artoffeln ct nn Keller in einer 1 U, Anzeigen 12 en dn. net dee eee Volksjeüung Verkündigungsblatt der NS d AN. Bernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Er cheinungs we iſe: Täg lich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. EEC ˙⁰ QA 0 ² ũ— 0 y Nummer 193 Donnerslag für I mm Höhe und 67 mm den 20. Auguft 1936 reite 15 Ryfg. Zur Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. eit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Pe. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Eine unerhörte herausforderung Deulſcher Dampfer auf hoher See von ſpaniſchen Kriegsſchiffen durch Schüſſe angehallen Hoare fordert ſtrengſte Neutfralilät „Parteinahme würde Europa in Brand ſetzen“ Gewalkalt gegen deulſches Schiff Berlin, 19. August. Der deulſche Dampfer„Kamerun“, der mit Beſtimmungs⸗ hafen Genua den Zwiſchenhafen Cadiz anlaufen wollke, um weiſungsgemäß Flüchtlinge aufzunehmen, iſt 775 Meilen von der Küſte enkſernt von dem ſpaniſchen U-Boot„B 6“ und dem ſpaniſchen Kreuzer„Liberlad“ durch drei Schüſſe zum Skoppen ge⸗— zwungen worden. Er wurde durch ein Priſenkommando nach der Durchſuchung zwar freigelaſſen, aber durchſucht, gezwungen, ſeinen Kurs zu ändern und Richtung auf das Mittelmeer zu nehmen. Nachdem es ſchon mehrfach zu unglaublichen Uebergriffen bolſchewiſierter Miliz⸗„Truppen“ der Madrider Linsregierung gegenüber Aus⸗ ländern und auch deutſchen Reichsangehörigen gekommen iſt, hat ſich jetzt der unglaubliche Uebergriff gegen den deutſchen Dampfer„Ka⸗ merun“ ereignet, der als eine neue unver⸗ ſchämte Herausforderung gekenn⸗ zeichnet werden muß. Es ſei vorausgeſchickt, daß an der eindeutigen Rechtslage dieſes uner⸗ hörten Zwiſchenfalles kaum ein Zweifel ſein kann. Die Durchſuchung des deutſchen Schif⸗ fes erfolgte gegen alle völkerrecht ⸗ lichen Regeln und gegen alle internatio⸗ nalen Beſtimmungen außerhalb der Dreimeilen⸗ zone, in der nicht einmal nach internationalem Recht Schiffe von„kriegführenden“ Parteien ſelbſt bei dem Verdacht auf Konterbande durch⸗ ſucht werden dürfen. Es handelt ſich alſo im vorliegenden Falle um einen eklatanten Bruch des internationalen Rechts, der durch keinerlei irgendwie geartete Ablen⸗ kungsmanöver bemäntelt werden kann und der Har die Sicherheit der Meere durch einen uner— hörten Angriff gefährdet. Erſchwerend kommt bei dieſem neuen Zwi- ſchenfall hinzu, daß es ſich bei den ſpaniſchen Kriegsſchiffen um Schiffe mit bolſche⸗ wiſierter Schiffsbeſatzung handelt, die ihre Offiziere zum größten Teil ermordet haben und die unter der roten Freibeuter⸗ Flagge die Freiheit der Meere gefährden. Es bedarf keines beſonderen Hinweiſes, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſchland es nicht dulden kann, daß rote Piraten Eigentum und Leben deutſcher Reichsangehöriger auf hoher See gefährden und damit die Möglichkeit von Zwiſchenfällen heraufbeſchwören die ernſtere Folgen haben könnten. Gerade der vorliegende Fall zeigt, daß die Lage im ſpaniſchen Bürger⸗ krieg immer verworrener wird und daß ſelbſt die Unterſcheidung zwiſchen internationalem Recht und Geſetz durch ein völliges Chaos auf Seiten der einen kriegführenden Partei nicht mehr gewährleiſtet und vielleicht ſchon nicht mehr möglich iſt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieſer Tat⸗ beſtand im weſentlichen auf das Treiben Mos⸗ kaus zurückzuführen iſt, deſſen erklärtes Ziel die Bolſchewiſierung und damit die Inbrandſetzung der ganzen Welt iſt. Moskau funkl:„Tötel alle Prieſter!“ Ein aufſchlußreicher Be richt der„daily Mail“ London, 19. Auguſt. Ein Sonderkorre- J kennen. daß Moskau über das Schickſal ſpondent berichtet in der„Daily Mail“ vom 18. Auguſt unter der Ueberſchrift„Moskau funkt: Tötet alle Prieſter!“ Erſtaunliche Beiträge zum Beweis für die Anſtiftung des roten Terrors in Spanien durch Moskau wurden geſtern in der Rundfunkſendung von der Kominkern⸗ Stalion geliefert. Der offenſichklich nicht ſpaniſche Anſager erklärke, die ZJenkralexeku- tive der Kommuniſtiſchen Internakionale ſei erfreut, zu erfahren, daß die ſpaniſche Sek tion den Anweiſungen Folge leiſte und den „faſchiſtiſchen Rebellen“ gegenüber keine Gnade zeige Er erzählt dann weiter, daß der Kampf in Spanien ſeinen Höhepunkknoch nicht erreich k hat und daß zuſätlich der üblichen milikäriſchen Maßregeln die unbarmherzige Ausroktung aller monarchiſtiſchen Prieſler und anderer Verbündeker der faſchiſtiſchen Rebellen höchſt nokwendig iſt und ununkerbro⸗ chen durchgeführt werden muß.“ Der Anſager kündigte ferner an, daß der Zentralausſchuß auf einer Sonderſitzung be. ſtimmt habe, die Geldſammlungen in Sowjek⸗ rußland zu beſchleunigen und alle Sekkionen in der ganzen Welk anzuweiſen, dem Bei⸗ ſpiel der Sowjetunion zu folgen, wo käglich Willionen von Rubeln von den Arbeitern zur Hilfe der ſpaniſchen Arbeiter beigeſteuerk würden. Durch Rundfunk verbreitele Anſichlen ſowjekruſſiſcher Milikärſachverſtändiger über die Lage ließen der„Daily Mail“ zufolge er · von Madrid beſorgt ſei. Jum erſten Mal hätten die Sowjels offen die Be fürchtkungen wegen eines Sieges der Na- kionaliſten zugegeben. Die Kominkern-Ska⸗ kion unkerbrach ihr übliches Programm geſtern abend um 20.20 Uhr, um bekannk⸗- zugeben, daß eine„ernſthafke Rebel lion“ in Madrid ausgebrochen ſei, die die Regierung unkerdrückk habe. 1 8 Verſorgung der Zivilbevölkerung mit ten Gebieten. In der Elappe der ſpaniſchen Nationalisten Lebensmitteln in den von der Militärpartei beſetz⸗ Hier beginnt allmählich das Leben wieder ſeinen gewohnten Gang zu gehen. London, 19. Auguſt. In einer öffentlichen Verſammlung im Gunton⸗Park bei Cro⸗ mer hielt der Erſte Lord der Admiralität, Sir Samuel Hoare, am Mittwoch nachmittag eine Rede, in der er den Neutralitätsſtand⸗ punkt ſeiner Regierung eindeutig verteidigte. Der Vorſchlag Lansburys, das Parlament zur Beſprechung der ſpaniſchen Ereigniſſe ein⸗ zuberufen, ſei völlig überflüſſig, ſagte er. Wenn Lansbury jedoch darüber hinaus vor⸗ ſchlage, daß England und das Britiſche Reich ihr Gewicht zugunſten einer der beiden mit⸗ einander im Streit liegenden Parteien in die Waagſchale werfen ſolle, ſo glaube er nicht, daß es einen unverantwortlicheren Vorſchlag gebe. Parteinahme in Spanien würde unver⸗ meidlich dazu führen, daß Europa von einem Ende bis zum andern in Brand gerate. Herrn Lansbury und ſei⸗ nen Anhängern müſſe deutlich geſagt werden, daß England ſich unter keinen Um⸗ ſtänden auf eine abenteuerliche Politik ein⸗ laſſen werde. England ziehe es vor, eine Hal⸗ tung der ſtrikten Neutralität zu bewahren. Wenn die Politik in die Hände extremiſtiſcher Fanatiker gerate und die Kugel und die Bom⸗ be die Stelle der Wahlurne einnehmen, dann werde ein großes Land wie Spanien in un⸗ heilbare Bruchſtücke zerriſſen. England und das Britiſche Reich jedenfalls beſäßen nicht dieſes politiſche Barbarentum. An die Adreſſe der engliſchen Sozialiſten gewandt, erklärte der Minſter, daß die natio⸗ nale Regierung nicht die Abſicht habe, ſich in die inneren Angelegenheiten Spaniens einzu⸗ miſchen oder England in einen Kampf zu ver⸗ wickeln, der es unmittelbar nichts angehe. Vollſtändiges Waffenausfuhrverbok für Spanien in England. London, 19. Auguſt. Das britiſche Han⸗ delsminiſterium hat mit Wirkung vom 19. 8. alle Ausfuhrgenehmigungen nach Spanien, ſpaniſchen Beſitzungen und nach der ſpaniſchen Zone Marokkos für alle Arten von Waffen, Munition, Luftfahrtgerät uſw. laut Waffen⸗ ausfuhrverbotserlaß vom Jahre 1931 aufgeho⸗ ben. Das Verbot über Ausfuhr von Luftfahrt⸗ gerät umfaßt alle militäriſchen und zivilen Flugzeuge und ſtellt eine Art geſetzlicher Unterbindung ſolcher Ausfuhr auf irgendeinem Wege dar. Es kommt ferner, wie von autoritativer Sei⸗ te bekannt wurde, zum Ausdruck, daß Groß⸗ britannien die Unterbindung der Ausfuhr nicht nur für den Luftweg, ſondern auch über See angeordnet hat. Die jetzt unter⸗ nommenen Schritte, ſo heißt es weiter, zeigten die große Wichtigkeit, die die britiſche Regie⸗ rung der Sicherſtellung der Lokaliſierung des ſpaniſchen Konflikts beimeſſe. Tatſächlich han⸗ dele es ſich um eine einſeitige Handlung Groß⸗ britanniens und gehe über das hinaus, wozu ſich Großbritannien in ſeiner Note an Frank⸗ reich bereit erklärt habe. Großbritannien habe darin mitgeteilt, daß es verſchiedene Maßnah⸗ men in dem Augenblick in Kraft ſetzen würde, in dem eine Vereinbarung mit beſtimmten an⸗ deren Mächten, die das gleiche tun würden, zuſtandegekommen wäre. London von der deulſchen Anlwork befriedigt London, 19. Aug. Die deutſche Antwort auf die franzöſiſchen Nichteinmiſchungsvor⸗ ſchläge iſt in London mit offen kundiger Befriedigung aufgenommen worden, was ſowohl von politiſch unterrichteten Kreiſen als auch von den führenden Morgenblättern zum Ausdruck gebracht wird. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Mor⸗ ning Poſt“ ſchreibt, daß die deutſche Antwort trotz gewiſſer Vorbehalte in London als ein wertvoller Schritt zur Erzielung einer allgemeinen Vereinbarung Italien angeſehen werde. ſei jetzt das einzige Land, das noch (Weltbild, K.) Schwierigkeiten mache, aber es ſei einige Hoff⸗ nung vorhanden, ſie zu überwinden. Der ita⸗ lieniſche Außenminiſter habe in ſei⸗ ner Unterredung mit dem britiſchen Geſchäfts⸗ träger am Montag, wie verlautet, ein Zuge⸗ ſtändnis in der Frage der Preſſepropaganda gemacht. Er habe jedoch gleichzeitig die Be⸗ deutung der Frage finanzieller Unterſtützungen erneut hervorgehoben. Die Franzoſen hätten ſich ihrerſeits bereiterklärt, die offene Rekru⸗ tierung von Freiwilligen für die ſpaniſchen Marxiſten zu unterdrücken. „Daily Telegraph“ bezeichnet in einem Leit⸗ aufſatz die deutſche Antwort als förderlich. Die deutſchen Einſchränkungen beabſichtigen, den geplanten Pakt tatſächlich wirkſam zu machen. Der deutſche Vorſchlag, daß die Verpflich⸗ tung, keine der ſpaniſchen Parteien mit Kriegsmaterial zu beliefern, auf alle Staaten mit Rüſtungsinduſtrien und alle privaten Waffenfirmen ausgedehnt wer⸗ den ſolle, ſei angeſichts deſſen, was ſich im Chaco⸗Krieg ereignete, keineswegs über⸗ flüſſig. Der zweite deutſche Vorſchlag, daß ſich die Neutralität nicht nur auf Waffenlieferungen, ſondern auch auf die Stellung von Freiwilligen beziehen müſſe, wird von dem Blatt ebenfalls begrüßt. In dem Leitaufſatz der„Times“ wird der Inhalt der deutſchen Antwort ebenfalls be⸗ grüßt und als ein Schritt vorwärts bezeichnet. So ſei die deutſche Bedingung, den geplanten Nichteinmiſchungspakt auf alle Staaten mit Rüſtungsinduſtrien und auf private Waffen⸗ firmen auszudehnen, durchaus vernünftig. Das nächſte Wort in der Angelegenheit habe jetzt Rom. Die völlig auf Seiten der ſpaniſchen Marxi⸗ ſten ſtehenden Oppoſitionsblätter bemühen ſich, anhand fadenſcheiniger Behauptungen, die Lau⸗ terkeit der deutſchen Antwort zu verdächtigen. ... 9. r 8 2 32232 SSS 000PGGPP0GPPGGPbhGPGGGGTGTGTGTPTTGTGTGGGTGTGTGGTCWT—T—T—T—T—T—T—T——T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—————— —— —— 3 ——— eee eee e Vas deulſchland unker allen Umſländen fordern muß Wohl bak Deutſchland vorgeſtern der fran⸗ zöſiſchen Regierung erklärt, daß es an dem Prinzip der Nichteinmiſchung feſthält, aber die Bedingungen, die die Reichsregierung genannt hat, ſind ſo klar und beſtimmkt, daß ſie in keiner Weiſe überſehen werden dürfen. Wenn z. B. jetzt eine Meldung vorliegt, wonach ſpaniſche Kriegsſchiffe deutſche Handelsdampfer an- gehalten und durchſuchtk haben, dann iſt das ein Vorgehen, gegen das Deukſchland unter allen Umſtänden prokeſtie⸗ ren muß. Die Freiheit der Meere und die ungehinderte Ausübung des Handelsverkehrs der Nakionen ſind Grundſätze, die von roten Freibeutern nicht angetaſtek werden dürfen. Deutſchland muß fordern, daß, wenn es ſich wirklich darum handeln ſoll, die ſpaniſchen Wirren zu lokaliſieren, geeigneke Maßnah- men getroffen werden, die ſolche Uebergriffe roter Piraken ein für allemal unmöglich ma⸗ chen. Es kann nicht geſtattek werden, daß Grundſätze des Völkerrechts von den Mar- riſten nach Belieben über den Haufen gewor- fen werden; es muß gefordert werden, daß ſie auf dieſe Grundſätze verwieſen und auf ihre Innehaltung verpflichtet werden. * Sehr bedenklich ſtimmen die Nachrichten, die forkgeſetzt über die Einmiſchung Sowjetrußlands in die ſpani⸗ ſchen Wirren einlaufen. So weiſt die „Daily Mail“ auf die Senderpropaganda der ſowjekruſſiſchen Komintern unter der Ueber ſchrift hin:„Moskau funkk: tötet alle Prieſter!“ Das iſt nur ein Bei- ſpiel von vielen, und immer wieder muß vor aller Welk feſtgeſtellt werden, daß Sowjet⸗ rußland nicht aufhört, ſich in die ſpaniſchen Angelegenheiten hineinzumiſchen. Es han⸗ delt ſich eben im ſpaniſchen Bürgerkrieg im Letzten nicht um einen Kampf der Regierun⸗ gen von Burgos und Madrid miteinander, oder um Auseinanderſetungen zwiſchen Aza⸗ na und Franco, ſondern um einen kommu- niſtiſchen Großaufſtand mit dem Ziel, aus Spanien einen neuen bolſchewiſtiſchen Peſtherd in Europa zu machen. Das muß klar erkannt werden. Das Schickſal Europas iſt nicht an die Fahnen Francos geheftet, ſondern an die Erkenntnis der polikiſchen Kreiſe in Europa, was in Spanien kakſächlich geſpielt wird. Ausländiſche Beobachker, die als unver- bächtige Zeugen gelken können, haben bereits eine Fülle von Makerial für die ſyſtematiſche Ein miſchung Sow⸗ jekrußlands in die ſpaniſchen Angelegenheiten geliefert. Unter dieſen Umſtänden muß man ſich nur wun⸗ dern, wie es Moskau ferkig bringt, ſich mit ſolcher Energie für die Vorwärkskreibung der franzöſiſchen Nichkeinmiſchungsvorſchläge einzuſetzen und dabei zu kun, als wäre es ihm ernſt damik. Das iſt doch wohl der Gip⸗ fel der Heuchelei und der Verſtellung, auf der einen Seite ſo zu kun, als liege einem an der Erhaltung der Neutralität etwas, und auf der anderen Seite ſolche Funkſprüche hin- auszuſenden, die die ſpaniſchen Bolſchewiken zur höchſten Beſtialitkäk entflammen ſollen. Das iſt eine widerliche Politik, die auf das energiſchſte gebrandmarkk zu werden ver⸗ dient. * Moskau funkk: tökeldie Prie⸗ ſter! Und die ſpaniſchen Bolſchewiken haben bisher ſchon auf die grauſamſte Weiſe dieſen Funkſpruch befolgt. Die Welt erſtarrt bei den Nachrichten, die aus dem Schreckens- gebiek des bolſchewiſtiſchen Aufruhrs kommen. Ueberall ſpürk man die Hand Moskaus. Mit Geld und mit der blutigen Tak iſt es bei den Unruhen in Spanien beleiligt, und wenn man das weiß, dann muß man ſich dafür ein- ſetzen, daß dieſem Moskau die Larve vom Geſicht geriſſen wird und ſein wah— res Geſichk vor aller Welk offenbar wird. Wir können uns nichk denken, daß ein Nicht— einmiſchungspakk unker ſolchen Umſtänden Ausſicht auf Erfolg haben kann. Takſächlich kuk Moskau alles, um ihn zu vereiteln. Barcelona verbreitet zur Zeik käglich auf einem Kurzwellenſender die Nachrichten der Madrider Regierung. Es iſt auch dies be- zeichnend, daß die Sprecherin dieſes Senders bis vor kurzem noch Sprecherin des kommuniſtiſchen Senders und Redak- keurin des ſowetruſſiſchen Nachrichkendienſtes geweſen iſt In der gleichen Weiſe ſind an- dere Funkkionäre Sowjekrußlands käkig, in Spanien die Politik Moskaus zu verkreken und durchzuführen. So wird auf der ganzen Kriege. Wirren arbeitet, um ſein Ziel zu erreichen. Barcelona, 19. Aug. Die katalaniſche Regierung hat eine Verordnung erlaſſen, durch die die Wirtſchaft Kataloniens auf eine völlig neue Grundlage geſtellt wird. Die einſchneidenden Beſtimmungen dieſer Verordung ſehen u. a. die Errichtung eines Außenhandelsmonopols vor, um einen ſchädigenden Einfluß von außen auf die neue Wirtſchaftsform zu vermeiden. Beſonders wichtig iſt ferner die Beſtimmung, durch die die großen landwirtſchaftlichen Güter kollektiviſiert und durch die Lan d⸗ arbeiterſyndikate mit Unterſtützung der Regierung bewirtſchaftet werden ſollen. Die kleinen und mittleren landwirtſchaftlichen Be⸗ triebe ſollen zwangsweiſe zu Syndikaten zu⸗ ſammengefaßt werden. Das Wirtſchaftsdekret ordnet weiter die Vergeſellſchaftung der großen Ind uſtrie betriebe, der öffentlichen Unternehmungen und Transvortgeſellſchaften an. Eine weitere Beſtimmung ſieht die Be⸗ ſchlagnahme und Vergeſellſchaftung aller von ihren Eigentümern verlaſſenen Betriebe vor. Diejenigen Unternehmungen, die ihren privat⸗ wirtſchaftlichen Charakterr beibehalten dürfen, ſollen der Kontrolle durch die Gewerkſchaften unterſtellt werden. Straßenkämpfe in San Sebaſtian Nach einer Meldung des„Evening Standard“ ſind in San Sebaſtian und Irun ſeit Mitt⸗ wochvormittag heftige Straßenkämpfe im Gange. Die Marxiſten ſollen fluchtartig die Verteidigungsſtellungen außerhalb der Stadt⸗ grenze San Sebaſtians geräumt haben und ſich unter dem Deckungsfeuer eines kleinen in einem Nebenarm des Bidaſſao⸗-Fluſſes liegen- den Torpedobootes unter Hinterlaſſung zahl⸗ reicher Toten nach der Strandpromenade zu— rückziehen. Von der Landſeite her werde San Sebaſtian an drei verſchiedenen Stellen gleichzeitig von den Truppen der Nationaliſten angegriffen deren Vorhut bereits in den Straßen der Vororte mit dem Feind Fühlung habe. In den Hauptſtraßenzügen ha⸗ ben die Marxiſten Barrikaden errrichtet. Ein Regiment der ſpaniſchen Fremdenlegion ſei zur Verſtärkung an die Front von San Sebaſtian abgeſandt worden. Andererſeits haben auch die Marxiſten aus Irun Zuzug in Stärke von etwa 1000 Mann erhalten. Die Uebergabe des Reiterregiments 5 an Generalfeldmarſchall von Mackenſen Stettin, 19. Aug. Am Mittwochvormittag erfolgte, wie ſchon kurz gemeldet, die feier⸗ liche Ueber gabe des Reiter⸗ regiments 5 in Stolp an den Generalfeld⸗ marſchall von Mackenſen. Das Reiter⸗ regiment 5 führt die Tradition der ehemaligen Leibhuſaren⸗⸗Regimenter 1 und 2 und des ehe⸗ maligen Huſarenregiments 5 weiter. Mit den genannten Regimentern iſt Generalfeldmar⸗ ſchall von Mackenſen beſonders dadurch eng ver⸗ bunden, daß er in dieſer Truppe als Einjährig⸗ Freiwilliger ſeine militäriſche Laufbahn be⸗ gann. Das ehemalige Huſarenregiment 5 unter⸗— ſtand ihm früher in einer Eigenſchaft als Kom⸗ mandierender General des 18. Armeekorps im Der Generalfeldmarſchall war am Dienstag⸗ nachmittag in Begleitung ſeiner Gattin und ſeines Adjutanten Graf von Hülſen in Stolp eingetroffen und auf dem Bahnhof von Vertretern des Regiments und der Stadt empfangen worden. Tauſende von Stolper Bürgern grüßten den greiſen Marſchall herz⸗ lich. Am Mittwoch vormikkag erfolgte dann nach einer Kranzniederlegung in der Schloß— kirche die Uebergabe des Regiments durch den Oberbefehlshaber des Heeres, General- land mit vollen Händen in den ſpaniſchen Töket die Prieſter! Und darüber hinaus: köket alles, was ſich dem Bolſchewismus wi⸗ derſetzt. Tötet— tötet! So funkt Moskau in die Welk, und in Paris arbeitet es mit einem keuflichen Lachen an einem Nichtein- miſchungspakt! Glaubt es, daß die euro- päiſchen Staatsmänner dauernd die Augen vor dieſem furchtbaren Spiel verſchließen können? Solange ſie das kun, dienen ſie der Sache Moskaus. Sobald ſie aber wirklich ſehend werden und im Sinn der deutſchen Friedensvorſchläge an einen ehrlichen Aus- gleich der Kräfte herangehen, muß das Zer- ſtörungswerk Sowjekrußlands mißlingen und ein Wall gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr errichtet werden * Wir können nicht eindringlich genug auf die ernſte Lage hinweiſen, die durch die Linie der Beweis erbracht, daß Sowjekruß⸗ Ruſſiſche Wirlſchaft in Barcelona Kalalaniſche Regierung dekrelierk bolſchewiſtiſches Wirlſchafts⸗ programm Neue Rundfunkerklärung des Generals Queipo de Llano. a General Queipo de Llano teilte in ſeiner täglichen Rundfunkanſprache über den Sender Sevilla mit, daß niemals die Rede von einer Uebergabe der Städte Cordoba, Gra⸗ nada und Oviedo geweſen ſei. Dagegen bereite ſich der Gouverneur von Bilbao auf die Flucht vor, während der Gouverneur von Malaga bereits geflohen ſei. In Madrid und Barcelona ſei man über ſeine täglichen Rund⸗ funkerklärungen wütend. In Madrid werde jeder, der im Abhören dieſer Erklärungen ge⸗ faßt werde, zu 250 bis 5000 Peſeten Geldſtrafe verurteilt. In Barcelona ſei in gewiſſen Fäl⸗ len ſogar die Todesſtrafe verhängt worden. Der General antwortete dann auf die Dro⸗ hungen der Marxiſten, die in ihren Händen befindlichen Geiſeln zu töten und ſagte, er habe zahlreiche Familienmitglieder der Ver⸗ brecher von Madrid in ſeiner Gewalt, die für das Leben ſeiner Freunde in Madrid gerade⸗ ſtehen würden. Der General befaßte ſich dann mit der Haltung Englands, die er heftig kritiſierte. Queipo de Llano ſagte u a., er müſſe eine ſehr unange⸗ nehme Mitteilung über die Haltung eines großen Landes der Militärgruppe gegenüber machen. Vor einigen Tagen habe er durch Rundfunk angekündigt, daß ein ſpaniſcher Bot⸗ ſchafter 4000 Bomben geſchickt habe. Der eng⸗ liſche Rundfunk habe energiſch gegen ſeine Er⸗ klärungen proteſtiert, und er entſinne ſich ſehr wohl, ſeine damalige Erklärung dann berich⸗ tigt zu haben. Jetzt müſſe er jedoch feſtſtellen, daß man ihm wohl Bomben ausgehändigt habe, die über Ronta abgeworfen worden ſeien. Dieſe Bomben ſeien engliſcher Her⸗ kunft. Damals habe man nichts geſagt, jetzt aber befänden ſich dieſe Bomben in ſeinem Büro und ſtünden jedem, der ſie ſehen wolle, zur Verfügung. Hendaye, 19. Aus. In Barcelona ver⸗ breitet zurzeit ein Kurzwellenſender Nachrich⸗ ten der Madrider Linloregierung und der in Barcelona herrſchenden marxiſtiſchen Par⸗ teien. Die Sprecherin dieſer Meldungen war bis vor kurſem noch Funkſprecherin des Mos⸗ kouer Senders und Redakteurin des Große Ehrung Mackenſens CCC VVVVVVVVVVVVPVbVCbVbPbPPbPCPGPVPGPGPTPGPVPVPTPTPTGPTPTPPTPVTPTPTVPTPVGGTPTGVTPTbTVTbVbPbbVbVbbccccccc Einmiſchungspolikig Moskaus geſchaffen Moskauer bolſchewiſtiſchen Nachrich⸗ lendienſtes. oberſt Freiherr von Fritſch. Ge⸗ neraloberſt von Fritſch übergab im Auftrag des Führers Generalfeldmarſchall von Mackenſen das Reikerregiment und erklärte, daß die ganze deutſche Armee die ihr zuteil gewordene hohe Auszeichnung empfinde, daß der Generalfeldmarſchall wie früher mit der alten nun auch mit der neuen Wehrmacht eng verbunden ſei. Er geloble im Namen der Offtziere und Mannſchaften des ganzen deutſchen Heeres, das Erbe der Väter wei- terhin in Treue zu hüken und zu pflegen. Die Anſprache endeke mit einem dreifachen Hurra. Im Anſchluß hieran ſprach ſprach General— feldmarſchall von Mackenſen ſeinen Dank aus für die hohe Ehre, die ihm zutell geworden war und ſchloß mit einem drei⸗ fachen Sieg Heil auf den Führer und auf Deukſchland. Nach der Regimenksübergabe fand eine Beſichtigung der Unterkunft des Regiments und ein kleines Frühſtück im Offizierskaſino ſtakt. Am Nachmiktag verließ Generalfeldmar- ſchall von Mackenſen mit ſeiner Begleikung wieder Skolp. worden iſt. Das Deukſche Reich hat erklärk, daß es an dem Prinzip der Nichteinmiſchung feſthält, aber es muß darauf beſtehen, daß nicht eine Komödie aufgeführt wird, die nur dazu dienen ſoll, Sowjetrußland in Spanien freie Hand für ſein grauſames Werk zu verſchaffen. Dagegen wird ſich das Deukſche Reich mik aller Enkſchiedenheit wenden, daß mit euro- päiſchen Abmachungen ein derarkiger Miß brauch getrieben wird. Der Führer hat ſchon in ſeiner Rede vom 7. März auf die Erfahrungen hingewieſen, die er im Kampf gegen den Bolſchewismus in Deulſchland geſammelt hat, und er hat vorausgeſagt, daß dieſenigen, die dieſe Ge- fahr verkleinern wollen, ſchon noch genug eigene Erfahrungen ſammeln würden. Nun, die Vorgänge in Spanien geben der Welt einen klaren Anſchauungsunkerricht für dieſe Vorausſage. Europa iſt gewarnk. Die Spanienreiſe Jouhaux' Paris., 19. Ag. Der Generalſekretär der marriſtiſchen Arbeitergewerkſchaft Jouhaux hatte mit einem Vertreter des„Figaro“ eine Unterredung, in der auch die Frage eines Schrittes der ſpaniſchen Regie⸗ rung beim Völkerbund angeſchnitten wurde. Jouhaux, der auf alle Fragen bereit⸗ willigſt geantwortet hatte, wich bei dieſem Punkt einer Beantwortung aus und begnügte ſich mit dem Hinweis, daß dies eine andere Frage ſei. Der„Ami du Peuple“' beſchäftigt ſich er⸗ neut mit der Madrider Reiſe des Gewerk⸗ ſchaftsvertreters und ſchreibt u. a.: Jouhaux habe erklärt, der ſpaniſche Bürger⸗ krieg reiche über die Pyrenäen hinaus und in⸗ tereſſiere die franzöſiſche Demokratie Das be⸗ deute nichts anderes, als daß er nicht nach Spanien gegangen ſei, um den Frieden zu vpre⸗ digen, ſondern um den Brandherd auch auf Frankreich auszudehnen. „Zurück mit den Theorien, zurück mit den pazifiſtiſchen Philoſophien, zurück mit den de⸗ magogiſchen Hetzern. Wenn die anderen ſich bekämpfen, ſo bedauern wir das. aber daß wir uns bekämpfen, um ihrem Beiſpiel zu folgen, nein, tauſendmal nein, wir kümmern uns nicht darum. Ob der Friede unteilbar iſt oder nicht, ob in der Welt die einen ſich gegenſeitig beſchießen und die anderen in Frie⸗ den leben, wir haben nur eine Sorge, ſolange wir nicht bedroht oder überfallen werden, wollen wir in Frieden leben und uns nicht um Streitigkeiten kümmern, die da⸗ zu führen könnten, daß Männer derſelben Raſſe ſich gegenſeitig bekämpfen.“ Moskauer Juſlizkomödie Moskau, 19. Auguſt. Am Mittwoch um 12.00 Uhr(Moskauer Zeit) begann im Haus der Sowjelgewerkſchaften vor dem Militär- tribunal der Sowjetunion der Prozeß gegen die ehemaligen Mitarbeiter Lenins und Sta- lins, die Angeklagten Sin o wie w, Ka⸗ menew und Genoſſen. Die durch die⸗ ſen Prozeß angeſtrebte Vernichkungsaktion gegen die längſt erledigke innere Oppoſikion ſoll eine Warnung für alle diejenigen bedeu⸗ ken, die gegen die unumſchränkke Ditklakur des Partelapparates anzukämpfen verſuchen. Der Prozeß gegen die prakkiſch nicht mehr vorhandene Oppoſitlon bedeutet gleichzeitig ein Ablenkungsmanöver der Sowjetregierung, das die öffentliche Aufmerkſamkeit von den innerpolitiſchen Schwierigkeiten ablenken ſoll: von dem Vet⸗ ſagen des Slachanow-Syſtems auf der gan · zen Linie, von den ſchlechken Ausſichten für die kommende Ernke, von dem offenſichtlichen Zuſammenbruch der Preis- und Lohnpolitik uſw. Daß der Prozeß zugleich auch den Zweck verfolgt, von der kerroriſtiſchen Inker⸗ venkionspolitik der Kominkern im Ausland abzulenken, beweiſt u. a. der geradezu groleske Vorwurf gegen die Angeklagten, für deulſche Slellen ge · arbeiket zu haben. Es iſt ſogar in dem offiziellen Teil der Anklageſchrift auf · genommen worden. Die Anklage wird durch den Oberſten Staatsanwalt Wyſchinſki ſelbſt vertre- ken. Auf der Anklagebank ſitzen 16 Per- ſonen, faſt durchweg der alten revolulionä- ren Richkung Troßki'ſcher Färbung zu- gehörig. Der Prozeß beginnk mit der Verleſung der langen Anklageſchrift, die ſich faſt ausſchließ- lich aus„Geſtändniſſen“ der Angeklagten während der Unterſuchungshaft aufbauk und haupkſächlich drei Punkke umfaßt: Angeklagt mit Trotzki ſind Golzman, Baermann, Iberg und Fritz David als direkte Emiſ⸗ ſäre Trotkis, die in deſſen Auftrag zur Aus- übung von Terrorakten und Anſchlägen nach der Sowſetunion entſandt worden ſeſen und ſich zu dieſem Zweck mik der Sinowjew⸗- Gruppe zuſammengeſchloſſen hätten. Unker Führung von Sinowjew und Kamenew häkten ſie ſeit 1932 verſucht, Anſ chläge auf Spitzen der bolſchewiſtiſchen Partei zu unternehmen und zwar auf Stalin, Kaganowitſch, Woroſchi⸗ lo w, Ordchonikidſe und andere. Nach Verleſung der Anklageſchrift erklär⸗ ken ſich mit Ausnahme von zwei Angeklag⸗ ken ſämtliche Angeklagken für ſchuld ig. Bei dem Verhör durch den Skaaksanwalt be- kannten ſie ſich bereitwilligſt ſelbſt zu ihrer Schuld. 47 neue engliſche Militär- Luflgeſchwader §d London, 19. Aug. Im Rahmen des großen Aufrüſtungsprogramms müſſen, wie der Luftberichterſtatter des„Daily Telegraph“ am Mittwoch hervorhebt, in den nächſten 85 Wochen noch 47 neue Militär⸗Luftgeſchwader geſchaffen werden. Bis Ende März 1937 wird die engliſche Luftflotte um 51 Geſchwa⸗ 4. der verſtärkt ſein. Seit 1. Auguſt ſind bereits vier neue Geſchwader gebildet worden. Ange 82 Eliͤdten Ament um e n Vol a an Bild nen! Likb, Wem geſtalt Doche we, Peſtand baheriſch duch d add 000 ker b müſſen Die ſhrlic beſcht leger er hatte ge lp Pa t aus Lohn ei und wur ng in Locher ls die Jahre g Au e dans, denn le. Jah geſchen und di ich Quart nichtig fiche Palm lt. Je Vollen lulrn ſihr, W0 liche in 85 5 Mt du 50 Wen ad er bus d und. 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Male der Tag, an dem auf Befehl Napoleons der Nürnberger Buch⸗ händler Johann Philipp Palm in Braunau am Inn(Ober⸗Oeſterreich) erſchoſſen wunde. Am 28. Juli 1806 öffnete ſich die Tür der Steinſchen Buchhandlung in Nürnberg, deren derzeitiger Inhaber der Buchhändler Palm war— er weilte zur Zeit auf der Meſſe in München. Vier ſchwarzgekleidete Herren tra⸗ ten ſehr feierlich ein, legitimierten ſich als Beauftragte der Beſatzungsbehörde und frag⸗ ten den Gehilfen Palms nach dem Vorrat einer gewiſſen Broſchüre. Unter dem Titel: „Deutſchland in ſeiner tiefſten Er⸗ niedrigung“ war ſie vor einiger Zeit im Verlag dieſer Firma ohne Angabe des Ver⸗ faſſers oder Druckers erſchienen. Das kleine, 144 Seiten ſtarke Heft beſchäftigte ſich mit der traurigen Lage Deutſchlands, geißelte in ſcharfer Weiſe das Betragen der franzöſiſchen Truppen in Bayern und verurteilte in harten Worten das Handeln Napoleons. Der Gehilfe ſagte wahrheitsgemäß auf Be⸗ fragen aus, daß ſein Chef ſich auf Reiſen be⸗ finde und daß kein einziges Exemplar der Schrift mehr auf dem Lager ſei. Das genügte den Schwarzgekleideten aber nicht; ſie ſtellten ſofort eine Hausſuchung an, die natürlich er⸗ gebnislos blieb. Denn der Gehilfe hatte ſelbſt vorher die gefährlichen Exemplare beiſeite geſchafft, und der Drucker in Altdorf hatte einen ganzen Ballen davon in ſeinen Brun⸗ nen verſenkt. Was enthielt nun dieſe gefährliche Schrift? Es war darin hauptſächlich die Rede von dem unerhörten Betragen der franzöſiſchen Solda⸗ ten, in dem ehemals noch mit Frankreich ver⸗ bündeten Bayern. „Ungeheure Lieferungen aller Art“— hieß es—„waren das erſte Wort, womit man Städten und Dörfern in Bayern das Kom⸗ pliment machte. Nach dieſem traurigen Will⸗ komm eilte der Soldat wie ein ausgehunger⸗ ter Wolf auf ſein angewieſenes Quartier zu. Sonſt pflegt der Hunger keine Speiſe zu ver⸗ achten, hier forderte er Leckerbiſſen zu ſeiner Befriedigung. Kaum war der Soldat in ſei⸗ nem Neſt, als er ſich ſchon nach Kaffee, Wein, Likör, Braten und Eingemachtem umſa hg Wem nur zwei dieſer Wölfe in Menſchen⸗ geſtalt zugeteilt waren, der mußte binnen 4 Wochen einen Beutel mit 200 Gulden vor ſich geleert ſehen. Man darf daher mit völligem Beſtand die Wahrheit annehmen, daß die bayeriſchen Erbländer ſeit ſechs Monaten durch die franzöſiſchen Quartiere ebenſoviel erlitten haben, als wenn ſie eine Armee von 200 000 Köpfen der ſonſt gewöhnlichen Söld⸗ ner viele Jahre hindurch hätten unterhalten müſſen..“ Die Offenherzigkeit dieſer Sprache war ge⸗ fährlich. Wenn die Franzoſen dieſe Schrift zu Geſicht bekamen, waren Verfaſſer und Ver⸗ leger erledigt, und den Mut zur Verbreitung hatte gerade jener Buchhändler Johann Phi⸗ lipp Palm aus Nürnberg gehabt. Er ſtamm⸗ te aus dem Württembergiſchen, wo er als Sohn eines Apothekers geboren worden war, und wurde Beſitzer der Steinſchen Buchhand⸗ lung in Nürnberg, nachdem er ſich mit der Tochter Steins verheiratet hatte. Zur Zeit, als die Schrift erſchien, war er gerade vierzig Jahre alt. Nur ein unglücklicher Zufall wollte es übri⸗ gens, daß der Inhalt der Broſchüre zur Kenntnis der franzöſiſchen Beſatzung gelang⸗ te. Palm ſelbſt hatte ein Exempllar der Sta⸗ geſchen Buchhandlung in Augsburg geliefert, und dieſe hatte ſie einem Geiſtlichen zuge⸗ ſchickt, bei dem ſich franzöſiſche Offiziere im Quartier befanden, die der deutſchen Sprache mächtig waren. Von ihnen wurde die franzö⸗ ſiſche Regierung in Kenntnis geſetzt und Palm als Verbreiter der Flugſchrift ermit⸗ telt. Palm ſelbſt ahnte nicht, welche dunklen Wolken ſich über ſeinem Haupte zuſammen⸗ ballten. Er kehrte nach Nürnberg zurück, er⸗ fuhr, was geſchehen, beantragte eine gericht⸗ liche Unterſuchung, die aber abgelehnt wurde. Schon glaubte er, daß Gras über die Ge⸗ ſchichte gewachſen wäre, als er vernahm, daß der Geſchäftsführer der Buchhandlung in Augsburg verhaftet worden war. Sofort be⸗ gab er ſich zu ſeinem Oheim nach Erlangen, das damals noch unter preußiſchem Schutz ſtand. Aber das Schickſal des Verhafteten in Augsburg gab ihm keine Ruhe. Er kehrte nach Nürnberg zurück, hielt ſich von der Oef⸗ fentlichkeit fern, wurde aber kurz darauf von zwei franzöſiſchen Gendarmen zu dem Kom⸗ mandanten geholt. Bei der Vernehmung er⸗ klärte Palm, daß er jene Schrift nur zur Wei⸗ terbeförderung von unbekannter Hand erhal⸗ ten habe. Man entließ ihn zunächſt, um ihn am nächſten Tage zu verhaften und auf das Rathaus zu bringen. Befehl aus Paris. Der Verteidiger Palms verſuchte jetzt alles, um den Unglücklichen frei zu bekommen. Er fuhr zu dem Marſchall Bernadotte nach Ans⸗ bach, wo man ihm erklären mußte, daß alles verloren ſei, da ſeine Verhaftung ſich auf einen unmittelbaren Befehl aus Paris grün⸗ de. Am nächſten Tage brachte man ihn nach der öſterreichiſchen Stadt Braunau, wo das Verhör fortgeſetzt werden ſollte. Palms Gattin, von Angſt erfüllt, war nicht untätig geblieben. Sie hatte dem Miniſter Berthier ein Bittſchreiben überſandt. Ver⸗ gebens.— Der Korſe hatte befohlen, und nichts konnte mehr rückgänig gemacht werden. Eine lange Verhandlung folgte vor einer Kommiſſion, die ſich auf Napoleons Befehle ſtützte. Ein Verteidiger wurde nicht zugelaſ⸗ ſen. Am 25. Auguſt wurde der Buchhändler Palm wegen Verbreitung von Schandſchrif⸗ ten gegen den Kaiſer der Franzoſen zum Tode verurteilt. Palm glaubte zuerſt, nicht recht gehört zu haben.„Das kann nicht ſein, das kann nicht ſein“, rief er,„das iſt ein Irr⸗ tum“, brach er erſchüttert zuſammen und weinte. Den Mitgliedern der franzöſiſchen Behörde war ſelbſt nicht wohl zumute; ſie hielten es für unbegreiflich. Aber der Korſe hatte befohlen, und nie hätte einer gewagt, gegen dieſen Befehl zu handeln. Man führte den Unglücklichen wieder in ſein Gefängnis zurück. Bereits zwei Stunden darauf erſchie⸗ nen die franzöſiſchen Offiziere, die die Exe⸗ kution zu befehligen hatten, ferner der Pfar⸗ rer und ein geiſtlicher Begleiter. Palm hatte ſich gefaßt. Er verſuchte, an ſeine Frau zu ſchreiben, aber die Feder zit⸗ terte unter ſeiner Hand. Der Pfarrer über⸗ nahm die Benachrichtigung. Dann legte er auf den Tiſch, was er in den Taſchen hatte; ſeine Brieftaſche und etwas Geld und bat, es ſeiner Frau zu übermitteln. Auf dem Leiterwagen zur Richtſtätte. Draußen ſtand der Leiterwagen, mit zwei Ochſen beſpannt. Man band dem Unglückli⸗ chen, der mit ſeinen 2 geiſtlichen Begleitern, auf dem Wagen Platz nahm, die Hände. Durch ein dichtes Spalier von Menſchen ging der RC traurige Zug langſam zur Stadt hinaus. Alle ſtanden ſchweigend, viele weinten, die Män⸗ ner zogen den Hut, als der Zug vorüber kam. Die Frauen von Braunau liefen vor der Kommandantur zuſammen und baten flehend um das Leben des Verurteilten. Wie ein ein⸗ ziger Hilferuf ging es durch die ganze Stadt; aber außer den Truppen, die den Befehl zur Exekution erhalten hatten, war niemand da. Der Feſtungskommandant hatte mit mehreren franzöſiſchen Offizieren die Stadt verlaſſen, um der traurigen Szene nicht beiwohnen zu müſſen. An Ort und Stelle angekommen, ſtanden die Truppen im Quarré. Nur eine Seite nach der Feſtung hin war offen, dorthin ſollten die Schüſſe gerichtet werden. Palm wurden die Augen verbunden, worauf er niederkniete und ſchweigend den Tod erwartete. Sechs Soldaten ſtanden da in einer Entfernung von zehn bis zwölf Schritten. Sie hielten ihre Gewehre auf den Unglücklichen gerichtet, und ihre Hände zitterten ſo ſtark, daß jeder es ſehen konnte. Feuerknall und Pulverdampf. Ein ſchreckliches Bild. Palm war vornüber⸗ gebrochen und ächzte laut. Wiederum mußten ſechs Soldaten antreten, ſie taten es wider⸗ willig und zögernd. Die ſechs Schüſſe gingen los, und dort, wo Palm lag, war es jetzt ſtill geworden. Es war ein trübſeliger Heimmarſch auch für die Soldaten; keiner wagte, ein lautes Wort zu ſprechen, und in die dumpfe Stille hinein ſagte der befehligende Offizier zu dem Geiſtlichen:„Dieſer Mann war wohl recht ſtandhaft!!— Plötzlich ſchien in der Klein⸗ ſtadt alles Leben erloſchen; eine wehe Stim⸗ mung lag über Jung und Alt. Jeder merkte: hier war ein furchtbares Unrecht geſchehen. Einer wurde geopfert für viele. Sechzig Jahre ſpäter wurde dem aufrechten Buchhändler Palm, der wie ein Held in den Tod ging, in Braunau ein Denkmal geſetzt. „Klärung der poliliſchen Almoſphäre“ Franzöſiſche Blätterſtimmen zur deutſchen Antwort §S Paris, 19. Aug. Zur deutſchen Erklä⸗ rung in der ſpaniſchen Angelegenheit meint die radikalſozialiſtiſche„Republique“, der gro⸗ ße Fortſchritt, den die deutſche Antwort bedeute, liege darin, daß Deutſchland von einer münd⸗ lichen grundſätzlichen Zuſtimmung zu einer ſchriftlichen übergegangen ſei. Wenn dieſes deutſche Schriftſtück auch eine Reihe von Vor- behalten aufweiſe, ſo ſei es doch immer beſſer als nichts. In Ermangelung eines Beſſeren gebe man in amtlichen franzöſiſchen Kreiſen zu verſtehen, daß man zufrieden ſei. „Excelſior“ ſtellt ſich auf den Stand⸗ punkt, es ſei ſchwer, den Transport von Frei⸗ willigen nach Spanien zu verhindern, da kein Geſetz es den Anhängern beider Parteien ver⸗ biete, ſich ihren Freunden anzuſchließen. Im übrigen ſchließe ſich Deutſchland jedoch der fran⸗ zöſiſchen Neutralitätstheſe an. Die internatio⸗ nale Atmoſphäre habe dadurch eine erhebliche Klärung erfahren. „Jour“ hat das Empfinden, daß die An⸗ ſpielung auf gewiſſe Freiwilligentransporte reich richte. Der Berliner Vertreter des„Figaro“ gibt ſeiner Beſorgnis Ausdruck, daß der Zwi⸗ ſchenfall, den die Rede des franzöſiſchen In⸗ nenminiſters in Lille ausgelöſt habe, bedauer⸗ licherweiſe das ganze Problem der Neutrali⸗ tät erneut in Frage ſtellen könne. Obwohl die deutſche Preſſe dieſen Zwiſchenfall mit einem verhältnismäßig gemäßigten Ton behandele, ſo habe er doch in ganz Deutſchland eine heftige Kritik ausgelöſt. Man erkläre allgemein, Frank⸗ reich brauche ſich nicht nach außen hin den An⸗ ſchein zu geben, einer Politik der Neutralität Spanien gegenüber zum Siege zu verhelfen, während gleichzeitig der franzöſiſche Innen⸗ miniſter das Gegenteil behaupte. Der Ausfall des Innenminiſters ſei ein Unglück. Englands Reformpläne für Genf London, 19. Aug. Ein engliſches Sonn- lagsblaßt will erfahren haben, daß die Pläne für die Völkerbundsreform, die in England gegenwärkig für dringlich gehallen werdem, allmählich Geſtalt gewinnen. In erſter Linie ſoll beabſichligt ſein, die Anwen⸗ dung der wirkſchaftlichen und auch der mili⸗ käriſchen Sanktionsmaßnahmen erheblich ein- zuſchränken. Wenn künftig Sanktionen überhaupt verhängt werden ſollen, dann nur unker der Vorausſetzung, daß ſämtliche Mit⸗ glieder des Völkerbundes zuſtimmen. Nebenbei geſagk dies würde das prakliſche Ende der Sanktionen überhaupt bedeuten, weil eine derartige Einſtimmigkeik natürlich niemals erzielt werden kann. Weikerhin ſoll der Völkerbund enlſprechend den vielfach erörkerlen Plänen regional aufge⸗ teilt werden und zwar ſo, daß die Staaken der einzelnen Regionen die Veranbwortung für die Aufrechkerhalkung des Friedens in dieſen Bezirken jeweils auferlegt bekommen. Man wird abwarten müſſen, wie dieſer Vor- ſchlag im einzelnen gemeink iſt, da es ſich unter Umſtändem um ein weilgehendes Zu- geſtändnis an die bekannten franzöſiſchen „Regionalpakke“ handeln kann. Schließlich ſoll nach der Mitkeilung des engliſchen Sonnkagsblakkes die Völker- bundsſatzung vom Verſailler Verkrag gekrennk werden, eine Maß- nahme, die offenbar dazu beſtimmk iſt, den Wiedereinkritt Deutſchlands in den Völkerbund zu ermöglichen. Uebrigens will das gleiche Blatt wiſſen, daß die in Ausſicht ſtehende Fünfmächke⸗ konferenz dazu berufen ſein ſoll, dieſe von England in Ausſicht genommene Re- form des Völkerbundes vorzubereiten. Be⸗ kanntlich iſt der Gedanke einer Völker- bundsreform nach dem Scheitern der Sank⸗ kionspolitin gegen alien in Genf ſchon im Sommer dieſes Jahres inoffiziell erörkerk worden. Man hat ihn zurückgeſtellt, weil zu⸗ nächſt doch keine einheitliche Auffaſſung zu erzjelen geweſen wäre. Die jetzt von England f befürworkete Einſchränkung der Sankkions⸗- möglichkeiten würde ein Zugeſtändnis an Italien bedeuten. Empfang der italieniſchen Olympiamannſchaft durch den Oberpräſidenten Philipp von Heſſen §8§ Kaſſel, 19. Auguſt. Dienstagabend fand anläßlich des Beſuches der italieniſchen Olympia⸗Auswahlmaanſchaft in Kaſſel ein Empfang beim Oberpräſidenten Prinz Philipp von Heſſen im Bellevueſchloß ſtatt, zu dem ſich außer den italieniſchen Olympia⸗ kämpfern u. a. folgende italieniſche Ehren⸗ gäſte eingefunden hatten: Gräfin Calvi di Bergolo, Prinzeſſin von Savoyen, Tochter des Königs von Italien, der italieniſche Bot⸗ ſchafter in Berlin Attolico mit Gattin, der italieniſche Generalkonſul in Frankfurt a. M., Marcheſe A. Ferrante mit Gattin, der italieniſche Mannſchaftsführer Vizepräſident Dr. Mauro, der Obmann der italieniſchen Fußballmannſchaft, Commandore Vittorio Bozzo, ſowie einige Mitglieder der Sektion Kaſſel der faſchiſtiſchen Parteiorganiſation. Von deutſcher Seite waren neben dem Ober⸗ präſidenten und ſeiner Gattin Prinzeſſin Mafalda unter anderen anweſend Gauleiter Staatsrat Weinrich, Vertreter des Heeres, der Behörden, ſowie aus Kunſt und Wiſſen⸗ ſchaft. Oberpräſident Prinz Philipp von Heſ⸗ ſen begrüßte die italieniſchen Gäſte im Na⸗ men der Reichsregierung, des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring und im eigenen Namen. Ich hoffe, ſo fuhr er fort, daß ſie nach den heutigen Freundſchaftsſpielen in Kaſſel eine gute Erinnerung an Kaſſel mit in ihre Heimat nehmen werden. Ihre Heimat iſt uns nach Spanien ſich in erſter Linie gegen Frank⸗ beſonders nahe, da wir auch das Gefühl ha⸗ ben, daß unſere Freundſchaft erwidert wird. Wir werden mit allen Ländern ſtets zuſam⸗ mengehen, die uns verſtehen und verſtehen wollen. Davon können wir bei Italien über⸗ zeugt ſein. Er ſchloß ſeine Anſprache mit einem dreifachen Siegheil auf den König von Italien, auf Muſſolini und auf das italieni⸗ ſche Volk, in das die Anweſenden freudig ein⸗ ſtimmten, worauf die Muſik die italieniſche Nationalhymne ſpielte. Der Oberpräſident überreichte dann dem Botſchafter eine Plakette mit dem Bild des Führers und Reichskanzlers. Auch den Füh⸗ rern der italieniſchen Mannſchaft und den aktiven italieniſchen Sportlern wurden Olym⸗ pia⸗Erinnerungsplaketten überreicht. Der italieniſche Mannſchaftsführer, Vize⸗ präſident Dr. Mauro ſprach dann den Dank der italieniſchen Mannſchaft für die freudige Aufnahme in Kaſſel aus. Auch Botſchafter Attolico dankte in herzlichen Worten. Es folgten Vorführungen von Künſtlern und Tanzgruppen des preußiſchen Staatstheaters. Die Unruhen in Paläſtina Deulſcher Kraftwagen in Paläſtina von Juden beſchoſſen. Jeruſalem, 18. Auguſt. Auf der Straße zwiſchen Jeruſalem und Jaffa wurde ein deulſcher Kraftwagen, der deutlich er⸗ kennbar den Hakenkreuzwimpel führte, von einem enkgegenkommenden mit Juden beſetz⸗ ten Wagen beſchoſſen. Glücklicherweiſe ſind bei dieſem Ueberfall Menſchen nicht zu Scha- den gekommen, obwohl einige Schüſſe den Kraftwagen trafen. Die ſtändigen Unruhen in Paläſtina haben an verſchiedenen Orten wieder mehrere Todesopfer unter der arabiſchen und jüdiſchen Bevölkerung gefor“ dert. Eine Reihe von Perſonen wurde außer. dem verwundet. Der Flugverkehr zwiſchen Jaffa und Tel Aviv wurde eingeſtellt. Britiſche Mandats verwaltung verbietet ara⸗ biſche Verſammlung in Jeruſalem Ss Jeruſalem, 19. Aug. Die Mandats⸗ regierung hat die für Donnerstag vom ara⸗ biſchen Komitee einberufene arabiſche Vertre⸗ terverſammlung in Jeruſalem, die entſchei⸗ dende Beſchlüſſe über die Frage der Fortfüh⸗ rung oder des Abbruches der Streikbewegun⸗ gen ſchaffen ſollte, im Hinblick auf die hochge⸗ ſpannte Lage in Paläſtina verboten. Zeitungsmeldungen zufolge hat die franzö⸗ ſiſche Mandatsregierung einen ſyriſchen Be⸗ duinen⸗Scheich beſtraft, weil er verſucht hatte, ſich mit Teilen ſeines Stammes dem Aufſtand in Paläſtina anzuſchließen. Damit iſt zum erſten Mal die Beteiligung von Sy⸗ riern an den Unruhen in Paläſtina erwieſen. Tierpflege und Tiergarlen Internationale Tagung der Zoo⸗Direktoren Köln, 19. Aug. In der Zeit vom 16. bis 21. Auguſt tagen in Köln Direktoren deutſcher und europäiſcher Tiergärten, die ſich auf dem vorjährigen Kongreß in Baſel zu einem inter⸗ nationalen Verband unter dem Vorſitzenden Direktor Priemel vom Frankfurter Tier⸗ garten zuſammengeſchloſſen hatten. Am Sonntag wurden die Kongreßteilnehmer im Hotel„Ewige Lampe“ begrüßt. Den Mon⸗ tag füllten eine Reihe von fachlichen Verhand⸗ lungen und Vorträgen auf dem Gebiet der Tierhalterei., der Tierpflege und der Tiergar⸗ tenanlagen aus, an denen die zoologiſchen Wiſſenſchaftler der Kölner Univerſität maß⸗ geblich beteiligt waren. Des weiteren ſprach Direktor Dr. Priemel, dem die Feſtſtellung der noch vorhandenen Wiſente in den Jahren 1917 bis 1923 nach mühevoller Arbeit gelungen iſt, über die Wiſent⸗Gehege und die Siche⸗ 8 der gefährdeten Tiere vor dem Ausſter⸗ en. Dr. Heck vom Berliner Zoologiſchen Garten gab anſchließend eine Ueberſicht über den in München⸗Hellabrun entſtehenden Wiſent⸗ Park, der noch im Laufe des Jahres 1936 vollendet werden dürfte, und der Direktor des Amſterdamer Zoologiſchen Gartens berichtete über die Beobachtungen und Erfahrungen im dortigen Wiſentgehege. Am Nachmittag zeigte Dr. Hauchecorne den Kongreßteilnehmern den Kölner Tiergarten, deſſen vielfache Neuerungen und große Zucht⸗ erfolge Dr. Hauchecorne die uneingeſchränkte Anerkennung ſeiner Fachkollegen einbrachten. Am Dienstag führte Dr. Heck Filme vor und berichtete über den Fang von Wiſenten, die in der Schorfheide und im Neandertal in die freie Wildbahn kommen ſollen. Dann wur⸗ den die Erfahrungen in Zuſammenhang mit der Beſichtigung des Kölner Tiergartens aus⸗ getauſcht, und am Nachmittag wurden Kölner Inſtitute, ſo das Naturkunde⸗Muſeum im Stapelhaus und das Zoologiſche Inſtitut der Kölner Univerſität beſichtigt. Eine Stadt⸗ rundfahrt und ein gemütliches Beiſammenſein beſchloſſen dieſen Tag. Das drikte Todesopfer des Unglücks auf der Großglocknerſtraße. Wien, 18. August. Das Poſtkraftwagen⸗ unglück auf der Großglocknerſtraße hat ein drittes Todesopfer— eine Reiſende aus Bu- dapeſt— gefordert. n — — —— 5 —— N 0 ö N der Pokal an Deutſchland gefallen. Ein ichrilt auf dem Weg zur weiblichen Arbeitsdienſiyfſicht Jetzt:„Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend Berlin, 19. Aug. Durch eine Siebente Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes hat Reichsinnen⸗ miniſter Dr. Frick einen weiteren Schritt vollzogen auf dem Weg zur Einführung der weiblichen Arbeitsdienſtpflicht. Die Verordnung ſtellt nämlich ſicher, daß mit Wirkung vom 1. April 1986 an die Ver⸗ waltung des weiblichen Arbeitsdienſtes in den Bereich der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes übernommen wird, während ſie bis dahin im Bereich der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung ſtand. Außerdem wird ſicher⸗ geſtellt, daß der Stellvertreter des Führers bei Ernennung von Führerinnen und Führern zu beteiligen iſt, deren Rang dem eines Arbeits⸗ führers oder einem höheren entſpricht. Für die Beſoldungsfragen iſt der Reichsinnenminiſter im Einvernehmen mit dem Reichsfinanzminiſter zuſtändig. Von ganz beſonderem Intereſſe aber iſt, daß der bisherige Name„Frauenarbeitsdienſt“ weg⸗ fällt und zur Vorbereitung der endgültigen weiblichen Arbeitsdienſtpflicht auch eine neue Bezeichnung für den weiblichen Arbeitsdienſt gewählt wird, nämlich„Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend“. Wir werden dann nach Ein⸗ führung der Pflicht, im Rahmen des Reichs⸗ arbeitsdienſtes die Untergruppen für die männ⸗ liche und für die weibliche Jugend haben. Nalien gewinnt den Wanderpreis des Führers Italien Sieger in der Zweiten Internationa⸗ len Marine⸗Pokal⸗Segelwettfahrt auf der Kieler Förde. Kiel, 19. Auguſt. Die Zweite Internatio⸗ nale Marine-Pokal⸗Segelwettfahrt fand am Mittwochnachmittag mit der Entſcheidungs⸗ wettfahrt ihr Ende. Deutſchlan d, Sch we⸗ den und Italien hatten je einmal geſiegt und mußten nun zu einer vierten Wett⸗ fahrt antreten, um den Endſieg feſtzuſtellen. Nach einem ſehr ſchönen und ſpannenden Ren⸗ nen gewann die italieniſche Mannſchaft(Leut⸗ nant z. S. Dario Salato und Kapitänleutnant Adalberti Giovannini) den Wander preis des Führers und Reichskanzlers, den „Hindenburg- Erinnerungs- Pokal.“ Bei der Erſten Internationalen Marine⸗ Pokal⸗Segelwettfahrt im vorigen Jahre war Deutſchland Dritter bei der Zweiten Inter⸗ nationalen Marine⸗Pokal⸗Segelwettfahrt Kiel, 19. Aug. Bei der Entſcheidung in der Zweiten Internationalen Marine-Pokal⸗Segel⸗ Wettfahrt auf der Kieler Förde wurde, wie be⸗ reits gemeldet, nach hartem Kampf das it a⸗ lieniſche Boot Sieger mit einer Zeit von 2:59,20 Std. Um den zweiten Platz ent⸗ brannte heftiger Kampf zwiſchen Deut ſch⸗ land und Schweden. den die Schweden mit einem Vorſprung von ſechs Sekunden zu ihren Gunſten entſchieden. Das deutſche Boot ging als drittes durchs Ziel mit einer Zeit von 2:59,58 Std. Franzöſiſches Boot gewinnt in Kiel den Preis des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda Kiel, 19. Aug. Bei dem Mittwochrennen der Kieler Woche gewann das franzöſiſche 8 M., R.⸗Boot E. A. 2 das Jahresanrecht auf den Preis des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda. Turnlehrer Frey Berlin, 19. Auguſt. Reichserziehungsmi⸗ niſter Ruſt hat die Ernennung des Olympia⸗ ſiegers Konrad Frey zum Turn⸗ und Sportlehrer in Bad Kreuznach beſtätigt. Frey hat die beſondere Aufgabe, den Turn⸗ und Sportunterricht an den ſtädtiſchen Schulen zu übernehmen. Damit erhält eine außergewöhn⸗ liche Leiſtung eine außergewöhnliche Anerkennung. Frey, der gelernter Schloſ⸗ ſer iſt, hat die Prüfung als Turn⸗ und Sportlehrer abgelegt und gehört dem Reichs- verband der deutſchen Turn⸗, Sport⸗ und Gymnaſtiklehrer an. In Würdigung der Tatſache daß Frey zwei Goldene, zwei Silberne und eine Bronzene Medaille bei den Olympiſchen Spiele für Deutſchland errungen hat, entſpricht es dem geſunden Volksempfin⸗ den, daß in ſeinem Falle von den ſonſtigen Anſtellungsbedingungen für Lehrer eine Aus⸗ nahme gemacht worden iſt. Die Maßnahme des Reichserziehungsminiſters zeigt, daß das der Gäſte nicht allein dem Feſte gilt. Eine be⸗ ſondere Spannung liegt ihnen. Immer wieder wenden ſich die Blicke auf die ſchlanke Geſtalt in der Uniform eines Rittmeiſters der 2. Küraſſiere, die in eifrigem Geſpräch mit einem Herrn mit dem Kammerherrnſchlüſſel in des Saales ſteht. Unerwartet und. flüſtert, ohne Erlaubnis ſeines Vaters iſt heute Kronprinz Wilhelm von Potsdam herüber zum Feſt gekommen. er gewonnen durch eine moderne Aufgeſchloſ⸗ und durch eine betonte Abkehr von gewiſſen Weſenseigenarten ſeine Vaters, die als„Got⸗ 26 Nachdruck verboten. Wie ein wirrer Traum erſcheint dieſes kurze Zwiegeſpräch dem deutſchen Volk, aber bald genug ſchält es ſich heraus, was hier gemeint iſt. Der Harfner aus der Uckermark: Fürſt Philipp Eulenburg iſt aus der Uckermark, und jeder kennt ſeine Liebe zu der Muſik. Und daß„Er“, der nichts erfahren darf, nur der Kaiſer ſein kann, iſt auch ſchnell deutlich. Freilich: wer iſt der Süße, wer das Liebchen? Ueberall iſt ein Wiſpern und Raunen, und in dem Getuſchel, das entſteht, geht manches Stück der Autorität des Kreiſes um den Hof verloren. Der Fürſt zu Eulenkurg verbringt den Winter im Süden. So lange ſchweigen Har- den und ſein Inſpirator, weil ſie glauben, er habe freiwillig auf die politiſche Macht ver⸗ zichtet, betrachte ſich bereits als geſtürzt. Aber im Frühjahr bringt Eulenburg es nicht übers Herz, den Ruf des kaiſerlichen Freundes abzu⸗ lehnen und fährt zu ihm nach Wiesbaden. Jetzt läßt Harden auch die letzte Rüchſicht fallen, jetzt erſcheinen in der„Zukunft“ alle die Namen der Angegriffenen, angefangen vom Fürſten Eulenburg über den Stadtkommandan⸗ ten von Berlin bis zu Prinzen und Grafen. gebrandmarkt als gefährliche Mitglieder eines ſüßlich⸗romantiſchen Kreiſe, der mit falſchen Ratſchlägen dem Kaiſer zum Verhängnis werde. Jetzt gibt es bald keinen Tiſch eines Adligen, eines Bürgers oder Arbeiters, an dem nicht für Monate immer wieder dieſe Na⸗ men mit geheimnisvollem Raunen genannt werden. Noch freilich iſt alles nur ein Tuſcheln— aber wenn die Angriffe weitergehen, kann daraus leicht ein Schrei nach Aufklärung und nach Rechenſchaft werden, unter deſſen Wucht manches zerbrechen mag. Nur einer in Deutſchland weiß von alledem nichts: der Kaiſer. Er lieſt die„Zukunft“ nicht, und keine ſeiner goldgedruckten Aus⸗ ſchnittzeitungen meldet ihm davon, keiner ſei⸗ ner Höflinge wagt ihm die Wahrheit zu ſagen. Denn. ſo kalkulieren ſie alle: wer von dieſen böſen Dingen ſpricht, kann leicht in Gefahr kommen die Gnade des Herrſchers zu ver⸗ lieren. Es wäre nicht das erſte Beiſpiel, daß der Ueberbringer einer ſchlimmen Botſchaft für die Botſchaft ſelbſt verantwortlich gemacht würde. Und was kann einem Höflingsgehirn ſchlimmer dünken, als in Ungnade zu fallen? Mag das Land ſich erregen, mag Harden ſeine an⸗ klägeriſchen Pfeile weiter verſenden— noch immer beugen ſich ſchweigend die Rücken von Kammerherren und Flügeladiutanten, noch immer bleiben die Münder im kaiſerlichen Schloſſe ſtumm. Da betritt ein neuer: Mann den Schau⸗ platz: Kronprinz Wilhelm greift zum erſten Male in die Geſchicke ſeines Landes ein. Der Kronprinz ahnt Die Fenſter des weiten Gebäudes, in dem der Miniſter des königlichen Hauſes wohnt, leuchtet taghell in den Abend. Innen ſtrahlen Wände und Parkett wider von dem Schein der Lichter. Die Säle ſind erfüllt von dem feſt⸗ lichen Bilde der geladenen Gäſte: überall ſchimmert der Glanz der großen Toiletten, der Uniformen und Fracks, der Orden und Epau⸗ letten. Aus dem Tanzſaal klingt heitere Muſik. Dennoch fühlt jeder, daß die Aufmerkſamkeit heute abend über im geſtickten Frack einer Ecke wie man Der Kronprinz iſt zu dieſer Zeit recht be⸗ liebt in Deutſchland. Vielleicht nicht beim eigentlichen Hofe, den er oft durch renitentes Betragen verärgert hat, aber dafür umſo ſtär⸗ ker in anderen Kreiſen. Das Bürgertum hat ſenheit gegenüber geſellſchaftlichen Fragen Im anne dle auen minen Eeltllic aus cen Raglexung Hild JI. von Ha. Paul Jatfe Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. Erfolg zu kleinen Aufträgen bei befreundeten Höfen verwandt, wo er mit ſeinem liebens⸗ würdig⸗friſchen Auftreten überall Sympa⸗ thien errungen hat. Der Adel und die All⸗ deutſchen ſchätzen an ihm ſeine Forderung nach einer entſchiedenen Außenpolitik. Durch ſeine Siege in Dutzenden von Sportwett⸗ bewerben wird er auch bei der Jugend popu⸗ lär. Daß er anders als ſein Vater kein rech⸗ tes Verhältnis zu den Künſten und Wiſſen⸗ ſchaften zu gewinnen weiß— freilich wird das oft genug auch beim Vater mißgeleitet— vermag man ihm am wenigſten übelzuneh⸗ men in einer Zeit, in der Beſchäftigung mit geiſtigen Dingen langſam den Begriff des Zurückgebliebenen und Unernſten (Erſt zwölf Jahre ſpäter, auf einer einſamen Inſel in Holland, wird der Kronprinz begrei⸗ fen lernen, wieviel ſtärkende und aufrichtende Kraft in Büchern liegen kann.) Allerdings er⸗ zählt man ſich überall, daß der Kronprinz beim Kaiſer oft genug in leichter Ungnade iſt. Gerade hat man den augenfälligen Beweis vor Augen: der Kronprinz führt ſeit einem halben Jahr die erſte Eskadron der Garde⸗ dukorps; doch darf er nicht die ſchöne Uniform des Regiments tragen, ſondern muß ſich mit der eines Linienregiments begnügen. Aber ſchließlich: ſolange die Hohenzollern regieren, haben Vater und Sohn im Kampfe mitein⸗ ander gelegen; warum ſoll gerade Kronprinz Wilhelm hier eine Aenderung herbeiführen? Eben ſagt der Kammerherr mit gedämpfter Stimme zu ihm:„Kaiſerliche Hoheit wollen es meinen freundſchaftlichen Gefühlen zugute halten, wenn ich mir erlaube, eine Warnung aus zuſprechen: Sie ſind von Potsdam her⸗ übergekommen, ohne hier beſonders eingela⸗ den zu ſein, ohne Erlaubnis Ihres Vaters, obwohl Ihr Dienſt dort weitergeht. Ein ſol⸗ ches Verhalten muß notwendigerweiſe Ihren katſerlichen Vater gegen Sie verſtimmen.“ Sehr ruhig erwidert der Kronprinz:„Ich danke Ihnen für Ihre guten Abſichten; heute aber ſteht wirklich mehr auf dem Spiele, als ein nicht gewährter Urlaub. Glauben Sie im Ernſt, ich wäre herübergekommen, um hier zu tanzen? Ich habe die Gelegenheit geſucht, wo ein möglichſt großer Teil der Umgebung des Kaiſers verſammelt iſt. Ich muß Sie oder irgend ein anderes Mitglied des Hofes noch heute abend überzeugen. Wiſſen Sie, was ich hier in der Taſche habe? Das letzte Heft der „Zukunft“, das ich geſtern geleſen habe. Ich denke, Sie verſtehen jetzt, mein Lieber.“ Der Kammerherr zuckte zuſammen.„Aber Kaiſerliche Hoheit, dieſes Blatt in dieſes Haus...“ Der Kronprinz lacht bitter auf:„Sie ſind ja plötzlich ſo beſorgt. Sie werden mir doch im Ernſt nicht vormachen wollen, daß nicht jeder, aber auch buchſtäblich jeder der Be⸗ ſucher heute abend hier dieſes Heft bereits geleſen hat? Daß Sie es mit'ihren Freunden nicht vorhin noch beſprochen haben? Warum jetzt auf einmal ſo zurückhaltend? Ich bin es müde, drumherum zu reden. Ich will Ihnen keinen Zweifel über den Grund dieſes Ge⸗ ſpräches laſſen: Sie oder einer Ihrer Freunde müſſen noch in den nächſten Tagen meinem Vater endlich mitteilen, was hier vorgeht,— daß ſtündlich die Namen der vornehmſten Würdenträger in Preußen in den Schmutz gezogen werden, und daß der Kaiſer davon nichts weiß. Wenn dieſer Harden und der verrückte alte Geheimrat, der hinter ihm ſtecken ſoll, recht haben mit ihren Anſchuldi⸗ gungen, dann muß ſeine Majeſtät die Men⸗ ſchen entfernen, die ſeine Umgebung mit ihrer Gegenwart beſudeln. Wenn Harden und Hol⸗ ſtein nur ſchwindeln, dann muß eben gegen ſie vorgegangen werden. Aber zu beidem iſt notwendig, daß endlich mein Vater von die⸗ ſen Dingen erfährt. Sie ſind ſeine Beamten. Sie haben ihm Treue geſchworen. Sie ſind ſeine täglichen Tiſchgenoſſen— Sie müſſen ihm endlich die Wahrheit ſagen.“ Der Kammerherr iſt ganz blaß geworden, und er vermag nur ſtammelnd zu antworten: „Aber das iſt doch unmöglich, Kaiſerliche Ho⸗ heit. Selbſt wenn ich es wollte,— glauben Sie wirklich, ein einzelner könnte hier un⸗ geſtraft die feſten Regeln durchſtoßen, die ſeit Jahren für den Verkehr mit dem Kaiſer ge⸗ zogen ſind? Wir bemühen uns eben, alles Böſe von Seiner Majeſtät fernzuhalten. Sei⸗ nationalſozialiſtiſche Deutſchland den Men⸗ tesgnadentum“ von Jahr zu Jahr in Deutſch⸗ ſchen nicht nach ſeiner Vorbildung, ſondern land peinlicher empfunden wurden. Die Di⸗ nach ſeiner Leiſtung beurteilt. plomatie hat ihn bereits öfter und immer mit ſchuch-Nympiade München 1936 München, 19. Auguſt. Am Witktwoch nachmittag gelang es, bis auf ſieben Parkien alle Rückſtände der Hängepartien aufzuarbei⸗ ken. Für Deutkſchland endete der Tag mik einem erfreulichen Sieg über Schweden, er fiel allerdings nach erbittertem Kampf nur recht knapp 4:3½ aus. Sämiſch gewann gegen Konnmark und Ernſt gegen Larſſon, Länder an der Spitze: 1. Polen 25 Punkke (eine Hängepartie), 2. Punkte(eine Hängeparkie), 20% Punkte leine Hängepartie), 4. Jugofla- ſchlichten Michel gab gegen Berghviſt in Nach der vierten Runde ſtehen folgende Tſchechoſlowakei 215 3. Deulſchland während Richter, Ahues, Engels, Rellſtab n wien 19½ Punkte (zwei Hängeparkien), 5. CCC ³· AA und Heinicke ihre Partien nicht konnten. einem ausſichksloſen Endſpiel aus. ne Majeſtät braucht Sonne, er darf nicht im⸗ mer verſtimmt werden. Außerdem bedenken Sie doch,— wie käme gerade ich zu dieſer Ungarn 18 Punkte(war jedoch ſchon einmal ſpielfrei). Sportunfall des Reichsbauernführers Berlin, 19. Aug. Bei der Abnahme des Goldenen Reichsſportabzeichens erlitt der Reichsbauernführer R. Walter Darré einen ſchweren Riß der Achillesſehne. Dieſe Ver⸗ letzung zwingt den Reichsbauernführer, ſich zu Profeſſor Gebhardt⸗-Hohenlyychen in Behand- enthält. Berannmachungen ber N. S. O. A. B. Kreis Heppenheim NSDAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. 80 9— Maon, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. Trin 30 381, Poſtſchecklonto: 53 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donncrstag und Freitag von 428111 Ahe. Nachm ags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Ahr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreiskaſſenleiter! Betr.: Reichsparteitag! Von Beſtellungen auf Karten für die Sonderveranſtaltungen des Reichsparteita⸗ tags, ſind bisher ſehr wenig eingegangen. Ich erinnere an das vorige Jahr, als viele noch gerne Karten gehabt hätten, ſich aber zu ſpät zur Beſtellung entſchloſſen haben. Um in dieſem Jahre den Pgg. die Enttäuſchung zu erſparen, erſuche ich hiermit wiederholt um terminrechte Be⸗ ſtellung der gewünſchten Karten— alſo bis 21. hier eintreffend! NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. Am Freitag, den 21. Auguſt 1936, abends 8½ Uhr, hält Herr Dr. Winter im„Heſſiſchen Hof“(Diſtel), Gr. Garten; ſtraße, einen ſehr intereſſanten Lichtbilder⸗ vortrag. Erſcheinen der NS.⸗Frauenſchaft Heppenheim iſt Pflicht. Die Frauenſchaften von Kirſchhauſen, Oberlaudenbach und Hambach ſind herzlichſt dazu eingeladen, ebenſo herzlich die dem Frauenwerk angeſchloſſenen Verbände. Ein⸗ tritt iſt frei. NSLB., Kreis Heppenheim. Betr.: Fuß⸗Schlagball und all der Unterſtufe A(vier⸗ und mehrkl. Schulen). In Birkenau ſpielen am Diens⸗ tag, den 25. September 1936: Mädchen: 14.30 Uhr: Birkenau— Heppen⸗ heim(Volksſchule). Knaben: 15.00 Uhr: Rimbach— Viern⸗ heim. Birkenau ſorgt für Herrichtung des Spielfeldes. Ruppert, Kreisleiter AS Bd DA. Ortswaltung Heppenheim. Kommenden Freitag, den 21. Auguſt, abends 8.30 Uhr, findet im Lolal„Zum Boſenhof“ eine Amtswalterſitzung ſtatt. Teilzunehmen ha⸗ ben alle Amtswalter der DAF., NS.⸗Hago und KdF., in Uniſorm. Da der Kreiswalter, Pg. Vetter an der Amts walterſitzung teilnimmt, bitte ich um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Ferner werden die Amtswalter der Ortswaltungen Kirſchhauſen und Hambach darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß ſie an der Tagung teilzunehmen haben. Vetter, Kreiswalter. delikaten Miſſion? Eigentlich handelt es ſich doch hier um eine politiſche Angelegenheit, die gar nicht in den Aufgabenkreis eines Kammerherrn gehört.“ Der Kronprinz hatte finſter zugehört. „Eigentlich hätte ich mir Ihre Antwort den⸗ ken können. Mit eurem Prinzip, dem Kaiſer immer nur das Angenehme zu ſagen, werdet ihr Deutſchland noch zu Grunde richten. Ich habe ja nun ſeit langem Gelegenheit genug gehabt, zuzuſehen, wohin das führt. Und auch Ihre perſönlichen Gründe habe ich mir auch ungefähr ſo vorgeſtellt, wie Sie es mir jetzt darlegen. Der RK. ſagte mir neulich, er könne doch als beſonderer Freunde von Philipp Eulenburg nicht zum Kaiſer gehen. Die Flü⸗ geladtutanten erklären mir, die Militärs ginge das überhaupt nichts an. Alle habt ihr eine andere Ausflucht. Wenn es nach euch ginge, könnte Deutſchland zugrunde gehen, und mein Vater erführe nichts davon.“ Der Kronprinz ſieht an ſeinem Gegenüber vorbei in den Saal hinein, und eine namen⸗ loſe Bitterkeit erfaßt ihn, als er die glänzen⸗ de Verſammlung ſieht. Da tanzen und ſitzen und plaudern ſie, die Edelſten der Nation, hochgeehrt durch den Kaiſer, nur durch den Kaiſer ſo hochgeſtellt, täglich um ihn, in jeder Miene und jedem Wort Bewunderung, auf hundert Feſten die Ergebenheit für den kai⸗ ſerlichen Herrn bis in den Tod beteuernd— und keiner iſt ſo tapfer, keiner ein ſo aufrich⸗ tiger Diener ſeines Herrn, daß er es wagte, ihm in ſeiner ſchwierigen Stunde die Wahr⸗ lung zu begeben. heit zu ſagen. den dor en für dy icspotteit⸗ gegangen. Nahr, az hätten, 0 enſchaoſen dn Jg ute ic ehte Bt; 1— I fein. malt 1886, „Vigtet r. Garten Aälbibder⸗ ftnuenſchaft itſchhauſer, ad hetzlcht die den ande. Eif⸗ all (bier und Diens⸗ heppen⸗ — Deen, Herrichtung b Kreisleite al, Weid ſenho“ eite Achmen he Hag 11⁰ Fg. Lettet hie ih in J. fs woll ungen neren gl un heben. gueſsvalltt, — e 0 algenbel fais tines qugehött wort den⸗ m gaiſer en, werdet ſchten. 900 delt genug 1d auc mit auch mit fc er lune u Willo dee du Mutz 7 bobt iht 100 a0 0 gehen, . genüber i mel, glänzel⸗ und dhe 1 Mali, duc den in gebet auf 1 0 und 6 den Mußeſtunden Roman von Rudolph Stratz (6. Fortſetzung) ſah im Tanz der Rapiere der Ritter von n Einöden der Auvergne ſein ver re von ſich ſtrecken, nnd plötzlich Rimburg in 4 Pferd alle vie von Auxerre nach dem dem Petersplatz in Rom Caretto mit ſeinem begriff: dieſer Hande Theopompos. Er hat mir, die leckerſte Klinge von P gefährlichſten erſten Auge vorbei. Der Ritter Rimb atte. Er ſpran ch mit flatternde usfall, er wich * ſah den Scha Schloß drüben reiten, ſah auf den feierlichen Schwarzkünſtler weikampf auf Giftpillen. Und er ſt ein neuer Anſchlag Don in der Maske eines Narren aris auf den Hals geſchickt. blicke der Ueberraſchung wußte jetzt, mit wem federnd nach rechts und m Mantel, er ſtreckte ſich a behend zurück. Aber es „die Meiſterſtöße des andern ab⸗ dem roten Teufel drüben auch nur der wie ein Wirbelwind in ſeinem umhüpfte, und ſchon fühlte er mäh⸗ er es zu tun h links, er drehte weit vor zum gelang ihm imm ufangen, nicht aber, ie Haut zu ritzen, weiten Hoſenrock ihn lich ſeinen Arm erlah Zwei blanke De en fuhren plötzlich von der S in das Klirren der Münden plötzlich von der S Klingen und trennten die beider liere ſtanden da, und der eine ſprach „Stecken die Herren die Waffen ein und laſſen den andel ruhen! Es ziemt ſich nicht für die Augen unſerer hen Dame!“ 1 2 „Wir hielten uns hier am Waldrand für ungeſtört! ſprach einer der Edelleute finſter. „.. und doch gibt Ihre Hoheit auf ihren Spazier⸗ ewachſenen Wald den Vorzug vor den ailles! Sie befiehlt den Herren, Frieden zu entfernen!“ ckten nach dem Fußpfad, der aus dem Dickicht herausführte. Der eine murmelte verbiſſen zwi⸗ ängen dem frei zu halten und Die Cavaliere „Die Pfälzerin „Wollen der Herr ſich des gebührenden Titels der Frau Herzogin von Orleans, der Schwägerin unſeres Aller⸗ gnädigſten König Ludwigs des Vierzehnten, bedienen!“ „Sie iſt doch die Tochter des Pfalzgrafen bei Rhein!“ agte der Edelmann. Er und die andern zuckten die Ach⸗ eln. Sie wandten ſich nach der Richtung des Weges, beugten mit einer tiefen Reverenz des Oberkörpers das rechte Knie, lüfteten mit einem umſtändlichen Schwung die Federhüte faſt bis zur Erde und ſchritten in ſteifer Grandezza davon. 5 Lieſelotte von der Pfalz ſah ihnen nach. Sie war eine nge Frau von einunddreißig Jahren in einem grau⸗ idenen Morgenmantel, einen derben Spazierſtock in der and. Ihr Antlitz war länglich und regelmäßig, mit einer angen, geraden Naſe und ſtill aufſäſſi winkeln. Das kleine Gefol Schritte hinter der Gema geſchürzten Mund⸗ ehrerbietig zehn in Monſieurs, des Bruders Königs. Nur eine junge Kammerdienerin ſtand zu ihrer Linken und hielt ein mächtiges, ſpitzenbeſ nendach über das Kopftuch der 0 unter dem zu beiden Seiten die reichen R „Ten Meſſieurs haben wir ihr Divertiſſement ſauer ein⸗ getränkt, meine liebe Jungfer Gundel!“ ſprach Lieſelotte von der Pfalz auf deutſch zu dem friſchen, blonden Mädel im einfachen, blauen Rock und weißen Umhängemäntel⸗ u ihrem klaren, hübſchen Geſicht und ihren „blauen Augen paßten. r wär's recht, wann die Franzoſe— den König und Monſieur ausgenommen— ſich gegenſeitig ihre Brat⸗ ſpieß' durch den Leib renne täte“, Gundel,„ſtatt daß ſie uns unſern liebe „Red nicht davon! Da kommt mir gleich das Flennen reulich an!“ Lieſelotte von der Pfalz betrachtete den „Guck mal den da an, Gundel! gellocken her⸗ e die Jungfer hein verwüſte!“ itter auf der Wieſe. Der ſcheint mir kein Franzoſ!!“ „Ein abgedankter deutſcher Hilfsritter von Malta!“ flüſterte herantretend der eine Hofcavalier. „Schad', daß er ſellen Modeaff' nicht mehr auf deutſch hat zur Ader laſſe könne!“ Das runde Geſicht der Gun⸗ del mit der zierlichen Stupsnaſe war betrübt. Die Her⸗ zogin Lieſelotte ſeufzte. bin auch noch gut deutſch und will alles gut rausbekennen!“ ſagte ſie.„Aber man wird durch ie Leut am Hof kreuzlahm wie ein alter Hund. Es kommt einem mählich ſchon Blei ins Queckſilber von „Ach— wenn man an Heidelberg denke tut. „Da tut einem das Herz weh! Aber das ſag' ich nur . biſt nicht wie ſonſt die Kammerweiber! An dir hab' ich ein Seelenmenſch! Herr alleweil noch da?“ N „Der iſt hier fremd! Der weiß nicht mehr, Schloß retour geht!“ „Spring hin, Gundel, und weiſ' unſern Landsmann Warum ſteht der deutſche Der Ritter von Rimburg hatte vorhin nicht weiter auf chen Schritts inmitten ampfplatz begab. Dort als man ein Paternoſter betete, dafür Männchen im Hoſenrock für die nächſten Wochen den rechten Arm in der Schlinge trug, und geachtet, als er ſich r der welſchen Cavaliere auf den wollte er flinker, ſorgen, daß das Erledigung diere ritterlichen Handels mit den Eder⸗ leuten in heite n Geplauder durch die Gärten nach dem Schloß zurückkehren. Jetzt war es gut, daß durch das Ge⸗ wirr von Laubengängen, Teichen, Statuenreihen, Waſſer⸗ künſten, Heckenwänden die blonde, friſche Gundel ihn führte. Der Mund ſtand der Jungfer der Herzogin Lieſe⸗ lotte nicht ſtill. Sie ſchien Adrian von Rimburg mehr wie „ als eine einfache Kammerdienerin ihrer errin. „Ach— ich bin ſo froh, daß ich mal wieder unſcheniert deutſch ſchwätze kann, Herr Ritter von Malta!“ ſagte ſie, während ſie leichtfüßig zu ſeiner Linken ſchritt.„Ich kann die Franzoſe in den Tod nicht leide!“ 77 haben es die Cavaliere bei der Jungfer ver⸗ ehlt?“ „Die treibe's wüſt! Meine Frau Herzogin iſt die ein⸗ zige am Hof, denk' ich, die mit gutem Gewiſſen in den Beichtſtuhl trete kann!“ „Da hat die Jungfer, die ja ſo hübſch iſt, wenigſtens ein gutes Vorbild!“ „Elfebeinſtäbche habe die hohe Dame in der Hand“, fuhr die Gundel hitzig fort,„damit kratze ſie ſich die Läuſ' am Kopf, um nicht die ſchöne Löckche durcheinanderzu⸗ bringe! Seideſpitze und Goldborte habe ſie über und über. Aber dazwiſchen krabbeln die Flöh'! Bei uns da⸗ heim ſteht in jedem Handwerkerhaus am Samstag abend ein Schaff mit warmem Waſſer. Aber gucket mal das rieſige Schloß auf der Terraſſe an, Herr Ritter! Glaubt Ihr, da gäb's eine Badewanne? Ich bin nur ein ein⸗ faches Bürgerkind! Aber mir grauſt's vor den feinen Herre und Dame!“ „Ich wollte, 155 hätte vorhin eine ſo 6 5 Klinge geführt, wie jetzt die Jungfer eine ſcharfe unge!“ „Das hab' ich von der Frau Herzogin! Die nimmt kein Blatt vor den Mund! Wiſſe Sie: Wir ſind bei Hof arg unbeliebt— die Madame Royale ſelber und wir alle, die zu ihr halte! Manchmal hocke wir beiſamme und heule, wann wir zugucke müſſe, wie ſie hier in Pracht und Ar lebe, und unterdes brennt der Rhein lichter⸗ 0 h. Wann ſie bloß nicht auch noch nach Heidelberg komme!“ Stammt die Jungfer von vort?“ Die Gundel nickte. „Mein Großvater iſt jetzt noch Hofkellerſchreiber im Heidelberger Schloß. Zu dem iſt ſeinerzeit ein wandern⸗ der Wiener Küfergeſell gekomme und hat meine Mutter eheiratet und iſt viele Jahre gebliebe und hat beim Herrn falzgrafen als Faßbinder geſchafft. Und ich und andere Schloßkinder 7555 oft mit dem Prinzeßche Lieſelott' ge⸗ ſpielt, wenn ſie auch fünf Jahr' älter war als ich!“ „Daher ſteht Sie bei der Frau Herzozin ſo in Gunſt!“ „Solang, als ich auf dem Schloß war! Ich war ſchon ein halbgewachſenes Jüngferche, wie mein Vater mit uns nach Wien Bande iſt, weil dort ſeine Eltern geſtorbe ware. Seit hundert Jahren ſind dort die Pernfuß bür⸗ gerliche Faßzieher an der Freinng. Das Zunftrecht hat mein Vater übernomme. Da habe wir in Wien ge⸗ lebt. Vor einem Jahr hat die Frau Herzogin Lieſelott' ein widerſpenſtiges Kammermenſch wegjage m ſſe Da hat ſie an mich gedacht und mich hierherkomme heiße!“ Die hübſche; blonde Gundel Pernfuß blieb ſtehen und ſah den Ritter feſt aus ihren hellen, blauen Augen an. „Aber ich bleib' nicht mehr lang in Verſailles“, ſagte ſie en „Wo will die Jungfer hin?“ „Nach Wien, Herr!“ „Das möcht' ich der Jungfer nicht raten! Da droht mehr Gefahr, als Sie vielleicht weiß!“ „Ja, gerad' deshalb!“ „Ter Großtürke kommt mit Macht „Und meine Eltern ſind in Wien!“ „Wien wird von den Janitſcharen berannt werden!“ „Und ich 55 nicht bei meinen Eltern ſein und die Türkennot mit ihnen teile?“ lug die junge Gundel atemlos.„Ich kenn“ meinen Herrn Vater! Der iſt, wann der Gottesfeind anruckt, mit ſeinen Geſellen der erſte auf der Schanz'!! Wir Weiber könne auch helfe. Wir könne heiß' Waſſer und ſiedend' Pech richte zum runterſchütte und die Bleſſierte verſorge und Stückkugeln nach vorn ſchleppe! Da ſoll ich hier zugucke, mit den Händen im Schoß?“ „Und wie kommt die Jungfer hin?“ „Ich hab' mir was geſpart! Ich ſchlag' mich ſchon durch, auch durch die Kriegsvölker am Rhein! Ich komm ſchon noch zurecht nach Wien.“ l Sie gingen weiter. Der Ritter von 8 ſagte: „Wenn die Großen alle ſo dächten wie Ihr, Jungfer Pernfuß, dann ſtände es beſſer um die betrübte Chri⸗ ſtenheit!“ 2 „Mein Vater 8 mir als: Die Mächtigen ſind arg dumm! Die bitten den Böſen aus dem Erdteil Aſien her zu Gaſt und wiſſen nicht, was ſie tun!“. „Weiß Gott: ſie wiſſen nicht, was ſie tun!“ wieder⸗ holte Adrian von Rimburg.„Ihr habt ganz recht, Jung⸗ 65 Pernfuß! Aus Euch ſpricht des Volkes Stimme, und olkes Stimme iſt Gottes Stimme. Wien muß deutſch bleiben. Iſt Wien nicht mehr deutſch, dann bricht das Abendland zuſammen! Da ſind wir beide eins, Ihr und ich! Die Sorge um Wien führt auch mich nach Verſailles und führt mich jetzt vor das Antlitz des Königs!“ a. Die beiden haſteten. als gelte es jetzt ſchon die Kaiſer⸗ Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung RETTET WIEN Copyright by Knorr& Hirth, München ſtadt zu retten. Sie erreichten den großen Ehrenhof vor dem Palaſt von Verſailles. In langen Reihen rollten da die vier⸗ und ſechsſpännigen Karoſſen mit den Würden⸗ trägern dieſer Welt zur Audienz bei Ludwig dem Vier⸗ zehnten. Der Ritter von Rimburg ſah auf den Kutſchen⸗ ſchlägen die Wappen aller Geſandten von Europa. Er ſah die Wappen der geiſtlichen und weltlichen Großen des Abendlandes, und er ſah darunter auch viele, allzu viele Schilder großer und kleiner deutſcher Herren. Er ſen zwiſchen ſteigenden Löwen die beiden Lachſe der Grafen Salm, die geſpreizten Adlerſchwingen der vier am fran⸗ zöſiſchen Hof weilenden Grafen Fürſtenberg, und wieder wurde ihm bang um das Deutſche Reich und um das deutſche Wien. iel Kriegsadel aus aller Herren Länder— Portu⸗ gieſen, Schweden, Spanier, Neapolitaner— der bei dem Sonnenkönig Heeresdienſt wider den Kaiſer ſuchte, ſtand umher und ſah mit Staunen, wie der Edelmann dem ſchlichten Kammermädel die Hand drückte. „Ihr ſeid tapfer, Gundel Pernfuß!“ ſagte er.„Viel Glück auf den Weg nach Wien! Für uns beide!“ Er eilte dem Höfling in rotgefüttertem blauem Ehren⸗ rock entgegen, der ihm ſchon von ferne winkte und zurief: „Euer Gönner, der Prior von Vendöme, fährt eben ein! Der Vetter des Königs ſelbſt wird Euch vor den Thron geleiten!“ 7. Das war, zur ſelben Stunde, das älteſte, das dunkelſte Paris. Das ewig fiebernde, ewig unruhig hämmernde Herz der Hauptſtadt. Viele Geheimniſſe bargen dieſe mit⸗ telalterlichen, engbrüſtigen Giebel und wirren Winkel, vom Blut vieler Jahrhunderte getränkt waren dieſe krummen und engen Gaſſen, durch die die junge Marquiſe Quinette de Giou eilte. Die alten Hexen in den Haustüren, die loſen Mädchen in den Fenſtern, die abenteuerlichen Kerle in den Schenken, die ihr nachblickten, konnten nicht ahnen, daß das ein Fräulein vom Hof des Sonnenkönigs war. Ein grauer Mantel umhüllte bis zu den Knöcheln ihre Geſtalt, ſeine hochgeſchlagene Kapuze verdeckte halb das ſchmale, N Geſicht. Haſtig ſtöckelte Quinette de Gion auf ihren hohen Ab⸗ ſätzen über die Regenpfützen und Rattenlöcher der un⸗ gepflaſterten Straße. Sie raffte ihren Mantel vor der Be⸗ rührung mit einem großen Schwein, das mitten auf dem Weg grunzte, ſie blieb ſtehen, wenn es„Achtung! Waſſer!“ von einem Giebelfenſter herunterſchrie und ein Kübel voll Unflat auf die Erde unten ſchwappte. Sie kam in einen finſteren Toreingang und eilte über einen ſchmutzigen kleinen Hof auf das einſtöckige Rückgebäude zu. Hinter 3 ſtaubblinden Scheiben war da undeutlich das Geflacker von Flammen ſichtbar. Quinette ſtand im Vorraum und ſchaute in das niedere, halbdunkle Gewölbe. Dort waren die Alchimiſten am Werk. Don Theopompo Taretto, ihr Freund, ſtand vor dem mit Retorten, Phiolen, Trichtern, Tigeln, Glaskolben bedeckten Backſteinherd, aus dem die roten Funken in die Eſſe ſprühten. Er trug den ſchwarzen Arbeitskittel der Jünger der ſchwarzen Kunſt, auf dem überall in Gold das große Kabbalazeichen, die im Kreis gebogene, ſich ſebſt auffreſſende Schlange ein⸗ 15 war. Sein buckeliger, zwerghafter Diener Eleazar chleppte geſchäftig Schwefelblumen, Queckſilber in Glas⸗ röhren, Kupferbrocken, Flaſchen mit himmelblauem Vitriol, durchſichtigen Weingeiſt, ſchwarzgrüne Pechblende, und ſchürte mit dem Blaſebalg das Feuer. Auf einer Wand⸗ bank ſaßen bleich vor Aufregung drei dicke Bürger und ſchauten dem Goldmacher zu. Der wandte ſein gelbliches, von zwei mächtigen Ohren eingefaßtes Antlitz mit den kleinen, grauen Augen, der großen, gebogenen Naſe, den dünnen, geheimnisvollen Lippen über die Schulter. „Bald bekommt Ihr für jedes Pfund Kupferſtücke, das Ihr mir gegeben habt, das Zehnfache in Gold!“ ſprach er im Ton eines Hoheprieſters und ſchritt in den Vorraum zu einer gut bürgerlich gekleideten Matrone, die neben das Fräulein de Giou getreten war. Plötzlich veränderte ſich ſein Geſicht. Es war milde und tröſtend, wie das anes Arztes am Krankenbett. Er ließ einen Beutel mit ſilbernen Münzen, den ihm die Alte reichte, in die Taſche ſeines Talars gleiten und zog aus deſſen Falten ein Fläſchchen voll einer waſſerhellen Flüſſigkeit. „Hier iſt das Lebenselixier!“ ſagte er.„Es reicht für zwei⸗ bis dreihundert Jahre! Fragt nach dieſer Zeit bei mir wieder an!“ „Die Bürgerin ſchlurfte mit verklärtem Geſicht davon. Die ſchlanke, dunkle Marquiſe de Giou ſprang leiden⸗ ſchaftlich vor den Zauberer hin. „„Eben habe ich es erſt gehört!“ keuchte ſie.„Du haſt ihm nach Verſailles den Sir de Raymond zum Zwei⸗ kampf auf den Hals geſchickt, den furchtbarſten Fechter don Paris!“ „Der Sir de Rapmond iſt nicht billig!“ ſprach Theo⸗ pompo Caretto trocken.„Aber dafür habe ich der Vor⸗ ſicht halber ſeine Rapierſpitze vergiftet. Der kleinſte Rltz genügt. Dein Malteſer wird den Abend nicht überleben!“ „Er kehrte in das Laboratorfum zurück. Er ſetzte eine mächtige Stahlbrille auf und rührte vor den goldgierigen Augen der drei Bürger in einem Tiegel über einem ſelt⸗ ſam grünblauen Flämmchen. Er zeigte geheimnisvoll auf einen Bodenſatz in der Pfanne. Er murmelte: zHaſt du Schwefel aus Silberbaums Schlack. ſo fülleſt du deinen Beutel und Sack!“ Forkſehung folgt. ä —— ä — . —— 55 . ..——————— 1 ——— .— ——— Durch die Nachricht, daß kommuniſtiſche Plünderer in die deutſche Schule in Barce⸗ lona eingedrungen ſind, wurden viele Deutſche zum erſten Male darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß in Barcelona eine deutſche Schule beſteht. Sie iſt eine„Deutſche Auslandſchule“, und zwar die älteſte in Spanien, wurde 1894 gegründet und zählt heute 836 Schüler. Jedes Jahr findet unter dem Vorſitz des deutſchen amtlichen Ver⸗ treters eine Reifeprüfung ſtatt, deren Zeug⸗ nis für ſämtliche deutſchen Hochſchulen und Univerſitäten gültig iſt. Neben dieſer Schule befinden ſich in Spanien noch eine ganze Anzahl auslanddeutſcher Real- und Volks⸗ ſchulen. Die bedeutendſte iſt die im Jahr 1896 gegründete deutſche Oberrealſchule in Madrid, ſie hat 839 Schüler. Insgeſamt beſtehen in Spanien achtzehn deutſche Schulen mit faſt 3000 Deutſche Schulkinder aus Sumatra(Balige) haben es dort genau ſo wichtig wie unſere Kinder in Deutſchland, die mit ihren Bücher⸗ mappen zur Schule wandern. Photo(6): Deutſches Auslandsinſtitut/ M. und 70 deutſche höhere Schulen. 450 000 deutſche Kinder beſuchen dieſe Schulen. Zehn volksdeutſche Lehrerſeminare bilden die Volksſchullehrer heran. In Polen kämpfen die deutſchen Minderheiten einen verzweifel⸗ ten Kampf um ihre deutſche Schule. Weitere volksdeutſche Schulgebiete ſind im Balten⸗ land, in Ungarn, in Rumänien und in Jugoſlawien. In dieſen Schulen ſind nur Lehrer der volksdeutſchen Gruppen ſelbſt an⸗ geſtellt. Die Staatsangehörigkeit dieſer Lehrer entſpricht alſo der des Gaſtlandes. Sie erhalten allein eine gewiſſe Unter⸗ ſtützung von ihrem Staat. Dort, wo der Staat die deutſchen Schulen nicht unterhält, leiſten vielfach die Kirchen und Religionsgeſellſchaften ungeheuer viel für eine gute deutſche Schulausbildung ihrer Schülern. Wie in Spanien, ſo haben wir auch in andern Ländern deutſche Schulen mit einer wechſelreichen Geſchichte. Der Krieg bedeutete für die mei⸗ ſten Auslandſchulen einen tiefen Einſchnitt. Viele muß⸗ ten über jene Zeit ihre Pfor⸗ ten ſchließen und konnten erſt in den letzten zwölf Jahren unter großen Opfern wieder⸗ aufgebaut werden. Manchen iſt es nicht mehr gelungen, Die Auslandſchulen ſind ungeheuer vielgeſtaltig. Ne⸗ ben vollausgebauten Gymna⸗ ſien und Oberrealſchulen ſin⸗ den wir kleine vierjährige Kamp⸗ und Urwaldſchulen; neben Real⸗ und Bürger⸗ ſchulen haben wir alle mög⸗ lichen Fach⸗ und Volksſchulen. Das Gemeinſame aller dieſer Schulen iſt die deutſche Unterrichts⸗ ſpraſch e. Ueberall dort, wo außerhalb Deutſchlands, Die deutſchen Schulen in Para⸗ guay ſind entſprechend der Be⸗ dürftigkeit der deutſchen Aus ⸗ wanderer ſehr arm ausgeſtattet. In Deutſchland würden ſolche Hütten als Henſchober ge⸗ braucht. Hier ſehen wir die deutſche Schule in Bella Viſtall. Oeſterreichs und der Schweiz Deutſch als Unterrichtsſprache verwandt wird, haben wir deutſche Auslandſchulen. Aber hier ſetzt auch ſchon die Schwierigkeit ein: Das Gaſt⸗ land, der fremde Staat, fordert von allen Schulen, die auf ſeinem Boden ſtehen, ganz beſtimmte Ergebniſſe. Deshalb müſſen in manchen Ländern die deutſchen Ausland— ſchulen ſich dieſen Zielen anpaſſen und einen Teil ihres Unterrichts in der Landesſprache geben. In vielen ſüdamerikaniſchen Staaten wird z. B. ein ſpaniſcher Geographie- und Geſchichtsunterricht gefordert. Ja! Es müſſen in jeder Schule nicht nur reichs⸗ deutſche, ſondern auch Lehrer des betreffen— den Gaſtlandes angeſtellt werden. Neben dem großen Vorteil, daß dadurch die Kinder vielſeitig ausgebildet werden, entſteht ſofort der Nachteil der Zerriſſenheit und Zer⸗— »litterung im Unterricht. Nur wenige schulen ſind von Forderungen des Gaſt— indes ganz verſchont geblieben, z. B. die 1 Oſtaſien. Die Kulturen der verſchiedenen änder wirken natürlich auch auf das eutſche Auslandſchulweſen ein, und ſo zaben wir eine Reichhaltigkeit und Vielge⸗ taltigkeit in den Lehrplänen unſerer Aus⸗ andſchulen, die unſer innerdeutſches Schul⸗ weſen um ein Vielfaches übertrifft. Ein Teil unſerer Auslandſchulen iſt volksdeutſch. Der fremde Staat unter⸗ hält oder unterſtützt dieſe Schulen ſelbſt. Sie ind vor allem im Oſten Deutſchlands und auf dem Balkan anzutreffen. Die Tſchecho⸗ lowakei hat allein mehr als 3000 deutſche Volksſchulen, 400 Bürgerſchulen heranwachſenden Glieder. Ja! Die Ur⸗ anfänge faſt aller Auslandſchulen gehen auf die deutſche chriſtliche Auslandgemeinde zurück. So entſtand die Domſchule zu Riga 1209, die zu Reval 1240 und ſpäter deutſch⸗ evangeliſche Schulen in Stockholm, Kopen⸗ hagen, Moskau und Petersburg. Aehnlich entwickelten ſich die Schulen in der Zips und in Siebenbürgen. Als in Paraguay die von Rußland geflohenen Mennoniten eine neue Heimat gefunden hatten, haben ſie in jedem Ort des Gran Chaco ſofort eine Schule gegründet, in der ihre Kinder deutſch lernen. Neben dieſen volksdeutſchen Aus⸗ landſchulen zählen wir etwa 1500 aus⸗ landdeutſche Schulen, die mit dem Deutſchen Reich in engerer Fühlung ſtehen. Von dieſen 1500 liegen 1200 in Braſilien. Die evangeliſche Kirche und die katholiſche Kirche haben dort Lehrerſeminare einge⸗ richtet, um für den Lehrernachwuchs der armen Gemeinden zu ſorgen. Rechnen wir alle dieſe Auslandſchulen zuſammen, ſo kommen wir bei vorſichtiger Schätzung auf 7000. Aufgabe der Lehrer⸗ vereine in den außerdeutſchen Gebieten und des NSL B. Gau Ausland iſt es, die Lehr⸗ pläne dieſer Schulen zu vereinheitlichen und den verſchiedenen Schulformen große ein⸗ heitliche Richtlinien zu geben. Wenn man von deutſchen Auslandſchulen ſpricht, ſo darf man auch ihre großen Schwierigkeiten nicht vergeſſen. Und es be⸗ darf der ganzen Wachſamkeit der Leitung, alle Klippen immer geſchickt zu umſchiffen. Aga dͥ& ilesleblig des dledto chen 9 laat Die Hauptſchwierigkeiten ſind folgende: 1. Für eine große deutſche Ausland⸗ ſchule iſt eine finanziell ſtarke und tragfähige deutſche Kolonie oder Gemeinde nötig. 2. Leidet die Einheit der Gemeinde oder der Kolonie Not, ſo iſt immer die deutſche Schule gefährdet. Daraus folgt ſchon, daß der Auslandlehrer immer eine wichtige Rolle in der Ge⸗ meinde ſpielt und als Binde⸗ glied wirken muß. 3. Neben der Einheit und Stärke der deutſchen Kolonie ſind die Privatſchulgeſetze der Gaſtländer genau und pünkt⸗ lich zu beachten. In Athen wurde z. B. nach dem Krieg die deutſche Schule wieder er⸗ öffnet und gewann ſchon nach wenigen Jahren ihre einſtige Größe wieder. Ja! Sie über⸗ traf ſogar die Schülerzahl der Vorkriegszeit. Da kam ein griechiſches Geſetz, wonach kein Kind mit griechiſcher Staatszugehörigkeit in den erſten Jahren einer Privat⸗ ſchule angehören darf. Dies bedeutete für viele Privat- ſchulen fremder Staaten den Ruin. 4. Schließlich müſſen die Auslandſchulen gute Leiſtun⸗ gen und eine tüchtige Lehrer⸗ ſchaft haben. Es bedarf der größten Geſchicklichkeit und Entſchloſſenheit der Schul⸗ leiter, Gefahren rechtzeitig zu erkennen und unermüdlich ihre Pflicht zu tun. Die Germaniaſchule in Buenos Aires in Argentinien wurde vom Jahr 1902 bis 1926 von dem ſehr tüchtigen Direktor Ruge geleitet. Nach dem Tode dieſes Mannes fiel die Schule in andere Hände, die ihr lei⸗ der nicht die richtige Beach⸗ tung ſchenkten, und in vier Jahren ſank ihre Schülerzahl um die Hälfte. Heute hat ſich die Schule wieder ſelbſtändig gemacht. Ihre Schülerzahl ſchnellte von 160 auf 500 empor. Daß unſere deutſchen Aus⸗ landſchulen auch für das Gaſtland eine hervorragende Bedeutung haben können, wiſſen wir aus den ver⸗ ſchiedenſten Aeußerungen aus⸗ wärtiger Schulmänner und Staatsmänner. Allerdings haben immer nur die kern⸗ deutſchen Auslandſchulen die größte Anerkennung. Schulen, die ſich zu ſehr mit fremdem Kulturgut umklei⸗ den, begeben ſich immer auf eine ſchiefe Ebene. Es muß deshalb ein beſonderes An⸗ liegen der deutſchen Aus⸗ landſchulen ſein, ſich allen Schwierigkeiten zum Trotz innerlich rein deutſch zu er⸗ halten, anſtatt fremden Ein⸗ flüſſen nachzugeben und ſo den Wurm ins Mark zu be⸗ kommen. Es iſt bezeich⸗ nend, daß die kerndeut⸗ ſchen Schulen in fremden Ländern auch von fremd⸗ ſtämmigen Schülern beſucht werden; es kommt ſogar vor, daß die fremdſtämmigen einen weitaus größeren Pro⸗ zentſatz betragen als die deut⸗ ſchen. Dieſe Schulen haben auch für das Gaſtland eine ſehr große Bedeutung. Denn ſie tragen viel zum Verſtänd⸗ nis der deutſchen Kultur unter fremden Völkern bei. Eine Reihe tüchtiger und be⸗ gabter Ausländer werden von Jugendauf mit dem deutſchen Geiſtesleben ver⸗ traut und lernen deutſche Zucht und Ordnung kennen. Sie ſind— wie ich z. B. auf meinen Reiſen durch Süd⸗ amerika feſtgeſtellt habe— immer die beſten Freunde Deutſchlands geblieben, weil ſie uns ſchon in ihrer Jugend verſtehen lernten und die Be⸗ deutung der deutſchen Kultur erkannt haben. Solche Schu⸗ len finden wir in Bulgarien und Bolivien, um nur zwei fuslaud Beiſpiele zu nennen.— Für uns Deutſche erwächſt die Aufgabe, ſtets dieſe Kultur⸗ träger deutſchen Geiſteslebens zu ſtärken und mitzuhelfen an der Erhaltung der deutſchen Auslandſchule. Stud.⸗Aſſ. Braun, VA. Ein Klaſſenzimmer der Schule in Cartagena. Ordnung und Pünktlichkeit herrſchen in den Räumen wie in den deutſchen Inlandſchulen. Die deutſche Schule in Cartagena wird auch von vielen ſpani⸗ ſchen Kindern beſucht und dient als Propagandaſchule(Hof). Viele deutſche Auslandſchulen erfüllen dieſe wichtige Aufgabe. Die Turnhalle der deutſchen Schule in Barcelona. Die Schule iſt nach Madrid die größte und bedeutendſte Auslandſchule in Spanien. Die Goetheſchule in Graudenz iſt ein ſtattlicher Bau geworden. Im Innern haben wir ein Schwimmbad, prachtvolle Samm- lungen und gute Büchereien. bela führ Nerz läßt. fd uh e nehm freien auch Pilar der v Neagn ſchn ug! Ec, 5 nich burt könn duch Kultur, len und eutſchen „Ng. 0 und eütſchen „ 1 e hof lufgabe. Echule dſchule — orden amm Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fern ſprecher: 45 Sämtliche Reichsparteitagteilnehmer— (einſchl. Zuſchauer und Frauenſchaft) haben ſich heute Donnerstag, 20. Auguſt, abends halb 9 Uhr, in der 5 zu einer wichtigen Beſprechung einzufinden. Desgleichen haben ſämtliche Zellen⸗ und Blockleiter(alten) und ſämtliche Gliederungsführer heute Donnerstagabend in der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen. * Sämtliche Blockleiter, die noch mit der Abrechnung der NS. Briefe uſw. rückſtändig ſind, haben ſolche heute Donnerstagabend, 20. 8., von halb 9 bis 9 Uhr, endgültig abzu⸗ rechnen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. Auguſt 1936 f Anſer Tagesſpruch Freue dich, daß du zu ringen haſt! Nur auf den Bergen blüht Edelweiß. Je ſteiler die Pfade, je ſchöner der Preis, je höher das Tagwerk, je ſüßer die Raſt. Freue dich, daß du zu ringen haſt! Fr. Schanz. Vorjicht: Tolitſchen Weit und breit iſt die„ſchöne Dame“ bekannt, die mit ihren dunkelglänzenden, ver⸗ führeriſchen Augen alljährlich zur Hochſom⸗ merzeit in die Welt ſchaut und ſich beſtaunen läßt. Trotz aller Reize, die ſie entfaltet, wird ſie aber doch von den meiſten Menſchen gemie⸗ den. Nur unaufgeklärte Kinder, ab und zu auch unwiſſende Erwachſene, ſtrecken verlan⸗ gend ihre Hände nach dieſer„ſchönen Dame“, dieſer„Belladonna“, wie die Tollkirſche ge⸗ nannt wird, und brechen die blau⸗ und tief⸗ ſchwarzen, großen Beeren in den niedlichen, fünfzipfeligen, grünen Kelchkörbchen, pflük⸗ ken dieſe herrlich ſchmeckenden Früchte und eſſen ſich dadurch in den Tod. Denn die ße, die dieſe prächtige Kirſche durchflutet, iſt tückiſches Gift, das Schwindel, Ohnmacht, Wahnſinn erregt und in manches Herz den Tod ſenkt. Den Beinamen„Belladonna“, „ſchöne Dame“, gaben die Italiener dieſer äußerſt giftigen Pflanze, weil ſich ihre Frauen aus den Beeren eine Art Schminke machten, oder eine Abkochung der Blätter ſich in die Augen träufelten, um glänzende Pupillen zu bekommen. Die meterhohe Tollkirſche wächſt vor⸗ nehmlich in ſchattigen Wäldern und an ſonnen⸗ freien Berghalden. Hin und wieder wird ſie auch in Gärten gezogen. Alles an dieſer Pflanze iſt giftig. Schon ein Zehntelgramm der von der Chemie aus ihr gewonnenen Er⸗ zeugniſſe(Atropin u. a.) können den Men⸗ ſchen töten. Um ſo verwunderlicher iſt es, daß manche pflanzenfreſſende Tiere(Pferde, Eſel, Kaninchen, ferner Amſeln, Droſſeln und Tauben) die Giftwirkung der Tollkirſche nicht verſpüren, wochenlang mit den Blättern durchſetztes Heu oder die Beere verzehren können. Ißt aber dann ein Menſch von dem Fleiſch ſolcher Tiere, ſo erkrankt er lebens⸗ gefährlich. Um Kinder und Erwachſene vor dieſer todbringenden Pflanze zu bewahren, um Unglücksfälle zu vermeiden, ſind manche Gemeinden und Forſtämter ſo weit gegangen, daß ſie ihre Waldbereiche völlig von Toll⸗ kirſchen reinigen ließen. Und trotz allem iſt die Pflanze faſt unausrottbar, weil ihre Sa⸗ men durch die Amſeln weiteſte Verbreitung finden. Jahr für Jahr gehen zur Sommers⸗ zeit Nachrichten durch die Preſſe, daß da und dort Kinder Tollkirſchen gegeſſen und ſich ſchwer vergiftet haben. Es iſt daher Pflicht der Eltern und Erzieher, ihre Kinder aufzuklären, ihnen, wenn es irgend möglich iſt, die Toll⸗ kirſche zu zeigen und vor ihrem Genuß zu warnen. Iſt aber eine Vergiftung eingetreten, ſo muß der Arzt gerufen werden. Nur er kann helfen, wenn überhaupt noch zu helfen iſt. Bis zu ſeinem Eintreffen wende man ſtarke Brechmittel an, damit das Gift ſo raſch wie möglich aus dem Magen kommt. * Urlaub für die Teilnehmer am Reichsparteitag. Die Reichswirtſchafts⸗ kammer hat an die Betriebsführer die Auf⸗ forderung gerichtet, den Gefolgſchaftsmitglie⸗ dern, die laut Beſcheinigung der zuſtändigen Parteiſtellen für die Teilnahme an dem dies⸗ jährigen Reichsparteitag in Nürnberg aus⸗ erſehen ſind, den hierfür erforderlichen Ur⸗ laub ohne Anrechnung auf den den Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern ſonſt zuſtehenden vertrag⸗ lichen oder tariflichen Urlaub zu gewähren. Viernheim DA Am kommenden Samstag, abends 8.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ ein Amtswalter⸗ Appell ſtatt, bei dem anzutreten 7 Alle Zellenwalter Alle Blockwalter Alle Betriebsobleute Alle Vertrauensräte Alle Ortsbetriebsgemeinſchaftswalter Kreiswalter Pg. Vetter ſpricht über das Thema: Aufgaben der DA F.⸗Walter Ich erwarte, daß alle pünktlich im Dienſt⸗ anzug angetreten ſind. Mögelin, Ortswalter. Achtung! K. h. F.⸗Sporiler! Aus Anlaß des feierlichen Empfanges der Olympia⸗Ruderer in Mannheim wird die heutige KdF.⸗Eymnaſtikſtunde auf morgen Freitagabend, 8 Uhr, verlegt. Die Gymnaſtikſtunde für Frauen und Mädchen bleibt für Freitag trotzdem beſtehen. * Die Beratungsſtunde der Mut⸗ ter- und Säuglingsfürſorge im hie⸗ ſigen Krankenhaus kann heute Nachmittag umſtändehalber nicht abgehalten werden.— Nächſte Beratungsſtunde: Donnerstag, den 27. Auguſt. Nicht„hintenherum“ ſelbſtändig machen. Die Beſtimmung, daß zur Eröff⸗ nung eines Handwerksbetriebes die Meiſter⸗ ſterprüfung beſtanden ſein muß, iſt, wie der Reichsſtand des deutſchen Handwerks in ſei⸗ nem amtlichen Organ„Deutſches Handwerk“ feſtſtellt, manchem Handwerker unbequem. Viele glaubten daher, der Weg vom ſelbſtän⸗ digen Handwerk gehe am ſicherſten über die Schaffung ſogenannter vollendeter Tatſachen. Bei Einreichung des Antrages berufe man ſich dann auf den bereits vorhandenen Betrieb und begründe den Antrag damit, daß die Schlieſ⸗ ſung des Betriebes eine unbillige Härte dar⸗ ſtellen würde. So gehe es aber nicht. Hier ließen ſich Anträge auf Schließung des Be⸗ triebes nicht umgehen. Der Reichsſtand meint, auch die Gemeindebehörden ſollten unter Be⸗ achtung des Geſetzes über den großen Befähi⸗ gungsnachweis ſolchen Abſichten, hintenherum zum ſelbſtändigen Handwerk zu kommen, durch Entgegennahme einer Gewerbeanmeldung, wie das manchmal noch geſchehe, nicht Vorſchub leiſten. Mannheim empfängt jeine Oiymplaſieger! Die Stadt Mannheim wird ihren Olym⸗ pia⸗Ruderern, die zwei Goldmedaillen errun⸗ gen haben, einen würdigen Empfang bereiten. Die Träger dieſes feſtlichen Empfanges ſind die Mannheimer Turn⸗ und Sportvereine, ſind alle Vereine, die dem Reichsbund für Leibesübungen angeſchloſſen ſind. Sämtliche Vereine treten 18.15 Uhr geſchloſſen hinter ihrer Fahne in der Auguſta-Anlage an. Von dort werden die Meiſterruderer in den Schloß⸗ hof geführt, wo die Stadtverwaltung die Sie⸗ ger feierlich empfängt. Vom Schloßhof führt der Weg in den Roſengarten, allwo die Feier ausklingt. Umrahmt von muſikaliſchen und künſtleriſchen Darbietungen werden dort die Mannheimer Sportler ihre Ruderer nochmals willkommen heißen und ihnen danken für ihre Leiſtungen. Mannheim hat heute zu Ehren der zu⸗ rückkehrenden Ruderer Feſtſchmuck angelegt. Um der ganzen Mannheimer Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, die Olympia⸗Sieger in eindrucksvoller und verdienter Weiſe zu emp⸗ fangen, erging an die Mannheimer Geſchäfts⸗ welt die Bitte, am Donnerstag ab 18 Uhr ihre Betriebe geſchloſſen zu halten. Die Ge⸗ ſchäfte haben anläßlich des Ehrentages in ſinnvoller Art Schmuck angelegt, um ſo der inneren Verbundenheit mit den Kämpfern für Deutſchland Ausdruck zu geben. eddddadddddddddddddddddddddn Wie ſchnell haſt Du über den Charakter Deines Mitmenſchen geurteilt— und an Deinem eigenen gehſt Du zeitlebens vorbei, ohne daß Du bedacht haſt, wieviel mehr wert der von Dir Verleumdete für ſein ber A. S. H. A. V. 1 Gib ein Opjer! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, ihr Gaſtland zu verlaſſen. Darum helft unſeren Brüdern in ihrer Not! Spendet für unſere Flücht⸗ linge aus Spanien! Eine Sammelliſte für die Einzeichnung von Spenden liegt in unſerer Geſchäftsſtelle auf. Viernheimer Volkszeitung. FFP Lanbſchaftsbund Volkstum und Heimat Gau Heſſen⸗Naſſau, Kreisring Heppenheim Betr.: Singtreffen am 22. und 23. Auguſt in Heppenheim a. d. B. Bei der diesjährigen Arbeitstagung des LVH. in Bad Nauheim hat der Landſchafts⸗ leiter, Herr Miniſterialrat Ringshauſen, die Kreisringleiter aufgerufen, noch nachdrück⸗ licher als bisher um eifrige Arbeit auf dem Gebiet des Volkstums innerhalb der Kreis⸗ und Ortsringe beſorgt zu 7 Ebenfalls auf dieſer Tagung ſprach der Referent für Volkslied, Herr Lehrer Händ⸗ chen, Mörfelden, das ernſte Wort, daß wir Deutſchen zwar ein reiches Liedererbe beſäßen, daß aber dieſes Erbe nicht mehr klinge. Wir wollen darum unſere neue Volks⸗ tumsarbeit im Kreiſe damit beginnen, daß wir am Samstag, den 22. und Sonntag, den 23. Auguſt, im Kurfürſtenſaal zu Heppen⸗ heim ein Singtreffen veranſtalten, bei dem Herr Händchen uns wieder zu frohem und befreiendem Volklied begeiſtern wird. Vorgeſehen ſind jahreszeitliche Lieder, Wan⸗ derlieder und Werklieder. Texte werden beim Treffen verteilt. Ich bitte die Ortsringleiter um eifrigſte Werbearbeit innerhalb ihrer Ortsringe, vor allem aber auch bei BDM. und HJ Es iſt Pflicht jedes Ortsringleiters, für zahlreiche Beſchickung des Treffens Sorge zu tragen. f Plan für die Singarbeit: Sams⸗ tag, abends von 20—22 Uhr(Teilnehmer aus tag, morgens von 8.15 bis 11.30 Uhr, nach⸗ mittags von 14 bis 15 Uhr(Zuſammenfaſ⸗ ſung), von 15 bis 16 Uhr(offenes Singen auf dem Marktplatz oder Graben). In Bezugnahme auf obige Mitteilung bitte ich alle Sangesfreunde in und außer⸗ halb des V H., insbeſondere auch Mitglieder der HJ. und des BDM., an dieſem Sing⸗ treffen teilzunehmen. Roos, Ortsringleiter. Im ganzen Reiche findet zur Zeit eine Aufklärungsaktion unter dem Kennwort „Kampf dem Verderb!“ ſtatt, die von der Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung geführt wird. Sicher gibt es immer noch Leute, die fragen, ob denn eine derartige Aktion über⸗ haupt notwendig ſei. Andere wieder, die wirtſchaftlich beſſer geſtellt ſind, werden vielleicht achſelzuckend fragen:„Was macht das ſchon aus, wenn ich nicht aufpaſſe, daß nichts verdirbt!“ Dieſe Denkungsweiſe iſt nicht mal vom Standpunkt des einzelnen, der ſie ſich leiſten kann, richtig. Vom Standpunkte der Volks⸗ gemeinſchaft aus geſehen aber iſt ſie grund⸗ falſch und ſchärfſtens zu verurteilen. Halten wir uns bei Beurteilung dieſer Frage doch vor Augen, daß allein der Wert der jährlich in Deutſchland verderbenden Le⸗ bens⸗ und Genußmittel die geradezu unge- heure Summe von 1½ Milliarden Reichsmark ergibt. Für 1½ Milliarden Reichsmark Werte gehen jährlich in Deutſchland durch Unacht⸗ ſamkeit, teils wohl auch durch ungünſtige Umſtände verloren. Kannſt du dir das vor⸗ ſtellen, lieber Volksgenoſſe: 1½ Milliarden Reichsmark? a Das iſt Volksvermögen, das verloren geht, dieſe 1½ Milliarden könnten wohl zum größten Teil der Durchführung von im In⸗ tereſſe des geſamten Volkes dringend not⸗ wendigen Aufgaben zugeführt werden. Wenn man mal darüber nachdenkt, daß ohne jeden Zwang und Notwendigkeit— allein durch Gedankenloſigkeit— ungeheure Werte einfach verloren gehen und was— bei etwas gutem Willen und Aufmerkſamkeit — dafür geſchaffen werden könnte, muß man die Berechtigung der von der Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft Schadenverhütung eingeleiteten und geführten neuen Aktion voll und ganz Volk iſt. Heppenheim und näherer Umgebung); Sonn⸗ ... Und Deinen Arlaub mit „Kraft durch Freube“! Wir fahren im Auguſt 1936 nach: U. F. 58/36 Schwäb. Alb— Lichten⸗ ſtein, vom 29. 8.— 6. 9. 36. Der herr⸗ liche Schwarzwald mit ſeinen Wäldern wird unſere Urlauber bald den Alltag vergeſſen laſſen.— Preis: RM. 29.50. U. F. 596 Schwarzwald— Sig⸗ maringen vom 29. 8.— 6. 9. 36. Wer ſich in ſeinem Urlaub richtig erholen will, und viel Schönes ſehen möchte, der nimmt an dieſer Fahrt teil! Preis: RM. 34.— U. F. 60/36 Eifel— Mayen vom 30. 8. bis 13. 9. 36. Die Eifel, der Naturpark des Weſtens, iſt wie kaum eine andere deutſche Landſchaft der Platz für Erholung. Preis: RM. 25.— Nähere Auskunft durch die Monatspro⸗ gramme oder die Orts⸗ und Betriebswarte. Anmeldungen nehmen ebenfalls die Orts⸗ und Betriebswarte ſowie die Kreisdienſtſtelle der NSG.„Kraft durch Freude“, Bensheim, Hochſtraße 2, entgegen. Wohin willſt Du? Viernheim erwache— N Deutſchland iſt erwachtl Schenkt handwerkliche Erzeug⸗ niſſe! Der Landeshandwerksmeiſter Süd⸗ weſtdeutſchlands hat an ſämtliche Organiſa⸗ tionen ſeines Bezirks die Bitte gerichtet, daß für Geſchenke anläßlich von Veranſtaltungen des Handwerks und auch für Veranſtaltungen ſonſtiger Art, auf die in irgend einer Weiſe ein Einfluß ſeitens des Leiters der handwerk⸗ lichen Organiſationen ausgeübt werden kann, Erzeugniſſe des geſtaltenden Handwerks lins⸗ beſondere der Gold- und Silberſchmiede, Zinn⸗ gießer, Holzbildhauer, Elfenbeinſchnitzer, Gra⸗ veure, Ziſeleure, Drechsler uſw.) erworben werden. Als eine Selbſtverſtändlichkeit halte er es, daß für Jubiläumsgeſchenke und Ehrun⸗ gen innerhalb der handwerklichen Organiſa⸗ tionen handwerkliche Erzeugniſſe Verwendung finden. Ergebniſſe der Bodenſchätzung für die Umlegung und bäuerliche Siedlung. Ueber die Verwertung der Er⸗ gebniſſe der Bödenſchätzung für die Umlegung und die bäuerliche Siedlung hat der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft jetzt entſprechende Beſtimmun⸗ gen getroffen. Der Erlaß bezieht ſich insbe⸗ ſondere darauf, daß demnächſt mit der Durch⸗ führung der Bodenſchätzung zu rechnen iſt und in Gebieten mit ländlichen Siedlungen die frühzeitige Durchführung der Bodenſchät⸗ zung angeſtrebt werden muß, um ihre Ergeb⸗ niſſe für die Siedlung und Umlegung nutzbar anerkennen. zu machen. Kampf bem Verberb Das hierdurch erſparte Geld des einzel⸗ nen erhöht letzten Endes das Geſamtvermögen des deutſchen Volkes, wird entweder unmittel⸗ bar geſpart oder erhöht den Umſatz durch Ausgabe für andere Waren und damit auch die Steuereinnahmen, die ja wieder im In⸗ tereſſe des Volkes vom Staate gebraucht wer⸗ den. Andererſeits wird aber auch beſtimmt die Einfuhr von Auslandswaren und damit die Abgabe von Deviſen hierfür verringert, denn bei vielen verdorbenen Sachen wird es ſich um ſolche handeln, die wir nicht ſelbſt erzeugen, ſondern vom Auslande beziehen müſſen. Wie kannſt du nun ſelbſt mithelfen bei dem großen Werk, lieber Volksgenoſſe? Zuerſt mal: An leichtverderblichen Wa⸗ ren kaufe tatſächlich nur ſoviel, wie du und deine Familie vorausſichtlich verbrauchen, laß nichts umkommen, du ſparſt ja nicht nur in deinem Intereſſe! Etwaige Reſte behandle pfleglich, laß ſie nicht verderben! Abfälle— hier denke ich z. B. an geleerte Konſerven⸗ büchſen, Zahnpaſtatuben uſw.— führe den Stellen zu, die für ihre Wiederverarbeitung und damit Erhaltung ſorgen. Zu erwähnen ſei hierbei, daß eine Anzahl von Herſteller⸗ firmen, z. B. für Zahnpaſta, bereits von ſich aus dieſe Aktion unterſtützt und jeder Packung ihrer Erzeugniſſe einen Mahnzettel beifügt, auf dem der Verbraucher aufgefordert wird, die leere Tube zwecks Wiederverarbeitung an Altmetallſammler abzuführen. Volksgenoſſe! Gehe mit gutem Beiſpiel voran, unterſtütze unſere Aktion! Unterrichte dich und andere über die Notwendigkeit und Möglichkeiten, an richtiger Stelle durch Erhaltung zu ſparen und dem Volksvermögen Werte zuzuführen oder zu erhalten. Du tuſt dies nicht nur für dich, ſondern auch vor allem im Intereſſe der Volksgemeinſchaft! Gemeinnutz geht ſtets vor Eigennutz— dieſer nationalſozialiſtiſche Grundſatz gilt auch hier! — —— — —— V2 9—— r..—...——— 2 9 2— .. 5* N — ——— a cͤFk“l„—— — —— . Deren — Aus Stadt und Land Aus Mannheim Immer noch mangelnde Verkehrs- diſziplin Ein Beweis der immer noch mangelnden Verkehrsdiſziplin iſt das Ergebnis der am Dienstag vorgenommenen Verkehrskontrollen, denn es mußten insgeſamt 176 Kraft⸗ und Radfahrer angezeigt, bzw. gebührenpflichtig verwarnt werden. Unter dieſen Verkehrsſün⸗ dern befanden ſich allein 121 Radfahrer, was wiederum beweiſt, daß es bei dieſen mit der Verkehrsdiſziplin noch am ſchlechteſten be⸗ ſtellt iſt. Eine alte Unſitte wird bekämpft Wegen verkehrsbehindernden Herumſte⸗ hens auf dem Gehweg wurden am Dienstag⸗ abend fünf Perſonen vorläufig feſtgenommen und in den Notarreſt verbracht. Tödlicher Sturz von der Leiter Weinheim. Am Mittwoch vormittag, kurz nach Beginn ſeiner Arbeit, ſtürzte der anfangs der 30er Jahre ſtehende Inhaber des Weinheimer Reinigungsinſtitutes, O. Hauck, in der Hauptſtraße von einer Leiter ab und wurde durch den Sturz derart ſchwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die Zigeunerplage muß aufhören Gegen die Schwarzarbeit Bürſtadt. Im Rahmen des Riedſchüt⸗ enfeſtes fand am Montag eine Tagung der ürgermeiſter des Kreiſes Bensheim in Bürſtadt ſtatt, bei der auch die Beigeordneten der Gemeinden ſowie die Ortsgruppenleiter der NSDAP. zugegen waren. Regierungsrat Fuchs war als Vertreter des Kreisdirektors anweſend. Bürgermeiſter Schneider⸗Linden⸗ fels, ſprach einleitend über die Bekämpfung der Zigeunerplage ſeitens der Behörden. Es iſt der Wunſch des Führers, Ordnung im Lande zu ſchaffen und ſind den vollziehenden Or⸗ ganen Beſtimmungen in die Hand gegeben, mit deren Anwendung die Klagen über die Zigeunerplage bald aufhören werden. Wichtig iſt vor allem die Kontrolle der Papiere, die die Zigeuner mitzuführen verpflichtet ſind. Es muß der Reiſe⸗Erlaubnisſchein und die darin feſtgelegte Reiſeroute nachgeprüft und feſtgeſtellt werden, ob er nicht durch Ablauf ungültig iſt. Auch der Ausweis über die mit⸗ geführten Tiere muß wegen Diebſtahlsgefahr und Tierſeuchenverſchleppung ſtrenge Beach⸗ tung finden. Bei Erteilung von Aufenthalts⸗ erlaubnis muß die ſicherheits⸗ und feuer⸗ polizeiliche Seite in Betracht gezogen werden. Die ſogenannten Hordenreiſen ſind gänzlich verboten und daher zu unterbinden. Im Kampf gegen die Schwarzarbeit wird in Zukunft auch das Kreisamt tatkräftig mit⸗ wirken. Nach der Tagung wurden gemeinſam die techniſchen Einrichtungen des Riedſchüt⸗ zenfeſtes unter Führung von Bürgermeiſter Kraft⸗Bürſtadt beſichtigt. Mainz. Am Montag kurz vor 7 Uhr ereignete ſich in der Hinteren Chriſtophenſtr. ein ſchreckliches Unglück. Ein 16jähriges Mäd⸗ chen ſtürzte beim Fenſterputzen aus dem drit⸗ ten Stockwerk in den Hof. Bewußtlos und mit ſchweren Verletzungen wurde das be⸗ dauernswerte Mädchen weggebracht. Bei Erntearbeiten in die maſchine gefallen Gießen. Bei Erntearbeiten fiel der Sohn des Landwirts Heinrich Görlach in Eberſtadt(Kreis Gießen) durch das plötzliche Anziehen der Pferde in die Meſſer der Mäh⸗ maſchine. Der junge Mann erlitt dabei erheb⸗ liche Schnittverletzungen und wurde in die Chirurgiſche Klinik in Gießen eingeliefert. Nierſtein. Bei den Unruhen in Spa⸗ nien wurde auch ein Angehöriger der hieſigen Familie Hahner erſchoſſen. Der Mann betrieb ſeit längerem in Barcelona ein Optikerge⸗ ſchäft und war mit einer Spanierin ver⸗ heiratet. Zigarette verurſacht den Tod eines Menſchen Oppenheim. Einen ſeltſamen Tod fand ein in Mommenheim bedienſtet geweſener auswärtiger landwirtſchaftlicher Arbeiter. An einem der letzten Abende wurde er in ſtark angetrunkenem Zuſtande in die Unterkunfts⸗ zelle des Dolgesheimer Gemeindehauſes ge⸗ bracht, wo er ſeinen Rauſch ausſchlafen ſollte. Als man ihn am nächſten Morgen wieder auf freien Fuß ſetzen wollte, fand man ihn tot auf der Pritſche liegen. Die ſofort herbeige⸗ rufene Unterſuchungskommiſſion ſtellte Er⸗ ſtickungstod feſt. Der Betrunkene hatte ſich am Mäh⸗ Abend bei eee Einlieferung eine Zigarette angeſteckt. Während er nun einſchlief, entzün⸗ dete die Zigarette den Strohſack der Pritſche. Die hierbei entſtandenen Kohlenoxidgaſe konn⸗ ten, da der Raum feſt verſchloſſen iſt, nicht abziehen und führte den Tod herbei. Auszeichnung von Lebensrettern Der Führer und Reichskanzler hat die Rettungsmedaille am Bande u. a. dem Feld⸗ webel Johann Bauer in Speyer, dem Schüt⸗ zen Gg. Hofmann in Würzburg, dem Schrei⸗ ner Georg Naumann in Frankfurt, dem Hilfs⸗ arbeiter Helmuth Schneider in Hanau a. M., dem Schützen Joſef Lützler in Würzburg und dem Gefreiten Joſef Pelke in Würzburg ver⸗ liehen. Die Rettungsmedaille für Rettung aus Gefahr erhielten der Reichsbahnoberrat Walter Danco in Frankfurt a. M. und der Steinbrucharbeiter Karl Jung in Simmern. Beflrajte Gemeinheil! NSG. Ein Malermeiſter wurde vom Reichs⸗ ehrengerichtszhof mit einer Geldſtrafe von 8 000.— RM. belangt. Schon die erſte In⸗ ſtanz, ſoziale Ehrengericht für den Treuhän⸗ derbezirk, hatte in ihrem Urteil, gegen das der Beklagte Berufung eingelegt hatte, feſtgeſtellt, daß der Malermeiſter in ſeiner Eigenſchaft als Betriebsführer die ſoziale Ehre el weiblichen Gefolgſchaft unter Mißbrauch ſei⸗ ner Machtſtellung böswillig auf das Schwerſte gekränkt hatte. Die Hauptverhandlung vor dem Reichsehrengerichtshof ergab, daß der An⸗ Gelee einer jener Betriebsführer iſt, die Bott ſei Dank immer ſeltener werden. Er war der Anſicht, in ſeinen weiblichen Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern Freiwild für ſeine unſitt⸗ lichen Gelüſte zu haben. Er ſcheute ſich nicht, deutſchen Volksgenoſſinnen, die bei ihm für einen Stundenlohn von 50 Pfg. arbeiten muß⸗ ten, mit ſeinen Anträgen nahe zu treten. Un⸗ ter den weiblichen Gefolgſchaftsmitgliedern be⸗ fanden ſich auch Ehefrauen mit mehreren Kin⸗ dern. Er glaubte, er könne die Notlage dieſer Frauen ausnutzen, die ſelbſt Arbeit annehmen mußten, um ihre arbeitsloſen Männer und Kinder zu ernähren. Der Beklagte ging hier⸗ bei ſogar ſo weit, allen Frauen am erſten Tag, an dem ſie ihren neuen Arbeitsplatz inne hatten, ſeine gemeinen Anerbieten zu machen. Dabei verſprach er ihnen eine Erhöhung des⸗ Stundenlohnes um einen Groſchen, wenn ſie ſeinen Wünſchen gefügig wären. Das Reichs⸗ ehrengericht ſtellte feſt, daß brutaler und bös⸗ williger kein Betriebsführer ſeine ſittliche und ſoziale minderwertige Geſinnung den wirt⸗ ſchaftlich von ihm abhängigen Menſchen ge⸗ genüber kaum zum Ausdruck bringen könne. Wenn die unglücklichen Volksgenoſſen nicht auf ſeine Wünſche eingingen, ſo wurden ſie wegen Arbeitsmangel entlaſſen. Am nächſten Tag wurden dann andere neu eingeſtellt, bei denen der Herr Betriebsführer ſein Glück von neuem verſuchte. Die Strafe des ſozialen Ehrengerichts iſt eine geringe Sühne für ſeine Schandtaten, da ihm nicht nur jede Achtung vor der Ehre der Frau, ſondern auch die notwendige Ach⸗ tung vor der ſozialen Ehre ſeiner Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder fehlte. * Mas dingt cle unc gun Reichsſender Stuttgart: Freitag, 21. Auguſt: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach⸗ richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer! 12.00(von Frankfurt) Hörer, ſchaltet euch ein, jetzt ſendet Frankfurt a. M.] In der Pauſe, 13.00— 13.15: Zeit, Wetter, Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00(aus Karlsruhe) Streuſendung des Reichsluftſchutzbundes; 15.30„Pittje En⸗ tenbein“, ein Spiel für unſere Kinder; 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.45 Zwiſchenpro⸗ gramm; 18.00 Muſik zum Feierabend; 19.00 „Eins ins Andere“; 20.00 Nachrichten; 20.10„Friſch gebadet, iſt halb geſchwommen“ 21.30 Tanzmuſik; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltungskonzert; 0.00 Nachtmuſik. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699 Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig. — Aumtliche Bekanntmachungen ä———— — Betr.: Unterhaltung des gemeinheitlichen Fa⸗ ſelviehes. Für das angelieferte Stroh wird der Preis von 80 Rpf. pro 50 kg bezahlt. Die Wiegeſcheine ſind bis längſtens 22. ds. Mts. hier vorzulegen. Viernheim, den 15. Auguſt 1936 Betr.: Verſteigerung von Ohmetgras. Am Freitag, den 21. ds. Mts., vormit⸗ tags 9 Uhr, wird im Saale des„Ratskeller“ das Ohmet von den Gemeindewieſen öffent⸗ lich verſteigert. Viernheim, den 18. Auguſt 1936 Betr.: Förderung des deutſchen Oelſaatenan⸗ baues. Wie im vergangenen Jahre, ſo dürfen auch in dieſem Erntejahr die Anbauer von Oelſaaten ihre geerntete Raps⸗, Rübſen⸗, Lein⸗ und Mohnſaat ſowie weitere Oelſaaten⸗ arten nur dann in den Verkehr bringen, oder ſonſtwie verwerten,(zur Ausſaat benutzen, verfüttern uſw.) wenn ſie die Ausſtellung des Urſprungs⸗Verwertungsſcheines bei der zu⸗ ſtändigen Ortsbehörde beantragt haben. Der Verwertungsſchein wird auf dem Rathauſe(Zimmer Nr. 13) ausgeſtellt. Ich mache die in Frage kommenden Per⸗ ſonen darauf aufmerkſam. Viernheim, den 17. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter Vereins⸗Anzeiger Nadfahrerverein„Vorwärts“ Anläßlich unſeres 30jährigen Beſtehens finden am kommenden Sonntag, den 23. Auguſt 1936 folgende Veranſtaltungen ſtatt: Vorm 6 Uhr Straßenrennen „Rund um Viernheim“ Start und Ziel Adolf Hitler⸗ ſtraße(Marktplatz), nachm. 3 Uhr großes Radball⸗ turnier im Karpfenſaal. Abends 8.30 Uhr Familien⸗ abend mit Tanz und ſaalſportliche Vorführungen Hierzu ſind alle Sportfreunde, Mitglieder und Gönner unſeres Vereins herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand Turnverein von 1893 Morgen Freitag abend 8.30 Uhr in der Sporthalle wichtige Verſammlung ſämtlicher Leichtathleten betr. Werbeveranſtaltung in Lampertheim. Zugleich letzter Meldetermin für das Kreisturnfeſt in Hockenheim. Abtlg. Handball: Alle Jugendſpieler, die in eine Mannſchaft eingereiht werden wollen, erſcheinen Grummeit⸗Verjteigerung des Forſtamts Viernheim Montag, den 24. Auguſt 1936, vorm. 9 Uhr kommt im Gaſthaus zum Deutſchen Kaiſer(am O. E. G.⸗Bahnhof) die Grummet⸗ ernte der fiskaliſchen Wieſen(Hirtenwieſe, Maſt⸗ lache, Schlotlache) zur Verſteigerung. Vorherige Beſichtigung wird empfohlen. Auskunft erteilt Herr Förſter Hoock, Bis⸗ marckſtr. 35. Heſſ. Forſtamt Viernheim — Gelernte Korsellnangringen Vorzustellen zwischen 9 und 11 Uhr bei Eug. u. Herm. Herbst. N. l. f. Mannheim Neues Sauerkraut / kg.. 14 Ohne Gewähr Hewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterſe Nachdruck verboten Neue Grünkern ganz/ kg. 36 u.. 40 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne 2 Wer einmal 0 eden hat bleibt bel Nr Verkaufsstelle: dean Wunderie am Marktplatz Adolf Hitlerſtr. 1½ kg. Neue Grünkern gemahl Neue Fettheringe 10 Stück. 55 Neue VollheringeSt.⸗. 9 5.38 u. 42 Neue Delikateß⸗Friſch⸗ gurken St.. 6, 10 U. 5.14 Salateſſig Eß⸗ und Einmach⸗ Pfirjiche zu haben bei Brschtel Burg Windeck Ohne Werbung tein Erfolg! Holreite mlt Scheune u. Tabaksſchoppen zu vermieten. 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Cuftſchutz iſt Selbſtſchutz! 6. Be. du 65 fn 1 N 0 No. baerlic in den! wotden. Veranſt n dem cine uc di hubie 1 U erhöht rote? 0% Esel Namn! Vadet Wh 560,00 1000 ſißt 1. ber tot ern A. Sie 5 Ju gm Vorbere ſietung zuführen Neſe Derbind fualdez ſich! für ga ſetrufla lte J Tapun, bürgen au ja ausgert die Ka größer Zeugni⸗ Lobe gtiffs fall nich des muff dm je lber die Velo wen die Nat Urd 1 tote 4 der N anderer Inber erweiſeſ müſſe der dideht U