a5 = — * 31 lal⸗ gen nk. 11. en⸗ Volks iernheimer Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Erſſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. EEE ˙·—»w ˙ Nummer 204 Mittwoch zeilung Verkündigungsblatt der NS D AN. Miernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mum Breite 3 Rypfg., im Textteil ür 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelie Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101. ob ²˙ imm. den 2. Seplember 1936 12. Jahrgang Frankreich als Waffenlieferant Malerialſammlung des römischen„Meſſaggero“ über die Verhandlungen zwiſchen Madrid und Paris Rommuniſtiſcher Menſchenſchmuggel Ver bewaffnele die Kommuniſten? schwere ſlalieniſche Anſchuldigung en—„direkt aus dem franzöſiſchen heeresdepol“ Rom, 1. Sept. Unter der Ueberſchrift „Wer hat den ſpaniſchen Kommuniſten die Waffen geliefert?“ veröffentlicht„Meſſaggero“ eine ausführliche chronologiſche Zuſammen⸗ ſtellung über die Entwicklung der— wie das Blatt betont— auf Initiative der ſpaniſchen Regierung zurückgehenden Verhandlungen mit der franzöſiſchen Regierung über die Lie⸗ ferung von Waffen, die— wiederum auf An⸗ trag der ſpaniſchen Regierung— direkt aus den Rüſtungsdepots des franzö⸗ ſiſchen Heeres entnommen werden ſollten. Das Blatt bezeichnet ſeine Angaben als abſolut zuverläſſig und erklärt, kein Dementi fürchten zu brauchen. Es ſeien un⸗ anfechtbare und unwiderlegliche Beweiſe über umfangreiche Waffenlieferungen an die Ma⸗ drider Regierung vor und ſofort nach der franzöſiſchen Nichteinmiſchungsinitiative vor⸗ handen. Selbſt der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent habe die entſprechenden Enthüllungen der Pariſer Preſſe im franzöſiſchen Miniſterrat nicht ableugnen können und ſich auf die Bemerkung beſchränkt, es handle ſich um ge⸗ ringfügige Lieferungen. Nach den Feſtſtellungen des„Meſſaggero“ hat ſich der ſpaniſche Miniſterpräſident Qui⸗ roga am 18. Juli telegraphiſch an den fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Blum gewandt und ihn um Mithilfe Frankreichs bei der Nie⸗ derwerfung der Nationaliſten gebeten. Mini⸗ ſterpräſident Blum habe darauf den ſpaniſchen Botſchafter Cardenas zu ſich kommen laſſen und ihn unter dem geſchickten Vorwand, keine direkte Verbindung mit dem franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in Madrid zu haben. gebeten, der ſpa⸗ niſchen Regierung mitzuteilen, daß die franzö⸗ ſiſche Regierung bereit ſei, die für die Nie⸗ derwerfung notwendige Hilfe zu gewähren. Das Blatt ſchildert vom 18. bis zum 27. Juli Tag für Tag den Stand der Verhand- lungen und die tatſächlichen, wenn auch nicht immer mengenmäßig genau feſtſtellbaren Lie⸗ ferungen ſowie ihre Bezahlung, für die neben der Eröffnung eines Kredits von ſechs Millio⸗ nen Franken bei der Banque de Paris et des Pays⸗Bas Goldtransporte in der Höhe von 1288 000 Pfund Sterling nach Paris durchge⸗ führt worden ſeien. Mit der ganzen Entwicklung dieſer Ange⸗ legenheit werde zweifelsfrei bewieſen, ſo ſtellt das Blatt dann feſt, daß die Madrider Regie⸗ rung eine regelrechte direkte Inter⸗ vention nicht etwa bei der franzöſiſchen Pri⸗ vatinduſtrie, ſondern bei der franzöſi⸗ ſchen Regierung ſelbſt beantragt habe. Beſonders erſchwerend ſcheine die Forderung nach Zuteilung von franzöſiſchen Fliegern. Wie könne man ſich da des Ein⸗ drucks erwehren, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung nach dem unabläſſigen Drängen von Madrid ſchließlich einem Grundſatz zugeſtimmt habe, der in offenem Widerſpruch zu den gu⸗ ten internationalen Normen ſtehe? Man müſſe ſich weiter fragen, welche Ziele Paris mit dieſer wiederholten Be⸗ günſtigung Madrids verfolge. Die Antwort erſcheine nicht zweifelhaft, da man nicht erſt ſeit heute wiſſe, daß Frankreich einen militäriſchen Stützpunkt in Spanien ſuche. Man brauche ſich nur an die Reiſe von Herriot nach Madrid aus dem Jahre 1932 zu erinnern. Herriot habe damals, wenn auch vergebens, mit Hilfe eines überaus günſtigen Handelsvertrages ein Kompromiß über das Durchzugsrecht franzöſiſcher Kolonialtruppen durch ſpaniſches Gebiet im Kriegsfalle errei⸗ chen wollen. i b Die Tatſache, ſo ſchließt das Blatt, zeige, wie peinlich der Volksfront⸗Regierzmg die gewiſ⸗ ſenhafte Einhaltung des von den Großmächten beſchloſſenen Embargos ſein müſſe, das in ſo offenem Widerſpruch mit dieſen der fran⸗ zöſiſchen Initiative unmittelbar vorausgegan⸗ genen oder gleichzeitig ſich abſpielenden Dingen ſei. Der große moraliſche Wert des Embar⸗ gos werde gerade in der Möglichkeit beſtehen, zu ſehen, ob— wie man nicht zweifeln— wolle— die Regierung des Herrn Blum an er⸗ ſter Stelle ein Abkommen einhalten werde, zu dem ſie ſelbſt nach den Forderungen des inter⸗ nationalen Rechts wie auch des moraliſchen Gewiſſens die Initiative ergriffen habe. geparalismus in gowſelrußland Paris, 1. Sept. Der„Matin“ befaßt ſich mit der Lage in Sowjetrußland und berichtet, daß vor allem in den beiden zentralaſiatiſchen Sowjetrepubliken Turkmeniſtan und Usbetiſtan, die ſchon immer wegen ihrer Entlegenheit als„neuralgiſche Punkte“ des Sowjetreiches betrachtet worden ſeien, das Fie⸗ ber der Erregung nach dem Moskauer Prozeß zum Durchbruch gekommen ſei. In den bei⸗ den Sowjetrepubliken Kaſakſtan und Aſerbeidſchan ſei von den dortigen Kom⸗ muniſten eine große geheime Organiſation ge— gründet worden. In dem Programm dieſer Organiſation ſtehe die Loslöſung von der Sowjetunion. In der Krim ſei ebenfalls eine Bewegung aufgedeckt worden, die ſich gegen die Regierung in Moskau richte. Auch in der Heimat Stalins, in Georg ien, ſei eine Verſchwörung aufgedeckt worden. Man habe dort die Ermordung des Generalſekretärs der Kommuniſtiſchen Partei und früheren Tſchekiſten Beria vorbereitet und eine ſelb⸗ ſtändige Regierung bilden wollen. Unter den vier verhafteten Verſchwörern befinde ſich ein Verwandter Stalins namens Neo Dju⸗ gaſchwilli. Die ganze Lage beunruhige Stalin außerordentlich. Jeſterreichiſche Arbeils loſe für spanien Wien, 1. Sept. Wie wir von vertrauens⸗ würdiger Seite erfahren. ſind die ſteiriſchen Behörden einem umfangreichen kom⸗ muniſtiſchen Menſchenſchmugge! auf die Spur gekommen. Wahrſcheinlich ſind ſchon Hunderte von ſteiriſchen Arbeitsloſen. hauptſächlich Bergbau⸗ und Hochofenarbeiter, zum Eintritt in die rote Miliz nach Spanien gelockt worden. Vergangene Woche fiel es in den Arbeitsloſenämtern in Zeltweg und Fahnsdorf— dem Mittelpunkt des ſteiriſchen Bergbaues und Hüttenbetriebes— auf, daß 80 im Genuß der Arbeitsloſenunter⸗ ſtützung ſtehende Arbeiter ihre Unterſtützungen nicht mehr abgeholt haben. Die Nachforſchungen ergaben, daß kommu⸗ niſtiſche Agenten aus der Tſchechoſlo⸗ wakei nach Steiermark gekommen wa⸗ ren, um Arbeitsloſe für die rote Miliz in Spanien anzuwerben.() Die Leute ſind mit Fahrkarten und Geld⸗ mitteln ausgerüſtet über die Schweiz und Frankreich nach Spanien geſchickt worden. Die kommuniſtiſchen Agenten glaubten die Ar⸗ beitsloſen beſonders dadurch verlocken zu können, daß ſie ihnen erklärten, ſie könnten ſich an den ſpaniſchen Chriſten und an den ſpaniſchen Kirchen für den 12. Februar 1934 rächen. Die Behörden vermuten. daß auch in anderen ſteiriſchen Orten ähnliche marxiſtiſche Menſchentransvorte eingeſetzt wor⸗ den ſind und haben umfangreiche Erhebungen eingeleitet. 25 Jliegerbomben auf Jrun Nationaliſtiſche Feldarkillerie greift ein 88 Paris, 1. Sept. Ebenſo plötzlich, wie das Bombardemenk der Flugzeuge auf die Stadt Jrun und auf das alte Fork eingeſetzk hatte, war es nach einer Skunde etwa been⸗ del. Insgeſamt dürften etwa 25 Bomben ab- geworfen ſein. Im Gegenſatz zu dem Lufkan⸗ griff der letzten Tage flogen die Flugzeuge der nakionaliſtiſchen Truppen Dienstag vor- mittag weſenklich niedriger. Ein Teil der Flugzeuge drehte nach dem Bombardement von Irun in Richtung San Sebaſtian ab. Kaum war das Luftbombardement been⸗ det, als im Abſchnitt von San Marcial etwa 1% bis 2 km ſüdlich vor Irun die Feld arkillerie der Nationaliſten ein ſyſtema⸗ tiſches Feuer auf die kurz hinter der Höhe von San Marcial nach Süden zu gelegenen Stellungen eröffnete. Die Geſchütze der Na- — g e— — Das Bombardement von Malaga Die erſte Originalaufnahme von dem Bombardement des roten Hafens Malaga durch die Luftwaffe der nationalen Truppen. lager der Regierungsflotte getroffen. Bei dem Bombardement wurde ein großes Brennſtoff⸗ Eine ungeheure Rauchwolke zeigt den Treffer an. (Aſſociated Preß, K.) tionaliſten ſtehen gut gegen Sicht gedeckt auf den San Marcial gegenüber liegenden Hö⸗ hen. Faſt alle Winuken fallen 1 bis 3 Schüſſe, deren Einſchläge unmiktelbar in und hinter den Skellungen der Marxiſten zu lie; gen ſcheinen. Die marxiſtiſchen Abkeilungen ſcheinen einen Infankerieangriff in Richtung von San Warcial zu fürchten. Ihre ausge zeichnet plazierten Maſchinengewehre halten die erſte Linie der Nakionaliſten unter ſtar kem Feuer. Arbeits dienſtpflicht in Rumänien Verbot der politiſchen Bünde. Bukareſt, 1. September. Der erſte Mini⸗ ſterrat der neugebildeten Regierung Tata⸗ reſeu trat Dienstag gegen mittag zuſammen und dauerte zwei Stunden. In der im An⸗ ſchluß hieran veröffentlichten Mitteilung heißt es, Miniſterpräſident Tatareſeu erſtattete einen ausführlichen Bericht über die allgemei⸗ ne innen⸗ und außenpolitiſche Lage. Der Mi⸗ niſterpräſident billigte die von den Miniſtern für Unterricht, des Innern und der Juſtiz vorgeſchlagenen Maßnahmen über die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, an den Univerſitäten. Die Tätigkeit der poli⸗ tiſchen Parteien wird durch keine dieſer Maß⸗ nahmen eingeſchränkt. Alle Ausſchreitungen u. Gewalttaten ſowie jeder Verſtoß gegen die Geſetzesvorſchriften werden mit aller Strenge beſtraft werden. Die politiſchen Bünde werden ohne Anſehen der Parteizugehörigkeit entwaffnet und auf⸗ gelöſt werden. Alle im Staatsdienſt ſtehen⸗ den Perſonen haben für den Fall einer Pflichtverletzung Beſtrafung zu erwarten. Der Unterrichtsminiſter hat Richtlinien aus⸗ gearbeitet, die eine Reorganiſation des Uni⸗ verſitätslebens, Verſtärkung der Diſziplin auf den Univerſitäten und Unterdrückung jeder Verletzung der Univerſitätsordnung bezwecken. In den zuſtändigen Miniſterien iſt ein Geſetz in Vorbereitung, das Vorſchriften für eine Arbeitsdienſtpflicht enthält, die ſich auf Jugendliche zwiſchen dem 18. und 21. Le⸗ bensjahr erſtreckt. Die hierfür angeforderten Kredite wurden genehmigt. Weiter wurde das Programm für die nächſte Parlamentstagung gebilligt, das insbeſondere Geſetze zur Hebung der Landwirtſchaft und für die ſoziale Fürſorge vorſieht. FFF 2 Nr 997„„CCFꝙꝙdõẽ·ä,œ/1 . —— 2 e r * — EF — 2— TTT 8 „ Europäiſche Fragen Wo bleibt Frantreichs Waffenausfuhrverbot? Alle diejenigen Staaten, die innerhalb der letzten Wochen ein Waffenausfuhrverbot nach Spanien erließen, ſehen ſich der merkwürdig anmutenden Tatſache gegenüber, daß das Land, von dem die Anregung für ein allgemeines Waffenausfuhrverbot ausging, ſich nicht daran hält. Noch vor einigen Tagen erlebten wir eine ausgeſprochene Intervention Frankreichs und Englands in Liſ⸗ ſabon, um für Portugal den Anſchluß an das Waffenausfuhrverbot durchzuſetzen. Die franzöſiſche Regierung ſelbſt aber dul⸗ det bzw. ſieht untätig zu, wie tagtäglich Waffen material und Munition über die franzöriſche Grenze nach Spanien ſtrömt, ja, daß ſogar franzö⸗ ſiſche Staatsangehörige ſich aktiv im ſpaniſchen Bürgerkrieg betätigen. Obgleich die franzöſiſche Regierung zuerſt Notſchreie ausſtieß, hat ſie bis heute noch keine Maßnahmen erlaſſen, die an Wirkſamkeit dem Waffenausfuhrverbot der anderen Staaten gleichkämen. Dabei iſt nicht daran zu zwei⸗ feln, daß die franzöſiſche Regierung über genü⸗ gend Machtmittel verfügt, um ihre Grenzen zu ſperren. Oder ſollte ſie etwa aus Rückſicht auf die kommuniſtiſche Partei, dem Zünglein an der Parlamentsmehrheitswaage, davor zurück⸗ ſcheuen, an der Grenze draſtiſch durchzugrei⸗ ſen, wo ſich augenſcheinlich die lokalen Macht⸗ haber mit den ſpaniſchen Volksfrontlern ver⸗ brüdert haben. Für alle anderen Regierun⸗ gen, alſo auch für die deutſche, wird es indeſſen von Tag zu Tag peinlicher, dieſen Zu⸗ ſtand zu dulden, während ſie ihrerſeits aus ehrlicher Friedensliebe und in der Mei⸗ nung, einen unbedingt notwendigen Beitrag zur Begrenzung des Bürgerkrieges auf Spa⸗ nien zu leiſten, der franzöſiſchen Aufforderung folgten. Noch einmal muß jetzt nachdrücklichſt auf je⸗ nen Zuſatz der letzten deutſchen Erklärung hin⸗ gewieſen werden, wonach Deutſchland ſich nur an ſein Ausfuhrverbot halten könne, wenn auch die indirekte Unterſtützung einer Bürgerkriegs⸗ partei durch andere Staaten unterbliebe. Ei der tauſend! Wladimir d'ormeſſon, ein bekannter franzöſiſcher Journaliſt, der im konſervativ⸗ katholiſierenden Fahrwaſſer ſchwimmt und einmal auch in deutſch⸗franzöſiſcher Verſtändi⸗ gung machte, verzeichnet unter den beun—⸗ ruhigenden Faktoren der franzöſiſchen Außenpolitik auch das Gerücht,„daß die Ge⸗ ſandten der Tſchechoſlowakei, Jugo⸗ ſlawiens und Rumäniens lalſo der Kleinen Entente) in dieſem Jahre zum erſten⸗ mal am Nürnberger Parteitag teil⸗ nehmen werden“. Mit drohend erhobenem Zeigefinger fährt er fort:„Es iſt ſchwierig, daraus nicht einige Schlußfolgerungen zu zie⸗ hen. Komiſch malt ſich fürwahr in einigen Köp⸗ fen die Welt! Der Verzicht auf eine Vogel⸗ ſtraußpolitik ſoll bedenklich ſein, wie ſie ſich etwa in einem Fernbleiben vom Parteitage dokumentieren würde! Bedenklich iſt etwas ganz anderes, wovon Wlademir d'Ormeſſon freilich klüglich nicht ſpricht. Während ſich der Nationalſozialismus und an ſeiner Spitze un⸗ ſer Führer die Achtung der Welt erzwingen und auch widerſtrebende Elemente mit einem geſunden Empfinden in ihren Bann ziehen, iſt Räterußland, der franzöſiſche Bundesgenoſſe, der Sünde am eigenen Geiſte bloß. Der Mos⸗ kauer Prozeß hat die Hoffnungen vieler gut⸗ gläubiger Menſchen im Ausland auf eine„Zi— viliſierung“ des Bolſchewismus zunichte ge⸗ macht, und jeder einzelne Tag bringt neue fa⸗ tale Dokumente über den furchtbaren Charak⸗ ter der Stalinſchen Politik. „Wörtlich verſtehen!“ Der italieniſche Regierungschef hat zum Abſchluß der ſüditalieniſchen Manöver die Stärke Italiens ſehr merklich unter⸗ ſtrichen, die aber nur ein Anfang ſei, um ſo ſtark zu werden,„daß man allen Möglichkeiten die Stirn bieten und entſchloſſen jedem Ge⸗ ſchick in die Augen ſehen kann.“ Die Welt hat ſich gegenüber einer Erſchei⸗ nung wie Muſſolini allzulange mit dem billi⸗ gen Glauben beholfen, daß aus ihm ſüdlän⸗ diſche Rhetorik ſpreche. Das war immer ein gefährlicher Glaube, denn Muſſolini iſt durch die Schule der altrömiſchen und italieniſchen Renaiſſaneeſchriftſteller gegangen, denen eigent⸗ lich ein übertriebenes Pathos fremd war und die ausgeſprochene Realiſten darſtellten. Die Erfahrungen des abeſſiniſchen Feldzuges ha— ben dann die leichtfertigen Beobachter, die ſich mit„ſüdländiſcher Rhetorik“ tröſteten, doch einigermaßen bloßgeſtellt. i Von Muſſolini iſt bekannt, daß er im Pri⸗ vatgeſpräch gern das lateiniſche Wörtchen „dixi“(ich hab's geſagt) gebraucht, wenn, manchmal auch nach längerer Zeit, die Ereig⸗ niſſe ſeine Vorherſage beſtätigt haben. Ange⸗ ſichts dieſer ſeiner Gewohnheit iſt es beſonders beachtlich, daß er ſeine italieniſchen Zuhörer bei der Manöveranſprache aufforderte, dieſe Erklärung„unbedingt wörtlich auf⸗ zufaſſen.“ Im übrigen iſt die Nachricht aufgetaucht, er beabſichtige ebenfalls die Ein⸗ führung der zweijährigen Dienſtzeit in Italien. Dazu iſt zu bemerken, daß Muſ⸗ ſolini ein außerordentlich ſtarkes Heer durch Einberufung verſchiedener Jahrgänge unter den Waffen ſtehen hat, ſo daß die Einführung DNB. Berlin, 2. Sepk. Die„Deutſche Arbeitskorreſpondenz“ keilt nachſtehende, aus München vom 29. Auguſt dakierke Ver⸗ fügung des Führers mik: „Belrieben, in denen der Gedanke der nakionalſozialiſtiſchen Be⸗ ktriebsgemeinſchafk im Sinne des Geſetzes zur Ordnung der nakionalen Arbeil und im Geiſt der DAF. vom Führer des Ve⸗ kriebs und ſeiner Gefolgſchaft auf das vollkommenſte verwirklicht i ſt, kann die Auszeichnung„Nationalſozialiſti⸗ ſcher Muſterbekrieb“ verliehen werden. Die Auszeichnung erfolgt durch mich oder eine von mir beauftragte Stelle auf Vor⸗ ſchlag der DA. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt auf die Dauer eines Jahres; Berlin, 1 Sept. In der Zeit vom 1. Okt 1936 bis 31. März 1937 wird wiederum das Winterhilfswerk in Deutſchland durchgeführt. Reichsinnenminiſter Dr. Frick führt dazu in einem Runderlaß an die ober⸗ ſten Reichsbehörden und nachgeordneten Be⸗ hörden aus, es gelte wieder, den Volksgenoſ⸗ ſen, die ſich noch in Not befinden. zu helfen und damit auch hier die Volksgemeinſchaft zur Tat werden zu laſſen. Es ſei Pflicht jedes Volksgenoſſen, ſich dafür einzuſetzen, daß auch in den bevorſtehenden Wintermonaten der Kampf gegen Hunger und Kälte er⸗ folgreich durchgeführt werde. Die Mittel wür⸗ den im weſentlichen in der gleichen Weiſe wie im Vorjahr aufgebracht. Für die Beteiligung der Beamten. Angeſtell⸗ ten und Arbeiter der öffentlichen Verwaltung gibt der Miniſter Richtlinien. Die Monats⸗ türplakette wird danach ausgehändigt an Lohn⸗ und Gehaltsempfänger, die während der ſechs monatigen Dauer als Bei⸗ trag zum WSW. 10 v. H. ihrer Lohnſteuer lei⸗ Boch um, 1. Sept. Den auf der Zeche „Vereinigte Präſident“ eingeſetzten Rettungs⸗ kolonnen gelang es am Dienstagnachmittag die Leiche des bisher noch vermißten Hauers Harenkamp freizulegen und zu Tage zu fördern. Damit erhöht ſich die Zahl der Toten, die das Unglück bisher forderte, auf 26. Die Aufräumungsarbeiten in dem von der Exploſion heimgeſuchten Revier ſind inzwiſchen ſo fortgeſchritten. daß die Möglichkeit beſteht, auch den letzten noch verſchütteten Berg⸗ knappen Volkert in Kürze zu bergen Am Dienstagnachmittag ſtattete Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley in Begleitung von Gauwalter Stein der Zeche einen Be— ſuch ab. Er unterhielt ſich mit einigen Berg⸗ knappen und entbot dann in der Maſchinen⸗ halle den Toten ſeinen letzten Gruß. Im An⸗ ſchluß daran begab ſich Dr. Ley in das Kran⸗ kenhaus„Bergmannsheil“, wo er die 18 Ver⸗ Eine Verfügung des Jührers Auszeichnung nakionalſo zialiſtiſcher Muſterbetriebe ſie kann wiederholk erfolgen. Die Auszeich⸗ nung wird zurückgenommen, wenn die Vor⸗ ausſetzungen für dieſe Verleihung nichl mebr gegeben ſind. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgt am Nakionalfeierkag des deulſchen Volkes und geſchieht durch Aushändigung einer Urkunde an den Führer des Bekriebs. Die Verleihungsurkunde hal die Gründe anzugeben, die für die Verleihung maß- gebend ſind. Ein Bekrieb, dem die Auszeichnung„Na ⸗ lionalſozialiſtiſcher Muſterbekrieb“ verliehen iſt, iſt berechtigt, die Flagge der DAF. mik goldenem Nad und goldenen Franſen zu führen. Die Verfügung krikt ſofork in Kraft. Winterhilfswerk 1936-37 Erklärung des Reichsinnenminiſters Dr. Frick gez. Adolf Hitler.“ ſten; an Lobn⸗ und Gehaltsempfänger, die we⸗ gen ihres geringen Einkommens zur Einkom⸗ menſteuer nicht herangezogen werden, gegen einen Beitrag von monatlich 25 Pfg.; an Feſtbeſoldete, die neben der Lohnſteuer noch zur Einkommenſteuer veranlagt werden. wenn ſie neben der monatlichen Spende von 10 v. H der Lohnſteuer monatlich 1 v 5. ihres für 1935 veranlagten Einkommenſteuerbetra⸗ ges an das WSW. entrichten, ſoweit die Steuerſchuld nicht durch Lohnabzug getilgt iſt. Die Monatstürplakette des WSW. iſt, wie der Miniſter feſtſtellt.„ein Zeichen da⸗ für, daß der Inhaber dieſer Plakette ein ſei⸗ ner wirtſchaftlichen Lage entſprechendes Opfer für das WSW. gebracht hat. Wer die Plakette beſitzt, darf bei Hausſammlungen und ſonſtigen Sammlungen im Rahmen des WH W. labgeſe⸗ ben von der Eintopfſpende, der Pfundſpende und den Straßenſammlungen) nicht in An⸗ ſpruch genommen werden“. Der Miniſter er⸗ klärt weiter u. a., daß die Spende unbedingt Das Grubenunglück in Bochum Ein weiterer Verſchütteter geborgen letzten beſuchte und ihnen baldige Wieder⸗ herſtellung wünſchte. Venedig, 2. Sept. Filmkunſtſchau Venedig triumphalen Erfolg für die deutſche Film⸗ kunſt. Der Preisrichterausſchuß, der am letz⸗ ten Tag der Filmvorführungen zuſammentrat, erkannte den höchſten Preis der zu verleihen— den Preiſe, den Muſſolini⸗Pokal, dem deutſchen Luis Trenker⸗Film„Der Kaiſer von Kalifornien“ zu. Darüber hinaus wurde das deutſche Film⸗ ſchaffen noch durch die Verleihung von zwei weiteren Preiſen und von fünf Medaillen aus⸗ gezeichnet. Der Film über die Olympiſchen Winterſpiele„Jugend der Welt“ erhielt als beſter dokumentariſcher Film den Duce⸗ Preis und der Film„Schlußakkord“ als beſter Muſikfilm den Preis des Theaterinſtituts. Die 4. Internationale endete mit einem Neuerung, ſondern vielmehr eine Verſchiebung in den einberufenen Jahrgängen bedeuten würde. Der neue Präſident der Komintern Stalin hat den bisherigen Generalſekretär des Vollzugsausſchuſſes der Komintern zum Präſidenten dieſer Inſtitution gemacht, die das weltrevolutionäre Exekutivorgan des Bol⸗ ſchewismus iſt. Dimitrow hat ſich ſeit 1934 am Hofe Stalins als einer der fanatiſch⸗ ſten und brutalſten Agenten bewährt. Nicht nur die Ernennung ſelbſt, ſondern auch ihr Zeitpunkt laſſen erkennen, daß Stalin mit der gleichen Grauſamkeit, mit der er eben die Sow⸗ jetunion im Innern„gereinigt“ hat, jetzt auch der zweijährigen Dienſtzeit keine weſentliche 7 die kommuniſtiſche Internationale von allen Großer Erfolg der deulſchen Jilmkunſt Den Muſſolini-Pokal, zwei weitere Preiſe und fünf Medaillen für deutſche Filme. —..—t eine freiwillige ſein ſoll. Beileid des Führers zum Bochumer Grubenunglück 8s Berlin, 1. Sept. Der Führer und Reichskanzler hat an den Betriebsführer der Zeche„Vereinigte Präſident“ Bochum folgen⸗ des Beileidstelegramm gerichtet: „In tiefer Trauer über die Nachricht von dem ſchweren Grubenunglück bitte ich Sie, den Hinterbliebenen der Toten meine herzlichſte Anteilnahme und den Verletzten meine auf⸗ richtigen Wünſche für ihre baldige Wiederher⸗ ſtellung zu übermitteln. Als erſte Hilfe für die Opfer dieſer Kataſtrophe ſtelle ich den Betrag von 20 000 RM. zur Verfügung. Adolf Hitler.“ Auch Miniſterpräſident Göring und die übrigen Reichsminiſter haben Beileidstele⸗ gramme geſandt. Mit Medaillen wurden ausgezeichnet die Spielfilme„Ave Maria“ und„Ver⸗ täter“, ſowie die Kultur⸗ und Lehrfilme „Metall des Himmels“,„Ein Meer verſinkt“ und„Die Kamera fährt n Damit hat Deutſchland die größte Zahl von Preiſen auf der Filmkunſtſchau erhalten und klar unter Beweis geſtellt, daß ſeine Filmkunſt ein lebendiger Organismus iſt, der ſich in Richtung auf die geſteckten Ziele tatkräftig durchſetzt und mit glänzendem Erfolg im in⸗ ternationalen Wettbewerb beſtehen kann Die Vielzahl der Auszeichnungen für die verſchie⸗ denſten filmiſchen Leiſtungen zeigt, daß ſich der deutſche Film nicht nur in einem einzigen Fach bewährt, ſondern auf allen Gebieten Hemmungen„ſäubern“ und die Weltrevolu⸗ tion rückſichtslos vorwärts treiben will. Wir haben Dimitrow in Deutſchland im Reichstagsbrandprozeß genügend kennenge⸗ lernt. War dem Bulgaren damals die Be⸗ teiligung an der Reichs tagsbrandſtiftung auch nicht nachzuweiſen, ſo hat doch die Rolle, die Dimitrow ſpäter geſpielt hat, klar genug er⸗ wieſen, was Dimitrow damals in Deutſchland geplant hat und wie berechtigt der Verdacht war, den man vor drei Jahren in Deutſchland gegen ihn hatte. Auch die bulgariſchen Behör— den, die Dimitrow bereits einmal zum Tode verurteilt hatten, wiſſen ein Lied von der Brutalität des neuen Präſidenten der Komin Höchſtleiſtungen hervorbringt, die auch anerkannt werden. als ſolche Den Preis für die beſte Regiſſeurleiſtung er⸗ hielt der Regiſſeur Feyder für den franzö⸗ ſiſchen Film„Die klugen Frauen“. Als beſte Schauſpielerin wurde Annabella in dem fran⸗ zöſiſchen Film„Vom Abend bis Morgen“ (Veille d' Armes) preisgekrönt. Als beſter Schauſpieler erhielt Muni in dem Film der amerikaniſchen Warner-Bros⸗Filmgeſellſchaft „Das Leben von Louis Paſteur“ den Preis. Als beſte photographiſche Leiſtung wur⸗ de der britiſche Film„Tudor Roſe“ ausgezeich⸗ net. Den Preis für den beſten politiſch-ſozia⸗ len Film erhielt der italieniſche Abeſſi⸗ nienfilm„Marſch der Helden“. Als wiſſen⸗ ſchaftliches Filmwerk wurde der Duce-Film „Ein Blick auf den Meeresgrund“ preis- gekrönt. Generalleulnank a. D. Freiherr von Waller 75 Jahre General Oskar Freiherr von Watter, der ſich in Kriegs- und Friedenszeiten große Ver⸗ dienſte erworben hat, begeht am 2. September ſeinen 75. Geburtstag. Sein Soldatenleben ſtand unter einem glücklichen Stern. Süd⸗ und norddeutſche Elemente miſchen ſich harmoniſch in ſeiner Perſönlichkeit. Der erſten Offitziers⸗ zeit in der württembergiſchen Heimat— er wurde 1861 in Ludwigsburg, dem württem⸗ bergiſchen Potsdam geboren,— folgten lange Jahre als Lehrer an der Feldartillerieſchieß⸗ ſchule Jüterbog, als Adiutant des heimatlichen 13. Armeekorps, als Abteilungskommandeur in Königsberg, als Regimentskommandeur in Metz und als Abteilungskommandeur in Kö⸗ nigsberg, als Regimentskommandeur in Metz und als Brigadekommandeur in Poſen. Ueber⸗ all galt ſein Wirken in erſter Linie der Wei⸗ terentwicklung der Feldartillerie, der Ver⸗ tiefung ihrer Taktik und Schießlehre und ihrer Einfügung in den Geſamtorganismus des Heeres. Seine Leiſtungen im Weltkriege offenbarten deutlich die Führereigenſchaft des Generals von Watter. Als Führer der geſamten Ar⸗ tillerie bei Combres im kampfreichen Winter 1914—15, im öſtlichen Frontabſchnitt von Ver⸗ dun und darauf drei Jahre hindurch an der Spitze der 54. Infanterie⸗Diviſion an der Weſt⸗ und an der Oſtfront hat er Hervorragen⸗ des geleiſtet. Er war einer der Erſten, der ſeine Truppen planmäßig erfolgreich in der Tank⸗ abwehr ſchulte; mit welchem Erfolge, geht am beſten daraus hervor, daß ein britiſches Tank⸗ korvs im Frühjahr 1917 unweit Cambrai bei einem Vorſtoß von 372 Tanks 120 verlor. Für ſeine Waffentaten mit dem Orden Pour le mérite mit Eichenlaub ausgezeichnet. über⸗ nahm er nach dem Kriege als Kommandieren⸗ der General des 9. Armeekorps den Schutz der Weſtgrenze zwiſchen Nordſee und Lahn. Mit teſter Hand ſchlug er in den Jahren 1919—20 die kommuniſtiſchen Aufruhrwellen im Rhein⸗ land und in Weſtfalen nieder und verſchaffte der Staatsgewalt in ſeinem Wehrkreis wieder Geltung. Am 12. Juli 1920 ſchied er aus dem aktiven Dienſt aus. b Generalleutnant von Watter übernahm dann die Führung des Waffenringes der ehemaligen deutſchen Feldartillerie. Neben der Pflege der Waffentradition und der Waffenkameradſchaft ſtellte er ſich hier die Aufga ve. die Kriegs⸗ geſchichte und die Oeffentlichkeit über die Be⸗ deutung dieſer Waffengattung im Weltkriege aufzuklären und zu einer richtigen Einſchätzung zu bringen. Als Bundesführer des Bundes der Waffenringe hat ſich Generalleutnant von Watter dann im Dienſte nicht nur der Waffen⸗ zuſammenſchlüſſe, ſondern darüber hinaus im Dienſte der Wehrhaftmachung des Volkes blei⸗ bende Verdienſte erworben. Der Führer beglückwünſcht den General⸗ leutnant a. D Freiherr von Watter Der Führer und Reichskanzler hat dem Ge⸗ neralleutnant a. D. Freiherr von Watter zu ſeinem heutigen 75. Geburtstag nachſtehendes Telegramm zugehen laſen: „In dankbarer Anerkennung der Verdienſte, die Sie im Frieden, im Krieg und in der Nachkriegszeit dem deut⸗ ſchen Volke geleiſtet haben. überſende ich Ihnen zu Ihrem heutigen 75. Geburtstag meine herzlichſten Glückwünſche und Grüße. Adolf Hitler.“ Die beiden Sekretäre Trotzkis auf dem Weg⸗ nach Frankreich Paris., 1. Sept. Wie die Nachrichten⸗ agentur Fournier meldet, ſollen ſich die beiden Sekretäre Trotzkis, die Juden Frankel und Wolf. auf der Reiſe nach Frankreich befinden. Neubeſetzungen engliſcher Regierungspoſten s London, 1. Sept. Mehrere bereits Ende Juli angekündigte Neubeſetzungen ver⸗ ſchiedener Regierungspoſten treten heute in Kraft. Das Außenminiſterium wird in Zu⸗ kunft im Oberhaus durch Lord Ply mouth vertreten ſein, der zum Unterſtaatsſekretär für Auswärtiges ernannt woren iſt. Lord Fe⸗ versham wird parlamentariſcher Sekretär im Landwirtſchaftsminiſterium; Penſions⸗ miniſter wird Ramsbotham und Anter⸗ tern zu ſingen. ſtaatsſekretär für die Kolonien De la Warr. 9011 ine lun be niche a Eine g. säblend t adt be einniſe der l. ten l würden der. eine fr Ino daun 10 f acht nil jeh 0 worden das dez darüber nal der ſhönen ei At Vetttete die Lol bafteten Hauen „Beweis Feinde betracht Form neten gebung einen d Frühe Eladt b Leute, ſihen it dunner den 1 de ui den. nit L kenhär Außen keriun nicht jenigen Nah ft Das Ut D Wan ke keinen lungen Madti die Pa plünder ſtudt.! don fein Sein ze ſpäter it Dann Nada; und Mi keien, d Mule den N Nan mücge let z Leid Straß Motg Künſt ber 9 ſolllen ſchrift 400 J Am benen gender ausge eine N abgedol. etſchoſſe An! auf der übrige Nanne ten geß Tütlit De ce daten 5 ſüllen. 2 London, 31. Aug. In einem Bericht der „Times“ aus Valencia, über den ſchon kurz berichtet wurde, heißt es u. a., die ſpa⸗ niſche Tragödie nähere ſich ihrem Höhepunkt. Eine große Anzahl der drei Viertel Millionen zählenden Bevölkerung der ſpaniſchen Haupt⸗ ſtadt ſei von Tag zu Tag der Gnade der Er⸗ eigniſſe überlaſſen. Sollte es den Generälen der Nationaliſten möglich werden. die Fron⸗ ten in Richtung auf Madrid zu durchbrechen, ſo würden die Marxiſten bei den erſten Anzeichen der Annäherung der Nationaliſten in Madrid eine furchtbare Schlächterei beginnen. Inzwiſchen herrſche in Madrid ſchon ein Blutterror ohnegleichen. Dazu ſei eine Art Erklärung notwendig. Zu⸗ nächſt ſei da in Madrid der gewöhnliche Ge⸗ richtshof an der Arbeit. auf Grund deſſen bis jetzt aber nur zwei Menſchenleben verwirkt worden ſeien, das des Generals Fanjul und das des Oberſten Fernandez Quintana. Aber darüber hinaus gebe es auch noch das Tribu⸗ nal der Volksfront, das in dem„Klub der ſchönen Künſte“ ſitze. Hier handle es ſich um eine Art höchſten Volksgerichtshofs, in dem Vertreter aller Parteien ſitzen, aus denen ſich die Volksfront zuſammenſetzt. Viele der Ver⸗ hafteten würden zu den örtlichen Hauptauar⸗ tieren der Gewerkſchaften geführt. Wenn das „Beweismaterial“ gegen ſie als Faſchiſten oder Feinde der arbeitenden Klaſſe als ausreichend betrachtet werde, erfolge die Aburteilung in Form einer„Ueberführung“ nach einem geeig⸗ neten Platz. Viele Plätze in der näheren Am⸗ gebung Madrids hätten in dieſer Linſicht einen düſteren Ruf bekommen. Frühen Spaziergängern im Weſtpark der Stadt biete ſich ein grauenhafter Anblick. Leute, die den Manzanares entlang gehen, ſähen in ſeinem Waſſer erſtarrte Körper beruntertreiben; andere wieder ſähen Lei⸗ chen und Halbtote in hellem Tageslicht, die auf vorbeifahrende Wagen geworfen wür⸗ den. Die Wände der meiſten Kirchhöfe ſeien mit Blut beſpritzt. Beamte von Kran; kenhäuſern und Altersheimen in Madrider Außenbezirken hätten Beſchwerde beim Mini⸗ ſterium eingereicht, daß ihre Kranken nicht ſchlafen könnten wegen der Schreie der⸗ jenigen, die hingerichtet würden. So gehe es Nacht für Nacht und Tag für Tag. Das Blatt gibt dann einige Beiſpiele:„Da war Don Perez de Guzman. ein Edel⸗ mann von hohem Ruf. Er war eine gewich⸗ tige Perſönlichkeit am Gerichtshof und hatte keinen Grund, ſich ſeiner richterlichen Hand⸗ lungen zu ſchämen. Deswegen blieb er in Madrid. Als die Gewerkſchaften anfingen, die Paläſte des Adels zu ſtürmen und zu plündern, zog er in ein Hotel in der Innen⸗ ſtadt. Von dort wurde der kranke 80jährige von ſeinem Arzt und ſeiner Frau fortgeriſſen. Sein zerſchundener Körper wurde 38 Stunden ſpäter im Leichenhaus identifiziert. Dann iſt aufzuzählen Don Ramon de Madariaga, ein Ratsherr von Madrid und Mitglied der Koalition der Rechtspar⸗ teien, der in ſeinem Haus am 13. Auguſt von Polizei und Miliz verhaftet wurde. Am näch⸗ ſten Morgen wurden ſeine Krawatte und ſeine Manſchetten dem Pförtner ſeines Hauſes zu⸗ rückgebracht. Daraufhin eilte ein Verwand⸗ ter zum Leichenhaus und identifizierte die Leiche. Sie war halb nackt und ohne Füße. Straßenkehrer hatten den Körper am frühen Morgen in der Nähe des„Klubs der ſchönen Künſte“ aufgefunden. Dorthin war der Kör⸗ per geworfen worden, damit alle ihn ſehen ſollten. An ihm war ein Zettel mit der In⸗ ſchrift befeſtigt:„Ramon de Madariaga um 4.30 Uhr vormittags hingerichtet.“ Am Sonntag, den 16. Auguſt, wurde der General Lopez Ochoa, ein bervorra⸗ gender Offizier, der ſich in Marokko mehrmals ausgezeichnet hatte, vom Militärhoſpital durch eine Menge von Milizſoldaten und Ziviliſten abgeholt und auf einem nahe gelegenen Feld erſchoſſen. Am 16. Auguſt wurden zwei Körper mitten auf der Hauptſtraße gefunden, der eines 22⸗ jährigen Mädchens und der eines jungen Mannes., die auf der ſchwarzen Liſte der Ro⸗ ten geſtanden hatten. Täglich kann man das Krachen von Salven aus den Gefängniſſen hören. Die Gefängniſſe ſind von zahlreichen Milizſol⸗ daten umgeben, die draußen Ordnung halten ſollen. In einer der letzten Nächte begab ſich ein ſeltſamer Zug zur britiſchen Geſandt⸗ ſchaft. Es waren einige Leute, die den Ge⸗ ſchäftsträger ſprechen wollten. Sie wurden zu⸗ gelaſſen. Dieſe Leute waren Republikaner und Sozialiſten, die den britiſchen Botſchafter, eine amtliche Perſönlichkeit, die noch bei den mei⸗ ſten Spaniern in hohem Rufe ſteht. bitten wollten, aus Gründen der Menſch⸗ lichkeit wegen des Hinmordens von Gefangenen zu intervenie⸗ ren. Der britiſche Geſchäftsträger Ogilvie⸗ Forbes übernahm dann eine höchſt verantwort⸗ Blullerror über Madrid Tag und Nacht gehen die Hinrichtungen vor ſich von denen er unverzüglich empfangen wurde. Was ſich in der Unterredung, die zwiſchen ih⸗ nen dann ſtattfand, abgeſpielt hat, wird ſicher einmal eine intereſſante Seite der Geſchichte ausfüllen. Es iſt darüber nichts bekannt ge⸗ worden, aber die Ereigniſſe werden bald zei⸗ gen, ob die Regierung eine raſche abwärts⸗ gehende Entwicklung aufhalten kann, oder ob ſie dazu unfähig iſt. Die kommende Woche mag kritiſch werden.“ achteckensſzenen im Madrider „Muſtergefängnis“ Ein Augenzeugenbericht 5s London, 1. Sept. Die„Morning Poſt“ veröffentlicht einen Augenzeugenbericht über die Erſchießung von 27 führenden ſpaniſchen Perſönlichkeiten durch die marxiſti⸗ ſche Miliz in Madrid. Der Augenzeuge war einer von 2000 politiſchen Gefangenen, die zu⸗ ſammen mit einer großen Zahl von Verbre⸗ chern in das ſogenannte„Muſtergefängnis“ in Madrid gebracht worden waren und dem es ſpäter gelang, zu fliehen. Am 22. Auguſt, ſo erzählt der Augenzeuge, wurden ſämtliche Ge⸗ fangenen von der roten Miliz in den Hof des Gefängniſſes getrieben. Bei Einbruch der London, 31. Aug. Die engliſchen Morgen⸗ blätter beſchäftigen ſich zumteil eingehend mit den neuen Terror maßnahmen in Sow⸗ jetrußland und mit dem Erſuchen der Sowjiet⸗ regierung, Trotzki aus Norwegen auszu⸗ weiſen. „Daily Telegraph“ meint in einem Leitauf⸗ ſatz, daß England zwar überlieferungsgemäß ſeine Neigung den verfolgten Perſönlichkeiten zuwende, erinnert aber gleichzeitig an das Vorleben Trotzkis, der ſeinerzeit die Veranſtal⸗ tung eines Blutbades nach bolſchewiſti⸗ ſchem Muſter in jedem Lande gefordert habe. Einer ſeiner Programmpunkte ſei es gewe⸗ ſen, daß die rote Armee unter ſeiner Führung Mord und Brand durch Europa tragen ſolle. Inzwiſchen ſeien in Moskau die blutigen Maßnahmen gegen die Anhänger Trotzkis im Gange. Ein Sowjetbeamter, der gegenwärtig aufgefordert werde, nach Moskau zu kommen, brauche möglicherweiſe keine Rückfahrkarcke zu löſen. Stalin bedauere es ohne Zweifel ſehr, daß er Trotzki aus ſei⸗ nem urſprünglichen Verbannungsgebiet an der Grenze von Chineſiſch-Turkeſtan entlaſſen habe. Das der engliſchen Regierung nahe⸗ ſtehende Blatt ſtellt dann die Frage. was nun mit Trotzki geſchehen ſolle, und welches Land ihn nun aufnehmen würde. Eine der weni⸗ gen klugen Maßnahmen, die die arbeiterpar⸗ teiliche Regierung Englands ſeinerzeit ergrif⸗ fen habe, ſei die Verweigerung der Einreiſe⸗ erlaubnis nach England für Trotzki geweſen. Der jetzige engliſche Innenminiſter Sir John Simon werde wahrſcheinlich denſelben Standpunkt vertreten. Das Blatt der Arbettervartei„Daily Herald“, das bisher große Sympathien dem„Sowietparadies“ entgegengebracht hat, Berlin, 1. Sept. Die Waffenliefe⸗ rungen aus Frankreich für die roten Truppen im ſpaniſchen Bürgerkrieg gehen mun⸗ ter weiter. Man hat den Eindruck, daß ſie ſo⸗ gar in immer ſtärkerem Ausmaß er⸗ folgen. Freiwillige für die roten Milizen marſchieren in Uniform über die franzöſiſche Grenze. Frankreich benimmt ſich, als ſei von Neutralitäts verpflichtung und Waffenembargo nie die Rede geweſen. Mit den ſtändigen Hilfe⸗ leiſtungen für die rote Partei wächſt die Ge⸗ fahr, daß der ſpaniſche Bürgerkrieg Rückwir⸗ kungen und Verwicklungen auch jenſeits der ſpaniſchen Grenzen hervorruft. So wird durch das franzöſiſche Verhalten ſchon an ſich ein ſehr bedauerlicher, ja ein höchſt bedenklicher Zuſtand geſchaffen. Das franzöſiſche Verhalten wird aber nach⸗ gerade zu einem Element allgemeiner euro⸗ päiſcher Beunruhigung und Unſicherheit, wenn man bedenkt, daß gerade die Pariſer Regierung ein Neutralitätsabkommen und ein Waffenembargo aller Staaten gegen Spanien angeregt hat. Die franzöſiſche Regierung hatte gemeinſam mit England zunächſt vier Mächte aufgefordert, ein Waffenembargo gegen Spanien zu erlaſſen. Dieſe vier Mächte: Deutſchland, Ita⸗ lien, Sowijetrußland und Portugal, haben den franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchlag inzwi⸗ ſchen angenommen. Nun haben auch Oeſter⸗ reich. Bulgarien, Dänemark, die Türkei, Albanien und Polen ſich ange⸗ liche, aber unter dieſen Umſtänden menſchlich nicht vermeidbare Handlung und begab ſich zum Miniſterpräſidenten und Außenminiſter, ſchloſſen. Die Regierung jedoch, die dieſe be⸗ deutlame und durchaus ſegens reiche Verein⸗ die neue Terrorwelle in Jowjelrußland gpäle Einſicht des„Daily Herald“ Dämmerung beſetzte die Miliz die Dächer rings um den Hof und eröffnete von allen Seiten das Feuer auf die un⸗ glücklichen Opfer, von denen neun ſo⸗ fort getötet und über 20 ſchwer verletzt wur⸗ den. Nach fünf Minuten wurde das Feuer wie⸗ der eingeſtellt. Am nächſten Morgen wurden dann 27 hervorragende politiſche Gefangene erſchoſſen. Unter ihnen befanden ſich der frü⸗ here Präſident der Cortes Alvarez und die frü⸗ heren Miniſter Velasco und Rivas, ferner der Dichter de Hoyos y Vinent ſowie der Sohn des früheren Diktators Primo de Rivera. 1200 Gefangene im Muſtergefängnis verbrannt „Daily Expreß“ veröffentlicht in großer Auf⸗ machung den Bericht eines aus Madrid mit dem Flugzeug entkommenen Augenzeugen. Von einer eigentlichen Regierung könne in Madrid überhaupt nicht mehr die Rede ſein, da ſie jede Kontrolle über die Ereigniſſe verlo⸗ ren habe. Ganz Madrid ſei in den Händen re⸗ volutionärer Ausſchüſſe. Die Bevölkerung leide unter großer Nahrungsmittelknapp⸗ heit. Zucker und Butter gebe es überhaupt nicht mehr. Nach jedem Luftangriff der Natio⸗ naliſten würden von der roten Miliz als Ver⸗ geltung politiſche Geiſeln erſchoſſen und ihre Wohnungen geplündert. Das Muſtergefäng⸗ nis ſei von Anarchiſten in Brand geſetzt worden. Sie hätten den Gefängniswärtern die Waffen entriſſen und die Gefangenen in die Flammen getrieben. Es ſeien 1200 Menſchen in den Flammen umgekom⸗ men, erſchoſſen oder mit dem Gewehr⸗ kolben niedergeſchmettert worden. greift heute die Terrormaßnahmen Stalins in ſcharfer Form an. Der gegenwärtige Terrorfeldzug erinnere in ſeinem Umfang an den roten Terror des Jahres 1918. Das Blatt vertritt zunächſt die wohl ziemlich vereinzelt daſtehende Anſicht, daß man bisher allgemein geglaubt habe, die Sowjetunion nähere ſich raſch einem neuen Zeitalter der Freiheit, kommt aber dann ſelbſt zu der Ueberzeugung, daß man dieſen Glau⸗ ben jetzt aufgeben müſſe, denn er werde nicht durch Tatſachen gerechtfertigt. Auch die neue Verfaſſung ändere nichts an dem Fortbeſtehen der Stalin⸗Diktatur.„Iſt der Terror“, ſo fragt das Blatt,„die Antwort auf eine weit⸗ verbreitete Verſchwörung gegen Stalin, die in ganz Sowjetrußland Fuß gefaßt hat, ſämtliche Zweige der Regierung und der Armee durch⸗ dringt, die verläßlichſten Bolſchewiken an⸗ ſteckt und ſo gefährlich iſt, daß man ihr mit den Methoden von 1918 entgegentreten muß? Wenn ja, dann muß etwas in der ganzen in⸗ neren Ordnung in Sowjetrußland von Grund auf falſch ſein. Oder handelt es ſich etwa um die Eröffnung eines neuen Abſchnittes, der dem Bolſchewismus einleitet?“ An anderer Stelle ſchreibt der„Daily Herald“, unter den Mitgliedern der ſowjetruſſiſchen Kolonie Londons herrſche die ſtarke Befürch⸗ tung, daß die nach London entſandten Ver⸗ treter der GP die Abſicht hätten, eine vor⸗ her beſtimmte Anzahl von Opfern auszu⸗ wählen. Kein Mitglied der ſowjetruſſiſchen Kolonie in London wiſſe, wer als nächſter nach Moskau „abberufen“ werde, um dort möglicherweiſe Eine Frage an Jrankreich Wo bleibt das Vaffenausfuhr-Berbolk? einen ſchnellen Tod zu erleiden. barung angeregt hat, tut. als gelte das Embargo für ſie ſelbſt nicht. Jedenfalls hat Frankreich bisher nichts unternommen, um die ſtändigen Lieferungen von Waffen. Flugzeugen und Munition und die Transporte von Freiwilligen über die Grenze zu unterbin⸗ den. Frankreich hat nicht einmal zu verſtehen gegeben, daß es dieſe Vorgänge mißbilligt. Es bleibt daher nichts anderes übrig, als feſtzuſtellen, daß Frankreich ſich um die Grundſätze einfach nicht kümmert, zu deren praktiſcher Anwendung es die übrigen Mächte aufgefordert hat. Die Embargoverpflichtungen der anderen ſind praktiſch ſinnlos, wenn Frankreich, deſ⸗ ſen Unterſtützungsmaßnahmen für die Rote Partei Spaniens wegen der unmittelbaren Nachbarſchaft beſonders nachdrücklich und wirk⸗ ſam ſind, ſich über die Verpflichtungen des Embargos hinwegſetzt. Die Politik der Neu⸗ tralität wird innerlich unmöglich, wenn der Staat, der zu ihr aufgerufen hat, ſie verleug⸗ net. So kann es nicht weitergehen. Es handelt ſich hier nicht allein und nicht einmal in erſter Linie um Spanien, ſondern um eine außerordentlich wichtige europäiſche Frage. Es muß einmal in aller Offenheit ausgeſprochen werden: die franzöſiſche Regierung ſcheint ſich der hohen Verantwortung nicht bewußt zu ſein, die ſie übernahm, als ſie von den Mächten verlangte, ſich zur Neutralität im ſpaniſchen Bürgerkrieg zu verpflichten und ein Ausfuhr⸗ verbot für Kriegsmaterial nach Spanien durch⸗ die Wehrmacht auf dem Parkeilag 88 Nürnberg, 1. Sepk. An der Geſtal⸗ tung des Reichsparkeikages 1936 hat auch die Webrmacht wieder hervorragenden Ankeil. Der Tag der Wehrmacht am Parkeitag iſt deullicher Ausdruck der engen Verbunden heit zwiſchen Partei und Wehrmacht. Mit allen Waffengattungen kritt die deuk ſche Wehrmacht am Reichsparteitag wieder in Erſcheinung. Draußen im Geismannshof wurde wieder ihr geräumiges Zeltlager er⸗ richtet, in das rund 17 000 Offiziere, Beamke, Unteroffiziere und Wannſchaften, 1900 Pferde und 2200 Fahrzeuge untergebracht werden. Das Münchener Pionierbakaillon 47 iſt unker ſeinem Kommandeur Major Be; nicke zum Bau von drei Fußgängerbrücken und einer Warſchbrücke nach Nürnberg be⸗ orderk worden. Am Dienskag den 8. Sep- tember, nachmiklags, erfolgt durch die Grup- pen die Einholung der Fahnen, ekwa 130 an der Zahl, von der Wohnung des Komman⸗ deurs der 17. Diviſion vom Wehrmachks⸗ lager, wo ſie im Fahnenfeld Aufſtellung fin⸗ den. Am gleichen Tag abends ſtellk die Wehrmacht die Ehrenkompanie mik Saluk⸗ batterie zum Empfang der Spizen von Par- kei und Staat. Am Wittwoch abend gibt die Wehrmacht ein Standkonzerk auf dem Adolf Hitlerplaßz. Zu Beginn des Tages der Wehrmacht ſtellt die Wehrmacht am Deutſchen Hof die Ehrenwache für den Führer. Die Vorführun⸗ gen der Wehrmacht auf dem Zeppelinfeld finden am Vormittag und Nachmittag ſtakt. Bei den Vormikkagsvorführungen werden den Truppenkeilen durch den Reichskriegs⸗ miniſter neue Fahnen verliehen. Die Vor⸗ führungen, an denen ſich alle Waffengakkun⸗ gen beteiligen, zeigen auf verhältnismäßig kleinem Raum Ausſchnitkte und Gefechksbil⸗ der der einzelnen Gruppen. Die Vorführun⸗ gen beginnen mik einem Vorbeiflug der Luft- waffe. Rund 400 Flugzeuge werden dabei zur Luftparade aufſteigen. „Gelreidediebſtahl noch nicht liquidierlꝰ Eingeſtändniſſe der„Prawda“ Moskau, 31. Aug. Der heutige Artikel der„Prawda“ über die Ernte⸗ und Getrei⸗ deablieſerung an den Staat. enthält, obwohl er den großen Ernteausfall in zahlreichen Ge⸗ bieten verſchweigt, dennoch einzelne inter⸗ eſſante Angaben. Die hauptſächlichſten Ge⸗ treidegebiete Sibiriens(Omſker Gebiet, Weſt⸗ ſibirien, Kraſnojarſkler Gebiet, Kaſachſtan), welche an ſich von der Mißernte weniger be⸗ troffen ſeien. würden mit der Getreideablie⸗ ferung im Verhältnis zum Vorjahr bedeutend zurückſtehen. Bezeichnenderweiſe bleiben die zentralen Gebiete des europäiſchen Rußland. in denen mancherorts infolge ungewöhnlicher Sommerhitze Mißernte herrſchte. ziemlich uner⸗ wähnt. Deſto eifriger weiſt die„Prawda“ die Kolchoſen auf die Pflicht zur Ablieferung des feſtgeſetzten Getreidequantums an den Staat hin, und warnt vor„noch nicht liqui⸗ diertem“ Getreidediebſtahl. Beſonders aufſchlußreich ſind folgende Aeu⸗ ßerungen des Blattes, die, in die Sprache rauher Wirklichkeit überſetzt. manche im Aus⸗ lande vorliegenden Nachrichten beſtätigen: Splitter der zerſchmetterten Klaſſenfeinde wer⸗ den mit allen Mitteln verſuchen, dem proleta⸗ riſchen Staat zu ſchaden. Man muß den Feind entlarven, wie er ſich auch maskiert. Dies iſt umſo nötiger, als wir auch in dieſem Jahr an einzelnen Orten Zellen ſtaatsfeindlicher Be⸗ ſtrebungen haben(). Neue Einmiſchung owjelrußlands in Fpanien Ss London, 1. Sept. Wie„Daily Mail“ meldet, lieferte am Montag die Moskauer Rundfunkſendung des ſpaniſchen Sprechers einen neuen Beweis für die Einmiſchung Sowjetrußlands in den ſpaniſchen Bürger⸗ krieg. Der Sprecher erklärte, daß Sowjetruß⸗ land bisher über 500 000 Pfund an die ſpaniſchen Marxiſten geſandt habe, und daß es ſeine Intervention weiter ver⸗ ſtärke.(J) Er forderte die„Arbeiter“ der Welt auf, ihre Sympathie für die Marxiſten in ak⸗ tive Hilfe umzuwandeln. In Sowjetrußland würden die kollektiven Bemühungen, der Ma⸗ drider Regierung gegen die Nationaliſten bei⸗ zuſtehen, fortgeſetzt. Moskau ſtehe in Füh⸗ lung mit den internationalen Delegationen, die Madrid beſucht hätten, und werde ſich an jeder internationalen Maßnahme zur Vernich⸗ tung der Militärgruppe beteiligen.(). Nächſte Südamerikafahrt das„Graf Zeppelin“ ausverkauft Berlin, 1. Sept. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ tritt ſeine nächſte Südamerikafahrt am 9. September an. Wie wir von der Deut⸗ ſchen Zeppelinreederei erfahren, ſind ſämtliche zuführe Plätze für dieſe Fahrt bereits ausverkauft, — —... „77——... n ——— 3 . 5 1 b 2 ——— D —— „777PFPCbCc// dad df —— Dier deulſche ſlürmen einen Himalajagipfel Vird der Kachenſunga bezwungen werden?— Paul Bauer und ſeine Gelreuen gehen ans Werk Die deukſche Himalajaexpedition iſt ſoeben unter Paul Bauers Leitung am Zenu-Glelſcher an- gelangt, wo das Standlager für die Gipfelbeſteigung errichtet wurde. Vor dem Schaufenſter eines Reiſebüros in der Haupkſtraße Kalkuktas ſtauen ſich die Menſchen. Verlaſſen ſitzen die Schlan- genbändiger im Schatten der Palmen. Wohl locken die Töne ihrer Bambusflöken noch die züngelnden Köpfe der Schlangen, aber nicht mehr das zahlende Publikum. Kalkutta hat eine neue Senſakion! Man ſchaut mit neugierigen Augen hinter die großen Fen— ſterſcheiben der Reiſeagentur, wo ein lebens- echtes Relief des„Menſchenfreſſers Himalaja“ aufgebaut iſt. Aus dem bewundernden Stimmengewirr der Menge, die das Miniaturbild des höch— ſten Gebirges der Welt beſtaunt, hörk man immer wieder das Work„Dſchermäns“, aus„Schermans“ wird es geſprochen, ver⸗ ſchwimmend weich wie die Liebeslieder von Madras, oder„Chermanns“ mit dem harten Akzenk der Männer von der Vorddeſt. grenze. Dieſe„Dſchermäns“, dieſe Teufels⸗ kerle aus Deukſchland, wollen es alſo wirklich noch einmal wagen! Vor wenigen Wochen hat man ſie hier in Kalkutta ge- ſehen, wie ſie einkauften und lachten, als ginge es auf eine fröhliche Bootsfahrt im blauen Golf von Bombay. Dabei wollen ſie den Kachenjunga bezwingen! Roke, blaue, ſchwarze, grüne und gelbe Markierungen laufen wie Schlangenkörper über das Modell der Berglandſchaft. Schie- ben ſich vor über die Schneegrenze. Höher, immer höher. Und dann plößlich gibt es für alle einen Halt. Sie rollen ſich ein. Irgend etwas Unbekanntes iſt ihnen begegnek. Ir⸗ gend etwas Mächtigeres, Stärkeres der Tod! Der kapfere Engländer Mal- lorn, der kolle Amerikaner Wilſon, der zähe Rukledge— ſie alle wurden ge— ſchlagen von den Geiſtern der Berge. 1929 und 1932, ſchon zweimal haben die Leute aus Kalkukta den deutſchen Bergſtei— ger Paul Bauer bei ſich zu Gaſt ge— ſehen. Zweimal mußte auch er geſchlagen zurück. Nun ſteht er mik drei Mann am Fuße des Kachenjunga, bereit zum neuen Gipfelſturm. Von Kalkutta führt eine gelbe Linie hinüber bis nach Sikkim, dem Aus- gangspunkt der Bergſteiger.„Werden ſie bis zum Gipfel kommen?“ fragen die vom Bekelkauen roten Lippen der Männer vor dem Schaufenſter in Kalkutta. Tag für Tag verfolgen ſie das Anſteigen der gelben Schlangenlinie. Bevor ſie ſich in die Schloch! mit Bergrieſen und Schneegeſpenſtern be— gaben, verabſchledeken ſich die vier Deutſchen von ihren Freunden in Kalkukka. General C. G. Bruce, ſelbſt ein alter Himalajaſtür- mer, ſchüttelt den Münchnern die Hand und erklärk beim Abſchiedseſſen:„Die Vorberei— kung dieſer deutſchen Expedition iſt ein Mu- ſterbeiſpiel für jeden Himilajakletterer...“ Ein Jahr harles Training Worin beſtand dieſe Vorbereitung? Paul Bauer gab darüber Auskunft. Ein Jahr lang haben die„vier Muskekiere“ ein ſpartaniſches Leben geführt. Sel⸗ ten, daß ſie einmal unter 2500 Meker Höhe lebten. Zwölf Monate atmeten ſie die dünne Luft des bayeriſchen Hochgebir⸗ ges, kampierken in Zellen. Auch im Win- ker, wenn es ſchneite! Sie krugen gewaltige Laſten, bis der Akem geſchult war, bis das Herz ganz ruhig ſchlug, wenn es in dieſen Höhen angeſtrengt wurde. Niemals noch hat eine Himalaja⸗Mannſchaft ein derartiges Training durchgemachk. Die vier Männer lebten nüchtern und beſchekden bis zum äußerſten, einfach wie die Mönche der kibe— kaniſchen Hochebenen. Ihnen wurde der Schneeſturm verkraut wie eine Frühlings- briſe, ſie aßen oft zwei, drei Tage lang kaum etwas, und wenn ihnen der furchlbare Zwang in der Bergwelt von Tibet jetzt ähnliche Skrapazen auflegen wird, dann ſind die deuk— ſchen Bergſteiger gewappnek. Und noch eins, das Allerwichtigſte, das war, wie Bauer ſeinen Zuhörern verſicherke, die Erprobung des einzelnen auf ſeinen Werk als Kamerad. Nicht Muskel⸗ proben gaben letzten Endes den Ausſchlag für die Wahl der Leute, ſondern ihre Eig · nung zum gemeinſchaftlichen Kampf gegen die Naturmächke.„Charakkerfeſtigkeit im Augenblick der Gefahr iſt wichtiger als Kör- perfeſtigkeit!“ Das iſt die Formel Bauers, die den engliſchen Bergſteigern ſo viel Be- wunderung einflößt. In Kalkutta haben ſich die Männer der deutſchen Himalaja-Expedition verprovjantiert. Auch hier wurde nach neuen Grundſätzen vor⸗ gegangen. Während die Engländer in un⸗ zähligen Verſuchen eine Spezialdiät für ide verſchiedenenHöhenſtufen aufſtellten, ſtehen die Deutſchen auf dem Standpunkt, jeder ſolle auch in den gewaltigen Höhen des Gebirges das eſſen, was ihm in normaler Höbenlage am beſten bekäme. Paul Bauer lehnte die Ver- proviantierung mit den von anderen Bera⸗ ſteigern häufig mitgenommenen tibetaniſchen Nahrungsmitteln wie Tſampa und Thukba aß weil er den Mägen ſeiner Leute nicht unge⸗ wohnte Koſt zumuten will. Weiß würſte nehmen ſie mit und Salsbrezeln die Leibgerichte der Heimat! Tewang. der Unenkhehrliche Wenn die Deutſchen beinahe nichts von den früheren Himalaja-Expeditionen übernommen haben. eins war ihnen doch unentbehrlich, ein junger. hagerer Tibetaner namens Tewans. der öfter als jeder andere Menſch der Welt in die eiſigen Höhen des Himalaja vordrang. Beinahe jede Evereſtexpedition hat Tewang als Kommandant der eingeborenen Begleit⸗ mannſchaft mitgemacht. Er war auch der ein⸗ zige, den Wilſon auf ſeiner einſamen ver⸗ zweifelten Evereſtbeſteigung mitnahm. Dieſer einſilbige Menſch mit den breiten mongoliſchen Backenknochen iſt von den Dämonen des Hi⸗ malaja heute ebenſo behext wie die Weißen, die er ſo oft bis knapp unter die Gipfel des Gebirges führte. Vor Jahren. als die erſte Evereſtexpedition ins Hochland kam, war Te⸗ wang ein Lama, der fanatiſcher als alle an⸗ deren ein Attentat auf die Waſſer⸗ tanks der weißen Eindrin a⸗ linge unternahm. Heute iſt er der wert⸗ vollſte Ratgeber der Himalajaſtürmer gewor⸗ den. Gerade erſt war er zurückgekehrt von der geſcheiterten Expedition Rutledges, und nun geht es wieder hinauf in die Höhe von nahezu 8000 Meter.„Aber diesmal wird es gut“ ſagt Tewang.„Wir ſchaffen es..!“ wieder⸗ holt er in ſeinem drolligen Deutſch den Wahl— ſpruch der vier Deutſchen. „Arbeit und Jriede“ Eine Unkerredung des Reichsminifters Dr. Goebbels mil einem Ber- treter des„Corriere della Sera“ Mailand, 1. Sepk. Während ſeines Beſuches in Venedig hal Reichsminiſter Dr. Goebbels dem Berichterſtakter des „Corriere della Sera“ eine Unker- redung gewährk, worin er bekonke, daß die in dieſer Stadt gefundene Aufnahme ihn von der Sympathie überzeugt habe, die die ikalieniſche Bevölkerung für Deutſchland und ſeine Vertreter hege. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſagke: In we⸗ nig mehr als zwei Tagen habe er in Vene⸗ dig intereſſanke Dinge geſehen, nicht nur die Stadt, die einen ſo kiefen Eindruck auf den macht, der ſie, wie er, zum erſten Wale ſah, ſondern auch die inkereſſante Funkausſtel⸗ lung und die Filmkunſtſchau der Biennale. „Ich hoffe, daß Deutſchland in beiden Ver- anſtaltungen, denen es ſo große künſtleriſche Bedeukung beimißt, immer würdig verkreten werden kann. beſſeren Rahmen für dieſe Kunſtfeſte den- ken: die ruhige und heitere Akmoſphäre Ve- nedigs begünſtigt ſie und das Volk von Ve⸗ nedig iſt ſo liebenswürdig und überaus gaſt⸗ freundlich“ Der Berichkerſtatter verweiſt auf den Ka- meradſchafksgeiſt, der im Verkehr des Reichsminiſters mit den venezianiſchen Be- hörden gleich hergeſtellt wurde und den leb haften Beifall, mit dem man den Miniſter bei ſeiner Ankunft begrüßte und der ſich immer wieder während ſeines Beſuches in Venedig wiederholte; er hob auch hervor, welche wertvoller Mitarbeiter des Führers Dr. Goebbels iſt und wie er ihm nahe ſtebk Der Gewährsmann des„Corriere della Sera“ kennt Dr Goebbels von ſeinem Auf⸗ enthalt als Korreſpondenk ſchon ſeit der Re. gierungsübernahme und bekonk, wie der Reichsminiſter wie damals auch jetzt voll Begeiſterung und Verkrauen iſt. Reichs- miniſter Dr. Goebbels habe geſagt: „Wir ſehen voll Hoffnung in die Zu⸗ kunft, weil es uns gelungen iſt, aus dem deulſchen Volk einen geſchloſſe⸗ nen Block zu bilden, der durch die Parkei feſtgelegt wird, deren Durchdrin⸗ gung auf die Maſſen als vollen dek betrachtet werden kann. Wir füh⸗ len, daß dieſe geiſtige Einkracht unker einer einheitlichen und feſflen Führung auch Italien ſeine neue Machk verliehen hal. Die mik dem Unkernehmen in Oſt⸗ afrika beſtandene Prüfung beweiſt die Kraft eines Regimes, wie des Eurigen und des unſrigen. Dieſe Kraft liegt vor allem im Geiſte. Prakkiſch ſtrebt ſie die höch fte Skelge⸗ rung aller nationalen Kräfte an; aber dieſe Kräfte müſſen ebenſo feſt ver- keidigt und geſchützt werden. Daraus enk⸗ ſteht die Notwendigkeit des Militärappara- tes. Wir verwirklichen die politiſche Verteidigung im Innern durch die nakionalſozialiſtiſche Partei, die unſer Volk vor der zerſetzenden Wirkung des Kommu- nismus bewahrk. Dem Heer iſt die Verkel- digung nach außen anvertraut. So ſind Parkei und Heer die bei- den Sküzen unſeres Regimes, und es liegt auf der Hand, daß wir ſie kräftig Man kann ſich kaum einen und geſchloſſen erhalten wollen, damit ſie mit Sicherheit den Tempel unſerer nakionalen Inkegrikäl ſtüßen. Wer uns Angriffsabſichken zuſchreibt, lügk wiſ⸗ ſenklich. Wir haben unſeren Frie⸗ denswillen durch die Verein- barungen mik den Nachbarſtaalen hin- länglich bewieſen; aber unſer Friede iſt bewaffnek. Genf iſt, was es iſt: aber Sie haben gehörk, wie ich in den jüngſlen Reden bekonk habe, daß unſer Volk ſich ſicherer fühll, wenn es unſere Geſchwader der Luffflokke vorbeiziehen ſieht. Gewiß erſcheink der Horizont im Oſten und Weſten Europas nicht klar.“ Der Berichterſtatter ſagte:„Sie haben ge⸗ wiß einen anderen Eindruck erhalken, Herr Reichsminiſter, als Sie von Deutſchland nach Italien flogen.“ Dr. Goebbels erwiderke:„Es iſt nicht leicht wiederzugeben, was wir alle fühlten. Viel. leicht wird es nicht an Leuten fehlen, die in böswilliger Abſicht dieſem Auskauſch von Winiſterbeſuchen zwiſchen Deukſchland und Jalien heimliche politiſche Zwecke unkerſchie⸗ ben. Für uns gibt es nichts Heimliches; wir fühlen uns nicht fremd, wenn wir nach Ita— lien kommen, weil wir im Geſicht dieſes ar- beitſamen Volkes und in ſeinem Herzen den gleichen Geiſt erkennen, der die deutſche Nation beſeelt Wir ziehen auf klaren Wegen parallel, unſer Schritt hat den gleichen feſten Gang, und unſer Jiel iſt das gleiche: Nämlich Arbeit und Friede für unſere Völ— ker, Achkung für die anderen und den An⸗ ſpruch, daß uns die gleiche Achtung erwieſen werde. Wir anerkennen die Lebenstechke der anderen Völker, aber auch die unſrigen müſſen aner kann! werden. Ich möchte noch etwas beifügen. Es wird der Tag kommen, an dem alle zu⸗ geben müſſen, daß Deukſchland und Ikalſen Europa gerettet haben. Der Kommunismus bedeutet Krieg und inneren Aufruhr, der auch die Grenzen überfluken kann. Unſere Regime ſind der Frieden, die innere Ord- nung, die den Frieden auch an den Grenzen wahrt.“ Der ikalieniſche Preſſechef und Propagandaminiſter Alſieri, der bei der auf einer gemeinſamen Fahrt durch die Lagune im Mokorbook geführten Unterredung zugegen war, hat den Erklärun⸗ gen mit Zuſtimmung zugehörk.— Er er- innerke ſich mit Vergnügen ſeines Berliner Aufenthalts während der Olympiade und erklärte: „Es war eine wundervobe organiſako⸗ riſche Leiſtung der deutſchen Regierung. Anvergeßlich wird für uns das Schau- ſpiel des von hunderkkauſend Perſoner erfüllten ungeheuren Skadions für den edlen Welkſtreit der Jugend aus 50 Län⸗ dern der Welt bleiben. Ihr habt den fremden Gäſten auch das neue Ge ſicht Deukſchlands gezeigt. Ordnung, Diſziplin und das einkrächlige Beſtreben Bekannmachungen ber N. S. D. A. B. Krels Heppenhelm NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Man, Gutleutſtraße 3—14, dolf Hitler⸗Haus. ernſprecher: 30 381, Poſtſcheckonto: 53 003 chriftverkehr;: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Abr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vor Rax iger Anmeldung. . 2 L Ortsgruppe Heppenheim. Am kommenden Donnerstag, den 3. September 1936, abends 8½ Uhr, findet im Gaſthaus„Goldenen Anker“(Vettel) Mitgliederverſammlung ſtatt, wobei auch die inzwiſchen eingegangenen Mitglieds⸗ bücher ausgegeben werden. In Anbetracht der anderen wichtigen Mitteilungen iſt Er⸗ ſcheinen Pflicht. Ruppert, Kreisleiter Aus der H. d. BdM., Gruppe 22/249 5. Der Heimabend der Schar 3 heute Mittwoch wird zuf morgen Donnerstag, 3. Sept., verlegt. Die Turnſtunde fällt dieſe Woche aus. Heil Hitler! Die Führerin der Gruppe 22/249 f m. d. F. b.: M. Tanner, Mädelſcharführerin AS BD DA. Ortswaltung Heppenheim.* Betr.: Arbeits dank. Alle aus dem Arbeitsdienſt ausgeſchiedenen Ka⸗ meraden werden auf die am Freitag, den 4. September, abends 8.30 Uhr im Lokal„Zum Boſenhof“ ſtattfindende Zuſammenkunft aufmerkſam gemacht. Der Bezirksarbeitsdankführer Pg. Höh⸗ ler aus Darmſtadt wird an der Tagung teilneh⸗ men. Vetter, Kreiswalter. / ße. zum Wiederaufbau unker der Führung Hitlers. Ich bin überzeugt, daß der Berliner Kon- greß nebſt dem ſporklichen Erlebnis das große Ideal der Verſtändigung der Völker begünſtigt hat. Es iſt an der unvorein- genommenen Jugend, ohne die Vorurkeile und den Haß der Vergangenheit in Zukunft die Fackel dieſes Ideals zu kragen.“ „Unkerſeeboolsſlollille Jaltzwedel“ in Dienſt geſiellt Berlin. 1. Sept. Am 1. Sept. wurde in Kiel die zweite Unterſeebootsflottille, die auf Befehl des Führers und Oberſten Befehls⸗ habers der Wehrmacht den Namen„Unter⸗ ſeebootsflottille Saltzwedel“ trägt, in Dienſt geſtellt. Flottillenchef iſt Fre⸗ gattenkapitän Scheer. deulſche Flugleiſtungen in England London, 31 Aug. Vom Samstag bis Sonntag fand auf dem ſüdengliſchen Flugplatz Lympne eine internationale Flugveranſtaltung ſtatt, an der ſich zahlreiche Flieger aus ſieben Ländern beteiligten. Deutſchland war durch acht Flugzeuge vertreten. Großen Beifall fan⸗ den die luftakrobatiſchen Vorführungen des deutſchen Piloten Paul Forſter mit ſeinem Fokke⸗Wulf⸗Stieglitz. Auch die Darbietungen der deutſchen Fliegerin Ilſe Faſtenrath löſten große Begeiſterung aus. Der engliſche Unter⸗ ſtaatsſekretär für Luftfahrt, Sir Philipp Saſ⸗ ſoon, wohnte der Veranſtaltung bei. das Endergebnis der Münchener Schacholympia Ungarn gewinnt die Goldmedaille Deutſchland an dritter Stelle. München, 1. Sept. Es ergibt ſich folgen⸗ des Endergebnis: Ungarn 110% Punkte, damit an erſter Stelle und Gewinner der Goldmedaille; Polen 108, Deutſchlan d 106, Jugoſlawien 104%, Tſchechoſlowakeſ 104, Lettland 9635, Oeſter⸗ reich 95. Schweden 94, Dänemark 91, Eſt⸗ land 90, Litauen 7775, Finnland 75, Hol⸗ land 713. Bulgarien 68, Norwegen 64456, Braſilien 63, Schweiz 61, Italien 59, Is- land 57, Frankreich 43½, Bulgarien 3875. „ — 4 igen dun 100 Ait, ges en 3. fidet nil ligt. erlſan „öh. neh allet. 10 Aon ⸗ 505 hölbet bein ⸗ elle Hunt N Mu —2.—.——— * G Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung —— RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz (17. Fortſetzung) Draußen auf dem mächtigen Roßplatz vor dem alten Serail— Großveziers und Großfeldherrn ſchwirrten ſie wie ein wütender Bienenſchwarm um die uralte Todes⸗ platane. In deren Aeſten hingen an den Beinen die eörper erwürgter Paſchas, deren Hinrichtung die Janit⸗ ſcharen von dem Sultan mit Steinwürfen und Geſchret gefordert hatten. Jetzt eben ſtürzten wieder Leichname aus den Fenſtern des Kriegspalaſts. Armeniſche Zoll⸗ einnehmer, jüdiſche Wechſler lagen als Leichen! Vor einer Moſchee ſtand ein griechiſcher Kornhändler, der einem Janitſcharen aus Verſehen auf den Pantoffel getreten war, und ſchwur mit vor Todesangſt verzerrten ügen den Chriſtenglauben ab und bekannte ſich für alle Zeiten zum Ifſlam, um ſein Leben zu retten. In der Hallen⸗ wölbung, die Ferat Baſſa und ſein Sohn betraten, la ein toter Schatzmeiſter blau im Geſicht, als Zeichen, da er erdroſſelt worden war. Früher pflegte der Sultan Mahomet der Vierte den Großvezier ſeines Reiches regelmäßig nach ſechs Monaten nzurichten. Aber ſeit Jahren, ſeit unerhört langer eit, ſaß dem Großvezier das Haupt feſt auf den chultern. Ein vollbärtiges Haupt mit geſchwungener Naſe und dem glühenden Blick eines großen Raubtiers unter den faſt zuſammengewachſenen Brauen. Ein langgeſchweifter ee ierte den Turban Kara Muſtafas, des Schwarzen Muſtafa. Ebenſo fauſtgroß wie dem Sultan ſchimmerten auch ihm die Diamanten an dem Dolman aus weißem, mardergefüttertem Atlas. Und wie an den Toren des Sultans ſtaken auch an ſeiner Schwelle vier friſch abgehauene Köpfe auf Spießen und in der Nähe hörte man das Geſchrei von Würdenträgern, denen er eine Tracht Prügel verabreichen ließ. Auf einem Tiſchchen von Perlmutter hingen an der Wand über dem Großvezier Kara Muſtafa ſein Pfeil und Bogen, als Zeichen ſeiner Allmacht über das Heer. o Mit Zittern und Zagen nahte ſich ihm hoch und niedrig. Denn er pflegte oft Bittſteller, deren Aeußeres ihm nicht gefiel, durch einen ſtummen Handwink thten zu laſſen, ohne ſie erſt anzuhören. Als er Ferat Baſſa, den greiſen Befehlshaber des Hafens von Roſette, vor ſich lie„ fin⸗ erte er ſich gerade mit den Händen, an denen ſonſt täglich enſchenblut klebte, Brocken geronnener Milch aus einer 2 Porzellanſchüſſel und wiſchte ſich bei dem Bericht es Greiſes gelangweilt den Bart. Wien, Polen, die deutſchen Lande— das war für ihn in Gedanken ſchon alles erledigt. Das gab in kurzem das neue Sultanat Deutſchland, deſſen Krone er ſich ſelber zugedacht. Seine Pläne galten jetzt ſchon der Eroberung Roms, der Unter⸗ werfung der ganzen Chriſtenheit. „Man muß dieſen fränkiſchen Teufel ſofort töten!“ ſagte er. „ ehe er Kleinmut in die Seele des Großherrn träufelt!“ „Sonſt ſtirbſt du! Warum ließeſt du ihn in Aegypten entweichen?“ „Herr! Ich gab ſchon damals meinen Mamelucken den Befehl, ihn zu beſeitigen. Ich bin nicht ſchuld, daß er nicht in die Hölle fuhr!“ „Wer denn— du Hund?“ Der Baſſa ſchwieg. Ein mißtrauiſcher Teufelsblick in den Augen des Großbeziers. „Stehſt du etwa heimlich mit dem Franken im Bunde?“ „Herr— würde ich dann vor dir mit dem Finger auf ihn. Ich, der einzige unter den Gläubigen von Stambul, der weiß, daß dieſer Spion lange als Sklave unter uns war, unſere Sprache ſpricht, unſere Art kennt, unſere Kriegs rüſtungen begreift, unſere Kriegspläne ver⸗ rät! Aber dieſer gefährliche Ungläubige ſteht unter dem Schutz des franzöſiſchen Geſandten!“ Verndeir e e Burſche von den Janitſcharen ſoll ihm unter Verwünſchungen gegen die Chriſten ins Geſicht ſpeien!“ Kara Muſtafa gähnte.„Und, ſobald der 4 505 ihn zur Abwehr mit der Hand berührt, nieder⸗ auen. Haſt du verſtanden?“ „Ich höre, Herr, und gehorche!“ 17. Der franzöſiſche Geſandte de Guilleragues hatte ſchon ſeit Stunden den Audienzſaal des Serails verlaſſen, Im erſten Vorhof, im dem die Vertreter der europäiſchen Mächte vom Pferd ſteigen und demütig zu Fuß in den Innenhof ſchreiten und dort um Einlaß bitten mußten, i dieſem unregelmäßigen und öden Siebeneck mit der zum Zeughaus umgewandelten Chriſtenkirche in der Mitte— hatte ſich der Marquis wieder in den Sattel geſchwungen. In ſeinem berittene! Gefolge von Sekretären, Dolmet⸗ ſchern, Leibwächtern hielt hinter ihm Adrian von Rimburg. Die beiden, der Edelmann vom Rhein und der Bevoll⸗ mächtigte Ludwigs des Vierzehnten, hatten noch kein Wort miteinander gewechſelt. Mit der Ergebung eines Mannes, der ſeit vier Jahren den lebensgefährlichen Poſten eines Geſandten bei der Hohen Pforte inne hatte, ſchaute Herr de Guilleragues durch das offene Hoftor mit den aufgeſpießten Paſcha⸗ köpfen auf den endlos vorbeiwogenden Zug, der draußen die Gaſſen von Stambul ſperrte. Er hatte unauffällig fein Pferd neben das des Ritters von Rimburg gelenkt. Er hielt mit ihm etwas abſeits von ſeinem Gefolge und ſchaute ihn mit der verſchlagenen Menſchenkenntnis eines Unterhändlers am Goldenen Horn in das gebräunte und entſchloſſene Geſicht. Adrian von Rimburg hielt kalt den Blick des Franzoſen aus, bereit für den Zuſammenſtoß. Aber der Geſandte Frankreichs lächelte jetzt, wo nie⸗ mand ihn beobachtete. Alles ſchaute auf die Scharen der Kämmerlinge, die über goldenen Stirnſcheiben die ſchim⸗ mernden Räder von Pfauenſchwänzen trugen, auf die be⸗ rittenen Zwerge, auf die Zauberer, die unter Koran⸗ — Blumen aus der Luft griffen und in die Menge arfen. „Ich beglückwünſche Sie“, ſagte der Marquis leiſe, mit * Zug ſtillen Verſtändniſſes um die feinen Mund⸗ vinkel. „.. daß ich Ihnen, der hier zum Krieg treibt, ent⸗ degengearbeitet habe?“ Herr von Guflleragues beobachtete die hundert mo⸗ hammedaniſchen Feldprediger, die in kugelförmigen Tur⸗ banen, beinahe ſo groß wie ſie ſelber, rieſige Koranbände e Händen, feierlich im Zug des Großtürken wan⸗ elten. Sie hielten ſich in Warſchau auf!“ ſagte er.„In⸗ zwiſchen habe ich vertrauliche Briefe aus Paris be⸗ kommen, die Ihre bevorſtehende Ankunft meldeten— ich war alſo vorbereitet!“ zun ſo beſſer, Herr Marquis!“ Regelloſe Schwärme von weißen Läufern, ſchwarzen Pe enechten verkündeten das Nahen des Sultans ſelber. Sie ſchleppten Hunderte von Felleiſen, in denen ſeine Prunkgewänder, ſeine Straußeufedern und Edelſtein⸗ agraffen en. „Nochmals“: ganz leiſe und lächelnd aus dem Mund des Geſandten.„Ich bewundere Sie!“ „Des talb, Herr Marquis?“ „Wegen Ihrer Kunſt, ſich zu verſtellen!“ „Sie zlauben...“ „Ich glaube natürlich, daß Sie kein Wort von dem geplaubt haben, was Sie ſagen!“ Eine lähmende Stille legte ſich über die Gaſſen und die Maſſen. Der Sultan kam. Er ſaß auf einem Schimmel, den der Oberſtallmeiſter zu Fuß an einem Zügel aus Rubinen führte. Ein Ketten⸗ hemd von Smaragden und Diamanten panzerte die Ara⸗ berſtute, daß ſie unter der Laſt der Edelſteine nur lang⸗ ſam ſchritt. Die N des Großtürken beſtanden zus indiſchen Perlen. Er ſelber trug ein fleiſchfarbenes Seidenkleid mit roſarotem Uetze. Seine gelblichen züge waren ſauer und verdrießlich. Er runzelte die Stirne, auf die zum Schutz gegen den böſen Blick eine leine ſchwarze Fliege gemalt war. Er hielt die rechte Hand auf der Bruſt und neigte ſich müde im Sattel rechts und links zu dem Volk. Aus deſſen Mitte mur⸗ nelte ihm ein Geflüſter der Ehrfurcht entgegen:„Dem kalifen tauſend Jahre!“ Dazwiſchen gellten Schreie von Thriſtenſklaven, die bäuchlings auf dem Boden um den Preis ihres Uebertritts zum Iflam ihre Freiheit er⸗ flehten. Und ein gnädiger Handwink der Gewährung: „Kommt zu Allah! Solange der Sultan vorbeiritt, verharrte der Geſandte de Guilleragues, vom Pferde geſtiegen, den Federhut in der Hand, in unterwürfigem Schweigen. Jetzt ſaß er wieder im Sattel und ſagte lachend in das Getrappel des Dutzend lediger Vollblüter mit hundertjährigen Stammbäumen, die dem Großheren nachgeführt wurden: „Machen wir uns doch nichts vor, mein Freund! Wir ſind doch unter uns! Sie brachten die Hiobspoſt aus Polen. Aber man hat mir in Ihnen einen geſchickten Helfer geſandt!“ „Einen Gegner dieſes Krieges!“ „Nun natürlich!“ lächelte der Marquis.„Frankreich iſt der Friede. Ich, der franzöſiſche Geſandte, werde Fug ehe verdächtigt, als hetzte ich hier im Namen Frankreichs dieſen Mann, der eben vorüberritt, wider Oeſterreich— als beſtäche ich die Paſckas— als wüßte ich etwas von den Feſtungsplänen Wiens— als ſorgte ich für franzöſiſche Stückmeiſter und Minen⸗Ingenieure. Sie, mein Aare Ritter von Malta, haben alle Welt eines Beſſeren über die Friedensliebe Frankreichs be⸗ lehrt. Sie ſind mir ein wertvoller Zeuge meiner eigenen Geſinnung. Ich berufe mich künftig auf Sie!“ „Tun Sie es nicht!“ „Wollen Sie ſich meines Schutzes entſchlagen?“ frug der Narquis fein.„Soll es Ihnen ergehen wie dieſem Herrn hier?“ Das volk um ſie her ſchrie und hob die Fäuſte. Be⸗ rittene Spahis ſchirmten eine Reihe von Karoſſen. In ihnen ſaß mit ſeiner Dienerſchaft der Geſandte des Kai⸗ ſers von Oeſterreich, den Sultan Mahomet als Staats⸗ gefangenen auf ſeinem Marſch nach Wien mit ſich führte. Dann wieder vielſagende Stille. Lange Geſpannreihen ſchwarzer Büffel zogen ſchwerfällig ſchwankende, dicht ver⸗ ſchloſſene Wagen mit kleinen vergitterten Fenſtern. Scharen ſchwarzer Eunuchen ritten, den blanken Säbel in der Fauſt, nebenher. In mehr als hundert Kutſchen zogen die ſchönſten Haremsweiber des Sultans mit ins Feld Die Sitte des Morgenlandes forderte, daß die Franken an dem Hoftor den unſichtbaren Frauen den Rücken dreh⸗ ten und, bis ſie vorbei waren, die Paſchaköpfe auf den den betrachteten. „Gerade 1 dieſer unerwarteten Schwenkung Po⸗ lens zur Sache des Kaiſers gilt es, vor Europa das Ge⸗ ſicht Frankreichs zu wahren.“ Herr von Guilleragues wandte ſein Pferd wieder um. Wir dürfen letzt erſt Copyright by knorr 4 Hirth, München recht nicht vor der Weltgeſchichte den Anſchein erwecken, als ließen wir die Türken und Tataren gegen die Dome der Chriſtenheit los! Wir müſſen öffentlich— was wir im Geheimen denken, wiſſen wir ja— von der Kriegs⸗ furie abmahnen und abraten!“ „Und mich hat man zu dieſem Doppelſpiel verwandt?“ „Mit Recht!“ Wenn Molisre noch lebte, er würde Sie um Ihre Schauſpielkunſt beneiden!“ Sechstauſend türkiſche Handwerker beſchloſſen den Zug des Großherrn. Sechstauſend Maurer, Flieſenleger, Dach⸗ decker, Holzſchnitzer waren dazu beſtimmt, ſofort nach der Eroberung Wiens in dem Innern der Kirchen die Heiligenbilder zu übertünchen, die nat ee herauszu⸗ reißen, die Kanzeln in der Richtung nach Mekka zu ver⸗ legen und außen mit dem Anbau von Gebettürmen an den neuen Moſcheen zu beginnen. Die Franken ritten im Gänſemarſch durch die ungeordneten Haufen. Erſt als ſie und ihre Pferde von halbnackten, mahagonib rau⸗ nen Fährleuten über die tiefblaue, von tauſend Nachen wimmelnde Hafenbucht des Goldenen Horns gerudert wur⸗ den, begann der Geſandte de Guilleragues wieder ſpöttiſch. „Sie kommen aus Verſailles! Wir können uns künftig bei allen Vorwürfen gegen unſere Friedensliebe auf Ihren Auftrag beziehen!“ „Mir war es Ernſt damit!“ „Eben darum! Einem anderen hätte man vielleicht nicht geglaubt! Aber die Spanier haben ein Sprichwort: „Ehrlich wie ein Deutſcher!“ Die Franken ſtiegen am andern Ufer ans Land. Hier am Hafen wirrte das Geſchrei der Griechen, das Ge⸗ Fatih der Armenier, das Gezeter der ſpanioliſchen Ju⸗ en. Aber es leuchteten auch viel türkiſche Turbane in dem Gewimmel. Von Stambul her, dem Sitz des Glau⸗ bens, hallten über die Waſſerfläche vielſtimmige Wehe⸗ rufe, wurden in den Nachen nufgefan en, liefen weiter von Mund zu Ohren, klangen umpf wiederholt von den ſchnurrbärtigen Lippen eines Trupps von Janit⸗ ſcharen, die dem Geſandten und ſeinem Gefolge ſchon von Stambul her nachgeſchlendert waren. „Die Kerle erzählen ſich, daß vor den Mauern der Stadt e in Windſtoß dem Sultan den Turban vom Kopf eweht hat!“ dolmetſchte Adrian von Rimburg dem Ge⸗ bende„Das Volk ſieht darin ein böſes Vorzeichen für en Marſch auf Wien!“ „Und das Gemurmel des gemeinen Mannes wird recht behalten!“ rief er plötzlich laut und leidenſchaftlich.„Und ich werde recht behalten, der ich nach meiner heiligſten Ueberzeugung und nach meinem chriſtlichen Gewiſſen hier gegen den Krieg geſprochen habe! Mögt Ihr mit doppel⸗ ten Zungen zu Chriſt und Widerchriſt reden...“ „Gemach! Gemach! Mein Herr Ritter von Malta!“ „Ich habe damit nichts gemein!“ „Kein Streit zwiſchen Franken vor den Ungläubigen!“ „Ich beurlaube mich von Frankreich! Ich beurlaube mich von Ihnen, mein Herr Marquis!“ „Entziehen Sie uns nicht Ihre Begleitung auf dem Wege zu unſerer Geſandtſchaft!“ „Ich finde den. allein und werde die Geſandt⸗ ſchaft alsbald verlaſſen!“ Der Ritter von Rimburg galoppierte die ſteile Stra nach Pera, dem Frankenviertel, empor. Bald verfiel ſein Pferd in Schritt, eingekeilt in das Gedränge der Händ⸗ ler, Eſeltreiber, Derwiſche, Laſtträger, Bettler, wilden Hunde. Er ſchaute ſich um. Die Janitſcharen waren nicht mehr hinter ihm. Aber er ſah ſie auf den ſteilen Steinſtufen einer Treppengaſſe emporeilen, die den Weg nach ohen abkürzte. Er drehte ſich raſch und unwillig zur Seite. Was greifſt du mir in die Zügel?“ Ein ſchöner Jüngling ſtand da. Aus dem bräunlichen, bartloſen Geſicht blickten zwei dunkle Augen zu ihm empor. Der weiche Mund war angſtvoll geöffnet. Aus ihm klang ein atemloſes:„Nimm dich in acht!“ Ein Schweigen. Dann die Stimme des Ritters von Rimburg. „Biſt du Emin, der mich in Roſette gerettet hat?“ „Ich bin hierhergelaufen— nach 5 Haus des fränkiſchen Geſandten! Hier nur konnte ich hoffen, dich au finden!“— „Wir ſind nahebei!“ Auf der Höhe von Pera ſtanden zwiſchen den Häu⸗ ſern der Abendländer und Mittelm er⸗Gpiechen ein kleines, düſter ummauertes und unbewohntes Serail des Sul⸗ tans. Dicht daneben erhob ſich groß und feſtungsähnlich mit faſt fenſterloſen, weißgetünchten Wänden und flachem Dach der Sitz des franzöftſchen Reſidenten. In der Tor⸗ wölbung kauerten, ganz in weiße Wolle gekleidet, Hand⸗ ſchar und Piſtolen im Gürtel, die walachiſchen Wächter, Chriſten aus Siebenbürgen. Der Jüngling Emin wies mit zitternder Hand dorthin. „Raſch! Rette dich in das Haus des Franken!“ „Warum?“ „Dein Leben iſt in Gefahr!“ „Durch wen?“ Frage nicht lange... Schnell...“ Der Jüngling ſtieß einen leiſen Schreckensſchrei aus.„Ta ſind fie!“ (Fortſetzung folg) 3 3 3— 1 114 1 2 5 —— ͤUü1 6ẽ 2 Dr „„ ——— ———.. S 1 ö 9 1 0 11 0 DlE BUNTE SEIIE Die Fonnenflecken ſind ſchuld Von W. Lammerk Aka Wir haben in den letzten Jahren, und zwar ab 1933, eine Wetterlage in Europa und ſpeziell im engeren Raum von Mitteleuropa ge⸗ habt, die man als beſonders günſtig bezeichnen muß. Während des Winters achtet man auf eine ſolch günſtige Wetterlage zwar weniger und es iſt der Allgemeinheit ziemlich gleichgül⸗ tig, wieviel Regentage die drei Wintermonate bringen. Im Sommer wird dagegen das In⸗ tereſſe an der Wettergeſtaltung ſtets viel grö⸗ ßer, gewiſſermaßen perſönlicher. Wenn aber gar ein Ereignis wie die Olympiſchen Spiele in Berlin abläuſt, ſchaut jeder am Morgen nach dem Wetter, und wünſcht Sonne, Sonne! Aller⸗ dings iſt das Wetter im Sommer auch ſtets von einer wirtſchaftlichen Seite zu betrachten! Es iſt der Allgemeinheit viel zu wenig bewußt, daß vom Sommerwetter und ſeiner jeweiligen Form Hunderttauſende von Volksgenoſſen buch⸗ ſtäblich leben, andernteils aber auch große Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen der Güte und Art des Sommers und der ernährungswirtſchaftlichen Lage im darauf folgenden Winter beſtehen. Wir haben, wie oben ſchon geſagt, in den etzten Jahren, perſönlich geſehen, eine überaus zünſtige Wetterlage gehabt, wir hatten einen Schönwetterſommer nach dem anderen, in denen das Durchſchnittsmaß der Regentage auf ein Minimum zurückging. So hatte es z. B. richtig verregnete Urlaubswochen ſeit 1933 in Deutſch⸗ land nicht mehr gegeben. Es war ein beſonde⸗ res Charakteriſtitum der Schönwetterſommer, daß die mit ihm auftretenden Schlechtwetter⸗ abſchnitte ſo kurz waren, daß ſie höchſtens ein oder zwei 15 anhielten, während die ent⸗ gegengeſetzte Wetterform, das Schönwetter, ſich über Wochen hinaus erſtreckte. Daher hatte die Kurwirtſchaft in allen ihren Abzweigungen in den letzten Sommern einen verhältnismäßig ünſtigen Geſchäftsgang aufzuweiſen. Trotz die⸗ — äußeren Glanzes aber brachten dieſe Sommer große Nachteile. Die letzten Jahre waren arm an Niederſchlägen, auch die Winter zeigten einen erheblichen Ausfall von Niederſchlägen, insbeſondere in Geſtalt von Schnee, ſo daß ſich, auf das ganze Jahr bezogen. ein Ausfall an Feuchtigkeit ergab, der den Grundwaſſerſtand erheblich ſinken ließ. Dieſe Austrocknung des Bodens war im Sommer 1933 noch nicht ſo nachteilig, weil da das Erdreich immer noch ge⸗ Fahr Reſerven aus den varherigen feuchten Jahren beſaß, in den Sommern 1934 und 1935 dagegen wurde der ſtändige Ausfall an Regen bedenklicher, und wir wiſſen, daß in dieſen Jah⸗ ren nach den einzelnen über Wochen ſich erſtrek⸗ kenden Trockenperioden in vielen Teilen Deutſch⸗ lands die Ernteergebniſſe nicht ſo ausfielen, wie wir ſie gewohnt ſind und nötig haben. Ins⸗ beſondere die Futtermittelernte, die zwangs⸗ läufig von feuchtem Erdreich abhängig iſt, zeigte Ausfälle, die ſich wieder auf den Viehbeſtand und deſſen weitere Zuſammenhänge mit der Volksernährung unangenehm auswirkten. Wir kaben bis auf den heutigen Tag noch darunter zu leiden. Schönwetterſommer, wie ſie die ver⸗ gangenen Jahre auszeichneten, ſtellten alſo kei⸗ neswegs für die Landwirtſchaft eine begrüßens⸗ werte Erſcheinung. Die meteorologiſche Wiſſenſchaft hat die ver⸗ gangenen Jahre ſtatiſtiſch erfaßt, und man ge⸗ winnt aus den Auswertungen dieſer vielſeitigen Beobachtungen ein klares Bild über die Ur⸗ ſachen dieſer immerhin auffallenden euro⸗ päiſchen Wetterlage. Es hat ſich erwieſen, daß die Sonne und ihr„Wetter“ eine weſentliche Bedeutung für Abweichungen im Erdenwetter beſitzen und daß dieſer bisher umſtrittenen Theſe im Rahmen der wiſſenſchaftlichen Forſchung höchſte Beachtung zu ſchenken iſt. Man hat für die Sonne und ihre Tätigkeit eine Periode von 11½ Jahren errechnet: während dieſer Periode erfolgt ein Aufſtieg zum Sonnen⸗ fleckenminimum. Die Sonnenflecken wirken nicht direkt. ſondern in ſebr komplizierter We!“ Ainhmunpmganpmnmnmnmnnnnnmnmnnnmngngngnmnnmaggmaganmnmm Edtsel- Ccle Nöſſelſprung . a. fe U el Mer tag Erl ban. or anf iR 80 se we oe 95 0 Re beg teu 150 PO Gez El org b 9 0 Nau Som- bal pff 92 Auflöſung: Sommertag nen eue ee ee, gn ufeg aun nd Mrd zen J un ie 0 . nid uuns/ ue ee 2 10% IN / unbzneuuag un ige ade/ unvog gun eng Inv ide zuuos“ uo un gung a Dios 7 uro e men gussuis don auf den Erdball bezw. das Erdenwetter. Es iſt daher nicht möglich, von dem Vorhanden⸗ ſein eines Sonnenfleckens gleich beſtimmte Schlüſſe auf das Wetter der Erde zu ziehen. ſon⸗ dern die Sonnentätigkeit wirkt in ihrer Geſamt⸗ heit und regional ganz verſchieden auf das Erdenwetter: es laſſen ſich nur ganz allgemeine Zuſammenhänge erkennen Eine der hervortre⸗ tendſten Erſcheinungen iſt der Wechſel im Nie⸗ derſchlagsreichtum. Das letzte Sonnenflecken⸗ maximum erfaßte die Jahre 1927 bis 1931 und brachte eine Reihe regenreicher Jahre, in denen auch die Sommer zum Teil ausgeſprochene Schlechtwetterſommer oder ſehr unbeſtändig waren. Dieſem Sonnenfleckenmaximum folgte der Abſtieg in das Minimum, verbunden damit waren die trockenen und angenehmen Wetter⸗ lagen ab 1932 bezw. 1933. Zur Zeit haben wir das Minimum der letz⸗ ten Periode überwunden. Seit dem Frühling 1935 iſt ein Anſtieg der Sonnenfleckenbildung im Gange, der dem nächſten Maximum zuſtrebt. Den Maßſtab dafür bilden die ſog. Relativzah⸗ len der Sonnenflecken, die für Mitteleuropa namentlich von der Sternwarte Zürich und ihrer Sonnenbeobachtungsſtation Aroſa errech⸗ net worden ſind. Im vergangenen Minimum, alſo um 1933 hatten wir Relativzahlen von 1 bis 5. im Frühjahr 1935 ſtieg dieſe Zahl auf 10 und im diesjährigen Frühling auf 80. Da⸗ mit iſt formell der Uebergang zu einer regen⸗ reichen Periode im Wetter ſtark im Gange, und tatſächlich zeigen die Niederſchlagsmengen in Mitteleurova ſowohl wie in Nordamerika auch eine ſchnene Zunahme. Zum Teil haben die einzelnen Monate, wir erinnern zum Beiſpiel an den vergangenen April, in verſchiedenen Gegenden das Zwei⸗ und Dreifache der nor malen Niederſchlagsmenge gebracht. Intereſſant iſt aber bei dieſen Sonnenwet⸗ terperioden und ihren Zuſammenhängen mit dem Wetter auf den Erdball, daß von Zeit zu Zeit Rückſchläge in die vorhergehende Periode erfolgen. Das heißt, der Uebergang zu regenreicherem Wetter geht nicht in einer ſtei⸗ len Kurve, ſondern in einer Zick⸗Zick⸗Linie vor ſich. In dieſem Sommer befinden wir uns noch im erſten Teil der aufſteigenden Linie der Sonnentätigkeit und es beſtand daher die Mög⸗ lichkeit, daß auch in dieſem Jahre ein begrenzter Rückſchlag in die Trockenwettertendenz der Vor⸗ jahre erfolgte, den wir natürlich für die Olym⸗ pia⸗Wochen erhofft hatten. Im vorigen Jahre trat dieſer Rückſchlag im Mai ein und brachte ein bis in den September reichendes Defizit an Niederſchlägen mit ſich. Einen zweiten Rückſchlag ähnlicher Art konnte man im Vor⸗ frühling 1936 beobachten, wo der März beſon⸗ ders regenarm war. Der folgende Monat April brachte dann wieder ein jähes Anſteigen der Regenmenge. Man kann eben dieſe einzelnen Auf⸗ und Abſtiegwellen innerhalb der zunehmenden Sonnentätigkeit nicht zu beſtimmten Porher⸗ ſagen für das Erdenwetter benutzen. Es ließ ſich auch nicht angeben, ob vielleicht gerade in dieſem Sommer ein Rückfall in die Trockenten⸗ denz erfolgt und ſomit unſer Feſtwetter trotz des bevorſtehenden Sonnenfleckenmaximums noch einmal„mit dem blauen Auge“ davonkom⸗ men würde, oder ob gar ein beſonders kraſſer Durchbruch der Schlechtwettertendenz eintritt. Nun hat ſich die Sonne leider doch keine Gold⸗ medaille verdient—, falls ſie nicht noch zum Endſpurt ſich aufrafft. Jork mit der„Eiſernen Jungfrau“ gpaniſche Marlerwerkzeuge Die Nürnberger Stadbverwalkung enk⸗ rümpelt nunmehr die bekannle Folter kammer im Turm der Burg von allen fremden und phankaſieerdachten Mar- kerwerkzeugen. Im Jahre 1931 ging die„Kriminaliſtiſch⸗ Kulturhiſtordſche Sammlung“ im fünfeckigen Turm der Nürnberger Burg in den Beſitz der Stadt über. Es wird wohl kaum einen Beſucher Nürnbergs gegeben haben, der nicht in dieſer„Kulturhiſtoriſchen“ Sammlung das Gruſeln bekommen hat, denn ſie beſtand aus Markerwerkzeugen, die in jenen Zeiken an- gewandt wurden, in denen man glaubke, durch Anwendung körperlicher Schmerzen. die„Wahrheit“ ans Tageslicht zu bekom- men. Zeitgenöſſiſche Darſtellungen enthielten gewiſſermaßen die Gebrauchsanweiſungen für dieſe Ausgeburken menſchlicher Grauſam- keit. Es iſt bezeichnend für die Anſchauungen einer Zeit, die noch nicht einmal ſo lange hinter uns liegt, daß man die Dinge nahm, wie ſie waren, ohne nachzuprüfen, ob ſie der Wirklichkeit entſprachen. Nicht minder be⸗ denklich iſt es auch, daß man den Beſucher in der Nuffaſſung beließ, daß es ſich um Markerinſtrumenke deulſchen Urſprungs ban⸗ dele, wodurch er naturgemäß eine falſche und verkehrte Meinung von der deukſchen „Rechtspflege“ im Mittelalter erhalten mußte. Das Prunkſtück iſt die„Eiſerne Jung- frau“, die aus ſtarken Eiſenplatten, Schienen und Stangen zuſammengeſetzt iſt und ge ſchloſſen der Geſtalt einer Nürnberger Bür⸗ gersfrau des 16. Jahrhunderks gleicht. Oeff⸗ net man die Tür, zeigen ſich im Innern Beſitzt Napoleon Iv. paſſen nicht nach Nürnberg ſpitze Stacheln und Meſſer, die, ſobald ein Menſch zwiſchen ſie gebracht wurde, beim Zuschlagen der Tür in ihn eindrangen und töteten. Durch eine Klappkür ſoll dann die Leiche in die Tiefe befördert worden ſein Der Erklärer malte die Anwendung dieſer Hinrichtungsmaſchine in den düſterſten Far- ben aus, damit der gewünſchte Eindruck auf die Beſchauer erzielt wurde. Die Geſchichte hat nur den einen Haken, daß die„Eiſerne Jungfrau“ ein reines Phan⸗ taſieerzeugnis iſt und niemals den Zwecken gedient hat, zu denen ſie angeblich verwandt wurde Die Stadtverwaltung hat deshalb kurz enkſchloſſen, mit dem alten Schwindel aufgeräumt. Sie ließ die Stachel aus dem Innern der„Eiſernen Jungfrau“ enkfernen und hat gleichzeitig angeordnet, daß alle Markerwerkzeuge nicht deutſchen Urſprungs aus der Sammlung entfernt werden. Es hak ſich nämlich herausgeſtellt, daß die Folter werkzeuge zum größten Teil überhaupt nicht aus Deukſchland ſtammen, ſondern ſie ſind im Laufe der Zeit durch Ankiquitätenhändler nach Nürnberg gelangt. Daß die raffinierte ſten und graufamſten aus Spanien ſtammen, iſt angeſichts der entſehlichen Grauſamkei- ten, die ſich im gegenwärtigen Bürgerkrkeg faſt täglich ereignen, eine recht eigenartige Feſtſtellung. Unter die Enkrümpelung fallen ſelbſtverſtändlich in erſter Linie alle die Werkzeuge, die nichts weiter ſind, als Aus- geburken der Phantaſie. Der Entſchluß der Stadtverwaltung iſt freudig zu begrüßen. Die Stadt Dürers und Hans Sachſens iſt ein ſolches Schmuckſtück deutſcher Vergangenheit, daß es einer derar- tigen„Sehenswürdigkeit“ wabrlich nicht be⸗ darf. einen Kriegsſchatz? Geheimnisvolle Märchen amerikaniſcher Jeilſchriften Nach amerikaniſchen Meldungen beginnen die Anhänger der Napo⸗ leoniden in Frankreich, vorſichtige Propaganda für eine Wiederherſtel⸗ lung des Kaiſertums zu treiben. Seit dem Sturz Napoleons 3. ſind 66 Jahre vergangen, kein Mitglied der Familie Bona⸗ parte iſt bislang ernſtlich als Thronprätendent in Betracht gekommen. Gibt es eigentlich über⸗ haupt noch Bonapartiſten? Beſtimmt, aber all⸗ zuviele werden es nicht ſein. Als im Januar des vorigen Jahres Prinz Napoleon Louis Jerome, auf deſſen beide Augen ausſchließlich die Dynaſtie Bonaparte geſtellt iſt, volljjährlich wurde, verſammelten ſich ganze dreitauſend Bonapartiſten, um die Proklamation des „Kaiſers Napoleon 4.“ entgegenzunehmen. Dreitauſend Männer und Frauen ſind ge⸗ rade nicht überwältigend viel, vor allem bil⸗ den ſie keinen politiſchen Faktor, der der Re⸗ publik gefährlich werden könnte. Im Grunde genommen beſteht der ganze gegenwärtige Bonapartismus nur aus dem alten napoleo⸗ niſchen Adel der Schlachtfelder, der ſich im Ver⸗ laufe von mehr als einem Jahrhundert, vor allem gefördert durch das zweite Kaiſerreich Napoleons 3., neben dem bourboniſchen Adel in der franzöſiſchen Geſellſchaft durchgeſetzt hat. Etwas Snobismus iſt auch dabei, da man innerhalb dieſer Kreiſe den Abſtand von der Republik betonen will. Es iſt eigenartig, daß von der einſt ſo gro⸗ ßen u. weit verbreiteten napoleoniſchen Fami⸗ lie nur noch dieſer eine Thronanwärter im Mannesſtamm übriggeblieben iſt. Er entſtammt der von Napoleons jüngſtem Bruder Jerome, des einſtigen Königs von Weſtfalen begrün⸗ deten Linie. Seine Mutter war die Prinzeſ⸗ ſin Clementine von Belgien, die mit ihrem Gatten, dem 1928 verſtorbenen Prinzen Napo⸗ leon Viktor in Brüſſel lebte. Dort wurde auch der Thronprätendent geboren, allerdings auf Vaſſerkurm als Ehrenmal der umgebaute In Berlin-Steglitz wurde Waſſerturem zum Ehrenmal geweiht. Eine Ueberſicht von der Feier während der Anſprache des ſtellvertretenden Gauleiters Staatsrat Gör⸗ litzer.(Scherl Bilderdienſt, K.) nemme franzöſiſcher Erde, denn getreue Anhänger ſei⸗ nes Vaters hatten Erde aus Frankreich herbei⸗ geſchafft, die unter das Wochenbett der Mut⸗ ter ausgebreitet wurde. Er hat nur noch eine etwas ältere Schweſter, ein weiterer Napoleo⸗ nide, der früher ruſſiſcher General war, lebt jetzt in der Schweiz. Wie nun ein amerikaniſches Magazin zu melden weiß, fangen die Bonapartiſten in Frankreich an, ſich wieder zu regen, weil ſie glauben, daß die innere Kriſis die Ausſichten auf eine Reſtauration des Kaiſertums begün⸗ ſtigen werde. Vor allem ſollen es neuerdings liberale bürgerliche Kreiſe ſein, die ſich für den Prätendenten und ſeine Sache intereſſieren. Nun gehört aber nicht nur zum Kriegführen, ſondern auch zu einem etwaigen Staatsſtreich“ Geld. Das amerikaniſche Magazin weiſt da⸗ rauf hin, daß Kaiſer Napoleon 4. über einen anſehnlichen Kriegsſchatz verfüge. Als Napo⸗ leon 1. 1814 nach Elba gehen mußte, nahm er 400 000 Goldfranken dorthin mit. Bei ſeiwer Rückkehr 1815 nach Frankreich ließ er den Kriegsſchatz in der Obhut des Hauſes Roth⸗ ſchild, das ihn getreulich verwaltet haben ſoll. Mit Zins und Zinſeszins ſoll er inzwiſchen auf viele Hundert Millionen Franken angelau⸗ fen ſein. Die Geſchichte klingt zwar romantiſch, iſt aber nicht glaubwürdig, denn weder er⸗ wähnt Napoleon 1. dieſen Betrag in ſeinem Teſtament, noch hat ihn Napoleon 3. nach ſei⸗ ner Thronbeſteigung angefordert. Napoleon 4. wird ſich alſo nach anderen Geldquellen um- ſehen müſſen. An Backe! In England hat ſich nun der nicht gerade alltägliche Fall ereignet, daß ſich ein junges Mädchen dem rauhen Handwerk des Fauſt⸗ kampfes verſchrieben hat. Wir ſtellen die junge Dame hiermit allen Profeſſionals vor: Miß Dorothy Dibley. Sie hat die engliſche Boxbehörde tatſächlich breitgeſchlagen und als erſte Frau der Welt die Erlaubnis zur Veranſtaltung von Boxkämpfen erhalten. Schon dieſes Kunſtſtück eröffnet herr⸗ liche Perſpektiven. Veranſtalter zu ſein iſt nicht der ſchlechteſte Beruf, wenn man ſein Hand⸗ werk verſteht, zugkräftige Paarungen fertig⸗ bekommt und auch ſonſt Haare auf den Zähnen hat. Lauter Qualitäten, die eine Frau durch⸗ aus beſitzen kann. Auch wenn ſie erſt 23 Jahre alt iſt wie Miß Dorothy. Man ſoll ein Mädchen, das mit viel Mut eine etwas ausgefallene Idee verwirklichen will, nicht mit faulen Witzen befeuern. Im Ge⸗ genteil. Wir bringen hiermit ein dreifaches „Bravo“ auf Miß Dorothy aus. Sie hat ſich vorgenommen, in ihrem Beruf auf Talente Ausſchau zu halten und kommende Meiſter auf⸗ zubauen. Hoffentlich beſitzt ſie die erforder- lichen Sachkenntniſſe dazu. Jedenfalls ſtartet ſie mit großen Ausſichten. Noch dazu wo Fach⸗ leute behaupten, Miß Dorothy wäre ein ausge⸗ ſprochen hübſches Mädchen. Alſo, wel⸗ cher Boxer, vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht, wird ſich hier noch einem Angebot von Miß Dorothy verſchließen können? Selbſt der alte Schläger Herakles bekam noch einmal Luſt, als man ihm im Olymp dieſe Nachricht brachte. Wir wollen alſo Miß Dorothy nicht den Mut nehmen. Soll ſie zeigen, was ſie kann. Gibt es aber mit ihr doch einen Reinfall, werden wir es uns allerdings nicht verkneifen können, den erſten weiblichen Promotor ſorgfältig durch den Kakao zu ziehen. Au Backe! Doch bis dahin—— wolkenlos, heiter und ſeidenblauer Himmel. nate) halb del, N heil und gebote bitt aus ei 10 7 110 6 Ftehe Kinde das al, in kchlel del 4 wide ſanſt ſie g einem ſieht, gebt den,„ alle Af uns au wit ch dul liebli liche eines 2 Zurück hen. W. wenn e bein ge Mister. 8 gauz g ſchicken Wet b auer N Ende. blase wiede gut am ſich i Sonn lg; lelſe U 2 1 Uf Unſe 6 iß ſte 5 e. ut Bekanntmachungen Ortsgruppe ienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Die Dienſtſtunden beginnen ab 1. 9. 36 jeweils abends 8 Uhr(für die Wintermo⸗ nate). Franzke, Ortsgruppenleiter. 4 NS. Frauenſchaft Am Mittwoch, 2. September, abends halb 9 Uhr, haben alle Frauenſchaftsmitglie⸗ der, die im Beſitze der braunen Karte ſind, ber A. S. H. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 4“ zwecks wichtiger Beſprechung im Heim zu erſcheinen. Bitte die Karten mitzubringen. *ñ NS Achtung! Kolonialwarenhändlerl Die Eiergutſcheine wollen bis 5. Sep⸗ tember ds. Is. bei Pg. Lorenz Reiß, Lam⸗ pertheimerſtraße 21, zwecks gemeinſamer Ein⸗ löſung abgegeben werden. Wir weiſen noch beſonders darauf hin, daß die Eiergutſcheine bis 31. Dezember 1936 verlängert ſind. Lokale Nachrichten Viernheim, den 2. September 1936 Anſer Tagesſpruch Nächſt Gott ſoll Dir Deutſchland der heiligſte Name ſein, bei welchem Du beteſt und ſchwörſt, und jeder Menſch, der deutſch geboren iſt, ſoll Dir lieb und wert ſein, als wäre er Dein Bruder, denn er iſt mit Dir aus einem Lande. Und wenn Du dieſe Liebe und Treue inniglich fühlſt, ſo wird Eintracht und Glaube an Gott und das Vaterland Dir Freiheit erhalten, und Deine Kinder und Kindeskinder werden Dich ſegnen, daß Du das Rechte und Redliche getan haſt. Ernſt Moritz Arndt. * 2 Ham LAlaull auιcE/ Die Sonne hat für dieſes Jahr ihre glühendſten Pfeile verſchoſſen und ſchickt ſich an, in ſüdlichere Breiten zu wandern. Nun kehren aus nah und fern Urlauber und Fe⸗ rienfahrer heim, aus dem Gebirge— allüber⸗ allher. Und wenn es nur Einzelne waren, die dem Dorf den Rücken kehrten; ſie tauchen wieder auf, die alten Geſichter, denen man ſonſt täglich begegnet iſt. Eigentlich hat man ſie gar nicht vermißt. Jetzt erſt kommt es einem zum Bewußtſein, da man ſie wieder ſieht, um wie vieles friſcher, freudiger, luft⸗ gebräunt und ſonnenverbrannt, mit blitzen⸗ den, lebensfreudigen Augen, und geſtählt fer alle Angriffe, die der kommende Winter für uns aufgeſpeichert hat. Sie bringen uns, die wir ohne Raſt im Alltag ſchmachten, ein Stück liebe Erinnerung an ſonnenüberflutete Höhen, liebliche Täler, an duftende Wälder, freund⸗ liche Dörfer und das muntere Geplätſcher eines Bächleins mit. Wir freuen uns, wenn wir den oder die Zurückgekehrten zum erſten Male wieder ſe⸗ hen. Wir ſchütteln ihnen freudig die Hände, wenn es gute Freunde ſind, und laſſen uns beim gemütlichen Glaſe Wein oder Bier ihre Reiſeerlebniſſe erzählen. Es kommen noch ein paar Karten ins Haus geflattert. Späte Urlauber grüßen und ſchicken„leuchtende Spätſommerſonnengrüße“. Aber bald werden auch ſie wieder unter den anderen auftauchen. Das alte Leben vor dem Urlaub tritt in ſein Recht. Die Freizeit iſt zu Ende. Ihr Sonnenbraun wird allmählich ver⸗ blaſſen. Ihre lebensfreudigen Augen werden wieder müde werden. Aber ſchon wieder be⸗ ginnt die Hoffnung und die Vorfreude. Und am Ende iſt das vielleicht das Allerſchönſte: ſich in der lieben Erinnerung an die ahr Sommerzeit freuen können, ein ganzes Jahr lang freuen können, auf die nächſte Sommer⸗ reiſe oder Urlaub. Aut ein Gläschen Wein. Wir ſind— und zwar mit Recht— ſtolz auf unſere guten deutſchen Weine und auf un⸗ ſere landſchaftlich ſchönen Weinbaugegenden. Wir ſind aber weit davon entfernt, ein großes weinbautreibendes Land zu ſein. Betrachtet man einmal die Weinernten der verſchiedenen Staaten, ſo ſteht Frankreich mit einer Wein⸗ ernte von rund 73 Millionen Hektoliter im letzten Jahr an der Spitze. Daran gemeſſen beträgt Deutſchlands Weinernte mit 4,1 Mil⸗ lionen Hektoliter faſt nur ein Zwanzigſtel. Das zweitgrößte Anbaugebiet für Wein beſitzt Italien, das eine Ernte von 48 Millionen Hektoliter erzielte. Aber auch Argentinien, Spanien, Portugal und die Sowjet-Union bauen mehr Wein als Deutſchland an. Im⸗ merhin finden in Deutſchland etwa 200 000 Winzerfamilien durch den Weinbau ihr Aus⸗ kommen, vorausgeſetzt natürlich, daß auch ge⸗ nügend Wein und Moſt getrunken und friſche Trauben gegeſſen werden. Das„Feſt der deut⸗ ſchen Traube und des Weines“, das in dieſem Jahre wieder wie im vergangenen Jahre ſtatt⸗ findet, dürfte ſicher dem deutſchen Wein noch manche Freunde werben und den Winzern helſen, ihre überreichen Ernten der letzten Jahre abzuſetzen. K. b. J.⸗Schwimmer: Achtung! Heute abend fährt alles wieder ins Hallenbad nach Mannheim. Zuse een der Teilnehmer 21.15 Uhr im Hallenbad. Abfahrt und Treffpunkt für die Radfahrer: 20.45 Uhr am Tivoli. Sportkarten nicht ver⸗ geſſen. N Ehrentafel des Alters Seinen 70. Geburtstag feiert morgen in körperlicher und geiſtiger Friſche Schneider⸗ meiſter Jonas Schmitt, Weinheimerſtr. Wir wünſchen ihm einen recht langen, geſeg⸗ neten Lebensabend. 60jähriges Jubiläum des Main⸗ zer Diözeſan⸗Cäciljennereins. Dies wird näch⸗ ſten Sonntag in Mainz gefeiert. Im Hoch⸗ amt des Vormittags, ſowie in dem Nach⸗ mittagsgottesdienſt ſingen in den Mainzer Pfarrkirchen auswärtige Kirchenchöre. Auch der hieſige Kirchenchor„Cäcilia“ beteiligt ſich an dem Jubiläum. Turnverein v. 1893. Alle Fuß⸗ und Handballer wollen die im Vereinsan⸗ zeiger angegebenen Trainingszeiten beachten und auch pünktlich und vollzählig zur Stelle ſein. Ein jeder Sportler, der Intereſſe an der Sache hat, dem eine günſtige Vorwärts⸗ entwicklung ſeiner Mannſchaft am Herzen liegt, wird dieſem Ruf gerne und freudig Folge leiſten.— Des weiteren ſeien die Teil⸗ nehmer am Kreisturnfeſt in Hockenheim da⸗ rauf aufmerkſam gemacht, daß die Abfahrt am Sonntagvormittag geſchloſſen per Auto erfolgt. Meldungen zur Teilnahme an der Fahrt nimmt Turnwart 1159 Koob ent⸗ gegen.(Siehe auch Bekanntgabe im Vereins⸗ anzeiger in heutiger Ausgabe). Nürnbergecho über alle deut⸗ ſchen Sender. Die Reichsſendeleitung teilt mit: Das Nürnberg⸗Echo des Reichsparteita⸗ ges 1936 wird in der Zeit vom 1. bis 7. September täglich von 19.45 Uhr bis 20 Uhr aus Nürnberg über alle deutſchen Sender übertragen. Unterſtützung des Kurzarbeiters. Verrichtet ein Kurzarbeiter während des Be⸗ a des Beſchäftigungsverhältniſſes in der arbeitsfreien Zeit andere entgeltliche Arbeit oder lehnt er die Verrichtung zumutbarer Ar⸗ beit ab, ſo iſt der Ertrag dieſer Arbeit oder der Ertrag, den er hätte erzielen können, nach einer grundſätzlichen Entſcheidung des Spruch⸗ ſenats für die Arbeitsloſenverſicherung in voller Höhe auf die Kurzarbeiterunterſtüt⸗ zung anzurechnen. Fuhrwerke beleuchten! In dieſer Jahreszeit wird es ſchon früher dunkel, als manchem lieb iſt, der im Feld ſich nicht von der Arbeit trennen kann. So kommt es, daß Landwirte vielfach erſt bei Dunkelheit vom Feld heimfahren. Dabei iſt Sorge zu tragen, daß die Fuhrwerke ordnungsgemäß beleuch⸗ tet ſind. Die Hauptſache dabei iſt, ſchon beim Ausfahren am Nachmittag die Laterne nicht zu vergeſſen und nachzuſehen, ob ſie mit Brennſtoff gefüllt iſt. Durch eine kleine Nach⸗ läſſigkeit iſt ſchon oft ein großes Unglück ver⸗ ſchuldet worden. Ehrung der Kriegspferde. Alle Beſitzer von Pferden, die im Weltkriege Kriegsdienſt geleiſtet haben, ſind aufgefordert worden, die erforderlichen Beweismittel auf⸗ zubringen. Bei Erbringung der erforderlichen Unterlagen erhalten alle ehem. Kriegspferde den Ehrenſchild„Kriegskamerad“. Froſchaugenkrankheit in Tabak⸗ kulturen. Man hat in Tabakanbaugebieten zum Teil das Auftreten dieſer gefürchteten Tabakkrankheit feſtgeſtellt. Dieſe Erkrankung wird auch noch Roſtkrankheit und Wildfeuer⸗ krankheit genannt. Da die erkrankten Blätter nur ſchlecht verarbeitet werden können und ſtärker befallene vielfach unbrauchbar ſind, wurden die Pflanzer aufgefordert, ihre geſun⸗ den Beſtände von den erkrankten zu trennen und letztere für ſich einzufädeln und zu bün⸗ deln, damit der Pflanzer vor größerem Ver⸗ luſt bewahrt bleibt. —. 15 R r r Der Aundjunk- Kulturgut ber Nation Der deutſche Rundfunk iſt in den letzten Jahren zu einem unentbehrlichen Lebensbe⸗ gleiter des deutſchen Volkes geworden. Wer ſich von der Teilnahme am Rundfunk aus⸗ ſchließt, läuft daher heute ſchon in Gefahr, auch am Leben der Nation vorbeizugehen. Reichsminiſter Dr. Goebbels. * Bei der Eröffnung der 13. Großen Deut⸗ ſchen Rundfunkausſtellung hat Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeiner Anſprache einen Rückblick auf die Leiſtungen des deutſchen Rundfunks der jüngſten Zeit gegeben und dabei ein eindrucksvolles Bild von der breiten Wirkſamkeit dieſes alle Volksgenoſſen in einer einzigen Hörergemeinſchaft erfaſſenden Kul⸗ turinſtrumentes entworfen. Er hat dabei ganz beſonders die Leiſtungen hervorgehoben, die der deutſche Rundfunk in den beiden Wochen der Olympiade verzeichnen konnte. Schon die vom Miniſter im einzelnen aufgeführten Sen⸗ dungen in den Feſtwochen gaben einen Ein⸗ blick in die weitverzweigte und vielgeſtaltige Organiſation des Rundfunkdienſtes, der in der fauſenden Berichterſtattung über die olympi⸗ ſchen Kämpfe wahre Höchſtleiſtungen erzielt hat. Nur ein techniſch vollendet ausgerüſtetes und gut funktionierendes Rundfunkweſen konnte es erreichen, daß die ganze Welt lau⸗ fend über die olympiſchen Veranſtaltungen und die Ergebniſſe der Wettkämpfe in kürzeſter Friſt unterrichtet wurde. Daß der Rundfunk auch zu einer ſolchen außerordentlichen Lei⸗ ſtung imſtande iſt, verdanken wir in erſter Linie der deutſchen Technik, aber auch allen denjenigen Stellen, die mit der Handhabung dieſes Inſtrumentes beſchäftigt ſind. Zunächſt aber iſt der Rundfunk das große Inſtrument, das dazu dienen ſoll, das ganze Volk an allen Kulturgütern und dem ganzen geiſtigen und künſtleriſchen Schaffen des neuen Deutſchland teilnehmen zu laſſen. Reichsmi⸗ niſter Dr. Goebbels hat dieſer Aufgabe des Rundfunks einen wichtigen Teil ſeiner Rede gewidmet und ſich in grundſätzlichen Ausfüh⸗ rungen eingehend über das Kulturprogramm des Rundfunks geäußert. Es gehört eine große Umſicht und eine wohldurchdachte Planung dazu, das Sendeprogramm des Rundfunks, hat, ſo zu geſtalten, daß eben auch das ganze der gewiſſermaßen das Ohr des ganzen Volkes hat, ſo zu geſtalten, daß eben auch das ganze Volk in allen ſeinen Schichten ſeinen Anteil daran erhält. Das Goetheſche Wort:„Wer vieles bringt, bringt allen etwas“, iſt der Leitgedanke für die Programmgeſtaltung ge⸗ worden. Aber das heißt nicht— und es liegt auch nicht im Sinne des Goethe-Wortes— daß nun einzig und allein der Geſichtspunkt des Vielerlei maßgebend ſein dürfe. Gerade die vielſeitigen Anſprüche, die die nach Bil⸗ dung und Intereſſe verſchiedenen Schichten des Volkes an den Rundfunk ſtellen, verlangen eine ſorgfältige Auswahl der Veranſtaltun⸗ gen. Dr. Goebbels hat dieſe Anforderungen an den Rundfunk folgendermaßen formuliert: „Das Programm des Rundfunks muß ſo geſtaltet werden, daß es den verwöhnteren Geſchmack noch intereſſiert und dem anſpruchs⸗ loſeren noch gefällig und verſtändlich erſcheint. Es ſoll in einer klugen und pfpchologiſch ge⸗ ſchickten Miſchung Belehrung, Anregung, Ent⸗ ſpannung und Unterhaltung bieten. Dabei ſoll beſonderer Bedacht gerade auf Entſpan⸗ nung und Unterhaltung gelegt werden, weil die weitaus überwiegende Mehrzahl aller Rundfunkteilnehmer meiſtens vom Leben ſehr hart und unerbittlich angefaßt wird, in einem nerven⸗ und kräfteverzehrenden Tageskampf ſteht und Anſpruch darauf hat, in den we⸗ nigen Ruhe- und Mußeſtunden auch wirkliche Entſpannung und Erholung zu finden.“ Kaum ein anderes Inſtrument iſt der ganzen Nation ſo nahe gebracht, wie der Rundfunk, und die von Jahr zu Jahr immer noch wachſende Zahl der Teilnehmer iſt der beſte Beweis dafür, daß er auch wirklich zu einer Sache des Volkes geworden iſt. Der große Plan, alle künſtleriſch begabten Volks⸗ genoſſen in einem edlen Wettſtreit der deut⸗ ſchen Landſchaften als aktive Mitgeſtalter des deutſchen Kulturprogramms vor das Mik⸗ rophon zu bringen, wird dieſe Verbindung von Rundfunk und Volk nur noch enger geſtalten können. Als Sprachrohr der Regierung an das Volk hat der Rundfunk aber noch eine erhöhte Bedeutung, die neben ſeiner Aufgabe als Kulturmittler nicht überſehen werden ſoll. Dr. Goebbels hat daher mit Recht darauf hin⸗ gewieſen, daß der Rundfunk nicht einem Fach⸗ miniſterium, ſondern einem politiſchen Mini⸗ ſterium unterſtellt worden iſt. Denn er iſt nicht nur, wenn auch in erſter Linie, ein Mittel der Entſpannung und Erholung für den einzelnen Volksgenoſſen, ſondern auch ein Sinnbild der Einheit zwiſchen der Nation und ihrer Füh⸗ rung überhaupt. Aabjahrerverein„Eintracht“ Am letzten Sonntag war der Radfahrer⸗ verein„Eintracht“ als Ortsgruppe des Deut⸗ ſchen Radfahrerverbandes beauftragt, das deutſche Radſportjugendabzeichen auszufah⸗ ren. Eine ſtattliche Anzahl Jungradler und Radlerinnen ſtellte ſich am Stadion(Lorſcher⸗ ſtraße) dem Starter zur Verfügung. Folgende Jugendſportler hatten die geſtellten Bedin⸗ ungen erfüllt und konnten dadurch das Rad⸗ ſponl⸗Jugndabzeichen erringen. In Bronze 15 km, in Silber 20 km, in Gold 25 km: In Bronze, 15 km: Hofſtetter, Franz 28,5 Min., Rohrba⸗ cher, Phil. 29.5, Hanf, Michael 29.5, Werle, Adam 31.5, Bauer, Hans 31.5, Munſch, Hans, 31.5, Winkenbach, Erw. 31.5, Reiſchert, Willi 32.5, Müller, H. 34.5, Enzmann, Willi 35.5, Neff, H. 37.5, Schmitt, Hans 37.5 Min. In Silber, 20 km: Weidner, Willi 33, Buſalt, Jak. 34 Min. In Gold, 25 km: Rohrbacher, Mich. 43 Min., Reinhard, Karl 45, Müller, Adam 46, Adler, Hans 47, Lamberth, Karl 47, Keßler, Luiſe 58, Sabina Jöſt 62 Min. Dieſes Ausfahren des Radſport⸗Jugend⸗ abzeichens ſoll den Beweis erbringen, daß auch der Radſport gewillt iſt, an der Ertüchtigung der Jugend für das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland mitzuarbeiten. Der Termin der Ueberreichung der Abzeichen wird noch bekanntgegeben. Der Zwiſchenſutterbau. Wenn in dieſem Jahre dank der feuchten Witterung die Futter⸗Erträgniſſe günſtiger ſind, als in den beiden Vorjahren, ſo muß doch jeder Bauer und Landwirt dafür ſorgen, daß er ſich durch geordnete Futtervorratswirtſchaft auch über unvorhergeſehene Kriſen der Viehhaltung hin⸗ weghelfen kann. Ein bedeutendes Mittel hier⸗ für iſt der Zwiſchenfutterbau. Jetzt gilt es durch Anbau von winterharten Zwiſchenfutter⸗ pflanzen willkommene Frühfuttererträge auch für das kommende Frühjahr ſicherzuſtellen. Steuerterminkalender jür den Monat September 1936 Späteſtens: 5. Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 31. Auguſt ſowie Abgabe der Beſcheinigung der im Monat Auguſt einbehaltenen Lohnſteuerbeträge. Keine Schonfriſt. 10. Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer⸗ vorauszahlung für das 3. Vierteljahr 1936 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuer⸗ ſchuld. Keine Schonfriſt. 10. Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Vor⸗ auszahlung der Monatszahler für Monat Auguſt 1936. Keine Schonfriſt. 15. Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. 20. Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. September, ſofern die Abzüge den Be⸗ trag von 200.— RM. überſteigen.— Keine Schonfriſt. * Haftung für Wertzuwachsſteuer. Sehr unliebſame Ueberraſchungen können dem Käufer eines Grundſtücks unter Umſtänden dadurch entſtehen, daß der Käufer die ihn nach dem Geſetz treffende Wertzuwachsſteuer nicht bezahlt. Die meiſten örtlichen Wertzuwachs⸗ ſteuerverordnungen ſehen für dieſen Fall eine ſubſidiäre Haftung des Käufers vor, wenn auch manchmal nicht in voller Höhe. Kann alſo die Steuerſtelle beim Verkäufer den Steuerbetrag nicht erlangen, dann hält f ſich an den Käufer. Das iſt beſonders in olchen Fällen häufig geſchehen, in denen die Verkäufer Ausländer waren oder nach dem Verkauf ins Ausland gingen. Die Käufer von Hausgrundſtücken tun daher gut daran, den Kaufpreis ſolange nicht voll zu bezahlen, wie ihnen die Bezahlung der Wertzuwachsſteuer oder die Nichtentſtehung der Steuerpflicht nicht angewieſen iſt. Scharf es 5 8 7705 4% Vindefn ein: Abends als lettes Chlorodont 0 3JjJ ·-'mer: 8 1 3 — — ä —— —— ͤ— 2 e 22 8 — . Aus Stabt und Land Mannheim Am Montag wieder 149 Ver⸗ kehrsunfälle. Ein Beweis der immer noch mangelhaften Verkehrsdiſziplin iſt das Ergebnis der am Montag vorgenommenen Verkehrskontrollen, denn 149 Verkehrsteil⸗ nehmer mußten wegen Nichtbeachtung der Ver⸗ klehrsvorſchriften gebührenpflichtig verwarnt bzw. angezeigt werden und acht Kraftfahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet werden. Auffallend groß war wiederum die Zahl der Radfahrer, denn unter den 149 Verkehrsſün⸗ dern befanden ſich nicht weniger als 117 Radfahrer. Mannheim.(Neues Caffee). In den großen neuen Plankenbauten wurde dieſer Tage das neue Planken⸗Cafee und Konditorei„Koſ⸗ ſenhaſchen“ eröffnet. Es iſt auf das modern⸗ ſte eingerichtet. Im Parterre befindet ſich ein Konditorei⸗Cafee, in den oberen 3 Räumen mit etwa 700 Sitzplätzen, wird ſtets eine erſtklaſſige deutſche Kapelle für die Unterhal⸗ tung der Gäſte Sorge tragen. Von der wun⸗ dervollen Teraſſe hat man einen Blick auf die ganzen Planken und den Waſſerturm. Das Gelände der Teraſſe iſt geſchmückt mit dem Jagdzeug des Kurfürſten Karl Theodor, einem Entwurf von Frl. Zizler, der Tochter des Oberbaudirektors Zizler Mannheim, und Mei⸗ ſterſchülerin des Profeſſors Pretorius. Von der Karlsruher Majolika fand ein von Künſt⸗ lerhand geſchaffenes Bild Aufſtellung im Turmzimmer. Peter Gemeinder⸗Gedenkfeier in Darmſtadt Darmſtadt. Am 29. Auguſt 1931 wurde der damalige Gauleiter des Gaues Heſſen der NSDAP., Peter Gemeinder, nach einer großen Werbekundgebung in der Stadt⸗ halle zu Mainz im Dienſte für den Führer und die Bewegung vom Tode überrascht. Aus Anlaß des 5. Todestages fand am Samstag⸗ abend an der letzten Ruheſtätte des Gauleiters auf dem Waldfriedhof in Darmſtadt eine Feierſtunde ſtatt, zu der die Formationen und Abordnungen der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen ſowie des Arbeitsdienſtes angetreten wa⸗ ren. Nach Muſikvorträgen und dem Gedenk⸗ ruch eines Hitlerjungen nahm Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger das Wort, um des Toten zu gedenken, der nicht nur ein Kämpfer, ſondern ein Vorkämpfer für den National⸗ ſozialismus W Peter Gemeinder ſei getragen geweſen von dem Glauben, daß das deutſche Volk unter Adolf Hitler und im Na⸗ tionalſozialismus geſunden würde. In dieſem Kampf für die große Idee ſei Peter Gemein⸗ der, ein Kamerad im rechten Sinne des Wor⸗ tes, geblieben. Im Anſchluß an dieſe Aus⸗ führungen ergriffen noch der Darmſtädter Oberbürgermeiſter Wamboldt und SA.⸗ Gruppenführer Prinz Auguſt Wilhelm das Wort zu kurzen Gedenkreden für den Ent⸗ ſchlafenen. Zwei Unzälle auf der Autobahn Am Montagfrüh bei Tagesanbruch er⸗ eigneten ſich auf der Reichsautobahn nahe bei Kleinhauſen innerhalb weniger Minuten zwei folgenſchwere Verkehrsunfälle. Ein aus Rich⸗ tung Mannheim kommender Perſonenwagen verſuchte einen Laſtkraftwagen zu überholen, rannte dabei aber gegen den Anhänger und wurde ſchwer beſchädigt. Der Fahrer und ein⸗ zige Inſaſſe des Wagens erhielt bei dem Zu⸗ ſammenſtoß den Arm abgedrückt. Als ein aus Richtung Frankfurt kommender Laſtzug das Unglück bemerkte, hielten die Fahrer an und begaben ſich über den Raſenſtreifen auf die andere Fahrbahn Sie hatten dieſe noch nicht erreicht, da kam, ebenfalls aus Richtung Frankfurt, ein Motorradfahrer, der anſchei⸗ nend ebenfalls ſein Augenmerk auf die Un⸗ fallſtelle gelenkt hatte und dabei wohl den hal⸗ tenden Laſtkraftwagen überſah, ſo daß er auf⸗ fuhr. Der Anprall war ſo heftig, daß der Motorradfahrer ſofort tot war, während ſein Rad ſtark zertrümmert wurde. Mit dem Motorrad in die Schaufenſterſcheibe Als ein Motorradfahrer in Homburg, in die Luiſenſtraße einbiegen wollte, ſtellten ſich an ſeiner Maſchine plötzlich Steuerungs⸗ iwierigkeiten ein, ſo daß er auf den Bürger⸗ pf ſteig geriet. Aber auch hier war die Maſchine noch nicht zu halten und rannte geradewegs einer Metzgerei. in die Schaufenſterſcheibe machen iſt. Leichtſinn mit dem Leben gebüßt Landwirtstochter Elſa Hauck ſprang an der Abzweigung Waldberg⸗ gefäll in Langenleiten auf einen langſam fah⸗ Die 13jährige und Anhänger, ohne daß es der Wagenführer bemerkt hatte. Vermutlich verſuchte ſie nach etwa 150 Metern Fahrt abzuſpringen, geriet dabei aber unter die Räder, die ihr über Kopf und Körper gingen. Das Mädchen erlitt * Vorjicht beim Drachenſteigenlaßſen Jetzt ſteigen wieder die Drachen! Aber nicht nur Vergnügen, ſondern auch Gefahren können daraus entſtehen. Allgemeingültig iſt daher folgende Warnung über das Drachen⸗ ſteigenlaſſen in der Nähe elektriſcher Stark⸗ ſtromleitungen: Es wird gewarnt, Papierdrachen im Ge⸗ fahrenbereich der elektriſchen Leitungen ſtei⸗ gen zu laſſen. Dadurch, daß ſich Drachen in den Hochſpannungsleitungen verfingen, ſind mehrfach erhebliche Schäden an den Leitungen entſtanden, ganze Bezirke wurden von der Stromzuführung abgeſchnitten und Fabriken ſtillgelegt. Auch beſteht Gefahr für den Hal⸗ ter des Drachens. Eltern und Erzieher werden erſucht, auf ihre Kinder und Schutzbefohlenen im Sinne dieſer Warnung einzuwirken, da ſie für das Tun derſelben und für den angerich⸗ teten Schaden zu haften haben. Verwickelt ſich aber ein Drachen in einer Leitung, ſo iſt das Ziehen an der Schnur nicht allein mit Rückſicht auf die Lebensgefahr, ſondern auch mit Rückſicht auf eine Beſchädigung der Lei⸗ tung ſelbſt unbedingt zu vermeiden. Es muß das zuständige Elektrizitätswerk auf dem ſchnellſten Wege benachrichtigt werden, damit der Drachen bei ausgeſchalteter Leitung ent⸗ fernt wird. * 8 Millionen Fahrgäſte mehr durch die Olympiſchen Spiele. Der Direk⸗ tor bei der Reichsbahn, Heinrich Dorpmüller, Leiter des Olympia⸗Ausſchuſſes der Deut⸗ ſchen Reichsbahn, weiſt in einem vorläufigen Rückblick auf die Leiſtungen der Deutſchen Reichsbahn während der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin darauf hin, daß in der Zeit vom 1. bis 17. Auguſt auf der S-Bahn ne⸗ ben den Regelzügen 8 341 Sonderzüge gefah⸗ ren wurden, die— zuſammen mit den plan⸗ mäßigen Zügen— 28,4 Millionen Fahrgäſte beförderten. Gegenüber dem normalen Ver⸗ kehr während dieſes Zeitabſchnittes ergibt ſich Dr. Ley: Sport als Allgemeingut iſt Dienſt am deutſchen Volk! Der Sport iſt zum Allgemeingut des ge⸗ ſamten deutſchen Volkes geworden— er ſieht ſeine Aufgabe nicht allein darin, den Körper ſpannkräftig zu erhalten oder nur Matadore heranzubilden, ſondern er ſtellt ſich die För⸗ derung der Grundeigenſchaften echten Mannes⸗ tums zum vornehmſten Ziel in der Pflege des Mutes, der Entſchlußkraft, der Kühnheit und der Diſziplin. Wir müſſen deshalb weiter dahin wirken, das Lebensalter, in dem der Menſch aufhört, Sport zu treiben, möglichſt hinaufzuſetzen, und im Rahmen der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ auch dem Ungeübteſten Gele⸗ genheit geben, ſich neue Kraft zum Lebens⸗ kampf zu holen. Sport als Allgemeingut iſt Dienſt am deutſchen Volk! Kraft burch Freube⸗Spori Und die erſten Erfolge: kurſen teil: gez. Dr. R. Ley. Millionen Reiſenden. Allein zu und von den Bahnhöfen der Hauptkampfſtätten Pichels⸗ berg, Reichsſportfeld, Heerſtraße und Deutſch⸗ landhalle wurden 4 400 000 Reiſende beför⸗ dert und 4580 Sonderzüge gefahren. Vorſicht beim Reinigen von Kleidungsſtücken! Nach den Berichten der privaten Feuerverſicherungsgeſellſchaften iſt in den letzten Wochen eine Zunahme der Brände und Exploſionen, die auf Entzündung von Benzingaſen beim Reinigen von Klei⸗ dungsſtücken zurückzuführen ſind, beobachtet worden. Vielfach wurde hierbei mit geradezu ſträflichem Leichtſinn verfahren. Die einfachſten Regeln der Vorſicht gegenüber einem ſo feuer⸗ gefährlichen Stoff, wie es nun einmal das Benzin iſt, wurden außer Acht gelaſſen. In einigen Fällen haben die ſo grobfahrläſſig handelnden Perſonen erhebliche Brandwunden davongetragen. Verſchiedentlich iſt aber die Entſtehungsurſache der Benzinexploſionen auch auf Umſtände zurückzuführen geweſen, die von den beteiligten Perſonen ſelbſt nicht vermutet werden konnten. Die Funkenbildung beim Ein⸗ durch die Olympiade ein Mehr von etwa acht .... Bekanntmachung markung Viernheim. zelnen ſtunden bei uns vorgebracht werden. dem Abblatten, vernichtet werden müſſen. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Viernheim, den 29. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter Betr.: Die Abſchätzung des Tabaks auf dem Felde im Erntejahr 1936 in der Ge⸗ Das Flurbuch, aus welchem die durch durch die Schätzungskommiſſion für jeden ein⸗ Tabakpflanzer feſtgeſetzte Mindeſter⸗ tragsmenge der diesjährigen Tabakernte er⸗ ſichtlich iſt, liegt auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 13 zur Einſicht der Intereſſenten vom. bis einſchließlich 4. September 1936 offen. Einwendungen gegen die Abſchätzung gem. § 17 Abſ. 1 der Tabakanbauordnung können in dieſer Zeit während der üblichen Dienſt⸗ Donnerstag vorm. 7.30 Ahr ab 1 Ferner wird darauf aufmerkſam gemacht, daß nach§ 9 der Tabakanbauordnung die auf dem Felde vorhandenen Strünke(Stengel) nach beendeter Ernte, ſpäteſtens 14 Tage nach ſchalten von elektriſchen Plätteiſen oder ein Das Reichsſportamt der NSG.„Kraft durch Freude“ kann ſeit ſeinem Beſtehen auf eine gewaltige Arbeit zurückblicken. Im erſten Gründungsjahr vollbrachten die Sportämter eine Leiſtung von rund 40 000 Uebungsſtun⸗ den mit einer Teilnehmerzahl von 632 772, 1935, im zweiten Jahre des Beſtehens, ſtiegen die Uebungsſtunden auf 18 000 bei einer Be⸗ ſucherzahl von 3 349 817, und der Erfolg des erſten Halbjahres 1936 mit rund 3000 000 Teilnehmern läßt darauf ſchließen, daß mit Ende des Jahres die 6 Millionengrenze der Beſucherzahl überſchritten wird. In Heſſen⸗Naſſau nahmen an den Sport⸗ Januar: 16 781 Volksgenoſſen Februar: 17038 Volksgenoſſen März: 17407 Volksgenoſſen 1. Vierteljahr: 51220 Volksgenoſſen April: 17 763 Volksgenoſſen Mai: 18 929 Volksgenoſſen Juni: 18 689 Volksgenoſſen 55 381 Volksgenoſſen 106 607 Volksgenoſſen 2. Vierteljahr: Im 1. Halbjahr: PPP Funken aus der elektriſchen Klingelanlage ge⸗ nügen, um eine Exploſion zu verurſachen. Häufig wurde auch nicht bedacht, daß Benzin⸗ gaſe ſich von der eigentlichen Reinigungsſtelle entfernt noch durch mehrere Räume in Küchen ziehen und ſich dort an der Ofenfeuerung ent⸗ * Weinheimer Obſtgroßmarkt Brombeeren 31—33; Pfirſiche 15 bis 30; Zwetſchen 12—14; Birnen 823; Gel⸗ lerts 1722, Gute Luiſe 14—21, Triumpf 20; Konferenz 15— 20, Dopp. Philippsb. 18 bis 19; Aepfel 6—21; Harbertsr. 1016, Taffel 11; Bohnen 6—9; Tomaten 3—4. Zwetſchen und Pfirſiche werden nur vor⸗ mittags angenommen. Anfuhr 500 Ztr., Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute Mittwoch, 2 Uhr. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699 Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig. Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Eischnee Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe F Nummer in den beiden Abteilungen 1 un gurken u. Sallerkraut billigst Weinheimerſtraße 70710 80331 bei 5 1—. Nans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 ein Transport Ferkel, Läufer u · ſtarke Einſtellſchweine zu be. deutend herabgeſetzt Preis. zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. 19704 20124 30282 31889 Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 6 Uhr, für 1. und 2. Mannſchaft. wart Mich. Ko ob entgegen. Handball-Tra ining: Heute Mittwoch abend 6.30 Uhr, für Jugend, morgen Donnerstagabend, Fußball⸗Train ing: Heute Mittwochabend 6 Uhr. Allen Teilnehmern am Kreisturnfeſt in Hocken⸗ heim zur Kenntnis, daß die Abfahrt Sonntagvor⸗ mittag per Auto erfolgt. Meldungen nimmt Turn⸗ Wer wirbt, der iſt geſchäftlich lebendig, der wird auch gut einkaufen und mithin gut liefern! Ein ſolcher Geſchäftsmann verdient Vertrauen Kauft alſo bei unſeren Anzeigenkunden Reichsſen ger Stuttgart: 5.55 Gymnaſtik; „Die F bahn; renden Laſtkraftwagen zwiſchen Motorwagen Konzert. Vas bringt der Aundjunk? 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; Moderne 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach⸗ richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30 Wie können wir unſere Füße legen? 9.45 Sendepauſe; 10.00 Volkslied⸗ ſingen; 10.30 Sendepause; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Die Luftwaffe muſiziert; 13.00 Zeit, Wetter, Preſſe; 14.00 Bunte 1. Glücklicherweiſe kam der Motorradfahrer mit deutſchen Luftfahrt; 15.00 Sendepause: 5.30 A N davon, ſo daß rau in den Büchern des Mannes“: praktiſch nur der Sachſchaden wieder gut zu 16.00 Muſit; 17.30 Hitlerjugend ſingt und muſiziert in der Rundfunkausſtellung; 18.00 Großes buntes Konzert der Deutſchen Reichs⸗⸗ 19.45 Reichsſendung; 20.00 Nach⸗ſliekert 852778 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu e 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 30000, 6 zu je 20000, 42 zu je 10000, 54 zu je 5000, 106 zu je 3000, 278 zu je 2000, 900 zu je 1000, 1588 zu je 500, 6034 zu je 300 RM. richten; 20.10 Wettſtreit der Inſtrumente; 21.00„Pfarrer Flattich“; 22.00 Zeit, Preſſe, iernkelmerbolkszelung eee Wetter, Sport; 22.30 Jetzt wird getanzt; 0.00 377468 395539 Familien- Drucksachen Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbild chen us W. die Druckerei der 20. Ziehungstag In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM 388 Gewinne 4 50 Gewinn 127052 1507 285018 298071 303885 368821 308853 340211 346838 350350 370831 82 Gewinne zu 500 RM. 185883 187783175519 159 18 189104 202347 207846 208429 214019 218143 234098 239386 249350 250881 282240 286453 288181 307841 315401 323116 349802 388884 359833 860238 368842 369280 372869 330 Gewinne 13826 14180 32553 34197 34660 36938 39713 42773 48485 50880 54688 56049 58447 59096 58550 83407 84322 64628 88873 77231 78472 78888 80834 81877 84234 85990 86534 86785 89087 94275 98110 98896 97675 89811 104452 106922 108145 115123. 115188 115542 118944 121379 125287 125518 125730 128087 130647 181110 131644 132285 132935 137886 142390 144117 144868 146042 147454 155077 158199 159884 159783 180897 162737 163803 164549 1790320 171886 172804 173027 173339 175964 180489 186558 201099 202421 204455 207291 216401 222049 222103 224038 224083 226578 230849 239881 281089 233230 233367 234108 234398 236884 2426838 248039 253226 258873 284484 27288 273185 275849 276212 278171 279498 288164 288202 296320 297431 298883 300528 300784 308834 308352 309818 311299 314358 318044 318124 320158 324540 327772 328129 329006 330768 337694 340922 341692 343963 357858 359209 359899 359918 361004 561144 361519 363236 363644 384287 364548 365430 386095 366317 867713 368376 371842 373300 373382 373831 377433 878738 389539 7 300 RM. 31. Auguſt 1936 gezogen 6 Gewinne zu 5000 RM. 246792 279790 313517 2 Gewinne zu 3000 RM. 11122 28 Gewinne zu 2000 RM. 255395 271630 272089 274028 284024 298522 311959 317778 338598 86 Gewinne zu 1000 RM 68235 69152 77611 79787 85786 103773 112530 114425 117582 120129 122744 126185 166688 178218 195388 292648 230803 232714 N 299038 309910 326984 35232 355449 370719 396288 winne 4 33219 130839 159722 204015 220541 149 17779 26073 31091 51287 68199 993 9098 9763 34267 35441 41750 44239 u 500 RM. 82875 84217 86746 80965 96721 98888 114309 188442 146798 155327 158978 162518 179972 181557 189977 192317 297049 211031 218366 217898 226430 232743 237188 246574 257739 277118 283384 293385 300861 311186 311660 322897 323603 355338 361362 368730 372872 389346 399831 u 300 NR. 8970 11829 13110 14628 15159 18874 1415 23891 26399 25641 27271 28874 29140 29338 2480 39009 38210 38869 40891 41787 42882 43668 44288 44873 46026 47565 60584 81942 62027 790198 70368 71948 72048 78273 78528 78894 79877 80895 82205 82874 87448, 99199 96865 95523 96003 99431 100405 101128 101343, 108242 109712 112168 116146 119771 119898 123661 124018 124980 124881 12872 128939 127015 127838 128318 128885 138357 136428 138928 143922 143916 146086 147387 148187 151554 153816 154124 154884 155927 164188 164584 164598 165582 166148 188043 170334 173918 174459 177505 178188 179888 180576 180985 181286 181875 182988 187170 189754 19295 194289 184920 188861 198981 292814 202647 293224 205237 208461 208882 213002 219604 218688 221235 224189 228943 227837 230021 233490 233747 234432 239824 239908 241833 242708 243216 248581 248108 249932 250281 2505 10 252883 253088 288992 258592 262707 263154 264226 264731 265088 268751 279192 282834 285955 288489 29088 308543 313322 3142458 317444 318271 321278 328133 328315 831528 331868 334007 335697 338192 343897 345500 348883 349625 351125 351598 353881 353884 354978 355841 387885 387964 388278 388333 368745 378901 377842 380835 386836 390446 393848 393909 395154 397263 397485 3986 13 3998 15 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM 7 284157 296380 301158 302855 303808 304123 gezogen 4 Gewinne zu 10000 RM. 91353 121896 4 Gewinne zu 5000 RM. 280504 387792 2 Gewinne zu 30090 RM. 335 12 Gewinne zu 2000 RM. u 1000 RM. 12757 21435 38413 42838 44251 94761 5¹⁵ 11885 33204 154834 162679 214244 169004 80373 192914 195458 200451 230813 238976 1687 7574 9663 22925 45783 57581 124169 127172 135547 141032 148652 150884 1538858 1088 1346 3232 4441 7158 12879 12715 4381 16129 20814 23088 23374 24739 28081 28888 8— die gang Mur est auf! San f ent Sch den in dein kan Zu det