10 50 50 00 t: abt ler dle 50 r — 2 2 Nummer 198 Polks Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. B ccccccPPPPGGGGGG—TVTP——VPP——T—TT—T—T—TWT———T——TT 3 Mittwoch die Meinung der Welt zum Erlaß des Jührers iernheimer den 26. Auguſt 1936 lung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Terttei für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt e Aube Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarcktraße 13. Fernſpr. 153. F Nr. 6 gültig, K. Ludwigshafen 15101 12. Jahrgang Wachſende Einſicht der moskaufeindlichen Preſſe in allen Ländern Jur Einführung der 2jähr. Dienſtzeil Geburlsjahrgang 1914 bleibt ein zweites Jahr unker den Vaffen „deulſchland hal klug gehandell“ ſagk die eng liſche Preſſe London, 25. Aug. Die amklichen Lon⸗ doner Stellen waren am Dienstag nicht ge⸗ neigt, zu der Einführung der zweijährigen Dienſtpflicht in Deulſchland eingehend Skel- lung zu nehmen. Man erklärte lediglich, daß die Angelegenheit mancherlei kechniſche Er⸗ wägungen mit ſich bringe. Im übrigen halte man es für wahrſcheinlich, daß die deulſche Verordnung auf den erſten Blick gewaltiger ausſehe, als ſie katſächlich ſei. Der Völker ⸗ bund werde ſich wahrſcheinlich nicht mit ihr beſchäftigen müſſen, da eine neue grundſäß⸗ liche Frage nicht berührk werde. Preß Aſſociation meldet, daß die britiſche Regie- rung von der deulſchen Verordnung vorher nicht unterrichtet geweſen ſei. Von den Abendblättern nimmt das Ro⸗ thermere-Blalt„Evening News“ ausführlich zu der deulſchen Verordnung Stellung. Es meint, Deutſchland habe nach dem klugen Grundſatz gehandelt, für jeden Notfall gerüſtet zu ſein. Die deukſche Grenze ſei von einer ungeheueren Ausdehnung. Auch ſei Deulſchland von einem Ring ausländiſcher Staaken umgeben, von denen viele ſchwer ge · rüſtet ſeien oder kleine Länder ſeien, durch deren Gebiete mächtigere, aber weiter enk fernte Staaten marſchieren könnken. We Deukſchen ſeien ſtets von der Furcht vor einer Einkreiſung beſeſſen geweſen. Niemand könne leugnen, daß die Gefahr Vie ſich die franzöſiſche Preſſe mit der vollzogenen Talſache abfindel Paris, 25. Aug. In einer Stellungnahme zu der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit in Deutſchland kommt„Paris midi“ zu der überraſchenden Auffaſſung, daß die von der deutſchen Preſſe für die Einführung dieſer Maßnahme angeführten Beweggründe unwich⸗ tig ſeien. Die Tatſache als ſolche beſtehe. Es ſei nicht übertrieben, wenn man ſage, daß Deutſchland über kurz oder lang die mäch⸗ tigſte Nation des Kontinents wer⸗ de. Zweifellos ſtelle jedoch die Neutralität des Reiches in den ſpaniſchen Ereigniſſen bereits einen Lichtblick dar. Man dürfe aber nicht allzu optimiſtiſch ſein, und nicht vergeſſen, daß Deutſchland ſich von nun ab in einer bevor⸗ zugten Stellung befände und bei der erſten Gelegenheit eine Verletzung der franzöſiſchen Vorſchläge durch„die anderen Staa⸗ ten“ feſtſtellen könnte. Im„Intranſigeant“ ſchreibt der als unverſöhnliche Deutſchenfeind bekannte frühere Kriegsminiſter Fabry zu der deutſchen Maß⸗ nahme, der Rahmen von 36 Diviſtonen, wie er im Jahre 1934 von Deutſchland vorgeſehen geweſen ſei, habe eine gewaltige Vergrößerung erfahren. Man müſſe ſich fragen, welchen Zweck Deutſchland damit verfolge. Und natürlich kann ſich der immer von ſich auf andere ſchließende Fabry nur vorſtellen, daß das Reich in der Lage ſein wolle,„auf allen ſeinen europäiſchen Fron⸗ ten Krieg zu führen“(J) und das Gleichge⸗ wicht für alle erdenkbaren Koalitionen in der Hand zu behalten. Der Führer habe wiederum die Welt vor eine vollendete Tatſache geſtellt. Er könne, wie Fabry nicht ohne Seitenhieb auf die franzöſiſchen Verhältniſſe hinzufügt, aus eigener Autorität heraus entſcheiden und han⸗ deln. Zu der vollendeten Tatſache der gewal⸗ tigen Vermehrung der ſowjetruſſiſchen Armee bemerkt Oberſt Fabry jedoch nie s. „Temps“ ſchreibt, die beiden deutſchen Maßnahmen vom Montag erklärten ſich eine einer Einkreiſung heuke ſo greifbar ſei, daß Deulſchland klug daran kue, jede Vorſichtsmaßnahme zu ergreifen. Das mächkige Sowjekrußland ſei nakürlich das Land, das Deulſchland am meiſten fürchte, nachdem Sowjfekrußland kürzlich ſein Dienſtpflichkalter herabgeſezt und ſeine Armee verſtärkk habe. Der franzöſiſch-ſowjetruſſiſche Pakt und die Machtergreifung einer roten Regierung in Frankreich häklen Hiller überzeugt, daß keine Zeit verloren gehen dürfe, um Deutſchland in einen möglichſt ſtarken Verkeidigungszu⸗ ſtand zu verſezen. Die Möglichkeit, daß es zwiſchen zwei ſchwer gerüſteken kommuniſtl⸗ ſchen Staaten leben müſſe, ſei an ſich ſchon reichlich Grund genug für Deukſchland, die mächtigſte Armee in Europa zu unterhalten. Abſchließend erklärt die Zeitung, die Eng⸗ länder häkten ſicherlich keinen Grund, ſich über die Verlängerung der Dienſtpflicht auf⸗ zuregen. Wenn Frankreich kommuniſtiſch würde, dann könne die engliſche Grenze nicht der Rhein ſein, Baldwin müßte ſich dann nach einer anderen umſehen. England ſollte dem guken Beiſpiel Deulſchlands folgen und ſich in einen angemeſſenen Verkeidigungszu⸗ ſtand für alle etwaigen Noffälle verſetzen. England müſſe ſich dann aber nichk eine große Landarmee ſchaffen, ſondern ſeine Luftſtreit⸗ kräfte vermehren. aus der anderen. Durch das Waffenausfuhr⸗ verbot habe die deutſche Regierung ihren Wunſch bezeugen wollen, international zuſammenzuarbeiten. Durch die Dienſtzeitverlängerung habe die deutſche Re⸗ gierung ſich für die nächſten Verhandlungen Autorität und Anſehen geſichert. Auf jeden Fall ſeien die beiden Maßnahmen nicht derart, Frankreich von ſeiner Haltung in der ſpaniſchen Angelegenheit abzulenken, im Gegenteil. Dieſer Standpunkt wird von dem angeſehenen Blatt in einer Art begründet, die erkennen läßt, wie ſehr man auch in manchen Pariſer Kreiſen die Gefahr einer bolſchewiſti- ſchen Weltrevolution erkannt hat. Das Blatt ſchreibt, zwei Grundſätze müſſe man gelten laſſen: 1. Alle Ideologie beiſeite gelaſſen, habe Frankreich kein Intereſſe an einem allgemeinen ſozialen Amſturz Eu⸗ ropas. Frankreich ſei durch ſeine Produktion und durch ſein Genie ein Land der Qualität. Soziale Revolution aber heiße gleichzeitig Triumph der Maſſen. In einem Europa aber, wo die Maſſen ohne Gegengewicht und ohne Tradition regierten, ſei Frankreich großen Gefahren ausgeſetzt, denn Frankreich ſei von der Natur reich bedacht, aber habe eine ſehr dumme Bevölkerung. Außerdem ſei das Kolonialreich für Frankreichs Wohlergehen unentbehrlich wie auch für ſeine Exiſtenz als unabhängige Nation. Was aber würde— im Fall einer europäiſchen Revolution— aus dem Kolonialreich werden? Es genüge, die letzten Entſchließungen zu leſen, die der letzte kommu⸗ niſtiſche Weltkongreß angenommen habe. 2. Frankreich könne keine brutale Aenderung des gegenwärtigen europäiſchen Gleichgewichts wün⸗ ſchen. Obwohl Frankreich friedlich ſei und in ſeinen gegenwärtigen Grenzen befriedigt, könne 88 Berlin, 25. Aug. Der Reichskriegs⸗ miniſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht hat folgende Ausführungsbeſtimmungen zu dem Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Dauer der aktiven Dienſtpflicht in der Wehr⸗ macht vom 24. Auguſt 1936 erlaſſen: J. Zum allgemeinen Entlaſſungstag im Herbſt 1936 werden nach 1jährigem aktiven Wehrdienſt entlaſſen: a) die Freiwilligen des Geburtsjahrganges 1913 und ältere Geburtsjahrgänge; b) die in Oſtpreußen zur Erfüllung der akti⸗ ven Dienſtpflicht herangezogenen Wehrpflichti⸗ gen des Geburtsjahrganges 1910, ſoweit ſie ſich nicht freiwillig auf ein zwei⸗ tes Jahr verpflichten wollen oder ſchon für eine längere Dienſtzeit verpflichtet ſind. Für ſie gilt die aktive Dienſtpflicht im Sinne des Wehrge⸗ ſetzes vom 21. 5. 1935 mit einem Jahr akti⸗ vem Wehrdienſt als erfüllt. II. Es bleiben vom Herbſt 1936 an zur Er⸗ füllung ihrer aktiven Dienſtpflicht ein zweites Jahr im aktiven Wehrdienſt: die im Herbſt 1935 eingeſtellten Wehrpflich⸗ tigen des Geburtsjahrgangs 1914 und jüngere Geburtsjarhgänge, die zur Zeit ihre aktive Dienſtpflicht erfüllen, einſchließlich der Frei- willigen dieſer Geburtsjahrgänge. III. Die Oberbefehlshaber der Wehrmachts⸗ teile erlaſſen die hierzu noch erforderlichen Zu⸗ ſatzbeſtimmungen. 27... Der brennende Altazar von Toledo Blick auf Toledo mit dem brennenden Alcazar, in dem ſich ſchon ſeit Wochen nationale Truppen und Einwohner von Toledo gegen eine rote Uebermacht verteidigen. Nunmehr ſind je⸗ doch die Truppen des Generals Franco bis dicht an die Stadt vorgerückt, und den Flugzeugen der Nationaliſten gelang es, Lebensmittel und Medikamente über der Burg Alcazar abzuwer⸗ fen. Außerdem wurde die Beſatzung durch Flugzettel benachrichtigt, daß ihre Befreiung unmit⸗ telbar bevorſteht. (Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale, K.) es nicht bei einem europäiſchen Konflikt gro⸗ ßen Umfangs beiſeite bleiben. Frankreich wiſſe, daß die Tendenz jeder europäiſchen Nation zu einer Vorherrſchaft für Frankreich eine große Gefahr bedeute. Daher ſei Frankreich dem Völkerbund ſehr zugetan. Dieſe beiden Grundſätze vorausgeſetzt, müſſe die franzöſiſche Diplomatie mit aller Gewalt verhindern, daß ſich in Europa zwei feindliche Blöcke bilden, Blöcke, die zu⸗ ſammenhalten, ſei es nicht nur durch die ge⸗ meinſamen nationalen Intereſſen, ſondern vor allem durch eine gemeinſame politiſche Leiden⸗ ſchaft. Man ſehe ſehr wohl das Intereſſe, das die Kommuniſtiſche Partei haben könnte, Eu⸗ ropa in Brand zu ſtecken, um einen ſozialen Umſturz herbeizuführen. Man ſehe weiter das Intereſſe, das das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land daran haben könne, unter dem Zeichen des Fortbeſtehens der gegenwärtigen ſozialen Ordnung Staaten um ſich zu gruppieren. Hin⸗ gegen ſehe man nicht das Intereſſe, das Frank⸗ reich daran haben könnte. wenn ſich in Europa ein Abgrund auftue, durch den es mit ſei⸗ ner Ziviliſation verſchlungen werden könnte. „Echo de Paris“ erklärt, Reichskanz ⸗ ler Hitler zwinge Frankreich, in allen Punk ten das Nichkeingreifen einzuhalten. Es dürfe unker dieſen Umſtänden für Frankreich keine halbe Neutralität geben. Hikler überwache Frankreichs Haltung und werde das geringſte franzöſiſche Verſagen ausnutzen. Der Friede l in Europa hänge von der 100prozenkigen Neukralität Frankreichs im ſpaniſchen Streit ab.— Die Meinung der römiſchen Preſſe Ro m, 25. Auguſt. Die Erhöhung der Mili⸗ tärdienſtzeit in Deutſchland wird in der rö⸗ miſchen Preſſe bis jetzt nur im Licht der Kom⸗ mentare aus Berlin, Paris und London be⸗ trachtet. Redaktionelle Stellungnahmen fehlen Der Berliner Vertreter des„Giornale d'Italia“ bezeichnet die Verordnung als Vorſichts maßnahme, die zugleich eine Warnung ſei. Der unmittelbare Zuſammen⸗ hang zwiſchen den traurigen Ereigniſſen in Spanien und den revolutinären Plänen Mos⸗ kaus ſei jedermann bekannt. Moskau habe je⸗ doch dieſen Zuſammenhang noch beſonders betont, indem es, während in Spanien der Terror ſeinen Lauf nahm, mit ſeinem De⸗ kret vom 11. Auguſt die Friedensſtärke ſeines Heeres auf 2 Millionen Mann ſteiger⸗ te. Dieſe„Angriffsmaſſe des Weltproleta⸗ riats“, ſo ſchreibt das Blatt, bilde eine Ge⸗ fachr, die niemanden entgehen kön⸗ ne, der ſich vor der Geſchichte verantwortlich fühle. Der Führer habe Deutſchland mit die⸗ ſer Verordnung nunmehr eine Wehrmacht ge⸗ geben, die ausreichend ſei, um ſchon allein der Weltrevolution die Luſt auf neue Abenteuer zu nehmen. .—— ä———— — 2 2 ——— ä—= 8 —— N F N 8 2 5 ————— ren. ET — rer *. 777. Derr e . R 7b 3 8 e 8 — . n ——— 1 ä . —— e —— — — — 222 ů— — 777 Schütze dein haus... Die Einführung der nis der europäiſchen Lage. daran zurück, wie der Führer Mächten die Begrenzung der Rüſtungen au ein 300 000⸗Mann⸗Heer vorſchlug und wie die Mächte dieſen Vorſchlag mit einer Handbewe⸗ gung abtaten. Statt der Abrüſtung erlebte die franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Milttär⸗ die ſtärkſte Bedrohung des Friedens und die gewaltige Aufrüſtung Sow⸗ mit ihm verbündeten Staaten und die Welt erlebt den aggreſſiven Bolſchewismus und ſieht in Welt das bündnis, Europas, jetrußlands und der Vorſtoß des Spanien die Trümmer rauchen und vergoſſe⸗ nes Blut zum Himmel ſchreien. Die Welt hör⸗ te die Drohung, daß dies nur ein Vor⸗ ſpiel ſei und daß ähnliches in den anderen Staaten Europas geſchehen ſolle. Und in dieſes Chaos klingt das Wort des Führers:„So lange ich lebe, werde ich alles daranſetzen, damit mein deutſches Volk, das ich liebe, nicht der bolſchewiſtiſchen Haßdik⸗ tatur zum Opfer falle.“ Gegen das franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Mili⸗ tärbündnis waren die Wiedereinführung der Wehrpflicht und der Schutz der weſtlichen Grenze die notwendigſten Schritte, die Deutſchland tun mußte. Gegen die wahnwit⸗ zige aggreſſive Aufrüſtung und Bedrohung des Weſtens war die zweijährige Dienſtpflicht die deutſche Antwort. Schütze dein Haus, das iſt die Aufforderung an das deutſche Volk, und das deutſche Volk iſt allerdings entſchloſ⸗ ſen, dieſer Aufforderung nach Kräften zu ent⸗ ſprechen und den Heimatboden ſo entſchloſ⸗ ſen zu verteidigen, wie es die Väter in Jahr⸗ tauſenden getan haben. Es ſchaut auf die Flammenzeichen ringsum, und es folgt dem Führer in voller Einmütigkeit. Schütze dein Haus! 4 Gewaltig hat das nationalſozialiſtiſche Reich die Kräfte der Nation zuſammengefaßt. Das aber iſt der Erfolg eines einfachen Umden⸗ kens: daß nicht mehr der Einzelne das! Maß aller Dinge iſt, ſondern die Geſamtheit, in die wir uns einordnen. Daß nun alles Wirken des Einzelnen Dienſt an der Geſamtheit iſt, daß die Zerſplitterung der Kräfte beſeitigt iſt und an ihre Stelle die Volksgemeinſchaft ge⸗ treten iſt, das hat die Kräfte der Nation ge⸗ waltig geſteigert. Das deutſche Volk iſt ſtär⸗ ker geworden, und den Bedrohungen durch das ſowjetruſſiſche Chaos ſetzt es den hero⸗ iſchen Geiſt ſeiner Raſſe und die kollektive Geſinnung des Dritten Reiches gegenüber. Wir alle wiſſen es noch, daß es nicht immer ſo geweſen iſt. Wir haben noch eine Erinne⸗ rung daran, welchen Kampf Altreichskanzler Bismarck mit den Parteien führen mußte, um die notwendigſten nationalen Forderun⸗ gen bewilligt zu erhalten. Wie oft hat er den Reichstag auflöſen müſſen, weil ihm der Reichstag eine Militärvorlage verſagte! Wenn er aber dann an das deutſche Volk appellierte, dann bekam er eine wunderbare Antwort. Niemals hat ihn das deutſche Volk im Stich gelaſſen, die Parteien haben dagegen faſt immer verſagt. Wer denkt dabei nicht an jene ernſte Lage zurück— es war in den achtziger Jahren—, als Franzoſen und Ruſſen ſich zu nähern begannen und die Kriegsgefahr außerordentlich wuchs? Als die Großfürſtenpartei zum Krieg trieb, der Pan⸗ ſlawismus ſein Haupt erhob und die Loſung ausgegeben wurde: Der Weg zur Beherr⸗ ſchung des Balkans und zur Eroberung Kon⸗ ſtantinopels führt über Berlin! Da hielt Bismarck jene gewaltige Rede, die in der ganzen Welt ein lautes Echo weckte:„Wir Deutſche fürchten Gott, ſonſt nichts auf dieſer Welt.“ Auch damals verſagte der Reichstag und über die Maßen wuchtig war dann die Ant⸗ wort des deutſchen Volkes, das dem Kanzler alles gab, was er forderte. Und wir wiſſen, daß das Verſagen des deutſchen Reichstags eine typiſche Erſcheinung blieb. Hätte er nicht ſo jämmerlich verſagt und ſo ſchändlichen Kuhhandel um jede nationale Forderung ge⸗ trieben, es wäre 1914 nicht nötig geweſen, daß zwei Armeekorps aus dem Siegeslauf im Weſten herausgenommen und nach dem be— drohten Oſten geworfen werden mußten. Wie es dann die Parteien weiter getrieben haben, das iſt uns allen bekannt. Es iſt die klägliche Geſchichte der Nachkriegszeit des deutſchen Volkes. Nun, gottlob, von dieſem Uebel ſind wir befreit. Das gibt es nicht mehr, daß Parteien in Lebensfragen des deutſchen Vol⸗ kes Sabotage treiben können. Da ſteht ein ein Mann an der Spitze des deutſchen Vol⸗ kes, der darüber wacht, daß das deutſche Haus behütet und beſchützt wird und der mit un⸗ beugſamer Feſtigkeit zur Ausführung bringt, was immer die bedrohte Lage des deutſchen Volkes fordert. Und das iſt unſere Kraft und unſere Zu⸗ verſicht. Wenn Deutſchland ſchwach iſt, wer ſoll dann hindern, daß es wieder der Parteiwut r zur Beute fällt und willenlos den Gefahren des Bolſchewismus ausgeliefert wird? Wenn Deutſchland noch ſo ſchwach wäre wie zur Zeit der Parteiherrſchaft, was könnte es heute tun, wo das Chaos in Spanien wütet Chaos Frankreich bedroht und die rote Armee zweijährigen Dienſt⸗ zeit in Deutſchland entſpricht dem Erforder- Wir denken noch den europäiſchen die Hüter der Ordnung und Zucht Stimme wird nicht überhört werden können. ten will, muß Todfeind der bolſchewiſtiſchen * Wölfe ſein. Es kann ſo friedlich den ureigen⸗ ſten Aufgaben des gehen wie es will,— ſein bloßes Daſein er⸗ ſcheint den Wölfen als eine Herausforderung. Sein Daſein iſt der lebendige Widerſpruch zu der Theſe, auf der ſich der Weltbolſchewismus aufbaut. Jedes kräftige Gefühl eines eigenen Willens und kauer Geiſt verhaßt und macht ihm Pein, wie das Pentagramma dem Mephiſtopheles. Ein Mann wie Hitler gar, feldern ſeine Lebensaufgabe zutiefſt erkannt hat, ſein Volk mit dem Gefühl eigenen Sin⸗ und das eigenen Zieles und einer Hungerrevollen Drama auf f Odeſſa, 25. Aug. Die Hungerrevolten in der Ukraine haben trotz der Verhängung des Alarmzuſtandes für zahlreiche Truppenteile der roten Armee in dieſen Tagen weiter u m ſich gegriffen. Im Bezirk Poltawa, wo es bei der Plünderung eines Militärmagazins durch die Bevölkerung zu blutigen Kämpfen zwiſchen Arbeitern und Bauern einerſeits und den Soldaten der roten Armee andererſeits ge⸗ kommen war, bei denen 23 Perſonen ge⸗ tötet wurden, haben ſich erneut Un⸗ ruben ereignet, die blutig unterdrückt wor⸗ den ſind. Von den Demonſtranten ſind über 200 verhaftet und dem Gefängnis in Poltawa zugeführt worden. Ebenſo ſind in der Gegend von Konotop er⸗ neut Hunderte von hungernden Ar⸗ beitern und Bauern, die ihren Unmut über die Beſchlagnahme aller Lebensmittelvor⸗ räte durch die rote Armee Luft gemacht hatten, von der Arbeit weg verhaftet und in ein Sta⸗ cheldrahtlager übergeführt worden. Sie ſehen ihrer Aburteilung wegen Sabotage entgegen. Inzwiſchen haben die Hungerrevolten auch auf das Gebiet der nordkaukaſiſchen Sowjetrepublik und die Bezirke Kurſk und Saratow übergegriffen. So haben in Jelanſk am Don Hunderte von Arbeitern und Bauern die mit der Beſchlagnahme der Le⸗ bensmittel beauftragten Kommiſſare der roten Armee überfallen und gelyncht. Die daraufhin eingeſetzten Truppen haben rückſichtslos die Be⸗ völkerung ganzer Dörfer mit den Dorfſowjets an der Spitze verhaftet und ſechs Perſonen, die Widerſtand leiſteten, erſchoſſen. Auch in Ka⸗ menſk wurden umfangreiche Verhaftungen von Kulaken, wie es in dem amtlichen Bericht heißt, wegen Sabotage vorgenommen. In Dielenkoje 1 Dniepr ſpielten ſich dramatische Vorgänge ab: Als eine Kompagnie der roten Armee aus⸗ neue blulige Juſammenſlöße zwiſch en Bevölkerung und roler Armee in Jowjelrußland dem Dnjepr mittel abzuliefern. Verhaftungen vorzunehmen Kommuniſtiſche Sabotageakte ſogar bei tſchechoſlowakiſchen Manövern Reihe leitung durchſchnitten worden ſeie n. Dadurch ſei nicht nur der Militärver⸗ waltung ein Schaden erwachſen, ſondern es hätte die Durchführung der Manöver bedroht werden können, weil Phrudim der Mittelpunkt der Schlußübungen geweſen ſei. Der Fall ſei ſelbſtverſtändlich ſtreng unterſucht worden, da es ſich im wahrſten Sinne des Wortes um ein Verbrechen handle. Tatſächlich wurden einige Uebertäter gefun⸗ den, die der Kommuniſtenpartei angehören. Das Blatt bemerkt dazu:„Wir glauben nicht, daß dieſe Kommuniſten auf eigene Fauſt han⸗ delten. Sie haben vielmehr einen Wink von jemand erhalten, der ſich unter einfachen Parteimitgliedern verbergen will. Auf dem Abend, der im Pardubitzer Grand⸗Hotel abgehalten wurde, wurde auch ein Trinkſpruch auf das Wobl des Vorſitzenden des Sowietver⸗ bandes ausgebracht, aber trotzdem bedrohen die Kommuniſten das Ergebnis der Schlußmanöver der tſchechoſlowakiſchen Armee, die auch dazu vorbereitet ſein muß, mit Sowietrußland, wenn es nötig iſt, zu verteidigen(h. Damit haben die Kommuniſten ihre Feindſchaft zur tſchecho⸗ rückte, um wegen der Weigerung, die Lebens⸗ Vegen 1 Bern. 25. Aug. Die Regierung des Kantons Baſel⸗Stadt hat den Baſeler Hoch⸗ ſchulprofeſſor für pathologiſche Anatomie, den deutſchen Staatsangehörigen Dr Ger⸗ lach, wegen angeblicher nationalſozialiſti⸗ ſcher Betätigung entlaſſen. Die Berliner„Börſen⸗ Zeitung“ be⸗ ſchäftigt ſich in einem Leitauffatz mit der von der Regierung des Kantons Baſel⸗Stadt ver⸗ fügten Entlaſſung Prof. Dr. Ger! achs. Das Blatt ſtellt zunächſt feſt, daß dieſe Entlaſſung ein bezeichnendes Licht auf die in der Schweiz übliche Stellungnahme gegenüber dem national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland werfe. Trotzdem erſt vor kurzem die Ermordung des Landesgruppen⸗ leiters Guſtloff gezeigt habe, wohin ein der⸗ artiges Verhalten führen könne, gehe in der Schweiz die Hetze gegen Deutſchland unentwegt weiter Im Falle Dr. Gerlach handele es ſich aber nicht nur um die üblichen kommuniſtiſchen und jüdiſchen Umtriebe. Dieſer Fall ſei vor allem deshalb lehrreich und intereſſant, weil wäreſt deinen bitterſten Feinden rettungslos ausgeliefert. Daß Deutſchland ſt ark iſt, das iſt die Hoffnung und Ret⸗ tung Europas. Darauf ſetzen ſie in vie⸗ len Ländern ihre Hoffnung, wenn ſie es auch nicht direkt ausſprechen. Denn alle ſehen ja, welche unheimlichen Gefahren heraufziehen, und alle leiden unter der Not ihrer Partei⸗ wirtſchaft und müſſen ſich ihr beugen. Was iſt aus manchem mächtigen Staat geworden, der ſich die Weltherrſchaft anmaßte und der heute in ſolchen Kriſen nicht offen zu ſagen wagt, was zu ſagen ſo notwendig wäre! Wo ſin d Europas? Wo ſind die Anwälte des Friedens und der Verſtändigung? Wir ſehen ſie draußen nicht, wo die alten De⸗ mokratien herrſchen, aber wir hören eine Stimme von Deutſchland ſchallen, und dieſe Jedes Volk, das ſein eigenes Haus behü⸗ eigenen Aufbaues nach⸗ eigenen Wertes iſt dem Mos⸗ der auf den Schlacht⸗ ies und eigenen Wertes zu erfüllen, erſcheint „Der Menſch lebt nicht Und hat das Volk das Bewußtſein eines vom Brot an den Grenzen tobt? Armes Deutſchland, du f 20 —— 3 e eee—— ͤ öZv—ñ—'ꝗ:—1—ui¼W— N— ̃ ̃—.—— ͤ— ee o iſt es für den Bolſchewismus ein tauſend⸗ ach ſchlimmerer Feind als der ſchofelſte Ka⸗ elüligung entlaſſen Profeſſor Gerlach ſeines Zaſeler Lehramles enlhoben Montreux hat erſt vor wenigen Wochen ſeine des Mittelmeeres, an den Dardanellen, offen⸗ bar gemacht. Im ſpaniſchen Bürgerkrieg und durch ſeine Agitation ſucht er an die zwei anderen großen Ein⸗ und Ausgangspforten des Mittelmeeres heranzu⸗ kommen: und an den Kanal von Suez. Eine Diploma⸗ tie, die kein Gewiſſen kennt, gewaltigſten Rüſtungen ſtützt. dient ſich aller Mittel der Völkerverhetzung. die Loſung für uns Deutſche: Haus. Und das wollen wir mit ihm ſo fluchwürdig wie jener, der das Wort[t ſprach: allen Kräften zur Verfügung ſtellen. Und Gott allein.“ wolle helfen, daß Europa vor dem Schrecklich⸗ ſten bewahrt bleibe. Möge— wie der Führer eigenen Aufgabe, J ſagte— die Vorſehung wieder einmal gnädi⸗ ger ſein, als es die blinden Blindenleiter in Europa verdienen. ſlowakiſchen Armee bewieſen.“ nalionalſozialiſſiſcher hier eine ſchweizeriſche Behörd e für die friſt⸗ loſe Entlaſſung verantwortlich ſei. „Prof. Gerlach“, ſo ſchreibt die„Börſen⸗Zei⸗ tung“,„wird vorgeworfen, daß er National⸗ ſoztaliſt ſei und daß dieſe Tatſache mit ſei⸗ ner Lehrtätigkeit an einer Schweizer Univer⸗ ſität nicht in Einklang zu bringen ſei. Nach Anſicht Schweizer Behörden genügt es alſo ſchon, daß ein Reichsdeutſcher der in ſeinem Vaterlande führenden Bewegung angehört, um ihn auf die Straße zu ſetzen.“ Man macht Prof. Gerlach den Vorwurf. in einem Schulungslager der deutſchen Studentenſchaft in Ueberlingen einen Vortrag gehalten zu haben. Die Kan⸗ tonsregierung entlaſſe alſo einen Reichsdeut⸗ ſchen, weil er in Deutſchland vor Reichsdeut⸗ ſchen geſprochen habe. Weiter wird, wie das Blatt mitteilt. Prof. Gerlach vorgeworfen, daß er ſeiner Tochter verboten habe, an einer Sammlung für Emigrantenkinder teilzunehmen. Er habe an die Schulleitung ge⸗ ſchrieben, er betrachte dieſe Sammlung als un⸗ pitalismus, in dem der richtige Bolſchewiſt nur ſeinen Wegbereiter ſieht, um in einem Volk, das durch eine egoiſtiſch⸗brutale Staats⸗ und Wirtſchaftsauffaſſung zerſetzt iſt, wider⸗ ſtandslos die eigene Gewaltherrſchaft aufzu⸗ richten. Schütze dein Haus! * Schütze dein Haus! Der Verſailler Diktatfriede hat dem Bol⸗ ſchewismus Vorſchub geleiſtet, weil er Europa in einen Herd der Unruhe verwandelte. Dank der Tſchechoſlowakei reicht die bolſchewiſtiſche Einflußſphäre bis in das Herz des alten Europas. Dank der zweiten ſozialdemokrati⸗ ſchen Internationale und dank der Einſchlä⸗ ferung der Gewiſſen überſtrahlt der Bolſche⸗ wismus weite Teile der großen ſkandinavi⸗ ſchen Halbinſel. Die Meerengenkonferenz von Machtſtellung an der einen Eingangspforte unter den Arabern an die Meerenge von Gibraltar wird durch die aller Zeiten unter⸗ Eine ungeheuerliche Propaganda be⸗ So ſieht es draußen aus. Und darum heißt Schütze dein allen Mitteln un. Dafür wollen wir uns dem Führer mit verſuchten etwa hundert Perſonen, in Vooten über den Dnjepr zu flüchten. Die Truppen er⸗ öffneten auf die Boote, in denen ſich auch zahl⸗ Das tſchechoſlowakiſche Blatt Ranni No⸗ vin y, ein gewiß unverdächtiger Zeuge, berich⸗ tet aus Phrudim, daß bei den Manövern eine von Drähten der Telefon⸗ moraliſch, da von den Emigranten Tauſende von Franken zur Finanzierung der antideut⸗ ſchen Hetzpreſſe ausgegeben werden, anſtatt mit dieſem Gelde notleidende Raſſegenoſſen zu unterſtützen.. Abſchließend kommt das Blatt zu der Feſt⸗ ſtellung. daß jeder Reichsangehörige ohne Rück⸗ ſicht darauf, ob er Parteimitglied ſei oder nicht, als Nationalſozialiſt zu betrachten ſei. Wenn man daher Deutſche als Gäſte in einem fremden Land dulde, müſſe man wiſſen, daß man damit reiche Frauen und Kinder befanden, ein gleichzeitig auch Nationalſozialiſten in ſeinem S 9 ne 1 feuer. Bei der darauf entstehenden Land dulde.„Die Entlaſſung deutſcher Staats⸗ Panik kenterten zwei Boote, und etwa 40] bürger aus ihren Stellungen, lediglich weil ſie Perſonen ertranken in den reißenden[Nationalſozialiſten ſind, verſt ö 8 t ſomit Fluten. gegen grundlegende Sätze des Fremdenrechtes.“ Derartige Maßnahmen ſeien nur zuläſſig, wenn eine Gefahr für ſoziale, volitiſche oder wirtſchaftliche Intereſſen des Gaſtlandes vorliegen. Der Natlonalſozialis⸗ mus, der eine deutſche Angelegenheit ſei, ver⸗ zichte jedoch im Gegenſatz zum weltrevolutionä⸗ ren Kommunismus auf eine Uebertragung ſei⸗ ner Idee auf andere Völker und Staaten. Dr. Schacht in Paris Paris, 25. Aug. Schachts auf dem Flugplatz Le Bourget hatten lich der deutſche Botſchafter in Paris, Graf Welezet, der Landesgruppenleiter Frank. reich der AO. der NSDAP. und einige Herren der Botſchaft eingefunden. Dr. Schacht wird in der deutſchen Botſchaft Wohnung nehmen. Der Beſuch Dr. Schachts wird in wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Kreiſen der franzöſiſchen Hauptſtadt mit größtem Intereſſe verfolgt. Ob⸗ wohl man weiß. daß der Beſuch in erſter Linie nur einen Höflichkeitsakt und den Ge⸗ genbeſuch zu der Reiſe des Gouverneurs der Bank von Frankreich, Lab eyrie, nach Berlin darſtellt, ſo nimmt man doch an. daß Dr. Schacht neben dem Leiter der Bank von Frank⸗ reich auch zahlreiche franzöſiſche Politiker und Wirtſchaftler treffen werde. Die Dauer des Aufenthalts Dr. Schachts in Paris iſt noch nicht näher bekannt. Am Mittwoch wird der Gou⸗ verneur der Bank von Frankreich, Labeyrie, Dr. Schacht zu Ehren ein Frühſtück geben, an dem auch Miniſterpräſident Léon Blum. Außen⸗ miniſter Delbos und der Handels und Fi⸗ nanzminiſter teilnebmen werden. das Slahlhelm-Tradilions abzeichen Berlin, 25. Aug. Reichsinnenminiſter Dr. Frich hat an die nachgeordneten Behör- den folgenden Runderlaß gerichtet: „Auf Grund des g 1, Abf. 2, der Verord- nung zur Ausführung des Geſetzes über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom 14. November 1935(RG Bl. 1, S. 1341) habe ich das Tra- gen des Stahlhelm-Traditionsabzeichens mik der Maßgabe geſtaktek, daß 1. die Bezeich⸗ nung des Abzeichens und feiner Träger als „Alte Garde“ unkerbleibt, 2. der Beliehene über das Abzeichen eine ordnungsgemäß aus- geſtellte Urkunde beſitzt, 3. nachträgliche Ver- leihungen des Abzeichens nicht mehr ſtattfin⸗ den dürfen und 3. das Abzeichen nur zum Zivilanzug getragen werden darf. Auch gegen das Tragen der den Milgliedern des früheren Stahlhelm. Frauenbundes verliehenenschleife . Broſche habe ich keine Einwendungen er- oben.“ Slrafbeſtimmungen in der Ichweiz Bern, 25. Aug. Da von gewiſſen ſchwei⸗ zeriſchen Linksorganiſationen das kürzlich er⸗ laſſene Verbot der aktiven Teilnahme an mili⸗ täriſchen Operationen in Spanien zu umgehen verſucht wurde, hat der Bundesrat am Diens⸗ tag einen neuen Bes ch uß gefaßt, in dem die Uebertretung dieſes Verbotes und die Auf⸗ forderung und Anreizung hierzu unter Strafe geſtellt wird. Außerdem ſind adminiſtrative Maßnahmen zur Durchführung des Verbotes vorgeſehen. Der Beſchluß des Bundesrates be⸗ ſtimmt insbeſondere, daß, wer zur Teilnahme an den Feindſeligkeiten in Spanien aus der Schweiz ausreiſt oder hierzu Anſtalten trifft, wer die Feindſeligkeiten in Spanien von der Schweiz aus irgendwie unterſtützt oder begün⸗ ſtigt, wer Geldſammlungen zu anderen als zu wohltätigen Zwecken vorbereitet oder durch⸗ führt, oder wer öffentlich zu einer Zuwider⸗ handlung gegen den Bundesratsbeſchluß auf- fordert oder anreizt, mit Ge fängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Buße bis zu 10000 Franken beſtraft wird. Der Beſchluß ſieht ferner die Beſchlagnahme wider⸗ rechtlich geſammelter Gelder und herausgege⸗ bener Druckſchriften vor. Kundgebungen, ins⸗ beſondere Umzüge zugunſten einer der an den Feindſeligkeiten in Spanien beteiligten Par⸗ teien bedürfen der Bewilligung durch die zu⸗ ſtändige kantonale Behörde. Der Beſchluß tritt ſofort in Kraft. Griechenland an den Führer 88 Berlin, 25. Auguſt, Prinz Paul von Grlechenland hat an den Führer und Reichskanzler beim Abflug vom Zentral- Flughafen Berlin nachſtehendes Abſchieds⸗ kelegramm gerichtet: „Ehe ich das Reichsgeblet verlaſſe, ſpreche ich Euer Exzellenz meine Be wundern ng aus für das unvergeßliche Erlebnis der deute ſchen Olympiade, die beide Völker einander —8. näher brachte, und Dank bei für die mir zuteil gewordene Gaſt⸗ b freundſchaft.“ füge meinen herzlichſten Zum Empfang Dr. II Ein ne 3 1 Ei f werk, Seite wurde Pate eiten bet l. Vbaa e nm zei, ai 7 alle 1. rel Het! Ktaftun 15 gil Goeſhen noben! etten überflüſ Zurähht det Tun Halbe veitet 25 leiter lich auf ö Ne utile 1101 Entlüft das be ſibren. der lie Durchme Ventilat Ve vetb und beff den Tun wuerun Väßte lden Delitz hoch ve Na. den ne unde guhler ſindet in Dotthat kuge b bein un Tu Kraſtw 1 Ein M. 0 Weit giere au wers„ Veiß g ſchtsfart la Salle ftanzöſſ Müde h ne, Taſhert Der! einet de rüchtige amerika Hat dot die mar Guilboti los daut heute nit dar der Etta een belno nung un et begn Mug dues* kerndſte Er ſelh schuld dem g ſunden Larti⸗ Mutter det troh bunt ſch ſugetm N derfuh es N ö ö 1 ö 1 SSS — 2 ſuilet dehoi⸗ roth 27 bet Vd 3 mi eech et dis ehen aus Vel fin un gegen here hele elfe Nei- II hei aul 0 03˙ 19 l det len 1 Bunte Bilder aus aller Welt Mit dem Auko durch den Gollhard! Ein neuer Plan zur Durchbrechung der Alpen Der Gotthardtunnel, den ſeit 1882 die Eiſenbahn durchfährt, galt nach ſeiner Fer⸗ tigſtellung als ein epochemachendes Ingenieur⸗ werk, dem ſo ſchnell nichts Würdigeres an die Seite geſtellt werden könne. Immer ſchwieriger wurde die Bewältigung des Fußgänger⸗ und Wagenverkehrs über die alte Paßſtraße, die eigentlich nur von Mitte Juni bis Mitte Okto⸗ ber mit Sicherheit benutzt werden konnte. Der rieſenhaft angeſtiegene Kraftwagenverkehr tut jetzt ein Uebriges dazu. den längſt aufge⸗ kommenen Plan, den Gotthard mit einem zweiten Verkehrstunnel zu durchbrechen, wieder aufzunehmen. Was darüber bisher an die Oeffentlichkeit gelangte, iſt intereſſant genug, um mitgeteilt zu werden. Der neue Tunnel, der nur dem Verkehr mit Kraftwagen vorbehalten ſein ſoll, wird etwa 15 Kilometer lang werden. Er ſoll von Goeſchenen nach Airola führen und gewiſſer⸗ maßen die alte Paßſtraße, die bereits 1230 zum erſten Male erwähnt wurde, wenn auch nicht überflüſſig machen, ſo doch weſentlich entlaſten. Zunächſt in grader Strecke verlaufend, wird der Tunnel dann eine Kurve mit einem Halbmeſſer von 900 Meter beſchreiben, der ſich weiter auf 1000 Meter vergrößert. Die Ein⸗ fahrt auf der Seite bei Goeſchenen liegt nach den Entwürfen in etwa 1200 Meter Höhe; ein leichter Anſtieg bringt die Ausfahrt ſchließ⸗ lich auf 1224 Meter an der anderen Seite. Die Benutzung durch Kraftwagen macht natürlich die Anlage von Lüftungsein⸗ richtungen erforderlich. Es ſollen ſechs Entlüftungsſchächte eingebaut werden, die durch das Geſtein des Berges nach oben ins Freie führen. Sie beſtehen aus zwei dicht beieinan⸗ der liegenden Schächten, die unten einen Durchmeſſer von 4,26 Meter haben. Gewaltige Ventilatoren ſaugen die Abgaſe der Autos und die verbrauchte Luft durch den einen Schacht ab und befördern friſche Luft durch den andern in den Tunnel. Dadurch wird dauernd für Er⸗ neuerung der Tunnelluft geſorgt. Die einzelnen Schächte müſſen natürlich entſprechend der wech⸗ ſelnden Bergeshöhen verſchieden hoch werden. Der kürzeſte wird 178, der längſte 735 Meter hoch werden. Was den vorausſichtlichen Verkehr durch den neuen Tunnel anlangt, ſo wird mit einer Durchfahrt von jährlich 1,000,000 Fahrzeugen gerechnet, eine Schätzung, die ihre Unterlagen findet im gegenwärtigen Verkehr über den Gotthard, den gegenwärtig rund 36,000 Fahr⸗ zeuge beſtreiten. Die angenommene Steigerung erſcheint angeſichts der Erleichterungen durch den Tunnel und den immer weiter ſteigenden Kraftwagenverkehr nicht zu hoch gegriffen. Der„krockenen Guilloline“ enkronnen Ein Mann kehrt von der Teufelsinſel heim. 10 Jahre unſchuldig in Haft. Saint Nazaire, 24. Aug. Abſeits von der Menge der übrigen Paſſa⸗ giere auf Deck des ankommenden Ozeandam⸗ pfers„Dela Salle“ ſtand ein in tropiſches Weiß gekleideter Mann von gelblicher Ge⸗ ſichtsfarbe und abgehärmten Zügen. Die„De la Salle“ kam aus Cayenne, dem Hafen der franzöſiſchen Sträflingskolonie Guyana Müde blickte der einſame Reiſende zum Pier hinüber, wo ſeine Schweſter ihm mit einem Taſchentuch zuwinkte Der Mann war ein gewiſſer Lartigue, einer der Wenigen, die jemals von der be⸗ rüchtigten Teufelsinſel an der Nordküſte Süd⸗ amerikas wieder die Heimat ſchauen dürfen. Hat doch die Verbannung nach dieſer Hölle, die man nicht treffender als die„trockene Guillotine“ bezeichnen kann, faſt ausnahms⸗ los dauerndes Siechtum und Tod zur Folge. Heute weiß man mit Sicherheit, daß man mit Lartigue einen völlig Unſchuldigen nach der Strafkolonie ſchickte. Vor 10 Jahren wur⸗ de er vom Gericht in Pau wegen Dop⸗ pelmords zu lebenslänglicher Verban⸗ nung nach Guyana verurteilt. Inzwiſchen iſt er begnadigt worden, und der Fall ſoll in Kürze wieder aufgenommen werden. Larti⸗ gues Verurteilung bildet eines der erſchüt⸗ terndſten Fehlurteile der franzöſiſchen Juſtiz. Er ſelbſt hatte nie aufgehört, ſeine völlige Un⸗ ſchuld zu beteuern, dennoch aber kam es zu dem Richterſpruch, der ſchon damals dem ge⸗ ſunden Menſchenverſtand Hohn ſprach. Lartigues junge Gattin und ſeine betagte Mutter ſtarben vor Gram, während er unter der tropiſchen Sonne in der Hölle von Gu⸗ yana ſchmachtete. Sie waren ihm beide ſehr zugetan und konnten die Schande, die ihm widerfuhr, nie überwinden. Bei der Ankunft des Dampfers waren nur die ledige Schweſter des Sträflings und ſein Anwalt Cadier, deſ⸗ ſen raſtloſer Mühe ſeine Freilaſſung in erſter Linie zu danken war, zur Begrüßung anwe⸗ ſend. Eine halbe Stunde ſpäter wankte der wieder dem Leben Geſchenkte in eine beſchei⸗ dene Herberge, wo ſeine beiden Kinder, ein Mädchen von 12 und ein Knabe von 11 Jahren, ihn erwarteten. Tränen rollten über das hagere Geſicht des Mannes, das noch die Spuren ſeines furchtbaren Erlebens trug, als e die beiden Kinder umarmte, die ihren Va⸗ ter nicht mehr kennen konnten, lag doch ein Jahrzehnt dazwiſchen, ſeit er ihnen entriſſen wurde. „Es iſt ausgeſchloſſen, Teufelsinſel in Worte zu kleiden“, meinte Lartigue.„Die phyſiſchen und moraliſchen Leiden der Verbannten übertreffen alles, was die menſchliche Phantaſie erſinnen könnte. Im⸗ merhin hatte ich noch Glück, der Arbeit in den Urwäldern der Kolonie zu entrinnen. Alle Sträflinge, die in den tropiſchen Forſten ar⸗ beiten, verlieren bald jede Selbſtkontrolle, ſinken immer tiefer, um ſchließlich durch den Tod Erlöſung zu finden. Nach einem Jahr wurde ich dem Krankenhausarzt als Helfer beigegeben. In dieſer Eigenſchaft konnte ich wenigſtens allein ſchlafen und mich frei bewe⸗ gen. Vor Monaten ſchon erfuhr ich von mei⸗ ner Begnadigung, aber die mit meiner end⸗ gültigen Freilaſſung verbundenen Formalitä⸗ ten nahmen noch lange Zeit in Anſpruch, bis ich als freier Mann das Schiff beſteigen durf⸗ tes“ So ſprach der Mann, der am 30. Dezember 1926 wegen Ermordung des Ehepaares Do⸗ mereg im Dorfe Bellocg zur lebenslänglichen Verbannung nach der Teufelsinſel kam. Die Anklage fußte in der Hauptſache auf die Zeu⸗ genausſage eines einzigen Mannes, deſſen Unzurechnungsfähigkeit inzwiſchen erwieſen kſt. Nach franzöſiſchem Brauch verbrachte Lar⸗ tique die erſten Jahre der Haft auf der Straf⸗ kolonie der Ile de Ré an der Küſte der Bre⸗ tagne, bevor ihn das Totenſchiff nach Guyana brachte, wo er ſchließlich volle ſechs Jahre ver⸗ blieb, bis ſeine völlige Unſchuld auch von den Behörden eingeſehen werden mußte. Venn die Wäſcherinnen feiern Paris erſtarrt in ſchmutziger Wäſche— Pein⸗ liche Folge eines Gemeinſchaftsurlaubs Paris, 24. Auguſt 1936. „Nom d'une pipe. Pponne!“ Wo um Himmel⸗ willen haben Sie diesmal meine ſauberen Ober⸗ hemden hingelegt?... Was? Noch nicht aus der Wäſcherei zurück? Na, was iſt denn den Wäſcherinnen eingefallen... alors, alors?“ In dieſer und ähnlicher Tonart erſchallt es aus Pariſer Privathäuſern und durch die Doppel⸗ türen der Hötel garnis. Ehemänner werden zu Gottesläſterern, Hausfrauen ſchleichen angſter⸗ füllt durch die Wohnräume. Und während Pa⸗ ris ſtündlich den Ausbruch von Maſſengatten⸗ morden erwartet, türmt ſich die ſchmutzige Wäſche in den eigens dazu beſtimmten Kör⸗ ben... Die Herrenausſtatter werden von der Kundſchaft geradezu überlaufen und erfreuen ſich einer Nachfrage nach Papier⸗Zelluloid⸗ und Gummikragen, wie ſie der Handel in den letzten 2 Jahrzehnten noch nie verſpürte. Und weshalb dieſer unhaltbare, entſetzliche Zuſtand?... Die Antwort lautet: weil alle Pariſer Wäſcherinnen einſtimmig beſchloſſen haben, ihren Sommerur⸗ laub haargenau zur ſelben Zeit zu nehmen! Der erſte bezahlte Urlaub Nach der franzöſiſchen Streikepidemie und der darauffolgenden neuen Sozialgeſetzgebung, raff⸗ ten ſich auch die Pariſer„Blanchiſſeuſes“ auf, um die kräftigen Armen in die Hüften ge⸗ ſtemmt, auch ihre Rechte durchzudrücken. Nach einem Daſein inmitten ſchmutziger intimer Wäſche, zerriſſenen Strümpfen und Socken, wollten auch ſie in den Genuß der neuen„Frei⸗ heit“ kommen, und ſo ſetzen ſie bei ihren Ar⸗ beitgebern bezahlten Urlaub durch. Bei einer Maſſenverſammlung dieſes Berufsſtandes fand ein Antrag, daß alle gleichzeitig in die Ferien die Schrecken der . reiſen ſollten, einſtimmige Annahme. Was taten alſo die Wäſcherinnen, Plätterinnen und die Hilfskräfte? Sie fuhren zu Tauſenden ab, um fern von Paris den wohlverdienten Urlaub zu verbringen. Erſt am nächſten Freitag rühren ſich wieder fleißige Frauenhände, treten Waſch⸗ maſchinen und Bügeleiſen wieder in Tätigkeit. Augenblicklich macht Paris eine ſchwere Kri⸗ ſis durch. Man befindet ſich inmitten der Som⸗ merferien der Wäſcherinnen und allenthalben harren Berge ſchmutziger Unterkleidung der Reinigung. Große Wäſche in der Badewanne Hinter den verſchloſſenen Türen der Pariſer Waſchanſtalten lagert mindeſtens ein Drittel aller Wäſcheſtücke der Viermillionenſtadt. In der Hauptſache handelt es ſich dabei um Her⸗ renunterkleidung. Das ſchönere Geſchlecht weiß ſich nämlich in dieſer Beziehung ſchon ſeit lan⸗ gem zu helfen. Laſſen ſich doch die hauchzarten Gedichte aus Seide ſpielend leicht in der Bade⸗ wanne waſchen und vermittels einer als Not⸗ wäſcheleine geſpannten Schnur ebenſo raſch trocknen. Wieder einmal ſind die Männer, mit ihren zum Teil geſtärkten Oberhemden und Kragen, von der ſonſtigen Unterkleidung ganz zu ſchweigen, die Leidtragenden! Schmutzige Kragen ſind in Paris gegenwär⸗ tig die Norm. Kein Herr der Schöpfung, den früher das kleinſte Stäubchen am blütenweißen Kragen geſtört hätte, braucht ſich heute deſſen zu ſchämen. Aehnlich ſteht es mit den Trauer⸗ rändern der Hemdmanſchetten. Die einzigen Nutznießer der Kalamität ſind wie geſagt die Herrenartikelläden, die einen ſolchen Umſatz zu verzeichnen haben, daß man vermuten könnte, ſie wären die Drahtzieher dieſer Verſchwörung. Was die feiernden Waſchfrauen angeht, ſo weiß niemand recht, wo ſie hingefahren ſind. Einge⸗ weihte wollen wiſſen, daß ſie die trockenſte Ge⸗ gend Frankreichs, Hunderte von Kilometern der Küſte entfernt, als Reiſeziel gewählt haben: es heißt nämlich, daß ſie alleſamt barfuß im Schlamme eines ausgetrockneten Flußbettes tief unten in der Dordogne herumwaten die Kampflage in Spanien Wieder 20 Geiſeln von den Rolen ermordel Paris, 25. Aug. Zum Angriff der roten Milizen auf Cordoba meldet der Sonderbericht⸗ erſtatter von Havas aus Burgos, daß der Füh⸗ rer der Südarmee rechtzeitig von dem bevor⸗ ſtehenden Angriff der Marxiſten benachrichtigt geweſen ſei und alle ihm zur Verfügung ſtehen⸗ den Flugzeuge habe einſetzen können. Durch das Bombardement ſeien die ſtar ken roten Kolonnen faſt ganz vernichtet worden. Der Reſt, etwa tauſend Mann, habe ſich den nationaliſtiſchen Truppen von Cordoba ergeben müſſen. Wie Havas weiter aus Burgos meldet, ſol⸗ len die in der Provinz Caceres operierenden Nationaliſten Navalmoral de la Mata und La Puebla eingenommen haben. Die nationaliſti⸗ ſchen Truppen befinden ſich nunmehr auf dem Marſche nach Talavera la Reina und haben ſich mit der Kolonne unter dem Kommando von Oberſt Yague vereinigt. Ihr Ziel ſei Toledo. Der auf Seiten der Truppen der Linksregie⸗ rung an der Guadarrama⸗Front befindliche Sonderberichterſtatter von Havas berichtet, daß die rote Artillerie im Verlaufe der Nacht zum Dienstag die feindlichen Stellungen von Alto de Leon heftig beſchoſſen habe und man für Dienstag vormittag einen erneuten Angriff auf die Nationaliſten erwarte. Der frühere Mini⸗ ſterpräſident Quiroga befinde ſich mit dem Mi⸗ niſter für öffentliche Arbeiten an der Front. Zwiſchen Sevilla und Cordoba ſei die telefoni⸗ ſche und telegraphiſche Verbindung unterbro⸗ chen. Die Regierungsartillerie beſchieße etwa fünf Kilometer Entfernung Cordoba. Der Sonderberichterſtatter von Havas meldet zur Einnahme von Azualcalla durch die Natio⸗ naliſten, daß die Roten, bevor ſie ſich ergeben mußten, etwa 20 Geiſeln durch die Entzündung von Dynamitpatro⸗ nen ermordet hätten. Einer der Ge⸗ fangenen ſei mit den Füßen an ein Laſtauto gebunden und durch die Straßen der Stadt ge⸗ ſchleift worden. Dann habe man ihn mit Pe⸗ troleum übergoſſen und verbrannt. aus Parteiführer und andere leitende Perſönlich⸗ keiten in Madrid hingerichtet. Hendaye, 25. Aug. Nach einer amtlichen Mitteilung aus Madrid wurden dort in einem Schnellprozeß mehrere Todesſtrafen verhängt. Unter den Verurteilten befinden ſich der ehe⸗ malige Miniſter Melquiades Alvarez, Füh⸗ rer der Liberaldemokratiſchen Partei, der ehe⸗ Das denkmal des haſſes Das in der belgiſchen Stadt Dinant enthüllte Denkmal, das den während des Krieges ums Leben gekommenen belgiſchen Ziviliſten gewidmet ſein ſoll, in Wirklichkeit aber eine Ver⸗ ewigung einer der gröbſten Greuellügen des Weltkrieges bedeutet. Es trägt die hinlänglich bekannte Haßinſchrift„Furore Teutonico“, die bereits vor Jahren an der Löwener Univer⸗ ſität angebracht werden ſollte. nunmehr bei ſich aufzuſtellen, bleibt unverſtändlich Ehre. Der Entſchluß der Stadtverwaltung von Dinant, das Denkmal ihr wahrlich nicht zur (Scherl Bilderdienst, K.) und gereicht malige Miniſter Martinez de Velasco, Führer der Agrarpartei,. Miguel Primo de Rivera, der Bruder des Faſchiſtenführers, der bekannte faſchiſtiſche Fliegeroffizier Ruiz de Alda und der Nationaliſtenführer Albi⸗ nana. In Barcelona wurden, Madrider Mel⸗ dungen zufolge, am Montag vier Offiziere, in San Sebaſtian ſechs Offiziere von Roten er⸗ ſchoſſen. In Madrid ereilte das gleiche Schick⸗ ſal vier Kavallerieoffiziere. „Benn die Molen ſiegen“ Journal de Gendve über die Gefahren eines marxiſtiſchen Sieges in Spanien 88 Genf. 25. Aug. Unter der Ueberſchrift „Wenn die Roten ſiegen“ unterſucht das „Journal de Gensve“ in einem Leitartikel die unſeligen Folgen, die ein ſolcher Ausgang des ſpaniſchen Krieges für ganz Europa haben würde. Die Annahme eines endgültigen Sieges der Marxiſten ſei zwar unwahrſcheinlich, aber wenn die Regierung Blum, obgleich ſie nach⸗ drücklich ganz Europa zur Neutralität auf⸗ fordert. fortfahre, die Roten zu begünſtigen— und die ſpaniſchen Kriegsmaterialſchiebungen auf franzöſiſchem Gebiet zeugten davon— ſo dürfe man die Möglichkeit einer Unterdrückung des Aufſtandes nicht völlig außer Acht laſſen. Ein roter Sieg wäre die gefährliche Löſung des Konflektes nicht nur für Spa⸗ nien ſelbſt, ſondern für Weſteuropa. Die reli⸗ gioſen Verfolgungen, die ſchon vor dem Auf⸗ ſtand des Generals Franco betrieben worden ſeien. hätten ſeitdem ein kaum vorſtellbares Maß an Grauſamkeit erreicht. Die Rache der Nationaliſten in den von ihnen eroberten Ge⸗ genden ſei auch furchtbar. Aber es beſtehe ein grundlegender Unterſchied: Die Roten ſeien von Begier nach Zerſtörung getrieben, wäh⸗ rend die Nationaliſten trotz ihrer augenblick⸗ lichen Gewalttaten ihr Vaterland wieder auf⸗ bauen würden, wenr ſie ſiegen. „Wir leben heute nicht meör in einer Zeit, wo die Staaten Zuſchauer der Um⸗ wälzungen in anderen Ländern bleiben können.“ Man habe einſt zugeſchaut als Deutſchland das Experiment des Spartakismus machte, Italien Fabrikbeſetzungen erlebte und Ungarn von den bolſchewiſtiſchen Stiefeln niedergetreten war. Heute ſcheine es ſicher, daß die Staaten mit ſtarken Regierungen nicht dulden werden, daß ſich Spanien in eine bolſchewiſtiſche Zweigſtelle im Weſten verwandeln laſſen werde. Am entſchloſſenſten in dieſer Hinſicht ſeien dieienigen, die ſelbſt zu ſehr unter den Bolſchewiſten gelitten hätten, um nicht alles zur Vermeidung eines zweiten Experiments dieſer Art daranzuſetzen. Dies ſei ein Grund für die energiſche Haltung Deutſchlands gegenüber der ſpaniſchen marxiſtiſchen Regie⸗ rung. Die Reiſe Horthys, des Befreiers eines von den Abgeſandten Moskaus in Blut und Feuer getauchten Landes, ſei ein Zeichen für die Annäherung der antibolſchewiſtiſchen Staaten. So laufe Spanien im Falle eines roten Sieges eine ernſte äußere Gefahr, die Bedrohung ſeiner Kolonien. Aber auch Portugal würde darunter zu leiden haben. Der bolſchewiſtiſchen Propaganda würde es ein leichtes ſein, Eiferſucht und Haß und alle Lei⸗ denſchaften aufzuſtacheln., um das Volk durch tolle Verſprechungen eines kommuniſtiſchen Pa⸗ radieſes auf Erden zu betören. Auch Frankreich gehe der volitiſchen und ſozialen Auflöſung entgegen, wenn es nicht eine plötzliche Aufwallung der nationalen Energie wie ſchon ſo oft vor dieſem Schick⸗ ſal rette. Schon würden die Begriffe von Recht und Pflicht unter Mittäterſchaft der Regierung ge⸗ fälſcht. Die ſpaniſchen Unruhen wirkten wie das rote Tuch im Stierkampf. Die pazifiſtiſchſten unter den Pazifiſten ſchrieen im Namen des Pazifismus nach Waffen, um den ſpaniſchen Bürgerkrieg mitmachen zu können. Siegten die Roten, ſo geriete die Schweiz zwiſchen zwei feindliche Lager: ein bolſchewiſtiſches und ein antibolſchewiſtiſches. drr Blick in Beim Baden ertrunken ſw. Mainz, 24. Aug. Der Schreinergeſelle Karl Fiſcher Samstag nachmittag in Kaum war er im Waſſer und ſofort verſank, ging ehe ihm wurde nach längerem ländet. Gründung der Alzeyer Winzergenoſſenſchaft A ley, 24. Aug. reitenden Verſammlungen wurde gültig die Gründung der Alzeyer 25jährige am den Floßhafen baden. als er um Hilfe rief jemand beiſpringen konnte. Man glaubt, daß der junge Mann in einen Strudel geraten iſt. Die Leiche Suchen am Sonntag ge⸗ Nach verſchiedenen vorbe⸗ nunmehr end⸗ Winzergenoſ⸗ ſenſchaft vollzogen. Aus Alzey und der näheren Umgebung haben ſich bis jetzt 40 Weinbergsbe⸗ 7 ſitzer mit etwa 80 Morgen beteiligt. Zum Vor⸗ 1 ſtand wurden gewält: R. Runkel, Joh. Greth und Adolf Minor. Dem Aufſichtsrat gehören an: G. H. Curſchmann 2., Dautenheim, H. Mauer⸗Dautenheim, Ph. Becker 8., Weinheim, H. Richtſcheidt⸗Weinheim, J. Jung⸗Wahl⸗ heim, J. Burkardt 2.⸗Wahlheim. Der Geſchäfts⸗ anteil wurde für den Morgen Weinberg auf 50 Mark, die Haftſumme je Geſchäftsanteil auf e die Well dann ſofort hoch warf, wieder heraus. Sie ſtieg auf den Scheunenboden, wo ſie weinend, ihr totes Kind auf dem Arm, von ihrem Mann auf⸗ gefunden wurde. Nachbarsleute bemühten ſich zunächſt um die noch im Schacht befindlichen Kinder. Alle Wiederbelebungsverſuche waren vergeblich. Das älteſte Kind, ein achtjähriges Mädchen, befand ſich zur Zeit der Schreckenstat in der Schult Von der Univerſität Freiburg l. Br. Freiburg, 24. Aug. Profeſſor Dr. W. 5. Schuchardt in Gießen wurde auf den Lehrſtuhl für klaſſiſche Archäologie an die Univerſität Freiburg i. Br. berufen. Schiffszuſammenſtoß auf dem Rhein. Andernach, 24. Aug. Bei Andernach kam es auf dem Rhein zu einem Schiffszuſammenſtoß. Der Schraubendampfer„Joſef Schürmann“ be⸗ fand ſich mit Anhängeſchiffen auf der Bergfahrt. Zu Tal kam der Schlepper„Franz Haniel“, der ebenfalls mehrere Kähne im Anhang hatte. Als beide Schleppzüge ſich begegneten, lief der erſte Anhang des Bergſchleppzuges aus ſeiner Fahrtrichtug u. rammte mit dem Bug einem ſuchte vor Anker zu gehen, mußte aber davon Abſtand nehmen, da die Strömung an der Un⸗ fallſtelle zu ſtark war. Er fuhr daher langſam zu Tal wetter. Streckenarbeiter vom Zug erfaßt. Frankenſtein, 24. Aus. Am Montag gegen 11 Uhr wurde der Bahnunterhaltungsarbeiter Heinrich Schneider der Bahnmeiſterei Lamb⸗ recht in der Nähe des Bahnhofes Frankenſtein, als er einem Güterzug ausweichen wollte, von der Lokomotive des Perſonenzuges 236 von hinten erfaßt und auf die Seite geſchleu⸗ dert. wobei er einen Unterſchenkelbruch davon⸗ trug. Der Verletzte wurde in das Krankenhaus Kaiſerslautern verbracht. Lebensgefahr beſteht nicht. Ein Segelflugzeug„Sitleriunge Schmelzer.“ Neunkirchen, 24. Aug. Die Hitlerjugend des Kreiſes Ottweiler hat am Sonntag das erſte Bekannimachungen ber A. S. O. A. B Kreis Heppenhelm teisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraß⸗ 5. 3 Alaere der 315 r. den des Kreisleiters: M von 15—18 Uhr. NSDAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. Segelflugzeug, das in ihren Modellkurſen ent⸗ ſtanden iſt, in einer Kundgebung auf dem Hans Schemm⸗Platz feierlich auf den Namen des gefallenen Hitlerjungen Schmelzer getauft. Im Handgemenge ein Ohr verloren. Mayen(Eifel) 24. Aug. Bei einer nächt⸗ lichen Ruheſtörung verſuchte die Polizei Ord⸗ nung zu ſchaffen. Einer der Ruheſtörer ging dabei tätlich gegen einen Beamten vor, ſodaß dolf Hitler⸗Haus. ernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 33 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abtellung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freſtag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 1718 Uhe. kankfurt am Mabn, Gutleutſtraße 8—14, eee eee ey * 1 —— 5—* .—— TTT 2 — r 2 . * ———— —— ——— 1 1 am 11. Januar in angeheitertem Zu⸗ 1 3 ſtand ſeinen Kraftwagen in Schlangenlinien 1 1 ſteuerte und in einem Straßengraben landete. „ 1. Am 20. Februar, alſo einen Monat ſpäter, ſaß N 4 er wieder angetrunken am Steuer und 1 5 fuhr am Hauptfriedhof gegen ein Pferdefuhr⸗ N 3 15 werk, ſo daß die Pferde ſcheuten und die Deich⸗ f 45 ſel brach In Zickzacklinien ging die Fahrt 1 Firma ſo beftig zuſammen, daß das Motor⸗ . rad und ſein Fahrer unter den Lieferwagen 920 zu liegen kamen. Der Motorradfahrer war auf 1 der Stelle tot. Bei dem Verunglückten handelt 500 Mark feſtgeſetzt. Ichlangenlinienfahrt und Führerfluchl Gemildertes Urteil Frankfurt a. M., 24. Aug. Strafkammer nahm in zwei Strafprozeſſen Veranlaſſung, die vom Schöffengericht gegen die Angeſchuldigten verhängten Strafen zu mildern. In beiden Fällen war ſeitens der Angeklagten die Berufung auf das Strafmaß beſchränkt worden. Zunächſt wurde gegen einen 55jährigen An⸗ geklagten aus Oberurſel verhandelt, der mit 30 Mark Geldſtrafe vorbeſtraft war, weil er weiter. Unterwegs wurden zwei Radfahrer angeſahren, ihre Räder zerſtört und beide, der eine ſogar erheblich verletzt. Zu alle⸗ dem beging der Angeklagte Führerflucht. Das Schöffengericht hatte auf neun Monate zwei Wochen Gefängnis und auf eine Geld⸗ ſtrafe erkannt. Die Strafkammer ermäßigte die Strafe auf ſechs Monate Gefängnis und 100 Mark Geldſtrafe. Tödlicher Verkehrsunfall Freiburg i. Br. 24. Aug. Am Samstagabend ereignete ſich an der Kreuzung Hilda⸗Talſtraße, an der ſich ſchon verſchiedene ſchwere Verkehrs⸗ unfälle zugetragen haben, wiederum ein Ver⸗ kehrsunglück, das ein Todesopfer forderte. An der genannten Kreuzung ſtießen ein Motor⸗ rad und der Lieferwagen einer Freiburger es ſich um den Schneidermeiſter Schwär aus Littenweiler. Tödlicher Aufounfall Mosbach, 24. Aug. Als der Geſchäftsfüh⸗ rer Paul Weichenhain der Druckerei Eiermann mit ſeiner Braut, der 22jährigen Anna Hol⸗ der, aus ſeiner Heimat in Sachſen mit dem Kraftwagen hierher zurückfuhr, rannte er in der Nähe von Staffelſtein bei Bamberg ge⸗ gen einen Baum. Frl. Holder wurde bei dem Anfall ſofort gethtet, Weichenhain ſchwer verletzt. Ueber den genauen Vorgang des Unfalls iſt noch nichts bekannt. Die töd⸗ liche Verunglückte iſt die Tochter eines Sied⸗ lers der neuen Bergfeldſiedlung bei Mosbach. zchwerer Unfall beim Ueberholen Drei Todesopfer. 88 Dresden, 25. Auguſt. Auf der Fahrt von Bautzen nach Dresden ſtreifte unweit des Dorfes Dresden-Welßig ein Bautzener Perſonenkraftwagen beim ſcharfen Ueber- holen einen in gleicher Richtung fahrenden Kraftomnibus Der Perſonenwagen kippte um und die vier Inſaſſen wurden aus dem Wagen geſchleudert. Der Fahrer namens Renſch war ſofork kok. Die Mitfahrer Schmidt und deſſen 17jährige Tochter ſtar⸗ ben nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Geiſteskranke erkränkl ihre vier Rinder ds Stuttgart, 25. Aug. aus Leutkirch im Allgäu gemeldet wird, ereig- nete ſich dort eine furchtbare Familientragödie. In einem Anfall geiſtiger Umnachtung er⸗ tränkte die Ehefrau Thereſia Blattner aus Urlau ihre vier Kinder im Alter von 1—5 5 Jahren in einem Brunnenſchacht. Die Frau warf zunächſt die drei älteren Knaben im Alter von 2, 4 und 55 Jahren einzeln in den zwei Meter tiefen Schacht. Dann ſprang ſie mit ihrem einjährigen Kind Reni auf dem Arm nach. Die Geiſteskranke beſann ſich dann ſofort Wie 2 Die Zweite Zentralexekutivkomitees der Sowjetunion hat— wie die TA SS. meldet— die Begnadigungs⸗ geſuche der vom Militärgerichtshof wegen an⸗ geblicher Verſchwörung zum Tode Verurteilten abgelehnt. Das Urteil ſei gegen alle 16 Verurteilte bereits vollſtreckt worden. Ausſchuſſes des briliſchen Kabinells Schleppkahn des Talzuges in die Flanke. Der Kahn wurde beſchädigt. Der Schleppzug ver⸗ Verchtesgaden, 25. Aug. Zwei töd⸗ liche Bergunfälle ereigneten ſich in den Berchtesgadener Bergen. Am Hochlhalker ſtürzte der 30 Jahre alte kaufmänniſche Angeſtellte Werner Müller aus Leipzig, der ſich als Alleingänger beim Abſtieg vom Hochkalter verirrt hakte, über eine ſenkrechte Wand etwa 35 Melker kief ab. Er war ſofort tot. In der Waßmann-Oſtwand verunglückke die 35 Zahre alte Sporklehrerin Annema⸗ rie Lindner aus Kirchheim u. T. vor den Augen ihres Seilgefährten wahrſcheinlich in- folge Ausbrechens eines Griffes. Sie ſtürzte am Salzburger Weg vor dem Ausſtieg aus der erſten Wand ekwa 35 Meler tief ab. Ob- wohl ihr Begleiter ſie am Seil halten konnte, iſt ſie ſo unglücklich aufgefallen, daß eine zu Hilfe kommende Münchner Partie nur noch dieſer gezwungen wurde, von ſeiner Waffe Ge⸗ wei lödliche Unfälle in den Berchlesgadener Bergen ihre Leiche fand. Benzinexploſion auf dem italieniſchen Kreuzer„Gorizia“ Rom, 25. Aug. Ueber ein Erploſionsunglück auf dem italieniſchen Kreuzer„Gorizia“ gibt Agenzia Stefani folgende amtliche Mitteilung aus: Nach der Ausreiſe von Tanger, wo ſich Kreu⸗ zer„Gorizia“ auf dem Weg von Kiel nach Ita⸗ lien wenige Stunden aufgehalten hatte, kam es zu einer Exploſion, die— wie man an⸗ nimmt— auf das Benzinlager am äußerſten Ende des Bugs zurückzuführen iſt. Durch die Exploſion wurde der Schiffsrumpf beſchädigt. Jedoch konnte der Kreuzer mit eigener Kraft Gibraltar anlaufen, wo die engliſche Admira⸗ lität in vorſorglicher Weiſe die Hilfe des Arſe⸗ nals zur Verfügung geſtellt hatte. Nach den erſten notwendigen Reparaturen wird die„Go⸗ rizia“ ihre Baſis im Thyrreniſchen Meer auf⸗ ſuchen. Die Beſatzung hat keinen Schaden ge⸗ nommen. 5 Moskau meldel die Hinrichlung der 16 Verurkeillen Moskau, 25. Aug. Das Präſidium des Beralungen des außenpoliliſchen London, 25. Aug, Nach längerer Pauſe krat am Dienstag der außenpolitiſche Aus- ſchuß des Kabinelts zuſammen, Miniſterprä⸗ ſident Baldwin, der ſich zurzeit noch auf einem Erholungsurlaub in Wales befindet, nahm an der Sitzung nicht keil. In erſter Linie wurden die Ereigniſſe un Spanien beſprochen. Wie es heißt, ſollen dem Ausſchuß auch die Pläne zur Re- form des Völkerbunds vorgelegen haben, die im kommenden Monat in Genf erörtert wer den ſollen. Nach der Vormiktagsſitzung, die annähernd drei Stunden dauerte, krat der Ausſchuß am Nachmittag erneut zu einer eineinhalbſtündi⸗ und arbeitete ſich mit dem Kleinen, das ſie 8 A eee 8 1 N 8 1 .——— e eee Lehle Telegramme Fragen am 2. September erneut zur Sprache kommen werden. Miniſterpräſidenk Baldwin wird an dieſem Datum vorausſichklich ſelbſt in London anweſend ſein, um die Beratun⸗ gen zu leiten. tar ſpaniſche Fiſchdampfer auf der Höhe von Gibraltar Kriegsſchiff angehalten, durchſucht und nach Gibraltar gebracht worden. Zuerſt wurde vermutet, daß die ſpaniſchen Schiſſe Kriegsmaterial an Vord hatten. Es wurde jedoch feſtgeſtellt, daß dies nicht der Fall war, und die Fiſchdampfer wurden wieder DRB.) Nach fünfmonatiger Beratung hat das japaniſche Kabinett einſtimmig ein Programm beſchloſſen, deſſen ſieben Punkte als national⸗ volitiſche Richtlinien zur als wichtigſten Punkt. brauch zu machen. Der Angreifer verlor bei dem Handgemenge das linke Ohr Die Leiche von Toni Kurz geborgen Grindelwald, 25. Aug. Wie die Di⸗ rektion der Jungfraubahn am Dienslagabend mitteilt, iſt es den am Eiger-Gletſcher ver⸗ bliebenen beiden Männern der Münchener Bergwacht nach anſtrengenden Nachforſchun⸗ gen gelungen, die Leiche des Berchkes⸗ gadener Ton! Kurz zu bergen. Toni Kurz gehörte bekannklich zu der Vlererparkie, die vor vier Wochen bei einem Verſuch, die Eiger-Nordwand zu beſteigen, ums Leben kam. Kurz war unker beſonders kragiſchen Umſtänden kurz vor ſeiner Reklung infolge übergroßer Erſchöpfung am Seil hängend ge⸗ ſtorben. Nach der Leiche ſeines Kameraden Hinkerſtößer wird noch weiter geforſchk. 143 Toke, 4318 verlehle Der Reichs. und preußiſche Verkehrsminiſter gibt bekannt, daß in der vergangenen Woche im Reiche 143 Tote und 4318 Verletzte als Opfer des Straßenverkehrs zu beklagen ſind. lauf der Sitzungen wurde nichts bekannkgege⸗ ben. Es wurde lediglich mitgeteilt, daß die in den heutlgen Erörterungen behandelten Iwei ſpaniſche Fiſchdampfer durchſucht und wieder freigelaſſen London, 25. Aug. Wie Reuter aus Gibral⸗ meldet, ſind am Dienstag zwei von einem britiſchen reigelaſſen. das Programm des ſapaniſchen Kabinelts un 88 Tokio, 25. Aug.(Oſtaſiendienſt des na Durchführung der aufzugeben. gang beginnt, erhaltene Hefte ſtens 15. September zu tätigen. Gruppenſieger hervor: Knab Ma dch in Reiſen in Siedelsbrunn in Bonsweiher Bauer, 5 Ausbleiben des beſtellten S ein anweſender neutraler Andernfalls teilen ſich die Halbzeit in die daß ſind jeweils zu melden NSeB., Bezirk Weſchnitztal. Unſere nächſte Bezirkstagung findet am Mitt⸗ Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. 00 L* NSLB., Kreis Heppenheim Abtlg. Bücher und Zeitſchriften. Im Auftrag der Reichsleitung des N. S. wurden der neuen Sendung von „Hilf mit“! eine der Abſatzmöglichkeit ent⸗ ſprechende Zahl Olympiahefte zum Preiſe von 10 Rpfg. das Stück beigelegt. Bei der Begeiſterung, die die Erfolge der deut⸗ ſchen Olympiateilnehmer überall in deut⸗ chen Landen ausgelöst hat, dürfte es nicht chwer fallen, die Hefte reſtlos abzuſetzen. Die Verrechnung geſchieht wie bei„Hilf mit!“ über den Kreisſachbearbeiter für „Bücher und Zeitſchriften“ und nur in dieſem Falle auch ber die Bezirksver⸗ trauensleute, welche die Verteilung vor⸗ nehmen. Die Beſtellung der Schülerzeitſchriften für Oktober iſt bis ſpäteſtens 9. September Da mit dem 1. Oktober ein neuer Jahr- ſind alle Zahlungen für und Bücher bis ſpäte⸗ NSSB., Kreis Heppenheim. 1 Grenzball für Knaben und Mädche. (Unterſtufe B) Folgende Schulen gingen aus den Spielen als en: Hammelbach, Erlenbach, Ober⸗Mumbach, Weiher, Gorrheim und Ober⸗Laudenba. en: Hammelbach, Erlenbach, Nieder⸗Liebersbach, Anterwaldmichelbach, Unter⸗Abtſteinach und Erbach. 0 Dieſe Schulen ermitteln nun in Pokalſpielen die Kreismeiſter. Am Freitag, den 28. Auguſt 1936, finden folgende Spiele ſtatt: in Fürth 14.00 Uhr: Hammelbach— Erlenba(Knaben) 14.45 Uhr: Hammelbach— Erlenba(Mädch.) Schiedsrichter ſtellt Krumbach. 14.30 Uhr: Weiher— Gorrheim(Knaben) Schiedsrichter ſtellt Reifen 14.30 Uhr: u. M. Michelbach— u. Abtſteinach Mädchen) chiedsrichter ſtellt Siedelsbrunn 14.00 Uhr: O.⸗Mumbach— O.⸗Laudenbach (Knaben) 14.45 Uhr: Erbach— N.⸗Liebersba(Mädch) Schiedsrichter ſtellen onsweiher i„ u. d. beteiligten Mannſchaften. Die Ergebniſſe der Spiele ſind ſofort an Lehrer Hammelbach i. O., zu melden Beim iedsrichters übernimmt amerad die Leitung. betr. Schulen je eine Leitung. Außer dieſen Meiſterſchaftsſpielen ſind natürlich auch die noch ausſtehenden, bereits vor den Fe⸗ rien angeſetzten Gruppenſpiele baldigſt nachzuho⸗ len. Unſer Ziel iſt einer 1 ſondern die nicht lediglich die Erringung häufige Betätigung 5 auf dem grünen Raſen. Ich hoffe, bis 15. September alle rücdſtändigen Spiele chgeholt ſind. Auch die Ergebniſſe dieſer Spiele lerer Jugen woch, den 9. September, nachm. 14 I i Staatserneuerung bezeichnet werden. Gaſthaus„Zum Weſchnitztal“ Kann Im einzelnen ſieht das Programm folgendes[ Es ſpricht unſer Kreisobmann und Schneider, Krei⸗ en fache e hen alle Lehrkräfte an Volks⸗ ulen. 1. Aufbau von Heer, Flotte und Luftwaffe Meeder e S umgehende Erledigung der zugeſandten Fragebogen. Ruppert, Kreisleiteg des Außenhandels. darunter Maßnahmen für die Selbſtverſorgung oder Bezugs von Eiſen, Stahl und Wolle. talausfuhr nach Mandſchukuo. 2. Aufbau einer einheitlichen Volkserziehung auf nationaljapaniſcher Grundlage. 3. Umbau des Steuerweſens. 4. Sicherung der Lebensbedingungen des Volkes durch ſtaatlichen Schutz gegen Natur⸗ ſchäden und Stärkung des Verſicherungsſchutzes für die Landbevölkerung, ſowie ſtaatliche Hilfe für Bauern, Fiſcher und Kleingewerbetrei⸗ bende. 5. Staatliche Förderung der Induſtrie und Sicherſtellung des 6. Förderung der Auswanderung und Kavi⸗ gen Beſprechung zuſammen. Ueber den Ver⸗ W —————————.— 1 e e ee— eee eee eee eee—— ———— ieee eee eee eee Talbok-Aulomobilwerke vor der glillegung Schwierigkeiten durch die neuen Paris, 28. Aug. Die Talbot⸗Automobil⸗ werke, die in einer Pariſer Vorſtadt liegen, ſollten am Montag nach der zweiwöchigen Fe⸗ rienzeit wieder ihren Betrieb aufnehmen. Die Werksleitung hat jedoch ihren 1000 Arbeitern mitgeteilt, daß ſie nicht in der Lage ſei, die neuen finanziellen Laſten zu tragen, und daher den Betrieb nicht wieder aufnehmen Verfügungen. 7. Vereinfachung der Staatsverwaltung. könne. Es finden Verhandlungen unter Betei⸗ ligung der Behörden ſtatt. nic f mot Laut Freh dem Nig 1 a5 Ell 10 ol. f U ite füll pra Pert ſtlof Nur Art tel U Vote dener 1 del Hol Nag gehö hing für Stad und! d e ag beugt ſeitli kunnt . felt 5 her dolle 0 1— 5 No eigenen te Von de Nu. krigen N. 8. . don elt ent Neef t. Bez t deut; deut. s ficht egen, „if, er für ur i lerer vor ⸗ en für ener Jh. N fl ſpaͤte⸗ . als boch, enbach. uabac, 0 10 en die ſinden abe) lch.) 0. het geit unt tung. eint 10 de⸗ n. 300 il gen, e die l fel, un nen Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung NETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz 11. Fortſetzung. N Ihnen entgegen wälzten ſich Staubwolten nach Wien. Troß⸗ knechte hieben auf die ſchweißnaſſen Pferde, die die Fuhr⸗ werke voll eiſerner Kanonenkugeln, Mehlſäcken, Paliſa⸗ denpfählen, ulvertonnen zogen. Küraſſiere ritten mit blankem Pallaſch. Die ſchlanke, blonde Jungfer drängte ſich durch das Gewirr. Ihr Reiſemantel war von Wind und Wetter vergilbt, ihr Kopftuch verwaſchen von Regen und Wind, ihre hübſchen Züge von der Sonne Frank⸗ reichs und Deutſchlands gebräunt. Sie ſtand vor einem Riad gen 11 der Tupigny⸗Küraſſiere. Ihre lauen Augen, ihre gefalteten Hände baten! Ihr Mund ſtammelte. „Ihr ſeid ſchon der dritte Herr, dem ich ſeit heute morge die Poſt beſtelle: Meldet in Wien dem Herrn Laurenz Pernfuß, iſt ein bürgerlicher Faßzieher an der Freyung, ſeine Tochter, die Gundel, ſei hier drauße an dem Gnadenort Mariabrunn und dürfe nicht einpaſſiere! Möge doch komme, der Vater, und mich hole!“ „Ich werd' es beſtellen, Jungfer!“ Der Wachtmeiſter 7155 es im Davonreiten durch das Peitſchenknallen und ädergerumpel. Das ſtockte eine kurze Zeit und in der Stille läuteten nah und fern, aus Hunderten von Dör⸗ fern in der Runde, von den Kirchtürmen die Türken⸗ glocken und mahnten zum Gebet oder zur Flucht. Auch im Kloſterhof der Wallfahrtskirche Mariabrunn hämmerten die Mönche und die Laienbrüder, nagelten KRiſten, ſchleppten Packſtroh, ſchmierten Wagenachſen, füllten Haferſäcke zur Abfahrt über den Wiener Wald. „Man riecht ſchon Feuer und Schwefel, Jungfer!“ ſprach der langbärtige Bruder Pförtner zu der Gundel Pernfuß, die ſich erſchöpft auf einen Meilenſtein am kloſtereingang geſetzt hatte.„Wer weiß, wie bald der Türke anrückt. Er wird es uns ſchon rechtzeitig nachts durch die brennenden Dörfer und Burgen und Klöſter melden!“ „Ich hab' die Dörfer und Burgen und Klöſter brenne ehr, ehrwürdiger Herr!“ ſagte die junge Kammerdienerin er Lieſelotte von der Pfalz.„Drüben am Rhein! Das ware nicht die Türken. Das ware die Franzoſen. Von denen könne die Heiden noch lerne!“ „Wann ſchon der Chriſt ſo hauſt, was iſt dann vom Heiden zu hoffen!“ „Ich will nach Wien!“ Sie ſprang in fiebernder Ungeduld auf. Das Kirchturmpförtchen neben dem Klo⸗ ſtereingang ſtand offen. Sie klomm lotcbtfußig die ſteile Holztreppe empor. Sie langte atemlos im Dachgeſtühl an. Auch da ſchaukelte wild an ihrem Strang die Sturm⸗ glocke und betäubte ihr mit ihrem Geläute die Ohren. Vor ihren Augen entrollten ſich weithin die grünen Höhen und Täler des Wiener Walds. Und geradeaus hob ſich in der Ferne eine mächtige gedrängte Gruppe von Kirchtürmen aus dem ſilbergrauen Tunſt des Son⸗ e Gewaltig über alle hinaus wies da der Stephansdom 5 Himmel. Und neben ihm unterſchieden die beiden lauen Augen da oben die ſpitze Nadel von Heilig Kreutz, den kleinen Turm der Schotten, das hohe Kreuz auf St. Michael und St. Nikolaus und St. Johannes und St. Auguſtin auf dem uralten Kirchlein von St. Peter. Als das Bollwerk der Chriſtenheit lag da mit ihren vielen Gotteshäuſern die Kaiſerſtadt Wien und harrte, daß der Halbmond blutig auſging, Plötzlich weiteten ſich die Augen der Gundel. Sie ſchirmte ſie mit der Hand. Sie ſpähte hinunter. Auf der Straße von Wien her kam im Gedränge ein Reiter. Es war eigentlich ein knochiger, großer Karrengaul, auf dem er ſaß, nur zwei Trenſenzügel in der Linken, ohne Steig⸗ bügel, eine Stalldecke ſtatt des Sattels. „Nicola...“ ſchrie die Gundel Pernfuß mit heller Stimme vom Turm und winkte. Ter junge Mann hob den Kopf und ſchwenkte beglückt einen Wetterhut, der ihm ſchief und verwegen auf dem inken Ohr ſaß. Er lachte verliebt über ſein flottes Geſicht, reckte die ſehnige Geſtalt in kurzem Wams mit Stoßdegen, Kniehoſen und Sporenſtiefeln. „Da bin i, Gundel!“ „Wart'— ich komm'!“ Die Gundel Pernfuß flog die Turmtreppe hinab. Un⸗ ten, am Ausgang, blieb ſie plötzlich ſtehen und ſagte in verändertem Ton: „Jeſſes ja„.. der Nicola...“ Und nach einer Pauſe: „Ja— und der Herr Vater?“ „Der ſchickt halt mich! Der richtet daheim Tag und Nacht mit ſeinen Geſellen ſeine leeren Weinfäſſer. Die gehören doch mit Pflaſterſteinen und Sand gefüllt und hinaus als Schanzkörb' auf die Burgbaſtei!“ „Auf der Baſtei ſteht unſere Studentencompagnie! Und für die Jungfer da ſteh' i!“ Der junge Mann wandte b vom hohen Roß herab drohend zu dem Sperrpoſten der Stadtguardia.„J bin der Sohn des Reitenden Hoffägers und Wildmeiſters Waldſchaffer draußen im Wiener Wald und Studioſus an der juridiſchen Fakultät in Wien, wann Euch das nöt z'hoch is!“ „Schau, daß D' zu mir rauf kommſt, Gundel!“ Er beugte ſich nieder und ſchwenkte mit ſehnigen Armen, das Mädchen hinter ſich auf dem Pferderücken, ſo 0 ſie ſeitlings ſaß und die Arme um ſeinen Hals ſchlingen konnte. Er lenkte den trägen Zuggaul im Schritt durch das Geſchrei, Geraſſel, Geknalle, Geblöke. Er wandte ſelig den Kopf über die Schulter zu der Gundel. „Ja— fetzt ſag' mir, wie kommſt denn du auf einmal her aus Frankreich, Gundel? J hab's gar nöt glauben wollen vor lauter Glück!“ Die Gundver pernſuß mußte faſt ſchreien, um ihm durch den Wirrwirr des Auszugs aus Wien umher von ihrer Flucht aus Verſailles zu erzählen. „Ihr hübſches, rundes, ſonnengebräuntes 1 ver⸗ änderte ſich. Der Student Nicola Waldſchaffer konnte es nicht ſehen. Er mußte durch den Staubnebel 885 ge⸗ radeaus blicken, um mit ſeinem ſchwerfälligen Roß nicht an ein Paar Ochſenhörner zu geraten. „Was war dös für ein deutſcher Herr in Verſailles, von dem du erzählſt?“ forſchte er eiferſüchtig. „Schlank und mager war er. Und ſonnenverbrannt wie letzt ich!“ ſagte die Gundel, halb zärtlich in der Erinne⸗ rung lachend. „Wie hat der Herr denn g'heißen?“ „Der Ritter von Rimburg habe ihn die Wälſche ange⸗ redet. Was fragſt du danach? Du wirſt ihn nie ſehe. Und ich werd' ihn auch nie wiederſehe!“ Sie waren an den Wällen Wiens angelangt. Ein wil⸗ des Wehegeſchrei erfüllte die Luft. Tauſende von Men⸗ ſchen ſtanden da, liefen hin und her, rangen die Hände. Weißgekleidete kaiſerliche Hartſchiere zu Pferd bahnten einer endloſen Reihe von Karoſſen den Weg durch die Menge. Aus einem mit acht Schimmeln beſpannten Reiſe⸗ wagen beugte ſich ein ſchnurbärtiger,. Herr zu Anfang Vierzig und wehrte mit einer Hand ewegung den Hoftrabanten, die gewaltſam das Volk zur Seite drängten. „Ach— laßt die armen Leute gehen!“ rief er mitleidig und neues, tauſendfaches Weinen war die Antwort. „Der Kaiſer verläßt die Stadt!“ ſagte der Student Waldſchaffer.„Auf Drängen des Hofkriegsrats, weil er von außen beſſer für Entſatz ſorgen kann! Aber ſchaug' nur das Gefolge an!“ Vorbei die Kaleſche mit dem Kaiſer Leopold dem Erſten, der Kaiſerin, den Prinzen und Prinzeſſinen, dem ent⸗ blößten Vor ts den Vorderſitz einnehmenden Oberſtall⸗ meiſter. Vorbei der Wagen der Kaiſerin⸗Mutter. In den nächſten Equipagen drängten ſich verſtört, ein faber wie ſie gingen und ſtanden, die gräflichen Hoffräulein und die adeligen Staatsjungfern, die Kammermenſcher und die Mundköchinnen, Die Roſenkranz⸗Patres und Ka⸗ pellendiener. Die Geheimen Hofſekretäre und die Leib⸗ barbiere und Leibperückenmacher und Zahnchirurgi. Immer mehr verfinſterten ſich die Mienen des Nicola Waldſchaffer von der kampfbereiten Erſten Wiener Stu⸗ dentencompagnie, als der Zug des flüchtenden Wiener 854 kein Ende nehmen wollte. Er belächelte noch die ofzwerge und die franzöſiſchen Komödianten und den Hofpoeten. Aber dann packte ihn die Wut beim Anblick der fliehenden ſtämmigen Haiducken, Trompeter, Pauker, Läufer, Seſſelträger, Falkner, Ballhausmarköre, der Hun⸗ derte von bewaffneten, wohlgemäſteten Lakaien. „Ihr ſtändet der Stadt wohl an, ihr Lotterbuben, und dent davon!“ ſchrie er.„Und die armen und elenden eute laßt ihr zurück!“ Aber die Flut der Flüchtenden wälzte ſich weiter. Hin⸗ ter den Karoſſen des Kaiſers fuhr in Hunderten von Kut⸗ een der Hoſadel, wieder mit unzähligen Dienern auf en Trittbrettern, dem Bock, in Beiwagen. Vieltauſend⸗ köpfig verſtopfte das die Straßen. 1 brüllten die Stadtknechte, das Rote⸗Turm⸗Tor werde die ganze Nacht hindurch für alle, die ſich vor den Türken„ woll⸗ ten, iezerdeuen bleiben. Durch den Lärm ſchrie die 78 80 Pernfuß zornmütig von hinten dem Studioſus ns Ohr. „Du liebe Zeit, was ſoll denn aus Wien werden, wenn alles flieht?“ Ein halb verwegenes, halb ſpöttiſches Schütteln des N 4 vor ihr. Ueber die Schulter weg ſchauten ihr ſeine hellbraunen Augen heiter ins Geſicht. „Wirſt's ja gleich ſehen. Tſchaperl! Ds wird herz⸗ hafte Chriſten genug auf den Wällen haben! Viele Grafen und Herren vom del, wir Studioſen unter dem Rektor Magnificus, alle Bürger yon Wien, die Künſtler, die Handlungsdiener, diet Handwerzehurſchen, die Fleiſchhauer, die Brauer, die Bäckerſungen, die Schuhknechte— dös Narr rechte Volk ſteht neben den Musketieren und den üraſſieren und dem Stückweſen parat!“ Und nochmals kam über den Nievla Waldſchaffer die Eiferſucht. Während ſie durch das Menſchengewimmel der engen Gaſſen, zwiſchen den hochſtöckigen Häuſern Alt⸗ Wiens, dahinſchritten, forſchte er finſter. Wodurch hat er's denn ſo bei dir g'wonnen— der * 1 Verſailles? Verſtell' dich nicht! Man ſchaugt's r ja an!“ „Der denkt nicht an ſich. Den treibt der Geiſt. Der 19 ihn wider die Heiden getriebe. Der hat ihn zum önig nach Verſailles getriebe. Der treibt ihn als weiter! Lu die Welt! Der deutſche Herr will helfe, Wien zu rettel.., Da— der Herr Vater!“ Die Gundel rutſchte von dem Pferd, rannte über die Freyung, den weiten, von vielen alten Kloſterbauten um⸗ mauerten Platz Alt⸗Wiens, auf eine offene Hofſtätte zu. An deren Torwölbung prangte ein rotes Schild, mit dem ſilbernen Zirkelmaß über der braunen Tonne, das Funſt rappen der Böttcher. Leere Fäſſer lagen in Reihen. in Dutzend Küfergeſellen hantierte mit Fanmeſcheg und Hobelkreiſchen, Sagi und Feuergeflacker an den Dauben und Reifen und Böden. Der Meiſter ſtand am Tor. Die Viſierrute, mit deren Querſtrichen er ſonſt die Failne han en ausmaß, zitterte ſeit einer Stunde ſchon üntätig in ſeiner Hand. In unterdrückter Erregung war⸗ tete er und ſpähte auf die Freyung hinaus und atmete auf und breitete die Arme aus, und die blonde Gundel ſchlang lachend ihre Hände um ſeinen Hals. Da bin ich!“ Copyright by Knorr& Hirth, München Laurenz Pernfuß, der verwitwete bürgerliche Faßzieher, war ſchon ein Graukopf. Aber er 115 noch die friſchen. großen, blauen Augen der Tochter in dem roſigen Geſicht mit dem grauen Schnurrbärtchen. Breitſchulterig und rüſtig von Geſtalt, eine grüne Schürze zwiſchen den weißen Hemdärmeln, ſtand er da und ſuchte die Rührung zu bekämpfen, die ihm verdächtig die Augen feuchtete. „Ja— was tuſt denn du hier, du Fratz?“ „Da bin ich halt!“ wiederholte die Gundel. N „Weshalb biſt denn um Jeſu willen aus Paris fort? ri weil ich jetzt nach Wien gehör“ und zum Herrn Vater!“ Der Alte ſtreichelte den blonden Scheitel, von dem das verwaſchene Kopftuch der Wanderſchaft geglitten war. Es war eine ſeltſame, faſt andächtige Bewegung. 1... und die Türken...“ ſprach er. „Dafür ſeid ihr da!“ rief die Gundel.„Und dafſtr ſind wir da. Ich helf mit. Der Nicola iſt auch guten Muts.“ Sie ſchaute umher.„Wo iſt denn der Nicola?“ „Der Nicola Waldſchaffer is durch die elt gte e nach der Studentencompagnie auf der Burgbaſtei!“ rief durch den Hammertanz auf Eichenholz einer der Küferknechte. „... ohne Abſchied geht einem der dumme Bub davon!“ Die Gundel Pernfuß ſchüttelte den friſchen, blonden Kopf.„Der hat mir was krumm genomme, Herr Vatter! Ich hol' ihn noch ein!“ Sie hörte im Laufen hinter ſich den Geſang der Bött⸗ cher zum Hobelſchwung und Sägetakt. Nun rannte ſie am Leopoldiniſchen Trakt entlang. Keine llebarden hielten mehr am Schweizertor Wacht. Die undel legte die beiden hohlen Hände an den Mund. Sie rief, daß es durch den Hof hallte. „Obis d' gleich ſtehenbleibſt, Nicola!“ Der Student Waldſchaffer machte finſter an der Burg⸗ kapelle halt. Sie holte ihn ein. Sie frug atemlos: „Was fällt dir denn bei, gerad' ſo wegzulaufe?“ 9 weil ich nix mehr von deinem Herrn Ritter hören 9 ſchlatet der iſt über alle Berge! Deswegen kannſt du ruhig afe!“ Die Gundel ſprach es leiſe. Dann war ſie ſtumm. Er Eten auch. Auf dem Burgwall blieb er ſtehen und wies hr das weite Bild vor ihnen. Jetzt leuchtete eine ver⸗ wegene Freude auf ſeinem Geſicht. Die Gundel legte ergriffen die Hände zuſammen und ihre Augen weiteten ſich ungläubig. Tauſende von Men⸗ ſchen werkten da und wimmelten wie die Ameiſen zwi⸗ ſchen Erdhügeln und Gräben, ſchleppten Pfähle, rollten Schanzkörbe, ſchoben Karren, ſchaufelten, ſtampften Bö⸗ ſchungen, ebneten Wege. Es ſchien der Gundel Pernfuß, als habe aller Unterſchied der Stände aufgehört. Sie ſah vornehme Handelsherren aus den Wechſelſtuben mit Aeachalchafkenn Schulter an Schulter, die Herren vom eußeren und Inneren Rat neben den Seifenſiedergeſellen, Stadtrichter und Brauerknechte, Medict und Mörtelfüh⸗ rer, Apotheker und Käsſtecher, Edelleute und Lebzelter und Kerzenzieher, alles nebeneinander in einer einzigen großen Arbeitsgemeinſchaft bei Schweiß und Spatengeklirr und Gehorſam 9 en die Zurufe der wenigen Ingenieure, 1 von einer afkel zur andern eilten und ihre Befehle gaben. Und 11 viele! So viele! An allen Wällen von Wien oweit die Gundel ſehen konnte, arbeiteten die Bürger. e Erdhaufen waren ſchwarz von Menſchen. „Man ſollt' nicht glaube, daß 75 1 viele Tauſende don Leuten aus Wien ausgerückt ſind!“ ſprach die Gundel Verne Kurz die Antwort des Studenten Nicola: „Die Spreu is halt weg!“ Dann wies er mit der Hand ſeitlings. „Schaugſt den Herrn im Samtgewand, mit der goldenen Rette über der Spitzenkrauſe? Ja— der mit dem dunklen Schnurrbart und dem kleinen Bartſtutz an der Unterlippe. Dos iſt der Herr Bürgermeiſter von Wien, der Herr don ae 1 „Der ſchiebt ja eigenhändig Truhen voll Erde auf das nnn, 2 5 8 90 f „. um den rgern ein gutes Beiſpiel zu geben! Siehſt— dort— hoch oben auf der Bastel ſteht. Ex⸗ zellenzherr— der mit dem bartloſen, feſten Geſicht, dem die langen Haare weit auf den Harniſch fallen. Der hat dgfür zu ſorgen, daß Wien wider alle Feinde deutſch bleibt und jeder in Wien ſich zum Heiligen Deutſchen Reich bekennt. Das iſt der Graf Rüdiger Ernſt von Star⸗ hemberg! Er hat der Einwohnerſchaft zu erufen:„Nur mit der Schaufel und dem Schubkarren i die Gefahr iu beſiegen! Und dem vertrauen ſie alle!“ 150 „Ja— das groß! Das iſt ſchön!“ ſagte die Gundel Pernſuß.„Und etzt laß auch du die dumme Eiferſucht auf den Herrn Ritter von Malta in Verſailles unterwegs und tu deine Pflicht und Schuldigkeit!“ „Denkſt denn, er hätt' ſich um mich bekümmert?“ ſetzt. ſie mit erſtickter Stimme hinzu.„Freundlich war er zu mir ſchon. Aber ich weiß ſchon, mit wem er die längſte Zeit auf der Wieſe in Verſaflles geſtande und am Abend in den Allerhöchſten Appartements erſchiene iſt. Ich kenn doch die ſchwarze Hex', die Marquiſe de Giou. Die Qui⸗ nette de Gion kennt jeder am Hof. Das Bettelfräulein ſteckt hinter allen Türen und hält's mit allen Zauberern und dem Goldmacher Theopompo und dem Teufel ſelber, dem Marſchall von Luxemburg!“ „Schön is ſte ſchon!“ ſchloß die Gundel.„Und die hat's ibm angetan!“ Jorſſehung folgt. DIE BUNTE SEITE Krater und Lavabänke in der Ankarklis Geologiſche Ueberraſchungen in den Züdpolargebirgen— der Eisſpie⸗ gel ftark im Rückgang— Juarzader mil Jink, Blei Bleiglanz deulel auf Jilber, oder Kupfer Von Admiral Byrd. 120 Männer, davon 5 blinde Paſſa⸗ giere, 153 Hunde, 2 Schiffe, 4 Flugzeuge und 5 Raupenſchlepper umfaßte die zweite Südpoleppedition von Admiral Richard E. Byrd in den Jahren 1933 bis 1935. Die Ergebniſſe der wiſſen⸗ ſchafklichen Arbeit ſind 725 000 Quadrat- kilomeker neues Land, dazu wurden 400 000 Ouadratmeter zur See vermeſ⸗ ſen. Dieſe nüchternen Zahlen geben ein ungefähres Bild der großen Ex⸗ pedition, deren Aufgaben ſich von der Meereskiefe bis zur Stratoſphäre er- ſtreckken. Das neue Buch Admiral Byrds über die Erlebniſſe feiner For- ſcherfahrt krägt den Titel„Mit Flug- zeug, Schlitten und Schlep⸗ per“. Es erſcheint am 1. Sepfember im Verlag Brockhaus, Leipzig. Wir enknehmen dem außerordentlich feſſeln⸗ den Band, der eine bekrächlliche Anzahl Originalaufnahmen von der Expedikfon enthält, den folgenden Abſchnitk: Beim MeKinleyberg lagerke Siple ſechs Tage, um die Gegend gründlich zu durchfor⸗ ſchen. Am zweiten Tag eniging Corey knapp dem Tode. Mik Skancliff hakte er den Oſt⸗ grak erſtiegen. Corey ſtieg etwas weiter, während Skancliff ein Lichtbild aufnahm. Als er ſich umdrehte, um elwas zu ſagen, war Corey verſchwunden. Er war auf die Gralwächte getrelen und abgeſtürzk. Zwei⸗ hundert Meker welker unken, am Fuß des Steilhanges, ſah Skancliff einen Skiſtock im Schnee. Schon befürchkete er das Schlimmſte. Da kauchke Corey hinker einem Felſen auf und ſchrie, daß alles in Ordnung ſel. Skan⸗ cliff brauchte dann ungefähr eine Stunde, um zu ihm zu gelangen. Corey trug nur einige Abſchürfungen und einen leichken Knacks im Handgelenk davon. Aus den Erzählungen dieſer Männer leuchtele der Zauber, den das Gebirgsland auf ſie ausübte. An klaren Tagen wurden ſie von der Schönheit der Landſchaft über ⸗ wälligk. Farbige Granite und ſchwarze Ke⸗ gel ragen aus weißem Glitzerſchnee und blauem Glelſchereis. Weiße und grellroke Flechten malen bunte Flecken hinein. Von ſchwarzen Felſen ſcheink rote Farbe herab- zurinnen. In allen Ritzen verbirgt ſich Oe⸗ bendiges. Die älteren Geſteine ſcheinen haupfſächlich von den Pflanzen zerſetzt zu werden, die ſich ſogar unter die Verwikle⸗ rungskruſte drängen. Es gibt Moospolſter im der unglaublichen Dicke von fünf Zenki⸗ meker. Mancherlei Erſcheinungen bezeugten einen Rückzug des Eiſes, ſo beiſpielsweiſe Moränen. Beim Reaberg glaubk Siple aus OGlelſcherſchliffen auf eine Senkung des Eis⸗ ſpiegels um ſechshunderk Meker ſchließen zu dürfen. In der Nähe dieſes Berges keille man ſich, um die Zeit beſſer auszunützen. Die Schneebrücke brichl. Ein Abſtecher Wades wurde durch einen Unfall verkürzlt. Er und ſein Gefährte um⸗ fuhren den Saundersberg bei dichtem Nebel. Da ſie wenig Gepäck haften, ſaßen beide auf dem Schlitten, der plötzlich durch eine Schneebrüche brach. Sie retteten ſich noch rechkzeilig durch gedankenſchnellen Seiken⸗- ſchwung. Als ſie aufſtanden, ragte nur noch die Leilſtange aus der Spalte. Die Hunde ſtemmten ſich bäuchlings gegen das hinab⸗ ziehende Gewicht. Behutſam über den Rand ſpähend, ſahen Wade und Stancliff den Schlitten fünfzehn Meker unker ſich über einer Schneeleiſte pendeln. Darunker bauchbe ſich die Spalte zu einem bodenloſen Schlunde aus. Da baumelke nun die geſamte Aus- rüſtung. Mit Seilzug über den rechlen Win- kel ließ ſich die Laſt niemals heben. Somit mußke man zuerſt den Schlitten erleichtern, was eine rechk gefährliche Aufgabe bedeukele. Glücklicherweiſe krug Wade das Alpenſeil um die Schulkern geſchlungen. Skancliff, als der leichtere, erbot ſich zum Tauchen. Vor- ſichtig löſte er die Verſchnürungen und zerrke behukſam einen Gegenſtand nach dem an- dern heraus. Keinesfalls durfte der ganze Schlitteninhalt herauspurzeln wie Backwerk aus der Tüte. Es geſchah aber doch, nachdem er einige Sachen gerektet hakte. In dieſer Lage läßt ſich eben ſchwer arbeiten. Als er das nächſte Bändſel löſte, öffnete ſich die ganze Verſchnürung, und ein Strom von Habſeligkeiten ergoß ſich in die Tiefe. Alſo hieß es, ihnen in die Eingeweide des Eiſes nachzuſteigen. Das Seil reichte gerade noch bis zum Geſimſe, auf dem ein Teil der Aus- rüſtung liegengeblieben war, nämlich das Funkgerät, einige Kleidungsſtücke und fünf, undgwanzig Ziegel Hundefutter. Der Reſt der Kleider, einige Erſatzteile und fünfund⸗ ſechzig Hundeziegel waren über die Kante binaus ins Unergründliche geſprungen. Der Verluſt des Fulters zwang zur Umkehr. Während der Wartezeit bei der Niederlage am Hainesberg enldeckke Wade eine dreizöl⸗ lige Ouarzader mit Bleiglanz, der vielleicht auf die Anweſenheit von Silber, Zink, Blei und Kupfer deukek. Aſchenkämme kilomekerweil. Miktlerweile wanderten Siple und Corey an den kühnen Alpengeſtalten der Berge Rea und Saunders(1335 Meter) vorbei. Zwiſchen ihnen und den Fosdickbergen über- ſchritten ſie einen achtzehn Kilometer brei- ken, zerklüfteten Talglelſcher. Sie gewannen langſam eine Höhe von 600 Meker und ge⸗ langken ſchließlich ins Herz der Fosdick⸗ gruppe. Dunkle Gipfelformen am öſtlichen Ende erregten ihre Aufmerkſamkeik. Dork⸗ hin wandten ſie ſich am nächſten Tag und fanden hier Zackenbrüche eines erloſchenen Krakers. Auf einer Seite fielen die Klippen faſt ſenkrecht ab. In den Lavabänken ſah man die Flecken glänzendgrüner Olivin⸗ kriſtalle. Im Lee zogen ſich Aſchenkämme kilometerweit dahin. Es ſtaubte, wenn man mik dem Fuß hineinſtieß. Acht ſolcher Wälle reihten ſich nebeneinander auf wie Kohlen dämme längs einer Laderampe. Man konnte ſich leicht Güterzüge daneben denken. Die durch ſchmälere Aſchengrate verbundenen Einzelkegel ragten etwa fünf Meker über dem Eis auf. Algen unker Blaueis. Drei Tage lang blies ein gehäſſiger Wind. Wegen der harten Eisunkerlage konnken ſie keine Zeltſtangen eintreiben. Sie behalfen ſich damit, daß ſie den Schlitten mit Fels⸗ brochen beluden und als Verankerung be⸗ nußten. Dennoch warf der Wind den Schlitten häufig hin und her. Einige Male klappfe das Zelt über ihnen zuſammen. Sie mußken ſtets der Gefahr gewärtig ſein, auf einem Sammelausflug erwiſchk und wie ein Ball über die ſpiegelglatte Eisfläche gefegl zu werden. Einmal bei gukem Winde un⸗ kerwegs, gab es kein Halten mehr. Und in dieſer Wüſte fand Siple das Leben. Aus dem Blaueis und gefrorenen Aſchenhaufen förderte er Algenproben. Eine roſenroke Verfärbung des Eiſes ergab unker dem Ver- größerungsglas in Kleinamerika Tauſende von Räderkierchen. Bis zum Gürkel nackt bei minus 4 Grad. Am 2. Dezember ſtrebten Siple und Corey dem Treffpunkt mit Wade zu. Das Hunde- futter reichte nur noch auf fünf Tage. Sie ließen ſich zu einem Abſchneider über den Haupfkgletſcher verlocken und gerieten dabei, wie üblich, in ſchwierigeres Gelände. Der Gletſcher war hier ſechzig Kilometer breit und arg zerſchrundet, die Sonne ſtrahlte ſo heiß vom klaren Himmel(Luft— 4 Grad), daß ſie bis zum Gürtel nackk gingen. Etwa Vorbereilungen für die Königs- krönung in England Am 12. Mai 1937 wird König Edu⸗ ard VIII. feierlich gekrönt werden. Vom Buckinghampalaſt bis zur Weſtminſter⸗Ab⸗ kei durch die belebkeſten Weſtendſtraßen Lan⸗ dons wird der Krönungszug führen, der noch glanzvoller werden ſoll, als der Georgs V. im Jahre 1911. In den Fahnenfabriken Lon⸗ dons laufen ſchon jetzt ununterbrochen dle Nähmaſchinen, um die vielen Flaggen und Wimpel zur Ausf chmückung der Straßen für die Krönungsfeierlichkeiten ferkigzumachen. (Planet, K.) zwanzig Kilometer vom Glelſcherufer brach der Leilſchlitten in eine Spalte ein. Ankrel⸗ ben der Hunde und Bremſen mit dem An⸗ hänger reklete ihn vor dem Abſturz. Jedoch hing er außer Reichweite in der Spalte. Faſt erſchien es unmöglich, ihn zu heben. Aber ihrer Nacktheit in der Oede bewußt, arbel⸗ keten die beiden mit der Kraft der Verzweif⸗ lung. Einer mußte ſich abfeilen und den Schlitten allmählich auspacken, was fünf Skunden dauerke. Nur gelang es elwas beſ⸗ ſer als bei Wade. Außer einigen Lebens⸗ mitteln, einer Uhr und dem meiſten Eß⸗ geſchirr wurde alles gerektel. Danach aß man mit einem einzigen Löffel aus einer ein⸗ zigen Taſſe. Juwelen einer Kaiſerin geſuchl Amerikaniſche Bergungsexpedilion ſucht den scha der Raiſerin Charlolle Eine amerikaniſche Bergungsexpedilion iſt nach der Küſte von Virginia in See ge- gangen, um das Wrack des Dampfers „Merida“ mit den Juwelen der Kaiſerin Charlokte von Mexiko zu finden und, wenn möglich, zu bergen. Der Ausgang des mexikaniſchen Kaiſer⸗- kraums Maximilians und ſeiner Gemahlin Charlokte iſt bekannt. Der Kaiſer, ein Bru- der Franz Joſefs von Heſterreich, wurde 1867 in Cuerekaro erſchoſſen. Charlokte, die kurz zuvor das Land verlaſſen halle, verfiel in geiſtige Umnachtung, als ſie ſah, daß ihre Bemühungen ergebnislos blieben. Erſt im Januar 1927 iſt ſie in Schloß Bouchouk bei Brüſſel geſtorben. Was iſt nun von der mexikaniſchen Kal⸗ ſerherrlichkeit übrig geblieben? In der welklichen Schaßkammer der Wiener Hofburg werden die Krönungsinſignien, vor allem der herrliche Kaiſermantel Maximilans, noch heuke gezeigt. Sie ſind zuſammen mik dem Sarg, der die Leiche Maximilians barg, von der öſterreichiſchen Fregakle„Novara“ ſei⸗ ner Zeit von Mexiko in die Heimat gebracht im Prack des Dampfers„Merida“ worden. Charlotte erhielt damals nur dle Uhr und einige perſönliche Habſeligkeiten des erſchoſſenen Kaiſers. Ihr Privabbeſitz wurde in den Wirren der Revolution zwar inpenfariſiert, aber zurückbehallen. Da Charlotte ſich in ihrer Geiſtesnacht ihrer nicht mehr erinnerte, gerieten ſie allmählich in Vergeſſenheit, bis die mexikaniſche Regie- tung 1911 die Aushändigung an die rechk⸗ mäßige Eigentümerin verfügte. Sie wur- den auf den Dampfer„Merida“ gebracht, der vor ſeiner Europafahrt noch in New Vork anlegen ſollke. Auf der Fahrt dahin fiel das Schiff einem Sturm zum Opfer, die genaue Stätte des Untergangs iſt nicht be⸗ kannt, man weiß nur, daß das Wrack an der Küſte Virgintas zu ſuchen iſt. Im Laufe der 25 Jahren, die ſeildem ver⸗ gangen ſind, hat ſich der Werk der kaiſer- lichen Juwelen geradezu legendär vergrößert. Heuke wird er auf 4 bis 5 Willionen Dollar geſchätzt. Es iſt deshalb zu verſtehen, daß angeſichts der guten Bergungserfolge der lezten Jahre ſich eine Expedition aufgemacht hak, um die Schätze zu bergen. Sie iſt üb der letzle Ferienkag Deutſcher Preſſekliſchee- Dienſt) rigens die zweite, denn bereits vor zwel Jah⸗ ren hat man nach der„Merida“ geſucht, viel Zeit und Geld verbraucht, ſie aber nicht ge⸗ funden. Die neue Expedition ſteht unker Führung des Tauchers Ray Hanſen, der ſich durch die Bergung zweier U-Booke einen be⸗ rühmken Namen geſchaffen hak. 1915 hat er 600 Leichen aus dem Wrack des Dampfers „Eſtland“ befreit. Da ſein Schiff mit allen modernen techniſchen Einrichtungen aus⸗ gerüſtet iſt, hofft er zum Ziel zu kommen. tumox Der Proß „Nanu, Herr Bumke, Sie haben ſich einen neuen Wagen angeſchafft?“ „Naja, warum denn nicht? Ich ging vor ein paar Tagen in ein Autogeſchäft, um zu kele · fonjeren, und damn mochke ich nicht wieder herausgehen, ohne eine Kleinigkeit gekauft zu haben!“ Der Schuldige „Von wem haſt du denn dleſes häßliche Work gelernt, Hans?“ „Vom Weihnachksmann, als er Heiligen · abend in meinem Schlafzimmer im Dunkeln über einen Stuhl fiel.“ Zigeuner Ein Richter in Ungarn verurkeilte eimmal einen Zigeuner wegen Diebſtahls zu fünfund⸗ zwanzig Stockſchlägen. Der Zigeuner jammerte und ſchrie: „Ich will ja gerne die Prügel enkgegenneh⸗ men, nur erlaube mir, o Herr, daß ich mich ſo hinlege, wie es mir am bequemſten iti“ Der Richter war damit einverſtamden. Da legle ſich der Zigeuner unker die Banz und kommandierte: „Nun haut los!“ * Ein Zigeuner fuhr in einem offenen Wa⸗ gen Körbe voller Maiskolben. Ihm begegnete ein Bauer, der fragke: „Was fährſt du da?“ „Brennholz!“ Erſtaunt über dieſe Bauer: „Kerl, was redeſt du da für Unſinn! Das iſt doch kein Brennholz— das ſind doch Maiskolben!“ „Wenn du es ſiehſt, was fragſt du?“ ant⸗ workete der Zigeuner. Antwort ſagte der gehabt. ſengelde lem Eo überfül chelſ⸗ fer Hunt unn ſic gehüllt, einher dem ed! Aterbre fungen ener. fag il hochſon der Lal der En und ließ autumn frische der Sc die von U Sch Aer diezun aut zu wenig doch 7e Au g tullich Wld. mat un und fan diche g len, die dufſpiele und mi luſiger edle Paß chende 0 9 noch 2 Maſran . e het t Hundstage zu Ende gegangen, die Zeit, in der der rheiniſchen Lieder, wo alles ſchunkelt, bis drei Strophen? Und der zweite Refrain Belanntmachungen Orisgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20¼— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 Lokale Nachrichten Viernheim, den 26. Auguſt 1936 Anſer Tagesſpruch O bettelarmes Ich, das nichts bsi als ſein unbändig, maßlos eignes Selbſt. 1 Hamerling. Kunbstage⸗Enbe Am Montag ſind die ſogenannten die Sonne das Zeichen des Löwen durchläuft, die Zeit, die uns im allgemeinen die 3 Tage des ganzen Jahres bringt. Diesmal haben wir leider keine richtigen Hundstage gehabt. Dieſes Jahr war wenig zu ſpüren von ſengender Hitze, drückender Schwüle und pral⸗ lem Sonnen ſcgein Da ſah man nur wenig überfüllte Bäder und keine dicht umlagerten Speiſe⸗Eisſtände. Auch die Sonnenbrände die⸗ ſer Hundstage wären zu zählen geweſen, wenn man ſich die Mühe Tue hätte. In Mänteln gehüllt, ſah man Einheimiſche und Fremde einherwandeln. Fröſtelnd zog man ſich aus dem ewigen, nur von wenigen Sonnenſtrahlen unterbrochenen Regenrieſeln in die Behau⸗ ſungen zurück und dachte ſchon an den No⸗ vember. Erſt im letzten Viertel dieſer Hunds⸗ tage änderte ſich das Bild. Die Azurbläue des hochſommerlichen Himmels wölbte ſich über der Landſchaft. In ſtrahlender Heiterkeit 1 5 der Sonnenglaſt zwiſchen den Häuſerzeilen und ließ erſt jetzt den Wunſch nach Abkühlung aufkommen. Wie wohlig iſt es doch im er⸗ feſchenben Naß der Bäder. Wie belebend wirkt der Schein der Sonne unter der friſchen Briſe, die vom Waſſer herweht. Wie herrlich iſt es im Schatten der Bäume, im zarten Dämmer unſerer Tannen und Eichen. Sie ſind zu Ende, die Hundstage des Jahres 1936. Und wenn ſie auch zum größten Teil ihrem Namen diesmal wenig Ehre gemacht haben, ſo leiten ſie uns doch jetzt mit* Sonne hinüber in den nun beginnenden Nachſommer, der uns hof⸗ fentlich noch recht viele warme Tage bringen wird. Beim Patenwein heißt's jröhlich jein...! Nun kommen bald die Tage heran, wo wir auch hier das Feſt der deutſchen Traube feiern und e Hohen⸗Sülzener Paten⸗ wein trinken. Beim Wein, beim Wein ee fröhlich ſein— und das müſſen wir uns nun bis zum Beginn in 3 Wochen angewöhnen. Kommſt du an den Rhein und in den Kreis von Weintrinkern, dann lacht das Herz, dann klingt's und ſchaukelt's in allen Ecken, da werden fröhliche Lieder geſungen. Und dieſe Lieder brauchen auch wir zum Feſt der deut⸗ ſchen Traube in Viernheim. Im Rhythmus alles tanzt, da kommt die Stimmung von ſelbſt— und dann ſchmeckt der Patenwein noch viel beſſer! Alſo, Ihr Dichter von For⸗ mat und Ihr Bänkeldichter, ſpitzt den Bleiſtift und fangt eins, zwei. ſchwungvolle Ge⸗ dichte an, die überall geſungen werden kön⸗ nen, die die Kapellen in allen Sälen zum Tanz aufſpielen können und wo dann alles mitſingt und mittanzt. Sagen wir nicht ſo oft in luſtiger Runde:„Was ſimma: Viernheims edle Wäſcher!“, alſo bringen wir auch entſpre⸗ chende Gedichte auf unſeren Hohen-Sülzener Patenwein fertig. Für zwei Lieder ſind be⸗ reits die Refrains fertig, wir brauchen alſo noch 2 oder 3 Strophen dazu. Der erſte Refrain wird nach der Melodie„Ein rheini⸗ ſches Mädchen, beim rheiniſchen Wein, das muß ja der Himmel auf Erden ſein!“ geſungen und lautet:„Ein rheinheſſiſch Gläschen, voll Hoh'⸗Sülz'ner Wein, das ſchmeckt ja ſo herr⸗ lich als Patenwein!“ Wer dichtet dazu zwei klingt aus nach dem Lied:„Zu Rüdesheim in der Droſſelgaſſ““ und lautet:„Hohen⸗Sülz⸗ ner Wein, iſt voll Lebensfröhlichkeit, her das Glas,'nen Schoppen ſchnell, wir trinken aus, es wird bald hell! Hohen⸗Sülz'ner Wein, herr⸗ lich wächſt im Sonnenſchein, küſſ' mein Mädel und ſchenke ein, den köſtlichen Patenwein!“ Natürlich, lieber Freund, können dieſe Re⸗ frains verbeſſert werden, alſo eine Kritik daran iſt noch nicht nötig. Helfe mit— und ſchicke bald dein Gedicht an die Volkszeitung. Alle Einſendungen werden durchgeſehen und ſchließlich werden die beſten Entwürfe beſtehen, daß ſie alsdann überall geſungen werden, jeder Gaſt bekommt das Lied gedruckt ſchließlich in die Hand gedrückt, er ſingt mit, alles wird fröhlich— und wir helfen dadurch alle den notleidenden Winzern. inein, Ihr Vernemer Dichter, groß und klein, alt und jung— und nochmals: es ſollen paſſende Liederdichtungen ſein auf e rheiniſche Volkslieder, die wir alle als Wein⸗ lieder ſchon in der Melodie kennen und die dann auch die Geſangvereine für dieſe Werbe⸗ tage aufnehmen können. Jegliche Einſendungen unverbindlich an den Verlag unſerer Zeitung. * Achtung! Kückſtände aufholen! Neue Beitragsmarken der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront am 1. Okt. 1936 Das Schatzamt der Dauern Arbeits⸗ 9 teilt mit, daß ab 1. Oktober 1986 neue AF. ⸗Beitragsmarken erſcheinen. Ende Sep⸗ tember werden daher die bisher verwendeten Beitragsmarken aus dem Verkehr geen und ſoweit 115 nicht in den Mitgliedsbü⸗ chern für die Beitragsmarke bis September 1936 verklebt wurden, zum 30. September 1936 für ungültig erklärt. Die Möglichkeit des Klebens der zum Einzug gelangendeſt Beitragsmarken beſteht folglich nur noch bis Ende September 1936. Die Verwendung neuer Beitragsmarken ab 1. Oktober 1936 17 etwaige Rückſtände iſt nicht ſtatthaft, weil dieſe Beitragsmarken erſt mit dem 1. Oktober 1936 Gültigkeit haben. Damit in keiner Weiſe die erworbenen Anwartſchaften der Mitglieder der Deutſchen Arbeidsſeonl infolge etwa beſtehender Bei⸗ tragsrückſtände geſohrdet werden, wird den Mitgliedern der Deutſchen Arbeitsfront vom . geraten, ſofort mit der Aufholun der Rückſtände zu beginnen, ſpäteſtens jedoch im September 1936 ihre Zahlungen für Bei⸗ tragsrückſtände zu leiſten, damit noch die bis zum 30. September 1936 gültigen Beitrags⸗ marken verwendet werden können. Das Schatz⸗ amt der Deutſchen Arbeitsfront weiſt in dieſem Zuſammenhang noch einmal auf die Beſtim⸗ mung hin, daß eine durch mehr als zwei⸗ monatigen Beitragsrückſtand hervorgerufene Mitgliedſchafts⸗Unterbrechung den Verluſt ſämtlicher bei der Deutſchen Arbeitsfront er⸗ 3 Anwartſchaften nach ſich ziehen ann. Wichlig! K. b. J.⸗Schwimmer! Die Schwimmſtunden beginnen erſt um 21.30 Uhr bis 23 Uhr, nicht, wie geſtern bekanntgegeben, ſchon um 20 Uhr. Abfahrts⸗ eit alſo 1½ Stunden ſpäter und zwar um 0. 30 Uhr, am Ortsausgang Tivoli. * Die Tabakernte ſetzte mit dem Be⸗ ginn dieſer Woche 0 0 ein. Die Schön⸗ wettertage werden voll ausgenutzt. Die Ernte verſpricht faſt ausnahmslos, da großes, dün⸗ nes Blatt, für 17 7 0 wie Käufer in Quantität und Qualität befriedigend auszu⸗ 1 0 was nur zu wünſchen wäre. Auch die innäherinnen haben davon Nutzen, wenn der Tabak nicht zu klein iſt, denn es geht beſſer von den Fingern und gibt ein größeres Stück. Sie lten, jetzt wieder von morgens bis abends in Schuppen und Scheunen, und überall, wo man amt, wird feſte eingenäht und zur Abwechslung manchmal ein ſchönes Volkslied eſungen. Viele Dorfbewohner finden in der Seit der Tabakernte lohnende Beſchäftigung, die oft Wochen anhält, da der Tabak nicht auf einmal geerntet wird.— Die Bauern bemühen ſich allgemein, gute Trocknungseinrichtungen u ſchaffen, und verſchiedene neue erläte „ Sandblatt⸗Schuppen, ſind gebaut worden, damit das edle Gewächs dieſes Jahr⸗ ganges zu Hauſe einen gebührenden Trock⸗ nungsplatz findet. Polizeibericht. Es kamen zur An⸗ eige: 2 Perſonen wegen Ruheſtörung, 3 Per⸗ ben wegen Verſtoß gegen die Keichsſtraßen⸗ Verkehrsordnung, 1 Perſon wegen Verſtoß gegen das Geſetz den unlauteren Wettbewerb betr., ferner 1 Perſon wegen Zuwiderhand⸗ lung gegen das Lebensnmittelſchutzgeſetz. Fahrpreisermäßigungen. Anläß⸗ lich der Leipziger Herbſtmeſſe 1936 gewährt die Deutſche Reichsbahn weitgehende Fahr⸗ preisermäßigungen. Auf Entfernungen von 150 und mehr km um Leipzig werden Meſſe⸗ rückfahrkarten mit 33¼ Prozent Ermäßigung ausgegeben. Sie gelten für die Hinreiſe vom 25. Auguſt bis 3. September und für die Rückreiſe vom 30. Auguſt bis 12. September. Vorausſetzung für die Ausgabe von Meſſe⸗ rückfahrkarten iſt der Beſitz des Meſſeab⸗ zeichens oder der Ausſtellerkarte. Die Neuorönung des Feuerwehrweſens Feuerwehrtagung des Kreiſes Heppenheim Das Kreisamt Heppenheim hatte auf Samstag abend eine Kreisfeuerwehrtagung nach Mörlenbach einberufen, zu der die Kom⸗ mandanten ſämtlicher Freiwilligen Feuer⸗ wehren des Kreiſes und die Bürgermeiſter derjenigen Kreisorte, in denen ſich Freiwillige Feuerwehren befinden, eingeladen und ſämt⸗ lich erſchienen waren. Die Tagung fand von 5 7 Uhr bis 9 Uhr im Gaſthaus„Zum Bahnhof“ ſtatt. Vom Kreisamt Heppenheim war Dr. Baltz erſchienen, ferner waren Kreisführer Knaup, Birkenau i. O. und Kreisfeuerwehrinſpektor Apfel, Heppenheim erſchienen. Erſchienen waren auch Vertreter aus dem ferngelegenen Wimpfen a. Neckar. Dr. Baltz hielt einen längeren Vortrag über die neue Satzung für Freiwillige Feuerweh⸗ ren, wie ſie vom Reichsinnenminiſterium ein⸗ geführt worden iſt, und erläuterte die vereins⸗ rechtliche Stellung der Freiwilligen Feuer⸗ wehren nach dieſer Neufaſſung, die für das ganze Reich bindend iſt. Da jedoch gleichzeitig die Eintragung der Freiwilligen Feuerwehren in das Vereinsregiſter jetzt obligatoriſch ge⸗ worden iſt, müſſen die Satzungen in den ein⸗ zelnen Wehren unter Wahrung der ſatzungs⸗ gemäßen Vorſchriften, alſo durch Beſchluß einer General⸗Verſammlung ſanktioniert wer⸗ den. Nachdem Dr. Baltz die Satzungen Para⸗ ſcaß für Paragraph durchgeſprochen hatte, ſchloß ſich eine Ausſprache mit Fragen an, die vom Farina Knaup und vom Reichs⸗ brandinſpektor Apfel im einzelnen beant⸗ wortet wurden. * Generalverſammlung der Freiw. Feuerwehr Viernheim am 23. Auguſt 1936 im„Ratskeller“. Anweſend waren 80 Mann; entſchuldigt fehlten 14 und unentſchuldigt 24 Mann. An⸗ weſend waren ferner Bürgermeiſter Bechtel und als Vertreter des Ortsgruppenleiters 95 Braun.— Um 1 Uhr eröffnete Oberbrand⸗ meiſter Kempf die Generalverſammlung und erteilte gleich Bürgermeiſter Bechtel das Wort. Herr Bürgermeiſter begrüßte zunächſt die Erſchienenen und dankte für ihr Erſcheinen. Er wünſchte nur, daß die Verſammlung zahl⸗ reicher beſucht wäre. Er führte aus, daß die Freiw. Feuerwehren neu aufgebaut würden; nach außen durch einige Umorganiſationen und durch neue Satzungen, und nach innen dem Geiſte des nationalſoglaliſtiſcen Staates ent⸗ ſprechend. Bis 1. Oktober ds. Is. muß die Reorganiſation vollzogen ſein, weshalb ſo⸗ fort an die Arbeit zu gehen iſt. Die Feuer⸗ N ſetzen ſich uneigennützig für das Leben und Eigentum des Rächſten ein, und der Wahlſpruch der Feuerwehr:„Einer für alle und alle für einen“, iſt nationalſoziali⸗ ſtiſcher Gemeinſchaftsgeiſt im wahrſten Sinne des Wortes. Bürgermeiſter Bechtel führte ferner noch aus, daß laut den neuen Satzun⸗ gen jeder Feuerwehrmann bei ſeiner Auf⸗ nahme vereidigt werden muß. Die Mithilfe bei der Arbeit der Feuerwehr iſt Sache eines jeden Volksgenoſſen, nicht nur einiger Män⸗ ner, die ſich hierzu freiwillig zur Verfügung ſtellen. Ein jeder muß mithelfen, um das Volks⸗ vermögen und das Volksgut zu wahren und zu ſchützen. Auch bei der Jugend ſoll die Be⸗ geiſterung hierfür entflammt werden. Anſchließend verlas Bürgermeiſter Bech⸗ tel die neue Muſterſatzung für die Freiwillige Feuerwehr. Auf Vorſchlag des Bürgermeiſters wur⸗ den in den Führerrat der Wehr gewählt: Zum Führer der Wehr: Oberbrandmei⸗ ſter Chr. Joſ. Kempf; zum Stellvertreter Brandmeiſter Weidner; zum Schrift⸗ und Kaſſenwart Feuerwehrmann Gg. Baby⸗ lon 3.; zum Gerätewart Löſchmeiſter Gg. Babylon 1.; ferner die Löſchmeiſter: La m⸗ mer Karl 4., Lammer Karl 1., Baby⸗ lon Adam 6., Haas Nik., Gutperle Nik. Laut der neuen Satzung 1 05 alle Feuerwehren in das Vereinsregiſter des Amtsgerichtes eingetragen werden, da die Kreisfeuerwehrverbaͤnde eine Körperſchaft des öffentlichen Rechtes darſtellen. Ferner be⸗ ſtimmt die neue Satzung, daß die Aktiven der Feuerwehr das 18. Lebensjahr vollendet und das 60. Lebensjahr nicht überſchritten haben dürfen. Die Feuerwehrkameraden über 60 Jahren bilden die Altersklaſſe. Führer, die Worie in bie Zeit Alle großen Kulturſchöpfungen der Menſchheit ſind als ſchöpferiſche Leiſtungen aus dem Gemeinſchaftsgefühl heraus entſtan⸗ den und ſind deshalb in ihrem Entſtehen und in ihrem Bilde der Ausdruck der Gemein⸗ ſchaftsſeele und ideale. Adolf Hitler. Wie wir das ganze Volk zuſammenrufen und es zuſammenleben laſſen, ſo müſſen in jedem Menſchen auch alle Kräfte entwickelt werden, nicht nur der Intellekt, ſondern auch an erſter Stelle der Wille und Charakter, nicht nur der Geiſt, ſondern auch der Körper, nicht nur die Klugheit, 9 7 55 auch die Treue, der Mut. ernhard Ruſt. Wer 195 Volk liebt, beweiſt es einzig durch die Mitt die er für dieſes zu bringen bereit iſt. Nationalgefühl, das nur auf Ge⸗ winn ausgeht, gibt es nicht. Nationalismus, der nur Klaſſen umſchließt, gibt es ebenſo 11 E bezeugt nichts und gibt kein Recht, ſich national zu nennen, wenn da⸗ inter nicht die liebende Sorge 05 die Er⸗ altung eines allgemein geſunden Volkes ſteht. Adolf Hitler. Nur der Menſch, der ſein Leben lang ge⸗ arbeitet hat, kann ſagen:„Ich habe gelebt“. Wirke gut, ſo wirkſt Du länger, als es Men⸗ ſchen ſonſt vermögen. Goethe. Der Nationalſozialismus ſtellt bewußt in den Mittelpunkt ſeiner Politik die Sorge um die Erhaltung des Blutes unſeres Volkes, als des Köſtlichſten, was wir haben, weil es der einzige Wert iſt, den wir, ginge er einmal verloren, niemals wiedergewinnen könnten. Dr. Walter Groß. FCC TTT nunmehr bereits über 60 Jahre alt 955 kön⸗ nen ihren Dienſt noch bis Juli 1937 weiter verrichten, müſſen dann aber zur Altersklaſſe überſchrieben werden. Bürgermeiſter Bechtel nahm nunmehr die Verpflichtung der Feuerwehrmänner vor. Er führte vorher aus, daß jeder, der denkt, daß er das, was verlangt wird, nicht voll⸗ führen kann, noch zurücktreten kann. Dann verpflichtete er alle durch Handſchlag. Die Verpflichtung endete mit dem Abſingen des Deutſchland- und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes und einem dreifachen„Sieg⸗Heil“ auf den Führer. Die Wehr beſteht in Zukunft aus zwei Normalzügen, welche je von einem Oberbrand⸗ meiſter geführt werden. Dem Ganzen ſteht ein Hauptbrandmeiſter vor. Nachdem die Tages⸗ ordnung erſchöpft war, ſprach Oberbrand⸗ meiſter Kempf noch über die neue Dienſt⸗ vorſchrift. Er forderte die Feuerwehrmänner auf, fleißig die Uebungen zu beſuchen, da nächſtes Jahr im Mai in Viernheim der Kreis⸗ feuerwehrtag ſtattfinde, bei welchem die Wehr exerzieren und Uebungen vorführen muß. Bürgermeiſter Bechtel unterſtrich die Worte des Wehrführers und führte noch aus, daß jeder Angehörige der Feuerwehr ein ſtrammes Auftreten haben ſolle, ſodaß man ſeh ihm den Feuerwehrmann aud in Zivil ehe. Nachdem die Muſikkapelle, wie zum An⸗ fang, nunmehr auch zum S ae einen Marſch geſpielt hatte, ſchloß Oberbrandmei⸗ ſter Kempf um 3 Uhr die Sitzung. * Polizeibefugniſſe auf den Autobahnen Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei hat in einem an die Polizeibehörden gerichteten Runderlaſſe die alleinige Zuſtän⸗ digkeit der Verkehrspolizei für die Ueberwa⸗ chung der Kraftfahrbahnen feſtgeſtellt. Danach wird nach§ 9 der Vorläufigen Autobahnbe⸗ triebs⸗ und Verkehrsordnung vom 14. Mai 1935 die Verkehrspolizei auf den Kraftfahr⸗ bahnen von den N f und ihren Organen wahrgenommen. Eine Ueber⸗ tragung verkehrspolizeilicher Befugniſſe— die Kraftfahrbahnen auf andere Behörden oder Dienſtſtellen ſei mit dem Weſen einer Hoheits⸗ verwaltung nicht zu vereinbaren. Falls ſich Schwierigkeiten bei der verkehrspolizeilichen Ueberwachung der Kraftfahrbahnen ergeben, ſei dem Reichsführer SS und Chef der deut⸗ ſchen Polizei zu berichten. Todesfall. Sterbegeläute gab den Heimgang der Frau Magdalena Fal⸗ termann geb. Schneider, der Gattin des Bauunternehmers Mich. Faltermann, Lor⸗ cherſtraße, kund. Nach längerem Leiden wurde ie in die Ewigkeit abberufen. Taufeuchter Klee iſt gefährlich. In Birnbach in der Bayriſchen Oſtmark ließ ein Landwirt ſeine Kühe in taufeuchtem Klee weiden. Die Folge war, daß 6 wertvolle Kühe notgeſchlachtet werden mußten. Vorſicht Landwirte! Aldlulmaadandtndduanauannuauummunnmnaunmnunmnumunnimmunmnummnnmn Wie ſchnell haſt Du über den Charakter Deines Mitmenſchen geurteilt— und an Deinem eigenen gehſt Du zeitlebens vorbei, ohne daß Du bedacht haßt wieviel mehr wert der von Dir Verleumdete für ſein Volk iſt. ——— * F ————ͤ—— n * —.——— —— . —— e 2 —— in anſcheinend betrunkenem Zuſtande die Küche Im Neckar ertrunken Ein tragiſcher Unglücksfall ereignete ſich geſtern abend kurz nach 19.30 Uhr unterhalb der Friedrichsbrücke. Zwei Jungen, die ſich — von Kaiſerslautern kommend— auf einer Radtour nach Heidelberg befanden, machten einen Abſtecher nach Mannheim und nahmen bei dieſer Gelegenheit ein Bad im Neckar. Hierbei verſank der eine, ein 15 Jahre alter Junge, plötzlich in den Fluten, ohne daß der Vorfall gleich von dem Kameraden gemerkt wurde. Der bedauerliche Unfall, der ein blü⸗ hendes Menſchenleben forderte, dürfte ver⸗ mutlich darauf zurückzuführen ſein, daß der Junge durch die anſtrengende Radtour in überhitztem Zuſtand ins Waſſer ging. Die Leiche konnte bis zur Stunde noch nicht ge⸗ borgen werden. Eine rohe Tat Heddesheim. Dieſer Tage demolierte ein geiſtig nicht voll zurechnungsfähiger Mann und ſonſtige Einrichtungsgegenſtände ſeiner Wohnung. Da dies ſchon öfters der Fall war, dürfte er wohl in Sicherheit gebracht werden. Lorſch. Der Ziegenzüchter Georg Maſſoth hat von ſeiner Leiſtungsziege„Ber⸗ ta“, die unter der Kontrolle des Tierzucht⸗ amts Darmſtadt ſteht, im zweiten Milch⸗ jahr in 335 Melktagen eine Leiſtung von 1890 kg Milch mit 3.5 Prozent Fettgehalt erzielt. Das entſpricht einer Fettmenge von 57.58 kg. Gymnaſtik in alle Muskeln dringt und zur Geſundheit viel Freude bringt! Ehrlich währt am längſten Tannenkirch(Amt Lörrach). Einem ehrlichen Finder hat es ein Mann aus Müll⸗ heim zu verdanken, daß er ſeine Brieftaſche mit 570 RM. Inhalt wiederbekam. Ein jun⸗ ger Burſche hatte die Brieftaſche gefunden und ſofort auf dem Rathaus abgegeben, ſodaß ſie dem Verlierer innerhalb zwei Stunden wieder zugeſtellt werden konnte. Todesſturz mit dem Fahrrad.— Ein Draht war ſchuld Bad Kreuznach. Als der 56 Jahre alte Kaufmann und Landwirt Heinrich Men⸗ ges auf der abſchüſſigen Dorfſtraße in Neu⸗ Bamberg fuhr, geriet ein Draht in das Hinter⸗ rad ſeines Fahrrades. In einer Kurve verlor er dadurch die Gewalt über das Rad, ſtürzte, prallte mit dem Kopf gegen einen Eiſenbahn⸗ brückenpfeiler und fiel bewußtlos in den Appelbach. Von Paſſanten wurde er bald dar⸗ auf gefunden und in ein Kreuznacher Kran⸗ kenhaus gebracht, wo er nach einigen Stunden einem ſchweren Schädelbruch erlag. Der Zimmergarten im Augujft Im Auguſt iſt es Zeit, Blumenzwiebeln für den Winterbedarf zu beſchaffen. Ab und zu iſt die Erde in den Töpfen mit dem Finger⸗ ſpaten gut aufzulockern. Das kann oft wich⸗ tiger ſein, als das Begießen. Die Pflanzen ind beſonders bei großer Hitze öfters abzu⸗ 985 Reinhaltung iſt ſelbſtverſtändlich. Bei warmem Regen ſtelle man die Töpfe nach draußen und ſorge auch ſonſt öfters für Lüftung. Wenn im Juli Stecklinge gemacht wurden, ſo dürften dieſe jetzt ſoweit angewur⸗ zelt ſein, daß man ſie verpflanzen und einzeln in kleine Töpfe ſetzen kann. Man tut gut daran, in den erſten Tagen Luft und Sonnen⸗ ſtrahlen fernzuhalten, damit ſie erſt einmal anwachſen. Stufenweiſe ſind die Pflanzen dann an Licht und Luft zu gewöhnen. Sollen ins Freie ausgepflanzte Gewächſe im Zimmer zur Blüte gebracht werden oder für das nächſte Jahr überwintern, ſo ſind ſie jetzt in Töpfe zurückzupflanzen, damit ſie gut durchwurzeln, bevor ſie uns im Winter mit ihrem Blühen erfreuen. Winterblüher wie die Japaniſche Primel uſw. ſind neu zu verpflan⸗ zen. Zwiebeln werden an einer luftigen und ſchattigen Stelle aufbewahrt. Sie werden dann Ende September je nach der Kulturanweiſung in Töpfe oder Gläſer geſetzt. Ausfahren des Deuijchen Aabjpori⸗Jugendabzeichen Der Radfahrerverein„Eintracht“ als Ortsgruppe des Deutſchen Radfahrer⸗Verban⸗ des wird, wie im vorigen Jahre, auch dieſes Jahr wieder das Ausfahren des Deutſchen Radſport⸗Jugendabzeichens am nächſten Sonn⸗ tag, 30. Auguſt, zum Austrag bringen. Alle Jungradler und ⸗Radlerinnen von 12 bis 18 Jahren ſind ſtartberechtigt. Wer bereits das Abzeichen in Bronze und Silber errungen hat, iſt dieſes Jahr die Möglichkeit geboten, das⸗ ſelbe in Gold zu erringen. Auch bis jetzt noch Unbeteiligte können ſich koſtenlos daran betei⸗ ligen. Formulare mit Bedingungen ſind er⸗ hältlich bei dem 1. Vorſitzenden Valt. Neff, Aus Stadt und Land merſtraße 5 und Gg. Buſalt, Annaſtr. 35. Die Radlerjugend von Viernheim wird ge⸗ beten, ſich zahlreich zu beteiligen. Sommer⸗Kampfipiele unjerer Schule In Birkenau: Rimbach— Viernheim 33:39 Der Kreis Heppenheim wurde zu Be⸗ ginn der Sommerkampfſpiele in drei Bezirke eingeteilt. 1. Bezirk: Heppenheim mit Um⸗ gebung und Viernheim; 2. Bezirk: das Weſchnitztal mit Fürth, Wahlen, Rimbach, Mörlenbach, Birkenau uſw.; 3. Bezirk: das Neckartal mit Hirſchhorn, Neckarſteinach uſw. Vor den Ferien hat jeder Bezirk ſeinen Meiſter ermittelt. Meiſter des Bezirkes 1 wurde unſere hieſige Schule, indem ſie die Realſchule und die Volksſchule Heppenheim aus dem Felde ſchlug. Vorgeſtern begannen nun die Spiele um die Meiſterſchaften des Kreiſes. Unſere Schule mußte zum erſten Ent⸗ ſcheidungsſpiele, auf neutralem Gelände in Birkenau gegen Rimbach, den Meiſter des Be⸗ zirkes 2, antreten. Mit 39:33 Punkten konn⸗ ten unſere Knaben das Spiel für ſich ent⸗ ſcheiden. Wenn wir ehrlich ſein wollen, ſo müſſen wir dieſen Sieg als glücklich bezeich⸗ nen. Es könnte genau ſo gut umgekehrt ſein. Unſere Knaben fanden ſich in der erſten Halb⸗ zeit überhaupt nicht zurecht, während Rim⸗ bach dieſe Nervoſität ausnützte und emſig Punkte ſammelte. So kam es, daß Viernheim kurz nach Halbzeit mit 17 Punkten im Hin⸗ tertreffen lag. Auf einmal änderte ſich das Bild. Das Zuſpiel und die Abwürfe klapp⸗ ten und Durchlauf auf Durchlauf glückte. Punkt für Punkt mußte mühſam aufgeholt werden. Ein mörderiſcher Endkampf entſpann ſich und der Abpfiff ſah Viernheim als glück⸗ lichen Sieger. Die Freude der Spieler und der ca. 150 Knaben, die mit dem Rad ihre Mannſchaft begleiteten, kannte keine Grenzen mehr. Unbeſchreiblich war der Jubel, weil aus dem faſt ſicher verlorenen Spiel, durch den Einſatz jedes Spielers, doch noch ein Sieg wurde. Nun geht es nächſte Woche zum Ent⸗ ſcheidungsſpiel nach Hirſchhorn, dem Meiſter des Neckartales. Hoffen wir, daß uͤnſere Kna⸗ ben als Kreismeiſter zurückkehren. f Zurück Dr. F ichtl, Zahnärtin Wo, ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. Eiſen, Knochen an, je nach Größe Papier, ſowie Lumpen Valentin Hoock Holzſtraße 10— Klubkampf in Lampertheim: Es ſei ſchon zugegeben: So ein klein wenig Siegeshoffnung war wohl vorhanden, doch daß ſich der Sieg ſo gewaltig geſtalten würde, daran hatte wohl niemand gedacht; auch nicht einer der 25 Aktiven, die ſich am Sonntagmittag frohen Mutes und guter Stimmung nach Lampertheim zur Teilnahme an einer Werbeveranſtaltung des dortigen Turnvereins begaben. Etwas Vertrauen auf einen knappen Sieg gab ſchon die Tatſache, daß man in beſter Beſetzung dieſen Kampf beſtreiten wird. Doch man wußte auch zu genau: der Gegner verfügt ebenfalls über beſtens bekannte, ganz hervorragende Kräfte; nur gute Leiſtungen werden daher den erſten Platz in der Geſamtwertung ſicherſtellen. Nach dieſer Erkenntnis wurde dann auch gehandelt. Alle Beteiligten ſetzten ſich voll und ganz ein, waren reſtlos mit Leib und Seele bei der Sache und ſtets beſtrebt, das Beſte heraus⸗ zuholen, was immer nur möglich war. Und ſiehe da! Viernheims Sportler hatten einen großen Tag! Denn mit nur einer Ausnahme wurden in ſämtlichen Uebungen die erſten Plätze belegt! Gewiß eine vortreffliche Lei⸗ ſtung, die beweiſt, daß die Leichtathleten des Turnvereins wieder„da“ ſind, und auch nach außen hin ſich Ehre und Achtung verſchaffen. Wie geſagt: dieſer Sieg am Sonntag wurde nicht etwa im Spazierengehen erfoch⸗ ten; Leiſtungen waren hierzu erforderlich, die über dem Durchſchnitt ſtehen und teilweiſe recht beachtlich ſind. Wenn man nun noch in Betracht zieht, daß anſtatt einer auch nur einigermaßen genügenden Aſchenbahn, nur ein holpriger Grasboden vorhanden war, ſo iſt der Sieg der Viernheimer doppelt zu bewer⸗ ten.— Erwartungsgemäß beendete unſer Schmitt Siegfr. als Erſter in 11,7 Sek. die 100 m⸗-Strecke. Kempf Phil. kam nicht recht vom Start weg und belegte dieſerhalb nur den 3. Platz; er benötigte hierzu 11.9 Sek. Eine Sache für ſich war der Hochſprung, wobei unſer Ortsmeiſter Werle Joſ eine Glanzleiſtung vollbrachte und erneut ſeine Beſtändigkeit bewies. Während Lampertheims Bewerber ſchon bei 1.50 m die Waffen ſtrek⸗ ken mußten, bewältigte Werle unter großer Begeiſterung der Außenſtehenden noch 1.73 m. Aeberzeugenb jiegen die Leichtathleten des Turnvereins Mit rund 800 Pkt. Vorſprung ſichert ſich Viernheim den 1. Platzl 6,12 m nur Zweiter werden. Trapp Karl blieb im Kugelſtoßen mit 11.68 m unerrei ſprung das Zielband riß. lage hinnehmen. Sache. Auch hier men, da man Mühe und lorbeeren belohnt ſieht. Nachſtehend die einzelnen Mannſchaften: 1. Aktive: TV. Viernheim TV. Lampertheim 2. A-Jugend: TV. Viernheim TV. Lampertheim 3. B-Jugend: 7663,20 Puntte 6 867,40 Punkte 7010,50 Punkte 6 681,10 Punkte TV. Lampertheim 6 652,90 Punkte DV. Viernheim 5 712,70 Punkte Mit Genugtuung können die Leichtath⸗ leten des Turnvereins auf dieſen Tag des Sieges zurückblicken. Er muß Anſporn geben zu weiterer Tätigkeit, denn nun ſteht das Kreisturnfeſt in Hockenheim kurz vor der Tür. Es gilt deshalb noch fleißig zu üben, damit auch dort Viernheims Sportler zu Erfolgen kommen werden. Hilf auch Du mit an der Linderung der Not der Spanien⸗Deutſchen! Trage Dich in die Sammelliſte in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle ein Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peter 8, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Im Weitſprung konnte Kempf Phil. mit Worms. Da. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig. PCC(//( Gewinnauszug. 10 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten gezogene Nummer ſind zwei gleich und zwar je einer auf die Loſe he Gewinne 90 cher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und 11 5 Mehrere Amtliche Ebaflacher Kleine und Ohne Gewähr Bekanntmachung unzner nnen Anzeigen Auf Jede Jakob Helfrich 7. wurde vom Kreisamt ee in der gefallen, Heppenheim als Feldgeſchworener verpflichtet.. Viernheim, den 25. Auguſt 1936. 1 Hernneimer 14. Ziehungstag Der Bürgermeiſter irenpe Volkszellung In der heutigen billig zu verkaufen. ſchon von 374547 378212 40 Pig. Achtung! Kaufe laufend, alt 57282 57847 Flaſchen, des Textes und per kg. 5 Pfg. der Schrift. 392 Gewinne zu 18019 16939 5 Vereins⸗Anzeiger⸗ 58550 57672 Turnverein von 1893. ein Sprungſeil mit. Die Leitung. Abtlg. Handball: Heute Mittwoch abend 6 Uhr Platztraining. Beſonders die Spieler der 1. Mſchft. müſſen erſcheinen. 9 Mas Clngt Reichsſender Stuttgart: Donnerstag, 27. Auguſt: 5.45 C. dal, Zeit, Wetter, Bauernfunk;: 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der. Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach⸗ li richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30„Die Hausfrau kehrt von 900 U Für alle Turnerinnen, die ſich an den leichtathle⸗ Moderne tiſchen Wettkämpfen(Kreisturnfeſt Hockenheim) be⸗ 7 41 teiligen, iſt heute abend 6.45 Uhr Training auf dem Familien- Sportplatz. Pünktliches Erſcheinen iſt unbedingt not- wendig. Am Donnerstag bringen alle Turnerinnen Drucksachen Reiſe zurück“; 9.45 Sendepauſe; 10.00 lor HnelimerbolRszefung 988855 9369 Volksliedſingen; 10.30 Sendepauſe; 11.30 Verlobung s karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten 1 bild c 299027 38769 rauerbi en 308 us w. 88 Gewinne zu efert die Druckerei der „Für dich, Bauer!“ 12.00 Konzert; 13.00 r Zeit, Wetter, Preſſe; 14.00 Allerlei von Zwei ö bis Drei; 15.00 Sendepauſe; 15.15„Die Reiſe zum Familientag“; 16.50„Raben⸗ Konzert; 19.00 Fröhliche Klänge; 19.45 Er⸗ zeugungsſchlacht; 20.00 Nachrichten; 20.10 „Bei 30 Grad im Schatten“; 21.15 Badiſche Komponiſten; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.20 Funkbericht: 22.30 Taue muſik: komödie“; 17.45 Chineſen unter ſich“; 18.00 Wer täglich liest sein je 300000, 2 zu Hansſtraße 3, Konr. Schmitt, Mannhei⸗ 0.00 Nachtkonzert. an alle well tels Anschlus nat! 20000, 64 zu je 4 Gewinne zu 5000 RM. 10 Gewinne zu 3000 RM. 18 Gewinne zu 2000 RM. M. 8401 77305 95984 108917 122490 126928 139896 158911 165870 179410 187689 193587 194882 188883 217584 232189 2438832 281571 264823 268479 —. 5 289250 334000 365 4 373 127 375704 391722 398004 399882 2318 18118 35788 38084 40030 41133 43091 43 23517 43878 43979 48153 46289 47706 59188 50586 51120 5245 12 Gewinne zu 2000 RM. 592 44 Gewinne zu 1000 RM 158159 168828 181883 205960 215182 219224 220832 221 276867 276842 282987 308896 317528 320887 321091 331887 Ne 84484 87002 83278 109230 110231 304 Gewinne 15 300 RM. 186 79 12501 6578 17276 22368 23857 45883 47908 58091 57523 67478 69390 77759 83501 8 91889 92894 93402 94014 95868 98690 100204 joo 11606 24. Auguſt 1936 Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 134800 173967 12980 97038 145397 278399 365342 598 388860 50948 92078 186285 388587 366720 389235 387754 88 Gewinne 88 500 N 8864 12681 21417 37808 54984 88742 29612 81541 81889 82968 84411 88368 200 RM. 498 787 880 1647 4896 12233 15796 394 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne ßber 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 50000 RM. 287917 2 Gewinne zu 10000 RM. 335985 4 Gewinne zu 5000 RM. 43863 343428 14 Gewinne 17 3000 RM. 28329 113433 171504 257157 266731 33872 130218 184642 198191 211738 6511274377 79980 133782 148922 3. 2899 3099 6334 6846 9693 27544 29910 30077 31685 57942 58422 80008 60275 235461 235641 240284 250088 282795 284283 285592 271840 277878 Im Gewinnrade verb lieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu ie 100000, 2 zu je 75000, 6 zu je 30000, j 8 zu je 10000, 94 zu je 5000, 176 zu je 3000, 504 zu je 2000, 1498 zu je 1000, 2640 zu je 500, 102 4 zu je 300 NM. desgleichen auch im Schleuderball(52.70 m) Ringhof Matth., der übrigens am Sonn⸗ tag wieder erſtmals mit bei der Partie war, blieb im Stabhochſprung mit annähernd 3 m allein auf weiter Flur. Eine ſichere Sache der Viernheimer war auch die 4 mal 100 m⸗ Pendel⸗Staffel, wobei man mit großem Vor⸗ Und wie die Senioren, machte es auch die A-Jugend, die gleichfals mit über 300 Punkten Vorſprung an erſter Stelle lag. Nur die B-Jugend war ihrem körperlich viel ſtär⸗ keren Gegner nicht gewachſen und mußte, trotz mancher guten Leiſtung, eine knappe Nieder⸗ Aber dies tut nichts zur wird einmal der Tag kom⸗ Arbeit durch Sieges⸗ genaue Punktzahl der * 7 61 50) . I 60 Hen! een 7 Ul este ait 1 Tru auf über 6 ber fut tätigt lräfte de ung! Außen 1 Jude ln dem M zern K che der we zit deu m. beunruh daß ſih ten Eich Gebit f Pole h. 4 1 4 Jer geg 28 ſeß, I Vepcblit I Jeing 1 iu hade 8* Au b milt I Ge de Fu 125 onftegz s 1 ö deil An enn ihn pohe Ne N 1 bee Slug 1 ein dufte aſſchen] bent Git 2 dig im n ma N lan, un beißen N 10 habe! N zen Poſt ö i ſcen 1 artei fei 0 1 1 ea 1 1 dee kuheſ Ene Je beter Seite Vene hend endgt date, ö te; a u Dam