? Was iſt aus der Kultur geworden, die ein Volk veredeln und zu höheren Aufgaben tüchtig machen ſoll? Wahrlich, in den afrika⸗ niſchen Sklavenländern führen die Menſchen ein beſſeres Daſein als in dieſer Hölle des Bolſchewismus. Selbſt in der Emigranten⸗ preſſe muß zugegeben werden, daß die Wohn⸗ verhältniſſe in den ruſſiſchen Städten und Dör⸗ fern grauenerregend ſind. Sowjetrußland iſt heute ein ausgeſprochener Militärſtaat, der mit ſeinem hohen Stand der Rüſtungen ganz Europa bedroht. Das Militär iſt die Stärke der augenblicklichen Machthaber in Moskau. Für den Soldaten wird geſorgt, denn der Kommunismus braucht ihn für ſeine imperialiſtiſchen Ziele. Es iſt ihm vollkommen gleichgiltig, ob dabei Millionen von Volksge⸗ noſſen vor die Hunde gehen. * Immer wieder muß die Frage geſtellt wer- den: will Europa dieſe Gefahr nicht ſehen? Wünſcht es weitere Proben deſſen. was der Bolſchewismus aus den Völ⸗ kern macht, in denen er zur Herrſchaft gelangt iſt? In Sowietrußland ſind Millionen hin⸗ geſchlachtet worden, und Millionen ſind dem Hungertod ausgeliefert worden. Millionen ſchmachten noch heute in den Eiswüſten Si⸗ biriens. Nirgends iſt das Menſchenleben ſo billig geworden wie in Sowjetrußland. Wo der Bolſchewismus hinkommt. da offenbart er ſich als der Totengräber der Völker. Oder genügt das Beiſpiel Spaniens noch immer nicht? Die Revolution hat dort Formen angenommen., die in keiner Weiſe mehr hinter den Methoden in Sowietrußland zurückſtehen. Da feiert die Mordluſt wieder die ſchlimmſten Orgien. Es iſt furchtbar, was die Augenzeugen über die Vorgänge an den Zen⸗ tren der roten Armee berichten; wie die Re⸗ volutionstribunale arbeiten; wie die Leichen een eee Konzert der Wehrmacht im Sladion Ein glanzvoller Abend in Anweſenheil des Führers Berlin, 13. Aug. Im Olympia⸗Stadion veranſtaltete die deutſche Wehrmacht am Donnerstagabend ein Konzert mit dem größ⸗ ten Aufgebot an Muſikern, das wohl jemals in Deutſchland ein muſikaliſches Programm beſtritten hat. In Anweſenheit des Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht, des Füh⸗ rers und Reichskanzlers, legten etwa 1800 deutſche Heeresmuſiker und Spielleute vor 100 000 Zuſchauern aus aller Welt ein macht⸗ volles Zeugnis ihrer glänzenden Muſizier⸗ kunſt und muſtergültigen Diſziplin ab. In der Ehrenloge wohnten neben dem Führer und Reichskanzler der Oberbefehls⸗ haber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, ſowie hohe Vertreter der deutſchen Generali⸗ tät und Admiralität dieſem Ehrentag der deutſchen Wehrmacht bei. Das Konzert wurde von den begeiſterten 100 000 Menſchen, die das Stadion bis auf den letzten Platz füllten, mit einem einzigartigen Jubel aufgenommen, der ſchon nach dem prachtvollen Einmarſch und dann immer wieder nach den einzelnen Dar⸗ bietungen über das weite Rund hinwegbrau— ſte. Der Beifall galt nicht nur der muſikali⸗ ſchen Leitung, die die Heeresmuſikinſpizien⸗ ten Profeſſor Herm. Schmidt und Ber- dien und der Luftwaffeninſpizient Profeſſor Huſadel inne hatten, ſondern galt jedem einzelnen der 1767 Heeresmuſiker und Spiel- leute, die Mann für Mann ihr Beſtes einſetz⸗ ten zum Gelingen dieſes einzigartigen Abends. Als kurz nach Einbruch der Dunkelheit der erſte Scheinwerfer aufblitzte, leuchtete weithin eine rieſige Kriegsſlagge, die die ganze An⸗ zeigetafel verdeckte. Um vunkt 20 Uhr kündigte ein Kommando den Beginn des Einmarſches der Muſiker an. Mit dem Heeresmarſch„Preußens Gloria“ der Wehrmachtsteile 45 Muſikkorvyvs und 320 Spielleute vom Marathon⸗Tor her in die Kampfbahn ein, während an den Siegermaſten die Reichskriegsflagge, flankiert von den olym⸗ piſchen Farben, aufſteigt.* Nach Abſchluß des erſten Teils verlöſchen die Scheinwerfer. Kommandos hallen durch die Dunkelheit, und zu Füßen des Olympiſchen Feuers durch das Marathon⸗Tor beginnt der Einmarſch der Fackelträger, die den Großen Zapfenſtreich eröffnen. Von den Steinwänden hallt tauſendfach der Jubel der Zuſchauer wider. Der Major meldet mit lauter und klarer Stimme dem Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht zur Ehrentribüne hinauf: „Großer Zapfenſtreich mit 3200 Mann an⸗ getreten!“ Schon ſetzt das Locken der Spielmannszüge zum Großen Zapfenſtreich ein, der Zapfenſtreich der Fußtruppen folgt und dann der Zapfen⸗ ſtreich der berittenen Truppe. Aus der Ferne ſchallen die Fanfaren der Kavallerie. Spielmannszüge und Muſikkorps brechen ab, die Soldaten entblößen auf das Kommando „Helm ab zum Gebet“ das Haupt, hunderttau⸗ ſend Menſchen erheben ſich von den Plätzen und weibevoll ſteigt es auf zum Nachthimmel„Ich bete an die Macht der Liebe“. Wieder locken dann die Spielleute. Das Lied der Deutſchen und das Kampflied der Bewegung, mitgeſungen von den vielen Anweſenden, beſchließen den Großen Zapfenſtreich. N Noch einmal formierten ſich die 3200 Mann, und in Zwölferreihen ziehen die Truppen, die Spielmannszüge und die Muſikkorps vor dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehr⸗ macht vorüber. Mit Jubel und Beifall war den ganzen Abend über nicht geſpart worden. Aber bei dieſem Vorbeimarſch ſpringt in dem weiten Oval alles von den Plätzen. Das Reichsſport⸗ feld gleicht einem brodelnden Keſſel, bis im Marathon⸗-⸗Tor die letzte Fackel verſchwunden iſt. Bolſchafler Ichurmann über deulſchland „Hiller ſicherk dem deulſchen Volk ſein Lebensrechl“ Der frühere amerikaniſche Botſech ter in Berlin, Jacob G. Shurmann. gewährte einem Schriftleiter der NS& während ſeines Berliner Aufenthaltes liebenswürdigerweiſe eine längere Un⸗ terredung. In den Räumen des„Deutſchen Klubs“ kommt dem Beſucher eine würdige Erſcheinung im ſchlohweißen Haar entgegen. Nach einer freundlichen Begrüßung laſſen wir uns nieder und plaudern über Vergangenheit und Gegen⸗ wart. Man ſieht es dem weitgereiſten Gelehr⸗ ten und Diplomaten nicht an, daß er die Acht⸗ zig bereits überſchritten hat. Als Student weilte er auf den Univerſitäten London, Paris, Edinburgh. Heidelberg, Berlin und Göttingen. wo er ſich dem Studium der Rechts⸗ und Staatswiſſenſchaften ſowie der Philoſophie und Kunſt widmete. Er hat das kaiſerliche Deutſchland erlebt, er kannte den Weimarer Staat und ſtudiert nun trotz ſeiner vorgerückten Jahre das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland. Als junger Student hat er im Berliner Tiergarten noch Kaiſer Wilhelm geſehen und begrüßt, der Altreichs⸗ kanzler Bismarck iſt ihm begegnet, und mit dem Kronprinzen Friedrich., dem ſpäteren Hundert⸗ tagekaiſer, iſt er Schlittſchuh gelaufen. 28 Jahre war Shurmann Präſident der Cornell-Univer⸗ ſität und erſt dann ging er in der Jahrhun⸗ dertwende in den diplomatiſchen Dienſt über. Ehe er den Berliner Diplomatenvpoſten antrat, wurde er in Amerika, wie er lebhaft erzählt. von Journaliſten beſtürmt, die wiſſen wollten, wie er zu Deutſchland ſtände und was er von dieſem Reich halte. Er konnte ihnen nur ſagen, daß er nach ſeiner langen Abweſenheit ja Deutſchland ſelbſt erſt wieder kennenlernen, dar⸗ über hinaus aber bereits politiſch feſtſtellen müſſe, daß ein ausgeglichenes europäiſches Kräfteverhältnis nach ſeiner Meinung ſolange nicht möglich ſei, als man dem Reich die beiden wichtigſten Vorausſetzungen für eine Kultur⸗ nation vorenthalte: Gleich berechtigung und Souveränität. Eine Auffaſſung, die damals in gewiſſen Kreiſen des Auslandes weder beliebt war, noch verſtanden wurde. Der Botſchafter ſtellt heute mit Intereſſe feſt, daß ſeine damalige und immer konſequent vertretene Auffaſſung nicht nur richtig war, ſon⸗ dern auch durch die hiſtoriſche Entwick⸗ lung beſtätigt worden iſt. Adolf Hitler hat, wie er ſich ausdrückte, nichts weiter getan, als dem deutſchen Volk ſein Lebensrecht ge⸗ ſichert. Der Kanzler hat durch ſeine Po⸗ litik der direkten Verſtändigung Differenzen ausgeräumt. die die Vor⸗ bedingung für eine weitere ſinnvolle politiſche Zuſammenarbeit der Nationen darſtellt. Hier denkt Shurmann an den Freundſchaftsvertrag mit Polen, das deutſch⸗engliſche Flottenabkom⸗ men und die letzte Vereinbarung des Reiches mit Oeſterreich. Das ſind nach ſeiner Meinung außenpolitiſche Ereigniſſe, die vielleicht der Beginn einer neuen europäiſchen Epoche ſein können. Die klare außenpolitiſche Linie des Führers iſt in ſeinem Urteil, das er in dieſem Sinne politiſch⸗wiſſen⸗ ſchaftlich gewertet ſehen möchte, Kritik an der bisherigen und Geſtaltung der aufgehäuft werden; wie man mit dieſem Grauen Scherz treibt; wie Prieſter und Non⸗ nen, Bürger und Offiziere geſchändet werden; wie Scheiterhaufen errichtet werden, um Men- ſchen zu verbrennen. Man ſollte es nicht für möglich halten. Eine Pariſer Zeitung bringt photographiſche Aufnahmen dieſer Greuel: völlig entkleidete Frauenleichen, Särge mit Nonnen, die verbrannt werden,— ſcheußlich und nicht zu beſchreiben. Wer das ſieht und wer den Schrei der Verzweiflung zum Him⸗ mel emporſchallen hört, kann der gleichgültig bleiben? Kann der ſolchem Ungeheuerlichen gegenüber neutral bleiben? Wo iſt der flam⸗ mende Proteſt der Völker, wo äußert ſich das Weltgewiſſen gegenüber ſolchen Verhöhnungen alles menſchlichen Empfindens? Hier handelt es ſich nicht um Wolle, um Kattun, um Kali und Petroleum, ſondern um Menſchen, um Ge⸗ ſchöpfe mit lebendiger Seele. die um des Triumphes Moskaus willen hingemartert werden. Und die Frage ſteigt immer wieder auf: wann wird ſich das Gewiſſen Eu⸗ ropas regen? Wann werden die klein⸗ lichen Dinge einer egoiſtiſchen Politik, die dem Nachbar alle Verlegenheiten gönnt. wenn man ſelber nur verſchont bleibt, von dem Be— wußtſein der großen Verantwortung für ganz Europa, für ſeine Kultur und für ſeine Zu- kunft, überſchrien und überſtimmt werden? Die ruſſiſche Außenpolitik iſt, wie es ſeine gewaltige Aufrüſtung, wie es ſein Werk in Spa⸗ nien zeigt, in äußerſtem Maße aggreſſiv. Wird die Welt endlich erkennen, welche Gefahr für den Weltfrieden früher oder ſpäter heraufbe⸗ ſchworen wird, wenn die Moskauer Machtha⸗ ber weiter in dieſem Stile ihre militäriſchen Vorbereitungen treffen? Und das andere: ſieht die Welt nicht, was dieſes neue Deutſchland für das Abend⸗ land und ſeine Kultur bedeutet? Sie kann doch nicht überſehen, daß Deutſchland heute der einzige Wall iſt, der Mitteleuropa vor dem Einbruch des Bolſchewismus ſchützt. Wer will da nicht helfen, daß dieſer Wall ſtark beibt? Die Welt würde ſich ſelber das Todesurteil ſprechen, wenn ſie weiterhin den Sowjets Handlangerdienſte bei ihrem blutigen Hand⸗ werk leiſten wollte. Deutſchland iſt die Zelle, aus der ſich alle Ordnungsliebenden und Ver⸗ antwortlichen in Europa Kraft und Ausdauer holen; es iſt die Hoffnung Europas, wenn anders es eine Möglichkeit geben ſoll, die Ge⸗ fahren zu überwinden, die vom Bolſchewis⸗ mus her Europa drohen. In Spanien tauchen die Flammenzeichen des Schreckens und geben ganz Europa ein Warnungsſignal. Deutſch⸗ land ſteht auf der Wacht, und da gibt es keine andere Wahl: wer den Antergang Europas im Grauen des roten Terrors nicht will, der muß mit Deutſchland ſein!—8. zukünftigen europäiſchen Entwick⸗ lung. Nur ein gleichberechtigtes und ſouveränes Deutſchland kann nach der Auffaſſung des welt⸗ erfahrenen amerikaniſchen Diplomaten zu einer Verſtändigung mit den beiden großen euro⸗ päiſchen Staaten gelangen, die in einer be⸗ ſonders engen Verbindung gegen das Reich ge⸗ kämpft und gerungen haben. Zum bevorſtehenden Reichsparteitag will Botſchafter Sbhurmann nach Nürnberg kommen, um endlich einmal an dem General- appell der Bewegung teilzunehmen und den Führer, dem er in dieſen Tagen einen Beſuch in der Reichskanzlei abgeſtattet hat, vor dem großen politiſchen Forum der NSDAP. und deutſchen Volkes hören zu können. Empfang beim Führer Berlin, 13. Aug. Der Führer und Reichskanzler gab geſtern zu Ehren auslän⸗ diſcher Olympiagäſte ein Abendeſſen, an dem teilnahmen: Sir Robert Vanſittart und Lady Vanſittark, und der Königlich britiſche Botſchafter Sir Eric Phipps., Lord und Lady Rennell, Lord und Lado Aberdare, Lord Barnby, Lord Clydesdale, Ward Price. Grä⸗ fin Calvi di Bergolo, Prinzeſſin von Savoyen. Graf und Gräfin Baillet⸗ Latour. Botſchafter a. D. Dr. Shur⸗ man, der volniſche Staatsſekretär Graf Szem⸗ bek und Gräfin Szembek, der volniſche Bot⸗ ſchafter Lipſki., der ungariſche Finanzmi⸗ niſter von Fabiny und Frau, der unga⸗ riſche General der Kavallerie von Horthy, der Königlich⸗ungariſche Geſandte Sztojay, der jugoſlawiſche Miniſter Dr. Rogic und Frau, der Königlich⸗jugoflawiſche Geſandte Cincar⸗Markowic und Frau, der Staatsſekre⸗ tär der Südafrikaniſchen Union van Rends⸗ burg, der Geſandte der Südafrikaniſchen Union Dr. Gie und Frau ſowie Konrad Hen⸗ lein⸗Prag. Ferner waren die Mitglieder der Reichsregierung und eine Reihe weiterer Ebrengäſte mit ihren Damen anweſend. Genugluung in Heſlerreich Die Vaterländiſche Front begrüßt das Abkommen vom 11. Juli Wien, 13. Aug. Wie die Preſſeſtelle der Vaterländiſchen Front mitteilt, fand in Salz⸗ burg am Mittwoch unter dem Vorſitz des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg eine Lan⸗ desführertagung der Vaterländiſchen Front ſtatt. Der Generalſekretär der Vaterländiſchen Front, Zernatto, berichtete über die orga⸗ niſatoriſche Arbeit und teilte in dieſem Zu⸗ ſammenhang mit, daß die geſetzliche Grundlage für die einheitliche ſtaatliche Jugendorganiſa⸗ tion fertiggeſtellt ſei. N78 In den Berichten der Landesführer nahm die Erörterung des Abkommens vom 11. Juli und der Amneſtie breiten Raum ein. Die Landesführer brachten neuerdings, ſo heißt es in der Verlautbarung der Vater⸗ ländiſchen Front, die tiefe Genugtuung der vaterländiſchen Kreiſe über die Wieder⸗ herſtellung normaler freundnach⸗ barlicher Beziehungen zwiſchen den beiden deutſchen Staaten zum Ausdruck. Bun⸗ deskanzler Dr. Schuſchnigg hielt dann ein größeres Referat über alle außenpolitiſchen, innenpolitiſchen und wirtſchaftlichen Fragen. Schließlich ſprach noch Staatsſekretär für Aeußeres Dr. Guido Schmidt über die zu er⸗ wartenden wirtſchaftlichen Auswirkungen des Abkommens vom 11. Juli. Die 1000⸗RM.⸗Sperre noch nicht aufgehoben Amtlich wird mitgeteilt: Die Preſſemeldun⸗ gen über den Abſchluß der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Verhandlungen in Berlin ſind in der Oeffentlichkeit vielfach dahin mißverſtanden worden, daß die vereinbarte Aufhebung der Reiſeſperre nach Oeſterreich bereits wirkſam ſei. Demgegenüber wird amtlich darauf hin⸗ gewieſen, daß der Zeitpunkt der Auf⸗ hebung der Reiſeſperre noch be⸗ ſonders bekanntgegeben wird. Bis zu dieſem Zeitpunkt gelten die bisherigen Be⸗ ſtimmungen weiter. Abweiſung eines ausländiſchen Kreditangebots Zu den geſtrigen Blättermeldungen über einen 300⸗Millionen⸗Kredit an die öſterreichi⸗ ſchen Bundesbahnen durch die General Elec⸗ tric Company ſchreibt die„Reichspoſt“, daß dieſes ausländiſche Kreditangebot mit der Be— dingung verknüpft war, einen großen Teil der Sachlieferungen an das Ausland zu vergeben. Eine ſolche finanzielle Kon⸗ ſtruktion käme aber für Oeſterreich nicht in Betracht. Die Sachlieferungen müßten unter allen Umſtänden der öſterreichiſchen In⸗ duſtrie vorbehalten bleiben. Das Angebot der genannten Firma ſei im übrigen aus die⸗ ſem Grunde bereits abgewieſen wor⸗ der Führer beglückwünſchl Admiral Behncke 88 Berlin, 13. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat dem Admiral a. D. Behnke anläßlich ſeines 70. Geburtstages ein Tele⸗ gramm geſandt, in dem es heißt: „Zur Vollendung Ihres 70. Lebensjahres ſpreche ich Ihnen in dankbarer Würdigung Ihrer der Marine in Krieg und Frieden ge⸗ leiſteten wertvollen Dienſte meinen herzlich⸗ ſten Glückwunſch aus.“ N 1 1 Auf bet zw ſaloſer Oetker 1150 bath) 1. 3 Jodh dae beben 0 U on einttu inz uin Menne af. a 1 da dum N Den J. Oe Jul N In! Duni 00 1 * Nami 5 ber genden dna ken. ſchentu belegte mb erl Pole Nurdeg ker aus ber Sit Dae daß fl len zu geht A8. mil ud bern keih leide Fteun i der, Nannſ itgendn Afgefa N Gcgetll⸗ und den nen deu t. dot den en Ap. und 1 ret ud n auslän, an den datt und chice Led und kbure, Lon le. Otä⸗ zeſſin 9 dolles 2 Shut. Graf Szen. iche Bot, dinanzni⸗ der unga⸗ horthg, der ein, dn git und Geſandte Staatzgelte⸗ 1 Rens⸗ frilaniſchen cntad hen⸗ ieder der velleter gend. 0 t das ſeſtelle det d in Salz⸗ Jotſtz des eine Lan⸗ en Itont etländiſchen die orga⸗ dieſem Zu⸗ Grundlugt otganlſa⸗ tet nahm pom 11. 1 Ran neuerdings, det Valet⸗ ſtuung det Piedet⸗ undtag⸗ ſſchen den rucl. Bun⸗ dann ein olitiſchen, de iu en ngen des in det zpettanden bung det birkſam auf bil⸗ et 11 och be⸗ it!, 91s enden de kunzebets gen ibe dperttich' le 4 Berlin 1936 K 1.16. August 2 ULmmmnmmmmmmmmmmmmmmdd!3aa mmm mmmaddaddoddmmmedeedemmmmmmmmmmmmmmmm Deulſchland weiler an der Spitze zwei goldene und eine ſilberne Medaille unſerer Reiter, ſowie eine bronzene im Frauen⸗Turmſpringen vergrößern den Vorſprung— Ein holländer-zieg im Frauenſchwimmen— Norwegen drilter im Jußball⸗ kurnjer Alle deulſchen Ruderer in der Enlſcheidung deulſchlands Dreſſurreiler hollen drei Medaillen Auf dem Maifeld wurde am Donnerstag der zweitägige Kampf der Dreſſurreiter abge⸗ ſchloſſen. Deutſchland holte ſich diesmal durch Oberleutnant Pollay auf Kronos den Sieg, und mit Abſinth(Major Friedrich Ger⸗ hard) fiel uns zugleich noch der zweite Platz zu. Zum dritten ſiegte Nero unter Major Podhajſki⸗Oeſterreich. In der Mann⸗ ſchaftswertung war uns der Sieg durch die beiden erſten Plätze von Oeſterreich nicht ſtrei⸗ tig zu machen, ſodaß uns die Reitwettbewerbe ſchon zwei goldene und eine ſilberne Medaill⸗ eintrugen. Das Ergebnis: Einzelwertung: 1. und Olympiaſieger: Ober⸗ leutnant Heinrich Pollay⸗Deutſchland auf „Kronos“; 2. Major Gerhard Deutſchland auf„Abſinth“; 3. Major Podjasky⸗Oeſterreich auf„Nero“; 4. Oblt. v. Adlercrutz⸗Schweden auf„Tereſina“; 5. Capt. Jouſſeaume⸗Frank⸗ reich auf„Favorite“; 6. Ltn. de Ballorce⸗ Frankreich auf„Debaucheur“. Länderwertung: 1. und Olympiaſieger: Deutſchland; 2. Frankreich; 3. Schweden; 4. Oeſterreich; 5. Holland; 6. Ungarn; 7. Nor⸗ wegen; 8. Tſchechoſlowakei; 9. USA. Die Vielſeiligkeilsprüfung der Reiler nahm am Donnerstag mit der Dreſſurprüfung ihren Anfang. 18 der 53 gemeldeten Bewerber erledigten auf dem Maifeld vor 10 000 Zu- ſchauern ihre Arbeit. Unter den Reitern, die einen beſonders guten Eindruck hinterließen, befand ſich auch Rittmeiſter Lippert⸗Deutſchland auf„Faſan“, doch laſſen ſich irgendwelche Schlüſſe hier noch nicht ziehen. Norwegen gewinnk Bronze- Medaille Polen im Kampf um den dritten Platz mit 3:2(2:2) geſchlagen. Im Kampf um die Bronze⸗Medaille des Olympiſchen Fußball⸗Turniers ſtanden ſich am Donnerstag nachmittag im Reichsſportfeld die Mannſchaften von Polen und Norwegen gegen⸗ über. 80 000 Zuſchauer erlebten einen ſpan⸗ nenden Kampf, den ſchließlich die Norweger knapp mit 3:2(2:2) für ſich entſcheiden konn⸗ ten. Norwegen, das bekanntlich in der Zwi⸗ ſchenrunde Deutſchland mit 2:0 beſiegt hatte, belegte damit den 3. Platz im Fußball⸗Turnier und erhält dafür die Bronzene Medaille. Polens Führung folgten zwei Treffer für Norwegen, abere bis Halbzeit glich Polen wie⸗ der aus. Fünf Minuten vor Schluß fiel dann der Siegestreffer der Norweger. Das Endſpiel um den erſten und zweiten Platz führt am Samstag Oeſterreich und Ita⸗ lien zuſammen. Die Peruaner bleiben in Deulſchland 55 Berlin, 13. Auguſt. Dank der verſtänd⸗ nisvollen Vermittlung des peruaniſchen Ge⸗ ſandten in Berlin, Gildemeiſter, hat die peruaniſche Olympiamannſchaft beſchloſſen, nicht zu dem Freundſchaftsſpiel nach Frank⸗ reich zu reiſen, ſondern in Deutſchland zu bleiben und hier ein deutſch⸗peruaniſches Freundſchaftsſpiel auszutragen. Der Beſchluß iſt darauf zurückzuführen, daß die peruaniſche Mannſchaft vermeiden will, daß ihre Abreiſe irgendwie als ein Affront gegen Deutſchland aufgefaßt werden könnte. Deulſchlands Forer noch dabei! Auch bei den Boxern gab es am Donners⸗ tag wieder große deutſche Erfolge. Bisher ſind nur Staſch⸗Kaſſel und Schmedes⸗Dort⸗ mund ausgeſchieden. Die übrigen ſechs deut⸗ ſchen Teilnehmer ſtehen noch im Kampfe. Runge landete im Schwergewicht einen k. o.⸗Sieg über den Tſchechen Kuß, Miner im Federgewicht einen Punktſieg über Le⸗ arauweat⸗Belgien und Baumgarten im Mittelgewicht einen Punktſieg über Totti⸗ Italien. Am Donnerstagmittag kämpften ſich dann Kaiſer im Fliegengewicht, Mu⸗ rach im Weltergewicht und Vogt im Halb⸗ ſchwergewicht eine Runde weiter. Kaiſer ſchlug Tricanico-Uruguay, Murach beſiegte Deckers⸗ Holland und Vogt gewann gegen Koivonen⸗ Finnland. In den Kämpfen des Donnerstag⸗ abends in der Deutſchlandhalle errang Mi⸗ ner, der deutſche Vertreter im Federgewicht, einen weiteren ſchönen Erfolg. Er ſchlug den Briten Treadway nach Punkten und quali⸗ fizierte ſich dadurch bereits für die Vorſchluß⸗ runde des olympiſchen Boxturniers. hocken-Troſtrunde Japan— Dänemark Ungarn— Belgien 1:0(1:0) Afghaniſtan— USA. 3:0(1:0) Im Hockeyturnier gönnte man am Donners⸗ tag den Partnern der beiden Endſpiele einen 4:1(1:0) Tag Ruhe. Es kamen nur Spiele der Troſt⸗ runde zum Austrag, die mit Siegen von Ja⸗ pan(4:1 gegen Dänemark), Ungarn(1:0 ge⸗ gen Belgien) und Afghaniſtan(3:0 gegen USA.) endeten. Frankfurk ſpielt gegen Indien Hockey! Im Rahmen der internationalen Frankfur⸗ ter Sportwoche findet am Montag abend, den 17. Auguſt, auf dem Bornheimer Hang ein Hockeykampf Frankfurt— Indien ſtatt. Die hierfür auserwählte Mannſchaft Frankfurts, in die als Verſtärkung der Mittelläufer Menke⸗ München-Gladbach eingereiht wurde, hat fol⸗ gendes Ausſehen: Dröſe(TVS. 1857); Grie⸗ ſinger, Hermann auf der Heide(beide TVS. 1857); Heidenhaus(TVS. 1857), Menke(M.⸗ Gladbach), Schäfer(SC. Ffm. 1880); Ruck (JG.), Erich Cuntz, Fritz Cuntz(alle WS. 1857), Eberh. auf der Heide, Ullrich(TVS. 1857).— Erſatz: Rahmann⸗1880, Schimpf⸗ Allianz. der ſechſte Tag der Ichwimmer Regenſchauer beeinkrächligen Beſuch— Zweimal Holland in Fronk Das ſchöne Sommerwetter hat wieder einem grauen Himmel Platz ge⸗ macht. Ein Regenſchauer in den Mittagsſtun⸗ den des Donnerstag brachte eine empfindliche Abkühlung. Die Schwimmer, beſonders na⸗ türlich die aus wärmeren Zonen. waren mit dieſem Wetterumſchwung verſtändlicherweiſe nicht einverſtanden. Immerhin behält aber das Waſſer, das auf künſtlichem Wege er⸗ wärmt wird, ſeine richtige Temperatur. Die unſichere Witterung beeinträchtigte auch den Beſuch. Zwar ſind alle Plätze ſchon ſeit lan⸗ gem ausverkauft, aber die Schwimm Beſucher hatten es an dieſem Nachmittag nicht ſo eilig wie ſonſt, ſodaß zu Beginn der Hauntkämpfe am Donnerstag das Schwimmſtadion zum er⸗ ſten Mal Lücken aufwies. Zweimal Holland hieß es in der ein⸗ zigen Entſcheidung des Tages in den Schwimmwettbewerben. Im Endlauf zum 100 Meter⸗Rückenſchwimmen der Frauen, wo die deutſchen Teilnehmerinnen in den Zwiſchenläufen ausgeſchieden waren, ſiegte die Holländerin Dina Senff in 1118.9 vor Rie Maſtenbroek(1:19,2) und den Amerikanerin⸗ nen Bridges und Mortridge. Ohne deutſche Beteiligung fanden in der Schwimmbahn die Vorläufe zum der letzten Tage 400 Meter⸗Freiſtilſchwimmen der Frauen ſtatt; dem einzigen von Deutſch⸗ land nicht beſetzten Schwimmwettbewerb. Die fünf Vorläufe wurden von Hveger⸗Dänemark, Wagner⸗Holland, Frederikſen⸗Dänemark, Carl⸗ ſen⸗Dänemark und Maſtenbroek⸗Holland ge⸗ wonnen. In den Vorläufen der Männer konnten ſich unſere deutſchen Teilnehmer ſämtlich für die Zwiſchenläufe durchſetzen und zwar Arendt, Freeſe und Przywara in den 1500 Meter⸗ Freiſtil, Balke, Sietas und Heina im 200 Meter⸗Bruſtſchwimmen. Dagegen muß⸗ ten unſere drei Vertreter Schlauch, Schwarz und Simon in den Zwiſchenläufen zum 100 Meter⸗Rückenſchwimmen aus⸗ ſcheiden. f 5 die Ergebniſſe 100 Meter⸗Nücken(Frauen) Entſcheidung 1. und Oly mpia⸗Siegerin Dina Senff⸗Holland 118,9 Min. 2. Rie Maſtenbroek⸗Holland 119,2 Min. 3. Alice Bridges⸗UASA. 1:19,4 Min. 4. Mortridge⸗USA. 119,6 Min. 5. Bruunſtröm⸗Dänemark 1:20,4 Min. 6. Frampton⸗England 1:20,6 Min. 7. Harding⸗England 121.5 Min. Olympiſcher Velklampf-Kalender Freilag, 14. Auguſt 1936 15.00 Uhr: Handball: Schweiz Ungarn Olympiſches Stadion 16.20„ Deutſchland— Oeſterreich Olympiſches Stadion Sieger⸗ Zeremonien Olympiſches Stadion 9.00„ Schwimmen Turmſpringen, Frauen(Entſcheidung) Schwimm⸗Stadion 400⸗m.⸗Freiſtil: Frauen(Zwiſchenläufe) Schwimm⸗Stadion 15.00„ Waſſerball: Um den 1. bis 4. Platz Schwimm⸗Stadion Um den 5. bis 8 Platz Schwimm⸗Stadion 200 ⸗m.⸗Bruſt, Männer(Zwiſchenläufe) Schwimm⸗Stadion 1500⸗m.⸗Freiſtil(Zwiſchenläufe) Schwimm⸗Stadion 100⸗m.⸗Rücken, Männer(Endlauf) Schwimm ⸗Stadion Amal 100⸗m.⸗Staffel, Frauen(Endlauf) Schwimm ⸗Stadion 8.00„ Reiten, Dreſſurprüfung für die Vielſeitigkeits⸗ prüfung Maifeld 16.30„ Hockey⸗Turnier: Endſpiel um den 1. u. 2. Platz Hockey⸗Stadion ſowie um den 3. und 4. Platz Hockey⸗Stadion 16.00„ Baskettball: Schlußrunde Tennis⸗Stadion 9.00 Fechten, Säbel⸗Einzelkämpfe(Vorrunde) Turnh. Kuppelſaal 15.00„ Säbel⸗Einzelkämpfe(Zwiſchenrunde) im Reichsſportfeld 17.00„ Säbel⸗Einzelkämpfe(Vorſchlußrunde) 20.30„„Das Frankenburger Würfelſpiel“ Dietr.⸗Eck.⸗Bühne 15.00„ Boxen, 4. Runde Deutſchlandhalle 20.30„ 5. Runde 5 Deutſchlandhalle 14.30„ Rudern, Vierer m. St.(Entſcheidung) Grünau 15.00„ Zweier o. St.(Entſcheid: ng) Grünau 15.30„ Einer(Entſcheidung) Grünau 16.00„ Zweier m. St.(Entſcheidung) Grünau 17.30 Vierer o. St.(Entſcheidung) Grünau 18.00„ Doppelzweier(Entſcheidung) Grünau 18.30„ Achter(Entſcheidung) Grünau 10.30„ Segeln Kieler Förde 100 Meter⸗Rücken(Männer) Zwiſchenläufe 1. Zwiſchenlauf: 1. Kiefer ⸗ USA. 1:06,8 Min.(neuer Olympiſcher Rekord); 2. Vanderweghe⸗AS A. 1:08,6 Min.; 3. Oliver⸗ Auſtralien 1:09,4 Min.; 4. Voſhida⸗Japan 109,5 Min.; 5. Chriſtianſen, Philippinen 111.1 Min.; 6. Simon ⸗Deutſchland 111.7 Min.; 7. Schwarz ⸗Deutſchland 1:11,38 Min.; 8. Borg⸗Schweden 1:16,3 Minuten. 2. Zwiſchenlauf: 1. Drysdale⸗USA. 108,6 Min.; 2. Kiyokawa⸗Japan 1:09,7 Min.; 3. Kojima⸗Japan 1:09,9 Min.; 4. Schlauch⸗ Deutſchland 1:10.8 Min.; 5. Kerr⸗Kanada 1:11.2 Min.; 6. Wilfan⸗Jugoſlawien 113,3 Min.; 7. Besford⸗ Großbritannien 8. Metman⸗ Holland. Für den Endlauf am Freitag ſteht damit nochmals eine Kraftprobe zwiſchen USA. und Japan bevor, ſind doch beide Länder mit je drei Schwimmern beteiligt. Als ſiebter Teil⸗ nehmer kommt der Auſtralier Oliver hinzu, ſodaß Europa ganz ausgeſchaltet iſt. Kälhe Köhler Dritte im Turmspringen 88 Berlin, 13. Auguſt. Das Turmſprin⸗ gen der Frauen endeke am Donnerstag vor- mittag mit einem Doppelerfolg der amerika⸗ niſchen Springerſchule. Poynkon⸗Hill, Amerikas Olympiaſiegerin von Los Angeles und Drikte im Kunſtſpringen, war am 5. und 10 Meker-Brekt nicht zu ſchlagen und errang mik 33,90 Punkken die Goldmedaille vor ih⸗ rer Landsmännin Dunn(33,63) und der Deulſchen Käthe Köhler, die auf 33,43 Punkte kam und mik 9,52 Punkken für ihren Salto rückwärks aus dem Stand geſtreckk die abſolut höchſte Werkung des Tages hake. Das Ergebnis: 1. und Olympiaſiegerin: Dorothy Hill ⸗ Poynton⸗ USA. 33,93 Punkte; 2. Velma Dunn⸗US A. 33,63 P.; 3. Käthe Köhler⸗ Deutſchland 33,43 P.; 4. R. Oſawa⸗Japan 32,53 P.; 5. Giliſſen⸗US A. 30.47 P.; 6. Kono⸗Japan 30.24 P.; 7. Gilbert⸗England 30.16 P.; 8. Aenne Ehſcheidt⸗Deutſchland 29.90 P.; 11. Anni Kazz⸗Deutſchland 28,66 Punkte. Waſſerball-Endrunde Um den 5. bis 8. Platz: Holland— Oeſterreich 5:4(2:3) England— Schweden 2:4(1:2) Nach den Spielen des Donnerstags ergab ſich in dieſer Gruppe folgender Stand: Sp. T P. Holland 2 928 321 Schweden 2 5:8 2:2 Oeſterreich 2 6:6 2:2 England 2 6:10 128 Die Waſſerball-Endſpiele Freitag 11. Uhr: Holland Schweden 17.15 Uhr: Belgien— Frankreich 17.55 Uhr: Deutſchland-Un garn Samstag 17.15 Uhr: Ungarn— Frankreich 17.55 Uhr: Deutſchland— Belgien Baskefball, Vorſchlußrunde Kanada— Polen 42:15(25:6) USA.— Mexiko 25:10 13:2) Philippinen— Italien (Um den 5. Platz) 32:14(18:8) Am Freitag werden im Olympiſchen Basket⸗ ball⸗Turnier drei Spiele um die ſechs erſten Plätze ausgetragen. Es ſpielen: um den 5. und 6. Platz: Philippinen— Uruguay, um den 3. und 4. Platz: Mexiko— Italien; um den 1. und 2. Platz: USA.— Kanada. Eine Weltrekord Plakefle Auf dem 13. Kongreß des Internationalen Leichtathletik⸗Verbandes(JAA), der am 10. und 11. Auguſt in Berlin ſtattfand, wurde ein in Schweden ausgeführter Entwurf einer „Weltrekord⸗Plakette“ vorgelegt. Der Ent⸗ wurf wurde vom Kongreß als in Zunkunft international gültige Plakette für Inhaber von Weltrekorden angenommen. Die Plakette kann allen Weltrekordinhabern ſeit dem Jahre 1913 rückwirkend verliehen werden. Die geſchmackvoll in maſſiver Bronze ausgeführte Plakette enthält auf der Vorderſeite unter einem Eichenkranz die Leiſtung des Welt⸗ vekordinhabers und zeigt auf der Rückſeite die Siegesgöttin auf der Weltkugel. eee ——————— ———ů— ——— . 1 9 4————i — er 2 —— e 2 — e 8 ä 3 ͤ—— Q ¶ů ů— 8 2 1— ———— — 15 1 13 3 e .— —— den 2 9 * . „FFF * 7— 5— 5 ee nm N ——— n Die Turner Geſamkwerkung der Nakionen, Männer- 1. Deutſchland 657.430 Punkte (Beckert, K. Frey, K. Schwarzmann, W. Stadel, W. Steffens, M. Volz) 2. Schweiz 654.802 Punkte (W. Bach, A. Bachmann, E. Mack, G. Miez. M. Reuſch, E. Steinemann) 3. Finnland 638.468 Punkte (M. Noroma, V. Pakarinen, A. Saar⸗ vala, E. Seeſta, M. Uoſikkinen, 5. Sa⸗ volainen) 4. Tſchechoſlowakei 625.763 Punkte 5. Italien 615.133 Punkte 6. Jugoſlawien 598.366 Punkte 7. Ungarn 590.197 Punkte 8. Frankreich 580.266 Punkte 9. Japan 570.827 Punkte 10. USA. 555.300 Punkte Geſamkwerkung, Turnerinnen. 1. Deutſchland 506.50 Punkte 2. Tſchechoſlowakei 503.60 Punkte 3. Ungarn 499.00 Punkte 4. Jugoſlawien 485.60 Punkte 5. Polen 470.30 Punkte 6. USA. 465.65 Punkte 7. Italien 442.40 Punkte 8. Großbritannien 408.30 Punkte Ein Aumpia-Erinnerungspokal für die Kieler Woche vom 16.—22. Auguſt. Die Kieler Segler-Vereinigung hat beſchloſ⸗ ſen, einen Olympia⸗Erinnerungspokal für die 6 m⸗R⸗Klaſſe zu ſtiften, der erſtmalig bei der„Kieler Woche“ des Olympia⸗Jahres 1936 vom 16.—22. Auguſt ausgeſegelt werden ſoll. Die Kieler Seglerkreiſe bekunden auch hier⸗ durch, daß ſie mit allen Kräften gewillt ſind, die bei den olympiſchen Segelregatten an— geknüpften internationalen Beſtrebungen zu feſtigen und im Intereſſe des internationalen Segelſports noch weiter auszubauen. Toni merkens Berufsfahrer Erſter Start am 21. Auguſt in Köln. Der deutſche Olympia-Sieger und Welt⸗ meiſter im Radfahren, Toni Merkens⸗Köln iſt nun doch ins Lager der Berufsfahrer über⸗ getreten, nachdem er ſich als Amateur alle Meiſterſchaften geholt hat, die es überhaupt zu gewinnen gab. Man darf geſpannt ſein, ob„Toni“ im neuen Lager gleich erfolgreich ſein kann wie in ſeiner Laufbahn als Ama⸗ teur. Bereits am 21. Auguſt geht der Kölner in ſeiner Heimatſtadt zum erſtenmal in neuer Eigenſchaft an den Start; er trifft hier auf die beſten Berufsfahrer Europas, darunter ſeinen Landsmann Albert Richter. Auch van Vliet Berufsfahrer. Auch der Holländer van Vliet, der bei den Olympiſchen Spielen das 1000 ⸗m⸗Zeitfahren gewann, wird in allernächſter Zeit dem Bei— ſpiel des Deutſchen Toni Merkens folgen und ins Lager der Berufsfahrer überſiedeln. Der Zeitpunkt ſeines Uebertritts in die„andere Fakultät“ iſt abhängig von ſeinem Abſchnei⸗ den bei den Rad⸗Weltmeiſterſchaften in Zü⸗ rich. Gewinnt van Vliet in Zürich den Welt⸗ meiſtertitel, dann muß er nach den Beſtim⸗ mungen der UE noch bis zum 1. Januar warten, bis er eine Berufsfahrerlizenz erhält. — e——— Olummiscne Siegerliste Die Sieger in der schweralhlelik. Ringen Freiſtil: Flood(USA.) Millard(USA.) Ehrl(Deutſchland) Anderſſon(Schweden) Voliva(USA.) Neo(Eſtland) Klapuch(Tſchechofl.) Herbert(Deutſchl.) Jonſſon(Schweden) H. Pihlajamäki(Finnl.) Schleimer(Kanada) Kirecci(Türkei) Siebert()Deutſchland) Nyſtröm(Finnland) Ringen, griechiſch-römiſch: Svenſſon(Schweden) Reini(Finnland) Herda(Tſchechofl.) Schäfer(Deutſchland) Schweickert(Otſchl.) Bietags(Lettland) Nyman(Schweden) Brendel(Deutſchland) Karlſſon(Schweden) Väli(Eſtland) Virtanen(Finnland) Pallatos(Ungarn) Neo(Eſtland) Hornfiſcher(2ſchld.) Gewichtheben: Bantam⸗ gewicht: Zombori(Ungarn) Federgewicht: K Pihlajamäki(Finnl.) Leichtgewicht: Karpati(Ungarn) Weltergewicht: Lewis(USA.) Mittelgewicht: Poilvé(Frankreich) Halbſchwer⸗ gewicht: Fridell(Schweden) Schwergewicht: Paluſala(Eſtland) Bantam⸗ gewicht: Lörincz(Ungarn) Federgewicht: Erkan(Türkei) Leichtgewicht: Koskela(Finnland) Weltergewicht: Svedberg(Schweden) Mittelgewicht: Johanſſon(Schweden) Halbſchwer⸗ gewicht: Cadier(Schweden) Schwergewicht: Paluſala(Eſtland) Federgewicht: Terlazzo(USA.) Leichtgewicht: Meſbah(Aegypten) Mittelgewicht: Touni(Aegypten) Halbſchwer⸗ gewicht: Hoſtin(Frankreich) Schwergewicht: Manger(Deutſchland) Soliman(Aegypten) Fein(Oeſterreich) Ismayr(Deutſchland) Deutſch(Deutſchland) Pſenicka(Tſchechofl.) Shams(Aegypten) Janſen(Deutſchland) Wagner(Deutſchland) Ibrahim(Aegypten) Luhaäär(Eſtland) deulſchlands Ruderer im Endkampf harle Kämpfe in den Hoffnungsläufen Am dritten Tag der Olympiſchen Ruder⸗ wettkämpfe meinte es der Wettergott nicht ſo gut mit den Aktiven wie an den beiden Vor⸗ tagen. Hinter dunklen, regendrohenden Wol⸗ ken hielt ſich die Sonne verſteckt und ein recht unangenehmer, diesmal von vorn kommender Wind, machte beſonders beim Start den Boo⸗ ten allerlei zu ſchaffen. Mit den Hoffnungs⸗ läufen in allen Bootsgattungen hatte das Programm wohl die bisher größte Reichhaltig— keit aufzuweiſen, und ſo pilgerten denn auch wieder Zehntauſende hinaus, um von allen Plätzen der herrlichen Anlage Zeugen erbitter⸗ ter Kämpfe zu werden, die gerade deshalb ſo beſonders hart umſtritten wurden, weil ſich ja hier die letzte Möglichkeit gab, als Sieger eines Laufes in den Endkampf um olympiſche Ehren eingreifen zu können. Am Donnerstag lagen auch zwei deutſche Boote im Kampf. Der Wiking⸗Achter qualifizierte ſich durch ſeinen Sieg im Hoff⸗ nungslauf für die Entſcheidung, und der deutſche Meiſter im Einer Guſtav Schäfer gewann das erſte Vorentſcheidungsrennen klar vor Barrow⸗US A., Girogio-Argentinien und Verey⸗Polen, der bei 1500 Metern aufgab. Schäfer ſteht nun mit den Vertretern der Schweiz, von USA., Oeſterreich, Argentinien und Kanada im Entſcheidungsrennen des Einers. 2 Ergebniſſe Achter-Hoffnungsläufe: 1. Lauf: 1. Deutſchland 6:44,9 Min., 2. Auſtralien 6:55,1 Min., 3. Tſchechoflowakei 7:07,8 Min. Dänemark nicht am Start. Des Neucezse aus dem Oympischen Dort Das Dorf der Jieger Macht man jetzt, da ein guter Teil der Kämpfe auf dem Reichsſportfeld und den ande⸗ ren Kampfſtätten um Berlin bereits hinter uns liegt, einen Rundgang durch das Olympiſche Dorf, ſo iſt man überraſcht, wie ſehr ſich das Leben und Treiben hier im Laufe weniger Tage verändert hat und dem Dorf ein ganz anderes Geſicht verleiht. Die bekannten Geſtal— ten der großen Sportler, die dem Bewohner des Olympiſchen Dorfes, wie dem Beſucher des Stadions längſt vertraut geworden waren, er⸗ blickt man jetzt nicht mehr, wie früher, bei unermüdlichem Training auf dem Sportplatz des Dorfes. Man ſieht ſie, mit den farben⸗ prächtigen Olympiauniformen ihres Landes bekleidet,. in Gruppen beiſammenſtehen, unten am Waldſee oder auf den Vorplätzen ihrer Häuſer. Sie folgen den noch ſtattfindenden Kämpfen mit größtem Intereſſe und verfechten dabei ihre Favoriten mit mehr oder weniger Temperament. Natürlich bieten ihnen auch ihre eigenen Kämpfe der vergangenen Tage noch unendlich viel Geſprächsſtoff. wobei jeder die Gelegenheit wahrnimmt, ſich mit den Beſten ſeiner Sportart über die Möglichkeiten und Anſichten zur weiteren Verbeſſerung der Sport⸗ technik zu unterbelten Freude mit und ohne Medaille Die Mannſchaften, denen es geglückt iſt, eine Medaille zu erobern, freuen ſich natürlich ihres Erfolges, die anderen aber— und das iſt faſt die Hälfte aller Olympiamannſchaften—. denen dieſer Erfolg nicht vergönnt war, ſind nicht weniger befriedigt und glücklich über ihre Teilnahme an den Olympiſchen Spielen, denn ſie haben unendlich viel geſehen und mehr noch gelernt. Gelernt ſowohl von dem überragenden Können der beſten Sportler der Welt, ebenſo wie auch von der deutſchen Organiſationskunſt, die, wie ſie alle ſagen, ein⸗ zig daſteht in der Welt. Und dieſes Glücklich⸗ ſein über einen Erfolg, der allen Teil⸗ nehmern der Olympiſchen Spiele gleicher— maßen zuteil geworden iſt, gibt dem Olympi⸗ ſchen Dorf jetzt ſchon eine beſondere Note. Das Dorf der Olympiakämpfer wird zum Dorf der Olympiaſieger, und dieſer Verwand— lungsvorgang macht ſich heute ſchon überall bemerkbar. Täglich kann man in dieſen Tagen über die Siege leſen, die von den Olympiateilnehmern verſchiedener Mannſchaften erkämpft wurden. und man wird neugierig, zu erfahren, wie ſich wohl der Tag nach dem Sieg für den erfolgreichen Sportler geſtaltet. Nach der Ent— ſcheidung in der größten und ſchwerſten Sport. leiſtung der Olympiſchen Spiele, dem tradi— tionellen Marathonlauf, mag daher von be⸗ ſonderem Intereſſe ſein, das Verhalten des ſiegreichen Japaners Son am Tage nach ſei— nem großen Siege kennenzulernen. Ein Rennrad und viele Eichen⸗ bãumchen Als ich mich in dieſer Abſicht auf den Weg machte, kam ich zuerſt am Hauſe Mannheim vorbei, in dem die franzöſiſchen Rad⸗ fahrer wohnen. Dort ſah ich auf dem Vor⸗ platz des Hauſes inmitten von Blumen und grünem Geſträuch, mit der Trikolore im Hin— tergrund, ein Rennrad ausgeſtellt, an dem ein großes Pappſchild mit der Auſchrift hing: „Bravo!“ Ein franzöſiſcher Trainer, der mit 2. Lauf: 1. Italien 6:35,6 Min., 2. Japan 6:42,3 Min., 3. Jugoflawien 6:47,3 Min., 4. Braſilien 7:06,1 Min. 3. Lauf: 1. England 6:29,3 Min., 2. Ka⸗ nada 6:838,8 Min., 3. Frankreich 6:86,6 Min. Einer⸗Vorentſcheidung 1. Zwiſchenlauf: 1. Deutſchland(Guſtav Schäfer) 8:04,0 Min., 2. Barrow(USA.) 8:17,4 Min., 3. Girogio(Argentinien) 818,4 Min. Verey(Polen) bei 1500 m aufgegeben! 2. Zwiſchenlauf: 1. Rufli(Schweiz) 7:46, Min., 2. Haſenöhrl(Oeſterreich) 7:54,6 Min., 3. Campbell(Kanada) 8:02,2 Min., 4. War⸗ ren(England) 8:08,8 Min. In die Endläufe am Freitag kommen: Für die Hauptrennen der Ruderer am Frei— tag wurde die Startverloſung vorgenommen. Es ſtarten: Vierer„mit“: Deutſchland, Dänemark, Frankreich, Ungarn. 14.30 Uhr: Hol⸗ land, Schweiz, Zweier„ohne“: 15.00 Uhr: Argentinien, Dänemark, Deutſch⸗ land, Schweiz, Ungarn, Polen. Einer: 15.30 Uhr: USA., Kanada, Oeſterreich, Deutſchland, Argentinien, Schweiz. Zweiter„mit“: 16.00 Uhr: Deutſchland, Italien, Schweiz, Frankreich, Jugoſlawien, Dänemark. ſtrahlendem Geſicht dabei ſtand, erklärte mir, dies ſei das Fahrrad des franzöſi⸗ ſchen Rennfahrers Charpentier. der das 100-Kilometer⸗-Rennen gewann. Von hier aus gehe ich zunächſt quer über die Dorfwieſe, was zwar durchaus geſtattet, aber nicht ganz ungefährlich iſt, denn in der Luft ſchwirren faſt den ganzen Tag die Bu⸗ merangs der Engländer und Auſtra⸗ lier; doch gelange ich diesmal noch ohne Verluſt meines Skalps auf die andere Seite der Aue und komme gleich darauf an den Häuſern der Amerikaner vorbei. Vor dem Hauſe Bautzen ſehe ich allein ſechs Eiche n⸗ bäumchen in hübſchen dunkelroten Töpfen im Schatten eines Gebüſches ſtehen. Sie ge— hören den Gewinnern von Goldmedaillen und werden jetzt ſorgfältig bewacht und gepflegt. Javaniſches Glück Bei den Japanern war nach dem ſchwer erkämpften Marathonſieg, nicht mehr Leben als ſonſt. Ich treffe zunächſt den Marathon- trainer Hideſaburo Sato, der natürlich über den großen Erfolg glücklich iſt, ohne ſich jedoch viel anmerken zu laſſen. Und was iſt mit Son? Er machte zwar einen überraſchend friſchen Eindruck, als er nach ſeinem großen Lauf als Erſter im Reichsſportfeld eintraf, und man merkte ihm wenig Ermüdung an. Aber wie ſollte ein Menſch, und ſei er auch noch ſo hart und zähe, die Anſtrengungen dieſes unerhört ſchnellen Laufes über die 42.5 Km. lange Marathonſtrecke ohne eine mehrtägige Ermü⸗ dung überwinden können? Wie groß iſt deshalb mein Erſtaunen, als ich Son eben mit raſchen Schritten den Gang entlangkommen ſehe, einen ſchweren Kabinen⸗ koffer vor ſich herſchiebend. Sein hageres, ker⸗ niges Geſicht lächelt wie immer, ſein Schritt iſt ſo flink und elaſtiſch wie je. Er freut ſich über ſeinen Sieg, es iſt ein Sieg Japans und eine Belohnung für ſein unermüdliches Training. Er hatte mehr trainiert als irgendein ande— Vierer„ohne“: 17.00 Uhr: Italien, Oeſterreich, land, Schweiz, England, Dänemark. Doppelzweier: Deutſch— 17.30 Uhr: Polen, England, USA., Deutſch⸗ land, Frankreich, Auſtralien. Achter: 18.00 Uhr: Deutſchland, Italien, Schweiz, Ungarn, England, USA. Im begelflugzeug von Berlin nach Riel Beachtliche Leiſtung eines ungariſchen Segel⸗ fliegers. Berlin, 13. Aug. Der ungariſche Segel⸗ flieger Rotter hat dieſer Tage mit einem Segelflugzeug eigener Konſtruktion, das er eigens für Streckenflüge konſtruiert hat, einen Ueberlandflug vom Sportflughafen Rangsdorf bei Berlin nach Kiel-Holtenau ausgeführt. Rot⸗ ter ließ ſich um 12.30 Uhr in Rangsdorf von einem Motorflugzeug 400 m hoch ſchleppen, gewann infolge thermiſcher Aufwinde größere Höhe und ging in nördlicher Richtung auf Strecke. Er flog über Berlin, Neuſtrelitz, Schwe⸗ rin, Lübeck, Kiel und landete um 17.40 Uhr in Holtenau bei Kiel, nachdem er vorher über der Kieler Bucht mehrere Loopings ausgeführt hatte. Graf Baillet⸗Latour, Dr. Le⸗ wald, Staatsſekretär General der Flieger Milch und Reichsluftſpotkführer Oberſt Mahnke beglückwünſchten telegraphiſch den erfolgreichen Segelflieger. hans Skuck im Training leicht verleh! Pescara, 18. Aug. Am Donnerstag vor⸗ mittag begann auf der Rundſtrecke von Pescara das offizielle Training zu der am Samstag ſtattfindenden Coppa Acerbo, wozu die Auto⸗ Union vier Wagen gemeldet hatte. Am Don⸗ nerstag hatte Hans Stuck einen Unfall, bei dem ſein Wagen einen 3 Meter tiefen Abhang hinunterſtürzte. Stuck zog ſich an der rechten Hand eine tiefe Fleiſchverletzung zu. Weiter iſt der rechte Ellenbogen, der vom Krieg her ein künſtliches Gelenk hat, offenbar ange⸗ knackt. Jedoch ſind die Verletzungen nicht ſo ernſt, daß Stuck für längere Zeit kampfunfähig wäre. Er hofft vielmehr, bereits bei dem Großen Preis der Schweiz am 28. Auguſt wie⸗ der ſtarten zu können. Frankfurker Abendſporkfeſt abgeſagt. Das für Samstag, 15. Auguſt, vorgeſehene Internationale Abendſportfeſt in Frankfurt mußte leider abgeſagt werden, da die deutſchen Olympia-Kämpfer am gleichen Tage vom Füh⸗ rer empfangen werden und das Gaufachamt Leichtathletik den japaniſchen Olympia⸗Kämp⸗ fern keine zweite deutſche Garnitur gegenüber⸗ ſtellen wollte. ———.—— rer ſeiner Konkurrenten, bei glühender Hitze, bei Kälte und Regen, und er freut ſich über die zahlreichen Telegramme, die er von ſeinen Freunden und Bekannten aus Ja⸗ pan, aber auch von ſehr vielen Japanern, die in Deutſchland leben, erhielt. Beſonders glück⸗ lich aber macht ihn ein Glückwunſchtelegramm. das ihm von einem ſportbegeiſterten Deutſchen zuging, den er nicht kennt, und der ihn trotz⸗ dem zu ſeinem Siege gratulierte. Siegesfeſer mit— Tee Ich erinnere mich, wie unſer deutſcher Hammerwerfer und Gewinner der Gold- medaille Hein am Tage nach ſeinem glänzen⸗ den Siege ohne an Feſte und Feiern zu den⸗ ken, ſich beſcheiden zurückzog in ſein Zimmer und keinerlei Weſens machte von ſeinem großen Erfolge. Deshalb intereſſiert mich, wie die Japaner den Sieg ihres Son feierten. Sein Trainer Sato ſagte mir:„Am Abend ſaßen wir Marathonleute mit einigen unſerer Leicht⸗ athleten zuſammen in unſerem Zimmer bei japaniſchem Tee und Reisgebäck. Eine große Feier würde uns nicht glücklicher machen!“ Meiſt macht man ſich wohl andere Vor⸗ ſtellungen von den Tagen eines Olympia- kämpfers nach ſeinem Siege, beſonders wenn er ſo ſchwer gewonnen wurde, wie gerade im Marathonlauf. Doch was man jetzt täglich im Olymvpiſchen Dorf erlebt, beweiſt am beſten, daß gerade die hervorragendſten Sportler, deren Namen in aller Munde ſind, ſich zugleich auch durch ihre Beſcheidenheit und Ei n⸗ fachheit auszeichnen. Dieſe Tugenden— man möchte ſie Olympiſche Tugenden nennen — waren dem echten und großen Sportler zu eigen, ſchon in den Tagen des Altertums, und. wie wir an den Siegen der jetzigen Olympi⸗ ſchen Spiele mit Freude und Stolz ſehen können, ſind dieſe Grundſätze der Olympia- kämpfer heute noch ſo lebendig und wirklich wie je. Heinz A. Heinz N 1 . 1 ag. deten ö auch C. — en dennen ler I 1 und ſomi⸗ ſehen pla ulli 11 J Freilag, den 14. Auguſt 1936 Bei den Ruderern Die deutſche Mannſchaft Eichhorn⸗Strauß. die im Zweier ohne Steuermann im dritten Vorlauf ſiegte.(Weltbild, K.) e Nalieniſcher sieg im Degenfechlen Der Italiener Ricardi nach ſeinem Sieg im Degenfechten.(Preſſephoto, K.) Medica ſchlug Japans Vunder⸗ ſchwimmer im 400⸗Meter⸗Kraulen in neuer Rekordzeit und errang ſomit für USA. eine weitere HGold⸗ medaille.(Schirner, K.) Bilder zur Olympiade Die Ehrung der ſiegreichen Turnermannſchaft Die deutſche Turnerriege, deren Mitglieder durch prachtvolle Einzelleiſtungen die deutſchen (Schirner, K.) Farben vor der Schweiz und Finnland zum Siege führten. Die Reiler auf dem Maifeld wo die olympiſchen Wettkämpfe, die Dreſſurprüfungen, ausgetragen wurden. 8 (Atlantic, K.) Der Ordnungsdienſt flärkl ſich Die Kartenkontrolleure des Reichsſportfeldes bei einer Frühſtückspauſe. (Schirner, K.) e e eee Amerikas Triumph im Kunſlſpringen Das Kunſtſpringen der Frauen endete im Olympiſchen Schwimmſtadion mit einem neuen dreifachen Erfolg der amerikaniſchen Springer⸗ ſchule. Siegerin wurde die erſt 13jährige Ma⸗ jorie Geſtring, die wir hier beim Sprung ſehen.(Weltbild, K.) der Kameramann in den Lüflen Dieſe Schwenkkamera, die auf ein kranartiges Geſtell aufgebaut iſt und ſo in jede beliebige Richtung gedreht werden kann, dient zur Auf⸗ nahme des Films der XI. Olympiſchen Spiele. (Weltbild, K.) Nlympiaveranſtallung des Deulſch-polniſchen Inſliluls Berlin, 12 Aug. In den Feſträumen des Zoo fanden ſich am Mittwoch abend die Mit⸗ glieder und Freunde des Deutſch-polniſchen In⸗ ſtituts, ſowie zahlreiche Gäſte aus dem In- und Auslande, die zu den Olympiſchen Spielen in Berlin weilen, zu einem Feſtabend zuſam⸗ men. Im Mittelpunkt des ausgezeichneten und umfangreichen Programms ſtanden Darbietun⸗ gen der namhafteſten deutſchen und volniſchen Künſtler, unter ihnen Pola Negri und Jan Kiepura. Die beiden Schirmherren der Ver⸗ anſtaltung. Reichsminiſter Dr. Goebbels und Botſchafter Lipſki, waren perſönlich er⸗ ſchienen. Der Leiter des Deutſch-polniſchen Inſtituts, SA⸗Brigadeführer Profeſſor Dr. von Arnim, begrüßte mit herzlichen Worten die zahlreichen Gäſte und erinnerte dabei an die Bedeutung der Olympiſchen Spiele für die Geſtaltung gu⸗ ter Beziehungen zwiſchen den Völkern Er be⸗ tonte dabei insbeſondere die wertvollen Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Nachbarländern Deutſchland und Polen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ein immer regerer Austauſch von Kulturgütern zwiſchen beiden Nationen ſtatt⸗ finden möge. Der polniſche Botſchafter Lipſki dankte in erſter Linie dem Reichsminiſter für Volksauf⸗ klärung und Propaganda Dr. Goebbels für ſein perſönliches Erſcheinen. Auch er betonte die außerordentliche Bedeutung der Olympiſchen Spiele für die Völkerverſtändigung. Dem Rufe der olympiſchen Glocke hätten gerade die Polen gern und zahlreich Folge geleiſtet. Sie alle ſeien tief erfüllt von der überwältigenden Lei⸗ ſtung, die die deutſche Reichsregierung bei der Organiſation und Ausgeſtaltung der Olympi⸗ ſchen Spiele vollbracht habe. Ehrenlag für das olympiſche Jelllager der 63. Berlin, 12. Aug. Auf Einladung des Reichsjugendführers Baldur von Schi⸗ rach hatten die Mitglieder des Internatio⸗ nalen Olympiſchen Komitees unter Führung ihres Präſidenten Graf de Baillet⸗La⸗ tour, Mitglieder des diplomatiſchen Korps und zahlreiche ausländiſche Jugendführer, ſowie Vertreter von Staat und Partei und der Wehrmacht Gelegenheit, das Leben und Trei⸗ ben im Olympialager der Hitlerjugend kennen⸗ zulernen. Die ſportlichen Vorführungen und das Leben am Lagerfeuer gaben den Gäſten einen ungeſchminkten Einblick in die Er⸗ ziehungsarbeit an der deutſchen Jugend und ihre geſundheitliche und charakterliche Ertüch⸗ tigung. Im Namen der Hitlerjugend begrüßte der Reichsjugendführer die Gäſte, insbeſondere die Mitglieder des JOC. Die anſchließenden, faſt zweiſtündigen Vorführungen, löſten immer wie⸗ der den Beifall der Zuſchauer aus Ein ge⸗ meinſames Lagereſſen, bei dem es einen Schlag Erbſen und eine lange Bockwurſt gab, und das intereſſante Lagerleben am Feuer beſchloß den großen Tag des Olympia⸗Zeltlagers der Hitler⸗ jugend. Um halb 10 Uhr erfolgte die feierliche Einholung der Fahne, und bald darauf ertönte das Signal zum Zapfenſtreich. Bärenhunger im„Ilydorf“ „Hunger iſt der beſte Koch“, ſagk der Volksmund. Lieſt man den käglichen Pro- viantzettel des Olympiſchen Dorfes, ſo ſollte man meinen, daß Sport ein noch beſſerer Koch iſt. Das kann ja auch weiker nichk wunder nehmen, denn die körperliche An⸗ ſpannung der olympiſchen„Dorfbewohner“ beſtimmt zwangsläufig die Pro-„portionen“ der Nahrungseinnahme. Weitaus an der Spitze des olympiſchen Speiſenzektels liegen die Apfelſinen, die mit 10 000 Kilo Tagesverbrauch ſelbſt die Eier überflügeln, die es nur auf 10 000 Stüch pro Tag bringen. Dahinter behaupken ſich die Karkoffeln, die täglich mik 5 000 Kilo zur Geltung kommen. Das kägliche Obſtlager ſetzt ſich dann weiter zuſammen aus 1000 Kilo Aepfeln, 800 Kilo Bananen, 800 Stück Zitronen u. a. Daß auf der„Säuferliſte“ die deutſche Kuhmilch mit 300 Litern dominiert, zeigt uns ſchon, daß wir in eine Geſellſchaft von Abſtinenzler hineingeraten ſind. Alkoholika und Narkolia werden nicht geführt, dafür ſtehen täglich 180 Kilo Kaffee, 33 Kilo Kakao und 15 Kilo Tee für die durſtigen Kehlen der Olympioniken bereit. Täglich 9 Jenkner Butter ergibt einen or⸗ dentlichen Fektfleck, aber es ſind Tag für Tag 82 000 Brötchen und 16 Zentner Brol zu beſchmieren. Was ſoll ſo eine„kalte Mamſell“ im Olypdorf zu leiſten hat, kann man ſich einmal vorſtellen, wenn man hört, daß 260 Kilo Schinken und Speck, 225 Kilo Wurſtwaren, 250 Kilo Geleekonfitüren und 100 Kilo Käſe in der Vorratskammer ſtehen. Das alles ſind aber nur„Appekitshappen“, die Hauptbelaſtung hat die Mittagskafel aus- zuhalten, wo käglich 1600 Kilo Ochſenfleiſch, 700 Kilo Kalbfleiſch, 345 Kilo Lammfleiſch und 200 Kilogramm Schweinefleisch„aufgefahren“ werden. Jeder Speiſezeltel verſchlingt außerdem moch 100 Kilo Fiſch und 1000 Do- ſen Fiſchkonſerven und die Bakterien der Ge⸗ müſe- und Obſtkonſerven wiegen käglich 800 bezw. 450 Kilo. Dieſes alles zurechkgemixtk mit 100 Doſen Eſſig, Salz, Vorſpeiſenkon⸗ ſerven, feinen Saucen und Würzen und über⸗ goſſen mit 150 Liter Oliren- und Speiſeöl, gibt eine Vorſtellung von den rieſigen Aus⸗ maßen des Kochpottes im Olympiſchen Dorf. Olympia-Sieger iſt Hausbeſißer geworden. Wir konnten bereits darüber berichten, daß ſeitens verſchiedener Behörden und jetzt auch ſeitens privater Unternehmungen den deut⸗ ſchen Siegern über die olympiſchen Ehren hinaus beſondere Anerkennung zuteil wurde. Die Firma Reemtsma hat ihrem Angeſtellten Karl Hein, dem olympiſchen Sieger im Ham⸗ merwerfen, in Anerkennung ſeiner hervor⸗ ragenden Leiſtung ein kleines Eigenheim ge⸗ ſchenkt. Damit wird ein früher in Griechen⸗ land geübter Brauch in einer den heutigen Verhältniſſen angepaßten Form fortgeſetzt. 77 kreiſen verlautet, daß der Im segelflugzeng von Berlin nach Riel Beachtliche Leiſtung eines ungariſchen Segel⸗ fliegers. Berlin, 18. Aug. Der ungariſche Segel⸗ flieger Rotter hat dieſer Tage mit einem Segelflugzeug eigener Konſtruktion, das er eigens für Streckenflüge konſtruiert hat, einen Ueberlandflug vom Sportflughafen Rangsdorf bei Berlin nach Kiel⸗Holtenau ausgeführt. Rot⸗ ter ließ ſich um 12.30 Uhr in Rangsdorf von einem Motorflugzeug 400 m hoch ſchleppen, gewann infolge thermiſcher Aufwinde größere Höhe und ging in nördlicher Richtung auf Strecke. Er flog über Berlin, Neuſtrelitz, Schwe⸗ rin, Lübeck, Kiel und landete um 17.40 Uhr in Holtenau bei Kiel, nachdem er vorher über der date. Bucht mehrere Loopings ausgeführt atte. Graf Baillet⸗Latour, Dr. Le⸗ wald, Staatsſekretär General der Flieger Milch und Reichsluftſportführer Oberſt Mahnke beglückwünſchten telegraphiſch den erfolgreichen Segelflieger. Hans Sluck im Training leicht verletzt Pescara, 18. Aug. Am Donnerstag vor⸗ mittag begann auf der Rundſtrecke von Pescara das offizielle Training zu der am Samstag ſtattfindenden Coppa Acerbo, wozu die Auto⸗ Union vier Wagen gemeldet hatte. Am Don⸗ nerstag hatte Hans Stuck einen Unfall, bei dem ſein Wagen einen 3 Meter tiefen Abhang hinunterſtürzte. Stuck zog ſich an der rechten Hand eine tiefe Fleiſchverletzung zu. Weiter iſt der rechte Ellenbogen, der vom Krieg her ein künſtliches Gelenk hat, offenbar ange⸗ knackt. Jedoch ſind die Verletzungen nicht ſo ernſt, daß Stuck für längere Zeit kampfunfähig wäre. Er hofft vielmehr, bereits bei dem Großen Preis der Schweiz am 23. Auguſt wie⸗ der ſtarten zu können. Franzöſiſcher Miniſterrat über die ſpaniſche Frage 13. Aug. Die franzöſiſchen Mi⸗ niſter, die am Donnerstag nachmittag unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten zu einem Miniſterrat zuſammengetreten waren, haben ſich eingehend mit der außen politiſchen Lage unter beſonderer Berückſichtigung der Eteigniſſe in Spanien und der damit zuſam⸗ menhängenden internationalen Beſprechungen beſchäftigt. In gutunterrichteten Regierungs⸗ Außenminiſter Delbos insbeſondere auf die italieniſche Antwort und die Forderungen hingewieſen habe, die Rom in Zuſammenhang mit der Nichteinmiſchungserklärung geſtellt habe. Dieſe Forderungen beziehen ſich bekanntlich auf die Einſtellung von Sammlungen für die beiden ſpaniſchen Parteien und ferner auf die Rekrutierung von Marxriſten u. Kommuniſten in ausländiſchen Ländern zu Gunſten der Madrider Regierung. Hierzu erklärt man in bieſigen Regierungskreiſen. daß es der franzöſiſchen Regierung unmöglich ſei, auf geſetzlichem Wege die Sammlungen zu verhindern, die auf private Anregungen zurückgehen. Die Gelder ſeien außerdem zum größten Teil für wohltätige Zwecke beſtimmt (2). Was die Rekrutierung angehe, ſo ſeien derartige Fälle in Frankreich noch nicht be⸗ obachtet worden. Innenminiſter Salengro erſtattete fer⸗ ner Bericht über die Maßnahmen zur Ueber⸗ wachung der franzzdſiſch⸗ſpaniſchen Grenze durch Gendarmerie und Mobile Garde und wies auf die Schritte hin, die zur Unterbringung der aus Spanien eingetroffenen Flüchtlinge unter⸗ nommen worden ſind. Blutige Slreikunruhen in Franzöſiſch-Indien 20 Tote, 50 Verletzte. Paris, 13. Aug. Wie erſt jetzt aus Pon⸗ dichery(Franzöſiſch⸗Indien) gemeldet wird, kam es dort Ende des Monats zu blutigen Streikunruhen. Auf Befehl von unbe⸗ kannter Seite hatten die Arbeiter der meiſten Spinnereien die Arbeit niedergelegt, die Betriebe beſetzt und die europäiſchen Ange⸗ ſtellten gefangen geſetzt. Da die franzöſiſche Verwaltung dagegen nicht einſchritt, teilte der engliſche Konſul mit, daß er die britiſch⸗indi⸗ ſchen Behörden in Madras erſuchen werde, wenn nötig mit Waffengewalt, die engliſchen Staatsangehörigen zu befreien, die in den Werken der Anglo⸗Frenche⸗Textil⸗Company ein⸗ geſchloſſen waren. Auf dieſe Mitteilung hin ſetzte der franzöſiſche Gouverneur die örtliche Polizei ein. Es kam zu ſch weren Zu ſam⸗ menſtößen mit den Streikenden, die überall verſuchten, die Betriebe in Brand zu ſtecken. In mehreren Fällen iſt ihnen dies auch ge⸗ lungen. Die Polizei mußte ſchließlich von der Waffe Gebrauch machen, wobei etwa 20 Strei- fende getötet und 50 zum Teil ſchwer verletzt wurden. Schließlich konnte die Ordnung wiederhergeſtellt werden. Der Sach⸗ ſchaden ſoll ſich auf etwa 10 Millionen Franken belaufen. Paris, eitiid aus dea agleung Mitlelms Il. von O. aul Catſie Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. 23) Nachdruck verboten. Das Geſamtergebnis iſt international ein leichter Rückzug Deutſchlands. Aber im Aus⸗ wärtigen Amt bedeutet es etwas anderes: die erſte ſchwere Niederlage des Geheimrats von Holſtein. Holſtein iſt kein Mann, der ſich mit ſchönen Worten über reale Tatſachen hinwegtäuſcht. Er ſpürt die ganze Schwere des Zuſammen⸗ bruchs ſeiner Politik, er ſpürt ſeine Einſam⸗ keit, er ſpürt die Gefährlichkeit ſeines Gegners, des einzigen, den er nicht ſtürzen konnte, des Kaiſers. Er beſchließt, die Konſequenzen zu ziehen. Er ſchreibt ſein Abſchiedsgeſuch. Drei⸗ mal vorher hat er es geſchrieben, um in einer komplizierten Frage ſeine Unentbehrlichkeit zu beweiſen und ſeinen Willen durchzuſetzen. Diesmal iſt es ernſt gemeint. Am Nachmittag des 5. Juli 1906 liegt das Abſchiedsgeſuch des einſtmals mächtigen Man⸗ nes auf dem Schreibtiſch des Reichskanzlers von Bülow. Eine Stunde ſpäter ſoll der Kanzler im Reichstag über Marokko ſprechen. Selten war auch dieſer in vielen Liſten Er⸗ fahrene in ſchwieriger Lage. Er hat ſich be⸗ reits am Morgen mündlich die Zuſtimmung des Kaiſers zu dem Geſuch geholt und mit aller Tatkraft für den Rücktritt Holſteins ge⸗ ſprochen. Wie lockt jetzt nach dieſer Unter⸗ redung die Möglichkeit, dieſes Geſuch einfach befürwortend an den Kaiſer weiterzugeben, ſo den einſt Umworbenen, längſt Verhaßten endlich in den Abgrund der Machtloſigkeit zu ſtürzen, in den der Alte ſelbſt ſo viele geſtürzt hat. Schuldige und Unſchuldige, Fähige und Unfähige. Aber wer kennt die ſeltſamen Ge⸗ dankengänge des alten Sonderlings ganz, der wie ein lichtſcheuer Alchimiſt in ſeiner Höhle ſitzt und die Menſchen kaum noch anders als mit kaltem Haß zu betrachten weiß? Heute noch meint Holſtein ſeinen Abſchied ehrlich— aber es gibt mehr als einen Anhaltspunkt da⸗ für, daß er morgen ſchon denjenigen mit ſei⸗ nem ganzen abgründigen Verfolgungswahn überſchütten wird, der dieſes Geſuch nicht auf⸗ gehalten, der es noch mit befürwortet hat. Hier ſieht der Reichskanzler von Bülow eine Ge⸗ fahr heraufdämmern, der auch ſehr ſtarke Per⸗ ſönlichkeiten nicht gewachſen waren. In dieſer Verlegenheit hat Bülow einen ſeiner glänzendſten Zufälle, faſt möchte man ſagen: ſeiner glänzendſten Einfälle. Denn am Nachmittag, als er vor dem Reichstag ſpricht, wird er plötzlich fahl im Geſicht, ſeine Hand taſtet nach dem Glas Waſſer, dann tau⸗ melt er und fällt in die Arme der hilfsbereit Heranſpringenden. Der Reichskanzler von Bülow iſt ohnmächtig geworden. Ein großartiges Ereignis. Denn während die ganze Nation in den nächſten Tagen von Mitgefühl für den Kanzler erfüllt iſt, der ſich im Dienſte des Vaterlandes aufgerieben hat und nun auf dem Krankenlager liegt, geht das Abſchiedsgeſuch des Herrn von Holſtein aus Bülows Arbeitszimmer und aus Bülows Verantwortungsbereich unmittelbar an den Kaiſer, von ſorgſamen Beamten ſchnell beför⸗ dert. Gab es eine glänzendere Löſung, aus dem Dilemma zu kommen? Wohl erklären ſpäter Mithandelnde und Aerzte, die Ohn⸗ macht ſei wirklich echt geweſen, und in der Tat beſteht kein Grund, daran zu zweifeln. Aber gewiß hat immer nur ein ganz großer Diplomat das Glück, in ſo ſchwieriger Lage die rettende Krankheit zu finden. Als Holſtein von Bülows Krankheit hört, ſtürzt er in deſſen Arbeitszimmer. In ſeinem Hirn wälzen ſich jetzt die Möglichkeiten von einem Kanzlerwechſel, von einem veränderten Regierungskurs, von einem neuen Einver⸗ nehmen mit einem neuen Kanzler, von einer Wiederaufnahme ſeiner Marokko-Politik; und er ſucht, ſucht fieberhaft, wie er nie in ſeinem Leben geſucht hat. Die ganze Nacht durch⸗ wühlen er und ein treuer Diener die Räume des Kanzlers— alles vergebens. Er war eine Stunde zu ſpät gekommen. Das koſt⸗ bare Papier war bereits beim Kaiſer, der „gerne“ unterſchreibt. Am folgenden Morgen liegt das Geſuch wieder auf dem Schreibtiſch des Geheimrats. Am Schluß ſteht in den ach ſo wohlbekannten, ſchwungvollen und feſten Handſchriftzügen: „Genehmigt. Wilhelm J. R.“ Für Herrn von Holſtein iſt es, als ob eine Welt zuſammengebrochen ſei. Er ſchaut ſich noch einmal in den vier Wänden um, die er ſo bald nicht wieder ſehen wird, in denen er fünfzehn Jahre lang die Geſchicke Europas und faſt auch Deutſchlands gelenkt hat, in denen Fürſten und Prinzen, Botſchafter und Miniſter ſeinem Willen gehorchten, in denen er die einzige Form von Glück genoß, die zu erleben ihm möglich war: zu herrſchen, Macht zu fühlen. Vorbei, vorbei, für immer vor⸗ „ „Verabſchiedet“ Als er am Abend das Auswärtige Amt ver⸗ läßt, hat ſich das Gerücht von ſeinem Sturz, den hier jeder für undenkbar hielt, längſt her⸗ umgeſprochen. Aber niemand von den Gro⸗ ßen und Mächtigen iſt da. Heute haben ſie es nicht mehr nötig, eine Freundſchaft gegen⸗ über dem Mann zu heucheln, deſſen Herrſchaft ſie alle zähneknirſchend' getragen haben und den ſie heimlich haßten wie einen Ausſätzi⸗ gen. Aber da ſind alle die kleinen Beamten, die Sekretäre und die Türdiener und die Schreibgehilfen. Sie ſind die einzigen, die in den langen Jahrzehnten ſo etwas wie eine Liebe zu dem alten Mann bewahrt haben. Er war nicht immer ein leichter Vorgeſetzter, er hat viel von ihnen verlangt. Aber er war nie unfreundlich zu ihnen, und während die hohen Herrſchaften in den Diplomatenfracks vor ihm zu zittern gelernt hatten, hörten die Unter⸗ beamten kaum ein böſes Wort von ihm, konnte ſich aber faſt jeder rühmen, einmal von ihm eine Anerkennung, einen Rat, eine Hilfe in den Bedrängniſſen des Lebens gefunden zu haben. Und jeder von ihnen hat zugleich das Gefühl gehabt, daß in dieſem Zimmer keiner ſaß, dem die Diplomatie nur ein Mit⸗ tel zur Karriere und des perſönlichen Erfol⸗ ges war, ſondern daß er ſeine beſten Kräfte in langem Frondienſt für das Vaterland zer⸗ rieben hat— und daß dieſer adelige Geheim— rat im tiefſten Innern ein genau ſo freud— und lichtloſes Leben führte wie nur je die ärmlichſte Kreatur unter ihnen. Drei Wochen lang krümmt ſich der Geheim rat unter der Wucht des Schickſalsſchlages. Während niemand ſeiner Bekannten ihm die innere Erregung anmerkt, ſitzt er tagelang brütend in ſeinem Zimmer und überlegt, wee der Urheber ſeines Sturzes geweſen ſein könnte. Den wirklich Verantwortlichen, den Reichskanzler, ſchaltet er ſofort aus. De— liegt krank zu Bett, der war ja an dem enr⸗ ſcheidenden Nachmittag bereits zuſammenge⸗ brochen. Aber Holſtein hat noch eine lange Liſte von Feinden durchzugehen. Schließlich ſtutzt er bei einem Namen: Philipp Eulenburg. War der nicht in der letzten Zeit wieder um den Kaiſer? War da nicht noch viel alte Feindſchaft auszutragen? Immer mehr verbohrt ſich das überreizte und kranke Gehirn des Alten in die Idee, der Freund von einſt ſei der Mann geweſen, der den tödlichen Schlag geführt habe. Nichts iſt ſinnloſer als dieſe Annahme; der Fürſt zu Eulenburg hat kaum noch einen anderen Wunſch, als den nach Ruhe. Aber in Hol⸗ ſteins raſtlos arbeitenden Gedanken verlieren bald alle Zweifel an Wirkſamkeit, wird auch üdweſt ſchlä gi China 8:3 Chineſen große Techniker, aber zu ſchußſchwach Nur rund 3000 Zuſchauer mögen es geweſen ſein, die am Donnerstagabend in das Frank⸗ furter Sportfeld zu dem Fußballtreffen der chineſiſchen Olympia⸗Elf und einer Südweſt⸗ Auswahl gekommen waren, aber hier ein ſpan⸗ nendes, ſchönes und abwechſelungsreiches Spiel wie ſelten erlebten, in dem die Chineſen als Einzelſpieler in der Ballbehandlung glänz⸗ ten. Der Innenſturm der Gäſte war das Kern⸗ ſtück ihrer Elf. Nur war die Angriffsreihe etwas zu ſchußſchwach, ſonſt wären weit mehr Treffer gefallen. Die Südweſt⸗Mannſchaft ſpielte über Erwarten gut, auch die beiden „Neulinge“ Hinkel und Röll paßten ſich gut an. Vor allem Röll gefiel ausgezeichnet, der auch zuſammen mit dem durchſchlagskräftigen Mit⸗ telſtürmer Fuchs der beſte Mann war. Mit⸗ telläufer Kiefer ſpielte etwas zu defenſiv. Ueberraſchend gingen die Chineſen ſchon in der erſten Minute in Führung. Ihr Links⸗ außen In⸗Jak⸗Wab hatte einen Eckball direkt verwandelt. Aber auch in der gleichen Mi⸗ nute noch ſchaffte Fuchs den Ausgleich. Fünf Minuten ſpäter zogen die Gäſte erneut in Front, diesmal konnte der Halbrechte Fung King⸗Cheung einſenden. Doch im Anſchluß an dieſen Erfolg konnte Novotny erneut gleich⸗ ziehen. Kurz vor der Pauſe war es der chine⸗ ſiſche Mittelſtürmer Lee Wai⸗Tong, der noch⸗ mals ſeine Mannſchaft in Führung brachte.— In der zweiten Halbzeit gab die Gauelf den Ton an. In der 6. Minute köpfte Fuchs zum 3:3 ein., Simon erhöhte auf 4:3. dann ver⸗ wandelte Eckert einen Strafſtoß aus 20 Meter und der linke Verteidiger der Gäſte Tam Kong⸗Pak verſchuldete auch noch ein Selbſttor. Ein Kopfball von Fuchs und ein Tor von Röll waren zwei weitere Treffer kurz vor Schluß, die das Endergebnis auf 813 ſchraubten. Berannimachungen bet A. S. 9. A V Kreis Heppenhelm NSDAP., Amt für Bofkswohlfahet Ortsgruppe Heppenheim. Am Montag, den 17. Auguſt 1988 findet in der Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt nachmittags von 2—3 Uhr die nächſte Säuglings⸗ und Mütterberatungsſtunde ſtatt. Ruppert, Kreisleiter ASB DAs. Der Kreisſugend walter.. „Die Ortsjugendwalter ſind dafür verantwort⸗ lich, daß ſämtliche Jugendwalter an der durch Rundſchreiben 02/6 angeſetzten Amtswalterbeſpre⸗ chung teilzunehmen haben. Vetter, Kreiswalter. Aus der Hl. 4. 1 2 BdM., Gruppe 22 Heppenheim Ab 15. findet wieder wie gewöhnlich Heimabend ſtatt. Schar 2 Montag Schar 1 Dienstag Schar 3 Mittwoch Heil Hitler! M. Tanner, Scharführerin. Jungmädelgruppe Heppenheim 11/249 Samstag früh 8.30 Uhr treten alle mädel auf dem Graben an. N Heil Hitler! Die Führerin der IM. ⸗Gruppe 11/249 m. d. F. b.: Erika Wahl. die törichte Vorſtellung von Eulenburgs ver⸗ hängnisvollem Einfluß bald lebendige Wirk⸗ lichkeit. Und für den Alten iſt noch immer das Erkennen eines angeblichen Feindes gleichbedeutend mit dem Verſuch, ihn zu ver⸗ nichten. Bisher hat Holſtein den Fürſten Eulenburg als einen politiſchen Schädling bekämpft, jetzt beginnt er ihn zu haſſen. Fortſetzung folgt. Gauleiter Flürtz zum kommiſſariſchen Oberpräſidenten ernannt 88 Berlin, 13. Aug. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat mit Zuſtimmung des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten den Gauleiter der Kurmark Emil Stürtz zum kommiſſariſchen Oberpräſidenten der Provinz Brandenburg und Grenzmark Poſen—Weſtpreußen ernannt. General Gamelin in Parſchau Warſcha u, 12. Aug. Der franzöſiſche Gene⸗ ralſtabschef General Gamelin, traf am Mittwoch nachmittag in Warſchau ein und wurde auf dem Bahnhof von dem Generalinſpek⸗ teur der polniſchen Armee General Rydz⸗ Smigly in Begleitung des Kriegsminiſters Ge⸗ neral Kaſprzycki, des Generalſtabschefs General Stachiewicz, ſowie zahlreicher anderer Offiziere empfangen. Wie„Kurjer Tzerwony“ mitteilt, wird Ge⸗ neral Gamelin an der großen Kundge⸗ bung am 15. Auguſt teilnehmen, die Polen aus Anlaß des Sieges über die Rote Armee im Jahre 1920 begeht. Gewerbsmäßiges Auslragen von Verbeſchriften für andere genehmigungspflichlig Auf Grund ſeiner 18. Bekanntmachung vom 9. 7. 36 hat der Werberat der deukſchen Wirkſchaft für das gewerbsmäßige Auskra⸗ gen ron Werbeſchriften eine Genehmigungs- pflicht eingeführt. Wer vom 1. Sepkember 1936 an gewerbsmäßig als ſelbſtändiger Un- kernehmer Wirtſchaftswerbung für andere durch Auskragen von Werbeſchriften durch- führen will, muß im Beſiße eines vom Werberat der deukſchen Wirkſchaft ausgeſtell⸗ ken Genehmigungsſchreibens ſein, andern⸗ falls iſt er zur Ausübung des bezeichneken Gewerbes nicht mehr berechkigt. Die vom Werberat erkeilken Genehmigun; gen werden in ſeinem Mitteilungsblatt „Wirkſchaftswerbung“ bekanntgegeben. — — SNS SDS SSS 1853 fal 0 * ele — wort. uh epi abend ber/ Nin inet des 1 sten ling ö und I fie Eni denten mark U Gele⸗ en 10 1oel Rods 5 he⸗ guetab ſiziete 6 dae! Polen ee in l 00 hen lll 1 bet lu dere urch do ail dern gelen fig. cl Mußeſtunden . Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung —.——— RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz (1. Fortſetzung) Da tollen kleine Buben im Herbſtward, und das iſt er mit ſeinen Brüdern— und aus den buntſcheckigen 70 feln ragt im Grün des Efeus über grauem Bruchſtein ein Turm— und das iſt der Bergfried der uralten Feſte Rimbu:. Und vom Tal klingt ein Glöckchen. Da liegt das Kloſter und in dem Kloſter ſitzt ein Knabe über den 2 9— und will ein Mönch werden, und Gott im ſtillen dienen. Und vor dem Kloſter flutet der Rhein und Schiffe ſchwimmen in die Weite und Wanderbur⸗ 5 ſingen und Mädchenſtimmen lachen:„Hinaus in die elt!“— und ein Jüngling ſchlägt eines Morgens das Kloſtertor hinter ſich zu. Aahelleng brütet er in muffigen Gewölben der 1 1 von Straßburg über Büchern und Papier, und die Unraſt treibt ihn weiter, und aus dem Scholaren wird der junge Kavalier, der da unten an der Univerſität Bologna unter dem Adel Europas lziert und den Stoßdegen wie den Federkiel meiſtert, en Menuettſchritt im Schäferſpiel wie den Galopp des Gauls über Stock und Stein. Und in Rom, im ewigen Rom, eines Sommerabends, als die Sonne hinter der Campagna ſinkt, und viele hun⸗ dert Glocken läuten— der Ruf— der große Ruf: Er⸗ fülle dich! Du ſollſt ein Kämpfer ſein! Ein Gotteskämp⸗ fer! Gott gab dir den Drang zu Abenteuern, die Luſt am Wagnis, die Freude an Gefahr. Da draußen auf dem — flattert das Kreuz Chriſti. Nimm das Kreuz auf Und nun nur noch die letzte Frage: in welcher Geſtalt wird dir jetzt der Tod erſcheinen? Die ſchwere Tür aus Palmenholz öffnete ſich. Der ſchöne Jüngling Emin, der Sohn des Baſſa, ſtand in ſeinem langen weißen Gewand auf der Schwelle, den weißen Turban über dem weichen, bräunlichen Geſicht. Dies Antlitz war tiefernſt. Ruhig und feſt die Stimme: „Komm““ 2 Komm!.. Wohin? In dem dunklen Gang hinter der offenen Türe ſchatteten die Umriſſe von vier wilden Ker⸗ len in blauen Jacken und Pluderhoſen und weißen Filz⸗ mützen, den 1 Krummſäbel neben der blutfarbe⸗ nen Leibſchärpe, und vor den Mamelucken ſtand ſtill, bei⸗ nahe traurig der junge Sohn des Baſſa, und es kam dem Malteſer eine Jugenderinnerung aus ſeinem Brüten über ſchweinsledernen Folianten in der Kloſterzelle, daß die Griechen den Tod ſich als einen ſchönen Jüngling in weißem Gewand vorgeſtellt hätten. Er glaubte, er würde jetzt hier in einem der unter⸗ irdiſchen Gewölbe der 9 des Baſſa ſein Leben aus⸗ hauchen. Aber der junge Emin ließ durch einen Wink der ſchmalen, weißen Hand eine Hinterpforte öffnen. Er ſtieg leichtfüßig dem Chriſtenſklaven und den Mamelucken voraus einen engen Pfad durch 1 5 9 1 Kaktusgeſtrüpp und flammend roten Mohn hinab in das finſtere, wie ein ſchwärzliches Schlangenneſt ineinandergekrümmte Gaſſen⸗ gewirr von Roſette. Die gefürchteten Mamelucken machten Platz durch die raſende Menge, die in dieſen ſchattendüſtern, engen, ſtinkenden Straßenſchächten brandete. In ungläubigem Grauen ſah der Malteſerritter gleich einer toſenden Luft⸗ . as Heeresaufgebot des tiefſten Afrika ſich nach em Hafen, zur Fahrt nach Konſtantinopel, zum Zug 2 Wien wälzen. a r erblickte dieſe majeſtätiſch mit Glöckchengeklingel chreitenden, mit Kupferpauken behängten Kamele, dieſe onnengedörrten, weißumflatterten Wüſtenbeduinen mit antherdecken auf den Schimmelſtuten, dieſe mauriſchen Ritter in Kettenhemden auf ebenſo geſchuppten Pferden, dieſe bronzefarbenen Bogenſchützen auf Mauleſeln, dieſe üge von brüllenden bärtigen Derwiſchen mit braunen uckerhutmützen. Und er dachte immer wieder: Wann kommt der Tod? Aber der Todesengel vor ihm ſchritt immer weiter durch das Tollhaus. N. trugen lachend im Laufſchritt einen eben von den Mamelucken erwürgten Bey nach Hauſe, zu den Seinen. Sein Nachfolger hieb dort drüben vor der Moſchee mit einem Schwertſtreich ſeinem Pferd den Schwanz ab und W den Roßſchweif unter tau⸗ ſendfachem Allahrufen als Feldzeichen wider Wien an eine Lanze. Beſeſſene verfluchten heulend mit ſchäumen⸗ em Mund von Dattelballen herab die Ungläubigen, nackte Büßer zerfleiſchten mit blutigen Zähnen armdicke, wütend in ihren Fäuſten ſich windende lebende Giftſchlangen. Im heiligen grünen Turban der Nachkommen des Propheten weisſagte im Hafen ein raſender Heiliger vor den chriſt⸗ lichen Fellachen in blauen Hemden, den Juden in rotge⸗ gürteten ſchwarzen Kaftanen den Untergang Wiens. „Im erſtürmten Konſtantinopel Cchens Mohammed der Eroberer ſeine blutige Hand zehn Ellen über dem Boden an eine Säule, ſo hoch ſtand ſein Roß auf Leichen. Noch höher wird jetzt Mehmet der 1 1 mit ſeiner Hand den Stephansdom zur Moſchee weihen!“ Wann kommt der Tod? a Still und menſchenleer liegen ſchon umher die Palmen⸗ haine und Fruchtgärten vor der Stadt. Tauſendfach wehen die gefiederten Schöpfe der hohen Papyrusſtauden in der Nilmündung über dem Roſa der Flamingo⸗ N Ein kalter ſalsiger Hauch liegt in der Luft. wen ſchreien. Und da breitet ſich, ſoweit das 1 reicht, das Mittelmeer. Der Wind vom Lande pflügt ſein tiefes Blau zu weißen Schaumkämmen, und durch ſie aleitet iern im Sonnenſchein mit geblähten Segeln an beiden Maſten eine hochgewölbte Galeere, wendet, kreuzt ihren Weg zurück. Die„Fitzarnalda“, das rettende Mal⸗ teſerſchiff, iſt nahe und doch ewig unerreichbar. Denn jetzt begriff Herr Adrian von Rimburg: dieſe Einſamkeit bier war die Todesſtätte, in der er ungeſehen für immer verſchwinden ſollte. Er ſah ſchon vor ſich ſein vorbereitetes Grab— eine tief in den Schlamm ausge⸗ ſchachtete, oberflächlich durch Papyrusſtauden verdeckte Grube mit ſenkrechten Wänden. Aber einer der Mamelucken grollte:„Mahmud! Komme aus der Krokodilfalle heraus!“ Ein mahagonifarbener, nur mit einem Lendenſchurz bekleideter Greis kroch durch das Blätterwerk aus der Grube empor, in der ſich nachts die Panzerechſen fangen ſollten und tagsüber er ſich vor dem Sonnenbrand geborgen hatte. Er legte vor dem Jüngling Emin zum Zeichen des Gehorſams die Horn⸗ tatze an die grau behaarte Bruſt und ſtapfte den andern voraus durch das Röhricht zu einer Bucht, die ſich zum offenen Nil und freien Meer hinaus öffnete. Auf dem Sandufer lag ein kleines Segelboot. Der Alte ſtemmte big mit den Schultern gegen den Kiel, und hob es in as ſeichte Waſſer. ö „Herr! Ich, dein Fußſtaub, habe deinen Befehl aus⸗ geführt!“ ſprach er.„Das Fahrzeug iſt ſeebereit!“ Und dann hörte der Ritter von Rimburg an ſeinem Ohr die leiſe Stimme des Jünglings Emin: „Steige ein!“ ö Und da er nicht gleich begriff, noch einmal: „Steige ein! Dort drüben kreuzt die Galeere! Fahre heim zu den Deinen!“ l Plötzlich ein unterdrückter 1 des jungen Emin. Seine Hand wies in die Ferne: dort wuchs am Horizont raſch ein zweites Segel aus dem bleiernen Mittagsdunſt der See. Auch die Mamelucken ſchirmten die Augen mit der Rechten. Es zuckte frohlockend über ihre finſteren Mienen. „Allah iſt groß! Ein Türkenſchiff!“ „Mein Vater hat es aus dem Hafen von Damiette entboten, um Eure Galeere aus der Nilmündung zu ver⸗ treiben! Eile dich, daß du ſie noch vorher erreichſt!“ keuchte der Jüngling Emin. Er berührte die ihm in verſtändnisloſem, ſrummen Dank hingeſtreckte Rechte des Chriſten nicht. Er ſprang ſcheu bis an den Rand der Schiffswand zurück. Der Malteſer wußte nicht, wie ihm geſchah. Er ſchwang ſich in das Boot. Er trieb es mit dem Ruder hinaus, in den freien Strom. Er zog das Segeltau an. Die Leinwand ſtraffte 15 unter dem Landwind. Die Wellen rauſchten. Das ſchleichende Graugrün des Nil wandelte ſich in das Tiefblau des Meeres. Delphine ſchoſſen pfeilſchnell durch die weißen Wogenkämme und wieſen den Weg zu dem Malteſerſchiff, das den Flüchtling erkannt hatte und wie ein Tauſendfüßler mit Hunderten von Rudern arbeitend ihm entgegenſteuerte. Das Kielwaſſer ſchäumte vor ſeinem Galionsbild— dem achteckigen Stern über dem Kreuz. Schon ſah Adrian von Rimburg die ſchwarzen Kanonenmäuler in den Bord⸗ luken, das Geflatter der weißen Federn 1 den Eiſen⸗ hauben der Malteſerritter, die dichtgedrängt in der Mitte des Schiffs ſtanden, er ſah die Musketen ſich über die Reling recken, er erkannte den Kapitän, den blondbärtigen ſtiernackigen Schwaben, Herrn Hundt von Saulheimb, mit dem Medicus, breitbeinig, den Degen in der Hand, auf dem Dach der Mittelkammer. „Von drüben ſchoß, chen liegend, unter Türmen von Leinwand, lang, ſchmal, flink wie ein Hecht, das Schiff des Iſlam heran. Der Ritter von Rimburg ſtemmte ſein Ruder gegen die Bordwand des e„um nicht im Wellentanz an ihr zerſchellt zu werden. Ein Tau flog herab. Er kletterte an Deck und umarmte den Freund, den Befehlshaber Hundt von Saulheimb, eben als die Trompeter das Schlachtſignal für all die Vierhundert, die an Bord waren, blieſen: die Ritter und die Kanoniere und die Musketiere, die Schiffsknechte und die Galeeren⸗ 5 die Rudermacher und Büchſenmeiſter und Hilfs⸗ geſellen. Der Segler des Iſlam rauſchte ſchon heran. An ſeinen Maſten glitten 3 die grünen Fahnen mit rotem albmond in die Höhe, und zugleich ſtieg vierfach an eiden Maſten der„Fitzarnalda“ das weiße Chriſten⸗ kreuz in rotem Feld eſchoff Tie beiden Schiffe 1 joſſen im Sturm mit geblähten Segeln aneinander vorbei. Ihre Breitſeiten blitzten und donnerten im Augenblick der Begegnung. Die kindskopf⸗ 1 1 Eiſenkugeln des Iſlam leber zu hoch über das hriſtendeck, riſſen Löcher in die Segel, ſplitterten ein 1 Rahen. Nur ein ſpaniſcher Ritter ſtand eine kurze eile aufrecht ohne Kopf. Dann ſackte der Rumpf zu⸗ ſammen. Knechte trugen ihn in die Totenkammer hinab. Adrian von Rimburg eilte hinterher. Als er atemlos, um nichts vom Kampf zu verſäumen, wieder an Deck kam, hatte er ſich von dem gefallenen Edelmann die Kriegstracht des Ordens entliehen. Sie war von Blut getränkt. Aber man ſah es nicht auf dem Rot des Waffen rocks über dem Harniſch. Nur das große weiße eingewebte Leinenkreuz war kaum mehr kenntlich. Weite Panzerhoſen mit Knieſchienen und hohe Stulpen⸗ ſtiefel ſchirmten den Hilfsritter der Malteſer. Er hielt Schwert und Schild in den Händen. Aber er legte beides hin und griff zur Muskete und feuerte auf das feindliche Schiff, das eben wieder im Kampfgeſchrei ſeines Volkes horbeiglitt. Wurfſpieße und Brandpfeile ſauſten von dort. Ein offener Sack mit lebenden Brillenſchlangen flog herüber, die unter die Ruderbänke kriechen und die an⸗ Copyright by Knorr& Hirth, München geketteten Galeerenſklaven beißen ſollten, und plumpſte 43 5 den giftigen Würmern vor dem Ziel in das Meer. „is iſch e wüſchtes Volk!“ ſprach der Schwabe Hans Hundt, der General der Galeere, zu dem Ritter von Mimburg neben ihm, während die Fitzarnalda in weitem Bogen zu neuem Anlauf wendete.„Zur See ſind wir alleweil ſein 3—4 zu Land nimmt der Groß⸗ ürk' reckli erhand!“ 0 1 5 eben 5 en!“ Der Ritter von Rimburg in wirrem Bart ſtieß heftig, mit geübter Hand, mit dem Ladſtock Kugel und Propf in das Feuerrohr.„Der Sa⸗ tan deutz ſeine Schrecken wie die Heuſchrecken wider die Chriſtenheit!“ 1 1 75 5 die l wieder!“ Feuerſpeiend begegneten ſich die Galeeren. Sie waren einander ſo nahe, daß man drüben das Weiße in den Augen der wilden ſchwarzen, braunen, gelben Geſichter ſah. Adrian Rimburg ließ den Hahn ſeiner Donner⸗ büchſe auf das Steinſchloß ſchnappen. Drüben verſchwand jäh das Feuerrot eines Turbans hinter der Bordwand. „Das apokalyptiſche Tier i Gebrüll und Geknatter und dem Kapitän ins Ohr.„Wien iſt ekrache ſplitternden Holzes * Bollwerk! Alle Chriſtenvölker müſſen alles liegen⸗ und ſtehenlaſſen, um Wien zu retten!“ 5 „Da hilft kein Hirnſchweiß! Da heißt's kämpfen. Aber melde du das den Franzoſen!“ ſprach in der plötzlichen Kampfſtille, in der die Schiffe wieder wendeten, der von Saulheimb und befühlte die Beule eines Musketenſchuſſes im Harniſch.„Ihr König 3 nennt ſich den Aller⸗ chriſtlichſten König! Aber derſelbe König Ludwig iſt's, der die Tataren und die Mohren und alle Gottesfeinde aus Aſien und alle Götzendiener aus Afrika zu uns Chri⸗ ſten nach Europa führt. Ohne ſein gnädiges Lächeln würden es die Heiden nie wagen!“ 7 Der fremde Segler kam wieder heran, er ſtreifte bei⸗ nahe im Vorbeigletten die donnernden Kanonenluken der Fitzarnalda. Allahrufe gellten. Lange Enterhaken fuch⸗ telten in der Luft, während er langſam längs der Chri⸗ „ hintrieb, und langten nach der Bordwand rüben, um Schiff an gedal zu ziehen. Ein Kerl beugte ſich weit vor, hatte beinahe ſchon mit der Eiſenſpitze das Holz gefaßt. Adrian von Rimburg N kaltblütig und ſchoß. Der rieſige Neger ſtürzte kopfüber in die Flut. „ nächſte Mal bleibe die Heide hänge und ſteige zu uns herüber und frage nit erſt lang nach Permeß!“ Hans Hundt von Saulheimb rollte mit einem Fußſtoß eine. Kanonenkugel beiſeite, die dicht neben ihm durch die Schiffsbrüſtung geſchlagen war.„Mach dich beizeite mit Schild und Schwert bereit!“ Aber die Gedanken des Ritters von Rimburg waren bei dem Sonnenkönig von Verſailles. „Er weiß nicht, was er tut!“ ſchrie er durch die blauen Schleier des Pulverrauchs.„Er ahnt fern in Frankreich nicht die Gefahr aus Aſien, die wir Deutſchen und Po⸗ len kennen. Man muß ihm die Augen öffnen. Einer, der, wie ich, die Zurüſtungen des Chriſtenfeinds mit eigenen Augen geſehen hat.“ Der Schwabe hörte nicht recht hin. Er ſpähte nach der feindlichen Galeere. Sie ſchaukelte in einiger Entfernung. Hundert Ruder peitſchten das Waſſer, um ſie in Eile zu wenden. Ihr Takelwerk wimmelte von kletterndem Schiffs⸗ volk, das haſtig die Segel umſtellte. „Meine beſchworene Zeit als Hilfsritter von Malta iſt um! Denn die Zeit der Gefangenſchaft zählt mit!“ ſprach Adrian von 1 weiter.„Wenn Gott mich . in einem Chriſtenhafen landen läßt, ſo eile ich 27 5 tre nach Paris. Ich habe um Chriſti willen gelitten. Ich iß vor den König von Frankreich treten...“ „Was treibt der Widerchriſt da drüben für riegel⸗ dummes..? unterbrach ihn Hans Hundt don Saulheimb. Seine derben Züge verdüſterten ſich unter der Sturmhaube.„Jetzt— das is jammerſchad'! Da macht der Türk' mit vollen Segeln, daß er heimkommt— fahren jetzt, wenn's am ſchönſten wird! Und hinterher⸗ ahren hilft uns nit. Das Heideſchiff läuft ſchneller!“ „Warum flieht es?“ Aus dem hohen Vorderaufbau des Chriſtenſeglers, von dem aus man weit über das Meer ſah, wieſen ausge⸗ ſtreckte Panzerarme und Degenſpitzen in die Ferne. Eine Gruppe von weißen Segeltürmen tauchte am Horizont auf. An jedem Maſt flatterte, als ſie näher kamen, das Kreuz Johannes des Täufers. Hinter der Capitana, dem Die Math des Großmeiſters, durchſchnitten in einer Linie die Patrona und die Galeeren des Malteſerordens, die Fitzarnalden und Antianen, die Flut. „Wir haben einen Mitbruder aus der Sklaverei ge⸗ rettet!“ ſchrie, ſobald er ſich verſtändlich machen konnte, Hans Hundt von Saulheimb zu der prunkvoll gezierten Capitana hinüber.„Er will ſo raſch, wie es der Wind leidet, nach Italien und ſo ſchnell, als ein Gaul läuft, nach Paris!“ * Wäre dem Ritter von Nimburg im Getöſe der See⸗ edu Zeit dazu geblieben, ſo haltte er e Zeit indurch fern am Nilufer einen hellen weißen Punkt vor dem 0 Grün der Papyrusſtauden geſehen. Das war der Jüngling Emin. Regungslos, aus großen dunk⸗ len Augen, beobachtete er den e Dann, als alles zu Ende, wandte er ſich und gi i n ſich ging mit ſeinen Begleitern Fortſehung folgt. da!“ ſchrie er durch das — — — 3 2 — 1 — 5 — — 2 es. 2 — in Anſpruch, inem vorher feſtgelegten Text auf den Sportplatz gebracht zu haben. Der Wo gekämpft wird, da prallen die Temperamente aufeinander, da entfachen ſich vielleicht ſogar alle Leidenſchaften. Auf den olympiſchen Kampfplätzen in allen Ehren ſelbſtverſtändlich. Sehen wir uns erſt einmal die Zuſchauer an. Die Vorgänge auf den Kampfbahnen und Plätzen wühlen ihn auf. Ihre Augen hän⸗ gen an jedem Kämpfer, ſie vermitteln dem 9 Geiſt jede Bewegung und jede enderung. Je nach Nervenſtärke und Temperament reagiert der Menſch auf dieſe Reize. Da ſitzt in einem Block USA. Die Sportbegeiſterten von jenſeits des großen Waſſers ſind auf weite Entfernungen zu erkennen. Man erzählt Wunderdinge von ihrer Begeiſterungsfähigkeit. Ihr Schlacht ruf hallt allerdings mit Donnergetöſe über das Stadion, wenn einer der Ihren unten um den Preis kämpft. Aber darin unter⸗ ſcheiden ſie ſich eigentlich nicht von den anderen Nationalitäten. Fabelhaft übrigens, welches Tempera⸗ ment die Schweden entwickeln; von ihnen glaubt man, daß ſie als kühle Nordländer nicht aus der Ruhe zu bringen ſeien. Im Stadion ſieht man gleich auf zwei Blöcken die weißen Strohhüte mit dem blauweißen Wappen. Wenn einer aus Schweden im Endkampf liegt, dann holt man im Oſten tüchtig Luft und ein„Heja! Heja! Heja!“ donnert über das gewaltige Oval. Von der die Menſchenmaſſen auf den Rängen und brüllte als Vorſänger:„Tilly, wir gratu⸗ lieren!“ Dann breitete er die Arme aus, drückte ſie nach unten, und nun tönte es laut, rhythmiſch und anhaltend:„Tilly, wir gratulieren!“ Das war der erſte Olympia⸗ Sprechchor„Made in Germany“, dem in den folgenden Tagen noch zahlloſe ge⸗ folgt ſind. Hier wurde unter Beweis geſtellt, daß auch die Deutſchen Temperament entwickeln können, man muß ihnen nur Gelegenheit dazu geben wie etwa jenen Hamburgern, die ihren Landsmann Hein mit dem alt⸗ vertrauten„Hummel! Hummel!“ blockweiſe in den kräftigſten Tönen ausgeſungen, Mut zuſprachen und zu ſeinem Siege beglück⸗ wünſchten. Ob Deutſche oder Amerikaner, Schweden oder Engländer, Ungarn oder Polen, Ka⸗ nadier oder Finnländer, ſie werden ſchließ⸗ lich alle von dem ungeheuren Geſchehen gepackt, das ſich innerhalb weniger Minu⸗ Links: Das Spiel mit dem Ball, ein Mittel zur Zügelung des Temperaments. Rechts: Die„ſtarken Männer“, Ringer aus Bayern, de⸗ nen man keine Erregung anſieht. Weſtſeite kommt gleich kräftig und an⸗ ſeuernd das Echo zurück. Die Amerikaner nehmen für ſich den den Sprechchor mit im⸗ roviſierte Sprechchor iſt Berliner emächs, er hat ſich bei anderen Gelegen⸗ heiten bewährt, und er trat im Olympia⸗ ſtadton zum erſten Male in Erſcheinung, als am erſten Tage Tilly Fleiſcher mit ihren prächtigen Würfen die erſte Gold⸗ medaille für Deutſchland erkämpfte. Da iſprang irgendwo in den Rängen ein dicker, ſchwitzender Mann auf, drehte ſich gegen dieſer olympiſchen Kämpfe: ten, oft mit Sekundenſchnelle da unten ab⸗ ſpielt. Aber richtig iſt es, daß die Tempera⸗ mente ſich doch nicht gleichen. Bisher ſahen wir z. B. die Japaner wohl innerlich er⸗ retzt, aber nicht explodierend. Möglich, daß auch bei ihnen noch das aufgepeitſchte Ge⸗ fühl über die innere Ausgeglichenheit triumphiert. Das iſt nämlich das Kennzeichen ſie zwingen jeden in ihren Bann und fordern zu einer Exploſion. Gute Erziehung und ſtoiſche Ruhe ſind da kein Schutz mehr. Was dem Zuſchauer recht iſt, muß dem Kämpfer billig ſein. Oder etwa nicht! Im allgemeinen will es ſich mit dem Bilde des Kämpfers ſchlecht vertragen, daß auch er ſich in einem Zuſtande höchſter Erregung befindet. Gewiß, er betritt diſzipliniert den Kampfplatz, Geſicht und Körper ſind be⸗ herrſcht. Wer die maſſige Geſtalt eines Woellke oder Torrance in den Kreis treten Schlachtrufe auf den Olympla⸗Kampfbahnen— Sprechchor Made in Germany— Auch Kämpfer haben Nerven Diskus⸗ und Speerwerfer glaubt man wohl an ein Höchſtmaß von Geſchicklichkeit und Kraft; aber man vergißt, daß die Kämpfe ſelbſt eine gewaltige Nervenprobe bedeuten. Viele Siege ſind von dem Mann mit den beſſeren Nerven gewonnen worden. Und nicht der Kampf allein fordert ein Höchſt⸗ Im Kreis: Der Negerſprinter Owens ſaugt den Saft einer Apfelſine; das ſoll die Nerven beruhigen. Links: Selbſt die am Kampfe nicht beteiligten Aktiven geraten„aus dem Häus⸗ chen“. Unten: Starter Miller. Von ihm geht die Sage, daß er temperamentlos iſt und keine Nerven hat. Photo: Preſſe⸗Bild⸗Zen⸗ trale(3), Schirner(1), Atlantik(1). ſieht, glaubt, daß nichts geeignet ſein kann, ihr ſeeliſches Gleichgewicht zu erſchüttern. Angeſichts des leichten, flüſſigen Laufes der Sprinter und Hürdenläufer, der faſt maſchinenmäßigen Schritte der Langſtreck⸗ ler, der eleganten Bewegungen der Fechter und der graziöſen Würfe und Stöße der maß von innerer Beherrſchung, ſchon während dem vorbereitenden Training und noch mehr zwiſchen den Kämpfen liegt eine ungeheure ſeeliſche Belaſtung auf der Frau und auf dem Mann. Es iſt nur eine Frage des Tempera⸗ ments, wie der einzelne darauf reagiert. Man behauptet von dem großen Kämpfer Nurmi, daß er während ſeiner Kämpfe niemals erregt geweſen ſei. Vielleicht iſt das wahr. Man hat ihn nie erregt ge⸗ ſehen, weil ſein Temperament Explo⸗ ſionen oder andere Reaktionen verhindert; das ſchließt jedoch nicht aus, daß er wie jeder andere Kämpfer mit Spannung ge⸗ laden war. Uebrigens kann man noch heute die äußere ſteinerne Ruhe an dem großen Finnen bewundern, wenn er, der die finni⸗ ſche Mannſchaft betreut, im Rundgang ſteht und die Kämpfe ſeiner Schützlinge verfolgt. Nurmi lächelt nicht, und niemals wird man ſeine Stimme im allgemeinen Chor vernehmen; aber wenn er ſeine ſieg⸗ reichen Landsleute mit einem Händedruck begrüßt, dann läßt dieſer Druck erkennen, daß er die Kämpfe innerlich erlebt hat. Der eine ſo, der andere anders. Im Olympiſchen Dorf lernten wir einen argen⸗ tiniſchen Läufer kennen, der während des Trainings ſein Temperament durch Ball⸗ balance beſänftigte. Wenn auf der Kampf⸗ bahn der Springer zwiſchen den Sprüngen kleine Tänze aufführt, ſo dienen dieſe Be⸗ wegungen nicht nur der Lockerung der Muskeln, ſondern ſie ſind Zeichen der Er⸗ regung, Ausbrüche des Tem⸗ peraments, und der zweite Schuß des Starters, der einen Fehlſtart anzeigt, geht ſchließlich zurück auf einen Fehler eines Läufers, der, mit Spannung geladen, fein Temperament nicht mehr zügeln kann. Es iſt falſch, daß ſich die Amerikaner nur gummikauender Weiſe betä⸗ tigen und im übrigen die Dinge an ſich herankommen laſſen. Wer ſie im Olym⸗ piſchen Dorf oder in den Katakomben oder auf dem Raſen vor den Spielen be⸗ obachtet, wird ſehen, daß ihr Temperament ſie zu den gleichen Sonderheiten treibt, wie etwa die Südländer. Von dem Starter Miller erzählt die Mär, daß er durch nichts aus ſeiner baju⸗ wariſchen Ruhe zu bringen ſei. Wer dieſen Mann ge⸗ ſehen hat, wie er völlig un⸗ beteiligt ſeine Schützlinge auf die Plätze ſchickt, ihnen gut zuredet und ſie beſänf⸗ tigt, wie er völlig unberührt dieſe Nervenprobe vor dem Start überſteht, der möchte allerdings in ihm den Mann ohne Temperament ſehen. Er wäre der einzige auf allen olympiſchen Kampfplätzen. Kurt Winkler, dee r s 2 S 7— jc————— 2 2 chen 9 und t eine Itau npera⸗ agiert, impfet jaämpfe cht it ge⸗ Thie, derte N ig ge⸗ heute ſtoßen ſinni⸗ dgang hlinge emals leinen ſeg⸗ druck nnen, In ger d ded Bal. ampf⸗ ingen e Ve⸗ det r Er Tem⸗ weite det „geht einen der, eln meht ſalſch nut beti⸗ die men Aym⸗ den dem u be⸗ 5 iht den keibt, . ſilet 1 haft ien ge⸗ 1. inge nen inf ühtt dem öchte dann chen. allen . 5 2 Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. Auguſt 1936 Anſer Tagesſpruch Wer ſehr viel ſchießt, wird auch einmal oder das andere Mal daneben ſchießen. Nur wer in ſeinem Leben überhaupt noch nicht ge⸗ ſchoſſen hat, kann beeiden, auch nicht einen Fehlſchuß getan zu haben. . Jommexliut Wenn ich ihn objektiv betrachte, muß ich zugeben, daß er traurig ausſieht. Und ich kann dann nicht umhin, ihm eine kleine Rede zu halten: „Schickt ſich das für einen Sommerhut? Darf man ſo ausſehen, wenn der Sommer eigentlich erſt zur Hälfte herum iſt? Können uns nicht noch ideale Sommertage blühen bis tief in den September hinein?“ Dieſer Hut aber ſchlägt allen Begriffen von Sommerfreuden ins Geſicht. Er iſt über⸗ haupt bloß ein Abklatſch dieſes ganz ſcheuß⸗ lichen Sommerwetters. Wie oft habe ich ihn morgens lächelnd aufgeſetzt, wenn die Sonne ſtrahlend vom Himmel lachte. Zwei Stunden ſpäter hat derſelbe Himmel einen Platzregen über den guten Hut geſchüttet, und hinterher hat der Sturm von den Straßenbäumen die Tropfen herabgeſchüttelt, die nicht immer ganz ſauber waren. Das iſt nichts für einen weißen Panama. Er ſieht danach aus. Ueber die Form will ich nicht weich wer⸗ den. Es war einmal eine richtige Form. Heute iſt es irgend ein weißes, leicht verbogenes Rad, wobei„weiß“ auch nur allgemein gedacht iſt. Denn er iſt nicht mehr weiß. Er iſt teils grau, teils gelblich, das blaue Band iſt ver⸗ ſchoſſen und verregnet, und auf dem Rand haben ſich einige große Regentropfen ſinnvoll abgezeichnet. Ein Hut, wie er— im Grunde genom⸗ men— in dieſen Sommer paßt. Ein Hut, der von ſich aus ſagt: Ich bin auf alles gefaßt, mich kann nichts mehr erſchüttern! Mit einem habe ich mich getröſtet: es gibt eine ganze Menge ſolcher Hüte. Die gewiſſer⸗ maßen anklagend in die Welt ſchauen. Als Sinnbild zu Waſſer gewordener Sommer⸗ wünſche. Es gäbe einen Ausweg. Man könnte ſich noch einen neuen Sommerhut kaufen. Sie ſind jetzt, im Auguſt, ſchon unglaublich billig. Denn ſchließlich können wir ja noch mit eini⸗ ſchönen Sommertagen rechnen— einmal müſ⸗ ſen ſie kommen! Neulich habe ich einen meteorologiſchen Artikel geleſen. Darin ſtand, daß das Jahres- mittel immer gleich bleibt. Ich habe daraus entnommen, daß ſich die Sache mit den ſchlechten und ſchönen Tagen immer irgendwie ausgleichen muß. Woraus ich ſchließe, daß auch bezüglich dieſes ſonnenarmen, regneri⸗ ſchen Sommers noch nicht aller Tage Abend iſt. Daß noch immer das dicke, in dieſem Falle ſtrahlend ſchöne Ende nachkommen kann bzw. muß. Alſo wäre der neue Hut durchaus berechtigt. Man ſollte ſich einen kaufen... Adolf Hitler. Abolj Siller⸗Matjch 1936 Die Bannfahnen unſerer Hitler⸗ jugend am 19. Auguſt 1936 in Frankfurt a. M. Während die Augen Deutſchlands und der Welt nach Berlin auf das Feſt der 11. Olympiſchen Spiele 1936 gerichtet ſind, rüſtet ſich in allen Gebieten des Reiches die Jugend des Führers, um die Fahnen nach Nürnberg zu tragen. Tauſend Hitlerjungen bringen in mehrwöchigem Marſch 380 Feldzeichen zum Reichsparteitag nach Nürnberg als Bekennt⸗ nis des Geiſtes der Gemeinſchaft, in dem die nationalſozialiſtiſche deutſche Arbeiterjugend einſt begonnen hat. Die Marſcheinheiten des Gebietes Heſ⸗ ſen⸗Naſſau werden in Stärke von 48 Mann und mit einem Spielmannszug am 19. Au⸗ guſt nach einer Abendfeier auf dem Frankfur⸗ ter Römerberg aufbrechen. Vor den Toren der Stadt wird zunächſt das ſelbſtgebaute Zelt⸗ lager bezogen, und in der Frühe des 20. Auguſt unter Führung von Unterbannführer Scheffauer der Abmarſch vollzogen. Es werden berührt die Orte: Darmſtadt— wo 2 eine Gedenkſtunde am Grabe des gefallenen Hitlerjungen Peter Frieß ſtattfindet,— Brensbach— Erbach— Amorbach— Mil⸗ tenberg— Freudenberg— Wertheim— Di⸗ ſtelhauſen— Markelsheim— Tauberzell— Geßlau— Neuſes— Bonnhof— Ober⸗ raßbach und Fürth. Hier treffen die 18 Bann⸗ fahnen nach einem Marſch von 19 Tagen, wobei 281 km zurückgelegt wurden, am 7. 9. ein. Ruhetage in Darmſtadt, Markelsheim und Neuſes geben den Teilnehmern neben der Möglichkeit der Erholung Gelegenheit zu ge⸗ meinſamen Heimabenden mit der örtlichen H J., die das Erlebnis einer ſich über das ganze Reich erſtreckenden Kameradſchaft ver⸗ mitteln. Sie geſtatten gleichzeitig die Schu⸗ lung und Ausbildung zur Erringung des HJ. Leiſtungsabzeichens. Der Marſch ſelbſt be⸗ deutet ja ſchon eine ungeheure Leiſtung und ſtellt manche Anforderung. Doch das Be⸗ wußtſein als eine Gruppe von 25 die Sym⸗ bole der Hitlerjugend am Führer vorbeizu⸗ tragen und damit im Namen von 200 000 Kameraden des Gebietes ein Bekenntnis ab⸗ zulegen, überwindet alle Strapazen. Sie wer⸗ den marſchieren und ihren Glauben weiter⸗ leiten. 90jahriges Beſtehen des Männergejangvereins Der älteſte unſerer Geſangvereine, der MGV., begeht am 15. und 16. Auguſt 1936 ſein 90jähriges Beſtehen. In ſchlichter, aber würdiger Weiſe ſoll der geleiſteten Arbeit der vergangenen 90 Jahre im Dienſte des deut⸗ ſchen Liedes gedacht werden. Im Verlaufe des Kommersabends wird Sangesbruder H. Hoock aus der Vereinsgeſchichte der verfloſ⸗ ſenen 90 Jahre einen kurzen Rückblick tun, der aus den Vereinsakten zuſammengeſtellt iſt. Anſchließend werden verſchiedene Ehrun⸗ gen verdienter Sänger durch Kreis- und Pro⸗ vinzwalter im DS., P. Alles, ſowie auch durch Vereinsvorſitzer Ph. Herſchel vorge⸗ nommen. Bei frohen Liedervorträgen der Viernheimer Sängerſchaft ſoll ein echter Sänger⸗ und Kameradſchaftsgeiſt aufkommen, der uns auf einige Stunden den grauen All⸗ tag vergeſſen läßt. Zum Abſchluß findet dann am Sonntagabend ein Familien⸗Unterhal⸗ tungsabend ſtatt. Soweit es die Platzverhält⸗ niſſe geſtatten, iſt dem ſangesfreudigen Pub⸗ likum Gelegenheit gegeben, beiden Veranſtal⸗ tungen beizuwohnen. 1 Ehrentafel des Alters Seinen 76. Geburtstag begeht morgen Samstag, den 15. Auguſt, bei geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit Herr Joſef Adler, Annaſtraße 36. Herzlichen Glückwunſch! Die Friſeur⸗Innung gibt im An⸗ zeigenteil bekannt, daß die Geſchäfte morgen Samstag bis 9 Uhr abends geöffnet ſind. Pflege der deutſchen Sprache bei den Behörden. Die Pflege der deutſchen Sprache im amtlichen Verkehr iſt, wie es in einem Runderlaß des Reichsinnenminiſters Gib ein Opfer! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, ihr Gaſtland zu verlaſſen. Darum helft unſeren Brüdern in ihrer Not! Spendet für unſere Flücht⸗ linge aus Spanien! Eine Sammelliſte für die Einzeichnung von Spenden liegt in unſerer Geſchäftsſtelle auf. Viernheimer Volkszeitung. eee eee eee heißt, den Behörden wiederholt zur Pflicht gemacht worden. Insbeſondere ſei immer wie⸗ der darauf hingewieſen worden, in amtlichen Kundgebungen aller Art auf guten und leicht⸗ verſtändlichen Ausdruck und Satzbau zu ach⸗ ten. Leider hätten die Hinweiſe aber noch nicht vollen Erfolg gehabt. Sprachliche Nachläſſig⸗ keit führte immer wieder zu Wort⸗ und Satz⸗ bildungen, die gegen die einfachſten Sprach⸗ regeln verſtoßen würden. Der Miniſter erſucht deshalb erneut mit allem Nachdruck, der Pflege der deutſchen Sprache geſteigerte 905 merkſamkeit zuzuwenden. Die Ausdrucksweiſe der deutſchen Behörden müſſe vorbildlich ſein und die Sorgfalt, die der ſachlichen Durchar⸗ beitung gewidmet werde, müſſe auch der Sprachgeſtaltung zuteil werden. Der Beamte müſſe ſeine Gedanken in die kürzeſte und ſprachlich beſte Form kleiden, denn damit werde er viel dazu beitragen, das Anſehen der ganzen Beamtenſchaft zu heben. * Das Riebſchützenzeſt in Bürſtabt Das große Schützenfeſt für das Ried wurde am letzten Sonntagvormittag 8 Uhr auf den für das diesjährige zweite Schießen bedeutend erweiterten Schießſtänden eröffnet. Trotzdem eine weit ſtärkere Beteiligung als im letzten Jahr beſtimmt zu erwarten war, übertraf die Beteiligung ſchon an dieſem er⸗ ſten Tag die kühnſten Erwartungen. Wurden doch ſchon am Eröffnungstag bis zum Eintritt der Dunkelheit nicht weniger als 5000 Schuß abgegeben! Jeder Schütze kann ſich leicht vor⸗ ſtellen, was dies bedeutet und welche 175 Ausſichten dieſe Ziffer für das weitere Schieſ⸗ ſen eröffnet. Unter den von weither kommen⸗ den Mannſchaften, die am Sonntag bereits mit dem Schießen begonnen haben, ſeien die der größeren Städte erwähnt: Darmſtadt, Worms, Frankfurt, Mainz und vor allem das nahe Mannheim. Aus zahlreichen mündlichen und ſchriftlichen Mitteilungen, die Anfang dieſer Woche an die Feſtleitung gelangt ſind, beſonders aus einer Zuſchrift aus Mainz, geht hervor, daß die neugetroffenen tech⸗ nischen Einrichtungen und vor allem die fa⸗ belhafte Organiſation, die die diesjährigen Gegegebenheiten von denen des erſten Schieſ⸗ ſens im Vorjahr ſtark unterſcheiden, bei den Schützen ſchon am Eröffnungstag größtes Lob gefunden haben. Vom Luftſchutz auf dem Lande. Manche Leute glauben, das flache Land ſei bei Luftangriffen kaum oder wenig gefährdet, weil die Häuſer kleiner und weniger eng ge⸗ baut ſeien, und weil dieſe Ziele„ſich auch gar nicht lohnten“. Wie ſteht es mit dieſer Logik aber wirklich? Welche Wirkungen können ent⸗ ſtehen, wenn doch einmal auf Dörfer Bomben fallen? Darüber unterrichtet ein großer Bild⸗ bericht im neuen Heft der„Sirene“, der deut⸗ lich die Gefahren eines Luftangriffs auf das offene Land und die große Bedeutung recht zeitiger Schutzmaßnahmen zeigt. Erweiterung des Obſigroßmarktes Weinheim Zuſammenſchluß des Bergſträßler Frühobſt⸗ und des Odenwälder Spätobſtgebietes Die Entwicklung, welche der Weinheimer Obſtgroßmarkt(Bezirksabgabeſtelle) in den letzten Jahren genommen hat, zeigte deutlich, daß die Weinheimer Großmarkthalle den Be⸗ dürfniſſen eines Jahres mit einer Normal- obſternte nicht mehr genügt. Der Vorſtand der Genoſſenſchaft war ſchon jahrelang bemüht, eine zufriedenſtellende Löſung zu finden. Zu⸗ nächſt wurde eine Erweiterung der Halle nach Norden geplant. Dieſes Projekt ſcheiterte aber an der Koſtſpieligkeit des Geleiſeumbaues. Auch war es unmöglich, die Intereſſen der beiden beteiligten Bahnen(Oberrheiniſche Ei⸗ ſenbahngeſellſchaft und Reichsbahn) mit den Intereſſen der Genoſſenſchaft in Einklang zu bringen. Man erwog ſogar in letzter Zeit, die Halle an einen anderen Ort zu ſtellen. Nun hat ſich überraſchender Weiſe eine Löſung gefun⸗ den. Nachdem bereits vor Monaten ein an die Reichspoſt verpachtetes Gelände von der Reichsbahn übernommen wurde, hat die Ge⸗ noſſenſchaftsleitung nun noch das ſüdlich der Markthalle gelegene Gaſthaus„Zum Fal⸗ ken“ um 54 400 Mk. käuflich erworben. Nach längeren Verhandlungen wurde der Pachtver⸗ trag mit der OEGG., der im Jahre 1939 ab⸗ gelaufen wäre, bis zum Jahre 1946 ver⸗ längert. Somit iſt die Ausdehnung des Obſt⸗ großmarktes Weinheim für die nächſten 10 Jahre geſichert. Die Erweiterung der Obſtmarkthalle iſt auch dadurch bedingt, indem durch die Ent⸗ ſchließung der zuſtändigen Stellen in Berlin, Frankfurt a. M. und Karlsruhe das geſamte heſſiſche Odenwaldhinterland Weinheims dem Obſtgroßmarkt Weinheim zugeteilt haben. Da die Obſtanlieferungen aus den Orten der Bergſtraße meiſt aus Frühobſt beſtanden, hat bisher im Marktgeſchäft eine Lücke beſtanden. Durch die neue Anordnung, die das ganze Odenwaldgebiet bis zur Waſſerſcheide dem Obſtgroßmarkt Weinheim zuteilt, wird auch das gute Odenwälder Spätobſt erfaßt. Der Obſtbau in den heſſiſchen Odenwalddörfern wird zweifellos nun einen mächtigen Auf⸗ trieb erfahren. Die Erweiterung des Marktgebietes Weinheim iſt ein Beweis dafür, daß den amt⸗ lichen Stellen Heſſens und Badens das Wohl der Erzeuger und Verbraucher wichtiger iſt als die Landesgrenze. Kinderbeihilſen. In der vergangenen Woche ſind zum erſtenmal laufende Kinder⸗ beihilfen(die Kinderbeihilfen für den Monat Juli) von den Finanzämtern ausgezahlt wor⸗ den. Die Kinderbeihilfen ſtellen etwas fi⸗ nanzpolitiſch Neues dar. Sie ſind als eine Rückvergütung der Verbrauchsſteuern und der Umſatzſteuer aufzufaſſen, die in den Aufwen⸗ dungen kinderreicher Familien zur Beſtrei⸗ tung des Lebensunterhaltes enthalten ſind, — eine erſte Maßnahme, den Geſichtspunkt der gerechten Verteilung der Steuerlaſt auch auf dem Gebiet der Verbrauchsſteuern zu ver⸗ wirklichen. Beihilfeberechtigt ſind unter den in den Dritten Durchführungsbeſtimmungen zur Nürnberger Verordnung vom 24. März 1936 bezeichneten Vorausſetzungen Arbeit⸗ nehmer mit einem Monatslohn bis zu 185 RM. und ihnen gleichgeſtellte Empfänger von Arbeitsloſenunterſtützung uſw. Ausgenommen ſind diejenigen Perſonen, die im Dienſt öf⸗ ſentlicher Verwaltungen oder Betriebe ſtehen und Kinderzulagen oder Kinderzuſchläge be⸗ ziehen.— Die Beihilfe beträgt 10 RM. (bar) monatlich für das fünfte und jedes weitere Kind unter 16 Jahren. Es kommen nach einer ganz rohen Schätzung etwa 200 000 Familien mit rund 400 000 beihilfefähigen Kindern in Betracht. Wichtig iſt bur die Be⸗ ſtimmung, daß der Anſpruch auf Auszahlung nicht übertragbar und nicht pfändbar iſt und eine Anrechnung der laufenden Kinderbeihil⸗ fen auf Arbeitsloſenunterſtützung, Wohlfahrts⸗ unterſtützung und dergleichen nicht zuläſſig iſt. Iſt Milch ein Heilmittel? Das Reichsverſicherungsamt hat ſich mit der Frage beſchäftigt, ob Milch als Heilmittel im Sinne der Reichsverſicherungsordnung anzuſehen iſt. In der Entſcheidung wurde der Grundſatz auf⸗ geſtellt, daß die Milch, da ſie bei Kindern allgemein als Nahrungsmittel verwendet wird, ein Heilmittel, wenn ſie vom Arzt verordnet wird, nicht ſchon dann darſtellt, wenn ſie eine mittelbare Heilwirkung durch Kräftigung des Allgemeinzuſtandes herbeiführen ſoll. Milch iſt als Heilmittel, ſo heißt es in der Ent⸗ ſcheidung, dann anzuſehen, wenn ſie unmittel- bar zur Heilung oder wenigſtens zur Lin⸗ derung einer Krankheit beſtimmt und in dieſem Sinne auch notwendig war. Es ſoll zugegeben werden, daß Nährmittel, wie Milch, Hafer⸗ flocken und dergleichen oder gewiſſe Kräfti⸗ gungsmittel gegebenenfalls einen Krankheits⸗ zuſtand günſtig beeinfluſſen können, d. h., daß ſie eine mittelbar heilende Wirkung durch Kräftigung des Allgemeinzuſtandes herbeizu⸗ führen vermögen. Das gilt aber auch von der Krankenkoſt. Die erſte Tabakeinnähmaſchine in Heddesheim. Der Landwirt Andr. Kip⸗ penhan, Robert⸗Wagnerſtr., hat ſich eine neue Tabakeinnähmaſchine gekauft. Dieſe Maſchine iſt ein Wunderwerk und die erſte, die in Hed⸗ desheim läuft. Nicht weniger als 25 Büschel Tabakblätter werden in einer Stunde einge⸗ näht. Sicherlich eine ſchöne Leiſtung. Wohl auch ſehenswert, wenn die Maſchine läuft. Ulumunmamnuauuunannunnmaunuannannmnumnnnuamudaunuaunnaunuumunuama Der Charakter wird dem Menſchen nicht an⸗ geboren— er iſt das Produkt des eigenen Wollens und Denkens, ſeines ganzen Ein⸗ ſatzes. Daher prüfe ſtets zuerſt Deinen ei⸗ genen Charakter— und Du wirſt Dir ſelbſt ſagen, ich habe bisher zu wenig an mein Ailumnauumuundumnununuuamnunnuunaunulanmuummmuundnaaudunb fannadaunnan. Viernheimer Tonfilmſchau Das Meiſterwerk Emil Jannings „Traumulus“ Freitag, Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Emil Jannings⸗Filme ſind immer ein Ereignis. Ein Kunſtgenuß ſeltenſter Art iſt ſein diesjähriges, unerhört ſtarkes Spitzen⸗ filmwerk„Traumulus“, oder:„Der Skandal in einer märkiſchen Kleinſtadt“. Eine humor⸗ volle und 1 997506 Satire über Menſchliches — allzu Menſchliches. Ein Problem, dem ſich jedes Zeitalter immer erneut gegenübergeſtellt ſieht, hat hier in der filmiſchen Nachdichtung des Dramas von Arno Holz ſeine zeitnahe Neugeſtaltung erfahren. Ein Bild des Lebens, wie wir es alle kennen, bunt in ſeinem Wechſel und Durcheinanderwirken von engherziger Sittlichkeitsſchnüffelei und wahrer Moral, von Verrat und Treue, von Komik und Tragik zieht hier an dem Auge des Kinobeſuchers vorüber. Es iſt die neueſte Filmſchöpfung des Altmeiſters Karl Fröhlich, mit Emil Jan⸗ nings, Hilde Meißner, Hilde van Stolz, Ha⸗ rals Paulſen und Hans Richter. Zwei Meiſter ihres Faches, Emil Jannings und Carl Fröh⸗ lich, in gemeinſamem Wirken. Dieſes Film⸗ werk erhielt den Staatspreis des Jahres 1936 und iſt künſtleriſch beſonders wertvoll. Ein Beſuch iſt ein Erlebnis. Anfang an Werktagen ab halb 9 Uhr, ab 9.15 Uhr noch alles zu ſehen; Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. Aus Stadt und Land Ein Tag Erntehilfe der Erwerbs- loſen Lampertheim. Nachdem die Regen⸗ wetterperiode die Einbringung der Ernte we⸗ ſentlich behindert hatte, iſt viel Arbeit liegen eblieben und das vor einigen Tagen herr⸗ chende Erntewetter erforderte den Einſatz aller Kräfte, um die Ernte unter Dach zu bringen. Wenn man bedenkt, daß wir vor einem Jahre bereits ſieben Wochen zählten, in denen kein Tropfen Regen gefallen war, und daß am 1. Auguſt bereits die geſamte Halmernte in den Scheunen war, ſo kann man verſtehen, daß es jetzt ſchnell gehen muß, wenn die Körner nicht ausfallen ſollen, bevor ie zum Dreſchen kommen. Die Landwirte ſind jetzt voll in Anſpruch genommen und es macht ſich allgemein bereits Mangel an landwirt⸗ chaftlichen Kräften bemerkbar. Die hieſige ürgermeiſterei gibt bekannt, daß ſich ſämt⸗ liche Erwerbsloſe zu melden haben zwecks Einteilung für einen Tag Erntehilfe. Jeder muß einen Tag beim Bauer helfen. Wer dieſe Arbeitsleiſtung ablehnt, geht ſeines Winter⸗ hilfeanteils verluſtig. Bür 58 Noch gut abgegangen iſt am Mittwochabend ein Unfall, der ſich in einer Hofreite der Riedſtraße ereignete. Das zwei⸗ jährige Söhnchen eines dort wohnenden Ar⸗ beiters ſetzte ſich in einem unbewachten Au⸗ genblick auf die erhöhte Einfaſſung der Jauche⸗ grube, bekam dann das Übergewicht und ſtürzte rücklings in die volle Grube. Der in unmittelbarer Nähe mit einer Hausarbeit be⸗ ſchäftigte Vater des Kindes vernahm plötzlich einen Schrei, und als er bemerkte, was ge⸗ ſchehen war, ſprang er dem Kinde nach und brachte es, nicht ohne Mühe, wieder in Sicher⸗ ˖ heit. Das Kind hatte ſchwere Geſichtsver⸗ 1 letzungen und der Vater erhebliche Schrammen 5 am ganzen Körper davon getragen.— Ehr⸗ licher Finder. Ein Reiſender verlor hier am Mittwochfrüh ſeine Brieftaſche, die meh⸗ rere hundert Mark enthielt. Hoffnungslos wollte er nach längerem Suchen der Polizei den Verluſt melden, als ihm ein hieſiger Händler die Brieftaſche zurückerſtattete. Eine ſchöne Belohnung wurde dem Finder zuteil. Sein eigenes Kind ertränkt Ludwigshafen. Der 31 Jahre alte verheiratete Gärtner Wilhelm Hübner, hier, Frankenthalerſtraße 50 wohnhaft, entfernte ſich am 10. Auguſt im Laufe des Vormittags nach einem geringfügigen Familienſtreit aus ſeiner Wohnung, unter Mitnahme ſeiner vier Jahre alten Tochter Ingeborg. Die Ehefrau Hübner war anfänglich der Meinung, ihr Mann fei ſpazieren gegangen. Als er am 11. Auguſt mit dem Kinde noch nicht zurückge⸗ kehrt war, fuhr ſie nach Ginsheim, in der An⸗ nahme, ihr Mann ſei zu ſeiner dort wohnen⸗ den Schweſter gefahren. Bei dieſer war aber über den Verblieb der beiden nichts bekannt. Auf der Rückfahrt, als ſie bei Nierſtein auf die Fähre wartete, hörte ſie Frauen von der Ländung einer Kindesleiche erzählen. Nichts Gutes ahnend, erkundigte ſich Frau Hübner bei dem Fährmann über die Leichenländung. Da die von dem Fährmann abgegebene Be⸗ ſchreibung der Leiche auf ihre Tochter paßte, begab ſie ſich auf das Bürgermeiſteramt Nier⸗ ſtein. Dort mußte ſie zu ihrem Schrecken feſt⸗ ſtellen, daß es ſich tatſächlich um die Leiche ihres Kindes handelt. Bei Rückkunft in ihre Wohnung erſchien auch der Ehemann Hübner. Da die übrigen Hausbewohner von dem Er⸗ trinken des Kindes Kenntnis hatten, verſtän⸗ digten ſie die Polizei. Hübner wurde feſtge⸗ nommen. Er gab zu, daß er zwiſchen Worms und Aheindürkheim mit dem Kinde auf dem Arm in den Rhein gegangen ſei. Das Kind habe er dann plötzlich nicht mehr geſehen. Ihm ſelbſt ſei es gelungen, durch Schwimmen das Ufer wieder zu erreichen. Hübner gab weiter an, daß er das Kind noch ſchreien hörte, aber infolge der einge⸗ tretenen Dunkelheit ſei ihm die Rettung un⸗ möglich geweſen. Ueber die Gründe, die ihn zur Tat bewegten, verweigerte er die Aus⸗ ſage. Er wurde dem Amtsrichter vorgeführt und in Unterſuchungshaft genommen. Da Hübner ſchon in früheren Jahren wegen Ner⸗ venleidens in ärztlicher Behandlung war, dürfte die weitere Unterſuchung ergeben, in⸗ wieweit er für ſeine Handlungsweiſe zur Ver⸗ antwortung gezogen werden kann. Verſuchte Werksdiebſtähle Rüſſelsheim. In der Nacht zum Montag wurde der 20jährige K. aus Groß⸗ Gerau dabei überraſcht, als er einen Ein⸗ bruch bei der Firma Opel ausgeführt hatte und dabei erbeutete Autoteile fortbringen wollte. Der Dieb flüchtete, verletzte ſich aber beim Abſpringen von den Treppenſtufen des Werksgebäudes am Fuß und konnte daraufhin feſtgenommen werden. Auch zwei Mithelfer des K., die in der Nähe mit einem Auto war⸗ teten, um die Beute fortzufahren, ergriffen die Flucht, konnten aber ebenfalls feſtgenom⸗ men werden. Bei der Vernehmung des K. auf der Polizeiwache machte dieſer einen Selbſt⸗ mordverſuch, der aber noch rechtzeitig ver⸗ eitelt werden konnte. Die weiteren Ermitt⸗ lungen führten zur Verhaftung von zwei weiteren Perſonen. Schweres Unwetter Heubach. Am Dienstag nachmittag gingen über dem Heubacher Tal 7 ſchwere Gewitter nieder, die zum Teil mit wolken⸗ bruchartigem Regen verbunden waren.— Mächtige Waſſermaſſen ſtürzten von den Berghängen auf Feld- und Waldwege und riſ⸗ ſen Steine und Schuttmafſen mit ſich. Die Bäche waren nicht in der Lage, die ſich ſammelnden Waſſermaſſen aufzunehmen und traten an verſchiedenen Stellen über ihre Ufer. In einzelnen Gehöften wurden Keller und Ställe überſchwemmt, ſodaß Schweine und Federvieh gerettet werden mußten. Emi dJannings, der größte menschendarsteller in seinem neuesten Sdltzenmwerk, das den Slaalsnrels 1936 errang Was bringt der Nunbjunk? Deutſchlandſender und alle Reichsſender außer Berlin 5.50 Wetterbericht; 6.00 Olympiſche Fanfaren; Anſchließend: Muſik in der Frühe; 6.30 Frühgymnaſtik; 7.00 Nachrichten; 7.50: 15. Tag der 11. Olympiſchen Spiele; 8.00 Unterhaltungsmuſik aus aller Welt; 9.00 Un⸗ terhaltungsmuſik; Dazwiſchen: Hörberichte: Fechten, Schwimmen; 12.00 Blasmuſik; Da⸗ zwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 13.00 Muſik am Mittag; 13.45 Nach⸗ richten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Heiterkeit und Fröhlichkeit; Dazwiſchen Hörberichte; 16.00 Unterhaltungskonzert; Da⸗ zwiſchen: Hörberichte: Fechten, Schwimmen, Fußball; 18.00 Blasmuſik; 19.00 Olympia⸗ Echo: 15. Tag; 20.00 Kurznachrichten; 20.10 Berühmte Pianiſten; Dazwiſchen: Hörberichte Boxen; 20.10(von Berlin): Oper im Funk „Oberon“; 20.30 Olympiſches Konzert; 22.00 Nachrichten; 22.15 Olympia⸗Echo; 22.45 Tanz und Unterhaltung; 1.00 Konzert nach Mitternacht. Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 11 Freſſer, 248 Kälber, 136 Schafe, 21 Schweine, 5 Ziegen, 597 Ferkel, 200 Läufer.— Preiſe: Ferkel bis ſechs Wo⸗ chen 12—18, über ſechs Wochen 18—22, Läufer 22—30 RM.— Marktverlauf: leb⸗ haft. Weinheimer Obſtgroßmarkt Brombeeren 25, Pfirſiche 28 bis 39, Zwetſchen 17 bis 22, Birnen 8—25, Aepfel 724; Tomaten 21; Bohnen 10—15 Pfg. Anfuhr: 300 Zentner. Nachfrage gut.— Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 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Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen-Lotterie bene Pfd. 1.—. Ferner S Ohne Gewähr Nachdruck verboten aufzun alle Sort Gemüſe 0— A Bekanntmachung Obſt 1. Karkoff Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne* * bill. AuchnehmeBe⸗ 1 8 46 gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer f f 1 „ ſttell. auf Einmach⸗ N in den beiden Abteilungen 1 und II 4 4 Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde 9 55 ee 27 8 TN in fh g e 2 Kempf, Hügelſtr. 22 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM Ein zuchuntauglicher ſchwerer Eber ſoll ene gezogen abgeſchafft werden. 2 Sewinne zu 30000 Rur. 354106 ö Angebote für das kg⸗Lebendgewicht ſind Deen bis Montag, den 17. Auguſt 1936, vormit⸗ gurken zu hab.(nur abends Jak. Schneider Am Samstag, den 15. und Sonntag, den 16. August 1936 begeht der Männer- gesangverein sein No dariocs Heslenen und zwar finden folgende Veranstal- tungen jeweils abends 8.30 Uhr im Ratskellers aale statt: Samstag:(Maria Himmelfahrt) Sa ngerkom Mer's unter freundl. tags 9 Uhr, hier einzureichen. Viernheim, den 12. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter Goetheſtraße 5 Reife de Fkijeurgeſchäfte 1 zu verkaufen Weinheimer⸗ ſtraße 10 ſind am Samstag bis abends 9 Uhr geöjinet Friss innung reis Heogenneim 3—4 9 208962 208082 218898 218924 222180 222684 222847 224773 224908 3—4 Wagen 8 2. 229818 288782 235196 238080 237214 237483 238888 240584 244072 Mist e ee ee 2 e ——— 7 1 Fteiwillige Feuerwehr Ils ein deter Leitung den Cher, ,,, i f j 3219 271 ee e heim unter Leitung von Chormeister 340888 342782 347324 353470 384148 388118 355710 355823 380270 Am S den 16. Auguſt 1936 Weinheimer⸗ Franz Klee. 381084 382127 382811 383722 384749 385530 388108 387288 367812 1 in Sonntag, den 16. Auguf ſtraße 135 389883 374889 375783 382888 383423 384831 385008 387688 388268 6 vorm. 5 Uhr findet eine UVohung Sonntag: 389705 339958 381668 392798 397168 388338 5 willi a N d tigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM der Freiwilligen Feuerwehr und der ggolse- N Famllienunterhaltungs-Abend ee 8 1 75 Pflichtmannſchaft ſtatt. Spielleute ö 0 uit Fun 4 haben anzutreten. Signal 4.30 Uhr. Ammer, g 22: ˙ AUnentſchuldigtes Fernbleiben wird gut Aa Hierzu laden wir unsere gesamte Mitglied- 16883 95546 2929607. 387885 225270 70614 158001 141686 beſtraft. Das Kommando. 1 Büffet 1 Ere- d i öri i i 56 Gewi 1000 N. 11586 42600 440% 48847 88187 78477 8 denz, 1 Auszug⸗ 2 schaft mit Angehörigen aufs herzlichste ein. 89989 194704 32003 188278 184881 197897 198190 202871237147 tiſch, 4 Stühle 243844 279748 82147 321490 322854 338102 338105 345904 354870 4 Der Vorstand 357782 364383 389318 373544 abzugeben 94 Gewinne zu 500 Rat. 1914 22623 30072 45981 81481 67198 125. RM 75403 79989 81424 1090888 108887 118376 118497 124863 131836 * N 1 134897 148138 147939 184823 188843 188143 183390 195899 200828 Baumann 218587 219408 220021 228808 240284 288488 274393 274888 277970 n Samtlic 852750 378437 67786 30567 355595 289 847180 247880 886888 a Sämtliche 352180 378447 384 fav Sänger⸗Einheit u 1, 7 Breiteſtr. 1 u 388 Gewinne zu 300 RM. 1212 3870 8789 8848 8823 6848 9109 10 inaſt 7 ö 289 18727 22188 22414 23325 28702 29071 29077 iiiaaz Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde Morgen Kommers] Gendue Adr. achten arina 610 1 0 28300 37528 43597 48518 89898 81817 8282 54298 58329 37955 g des M. G. V., daher heute abend reſtlos erſcheinen. e wieder friſch eingetroffen. 58998 59128 65175 66391 87776 87833 74098 74700 77874 78269 1 een Innenba i eee ee e e ee, 198 5 93023 8520 f d J N f 1 0 U I 1 108036 114714 114864 117090 118872 125844 128804 131087 132381 Geſangverein Sängerbund Flora. Horon al. bol ſtraß b 194848 188768 137084 187180 188720 138009 141443 143079 143820 FFT eee t Fes a g 172182 1773 ee Mehrere B bende de Safe d. ene e ben en 7 e n 1 0 ä ie Singſ 0 5 52342 253 34 FTW f l J 282743 283854 2854399 285771 287560 280384 251442 251850 289205 Der Vorſtand. Schon wieder ein 300588 304204 305250 305298 313603 314802 317588 319729 320008 0 . ß 8 140 d i S ö leicht beſchädigt, gibt billig ab 7 351021 355090 355570 358870 358324 380082 360133 380337 380578 K r I ee„ 7 5 362177 385448 385883 387907 389177 370489 370848 374822 3743638 1.15 Uhr am„Löwen“. Gäſte willkommen. im Anzeigenteil der Bei regulären Rädern E 380309 381109 382517 384226 384601 385197 390098 390358 392938 Engel. bequeme Teilzahlung 398460 399036 * „Viernheimer Nadfahrerverein Eintracht. ü 3 7 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu Sonntag, den 16. Auguſt nachm. 4 Uhr im Vereins- Volkszeitung 2 8 je 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 zu je lokal Mitglieder⸗Verſammlung Unbedingtes Erſcheinenſals„verkäuflich“ zur 30000, 14 zu je 20000, 90 zu je 10000, 168 zu je 5000, 312 zu je der Mitglieder erwartet der Vorſtand. haben. Geflügelzuchtverein Viernheim. Die Anzeige in der Samstag abend 8.30 Uhr findet im Gaſthaus zur P. B. ist wirklich „Sonne eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt. Pünkt⸗„.. on liches und vollzähliges Erscheinen erwartet ein guter Vermitt⸗ der Vorſtand. ler. 3000, 854 zu je 2000, 2564 zu je 1000, 4266 zu je 500, 17052 zu 300 RM. Tuftſchutz iſt Selbſtſchutz! gemeldet ſannneim, Wwaldnolstr.7 Aber nur mit Hilfe einer Anzeige in der Ohne Werbung, kein Erfolg Viernheimer Volkszeitung ——