— —— Polks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Eis cheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 160 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. ————— ul R eee ee eee ee d e Bezugspreis: Nummer 201 Samstag S tiernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS d AP. Wiernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 n Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil den 29. Auguſt 1936 für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. P — ⁵² K. Ludwigshafen 15101“ 12. Jahrgang Geſpräche Dr. Schachts in Paris Keine diplomaliſche Miſſion— Eine Stunde beim miniſterpräſidenlen Blum deulſch⸗franzöſiſche Aussprache Dr. Schacht über ſeine Beſprechung mit Leon Blum Paris, 29. Auguſt. Freitag morgen um 10.25 Uhr erſchien Reichsminiſter und Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht im Deutſchen Haus in Paris, wo er von dem Landesgruppenleiter Frankreichs der NSDAP., Herrn Schleier, begrüßt wurde. Vor einem großen Auditorium, das ſich aus in Paris lebenden Deutſchen und zwanzig auf der Durchreiſe befindlichen Stu⸗ denten des Verkehrsinſtituts der Univerſität Köln zuſammenſetzte, machte Dr. Schacht einige kurze Ausführungen über die Bedeutung ſeiner Reiſe nach Paris. Darin wies er ſämtliche Vermutungen der Pariſer Preſſe über ſeine angebliche diplo⸗ matiſche und politiſche Miſſion ſchärfſtens zurück. Er habe keinerlei Verhandlungen in Paris ge⸗ führt, ſondern lediglich Beſprechungen. Dieſe Beſprechungen hätten ſich auf viele Gebiete ausgedehnt, aber ſie hätten ſich mit keiner Frage beſonders befaßt. Ja nicht einmal über den deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag ſei im einzelnen geſprochen worden. Das bliebe viel⸗ mehr den dazu beſtimmten Sonderbeſprechun⸗ gen, die allerdings ſehr bald ſtattfinden wür⸗ den, vorbehalten. In der Notwendigkeit ſolcher Beſprechungen ſei er ſich mit dem franzöſiſchen Handelsminiſter Baſtide völlig einig. Im übrigen, ſo bemerkte Dr. Schacht, ſei das internationale Vertrauen die erſte notwendige Vorausſetzung für jede Wiederbele⸗ bung der Weltwirtſchaft. Dieſes Vertrauen her⸗ zuſtellen, ſei aber Aufgabe der Politik und nicht der Wirtſchaft. Er ſelbſt hoffe, daß nach der nunmehr wieder aufgenommenen unmittelbaren Fühlungnahme zwiſchen Berlin und Paris die Herſtellung einer fühlbaren Vertrauensbaſis möglich ſein würde. Daß er in Paris Kredit geſucht habe, ſei lächerlich. Er ſei ja immer ein ſcharfer Gegner der Aus⸗ landsverſchuldung geweſen, und Deutſchland kranke noch genügend an der Zurückzahlung der alten Schulden. Dr. Schacht betonte dabei aus⸗ drücklich, daß die von früher übernommenen Schulden, die ja rein wirtſchaftliche Verpflich⸗ tungen gegenüber verſchiedenen Völkern gewe⸗ ſen ſeien, bis auf den letzten Pfennig von Deutſchland zurückbezahlt werden müß⸗ ten und zurückbezahlt werden würden. Anſchließend fand der beabſichtigte Empfang der deutſchen Preſſe nicht ſtatt, vielmehr trat Dr. Schacht ſofort in eine intime Unterhaltung mit einigen Herren der Deutſchen Handelskam⸗ mer ein. Um 11.45 Uhr erſchien der Reichs⸗ bankpräſident im Hotel Montignon, um dem Miniſterpräſidenten Léon Blum einen Ab⸗ ſchiedsbeſuch abzuſtatten. Bei dieſer Gelegen⸗ heit kam es zu einer beinahe einſtündigen Unterhaltung, die ſich in der Hauptſache im Park der franzö⸗ ſiſchen Miniſterpräſidentſchaft abſpiele. Nach Schluß des Beſuches wurde der deutſche Mini⸗ ſter von einem Vertreter des„Temps“ be⸗ fragt, wie er über die Ergebniſſe ſeiner Pariſer Reife zufrieden ſei.„Wie ſoll man nicht zu⸗ frieden ſein, wenn man ſich ſo intereſſant, wie eben, unterhalten hat“, erwiderte Dr. Schacht. Weiter betonte er dann noch einmal, daß ſeine Reiſe weder diplomatiſchen noch politiſchen Charakters geweſen ſei. Er habe hier nur in ſeiner Eigenſchaft als Reichsbankpräſident ge⸗ ſprochen. Er habe kein Wort über den franzö⸗ ſiſch-ruſſiſchen Pakt geſagt. Es ſei daher lächer⸗ lich zu behaupten, daß er Frankreich aufgefor⸗ dert habe, dieſen Pakt zu kündigen. Er habe allerdings über die Gefahr der kommuniſtiſchen Propaganda geſprochen, doch dabei habe er ausſchließlich ſich auf den wirtſchaftlichen Standpunkt geſtellt. Er könne nur immer wieder ſagen, betont Dr. Schacht zum Schluß, daß er über die Empfänge durch die franzöſiſchen Miniſter ſehr glücklich ſei, und daß er ebenfalls über die Haltung der politiſchen Kreiſe und der Preſſe in Paris nur ſeine Befriedigung ausſprechen könne. Freitag nachmittag um 2 Uhr reiſte Dr. Schacht mit dem Flugzeug wieder nach Ber⸗ lin zurück. Zum Abſchied auf dem Flugplatz von Le Bourget hatten ſich neben dem deutſchen Botſchafter der franzöſiſche Handelsminiſter Baſtide und der Gouverneur der Bank von Frankreich Labeyrie eingefunden. Dem franzöſiſchen Handelsminiſter gegenüber er⸗ lärte Dr. Schacht zum Schluß noch:„Ich hoffe, Sie bald wiederzuſehen.“ der Beſuch Dr. Schachls in Paris Auffaſſungen in Rom Rom, 28. Aug.„Popolo di Roma“ läßt ſich von ſeinem Pariſer Berichterſtatter über den Beſuch Dr. Schachts und ſeine Einwirkun⸗ gen auf die Haltung der franzöſiſchen poli⸗ tiſchen Kreiſe berichten. Die Erklärungen des Reichsbankpräſidenten hätten im allgemeinen einen guten Eindruck gemacht und die Annahme, daß ſeine Miſſion die Lage beſſern werde, ſei vorerſt nicht auszuſchließen, da zweifellos von Seiten des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters Delbos und wohl auch Blums eine günſtige Einſtellung zur Behandlung der zu erörternden Fragen vorhanden ſei. Allerdings aber ſei die Atmoſphäre in den franzöſiſchen Kreiſen allzu nervös und verwirrt, um den nötigen Mut aufzubringen, ſich allein in dor⸗ tige Verhandlungen hineinzuwagen. Neun Zehntel des Landes wünſchten wohl eine klä⸗ rende Auseinanderſetzung mit Deutſchland. würden aber von ihren verantwortlichen Wort⸗ führern unbedingt engſte Fühlungnahme mit England, Sowjetrußland, der Kleinen Entente und der geſamten Welt verlangen. Dem heu⸗ tigen Frankreich fehle es am nötigen Schwung und der Willenskraft, ſelbſtändig zu handeln. 955 7 ee 5 f * 3 3 3* ten hat. Chepaar Trotzki inkerniert Eine Maßnahme Norwegens- Beide bekreläre Trohlis ausgewieſen Oslo, 28. Aug. Wie der norwegiſche Ju⸗ ſtizminiſter bekanntgibt, hat die norwegiſche Regierung beſchloſſen. Trotzki und ſeine Ehe⸗ frau zu inter nieren. Der Grund für die⸗ ſen Beſchluß liegt in der ausdrücklichen Wei⸗ gerung Trotzkis, die ihm für einen weiteren Aufenthalt in Norwegen auferlegte Bedin⸗ gung, ſich nicht mehr politiſch zu betätigen, an⸗ zunehmen. Die beiden Sekretäre Trotzktis werden aus dem norwegiſchen Staatsgebiet ausgewie⸗ ſen. N In der Trotzki⸗Angelegenheit hat das zur Stellungnahme aufgeforderte norwegiſche Zen⸗ tralpaßkontor dem Juſtizminiſter berichtet, daß ſeiner Anſicht nach Trotzki die Bedingung, un⸗ ter der ihm ſeinerzeit die Aufenthaltsgenehmi⸗ gung in Norwegen erteilt worden ſei, nicht innegehalten, ſondern ſich politiſch be⸗ tätigt habe. Dieſe politiſche Betätigung wird vor allem darin erblickt, daß Trotzki in Zei⸗ tungsartikeln die bolſchewiſtiſch⸗revolutionäre Bewegung in Frankreich fortgeſetzt aufgefor⸗ dert habe, in Frankreich eine Sowjetrepublik zu errichten. Obwohl mit dieſer Feſtſtellung einer amt⸗ lichen norwegiſchen Stelle der Aufenthaltsge⸗ nehmigung Trotzkis der Boden entzogen ſein ſollte, hat ſich gleichwohl die norwegiſche Re⸗ gierung nicht entſchließen können, die noch bis zum 18. Dezember ds. Is. laufende Aufent⸗ haltsgenehmigung zurückzuziehen und Trotzki zum Verlaſſen des Landes aufzufordern. Trotzki bleibt alſo zunächſt in Nor⸗ wegen. Er muß nur eine neue ſchriftliche Erklärung abgeben, daß er ſich nun wirklich nicht mehr politiſch betätigen wolle, und zu ſei⸗ ner Beaufſichtigung wird ihm eine Wache der norwegiſchen Staatspolizei beigegeben, die da⸗ für zu ſorgen hat, daß Trotzki ſeine Verpflich⸗ tungen in Zukunft innehält. Dieſe nicht ohne weiteres verſtändliche Hal⸗ tung der norwegiſchen Regierung wird in der bürgerlichen Preſſe ſtark kritiſiert. Es iſt wohl auch kindlich, anzunehmen, daß ein Mann wie Trotzki ſich an die neue Verpflichtung ehrlicher halten wird, als an die frühere. „Unterſeeboolsflollille Jaltzwedel“ Berlin, 28. Aug. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat befohlen, daß die demnächſt zu bil⸗ dende zweite Unterſeebootsflot⸗ tille zum ehrenden Gedächtnis des am 2. De⸗ zember 1917 gefallenen Uu-Bootskommandanten Oberleutnant zur See Saltzwedel den Na⸗ men„Unterſeebootsflottille Saltzwedel“ erhält. Oberleutnant zur See Saltzwedel ſtammte aus einer pommerſchen Pfarrerfamilie und ver⸗ brachte ſeine Jugendjahre in Stettin. Am 1. April 1908 trat er in die kaiſerliche Marine ein. Er erhielt die planmäßige Seeoffiziers⸗ ausbildung Zu Beginn des Kriegs befand er ſich auf dem Linienſchiff„Kaiſer“, wurde aber ſchon im Sommer 1915 der U-Bootswaffe zu⸗ geteilt. Am 29. September 1915 erhielt er ſein erſtes Kommando als U-Bootskommandant auf dem Unterſeeboot„Ae“, das er zwei Monate lang führte. Im Januar 1916 übernahm er das Unterſeeboot„AB 10“ und führte in den fol⸗ Hlullgart- die„Sladt der Auslandsdeulſchen“ Auslandsdeutſche Trachten bei der Einweihung des neuen volksdeutſchen Muſeums Stutt⸗ gart, der Stadt, die vom Führer den Ehrennahmen „Stadt der Auslandsdeutſchen“ erhal⸗ (Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale, K.) genden Jahren die Unterſeeboote„AC 107, „Uu 17“,„uC 11“,„UC 21“,„UC 71“ und„UB 81“, die ſämtlich der U-Bootsflottille„Flan⸗ dern“ zugeteilt waren. Mit dieſen Booten führte Saltzwedel erfolgreiche Minenunterneh⸗ mungen im engliſchen Kanal durch. In zahlreichen Unternehmungen gegen den feindlichen Handel verſenkte er bis Ende 1917 insgeſamt etwa 179 000 Tonnen Schiffs⸗ raum, eine Leiſtung, die umſo höher einzu⸗ ſchätzen iſt, als ſie mit verhältnismäßig klei⸗ nen und ſchwachen Anterſeebooten erzielt wur⸗ de. Nachdem Saltzwedel am 29. März 1917 mit dem Ritterkreuz mit Schwertern des Haus⸗ ordens von Hohenzollern ausgezeichnet worden war, wurde ihm am 20. Auguſt 1917 der Orden „Pour le mérite“ verliehen. Am Abend des 2. September 1917 lief„UB 81“ im engliſchen Kanal auf eine tief⸗ ſtehende Mine, die ſchwere Zerſtörungen im Boot hervorrief. Es gelang, das Boot für kurze Zeit an die Oberfläche zu bringen. Sie⸗ ben Mann der Beſatzung konnten ſich durch das aus dem Waſſer ragende Torpedorohr retten und ſich auf einem in der Nähe befindlichen Be⸗ wachungsfahrzeug in Sicherheit bringen. Die übrige Beſatzung fand mit ihrem Kommandan⸗ ten den Seemannstod. Ilalieniſches Waffenausfuhrverbol für Fpanien Rom, 28. Aug. Ueber das Verbot der Aus⸗ fuhr von Waffen und Kriegsmaterial iſt im Laufe des Freitags ein Dekret unterzeichnet und veröffentlicht worden. Das Ausfuhrverbot be⸗ zieht ſich auf die direkte oder indirekte Ausfuhr, die Wiederausfuhr oder den Tran⸗ ſit von nach Spanien, oder den ſpaniſchen Be⸗ ſitzungen, oder der ſpaniſchen Marokkozone be⸗ ſtimmten Waffen, Munition und Kriegsmate⸗ rial, wie auch von montierten oder ausein⸗ andergenommenen Flugzeugen und Kriegs⸗ ſchiffen Mittelmeerreiſe Fir Jamuel Hoares London, 28. Aug. Der Erſte Lord der Ad⸗ miralität Sir Samuel Hoare traf am Freitag morgen auf der Admiralitätsyacht„Enchan⸗ trees“ in Malta ein. Von Malta aus wird der erſte Lord der Admiralität weitere Stütz⸗ punkte der britiſchen Mittelmeerflotte beſuchen. — 222! K — ————— r 5— ere ——— . ĩ˙ ——.— — — Y— 3—ů— W .——— ———————— „„ 2 e Polifiſche Rundschau Anruhevoll brandet die Welt rings um Deutſchland. Vor einem Jahr war es das Mittelmeer, das der Schauplaß eines großen Krieges zu werden drohte. Da ſammelle der Völkerbund alle Krafte gegen Italien, und zwiſchen England und Italien war die Span nung ſo groß, daß es zum Kriege zu kommen drohte. Nun, es kam nicht zum Kriege, Ita- lien krug die abeſſinlſche Beute ein, und der Völkerbund verlor ſeinen Sanktionskrieg. Noch wurde verſucht, eine„ankifaſchiſtiſche Front“ zuſtande zu bringen, aber England machte nicht mit. Wir erlebten den Abſchluß des franzöſiſch⸗ ſowſekruſſiſchen Bündniſſes und als Ank⸗ work darauf die Wiedereinbeziehung der ehemals beſetzten Zone am Rhein unker die Hoheit des Reiches. In Spanien ſchürke Sowfetrußland zur Revolution, die die Er— richkung des Sowjetſtaates zum Ziel hakke und darüber hinaus Weſteuropa in die Sphäre des Bolſchewismus einbezlehen ſollte. In letzter Stunde erfolgte der Gegenſtoß der militäriſchen Kreiſe Spaniens, um das Land vor dem Sturz in den Bolſchewismus zu rek⸗ ten. Heftig kobt der Kampf. Die Furien bes Bolſchewismus haben ſich furchtbar ausge⸗ kobt Tauſende von Prieſtern und Nonnen, von Offizieren und Bürgern ſind erſchoſſen worden, und zahlreiche Kirchen ſind in Flam⸗ men aufgegangen. Dieſen Augenblick erwählte Sowje kruß⸗ land, um die Dinge im Weſten zu beſchleu⸗ nigen, daß es abermals eine erhebliche Ber⸗ ſtarkung ſelnes Heeres vornahm. Dle deut. ſche Ankwork war die Einführung der zweljährigen Dienſtzell. * Es iſt bemerkenswert, daß dieſe für uns ſelbſtverſtändliche Verkeldigungsmaßnahme im großen und ganzen von der Weltöffent. lichkeit ruhig aufgenommen worden iſt. Man bak ſich eben in der Welt allmählich daran gewöhnt, daß Deukſchland in der Wehrpolltik wleder Hert ſelner Entſchlüſſe geworden iſt, und ſelbſt in Ländern, die ſonſt mit Proteſten gern bei der Hand ſind, wenn es ſich um Deulſchland han⸗ delt, hat man eingeſehen, daß Prokeſte nut lächerlich wirken könnten, well Deutſchland ja mit dem Verſailler Verkrag inzwiſchen fertig geworden iſt, indem es ſeine Wehr⸗ hoheit wiedernahm Das danken wir dem Führer, der zur richtigen Stunde immer zu handeln wußte, wie es dle Lage erforderte und der auch jetzt mit ſeinem raſchen Ent— ſchluß und ſeiner feſten Tat das Anſehen des Reiches gemehrk und die Sicherheit des deul⸗ ſchen Volkes erhöht hat. Was konnten die Andern ſchon ſagen, da ſie ſa ſelber die zweijährige Dlenſtzeik längſt eingeführt haben! Der Führer hat oft zu ver⸗ ſtehen gegeben, daß er lieber Arbelkerhäufer ſtatt Kanonen baue, aber er welß auch, daß der Friede des deukſchen Volkes Über allem ſteht und jedes Opfers wert iſt. Wir können heute feſtſtellen, daß der Führer mit ſeinem Erlaß die Kraft und die Würde des Reiches weſentlich erhöht hat und daß er allen denen das Rückgrat gestärkt hat, die in Europa vor den Drohungen des Bolſchewismus zittern. Sle wiſſen es nun, daß im Herzen Europas ein ſtarkes Volk lebt, das keine Kompromiſſe ſchließt und nicht mit denen pakkierk, deren Ziel die Zertrümmerung Europas iſt, Darum hat die Tat des Führers auch ein lautes Echo von dleſer Seite her ausgelöſt. Auf dem Val⸗ kan, in Skandinavien und im Weſten haben wir die zuſtimmenden und freudigen Aeuße⸗ rungen derer gehört, die von dem Bolſche⸗ wismus, von ſeinen militäriſchen Nüſtungen und ſeinen aglkakoriſchen Angriffen bedroht ſind. Sie haben dem Führer gedankt, daß er der Gefahr mannhaft ins Auge ſah und ihr mutig mit ſeinem raſchen Enkſchluß entgegen krak. So iſt das Anſehen Deutſchlands vor dem Ausland erheblich gewachſen und das wird ſich, wie wir hoffen, für den Frieden Eutopas im beſten Sinne auswirken. * Faſt gleichzeitig mit der Mitteilung über die Wiedetelnführung der zweljährigen Dienſtzeſt erfolgte eine weitere wichtige Mit⸗ keilung der Reichsregierung an die franzöſi⸗ ſche Neglerung über das Verbot der Waffenausfuhr nach Spanien. Deutſchland hat damit ſeinem Willen Aus⸗ druck gegeben, im ſpaniſchen Bürgerkrieg eine ſtrikte Neutralität zu üben. Deukſchland geht dabel allerdings von der Vorausſetzung aus, daß die übrigen Mächte ein gleiches kun werden; denn nur dann kann es gelingen, den ſpanlſchen Brand zu lokaliſieten. Lelder ſcheint bisher nicht die Gewähr dafür vor⸗ handen zu ſein, daß dle übrigen Mächte es Berlin, W. Aug. In ſeiner Rede zur Er⸗ öffnung der großen Deutſchen FJunkausſtellung 1936 in den Ausſtellungshallen erteilte Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels einleitend jenen Propbeten eine deutliche Abſage, die bei der Machtergreifung des Nationalſozialismus einen völligen Zuſammenbruch Deutſchlands in kur⸗ zer Friſt vorausgeſagt hatten. Die damals nicht müde wurden, ſchwarz zu ſeben und zu ſchmähen, hielten beute die im⸗ mer wiederkehrende Reihe natlonalſozialiſtiſcher Erfolge für geradezu ſelbſtverſtändlich. Tauche aber irgendwo ein Hindernis auf, dann ſei bei dieſen Kritikern das Geſamtwerk des national⸗ ſozialiſtiſchen Aufbaues ſchnell vergeſſen und man ſehe nur noch die entſtandene Schwierig⸗ keit. Es tue daher gut, ſich hin und wieder auf beſtimmten Spezialgebieten einen Generalüber⸗ blick zahlenmäßiger Erfolge zu verſchaffen, um an ihnen zu erkennen, wie klein und bedeu⸗ tungslos gelegentliche Rückſchläge ſeien, die hier und da im Verlauf einer Entwicklung immer wieder verzeichnet werden müßten. Am deutſchen Rundfunk, der ſich heute zum viertenmal in einer großen Geſamtſchau dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland zeige, könne man das beſonders deutlich erkennen. Er habe in dem hinter uns liegenden Rundfunkjahr allein mit ſeinem Olympia⸗-Weltſen⸗ der eine Leiſt ung vollbracht, die ein⸗ zigartig in der Welt daſtehe. Allein in 28 Sprachen wurde vom Olym⸗ via⸗Weltſender geſendet, 140 Sprecher ge⸗ langten zum Einſatz, von denen 70 von ausländiſchen Nationen nach Berlin geſandt worden waren. 320 Mikrophone fanden auf den olympischen Kamyfſtätten ihren Einſatz. Die Zahl der deutſchen Rund⸗ funkteilne hmer ſei in dem hinter uns liegenden Jahr wieder um faſt eine Million von 6 516 732 auf 7404 144 erhöht worden. Da⸗ mit marſchiere Deutſchland in Bezug auf die Höhe der Rundfunkteilnehmer mit England an zweiter Stelle. Während früher für Hon o⸗ rare und Sendegebühren jährlich 9.5 Millionen ausgeworfen wurden, ſtehen heute für den gleichen Zweck 17 Millionen zur Ver⸗ fügung. Von beſonderer Bedeutung iſt hierbei die Feſtſtellung, daß von den geſamten dem Rundfunk zur Verfügung ſtehenden Mitteln 74 v. H. auf die Sendungen, 16 v. H. auf die Technik und 10 v. 5. auf die Verwaltung entfallen. Reichsminiſter Dr. Goebbels bekannt, daß auch die Leiſtungen des für die Verbindung des geſamten Auslandsdeutſchtums mit der ge⸗ ſamten Volksgemeinſchaft ſo weſentlichen gab ferner nau ſo ernſt nehmen wie Deukſchland. Von Sowjfetrußland weiß jeder Menſch, daß es mit allen Kräften auf den Sleg des Bolſche⸗ wismus in Spanlen hinarbeitet, und von Frankreich liegen genug Nachrichten vor, die im eigenen Lande mit ſtarker Unruhe aufge nommen werden. Wie die Dinge nun weitergehen werden, müſſen wir abwarten. In Spanien wülen die Kämpfe mit vermehrter Heftigkeit um Irun und San Sebaſtian, wohin aus dem Ausland in großem Umfange Waffenlieferungen er- folgt ſein müſſen. Portugal hat ſich jetzt ver⸗ anlaßt geſehen, die Waffenlieferung über ſein Geblet abzuſchneiden. England erſtrebt eine Konferenz, auf der die Neukrall- kätsfrage und die Möglichkeit einer Elnwlr⸗ kung auf die Kämpfenden in Spanlen unker⸗ ſucht werden ſollen. Ob eine ſolche Konfetenz die bolſchewiſtiſchen Kreiſe lafſächlich veran⸗ laſſen könnte, von den Methoden ihres grauſamen Kampfes abzulaſſen, erſcheint ſehr fraglich. Wir ſehen aber wieder, daß es kei. nen grauſameren Krieg als den Bürgerkrleg gibt, und wir dürfen wohl dankbar ſein, daß wir von ihm verſchont geblieben ſind, indem Adolf Httler in letzter Stunde unſer Schick⸗ ſal wendeke. * Von ben weltpolltiſchen Erelgniſſen wäre noch der Moskauer Prozeß zu erwäh⸗ nen, mit dem ſich Stalin die Möglichkeit ver⸗ ſchaffte, ſich ſeiner Gegner kurzerhand zu ent- lebigen. Die ſechzehn Angeklagten ſind er⸗ ſchoſſen worden, und im Anſchluß daran ſind Tauſende verhaftet worden, mit denen Sta⸗ lin wohl bald ebenfalls kurzen Prozeß machen wird. Merkwürdig, daß die Liga für Men⸗ ſchenrechte ſich gar nicht muckſt, obwohl dle Erſchoſſenen doch zum größten Tell Juden ſind. Wäre ihr eine Handhabe in Deutſchland gegeben, wir hatten das Geſchrel hören mö⸗ gen, das man in der ganzen Wellt ange⸗ ſtimmt hätte. Und nun dieſes Schwelgen? Das iſt doch mindeſtens ſehr auffallend! Von dieſen dllſteren Bildern des Oſtens abgeſehen, haben wir etwas Erfreulicheres in der deutſch⸗öſterreichiſchen Vereinbarung Eröffnung der deulſchen Junkausſtellung durch Reichsminiſter Dr. Goebbels deutſchen Kurzwellenſenders eine außer⸗ ordentliche Steigerung erfahren haben. Es werden zurzeit ſechs Zonen erſaht, und zwar Afrika, Südaſien mit Auſtrallen. Oſtaften, Südamerika. Mittelamerika und Nordamerika. Die Zahl der augenblicklich betriebenen Kicht⸗ ſtrahler beträgt 12. Während im Jahre 1934 der deutſche Kurzwellenſender 17.325 Dar⸗ bietungen aufzuweiſen hatte. waren es im Jahre 1935 25,657 und ſind es bis zum 30. Juni ds. Is. allein 13,755 geweſen. Neben dem Fern hören habe der Deutſche Rundfunk auch im Fernſehen einen außer⸗ ordentlichen Ausbau erfahren. Neben den 10 in Betrieb befindlichen Fernſehſtuben in Berlin ſtanden während der Zeit der Oluympiſchen Spiele zuſätzlich weitere 15 Fernſehſtuben zur Verfllgung. ſodaß während der 16 olymplſchen Tage in 25 Fernſehſtuben über 150.000 Volks⸗ genoſſen an den Olympiſchen Spielen unmittel- bar teilnehmen konnten. Der Miniſter würdigte dann die grohen kul⸗ turellen Leiſtungen des Deutſchen Rundfunks in dem hinter uns liegenden Rundfunkjahr, ſo z. B. die Sendungen des großen Mozart⸗ Zyklusdie Meiſterkonzerte des Deutſchen Rundfunks, in denen lebende deutſche Künſtler von Weltruf zur Sendung gelangten, und die Uebertragung des Feſtaufführung„Lohengrin“ aus Bayreuth in faſt die ganze Welt. Reichsminiſter Dr. Goebbels gab dann eine Reihe von Geſichtspunkten für die Programmgeſtaltung Bei einer Teilnehmerzahl von faſt 7 Mil⸗ lionen, die einer regelmäßigen Mithörerzahl von etwa 30 Millionen entſpricht, muß das Programm des Rundfunks nach der unterhal- tenden wie nach der künſtleriſchen Seite ent⸗ ſprechend ſeiner Maſſenzuhörerſchaft möglichſt vielſeitig ſein. Das Milieu des Rundfunkpro⸗ gramms darf nicht zu tief geſenkt, aber auch nicht zu hoch geſchraubt werden. Jede Sendung muß darauf Bedacht nehmen, daß ſie von Mil⸗ lionen Teilnehmern nicht nur gehört, ſondern auch verſtanden werden will. Das Programm muß ſo geſtaltet werden, daß es den verwöhn⸗ teren Geſchmack noch intereſſiert und dem an⸗ ſpruchsloſeren noch gefällig und verſtändlich er⸗ ſcheint. Man ſchmähe uns nicht die Errungenſchaf⸗ ten der modernen Ziviliſation; ſie haben die Menſchen nicht ärmer, ſondern reicher gemacht, und vor allem ſind die Völker durch ſie wirklicher geworden. Das 20. Jahrhundert hat uns wieder die Au⸗ gen geöffnet für die Schönheiten und Reich⸗ FFPFPVPFP˖˖˖CCCCCCCCTPPPPCTPPPTTPC0C über den Reiſe-, Waren- und Zahlungsver⸗ mit der Durchführung dieſer Neukralität ge- kehr erlebt Dieſe Reiſebeſchränkungen ſind tümer des Lebens. Es iſt ein Jahrhundert un⸗ geheurer, revolutionärer techniſcher Entwick- weggefallen, und die Deutſchen hüben und drüben der Grenze haben ſich beſucht und ihrer Freude wie lange von einander ge⸗ krennte Brüder, die ſich wiedergefunden ha⸗ ben, Ausdruck gegeben. Es iſt auch nötig, daß alle Deutſchen feſt zuſammenſtehen, denn der Feinde in der Welt ſind viele, und Sowfek⸗ rußland ſpäht überall nach Gelegenheit, wo es ein Feuer anſchüren kann. Noch iſt von der Einigung zwiſchen Eng- land und Aegypten Kenninls zu neb⸗ men. Im vorigen Jahr und anfangs dieſes Jahres, als ſich die Unruhen in Aegypken er⸗ eigneten, ſchien es faſt ſo, als würde England dleſe wichtige Poſitlion im Mittelmeer vet⸗ lleten. Nun zeigt ſich aus dem Verkrag, wie hoch auch Aegypten den militäriſchen Schutz Englands einzuſchätzen weiß. Es hat ſeine Selbſtändigkeit wiedergewonnen und wird als ein ſelbſtändiger Staat dem Völkerbund beitreten, aber es behält den militäriſchen Schuß Englands, und England gewinnk ein ihm freundlicher geſinnkes Aegypken *.. Deukſchland hat eben erſt die Olympiſchen Spiele erlebt, die in aller Welt einen ſo gu⸗ ten Eindruck hinterlaſſen haben. Nun rülſtet es auf den großen Parteltag in Nürnberg, der den Höhepunkt der Er- lebniſſe dieſes Jahres bilden wird. Der Füh. rer wird wieder zu uns reden, und wir ſind gewiß, daß er uns und der Welt Bedeuk⸗ ſames zu ſagen haben wird. Und wir haben keinen Zwelfel: er wird einer makken und lauen Welt ſagen, daß Deutſchland mit ſei⸗ nem ganzen Volke feſt entſchloſſen iſt, den Kampf gegen den Bolſchewismus forkzu⸗ ſetzen, bis die ganze Welt wach wird und er- kennt, daß diefer Kampf notwendig iſt, wenn Europa leben foll, und daß Europa nichk zur Ruhe und zu neuem Wohlſtand kommen kann, ſo lange dieſer Feind an dem Lebens mark der Völker zehrt. Wir hören, daß au- ßerordentlich viele Ausländer nach Nürnberg kommen werden, und wir dürfen gewiß ſein, daß auch ibnen dieſe Tage ein Erlebnis ſein werden und daß ihnen manches Licht aufge· hen wird über den Weg des neuen Reiches lung, ein Jahrhundert, das die angeſpannteſte Hingabe jedes einzelnen Menſchen an ſein Tagewerk fordert, ihm aber auch die moderne Technik als Helferin und Ueberwinderin eines atemberaubenden Tempos und eines mitreißen⸗ den Lebensrhythmus zur Seite ſtellt. Es iſt nicht wahr, daß die ungeheuren dynamiſchen Kräfte dieſes Jahrhunderts Feinde des Men⸗ ſchen ſeien; ſie ſind ſeine Diener und Freunde, wenn eine kluge und Überlegene Staatsführung die Kunſt beherrſcht, ſie zu regulteren, zu füh⸗ ren und planmäßig einzuſetzen. Was frllher das elferſüchtig bewachte Vorrecht der ſogenannten oberen Zehntauſend war, das beginnt nun unter tatkräftiger Mithilfe der modernen Tech⸗ nik Gemeingut eines ganzen Volkes zu werden. Das alles erfordere auch neue Formen in Politik und Wirtſchaft. Der ſozlaltſtiſche Volks⸗ ſtaat nattonalſozlaliſtiſcher Prägung ſel das ſinn⸗ und augenfällige Ergebnis einer politiſch⸗ revolutionären Umgeſtaltung. Im Rahmen einer ganz neuartigen Menſchenführung, wie ſie vom Nattonalſoztalismus zum erſtenmal praktiſch eingeleitet wurde, iſt der Rundfunk dazu eines der modernſten und wichtigſten Volkserziehungs⸗, Volksführungs⸗ und Volks⸗ bildungsmittel. Darum reſſortiert auch der Rundfunk bei uns nicht wie in allen anderen Ländern bet einem Fach⸗, ſondern bei einem politiſchen Miniſterium. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchloß: Möge auch von der diesjährigen Schau des deutſchen Rundfunkſchaffens ein ſtarker Im⸗ puls ausgehen. Möge auch ſie mithelfen, die deutſche Volksgemeinſchaft zu zimmern und die Kraft und die Fähigkeit des Rundfunk ſelbſt zu vermehren, Glück und Frieden dem deut⸗ ſchen Menſchen bringen. Ich verbinde mit die⸗ ſem Wunſche meinen und des Volkes Dank an alle die, die an der Geſtaltung des deutſchen Rundfunks mitarbeiten, vom Intendanten bis zum letzten Arbeiter. Das ganze Volk iſt täg⸗ lich Zeuge dieſer Arbeit und es will, daß ſte getan werde im Geiſte der Freude und alle Deutſche am Werk⸗ und Feiertag verbindet. In dieſem Sinne erkläre ich die Große Deut⸗ ſche Funkausſtellung 1986 in Berlin für er⸗ öffnet. Nach dem Geſang des Deukſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel-Liedes brachte ein gemiſchter Chor zwei Darbietungen von Stürmer-Kaſ⸗ ſel zum Vorkrag:„Nun iſt die Arbeit wieder Segen“ und„An Deutſchland“. Reichs- miniſter Or. Goebbels wurde bei ſeiner An- und Abfahrt ſtürmiſch begrüßt. eee. Konflikt zwiſchen Flalin und der Witwe Lenins Moskau, 28. Aug. In Moskau ſind Ge⸗ rüchte verbreitet, daß zwiſchen Stalin und der Witwe Lenins, Krupskaja ein ernſter Konflikt ausgebrochen ſei. Die Krupskaſa, auf deren Fürſprache bei Stalin das Gericht im „moraliſchen Schuld an der Ermordung Ki⸗ rows“ angeklagt waren, nur zu einer Gefägnis⸗ und Verbannungsſtraſe verurteilt habe, habe heftige Kritik an dem Todesurteil gegen Sinowiew und Kamenew, die zu den engſten Mitarbeitern Lenins gehörten, geübt Darauf ſoll es nach einer Lesart zu einer bitzi⸗ gen Ausſprache zwiſchen ihr und Stalin ge⸗ kommen ſein, in deren Verlauf Stalin der Witwe Lenins ſchärſtens unterſagt hat, ſich in die politiſchen Angelegenheiten ſeine⸗ Regimes einzumiſchen. Nach einer andern Lesart hat Stalin es überhaupt abgelehnt, die Krupskaja zu empfangen, worauf ſie eine Be⸗ ſchwerde an die Parteileitung gerichtet habe Es wird mitgeteilt, daß der Witwe Lenins die Verhaftung und die Verbannung aus Moskau drohe. Reichsminiſter dr. Goebbels beſucht Venedig d Berlin, 28. Aug. Auf Einladung des italteniſchen Propagandamintſters Alfiert wird Reichsminkſter Dr. Goebbels ſich am Samstag, den. d. Mts. im Flugzeug für zwel Tage zum Beſuch der Biennale nach Ve⸗ nedig begeben. Unerwünſchle Gäſte Verweigerung der Einreise für engliſchen komm. Unterhausabgeordneten nach Amerika. Waſhington, 27. Aug. Dem einzigen kommuniſtiſchen Abgeordneten im engliſchen Unterhaus William Gallacher, der zur Zeit in Kanada Vorleſungen über den„inter⸗ nationalen Frieden“ hält, iſt vom amerlkani⸗ ſchen Staatsdepartement die Einreiſe⸗ erlaubnis nach den USA verweigert worden. Porlugal verbielel Waſſenausſuht nach Spanien Liſſabon, 28. Aug. Die portugieſiſche Regierung hat heute das Kriegsmate⸗ rialausfuhrverbot nach Spanien und nach den ſpaniſchen überſeeiſchen Beſitzungen erlaſſen. Das Verbot tritt ſofort in Kraft, je- doch mit dem Vorbehalt, daß Portugal ſich nicht mehr gebunden fühle, wenn andere und die Welklage im beſonderen.—5. Staaten ein ähnliches Embargo verletzen würden. Januar 1935 Sinowiew, Kamenew, die der laſt u. beſcaff der grof gaben bedingt Das itt, die geſit Dieſem zu del danger Geme reicht Alhen Mens Konn Laſterer rauf an de 11 1 0 1 1 4 Dieſe Nöth Die steuer! bereinig pondere umd der Einlom ſich nat ſteuetge K — 3 + 22 S 5 piedet Jelchs⸗ r Nn. 0 0 6. 0 bit unte 1 a in dl 8 ions, III tell den gelbt big 1 be dit hat, e dern „ die Be⸗ habe i die 05 10 ils, gen cel ſur flel⸗ al 69 71 c 0 b Aenderung der Körperſchaftsſteuer Fiskaliſch bedingt, allgemeinpoliliſch notwendig, ſteuerpoliliſch 28 gerechlferligt Berlin, 28. Aug. Die Reichsregierung hat ſoeben ein Geſetz verabſchiedet, wonach die Körperſchaftsſteuer für das Jahr 1936 um ein Viertel und ab 1937 um die Hälfte der bisherigen Sätze erhöht wird. Um die Vorauszahlungen, die noch in dieſem Jahre zu entrichten ſind, der voraus⸗ ſichtlichen Jahresſteuerſchuld für 1936 anzu⸗ paſſen, erhöhen ſich die am 10. September 1986 und am 10. Dezember 1936 fällig werdenden Vorauszahlungen je um die Hälfte. Mit Rückſicht auf die kurze Friſt, die zwiſchen der Veröffentlichung des Geſetzes und dem Vorauszahlungszeitpunkt vom 10. September 1936 liegt, wird ein Säumniszuſchlag nicht erhoben, wenn der Betrag, um den die Vor⸗ auszahlung auf den 10. September 1986 durch das neue Geſetz erhöht iſt, bis zum 24. September 1936 entrichtet wird. Die Ver⸗ günſtigung gilt nicht für den Fall des Voraus⸗ zahlungsbetrages, der nach den bisherigen ge⸗ ſetzlichen Vorſchriften bis zum 10. September 1936 zu entrichten geweſen wäre. Die Erhöhung der Körperſchaftsſteuer iſt fiskaliſch bedingt, allgemeinpolitiſch notwendig und ſteuerpolitiſch gerechtfertigt. Das Steueraufkommen hat ſich in den letz⸗ ten drei Jahren in Verbindung mit den um⸗ faſſenden Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Reichsregierung und der ſtarken Wirtſchaftsbe⸗ lebung durchaus günſtig entwickelt. Die laufenden Steuereinnahmen haben den Voran⸗ ſchlag überſtiegen. Die Aufgaben des Reiches zur Abdeckung von Fehlberägen frühe⸗ rer Jahre, zur Abdeckung der Vorbe⸗ laſtungen aus den verſchiedenen Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen und zur Durchführung der großen nationalpolitiſchen Auf gaben, die durch das Lebensrecht der Nation bedingt ſind, erfordern jedoch große Mittel. Das finanzpolitiſche Ziel der Reichsregierung iſt, die Deckung dieſer Ausgaben auf eine geſicherte Grundlage zu ſtellen. Dieſem erſtrebten Ziel, die laufenden Aufgaben zu decken und ſicherzuſtellen, das in den ver⸗ gangenen Jahren für die Etats der Länder und Gemeinden bereits in weiteſtem Umfang er⸗ reicht worden iſt, dient in Verbindung mit der allgemeinen Entwicklung des Steueraufkom⸗ mens die jetzt beſchloſſene Steuererhöhung. Konnte dieſes Ziel endgültig nur durch eine Laſtenerhöhung erreicht werden, ſo kam es da⸗ rauf an, die ſozial gerechteſte und wirtſchaftlich zweckmäßigſte Form der Mehrbelaſtung zu finden. Dieſe Form war in der Erhöhung der Körperſchaftsſteuer zu erblicken. Die Körperſchaftsſteuer iſt die Einkommens⸗ ſteuer der Kapitalgeſellſchaften, der Perſonen⸗ vereinigungen und Vermögensmaſſen, insbe⸗ ſondere alſo der Aktiengeſellſchaften und der Geſellſchaften m. b. H. Dieſe Einkommensſteuer der Körperſchaften beſtimmt ſich nach den Vorſchriften des Körperſchafts⸗ ſteuergeſetzes und betrug bisher 20 v. H. Dem⸗ gegenüber iſt die Einkommensſteuer der natür⸗ lichen Perſonen, die ſich nach den Vorſchriften des Einkommensſteuergeſetzes beſtimmt, bis zu 50 v. H. geſtaffelt, Infolgedeſſen ſind ſchon beim Steuerſatz die Körperſchaften gegenüber den natürlichen Perſonen begünſtigt. Daneben zahlen die natürlichen Perſonen noch Bürger⸗ ſteuer und Kirchenſteuer. Auch bei den offenen Handelsge⸗ ſellſchaften, deren Geſellſchafter perſön⸗ lich(uneingeſchränkt) haften, und den Kom⸗ manditgeſellſchaften, bei denen eben- falls ein Teil der Geſellſchafter perſönlich haf⸗ tet, unterliegt— ebenſo wie beim Einzelkauf⸗ mann— der geſamte Gewinn den geſtaffelten Steuerſätzen der Einkommenſteuer. Daraus er⸗ gibt ſich auch den offenen Handelsgeſellſchaften und den Kommanditgeſellſchaften gegenüber die Begünſtigung der in anonymer Form befind⸗ lichen Kapitalgeſellſchaften. Es iſt zwar nicht zu verkennen, daß die Be⸗ ſteuerung der Körperſchaften zu einer doppelten Belaſtung führt. Dieſe tritt ein, wenn der Ge⸗ winn, der bei der Kapitalgeſellſchaft bereits be⸗ ſteuert iſt, an die Gewinnberechtigten ausge⸗ ſchüttet wird und dann beiden Empfän⸗ gern der Einkommenſteuer un⸗ terliegt. Tatſächlich ſammeln jedoch viele Kapitalgeſellſchaften in einer Zeit des Wirt⸗ ſchaftsaufſchwungs einen ſehr erheblichen Teil ihrer Gewinne an. Sie ſchütten ſie zu einem großen Teil nicht aus. Nicht ausgeſchüttete Ge⸗ winne werden jedoch nur durch den ein⸗ heitlichen Steuerſatz von 20 v. H. erfaßt. Bei Einzelkaufleuten, offenen Han⸗ delsgeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften werden die Gewinne, und zwar auch die nicht ausgeſchütteten, reſtlos durch den Einkommensſteuertarif erfaßt, der bis zu 50 v. H. geſtaffelt iſt. Dieſe Tatſache verleitet Einzelkaufleute, offene Handelsgeſellſchaften und Kommanditgeſellſchaften immer mehr zu dem Gedanken, ihre Geſellſchaft in eine G. m. b. H. oder A. G. umzuwandeln. Solche Um⸗ wandlungsbeſtrebungen laufen jedoch den Grundſätzen des Nationalſozia⸗ lismus zuwider. Der Anreiz, aus Steuererſparnisgründen die Form der anonymen Geſellſchaft zu wählen, ſoll durch die Erhöhung der Körperſchaftsſteuer ſehr erheblich abgeſchwächt werden. Die Form der Kapitalgeſellſchaft und damit die Form der Anonymität und die Ausſchließung der perſön⸗ lichen Haftung der Geſellſchafter ſoll nur in den wenigen Fällen gewählt werden, in denen ſie 2 e e Gründen gerechtfer⸗ igt iſt. Die meiſten Kapitalgeſellſchaften gehören zu denjenigen Unternehmen, die in der letzten Zeit bedeutende Gewinne erzielt haben, die ſich vielfach auch noch im Steigen befinden. Das zeigt ſich zum Teil auch in der Er⸗ höhung von Bezügen, die ſich in vielen Fällen nach der Höhe des Gewinns beſtimmen. Die Erhöhung der Körperſchaftsſteuer wird in Verbindung mit den zur Vermeidung einer un⸗ geſunden Dividendenpolitik getroffenen Maß⸗ nahmen einer unerwünſchten Entwicklung der Aktienkurſe entgegenwirken. Die Maßnahme dient mithin der Wieder⸗ herſtellung ſteuerlicher Gleichmäßig ⸗ keit, ſie widerſpricht nicht den Belangen der deutſchen Volkswirtſchaft, und ſie iſt not ⸗ wendig, um die Erfüllung der großen, dem Reich obliegenden Aufgaben finanziell zu ſichern. Jernſehgeſpräch Berlin-Leipzig Berlin, 28. Auguſt. Reichsminiſter Dr. Goebbels beſichtigte im Anſchluß an die Eröffnungsfeier der diesjährigen Großen Deut⸗ ſchen Rundfunkausſtellung unter Führung von Pg. Fiſcher, dem ſtellvertretenden Reichspro⸗ pagandaleiter, ſowie Oberführer Schä⸗ fer, Miniſterialrat Dreßler⸗Andreß und Reichsſendeleiter Hadamobppſky die Ehren⸗ halle, die Schau der Funkwirtſchaft und den Fernſehprogrammbetrieb. Das beſondere In⸗ tereſſe des Miniſters galt dem Autozug der Reichspropagandaleitung, der den Eingang zur Ehrenhalle flankierte und mit allen für Großübertragungen erforderlichen rundfunktechniſchen Einrichtungen ausgerüſtet iſt. Der Leiter des Reichspropagandaamts der DAFF., Pg. Geiger, zeigte dem Miniſter eine im Dienſt der Freizeitgeſtaltung vorbildlich aus⸗ gerüſtete Maſchinenhalle, worin u. a. der Ar⸗ beitsfrontempfänger einen Ehrenplatz einnimmt. Nach dieſem Vorbild ſind bereits viele hundert Betriebe ausgerüſtet worden. Der Miniſter beſuchte dann die mit viel Sorgfalt ausgeſtatteten Räume der HJ., des Reichsnährſtandes, der Frauenſchaft, des Deut⸗ ſchen Kurzwellenſenders und andere Stände. Viel Aufmerkſamkeit ſchenkte der Miniſter der nach Dr. Vierling konſtruierten großen Ton⸗ orgel und ließ ſich in die Mechanik dieſes neuartigen Inſtruments einführen. Weiter in⸗ tereſſierte ihn ganz beſonders der deutſche Olympiakoffer. Der Konſtrukteur dieſes Ge⸗ räts, der erſte Preisträger im großen Wettbe⸗ werb des Rundfunkgroßhandels, Ingenieur H. Standienda, erläuterte dem Miniſter die Konſtruktion und Verwendbarkeit dieſes trans⸗ portablen Empfangsgeräts. Anſchließend beſichtigte Dr. Goebbels die reiche Seſau von Neukonſtruktionen auf den Ständen der Nundfunkinduſtrie. Beim Eintritt in die Fernſehhalle empfing ihn der Programm⸗ betriebsleiter des Fernſehſenders Paul Nipkow. In einer aktuellen Bildſchau wurde ihm ſeine Ankunft in der Feſthalle wenige Zeit vorher in ausgezeichneten klaren Bildern gezeigt. Der Mi- niſter gab ſeiner hohen Befriedigung über die im Fernſehen erreichten Ergebniſſe Ausdruck. In einer Fernſehſprechſtelle der Deutſchen Reichspoſt ſprach der Miniſter mit dem Leipziger Oberbürgermeiſter Dr. Goer⸗ deler. Er wünſchte ihm für die Leipziger Meſſe guten Erfolg und erzählte ihm von den Sehenswürdigkeiten der diesjährigen Berliner Rundfunkausſtellung. Auf den Ständen der Fernſehinduſtrie fanden die hochteiligen Bilder von großer Klarheit und Schärfe, u. a. vor allem die 375teiligen Bilder der Deutſchen Reichspoſt, ſein beſonderes Intereſſe. Hier wur⸗ den auch moderne Großprojektionsanlagen vor⸗ geführt, die die Fernſehbilder auf eine Wand⸗ fläche von einem Quadratmeter projizieren. Im Rahmen des Fernſehbetriebs ſah man u. a. un⸗ mittelbare Uebertragungen von dem gerade um die Ausſtellungshallen ſich abſpielenden ſtarken Beſucherverkehr. Abſchließend beſichtigte der Miniſter die Freilichtfernſehbühne der Fernſeh⸗ A. G., Telefunken und der Deutſchen Reichspoſt, auf der der Fernſehſender Paul Nipkow ge⸗ meinſam mit dem Volksſender ſeinen Pro⸗ grammdienſt durchführt. Zum erſten Mal wer⸗ den hier Männern und Frauen aus dem Volk die Arbeitsgänge des Fernſehens vom Geſchehen über den Empfänger bis zum leuchtenden Fern⸗ ſehbild vorgeführt. Der Miniſter gab ſeiner Befriedigung über die Ausſtellung Ausdruck und verſprach auch dem Volksſender und den übrigen Induſtrie⸗ hallen ſeinen beſonderen Beſuch. heflige Kämpfe um Irun Noch immer leine Enkſcheidung vor Jrun— Großes Kampfflugzeug überfliegt die franzöſiſche Grenze Hendaye, W. Aug. In den Mittagsſtun⸗ den des Freitag nahm die Artillerietätigkeit der roten Miliz an der Front bei Fuenterra⸗ bia und Irun weſentlich zu. Die Angreifer müſſen das Gelände Schritt für Schritt in ihren Beſitz bringen, da die Verteidigungs⸗ ſtehungen der Roten außerordentlich geſchickt angeleg“ ſind. Das Vorgelände iſt mu Tret⸗ minen und elektriſch geladenen Leitungen ſo⸗ wie mit Stolperdraht geſichert. In Anbetr echt dieſer hartnäckigen Verteidigung dürfte auch der Freitag den Nationaliſten lediglich einige hundert Meter Geländegewinn bringen. Bei dem Artillerie- Duell der letzten Tage iſt auch die Waſſerleitung von Irun etwa drei Kilometer vor der Stadt angeſchoſ⸗ ſen worden. Die hoch in die Luft ſchießende Waſſerſäule iſt von Hendaye aus deutlich zu ſehen. Großes Aufſehen erregte in Hendaye am Freitag mittag ein den roten Truppen ge⸗ hörendes Kampfflugzeug, das, von San Se⸗ baſtian kommend, die Küſte entlang bis vor den 13 km weit entfernt liegenden franzöſiſchen Badeort St. Jean de Luz flog, dort umdrehte und bis auf 100 m über Hendaye niederging, um nach einigen ſcharfen Kurven wieder in Richtung San Sebaſtian zu verſchwinden. Die franzöſiſche Luftpolizei iſt gegen dieſe neuer⸗ liche Grenzverletzung durch rote ſpaniſche Flugzeuge nicht eingeſchritten. Erfolgreiche Bombenwürfe nationaliſtiſcher Flieger Burgos teilt mit, daß die nationaliſtiſchen Flieger Freitag morgen die Flughäfen von Villalba(neuerrichteter Feldflughafen, 4 km nördlich von Madrid) und Cuatro Vientos (Militärflughafen von Madrid) mit Bomben belegt haben. Dabei ſei es gelungen, ein drei⸗ motoriges Dragon⸗Flugzeug zu zerſtöcen. Fer⸗ ner wird mitgeteilt, daß mehrere Flugzeuge der Truppen des Generals Franco den Kreu⸗ zer„Miguel Cervantes“, der ſich auf der Fahrt nach Punta Carnero(ſüdlich von Alge⸗ ciras) befand, erfolgreich mit Bomben belegt hätten. Weilere Ermordungen Paris, 28. Aug. Wie erinnerlich, waren in Madrid nach dem Brand des„Modellge⸗ fängniſſes“ am 24. Auguſt eine Reihe von Häftlingen unter der Beſchuldigung erſchoſſen worden, Urheber dieſes Brands geweſen zu ſein. Aus Schilderungen von Reiſenden, die aus Spanien jetzt in Toulouſe eingetroffen ſind, geht hervor, daß die Zahl der Erſchoſſe⸗ nen erheblich höher iſt, als urſprünglich angenommen wurde. Erſchoſſen worden ſind u. a. General Ca paz, der unter der Regie⸗ rung Lerroux Ifni erobert hatte, der ehe⸗ malige Miniſter Meilquiades Alvarez, der frühere Außenminiſter Martinez de Ve⸗ las co, der frühere Marineminiſter Admiral Salas, der ehemalige Oberkommiſſar in Marokko Rico Avello, der mehrmals ver⸗ ſchiedene Miniſterpoſten bekleidet hat, der Marquis v. Urquijo, einer der größten Bankiers in Madrid, Ferdinand Primo de Rivera, ein Vetter des Führers der ſpani⸗ ſchen Faſchiſten, und außerdem mehr als 100 andere Perſönlichkeiten Strommangel in San Sebaſtian Der Rundfunkſender San Sebaſtian gibt in einem Aufruf an die Bevölkerung bekannt, daß die Elektrizitätswerke nicht mehr ge⸗ nügend Strom herſtellen können, weshalb der Verbrauch ganz weſentlich eingeſchränkt wer⸗ den müſſe. Dieſer Aufruf zeigt, daß die das Elektrizi⸗ tätswerk verſorgenden Waſſerkräfte bereits von den Nationaliſten beſetzt ſind. Pariſer Marxiſten demonſtrieren für Spanien Paris, 28. Aug. Die Arbeitervertretungen der Pariſer Rüſtungsinduſtrie, die marxiſtiſch organiſiert ſind, haben beſchloſſen, am Samstag eine Sympathiekundgebung vor dem Gebäude der Pariſer ſpaniſchen Botſchaft zu veranſtalten. Jowjelſchiſfe für Malaga? Wie vom Sender Burgos gemeldet wird, ſoll ein ruſſiſches Transportſchiff die Meerenge von Gibraltar durchquert und Kurs auf Malaga genommen haben. In der Meldung wird übri⸗ gens noch die nicht nachprüfbare Behauptung aufgeſtellt, daß dieſer Dampfer von zwei fran⸗ zöſiſchen Torpedobooten begleitet geweſen ſei. Engliſche Arbeiterpartei für die Madrider Regierung London, 28. Aug. Unter Vorſtitz des ſoeben aus Sowietrußland zurückgekehrten Führers der engliſchen Arbeiterpartei Attlee fand am Frei⸗ tag in London eine gemeinſame Sitzung der Arbeiterpartei zur Erörterung der ſpaniſchen Ereigniſſe ſtatt. Es kam zu heftigen Aus⸗ einanderſetzungen über die Frase der Einmiſchung oder Nichtein⸗ miſchung in Spanien. Schließlich wurde mit Mehrheit dem Grundſatz der Nichteinmiſchung in Spanien zugeſtimmt. Trotzdem aber ſtellt die am Schluß der Konferenz veröffentlichte Verlautbarung eine eindeutige, mit Angriffen auf die Regierungsformen anderer Länder ge⸗ ſtützte Kundgebung zugunſten der Madrider Regierung dar. Gebetſonntag für Spanien in Oeſterreich Wien, 28. Aug. Die„Reichspoſt“ veröffent⸗ licht an erſter Stelle in großer Aufmachung einen Aufruf des Kardinalerzbiſchofs von Wien, Dr. Innitzer, worin dieſer für den 30. Auguſt einen Gebetſonntag für Spanien anord⸗ net. In dem Aufruf heißt es, daß man in Spanien Strafmittel anwende, die ſich mit dem Namen des Kaiſers Nero verknüpfen. Gläu⸗ bige ſtelle man vor die Wahl, Gott zu läſtern oder zu ſterben. Kloſterfrauen ſchlachte man hin. Auf Prieſter würden Kopfprämien ausge⸗ ſetzt. In all dem liege— das müſſe klar heraus ⸗ geſagt werden— Syſtem. Die Feuerbrände ſind von auswärts angezündet worden, und wenn es in Spanien jetzt lichterloh brennt, ſo iſt es nur das Ende von dem, was allenthalben in Europa zu bemerken iſt: Syſtematiſch kämpft man gegen die beſtehende Ordnung, kämpft man gegen Religion und Glaube. Die Gottloſenbewe⸗ gung enthüllt in erſchreckender Art ihre hölli⸗ ſche Fratze. PPP Schacholympia Die 16. Runde München, 28. Aug. Im Schacholympia wurde am Freitag nachmittag die 16. Runde geſpielt. Deutſchland war diesmal ſpielfrei. Das Hauptintereſſe richtete ſich auf die Begeg⸗ nung Lettland— Polen. Ueberraſchend hielten ſich die Letten gegen ihren großen Gegner aus⸗ gezeichnet. Beim Abbruch lautete das Ergebnis 251% für Lettland. Viel beachtet wurde auch die Partie Stahl⸗ berg(Schweden) gegen Keres(Eſtland). Ke⸗ res, der die ſchwarzen Steine führte, wählte als Verteidigung den Stonewall⸗Aufbau und ſicherte ſich durch vorbildliche Behandlung vollen Ausgleich. Der Schwede ſchritt nun zu einem überſtürzten Angriff und verlor durch eine Fehlkombination zwei Springer gegen einen Turm. Das folgende Endſpiel konnte Keres ziemlich raſch für ſich entſcheiden. Ergebniſſe: Lettland gegen Polen 25:1, Island gegen Schweiz 4:3, Litauen gegen Tſche⸗ choſlowakei 2:2, Dänemark gegen Rumänien 110, Oeſterreich gegen Italien 5:1, Holland gegen Ungarn 14:3. Frankreich gegen Finnland 9:5%½,. Jugoſlawien gegen Braſilien 4:1. Schwe⸗ den gegen Eſtland 35:2, Bulgarien gegen Norwegen 3:4. Deutſchland ſpielfrei. Ueberreichung des Frankfurker Goelhe⸗-Preiſes an Profeſſor Kolbe Frankfurt a. M., 28. Aug. In den hiſto⸗ riſchen Räumen des Geburtshauſes unſeres größten deutſchen Dichters fand heute nachmit⸗ tag die feierliche Ueberreichung des Goethepreiſes an den diesjährigen Aus⸗ erwählten, den Bildhauer Profeſſor Dr. h. e. Georg Kolbe, ſtatt. Zu der Feier hatten ſich die Mitglieder des Verwaltungsrates des Frankfurter Goethe⸗Preiſes und des Freien Deutſchen Hochſtifts ſowie zahlreiche Vertreter der Partei und der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden ſowie eine Reihe ſchaffender Künſt⸗ ler eingefunden. Bürgermeiſter Linder rich⸗ tete an den perſönlich anweſenden Künſtler eine herzliche Begrüßungsanſprache, in der er darauf hinweiſen konnte, daß heute zum zehn⸗ ten Male der Goethe-Preis der Stadt Frank⸗ furt verliehen werde und zwar an einen Künſtler, der, wie es die Satzungen der Stif⸗ tung verlangten, ſich bereits einen Namen in der Welt gemacht habe, und der ſich dem An⸗ denken Goethes als würdig erweiſe. Sichtlich bewegt dankte Profeſſor Kolbe für die Ehrung. der Volksgerichtshof kagle in Darmſladt Darmſtadt, 28. Aug. Der 2. Senat des Volksgerichtshofes in Berlin tagte am Mittwoch, Donnerstag und Freitag im Darmſtädter Ge⸗ richtsgebäude. Im Laufe dieſer Verhandlung wurden ſechs Angeklagte der Vorbereitung eines hochverräteriſchen Unternehmens in den Jahren 1933 bis Anfang 1935 überführt und zu Zuchthausſtrafen von 3 bis 7 Jahren ver— urteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wur⸗— den ihnen in Höhe der Strafe aberkannt und außerdem gegen alle Polizeiaufſicht für zuläſ⸗ ſig erklärt. Ein Angeklagter wurde mangels Beweiſen freigeſprochen. Preisſleigerungen in Frankreich Paris. 28 Aug. Ab 1. September wird in Paris der Milchpreis um 10 Centimes er⸗ höht werden. In Bordeaux wird der Brot⸗ preis ab 31. Auguſt von 1.90 Franken auf 2 Franken erhöht werden. In Paris wird der Gaspreis ab 1. September von 95 auf 98 Centimes erhöht werden. — —— 77S77CTFFCC Dr Erſter Beſuch in Leſterreich Bregenz begrüßt begeiſtert die erſten Beſucher aus dem Reich Ueberlingen, 25. Aug. Am Hafenkai drängen ſich in den frühen Morgenſtunden Menſchenmaſſen. Aus der ganzen Umgebung ſind ſie herbeigeſtrömt, mit dem Zug, mit Autos, Motorrädern, mit dem Fahrrad; aus dem benachbarten Bodman, wo„KD-Urlau⸗ ber aus Hannover liegen, iſt ein Trupp mit Motorbooten angekommen. Menſchen aller deutſchen Zungen ſtehen hier in der Kette, aus Sachſen, Hamburg, Hannover, dem Rheinland, Berlin und aus unſerer engeren Heimat Ba⸗ den, Feriengäſte,„KD Urlauber, Geſchäfts⸗ leute und Beamte, die ſich nur dieſen einen Tag herausgeſchlagen haben. Alle warten auf die Saal⸗Dampfer„Stadt Ueberlingen“ und „Stadt Meersburg“. Was iſt es, das dieſe Volksgenoſſen gelockt hat? Die Reichsregierung hat durch Sonder⸗ genehmigung die Wiederaufnahme des Reiſeverkehrs nach Vorarlberg, nach Bregenz, nach Oeſterreich ge⸗ ſtattet. Es bedurfte nicht der Sonderankün⸗ digung des Verkehrsvereins Ueberlingen: wer ſchon geſtern im Verkehrsbüro weilte ſah Maſ⸗ ſen herbeiſtrömen, hörte Telefonanrufe, brief⸗ liche Beſtellungen kamen an, mehr als verar⸗ beitet werden konnten. Stunden vor dem of— fiziellen Meldungsſchluß war der erſte Damp⸗ fer ausverkauft, wenig ſpäter ein zweiter. Direkten Kurſes nach Oſten Die Deviſenkontrolle wurde ſchmerzlos über— ſtanden.„Stadt Ueberlingen“ legt ab. In Unteruhldingen werden neue Fahrgäſte an Bord genommen. Es folgt uns der Dampfer „Stadt Meersburg“, der in ſeiner Patenſtadt und in Hagnau anlegt. Ueberall ſtehen die, die dabei ſein wollen, wenn das erſte deut ſche Sonderſchiff nach Jahren der Trennung wiederkehrt ins ſtammver⸗ wandte Land. Direkten Kurſes geht es nach Oſten. Südlich begleitet uns das Schweizer Ufer. Altmann und Säntis ſtechen aus dem Gutwetterdunſt mit ragenden Gipfeln. Auf den Schiffen tönen die Weiſen der Muſik. Ueber allen Mitreiſenden liegt die leichte Span⸗ nung, die jeden allzulauten Ton dämpft, das Bewußtſein, in Kürze Zeuge einer einmaligen Stunde ſein zu dürfen. Aus der Bläue des Sees ſteigen in der Ferne die Alpenvorberge, an deren Fuß unſer Ziel, Bregenz, liegt. Näher und näher ſchieben ſich die reichsdeut⸗ ſchen Schiffe der volksdeutſchen Stadt. Fern⸗ rohre werden gezückt, den Erwartungsvollen um uns können wir ſagen: Macht euch auf einen freudigen Empfang gefaßt. Dann gleitet die Hafeneinfahrt näher und näher. Wir ſehen Fahnen flattern, auf der Mole ſcheint die geſamte Jugend der Stadt verſammelt. Auf der höchſten Spitze der Ha— fenlichtmaſten ſchweben Tollkühne, aus ihren Händen flattern weiße Tücher. Böller kra— chen. Tonfetzen einer Muſikkapelle dringen an unſer Ohr. Wir paſſieren die Hafeneinfahrt, und los bricht ein Schrei aus Tauſender Mund: Heil, Heil, Heil, Heil... Eine hiſtoriſche Stunde iſt da! Mißverſtändniſſe haben jahrelang ein Volk, das nur getrennt iſt durch Staatsgrenzen, ge⸗ ſchieden. Vergeſſen die Zeiten, da, wer ſich zu Deutſchland bekannte, in den Kerker flog. Deutſchland kommt! Und aus Tauſender Mund ſteigt angeſichts des ewigen Sees und der Berge der Gruß Heil, Heil, Heil, Heil! Er— ſchüttert ſagt ein alter SA-Mann neben mir: Es iſt, als ob wir in Nürnberg wä⸗ ren. Am Landungsſteg ſtehen Bürgermeiſter Wachter⸗Bregenz, Regierungsdirektor Hof— rat Dies ner, Bezirkshauptmann Dr. See- berger. Endloſer Jubel und Tücherſchwen⸗ ken unterbricht Bürgermeiſter Wachter. Er betont die jahrtauſendalte Verbundenheit aller Bewohner der Bodenſeeufer, die heute wieder nach kurzer, ſchmerzlicher Unterbrechung aufs Neue gefeiert werde. Dann beginnt die Aus- ſchiffung der 1300 deutſchen Beſu⸗ cher. Am Ufer ſtehen Mädchen und Frauen in Trachten, die uns an Konſtanz und Ueber⸗ lingen erinnern. Ein Blumenregen er⸗ gießt ſich. So bewillkommnet Oeſterreich Deutſchland! Durch ein vielfaches Spalier gehen wir. Ein Winken, Tücherſchwenken, Jubelrufen. 14000 Einwohner zählt Bregenz. Waren es weni— ger, die uns willkommen hießen? Unbekannte drücken ſich die Hände. Freudentränen quellen aus unzähligen Augen. Verwandte, die endlich wieder zueinander kamen, küßten ſich. Aus Dornbirn waren Arbeiterfrauen gekom— men, die endlich wieder unter Brüdern und Schweſtern aus dem Reich ſein wollten. Müt⸗ ter hielten kleine Kinder hoch, um ihnen ſpä⸗ ter ſagen zu können: Ihr habt dieſe hiſtoriſche Stunde erlebt. Bregenz im Flaggenſchmuck Kein Haus der langen Straßen und Plätze, durch die wir ziehen, ohne Schmuck. Transpa⸗ rente grüßen uns. Wir ſahen die Hakenkreuz fahne des neuen Deutſchland zwiſchen der rot— weißen Bundesfahne Oeſterreichs und der ſchwarz⸗weißen der Stadt Bregenz. Das Volk tat ohne Gebot was ſein Blut verlangte. Und ſo zogen die erſten deutſchen Beſucher in die Stadt ein, die jahrelang gelitten hatte unter einer unglückſeligen politiſchen Entzweiung deutſchen Volkes. Was das bedeutet hatte, ſag⸗ ten uns die fröhlichen Mienen der Gaſtwirte und Geſchäftsleute über dieſe Wiederkehr, das ſagten uns die Ergebniszahlen der Pfänder bahn, die 90 Prozent Einnahmeausfall gehabt und heute zum erſten Male wieder Vollbetrieb hatte. „Kommt bald wieder, kommt bald wie— der...“ riefen, nein flehten die Tauſende, Abertauſende, die abends den Hafen, die Mole, die Segel⸗ und Ruderboote bevölkerten, als wir Abſchied nahmen. Morgen, morgen, für immer kehrt Deutſchland wieder, dachten wir, als die Lichter dieſer Stadt im Abend ver— ſchwanden. Mit dem erſten Beſuch aus Baden hat für Bregenz wirklich eine neue Zeit begonnen. Am Mittwoch bereits kamen die Bayern dran, die mit vier Sonderſchif⸗ fen aus Lindau offiziell angeſagt waren. Für Donnerstag waren die Konſtanzer ange— kündigt, die ebenfalls mit zwei Schiffen an⸗ rückten. Dann kommen die Schwaben aus Friedrichshafen, die jetzt noch den vorbeifah⸗ renden Schiffen aus Ueberlingen und Konſtanz mit einer gewiſſen Eiferſucht nachſehen, denn auch ſie wollen möglichſt bald ihre enge Ver⸗ bundenheit mit den deutſchen Brüdern in Oeſterreich bekunden. Der Jubel iſt auch bei ihrem Beſuch ſo ſtark und ſo gewaltig, wie er bei dem Beſuch der beiden badiſchen Schiffe „Stadt Ueberlingen“ und„Stadt Meersburg“ geweſen iſt. Beſonders intereſſant iſt, daß ſich unter den Fahrgäſten dieſer beiden Damp⸗ fer auch Ausländer, wie Engländer, Franzoſen uſw. befanden, die nun geſehen ha⸗ ben, mit welch ungeheurem Jubel die Reichs deutſchen auf öſterreichiſchem Boden empfan⸗ gen und verabſchiedet wurden. Sie werden er— ſtaunt feſtgeſtellt haben, daß die Stimmung in Oeſterreich doch ganz anders iſt, als man es ihnen in ihren heimiſchen Zeitungen immer wieder geſchildert hat. Jahrestagung des Jenkralverbandes deulſcher haus- und Grundbeſitzer „Akluelle Sleuerfragen des hausbeſihes“ Kiel, 28. Aug. Auf der Arbeikskagung am Freitagnachmittag behandelte Mimiſte⸗ rialrat Dr. Blümich vom Reichsfinanz- miniſterium in ſeinem Vortrag über aktuelle Steuerfragen des Hausbeſitzes unter Aus- ſchaltung der Grundſteuer, deren Re— form in der nächſten Zeit bevorſteht, Fra— gen der Einkommenſteuer, Gewerbeſteuer, und Bürgerſteuer. Bei der Einkommenſteuer bilden auf der Einnahmenſeite des Hausbeſitzers vor allem die Zuſchüſſe der öffentlichen Hand und der Mieter und die Bemeſſung des Nutzungs- wertes der eigenen Wohnung vielfach An- laß zu Meinungsverſchiedenheiken zwiſchen Steuerbehörde und Hausbeſitzer. An Hand von Beiſpielen wurde die Rechtslage klar- geſtellt. Bezüglich des Miete werks des Ei⸗ genheimes wies der Vorkragende auf eine bevorſtehende Neuregelung hin, die an den zu⸗ letzt feſtgeſtellten Einherlswerk für das Ei— genheim anknüpfen wird. Im Mittelpunkt des Vorkrages ſtanden Fragen, die die Ausgabenſeite des Hausbeſihers belreffen. Begriff und Umfang des Erhaltungsaufwan⸗ des, den der Hausbeſitzer voll im Jahre der Ausgabe abziehen darf, der Kreis der Ver walkungsausgaben und Grundlage und Söhe der Abſetzungen für Abnutzung wurden ein. gehend dargelegt. Beſondere Beachtung fan- den die Ausführungen über die Wendung in der Rechtsſprechung bezüglich der Ab— ſezungen bei beſonderen Anlagen, die künf⸗ kig als Teil des Gebäudes angeſehen und nur mit dem Gebäude abgeſetzt werden kön nen, während ſie bisher als beſondere Wirt— ſchaftsgüter auch einer beſonderen Abſetzung unterlagen. Dieſe Wendung in der Rechts- ſprechung hat über den Kreis der beſonderen Anlagen hinaus grundſäßliche Bedeukung für alle Aufwendungen des Hausbeſitzers, durch die eine Verbeſſerung des Hauſes für längere Zeit herbeigeführt wird. Auf dem Gebiet der Gewerbeſteuer, deren Neugeſtaltung ebenſo wie die der Grundſteuer bevorſteht, ſtreifte der Vorkra— gende kurz die in Ausſicht genommene künf- lige Neuregelung hinſichtlich der Dauer- ſchuldzinſen(HGypothekenzinſen) und der Ge— werbeſteuerpflicht der Grundſtücksliegen⸗ ſchaften. Bei der Bürgerſteuer hat die durch die Novelle vom Jahre 1935 eingeführte Be⸗ ſteuerung nach dem Vermögen bei dem Grundvermögen inſofern zu Härken geführt, als hierbei die Schulden nicht abgezogen werden dürfen, ſo daß ein Hausbeſitzer, der ein Grundſtück im Werke von 100 000 RM. beſizt, auf dem 70 000 RM. Hypotheken laſten, nach einem Vermögen von 100 000 RM. zur Bürgerſteuer heranzuziehen iſt. Für die Zukunft müſſen nach Anſicht des Vorkragenden die darin liegenden Härten beſeitigt werden. Miniſterialrak Dr. Paeßold, Reichsjuſtiz⸗ miniſterium ſprach über die nationalſozialiſtiſche Zins- ſenkungsgeſetzgebung. Er führte im weſentlichen folgendes aus: Die Zinspolitik der Regierung war be— ſtimmt durch die Aufgaben, die der neuen Wirtſchaftspolitik geſtellt ſind: alle Kräfte der Wirtſchaft mobil zu machen für das Auf- bauwerk des Führers. Der Weg war be⸗ ſchwerlich und erforderke Geduld, aber er führte zu dem großen Erfolge der frei willigen Zinskonverfion von An⸗ fang 1935, die in einem welken Bereich des Hypothekarkredits zu einer Ermäßigung des Zinſes auf 4½ v. H. führke. Für die Land- wirtſchaft wurde der Zins durch beſondere geſeßhliche Maßnahmen, die auf die Siche- rung der Ernährung des Volkes Mückſichk zu nehmen hatten, auf 4 von 47 v. H. geſenkk. Nicht erfaßt von der Zinskonverſion waren im weſentlichen nur die Privathypo-⸗ kheken. Dieſe Lücke ſchloß das Geſetz vom 2. Juli 1936. Auch dieſes Geſeß erſtrebt eine freiwillige Ermäßigung des Hypothekenzinſes auf den angemeſſenen Satz, für deſſen Be- rechnung Richtlinien gegeben ſind Den Auf- wertungsgläubigern bleibt grundſätzlich der bisherige geſetzliche Zins von 6 v. H. wegen des Kapitalverluſtes, den ſie durch die Geld⸗ entwerkung erlitten haben, erhalten. Doch greift das Geſetz in den Fällen ein, in denen der Aufwerkungsgläubiger, obwohl er keinen erheblichen Kapitalverluſt erlitten hat, den Schuldner in unbilliger Weiſe an dem Auf⸗ wertungszins feſthält. Der Leiter der Haupkabkeilung des Reichs- und preußiſchen Arbeiksminiſteriums für Siedlungsweſen, Wohnungsweſen und Städtebau, Miniſterialrak Dr. Knoll, über„Gegenwartsaufgaben der Wohnungs- und Baupolitik“. Er führte zunächſt aus, daß das Siedlungs-, Wohnungs- und Bauweſen nicht ſchlechtweg der„freien Wirkſchaft“ überlaſſen werden könne, da hier wichktigſte allgemeine bevölke— rungspolitiſche, ſoziale und hygieniſche Be— lange berührt würden; ebenſo verkehrt ſei es aber auch, das geſamte Bauweſen ledig- lich in die öffentliche Hand zu überführen. Vielmehr ſei auch hier der Grundſatz der na- kionalſozialiſtiſchen Wirkſchaftspolitik anzu⸗ wenden, Privakwirkſchaft gelenkt und geführt vom Reich im Sinne der Einordnung in die Ziele der Volksgemeinſchaft. Der Redner legte weiter den ſtarken vor— handenen Bedarf an Wohnräumen nach Zahl, Größe, Art der Wohnungen und ibre örkliche Verteilung dar: Er warnke eindring⸗ lich vor einer Wiederholung des Fehlers frü- herer Zeiten, am dringenden Bedarf vorbei— zubauen, und zeigte, daß auch jetzt Anzeichen dafür beſtehen, namenklich in dem übermäßi⸗ gen Anwachſen des Baues von aufwendige⸗ ren Eigenheimen und größeren Wiekskaſer— nen. Zum Schluß ſprach Winiſterialrak Or. Knoll über die wirtſchaftlichen Möglichkeiten der Durchführung eines notwendigen Bau⸗ programmes und legte dar, daß eine reſtloſe Subvenkionswirtſchaft aus öffentlichen Wit keln ebenſo zu verwerfen ſei, wie eine Durch- führung der notwendigen Bauken lediglich mit den Wikteln der Privatwirkſchaft bei der derzeitigen Lage der Preiſe und Löhne nicht möglich iſt Gerade die volkspolitiſch wichtig ⸗ ſten Bauten würden ohne eine gewiſſe Un- kerſtüßung der Allgemeinheit nicht zu erſtel— len ſein. Aufgabe der Wohnungs- und Sied- lungspolitik ſei es, dafür zu ſorgen, daß jede Unkerſtützung das rechte Ausmaß erhalke und daß dabei die Gefahren vermieden wür⸗ den, welche ein unkerſtützendes Eingreifen der öffentlichen Hand im Bauweſen leicht mit ſich bringt. Bekanntmachungen ber N. S. O. A. P. Kreis Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſau. 2 am Maon, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uher. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. * 8 2 NSL B., Kreis Heppenheim. Betr.: Wettkampf um die Ehrengabe bes NSLB. im Schwimmen. Auf Veranlaſſung ſeines erſten Reichs⸗ amtsleiters hat der NSL B., Schwimm⸗ wettkämpfe für die deutſche Schuljugend eingerichtet. Hieran beteiligen ſich alle Orte, die Schwimmgelegenheit haben. Es empfiehlt ſich, ſofort mit der Durchführung des Wettkampfes zu beginnen. Folgende Vorſchriften ſind zu beachten: Altersklaſſen: Es beſtehen drei Altersklaſſen: A1 Jahrgang 1926-1924 A2 Jahrgang 1923-1921 A3 Jahrgang 19201918 Wer vor dem 1. Januar 1918 geboren iſt, ſcheidet aus. Bedingungen: Uebung 1: 50 Meter in beliebigem Stil Uebung 2: Sprung aus beliebiger Höhe Uebung 3: Kleiderſchwimmen über eine Strecke von etwa 30 Meter (Knaben Hemd und Hoſe, kei⸗ ne Schuhe und Strümpfe! Mädchen leichtes Sommer⸗ kleid oder Nachthemd um die Hüften gerafft.) ober: Tief⸗ tauchen in 3 Meter Tiefe. Heraufholen einer Probe des Grundes bzw. eines Tellers. Zu beachten: Uebung 3: Nur eine, nicht beide Uebungen werten. Die Ergebniſſe des Wettkampfes ſind bis ſpäteſtens 20. September an Lehrer Röder, Heppenheim, zu melden. Vor⸗ drucke zur Eintragung der Ergebniſſe gehen noch zu. Nuppert, Kreisleitet U NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Ortswaltung Heppenheim. Morgen Sonntag führt die Ortswaltung, an⸗ läßlich der Reichsfeſtſpiele in Heidelberg, eine Om⸗ nibusfahrt durch. Abfahrt nachm. 6 30 Uhr an der Poſt in Heppenheim. Fahrpreis, einſchl. Ein⸗ tritt zur Aufführung„Götz von Berlichingen“, be⸗ trägt 3.50 RM. Anmeldung bei Ortswart Voßler, Wilhelm⸗ ſtraße 65 und Zigarrenhaus Furthner Vetter, Kreiswalter. Abeſſiniſche Räuberbande bei Aoͤdis⸗Abeba blutig in die Flucht geſchlagen Ss Rom, 28. Aug. Eine abeſſiniſche Räu⸗ berbande in der Stärke von rund 1200 Mann hat nach Meldungen aus Addis⸗Abeba am Mittwoch abend einen Angriffs verſuch auf die abeſſiniſche Hauptſtadt unternommen. Die Banditen verſuchten gegen den ſüdlich der Stadt gelegenen Flugplatz vorzurücken. Der Angriff wurde jedoch von den italieniſchen und eingeborenen Truppen ſofort bemerkt und er⸗ folgreich abgewehrt. Unter Führung von Ras Hailu nahm auch die motoriſierte Abteilung der Eingeborenen an der Verfolgung ener⸗ giſchen Anteil. Bei dem Gefecht ließen, wie die Meldungen beſagen, die flüchtenden Räuber⸗ banden 200 Tote zurück, während auf italieni⸗ ſcher Seite 15 Askari fielen und 40 verwundet wurden. Mekaxas bei König Eduard. Athen, 28. Auguſt. König Eduard von England empfing am Donnerstag den griechiſchen Miniſterpräſidenten Metfaxa s in längerer inoffizieller Audienz. Gegen Schluß der Audienz wurde in Gegenwark des Miniſterpräſidenten auch der Bürger. meiſter von Alhen, Kokzias, empfangen, der dem engliſchen König die lebhafte Freude der Athener Bevölkerung über den Beſuch des Königs zum Ausdruck brachte. eee NN V U K 5 00 6 be ragt 16 Aan eigene ö Dogen dell 9 Uh, rige he bes ie ichs, Agend alle . Ez hrung gende 2 — — —— Frauen-Beillage zu„Viernheimer Volkszeitung“ Unter den großen ab⸗ geſteppten Kragen des Prinzeßkleides kann ein buntkariertes Band zur Schleife gebunden wer⸗ den. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 7199 Dies Kaſackkleid läßt ſich mit zwei verſchiedenen Weſtchen tragen. Das eine hat einen ſtehenden, das andere einen liegen⸗ den Kragen. Ullſtein⸗ Schnittmuſter K 7196 Das ſchlanke Wollkleid kann mit zwei Garnituren, einer dunklen aus Seide und einer hellen aus Pikee, abwechſeln. Ullſtein⸗Schnitt K 7197 15 2 7 2 Aufſchläge etwas Trennendes legt. 5 HERBSTKLEID ER mit Wechseſlnden Garnituren un iſt es bald ſo weit, daß wir unſer leichtes Sommerkleid gegen ein Wollkleid austauſchen müſſen. Das erſte neue Herbſtkleid ſoll uns für manchen Monat dienen. Was dürfte da praktiſcher ſein, als es mit mehreren auswechſelbaren Garnituren auszuſtatten? Sie geben dem Kleid jedesmal ein verändertes Ausſehen. Wir kommen uns vor, als hätten wir zwei oder drei neue Kleider auf einmal. Und das gefällt uns natürlich. Die ſchönen warmen Farben der kommenden Mode vertragen gut eine helle Garnitur. Auch wenn das Kleid einen mittleren Ton zeigt, ſieht eine in der Farbe abgeſtimmte oder eine dunklere Seidengarnitur ſehr modern aus. Es macht ſchon einen recht großen Unterſchied aus, ob man ein ſchlankes Woll⸗ kleid mit einem am Hals gerüſchten Einſatz aus farbiger Seide verſieht, oder ob man ihm einen offenen weißen Kragen und weiße Stulpen gibt. Durch die Verſchiedenheit der Garnitur läßt ſich Einfachheit oder Eleganz unterſtreichen. Ein Weſtchen aus Säumchenkrepp verleiht den ſtrengen Charakter eines Tageskleides, während ein Weſtchen mit Falbeln ſogleich einen gelockerten Eindruck macht und das Kleid in einen Nachmittagsanzug ver⸗ wandelt. Beſonders bei dunklen Kleidern prägt ſich die Machart oft weniger ein als die Garnitur. Das ſei uns ein kleiner Troſt und ein Hinweis zugleich, falls unſer Garderobenbeſtand nicht allzu reichhaltig ſein kann. Manchmal halten die zur Wahl ſtehenden Garnituren ſich die Waage, und es iſt nur eine Frage des eigenen Geſchmacks, ob man einen karierten Doppelkragen einem ausgebogten weißen Kragen vorzieht. nüchterner Mittelfarbe erfahren durch karierten Stoff belebende Wirkung. Dunklen Kleidern geben weiße Kragen jene friſche Kleidſamkeit, die dem dunklen Stoff allein meiſt fehlt. Im Winter werden wir viel ſchwarze Kleider mit einer kleinen weißen Helligkeit antreffen. Zu den Modeneuheiten unter den weißen Garnituren gehören Weſten⸗ einſätze mit kleinen, nach Biedermeierart in die Höhe ſtehenden Krägelchen. Zierlich ſteif, wie eine Blumenmanſchette, rahmen ſie hübſche Frauenköpfe ein. Ein weißes Schleifchen bindet ſie ab. Dieſe kleinen weißen Schleifchen ſind eine Modeeinzelheit, auf die man achten muß. Wer ſich mit ſehr wenig Verſchiedenheit an ſeinem Kleid begnügt, greift zu bunten Bändern. Schon eine farblich fein abgeſtimmte Schleife trägt den Veränderungswünſchen Rechnung, wenn ſie wie bei unſerm Prinzeßkleid zwiſchen den großen abgeſteppten Kragen und die ebenfalls abgeſteppten Kleider von M. Cl. Schlichter iſt an dem blauen Kleid die glatte Säumchen⸗ weſte, graziöſer die reich mit Falbeln beſetzte. Beide Weſt⸗ chen ſind weiß. Schnittmuſter K 7201 Ullſtein⸗ , 2 99 , Zwei Vorſchläge für die Garnierung eines Woll⸗ kleides. Entweder karier⸗ te Seide oder weißer Satinkrepp mit bogigen Rändern wie am Kleid. Ullſtein⸗Schnitt K 7198 An dem durchgeknöpften grünen Wollkleid ſind die beiden weißen Kragen⸗ garnituren einander ähn⸗ lich aber doch verſchieden. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7200 kleidſame, unenlbehrliche Wollweſlen Wirhaben jetzt richtiges Uebergangswetter— am Tage ſehr oder mäßig warm und abends ſchon recht kühl. Deshalb brauchen wir aber noch nicht abendliche Ruhepauſen im Zimmer bei geſchloſſenen Fenſtern zu genießen oder uns gar ſchon von den hübſchen Sommerkleidern zu trennen. Es ſtehen uns ja wollene Ergänzun⸗ gen zur Verfügung, die in richtig abgeſtimmten Farben, zuſammen mit leichten Kleidern, reiz⸗ volle Anzüge ergeben. Hand- und maſchinenge⸗ arbeitete Wollweſten und Jacken ſind ſogar bevorzugte Lieblinge der heutigen Mode. Die Qualität der dazu aufgewendeten Phantaſie iſt erſtaunlich gut, und man erkennt daran deut⸗ lich das Beſtreben, aus dem Zweckmäßigen her⸗ aus wirkliche Werte zu ſchaffen. Es kommt nicht ſo ſehr darauf an, nun alle wollenen Moderrgänzungen ſelbſt herzuſtellen, wichtiger iſt, daß man durch Aufträge Arbeiten vergibt, oder hübſche Dinge fertig kauft. Wobei noch zu bemerken wäre, daß Wollkleidung ſich zwar nach dem erſten Anziehen nach der Figur dehnt, daß aber der von der Mode erſtrebte Eindruck nur bei knappem Sitz erreicht werden kann. Für wollene Weſten und Jacken, die nicht ausgeſprochen ſportlichen Zwecken dienen, wer⸗ den feingedrehte, manchmal auch noppige Wol⸗ len verwendet. Richtige Modefarben laſſen ſich kaum bezeichnen, ſodaß ſich Gegenſtände mit gleicher Berechtigung behaupten wie Ueberein⸗ ſtimmungen. Weſten in kurzer Leibchenform mit ſchmalen, durch Schnallen verſtellbaren, verzichten auf Aermel. Sie ermöglichen das Auftragen aller Sommerbluſen. Da ſie ſchon kurz unter der Taillenlinie enden, müſſen ſie in anliegender Strick- oder Häkeltechnik gear⸗ beitet ſein. Wer mag, kann einen, zur Bluſen- oder Kleidfarbe ſtimmenden Gürtel dazu tra⸗ gen, die in ſchönen, weichen Ledern mit großen, kunſtvollen Schließen erhältlich ſind. Die We⸗ ſten mit kurzen Aermeln werden meiſt mit nur einem Knopf in der Taille geſchloſſen. In Handarbeit laſſen ſie ſich leicht herſtellen, da man die beiden oberen Vorderränder nur nach außen zu Devers umzulegen und einen ge⸗ ſondert gearbeiteten Streifen als Kragen ge⸗ genzunähen braucht. Dieſe Weſtenart hat den Vorzug, daß man ſie auch als Bluſe, mit einem eingefügten und handbeſtickten Einſatz, weiter⸗ verwenden kann. Und wie ſehr haben ſich unſere altbewährten Wolljacken gewandelt! Wir brauchen ſie ſpäter im Winter nicht mehr mit dem Mantel zuſam⸗ men auszuziehen, um ihre mangelnde Schön⸗ heit zu verbergen, ſondern wir dürfen ſie als intereſſante Blickfänger werten, die ſich ſtets ſehen laſſen dürfen. Ihr Trachtenſtil wird zwar nur zu ſportlicher Kleidung berechtigt bleiben, ihre ſonſtigen Arten jedoch ſind gerade ihrer Schlichtheit wegen auffallend. Dann gibt es noch ſolche mit ſehr kunſtvollen Techniken herge⸗ ſtellte, die ſich durch Paſſen, ſchulternverbrei⸗ ternde Aermel, ſchräge, die Figur gut model⸗ lierende Teile und durch zwiſchengeſetzte an- dersfarbene Reihen auszeichnen. Durch die letzte Technik entſtehen Reliefmuſter ausgezeichneter Prägung. Maſchine und Handarbeit wetteifern darum, dieſe Reihen möglich kompliziert erſchei⸗ nend laufen zu laſſen und ſchließlich ſo zuſam⸗ menzubringen, daß wahre Moſaikarbeiten ent- ſtehen. Am Guckloch der Mode Die Mode„ſtartet“ mit dem Uebergang. Lila, Braun und Schwarz ſind die Töne, die auffallen, beſonders Lila hat den Vorzug. Die Zwei⸗ und Dreifarbigkeit wird weiter beibehalten; ſo ſind feine Abſchattierungen zuſammengeſtellt, und dunkle Schärpen fallen zu gewagten Modefarben auf. Die ſchwarze Eleganz des Herbſtes wird durch edles Pelz— werk unterſtrichen. Der geſchlitzte Aermel zeichnet das Nach⸗ mittags⸗ und kleine Abendkleid aus. Er bietet mancherlei Möglichkeiten, durch Bändchen oder Knopfſchmuck— Schleifengarnierung iſt jugendlich!— den Aermel wirkungsvoll aus⸗ zuputzen. Gleichzeitig bietet er einen guten „Tipp“ für modiſche Aenderungen. Schlager aber wird die lange Kaſak und die Tunika. Helle wie dunkle Kleider, ſchwarze, weiße und farbige, Modelle für Jugendliche ebenſo wie für Aeltere machen davon Ge⸗ brauch. Farbige Tuniken ſitzen über ſchwarzen Röcken, dunkle Kaſakneuheiten auf hellem Stoff. Der Rock nimmt an Enge zu, damit dieſe lange Schoßbluſenart, deren Faltenreich⸗ tum hinten eingeordnet wird, unterſtrichen wird. Während die Schleppen und die rückwärti⸗ gen, den Boden berührenden Stofflängen, die als maleriſcher Hintergrund zum Abend⸗ kleid getragen wurden, zunehmen, verkürzt ſich die vordere Länge dieſer Kleider zu⸗ ſehends. Das lange Tüll⸗-Stilkleid mit ſtark verkürztem Leibchen iſt wieder da. Und Perl⸗ blumen ſchillern in allen Farben, auch das dem wird Ueberziehjäckchen aus Perlſtickerei auf lange vernachläſſigten Schleierſtoff man viel ſehen. Samt⸗ und Brokatgürtel, auch breite Lack⸗ bänder tauchen auf und geben reiche Farb⸗ und Stoffwirkungen. Reich wie die Einfälle der Mode iſt das ihr zur Verfügung ſtehende Material auf allen Gebieten. 8 7 Modekleinigkeiten Aeltere wie auch einfache Kleider laſſen ſich gut durch Anbringen von Kleinigkeiten mo⸗ derniſieren oder etwas eleganter machen. So ſieht ein einfaches Kleid viel vornehmer aus, wenn wir einen ſchönen Clips daran befeſtigen, vielleicht einen, der zum Armband paßt. Letz⸗ teres iſt wieder ſo in Mode gekommen, daß bei vielen Kleidern die langen Aermel mit einer Stulpe aus breitem Silber⸗ oder Goldgewebe gearbeitet werden, was ausſieht, als ob man ein herrliches Armband trage. Weiter ſind Gür⸗ tel unentbehrlich geworden. Zum Sportkleid trägt man einen breiten Gürtel, der vorne etwas höher iſt als hinten. Kleider aus ein⸗ fachem weißem, ſchwarzem oder marineblauem Stoff, werden anſtatt mit einem Gürtel mit einer ſchön gearbeiteten Kordel verziert. Dieſe iſt aus Seide, Leder Wollſtoff und ſelbſt Bro⸗ kat. Als Verſchluß dient eine Spange aus Filigranarbeit, ein kunſwoll geſchliffenes Stück Jade, Achat, Amethyſt oder Bergkriſtall. Dann gibt es noch kleine, ſchmale Gürtel für Tages⸗ kleider und ſehr breite für Abendkleider. Durch Anbringen eines Jabots oder eines hübſchen Kragens, einer Schleife oder Rüſche, läßt ſich ebenfalls ein älteres Kleid neu auf⸗ friſchen. Zw. ——— ̃ ̃—àꝛÜ——ẽ⅛ Die Kunſt des Befehlen G. Irchenlernen iſt darum eine feine Kunſt, weil der Gehorſam den Willen bildet und den Charakter aufbaut; der Ge⸗ horſam iſt gleichſam die praktiſche Religion des Kindes und die einzige Art der Charakterbildung. Aber dieſe Tugend hat zu ihrer Kehrſeite das Gehot enlehren, und dieſe Kunſt will manchen Eltern gar nicht recht gelingen, weil es an der Weis⸗ heit des Beſehlens fehlt; ſie geraten, ohne daß ſie es wollen oder merken, in die Sack⸗ Rae einer rein negativen Erziehung hinein. Wenn das Weſen echten, rechten Gehor⸗ ſams darin beſteht, daß das Kind ſich inner⸗ lich dem Willen unterordnet, den es als den reiferen und höheren, den weiſeren und verpflichtenden erkannt hat, ſo ſetzt das als die Kunſt und die Aufgabe der Eltern vor⸗ aus, ihr Kind fühlen zu laſſen, daß ſie nur Vernünftiges fordern, daß aus ihrem Wort und Wink ein gereinigter Wille und eine überragende Einſicht ſprechen, die das Da⸗ ſein des Kindes beſſer faſſen, als dieſes ſelbſt es vermag. Aus ſolchem unmittel⸗ baren Kindesgefühl von der elterlichen Zielklarheit und Liebe überhaupt erwächſt dann im Einzelfall die Ueberzeugung, daß dieſe beſondere Weiſung von nichts als Gerechtigkeit diktiert iſt und von lauter Fürſorge getragen wird. Das bedeutet aber ür die Eltern nicht weniger als: der Be⸗ fehlswille muß die Perſönlichkeit hindurch⸗ gegangen ſein, hinter dem Wort muß wirklich ein Wille mit ſeiner Ausgeglichen⸗ heit und Verantwortungsfreudigkeit. und in dem Wort muß eine Seele le endig ſein. Nicht nur die Leiſtung des Gehorſams, nein, auch die Aufzucht und Vermahnung der Kinder ſteht unter dieſem Leitwort. Da rum dreimal denken und bedenken, ehe man befiehlt, droht, verbietet, verſpricht. Weil das Wort ſo leicht zur Hand iſt, weil wohl gar eine grobe, dürftige Erziehungs⸗ meinung in ſolch ſtofflicher Befehlswut den Befähigungsnachweis erblickt, darum ei bieten und verbieten wir herkömmlich viel zu viel und bedenken gar nicht, wie ſehr dieſes Neinſagen und Gängeln den Lebens⸗ ſpielraum des Kindes beengt und ſeine natürliche Entfaltung hemmt. Wie oft heißt es:„Laß das!“, wo keinerlei innere Nötigung oder ſachliche Berechtigung, ſon⸗ dern einfach die elterliche Bequemlichkeit oder die augenblickliche Aufgeregtheit im Spiel iſt. In einem engliſchen Buche wird uns von einem kleinen Mädchen erzählt, das, als es nach ſeinem Namen gefragt wird, artig antwortet:„Marie.“„Ja, aber wie weiter?“„Marie, laß das.“ Dieſes ewige Verbieten und Folgenmüſſen ſchafft in der Tat ſtumpfe Geſchöpfe ſtatt ſehender Menſchen und erweckt das bittere Gefühl im Kinde, als ob die Erziehung ein Lauf⸗ —1 ſei und Sittenlehre die Lehre von em,„was man alles nicht darf“,„Kinder und Uhren dürfen nicht immer aufgezogen werden“, ſagt Jean Paul aus tiefem Ver⸗ ſtehen der kindlichen Seele,„man muß ſie auch gehen laſſen.“ Ob von ſolcher Selbſtbeſ ränkung nicht auch die Vertreter eines„unbedingten“ Ge⸗ horſams etwas lernen könnten? Es iſt ein Triumph der elterlichen Autorität, aber es bedeutet keine Förderung ſittlichen Wachs⸗ tums für das Kind, wenn der Gehorſam nur um des Gehorſams willen gefordert wird, ohne Rückſicht darauf, ob die Forde⸗ rung auch für das Kind ſinnvoll und für ſein Wohlergehen notwendig iſt. Ein Knabe iſt des Abends ganz vertieft in ſein Spiel mit Bauklötzen. Der Vater kommt darüber hinzu:„Alfred, marſch ins Bett!“ „Augenblick, Vater, mein Haus iſt gleich fertig“, antwortet der Junge und baut eifrig weiter. Mit einem langen Schritt iſt der Vater bei ſeinem Sohn und zerrt ihn an dem Ohr zur Stube hinaus.„Du haſt keine Widerrede zu haben, ſondern zu ge⸗ horchen. Der Baukaſten verſchwindet 5 fort wieder, wenn er dich zum Ungehorſam verleitet!“— Ein Augenblicksbild aus der Kinderſtube. Was war geſchehen? Dem Jungen lag direkter Ungehorſam ganz fern. Er war in eine für ihn ernſte Arbeit ver⸗ tieft, und dieſe Hingabe an die Sache war durch das plötzliche Dazwiſchentreten eines Dritten und durch deſſen Verſtändnisloſig⸗ keit unterbrochen worden. Der Junge hat durch eine Fülle ähnlicher Erlebniſſe all⸗ mählich die Freude an der ſachlichen Be⸗ lchältigung mit den Dingen verloren und ſt ein zerſtreutes Menſchenkind geworden. Der Rückſchlag für den Vater kam, als her⸗ nach in der Schule der Sohn konzentriert lernen ſollte, um vorwärts zu kommen, aber ſich nicht konzentrieren konnte. Mehr Weis⸗ heit, mehr Verſtehen und Ermutigen! (Mit freundlicher Genehmigung des Verlages J. F.. Stuttgart, entnehmen wir dem „Buch der Eltern“ von Schulrat Dr. Otto Eberhard das vorſtehende Kapitel.) ———;—.—Eä Eine JI cau ſchreibt: Libe Freundin— wenn ich Dir heute nach ſo langer Zeit wieder einmal ſchreibe, ſo geſchieht es aus dem Bedürfnis heraus, mit einem erfahrenen und verſtehenden Menſchen über all das zu ſprechen, was mich ſeit Monaten quält. Unſere räumliche Diſtanz gibt mir die Freiheit, Dir vieles zu erzählen, was mir von Angeſicht zu An⸗ geſicht nicht möglich wäre. Und da mit dieſem„von Angeſicht zu Angeſicht ſprechen können“ ſchon das eigentliche Thema be⸗ ginnt, will ich gleich auf den Kernpunkt meines Schreibens kommen. Ich bin nun ſeit drei Jahren verheiratet. Unſere Ehe iſt glücklich, und doch könnte ich mir das Zuſammenleben zweier Menſchen weit produktiver, weit ernſthafter vorſtellen. Ich weiß, es iſt meine Schuld, und doch kann ich den ſeit Monaten bedrohlichen Spannungszuſtand nicht beſeitigen. Es ſcheint eine Bagatelle zu ſein, wenn ich Dir die Gründe dieſer Spannung und Gereizt⸗ heit ſage. Ich lebte ſchon immer, als Kind und als junges Mädchen ſehr allein,— ich hatte ſelten einen Menſchen, mit dem ich mich ausſprechen konnte. Und dieſe frühe Verſchwiegenheit trug ich leider in meine Ehe und ſehe jetzt die Folgen. Es gibt bei mir einen Augenblick, wo ich nicht ſprechen kann, es gibt für mich kein Aus⸗ fragen und kein hemmungsloſes Beteiligen an den Intereſſen anderer Menſchen. Nicht, daß mich dieſe Dinge nicht intereſſierten, nein, es geſchieht einfach aus der Angſt, mich in die menſchlichen Gebiete eines anderen zu drängen. War z. B. mein Mann verreiſt, hatte er Konferenzen, wurde er durch irgendeine Zufälligkeit für eine kürzere oder längere Zeit von mir ge⸗ trennt, ſo bedeutete es für mich ſtets eine Unmöglichkeit, ihn nach der vergangenen Zeit, nach den geſchäftlichen und privaten Erledigungen zu fragen. Dieſes zwangs⸗ weiſe Desintereſſe offenbart als ſchwieriges, kaum lösbares Reſultat eine verkrampfte Verſchwiegenheit auf beiden Seiten, die ſich zur Nrerird, wefcsat. Eine Frag⸗ wird nicht mehr als ſelbſtverſtändlich, ſondern als Kontrolle notiert. Kommt mein Mann von einer Reiſe zurück, ſo überfliegt die erſte Wiederſehensfreude ſofort der Schatten einer ungeſunden Verſchloſſenheit. Hundert Fragen habe ich auf den Lippen, häufige Ausſprachen ſind in Gedanken klipp und klar zurechtgelegt. Sitzt dann mein Mann vor mir, ſo ſind die Worte, die über innerſtes, eigenſtes Leben berichten und erzählen ſollten, wie abgeſchnitten. Wir ſcheuen das quälende Alleinſein, wir ſind ſtändig unter Menſchen, im Kino, Theater, unterwegs, nur um dieſen Zuſtand uns nicht ſelbſt, als unmöglich, einzugeſtehen. Der Aufbau eines gemeinſamen Lebens mißlingt, der eine verſteckt ſich vor dem andern, iſt argwöhniſch, beobachtend und— abwartend. Ich könnte mir denken les hilft ja kein Leugnen), daß mein Mann mit einer geraderen, unkomplizierteren Frau glücklicher ſein würde, und ich habe Angſt vor einer Offenbarung, die meiner Meinung nach, wenn ich mich nicht ver⸗ ändere, über kurz oder lang erfolgen muß. Bitte ſchreibe mir, was ich tun kann — ich liebe doch meinen Mann und möchte uns beide von dieſen unnatürlichen Hem⸗ mungen befreien. Deine Marie Modenolizen Eine ſehr graziöſe, 2 Herbſtmode im Zeichen des Directoire⸗Empire wird uns beſchert. Eine Mode, die bei betonter Ein⸗ fachheit durch ihre großzügige Linien⸗ führung überraſcht und die persönliche Note jeder Frau doch durch tauſend modiſche Einfälle unterſtreichen kann. Mäntel. Die ſportlichen Mäntel aus Diagonalgeweben, locker gewebten Woll⸗ ſtoffen, Relief⸗ oder Karo⸗Effekten zeigen vorherrſchend hohe Taille und Glocken⸗ ſchnitt. Ueberaus breite Revers ſtehen neben kragenloſen Mänteln. Häufig ſieht man bei den Stoffmänteln Paſſen und Aermel aus Pelz, die die Schultern verbreitern und die Hüften ſchmal er⸗ ſcheinen laſſen. Eindrucksvolle Knöpfe aus Metall oder Leder gehören dazu. Die Nachmittagsmäntel ſind im Gegenſa zu den hellfarbigen Sportmänteln meiſt dunkel. Schwarz, Kaſtanie, Grau— oft ein tiefes Blau. Sie ſind kleiderartig in der Linie mit angeſchnittenen Capes und Aermeln, die ſich vom Ellenbogen bis zum Handgelenk zu Puffen erweitern. Jackenkleider. Neben Rock und Bluſe bemerkt man vollſtändige Kleider unter ſehr kurzen, taillierten Jacken, die ſich bis⸗ weilen glockig erweitern. Bluſige Jacken mit weichen Schalkragen halten Schritt mit den ganz engen Jacketts, die durch aparte Ausſchnitte oder Leder⸗Einſätze geſchmückt werden. Die kleinen Blüschen ſind aus Wollſpitzen, Häkelſtoffen, Seiden, oft aber auch aus feinen Woll⸗, Baumwoll⸗ oder Leinenſtoffen. Tageskleider. Die Länge der Tages⸗ kleider endet nach wie vor in der Mitte der Wade. Allgemein wieder bei ihnen die betonte Verbreiterung der Schultern durch Capeteile, Volants, Puff⸗ oder Keulenärmel. Vorherrſchend iſt auch hier Wolle, Baumwolle und Seide. Auffällige Effekte bringt die immer noch beliebte Zuſammenſtellung zweier kontraſtierender 4 15 im Oberteil des Kleides, im ermel oder Schal. Abendkleider. Die malgrünen, roſa, wei⸗ ßen und zuweilen violetten Abendkleider zeigen faſt alle die klaſſiſche Empireform mit erhöhter Taille und betonter Bruſt. Man verzichtet auf das allzu groß ge⸗ wordene Dekollete. Allgemeines. Farben für den Tag: helle Paſtelltöne oder Zuſammenſtellungen von ſchwarz⸗weiß, gelb⸗Kaſtanie, grau⸗weiß⸗ marine, rot⸗weiß, grün⸗helles Braun. Stoffe: Spitze, Satin, Chiffon, Crepe de chine, Crepe Georgette, lockere Wollſtoffe, Trikot, Jerſey, poröſe Maſchengewebe, lackierte Spitzen, Flamenga, Frislaine, Seidenmuſſelin, Tüll. Das moderne Kostüm mit glockiger Jacke hat breite weiſte Tuchrevers Photo A. de Lorme M Die Schürze der Hausfrau Wenn je einem Kleidungsſtück der Haus⸗ frau Unrecht zugefügt wurde, ſo der Schürze. arum eigentlich? Iſt die Schürze vielleicht verpönt, weil ſie das äußere, ſichtbare Zeichen für untergeord⸗ nete, ſchmutzige Kleinarbeit im Haushalt iſt? Ja. Vorbindelätzchen, kleine Tändel⸗ ſchürzen zieht man der großen, weit prak⸗ tiſcheren, alles bedeckende Schürze vor. Man hat immer noch nicht genügend die Kleiderſchürze entdeckt, die Kleiderſchürze, die immer angezogen wirkt, die leicht waſchbar, das Abtragen der Klelder der der Hausarbeit verhindert. Neben ihren praktiſchen Werten kann ſie ebenſo hübſch im Schnitt, ebenſo N in der Farbe wie jedes andere Kleid ſein, und die Frauen ſollten lernen, von 1 zweck⸗ mäßigſten aller Kleidungsſtücke ſo viel als möglſch Gebrauch zu machen. Satin, Lei⸗ nen, Wee und Cretonne ſind die leicht waſchbaren und haltbaren Stoffe der Kleiderſchürze. Nichts ſteht einer Frau beſſer als ſolch ein derbes bäueriſches und ſehr modernes Leinenkaro— blau⸗ weiß, rot⸗weiß, nichts wirkt freundlicher als ein luſtiges, helles Punktmuſter auf dunklem Grund, und nichts läßt ſich aparter in der Zuſammenſtellung verarbeiten als ein farbiges, flottes Strelfenmuſter Kleine weiße Voileblüschen mit Puffärmeln, ſchmale helle Kragengarnituren, abſtechende Blenden oder bunte Knöpfe und Gürtel unterſtreichen den Reiz dieſes Arbeits⸗ ewandes der Frau. Jede ſollte die Klei⸗ erſchürze für ſich entdecken. Sie wird ſehen, wie dieſer praktiſchſte Kamerad des Haushalts ihr hilft, Kleider zu ſchonen und Neuanſchaffung zu ermöglichen. „ Nee 5 2 Aepfel und Birnen werden ſehr raſch nach dem Schälen bräunlich, ſo daß das Kompott unanſehnlich und nicht appetitanregend ausſteht. Man muß dieſe rüchte mit roſtfreiem Meſſer ſchälen und urz in Eſſigwaſſer legen. Sie werden dann weiß bleiben. 4 Am Milch⸗ oder Obſtreis wohl⸗ ſchmeckender und lockerer zu machen, durch⸗ iehe man ihn kurz vor dem Anrichten mit dem Schnee von ein bis zwei Eiweiß, je nach der Menge des Gerichtes. * Braune Schuhe, die ſeyr ſchmutzig ſind, ſollte man, ehe man ſie mit Schüh⸗ creme behandelt, mit einer Zwiebel oder mit Milch abreiben. * Fliegenſchmutzflecke laſſen ſich ohne weiteres von Bilder⸗ und Spiegel⸗ rahmen entfernen, wenn man ſie mit Waſſer abreibt, dem Salmiakgeiſt zugeſetzt iſt.(Ein Teil Salmiakgeiſt auf zwölf Teile Waſſer.) Inſekten und Ungeziefer laſſen ſich aus Blumtöpfen raſch entfernen, wenn man ein Stück Schwefel in die Blumen⸗ töpfe legt. Um das Hartwerden von Waſch⸗ lederhandſchuhen zu verhindern, füge man dem Spülwaſſer ein wenig Ovivenöl bei. Erſtarrte Suppen. Weshalb eigentlich, Verehrteſte, tiſchen Sie in der Aras Sommerhitze dem Ernährer der Famflie nicht öfters mal eine im Keller 3 Fleiſchbrühe auf? Sie brauchen dafür nicht erſt eine feſtliche Gelegenheit d und können gut hier und da ſelbſt bei ſich zu Gaſte ſein. Wie hübſch, wenn uns dieſe Brühe, mit einem Schuß Madeira in ſich, in erſtarr⸗ tem Zuſtande leicht zitternd, verlockend an⸗ glitzert! Für die Kinder ſind dagegen Obſtſup⸗ pen beſonders 1 und reizvoll. In 1* gereicht werden ſie auch den Erwachſenen ſehr willkommen ſein und bald einen Ehrenplatz in Ihren ſommerlichen Speiſezetteln ein⸗ nehmen. Erſtarrte Fleiſchbrühe. Sie bereiten auf übliche Art eine recht klare e die Sie, erkaltet, entfetten und, wenn erforder⸗ lich, noch klären. Sie kräftigen die Brühe noch mit etwas Suppenwürze, ſchmecken mit einigen Eßlöffeln Madeira und einigen 5 löffeln Zitronenſaft oder Eſſig ab, d. h. Sie rechnen auf 1 Liter entfettete Brühe 1 174 Blatt vorgeweichte und in 177 Eßlöffeln heißem Waſſer aufgelöſte Gelatine, 1. Zitronenſaft und 4 Teelöffel Madeira. ie können die Brühe auch aus Fleiſchbrühwür⸗ feln herſtellen. Nach dem Erſtarren darf die Kraftbrühe nicht zum Schneiden ſteif ſein, ſondern ſie muß ſich noch trinken laſſen. Ste ſchlagen die erſtarrte Kraftbrühe etwas mit - einem Drahtbeſen und reichen ſie mit einer Tomatenſcheibe verziert oder Sie laſſen ſie gleich in breiten Taſſen erſtarren. Jur Abwechſlung können Sie au je einen Liter Flüſſigteit vier in Würfel geſchnittene Tomaten mit erſtarren laſſen. Oder Sie neh⸗ men zur ae. an klaren Tomatenſaft, zur Hälfte Brühe, auch Hühnerbrühe, vermiſchen mit Gelatine und kühlen. Gelierte Obſtſuppen. Für dieſe rechnen Sie auf je 4 Liter Fuſſiskeit 3 Blatt Gelatine. Die Full keit kann aus friſchem Obſtſaft und Obſtſtücken 194 aus naturreinem Apfelſaft, aus einer iſchung von Himbeer⸗ ſirup mit Waſſer und etwas 3 aft uſw. Zu den Obſtſuppen reicht maſt Zwieback, Brot oder ſtreut kleingeſchnittene Makronen auf die leicht erſtarrte glänzende Fläche. Verfügt man über keinen Eisſchrank, ſo läßt man dieſe ebenſo n wie wohlſchmeckenden Suppen im Keller erſtarren und reicht ſie ſo kühl wie möglich. — — — e—ß— — 1 9 3 ken 0 the die el. als gal. di offe ſier gez al. her auf ter als I An nde tel its lei, ird d en r Mirakaris Jauberrezept— und die Waſſerfröſche hatten nichts mehr zu lachen Es gab einmal vor vielen tauſend Jahren eine Zeit, in der es nur Laub⸗ und noch keine Waſſerfröſche gab, und in der die Quakmuſikanten noch nicht einmal wußten, was ein Storch iſt. Die Laub⸗ fröſche aber lebten unbeſorgt und in großer 1 und Freude, und jedesmal, wenn er Frühling ins Land gezogen kam, ver⸗ ſammelten ſie ſich auf der grünen Wieſe im Waldwinkel, um ihr erſtes großes Konzert zu geben. Eines Abends, die Fröſche waren be⸗ reits alle verſammelt, und Quarrkopf hatte gerade ſeinen Dirigentenſtab gehoben, da Ac es, daß ein großer Vogelſchwarm über die Wieſe geflogen kam. Die Fröſche hatten dieſe Art Himmelstiere noch nie geſehen. Die Vögel waren ſehr groß, tru⸗ en ein weißes Gefieder mit ſchwarzen Sennen hatten einen kurzen roten Schnabel und zwei kurze und rote Beine. Während nun die verſammelten Laub⸗ fröſche ihr Konzert immer noch nicht be⸗ gonnen hatten und die ſonderbaren Vögel mit offenem Munde angafften, ſenkten ſich dieſe auf die große Wieſe hernieder. „Wer ſeid ihr?“ fragten die Laubfröſche. „Wir ſind die Störche und kommen aus dem Süden. Wir—— eine lange und anſtrengende Reiſe hinter uns und haben 8 Hunger“, antworteten die Vögel. „Wenn man Hunger hat, muß man eſſen“, belehrten die Fröſche. Jawohl!“ riefen die Vögel im Chor und hatten alsbald jeder einen zappelnden Piet im Schnabel und verzehrten ihn. ie übrigen Fröſche aber, es waren viele, viele tauſend, die wehquakten und flohen und hetzten mit großen Sprüngen über die Wieſe, um im Wald unter Pflanzen und Blättern Schutz zu finden. Die Störche aber flogen hinterher, und viele von ihnen erwiſchten noch einen zweiten oder gar einen dritten Froſch. Das war dann ein fürchterlicher Som⸗ mer für die Fröſche, denn die Störche blieben wegen der vielen fetten Biſſen im Lande, und als dann die Störche im Herbſt nach dem Süden flogen, ließen ſie Eine kurze Rast offen verlauten, daß ſie im nächſten Jahr beſtimmt zurückkommen würden. Da hopſten die Fröſche ganz tief in den Wald hinein. Dort riefen ſie die Froſch⸗ Elfe Fofoli und klagten ihr ihr Leid. Fofoli verſprach zu helfen.„Ihr müßt mutig in den See ſpringen und dort tief auf dem Grunde des Waſſers euren Win⸗ terſchlaf halten. Dann werdet ihr im nächſten Jahr Waſſerfröſche ſein, und wenn die Störche tatſächlich wiederkommen ſoll⸗ ten, braucht ihr als Waſſerfröſche nur in den See oder Sumpf zu ſpringen. Dort ſeid ihr vor den Nachſtellungen der großen Vögel ſicher.“ And als dann die Störche im nächſten Frühjahr wieder ins Land kamen, da gab es auf einmal nicht nur Laub-, ſondern auch Waſſerfröſche. Während aber die Waſſerfröſche den Nachſtellungen der Störche faſt alle durch den Sprung in das Moor oder in den See entkamen, mußten unzählige Laubfröſche an die Gefräßigkeit der Störche glauben. Es verging auch dieſes Jahr. Die Laub⸗ fröſche wurden immer ſeltener, teils, weil ſte von den Störchen gefreſſen wurden, teils aber auch, weil ſie ſich an Fofolis Rat erinnerten und doch noch in das Waſſer des Sees ſprangen. Die Störche aber waren auch nicht ge⸗ rade dumm. Sie hatten ſehr gut gemerkt, daß es mit der großen 95. der Laub⸗ fröſche zur Neige ging, un 51 inzwiſchen aus vielen braunen Laubfröſchen grüne Waſſerfröſche geworden waren. Sie über⸗ legten ſich die ganze Angelegenheit, und als ſie dann im folgenden N75 aber⸗ mals nach dem Norden kamen, da hatte ſie die ägyptiſche Storchhexe Mirakari einen Spruch gelehrt. Die Störche ließen ſich auf die grüne Wieſe im Waldwinkel nieder. Sie ſuchten ſich erſt einmal eine leckere Laubfroſchmahl⸗ zeit zuſammen, um ſich tüchtig zu ſtärken, und als ſie das zur Genüge getan hatten, ſtiegen ſie mit ihren roten Beinen ſo weit es ging in den Sumpf hinein und ſteckten auch ihre Schnäbel in den Moraſt. Dann zogen ſie die Schnäbel wieder aus dem Sumpfwaſſer heraus, klapperten und ſprachen: „Wir mülſſen uns recken, Die Rotbeine ſtrecken Und ohne zu zagen Die Zauberei wagen. Wir müſſen uns recken, Den Rotſchnabel ſtrecken Und ohne zu klagen Den Langſchnabel tragen. And iſt es geſchehen, Dann ſollt ihr mal ſehen, Der Storch iſt gleich morgen Ein and'rer geworden.“ Als die Störche dieſen Spruch hergeſagt hatten, legten ſie ihre Köpfe nach hinten in das Gefieder ihrer Flügel hinein. Sie blieben regungslos im Sumpf ſtehen. Es wurde alsbald ſchummerig, es wurde dunkel, und es wurde Nacht, und die Störche ſtanden noch im⸗ mer im Moraſt. Der Morgen dämmerte, es wurde hell und heller, und die Störche begannen ſich wieder zu regen. Und als dann im Oſten die Sonne aufging und Millionen und Abermillionen Tau⸗ tropfen im Graſe glitzer⸗ ten, da nahmen die Störche ihre Köpfe aus dem Fe⸗ derkleid heraus. Die Schnä⸗ bel der Vögel waren aber nicht mehr kurz, ſondern lang, und als dann die Störche auf der Wieſe ver⸗ ſammelt ſtanden, hatten ſie alle nicht nur einen langen roten Schnabel, ſondern auch zwei lange rote Beine. Die Waſſerfröſche ahnten natürlich nichts von alle⸗ dem. Sie begannen wie ſonſt mit dem Frühkonzert und fühlten ſich in dem ſchmalen Schilfſtreifen des Sees vollkommen ſicher. Am ſo erſchrockener waren ſie natürlich, als plötzlich die Störche bei ihnen waren. Die meiſten von den Fröſchen waren ſogar derart beſtürzt, daß ſie nicht einmal zu fliehen vermochten. Die Störche aber, die mit ihren langen Beinen mit Leichtigkeit in dem Sumpf und in dem flachen Waſſer herumſteigen konnten, machten eine fette Beute. Seit der Zeit hatten es die Laubfröſche wenigſtens etwas beſſer. Den Waſſer⸗ fröſchen aber war nicht allzu ſehr durch Galrge Zauberei geholfen, denn die törche behielten die roten und langen Beine und den ebenfalls roten und langen Schnabel, und ſo wird es wohl noch lange bleiben. K. Stein Groß und Klein Wie groß für dich du ſeiſt, Vorm Ganzen biſt du nichtig; Doch als des ganzen Glied Biſt du als kleinſtes wichtig. Rückert Vegweiſer a. d.— Das nun? Das Wandern iſt eine herrliche An⸗ gelegenheit. Bei herrlichſtem Wetter ſchon in aller Herrgottsfrühe ins Grüne hinein⸗ umarſchieren, das wiſſen auch Fritz und heodor zu ſchätzen. Und vor allem jetzt, wo die beiden Freunde Ferien haben und auf Reiſen ſind, da wollen ſie die Tage ge⸗ hörig ausnützen. Fritz und Theodor haben ſchon ver⸗ ſchiedene wundervolle große Wanderungen gemacht. Heute nun wollen ſie von ihrem Standort aus eine Tagestour machen. Sie ſind ſchon ganz früh, um einhalb ſechs Uhr, aufgebrochen.„Haſt du auch nichts ver⸗ geſſen?“ fragte Fritz, als ſie losgingen. Theodor ſchüttelte den Kopf.„Nein, Fritz, ich habe alles da.“ Vorläufig iſt ihnen der Weg bekannt. Doch dann, als 3 etwa eine Stunde unter⸗ wegs ſind und den breiten Fahrweg durch den Hochwald durchſchritten haben, an einigen Schonungen vorbeikommen und immer geradeaus wieder durch einen Hoch⸗ wald laufen, iſt ihnen die Gegend voll⸗ kommen fremd. Hier ſind ſie noch nicht ge⸗ weſen. Dann kommen die beiden Wanderer an eine Wegkreuzung. Von dieſer Stelle aus führen fünf verſchiedene Wege in fünf ver⸗ ſchiedenen Richtungen in den Wald hinein. Welchen Weg müſſen ſie weiterlaufen? Sie blicken ſich nach dem Wegweiſer um (die Wege ſind hier alle gut markiert und gezeichnet). Doch diesmal ſollen die beiden Freunde Pech haben, denn der Wegweiſer ſteht nicht an dem ihm beſtimmten Platz und gibt Auskunft über das„Woher“ und „Wohin“, ſondern 155 da er ſchon morſch geworden iſt, umgebrochen und liegt im taufriſchen Gras. Die beiden Freunde gucken ſich fragend an. Was nun? Fritz ſagt:„Schnell die Karte raus, Theodor!“, und Theodor be⸗ ginnt zu ſuchen. Doch Theodor ſucht umſonſt. Er macht ein wirklich erſchrockenes Geſicht. Er hat die Karte mitzunehmen vergeſſen. Aufs Geratewohl, ſich nur aufs Schätzen verlaſſend, wollen die beiden Freunde nicht weitergehen. Theodor, der Sünder, ſchlägt etwas niedergeſchlagen vor, er wolle ſchnell umkehren, den Weg zurückgehen, um die Karte zu holen. Das wäre wohl eine Versäumnis von über zwei Stunden, doch. „Nicht nötig!“ lacht Fritz. Und wirklich, kurze Zeit ſpäter wandern Fritz und Theo⸗ dor weiter und— wie es ſich dann ſpäter auch wirklich herausſtellen mußte— tat⸗ ſächlich auf dem richtigen Wege. Wie konnte Fritz den richtigen Weg feſtſtellen? Die Löſung iſt ganz einfach! Fritz richtete den Wegweiſer hoch, drehte, da er ja den Weg kannte, den ſie gekom⸗ men waren, die betreffende Wegweiſertafel nach dieſer Richtung und konnte dann mit Leichtigkeit den Weg feſtſtellen, den ſie weitergehen mußten. Das Allaspfänderſpiel Oft, wenn Jungens und Mädels zuſam⸗ men ſind, um vergnügt und luſtig zu ſein, wiſſen ſie nichts miteinander— 9 en. Ein neues Spiel kann hier Abhilfe ſchaffen: das e ee Alles, was wir be⸗ nötigen, iſt ein Schulatlas, ein Bleiſtift und ein Stück Papier. Das Spiel kann be⸗ ginnen. Der Atlas wird geſchloſſen in die Mitte des Tiſches gelegt. Einer der Mitſpielenden, das Los entſcheidet, nennt den Namen irgend einer Stadt. Aufgabe aller iſt es e die nachſtehenden Fragen zu beant⸗ worten. 1. Auf welchem Erdteil oder auf welcher Inſel liegt dieſe Stadt? 2. In welchem Lande liegt ſie? 3. An welchem Fluß liegt ſie? Die Antworten müſſen ſchnell aufgeſchrie⸗ ben werden, und auch der, der den Namen der Stadt genannt hat, muß mitmachen. Eine Zeit iſt vorher vereinbart, und wenn die beſtimmte Minutenzahl vergangen iſt, muß auf Befehl des Zeitanſagers der Blei⸗ Wollen wir losschaukeln? Bilder: Arehiv Aufwörts-Verlaeg M ſtift aus der Hand gelegt werden. Nun gibt jeder ſeinen Zettel an den rechten Nachbar weiter, und der Nenner des Stadt⸗ namens öffnet den Atlas. Hier findet er die Lage der Stadt richtig verzeichnet, ſo daß jeder bei den einzelnen Antworten ver⸗ folgen kann, ob ſie falſch oder richtig an⸗ gegeben ſind. Nicht vorhandene Antworten ſind ebenfalls Fehler. Die Zahl der Fehler wird zuſammengezählt(bei dem Nenner der Stadt als Extraſtrafe doppelt!), und von jedem kommt dann die entſprechende Pfänderzahl in den Sammelkaſten. Wer am wenigſten Fehler hat, darf die nächſte Stadt nennen. Das Spiel können wir ausdehnen, 2 lange wir wollen, Wir lernen, wenn w die Frage auch auf andere Dinge wie Flüſſe, Seen, Gebirge uſw. erweitern, wie es auf unſerer Erde ausſieht, und wir be⸗ halten viel leichter die Dinge, über die wir in der Schule doch Beſcheid wiſſen müſſen⸗ 8 Jlaſchen, 8 Töne, 1„Klavier“ Wir wollen uns ein Klavier bauen. Es iſt zwar ein ganz primitives Klavier, hat aber dafür den Vorteil, daß es uns nichts 5 5 Wir brauchen acht gleich große aalen eine eineinhalb bis zwei Meter ange Holzſtange, einen oder zwei Holz⸗ klöppel, Schnur und Waſſer. Die Holzſtange legen wir über zwei Stuhllehnen. Um die Hälſe der Flaſchen binden wir kleine Schnurſchlaufen, die wir über die Holzſtange ſchieben. Die Flaſchen richten wir dann aus, ſo daß ſie in gleichen Abſtänden voneinander hängen, ohne ſich dabei zu berühren. Den Holzklöppel haben wir auch ſchnell angefertigt. Wir ſchnitzen ihn uns aus einem kurzen Stück Holzleiſte aus. Der Griff muß ſchlank, das Schlagende dick ſein. Wer geſchickt iſt, kann ſich ſogar einen kleinen Holzhammer baſteln. Wenn wir nun mit den Holzklöppeln an die hängenden Flaſchen ſchlagen, tönen ſte auf. Wir brauchen nur noch die Töne nach der Tonleiter zu ſtimmen, indem wir in die Flaſchen mehr oder weniger Waſſer gießen, und ſchon iſt unſer„Klavier“ fertig. Jetzt üben wir recht fleißig, und wenn wir etwas können, ſpielen wir es unſeren Eltern, Kameraden und Kameradinnen vor. Viel Spaß beim Flaſchenklavier⸗Konzert! Davon wußten wir noch nichts Aus dem kürzlich erſchienenen Jahres⸗ bericht 1935 des Verbandes Sudeten⸗ deutſcher. entnehmen wir, daß die Zahl der Ver andsmitglieder um 1378 geſtiegen iſt. Der Verband umfaßt alſo Ende 1935 bereits 5483 Mitglieder. Die Zahl der Beſucher von Jugendher⸗ bergen betrug 36 181. Verſchiedene Jugend, herbergen konnten neu eingerichtet werden. Tage, an die man denken muß. Am: 1. September 1870 fand die Schlacht bei Sedan ſtatt. 1. September 1923 fand die erſte Heerſchau der NSDAP in Nürnberg ſtatt. 3. September 1888 wurde der Dichter Hans 3 Blunck in Altona geboren. 4. September 1853 wurde der Afrikareiſende Hermann von Wißmann in Frankfurt an der Oder geboren. September 1907 8 der Komponiſt Edvard Grieg auf Troldhaugen bei Bergen. 5. September 1585 wurde der Bano Staatsmann Herzog von Richelieu in — geboren. eptember 1638 wurde König Ludwig XIV. — Frankreich in St. Germain⸗en⸗Laye ge⸗ oren. 5. September 1774 wurde der Maler Kaſpar David Friedrich in Greifswald geboren. * „Wenn der junge Wein blüht. Spät kam in dieſem Jahr der Sommerſonnen— ſchein über die deutſchen Lande. Wochenlang ſtrömte der Regen über Feld und Flur. Faſt ſchien die Ernte gefährdet. Unſere Reben ver⸗ ſprachen keine große Qualität. Aber ſchließlich iſt er doch gekommen. Hell und warm fließt nun die Auguſtſonne um Berg und Hügel, trocknet raſch die letzten Erntegarben und ſenkt langſam und tief das warme Sonnengold in die zur Reife drängenden Trauben Nur ſo weiter 12 1 dann wird auch der heurige ein guter Jahrgang werden. Er hat große Vorbilder im 34er und 35er und will gewiß nicht hinter ſeinen Vor⸗ gängern zurückſtehen. die Vorbedingun⸗ gen für ein edles Erzeugnis ſind außeror⸗ Jum Fest der deutschen Traube und des Weilles. Obenede dentlich gut und nach alter Winzererfab⸗ rung ſüßen und kochen erſt die Monate Auguſt und September die Trauben. Der warme Son⸗ nenſchein gibt Mut und Hoffnung. l* And noch eine Hoffnung hat der Win⸗ zer. Dank einer klugen und geſchickten jahre⸗ langen Werbung iſt die deutſche Traube und der deutſche Wein weit vor ins Blickfeld des ge⸗ ſamten Volkes gerückt. Mit der Parole: „Trinkt deutſchen Wein!“ hat es vor Jahren begonnen. Auf allen Bahnhöfen, in Gaſt⸗ ſtätten, auf freien Plätzen und hohen Giebeln war weithin das Werbeplakat mit der prallen Traube und dem goldgelbgefüllten Weinglas zu ſehen. Und die Parole:„Trinkt deutſchen Wein“ wurde zum geflügelten Wort,„von der Maas bis an die Memel, von der Etſch bis an den Belt“. Es wurde auf dieſe Weiſe zwar Manches erreicht zum Nutzen und Gedeihen des deutſchen Weinbaues, aber erſt dem Umbruch der ganzen Nation ſeit 1933 iſt es zu danken, daß dem Edelerzeugnis des deutſchen Weinbaues eine hervorragende Stellung im deutſchen Volks⸗ und Wirtſchaftsleben errungen werden konnte. Erſt der Gedanke volks verbundener Gemeinſchaft hat alle Kreiſe unſeres Vol⸗ kes auch zur Arbeit des Weinbauern, zu ſeinen Sorgen und zu ſeinen Freuden geführt. Aus die⸗ ſem Gedanken der Gemeinſamkeit. aus dieſem einzigen Quell großer nationaler Taten, iſt auch der Wille, dem deutſchen Winzer zu helfen, ge⸗ boren. Die Hilfe war groß und vielfach iſt ihre Wirkung. 0 5* Ganz Deutſchland weiß heute, daß die beſten Weine der Welt in unſerem Vaterland wachſen. Ganz Deutſchland weiß, daß die reben⸗ geſegneten Hügel am deutſchen Rhein das Kern⸗ ſtück des deutſchen Weinbaues ſind. Ganz Deutſchland weiß, daß dieſes Land die deut⸗ ſche Weſtmark iſt, die in allen Stürmen der Zeit unwandelbax feſthielt am Reichsgedanken und niemals verzagte am Schickſal des Vater⸗ landes. Dieſem fleißigen und tapferen Stam⸗ mesvolk heute Dank zu ſagen für ſeine Treue Aus dem Weinberg zur VBütte— Von der Bütte zum Faß Wehrhafte Mauern mit Türmen ſchützen ſeit zwei Jahrtauſenden Winzer und Wein 6 ——— 2. 5 r 25 n* 8 2 Volkstums. Winzers werden. wir zur Ehrung des tums beitragen. ſchließlich beſitzen wir in dem Brauchtum unſe⸗ res Weinlandes, in ſeinen Sagen und Geſchich⸗ ten einen unerſchöpflichen Quell Die Tage vom 29. Auguſt bis zum 1. Septem- ber müſſen. Ehrentage Aus völkiſchen, national⸗ politiſchen und wirtſchaftlichen Gründen müſſen deutſchen Weinbauern⸗ So wie iſt eine Ehrenpflicht aller übrigen Volksgenoſ⸗ ſen im weiten Vaterland. Hüter der Heimat zu ſein, des deutſchen Bo⸗ dens, deutſcher Kultur, deutſcher Art und deut⸗ ſcher Sitte war des Winzers am Rhein ſchönſte Aufagbe Seit den Tagen unſerer Frühgeſchichte iſt der Weinbau am Rhein ein Stück unſerer reichen rheiniſchen Kultur. Aus ihm floß An⸗ regung und Segen, aus ihm kam die Kraft zur Bodenſtändigkeit und zum Aufbau unſerer herr⸗ lichen Burgen und Dome, Städte und Dörfer. Wenn Dome und Kapellen mitten im Reben⸗ gelände liegen, wenn um die ſagenumwobenen Türme der Städte und die Mauern der Häuſer die Ranken der Rebe ziehen, dann muß die Süße der Traube und das Feuer des Weins überfließen zu dieſen Menſchen, die hier ſchaf⸗ fen und bauen, dann müſſen die Werke der Menſchen zum Ausdruck ihrer erdverbundenen Arbeit werden. * Fahre die Deutſche Weinſtraße entlang von Schweigen in der Südpfalz bis in unſeren Gau und du wirſt ein Bild gewinnen von der Größe des deutſchen Weinbaus am Rhein. Halte auf den leichten Höhen der Vorderpfalz und dein Blick ſchweift über ein unendlich ſcheinen⸗ des Rebengelände, das ſegenſchwer der Ernte entgegenreift. Wein und Obſt und Feigen ge⸗ deihen hier in beſter Qualität und die knor⸗ rigen Geſichter der Weinbauern ſind Ebenbilder tauſendjähriger Weinſtöcke und in der lieblichen Anmut heiterer Mädchen ſpiegelt ſich das ewig junge Feuer der beſten Jahrgänge Schaue von den rebenbeſtandenen Hügeln un⸗ ſerer rheinheſſiſchen Heimat hinunter ins Tal und freue dich daran, wie ſtark und mächtig ſich der breite Arm des deutſchen Stro⸗ mes um dieſes fruchtbare Stück deutſcher Erde legt. An ſeinen Ufern liegen jene Weinorte, deren Name hinausgedrungen iſt in alle, Teile der Welt. In ſeinen Fluten ſpiegeln ſich die ſonnendurchglühten Berge, auf denen Deutſch⸗ lands Edelerzeugniſſe im Weinbau gedeihen. Laß Dich am Rheingau vorüberfahren, der ſo unendlich reich iſt an Zeugen deutſcher Kul⸗ tur, am Nationaldenkmal vorbei: und genieße den romantiſchen Zauber, der ſich über Berg und lebendigen des deutſchen der Winzer hundert derttauſenden deutſcher dem Gedenken der Aufn.: ——— 5— 2a Charakteriſtiſches uraltes rheinheſſiſches Weinbergshäuschen ſach die Treue zur Heimat bewieſen hat, ſo wol⸗ len wir ſie ihm beweiſen, wir wollen den Hun⸗ Männer die im deutſchen Weinbau ihr Brot finden aus volksverbundenen Gemein⸗ ſchaft helfend zur Seite ſtehen. Wir wollen ihre ſchwielige Hand in die unſere 1 Blick ineinandergeſenkt, uns ewige Treue ſchwö⸗ ren zu Volk und Vaterland. unſerem Gauleiter Reichsſtatthalter Sprenger, der die Schirmherrſchaft über die Rheinwinzer⸗ tage übernommen hat, zuſammen Hüter der Weſtmark ſein und uns im Kampf um deut⸗ ſches Land und Volk ſtärken und ſtützen. L. Hanſelmann(69 und Frauen, legen und den Wir wollen mit Burg und Strom von Bingen bis Bonn er⸗ gießt. Wandere durch die reizvollen Seiten⸗ täler dieſes Stromes und überall begegnen dir Menſchen, die fröhlich ihre Arbeit tun, Menſchen rheiniſcher Art, deutſchen Blutes, die im Schweiß ihres Angeſichts ihr hartes Tage⸗ werk vollbringen. * Freilich darf dem Winzer der Lohn nicht per⸗ ſagt bleiben für ſeine ſchwere Arbeit. Er muß ſein Erzeugnis verkaufen können. Wir kennen die ſchweren Wirtſchaftskriſen, die er durchlebt hat, und haben Reſpekt vor ſeiner Ausdauer und ſchätzen ſeinen ungebrochenen Mut. Aber wir haben auch die Verpflichtung, ihn in ſeinem ſchweren Wirtſchaftskampf zu unterſtützen. Da⸗ rum wurde das„Feſt der deutſchen Traube und des Weins“ geſchaffen. Je⸗ der deutſche Volksgenoſſe in Stadt und Land ſoll und muß mithelfen, den deutſchen Winzer⸗ ſtand zu erhalten und ihm durch geſter⸗ gerten Kauf und Verbrauch ſeiner Er⸗ zeugniſſe die Lebensmöglichkeit zu bieten. Der Wein verdient es ebenſo wie alle anderen Ge⸗ tränke, deutſches Volksgetränk zu werden, denn Wein iſt kein Luxusgetränk. Die Wein⸗ traube iſt eine der edelſten und vitaminhaltig⸗ ſten Obſtſorten, die auf deutſcher Scholle wach⸗ ſen. Jeder Volksgenoſſe kann das Rebenge⸗ wächs auf ſeine Art genießen, ſei es als Eß⸗ traube, ſei es als das edelſte Getränk, das uns der deutſche Boden bietet— als Wein oder Schaumwein. Wein iſt in jeder Form geſund und wohlſchmeckend. Der edle Rebenſaft aber iſt ein wahrer Sorgenbrecher, ein Freund fröh⸗ licher und ernſter Stunden und niemand mehr ſoll ihn miſſen. Die wirtſchaftliche Bedeutung unſe⸗ res heſſiſchen Weinbaugebietes liegt ande⸗ rerſeits klar vor Augen. Nicht nur, daß auf diefe Fläche von 17000 Hektar mengenmäßig ein großer Teil unſerer geſamten Weinetzeu⸗ gung entfällt, vielmehr läßt vor allem auch die Qualität unſerxrer Weine ſie mit an er⸗ ſter Stelle im deutſchen Weinbau ſtehen. Die Spitzenweine unſerer Heimat gehö⸗ ren zu den Edelſten und Beſten, die die Welt aus allen Weinländern überhaupt kennt. Und In ſtillem Winkel des Gotteshauſes reift edler Wein — Fe Nr. 35 Sonntag, den 30. Auguſt 1936 Abend auk Aügen Von Hermann Ulbrich⸗Hannibal Die Sonne hatte den ganzen Meeres⸗ ſaum goldig rot gefärbt. Nun iſt ſie irgend⸗ wo verſunken. Das Meer hat ſeine Feuer⸗ farbe wieder verloren und liegt ruhig da, wie eine glatte Fläche bis fern an den Horizont, gerade ſo, als hätte es der Him⸗ mel mit einem Hauch geglättet, um ſich vor der hereinbrechenden Dunkelheit noch einmal darin zu ſpiegeln. Der Wind ſingt nicht mehr ſein Lied in den verkrüppelten Kiefern des Dünen⸗ landes. Die Wellen haben ihren Kampf eingeſtellt. Sie werfen ſich nicht mehr mit ihren Schaumkämmen giſchtſprühend gegen das Land. Nur dicht am Strand gluckſt noch ganz ſchwach die ſanfte Dünung. In den Dünen iſt es einſam geworden und ſtille. Der Strand iſt leer. Die Bade⸗ gäſte haben ſich in ihre Gaſtſtätten zurück⸗ gezogen. Es iſt kühl geworden, ſo daß ich mich einige Male kräftig zuſammenrüttle, um meinen Körper warm zu halten. Wie ein geiſterhafter Spuk legt ſich der Abend über Land und Meer. Es iſt das„herrlichſte Schauſpiel“ des Flachlandes, wie Goethe die Landſchafts⸗ ſtimmung nennt,„wenn die Sonne lang hinunter iſt und die Nacht vom Morgen heraus nach Nord und Süd um ſich ge⸗ griffen hat und nur noch ein dämmernder Kreis vom Abend heraufleuchtet.“ * Nun habe ich mich von meinem Orte ſchon ziemlich weit entfernt. Seine Strand⸗ körbe ſtehen verloren weit hinter mir im Dünenſand. Vor mir blicken von einer ſtolzen Höhe aus wipfeliger Umrahmung einige Häuſer herab. Ach, das iſt Cöhren, wo der Dichter Max Dreyer in ſeinem Drachenhauſe wohnt. Heute mittag noch ſtand ich dort auf der freien Höhe und blickte mit dem Dichter von ſeinem Arbeitszimmer auf das weite Meer, über die Greifswalder Oie mit ihrem Leuchtturm hinweg. Und dann ſaßen wir auf dem Balkon ſeines Hauſes und ſchauten auf die zer⸗ riſſene, buchtenreiche Halbinſel Mönchgut herab, wo das Auge nichts ſieht als Vaſſer und Land, auf das bunte Stückchen Erde eigenartiger Waſſer⸗ und Landgebilde, in dem Cäſar Flaiſchlen ſeine ſchönſten Dich⸗ tungen ſchuf. „Rur ein Geſtade“, ſo ſchrieb Max Dreyer,„gibt es auf der ganzen Welt, das dieſem ähnlich iſt, ſo zerklüftet, mit ſo wunderbar wechſelnden weichen und ſcharf eriſſenen Linien, und ebenſolche Zwie⸗ prache hält mit dem Himmelslicht: die griechiſche Küſte.“ Dort oben ſah ich auch ein greiſes Fiſcher⸗ paar in alter Mönchguter Tracht. In buntem farbenfreudigem Kleide die ge⸗ bückte Frau. Der Mann in weiten, weißen Hoſen, die ſo leuchtend waren wie die 1 Wolken am nachmittäglichen Him⸗ mel. Dann war ich hinuntergeſtiegen und durch Kiefernwald nach Baabe gewandert. *. Und nun ſtehe ich hier am Strand, ein⸗ ſam in ſtiller Abendabgeſchiedenheit, um noch vor dem Schlafen das Meer zu ſehen. Denn ich liebe es am meiſten, wenn die Badegäſte am Strand verſchwunden find, wenn der Mond über den Dünen ſteht, der Seeſand ſich zum Schlummer gelegt hat und der Strandhafer ſeine Halme zur Nachtruhe wiegt. Der Sand hat ſich in meine Schuhe ge⸗ ſchlichen. Es geht ſich ſchwer am Strand und es wird Zeit, daß ich heimkehre. Im Norden lugt die Landungsbrücke Sellins hinter dem vorgeſchobenen Berg hervor. Und weiter hinten liegt im Däm⸗ merſchein das Land, deſſen Geſtade am Tage vom Turm des Jagdſchloſſes Granitz ſich wie eine leuchtende weiße Sichel bis an die Kreidefelſen hinzog. Daß das Meer ſolche Buchten waſchen kann, und das Land ſich ſeinen Boden ſo leicht nehmen läßt! Die winzigen Sand⸗ körner ſind wie unbeholfene Kinder, die auf die Sorge der Mutter angewieſen ſind. Die ersten Sonnenstrahlen photo Löhrich M ä——935*2e%%%%„%%„%%„„„„„444444— 636 564„%„%„%„%„%„%„%„%„%„%„„„„„„ 5464„6Rß929„„„„„„„„ Plötzlich höre ich in den Dünen eine ſchalmeiende Stimme, die ein Abendlied in die Stille ſingt. Ich erblicke den Sänger, wir kommen ins Geſpräch. Er iſt überraſcht, noch ſo ſpät einen Menſchen in den Dünen anzutreffen. Er erzählt mir von ſeiner Liebe für das Meer. Er muß viel auf der Bühne für die Menſchen ſingen. And deshalb geht er abends allein in die Dünen, um einmal mit vollem Herzen ganz für ſich allein zu ſingen. Und nun habe ich ihm ſeinen Zauber zerſtört. * Ich laſſe ihn allein und gehe landein⸗ wärts, vom Strand des offenen Meeres an das Ufer der inneren Bucht, von einem Waſſerſaum zum andern. Durch die dunklen Kiefernſtämme ſchim⸗ mern die hellen Häuſer des Badeortes, wo die Badegäſte jetzt weilen. Allein der Sänger hält ſich noch am Strande auf. Genau ſolch Kauz wie ich. Aber was hilft es. Wir müſſen ver⸗ braucht werden wie wir ſind, wir müſſen leben, wie es unſer Herz erſehnt, müſſen am abendlichen Strand in der Einſamkeit wandern, wenn uns die Sehnſucht dort⸗ hin lockt, müſſen im Mondſchein dem leich⸗ ten, leiſen Wellenſpiel lauſchen, wenn andere ſich im Tanze drehen oder ſich zum Schlummer niederlegen. Es iſt etwas von der Natur in uns, von der Wildheit der wogenden Wellen, von der Sehnſucht ziehender Wolken. Das will ſein Leben haben. Nun bin ich ſchon durch den Villenteil des Ortes geſchritten. Am Waldrand bleibe ich ſtehen. Von ferne ertönt ein Trompetenſchall. Es iſt, als wenn jemand etwas von der Stim⸗ mung eines friedlichen Abends in das Land blaſen will, ſo geht der Ton zu Herzen. Hier und dort find wohl die Fenſter geöffnet, um den abendlichen Frieden ein⸗ kehren zu laſſen, den der Trompetenſchall durch das Land trägt. Allmählich verhallen die letzten Töne über dem flachen Lande. Ich habe meine Gaſtſtätte erreicht. Von der Bucht ſtreicht ein kühler Wind herüber. Die Wirtin hat mir gerade mein Zimmer fertig gemacht, die Vorhänge vor die Fenſter gezogen, das Licht angedreht und wünſcht mir gute Nachtruhe. Ich aber löſche das Licht, ziehe die Vor⸗ hänge zurück und laſſe den vom Waſſer kommenden Wind durch das Fenſter in mein Zimmer. Er bringt den Geruch von teerigen Booten und toten Fiſchen mit herein. Das Fenſter geht gerade auf die Bucht hinaus. Wie dunkel die ſie umgebenden Landſtreifen daliegen! Wie der Blick über die Waſſerfläche gleitet und in der Nachtſtimmung die Inſel Vilm ſucht! Es iſt Schlafenszeit. Und doch könnte man die ganze Nacht am Fenſter lehnen, ohne gewahr zu werden, daß von der anderen Seite ſchon wieder ein neuer Tag heraufzieht, ein neuer Tag, mit einem neuen Abend und einer neuen Nacht, Die letzte Parole Gegen Morgengrauen iſt der König in leichten Schlaf geſunken. Im Vorzimmer ſitzt der Kammerhuſar Strützky und lauſcht den unregelmäßigen Atemzügen ſeines hohen Herrn. Bei einer Wendung des Kopfes, verurſacht durch ein leiſes Ge⸗ räuſch hinter ſeinem Rücken, ſieht er in der Fenſterniſche einen dunklen Schatten. Der Kammerhuſar erhebt ſich, um jede unerlaubte Störung ſofort im Keim zu er⸗ ſticken. Eine ſchwere Hand drückt ihn in den Seſſel zurück.—„Wozu—? Wir werden ihn nicht ſtören, deinen großen König.“ Es wird der Arzt ſein, denkt der Huſar. Knapp zwei Stunden iſt es her, daß die Ordonnanz nach Berlin unterwegs iſt!— Rauh und brüchig legt ſich die Stimme des alten Soldaten in den Raum.—„Ihr ſeid gelehrt, Hochwürden!— Gebt ihm ein Mittel, das ihm Linderung verſchafft;— er quält ſich ſehr, obwohl er niemals da⸗ von ſpricht!“ „So war er immer“, erwidert der Fremde. Alles wollte er allein tragen, auch die tiefſten Leiden;— immer war er einſam! Ein Philoſoph auf dem Königs⸗ thron, ſeltſame Laune des Schickſals—. Wo ſind die hohen Herrn, ſeine Generäle, ſeine Miniſter?— Zeitlebens überhäufte er ſie mit Wohltaten,— ſie könnten ihm gut und gern eine Nachtwache opfern!“ „Hochwürden haben recht“, verſetzt der Huſar nachdenklich,„er denkt immer an die andern, niemals an ſich.— Noch vor wenigen Stunden fragte er mich, wie es bei Tage eigentlich zu ſchlafen wäre, da ich doch viel Laſt mit ihm hätte und nachts ihm aufwarten müßte... Er ſchenkte mir einen Taler, damit ich mir eine gute Stunde mache, wenn er———“ Der Huſar vollendet nicht. Sein Antlitz zuckt in ſchmerzvoller Bewegtheit. So hört er die Worte des Fremden:„Ein König, der ſich um ſeinen Kammerdiener ſorgt!— Sonſt kümmern ſie ſich einen Dreck um die niedere Kreatur, dieſe———“ „Nein“, fällt der Kammerhuſar be⸗ ſchwichtigend ein,„ſo iſt mein König nicht! — Er läßt gern leben, ſo einer ſeine Pflicht erfüllt!— Ach, Hochwürden, wenn Sie ihm nur helfen könnten. Tag für Tag ſitzt er in ſeinem Seſſel, und wenn ich mich dar⸗ über aufhalte, meint er lächelnd: Wenn ich nicht ins Bett gehe, brauche ich auch nicht aufzuſtehen!— Aber das iſt doch kein Leben für einen gichtgeplagten Menſchen!“ Ein heftiger Huſtenanfall des Königs läßt ihn aufſtöhnen. Er greift nach der Hand des Fremden. Ein paar Tropfen Balſam, Hochwürden,— damit er weiter ſchlafen kann!“ Der Fremde, wie in Abwehr zurück⸗ gleitend, entgegnet mit hohler Stimme: „Bald,— bald,— ich komme wieder!“ Strützty richtet ſich auf, tappt ins Leere. Fern iſt es, als gehen Schritte,— dumpfe, hallende Schritte eines in die Unendlich⸗ keit Schreitenden— wie auf ſchweigſamer Ronde ein Soldat, wachend zwiſchen Nacht und Morgen, damit alle Dinge dieſes Lebens ihre große Ordnung finden. Bleich fahlt der Morgen herein. Im Park von Sansſouci erhebt ein Som⸗ mervogel ſeinen frühen Ruf.— Wie der Ton einer Flöte, ein ſchmerzlicher Nach⸗ hall ferner, entſunkener Tage. Der König ſchläft wieder. Auf der hohen, edelgeformten Stirn ſteht das Licht eines letzten Traums.— Schon hebt der Adler die Schwingen, durch ſchweres Gewölk vor⸗ zuſtoßen in die Welt ewiger Klarheit.— Die Sonne ſteigt höher. Hufſchlag au kieſigem Parkweg. Strammſtehend nimmt der Kammer huſar die Meldung des Stadtkommandan⸗ ten von Potsdam entgegen. Der Offizier ſalutiert.—„Die Parole des Tages?“ Der Kammerhuſar legt die Finger an den Mund. Seine Augen, von Trauer umſchattet, wenden ſich ſeitwärts dem ge⸗ öffneten Fenſter zu. Dumpf, wie die Trommel einer letzten Schlacht, klingt ſeine Stimme:„Der König ſchläft!“—— Bert Brennecke re Jo holt wieder auf/ den 1. melee Es war immer dasſelbe, hindurch, ſolange man hier die große Staffel trainierte. auf Brett zwei Giſela und Jürge im Geſpräch, ein es bedachte. wenig den Kopf, ſtrich f Mit einer entſchl riß ſie ſich heraus aus alle es nicht ſchon immer ſo, daß Jürgen ſeine ge ging in dieſen drei Jahren, Mit mächtigem ich hinein in die weiß und ſchwamm mit lan⸗ gen Stößen hinüber zum Turm, an dem die anderen bereits warteten. Es ging ſpät in d Jürgen Holl die Staff Megaphon gab die Befeh zm Start, dahinter Fränze. Stelle lag jetzt Gi in die Staffel k gängerin erkrankt. e e — chon Wochen einſprach. Wei draußen für dauern würde, loren hatte. durch in Jo. Es war ſeine Sta wenn ſie gewannen. und wie klug dieſer Ein Schatten fiel über f Die Hände gegen die ch ein wenig zu ihr herab. „Mach es gut, Mädel!“ Sie ſchloß ein weni Gott, wie lange es noch is man Jürgen ganz ver⸗ Jäher, harter Zorn ſchlug . am Sprungturm ſaßen n, ganz allein und tief chönes Paar, wenn man Das Mädchen Jo ſenkte ein ich das Haar zu⸗ enen Bewegung ffel und ſein Ruhm, Wie ehrgeizig er war e, ſie blickte auf. Knie geſtemmt, 2 82 9 9 5———— * die Augen, ſie ſich kannte? 5 8. Schwung warf ſie f aufſchäumende Flut als Giſelas Stimme ſie empor⸗ Da drüben ſtanden Fränze und die e, und vielleicht war es gut, tzt auch ganz zu dieſer and Kurz und jäh richtete Staffel iſt vielleicht das noch an mir intereſſiert“ leicht nimmſt du zur Ke dieſem Kampf nichts me zu tun haben will, Junge.“ ſie das ſagen wollen, und Anſinn. Aber dennoch war was ſie ſagen mußte. mehr aus in Jürgen verloren geben mußte. Unten im Stadio großer Aufſch aus. Die große Staffe ihrem Ende entgegen. auf den eigenen Kampf en Nachmittag, als arten ließ. Das le heraus. Urſula ſie ſich auf.„Die einzige, was dich „ſagte ſie,„und viel⸗ ſela, die vor zwei Wochen am, nachdem Jo preßte die Lippen Drei Jahre kannte ſie nun Jürgen, drei wundervolle ruhige Jahre, und dann kam ein Mädchen und ließ alles vergeſſen. Wie ſehr ſie ſich in ihm getäuf Sie ſaß hinten im Boot, das ſie zu Stelle hinüberbrachte, wo ſie Giſela zum Endſpurt abzulöſen hatte. Tagen würde ſich entſcheiden, welche Staf⸗ el für die Vierhundert⸗Meter⸗Strecke wür⸗ dig war in die Nationalmannſchaft auf⸗ genommen zu werden. Giſela wurde abgeſetzt, ſie blieb mit Jürgen Holl allein zurück im Boot. Stumm ſtand ſie neben ihm, ſah über das Waſſer Wie anders war das früher alles Sie kannten ſich r, bis ſie hier im hr mit deiner Niemals hatte gewiß war es es genau das, Sie hielt es nicht s Nähe, ſeitdem ſie ihn n jagte ein einziger n Sommertag hin⸗ der Männer ging Es war Zeit, ſich vorzubereiten. * Sechs Staffeln der verſchiedenen Gau⸗ ſich zum Kampf geſtellt. Der Mit prachtvollem ula gleich an die meiſter hatten Starter hob di Startſprung ſetzte ſich Urſ Spitze des geſamten Feld Oben, aus Tribüne die Anfeuerungsrufe. Jürgen, der den Kamp zu Ende, es mußte zu Ende ſein. Kein Wort ch ſtumm abgewandt. gen dürfen, daß ſie die en wollte, ſie wußte, wie ge⸗ ſolchen Dingen nahm. ſula angeſchlagen, ging hrem ganzen wilden Tempe⸗ rament über die Bahn. Drei Meter Vor⸗ ſprung holte ſie heraus, der Si Seltſame Müdigkeit Was ſollte ſie noch hier, wo chte man ſie noch? Die Staffel war o gut und auf der Höhe, er würde bald ſatz finden, ihr Jürgen. Keuchend, chtenden Augen kam Fränze Drüben in der Wende er, um mit ihrer bei der ſie, dicht vor der geweſen, ſoviel freier. ſchon von der Schule he Klub vor Jahren wieder zuſammentrafen. Es war ihre ſchönſte Zeit, wenn ſie es be⸗ dachte. Jürgen war ein guter Trainer, er hatte ſie vorangebracht und ſpäter in die Nie hatte ſie daran irgend eine Störung dieſes n und Rängen kamen Jo ſah hinüber zu f verfolgte. Es war hatte er erwidert, ſi Niemals hätte ſie ſa Staffel verlaſſ nau er es in Staffel genommen. gedacht, daß kameradſchaftl ihnen unterbrechen konnte. Und dann war dieſe Störung doch gekommen, als Giſela Mannſchaft kam, und Jürgen liebte. Fränze mit i Perkhammer in die ſie entdeckte, daß ſie Das Mädchen Jo gab ſich keinen Illu⸗ Sie liebte Jürgen, vielleicht war es ſchon dieſe ganzen drei Jahre nicht anders geweſen. Aber ſtärker als alle Liebe war der Stolz, zu dem man ſich bekennen mußte, nachdem man Jürgen und Giſela ſo oft beieinander geſehen. Ein kurzes Kommando ſchreckte Jürgen hatte Urſula ſtarten laſſ blieb noch eine Weile im Boot, ſie brauchte erſt in das Waſſer, wenn Giſela ſtartete. Morgen ſollte dann die letzte Probe im Schwimmſtadion kommen, das man für i Zeit verlaſſen hatte, um hier ger am See zu chön dieſe Tage geweſen quälend zugleich für ſie. eben Jürgen und ſah an ihm vorüber. Gerade hatte Fränze Giſela gaphon neben ihr ſchrie 3 e in das Waſſer mußte, daß dieſes Allein⸗ ſionen mehr hin. aus dem Wa ging Giſela unter Waſſ Spezialwende, Baſſinwand untertauchend, blick des Auftauchens macht schaffe vorſtieß, im Augen⸗ erneuten Vorſprung zu Ein Aufſchrei riß ſie empor. blieb Giſela zurück, kämpfte ſich verzweifelt voran und fiel langſam ab. mit dem Kopf gegen die Wand ſein, eine breite, uß im Sommerla trainieren. Wie waren und wie Sie ſtand dicht n rote Schramme lief ihr Befehle über den Koſtroma fahre und dann dort von einem Schlitten abgeholt werde. Der Zug verließ Moskau und donnerte bald durch die weiten winterlichen Steppen oſtwärts. Iwan Petrowſki atmete auf und ſah durchs Fenſter dankbar zum Himmel über Stirn und Naſe. In dem Augenblick empor, daß der ihn bisher 0 gut behütet wo ſie aufgab, war die Staffel verloren. hatte. Aber bei aller Erleichterung ver⸗ Jürgen ſah hinüber zu Urſula. Zehn gaß er keinen Augenblick, daß er noch Meter noch und Giſela hatte ſich, voran⸗ längſt nicht in Sicherheit war. Die Fahrt getrieben durch Fränzes wilde Rufe, bis bis Koſtroma dauerte viele Stunden. Wie — 1 durchgekämpft. Aber ſchon leicht konnte der Zug in der weißen Ein⸗ amen die Gegnerinnen heran, war die öde zum Halten gebracht werden! erſte dicht vor dem Anſchlag. Aber Wladimir Koſta, das war ein Irgend etwas riß Jo empor. Sie ſtand prächtiger Reiſegefährte. Wie luſtig er dicht neben Jürgen, ſie ſtarrte auf die Uhr zu plaudern verſtand, wie vertrauen⸗ in ſeiner Hand, in der ein kleiner Zeiger erweckend er ſich gab. N lief. Dem Iwan Petrowſki wurde richtig „Jürgen“, ſagte ſie. Und wie ſie es ſagte, warm ums Herz, und ſchließlich erzählte er wußte man, daß ſie bereit war, den Kampf unbekümmert von Tante Anuſchkas Heim⸗ aufzunehmen. gang und der willkommenen Gabe, die ſie Sie ſah Giſela herankommen mit faſt ge⸗ ihm, ihrem braven Neffen Iwan, ver⸗ ſchloſſenen Augen, ſie ſpürte Jürgens Hand machte. Mehr noch erzählte er. Er be⸗ ganz leicht und kurz auf ihrem Arm. richtete über den Grund der Reiſe, über „Dummkopf“, ſagte er.„Wie konnteſt du ſeine heimliche Furcht, und ſchließlich gab nur ſolche Dinge denken.“ Ganz klar und er auch das Verſteck der 20 000 Rubel hart ſpürte ſie, daß er ſich nur um der preis. Staffel Mühe gegeben mit der kleinen Nun, warum ſollte er nicht? Wladimir tapferen Kameradin dort, die noch ſopiel Koſta verſtand. Er lobte die Vorſicht. Er 5 lernen hatte in der kurzen 4 des wünſchte gut Glück. Und er tröſtete ſogar: rainings. Wie dumm ſie geweſen war die Furcht ſei übertrieben, wohl mehrten und wie einfältig. Getrieben von einer ſich in letzter Zeit Räubereien und Morde, ganz großen, jäh heraufſtürmenden Kraft aber an fahrende Züge trauten ſich wohl warf ſie ſich voran in die Bahn. keine Wegelagerer heran Zehn Meter lag die Staffel zurüc, zehn Ja ſo ſprach Wladimir Koſta, und Jwan Meter, an denen ſich alles entſchied. Petrowſti hörte ſolches gern; denn es 8 22 5— 5 5 5 milderte ſeine Sorge. ö en Bänken erhoben, als die abgefallene 2 Staffel den faſt ausſichtsloſen Kampf auf⸗ 8 1755 45 Sund 75 755 nahm. Fränze hatte die Hände gegen die itte 8 7 de 11 17 un— Wi Bruſt gepreßt. Es war unmöglich, daß Jo b ag. 9 1 9 55 icht gemacht. 71 dieſes Tempo durchhielt, das vielleicht gut dimir Koſta duckte ſich in ſeinen Pelz, genug war bis zur Wende, aber nicht für um ein wenig Schlaf in der Ecke des Ab⸗ die Strecke zurück. Sie zerrte Jürgen teils zu ſuchen. Auch Iwan Petrowſti, empor, der ſich um die verletzte Giſela be⸗ längſt beruhigt und ſchon ſiegesgewiß, mühte. Drüben hatte Jo bereits ſchon 24170 ſich müde zurück und ſchloß die Anſchluß an die letzte Staffel gefunden, 890 5 5 ſich in mörderiſchem Tempo vorgearbeitet. K 5 die* Station 7 0 Es war ausgeſchloſſen, daß ſie noch ge- Koſtroma hinter ſich und durchfuhr jetz nügend Reſerven für den Endspurt beſaß. 1 10 e Wald. 11 Jo hatte die Lippen zuſammengepreßt. a gab es plötzlich einen gewaltigen Irgendwo in ihr war ein Befehl, der Ruck. Die Bremſen knirſchten. Draußen ſtärker war als ihre Arme, die ſchon lahm Koffer a auf. Schreie gellten, 9 eee ſtärker ae P. 2 1 1 05 Zug tand ö ie niederzwingen wollte. War es, daß ihr 19 0 1 Jürgen blieb, war es das Verſprechen, das A e Koſta ſchluſt nur kurz 705 ſie ihm wortlos gegeben. Sie wollte es Augen auf. Iwan Petrowſfki aber erſtarrte. nicht entſcheiden, ſie konnte es nicht... Jäh packte ihn das Entſetzen.„Das Blut Ganz ſchwach und fern nur, wie eine wollte ihm gerinnen.*„Jetzt ſind ſie da, Brandung faſt, die über ſie hinſchlug, ver⸗ ſo 1 5—* dem Ziel!“— er und nahm ſie den Jubel, ſah die Menſchen um 8 otenbleich auf ſeinem Platz zuſam⸗ Ee D2rb gegen dera, run ele ie loß ſie die en, es war faſt rer verwegene Geſtalten mit gezogen W. ee ben Lane als ſie Sür en Pistole ſtürzten herein, ſchrien durchein⸗ zum erſten Male mit Giſela geſehen, bei⸗ ander, brüllen die Reiſenden an:„Geld! nahe genau ſo ſchmerzlich und erfüllt von Euer Geld her!“ Und dann nahmen ſie einem unbeſtimmten Verlangen zur Ent⸗ 9 3 Koſta vor. 3 ſcheidung. Drei Jahre hatten ſie ſich treiben„Der 1 4 Lenoch immer ganz ruhig in laſſen, jetzt erſt hatten ſie ſich ganz ge⸗ ſeiner Ecke. Jetzt lachte er mit einem Male, funden 525 K. 5 25„Aber 3 wollt— „Jürgen“, ſagte ſie. Sie hob mühſam habe ich Geld? Da—“ und er zeigte au . dle Adcgelle 3 Mit 4 5— armen, enen, Iwan Pe⸗ ganz kurzen, kleinen Schluchzen legte ſie, 8 da, ſucht bei dem! Ar dem getragen von einem ungeheuren Glücklich⸗ Die 5 4 er, unterm n a ſein, den Kopf in ſeine Hand und ließ ſich ie Räuber ſtutzten. Schließlich faßte hinübertragen in die Kabine, in der ſie der eine den ſchlotternden Iwan, riß ihm von einer wildbewegten Fränze erwartet Pelz und Jacke auf und zerrte die verſteckte wurde Taſche mit der Erbſchaft hervor. Koſta lachte wieder.„Seht ihr“, rief er,„da iſt es drin., 20 000 Rubel!“ 5 Da ließen die Räuber von ihm ab, riſſen Der ue berfall 50 Von Hubert Südekum die Tauſend⸗Rubel⸗Scheine an ſich, johlten ein hier zu Ende ging. 4 Sie riß ſich zuſammen. Iwan Petrowſfki Rechtsanwalt in Moskau die Nachricht er⸗ halten, daß für ihn die Summe von 20 000 Rubel zur Abholung bereitläge. Das war ſeiner ſeligen Tante Anuſchkas Hinterlaſſenſchaft, die Teſtament zugefallen war. Für Iwan Petrowſki kam das Geld wie gerufen; denn ſein kleines Landgut war mit Schulden überladen und ſchrie zudem geradezu nach friſchem Anſtrich und neuer Bedachung. Er hätte alſo allen Grund ge⸗ habt, über Tante Anuſchkas Ableben nicht beſonders betrübt zu ſein. Petrowſti wurde dennoch durch die mehr freudige als traurige Kunde in heftigen Es war nämlich Ende Januar des ſchlimmen Jahres 1917. Das geſchlagene Zarenreich ging juſt aus den Fugen, und im weiten Land jagten ſchon Revolutionäre und Räuber aller Art um⸗ her, um aus der unſicheren Lage und der brüchigen Ordnung auf ihre Weiſe Nutzen zu ſchlagen. Das wußte Iwan Petrowſki, und ſo hatte er einfach Angſt vor der Reiſe nach Moskau, beſonders vor der Rückkehr. konnte vor dieſer Angſt keinen Schlaf mehr finden und ſah ſich wieder von wildem Geſindel umringt, das ihn ausplündern und aufknüpfen wollte. Aber was half es? In der Kreml⸗Stadt gärte es immer bedrohlicher. derungen waren jeden Tag zu erwarten. Sollte er das Geld am Ende einbüßen? Alſo entſchloß ſich Iwan Petrowſki end⸗ lich, die Reiſe zu wagen. Er ſtaffierte ſich dazu ärmlich aus, bereitete ein Verſteck für Er nahm einen Au phon herunter. „Morgen vormittag..“, ſagte ſie und breßte die Hände zuſammen.„Wir ſind ſo wenig zuſammen geweſen, dieſe Zeit.“ „Training mit Giſela“, ſagte Jürgen kurz.„Sie iſt die ſchwächſte in der Mann⸗ Er ſtand auf der Bootsbank und ſchrie Tempovorſchriften über den See. Es war das erſte Mal, daß das Mädchen Jo den ganzen Betrieb haßte, ſich und Jürgen, Giſela und alle anderen. d genblick das Mega⸗ ihm nach deren Aber Jwan Das Schwimmſtadion war bis auf den letzten Platz gefüllt, als die erſten Start⸗ ſchüſſe die Schwimmer die Bahnen hin⸗ unterjagten. Fränze mit Jürgen, der mit der Stoppuhr die Zeiten verfolgte, und ſich, mitgeriſſen non den Tauſenden, ganz unprogrammäßig ole Kehle heiſer ſchrie. neben Urſula auf das Dach des großen Umkleideraumes gelegt, von dem aus man einen idealen Rundblick über das Stadion hatte. Ihr Start war erſt in einer Stunde vorgeſehen, es blieb noch Zeit genug zu letzter Vorbereitung. Urſula blinzelte Giſela war noch nicht erſchienen. Kummer verſetzt. Jo hatte ſich im Geiſte immer hinunter zu Jürgen. geſchlagen, Jürgen wandte ſich und zog Fränze mit ſich, den Umkleidekabinen zu. Einen Augenblick ſchloß Jo die Augen. Im gelben Bademantel kam Giſela aus den Kabinen. Vielleicht ſah ſie nur allein, wie Jürgen den Arm um ſie legte, auf ſie vor Freude, und als Iwan Petrowſfki das Geld vor, nahm von den Seinen inne ward, daß er wohl Tante Anuſchkas rührenden Abſchied und fuhr los. ſchönen Nachlaß los war, doch immerhin Die Kleinbahn brachte ihn zunächſt bis nicht auch das Leben, waren ſie ſchon wie⸗ Koſtroma, der Hauptſtadt jenes oberen der aus dem Abteil geſprungen und mit Wolgadiſtriktes, in welchem er anſäſſig ihren Komplizen im Wald verſchwunden. war. Dann vertraute er ſich bangen Lange hockte Iwan Petrowſki erſchüttert Herzens dem Schnellzug an, der ihn in und zerknirſcht auf der Bank. Der Ueber⸗ jagendem Tempo nach Moskau tragen fall war längſt vorbei, der Zug hatte ſich ſollte. wieder in Bewegung geſetzt. Da ſtarrte Nun, die Hinfahrt war ja nicht ſo ge⸗ er Wladimir Koſta an und ſchrie::„Ver⸗ fährlich für ihn, da er noch keine Werte räter, elender!“ und fluchte und ſchimpfte bei ſich hatte. Sie verlief denn auch ohne und war faſſungslos, daß dieſer Lump Zwiſchenfälle. Aber die Mitreiſenden er⸗ immer noch in ſeinem Abteil war. zählten ihm ſchaurige Geſchichten, und als Wladimir Koſta aber ließ ihn ruhig er in Moskau war, ſah und hörte er noch toben und jammern. Erſt als in der mehr Bedrohliches, ſo daß ihm vor Furcht Ferne endlich die Lichter von Koſtroma die Knie ſchlotterten. Dennoch brachte er auftauchten, erhob er ſich, um lächelnd vor nach viermaligem Anlauf den Mut auf, Iwan hinzutreten.„Bitte“, ſagte er dann, den Rechtsanwalt zu beſuchen und in zverzeih mir, Brüderchen! Ich bin kein deſſen Begleitung die ſchöne Erbſchaft von Verräter. Ich habe nur Geiſtesgegenwart der Bank abzuheben. Zitternd verſtaute gezeigt.“ Er hatte plötzlich eine dicke Brief⸗ er die kniſternden Tauſend⸗Rubel⸗Noten taſche in der Hand.„Hier gebe ich dir die in einer geheimen Taſche, die er auf dem 20 000 Rubel die dir die Hunde genommen Rücken unterm Hemd trug, und alsdann haben, zurück. Sei mir nicht böſe. Aber eilte er ohne weiteren Aufenthalt zum es iſt beſſer, ich büße nur dieſe Summe ein, Bahnhof zurück, um mit dem nächſten Zuge als daß die Räuber mich durchſucht und die gefährlich brodelnde Stadt wieder zu die 100 000 gefunden hätten, die ich bei verlaſſen. 5 mir habe.“ Iwan Petrowſfki hatte Glück. Er kam Er zählte dem vor Ueberraſchung faſ⸗ ungeſchoren durch die Sperre und fand im ſungsloſen Iwan Petrowſki zwanzig Tau⸗ Zuge ein Abteil, in welchem nur ein ſend⸗Rubel⸗Scheine in den Schoß. Dann einziger Reiſender ſaß, und dieſer Reiſende neigte er ſich herab und flüſterte:„Brüder⸗ war ein ſympathiſcher und freundlicher chen, ich habe mein Gut verkauft und reiſe Herr, der ihn bald ins Geſpräch zog und noch dieſe Woche ab. Es kommen böſe ſich ſchließlich als ein Gutsbeſitzer aus der Zeiten für Rußland. Sieh zu, daß du dein gleichen Wolgagegend bekannt machte Er Geld nicht ein zweites Mal verlierſt: ich nannte ſich Wladimir Koſta und erklärte kann es dir dann nicht wieder erſ g etzen, zu Iwans Freude, daß er ebenfalls bis denn ich gehe für immer ins Ausland!“ 90 b 11 e 1 0 1 k f ö U U ö J ö ö N ö ö ö 1 A „„ e „Iſt denn das auch wirklich echtes Kroko⸗ dilleder?“ fragte die unentſchloſſene Kun⸗ din und prüfte die Handtaſche. „Ganz beſtimmt, gnädige Frau!“ ver⸗ ſicherte der Verkäufer gewandt.„Ich kenne ſogar zufällig den Herrn, der es ge⸗ ſchoſſen hat! „Das Leder ſieht aber ſchon ſo ſchmutzig aus!“ bemängelte die Dame. „Ach, das kommt wahrſcheinlich daher, well das Krokodil von der Palme fiel, auf der es gerade ſaß, als es getroffen wurde!“ irklärte der ausdauernde und nie ver⸗ (legene junge Mann. 1 Onkel:„Du haſt alſo ein Schweſterchen bekommen?“ 1„Ja, ein ganz kleines Ding es.“ Onkel:„Na, und freuſt du dich nicht ſehr?“ Fanny:„Ich möchte lieber, daß es ein Junge wäre, dann könnten wir zuſammen mit Murmeln ſpielen.“ Onkel:„Nun, ſo tauſche das Schweſter⸗ chen doch um und laſſe dir ein Brüderchen ſchenken!“ i Fanny:„Das geht nicht mehr, wir haben das kleine Ping ſchon vier Tage gebraucht.“ * Kunde:„Ich ſuche ein Geſchenk für den Vorſitzenden unſeres Kegelklubs.“ Verkäufer:„Wie wäre es mit einem Taſchenmeſſer? Ich habe hier eins mit drei Klingen und einen Korkenzieher.“ „Haben Sie nicht eins mit einer Klinge und drei Korkenziehern?“ . Richter:„Sie ſind wegen Bruchs des n angeklagt. Was können Sie zu Ihrer Verteidigung anführen?“ kleines Angeklagter: geiſtesgeſtört.“ Richter:„Leicht geſagt! Aber wie wollen Sie das beweiſen?“ Angeklagter:„Durch meine Liebes⸗ briefe.“ „Ich war vorübergehend *. Paulchen geht mit ſeiner Mutter ſpazieren. Da begegnet ihnen ein Hund. „Schau mal, Mutti“, ſagt Paulchen,„ein komiſcher Hund.“ „Das iſt eine Bulldogge“, klärt ihn die Mutter auf. Sagt Paulchen: „Dem ham ſe ja den ganzen Kühler ein⸗ gedrückt.“ N * „Jeden an; gehſt du zum Angeln“, ſchluchzt Eva,„und du weißt doch, daß ich gar keinen Fiſch eſſe!“ „Aber Liebling, ich bemühe mich doch chon immer, ſo wenig wie möglich zu angen!“ * „Iſt es wahr, Hermann, daß du deinen At wen Sekretärpoſten losgeworden biſt?“ „Ja. Man hat ihn einem Frauenzimmer gegeben. Ich weiß gar nicht, was ich machen ſoll.“ „Heirate ſie!“ Annelieſe beklagt ſich, daß der Hans ihr immer die Zunge herausſtreckt. A ihn mit Verachtung!“ ſagt die utter. Nach einer Weile kommt Hans weinend zur Mutter. „Nun, was iſt los?“ „Ja, oben ſtraft mich Annelieſe mit Ver⸗ 5 Aalteng aber unten ſtößt ſie mich mit den Füßen Jean Paul hatte einen Pudel, Ponto genannt, von dem er viel hielt und der ihn faſt überallhin begleitete. Einſt befand ſich der Dichter auf dem Andere Berge bei Dresden, Ponto ihm zur Seite. Es war mehr Geſell⸗ ſchaft da, und manche von den Anweſenden hatten auch Hunde bei ſich. Dieſe geſellten ſich bald zu Ponto. Er ſchweifte mit ihnen umher, und Jean Paul mußte ſeinen Pudel mehrfach 215 und rufen. Endlich riß ihm die Geduld und er ſagte:„Die Beſtien haben es ſchon heraus, daß Ponto durch den Umgang mit mir ein gelehrter Pudel ge⸗ worden iſt.“ * Die Mutter!„Alſo Kinder, meinen Segen habt ihr! Möge die Sonne des Glücks euch beſcheinen, wie ſie uns beſchienen hat!“ Der Vater:„Ja, dann könnt ihr wenigſtens keinen Sonnenbrand bekommen!“ * Knabe: Ich möcht für'n Sechſer Rise baben. Kaufmann: Schön, mein Junge. Gemiſcht? Knabe: Ja. Auch ein paar Zelchnung Kleblich M Staunend stand der Straſlenbahnschaffner vor einem Fahrgast, der seine Arme steif von slch gestreckt hielt Ihre Fahrkarte, bitte? „In meiner linken Tasche sind 20 Pfennig! „Haben Sie sich verletzt? „Keine Spur, aber das ist die Grölle von der Schachtel, die ich besorgen sollle Kokosnüſſe mit. * Dame: Es iſt doch komiſch, daß ſchöne Männer immer ſo ſchrecklich eingebildet ſind. Herr: Oh, doch nicht immer! Ich zum Beiſpiel gar nicht. — eee Kreuzworträtſel Waagerecht: 1. Manch ein Witz hat einen langen..., 4. eine ſchmale, kleine Brücke iſt zu ſuchen, 7. er hat... gerochen, 8. er ſteht einer Fakultät vor, 9. .ꝗ 2. iſt menſchlich, 10. du darffſt nicht oben ſuchen, 14. fließt in die Weſer, 17. eins mehr als alle guten Dinge, 18. er macht dir alles nach, 19. ſo heißt manch ein nor⸗ wegiſches Mädchen, 20. iſt ein 10 1. kurzer Windſtoß(5= oe), 21. worin Kaninchen wohnen. Senkrecht: 1. er brummt, iſt zottig und läuft durch den Wald 73 22 11 1 (ä ae), 2. es iſt eine Weinſtadt in Ungarn, 3. man fährt oder geht hindurch, 4. in alten Häuſern iſt's 21 5 15 u finden, 5. Am Himmel mußt du . 6. iſt eine häßliche Eigen⸗ ſchaft, 11. nur wenig ſind mit ge⸗ ſegnet, 13. er macht oft lange Finger, 14. es gehört zu den che⸗ miſchen Grundſtoffen, 15. er hat den„Hungerpaſtor“ geſchrieben, 16. er ſchlägt ein Rad. Silbenrätſel Aus den Silben: be— ber— bo— dant— der— e— e e— e— er— fant— fer— heit— ho in— kel— ko— la— lau— le— lo lon— me— mi— mus— ne— ne— ne— no— rhi— ros— ſche— ſe— ſe ſei— ſit— ten— ten— tich— tom— ze ſind 15 Wörter zu bilden, deren erſte Buch⸗ ſtaben von oben nach unten und deren dritte Buchſtaben von unten nach oben ge⸗ leſen einen Spruch ergeben. Die Bedeu⸗ tung der Wörter iſt: 1. Teil des Fußes 2. waagerechte Fläche 3. Satzzeichen Lotterie 5. Fluß in Frankreich 4 5 6. Teil des Dampfzuges 7 Laubbaum 9. Dickhäuter 10. Bühnenleiter 11. Teil des Körpers 12. Südfrucht Zahlenrätſel 1234567 Fiſch 23 476676 ⸗franzöſtſch⸗belgiſches Gebirge 35647 Teil des Baumes 3—jugoflawiſche Münz⸗ einheit 7 6 Land in Aſien 3 — Teil des Geſichts Fluß in Schleswig⸗ Holſtein Die Anfangsbuchſtaben der zu ratenden Wörter nennen ebenfalls den Fiſch. Magiſches Quadrat 1 2 3 4 5 2 8 And 5 6 2 5 D Waagerecht und ſenkrecht gleichlautend: 1. elektriſcher Leitungsdraht, 2. Kampf⸗ bahn, 3. Raub, 4. einjähriges Pferd, 5. Radau(ä ⸗ ae). 13. Weinſtadt in Ungarn Käſtchenrätſel 14. Dickhäuter dumuss elberf hdeine 15. Papageienart ndlehs nfeldz tagaue Nätſelhafter Vers tſeden uehren uggege run erd ſti reif, red hicſ e ſtebſl ſcherrbeht Jede Buchſtabengruppe ergibt ein Wort, das ganze nennt ein Sort wort Rütſelgedicht Du findeſt einmal immer Das Wort im Raum und Zimmer. Streichſt du jedoch den Anfang fort, Ergibt ſich draus ein neues Wort. Und dieſes Wort iſt auch im Raum, Nur einmal, zweimal reicht es kaum, Meiſt mußt du acht von zählen Und darfſt nicht wen'ger wählen. Die Käſtchen ſind derart zu ordnen, daß ſie nacheinander geleſen einen Spruch er⸗ geben(ß= ſſ; ü= ue). Nätſelgleichungen (Ar) Tn(B-) +(Cm)= x. A e B afrikaniſcher Fluß = Molch x Silberpapier (Am) TB T(C5) f= x. A Stadt in Italien B= Teil des Baumes = LTeil des Gartens x Roſtbraten AT(Be) 1(C de)= x. 4 Obſtbrei B Gewäſſer O Laubbaum 1 Stoffart Viſitenkartenrätſel AO bert Förse Wenn die Buchſtaben des Namens rich⸗ tig geordnet werden, ergibt ſich der Beruf dieſes Mannes. R Auflösungen aus voriger Nummer: Kreuzworträtsel Waagerecht: 4. Atlas, 6. Eid, 8. Ta- rim, 9. Arles, 10. Rodel, 11. Ali, 12. Rettich. 10. Antenne, 19. Ton, 20. Traum, 23. Nepal, 24. Essen, 23. Rat, 20. Aster. Senkrecht: 1. Strom, 2. Kamerun, 3. Willi, 4. Aar, 3. Lid, 6. Erato, 7. Deich, 13. Therese, 14. Unter, 13. Senat, 17. Topas, 18. Fusel, 21. Ast, 22. MER. Silbenanschluflrätsel 1. Everest, 2. Tiger, 3. Reuse, 4. Erato, 3. Oase, 6. Euterpe, 7. Egon, 8, Newa, 9. Anita, 10. Asien, 11. Neger, 12. Rhabarber, 13. Reseda, 14. Anakonda, 13. Ammon, 16. Nero, 17. Ohio, 18. Orgel, 19. Lava, 20. Alpha, 21. Asra, 22. Azalie, 23. Ewer, 24, Re- bell, 23. Libelle.— Der Spruch lautet: Vier Augen sehen mehr als zwei. Rütselgedicht Neger— Regen. Rütselhafter Vers Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Silbenkreuz 1—2 China, 1—4 Chile, 2—3 Nabe, 2—7 Name, 3—2 Erna, 3—4 Erle, 3-3 Erbe, 4—2 Lena, 3-6 Beta, 7—6 Meta, 7—8 Meter. Visitenkartenrätsel Irene Schind ist Schneiderin. Kästchenrätsel Das Sprichwort lautet: Nur die Sache ist verloren, die man aufgibt. n G E R G E R A G 4 7 RN BEN Rätselgleichungen (N-) +(Karl) TT a 7(Guano no)= Nikaragua Wald +(Ems—s) + Ar= Waldemar * 7 ͤ ccc — r n——— A 1 F 5 4 772 — — Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz (44. Fortſetzung.) „Es kümmt Krieg!“ ſprach er.„Kümmt Krieg, man Zabulon und Iſaſchar und alle Stämme Wir weisſagen den Fürſten die Reichs⸗ der Nationen. brauch Iſraels. n und Schutzgeiſten N Wir ſtellen den Feldherren das 8 ob ſie ſiegen werden oder nix. Wir prophezeien die ſtilenz.“ Ein unergründliches, lautloſes Kichern.„Den eg koſtet ä Geld. Wir ſchlagen die Münz und tun kppes an Blei in den weißen Schwan, das Silber, und in gelben Adler, das Gold. Wir ſchaffen den grau⸗ Herren das Mhes, das Geld! Solange ä Kriegs⸗ chrei in der Welt iſt, ſprechen die graußen Herren: . 75 euch nix an unſeren lieben Jüden!“ r Ritter von Rimburg antwortete nicht. Er begriff: Er und die Marquiſe de Giou waren vom Ghetto 5 lahr Er ſtand unſchlüſſig da. Er hörte die gravitä⸗ che Stimme Theopompos. „Sollen der Wolf vom Aufgang und der Hund vom Eiedergang der Sonne zerbeißen? Es ſind beides Sols und der Luna Söhne! Alſo laſſet uns beide uns im Zeichen des Phönix vertragen! Trinkt ein Glas Wein mit mir, Herr Ritter von Malta. Dann wird das Fähn lein Ghettogeiſter, das in Nebelkappen um uns ſteht, und die Marquiſe de Gion ungekränkt durch die Zuden paſſteren laſſen!“ Stumme Blicke der Zauberer untereinander. Würde der thumbe deutſche Schlagetot die plumpe Liſt aus des — e 1 5 ſeiner Stelle frug das Gion kurz un rt den Zauberer Caretto: 9— wem 805 du das?“ 8 a „Der meinem Leibteufel, Meiſter Baal N 8 een f f zebub, und allen unſt du dich ruhig ſetzen!“ ſagte Quinette le Gira zu dem Ritter.„Vor dem te Mudentnie at ſelbſt Don Caretto Angſt!⸗ Magus trat gravitätiſch an die Schenklade und üllte eigenhändig ein halbes utzend Gläfer mit bernſt⸗ arbenem Ungarwein. zDu kannſt ſeine Leiche erſt nachts in die Weichſel werfen!“ ſagte er gedämpft zu ſeinem buckeligen Diener Eleazar.„Aber mitten in den Strom. Mögen ſie ihn in Thorn Ade Der Ritter von R mburg und die Marquiſe ſaßen zwi⸗ chen den Hexenmeiſtern. 5. „Biete du dem Deutſchen zuerſt die Gläſer auf der Platte an!“ ſagte im Hintergrund Theopompo Caretto zu dem buckeligen Zwerg Eleazar.„Laſſe ihn wählen, welches Glas er mag!“ „Iſt doch in jedem Gift!“ lächelte der Zwerg Eleazar. Er türzt nach dem erſten Schluck, ehe man bis hun⸗ zählen kann, vom Stuhl und ſtirbt in der Zeit, in man inen köpft!“ Don Theopompo Caretto blickte nach dem Flur. Dort ſchattete ſtarr und ſtumm der Go⸗ lem, der geſpenſtige Rieſe aus Lehm, dem zuerſt vor zwei Jahrhunderten der hohe Rabbi Löw in Prag für Kaiſer Rudolf von Habsburg Leben eingeblaſen hatte.„Schafft den Leichnam dann gleich bis zum Abend in den Winkel hinter dem Golem. Dort findet ihn niemand. So nahe an den Golem heran traut ſich keiner.“ Er trat an den Tiſch und rückte ſeinen Stuhl neben den des Ritters von Rimburg. Der griff unbeſehen nach dem erſten beſten Glas auf der Platte, die der Zwerg Eleazar bot. Der Magier nahm ſich ein zweites. Er trank feierlich ſeinem Gaſt zu und beobachtete mit bei⸗ fälligem Lächeln, wie jener ſeinen Kelch bis zur Nagel⸗ probe leerte. „Man ſagt den Deutſchen nicht umſonſt nach, daß ſie hinter den Bechern ſo ſtark ſind, wie hinter dem Schild“, ſprach er. Er machte eine Pauſe. Er wartete.“ Er brach endlich die geſpannte Totenſtille, in der alle Blicke der Tafelrunde ſich auf den Ritter von Rimburg richteten. „Alles greift jetzt nach Schild und Schwert. Aber wie wird der Krieg enden?“ Das ſteht in Gottes Hand!“ Die Geſichter der Zauberer umher zuckten wie von Zahnſchmerz oder Zipperlein. Nur Theopompo Caretto lächelte mitleidig und erhaben. Der Magier beugte ſich teilnehmend vor.„Iſt euch etwa nicht wohl?“ zIch habe mich nie beſſer befunden!“ 5 Theopompo Caretto drehte das myſtiſche, bleiche bart⸗ loſe Haupt über die Schulter nach der Schenklade, an der der buckelige Zwerg Eleazar ſtand. Ein ratloſer Blia zwiſchen Herrn und Diener. Ein Augenwink:„Biete ihm ein zweites Glas Gift!“ Der Ritter von Rimburg nahm es. Er tat einen tüchtigen Schluck daraus. Er ſtellte den Kelch befriedigt hin. Ihr habt einen guten Tropfen!“ ſagte er. Der Magus wollte Zeit gewinnen. Er blinzelte ſchalk⸗ haft dem Ritter zu. „Es hat mit dem Wein ſein Weſen!“ ſprach er.„Um Euch mit einer Schnurre die Zeit zu verkürzen: Vor ein paar Jahrhunderten war ich in Padua Zeuge, daß einige Kriegsleute— tapfere Herren wie Ihr— ſtark gezecht haben. Ein Faſtenmönch 5 5 Don Caretto unterbrach ſich. Er prüfte ſein Gegen⸗ r. „Doch ich langweile den Herrn...“ 1 5 5 „Redet 8 Adrian von Rimburg hatte in bedächti⸗ gen Zügen das zweite Glas geleert. Der Magier tauſchte einen hoffnungsvollen Blick mit dem kleinen Krüppel im Hinterarund, „Ter Faſtenmonch“, fuhr er langſam fort, um dem Ritter vom Rhein Zeit zu laſſen, zu ſterben,„warnte: „Trinkt nicht zu ſtreng, Ihr Herren! In dem Krug ſitzt der Teufel!“ Da lachte vor meinen Ohren einer der Kriegsleute und rief:„Dann ſaufe ich den Teufel aus dem Krug!“ und ſetzte den Krug an die Lippen Er machte eine lange Kunſtpauſe. Adrian von Rim⸗ burg ſaß gelaſſen da und frug endlich kaltblütig: „Und was war da weiter zu melden?“ „Aus dem Krug iſt eine Viper gekrochen und hat den Kriegsmann geſtochen, daß er ſofort verblichen iſt!“ Theopompo Caretto ſprang in verſtörter Ungeduld auf. Er ſchaute faſſungslos auf den Ritter, der ſich erhoben hatte und ihm gleichgültig gegenüberſtand. Er beherrſchte ſich. Er bot ſelbſt mit zitternder Hand das Tablett: „Beliebt: Noch ein drittes Glas!“ Adrian von Rimburg nahm den Kelch und ſchleuderte ihn gegen die Wand, daß er zerſchellte. Die Zauberer an der Tafel ſtoben auseinander, um von den Gift⸗ tropfen nicht beſpritzt zu werden. „Zu mir kriecht der Teufel nicht aus dem Glas!“ agte er.„Ich trage Gottes Harniſch. Merkt euch das, ihr Höllenknechte hier alle beiſammen!“ „Lacht nicht noch dazu!“ Die Stimme des Magiers Theopompo überſchlug ſich in Fiſteltönen des Schreckens. „Ich begreife nicht, daß Ihr noch lachen könnt!“ Adrian von Rimburg nickte ihm freundlich zu. „Ihr habt ein Gegengift im Leib, lieber Meiſter von der Hölle! Ich auch!“ „Woher?“ „Des habe ich dir ſchon in Paris geſtohlen!“ ſagte Quinette de Giou zu dem Magier,„und ihm, wie er vorhin kam, draußen auf dem Flur eingegeben!“ Don Caretto wandte ſich zu dem Wunderrabbi. Er rief: „Eliſei ben Jehuda ſagt, das hätte er ſehen müſſen!“ „Ich würde mich ſonſt wahrlich nicht vor den Augen eines alten Ebräers küſſen laſſen“, ſprach das Fräulein de Giou.„Aber in dieſem Kuß glitt deine Lebenspille, Caretto, von meinen Lippen zu ſeinen! Du haſt deinen Zweikampf auf Gift gehabt, Caretto, den du ſchon in Rom auf dem Platz vor der Peterskirche von dem Rit⸗ ter von Rimburg gefordert haſt. Du biſt ein dummer Teufel, Caretto! Nun laß uns gehen!“ 5 15 Magier Theopompo ſah plötzlich greiſe und ge⸗ rech. dert Jahre eher glauben. Die hochfahrende Grandezza war von ihm gewichen. Er ſtand geduckt und verbiſſen da und warf ſcheue, böſe Seitenblicke von der Türe nach dem Paar. „Du haſt beim Fliegenfürſten geſchworen!“ verſetzte Quinette drohend. Ein Schweigen des Schwarzkünſtlers. Sie fuhr fort. „Willſt du des Fliegenfürſten ſpotten? Aus ſeinem Mund fahren Fackeln. Aus ſeiner Naſe geht Rauch wie von heißen Keſſeln. Sein Herz iſt ein Mühlſtein. Baalze⸗ bub. zerreißt dich noch heute nacht wie einen Kraut⸗ bc!“ E Durch die Geſtalt im ſchwarzen ſpaniſchen Habit vor ihr ging ein krampfhaftes Zittern der Todesangſt vor dem Teufel. Don Theopompo Caretto wich ſtumm zur Seite und gab den Ausgang frei. Die Marquiſe de Giou und der Ritter von Rimburg traten an dem Golem vor⸗ bei in die Taghelle, das Kaftangeflatter, das krauſe Ge⸗ ſchnatter der Ghettogaſſe hinaus. Mit hohlen Augen ſah ihnen das Lehmgeſpenſt nach. 14. Er e ſie erlöſt. Aber während ſie leichtfüßig neben ihm durch das Volk Juda ſchritt und ihn in dem be⸗ täubenden Gezeter dankbar anlächelte, empfand er zum erſtenmal, bei aller Leidenſchaft ſeiner Liebe, ein tiefes Grauen r ihrer doppelten Weſensgeſtalt— vor dem allem, was ſie in der Schwarzen Welt dort drüben geſehen hatte und kannte und wußte. Und vielleicht übte, ohne daß er es wußte Vielleicht als ein Werk⸗ zeug eines, deſſen Namen ein Chriſt nicht gerne aus⸗ ſpricht... Und die ſchöne Quinette erſchien ihm ge⸗ ſpenſeig fremd. Und dieſer erkältende Schauer lier ihm erſt recht noch über den Rücken, als die beiden die dumpfen Schatten der Altſtadt hinter ſich gelaſſen hatten und vor ihnen nach der Nacht des Ghettos in Sonnenſchein gebadet das Königsſchloß, die Kirchen, die Paläſte von Warſchau lagen. Hier in dem hellen Tag unter den Menſchen, dünkte ihm dies ſchmale, großäugige, zugleich klug und kindlich lächelnde junge Weib neben ihm wie ein Gaſt aus einer anderen Welt. Er ſah: die Marquiſe de Gion ahnte nicht, was in thm vorging. Sie ſchaute ſtill, in. Glück, vor ſich hin. In ihm regte ſich ein Schuldbewußtſein. Eine Sehnſucht— mit einem Blick, mit e rr Wor⸗ ten ihr innerlich wieder nahezukommen. Aber er hatte alle Mühe, ſie in dem Gedränge umher auch nur an ſei⸗ ner Seite zu halten. Unze ge Schlachtſchützen, lang⸗ ſchnurrbärtige Herren n„einadel, füllten lärmend die Straßen, viele darunter, deren einzige Habe auf Erden ein Säbel und die Gunſt eines Magnaten war. Aber in dem Meer von Tſchapka⸗ und Tatarenmützen und Reiher⸗ ſtutzen und flachen Hüten ſchaukelten Pferdeköpfe und be⸗ wimpelte Lanzen. Ein Trupp Panzerniks von der eige⸗ nen Harniſchreitercompagnie des Königs geleitete eine Reibe langlam fahrender Staatskaroſſen durch die zebn⸗ aus. Jetzt konnte man ihm ſeine vielen hun⸗ Copyright by knorr& Hirth, München tauſendköpfigen Adelsmaſſen. Hinter den Scheiben ſchim⸗ merte der Purpur eines Kardinals, das gleißende Gold eines weltlichen Würdenträgers. Ein Prieſter in der Menge bekreuzigte ſich mit begeiſtertem Geſicht. Er ant⸗ mortete dem Ritter von Rimburg lateiniſch auf deſſen ebenſolche Saat 5 „Der päpſtliche Nuntius Markgraf Pallapicini, und der öſterreichtſche Geſandte, Graf Waldſtein, überbringen dem König und dem Senat das Bündnisgeſuch des Rö⸗ miſchen iſers gegen den Sultan und ſeine Völker! Möge Go, unſere Einſicht ſegnen, daß wir gegen den Chriſtenfeind zu den Waffen greifen!“ „Die Entſcheidung fällt!“ rief Adrian von Rimburg durch den Lärm in das Ohr Quinettes.„König Sobieſkt iſt auf dem Weg zum Senatsſaal, um die Wiener Ge⸗ ſandtſchaft zu empfangen!“ „... und heimzujagen!“ „a und Wien ſeinem Schickſal zu überlaſſen?“ 5 10 geht ihn Wien an? So wenig wie uns Fran⸗ zoſen!“ „Wien iſt die Zitadelle Europas!“ Frankreich iſt Europa!“ Herr Sobieſki ſoll ſich Frank⸗ reich in die Arme werfen! Wir alle, die wir aus Paris hier ſind, arbeiten an dem großen Ziel!“ Adrian von Rimburg antwortete nicht. Das Gedränge auf den Straßen hatte Geſandten gelichtet. In dem Schweigen zwiſchen ihnen beiden hallten ſchwer und wuchtig ſeine Tritte, leicht und ſpieleriſch ihre Stöckelſchuh⸗Schritte. Es klang ſchroff gegeneinander, wie:„Hie deutſch, hie welſch!“ Quinette de Giou blieb ſtehen. Einige franzöſiſche Damen be⸗ grüßten ſie und winkten einer neuen Glaskutſche zu, in 2c: 5 ein läſſiger Grandſeigneur in Verſailler Staatstracht ſaß. „Der franzöſiſche Botſchafter, der Marquis de Vitry, fährt in den Senat!“ verkündete die Marquiſe de Giou mit leuchtenden Augen. Der Ritter von Rimburg blickte ihm finſter nach. -Und unter ſeinem goldgeſtickten Mantel hält er die Brandfackel für Europa!“ „Er führt nur aus, befiehlt!“ U 7 -und ſeit euer großer König auf dem ſitzt, brennt es in Spanien, in den Niederlanden, am Rhein. Ginge es nach ihm, ſo wäre bald auch Wien ein Flammenmeer!“ „Um ſo ſtolzer ſtünde Ludwig da!“ Die beiden ſtarrten ſich an. Plötzlich rückte vor den ugen des Ritters von Rimburg das Menſchenbild der ſchönen Marquiſe de Giou in noch weitere Ferne— nicht nur von ihm, dem Ahriſten, in die Nacht der Schwarzen Meſſen von Paris, ſondern auch von ihm, dem Deut⸗ ſchen, in den Glanz der Kerzen von Verſailles, die Brandfackeln waren für deutſches Land am Rhein, Brand⸗ fackeln für Wien Konig Sobieſki wird ſprechen!“ ſagte er. Und Johann der Dritte Sobieſki ſprach Er ſtand im Senatsſaal des Schloſſes vor den Gro⸗ 55 der polniſchen Krone. Seine Stimme überdröhnte as hundertfache wilde Wortgetobe zwiſchen den An⸗ hängern und den Gegnern Frankreichs. „Der Herr Marquis de Vitry hat ſich öffentlich ge⸗ rühmt, mich, den König, zu ſtürzen!“ ruft er, und der Saal bebt von Aufſchreien. „Der Herr Marquis de Vitry hat eine Verſchwörung gegen mich angezettelt. Ich kenne den Namen des Un⸗ dankbaren, den er an meiner Stelle auf den Thron ſetzen will..“ Kaum vermag mehr die Stimme des Königs den un⸗ geheuren Lärm zu durchdringen. „Die Verſchwörer hatten, mit Wiſſen des Herrn Mar⸗ quis de Vitry, im Sinn, mich zu ermorden!“ Nun iſt der Saal nur noch ein einziges Gewitter 25 Stimmen. Durchdringende ufe verſtärken ſich zum Thor: „Beweiſe!“ „Beweiſe!“ Herr Sobieſki hoch.„Hier ſind die Beweiſe ſchwarz auf weiß!“ „Was für Beweiſe?“ „Die von uns aufgefangenen geheimen Briefe des Herrn Marquis de Vitrh an Seine Majeſtät König Lud⸗ wig den Vierzehnten von Frankreich“, ruft Johann So⸗ bieſki,„in der er alles, über die Verſchwörung, über meinen Sturz und Tod, über meine E e durch eine Kreatur Frankreichs auf dem polniſchen Königsthron be⸗ richtet! Ich gebe euch die Schriftſtücke! Leſt ſie alle!“ Fiebernde Augen überfliegen die Zeilen. Blicke der Ueberraſchung, des Entſetzens irren zwiſchen den bisheri⸗ gen Freunden Frankreichs hin und her. „Das haben wir nicht gewußt!“ „Das haben wir nicht gewollt!“ Der Marquis hat uns W „Der Senatsſaal zittert in einem Aufſchrei des Zorns. Fäuſte heben ſich. Heiße Augen. „Wo iſt der Marquis de Vitry?“ Er flüchtet aus dem Saal 5 Der Sendbote des Sonnenkönigs ſtürmte die Treppe hinab. Er geriet unten in ein drohendes Geſtrudel von Schlachtſchitzen, Flügelhuſaren, Küraßrittern, Adelsgen⸗ darmen. Die Marquiſe de Gion ſprang aufſchreiend da zwiſchen. Sie breitete die Arme aus. Adrian von Ri bura riß ſie zurück. . Beweiſe!“ hält ein Bündel Papiere in franzöſiſcher Sprache Forlſehung folgt. Thron ſich jetzt nach der Durchfahrt der was ihm unſer großer König f 0 50 Kut tine! in ae feine Voll wähel ah, kann ul. guſtſa will Hine gleiche I vetleſe up ein e in hu ö ſllen. Serie fal pet, di gedrun komme ſie Un lid. fung i dimm 0 heute hn den a teoten oder gehen. 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Zu⸗ gleich aber kann man, wenn man nur minuten⸗ lang ſich in den Anblick des Sternenmeeres vertieft, von Zeit zu Zeit den Fall von Stern⸗ chnuppen beobachten. Kinder glauben, dies eien Sterne, die ſich nicht feſtgehalten haben am Himmelszelt und nun auf die Erde herab⸗ fallen. In Wirklichkeit handelt es ſich bei den Sternſchnuppen natürlich überhaupt nicht um fallende Sterne. Es ſind vielmehr kleine Kör⸗ per, die von außen in die Erdatmoſphäre ein⸗ gedrungen ſind und dadurch zum Leuchten kommen. In Bruchteilen einer Sekunde legen ſie ungeheure Entfernungen am Himmel zu⸗ rück. Manchmal zeichnet ſich noch ſekunden⸗ lang ihre leuchtende Bahn auf dem nächtlichen Himmel ab. Die aſtronomiſche Wiſſenſchaft iſt ſich heute noch nicht im Klaren darüber, ob zwi⸗ ſchen dieſen ſogenannten Sternſchnuppen und den als Feuerkugeln bezeichneten großen Me⸗ teoren ein grundſätzlicher Unterſchied beſteht oder ob die beiden Klaſſen ineinander über⸗ gehen. Von allen Sternſchnuppen, die den Weltenraum durchkreuzen, wird nur ein ganz geringer Bruchteil dem menſchlichen Auge ſichtbar. Die Aſtronomen haben errechnet, daß die Erdatmoſphäre von etwa 10—12 Millio⸗ nen Sternſchnuppen gekreuzt wird. Dieſe er⸗ ſchreckende Zahl könnte nun freilich die Frage nahelegen, ob wir dann nicht ſtändig zur Zeit des Sternſchnuppenfalles in Gefahr ſind, ſolch einen Himmelskörper auf den Kopf zu be⸗ kommen? Die Erklärung dafür iſt jedoch ſehr einfach: wie in vielen anderen Fällen ſorgt auch hier die Natur weiſe für einen natür⸗ lichen Ausgleich. Nur etwa ein Millionſtel aller dieſer Sternſchnuppen vermag nämlich unſere Atmosphäre zu durchdringen. Dieſe Himmelskörper fallen als Meteoriten auf die Der letzte Wolj im Lorjcher Wald Eine ergötzliche Wichtigkeit aus der guten alten Zeit III. Vor etwa 100 Jahren ſtörte ein verlauf der Odenwald⸗ und Riedbewohner. Die Zeitungen in Darmf heim brachten ſpaltenlange Berichte, groß wurden veranſtaltet, die Stammtiſche florierten, ande ſogar die heſſiſche und die badiſche Regierung mußten ſich mit der„Wolfs⸗ frage“ befaſſen. und als beſonderes Schauſtück im Muſeum zu Dieſe 177 „Donnerwetter, Donnerwetter! Mannheimer! Da ſoll doch gleich. Dröhnend ſcholl der Baß des Herrn Oberlehrers durch ſämtliche Räume der „Roſe“.—„Ein heſſiſcher Jäger ſchießt auf heſſiſchem Boden den Wolf und dann kommen dieſe klugen Herren aus dem Badiſchen und verlangen, daß der Wolf in Mannheim zur Schau geſtellt werde. Meine Herren! Hier geht's um unſer heſſiſches Renommee! Unſer guter Name ſteht auf dem Spiel. Wir dürfen uns das nicht bieten laſſen. Die Regierung in Darmſtadt muß ein Machtwort ſprechen!“ Nachdrücklich und vornehmlich klopfte die Fauſt des Herrn Oberlehrers auf die Tiſch⸗ platte. „Na ja,“ verſuchte einer zu begütigen, „ſo weit iſt es ja noch gar nicht. Wird ſchon nicht ſo ſchlimm ſein mit den Anſprüchen der Mannheim. „Was? Nicht ſchlimm?“ Der Herr Oberlehrer redete ſich immer mehr in Eifer und Zorn.„Hier der Apotheker hat's ſchwarz auf weiß im„Mannheimer Journal“. Der Wolf ſoll ins Naturhiſtoriſche Muſeum ge⸗ bracht und für ein Eintrittsgeld gezeigt wer⸗ den. Und wenn er ihnen noch ſo viele Schafe freſſen hat— übrigens, ganz recht hatte er— der Wolf gehört uns. Nein“, mit aller Veſtimmtheit zog die Hand des Herrn Ober⸗ lehrers einen Halbkreis um ſeine recht an⸗ anſehnliche Körperfülle,„heute noch ſchreibe ich an die Regierung. Müſſen wir Heſſen immer die Dummen ſein?“ Zuſtimmung hei⸗ ſchend wanderte ſein Blick in der Runde. Zum beſſeren Verſtändnis muß hier ge⸗ ſagt werden: der fünften— oder war es die ſechſte?— Treibjagd im Heſſiſchen war wider Am 5. Januar 1841 wurde der Wolf erlegt, Erdoberfläche nieder. Der Reſt der Stern⸗ ſchnuppen dagegen wird durch den raſenden Flug durch den Weltenraum glühend und löſt ſich ſchließlich in kosmiſchen Staub auf. Zu beſtimmten Zeiten iſt ein beſonders ſtarker Sternſchnuppenfall zu beobachten, ſo ſpricht man von Sternſchnuppenſchwärmen in der Zeit vom 9. bis 13. Auguſt, wo die Schwärme aus dem Sternbild der Perſeiden kommen. Sie werden als Laurentiustränen bezeichnet. Später iſt noch der November⸗ ſchwarm am 13. und 14. November beſonders bemerkenswert, der dem Sternbild des Löwen entſtammt. Um die Herkunft von Stern⸗ ſchnuppen feſtzuſtellen, hat man ihre Bahnen verlängert. Dabei treffen ſich die Bahnen ſolcher Sternſchnuppenſchwärme in einem be⸗ ſtimmten Punkte, aus dem der Schwarm alſo hervorzukommen ſcheint. Es iſt der Ausſtrah⸗ lungspunkt, der auch Radiationspunkt oder Radiant genannt wird. In alten Chroniken finden wir Berichte über ganz ungewöhnliche Sternſchnuppenfälle. Wie ein leuchtender Himmelsregen ſollen zu gewiſſen Zeiten die Sternſchnuppen vom Him⸗ mel gefallen ſein. In früheren Jahrhunderten ſahen die Menſchen mit Angſt und Entſetzen dieſem himmliſchen Schauſpiel zu. Humbold und Bonpland beobachteten im November 1799 in Amerika einen ſolchen ungewöhnlichen Fall in den Anden. Am 12. und 13. November 1833 ſollen in Newhaven in Nordamerika die Sternſchnuppen wie Schneeflocken vom Him⸗ mel gefallen ſein. Die Aſtronomen haben er⸗ rechnet, daß damals innerhalb von neun Stun⸗ den über eine Viertelmillion Meteore vom Himmel gefallen ſein müſſen. Nicht unintereſſant iſt übrigens die Be⸗ rechnung, nach der ein ſolcher ungewöhnlicher Sternſchnuppenfall alle 33 ¼ Jahre, alſo drei⸗ mal in einem Jahrhundert, auftreten ſoll. Den letzten derartigen Sternſchnuppenſchwarm ha⸗ ben wir über Deutſchland im Oktober 1933 erlebt. Die deutſchen Sternwarten verzeich⸗ neten damals 6000 Sternſchnuppen in 30 Minuten. Wie ein leuchtendes Feuerwerk er⸗ goß ſich der Fall der Sterne weit über das Firmament. Man hat bei dieſer Gelegenheit darauf hingewieſen, daß es ſich bei den Stern⸗ ſchnuppenſchwärmen um die Trümmer eines großen Kometen handelt, der früher alle 33 Jahre wiederkehrte und inzwiſchen ſchon weit⸗ gehend aufgeglöſt iſt. Auch die berühmten Leo⸗ Erzählt von Geofried ener Wolf das geruhſame Leben ſtadt und Mann⸗ e— meiſt ergebnisloſe— Jagden bewegte Gedichte entſtanden, ausgeſtopft Darmſtadt ausgeſtellt. ö 9 alles Erwarten das Unwahrſcheinliche gelun⸗ gen. Der viel berüchtigte, beſungene und be⸗ ſchriebene Wolf war erlegt worden. Sie ſchoſſen keinen Hund im Schnee Sie ſchoſſen keine Sau, kein Reh, Sie haben ihn, ſie haben ihn fürwahr— Sie haben den Wolf mit Haut und Haar! Aber der arme Wolf hatte beileibe noch keine Ruhe. Heiß entbrannte der Streit, wem die koſtbare Jagdtrophä gebühre. Jede der beiden großen Parteien mißgönnte der ande— ren, den jeweiligen„Ausländern“, den wert⸗ vollen Preis. Der Fall wurde zu einer pa⸗ triotiſchen Angelegenheit. „Meine Herren, wozu denn die Auf⸗ regung“, um die Lippen des Oberförſters ſpielte das kleine ſpöttiſche Lächeln, das den Herrn Oberlehrer ſo fuchsteufelswild machen konnte,„die Sache iſt ja längſt geklärt“. „Keine Aufregung? Längſt geklärt?“ grollte unverſöhnlich der Herr Oberlehrer, „wollen Sie ſich nicht deutlicher ausſprechen?“ „Aber gern“, meinte gefliſſentlich und freundlich der Oberförſter, der ſtets zuerſt Beſcheid wußte. Die Heſſiſche Regierung hat entſchieden— Proft, meine Herren!— daß der Wolf in Darmſtadt ausgeſtellt wird. Auch nicht„leihweiſe“ kriegen ihn die Mann⸗ heimer“. „Warum haben Sie das nicht gleich ge⸗ ſagt?“ brummte ſein Gegenüber zurück. „Ei, ich konnte ja nicht zu Wort kom⸗ men“, lächelte der Oberförſter dagegen.„Ueb⸗ rigens habe ich noch einen feinen Vorſchlag. Der Wolf wird alſo für ein paar Tage hier auf dem Rathaus gezeigt werden. Der Herr Bürgermeiſter kann ja ſeine morgige Verlaut⸗ niden, die Sternſchnuppen aus dem Sternbild des Löwen, gehören zu ihm. Jedes Jahr ſchneidet die Erde wieder die Bahn des zer⸗ trümmerten Kometen, wodurch regelmäßig im Herbſt ein ſtärkerer Sternſchnuppenfall zu beobachten iſt, der alle 33 Jahre beſonders ſtark iſt, weil nämlich der Komet eine 33jäh⸗ rige Umlaufzeit hatte. Tauſend Jahre hindurch iſt bereits dieſe 33jährige Periode der ſtarken Sternſchnuppenſchwärme beobachtet worden. N S.⸗Preſſe jede Familie— auch der ärmſte Volksgenoſſe muß ſie leſen! Schulungslager für Aufikerzieher Vom 11. bis 17. Oktober wird, wie der Landesleiter der Reichsmuſikkammer mitteilt, in der Jugendherberge Wiesbaden von der Fachſchaft 3„Muſikerzieher“ der Reichsmu⸗ ſikerſchaft ein Schulungslager für Privat⸗ muſiklehrer durchgeführt unter Leitung von Dr. Wilh. Ehmann. Das Lager dient der fach- lich⸗muſikaliſchen, vor allem volksmuſikali⸗ ſchen und weltanſchaulichen Schulung der Privatmuſiklehrer. Es wird eine Teilnehmer⸗ gebühr von 15 RM. leinſchließlich Unterkunft und Verpflegung) erhoben. Die Lagerteil⸗ nehmer erhalten eine Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent auf der Reichsbahn. Die Reiſe geht zu Laſten der Teilnehmer. Meldungen mit kurzer Angabe von Alter, Bildungsgang und gegenwärtiger Tätigkeit ſind zu richten an die Fachſchaft 3 der Reichs muſikerſchaft, Berlin SWöe11, Bernburgerſtraße 19, unter dem Kennwort„Schulungslager für Privatmuſik⸗ lehrer“. Die gehört in AmerikaniſcheGeſchäftstüchtigkeit Eine der erfolgreichſten Zeitſchriften Amerikas be⸗ kam kürzlich einen Brief, in welchem der Schreiber erklärte, er habe gehört, daß die erſten Nummern des Blattes wertvoll ſeien. Er hätte eine Nummer von September 1932 und würde ſie für 300 Dollar hergeben. Die Zeitſchrift veröffentlichte den Brief mit der Bemerkung, daß ſo ein Exemplar in Wirklich⸗ keit 3000 Dollar einbringen müßte. Drei Tage ſpäter lag die Redaktion unter einer Lawine von Briefen und Telegrammen von Leuten begraben. Etwa 700 Perſonen ſtellten ſich perſönlich ein und ſchworen, ſie hätten Sep⸗ tember 1932⸗Nummern und wollten je 3000 Dollar dafür.— Das Schönſte an der Sache iſt aber, wie aus Neuyork gemeldet wird, daß die betreffende Zeitſchrift erſt im Jahre 1934 gegründet wurde. Der tat dies mit gewichtiger Stimme: „Der bekannte, das Publikum ſo ſehr beunruhigt habende Wolf iſt vor einigen Ta⸗ gen im Viernheimer Walde glücklich erlegt worden. Das Intereſſe, welches derſelbe ſeit⸗ her erregte, iſt bekannt, und es dürfte daher für das Publikum gewiß nur ſehr angenehm ſein, zu vernehmen, daß das gefürchtete Tier in dem oberen Rathausſaal von heute nach⸗ mittag an in den Stunden morgens von 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 1—4 Uhr einige Tage geſehen werden kann. Der Ein⸗ tritt koſtet pro Perſon 6 Kreutzer, ohne dem Wohltätigkeitsſinn der hieſigen Einwohner da⸗ durch vorzugreifen, da die ganze Einnahme für die hieſigen Armen zur Ankaufung von Holz beſtimmt iſt.“ „Gut, gut“, klang es beifällig in der Runde. Jeder fühlte, es waren große Augen⸗ blicke, die er erleben durfte. Der Roſenwirt hatte ſogar, was ſelten noch geſchehen, zu trippeln vergeſſen. Er vernachläſſigte gröblich die Pflichten ſeines Amtes. „Und Ihr„feiner Vorſchlag?“ forſchte der Herr Oberlehrer weiter. „Proſt, meine Herren!“ Das kleine Lä— cheln des Herrn Oberförſters war zum Schmunzeln geworden.„Mein Vorſchlag ginge dahin, Anfang nächſter Woche bringen wir, unſere Runde hier, den erlegten Wolf im Triumph nach Darmſtadt“. Donnerwetter[Das war ein Wort! Anerkennend ſchoben ſich die Unterlippen in die Höhe, beifallſpendend wiegten ſie ihre ergrauten Häupter. Die Wichtigkeit dieſes Vorſchlages ließ ſich gar nicht auf einmal überſchauen. Man ſtelle ſich nur richtig vor: Eine Fahrt in die Reſidenz und dazu noch mit dem totgeſchoſſenen Wolf und mit der ganzen Stammtiſchrunde. Da ſage noch einer, das Leben hätte keinen Sinn! Durcheinander quollen die Reden und Pläne. In den Hauptpunkten war man ſich bald einig, nur der Reiſeweg verurſachte ernſt⸗ liche Schwierigkeiten. Sollte man über Lorſch durch das Ried fahren, oder über Weinheim, der Bergſtraße entlang? Auf keinen Fall durch badiſches Gebiet, betonte der Herr Ober⸗ lehrer.„Mit allem Nachdruck muß es ge⸗ ſagt werden: Wir fahren über Lorſch. Die Badiſchen ſollen nach Darmſtadt kommen, wenn ſie unſeren Wolf ſehen wollen!“ Schier hätte er noch auf die Teilnahme an dem Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Guſtav Fröhlich, Marie⸗ luiſe Claudius, Lola Chlud und Theo Lingen, in ihrem neueſten Großfilm „Die Entjührung“ Samstag und Sonntag im Central⸗Film⸗Palaſt Entführt werden wir alle! Entführt in eine unendliche Heiterkeit, in eine Landſchaft des Glückes, in ein Paradies, wo ſelbſt die Konflikte ihre Schwere verlieren und wo ein ewiger Frühling die Herzen bezwingt. In paradieſiſcher Landſchaft, von einem freundli⸗ chen Meer gewiegt, in einer eleganten Welt, zwiſchen Muſik und Tanz faſſen ſich die Ereigniſſe dieſes Films zum beſchwingten Reigen, zu einem Spiel der Liebe und der Leidenſchaften und ein großes Glück beſchließt das ſpannende Abenteuer. Selten war Guſtav Fröhlich ſo ſonnig und voll Heiterkeit bei aller männlichen Hal⸗ tung wie hier, Marieluiſe Claudius über⸗ raſcht mit einem Ueberfluß an Laune und Temperament, der ihrer mädchenhaften An⸗ mut trefflich ſteht, und Theo Lingen über⸗ trifft ſich ſelbſt, ſo toll iſt ſeine unfreiwillige Komik in dieſem Film, der die mondäne Riviera zum Schauplatz hat und die ganze Leichtigkeit und Eleganz dieſer geſegneten Küſte atmet. Ein heiteres Spiel am heiteren Strand von San Remo. Große Konflikte wollen in den Vordergrund, aber das Schickſal hat Humor und fügt alles zum guten Ende. Was auch geſchehen mag, in der weichen und ſpie⸗ lenden Luft der Riviera wird alles zum amü⸗ ſanten Abenteuer, zum Reigen komiſcher und luſtiger Situationen. Fröhliche Muſik und ein beſchwingter Tanz unter den Sternen des Südens geben dem Ganzen den verführeriſchen Rhythmus, und die Liebe iſt mit der Heiter⸗ keit im Bunde. Ein Filmwerk für alle, das alle Beſucher begeiſtert. Dazu ſchönes Bei⸗ programm und obendrein die„11. Olympi⸗ ſchen Spiele in Berlin“ durch den Ufa-Eil⸗ dienſt. 5 C ³¹1 AAA( Hilf auch Du mit an der Linderung der Not der Spanien⸗Deutſchen! Trage Dich in die Sammelliſte in un⸗ ſerer Geſchäftsſtelle ein! Dies kann auch morgen Sonntag bis 3 Uhr geſchehen. In mächtigen Schwaden ballte ſich der Rauch, ſchob ſich durch das enge Hinterſtüb⸗ chen. Eindrucksvolle Worte wurden noch ge⸗ ſprochen, nicht minder herzhaft dem edlen Stoff zugeſprochen.— Sogar der Roſenwirt würde ſeine Gaſtſtube im Stiche laſſen— man denke!— und würde ſeine Herren nach der Reſidenz begleiten.—— Man hatte ſich geeinigt, befolgte des Herrn Oberlehrers Rat und fuhr durchs Heſ⸗ ſenland. Die Fahrt wurde wahrſcheinlich zu einer Triumphfahrt. In den Rieddörfern, durch die man kam, ſtand alles Kopf:„Der Wolf iſt tot! Der Wolf iſt tot!“ Die„Darm⸗ ſtädter Allgemeine Zeitung“ ſchrieb am 10. Januar 1841: „Der Wolf iſt bereits glücklich hier angelangt und wird öffentlich zur Schau geſtellt. Auf dem Wege von Lorſch hier⸗ her konnte man den Lämmerfreſſer kaum durchſchaffen. Alle Dörfer liefen zu⸗ ſammen, das Wundertier zu ſehen, auf das ſchon ſo viel geſchrieben, gedruckt und geſchoſſen wurde“. Ueber die Erlebniſſe und die mehr oder minder raſche Heimkunft der ſo maßgeblich beteiligten Viernheimer Herren berichtet die Chronik wiederum nichts Genaueres. Tat⸗ ſache iſt jedenfalls, daß an einem der nächſten Tage der Herr Oberlehrer von ſeinen Buben morgens mit dem Ruf begrüßt wurde:„Wir haben ihn, den Wolf im Lorſcher Wald!“ Der ſtand indes lange Zeit ausgeſtopft im Darmſtädter Muſeum und konnte für et⸗ liche Kreuzer gebührend beſtaunt werden. Wer nun etwa glauben möchte, die Stammtiſchrunde in der„Roſe“ zu Viernheim ſei ſo pietätlos geweſen, den Wolf, der ihnen ſo manche erhebende und denkwürdige Stunde beſchert, alsbald von der Liſte iherer Stamm- tiſchgeſpräche zu ſtreichen, irrt ſich gewaltig. Die Buben des Herrn Oberlehrers ſchwitzten noch gar manches Stündlein über den etzlichen Gedichten um den„Wolf im Lorſcher Wald“ und in aller Frühe wurde dem ehrenwerten Meiſter Iſegrim an jener Stelle, da er ſein Leben laſſen mußte(wohlgemerkt: auf heſ⸗ ſiſchem Boden!) ein Gedenkſtein geſetzt, auf dem heute noch das kleine Wolfrelief erkenn⸗ bar iſt. Es iſt der ſogenannte Wolfsſtein im Forſtbezirk Wildbahn in der Nähe von Neu⸗ barung ſchon bekannt geben“. großen Erlebnis verzichtet. ſchloß bei Lampertheim. 3 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20¼— 21½ Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 10, Fernſprecher: 45 Generalappell der Marſchteil⸗ nehmer in Heppenheim Abfahrt: Samstag, 29. 8., um 18 Uhr am Rathaus. Vorſchriftsmäßiger Dienſtanzug. Abendverpflegung iſt mitzunehmen. Fahnen⸗ —5 ½ Stunde früher in der Parteidienſt⸗ telle. NS. Frauenſchaft Am Mittwoch, 2. September, abends halb 9 Uhr, haben alle Frauenſchaftsmitglie⸗ der, die im Beſitze der braunen Karte ſind, zwecks wichtiger Beſprechung im Heim zu erſcheinen. Bitte die Karten mitzubringen. S asgrur ben!“ w. — ——— Lokale Nachrichten Viernheim, den 29. Auguſt 1936 Anſer Tagesſpruch Weh uns, wenn wir das Heil von außen ſuchen; in unſerem eig'nen Herzen muß es wohnen. * „itte, gil en te micſi uillex clie t aße“ Ein kleiner Knirps mit einem Roller in der Hand ſteht am Randſtein einer verkehrs⸗ reichen Straße, ein Täſchchen hat er umhängen und er ſcheint von der Kinderſchule zu kommen, denn es iſt ja gerade Mittagszeit. Selbſtbe⸗ wußt ſchaut er dem Verkehr zu, als ob er da etwas zu ſage nhätte und fühlt ſich recht icher, wenigſtens oben am Straßenrand. Aber ein Warten hat doch andere Abſichten, er will auf die andere Seite. Er traut ſich aber nicht, es iſt ihm doch etwas zu gefährlich. Ohne eine Miene zu verziehen, am wenigſten mit einem ängſtlichen, hilfeſuchenden Blick geht er auf mich zu:„Führen Sie mich bitte über die Straße!“ Wozu ſind denn andere große Men⸗ ſchen da, die können ruhig mal an ſo einem kleinen Burſch einen Dienſt tun. Wir geben einander das Pfötchen und durch geht's durch die Autos und Radfahrer und anderen Fuß⸗ ger.„Danke!“ und ab ſchwirrt der Knirps im erſten Gang auf ſeinem Renner durch die heimeilenden mittageſſenbedürftigen Menſchen. Ob der Kleine das von lich hat? Wahrſchein⸗ lich eher von der guten Kinderſtube oder Kin⸗ derſchule. Aber er weiß ſich zu helfen und findet ſich zurecht auf der Straße und ſicher auch ſpäter im Leben. Manch anderes Kind wäre am Bürgerſteig geſtanden und hätte hilfeſuchend geweint, bis eine mitleidige Seele ſich ſeiner erbarmt hätte. Aber warum denn heulen, auch ſo hilft einem jemand, und man kommt gerade ſo ſchnell auf die andere Seite. Und die Selbständigkeit und Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, mit der der Burſche dies alles zu Wege brachte, hatte trotzdem ſo etwas kindlich Rührendes an ſich, daß man ſeinen hellen Spaß an ihm hatte und ſich ehrlich freute über dieſen kleinen Prachtkerl. * die Wein⸗Werbewoche Handwerker und Gewerbetreibende er⸗ ſchienen geſtern abend recht zahlreich zu der Beſprechung im Sitzungsſaal des Rathauſes, zu der Ortsgruppenleiter Franzke im Auf⸗ trag des Patenſtadt⸗Organiſationsausſchuſſes für das Feſt der deutſchen Traube und des Weines eingeladen hatte. Ortsgruppenleiter Franzke bat die Anweſenden, die von der Regierung angeregte Weinwoche als eine na⸗ tionale Tat der Volksgemeinſchaft zu unter⸗ ſtützen und mit Luſt und Liebe die Veran⸗ ſtaltungen dieſer Woche zu fördern. Er gab einen Ueberblick über die geplanten Veranſtal⸗ tungen zu Beginn der Weinwerbewoche und bat die Innungen und Verbände, an den Wo⸗ chentagen Tagungen und Beſprechungen zu veranſtalten, um dadurch die Gaſtwirte zu un⸗ terſtützen, die keine Säle zur Abhaltung von größeren Veranſtaltungen haben. Einzelne In⸗ nungsführer legten ſofort für die Abhaltung von Tagungen Tag und Lokal feſt. Andere werden ihre Veranſtaltung heute oder morgen dem Vorſitzenden des Patenſtadt⸗Organiſa⸗ tionsausſchuſſes, Herrn Weitzel, bekannt⸗ geben. Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden ſich zum Zeichen treuen Zuſammengehörig⸗ keitsgefühls an einem Wochentag bei dem „Hohen⸗Sülzener“ treffen. Alle werden den Verkauf unſeres Patenweines nach Kräften unterſtützen, wurde doch ein wirklich guter und preiswerter Wein nach Viernheim geliefert. Der Wein wird zu 20 Pfg. das Glas an die Gäſte abgegeben, ſodaß ein großer Um⸗ ſatz bei der Güte des Weines zu erwarten iſt. Wer dieſen Tropfen einmal verſucht hat, der wird ihn immer gerne trinken. Es bleibt zu hoffen, daß die Patenweinzeit in unſerem Ort zu einem Erfolg wird und damit auch für den Hohenſülzener Winzer. Damit würde die Ver⸗ bundenheit mit unſeren Rheinheſſen ihren ſchönſten Ausdruck erfahren. So ſoll es auch werden. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, 58 1 Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Von der Landwirtſchaft. Die Ernte des Tabak⸗Hauptgutes hat jetzt in vollem Umfange eingeſetzt. Der Bauersmann kennt nun keine Ruhe und ſchon beginnen beſonders „Flinke“ das Ohmetgras zu maͤ ſchönen Wetter gibt es gutes Oehmdgras, was auch dieſes Jahr bei der Heuernte der Fall war. Eine gute Heuernte und eine gute Ohmeternte wird ſich auch bei der Milchlei⸗ ſtung der Kühe bemerkbar machen.— Im Felde findet man ſchon Aecker, auf welchen nur noch die Tabakſtengel ſtehen. Im Dorf ſelbſt herrſcht jetzt das bekannte, alljährliche Leben und Treiben. In den Straßen hoch⸗ beladene Wagen mit Tabak, in Schuppen und Scheunen ſitzen fleißige Einnäherinnen und hoch oben in den Trockenſchuppen iſt man beim Aufhängen des eingenähten Gutes. Strohhaufen in Brand geſteckt. Einen Strohhaufen in Brand geſteckt haben einige Jungen in der Goetheſtraße. Die ge⸗ hörige Tracht Prügel, die ſie für ihre Tat verdient haben, iſt gewiß nicht ausgeblieben. Sie ſpielten erſt„FJeuerles“ und nahmen Reißaus, als die Flammen hochſchlugen. Der Brandgeruch machte ſich heute früh be⸗ merkbar. Radfahrerverein„Eintracht“. Morgen Sonntag findet das Ausfahren des deutſchen Radſport⸗Jugendabzeichens in Bron⸗ ze, Silber und Gold ſtatt. Diejenigen Rad⸗ ſportler, die ſich dazu gemeldet haben, oder noch melden wollen, treffen ſich morgen Sonn⸗ tagvormittag 8 Uhr am Stadion, Lorſcher⸗ ſtraße.(Näheres im Vereinsanzeiger). Sparen? Ja, aber. Gibt's denn beim Sparen auch ein Aber? Iſt es nicht richtig, wenn man allmonatlich ſein Scherf⸗ lein zur Sparkaſſe trägt, wenn man ſparſam iſt im Verbrauch von Licht, Gas? Natürlich! Aber es gibt ein falſches Sparen. Derjenige, der in ſeine Schreibtiſchlampe eine kleine Birne ſchraubt,„ſpart“ auch, um ſpäter an Brillengläſern doppelt zuzuſetzen, ganz ab⸗ geſehen von der geſundheitlichen Schädigung durch Herabminderung der Sehſchärfe. Man kann„ſparen“ beim Einkauf eines Kleidungs⸗ ſtückes und gibt trotzdem das doppelte aus, weil man die Haltbarkeitsdauer nicht berück⸗ ſichtigte. Der Kaufmann kann das Inſerat in der Heimatzeitung einſparen und bedenkt nicht... nun war's endlich heraus, was ich agen wollte: Ja, auch das iſt falſche Spar⸗ — Ein Geſchäft, das auf ſtändige kluge Werbung verzichtet, geht zurück. Sparſamkeit in dieſem Punkt iſt ſträflich. Sparſaznkeit in der Werbung aber an der Wende des Som⸗ mers zur kalten Jahreszeit zu ſein, das iſt nicht wieder gut zu machen. Jetzt werden Vor⸗ räte geſchafft auf allen Gebieten: die Keller füllen ſich mit Kohlen und Holz, die Mutter denkt an Speiſevorrat für den Winter: Kar⸗ toffeln, Gemüſe, Obſt, vieles muß an Klei⸗ dungsſtücken erſetzt werden. Der Hausbeſitzer denkt an ſein ſchadhaftes Dach und läßt es ausbeſſern, ehe der Herbſtſturm tobt; eine neue Dachrinne iſt noch not, ehe der Winter kommt; und in den Wohnungen wird der Tüncher und Tapezierer noch gebraucht, ehe die feuchtkalten Tage kommen.„Ja, wenn ich gewußt hätte, daß auch Sie das ausführen, dies liefern konnten!“ Wollen Sie das hören, wenn's ſchon zu ſpät iſt? C...... K Gib ein Opfer! Durch den blutigen Vargerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, ihr Gaſtland zu verlaſſen. Darum helft unſeren Brüdern in ihrer Not! Spendet für unſere Flücht⸗ linge aus Spanien! Eine Sammelliſte für die Einzeichnung von Spenden liegt in unſerer Geſchäftsſtelle auf. f Viernheimer Volkszeitung. en. Bei dieſem Beilraͤge zahlen Seien wir ehrlich: Beiträge zahlt nie⸗ mand gerade gern. Gewiß, man ſieht ſchließ⸗ lich die Notwendigkeit ein, man begreift den Zweck der Organiſation, für die die Beiträge beſtimmt ſind, aber im ſtillen ſeines Herzens ſtöhnt man doch etwas. Vielen geht es ſo, wenn z. B. wieder einmal die Beiträge zu der Berufsgenoſſenſchaft fällig ſind. Es wird von manchen Bear als unfreundlich empfunden, daß die Berufsgenoſſenſchaft nicht mit ſich ſpaſſen läßt, ſondern die Beiträge pünktlich einfordert. Es iſt deshalb notwendig, auf die hohe Bedeutung der landwirtſchaftlichen Be⸗ rufsgenoſſenſchaften„ Sämtliche Berufsgenoſſenſchaften in Deutſchland 1100 ihre Beiträge im Umlageverfahren. Das heißt, die Beiträge für den einzelnen landwirtſchaft⸗ lichen Betriebsführer richten ſich nach der Höhe der Laſten, die von der Berufsgenoſſen⸗ ſchaft an Unfallrenten, Krankenhausbehand⸗ lung und ähnlichem zu tragen ſind. Geſchieht ein Unfall in einem Betrieb, deſſen Inhaber mit ſeinen Beiträgen zur Berufsgenoſſenſchaft im Rückſtand iſt, ſo muß die Berufsgenoſſen⸗ ſchaft trotzdem für die Folgen aufkommen. Der ſäumige Zahler belaſtet alſo die übrigen Be⸗ triebsführer. Es iſt ſchon deshalb die Pflicht der Berufsgenoſſenſchaft, für einen pünkt⸗ lichen Beitragseingang zu ſorgen. Hierbei ſte⸗ hen heute der Berufsgenoſſenſchaft nicht nur die Sengnbelt a ſondern auch weitere Zwangsmittel, wie die Beantragung von ſo⸗ zialen Ehrenſtrafen zur Verfügung. Wenn je⸗ mand unverſchuldet in Verzug kommt, wird die Berufsgenoſſenſchaft hierfür ſicherlich Ver⸗ ſtändnis haben. Aber böswillige Schuldner müſſen hart angefaßt werden. * Die Reichsbahn warnt vor Fahr⸗ kartenmißbrauchl, In letzter Zeit meh⸗ ren ſich bei der Reichsbahn die Fälle des Mißbrauchs von Fahrausweiſen. Es kommen Fälle vom einfachen Betrugsverſuch bis zur ſchweren Urkundenfälſchung vor. Wenn die Reichsbahn auch vielfa chnoch mit der ſtraf⸗ rechtlichen Verfolgung zurückgehalten hat, ſo ſind doch dur chdie Gerichte ſchon eine ganze Reihe empfindlicher Strafen ausgeſprochen worden. Dieſes mögen ſich alle, die es an⸗ geht, als eine ernſte Warnung dienen laſſen, da die Reichsbahn ſich gezwungen ſieht, in allen künftigen Fällen des Mißbrauchs von Fahrausweiſen unnachſichtlich einzuſchreiten. Das Stahlhelm⸗Traditionsab⸗ zeichen. Der Reichsminiſter des Innern hat auf Grund des§ 1 Abſ. 2 der Verordnung zur Ausführung des Geſetzes über Titel, Or⸗ den und Ehrenzeichen vom 14. 1. 1936 (RGBl. 1 S. 1341) das Tragen des Stahl⸗ helm⸗Traditionsabzeichens mit der Maßgabe geſtattet, daß die Bezeichnung des Abzeichens und ſeiner Träger als„Alte Garde“ unter⸗ bleibt, der Beliehene über das Abzeichen eine ordnungsgemäß ausgeſtellte Urkunde beſitzt, nachträgliche Verleihungen des Abzeichens nicht mehr ſtattfinden dürfen und das Ab⸗ zeichen nur zum Zivilanzug getragen werden darf. Tagung des deutſchen Tiſchler⸗ handwerks. In den Tagen vom 16. bis 19. September treffen ſich die Tiſchlermeiſter aus allen deutſchen Gauen in Stuttgart. Mehr als tauſend auswärtige Berufskameraden wer⸗ den an der Tagung teilnehmen; außerdem ſind auch ausländiſche Vertreter als Gäſte geladen. Die 15 Bezirksſtellen des N bandes werden 195 ämtliche Beiratsmitglie⸗ der und ihre Geſchäftsführer vertreten ſein. Im Rahmen einer großen Kulturtagung des deutſchen Tiſchlerhandwerks wird vorausſicht⸗ lich Reichskulturwart Pg. Hinkel als Haupt⸗ redner ſprechen. Beim Patenwein heißt's jröhlich jein...! Nun kommen bald die Tage heran, wo wir auch hier das Feſt der deutſchen Traube feiern und unſeren Hohen⸗Sülzener Paten⸗ wein trinken. Beim Wein, beim Wein eißt's fröhlich ſein— und das müſſen wir uns nun bis zum Beginn in 3 Wochen angewöhnen. Kommſt du an den Rhein und in den Kreis von Weintrinkern, dann lacht das Herz, dann klingt's und ſchaukelt's in allen Ecken, da werden fröhliche Lieder geſungen. Und dieſe Lieder brauchen auch wir zum Feſt der deut⸗ ſchen Traube in Viernheim. Im Rhythmus der rheiniſchen Lieder, wo alles ſchunkelt, alles tanzt, da kommt die Stimmung von ſelbſt— und dann ſchmeckt der Patenwein noch viel beſſer! Alſo, Ihr Dichter von For⸗ mat und Ihr Bänkeldichter, ſpitzt den Beeiſtift und fangt eins, zwei ſchöne ſchwungvolle Ge⸗ dichte an, die überall geſungen werden kön⸗ nen, die die Kapellen in allen Sälen zum Tanz aufſpielen können und wo dann alles mitſingt und mittanzt. Sagen wir nicht 3 oft in luſtiger Runde:„Was ſimma: Viernheims edle Wäſcher!“, alſo bringen wir auch entſpre⸗ chende Gedichte auf unſeren Nö Patenwein fertig. Für zwei Lieder ſind be⸗ reits die Refrains fertig, wir brauchen alſo noch 2 oder 3 Strophen dazu. Der erſte Refrain wird nach der Melodie„Ein rheini⸗ ſches Mädchen, beim rheiniſchen Wein, das muß ja der Himmel auf Erden ſein!“ geſungen und lautet:„Ein rheinheſſiſch Gläschen, voll Hoh'⸗Sülz'ner Wein, das ſchmeckt ja ſo herr⸗ lich als Patenwein!“ Wer dichtet dazu zwei bis drei Strophen? Und der zweite Refrain klingt aus nach dem Lied:„Zu Rüdesheim in der Droſſelgaſſ'“ und lautet:„Hohen⸗Sülz⸗ ner Wein, iſt voll Lebensfröhlichkeit, her das Glas,'nen Schoppen ſchnell, wir trinken aus, es wird bald hell! Hohen⸗Sülz'ner Wein, herr⸗ lich wächſt im Sonnenſchein, küſſ' mein Mädel und ſchenke ein, den köſtlichen Patenwein!“ Natürlich, lieber Freund, können dieſe Re⸗ frains verbeſſert werden, alſo eine Kritik daran iſt noch nicht nötig. Helfe mit— Uli ſchicke bald dein Gedicht an die Volkszeitung. Alle Einſendungen werden durchgeſehen und ſchließlich werden die beſten Entwürfe beſtehen, daß ſie alsdann überall geſungen werden, jeder Gaſt bekommt das Lied gedruckt ſchließlich in die Hand gedrückt, er ſingt mit, alles wird fröhlich— und wir helfen dadurch alle den notleidenden Winzern. Hinein, Ihr Vernemer Dichter, groß und klein, alt und jung— und nochmals: es ſollen paſſende Liederdichtungen ſein auf ſchöne rheiniſche Volkslieder, die wir alle als Wein⸗ lieder ſchon in der Melodie kennen und die dann auch die Geſangvereine für dieſe Werbe⸗ tage aufnehmen können. Jegliche Einſendungen unverbindlich an den Verlag unſerer Zeitung. Gemeinjchaftsempfang und DAF ⸗Empfänger NSG. Der Rundfunk war es nicht zu⸗ letzt, der dazu beitrug, aus dem zerſplitterten Volk durch das Wort des Führers über den Aether wieder eine Nation zu formen, die, wenn der Führer ruft, geſchloſſen antritt. Durch dieſe Erkenntnis angeregt, ent⸗ ſtand die Parole: Rundfunk in das Haus! Der Volksempfänger kam. Die Hörerzahl wuchs um Millionen. Jetzt heißt die Parole: Rundfunk in jedem Betrieb Dieſe Parole iſt nicht jung. Schon nach den denkwürdigen Wahlen am 10. November 1933 wurde dieſe Frage akut. Als der Führer am 10. November 1933 zu ſeinen Arbeitern ſprach, aus einem Werk zu allen Werkmännern in den Werken, erkannte man mit einem Schlag das große Problem. Damals rollte der ganze Vorgang unter ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen und techniſchen Unvollkommenheiten ab. Der deutſche Rundfunk war zunächſt auf ſolche Ereigniſſe techniſch nicht vorbereitet. Aus einer Einrichtung, die mehr der Unter⸗ haltung und Bildung diente, war ein Staats⸗ inſtrument geworden, war die Verbindung wiſchen Fuhrer und Volk entſtanden. Das ezeugte ſchon der 1. Mai 1933 und vor dem der 30. Januar. Mit deutſcher Gründlichkeit und Hingabe ging man daran, die techniſchen Mittel für den Gemeinſchaftsempfang zu ſchaffen. Und der deutſchen Induſtrie gelang es, auf An⸗ regung und in Verbindung mit der Deutſchen Arbeitsfront ein Gerät zu ſchaffen, das den „ des Gemeinſchaftsempfanges erecht wurde. Dabei wurde die Störungsan⸗ felligreit in den Betrieben beſonders berück⸗ ſichtigt und einwandfrei gelöſt: Auf der großen undfunkausſtellung 1935 in Berlin egann der DAF. Empfänger 1011 ſeinen Weg in die Betriebe und in der Oeffentlichkeit überhaupt. Viele Betriebe hat⸗ ten ſich inzwiſchen gute Empfangsanlagen ge⸗ affen doch wurde das neue Gerät faſt überall bevorzugt und manche alte Anlage mußte der neuen des DAF.⸗Empfängers 1011 weichen. Mit dem DAF.⸗Empfänger iſt es nun möglich, den Gemeinſchaftsempfang einwand⸗ frei durchzuführen. Das Sprachrohr in den Betrieben iſt damit geſchaffen. Der Führer kann jetzt jeder⸗ zeit dadurch zu ſeinen Arbeitern ſprechen. Den Schaffenden können in ihren Pauſen und oft nach Feierabend Unterhaltung und Kultur geboten werden. Die techniſchen Vorausſetzungen ſind für den Gemeinſchaftsempfang durch den DAF. Empfänger 1011 gelöſt, der mit ſeinem Laut⸗ ſprecher oder dem Rundſtrahlen AF R. 354 ein Standardwerk deutſcher Wertarbeit dar⸗ ſtellt. Jetzt muß die Parole reſtlos Wirklich⸗ keit werden: In jedem Betrieb einen D A F.⸗ Empfänger! 7 1 much wütdlg aänflgt 9 fun bitten, eim f E felgen wurde 9 fahren allerer Gesch miese fungen Turn Regelge kenntni dernde sten iu un Muh mal Sch f det n. Sap Aeeffe runde einen Die 5 ber andetü Welche fen Ali lage Ader derſut alt g 85 beantn welche ſäglich ben. 1 len e fl Alen i Ahr d ü 6 J che 05 helme wu Aan, Aeg baten die h lenkt d be⸗ dl rſte hein „das ungen „doll herr zei eftain wähnung, ail dieser Arhei daher die 5 1 65 —— Aus Stadt und Land Der Umbau der Weinheimer Friedhofkapelle geht nunmehr ſeiner Vollendung entgegen. Der Frledhof der 85 Weinheim wird durch den Umbau der Halle eine weitere architektoniſche Bereicherung erfahren, die ſich ſtilvoll und planmäßig in den Geſamtrahmen einfügt. Der große Vorraum der Kapelle erhält eine Be⸗ ſtuhlung durch Klappſtühle, die es möglich macht, eine große Anzahl von Trauergäſten e Vom Haupteingang führt gleich⸗ zeitlg ein Treppenaufgang zu einer Empore, über dem Vorraum der Kapelle, auf der Ge⸗ legenheit geboten iſt, Chöre zum ee zu bringen. Ebenſo findet ein Harmonium Auf ſtellung.— Auch die gärtneriſchen Anlagen des Friedhofes ſind in den letzten Jahren durch die Stadtverwaltung vorbildlich gelöſt wor⸗ den, wobei wir nur an die Anlage des Helden⸗ friebhofes erinnern. Es war daher geradezu zwangsläufig ein Gebot der Zeit, einen Um⸗ bau der Leichenhalle der Friedhofkapelle vor⸗ zunehmen, die 1. wie bereits erwähnt— würdig in den Geſamtrahmen des Friedhofs einfügt. eppenheim. Hier wurde ein Frank⸗ 191 Wagen, der von Kirſchhauſen kam, von einem Perſonenwagen, der in Richtung Bens⸗ eim fuhr, ſo erfaßt, daß 8 und Stoß⸗ tange beſchädigt wurden, während ein nach⸗ folgender Wagen hinten auffuhr. Perſonen wurden glücklicherweiſe nicht verletzt. Schwerer Unfall Lorſch. Hier gingen beim Stammholz⸗ fahren zwei Pferde durch. Der Fuhrmann, ein älterer Mann, verſtrickte ſich dabei in dem Geſchirr und wurde von den Pferden ein Stück mitgeſchleift. Er erlitt erhebliche Hautabſchür⸗ fungen und eine ſtark blutende Wunde am Kopfe und mußte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Wohnhaus niedergebrannt Aſchbach. Am Dienstag nachmittag beben 2 Uhr, brach in dem Anweſen des dam Staat ein Feuer aus, das in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit das kleine Anweſen in 1 0 legte. Dadurch, daß der Mann in der Fabrik arbeitete und die Frau auf dem Felde be⸗ ſchäftigt war, wurde der Ausbruch des Feuers zu ſpat bemerkt, ſodaß leider faſt nichts ge⸗ rettet werden konnte. Brandſtiftung im Hochwald Idar⸗Oberſtein. In der Gaſtwirt⸗ ſchaft Hähn in Monzelfeld brach Feuer aus, das ſich mit Windeseile verbreitete und in kurzer Zeit das geſamte Gebäude in Schutt und Aſche legte. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen liegt Brandſtiftung vor. Vor der Hochzeit plötzlich verſchwunden Königſtädten. Ein 23jähriges Mäd⸗ chen, das 15 vor der Hochzeit ſtand, wird 5 einigen Tagen vermißt. Man vermutet, aß ſich das Madchen aus bisher unbekannten Gründen ein Leid angetan hat, denn Hand⸗ taſche und Mantel des Mädchens wurden am Ufer des Mainzer Zollhafens gefunden. Es wird befürchtet, daß es den Tod im Rhein geſucht hat. Von einer Kuh getötet Zell⸗Weiherbach. Als die ledige 68jährige Thereſia Huble am Montagfrüh den Stall betreten wollte, wurde ſie von einer Kuh, die ſich losgeriſſen hatte, angefallen und an die Wand gedrückt. Die Frau erlitt ſchwere Verletzungen und ſtarb kurze Zeit darauf. Turnverein v. 1893: Hand ball⸗Freunbſchaflsjpiele im Stabion! Heppenheim a. d. W. ko mmt mit 3 Mannſchaften! Der Beginn der diesjährigen Verbands⸗ runde rückt näher. Vorausſichllich am 13. oder 20. September werden die erſten Punkte⸗ ſpiele ausgetragen. Alſo nur noch drei Wo⸗ chen ſind es, währenddem man ſich der Vor⸗ mere 4 5 1 2 gilt es nun, Spieler auszuprobieren, den richtigen Mann an den richtigen Platz zu bringen, um dann die geſamte Mannſchaft mit einer flüſ⸗ ſigen Spielweiſe vertraut zu machen. Daß zur Erreichung dieſes Zieles die noch zur Verfügung ſtahende Zeit äußerſt knapp be⸗ meſſen iſt, braucht hier keiner beſonderen Er⸗ die Wichtigkeit dieſer Arbeit erkennen und ſich mit Rat und Tat zur Verfügung ſtellen. Und dies findet ſeinen Ausdruck in dem eifrigen Beſuch der Trainingsſtunden. Nur der Spie⸗ ler kann ganze Arbeit leiſten, der regelmäßig zur Stelle iſt, wenn gerufen wird, im ent⸗ egengeſetzten Falle wirkt er in ſeiner Un⸗ enntnis bei ſonntäglichen Spielen mehr hin⸗ dernd als fördernd. Beſonders die Spieler der erſten Mannſchaft wollen ſich dies gut mer⸗ ken und in Zukunft danach handeln. Trai⸗ ningsſtunden finden von jetzt an jeden Don⸗ nerstagabend unter Leitung von Schmitt Siegfr. ſtatt. Morgen Sonntag, nachmittags fin⸗ det nun ein 8 gegen den TV. Heppenheim a. d. W. ſtatt. Auch dieſes Treffen ſoll der Vorarbeit für die Verbands⸗ runde dienen und hofft man dadurch wiederum einen weiteren Schritt vorwärts zu kommen. Die Fünferreihe des Turnvereins 115 gegen⸗ über dem letzten Sonntag eine kleine Ver⸗ änderung erfahren; es bleibt abzuwarten, welche Erfolge dieſes Vorgehen zeitigt. Auf jeden Fall ſteht ein intereſſantes Spiel in Ausſicht, zumal Viernheim eine 719-Nieder⸗ lage vom Vorſpiel wieder gut zu machen hat. Andererſeits werden auch die Gäſte nichts un⸗ verſucht laſſen, um morgen gleichfalls wieder als glücklicher Sieger das Feld zu verlaſſen. Ob's gelingt? Eine Wise die vorläufig un⸗ beantwortet bleibt. Wir wollen mal hen, welche Lehren die Turner aus dem letztſonn⸗ täglichen Spiel gegen Weinheim gezogen ha⸗ ben. Hat man hier die Mängel erkannt und allen Spielern zu verſtehen gegeben, daß nur ein flüſſiges Stürmerſpiel, wobei auch die Außen im gegebenen Moment mit in das Gesehen einbezogen werden mülſſen, erfolg⸗ verſprechend iſt, ſo dürfte, wenn nicht alles trügt, ein Sieg der Viernheimer nie in Frage ſtehen. Zwar iſt der morgige Gegner nicht ganz ſo ſpielſtark wie am letzten Sonntag die Wein⸗ heimer, doch dies darf auf keinen Fall Ver⸗ anlaſſung zu leichtſinniger Spielweiſe geben. Nein, hier gilt es ſchon von vornherein auf Sieg zu ſpielen und das mig; an„Zähl⸗ barem“ herauszuholen. Denn Tore ſind es, die den Sieg ſicherſtilen und Tore ſind es geiſtern und mitreißen. wiederum, die nicht 1 den Zuſchauer be⸗ abei darf aber nicht das uneigennützige Spiel außer Acht gelaſſen werden, denn ſonſt verliert alles ſeinen Sinn und Zweck! 1 2 4 K 55 des Turnvereins, wohlan denn! Handelt danach! Den Sportfreunden ſei der Beſuch dieſes intereſſanten Treffens beſtens empfohlen. Be⸗ ginn iſt 3.15 Uhr. Für Unterhaltung ſorgen die Vorſpiele und zwar um 1 Uhr die Jugend und um 2 Uhr die 2. Mannſchaften. Achtung! Fußballerl Morgen vor⸗ mittag 9 Uhr iſt für ſämtliche Mannſchaften Pflichttraining angeſetzt. Der baldige Beginn der Verbandsrunde macht auch hier das Er⸗ ſcheinen eines jeden Spielers notwendig. Be⸗ onders wird betont, daß in Zukunft alle die⸗ enigen, die die Trainingsſtunden nicht be⸗ uchen, mit der Einreihung in eine Mann⸗ ſchaft nicht zu rechnen brauchen. Ordnung muß ſein und halbe Arbeit gibt es in Zu⸗ kunft nicht mehr. Die Spieler wollen dies beachten.(Siehe Vereinsanzeiger. * Spgg. Amieitia—Spgg. Eberbach . Morgen Sonntag, 30. 8. 36, auf dem Waldſportplatz: 1. Fußball⸗Mannſchaft gegen 1. M. Spogg. Eber bach a. N. Beg. 3 Uhr. Handball der„Amieitia“ Am morgigen Sonntag empfängt die Amicitia zum falligen Rückſpiel den ſpiel⸗ tarken TV. Oberflockenbach mit zwei Mann⸗ chaften. Das Vorſpiel wurde am Pfingſt⸗ ſonntag ausgetragen und endete mit dem tor⸗ reichen Reſultat von 8:8. Hier gilt es am Sonntag Revanche zu nehmen. Oberflocken⸗ bach iſt kein zu unterſchätzender Verein, er ſpielt einen ſchnellen und wuchtigen Hand⸗ ball und verſucht, den Gegner auf ſeinem kleinen Platze zu überrumpeln. Morgen muß er beweiſen, ob er auf einem größeren Platz auch dieſe Taktik anwenden kann. Die Amteitia⸗ mannſchaft wird ſich am morgigen Sonntag mit neuer Aufſtellung vorſtellen und bewei⸗ ſen, ob ſie in dieſer Aufſtellung den kommen⸗ den Verbandsſpielen entgegenſehen kann.— Selbſtverſtändlich finden noch einige Spieler, welche zur Zeit auswärts beſchäftigt ſind, in der mii Berückſichtigung, 15 ſie wieder dem Verein zur Verfügung ſtehen. Spielbeginn: 2. Mannſchaft 2 Uhr, 1. Mann⸗ ſchaft 1 Uhr.— Aufſtellung: Lang Lantz Babylon Krämer Eppel Sax Man Weller 2 Pfenning Helbig Weller 1 Wie ſchnell haſt Du über den Charakter Deines Mirmenſchen Keurteilt— und an Deinem eigenen gehſt Du zeitlebens vorbei, ohne daß Du bedacht haſt, wieviel mehr wert der von Dir Verleumdete für ſein Volk iſt. P' 3 7d̃ Gottesbienſt⸗Oroͤnungen Katholijche Gemeinde Viernheim: 13. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: 1. hl. Def ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe 7½10 Uhr: Hochamt 2 Uhr: Andacht, danach Verſammlung der Jungfrauen⸗Kongregation Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: 1 Meſſe nur 7 Kinder 1 Uhr: Andacht für die Monta: f a 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.A. für Magdalena Faltermann geb. Schneider 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Gg. Bugert 7., und Adam Heckmann Dienstag: 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Magdalena Falter⸗ mann geb. Schneider 6.40 uhr beſt. Jahres⸗Gedächtnis für Mich. Kuͤhlwein Mittwoch: 6.10 Uhr beſt. Amt für Johannes Jakob Hofmann 1., Eltern, Schwiegereltern, Toch⸗ ter Anna Maria geehel. Lahres und An⸗ 40 ft i 6.40 9 beſt. Segensmeſſe für Nikolaus 85 50 und Angehörige n dieſer hl. Meſſe gehen die Erſtkommu⸗ nikanten zur hl. Kommunion. Die erſten Bänke ſind für die Kinder freizulaſſen. Donnerstag: 6.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Johannes Schneider, Ehefrau Anna Maria geb. Koob, Sohn geſt. Krieger Joſef und Valentin Schalk und Ehefrau Eliſabeth und Ange⸗ örige 9040 E.⸗A. zu Ehren der Mutter Gottes für Maria Lahres geb. Hofmann, beſt. von den Schulkameradinnen Freitag i 6.10 Uhr beſt. S.-M. für Gg. Mich. Bauer 1., Ehefrau Eliſabeth geb. Effler und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Ad. Winkler 15. und Johannes Jak. Winkler 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Nik. Neff, Sohn gef. Krieger Martin und Peter, Tante Marg. geb. Hönig und beiderſeitige Groß⸗ eltern f Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Joh. Mandel 12., Ehefrau Sofie geb. Hofmann, Schwieger⸗ ſöhne Friedrich, Wilhelm Pfenning und Georg Kempf 13. und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nik. Ber⸗ thold, Ehefrau Thereſe geb. Martin 6.40 Uhr beſt. Amt für Metzgermeiſter Valentin Adler, deſſen Eltern und Ange⸗ hörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern 3 Meſſe. In der Marienkirche iſt am Dienstag und Freitag eine hl. Meſſe. Donnerstag von 5—7 Uhr Gelegen⸗ heit zur hl. Beicht wegen des Herz⸗Jeſu⸗Frei⸗ tags. Am Freitag, abends halb 8 Uhr, Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion der Mitglieder der Jungfrauen⸗ Kongregation. Zugleich gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 8. Schuljahr: Schüler der Herren 1 Klee, Baldauf, Rektor Gillig und Frl. Hammel. Mädchen beichten Freitag um halb 6 Uhr, Knaben Samstag um 2 Uhr. Die Kollekte am nächſten Sonntag iſt ür den Miſſionsverein und Reichsverband fer die kath. Auslandsdeutſchen. las daun cle Reichsſenzar Stuttgart: Sonntag, 30. Auguſt: 6.00 Hafenkonzert; 8.00 Zeit, Wetter; 8.05 Uhr Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör' zu! 8.45 Sendepauſe; 9.00 Evangeliſche Morgen⸗ feier; 9.30 Die Regensburger Domſpatzen ſin⸗ 703 10.00 Morgenfeier der Hitlerjugend; 0.30 In grüner Landſchaft Sommerflor.. 11.00 Land und Leute vom grünen Herzen bei Spiel und Scherzen; 12.00 Es ſingt und klingt im rhein⸗mainiſchen Städtekranz; 13.00 kleines Kapitel der Zeit; 13.30 Bergpreis von Deutſchland; 14.30 Aus deutſchen Märchen⸗ opern; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15.00 Mit. Sang und Klang; 16.00 Muſik im Freien; Dazwiſchen Funkberichte; 18.00 Ge⸗ ſang verſchönt das Leben; 19.00 Sllddeutſche Klaviermuſik; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20.00 Unterhaltungskonzert; 21.00 Wie es Euch gefällt; 22.00 Zeit, Preſſe Wetter, Sport; 22.30 Tanzmuſik; 0.00 Im Krug zum grünen Kranze. inder Evangelſſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 30. Auguſt 1936 ½9 Uhr: Gottesdienſt (Text: Lukas Evang. 15, 2— 28; Lie⸗ der: 4, 273, 295) Montag, 31. Auguſt, Kirchenchor Dienstag, 1. September, Frauenabend Freitag, 4. September, Mädchenkreis Die Kinderſchule beginnt Montagmor⸗ gen wieder. Velriebsaujgaben Es darf als ein erfreuliches Zeichen ſich immer mehr vertiefender ee, gewertet werden, daß in immer ſtärkerem Um⸗ fange Betriebsführer dazu übergehen, in den 25 ſtattfindenden Betriebsappellen den Gefolgſchaftsmitgliedern Einblick in die Lage und geſchaͤftliche Entwicklung des Betriebes zu geben und mit aller Offenheit auch über dieſe Fragen des Betriebes berichten. Jene Betriebsführer haben mit Recht erkannt, daß die perſönliche 4 der Gelobgſchaft⸗ mitglieder und ihr Verſtändnis für die wirt⸗ ſchafllicen Bedingungen und Aufgaben des Betriebes eine wichtige Vorausſetzung für eine wirkliche Betriebsgemeinſchaft iſt. 80 manche notwendige und vielleicht einſchneidende oder betriebstechniſche Maßnahme der Betriebs⸗ leitung wird naturgemäß viel eher in ihrem Erfordernis von den Gefolgſchaftsmitgliedern begriffen und infolgedeſſen auch die Zuſtim⸗ 2 und Unterſtützung der Gefolgſchafts⸗ mitglieder finden, wenn ihr die wirtſchaft⸗ lichen Gründe dieſer Maßnahme bekannt ſind und wenn ſie weiß, daß es ſich dabei nicht nur um eine„Schikaniererei“ oder bloße ee handelt, ſondern um ein be⸗ triebliches Erfordernis im Intereſſe von Be⸗ triebsführung und Gefolgſchaft. Insbeſondere aber wird das betriebliche e ee jedes einzelnen efolgſchaftsmitgliedes zur Betriebsgemein⸗ ſchaft um ſo ſtärker ſein, je mehr die Ge⸗ folgſchaft aus innerer Erkenntnis und perſön⸗ lichem Wiſſen um den Betrieb, ſeine wirt⸗ ſchaftlichen Bedingtheiten und Au gaben mit dem Unternehmen verbunden iſt. Der„un⸗ perſönliche“ Betrieb, in dem der Arbeiter kei⸗ nen Führer und keine verantwortliche In⸗ ſtanz kennt, vermag nicht das Bewußtſein wirklicher Betriebsgemeinſchaft im Sinne von 4 91 und Gefolgſchaft zu geben. Der Arbeiter, der ſich lediglich als„Mittel zum 1 571 fühlt und irgend welchen unſichtbaren Bewinn⸗Intereſſenten ausgeliefert fühlt, wird auch kein Zugehörigkeitsgefühl und Geſolg⸗ ſchaftsbewußtſein 9 Darum verdient das Belſpiel jener Betriebsführer, deren Zahl im Gau Heſſen⸗Naſſau erfreulich groß iſt, die durch perſönliche Fühlungnahme und Er⸗ örterung der betrieblichen Belange und wirt⸗ ſoſgſch ſen Fragen des Unternehmens der Ge⸗ algſcha t beweiſen, daß es ihnen um die Be⸗ triebsgemeinſchaft ernſt iſt, beſondere Aner- kennung und weitere Nachahmung. * Gewerbsmäßiges Austragen von Werbejqchriften jür andere genehmigungspflichtig Auf Grund ſeiner 18. Bekanntmachung vom 9. 7. 36 hat der Werberat der deutſchen Wirtſchaft für das gewerbsmäßige Austragen von Werbeſchriften eine Genehmigungspflicht eingeführt. Wer vom 1. September 1935 ab ewerbsmäßig als ſelbſtändiger Unternehmer Wirtſchaftswerbung für andere durch Aus⸗ tragen von Werbeſchriften durchführen will, muß im Beſitze eines vom Werberat der deut⸗ ſchen Wirtſchaft ausgeſtellten Genehmigungs- ſchreibens ſein, andernfalls iſt er zur Aus⸗ übung des bezeichneten Gewerbes nicht mehr berechtigt. Die vom Werberat erteilten Genehmigun⸗ gen werden in ſeinem Mitteilungsblatt„Wirt⸗ ſchaftswerbung“ bekanntgegeben. * Augen öffnen, Ohren ſpitzen.. Im vergangenen Jahr wurden in Deutſchland über 12000 Perſonen wegen Uebertretung und befke gegen die Ortspolizeivorſchriften beſtraft. In all dieſen Fällen ſuchten ſich die Beklagten darauf herauszureden, daß ſie keine Zeitung leſen würden und darum von dieſen Vorſchriften keine Ahnung gehabt hät⸗ ten. Was dieſen Ueberſparſamen oder An⸗ alphabeten allerdings nichts geholfen hat. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ eingte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. d. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H. Worms. DA. VII. 1986 1690. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. „————-—-—— — ——ů— — een — — — 22855 5 4 Bekanntmachungen Betr.: Erlaß der Rundfunkgebühr Die Beſcheinigungen für die Befreiung von der Rundfunkgebühr verlieren mit Ende September 1936 ihre Gültigkeit. Volksgenoſſen, die Wert darauf legen, ab 1. Oktober 1936 weiterhin von der Rund⸗ funkgebühr befreit zu ſein, haben in der Zeit vom 1. bis 10. September 1936 auf dem Büro Nr. 6 einen entſprechenden Verlän⸗ gerungsantrag zu ſtellen. Die Genehmigungen, Stempelkarten und Lohnbeſcheinigungen ſind mitzubringen. Da die Zahl der Freiſtellen begrenzt iſt, können nur die bedürftigſten Antragſteller be⸗ rückſichtigt werden. Viernheim, den 26. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter Betr.: Pferde⸗ und Fahrzeugvormuſterung 1936 Auf Anordnung der Wehrerſatzinſpektion findet in Viernheim am 1. September 1936 eine Pferde⸗ und Fahrzeugvormuſterung ſtatt. Der Muſterungsplatz befindet ſich an der Dreſchhalle am Sandhöferweg. Es wird dar⸗ auf hingewieſen, daß die auf den einzelnen Zuſtellungen angegebene Zeit genaueſtens ein⸗ gehalten wird. Die Pferde ſind mit Trenſe, reinen Hufen, ohne Geſchirr, ohne Decken und ſauber geputzt vorzuführen. Jeder Pferdebeſitzer iſt verpflichtet, ſeine ſämtlichen Pferde zur Vormuſterung zu ge⸗ ſtellen. Von der Geſtellungspflicht ſind aus⸗ genommen: 1. angekörte Hengſte, 2. Stuten, die in das Stutbuch der zuſtän⸗ digen Züchtervereinigung eingetragen 925 und zur Zucht verwendet werden. eſcheinigung iſt darüber beizubringen. 3. Pferde, die auf beiden Augen blind ſind, 4. Pferde, die in den Bergwerken dauernd unter Tag arbeiten, 5. Pferde unter 1,35 m Stockmaß. Vorübergehend von der Vorführung be⸗ freit ſind folgende Pferde: 1. Pferde unter 4 Jahren, 2. über 6 Monate tragende Stuten(im Zweifelsfalle entſcheidet die Unterſu⸗ chung), 3. Stuten, die lt. Deckſchein unter 6 Mo⸗ naten tragend ſind, auf Antrag des Be⸗ ſitzers, 4. Stuten, die innerhalb der letzten zehn Wochen abgefohlt und Fohlen bei Fuß haben, auf Antrag des Beſitzers, 5. Pferde, die wegen Erkrankung nicht marſchfähig ſind, 6. Pferde, die an einer Seuche leiden oder einer ſolchen verdächtig ſind. Die Beſpannfahrzeuge werden in den Gehöften der Beſitzer gemuſtert. Wer dieſer Aufforderung nicht nach⸗ kommt, hat eine empfindliche Geld- oder Haft⸗ ſtrafe zu erwarten. Heppenheim, den 3. Auguſt 1936 Heſſ. Kreisamt Heppenheim i. V.: Stieh Vorſtehende Bekanntmachung zur Pferde⸗ und Fahrzeugvormuſterung 1936 bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis und Be⸗ achtung. Viernheim, den 26. Auguſt 1936 Polizeiamt: Bullmann Z. Deulischen Kaiser am OEG.-Bannnol Morgen Sonntag Tanz A rummnmag-u Abendelen: Geſpickte Lendenbraten garn. Kalbsnierenbraten und ver⸗ ſchiedene Salate. Lendenbeefſteak und Eier und Salate Schöne kalte und warme Speiſen nach der Karte ernnelmer Braunaus-ler- Gul gepfl. Weine Es ladet ein Familie Felir Wejchmann. Dehmoͤgras⸗ Verjteigerungen Das Gräflich von Berckheim'ſche Rentamt in Weinheim hält folgende Oehmdgrasverſteigerun⸗ gen ab: 1 am Dienstag, den 1. September 1936, vormittags 9 Uhr in der Wagenhalle des Gräflich von Berckheim'ſchen Schloſſes in Weinheim von 350 Bad. Morgen des Hemsbach⸗Laudenbacher Wieſenguts, 2. am Mittwoch, den 2. September 1936, nachmittags 2 Uhr in der Wirtſchaft von Werle in der Neuzenlache von den Lachen⸗ wieſen Gemarkung Viernheim. haus ſofort zu mieten. Näheres in der Geſchäftsſt. Junge Leute ſuchen Ammer U. 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Samstag und Sonntag im Hauſe Pilz CTuftſchutz iſt Adr. genau beacht Selbſt ſchut Bereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend Singſtunde Da nun die Arbeiten für das Herbſtkonzert beginnen, muß der letzte Mann zur Stelle ſein. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit Heute abend Ausfahrt nach Wallſtadt. Beſuch unſeres Brudervereins„Germania“(Lokal zur Krone). Ab⸗ fahrt 8.15 Uhr bei mir. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Abend Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſitzende. Am Sonntag, 13. September findet unſer dies⸗ jähriger Ausflug per Auto nach dem ſchönen Neckar⸗ tal(Hirſchhorn) ſtatt, wozu unſere Mitglieder nebſt Angehörigen freundlichſt eingeladen ſind.(Fahrpreis 1.40 RM.) Anmeldungen können bis ſpäteſtens Sonntag, 6. September erfolgen. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893. Abtlg. Handball: Morgen Sonntag Freundſchafts⸗ ſpiele auf dem Sportfeld im Stadion: 1. M. 3.15 Uhr, 2. M. 2 Uhr, Jugend 1 Uhr. Abtlg. Fußball: Morgen Vorm. 9 Uhr Pflicht⸗ training für ſämtliche Mſchft. auf dem Sportplatz. Wer nicht erſcheint, kann nicht in eine Mſchft. ein⸗ gereiht werden. Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 und Sportſchützen. Den Waldfeuerſchutz am Sonntag übernehmen die Züge 3 und 4. Die Zugführer veranlaſſen alles weitere. Förſter vom Dienſt: Kamerad Förſter Hoock Ab 2.30 Uhr Pflichtſchießen für die Züge 1 und 2 und ſämtliche Sportſchützen. Alle übrigen Kameraden ſind eingeladen. Der Kameradſchaftsführer: Klee, Kleintierzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Züchterfahrt nach Herrnsheim am Sonntag ſtattfindet und zwar die erſte Abteilung um 11 Uhr, die zweite 12½ Uhr Die Beteiligten mögen ſich hierzu einrichten. Abfahrt am Vereinslokal. Der Vorſtand. Nadfahrerverein Eintracht. Morgen Sonntag, den 30. Auguſt, vormittags 8 Uhr, Ausfahren des deutſchen Radſport⸗Jugend. abzeichens. Zuſammenkunft am Stadion Lorſcher⸗ ſtraße. Auch die Mitgliedee werden gebeten, recht zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Karnevals⸗Geſellſchaft C. d. G. Der diesjährige Familienausflug findet am Sonntag, den 13. September, ſtatt. Abfahrt der Omnibuſſe 9 Uhr ab Lokal zum„Anker“. Anmeldung ſofort beim Vorſitzenden und im Lokal erbeten. Fahrtziel iſt an der Anſchlagtafel zu erſehen. Die Vergnügungskommiſſion. Dell Barchent tere Dell-Damasl 5 d 4% Dell-Federn u. Daunen zu niederen Preisen u. Ia. Qual. Robert Sieieri Weinheimerſtr. 62, Manufaktur u. Modewaren, Wäſche u. Ausſteuer In den Krottenwieſen wurde geſtern das Wieſenſtück Nr. 28 irrtümlich gemäht. Der Eigen⸗ tümer wolle ſofort ſein Heu machen. ese in grosser Auswahl Ag. 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Nach N . 5 1 15 9 1 2 * 8 —