5 E* * — i 1 hen 2 er⸗ ib. . Volks ternheimer Amtsblatt der Bürgermeisterei Wiernheim Erſſcheinungsweiſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. e Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. F( ⁵³² Bezugspreis: Nummer 203 Dienstag S Dr. Goebbels bei den deutſchen in Venedig zeilung Verkündigungsblatt der NS AR. Viernheim den 1. Jeplember 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Npfg. im Textteil 15 1 2 Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt N Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Ueber die freundſchaftliche Verbundenheit deulſchlands und Jaliens Jeſtlicher Ausklang in Venedig Kanalfeſt zu Ehren des deulſchen Gaſles Kanalfeſt in Venedig Venedig, 31. Aug. Am letzten Abend ſeines Aufenthaltes in Venedig warteten die italieniſchen Gaſtgeber für Reichsminiſter Dr. Goebbels und ſeine Frau mit einer ganz beſonderen Ueberraſchung auf. Als außergewöhnliche Ehrung für den deutſchen Gaſt war für Sonntagabend das zweimal jährlich ſtattfindende traditio- 5 große Kanalfeſt angeſetzt wor⸗ en. Dichtgedrängt lagen überall die vene⸗⸗ zianiſchen Gondeln auf dem Canal Grande nebeneinander. Im Waſſer miſchte ſich der Widerſchein der ſeſtlichen Illumina⸗ tion der Paläſte und der Lichterketten, die ſich von Haus zu Haus zogen, mit dem Glanz der in allen Farben leuchtenden Lampions auf den Gondeln. In der Mitte dieſes ein⸗ zigartigen Lichter und Farbenrauſches ſchwamm, auf allen Seiten von venezianiſchen Gondeln eingeſchloſſen, der„Bucintoro“, das große Floß, auf dem ein Orcheſter mit Sängern und Chor muſizierend durch Venedig fuhr. Den Mittelpunkt dieſes einzigartigen Feſtes bildete an dieſem Abend der Palazzo Volpi. Vor den deutſchen und italieniſchen Gäſten brachten hier die Soliſten, das Or⸗ cheſter und der Chor auf dem„Bueintoro“ einige auserleſene Perlen der italieniſchen Sangeskunſt zu Gehör. Die klangvollen Arien der klaſſiſchen italieniſchen Opern und die ſtim⸗ mungsvollen Weiſen der alten venezianiſchen Volkslieder wurden abgelöſt durch ein Singen und Klingen, das von Boot zu Boot weiter⸗ getragen wurde und ganz Venedig in eine fröhlich beſchwingte Stimmung verſetzte. Die deutſchen Gäſte konnten ſich nicht ſattſehen an dieſem unvergeßlichen Bild eines märchenhaf— ten Feſtes, mit dem ganz Venedig dem deut⸗ ſchen Miniſter und ſeiner Frau eine einzigar⸗ tige Ehrung bereitete. „Deulſchland ſchützt ſeine Vollsgenoſſen im Ausland“ Reichsminiſter Dr. Goebbels vor der deulſchen Kolonie in Venedig Venedig, 31. Aug. Am Morgen vor ſei⸗ ner Abreiſe aus Venedig hatte Reichsminiſter Dr. Goebbels im Hotel Excelſior eine Ab⸗ ordnung der deutſchen Kolonie empfangen, um an die auslandsdeutſchen Volksgenoſſen einige Worte zu richten. Der Leiter der Ortsgruppe Venedig der NSDAp. Pg. Kahrs gab der großen Freude der Auslandsdeutſchen in Venedig über dieſe Stunde des Zuſammenſeins Aus⸗ druck. Reichsminiſter Dr. Goebbels erklärte in einer kurzen Anſprache, daß ſein privater Beſuch in Venedig dazu beigetragen habe, die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien noch enger zu geſtal⸗ ten. Dieſe Tatſache ſei gerade für die in Ita⸗ lien lebenden Reichsdeutſchen von großer Bedeutung, da der Umſtand der freund ſchaftlichen Verbundenheit zwiſchen Italien und Deutſchland ihren Aufenthalt im Vergleich zu einigen anderen Ländern ſo an⸗ genehm geſtalte. Der Auslandsdeutſche, ſo fuhr Dr. Goebbels fort, muß ſich auf vorge- ſchobenem Poſten als Pionier ſeines Volks tums bewähren. Dieſe Aufgabe iſt nicht im- mer leicht in Ländern, mit denen das Heimat- land Gegenſätze hat. Dr. Goebbels kam dann auf den Wandel zu ſprechen, der ſich in der Einſtellung der Heimat den Volksgenoſſen im Ausland gegen⸗ über vollzogen habe. Die Streitigkeiten des früheren Regimes mit einem ausländiſchen Staat ſeien immer auf dem Rücken der Aus⸗ landsdeutſchen Kolonie ausgefochten worden, weil Deutſchland damals weder die Mittel hatte ſeine Reichsangehörigen im Ausland zu ſchützen, noch überhaupt in der Lage war, einen Streit kraft ſeiner moraliſchen Stärke zu ſei ⸗ nen Gunſten zu entſcheiden. Die Geſchichte habe bewieſen, daß die Weltvölker nicht zu⸗ letzt dadurch groß und ſtark geworden ſeien, weil ſie jeden einzelnen ihrer Angehörigen, ob hoch oder niedrig, arm oder reich, als zum Volkstum gehörig und daher äußerſt wertvoll für ihr Volt betrachteten. Auch für Sie iſt das Bewußtſein der Rückendeckung in der Heimat ein er⸗ hebendes Gefühl, wenn Sie auch das Glück ha⸗ ben, in einem mit uns freundſchaftlich verbun⸗ denen Lande zu leben. Mit Ihren auslands⸗ deutſchen Kameraden in aller Welt können Sie letzt die ſtolze Ueberzeugung haben, daß Sie nicht mehr allein auf vorgeſchobenem Poſten ſtehen, ſondern daß Sie die Kinder eines gro⸗ ßen und ſtarken Volkes ſind. Zugleich aber haben Sie die Freude, in dieſem mit uns ſo befreundeten Lande zu weilen, von deſſen welt⸗ anſchaulicher und politiſcher Intereſſengemein⸗ ſchaft mit dem neuen Deutſchland wir manchen Vorteil für Europa erhoffen.“ Der Reichsminiſter ſchloß mit dem Appell an die Auslandsdeutſchen, ſich ſtets als die von der Heimat betreuten unvergeſſenen Angehöri⸗ gen des wiedererſtarkten deutſchen Volkes zu fühlen. Abſchied von Italien Venedig, 31. Aug. Unmittelbar vor ſeiner Heimreiſe ſtattete Reichsminiſter Dr. Goebbels am Montagvormittag dem Sitz der Bezirks⸗ und Ortsleitung Venedigs der Fa⸗ ſchiſtiſchen Partei gemeinſam mit Propaganda⸗ miniſter Alfieri einen Beſuch ab Dann war die Stunde des Abſchieds für Reichs miniſter Dr. Goebbels gekommen. Zum letzten Male fuhr er mit ſeinem italieniſchen Kollegen Alfieri im Motorboot durch die La⸗ gunen von Venedig zum Flughafen Ichweres Grubenunglück in Bochum Bisher 22 Tote Bochum, 31. Aug. Auf der zur Bergbau A.⸗G. Lothringen gehörenden Zeche„Ver ⸗ einigte präſidenk“ ereignele ſich am Monkag miktag eine Exploſion im Flöz „Dicke Bank“ auf der neunken Sohle. Die Bergungsarbeiten auf der Zeche„Vereinigke Präſidenk“ gehen nur langſam vonſtakten, da die von der Explo⸗ ſion betroffene Skrecke keilweiſe zu Bruch gegangen iſt. Bis 19 Uhr waren 17 Tole und 12 Verleßte zu Tage geförderk. Leider muß damit gerechnel werden, daß ſich die Zahl der Tolen noch um einige erhöhl. Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks fanden ſich die Verkreker der Deulſchen Ar- beitsfront, der Bergbehörde und der Polizei- präſident von Bochum auf der Schachkanlage ein. Zur Unkerſuchung des Unglücks und zu den Bergungsarbeiten fuhren die Be⸗ kriebsführung der Zeche„Vereinigte Prä- ſident“, weiterhin Berghaupktmann Pol- ſter, Oberbergrak Kaiſer und ein Ver⸗ kreler der Deulſchen Arbeiksfront in die Grube ein. Telegramm Dr. Leys an die Betriebsführung Der Reichsleiter der Deutſchen Arbeiks⸗ front, Dr. Ley, hat aus Anlaß des ſchweren Unglücks auf der Schachkanlage„Vereinigte Präſident“, Bochum, an die Betriebsführung dieſer Schachtanlage das nachſtehende Tele gramm gerichket: „Betriebsführung Schachtanlage„Ver- einigte Präſidenk“, Bochum. Tieferſchük⸗ kert über das mir ſoeben gemeldete ſchwere Unglück auf Ihrer Schachkanlage bitte ich Sie, den Hinterbliebenen und Verleßken meine aufrichtige Teilnahme zum Ausdruck zu bringen. Ich habe die zu⸗ ſtändigen Dienſtſtellen der Deulſchen Ar⸗ beitsfront angewieſen, ſofortk Hilfsmaß⸗ nahmen durchzuführen und werde am Dienstag ſelbſt bei den Opfern und deren Hinkerbliebenen ſein. Dr. Roberk Ley.“ 22 Tote auf Zeche„Vereinigte Präſident“ geborgen. Bochum, 1. September. Nach Mitternacht wurde von der Zeche„Vereinigte Präſident“ mitgeteilt, daß nach Mitternacht 21 Tote ge⸗ borgen waren. Im Krankenhaus„Berg⸗ mannsheil“ ſei einer der Verunglückten ſeinen Verletzungen erlegen, wodurch ſich die Zahl der Todesopfer auf 22 erhöhe. Außerdem ſeien noch 4 Bergknappen in der Grube eingeſchloſſen. Die Hoffnung, ſie lebend bergen zu können, ſei ſehr gering. Im Kran⸗ kenhaus„Bergmannsheil“ befinden ſich noch 20 Verletzte. Der amlliche Bericht über das Grubenunglück in Bochum keilt mik, daß die Schlagwekterexploſion bisher 20 Todesopfer geforderk hak. Drei Mann werden noch vermißt; mit ihrem Tode muß gerechnet werden. 20 Bergleute wurden verletzt, drei von ihnen ſind im„Bergmannsheil“ in Bochum bereits verſchieden. Eine Erhöhung der Ge⸗ ſamtzahl der Opfer iſt nicht zu erwarken. Ueber die Zündungsurſache des Schlagwekters läßt ſich vor Beendigung der ſofort aufgenommenen Aufräumungsarbeiken noch nichts feſtſtellen. Die ausländiſchen Bolſchaflen verlaſſen Madrid Auch US A⸗Bolſchaft rechne mit Ueberſied⸗ lung nach Alicanke. New Bork, 1. Sept. Die amerika⸗ niſche Bolſchaft in Wadrid teilte dem Staatsdepartemenkt in Waſhingkon mit, daß ſie die Bemühungen forkſetze, um die noch in Madrid verbliebenen 164 Amerikaner zu keichsmiuſſter dr. Goebbels in Benedig Ankunft auf dem Flughafen— Abſchreiten der Ehrenformation der faſchiſtiſchen Verbände. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, K.) bewegen, die ſpaniſche Haupfkſtadk zu verlaſ⸗ ſen und ſich am Miktwoch abend mit der Ei⸗ ſenbahn nach Alicante zu begeben. Dork warte der Kreuzer„Quincy“, um ſie aufzunehmen. Die Bolſchaft habe den US A- Bürgern mitgekeilt, daß der Eiſenbahnver⸗ kehr aus Madrid jederzeit eingeſtellt werden könne und daß die Möglichkeit beſtehe, daß auch die US A-Bokſchaft gezwungen ſein 0 N die Haupkſtadt zu verlaſ⸗ en. Das Marineamt in Waſhington gab be⸗ kannt, daß das Schlachtſchiff„Oklahoma“ die ſpaniſchen Gewäſſer verlaſſen und die Heimreiſe angekreten habe. In Spanien verblieben noch der Kreuzer„Quincy“ und die Zerſtörer„Kane“ und„Hakfield“, ſowie das Küſtenwachſchiff„Cayuga“. Amerikaniſche Verſtimmung über die Bombar⸗ dierung des Zerſtörers„Kane“ durch ein ſpaniſches Flugzeug. In hieſigen Kreiſen vermutet man, daß die Marxiſten, empört über die amerikaniſche Nichtbeachtung der Blockade und die verſchie⸗ denen amerikaniſchen Proteſte bei der Madri⸗ der Regierung, ihrer Wut durch die Bombar⸗ dierung des amerikaniſch. Zerſtörers Ausdruck geben wollten. Sollte ſich dieſe Vermutung be⸗ ſtätigen, ſo würde die Lage hier als ſehr ernſt angeſehen werden. Staatsſekretär Hull verweilte die lanze Nacht zum Montag im Außenamt und ſtand in un⸗ unterbrochener Verbindung mit der Marine⸗ leitung ſowie mit Präſident Rooſevelt. —I— —————— 535 ——— Eine Figur verſchwinder vom Ichachbrell Ganz plötzlich erfolgte die Umbildung des rumäniſchen Kabinetts. Der Außenminiſter Titulescu, der in der Anlehnung an Frankreich einen mächtigen Einfluß beſaß, be⸗ findet ſich zur Zeit an der franzöſiſchen Ri⸗ vierg. Da hörte er von dem Geſamtrücktritt des Kabinetts und von der Neubildung des Kabinetts unter demſelben Miniſterpräſidenten Tatarescu, aber ſeinen Namen findet er nicht mehr auf der Liſte. Da merkt er, daß man die Gelegenheit wahrgenommen hat, ihn loszu⸗ werden, und vor lauter Aerger wird er krank. Schon lange waren Rumäniens einflußreiche Kreiſe mit der Politik Titulescus nicht zu⸗ frieden. Sie ſahen die fieberhaften Rüſtungen Sowjetrußlands, ſeine kriegstreiberiſchen Vorkehrungen, ſeine wilde Aktivität in aller Welt, und ſie wußten, daß eine Entſcheidung getroffen werden müſſe. Sollte ſich Rumänien freiwillig in die Hände Sowjetrußlands begeben? Auf Beſſarabien verzichten, das ihm im Kriege zugeſprochen worden war? Zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Sowjetrußland aufgerieben werden? Und immer ſtärker wurde die Unzufriedenheit mit Titulescu, der ſie völliger noch an das franzö⸗ ſiſch⸗ſowjetruſſiſche Bündnis zu binden ſuchte. Beneſch, der Miniſterpräſident der Tſchecho⸗ ſlowakei, und Titulescu, der Außenminiſter Rumäniens, waren die Schildknappen Frank- reichs auf dem Balkan. Weil Frankreich hin⸗ ter ihnen ſtand, darum waren ſie auch mächtig im eigenen Lande. Noch nach der Dardanellen⸗ konferenz, in der Titulescu ſcharf gegen Eng— land Stellung nahm, konnte er mit einer Rück⸗ trittsdrohung die Oppoſition zum Schweigen bringen. Der rumäniſche Geſandte in War⸗ ſchau, der wiederholt Warnungen gegen die Politik Titulescus nach Bukareſt richtete, mußte von ſeinem Poſten zurücktreten. Das hat in Polen ſtarke Bedenken erregt, denn es hat mit Rumänien einen Bündnis⸗ vertrag zum Schutze der gemeinſamen Grenze gegen Sowjetrußland geſchloſſen, und was konnte ihm dieſer Vertrag nützen, ange- ſichts einer Politik, die den franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Militärvertrag mit allen Kräften unterſtützte und nichts heißer begehrte, als in dieſen Vertrag eingeſchloſſen zu werden, wie es mit der Tſchechoſlowakei geſchehen iſt? Nun kam der Bahnbauplan hinzu, der es den Sow⸗ jetruſſen ermöglichen ſoll, Truppen über ru⸗ mäniſches Gebiet nach der Tſchechoſlowakei zu führen. Für Polen verlor ſo das Bündnis mit Rumänien an Wert, und in Rumänien ſah man immer ſorgenvoller auf die Politik Ti⸗ tulescus. ** Nun iſt der geſchäftige Mann von der Bild⸗ fläche abgetreten. Er iſt aus gebootet worden, wie es in den Berichten ſo ſchön heißt. Man hat ihm den Stuhl vor die Tür geſetzt. Und daran erkennen wir auch, wie ſich die Weltlage geändert hat. Hatte der Balkan ſich nach dem Kriege ſo ſtark an Frankreich angelehnt, ſo wurden die Beſtrebungen immer ſtärker, ſich unabhängig zu machen und einen eigenen Weg zu gehen. Die Anlehnung Frankreichs an Sowjetrußland hat die Lage nun weiter ver⸗ ändert. Das Schickſal der Oſtſtaaten ſollte da⸗ mit in die Hände Moskaus gelegt werden. Frankreich bekam ſeine Volksfrontregierung und befindet ſich in ſtarken innenpolitiſchen Spannungen. Sowjetrußland will den Weſten Europas in den Bolſchewismus hineintreiben, und die Wirren in Spanien, die es verſchul⸗ det hat und die es durch ſein Eingreifen ver— mehrt, ſollen ihm die Gelegenheit geben, den Krieg zu entfeſſeln. Da merken die Balkan⸗ ſtaaten, daß für ſie alles auf dem Spiel ſteht. Jugoſlawien hatte es lange ſchon gemerkt. In Rumänien gab es einflußreiche Männer, die lange ſchon warnten. Jetzt haben die Regie⸗ renden in Bukareſt erkannt, daß es auf dem Wege Titulescus nicht mehr weitergeht, und ſie haben daraus ihre Folgerungen gezogen. Sehr betrübt iſt Frankreich, daß der gute Freund Titulescu nun nicht mehr drüben in Bukareſt am Ruder ſteht. Welche Mühe hatte ſich Frankreich gegeben, Rumänien in den Ring einzuſchließen. Barthou hatte zu dieſem Zweck noch eine Reiſe nach Bukareſt unternom⸗ men. Nun merken ſie in Paris, daß die Welt ſich dreht, und ein Mann wie Sauerwein ſpricht von der Anziehungskraft des neuen Deutſchland, von dem Anwach⸗ ſen der deutſch-freundlichen Bewegung in Ru— mänien, und er mag wohl darin recht haben, daß die ſo klare antibolſchewiſtiſche Einſtel⸗ lung Deutſchlands bei allen jenen Staa⸗ ten bewundernde Anerkennung findet, die von Sowjetrußland bedroht ſind. Welcher Staat in Europa iſt es nicht? Sie werden alle zu einer Entſcheidung gezwungen werden, und es beſteht durchaus die Möglichkeit, daß auch die Tſchechoſlowakei noch einmal erkennen wird, daß es nicht der Freude höchſte iſt, den Bol⸗ ſchewismus ins Land zu bekommen und ihm auf Gnade und Ungnade ausgeliefert zu ſein. Auch die Polen ſind froh, daß Titulescu nicht mehr ſeines Amtes walten darf: ſie nennen ihn eine der unmöglichſten Erſcheinungen der Politik der Nachkriegszeit. a * Deutſchland kann nur wünſchen, daß es Ru⸗ mänien gelingen möge, ſeinen nationalen Zu⸗ ſammenhalt zu wahren und zu ſtärken. Leicht wird es die Regierung nicht haben, mit dem Erbe Titulescus fertig zu werden, denn ſeine Einwirkung auf die Innenpolitik im Sinne Norwegen verfügt Jſolierung Trohkis Strenge Juolierung für Trohki Ein Beſchluß des norwegiſchen Juſtiz. miniſteriums. Os lo, 31. Aug. Auf Grund einer könig⸗ lichen Entſchließung hat das norwegiſche Juſtizminiſterium beſchloſſen, Leo Troßki und ſeine Frau zu iſolieren und unker Bewachung zu ſtellen. Nähere Beſtimmun- gen über ſeine Bewegungsfreiheit und ſeine Verbindung mit der Außenwelt werden noch erlaſſen. Beſuche darf Trotzki nur empfan⸗ gen nach Genehmigung des Zenkralpaßkon- kors, ebenſo darf er ohne vorherige Geneh⸗ migung in keinem einzelnen Fall ſein Te⸗ lephon benußen. Seine Poſt, Briefe und Telegramme, werden kontrolliert werden. Trotkis gekreläre in Kopenhagen Kopenhagen, 31. Aug. Die beiden aus Norwegen ausgewieſenen Sekretäre Trotzkis, der Franzoſe Frankel und der tſchechoflowa⸗ kiſche Staatsangehörige Wolf ſind am Sonn⸗ tag unter polizeilicher Bewachung in Kopen⸗ hagen eingetroffen. Sie wurden in Helſingör von zwei Polizeibeamten in Empfang genom⸗ men, die dafür ſorgten, daß ſie auf der Fahrt nach Kopenhagen mit niemand in Berührung kamen. Vom Hauptbahnhof, wo ſie ebenfalls mit niemand ſprechen durften, wurden die bei⸗ den Sekretäre nach dem Polizeipräſidium ge⸗ bracht. Wo ſie ſich ſeither aufhalten, iſt nicht bekannt. Die beiden Sekretäre befinden ſich im Beſitz gültiger Päſſe und können ſich daher drei Heflige Saalſchlacht in Reims Paris, 31. Aug. Bei einer Verſammlung der„Franzöſiſchen Volkspartei“ in Reims. bei der auch der Führer und Gründer dieſer Partei, der frühere kommuniſtiſche Abgeord— nete Doriot ſprach, kam es zu ſchweren Aus⸗ ſchreitungen, die von kommuniſtiſchen und mar⸗ ee Gegnern Doriots hervorgerufen wur⸗ en. Schon vor Beginn der Verſammlung kam es bei dem Verſuch von Volksfrontlern, in den Verſammlungsſaal einzudringen, zu einer hef⸗ tigen Schlägerei, wobei die Anhänger Doriots die Störenfriede mit Gummiknüppeln aus dem Saale ſchlugen. Das war das Signal für einen allgemeinen Sturmangriff der drau⸗ Monate in Kopenhagen aufhalten. Sie ſollen jedoch den Wunſch geäußert haben, möglichſt bald weiterreiſen zu können. ßen harrenden Volksfrontler auf den Saal. Der Angriff wurde aber von dem volizeilichen Ordnungsdienſt und von Feuerwehrleuten mit Hilfe dreier Waſſerſpritzen., die die angriffs⸗ luſtige Menge merklich abkühlten, abgewehrt. Bei Schluß der Verſammlung wurden jedoch die Teilnehmer von den die umliegenden Stra⸗ zen immer noch beſetzt haltenden Volksfront⸗ lern mit Wutgeſchrei und mit einem Steinhagel empfangen. Während bei der er⸗ ſten Saalſchlägerei bereits ſieben Verletzte zu verzeichnen waren, gab es nunmehr über 30 Verletzte. Auch etwa ein Dutzend Polizei⸗ beamte wurden verletzt. 14 Perſonen ſind verhaftet worden. Konrad henlein vor den Sudelendeulſchen §§ Prag, 31. Aug. Am Sonntag ſprach Konrad Henlein in drei Bezirkskundgebun⸗ gen der ſudetendeutſchen Partei in Weſtböh⸗ men und zwar in Tepl, Tachau und Chodie⸗ ſchau.„Wenn in den letzten Tagen“, ſo führte Henlein u. a. aus,„im Wahlkreis Karlsbad be⸗ reits zum dritten Mal die Abhaltung eines Kreisparteitages der ſudetendeutſchen Partei verboten wurde, ſo muß ich in aller Welt⸗ öffentlichkeit dagegen Stellung nehmen, daß, entgegen der Grundſätzen des Vertrages mit der Tſchechoſlowakei, die Preſſe und Verſamm⸗ Heimat vertreten. lungsfreiheit verwehrt wird. Wenn man glaubt, mich damit zu treffen, ſo irrt man ſich in den Methoden. Wir werden umſo geſchloſ⸗ ſener und feſter die Belange unſerer deutſchen Wenn man andererſeits im Ausland glauben machen will, das Sudeten⸗ deutſchtum ſei gar nicht mehr einig, ſo bewei⸗ ſen unſere Kundgebungen das Gegenteil. Es iſt heute ſtärker und gewaltiger als z. Zt. der Wahlen. Unſer Wille iſt eherner und geſchloſ⸗ ſener als vor einem Jahr.“ Polniſche Kritik an Tiluleſcu §s8 Warſchau, 31. Aug. Zum Sturz des rumäniſchen Außenminiſters Tituleſeu ſchreibt„Kurjer Poranny“, Tituleſcu ſei eine der unwahrſcheinlichſten Erſchei⸗ nungen der Nachkriegsdiplomatie geweſen und habe ſeine Politik lediglich unter perſön⸗ lichen und egoiſtiſchen Geſichtspunkten geführt. Wenn man überhaupt von einem Leitgedanken der Politik Tituleſcus ſprechen könne, ſo habe ſie die Tendenz befolgt, ein ſolches Gewirr gegenſeitiger Garantien zu ſchaffen, daß ſich ſchließlich niemand mehr darin zurechtfinden konnte. Das Blatt verſchont den rumäniſchen Miniſter auch nicht mit der Bemerkung, am ſchmerzlichſten werde für Tituleſeu wohl der Verluſt der Dispoſitionsfonds ſein, über die er als Außenminiſter verfügte und mit denen er einen Luxus betrieben habe, wie ein in⸗ diſcher Nabob, weit über die wirtſchaftlichen Möglichkeiten ſeines Vaterlandes hinaus. Wenn es Tituleſcu, ſo ſchließt das Blatt, nicht gelinge, in die politiſche Arena zurückzukehren, ſo werde das ein Beweis ſein, daß das ver⸗ bündete Rumänien in ſeine Außenpolitik durchaus andere Grundſätze aufgenommen habe als die, zu denen Tituleſeu ſich bekannte. „Kurjer Polſti“ ſchreibt, Tituleſeu habe in Europa als tatſächlicher Leiter der Kleinen Entente gegolten. Im Völkerbund habe er dag orthodoxe Element dargeſtellt, und er ſei zweifellos eine der populärſten Erſcheinungen der politiſchen Welt der Nachkriegszeit ge⸗ weſen, wenn auch durchaus nicht im günſtigen Sinne. Jie ſtelllen ihren Eigennutz vor den Gemeinnutz Beginn des Prozeſſes Langbein/ Sauerbrey in Coburg. Coburg, 31. Aug. Heute beginnt vor dem Landgericht Coburg der Prozeß gegen Langbein und Sauerbrep, die ſich an einem Plakettenauftrag des Deutſchen Roten Kreuzes in bekrügeriſcher Weiſe bereicherten. Angeklagt ſind der Fabrikant Ernſt Langbein und der Ingenieur Willi Sauerbrey, beide aus Neuſtadt bei Coburg, wegen eines gemein- ſchaftlich verübten Vergehens des Betruges in Tateinheit mit einem gemeinſchaftlich ver⸗ übten Vergehen des Sachwuchers. Um die Not der Neuſtadter Heimarbeiter zu lindern, wurde ein Auftrag des Deukſchen Roten Kreuzes zur Herſtellung von faſt zehn Millionen Plaketten für den Rote-Kreuz⸗ Tag 1935 der Firma Georg Langbein& Sohn, Neuſtadt bei Coburg, gegeben, die dem Roten Kreuz 3% Pfennig je Abzeichen be- 7 ³·¹-1² AA ¹¹ A der franzöſiſchen Volksfront war nicht gering. Auch in Rumänien ballen ſich die politiſchen Energien auf der Rechten und der Linken zu⸗ ſammen, und wie der Kampf ſich geſtalten wird, das weiß niemand. Der Probleme ſind viele auf dem Balkan, und die Frage iſt nicht leicht zu beantworten, wie es dem Balkan ge⸗ lingen wird, dieſe Probleme zu löſen. Nur darüber muß in allen Staaten Klarheit herr⸗ ſchen, daß der Bolſchewismus auch für ſie den Untergang bedeutet und daß das Streben Sowietrußlands wie des Zarenreiches nach der Beherrſchung des Balkans immer neue Kon⸗ flikte ſchafft. Vermag der Balkan ſich durchzu⸗ ſetzen und ſeine Selbſtändigkeit zu behaupten, ſo wird dem Frieden Europas damit ein guter Dienſt geleiſtet werden.—8. * eee dn e e eee rechnete. Bevor die Anferkigung der Pla- ketten beendet war, gingen Gerüchte um, daß die Firma enkgegen der dem Roten Kreuz gemachten Zuſage, möglichſt viele Heimarbei⸗ ker zu beſchäftigen, neue Maſchinen aufgeſtellk habe, um Arbeits- kräfte zu ſparen. Das Gaurechks- amt und die Gaureviſionsabteilung in Bay⸗ ern befaßken ſich mit dieſen Vorgängen, und das Ergebnis der Prüfung beſtätigte alle Mutmaßungen. Die Prüfungen ergaben, daß Langbein und Sauerbrey zunächſt einen Mitbewerber entgegen der ſchriftlichen Vereinbarung nicht bei der Herſtellung der Plaketten beſchäftig⸗ ten und die Auszahlung des zugeſagten Ge- winnanteils ihm verweigerten. Weiterhin ergab ſich, daß Langbein und Sauerbrey den Heimarbeikern Löhne zahlken, die weit unker dem orksüblichen Enkgelt lagen. Auf dieſe und andere Weiſe verſtanden es die Angeklagten, für ſich einen Reingewinn von 120000 RM. zu erzielen bei einer Auftragshöhe von 330 000 RM., der zudem nur deshalb nach Neuſtadt gegeben worden war, um dort die wirkſchaftlichen Verhält- niſſe der Heimarbeiter zu verbeſſern. Lang- bein und Sauerbrey waren ſich ihres ſtraf⸗ baren Tuns wohl bewußt, denn ſie ſchaff⸗ ken ihre Gewinne ſchnell beiſeite und legten ſie auf Privalkonten an. Sie haben ſich freventlich gegen den Grundſatz des neuen Staates„Gemeinnutz geht vor Eigennuß“ vergangen, und es wird ſie die volle Härke des Geſetzes kreffer Erſter Straßenpolizeilehrgang in Berlin 88 Berlin, 31. Aug. Der Chef der Ord⸗ nungspolizel, General Daluege, eröffneke heute in der Immelmann-Kaſerne im Auf⸗ krag des Reichsführers Ss und Chefs der deutſchen Polizei, Himmler, den erſten Straßenpolizeilehrgang für motoriſierke Straßenbereitſchaften. Die 550 Lehrgangs- teilnehmer ſind Feldjäger, die bisher in der Schußpolizei Dlenſt gekan haben und jetzt aus ganz Preußen zu dieſem Lehrgang zuſam- mengezogen worden ſind, um nach Ablauf eines Viertelſahres als beſtgeſchulke Gendar- meriebereitſchaften im Straßendienſt auf dem flachen Lande eingeſet zu werden, ähnlich den motoriſterten Schußpolizeibereitſchaften, die in den Großſtädten Dlenſt kun. Rein kraftfahrkechniſch ſind dieſe Lehrgangskeil- nehmer bereits in Suhl ausgebildet worden. General Daluege hielt an die Teilnehmer des Lehrganges eine längere Anſprache, in der er die grundſätzlichen Richklinien zuſam⸗ menfaßke, die künftig auf dem Gebiek der Stkraßenverkehrspolitik hinſichtlich der Er- ziehung der Verkehrskeilnehmer maßgebend ſein ſollen. Die Belehrung über die Ver⸗ kehrsvorſchriften müſſe noch ſtärker als bis- her ſchon in der früheſten Jugend einſetzen und ſich im übrigen auf alle Altersgruppen erſtrecken. Maßgebend für den Erfolg über- haupk ſeien klare Gebote und Verbote. Ge- neral Daluege bekonke, daß die Polizei im Laufe der Zeit dazu übergehen werde, die gebührenpflichktigen Verwar- nungen zu erhöhen, damit jeder lerne, ſich dem Gemeinwohl unkerzuordnen. Die Juſtiz ſchließlich werde ſcharf durchgreifen müſſen, wenn die Strafen von erzieheriſcher Wir- kung ſein ſollen. Für eine gerechke, dem Volksempfinden enkſprechende Skrafe ſeien die Vorermitklungen der Skraßenpolizei von weſentlicher Bedeutung. der Vachlmeiſter-Erſatz der Ichuhpolizei Berlin, 31. Aug. Der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei macht in einem Runderlaß den Polizeibehörden und Landes⸗ regierungen Mitteilung von einer Verein⸗ barung mit dem Reichskriegsminiſter, wonach der Erſatz der Wachtmeiſter für die Schutzpolizei aus den im Herbſt 1936 aus der Wehrmacht ausſcheidenden zwe i⸗ bis fünfjährig gedienten Soldaten zu entnehmen iſt. Nach einer Anweiſung des Reichskriegsminiſters legen die für die Wacht⸗ meiſterlaufbahn der Schutzpolizei in Frage kommenden Wehrmachtangehörigen ihre An⸗ träge auf Einſtellung in die Schutzpolizei auf dem Dienſtwege vor. Außer einer vorwurfsfrei abgeleiſteten Dienſt⸗ zeit bei der Wehrmacht von mindeſtens zwei, höchſtens fünf Jahren ſind die üblichen für die Einſtellung in den Polizeidienſt geltenden Be⸗ dingungen zu erfüllen, vor allem müſſen die Bewerber vor ihrem Eintritt in die Wehr⸗ macht der NSDAP. oder ihren Gliederungen angehört haben. Eine Rede des franzöſiſchen Kriegsminiſters bei einem Feſteſſen für General Rydz⸗Smigly. Paris, 31. Auguſt. General Rydz⸗Smigly ſtattete am Montag vormittag dem Miniſter⸗ präſidenten, dem Außenminiſter und dem Kriegsmarineminiſter Höflichkeitsbeſuche ab. Kriegsminiſter Daladier bezeichnete in einer kurzen Begrüßungsanſprache General Rydz ⸗Smigly als den geiſtigen Erben Pilſudſkis. Das franzöſiſche Heer werde ſtolz ſein, ihm in den bevorſtehenden Manövern zu beweiſen, daß Frankreich ſich auf dieſes Heer ſtützen könne, um ſeine Unabhän⸗ gigkeit und Freiheit ſicherzuſtellen. Der Wert der franzöſiſchen Befehshaber ſowie die Aus— bildung der einzelnen Waffengattungen und der Mut der Soldaten ebenſo wie die metho⸗ diſche Verſtärkung der Schlagkraft, die Frank⸗ reich nicht aufhören werde fortzuſetzen, mach⸗ ten aus dieſem ſtarken Heer einen ſoliden Kämpfer des Vaterlandes. Ganz Frankreich lege in den Empfang des polniſchen Generals die Herzlichkeit ſeiner Gefühle, die es für das große polniſche Land, ſeinen Freund und Verbündeten und für die Aufrechterhaltung des Friedens hege. Nach dem Eſſen trat General Rydz⸗Smigly die Fahrt nach Reims an, wo er den großen franzöſiſchen Manövern beiwohnen wird. „Troßzkiſten“-Berhaflungen auch in der Krim §§8 Moskau, 31. Auguſt. Die über das Gebiet der geſamten Sowjetunion gehende Verhaftungswelle hat nunmehr auch die Krim erreicht. Wie die ſowjetruſſiſche Nachrichten- Agentur meldet, wurde unter den Beamten des Landwirtſchaftskommiſſariats eine fünf⸗ köpfige„Verſchwörergruppe von Trotzkiſten“ aufgedeckt und unſchädlich gemacht. 9 Ebene tet wat drei⸗ halte Ungati in den zeitige die Tri len W. in dem nußen Inlet Fuelun in fun 5.7 hinau fer nühle Stab eine k leicht! Mille nau, ii N ſcöne könne bilbete Anm, tigen e türmten dem, ft Mühle Dotſes Und jet 10 gute Nehrert herum hatten gezogen die 38 bdigun Muhle ſtehen N ſunderg on nem des kein ach die a8 N85 1 zu des acht⸗ rage An- auf ent die dv die E gel eee e eee herbſllämpfe in den Karpalhen Zur Unterſtützung des rumäniſchen Vorgehens im September 1916 gegen Siebenbürgen hatten ſich auch die Ruſſen in den Karpathen bereitgeſtellt. Als greifbares Ziel ſtand ihnen die Ge⸗ winnung der nach Ungarn führenden Päſſe vor Augen. Vor dem ſchon ſeit längerer Zeit beſtürmten Jablonica⸗ Paß in den Wald⸗Karpathen brachten ſie immer neue Opfer. ohne die Ver⸗ teidigungsmauer der deutſcher und öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Truppen zunächſt ins Wanken bringen zu können. Der rumäniſche Kriegsplan ſah in Ueber⸗ einſtimmung mit der ruſſiſchen Heeresleitung eine ungeheure Ueberflutung Siebenbürgens vor, während in der Dobrutſcha ruſſiſche Truppen die Hauptarbeit tun ſollten. Furcht⸗ bar geſtalteten ſich auch die Kämpfe im Süd⸗ weſtzipfel der Bukowina, wo ruſſiſche und rumäniſche Truppen vorgetrieben wurden, um die bereits verſchneiten Grenzgebiete Ungarns zu überwinden. Noch verfügte die ruſſiſche Artillerie über genügend Mittel zu einem regelrechten Trommelfeuer; es reichte wohl auch noch zu Maſſenſtürmen, die oft tagelang währten, aber der Angriffsgeiſt, der das Bruſſilow⸗Heer noch in den Sommerſchlachten ausseichnete, zeigte ſich doch nicht mehr auf der alten Höhe. In den wegeloſen Waldgebirgen konnten die Truppen nicht ſo breit wie in der Ebene angeſetzt werden, umſo tiefer und dich⸗ ter waren die Schwärme, die vor allem an der Drei⸗Länder⸗Ecke um jeden Preis den Durch⸗ bruch zu erzwingen ſuchten. Das höchſte Lob aber verdiente das helden⸗ hafte Ausharren der deutſchen und öſterreich⸗ ungariſchen Truppen in den Waldkarpathen, in denen wie ſchon ſo oft. der Winter früh⸗ zeitig eingezogen war. Faſt nirgends hatten die Truppen Zeit gefunden, ſich von den vie⸗ len Wochen anſtrengenden Bewegungskrieges in dem Urwald⸗ und Hochgebirgsland einiger⸗ maßen zu erholen und ihre Bergſtellungen ſtärker auszubauen. Jede Kleinigkeit zum Stellungsbau, jede Bohle, jeder Nagel mußte in ſtundenlanger Mühe durch ſchwierige Wege 8. T. im Schneegeſtöber faſt tauſend Meter hinaufgetragen werden. Da lag z. B. in näch⸗ ſter Nähe einer Schlacht eine große Wind⸗ mühle, die vor längerer Zeit einem ruſſiſchen Stab und Quartier gedient hatte. Jetzt kam eine kleine deutſche Truppe hier hinauf, viel⸗ leicht die Hälfte einer Kompanie, und da die Mühle ein gutes feſtes Bauwerk war, beſchloß man, ſie als Stützpunkt herzurichten. Die Feſtung in der Mühle Man hätte ſich in ruhigen Zeiten kein ſchöneres Bild wilder Romantik vorſtellen können; das große Steinhaus dieſer Mühle bildete den Mittelpunkt. es war wie ein Turm, deſſen Eindruck nur durch die gewal⸗ tigen Flügel geſtört wurde. Hart darüber türmten ſich die Felſen auf, gekrönt von wil⸗ dem, faſt undurchdringlichen Urwald. Die Mühle bildete gewiſſermaßen den Kopf eines Dorfes, das hinter ihren Mauern verſteckt lag. Und jeder der Männer war froh, hier einen ſo guten Anterkunftsplatz gefunden zu haben. Mehrere Tage herrſchte tiefſte Ruhe rund⸗ herum, die Ruſſen ließen ſich nicht blicken, ſie hatten ſich in das Dickicht des Waldes zurück⸗ gezogen und warteten wohl auf Verſtärkung. Die Zwiſchenzeit wurde benutzt. um alles ver⸗ teidigungsfähig zu machen. Grabenſtellungen wurden rundherum angelegt und Stacheldraht gezogen. Zur Verkeidigung beim einem Angriff war die Mühle wie geſchaffen, denn das geräu— mige, aus ſchweren Quadern gefügtke Wohn- haus lehnte ſich eng an den Felſen und konnte nur von vorn angegriffen werden. Um den Eindruck einer Feſtung noch mehr zu unkerſtützen, war alles von einer ſchweren, roh auſgeführren Mauer umgeben. Die großen Keller erſtreckken ſich kief in die Felſen hinein. Der Wäller ſelbſt, ein grauer, wekterfeſter Mann, hatte vor kurzem ſeine beiden Söhne im Felde verloren; ſie haken in Galizien gegen die Ruſſen gekämpfk. Jetzt, wußte er, ging es um die Heimat. Er erſah aus den Vorbereitungen zur Verkei— digung, wie die Dinge ſtanden und daß ſeine Mühle bald im Miklelpunkt der Kämpfe ſtehen würde. Trotzdem ſagke er kein Work, ſondern half, wo er konnke. Drei Tage und Nächte hakte Ruhe ge- herrſcht, am vierten Abend wurde es un- ruhig im Walde. Die Verteidiger ſtanden auf ihrem Poſten, ihre Augen ſuchken das Dunkel zu durchdringen, aber zwiſchen den Stämmen und den Kronen der Bäume ſchim⸗ merke nur der vom Mond leicht erhellte Him- mel. In dichten Schwärmen ſah man ſie plöhlich aus dem Walde herauskommen, ein Feuerſturm war ihr Empfang. Im nächſten Augenblick wichen die Ruſſen zu- rück; das hatten ſie nicht erwarkek. Leuchk⸗ kugeln blitzten auf, ein Scheinwerfer krat in Tätigkeit, und hell, vom Licht übergoſſen, lag das Gelände da. Wieder kamen ſie an- geraſt in mehreren Wellen, ohne die Gefahr zu achten, und ohne einen Lauk von ſich zu geben. Vielleicht dachten de in dieſem Au⸗ genblick noch an Uberraſchung:; ſie liefen direkt hinein in das ihnen enkgegenſprühende Feuer, ſanken in langen Reihen zu Boden, dann begann das Schreien der Verwunde- ken und Sterbenden. Bis an die erſten Hin⸗ derniſſe brandete die Menſchenwelle, dann krat ein jähes Stocken ein. Ein ratloſes Hin und Her, das die Handgranaten noch ver⸗ größerken. Nun ebbte die Flut zurück. Was nicht tot oder verwundet liegen geblieben war, ſtürzte dem Walde zu, in deſſen Dunkel die Ruſſen verſchwanden. Die Verteidiger wußten genau, daß es ſich hier nur um das Vorſpiel handelte, und daß die Hauptkämpfe erſt folgen würden. So bald der Angriff ſich auf den ganzen Ab⸗ ſchnitt erſtreckte, mußte es ſchlimmer werden, denn noch war die Artillerie nicht in Tätigkeit getreten. Verſtärkungen kamen heran. Dem Müller wurde nahegelegt, mit feiner Familie die Mühle zu verlaſſen, aber der Alte erklärte, er denke nicht daran. Dem Müller und ſeiner Familie wurde darauf in den ſchußſicheren Kellern ein Raum angewieſen, während oben die Vorbereitungen weiter gingen. Stürme auf ein Flammenmeer. Man war auf alles gefaßt und gönnte ſich in dieſer Nacht keine Ruhe. In den erſten Morgenſtunden, als noch tiefe Finſternis auf der Erde lag, heulten aus dem Wald die ruſ⸗ ſiſchen Granaten. Sie zerfetzten alles, was ſich ihnen darbot, Haus, Mühle und Ställe. Zur gleichen Zeit ſchien auch der Anſturm auf der ganzen Linie einzuſetzen, von weit her dröhnte das Geſchützfeuer durch die Karpa⸗ thenſchluchten: der Hauptangriff hatte begon⸗ nen. Noch ſtanden die Mauern, noch trotzte der Stein dem eiſernen Hagel der Geſchoſſe. Die Ruſſen gingen zu Brandgranaten über, Scheune und Ställe flammten lichterloh, und bald glich die Mühle einer einzigen Brandfak⸗ kel. Ein Wind ſprang auf und ſetzte ſich in die gewaltigen Flügel der Mühle, die jetzt lodernd durch das ſprühende Feuermeer kreiſten, an ein Löſchen war nicht zu denken. Als die Geſchütze mit dem heller werden⸗ den Morgen ſchwiegen, wälzten ſich aus dem Walde wieder die grau- gelben Maſſen der Ruſſen. Alles, was ein Gewehr halten konnte, ſtand hinter den Mauern und ſchoß; die Ma⸗ ſchinengewehre ſtreuten ihre tödlichen Garben, und Welle auf Welle der Anſtürmenden wur⸗ de niedergemäht. Ueber die Gefallenen bran⸗ dete der Sturm, die Leichen türmten ſich zu Hügeln, die Grabenſtellung mußte aufgegeben werden, die Mauerreſte blieben für den letzten verzweifelten Widerſtand. Der Müller war mitten unter den Verteidigern, er hatte den Rock eines Gefallenen angezogen und ſein Gewehr ergriffen, lud und drückte ab, wie es die andern taten. Ohne Hut ſtand er da, ſodaß die weißen Haare im Winde ſpielten. Die Maſchinengewehre ratterten jetzt aus den Fenſteröffnungen den Ruſſen entgegen u. brachten die Flut zum Halten und Zurückwei⸗ chen. Beim Gegenſtoß war der alte Müller einer der erſten, der gegen den Feind an⸗ ſprang, aber es waren zu viele. Die Umzinge⸗ lung drohte. Schritt für Schritt mußten die Verteidiger zurück, bis die Rettung kam, der Erſatz, die Kameraden, die Hilfe in nächſter Not. Jetzt ging es wie die wilde Jagd hinter den Ruſſen her in den Wald, ihre Stellungen wurden überrannt, und wer ſich non den Grau⸗Gelben nicht mehr retten konnte, warf das Gewehr fort und hob die Hände. Zahl⸗ reich waren die Gefangenen, überreich die Beute Am Nachmittag verließ der Müller mit ſei⸗ ner Familie die Stätte des furchtbaren Kamp⸗ fes. Keine Kugel hatte ihn verletzt, aber gebro⸗ chen, von Schmerz überwältigt, daß er die Trümmer ſeines Hauſes verlaſſen mußte, wankte er davon. Es war ein Bild aus der Karpathenſchlacht, wie es ſich tauſendmal in dieſem furchtbaren Ringen abgeſpielt haben maß General Rydz⸗Imigly in Paris Paris, 30. Aug. General Rydz⸗Smigly iſt am Sonntagnachmittag in Paris eingetroffen. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich neben dem Kriegsminiſter Daladier und dem Genera⸗ liſſimus Gamelin Vertreter der franzöſi⸗ ſchen Regierung. des Luftfahrtminiſteriums, des Generalſtabschefs der Luftwaffe, ſowie der polniſche Botſchafter und Vertreter der polni⸗ ſchen Kolonie in Paris eingefunden. der Führer beſichligt die Parkeilag-Baulen Bei ſeinem Beſuch in Nürnberg beſichkigke der Führer in Begleitung von Rudolf Heß (links) und Or. Ley(rech! die neuen großen Bauten auf dem Aufmarſchgelände. (Scherl Bilderdienſt, K.) ber„Berghof“, das Haus des Führers am Oberſalzberg, iſt jetzt vollendet. a penwelt gelegen, iſt das einſtige„Haus Wachenfeld“ in vorbildlicher Weiſe dem Charakter der Landſchaft angepaßt. nen, aber auch hier kommen die Staatsgeſchäfte nicht zur Ruhe. Inmitten der majeſtätiſchen Al⸗ Der„Berghof“ ſoll dem Führer eigentlich als Erholungsſtätte die⸗ Ständig werden wichtige Perſönlichkeiten der Regierung, der Diplomatie und der Politik zu Beſprechungen gemeldet. oder es ſind prominente Gäſte, denen ſich der Führer zu zwangloſer Ausſprache widmet. Da „Haus Wachenfeld“ aller Stille ein Umbau vorgenommen werden, und ſo entſtand der„Berghof“. für dieſe Beſucher keine Unterbringungsmöglichkeiten hatte, mußte in Kein prunk⸗ volles Schloß, ſondern ein ſtolzer oberbayeriſcher Hof, nach des Führers eigenen Angaben ge ſchaffen. (Heinr Hofmann, K.) Ausklang der Bayreulher* Bühnenfeſtſpiele Bayreuth, 31. Auguſt. Nachdem in der Wagner-Stadt am vergangenen Sonn⸗ tag noch einmal„Parſival“ unter der mu⸗ ſikaliſchen Leitung von Sbaaksrak Dr. Furk⸗ wängler in Szene gegangen war, beſchloß am Montag abend die letzte„Lohengrin“ Aufführung unter der Geſamkleikung von Staatsrat Tiediſen die Bayreuther Bühnen⸗ feſtſpiele 1936. Der diesjährige Bayreulher Feſtſpielſommer, der in jeder Hinſicht ein einzigartiger Erfolg war, wird in hohem Maß dazu beitragen, das Anſehen und den Ruf des deulſchen Muſik- und Kulturmiktel· punktes Bayreuth im Olympiajahr erneut in aller Welt zu verkünden. Die„Jueen Mary“ gewinnt das Blaue Band 88 London, 31. Aug. Der engliſche Dampfer„Queen Mary“ brach am Sonntag den Rekord für die ſchnellſte Ueberquerung des Atlantik von Weſt nach Oſt mit einer Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit von 30.63 Knoten. Die „Queen Mary“ gewann damit zum erſten Mal ſeit 1929 das Blaue Band des Atlantik für England zurück. Das Rieſenſchiff paſſierte Bishop Rock am Sonntag um 20.12 Uhr MEz. nachdem es die 2939 Meilen betragende Strecke vom Ambroſe⸗ Leuchtfeuer bei Newyork bis Bishop Rock in 3 Tagen, 23 Stunden und 57 Minuten surück⸗ gelegt hat. Dieſe Zeit iſt um 3 Stunden 31 Minuten ſchneller als die bisherige Rekordzeit der„Normandie“. Ein Jeſt im Adolf hiller-Koog Der Führer und Reichskanzler zur Einwei hung der Neulandhalle im Adolf Hitler⸗Koog. Kiel, 31. Auguſt. Wie bereits mitgeteilt, hat Gauleiter und Oberpräſident Lohſe anläß⸗ lich der Einweihung der Neulandhalle im Adolf⸗Hitler⸗Koog am vergangenen Sonntag dem Führer und Reichskanzler ein Begrü⸗ ßungstelegramm geſandt. Der Führer hat darauf geantwortet: „Für die Meldung von der Fertigſtel⸗ lung der Neulandhalle in Adolf⸗Hitler⸗Koog danke ich Ihnen verbindlich. Ich ſenden Ihnen meine Grüße mit dem Wunſch daß die neue Halle ihrer hohen Zweckbeſtim⸗ mung als Künderin nationalſozialiſtiſchen Geiſtes ſtets erfolgreich dienen möge. Adolf Hitler.“ Dank des Reichsverkehrsminiſlers an die handelsſchiffahrl DNB. Berlin, 31. Aug. Nachdem der größte Teil der zum Abkranspork deutſcher Staatsangehöriger in den ſpaniſchen Gewäſ⸗ ſern in Anſpruch genommenen Handelsſchiffe in die Heimat enklaſſen werden konnten, hat der Reichs- und preußiſche Verkehrs- miniſter der an dem Hilfswerk bekeiligten Handelsſchiffahrt für ihre im Geiſte nakiona- Pflichterfüllung geleiſteten Dienſte ſei⸗ nen Dank ausgeſprochen. ſtleine poliliſche Nachrichten Vom 1. bis 7. September Nürnbergecho über alle deutſchen Sender. Berlin, 31. Auguſt. Die Reichsſendelei⸗ tung teilt mit: Das Nürnberg⸗Echo des Reichsparteitages 1936 wird in der Zeit vom 1. bis 7. September täglich von 19,45 Uhr bis 20 Uhr aus Nürnberg über alle deut⸗ ſchen Sender übertragen. Flaggenſchmuck in öſterreichiſchen Alpenorten zum Gruß für die deutſchen Gäſte. Wien, 31. Auguſt. Zur Begrüßung der deutſchen Gäſte, die nun nach Oeſterreich her⸗ einkommen, haben die meiſten größeren Orte der Alpenländer Flaggenſchmuck angelegt. Auf den Hotels und Gaſthäuſern ſieht man unter den Fahnen der anderen Nationen die Haken⸗ kreuzflagge. Beſonders überraſcht waren auch die Wiener, die geſtern nach dem berühmten Weinort Grinzing kamen. Dort waren bei vie⸗ len Heurigenſchenken aus dem gleichen Anlaß Hakenkreuzwimpel aufgezogen. ſchach-Nympia Erledigung der Hängeparkien. München, 31. Auguſt. Der Montag nachmittag war der Erledigung der zahlreichen noch ſchwebenden Parkien gewidmet. Es wurden alle Parkien beendek. In der Ge⸗ ſamtwerkung führt nunmehr Ungarn mik 106 Punkten vor Polen mit 102 und Deukſchland mit 101 Punkten. Es fol⸗ gen dann Jugoſlawien 100%, Tſchechoſlowa⸗ kei 99, Oeſterreich 92½, Dänemark 8873, Schweden 87½, Eſtland 86, Litauen 73, Finnland 71, Holland 6977, Rumänien 66, Braſilien 63(Endergebnis, da in der leßken Runde ſpielfrei), Norwegen 61, Schwe 56½, Island 54, Italien 5375, Frankreich 40½, Bulgarien 36. ußeſtunden Tägliche unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Roman von Rudolph Stratz (16. Fortſetzung.) „.. und der denkt ndbt an dich!“ „Nein. Der denkt nit an mich!“ ſprach die Gundel leiſe.„Und der iſt weit wez von hier! Den haben's aus Sichert an's End der Welt, zum Großfürſten ſelber, g'ſchickt!“ 16. Auf ſtaubweißem, löcherigem Straßengeſchlängel kro⸗ chen lautlos die Karawanen mit Kriegsbe 90 nach Kon⸗ ſtantinopel. Kamelzüge wandelten mit abgeſtochenen Ham⸗ meln behängt, Eſelchen trabten mit Getreideſäcken auf dem Rücken, graue Steppenrinder trotteten vor Rüſtwagen voll gelber Käſekugeln und Waſſermelonen, barfüßige Bau⸗ ern liefen mit Koppeln lediger Pferde und duckten ſich unter den flachen Säbelhieben der Spahi, die als Schutz⸗ wache vor dem Ritter von Rimburg ritten. „Was will der Chriſt— der ungeſchwänzte Affe?“ Ein rieſiger, halbnackter Troßkerl wollte den fremden Reiter vom Roß reißen. Ein Spahi zog ihm mit e nem Schwung ſeiner Klinge einen Spalt durch die Stirnbinde, die kahlgeſchorene Kopfhaut und die Hirnſchale. „Der Chriſt kommt von dem Vaſallen des Sultans, dem König der Franken!“ rief er und ſpornte ſein Pferd über das Bündel Blut und Lumpen am Boden hinweg. Kriegsſtimmung witterte ſchon um ihn. Er drehte ſich im Sattel um.„Herr! In kurzem reiteſt du in Konſtan⸗ tinopel ein!“ g Das war verhundertfacht der Rauſch des Kriegs, das Wetterleuchten des Wahnſinns:„Auf! Nach Wien!“, wie es Adrian von Rimburg vor fernen Monden in Roſette in Aegypten an der Seite des jungen Emin, des Sohnes des Ferat Baſſa, geſehen. Das waren wieder die raſenden, tauſendſtimmigen Schreie, die grünen Fahnen ob dem farbigen Turbangetümmel, die grell trillernden weißver⸗ ſchleierten Frauen auf den flachen Dächern vor dem blauen Himmel, die bärtigen, verzückten Propheten auf den Stufen der Moſcheen. Freudetrunken wies der Spahi 2 den düſteren, feſtungsähnlichen Paläſten rechts und inks. „Akle Paſchas haben ſchon den ſchwarzen Roßſchweif als Kriegszeichen ausgeſteckt! Heute bei ſinkender Sonne zieht der Großherr ins Feld zu ſeinem Heer nach Belgrad, das dort ſteht, zahllos wie die Sterne des Himmels!“ „Dort im Serail verkündet der Großherr jetzt eben der Ratsverſammlung ſeinen Auszug!“ Er deutete auf eine mauerumgürtete Stadt voll Gärten und Terraſſen am Meer, Kiosken unter Zypreſſen, Marmorſäulengängen zwi⸗ ſchen Pinien, Reitbahnen, Harniſchkammern, Marſtällen, Löwenzwingern. „Das waren zu den Zeiten der Ungläubigen alles Kirchen und Klöſter“, ſprach der Spahi.„Seht hier den ſchönen Springbrunnen im Schatten der Maulbeerbäume. Hier enthauptet der Oberaufſeher der Sultansgärten die Paſchas, nachdem ſie den Befehl des Kalifen ſich aufs Haupt gelegt und geküßt haben!“ „Durch das große Fenſter dort, das ſich nach dem Meere öffnet“, fuhr er fort,„werden die erwürgten Beis in das Waſſer geworfen! Der Großherr— tauſend Jahre ihm!— läßt jedesmal, wenn ein Körper hinunterfällt, einen Kanonenſchuß löſen!“ Er lachte.„Jetzt eben!“ Er zählte:„Sechs, ſieben, acht. Der Sultan räumt vor dem Abmarſch auf!“ g „Dieſer Botenreiter unſeres Vaſallen, des Königs der Franzoſen, hat Eile, den Staub zu den Füren des Groß⸗ herrn zu küfſen!“ herrſchte er die ſchwarzen Eunuchen an, die als Offi⸗iere der Leibgarde zähnefletſchend, mit ge⸗ ſchwungenen Klingen, den Chriſten zu Pferd umringten. „Oeffnet das Hoftor zum Diwan!“ Der Diwan— das war der niedere, von Schwibbogen getragene Staatsſaal des Serails, gleich hinter dem blut⸗ getränkten Brunnenhof der Maulbeerbäume. Der Diwan. — das war eigentlich die mit farbigen Seidenteppichen belegte Marmorbank hoch über dem Turbangewimmel der Veriere, Siegelhewahrer, Großkanzler, Hohenyrieſter, auf dem ſchläfrig, mit gekreurten Beinen. Sultan Mahomet der Vierte, unter einem von goldenen Säulen getragenen Baldachin ſaß. Dicke Goldknaeſn und ſchwar⸗e Roßſchſweife hingen von den goldenen Arabesken der Decke auf ihn herab. Ein goldenes Gitter trennte ihn von der Menſch⸗ heit unten. Ein entnervter Haremsſchatten thronte da, vom Brannt⸗ wein gedunſen, das gelbliche Antlitz des Vierzigfährigen mit dem kleinen Schnurrbart und der Kinnfliege. Feigheit verkroch ſich in den verglaſten Augen. Aber der Großherr brauchte nur mit dem Halbmond, der ſein Goldzeyter krönte, auf einen Anmeſenden zu deuten. Hinter ihm ſtanden die vier Nertrauten, die ihm üßerallhin Säbe und Mantel. Waſchwaſſer und Triuewaſſer nachtrugen und brachten ihm nach wenigen Minuten auf einem Sidenluch das noch leßensmarme, bärtige Haupt des W'. igen, das wier oftenen Augen, mit halboffenem Mund den Rusdruck ſchmerelſchen Erctaunens über dieſe plötzliche Abberufung aus der Zeitlichkeit trug.: Ein zeigefingerlanger Diamant funkelte dem Kalifen an der Paradiesvogel⸗Agraffe des Turbans. Kirſchgroße Perlen ſchimmerten als Knöpfe der rotſamtenen Unter⸗ weſte. In ſchweren Falten fiel darüber der Herrſcher⸗ mantel aus venizianiſchem Goldbrokat. Einen Zipfel die⸗ ſes Mantels hatte der Geſandte Frankreichs, der Marquis de Guillerggues, ehrfurchtsvoll mit gebeugtem Knie an ſeine Lippen geiührt. Er hatte ſtundenlang im erſten 2 2* 8 4*. 2 4 TCCCCEFFTTTW Vorhof neben der Henkerskammer ſtehen und warten müſſen, bis es dem Kalifen beliebte, ihn vor ſein Ange⸗ ſicht zu laſſen. Jetzt ſtand er in ſeinem ſpitzenbeſetzten Staatskleid, in der untertänigen Haltung eines Vaſallen vor Mahomet dem Vierten, und der Großdolmetſcher der Ottomaniſchen Pforte, der griechiſche Fürſt Mavro⸗ cordato, überſetzte ſeine Anſprache. Der Geſandte des Römiſchen Reiches Deutſcher Nation befand ſich bereits mit ſeinem ganzen Gefolge in Schutz⸗ haft. Der venizianiſche Geſandte war abgeſegelt. Der Franzoſe allein hatte noch am Goldenen Horn das Wort und konnte ſeine Glückwünſche für den Feldzug vorbringen. In tiefem Schweigen horchten die Veziere von Bagdad und Babylon und Aleppo und Adrianopel, die Vertreter des Bei von Algier, der Beis von Tripolis und Tunis, die türkiſchen Statthalter aus allen Ecken Europas, Aſiens und Afrikas. Der Scheich ül Iſlam, der Herr des Glau⸗ bens, ſtrich ſich bedächtig den ſchwarzen Bart. In ihren grünen Turbanen und weißen Araberburnuſſen ſtanden die Vornehmſten im Saal, die Vettern des Großcherifs von Mekka, die Nachkommen Mohammeds. In goldenen Feder⸗ mützen, mit Pfeilköchern über den Schultern, reihten ſich die ſieben Mameluckenfürſten, die für den Sultan das Land Aegypten verwalteten, und hinter ihnen und als einer ihrer Großen, weißbärtig, vom Alter gebeugt, der Befehls⸗ haber des Hafens Roſette am Nil, Ferat Baſſa. Neben ihm ſtand im weißen Turban und weißem Mantel ein ſchöner Jüngling mit großen dunklen Augen in dem bräunlichen, weichgeſchnittenen Geſicht. Der greiſe Ferat Baſſa wandte ſich zu ihm. „Mein Sohn Emin“, ſprach er ſo laut, daß die Um⸗ ſtehenden das Wort„mein Sohn“ hören mußten.„Du biſt noch zu rng um in den Krieg gegen die Ungläubigen zu ziehen, der deine ſechs Brüder hingerafft hat. Aber höre, was der Franke, unſer Freund, uns vom Sieg vorausſagt!“ „Der Franke meldet, daß Zinn und Blei in ganzen Schiffsladungen hierher unterwegs iſt“, fuhr er fort.„Die Holländer ſchicken uns Gewehre im Ueberfluß. Franzöſiſche Stückmeiſter ſind für die Kanoneng e ereien angeworben. Die franzöſiſchen Ingenieure haben die Feſtungspläne Wiens noch einmal geprüft und raten, ſich von dem Donau⸗ Arm her durch das weiche Erdreich nach Wien hinein⸗ zugraben. Hörſt du, was der Großherr durch den Dolmetſch antworten läßt?“ „Er gehe nach Belgrad zum Krieg, um die deutſche Nation auszurotten!“ ſagte der Jüngling Emin tonlos. „.. und durch die Eroberung und Zerſtörung Wiens ein neues Sultanat Deutſchland zu begründen!“ „Wer eigenſinnig darauf beſteht, den Deutſchen zu hel⸗ en“, murmelte, als habe er es auswendig gelernt, mit branntweinſchweren Meri der ausgemergelte Schat⸗ ten auf dem Thron, perfällt meinem Zorn. Sein Land wird der Verwüſtung preisgegeben, ſein Haus wird ein⸗ 4 Er ſelbſt getötet. Dies habe ich in türkiſcher und ateiniſcher Sprache in allen Ländern verkünden laſſen, die es angeht!“ „Und die Erhabenſte Pforte wird dieſe Länder nicht zuf der Seite Oeſterreichs finden!“ Der franzöſiſche Ge⸗ ſandte Marquis de Guilleragues, verbeugte ſich geſchmei⸗ big lächelnd.„Die hohe Einſicht des Königs Sobieſki und der Republik Polen...“ Ein paar atemloſe Sätze in türkiſcher Sprache unter⸗ drachen ihn. Der ſtaubbedeckte Edelmann aus dem Abend⸗ land, der ſie ſtürmiſch hervorgeſtoßen, ſtand mitten in dem Saal. Er hatte gegen alles Zeremoniell des Serails nicht gewartet, bis der verſchnittene Großkämmerer ſich dor dem Kalifen platt auf das Angeſicht warf, um den Fremden anzumelden, er hatte vor dem Sultan ſich nur tief 1 ſtatt als Franke das Knie zu beugen. Aber keiner der Würdenträger ſprang hinzu. Die Erregung war zu groß. Der Saal hallte von einem Stimmengewirr, das aller Hofſitte vor dem Angeſicht des Großherrn Hohn ſprach. Der franzöſiſche Geſandte ſchaute faſſungs⸗ los um ſich. Er verſtand das Türkiſch des fremden Ca⸗ baliers nicht. Aber der Fürſt Mavrocordato rief es ihm auf Lateiniſch zu. 1 5400 Sobieſki hat ſich mit dem Kaiſer Leopold ver⸗ ndet!“ Und erregte Schreie walachiſcher und moldauiſcher Großer beſtätigten es ebenſo auf lateiniſch dem Marquis. dilfel“ en rückt mit ſeiner ganzen Kriegsmacht Wien zu ilfe!“ „Ich bin Tag und Nacht geritten, um als erſter die Nachricht zu bringen!“ rief wieder auf Türkiſch Adrian von Rimburg,„und den Zug nach Wien zu verhüten! Denn dieſer Zug“, er wendete ſich zu all den Vezieren und Paſchas in der Runde,„wird nur Euer Verderben!“ „Still...“ rief ihm der Fürſt Mavrocordato warnend „Ich habe Vollmacht, zu reden! Ich bin von Verſailles hierher geſandt! Dort will man den Frieden in Europa. Noch iſt es Zeit! Steht ab vom Krieg!“ „Die Chriſten ſind bereits ganz verzagt!“ rief der rie⸗ ſige Säbelträger hinter dem ſchlaff und matt auf dem Diwan hockenden Sultan. Der Ritter von Rimburg lachte ihm in die bartloſe Henkerfratze. „Deutſche und Polen ſind guten Muts und werden redlich Schulter an Schulter gegen Euch fechten. Ich habe das polniſche Heer geſehen. Ich komme von dort. Ich bin elbſt ein Kriegsmann. Hütet Euch vor Herrn Sobteſki Ihr kennt ihn gut. Denkt an die Wälle von Chotin, wo Ihr vor zehn Jahren dreißigtauſend der Euren tot vor ihm auf dem Schlachtfeld gelaſſen habt!“ zu RETTET WIEN Copyright by Knorr 4 Hirth, München Der Sultan Mahomet der Vierte machte Miene, ſich zu erheben. Ein Schwarm Pagen in rotſamtenen Jacken und Pluderhoſen ſprang hinzu und half ihm auf die Beine. Auf ſeinen Säbelträger und ſeinen Mantelträger geſtützt ſchwankte er aus dem Saal des Serails und warf dabei noch einen Blick über die Schulter nach ſeinen Großen. Und jedem von ihnen lief eine Gänſehaut über den Rücken, als wackelte ihm ſchon das Haupt im Nacken von der kalten, prüfenden Berührung der Henkersklinge, oder als überreichte ihm ein Eunuch ehrerbietig in zuſammenge⸗ 1 e rotem Saffianbeutelchen die grüne Seidenſchnur, amit er ſich ohne Verzug ſelbſt bediene. Drüben in ſeinem Palaſt, von deſſen Hamajun⸗Tor ohnedies ſtets die verweſten Häupter hingerichteter Pa⸗ ſchas auf. ſtarrten, zwiſchen ſeinen tauſend Wei⸗ bern, Pagen, Eunuchen, Zauberern, Zwergen, Scharfrich⸗ tern— brütete der Großherr— tauſend Jahre ihm!— vielleicht jetzt eben ſchon über einer neuen Totenliſte der Ratgeber, die ihm falſch prophezeit hatten, wohin der Wind aus Warſchau wehen würde. Der beſtaubte frän⸗ kiſche Kriegsmann allein wußte die Wahrheit. Er ſtand in dem Staatsſaal im Gedränge der Turbane und Grau⸗ bärte und erhobenen Hände und aus ſeinem fließendem, leidenſchaftlichem Türkiſch wuchs das glänzende Schreck⸗ bild Johann Sobieſkis, hoch zu Pferde, und hinter ihm ſoweit das Auge in die Ferne reichte, die Schwärme von Adlerflügeln der Huſaren, die bewimpelten Lanzenwälder der Panzerreiter, die musketenſtarrenden Heerwürmer des Fan die ſich zur Rettung der Chriſtenheit gen Wien wälzten. Der franzöſiſche Geſandte ließ es ſich von ſeinem Dol⸗ metſch überſetzen. Er ſtand mit undurchdringlicher Miene, ſchweigend neben dem deutſchen Edelmann. Deſſen Worte flackerten weiter. -Ich ſpreche nicht als der erſte beſte fahrende Kriegs⸗ mann! Hätte ich ſonſt meine Empfehlungsſchreiben hier in den Herrn Geſandten von Frankreich? Ich ſpreche nicht für mich, aus mir ſpricht Frankreich!“ „Ich komme aus Paris!“ fuhr er fort, zu den ihn um⸗ drängenden Paſchas gewandt.„Ich 8 mit mir, was man in Paris zu Eurem Anſchlag auf Wien denkt: Mögt Ihr in den Gebirgen des Balkans und in den Ebenen Ungarns Eure Kriege mit der Apoſtoliſchen Majeſtät des faiſers und dem Heiligen Römiſchen Reich führen, aber zuf dem Weg zur Hauptſtadt des Heiligen Reichs, auf dem Weg nach Wien, gebietet Euch die Stimme der zanzen Chriſtenheit halt. Von Eurer erſten Steinkugel, die das Kreuz auf dem Stephansdom ſtreift, fühlt ſich die ganze Chriſtenheit getroffen! Das ganze Abendland erhebt ſich gegen Euch und kommt Wien zu Hilfe!“ „Ihr habt die erſte Folge ſchon in dem, was der Kön don Polen tat, geſehen!“ ſchloß er.„Glaubt nicht, da der mächtigſte Chriſt des Abendlandes, daß der 0 bon Frankreich gegen die Sache der Chriſtenheit handelt Er führt den Titel des allerchriſtlichſten Königs. Der Halbmond vor den Wällen Wiens— der Gedanke iſt dem Allerchriſtlichſten König ein Schmerz und ein Zorn! Ich weiß es. Ich komme von ſeinem Angeſicht!“ In dem dumpfen Gemurmel umher ſtarrte aus dem Hintergrund der greiſe Ferat Paſcha feindſelig auf den Ritter von Rimburg. „Kennſt du meinen ehemaligen Sklaven?“ frug er ſeinen Sohn. Der Jüngling Emin hatte die ganze Zeit kein Auge von dem Fremden abgewendet. Auf ſeinen weichen bartloſen Lippen lag ein unhörbares:„Ja“ Und ebenſo gedämpft, ſo daß es kein Umſtehender ver⸗ nehmen konnte, fuhr der Alte fort. „Ich habe dir verziehen, daß du ihn in Roſette ent⸗ kommen ließeſt! Du haſt mir geſagt: Kann ich dafür, daß ich ein Weib bin?“ „Kann ich dafür...?“ wiederholte der Jüngling Emin. Seine großen dunkeln Augen hingen an dem Malteſer⸗ ritter. „Du haſt geſagt: Kann ich dafür, daß du mich als enabe erzogen haſt, um dem Unglück zu entgehen, keinen Sohn mehr zu haben? Gut— wer will mit einem Weib rechten? Möge alſo der Ungläubige dank dir ſein Land wiedergeſehen haben! Aber nun haben die böſen Geiſter ihn hierher zurückgetragen. Er ſtreut giftige Schlangen aus ſeinem Mund. Sie kriechen in die Ohren der Gläubi⸗ gen. Dieſer Mund muß verſtummen, ehe ſein Peſthauch die Kriegsflamme ausbläſt. Ein mächtigerer Mund muß das 1 5 „Der Großherr— gelobt ſei Allah— läßt jetzt nie⸗ 92 vor ſich in den Staub!“ ſprach der Jüngling min. „Darum gehe ich zu dem Mächtigeren— zu dem ei⸗ entlichen Herrn und Hüter des Glaubens!“ Der greiſe Ferat Baſſa wandte ſich zur Forte.„Komm!“ Auf pferdegroßen Maultieren ritten er und der Jüng⸗ ling Emin im Paßtrab, umringt von ihren Mamelucken, durch die tobenden Gaſſen Stambuls. Den eigentlichen Hexenkeſſel ließen ſie zur Linken, das Stadtviertel der Janitſcharen. Schon in Friedenszeiten zechten die Janit⸗ ſcharen trotz des Verbots Mohammeds zügellos den un⸗ verdünnten, ſchweren, bernſteinfarbenen Griechenwein. Jetzt, am Vorabend des Feldzugs, ſaßen ſie zu Tauſenden be⸗ trunken auf den Holzbänken vor ihren Ordenshäuſern. Sie trugen ſchon die Kriegstracht: die weiße Fil“ mütze mit dem Reislöffel, die Waſſerflaſche, die ſchwere Flinte und den gerollten Gebetsteppich. Ihre langen Gürtel⸗ meſſer waren roſtrot von Blut. Seit Tagen ermordeten ſie vor dem Aus ich ihre mißltbigen Hauptleute, um friſche Führer für den Feldzug zu gewinnen. Fortſetzung folg! . 2 30 9 N N mit Al gel riß les. Müh ill dell bot, Nieser Nun peil zien legt Voll das let. nenn Abet Votſ deſſer ſtehte Sein Full met Lieb zb ran oh! wake einen Un pelſte ich J. Jaht een gibt plan aus ö erte meh Kräf bega. Ahle übeth dds Val und 5 und „All hin endgü die N. len 1 Me „Hank get 9 ſtiger Wel fühl! 4 * In anne dex auen minen Zeltili ed aus cle aglexung MidRebms Il. von Ba. Naul Catia Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. 30(Nachdruck verboten) „Sie haben recht, Holſtein. Die Unterredung mit dem engliſchen Oberſten eröffnet erneut Ausblicke auf das Walten Seiner Majeſtät, die gerade uns Royaliſten mit Beſorgnis erfüllen müſſen. Und dabei wiſſen Sie nicht einmal al⸗ les. Vor einigen Tagen habe ich nur mit Mühe die Veröffentlichung einer Unterredung mit einem amerikaniſchen Induſtriellen verhin⸗ dern können. Wir haben frühzeitig davon ge⸗ hört, und Gott ſei Dank war der Verleger dieſer amerikaniſchen Zeitung ein vernünftiger Mann, der auf unſere Vitten hörte. Sonſt freilich... In dieſer Unterredung ſtand ſo ziemlich das Gegenteil von der im„Daily Te⸗ legraph“. Deutſchland und das amerikaniſche Volk müßten gemeinſam zuſammenſtehen gegen das perfide Albion, und ſo weiter und ſo wei⸗ ter. Es wäre ziemlich ſcheußlich geworden. wenn die Welt auch das noch geleſen hätte. Aber ſagen Sie ſelbſt, Holſtein— ſind alle dieſe Vorfälle nicht ſehr ſeltſam bei einem Manne, deſſen Begabung ganz außer allem Zweifel ſteht? Ich war neulich in einer Geſellſchaft bei Seiner Majeſtät wieder überraſcht von der Fülle ſeines Wiſſens und ſeiner treffenden Be⸗ merkungen, und noch mehr von der glänzenden Liebenswürdigkeit, mit der er alle Anweſenden zu bezaubern wußte. Ich ſprach hinterher einige franzöſiſche Schriftſteller und Profeſſoren— wohlgemerkt, Franzoſen, Holſtein—, und die waren ganz entzückt. Sie halten den Kaiſer für einen der klügſten Menſchen Europas.“ Ungeduldig unterbricht ihn der Alte.„Ich verſtehe immer nur„begabt“ und„klug“. Muß ich Ihnen von neuem wiederholen, was ich ſeit Jahren nicht müde werde zu ſagen, daß es für einen Herrſcher wünſchenswertere Eigenſchaften gibt als Begabung? Vielleicht der klügſte Di⸗ plomat Europas— wenn ich Eure Exzellenz ausnehme, fügt er mit maliziöſem Lächeln hin⸗ zu— iſt der König Eduard von England. Er erreicht alles, was er will, und er will nie mehr erreichen, als ſeine und ſeines Landes Kräfte auch erreichen. Aber er iſt ſicher nicht ſo begabt wie der Kaiſer, und der iſt wohl der ſüſchlechteſte Diplomat Europas. Eigentlich iſt er überhaupt kein Politiker. Er erreicht immer odds genaue Gegenteil von dem, was er will. Jetzt wollte er die Engländer glücklich machen, und nun ſind ſie böſe gegen uns wie noch nie.“ Bülow hält in ſeinem raſtloſen Gange inne und wirft ſich in dem Seſſel am Schreibtiſch. „Alle dieſe Dinge habe ich tauſendmal erwogen, hin und her, und noch nie bin ich zu einem endgültigen Entſchluß gekommen. Was hilft es, die Lage feſtzuſtellen, die wir kennen. Was ſol⸗ len wir tun?“ Meſſerſcharf kommt Holſteins Antwort: „Handeln! Endlich das tun, was Ihre Vorgän⸗ ger verſäumten. Die Gelegenheit iſt nie gün⸗ ſtiger als jetzt. Durch das Volk, durch den Adel und durch die Fürſten geht ein tiefes Ge⸗ fühl der Auflehnung gegen den Kaiſer. Sie Büllow, ſind in Deutſchland der mächtigſte Mann neben dem Kaiſer. Nicht durch Ihre Stellung, aber durch Ihr Anſehen, durch Ihr Geſchick, durch Ihre Kunſt der Men⸗ ſchenbehandlung. Auf Ihren Schultern ruht jetzt eine geſchichtliche Aufgabe. Stellen Sie ſich an die Spitze der Bewegung, die die Abdankung des Kaiſers verlangt, und Sie werden Deutſch⸗ land retten. Der Erfolg kann Ihnen nicht fehlen Der Kaiſer iſt eine nervöſe und labile Natur. Ich weiß., wie ſehr er erſchüttert iſt durch die letzten Vorgänge und durch die Kritik des Volkes. Wenn Sie in dieſer Stunde vor ihn hintreten, wenn Sie mit aller Wucht ihm das Notwendige ſagen, wenn Sie in Preſſe, Reichstag und Bundesrat den Sturm gegen ihn noch mehr entfachen— ich müßte mich ſchlecht auskennen in der Natur Seiner Majeſtät, wenn er dann nicht nachgäbe und auf den Thron ver⸗ zichtete, um ihn wenigſtens der Dynaſtie zu retten. Aber viel Zeit darf nicht verlorengehen. Die Stunde iſt günſtig wie nie, aber in einigen Wochen wird alles vorbei ſein. Hüten Sie ſich, Bülow, daß dann die Geſchichte nicht dasſelbe Urteil über Sie fällen wird, das ich einſt über Philipp Eulenburg ausſprechen mußte: daß eine weltgeſchichtliche Stunde nur einen halben Mann getroffen habe. N Nicht ohne Gereiztheit erwidert Bülow:„Sie haben leicht kritiſieren. Sie ſitzen außerhalb der Verantwortung. Ich aber bin ſchließlich ver⸗ pflichtet, ein wenig weiter zu denken. Können Sie mir mit Gewißheit ſagen, was ſich in Deutſchland ereignet, wenn der Kaiſer wirklich abdankt? Kennen Sie den Kronprinzen ge⸗ nau?“ Holſtein zuckt die Achſeln.„Sie kennen ja den Hof beſſer als ich. Ich weiß nicht mit ab⸗ ſoluter Gewißheit, wie der Kronprinz einmal regieren wird. Die Hauptſache aber iſt zunächſt. daß der ſchädliche Einfluß aufhört, der jetzt vom Thron ausgeht Vor einigen Monaten habe ich in einem Anfall lyriſcher Verklärung — Sie ſehen, ich werde alt, lieber Bülow— ein Gedicht auf den älteſten Kronprinzenſohn gemacht, ein ganz anſpruchsloſes Ding, aber es iſt veröffentlicht worden. Der Kronprinz hat ſich darüber bedankt und mir geſchrieben, er hoffe, ſein Sohn werde einmal ein Mann ſein, der die Wahrheit vertragen könne. Sehen Sie, das iſt es, was heute ein Herrſcher in Deutſch⸗ land vor allem braucht. Der Kaiſer hat dieſe Eigenſchaft einmal beſeſſen, aber mir ſcheint, als hätten die Schmeichler und allzu ergebene Diener ihm jeden Blick für die Wirklichkeit ge⸗ nommen. Er iſt ein gefährlicher Illuſioniſt, und er verliert dieſe ſeltſame Neigung zu Phan⸗ taſien auch jetzt nicht, wo er doch älter wird. Hier liegt die Gefahr für Königtum und Va⸗ terland und Sie allein können uns jetzt noch davon retten.“ Der Kanzler ſieht einen Augenblick vor ſich hin, aber dann ſagt er mit müder Stimme:„Ich kann, Holſtein, ich kann einfach nicht. Schließ⸗ lich bin ich doch auch ein Menſch und nicht ein⸗ fach eine Staatsmaſchine. Ich habe dem Kaiſer den Eid geleiſtet, ich bin ſein Freund, ich kann ihn doch nicht ſtürzen. Mein Gott, was würden 8 Menſchen von mir denken, wenn ich ſo han⸗ elte.“ „Das heißt alſo,“ kommt es ſehr ſchneidend von der anderen Seite,„Sie haben Angſt, Sie fürchten für Ihre Poſition.“ Aber der Fürſt wehrt ſich leidenſchaftlich dage⸗ gen.„Sie tun mir Unrecht, Holſtein. Viel⸗ leicht würde ich noch auf Ihre Pläne eingehen, wenn ich nicht einen Punkt doch anders ſähe als Sie. Sie ſprechen davon, daß ich an die Spitze einer großen Volksſtrömung treten und ſo den Kaiſer zwingen ſoll. Verlaſſen Sie ſich darauf mein Lieber: Ich kenne das deutſche Volk beſſer als Sie. Heute ſitzen ſie an allen Biertiſchen herum und kritiſieren, in einigen Tagen wird es im Reichstag losgehen mit den Angriffen— aber Seine Majeſtät braucht nur einige be⸗ ſchwichtigende Worte zu ſagen, und dann iſt alles wieder gut. Das Volk will gar nicht, daß der Kaiſer geht, es will nur, daß er ſich ändert.“ f Bülow iſt wieder ſehr ſelbſtſicher geworden. „Ich werde den eizigen Weg gehen, der hier Erfolg verſpricht, den der goldenen Mitte. Ich werde in öffentlicher Erklärung die guten Ab⸗ ſichten des Kaiſers in Schutz nehmen, aber ihn doch warnen. So werde ich den Sturm der Oef⸗ fentlichkeit zugleich auffangen und mildern und dabei doch dem Kaiſer nachdrücklich zu verſtehen geben, daß er ſich für die Zukunft mehr zurück⸗ halten muß. And ich müßte ihn ſehr ſchlecht kennen, wenn er nach dieſem furchtbaren Schock nicht doch anders würde. Er hat ja die beſten Abſichten. So denke ich, wird allen Teilen ge⸗ holfen werden.“ Holſtein iſt aufgeſtanden, um Abſchied zu neh⸗ men.„Sehr intereſſant, Durchlaucht. Ich zweifle nicht daran, daß Ihre gewohnte Eleganz in der Behandlung von Menſchen Ihnen dabei helfen wird. Und dennoch warne ich Sie zum Schluß. Ich habe das Gefühl, daß Ihr Mittelweg in Wirklichkeit eine hübſche Halbheit wird. Das iſt immer dets Gefährlichſte für einen Politiker. Ich könnte mir leicht vorſtellen, daß es der Kai⸗ ſer nicht liebt, öffentlich abgekanzelt zu wer⸗ den.“ Lächelnd verbeugte ſich der Fürſt.„Ich danke Ihnen, aber ich glaube, Ihre Warnung iſt über⸗ trieben. Sie mögen in den Akten gewiß mehr Beſcheid wiſſen als ich, aber den Kaiſer kenne ich nun wieder beſſer. Ich weiß ſchon, wie weit ich zu gehen habe.“ Der Alte ſieht ihn einen Augenblick ſchweigend an. Er denkt: Hochmut kommt vor dem Fall, aber dann zuckt er die Achſeln, verabſchiedet ſich und geht die Wendeltreppe hinunter und dann durch den düſteren Park, von einem Diener mit einer Laterne geführt, jeden Schritt mit ſeinen kurzſichtigen Augen mühſam erkämpfend. Was geht ihn ſchließlich das Schickſal des Kaiſers an? Mag er geſtürzt werden. Er war nicht der erſte und wird nicht der letzte ſein. Aber namenloſe Bitterkeit erfüllt ſein Herz, wenn er an die Zukunft des Landes denkt. Er hat dem anderen die Verzweiflung nicht zeigen wollen, die in ſeinem Herzen tobt. Jetzt iſt ſein Geſicht düſter vor Sorge. Das Schickſal hat ihn geäfft. Diesmal glaubte er näher am Ziel zu ſein als vor zehn Jahren, wo er vergeblich den Grafen Eulenburg gegen den Kaiſer vorzu⸗ ſchicken verſuchte. Aber der Graf Eulenburg war ein weicher und müder und halbverbrauchter Aeſthet, und ſchließlich war es pſychologiſch nicht einmal ein Wunder, daß er ſich einer großen und ſchweren Aufgabe entzog, Aber der Mann von dem Holſtein eben kam, ſtand auf der Höhe ſeines Lebens, ehrgeizig, tatendurſtig klug und mächtig— und auch er hatte ſich ihm verſagt bei einem Werk, das er ſeit langem als das wichtigſte ſeines Lebens empfindet, für deſſen Gelingen er perſönlichen Gram und die Ungnade der Mächtigen und das Scheitern anderer Lieblingsideen ertragen hät- te. Vorbei auch dieſer Traum! In dieſen Wochen hatte Holſtein die ſchwer⸗ ſte, die ſchmerzlichſte Niederlage ſeines Lebens erlitten. Fortſetzung folgt Diplomaten wollen vermitleln Jür humaniſierung des Bürgerkriegs Hendaye, 31. Aug. Der Madrider Regie⸗ rung iſt am Sonntag von den in Madrid be⸗ glaubigten diplomatiſchen Vertretern, die ſich zurzeit in St. Jean de Luz(Frankreich) auf⸗ halten, folgende Note überreicht worden. „Auf Anregung des Doyen des Madrider diplomatiſchen Korps hat ein Gedankenaus⸗ tauſch ſtattgefunden, der beweiſt, mit wie tie⸗ fem Schmerz die Diplomaten die Leiden der ſpaniſchen Zivilbevölkerung während der gegenwärtigen Ereigniſſe mitempfinden. Dieſe Leiden ergeben ſich hauptſächlch aus der Ein⸗ kerkerung der Geiſeln und mitkämp⸗ fender Zivilperſonen, aus dem Man⸗ gel an Medikamenten, Lebensmitteln und Licht und aus dem Verluſt an Menſchenleben infolge der Bombardierung unverteidigter Städte. Um dieſe Leiden der ſpaniſchen Bevölkerung zu mildern, erklärt das diplomatiſche Korps ſich bereit, ſich an die Regierung der ſpaniſchen Re⸗ publik zu wenden, ſeine Vermittlung an⸗ zubieten, um in beiden Lagern Maßnah⸗ men und Vereinbarungen zu treffen, die— fern von jeder politiſchen oder militäriſchen Einmiſchung— die Zivilbevölkerung gegen die oben erwähnten und gegen andere Leiden ſchützen könnten. Dieſe Vermittlung würde im Namen des geſamten diplomatiſchen Korps in Madrid mit den in jedem einzelnen Fall am beſten geeigneten Mitteln erfolgen, beſonders durch die Entſendung von Sonderbe⸗ auftragten, durch Vermittlung von Mili⸗ tärattachés und durch die Anrufung des Ro⸗ ten Kreuzes.“ Das gemäß einer Anregung des Doyen des diplomatiſchen Korps, des argentiniſchen Bot⸗ ſchafters, ſowie des italieniſchen Botſchafters in Madrid übergebene Schriftſtück iſt unter⸗ zeichnet von den diplomatiſchen Vertretern Italiens, Englands, Frankreichs, Belgiens, der Tſchechoſlowakei, Hollands, Finnlands und Schwedens. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Japan haben ſich dem Schritt nicht angeſchloſſen.— In den be⸗ teiligten Kreiſen wird Wert auf die Feſtſtel⸗ lung gelegt, daß es ſich hierbei in keiner Weiſe um einen Vermittlungsverſuch zwiſchen den beiden kämpfenden Parteien handelt, ſondern lediglich um die Abſicht, die Kriegsführung humaner zu geſtalten. Drohende Verhaflung der Wilwe Lenins London, 30. Auguſt. Nach einer Meldung des„People“ ſteht die Verhaftung der Witwe Lenins unmittelbar bevor. Sie ſei der Mit⸗ täterſchaft in der Verſchwörung gegen das Le⸗ ben Stalins beſchuldigt. CCCCFCCCCCCCC C ⁰¹d. y e Die franzöſiſchen Kommuniften laſſen nicht locker s Paris, 31. Aug. Die kommuniſtiſche „Humanité“ hatte am Sontag zu einer Maſ⸗ ſenkundgebung im Freien nach dem Pariſer Vorort Garches aufgerufen. Vor mehr als 20 000 Kommuniſten, die aus Paris und Um⸗ gebung gekommen waren, ſprachen u. a. der Geeralſetretär der kommuniſtiſchen Partei Frankreichs Thorez und der franzöſiſche Kommuniſtenhäuptling Cachin. In ihren Hetzreden verkündeten ſie, wie nicht anders zu erwarten, die Solidarität mit den ſpaniſchen Marxiſten. Cachin forderte die franzöſiſchen Kommuniſten auf, die Reihen um die kom⸗ muniſtiſche Fahne und um Stalin, den„Chef des Proletariats“, zu ſchließen. Am Abend wurden Filmſtreifen aus dem ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieg vorgeführt, was von den Maſſen mit dem Ruf„Flugzeuge und Waffen für Spa⸗ nien“ begleitet wurde. Die„Humanité“ ſchreibt mit offenſichtlicher Genugtuung in ihrem Bericht über dieſe Kundgebung, die im Zeichen des Sowietſter⸗ nes und der Roten Fahnen von Moskau ge⸗ ſtanden habe, daß die Maſſe geſchrien habe, ſie würde nicht ihre Friedensliebe von ihrem Willen trennen. die ſpaniſchen Marxiſten wir⸗ kungsvoll zu unterſtützen. Jum Krankheitsurlaub des Miniſterpräſidenlen Gömbös Budapeſt, 29. Aug. Zu dem bevorſtehen⸗ den Krankheitsurlaub des Miniſterpräſidenten Gömbös teilt der dem Außenminiſterium naheſtehende„Peſter Lloyd“ mit, daß der Mi⸗ —]7,%—« ˙-h ˙¹¹. ˙ om Norwegens, Bekanntmachungen der N. S. D. A. B. Krels Heppenheim AP., Gau en⸗Naſſau. * e Man, Gutleutſteaße 8—14 U er⸗Haus. —4— r: 30 381, Poſtſchecktonto: 53 00 riftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donncestag und Feeital von 1 0 Uhr. Nach m ags:. Dienstag, EN und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. . 2 2 Kreiskaſſenleiter! Heute am 1. September müſſen die Monatsmeldungen bei der Kreisleitung ein⸗ treffen! Ich bitte darauf beſonderes Augen⸗ merk zu richten. Ortsgruppe Heppenheim. Am kommenden Donnerstag, den 3. September 1936, abends 8½¼ Uhr, findet im Gaſthaus„Goldenen Anker“(Vettel) Mitgliederverſammlung ſtatt, wobei auch die inzwiſchen eingegangenen Mitglieds⸗ bücher ausgegeben werden. In Anbetracht der anderen wichtigen Mitteilungen iſt Er⸗ ſcheinen Pflicht. Ruppert, Kreisleiter Aus der H. d. Jungmädelgruppe 11/249. Die Heimmittage aller Schaften fallen dieſe Woche aus. Alle JM. treten Mitt⸗ woch, den 2. September, um 2 Uhr auf dem Graben pünktlich an. Heil Hitler! Die Führerin der IM⸗Gruppe E. Wahl. niſterpräſident am Sonnabend noch den Ober⸗ kommandierenden der Armee, General Shvoy, und einige maßgebende Perſönlichkeiten emp⸗ fangen habe. Der Miniſterpräſident werde vor⸗ ausſichtlich am Dienstag vom Reichsverweſer in Audienz empfangen werden und ſich ſodann unverzüglich nach einem deutſchen Kurort be⸗ geben. Ueber die Vertretung des Miniſterpräſiden⸗ ten werde die Entſcheidung erſt nach der Rück- kehr des Reichsverweſers fallen. Es gelte je⸗ doch allgemein als ſicher, daß der Ackerbau⸗ miniſter Daranyi mit weitgehenden Vollmach⸗ ten die Vertretung des Miniſterpräſidenten übernehmen wird. Weiter verlaute, daß an die Spitze des Honved-Miniſteriums, das bisher vom Miniſterpräſidenten Gömbös geleitet wurde, General Karl Bartha treten wird. Bom Reichs kongreß der Denkiſlen Stark beſuchte Fachtagung Frankfurt a. M., 29. Aug. Der erſte Tag des Reichskongreſſes der Dentiſten, der mit der Eröffnung der Induſtrie⸗Ausſtellung im Haus der Moden und mit einem Appell der Amts⸗ walter des Reichsverbandes Deutſcher Den⸗ tiſten eingeleitet worden war, nahm ſeinen Ab⸗ ſchluß mit einem Empfang dieſer Amtswalter im Bürgerſaal des Römers durch die Stadt, wobei Bürgermeiſter Linder der Ausſtellung des Reichsverbandes„Unſere Zähne“ ein Lob zollte und dem Verband nochmals vollen Er⸗ folg ſeiner Tagung wünſchte. Auf der Ter⸗ raſſe des Tiergartens trafen ſich dann anſchlie⸗ ßend alle zur Zeit in Frankfurt weilenden Dentiſten und verlebten dort bei Konzert, Illu⸗ mination des Gartens und Beleuchtung von Burg und Weiher einen ſtimmungsvollen Abend. Der Vormittag und auch der größte Teil des Nachmittags des zweiten Kongreßtages waren der Fachtagung vorbehalten, die wiederum im großen Saal des Tiergartens ſtattfand. Der Reichsdentiſtenführer Karl Schaeffer eröff⸗ nete die Tagung mit einer Anſprache. Der Reichsreſerent für Berufsausbildung Dentiſt Büche⸗ Frankfurt a. M. behandelte dann in längeren Ausführungen die Zwecke der Fach⸗ tagung und die Aufgaben des Dentiſten ſowie ſeine Stellung gegenüber einer Reihe von akuten Fragen. Lloyd George kommt am Mittwoch nach Deutſchland. London, 31. Auguſt. Lloyd George wird ſeine geplante Deutſchlandreiſe am Mitt⸗ woch antreten. Aug Fxlech lch. ¶ucluig · Ialus pu dent 2 4 2 Das Jahn-Haus in Freyburg a. U. Besuch der Wohnstäffe eines großen Deutschen 5 0 In einem Talkeſſel, unweit der Stelle, wo nämlich im Jahre 1919, dafür bezahlen, um Bilderſchmuck, dem Sorgenſtuhl in der Ecke. Briefe Jahns, Dokumente über ſein Leben, 96 fen die Unſtrut in die Saale fließt, liegt das den Lieblingswunſch deutſcher Turner zu er⸗ Links davon liegt klein und beſcheiden das Schriften ſeiner Zeitgenoſſen, die a0 mit be⸗ nie) Städtchen Freyburg. Wenig berichtet man von füllen, dies Haus zur Gedenkſtätte deutſcher Sterbezimmer Jahns. ö Auf einem runden ſonderer Sorgfalt 8 hat, und ee 055 dieſer Stadt. Sie zeigt eine im 11 Jahrhun⸗ Turner und Turnerinnen zu crha Wieder Tiſch, der als Arbeitstiſch diente, liegen auf⸗ Erſtdrucke ſeiner er 5„ 1 5 140 dert erbaute Annenkirche, vom Ratskeller er⸗ und 16 Jahre ins Land gegangen, bis die geſchlagen 3 Bücher. ee 8 8 1 5„ 1 euwilli en 65 zählt man ſich, daß ſich hier Dr. Martin Luther Deutſche Turnerſchaft nun endlich das Jahn⸗ ob Jahn kürzlich dort gearbeitet habe, mien le 5 3 ebe i e flei⸗ Dam wiederholt den Freyburger Wein ſchmecken haus von allem vielleicht gut gemeinten Bau- alles auf den Beſchauer. Hinter dem kleinen Handſchrift Jahns„ 0 10 l roßen ſchift ließ und auf dem Marktplatz stellt ſich die werk befreien konnte und das Haus wieder ſo Gang, der einen Längsgang ſchneidet und 5 Zügen die. e 0 g 15 5 e 0 Reiterſtatue von dem 1736 verſtorbenen Chri⸗ herrichten konnte, wie es der Turnvater nach dem Hauſe die Form eines Thorhammers ver⸗ Deutſchen offenbar 8 en 5 1 3 20 ſtian von Weißenfels vor. Das alles it wenig ſeinen eigenen Plänen haben wollte und dann leiht, dem Glücks zeichen nach der eee 3. i N ankfurter dal bedeutungsvoll Erwähnenswert 1 auch erbaute. Jahns, ſind zwei Bilderzimmer eingerichtet. ns politiſche Tätigkeit im Fr 5 5 5 di f steiler Hö 1 die in Ein erſter Rundgang Das eine enthält Bilder aus der Leidenszeit Parlament 1848 vorhanden war. Hier iſt a die auf ſteiler Höhe gelegene Neuburg, die in l g. Jahns u Karikaturen aus ſeiner politiſchen das Werk ſeines großen Vorgängers Guts— der Geſchichte Thüringens an Bedeutung mit Auf halber Höhe des Schloßberges ſteht Tätigkeit 1848 im Frankfurter Parlament, die Muths in Schriften und Stichen zuſammenge⸗ 001 der Wartburg wetteifert. Jahns Wohnhaus. Am Hausgiebel grüßt der von Friedrich Ludwig Jahn vorhanden ſind, ſtellt worden. Der dritte Raum birgt ſeine 15 Fanal der Oe Volles Inter! schende Leden, ſtaht Not dem Drei Zeilgenoſſen— drei Freunde: Jahn, Arndt und Uhland. Blick in Jahns Arbeitszimmer mik dem Sorgenſtuhl. darunter auch die drei vereinten Köpfe von Handſchriften, darunter ſein Teſtament und Uhland, Jahn und Arndt. die berühmte Schwanenrede, ſowie. 5 So würden vielleicht nur die Thüringer alte Turnſpruch„Friſch, Frei, Fröhlich, zu nicht ausgeführten Werden. Manches Stü 17 Freyburg kennen, wenn hier nicht Friedrich Fromm.“ Der Haupteingang zum Wohnhaus Der Sorgenſtuhl des Turnvakers legt darunter das 1— nene 170 dem nals, Ludwig Jahn efindet ſich auf der Terraſſe. Von hier kommt Das Arbeitszimmer im Wohnhauſe hat Brande des Jahres 5 nur mi 15 47750 d b man in dieGGartenſtube mit einem wunderbr: Jahn natürlich bevorzugt. In ciner Ecke ſteht rettet werden konnte. Klar und eee 1 Nc! jahrelang in Verbannung gelebt ren gußeiſernen künſtleriſchen Biedermeier⸗ ſein„Sorgenſtuhl“, in dem er ſaß, ſchrieb und alles geordnet— und N an ene Futde hätte, deſſen Bedeutung heute vom ganzen ofen. Rechts davon liegt die„Gute Stube“ mit dachte. Von hier aus ſchoß er ſeine Angriffe, der Weite und Tiefe dieſes ſeltenen und ein⸗ Gad deutſchen Volke anerkannt wird. Das Wohn⸗ dem berühmten Originalbild Jahns von Hei- bier brachte er ſeine Verteidigung zu Papier. Bie Volksgenoſſen. Bil haus Jahns iſt heute wieder ſo hergerichtet ne, dem einzigen Maler, dem Jahn in ſeiner Hinter dem mit Leder bezogenen breiten Seſ- Eigenkum des ganzen deukſchen Volles. ii worden, wie es von dem Turnvater einſtmals Feſtungszeit in Kolberg Modell geſeſſen hat ſel hängt ein Gewehr als Sinnbild der Wehr⸗ Die Jahnſtätte gehört dem ganzen deutſchen ar bewohnt wurde. Es hat ein eigenartiges Daneben hängt das Bild ſeiner Mutter. Alter haftigkeit, die Jahn durch Wort und Tat zum Volk. Der Reichsſportführer ſelbſt erklärt da⸗ dall Schickfal hinter ſich. Auf halber Höhe des Hausrat aus der Zeit Jahns vervollſtändigen Allgemeingut des deutſchen Volkes machen zu: Mit großer Liebe haben wir hier eine Er⸗ 510 Schloßberges ſteht Jahns früheres Wohn⸗ die Wohnlichkeit des Zimmers. Links davon wollte. In einer Ecke ſteht ein feſter Stock, den innerungsſtätte geſchaffen und Gegenſtände 5 haus. Als im Jahre 1838 ſeine in der Stadt liegt das Wohnzimmer— hier hängen Stiche er ſich in Frankfurt 1848 gekauft hatte, nach- geſammelt, die im Leben Jahns irgendeine brunn gelegene Wohnung durch eine Feuersbrunſt von Freunden und Zeitgenoſſen Jahns an dem man hier ein Attentat auf ihn verüben Bedeutung hatten. Aber ich muß euch, deutſche fort,! zerſtört wurde kaufte ſich Jahn für den Preis den Wänden, darunter auch die Charalterköpſe wollte. Ueber dem Sitzplatz hängen die Bil- Männer und Frauen, die ihr mit mir gemein⸗ aste! von 144 Mark dieſes Weinbergsgrundſtück. pon Uhland, Jahn und Arndt, treu vereint. der der Menſchen, die ihm in ſeinem Leben am ſam an dieſer Stätte ſteht, ſagen, daß wir hier der d und nachdem zuerſt ein kleines Unterkunfts⸗ Auf dem Tiſch ſteht ein Schachbreu, von Jahns nächſten geſtanden haben. Wir ſehen das Bild kein Muſeum toter Dinge haben ſchafſen wol⸗ häuschen entſtanden war, baute der Verbannte hier nach ſelbſtgefertigten Plänen mit der geldlichen Unterſtützung ſeiner Freunde ein Haus, das nun wieder in den Zuſtand zurück⸗ verſetzt worden iſt, wie es der Turnvater der Deutſchen bewohnte. Das„Jahnhaus“ wanderte nach Jahns To⸗ de von Hand zu Hand. Acht verſchiedene Beſit⸗ zer zählen wir, und faſt alle glaubten natür⸗ lich, das Haus neuzeitlicher geſtalten und er⸗ weitern zu müſſen. Für 7500 Mark iſt das Grundſtück im Jahre 1852 nach Jahns Tode angeboten worden, aber 113000 Mart mußte die Deutſche Turnerſchaft nach 67 Jahren, zweiter Frau Emilie, geb. Hentſch, ſind die einzelnen Felder in Perlenſtickerei ausgeführt Ein Glasſchränkchen enthält Stickerei und Haus⸗ und Zierrat. Dahinter befindet ſich ein kleines Zimmer mit einem Kindertiſch und einem Kinderſtuhl. Eine dicke aufgeſchlagene Bibel weiſt auf die Bedeutung dieſer Ecke hin. In der Nähe des Fenſters iſt in Bildern die Ahnentafel ber Familie Jahn aufgehängt. Durch einen klei⸗ nen Flur kommt man links zur Küche und einem kleinen Mädchenzimmer gegenüber. Dahinter liegt das Arbeitszimmer mit reichem ſeiner zweiten Frau, das Bild ſeines helden⸗ haften Mitkämpfers Friedrich Frieſen und ein Bild des Berliner Turnelehrers Fedder. Auf dem Tiſch bilden Tabakspfeife und Tabakska⸗ ſten, ein Tintenfaß mit dem Gänſekiel ein ab⸗ geſtimmtes Stilleben. Beherrſcht wird das Zimmer von einem Gemälde des Geheimen Sekretärs im Preußiſchen Miniſterium Müt⸗ zel, der als beſter Freund Jahns galt. Ahken und Schriften Jahns Eine wunderſchön geſchwungene Treppe führt in den erſten Stock. In drei Räumen des oberen Stockwerkes wurden unter Glas die len. Dieſe Gruft ſoll kein Wallfahrtsort für romantiſche Schwärmer ſein, die einer Ver⸗ gangenheit nachtrauern und darüber die le⸗ bendigen Aufgaben der Gegenwart vergeſſen und mit alledm noch glauben, Jahn ſolcherge⸗ ſtalt die Treue zu halten und ihm ſo zu die⸗ nen. Dieſe Stätte ſoll niemandem gehören, kei⸗ nem einzelnen, keinem Verein, keiner Gruppe und keinem Verband. Sie ſoll einzig und al⸗ lein Eigentum des ganzen deutſchen Volkes ſein. So groß und ſo weit darf an dieſer Gruft nur gedacht werden, wie der lebendige Geiſt des Toten, der hier ruht, ſtets gedacht hat.“ ſchnol ſchnell degon Das Jiel iſt der Volksſpork! In ſeiner Eigenſchaft als Leiter des Fach- amtes Leichkathlekik im Deukſchen Reichs- bund für Leibesübungen veröffenklicht Or. Karl Ritter von Halt einen Aufruf, den gro⸗ ßen Tagen der Olympiſchen Spiele jetzt auf breiter Grundlage die Kleinarbeit folgen zu laſſen, um die Leichtathletik dem Ziel näher zu bringen, der deukſche Volksſpork zu wer⸗ den. Wie Dr. Karl Ritter von Halk in ſeinen Ausführungen bekonk, wäre es jetzt nach den Olympiſchen Spielen, unmöglich, mit Groß⸗ ereigniſſen aufzuwarten, die man den Kämp⸗ fen im Stadion ebenbürtig an die Seite ſtel⸗ len könnte. Daher ſollen auch in den kom⸗ menden Wochen die Kämpfe um die Deulſche Vereinsmeiſterſchaft für Männer, Frauen und Jugendliche in den Vordergrund gerückt werden. Das Olympia-Stadion wird nach den Plä⸗ nen der Führung der deulſchen Leichkalble tik dann vom nächſten Jahre ab wieder im Mit telpunkt der Arbeit ſtehen. In Zukunft wer⸗ den die Deutſchen Leichtathletik Meiſter⸗ 5 Aus ſchaften auf dem Reichsſporlfeld zur Abhal⸗ jig y kung gelangen und ebenſo ſoll das Olympia ⸗ 0 den e Skadion der Auskragungsplatz großer inber⸗ N e t nationaler Feſte und Länderwellkämpfe 2 Eine wichlige Akle aus Jahns Leben. E 8 i n et er 5 le Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Die Dienſtſtunden beginnen ab 1. 9. 36 jeweils abends 8 Uhr(für die Wintermo⸗ nate). * Achtung! Blockleiter! Donnerstagabend halb 9 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle: Abholen der Beitragsmarken. Ebenſo hat der Ortsbauernführer mit Schriftführer zwecks Empfang der Ernte⸗ dankabzeichen zu erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Gymnaſtik in alle Muskeln dringt und zur Geſundheit viel Freude bringt! Lokale Nachrichten Viernheim, den 1. September 1936 Anſer Tagesſpruch Die Kunſt iſt eine erhabene und zum Fanatismus verpflichtende Miſſion. Wer von der Vorſehung auserſehen iſt, die Seele ſeines Volkes der Mitwelt zu enthüllen, der leidet unter der Gewalt des allmächtigen ihn beherr⸗ ſchenden Zwanges, der wird ſeine Sprache reden, auch wenn die Mitwelt ihn nicht ver⸗ ſteht oder verſtehen will, wird lieber jede Not auf ſich nehmen, als auch nur einmal dem Stern untreu zu werden, der ihn leitet. Adolf Hitler. Sepiember. Scheiding Was die Sommermonate uns verſagt haben, möge uns der erſte Herbſtmonat, der September bringen: trockene, ſonnige Tage, die dem Obſt und den Trauben Süße bringen und die Arbeit in den Gärten und auf den Aeckern verſchönen. Denn im September, den die Alten auch Scheiding nannten, nehmen wir Abſchied vom Sommer. Genieße den Segen des Tages und die Sonne, ſolange ſie noch wärmt, heißt die Mahnung dieſes Mo⸗ nats. Was in der erſten Jahreshälfte der Mai, das iſt dem zweiten Halbjahr der September. Noch einmal ſchüttet Allmutter Natur ihre Farben aus, die nun aufleuchten in letzter Glut vor dem Abſchied. Tief beugen ſich die Bäume unter dem Rot, Gelb und Blau der reifenden Früchte. In den Gärten entzündet der September noch einmal alle Pracht in Dahlien und Aſtern. Bald flammt der ganze Wald auf und ſein Laub nimmt in rötlich brauner Glut Abſchied. Die Schwalben ziehen fort, über die kahl werdenden Felder fegt der erſte rauhe Wind und trägt die bunten Schil⸗ der der Drachen hoch hinauf. Nun geht es ſchnell mit der Abnahme des Tageslichts, gegen Monatsende(23.) iſt ſchon Tag⸗ und Nachtgleiche. Die Bauernregeln für den Sep⸗ tember beſagen: Iſt's am erſten September⸗ tage warm und rein, wird's den ganzen Mo⸗ nat ſo ſein.— Septemberdonner prophezeit viel Schnee für Winterszeit.— Nach Sep⸗ tembergewittern muß man im Winter vor Kälte zittern.— Wenn im September viel Spinnen kriechen, ſie einen frühen Winter riechen.— Iſt im Herbſt das Wetter hell, bringt es Wind und Winter ſchnell.— Wenn St. Aegid(1.) bläſt ins Horn, heißt es: Bauer, ſä' dein Korn.— An Mariä Geburt (8.) ziehen die Schwalben furt.— Wie Ma⸗ thäus(21.) es treibt, das Wetter vier Wo⸗ chen bleibt.— Nebelts an Kleophas(25.), wird der ganze Winter naß.— Sind Zug⸗ vögel nach Michaelis noch hier(29.), haben bis Weihnachten mildes Wetter wir.— Ste⸗ hen Michaelis die Fiſche hoch, kommt viel ſchönes Wetter noch.— St. Galluswein iſt Bauernwein, St. Michaeliswein wird Her⸗ renwein ſein.— Viel Eicheln im September viel Schnee im Dezember.— Bläſt Jakobus weiße Wölkchen in die Höh', ſind's Winter⸗ blüten zu vielem Schnee. * Unfälle erwerbstätiger Rad⸗ fahrer. In der Statiſtik der Unfälle, die Erwerbstätige auf dem Wege zur Arbeits⸗ ſtätte betreffen, ſtehen die Unfälle der Rad⸗ fahrer an erſter Stelle. Hierauf folgen die Fußgänger und erſt in weitem Abſtand die Benutzer öffentlicher und privater Verkehrs⸗ mittel. Vergrößert wird die Gefährdung da⸗ durch, daß in der Zeit des Beginns und der Beendigung der Arbeits⸗ und Schulzeit Ver⸗ kehrsſpitzen auftreten, die eine weitgehende Ausnutzung des für dieſen Spitzenverkehr häu⸗ fig unzureichenden Verkehrsraumes der Straſ⸗ ſen erfordern— was vor allen Dingen durch die enſprechenden Anlage von Radfahrwegen an ben Hauptverkehrsſtraßen, möglichſt bei⸗ geſchehen kann. ber A. S. D. A. P. Biernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 4“ DA Die Mitglieder der DAF. werden auf die im lokalen Teil ſtehende amtl. Bekannt⸗ machung betr. ärztliche Unterſuchungen be⸗ ſonders hingewieſen. Mögelin, Ortswalter. NS V Achtung! Kolonialwarenhändler! Die Eiergutſcheine wollen bis 5. Sep⸗ tember ds. Js. bei Pg. Lorenz Reiß, Lam⸗ pertheimerſtraße 21, zwecks gemeinſamer Ein⸗ löſung abgegeben werden. Wir weiſen noch beſonders darauf hin, daß die Eiergutſcheine bis 31. Dezember 1936 verlängert ſind. Achtung! DAF.⸗Mitglieber der Jahrgänge 1910⸗11 Betr.: Aerztliche Unterſuchungen. Es ſind immer noch eine ganze Anzahl von Mitgliedern vorhanden, die den Wert dieſer Unterſuchungen nicht anerkennen wollen. Es handelt ſich dabei nicht, wie mancher an⸗ nehmen möchte, um eine negative Maßnahme, etwa zur Feſtſtellung von Minderwertigkei⸗ ten, ſondern dieſe Unterſuchungsvornahme iſt diktiert von durchaus ppſitiven Geſichtspunk⸗ tun und zielt darauf ab, dem Hauptamte und den in Frage kommenden Stellen des Staates einen Ueberblick über die in der Maſſe der ſchaffenden deutſchen Menſchen vorhandenen Kräfte zu geben. Notwendig iſt es natürlich zum Ge⸗ lingen des großen Werkes, daß der deutſche Menſch nun auch willens iſt, die Wege, die ihm hier gezeigt werden, zu gehen. Daß er ſich darüber klar wird, daß im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland der Begriff der „Geſundheitspolitik“ von einer unbequemen Formel zum lebendigen Glied im allgemeinen Geſchehen wurde, daß all das, was heute geſchieht, nur ihm dienen ſoll, dem deutſchen Menſchen, ſeinen Kindern und damit der Zu⸗ kunft der Nation. 5 Sorge alſo jedes in Frage kommende Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront dafür, daß die ihm zugeſtellte Unterſuchungskarte ausgefüllt umgehend an die Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront weitergeleitet wird, damit die Unterſuchung baldmöglichſt abge⸗ ſchloſſen werden kann. * » Der evang. Kirchenchor und die ev. Frauenhilfe unternahmen am Sonn⸗ tag mit zwei Omnibuſſen einen Ausflug nach Erzhauſen, dem früheren Wirkungsort, von Pfarrer Werner. In fröhlicher Fahrt ging es die Bergſtraße entlang. Bald war Erzhauſen erreicht. Dort wurde der Gottesdienſt beſucht, den der Viernheimer Kirchenchor durch zwei Lieder verſchönte. Nach dem Gottesdienſt hör⸗ ten die Fahrtteilnehmer einiges über Erz⸗ hauſen und ſeine Geſchichte. Kirche und Ge⸗ meindehaus wurden einer eingehenden Beſich⸗ tigung unterzogen. Für das leibliche Wohl hatten die Erzhäuſer Familien in freundlicher Weiſe geſorgt. Am Mittag konnten wir dann dem Sommerfeſt der Ev. Kleinkinderſchule eee—.. 7⏑ß%«ð2it— fee mit den Erzhäuſern ein Zuſammenſein ſtatt, bei dem Anſprachen und Lieder der beiden Kirchenchöre in bunter Reihe abwechſelten. In raſchem Flug vergingen die Stunden und ſchon mußte an den Heimweg gedacht werden. Mit frohem Sang fuhren wir dann auf der Autobahn und bald war das heimatliche Viern⸗ heim wieder erreicht. Eine kleine Dankesfeier im Pfarrgarten beendete den ſo ſchön ver⸗ laufenen Tag. Im Silberkranz Morgen Mittwoch, den 2. September, feiern die Eheleute Johann Lamberthö., Dreſchmaſchinenbeſitzer, und Frau Eliſa⸗ beth geb. Winkler, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Wir wünſchen den geſchätzten Ehe⸗ leuten, die wir zu unſeren treueſten Leſern zählen dürfen, auch weiterhin beſte Geſund⸗ heit, damit ſie nach weiteren 25 Jahren auch das goldene Ehejubiläum feiern können. Herz⸗ lichen Glückwunſch! Die giftige Herbſtzeitloſe. Auf naſ⸗ ſen Wieſen ſtehen eben ſchwachrote Blüten ohne grünes Blätterwerk. Das iſt die Herbſt⸗ zeitloſe, die ein botaniſches Unikum darſtellt an als bei ihr die Blätter erſt nach dem Abſterben der Blüten zum Vorſchein kommen. Sie iſt ſehr giftig. Kühe, die auf der Weide mit dem ſaftigen Gras die Herbſtblume ge⸗ freſſen haben, geben mit Blut vermiſchte Milch. Es iſt außerſt gefährlich, die Blüte in den Mund zu nehmen. Die Kinder ſpielen gerne mit der Samenkapſel der Herbſtzeitloſe, die das Pflanzengift noch konzentrierter ent⸗ hält als die Blüte. Iſt die Wirkung dieſes Giftes auch nicht ganz ſo ſchlimm wie etwa bei der Tollkirſche, ſo ſtellen ſich doch lang⸗ wierige Magen⸗ und Herzerkrankungen ein. Darum hütet euch vor der Herbſtzeitloſe! Eicheln als Hühnerfutter. Die jetzt von den Bäumen fallenden Eicheln ſollten von den Geflügelzüchtern geſammelt werden, denn ſie bilden ein erprobtes, auf die Eierproduk⸗ tion günſtig einwirkendes Futter. Die Eicheln werden gedörrt, zerſtampft und gemahlen. Dieſes Mehl kommt in kleinen Gaben ins Weichfutter. Zuviel Eichelmehl würde den Ei⸗ dotter zu dunkel färben, denn die Eicheln ent⸗ halten Tannin. Solche dunklen, manchmal ſchwarz gefärbten Eier ſchmecken zwar genau ſo wie andere, haben auch nichts von ihrem Nährwert verloren, aber ſie machen den Ein⸗ druck, als wären ſie verdorben. Zum Ver⸗ kauf ſind ſolche Eier keineswegs geeignet. Der Züchter muß dann mit der Eichelmehlzugabe zurückgehen. Jllig unb gezund Auch jetzt iſt im Gau Heſſen⸗Naſſau Mittwochs Fiſchtag! In den Tagen vom 25. bis 28. Septem⸗ ber 1936 begeht die deutſche Hochſeefiſcherei ihr 50jähriges Beſtehen. 50 Jahre iſt es her, ſeit der erſte deutſche Fiſchdampfer zum Fang von Geeſtemünde auslief. Das war der kleine Beginn der Hochſeefiſcherei. Ihre Bedeutung wurde von Staat und Wirtſchaft bald mehr und mehr erkannt. Geräumige Aer eh hochentwickelte Fiſchdampfer, becheſſerte ang⸗ methoden, Beſchleunigung im Transportwe⸗ 92 und durch alle eine Verbeſſerung der nualität der Seefiſche und Seefiſchereierzeug⸗ niſſe, führten in den letzten Jahren zu einer Verbrauchsſteigerung von nahezu 100 Pro⸗ zent gegenüber den letzten Vorkriegsjahren. Rund 350 Fiſchdampfer und etwa 12 000 Küſtenfahrzeuge betreiben den Fiſchfang. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Fi⸗ ſchereiflotte abhängig iſt von dem Fiſchver⸗ beiwohnen. Anſchließend fand in einem Saal Bei herrlichſtem Sommerwetter, im Bei⸗ ſein zahlreicher Vertreter der Partei, des Staates und der Schulen, veranſtalteten Bann und Jungbann 249 ihr diesjähriges Sport⸗ feſt im Michelſtädter Stadion. Es war ein impoſantes Bild, das den zahlreich erſchiene⸗ nen Zuſchauern bei dem Aufmarſch der jungen Gefolgſchaftsmitglieder Adolf Hitlers geboten wurde. Aber auch ein Bild glücklicher Jugend, die in frohen Spielen, wie auch in ernſteren Sportkämpfen ſich ſchult für ein lebenbejahendes Daſen, wie es der Führer zum Wohle der Nation verlangt. Stabsleiter Dillemuth freute ſich nicht weniger als die Jungen ſelbſt über den ausgezeich⸗ neten Verlauf des Sportfeſtes, über die ſehr guten Leiſtungen und über die unbändige Lebensfreude, die aus allen Darbietungen der Jungen ſprach. Reibungslos verliefen die Wettkämpfe, über drei Stunden lang, von den begeiſterten Zu⸗ ſchauern mit Spannung verfolgt. Alles klappte wie am Schnürchen, Ubf. Moter, der Or⸗ ganiſationsleiter, der das ganze Geſchehen vom Mikrophon aus leitete, hatte ganze Ar⸗ beit geleiſtet. Helle Begeiſterung erweckten bei den Zu⸗ brauch des Innenlandes. Es handelt ſich je⸗ Bannpportjejt ber 93- ein ſtolzer Erjolg ſchauern die Tummelſpiele des Jungvolks, der Speerkampf und die Reiterkämpfe. Auch das Kampfballſpiel der Jungvolkführer erweckte helle Begeiſterung. Das Fußballturnier ge⸗ wann die Gefolgſchaft Lampertheim. Die Leiſtungen auf rein ſportlichem Ge⸗ biete, mit denen die HJ. aufwartete, waren ausgezeichnet. Ein ganz großes Talent iſt ohne Zweifel der 16jährige Junggenoſſe Ga⸗ dinger, Gefſ. Biblis, der im 100 m-Lauf mit 11.5 Sek. Sieger blieb und auch im Hoch⸗ Funn mit 1.75 m den erſten Platz belegte. luch im Weitſprung wurde Ig. Gadinger mit 6 m. Zweiter. Der Sieger gewann mit einer Weite von 6.10 m. Die Leiſtungen im Keulen⸗ werfen und Kugelſtoßen, bei denen Weiten von 63 m bzw. 13.10 m erreicht wurden, kön⸗ nen ſich ſehen laſſen. Etwas mäßig dagegen iſt die Zeit im 3000 m⸗Lauf, der Sieger lief 11,02 Min. Als beſte Mannſchaft wurde Geff. Biblis ermittelt. So verlief das Sportfeſt des Bannes 249 glänzend, die HJ. hat bewieſen, daß ſie auch auf me Gebiete etwas leiſten kann. Der Bann 249 iſt gerüſtet für das Ge⸗ bietsſportfeſt am kommenden Sonntag in Darmſtadt. Gib ein Opfer! Durch den blutigen Virgerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, ihr Gaſtland zu verlaſſen. Darum helft unſeren Brüdern in ihrer Not! Spendet für unſere Flücht⸗ linge aus Spanien! Eine Sammelliſte für die Einzeichnung von Spenden liegt in unſerer Geſchäftsſtelle auf. f Viernheimer Volkszeitung. CCCCCCCCCCCC doch nicht nur um die Fiſchereiflotte, ſondern vor allem durch eine große Anzahl von Nebengewerben, die die Verarbeitung des Fiſches übernehmen. Während auf der Ge⸗ ſamtfiſchereiflotte rund 30 000 3 beſchäftigt werden, ſind in den Landbetrieben der Fiſchereihäfen, im Küſtengroßhandel, in der Fiſchinduſtrie und im Fiſchkleinhandel über 100 000 Menſchen beſchäftigt. Die Zahl der Volksgenoſſen, die in den Hilfs⸗ und Nebenbetrieben beſchäftigt ſind, dürfte etwa eine 0 Million umfaſſen. Zu Beginn die⸗ es Sommers wurde für den Gau Heſſen⸗ aſſau ein zuſätzlicher Fiſch⸗Mittwoch ein⸗ geführt. An jedem Mittwoch wird der ganze Gau mit friſchen Seefiſchen beliefert. Keine Hausfrau ſoll es verſäumen, dieſe Gelegen⸗ heit wahrzunehmen und 7 dieſe Weiſe nicht nur ein billiges und geſundes Nahrungs⸗ mittel auf den Tiſch bringen, ſondern zugleich den vielen tauſenden Volksgenoſſen mit ihrem Einkauf ihre Lebensmöglichkeit ſichern zu helfen. 5 Billardwelnjpiele Abteilung 1: In dieſer Woche fällt nun die Entſchei⸗ dung. Noch drei Mannſchaften kommen für die Erringung des Pokals in Frage: Eich⸗ baum, Spielſaal und Stadt 50. e Wer wird die beſſere Mannſchaft fein? Die Spiele der Woche werden die Entſcheidung bringen. Die Tabelle hat nun folgenden Stand: Spiele Punkte Bälle 1. Eichbaum 20 82 162 300 2. Spielſaal 18 72 160 000 3. Stadt Mannheim 19 69 161 400 4. Anker 20 69 139 050 5. Pflug 19 66 132 450 6. Gambrinushalle 19 59 144 550 7. Krone 20 58 119 850 8. Saftladen 20 54 119 300 9. Rheingold 20 50 110 800 10. Darmſtädter Hof 20 49 129 850 11. Deutſch. Michel 20 88 86 500 12. Prinz Friedrich 19 36 108 700 Dieſe Woche finden folgende Schluß⸗ 175 ſtatt: ienstag, 1. September: Rheingold— Deutſcher Michel; Prinz Friedrich— Eich⸗ baum; Pflug— Gambrinushalle; Krone Darmſtädler Hof; Spielſaal— Anker. Mittwoch, 2. September: Spielſaal— Stadt Mannheim. Donnerstag, 3. September: Stadt Mann⸗ heim— Deutſcher Michel; Rheingold— Gambrinushalle; Spielſaal— Pflug; Saftladen— Prinz Friedrich. Freitag, 4. September: Gambrinushalle— Prinz Friedrich; Pflug— Krone; Anker — Eichbaum; Saftladen— Spielſaal; Darmſtädter Hof— Stadt Mannheim. Es wird nochmals dringend darauf hin⸗ gewieſen, daß die Reſultate ſofort am näch⸗ ſten Tag abzuliefern ſind. Abteilung 2: Die Vorrunde unſerer Abteilung geht jetzt langſam ihrem Ende entgegen. Außer der kleinen Ueberraſchung im Waldſchlößchen, wo die Freiſchützmannſchaft dem Favorit vier Punkte abknöpfte, gab es keine weſentliche Veränderung in der Tabelle. Spiele Punkte Bälle 1. Starkenburg 9 38 23650 2. Waldſchlößchen 9 34 76 600 3. Neuer Bahnhof 9 32 67100 4. Tannhäuſer 9 32 56 800 5. Ratskeller 10 30 78150 6. Haltepunkt 9 29 66 950 7. Freiſchütz 10 28 69 200 8. Sporthalle 9 26 60250 9. Halber Mond 10 22 58 100 10. OEG. 9 22 46 700 11. Schützenhof 9 20 43250 12. Kaiſerhof 9 18 45 100 13. Ochſen 9 17 439 850 Mittwoch: Sporthalle— Waldſchlößchen; Neuer Bahnhof— Tannhäuſer; Starken⸗ burg— Halber Mond; Ochſen— Schüt⸗ zenhof; Haltepunkt— OéG.; Ratskeller — Kaiſerhof. Donnerstag: Tannhäuſer— Starkenburg Freitag: Ochſen— Neuer Bahnhof; Rats⸗ keller— Tannhäuſer; Waldſchlößchen— Schützenhof; OEG.— Kaiſerhof; Halte⸗ punkt— Starkenburg; Freiſchütz— Sport⸗ halle; Halber Mond frei. — 2—— CC7c ĩͤ e 2 7dSSdꝓ0SS000SSSWVGꝓTETVTTTCTTTTTTTdTVCTCTCTC4h0yͤ ͤ— ö?— PU 2 —— 2— 3 — ——— — . der Mann, der auch angetrunken war, wurde 1 die nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen N den alle in der Nacht vom 3. zum 4. Sep⸗ Aus Stab Mannheim Verunglückte Schwarzfahrt — ů t und Land Realgymnaſium mit Real⸗ ſchule Weinheim. Die Direktion des In den Vormittagsſtunden des Sams⸗ Realgymnaſiums teilt mit, daß für die im tags fuhr eine angetrunkene Frauensperſon, ohne im Beſitz eines Führerſcheins zu ſein, Eduard Dürre⸗Schulhaus untergebrachten Klaſſen(VIb, Va, Vb, IVb, O. IIIr.) der mit einem Perſonenkraftwagen, den ſie un⸗ Unterricht erſt am Montag, 7. September, bo⸗ berechtigt benützte, durch einige Straßen der Oſtſtadt. Beim Einbiegen von der Auguſta⸗ Anlage in die Otto⸗Beck⸗Straße fuhr ſie auf den Gehweg und ſtieß an einen Baum. Die Führerin des Wagens erlitt einige Verletzun⸗ gen und mußte im Städtiſchen Krankenhaus verbunden werden. Ein im Wagen mitfahren⸗ ebenfalls leicht verletzt. Der Wagen wurde derart beſchädigt, daß er abgeſchleppt werden mußte. Zuſammenſtoß. Durch Nichtein⸗ räumen des Vorfahrtsrechtes ſtieß am Sonn⸗ tagnachmittag auf dem Friedrichsring ein Mo⸗ torrad mit einem Straßenbahnzug zuſammen. Der Motorradfahrer und eine Mitfahrerin wurden auf die Straße geſchleudert und er⸗ litten ſo erhebliche Verletzungen, daß ſie mit 0 dem Sanitätskraftwagen nach einem Kranken⸗ 9 haus gebracht werden mußten. Bei dem Zu⸗ ö ſammenſtoß wurde auch das Kraftrad ſtark 1 beſchädigt. Die Weinberge werden geſchloſſen Heppenheim. Begünſtigt durch das 1 ſchöne, ſonnige Wetter der letzten Wochen hat die Reife der Trauben große Fortſchritte ge⸗ 1 macht. Die Schließung der Weinberge wird 0 nach Mitteilung der zuſtändigen Stellen be⸗ g reits in den nächſten Tagen erfolgen, ſodaß die Winzer ihre letzten Arbeiten in den Weinber⸗ gen ſchleunigſt beenden müſſen. C* 7 Belannimachung Betr.: Schweinezwiſchenzählung am 4. Sep⸗ tember 1936 1 Am 4. September 1936 findet eine Zäh⸗ 1 lung der Schweine ſtatt. In Verbindung mit der Zählung werden die Feſtſtellungen über 1 und zwar getrennt nach Schweinen, Bullen, 1 Ochſen, Kühen, Jungrindern, Kälbern ſowie Schafen und Ziegen in der Zeit vom 1. 6. bis 31. 8. 1936 vorgenommen. Gezählt wer⸗ tember ds. Is. bei jeder Haushaltung in Fütterung ſtehenden Tiere. Mit der Zählung iſt eine Ermittelung der Abkalbetermine ver⸗ bunden, wobei alle Kälber, die in den Mo⸗ naten Juni, Juli und Auguſt 1936 lebend oder tot geboren wurden, anzugeben ſind. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen 5 er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit erheblichen Strafen bedroht. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, —— ů—r*— ginnt. Außergewöhnlich viel Grund- waſſer Heddesheim. Da in die unterirdiſche elektriſche Schaltſtation beim fegen Rat⸗ haus dauernd Grundwaſſer eindrang, ſah man ſich gezwungen, die Außenwände beſſer abzudichten. In 3.50 bis 4 Meter Tiefe wer⸗ den jetzt die Iſolierungsarbeiten vorgenom⸗ men. Scheinbar durch den vielen Regen trat außergewöhnlich viel Grundwaſſer auf, das den Zementverputz überſchwemmte. Daß der Verputz trocknen kann, muß das immerfort auftretende Waſſer ausgepumpt werden. Es wurden ſchon tauſende Liter Waſſer in Tag⸗ und Nachtarbeit in den Abwaſſerkanal geleitet. Die Anſchlußſtelle Franfurt⸗Süd der Autobahn iſt fertiggeſtellt.— Verkehrsübergabe: am 1. September 1936 Frankfurt. Bei der an der Flug⸗ hafenſtraße(Alte Mainzer Straße) gelegenen Anſchlußſtelle Frankfurt⸗Süd iſt die öſtliche Auffahrtsrampe fertiggeſtellt worden. Sie wird ab 1. September 1936 für den Ver⸗ kehr freigegeben. Die Fahrzeuge aus Rich⸗ tung Darmſtadt verlaſſen von dieſem Zeit⸗ punkt ab die Reichsautobahn über die in Fahrtrichtung geſehene rechte Rampe. Die Zufahrt nach Darmſtadt erfolgt weiterhin über die bisher als Ein⸗ und Ausfahrt be⸗ nutzte weſtliche Rampe. Tiſchlerhandwerk erhält Gütezeichen Nachdem das Polſterhandwerk ſein Güte⸗ zeichen eingeführt und neuerdings unter ver⸗ ſchärfte Bedingungen geſtellt hat, folgt jetzt als zweiter Handwerkszweig das Tiſchler⸗ handwerk mit einem Gütezeichen. Dieſes gilt nicht nur für Haus⸗ und Büromöbel, ſon⸗ dern auch für Decken⸗ und Wandbekleidungen, Schaufenſtereinrichtungen und andere Innen⸗ ausbauten.— Das Gütezeichen liegt im Sinne der Zielſetzung des Reichshandwerks⸗ meiſters, die Leiſtung im Handwerk zu ſtei⸗ gern und nur für gute Leiſtung eine wirkſame Werbung zu entfalten.— Das Gütezeichen ſtellt einen weißen Hobel auf ſchwarzem Grunde dar, über den eine zum Schwur er⸗ hobene Hand gezeichnet iſt. Es trägt die Aufſchrift„Deutſche Handwerksarbeit“. Die Berechtigung zur Führung des Gütezeichens iſt an beſtimmte Vorausſetzungen geknüpft. Vorerſt wird nur ein ſtreng ausgewählter Kreis zur Zeichengemeinſchaft zugelaſſen, die allmählich erweitert werden ſoll. 18. Ziehungstag Franzöſiſcher Ballon gelandet Sulzbach. Montagvormittag landete am Ortseingang von Sulzbach ein Freiballon, der Sonntagabend 7 Uhr in Baileux bei Lille in Frankreich aufgeſtiegen war. Führerin des Ballons war eine 26 Jahre alte Franzöſin, die ſich an einem Ballonwettbewerb beteiligte. Sie hat hier gaſtfreundliche Aufnahme ge⸗ funden. Nach Erledigung der Formalitäten wierd ſie die Rückreiſe in ihre franzöſiſche Heimat antreten. Die Ballonlandung, die glatt erfolgte, brachte eine große Menſchen⸗ menge auf die Beine, die das ſeltene Schau⸗ ſpiel intereſſiert beobachtete. Schulkinder helfen bei der Flachs ernte Erbach. Am diesjährigen Erntedanktag ſoll dem Führer die Flachsſpende als Dank der deutſchen Bauern überreicht werden. Auch die Erbacher Schulkinder wollen mithelfen, und ſo zogen ſie mittags unter Aufſicht ihrer Erzieher hinaus zu unſeren Bauern, um in Gemeinſchaft mit dieſen den für unſere Wehr⸗ macht beſtimmten Flachs einzubringen. Polizei ſpannt die Pferde aus Unter dieſer Ueberſchrift wird aus einem Dorf in der Nähe von Mölln berichtet, daß zwei bis zum Skelett abgemagerte Pferde eines dortigen Einwohners Tag für Tag einen etwa 40 Zentner ſchweren Milchwagen die größten⸗ teils anſteigende Straße nach Mölln ziehen mußten. Die Polizei hat dem Fuhrwerksbe⸗ ſitzer das weitere Fahren mit dieſen Pferden unterſagt und ihn außerdem wegen Tier⸗ quälerei angezeigt. Im Zeichen des olympiſchen Jahres Weinheim. Das Sportamt der NSG. „Kraft durch Freude“ berichtet über große Erfolge ihrer Sportkurſe im olympiſchen Jahr. So konnten an Teilnehmer 2 goldene, 2 ſilberne und 32 bronzene Reichsſportab⸗ zeichen verliehen werden. Viele Teilnehmer, denen noch einzelne Uebungen bis zur Er⸗ füllung der vorgeſchriebenen Leiſtungen feh⸗ len, trainieren zur Zeit noch und iſt anzu⸗ nehmen, daß auch hiervon ein beträchtlicher Teil bis zum Schluß des Kurſes das Reichs⸗ ſportabzeichen erwerben kann. Wahrlich ein ſchöner Erfolg des Sportamtes der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ im olym⸗ piſchen Jahr! * Die Weſpenplage In dieſer Zeit bildet die Weſpenplage in Haus und Garten in manchen Jahren eine ſchwere Beläſtigung; denn wenn wir uns bei den Mahlzeiten nur irgendwo mit ſüßen Ge⸗ lees oder Obſt im Garten oder in Räumen bei offenem Fenſter aufhalten, gleich ſind die läſtigen Brummer da und umſummen uns und unſere Teller, was bei ängſtlichen Gemütern immer eine ſtarke Beunruhigung auslöſt. Wir kennen drei heimiſche Weſpenarten: 2 Die deutſche Weſpe, die gemeine Weſpe und 28. Auguſt 1936 die mittlere* ihre Lebensweiſe iſt unge⸗ fähr gleich. Als Neſter ſchaffen ſie ſich kunſt⸗ volle traubenförmige Gebilde, in denen die ganze Weſpenkolonie wohnt. Die Anlage der Neſter iſt verſchieden, an Schuppen und Bö⸗ den, in Haus und Garten, an geſchützten Stel⸗ len, an Bäumen, überall können wir dieſe Neſter finden. Untertags ſchwärmt die Weſ⸗ n auf der Suche nach„Süßem“ in r Umgebung ihres Neſtes umher, des Abends verſammeln ſich alle Tiere in ihrer Behauſung. Dieſen Moment müſſen wir aus⸗ nützen, wenn wir uns der Weſpenplage er⸗ wehren wollen. Wir umhüllen dann das Neſt vorſichtig mit einem Beutel aus ſtarkem pier, ſchneiden das Neſt mit aller Vorſicht ab und verbrennen es. Häufig wird empfohlen, ohne vorherige Abnahme die Neſter abzu⸗ brennen. In Häuſern iſt ſchon allein wegen der im Sommer und beſonders nach längerer Trockenperiode immer großen Brandgefahr von dieſer Methode dringend abzuraten, umſomehr als immer die Gefahr beſteht, daß die Weſpen durch irgend eine re aus ihrer nächtlichen Ruhe aufgeſchreckt werden und ich denn mit ihrer ganzen Wut auf den men ſch⸗ lichen Unruheſtifter ſtürzen. Was bringt der Nunbjunk? Mittwoch, 2. September: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wieder olung der Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach⸗ richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.30 Wichtiges zu den Breimahlzeiten des Säuglings; 9.45 Sendepaufe; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Konzert; 13.00 Zeit, Wetter, Preſſe; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Sende⸗ pauſe; 15.30„Chronik von we 16.00 Fröhlicher bunter Nachmittag; 17.30 Der Maler der Reichsautobahnen; 18.00 Singen⸗ des, klingendes Frankfurt; 19.45 Reichs⸗ ſendung; 20.00 Nachrichten; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Ein heiterer Ton klingt euch ins Ohr; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport: 22.30 Klänge in der Nacht; 0.00 Nachtmuſik. Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 41 Ochſen, 45 Bullen, 60 Kühe, 35 Färſen, 877 Kälber, 99 Schafe, 760 Schweine, 7 Ziegen. Preiſe: Ochſen 42 bis 45, 38—41; Bullen 40—43; Kühe 40 bis 43, 36—39, 28—33, 2025; Färſen 41 bis 44, 36—40; Kälber 87—92, 8386, 77-81, 62— 76; Schweine 57, 56, 55, 53, 51. Marktverlauf: Großvieh zugeteilt, Käl⸗ ber lebhaft, Schweine zugeteilt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. im Urteil für dem Staat verfallen erklärt Wohnung R werden. 3 Zimmer 5 Viernheim, den 31. Auguſt 1936 und Küche 1 Der Bürgermeiſter zum 1. Oktober 1 a— 8 zu vermieten 1 f Von wem, ſagt die 1 Mache meiner werten Kundschaft Geſcha tf. 1— 11 bekannt, daß ich ab 1. September mein— 1 Samengeschäft von Mannheim, 8, 6, 10 N N Drer Had 5 7 Heidelberger- . Bensheim a. d. B., e zy eee 90 verlegt habe. weg. Platzmangel 4. billig zu verkaufen 1 Auolf aller Von wem, ſagt die 15 Geſchäftsſt. ds. Bl. . Saaten 8 e e e e, 1— Kinder- FBeteins⸗Anzeſger an Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Das ö Heute Dienstag Abend von 6.30—9 Uhr Aus zah⸗ it 4 1920 Sämtliche e ee e müſſen Ze W 1 f 1 1 ö hierbei abgerechnet werden! Hofmann, Rechner fuhrt im Gefolge 1 2 ichabsatzgenossenschalt 1 0 Turnverein von 1893. 6 Fußball! Sonntag Freundſchaftsſpiele der 1., 2. und Gewinn und 1 Alte Herrenmannſchaft gegen den Bezirksklaſſenverein Aufſtieg und 1. Kurpfalz Neckarau. Donnerstag Abend 8.30 Uhr Erfolge! ö wichtige Verſammlung aller Fußballer(Mann⸗ Erfolge 9 ftsaufſtellungen uſw.) in der Sporthalle. Vorher a 1 1 8 12 Die Leitung— Spielausſchußſitzung. 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Ziehungstag 29. Auguſt 1936 In ber heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 9 zu 5000— 4 enn 202088 winne zu 3000. 25 f e e a ge ee stet ecne abe 787 3 48 Gewinne zu 1000 RM. 7845 12545 41031 58871 77508 97941 119812 131829 147948 72108 191062 200588 225548 229838 237120 286383 283799 294428 346798 368843 375657 391749 389778 94 Gewinne zu 500 AM. 1208 5802 12459 14424 378386 48720 4718154938 87528 79900 101082 112554 119234 123182 133518 132889 137942 142720 145789 148059 181300 161598 169544 187147 187592 180788 184770 184908 185368 157130 204793 213919 215860 221056 238223 dn 1— Af 272718 276109 284320 295010 298987 365880 374444 38640 288 Gewinne zu 300 RM. 1873 3110 4620 6986 8468 15074 15486 18322 18987 30588 30728 31882 33024 33759 34046 34137 34499 35788 41780 42584 42982 45411 45588 45852 58598 59800 63670 87081 72783 73270 75075 78284 89191 91635 83088 84779 86915 98999 98298 98466 104498 104633 105377 108314 108895 108861 119823 112846 115981 117708 120802 121321 121398 122547 122889 125759 125924 129850 129953 131383 131989 133589 134432 137538 142638 144908 147587 148894 151035 151572 152118 152555 153430 189428 181350 163221 183758 170169 179561 186586 1818388 184887 187492 188078 188083 190408 190445 191844 184505 188048 188529 201811 202138 203451 204831 205301 205922 209072 212844 215480 218834 218821 220027 229054 223297 223948 223950 224184 224915 228978 229480 231971 237103 238727 241138 241307 249410 249771 257489 257928 259204 283178 283804 268007 269610 281828 282088 282761 285893 288846 290127 288202 299710 308338 303393 30835 1 314341 317889 318110 319841 321364 323772 326466 328507 329302 331837 332537 335874 337289 338496 342359 342502 348801 35081 f 351208 353954 355185 358135 357542 357922 358337 388409 358965 359853 381704 381925 383031 385991 366145 369840 374132 374202 374785 376198 379138 379732 380408 38 1090 382716 385105 385893 389195 391847 399904 2 Sewinne zu 10000 RM. 330327 2 Gewinne zu 5000 RM. 328112 4 Gewinne zu 3000 RM. 860757 3660 18 Gewinne 7 2000 RM. 238038 385744 91261 141780 310897 323921 50 1 7 1000 Rat. 14169 20983 42218 54920 99165 121406 129305 148897 168397 70894 206003 212254 237342 238356 284120 —— 297250 298071 318217 321188 342516 348620 351982 373976 92 Gewinne zu doo RM. 14700 16864 20086 21641 24527 27221 34180 44212 51064 56039 6 1201783 122799 288984 285885 316551 320322 329887 337893 340501 348803 350762 374054 380093 391239 393950 214 Gewinne zu 300 Nat. 1632 2023 11587 18783 15838 21567 24838 25373 25408 28132 31512 33161 33451 35508 36453 38714 48513 52597 84168 58910 57255 57501 58981 85952 88002 88455 89706 72322 72712 73698 7524 75439 81547 83648 84635 85304 87141 87204 89471 89519 94360 98884 106881 107140 112262 148948 118488 118428 119258 120020 122188 122800 122740 126241 128886 128292 129718 130308 131420 131783 132086 133482 135595 125864 189171 140881 142790 146272 148480 150348 155170 158010 158218 180279 161888 186597 167142 171011 171542 175864 182399 185419 185808 186785 191258 181997 184172 185203 202743 205999 248382 234384 234781 240271 241020 241851 241877 244648 245044 248142 283808 258235 260041 260342 267755 267784 271179 271229 222295 279817 278882 282331 286534 287266 288880 289088 292049 293579 301872 302889 308403 308658 307474 38493 318996 321724 324959 325915 327918 328716 329836 333081 3368 8 336852 337601 337822 338876 343718 344402 380849 351131 353088 364939 368549 370475 372404 374349 380434 381063 390529 392281 392737 302680 394658 396073 397853 399472