— — ſen ſſen ſen fe ſen Volk Amtsblatt der Vürgermeiſterel Wiernheim Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. t Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. . ĩð2 f e Erſcheinungsweiſe: Bezugspreis: Nummer 205 8 Donnerslag 285 iernheimer eilun Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim nzeigenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mum Breite 3 Nypfg. im Textteil 15 f 5 Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. den 3. Jeplember 1936 0 K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Erſtürmung der höhen um Irun Nach ſchweren Uahkämpfen von den Nalionaliſten eine Schlüſſelſtellung erobert Jurchlbare Metzelei in Albacele der Kampf um Jork Marcial Hendaye, 2. Sept. Um 19.30 Uhr haben die nationaliſtiſchen Streitkräfte die den Zu⸗ gang nach Irun beherrſchende Höhe von San Marcial im Sturm genommen. Die ſchweren Geſchütze der Roten ſchießen von Fuenterrabia auf die Kirche, die auf der Spitze der Höhe von San Marcial liegt. heflige Ilraßenkämpfe in Behobia Rote Milizen fliehen über die Grenze. Bis zum Einbruch der Dunkelheit iſt es den entlang des Grenzfluſſes Bidaſſoa unter dem Schutz von Tanks und Panzerwagen vorgehen⸗ den nationaliſtiſchen Streitkräften gelungen, in den weſtlichen Teil von Behobia einzu⸗ dringen. Dort ſind heftige Straßen⸗ kämpfe in Gang. Zur großen Ueberraſchung der Truppen bei⸗ der Parteien ſtürzten ſich während des Gefechts etwa 200 rote Milizſoldaten mit Waffen und Gepäck in den Grenzfluß Bidaſſoa, um ſchwim⸗ mend die franzöſiſche Grenzſeite zu erreichen. Rote Milizen und Nationaliſten eröffneten ſo⸗ fort ein heftiges Feuer auf die Flüchtlinge. Nur 80 von ihnen gelang es, an das franzö⸗ ſiſche Ufer zu kommen. Dort wurden ſie ſo⸗ fort von der franzöſiſchen Gendarmerie, die mit Stahlhelmen und Karabinern die Grenzwache hält, entwaffnet und in Laſtkraftwagen ſtark bewacht zunächſt nach Hendaye gebracht, von wo ſie nach Innerfrankreich abge⸗ ſchoben worden ſind. Die Flüchtlinge, unter denen ſich auch Carabineros befinden und de⸗ nen man die Anſtrengungen eines harten Kampftags anſah, waren in Hendaye Gegen⸗ ſtand unfreundlicher Kundgebungen ſeitens franzöſiſcher Volksfrontler. Gegen 22 Uhr wurde auf beiden Seiten die Artillerietätigkeit eingeſchränkt. Das Infan⸗ teriefeuer geht jedoch ununterbrochen in voller Heftigkeit weiter. Die Schlüſſelſtellung vor Irun erſtürmt Front vor Irun, 2. Sept. Nachdem der Mittwochvormittag in völliger Ruhe ver⸗ laufen war, eröffneten die nationaliſtiſchen Truppen ganz plötzlich um 13 Uhr ſtarkes In⸗ fanterie-, Maſchinengewehr⸗ und Handgrana⸗ tenfeuer auf die roten Stellungen, die ſich von dem alten Fort San Marcial herunterziehen zum Grenzfluß Bidaſſoa und die den letz⸗ ten beherrſchenden Höhenzug vor Irun dar⸗ ſtellen. Etwa eine halbe Stunde ſpäter grif⸗ fen die Legionäre von Süden kommend dieſe Linie im Nahkampf an. Um 14.30 Uhr konnte man vom franzöſiſchen Ufer aus die rot⸗gelb⸗ roten Farben des alten Spanien, das Feldzei⸗ chen der Nationalen, auf der genannten Höhe Sieg verkündend im Winde flattern ſehen. Während die herbeigerufenen Verſtärkungen der Roten es vorzogen, auf halbem Wege kehrt zu machen, legte die marxiſtiſche Artillerie von Fuenterrabia aus ihr Feuer ganz weſentlich zurück. Sie beſchoß mit mittleren Kalibern die nach Frun hinunterführenden Hänge, um ein weiteres Vordringen der Nationaliſten nach Möglichkeit zu verhindern. Dieſe ſcheinen zu— nächſt die Eroberung der letzten Bergſtellun⸗ gen durch die weiter weſtlich umfaſſend ein— geſetzten übrigen Truppen der Militärgruppe abzuwarten, bevor ſie zum neuen Angriff an⸗ treten. Auffallend iſt das völlige Fehlen von Flie⸗ gern auf beiden Seiten und die Sparſamkeit, die ſowohl Angreifer wie Verteidiger mit ihrer Artillerie betreiben. Auch von See hat bis jetzt noch niemand in den Kampf einge⸗ griffen. Der Sturm auf Irun geht weiter Kurz nach 16 Uhr brach eine Abteilung der nationaliſtiſchen Truppen in Stärke von etwa 60 Mann aus der vor etwa einer Stunde er⸗ oberten Stellung hervor. Die rot⸗gelb⸗rote Fahne an der Spitze, ſtürmten ſie ausge⸗ ſchwärmt den Abhang hinab nach der Stellung Nr. 1 der Roten, die etwas oberhalb von Be⸗ hobia liegt. Von San Marcial aus wurden die Angreifer mit einem wütenden Maſchinen⸗ gewehrfeuer belegt, das den Vormarſch aber nicht aufzuhalten vermochte. Wenige Minuten ſpäter hatten ſie die Stellung erreicht, die von den Roten bereits verlaſſen war. Im gleichen Augenblick, als die Fahne auf der Bruſtwehr der Schützengräben aufgepflanzt wurde, ſchlu⸗ gen vier ſchwere Granaten vor der Stellung ein, ohne jedoch Schaden anzurichten. Inzwiſchen verſammelten ſich an der Aus⸗ gangsſtellung weitere Verſtärkungen und neue Sturmabteilungen, denen die ſchwerere Auf⸗ gabe zufällt. die bergaufwärts am gleichen Grat gelegenen Stellungen 3 und 4 zu nehmen Die Artillerie der Roten ſchießt ununterbro⸗ chen auf die Stellungen, die von den Nationa— liſten beſetzt worden ſind. Die Artillerie der Nationaliſten hingegen ſchweigt, wahrſcheinlich, weil ſie mit einem ſofortigen weiteren Vor⸗ dringen ihrer Infanterie rechnet. Gegen 17 Uhr war in der Richtung der Straße von Behobig nach Irun außerordent⸗ lich heftiges Infanterie- und Maſchinengewehr— feuer hörbar. Es hat den Anſchein, als ob die Nationaliſten auch entlang des Grenzfluſſes Bidaſſoa vorſtoßen wollen. Gelarnter Marxismus Wien, 2. Sept. Das Bundeskanzleramt hat den Verein der„Weltfrieden-Pfadfinder“ in Oeſterreich aufgelöſt. Die polizeiliche Ueber⸗ wachung der Vereins mitglieder hatte ergeben, daß es ſich um eine getarnte marxiſtiſche Or⸗ ganiſation gehandelt hat. Augenzengenberichle aus panjen im„Pelit Pariſien“ Paris., 2. Sepk. Der Sonderberichkerſtak⸗ ker des„Petit Pariſien“ in Spanien, Louis Roubaud, veröffenklicht in ſeinem Blakk Augenzeugenberichte über die furchk⸗ baren Schreckensſzenen, die ſich in Albacete nach der Einnahme der Skadſ durch die Kommuniſten und Anarchiſten abgeſpielt haben. Der Verichkerſtakter begründet die verſpäteke Veröffentlichung damit, daß es ihm nicht möglich geweſen ſei, derartige Dinge zu erzählen, ſolange er ſich noch auf ſpa⸗ niſchem Boden befunden habe. Erſt jetzt, nachdem er in Oran eingekroffen ſei, könne er die Berichte weikergeben, die aus dem Munde von überzeugten ſpaniſchen Volks- franklern aus den Reihen der Regierungs- milizen ſtammke. An der Echtheit dieſes Berichts iſt deshalb kaum zu zweifeln. Die„Aufſtandsbewegung“ in Albacete, ſo erklärken die Marxiſten, war mik dem Au- genblick vollkommen eingedämmk, in dem wir uns des Rakhauſes bemächkigken und den bis dahin gefangen gehalkenen Gouverneur wieder in ſein Amk einſetzten. In dleſem Augenblick war es ſchwer, wenn nicht ſogar unmöglich, Gefangene zu machen. Diejenigen, die wir mit der Waffe in der Hand antrafen, wurden„zum Tode verurkeilt“. Ein Prozeß war dazu nichk nölig. Wir ſtellten ſie gegen die Hausmauern und er⸗ ſchoſſen ſie. Es handelle ſich um elwa 100 Männer. Eine unbeſchreibliche Unordnung folgte. Die bewaffnele Menge, die wer weiß woher kam, und ofkmals aus den ſchlimmſten Gegenden, ſtürzle ſich auf die Gekökelen und zerſtückelle die Leichen mit Flurm auf Irun Nationale Truppen bei einem ihrer Sturpiaugrilfe auf die rote Bergfeſtung Jrun (Weltbild, K.) ihren langen Meſſern. Jedesmal, wenn eine Ableilung Gefangener vorüber⸗ kam, wurde ſie den Begleilmannſchaften enk⸗ riſſen und auf der Skelle erſtochen. Mehr als 1000 Leichen ſind drei Tage lang in der Gluthitze auf der Straße liegen geblie⸗ ben. Dieſer Wahnſinn hakke ſelbſt auf eine Anzahl der Milizen übergegriffen. Sie er⸗ ſchoſſen unaufhörlich alles, was die Uniform der Zivilgarde krug oder mehr oder minder gulbürgerlich gekleidekl war. Es war eine unglaubliche Mehelei, die man nicht aufhalken zu können befüchkeke. Als unſere Anführer uns Befehl gaben, das Feuer einzuſtellen und uns ſtandrechkliche Erſchießung androhten, falls dieſem Befehl nicht Folge geleiſtet würde, gelang es, die Ordnung einigermaßen wieder herzuſtellen. Fünf Zigeuner aber, die ordnungs⸗ mäßig in die Reihen der Miliz aufgenommen waren und unſere Armbinde krugen, wollken nicht gehorchen. Im Blutrauſch und ſadiſti⸗ ſchen Wahnſinn ſchnikten ſie allen die Kehle durch. Wir waren gezwungen, einen nach dem andern zu erſchießen. Zu vier Mann halten wir den Auftrag, einen Verdächligen zu verhaften und ins Gefängnis einzullefern. Als wir gegen 2 Uhr mit dem Verhafteten durch die einſamen Straßen von Albacele gingen, krafen wir einen Genoſſen, der die⸗ ſen Namen eigenklich nicht verdienk. Auf ſeine Frage, wohin wir den Verhafteken führten, erwiderken wir, ins Gefängnis.— „Ins Gefängnis“, lachke er uns an,„hier wird niemand ins Gefängnis geſteckk, mit den Brüdern verfährt man ſol“ und noch ehe wir es uns verſahen, ſtieß er dem wehrloſen Gefangenen ſein langes Meſſer in den Leib. Der Sonderberichterſtakker des„Petit Pa- riſien“ fügt dieſer kaum glaublichen Schil⸗ derung hinzu, daß die Augenzeugen ſelbſt von dieſen Greuellaken angeekelt geweſen ſeien und ſich gefreut häkken, endlich an die wahre Front geſchickt zu werden. Maſſenflucht aus Irun Verzweifelker Widerſland der Marxiſten Um 18.35 Uhr iſt die Ortſchaft La Pun⸗ ch a vor Irun von den Nakionaliſten genom- men worden. Mehrere kauſend Perſonen ſind aus Irun auf franzöſiſches Gebiet ge⸗ flohen. Da die Straßen von Irun nach Hen⸗ daye durch das nakionaliſtiſche Feuer ſtark gefährdet ſind, ſind die Flüchtlinge bei Be⸗ hobia über die Grenze gegangen. Der Sonderberichterſtakker von Havas be⸗ richtet weiter, daß in Jrun fieberhaft an den Verſchan zungen gearbeitet werde. Sandſäcke ſperrkten die Straßen, und alle Fenſter ſeien von Schützen beſetzt. Die Ver⸗ bindung auf der Straße nach Behobia ſei ab⸗ gebrochen. Hinker den Häuſern verkeidigken ſich die marxiſtiſchen Milizen verzweifel. In La Puncha ſei die nationaliſtiſche Fahne ge⸗ ſetzt worden. Der Angriff auf das Fort San Marcial gehe weiter. Etwa 80 marxiſtiſche Wiltzſoldaten ſeien bereits auf franzöſiſches Gebiet übergegangen. Sie ſeien von der Gendarmerie enkwaffnel worden. ———— — e e— ä — Hände nach Frankreich ausſtrecken würde? Grauen im Weſten und im Oſlen Erſchütternd ſind die Szenen, die ſich in Madrid und überall dort ereignen, wo das rote Revolutionstribunal ſeines Amtes wal⸗ tet. Hingemordet wird alles, was nicht bol⸗ ſchewiſtiſchen Geiſtes iſt, und unabläſſig gehen Tag und Nacht die Hinrichtungen vor ſich, ſchreit Menſchenblut zum Himmel und verbrei⸗ tet ſich das Grauen durch die ganze Stadt. Die Völker hören das und leſen die furcht⸗ baren Schilderungen, und man ſollte denken, daß ein einziger Schrei der Anklage und des Entſetzens über Europa gehe. Aber da gibt es genug„ruhige Bürger“, die das gar nicht faſſen können und die der Meinung ſind, mit ſolchen Mitteln könne man doch nicht eine Weltrevolution herbeiführen, der Plan müſſe ja ſchon an ſeiner eigenen Schauerlichkeit ſchei⸗ tern. Der„ruhige Bürger“ vergißt zu leicht, was in der Vergangenheit geſchehen iſt und welche Verbrechen der Bolſchewismus überall anhäufte, wo er die Macht an ſich reißen konnte. In Sowietrußland ſind es Millionen geweſen, die in der gleichen Weiſe hingeſchlach⸗ tet wurden, und noch immer knallen dort die Gewehre in den Gefängniſſen, und noch immer geht durch Rußland das Grauen. Ungarn wird noch heute vom Entſetzen ergriffen, wenn es der Zeit der Herrſchaft Bela Khuns gedenkt. In Deutſchland haben ſich Bilder furchtbarſter Roheit in München. Eſſen und in Thüringen abgeſpielt. Wie kann man das vergeſſen? Die „Nacht der langen Meſſer“ ſtand auf dem Pro⸗ gramm auch des deutſchen Kommunismus, und wir dürfen es dankbar als eine Fügung des Himmels betrachten, daß wir vor ſo Schreck⸗ lichem bewahrt worden ſind. Und genau ſo die Szenen beſtialiſcher Mord⸗ gier, die ſich in Spanien abſpielen. Ganz ſyſte⸗ matiſch werden dort die„ruhigen Bürger“ ab⸗ geſchlachtet, werden Prieſter und Nonnen hin⸗ gemordet, und in alledem erkennen wir die ſowietruſſiſchen Vorbilder wieder. * Wie aber können wir es verſtehen, daß die weſtliche Demokratie ſich mit dieſem Morden abfindet? Daß es in Frankreich und in England„gute Demokraten“ gibt, die das anſcheinend in Ordnung finden? Es ſollte ſich doch das einfache menſchliche Empfinden gegen ein ſolches Morden ſträuben, abgeſehen davon, daß auf dieſem Wege niemals ein menſchlicher Fortſchritt erreicht werden kann, ſondern alles zerſtört wird, was ſich die Menſchheit in einer langen Geſchichte erworben hat. Sitzt nicht in Frankreich eine Regierung der Volksfront am Ruder, von der man mindeſtens ſagen muß, daß ſie keine große Energie aufwendet, den furchtbaren Brand zu lokaliſieren, ja, die vor Europa in dem ſtarken Verdacht ſteht, daß die Waffenlieferungen, die an die Roten nach Spanien gehen, mit ihrem Wiſſen die Grenze paſſieren? Sagen ſich die„guten Demokraten“ in dieſer Volksfront nicht, daß ihnen genau das gleiche geſchehen wird, wenn der Bolſche⸗ wismus Spanien erobern und dann ſeine Und auch jetzt noch findet man in allen Blättern der Mitte und der Linken in Eng⸗ land und in Frankreich die Neigung, das ſpa⸗ niſche Chaos jenen Ordnungstendenzen vorzu⸗ ziehen, die in Mitteleuropa nach ſchweren Er⸗ fahrungen zum Siege gelangt ſind. Das lähmt die Energie des Abwehrkampfes und macht auch jene Regierungen ſchwach, die vor lauter Rückſichtnahme auf den„guten demokratiſchen Bürger“ nicht zu einem feſten Entſchluß kom⸗ men. Wäre es anders, ſo würde der Proteſt des beleidigten Menſchengefühls nicht ſo ſchwach und matt ſeinen Ausdruck finden. Auf die Ordnungsvprinzipien in Mittel⸗ europa hat Reichsminiſter Dr. Goebbels in ſeiner Unterredung mit einem Vertreter des „Corriere della Sera“ in Venedig ſehr wirkſam hingewieſen. Mitteleuropa weiß. was ihm von Sowietrußland her droht: es ſieht die Angriffsvorbereitungen dieſes Landes, und es iſt dankbar, daß es gelungen iſt, einen feſten Halt herzuſtellen, der das Chaos bannt und die Möglichkeit eines friedlichen Arbeitens geſchoffen hat. In dieſem Zusammenhang iſt es bemerkenswert, daß nun auch der Vati⸗ kan zum Feldzug gegen den Bolſchewismus rüſtet, den der Papſt den ſchlimmſſen Feind Europas genannt hat. Nun frei⸗ lich liegen die blutigen Zeugniſſe aus Spanien vor, daß die Ausrottung des Chriſtentums und der Kirche ein Programm iſt, das mit aller Grauſamkeit ausgeführt wird, und daß. was ſich in Sowjetrußland ereignete, ſich überall dort ereignen wird, wo der Bolſchewismus die Macht erlangt. Der Funkſpruch„Tötet die Prieſter!“ iſt furchtbar buchſtäblich erfüllt wor⸗ den. Der Papſt ſpricht von der Notwendigkeit einer einheitlichen Front zum Schutze gegen die wachſenden Gefahren, und er rät den Katholiken, alle volitiſchen Streitigkeiten zu begraben Wird die Lauheit und Gleichgültigkeit der „guten Bürger“ und„guten Demokraten“ an⸗ geſichts des Grauens in Spanien weichen? Oder müſſen dieſe guten Bürger erſt das Grau⸗ en am eigenen Leibe ſpüren, ehe ſie zur Beſin⸗ nung kommen? Dann freilich würde es zu ſpät ſein. . Es iſt bemerkenswert, wie das engliſche Ar⸗ beiterblatt„Daily Herald“ plötzlich gegen das Grauen in Sowietrußland Stellung nimmt und mit dem Bolſchewismus ſcharf abrechnet. Die großen Tankmanöver bei Suippes Ein 70⸗Tonnen⸗Tank. Paris, 2. Sept. Der polniſche Oberkom⸗ mandierende General Rydz-Smigly hat am Dienstagvormittag in Begleitung des franzöſiſchen Oberkommandierenden, General Gamelin, die Schlachtfelder von Reims, Tahure und Suippes beſichtigt. Nach einem kurzen Frühſtück in Chalons⸗ſur⸗Marne nahm er an einem Manöver der franzöſiſchen Tanktruppen auf dem Uebungsplatz von Suippes teil. Der Präſident der Republik, Lebrun, der Monatagnachmittag von ſei⸗ nem Ferienaufenthalt in Schloß Viſille in den Alpen nach Paris zurückgekehrt iſt, iſt am Dienstagnachmittag nach Chalons abgereiſt Er wird morgen auf dem Truppenübungsplatz von Suippes gelegentlich einer großen Parade dem General Rydz⸗Smigly das Großkreuz der Ehrenlegion überreichen. Der polniſche Beſu⸗ 1 reiſt am Mittwoch nach Verdun und Metz eiter. London, 2. Sept. Der frühere engliſche Miniſterpräſident Lloyd George iſt am Mittwoch von London zu ſeinem bereits ge⸗ meldeten Beſuch nach Deutſchland ab⸗ gereiſt. In ſeiner Begleitung befinden ſich ſeine Tochter Megan Lloyd George und ſein Sohn Major Ewilyn Lloyd George, die ebenſo wie ihr Vater Mitglieder des Unter⸗ hauſes ſind, ferner ſein Sekretär Sylveſter und ſchließlich ein Freund des Staatsmannes, Profeſſor Conwell⸗ Evans, der das Amt des Dolmetſchers übernimmt. Lloyd George wird etwa zwei oder drei Wochen in Deutſchland bleiben. um eine Reihe öffentlicher Arbeiten. die das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland erfolgreich in Angriff genommen hat, perſönlich zu ſtudieren. Belagerungszuſtand 88 London, 3. Sepk. Das engliſche Ka⸗ binett beſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sit⸗ zung beſonders eingehend mit der Lage in Paläſtina. Wie die Morgenbläkter melden, beſchloß das Kabinett, die„Friedensvor ⸗ ſchläge“ des irakiſchen Außenminiſters, die gewiſſe Zugeſtändniſſe an die Araber vor- ſehen, nicht anzunehmen. „Daily Telegraph“ betonk, die engliſche Regierung wolle an der Erklärung des Ko- lonjalminiſters feſthalten, wonach zuerſt Ruhe und Ordnung wieder hergeſtellt wer⸗ den müßten, bevor der königliche Ausſchuß ſeine Unterſuchung beginnen könne. Es ſei daher wahrſcheinlich, daß die Maßnahmen zur Unterdrückung des arabiſchen Streik und Gewaltfeldzuges verſtärkt werden. Das Ka⸗ binett habe nicht beſchloſſen, die jüdiſche Ein⸗ wanderung einzuſchränken. In einem Leitartikel läßt das Blakk Frankreichs bewegliche Jeſtungen Lloyd George nach Deulſchland abgereiſt durchblicken, daß die Regierung möglicher- weiſe den Belagerungszuſtand über ganz Stalin begibt ſich an Ort und Stelle. Berlin, 2. Sept. Der Warſchauer Korre⸗ ſpondent des„12⸗Uhr⸗Blattes“ berichtet über die Hintergründe einer angeblichen Ur⸗ laubsreiſe Stalins nach Georgien, die er unter ſehr merkwürdigen Umſtänden an⸗ getreten habe. Der Meldung des Korreſpon⸗ denten nach ſoll ſich Stalin entſchloſſen haben, in ſeine georgiſche Heimat zu reiſen, da dort ebenfalls„Trotzkiſche Umtriebe“ ausgebrochen ſind. Eine Oppoſition in den Reihen ſeiner Landsleute hält Stalin begreiflicherweiſe für beſonders gefährlich. lung, daß dieſes Land ſich ſeine Opfer ſelbſt aus England herausholt, um ſie kurzerhand dem Tode zu überliefern. Es iſt enttäuſcht, daß die Hoffnung auf eine ruſſiſche Epoche der Demokratie ſo völlig getrogen hat, und es er⸗ innert an die ungeheure Blutſchuld des Mos⸗ kauer Syſtems. Der„gute Demokrat“ iſt tief erſchüttert ob dieſes Grauens. Wird er nun die Folgerungen ziehen und erkennen, was in Spanien wahrhaft geſpielt wird und um welche Entſcheidung es dort geht? Was der Bolſchewismus bedeutet, wo er die Herrſchaft erringt, das lehrt uns Spanien: Blut, Rauch und Trümmer. Ernſt iſt die Lage. Ungeheuer ſind die kriegeriſchen Rüſtungen der roten Armee, und eingeſtanden worden iſt, daß ſie die Aufgabe habe, den Sieg des Bol⸗ ſchewismus in den weſtlichen Ländern zu be⸗ ſchleunigen. Die Welt erkennt das alles und ſieht die gewaltigen Vorbereitungen. Wie müßte ſie darauf reagieren! Wie müßte ſie es ſich angelegen ſein laſſen, dieſem Syſtem, das in Genf in der Maske des Friedens auftritt, dieſe Maske vom Geſicht zu reißen! Wie müßte ſie die Tatſache eines franzöſiſch⸗ſowiet⸗ ruſſiſchen Militärbündniſſes werten! Und wie müßte ſie es dankbar anerkennen, daß es Adolf Hitler gelang, das deutſche Volk mit der Kraft Oppoſilion gegen Slalin in Georgien ......——————ů— Obwohl die Tankmanöver auf dem Trup⸗ penübungsplatz Suippes vor General Rydz⸗ Smigly ſtreng geheim gehalten worden ſind, glaubt der„Petit Pariſien“ einige nä⸗ here Angaben darüber machen zu können. Es ſeien mehrere neue Tankmodelle vorgeführt worden, vor allem Tanks von 70 Tonnen, „wahre bewegliche Feſtungen“. Dieſe Tanks enthielten zwei Stockwerke und ſeien von 19 Mann beſetzt. Ihre Bewaffnung,„die von unglaublicher Stärke iſt“, beſtehe aus mehreren gekuppelten Maſchinengewehren und mehreren Geſchützen. Ihre Panzerung wider⸗ ſtehe ſelbſt einem 14⸗em⸗Geſchoß. Daneben ſei ein neues Tankmodell„Hotkiß 30 Tonnen“ vorgeführt worden, das ſich als außerordent⸗ lich beweglich erwieſen habe. Die Beſat⸗ zung beſtehe aus 8 Mann. Endlich habe man auch kleine Renault⸗Tanks gezeigt, die von einem Fahrer und einem Maſchinengewehr⸗ ſchützen beſetzt ſeien. Dieſe Tanks hätten ſich angeblich in der Rolle von Patrouillengängern glänzend bewährt. Vor ſeiner Abreiſe gab der frühere Mi⸗ niſterpräſident einem Vertreter der Preß Aſſo⸗ ciation gegenüber folgende Erklärung ab: „Als ich Botſchafter von Ribbentrop vor einiger Zeit in London ſah, lud er mich zu einem Beſuch Deutſchlands ein, damit ich ſehen könne, was dort zur Bekämpfung des Arbeits⸗ loſenproblems getan worden iſt. Dieſe An⸗ regung, der ich jetzt Folge leiſte, nahm ich be⸗ reitwillig an. Ich habe ein höchſt in ter⸗ eſſantes Beſuchsprogramm. das mir Gelegenheit geben wird. zu ſehen, was in Deutſchland beſonders auf dem Gebiet der Siedlung ſtädtiſcher Arbeiter, der Urbar⸗ machung von Brachland, des Straßenbaue⸗ und der Entwicklung der Landwirtſchaft ge leiſtet worden iſt.“ über ganz Paläftina Paläſtina verhängen werde. Die Mitteilung. daß die engliſche Regierung die jüdiſche Ein wanderung nichk einſchränken werde, ſolange der arabiſche Skreik. und Gewalffeldzug an; dauere, müſſe die von den Arabern gehegke Hoffnung zerſtören, daß die vorgeſchlagenen Bedingungen für die Mohammedaner an⸗ nehmbar ſeien. Der Frieden könne nicht unter Bedingungen erzielt werden, die einen Anreiz zu weiteren Unruhen darſtellten. Die britiſche Regierung halte an ihrem Enlſchluß feſt, daß die Unruhen als politiſche Waffe aufgegeben werden müßten, und daß eine Vereinbarung zwiſchen den arabiſchen und den jüdiſchen Führern zuſtandekommen müßte, die es beiden Völkern ermöglichen müßte, unker gleichen Bedingungen und un⸗ ter einer unparkeiiſchen Verwalkung zu le ben. Die engliſche Regierung ſei mit ihrer Geduld bereits zu weit gegangen. Die ara⸗ biſchen Führer würden gut daran kun. den Beſchluß Englands anzunebmen. Die lange Fahrt von Nord nach Süd hat Stalin, wie nach Warſchau glaubwürdig be⸗ richtet wird, im Panzerzug angetreten. In⸗ mitten der Panzerwaggons fuhr der Schlaf⸗ wagen Stalins, aber man glaubt allgemein, daß ſich Stalin ſelbſt nicht in dem Schlafwagen befand, der ja auch der empfindlichſte Teil des Zuges war. Der ganze Zug wurde durch zwei weitere Panzerzüge geſichert, von denen einer voraus, und der andere hinterher fuhr. Außerdem wa⸗ ren an der ganzen Strecke ſtarke Wachen der GPU⸗Truppe poſtiert. gegen die rote Peſt darſtellt! Was Sowietruß⸗ land im Schilde führt, indem es die Völker Europas gegeneinander hetzt und in ihnen ſelber wühlt, das kann niemand verborgen ſein. Daß die rote Armee im Mobiliſierungs⸗ fall zwölf Millionen Mann zählt, die nicht der Verteidigung, ſondern dem Angriff dienen, läßt den Ernſt der Lage erkennen. Das deutſche Volk konnte in dieſer Lage keine andere Antwort geben, als indem es die zweijährige Dienſtzeit einführte. Es muß ſtark ſein, um einen Ueberfall abzuwehren, vertei⸗ digungsfähig, um den Frieden ſeiner Arbeit zu ſchützen. Und ſo ſchützt es auch den Frieden Mitteleuropas. Alle, die einen Blick für die Wirklichkeit haben, müſſen es Deutſchland und ſeinem Führer danken, daß er auf der Wacht ſteht. Das hat Ward Price heute in der „Daily Mail“ getan, indem er den deutſchen Führer als den Wächter Mitteleuropas gegen den Bolſchewismus bezeichnete. Stalin mobi⸗ liſiere die Mächte der Finſternis, aber der deutſche Erzengel Michael ſtehe bereit, das Feld zu behaupten. So ſieht es dieſer Englän⸗ der mit dankenswerter Klarheit, und wir kön⸗ nen nur wünſchen, daß dieſe Klarheit auch in den andern Ländern die„guten Bürger“ und „guten Demokraten“ ergreife, bevor ſie durch ſeiner Idee zu erfaſſen und zur Volksgemein⸗ Es ſchaut auf das neue Morden in Som⸗ jetrußland, und es nimmt dagegen Stel⸗ ſchaft zu formen, die den ſtärkſten Widerſtand grauſame Tatſachen am eigenen Leibe aufge⸗ Franzöſiſches Beileid zum Bochumer Grubenunglück. Berlin, 2. Sept. Der franzöſiſche Mini⸗ ſter für öffentliche Arbeiten Bedouce hat am 2 September an den Reichsarbeitsminiſter folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Tiefbewegt durch das geſtrige furchtbare Unglück auf der Zeche„Vereinigte Präſident“ in Bochum bitte ich Sie, mein aufrich⸗ tiges Beileid entgegenzunehmen und den Familien der Verunglückten den Aus⸗ druck meiner innigen Anteilnahme zu über⸗ mitteln. Gleichzeitig mache ich mich bei die⸗ ſer Gelegenheit zum Dolmetſcher der fran⸗ zöſiſchen Bergarbeiter, um Ihnen die Anteil⸗ nahme zum Ausdruck zu bringen, die dieſe an dem Unglück nehmen, das ihre deutſchen Kameraden ſo grauſam betroffen hat. Miniſter der öffentlichen Arbeiten.“ Reichsarbeitsminiſter Franz Seldte hat dem franzöſiſchen Miniſter wie folgt gedankt: „Tiefbewegt von der Anteilnahme, die Sie und die franzöſiſchen Bergarbeiter anläßlich des Grubenunglücks auf der Zeche„Ver⸗ einigte Präſident“ in Bochum den Hinter⸗ bliebenen und mir zum Ausdruck gebracht haben, ſpreche ich Ihnen zugleich im Na⸗ men der deutſchen Bergarbeiter meinen auf⸗ richtigen Dank aus. Ich habe Ihre An⸗ teilnahme den Hinterbliebenen und der deut⸗ ſchen Bergarbeiterſchaft übermittelt. Reichsarbeitsminiſter.“ Glückwünſche Dr. Goebbels' an Luis Trenker 88 Berlin, 2. Sept. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat an den Filmregiſſeur Luis Trenker, z. Zt. Parma Italien), folgen⸗ des Telegramm gerichtet:„Zur Verleihung des Muſſolini⸗Pokals für Ihren Film„Der Kaiſer von Kalifornien“ auf der 4. Internationalen Filmkunſtſchau, Venedig, übermittle ich Ihnen meine herzlichſten Glück⸗ wünſche. Ich freue mich, daß damit Ihr ſtets künſtleriſches und konſequentes Filmſchaffen eine ſo ſichtbare internationale Ehrung erfah⸗ ren hat.“ „Ichlimmſie Gefahr für Europa“ Papſt gegen Kommunismus Rom, 2. Sept. Der Vatikan ſoll beab⸗ ſichtigen, einen ſyſtematiſchen Feldzug gegen den Kommunismus durchzuführen, den der Papſt als die ſchlimmſte Gefahr für Europa und die ganze Welt betrachte. Den Biſchöfen werde es dabei überlaſſen, den geeigneten Augenblick und die Form ihrer Kundgebungen zu wählen. 5 Gegenüber einem hohen geiſtlichen Würden⸗ träger, der dem Papſt über die Ereigniſſe in Spanien Bericht erſtattete, ſoll ſich Pius XI. ſehr heftig gegen den Kommunismus ausge⸗ ſprochen und betont haben, die chriſtliche Menſchheit ſollte eine Einheitsfront zu ihrem Schutze gegen die wach⸗ ſende kommuniſtiſche Gefahr bil⸗ den. Den Biſchöfen werde empfohlen, die Katholiken aufzufordern, angeſichts der dro⸗ henden kommuniſtiſchen Gefahr auf alle par⸗ teipolitiſchen Zwiſtigkeiten zu verzichten. Der Papſt, ſo verlautet hier, ſcheint entſchloſſen zu ſein, nach ſeiner Rückkehr aus ſeiner Sommer⸗ reſidenz den Kampf gegen die kommuniſtiſche Weltgeſahr entſchloſſen fortzuführen, ſelbſt wenn er in einigen Ländern auf Widerſtand ſtoßen ſollte. Außzenpoliliſche Miniſterbeſprechung in London Lon on, 2. Sept. Am Mittwochvormittag fand die angekündigte, aber nur ſehr ſchwach beſuchte Miniſterbeſprechung über verſchiedene außenpolitiſche Fragen ſtatt.. Abweſend waren außer dem Miniſterpräſidenten Baldwin und dem erkrankten Außenminiſter Eden u. a. Schatzkanzler Neville Chamberlain. der Prä⸗ ſident des Geheimen Staatsrates Ramſey Macdonald, der Erſte Lord der Admiralität Sir Samuel Hoare, Kriegsminiſter Duff Coo⸗ per, Lord Hailsham und Lord Halifax. In der Sitzung. die unter dem Vorſitz des Innenminiſters Sir John Simon ſtattfand, wurde der Außenminiſter durch den Unter⸗ ſtaatsſekretär des Foreign Office. Lord Cran⸗ borne, der dem Kabinett nicht angehört, ver⸗ treten. Wie verlautet, waren die Lage in Spanien, die bevorſtehende Völkerbundstagung und die Ereigniſſe in Paläſtina Gegenſtand der Ausſprache. London, 2. Sept. Gutem Vernehmen nach leidet der britiſche Außenminiſter Eden an Windpocken. Er wird deshalb für kurze Zeit dem Foreign Office fernbleiben, aber in ſtändiger telephoniſcher Verbindung mit ſeiner Abteilung ſein. Unzufriedene verhindern Milchlieferungen in die Stadt Paris. 2. Sept. Seit zwei Tagen halten unzufriedene Arbeiter vor Belfort und den Nachbargemeinden des Departements Ober- rhein die nach Mülhauſen fahrenden Milch⸗ lieferwagen an und ſchüctt en die Milch auf die Straße. So ſollen bisher 4000 Li⸗ ter Milch vernichtet worden ſein. Dieſe Zwi⸗ ſchenfälle haben ihren Grund in den Streitig⸗ keitn zwiſchen verſchiedenen Landarbeiterſyn⸗ klär! werden.—8. dikaten. 22 Dien ſchen ußel 00 1 ſteige in de pöhre ein! don! vulde eines einer mitge zuwe bei! fttafeſ Nette 60 deutſ ein⸗ füt d Nolf den nate außer geit Robe geriet üblit gröbt Nine den In der Ind ihr! Nia zur he neb doll ſtell Loſu ſuper ter⸗ ui An⸗ tut⸗ * Di. lis en⸗ dez 0 het 5 . 18 en q kab⸗ igen det tobe ben len en den⸗ n ge liche 11 ach⸗ il⸗ die to⸗ ar Det 1 ü mer; liche elbſ fund halten 0 bah Ayn⸗ Im Minenfeld der Nordſeeküſte Gefahrvolle Ausfahrt unserer A-Boole im Welkkrieg Der Anlergang von„AB. 81“ mil ſeinem Kommandanken Obll. Saltzwedel Nach dem Erlaß des Führers wird die zweite Unterſe eboots- flottille zum Gedächtnis des am 2. Dezember 1917 gefallenen U⸗ Bootskommandanten Saltzwedel den Namen„Unterſeebootsflottille Saltzwedel“ erhalten. Im vierten Kriegsjahr, 1917, war der Dienſt der deutſchen U⸗Boote durch die engli⸗ ſchen Minenſperren auf den Küſtenwegen äußerſt gefahrvoll geworden. Um die Verluſte an Menſchen und Material nicht weiter an⸗ ſteigen zu laſſen, war es nötig, allen U-Booten in der inneren Bucht eine Begleitung zu ge⸗ währen. Daraus entwickelte ſich mit der Zeit ein richtiger Begleitdienſt. der von Fiſch⸗ dampfern und Torpedobooten ausgeführt wurde. Man bediente ſich zu dieſem Zweck eines ſog. Minenſuchgeräts, das von zwei in einer Linie fahrenden Schiffen unter Waſſer mitgeführt wurde. Einzelne Boate konnten zuweilen auch ohne Geleit einlaufen, wenn ſie bei unſichtigem Wetter die Geleitſchiffe nicht trafen, oder wenn dieſe bei ſehr ſchlechtem Wetter nicht auslaufen konnten. Gegen Ende des Jahres 1917 durfte kein deutſches U⸗Boot mehr ohne Geleitſchiffe mehr ein⸗ oder auslaufen. Darin lag ein Hemmnis für den U⸗Bootkrieg(wie Konteradmiral a. D. Wolfram in der Marinerundſchau erzählt). Bei den Geleitexpeditionen in weſtlicher Richtung traten zweimal Verluſte ein; es herrſchte außerordentlich ſchlechtes Wetter, das längers Zeit anbielt. Ein Geleittransport. der Ende November auslief, und vier U-Boote enthielt. geriet, da er wegen des ſchlechten Wetters da- übliche Gerät nicht mit ſich führen konnte, in größte Gefahr. Eines der Boote lief auf eine Mine und ſank mit der ganzen Beſatzung. Bei den Rettungsverſuchen lief etwas ſpäter ein Fiſchdampfer ebenfalls auf eine Mine und ver⸗ ſank. Als einige Stunden darauf wieder ein U⸗Bootsgeleit mit Torpedobooten auslief. wurde die Sperre ohne Schaden paſſiert Ein paar Tage darauf ereignete ſich ein neuer Verluſt auf ähnliche Weiſe. Engliſche U⸗Boote hakten den Weg dͤuurch Winenſperre unſicher gemacht; ein deutſches U-Boot, von einer Fiſchdampferrokte begleitet, ſtieß auf eine Miene und ſank. Zwei Offiziere und ſieben Mann konnten gerettet werden. Das war zu derſelben Zeit, als das U-Book des Oberleutnanks Saltzwedel auf eine kief⸗ ſtehende Mine lief. Das Boot ſank nicht auf der Skelle, man konnte es für kurze Zeit an die Oberfläche bringen. Sieben Mann der Beſatzung konnten ſich durch das aus dem Waſſer ragende Torpedorohr retten und wur: den von einem engliſchen Bewachungsfahr- zeug in Sicherheit gebrachk. Der Komman⸗ dank, Oberleutnant Saltzwedel, dem kurz vor⸗ her der Orden Pour le Mörike verliehen war, befand ſich nicht unker den Gerekteten. Mit dem übrigen Teil der Beſatzung erlikt er den Seemannskod. Dieſer U-Boolbegleildienſt wurde zu Be⸗ ginn des Jahres 1918 geänderk. Die größere Zahl der U-Booke lief durch die Oſtſee aus und ein: Durch die Nordſee wurden zehn U- Booke mik den enkſprechenden Begleitſchiffen heraus- und fünf hereingebrachk. Nicht we niger wie die U⸗Booke ſelbſt hakten auch die Geleilſchiffe einen ſchweren, verankworkungs- vollen Dienſt zu erfüllen. Auch die Opfer, die ſie gebracht, ſind in der Geſchichke des Wellkrieges nicht vergeſſen Gang durch die Rund funkausſlellung Ein gewaltiges Tor öffnet den Blick in die Induſtrie⸗ Halle. Hier liegt das Reich der geſamten, Rundfunkapparate bauenden Induſtrie Deutſchlands! Worauf hat ſie für das kommende Geſchäftsjahr in erſter Linie ihr Augenmerk gerichtet? Auf die hö ch ſt e Klangreinheit! Sie iſt im allgemeinen zur modernen, breiten Geſtaltung der Gehäuſe übergegangen, in denen der Lautſprecher neben dem Empfänger angeordnet iſt. Aber vertrauen wir uns der Führung eines vollkommenen techniſchen Fachmannes an! Er ſtellt feſt, daß die Neuerſcheinungen der deutſchen Rundfunkinduſtrie auf dieſer Ausſtellung rund 200 Typen umfaſ⸗ ſen. Und er erläutert dazu: „Bei näherer Betrachtung der Mehrzahl die⸗ ſer Typen im einzelnen läßt ſich ſagen, daß die Technik, nachdem bereits in den letzten Jahren Senſitivität, Trennſchärfe und leichte Bedienbarkeit kaum noch zu übertreffen waren, ihre Aufmerkſamkeit einer weſentlichen Ver⸗ beſſerung des Niederfrequenzteils zugewandt hat. Die weitaus meiſten Geräte ſind mit der neuen indirekt geheizten Penthode AL 4 ausgerüſtet, die gegenüber der im vorigen Jahre verwendeten Endröhre AL 1 bedeu⸗ tende Vorteile bietet. Neben einem Gewinn an Lautſtärke konnte man in erſter Linie die Kraftreſerve benutzen, um dem Tonband mehr Baßtöne zuzuführen. Durch die anwachſenden Bäſſe iſt es auch ohne weiteres möglich, an Höhe zu gewinnen, ohne daß der Hörer der Meinung ſein könnte, die Wieder⸗ gabe ſei zu ſpitz oder zu hart. Zuſammenge⸗ faßt haben die neuen Geräte nicht nur einen Zuwachs an tiefen, ſondern auch an hohen Tönen erhalten. Die in früheren Jahren bei den Superher⸗ terodyn⸗Empfängern notwendigen Kompro⸗ miſſe zwiſchen großer Trennſchärfe und hoher Klangqualität haben endlich eine befriedigende Löſung in der veränderlichen Band⸗ breite gefunden. Die meiſten Qualitäts⸗ ſuperhets ſind damit ausgerüſtet. Allerdings weiſt die Löſung dieſer Bandbreitenregulie⸗ rung bei den einzelnen Firmen noch große techniſche Unterſchiede auf. Bei den Luxus⸗Superhets von 6 Röhren aufwärts wurde in vielen Fällen als Endſtufe die neue Triode AD 1 entweder einzeln oder ſogar in Gegentaktſchaltung verwendet. Dieſe Röhre geſtattet in Verbindung mit der Band⸗ breitenregulierung eine erſtaunliche Verbeſ⸗ ſerung der Klanggüte. Eine ganz andere Deutung, als die der tech⸗ niſchen Sachlichkeit oder Senſation, ſteht über der Halle II. Hier it das Reich der Kunſt, der klingenden und ſchwingenden Muſe! Hier iſt das Dach, unter dem die großen Volks⸗ Unterhaltungsabende der diesjährigen Rund⸗ funkausſtellung ſtattfinden. Schon das Motto hat die Grazie melodiöſer Erinnerung:„Wer uns getraut... Der un⸗ vergeßliche, unübertönbare Walzerkönig Jo⸗ bann Strauß führt das Szepter. In einer neuen Form künſtleriſcher Unterhaltung, die auf Verfügung des Reichsſendeleiters Hadamoypfky entwickelt wurde, iſt die klaſſiſche Operette„Z i⸗ geunerbaron“ ſzeniſch abgewandelt wor⸗ den. Die muſikaliſchen Schätze der Partitur ſind gewahrt, aber das dramatiſche Gefüge hat ſich aufgelockert und dem modernen Geſchmack an⸗ gepaßt. Im Obergeſchoß der Halle aber, kurz vor dem Uebergang nach den Funkturmhallen, hat das Rundfunkhandwerk Fachgruppe der Radiomechaniker im Reichsinnungsverband des Elektro⸗Inſtallateurhandwerks) ſein Quartier aufgeſchlagen. In einer Muſterwerkſtätte wird unter Beweis geſtellt, wie das Rundfunkhand⸗ werk für ſtörungsfreien Empfang zu ſorgen im⸗ ſtande iſt und wie es ſich praktiſch um Nach⸗ prüfung und Inſtandſetzung der Rundfunkgeräte bemüht. Die Hallen III. IV. VII und VIII beherber⸗ gen die umfaſſende Schau der Lautſpre⸗ cher und Zubehörteile⸗Induſtrie. Ein wahrhaft großzügiges und in tauſend Ein⸗ zelheiten anregendes Panorama der deutſchen Funkwirtſchaft! In Halle gibt eine Funkſonderſchau der Deutſchen Reichspoſt einen lehr⸗ reichen Ueberblick über all jene Mittel, die zur einwandfreien Abwicklung der drahtloſen Nachrichtenübermittlung eingeſetzt werden müſ⸗ ſen. Halle VI endlich iſt das Reich des Volksſenders. Und iſt damit eine Stätte, die Hunderttauſen⸗ den nicht nur die Freuden der Sendung, ſon⸗ dern auch den Reiz eines Blickes hinter die Kuliſſen der Funkſendungen ſchenken wird. Der Volksſender hat einen dreifachen Zweck. Er ſoll dem geſamten deutſchen Volke zeigen, in Nürnberg vielleicht wieviel künſtleriſches Wollen, wieviel künſtleri⸗ ſcher Sinn und welch ſtarke kulturelle Aufbau⸗ kräfte gerade im werktätigen Volke vorhanden ſind. Der Volksſender ſoll den heute ſchon ſei⸗ nen Feierabend durch Kunſtausübung ver⸗ ſchönenden werktätigen Menſchen ermuntern, in dieſer Tätigkeit fortzufahren,— er ſoll aber auch alle diejenigen, die heute noch nicht zur eigenen volkskünſtleriſchen Betätigung gekom⸗ men ſind, anregen, ſich mit dieſen Dingen zu befaſſen. Dadurch, daß der arbeitende Menſch ſich mit muſikaliſchen, ſängeriſchen und ſpreche⸗ riſchen Fragen beſchäftigt, wird in ihm der Wunſch wach, Theater und Konzerte zu be⸗ ſuchen. Da ſtehen auf der Proben⸗ und Sendebühne der Halle VI, an der ununterbrochen der Gäſte⸗ ſtrom vorüberflutet, etwa Werks⸗ oder Berg⸗ manns⸗Kapellen, Laienſpieler oder Dorf⸗Tanz⸗ gemeinſchaften, ſingende Keſſelſchmiede»der mundharmonikaſpielende Pimpfe,— ein Quer⸗ ſchnitt durch den künſtleriſchen Willen und die unverbildete Kunſtfreude des deutſchen Volkes. Intendant des Volksſenders iſt Wolf Ziegler, der ſeine Scharen auch unter den freien Himmel des Funkturm⸗ und Terraſſengartens ſtellt. Draußen im Freigelände, wo die große Blumenſchau ihre leuchtende Pracht auf⸗ blühen und im Spiegel der Springbrunnen⸗ becken tausendfach glitzern läßt, ſteht auch der Pavillon des Handwerks. Er iſt in ſeiner inneren Ausgeſtaltung aufs neue zu einer Muſterſchau handwerklicher Arbeiten ge⸗ worden. Von Zeit zu Zeit dringt das Spiel der Hänge⸗Orgel oder der kleinen Haus⸗ und Schul⸗ orgel, die ſelbſt Kinder ohne Notenkenntnis meiſtern können, weit hinaus über die Beete. In dem Pavillon findet man neben vielen an⸗ deren vorbildlichen Schöpfungen des Hand⸗ werks auch Muſikinſtrumente, die bei Funkſen⸗ dungen immer wieder unentbehrliche Helfer ſind, und handwerklich hergeſtellte Elfenbein⸗ Spezialteile der Funkinduſtrie. So iſt in dem ganzen Raum der Ausſtellung auch im Freigelände, ſtets die Beziehung zum Funk hergeſtellt. Nur die erſte deutſche Eiſen⸗ bahn, die wieder wie während der„Deutſch⸗ land⸗Ausſtellung“ fröhlich rund um das Meſſe⸗ gelände pruſtet, ſcheint nichts mit der Epoche des Rundfunks zu ſchaffen zu haben. Aber viel⸗ leicht hat ſie hier gerade um des Kontraſtes willen ihre Wagen noch einmal in Dienſt ge⸗ ſtellt, ehe ſie Berlin verläßt? Die lächelnde Erinnerung gilt dem„Adler“ von anno 1835. aber die Zukunft gehört dem Adler, der das Symbol der„13. Großen Deutſchen Funkaus⸗ ſtellung Berlin 1936“ iſt. der Gau heſſen⸗Naſſau für Nürnberg gerüſtel NSG. Bereits ſeit einem Vierteljahr iſt die Arbeit des Gauorganiſationsamtes der NSDAP. auf nur einen Nenner ab⸗ geſtimmt: die Vorbereitungen des Gaues Heſ⸗ ſen für den Reichsparteitag 1936 zu treffen. Aus dem Gau Heſſen werden insgeſamt 10 Sonderzüge nach Nürnberg fahren. Die Marſchteilnehmer der Kreiſe Groß-Frankfurt und Offenbach verlaſſen die Gauhauptſtadt bereits am 9. September, während die Kontin⸗ gente der übrigen Kreiſe am 10. September jeweils von ihren Heimatſtationen abfahren. Der Gau ſtellt zum diesjährigen Reichspartei⸗ tag 8000 Teilnehmer, in der Mehrzahl politi⸗ ſche Leiter, die ſich zuſammenſetzen aus 5000 Marſchteilnehmern, 2000 Zuſchauern u. 1000 Frauen. SA., SS., HJ. uſw. werden von den zuſtändigen SA.⸗Gruppen, SS. Abſchnitten, Gebieten uſw. erfaßt. Darüber hinaus fährt noch eine große Anzahl von Parteigenoſſen und Volksgenoſſen mit fahrplanmäßigen Zü⸗ gen und Kraftwagen zum Reichsparteitag. Je⸗ dem Transportzug ſind ein Arzt und zehn Sa⸗ nitäter beigegeben, die erforderlichenfalls ein⸗ geſetzt werden können. Die Rückfahrt der Acht⸗ tauſend erfolgt wieder mit Sonderzügen, die Nürnberg am 16. September 1936 verlaſſen. Die Hauptſchwierigkeiten, die es zu meiſtern gilt, ſind naturgemäß Uebernachtung und Ver⸗ pflegung. Der größte Teil aller Teilnehmer des Gaues iſt in Maſſenquartieren unter- gebracht. Allein in der Hans Schemm-Schule Nürnbergs liegen 3600 Marſchteilnehmer aus allen Kreiſen. Die teilnehmenden Frauen, ſo⸗ wie die Zuſchauer haben annähernd 2000 Pri⸗ vatquartiere erhalten. Der Reſt verteilt ſich ebenfalls auf Maſſenquartiere; in Nürnberg ſind für den Gau Heſſen⸗Naſſau nicht weniger als 7 Maſſenquartiere eingerichtet. Es braucht ſich niemand darüber Sorge zu machen, daß die Unterbringung nicht allen erfüllbaren Wünſchen genügt. Es iſt alles getan, um den Reichsparteitag auch nach dieſer Richtung hin für unſere Heſſen⸗Naſſauer angenehm zu ge⸗ ſtalten. Im Gegenſatz zur Uebernachtung wird die Verpflegung der 8000 einheitlich vom Gau durchgeführt. In den Quartieren fahren ins⸗ geſamt 36 Feldküchen auf, aus denen täglich die 8000 Portionen verabreicht werden. Ueber 100 Köche und Helfer werden den Teilnehmern aus unſerem Gau dreimal täglich ein ſchmack⸗ haftes Eſſen bereiten. Zwei Laſtwagen verſor⸗ gen täglich die Quartiere mit den nötigen Le⸗ bensmitteln. Bei der Durchſicht des Speiſezet⸗ tels für die Zeit des Reichsparteitages ſchwin⸗ det jeder Zweifel, daß unſere Heſſen-Naſſauer ſogar Hunger leiden mit einem dem Tode entronnenen Kumpel. Dr. Ley in Bochum Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks auf der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley nach Bochum begeben. Präſident“ Wir ſehen ihn hier im Geſpräch (Weltbild, fan Zeche„Vereinigte hat ſich könnten. Reis mit Goulaſch, Erbsbrei mit Speck, Linſenſuppe mit Würſtchen, Reis mit Friſchfleiſch, Gemüſe⸗Eintopf mit Fleiſch⸗ einlage ſind gewiß doch begehrenswerte und nahrhafte Gerichte. Daß bei der Menge von einem Liter, die verabfolgt wird, unſere Leute beſtimmt ſatt werden, bedarf keiner Frage. Da⸗ zu kommt noch morgens Kaffee, Brötchen mit Marmelade und abends Brot, Butter, Tee und abwechſelnd Käſe, Wurſt und Fiſch. An dem großen Fackelzug vor dem Führer am 10. Sept. 1936 beteiligen ſich die Marſch⸗ teilnehmer der Kreiſe Groß-Frankfurt, Offen⸗ bam a. M. Am 11. Sept 1936 beim Aufmarſch des politiſchen Leiter⸗Korps werden alle Marſchteilnehmer aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau, ſoweit ſie politiſche Leiter ſind, eingeſetzt. Am 13. September 1936, dem Ehrentag der SA., ſtellen die politiſchen Leiter des Gaues die Abſperrung. Für alle Teilnehmer wird dank dieſer um⸗ faſſenden Vorbereitungen der Reichsparteitag 1936 ein unvergeßliches Erlebnis bleiben und ſich würdig an die Reihe ſeiner Vorgänger ſchließen. 41 000 billerjungen in nürnberg 88 Nürnberg, 2. Sept. Am Reichs⸗ parteitag 1936 nehmen 41 000 Hitlerjungen teil. Ihre Zeltſtadt befindet ſich bei Altenfurth hinter dem Langwaſſerſee. Sie wurde von der HJ. ſelbſt erbaut. In dieſem Jahre ſind es nicht Rundzelte, ſondern 1100 neue lange Zelte in der Größe von 6:14 Mtr., die jeweils 40 Jungen faſſen. Das Lager in Mohren⸗ brunn iſt mit allen modernen Einrichtungen verſehen. Seine breiten Straßen ſind mit den Namen bekannter HJ⸗Führer bezeichnet und tragen die Namen der verſchiedenſten Gebiete. Die Zelte haben Fernſprechanſchlüſſe. Da⸗ neben ſind Pilzlautſprecher aufgeſtellt und Waſchgelegenheiten in genügender Zahl ein⸗ gerichtet. Das Lager findet am 11., 12. und 13. Sep⸗ tember ſtatt. Am 11. September treffen die Jungen mit 45 Sonderzügen ein. Am näch⸗ ſten Morgen findet die große HJ.-Kundgebung im Stadion ſtatt. Sodann gelangt in der Hauptkampfbahn ein choriſtiſches Spiel zur Aufführung. Der Abtransport erfolgt am Sonntagmorgen. Die Verpflegung der HJ. wird auch in dieſem Jahre wieder der Hilfszug Bayern übernehmen. Sie er⸗ folgt dreimal täglich, am Samstag erhält die HJ. zuſätzliche Marſchverpflegung, am Sonn⸗ tag Transportverpflegung. Für die Teilnehmer am Lager ſind einige Verkaufsſtände zur Aufſtellung gelangt, in denen alles Erforderliche gekauft werden kann. Auf dem Fahnenhügel werden die 1600 Fah⸗ nen, die nach Nürnberg gebracht werden, auf⸗ geſtellt. Auf dieſem Hügel findet am Freitag nachmittag die Weihe von 20 Bannfahnen durch den Reichspigendführer ſtatt. Während des Reichsparteitages iſt für den BDM. in Bamberg eine beſondere Veranſtal⸗ tung vorgeſehen. Am 11. September weiht dort Reichsjugendführer Baldur von Schirach 370 Untergauwimpel. Am Samstag, den 12. Sep⸗ tember, nimmt der BDM. an der Kundgebung im Stadion teil, und fährt dann nach dieſer Veranſtaltung wieder nach Bamberg zurück. lie aft æoll iel. dem lind den lo wagclien? Heute kann man ſagen: ſo oft es nöti i 5 auch 3 5 Etägigen Abenden wenn man das Kinder⸗Schaum warzkopf e e verwendet. W „Extra⸗Zart“ mit dem Spezial⸗Kräuterb (Daß angem.) iſt mehr als——— eß führt zartem Haar und jugendlicher Kop die notwendigen Aufbauſtoſfe zu. Durch beſ Abſtimmung laſſen ſich Schinnen und Schuppen, ſprödes oder fettiges Haar wirkungsvoll behand In. auch Scho ede rer age 0 3 arz a⸗ ſeifenfrei r A rr r „——— Reichskagung der Auslands- deulſchen Erlangen, 2. Sept. Heute ſind auch die Auslandsdeutſchen zu einem gewaltigen und harten Block zuſammengeſchweißt, der Aus⸗ landsorganiſation der RS DAP. Zum vierten Male treffen ſich in dieſen Tagen die politi⸗ ſchen Leiter der Auslandsgruppen, die ihr Gauleiter Bohle wiederum nach der fränki⸗ ſchen Univerſitätsſtadt Erlangen gerufen hat. Wie ehrlich die Freude über die Auszeichnung iſt, die Erlangen dadurch zuteil geworden iſt, kommt ſchon in dem Bild zum Ausdruck, das ſich dem Beſucher dieſer Stadt heute bietet. In den ſchnurgeraden, breiten Straßen der Stadt, die in dieſem Jahr den 250. Jahrestag ihrer Gründung feiern konnte, flattern die Fahnen der Bewegung, leuchtet freundlich das Grün der Girlanden und grüßen von den Fenſtern bunte Blumen. Auf den Straßen und Plätzen herrſcht Hochbetrieb wie ſonſt wohl nie. Mit einem Sonderzug trafen am Mittwoch⸗ abend noch 800 Auslands deutſche, Männer u. Frauen, aus Hamburg und Berlin kommend, auf dem Erlanger Hauptbahnhof ein, wo ſie Gauleiter Bohle ſelbſt erwartete. In geſchloſſe⸗ nem Zug marſchierten die 800 zur Goethe⸗ Straße und nahmen hier Front, um den Gruß ihres Gauleiters entgegenzunehmen.„Ich freue mich“, ſo führte Gauleiter Bohle in ſei⸗ ner Anſprache aus,„Sie alle in Erlangen zur 4. Reichstagung der Auslandsdeutſchen begrü⸗ ßen zu können. Wir ſind in bisher nicht er⸗ reichter Zahl hier zuſammengekommen, um in ernſter Arbeit und froher Kameradſchaft einige Tage zuſammen zu verbringen. In unſerem Gau, dem jüngſten Gau der Bewegung, iſt es nur einmal im Jahr möglich, daß der Gaulei⸗ ter zu ſeinen Männern von draußen ſpricht. Umſomehr freue ich mich jedes Jahr auf die⸗ ſen Augenblick. In dieſem Sinne heiß ich Sie herzlichſt willkommen. Wir müſſen, jeder Ein⸗ zelne von uns, dafür ſorgen, daß dieſe Tagung ein voller Erfolg wird. Unſer erſter Gruß gilt unſerem Führer.“ In das Sieg⸗Heil auf Adolf Hitler ſtimmten die 800 Auslandsdeutſchen begeiſtert ein. An⸗ ſchließend wurden im Studentenhaus„Ger⸗ mania“ von Preſſeamtsleiter Beinhauer die zur Tagung erſchienenen auslandsdeutſchen und deutſchen Preſſevertreter begrüßt. Pg. Beinhauer ſprach bei dieſer Gelegenheit über Ziel und Zweck der Erlanger Tagung und über die Ziele und Aufgaben der Auslands- organiſation. Das Ziel der Auslandsorganiſation habe Gauleiter Bohle wie folgt umriſſen: „Unſer Ziel iſt dann erreicht, wenn jeder einzelne Deutſche draußen derartig von der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung gefan⸗ gen gehalten iſt, daß er niemals ſein Deutſch⸗ tum vergeſſen kann.“ In dieſem Geiſt kämpften und arbeiteten die Politiſchen Leiter der Auslandsorganiſation als pflichtgetreue politiſche Soldaten ihres Führers Adolf Hitler. Den erſten Tag der Reichstagung beendete eine feſtliche Aufführung des Hugenotten⸗Feſt⸗ ſpiels im Schloßgarten. Gules Ergebnis des Rhein-Mainiſchen Winzerlages Mainz, 2. Sept. Auch am 3. Feſttag war der Zuſtrom zum Rhein⸗Mainiſchen Winzer⸗ tag recht lebhaft. Bereits in den ruhigen Nach⸗ mittagsſtunden ſah man an den Probiertiſchen manchen ſtillen Genießer, und abends waren Freigelände, Weinzelte und Stadthalle dicht gefüllt. Nach altem Brauch waren es an die⸗ dem Tage in erſter Linie die„Mainzer Schop⸗ penſtecher“, die eine„Abſatzkriſe“ nicht auf⸗ kommen ließen und mit der tanzenden Jugend bei Wein, Muſik und Geſang fröhliche Stun⸗ den verlebten. Der vierte und letzte Tag ge⸗ börte der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freu⸗ de“. Man kann jedenfalls feſtſtellen, daß die Weinbaugemeinden mit einem guten Ergeb⸗ nis heimkehren werden, denn die für die ganze Feſtdauer mitgebrachten Weine waren zum Teil ſchon am Samstag erſchöpft. Frankreichs Waffenlieferungen an Spanien „Ackion Francaiſe“ berichlek über weilere Kriegslieferungen. Paris, 2. Sepk. Der Chefredakkeur der „Ackion Francaiſe“ ſetzt kroß der gegen ihn erhobenen Anklage wegen angeblicher Ver · breitung falſcher Nachrichten ſeine Enk⸗ hüllungen über gewiſſe franzöſiſche Waffenlieferungen nach Spanien fork und beweiſt die Richtigkeit ſeiner Mitteilungen durch die Veröffentlichung von Schrift ſtücken, die kaum angezweifelt werden können. Dem Beiſpiel dr Flugzeugfirma Bloch, deren Arbeiker für die ſpaniſche Volksfronk⸗ regierung zwei Bombenflugzeuge herſtellen, ſei jetzt auch die Belegſchaft der bekannken Munikionsfirma Brandt gefolgt. Die „Ackion Francaiſe“ veröffenklicht in dieſem Zuſammenhang enk Enkſchließung des Ver- Zuſammenhang eine Enkſchließung des Ver- waltungsausſchuſſes der Belegſchaft, in der zum Ausdruck kommt, daß ſie nicht hinker den Arbeiterkollegen von Bloch, Nieupork, Zeitliiid aus dei agieuung Mila Il. vo Y. Naul Cate Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. 310(Nachdruck verboten) „Das verzeiht der Kaiſer nie...“ Der Deutſche Reichstag hat einen großen Tag. Keiner der Abgeordnetenplätze iſt leer. Auf den Tribünen drängen ſich die Preſſeleute und die Zuſchauer. Viele angeſehene Namen ſind darunter. Anweſend ſind auch alle Staats⸗ ſekretäre und die Bevollmächtigten des Bun⸗ desrats. Es iſt der größte Tag, den der Deutſche Reichstag ſeit dem Sturze Bismarcks erlebt hat. Zum erſten Male ſeit achtzehn Jahren tut er folgendes: er warnt den Monarchen, er ſagt dem Herrſcher, wie die Stimmung ſeines Volkes über ſeine Taten iſt. Im Saale ſelbſt, in dem ſo oft die erregten Rufe der wilden Parteileidenſchaft gehört werden, herrſcht heute Schweigen. Auch durch ſeine Stille gibt das Parlament zu verſtehen, für wie wichtig es dieſen Tag hält. Es ſind keineswegs die Redner der Linken, die am entſchiedenſten gegen den Kaiſer ſpre⸗ chen. Mit um ſo größerer Aufmerkſamkeit hört das Haus die Abgeordneten Baſſermann und von der Heydebrand, den Nationalliberalen und den Konſervativen, Vertreter von Par⸗ teien, die ſozuſagen die geborenen Verfechter der Kronrechte ſind. Aus ihren Worten klingt die tiefe Sorge um die Zukunft des Reiches und der Monarchie. Jeder im Hauſe verſteht den Sinn dieſer Klage, die diesmal nicht an die anderen Volksvertreter und nicht an die Wähler gerichtet ſind, ſondern an einen ande⸗ ren, der in dieſer Stunde fern in Donaueſchin⸗ gen weilt: an den Kaiſer ſelbſt. Jetzt erhebt ſich der Reichskanzler. Als er zu ſprechen beginnt, lauſchen ihm alle, aber manches Geſicht erſtarrt. Das hat man nicht gewollt. Jeder begreift, daß erſt jetzt der ſchwerſte Schlag gegen den Kaiſer geführt wird. Denn die Entſchuldigungsworte des Kanz⸗ lers für die edlen Motive des Kaiſers und ſein warmes Herz klingen faſt wie Ironie, wenn der Kanzler dann fortfährt und die Un⸗ terredung des Kaiſers mit dem engliſchen Oberſten voll bitteren Sarkasmus zerpflückt. Wenn er betont, daß das deutſche Volk die freundlichſten Gefühle gegen England habe, ſo ſtellt er damit gewiß nur einen Irrtum des Artikels richtig, aber wenn er ſagt, daß weder der preußiſche Generalſtab noch ſonſt jemand etwas von dem Feldzugsplan des Kaiſers im Burenkriege wiſſe— es ſei denn, man meine einige abgeriſſene Aphorismen—, ſo ſtellt er damit ſeinen Kaiſer vor der Welt als Flunke⸗ rer bloß; und wenn er ausſpricht, kein Kanz⸗ ler könne unter ſolchen Umſtänden die Verant⸗ wortung tragen, und die Einreichung ſeines Abſchiedsgeſuchs ſei ihm leichter gefallen als die Zurücknahme, wenn er ſchließlich die Hoff⸗ nung rückſichtslos ausſpricht, der Kaiſer werde ſich ändern, ſo ſind das alles ſehr herbe Demü⸗ tigungen für einen Mann, der gleichzeitig der Herrſcher und der Freund des Sprechers iſt. Während der Rede wendet ſich ein bayeri— ſcher Miniſter zu dem preußiſchen Kriegsmini⸗ ſter von Einem, der mit eiſiger Miene daſitzt, und flüſtert ihm zu:„Hatten Exzellenz das er⸗ wartet?“ Der antwortet, ebenfalls nur flüſternd, aber jeder ſieht ihm an, wie es in ihm kocht:„Das iſt unerhörter Treubruch, was Bülow hier treibt. Der Kaiſer hat ihm doch den Artikel zur Prüfung zugeſchickt; damit iſt Bülow der eigentlich Verantwortliche. Jetzt will er den Kaiſer für ſeine Schuldigkeit büßen laſſen. Ich habe den Glattzüngigen nie leiden mögen. Er redete mir immer zu gut. Wenn er wirklich ein Preuße wäre, würde er vor den Reichstag treten, alle Schuld auf ſich nehmen und ſeinen König decken bis zum letzten Atemzuge. Was er heute treibt, iſt einfach Hochverrat. Nie wird Seine Majeſtät das verzeihen können.“ Ein Jahr ſpäter iſt Bülow geſtürzt— der Letzte aus jenem mächtigen Triumvirat Hol⸗ ſtein⸗Kulenburg⸗Bülow, das unter und neben dem Kaiſer faſt zwanzig Jahre Deutſchland be⸗ herrſcht hat. Die Wirkung auf den Kaiſer Während Fürſten, Miniſter und hohe Adelige über die Abdankung des Herrſchers beraten, während ſich die Völker in Erſtaunen und Beſtürzung gegen den deutſchen Kaiſer wenden, während der Reichstag die Bedenken eines Sechzigmillionen⸗Volkes weithinſchallend verkündet— währenddeſſen iſt der Kaiſer vor ſeinen eigenen Sorgen und Vorwürfen in die Geſelligkeit und die Jagd geflüchtet. In Donaueſchingen verbringt er die bisher dun⸗ kelſten Tage ſeines Lebens, auf dem Schloſſe ſeines neuen Freundes, des Fürſten Fürſten⸗ berg, deſſen heiteren Scherzen er lächelnd zu⸗ hört, wie einſt Philipp Eulenburg, zu dem er aber doch die nahe Vertrautheit nicht mehr ge⸗ winnt, die ſein Leben früher erhellt hat. Er wird ſie nach dem Zuſammenbruch Eulen⸗ burgs und dem Abſchwenken Bülows bei nie⸗ mand mehr finden. Jetzt verbringt er die Tage mit dem Leſen der Depeſchen aus Berlin, bleich und zornig und die Lippen nagend, und dann wieder in langen Jagden, in Ausflügen und Plaude⸗ reien. Viele der Untertanen, die in dieſen Tagen durchſickern hören, wie der Monarch in dieſen verantwortungsſchweren Wochen ſich unterhält, ſprechen böſe von Leichtſinn und Ahnungsloſigkeit. Sie begreifen nicht, daß er in der Zerſtreuung nur immer wieder Rettung ſucht vor den düſteren Gedanken, die ihn be⸗ drängen. Sie hören nichts von dem Tränen⸗ ausbruch des Kaiſers, als er die Reichstags⸗ rede Bülows lieſt und ſich davon überzeugt, daß ihn auch der letzte der Freunde verlaſſen und, wie er glaubt, ſchimpflich verraten hat. Die verwundete und enttäuſchte und dann in Haß umgeſchlagene Liebe zu dem Ungetreuen ſpricht noch jahrelang ſpäter aus ihm, wenn er zu Zedlitz äußert:„Seit Ceſare Borgia hat kein ſo heuchleriſcher und verlogener Menſch gelebt wie Bülow.“ Vorläufig aber geht die Flucht vor der Sorge des Alltags weiter. Jetzt lieſt er auch die Briefe aus Berlin nicht mehr; zu groß iſt ſeine Empörung, zu groß iſt die ahnungsvolle Sorge vor dem Kommenden. So jagt, ſo reitet, ſo plaudert er— und immer doch behält er den nagenden Kummer im Herzen. Am letzten Abend ſeines Aufenthalts im Süden iſt noch einmal die ganze glänzende Geſellſchaft verſammelt. Des Monarchen Wunſch nach Zerſtreuung hat heute ein Kaba⸗ rett in das Schloß geführt. Lange ſah er nicht eine ſo erleſene Schar von Gäſten. Manche ſind von der Jagd zurückgekommen und ſtehen jetzt beieinander in ihren prächtigen roten Fracks und plaudern von ihren Erlebniſſen, die andern ſind in den vorgeſchriebenen beſtick⸗ ten grünen und dunklen Fracks erſchienen, in Seidenſtrümpfen und ſchwarzen Schnallen⸗ ſchuhen, wie ein Ausſchnitt aus einem graziö⸗ ſen Bild des Rokokos— nur daß freilich die Kunſt, die heute hier geboten wird, nichts von der befreiten Anmut beſitzt, die einmal die Geſtalten des Ancien regime umſchwebte. Jetzt ſieht man einen aus der Hofgeſellſchaft als Ballettänzerin verkleidet auf der Bühne. Es ſind immer noch die alten und anſpruchs⸗ loſen Scherze, wie ſie der junge Kaiſer auf der „Hohenzollern“ liebte, aber jetzt iſt er faſt fünfzig, und was bei dem Jüngling als ent⸗ ſchuldbarer Uebermut erſcheinen mochte, paßt ſchwer zu dem ergrauten Haupt des Monar⸗ chen, der jetzt eine ſchwere Kriſe des Reiches und der Monarchie durchlebt. Aber wie alle Beifall klatſchen, applaudiert auch er. Freilich, die mit den kaiſerlichen Zügen vertrauten Mit⸗ glieder des Hofes ſehen nicht ohne heimliche Sorge das Flackern in ſeinen Augen, und ſie ſpüren, wie krampfhaft und unecht hier die Heiterkeit iſt, wie ſehr der Kaiſer in Wirklich⸗ keit leidet— nicht weniger leidet als irgend⸗ einer ſeiner Untertanen in bitteren Tagen ſei⸗ nes Lebens. Jetzt erhebt ſich der Kaiſer und gibt das Zei⸗ chen zur allgemeinen zwangloſen Unterhal⸗ tung. Und während die Muſik ſpielt, bemüht ſich jeder, das Seine zu Scherz und Fröhlich⸗ keit beizutragen, aber immer noch ſieht man, wie gezwungen und künſtlich das alles iſt, und jeder empfindet die Schatten. die über dieſem Abend liegen. Da bricht die Muſik plötzlich jäh ab, und während die Geſellſchaft ſich erſchreckt um⸗ blickt, ſieht ſie den Hofmarſchall von Zedlitz mit allen Zeichen des Schreckens auf den Kaiſer zueilen und ihm eine Botſchaft ins Ohr flü⸗ ſtern. In wenigen Sekunden hat ſich die Nach⸗ richt verbreitet: Aus der Mitte der Verſamm⸗ lung iſt plötzlich der Chef des Militärkabinetts, der General Hülſen⸗Haeſeler, vom Tode ereilt worden, als er auf einem Balkon einen Augen⸗ blick friſche Luft ſchöpfen wollte. Jetzt wird die Abreiſe des Kaiſers verſchoben, jetzt ſteht alles verſtört unter dem Eindruck der Trauer⸗ kunde. SCSFEFEEEFTCCfwc. ͤ bv Gnome und Rhone und anderen zurückſtehen wollte. Es ſei deshalb beſchloſſen worden, in Ueberſtunden für die Herſtellung von zehn 21 Zentimetker⸗Kanonen und 50000 Ge- ſchoſſen zu arbeiten. Der Verwaltungs- ausſchuß gibt ferner der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe Maßnahme nur einen Anfang dar- ſtellen und die franzöſiſche Regierung zwin⸗ gen werde, die Ausfuhrſperre von Kriegs- makerial nach Spanien aufzuheben. In den Flugzeugwerken von Olivier ſind die Arbei- ker ebenfalls bei der Direklion vorſtellig ge⸗ worden, um für die ſpaniſche Volksfronk ein Bombenflugzeug zu bauen. Die Direkkion ſoll, der„Action Francaiſe“ zufolge, keine Einwände erhoben haben, vorausgeſetzt, daß auch der Luftfahrtmimiſter ſich einverſtanden erklärk. Bekannlmachungen ber N. S. H. A. P. Krels Heppenheim Naſſau. dee n Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. E= 30 381, Poſtſcheckonto: 53 003 8 riftverlehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen W h r ags: Blanes Mitt vod, Donnctstag und Freitag von AI Uhr. Nachmittags: g, Mittwoch und Freitag, von 17-18 Uhe. ane nur 95 Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. L** Kr stelle Heppenheim an der Bergſtraße. ang. 2, Fernſprecher 315 rechſtunden des Kreisleiters: 15 tts von 15—18 Uhr. Ortsgruppe Heppenheim. Heute Donnerstag, den 3. Sep⸗ tember 1936, abends 8% Uhr, findet im Gaſthaus„Goldenen Anker“(Vettel) Mitgliederverſammlung ſtatt, wobei auch die inzwiſchen eingegangenen Mitglieds⸗ bücher ausgegeben werden. In Anbetracht der anderen wichtigen Mitteilungen iſt Er⸗ ſcheinen Pflicht. Ruppert, Kreisleiter 8 ASB- DA. Ortswaltung Heppenheim. Betr.: Arbeits dank. Alle aus dem Arbeitsdienſt ausgeſchiedenen Ka⸗ meraden werden auf die am Freitag, den 4. September, abends 8.30 Uhr im Lokal„Zum Boſenhof“ ſtattfindende Zuſammenkunft aufmerkſam gemacht. Der Bezirksarbeitsdankführer Pg. Höh⸗ ler aus Darmſtadt wird an der Tagung teilneß⸗ men. i Retter, Kreiswaltet Letzle Telegramme Die letle Redaille für Deulſchland erhielt der Film über die Olympiſchen Win⸗ terſpiele„Jugend der Welt“ in dieſen Tagen auf der Filmkunſtſchau in Venedig. Dieſes Filmwerk läuft in 8 Tagen im Lichtſptelhaus. Die Kreisfilmſtelle vermittelt den Angehöri⸗ gen der Gliederungen der Partei und ange⸗ ſchloſſenen Verbände, ſowie den Mitgliedern der Vereine des Kreisrings verbilligten Ein⸗ tritt. die Uniform und Fahne des N5d.-Sludenkenbundes Einheitliche Uniform für Slamm- Mann- ſchaften und Amkskräger verliehen. München, 2. Sept. Mit Genehmigung des Stellverkrekers des Führers iſt dem NSd- Studentenbund— laut NSK.— als Gliederung der NSDAp. eine ein heitliche Uniform für die Skamm⸗ Wannſchaften und die Amksträger des Sku⸗ denkenbundes verliehen worden. Die Uniform beſteht aus einer ſchwar⸗ zen Dienſtjacke, die bis zur Gürkellinie reicht und zum Offentragen gearbeiket iſt. Darun⸗ ker wird das Braunhemd mik ſchwarzem Bin- der getragen. Auf den Schulkern ſind der Uniformjacke Schulkerklappen mik weißer Paſtellierung aufgelegt. Dazu ſchwarze Stie⸗ felhoſen und ſchwarze Marſchſtiefel. Die Kopfbedeckung beſtehk aus einer ſchwarzen Müße in Schiffchenform. Getragen wird ſchwarzes Koppel mit Schulkerriemen. Die Fahne, die aus hochrokem Flaggen⸗ kuch mit zwei weißen Längsſtreifen und aus einer in weißem Feld ſenkrecht ſtehenden Hakenkreuzraute beſteht, kann von den Gau⸗- ſtudentenbundführungen und den Studenten- bundgruppen geführt werden. Die Fahnen des NS. Studenkenbundes (ausgenommen die Hausfahnen) führen in der oberen inneren Ecke, dicht an der Fahnen ſtange, auf beiden Seiten einen Fahnenſpie⸗ gel, der für die Gauſtudentenbundfüh⸗ rungen auf ſchwarzem Grund in weißer Schrift den Namen des Gaues krägk. Die Skudentenbundgruppen führen einen bell⸗ braunen Fahnenſpiegel. A181 SAN SS SSS r E — SSS Ss eagnr Z& 1 — — DiE BUNTE SEITE Shakeſpeare auf der Anklagebank Thealer-Skandal um 1596— Sk. Bürokratie im Kampf mit dem Genie erg. Der engliſche Literaturhiſtoriker Hotſon Nac 0 3 2 ein neues * en eren ebenska es en William Shakeſpeare wirft. 235 88 Aeber das Leben Sbafeſpeazes befitzen wir bekanntlich wenig authentiſche Dokumente, und jeder neue Fund in dieſer Richtung bedeutet daber eine gewiſſe Senſation. So war es ſeiner⸗ zeit, als die Akten über den Brautſchatz⸗Prozeß des Baders Bellot, gegen ſeinen Schwiegervater Mountioy gefunden wurden, in dem Shake⸗ ſpeare, der jahrelang in Mountjon's Haus ge⸗ wohnt batte, als Zeuge auftrat. And jetzt bat der Hiſtoriter Leslie Hotſon wiederum ein Aktenſtück gefunden, in welchem William Shakeſpeare angeklagt wird und worin ein gewiſſer William Wayte Sicherheit für Ruf und u verlangt. Die Anklage richtet ſich nicht allein gegen Sha re, geden Angehörige ſeiner Theatertruppe: F. Langley, Dorothea und John Soer und Anna Lee. Dieſe Perſonen, ſo behauptet der Antrag⸗ keller trachten ihm nach dem Leben. Der Sheriff von Surrey bekommt daher den Auf⸗ trag. die verdächtigen zu vernehmen. Das Do⸗ kument trägt das Datum des 29. Novem⸗ ber 1596. Wer iſt nun dieſer William Wayte und wie kam es zu dieſer ſonderbaren Anklage? In demselben Archiv entdeckte Hotſon noch eine zweite Klage vom 3. November 1596, worin umgelehrt der Mitangeklagte Langley über denſelben Punkt Klage gegen Wayte und einen gewiſſen Gardiner erhebt. And zuſammen mit anderen Entdeckungen Hotſon's läßt ſich dieſe — 5 Geſchichte ungefähr men. 25 Direktorenſorgen vor 380 Jahren Im Juli 1596 war Lord Hunsdon geſtorben, der Protektor der Shaleſpeareſchen Theater⸗ trupe. Der Lord hatte es nicht leicht gehabt, das Theater gegen puritaniſche Angriſſe und den Widerſtand des Bürgermeiſters in Schutz u nehmen. Sein plötzlicher Tod machte die Schauſpieler wehrlos gegen die nun einſetzende Willkür. Alle Aufführungen in der City wur⸗ den verboten, nur die Theater von Shoreditch und Southwark durften ſpielen. Die Truppe mit Shalkeſpeare und Burdage hatte das Thea⸗ ter von Shoreditch gepachtet, aber das Haus war alt und die Einkünfte gleich null, Bur⸗ badge hatte bereits zwei Jahre keine Pacht be⸗ zahlen können. Neben dem„Roſen⸗Theater“ in Southwark, wo eine Truppe mit dem berühm⸗ ten Alleyn auftrat, ſtand noch ein Theater völlig leer der„Schwan“.— Und der Be⸗ ſitzt war Francis Langley, Sbakeſpeares Mit- angeklagter und Widerkläger. Der Dichter, der im Oktober noch in Biſhopsgate gewohnt hatte, bielt ſich im November in Southwark auf. Er war über die Themſe gekommen, da ſeine Truppe nun im„Schwan“ auftrat. Das Jahr 1596 iſt das entſcheidende für den 32⸗jährigen Shakeſpeare. Im Auguſt hat er ſeinen einzigen Sohn Hamnet in Stratford be⸗ graben. Aber in dieſen Trauertagen haben ſich große Dinge für die ganze Familie vorbereitet: Dem Vater iſt von der Regierung ein Wappen bewilligt worden, und Williams Erfolge in London ſind ſo, daß er für die Seinen das ſchönſte Haus in der Heimatſtadt Stratford kaufen kann. Ein wütender Theaterſeind In dieſer Zeit ſpielt der Inhalt der gefun⸗ denen Akten. Langley und Shakeſpeare haben einen heftigen Streit mit dem wütenden Thea⸗ terſeind, Friedensrichter und Oberſheriff von Surrey, Gardiner und ſeinem Schwiegerſohn William Wayte. Im Mai bat Gardiner eine zuſammen⸗ Eatsel · Ecke Das magiſche Mühlenbrett In die leeren Felder der Figur ſind die Zahlen von 2 bis 25 derart einzuſetzen, daß die Hälfte der waagrechten und ſenkrechten Reihe, immer vom Mittelpunkt an geleſen, die Summe 41 ergibt. Die Hälfte der Diagonalen, ebenfalls vom Mittelpunkt an gerechnet, ergibt die Summe 42. Die Eins in der Mitte wird jedesmal mitgezählt. Auflöſung 61— 91-9—- 1-8-5— 98: uejun szun pu neh ede 8— 9- 5— 1— 8— 8— zuegun spe oppu uso zug 58— f— 92— t 6— 9— gt r ebene o?* 8- 1— 1— 1— 88%% epeaboo q enorme Summe als Buße fur ſchwere Belei⸗ digungen verlangt, denn der Theaterbeſitzer hat ihn in berechtigter Entrüstung über verſchiedene Theaterſchikanen einen meineidigen Schurken genannt. Es iſt bekannt, daß Gardiner ein ſehr ränkeſüchtiger Mann iſt, der ſein großes Ver⸗ mögen nicht immer auf einwandfreie Weiſe erworben hat und der nun hier verſucht, aus dem„Schwan“ auf dieſe Weiſe Kapital zu ſchlagen. Man kann ſich vorſtellen, daß jeder Tag einen Kleinkrieg zwiſchen dieſer auf persönlichen Vorteil bedachten„Behörde“ und dem genialen Kopf des„Schwan“ mit ſich bringt. Die ganze Truppe nahm daran teil, wie aus der An⸗ klage hervorgeht, ſelbſt die Frauen blieben nicht zurück. Aber was vermögen Schauſpieler gegen die hohe Obrigkeit. Gardiner und Wayte fleg⸗ ten, und ſchließlich erfolgte in der Anklageſache ein Beſchluß, worin nicht allein alle Auffüh⸗ rungen verboten, ſondern dem Eigentümer auch 1 wurde, Bühne und Galerie abzu⸗ rechen. Die Rache des Genies Aber auch Skakeſpeare's Genie hat ſich ge⸗ rächt und die zumindeſt komiſche Figur Gar⸗ diners der 1597 geſtorben war, in ihrer ganzen Erbärmlichkeit für immer verewigt. Auf Wunſch der Königin ſchrieb Shakeſpeare für das Feſt der Ritter vom Hoſenbandorden am 23. April 1597 ein Stück. Es hieß:„Die luſtigen Weiber von Windſor“ und der törichte Friedensrichter Shallow's der darin vorkommt, trug unver⸗ kennbar die Embleme und Züge Gardiners. Es iſt das Verdienſt Leſlie Hotſon's nach⸗ gewieſen zu haben, daß die Figur Shallow's nicht, wie bisher angenommen wurde, den Sheriff von Charlevote, Sir Thomas Lucy, —• 45 ſollte, ſondern Gardiner, den Theater. e ind. Die Verkaufskanone„, ue, S. Immy Arlen, der jüngſte Vertreter der „Leila Chocolade Works“, war der weitaus beſte Verkäufer ſeiner Firma. Ein Genie! Ein wunder⸗ volles Verkaufstalent. Der allmächtige Generaldirektor ließ ihn eines Tages zu ſich bitten. Klopfte ihm ſogar wohl⸗ wollend auf die Schulter. „Sie ſind unſer beſter Vertreter, mein Jungel“ ſagte er.„Wir erhöhen Ihren Proviſionsſatz um zwei Prozent! So eine koſtbare Kraft, wie Sie es ſind,“ meinte er freimütig,„muß unbedingt unſerem Unternehmen erhalten bleiben. Sie bekommen einen feſten Vertrag auf fünf Jahre. Bitte, unter⸗ zeichnen Sie!— Ein Glas Wermut gefällig? Eine Pic⸗Gold⸗Zigarette?“ Mit einer liebenswürdigen Handbewegung lud der Chef Jimmy ein, Platz zu nehmen, worauf ſich die junge Verkaufskanone mit bemerkenswerter Nachläſſigkeit in den meergrünen, fabelhaft gepol⸗ ſterten Klubſeſſel fallen ließ. „Werden Sie mir die Urſache Ihrer ausgezeich⸗ neten Erfolge verraten?“ lächelte der Generaldirek⸗ tor, nachdem Jimmy Arlen den Vertrag unterzeich⸗ net hatte. „Wenn Sie es wünſchen,“ ſatte Jimmy,„bin ich dazu gern bereit. Meine Methode iſt höchſt ein⸗ fach, dabei ſehr originell. Auch erfolgreich— wie die Tatſachen beweiſen!“ Der bewährte Verkäufer ſchmunzelte.„Das große Geſchäft wird doch eigent⸗ lich nur von zwei Fabriken gemacht: von den King Works und von uns. Mein großer Erfolg beruht nun darauf, daß ich gleichzeitig mit dem King⸗ Agenten auf die Tour gehe—.“ Jimmy ſchaltete eine kleine raffinierte Pauſe und machte einen tiefen Zug aus der feinen Pic⸗ Gold⸗Zigarette. „Ich richte es mir ſo ein, daß ich kurz nach dem King⸗Agenten meine Kunden beſuche. Dieſer Mann behandelt nämlich die Kundſchaft ſchlecht. Er iſt grob, gewährt keine Rabatte und will nur Geſchäffe gegen Barzahlung machen. Die Leute antworten ihm verärgert. Kurz, er bekommt keinen einzigen Auftrag. Dann komme ich, liebenswürdig, gewähre Kredite und treibe mit ſanfter Ueberredung die Orders in die Höhe. Das iſt alles!“ Der Generaldirektor ging im Zimmer auf und ab wie Napoleon, dachte nach wie Goethe und ſchwieg wie Bismarck. „Ich verſtehe nicht,“ ſagte er ſchließlich,„wieſo dieſe King⸗Works einen derartig unfähigen Ver⸗ treter haben. Warum werfen die den Kerl nicht hinaus, wenn er keine Orders bringt?“ „Das können ſie nicht!“ „Warum nicht?“ „Weil dieſer unfreundliche, allſeits unbeliebte King⸗Vertreter,“ ſchmunzelte das fabelhafte Ver⸗ kaufstalent,„niemand anders als..“ „Als—?“ Der Generaldirektor hielt vor Neu⸗ gierde den Atem an. „. als mein Bruder iſt, den ich zu dieſem Zweck engagiert habe!“—— Ungeduldige Liebe (Gereimter Liebesbrief aus dem 15. Jahrhundert.) Seg'n Euch Gott, geliebter Mann, Da ich nimmer weinen kann. Kommt Ihr mir nicht bald zurück, Such ich anderswo mein Glück. Bleibt Ihr auch der Liebſte mir— Allzu lange warte ich ſchier. Und ſo ſehr ich Euch begehr— Warten mag ich nimmermehr! Katharina. Kleine nächlliche Freundin Von Paul Berglar · Schröer Als Gaſt eines winzigen mainfrankichen Stadt ⸗ chens wohne ich in Sicht umkränzender Odenwald · berge, die von hoch her auf die rötlichen barocken Sandſteinkirchen niederſchauen, wie die wieder auf mich herniedergrüßen. Vor deren Türmen ver⸗ ſchachteln ſich giebelige, braunverbalkte Fachwerk⸗ häuſer. Die ſcheinen zu träumen, und erſchrecken darüber, wenn eine Autohupe bellt. Hier iſt es ſo ſtill, daß der Hammer des Schmiedes polyphenhaft erſcheint, und das Senſendengeln und Rindermuhen und Hundebellen, das Hühnergackern und Kinder ⸗ ſtimmen und Laute Erwachſener könnten direkt ins Märchen verführen, wenn man nicht wüßte, daß es Lebenslaute ſind, die noch irgendwie zu uns Men⸗ ſchen und zu unſerer Zeit gehören. Wenn der Abend ſinkt, wird die Stille noch ſtiller, und um 11 Uhr abends verlöſchen die Lam⸗ pen in Häuſern und Straßen ſo geheimnisvoll, wie ſich die Tore der Gaſthäuſer zutun. Danach iſt ſchon der leiſe Menſchenſchritt auf dem Kopfpflaſter eine nächtliche Ruheſtörung, und wenn der Nacht⸗ wächter plötzlich auftaucht, bedeutet das den unaus⸗ geſprochenen Befehl, auf den Zehenſpitzen heim⸗ wärts zu gehen!... Und ich ertappe mich darauf, daß ich das auch tue, um dem ganz unwahrſchein⸗ lich honiggelben Mond das Zauberreich dieſes Friedens völlig zu überlaſſen. Dieſer Mond ſteht fern, wie die Sterne ferne ſind. Und doch ſind Mond und Sterne wie zu naher Ausſprache bereit. Und da Baum und Strauch und Bergkontur ebenſo verwunſchen mitteilſam ſind, geſchieht es, daß alles in dieſer Nacht gerade⸗ zu brüderlich aus dem All dir entgegenwandert: Der ganze Himmel, die Berge, das Tal, ein ſpäter Vogellaut, ein Miauen, ein Fröſchequarren Alles iſt zugleich unſagbar nahe und unſagbar ferne, und es nimmt dich wie in eine Ewigkeit auf Wenn du den Frieden und die Weltabgeſchieden⸗ heit hier einmal erlebt hatſt, biſt du geneigt, ſe gegen zwölf Uhr herum an Geiſterſtunde zu glau⸗ ben. Denn da mein Zimmer hell erleuchtet iſt, verſchwindet da draußen der Mond, und ich ſchaue geradezu aus dem Hellen in eine Finſternis. Und nun kommen aus dieſer Finſternis unſagbar leiſe Klopflaute ans Fenſter. Jenun, ſie erſchrecken mich nicht. Es ſind kleine wächtliche Spanner. Aber dann pocht es lauter. Es bumſt geradezu an die Scheiben. Ich ſchaue unwillkürlich hin. Es iſt ein Toten⸗ kopffalter. Als er ſich umwendet, wird das Toten. mal ſchimmernd ſichtbar. Dann pocht es mit einem Male wiederum heftiger. Diesmal iſt es ein Oleanderſchwärmer. Und kaum ſitzt der, taucht ein Ordensband auf. All dieſe Kreatur ſtaunt mich gleichſam verwirrt und irgendwie neugierig an. Draußen ſchlägt es 12. Mitternacht. Es iſt gerade⸗ zu lächerlich, Wirkliches ins Myſtiſche zu verlegen. Die phosphoreſzierenden Augen da draußen ſind eben phosphoreſzierende Nachfalteraugen. Gewiß, ſte feſſeln meine eigenen Blicke faſt magnetiſch!. Aber was ſoll das!... Ach nein, es iſt nichts: ſage ich mir! Alſo leſe ich weiter. Aber im Leſen habe ich doch das Gefühl, andauernd grünlich ſchimmernd angeſtarrt zu werden. Bin ich nervös? Keine Spur!... Ich will ſogar nicht aufſchauen und nicht wiſſen, was da ſo laut tup⸗tup⸗tup ans Fenſter ſagt. Und als plötzlich etwas wie mit zarten Kral⸗ len kratzt, will ich auch nicht wiſſen, was da kratzt. Nein, ich ſchaue beſtimmt nicht auf. Dazu iſt Deeping mir viel zu liebe Lektüre! Soll doch da draußen kraſchpeln, was immer will!... Was geht es mich an! Und es ſagt doch wieder tup⸗tup⸗tuy an der Scheibe. Nein, an den Scheiben. Und nun kratzt es auch wieder. Mir kommt es vor, als ſchabe da irgend etwas an der Außenwand. Nein, ich will nicht hinſehen, zum Teufel auch nochmall.., Tup⸗ tup⸗tup l.. Wieder dies vermaledeite Geſchabe und Gekratzel... Sollte es doch wer ſein, der da im Garten herumrumort?... Vielleicht doch ein Dieb?... Und wenn er nur Obſt mauſen möchte?! Nun, zu mir kann er nicht rein! Ich wohne vier Meter über der Erde in rötlichen Sandſteinmauern! Aber ſoll ich den Obſtgarten plündern laſſen?! Nein. Das geht denn doch nicht. Alſo erhebe ich mich. Aber vorſichtig löſche ich zuvor das Tiſch⸗ licht. Ich brauche ja nicht gerade Zielſeibe zu ſein, hell belichtet und ſo, für den Fall, daß... Glitten nicht juſt jetzt graue Hände von der Fenſterbank fort?... Ich reiße das Fenſter auf:„Halt wer da! Halt, oder ich ſchieße!“... Zum Teuker auch! Da kraſchpelt und huſcht doch etwas?!... Und ich löſe tatſächlich einen Schuß gegen den nun wieder ſilbergrünen Mondhimmel!... Das ganze Haus wird wach. Fenſter tun ſich auf. Stimmen fragen: „Wer hat denn da geſchoſſen?“..„Ich!“, ſage ich:„Es muß da wer im Garten ſein!“ Und dann trapſen drei verſchiedene Männerſchritte die Treppe herab,— und zu viert gehen wir in den Garten Wir ſchauen uns an. Nein. Nichts. Wir ſind verlegen vor einander. Denn auf den Schuß hin hat jeder geglaubt, daß da was nicht ſtimme. Wir waren auch zum Aeußerſten entſchloſſen!... Dar⸗ über ſind wir uns klar!...„Ich werde wach bleiben!“, ſage ich:„Ich habe noch ſechs Schuß Ich ſage das ſo laut, daß jeder Angſt haben muß, der da etwa noch verſteckt ſein ſollte... Und dann gehen wir vier und Frauen, die inzwiſchen auf der Innentreppe ſtanden, ſchauen nicht ohne Be⸗ wunderung zu uns her. Aber ach: Bewunderung war nicht nötig! Denn als ich wiederum ſtille ſaß Aympia-Ehrengabe an den Reichsſporkführer Die Lauchhammerwerke haben nach Model⸗ len der Bildhauerin Barbara von Kalckreuth mehrere dieſer Bronzetafeln gegoſſen, die nach Motiven altgriechiſcher Vaſen die alten Olym⸗ piſchen Spiele darſtellen. Eine größere Anzahl dieſer Bronzetafeln wurde dem Reichsſport⸗ führer v. Tſchammer und Oſten als Erinnerung an die 11. Olympiſchen Spiele in Berlin zur geeigneten Verwendung übergeben. (Preſſephoto, K.) —— und las, tupſte es immerzu wieder an meine Fen⸗ ſter. Und ich erkannte eine Fledermaus, die aus der Nacht vorſtieß, um das Getier, das auf den Scheiben, lichtverzückt, einhergaukelte, mit ſtumpfem Maule wegzufangen!... Das war alles! Und wenn ich nun noch ſage, daß das ſeitdem allnächtlich geſchah, ſo mag ſich niemand wundern, wenn ich dies harmlos graue Tierchen mehr und mehr als kleine, nächtliche Freundin anſprach. Denn es ging genau ſo, wie wir Menſchen das tun, ſeinem Lebenmüſſen nach.. ſeinem Leben⸗ wollen! Einem Geſetz, gegen das Piſtolen geradezu lächerlich ſind.. herbſtliches Bunk Von Jo Hanns Rösler Der Urlaub iſt zu Ende. Die Städte füllen ſich wieder. Auch Paul und Pauline waren wieder daheim. Und jetzt wollte Paul früh nicht aus den Federn. „In der Sommerkriſhe biſt du jeden Morgen um ſechs aufgeſtanden!“, zeterte uline. „Ja, das war auch wegen der Morgen⸗ gymnaſtik, Pauline.“ „Du haft doch gar keine Gymnaſtik ge⸗ den e 1 Ich nicht. Aber das; au nzelte:„ nicht. er das junge Mädchen, das gegenüber wohnte.“ * Reiten erhält Jugend und Geſundheit. Dies dachte auch der dicke Bumſel. 192 1 05 drei Stunden geritten“, er⸗ hlte er ſto „Wie iſt es Ihnen bekommen?“ „Ausgezeichnet.“ „Und dem Pferd?“ 4 Im Her eigt der Prater noch einmal ine Pacht Auch im Wurſtelprater eröffnete oolwords Weltwunderſchau. Kam ein Neu⸗ ai „Wo iſt die Dame mit dem Vollbart?“ „Auf einen Sprung nachhauſe gegangen— ſeine Frau iſt krank.“ 1 Die Konzertſaiſon beginnt. Der Virtuoſe be⸗ trat das Künſtlerzimmer. „Wie iſt mein Konzert beſucht?“ Der Manager murrte:„Bis jetzt können Sie noch jedem leicht einen Gegenbeſuch machen!“ * Wamſt iſt dick wie ein Froſch. Wamſt wollte abnehmen. Deswegen trat Wamſt im Sommer einem Ruderklub bei. Der Sommer iſt ver⸗ n. Im Herbſt wog ſich Wamſt. Er hatte ünf Kilo zugenommen. „Haben Sie nicht fleißig gerudert, Wamſt?“ „Doch. Jeden—.— Im Doppelvierer.“ „Und da haben Sie nicht abgenommen?“ „Nicht ein Gramm.“ „Wieſo nicht?“ „Ich war Steuermann.“ Axel Rasmuſſen: Jeplember Es weht aus jedem Blätterrauſchen, Aus jeder fernen Wolke Flug, Aus jedem Blicke, den wir tauſchen, Aus jedem Liede, dem wir lauſchen, Ein banges Wort: Vorbei! Genug! Vorbei die lichte Zeit der Roſen, Da rings die Welt in Düften ſtand, Des Sommerwindes laues Koſen.. Jetzt blühen nur noch Herbſtzeitloſen Schwermütig an dem Wieſenrand. Wo blieb des Sommers Frucht und Fülle? Schon ſinkt bald hier, bald dort ein Blatt Zu Boden. Eine große Stille Umfängt gleich einer kühlen Hülle Das Herz, das keine Heimat hat. Der milde Fluß glänzt wie ein Spiegel. Die Luft iſt ſeltſam klar und dünn. Ein Jagdhorn lockt vom fernen Hügel, Und unſre Sehnſucht reckt die Flügel. Sie möchte fort. Wohin?.. Wohin? — —— —— r 8 d Mußeſtunden RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz 18. Fortſetzung. Die Janitſcharen— ein halbes Dutzend— ſtanden zwiſchen dem Ritter vom Rhein und der feſten Burg des franzöſiſchen Geſandten. In der Torwölbung hockten und lehnten untätig die walachiſchen Leibwächter. Sie 82 ſich vor 90* Wer in Stadt und gen einen Krieger der Reichsmiliz die Hand er⸗ hob, war dem Tod verfallen. Adrian von Nimburg ſchritt auf das Tor zu. Einer der Janitſcharen, dem eine furcht⸗ bare Säbelnarbe den ſchnurrbärtigen linken Mundwinkel zu einem bösartigen Grinſen ſchief zog, ſtellte ſich her⸗ ausfordernd vor ihn. Er hielt einen N Stecken in der Fauſt, wie er und ſeine Kameraden ihn im Frieden trugen, um auf den Straßen Ordnung zu halten. 8 Franke!“ — er ging um i rum. Aber der Narbi war e vor W 1 1 8 8 Sie u mich nicht ſo dreiſt an, du Chriſt!“ . 8 e alben 1 9 1„ Lebe und 5 r vorgehaltene Sto 8 i 2 in den Weg. 9 S Janitſcharen 1 850„ e. peiß 8 du Ungläubiger!“ 7 ei wei e Milch!“ ſpr wu. a 10 mich darcht⸗ ch!“ ſprach der Franke. r Narbenträger ſprang heran und ſpie nach ihm. Im ſelben Augenblick entriß ihm Adrian von ers den Stecken und ſchmetterte ihn ihm gegen die Stirne. An dem Taumelnden vorbei rannte er dem Haus zu, raſcher, als die Janitſcharen in ihren unförmlichen Plu⸗ derhoſen und ſchweren Waffen ihm folgen konnten. Einer bon ihnen riß ſeine geladene Steinſchloßflinte von der Schulter, legte an, zielte. 1— Seite, Jüngling!“ ſchrie er im Schnappen des Der Jüngling Emin hatte ſich zwiſchen den Franken und ſeine Verfolger geſtürzt. Er deckte dem Ritter von Rimburg den Rücken, das leidenſchaftliche, ſchöne bräun⸗ liche Geſicht gegen die Janitſcharen gekichtet. Er ſielt die Arme ſchützend N Er wollte rufen:„Laßt ab!“ Das Wort erſtarb auf ſeinen Lippen. Er lag auf dem Boden. Sein weißer Mantel färbte ſich raſch in der Herzgegend rot. 5 g Es herrſchte einen Augenblick lähmende Stille. Durch das Schweigen kreiſchten die* der wuchtigen, eiſengebuckelten Torflügel, die die chter in Haſt von innen mit ſchweren Riegeln ſchloſſen, mit Eiſenſtangen verlegten. Nur raſch! Nur raſch! Mochte da draußen ein Jüngling tot liegen. Es gab Menſchen genug. Aber ein Janitſchar war geſchlagen worden und hob jetzt erſt, noch halb betäubt, den blutigen, kahlgeſchorenen Schädel, dem die weiße, federgeſchmückte Filzmütze entglitten war, von der Erde. In kurzem würde dieſes Haus hier eine belagerte Feſtung ſein und draußen ein Toſen von Tau⸗ ſenden von Turbanen. 8 Die Chriſten in Pera hatten ſich in ihre Häuſer ge⸗ flüchtet. Die Straßen gehörten Kriegern und den Derwiſchen, den Handwerkern und den Schreibern, den Bootführern und den Barbieren, den Waſſerträgern und den Kameltreibern, die um das ſtumme, vergitterte und verſchloſſene Kaſtell wogten und nach dem Franken brüll⸗ ten, um ihn mit Knütteln zu erſchlagen. Durch das Ge⸗ wühl ritt mit ſeinem Gefolge ein ehrwürdiger Weißbart. Ferat Baſſa holte ſeinen toten Sohn. Auf ſeinem ge⸗ runzelten Antlitz 1 keine Erregung. Nur die Ruhe der ee s iſt kein Schutz und Zuflucht außer et ah! „Tragt ihn hinunter auf mein Schiff!“ befahl er den Seinen.„Wir wollen ſeinen Leichnam nach Aegypten bringen. Der Sarg mag an Bord gezimmert werden!“ Aber als ſich die Galeere in den letzten Abendſtrahlen auf dem Schwarzblau des Marmara⸗Meeres wiegte, ſprach Ferat Baſſa: g „Es iſt zu weit bis Roſette. Hüllt meinen Sohn, ſo wie ihn der Todesengel ereilt hat, in ein weißes Tuch, knüpft zwei Steinkugeln aus den Schiffskartaunen in die Zipfel und laßt ihn ſanft an den Hanfſeilen in die See hinuntergleiten.“ Und er murmelte, während die Laſt verſank, den Koranſpruch aus der neununddreißigſten Sure, genannt „Die Scharen“:„Allah nimmt die Seelen zu ſich zur Zeit ihres Todes, und diejenigen, welche nicht ſterben, in ihrem Schlaf. Und diejenigen, über die er den Tod verhängt hat, behält er zurück.“ Er ſchaute auf die Wogen, die ſich über dem ſtillen weißen Gaſt geſchloſſen hatten. Er atmete auf:„Nun konnte keiner auf Erden je erfahren, wer der Jüngling Emin geweſen war. Die Galeere fuhr mit geblähten Segeln in die Nacht hinaus. Die Mannſchaft mit Ausnahme des Steuer⸗ manns ſchlief. Der Baſſa Ferat ſchlief nicht. Ihn konnte Alah nicht, wie in der Sure, im Traum des Lebens zurückhalten. Er ſtieg auf den hochgebauten Bug des Schiffes und ſtürzte ſich in das Meer. * Zur ſelben Zeit ſtand in dem Diwan des Kronsfeld⸗ herrn der franzoͤſiſche Geſandte vor dem furchtbaren Kara Muſtafa. Der Großvezier war grimmer Laune. In allen ſhren Ordenshäufern hatten heute abend die Janitſcharen ihren Reis nicht angerührt. Wenn die Janitſcharen ihr Eſſen ſtehenließen, ſo bedeutete das Aufruhr für den nächſten Tag, gerade vor dem 1 e ins Feld, bedeutete ganz unnötigen Zeitverluſt durch die erneuten Hinrichtungen mißliebiger Paſchas, die man gerade ſo gut ſchon geſtern oder vorgeſtern hätte erdroſſeln können. Nun dieſer Zwiſchenfall vor dem Hauſe des franzö⸗ ſiſchen Geſandten! Der Großvezier Kara Muſtafa 1 weder leſen noch ſchreiben. Er war auf die mündlichen Berichte angewieſen, die ihm vorhin der wutſchäumende Aga, der Oberſte der Janitſcharen, und jetzt eben der aalglatte Marquis de Guilleragues erſtattet hatten. Er ſagte laut, wie er mit gekreuzten Beinen auf dem Diwan ſaß: 4„Die Janitſcharen haben den Befehl, ſelbſt auf den Schatten eines Chriſten nicht zu treten. Der Franke muß lieg. eee auf die ahnungsloſen Krieger geſtürzt „Er ſtellt es in Abrede!“ ſprach der Marquis ge⸗ ſchmeidig durch den Mund des Dolmetſchers neben ihm. „Damit wendet er die Folgen eines Angriffs auf einen Janitſcharen nicht ab!“ „Und die Folgen für den Krieg? Für die Welt? Dieſer Cavalier wurde aus Verſailles geſandt. Soll in dieſen großen Tagen die Freundſchaft zwiſchen der Erhabenen Pforte und meinem Land wegen eines Stockhiebs— nicht einmal eines Säbelſtreichs— Schaden leiden? Sollen alle mühſam ausgearbeiteten Pläne zu kurz kom⸗ men, weil einem Helden des Glaubens einige Minuten der Schädel brummte?“ Herr de Guilleragues las eine widerwillige Zuſtim⸗ mung in den glühenden Augen des Großveziers. Er lächelte fein. „Der Kalif hat heute bei ſeinem Auszug den kaiſer⸗ lichen Geſandten mit ſich genommen“, ſagte er.„Nun wohl! Führen wir auch dieſen unbedachten deutſchen Herrn im Heereszug mit nach Belgrad! Dort mag der Hates 19 5 5 das 1 ſeiner Gnade zu⸗ oder nicht! Seinem Spru eugen ſi i . n een as Schweigen Kara Muſtafas hieß: Alla i Ungläubigen erleuchtet! 7 e e „Durch dieſen Ausweg“, ſprach der Geſandte erleich⸗ tert,„nähren wir das Feuer der Freundſchaft Frank⸗ reichs zu der Hohen Pforte, gerade jetzt, wo wir mit ſchmerzlicher Ueberraſchung Polen auf Seiten Ihrer Geg⸗ ner ſehen!“ Das Mienenſpiel eines Raubtiers zuckte auf den bär⸗ tigen Zügen des Großveziers. Schleichende Hinterliſt. Blindwütiges Kraftbewußtſein. Er lächelte in unermeß⸗ licher Verachtung des Abendlands. „Noch ſteht König Sobieſki nicht bei Wien!“ ſagte er. „Und kommt vielleicht niemals hin!“ „Ein fragender Blick. Der Marquis hob mit einer gra ziöſen Entſchuldigung die Schultern. „Es ſchickt ſich im Orient nicht, von Frauen zu 8 Ich bitte um Verzeihung. Euch ſcheint es un⸗ denkbar, daß ein Mann auf Frauen hört. In Europa iſt es anders. Königin Caſimire von Polen iſt eine ge⸗ 4 n ielleicht ſtimmt ſie doch ihren Gat⸗ 18 Die Donnerſchläge ſilberner Prunkkeſſel, die unheim⸗ lichen ſchrillen Schreie ſchlangenförmiger, kupferner Flö⸗ ten umjauchzten die mächtige Standarte mit der goldenen Spitzkugel auf hoher Goldſtange, mit der in des Königs von olen adeliger Leibwache der Hauptmann dem Herrſcher voranritt. Mit einem glänzenden Gefolge ſei⸗ ner Hetmane und Bannerherren und Senatoren und Kaſtellane zog Johann Sobieſki über die weite, von end⸗ loſen Wäldern umrauſchte Ebene dem Kirchturm und der Synagogenkuppel des ſchleſiſchen Städtchens Tarnowitz zu. Dicht davor endete ſein Königreich. Dort drüben lief die Grenze des Heiligen Römiſchen Reiches Deutſcher ſollte. die das polniſche Heer heute noch überſchreiten e. Kaiſer Leopold hatte einen eigenen Geſandten geſchickt, um ſeinen Verbündeten bei ſeinem Einmarſch in die öſterreichiſchen Erblande mit königlichen Ehren zu emp⸗ fangen. Johann Sobieſki hatte dem Feldmarſchall des Kaiſers zur Begrüßung heute auf dem Blachfeld von Tarnowitz alle Pracht feiner Reiterei vorgeführt— der polniſchen Panzerniks und Gendarmen und geflügelten 1 N wie der wilden Freiſcharen der Haiducken und oſaken und Walachen. Er ſelbſt hatte ſamt ſeinem Ge⸗ folge allen Glanz der Waffen aufgeboten. Von reinem Gold war die Sturmhaube, die ſeinen runden, von klu⸗ gen dunkeln Augen belebten Kriegerkopf mit dem 5 gezwirbelten Schnurrbart und dem Doppelkinn deckte, go den das Reitgeſchirr, goldgeſtickt die Schabracke, gold⸗ beſchuppt das Panzerhemd. Am Sattel hing ein goldener Rundſchild und zeigte in getriebener Arbeit ein Bild der Vernichtungsſchlacht von Chotin wider die Türken. „Hier iſt meine Stadt!“ ſprach der König der Repu⸗ blik Polen zu dem Geſandten Graf Caraffa. Damit meinte Herr Sobieſki nicht den dürftigen Grenzmarkt Tarnowitz in der Ferne. Er führte ſeine Stadt mit ſich. Der König und ſeine Großen kampierten da, wo die Gäule wieherten und die Lanzenwimpel im Wind wehten. Hier, am rechten Flügel ihrer Adelscompagnien, ſtanden ihre Zelte. Es waren kleine fahrbare Paläſte aus char⸗ lachrotem, himmelblauem, laubgrünem, goldgelbem Stoff, jeder in Form und Farbe von dem Nachbarn unterſchie⸗ den. Es gab da witze Pavillons und ſchmale. von Säulen⸗ 2 r Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ Copyright by knorr& Hirt, München rechen geſtutzte Säle. Es gab Zelte in Form viereckiger Wohnzimmer und mächtige Rundgebäude mit vergoldeten Dachträgern, mit eigenem überdeckten Vorhof und Sei⸗ tenflügeln für die Dienerſchaft, mit Glasfenſtern und geglättetem Dielenbelag und kunſtvollen Stickereien auf der inneren Seidenbeſpannung der Zwillichwände. „Ich bin in r Kriegslager in Europa geweſen!“ 7 der Marſchall des Kaiſers.„Aber ſolch einen eichtum im Feld ſah ich noch nie!“ „.. der nichts gekoſtet hat!“ Der König Sobieſki lächelte voll Kriegsliſt. 4 „... wo ich hier Badehäuſer ſehe, Beratungsaſäle, Tafelräume, große Küchen, üppige Pferdeſtälle?“ „Dieſe Zelte haben wir alle nach gewonnener Schlacht mit dem Säbel den türkiſchen Paſchas und Vezieren ab⸗ gekauft, die doch keine Verwendung mehr dafür hatten, weil ſie erſchlagen oder geflohen oder auf der Flucht er⸗ trunken waren. Und ich hoffe, vor Wien wird unſere Zeltſtadt noch gewaltig wachſen. den kann die Maſſe des polniſchen Adels, der ſich zur Rettung Wiens drängt, kaum mehr im Lager unterbringen. Allein viertauſend geharniſchte Huſaren habe ich neu einreihen müſſen!“ In majeſtätiſchen Leinwandmaſſen türmte ſich, von den Bannern des weißen Adlers überflattert, der Lager⸗ palaſt des Königs. Eine Schar ſchmächtiger arabiſcher Schimmelſtuten ſcharrte davor den Boden. Paßgänger mit noch ledigen, weichgepolſterten Gabelſätteln, wie ſie die hohen Frauen ritten. Mit himmelblauem Atlas ausge⸗ ſchlagene Reiſekaroſſen ſtanden da, in denen große Damen zu fahren 15—— Kammermädchen liefen zwiſchen den . cherzenden Kriegskerlen und ſchleppten leichte iedecken aus Otternfell und zarte weiße Schwanen⸗ pelze und Rückenkiſſen aus bunter Seide für die Reiſe. „Die Königin hat mich, wie Eurer Exzellenz bekannt, bis zur Grenze begleitet“ ſagte Johann Svobieſki zu dem Grafen Caraffa, während er ſich, durch Gicht behindert, von hilfreichen Armen aus Sattel und gel helfen ließ.„Hier trennen wir uns! Ich ziehe mit meinem älteren Sohn, zehn Jahre zählt, ins Feld. kämpfen kann, kehrt mit ſeiner zurück!“ Mit der Königin Caſimire von Polen, der geborenen Marquiſe d' Arquien aus Frankreich, und ihrem Hofſtaat. Und in ihrem Gefolge auch noch die aus Verſailles zu Beſuch gekommenen franzöſiſchen Freundinnen ihrer Ju⸗ d. In dem großen 5. des Zeltpalaſtes tanden die Herzoginnen und Markgräfinnen vom Ho Ludwigs des Vierzehnten und warteten auf ihre ſo hoc emporgeſtiegene Landsmännin und unter ihnen, beſchei⸗ den im Hintergrund, in einem grauen Staubmäntelchen über der Weſpentaille und einem viereckig geknoteten Scheiteltuch von der graugrünen Modefarbe„Vergifteter Affe“ die— zierliche ſchwarzäugige Marquiſe Qui⸗ nette de Giou. 5 er ö Die Königin rauſchte mit einer ſilberfarbenen Schleppe heran. Sie trug einen ſchwarzen Spitzenumhang, der ihr bis zu den Ellbogen reichte, und unter deſſen Franſen im linken Arm ihr Wachtelhündchen. Die Rechte ſtreckte — etwas ſchmerzlich über das ausdrucksvolle, von Wil⸗ und Verſtand beherrſchte Geſicht lächelnd, ihrem Gat⸗ ten. Johann Sobieſki neigte ſich ritterlich über ihre Hand. Sie waren beide nicht mehr jung, ſie an der Schwelle, er am Ende der Fünfzig. Aber ihre Her⸗ zen waren für einander jung geblieben. Eine Menge während der Heerſchau eingetroffener Boten harrten vor dem Königszelt. Jeden Tag galop⸗ pierten neue heran. Sie brachten Notſchreie aus Schle⸗ für und der Moldau, ſie brachten Eilbriefe der Kur⸗ ürſten von Bayern und Sachſen und drängende Kriegs⸗ rapporte des Herzogs von Lothringen vom Habsburger Heer und Handſchreiben des Kaiſers und Breves des Papſtes und aus allen Zeilen, in allen Zungen bat es und beſchwor es:„Eilt nach Wien! Verliert keine Stunde! Die Gefahr wächſt!“ König Sobieſkis Auge ſuchte an den Sendboten der Höfe vorbei einen unſcheinbaren, abſeits ſtehenden Mann, dem der Bart das Antlitz bis zu den vorſtehenden Backen⸗ knochen bedeckte. Darüber ragte eine hohe Kegelmütze aus ſchwarzem Lammfell. Je zwei Piſtolen und Krumm⸗ dolche ſtaken in dem ſilberbeſchlagenen Gurt des knie⸗ langen ſchwarzen Kaftans. „Was ich zu tun habe, weiß ich ſelber!“ ſprach Jo⸗ hann Sobieſki gedämpft und vertraulich zu dem kaiſer⸗ 15 Geſandten.„Ich möchte wiſſen, was der Feind n* „Das Kabinett Eurer Majeſtät gilt als das am beſten im Geheimen bediente von Europa.“ „Die ganze Türkei“, der König lächelte fuchsſchlau mit der Kriegsliſt ſeiner Huſaren,„iſt voll von meinen Spä⸗ hern. Der Sultan ahnt nicht, daß in ſeinem eigenen Diwan immer ein paar von mir gewonnene Paſchas ſitzen. Meine Koſaken ſtreifen, als äuberbanden ver⸗ kleidet, auf allen Straßen. Der Hetman, der da ſteht, iſt einer ihrer Verwegenſten.“ Er trat auf den bärtigen Ruſſen mit der Lammfellmütze zu.„Wo kommſt du her, Bruder?“ „Wir drangen bis in die Nähe von Adrianopel, Groß⸗ herr!“ tönte es in tiefem Baß. „Und was ſaht ihr da?“ „Den Großvezier Kara Muſtafa auf dem Marſch nach Belarad!“ jüngere, der noch nicht Cortſetzung folgſ ohann 8 wenn er auch erſt ſech⸗ * utter nach Warſchau dien A0 Dol Sch dal 4 Vell. het 6 dere kribb fo g Han Gebu 4 Sie U spiels df d Jof Af Im teſte es paßt 805 mit wiehel augen ſicht würd bine heſo ahſch Sie Poſta Falten uſſch 9 Lech d einkauf fin dient! Nenſc duch nad An ſtrea dn wut Aber lerdi dunkt Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Achtung! Blockleiter! Donnerstagabend halb 9 Uhr in der Ge⸗ ſchäftsſtelle: Abholen der Beitragsmarken. Ebenſo hat der Ortsbauernführer mit Schriftführer zwecks Empfang der Ernte⸗ dankabzeichen zu erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. der A. S. D. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 NS Achtung! Kolonialwarenhändler! Die Eiergutſcheine wollen bis 5. Sep⸗ tember ds. Is. bei Pg. Lorenz Reiß, Lam⸗ pertheimerſtraße 21, zwecks gemeinſamer Ein⸗ löſung abgegeben werden. Wir weiſen noch beſonders darauf hin, daß die Eiergutſcheine bis 31. Dezember 1936 verlängert ſind. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. September 1936 Anſer Tagesſpruch Ehre duldet keine Flecken, jeder Fehl auf ihr iſt Brandmal, Brandmal auf der ſchönſten Stirn. Herder. Aalen Jie Geduld:; „Ich bin der geduldigſte Menſch der Welt“, ſagt mancher,„mich kann nichts aus der Ruhe bringen!“ Aber in Wirklichkeit iſt es mit ſeiner Geduld gar nicht ſoweit her. An⸗ dere wieder geben offen zu, daß ſie leicht kribblig werden, wenn eine Sache nicht gleich ſo geht, wie ſie gehen ſoll. Sie fahren aus der Haut, ſie ſind nervös. Es gibt übrigens gewiſſe Gradmeſſer der Geduld, an denen jeder ſehen kann, ob er tatſächlich ein geduldiger Menſch iſt. Können Sie zum Beiſpiel„Lange warten?“ Jeder kann das ausprobieren, wenn er ſich bei⸗ ſpielsweiſe in der Hauptbetriebszeit einmal auf das Poſtamt begibt, wenn ſo Zehn oder Zwölf auf Abfertigung am Schalter warten. Da ſchließt man ſich alſo der Reihe an und kann Geduld trainieren. Langſam rückt man vorwärts. Die här⸗ teſte Geduldsprobe gibt es zu beſtehen, wenn es plötzlich abſolut nicht vorwärts geht. Man paßt genau auf: da ſteht ein Mann vor dem Schalterfenſter, der anſcheinend durchaus nicht mit ſeinem Anliegen fertig wird. Immer wieder ſetzt ihm der Schalterbeamte etwas auseinander, aber er kapiert es nicht. Man ſieht ihn wild mit den Armen fuchteln— irgend etwas geht nicht glatt. Die Menſchen hinter ihm ſtehen ſtumm und ergeben. Es gibt beſonders Tüchtige, die ſchon mit einem Blick abſchätzen können, ob ſie lange warten müſſen. Sie recken den Hals und ſchauen, wieviel Poſtanweiſungen oder Zahlkarten die Ein⸗ zelnen in der Hand halten. Wie geſagt, am Poſtſchalter kann man Gelduld üben. Hausfrauen wiſſen vielleicht auch ein Lied davon zu ſingen, zur Hauptgeſchäftszeit einkaufen zu gehen. Wenn in Läden zehn und fünfzehn Menſchen ſtehen, die alle raſch be⸗ dient werden wollen. Es gibt zum Beiſpiel Menſchen, die ſonſt durchaus gutartig ſind. Furchtbar aber wird die Sache, wenn ſich je⸗ mand vordrängelt. Dann werden ſie gleichſam zu reißenden Wölfen.„Was fällt Ihnen ein?“ ſchreien ſie dann,„wie können Sie ſich vor⸗ drängen? Ich war vor Ihnen da! Sie müſſen warten, bis Sie drankommen!“ Manche ſchlucken den Zorn hinunter. Aber ſie ſpüren bis in die Fingerſpitzen jenes nervöſe Kribbeln, das nur die auf dem Siede⸗ punkt befindliche Ungeduld mit ſich bringt.. * Aftern Des Sommers letztes Blütenkind, die Aſter, beginnt ſich jetzt zu erſchließen. Vom reinſten Weiß bis zum tiefdunklen Lila ſind nahezu alle Farben vertreten und einzelne Spielarten, wie z. B. die ſogenannte Straß⸗ feier⸗Aſter wirken mit ihren pleureuſe⸗artig gefaſerten Blütenblättern ganz ausnehmend ſchön und vornehm. Bei der Anſpruchsloſig⸗ keit der Aſter in Bezug auf Kultur, die die denkbar einfachſte iſt, hat ſich dieſe Blume auch zahlloſe Freunde unter den Gartenbeſitzern erworben. Als Zierblume hält ſie ſich ziem⸗ lich lange, wenn man täglich das Waſſer wechſelt, eine Priſe Salz hineintut und vor jedem Neueinſtellen den Stil etwas beſchneidet. *. Billige Speiſefette für Minderbemittelte Nach einem von dem Reichs- und preuſ⸗ iſchen Miniſter des Innern herausgegebenen underlaß ſollen die von der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſefette für die min⸗ derbemittelte Bevölkerung getroffenen Maß⸗ 3 für die Monate Oktober, November und Dezember 1936 im bisherigen Umfange fortgeführt werden. Die auf rotem Waſſer⸗ zeichenpapier hergeſtellten Stammabſchnitte enthalten wiederum je drei Reichsverbilli⸗ gungsſcheine A und B ſowie einen Beſtell⸗ ſchein für 1½ Kilogramm Konſummargarine. Durch Berührung mit der elektr. Leitung getötet. Geſtern mittag gegen 12 Uhr ſtarb der Landhelfer Heinrich Sander von hier, wohnhaft am Tivoli, in Neuzen⸗ 256 wo er beſchäftigt war, eines unerwarteten odes. Der 16jährige Junge hantierte am Taubenſchlag, kam hierbei mit dem Rücken egen die Stromleitung und wurde getötet. ie durch den Arzt angeſtellten Wiederbele⸗ bungserfolge blieben ohne Erfolg. Die Leiche wurde in die hieſige Leichenhalle auf dem Friedhofe überführt. Die aldchſalles auf. wird den Hergang des Unglücksfalles auf⸗ nehmen.— Den von ſo herbem Schickſals⸗ ſchlag betroffenen Angehörigen gilt unſere herzliche Anteilnahme. g * Pferdemuſterung in Viernheim. Vorgeſtern früh wurde an der Dreſchhalle am Sandhöferweg die hieſige Pferdemuſterung vorgenommen. 223 Pferde wurden vorgeführt. Einige Landwirte, deren Pferde durch die Kummete an der Bruſt verletzt waren, er⸗ hielten die Auflage, die Pferde ſolange nicht mehr zu beſchäftigen, bis die Verletzungen ge⸗ heilt ſind und in Hinkunft dafür zu ſorgen, daß derartige Verletzungen nicht mehr vor⸗ kommen, was ja durch Unterlegen von Filz leicht vermieden werden kann. »Die Luiſenſtraße wird geteert. Geſtern nachmittag und heute früh ſind die Gemeindearbeiter damit beſchäftigt, der Fahr⸗ bahn in der Luiſenſtraße ein neues Geſicht zu geben. Die Straße wird mit feinem Schotter überzogen und mit Teer 1 ſodaß t. wieder zur Freude der Anwohner ſtaubfrei iſt. Verdunfahrt. An einer Autofahrt nach den Schlachtfeldern Verdun und Ar⸗ gonnenwald können noch 1—2 Perſonen teil⸗ nehmen.(Siehe Inſerat). Das Eiſerne Kreuz. Das Großkreuz des Eiſernen Kreuzes wurde im Weltkrieg Hindenburg, Mackenſen und Lu⸗ dendorff verliehen. Das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe wurde etwa 90 000mal verliehen, das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe rund 4 mil⸗ lionenmal bei einer Geſamtzahl von 13 Mill. Kämpfern. Dr. Ley empfing frühere Ar⸗ beitskameraden. Reichsorganiſationslei⸗ ter Dr. Robert Ley empfing in der letzten Woche den Männergeſangverein JG. Farben⸗ induſtrie, Werk Leverkuſen, der bei den Eröff⸗ nungsfeierlichkeiten der Reichsrundfunkaus⸗ ſtellung mitgewirkt hat, in ſeiner Wohnung. Die Leverkuſener Abordnung erfreute ihren früheren Arbeitskameraden Dr. Ley mit Volks⸗ und Soldatenliedern. Dr. Ley ſprach ſich mit manchem alten ihm wohl bekannten Arbeitskameraden herzlich aus. In einer An⸗ ſprache an die Werkskameraden erzählte Dr. Ley von ſeiner Leverkuſener Zeit und wies darauf hin, daß die Leverkuſener Kameraden nun Gelegenheit hätten, Funn ob er ſeine Worte aus alter Kampfzeit gehalten hätte. Nach einem kurzen Beiſammenſein ver⸗ ließen die 160 Leverkuſener Werkskameraden den Reichsleiter.— Dr. Robert Ley war ab 1921 bei JG. Farben Leverkuſen als Chemi⸗ ker tätig, bis er dort am 1. Januar 1928 we⸗ gen ſeiner politiſchen Betätigung entlaſſen wurde. Religionsangabe in den Urliſten und auf den Steuerkarten. Bei der Ausfertigung der Lohnſteuerkarten waren viel⸗ fach Schwierigkeiten dadurch entſtanden, daß die Zugehörigkeit zu den einzelnen Religions⸗ emeinſchaften nicht vollſtändig oder in ver⸗ 8 Abkürzungen vorgenommen worden war. Auf Anregung des Deutſchen Gemeindetages, dieſe Abkürzungen einheit⸗ lich feſtzulegen, hat der Reichsminiſter der Finanzen einen Beſcheid erteilt, in dem er bittet, zu veranlaſſen, daß auf den Adreſſier⸗ maſchinen⸗Platten der Gemeinden die Zuge⸗ hörigkeit zu den Religionsgeſellſchaften uſw. einheitlich durch die folgenden Abkürzungen bezeichnet wird: ev— evangeliſch(proteſtan⸗ tiſch, facher, reformiert), rk— römiſch⸗ katholiſch; ak— alt⸗katholiſch, gk— grie⸗ chiſch⸗katholiſch, d— jüdiſch, o— Angehö⸗ rige aller ſonſtigen Religions⸗ und Weltan⸗ ſchauungs⸗(Glaubens⸗)gemeinſchaften. Der Miniſter empfiehlt, dementſprechend zu ver⸗ fahren und insbeſondere die Adremaplatten entſprechend einzurichten. Deutſchlands Sportplätze. Wie das Statiſtiſche Reichsamt mitteilt, waren am 1. Oktober 1935 im Deutſchen Reich vorhanden: 862 Groß⸗Sportanlagen mit 54,35 Millio⸗ nen Quadratmetern Geſamtfläche, 27 800 ſonſtige ſtändige Turn- und Sportplätze mit 168,19 Millionen Quadratmetern Geſamt⸗ fläche, 13 500 behelfsmäßige Turn⸗ und Sportplätze mit 51,03 Millionen Quadrat⸗ metern Geſamtfläche und 49 171 Schulhöfe mit 47,68 Millionen Quadratmetern Geſamt⸗ fläche. Lehrreiche Sanitätskolonnenübung am Hornbacher Bahnübergang Die Sanitätskolonnen bzw. Halbzüge von Heppenheim, Birkenau und Viern⸗ heim hielten am Sonntag eine gemeinſame Uebung in Birkenau unter der Leitung des Kolonnenführers Kaiſer, Heppenheim, ab. Als ein beſonders lehrreiches Uebungsgelände 125 man den Hornbacher Bahnübergang be⸗ timmt, wo bekanntlich nach kurvenreichem und ſtarkem Gefäll die Hornbacher Straße die Weſchnitztalbahn überquert. Es war ange⸗ nommen worden, daß ein Omnibus mit Aus⸗ flugsgäſten, aus dem Hornbacher Tal herun⸗ ter kommend, nahe dem Schwimmbad mit dem 2⸗Uhr⸗Zug zuſammengeſtoßen ſei und der Kolonne die Aufgabe erwachſen ſei, eine gröſ⸗ ſere Anzahl von Schwer- und Leichtverletzten FFF die Werbung für den rhein-mainijchen Wein Sitzung des Landes organiſations-Ausſchuſſes für das„Feſt der deutſche Traube und des Weines 1936“ NSG. Im großen Sitzungsſaal der Lan⸗ desbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau trat der Lan⸗ dasz al für das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ un⸗ ter Leitung des Vorſitzenden, Abteilungsleiter Glahn, zuſammen, um ſich Rechenſchaft zu geben über die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Durchführung des„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ und gleich⸗ zeitig zu beraten, mit welchen Mitteln eine dauernde Propaganda für das Weingebiet an Rhein und Main betrieben werden könne. Ab⸗ teilungsleiter Glahn wies darauf hin, daß heute ſchon die Erfolge einer zielbewußten Werbung für das rhein⸗mainiſche Weinbau⸗ gebiet ſichtbar werden. An die Stelle zahl⸗ reicher Bezeichnungen iſt auch im Bewußtſein der Oeffentlichkeit ein einziger Begriff als Name für den Weinbau im Gau Heſſen⸗Naſ⸗ ſau getreten, nämlich„Rhein⸗mainiſcher Wein⸗ bau“. Die Bedeutung dieſes nunmehr größ⸗ ten deutſchen Weinbaugebietes wird in zu⸗ nehmendem Maße allgemein erkannt. Weiter⸗ hin hat der erſte„Rhein⸗mainiſche Winzertag“ in Mainz das Augenmerk der geſamten deut⸗ chen Oeffentlichkeit auf den rhein⸗mainiſchen einbau gelenkt, ſodaß Preſſe, Rundfunk und Film an dieſem Ereignis nicht vorbeigehen konnten. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführun⸗ gen gab Abteilungsleiter Glahn Hinweiſe auf die 2. Folge der zum„Feſt der deutſchen deutſchen Traube und des Weines 1936“ er⸗ gangenen Richtlinien, welche die bereits be⸗ kannten Vorſchriften ergänzen. Ueber den Stand der Weinwerbewoche gaben ſodann die Vertreter des Weinbauwirtſchaftsverbandes, der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, des Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes und des Deutſchen Gemeindetages Auskunft. Aus allen Referaten war zu entnehmen, daß das„Feſt der deutſchen Traube und des Wei⸗ nes 1936“ mehr noch als im Vorjahre ein großer Erfolg zu werden verſpricht. Insbe⸗ ſondere plant die NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zahlreiche Feſtlichkeiten auf dem Lande. Auch in dieſer Sitzung wurde wieder das Problem der Gemeindegetränke⸗ ſteuer angeſchnitten, ohne daß ſich weſentlich neue Geſichtspunkte gegenüber den vorange⸗ gangenen Zaſammenkunften ergeben hätten. Schon jetzt beriet der Landesorganiſations⸗ ausſchuß für das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ über die Maßnahmen, die auch nach der Weinwerbewoche in An⸗ griff genommen werden können. Es ſteht je⸗ denfalls ſchon heute feſt, daß die Bemühungen, den Wein aus dem Rhein-Maingebiet be⸗ kanntzumachen und laufend abzuſetzen, auch nach der Weinwerbewoche mit der gleichen Tatkraft weiter verfolgt werden. zu bergen. Dies gelang der Kolonne in 13 Minuten, alſo fahr ſchnell. Auf einer Wieſe zwiſchen dem Bahndamm und der Weſchnitz war ein Hauptverbandsplatz eingerichtet wor⸗ den, der in jeder Beziehung den Anforderun⸗ gen genügt hätte. Die Handreichungen zur erſten Hilfe klappten tadellos, auch der Ein⸗ ſatz der Samariterinnen aus Heppenheim, Birkenau und Viernheim, denen die Auf⸗ Pie zugefallen war, die Verletzten zu ſtärken. ie als ſchwerverletzt Gedachten wurden in das nahe Heylſche Erholungsheim, die an⸗ deren nach Hornbach gebracht. Die Sanitäter und die Samariterinnen verhielten ſich ſehr geſchickt, was bei dem in dichter Menge er⸗ ſchienenen Zuſchauerpublikum guten Eindruck machte. Gegen Schluß der Uebung erſchien auch Provinzialkolonnenarzt Dr. Simmet und beſichtigte den weiteren Uebungsverlauf. An der Geſamtübung beteiligt waren 9 Dienſt⸗ grade, 53 Sanitätsmänner und 18 Samari⸗ terinnen. Im 1 7„Zum deutſchen Kai⸗ ſer“ in Birkenau fand nach Schluß der Uebung eine kritiſche a d det durch Kolonnen⸗ führer Kaiſer ſtatt, der ſeine Anerkennung über den erfreulichen Verlauf der Uebung und den guten Zuſtand der Kolonne bzw. der Halbzüge Birkenau und Viernheim zum Aus⸗ druck brachte und mitteilte, daß mit dieſer dritten Uebung dieſes Jahr der dienſtliche Teil des Uebungsſtoffes beendet ſei und nunmehr eine Ruhepauſe eintrete bis zum 1. Oktober. Dieſe ſolle der finanziellen und körperlichen Stärkung für den großen Kolonnentag in Worms am 17. und 18. Oktober dienen. In einem untadelig ausgeführten Werbe⸗ marſch durch die Straßen von Birkenau be⸗ wies die Kolonne beſte Disziplin. Der Sache des Roten Kreuzes ſind durch dieſe Veran⸗ ſtaltung viel neue Freunde geworben worden. Lͤͤnblicher Verujsichul unterricht auch im Sommer Nach den Richtlinien des Reichserzie⸗ hungsminiſters für die Einrichtung von länd⸗ lichen Berufsſchulen ſoll der Schulbeſuch be⸗ kanntlich grundſätzlich zwei Jahre dauern und der Unterricht Sommer und Winter durch⸗ gehend mit 160 Stunden jährlich erteilt wer⸗ den. Der praktiſchen Durchführung des Be⸗ rufsſchulunterrichts in den Sommermonaten 0 ſich in einigen überwiegend landwirt⸗ chaftlichen Gebieten teilweiſe Schwierigkeiten entgegengeſtellt, da die berufsſchulpflichtigen jungen Leute im Sommerhalbjahr beſonders dringend für die landwirtſchaftlichen Arbeiten gebraucht werden. Der Deutſche Gemeindetag hatte daher den Miniſter um Prüfung gebe⸗ ten, ob nicht den Schulträgern bis zu einer reichsgeſetzlichen Regelung vorläufig geſtattet werden könne, den ländlichen Berufsſchulun⸗ terricht lediglich auf die Wintermonate zu ver⸗ legen und die feſtgeſetzte Stundenzahl auf drei Winterhalbjahre zu verteilen. Der Miniſter hat nun darauf erwidert, daß ihm die er⸗ wähnten Schwierigkeiten in einzelnen Gebie⸗ ten auf dem Lande bekannt ſeien. Nachdem jedoch die Dauer der Lehrzeit der in der Land⸗ wirtſchaft beſchäftigten Jugendlichen auf zwei Jahre feſtgelegt ſei, könne auch von der zwei⸗ jährigen Dauer des Beſuchs der Berufsſchule nicht abgegangen werden. Dies habe wiederum zur Folge, daß auf eine Unterrichtserteilung in den Sommermonaten nicht verzichtet werden könne. Dieſe Regelung ſei im Einverſtändnis mit dem Reichsnährſtand getroffen worden. Sie habe neben der beſſeren Berufsausbil- dung den großen Vorteil, daß die jungen Leute der Wirtſchaft im dritten Jahr voll zur Verfügung ſtehen. Mas Gulngt cle uncl ęunk Reichsſender Stuttgart: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 700 Nach⸗ richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.00 Flaggenparade und Morgen⸗ muſik der deutſchen Kriegsmarine; 9.30 Vom Volksſender: Morgenmuſik; 10.00„Der Ret⸗ tungsring der Luft“; 10.30 Sendepauſe: 11.00 Fröhliche Klänge; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Mittagskonzert der deutſchen Kriegsmarine; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrich⸗ ten; 13.15 Konzert; 14.00 Muſikaliſche Kurz- weil; 15.00 Sendepause; 15.30 Jungmädel ſingen in der Rundfunkausſtellung; 16.00 Großes buntes Nachmittagskonzert der deut⸗ ſchen Kriegsmarine; 18.00 Muſik zum Feier⸗ abend; 19.00 Feierabend auf der Marinewerft 19.30 Flaggenparade der Kriegsmarine; 19.45 Reichsſendung; 20.00 Nachrichten; 20.10„In Beantwortung Ihres ſehr Ge⸗ ehrten...“; 21.10„Alemannen am Ober⸗ rhein“; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltungskonzert; 0.00„Die ver- kaufte Braut“. T 8JJTCCTCT00 6] iͥ yVTGVGVTVTTVTTVVVTJTTTVTVTTbSꝛ„...— 9 5 f 8 —— Man Aus 6 nheim wen n einem hieſi icher Betri an 0 tr teur welten Kra iebsu er S „währen ftwerk iſt ei unfall. 8 das Gewi ulzb 8 tete, vom 5 er Reini iſt ein Elekt In mit„ der bei 2 16.30 Uhr. ach. Am U Stark gungsarbei romon⸗ Mi ickſicht er beiden K 51 B„ erei 1. Se * nterſuchung iſ ſtrom e verrich⸗ e 3 ihre E d Aena 2 7 ſich in eg um I ft I m im Ga orden s en. D en Vo g ſich die etwa 16 ein V ach a immt des A der Die er ſi ann war rſtand zu auch ieine Naß Jahre erkehrsu uf der S e Perſo orf eder Ni r ſich T er auch zu machen getr 5 hrrad ſitz altes Mä fall, ind chreibe onen B achtun ahrtsrecht ichtb, ee h ſo pflic eee e nd auf bis j ädchen auf i em! ſi n ſchild ettelbri g deb Vorfahrt chtes eachtu AR n. is jetzt auf iß fe unterſl ern ſie i e am Diens orfahrtsrech 8. 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