wundervoll a r geh cnfin geht ſtehende Tat⸗ ich nich an ern bestens — den politichen ir den übrigen Verlag: der, d, Vun, hein. Drut chast u. b. 0, it ft Anzeiger E 9 8.30 Ahr, Mr nochn. rogramm en, Where rud verboten Gewinne Nunnet ——— August 1000 het 150 M 4284 138618 2808 1 991 151695 1195 7285 16330 255770 1 95225 9950 97859 7 0 Volks Amlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. Nummer 196 S Monlag ternheimer qeilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 10m Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Textteil den 24. Auguſt 1936 L für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. SK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Hungerrevolle im„Jowielparadies“ Blutige Ka Role Truppen gegen Hungernde Odeſſa, 23. Aug. Nach hier vorliegenden Meldungen ſowjetruſſiſcher Blätter hat in Pol⸗ tawa eine aus Arbeitern und Bauern beſtehende erregte Menſchenmenge überfallartig das Mili⸗ tärmagazin geſtürmt und ſich der dort lagern⸗ den Lebensmittelvorräte bemächtigt. Als der Ortskommandant Militär einſetzte, kam es zu einer förmlichen Schlacht zwiſchen den eingeſetzten Truppen und der nur mit Stöcken bewaffneten Bevölkerung. Bei den Zuſammen⸗ ſtößen wurden insgeſamt auf Seiten der Be⸗ völkerung 23 Perſonen getötet und über 50 Perſonen verletzt. Auch die Truppen ſollen Ver⸗ luſte gehabt haben. Auch in Isjum am Donez und im Bezirk Konotop iſt es zu ſchweren Unruhen gekommen, weil die Armee ſämtliche Lebensmittelvorräte beſchlag⸗ nahmt hat, während die Bevölkerung hun⸗ gert. Die Unruhen ſind Ausfluß einer Stim⸗ mung, die ſchon ſeit Monaten immer mehr um ſich gegriffen hat und zu ſchweren Gegenſätzen zwiſchen Arbeitern und Bauern einerſeits und der Roten Armee andererſeits geführt hat, weil die Rote Armee als Machtinſtrument der Sowjets, auf die ſie ſich ſtützen, glänzend uni- formiert, bewaffnet und verpflegt wird, wäh⸗ rend es der Bevölkerung ſelbſt am Notwendig⸗ ſten fehlt. Wie aus Charkow gemeldet wird, wird dort demnächſt ein großer Schauprozeß ge⸗ gen 60 Bauern ſtattfinden, die ſich weiger⸗ ten, die geſamte neue Ernte an die Militär⸗ kommiſſare abzuliefern. Insgeſamt ſind in der letzten Woche etwa 2000 Bauern und Arbeiter verhaftet worden. Um weiteren Unruhen vorzubeugen, ſind zahlreiche Truppenteile in der Sowjetukraine in Alarmzuſtand verſetzt worden. Jowſelruſſiſche Nüſtungen auf iſchechiſchem Boden Berlin, 22. Aug. Unter der Ueberſchrift „Gefährliche Umarmung“ ſchreibt die„Ber⸗ liner Börſenzeitung“: Staatspräſident Beneſch hat dieſer Tage in ſeiner Gablonzer Rede erklärt, die Tſchecho⸗ ſlowakei ſei„trotz des Vertrages mit dem Rätebund kein Inſtrument kommuniſtiſcher Politik.“ Wir meinen, es ſeien in dieſen Ta⸗ gen genug Beweiſe dafür erbracht, daß ange⸗ ſichts der zahlreichen Erklärungen der maßged⸗ lichen ſowjetruſſiſchen Politiker und Militärs über die Abſichten zur Herbeiführung der Weltrevolution kein Unterſchied mehr beſteht zwiſchen der amtlichen ruſſiſchen Politik und den Bemühungen der Komintern um die Bol⸗ ſchewiſierung der Welt. Wenn alſo ein Staat ſich durch einen weit⸗ gehenden Militärvertrag ſo ſtark an Sow⸗ jetrußland feſſelte wie Prag, hat er ſich, auch wenn es ihm heute nicht angenehm in die Ohren klingt, zum Inſtrument aller der ineinandergreifenden Beſtrebungen der Moskauer Politik gemacht. Es ſcheint überhaupt der tſchechiſchen Regie⸗ rung neuerdings nicht ſehr angenehm zu ſein, von weſteuropäiſcher Seite an ſeine ſowjet⸗ ruſſiſchen Bindungen erinnert zu werden. In dieſem Sinne hatte noch vor wenigen Monaten der tſchechoſlowakiſche Ge⸗ ſandte in London dem Außenminiſter Eden gegenüber die Behauptung aufgeſtellt, es ſei nicht richtig, daß die Sowjetunion auf tſche⸗ chiſchem Boden für den Aufmarſch ſowjetruſſi⸗ ſcher Luftſtreitkräfte Flughäfen aufbaue. Dieſe Behauptung, die z. B. angeſichts des Mitte Juli erfolgten Beſuches des Komman⸗ danten der räteruſſiſchen Luftſtreitkräfte in der Tſchechei in einem merkwürdigen Licht er⸗ ſcheint, wird ſchlagend widerlegt durch einen einwandfreien Zeugen: Die ſowjetruſ⸗ ſiſche Zeitung„Na Straſhe“(Auf der Wacht) brachte eine Karte mit der Ueberſchrift „Unſere Flughäfen in der Tſchechei“. Auf dieſer Karte ſind folgende Flughäfen ver⸗ zeichnet: Munkatſch, Uzhorod, Kaſchau, Preß⸗ burg, Mähriſch⸗Oſtrau, Olmütz, Brünn, Ig⸗ lau, Pardubitz, Reichenberg, Prag, Budweis, Pilſen, Karlsbad, Eger. Es fällt auf, daß in dem Verzeichnis der kommuniſtiſchen Zeitung gerade die wichtigen ſowjetruſſiſchen Flug⸗ häfen im Waag⸗, Neutra⸗ und Grantal nicht angeführt ſind. Es iſt ſchon verſtändlich, daß dieſe ſowjetruſſiſche Veröffentlichung, wie „Pat“ mitteilt, in Prag einen peinlichen Ein⸗ druck hervorgerufen hat. Inzwiſchen iſt ja auch bekannt geworden, daß die für den Ernſt⸗ fall zunächſt auf 30 feſtgelegte Zahl für die ſowjetruſſiſchen Flugplätze in der Tſchechoſlo⸗ wakei neuerdings auf 36 erhöht wurde. In Uzhorod und Neutra befinden ſich auch ſow⸗ jetruſſiſche Materiallager mit Erſatzmaterial für Flugzeuge und mit je 50 Flugzeug⸗ motoren. Mit dieſen Vorbereitungen gehen andere Hand in Hand. Bekanntlich wurde am 1. Mai ds. Is. der regelmäßige Luftverkehr Prag— Moskau, über Rumänien führend, aufgenom⸗ men. Jetzt wird auch ein Militärflugzeug dreimal wöchentlich die Strecke Kiew— Uz⸗ horod— Neutra befliegen. Dieſer Flug wird nicht nur der Kurierpoſt dienen, ſondern auch zur Beförderung von Militärperſonen. Er ſoll den Flugzeugführern die Kenntnis der Strecke vermitteln. Zu dieſem Zweck werden die ſowjetruſſiſchen Flugzeugführer nach eint⸗ gen Flügen immer wieder abgelöſt werden. Die Ueberfliegung Rumäniens iſt durch die Bukareſter Regierung für dieſe Flugzeuge ge⸗ nehmigt. Wir können mit zahlreichen weiteren Ein⸗ zelheiten dienen, wie etwa mit dem Hinweis, daß ſchon Ende April in Eger beim Stab des Landesmilitärkommandos zahlreiche ſowjet⸗ ruſſiſche Offiziere, die hauptſächlich in der Kaſerne des Inf.⸗Regt. 33 dienen, feſtgeſtellt wurden. Solche Dinge zeigen, daß die U m⸗ armung der Tſchechoſlowakei durch Sowjetrußland immer inniger wird. London, 23. Aug. Nach einer Meldung aus Gibraltar, die von amtlicher Londoner Stelle beſtätigt wird, iſt der britiſche 1400⸗Tonnen⸗Dampfer„Gibel Zerion“, der im Fracht⸗ und Paſſagier⸗ verkehr zwiſchen Gibraltar verwendet wird, auf hoher See, 10 Meilen von Melilla entfernt, von einem Kriegsſchiff der Madrider Regierung an⸗ gehalten und durchſucht worden. Seitdem iſt das Schiff verſchol⸗ len. Es hatte am Samstag mittag Gibral⸗ tar verlaſſen und iſt bisher noch nicht in ſeinem Beſtimmungsort, dem ſpaniſch⸗ma⸗ rokkaniſchen Hafen Melilla, eingetroffen. Reuter erfährt von zuverläſſiger Seite in Gibraltar, daß Kriegsſchiffe der Madrider Regierung den engliſchen Dampfer feſt⸗ halten und ihm die Weiterfahrt nach Me⸗ lilla verweigern. Sofort nach Eintreffen der Nachricht haben die engliſchen Marinebehörden in Gibraltar den Panzerkreuzer„Repuls“ angewieſen, ſo⸗ fort in Richtung Melilla auszulaufen, um den engliſchen. Dampfer in ſicheres Geleit zu neh⸗ men. Die zum Teil an Land befindlichen Mann⸗ ſchaften des engliſchen Kriegsſchiffes wurden ſofort zuſammengetrommelt, und kurze Zeit nach Erteilung des Befehls lief die„Repuls“ gefechtsbereit in Richtung Melilla aus, in kur⸗ zem Abſtand gefolgt von dem Flottillenführer⸗ ſchiff„Codrington“, Der britiſche Zerſtörer Nach einer Meldung aus Sevilla wurde Madrid am Samstag von einer Flieger⸗ ſtaf fel aus Tablada bombardiert. Ueber den Stadtteilen, in denen ſich die Kaſer⸗ nen ſowie Unterkünfte der Milizen befinden, ſeien zahlreiche Bomben abgeworfen worden. Radio Sevilla erklärt dazu, die Bomben⸗ würfe auf Madrid ſeien als Vergeltung für die Beſchießung und Bombardierung offener Städte durch die Regierungsſtreitkräfte aufzufaſſen. Das Geſicht des ſpaniſchen Bolſchewismus. Neue Rekruten, darunter auch Frauen, die ſich freiwillig meldeten, werden in den Madri⸗ der Kaſernen gedrillt, bevor ſie an die Front geſchickt werden. (Weltbild, K.), und Marokko. impfe in der Ukraine— Ein Mililärmagazin geſtürmt Jwiſchenfall mik engliſchem Dampfer Von ſpaniſchem Regierungskreuzer vor Melilla zur umkehr gezwungen „Wolſiy“ iſt von Malaga nach Melilla in See gegangen. Reuter meldet in dieſem Zuſammenhang. einem anhaltenden, aber unbeſtätigten Gerücht zufolge, habe das betreffende ſpaniſche Kriegs⸗ ſchiff die„Gibel Zerjon“ beſchlagnahmt und nach Malaga abgeſchleppt. Das amtliche engliſche Nachrichtenbüro ſtellt den Bericht von der Aufhaltung und Durch⸗ ſuchung eines engliſchen Dampfers der am Sonntag abgegebenen Verſicherung der Ma⸗ drider Regierung gegenüber, daß ſie kein Durch⸗ ſuchungsrecht britiſcher Schiffe auf hoher See beanſpruchen wolle. Der britiſche Botſchafter in Liſſabon lehnt die Annahme der Proteſtnote der Burgosregierung ab Nach einer Reuter⸗Meldung aus Liſſabon lehnte es der britiſche Botſchafter ab, die angekündigte Proteſtnote der proviſoriſchen Na⸗ tionaliſtiſchen Regierung in Burgos anz u⸗ nehmen, in der gegen die Bombardierung nationaliſtiſcher Stellungen durch franzöſiſche Flugzeuge, die die Trikolore führten, proteſtiext wird. Aehnliche Proteſtnoten ſind allen diplo⸗ matiſchen Vertretern in Liſſabon durch den Marquis von Quintaner, den Vertre⸗ ter der nationaliſtiſchen Junta, übermittelt worden. Der britiſche Botſchafter habe die An⸗ nahme der Note abgelehnt, bis er Anweiſun⸗ gen vom Auswärtigen Amt in London erhalte. Jliegerbomben auf Madrid Eine Vergelfungsmaßnahme der mililärgruppe Wie Radio Sevilla weiter berichtet, griffen marxiſtiſche Milizen aus Malaga Antequera an. Nach ſchweren Kämpfen ſchlugen die natio⸗ naliſtiſchen Truppen unter der Führung des Kommandanten Verela die Marxiſten zurück, die 400 Tote und Verwundete auf dem Schlacht⸗ feld ließen. Der Vormarſch der Truppen Ve⸗ relas auf Malaga gehe programmgemäß vor ſich. Die Einnahme der Stadt ſei bald zu er⸗ warten. In 15 bis 20 Tagen fallen Entſcheidungen. Wie Havas aus Madrid meldet, hat Mini⸗ ſterpräſident Giral erklärt, in 15 bis 20 Tagen würden Entſcheidungen gefallen ſein, aber der Kleinkrieg könne noch monatelang dauern. Aller dem ausländiſchen Eigentum zu⸗ gefügte Schaden würde abgegolten werden. De deulſchen Marineſtreilkräfte vor der ſpaniſchen Küfle Berlin, 22. Aug. Das Panzerſchiff „Deutſchland“ mit dem Befehlshaber der Linienſchiffe an Bord ſteht zurzeit bei der Inſel Mallorca,„Admiral Scheer“ und dir Torpedoboote„Luchs“ und„Leopard“ im Seeraum zwiſchen Gibraltar und Cap St. Vinzent. Kreuzer„Köln“ und die Torpedo⸗ boote„Albatros“ und„Secadler“ hal⸗ ten ſich weiterhin vor den Häfen Portugalete bezw. St. Jean⸗de⸗Luz auf. Der Dampfer„Tarragona“ hat mittlerweile Alicante mit zahlreichen Flüchtlingen an Bord in Richtung auf Liſſabon verlaſſen. Eben dort liegt der Dampfer„Arion“ zur Einſchiffung weiterer Flüchtlinge bereit. Die zur Ablöſung ausgelaufenen Seeſtreit⸗ kräfte ſind in die Biskaya eingetreten. e e „„ Sn — eee . ã A. N er eee eee eee e ee 2 ebene hiller über Bolſchewismus und Europa Ich habe aus der letzten Rede des eng⸗ Die Aufgabe d 11569 Lord⸗Siegelbewahrers, wenn ich Hoßfkrupp der nicht irre, die Auffaſſung herausgeleſen, daß 8 2. 92 Di 5 ſolche(revolutionäre) und insbeſondere un kan, 76. lug. Die ungeheuren Auf aggreſſive militariſtiſche Tendenzen der So w⸗ letunion gänzlich fernliegen. Niemand würde glücklicher ſein als wir, wenn ſich dieſe Auffaſſung in der Zukunft bewahrheiten ſollte. Die Vergangenheit ſpricht jedenfalls dagegen. Wenn ich mir anmaße, meine Auffaſſung die⸗ ſem Urteil entgegenzuhalten, dann kann ich immerhin darauf verweiſen, daß der Erſolg meines eigenen Lebenskampfes nicht gerade ausſchließlich einer bei mir zufällig ganz be⸗ ſonders ſtark angehäuften Unfähigkeit zu ver⸗ danken iſt. Ich glaube, ich verſtehe hier im⸗ merhin Einiges. Ich habe in Deutſchland meine Tätigkeit etwa in derſelben Zeit begonnen, in der der Bolſchewismus ſeine erſten Erfolge, d. h. den erſten Bürgerkrieg in Deutſchland feierte. Als nach fünfzehn Jahren der Bolſchewismus in unſerem Lande 6 Millionen Anhänger zählte, war ich auf 13 Millionen geſtiegen. Im Ent⸗ ſcheidungskampf iſt er unterlegen. Der Na⸗ tionalſozialismus hat Deutſchland— und damit vielleicht ganz Europa— vor der ſchrecklichſten Kataſtrophe aller Zeiten zurückgeriſſen. Würden die weſteuropäiſchen Beurteiler dieſer Idee über dieſelben praktiſchen Erfah⸗ rungen verfügen, wie ich ſie habe, dann glaube ich, würde man vielleicht auch dort zu weſent⸗ lich anderen Auffaſſungen gelangen. Würde aber mein Kampf in Deutſchland mißlungen ſein und der bolſchewiſtiſche Aufruhr das Reich zunächſt überwältigt haben, dann weiß ich, würde das Verſtändnis für die Größe unſerer geſchichtlichen Leiſtung ſicher nicht beſtritten werden. So kann ich nur als vielleicht von der übrigen Welt verlachter Warner auftreten. Soweit es ſich jedenfalls aber um Deutſchland handelt, muß ich meinem Gewiſſen und meiner Veranwortung gemäß folgendes feſtſtellen: Die deutſchen kommuniſtiſchen Aufſtände und Revolutionen hätten ohne die geiſtige und materielle Vorbereitung durch den Welt⸗ bolſchewismus gar nicht ſtattfinden können. Ihre hervorragendſten Führer wurden für ihre revolutionären Handlungen in Deutſch⸗ land nicht nur in Rußland geſchult und fi⸗ nanziert, ſondern auch gefeiert und mit Or⸗ den ausgezeichnet, ja ſogar zu Inhabern ruſſiſcher Truppenteile ernannt. Dies ſind die Tatſachen.“ a 8 Adolf Hitler am 21. Mai 1935 — Zernd Roſemeyer ſiegk! Korpsführer Hühnlein meldet dem Führer den deutſchen Sieg im Großen Preis der Schweiz. Berlin, 23. Aug. Korpsführer Hühn⸗ lein hat an den Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm geſandt: „Mein Führer! Ich bin glücklich, Ihnen melden zu können: Der Große Preis der Schweiz, deſſen Verlauf ich heute mit allen deutſchen Teilnehmern an der internationalen Alpenfahrt in Bern bei⸗ wohnte, wurde durch einen fünffachen Sieg un⸗ ſerer Wagen für Deutſchland entſchieden. Er⸗ ſter: Roſemeyer; Zweiter: Varzi; Dritter Stuck; Fünfter: Haſſe(Auto⸗Union); Vierter: Fa⸗ gioli(Mercedes-Benz). Heil mein Führer! 2 a 5 Hühnlein.“ Slabschef Lutze in Freiburg Freiburg i. Br., 22. Aug. Der Stabs⸗ chef der SA., Lutze, traf am Samstagnach⸗ mittag in Freiburg ein, um den Veranſtal⸗ tungen beim Aufmarſch der SA. Brigade 34, Schwarzwald Süd, beizuwohnen. Im Rathaus wurde er feierlich durch den Oberbürgermeiſter und die Ratsherren emp⸗ fangen. Dazu hatten ſich ferner eingefunden: S A.⸗Gruppenführer Südweſt, Ludin, und die zuſtändigen Führer der SA. ſowie Ver⸗ treter der Partei und ihrer Organiſationen. Unter den Erſchienenen ſah man auch den Fürſten v. Fürſtenberg⸗Donaueſchingen. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kerber begrüßte den Stabschef im Namen der Stadtverwaltung und der Bevölkerung Freiburgs. Stabschef Lutze dankte für die freundlichen Begrüßungsworte, die ihn vor allem deshalb erfreut hätten, weil ſie den weltanſchaulichen Gedanken der SA. betonten. Dieſer Gedanke bleibt die Grundlage des neuen Reiches. Er ſprach die Hoffnung aus, daß unter dem Ein⸗ fluß der führenden Männer in Stadt und Land die feſte Gemeinſchaft aller gut Geſinn⸗ ten erhalten werde, aus der nach dem Wunſch des Führers jene große Volksgemeinſchaft er⸗ wachſen ſoll, durch die Deutſchlands Zukunft geſichert wird. Der Stabschef und Gruppenführer Ludin trugen ſich dann in das Goldene Buch der Stadt Freiburg ein. Paris, 23. Aug. Der Brotpreis in Paris wird am Dienstag wieder um zehn Centimes je Kilogramm hinaufgeſetzt und ſtellt ſich von dieſem Zeitpunkt an auf 1.90 Franken je Kilogramm. Es iſt dies die dritte Brotpreiserhöhung in den letzten zehn arkikeln der Sowjetpreſſe verflelen. Die An- rüſtungsmaßnahmen der Sowjetregierung, die in den letzten zwei Jahren Schritt um Schritt durchgeführt werden, und die die Rote Armee zu dem gewaltigſten Angriffs- heer aller Zeiten gemacht haben, werden von den bolſchewiſtiſchen. Führern amtlich damit begründet, daß die Sowjetunion„einen ſiche⸗ ren Schutz des Friedens“ benötige. Daß dies jedoch nur eine Phraſe iſt, dazu beſtimmt, das Ausland über die wahren Motive dieſer außerordentlichen Rüſtungen zu täuſchen, geht aus dem ganzen Aufbau und der partei⸗ mäßigen Organiſation des roten Heeres ſo⸗ wie aus zahlreichen Aeußerungen roter Füh⸗ rer ſelbſt hervor. Der rote Generalſtab hat in den letzten Jahren keine Mühen geſcheut, um den Kom⸗ munismus in der Armee feſt zu verankern und vor allem das Verhältnis zwiſchen den nicht zuverläſſigen Bauern und den ergebene⸗ ren Arbeitern in der Armee zu Gunſten der letzteren zu ändern. Während die Armee noch im Jahre 1933 19 Prozent Arbeiter und 71 Prozent Bauern zählte, hat dieſes, Verhält⸗ nis ſich jetzt nach den Angaben des Marſchalls Tuchatſchewſki- in 43:47 Prozent geändert. Ebenſo iſt die prozentuale Anteilnahme der Parteimitglieder in der Armee außerordent⸗ lich gewachſen, und Tuchatſchewſti gab dafür die hohe Zahl von 49,3 Prozent an. Dazu kommt allerdings noch eine beträchtliche An⸗ zahl der in dieſer Aufrechnung nicht enthal⸗ tenen Mitglieder der kommuniſtiſchen Ju⸗ gendverbände, deren Prozentſatz 1935 mit 24 Prozent angegeben, wurde. Nahezu völlig kommuniſtiſch iſt das rote Offizierskorps, da 72 Prozent aller Regimentskommandeure, 90 Prozent aller Diviſionskommandeure und 100 Prozent der Korpskommandeure Parteimit⸗ glieder ſind. Bei ſämtlichen Stäben der Roten Armee befinden ſich politiſche Kommandoſtel⸗ Die Moskauer Ichlußwork der Angeklagten- gen zielle Unlerſtützung Trotz Moskau, 23. Aug. In dem großen Schauprozeß gegen Sinowjew, Kamenew und Genoſſen erhielken am Samstag nach der An⸗ klagerede des Staaksanwalts die Angeklag ten, die alle vorher auf das Rechk der Selbſt⸗ verteidigung verzichtet hatten, das„lehle Wort“. f Zuerſt ſprachen Mratſchkowſki, Jewdokt⸗ mow, Dreizer und Reingold. Das„lehte Wort“ dieſer Angeklagken bol ein über ⸗ raſchendes Schauſpiel. Anſtatt ſich, wie man hätte erwarken können, zu verkeidi⸗ gen oder die ideologiſchen Beweggründe der ihnen zur Laſt gelegten politiſchen Verbrechen anzugeben, überkrafen ſich die Angeklagten gegenſeitig in unkerwürflgen Schuld- bekenntniſſen, wobei ſie im Uebereifer der Selbſtbezichkigung in den Ton von Leit- geklagken bezeichneken ſich ſelbſt als gemeinſte Verbrecher und Verräter, nannten ſich gegen. ſeitig„räudige Hunde“ und„Faſchiſten“ und brachten es ſchließlich ſoweit, ſogar Treue bekenntniſſe zu Stalin auszuſpre⸗ chen! a Beſonders der Angeklagke Reingold ge ⸗ bärdeke ſich bel ſeinem Schlußwort ſchärfer als der Staatsanwalt. In leidenſchaſtlichen Aus- drücken bezichtigte er die übrigen Angeklag⸗ ken, vor allem Sinowlew und Kamenew, ge⸗ meinſter Verbrechergeſinnung und bedachke Trohli mit Schimpfworten wie Räuber, Ban- dit und Mörder. Angeſichts des wilden To⸗ bens dieſes Angeklagken konnke man ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß Reingold bei der Durchführung ſeiner Rolle des Guten etwas zu viel kak. Nur ſo iſt es zu erklären, daß ihm u. a. ein intereſſantes Geſtändnis ent⸗ ſchlüpfte. Reingold beſchuldigke im Verlauf ſeiner er roken Armee Weltrevolulion i len, deren Aufgabe die kommuniſtiſche Kon⸗ trolle übet die Armee iſt. Sie ſtellt die poli⸗ tiſche Verwaltung der Wehrmacht dar, und ihr obliegt nicht nur die kommuniſtiſche Er⸗ ziehung der Armee, ſondern als beſondere Aufgabe nach außen auch die Zerſetzung der feindlichen Heere und Zivilbevöl⸗ kerungen im Kriegsfalle. Entſprechend dieſem Aufbau der Roten Ar- mee beſteht Ihre Hauptaufgabe darin, der Weltrevolution zu dienen(0. Schon die Eidesformel des Soldaten iſt bezeichnend dafür. Sie lautet: „Ich, Sohn des werktätigen Volkes, neh⸗ me den Beruf eines Kriegers der Arbei⸗ ter⸗ und Bauernarmee auf mich und ver⸗ pflichte mich, angeſichts der werktätigen Klaſſen der Union der Syozialiſtiſchen Sowjetrepubliken und der ganzen Welt für die Sache des Sozialismus und der Verbrüderung der Völker weder meine Kräfte, noch mein Leben zu ſchonen.“ Niemand anderes als Tuchatſchewſki bezeich⸗ nete die Rote Armee als einen Stoßtrupp der Weltrevolution, und der rote Marſchall Bud jonny hat vom Sieg des Kommunismus in der Welt geſprochen, für den die Sowjetunion rüſte. In der„Praw⸗ da“ wird die Rote Armee„Die Armee der proletariſchen Revolution“ genannt und wie⸗ derum Tuchatſchewſkti hat die Reform der Armee mit dem Hinweis auf die revolu— tionären Angriffskriege begründet, die durchgeführt werden müßten. Wenn ſchließlich Stalin ſelbſt von der Armee als von„einer Armee der Weltrevolution“ ſprach, die eine Beſonderheit dieſer ſowjet⸗ ruſſiſchen Arbeiter- und Bauernarmee ſei, ſo beleuchtet das zur Genüge die wahren Be⸗ weggründe, die die gegenwärtigen gewaltigen Rüſtungen der Sowjetunion veranlaßt haben. Juſlizkomödie ſalionelle Enthüllungen über finan⸗ lis durch die Slaalsbank klonale in Moskau finanzielle Unkerſtützung gefunden haben, De widerlichen selbftbezichligungen der Angeklagten Moskau, 23. Aug. Im Moskauer Schauprozeß erhielten am Sonnkagvormiktag die weiteren Angeklagten nacheinander das „letzte Work“. Das ekelhafke Schauspiel zyniſcher Selbſt bezichkigung, das bereits Samstag abend be⸗ gonnen hatte, wiederholte ſich immer wieder bei Bakaje w, Pickel, Sinowje w, Kamenew und allen übrigen. Beſonders abſtoßend war der Eindruck, wenn einzelne Angeklagte, erfüllt von Haß und Angſt an⸗ dere in den Schmutz zerrend, ſich ſelbſt ats „faſchiſtiſche Hunde“ bezeichnen und dann faſt in demſelben Akemzug unker Tränenſtrömen ihre Liebe und Verehrung für Stalin be⸗ keuern. Auch die vom Publikum mik Span⸗ nung erwarkeklen Reden Kamenews und Sinowjews unkerſchieden ſich nicht we⸗ ſenklich von den übrigen. Kamenew, der ruhi⸗ ger und gefaßter ſprach als die andern, be⸗ zeichnete ſeinerſeits auch den Strafantrag des Staaksanwalks als„gerecht und billig“, jedoch nicht ohne unker Tränen„die Großzügigkeit Stalins“, dem er nach dem Leben gekrachkel babe, zu rühmen. Die Art und Weiſe, wie Sinowjew und Kamenew zweifellos in der Abſicht, damit die Abwendung des Todesurteils zu errelchen, mit theatraliſchem Fanatismus Trotzki und den„internakionalen Faſchismus“ und Natio- nalſozialismus beſchimpften, zeigte die polikiſchen Grundtendenzen des Prozeſſes erneut in grellem Licht. Troß kis Weg, ſo ſagte Kamenew, führe über dle Berge von Leichen der Führer der bolſchewi⸗ ſtiſchen Partei und des Sowjetſtaakes, aber es werde ihm nicht gelingen, ihn zu beſchreiten, * Erklärungen den kürzlich enklaſſenen Dize⸗ präſidenken der ſowjekruſſiſchen Slaalsbank, Arkus, auf Wunſch und unker Mitwirkung Kamenews im Ausland einen Goldfonds ge⸗ ſchaffen zu haben. Dieſer Goldfonds ſei zur Ankerſtütung der welkrevoluklonären Um kriebe Trohkis beſtimmk geweſen. Bei der Errichtung dieſes Fonds habe der ehe⸗ malige ſowjekruſſiſche Handelsverkreler in Paris Tumanow als Mittelsmann milge⸗ wirkk. Durch dieſe ſenſakionelle Enthüllung werden die mehrfach aufgetauchten Nachrichten be⸗ Wochen. nären Bewegung der ganzen Welt als„fa. denn durch den gegenwärkigen Prozeß ſei Trotzki nicht nur vor den Werkkätigen der Sowjetunion, ſondern auch vor der revoluklo⸗ ſchiſtiſcher Agent“ enklarvt. Sinowje w blieb nicht zurück hinter Ka⸗ menew mit ſeinen Anklagen gegen Trotzki, den er, oft zum Publikum gewandt, mik dem böchſten Aufwand ſeiner dünnen Fiſtelſtimme den„Propagandahebel der faſchiſtiſchen Kampforganiſation gegen die Sowjekunion, gefährlicher als der Zarengeneral Benlkin und der Emigrankenführer Milju k o w“, nannke. Nakürlich gleichfalls in der Hoffnung. ſich damit das Leben zu retten. punkken in den Reden der Angeklagken, ihre zerknirſchten Schuldbekenntniſſe ebenſo wie die Verdammung des Troßkismus und des„Faſchismus“ und die Ver⸗ berrlichung Skalins könnten im Leitartikel jedes Sowjelblattes aufgenommen werden. Als einziger unker den Angeklagten und „Angetzlagken“ fiel, wie im Laufe des ganzen Prozeſſes, der alte Troßzkiſt und frühere Volkskommiſſar Smir now aus dem Rah- men dieſes ekelhaften Schauſpiels. Er allein deuteke wenigſtens die Gründe an, die ihn zur Oppoſition gegen den Stalin-Kurs veranlaßt hätten, nämlich die„ſchweren Zeiken in der Ukraine 1932“(worunker die Hungerkaka⸗ ſtrophe zu verſtehen iſt) und das überſtürzle Tempo der Zwangskollekkivierung, die er mik Rechk die„Oktoberrevolukion auf dem Lande“ nannke. Er bekannte ſich der heimlichen Ver⸗ bindung mit Trotzki und der kerroriſtiſchen Abſichten gegen die Parkeiführung ſchuldig, lehnte aber jede Verantworkung für die Ge⸗ ſchehniſſe ab, die ſich in den dreieinhalb Jah- ren ſeiner Haft() abgeſpielt hätten. Auch ließ er keinen Zweifel darüber, daß er an Terroraktionen und Aktenkaksverſuchen, die nach 1933, d. h. nach dem endgültigen Sieg des Skalin-Kurſes, angeblich unternommen wurden, nicht glauben könne. Kürzer faßten ſich die„Angeklagten“ Olbeig und Baermann, die auch in ihrem letz- ten Wort keinen Zweifel darüber beſtehen ließen, was ſie eigenklich ſind: Bürger der Republik Honduras. Olberg geſtand digkeit ſeiner Verbindung mit Trotzki und mit„der deutſchen faſchiſtiſchen Geheimpoli⸗ kiſt Golzmann keine andere Formel für die Erflehung der Gnade mehr fand als die Aeu— ßerung, daß der wirkliche Führer der auf der Anklagebank ſitenden Mörderbande in einem andern Lande zu ſuchen ſei und Trothki helßel 16 Todesurleile Moskau, 24. Aug. Der Militärgerichts⸗ hof fällte am Sonntag gegen Mitternacht das Urteil gegen Sin owjew und Genoſ⸗ ſen, die wegen angeblicher Verſchwörung vor Gericht ſtanden. Alle 16 Angeklag⸗ ten wurden zum Tode durch Er⸗ ſchießen verurteilt. —— neuer Kampfgruß Jonhaux Paris, 23. Aug. Auf einer Maſſen⸗ kundgebung der marxiſtiſchen Gewerk- ſchaft in Lille hielt der Generalſekretär des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsbundes, Joußhaux, am Sonntagnachmittag vor etwa 100 000 Teil⸗ nehmern eine Anſprache, in der er ſich auch mit Spanien befaßte. Er überbrachte die „brüderlichen Grüße“ derjenigen, die in Spa⸗ nien kämpften, um dem„blutigen Faſchismus den Weg zu verſperren“. Ein Arbeiter, ſo er⸗ klärte er, könne in dieſem Kampfe nicht neu⸗ tral bleiben. s Die franzöſiſche Regierung müſſe dafür ſor⸗ gen, daß der Faſchismus Europa und die Welt nicht in ein großes Blutbad verwandele. „Wir Bürger der Weltdemokratie dürfen an⸗ geſichts des Kampfes hinter den Pyrenäen nicht gleichgültig bleiben. Indem wir den Kampf unterſtützen, unterſtützen wir den Frie⸗ den, der erſchüttert ſein würde, wenn der Rebell Franco ſiegte. Wir werden der ſpani⸗ ſchen Republik die Mitwirkung unſeres Her⸗ zens, unſeres Geiſtes und unſeres ganzen Seins zu geben wiſſen.“ Amneſtie für gemaßregelte Schüler in Oeſterreich Wien, 23. Aug. Wie die Blätter mitteilen, hat das Unterrichtsminiſterium durch einen Erlaß an die öſterreichiſchen Schulen eine Amneſtieaktion für diejenigen Schüler eingeleitet, die wegen politiſcher Vergehen ge⸗ maßregelt worden ſind. Die Amneſtierung er⸗ folgt nicht allgemein. Alle an öſter⸗ reichiſchen Volks-, Haupt-, Mittel⸗ und Hoch⸗ ſchulen aus politiſchen Gründen auf begrenzte Dauer oder für immer vom Unterricht ent⸗ fernten Schüler können jedoch Anträge um Erlaß der Strafverfügungen einreichen. Paris, 23. Aug. An Bord des deutſchen Dampfers„Europa“ ſind 51 Kiſten mit 2740 Kilo Gold im Werte von 45 Millionen Fran⸗ ken in Cherbourg eingeladen worden, die nach Newyork beſtimmt ſind. der Führer empfing den ungariſchen Reichsverweſer 88 Berchtesgaden, 22. Aug. Der Reichsverweſer des Königreiches Ungarn, Ad⸗ miral Nikolaus Horthy, der auf einer Jagd⸗ reiſe in Oeſterreich begriffen iſt, hat heute dem Führer und Reichskanzler einen privaten Be⸗ ſtätigt, daß Troßkl und die Vierte Interna Die auffallende Aehnlichkeit in den Haupk⸗ ſuch abgeſtattet.. eifrig ein, erſt in dem Prozeß die Fluchwür⸗ zei“ erkannk zu haben, während der Troß⸗ die 9 — Cberh du A 9 fun wur nan Kurt Aue Suu bien Ol hei! und Be und Fern mags! heutig Erfint wine Be. Reiche Fried, lunnte Zucht Die b hatte licez 50 Ni bet mittag Nann hatte ſehung Kang garn. 0 — Nunlie nd dent pie Punt da Eonn N Lande“ en Mer. tiſtſchen ſchulbig he Or. 1 halb Jah 0 ch. tem letz . bestehen or eb der getan luchwüt. 14 1 0 getichts. ict das ens, wo rung ig. Er⸗ aach hoch ente t ent ul e —. Zeginn der zweiten Ringaufführung in Bayreulh Bayreuth. 22. Aug. Am Freitag abend nahm in Bayreuth das nunmehr zum zweiten Male zur Aufführung gelangende viertägige Bühnenfeſtſpiel„Der Ring des Nibelun⸗ gen“ wiederum mit dem„Rheingold“ ſeinen Auftakt. Diesmal lag die muſikaliſche Leitung und Geſamtinſzenierung vereint in Händen von Staatsrat Tietien, deſſen dramatiſche Stab⸗ führung dem leitenden Grundgedanken der gro⸗ zen Tondichtung außerordentlich wirkungsvoll entſprach. Rudolf Bockelmann von der Berliner Staatsoper als Wotan und Kammerſänger Ro⸗ bert Burg vom Staatstheater in Dresden als Alberich ſtanden auch diesmal an der Spitze der männlichen Geſangsleiſtungen, während von den weiblichen Geſangskräften die preußiſche Kammerſängerin Margarete Kloſe als Fricka den ſtärkſten Eindruck hinterließ. Die charakte⸗ riſtiſche Rolle des Loge, der ſchon im Jahre 1925 durch Fritz Wolff in Bayreuth zur Darſtel⸗ lung gelangte, wurde durch dieſen Sänger der Berliner Staatsoper diesmal erneut hervor⸗ ragend dargeſtellt, wie auch Erich Zimmermann von der Wiener Staatsoper ſeine traditionelle Nolle des Mime mit größtem Erfolg verkör⸗ perte. In der Wiedergabe der beiden Geſtalten des Donner und Froh ſtanden Jaro Pro⸗ haska und Martin Kremer auf gleichbe⸗ deutender Höhe. Auch die beiden Rieſen Faſolt und Fafner fanden in Jvar Andréſen und Joſeph von Manowarda prachtvolle Ge⸗ ſtalter. Elſe Heidersbach vertrat an die⸗ ſem Abend aus ihrem bewährten Bayreuther Repertoire die erſte der drei Rheintöchter mit beſonders ſchöner Stimme. Ihr ſtanden Elfriede Marberr und Ruth Berglund nur wenig nach. Liſelotte Ammermann vom Landes⸗ theater Darmſtadt und die Dresdener Sängerin Inge Karén, die im laufenden Sommer erſt⸗ malig in Bayreuth in den Rollen der Freia und Erda auftraten, zeigten ſich auf voller Höhe der Bayreuther Anſprüche. Im übrigen bot dieſer Vorabend des Rings den Zuſchauern bereits reiche Gelegenheit, auch die Leiſtungen des techniſchen Leiters Paul Eberhardt und die Geſamtausſtattung von Emil Pretorius gebührend zu würdigen. Für beſondere Leiſtungen befördert Berlin, 22. Aug. Für ihre beſonderen Lei⸗ ſtungen während der 11. Olympiſchen Spiele wurden Major Gerhard zum Oberſtleut⸗ nant und die Oberleutnante Pollay und Kurt Haſſe zu Rittmeiſtern befördert. Aus demſelben Anlaß erhielt Hauptmann Stubbendorf ein vorgerücktes Rang; bienſtalter. Oberleutnant Freiherr von Wangen heim wurde ein vierwöchiger Sonderurlaub und eine Erholungsreiſe gewährt. Der Führer an Paul Nipkow Berchtesgaden, 22. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat an den Erfinder des Fernſehens Paul Nipkow folgendes Geburts⸗ tagsglückwunſchtelegramm geſandt:„Zu Ihrem heutigen 76. Geburtstag ſende ich Ihnen, dem Erfinder des Fernſehens, herzlichſte Glück⸗ wünſche.“ Bom Führer begnadigt Berlin, 2. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat die gegen die 27jährige Frieda Gley vom Schwurgericht in Köslin er⸗ kannte Todesſtrafe im Gnadenwege in eine Zuchthausſtrafe von 15 Jahren umgewandelt. Die bisher unbeſtrafte gut beleumundete Gley hatte ihr nicht ganz zwei Monate altes unehe⸗ liches Kind ermordet. Ichach-Mympiade München 1936 München, 23. Aug. In der 10. Runde der Schach⸗Olympiade, die am Sonntag vor⸗ mittag geſpielt wurde, ſtand der deutſchen Mannſchaft eine harte Prüfung bevor. Sie hatte gegen Ungarn, das in ſtärkſter Be⸗ ſetzung ſpielte, anzutreten. Nach erbittertem Kampf endete die Begegnung 4:3% für Un⸗ garn. Nach den Ergebniſſen bis zum Sonntag abend hält Polen auch weiterhin mit 5673 Punkten knapp die Führung vor Deutſch⸗ land mit 54% Punkten. Jugoſlawien und Ungarn, die beide allerdings ſchon einmal ſpielfrei waren, folgen mit 51% bzw. 50 Punkten. Der Stand der erſten 11 Länder war am Sonntag abend: 1. Polen 56% Punkte (10 Hängepartien) 54% Punkte (9 Hängepartien) 2. Jugoſlawien 51% Punkte (6 Hängep., war bereits ſpielfr.) 2. Deutſchland 4. Ungarn 50% Punkte (6 Hängep., war bereits ſpielfr.) 5. Lettland 50% Punkte (6 Hängepartien) 6. Tſchechoſlowakei 49% Punkte (7 Hängep., war bereits ſpielfr.) 7. Oeſterreich 46 Punkte (10 Hängep., war bereits ſpielfr.) 8. Schweden 44% Punkte (9 Hängepartien) 9. Dänemark 42 Punkte (10 Hängep., war bereits ſpielfr.) Am Sonntag nachmittag fiel vor dem Ab⸗ bruch nur eine Entſcheidung, der Sieg Finn⸗ zu 86. Bügeberg“ fegt Weltelotd Mit schwerölmoloren 6 000 km ohne Landung zurückgelegt Deſſau, 23. Aug.(Funk.) Am Sonnabend gegen 22 Uhr ſtartete in Deſſau das zweimoto⸗ rige Junkers⸗Schnellverkehrsflugzeug Ju 86 „Bückeberg“ ausgerüſtet mit zwei Schweröl⸗ Flugmotoren Junkers Jumo 205 nach Bathurſt an der weſtafrikaniſchen Küſte. Das Flugzeug wurde geführt von Dipl.⸗Ing. Achterberg, rokuriſt der Junkerswerke und dem bekannten ufthanſa⸗Flugkapitän Untucht. Zur Beſatzung 8 weiter der Funkermaſchiniſt Brauner. ie In 86 traf bereits am Sonntag um 16,20 Uhr in Vathurſt ein. Die 6000 Kilometer lange Strecke wurde trotz des wechſelnden Wetters in nur 18 Stunden zurückgelegt. er Flugzeugmuſter ſtand auf der Deutſchlandſchau als Vertreter der Spitzen⸗ 29 deutſcher Flugtechnik. Dieſer außer⸗ ordentlich bemerkenswerte Ohnehaltflug wurde auf der von der Lufhanſa regelmäßig in jeder Woche beflogenen Poſtſtrecke nach Südamerika unternommen, jedoch mit dem bedeutſamen Un⸗ terſchied, daß die Lufthanſa⸗Flugzeuge auf ihrem* von Frankfurt nach Bathurſt in mehreren Abſchnitten verkehren. Von Bathurſt aus ſtarten bekanntlich die Seeflugzeuge der Lufthanſa zum Sprint über den Atlantik über eine Entfernung von 3000 Kilometer nach Süd⸗ amerika. Der Flug der Ju 86 beweiſt, daß die Maſchine in der Lage iſt faſt die doppelte Ozeanſtrecke zurück⸗ zulegen. Dieſe Flugleiſtung konnte nur er⸗ 9 werden, durch die Verwendung von Jun⸗ ers Schweröl⸗Motoren, deren geringer Brenn⸗ ſtoffverbrauch von etwa 170 8 PS in der Stunde es erlaubt, mit den an Bord be⸗ n Kraftſtoffmengen eine ſo außerordent ⸗ ich große Reichweite zu erzielen. Dieſer Flug zeigt erneut, daß der ſchon felt einigen Jahren im regelmäßigen Verkehr verwendete Junkers Jumo⸗Schweröl⸗Flugmotor auch den ſchwierig⸗ ſten Aufgaben gewachſen iſt. Das erſte Unterwaſſerkraftwerk Stettin, 23. Aug.(Funk.) Am Sonntagnach⸗ mittag wurde in Roſtin an der Perſante durch Gauleiter und Oberpräſident Schwede, Koburg, das erſte Unterwaſſerkraftwerk der Welt in Betrieb genommen. Die Anregung zu dieſem neuartigen Werk der Energieerzeugung ging von Gauleiter Schwede, Koburg, aus. Nach dem Rügendamm iſt dieſe gewaltige Anlage, mit der die Regulierung der Perſante, die in zwei Bauſtufen und Unter⸗ waſſerkraftwerken durchgeführt wird, mit 230 000 Tagewerken die größte Baumaſchine des Gaues Pommern, die von dem Landesarbeitsamt geför⸗ dert wurde. Bei der Inbetriebnahme des Unter⸗ waſſerkraftwerkes dankte Gauleiter Schwede, Ko⸗ burg, in einer kurzen Anſprache allen am Bau be⸗ teiligten Arbeitern, Technikern und Unternehmern und wies dabei auf den gewaltigen Unterſchied hin, der zwiſchen dem heutigen Deutſchland und der übrigen Welt beſtehe. In Deutſchland ſtehe alles zuſammen, um am Aufbau des Reiches mitzu⸗ arbeiten, während in anderen Ländern die zer⸗ ſtörenden Kräfte des Kommunismus am Werke eien. Nach der Inbetriebnahme marſchierten die Arbeiter und die übrigen am Bau Beteiligten in geſchloſſenem Zuge nach Roſtin, wo der Gauleiter mit ſeinen Arbeitskameraden eine feſtliche Stunde verlebte. Die Role Armee rüſtel zum Sturmangriff ee ee ee. 40 3 „Todestoſen“ fallen vom himmel Maſſenabſprung von 150 Fallſchirmabſprin gern. Dieſe Uebung, die namentlich auch von der Geſellſchaft Oſſoawiachim gefördert wird, gehört zu den beliebteſten der Roten Armee. Der Bolſchewismus hofft, mit dieſen Fallſchirm truppen Zerſetzung und Verwirrung hinter die Reihen des Gegners tragen zu können. Der aggreſſive Zweck ſolcher Fallſchirmtruppen liegt klar zu Tage. (Preſſephoto, K.) SSSSSDſETF.c ⁵˙§0,»— lands über Island mit 5:2 Punkten Deutſchland ſtand beim Abbruch gegen Ita⸗ lien mit 4:1 und mindeſtens einer unentſchie⸗ denen Hängepartie bereits auf Gewinn. Bolſchafler a. D. Dr. h. t. Ihurman in heidelberg Heidelberg, 23. Aug. Gleich nach ſei⸗ ner Ankunft in Heidelberg beſuchte Botſchafter a. D. Shurman die Univerſität und weilte am Freitag abermals in ihren Räumen, um den Beſuch des Rektors Prof. Dr. Groh zu erwi⸗ dern und für die Erinnerungsgabe zur 550⸗ Jahrfeier zu danken, die ihm der Rektor mit einer Widmung überreichen ließ. Bei dieſem Anlaß wiederholte Exzellenz Shurman den Ausdruck ſeines herzlichen Bedauerns darüber, daß er auf die perſönliche Teilnahme an den Jubiläumsfeierlichkeiten der Univerſität verzich⸗ ten mußte. Lediglich dien Verlegung der Völ⸗ kerbundstagung auf Ende Juni habe ihn ge⸗ hindert, ſein urſprüngliches Programm einzu⸗ halten, in dem ſowohl Genf wie Heidelberg vorgeſehen waren. Seine derzeitigen Studien zur europäiſchen Politik, die er als Privatmann unternehme, hätten jedoch die Anweſenheit in Genf dringender gemacht. Mit der gewohnten Teilnahme und Anhäng⸗ lichkeit an ſeine Univerſität erkundigte ſich Bot⸗ ſchafter Shurman dann nach ihren derzeitigen organiſatoriſchen und wiſſenſchaftlichen Proble⸗ men und bewies erneut, wie eng und herzlich er ſich mit den Geſchicken der Hochſchule verbun⸗ den fühlt, die ihn als ihren beſten Freund und Förderer verehrt. Exzellenz Shurman verbleibt etwa zwei Wochen in Heidelberg, wo er ſo gern die Erinnerung an ſeine Studienzeit pflegt. Er begibt ſich dann auf Einladung des Füh⸗ rers und Reichskanzlers zum Reichsparteitag nach Nürnberg, beſucht darauf noch zu Studien⸗ zwecken die Ende September beginnende Völ⸗ kerbundstagung in Genf und wird im Oktober die Heimreiſe nach Newyork antreten. 1½ Millionen Deulſche kragen Sporlabzeichen Die bei den Olympiſchen Spielen von den deutſchen Teilnehmern erzielten Leiſtungen ließen die ganze Welt aufhorchen. Einen Ueber⸗ blick über die Verbreitung des Sports in Deutſchland überhaupt gibt die Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes, wonach bis Ende März 1936 rund 1½ Millionen Sportabzei⸗ chen erworben wurden. Den ſtärkſten Anteil hieran hat mit 835 281 das SA⸗Sportabzei- chen; außerdem wurden bis zu dieſem Termin 486 276 Reichsſportabzeichen und 165 358 Reichsſport⸗Jugendabzeichen verliehen. Die Entwicklung zeigt bei allen Sportabzeichen in den letzten Jahren eine ſtändig aufſteigende Linie; ſo entfallen allein 43 v. H. aller bis⸗ her verliehenen Reichsſportabzeichen auf die Zeit von 1933 bis 1986. ———— Jonderkündigungsrecht für Beamte Wenn Beamte verſetzt werden, ergibt ſich häufig eine Schwierigkeit dadurch, daß die Wohnungsmietverträge länger laufen, als es dem Verſetzungstermin entſpricht. Denn die meiſten Wohnungsmietverträge enthalten die Beſtimmung, daß der Vertrag ſtillſchweigend um ein Jahr verlängert wird, wenn er nicht drei Monate vor Friſtablauf gekündigt wird. Daneben aber gilt für Beamte, Wehrmachts⸗ angehörige uſw., die dienſtlich verſetzt wer⸗ den 5 570 des Bürgerlichen Geſetzbuches, dem⸗ zufolge dieſe im Falle der Verſetzung an einen anderen Ort unter Einhaltung der geſetzlichen Friſt kündigen können. 8 Die bisherige Rechtſprechung hat es für zu⸗ läſſig erklärt, dieſes Sonderkündigungsrecht durch den Einzelmietvertrag auszuſchließen. Nunmehr aber hat ein Urteil des Land- gerichts Berlin die Vorſchrift des§ 570 für unabdingbar erklärt. Infolgedeſſen iſt alſo der Ausſchluß dieſes Kündigungsrechtes durch einen Mietsvertrag unwirkſam. Wenn ein Beamter demnach kurzfriſtig an einen ande⸗ ren Ort verſetzt wird, ſo kann er in jedem Falle ſeinen Mietvertrag innerhalb der ge⸗ ſetzlichen Kündigungsfriſt kündigen. Er muß dies aber zu dem nächſten zuläſſigen Termin tun. Dieſe geſetzliche Kündigungsfriſt be⸗ trägt im allgemeinen einen Monat, da der Mietzins gewöhnlich monatlich bezahlt wird. Uebrigens enthält der neue Einheitsmietver⸗ trag den Ausſchluß des Sonderkündigungs⸗ rechtes nicht mehr. a Nach einem Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe ſind die hauptamtlich tätigen Per⸗ ſonen der NSDAP. und ihrer Gliederungen in dieſer Beziehung den Beamten gleichge⸗ ſtellt. Braſilien bricht die Beziehungen zu Madrid ab Die ſüdamerikaniſchen Staaten haben vom Kommunismus und von den Moskauer Machen⸗ ſchaften bekanntlich genug. Die Verſuche der Moskauer Agenten, in Südamerika Revolutio⸗ nen nach ſpaniſchem Muſter hervorzurufen, ſind mißlungen. Die ſüdamerikaniſchen Staaten ha⸗ ben ſich energiſch zur Wehr geſetzt, und Uruguay hat ſogar den Sowjetgeſandten wegen ſeiner dunklen Machenſchaften unſanft an die Luft geſetzt. Auch Braſilien gehört ſelbſtverſtändlich zu den Staaten, die von der kommuniſtiſchen Einwirkung nicht das Geringſte wiſſen wollen. Wie ſehr ſich gegenwärtig der Kampf um den internationalen Kommunismus auf das weltanſchauliche Gebiet hin zuſpitzt, erſieht man aus der Tatſache, daß die Regierung von Bra⸗ ſilien die diplomatiſchen Beziehun⸗ gen zur ſpaniſchen Regierung in Madrid abgebrochen hat und zwar mit der Begründung, daß dieſe Regierung ge⸗ genwärtig einen kommuniſtiſchen Charakter trüge. Braſilien hat ſeinen Botſchafter aus Madrid abberufen. Der ſpaniſche Bot⸗ ſchafter in Rio de Janeiro hat ſeine Päſſe er⸗ halten. Die braſilianiſche Regierung hat dieſe ihre Maßnahme den übrigen ſüdamerikaniſchen Staaten zur Kenntnis gebracht. Die Republik Argentinien ſoll übrigens noch einen Schritt weitergegangen ſein. Wenn die Mit⸗ teilung, die der Sender der ſpaniſchen Militär⸗ partei in Sevilla gemacht hat, den Tatſachen entſpricht, dann hat die argentiniſche Regierung bereits die proviſoriſche ſpaniſche Regierung der Militärpartei in Burgos anerkannt. Engliſches Berkehrsflugzeng im Miltelmeer verunglückt 8s London, 22. Aug. Das engliſche vier⸗ motorige Großflugzeug„Scipio“ mußte am Samstag morgen auf ſeinem Flug von Alexan⸗ drien nach Brindiſſi eine Notwaſſerung an der Küſte von Kreta vornehmen. Zwei Fluggäſte kamen dabei ums Leben, während die übri⸗ gen, der Pilot und drei Mann der Beſatzung. ſowie fünf Fluggäſte, verletzt wurden. Da ſich das der gleichen Geſellſchaft gehörende Depot⸗ Schiff„Imperia“ nicht allzuweit befand, konn⸗ ten die Verwundeten gerettet werden. Von Malta iſt ein Flugboot und aus Athen ein britiſcher Kreuzer den Verletzten zu Hilfe geeilt, da dieſe wegen eines zurzeit an der Küſte Kretas herrſchenden ſchweren Sturmes an Bord des Depotſchiffes bleiben müſſen. In⸗ folge des Sturmes iſt das Flugboot geſunken. Vieder zwei Todesopfer des Eigers München, 22. Aug. Wie die Deutſche Bergwacht mitteilt, ſind nach einer Meldung vom Hotel Eigergletſcher zwei deutſche Berg⸗ ſteiger, der 26jährige Referendar Hans Kal⸗ len berger aus Aalen in Württemberg und der 26jährige Bildhauer Theodor Dörfner aus Mittelbiberach beim Aufſtieg vom Eiger⸗ joch zum Eiger durch Loslöſen einer Schneedecke tödlich abgeſtürzt. Die beiden Bergſtei⸗ ger kamen am 20. Auguſt nicht mehr zu ihrem Ausgangsort zurück. Daraufhin wurde eine Suchexpedition ausgeſchickt, beſtehend aus zwei Schweizer Bergführern und zwei Bergwacht⸗ leuten, die noch nach den beiden früher vermiß⸗ ten Jägern Hinterſtoiſſer und Kurz ſuchten. Die Expedition verfolgte die Spuren der Verun⸗ glückten und ſtellte feſt, daß ſie etwa 500 Meter vom ſogenannten Geismeer abgeſtürzt ſind. Die Leiche Dörfners wurde am Samstag am Eiger⸗ gletſcher aufgefunden. Sie wird im Laufe des Sonntag nach Grindelwald gebracht. Von Kal⸗ lenberger fehlt bis jetzt noch jede Spur. —— Ü[“ rffrfx — ———— — 7 * — 3 8 e S Die Tragödie von Jngermanland „Eine einzige ſchreiende Anklage“ Berlin, 22. Aug. Die„Kreuzzeitung“ veröffentlicht einen Bericht des Ingermanlän⸗ diſchen Komitees in Helſingfors. Aus dieſem Bericht geht klar hervor, daß So wietruß⸗ land zurzeit Ingermanland als Glacis für ſeine militäriſchen Maßnah⸗ men gegen den Weſten ausbaut. Da⸗ her ſind bereits bisher 25000 einhei⸗ miſche Ingermanländer nach Si⸗ birien und Turkeſtan uſw. depor⸗ tiert und durch„zuverläſſige“ Bolſchewiſten aus Moskau, der Krim uſw. ſowie durch Mili⸗ tärperſonen erſetzt worden. Der Bericht des Ingermanländiſchen Komi⸗ tees, der ſich auf eine inappe Wiedergabe ein⸗ wandfreien Materials über die Ereigniſſe der letzten Monate beſchränkt, iſt eine einzige, ſchreiende Anklage, ein ein dringlicher Appell an das Weltgewiſſen. Ingermanland— uralter Name, uraltes Volk. Durch die Jahrtauſende hat es ſeine Eigenart, ſeine Sprache bewahrt. Es erlebte ſeine Befreiung, als nach Beendigung des Krle⸗ ges die eine Hälfte dem Mutterlande Finn⸗ land angeſchloſſen wurde. Deer andere Teil blieb bei Sowjetrußland. Obwohl Wilſon den Sowjetruſſen im„Karelien⸗Abkommen“ die Verpflichtung auferlegte, die Sitten und Eigen⸗ kultur des Landes zu wahren, hat die„Union der Sozialiſtiſchen Sowjetrepubliken“ dieſes Abkommen verletzt. Sie hat die Bevölkerung Ingermanlands den fürchterlichſten Repreſſa⸗ lien ausgeſetzt, um ſie zu ruſſifizieren. Nachdem ſich aller Terror als vergeblich erwies, wird dies Volk ausgerottet. Die Bevölkerung wird deportiert, für die evakuierten Familien werden neue Men- ſchen geſiedelt.„Zuverläſſige Parteigenoſ⸗ ſen“, Kommuniſten aus der Krim, dem Wolgaland, aus Moskau. Vernichtet werden ſollen die uralten Orts⸗ und Landſchaftsnamen, vernichtet werden ſoll alles, was ingermanländiſch war. Moskau hat erkannt, daß das nicht möglich iſt, ſolange die Ingermanländer leben. Infolgedeſſen erſann man andere furchtbare Mittel. Am 3. Mai 1936 erhielten 90 Familien in Korkeamaa und 75 in Kirjaſalo den Befehl, ihre Heimat zu verlaſſen und ſich mit allem, was ſie mitzunehmen wünſchten, in der Eiſenbahnſtation Vaskela einzufinden. Dort wartete ein Zug auf die vielhundertköpfige Menge der Deportierten. Wie zum Hohn tru⸗ gen die Wagen die Aufſchrift:„Freiwillige Ko⸗ loniſten“. Der Zug brachte ſie nach Südoſtruß⸗ land, wo ſie angeſiedelt werden ſollen. Zwiſchen dem 27. April und dem 6. Mai wurde der Bezirk Lempaala ge⸗ räumt. Insgeſamt 175 Familien wurden fortgeſchafft, und zwar alle nicht„zuverläſſi⸗ gen“ Einwohner aus Lavoſenmäki, Muſtila, Lappalaismäki und Myllymäki. Die Bewohner aus fünf anderen Ortſchaften des gleichen Bezirks werden in den nächſten Ta⸗ gen verſchickt werden. Bereits verſchickt ſind ferner aus dem Diſtrikt Tokſova alle Einwoh⸗ ner aus 12 Ortſchaften. In den Ortſchaften von Valkeaſaari erhielten 15 Familien die An⸗ weiſung, Haus und Hof zu verlaſſen, in Vuole drei, in Miikkulainen acht. Insgeſamt haben etwa 8000 Menſchen zwiſchen Ende April und Mitte Mai ihre Heimat verlaſſen müſſen. Schon die Namen der Ortſchaften beweiſen, daß hier durch die Jahrhunderte rein ingermanländiſche Kultur herrſchte. Nun kommen ihre Einwohner nach Sibirien und Turkeſtan als Koloniſten. Das bedeutet das Todesurteil für In⸗ germanland. Zunächſt wurden nur die deportiert, die die Kirche beſuchten oder den ſowjetruſſiſchen Bau⸗ erngemeinſchaften, den„Kolchos“, nicht ange⸗ hörten. Schon meinten die anderen, wenigſtens Bolſchewiſtiſche Radauſzenen bei der Abfahrl der„Bremen“ New Pork, 22. Aug. Wie die Bolſche⸗ wiken in der ganzen Welt einander in die Hände arbeiten, zeigt in vollſter Deutlichkeit die Tatſache, daß bei der Abfahrt des Damp⸗ fers„Bremen“ aus dem New Vorker Hafen, die in der Nacht zum Samstag in ſpäter Stunde erfolgte, die New Yorker kom⸗ muniſtiſchen Organiſationen wie⸗ der einmal Radauſzenen an Bord ver⸗ anſtalteten. Etwa 150 Bolſchewiken hatten ſich unter die Verwandten und Angehörigen der Paſſagiere gemiſcht, die ſich zum Abſchiednehmen an Bord begeben hatten. Dies wurde u. a. auch dadurch ermöglicht, daß die polizeilichen Maßnahmen, die anläßlich des Flaggenzwiſchenfalls im vori⸗ gen Jahre eingerichtet worden waren, nicht mehr mit gleicher Strenge durchgeführt wer⸗ den. Auf ein Zeichen hin begannen dann die Tumulte.. Die Beſatzung ſchritt ſofort mit Unterſtitzung der Ortspolizei ein, und es gelang auch, den größten Teil der boſchewiſtiſchen Unruheſtifter nach kurzem Handgemenge von Bord zu be⸗ fördern. Zwölf Weiber jedoch hatten ſich mit Stricken das Land ihrer Väter bewahren zu dürfen, da erreichte auch ſie der Deportationsbefehl. Jetzt ſteht feſt: Das geſamte Land wird evakuiert. 25 000 Menſchen, die geſamte Urbevölkerung muß Ingermanland ver⸗ laſſen. Schon die erſten Juli⸗Tage bewieſen, daß Moskau„ganze Arbeit“ leiſten will. Zunächſt wurde die geſamte reſtliche Urbevölkerung des Lempaala⸗Diſtrikts deportiert. Die Räumung des geſamten Newa⸗Gebiets ſteht bevor! Nur kurze Zeit ſtanden die Dörfer und Städte leer. Dann kamen Züge an, Kolonnen marſchierten in das Land, Arbeiter, Soldaten. Und alleſamt: ausgewählte, zuverläſſige Bol⸗ ſchewiken. Schon haben ſie begonnen, große Straßen zu bauen. Schon iſt ein Heer techniſcher Sachverſtändiger gekommen. Gleichzeitig iſt die Armee der GPu⸗Agenten, die hier alle. zeit ein beſonders dichtes Netz hatte, ver⸗ doppelt worden. Man hat die Ingermanländer nicht umſonſt zum Tode verurteilt. Ingermanland— das iſt die Grenze gen Weſten. Und hier ent⸗ ſteht nun der Sowjetwall! mil Gewalt London, 22. Aug. Der diplomatiſche Mit⸗ arbeiter der„Morning Poſt“ meldet, die eng⸗ liſche Regierung habe nunmehr der Madrider Regierung mitgeteilt, daß ſie die an verſchiede⸗ nen ſpaniſchen Küſtengebieten erklärte Blok— kade nicht anerkenne. Die engliſche Mitteilung ſtütze ſich auf die bekannte Begründung, daß 1. die Blockade nicht wirkſam gemacht werden könne und 2. ein Kriegszuſtand amtlich nicht anerkannt ſei. Der Beſchluß, die Blockade nicht anzuer⸗ kennen, bedeute, daß England jedem Ver⸗ ſuch, britiſche Schiffe außerhalb der ſpani⸗ ſchen Territorialgewäſſer aufzuhalten und zu durchſuchen, mit Gewalt entgegentreten werde. Tatſächlich würden die ſpaniſchen Küſten zur⸗ zeit von den britiſchen Handelsſchiſfen gemie⸗ den; ſollten ſie jedoch in ihre Nähe kommen, dann ſei das Vorhandenſein britiſcher Kriegs⸗ 88 Hendaye, 22. Aug. Die Preſſeſtelle des Nationalen Verteidigungskomitees in Burgos veröffentlicht einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: „Verſchiedene ausländiſche Zeitungen fah⸗ ren fort, die Millionen Spanier, die ſich in Waffen gegen die Madrider Regierung er⸗ hoben haben, als Rebellen oder Infur⸗ genten zu bezeichnen. Eine derartige Be⸗ nennung iſt ungerecht, ungenau und belelidt⸗ gend für jene Millionen Treuer, die vereint und ohne Unterſchied der parteipolitiſchen Zu⸗ gehörigkeit gegen die Tyrannei der ſog. Ma⸗ drider Regierung kämpfen, die ünter einer ge⸗ ſetzlichen Maske die ungeheuerlichſten Verbre⸗ chen begeht und einen verächtlichen Deſpotis⸗ mus durchführt.“ Nach einem Hinweis auf die Unterdrückung der Preſſe durch die ſpa⸗ und Schlöſſern an die Reeling angeſchloſſen. niſche Linksregierung wird in dem Aufruf von Sie trugen weiße Wollſweaters mit antideut⸗ ſchen Inſchriften, mit ein Beweis dafür, daß das Ganze von langer Hand ſyſtematiſch vor⸗ bereitet war. In kurzer Zeit waren ſie jedoch durch die Beſatzung von ihren Feſſeln befreit und der Ortspolizei übergeben, die ſie dem Polizeigefängnis einlieferte. Die kommuniſliſchen Megären von der„Iremen“ vor dem New-Vorker Polizeigericht 8 New Vork, 22. Aug. Die 12 Kom- muniſten, 8 Männer und vier Frauen, die im Zuſammenhang mit den Radaufzenen auf der „Bremen“ von der energiſch eingreifenden Polizei verhaftet wurden, ſind am Sams- kag dem zuſtändigen New Vorker Polizei- gerichk zugeführt worden. Die Anklage lau- keke auf„unordenkliches Betragen“. Alle An⸗ geklagten erklärten bei ihrer Vernehmung, vollſtändig unſchuldig zu ſein. Sie wurden ohne Bürgſchaftsleiſtung vom Pollzeirichter aus der Haft entlaſſen und für den 27. Auguſt zu einem neuen Verhör vorge⸗ der Kampf gegen die bolſchewiſtiſche Vellgefahr Eine bulgariſche Stimme 88 Sofia, 22. Aug. Die bolſchewiſtiſche Propaganda in ganz Europa findet auch in Bulgarien große Beachtung, ins beſondere im Hinblick auf die auf dem Balkan zu beobach⸗ tende bolſchewiſtiſche Wühlarbeit. Mit beſon⸗ derer Aufmerkſamkeit verfolgt man den antl⸗ bolſchewiſtiſchen Kampf Deutſchlands und Ita⸗ liens. So ſchreibt in dieſen Tagen der frü⸗ here bulgariſche Geſandte in Prag und jetzige . des Blattes„Mir“ Dr. Wa⸗ ſo ff: „Hitler hat noch vor Jahren erklärt, daß er Europa vor der kommuniſtiſchen Gefahr be⸗ wahren wird. Dieſe Worte des Führers haben durch die inzwiſchen eingetretenen Ereigniſſe ihre volle Rechtfertigung erfahren. Jedermann ſoll ſich nur ausdenken, was Eu⸗ ropa bevorſtände, wenn ſich heute das große Deutſchland in den Händen irgendeiner ſogenannten Volksfront befände. Ganz Europa wäre dann dem Bürgerkrieg verfallen. Doch bei der nationalen Diſziplin des deutſchen wie auch italieniſchen Volles iſt der Kommunis⸗ mus in zwei großen Staaten auf entſchloſſe⸗ nen Widerſtand geſtoßen, der ihm ſchwer zu ſchaffen giht. Für alle innenpolitiſch ſchwa⸗ chen Staaten iſt jedoch große Vorſicht ge⸗ boten.“ England erkennt die Blockade nichl an England wird jeder Beläſtigung engliſcher schiſſe an der ſpaniſchen Küſle eulgegenkrelen. ſchiſſe in den ſpaniſchen Gewäſſern eine aus⸗ reichende Garantie gegen jede Beläſtigung. Die britiſche Regierung habe gleichzeitig eine Reihe von Anfragen an Madrid geſtellt, wie z. B., ob die Erklärung eine Blockade be⸗ deute, daß Madrid jetzt die Nationaliſten als Kriegsführende anerkenne. Die ſpaniſche Ant⸗ wort werde, wie verlautet, immer noch er⸗ wartet. Der Berichterſtatter fährt fort, daß die bri⸗ tiſche Regierung der Aufrechterhaltung der Freiheit der Meere in der gegenwärtigen Lage die größte Bedeutung beimeſſe. Man glaube, daß eine Einmiſchung in die ausländiſche Schiffahrt früher oder ſpäter zu weiteren in⸗ ternationalen Zwiſchenfällen führen und den Frieden Europas weiter gefährden müſſe. Daß dieſe Beſorgniſſe voll gerechtfertigt ſeien, zeige der Zwiſchenfall des deutſchen Damp⸗ laden. fers„Kamerun“. Appell der ſpaniſchen Nalionaliſten an das Wellgewiſſen den Tauſenden von Spaniern geſprochen, die wegen ihrer politiſchen Ideen und weil ſie Parteien angehörten, die die Gerichte der Na⸗ tion als geſetzlich anerkannten, eingeker⸗ kert worden ſeien. Es ſei daran zu erinnern, daß jene Regierung die Veröffentlichung der entſprechenden Urteile des ſtändigen Gerichts⸗ hoſes verboten hat.„Und ſchließlich“, ſo heißt es in dem Aufruf weiter,„war es die Regie⸗ rung ſelbſt, die, um die geſetzliche Oppoſition zum Schweigen zu bringen, mittels uni⸗ formierter Polizei und in einem Wagen der ſtaatlichen Polizei den Vorſitzenden des Parlaments hat entführen und ermorden laſſen. Sich gegen eine ſolche Regierung mit den Waffen zu erheben, kann nicht als Rebellion bezeichnet werden. Im Gegenteil bedeutet es den einzig möglichen Verſuch, in Spanien die moraliſche und ge⸗ richtliche Ordnung wieder herzuſtellen, die von einem Mörderregime andauernd verletzt wor⸗ den iſt. Andererſeits hat dieſe ſogenannte Regie⸗ rung zu ihrer Verteidigung die Verbre⸗ cher bewaffnet, die zu dieſem Zweck aus den Gefängniſſen und Zucht⸗ häuſern ganz, Spaniens heraus⸗ gelaſſen worden waren. Die Zahl un⸗ erhörteſter Verbrechen, die von je⸗ nen Horden begangen worden iſt, iſt gewal⸗ tig. Wir ſind im Begriff, eine Broſchüre mit einwandfreien Unterlagen herauszugeben und dieſe dem Weltgewiſſen vorzulegen. Beil je⸗ nen Leuten herrſcht eine Miſchung von Sa⸗ dismus, antireligiöſem Furor und einer wil⸗ den Grauſamkeit, die ſogar die kriegsgewohn⸗ teſten Soldaten überraſcht und erſchüttert. Diejenigen, die dieſe verbrecheriſchen Unter⸗ menſchen bekämpfen, Rebellen oder Inſur⸗ genten zu nennen, heißt den legalen Forma⸗ lismus ins Extreme zu übertreiben, oder mit Abſicht den Konflitt zu verſchletiern, da⸗ mit das Ausland nicht ſeinen wahren Cha⸗ rakter kennen lernt.“ Eine Proleſinole der Regierung von Burgos Franzöſiſche Flugzeuge und Waffen im Kampf. Liſſabon, 22. Aug. Ein Vertreter der Regierung von Burgos hat der portugieſiſchen Regierung und den ausländiſchen diplomatiſchen Vertretungen folgende Note zugeſtellt: Stellung der nationalen Truppen angegriffen. Bei mehreren dieſer Flugzeuge wurden ein⸗ wandfrei franzöſiſche Abzeichen feſt⸗ geſtellt. Bei Toloſa und anderen Orten der San⸗Sebaſtian⸗Front haben Flugzeuge franzö⸗ ſiſchen Typs Bomben auf die nationalen Trup⸗ pen abgeworfen. Daraufhin kehrten ſie zu ihrer Baſis nach Frankreich zurück. An der San Sebaſtian-Front wurde außer⸗ dem bei den marxiſtiſchen Truppen eine gro⸗ ße Menge franzöſiſchen Spreng⸗ materials feſtgeſtellt. Die Burgos⸗Regie⸗ rung ſtellt ſich den auswärtigen Regierungen zur Nachprüfung der Richtigkeit dieſer Feſtſtel⸗ lungen zur Verfügung. Die Burgos-Regierung proteſtiert auf das Schärfſte und appelliert an die Ritterlichkeit der auswärtigen Mächte. Die Unterſtützung, die die von der ſpaniſchen Regierung mit Waffen ausgerüſte⸗ ten roten Milizen im Kampf gegen die natio⸗ nale Erhebung erfahren, ſei ein Bruch des in⸗ ternationalen Rechts. Bis jeht fünf Biſchöfe ermordel 58 Rom, 22. Aug. Bei den Verfolgungen der katholiſchen Geiſtlichkeit in Spanien durch die roten Mordbanden wurden nach einer Zu⸗ ſammenſtellung des„Abenire d'Italia“ bis jetzt fünf Biſchöfe ermordet. Es ſind die Biſchöfe von Laen, Lerida, Segovia, Sig:⸗ enza und Barbaſtro. Der Biſchof von Siguenza wurde bei lebendigem Leibe ver⸗ brannt. Ueber den Verbleib des Biſchofs von Barcelona fehlt jede Nachricht; dagegen ſteht feſt, daß der Madrider Biſchof in Sicher⸗ heit iſt. Spaniſches Flugzeug in Nizza beſchlagnahmk In Nizza wurde am Freitagabend von den Polizeibehörden ein Farman-Flugzeug, das einen ſpaniſchen Flleger an Bord hatte, beſchlagnahmk. Der Paß des Fllegers ſoll nach dem Polizeibericht in Ordnung geweſen ſein und ein am 17. Auguſt in Perpignan aus⸗ geſtelltes Viſum aufgewieſen haben. Die Bordpapiere des Flugzeugs hätten jedoch ſämtlich gefehlt. Das Flugzeug werde von der Polizei bewacht, der Flieger ſei dagegen ver⸗ ſchwunden. Amerika gegen Lieferung von Kriegsmalerial nach Spanien 8d Waſhington, 22. Aug. Der ſtell⸗ verkr. Außen miniſter Phillips, der ſich in der nächſten Woche nach Italien begeben wird, um dort die, Leitung der amerikaniſchen Bolſchaft zu übernehmen, hakt am Samstag den Worklaut des Schreibens bekannbgege⸗ menk auf alle Anfragen bez. der Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanien ausſendek. In dem Schreiben wird zunächſt auf den Vertrag von Monkevideo aus dem Jahre 1933 Bezug genommen, der die Ein miſchung in die inneren Angelegenheiten dritter Skaa⸗ ten verbiete. Die Regierung der Vereinigten Staaten ſei entſchloſſen, ſich an dieſe Beſtim- mung zu halken, und erwarke das gleiche von den amerikaniſchen Bürgern. Das Schreiben des Slaatsdepartements. chließt mit den Worken, daß der Verkauf von Flug⸗ zeugen nicht der von der amerikaniſchen Regierung verfolgken Politik enkſprechen würde. Madrid zur Frage der Dampfer ⸗ durchſuchung Mitteilung an die Londoner Regierung London, 22. Aug. Wie Preß Aſſociation meldet, bat die ſpaniſche Regierung der briti⸗ ſchen Regierung mitgeteilt, daß ſie nicht be⸗ abſichtige, irgendein Recht der Durchſuchung von Dampfern auf hoher See auszuüben. Die engliſche Agentur fügt hinzu, daß das Problem, ſoweit es ſich auf die ſpaniſchen Hoheitsgewäſſer beziehe, weiter erörtert werde. Uurichlige Angaben des ſpaniſchen Miniſterpräſidenlen London, 22. Aug. Der ſpaniſche Mink⸗ ſterpräſident Gira! erklärte in einer Unter⸗ redung mit dem ſpaniſchen Berichterſtatter des „Daily Telegraph“, daß eine Maßnahme der Madrider Regierung hinſichtlich des Zwiſchen⸗ falles mit dem deutſchen Dampfer „Kamerun“ nicht erforderlich ſei. Der Miniſterpräſident behauptete, daß das Schiff in ſpaniſchen Gewäſſern aufgehalten worden ſei und man gefunden habe, daß es Benzin nach Cadiz beförderte. Da die Einfuhr von Benzin verboten ſei, habe man das deut⸗ ſche Schiff aufgefordert, umzukehren und weg⸗ zufähren. Dieſe Behauptung des ſpaniſchen Miniſter⸗ präſidenten ſteht im Widerſpruch zu der einwandfreien Feſtſtellung, daß ſich der deutſche Dampfer„Kamerun“, als er von ſpaniſchen Kriegsſchiffen angehalten wurde, 7 Meilen von der Küſte entfernt, alſo außerhalb des ſpa⸗ niſchen Hoheitsgebiets, befand. Sie ſteht außer⸗ dem im Widerſpruch zu der Tatſache, daß die An der Guadarrama⸗Front hat ein Ge⸗ ſchwader von 15 Flugzeugen die „Kamerun“ keinerlei Kriegsmate⸗ rial an Bord führte. ben, das das amerikaniſche Skaatsdeparte⸗ — 91d umfang Elſenbe in die gen, da geble ſcht. umfind uullieh Die! vierglel ſtrecke land nien ſlowe geleitet, ſorm be Abſich, ohne Gebiet zu berb ſoll die werden, Fohilel Aust w Au an in von dec! ruhig l 5 N59 ſieht f ungen igt in kommif nene gung h beſchloſe Regimen Aan sole let werd Nach ſelen in flug betgang n, Sig „Eiguenzg be ber⸗ J Uichozz 8 dagegen Hagnahnk abend don Fuge rh holt, egets fol J kepeſen nan aus. ben, Oe en ſedoch e bon der ehen bet · 10 Dallen Oer fell der ch leheben auf den hte 1033 ung ler Glas einigen Veſiin⸗ eiche von Schteben mit den Flug- kanischen ilptechen er. erung ſotiation det brüii⸗ icht be⸗ rhchung ben, Dee problem, gewäſſer ichen nutzt werden würde. nen ander Weſtgrenze zur Unterbrin⸗ hundert hillerjungen im„Campo Muſſolini“ Rom, 22. Aug. Hundert Hitlerjungen tra⸗ fen am Freitag abend als Gäſte der faſchiſti⸗ ſchen Auslandsorganiſation in Rom ein. Sie werden in dem alljährlich ſtattfindenden großen Sommerlager„Campo Muſſolini“ die nächſten zwei Wochen mit Tauſenden junger Italiener aus dem In⸗ und Auslande zuſam⸗ men leben. Die Hitlerjungen reiſten mit Hun⸗ derten von Auslands⸗Italienern. Auf dem Bahnhof in Rom wurden ſie von italieniſcher und deutſcher Seite auf das herzlichſte emp⸗ fangen. Die römiſchen Morgenblätter heben das Eintreffen der erſten geſchloſſenen HJ.⸗Gruppe in der italieniſchen Hauptſtadt in herzlich ge⸗ haltenen und mit Bildern verſehenen Artikeln hervor. Beunruhigende Bahnbaulen in der Tſchechoſlowakei Brünn, 22. Aug. Durch die andauernden umfangreichen ſtrategiſchen Straßen⸗ und Eiſenbahnbauten in der Tſchechoſlowakei wird in die Bevölkerung eine ſtarke Unruhe getra⸗ gen, da ſie ihr Land bereits als Aufmarſch⸗ gebiet und zukünftigen Kriegsſchauplatz ſteht. Hierzu tragen vor allem die Begleit⸗ umſtände bei, unter denen ſich die Arbeiten vollziehen. Die Vermeſſungsarbeiten für eine geplante viergleiſige durchgehende Eiſenbahn⸗ ſtrecke von Mohilew in Sowjetruß⸗ land über Tſchernowitz in Rumä⸗ nien nach Sighit in der Tſchecho⸗ ſlowakei werden von einer Kommiſſion geleitet, bei der ſich ruſſiſche Offiziere in Uni⸗ form befinden. Es handelt ſich hierbei um die Abſicht, Rußland und die Tſchechoſlowakei ohne Berührung Polens über rumäniſches Gebiet durch eine neue großzügige Bahnlinie zu verbinden. Durch die Vermeſſungsarbeiten ſoll die Richtung der Eiſenbahnlinie feſtgelegt werden, wobei die bereits vorhandene Strecke Mohilew—Tſchernowitz auch weiterhin ausge⸗ Auch die Hilfsflugplätze, die im Walde ver⸗ ſteckt in immer größerer Zahl angelegt und von der Bevölkerung oft nur durch Zufall ent⸗ deckt werden, tragen zur allgemeinen Beun⸗ ruhigung bei. Zowjelruſſiſche Luflrüſtung wüchſt mehr und mehr London, 22. Aug. Auch„Daily Mail“ ſieht ſich veranlaßt, den ſowjetruſſiſchen Rü⸗ ſtungen Aufmerkſamkeit zu ſchenken. Das Blatt ſagt in einer Meldung aus Riga, das Kriegs⸗ kommiſſariat habe den Bau neuer Kaſer⸗ gung von einer Million Rekruten beſchloſſen. In Leningrad würden vier neue Regimenter untergebracht. Weſtlich von Mos⸗ kau ſollen mehrere neue Flugſtützpunkte errich⸗ tet werden. i Nach amtlichen ſowjetruſſiſchen Statiſtiken ſeien in dieſem Jahr 72 v. H. mehr Kriegs ⸗ flugzeuge gebaut worden als im ganzen vergangenen Jahr. RKommuniſtiſche Wühlarbeit in Belgien „Anlifaſchiſtiſche Aktion“ in Brüſſel Brüſſel, 22. Aug. Unter der Maske eines Friedenskongreſſes findet Anfang Sep⸗ tember in Brüſſel eine große Maſſenverſamm⸗ lung ſtatt, die ſich„Raſſemblement univerſelle pour la paix“ nennt und eine antifaſchiſtiſche „Volksfront⸗Aktion“ großen Stils werden ſoll. Bei der Vorbereitung und Durchführung haben die belgiſchen Kommuniſten ſich jetzt ſchon maß⸗ gebenden Einfluß zu ſichern verſtanden. Der Erzbiſchof von Mecheln, Kardinal van Roey, hat bereits die belgiſchen Katholiken in einem kirchenamtlichen Erlaß vor dieſer Kundgebung gewarnt und ihnen das Fernbleiben nahegelegt. In vpoliti⸗ ſchen Kreiſen wird die Frage erörtert, wie ſich die Regierung gegenüber dieſer Aktion verhal⸗ ten wird. Ein Verbot der Kundgebung dürfte bei dem überwiegend ſozialdemokratiſchen Ein⸗ fluß in der Regierung kaum zur Erwägung ſtehen. Man fragt ſich aber, ob die Regierung wenigſtens den ſowijetruſſiſchen Emiſ⸗ ſären, den Verkündern der Weltrevolution, deren Teilnahme angekündigt iſt, den Zutritt verwehren wird. Der„Standaard“ ſieht in dieſer Kundgebung einen der Schleichwege, den die Komintern ge⸗ braucht, um zu ihrem Ziel zu gelangen. Worin liegen. Wer die Vorgänge in Belgien beobach⸗ tet, weiß, daß dort die Komintern mit ballen Mitteln darauf binarbeitet, die gleiche innerpolitiſche Lage herbeizuführen, wie ſie in Frankreich ſeit Bildung der ſogenannten „Volksfront“ beſteht, und wie ſie bereits in Spanien zum Erfolge führte, d. h. zur Schrek⸗ kensherrſchaft des Bolſchewis mus. Es iſt bekannt, welcher Einfluß auf die Ge⸗ ſtaltung der inneren Verhältniſſe Belgiens dem hieſigen ſowjetruſſiſchen Geſandten. Rubin in, und dem Vertreter der Komintern in der Brüſ⸗ ſeler Geſandtſchaft, Antonaff, zukommt. Nachdem es ihnen bereits gelungen iſt, die An⸗ erkennung der Sowjetunion durch Belgien durchzuſetzen, hoffen ſie, daß die jetzige ſtark marxiſtiſch durchſetzte Brüſſeler Regierung im Parlament auch die Frage eines ſowietruſſi⸗ ſchen Beiſtandspaktes entſprechend den Bündniſſen der Sowjetunion mit Frankreich und der Tſchechoſlowakei aufwerfen wird. Der bolſchewiſtiſche Angriff auf die ſpaniſche Eckſtel⸗ lung, deren Zeuge gegenwärtig die Welt iſt, verbunden mit der Abſicht, Frankreich ebenfalls ſturmreif zu machen, und dem Verſuch, auch im belgiſchen Glacis ſtärkeren Einfluß zu gewin⸗ nen, läßt Moskaus Abſichten deutlich erkennen. dieſes Ziel beſteht, kann keinem Zweiſel unter⸗ Die Einmiſchung des Marxismus in die inneren Angelegenheiten anderer Länder Ein aufſehenerregender Jahres bericht der engliſchen Gewerkſchaften London, 22. Aug. Die unehrlichen und ſchamloſen Kampfmethoden des internationalen Marxismus werden in dem ſoeben erſchienenen Jahresbericht des eng⸗ liſchen Gewerkſchaftskongreſſes in höchſt bemer⸗ kenswerter Weiſe bloßgeſtellt. Der Bericht, der in England beträchtlichen Staub aufgewirbelt hat, beſchäftigt ſich zum großen Teil mit inter⸗ nationalen Fragen, wobei die Einmiſchung des Marxismus in die inneren Angelegen⸗ heiten anderer Länder eine hervorragende Rolle ſpielt. Die dafür gemachten Anſtrengun⸗ gen und finanziellen Aufwendungen werden hervorgehoben und ausdrücklich anerkannt. Beinahe in demſelben Atemzug, in dem der Gewerkſchaftskongreß ſeine Anhänger zur Un⸗ terſtützung der„rechtmäßigen“ Madrider Re⸗ gierung auffordert, berichtet er über ſeine unterirdiſchen Wühl⸗ maßnahmen gegen die Regierungen von Deutſchland und Oeſterreich und über den Boykottfeldzug gegen deutſche Waren und Dienſtleiſtungen in allen Teilen der Welt. Aus dem Kapitel, das die Ueberſchrift„Kampf gegen den Faſchismus“ trägt, geht hervor, daß ſich die Führer der Gewerkſchaftsbewegung ſeit längerer Zeit aktiv in die inneren Angelegen⸗ heiten anderer Länder eingemiſcht haben, deren politiſche Syſteme ihnen nicht zuſagen. Der „unterirdiſchen Betätigung in Deutſchland und Oeſterreich“ iſt ein beſonderer Abſchnitt ge⸗ widmet. Der Bericht enthält einen weiteren Appell an die engliſchen Gewerkſchaftsmitglie⸗ der, die„rechtmäßige“ Linksregierung in Madrid finanziell und anderweitig zu unter⸗ ſtützen. Wenige Seiten ſpäter wird die aktive lution in Aſturien gegen die damalige „rechtmäßige“ Regierung zukommen ließ. Der Bericht enthält ſchließlich eine Anerken⸗ nung des Moskauer Bolſchewismus, knüpft je⸗ doch daran die bemerkenswerte Forderung, daß die engliſche Arbeiterbewegung dasſelbe Recht wie Moskau habe, von einer ausländi⸗ ſchen Einmiſchung und organiſierten Zer⸗ ſetzung verſchont zu bleiben, und daß Moskau ſich nicht in britiſche Angelegenheiten ein- miſchen ſolle. „Daily Telegraph“, der bekanntlich der eng⸗ liſchen Regierung naheſteht, erklärt in einem Leitaufſatz, es ſei der Gipfel der Dum m⸗ heit, daß der Gewerkſchaftskongreß öffentlich die Tatſache zugebe, daß er mit der„unterirdi⸗ ſchen Betätigung“ in Deutſchland und Oeſter⸗ reich in Verbindung ſtehe. Die konſervative „Morning Poſt“ ſchreibt:„Dieſe ängſtlichen Vorkämpfer der Rechtsmäßigkeit in Spanien komplottieren und intrigieren gleichzeitig die Unterwühlung der rechtmäßigen Regierung in Deutſchland und anderswo.“ Daraus gehe her⸗ vor, daß ſich die Marxiſten nicht im geringſten um die Rechtmäßigkeit von Regierungen küm⸗ mern. Moskaus Loſung London, 22. Aug. Wie„Daily Mail“ berichtet, gab in der ſpaniſchen Sendung der Moskauer Funkſtation am Freitag abend der Anſager zu, daß die Lage im ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg zurzeit für die Nationaliſten günſtig ſtehe. Der Sprecher forderte die ſpani⸗ ſchen Genoſſen auf, alle Faſchiſten, die noch in dem von den Marxxiſten beſetzten Gebiet zu finden ſeien, zu vernichten. Von Kom- Unterſtützung geſchildert, die die Gewerkſchafts⸗ bewegung der kommuniſtiſchen Revo⸗ promiſſen dürfe keine Rede ſein. Es müſſe bis zum Tode gekämpft werden. Krels Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraßzt e alſerſraßhe 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleitets: Mittwochs von 15—18 Uhr. NSeB., Kreis Heppenheim. Betr.: Fuß⸗Schlagball und Grenzball der Unterſtufe A(vier⸗ und mehrkl. Schulen). In Birkenau ſpielen am Diens⸗ tag, den 25. Auguſt 1936: Mädchen: 14.30 Uhr: Birkenau— Heppen⸗ heim(Vollsſchule). Knaben: 15.00 Uhr: Rimbach— Viern⸗ heim. Birkenau ſorgt für Herrichtung des Spielfeldes. Ruppert, Kreisleiter Großer Jonderzugsverkehr zum Reichsparleifag Berlin, 22. Auguſt. Die Deutſche Reichsbahn, die ſoeben erſt bei den Olym⸗ piſchen Spielen ihren hohen Leiſtungsſtand un⸗ ter Beweis ſtellte, iſt jetzt bereits wieder für den nächſten Großeinſatz gerüſtet, der ihrer anläß- lich des Reichsparteitages 1936 harrt. Zum Reichsparteitag 1936 werden folgende Sonderzüge eintreffen: Politiſche Leiter 215 Vollzüge, SA. 91, SS. 46, HJ. 54, NSKK. 11, Reichsarbeitsdienſt 54, Reichs⸗Luftſport⸗ führung 4, Werkſcharen 5, Kd§. 12, Militär⸗ züge 40, insgeſamt alſo 582 Vollzüge. Außer⸗ dem ſind für Kdỹ⸗Beförderung zu den Veran⸗ ſtaltungen im Reichsparteitaggelände 50 und für Zuſchauerbeförderung in das Reichspartei⸗ gelände 57 Vollzüge vorgeſehen, womit ſich die Geſamtzahl auf 639 Voll⸗Sonderzüge erhöht. Die gleiche Zahl mußte für die Rückfahrt vor⸗ geſehen werden. Dieſen rund 1200 Voll⸗Son⸗ derzügen entſprechen rund 950 Leerzüge und 700 Lokfahrten. Zuſammen wären demnach Fahrpläne für faſt 3000 Sonderzüge zu bear⸗ beiten. Dazu kommen noch die vielen Vor- und Nachzüge zu den fahrplanmäßigen Schnell⸗ zügen für die Beförderung der beſonderen Gäſte. Der Abtransport erfolgt, abgeſehen von der HJ., für alle Gliederungen der Partei gemiſcht, erſt nach Schluß der Wehrmachtsvorführungen am Montag, den 14. September, in dichteſter Folge ununterbrochen über 50 Stunden hin⸗ weg. Es müſſen auch wieder, trotz der Schaf- fung neuer großer Hotels in Nürnberg, rund 30 Schlaf⸗ und Speiſewagen für hohe Gäſte im Bahnhof Nürnberg⸗Süd und der Diplomaten⸗ zug in Nürnberg⸗Nord aufgeſtellt und mit elek⸗ triſchem Strom, Waſſer, Fernſprecher uſw. ver⸗ ſorgt werden. 2 ² Ü 1 ⁰y ⁰ꝙqyd MPꝓꝶꝓꝶq ꝓꝓ¼ÿꝓꝓñnnn nnn dd Auf dem Römerberg in Frankfurt Die Römerberg⸗Feſtſpiele nähern ſich ihrem Ende; der Samstagabend gab uns Gelegenheit, „Verſchwörung enua“ beizuwohnen, gab uns auch Gelegenheit, die Inſzene Meiß⸗ die Ausſtattung und Raumgeſtaltung Kräfte Stärkſte zenerie des Römers und ganzen Römerbergs ſelbſt, dazu ein lang⸗ vermißter blauer Sommerabend, mit einem klaren Himmel, in deſſen Samt die Sterne ſich Wenn ch dann ſeitlich der Spiel⸗ er Handlung und die Maſ⸗ ſie aus dem unklen Schlund vom Fackellicht magiſch durch⸗ zuckter Gaſſen zu Aug und Ohr vorſtoßen, oder wenn ſich die Szenen aus dem Römer her ſelbſt die Halle und Innenräume zum latz machen, dann werden Halle und Balkon, orplatz und Gaſſe, wird der J Römerberg rklichkeit Und ſo mächtig iſt der Juſammenklang des Ganzen, ſo ſehr wird er künſtleriſche Wirklichkeit, daß es ſeh 1 ehr hier n a ch mit der Atmo⸗ äre des Gotiſchen ſchlägt. Beides verträgt aber 40 wieder in der 8 0 ers Dich⸗ tung die Umwelt zu neuer Wirklichkeit erobert und das aus ihr ſich dann der Herzen von wohl enſchen bemächtigt, die da auf en Tribünen ſitzen und die alle Fenſter rings⸗ ieſes Er⸗ ſtärkſte gegen durch das pielentfaltung, der verdichteten Einzelſzene, der maſſierten Be⸗ im Mf der Volksſzenen, aufs allerſtärkſte auch t bei dem er⸗ Leonore oder ei der ſchon tragiſch umbrannten Krönung des Fiesko: dieſes Erlebnisgefühl— ſagen wir— es uns auch die einer Aufführung der des Fiesko zu ners Sieverts zu bewundern. Beide wachſen aufs innigſte 1 Kraft aber war wohl die entzünden. We ebene Einzelträger — in Bewegung ſetzen, wenn entwickeln in ſeinem uralten Rund volle des Schillerſchen Trauerſpiels. ſchen Verſtande kaum auffällt, wie Renaiſſanciſches ſich eigentli ene des Gefühls, das aus Schi n um Kopf an Kopf beſetzt halten. lebnisgefühl, aufs viſuelle Erlebnis der im Mitempfinden umgeſetzt etwa Fd den Trauerzuge der iſt ſo überwältigend, daß Augen ſchließen It vor den Jugendſchwächen der Dichtung ſelbſt, vor der nicht immer ge⸗ nügenden pfychologiſchen Beglaubigung, vor der Seitver gaanz aus Schi ſalstragödie und Charaktertragödie uſw. Ma ndenkt 12 flüch⸗ tig daran, daß der„Fiesko“ dramatiſcher und dramaturgiſcher Schwächepunkt vor„Kabale und Liebe“ 18 und ebenſo flüchtig denkt man daran, wie oft Schiller hier ex abrupto arbei⸗ tet. Aber dieſe Gedanken 97 winden ebenſo ſchnell wieder hinter den Viſionen dieſer nächtlichen Aufführung und hinter den Zauber⸗ wirklichkeiten des mitſpielenden Römerbergs und der ſterndurchſchimmerten Nacht. Man iſt eben Gefangener dieſes Spiels und man bleibt es bis zu ſeinem Schluß auch dann, wenn man den Verrina Taubes ein wenig hohl empfin⸗ det, oder wenn man die Leonore Maria Wim⸗ mers zu wenig mit Kraft und Inbrunſt er⸗ füllt ſah. Der Spiel⸗ und Römerbergzauber vergaß das und hob dafür die gegenſätzlichen Dorias in Kiesler und Schomberg rte fer ins Gedächtnis, wie er dem Fiesko ſtarke 3 verlieh n und dem Muley aſſan Pannings ſhakeſpeariſche Böſewichterei gab. Man war und blieb Ge⸗ fangener. Und dennoch ſtellte 1 ſpäter ein Grundbedenken ein: Jede Schauſpielerſtimme muß hier bei dieſer Freilichtbühne ſtärkſte Stärkegrade 779 5 Geht dadurch nicht manche Innerlichkeit des Gedankens und Wor⸗ tes verloren?... Ich glaube, wir treffen hier auf das Problem der Freilicht⸗ bühne W... Sie wird als Son⸗ dergebiet unſeres Theaters auch Sonderſtücke ſich verſchreiben müſſen; und zwar Stücke, die von vornherein gleichſam in Sprache und Geſte und 3 aus dem Freilichtraume geboren werden und die nicht erſt aus immer noch mit⸗ ſchwingenden Guckkaſten⸗Bühnenbegriffen gleich⸗ ſam umokuliert werden auf Geſezmiigigkeiten, die ihnen nicht a limine miteingeboren ſind! Das aber wird in den folgenden Jahren der Weg der dazu berufenen Dichter ein pbs. Statiſtik der Argentinien⸗Deutſchen. Die Orts⸗ gruppe Buenos Aires des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland veröffentlicht eine Sta⸗ tiſtit über die Deutſchen in Argentinien. Danach leben gegenwärtig 208 000 Deutſchſprechende in Argentinſen. Die Reichsdeutſchen unter ihnen 5— 11 17 34 000 und 38 000. In der Ge⸗ amtzahl ſind weiterhin 110 000 ehemalige Ruß⸗ landdeutſche mit ihren Nachkommen enthalten. Von den einzelnen Provinzen Argentiniens weiſen Buenos Aires(Stadt) mit 48000, Buenos Aires end mit 58000, Entre Rios mit 48000 und Miſiones mit 21000 die ſtärkſte deutſche Be⸗ ln auf. die gineſt 8 apan gegen die chineſiſche Schrift. Im japa⸗ niſchen Reichstag wurde rend ſeiner letzten Tagung auch das Für und Wider der bisher ge⸗ bräuchlichen Anwendung der chineſiſchen Schrift 7 die japaniſche Sprache eingehend erörtert. Zu en em der Chinaſchrift gehört auch der Unterxichtsminiſter Hatſchiſaburo Hirao. Er wies vor allem auf einen kürzlich veröffentlichten Be⸗ richt über die Erfolge des Schreibunterrichts hin. In den ſechs eiche Schlitzen werden in Japan 1356 chineſiſche Schriftzeichen gelehrt, aber nach einer 1 von 1469 Schülern in zwölf Schulen der Hauptſtadt Tokio kennen die Kinder am Schluß. nur 600 Schriftzeichen. Die höchſte Zahl, die ein Kind erreichte, war 1325, ſo daß nur 31 vergeſſen waren, die nie⸗ dri ſte iffer war jedoch 27 ur diesjährigen Buchwoche. Die alljährlich ſtattfindende Woche des deutſchen Buches wird dieſes Jahr vom 25. Oktober bis 1. November von der Reichsſchrifttumskammer veranſtaltet und von der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Deutſche en durchgeführt. Der ſoeben ver⸗ ee rbeitsplan zeigt, daß wiederum N* größten Ausmaßes zur Durch⸗ führung kommen. So werden unter Bezeich⸗ nungen wie: Die Jugend und das Buch— Die rau und das Buch— Der Arbeiter und das uch— Der Bauer und das Buch— Der Sol⸗ dat und das e e wert⸗ vollſten deutſchen Schrifttums von den einzelnen Fe zuſammengeſtellt und in einer Ge amtauflage von mehr als 10 Millionen Exemplaren in den Reihen dieſer Organi⸗ ſakionen zur Verteilung gebracht. Auch die dies⸗ jährige Woche des deutſchen Buches wird wie⸗ derum mit einer Großkundgebung in der Wei⸗ marhalle zu Weimar eröffnet, in der Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels ſprechen wird. Erfolg eines deutſchen Films in Venedig Auf der Internationalen Filmkunſtſchau in Venedig errang der deutſche Ufa⸗Film„Ver⸗ räter“, der unter der Spielleitung von Karl Ritter, dem Regiſſeur des„Hitler⸗Jungen Quex“, entſtanden iſt, einen ſtarken Erfolg. Mit dieſem Film, deſſen Handlung aus der Welt der Spio⸗ nage und der Gegenſpionage eine ununterbrochene Reihe von ſpannenden Geſchehniſſen darſtellt, hat die deutſche Lichtſpielkunſt ohne Frage ein höchſt bemerkenswertes Werk geſchaffen. Das Verſtänd⸗ nis, das das ausländiſche Publikum bei der Ur⸗ aufführung in Venedig trotz der nicht einfachen Handlung und der ſtarken Gebundenheit an den in deutſcher Sprache vorgeführten Dialog dem Film entgegengebracht hat, ſpricht für die unge⸗ heure Wirkung, die allein von den Bildvorgängen ausgehen. Iſt die Handlung an ſich ſchon über⸗ aus packend, ſo erreicht ſie durch den Einſatz ganz ungewöhnlicher techniſcher Mittel Höhepunkte, die der Tonfilm bis jetzt kaum zu bieten imſtande war. Die Aufnahmen von Flugzeugen neueſter Bauart, die Bilder von Panzerwagenabteilungen im Manöver, von Maſchinenanlagen in vollem Be⸗ trieb ſind von bezwingender Großartigkeit. Spiel⸗ leitung und Photographie haben die ungemein vielſeitigen Möglichkeiten meiſterhaft auszuwerten verſtanden. Die Darſteller erfüllten mit größtem Geſchick ihre ſchwierige, aber in jeder Hinſicht dank⸗ bare Aufgabe. Bis in die kleinen Einzeltypen war alles prachtvoll durchgezeichnet. Mit großem Beifall wurde auch der in Deutſchland unter dem Titel„Die klugen Frauen“ bereits bekannte fran⸗ zöſiſche Film„Heroiſche Kirmes“ aufgenom⸗ men, ein ſehr launiges, ſatiriſches Spiel in einem flämiſchen Milieu, reich an Einfällen, hübſchen Motiven und geiſtvollen komiſchen Szenen. — Deutſches Modeſchaffen auf der Oſtmeſſe. Der Reichsinnungsverband des deutſchen Bamen⸗ ſchneiderhandwerks hat ſich die Aufgabe eſtellt, nicht nur um Exiſtenz der mehr als 150 000 an⸗ geſchloſſenen Damenſ neiderbetriebe beſorgt zu ſein, ſondern auch auf dem Gebiet deutſchen Modeſchaffens führend zu wirken. Auf der Oſt⸗ meſſe Königsberg wird dieſer Verband deshalb zuſammen mit dem dortigen Putzmacherhand⸗ werk eine große Mode⸗Modellſchau veranſtalten. ——— „„ — — —— — ö — ̃ ̃— Deulſchtum draußen Arbeit und Tätigkeit des Deutschen Ausland⸗Inſtiluts Das erſte auslanddeutjche Volksmujeum in Stuttgart Die Augen des geſamten deutſchen Volkes richten ſich in dieſen Tagen nach Stuttgart, der„Stadt der Auslanddeut⸗ ſchen“. Dort kommt aus Anlaß der Jahres⸗ tagung des Deutſchen Auslandinſtituts eine große Zahl auslanddeutſcher Volksgenoſſen zuſammen. Der Gau Ausland des NS. Lehrerbundes hat im Einvernehmen mit der Auslandorganiſation ſeine diesjährige Ta⸗ gung auslanddeutſcher Lehrer nach Stutt⸗ gart gelegt(20. bis 23. Auguſt). Ebenſo wird der Volksbund der deutſchen ſippen⸗ kundlichen Vereine aus Anlaß der ſippen⸗ kundlichen Tagung des DAJ. am 23. Auguſt ſeine Jahresverſammlung im Haus des Deutſchtums abhalten. So werden zahlreiche in⸗ und auslanddeutſche Sippenforſcher und Auslandslehrer mit dem großen Kreis der Räte und Mitarbeiter des Deutſchen Aus⸗ land⸗Inſtituts verſammelt ſein, um in Vor⸗ trägen und Ausſprachen Lebensfragen des deutſchen Volkes zu behandeln und in großen Kundgebungen weitere Volkskreiſe zur Mitarbeit an der Vertiefung und Feſti⸗ gung der Volksgemeinſchaft zwiſchen n und Auslanddeutſchtum aufzu⸗ rufen. Das DA J. kann im Januar 1937 auf ein zwanzigjähriges Beſtehen zurückblicken. 1917 gegründet, ſiedelte es 1925 vom Stuttgarter Neuen Schloß nach dem„Alten Waiſen⸗ haus“ über, das als baufällig dem von Pro⸗ feſſor Schmitthenner erbauten„Haus des Deutſchtums“ weichen mußte. Mit ſeinem ſtattlichen Innenhof und ſeinen trutzigen Giebeln ſchaut ſeine Weſtfront über den Karlsplatz hinüber zum Alten Schloß, das nach dem großen Brande von 1932, vom gleichen Architekten wieder hergeſtellt, mit ähnlichen Giebeln herübergrüßt. Symbole dieſes Hauſes ſind„das glückhafte Schiff“ über dem Eingang am Karlsplatz und die auf den fünf Erdteilen thronende Mutter Germania über dem Haupteingang an der Nordſeite des Innenhofes. Bildhauer Fehrle, Schwäbiſch⸗Gmünd, hat hier der das geſamte Auslanddeutſchtum umſpan⸗ nenden Arbeit des DAJ. ſinnvollen Aus⸗ druck gegeben. Seit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus hat die Arbeit des DA J. eine ſtarke Ausweitung und Vertie⸗ fung erfahren. Zu den großen Sammlun⸗ gen einer einzigartigen Fachbücherei des Auslanddeutſchtums, eines Archivs, in wel⸗ chem u. a. die geſamte auslanddeutſche Preſſe geleſen und ausgewertet wird, einer großen Lichtbild⸗ und Kartenabteilung, deren Leihverkehr bereits eine Viertelmillion Licht⸗ bilder im Jahre umfaßt, zur Auswanderer⸗ beratung und Auskunfts⸗ und Vermitt⸗ lungsſtelle, zur Preſſe⸗ und Schulungsabtei⸗ lung iſt ſeit März 1934 die„Hauptſtelle für auslanddeutſche Sippenkunde“ hinzugekom⸗ men, die ſich in kurzer Zeit zu einer der be⸗ deutſamſten Abteilungen des Hauſes ent⸗ wickelt hat. Sie hat in wiſſenſchaftlicher Forſchungsarbeit und praktiſcher Beratung die unmittelbaren verwandtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen Urheimat und Ausland⸗ deutſchtum zu pflegen, zu vertiefen und zu beleben. Was an wertvoller Einzelforſchung hin und her im Reich und unter den Aus⸗ landdeutſchen bisher geleiſtet wurde, wird hier einheitlich zuſammengefaßt und der Ge⸗ ſamtheit des deutſchen Volkes in⸗ und außerhalb der deutſchen Reichsgrenzen nutz⸗ bar gemacht. Eine„Forſchungsſtelle Schwa⸗ ben im Ausland“ iſt ihr ſeit April 1935 an⸗ gegliedert. Welche Bedeutung die Inſtitutsleitung der Arbeit dieſer beiden Abteilungen zu⸗ mißt, wird dadurch offenbar, daß die beiden erſten Tage der Jahresverſammlungen unter den Leitgedanken der auslanddeutſchen Sip⸗ penkunde geſtellt ſind. Führende Sippen⸗ forſcher aus dem Reich wie aus dem kon⸗ tinentalen und überſeeiſchen Auslanddeutſch⸗ tum werden dabei zu Worte kommen. Vor den Toren der Stadt liegt zwiſchen Obſtgärten der ſtattliche Bau des„Deut⸗ ſchen Volksheims“, das den ins Reich kom⸗ menden Auslanddeutſchen, welche ſich weiter⸗ bilden möchten oder als Flüchtlinge Unter⸗ kunft ſuchen, Aufnahme gewährt. In ſchöner Höhenlage über der Stadt bietet das„Vik⸗ tor⸗Köchl⸗Haus“ auslanddeutſchen Mädchen in ähnlicher Weiſe ein Unterkommen. Als drittes Heim iſt die Stuttgarter deutſche Burſe zu nennen, welche zur Tagung er⸗ öffnet werden wird und die ebenfalls unter dem Schutz und der Leitung des Vorſitzen⸗ den des DA. ſteht. Gegenüber dem Oſtflügel des„Hauſes des Deutſchtums“ grüßt über„die Danziger Freiheit“, den alten Charlottenplatz, her⸗ über der Wilhelmspalaſt, des letzten würt⸗ tembergiſchen Königs letzte Wohnung. Er wurde vom Oberbürgermeiſter der Stadt Stuttgart, Dr. Strölin, der zugleich Vor⸗ ſitzender des DA. iſt, als Ehrenmal deut⸗ ſcher Leiſtung im Ausland zu Ausſtellungs⸗ zwecken zur Verfügung geſtellt. Es wird als erſtes großes Volksmuſeum am 27. Auguſt eröffnet. Dieſes Ehrenmal gibt in ganz großen Linien eine Geſamtſchau des kon⸗ tinentalen und überſeeiſchen Auslanddeutſch⸗ tums, ſeiner Verbreitung, ſeiner Probleme, ſeines Schaffens und Kämpfens. Im unter⸗ ſten Stockwerk wird eine geographiſche Ge⸗ ſamtüberſicht des Auslanddeutſchtums in Karten, Großbildern und Modellen gegeben. Das obere Stockwerk bietet eine Schau der auslanddeutſchen Geſamtleiſtung aus allen Lebensbezirken. Die Siedlung wird als die bedeutendſte kulturgeſchichtliche Tat des deut⸗ ſchen Volkes veranſchaulicht. Die bäuerliche Siedlung iſt durch Modelle von Bauern⸗ häuſern, von Gehöft⸗ und Dorfanlagen, von Urwaldſiedlungen vertreten. Der ſtädtiſchen Siedlung gilt ein größerer Dioramenſaal. Den Siedlungstaten zur Seite tritt die kolo⸗ niale Leiſtung Deutſchlands in plaſtiſcher, einprägſamer Deutlichkeit. Der deutſchen Kulturleiſtung im Ausland, der deutſchen Technik, dem Kampf des Deutſchtums um ſeine Erhaltung iſt eine größere Schau ge⸗ widmet. Im Dachſtock befindet ſich die volkskundliche Abteilung, die in Bauern⸗ ſtuben, Trachtengruppen und Volkskunſt ver⸗ anſchaulicht, wie gerade im Auslanddeutſch⸗ tum ſich Sitte, Brauchtum und Kunſt des deutſchen Volkes mit einer Zähigkeit erhalten hat. Dieſe vieltönige Harmonie der Aus⸗ ſtellung findet ihre Zuſammenfaſſung im feierlich-hohen Ehrenraum, der die Mitte des Gebäudes einnimmt. Dieſer Querſchnitt durch die Leiſtung des Auslanddeutſchtums wird von Zeit zu Zeit ausgewechſelt und wird auch in Einzelausſtellungen ſpäter im Lande gezeigt werden. Im ganzen zeigt dieſe eindrucksvolle Ausſtellung beſonders deutlich, daß Stutt⸗ gart mit Recht den Namen„Stadt der Aus⸗ landdeutſchen“ trägt. Manfred Griſebach⸗Stuttgart. So ſah man's vor ſechs Jahrhunderten Eine Blütenleſe aus der erſten deutſchen Naturgeſchichte Zuſammengeſtellt von Hermann Albrich⸗Hannibal Wenn man die Elefanten jagt, ſo laſſen ſie ſich auf harten Boden oder Steine fallen und zerbrechen dabei ihre Zähne, damit man ſie nicht wegen ihrer Zähne umbringt, denn das Elfenbein iſt ſehr koſtbar. Wenn Fliegen auf ihrem Rücken ſitzen, ziehen ſie die Haut in Runzeln und klemmen die Fliegen tot, denn ſie beſitzen keinen Schwanz⸗ wedel, mit dem ſie ſie vertreiben können. Das Stachelſchwein lebt gleich gut auf dem Lande wie im Waſſer und hat einen rauhen Rücken voll harter Stacheln, lang und wie Igelſtacheln gefärbt. Wenn es zornig wird, ſchießt es die Stacheln wie Pfeile gegen die Hunde und die Menſchen. Plinius rät, wenn man ſich vor einem Leoparden ſchirmen wolle, ſolle man Knob⸗ lauch zwiſchen den Händen zerreiben, dann fliehe der Leopard eine Stunde weit, denn er kann den Knoblauchgeruch nicht leiden. Hat der Wolf Menſchenfleiſch gekoſtet, ſo verlangt er nach mehr, denn Menſchenfleiſch iſt ſchmackhafter und ſüßer als alles andere. Werden die Schafe bei Nordwind be⸗ fruchtet, ſo werfen ſie männliche Junge, bei Südwind dagegen weibliche. Simia heißt ein Affe. Das Tier iſt in faſt allen Teilen dem Menſchen ſehr ähnlich. Bei Neumond iſt das Tier vergnügt, bei Vollmond und abnehmenden Licht trauert es. Die Gans gibt die Stunden während der Nacht durch ihr Geſchnatter gerade ſo an wie der Hahn mit ſeinem Krähen. Die Gänſe melden durch ihr Schnattern auch die Diebe an, denn kein Tier wittert den Men⸗ ſchen ſo fein wie die Gans. Der Uhu trinkt den Tauben die Eier aus, frißt Mäuſe und wohnt gern in Kirchen, wo er das Oel aus den Ampeln trinkt und das Innere der Kirchen mit ſeinem Kot ver⸗ unreinigt. Die Krähen greifen andere edle Vögel feindlich an. Das bringt ihnen oft Schaden, denn wenn die edlen Vögel die Angriffe und das Stoßen der Krähen auch lange ſich ge⸗ fallen laſſen, ſo reißt ihnen doch ſchließlich 8 — Ph 0: Aufnah e D. A. J. Haus des Deutſchtums, Stuttgart Eingang zum Deutſchen Ausland⸗Inſtitut in Stuttgart; über dem Portal die Plaſtik „Mutter Deutſchland mit ihren Kindern in den fünf Erdteilen“, die Geduld, und ſie zerfleiſchen die Krähen. Die Krähe frißt gern Nüſſe. Bekommt ſie eine harte Nuß, die ſie mit dem Schnabel nicht öffnen kann, ſo fliegt ſie in die Höhe und läßt die Nuß ſo lange auf harte Steine fallen, bis ſie aufſpringt. Gegen den Winter hin ziehen die Wach⸗ teln in großer Menge über das Meer. Vor ihrer Reiſe verſammeln ſie ſich an der Küſte, und des Nachts laſſen ſie ſich in die Segel und die Schiffe oft in ſolchen Mengen niederfallen, daß ſie die Schiffe verſenken. Der Falke bewegt ſeine Augen ſo hurtig hin und her, daß ſie ſo ſcharf ſehen wie zwei⸗ hundert Augen auf einmal. Er ſpäht fleißig nach Raub aus, auch wenn dieſer ſich hinter ſeinem Rücken befindet. Die Kraniche fliegen in einer beſtimmten Ordnung und richten ihren Flug mit viel Verſtand. Der vorderſte Kranich, der die übrigen anführt, ſchreit und braucht ſeine Stimme, damit die anderen nicht aus der rechten Ordnung kommen. Wird der füh⸗ rende Vogel heiſer, ſo fliegt ein anderer an ſeine Stelle und verſieht denſelben Poſten. Die Nachtwache teilen die Kraniche ſo unter ſich, daß immer der zehnte wacht, und jeder, der die Wacht hält, zieht einen Fuß in die Höhe, hält einen kleinen Stein damit feſt und ſteht auf dem anderen Bein. Wenn das Steinchen fällt, wacht er auf und ſchreit. So hütet er ſich vor dem Schlafen. Der Hahn hat die Gewohnheit, die Flügel zuſammenzuſchlagen, wenn er krähen will. In der Nacht kräht er lauter und ſtärker, um ſich beſſer wachzuhalten; gegen Tagesanbruch um die Mettenzeit kräht er weniger laut. Die Amſel badet ſich gern und putzt ſich mit dem Schnabel trotz ihrer ſchwarzen Farbe. Die Nachtigall freut ſich ſo über ihren Geſang, daß ſie nur ſelten frißt. Frißt ſie aber einmal, ſo hat ſie große Eile dabei und macht ſich bald wieder ans Singen. Sie ſingt ſo emſig und in der Freude über ihre Kunſt ſo ſtark, daß ſie zu Tode krank davon wird und lieber den Tod wählt als von ihrem Geſang abläßt. Das Krokodil hat keine Zunge und ein weites, bis an die Ohren klaffendes Maul. Es bewegt die obere Kinnlade und nicht die untere. Auch beſitzt es ſcharfe Krallen, mit denen es ſich verteidigt. Im Winter frißt das Tier nicht, und wenn es einen Menſchen getötet hat, ſo beweint es ihn. Im Gegenſatz zu allen anderen Waſſer⸗ tieren hat der Delphin ſeinen Mund nicht da, wo ihn die anderen Tiere haben, ſon⸗ dern unten am Bauch. Die Walfiſche packen ſich große Mengen Sand auf den Rücken, und wenn die Schiffer durch Unwetter in Not kommen und auf den Sand getrieben werden, ſo glauben ſie, es ſei eine Inſel, und ſie hätten Land ge⸗ funden. In ihrer Freude darüber laſſen ſie die Segel nieder, ſenken den Anker ins Meer, machen auf dem Sande Feuer an und wollen ruhen. Spürt dann der Wal⸗ fiſch das Feuer, ſo wird er ſehr böſe, taucht unter das Waſſer und reißt beide, Schiff und Mannſchaft, unter das Waſſer auf den Grund hinab. Die Unke iſt ein ganz beſonderes Uebel auf Erden. Sie wird einen halben Fuß lang und iſt auf dem Kopf weiß gefleckt, gerade, als ob ſie mit einer Krone geziert ſei. Alle anderen Schlangen fliehen vor der Unke und fürchten ſie, denn ſie tötet ſie nur durch ihren Hauch. Die Menſchen dagegen tötet ſie allein durch ihren giftigen Blick. Der Drachen reißt das Maul weit auf und gibt knurrende Töne von ſich, ſchadet aber mit ſeinen Zähnen nicht viel. Jedoch iſt ſein Biß ſchädlich, obwohl er nur gering⸗ fügig iſt, wie ein Forſcher behauptet. Der Hauptſchaden kommt nicht von den Zähnen als ſolchen, er rührt vielmehr daher, daß der Drache giftige Dinge frißt. Wen der Drache mit ſeinem Schweif umſchlingt, der muß ſterben, davor iſt ſelbſt der große Ele⸗ fant nicht ſicher. Bienen entſtehen aus den Leibern friſch gefallener wilder Rinder, die lateiniſch Bu⸗ bali heißen und deutſch Auerochſen genannt werden. Man muß aber die Leiber mit Dünger bedecken, damit Bienen daraus ent⸗ ſtehen können. Auch aus in der Erde ver⸗ grabenen Ochſenhäuten werden Bienen, aus Eſelshäuten dagegen Weſpen. Aus Fliegen⸗ miſt entſtehen Würmchen, aus Mangold oder Bete, welche beiden Kräuter identiſch ſind, Fröſche. Aus ſchlechter Luft und fauler Ausdünſtung entſtehen Bremſen. Die Spinne beſitzt die beſondere Eigen⸗ ſchaft, aus ihren Därmen Fäden ſpinnen und Netze weben zu können, mit denen ſie die Fliegen fängt. Die Spinnen haben nämlich in ſich eine Wolle produzierende Kraft, durch die ſie die Fäden hervorbringen. Es kommt häufig vor, daß die Spinne ſich bei ihrem Spinnen ſo ausdärmt, daß nichts — in ihr bleibt und ſie zugrunde gehen muß. Der Floh entſteht aus angewärmtem Staub und fauliger Feuchtigkeit. Reiche Dauer macht 1155 Auf 15 l i fe fehls ſotder gang Ber