he Cu npeiger⸗ Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſſcheinungswe iſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn 8 die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. EFFFFFFbbPTPTTVTCTCTGCT(TGTT(TVTbTbTbTbT EEE ˙» Nummer 194 Freilag ternheimer 1 Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil ür 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur 55 iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. n Heſchätsstele Viernheim. Bismarckstraße 13. Fer den 21. Auguſt 1936 pr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang das Rieſenheer der Wellrevolulion Ungeheuerliche Rüſtungen Jowielrußlands— Joriſchreilende Mililariſierung der Geſamibevöllerung die Drohung der Roten Armee Ein weilhin ſichlbares Varnungsſignal für ganz Europa Moskau, 20. Aug. Ueber die neue unge⸗ heuerliche Aufrüſtung Sowjetrußlands ſind in den letzten Tagen nähere Angaben gemacht worden. Die ganze Preſſe iſt erfüllt von den Veranſtaltungen am„Tage der Luftfahrt“, zu dem auch franzöſiſche Flugzeugfabrikanten erſchienen waren. Wie die Preſſe mitteilt, wird die Stärke der Armee durch die Herabſetzung des Einberufungsalters auf eine Effektivſtärke von rund zwei Millionen Mann enhöht. An ausgebildeten Reſerven beſitzt die rote Armee 10,5 bis 11 Millionen Mann, wozu die von der Oſſoaviachim ausgebildeten Sowjetbürger in Stärke von 13 Millionen Mann kommen. Sie hat— wie ſchon ge⸗ meldet— im Laufe der drei letzten Jahre 700,000 Schützen, 500,000 Gasabwehrleute, 550,000 Fallſchirmſpringer, 900,000 Fahrer, 140,000 Gleitflieger uſw. ausgebildet. Sie be⸗ ſitzt 1500 Fliegerſchulen. Die Motoriſierung der roten Armee ſei ſtärker als in jeder an⸗ dern Armee durchgebildet. Sie verfüge heute über mindeſtens 4700 einſatzbereite Flugzeuge In ganz Weſtrußland werden umfangreiche Vorbereitungen getroffen, um die Militari⸗ ſierung der Bevölkerung aufs ſtärkſte durch⸗ zuführen. Dieſe beträchtliche Rüſtungsſteigerung in Verbindung mit der Erhöhung des Aktivbe⸗ ſtandes der roten Armee ſind ein weithin ſicht bares Warnungsſignal für ganz Europa. Denn das Ziel Sow⸗ jetrußlands iſt die Weltrevolution. So er⸗ klärte Marſchall Tuchatſchewſki auf der Tagung des Vollzugsausſchuſſes:„Wir können jetzt, wenn die Regierung es wünſcht, auf jedem beliebigen Punkt eine kampfbereite, ausgerüſtete, bewaffnete Macht aufſtellen, und die Kampfbereitſchaft der roten Armee iſt größer als die jeder andern Armee.“ Dieſes Zeugnis aus dem Munde eines einflußreichen Sowjetpolitikers beweiſt deutlich den A n⸗ griffscharakter der roten Armee. Sie ſoll nicht nur die Aufgaben der Verteidigung des ruſſiſchen Rieſenreiches übernehmen, ſon⸗ dern jederzeit bereitſtehen, um gegebenenfalls über die Grenzen hinaus die kommuniſtiſche Ideologie wirkſam vorzutragen. phierend erklärt die Moskauer Preſſe: Die rote Armee ſtelle heute ſchon eine Macht dar, die jede andere Kriegsmacht der Welt übertreffe. Urd unzweideutig wird weiter erklärt: Die rote Armee iſt ein bewaffneter Truppenteil der Weltrevolution, ſie muß dem Proletariat anderer Länder in ſeinem Kampf gegen den Imperialismus entſcheidende Unterſtützung erweiſen Durch eine raffinierte Propaganda müſſe die gegneriſche Front zermürbt werden. Der italieniſche General Grazioli, der wiederholt ruſſiſchen Manövern beigewohnt hat, bezeichnet die rote Armee als eines der furchtbarſten Kriegswerkzeuge, für deſſen Weiterentwicklung und Vervoltkommnung den Sowjets kein Opfer zu groß ſei. Wie ſchon gemeldet, beträgt der ſowjetruſſiſche Militärhaushalt jähr⸗ lich 14,7 Milliarden Rubel, ein Betrag, der dem des geſamten franzöſi⸗ ſchen Staatshaushalts entſpricht. Und das in einem Lande, das nicht bedroht iſt. Es iſt der ſowjetruſſiſche Imperialismus, der die Trium⸗ Welt unter den Bolſchewismus zwingen und die Staaten Europas zerrütten will. Wahrlich: die Warnung iſt für Europa eindeutig! Wird ſich Europa unter dem Druck dieſer Tatſachen zuſammenfinden? Iwei Jowjelgenerale bei den franzöſiſchen herbſtmanövern Paris, 20. Aug. Zu der Ankunft einer ſowjetruſſiſchen Militärabor d⸗ nung in Paris berichten die Blätter er⸗ gänzend, daß es ſich um General Yakir, Mit⸗ glied des Oberſten Kriegsrates der Sowjet⸗ armee, und Brigadegeneral Ratſchinski han⸗ delt, die den franzöſiſchen Herbſtmanövern beiwohnen wollen. deulſche Barnung an Madrid Gewallakte werden nicht mehr geduldet Telegramm des Befehlshabers der deulſchen Linienſchiffe an den Chef der ſpaniſchen Regierungsflokle. Berlin, 20. Auguſt. Der Befehlshaber der Linienſchiffe, dem die zur Hilfeleiſtung in die ſpaniſchen Gewäſſer entſandten deuk⸗ ſchen Seeſtreilkräfte unterſtellt ſind, hat an den Chef der ſpaniſchen Regie rungsflokte auf Grund des Vorgehens gegenüber dem deut⸗ ſchen Dampfer„Kamerun“ folgendes Tele; gramm gerichkek: „Nachdem eben erſt der Rechlsbruch ge ⸗ genüber Sevilla durch„Almiranke Dreiſter Ueberfall auf dem Ilugplatz Portsmouth Zwei„Flieger“ wollen Flugzeug nach Spanien entführen London, 20. Aug. Geldgier und Aben⸗ teuerluſt führten in den frühen Morgenſtun⸗ den des Donnerstag auf dem Flugplatz von Portsmouth zu einem kaum glaublichen Zwiſchenfall. Verführt durch die Zeitungsberichte, daß die Agenten der kriegführenden Parteien im ſpaniſchen Bürgerkrieg jedem britiſchen Flugzeugführer, der in Spanien eine Ma⸗ ſchine abliefere, einen Betrag von 2000 bis 3000 Mk. auszahlen würden, erſchienen z wei des Fliegens völlig unkundige Engländer im frühen Morgengrauen auf dem Flugplatz, ſetzten ſich in eine ſtartbe⸗ reite Maſchine und flogen davon. Aller⸗ dings war ſchon der Start mit einigen Hin⸗ derniſſen verbunden, denn das Flugzeug machte die wildeſten Sprünge, ehe es ſich vom Boden erhob. Zu allem Ueberfluß waren die beiden Sonntagsflieger entgegen den Beſtimmungen mit dem Wind im Rücken geſtartet, doch das Glück war auf ihrer Seite, und es gelang ihnen tatſächlich, die Maſchine in die Höhe zu bringen. Ihr unabwendbares Schickſal ereilte ſie jedoch in dem Augenblick, als ſie das letzte Hindernis, eine in der Nähe des Flugplatzes eingepflanzte Bau m⸗ gruppe, nehmen wollten. Das Fahrgeſtell des Flugzeuges ſtreifte die Baumwipfel. In kurzem Steilflug fand die geplante Spanien⸗ reiſe ihr vorzeitiges Ende und die Maſchine ging zu Bruch. Die beiden Inſaſſen, die, wäre ihnen das Glück nicht hold geweſen, in den nahen Flußlauf geſtürzt und ertrunken wä⸗ ren, wurden in ſchwerverletztem Zuſtand in das Krankenhaus gebracht. Einer von ihnen hatte das Bewußtſein verloren, als er eingeliefert wurde. Bei der verunglückten Maſchine handelt es ſich um eines der 5 von Privatagenten in London an gekauften Flug⸗ zeuge, die ſeit Montag in Portsmouth be⸗ reitſtanden, um nach einem unbekannten Be⸗ ſtimmungsort abzufliegen. Die beiden Pſeudo⸗Flieger werden ſich nach ihrer Wie⸗ dergeneſung wegen eines vierfachen Vergehens vor Gericht zu verantworten haben. Zunächſt wird die Beſchuldigung er⸗ hoben, daß ſie ſich widerrechtlich ein fremdes Flugzeug angeeignet haben. Der zweite An⸗ klagepunkt iſt die Benutzung eines Flug⸗ zeuges, ohne im Beſitz eines ordentlichen Flugzeugführerſcheins zu ſein. Drittens müſſen ſie ſich wegen Beſchädigung frem⸗ den Eigentums verantworten,„laſt not leaſt“, wegen Umgehung des wenige Stunden vor⸗ her von der britiſchen Regierung erlaſſenen Waffenausfuhrverbots, das bekanntlich auch Verkehrsflugzeuge umfaßt. Generalfeldmarſchall v. Mackenſen nimmt Generalſeldmarſchall v. Mackenſen übernimmk ſein Regiment im Beiſein des Oberbefehlshabers des Heeres, Generaloberſt v. Fritſch, den Vorbeimarſch des Reiterregiments Nr. 5 in Stolp ab, zu deſſen Chef ihn der Führer ernannt hat. (Weltbild, K.) Valdez“ beigelegt iſt, hal Kreuzer„Li ⸗ berkad“ geſtern Nachmittag den Damp⸗ fer„Kamerun“ außerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer auf freier See beſchoſ ſen, ins Kielwaſſer gezwungen und durch bewaffneke Soldaten unker ⸗ ſuchen laſſe n. Dieſes Verhallen ge· genüber einem deulſchen Dampfer iſt ein Verbrechen gegen das Recht freier Schiff · fahrk in offener See. Ich bin nicht gewillt, ſolche Gewalkakke zu dulden. Ich habe meine Seeſtreilkräfte angewieſen, je- dem unberechktigken Gewalk⸗ akt Ihrer Schiffe mit Gewalt enkgegenzukretken.“ Der deutſche Geſchäftsträger iſt zugleich an⸗ gewieſen worden, die ſpaniſche Regierung da⸗ von in Kenntnis zu ſetzen, daß die deut ⸗ ſchen Kriegsſchiffe Befehl er⸗ halten haben, die deutſchen Schiffe vor ähnlichen völkerrechtswidrigen Uebergriffen außerhalb der ſpaniſchen Hoheitsgrenze mit allen Mitteln zu ſchützen. England erkennk die Berechtigung des deulſchen Proleſies an 88 London, 21. Aug. Der ſcharfe deut⸗ ſche Proteſt in Madrid wegen des„Kamerun“ ⸗ Zwiſchenfalls, wird von amtlichen engliſchen Kreiſen als durchaus berechtigt an⸗ erkannt. In London wird dabei betont, daß die Berechtigung des Anſpruchs der marxi⸗ ſtiſchen Behörden auf eine Blockade gewiſſer Küſtenbezirke, die ſich in den Händen der Mili⸗ tärgruppe befinden, bisher nicht erwieſen ſei, umſoweniger, als die Parteien des ſpaniſchen Bürgerkrieges auch von der Madrider Regie⸗ rung bisher nicht offiziell als Kriegführende anerkannt ſind. Italien zu dem deulſchen Prokeſt S8 Rom, 20. Aug. Die deutſche Em⸗ pörung über die Beſchießung und Durch⸗ ſuchung des deutſchen Flüchtlingsdampfers „Kamerun“ kommt in der Mittagspreſſe voll zur Geltung und findet uneingeſchränktes Ver⸗ ſtändnis.„Tevere“ ſtellt ſeinen Bericht unter die mehrſpaltige Ueberſchrift„Seeräuber⸗ haftes Verhalten der Madrider Marine“ Das Blatt hebt als erſchweren⸗ den Umſtand hervor, daß ſich der Vorfall außerhalb der ſpaniſchen Gewäſſer ereignet habe. Die Mittagsausgabe der halbamtlichen „Giornale d' Italia“ betont unter ausführ⸗ licher Wiedergabe deutſcher Zeitungsſtimmen. daß dieſe gewalttätige Handlung eine Verge⸗ waltigung jedes internationalen Rechtes ſei und in den deutſchen politiſchen Kreiſen ebenſo gerechte wie ſcharfe Beurteilung finde. Weitere Spanienflüchtlinge von deutſchen Schiffen geborgen Das Torpedoboot„Albatros“ hat öſtlich von Bilbao drei Deutſche und einen Aus⸗ länder an Bord genommen; das Torpedo⸗ boot„Seeadler“ in Gijon 24 Flüchtlinge, dar⸗ unter 9 Deutſche. Dieſe wurden mit weiteren Flüchtlingen aus Bilbao und Santander ge⸗ ſtern auf Dampfer„Beſſel“ eingeſchifft. Aus Alicante lief der Dampfer„Palermo“ mit 60 Deutſchen und 114 Ausländern aus. In Cartagana haben ſich keine Flüchtlinge ge⸗ meldet. Wegen des angekündigten Bombenangriffes auf Palma wurde die Einſchiffung der Flücht⸗ linge auf den Dampfer„Hero“ vorübergehend unterbrochen. —— ̃—ͤ— — — — Y— ——— 8— —— —— r — — Die Einmiſchung Sowielrußlands in die ſnanißhοn Mirren Für diejenigen, die ſehen wollen, ſtand es vom erſten Tage an feſt, daß die ſpaniſchen Revolutionen der letzten Jahre von Moskau aus inſzeniert worden ſind. Wir haben geſtern die Mitteilung der Pariſer Wochen— ſchrift„Gringoire“ wiedergegeben, daß am 27. Februar dieſes Jahres eine Sitzung der Komintern ſtattfand, die die Aus⸗ rufung Marokkos zur ſelbſtändigen Sowjek⸗ republik und Krieg gegen das„faſchiſtiſche“ Portugal beſchloß. Weiter hörken wir, daß 757 ſpaniſche Kommuniſten in der Revolu- kionskechnik ausgebildet wurden und daß die maßgebenden Moskauer Strategen des Bür⸗ gerkrieges ſeit Anfang dieſes Jahres in allen 1 Spaniens an der Arbeit geweſen ind. Schon auf dem letzten Kominkernkongreß in Moskau wurden die erſten Geld- ſendungen für die Errichtung der ſpa⸗ niſchen Sowjetrepublik beſchloſſen, mit deren Hilfe der Wahlkampf im Februar ſiegreich geſtaltet wurde. Von Moskau aus iſt die Bewaffnung der ſpaniſchen Arbeiker in die Wege geleitet worden. In Straß burg fand eine Sitzung unter dem Vorſitz Bucharins ſtatt, die die Errichtung der Komintern-Zenkrale in Paris beſchloß, deren Aufgabe die Durchführung der ſpaniſchen Revolution iſt. Der berüchtigte Bürger- kriegsſpezialiſt Beria, bekannt aus den blutigen Kaukaſuskämpfen, arbeitete in Barcelona und in Madrid. Im Auſtrage Jaroſlawſkis, des Vorſitzenden der inker⸗ nafionalen Gotkloſenverbände, errichteke er in Spanjen Goktloſenkomikees, die den Vernichtungsfeldzug gegen Klöſter und Kirchen mit unbeſchreib- licher Grauſamkeit führen. Die NSK. weiſt darum darauf hin, daß der Vatikan, wenn er ſeinen Proteſt bei der ſpaniſchen Regie- rung vorbringe, nicht an der zuſtändigen Skelle ſei. Die Regierung in Madrid habe bereits alle Funkkionen an die örtlichen anarchiſtiſchen Revolutionskomikees abgege⸗ ben, die den Befehlen aus Madrid nichk ge— horchen, ſondern die Anweiſungen der ruſſi- ſchen Sowjekagenten mit beiſpielloſer Zer- ſtörungswut ausüben. * Es iſt fernerhin auf die Goldtrans- porte hinzuweiſen, die allerdings von Ma- drid nach Paris gingen, aber vorher aus der Sowjekunion nach Madrid ge— kommen waren. Tatſächlich ſind die umfang⸗ reichen Wafſenankäufe Madrids alle mik ſowjetruſſiſchem Gelde getäkigk worden. Außerdem wurde die ruſſiſche Ma- rineorganiſation Sowkorgflot eingeſetzt, deren Leiker Hermann, ein Lette, die ruſſiſchen Schiffe anwies, allen verfügbaren Lade- raum für Waffen und Munition bereitzuhal- ken, um dieſe in ſpaniſchen Häfen auszuſchif⸗ fen. Auch die in Odeſſa für die Bewaff⸗ nung der Araber bereitgelegten Waf⸗ fen und die geheimen Waffenlager für die franzöſiſchen Kommu- niſten wurden nach Spanien verfrachkek. Vor einigen Tagen find in den Räumen der Pariſer„Humanité“ eine Sitzung der Komintern ſtakt, in der beſchloſſen wurde, in Spanien örtliche Sowjets zu errichten, in Spaniſch⸗Marokko die Bevölkerung durch Beſtechung zu revolukionieren, inkernakionale Aufrufe zu erlaſſen und Sammlungen für die„ſpaniſchen Brüder“ einzuleiten. Ercoli gab in dieſer Sitzung die aufſchlußreiche Er— klärung ab, daß der Sieg der ſpaniſchen Volksfront am beſten durch inker⸗ nationale Verwicklungen ſicher⸗- geſtellt würde. In dieſem Sinne wurde die Demonſtrakion an der deuk⸗ ſchen Grenze veranſtalket, der die Re- gierung nur durch die Schaffung einer neu- kralen Jone von fünf Kilometer begegneke. Der eigene Sender der Komintern in Paris gibt käglich radiotelegraphiſche Befehle und Anwefſungen an die örtlichen Sowjeks in Mallorca beteiligt geweſen. In Barce⸗ lona wird von Sowfekrufſen be- dient.„Tötel die Prieſter!“ war ſeine grauſame Aufforderung an die ſpaniſchen Sowjets.„Weg mit jeder Humanitäksduſe⸗ lei!— Tötet— kötetl“ * Sowjekruſſen ſind, wie einwandfrei feſt⸗ geſtellt wurde, an dem Landungsmanöver auf Malorka beteiligt geweſen. In Barce⸗ lona brennen Kirchen und Klöſter. Der Pöbel enkweiht Altäre und mordet nationa- liſtiſche Offiziere. In Malaga bedroht der Mob Mitglieder der deukſchen Kolonie. Aus vielen Orten iſt Furchktbares über die Tätigkeit der rofen Sowjets gemeldek wor- den. Am 4. Auguſt fand auf dem roten Platz die Kämpfe in Spanien Drei Flugzeuge der Markiſten zur Landung gezwungen Hendaye, 20. Aug. Der La Coruna teilt mit, daß 9000 Mann zum Sender von Angriff auf die Linie Irun— San Sebaſtian eingeſetzt ſeien. Die Abſchnürung von San Se⸗ baſtian nach Weſten ſei bereits gelungen. Die Truppen des Generals Franco, heißt es weiter, hätten den Ort Acidona bei Malaga eingenommen und zahlreiche Artillerie im Ring um Malaga in Stellung gebracht. In Aſturien hätten die Minenarbeiter einen Ang ri ff auf Oviedo verſucht, der reſtlos ſcheiterte. Die nationalen Truppen hätten die Ang rei⸗ fer mit ſchweren Verluſten abge⸗ wieſen. Die Madrider Nachricht, daß ſich Granada ergeben hätte, wird wiederholt demen⸗ tiert. In Badajoz fanden die nationalen Trup— pen ein Munitionsdepot der Kommuniſten mit 40 000 Gewehren neueſter Konſtruktion. Der Sender von Palma de Mallorca berichtet, daß ein von drei Schiffen der Marxiſten ver⸗ ſuchter Angriff auf den Hafen und die Stadt fehlgeſchlagen und die Angreifer völlig vernichtet worden ſeien. Sie hätten über 1000 Tote gehabt. Die Schiffe hätten die Flucht er⸗ griffen und ſeien in Richtung Barcelona ab- gefahren. Aus San Jean⸗de⸗luz kommt die Meldung, daß es dort den nationalen Truppen gelungen ſei, drei Flugzeuge der Marxiſten, zwei dreimotorige Bombenmaſchinen und eine Jagdmaſchine, zur Landung zu bringen. Die Apparate werden nach Wiederherſtellung den weißen Flugkräften eingegliedert. Sevilla meldet, daß die Truppentransporte von Marokko nach Südſpanien mit ſechs drei— motorigen Flugzeugen täglich regelmäßig durch⸗ geführt werden. Rote Verſtärkung für San Sebaſtian An der Front von Irun herrſchte am Don⸗ nerstag völlige Ruhe. Lediglich das Forts Guadalupe hat einige Schüſſe im Laufe des Vormittags abgegeben. Die in San Sebaſtian erſcheinende Zeitung „Frente Popolar“ berichtet, daß die dortige rote Miliz in den letzten Tagen neue Verſtär⸗ kung aus Bilbao erhalten habe. Es handele ſich hierbei in erſter Linie um Bergarbeiter, die gut mit Dynamit umzugehen verſtünden. In dem gleichen Blatt wird die Hinrichtung von fünf Offizieren in San Sebaſtian gemel⸗ det, die ſich gegen die Volksfront betätigt hät⸗ ten. Ferner ſei es gelungen, den aus der Dik⸗ taturzeit Primo de Riveras bekannten Gene⸗ ral Muslera und den Oberſtleutnant Baſelga in San Sebaſtian zu verhaften. Dieſe beiden Offiziere werde das gleiche Schickſal ereilen wie die obigen.„Frente Popolar“ berichtet weiter, daß in Barcelona die Theater ſyndikali⸗ ſiert worden ſeien. Vom Platzanweiſer bis zur Diva werde ein einheitliches Gehalt von 15 Peſetas täglich gezahlt. General Mola rechnet mit baldiger Einnahme Madrids. Nach einer Meldung aus Gibraltar hat Ge⸗ neral Mola an General Queivo de Llano telegraphiert, daß er keine Verſtärkun⸗ gen benötige, da ſeine Truppen ausreichten, um Madrid in weniger als einer Woche einzunehmen. Nach Rundfunkmeldungen nationaliſtiſcher Sender ſollen vier Regierungsflugzeuge abge⸗ ſchoſſen worden ſein. Ferner ſei es gelungen, Albarquerque und Olivenza nahe der portu— gieſiſchen Grenze und Eibar zwiſchen Bilbao und San Sebaſtian zu nehmen. Paolino ſtandrechtlich erſchoſſen Wie Reuter aus Madrid meldet, iſt nach einer Meldung der Rundfunkſtation Pontevi⸗ dea der ſpaniſche Boxer Paolino Uzcudun in Madrid zuſammen mit mehreren ſeiner Lands⸗ leute ſtand rechtlich erſchoſſen worden. Als Boxer hat Paolino eine außerordentlich erfolgreiche Laufbahn hinter ſich., Unter an⸗ derem iſt Paolino dreimal gegen Max Schme⸗ ling angetreten. Zweimal verlor Paolino und in einem Falle gelang es ihm, ein Unent⸗ ſchieden zu erzielen. Frankreichs„moraliſche hilfe“ Der Gouverneur von San Sebaſtian bedankk ſich. Hendaye, 20. Auguſt. Die in San Se⸗ baſtian erſcheinende Tageszeitung„Frante Popoular“ vom 20. Auguſt bringt in Fett- druck die ſehr intereſſanke Meldung, daß „der Herr Botſchafter von Frankreich in Spanien die Aufmerkſamkeit hatte“, den Zi- vilgouverneur der Provinz zu beſuchen und ihm ſeine Verurkeilung des Vorgehens der Schiffe der Nationaliſten„Almirante Cer⸗ vera“ und„Eſpana“ zum Ausdruck zu brin⸗ gen, deſſen Opfer die Stadt am Mittwoch geworden ſei. Der Bolſchafker und ſeine Frau ſeien von mehreren franzöſſſchen und engliſchen Journaliſten begleitet geweſen. „Sie verurteilten, ſo heißt es in der Mel⸗ dung weiter, dieſe Tat abſolut. Der Herr Bolſchafter hat 500 Peſeken geſtiftet für die Sammlung zu Gunſten der Geſchädigten. Der Herr Gouverneur hat dem würdigen Verkreter Frankreichs die kiefe Dank ⸗ barkeit aller San Sebaſtianer zum Aus- druck gebracht, ſowie die Zuneigung und Sympathie, die unſer Volk in dem heroiſchen Kampf der Verteidigung ſeiner Freiheit dem großen franzöſiſchen Volk gegenüber empfindet.“ Dieſer Bericht der San Seba⸗ ſtianer Zeitung iſt zwar ſehr offenherzig, aber nach den Angaben eines franzöſiſchen Journaliſten— leider nicht vollſtändig. Denn in der Begleitung des Bolſchafters Herbekke ſoll ſich nach den Milteilungen dieſes fran; zöſiſchen Journaliſten, der die Tat ſelbſt mit- gemacht hat, außer dem Vertreter von Ha- vas,„Paris Soir“,„Matin“ und einem engliſchen Journaliſten auch noch ein Ma- jor aus dem franzöſiſchen Luft fahrtminiſterium befunden haben. Ob dieſer Offizier auch nur gekommen ſei, um gegen das Vorgehen der Schiffe der ſpaniſchen Nationaliſten zu proteſtieren, iſt nicht bekannt. Uebrigens ſoll der Gouver- neur von San Sebaſtian dem franzöſiſchen Bolſchafter ſeinen Dank für die mora⸗ liſche Hilfe“ Frankreichs zum Ausdruck gebracht haben. Der Chefredakkeur der Moskauer„Prawda“ in Madrid eingekroffen. Madrid, 20. Auguſt. Der Chefredak⸗ teur der Moskauer Zeikung„Prawda“ iſt in Madrid eingetroffen. Er ſtat⸗ tete noch am gleichen Tage dem Miniſter⸗ präſidenten Giral einen Beſuch ab. Gi⸗ ral ſprach dem Chefredakteur Koldgow ge⸗ genüber ſeine Genugtuung über die zahlrei- chen Freundſchaftsbeweiſe von ſowjetruſſi⸗ . dpd ð f]˙• uv in Moskau eine Kundgebung zur Unter- ſtüßung der ſpaniſchen Volksfront ſtakt. In Paris forderte die Role Hilfe alle kommu— niſtiſchen Verbände und Freunde zu einer Geldſammlung für die Volksfront in Spa- nien auf. In Wadrid arbeiteten Revolu⸗ ktionstribunale Tag und Nachk. Die verſtüm⸗ melken Leichen der Ermordeten werden zur Schau geſtellt. In San Sebaſtian drang die rote Wiliz ins Gefängnis ein und erſchoß 150 Geiſeln. In San Markin wur- den vier junge Deukſche von Kom- muniſten überfallen, vor das Revolukionskri- bunal geſchleppt und erſchoſſen. Die Sowjekregierung gibt Anwei⸗ ſung, dem Pariſer Kominkernbüro zur Unker⸗ ſtützung der ſpaniſchen Volksfront 300 Millionen Francs zu überweiſen. In dem offiziöſen Blatt der Sowjekregierung „Isweſtya“ ſchreibt Bucharin, daß die Auseinanderſetzung zwiſchen Kommunismus und Faſchismus näherrücke. Sowjekrußland hat Geld für die Schürung der Welkrevolukion, aber es hat kein Geld um die ſchlichteſten ſozialen Anforderungen ſeiner eigenen Bepölkerung zu erfüllen. Die „Prawda“ meldet, daß die Regierung mit 55 Millionen Rubeln Arbeikslöhnen ſeik Mal rückſtändig ſei. Die„Isweſtija“ keilt mit, daß in Smolenſk großer Mangel an Brot herrſche.„Ueberall vor den Brokläden ſieht man ungeheure Menſchenmaſſen Schlange ſtehen.“ Der Bolſchewismus iſt der Totengräber der Völker.„Tötetl“ ruft er auf, aber Leben kann er nicht erzeugen. Er bedroht die Völker, bedroht Europa mit dem Untergang. 1 Eindeutig und erſchreckend ergibt ſich die Sowjeteinmiſchung in die ſpaniſchen Verhältniſſe. Nicht weiter kann man die Heuchelei kreiben, mit der von Moskau aus für den Nichteinmiſchungspakt geworben wird. Nicht ſchlimmer kann ſich der Lügen⸗ geiſt Moskaus offenbaren als in dieſem Ver ⸗ halten. Die Welt fragt ſich mit Recht, wie unker dieſen Umſtänden ein ſolcher Nichkein⸗ miſchungspakt zuſtande kommen ſoll, den Sowjetrußland durch ſein ganzes Verhalken hinkertreibt. Soll Europa ruhig zuſehen,, wie Sowjetrußland dort in Spanien ſein furcht⸗ bares Zerſetzungswerk kreibt? Soll es ſich damit abfinden, daß Sowjetrußland allein die Einmiſchung geſtattet werden ſoll, bis dieſes Spanien kot und zerfetzt zu ſeinen Füßen liegt? Es iſt eine Gewiſſensfrage an Europa ge- richtet. Es geht nicht mehr um Spanien, ſon⸗ dern um Europa ſelbſt. Die Gefahr iſt groß. Man muß ihr klar ins Geſicht ſehen. . ſcher Seite aus. Koldzow hat vor ſeinem Eintreffen in Madrid Barcelona, ſowie den Frontabſchnitt Saragoſſa— Huesca beſucht. Eine Witkteilung des Kriegsminiſteriums beſagt, daß bei Naval-Peral am Mittwoch ſchwere Kämpfe ſtaltgefunden hälten. Auf beide Seiken ſel neben der Flugwaffe auch ſchwere Artillerie eingeſetzt worden. Die nakionaliſtiſchen Streitkräfte ſeien zurück; geſchlagen worden Dabei ſeien den Regie- rungstruppen zahlreiche Geſchütze und Ma- ſchmengewehre, ſowie Munikion in die Hände gefallen. Der Gegner habe eine große Zahl von Token und Verwundeken zurück- gelaſſen. Ferner ſeien 46 Gefangene gemacht worden, darunter zwei Offiziere. Auflöſung von religiöſen Ordensgeſellſchaflen in Spanien. Hendaye, 20. Auguſt. Aus Madrid wird der Erlaß einer Verfügung gemeldet, der zufolge ſämtliche religiöſen Ordensgeſell. ſchaften in Spanien aufgelöſt werden, die ſich irgendwie der Begünſtigung der Wili⸗ kärgruppe ſchuldig gemacht hätten. Dieſes Dekret dürfte inſofern überholt ſein, als in Wirklichkeit in dem noch der ſpaniſchen Linksregierung unkerſtehenden Gebiet ſchon ſeit Wochen alle Klöſter geſchloſſen ſeien. Graf Baillel-Lalours Dank an den Führer §§ Berlin. 20. Aug. Der Präſident des Internationalen Olympiſchen Komitees. Graf Baillet⸗Latour. hat an den Führer und Reichskanzler das nachfolgende Schreiben ge⸗ richtet: Herr Reichskanzler! Ich möchte Ew. Exzellenz danken für die Un⸗ terſtützung, die Sie der 11. Olympiade gegeben haben, deren großer Erfolg nur durch das tiefe Verſtändnis Ew. Exzellenz für den Olym⸗ viſchen Gedanken möglich war. Mögen die Spiele dazu beitragen, die Zufriedenheit des deutſchen Volkes, die ich ihm von ganzem Her⸗ zen wünſche. zu wahren und die für die Ret⸗ tung unſerer gefährdeten Zivi⸗ liſation ſo notwendige Annäherung zwi⸗ ſchen den Völkern zu fördern. Bevor ich Berlin verlaſſe. möchte ich Ew. Exzellenz verſichern, daß Sie immer auf mich rechnen können. wenn die olympiſche Idee zu ihrem beſcheidenen Teil in der Zukunft wie⸗ derum zum Wohle der Menſchheit eingeſetzt werden ſoll. g Ich bitte Ew. Exzellenz die Verſicherung meiner Ehrerbietung und dankbarſten Gefühle entgegenzunehmen. N Baillet⸗Latour Alpenüberquerung im zegel⸗ flugzeug Berlin, 20. Auguſt. Im Rahmen von Verſuchen, die das Deulſche Forſchungsinſti⸗ kut für Segelflug Darmſtadt in Verbindung mit Segelfluggruppen kechniſcher Hochſchulen zur Zeit zur Erforſchung der Möglichkeiten einer Alpenüberquerung von Prien am Chiemſee durchführt, gelangen am WMiktwoch einige ſehr beachtliche Flüge. Drei Flugzeuge flogen von Prien bis ins Zillerfal. Heini Dittmar erreichte unter Ueberquerung der 3600 Meker hohen Tauern(Großolock⸗ ner) Villa Baſſa(Niederdorf) bei Toblach. Oberſt Udek beglückwünſcht die erfolgreichen Alpen-Segelflieger. Berlin, 20. Auguſt. Der Chef des Tech- niſchen Amtes im Reichsſaftfahrkminiſterium Oberſt Udet, hat den deulſchen Segelfliegern anläßlich ihrer erfolgreichen Alpenflüge kele⸗ graphiſch folgenden Glückwunſch übermittelt: „Freue mich über die erſten Erfolge der deutſchen Alpenſegler, ihrer hervorragenden und mukigen Ueberquerung des Tauern⸗Maſ⸗ ſibs durch Hein] Dittmar auf„Condor“, die nur durch äußerſten Einſatz von Mann und Maſchine erreicht werden konnke. herzlichen Glückwunſch. Wefterhin viel Erfolg zur ſelbſtgeſtellten Aufgabe. Heil Hitler! Udek.“ Die Brüder Boſels verhaftet Wien, 20. Aug. In der Angelegenheit des jüdiſchen Finanzmannes Siegmund Bo— ſels wurden die Brüder Boſels, Alfred und Robert, verhaftet. Robert Boſel war vor einiger Zeit bereits in Haft, er war aber dann wieder entlaſſen worden. Rein Kriegsmalerial an Bord der „Kamerun“ 88 Berlin, 20. Aug. In der Angelegen⸗ heit des deutſchen Dampfers„Kamerun“, der weit außerhalb der Drei-Meilen⸗Grenze von ſpaniſchen Regierungsſchiffen angehalten und durchſucht wurde. wird ergänzend mitgeteilt, daß der Dampfer keinerlei Kriegsma⸗ terial an Bord batte und daß ſeine Papiere vollſtändig in Ordnung waren. gibt, luz heran zu den zwichen Gare wwe 1051 ithet ſih a gab, Er. ſeſucht mal ge mige ſanbethe et iber Dieeſen ſofern gend 3. In! Ctaatsſ gen mit keiten d sammen tet u. zen Ein G5 weſe Und da dblom alt zu 65 ri lie genachſ fahre Mahr gemelheſ gel Len, die uu Mil. d. Qeeſeg en, atze banſſchen bt con n ſeien. II ſbent des kes, inf führer und reiben ge⸗ it die Un. de gegeben das tiefe 1 Olum. igen die heit des zem her⸗ die Rel Zivi ung zwi⸗ ich Ew. auf nich e Nee ju lunſt wie; eingelegt ſichetung Gable „Latout l. men don ungs inf bindung chſchllen ſichbeiten nen am Milwoch ge Heel IJerttl. etquetung uoßod pblach. oggreichen des Lech miſterium efllegern lage ele ermittelt h bel genden, . Ma. dor de un m. deten folg zul ö el“ 5 leb ind n bor t abet det gelegel un“. nne dun ten 5 mil I U Lob der deulſchen Gaſſfreundſchaft der polniſche W e 5 über ſeine Eindrücke in Neg. Der Staatsſekretär des polniſchen Außenminiſteriums, Graf Szembek, empfing den Dr. Bn.⸗ Schriftleiter zu einer kurzen Unter⸗ haltung. Während der ganzen Olympiade weilte Graf Szembek, die rechte Hand des polni⸗ ſchen Außenminiſters, Oberſt Beck, in Berlin. Sein Aufenthalt wurde dadurch um ſo intereſ⸗ ſanter, als er Berlin, außer einem kaum ein⸗ tägigen Aufenthalt vor dem Kriege, noch nicht näher geſehen und kennengelernt hat. Der Staatsſekretär ſtammt aus Südpolen, in der Nähe von Krakau, und hat daher, wenn ihn . dienſtlichen oder privaten Fahrten in oder r das Reich führten, den kürzeren Weg über Wien genommen und infolgedeſſen die Reichs⸗ hauptſtadt nicht berührt, obwohl, wie er ſelber feſtſtellt, die Entfernung Warſchau— Berlin kaum noch als eine beſchwerliche Reiſe anzu⸗ ſprechen iſt. In knapp acht Stunden erreicht man mit dem bequemen Expreßzug Warſchau Paris die Zentrale des Reiches. Graf Szembek iſt des Lobes und der Begei⸗ ſterung über die Organiſation der Olympiſchen Spiele und die mit ihnen in Zuſammenhang ſtehenden Veranſtaltungen voll, und erzählt, daß er während ſeines Aufenthaltes kaum zur Beſinnung gekommen ſei. Die Ordnung und Diſzipliniertheit, mit der der ge⸗ waltige Maſſenbetrieb des Reichsſportfeldes be⸗ wältigt wurde, löſen ſeine Bewunderung und vollſte Anerkennung aus. Die Tatſache, daß ſich die An⸗ und Abfahrt der Maſſen zu den einzel⸗ nen Kämpfen in muſtergültiger Kor⸗ rektheit abgewickelt hat, findet ſeine auf⸗ richtige Bewunderung. Auch die künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Darbietungen, an denen er in reichem Maße teilgenommen hat, finden ſeinen ungeteilten, herzlichen und warmen Beifall. Der polniſche Gaſt iſt vom neuen Deutſch⸗ land ſo beeindruckt, daß auch er, wie viele an⸗ dere Ausländer, mit denen wir ſprachen, ſich rückhaltlos für den Ausbau des gegenſeitigen Fremdenverkehrs ausſpricht und ſeiner Ueberzeugung Ausdruck gibt, daß nur durch eine gegenſeitige Füh⸗ Iumgnahme von Volk zu Volk die perſönlichen Fäden geknüpft werden können, die zu den notwendigen herzlicheren Beziehungen zwiſchen den Nationen führen müſſen. Die Gaſtfreundſchaft, die die Ausländer im Reiche genoſſen haben, iſt in ſeinem Urteil beiſpiel⸗ los und bezaubernd. Auch nach der äſthetiſchen Seite hin hat Graf Szembek, der ſich als ein großer Kunſtfreund zu erkennen gab, ſeine vollſte Befriedigung gefunden. Er erzählt, wie er die Berliner Muſeen auf⸗ geſucht und im Pergamon⸗Muſeum ſogar zwei⸗ mal geweilt hat. Leider fand er nicht mehr die nötige Zeit, um auch die Berliner Bühnen, in⸗ ſonderheit die Opernhäuſer, von deren Weltruf er überzeugt iſt, kennen zu lernen. Er wird ſich dieſen Kunſtgenuß für einen ſpäteren Beſuch, ſofern ſeine diplomatiſchen Arbeiten ihm genü⸗ gend Zeit laſſen ſollten, vorbehalten müſſen. Im Verlauf des Geſpräches erwähnte der Staatsſekretär auch die zahlreichen Beſprechun⸗ gen mit bekannten und führenden Perſönlich⸗ keiten des Reiches und gedenkt in dieſem Zu⸗ ſammenhang ſeines Beſuches be im Füh⸗ rer und Reichskanzler, der einen tie⸗ fen Eindruck auf ihn gemacht hat. Es ſei für ihn außerordentlich wertvoll ge⸗ weſen, Adolf Hitler perſönlich kennen zu lernen. und damit einen über den Rahmen des üblichen diplomatiſchen Verkehrs hinausgehenden Kon⸗ takt zu gewinnen. Auch ſeines Beſuches bei Göring gedachte er, an deſſen Gartenfeſt er teilnahm, und ebenſo der Abendgeſellſchaft bei Botſchafter v. Ribbentrop. Er ſprach mit freudigen Worten über die dort verbrachten Stunden. Den Abſchluß der geſellſchaftlichen Veranſtaltungen bildete das Feſt auf der Pfaueninſel, bei dem Graf Szembek die ganze Romantik dieſes entzückenden Platzes empfand. Seine dienſtlichen Geſchäfte rufen ihn wie- der zurück nach Warſchau, und er gab, als wir uns verabſchiedeten, der Hoffnung Ausdruck, daß, nachdem zu den XI. Olympiſchen Spielen ſehr viele Polen gekommen ſeien, die mit den⸗ ſelben Eindrücken wie er heimkehren, nun auch in Zukunft recht viele Deutſche nach Warſchau kommen möchten, die dort einer ebenſo herzlichen Aufnahme gewiß ſein dürften. Das aufrichtige Urteil des polniſchen Staats⸗ ſekretärs über die deutſche Gaſtfreundſchaft und die organiſatoriſche Leiſtung, mit der Deutſchland die Olympiſchen Spiele durchzu⸗ führen vermocht hat, iſt um ſo wertvoller, als Graf Sezembek ein Diplomat iſt, der Europa kennt und deſſen Urteil durch zahlloſe Erfah⸗ rungen und Beobachtungen gefeſtigt iſt. Seinen Poſten als Staatsſekretär im polniſchen Außen⸗ miniſterium bekleidet er ſeit dem Herbſt des Jahres 1932. Vorher war er Geſandter der polniſchen Republik in Brüſſel und Bukareſt. Er gehört zu den führenden politiſchen Perſön⸗ lichkeiten Polens, die ehrlich bemüht ſind, zu einer Vertiefung des deutſch⸗polniſchen Verhält⸗ Beſſerung der eurahlii⸗ ſchen Atmoſphäre, ſoweit es in ihren Kräften ſteht, beizutragen. Sein Berliner Beſuch wird daher hoffentlich in dieſem Sinne ſich wertvoll auswirken. Einweihung des neuen deulſchen hauſes in Preloria Rückgabe einer deutſchen Fahne. Pretoria, 20. Auguſt. Bei der Einwei⸗ hung des neuen Deutſchen Hauſes in Pretoria gab der ſüdafrikaniſche Miniſter Grobler dem deutſchen Geſandten Wiehl eine im April 1915 bei den Kämpfen in Südweſtafrika in die Hände des Kapitäns Frylingk gelangte deut⸗ ſche Fahne zurück. Die Fahne ſtammt aus Klippdamm. Kapitän Frylingk hatte ſich auf den Hinweis des Miniſters, daß die Fahne Deutſchland gehöre, ſofort zur Rückgabe be⸗ reit erklärt. Der deutſche Geſandte Wiehl übernahm die Fahne mit Worten des Dankes für die freundſchaftliche Geſte. Bei der Eröffnung des Neubaues gab der Geſandte in einer Anſprache der Hoffnung Ausdruck, daß das neue Deutſche Haus der Erhaltung u. weiteren Feſtigung der Freund⸗ ſchaft zwiſchen Deutſchland und Südafrika dienen möge. Miniſter Grobler, der ſich in ſei⸗ ner Erwiderung zu der deutſchen Abſtammung ſeiner Vorfahren bekannte, feierte den Anteil des Deutſchtums am Aufbau Südafrikas und gab gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck, daß das neue Deutſche Haus dem Ausbau der freundſchaftlichen Beziehungen beider Länder dienen werde. der gangbare Verſtändigungsweg Ein Geſpräch mit Generaldirektor Bonvoiſin— Möglichkeiten einer deulſch-franzöſiſchen Annäherung —„Die Völker müſſen ſich gegen ⸗ ſeilig kennenlernen“ In Fortſetzung ſeiner Geſpräche mit in Berlin weilenden Ausländern berichtet der Dr. Bn. Schriftleiter der NS. hier über eine Unterhaltung mit einer bekannten franzöſiſchen Perſönlichkeit. Abſeits vom Lärm der Großſtadt, zwiſchen dem Tiergarten und dem Tirpitzufer, liegt eine ſchmale Privatſtraße, in der ſich das Haus der Deutſch⸗franzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft befindet. Hier gehen die Angehörigen unſeres großen weſtlichen Nachbarvolkes, wenn ſie aus dienſtlichen oder privaten Gründen Ber⸗ lin beſuchen, ein und aus. Das kleine freund⸗ liche Gebäude iſt gewiſſermaßen der Treffpunkt, an dem die gegenſeitigen Beziehungen führen⸗ der Männer Frankreichs und Deutſchlands ſich weiter entwickeln und ihre Vertiefung erfahren. Mit dieſer Feſtſtellung ſind wir bereits mit⸗ ten im Geſpräch mit dem franzöſiſchen General⸗ direktor Bon voiſin, der kein Unbekannter in Deutſchland und von dem aufrichtigen Willen beſeelt iſt, auch zu ſeinem Teil an der För⸗ derung der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung mitzuwirken. Aus dieſem Grunde beſucht er denn auch nicht nur die Regierungsſtadt des Reiches, ſondern lernt über ſie hinaus Deutſch⸗ land kennen. Freudig erzählt er vom Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg, an dem er teilgenommen und be⸗ kanntlich auch geſprochen hat. Hier war für ihn und ſeine Landsleute, die zahlreich in die große deutſche Hafenſtadt gekommen waren, eine her⸗ vorragende Gelegenheit geboten, das neue Deutſchland kennenlernen und würdigen zu können. Unter den franzöſiſchen Arbeiterver⸗ tretern befanden ſich auch Gewerkſchaft⸗ ler, die politiſch auf dem Boden der Zweiten und Dritten Internationale ſtehen und natur⸗ gemäß mit allen nur denkbaren Vorbehalten die Fahrt ins Reich angetreten hatten. Um ſo er⸗ ſtaunter waren ſie, in Hamburg feſtſtellen zu müſſen, daß das heutige Deutſchland keineswegs ein Staat iſt, in dem nur Terror, Gewalt und Diktatur herrſchen, ſondern vielmehr ein Land, deſſen Bevölkerung von dem Geiſt einer wirklichen Volksgemeinſchaft und von lebensbejahendem Zukunftsglau⸗ ben beſeelt iſt. Ihnen kam offenſichtlich zum Bewußtſein, daß ſie in ihrer Kritik gegenüber Deutſchland von falſchen Vorausſetzungen ausgegangen waren, weil ſie faſt nur in einer den Tatſachen nicht entſprechenden Weiſe über ihren öſtlichen Nach⸗ bar unterrichtet wurden. Und damit iſt nach der Auffaſſung Bonvoi⸗ ſins vielleicht ein Weg gewieſen, auf dem die deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung erfolgreicher gefördert werden kann. Die Völker müſſen ſich gegenſeitig kennenlernen. Er ſprach davon, daß der kleine Mann in Frank- reich im allgemeinen die Deutſchen ja nur als Soldaten im Kriege kenne und daher nicht im⸗ mer die beſte Fühlung zu ihnen gehabt habe. Das Gefühl, daß die Deutſchen eine militariſti⸗ ſche Nation und in ihrer ganzen Erziehung von einer irgendwie kriegeriſchen Haltung durch⸗ drungen ſeien, will in der großen franzöſiſchen Maſſe noch immer nicht ſchwinden und würde durch die Uniformierung immer wieder von neuem beſtärkt. Auf den Hinweis, daß das Braunhemd oder die Parteiuniform ja ſchließlich nur nach außen hin das Bekenntnis zur nationalſozialiſtiſchen Geſinnung und Weltanſchauung darſtelle, er- widerte Bonvoiſin, daß er perſönlich durchaus die neuen Erſcheinungen verſtände, aber in wei⸗ ten Kreiſen der Franzoſen die Einſicht noch kei⸗ neswegs ſich Bahn zu brechen vermöge, zumal Frankreich auch heute noch vielfach von älteren Auffaſſungen beherrſcht werde. Die politiſche und kulturelle Führung des deut⸗ ſchen Volkes hat eben überlebte Begriffe und Auffaſſungen überwunden und richtet ſich ange⸗ ſichts der Geſtaltung der Zukunft in entſchei⸗ dendem Maße an die Jugend. Die kommenden Generationen werden das Erbe zu betreuen und zu verwalten haben, das der Nationalſozialis⸗ mus ihnen hinterläßt und anvertraut. Ein Teil dieſes großen Erbes iſt ſchließlich auch die Bemühung um eine Annäherung der beiden großen europäiſchen Kulturvölker Frankreich und Deutſchland. In dieſem Zuſammenhang wies Bonvoiſin, als wir auf das deutſch⸗franzöſiſche Frontkämpfertreſſen g bei Verdun zu ſprechen kamen, darauf hin, daß in den Sol⸗ datenkreiſen ſeines Landes, ſoweit ſie am Weltkrieg teilgenommen haben, ein ehr⸗ liches Beſtreben zur gegenſeitigen Verſtändigung vorhanden ſei und auch die franzöſiſchen Frontſoldatenverbände die Jugend in ihre Reihen aufnehme, um ihr das Fronterlebnis zu vermitteln und das Ver⸗ ſtändnis für eine Annäherung beider Völker zu wecken. a Bonvoiſin würde es lebhaft begrüßen, wenn ein ſtärkerer gegenſeitiger deutſch⸗ franzöſiſcher Touriſten verkehr zu ermöglichen wäre, da eben nur durch das ge⸗ genſeitige Kennenlernen und die perſönliche Fühlung eine neue und beſſere Atmoſphäre ge⸗ ſchaffen werden könne. Er ſprach in dieſem Zuſammenhang von dem kürzlich in Frankreich verabſchiedeten Geſetz, nach dem jedem Arbei⸗ ter jährlich ein 14tägiger und bezahlter Ur⸗ laub gewährt werden ſolle. Sollte man dieſen Die Alympiſche„Siegesallee“ Auf dem Reichsſportfeld in Berlin werden z. Zt. zehn zwei Meter hohe Säulen aufgeſtellt. von denen jeweils eine an die früheren Olympiſchen Spiele erinnert und die Namen der deuehchen Olympiasieger trägt. (Scherl Bilderdteutt, K.) J Arlaub im Sinne einer ſchönen Fretzeftgeffal. tung nicht dazu benutzen, franzöſiſche Arbeiter einmal ins Ausland zu führen und beſonders nach Deutſchland, damit ſie ſich von der Friedensbereitſchaft des deutſchen Volkes über⸗ zeugen können? Wir bejahen dieſe Frage ebenſo gern wie ſeinen Wunſch, daß auch deut⸗ ſche Arbeiter und Angeſtellte das Land ihres franzöſiſchen Nachbarn aufſuchen und ſich ſo von Volk zu Volk Fäden ſpinnen, die eine feſtere Friedensgarantie darſtellen, als Pakte und Verträge. Bezüglich der deviſen⸗ wirtſchaftlichen Schwierigkeiten hält Bonvoi⸗ ſin vielleicht die Einrichtung einer Ausgleichs⸗ kaſſe für eine Löſung, die den hohen ideellen Aufgaben gerecht werden könnte. Die Olympiſchen Spiele werden nach der Meinung Bonvoiſins neben ihren ſport⸗ lichen Glanzleiſtungen auch eine ethiſche Wirkung hinterlaſſen. Das Ausland bewundert die Vorbereitung und Organiſation dieſer gewaltigen Veran⸗ ſtaltung, und er ſelbſt war ſowohl von der Er⸗ öffnung der Kämpfe ſowie von zahlreichen weiteren Veranſtaltungen tief beeindruckt. In den weißgekleideten Mädchen ſah er die ganze Hoffnung auf eine beſſere Zukunft antreten und empfand, welche großen Aufgaben den kommenden Generationen geſtellt ſind. Die wiedererſtandene deutſche Ordnung und deutſche Disziplin zeigen dem fremden Be⸗ obachter, daß letzten Endes immer wieder nur das Gemeinwohl die Richtſchnur für alle Maß⸗ nahmen und Handlungen abgibt. Der einzelne Volksgenoſſe, der die ſtrengen Verkehrsvor⸗ ſchriften befolgt, weiß, daß er ſich ſowohl einer allgemeinen Notwendigkeit unterzuordnen hat als auch ſelbſt ſeine eigene Sicherheit dadurch gewährleiſtet. Dieſes Beiſpiel, das Bonvoiſin anführte. iſt ſicherlich ſehr glücklich gewählt und beweiſt, daß er die innere Haltung des heutigen deut⸗ ſchen Volkes richtig verſtanden hat und zu würdigen weiß. Wenn dieſe Auffaſſung ſich erſt allgemein bei unſerm weſtlichen Nach⸗ barn durchſetzt, dann ſind wir hinſichtlich der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigung ein beacht⸗ liches Stück des ſchwierigen Weges weiterge⸗ kommen. Ein gegenſeitiger Beſuch von Deut⸗ ſchen und Franzoſen würde hier beſte und wertvollſte Pionierarbeit leiſten. Schach-Aympiade München 1936 München, 20. Auguſt. In der am Don- nerskag nachmittag ausgekragenen ſechſten Runde kraf Deulſchland auf Norwegen. Wie⸗ derum zeigten ſich unſere beiden Spitzenſpie⸗ ler Richter und Engals in ausgezeich- neter Form. Sie gewannen ihre beiden Parlien mik außerordenklicher Sicherheit. Bei Abbruch war das Ergebnis der ſech⸗ ſten Runde folgendes: Rumänien gegen Ungarn 0.1 Tſchechoſlow. geg. Finnland 5•1(00 Schweiz gegen Braſilien 44 Polen gegen Eſtland Deulkſchl. geg. Norweg. Lekkland gegen Bulgarien Island gegen Schweden 1½:3½(63) Litauen gegen Jugoſlawien 3:4(1) Dänemark geg. Frankreich 4½:½(3) Oeſterreich geg. Holland 4½:2½(1) Italien ſpielfrei. die Paläſtinafrage König Ghaſi 1. für ein arabiſches Paläſtina — Eine bemerkenswerte Tagung in Bagdad Jeruſalem, 20. Aug. König Ghaſi 1. hatte dieſer Tage zu einer Sonde r⸗ ſitzung in Bagdad den irakiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten, den Außenminiſter und den engliſchen Geſandten empfangen. Ghaſi 1. legte dem engliſchen Geſandten dringend nahe, in London wegen einer beſchleunigten Löſung der Paläſtinafrage im arabiſchen Sinne vorſtellig zu werden. Der irakiſche König wies darauf hin, daß eine derartige beſchleunigte Löſung im Intereſſe der Auf⸗ rechterhaltung der guten Beziehungen zwi⸗ ſchen den Arabern des Irak und England notwendig ſei. Haushallsſorgen in Japan Tokio, 20. Aug.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Wie die Agentur Domei berichtet, beziffert der Finanzminiſter den Geſamthaushalt für 1937 aufgrund der von den einzelnen Miniſterien eingereichten Neuforderungen auf 3,2 Milliar⸗ den Yen. Das würde gegenüber dem gegen⸗ wärtigen Haushalt eine Erhöhung um 900 Millionen bedeuten. Da die Staatseinnahmen jedoch nicht durch ſteuerliche und andere Mittel erhöht werden ſollen, ſind, wie der Miniſter erklärt, angeſichts der ſchwierigen Finanzlage Kürzungen des Haushalts notwendig. Beſon⸗ ders jedoch wird dies beim Heeres⸗ und Ma⸗ rinehaushalt notwendig ſein. Trotzdem ſollen aber die Aufgaben der Landesverteidigung be⸗ vorzugt behandelt werden. Miniſterpräſident Hirota hat ſich im Hinblick auf die wichtigen ſozial⸗ und agrarpolitiſchen Maßnahmen, die neben der Aufrüſtung die wichtigſte Aufgabe ſeines Kabinetts ſind, damit einverſtanden er klärt, daß mit der Armee und der Marie über dieſe Kürzungen verhandelt wird. Die Zeitungen ſprechen angeſichts der tung der Armee und der Marine von„enz ſcheidenden Stunden“ für den Fortbeſtand det 4·3(1 2½:7½(5) 5½:½(2) Regierungskoalition Hirota⸗Terauchi⸗Nagan Baba. — 2— 5 5 8—— —————. eee 5. 2 9 —— . — Paris, 20. Auguſt. Der für Freitag ange⸗ kündigten Einberufung des Verwaltungsrates des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes durch Generalſekretär Jou hau kommt ganz beſondere Bedeutung zu. Der Beweggrund dieſer Zuſammenkunft iſt der, angeſichts der äußerſt kritiſchen Lage der ſpani⸗ ſchen Marxiſten und Kommuniſten Maß⸗ nahmen zu beſchließen, die geeignet ſind, der ſpaniſchen Volksfront moraliſche und materielle Hilfe zu leiſten. Die Be⸗ ſchlüſſe, die der Verwaltungsrat faſſen wird. ſind nicht nur desalb von weittragender Be⸗ deutung, weil die Gewerkſchaften— wie dies die letzten Maſſenſtreiks gezeigt aben— einen nicht zu leugnenden Einfluß auf die franzöſi⸗ ſche Volksfrontregierung ausüben. ſondern auch weil ſie unmittelbar vom Generalſekretär Jouhaux beeinflußt ſein werden, der erſt kürz⸗ lich von einer ſogenannten Informationsreiſe aus Madrid zurückkehrte. In welcher Richtung ſich dieſer Ein⸗ fluß geltend machen wird, erhellt zur Genüge aus einem Artikel, den Léon Jouhaur im Gewerkſchaftsblatt„Le Peuple“ veröffentlicht und in dem er ſich für die Lieferung von Kriegsmaterial an die ſpaniſche Regierung einſetzt. Die Bewegung des Generals Franco, ſo ſchreibt Jouhaux, ſei nur eine Epiſode des allgemeinen Kampfes zwiſchen Faſchismus u. Nationalſozialismus auf der einen Seite und dem demokratiſchen Regime auf der anderen Seite. Es ſei angebracht, die Frage der Neu— tralität noch einmal zu überprüfen. Der mar⸗ xiſtiſche Gewerkſchaftsverband fordere ledig⸗ lich das Recht für die ſpaniſche Volksfrontre⸗ gierung, in aller Unabhängigkeit das zu kaufen, was ſie brauche. Von allen linksgerichteten Verbänden wer⸗ den inzwiſchen die Sammlungen für die ſpa⸗ niſche Volksfront fortgeſetzt. In den großen Metallinduſtrien ſind beſondere Ausſchüſſe eingeſetzt, die dieſe Sammlung zentraliſieren. Die„Humanité“ veröffentlichte am Donners— tag einen Aufruf unter der Ueberſchrift„Flug⸗ zeuge für Spanien, in dem es u. a. heißt:„Le⸗ bensmittel und Arzneien für die Kämpfenden und Verletzten ſind ſehr gut, aber es werden ſofort Waffen und Munition ge⸗ braucht. Wir fordern desalb alle Franzoſen auf, zu zeichnen, damit wir den ſpaniſchen Milizen Flugzeuge und Munition liefern kön⸗ nen.“ Die angebliche Neutralität der franzöſiſchen Regierung gerät durch dieſe offenſichtliche Unterſtützung einer der beiden ſich in Spanien bekämpfenden Parteien in ein äußerſt ſchiefes Licht. Es beſtehen außerdem berechtigte Zweifel da⸗ ran, daß ſie mit aller Strenge gewahrt wird. Die„Action Francaiſe“ iſt in der Lage, das Fakſimili eines Frachtbrieſes zu veröffentli⸗ chen, der eine ſpaniſche Munitionsladung von Puigcerda an der franzöſiſch. katalaniſchen Grenze nach San Sebaſtian begleitete. Aus dieſem Frachtbrief geht hervor, daß der Eiſen⸗ bahnwagen über Toulouſe nach Hendaye be— EPC ĩͤKe ee Gewerbsmäßiges Auskragen von Werbeſchriften für andere genehmigungspflichlig Auf Grund ſeiner 18. Bekanntmachung vom 9. 7. 36 hat der Werberat der deutſchen Wirtſchaft für das gewerbsmäßige Auskra⸗ gen von Werbeſchriften eine Genehmigungs⸗ pflicht eingeführt. Wer vom 1. Sepfember 1935 ab gewerbsmäßig als ſelbſtändiger Un- kernehmer Wirtſchaftswerbung für andere durch Auskragen von Werbeſchriften durch- führen will, muß im Beſitze eines vom Werberak der deutſchen Wirkſchaft ausge- ſtellten Genehmigungsſchreibens ſein, andern falls iſt er zur Ausübung des bezeichneken Gewerbes nicht mehr berechligt. Die vom Werberak erkeilten Genehmigun⸗ gen werden in ſeinem Mitteilungsblatt „Wirkſchaftswerbung“ bekanntgegeben. J.. b fördert worden iſt, alſo über franzöſiſches Ge⸗ biet. Dieſes Material ſei in Hendaye in einen ſpaniſchen Eiſenbahnwagen verladen worden. Die franzöſiſche Eiſenbahngeſellſchaft habe es nicht ausliefern wollen und es habe erſt eines perſönlichen Anrufes des Finanzminiſters Auriol bedurft, um die Weiterbeförderung zu bewerkſtell gen. Am Mittwoch ſeien zwei an⸗ dere Munitionsladungen aus Cer⸗ bere au der franzöſiſch- katalaniſchen Grenze eingetroffen und nach IJrun weiterbefördert worden. Während es ſich bei dieſen drei La⸗ dungen um Munition handele, die aus einer ſpaniſchen Provinz über franzöſiſches Gebiet in eine andere ſpaniſche Provinz beſördert worden ſei, will das gleiche Blatt ebenſo wie der„Jour“ von der Ankunft einer Munitions⸗ ladung aus Juviſy in Bayonne berichten kön⸗ nen. Die drei Eiſenbahnwagen ſeien für Hen⸗ daye beitimmt und enthielten vornehmlich Jouhaux forderk Kriegsmalerial für madrid Franzöſiſche Granalen unterwegs beſtätigen, ſo würde es ſich alſo hierbei um Munition franzöſiſcher Herkunft handeln. In Hendaye, ſo ſchreibt die„Action Francaiſe“ weiter, habe der ſpaniſche ſozialiſti⸗ ſche Abgeordnete Alvarez Ren gulo ſein Hauptquartier aufgeſchlagen. Im Hotel Ter⸗ minus ſammle er franzöſiſche und ſpaniſche Freiwillige und werbe ſie für die ſpaniſche Volksfront an. Die„Petit Gironde“ und der „Exprés du Midi“ erklären übereinſtimmend, daß am vergangenen Samstag eine Abteilung ſpaniſcher Miliz in Uniform in Toulouſe ein⸗ getroffen und von dort nach Bayonne und Hendaye weiterbefördert worden ſei. Glanzvolle Lohengrin⸗ Aufführung in Bayreulh Bapreuth, 19. Aug. Der Mittwoch- abend brachte in Bayreuth die erſte Lohe n- grin- Aufführung des zweiten Feſt⸗ ſpielabſchnikts, die erſtmalig von Staatsrat Tiekjen dirigiert wurde und einen Beifall erzielte, wie er ſelbſt in dieſem Hauſe wohl ſelken gehört wurde. Die muſikaliſche Leitung Tieljens betonte ausgeſprochen den dramaki⸗ ſchen Charakter der Handlung und arbeikete dadurch mit überzeugender Gewalt den Grundgedanken des herrlichen Tonwerkes heraus. Die Titelrolle ſang diesmal Kammerſänger Max Lorenz, den die Feſtſpielgäſte des erſten Abſchnikts im Ring des Nibelungen als Siegfried gehört hatten und der nun auch dem Lohengrin durch Stimme und Geſtalt eine ideale Verkörperung verlieh. Maria Müller als Elſa von Brabant, Margarete Kloſe als Ortrud, Joſef von Man o war- da als König Heinrich, Jaro Prohaska als Telramund und Herbert Ja nſſen als Moskau, 20. Aug. Die Vormittagsſitzung im Prozeß gegen ce und Genoſſen am Donnerstag brachte wiederum intere q ſante Enthüllungen. Der Hauptangeklagte KñKamenew kam er⸗ neut auf Verbindungen der Sinowjew⸗Trotzki⸗ Organiſation mit Angehörigen der früheren Rechtsoppoſition zu ſprechen. Solche Verbin⸗ dungen hätten beſtanden mit dem gegenwärti⸗ gen Chefredakteur der„Iſweſtija“ und frühe⸗ ren einflußreichen Mitglied des Polit⸗Büros Bucharin, ferner mit dem bisherigen Leiter der Gewerkſchaften und bisherigen Leiter der vereinigten Staatsverlage, Tomſki, ſowie mit dem Telegraphenkommiſſar Ryykow, dem frühe- ren Volkskommiſſar des Sowjetruſſiſchen Rates. Dieſe Vertreter der früheren Rechtsoppoſition ſeien über die terroriſtiſchen Abſichten der Si⸗ nowjewgruppe im Jahre 1934 unterrichtet gewe⸗ ſen. Sie hätten ihre Hoffnungen, wieder zur Macht zu gelangen, auf den Erfolg der beab⸗ ſichtigten Anſchläge gegen Stalin und die übri⸗ gen Parteiſpitzen geſetzt. Man vermutet, daß die genannten Perſonen zur Verantwortung gezogen werden. Heerrufer ſchienen ihre diesjährigen Leiſtun⸗ gen in den gleichen Rollen aus dem erſten Feſtſpielabſchnitt noch zu überbieken. Die prachtvolle Geſamtausſtattung von Emil Preetkorius erregte erneut die Bewunderung der Zuſchauer. Am Schluß der herrlichen Aufführung äußerte ſich der Beifall des Pub- likums, der ſich nach der Parſival-Auffüh⸗ rung des Vorabends zum ſten Mal wieder lauf bekunden durfte, ir u eniſchen Huldi⸗ gungen. Frau Win nifred Wagner, allſeitig beglückwünſcht, verorachte den Reſt des Abends inmitten der künſtleriſchen Leiter und Soliſten. Unter den Gäſten der Wagnerſtadt krelen die ausländiſchen Beſucher immer mehr in Erſcheinung. So war die diesmalige Aufführung unter anderem allein von 250 Mitgliedern des Rokary-Clubs beſucht. Von bekannten Perſönlichkeiten ſah man wieder Staatsſekretär Meißner, ferner den vor- maligen König Ferdinand von Bul⸗ garien, den ungariſchen Fürſten Elemer Lonyay, den zweiken Gemahl der früheren öſterreichiſchen Kronprinzeſſin Stephanie, ſowie eine größere Reihe in- und ausländi⸗ ſcher Muſikdirigenten und Inten⸗ dankten. Glückwunſchtelegramm des Führers an den König von Afghaniſtan. 88 Berlin, 20. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler hat dem König von Afgha⸗ niſtan telegraphiſche Glückwünſche anläßlich des afghaniſchen Unabhängigkeitsfeſtes über⸗ mittelt Zu Miniſterialräten ernannt Berlin, 20. Aug. Der Amtliche Preußi⸗ ſche Preſſedienſt teilt mit: Der Führer und Reichskanzler hat auf Vorſchlag des Mi⸗ niſterpräſidenten Göring den Direktor bei der Generalintendanz Scheffels und den Oberregierungsrat Sawader von der Ge⸗ neralintendanz der Preußiſchen Staatstheater Weilere Enthüllungen im Moslauer Prozeß Kamenew belaſtel Bucharin, Tomſli, Nylow und Sokolnikow zu Miniſterialräten ernannt. miſſar für Finanzen und ſtellvertretenden Außenkommiſſar Sokolnikow. Kamenew gab den„verbrecheriſchen Charak⸗ ter“ der Tätigkeit ſeiner Gruppe nicht zu, ſon⸗ dern betonte, daß ihm und Sinowjew, die un⸗ rechtmäßig von der Macht abgedrängt worden ſeien, jedes Mittel brauchbar erſchienen ſei, um wieder an die Macht zu kommen. Im übrigen wies Kamenew darauf hin, daß ſeine Gruppe ſtets ſicher geweſen ſei, im Einverſtändnis mit dem im Ausland weilenden Trotzki zu handeln, da dieſer immer wieder die Anſicht vertreten habe, daß die„blutige Konzentrierung der Macht in den Händen Stalins für Sowjetruß⸗ land verderblich ſei“. So oft Kamenew verſuchte, über die i de o⸗ logiſchen Motive ſeiner Tätigkeit zu ſprechen, wurde er vom Gerichtspräſidenten oder dem Staatsanwalt unterbrochen, bezw. nach anderen Dingen befragt. Der Geſamteindruck der bisherigen Verhand⸗ lung geht dahin, daß ſich der Umkreis dieſes Prozeſſes bedeutend weiter erſtreckt, als zunächſt anzunehmen war und daß die Par⸗ teiſpitzen bei dieſer Gelegenheit mit allen Re⸗ ſten früherer Oppoſitionen und allen Feinden Beſonders belaſtend Ausſagen gegen den waren die früheren Volkskom⸗ NDZ. Berlin, 20. Auguſt. Eine lehrreiche und warnende Bilanz und damit Mahnerin im Kampfe gegen die Verkehrsunfälle ſtellt die Ueberſicht des Statiſtiſchen Reichsamtes über die Straßen verkehrsunfülle im zweiten Vierteljahr 1936 dar. Wenn auch allgemein das zweite Vierteljahr mit dem lebhafteren Verkehr nach den Winter⸗ monaten ein ſtärkeres Anſchwellen der Unfälle mit ſich bringt, ſo iſt doch die Geſamtzahl von 72500 feſtgeſtellten Unfällen im Straßen⸗ verkehr für die Berichtszeit eine ſehr hohe, ſie liegt mit 44 v. H. über der Ziffer des er⸗ ſten Vierteljahres. Beſonders ſtark nahmen die Verkehrsunfälle zu in Oſtpreußen, Pom⸗ mern, Mittelſchleſien, Mecklenburg, Bayern. Unter dem Reichsdurchſchnitt hielt ſich die Zu⸗ nahme in der Rheinprovinz, in Weſtſalen, Oberſchleſien, Sachſen, Thüringen und den Großſtädten. Für das zweite Vierteljahr lie⸗ gen zum erſten Mal auch Angaben über die Anzahl der Unfälle vor, an denen ein Kraft⸗ fahrzeug beteiligt war. Der Anteil derartiger Unfälle machte 77 v. H. aller Unfälle im Reichsgebiet aus. Die erſtmalig vorliegenden Angaben über die Zahl der Unfälle, bei denen Perſonen getötet oder verletzt wurden— bei 53 v. H. aller Verkehrsunfälle— zeigen, daß Perſonen häufiger bei Verkehesunfällen in Landgebieten(58 v. H.) als in Stadtgebieten (50 v. H.) zu Schaden kommen. Insgeſamt Granaten.— Sollten ſich dieſe Nachrichten wurden in der Berichtszeit bei Ctraßenver— 72 500 Skraßenverkehrsunfälle im 2. Diertelſahr Die Hauptbeteiligten und die Urſachen.— Eine Warnung und Mahnung. Fahrbahn(1713) u. das Nichtbeachten der po⸗ des gegenwärtigen Regimes„aufzuräumen“ gedenken. kehrsunfällen 2380 Perſonen getötet und 49765 verletzt. Die vorläufig feſtgeſtellten Urſachen bei den Verkehrsunfällen zeigen, wo die ſchwachen Punkte der Verkehrsſicherheit liegen. Als Urſache beim Kraſtfahrzeug oder deſſen Führer ragen hervor: Nichtbeachten des Vorfahrtsrechts(1447), falſches Ueberholen (6642), übermäßige Geſchwindigkeit(6588), falſches Einbiegen 15817) und Nichlplatzma⸗ chen(2858); in 2442 Fällen ſtand der Fahrer unter Alkoholeinfluß. Bei 8437 Verkehrsunfällen aus der Berichts⸗ ze‚t lag die Urſache deim Fahrrad oder Radfahrer, bei 5804 Fällen beim Fuß⸗ gänger. Weiter ſind noch die Glätte der lizeilichen Verkehrsregelung(1.05) Fälle als Urſache von Verkehrsunfällen hervorzuheben. In faſt 2000 Fällen konnte die Urſache nicht ſeſtgeſtellt werden. Auf allend ſtark nahm die Zahl der Unfälle durch übermäßige Ge⸗ ſchwendigkeit in den Landgebie⸗ ten zu(65 v. H. gegen 51 v H im Reichs ge⸗ biet). Im übrigen zeigt ſich bei Zeſtſtellung der Urſachen, daß durch Kraftfahrzeuge oder deren Führer die meiſten Unſäcle verurſacht wurden. Aber auch der Antent der Fayrräder f en den Unfallurſachen»rhöhle ſich von 86 v. 3 H. m erſten Vierteljahr iu; 13.1 im zweiten die teilungen zuſammengezogen Grenze von Kwangtung in Wutſchau 100,000 Mann dereitgeſtellt, um in Kwangtung ein⸗ fallen zu können. marſchall Dr. Oscar von Syd o w Mittwoch im Alter von 63 Jahren geſtorben. binett wird zum erſten Mal nach Beginn der Parlaments⸗ ferien wieder zuſammentreten. Vor der Ka⸗ binettsſitzung wird eine Zuſammenkunft des wird ſich jedoch nur ein Teil Verannimachungen ber A. S. O. A., kreis Heppenhelm Kreiskaſſenleiter! Betr.: Reichsparteitag! Von Beſtellungen auf Karten für die Sonderveranſtaltungen des Reichsparteita⸗ tags, ſind bisher ſehr wenig eingegangen. erinnere an das vorige Jahr, als diele noch gerne Karten gehabt hätten, ſich aber zu ſpät zur Beſtellung entſchloſſen haben. Um in dieſem Jahre den Pag. die Enttäuschung zu erſparen, erſuche ich hiermit wiederholt um terminrechte Be⸗ ſtellung der gewünschten Karten— olſo bis 21. hier eintreffend! NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Heppen Heute Freitag, den 21. Auguſt 1926, abends 8½ Uhr, hält Herr Dr. Winter im„Heſſiſchen Hof“(Diſtel), Gr. Garten⸗ ſtraße, einen ſehr intereſſanten Lichtbilder⸗ vortrag. Erſcheinen der NS.⸗Frauenſchaft Heppenheim iſt Pflicht. Die Frauenſchaften von Kirſchhauſen, Oberlaudenbach und Hambach ſind herzlichſt dazu eingeladen, ebenſo herzlich die dem Frauenwerk angeſchloſſenen Verbände. Ein⸗ tritt iſt frei. NS. Kulturgemeinde: Volkstum und Heimat. Am Samstag, den 22. und Sonntag, den 23. Auguſt unternimmt der in die NS. Kulturgemeinde eingegliederte Landſchafts⸗ bund Volkstum und Heimat den Verſuch, ein offenes Volksſingen in Heppenheim durchzuführen. Die näheren Mitteilungen ſind den Ortsringleitern bereits zugegangen. Ich erſuche die Ortsringleiter nochmals, mit den ſich intereſſierenden Mitgliedern ihres Ortsringes teilzunehmen. Die Teilnahme am Sonntag iſt unbedingt erforderlich. Ab ſofort iſt unſerer Kreisgeſchäftsſtelle allmonatlich die Zahl der„Jungen Heimat⸗ freunde“ zu melden. Die Meldung für Auguſt hat ſofort zu erfolgen. Die Beiträge ſind ſofort für das ganze Jahr 1936 an den Kreis abzuführen, eben⸗ ſo die Beträge für den Jungen Heimat⸗ freund. Landſchafts bund Ruppert, Kreisleiter 2 Sd Daz. Ortswaltung Heppenheim. Heute Freitag, den 21. Auguſt, abends 3.30 Ahr, findet im Lokal„Zum Boſenhof“ eine Amtswalterſitzung ſtatt. Teilzunehmen ha⸗ den alle Amtswalter der Deutſchen Arbeitsfront u. KdF., in Uniſorm. Da der Kreiswalter, Pg. Vetter an der Amtswalterſitzung teilnimmt, bitte ich um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Ferner werden die Amtswafter der Ortswaltungen Kirſchhauſen und Hambach darauf aufmerlfam ge⸗ macht, daß ſie an der Tagung teilzunehmen haben. Nefter. Krefswalter. — Tſchiangkaiſchek verlängert ſein Ultimatum an die Kwangſi⸗Generale Schanghai, 20. Aug. Tſchiangkaiſchek hat den Militärführern von Kwangſi eine mehrtägige Verlängerung der Friſt für das urſprünglich am Montag ab⸗ laufende Ultimatum gewährt, um alle Mög⸗ lichkeiten für einen friedlichen Ausgleich zwi⸗ ſchen Nanking und Kwangſi auszunutzen. Inzwiſchen bemüht ſich Tſchiangkaiſchek, durch Verhandlungen eine Einigung zu er⸗ zielen. Nach einer Meldung aus Kanton haben Kwangſi⸗Führer ſtarke Truppenab⸗ und an der Der ſchwediſche Reichsmarſchall geſtorben Stockholm, 20. Aug. Der Reichs⸗ iſt am Zuſammentritt des engliſchen Kabinetts am 2. September London, 20. Aug. Das engliſche Ka⸗ vorausſichtlich am 2. Sept. außenpolitiſchen Kabinettsausſchuſſes ſtatt⸗ inden. Da die meiſten Regierungsmitglieder ur Zeit noch von London abweſend ſind, der Miniſter Vierteljahr. wieder an der Zuſammenkunft beteiligen. — d in bett hant Uebe hof t Klaſe ſtoppt Spiel ſienm. mit digt! In kampf scheide det Sonnt baden, dl. Nu. dot g nen, bet. Chen baron m 1 Brau Chem verde techt Aust N 1. gu 1955 inter „ Gute, Jichtbidder, auenſhaft chase egi die den ande. Ei, haftzhund Antag, den die NS. ndſch afts⸗ Verſuch, ppenheim ſeilungen gegangen. mals, mit ern ihres Lelnahme lich. häftsſtele n Heimat⸗ dung fir s gofſe u eben⸗ Ve Kkeisleiter „ Asta bod“ eine nen ha faftolt d. . Velltt ich in volligen than ge n haken. gewolbt, G ltimalum iſchel hal 1 eine 1 ung al e W ich ſoi⸗ unutzen. gtalſchel, n 1 boben ippencb⸗ 1 ber 5 10000 ug ei ſorben geich⸗ U en ſutben. iets Im Vordergrund des Intereſſes ſteht natür⸗ Nach den olympiſchen Höhepunkten läuft das ſportliche Leben allmählich wieder in ruhigere Babnen über. Der„normale Betrieb“ ſetzt wieder ein und die deutſchen Sportsfreunde, deren Blick 16 Tage lang lang voll und ganz auf Berlin gerichtet war, können ſich nun wie⸗ der in erſter Linie ihren eigenen Intereſſen. ihrem eigenen Verein oder ihrer Lieblings⸗ ſportart, widmen. Gelegenheit hierzu iſt in ganz Deutſchland bereits am kommenden Sonntag zur Genüge vorhanden. Das Pro⸗ gramm des nächſten Wochenendes iſt ſo viel⸗ ſeitig und reichhaltig, daß jeder Sportler und Zuſchauer zu ſeinem„Recht“ kommen dürfte. Fußball Langſam, aber ſicher, reißt der Fußballſport das Kommando im deutſchen Sportgeſchehen wieder an ſich. Die kurze Zeit bis zum Be⸗ ginn der neuen Meiſterſchafts-Runden wird von allen Vereinen noch eifrig ausgenutzt, um den Mannſchaften Gelegenheit zu geben, ſich in Form zu ſpielen. Daher gibt es am Sonntag neben drei Tſchammer⸗Pokalſpielen eine Maſſe Freundſchaftstreffen, bei denen faſt überall eine intereſſante Gegnerſchaft auf den Plan treten wird. Das Programm am Wochenende Nacholympiſcher Länderkampf: in Stuttgart: Deutſchland— Peru Süddeutſche Vereine auf Reiſen: AC. Le Havre— Boruſſia Fulda FC. Kreuzlingen— Stuttgarter Kickers FC. Baſel— Karlsruher JV. Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: VfR. Mannheim— ASV. Nürnberg(Sa.) VfB. Mühlburg— Eintr. Frankfurt(Sa.) FV. Speyer— Pf. Neckarau(Sa.) FC. Schweinfurt— Fort. Düſſeldorf(Sa.) SpVgg. Fürth— Fortuna Düſſeldorf(So.) Heilbronn 96— Kickers Offenbach(Sa.) Stuttgarter Spfr.— Kickers Offenbach Stuttgarter Sportclub— Freiburger FC. SpVgg. Cannſtatt— Bor. Neunkirchen Letztes Aufſtiegsſpiel im Gau Südweſt: SV. Wiesbaden— MSV. Darmſtadt lich das Länderſpiel Deutſchland— Peru in Stuttgart. Eigenartigerweiſe iſt die deutſche Vertretung bisher noch nicht bekannt, ſodaß über das Spiel kaum etwas zu ſagen iſt. Um den Tſchammer⸗Pokal ſpielen in Düſſeldorf Vf. Benrath— 1. FC. Nürn⸗ berg, und der„Club“ wird hier ſchon aller- hand zeigen müſſen, wenn er nicht eine böſe Ueberraſchung erleben will. Der SV. Wald⸗ hof trifft auf den Fortuna⸗ Bezwinger SC. Klafeld, deſſen Pokallaufbahn hier wohl ge⸗ ſtoppt werden wird. Das dritte„Tſchammer⸗ Spiel“ beſtreiten VfB. Leipzig und der Schle⸗ ſienmeiſter Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz. Da⸗ mit dürften alle Pokal⸗Nachtragsſpiele erle- digt ſein. Im Gau Südweſt kommt der letzte Aufſtiegs⸗ kampf zum Austrag, der aber auf die Ent⸗ ſcheidung keinen Einfluß mehr hat, da ſich ja der SV. Wiesbaden ſchon am vergangenen Sonntag die Gauliga geſichert hat. Die Wies⸗ badener treffen zuhauſe auf den MSV. Darm⸗ ſtadt. Aus dem Freundſchaftsſpiel⸗ Programm iſt vor allen Dingen ein Großturnier zu erwäh⸗ nen, das in München und Augsburg ſtattfin⸗ det. 1860 München, BC. Augsburg, Polizei Chemnitz und Eintracht Braunſchweig nehmen daran teil, und dabei ſtehen ſich am Samstag in München BC. Augsburg— Eintracht Braunſchweig und 1860 München— Polizei Chemnitz gegenüber. Die Spiele des Sonntags werden dann in Augsburg ausgetragen. Eine recht intereſſante Neuerung, die zweierlei Austragsorte. Rad- und Mokorſpork Wichtigſtes Ereignis im deutſchen Bahn⸗ Rennſport ſind die drei letzten Meiſterſchaften der Sai⸗ ſon 1936, und zwar die Titelkämpfe im 1000 Mtr.⸗Mal⸗Fahren, im 2 Km.⸗Zweiſitzer⸗Fahren und im 4 Km.⸗Mannſchafts⸗Verfolgungsren⸗ nen. Im Rahmen der Meiſterſchaftskämpfe, die auf der Frankfurter Sportfeld⸗ bahn entſchieden werden, findet ein 100 Km.⸗ Steher⸗Rennen ſtatt, bei dem es zu dem inte⸗ reſſanten Zuſammentreffen zwiſchen dem vier⸗ fachen deutſchen Meiſter Erich Metze und dem franzöſiſchen Weltmeiſter Lacquehaye kommen wird. Neben dieſen beiden ſtarten noch Schön, Lohmann, Hille und der Offenbacher Siehl. Für die kurze Fliegermeiſterſchaft hat nach dem Uebertritt von Toni Merkens ins Lager der Berufsfahrer ſein großer Rivale Lorenz⸗ Chemnitz die größten Ausſichten. Ihbe und Karſch⸗Leipzig ſind nach ihm zu nennen. Im Zweiſitzer⸗Fahren iſt mit dem Start der Olym⸗ piaſieger Ihbe/ Lorenz der Sieger gegeben. Im 4 Km.⸗Mannſchafts⸗Rennen beſitzt der Titel⸗ verteidiger Excelſtor Dresden neben den Fahr⸗ * Auf der Straße gibt es in Deutſchland fol⸗ gende Rennen: Wiesbadener Bergrennen. „Rund um München“(185 km) und„Rund um den Petersberg“ in Halle(181.7 km). Im Ausland ſtehen die Rumänien⸗Rundfahrt und ein Rundſtrecken⸗Rennen für Berufsfahrer bei Baſel auf der Karte. In Paris wird auf der Prinzenpark⸗Bahn ein„Weltmeiſterſchafts⸗ Auftakt“ veranſtaltet, zu dem auch die Deut⸗ ſchen Albert Richter und Paul Krewer einge⸗ laden wurden. Einen Großkampf hat auch der Motorſport aufzuweiſen Im Mittelpunkt ſteht der„Große Auto⸗Preis der Schweiz“ im Berner Bremgartenwald, bei dem Deutſchland durch ſeine Mercedes Benz⸗ und Auto⸗Union⸗ Rennwagen wieder äußerſt ſtark vertreten ſein wird. Mercedes⸗ Im Newyorker Vankee⸗Stadion traf am Dienstag der von Max Schmeling ſchwer ge⸗ ſchlagene Neger Joe Louis auf den früheren Schwergewichtsweltmeiſter Jack Sharkey. 35 000 Zuſchauer waren zu dem Kampf gekommen, der wie alle bisherigen Kämpfe des Negers— das Treffen gegen Schmeling ausgenommen— ein ſchnelles Ende nahm, Der um elf Jahre ältere Sharkey hatte keine Chance. Er verſuchte von Anfang an, die gleiche Taktik wie Max Schme⸗ ling anzuwenden, hatte damit aber kein Glück. Er mußte gleich in der erſten Runde viele ſchwere rechte und linke Haken einſtecken und war ſchon am Schluß der erſten Runde ſtark gezeichnet. In der zweiten Runde öffnete Louis durch einen harten Linken die Wunde über Sharkeys Auge und bearbeitete dann ſei⸗ nen Gegner mit einem Hagel von Schlägen. Sharkey mußte zweimal bis neun zu Boden, beim zweiten Male rettete ihn nur der Gong vor dem„Aus“. In der dritten Runde kam dann das Ende. Noch einmal mußte Sharkey bis neun zu Boden und als er ſich dann erhob, Samskag, 22. Augufl 1936 Tgmde. 1846 Worms—Starkenburgia Hep⸗ penheim(6 Uhr) Tv. Hochheim Normannia Pfiffligheim Wormatia Worms Reſ.— TSV. Neuhauſen Sonnkag, 23. Auguſt 1936 Jahn⸗Schwarzweiß— Kickers Frankenthal Blauweiß Worms— VfR. Bürſtadt(4 Uhr) Olympia Lampertheim Germania Fried⸗ richsfeld TufFgmde. Oſthofen—Tamde. 1846 Worms. Olympia Lorſch— F V. Biblis Gernsheim/ Großrohrheim Biebesheim/ Stock⸗ ſtadt(in Gernsheim) * Nachdem nun auch der Fußball wieder zu ſeinem Recht gekommen iſt, wird ſein Pro⸗ gramm immer größer;; für das kommende Wochenende ſind ſchon eine ganze Reihe von Spielabſchlüſſen gemeldet worden. Bereits der Samstag bringt recht inte⸗ reſſante Treffen. So erwartet die Fußball⸗ abteilung der Turngemeinde 1846 auf dem Polizeiplatz Starken burgia Heppen⸗ heim. Die Heppenheimer ſpielen ſeit je einen recht guten Fußball und werden auch am Samstag ihren Mann ſtellen. In Hoch⸗ heim erwartet man die benachbarten Pfiff⸗ ligheimer Normannen, deren Erfolg kaum in Frage ſtehen ſollte. Gleichzeitig tritt noch die Wormatia⸗Reſerve gegen die ſtark aufgekom⸗ menen Neuhauſer an. Die Reſerven des Süd⸗ weſtmeiſters dürften durch eine Reihe von Spielerzugängen in der nächſten Zeit ſehr der Sport des Jonnlags Großes Jußball- Programm— nacholympiſche Leichlalhlelik- und zchwimm⸗-Feſte- Kanu-Curopa-Meiſler⸗ ſchaften in duisburg— deulſche Amaleur⸗Radmeiſlerſchaflen der Bahn in Frankfurk am Main Joe Louis iſt wieder da..! Er ſchlägt Jack sharkey Benz ſchickt Caracciola, Fagioli, v. Brauchitſch und Lang in den Kampf, die Auto⸗Union ſtartet mit Hans Stuck, Bernd Roſemeyer, von Delius und Achille Varzi. Am Tage vor dem „Grand Prix“ wird ein für Sportwagen und „kleine“ Rennmaſchinen offenes Rennen um den„Preis von Bern“ entſchieden, bei dem aus Deutſchland Walter Bäumer(Auſtin) und Bobby Kohlrauſch(MG.) an den Start gehen werden. Weiter läuft in der Schweiz noch die Internationale Alpenfahrt. In Deutſchland ſelbſt herrſcht Hochbetrieb. Ratisbona⸗ Bergrennen bei Kelheim. Wart⸗ berg⸗Rennen bei Heilbronn, Hohenſyburg⸗ Rennen, Teterower Bergring-Rennen. Groß⸗ Wartenberger Dreiecks-Rennen und Motorrad⸗ Bahnrennen in Herxheim heißen die deutſchen Veranſtaltungen. die ſämtlich eine ausge⸗ zeichnete Meldeliſte vorweiſen können. in der 3. Runde k. o. ſchlug ihn der Neger endgültig für die Zeit zu Boden. Joe Louis hat ſeit dem Kampf mit Schme⸗ ling viel gelernt. Vor allen Dingen deckt ſich der Neger jetzt weit beſſer ab als vorher. Von ſeiner ungeheuren Schlagkraft hat er nicht das geringſte eingebüßt und er gab Sharkey über⸗ haupt keine Möglichkeit, aus der Verteidigung herauszukommen. Mit dieſer Niederlage dürfte Sharkey nun wohl ſeine Hoffnungen, nochmals in die Reihe der erſten Schwergewichtler der Welt treten zu können, endgültig aufgeben. Joe Louis aber hat bewieſen, daß er trotz ſei⸗ ner Niederlage gegen Schmeling von ſeiner Kampfkraft nichts eingebüßt hat. Max Schmeling befand ſich unter den Zuſchauern, die ihn bei ſeiner Vorſtellung im Ring ſtürmiſch begrüßten, vor allem, als er die beiden Kampfgegner aufſuchte und begrüßte. Jußball im Bezirk Südheſſen ſtark werden und ſollten ein begehrter Gegner Der Sonntag bringt noch intereſſantere Der Gaufachwart veröffentlicht die neuen Meiſterſchaftstermine der main- heſſiſchen Handball-Bezirksklaſſe. Dieſe iſt neu eingeteilt worden und zwar in acht Staffeln zu je acht Vereinen. Im einzelnen gruppieren ſich die Vereine wie folgt: Staffel 1: Frankfurt/ Taunus Staffel 2: fehlt! Staffel 3: Offenbach/ Dreieichgau Staffel 4: um Darmſtadt Staffel 5: Odenwald/ Dieburg Staffel 6: Wiesbaden/ Rheingau Staffel 7: Rheinheſſen/ Mainz Staffel 8: Worms/ Ried ern von„Schmitter“ Köln und des RV Frankfurt erſte Siegeschancen. Die Staffel 8 umfaßt in der Hauptſache die alten Vereine, die früher ſchon im Kreis für unſere Kreisklaſſe werden. U Handball im Kreis Nibelungen Die Meiſterſchaflslermine der Bezirksklaſſe Staffel 8 Die Einnahmen des Kampfes betrugen etwa 150 000 Dollar, von denen Sharkey etwa ein Viertel und Louis ein Drittel erhielten. Treffen. Im Wäldchen erwartet Jahn⸗ Schwarzweiß die Frankenthaler Kickers. Man darf einmal geſpannt ſein, mit welcher Mannſchaft die Schwarzweißen nun heraus⸗ kommen; gutes Material iſt trotz einer Reihe von Abgängen vorhanden. Zum änderen wird es intereſſieren, wie ſich die Frankenthaler, bei denen ſo bekannte Leute wie Ittel und Gußner ſpielen, ſchlagen werden. Beim F C. Blauweiß gaſtiert der VfR. Bürſtadt. Auch hier iſt ein ſpannender Kampf zu erwarten. Die Wormſer haben ſich ſein herausgemacht und haben gerade gegen Be— zirksklaſſe ſchon ſehr gute Reſultate heraus⸗ geholt. Die Bürſtädter Raſenſpieler, die mit dieſem Treffen ihre Spielzeit eröffnen, wer⸗ den ſich anſtrengen müſſen, wollen ſie unge⸗ ſchlagen davonkommen.— Nachkzutragen iſt vom letzten Sonntag ein 5:0 Sieg der Blau⸗ weißen über die Sportgemeinde Bobenheim, der bei der Platzweihe in Bobenheim erzielt wurde. Wirklich ein feiner Erfolg. 5 In Lampertheim erwartet man Ger⸗ mania Friedrichsfeld. Die Gäſte ſind eine Elf, die ſeit Jahren um die Meiſterſchaft ihres Bezirks kämpft, aber meiſt auf dem zweiten oder dritten Platz hängen bleibt. Ihre anerkannte Spielſtärke garantiert ein flottes Treffen, das von den Lampertheimern noch nicht gewonnen iſt. Zwei intereſſante Begegnungen werden aus dem Ried gemeldet. In Kleinhauſen iſt Platzweihe. Die 1. Mannſchaften von Lorſch und Biblis geben mit einem Spiel gegenein⸗ ander der Weihe erſt die rechte Würze.— In Gernsheim ſtoßen im Rahmen einer Werbe⸗ veranſtaltung zwei kombinierte Mannſchaften aus obengenannten vier Ortſchaften aufein⸗ ander. Worms ſpielten. Der Turnverein Alzey iſt an die Mainzer Gruppe abgegeben worden und muß jetzt auch nach Bingen und Rüdes⸗ heim fahren. Dafür ſind zur Staffel 8 hinzu⸗ gekommen die TVgg. Lorſch und der Turn⸗ verein Birkenau, die früher in der Darm⸗ ſtädꝛer Staffel ſpielten. Die neuen Termine Vorrunde 13. 9. Rückrunde 8. 11. Tad. Pfeddersheim— Tv. Offſtein Wormatia Worms— Tv. Lampertheim Tv. Birkenau— TVgg. Lorſch Tv. Lampertheim— Tv. Birkenau TVgg. Lorſch— Tv. Wies⸗Oppenheim Tv. Pfiffligheim— Tgd. Pfeddersheim Vorrunde 27. 9. Rückrunde 29. 11. Tg. Pfeddersheim— Wormatia Worms Tv. Birkenau— Tp. Wies ⸗ Oppenheim Tv. Offſtein— Tv. Lampertheim TVgg. Lorſch— Tv. Pfiffligheim Vorrunde 11. 10. Rückrunde 6. 12. Tv. Wies ⸗ Oppenheim— Tv. Lampertheim Tv. Birkenau— Tv. Offſtein Tgd. Pfeddersheim— TVgg. Lorſch Tv. Pfiffligheim— Wormatia Worms Vorrunde 18. 10. Rückrunde 13. 12. Tv. Lampertheim— Tad. Pfeddersheim Togg. Lorſch— Wormatia Worms Tv. Pfiffligheim— Tv. Birkenau Tv. Wies⸗Oppenheim— Tv. Offſtein Vorrunde 25. 10. Rückrunde 20. 12. Tgd. Pfeddersheim— Tv. Birkenau Wormatia Worms— Tv. Wies⸗Oppenheim Tv. Offſtein— TVgg. Lorſch Tv. Lampertheim— Tv. Pfiffligheim Vorrunde 1. 11. Rückrunde 3. 1. 37 T. Wiesoppenheim— Tgd. Pfeddersheim Tv. Birkenau— Wormatia Worms Tv. Pfiffligheim— Tv. Offſtein TVgg. Lorſch— Tv. Lampertheim Spielbeginn 15 Uhr.— Heimſpiele des V. f. R. Wormatia um 10,30 Uhr. Handball-Lehrgang in Worms Der bereits angekündigte zweitägige Wochen⸗ end⸗Lehrgang in Worms wird nun an nur einem Tag durchgeführt. Er findet am Sonntag, 30. Auguſt, im Wormatia ⸗Stadion ſtatt. Beginn 7,30 Uhr, Ende 14 Uhr. Treff⸗ punkt aller Teilnehmer um 7 Uhr im Wor⸗ matia⸗Stadion. Leiter des Kurſus iſt Gau⸗ lehrwart Gollaſch. Sport beim Reichsparleitag Deulſche Skaffel-Meiſterſchaften Bei den Deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaf⸗ ten haben in dieſem Jahre Staffel⸗Meiſter⸗ ſchaften nicht ſtattgefunden. Dieſe ſollen nun anläßlich des Reichsparteitages am 12. Sep⸗ tember im Nürnberger Stadion abgewickelt werden. Für die deutſche Leichtathletit bedeutet die Durchführung ihrer Staffelmeiſterſchaften im Rahmen dieſer größten und wuchtigſten Ver⸗ anſtaltung der Bewegung eine ganz beſondere Auszeichnung. Zugelaſſen werden nur Mann⸗ ſchaften, die entſprechende Mindeſtleiſtungen aufzubringen vermögen; darüber wird der Fachamtsleiter in Kürze entſprechende Anord⸗ nungen erlaſſen. Gelaufen werden für Männer die Staffeln über 4 mal 100, 4 mal 400 und 4 mal 1500 Meter und für Frauen über 4 mal 100 Meter. Vormittags finden Vorkämpfe ſtatt, die Ent- ſcheidungen folgen am Nachmittag ab 15,50 Uhr. Deulſche Amakeurboxer kämpfen auf dem Reichs parkeitag Deutſchlands Nationalſtaffel im Amateur⸗ boxen, die bei den Olympiſchen Spielen ſo her⸗ vorragende Erfolge errang, wird ſich im Rah⸗ men der Veranſtaltungen auf dem Reichspar⸗ teitag vorſtellen. Die deutſche Nationalmann⸗ acht wird dabei gegen eine zweite deutſche Aus⸗ wahl in genau der gleichen Beſetzung wie bei den Olympiſchen Spielen antreten, alſo mit: Kaiſer⸗Gladbeck, Staſch⸗Kaſſel, Miner⸗Breslau, Schmedes⸗Dortmund, Murach-⸗Schalte, Baum⸗ garten⸗Hamburg, Vogt⸗Hamburg und Runge⸗ Elberfeld. Flöck überbietek Aympia⸗Leiſtung 73,37 Meter Speerwurf in Stockholm. Am erſten Tage der Stockholmer Leicht⸗ athletit-Kämpfe kamen die deutſchen Sportler zu einer Reihe von ganz beachtlichen Erfolgen. Im Stockholmer Olympia⸗Stadion hatten ſich trotz eines kurz vor Beginn der Veranſtaltung niedergegangenen Regens noch etwa 10 000 Zuſchauer eingefunden, die wirklich guten Sport auf dem noch verhältnismäßig brauch⸗ baren Gelände zu ſehen belomen. Der deutſche Olympia-Sieger im Speerwerfen übertraf ſeiner Berliner Leiſtung, indem er den Speer 73,37 Meter weit ſchleuderte; es war verſtändlich, daß Stöck für ſeine feine Lei⸗ ſtung den Beifall der Maſſen fand. Im Ku⸗ gelſtoßen mußte ſich der Charlottenburger mit dem vierten Platz begnügen. Meiſter Fritz Schaumburg errang im 3000 Meter⸗Lauf einen weiteren erfreulichen Sieg. Der Oberhauſener ſiegte in 8:34,2 Minuten knapp vor dem Schwe⸗ den Jonſſon(8:34,6) und ſtellte mit ſeiner Zeit den deutſchen Rekord von Raff⸗Oberhauſen ein. Harbig⸗Dresden belegte über 10000 Meter in 231,0 den vierten Platz hinter Ny⸗Schweden(2:26,2), Powell England 2:28,2 und Wennberg-Schweden 228,4. Erich Borch⸗ meyer beteiligte ſich an zwei Wettbewerben. Ueber 100 Meter wurde er Dritter in 10,7 Se⸗ kunden. Der Amerikaner Draper gewann hier in 10,5 vor dem Südafrikaner Theuniſſen in 10,6 Sekunden. Die Durchführung des Drei⸗ ſprungs litt unter einer ſchlechten Anlaufbahn. Anderſſon⸗Schweden gewann mit 14,38 Meter vor ſeinem Landsmann Roſaneer(13,85) und Borchmeyer mit 13,80 Meter. Der Berliner Vorrunde 20. 9. Rückrunde 15. 11. Tv. Offſtein— Wormatia Worms König ſtartete über 400 Meter und wurde mit 49,2 Sekunden nur Vierter. ———— 3 — ——— —U—— eee eee ———— . . ——— — ä Mu ßeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung ——ĩ——— ä———— bb RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz 7. Fortſetzung. Der Goldmacher fuhr auf. Seine eingefallenen Zi de verzerrten ſich in ſataniſcher Wut. „Die Buhlerin Venus will den gelben Rock nicht an⸗ ziehen! Das Schwefelexperiment mißlingt!“ knirſchte er. „Irgendwo in der Nähe betet jemand!“ „Ja. Ich!“ rief ihm nebenan Quinette von Giou lei⸗ denſchaftli ins Geſicht.„Für den Ritter von Rimburg!“ Der Magier im ſchwarzen Zaubermantel lächelte ſchalk⸗ haft. Er ſchien um viele Jahre verjüngt. „Zehn Tropfen von dieſem Liebestrank aus der Blei⸗ kapſel hier in ſeinen Wein!“ ſagte er zu dem jungen Midchen, das, die Hände vor dem Geſicht, um nicht er⸗ kannt zu werden, über den Hof hereingelaufen war.„Und er ſieht keine andere mehr an! Zehn ſilberne Schildtaler, ſchönes Kind, wenn's beliebt!“ Und wieder drinnen über Züngelflämmchen und bro⸗ delndem Brei, ein ſtrenger grübleriſcher Gelehrter zu den mißvergüngten Bürgern: „Der Merkurius iſt ein flüchtiger Vogel, der ohne Federn und Flügel zum allerhöchſten Schlot hinausfliegen kann. Wir müſſen erſt den Salamander in trockenem Feuer rot wie Zinnober kochen...“ Ein Jubelſchrei im Vorraum unterbrach ihn. Er rannte wütend hinaus. Quinette de Giou lachte ihm triumphierend ins Geſicht. Sie wies auf einen Edelmann, der erhitzt neben ihr ſtand. „Er iſt ſtracks von Verſailles hierhergeritten, um zu melden, daß Ihr den Sir de Raymond umſonſt gemietet habt!“ rief ſie.„Ihr kommt nicht gegen meinen Herren aus Malta an!“ 8 Theopompo Caretto hörte, runzelte die Stirne, verab⸗ ſchiedete mit einem Trinkgeld den beſpornten Cavalier. „Ich will mir raſch die Dummköpfe nebenan vom Hals ſchaffen. Du bleibe hier!“ befahl er der Marquiſe de Giou. In ſeiner Werkſtätte empfing ihn ein Stimmen⸗ durcheinander der verzweifelten Bürger. Die gelbe Schwe⸗ felſchicht im Tiegel hatte ſich in eine zähe, ſchwarze Kruſte verwandelt. „Das iſt des Teufels Butter, Herr!“ rief der eine. 3 715 gibt der Haſe Milch, als Euer Nachtkübel da old!“ „Man ſollt! Euch eine Narrenkappe anſchneidern!“ Der Alchimiſt erwiderte nichts. Er drehte den dreien den Rücken und wandte ſich dem Herd zu. Plötzlich ſchoß da eine augenblendende Flamme bis zur Decke. Das Ge⸗ wölbe wurde hell wie eine Hölle. Füllte ſich mit einem geiſterhaft bunten, lautlos in allen Farben des Regen⸗ bogens irrlichternden Dampf. Er verzog ſich. In dem düſteren Raum war wieder das Alltagsgrau. Der Schwarz⸗ künſtler ſtand majeſtätiſch unbewegt. „Die Geiſter der Elemente mögen es nicht, daß Bac⸗ chanten, Bankerottierer und Pfefferſäcke wie ihr ihnen in ihre Hochzeit in der Retorte hineinreden!“ ſprach er zu den Bürgern, die vor Schrecken unter die Bank ge⸗ krochen waren.„So werdet ihr das Vöglein Hermetis nicht erlangen. Morgen laſſe ich euch hier im Lilienbad den Mond ſterben und die Sonne geboren werden! Er⸗ wächſt daraus ein ſchwarzer Rab', wohl dran Mann, der olchen hab'! Ihr bekommt noch den roten Stein der eiſen! Seid getroſt jetzt und geht heim zu euren Wei⸗ bern! N Die drei Dicken trotteten getröſtet auf die Gaſſe. Dort ſtand, mit den Pfoſten in den Schmutzlachen, den Ab⸗ fällen der Fleiſchbänke, dem Unrat der Schweine, Hühner und Hunde im Herzen von Paris, eine ſchwarze, ſchwarz⸗ verhangene Sänfte. Auch die beiden Seſſelknechte trugen ſchwarze Wämſer und Pluderhoſen. Schwarz war der Man⸗ tel, der eine vierſchrötige, ſchwerfällig aus dem Tragſtuhl kletternde Geſtalt umſchlotterte. Der ſchwarze Mann drückte ſich die ſchwarze Maske vor dem Antlitz feſter und hinkte ortskundig durch den Torweg der Höhle des Alchi⸗ miſten zu. Im Vorraum preßte die Marquiſe de Giou ihren Kör⸗ per in jähem Zittern gegen die Wand. Ihre Augen waren ſtarr und weit, ihr Mund halb offen. Sie wagte kaum zu atmen. Wohl waren die Züge des Mannes im Mantel, der da vorbeihumpelte, nicht erkennbar. Aber zu deutlich zeichnete ſich ihm die eine zu hohe Schulter unter den Stoffalten ab, zu auffällig ſchleifte er das eine lahme Bein nach. Und wenn noch ein Zweifel geweſen wäre: der Herzog von Montmorency, Marſchall von Luxemburg, erkannte die junge Marquiſe von Verſailles, die gleich ihm in dieſer Welt dunkler Menſchen und dunkler„Dinge zu Hauſe war, und winkte ihr vertraulich zu, während er zu Theopompo Caretto in das Gewölbe ſchlurfte und die Türe hinter ſich ſchloß. Das war der Marſchall von Luxemburg, der wegen ſeiner Zaubereien von Hof und Heer verbannte große Kriegsheld. Er hoffte immer noch auf einen Oberbefehl im Felde. Frankreich brauchte ihn bitternötig in Flan⸗ dern oder im Elſaß. Aber es kam der bebenden Quinette de Giou ins Gedächtnis: Als vor ſieben Jahren die Mar⸗ quiſe de Brinvilliers nach Vergiftung ihrer Eltern, Ge⸗ ſchwiſter und vieler anderer Menſchen öffentlich geköpft worden war, da hatte ihr ſchönes, wachsbleiches, auf eine Stange geſtecktes Haupt noch nach Wochen zum Entſetzen des Volkes gelächelt, wenn der Marſchall von Luxemburg vorbeiritt. Er galt in Deutſchland als der Teufel ſelber Nach kurzem humpelte der Marſchall aus der Gold⸗ macherküche wieder heraus. „Kriea!“ ſagze er unter der Türe. während er ſich * wieder die Larve vorlegte, zu Don Caretto.„Krieg in Deutſchland und ich wieder dabei! Wer für den Frieden mit dem Kaiſer oder gar dafür iſt, dem Kaiſer zu helfen wie dieſer vorlaute Herr aus Malta du warſt bisher recht tölpelhaft mit ihm, du Canaille! Mache es jetzt ge⸗ ſchickter! Sonſt laſſe ich dich vom Teufel holen!“ Er lachte dumpf und zupfte den Alchimiſten an der mächtigen 1„Ich ſtehe mich mit dem Teufel noch beſſer als du!“. „Sie werden mit mir zufrieden ſein, Herr!“ Der Ma⸗ gier ſtand mit krummem Rücken. Er hatte mit einer Schulterbewegung ſeine gravitätiſche Haltung wie einen läſtigen Mantel abgeſtreift. Er faltete ſeine majeſtätiſchen Züge in die Untertänigkeit eines Lakeien in einem großen Hauſe, während er den Gaſt aus dem uralten Geſchlecht der Montmorency ehrfurchtsvoll, mit tiefen Reverenzen, bis auf den Hof geleitete. Als er zurückkam, war ſein leichengelbes Antlitz ſtreng. Er richtete die durchdrin⸗ genden, kleinen, mausgrauen Pupillen ſtarr auf Quinette de Giou. Sie ſchauerte zuſammen. Sie zog angſtvoll die Schultern hoch. Sie ſchloß halb die Augen. Sie fühlte: Sie war wieder von Theopompo Carettos Blick gebannt. Sie war willenlos. N, „Setze dich und ſchreibe!“ Quinette tauchte wie im Traum den geſpaltenen Gänſe⸗ kiel in die trübe Galläpfellöſung der Phiole vor ihr. „Welcher Herr von Welt reitet ſchnöde davon, wenn eine Dame ihn im Schloß Mont⸗Crocg erwartet?“ „ erpanee „Warum dieſe Fahnenflucht fühlen..“ „.. zärtlichen Gefühlen. de Giou bebten. „Machen Sie jetzt in Verſailles Ihren Verrat an Amor gut!“ „... an Amor gut!“ Quinette de Giou kamen die Tränen. „... und geben Sie dem Boten Nachricht, wo der kleine Gott uns zuſammenführen mag! Ihre trauernde Quinette.“ ite Die junge Marquiſe de Giou ſtand auf. Sie fuhr ſich mit der ſchmalen Hand über die gepuderte Stirne. Ir⸗ gend etwas ſchwand da. Ihr irrer Blick verlor ſich. Sie fühlte, daß ſie wieder ſie ſelbſt war, frei von einer frem⸗ den Macht. Sie ſah, wie in dem Gewölbe nebenan Theo⸗ pompo Caretto den Brief umſtändlich, mit äußerſter Vor⸗ ſicht, in Falten legte und verſiegelte. Dann gab er ihn dem Zwerg Eleazar. „„Ueberreiche dieſe Poſt nicht ſelbſt!“ ſprach er.„Du biſt zu häßlich als Liebesbote. Wähle in Verſailles einen der uns ergebenen Cavaliere. Der Herr ſoll darauf achten, daß der Ritter von Rimburg den Brief ſofort vor ſeinen Augen gut durchlieſt und ihm gleich Beſcheid gibt!“ Und in Quinette de Giou wurde eine Glückſeligkeit wach, eine Dankbarkeit gegen den Magier im Schlangen⸗ mantel da drinnen. Er hatte ihre Willenloſigkeit doch nur dazu benutzt, um ſie mit Galläpfelſaft das ſchreiben ae was ſie am liebſten mit Herzblut geſchrieben ätte. „Fahre jetzt nach Verſailles zurück!“ befahl ihr Theo⸗ pompo Caretto. Er ſtand im Vorraum mit einer ſanften, hübſchen, jungen Bürgersfrau. Er geleitete ſie in ſeine Höhle. Quinette ſah, wie ſein Geſicht ſich veränderte. Er lachte plötzlich ſpitzbübiſch, mit funkelnden Augen. Es war vor zärtlichen Ge⸗ .“ Die Finger des Fräulein ein breites, verbrecheriſches Grinſen. Der entſprungene Bagnoſträfling kam zu Tage. Dann verließ ſie die Alchi⸗ miſtenhöhle. Plötzlich blieb die Marquiſe de Gion ſtehen und ſtieß einen Schreckensſchrei aus, daß der 1 vor ihr ſich verblüfft von ſeinen Mehlſäcken umdrehte. Ein Hauch Arſenikſtaub in dem Brief an den Ritter von Rimburg Ein unſichtbarer, unmerklicher Hauch von Gift... ſofort tödlichem Gift „Die dicke Fiſchhändlerin an der Ecke ſchaute neugierig auf das Fräulein in der grauen Kapuze, das mit ſtarren Augen, die Fäuſte an die Schläfen gepreßt, daſtand ſich das Augenblicksbild in der Goldküche zurückrief: Theo⸗ pompo Caretto hatte mit peinlichſter Behutſamkeit, mit feinſten Fingerſpitzen den Brief gekniffen, ſo ſorgſam wie er ſonſt nur die Quinteſſenz des roten Steins der Weiſen aus dem Feuerkämpfer, dem Salamander deſtillierte. In 125 Falten des Papiers hatte er den Todesſtaub ge⸗ en Der Scholar der Sorbonne⸗Univerſität in ſchwarzem Talar und Barett wich erſchrocken vor Quinette von Gious Ellbogenſtoß an die Hausmauer. Sie rannte an ihm vorbei. Ihre rotgeſchminkten Lippen zuckten in ver⸗ zweifeltem, lautloſem Selbſtgeſpräch. Er wird das Schrei⸗ ben öffnen! Meine Handſchrift iſt klein und kritzlig! Er wird ſie dicht vor die Augen halten... leſen... atmen ... den Brief in der Hand... Ich bin ſeine Mörderin. Die Marquiſe de Giou ſchoß in ihrem grauen Mantel wie eine 3 Motte durch das übeldünſtende, fin⸗ ſtere, regelloſe Gaſſengewirr von Alt⸗Paris. Aus ſeinen windſchiefen, engbrüſtigen Giebeln ragte ganz in der Nähe das neue Stadtſchloß der Könige von Frankreich, das Palais Royal. Dort, in dem kleinen Südhof, ſtanden immer Karoſſen des Hochadels auf dem Weg von Verſailles oder dorthin zurück. Der Vater Quinettes, der alte Spieler und Borger, verfügte nicht über Pferde und Lakaien. Ein Hofgalakleid, ein Galanteriedegen, ein paar Tabaksdoſen waren ſein ganzes Hab und Gut. Sie. Quinette, war Copyright by knorr à Hirth, München immer darauf angewieſen, daß irgendern großer Herr oder eine große Dame ſie gnädig in der Wappenkutſche mit⸗ nahm.. Wenn ſich nur jetzt... jetzt... in höchſter Not und Eile, ein Retter fand... Das Fräulein de Giou riß den unſcheinbaren Kapuzenumhang von den Schultern und warf ihn dem nächſten Lakeien zu. Darunter trug ſie ein farbig geblümtes, mit Spitzenrüſchen beſetztes Hof⸗ kleid. Sie faßte zierlich mit den Fingerſpitzen beiderſeits den weitgebauſchten Rock und ſank in einem tiefen Knicks lächelnder Ehrfurcht faſt bis zu Boden. Ihr dunkler Kopf blühte da unten mit aufgeſchlagenen Augen wie eine Blume aus den kniſternden Seidenmaſſen, und der Herzog von Montmorency, Marſchall von Luxemburg, ſchaute wohl⸗ gefällig auf ſeine kleine, ihm gut bekannte Hexe nieder. Er war ein ungeſchlachter Herr ſchon Mitte der Fünfzig. Jetzt verhüllte keine Larve ſeine finſteren, mißgeſtalteten bartloſen Züge. „Was begehren Sie, meine Schöne?“ „Einen Wagen nach Verſailles, gnädiger Herr!“ Zwei ſchöne Hände falteten ſich zu flehentlichem Bitten. Der Kriegsheld, einſt der Schrecken der verheerten Nieder⸗ lande und Rheinufer, winkte der Marquiſe gnädig, ſich aus der Kniebeuge zu erheben. 5 „Ihre ſchönen Augen ſehen mich im Begriff nach Ver⸗ ſailles zu fahren, wenn ich auch wegen unſerer Schwar⸗ zen Meſſen meines guten Abbé Gutbourg dort in Un⸗ gnade ſtehe! Aber bald braucht man mich!“ ſprach er. „Die Geſandtſchaft des Großtürken iſt Tag und Nacht gereiſt. Sie trifft jetzt eben ſchon am Hof Seiner Aller⸗ chriſtlichſten Majeſtät ein. Ihr Empfang durch den König heißt der Krieg gegen Wien. Der Krieg bin ich! Mögen die Türken in den Stephansdom einziehen! Ich hauſe in⸗ zwiſchen am Rhein!“ 1 „Und ich, gnädiger Herr“, Quinette de Gion nahm ehrfurchtsvoll neben dem erlauchten Teufelanbeter in der karoſſe Platz,„werde meinen Dank durch eine gute Nach⸗ richt abſtatten!“ 5 Sie war in ihrem Innern feſt davon überzeugt, daß ſie neben dem Gottſeibeiuns ſelber ſaß! Niemand in ihrer Welt der hölliſchen Goldmacher zweifelte daran, daß der Satan ſich ſeit Jahrzehnten die Geſtalt dieſes lah⸗ men, blaublütigen, kriegeriſchen Ungeheuers geborgt hatte, um unter den Menſchen zu wandeln. Sonſt war ihr die Nähe des großen Herrn ohne Hörner und Klauen ein wonniges Gruſeln. Aber jetzt, in ihrer Aufregung, ihrer Angſt, glänzte in ihren ſchwarzen Augen eine prickelnde Luſt, dem dummen Teufel in Perſon ein Schnippchen zu ſchlagen!“ 4„Ich habe an den Herrn Störenfried aus Malta ein zonigfüßes Briefchen geſchrieben!“ flüſterte ſie pertran⸗ lich.„Es wird nicht lange nach uns in Verſailles ein⸗ treffen!“ a und was ſteht auf den roſa Blättern?“ „.. nur daß ich ihn liebe, gnädiger Herr!“ geſtand Quinette mit frommem Augenaufſchlag dem Teufel. „.. und wer lieſt nicht gern einen Brief von zarter Hand...“ hörte Quinette neben ſich die langſame, Iauernde Stimme des Böſen. Sie nickte unſchuldig wie ein Kind. „Auch wenn dieſe Hand dieſen Brief nicht ſelbſt gefal⸗ tet hat, gnädiger Herr!“ „. ſondern der Tölpel Caretto..“ „Er will ſeine bisherigen Mißerfolge mit einem Schlag wettmachen!“ ſprach das Fräulein de Gion heiter.„Er hat ſich lange mit dem Brief zu ſchaffen gemacht, ehe er ihn verſiegelte!“ „Ich kenne das Pulver“, hörte ſie aus der Wagenecke die dumpfen Worte wie aus einer unterirdiſchen Welt, „das er nachts in ſeinen Retorten eindampft— mit einer Glasmaske vor dem Geſicht, um es nicht einzuatmen! Die Hauptſache iſt, daß Euer verliebter Ritter den Brief ahnungslos öffnet!“ a „.. und nicht vorher gewarnt wird!“ Quinette de Gion unterdrückte mit Mühe ein Lachen des Glücks, den Teufel zu foppen.„Aber wer könnte das, gnädiger Herr?“ Der Marſchall von Luxemburg nickte ſeiner getreuen Satanidin befriedigt zu. Als nach anderthalb Stunden Fahrt die erſten weißen Häuſer von Verſailles aus dem Sommergrün aufblinkten, ſchob er ihr läſſig ein Beutel⸗ chen voll Louisdor in die Hände. Das war der Brauch großer Herren, Dienſte zu lohnen. Die Karoſſe rollte weiter. Fern hob ſich in ungeheuren Maſſen das Schloß des Sonnenkönigs. 8. Ludwig der Vierzehnte ſaß unter dem Baldachin ſei⸗ nes Audienzſaales. Apollo lächelte aus farbigen Wolken von deſſen Decke auf ihn herab. Er ſelbſt, der vierzig⸗ jährige König, war ein langgelockter Appollo in Hermelin, Purpur und Gold. Schattenhaft, blaß, matt neben ihm ſein Sohn und Erbe, der kaum erwachſene Dauphin. Kein Thronſeſſel der Königin. Sie war vor kurzem geſtorben. Die heimliche Königin und Herrin des Landes— die Marqguiſe de Maintenon— hielt ſich der Oeffentlichkeit fern. Aber neben Monſieur. dem Bruder des Königs, und ſeiner Gemahlin Lieſelotte von der Pfalz, ſcharten ſich Bour⸗ bonen und Bourboninnen von Halbblut in Menge um den Sonnenkönig, Nachkommen ſeiner vielen Mätreſſen — der Montespan, der de la Val's re. der de Rochechouart. der Martenon. der St. Tron. Foctſehung folgt. 1 —— — — Dien 60 E lll lic f Ulle Stein biche über Natlr June 5 W! dad ig eine das keine Mh N lich Cen Pin heut zen pile nung Weg, alle h Zuſan dbar n. ten Pi laut, die N. Pltge die Bit und E Und ne haft it Filz an Grünli bin g a ü Ng Speit man! weil q hungen Piz n schwöre ini ſalteten N Litten. Mütder⸗ ig ſich ch Ver⸗ ich wor u Un⸗ ich et. Nacht 58 König Mögen Ie in⸗ nahm in det e Nach⸗ . daß and ir 1, dd, 22 hatte, d de en an „hier ilelnde an lta ein ertru⸗ tg ein⸗ . zatter auernde Kind. 1 tand Ausſicht auf Beſſerung der beſtehenden Velannimachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Biernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20¼— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Zu einer wichtigen Beſprechung bitte ich alle Vereinsführer und ihre Vergnügungs⸗ warte ſowie alle Gaſtwirte am Montag, abends halb 9 Uhr, in den Sitzungsſaal des Rathauſes. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. * V. D. M. Am Montag, 24. 8. 36, findet unſer Gruppenabend ſtatt. Jedes Mädel hat pünkt⸗ lich um halb 9 Uhr in Kluft zu erſcheinen. (Saarſtraße 15). Die Schaft⸗ und Scharfüh⸗ rerinnen haben ihre Kontrollbücher mitzu⸗ bringen. Franzke, Ortsgruppenleiter. DA Der DAc⸗Amtswalter⸗Appell findet Dienstag, 25. 8., abends 8.30 Ahr im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ ſtatt, bei dem anzutreten haben: Alle Zellenwalter Alle Blockwalter Alle Betriebsobleute Alle Vertrauensräte Alle Ortsbetriebsgemeinſchaftswalter Kreiswalter Pg. Vetter ſpricht über das Thema: 1 Aufgaben der DA F.⸗Walter Ich erwarte, daß alle pünktlich im Dienſt⸗ anzug angetreten ſind. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. Auguſt 1936 Anſer Tagesſpruch Willſt das Große du erreichen, fange mit dem Kleinen an. Deine Tadler werden ſchweigen, iſt das Kleine groß getan. * plbaent Vor einigen Jahren, als ich anfing, Pilze zu ſammeln, kannte ich eigentlich nur Steinpilze. Das heißt: ich hatte vorher Pilz⸗ bücher ſtudiert und Namen gelernt und konnte über Pilze reden, aber... draußen in der Natur ſahen die alle ganz anders aus— und Namen, ja„Name iſt“ im Walde„Schall und Rauch“. Alſo blieb nur der Steinpilz. Den kannte ich ſicher. Iſt ja gar nicht zu ver⸗ wechſeln. So meinte ich. Und nun können Sie ſich denken, wie ich den Mann anſah, der mit einem Blick auf meinen Pilzkorb feſtſtellte, das ſeien alles Bitterpilze. Ich hatte noch keine Ahnung von roſa Futter und einem Maſchenmuſter am Stiel.„Und die ſchönen Pilze ſollen giftig ſein?“ fragte ich argwöh⸗ niſch.„Giftig nicht, aber bitter! Na, koſten Sie nur!...!“ Alſo das war mein erſter Pilzausflug. Von dieſem Pilzerlebnis bis heute, wo ich ſchon lange von den Röhrenpil⸗ zen(mit dem feſten Futter) zu den Blätter⸗ pilzen, deren Futter eine fächerartige Anord⸗ nung zeigt, vorgeſtoßen bin, iſt ein weiter Weg, aber kennen gelernt habe ich die Pilze alle draußen im Walde, nach und nach, im Zuſammenſein mit allen Pilzkennern, die mir zwar nicht ihre Fundorte, aber ihre geſammel⸗ ten Pilze zeigten, und ſo wurden ſie mir ver⸗ traut, die Tannenpilze oder Braunhäuptchen, die Rotkuppen, bei deren Anblick einem das Pilzherz allemal ein Stückchen höher hüpft, die Birkenpilze und Pfifferlinge, Mooskuppen und Schafpilze. Heute kenne ich den Perlpilz und nehme ihn mit, weil er äußerſt ſchmack⸗ haft iſt, trotzdem er wie ein farbloſer Fliegen⸗ pilz ausſieht, kenne die Champignons und Grünlinge und den Hallimaſch. Und auch die böſen Giftpilze ſind mir vertraut geworden. Es iſt der Knollenblätterpilz, der herrliche Fliegenpilz mit ſeiner roten Kappe und der Speitäubling. Warum ich das erzähle? Weil man Pilze nur im Wald kennen lernen kann, weil alle auch noch ſo gut gemeinten Beſchrei⸗ bungen garnichts nützen, weil man nur den Pilz nehmen darf, auf, den man hundert Eide ſchwören kann, und wenn man auch noch ſo ſchöne Kerle zunächſt ſtehen laſſen muß. Ja⸗ wohl, ſtehen laſſen! Nicht umſtoßen! Denn Sie ſehen ja, der Nächſte, der nach Ihnen kommt, ſitzt ſchon einen Jahrgang höher in der Pilzſchule, der nimmt ihn mit. Und nächſtes Jahr iſt er Ihnen vertraut, und ſo wird der Inhalt des Korbes immer reicher an Arten, und die Pilzbabys kommen dann zu Ihnen, und lernen. Pilzvergiftung iſt Folge von Leichtſinn, auch dann, wenn man zwar nicht giftige, aber zu alte Pilze genoß.— Und nun hinaus in den Wald! Pilzeſuchen iſt das ſchönſte Erlebnis in Gottes freier Natur! * Muß ein Unfallverletzter eine Operation dulden? Zur Frage, inwie⸗ weit ein Unfallverletzter zur Duldung von Operationen verpflichtet iſt, hat jetzt das Reichsverſicherungsamt eine grunbſetliche Entſcheidung getroffen. Danach muß der Ver⸗ letzte ein gewiſſes Maß von Gefahr und Schmerzen auf ſich nehmen, und eine Opera⸗ tion dulden, wenn durch ſie nach dem Gut- achten der Sachverſtändigen eine ee n⸗ fallfolgen beſteht.(Reichsverſicherungsamt, Urteil 14 668 350 3 Wer hal Freude am Schwimmen Wer will Schwimmen lernen bei „Kraft durch Freude?“ Intereſſenten, kommt heute abend, 10 Uhr, in den„Freiſchütz“ zum Sportlehrer Kauf mann. Gib ein Opjer! Die große Zahl der aus Spanien ge⸗ flüchteten Reichsdeutſchen macht eine verſtärkte Hilfstätigkeit notwendig. Eine Spendenliſte liegt in der Geſchäfts⸗ ſtelle unſerer Zeitung auf. Spenden zur Lin⸗ derung der Spaniendeutſchen gaben: P. A. 5.— RM., D. G. 10.— RM., Ph. M. 3.— RM., N. N. 2.— RM. Todesfall. Geſtern abend ſtarb im Mannheimer Krankenhaus, wohin man ſie am Mittag verbrachte, Frau Barbara Grab geb. Müller, Alicenſtraße. Unerwartet raſch wurde ſie im Alter von erſt 27 Jahren ihrem Gatten und den Angehörigen entriſſen. * Einſtellung in ben Frauenarbeitsbienſt NSG. Ab 1. April 1936 ſind ſämtliche Meldungen für den eee bee nicht mehr an die Arbeitsämter, ſondern aus⸗ ſchließlich an die Bezirksleitung 11 des Frau⸗ enarbeitsdienſtes Wiesbaden, Rheinſtr. 74, Abteilung Meldeſtelle zu richten. Die Merkblätter betr. Einſtellung ſind von der Bezirksleitung des Frauenarbeits⸗ dienſtes anzufordern. f Der nächſte Einſtellungstermin iſt der 1. Oktober 1936. Die Meldungen müſſen bis ſpäteſtens 6 Wochen vorher auf der Bezirks⸗ leitung vorliegen. Dbenwälber Vollstum in Ungarn Im Rahmen der„Weinheimer Ausſtel⸗ lung: Vergangenheit und Gegenwart des Handwerks und der Volkskunſt im Odenwald und an der Bergſtraße“, folgte dem erſten Vortrag Dr. Winters ⸗Darmſtadt über Brauchtum und Volkstum ein Vortrag über „Odenwälder Volkstum in Ungarn“, gehalten von Dr. Grund⸗Budapeſt. Im 18. Jahrhundert nach den Türken⸗ kriegen brauchte man in den Donauländern Menſchen, die durch eiſernen Fleiß den Neu⸗ aufbau der weiten Ländereien an der Donau bewerkſtelligten. Da konnten nur Deutſche in Betracht kommen und in Weſtdeutſchland wur⸗ den Auswanderer⸗Büros in Frankfurt, Worms und Offenburg eingerichtet, die meh⸗ rere hundert Volksgenoſſen aus unſerer Ge⸗ gend nach den Donauländern vermittelten. Man verſprach den Auswanderern 30 Joch 60 Morgen Land) und Steuerfreiheit auf 10 Jahre. Bei freier Fahrt nahmen viele damals das Angebot an, da in Deutſchland Landnot herrſchte und der Verdienſt knapp war. Die Abwehrmaßnahmen der deutſchen Regierungen konnten der Auswanderung keinen Abbruch tun. „In Polen iſt nichts zu holen, in Ungarn muß man verhungern“ Viernheim erwache— Deutſchland iſt erwacht Auch dieſe abſchreckende Sprüche halfen nichts, obwohl mancher Auswanderer die Wahrheit dieſes Spruches am eigenen Leib erfahren mußte. Unter den primitivſten Verhältniſſen wurde angeſiedelt und nur die Starken und Mutigen hielten durch. Viele der Auswan⸗ derer gingen zugrunde. Die es durchhielten, brachten es aber erſt im Verlaufe mehrerer Generationen zu Wohlſtand. Bis zum heutigen Tage ſind ſie die beſten Steuerzahler in den Donauländern. In Ungarn, Südſlawien und Rumänien wohnen heute noch ungefähr 2 Mil⸗ lionen Nachkommen jener ausgewanderten Deutſchen, von denen viele aus dem Oden⸗ waldgebiet ſtammten. An Lichtbildern zeigte Dr. Grund, was ſich bis heute noch bei jenen Brüdern an Odenwälder Volkstum und Bräu⸗ chen erhalten hat. Während in der Gegend vom Banat und der Batſchka bei eintretendem Wohlſtand das alte Volkstum mehr verſchwun⸗ den iſt, hat ſich dasſelbe in der Gegend um Fünfkirchen, wo die Siedler arm blieben, bis auf den heutigen Tag erhalten. Hier wird alles aus Selbſterzeugtem gefertigt, Kleider, Wäſche und Schuhe. Hier hat die Tracht noch ihre Urſprünglichkeit. Kampf gegen lie Schwarzarbeit Sowohl vonſeiten des Handwerks wie auch vonſeiten der Arbeitsämter wird nach wie vor ſcharf gegen die Schwarzarbeit vor⸗ gegangen, denn ſie bedeutet eine Gefährdung der Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen. Beſon⸗ ders notwendig iſt die nachhaltige Bekämpfung der Schwarzarbeit in den Großſtädten. So wurden bei verſchiedenen Kontrollen, die die Abteilung zur Bekämpfung der Schwarzarbeit beim Landeswohlfahrtsamt und Jugendamt in Berlin im Juni durchgeführt hat, 1077 Perſonen feſtgeſtellt, bei denen Verdacht der Schwarzarbeit vorlag. Hierbei wurde in 912 Fällen bereits bei der Feſtſtellung der Bezug von Unterſtützung zugegeben. Bekanntlich darf kein Bezieher von Arbeitsloſenunterſtützung eine entlohnte Tätigkeit der Unterſtützungs⸗ ſtelle verheimlichen. Er ſetzt ſich ſonſt ſtrenger Beſtrafung aus. Von dieſer Art Schwarzarbeit iſt in ge⸗ wiſſer Beziehung zu unterſcheiden diejenige Schwarzarbeit, die dem Handwerk unlautere Konkurrenz macht. Dieſe Schwarzarbeiter ent⸗ ziehen dem ordentlichen Gewerbe durch Preis⸗ unterbietung Kunden, was letzten Endes zu einer Erhöhung der Arbeitsloſigkeit in den davon betroffenen Betrieben führt. Schwarz⸗ arbeit iſt es z. B. auch, wenn ein bei einem Malermeiſter ordnungsgemäß beſchäftigter Malergeſelle am Sonntag oder an den Aben⸗ den heimlich auf eigene Rechnung Malerar⸗ beiten verrichtet. Zur Bekämpfung der Schwarzarbeit iſt die Mitwirkung jedes einzelnen, vor allen Dingen auch die der Hausfrau notwendig, indem nur dem Handwerksmeiſter Aufträge erteilt werden. So hat der Oberbürgermeiſter der Stadt Köln eine Verfügung erlaſſen, in der es allen ſtädtiſchen Angeſtellten zur Pflicht gemacht wird, die Beſtrebungen zur Bekämp⸗ fung der Schwarzarbeit dadurch zu unterſtüt⸗ zen, daß etwa vorkommende Arbeiten an ſelb⸗ ſtändige Handwerker zur Ausführung über⸗ geben werden. Vonſeiten des Reichsſtandes des deut⸗ ſchen Handwerks war mit Recht darüber Klage Großer Erjolg Der erſtmalige Verſuch der Landes- bauernſchaft, am Sitz der Landesbauernſchaft in dem zentral gelegenen Frankfurt eine Landesviehzuchtſchau mit Preisbewertung und Verſteigerung abzuhalten, war durchaus von Erfolg begleitet. Trotz der faſt überall noch vordringlichen Erntearbeiten waren aus allen Bezirken der Landesbauernſchaft die Züchter erſchienen, ſodaß ſowohl die Beſchickung als auch der Beſuch der Veranſtaltung zufrieden⸗ ſtellend ausfallen konnte. Der Zweck der Landestierzuchtſchau iſt, wie geſtern vor Beginn der Verſteigerung Tierzuchtdirektor Dr. Schneider, Frank- furt, nach einem Gruß an die Vertreter der Behörden betonte, nicht nur einen Ueberblick über den Stand der Tierzucht in den einzelnen Provinzen und Bezirken der Landesbauern⸗ ſchaft zu geben, ſondern auch einen umfaſſen⸗ deren Austauſch der Vatertiere zu ermöglichen, die die Grundlage zur Förderung der Landes⸗ tierzucht bildeten und in welcher Richtung gar nicht genug getan werden könne. Der Landestierzuchtdirektor gab gleichzeitig be⸗ kannt, daß die Veranſtaltungen in Zukunft regelmäßig jedes Jahr hindurch ſtattfänden, weil es im Intereſſe der Landestierzucht un⸗ bedingt erforderlich iſt. Die Güte des vorhandenen Zuchtmate⸗ rials ſtand ohne Zweifel auf einer äußerſt beachtenswerten Stufe. Die beſte Ueberſicht darüber gab die erſtklaſſige Stammbullen⸗ —— geführt worden, daß Beamte und Angeſtellte die in ihrem Haushalt vorkommenden Ar⸗ beiten und Reparaturen durch Schwarzarbeiter haben ausführen laſſen. Die Verfügung des Kölner Oberbürgermeiſters verdient in allen Gemeinden Nachahmung. f 5 Tuberkuloſe⸗ Heilverfahren auch für nichtverſicherte Angehörige. Die Reichsverſicherungsanſtalt hat beſchloſſen, beim Tuberkuloſe-Heilverfahren für die nicht⸗ verſicherte Ehegatten ihrer Verſicherten und die zum Haushalt der Verſicherten gehörigen nichtverſicherten erwachſenen Kinder von der bisher geforderten Zuzahlung von 2.50 Mk. für jeden Verpflegungstag Abſtand zu neh⸗ men. Die Reichsverſicherungsanſtalt für An⸗ geſtellte führt demna chdas Tuberkuloſe⸗Heil⸗ verfahren auch bei dieſen nicht verſicherten Angehörigen ganz auf ihre Koſten durch. Bei den zur Zeit laufenden Heilverfahrensanträgen gilt dies vom 1. Juni 1936 an; bereits ge⸗ leiſtete Zuzahlungen über dieſen Zeitpunkt hinaus werden den Einzahlern auf Antrag er⸗ ſtattet.* CCC(((ͤã ĩͤvub Hilf auch Du mit an der Linderung der Not der Spanien⸗Deutſchen! Trage Dich in die Sammelliſte in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle ein! 7. y ͤ Vom Saalrabjport Zum 30jährigen Stiftungsfeſt des Radfahrervereins Vorwärts Eine recht ſchöne Sparte des Radſports iſt der Saalradſport. Wie ſchon der Name ſagt, wird dieſe Sportart im Saale oder aber doch zumindeſt auf ebener, abgegrenzter Sportſtätte ausgeübt. Recht vielſeitig iſt der Saalradſport. So unterſcheidet man hier: Reigen⸗ und Kunſtreigenfahren, Einer⸗ und Zweier⸗Kunſtfahren, Zweier⸗Radballſpiele und Sechſer⸗Raſenradball. Man verwendet hierfür Spezialmaſchinen, die gegenüber den anderen Rädern nur gering überſetzt ſind— man kann ſehr ſchnell ſtarten, ſie laſſen jedoch keine allzu große Geſchwindigkeiten zu. Da auf begrenzten Flächen gefahren wird, wer⸗ den hohe Anforderungen an die Geſchicklich⸗ keit der Fahrer geſtellt. Hier gilt es, aller⸗ kleinſte Kreiſe zu fahren, geſchickte Wendun⸗ gen ausführen, denn bei einem Reigen können bis zu acht Fahrer gleichzeitig auf der verhält⸗ nismäßig kleinen Fläche beſchäftigt werden. Turneriſches Können und hohe Fahrkunſt er⸗ fordert das Kunſtfahren, bei dem erſtaunliche akrobatiſche Leiſtungen vollbracht werden. Beim Radballſpiel tritt, ähnlich wie bei allen Ballſpielen, der Kampf in den Vorder⸗ grund. Durch das Rad iſt ein Ball von un⸗ gefähr 18 Zentimeter Durchmeſſer in das gegneriſche Tor zu treiben. Mit dem Vorder⸗ und Hinterrad ſchlägt man gegen den Ball. Erſtaunlich, mit welcher Wucht die Bälle fortbewegt werden— und mit welcher Ge⸗ wandtheit und ſicheren Beherrſchung des Ra⸗ des die Radballer ſpielen. Im Saalradſport iſt Deutſchland in der Welt unerreicht— und die Meiſterſchaften im Radballſpiel und Kunſtfahren waren zu⸗ 0 er he. ſchau, bei der 26 prächtige Bullen der Höhen⸗ meiſt eine deutſche Angelegenheit. Viehzucht leckviehraſſe, des einfarbiggelben Höhen⸗ viehes und des Rotviehſchlages vereinigt wa⸗ ren und die das Herz jedes Züchters ent⸗ zückten. Als die prämiierten Tiere geſtern vor⸗ geſtellt wurden, gaben ſie ein treffliches Bild des heute erſtrebten Zuchtzieles: keine hoch⸗ geſtellten Tiere mehr, die nur mit auslän⸗ diſchem Kraftfutter aufgezogen werden müſſen, ſondern tiefgeſtellte breite Tiere mit entſpre⸗ chender Rippenwölbung, die ſich in erſter Linie mit wirtſchaftseigenem Futter ernähren können. Die große Bullen-Verſteigerung nahm unter der Leitung des Tierzuchtverwalters Klaſſert, Darmſtadt, einen flotten Ver⸗ lauf, zumal zahlreiche Gemeinden Ankaufs⸗ kommiſſionen entſandt hatten. Die Landes⸗ bauernſchaft unterſtützte den Ankauf preisge⸗ krönter Zuchttiere durch teilweiſe erhöhte Zu⸗ ſchüſſe. Das Verkaufsgeſchäft war äußerſt zufriedenſtellend. Von 18 Höhenfleckviehbul⸗ len konnten 15 verkauft werden, und zwar zu mittleren Preiſen zwiſchen 600 und 1620 RM. Der Höchſtpreis lautete auf 2000 RM. Von den acht einfarbiggelben Höhenviehbullen wurden ſechs verkauft zwiſchen 800 und 1530 RM. Von den ſieben Rotviehbullen wurden fünf verkauft zwiſchen 810 und 1090 RM.— Die Gemeinde Viern⸗ heim hat den mit einer Anerkennung und einem erſten Leiſtungspreis ausgezeichneten Bullen von Friedr. Hebermehl 3. in Crum⸗ ſtadt, exworben. —.. —— r — ——— 6 2 1 1 ä 13 8 1 1 0 1 1 1 N 1 14 * 74 9 ö 1 ö ö 1 1 9 1 A n g . 105 1 0 Aus Stat und Land Mannheim 134 Verkehrsſünder. Wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften wur⸗ den bei geſtern vorgenommenen Verkehrskon⸗ trollen 134 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt. * Beide Beine abgefahren Heppenheim. Der in der Glashütte Achern beſchäftigte, 25 Jahre alte Arbeiter Willi Jobſt aus Heppenheim, brachte beim Rangieren von Eiſenbahnwaggons den Fuß zwiſchen ein Doppelgleis und konnte ſich nicht mehr befreien, ehe ein ſchwerer Güterwagen auf ihn zukam, den Unglücklichen erfaßte und ihm beide Beine am Oberſchenkel abfuhr. Im Krankenhaus iſt der bedauernswerte junge Mann bald darauf geſtorben. Lorſch. Um immer weitere Kreiſe des deutſchen Volkes an die Arbeit des Volks⸗ bundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V. heranzubringen, wurde auch hier eine Orts⸗ gruppe ins Leben gerufen. Zum Leiter wurde Lehrer Schwabenland beſtimmt. Die Orts⸗ gruppe zählt bereits über 50 Mitglieder. Bensheim. Die Stadt ſteht im Sep⸗ tember im Mittelpunkt verſchiedener größerer Veranſtaltungen. Am 6. September, vor⸗ mittags 11 Uhr, wird durch Reichsſtatthalter Gauleiter Sprenger das neu erſtellte Eh⸗ renmal der nationalen Erhebung, das zugleich auch die Namen der aus dem Kreiſe im Kampfe um Deutſchlands Erneuerung Ge⸗ fallenen verewigt, feierlich geweiht. Das Denkmal, aus ſechs je ein ebm großen Wür⸗ feln aus heimiſchem Granit beſtehend und gekrönt von dem Hoheitszeichen der Bewe⸗ ng, hat im oberſten Teil des neuen ſtädti⸗ ſchen Kurparkes am Kirchberghang einen idealen Standort gefunden, von dem aus es die ganze Gegend beherrſcht. Mit der Ein⸗ weihung iſt ein Aufmarſch aller Gliederungen und Formationen des Kreiſes verbunden.— Vom 19. bis 22. und am 26. und 27. Sep⸗ tember wird das achte Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim gefeiert. Dieſes nun ſchon tradi⸗ tionelle Werbefeſt für den Bergſträßer Wein erfreut ſich einer ſich ſtändig ſteigenden Be⸗ Der entzückende Schlager-Gronlm mit Helge Roswaenge, Herma ah heute Freitag im Celina Wierlich wundervoll und f liebtheit. Die Güte und Vielſeitigkeit des Ge⸗ botenen, insbeſondere der naturreine Wein der Bergſtraße, der im Winzerdorf und im Rat⸗ haus(Ratskeller) durch die Wirte und die ſtädtiſche und ſtaatliche Domänenverwaltung zum Ausſchank kommt, haben immer mehr Bewohner der näheren und weiteren Umge⸗ bung zum Beſuche des Feſtes veranlaßt. Die Vorbereitungen laſſen vermuten, daß auch das bevorſtehende Feſt ſich den vorhergehenden würdig anſchließt. Am Sonntag, 20. Sep⸗ tember, um 14 Uhr, geht als Höhepunkt des Winzerfeſtes ein hiſtoriſcher Feſtzug vom Stapel, der dieſes Jahr unter dem Kennwort: „Der Einzug Johann Caſimirs von der Pfalz am 1. November 1583“ ſteht. Weſpenſtich in den Mund Eberbach. Eine Beſucherin des ſtädt. Schwimmbades wurde, als ſie ein Stück Obſtkuchen aß, von einer Weſpe in den Mund geſtochen. Die Weſpe hatte ſich anſcheinend auf dem Kuchen niedergelaſſen, die jedoch nicht bemerkt wurde. Durch den Stich war ſofort der ganze Schlund geſchwollen, ſodaß Erſtik⸗ kungsanfälle eintraten. Erſt durch Behandlung mit Kochſalz trat eine Beſſerung ein. Dieſes Vorkommnis ſollte eine Warnung ſein, beſon⸗ ders jetzt beim Eſſen im Freien größte Vor⸗ ſicht walten zu laſſen. Er erhält keinen Wandergewerbe⸗ ſchein mehr Gießen. Im März ds. Is. hatte das Kreisamt in Gießen dem Max Walldorf aus Gießen die Erteilung eines Wandergewerbe⸗ ſcheines für das Jahr 1936 abgelehnt mit der Begründung, daß W. vor der Machtübernah⸗ me zu den ſchärfſten Gegnern der NSDAP. gehörte und ſich als Volksaufwiegler betätigt habe. Somit beſtehe die Befürchtung, daß er ſein Gewerbe zu ſtaatsfeindlichen Zwecken mißbrauche. Gegen dieſen Beſcheid erhob Wall⸗ dorf Klage beim Provinzialausſchuß der Pro⸗ vinz Oberheſſen als Verwaltungsgerichtshof. Seine Klage wurde jedoch als unbegründet koſtenpflichtig abgewieſen, ſo daß es bei der e des Kreisamts Gießen ver⸗ leibt. Vorbeugungs maßnahmen gegen den Kartoffelkäfer Sulzbach. In einem großen Teil Deutſchlands werden z. Zt. gegen das Auf⸗ treten des Kartoffelkäfers Vorbeugungsmaß⸗ nahmen getroffen. Man ſchickt Suchkolonnen aus. Dieſe Kolonnen unterſtehen dem in je⸗ dem Ort beſtellten Vertrauensmann. Auch in Sulzbach ſchickt man erſtmals am kommenden Freitag eine ſolche Kolonne au fden Weg. E „Alolor und Sport“ Das neueſte Heft dieſer älteſten Rund⸗ funkzeitſchrift mit dem reichhaltigen Auslands⸗ programm erſcheint wieder einmal in beſon⸗ ders guter Aufmachung. Die einleitenden Sei⸗ ten bringen Gegenüberſtellungen von fried⸗ lichen und kriegeriſchen Photoaufnahmen. Der übrige Inhalt iſt wie ſtets aktuell auf das Wochenprogramm eingeſtellt. Der techniſche Teil bringt in Fortſetzung der„Baſtelſchule“ etwas über den Bau eines Zweikreiſers für Wechſelſtrom. Ein weiterer Artikel bringt„Techniſches zur Auswahl eines Empfängers“. * „Der Deutjche Nunbjunk Funk Post“ Illuſtrierte Rundſchau mit dem aus⸗ führlichen Rundfunk⸗Programm der Welt Verlag Rothgießer& Dieſing AG., Berlin, N 4.— Einzelheft 25 Pfg., Monats⸗ bezug 85 Pfg. Seit Februar ds. Is. lie fdas große Preisausſchreiben von„Motor und Sport“ und hat jetzt durch die Verteilung der Preiſe (1. Preis: ein Auto, 2. Preis: ein Motorrad u. v. a.) ſeinen Abſchluß gefunden. Es will ſchon etwas heißen, wenn jemand durch das Raten von zwei Zahlen ein Auto, ein Motor⸗ rad oder viele andere wertvolle Preiſe ge⸗ winnen kann und deshalb intereſſiert es all⸗ gemein, wer denn nun die Glücklichen ſind, denen Fortuna die Hauptgewinne zugewieſen hat. Heft 33 von„Motor und Sport“ bringt den intereſſanten Bericht von der Uebergabe des 1. und 2. Preiſes an die Gewinner— und, wenn man ſchon keinen Preis bekommen hat, ſo will man wenigſtens die Freude der Gewinner miterleben. Viernheimer Tonfilmſchau „Derlieb Dich nicht am Bodenſee“ Mit Helge Roswaenge, Herm. Speelmanns, Maria Beling und Paul Henkels. Ein Film, der berauſcht, der begeiſtert, der ſeinesgleichen ſucht, ab heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt Ein neuer Film ſteht für die Welt zur Debatte— ein außergewöhnlicher. Die Welt wird ihn bejahen, denn er iſt nicht nur Ori⸗ ginal, ſondern gediegene Kunſt. Dieſer Film bietet neben ſeiner feſſelnden und unterhalt⸗ ſamen Handlung einen ganz beſonderen Ge⸗ nuß, die wunderbare Stimme des berühmten Tenors der Berliner Staatsoper, Helge Ros⸗ waenge zu hören. Man wird den Geſang, dieſe Szenen, dieſe Bilder nie vergeſſen. Wer die⸗ ſen Film mit Helge Roswaenge und ſeinen Partnern miterlebt, weiß, daß es nicht ihres⸗ gleichen gibt. Roswaenge iſt hier überhaupt zum erſten Male als Filmſchauſpieler tätig. Die reizende Maria Beling in der Rolle Frie⸗ del Schulze, ſowie Hermann Speelmanns als Muſiker Paul Rohr ſind ſeine Partner. Die packende Muſik interpretiert das Geſchehen in dieſem Film aus dem unerſchöpflichen Füll⸗ horn Franz Grothes. Sie rückt jede Szene, jedes Erlebnis dem Zuhörer nur noch näher. Es hat ſich herumgeſprochen, daß„Ver⸗ lieb dich nicht am Bodenſee“ ein Film iſt, der jedem gefallen muß, und der bisher über⸗ all, wo er bereits gezeigt wurde, brauſenden Beifall gefunden hat. Wirklich wundervoll, hinreißend——— ſagt jeder, der Helge Roswaenge in ſeinem erſten Tonfilm gehört und geſehen hat. Es iſt eine feſtſtehende Tat⸗ ſache, daß der Film„Verlieb dich nicht am e wirklich allen Beſuchern beſtens gefällt. i Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und 1 m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. un Speelmanns u. maria geung 4 5 7 pannend bis zur letzten Szene Anfang 8.30 Ahr Bekanntmachung Betr.: Unterhaltung des gemeinheitlichen Fa⸗ ſelviehes. Für das angelieferte Stroh wird der Preis von 80 Rpf. pro 50 kg bezahlt. Die Wiegeſcheine ſind bis längſtens 22. ds. Mts. hier vorzulegen. Viernheim, den 15. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter zutreten. Freiw. Feuerwehr Viernheim Sonntag, den 23. Auguſt 1936, nachm. 1 Uhr im Gaſthaus„Zum Natskeller“ bei Kamerad Winkler 0 JGeeneralverjammlung 8 Tagesordnung: 1. Bekanntgabe der neuen Satzungen 2. Verſchiedenes. Wir erwarten, daß alles in Uniform antritt. Muſik und Spielleute haben ebenfalls an⸗ Das Kommando Mas Mlngt dle und unk Reichsſender Stuttgart: Samstag, 22. Auguſt: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach⸗ richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Buntes Wochenende; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Buntes Wo⸗ chenende(Fortſetzung), 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00„Konradin reitet...“, Hörfolge; 16.00 Froher Funk; 18.00 Ton⸗ bericht der Woche; 18.30 Fröhlicher Wochen⸗ ausklang; 19.30„Sang und Spiel“; 20.00 Nachrichten; 20.10 Unterhaltungskonzert; 21.30 Tanzmuſik; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Zum frohen Wochenende; 0.00 Nachtmuſik. Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 151 Kälber, 59 Schafe, 79 Schweine, 520 Ferkel. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 12 bis 18, über ſechs Woechnn 18— 22 RM., Läufer 22—30 RM. Markt⸗ Tanzschule Hans Haas Das Tanzen hat nur Zweck, wenn man lernt auf Parkett Heule Frellag aa der Herbsttanzkursus Mit deutſchem Gruß Hans Haas, Tanzlehrer Ohne Gewähr Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten 5 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 9055 in den beiden Abteilungen J und II Nummer 10. Ziehungstag 19. Auguſt 1936 Das C iſt fir ſein Voll . der föchfigen Hausfral Verkaufsſtelle: Jean Wunderle am Marktplatz Adolf Hitlerſtr. * 5 veruntwotrtlich,-oͤas Voll hat ein gemein- ſames. Schicgſal NMetalel plald el. Mehrere crader leicht beſchädigt, gibt billig ab Bei regulären Rädern bequeme Teilzahlung Martin ſllannnelm. walunolstr.7 + Cie 2. 7 2 exclen Hdliex eingesclidtʒt. wenn Sie sich im Briefverkehr bedruckter Briefbogen und Umschläge bedienen Lassen Sie sich bitte in unserer Ge- schäftsstelle Muster vorlegen. Viernheimer Volkszeitung verlauf: mittel. Neubau! Suche bis 1. Oktober 2 Ammer und küche mit Zubehör Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Scheunen zum Tabak ⸗ hängen zu mieten geſucht Meldungen an die Geſchäftsſt. ds. Bl 1 5 3* 88 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 176889 2 Gewinne zu 10000 RM. 271781 8 8 Gewinne zu 5000 RM. 128043 317798 386580 390364 8 Gewinne zu 3000 RM. 57410 143495 375351 22 Gewinne zu 2000 RM. 59408 88110 117647 151689 250757 273163 318098 332943 367011 390469 396340 80 Gewinne zu 1000 RM. 11716 18029 27520 29529 40830 55761 61035 119503 119526 127205 145240 164051 191672 193777 198120 208800 238808 244381 252145 258060 287955 272195 291495 3145868 325914 332901 836854 354045 354368 398299 72 Gewinne zu 500 RM. 8039 8376 8466 16165 25963 34968 37731 38059 41802 52197 64539 75204 87846 90570 135893 142581 149403 158877 158944 215443 276835 288160 308328 310825 315539 332830 7 15 359639 367162 372679 375709 377816 379948 3840 16 397448 412 Gewinne zu 300 RM. 177 1543 3606 5402 8885 7984 11002 13499 14876 14995 15951 180168 21844 23242 28144 29275 84587 37920 40551 42535 44586 47090 48725 51249 51282 51818 51826 54114 54647 57183 58148 62495 64719 66881 69307 71585 73804 77718, 77204 78206 86557 88621 96900 88801 104983 108659 107385 107591 197959 110336 111907 114807 115310 116701 118144 118381 121103 123092 126257 129268 129590 131941 133542 133612 133744 135859 135988 137714 143826 144886 146793 148911 153593 155834 157373 158311 158900 158956 180334 163478 168940 170500 174334 178873 182988 183349 185440 188320 189002 188558 191509 1927902 192882 193438 197490 197726 200043 200896 205506 205894 208702 208720 211048 218979 218575 218915 222302 223721 224444 228984 228830 228892 229825 232352 238558 236392 237130 237334 243786 244228 248748 249075 249785 250187 250838 251185 253930 254145 254944 259928 260311 283448 285531 286877 287371 289880 270801 271288 272949 274809 274930 275266 276337 277190 279978 280745 284423 285819 287885 288093 288954 291604 294524 298761 298889 299352 299693 301028 301039 301346 303594 308548 309884 310689 311244 311351 312127 314540 3189022 316626 323598 328839 329247 330004 333195 335898 338892 347572 350123 350267 353172 355776 361363 365167 365743 368110 367131 368072 371798 374399 379820 381649 382119 382286 382933 384008 385137 385640 386 190 391780 392459 392619 395663 396754 397955 398949 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150. RM gezogen a 2 Gewinne zu 10000 RM. 279992 4 Gewinne zu 5000 RM. 331696 370647 4 Gewinne zu 3000 RM. 201522 395180— 10 Gewinne zu 2000 AM. 57783 85799 139802 154388 384882 20 Gewinne zu 1000 RM. 35174 97643 187440 199705 215766 216619 240124 251389 326161 385486 inne zu 500 RM 107 15427 22579 27549 30849 32449 2692 68941 73883 96991 108787 123127 138816 142489 156252 172872 195354 201414 221321 233732 236876 258096 272299 274760 293286 302402 307487 321139 324303 327171 328750 352400 361862 393979 342 Gewinne zu 300 RM. 2498 2942 3977 4756 7375 8995 12870 13182 14540 14801 18483 23175 24833 28238 28911 31058 38385 39849 42878 45098 45151 45218 48708 48994 52303 52998 58826 57132 57739 58169 58584 80315 80885 62923 62982 68503 70168 70185 74423 74844 74955 78617 79353 81477 81722 84178 87095 89431 89453 84707 98388 97878 98234 99406 99706 103381 103984 109292 117628 123497 128840 130213 130258 137278 138934 142484 143478 143869 145373 147892 148051 181817 151847 154975 156401 160391 161048 163102 188864 170237 171883 177150 184402 188312 189771 192292 192308 198293 188834 210048 210848 211404 211553 217838 2178468 218842 229838 229883 229913 231819 232018 233750 235289 238808 240884 241727 243770 245790 248774 250985 252594 258478 282227 287583 289230 270371 271121 271769 273178 273925 275541 275832 278688 282733 283649 285798 289344 294953 297291 297899 299888 300249 303842 305412 308499 397328 313883 315454 317558 322356 325599 328411 327785 328898 333860 336657 337805 339489 341788 343312 343497 344880 347491 348547 352075 355934 357673 380381 371984 372727 378887 3805 75 881503 382356 382896 885251 394032 897387 888628 8988 14 888915 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 900000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 6 zu je 30000, 8 zu je 20000, 68 zu je 10000, 112 zu je 5000, 232 zu je 5000, 648 zu e au e 1000, 3294 zu je 500, 12904 zu je 300 RM. FVV — SA M 0 65 0 e lee ag u auſenden derdol, er Helge n geht lde Tat licht am beſens — politiſchen n übrigen lag: Ver- Vorm. u. Duul: u. b., Aupiger⸗ 00 kwoten 155 M MIITEIDHEINNMISCHE PONIZEINTUVe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchbe, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnitts auflage der Montagsausgabe II. Bj. 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Nh. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. TFernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer 64 Erſcheint ſeden Montag und Freitag. Poſtbezuaspreis der Montagsausgabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poſtbeſtellgeld. Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe u. 22 mm Breite 9 Ryfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Rpfg., nach Preisliſte Nr. 5. Worms a. Rh. Monkag, den 24. Auguft 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Lshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. 16. Jahrgang Jußball in Jahlen Um den„Tſchammer⸗ Pokal“ Vf. Benrath— 1. Fc Nürnberg 3:2(1:1) SWV Waldhof— SC Klafeld 6:0(1:0) BfB. Leipzig V.⸗Raſenſp. Gleiw. 3:0(1:0) Süddeulſche Freundſchaftsſpiele VfR. Mannheim— ASV Nürnberg VfB. Mühlburg— Eintr. Frankfurt FV Speyer— Vf. Neckarau Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim Frankfurt— Mainz(Jungliga) 1. FC Schweinfurt— Fortuna Düſſeldorf Germ. Brötzingen— Bor. Neunkirchen S Göppingen— Wacker München 1. FC Hanau 1893— Eintr. Frankfurt Union Niederrad— Teutonia Hauſen SpVgg. Sandhofen— Phönix Ludwigsh. SpVgg. Fürth— Fortuna Düſſeldorf VfB. Kurh. Marburg— VfL. Neckarau VfB. Friedberg— Arminia Bielefeld SV Bad Nauheim— VfB. Friedberg V Saarbrücken— ASV Nürnberg Spfr. Stuttgart— Kickers Offenbach FV Ulm 94— Wacker München Heilbronn 96— Union Böckingen Spfr. Eßlingen— Fc 08 Villingen SpVgg. Cannſtatt— Boruſſia Neunkirchen Städteſpiel: Pforzheim— Karlsruhe Heidelberg— Vfg. Mannheim Freiburger Fc— Stuttgarter SC Spfr. Saarbrücken— SV. Schaffhauſen Aufſtiegſpiel im Gau Südweſt: SV Wiesbaden— MSV Darmſtadt 8:2 Freundſchaftsſpiele in und um Worms Jahn⸗Schwarzw.— Kick. Frankenthal 4:2(2:2) Blauweiß Worms— VfR. Bürſtadt 2:2 Tgd. 46 Worms— Starkenb. Heppenh. 10:0 Ol. Lamperth.— Germ. Friedrichsf. 4:0(0:0) SV Hochheim— Norm. Pfiffligheim 318(1:0) Worm. Reſerve— TSV Neuhauſen 6:2(3:1) TSV Herrnsheim W. Lampertheim 9:8 München— Augsburger Turnier In München: 1860 München— Polizei Chemnitz(Sa) 5:1 BC Augsburg— Eintr. Braunſchweig 0 In Augsburg: BC Augsburg— Polizei Chemnitz 8:8 1860 München— Eintr. Braunſchweig 5:1 Sieger: 1860 München. Süddeutſche Vereine auf Reiſen: O n= f OA KK d e H io S NE de do io% U O dd do% E C SV 99 Leipzig— Jahn Regensburg 4:8 SV Köthen 02— Jahn Regensburg 1:8 Chemnitzer BC— Bayern München 0:8 BC Hartha— Bayern München 4:2 Juß ball im Reich Hertha/ BSC— Berliner SV 92 38:3 Blau⸗Weiß— Viktoria 89 5 1 Union Oberſchönweide— Viktoria 89 121 Sportklub Planitz— Werder Bremen 621 Hamburger SV— Dresdner SC 2:2 Holſtein Kiel— Dresdner SC 2:8 Hannover 96— Preußen Krefeld 3:5 SS Elberfeld— FC Schalke 04 0:6 ** Gau Füdweſt in Norddeulſchland Für die beiden Fußball⸗Gauſpiele Nieder⸗ ſachſen⸗Südweſt am 29. Auguſt in Braunſchweig und Nordmark⸗Südweſt am 30. Auguſt in Hamburg hat der Gau 13 folgende Vertretung aufgeboten: Tor: Ittel Kickers Frankenthal): Ver⸗ teidigung: Hergert(FK. Pirmaſens), Stubb(Eintracht Frankfurt: Läufer: Kiefer(Wormatia Worms), Sold(FV. Saar⸗ brücken), Schucker(Opel Rüſſelsheim): Stür⸗ mer; Röll(Eintracht Frankfurt), Regenfuß (Pfalz Ludwigshafen), Eckert(Wormatia Worms), Lindemann, Simon(beide Kickers Offenbach): Erſatz: Kühn(Pfalz Ludwigs⸗ hafen), Klees(Sportfr. Saarbrücken), Rihm (Phönir Ludwigshafen). Fuchs(SV. Wies⸗ baden), der im Spiel gegen die chineſiſchen Olympia⸗Fußballer ausgezeichnete Leiſtungen zeigte, wurde für eine Auslandsreiſe ſeines Vereins freigegeben. 1. J. C. nürnberg nicht mehr im Pokal fe. Benralh ſchlägt den Deulſchen Meiſter 3:2(1:1) Afghanen⸗-hockenelf ſſegl in Porms 4:1(1:00. deulſche diege beim„Großen Preis der zchweiz“.— Anſprechender Auftakt im ſüdheſſiſchen Jußball und handball. die düſſeldorfer Ueberraſchung fe. Benrath- 1. JC. nürnberg 3:2(1:1] Der deutſche Fußballmeiſter und erſte Ge⸗ winner des Vereinspokals, der 1. FC Nürn⸗ berg, iſt am Sonntag aus dieſem Wettbewerb ausgeſchieden. Vor 10 000 Zuſchauern ſtand er im Düſſeldorfer Rheinſtadion dem VfL. Ben⸗ rath gegenüber, der ihn mit 8:2(1:1) beſiegte. Der„Club“ kam in gewohnter Aufſtellung, nur ſpielte Uebelein 2 Linksaußen. Benrath verſuchte eine Neuformation im Sturm. Hoh⸗ mann ſpielte neben Pickartz halblinks, Budde in der Mitte und rechts ſtürmten Lenzki und Stoffels. In der erſten Halbzeit enttäuſchte das Spiel, zumal die Benrather Hintermann⸗ ſchaft die Nürnberger Stürmer immer laufen ließ; dieſe vergaßen allerdings meiſtens das Schießen. In der 6. Minute fiel durch Budde, der bei einem hoch hereinkommenden Eckball einköpfte, der überraſchende Führungstreffer Benraths, der in der Nürnberger Mannſchaft ſichtlich Verwirrung ſchuf. Nürnberg ging aber dann aus ſich heraus. Bei einem ſchönen Allein⸗ gang von Friedel fiel, nachdem der Ball zuerſt abgewehrt worden war, im Nachſchuß der Ausgleich. Das Treffen ſtand dann meiſt im Zeichen der Nürnberger, während Benrath ſein Heil in erfolgloſen Durchbrüchen ſuchte. Nach der Pauſe waren die Rheinländer im Angriff weit energiſcher. Nürnberg ließ dann ziemlich nach und die Abwehr hatte trotz des durchſichtigen Benrather Spieles viel zu tun. In der 21. Minute umſpielte Hohmann Caro⸗ lin und Munkert, wurde aber dann von Bill⸗ mann unfair gelegt. Hohmann ſchoß zwar den Ball noch ein, der Schiedsrichter entſchied aber Elfmeter, den Pickartz verwandelte. Eine Minute ſpäter ſtand es durch einen Alleingang Friedels, der als einziger Nürnberger Spieler nicht die Ruhe verlor, wieder 2:2. In der 30. Minute ſchoß dann Hohmann nach ſchönem Zuſammenſpiel mit Lenzki den ſieg⸗ bringenden Treffer. Nürnberg drängte dann noch und war durch Gußner ſehr gefährlich, Benrath war aber auf der Hut, und gegen Schluß mußte Köhl noch oft eingreifen. Der Kampf war entſchieden und der Deutſche Mei⸗ ſter kann ſeinen vorjährigen Pokalſieg nicht wiederholen. Die Nürnberger enttäuſchten; ihr Spiel war zwar immer ſchöner als das der Rheinländer, aber nicht wuchtig genug. Der„Club“ hätte das Spiel ſchon in der erſten Halbzeit zu ſei⸗ nen Gunſten entſcheiden müſſen, aber der Sturm ſchoß zu ſchlecht. Auch die Abwehr der Nürnberger war diesmal nicht gut. Carolin deckte Hohmann und Billmann ſpielte die Rolle des zurückgezogenen Mittelläufers. Im Angriff war Gußner der gefährlichſte Mann neben Friedel, in der Läuferreihe gefiel Uebelein am beſten. Benrath verdankt ſeinen Sieg in erſter Linie Hohmann, der ſich im richtigen Augen⸗ blick voll einzuſetzen verſtand. Die Läuferreihe war gut, die Abwehr mit Ausnahme von Klein im Tore gut. Degener-Köln leitete den Kampf gut. Schmeling-Braddock erſt 1937. Braddocks Verleßung doch Takſache— Schmeling bereils wieder nach Deulſchland unker wegs Die vor kurzem verbreitete Meldung über eine Verletzung des derzeitigen Schwergewichts⸗ meiſters im Boxen, des Amerikaners James J. Braddock, entſpricht doch den Tatſachen. Der von der New Yorker Boxkommiſſion mit der Unterſuchung Braddocks betraute Arzt ſtellte nämlich nunmehr feſt, daß der Amerikaner un⸗ ter einer heftigen Gelenkentzundung an der linken Hand und an beiden Ellbogen leidet.. Die Entzündung an der linken Hand beſteht ſchon ſeit mehreren Jahren. Der Arzt hält es in Anbetracht der immer ſtärker auftre⸗ tenden Schmerzen für angebracht, den Welt- meiſterſchaftskampf Schmeling—Braddock we⸗ nigſtens um einen Monat hinauszuſchieben. Der Vorſitzende der New Norker Boxkommiſſion erklärte, daß eine Entſcheidung über die Ver⸗ legung des Kampfes am Freitag gefällt werde, wenn die Kommiſſion den ſchriftlichen Bericht des Arztes vorliegen habe. Nachdem nun Braddock durch ſeinen Arzt Dr. Fred Albee das zur Verlegung des Weltmeiſterſchaftskampfes erforderliche Atteſt beigebracht hat und ein Treffen in dieſem Jahr nicht mehr feſtgeſetzt wird, hat Max Schmeling zuſammen mit ſeinem Trainer Max Machon auf der„Bremen“ die Heimreiſe angetreten. Wie bekannt wird, ſoll die Begegnung zwiſchen Schmeling und Braddock am 3. oder 10. Juni 1937 in der Frelicht⸗Arena auf Long⸗Island ſtattfinden. Zugleich wird bekannt, daß Brad⸗ dock von der New Yorker Boxkommiſſion keine Kampferlaubnis erhalten wird, ſolange er nicht gegen Schmeling angetreten iſt. * Die New Porker Athletik ⸗Union hatte den Austragungstermin für den auf der ganzen Welt mit Spannung erwarteten Box⸗Weltmei⸗ ſterſchaftskampf zwiſchen dem anerkannten deut⸗ ſchen Herausforderer Max Schmeling und dem amerikaniſchen Titelhalter James J. Brad⸗ dock in ihrer Sitzung am Freitag zunächſt auf den 15. September verſchoben. Der mit der Unterſuchung des Weltmeiſters betraute Kno⸗ chenſpezialiſt berichtete der Kommiſſion, daß die Heilung der linken Hand Braddocks mehrere Wochen beanſpruche. Nach der Entgegennahme des ärztlichen Befundes hielten die Mitglieder der Kommiſſion eine kurze Beratung ab, wo⸗ nach der Vorſitzende James Helan dem Titel⸗ verteidiger Braddock drei Wochen Zeit zur Aus⸗ heilung ſeiner linken Hand gewährte. Braddock wurde angewieſen, ſich zu einer erneuten Un⸗ terſuchung am 15. September bei der Kom⸗ miſſion zu melden. Joe Gould, der Mana⸗ ger von James J. Braddock gab aber zu ver⸗ ſtehen, daß ſein Schützling mindeſtens ſechs Wochen zur Vorbereitung auf ſeinen Kampf ge⸗ gen Schmeling nötig habe. Max Schmeling, der der Sitzung beiwohnte, hatte zunächſt die Ab⸗ ſicht, bis zum 15. September in den Staaten zu bleiben; als er aber merkte, daß ſeine Be⸗ gegnung mit Braddock doch noch in„grauen Fernen“ ſchwebte, beſchloß er, mit ſeinem Trai⸗ ner Max Machon auf der„Bremen“ ſofort die Heimreiſe anzutreten. * Selten hat ein Boxer ſo viel Pech in ſeiner Laufbahn gehabt wie unſer Schmeling; ſelten aber auch hat ein Mann ſo zäh ſein Ziel ver⸗ folgt wie er. Leider muß ſchließlich auch feſt⸗ geſtellt werden, daß die Pechſträhne, von der der Eyweltmeiſter verfolgt wurde, nicht immer durch den Zufall bedingt worden iſt. Vielmehr Waldhofs klarer Sieg SV Waldhof— SV Klafeld⸗Geisweid 6:0(1:0) Hatte der SV Klafeld⸗Geisweid am Vor⸗ ſonntag den deutſchen Meiſterſchaftszweiten Fortuna⸗Düſſeldorf aus dem Rennen geworfen, ſo war dieſer Sieg nach dem Eindruck der Elf aus dem Siegerland in Mannheim nicht ganz zu verſtehen. In der erſten Halbzeit waren die Gäſte zwar recht ſtark und gefährlich, aber nach der Pauſe, als Siffling aufgrund einer Verletzung an den rechten Flügel ging, und ſich dieſe aus der Not geborene Umſtellung als ſehr wirkungsvoll erwies, wurden die weſtdeut⸗ ſchen Gäſte an die Wand geſpielt. Vor der Pauſe gab es nur einen Treffer für den badi⸗ ſchen Meiſter und zwar durch einen Kopfſtoß von Weidinger. Nach dem Wechſel ſchoß Biel⸗ meier in der 10, Minute ein zweites Tor und dann fielen in der 12., 20., 25. und 28. Mi⸗ nute durch den ausgezeichnet aufgelegten Schneider noch vier Tore, die den Endſtand von 6:0 ergaben. Dieſem Bombardement hatten die Weſtdeutſchen nichts mehr entgegenzuſetzen; ihr Tormann war dazu noch an den Treffern völlig ſchuldlos. Mit ihrem Dreimannſturm konnten ſich die Gäſte gegen Waldhofs erfahre⸗ ne Abwehr und Deckung nicht durchſetzen. Beſt⸗Frankfurt⸗Höchſt leiteten den Kampf vor 4500 Zuſchauern einwandfrei. gab und gibt es unter den Amerikanern Fana⸗ tiker, die keinen anderen als einen Landsmann mit dem Titel eines Meiſters aller Katego⸗ rien geſchmückt ſehen wollen. Wie viel Schwie⸗ rigkeiten ſind Schmeling bereitet worden, ehe er zu ſeinem erſten Weltmeiſterſchaftskampf kam, und wie viele Hinderniſſe werden ihm bei ſeinem„come back“ in den Weg gelegt! Neuſel und Hamas mußte er eindeutig beſiegen, Pao⸗ lino nach Punkten ſchlagen und den braunen Bomber Joe Louis vernichtend zuſammenboxen, ehe er wieder die Chance erhielt, gegen einen Weltmeiſter anzutreten. Und jetzt, wo es end⸗ lich ſo weit iſt, wird Schmeling erneut um mehr als ein halbes Jahr zurückgeworfen. Aber wir wiſſen, auch dieſer Rückſchlag wird die Tatkraft unſeres Meiſters nicht lähmen. Ein Mann, der in einen— nach Anſicht der ganzen Weltöffent⸗ lichkeit— vollkommen ausſichtsloſen Kampf gegen Joe Louis ging und mit jeder Runde ein⸗ deutig ſein Können bewies, weiß, was er will und wird das einmal geſteckte Ziel, zum zwei⸗ ten Male die Weltmeiſterſchaft zu erringen, entſchloſſen weiterverfolgen und auch erreichen. Joe Louis will Schmeling ſchlagen Roxborough, der Manager des Negerboxers Joe Louis erklärte nach dem k. o.⸗Sieg ſeines Schützlings über Jack Sharkey amerikaniſchen Journaliſten gegenüber wörtlich:„Wir wollen Schmeling ſchlagen, an niemand anderem ind wir vorerſt intereſſiert!“ ——— Vormſer Leichlalhlelilſiege Tad. 1846 Worms bei den Mehrkampfmeiſter⸗ ſchaften Rheinheſſens in Front. Die Leichtathleten der Tgd. 1846 Worms konnten bei den Mehrkampfmeiſterſchaften der rheinheſſiſchen Leichtathleten wieder einige ſchöne Erfolge erzielen. So wurde der Jugend⸗ liche Stir Sieger in der Jugendklaſſe B. Haag ſicherte ſich die Meiſterſchaft der Junio⸗ ren und Volker wurde Dritter. In der Ju⸗ gendklaſſe A holte ſich Holl den 2. Platt. Hans Emrich ſicherte ſich überlegen den Mei⸗ ſtertitel in der alten Herrenklaſſe. Leider war es den Wormſern nicht vergönnt, in dem olym⸗ viſchen Zehnkampf mitzuwirken, da die gemel⸗ deten Leute durch Erkrankung und Unabkömm⸗ lichkeit dem Start fernbleiben mußten. Viesbaden an der Zpſhe Schluß der Südweſt⸗Aufſtiegsſpiele Mit dem Treffen zwiſchen dem SV Wiesba⸗ den und dem MS Darmſtadt wurden die Fußball⸗Aufſtiegſpiele des Gaues Südweſt ab⸗ geſchloſſen. Das Treffen, das Wiesbaden 3:2 gewann, hatte keine entſcheidende Bedeutung mehr, da in SW Wiesbaden und Spfr. Saar⸗ brücken die aufſteigenden beiden Mannſchaften bereits ermittelt ſind. Es ging für Wiesbaden nur darum, zum Schluß der Spiele wieder den erſten Platz zu erringen, den die Kurſtädter gegen Schluß der Runde an Saarbrücken ver⸗ loren hatten. Zu dieſem letzten Aufſtiegsſpiel hatten ſich in Wiesbaden 2000 Zuſchauer eingefunden, die allerdings von keiner der beiden Mannſchaften überragende Leiſtungen zu ſehen bekamen. Rühl brachte Wiesbaden in der 3. Minute aus einem Gedränge in Führung und Linn erhöhte in der 31. Minute auf Vorlage von links auf 2:0. Nach der Pauſe war Darmſtadt leicht überlegen und durch Seipp fiel in der 6. Minute der erſte Gegentreffer. Wiesbaden drehte nun ſtark auf, aber erſt in der 31. Minute fiel durch den Rechtsaußen Schulmeyer auf eine Flanke des Linkaußen Hombach 2 das dritte Tor. Darm⸗ ſtadt verbeſſerte durch einen Handelfmeter, den Keck verwandelte, noch auf 3:2. Die Schlußtabelle. 5 deulſche Vagen allein am Jiell Ein überragender Triumph der deulſchen Aukoinduflrie im„Großen Preis der Schweiz“ Vernd Roſemeyer ſiegk in Rekordzeit vor Achille, Varzi, Hans Stuck(alle Auko-Union), Luigi Fagioli(Mercedes Benz) und Haſſe(Auto- Union) Im Berner Bremgartenwald wurde am wurde natürlich am meiſten gefeiert, aber auch Sonntag auf der ſchnell berühmt gewordenen Varzi, Stuck, Fagioli und Haſſe konnten über 7.280 Km. langen Rundſtrecke der 8. Große vielen und ehrlichen Beifall quittieren. Automobil⸗Preis der Schweiz ausgefahren, zu dem ſich über 80 000 Zuſchauer eingefunden Das Ergebnis: hatten. Das Rennen endete mit einem wunder⸗ Großer Preis der Schweiz für Rennwagen vollen Triumph der deutſchen Auto⸗Induſtrie.(70 Runden= 509,600 km.): Von 17 geſtarteten Wagen erreichten fünf das 1. Bernd Roſemever⸗Deutſchland(Auto⸗ Ziel und alle fünf waren deutſche Erzeugniſſe: Union) 3:09:01.6 Std(161.755 Stdkm.) neuer vier Auto⸗Union und ein Mercedes⸗Benz. enn den rede l 5 Bernd Roſemeyer gewann das Renne denten. 8 aner„aun 2. Achille Varzi⸗Italien feierte damit ſeinen vierten Sieg dieſes Jahres 3:09:54.2 Std in einem großen Wettbewerb. Nach fabelhaf⸗. l (Auto ⸗ Union) .; 0 Zwei Nunden zurück: ter Fahrt hatte er die 509.600 Km. lange Grand⸗Prix⸗Strecke in der neuen Rekordzeit r. e r(Auto Anton) von 38:09:01.6 Std. zurückgelegt. Der junge 3101.0 Std. Auto⸗Union⸗Fahrer verbeſſerte damit den von e(Nereedes Genc) Rudolf Carraciola auf Mercedes⸗Benz im Vor⸗ jahre aufgeſtellten abſoluten Streckenrekord von 144.744 Stdkm. auf 161.755 Stdkm. Auch die ſchnellſte Runde wurde von Bernd Roſemeyer gefahren und auch hier gab es eine neue Höchſt⸗ leiſtung: die 159.416 Stdkm. Rudolf Carac⸗ ciolas wurden auf 169.338 Stdkm. geſchraubt. Vier Runden zurück: 5. Haſſe⸗Deutſchl.(Auto⸗Anion) 3:11:02.8 Std. i Den Auftakt des Motorſport⸗Großkampf⸗ tages bildete das Rennen der 1½ Liter⸗Rennwagen um den Preis von Bern. Sieger wurde der Engländer Richard Seaman auf Delage in der neuen Rekordzeit von 1:26:30.4 Std. mit SW Wiesbaden 12 28:11 18:6 Spfr. Saarbrücken 12 27:18 17:7 Auf dem 2. Platz kam— etwa 50 Sekun⸗ Germ. Ludwigshafen 12 19:14 14:10 den nach Bernd Roſemeher— der italieniſche Reichsbahn Rotweiß 12 23:17 11:13 Auto⸗Union⸗Fahrer Achille Varzi ein. Dritter MSV. Darmſtadt 12 20:26 11:13 wurde mit 2 Runden Rückſtand Hans Stuck auf Teutonia Hauſen 12 19:81 9:15 Auto⸗Union vor Luigi Fagioli auf Mercedes⸗ FC Kaiſerslautern 12 15:84 4:20 Benz. Da die Auto⸗Union auch ihren vierten, von Haſſe geſteuerten Wagen ins Ziel brachte, 5* ſtanden alle vier geſtarteten Rennwagen des Zwi Werkes 1 1 Der Hockey⸗Olympiaſieger Indien ſpielte am Zwickauer Werkes das unheimlich ſchnelle Ren 5 5 5 nen durch. Gleichzeitig feierte die Auto-Union Sonntag vor 4000 Zuſchauern in München ge⸗ 5 99. 7 g g 5 über⸗ ihren zweiten dreifachen Sieg, nach der Coppa gen eine Münchener Stadtelf u. gewann über⸗ 0 rel a. 3 1 legen mit 5:0(4:0). Die Inder befanden ſich.. n e ee j. 0. 8 Noch nie in dieſem Jahre konnte die Ueber⸗ diesmal in allerbeſter Verfaſſung. legenheit der deutſchen Rennwagen einem in⸗ ternationalen Motorſport⸗Publikum ſo deut⸗ lich und klar vor Augen geführt werden, wie bei dieſem Schweizer Grand⸗Prix⸗Rennen. Die. 80 000 Zuſchauer bereiteten denn auch den fünf ſiegreichen Wagen und Fahrern am Ziel einen begeiſterten Empfang. Bernd Roſemeher Ichwimm-Länderkampf Ungarn— Japan Cſik ſchneller als Yuſa! Bereits am erſten Tage des Schwimm⸗Län⸗ derkampfes Ungarn— Japan, der am Sams⸗ tag in der Budaveſter Kaiſer⸗Bahn begann, gab es ein erneutes Zuſammentreffen zwiſchen Cſik und PYuſa. Wie in Berlin, gewann auch diesmal der Ungar ſicher, nur daß die Zeiten diesmal noch klarer auseinanderlagen. Für Cſik wurden 57,8, für VYuſa 58,2 Sek. geſtoppt. Dritter wurde der Japaner Sugiura mit 592. Einen japaniſchen Sieg gab es im 100⸗-m.⸗Rük⸗ kenſchwimmen. Poſhida gewann in 1111.2 mit Handſchlag vor dem Ungarn Gombös in 111.4. Das 200⸗m.⸗Bruſtſchwimmen wurde eine ſichere Beute des Olympiaſiegers Hamuro(2:47,2). Auch die 400 m. Kraul endeten durch Makino in 4:52,6 mit einem japaniſchen Siege. Einen neuen Landesrekord ſtellte der junge Ungar Grof über die 1500⸗m.⸗Strecke mit 20:12,4 auf: auch die Zwiſchenzeit über 1000 m. mit 1318.6 bedeutet eine ungariſche Beſtleiſtung. Klar ge⸗ ſchlagen wurde der Japaner Negami, der nicht ausſchwamm. Ueberlegen abgefertigt wurde die japaniſche Waſſerball⸗Sieben durch die un⸗ gariſchen Olympia⸗Sieger mit 11:0(6:0). Da⸗ mit ſteht der Schwimm⸗Länderkampf nach dem erſten Tage 913. „Poſeidon“ groß in Fahrt Die Wormſer Schwimmer gewinnen den Klub⸗ kampf gegen Offenbach 96 und ſtellen fünf neue VoW.⸗Beſtleiſtungen auf. Einen großen Erfolg errangen geſtern die Wormſer Poſeidon⸗Schwimmer. Im Rahmen des großen Verbandskampfes trugen ſie einen Klubwettkampf gegen den Hallenbadverein Offenbach 96 aus und gewannen den Kampf mit großem Vorſprung. Es wurden dabei nicht mur die Punktzahlen vom vorjährigen Ver⸗ bandskampf erheblich verbeſſert, ſondern es ge⸗ lang dem„Poſeidon“ auch in der 8 mal 100 m⸗ Lagen, 8 mal 100 m⸗Rücken⸗ u. 4 mal 100 m⸗ Kraulſtaffel der Männer, ſowie in der 8 mal 100. m⸗Bruſtſtaffel und 3 mal 100 m⸗Lagen⸗ ſtaffel der Frauen wieder neue VoW.⸗Beſtzei⸗ ten zu erzielen. Auch das Waſſerballſpiel ge⸗ In der bis auf den letzten Platz beſetzten Berliner Bock⸗Brauerei fand am Freitag abend der erſts Berufs⸗Boxkampfabend nach den Olympiſchen Spielen ſtatt. Das im Mittelpunkt des Abends ſtehende Treffen um die deutſche Schwergewichts⸗-Meiſterſchaft zwiſchen dem Ti⸗ telberteidiger Vincenz Hower⸗Köln und ſeinem Herausforderer Arno Kölblin-Plauen, endete ſchon vor der Diſtanz; der Plauener Arno Kölblin, von Natur aus ſtärker und mit größe⸗ ren körperlichen Verteilen als ſein Gegner aus⸗ geſtattet, ſchlug den ſich tapfer wehrenden Köl⸗ ner in der 10. Runde k. o. und errang damit den Titel eines deutſchen Schwergewichts⸗ meiſters. N Kölblin entſchloſſen wie noch nie Vincenz Hower brachte 90,5 Kg. in den Ring, Arno Kölblin wog 92,4 Kg. Schon die erſten Runden zeigten, daß ſich Kölblin an die⸗ ſem Abend beſonders viel vorgenommen hatte. Entſchloſſen wie noch nie in ſeiner bisherigen Laufbahn überfiel er den Meiſter mit beidhän⸗ dig hart geſchlagenen Hakenſerien, die den Köl⸗ ner an Kopf und Körper hart erwiſchten. Mit geſchloſſenem linten Auge muß Hower ſchon nach Runde 1 in ſeine Ringecke gehen. In den nächſten beiden Runden ändert ſich das Bild kaum. Kölblin verſteht es famos, Hower auf Diſtanz zu halten und ſeine linken Geraden und wuchtigen rechten Haken anzubringen. Die beiden folgenden Runden benutzten beide zu einer„Schnaufpauſe“. In der folgenden Runde 141.381 Stdkm. Dieſe Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit iſt höher als die des Grand⸗Prix⸗Sie⸗ gers von 1934 Hans Stuck auf Auto⸗Union und kommt nahe an den damaligen abſoluten Rekord von Caracciola heran, den dieſer als Gewinner des Großen Preiſes der Schweiz im Vorjahr aufſtellte. Als einziger Deutſcher ſchlug ſich Walter Bäumer⸗Bünde mit ſeinem kleinen Auſtin ſehr gut, er belegte den ſechſten Platz. Bobby Kohlrauſch⸗München(M. G.), der ebenfalls gemeldet hatte, war nicht am Start. Das Rennen führte über 28 Runden(203.840 Kilometer). Eine rieſige Menſchenmenge ju⸗ belte Seaman bei der letzten Runde und am Ziel zu, das er als Erſter paſſierte. Er hat damit alle drei bisher ausgetragenen Rennen um den„Preis von Bern gewonnen. Arno Kölblin neuer Schwergewichlsmeiſler Titelverteidiger Vincenz Hower in der 10. Runde enkſcheidend geſchlagen ändert der ſeither in geduckter Haltung vergeb⸗ lich den Angriff ſuchende Hower ſeine Taktik. Mit beidhändigen Schwingern bearbeitete er Magen, Herz und kurze Rippen ſeines Geg⸗ ners. Geſchickt verſteht der Rheinländer es, mit ſchnellen Hakenſerien auf den Körper die Deckung Kölblins zu öffnen. Der Kampf iſt wieder vollkommen offen. Glänzend erholt, ſtellt ſich Kölblin zur neunten Runde. Von ſei⸗ nen Sekundanten gut geleitet, erzwingt er mit langen linken Geraden und kurzen Aufwärts⸗ haken einen Diſtanzkampf, in dem er klar über⸗ legen iſt. Ueberraſchend bringt dann die zehnte Runde das Ende. Wie in den erſten drei Runden hämmert Kölb⸗ lin in pauſenloſen Schlagwirbeln auf ſeinen Gegner ein. Hart am Kinn getroffen, muß der der Kölner bis„vier“ zu Boden. Viel zu früh ſtellt er ſich wieder zum Kampf und wird er- neut von dem energiſch nachſetzenden Vogtlän⸗ der bis„ſechs“ und wenig ſpäter bis„acht“ zu Boden geſchickt. Nur mühſam kann ſich Ho⸗ wer in der neutralen Ecke wieder auf die Beine bringen. Wehr⸗ und deckungslos muß er einen neuen Schlaghagel über ſich ergehen laſſen, bis Ringrichter Pippow dem ungleichen, überaus dramatiſch gewordenen Kampf ein Ende macht und Hower in ſeine Ecke ſchickt. Endloſer Jubel, als der Lautſprecher in Kölblin den neuen Mei⸗ ſter vorſtellt, aber auch herzlicher Beifall für Hower, der erſt nach grandioſem Kampf ſeinen Titel abgab. kos mkt drel Längen den Titel des deutſchen Meiſters errangen. Der letzte Meiſterſchafts⸗ kampf, der im Vierer⸗Vereins⸗Mannſchaftsfah⸗ ren, ſah die„Sechs“ vom Excelſior Dresden nun ſchon zum ſiebenten Male in einer wirk⸗ lichen Meiſterſchaftsform. Mende, Gehre, Oel⸗ ſchlägel, Pietſch, Roſenlöcher und Trommer, die übrigens zum größten Teil Entdeckungen des „Erſten Schritts“ ſind, leiſteten in der Zuſam⸗ menarbeit wieder einmal Vorbildliches. Sie gewannen in 456,2 den in Form eines Ver⸗ folgungsrennens durchgeführten Endlauf gegen die Fahrer von„Schmitter“ Köln. In den beiden 50 Km.⸗Läufen des umrah⸗ menden Dauerrennens ſchließlich loderten mehr als einmal die Flammen der Begeiſterung hell auf, wenn ſich die beiden„Koryphäen“ Metze und Lacquehay mit nie gekannter Erbit⸗ terung befehdeten. Der Bochumer Lohmann fuhr das Rennen ſeines Lebens, belegte im erſten Lauf nach fabelhaftem Spurt zwei Längen hinter dem ſie⸗ genden Franzoſen Lacquehay den zweiten und im Schlußlauf ſicher den erſten Platz und kam ſo zu einem ſchönen Erfolg, den das Publikum mit einem Rieſenbeifall quittierte. Seine be⸗ ſondere Freude hatte das Publikum natürlich an den Zweikämpfen Metze—Lacquehay, doch ſchien es, als ſei der Franzoſe an dieſem Tage etwas beſſer als der Deutſche. Im erſten Lauf ſtartete Lacquehay mit der Spitze vor Hille, Metze, Schön, Lohmann und Siehl. Lacquehah ließ ſich die Spitze nicht mehr nehmen, während es hinter ihm die härteſten Poſitionskämpfe gab. Lohmann ging aus ihnen als Sieger her⸗ vor vor Schön und Metze. Radfernfahrt Berlin-Varſchau Der ſchon zweimal durchgeführte end beide Male von Deutſchland gewonnene Radländer⸗ kampf mit Polen, findet auch in dieſem Jahre wieder im Rahmen der Radfernfahrt Berlin Warſchau vom 8. bis 13. September ſtatt. Von unſeren Amateuren, die für dieſen Kampf aufgeſtellt ſind, haben ſieben das Rennen ſchon einmal gefahren; auch Hauswald⸗Chemnitz, der zweimalige Sieger der Fahrt, iſt wieder dabei, ebenſo Scheller, der Baſel— Chemnitz gewann. Die genaue Aufſtellung der Mann⸗ ſchaft lautet: Scheller, Wendel, Löber(alle Schweinfurt) Hauswald, Hupfeld und Schulze (ſämtlich aus Chemnitz), Schöpflin, Dubaſchny und Bartoſkiewicz(alle Berlin), Ruland⸗Köln, Oberbeck⸗Bielefeld, Leppich⸗Coſel. Erſatz: Her⸗ bert Schmidt⸗Berlin und Gerber⸗Chemnitz. * K Baden-Badener Tennis-Turnier H. Henkel gewann den Preis des Führers. Bei ausverkauften Rängen konnte das In⸗ ternationale Tennis⸗Turnier von Baden⸗Ba⸗ den am Samstag bis auf einen Wettbewerb abgeſchloſſen werden. Den Höhepunkt des Ta⸗ ges bildete der Endkampf im Männereinzel um den Preis des Führers zwiſchen Henner Henkel und dem öſterreichiſchen Meiſter Graf Bawa⸗ rowſki. Während es am Vormittag noch reg⸗ nete, kamen gegen Mittag die wärmenden Strahlen der Auguſtſonne zum Durchbruch, ſo⸗ daß der Kampf unter günſtigen Bedingungen abgewickelt werden konnte. Henner Henkel und Graf Bawarowſki lieferten ſich einen überaus harten Fünfſatzkampf, in dem der Oeſterreicher es nicht verſtand, fünf Matchbälle zum Siege zu verwerten. Henner Henkel behielt die beſ⸗ ſeren Nerven und gewann ſchließlich noch mit en„ e. Den Preis des Reichsſportführers ſicherte ſich im Frauen⸗Einzel die Wiesbadenerin Ma⸗ rieluiſe Horn, die Frl. Irmgard Roſt nach zweiſtündigem Kampf mit 2:6, 8:6, 6:4 beſiegte. Frl. Horn kam mit der polniſchen Meiſterin Jadwiga Jedrzeijowſka als Partnerin auch im Frauen⸗Doppel zum Endſieg. Horn Jedrze⸗ jowſka gewannen gegen das engliſche Paar Vorke/ Peters mit 6:2, 6:4. Im Herren⸗Doppel wurden die Engländer Olliff/ Peters etwas überraſchend mit 6:3. 7:5 gegen das jugofla⸗ wiſche Davisdoppel Kukuljevic/ Mitic Turnier⸗ ſieger. Jporkneuigkeifen in Kürze Dreimal deulſche Nad⸗Meiſterſchaflen Großer Radſporkl-Tag in Frankfurk.— Drei neue deulſche Meiſter: Lorenz-Chemniß im Malfahren, Ihbe/ Lorenz im Zweiſißerfahren und Excelſior Dresden im Mannſchafts⸗ Das München⸗Augsburger Fußballturnier, das am Samstag in München begonnen und am Sonntag in Augsburg beendet wurde, ge⸗ gen Offenbach wurde mit 4:1 gewonnen. Ein prächtiger Erfolg der Wormſer Schwimmer. Ausführlicher Bericht mit den Ergebniſſen folgt. rennen. Selten hat man auf der Frankfurter Sport⸗ feldbahn in den letzten Jahren einen ſo glän⸗ zenden Radſport erlebt wie an dieſem Sonntag. Schon in den frühen Mittagsſtunden ſetzte der Zuſtrom der Menſchenmaſſen ein, und als dann nach Erledigung der Vorkämpfe das Hauptpro⸗ gramm in Angriff genommen wurde, harrten 10,000 auf die großen Entſcheidungen, in denen es dreimal um die Würde eines deutſchen Mei⸗ ſters ging. Der Olympiapreis der Steher, in dem die Beſten der Welt, Metze-Deutſchland und der Franzoſe Lacquehay aufeinandertra⸗ fen, gab dem Ganzen einen wahrhaft impoſan⸗ ten Rahmen. Zu einer eindrucksvollen Eröffnung der ſport⸗ lichen Kämpfe geſtaltete ſich der Einmarſch der Teilnehmer, die unter Führung der Olympia⸗ Sieger Toni Merkens, Ihbe/ Lorenz und des Leipzigers Karſch der im olympiſchen Zeitfah⸗ ren die Bronce⸗Medaille für Deutſchland er⸗ rang, den Innenraum betraten. Verbandsge⸗ ſchäftsführer Schirmer ehrte in einer kurzen Anſprache die deutſchen Olympiaſieger, wobei Slaffelmeiſlerſchaflen im Gan Jüdweſt Im Rahmen des Frankfurter Olympia⸗ Sportfeſtes wurden auch die Staffelmeiſter⸗ ſchaften des Gaues Südweſt ausgetragen. Sie brachten folgende Ergebniſſe: Frauen 4 mal 100 m: 1. FSW Frankfurt 52,4; 2. Polizei Frankfurt 54,8; 8. Vor⸗ wärts⸗Bockenheim 54,9; 4. SC 80 Frankfurt 55 Sekunden. 4 mal 100 m Männer: 1. Dec Saar⸗ brücken 43; 2. Eintracht Frankfurt 48,6; 8. IG Frankfurt 48,8; 4. Poſtſportverein Frank⸗ furt 44,1. 4 mal 400 m: 1. JG Frankfurt 3:26,83; 2. DSC Saarbrücken 3:27,8; 8. Darmſtadt 98 8:88,5. 4 mal 1500 m: 1. Darmſtadt 98 17:36,4; 2. SV Frankfurt 18:50, 8. er in erſter Linie Toni Merkens den Dank des Radfahrerverbandes für ſeine gigantiſche Lei⸗ ſtung ausſprach, ihm für ſeine weitere Lauf⸗ bahn als Berufsfahrer die beſten Wünſche mit⸗ gab und ihm zum Schluß als Ehrengabe des DRV. eine Marmorbüſte überreichte. Nach dem Abſingen der Nationalhymnen fuhr der glücklich lächelnde Toni Merkens eine Ehren⸗ runde, auf der ihn die Liebe der Frankfurter Radſportfreunde umbrandete. Alle Kämpfe, das muß vorweg geſagt wer⸗ den, nahmen ſportlich einen ausgezeichneten Verlauf. Im 1000⸗m.⸗Malfahren entpuppte ſich der ſpurtſchnelle Chemnitzer Lorenz als ein würdiger Nachfolger des großen Toni Mer⸗ kens. Mit faſt ſpieleriſcher Leichtigkeit be⸗ herrſchte er von Anfang an ſeine Gegner, um dann in der Entſcheidung ſeinen„Kameraden vom Zweiſitzer“ zweimal klar hinter ſich zu laſſen. Das Zweiſitzerfahren brachte den von allen erwarteten Sieg der Olympiaſieger Ihbe/ Lorenz, die ſich im Endkampf gegen die Kölnet Horn/ Kinnle nie bedrohen ließen und mühe⸗ wann 1860 München. Die„Löwen“ ſiegten am Samstag 5:1 gegen Polizei Chemnitz und am Sonntag mit dem gleichen Ergebnis gegen Ein⸗ tracht Braunſchweig. Zweiter wurde der BC. Augsburg, der am Samstag gegen Braun⸗ ſchweig 3:0 und am Sonntag gegen Chemnitz 3:2 gewann. * Das Frankfurter Stadtachter⸗Rudern ergab im„Weſthafen⸗Achter“ den Sieg der Frankfur⸗ ter RG. Germania im Alleingang, da der Frankfurter Ruderverein ausgeſchloſſen wurde. Im„Oſthafen⸗Achter“ ſiegte die Renngemein⸗ ſchaft Oberrad/ Amicitia vor Fechenheim, Teu⸗ tonia und Frankfurter Ruder⸗Klub. * Das Fürſtenberg⸗Rennen, das Hauptereignis des Rennſonntags in Baden⸗Baden, mit 21,000 RM. ausgeſtattet, wurde von„Wahnfried“ aus dem Stall P. Mülhens unter Jockey Raſten⸗ berger vor der italieniſchen Stute Huanguelen und Periander gewonnen.- — efiegte. eltetin uch in debtze⸗ J Paat Doppel etwas ſla⸗ nis 1000 „als len ele Jahn/ Schwarz- Veiß lebt noch. Jahn Schwarzweiß— Kick ers Frankenkhal 4:2(2:2) Die totgeſagten Schwarzweißen leben noch. Und, wie mir ſcheint, kampfkräftiger und taten⸗ durſtiger als vorher. Wenn man ſie geſtern im Kampf mit der guten Frankenthaler Elf ſah, mußte man der Anſicht ſein, daß die Reini⸗ gungskur, die ſich während der Sommerpauſe mit dem Abgang von 5 Spielern vollzog, in der Tat belebend und erfriſchend auf die geblie⸗ benen und neu in die Mannſchaft eingeſtellten Leute wirkte. Denn die Spieler kämpften und ſetzten ſich ein, als ginge es um Meiſterſchaft oder Aufſtieg. Und da die Frankenthaler mit derſelben Energie losgingen, war draußen im Stadtpark ein Spiel zu ſehen, an dem die Zu⸗ ſchauer Freude hatten. Die Frankenthaler kamen mit Erſatz für Ittel und die Halbſtürmer Koch und Jung. Sie brachten Römer, Uhrig, Schreier, Helfrich, Volz, Haas, Neuenreither, Will, Gußner, Claß und Cornelius mit. Schwarzweiß ſpielte mit: Droſte, Seifert, Wandesleben, Sponheimer, Hartmann, Wolf, Vogel, Riedmann, Hautz, Hendrich, Winkler. Das iſt nicht das Stärkſte, was geſtellt wer⸗ den kann. Mit Ruh, Buſch und Ofenloch kann die Elf ab Oktober weſentlich verſtärkt werden. Berückſichtigt man dies und ſtellt die Leiſtung der geſtern tätig geweſenen Spieler als vor⸗ läufige Mannſchaft für die Verbandsſpiele in den Vordergrund, dann können die Schwarz⸗ weißen den Verbandsſpielen mit Ruhe entge⸗ genſehen. Dieſe Elf hat der geweſenen vor allem im Kämpferiſchen viel vor⸗ aus. Und da es in den harten Verbandsſpie⸗ Len ſehr darauf ankommt, hart und energiſch zu ſein, ſo war das Spiel gegen Kickers ein außer⸗ ordentlich gut gelungener Auftakt. Droſte iſt zuverläſſiger und beſſer als Schwind es war. In dem jungen, körperlich ſtarken Seifert wächſt ein Verteidiger heran, wie er ſein muß: hart und ſchlagſicher. Der Valentin“ iſt uns allen bekannt. Wenn er ab⸗ 3weiſlellig für T. G. W Turngemeinde 1846 Worms— Starkenburgia Heppenheim 10:0. Eine ſehr glatte Sache für die Turnerſuß⸗ baller, die den gleichklaſſigen Heppenheimern in allem eine ganze Klaſſe überlegen waren. Das Ergebnis beſagt alles: es entſpricht den beiderſeitigen Leiſtungen und dem Svielver⸗ lauf. Man ſollte einen ſo großen Leiſtungs⸗ unterſchied zwiſchen Mannſchaften derſelben Klaſſe nicht für möglich halten. Er kann wohl nur ſo erklärt werden, daß der links des Rheins in der 1. Kreisklaſſe geſpielte Fußball den rechtsrheiniſchen übertrifft. Das Bild, das ſich den Zuſchauern bot, war immer dasſelbe. Stets lagen die Wormſer im Angriff: die Starkenburgen kamen nur ganz ſelten einmal zu eigenen Angriffen, die zumeiſt ſchon in der Wormſer Verteidigung hängen blieben. Das wenige, was hier durch⸗ ging, wurde eine leichte Beute des aufmerk⸗ ſamen TGW.⸗Torwarts, eines Soldaten der hieſigen Garniſon. Heppenheims Abwehr hatte kaum Zeit, ſich einmal zu verſchnaufen und da der TGW.⸗Sturm, ſauber unterſtützt von ſeiner Läuferreihe, genau und ſchnell durch- und ab⸗ ſpielte und zudem auch überlegt und genau ſchoß, fiel Treffer um Treffer. Heppenheims Hintermannſchaft wurde ſyſtematiſch überſpielt und körperlich und geiſtig lahmgelegt. Dieſe Turnermannſchaft hat Zukunft. In ſpäteſtens zwei Jahren ſollten wir ſie in der Bezirksklaſſe ſehen, wohin ſie, an ihrem tech⸗ niſchen und taktiſchen Können gemeſſen, heute ſchon gehört. Es iſt noch nicht alles ausgegli⸗ chen, aber die Grundlagen zu einem wirkſamen und guten Spiel in allen Reihen der Elf ſind vorhanden. Wenn einzelne Spieler noch eine größere und längere Praxis hinter ſich haben, wird alles„in Butter“ ſein, denn die an Spiel⸗ jahren„alten“ Leute der Mannſchaft, Kienel, Enders V. und P., Seewald, Schäfer, auch Trautmann darf man dazurechnen, bilden ein erfahrenes Mannſchaftsgerippe, das ſich ſchon in der höheren Klaſſe bewährt hat. Ausgezeichnet iſt die Wirkung des Angriffs, deſſen gute Mitte von zwei ſchnellen Flügeln bedient wird, die gute Flanken zur Mitte bringen. Paul Enders wird in der Wirkung faſt ſchon von dem jungen Muth übertroffen, deſſen vorbereitender Arbeit oder abſchließen⸗ der Arbeit, die Hälfte der Tore zuzu⸗ ſchreiben iſt. Genug Beweis für die Wirkſam⸗ keit ſeines Spiels. Starkenburgias Elf hat lange nicht mehr die Stärke früherer Jahre. Es fehlen gute Einzel⸗ könner und auch das Zuſammenwirken der Mannſchaftsteile weiſt viele Mängel auf. Be⸗ ſonders viel die Eckigkeit vieler Leute in die Augen; es fehlt offenſichtlich an einem guten Training, das die Leute an ſich und am Ball wendig macht. Für TGW. ſchoſſen die Tore: Muth und Schäfer je 3, Enders P. 2, Trautmann und Seewald je 1. Puck. ſchlägt, biegt ſich das Gras im Windzug. Die Läuferreihe iſt ſtabil. Sponheimer macht ſich und Jockel Wolf iſt noch ganz der„Alte“. Hartmann müßte ſich allerdings etwas mäßi⸗ gen. Er tut des„Guten“ oft zu viel und nicht jeder Schiedsrichter hat die Langmut wie ge⸗ ſtern Herr Becker aus Dienheim. Das gilt auch für 2 Frankenthaler. Im Angriff war der jugendliche Halbrechte Hendrich eine angenehme Entdeckung. Schnell, beweglich, mit guter Ballbehandlung, war er ein Zuſpieler ſehr guter Qualität und ſein Schuß, der zum erſten Tor führte, erſte Marke. Dieſer Junge wird ſeinen Weg machen. Nächſt ihm gefiel der junge Linksaußen Vogel am be⸗ ſten. Hautz führte mit Geſchick, ließ aber einige gute Sachen aus. Riedmann im Zuſpiel beſſer wie im Anſchluß. Schwach war eigentlich nur der Rechtsaußen Winkler, der nicht Platz hielt und auch mehr Läufer als Stürmer iſt. Die Gäſte hatten im Angriff die Halb⸗ ſtürmer erſetzt, was ſich wohl ausgewirkt haben mag. Trotzdem iſt zu ſagen, daß die Erſatz⸗ Vochenende auf güdheſſens Jußball- und Handballfeldern. leute durchaus nicht abfielen. Im Kämpferi⸗ ſchen waren ſie entſchieden die härteſten Stür⸗ mer. Gußner, gut von Hartmann gedeckt, kam nicht zu der von ſeinen Nebenleuten gewünſch⸗ ten Wirkung. Die bis auf Ittel komplette Hin⸗ termannſchaft enttäuſchte nicht. Daß der Wormſern Sturm trotzdem zu vier Toren kam, (bei beſſerer Schußleiſtung von Hautz und Ried⸗ mann hätten es deren 7 werden müſſen) muß als Beweis ſeines wirkungsvollen Spieles an⸗ geſehen werden. Die Treffer waren unhaltbar, auch Ittel hätte wohl nichts daran ändern können. Das Spiel, das punktemäßigen Charakter hatte, ſah die Wormſer Elf über 7, ja faſt über 1 der Zeit weit feldüberlegen. In der 20. Minute ſchoß Hendrich aus dem Hinterhalt Nr. 1. Dann glichen Kickers durch Claß aus und gingen durch denſelben Spieler(nach Deckungsfehler Wandeslebens) in Führung, die aber, zwei Minuten vor Halbzeitſchluß, durch einen Kraftſtrafſtoß von Hautz ausgeglichen wurde. In der zweiten Halbzeit gab es wäh⸗ rend 30 Minuten mehr ein Spiel im Feld, das die Tore weniger in Gefahr brachte. Der Worm⸗ ſer Endſpurt brachte dann in der 35. Minute durch Vogel das dritte und ſchon zwei Minuten ſpäter durch Hautz das vierte Tor. Puck. „Blau-Weiß“ schlägt ſich gut. FC. Blauweiß Worms— BfR. Bürſtadt 2˙2 1:1 Wiederholt hat„Blauweiß“ gegen Vereine aus der Bezirksklaſſe ſein gutes Können unter Beweis geſtellt, ſodaß auch gegen die ſpiel⸗ ſtarke Bürſtädter Mannſchaft die beſten Aus⸗ ſichten auf ein gutes Abſchneiden beſtanden. Dieſe waren umſomehr vorhanden, als die Gäſteelf eine Reihe ihrer bekannteſten Spieler durch junge Kräfte erſetzte und ausprobierte, wodurch die Spielſtärke der Mannſchaft doch nicht den Grad erreichte, den man von einer kompletten Bürſtädter Elf verlangt. Blau⸗ weiß hätte das Spiel nun eigentlich gewinnen müſſen. Im Feldſpiel war die Wormſer Mann⸗ ſchaft um manches beſſer, und auch der Angriff fand ſich beſſer zurecht als der des Partners. Daß es ſchließlich dennoch zu dem für die Gäſte ſchmeichelhaften Unentſchieden kam. hatte ſeine Urſache in dem Auslaſſen einiger ganz klarer Chancen, darunter ſogar eines Elfmeters, und dann nicht zu vergeſſen: das Schlußtrio der Bürſtädter war„etatsmäßig“. Hier ſtanden Gebhard—Gotha—Gugemus, drei Leute, die überwunden ſein wollten. Auf ihre Kraft baute ſich auch das ganze Spiel der ſtark verjüngten Bürſtädter Elf auf. Von den Jungen„übern Rhein“ gefiel beſon⸗ ders der Mittelſtürmer Ofenloch und in der zweiten Halbzeit auch Gündling auf Rechts⸗ außen, der ja früher ſchon in der„Erſten“ ſtand. Bei den Blauweißen ſah man eine ta⸗ delloſe Zuſammenarbeit. Das Spiel der Leute mußte gefallen. Wenn etwas mehr die Flügel eingeſetzt werden und beſonders Schmahl das Fummeln läßt, ſollte der Angriff zu viel mehr Erfolgen kommen. Die Vorbereitung iſt gut, nur die Ausführung im Endeffekt läßt noch zu wünſchen übrig. Die Mannſchaft hat kaum ſchwache Punkte. Baier iſt die treibende Kraft des Angriffs, und Schlöſſer der Angelpunkt in der Mitte, von Zehe und Ruppert gut unter⸗ ſtützt. Die Verteidigung war ſchon beſſer: da⸗ für hatte aber Gräber im Tor einen feinen Tag. Er wird mit mehr Praxis für Blauweiß eine gute Stütze geben. Das waren die Aufſtellungen: VfR. Bürſtadt: Gebhardt: Gugemus, Gotha: Ille, Vettel, Ruh: Gündling, Kainz, Ofenloch, Kratz. Ofenloch. Blauweiß Worms: Gräber: Hendrich, Finger: Zehe, Schlöſſer, Ruppert: Jäckel, Baier, Benner, Schmahl, Jäger. Hemer ⸗Rorheim leitete das Spiel. Wie die Tore fielen Das erſte Tor erzielte Blauweiß durch Ben⸗ ner, der nach guter Vorarbeit von Jä⸗ ger frei zum Schuß kam. Kurze Zeit darauf ſetzte der junge Bürſtädter Mittelſtürmer ſich durch und ſchoß den Ausgleich. Wieder waren es die Wormſer, die nach der Pauſe die Füh⸗ rung holten. Bayers Schuß wäre faſt am Tor⸗ pfoſten vorbei ins Aus gelaufen, doch mit letz⸗ ter Kraft warf ſich Jäckel nach dem Ball und drückte ihn über die Linie. Den Bürſtädter Ausgleich erzielte Ruh durch Verwandeln eines Foulelfmeters, der wohl hart war aber ſeine Berechtigung hatte. Einen dann gleich für Blauweiß gegebenen Konzeſſions⸗Elfmeter jagte Ruppert an die Latte, ſo die beſte Chance zum Sieg vergebend. It. Normannia mik Erſatz.. Sp. V. Hochheim— Normannia Pfiffligheim 3:3(1:0) Unter der einwandfreien Leitung von OHeß⸗ Jahn/ Schwarzweiß, ſtanden ſich die beiden Nachbarn dieſesmal in Hochheim zum Rückſpiel gegenüber. Normannia konnte ihren hohen Vorſpielſieg nicht wiederholen. Die Urſache lag hauptſächlich in der ſtark erſatzgeſchwächten Mannſchaft, in welcher man eigentlich nur Barth, Kley, Ortſtadt und Raquet von der letz⸗ ten etatsmäßigen erſten Garnitur ſah. Das Unentſchieden für dieſe ſogenannte verſtärkte Reſerveelf Normannias muß als ein gutes Er⸗ gebnis angeſprochen werden, zumal Hochheim ſo ziemlich ſeine beſte Aufſtellung ins Spiel ge⸗ bracht hatte. Man ſah auch Riemenſchneider wieder mit von der Partie. Die Hochheimer Mannſchaft fand ſich nach an⸗ fänglichen guten Anſätzen jedoch nicht zuſam⸗ men und ſpielte viel zu planlos, um ſich durch⸗ ſetzen zu können. Da ſah man in punkto Zu⸗ ſammenarbeit bei den Normannen beſſere Lei⸗ ſtungen. Barth und Raquet waren bei den Gelben die Angelpunkte. Der eine ſorgte hin⸗ ten für Luft, während der andere die vordere Linie ausgezeichnet dirigierte. Schade, das Raquet ſich mit dem Schiedsrichter zuviel„un⸗ terhielt“ und ſchließlich noch von außen zuſehen mußte. Das hätte er ſich und ſeiner Mann⸗ ſchaft erſparen können. Den einzigen Treffer der erſten Halbzeit er⸗ zielte Schäck gleich nach Beginn des Spieles. Erſt kurz nach dem Wechſel ſchoß Ortſtadt den Ausgleich und Buſch(nicht der etatsmäßige) auf Linksaußen brachte Normannia ſogar überraſchend in Führung. Riemenſchneider ſorgte im Anſchluß an einen Freiſtoß durch feine Einzelleiſtung für den Gleichſtand. Noch einmal ging Normannia durch Raquet in Füh⸗ rung: aber kurz vor Schluß ſchob Schäck aus einem Gedränge den Ball aufs Tor. Moll konnte das Leder wegſchlagen, dies nach Anſicht des Spielleiters hinter der Linie. Das war der Ausgleich, der als rich⸗ tiges Ergebnis des ſpieleriſch ſchwachen Tref⸗ ſens angeſehen werden kann. 1 5 Auſtria Wien ſpielte in Dublin gegen die dortigen Bohemians und verlor gegen die Iren knapp mit 4:5(1:2). * Die deutſchen Olympiasieger im Reiten, Hptm. Stubbendorf, Rittm. Lippert, Oberlt. Frhr. v. Wangenheim, Oblt. Pollay, Nittm. v. Oppeln /Bronikowſki, Oblt. K. Haſſe und Hptm. v. Barnekom wurden vom Reichsverband für Zucht und Prüfung deutſchen Warmbluts mit dem Goldenen Reiterabzeichen ausgezeichnet. K Toni Merkens wird ſeinen erſten Start als Berufsfahrer in Deutſchland am 2. September in Köln⸗Müngersdorf im Rahmen einer „Weltmeiſterſchaftsrevanche“ abſolvieren. Mer⸗ kens trifft auf Richter, Michard und Scherens. —r K Vormſer handball am Sonnlag Geſtern ſpielten: TSV. Herrnsheim— Tgſ. Haßloch 14:4 Tam. Pfeddersheim— Ty. Pfiffligheim 98 Ty. Hochheim— Ty. Hofheim 11:6 Germania Pfungſtadt— Wormatia 12:5 Ueber den Verlauf der vier Spiele iſt zunächſt zu ſagen, daß man in allen vieren mit größtem Eifer bei der Sache war, daß es aber überall noch nicht richtig klappte— das iſt nach der langen Pauſe, die alle jetzt hinter ſich haben, ja nicht weiter verwunderlich! In Pfeddersheim fing's an! Die Pfeddersheimer Mannſchaft hat ſich ſehr verändert. Einige bewährte Spieler, unter ihnen auch der Torwächter, weilen aus beruf⸗ lichen Gründen anderwärts. Wie ſich die jun⸗ gen, neueingeſtellten Spieler bewähren wer⸗ den, läßt ſich nach dieſem Spiele noch ſchlecht ſagen. Geſtern jedenfalls konnten ſie nicht reſtlos gefallen. Auch Pfiffligheim weiſt neue Geſichter auf; bei beſſerem Verſtändnis un⸗ tereinander— das nur die Praxis mit ſich bringt— wird die Elf wieder gefährlich wer⸗ den. Der Spielverlauf ſah geſtern vormittag nur Pfeddersheimer Angriffe. Pfiffligheim mußte ſich auf die Deckung beſchränken. Hier wurde ſehr unſauber gearbeitet. Dutine und Göſele ſorgten durch je drei Treffer für eine 6:0⸗Füh⸗ rung. Die letzten zehn Minuten der erſten Halbzeit, in denen ſich die Pfiffligheimer dann einigermaßen gefunden hatten, waren ausge⸗ glichen und brachten den Gäſten durch Göbel ein Tor. Halbzeit 6:1. In der zweiten Hälfte kam ſofort Pfiffligheims zweiter Erfolg durch Schneider. Dann beherrſchte Pfeddersheim nochmals fünf Minuten lang bis zum 9:2 klar das Spiel(2 Tore von Göſele, 1 von Dutine). doch geſchah Dann kamen die Pfiffligbeimer an die Reihe. Strafwurf Völkers, ein Tor von Schneider und zwei Treffer von Göbel ſtellten das Endergeb⸗ nis her. In der Geſamtleiſtung ſchnitten die Gaſtgeber beſſer ab, doch war ihr Sturm zeit⸗ weiſe ſehr verſpielt. Bei Pfiffligheim war die Hintermannſchaft oft nicht recht im Bilde. Schembs⸗Herrnsheim leitete gut. .. und dann in Hochheim: Die Wormſer Vorſtädter hatten geſtern vor⸗ mittag Beſuch vom Ueberrhein, aus Hofheim im Ried. Die Hochheimer waren ihren Gäſten, die zudem nur mit neun Leuten antraten, klar überlegen, aber ihr Sturm war anſcheinend noch in den Sommerferien, denn ſonſt hätte er ſtatt der erzielten 11 Treffer das doppelte an Zählbarem eingeworfen. Die Hofheimer wa⸗ ren ſehr eifrig, waren ſogar beſtrebt, die bei⸗ den fehlenden Spieler vermiſſen zu laſſen, aber dadurch konnten ſie dann nach der Pauſe nicht mehr recht mit. Der Schlußſtand war 1116: bei der Halbzeit hieß es 5:4. In Hochheims Erfolge teilten ſich alle Stürmer. Kraft⸗ Worms als Spielleiter gut. Nachmittags in Herrnsheim gab es das ſchönſte der drei geſtrigen Spiele. Die Herrnsheimer waren nicht komplett. Worms, Krüger und Cremers weilten in Darmſtadt bei einem Lehrgang. Die Erſatz⸗ leute waren aber beſtrebt, ſie vermiſſen zu laſ⸗ ſen un“ ſo verlief das Spiel doch noch ſehr flott, zumal die Gäſte aus der Pfälzer Be⸗ zirksklaſſe auch einen recht netten Handball ſpielten. In Herrnsheims Hintermannſchaft, die ſich gut ſchlug, wirkte ſeit langem wieder einmal Ernſt in der Verteidigung mit. Er war ganz auf dem Poſten und zeigte geſtern wieder, daß er ſpielen kann, ohne hart zu ſein— ſo immer, dann wäre er der gegebene Mann und Cremers, der ſeinen Platz inne hat, könnte nach vorn genommen werden. In Herrnsheims Sturm waren diesmal Kaltenthaler und Kro⸗ nauer mit hineingenommen worden— ſie ga⸗ ben ſich große Mühe, aber ſie konnten die feh⸗ lenden„Kanonen“ natürlich nie erſetzen, darüber dürfen auch die ſchönen Tore, die Kal⸗ tenthaler erzielte, nicht hinwegtäuſchen. Der Spielverlauf ſah die Herrns⸗ heimer immer im Angriff und in allen Dingen ihrem Gegner überlegen. Embach 1, der wieder geſundheitlich und ſpieleriſch auf der Höhe iſt, eröffnete den Torreigen. Beim Halbzeitpfiff hieß es 8:2 für Herrnsheim, 3 weitere Tore von Embach, 2 von Stache und 2 von Kaltenthaler ſorgten dafür. Die Gegen⸗ tore der Gäſte erzielten die beiden Halbſtürmer. Nach der Pauſe gab es noch eine verkürzte zweite Halbzeit, weil anſchließend ein Fußball⸗ ſpiel ſtattfand. Für den Endſtand von 14:4 ſorgten: Kaltenthaler, Stache(2), Embach 1 (2) und Embach 2(1) für Herrnsheim und von den Gäſten waren die beiden Halbſtürmer noch je einmal erfolgreich. Keller- Wiesoppenheim war ein merkſamer Schiedsrichter. Wormatia Worms weilte geſtern zu einem Freundſchaftsſpiel in Pfungſtadt und unterlag dabei der Germania mit 12:5, was in Anbetracht deſſen, daß die Gaſtgeber zu Hauſe eine gute Klinge ſchlagen, als recht ehrenvoll bezeichnet werden darf. auf⸗ — Handball Mifte—Südweſt verlegt. Wegen Schwierigkeiten in der Mannſchafts⸗ aufſtellung iſt das urſprünglich für den 30. Auguſt geplant geweſene Spiel der Handball⸗ Gaumannſchaften von Mitte und Südweſt auf einen noch unbekannten Zeitpunkt verſchoben worden. Das Spiel wird ſtattfinden in der Hermann⸗Göring⸗Rampfbahn in Weißenfels. —— —̃ X— i N 1 5 1 1 1 N 5 8————— —— 3 B. ö — Mußeſtunden —— k ü ́n Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung —— RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz 9. Fortſetzung Vor dem Kutſchenſchlag mit dem weißen Balken und den drei Lilien des Wappens der Orleans, harxte in dem gewaltigen Troß blond und blauäugig, in ſchlichtem himmelfarbenem Rock und weißem Um ängemäntelchen. blühend und hübſch in ihrer Jugendfriſche, ihre Kammer⸗ dienerin und Vertraute und ein Pfälzer Kind wie ſie, die Gundel Pernfuß, und knixte ehrerbietig, als der Ritter von Rimburg allein, weit vor allen andern, über die noch leere Treppe an ihr vorbei auf den Königshof hinausſtürmte. Sein Blick war irr und heiß, in eine dunkle Ferne verloren, aber er bemerkte doch die Gundel, mit je finn Fingern an den Rockfalten, ſo wie ſie es den Prinzeſſinnen und Marquiſen abgeſehen. Er blieb ſtehen. „Gehe Sie nicht nach Wien!“ ſtieß er hervor.„Es iſt alles entſchieden! Der Türke kommt!“ „Der geht auch wieder. Der war ſchon einmal vor hundert Jahren da!“ „Aber Sie braucht doch nicht dabei zu ſein!“ 18 tät' mich ſchämen, wann ich fehlen tät'!“ „Sie iſt gewarnt!“ „Da gibts keine mich laß d „Und die Jungfer fürchtet ſich nicht?“ Die jungen Augen der Gundel waren klar und ruhig. „Nein! Ich fürcht' mich nicht!“ ſagte ſie.„Denn ich denk', unſere Sach' iſt gerecht! Da kann uns der Herrgott nicht verlaſſen!“ „Sie— ein Mädchen— muß hin! Und da oben tragen Fan von ſchriſtlichen Cavalieren' den Degen an der Seite und ſtatt ihn für die Chriſtenheit zu führen, ſchlagen ſie hier im Ballhaus die Federkugel und reiten im Ringel⸗ ſtechen nach hölzernen Mohrenköpfen.“ Der Ritter vom Rhein blickte düſter zu dem Königs⸗ ſchloß empor. Als er ſich umwandte, war die blonde Gundel Pernfuß ihrer Herrin bis an den Fuß der Treppe entgegengeſprungen. Er ſchritt allein, voll ſtürmender Ge⸗ danken, in die Gärten von Verſailles hinein. 8 Zwiſchen den hohen Heckenwänden, die nach einer Stunde planloſen Umherſtreifens den Ritter von Rim⸗ burg umgaben, war auf den breiten gelben Kiesflächen kein Menſch. Dann teilte ſich zur Seite die grüne Wand. Ein bunter kleiner Page ſchlüpfte heraus und ſchwenkte manierlich ſein Hütchen mit der geringelten Faſanen⸗ feder. Er war faſt noch ein Kind. Er hatte eine hohe Fiſtelſtimme.„Euer Gnaden ſollen mir folgen!“ „Wohin denn? Du Knirps?“ Adrian von Rimburg beugte ſich ſtirnrunzelnd nieder. Er legte unwillkürlich die Hand an das Degenkreuz. Er blickte ſuchend umher. Er argwöhnte einen Hinterhalt. „Zu Seiner Majeſtät dem König!“ „Was?“ ſagte der Malteſer und richtete ſich auf.„Du biſt wohl der Teufel, der mir hinter der Hecke den Hals umdrehen will?“ „Nein, Herr! Jh habe erſt 97 bei den Domini⸗ kanern Egebeichtet!“ ſprach das Knäblein und ſchaute aus klaren Kinderaugen zu ihm auf. „Und du willſt mich bei dem König von Frankreich einführen?“ „Ich nicht. Aber die Dame, die mich geſchickt hat. Sie erwartet Euer Gnaden!“ „Freilich“, ſprach der Ritter von Rimburg.„Die ſchöne, unbekannte Dame erwartet mich in einem einſamen Gar⸗ tentempel, und hinter den Marmorfiguren ſtehen dort ihre Masken mit Dolchen und Degen ſchon auf der Lauer!“ „Auf der kleinen Schäſe iſt ſie, Herr! Dort drüben unter den Schäfern und Schäferinnen!“ Aus dieſem Reigen löſte ſich, den Mummenſchanz in Unordnung brachte, Schäferin. Sie ließ ihm kaum Zeit zu einem kalten Blick, zu einem ſpöttiſchen Lächeln beim ehrerbietigen Lüften ſeines Federhuts. Sie ſtand dicht vor ihm. Sie ſtarrte ihm angſtvoll ins Geſicht. „Warum 185 Sie damals in der Auvergne davon⸗ aloppiert, als ſeien Ihnen Räuber auf den Ferſen, wo ch Sie auf dem Schloß Mont⸗Crocg erwartete. ich ich: Quinette de Giou!“ „Sie tragen auf Ihrem reizenden Antlitz jenes Schön⸗ heitspfläſterchen, das man Männerfang' nennt“, ſagte 1 1 5 von Rimburg.„Aber mich habt Ihr nicht ge⸗ angen!“ „Wer denn— Ihr? Glauben Sie, ich lade mir eine Partie von Gäſten zu einem Schäferſtündchen ein?“ „Ich ſah vor mir einen anderen Gaſt nach dem Schloſſe Mont⸗Crocg reiten!“ „Ich weiß von keinem! Wer ſollte das geweſen ſein?“ „Ter Scharfrichter von Auxerre! Ich ſpeiſe nicht gern mit dem Henker, Madame! Wer weiß, was als Nach⸗ tiſch kommt!“ Die Marquiſe von Gion preßte die Arme an den Leib, als müſſe ſie ſich gegen etwas Unſichtbares ſchirmen. Sie wandte das Antlitz entſetzt in der Richtung nach Paris. „Das ahnte ich nicht! Das ſchwöre ich Ihnen beim Grab meiner Mutter!“ flüſterte ſie.„Können Sie es mir glauben?“ „Wenn ich Sie anſehe— ja!“ „Das war wieder er.. er.. Er hat wieder ſein 2 mit mir getrieben.. Er hat mich wieder be den „Ihr Freund aus Rom? Der Quackſalber Caretto?“ „Der Teufel ſelber!“ Tie Marquiſe de Giou hatte in Verzweiflung die geballt. Sie löſte die Finger. Sie fuhr ſich mit der Warnung! Meine Eltern brauchen unbekümmert, daß ſie eine ſchlanke auſt and Über die Stirne. Es war ern Erwachen aus einem böſen Traum. Sie blickte dem Ritter tief und lang ins Auge. Und er ihr. Es war ein kurzes Schweigen zwiſchen ihnen, in dem ihr heißer Atem ineinanderſchlug. Dann ſagte Adrian von Rimburg leiſe: „Quinette— warum machen Sie ſich von dieſem Menſchen nicht frei?“ „Er iſt mehr als ein Menſch! In ihm ſteckt der Böſe. Ich kenne die ſchwarzen Magier zu gut von Kindes⸗ deinen an. Sie verhexen mich! Sie verfolgen mich! Ich kann ihnen nicht entfliehen!“ „Quinette— jeder hat eine untrügliche Waffe gegen Belzebub! Heben Sie das Kruzifix in Ihrer Hand und halten Sie es Don Theopompo Caretto vor ſeine große Naſe. Ich möchte ſeine Grimaſſe ſehen!“ „ und er ſchaut mich an und fährt mit der Hand vor meinem Geſicht hin und her, und mich verläßt die Kraft“, ſtöhnte die junge Marquiſe im Schälerinnenkleid. „Ich ſchlafe ein mit wachen Augen und tue, was er will!“ Sie lachte mit bang verzerrten roten Lippen auf. „Was wißt ihr frommen Männer, die ihr zu Chriſti Ehren im Mittelmeer gegen die Türken fahrt, von der Schwarzen Kunſt in Paris? Die Schwarze Kunſt reicht och hinauf, bis nahe an den Thron. Die mächtigſten . die größten Damen ſind ihr verfallen. Was ver⸗ mag da ich?“ 0 „Aber zuweilen reiße ich mich doch los!“ Sie atmete tief auf.„Dann bin ich frei. Dann hat er keine Gewalt mehr über mich. So war das 292 drüben in Paris, in den Gaſſen am Palais Roval. Da empfand ich auf einmal in mir eine unwiderſtehliche Erg.. und in dem weichen und innigen Schimmer ihrer Augen las der Ritter von Rimburg, welche Macht es war, die ſtärker war als alle Schwarzen Meſſen von Paris. „Auch 5 fühle dieſe Macht, Quinette!“ ſagte er. 4 Und wieder ſchwiegen beide und ſchauten ſich in die ugen. Od darum“, Quinette de Giou lachte ihm plötzlich heißblütig und ſpitzbübiſch ins Geſicht,„habe ich mich, ſo ſchnell ich konnte, vom Teufel ſelber nach Verſailles kutſchieren laſſen— ja, ja— vom Teufel— er nennt ſich Marſchall von uxemburg—. und habe dich ge⸗ ſucht! Mademoiſelle de Blois hat mich zu ihrem Schäfer⸗ 9 gepreßt, die natürliche Tochter des Königs, und etzt Prinzeſſin Armand de Bourbon. Aber ich habe Bo⸗ 5 Un Pal nach allen Richtungen! Gott ſei Dank— a biſt du!“ Tie Marquiſe von Giou näherte ihr Geſicht dicht dem geb räunten Antlitz des Ritters von Rimburg. Sie zwang ful um nicht bei den Schäfern und Schäferinnen aufzu⸗ allen, zu einem frivolen Lächeln galanter Konverſation. „Du wirſt jetzt bald einen Brief erhalten!“ flüſterte ſie. „Dieſer Brief iſt von mir an dich gerichtet..“ „Was ſteht darin?“ „Was der Teufel mir vorgeſprochen hat 2 „... und ich nicht leſen darf...?“ 1 „Jedes Wort könnteſt du leſen!“ rief Quinette de Gion leidenſchaftlich.—„Jede Silbe daß ich mich nach 1400 i. daß ich. dich wiederſehen möchte aß „Ich werde den Brief küſſen, ehe ich ihn aufreiße!“ „Berühre den Brief mit keiner Fingerſpitze! Oeffne den Brief um Gottes willen nicht! Ich habe es erſt zu ſpät begriffen, als der Brief ſchon unterwegs war, was darin iſt: dieſer Brief iſt der Tod!“ „Hat ihn Caretto in der Hand gehabt?“ weißes Pulver... Ein „... den Brief und ſein 5 Atemzug und... Schwöre mir, daß du den Brief nicht in Empfang nimmſt... So... Gott ſei gelobt!“ Auf der Wieſe ſpielten ſie jetzt Blindekuh. Mit ver⸗ bundenen Augen tappte die junge Prinzeſſin von Bour⸗ bon nach den ſie neckiſch umhüpfenden Cavalieren. Der Ritter von Rimburg ſah leer auf die bunten Bockſprünge. Vor ſeinen Augen ſtand es wie eine Luftſpiegelung: End⸗ loſe Züge Bewaffneter zu Pferd und zu Fuß, Kamel⸗ karawanen, Büffelkarrenreihen, Geſchützparks, Halbmond⸗ fahnen, Köpfe auf Stangen— das alles wälzte ſich nach einem Ziel. Und fern am Horizont ragte der Stephans⸗ dom von Wien. „Sage es deinem Hexenmeiſter und den hohen Herren hinter ihm, ſie könnten von jetzt ab ihre 1 gegen mich ſparen!“ ſprach er.„Meine Stimme eines Predigers aus der Wüſte, die ſie ſtumm machen wollten, dringt ohnedies nicht bis zum Thron! udwig der Vierzehnte wird mich nicht ſehen und hören... Es wäre ja auch ver⸗ lorene Müh!...“ „Wer weiß?... Es geht von dir Feuer aus 1 verſetzte die Marquiſe de Giobu. Es war ein ſeltſames Leuchten auf ihrem lebhaften, vielwiſſenden Geſicht. „Mein Gönner und Meiſter ſelber, Herr Philippus, „Pahl... Was iſt ein Herzog von Vendöome?“ „Wer ſollte mehr vermögen?“ „Ich!“ ſagte das Fräulein de Giou. „Ich.„wiederholte ſie auf ſeinen verſtändnisloſen Blick hin.„Ich kenne alle Mauslöcher von Verſailles. Ich bin mit den Mätreſſen des Königs befreundet und mit den Demoiſelles de Bourbon, ſeinen Töchtern zur linken Hand. Man gebraucht mich zu vielen Dingen und Auf⸗ trägen, die man nicht jedem und jeder anvertrauen kann. ch gelte für geſchickt. Ich gele fürt verſchwiegen. Wovon ollte ich ſonſt leben? Der alte Spieler, mein Vater, hat ja nichts Copyright by Knorr a Hirth, München Ihre mugen, ſchwarzen Augen glänzten. „Alle Montag, Mittwoch und Freitag ſind des Königs Appartementstage“, ſagte ſie eifrig.„Da verſammelt ſich in ſeinen Privatgemächern zwanglos alles, was zum Hof ehört. Sei um ſechs Uhr heute abend unter den Cava⸗ ieren, die im Ochſenaugenzimmer warten. Die Herren von der Adelsgarde, die da Wache halten, ſind meine uten Freunde. Ich ſpreche vorher mit ihnen. Alles Delznent inner kommt von der anderen Seite, von der ſeligen Königin Schlafkammer her, in, den Saal. Aber ich finde dich ſchon!... Sei pünktlich!“ Die Marquiſe de Giou machte mit dem herablaſſenden Lächeln einer Dame von Welt einen höfiſch⸗förmlichen Abſchiedsknicks. Neben ihr ſtanden einige Cavaliere, Send⸗ boten der kleinen Prinzeſſin von Bourbon, um ſie zum Blindekuhſpiel zurückzuholen. „Mein Herr Ritter von Malta 8 „... aus der Sklaverei entronnen und dennoch dero Sklave, Marquiſe!“ Adrian von Rimburg ſchritt allein in den Ziergärten die breite Fläche des Kanals entlang, auf der eine ganze Flotte von vergoldeten Königsgondeln für die abend⸗ lichen Feuerwerke ankerte. Ein junger Edelmann trat ihm entgegen, mit langem Haar un Spitzhut, kurzem Mäntelchen, Pluderhoſen und langem Degen, ein Bild der Zeit. Er hielt lächelnd einen Brief zwiſchen den dick kehandſchußten Fingern der Rechten. „Ich bin ein Liebestote, mein Herr! Ich beneide Sie um ihr Glück!“ Bitte nehmen Sie, was Amor, ſchrieb!“ 5 Der Ritter von Rimburg war auf drei Schritte End⸗ 3 ſtehengeblieben. Der hübſche, junge Cavalier vos hm zog mißbilligend die Stirnfalten hoch. zarter Hand! Die Oeffnen Sie! Leſen die Marquiſe de „Wie— mein Herr: Zeilen von Pflicht der Galanterie gebietet Eile! Sie, was Ihnen keine Geringere als Giou ſchreibt— die Schönſte unter den jungen Schön⸗ heiten des Hofes! Wahrlich— ich verſtehe Ihr Zau⸗ dern nicht!“ „Sie werden es begreifen“, Edelmann vom andern!“ „Verfügen Sie über mich, mein Herr Malteſer!“ „Ich komme aus der Gefangenſchaft der Ungläubigen in Aegypten“, ſprach der Ritter von Rimburg,„wo Augen⸗ krankheiten die achte Landplage ſind. Auch meine Augen ohne meine Brille, die ich Geſchriebenes nicht zu leſen Antwort!“ aben gelitten. Ich vermag eider nicht bei mir führe, Sicherlich erwartet die Dame „So iſt es, mein Herr!“ 8. g „Tann, wenn's beliebt, öffnen Sie den Brief und leſen Sie mir den Inhalt vor!“ „Mein Herr Ritter...“ „Eine kleine Gefälligkeit unter Cavalieren!“ „Wer.. wer drängt ſich in das Geheimnis unter Liebenden?“. f „Nun— ich vertraue auf Ihre Verſchwiegenheit! Die Handſchrift der Marquiſe iſt, ſoviel ich auf dem Um⸗ Bun erſehen kann, klein und zierlich. Sie werden das latt nahe an das Geſicht halten müſſen Bitte— ich erwarte Ihre Liebenswürdigkeit!“ f„Sie zwingen mich, mich unverrichteter Sache zu ent⸗ Einen „Das täte mir leid!“ g „Ich werde es der Marquiſe melden!“ „.. und meinen Reſpekt dazu!“ „Sie beleidigen eine ame „Ich bin untröſtlich!“ „Nehmen Sie den Brief!“ „Nein!“ „Es iſt eine alte Erfahrung, daß die Deutſchen nicht zu leben wiſſen!“ ſprach der fremde Cavalier, ſchob das Schreiben behutſam in ſein Seidenwams und entfernte ſich ohne Gruß. 10. Ludwig der Vierzehnte ſelber hatte„die edle Kunſt des Billards“ in den Fürſtenpaläſten und Adelsſchlöſſern des Abendlandes eingeführt. In ſeinem tauſendfach glitzern⸗ den, über und über mit Diamanten beſtickten Rock aus ſtrohfarbenem Brokat beugte er ſich über die grüne Tuch⸗ platte und ließ mit geübter Hand die Elfenbeinkugel rollen, ſo als* da die Würfel Europas. Andächtig ſchaute ein Kreis von bunten Schranzen zu.„Sieht er nicht wie ein olympiſcher Gott aus!“ flüſterte eine Hofdame. Und im Hintergrund raunte die Herzogin Lieſelotte von der Pfalz einem Vertrauten zu:„Ja. Ein Gott, vor dem kein jung' Weibsmenſch ſicher iſt, und der durch das alte Weib, die Maintenon, ſich gegen mich aufrupfen 59 0 Ich bin des Lebens greulich müde durch die alte ott!“ Der ihm gleichaltrige Günſtling, mit dem der Sonnen⸗ könig Billard ſpielte, der Mann mit dem ſoldatiſch harten Antlitz in ſchlichtem, blauwollenem Waffenrock und hohen Sporenſtiefeln, war der allmächtige Kriegsminiſter Mon⸗ ſieur Le Tellier, genannt Marquis de Louvois. Es war, als ſpiegelte ſich im Kerzenſchimmer der Brandſchein weithin berheerter deutſcher Länder auf dieſen unerbitt⸗ lichen Zügen. „Die Welt beobachtet heute unſer Spiel!“ ſprach Lud⸗ wig der Vierzehnte beim Brikolieren eines Balls und meinte damit nicht die eine Kugel, die er von der Bande gegen die andere trieb, ſondern die Weltkugel. Jortſetzung folgt. ſprach Adrian von Rim⸗ burg,„wenn ich von Ihnen einen Dienſt erbitte als ein Denſſtr * alle 2 warte abends Nahe pull N . Gate 165 44 15 Figl. Ni ihnen l dan Vit un der Lick nä uche Etod v 0 Kami dem 9 Fenſter Eine fe J bed Klau eifrig ni dane elle dunn, hause i Di I khende. hoch ah llettert; Mit eine nuch fich tuch ſch den Ma er hoch 0 ben auf Nez um ſich ihn leise pfeift e flache ſie wit lohdem ute an Ar mi ſchingt! cen wil bing daß sch wise, d u Gl 0 U Mann o. n gh Hügt ar. Nag dr datum 9 9 Mir auf liches e 1 Reh 0 müßt kalen, 44 e zun h der gärten ganze abend⸗ n ttat kutzen Bild en dick eneide Amor e Ent jet vol „De Ken liſe de Shan⸗ Hau⸗ Jam als eig ere fäubigen Auhen⸗ e Auſen die ich 1 been! ef 1nd ; unter eitl De em Un⸗ den du * r ent icht 1 ni 400 bos eulſentte Ace randſch. metbül⸗ 0 gud⸗ aal und hallt de 1 den . Mit einem Satz ſchwingt er ſich ef auf Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20½—21¼2 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 10, Fernſprecher: 45 Zu einer wichtigen Beſprechung bitte ich alle Vereinsführer und ihre Vergnügungs⸗ warte ſowie alle Gaſtwirte heute Montag, abends halb 9 Uhr, in den Sitzungsſaal des Rathauſes. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. 10 B. D. M. Heute Montag, 24. 8. 36, findet unſer Gruppenabend ſtatt. Jedes Mädel hat pünkt⸗ lich um halb 9 Uhr in Kluft zu erſcheinen. (Saarſtraße 15). Die Schaft⸗ und Scharfüh⸗ rerinnen haben ihre Kontrollbücher mitzu⸗ bringen. Franzke, Ortsgruppenleiter. DA Der Amtswalter⸗Appellfindet am Diens · tag, 25. 8., abends 8.30 Ahr im Gaſt⸗ haus„Zum Freiſchütz“ ſtatt. Es haben anzutreten: Alle Zellenwalter Alle Blockwalter Alle Betriebsobleute Alle Vertrauensräte Alle Ortsbetriebsgemeinſchaftswalter Kreiswalter Pg. Vetter ſpricht über das Thema:: Aufgaben der DAF.⸗Walter Ich erwarte, daß alle pünktlich im Dienſt⸗ anzug angetreten ſind. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Auguſt 1936 Anſer Tagesſpruch Widerſtände ſind nicht da, daß man vor ihnen kapituliert, ſondern daß man ſie bricht. Adolf Hitler. 72„ 8 5 am Ealillen lcagen Wir wohnen drei Treppen hoch. Wo man der Sonne und den Wolken ſchon ein Stück näher iſt als auf der Straße. Wenn man aber drei Treppen hoch wohnt oder gar vier, dann kennt man auch die Welt der Dä⸗ cher beſſer als Menſchen, die im erſten Stock wohnen. Heute morgen zum Beiſpiel war der Kaminfeger da. Nicht bei uns, ſondern auf dem Hauſe gegenüber. Als ich früh mein Fenſter weit aufmachte, ſah ich ihn ſtehen. Seine ſchwarze Geſtalt ſtand gegen den leuch⸗ tend blauen Sommerhimmel, und ich ſah ihn eifrig mit ſeinen Geräten an einem Kamin hantieren. Da wurden die viele Meter langen Seile hinabgelaſſen mit Kugel und Bürſte daran, und ich ahnte, daß es jetzt drüben im Hauſe im Kamin überall rumpeln würde. Dieſer Mann da oben iſt ungeheuer behende. Ein Vergnügen, zuzuſehen, wie er hoch oben im Blau des Himmels herum⸗ klettert zwiſchen Mauerwerk und Kaminen. den Kamin hinauf und iſt gleich darauf wie ein Hexenmeiſter darin verſchwunden. Er wird doch nicht hineingeſtürzt ſein? Doch nein, da taucht ſchon ſein ſchwarzer Kopf wieder über dem Mauerwerk auf, und gleich darauf ſteht er hoch aufgerichtet, wie eine ſchwarze Statue oben auf dem Kamin. Jetzt ſchaut der ſchwarze Mann vergnügt um ſich in den blauen Tag. Dabei hört man ihn leiſe pfeifen.„Du kannſt nicht treu ſein — 1, klingt es herüber, der Kaminfeger feift es immer wieder. Vielleicht hat er ſchleche Erfahrungen gemacht, vielleicht iſt ſie wirklich nicht treu. Jedenfalls ſieht er trotzdem recht luſtig aus. Jetzt hat er mich unten am Fenſter geſehen und winkt herüber. Wir winken beide. Und abſchiednehmend ſchwingt er ſeinen großen Beſen, als wenn er ſagen wollte: Du weißt doch, daß ich Glück bringe? Eigentlich ein ſchönes Gefühl, zu wiſſen, daß ſich jeder freut, wenn man kommt. Zu wiſſen, daß man nach uraltem Aberglauben das Glück bringt. Vielleicht war der ſchwarze Mann auf dem Dach deshalb ſchon ſo ver⸗ gnügt am 9 Vielleicht hat er darum ſo verſtändnisinnig gewinkt? Ich weiß es nicht. Glück gebracht hat er mir auf alle Fälle. Weil ich mein morgend⸗ liches Erlebnis dann gleich aufgeſchrieben und zur Redaktion gebracht habe. Das Honorar kommt nächſte Woche. Oder iſt das kein Glück? Ich müßte den Kaminfeger zu einem Bier einladen—. * Neue Freimarkenheftchen. An den Poſtſchaltern werden in nächſter Zeit wieder Freimarkenheftchen verkauft in nächſter Zeit wieder Freimarkenheftchen verkauft. Sie tra⸗ gen die Ordnungsnummer 3 und enthalten in rotem Umſchlag 29 Marken zu den Einzel⸗ werten von 1, 3, 5, 6, 8 und 12 Rpf. im Ge⸗ ſamtwert von 2.— RM. Die Verſandſtelle für Sammlermarken in Berlin W 30 ver⸗ ſendet zu den üblichen Bedingungen die zur Herſtellung dieſer Auflage gedruckten Mar- kenheftchenbogen. Ja, gibts denn balb den Palenwein Ueber dieſes ganz Viernheim erſtmals berührende Thema werden am Montagabend im Rathausſaal alle Vereinsführer mit ihren Vergnügungswarten der hieſigen Vereine, ſo⸗ wie alle Gaſtwirte, die dazu beſonders ein⸗ geladen ſind, nochmals eine beſondere Be⸗ ſprechung halten. Es ſei an dieſer Stelle da⸗ rauf nochmals beſonders hingewieſen, denn wir müſſen alle dazu beitragen, daß die große Not der deutſchen Winzer gemildert wird. Verne vorne— hat es in tauſend Rufen widerhallt, ſo muß es auch in der Werbe⸗ woche ſein— und deshalb ſind ſie alle am Montagabend eingeladen. Gymnaſtik in alle Muskeln dringt und zur Geſuns heit viel Freude bringt! Vom Sonntag Der geſtrige Sonntag war ein herrlicher Auguſtſonntag, der alles belebend, Jung und Alt zu frohem Wandern in die Natur, in Wald und Feld aufrief. Es war kein ſtrah⸗ lendes Wetter, denn oft genug ſchoben ſich Wolken vor die Sonne, aber zum Wandern war es ſo gerade gut. Zum erſtenmal ſpürte man deutlich, daß trotz aller täuſchenden Blu⸗ menpracht in den Gärten und Anlagen es doch bereits Herbſt iſt. Den Hochſommer haben wir in dieſem Jahre ſozuſagen überſprungen. Frühzeitig, ſo ſtellt man feſt, hat der Blätter⸗ fall eingeſetzt, der ſtark feuchte Boden ſtrömt einen modrigen Herbſtgeruch aus. Man wird ein wenig wehmütig draußen und verſteht dop⸗ pelt gut, daß an ſchönen Sonntagen alles hinausdrängt, um die Sonne noch zu ge⸗ nießen, denn raſch werden jetzt die Tage kürzer und kühler. Viel beſichtigt wurden die Siedlungsbauten im Wornsheckengelände. Bald wird das Richtfeſt erfolgen, denn ſchon ſteht nahezu das achte Siedlerhaus zum Aufſchlagen bereit.— Im Schießſport be⸗ tätigten ſich viele Kameraden der Krieger⸗ kameradſchaft und andere Schießfreudige, ſo⸗ wohl auf den hieſigen Schießſtänden am Sandhöferweg, wie auch auf dem Bezirks⸗ ſchießen in Hofheim. Man hat hier erkannt, daß die Ausübung des Schießſportes Dienſt an Volk und Vaterland iſt. Jeder Deutſche ſollte ſich ſchießſportlich betätigen.— Zum Sängertreffen der„Einheit“, dem ein Spa⸗ ziergang vorausging, hatte ſich die Einheit⸗ familie recht zahlreich verſammelt. Es waren frohe Stunden; aller Wunſch war, daß noch mehr ſolcher Nachmittage ſtattfin⸗ den und zwar beſonders während der Wein⸗ Werbewoche 1936.— Die Neuordnung im Feuerwehrweſen bedingte die Einberufung ei⸗ ner Generalverſammlung in den„Ratskeller“ am geſtrigen Nachmittag. Es erfolgte eine Neu⸗ und Wiederbeſtellung des Führerrats und die Einführung der neuen einheitlichen Muſterſatzungen. Eine beſondere Bedeutung 5 die im Rahmen der Neuordnung erfolgte ereidigung der Mitglieder.— An Veranſtal⸗ tungen bot der Sonntag die Feier des 30. jährigen Beſtehens des Radfahrervereins „Vorwärts“. Schon vormittags 6 Uhr fan⸗ den Straßenrennen„Rund um Viernheim“ ſtatt, an dem ſich hieſige Fahrer und Fahrer auswärtiger Vereine beteiligten. Prachtvolle Preiſe wurden den Siegern zuteil. Am Nach⸗ mittag fand im Karpfenſaal ein großes Rad⸗ ball⸗Turnier ſtatt. Großes Intereſſe fanden die ſpannenden Kämpfe, die die Fahrer hier, auf dem Fahrrad ſitzend, mit dem Ball aus⸗ fochten. Jeweils zweimal 5 Minuten währte der ſpannende Kampf, der ſich aufregender ge— ſtaltete, wie auf dem Raſen. Kunſtfahrer fan⸗ den mit ihren Darbietungen ein beifallfreu⸗ diges Publikum. Am Abend vereinigten ſich die Mitglieder zu einem Familienabend mit Tanz und ſaalſportlichen Darbietungen. Bei dem Feſt warf man einen Rückblick auf die vor drei Jahrzehnten erfolgte Gründung des Radfahrervereins„Vorwärts“. Von den Gründern widmen ſich erfreulicherweiſe heute noch etliche mit der alten Hingabe und Be⸗ geiſterung dem Verein. Der vor 30 Jahren gegründete„Vorwärts“ nahm unter den ſ. Z. beſtehenden vielen Radfahrervereinen einen raſchen Aufſchwung und erwarb ſich auch im geſelſchaftlihen Leben ſofort eine geachtete Stellung, die er im Laufe der Jahre durch reiche ſportliche Erfolge noch zu feſtigen ver⸗ ſtand. Daß der„Vorwärts“ nicht gewillt iſt und auch gar keine Urſache hat, weniger vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken, deſ⸗ ſen hat der ſchöne Verlauf der aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens zur Durchführung ge⸗ kommenen Veranſtaltungen einen vollgültigen Beweis geliefert. Die Preisverteilung, die am Abend vorgenommen wurde, brachte den Sie⸗ gern ſchöne Preiſe und ſo nahmen die Veran⸗ ſtaltungen einen Ausklang, der alle, die an ihnen teilgenommen, reſtlos befriedigte und die dabei den Radfahrerverein„Vorwärts“, dem auch wir noch eine recht ſchöne, erfolg⸗ reiche Zukunft wünſchen, zu beſter Geltung gebracht haben! Die Geſprächsthemas am Stammtiſch bilden z. Zt. die rieſigen ſowjetruſſiſchen Kriegsrüſtungen und die ungeheure Weltge⸗ fahr, die ſich aus derartigen militäriſchen Maßnahmen der Sowjet⸗Union ergibt. Man beſpricht auch überall die furchtbare Lage in Spanien, wo durch gewiſſenloſe bolſchewiſti⸗ ſche Verhetzung ein ganzes Volk ſeit Wochen unter der Geißel des Bürgerkrieges leidet. Tauſende unſchuldige Menſchen mußten ihr Leben für den internationalen ische laſ⸗ ſen. Man mordet Prieſter und Biſchöfe, zer⸗ ſtört Kirchen und Klöſter. Denken wir einmal drei Jahre zurück: ſtand unſer Vaterland nicht auch kurz vor einer derartigen Kataſtrophe? Noch rechtzeitig kam der Führer, riß das Steuer herum und führte uns einem beſſeren Ziel entgegen. Er allein hat uns vor dem Schlimmſten, was Spanien heute erlebt, be⸗ wahrt, indem er damals der bolſchewiſtiſchen Schlange den Kopf abtrat.— Helfe Jeder mit an der Linderung der Not der Spanien⸗Deut⸗ ſchen! Zeichne Dich in die Sammelliſte un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle ein, die täglich offen liegt, * Lichtbilder zur Aushebung. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, dürfen die von den Dienſtpflichtigen geforderten Lichtbilder den Betreffenden nicht als Parteimitglied, SA.⸗ oder SS.⸗Mann oder als Mitglied einer Gliederung oder eines Verbandes der NSDAP. darſtellen. Feldgeſchworener. Jakob Helfrich 7. zu Viernheim, wurde als Feldgeſchworener der Gemeinde Viernheim ernannt und verpflichtet. gejj. Sanitätskolonnentag 1936 Der diesjährige Kolonnentag der Sani⸗ tätskolonnen des Deutſchen Roten Kreuzes indet am 17. und 18. Oktober in Worms 9222 Der Kolonnentag, an dem ſämtliche Heſſiſchen Kolonnen teilnehmen, iſt zugleich als Schulungslehrgang gedacht. Die Vorträge an beiden Tagen werden vorausſichtlich im Nibelungenſaal des Cornelianums abgehalten werden. Für Samstag iſt ein Begrüßungs⸗ abend mit reichhaltiger Vortragsfolge vor⸗ geſehen. Am Sonntagnachmittag findet zum Ab⸗ ſchluß eine Kreis⸗Kolonnenübung als Groß⸗ Schauübung ſtatt. Der Inſpektor des Deutſchen Roten Kreuzes und ſonſtige führende Männer des Deutſchen Roten Kreuzes haben ihr Erſcheinen bereits zugeſagt. 1 Hültenjeld baut den größten Tabaltrockenjchuppen Der Bau des Schuppens iſt ſoweit ge⸗ diehen, daß am Samstag das Rich left ſtatt⸗ finden konnte. In wochenlanger Arbeit war das Gebälk hergerichtet worden. Man kann ſich einen Begriff von dem Umfang der Ar⸗ beit machen, wenn man hört, daß allein 135 ebm Holz als Gebälk herzurichten waren. Ohne die elektriſchen Hilfsmaſchinen wäre die Arbeit nicht ſo ſchnell bewältigt worden. Eben⸗ ſoviele ebm Holz ſind als Latten, Rahmen und Bretter für das Tabaksgerüſt nötig. Zum Aufhängen der Tabakbündel werden ungefähr zwei Millionen Tabakſtifte zu vernageln ſein, das ſind allein 2 Zentner kleinere Nägel. Die beiden Seitenwände und die Dachreiter des Schuppens bekommen 3500 bewegliche Zug⸗ ſchaluſien zum Entlüften oder Abſchließen des ungeheuren Innenraums. Der Schuppen iſt — 70 Meter lang und wird 15 Meter hoch. Es wird einer der größten in Deutſchland ſein. Die Einweihung ſoll am kommenden Sonn⸗ tag erfolgen. Kündigungsfriſt einhalten! Ein Gefolgſchaftsmitglied, das bewußt ohne Ein⸗ haltung der Kündigungsfriſt von einem Tag zum andern ausſcheidet, macht ſich eines chweren Verſtoßes gegen die Treuepflicht ſchuldi und haftet dem Veniebsführer wegen dieſer Vertragswidrigkeit für etwaigen Scha⸗ den, der ihm aus dem vorzeitigen Ausſcheiden entſteht. Der Betriebsführer kann, wie ein Urteil des Landesarbeitsgerichts Altona feſt⸗ ſtellt, mit dieſem Schadenerſatzanſpruch gegen einen Reſtlohnanſpruch des Gefolgſchaftsmit⸗ gliedes ohne Rüdlſich auf die pfändungsfreie Grenze aufrechnen. Allnnuumunmnmnuamnmannmumnnumumdnmnnmnnunmanmnmnnnnaannnnnunmmmnum Wie ſchnell haſt Du über den Charakter Deines Mitmenſchen geurteilt— und an Deinem eigenen gehſt Du zeitlebens vorbei, ohne daß Du bedacht haſt, wieviel mehr wert der von Dir Verleumdete für ſein Volk iſt. Handball des Turnvereins: Gauklaße behauptet jich! TV. Viernheim— 1862 Zum fälligen Rückſpiel empfing geſtern nachmittag der Turnverein v. 1893 auf dem Sportfeld im Stadion den langjährigen Gau⸗ klaſſenverein 1862 Weinheim. Kurz nach 4 Uhr eröffnete der Unparteiiſche den Kampf und waren anfänglich die hieſigen Turner im Vorteil, ohne aber etwas Zählbares zu er⸗ reichen. Die Gäſte überwanden glücklich dieſe Drangperiode, und kamen immer mehr auf. Ihr Zuſammenſpiel klappte famos, blitz⸗ ſchneller Platzwechſel der Weinheimer brachte unſere Hintermannſchaft in Verwirrung und ſchon bald lautete es auch 0:1. Die Ueber⸗ legenheit der Weinheimer hielt an, während Viernheim angeſichts deſſen immer mehr kopf⸗ los wurde und wieder einmal in den alten Fehler verfiel, ſich vor dem Tore des Gegners ausſichtslos feſtzulaufen. Wohl konnte man zwiſchendurch einige einigermaßen gute An⸗ griffe beobachten, und war es hier Alter, der einen ſolchen durch entſchloſſenen Torwurf er⸗ folgreich abſchloß. Doch gleich darauf ant⸗ worten wieder die Bergſträßler mit dem 3. und 4. Treffer, ehe unſere Turner durch Strafſtoß ein Tor aufholen können. Bis zur Halbzeit treffen die Gäſte dann noch zweimal ins Schwarze, ſodaß mit 2:6 die Seiten ge⸗ wechſelt wurden.— Ein wenig ausſichts⸗ reicher für Viernheim begann die zweite Hälfte. Das Zuſpiel war zügiger, vor allem aber — von wenigen Ausnahmen abgeſehen— viel genauer. Es wurde aufgrund deſſen mit viel mehr Mut gekämpft und ſchon bald ſtellten ſich Erfolge ein. Alter war es wiederum, der das Torverhältnis auf 316 verbeſſern konnte. Das Tempo wird ſchneller, die Weinheimer verſuchen mit allen Mitteln ihr Glück. Doch Weinheim 618(2:6) Viernheims Hintermannſchaft bleibt ſtets Herr der Lage. So kam man durch Strafwürfe auf 6:6 heran; Auch weiterhin bieten ſich gute Torgelegenheiten, doch dieſe werden nicht wahrgenommen und verſiebt. Anders machten es die Stürmer Weinheims, die mit letzter Anſtrengung in einem ſchönen Nice Viernheims Torwächter noch zweimal ſchlagen konnten. a 0 6:8 für die Gäſte ſtand alſo das End⸗ reſultat. Und dies vollauf mit Recht. Das Spiel der Weinheimer war viel flüſſiger, die Ballabgabe und aufnahme bedeutend beſſer. Wohl iſt der Sieg nicht ſo überzeugend aus⸗ gefallen und ſpricht das Ergebnis für Viern⸗ gut. Dies umſo mehr, wenn man in Betracht zieht, daß Weinheim der höchſten deutſchen Spielklaſſe angehört. Doch es ändert nichts an der Tatſache, daß unſere Turner geſtern nicht auf ihrer ſchon ſo oft gezeigten Höhe waren. Es fehlte wieder ſo manches, das letztenendes nicht unbedeutend für den Sieg iſt. Der Ball wurde viel zu lang gehalten, und dem flüſſigen Stürmerſpiel viel zu wenig Aufmerkſamkeit geſchenkt. Ja, es ſtimmt ſchon, Weinheim hat große Spielerfahrung und auch ein ganz vorzüͤgliches Deckungsſpiel. Doch trotzdem wäre bei etwas Umſicht auf Seiten der Viernheimer mehr zu erreichen geweſen. Aber nun helfen ja alle Worte nichts mehr, es iſt zu ſpät— nein, nicht zu ſpät: die not⸗ wendige Lehre muß aus dieſem Spiel gezogen und der feſte Vorſatz gefaßt werden, es am nächſten Sonntag, wo es wiederum in Viern⸗ heim gegen Heppenheim a. d. W. geht,— beſſer zu machen: denn was nicht iſt, kann noch werden . ͤ—.— ———— —— —ů—— —- ͤ r ⁵5„ ¼——2— — —— — — ——— L—— Aus Stabt und Land Mannheim.(Dretorraddiebſtahl). In der Nacht zum Samstag wurde ein auf dem Parkplatz O 6 aufgeſtelltes Motorrad mit dem polizeilichen Kennzeichen IV B— 32 530 Marke DR W., von einem bis jetzt noch un⸗ bekannten Täter entwendet.—(Kirchendiebe gefaßt.) Feſtgenommen wurden zwei in Ob⸗ laden wohnhafte Burſchen, die ſich auf der Durchreiſe befanden und in der Nacht auf Samstag in einer Kirche hier mittels Werk⸗ zeugen Opferbüchſen zu erbrechen verſuchten. — 415 Verkehrsſünder). Wegen Zuwider⸗ handlung gegen die Verkehrsvorſchriften wur⸗ den bei am Freitag vorgenommenen Ver⸗ kehrskontrollen 115 Verkehrsteilnehmer an⸗ gezeigt bzw. gebührenpflichtig verwarnt und 18 Kraftfahrzeuge wegen verſchiedener tech⸗ niſcher Mängel beanſtandet. Drei Jahre Zuchthaus für Zuhälter Mannheim. Die Strafkammer prach gegen den 24 Jahre alten Joſef Kilian aus Nürnberg wegen Zuhälterei eine Zucht⸗ hausſtrafe von drei Jahren und 5 Jahren Ehrverluſt aus. Der Angeklagte verſchaffte ſich von zwei Opfern, nachdem er ſchon zwei Strafen wegen Zuhälterei erhalten, eine zu⸗ . ſätzliche Einnahme neben ſeiner Erwerbsloſen⸗ ö unterſtützung. Das Gericht ſah von der bean⸗ tragten Anordnung der Sicherungsverwahrung ab, da noch die Möglichkeit beſteht, daß ſich der Angeklagte zu einem geordneten Lebens⸗ 1 wandel aufzuraffen vermag.— Fahrrad⸗ 1 dieb feſtgenommen. Ein in Neckarau ö wohnender Burſche wurde wegen Fahrrad⸗ diebſtahls feſtgenommen und in das Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. Bei dem Feſtgenomme⸗ nen wurden außer einem Fahrrad auch ver⸗ ſchiedene Fahrradteile vorgefunden. Wieder ein Opfer des Verkehrs Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich am Samstag in der Dürerſtraße in Neu⸗ oſtheim, wo ein aus Ilvesheim ſtammender Motorradfahrer die Herrſchaft über ſein Fahr⸗ zeug verlor und mit ſeinem Fahrzeug gegen einen Baum fuhr. Der Anprall war ſo heftig, daß der 24 Jahre alte Motorradfahrer mit 8 einem ſchweren Schädelbruch ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wo er bald nach der Ein⸗ lieferung ſtarb. Wie die Feſtſtellungen erga⸗ ben, ſcheint der Motorradfahrer ſelbſt die Schuld daran zu tragen, daß er die Herr⸗ ſchaft über ſein Fahrzeug verlor, denn es wurde beobachtet, daß der Verunglückte wäh⸗ rend der Fahrt mehrmals zurückblickte. Das Lebensſchickſal eines Fremden⸗ legionärs Lampertheim. Der Lampertheimer Adam Korb, jetzt 48jährig in der Fremden⸗ legion geſtorben, der Sohn einer hieſigen Ar⸗ beiterfamilie fand infolge ſeiner beſonderen geiſtigen Anlagen als Schüler Beachtung der geiſtlichen Kreiſe, welche ihn zu einem mehr⸗ jährigen Beſuch des Konvikts in Dieburg führten. Danach, geleitet von dem Geiſt eu⸗ chariſtiſcher Pflege war er lange Jahre als Pfleger in den Nervenheilanſtalten Langen⸗ hagen bei Hannover und in Kiel tätig. Mit Ausbruch des Krieges leiſtete er an der Weſtfront als Sanitaͤter unſeren Verwundeten und Kranken wertvolle Pflegedienſte während des ganzen Krieges. Nach dem Kriege brachte er, mehrerer Sprachen kundig, ſowohl als Pfleger als auch als Dollmetſcher unzählige fremde Soldaten in ihre Heimat, als nach Rußland, England und Frankreich uſw. Die⸗ ſer Opferdienſt, im größtmöglichen Sinne er⸗ faßbar, währte etwa zwei Jahre. Nun ſetzte die Hand der Tragik ein. Wieder in die Heima nach endlos langer und bitterer Zeit zurückgekehrt, ſah er die Möglichkeit zum Erwerb und auſtändiger Exiſtenz als völlig ausgeſchloſſen. In hingebungsvoller Liebe zur Heimat und in Enttäuschung nutzlos erhoffter Sehnſucht zu ihr wendete er ſich erneut zur Fremde, fremdem Joch ſich unterwerfend. Seit etwa 13 Jahren verlebte er beſte Jahre ſeines Lebens in Algier und Indochina. Eine be⸗ ſondere Note erfährt dieſes Schickſal, als er von fernerem Dienſt vor etwa 6—7 Jahren aus Indochina nach Frankreich zurückgekehrt, ſeine Anfragen an die Heimat hier richtete, wie es um Erwerbsmöglichkeit jetzt ſtehe, die bittere Abſage einer anſtändigen ſicheren Er⸗ R 9 werbsmöglichkeit erfuhr. Seiner Hoffnung, die Heimat wieder zu ſehen, leidvoll beraubt, trat er nochmals den Weg ins Elend, dem ſon⸗ nendurchglühten Afrika, an. Eine Malaria ſetzte ſeinem ruheloſen Leben jetzt am 21. Juli in Oran(Algier) leider ein frühzeitiges Ende. Sein Wunſch, die Heimat jetzt in Bälde am ſichtbaren Endziel einer Leidenszeit, wieder zu erblicken, blieb unerfüllt. fügung betont der Reichsjuſtizminiſter die Be⸗ Spielende Kinder vernichten drei ö Scheunen Hockenheim. Am Sonntag, gegen 13.30 Uhr, brach hier in der mittleren Mühl⸗ ſtraße ein Brand aus, dem insgeſamt drei Scheunen zum Opfer fielen, die zu allem Un⸗ glück mit Erntevorräten gefüllt waren.— Das Schadenfeuer vernichtete die Scheunen der Landwirte Michael Klever und Johann Itſchner Witwe ſowie die an die Adolf Hitler⸗ ſtraße angrenzende Scheune des O. Winkler. Die hieſige Freiwillige Feuerwehr, die unter ihrem Kommandanten Rieder raſch zur Stelle war, konnte dank ihres energiſchen Eingrei⸗ fens das Feuer auf ſeinen Herd beſchränken und ſo ein Uebergreifen auf die benachbarten Gebäude verhindern. Gegen 15.30 Uhr waren die umfaſſenden Löſcharbeiten beendet. Das Vieh, das in den Scheunen untergebracht war, konnte gerettet werden, dagegen iſt der Ge⸗ bäude⸗ und Fahrnisſchaden ſchätzungsweiſe mit etwa 40 00.— RM. zu beziffern, da— wie bereits oben berichtet— die geſamten dort lagernden Erntevorräte vom Feuer vernichtet wurden. Wie mitgeteilt wird, hat die Unter⸗ ſuchung ergeben, daß Kinder, die mit Streich⸗ hölzern ſpielten, den Brand verurſacht haben. Ob die Brandgeſchädigten durch Verſicherung gedeckt ſind, konnte bis jetzt noch nicht in Er⸗ fahrung gebracht werden. Kriegsgeſchoß nach 20 Jahren entfernt Breuna(Waldeck). Dem Maurer Lud⸗ wig Hartmann wurde auf operativem Wege im Landkrankenhaus Arolſen ein Maſchinen⸗ gewehrſteckſchuß aus der rechten Schulter ent⸗ fernt. Das Geſchoß hat zwanzig Jahre dort geſeſſen, ohne daß es beſondere Schmerzen verurſachte. Erſt jetzt iſt es durch eine Ent⸗ zündung zutage getreten. Viernheimer Tonfilmſchau Verlieb Dich nicht am Bobenfee Mit Helge Roswaenge, Herm. Speelmanns, Maria Beling und Paul Henkels. Ein Film, der berauſcht, der begeiſtert, der ſeinesgleichen ſucht, Heute Montag letzter Tag Ein neuer Film ſteht für die Welt zur Debatte— ein außergewöhnlicher. Die Welt wird ihn bejahen, denn er iſt nicht nur Ori⸗ ginal, ſondern gediegene Kunſt. Dieſer Film bietet neben ſeiner feſſelnden und unterhalt⸗ ſamen Handlung einen ganz beſonderen Ge⸗ nuß, die wunderbare Stimme des berühmten Tenors der Berliner Staatsoper, Helge Ros⸗ waenge zu hören. Man wird den Geſang, dieſe Szenen, dieſe Bilder nie vergeſſen. Wer die⸗ ſen Film mit Helge Roswaenge und ſeinen Partnern miterlebt, weiß, daß es nicht ihres⸗ gleichen gibt. Roswaenge iſt hier überhaupt zum erſten Male als Filmſchauſpieler tätig. Die reizende Maria Beling in der Rolle Frie⸗ del Schulze, ſowie Hermann Speelmanns als Muſiker Paul Rohr ſind ſeine Partner. Die ackende Muſik interpretiert das Geſchehen in ieſem Film aus dem unerſchöpflichen Füll⸗ horn Franz Grothes. Sie rückt jede Szene, jedes Erlebnis dem Zuhörer nur noch näher. Es hat ſich herumgeſprochen, daß„Ver⸗ lieb dich nicht am Bodenſee“ ein Film iſt, der jedem gefallen muß, und der bisher über⸗ all, wo er bereits gezeigt wurde, brauſenden Beifall gefunden hat. Wirklich wundervoll, hinreißend——— ſagt jeder, der Helge Roswaenge in ſeinem erſten Tonfilm gehört und geſehen hat. Es iſt eine feſtſtehende Tat⸗ ache, daß der Film„Verlieb dich nicht am odenſee“ wirklich allen Beſuchern beſtens gefällt. e e Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. g 96 Anfang 8.30 Ahr. Ddensee“ Achtung! Heule Montag nochmals! ee 1* d. ganze Programm Amtliche Bekanntmachung Betr.: Steuerſprechtag. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanz⸗ amtes findet am Donnerstag, 3. September 1936, hier auf dem Rathauſe ſtatt. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vor⸗ ſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 31. Auguſt 1936, mittags 12 Uhr, bei uns— Zimmer 21— anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können an dem Sprechtag nicht berückſichtigt werden. Viernheim, den 20. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter. Wochenbericht des Weinheimer Obſtgroßmarktes In dieſer nun abgelaufenen Woche be⸗ trugen die Anfuhren insgeſamt 5000 Ztr. Mengenmäßig zurückgegangen ſind die Bühler Frühzwetſchen, deren Ernte zu Ende geht. Da die Ernte der Spätzwetſchen infolge des Winterrückfalls im Frühjahr in verſchiedenen Gegenden ſehr gelitten hat, ſo dürfte mit nur mäßigen Anlieferungen darin zu rechnen ſein. Birnen kommen täglich in Maſſenanlieferun⸗ gen auf den Markt, ebenſo werden Aepfel in großen Anfuhren geliefert. Die Ernte der Spät⸗ und Einmachpfirſiche hat eingeſetzt und kommen in ſteigenden Anlieferungen auf den Markt. Es wurden folgende Preiſe(in Pfg. je Pfund bezahlt: Brombeeren 20—26; Pfirſiche je nach Qualität 15—39; Zwetſchen 8—19; Birnen 825; Birnen, Klapps Liebling 16—23; Trevoux 15—20; ſowie 8—25; Williams Chriſt II— 22; Birnen, Geißhirtle 9—23; Doppelte Philippsbirne 8—12; Kongreß 8 bis 15; Aepfel 6—22; Tomaten 8—21. Friſche Weinheimer Feigen, die erſtmals auf dem Weinheimer Obſtgroßmarkt zur Ver⸗ ſteigerung kamen, waren groß und ausgereift und ſtanden den Gewächſen in ſüdlichen Län⸗ dern nichts nach. Sie wurden mit 40 Pfg. je Pfund bezahlt. Bohnen, 1. S. 5—10; 2. S. 4—6. Bei flottem Abſatz Markt jeweils geräumt. Großer täglicher Verſandt nach allen Richtungen des deutſchen Reiches. * Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 383 Stück, verkauft 281 Stck. Milchſchweine 10 bis 18 Mk., Läufer 20 bis „Vorileb Dich nicht am d8 55.— Mk.— Marktverlauf: gut. 25 Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preuß iſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 1 8 Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II D nahen lulr ja gar- nicht dewugßt- Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die II. Ziehungstag 20. Auguſt 1936 gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 293949 J 4 Gewinne zu 3000 KM. 87881 283185 2 Hewinne zu 2000 K. 4830 54308 138709 169964 176529 188807 190899 232897 331313 3549838 384075 88 Gewinne zu 000 R. 3788 7556 9023 13015 33597 49348 54384 55112 56317 58362 74868 85529 89010 90612 106845 107626 118132 123238 128607 137043 43280 154117 157088 158475 185467 189903 183137 185875 201884 209734 211212 238804 247847 253723 255791 272778 273164 284246 311352 324737 344833 356067 375153 Gewinne zu 500 Rat. 6179 11314 15038 15841 28420 27085 81380 62395 64729 67846 77561 83144 94438 111379 111893 118214 138993 157197 168702 169788 173408 173598 193752 198072 206617 214349 226998 235718 239880 258874 261999 272358 277926 286595 285220 314403 319627 322687 328054 341080 341777 341938 387868 Viernheimer 12342) 184594188287 141988 142713 148884 147402 148017 148202 199680 152221 157722 158598 180887 187824 169298 170750 175693 Volkszeitung, 132409 137889 147787 180188 181887 183752 187528 190439 191254 damit es alle Freunde u. Be⸗ 227686 228082 239282 230990 231138 234043 234145 239832 239975 kannte erfahren! Anzeigen⸗ 307204 307878 319195 311308 312864 313310 313989 315038 315829 312240 34448] 825257 327928 328828 329289 330944 334980 336069 Reklame 338872 388282 841384 841588 348448 353827 384609 355275 355385 888878 379784 3738187 373559 377844 378167 378457 380432 380478 hebt 383445 388462 390833 394643 398718 3996 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM das d gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 236127 Geſchäft! 4 Gewinne zu 3000 K. 7842383800 — 16 Sewinne zu 2000 Rant. 7220 13882 72814 105079 288271 309969 1 344104 34620 50 Gewinne zu 1000 Rt. 571 28016 38099 38371 53188 81312 85185 91728 105021 io 94as iso 429 174013 188812 206112 234203 288 259331 270234 298133 307879 323052 333462 361353 385743 92 Gewinne zu 500 RM. 5144 8186 10987 20383 27692 32549 44892 49875 66358 79308 84885 100478 104801 115181 120085 124548 144482 148289 158071 1887858 196846 208093 222380 224820 269823 277388 278080 308828 330784 331561 331985 338880 339344 847598 350392 352828 353803 356985 363610 376560 379203 329 Gewinne e 300 RM. 1251 5418 6449 7188 7608 10084 11284 13985 18538 16312 16998 20074 21036 23198 23263 2471 26234 27172 29263 31195 32350 38388 41351 48148 46890 49941 51313 55935 57444 6135 72986 74447 75957 78823 82436 82892 82982 83039 87015 89954 91905 91977 97302 103241 104726 105382 198888 199814 112738 113893 118033 120148 124641 124158 124522 159938 138266 138698 137847 138381 138789 146682 148107 148418 149482 149817 158165 158608 158307 160162 161838 162664 164885 188992 189382 170415 171951 174023 174185 174737 176351 177580 179049 181538 182081 184878 186883 187508 181317 191884 193271 184338 194879 198889 188838 203202 203565 205517 208207 208330 2087138 212841 214889 216807 218218 225955 228133 229864 234972 243419 243851 244333 244980 285428 253670 257877 257897 280348 4 0 Pig 284835 267579 270888 278258 273829 286231 286324 291302 29486 * r N Kleine Anzeigen in der Hiernnelmer Volkszeitung ſchon von 292939 284742 295733 301318 301885 305871 306861 307484 309167 314642 318977 324867 328838 336308 332830 335214 335488 337020 341048 843291 343716 349894 357828 386305 384561 385082 367317 . 1 574283 378447 878488 382283 382883 386803 391836 381573 398889 an, je nach Größe 898803 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu b 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 6 zu je 0000, 8 zu fe 20000, 66 zu je 10000, 110 zu je 5000, 224 zu je 3000, 610 zu je 2000, 1826 zu je 1000, 3124 zu je 500, 12288 zu le 300 RM. ö des Textes und der Schrift. — In der deutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 KM e Gewinnauszug 5 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterſe Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne efallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer 89 6 den been Abteilungen 1 und II 12. Ziehungstag 5 21. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 42 A 2 Gewinne zu 5000 RM. 120881 1 8 Gewinne zu 3000 RM. 5671 223763 373281. i 6 Gewinne 11 2000 RM. 61490 81329 82763 92075 94384 135518 186232 203488 244617 260838 276590 279 158 308877 88 Gewinne zu 1000 RM. 8112 106328 17007 22251 34806 38897 45889 59106 61714 83396 98240 114080 118804 116281 151685 153829 161453 172241 183088 188784 188833 202154 212326 229831 3 242873 247834 277282 278785 298527 316907 316338 353279 8 100 Gewinne zu 500 RR. 1456 101986 11012 16839 24882 35226 47772 58346 59431 64240 66673 76462 85528 93651 97662 97859 192319 123943 125881 126341 128185 152944 70216 172986 173889 174043 175489 176733 181420 181941 183271 191461 184122 211688 261946 263976 285278 289488 313975 318849 320448 325637 328934 3840842 344832 389844 381707 384349 38779 389756 394 Gewinne 25 300 RM. 105 788 9515 13994 14069 14916 16805 22376 22470 25784 27387 29243 30237 31563 33133 34584 40087 41324 43038 43409 48521 48940 48965 48993 80509 61290 61873 63775 66625 67682 71510 72527 73684 74746 75015 78576 83853 84712 91463 91984 98788 97759 9858 98003 99953 104407 10639 112938 113037 113561 114956 115867 124255 1247286 125409 125905 126256 127928 127736 128023 131260 133824 135118 137286 138245 138408 142232 149955 151031 152061 157979 158085 158241 162164 164858 166927 168481 169158 169340 172860 173020 173701 174352 179959 181383 184017 185050 185922 187429 187507 188708 189143 194338 194898 195795 186454 197702 200406 201622 203344 205660 205752 207059 207486 208987 211171 212120 21247 213905 217525 218819 222902 223693 223900 224692 225905 226041 228346 228505 230947 231573 235706 235983 237737 241022 242483 249249 251573 252905 253434 258138 259230 263586 263889 264729 275801 279063 283570 283814 286377 289031 290856 291188 281626 294084 294165 295154 298902 299802 300395 300804 305068 3065478 307839 307919 308815 310149 310294 311919 312351 314847 315863 316635 316838 317701 818457 819020 321114 321644 322743 322755 330071 331 158 332082 332109 833442 335456 337276 343151 344412 345188 347214 347446 348196 348333 3536 18 358129 362158 363803 364934 364981 875468 878187 882841 884178 888704 887587 — m ̃⅛—tAL In der heutigen Nachmitlagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 389988 4 Gewinne zu 3000 RM. 79847 83872 24. Gewinne zu 2000 RM. 14823 34191 66906 68991 80725 180588 205588 209425 221258 2670 f 386826 397432 40 Gewinne zu 1000 RM. 34434 63257 67139 91335 107561 111391 119728 132888 138953 157980 219263 228778 248574 268100 292058 3822109 3329860 335992 848802 394018 Gewinne zu 500 RM. 14743 17279 18878 26013 29324 78981 228882 245885 280322 275287 284680 291044 303040 306147 33961 1 342335 358873 389085 383087 383 180 388109 388256 222 Eewinne zu 300 RM. 315 1120 8330 3673 494g 9760 15815 18278 29737 24772 27192 28044 30016 32098 32983 38370 41379 23078 43725 49028 50214 50315 50422 52028 53120 57300 57458 58659 60408 60980 64197 65845 67357 71283 73318 74883 80142 88348 86813 87510 88801 90005 88402 100580 101880 102857 105924 105885 197588 113910 114553 116053 118882 119348 119734 119855 123584 123880 124970 127032 128130 130131 132486 135317 137481 142277 143438 147325 153083 153531 156170 186412 159972 189276 181490 161885 182236 164195 184780 168675 167608 169828 170544 175285 178206 178349 177920 178579 181579 194620 198470 201515 208181 207134 210248 210888 210572 210889 212847 214772 218184 216921 218820 221588 222821 226042 231717 235021 238391 239505 247848 251375 252494 253401 254382 256164 257146 257218 257714 259718 281065 287193 289872 275588 281242 283384 285166 285238 286120 288940 282855 2847128 284442 304788 31 1599 312312 313284 314895 328068 331498 333880 345205 3485 78 349329 354860 388318 371741 372915 374184 375375 378404 380064 380727 384262 386152 386390 387901 395561 396522 388447 399852 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 6 zu je 30000, 8 zu je 20000, 66 zu je 10000, 106 zu je 5000, 214 zu je 3000, 580 zu je 2000, 1718 zu je 1000, 2962 zu je 500, 11572 zu ie 800 RM. 83 Nel. tawa erteg tärm den Ortz einer einge bew ſöſe