ind in len det⸗ das chen tert * gigen, — Erſ cheinungs weil e Bezugspreis: Nummer 206 17 Amtsblatt der Bürgermeisterei giernheim es Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Freitag ternheimer eillun 8 90 Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim 1 nzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil den 4. Seplember 1936 r I mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt An 505 8 Nr. 6 gültig. Geschäftstelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. K. Ludwigshafen 15101. 12. Jahrgang Irun von den Ualionaliſten eroberk Flucht der rolen Miliz auf franzöſiſches Gebiel Gäſte des Jührers in Nürnberg Irun gefallen! Erfolgreicher Aeberraſchungsſtoß der Nakionaliſten. 88 Front vor Irun, 4. Sepk.(Vom Sonderberichterſtakler des DMB). Am Frei- lag früh um 7 Uhr iſt es den Truppen Ge⸗ neral Molas gelungen, die heißumkämpfle Skadt Jrun zu erobern. AUnler Aus- nutzung des undurchſichligen Wekkers konn⸗ ten die nalionaliſtiſchen Streilkräfte über ⸗ raſchend aus den etwa 800 Meker vor der Sladt gelegenen Stellungen vorbrechen. Nach kurzem Infankerie- und Maſchinengewehr⸗ feuer wurden die rolen Verkeidiger zurück ⸗ geworfen, die in wilder Flucht ſich über die inkernalionale Brücke bei Hendaye auf franzöſiſches Gebiek zu rellen ſuchen. Auch die italieniſche Botſchaft nach Alicante verlegt. Die italieniſche Botſchaft in Madrid iſt, wie von maßgebender italieniſcher Seite mitgeteilt wird, nach Alicante verlegt worden. Begründet wird dieſe Maßnahme mit der un⸗ genügenden Sicherheit und dem man⸗ gelhaften Schutz durch eine Regierung, die keine Autorität mehr beſitze. Die Maßnahme ſcheint jedoch nicht mit der Mordtat an dem italieniſchen Arbeiter in Barcelona in Ver⸗ bindung gebracht werden zu können. Weiter wird erklärt, daß die italieniſche Regierung trotz dieſes neuen„grauſamen Mordes“ vor⸗ erſt keinen Antrag auf Sühnegeld ſtellen werde, da mit der„aktionsunfähigen“ Madrider Re⸗ gierung Verhandlungen darüber nutzlos wären. Fünf nationaliſtiſche Offiziere auf dem Gefängnisſchiff„Uruguay“ verurteilt. Auf dem ſpaniſchen Regierungsſchiff„Uru⸗ guay“, das vor Barcelona vor Anker liegt und als Gefängnis für die nationaliſtiſchen Offi⸗ ziere und Privatperſonen dient, wurde am Donnerstag das Urteil gegen fünf hohe Offt⸗ ziere des Artillerieregiments geſprochen, die in der Kaſerne von San André in Barcelona die Aufſtandsbewegung geleitet hatten. Drei der Offiziere, Oberſt Jintilla und die beiden Hauptleute Torres Chacon und Ferdinand Baſa wurden zum Tode verurteilt. Eine italieniſche Warnung die forigeſetzle Verletzung der Nichleinmiſchungs verpflichtung Ro m, 3. Sepf. Die Spälausgabe des halb- amtlichen„Giornale d' Italia“ meldet, daß in Barcelona ein ikalileniſcher Ar⸗ beiker namens Umberko Faſanella, Valer von ſieben Kindern, ermordet wurde. Faſanella iſt der ſechſte Jkallener, der als Opfer der ſpaniſchen Marxiſten fälll. Wie die Meldung des„Giornale d' Italia“ be⸗ konk, ſcheint die einzige Veranlaſſung der Blukkat in der Talſache zu liegen, daß Faſa⸗ nella in ſeiner Wohnung religiöſe Bil der hakke.() Der italieniſche General- konſul in Barcelona hal ſofork in enerniſch⸗ ſter Weiſe Verwahrung eingelegt, jedoch er⸗ ſcheine, wie„Giornale d' Italia“ hinzufügt, dieſer Prokeſt angeſichts der Talſachenlage als unzulänglich. Ein italieniſcher Kreuzer befinde ſich bereits in den Gewäſſern von Barcelona, und vorausſichllich würden noch weitere italieniſche Kriegs- ſchiffe dorthin enkſandt werden Jranzöſiſcher Bolſchafter Iwiſchenfall an der Grenze bei hendaye Paris. 3. Sept. Der Berichterſtatter des „Matin“ meldet einen faſt unglaublich klingen⸗ den Zwiſchenfall an der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze bei Irun⸗Hendaye, der jedoch ein grel⸗ les Schlaglicht auf die Diſziplinloſigkeit der roten Grenzwächter Spaniens wirft. Der franzöſiſche Botſchafter Herbette kam, dem Bericht zufolge, mit ſeiner Frau und einem franzöſiſchen Staatsangehörigen, deſſen Name Caballero allerdings ſeine ſpaniſche Ab⸗ ſtammung erweiſt, von San Sebaſtian her an der internationalen Brücke bei Hendaye im Kraftwagen an. Die rote Grenzwache auf ſpaniſcher Seite habe den Diplomaten⸗ In maßgebenden ikalieniſchen poliliſchen Kreiſen wird dieſer Zwiſchenfall als ziemlich ernſt bekrachtet, umſomehr als auch am Don⸗ nerskag wieder Nachrichken über neue Waf⸗ ſenlieferungen nach Spanien vorlie⸗ gen. In zuſtändigen italieniſchen Kreiſen wird in dieſem Zuſammenhang erklärt, daß bei weiler anhalkenden Verlehungen der Nichkeinmiſchungsverpflichltung Italien ſich ſeine Handlungsfreiheit wiedernehmen werde. Nalieniſcher Kreuzer uch Bartelong unterwegs Rom, 4. Sepk. Der italieniſche 10 000 Tonnen-Kreuzer„Pola“ iſt nach einer amk⸗ lichen Meldung am Donnerskag abend von Gaeka nach Barcelona zur Verſtärkung der in den dorkigen Gewäſſern ſtehenden ita⸗ lieniſchen chiffen in See gegan- gen. von roter Miliz bedroht wagen angehalten und verlangt, daß der ver⸗ dächtige Franzöſiſch⸗Spanier, der jedoch durch⸗ aus gültige Papiere bei ſich hatte, ausſteigen ſollte. Dieſem Anſinnen habe ſich der franzö⸗ ſiſche Botſchafter widerſetzt, worauf ihm ein Marxiſt ſagte:„Und wie wäre es, wenn man Ihnen einmal einen Schuß verpaſſen würde?“ Botſchafter Herbette habe geantwortet:„So ſchießen Sie doch, wenn Sie es wagen, auf den Botſchafter Frankreichs!“ Die franzöſiſche Grenztruppe, die von der an⸗ deren Seite der Brücke aus dieſen Vorfall be⸗ obachtete, und ihren Botſchafter in Gefahr glaubte, ſei über die Brücke geſtürmt und habe dem Kraftwagen des Botſchafters freie Bahn verſchafft, ſo daß er mit ſeinen Inſaſſen das franzöſiſche Gebiet erreichen konnte. Einladung des geſamlen diplomatiſchen Korps zum Reichsparleitag Berlin, 3. Sepk. Der Führer und Reichskanzler hat auch in dieſem Jahre die Chefs der ausländiſchen Wiſſionen in Berlin als ſeine perſönlichen Gäſte zur Teilnahme am Reichsparkeikag in Nürnberg eingeladen. Ihr Erſcheinen haben zugeſagk: die Bokſchafter der Türkei, von Polen, Ja- pan, Italien, Chile, China und Braſilien; die Geſandten von Schweden, Bolivien, Aegypten, Peru, Rumänien, Argenkinien, Griechenland, des Iriſchen Freiſtaakes, von Finnland, Portugal, Kolumbien, Uruguay, der Union von Südafrika, Kuba, Iran, Irak. Lettland, Afghaniſtan, Jugoflawien, Ungarn, Nikaragua, der Dominikaniſchen Republik ſowie die Geſchäftsträger von Guakemala, Venezuela, Litauen, Dänemark, der Tſche⸗ choſlowakei, Mexikos, der Schweiz und von Oeſterreich. Den Diplomaten wird ein Schlaf wagenſonderzug zur Verfügung ge⸗ ſtellt, der ſte am Dienstag, 8. Sepkember, früh nach Nürnberg führen wird, wo ſie bereits am frühen Nachmiktag einkreffen, um an den großen Veranſtalkungen des Reichsparkei⸗ kages keilzunehmen. Während der Anweſen⸗ heit in Nürnberg ſind verſchiedene Ausflüge für die Herren des Diplomakiſchen Korps im Programm vorgeſehen, u. a. wird ein Tages⸗ ausflug nach Oberbayern erfolgen. Der Son- derzug krifft am 15. Sepkember morgens wie⸗ der in Berlin ein. Auf der Reiſe werden die Diplomaken von dem Chef des Pröokokolls, Geſandten von Bülow- Schwanke, und Legakionsſek- rekär von Reicherk ſowie von einer aus ſprachenkundigen SS-Männern beſtehenden Mannſchaft begleitet werden. Zum Kommandanken des Sonderzuges iſt SS- Brigadeführer Generalmajor a. D. von Maſſow beſtimmt worden, dem Reichs- haupkſtellenleifer von Ih ne aus der Pri⸗ vakkanzlei des Führers zugekeilk worden iſt. Neue Verhaftungen in Jowjelrußland Leningrad, 3. Juli. Wie hier nun⸗ mehr aus ſicherer Quelle bekannk wird, enk ſprechen die Nachrichten der Auslandspreſſe über die Verhaftung der Generale Scha⸗ poſchnikow, Schmidt, Kusnezow und Tulijn den Takſachen. Daß die dies⸗ bezüglichen Meldungen der ausländiſchen Preſſeverkreler von der Sowjelpreſſe ſelbſi nicht übernommen wurden, geht offenbar auf amkliche Weiſung zurück. Desgleichen wird die Talſache, daß der Londoner Sowjelhan⸗ delsverkreler Ozerſki(der inzwiſchen wie⸗ der in London eingekroffen iſt.— Die Schrift- leikung.) am 29. Auguſt in Moskau verhaftet worden war, nicht offiziell zugegeben. Die Verkreler der Oppoſilion, gegen die bekannk⸗ lich ein Unkerſuchungsverfahren ſchwebk— Radek, Bucharin, Rykow u. a,, ſind, wie verlaulel, gleichfalls feſtgenommen worden. „Es iſt notwendig, Blut zu vergießen!“ Ein Bekennknis zum Morden. Hendaye, 3. Sept. Die in San Se⸗ baſtian erſcheinende Volksfrontzeikung „Frente Popolar“ gibt einen Auf ruf wieder, der in dem kommuniſtiſchen Organ Madrids„Mundo Obrero“ und in der anarchiſtiſchen Zeitung von Barcelona„So- lidaridad Obrero“ veröffenklicht worden it und folgendermaßen laukek: „Es iſt notwendig, Blut zu ver⸗ gießen, aber wir müſſen aufpaſſen, daß uns das Rot des Blukes nicht die Augen ver- nebelt, daß die Leidenſchaft die Herrſchaft über uns gewinnt und uns Ungerechtigkeiten begehen läßt. Das Blut darf uns nicht ſo weit verwirren, daß wir überall Feinde ſehen und ſogar unglückliche arme Teufel aus dem Wege ſchaffen, die, wenn ſie auch Dummheiten gemacht haben, ſich immerhin beſſern könnken und denen man deshalb ver- zeihen ſoll. Der Terror, der im Dunkeln arbeitet, muß allmählich aufhören; an ſeine Skelle müſſen die Volkskribunale kreten. Wenn Bluk geopferk werden muß und wenn umgebracht werden muß, dann ſol⸗ len dies alle ſehen und die Gründe verſtehen, die zu dieſen Maßnahmen geführt haben. Dann wird dieſe„ſoziale Prophylaxis“ auch ihren Werk haben und dann wird auch das gute ar⸗ beitswillige und humane Volk ſeine begeiſterke Zuſtimmung zu einem derartigen Werk geben. Gibt es noch einen ſtärkeren Beweis für die ſchauerlichen Zuſtände in Madrid und Barcelona, für den Zynismus der Kommu- niſten und Anarchiſten, als dieſen„Aufruf“? elond George in München München, 3. Sepk. Der engliſche Po- litiker und ehemalige Miniſterpräſident Lloyd George, der am Miktwoch ſeine Deulſchlandreiſe in Begleitung ſeines Soh⸗ nes und ſeiner Tochter, ſowie mehrerer Her- ren aus ſeiner Umgebung angekreken hat, kraf am Donnerskag um 9.54 Uhr, aus Rokkerdam kommend, im Münchener Hauptbahnhof ein. König Karol kommt nach Prag Prag, 3. Sept. Wie„Lidove Noviny“ mel⸗ det, wird König Karol von Rumänien als Gaſt von Präſident Beneſch den Feſtlichkeiten anläßlich des tſchechoſlowakiſchen Staatsfeier⸗ tages am 28. Oktober beiwohnen. Der König wird mit Kronprinz Michael und dem Außen⸗ miniſter Antonescu am 27. Oktober in Prag eintreffen. * — — —— ̃———— —— ö— A—————— 2 Bom Luzifer und vom Erzengel Michael Der bekannte engliſche Journaliſt Ward Price hat in der„Daily Mail“ dieſen Ver⸗ gleich gewählt: Wie Luzifer vor dem Fall wolle Stalin die Mächte der Finſternis mobil ma⸗ chen, aber der deutſche Erzengel Mi⸗ chael bereite ſich ſchnell darauf vor, das Feld zu behaupten. Infolge der antikommuniſti⸗ ſchen Grundſätze des Nationalſozialismus ſei der deutſche Führer zum Wächter Weſteuropas gegen den Bolſchewismus beſtimmt. Es iſt eine alte Legende, die davon erzählt, Gott habe den Erzengel Michael über das deut⸗ ſche Volk geſetzt, damit es fähig werde, Schirmherr des Gottesglaubens, Kämpfer für das Reich Gottes zu ſein. Ein deutſcher Den⸗ ker des vorigen Jahrhunderts ſagt das ſo: das deutſche Volk habe in der ſchwerſten Stunde ſeiner Geſchichte an dieſer Michaelsaufgabe ge- arbeitet, und auch ſein Ringen um den Reichs⸗ gedanken ſei im Grunde eine ſolche Michaels⸗ aufgabe geweſen. Gott ſelber, der Schöpfer der Völker, habe den Reichsgedanken der Deut⸗ ſchen geſchaffen, auf daß er in der Mitte Europas ſeine Wirkung ausübe, Widerſtand leiſte, Spannungen hervorrufe und die bran⸗ denden Wogen der Zerſtörung aufhalte. Die künftige Aufgabe der Deutſchen ſei keine an⸗ dere, aber zunächſt müßten ſie in ſich ſelber die Flavustragödie überwinden, den Bru⸗ derkampf zwiſchen Armin dem Befreier und Flavus dem Dienſtbaren im römiſchen Heer. Dieſe Ueberwindung könne nur durch die Her⸗ ſtellung der Volksgemeinſchaft erfolgen; ſie ſei die Aufgabe der Zukunft; werde ſie gelöſt, ſo ſei das deutſche Volk unüberwindlich. Wie man ſieht, iſt das Beiſpiel, das der eng⸗ liſche Journaliſt braucht, in der deutſchen Ge⸗ ſchichte ſchon öfter verwendet worden. An dem gefährlichen Platze, den das deutſche Volk im Herzen Europas einnimmt, wird die Volksge⸗ meinſchaft zur zwingenden Aufgabe und Ret⸗ tung. * Der engliſche Journaliſt ſieht den Ring des Bolſchewismus von Oſten und Weſten her, und er erkennt, daß die außenpolitiſche Abwehrſtellung Deutſchlands ge⸗ radezu zwangsläufig geworden iſt. Er hat ein⸗ geſehen, daß der militante Bolſchewismus eine ernſte Gefahr für den Frieden der Welt be⸗ deutet und daß Deutſchland die Hauptlaſt die⸗ ſes Kampfes eines Tages tragen müßte, wenn es zu einer ernſten Auseinanderſetzung käme. Im Weſten und im Oſten herrſcht der Terror und zucken die Flammen gen Himmel. Leicht frißt der Brand weiter und ſtürzt nach dem Willen Moskaus andere Länder in das Chaos. So erkennt Ward Price dem deutſchen Führer die geſchichtliche Aufgabe zu, der Wächter Weſteuropas gegen den Weltbolſchewis⸗ mus zu ſein. Der engliſche Publiziſt würdigt noch ein⸗ mal die Gefährlichkeit der Lage, die ſich durch die militäriſche Bündnispolitik Sowjetrußlands und durch die unerhörten militäriſchen Rüſtun⸗ gen dieſes Landes wie durch die heftige kom⸗ muniſtiſche Propaganda in ganz Europa her⸗ ausgebildet hat. Er zeigt das ſeinen Lands⸗ leuten im einzelnen: das Militärbündnis mit Frankreich und der Tſchechoflowakei, die Ein⸗ richtung von Flugplätzen auf tſchechiſchem Ge⸗ biet und die Anhäufung von Kriegsmaterial gegen Europa hin. Dieſer Engländer erkennt an, daß Deutſchland ſich durch all das ernſtlich bedroht fühlen muß, und er gibt ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der Süden und Südweſten Europas auf der Seite Deutſch⸗ lands ſtehen müßten. Alles ſchön und gut. Welches ſind aber die Folgerungen, die er für England aus dieſer Lage zieht? Er meint, daß Frankreichs Haltung von der Entwicklung der ſozialen Auseinanderſetzung abhänge, die in dieſem Lande im Gange ſei, und daß ſie auch von der Feſtigkeit des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Bünd⸗ niſſes beſtimmt werde, deſſen Wert erſt in der Bewährungsprobe zutage treten würde. Nun aber die Einſtellung Englands! Ward Price iſt der Meinung, daß England ſich von allem zurückhalten müſſe, weil dieſer ganze grundſätzliche Streit zwiſchen„Faſchismus“ und Bolſchewismus das engliſche Weltreich im Grunde gar nichts angehe. Allerdings müſſe England immerhin ſtark genug ſein, um ſich im Fall eines derartigen Konfliktes wirkſam iſo⸗ lieren zu können. Aber Deutſchland— nun freilich, das muß die Michaelsaufgabe löſen, damit Weſteuropa nicht im Bolſchewismus untergehe! * Das würde alſo heißen, daß England gewiſ⸗ ſermaßen als„lachender Dritter“ dabeiſtehen könnte, wenn es bitterer Ernſt würde um das Schickſal Europas. Ob er ſich darin nicht ſehr irrt? Wir glauben nicht, daß es England ge⸗ ſtattet werden würde, in einer ſolchen Lage den Zuſchauer zu ſpielen. Jedenfalls würde ähm das Lachen ſehr vergehen. Wenn ein ſol⸗ ches Unglück über Europa käme, wie es ihm der Weltbolſchewismus zugedacht hat, dann würde auch England vor einer Entſcheidung um Leben und Tod ſtehen. Dieſe Entſchei⸗ dung klopft aber heute ſchon an die Tore der Völker, und ſie klopft auch an die Tore Eng⸗ lands. Der Gedanke, neutral zu bleiben und dabei vielleicht noch ein gutes Geſchäft zu ma⸗ chen, wie etwa die Amerikaner im Weltkrieg, Bochum, 3. Sept. In der Bergarbeiterſtadt Bochum wurden am Donnerstag die 28 Knappen, die bei dem furchtbaren Exploſions⸗ unglück auf der Zeche„Vereinigte Präſident“ den Tod fanden, zur letzten Ruhe gebettet. Auf grünem Raſen vor der großen. mit dem Hakenkreuz und den Symbolen des Bergbaues, Schlägel und Eiſen, geſchmückten Maſchinen⸗ halle hatte man den Verunglückten eine wür⸗ dige Aufbahrungsſtätte geſchaffen. Die nächſten Angehörigen der Toten. die Ver⸗ treter von Partei und Staat, der Bergwerke, der Arbeitskameraden, der NS.⸗Formationen und ein Wald von trauerumflorten Fahnen füllten den weiten Zechenplatz. Zu den Beiſetzungsfeierlichkeiten waren auch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Gauleiter Wagner erſchienen. Nachdem Betriebsführer Aſſeſſor Bruch und der Betriebszellenobmann Starbatti von den toten Arbeitskameraden Abſchied ge⸗ Leipzig, 3. Sept. Die nunmehr be⸗ endete Leipziger Herbſtmeſſe hat ſich als ge⸗ ſchäftlich ſehr lebendige, den An⸗ ſchluß der Konſumgüterinduſtrien an die allgemein deutſche Wirtſchaftsbelebung deutlich widerſpiegelnde Meſſe erwieſen. Zur Beurteilung des geſchäftlichen Geſamt⸗ erfolges weiſt das Leipziger Meſſeamt darauf hin, daß über dieſer Leipziger Meſſe ein ſeit langem eingeſpieltes Ein deckungsge⸗ ſchäft alter Kunden läuft,. das von vornherein erwartet wird und deshalb nicht beſonders auffällt. Die diesjährige Herbſtmeſ⸗ ſe hat in den Branchen für Hausrat und Wohnbedarf und auf der Baumeſſe in Bauſtof⸗ fen mit wenigen Ausnahmen ein ſtarkes der⸗ artiges Eindeckungsgeſchäft gebracht. In den Induſtrien des Kultur⸗ und Luxus⸗ bedarfes, überhaupt in faſt allen die Ge⸗ ſchmacksfrage berührenden Warengruppen iſt daraüber hinaus ein ausgeſprochen gutes, zuſätzliches Meſſegeſchäft gemacht worden, das beſonders nach dem Auslande mit der Aufnahme zahlreicher erfolgverſprechender Beziehungen verbunden war. Dabei boten diesmal nicht ſo ſehr„Meſſeſchla⸗ ger“, ſondern mehr die vielen neuen Züge im Warenangebot den Hauptanreiz. Einzelne Zweige haben auch aus beſonderer Lagerung der Nachfrage Nutzen gezogen, ſo beiſpiels⸗ weiſe einzelne Textilgruppen und— aus An⸗ laß einer bevorſtehenden neuartigen Preisre⸗ Eſſen, 3. September. Unter der Ueberſchrift „Die Friedenspolitik des neuen Mitteleuropa“ ſchreibt Bundesminiſter Dr. Glaiſe von Horſtenau in der„Eſſener National-Zeitung“ u. a.: Die Brücken von der Oſtſee zur Adria ſtän⸗ den nun offen und die Wiederaufnahme nor⸗ maler Beziehungen zwiſchen den beiden deut⸗ ſchen Staaten mache Mitteleuropas Neuord⸗ nung im weiteſten Sinne des Wortes wieder möglich. Mitteleuropas Wiederaufbau ſei auch zu einer Zeit bedeutſam, in der das Abendland ſich geſchloſſen gegen einen An⸗ griff zu richten habe, der die bisherigen gei⸗ ſtigen Grundlagen jäh zerſtören wolle. Die bolſchewiſtiſche Fackel habe Spanien in Brand geſetzt. Der Flammenſchein des Kampfes zucke über den ganzen europäiſchen Weſten. Enge Geiſter könnten darin einen in⸗ nerſtaatlichen Vorgang ſehen, den ſie ſelbſt aus der Ferne betrachten könnten. Wer jedoch die Macht einer Idee im tiefſten Innern je⸗ mals erlebt habe, ſehe den Abgrund. Deutſch⸗ lands Führer habe, die Gefahr für Europa reſtlos erkennend, die geiſtige und militäriſche Kraft des Reiches voll eingeſetzt. Auch wir Deutſchen in Oeſterreich müßten in dieſen Tagen die Zeichen richtig zu deuten wiſſen. Unſer Schickſal, das uns im ſo lange ſie neutral blieben, ſcheint ja ſehr ge⸗ ſcheit, aber er überſieht, daß ein Umbruch der Weltgeſchichte im Gange iſt und daß ſich die Weltlage ſehr gewandelt hat. Heute gibt es kein Volk mehr, das um die Notwendigkeit einer klaren Stellungnahme herumkommt, und auch England wird zu dieſer Entſcheidung ge⸗ zwungen werden. Die Zukunft wird es lehren. Michael oder Luzifer! In Spanien herrſcht das Grauen des bolſchewiſtiſchen Terrors. In den Ländern des Weſtens wühlt und gärt der Geiſt Moskaus. In London gründet er ſeine Filialen. Sehr ſchön ſagt Ward Price, daß der deutſche Führer zum Wächter Weſteuropas gegen den Weltbolſchewismus beſtimmt ſei. Er ſieht doch wohl, daß ein anderes Deutſch⸗ land geworden iſt, ein Deutſchland, das ſeine Flavustragödie überwunden hat, das eine Volksgemeinſchaft errichtet hat und durch ſie wieder ſtark geworden iſt. Auf dieſe Stärke Die feierliche Beiſetzung der Opfer des Bochumer Bergwerlksunglücks Abſchluß der Leipziger herbſtmeſſe zehr lebhafles, leilweiſe ausgeſprochen gules Neu- Meſſegeſchüft die Brücke von der Oſtſee zur Adria deſlerreichiſcher Bundesminiſter über Friedenspolilik des neuen Miltel europas ———ů——ͤ—— 5 Ä—˙⁰1—˙²..——ñ-—-— nommen hatten, ſprach Gauleiter Wagner, der von Breslau nach Bochum geeilt war, um der Beiſetzung der Verunglückten beiwohnen zu können. Er betonte, daß an der Bahre die⸗ ſer braven Bergknappen das ganze deutſche Volk ſtehe. Das hätten die vielen Beileids⸗ bezeugungen und auch die Hilfsmaßnahmen be⸗ wieſen. Im Namen des Führers, im Namen der Bewegung und im Namen des ganzen deutſchen Volkes ſprach der Gauleiter dann den Hinterbliebenen ſein tiefſtes Mitempfinden aus. Der große Trauerzug ſetzte ſich dann zum Friedhof in Bochum⸗Hamme in Bewegung. Tauſende und Abertauſende von Volksgenoſſen umſäumten die Straßen und grüßten die Toten mit dem Deutſchen Gruß. Schlicht und würdig war die Trauerfeier auf dem Hammer Friedhof, wo die Verun⸗ glückten eine ſchöne Ruheſtätte gefunden haben. gulierung in der Branche— auch das Stein⸗ gutwarenfach. Das Auslands geſchäft war im gan⸗ zen genommen bedeutend beſſer als angenom⸗ men werden konnte. Die genaue Schlußzählung dürfte etwa 6000 Auslandsbeſucher ergeben, unter denen ſich ein nicht unbeträchtlicher Teil von Olympiagäſten befand. Dieſe kauften al⸗ lerdings weniger u. beſchränkten ſich mehr auf Informationen. Die traditionellen zur Meſſe kommenden Käufer aber aus den verſchiedenſten europäiſchen Ländern ha⸗ ben dort, wo ſie es handelspolitiſch konnten, kräftig ins Geſchäft eingegriffen. Vielfach wur⸗ de berichtet, daß ſich die ausländſchen Käufer der Güte und Neuartigkeit des deutſchen An⸗ gebots einfach nicht zu entziehen vermochten. Dies gilt auch hier beſonders in den Meſſe⸗ branchen des Kulturbedarfes. Die Meſſehan⸗ delsabkommen mit Holland, Rumänien, Bel⸗ gien und Oeſterreich haben ſehr befriedigend gearbeitet. Die ausländiſchen Ausſteller ha⸗ ben gute Erfolge, auch die Wiener Ausſteller von Bijouterien und feinen Lederwaren wa⸗ ren ſehr zufrieden. Die Herbſtmeſſe hat einen wertvollen Beitrag zur Normaliſierung der deutſch⸗ öſterreichiſchen Wirt⸗ ſchafts beziehungen geleiſtet, deſſen Auswirkungen bereits auf der Frühjahrsmeſſe 1937 deutlich ſichtbar in vermehrtem Angebot und größerer Nachfrage in Erſcheinung treten dürften. Herzen Europas zu Wächtern beſtellt habe, ru⸗ fe uns. Wir würden zu Verrätern unſerer Ge⸗ ſchichte, wollten wir uns dieſer Aufgabe ent⸗ ziehen. Wir würden auch in jenen Abgrund gezogen, der allen Deutſchen droht, die ſich ſelbſt noch nicht beſonnen hätten. Die Bedeutung des am 11. Juli zwiſchen den beiden Kanzlern geſchloſſenen Friedens gehe über Oeſterreich weit hinaus, da er unſere Hei⸗ mat zum ſtärkſten Bauſtein der Mitte Europas mache. Im Augenblick dieſer Gefahren laſſen wir das Gemeinſame ſtärker ſein als das Trennende. Deulſcher Buchhändler in Buenos Aires ermordet Buenos Aires, 3. Sepk. Im Skadk⸗ keil Belgrano wurde der deulſche Buchhänd- ler Guſtav Krauſe in ſeinem Ge- ſchäft ermordet aufgefunden. Die Leiche wies 11 Meſſerſtiche auf. Da der Geldſchrank aufgebrochen war, vermukek die Polizei einen Raubmor d. Ueber die Per- ſönlichkeiten der Mörder iſt noch keine Klar⸗ heit vorhanden. Krauſe war ein ſehr be⸗ kannkes und geachketes Witglied der deuk⸗ ſchen Kolonie. Deutſchlands ſetzt er ſeine Hoffnung. Das iſt ſchön und eine große Anerkennung für das na⸗ tionalſozialiſtiſche Reich. Nicht ſchön iſt es, daß der gute Ward Price daraus ſo ſchwache und matte Folgerungen zieht. Denn wenn es eine Michaelsaufgabe zu erfüllen gibt, ſollte dann das chriſtliche England abſeits ſtehen und den auf Gewinn ſpekulierenden Neutralen ſpielen? Angeſichts der Weltgefahr gibt es aber keine Neutralität, auch für den Einzelnen nicht. Jeder iſt verpflichtet, nach ſeinem Gewiſſen zu handeln, und das Gewiſſen zwingt dazu, auf die Seite deſſen zu treten, der für die Ord— nung und für den Frieden Europas eintritt. Das iſt die Auffaſſung des deutſchen Vol⸗ kes. Es ſollte die Auffaſſung aller derer in Europa ſein, die einen Blick für den Ernſt der Lage haben und darum auch den Wächterruf Frankreich will weiler aufrüſten Paris, 9. Sept. Die Pariſer Morgenpreſſe beſchäftigt ſich auch am Donnerstag eingehend mit den von der franzöſiſchen Regierung beab⸗ ſichtigten Maßnahmen zur Verſtärkung der Schlagkraft des Heeres. Das„Petit Journal“ ſchreibt hierzu in Uebereinſtimmung mit einer Reihe anderer Blätter, daß die militäriſche Aus⸗ rüſtung eine ſehr ſtarke Vermeh⸗ rung erfahren werde. Die Regierung werde außerdem den Befeſtigungsanlagen an der Oſtgrenze ihre beſondere Aufmerkſamkeit ſchenken und dieſe Anlagen unter Zuhilfe⸗ nahme der modernſten Technik weiter aus⸗ bauen. Die Luftſtreitkräfte ſollen in einem ſehr großen Maßſtab verſtärkt werden. Bei der Auswahl der einzelnen Flugzeuggattungen werde man ſich von den äußerſt intereſſanten Ergebniſſen leiten laſſen, die die letzten Luft⸗ manöver gezeitigt hätten. Auf diplomatiſchem Gebiet, ſo fährt das Blatt fort, werde die Re⸗ gierung ebenfalls alles unternehmen, um die Freundſchaften und Bündniſſe enger zu geſtal⸗ ten. Das„Journal“ ſpricht genden Neuorganiſierung der Luftſtreitkräfte, die augenblicklich ſabrtminiſter geprüft werden. Die Innen- und Außenpolilik kilauens Staatspräſident Smetona bei der Eröffnung des neuen Sejms. Kowno, 3. Sept. Die Rede, die der litau⸗ iſche Staatspräſident Smetona am Diens⸗ tag anläßlich der Eröffnung des neuen Sejms gehalten hat, liegt nunmehr im autoriſierten Text vor. Im innenpolitiſchen Teil ſeiner Rede geht der Staatspräſident eingehend auf die Ent⸗ wicklung Litauens während der letzten zehn Jahre ſeit der Machtergreifung durch die Tau⸗ tininkai ein und rechnet gründlich mit der vor⸗ hergehenden Parteiwirtſchaft ab. Außen⸗ politiſch ſei nach wie vor die Wilna⸗ frage die brennendſte. Im Beſitz der recht⸗ lichen, geſchichtlichen und völkiſchen Titel könne Litauen auf dieſes Gebiet nicht verzichten und werde ſich nicht der Gewalt des ſtärkeren Nach⸗ barn beugen. Wenn Polen glaube, Litauen durch Druck auf ſeine Volksgruppe im Wilna⸗ gebiet zur Anbahnung normaler Beziehungen zwingen zu können, ſo täuſche es ſich ſehr. Das Memelſtatut, deſſen Zuſtandekommen nicht allein von Litauen abhing, belaſte die Bezie⸗ hungen zu Deutſchland, mit dem Litauen ſtets ein gutnachbarliches Verhältnis anſtrebe. Aus den bekannten Gründen ſei es zuletzt in den Beziehungen zu Deutſchland zu einer Span⸗ nung gekommen, doch ſei bei beiderſeitigem guten Willen eine Erleichterung eingetreten. Die angebahnten wirtſchaftlichen Verhandlun⸗ gen hätten zu einem glücklichen Abſchluß ge⸗ führt, und man könne hoffen, daß ſich die Be⸗ ziehungen mit Deutſchland weiterhin günſtig entwickeln und lebendigen Inhalt annehmen. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede ſprach ſich der Staatspräſident in ſcharfer Form gegen die marxiſtiſche Volksfront aus, die überall dort, wo ſie Feuer faſſe, die roten Fah⸗ nen aufpflanze und die Anarchie im Gefolge habe. Auch in Litauen, und zwar im Suwalki⸗ gebiet, hätten ſich dieſe Tendenzen gezeigt, doch ſei Litauen mit ſeiner kleinbäuerlichen Wirt⸗ von einer grundle⸗ franzöſiſchen vom Luft⸗ tionale Volksfrontideen. Polnischer Prokeſtſchrilt in Prag Warſchau, 4. Sept. Der polniſche Ge⸗ ſchäftsträger in Prag überreichte am Donners⸗ tag im tſchechoſlowakiſchen Außenminiſterium folgende Proteſtnote: Vor dem Bezirksgericht in Mähriſch⸗Oſtrau begann am 2. September ein Prozeß gegen Jo⸗ hann Bocek und andere, die angeklagt ſind, Anſchläge gegen die tſchechoſlowakiſche Repu⸗ blik unternommen zu haben. Wie ſich aus der von dem Staatsanwalt von Mähriſch⸗Oſtrau verfaßten Anklageſchrift ergibt, die im Verlauf des Prozeſſes verleſen wurde, wird darin ver⸗ ſucht, das polniſche Konſulat in Mähriſch⸗ Oſtrau, ſowie die ehemaligen Konſuln Mal⸗ homme und Klotz in den erwähnten Pro⸗ zeß hineinzuziehen. Die polniſche Regierung proteſtiert auf das nachdrücklichſte gegen die unbegründeten beleidigenden Verdächtigungen, die ſich aus der Anklageſchrift ergeben, und ſtellt feſt, daß ſie in dem oben erwähnten Pro⸗ zeß einen neuen Beweis für das Beſtreben auf tſchechoſlowakiſcher Seite erblickt, die polniſch⸗ tſchechoſlowakiſchen nachbarlichen Beziehungen zu vergiften. Gasknappheif in Moskau 88 Paris, 3. Sept. Die Agentur Havas meldet aus Moskau, daß die ſtädtiſche Verwal⸗ tung alle Behörden und Handelsunternehmen aufgefordert habe, den Glektrizitäts⸗ verbrauch ab 1. September um 15 v. H. herabzuſetzen. Im Nichtbefolgungsfall wird Strafe angedroht. Seit vier Tagen mache ſich auch eine ſtarke Gasknappheit bemerkbar. des Führers zu hören vermögen.—8. Der Grund dafür ſei die Unzulänglichkeit der Gaswerke. fFfrtiehſ ſchleh ligen ſchaftsſtruktur kein Boden für ſolche interna⸗ vor Rei 105 ll 0 fil 1 N ſcht ben bal Nr ige am 90 ſch den men organ pat unf die d des Aufei ce! Feind ſch,! den! Velet zum land Ale um ten nen ind drauß ſei es Neuch haben. dn ben ben I gute N Boh die! 00 gend „ Ausle Porte, Aslan md Ee dollen Grmdſ und na Reiche fu. arheikef wein nd 0 N N Alle dn e Au Reich ermon und Sin 9 geſanol J ger tet 18 * ide det keit Us nen Bei gen ten t. hen Re. die tal lle; ut nf tau⸗ Birt⸗ erna⸗ Erlangen, 3. Sept. Am Donnerstag⸗ vormittag eröffnete Gauleiter Bohle die 4. Reichstagung der Auslandsdeutſchen Erlangen 1936, zu der gegen 5000 Auslandsdeutſche aus aller Welt in die Stadt gekommen ſind. Der rieſige Zeltbau am Puchtaplatz war ſchon lange vor Beginn der Kundgebung über⸗ füllt. Oberbürgermeiſter Groß erinnerte in ſeiner Begrüßungsanſprache an das für Erlangen ge⸗ ſchichtliche Ereignis der Hugenotten⸗Einwan⸗ derung vor 250 Jahren. Er gab dann bekannt, daß die Stadt zu Ehren des von jüdiſcher Mörderhand in der Schweiz gefallenen Par⸗ teigenoſſen Guſtloff eine Straße nach dieſem Kämpfer der Bewegung benannt habe. In der dann folgenden Rede dankte Gauleiter Bohle dem Oberbürgermeiſter für ſeine Willkom⸗ mensgrüße. Erlangen ſei für die Auslands⸗ organiſation das Tor zur Stadt der Reichs⸗ parteitage, ſo ſagte der Gauleiter und in Zu⸗ kunft werden ſich die Auslandsdeutſchen und die deutſchen Seefahrer alljährlich gelegentlich des Parteitages in Erlangen treffen. Auf die Anfeindungen eingehend, denen ſich das deut⸗ ſche Volkstum oftmals im Auslande durch Feinde des Nationalſozialismus ausgeſetzt ſah, würdigte Gauleiter Bohle um ſo höher den Zuſammenſchluß und das leidenſchaftliche Bekenntnis zum Nationalſozialismus und zum Dritten Reich, zu denen ſich das Aus⸗ landsdeutſchtum immer mehr bekannt habe. Alle Verſuche, das kämpfende Auslandsdeutſch⸗ tum niederzuringen und von der wiedererſtark⸗ ten Heimat abzutrennen, hätten deshalb kei⸗ nen Erfolg haben können. Verleumdungen und Hetzereien vermochten nicht, die Deutſchen draußen von ihrem Glauben abzubringen. So ſei es gekommen, daß man ſogar glaubte, im Meuchelmord das letzte Mittel gefunden zu haben. Der Gauleiter erinnerte hierbei an den Opfertod des Landesgruppenleiters Wil⸗ helm Guſtloff und an die Ermordung der ſie⸗ ben Deutſchen durch ſpaniſche Bolſchewiſten. Ihnen zu Ehren erklang dann das Lied vom guten Kameraden. Nach der Kundgebung legte Gauleiter Bohle einen Lorbeerkranz am Ehrenmal für die Toten des Wellkrieges auf dem Ehren- friedhof nieder. Im Redoukenſaal ſprach ab- ſchlleßend Gauleiter Bohle vor den Hoheiks- krägern und Polikiſchen Leitern. Gelöbnis der Treue zum Führer. Gauleiter Bohle hat an den Führer fol gendes Telegramm gerichket: „Die in Erlangen zur 4. Reichskagung der Auslandsdeulſchen verſammellen 5000 Parkeigenoſſen und Parkeigenoſſinnen der Auslandsorganiſation, Auslandsdeulſchen und Seefahrer möchten Ihnen in einer machk⸗ vollen Kundgebung zeigen, wie ſehr die Grundſätze ſozialiſtiſcher Volksgemeinſchaft und nakionaler Ehre über die Grenzen des Reiches hinaus im deukſchen Herz verankert ſind. Sie ſind mik mir und meinen Mit- arbeitern einmütig entſchloſſen, Ihr Werk, mein Führer, das Drikte Reich, wo es auch ſei in der Welt, als kreue Deutſche und kap⸗ ſere Nakionalſozialiſten zu verkreken. Alle geloben für Sie und Ihr Werk höch⸗ ſten Einſatz und größte Opfer. Heil, mein Führer.“ Auch an den Stellverkreker des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, die Gaklin des ermordeken Landesgruppenleikers Guſtloff und an Oberbürgermeiſter Dr. Strölin, Stuktgart, hat Gauleiter Bohle Telegramme geſandt. Neue Paläſtina-Beſprechungen in London Vor der Entſendung weiterer Verſtärkungen London, 3. Sept. Da die engliſche Re⸗ gierung, wie in Kreiſen des Kriegsminiſte⸗ riums verlautet, die Entſendung wei⸗ terer Verſtärkungen nach Pa⸗ läſtina erwägt, ſind die ſeit einiger Zeit in der Grafſchaft Suſſer im Gang befindlichen Manöver der erſten Diviſion am Donnerstag plötzlich und unerwartet abge⸗ brochen worden. Die Truppen haben Befehl erhalten, ſich nach der Garniſonsſtadt Aldershot zurückzu⸗ begeben. Wie bereits kurz gemeldet, nahm bei den Beratungen des Kabinettsrats am Mittwoch, dem ausführliche Berichte des britiſchen Kom⸗ miſſars in Jeruſalem vorlagen, die Lage in Paläſtina beträchtlichen Raum ein. Eine weitere Beſprechung fand am Donners⸗ tag zwiſchen dem Vertreter des Miniſter⸗ präſidenten. dem Innenminiſter Sir John Simon und dem Kolonialminiſter Ormsby- Gore ſtatt. Es iſt anzunehmen, Eröffnung der 4. Reichslagung der Auslandsdeulſchen bruch der Manöver der 1. Armeediviſion be⸗ ſchloſſen wurde, da dieſer Truppenteil offenbar die Verſtärkungen für Paläſtina ſtellen ſoll. Der diplomatiſche Mitarbeiter der Preß Aſſociation ſchreibt in dieſem Zuſammenhang, aus der neuen Entwicklung der Lage könne mit ziemlicher Sicherheit geſchloſſen werden. daß die britiſche Regierung nicht gewillt ſei, angeſichts der arabiſchen Gewalttaten Zuge⸗ ſtändniſſe zu machen. Bisher ſei noch keine NSK.⸗Nürnberg⸗Sonderdienſt: Vorbildlich für NSK. Wenn man von einem Volksfeſt ſpricht, und in Verbindung damit der Name „Kraft durch Freude“ auftaucht, dann weiß jeder: Die Sache geht in Ordnung! So wird denn auch beim diesjährigen Reichs⸗ parteitag das vom Gauſportamt Franken unter Leitung von Pg. Reim und Pg. Geiger, dem Reichspropagandawalter der DAF., veranſtal⸗ tete Volksfeſt einen ſtarken Anziehungspunkt bil⸗ den. Deutſches Leben und deutſchen Lebensſtil wird dieſe Großveranſtaltung widerſpiegeln und auch gleichzeitig beweiſen, welche Arbeit die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zu leiſten in der Lage iſt. In kaum zu überbietender Form wird uns Sport gezeigt und Kunſt im Spiel, Darſtellung und Film dargeboten. Gleichzeitig beginnt in der Kampfbahn auf dem Zeppelinfeld, auf der Mittelwieſe und auf der Waldwieſe der Pro⸗ grammablauf dieſes Volksfeſtes, das ſich weſent⸗ lich durch den Rang ſeiner Darbietungen weit über alle ähnlichen Veranſtaltungen dieſer Art erhebt. Wie im Olympiaſtadion Nach einer„KdF.“⸗Schau, die allen Zuſchau⸗ ern die Eigenart des„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗ Sports klarmachen wird, wickeln ſich die Deut⸗ ſchen Staffelmeiſterſchaften unter Teilnahme deutſcher Olympiaſie⸗ ger ab, und zwar: Amal 100 Meter Männer, Amal 100 Meter Frauen, 4mal 400 Meter Män⸗ ner, Amal 1500 Meter Männer. Unter Teil⸗ nahme von Stöck, Woellke und Hein werden Konkurrenzen im Speerwerfen, Hammerwerfen und Weitſprung durchgeführt, während bei den beiden Frauenwettkämpfen(Diskus und Speer) Frl. Fleiſcher und Mauermeyer mitwirken. Die Darbietungen der Deutſchland⸗ riege der Turner— die Weltbeſten auf ihrem Gebiet— mit Schwarzmann, Frey und Winter werden neben der Nationalmannſchaft der Turnerinnen ein ſportlicher Höhepunkt ſein. Anſchließend folgt das allerſeits erwar⸗ tete Fußballwettſpiel Schalke 04— FC. Nürnberg. Allein 24 Volkstanzgruppen Das Zeppelinfeld hat vier Großpodien in einem Ausmaß von 25435 Meter. Je 200 000 Zuſchauer können den darauf ſich ab⸗ wickelnden Vorführungen folgen. Da findet man im Programm: Radkunſtfahren, Radball⸗ ſpiel, Rollſchuhkunſtlaufen, Keulenſchwingen und Barrenturnen, Kugel⸗, Hantel⸗, Seil⸗ und Baumſtammgymnaſtik. Einen Annenpolka, aus⸗ geführt von 300 Turnerinnen, werden wir neben der Körperſchule von 300 Werk⸗ ſcharmännern ſehen, wir werden ferner die Rundgewichtsriege aus Stuttgart, die beſten deutſchen Amateurartiſten, Rhönradfah⸗ rer aus Würzburg und die Kreisbeſten aus Franken an Barren und Pferd erleben. Dar⸗ über hinaus wollen wir nicht die 24 Volks⸗ tanzgruppen aus Franken, Mainfranken, Oberbayern, Schwaben, Kurheſſen, Pommern, Holſtein und Weſtfalen vergeſſen. Das ſind 60 Vorführungen auf vier Podien in einer Zeit von fünf Stunden— Darbietun⸗ gen, wie ſie in dieſer Größe und Durchführung wohl noch nirgends auf der Welt Hollæsgest unliliex R egęl icli Eine halbe Million Juſchauer bewunderl 2500 Milwirkende— Fünf Ilunden höhepunkle— Der Spork im Miltelpunkt— Wer wirkt mik?— weitere Entſcheidung über die viel erörterte Frage einer Einſtellung der jüdiſchen Ein⸗ wanderung in Paläſtina getroffen. Bis jetzt ſeien in Paläſtina alljährlich 60,000 Juden eingewandert, eine Ziffer, die groß genug ſei, um den Arabern Beſorgnis zu verurſachen. Zux Zeit laſſe die Einwanderung etwas nach, aber falls eine völlige Einſtellung erfolge, ſei zu befürchten. daß alle geplanten wirt⸗ ſchaftlichen Unternehmungen hierdurch ſchwer gefährdet werden könnten. Es ſei daher u n⸗ wahrſcheinlich, daß es zu einem völligen Verbot der Einwanderung komme. Die britiſche Truppenſtärke in Paläſtina belaufe ſich zur Zeit auf etwa zehn Bataillone, die je⸗ doch nicht annähernd ausreichen würden, falls in Paläſtina der Belagerungszuſtand verhängt werde. alle Volksfeſte Wer möchte da fehlen? Auf der Mittelwieſe wird das Wander⸗ kabarett des Reichstheaterzuges vor mehreren tauſend Zuſchauern ſeine Künſte zeigen. Auf einer Reitbahn— 20 Pferde ſtehen zur Verfügung— kann jedermann für 20 Pfg. reiten. Ein einziges Sportpara⸗ dies wird dieſe Mittelwieſe ſein, auf der ſich alle an den verſchiedenſten Sportſtänden ver⸗ gnügen können. Volksbeluſtigungen, wie Schubkarrenrennen. Nagelſchlagen, Lanzen⸗ ſtechen, Medizinballzielwerfen, Handballziel⸗ wurf, Kletterbäume uſw. werden daneben für die notwendige Stimmung ſorgen. 4 Kegelbahnen, Schießſtände mit 200 Geweh⸗ ren, 1 Marionettenbühne, 1 Kaſperletheater, Sportpodien zur freien Beteiligung im Boxen, Tauziehen, Ballſpielen uſw. ſtehen daneben den Volksfeſtbeſuchern zur Verfügung. Ein Groß⸗ kino wird auf einer Leinwand von 12 12 Meter— Hunderte von Metern entfernt, kann man den Vorführungen folgen— gute Filme zeigen. Und wenn jemand Hunger oder Durſt hat, ſo ſtehen zahlreiche Bierzelte, Bierſtände, Kaffee⸗ und Verpflegungsbuden zur Verfügung. Und dann: Feuerwerk und Tanz Bei Anbruch der Dunkelheit deutſchen Olympiaturner auf einer erhöhten Tribüne im Scheinwerferlicht Vor⸗ führungen am Hochreck machen. während die Olympiaturnerinnen an der Schwebekante ihre Künſte unter Beweis ſtellen. Punkt 20 Uhr ſetzt dann ein Rieſen⸗ feuerwerk ein, das man als das größte Werk der deutſchen Pyrotechnik anſprechen kann. Es beginnt mit einem Salut von 21 Schuß. Dann ſetzt ein lebhaftes Farbenſpiel der ſchön⸗ ſten Schöpfungen der Kunſtfeuerwerkerei ein. das in ſtetem Wechſel immer neue Bilder ſchafft. Am Schluß des halbſtündigen Höhen⸗ feuerwerks wird die Abwehr eines Flie⸗ gerangriffs gezeigt werden. Wenn die letzte Rakete durch den Nachthim⸗ mel geziſcht iſt, dann beginnt der zweite Teil des Volksfeſtes. Schlagartig ſetzen die Dutzende von Muſikkapellen ein und auf ſämtlichen Po⸗ dien, auf ſämtlichen Wieſen wird Tanz und Frohſinn anheben. Deutſche Trachtengruppen aus dem ganzen Reich werden zwiſchendurch mit ihren Darbietungen die Zuſchauer erfreuen. werden die Feſt des ganzen Volkes Es ſei nur noch erwähnt, daß neben 5000 Mann Abſperrung und dem für ſanitäre Hilfe eingeſetzten Roten Kreuz allein 2500 Mitwirkende bei dieſer Veranſtaltung tätig ſind, abgeſehen von den 250 Kampfrich⸗ tern für die Volksſportſtände, den Lehrkräften, den Schiedsrichtern und dem ſonſtigen Helfer⸗ ſtab. Allein die organiſatoriſche Leiſtung, die in wenigen Wochen bewältigt werden mußte— die meiſten Kräfte waren ja während der Olympiſchen Spiele aktiv oder organiſatoriſch eingeſetzt— iſt ein Meiſterwerk. Jedenfalls wird das Feſt, in deſſen Mittelpunkt der Sport einer ſo großen Maſſe von Volksgenoſſen zu⸗ gänglich gemacht wurden. Die Ankerſuchung des Bochumer Grubenunglück Der Anfallausſchuß beſucht die Unglücksſtätte Dortmund, 3. Sept. Das Oberberg⸗ amt Doytmund teilt mit: „Der AUnfallausſchuß des Sicherheitsbei⸗ rats der Oberbergamts Dortmund trat heute aus Anlaß der Schlagwetterexploſion, die ſich am 31. Auguſt auf der Schachtanlage„Ver⸗ einigte Präſident“ ereignet hat und durch die 26 Bergleute zu Tode gekommen und weitere 17 verletzt worden ſind, zuſammen. Zu der Beratung wurde der Sachverſtändige der berg⸗ gewerkſchaftlichen Verſuchsſtrecke hinzugezogen. daß in dieſer Beſprechung im Einvernehmen mit dem engliſchen Kriegsminiſterium der Ab⸗ CCC ͤ ² c Ferner nahmen auch daran teil die Werks⸗ leitung, der Vertrauensrat und Vertreter der ſteht, ein Feſt des ganzen Volkes werden. geſa. Reichsbetriebsgemeinſchaft Bergbau. Nach Dar⸗ legung der örtlichen Verhältniſſe an Hand der Grubenbilder und eingehender Erörterung der möglichen Urſache des Unglücks fand eine Befahrung derlnglücksſtätte ſtatt. Die betroffe⸗ nen Baue liegen zwiſchen der 9. u. 10. Sohle in der Nähe des Geſenks der 2. weſtlichen Ab⸗ teilung. a Der Ausſchuß kam zu der Auffaſſung, daß durch ein plötzliches Setzen des Ge⸗ birges im Flöz„Dicke Bank“ weſtlicher Strecke zwiſchen Ort 4 und 5 und das dadurch verurſachte Hereinbrechen größerer Kohlen— maſſen auf der Ontsſtrecke 5 erhebliche Mengen Grubengas freigeworden ſind. Die Explo⸗ ſion hat höchſtwahrſcheinlich in der Ortsſtrecke Bekanntmachungen ber N. S. B. A. B. Kreis Heppenheim NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſau. a rankfurt am Man, Gutleutſiraße 3— 14, dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sptechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Ahr. Nachmittags: g Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 1718 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorherige 9 nue Heppenheim an der Bergſiraße Kaſſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—28 Uhr. ——— NSDAP., Ortsgruppe Heppenheim. Am Montag, den 7. September 1936, abends 7.30 Uhr, treffen ſich alle Nürnbergfahrer(Marſch⸗ teilnehmer und Zuſchauer) auf der Ortsgruppe, zwecks Entgegennahme der Fahrkarten und jon⸗ ſonſtigen Ausweiſe. NSDAP., Ortsgruppe Fürth. Am Mittwoch, den 9. ds. Mts., abends 8.30 Uhr findet im Parteilokal eine Orts⸗ gruppenberſammlung ſtatt. Es ſpricht Pg. Bürgermeiſter Rettig über ſeine Reiſe ins Banat. Für Parteigenoſſen iſt der Beſuch Pflicht, die Bevölkerung iſt zu der Ver⸗ anſtaltung herzlichſt eingeladen. PL. er⸗ ſcheinen im Dienſtanzug. Ruppert, Kreisleiter AS B- DA. Ortswaltung Heppenheim. Betr.: Arbeits dank. Alle aus dem Arbeitsdienſt ausgeſchiedenen Ka, meraden werden auf die heute Freitag, den 4. September, abends 8.30 Uhr im Lokal„Zum Boſenhof“ ſtattfindende Zuſammenkunft aufmerkſam gemacht. Der Bezirksarbeitsdankführer Pg. Höh⸗ ler aus Darmſtadt wird an der Tagung teilneh⸗ men. Vetter, Kreiswalter. PPP weſtlich in die Streben geſchlagen und hat dann nur noch die untere Ortsſtrecke 4 des Flö⸗ zes„Dicke Bank“ durchlaufen. Die Zündungs⸗ urſache konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. ae Unterſuchung bleibt abzu⸗ warten.“ die deulſchen Seeſtreilkräfle in den ſpaniſchen Gewäſſern Berlin, 2. Sepk. Die in den ſpaniſchen Gewäſſern befindlichen deukſchen Seeſtreit⸗ kräfte verteilen ſich zur Zeit wie folgt: Nordögruppe: Der Kreuzer„Leipzig“ mit den Torpedobooken„Wolf“ u.„Jaguar“ in Porkugalete. Südgruppe: Kreuzer„Nürnberg“ mit dem B. d. A. an Bord, Torpedoboot„Falke“ in Alicante. Panzerſchiff„Graf Spee“ in See ſüdweſtlich Malaga, die Torpedobooke „Kondor“ in Barcelona,„Möwe“ in See weſtlich Barcelona und„Greif“ in See vot Malaga. Die Dampfer„Cakania“ und„Procida“ mit insgeſamt 157 Flüchtlingen, darunter 45 Deulſche, aus Alicante ſind nach Genua aus⸗ gelaufen. Zwei deulſche Familien wurden von dem engliſchen Zerſtörer„Worceſter“ von Malaga nach Gibralkar gebracht. Für die in Oviedo befindlichen 35 Deuk⸗ ſchen beſteht die Möglichkeit eines Abkrans⸗ ports über Gijon. An der ſpaniſchen Nord. klüſte befinden ſich in Bilbao noch 84, in San Sebaſtian und Umgebung noch 20, in Zarauz, einem kleinen Küſtenork etwa 20 km weſtlich San Sebaſtian, 12, in Santander außer dem deulſchen Konſul 11 und an verſchiedenen 5 des Flözes„Dicke Bank“ ihren Ausgang ge⸗ nommen. Die Flamme iſt dann öſtlich und kleineren Orten noch 6 Deukſche, die bis jethk freiwillig zurückgeblieben ſind. 6 ee eee ee * r ä— 3 e —— Roman von Rudolph Stratz 19. Forkſehung. „Das iſt uns aus aufgefangenen Briefen durch die Tataren bekannt! Was weiter?“ Jol ann Sobieſki hörte auf das Gemurmel des Het⸗ mans. Seine kriegeriſchen Züge belebten ſich vor Span⸗ nung. Er wandte ſich laut an die Königin und den Grafen Caraffa. Alle, auch die Damen des Hofſtaats, konnten es hören. „Der Großvezier führt einen franzöſiſchen Sendboten als Gefangenen mit ſich, der ſich an der geheiligten Perſon eines Janitſcharen vergriffen hat. Er will ihn dem Sultan zur Beſtrafung übergeben. Man weiß nicht: ſäuft Mahomet der Vierte mehr Blut oder mehr Brannt⸗ wein? Es iſt wahrſcheinlich, daß er in der Trunken⸗ heit ſofort den Befehl zur Hinrichtung dieſes unglück⸗ lichen Herrn aus Verſailles erteilt!“ „Das wäre ein Keil, in die Freundſchaft zwiſchen der Türkei und Frankreich getrieben!“ rief der Geſandte des römiſchen Kaiſers begeiſtert. „Das verzeiht ihm unſer großer Bruder an der Seine nie!“ lachte der Wahlkönig von Polen. „Und wie heißt der Herr, der uns ohne ſein Zutun dieſen unverhofften Freundſchaftsdienſt erweiſt?“ „Er iſt ein deutſcher Edelmann vom Rhein, den Lud⸗ wig der Vierzehnte ſelbſt nach Konſtantinopel ſandte und der ſich auf der Durchreiſe nach Konſtantinopel auch in Warſchau ſehen ließ. Ein Seigneur de Rimbourg!“ „Ein neues Unheil!“ ſagte leiſe und erſchüttert die eine Verſailler Herzogin zu den erſchrocken dareinblicken⸗ den Damen. Die drehten ſich um. „Quinettchen! Quinettchen!..“ „Reichet der Dame de Giou ein Riechfläſchchen!“ rief die Markgräfin. Die Vizegräfin mit der von Tabak rußigen Naſe zog entrüſtet die ebenſo geſchwärzten Augen⸗ brauen hoch. „In Gegenwart der Allerhöchſten Herrſchaften, mein Fräulein, fällt man nicht in Ohnmacht!“ Die Naſenflügel Quinettes de Giou bebten. In dem ſchmalen ſchönen Geſicht ſtarrten die Augen verſtört ins Leere. ö „Bewahren Sie Haltung, Quinette!“ ziſchte die Her⸗ zogin. „Gewiß kenne ich den Baron de Rimbourg!“ ſagte Quinette auf eine Frage der Herzogin und weiter zu der Markgräfin:„Ganz richtig! Ich ſtand mit ihm auf der Schloßterraſſe in Warſchau!“ Und zu der Vizegräfin: „Sie haben ſich nicht getäuſcht, als Sie mich mit ihm unter den Fenſtern des Senatsſaales ſahen!“ „Er iſt mein Freund!“ ſchrie ſie plötzlich verzweifelt auf.„Er darf nicht ſterben!“ „Still!“ Die Herzogin hielt ihr mit einem entſetzten Blick nach dem Königspaar die Hand vor den Mund. „Man muß ihn retten!“ ſtammelte Quinerte. „Wie denn um Gottes willen, Sie Unglückliche?“ „Man muß ſich an den Großtürken wenden..“ „Gegen den man eben hier zu Felde zieht. „Der Geſandte Frankreichs muß eingreifen..“ „.. der flüchtend Warſchau verlaſſen hat..“ „Wir hier ſind Franzöſinnen...“ „Wir ſind hier zu Gaſt und machtlos! Und was gel⸗ ten die Stimmen von Frauen im Morgenland? Seien Sie nicht kindiſch!“ Die Blicke der Damen wandten ſich wieder dem König Sobiefti zu. Vor ihm ſtand, den blanken Säbel in der Fauſt, der Dux ſupremus, der Großhetman des polni⸗ ſchen Nationalheeres. Das zweite Aufgebot der Repu⸗ blik, die Streitmacht Litauens, lagerte noch in ungeord⸗ neten Haufen fern in der Heimat. a Das Lager verwandelte ſich in einen bunten, wim⸗ melnden Ameiſenhaufen. Das Weiß der Kriegerſtadt chwand wie Märzſchnee in der Sonne. Die Zelte ſanken in ſich zuſammen. Die Rüſtkarren verſchluckten ſie. Farbige Schlangen von Mann und Roß quollen endlos aus den Pforten der Wagenburg. Die Wimpel wehten. Die Säbel der Bannerherren blinkten und wieſen nach Süden. Johann Sobieſki hatte den Befehl zum Marſch über die öſterreichiſche Grenze nach Wien gegeben. Der Kaiſerliche Geſandte Graf Caraffa wollte es ſelber noch kaum glauben. Er ſtand beglückt neben dem König. „In dieſem feierlichen Augenblick habe ich mich noch eines weiteren Auftrags meines erhabenen Herrſchers zu entledigen!“ verſetzte er.„Der römiſche Kaiſer fragt mit wieviel Land und Leuten nach gewonnenem Sieg der Dank der Chriſtenheit Euer Majeſtät abgeſtattet werden 9 „Beſtelle Euer Excellenza nach Paſſau“, ſprach König Sobieſki,„daß ich in dieſem Feldzug keinen Vorteil für mich ſuche, ſondern nur Ehre vor Gott und Ruhm bei den Menſchen!“ 0 Er trat zu der Königin Caſimire. Sie ſtand ſchon reiſefertig mit ihrem Hoſſtaat. Angſtvoll hingen die Blicke ihrer Verſailler Jugendfreundinnen an ihr. Würde ſie noch im letzten Augenblick reden? Ihr Geſicht war von Tränen überſtrömt. Johann Sobieſki runzelte die Stirne.* „Eine Mutter weint nicht, weil ein Sohn ins Feld eht!“ verſetzte er. 1„Doch! 00 weine“, ſagte die Königin von Polen, „ich wein weil nicht auch mein zweiter Sohn ſchon mit Euch nach Wien reiten kaun!“. RETTET WIEN Die Damen aus Verſailles ſtanden ſtumm, mit ge⸗ ſenkten Blicken. Sie ſchauten erſt wieder auf, als die Hofkaroſſen zur Rückreiſe nach Warſchau vorfuhren. „Wo iſt Quinette?“ „Sie lief vorhin eilig zurück!“ „Sie rannte in das Zelt!“ „Ich 1 ſie wieder herauskommen. Im Reitkleid. 1 ren in der Hand. Einen Staubſchleier um en Kopf!“ „Die Marquiſe de Giou“, ein weißbärtiger, ſchon zitte⸗ riger Kronſtallmeiſter wies nach den harrenden Damen⸗ pferden“, ließ ſich vorhin von mir auf den ſchnellſten Schimmel heben und galoppierte allein in der Richtung nach Warſchau davon!“ „Kann man ſie noch einholen?“ „Unmöglich! Sie hat unſer beſtes Pferd! Sie iſt in wenigen Tagen in Warſchau!“ „Und was will ſie dort?“ „Laßt der Marquiſe de Gion ihre Geheimniſſe!“ ſagte die alte Vizegräfin und ſchnupfte energiſch.„Es iſt nicht gut, zu viel davon zu wiſſen!“ 19. Mit unzähligen Minaretts und Moſcheenkuppeln und flachen Dächern ſtufte ſich Belgrad,„die weiße Stadt“, zu der breiten Fläche der Donau ab. Mit mächtigem Mauerwerk und Feſtungszinnen und Wehrtürmen ſtieg Belgrad über den ſchmalen Spiegel der Save. Der Abendſchein färbte die beiden Waſſer rot, als vereinten ſich hier die Blutſtröme, die ſeit Jahrhunderten um Bel⸗ grad,„das Tor des Kriegs“, vergoſſen worden waren. Auch der Konak hoch oben, das Sultansſchloß, war ein Stück Zitadelle. Nur tönte Kindergeſchrei zwiſchen den Kanonen und Windeln N neben Wallbüchſen. Sultan Mahomet der Vierte hatte Hunderte ſeiner Wei⸗ ber und Lieblingsſöhnchen mit ins Feld genommen. Er ſaß auf dem Diwan ſeines Empfangsraums. Die Wangen hingen ihm ſchlaff um den kleinen Schnurrbart und die Kinnfliege. Vor ihm ſtand, die Arme über der Bruſt gerreuzt, den Rieſenturban geſenkt, der Aga, der Oberſte der Janitſcharen, und daneben ein zierlicher Mar⸗ quis, der Geſandte Frankreichs. „Kara Muſtafa ſoll entſcheiden!“ murmelte Mahomet der Vierte mißmutig. „Der Großvezier erhofft die endliche Enthauptung des Chriſtenhunds“, ſagte der Aga,„der einen meiner Janit⸗ ſcharen ſchlug.“ „Frankreich“, ſagte der Marquis,„erwartet die end⸗ liche Freilaſſung des Baron de Rimbourg, an dem ſich ein Janitſchar vergriff!“ Hier die Gunſt der ſtets aufruhrbereiten Janitſcharen, dort die Freundſchaft mit Frankreich. Aus verglaſten ſchlöſſeg Augen ſchaute der Sultan ſchweigend und un⸗ chlüſſig auf die zum N umgebaute Chriſten⸗ kirche im Hof, auf den weiten Platz jenſeits der Mauern mit der Pyarmide von Menſchenſchädeln und den zum Aufſpießen Verurteilter eingerammten Pfählen, auf die Waſſerfeſtung unterhalb der Kaſematten und hinüber auf das ungariſche Ufer der Save. „Eine ungeheure Zeltſtadt war da aus den Sumpf⸗ wieſen gewachſen. Stundenweit dehnte ſich das türkiſche Feldlager mit ſeinen farbigen Turbanen, ſeinen vielen Tauſenden von ſilbergrauen Zugbüfſeln und kauernden brauen Klumpen von Kamelen mit dem weißen Gewim⸗ mel von Schlachthammeln, mit den ſchwarzen Roßſchweifen vor dem Rieſenzelt des Schwarzen Muſtafa, des Groß⸗ veziers, mit den Wachen vor den Zelten der mitgeführten Staatsgefangenen— dort des kai erlichen Geſandten mit 3 Gefolge, hier unter anderen des Ritters von Rim⸗ urg. „Seit Wochen ſah Adrian von Rimburg um ſich die Wirrnis dieſer regellos durcheinander aufgepflanzten Zelte, dieſer planlos gekrümmten Gaſſen, dieſer Schmutzplätze mit ihren gelben Flecken wilder Hunde und dem Geſtank toter Kamele— dies Lager, das nichts anderes war als die Nachbildung einer gewohnten morgenländiſchen Stadt. Bagdad als Biwak. Eine Kriegerſtadt größer als cairo und Damaskus. Und dieſe ganzen Tage noch wälzten ſich unter Pauken⸗ ſchlag und tauſendſtimmigem Geſchrei neue Heeresſäulen ln das Sammel⸗Lager wider Wien. Die Hoſpodare der Moldau und der Walachei waren herangelückt, der Fürſt von Siebenbürgen, der Statthalter Bosniens. Jetzt eben zog vor den Augen Adrian von Rimburgs der greiſe Paſcha Ibrahim von Budapeſt mit ſeinen Turbanſcharen ein.— Aber der Mächtigſte unter den Vaſallen des Groß⸗ türken, der einzige, deſſen zwanzigtauſend Hunnen ſelbſt den Janitſcharen gewachſen waren,— der fehlte noch. Der Khan der Tataren war noch nicht da. Er ließ ſich Zeit. Er lagerte irgendwo da draußen unter ſeinem gol⸗ denen Zelt inmitten der Goldenen Horde ſeiner Reiter⸗ völker dom Ural, von der Wolga und der Krim, von den ruſſiſchen Steppen. Ohne ſeine Mordbrennerſchwärme konnte der Einmarſch in Oeſterreich nicht beginnen. Kam er oder kam er nicht? Tauſende von Augenpaaren rich⸗ teten ſich immer wieder unruhig nach der unendlichen tellerklachen ungariſchen Pußta ue ſſeits der Donau. Die Staatsgefangenen de 8 ens konnten ſich inner⸗ balb des Lagers ziemlich krei bewegen. Der Ritter on Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Copyright by Knorr& Hirm. Munchen Malta war zwar reinen Augenblick ſicher davor, daß nicht ein paar vornehme Verſchnittene ſich in höflichem Salle nach ſeiner geehrten Geſundheit erkundigen, ein Schälchen Kaffee mit ihm ſchlürfen und ihn dann, nach⸗ dem der Etikette Genüge geſchehen, durch mitgebrachte Mohren erwürgen laſſen würden. Vorläufig aber ſtand er waffenlos vor ſeinem Zelt. Kam da das erſehnte Ta⸗ tarenheer? Nein, nur kegelloſe Reiterzüge wilder Wa⸗ lachen trabten hinter ihren Balkanbeys als Freibeuter vorbei. Den Weißmänteln folgten Wagenreihen voll eng⸗ gedrängter ſchwarzer Kaftane wie jedem Schlachthaufen auf dem Weg nach Wien. In den Lüften flogen mit dem Türkenheer viele Tauſende von Raben und witterten Blut und Leichen. Auf Erden zogen hinter dem Heer viele Tauſende von Juden, aus dem ganzen Oſten, um nach der Eroberung von Wien die Beute aufzukaufen. Der Ritter von Rimburg hatte ſonſt niemals mit Juden zu tun gehabt. In ſeiner Fee ihm jetzt un⸗ heimlich nur dies eine Bild aus der 1910 0 Altſtadt auf: das düſtere Haus des Wunderrabbis Eli ei ben Jehuda. Der tönerne, dumpf ſtierende Golem im dunklen Flur, die Tafelrunde der Zauberer im Zimmer, der Zigeunerkönig, der bucklige Zwerg und Kellermeiſter, der faber dle Särgereiter— die jüdiſchen Patriarchen elber, die mehr konnten als Brot eſſen, mit den tauſend⸗ jährigen wiſſenden Augen zwiſchen den Hängelöckchen und 6 Ahasverlächeln unter den langen Bärten. Und einige ſolcher Ewigen Juden ſtanden plötzlich im Abenddämmern vertraulich vor ihm. Er glaubte ſogar, die Geſichter von damals zu erkennen. Eine Handbewe⸗ gung, als ſcheuchte er Schmeißfliegen des Lagers. „Fort, Ihr Judasſöhne!“ „Nü— wollen Se ſterben oder wollen Se nix ſterben?“ „Das geht Euch nichts an!“ „Wollen Sie in einem Sack eppes die Donau hinunter⸗ treiben oder wollen Se flüchten, wenn die Nacht kümmt?“ Der Schwarze trat einen Schritt zurück,„Soll der Bocher für ung ſprechen! Ae fainer Bocher! Sehen Sie ihn nur an!“ g Der Jüngling, der hinter ihm ſtand, war ſchmächtig gewachſen. Er trug wie die andern die ſchwarze Schirm⸗ kappe, den langen, ſchwarzen Kaftan, die hohen Schmier⸗ ſtiefel. Der Ritter von Rimburg ſchaute dem Talmud⸗ . in das dunkeläugige, ſchmale Antlitz. Er konnte in er Dämmerung die Züge kaum erkennen und doch kamen ſie ihm bekannt vor. Es fehlte etwas: die weiße Puder⸗ ſchicht, die ſonſt das feine Geſicht der Marauiſe überzog. „Ein Koſakenhetmann hat in dem volniſchen Grenzlager gemeldet, du müßteſt ſterben..“ Quinette— wie kommſt du hierher?“ „Ich bin aus dem Lager weggeritten. Sie haben mich —1 eingeholt. Sie haben mich nicht in Warſchau ge⸗ nden...“ „.. weil du dich bei deinen Freunden im Ghetto ver⸗ borgen haſt. „Ich habe den Reb Eliſei und ſeine Leute gedrängt, mir zu helfen. Ich habe ihn beſchworen, mich nicht im Stich zu laſſen. Er weiß, daß ich in der Schwarzen Meſſe in Paris nicht die erſte beſte bin! Daß der Marſchall von Luxemburg mein hoher Gönner iſt...“ „Mir graut vor Dir!“ „Theopompo Caretto hätte mich in Warſchau gleich entdeckt. Aber er hat im Lager vielen Kriegern den Tod prophezeit, wenn es gegen Wien ginge, weil er nicht an den Krieg geglaubt hat. Nun verkroch er ſich vor dem Zorn der Krieger in einem Dorf im Schweineſtall und wagte ſich erſt nach Tagen wieder heraus. Inzwiſchen war ich längſt in Warſchau. Dort hat mir Rabbi Eliſei dieſe Männer hier mitgegeben!“ „Gehe mit ihnen eurer Wege!“. „Ich mußte mich wie ſie kleiden“, der Talmudjüng⸗ ling hörte nicht auf Adrian von Rimburg,„denn ein unverſchleiertes Weib im Türkenlager würde geſteinigt werden! Sieh: diefe Männer im Kaftan bilden eine gro 8 überall, in Polen und Ungarn, in der Wa⸗ lachei, in den bosniſchen Bergen. Einer hilft dem an⸗ dern. Sie ſchaffen uns von Ghetto zu Ghetto, bis du in Sſcherheeit biſt!“ „Dann..., Quinette de Giou atmete ſtürmiſch auf. Ihre dunklen klugen Augen ſeiichteten ſich in einem wei⸗ chen Schein des Glücks.„Dann kommſt du mit mir nach Paris. Dann leuchtet dir die Gnade des großen Königs, in deſſen Dienſt du deinen Kopf aufs Spiel geſetzt haſt. Dann wird alles gut..“ „Wer biſt du...?“ ſprach der Ritter von Rimburg und ſchaute in das ſchmale, großäugige Geſicht.„Aus meiner Welt biſt du nicht!“ „Alſo höre: in einer Stunde...“ „Und deine Welt iſt mir ein Grauen „Alle Geiſter, nicht nur die guten, helfen heute Nacht!“ flüſterte die Marquiſe de Giou mit heißen Augen.„Ver⸗ traue mir und den Meinen!“ Der Ritter von Rimburg ſchaute düſter auf den ſchma⸗ 1 Rabbi in ſchwarn er Kappe und ſchwarzem aftan. „Heute ſehe ich dich in de ner wahren Geſtalt!“ ſagte er.„Ohne Schminke und ge ſchnürten Seidenrock. Heute ſehe ich dich ſchwarz wie eue teufliſche Meſſe!“ „Laſſe dich von mir retten“ [Fortſetzung folgt) 1 und gur, we⸗ * ſter⸗ ft“ cher 2 ig irm⸗ nier⸗ nud⸗ e in men ldet⸗ cao. aer ich . del⸗ ingt, t in Ne ſe hall t an und ſchen lei üng⸗ ein igt große 15 1 du in . ben nuch hig hol. cr MI TEIDHEINIfcHE ſpONIZEITUVe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchle, Worms. für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnitts auflage der Montagsausgabe II. Bj. 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungs verlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags ⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Fernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer 67 Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe Erſcheint jeden Montag und Freitag. Montagsausgabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poſtbeſtellgeld. u. 22 mm Breite 9 Rypfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Ryfg., nach Preisliſte Nr. 5. Poſtbezugspreis der Worms a. Rh. Freilag, den 4. Seplember 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Berlagsgeſchäſtsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Eshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchoßt m b. H., Worms a. Rh. 16. Jahrgang Die letzlen Sechzehn! Wormakia im Pokalkampf in Pforzheim Neben den Kämpfen des erſten Meiſter⸗ ſchaftsſonntages der Gauliga ſtehen im Fuß⸗ ballprogramm des 6. September noch die Spiele der dritten Schlußrunde um den „Tſchammer⸗Pokal“ für Vereinsmannſchaften im Vordergrund des Intereſſes. In dieſer Konkurrenz iſt ja nach dem überraſchenden Ausſcheiden des Polkalverteidigers 1. FC. Nürnberg eine völlig neue Lage geſchaffen worden. Die noch im Wettbewerb liegenden Vereine werden ſich nun ganz beſonders an⸗ ſtrengen, um das Erbe der Nürnberger antreten zu können und daher darf man den Spielen der dritten Hauptrunde, die überall inter⸗ eſſante Gegnerſchaften aufweiſen. mit erhöhter Spannung entgegenſehen. der Spielplan laulei: VfB. Stuttgart— Fc. Schalke 04 1. FC. Pforzheim— Wormatia Worms Ulmer FV. 94— 1. Fc. Schweinfurt 05 BfB. Leipzig— Berliner SV. 92 Hertha/ BSC. Berlin— Vfe. Benrath Polizei Chemnitz— SV. Waldhof Wacker 04— Werder Bremen ache Das achte Spiel dieſer Runde, der Kampf U Allenſtein und VfB. 13. September ausge⸗ zwiſchen Hindenburg Peine, wird erſt am tragen. Süddeutſchland liegt auch nach dem Aus⸗ ſcheiden des 1. FC. Nürnberg mit ſechs Ver⸗ einen noch ausgezeichnet im Rennen. Davon können aber im günſtigſten Fall nur vier für die nächſte Runde durchgebracht werden, da es zwei rein ſüddeutſche Paarungen gibt. Im ſchlechteſten Fall kommen alſo zwei ſüddeutſche Mannſchaften ins Viertelfinale. Damit muß nun leider gerechnet werden, da kaum anzu— nehmen iſt, daß dem VfB. Stuttgart zuhauſe ein Sieg über Schalke 04 gelingt und der SV. Waldbof bei den Chemnitzer Poliziſten erfolg⸗ reich beſteht Nach dem 0:5 gegen den„Club“ vom letzten Sonntag kann man den Wald⸗ böfern wirklich nur eine ſehr geringe Chance gegen die ſchußgewaltigen Chemnitzer Poli⸗ ziſten einräumen. Der VfB. Stuttgart beſiegte zwar den 1. FC. Nürnberg mit 511, gegen Schalke ſollte es aber auch beim beſten Willen nicht zu einem Siege reichen. Der Ausgang der„ſüddeutſchen Begegnungen“ 1. FC. Pforz⸗ heim— Wormatia Worms und Ulmer FV. 94 — Schweinfurt 05 iſt im allgemeinen als offen anzuſprechen. Beſonders geſpannt iſt man das Abſchneiden des Club⸗Bezwingers Vf. Ben⸗ rath gegen Hertha/ BSC. in Berlin. Die bei⸗ den reſtlichen Spiele VfB Leipzig— Berliner SV. 92 und Wacker Berlin— Werder Bremen dürften mit Erfolgen der Platzmannſchaften enden. Vas bringt Pforzheim? Die Aufgabe, die unſeren Wormaten ge⸗ ſtellt wurde, iſt eine ſehr ſchwere. Es iſt denk⸗ bar, daß z. B. bei einem Sieg der Wormſer der Gegner der nächſten Runde, der„letzten Acht“, weniger gefährlich iſt als der dieſes Sonntags. Zumal ja Ausſicht beſteht, das Spiel nach Worms zu bekommen. Aber im 1. FC. Pforz⸗ heim hat man den Wormaten einen Gegner vorgeſetzt, der nur ſehr ſchwer zu ſchlagen ſein wird. Der letzte Pokalgegner der Badenſer war 1860 München, gegen das in München ein 3:3 erreicht wurde, während es in Pforzheim 2:0 für Pforzheim hieß. Iſt nun 1860 nicht ſtärker als in Lampertheim gegen den FC. Pirma⸗ ſens, ſo brauchen ſich die Wormaten auch in Pforzheim nicht zu genieren; waren aber die geſchlagenen Münchener in Pforzheim ſtärker, dann wird die Sache ernſt. Zumal Pforzheim immerhin eine der ſtärkſten badiſchen Mann⸗ ſchaften iſt. Weiter iſt zu beachten, daß der alte Pforzheimer Verein zurzeit die Feier ſeines 40 jährigen Beſtehens begeht; warum ſollte man nicht als Jubiläumsgabe Pokal⸗Abſichten haben. Auf alle Fälle iſt die Aufgabe unſerer Wormſer Mannſchaft in Pforzheim ſehr ſchwer. Glücklicherweiſe ſtehen ja wieder Eckert und Kiefer zur Verfügung; Fath wird allerdings feblen. Aber die Mannſchaft, welche die Worm⸗ Don heute ab gehls um Punkte. Am Fonnlag Beginn der neuen Fuß ball⸗Gauliga-eiſterſch aften in Jüddeulſchland Wieder iſt die Zeit gekommen, in der der Grundſtein gelegt wird zur neuen deut⸗ ſchen Fußball⸗Meiſterſchaft der Spielzeit 1936 bis 1937. Am nächſten Sonntag, dem 1. Sep⸗ tember⸗Sonntag, wird in Süddeutſchland tra⸗ ditionsgemäß von der erſten Fußballklaſſe der Kampf um die ſo heißbegehrten und ſo wich⸗ tigen Punkte aufgenommen. Noch ſtehen zwar nicht die Mannſchaften aller fünf ſüddeutſchen Gaue— Heſſen, Südweſt, Baden, Württem⸗ berg und Bayern— im Kampf, doch feiert nur der Gan Südweſt diesmal noch ganz. Er, ſowie die Mannſchaften der übrigen Gaue, die an dieſem Sonntag noch einen„freien Tag“ haben, werden am 13. September ebenfalls mit den Meiſterſchaftsſpielen beginnen Wir ſtehen am Anfang einer neuen Meiſter⸗ ſchaftsſpielzeit, am Start einer Serie von ſchweren und ſchwerſten Punktkämpfen, die den letzten Einſatz und das beſte Können von allen beteiligten Vereinen und Spielern verlangen werden. 18 Punktkämpfe ſind von jeder Mann⸗ ſchaft innerhalb einer kurz befriſteten Zeit zu abſolvieren und jedermann weiß, welchen Aufwand und Verbrauch von Nerven und Energien es für eine Elf koſtet, wenn ſie dieſe Jagd nach den Punkten im Kampf mit eben⸗ bürtigen Gegnern erfolgreich beſtehen will. Denn die Ausleſe der zehn beſten Mannſchaf⸗ ten aus Hunderten von Vereinen in einem Gau geſtattet keinem Verein mehr, einen ſo—⸗ genannten„Spaziergang“ durch die Meiſter— ſchaftsrunden, wie das in früheren Jahren vielleicht einmal bei einigen Mannſchaften der ſüddeutſchen Fußballzentren der Fall war. Heute müſſen auch die„Großen“ in jedem Spiel, ſei es nun zuhauſe oder auswärts, alles hergeben, wenn ſie ſiegreich ſein wollen. Dieſe Tatſache, entſtanden durch die vorbildliche Breitenarbeit im Fußballſport, iſt überaus er⸗ freulich, ſorgt ſie doch einmal für einen ein⸗ wandfreien ſportlichen Wert aller Kämpfe, zum anderen aber auch für jene reizvolle Span⸗ nung, die für einen erfolgreichen Verlauf der Meiſterſchaftsrunden unbedingt erforderlich iſt. Die Grundbedingungen für den ſportlichen Erfolg der neuen Spielzeit ſind alſo gegeben; es bleibt daher nur noch den an der Meiſter⸗ ſchaft Beteiligten— Vereinen, Spielern und ... Zuſchauern— überlaſſen, dieſen Erfolg auch durch eine ſportgerechte Einſtellung, durch eine anſtändige und ritterliche Spielweiſe und durch eine objektive Würdigung aller Geſcheh⸗ niſſe auf die Dauer zu ſichern und ihn nicht durch irgendwelche von Vereinsfanatismus diktierte Handlungen innerhalb und außerhalb des Spielfeldes zu beeinträchtigen. Das ſoll nun nicht heißen, daß man jetzt nicht zu„ſei⸗ ner“ Mannſchaft halten oder ſie nicht zu größ⸗ ter Leiſtungsfähigkeit anfeuern ſoll, im Ge⸗ genteil. Aber man ſoll immer und bei jeder Gelegenheit im Gegner den Sportsmann und Kameraden achten, deſſen Ehre und Geſund⸗ heit höher ſtehen müſſen, als alle noch ſo wich⸗ tigen Punkte und Tore. Die ſüddeulſche Konkurrenz Gau 13(Südweſt) Wormatia Worms(Meiſter) FK. Pirmaſens Eintracht Frankfurt Boruſſia Neunkirchen FSV. Frankfurt Offenbacher Kickers F V. Saarbrücken Union Niederrad SV. Wiesbaden(aufgeſtiegen) Spfr. Saarbrücken(aufgeſtiegen) Gau 15(Württemberg) Stuttgarter Kickers(Meiſter) Sportfreunde Stuttgart VfB. Stuttgart 1. SSV. Ulm SC. Stuttgart Sportfreunde Eßlingen FV. Zuffenhauſen Spygg. Cannſtatt Union Böckingen(aufgeſtiegen) SV. Göppingen(aufgeſtiegen) * In Baden wird die neue Meiſterſchafts⸗ ſpielzeit am Sonntag mit drei Kämpfen ein⸗ geleitet und zwar mit FV. Raſtatt—Karls⸗ ruher FV., Freiburger FC.— fe. Neckarau und Germania Brötzingen—Spogg. Sandho⸗ fen. Die aufgeſtiegenen Vereine Raſtatt und Sandhofen werden alſo gleich eine ziemlich ſchwere Bewährungsprobe ablegen müſſen. Die Raſtatter dürften auch auf eigenem Platz alle Hände voll zu tun haben, um die Angriffe des Karlsruher FJ V. der ſich in dieſem Jahre beſonders viel vorgenommen hat, ab⸗ zuwehren. Ein Unentſchieden oder ein knap⸗ Gau 14(Baden) SV. Waldhof(Meiſter) 1. FC. Pforzheim Karlsruher JV. VFR. Mannheim Vf. Neckarau Germania Brötzingen VfB. Mühlburg Freiburger FC. Spvgg. Sandhofen(aufgeſtiegen) J V. Raſtatt 04(aufgeſtiegen) Gau 16(Bayern) 1. FC. Nürnberg(Meiſter) Sportvereinigung Fürth Bayern München FC. Schweinfurt 05 BC. Augsburg ASV. Nürnberg 1860 München Wacker München VfB. Ringſee⸗Ingolſtadt(aufgeſtiegen) VfB. Coburg(aufgeſtiegen) per Sieg der Karlsruher ſind zu erwarten. In Brötzingen wird die Germania⸗Mann⸗ ſchaft mit der Spvgg. Sandhofen wohl fertig werden können. Das dritte Spiel zwi⸗ ſchen den alten Gauligakämpen Freibur⸗ ger FC. und VfL. Neckarau iſt in ſeinem Ausgang völlig offen. Möglich, daß die Frei⸗ burger ihren Platzvorteil zu einem knappen Erfolg ausnützen können. Der Gau Würktemberg beginnk ebenfalls mit drei Kämpfen und zwar ſpielen: Union Böckingen— Sportfreunde Stultgark, — ſer Farben vertreten wird, kann ſich ſehen laſſen. Es ſind vorgeſehen: Ebert; Winkler, Fröhlich; Zimmermann, Kiefer, Fries; Lehr, Gölz, Eckert, Buſam, Leiſt. Man hat Leiſt auf den linken Flügel ge⸗ ſtellt und damit recht getan, denn Leiſt iſt ein zuverläſſiger Spieler, der ſich überall einſetzt. Es iſt möglich, daß in der Verteidigung noch ſchon Kern, der am Sonntag in Kaiſerslautern ſehr gut war, auftaucht. Auf alle Fälle hat auch dieſe Mannſchaft eine reelle Chance, das Spiel zu gewinnen. Wir hoffen, ſie unter den „letzten Acht“ zu ſehen Wie wir erfahren, beſteht für Intereſſenten die Möglichkeit, in einem Autobus nach Pforz⸗ beim zu kommen. Auskunft gibt Klingen⸗ meier(„Rheintal“). deulſchlands Elf für den Länderkampf gegen Polen Der deutſche Fußballſport eröffnet die lange Reihe ſeiner Länderſpiele mit einem Kampf gegen die ſtarke polniſche Mannſchaft, die jüngſt beim Olympiſchen Turnier ihr großes Können eindeutig bewieſen hat. Klar, daß das Fachamt für dieſen am 13. September im Warſchauer Militär-Stadion ſtattfindenden Kampf eine ſchlagkräftige deut⸗ ſche Mannſchaft auf die Beine geſtellt hat, die man mit Vertrauen auf die Reiſe ins öſtliche Nachbarland ſchicken kann. Für Deutſchland ſpielen: Buchloh(VfB. Speldorf); Janes(Fort. Düſſeldorf), Münzenberg(Alem. Aachen); Mehl(Fortuna Düſſeldorf), Sold(JV. Saarbrücken), Kitzinger(FC. Schwein⸗ furt 05); Elbern(FV. Beuel), Gauchel (TuS. Neuendorf), Hohmann(VfL. Ben⸗ rat), Lenz(Bor. Dortmund), Günther (Duisburg 99). Als Erſatz⸗Tormann macht (Rotweiß Oberhauſen) die Reiſe mit. ſchwediſche Unparteiiſche E. Eklöf Treffen. CCC dbb JV. Zuffenhauſen— Spogg. Cannſtakt, Sportfreunde Eßlingen— Stuttgarter Kik ⸗ kers. Der Meiſter, die Stu ktgarter Kickers, wird bei den Eßlinger Sportfreunden gleich einen heißen Kampf zu beſtehen haben, deſſen Ende kaum vorauszuſagen iſt. Eßlingen war in der ver- gangenen Saiſon zuhauſe immer ſchwer zu ſchlagen, das wird auch heuer nicht anders ſein. Eine Punkketeilung ſollke am eheſten möglich ſein. Un jon Böckingen hat ſchon einmal das Kunſtſtück fertig gebracht, aufzuſteigen und Meiſter der neuen Klaſſe zu werden. Dieſes Ziel ſchwebt den Böckingern auch diesmal wieder vor, ſie haben aber dabei ſchon am Sonnkag ein überaus ſchweres Hin⸗ dernis zu überwinden, nämlich die Skukk⸗ garter Sportfreunde die ſich in der vergangenen Spielzeit hinter den Kickers den zweiten Platz eroberten. Mit vier Treffen eröffnet der Gau des Deukſchen Fußballmeiſters 1. FC. Nüenberg die neue Meiſterſchaftsſplelzeil. zn München gibt es gleich zu Beginn wieder eines der be⸗ liebken Doppelſpiele, 1860 München be⸗ grüßt den Neuling VfB. Coburg und Bayern München hak den BC. Augs- burg zu Gaſt. Der Papierform nach iſt mit Siegen der beiden Münchener Vereine zu rechnen, doch wird man abwarken müſſen, wie ſich die Coburger gegen dle„Löwen“, die ſich in der vergangenen Salſon bekannklich nur mit Mühe in der Gauliga halten konnken, ſchlagen werden. Der BC. Augsburg bewies im München/ Augsburger Fußball-Turnier, daß er gut in Form iſt, die Bayern werden mit ihm keine leichte Mühe haben. Der Vf. Ingolſtadt/ Ringſee kann gegen Wacker München zuhauſe unker Um- ſtänden ſeine erſten Punkte als neugebacke⸗ ner Gauligaverein buchen. Im Fürther Ron⸗ hof gibt es gleich ein intereſſankes Lokaltref- ſen zwiſchen der Spog g. F u reh und dem AS V. Nürnberg. Beide Vereine lie- ferken ſich 1935/6 ſehr harknäckige Kämpfe. * Alle Mannſchaften gehen beſtens gerüſtet in den neuen Kampf. Die„große Pauſe“ zwiſchen den Spielzeiten wurde dazu benutzt, Lücken Jüriſſen Der leitet das auszufüllen, Verletzungen auszuheilen und durch eifriges Training die Spielſtärke zu he⸗ ben. Die kurze Zeit bis zum Start der Mei⸗ ſterſchaft gab Gelegenheit, in Freundſchafts⸗ ſpielen die neuen Kräfte auszuprobieren und die Mannſchaft herauszuſuchen, die die größ⸗ te Schlagkraft beſitzt. Die von den einzelnen Vereinen erzielten Privatſpiel⸗Ergebniſſe wa⸗ ren oft ſehr unterſchiedlich, es darf aber an ſie kein beſonders ſtrenger Maßſtab angelegt werden. Man kann daher aus ihnen keine 3 Schlüſſe über die Rolle ziehen, die die Mann⸗ N ſchaften in der neuen Meiſterſchaft ſpielen werden. Eines läßt ſich aber heute ſchon ſagen: „Ausgeſprochene Favoriten“ auf den Gau⸗ meiſtertitel gibt es nirgends. Man kann wohl mit dem einen oder anderen Verein„rechnen“ (und welcher Vereinsanhänger täte das mit ſeiner Mannſchaft nicht?!), aber man wird gut daran tun, mit ſeinen„Vorausſagen“ und „Geheimtips“ ſehr vorſichtig zu ſein, denn ge. rade im Fußballſport hat jenes Sprichwort beſondere Geltung:„Erſtens kommt es anders und zweitens als man denkt...“ Das Spiel kann beginnen. Mögen die Käm⸗ pfe jeder Mannſchaft das bringen, was ſie ſich von ihnen erhofft. Denke aber auch jeder Freund des Fußballs bei Sieg und Niederlage daran, daß der Kampf mit dem braunen Le⸗ derball Sport im beſten Sinne des Wortes iſt und die ſportlichen Geſetze für ihn daher be⸗ ſondere Achtung verdienen. In dieſem Sinne: Auf in den Kampf. —— Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt TSV. Feudenheim— Sportklub Käfertal Germania Friedrichsfeld Amicitia Viernheim Alemannia Ilvesheim— FC. 08 Mannheim Phönix Mannheim— Fortuna Edingen Nach dem kleinen Auftakt am letzten Sonn⸗ ö tag geht es am 6. September mit vier Spielen 1 weiter. In Feudenheim ſteigt bereits ein ö Großkampf, da beide Gegner mit zu den Fa⸗ 1 voriten gerechnet werden. Ueber den Spielaus⸗ 6 gang iſt ſchwer etwas vorauszuſagen.— A mi⸗ ö eitia Viernheim geht einen ſchweren A r 1—— —— — — r K . 2 9 1 ö Gang nach Friedrichsfeld. Man wird gut tun, 1 den Gegner richtig einzuſchätzen. Sollte es zu einem Erfolg reichen, wird man in Viernheim N doppelte Urſache zur Freude haben.— In 1 Mannheim dürfte der einheimiſche Phönix ſich 1 gegen die Gäſte aus Edingen durchſetzen, da⸗ 1 gegen iſt der Spielausgang in Ilvesheim wie⸗ 1 der offener. Hier wird es vor allem intereſſie⸗ 1 ten, näheres über die Stärke der Lindenhöfer 1 zu erfahren. 1 r —— Termine der Ried⸗-Kreisklaſſen Wir bringen heute die erſten Meiſterſchafts⸗ termine der Ried⸗Kreisklaſſen. Die vollſtän⸗ dige Terminliſte folgt am Montag. Kreisklaſſe 1, Gruppe 1 18. 9. Zwingenberg— Mörlenbach Bobſtadt— Heppenheim Biblis— Lampertheim 3 Bensheim— Groß Rohrheim 90 2. Mannſchaften am 13. 9.: Biblis—Lampert⸗ 1 heim, Bensheim— Groß⸗Rohrheim. Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 13. 9. Biebesheim— Groß⸗Gerau 4 Griesheim— Wolfkehlen 1 Mörfelden— Gernsheim 1 Trebur— Stockſtadt — 0 N 2. Mannſchaften am 13. 9.: Biebesheim—Groß⸗ 1 gerau, Mörfelden— Gernsheim, Trebur— 1 5 Stockſtadt, Griesheim— SV. 98 Darmſtadt. 4 1 Kreisklaſſe 2, Gruppe 1 1 13. 9. Alsbach— Hambach 1 Bickenbach— Hähnlein 5 5 Reichenbach— Fehlheim ö 0 Kleinhauſen— Seeheim ... N— — Handball am Sonnkag 1 Gauliga Südweſt f MeV. Darmſtadt— Ingobertia St. Ingbert 1 Pfaz Ludwigshafen— SV. 98 Darmſtadt 1 Germania Pfungſtadt— VfR. Schwanheim „ FSV. Frankfurt— Turnverein Haßloch 9 Am Sonntag beginnt die Gauklaſſe Südweſt offiziell mit ihren diesjährigen Meiſterſchafts⸗ kämpfen. Vier Spiele ſtehen auf dem Pro⸗ 1 gramm. T S V. Herrusheim iſt ſpielfrei. 0 Man kann noch nicht allzuviel über die Mann⸗ ſchaften ſagen, doch iſt anzunehmen, daß der Darmſtädter Gaumeiſter St. Ingbert ſchlagen wird. Die anderen drei Spiele ſcheinen offener N im Ausgang, vielleicht darf man Haßloch am eheſten einen Auswärtsſieg zutrauen. Bezirksklaſſe um Worms 3 9 Turnverein Offſtein— Turnugg. Lorſch. 1 1 Noch ein vorverlegtes Spiel dieſer Gruppe, 6 nachdem die Kämpfe eigentlich erſt am 13. Sep⸗ Offſtein verlor am letzten Die Mannſchaft tember einſetzen. Sonntag in Lampertheim. 1 dürfte aus dieſem Spiel erkannt haben, wo 10 ihre Schwächen liegen und ſollte gegen die 1 hier weniger bekannten Lorſcher Gäſte zu den 5 erſten zwei Punkten kommen. 10 Freundſchaftsſpiele 6 Jahn ⸗ Schwarzweiß Sonderelf— Tv. Leiſelheim Die recht ſpielſtarke Sonderelf von Jahn⸗ Schwarzweiß trifft bereits am Samstag abend auf die 1. Elf des Turnvereins Leiſelheim. le wars in Braunchwelg u. Hamnurg? Gauſporlwark Jimmer über die norddeulſchlandreiſe der Gaumannſchaft In der„ASz.“ veröffentlicht Gau⸗ ſportwart Zimmer ⸗Frankfurt die nach⸗ ſtehenden intereſſanten„Feſtſtellungen“ zum Spiel der Südweſtmannſchaft in Braunſchweig und Hamburg. Nach den beiden Gauprobeſpielen der Gau⸗ mannſchaft von Südweſt gegen Niederſachſen und Nordmark habe ich folgende Feſtſtellungen zu treffen: Ittel, Kickers Frankenthal, hat ſeine im Frühjahr beſtandene Kriſe überwunden. Er hielt in Hamburg famos, in Braunſchweig machte er zwei Fehler durch falſche Stellung und ſchwaches Hinwerfen, was zu Toren führte. Die Verteidiger müſſen ihm mehr Luft laſſen. Wiederholt mußte er von eigenen Leuten bedrängt im letzten Moment ſeinen ganzen Einſatz zeigen. Ittel muß in ſolchen Fällen ſich aber bei ſeinen Vorſpielern durch Zuruf bemerkbar machen. Stubb war in Braunſchweig zuerſt nicht im Bilde. Er hätte ſich auf Schuckers Spiel einſtellen müſſen, das Verſtändnis fehlte hier. In Hamburg deckte er ſeinen Außen gut und ſo kam der Hamburger Sturm von rechts we⸗ nig in Schwung. Kühn von Pfalz war an⸗ ſcheinend ob der großen Aufgabe aufgeregt. Gegen Heidemann war er dazu nicht ſchnell genug. Es iſt Sache des Kreisſportwartes, Kühn zu verwenden, denn ſeine Eignung ſteht ohne weiteres feſt. Sold ſpielte von zwei Spielen drei Halbzeiten rechter Vertei⸗ diger und fand ſich auf dieſem Poſten beſſer zurecht als wie als Mittelläufer in der erſten Halbzeit von Braunſchweig. In Braunſchweig machte Sold den Fehler, auf Lachners Trick hereinzufallen und aus der Defenſivlinie her⸗ auszugehen. Es fielen drei Tore durch Steil⸗ vorlagen von Lachner. Beide Halbſpieler verſahen in dieſen Fällen das Amt des Mit⸗ telſtürmers. Allerdings erkannten die Außenläufer zu ſpät mit Sold zuſammen die Situation, denn bei konſequenter Deckung der Halbſpieler hätten die Niederſachſen die 5 Tore bis Halb⸗ zeit nicht erzielt. Kiefer kam eben auch erſt als Mittelläufer zur Geltung und Schuckes Spiel war als Außenläufer wohl gut durchdacht, aber oft nicht genau genug und zu wenig auf die Zuſammenarbeit mit dem Sturm ab⸗ geſtimmt. Fleißig war Schucker, wie auch ſpäter Allermann als Läufer und beſon⸗ ders der junge Klees, Saarbrücken, der in Hamburg der beſte Läufer war. Simon iſt als Linksaußen eine ausgezeich⸗ nete Kraft. Er hat den Poſten vorerſt ſicher, da Fath in abſehbarer Zeit nicht wieder kom⸗ men wird. Flohr iſt ein guter Aufbauſpieler und fleißiger und ideenreicher Spieler. Ballfüh⸗ rung und Ueberſicht iſt gut. Sein Tor in Hamburg war eine Muſterleiſtung in der Er⸗ faſſung der Situation. Als Mittelſtürmer ſpielte Schucker gut und in der Bedienung der Mitſpieler war er uneigennützig fleißig. Eckert wurde in güdweſt-Nachwuchs wird geprüft. Drei Vergleichsſpiele gegen den Gau Mille Mitte gewinnt in Viesbaden Gau Südweſt— Gau Mitte 0:3(0:2) Das erſte Spiel der Nachwuchs⸗Gaumann⸗ ſchaften von Südweſt und Mitte fand am Mittwoch vor 1500 Zuſchauern in Wiesbaden ſtatt. Die Mitte⸗Spieler zeigten dabei das planvollere Spiel und ſiegten verdient mit 3:0 (2:0). In der Mannſchaft des Gaues Südweſt machten die Wiesbadener Spieler, die erſt am Morgen des gleichen Tages von einer Aus⸗ landsreiſe zurückgekehrt waren, einen ſehr er⸗ müdeten Eindruck. Zu Beginn des Kampfes drängte Südweſt, kam aber gegen die ausge⸗ zeichnete Mitte⸗Hintermannſchaft nicht durch. In der 22. Minute verwandelte dann Vertei⸗ diger Kreher einen Hand⸗Elfmeter zum 1:0 für Mitte. Kurz vor der Pauſe erhöhte der Halb⸗ linke Meyer durch einen aus kürzeſter Entfer⸗ nung abgegebenen Schuß auf 2:0. Nach Wie⸗ derbeginn traten bei Südweſt mit Hombach u. Schulmeyer für Hombach 2. bezw. Higi (Mainz) zwei neue Spieler ein. Südweſt drängte nun auf den Ausgleich, ſcheiterte aber immer wieder an der gegneriſchen Deckung. Beſonders der Mittetorhüter Schacher wehrte viele Schüſſe ausgezeichnet ab. Gegen Mitte der zweiten Halbzeit ſtellte dann Kreher durch einen weiteren verwandelten Handelfmeter mit 3:0 den Sieg ſeiner Mannſchaft endgültig ſicher. Die beſten Leute der ſiegreichen Elf waren Torhüter Schacher, Mittelläufer Böttcher und Linksaußen Hoſſe. Bei Südweſt gefielen Tor⸗ — In Wiesbaden, Saarbrücken u. Darmſtadk hüter Wolf, linker Verteidiger Fehlinger, lin⸗ ker Läufer Siebentritt u. Rechtsaußen Schul⸗ meyer. Bei Beſt⸗Höchſt lag die Leitung des fai⸗ ren Spieles in beſten Händen. In Saarbrücken und darmfladt Mit einem Samstagſpiel in Saarbrücken und einem am Sonntag in Darmſtadt ſchließt Es wird für Südweſt ſehr ſchwer ſein, ſich zu behaup⸗ ten, da der Gau Mitte aus einem weit günſti⸗ geren Vereinsbeſtand ſeinen Nachwuchs ſchöp⸗ fen kann. Am eheſten traut man der Saarbrük⸗ die Kraftprobe der beiden Gaue ab. ker Mannſchaft einen Erfolg zu. Südweſts Mannſchaft in Saarbrücken. Tor: Ittel(Kickers Frankenthal); Verteidiger: Schindler(Homburg⸗Erbach), Welſch(Boruſ⸗ Läufer: Miek(Saar 05), Müller (Sportfreunde Saarbrücken); Sturm: Rühm (Phönix Ludwigshafen), Merl(Salzbach 05), Flohr (Fa. Pirmaſens), Benzmüller(JV. Saarbr.) ſia Neunkirchen); Klees(Sportfreunde Saarbrücken), Leibenguth GBoruſſia Neunkirchen), In Darmſtadt ſpielen: (Unterliederbach); Tor: Held Müller(98 Darmſtadt), Schucher Läufer: (Sprendlingen), Weller(Pfalz Ludwigshafen). der Mokorſpork⸗-Jonnkag deulſchlands beſte Jandbahnfahrer Am 6. September in Herxheim. Das 11. Pfälzer Sandbahn⸗ Motorradrennen in der„Ritter von Epp⸗Kampfbahn“ bei Herx⸗ heim am 6. September ſieht die beſten deut⸗ ſchen Sandbahnfahrer am Start. Als Favorit ſtartet der Münchener Gunzenhuſer, ferner ſind ſo bekannte Leute wie Buſſe⸗Lehrte, die Münchener Schnitzbaumer, Marxreiter, Delia⸗ na, Buchberger, der Rheinländer Buttler, der Würzburger Hoffmann und die Saarbrücker Brüder Port zur Stelle. 152 Fahrer am Schleizer Dreieck Das Schleizer Dreiecksrennen, das am 6. September zur Entſcheidung gelangt, hat un⸗ ter den insgeſamt 152 Meldungen eine ausge⸗ zeichnete internationale Beſetzung aufzuweiſen. Die Spitzenklaſſe der deutſchen Fahrer iſt voll⸗ ſtändig am Start; bedeutet doch das Rennen den ſechſten Lauf zur Meiſterſchaft der Solo⸗ Maſchinen und vierten Lauf für die Sei⸗ tenwagenklaſſe. Am ſtärkſten beſetzt iſt mit 30 Meldungen die 350 cem⸗Klaſſe, die in der ſchnellen NSU. mit Fleiſchmann, Petruſchke u. Steinbach die Engländer Mellors und Ander⸗ ſon als Hauptgegner haben, bei den 500er⸗Ma⸗ ſchinen ſind DaW., BMW., und NSu. am Start, während bei den„Kleinen“ die drei Da W.⸗Fahrer Kluge, Geiß und Winkler zu ſchlagen ſein dürften. Rertedes macht Schluß für 1936! Um Zeit für eine ruhige Durcharbeitung der bei den letzten Rennen aufgetretenen techni⸗ ſchen Mängel und Schwierigkeiten zu gewin⸗ nen, hat ſich die Rennleitung der Mercedes⸗ Benz⸗Werke entſchloſſen, in dieſem Jahre keine Rennen mehr zu beſchicken. Aus dieſem Grund Verteidiger: Völp(Bergen), Hergenhan(Rotweiß Frankf.); Dracker (Rüſſelsheim); Stürmer: Röll(Eintracht), Reitz(Arheilgen), Gärtner(Lorſch), Wörner(FSV. Frankfurt), Braunſchweig bereits nach 5 Minuten durch einen harten Verteidiger verletzt und ſchleppte ſich bis 20 Minuten vor Schluß durch. Ich nahm ihn dann aus dem Spiel und ſchonte ihn am Sonntag mit Rückſicht auf das Po⸗ kalſpiel der Wormatia am 6. September. Die Verletzung, eine Prellung, iſt bis dahin m. E geheilt. Sein Ehrgeiz, dem Spiel in der erſten Halbzeit eine Wendung zu geben, hat die Verletzung leider verſchlimmert. Regenfuß iſt ein guter Techniker, doch im Aufbau etwas zu langſam. Sein ſchwerer Militärdienſt mag hier die Urſache ſein. Röll iſt in Braunſchweig ebenfalls ver⸗ letzt worden. Er hat mich aber auch in ſon⸗ ſtiger Beziehung enttäuſcht, denn es fehlte ibm in beiden Spielen der letzte vollperſön⸗ liche Einſatz. Mit guten Flanken in den erſten 10 Minuten in Braunſchweig hatte es ſein Bewenden. Der Verletzung wegen ſtellte ich in der zweiten Halbzeit Rü hm ein, der auch beherzt das erſte Tor für uns ſchoß und ſich trotz ſeiner 17 Jahre auch körperlich durch⸗ ſetzt. In Hamburg nahm ich ihn auch erſt in der zweiten Halbzeit in die Mannſchaft, um die jungen Kräfte nicht vor allzu große Auf⸗ gaben zu ſtellen. Was Röll durch ſchlechten Einſatz durch Regenfuß fehlte, fehlte Rühm dann durch einen ſolchen des auf halbrechts gegangenen Röll in Hamburg. Ein weiterer Erſatzmann Völp, Bergen, wurde nicht verwendet, da durch die Löſung Sold /Stubb keine Urſache geben war. Während in Braunſchweig das Spiel zeit⸗ weiſe etwas hart war, Peters, Berlin. griff nicht feſt zu, war das Spiel in Hamburg fair, aber Winkler, Hannover, pfiff uns zwei klare Chancen durch falſches Abſeits ab. Die Diſziplin unſerer Spieler war muſtergül⸗ tig, in drei Halbzeiten in beiden Spielen auch der Einſatz reſtlos gut.„Südweſtpech und ⸗Schickſal“ häten allerdings ums Haar die verdienten Früchte in Hamburg noch geteilt. Ich gehe am 11. Oktober mit der Gauelf in die Vorrunde um den Reichsbundpokal. Hergert, Möbs, Gramlich, Fuchs ſind Leute, die ſich noch zur Stammannſchaft ergänzen werden. Die Tagesform von Ende September und Anfang Oktober wird ent⸗ ſcheiden müſſen, wem die Vertretung des Gaues zufällt Mit dieſen Feſtſtellungen bringt Zimmer eine ganze Reihe von Kritikern zum Schwei⸗ gen. Es freut uns wirklich, daß ſich die Mei⸗ nung des Gauſportwartes mit der unſeren deckt. Denn gerade wir waren es, die die Verwendung von Sold als Verteidiger ſtets empfahlen und für eine Verwendung von Kiefer als Mittelläufer eintraten. So⸗ gar für dieſe Norddeutſchlandreiſe. Auch auf Flohr anſtelle Lindemanns hatten wir auf⸗ merkſam gemacht, und die Ereigniſſe haben uns recht geben. Wir glauben ſogar, daß Sold noch der Standardverteidiger der deut⸗ ſchen Nationalelf werden wird. Für den Gau gibt es zur Zeit auch kaum einen ſtär⸗ teren Mittelläufer als Kiefer; nur muß eben die Auswahl der Neben⸗ und Hinterleute rich⸗ tig erfolgen. Z. B. wären Hergert rechts und Gramlich links geeignete Nebenleute für den Mathes. Auch Eckerts„Verſagen“ wird hinreichend erklärt. Wir dürfen jeden⸗ falls feſtſtellen, daß unſere Wormſer ihre Schuldigkeit in dieſen Spielen getan haben. F. K. iſt auch die Meldung für den„Großen Preis von Italien“ auf der Monzabahn bei Mailand zurückgezogen worden. Mercedes-Benz hat die Rennzeit 1936 beendet. Für die Dauerprüfungsfahrt„Bodenſee— Plattenſee“, die am 6. und 7. September vom Oeſterreichiſchen Automobil⸗Club veranſtaltet wird, hat Mercedes⸗Benz eine Fabrikmann⸗ ſchaft mit Hans Geier, Alfred Hirthe und Wolfgang Kraus gemeldet, die den neuen Typ 230 fahren. Deulſche 3ommerſpiel-Meiſterſchaften Die Endſpielteilnehmer für Schweinfurt Mit den Deutſchen Sommerſpiel⸗Meiſterſchaf⸗ ten wird eine der letzten Meiſterſchaften des Jahres ausgetragen. Die Beſten von zehntau⸗ ſenden Mannſchaften im Fauſtball, Schlagball und Korbball kämpfen am 5. und 6. September im neuen„Willi⸗Sachs⸗Stadion“ in Schwein⸗ furt um deutſche Meiſterehren. Zum erſten Male iſt bei den Meiſterſchaften auch das Korb⸗ ballſpiel vertreten: weiterhin werden Frauen⸗ Meiſterſchaften im Fauſtball und Schlagball durchgeführt. Wie bisher ſtets üblich, werden noch im Fauſtball die Reichsſieger der älteren Männerklaſſen ermittelt. Insgeſamt nehmen rund 40 Mannſchaften an den Meiſterſchafts⸗ wettkämpfen teil. Guſtave Noth halbſchwergewichls⸗Wellmeiſter In der Wiener Engelmann⸗Arena lieferten ſich am Dienstagabend die beiden von der JBU. anerkannten Bewerber um die Halbſchwerge⸗ wichts⸗Weltmeiſterſchaft. der Wiener Heinz Sporlneuigkeilen in Kürze Joſt, der ſtarke Frankfurter Halbſchwerge⸗ wichtsboxer, iſt ins Lager der Berufsboxer übergetreten. Im Rahmen des KdF.⸗Volksfeſtes beim Nürnberger Reichsparteitag kommt es zu einer intereſſanten Handball⸗Begegnung zwiſchen der deutſchen Olympia⸗Mannſchaft und einer ſüd⸗ deutſchen Auswahl. Indiens Hockey⸗Olympia⸗Sieger ſchlugen am Mittwoch vor 2000 Zuſchauern in Hannover eine Stadtelf mit 2:1(1:0) Toren. Boxen Südweſt— Weſtfalen. Zur Eröff- Lazzek und der Belgier Guſtave Roth, den nung ſeiner Saiſon hat der Boxgau Südweſt Titelkampf. Der Kampf endete nach 15 Run⸗ den mit einem überlegenen Punktſiege des die ſtarke weſtfäliſche Staffel für Mitte Oktober Belgiers, der allein elf Runden für ſich buchen zu zwei Starts verpflichtet. Kotkas ſpringt 2,04 Meter. Bei einem konnte. Von der elften Runde an war der Sportfeſt in Göteborg ſtartete der bekannte Wiener ſchwer angeſchlagen und er hatte Finne Kotkas im Hochſprung, wo er 2,04 Mühe, über die Diſtanz zu kommen. Meter ſprang und die olympiſche Siegerleiſtung In einem der Rahmenkämpfe traf der Geraer Mittelgewichtler Walter Müller in einem Kampf über acht Runden auf den Wiener Heinz Neubauer. Der Thüringer er⸗ zielte ein verdientes Unentſchieden. des Amerikaners Johnſon(2,03 Meetr) über⸗ traf. Auch der Olympiazweite, der Amerikaner Al Britton, konnte ſeine Berliner Leiſtung mit 2,02 Meter noch ſteigern. duft g 1 Krit in 1 30 1 felbich denn von d weine it u. tu dem ve gte glg ſchlt! 1 dies. 2 noch e Tagen wirt ausſch das ſo serer abt es c. Ge fe n ang dc Fall ſchüf reale zu et 4 Reich ü E de gau 9 8 1 ſchne ſind! b 0 N Groß⸗ Aupͤſt itzt, dau p i. N lg W Heidelt Vranf feſchtt Punktli mic Same — I 9 ie Kt 10 lj en 1 t. en 1 n en hte haf, des au⸗ all bet ein ten oih⸗ en ball Men eten ef aft tel Bü. the⸗ ein den Nun des uche. het hatte der lle: den Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 ber A. S. D. A. P. Fiernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Lokale Nachrichten Viernheim, den 4. September 1936 Anſer Tagesſpruch Ohne Begeiſterung ſchlafen die beſten Kräfte unſeres Gemüts. Es iſt ein Zunder in uns, der Funken will. Herder. Beim Patenwein heißt's jröhlich jein.... Unſere verſchiedenen„Dichter und Bän⸗ keldichter“ haben ſich wirklich angeſtrengt, denn es ſind ſehr nette Sachen eingelaufen, von denen man gewiß für ein ſchönes Paten⸗ weinlied Gebrauch machen kann. Als Beſter iſt wohl der„Bänkeldichter aus der Schul⸗ ſtraß'“ zu bewerten, der in Verbindung mit dem vorgeſagten Refrain drei ſchöne Strophen hingelegt hat, daß das ganze Lied wirklich als gelungen bezeichnet werden kann, Aber es fehlt noch ein zündendes Lied nach der Melodie „Zu Köln am ſchönen Rhein!“ Wer dichtet dies noch? Damit in Verbindung wollen wir aber noch eines ſagen: es geht die Mär in dieſen Tagen ſchon um, daß dieſer und jener Gaſt⸗ wirt ſchon„Patenwein Hohen⸗Sülzener“ ausſchenke. Das trifft in keiner Weiſe zu, das ſoll ausdrücklich feſtgeſtellt werden, denn unſeren Patenwein zu 20 Pfg. den ½¼ Liter gibt es erſt vom Beginn der Patenweinwoche ab. Es hat nun auch keinen Zweck, ſeinen Gäſten in dem und jenem Lokal vorher ſchon ſo„vertraulich oder mit Ehrenwort aus der angebrochenen Kiſte“ zu erzählen, das ſei jetzt ſchon Patenwein— das ſtimmt in keinem Fall! Man hat ſchon zu allen Zeiten viel ge⸗ ſchäftstüchtigere Menſchen gehabt als den realen Stand und dabei ſind die erſteren nie zu etwas gekommen und wenn ſie ihre Ware noch ſo billig hergegeben haben. Im dritten Reich ſind wir an eine ehrliche und aufrich⸗ tige Geſchäftsweiſe gewöhnt und wir lehnen alle die Ueberſchlauen ab, die zuvor ſchon glauben, das Geſchäft gemacht zu haben, ehe es noch ein Geſchäft war. Patenwein— den laſſen wir uns ſchmecken, wenn die Zeit dafür da iſt, dann ſind wir fröhlich und ſingen: beim Patenwein heißt's fröhlich ſein! Der Auguft war noch näfjer Nach den Beobachtungen der Wetterwarte Groß-Gerau des Reichswetterdienſtes war im Auguſt an 14 Tagen Regen, an 5 Tagen Ge⸗ witter, an 1 Tag Nebel und an 20 Tagen Tau zu verzeichnen. Die Niederſchlagsmenge im Auguſt war außergewöhnlich groß; ſie be⸗ trug 151,7 Liter auf einen Quadratmeter! Im gleichen Monat des Vorjahres hatte die Niederſchlagsmenge nur 72,2 Liter auf den Quadratmeter betragen. Der Auguſt 1936 hat auch den regenreichen Monat Juli 1936 mit 124,6 Liter auf den Quadratmeter an Feuchtigkeit noch weit übertroffen, obwohl dieſer Monat ſogar 27 Regentage hatte, wäh⸗ rend es im Auguſt„nur“ an 14 Tagen reg⸗ nete. * Die Beerdigung des tötlich verun⸗ glückten Heinrich Sander findet heute Freitagnachmittag 5 Uhr vom Trauerhauſe, Moltkeſtraße 93, aus ſtatt. Letzte Schloßbeleuchtung Heidel⸗ bergs. Daß nach Beendigung der Reichs⸗ feſtſpiele am Samstag, den 5. September, nochmals eine Schloßbeleuchtung, die letzte dieſes Jahres, in Heidelberg ſtattfindet, hat wie aus zahlreichen Zuſchriften hervorgeht, in der näheren und heiteren Umgebung von Heidelberg, lebhaftes Intereſſe ausgelöſt. Die Veranſtaltung beginnt im Hinblick auf die vor⸗ geſchrittene Jahreszeit bereits um 21.15 Uhr pünktlich. Die Ausſtellung„Heidelberg, Ver⸗ mächtnis und Aufgabe“ il am Samstag und Sonntag den ganzen Tag über geöffnet. Bauma: elebung. Zur Arbeits⸗ beſchaffung für den Baumarkt iſt die Bau⸗ ſparkaſſe Deutſche Bau⸗ und Siedlungsge⸗ meinſchaft(DBS) in Darmſtadt wieder mit einer Darlehensvergebung in Höhe von Reichs⸗ mark 639 000.— zur Erſtellung und Ent⸗ ſchuldung von 56 Eigenheimen herausgekom⸗ men. Die Geſamtſumme der Darlehensver⸗ gebungen dieſer Bauſparkaſſe ſteigt damit auf rund 71 Millionen Reichsmark zur Erſtellung und Entſchuldung von über 6300 Eigenheimen. An alle Arbeitgeber! Von der Reichsführung SS wird mit⸗ geteilt: Zum erſten Male übernimmt auf dem Reichsparteitag 1936 die Schutzſtaffel der NSDAP. den geſamten Abſperr⸗ und Sicher⸗ heitsdienſt. Die übrigen Verbände werden da⸗ durch entlaſtet. Während die Deutſche Ar⸗ beitsfront die Arbeitgeber gebeten hat, Ar⸗ beitnehmer, die am Reichsparteitag 1936 teil⸗ nehmen, für die Zeit vom 9.—12. September zu beurlauben, bittet nunmehr der Reichs⸗ führer SS. die deutſchen Arbeitgeber, die für die Abſperrung in Nürnberg angeſetzten An⸗ dehörigen der Schutzſtaffel der NS DAP. für die Zeit vom 6.—15. September von der Arbeit freizuſtellen, da ſie rechtzeitig vor Be⸗ ginn des Reichsparteitages in Nürnberg ein⸗ treffen müſſen und erſt nach Abſchluß des Reichsparteitages in Sammeltransporten wie⸗ der heimbefördert, werden können. Gewitter am Morgen. Mit dem frühen Morgen beginnend, gegen halb 4 Uhr, zogen verſchiedene Gewitter über unſeren Ort. Grell zuckten die Blitze am morgendlichen Fir⸗ mament. Mehrmals gingen ſtarke Regenfälle nieder, ſodaß auch noch die vielen Volks⸗ genoſſinnen und Volksgenoſſen, die ſich all⸗ täglich von 5 Uhr in der Frühe ab mit dem Fahrrad zur Arbeitsſtätte begeben, ſich mit dem Gummimantel vor dem Regen ſchützen mußten. Ein merkwürdiges Bild, wenn dieſe am frühen Morgen die Adolf Hitlerſtraße ent⸗ lang fahren. Es ſind junge Männer und äl⸗ tere, auch ſehr viele Mädchen. Alle haben es eilig, alle müſſen in den Beruf. Der Septem⸗ ber ſcheint wieder an Sonne und Wärme her⸗ einholen zu wollen, was der Auguſt verſäumte. Die ſtarken Temperaturanſtiege an den letz⸗ ten beiden Tagen gemahnten an Hundstags⸗ itze. Viel gearbeitet hat der Landwirt in die⸗ en Tagen, denn Scheunen und Schuppen hän⸗ en bald voll des Tabakgutes. Bei dieſem onnigen, prachtvollen Wetter brachte er auch ein Ohmet mühelos und in kurzer Zeit größ⸗ tenteils unter Dach. Allenthalben auf den Wieſen ſah man fleißige Hände ſich regen. Große Wagen, wie man ſie in der Ohmet⸗ ernte ſelten ſieht, fahren heimwärts in die Scheune. Die Qualität wurde bei dieſer heiſ⸗ ſen Sonne ausgezeichnet. Für die Viehhaltung iſt gerade das Ohmet von großer Bedeutung für erhöhte Milchproduktion. Erfaſſung der Wehrpflichtigen. Wir verweiſen auf heutige Bekanntmachung des Polizeiamtes, die die Meldezeiten für alle wehrpflichtigen Männer, die in der Zeit vom 1. Oktober 1891 bis einſchl. 31. Dezember 1912 geboren ſind, enthält. Deutſcher, ſpreich deutſch! Die deutſche n iſt eine ſchwierige Kunſt: Nummer ſchreibt man mit zwei m, numerieren aber mit einem, weil es nicht von Nummer, ſondern von Numero kommt. Das wiſſen aber viele Volksgenoſſen nicht und machen daher Fehler. Sie können das aber leicht vermeiden, wenn ſie ſtatt numerieren „benummern“ oder allenfalls„nummern“ ſchreiben, ſtatt Numerierung alſo Nummerung oder Benummerung.— Das Wort„bezif⸗ . vermeidet man beſſer, weil man einen nterſchied zwiſchen den Wörtern„Ziffer“ und 37 machen muß: Eine Zahl 1 aus Ziffern, das heißt aus Zahlzeichen. 2 kann eine Ziffer, es kann aber auch eine Zahl ſein. 27 iſt nie eine Ziffer, ſondern ſtets eine Zahl, die aus zwei Ziffern beſteht.— Wir brauchen eindeutige Wörter, deshalb ſind ſolche Be⸗ griffsbeſtimmungen notwendig. E Sieger aus ͤrei Gauen! Holzjungarbeiter auf wirtſchaftskundlicher Fahrt durch den Odenwald NSG. Die Gaujugendwaltung der DAF. führte unter Leitung des Gaujugend⸗ ſachbearbeiters Wiedekind eine erſte wirt⸗ ſchaftskundliche Fahrt mit den Siegern des 3. Reichsberufswettkampf aus den Gauen Saarpfalz, Kurheſſen und Heſſen⸗Naſſau durch. Die 28 Teilnehmer der Fahrt wurden in die Holz⸗Füllhalter⸗ und Elfenbeininduſtrie des Odenwaldes geführt. Sinn und Ziel dieſer Fahrt war, die jungen Kameraden mit Groß⸗ und Kleinbetrieben ihres eigenen Berufes und mit verwandten Arbeitsgebieten vertraut zu machen, um ihnen dadurch die Möglichkeit zu geben, neue berufliche Kenntniſſe und Anre⸗ gungen zu ſammeln. Die Jungen erleben auf dieſer Fahrt Arbeitsvorgänge ihres Berufes, die ſie an ihren Arbeitsplätzen niemals kennen lernen werden. Die Beſten werben ausgezeichnet Zigarren arbeiterinnen auf wirtſchaftskundlicher Fahrt! Die Gaubetriebsgemeinſchaft„Nahrung und Genuß“ des Gaues Heſſen⸗Naſſau führt in dieſem Jahr für die beſten Zigarrenarbei⸗ terinnen eine wirtſchaftskundliche Fahrt durch. 28 junge Mädels, die ſich beim diesjährigen Reichsberufswettkampf als die Beſten des Gaues herausgqualifiziert hatten, wurden zur Teilnahme einberufen. Es handelt ſich alſo um eine Ausleſe, der hierdurch eine weitere Berufsförderung zuteil wird. Um die Arbeitsweiſe in anderen Betrie⸗ ben kennen zu lernen, werden Zigarrenfabri⸗ ken unſeres Gaues im Kreis Bensheim und des Nachbargaues Baden unter ſachkundiger Leitung beſichtigt. Es 1 weiter die Mog⸗ lichkeit, den Teilnehmern den Tabakbau an⸗ ſchaulichſt vor Augen zu führen. Und da ge⸗ rade die Ernte beginnt, werden die Mädels ſelbſt tatkräftig bei der Ernte mithelfen. Das Feſt der Traube und des Weins In zwei Wochen feiern wir in Viern⸗ heim, genau wie im ganzen Reich das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines“. Seit ihrer Einführung hat ſich dieſe Veranſtaltung, die in durchaus volkstümlichem und volks⸗ verbundenem Rahmen aufgezogen wird, ſehr raſch populär gemacht. Es iſt zu erwarten, daß in dieſem Jahre, da das Feſt der Traube und des Weines auch in Viernheim in größe⸗ rem Rahmen veranſtaltet wird, alle hieſigen Volksgenoſſen ſich rege beteiligen. Gar mancher wird ſich ſchon die Frage vorgelegt haben, warum ein„Feſt des Weins?“ Dieſe Frage iſt bald beantwortet. Das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines“ ſoll allen Volksgenoſſen einen Einblick in die ſchwere Arbeit des Winzers vermitteln und zeigen, was für eine außerordentliche Bedeutung der Stand des deutſchen Weinbauers beſitzt. Der deutſche Winzer, der Hüter der weſtlichen Grenzlande, baut auf kargem Boden, an Berg⸗ hängen, die nur der Rebe Nahrung und Ge⸗ deihen gönnen, für die meiſten anderen Kul⸗ turpflanzen aber ungeeignet ſind. So ſchafft und arbeitet der Winzer unter ſchwierigen Verhältniſſen und ſorgt dafür, daß Deutſch⸗ lands Weinbedarf aus eigener Scholle gedeckt wird. Der deutſche Weinbauer erfüllt alſo zweierlei wichtige Aufgaben in unſerem Va⸗ terlande, eine wirtſchaftliche, denn er macht unſeren Weinverbrauch vom Auslande unab- hängig und eine volkspolitiſche— er iſt der treueſte Hüter der deutſchen Weſtgrenze, deren Kultur und Boden durch ihn erhalten wird. Damit aber der Winzer dieſe beiden Aufgaben erfüllen kann, muß er das Er⸗ zeugnis ſeiner ſchweren Arbeit, den deutſchen Wein, abſetzen können. Darum wurde das „Feſt der deutſchen Traube und des Weines“ geſchaffen. Jeder deutſche Volksgenoſſe in Dorf und Stadt ſoll und muß mithelfen, den deutſchen Winzerſtand zu erhalten und ihm durch geſteigerten Kauf und Verbrauch ſeiner Erzeugniſſe die Lebensmöglichkeit zu bieten. Der Wein verdient es ebenſo wie alle an⸗ deren Getränke, deutſches Volksgetränk zu werden, denn Wein iſt kein Luxusgetränk. Die Weintraube iſt eine der edelſten und vitamin⸗ haltigſten Obſtſorten, die auf deutſcher Scholle wachſen. Jeder Volksgenoſſe kann das Reben⸗ gewächs auf ſeine Art genießen, ſei es als Eßtraube, ſei es als das edelſte Getränk, das uns der deutſche Wein bietet— als Wein oder Schaumwein. Wein iſt in jeder Form geſund und wohlſchmeckend. Der edle Reben⸗ 85 aber iſt ein wahrer Sorgenbrecher, ein reund fröhlicher und ernſter Stunden und niemand mehr ſoll ihn miſſen. Trinkt deutſchen Weinl wird in zwei Wochen die Parole heißen. Kein Volks⸗ genoſſe wird ſich dem entziehen, er hilft da⸗ mit dem deutſchen Winzer in ſeinem ſchweren Kampf um das tägliche Brot. Er ſelbſt aber wird die Wahrheit des Spruches erproben: „Goldenes Rebenblut tut jedem gut, köſtlicher Rebenſaft bringt Freude und Kraft!“ Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Freitag, Samstag und Sonntag! Das große Film⸗Ereignis der Saiſon: „Die letzte Fahrt der Santa Margarela“ im Central⸗Film⸗Palaſt! Das Schickſal eines Schmugglerſchiffes. Mit dem großen Schmugglerabenteuer⸗Film „Die letzte Fahrt der Santa Margareta“ nimmt in die deutſchen Kinotheater ein Film 1 Einzug, der ſicherlich überall ſtärk⸗ ten Eindruck und Beifall finden wird.„Die letzte Fahrt der Santa Margareta“ weiſt das roße Format eines Senſations⸗Abenteuer⸗ fas auf, der in Bezug auf Spannung und ucht der Geſchehniſſe nicht ſobald eines Gleichen findet. „Stürmiſch die Nacht und die See geht hoch“.— Es wird dem Kinobeſucher ein Stoff 3 der ſowohl inhaltlich wie 1 5 ünſtleriſchen Geſtaltung nach alle Mittel zum Ausdruck bringt, um unterhaltend, ſpannend und ſenſationell zu ſein. Es iſt ein deutſcher Schmuggelabenteuer⸗Film, der in ſeiner Art eine erſtmalige und bisher alſo auch ein⸗ malige Schöpfung darſtellt.— Modernſte Aufnahmetechnik, vorzügliches Spiel erſt⸗ klaſſiger Darſteller und eine mit ſtärkſten Spannungen und einzigartigen ſenſationellen Ereigniſſen erfüllte Handlung, durch die ge⸗ ſchickte Regie unterhaltſam und rtl Gan geſtaltet, zeichnen den Film:„Die letzte Fahrt der Santa Margareta“, dem ein überaus ge⸗ fahrvolles Schmuggelabenteuer eines von ei⸗ nem geriſſenen Erpreſſer getriebenen Groß⸗ kaufmanns zugrunde liegt, aus. Auch ein altes Seemannslied, das zur Zeit überall geſungen wird, macht dieſes Filmwerk populär und heißt:„Ein Seemann träumt von Liebe“.— Dazu gutes Beipro⸗ gramm und Fortſetzung der 11. Olympiſchen Spiele aus Berlin. Ein Beſuch iſt für alle Filmfreunde ein Ereignis. Das billigſte und doch das ſchönſte Vergnügen iſt ein Beſuch des Viernheimer Ce⸗Fi⸗Pa. Ein Beſuch überzeugt. Bitte möglichſt die Werktagsvorſtellungen be⸗ rückſichtigen. Ldddddddddddddddddddddddddddadddddddd Die NS.⸗Preſſe gehört in jede Familie— auch der ärmſte Volksgenoſſe muß ſie leſen! llunmumaununmammuuumnmumammuumannmamlanmmnmmamunnnaumpwunmmmmununn Mas dlngt cle Reichsſender Stuttgart: Samstag, 5. September: 5.45 Chsral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach⸗ richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Froher Klang; 9.00 Frohe Morgenmuſik: 10.00 Altmeiſter Ferdinand Schulz; 10.30 Sendepauſe; 11.00 Rüdersdorfer Bergleute ſingen und muſizieren; 11.30 Für dich, Bauer 12.00 Großes Mittagskonzert der deutſchen Wehrmacht; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten; 14.00 Was ihr wollt; 15.00 Schwäbiſche Hitlerjugend marſchiert nach Nürnberg; 15.15 Wir laden ein groß und klein; 15.55 Der Ruf der Jugend; 16.00 Froher Funk für Alt und Jung; 18.00 Tonbericht der Woche; 19.45 Reichsſendung; 20.00 Nachrichten; 20.10„Der Bauer als Millionär“; 21.25 Wochenendkehraus; 22.00 Zeit, Preſſe, Wet⸗ ter, Sport; 22.30 Zum frohen Wochenende; 0.00 Funkraketen um Mitternacht. Fupichlagballjpiele unjerer Vollsjchule Hirſchhorn— Viernheim 16:80 Nachdem das Vorentſcheidungsſpiel ge⸗ gen Rimbach vergangener Woche gewonnen wurde, traten unſere Knaben geſtern zum letzten entſcheidenden Spiele in Hirſchhorn an. Mit 80:16 Punkten wurde das Spiel zu⸗ gunſten Viernheims entſchieden. Somit ſind unſere Jungen nach Beendigung der Sommer⸗ kampfſpiele wieder Kreismeiſter geworden. Für die kommenden Jahre gilt es nun, den Wan⸗ derſchild, der mit dem geſtrigen Siege in un⸗ ſeren Beſitz überging, zu verteidigen. Die Sommerkampfſpiele ſind nun beendet. Bald werden die Winterkampfſpiele mit Fuß⸗ und Handball beginnen und dann heißt es wieder durch eifriges Training dafür zu ſorgen, daß wir im Kreiſe wieder an der Spitze mar⸗ ſchieren. Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 180 Kälber, 36 Schafe, 101 Schweine, 5 Ziegen, 480 Ferkel, 248 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 12 bis 18, über ſechs Wochen 18 bis 22, Läufer 22 bis 30 RM.— Marktverlauf: mittel. 22 TTT—T—TTTTTTTTT 2——„ —— . Aus Stadt und Land Rohlinge wandern ins Gefängnis In der Nacht auf Donnerstag überfie⸗ len in Neckarau drei jüngere Männer gemein⸗ ſam und in hinterhältiger Weiſe einen älteren Mann, den ſie mit den Fäuſten zu Boden ſchlugen und ihn hiernach mit den Füßen traten. Bei der Feſtnahme der Rohlinge lei⸗ ſtete einer derſelben den einſchreitenden Poli⸗ zeibeamten Widerſtand. Zwecks Einleitung des Schnellrichterverfahrens wurden die drei Tä⸗ ter in das Bezirksgefängnis eingeliefert. An der Dreſchmaſchine verunglückt Heidelberg. In Dühren(Amt Sins⸗ heim) kam der 76 Jahre alte Landwirt Anton Bauer bei Dreſcharbeiten aus irgendwelcher Unvorſichtigkeit dem Riemen der Dreſchma⸗ ſchine zu nahe und wurde von einer Riemen⸗ ſchnalle am Hinterkopf derart verletzt, daß er bewußtlos zu Boden fiel. Der Verunglückte iſt kurz nach dem Unfall geſtorben. Betreten der Weinbergswege verboten! Hohenſachſen. Das Betreten ſämt⸗ licher Weinbergswege für Unbefugte iſt ab ſofort verboten. Zuwiderhandlungen werden durch das Bürgermeiſteramt beſtraft. Vorſicht, falſche Fünfmarkſtücke Bensheim. In letzter Zeit ſind hier falſche Fünfmarkſtücke im Umlauf. Es handelt ich um die neuere Ausgabe, die ſehr täu⸗ chend nachgemacht iſt, und nur an der etwas — Prägung und an der etwas unglei⸗ chen Randbeſchriftung zu erkennen ſind. Beim Auftauchen ſolcher Falſchſtücke bittet das Po⸗ lizeiamt Bensheim um Benachrichtigung. Lebensmüde Edingen. In der Küche der elterlichen Wohnung hat ſich am Donnerstagvormittag ein 16jähriges Mädchen mit Leuchtgas ver⸗ Ehrung eines Schülers Bürſtadt. Dem Obertertianer Joſeph Limbach in der St. Joſephſtraße wurde für gute Löſung der Aufgabe„Luftſchutz, eine deutſche Schickſalsfrage“, die Anerkennung der Landesregierung ausgeſprochen. Es wurde ihm eine künſtleriſch ausgeführte Urkunde durch den Direktor des Bensheim Gymnaſiums überreicht.— Unter der Aufſicht der Lehrer⸗ ſchaft zogen die hieſigen Schulkinder ins Feld, um bei der Einbringung der Flachsernte mit⸗ zuhelfen. Der Flachs wird im hieſigen Faſel⸗ ſtall untergebracht und geſäubert, den Samen erhält der Bauer wieder zurück. Durch den Hufſchlag eines Pferdes getötet Alsfeld. In dem Kreisorte Obergleen wurde die ledige Katharine Jakobi im Pfer⸗ deſtall beim Tränken eines Pferdes von dem plötzlich ausſchlagenden Tier getroffen und ſo ſchwer verletzt, daß ſie trotz ſchneller Ope⸗ ration im Krankenhaus verſtarb. Auf der Fahrt zur Arbeitsſtelle tödlich verunglückt Groß-Gerau. Auf der Fahrt zu einer Arbeitsſtelle in Mannheim, rannte der in Gräfenhauſen wohnhafte Arbeiter Jakob Hofmann in der Nähe von Lampertheim mit dem Motorrad gegen einen haltenden Laſtzug. Hofmann erlitt dabei einen Schädelbruch und war auf der Stelle tot. Wenn man im Bett Zigaretten raucht Büttelborn. Ein Knecht ſteckte ſich abends im Bett noch eine Zigarette an und ſchlief überm Rauchen ein. Als der leichtſin⸗ nige Menſch erwachte, war das Zimmer voller Rauch, da das Bettzeug durch die Glut ins Glimmen geraten war. Vom Sachſchaden, den er verurſachte, abgeſehen, möge ſich der junge Mann den Fall, der noch einmal gut abging, Glück im Unglück Der Wirt am dritten Kerwetag Schaafheim. Großes Glück im Un⸗ glück hatte der Gaſtwirt Ludwig Höreth, Be⸗ ſitzer des Gaſthauſes„Zum Ochſen“. Als er, noch in der Dunkelheit des Dienstagmor⸗ gens, ſeine Kerwemuſikanten mit ſeinem Auto in ihre Heimat zurückbefördert hatte, fuhr er auf dem Heimweg in einem Anfall von Schlaf mit ſolcher Wucht gegen einen ver⸗ ſtrebten Telephonmaſt, daß beide Maſten glatt durchbrachen und der Wagen in dem Graben landete. Durch den Anprall hatte ſich die Türe des Wagens geöffnet, durch die Höreth vom Steuerrad hinweg, das ſogar abgebrochen war, ins Freie flog und wie durch ein Wunder vollkommen unverletzt blieb. Der Wagen war ſtark beſchädigt und mußte abgeſchleppt wer⸗ den. Die Giftmörderin Frieda Vogler rechtskräftig zum Tode verurteilt — Reviſion vom Reichsgerichtshof verworfen Leipzig. Der Erſte Strafſenat des Reichsgerichts hat am Dienstag die von der 42 Jahre alten Angeklagten Frieda Vogler geb. Zorn gegen das Urteil des Schwurge⸗ richts Mainz vom 9. Juli 1936 eingelegte Reviſion als unbegründet verworfen. Damit iſt die Angeklagte wegen zweier Verbrechen des Mordes zweimal zum Tode und wegen zweier Verbrechen des verſuchten Mordes zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Außerdem wurden der Angeklagten die bürgerlichen Eh⸗ renrechte auf Lebenszeit aberkannt. Die Angeklagte hatte bekanntlich im Jahre 1930 ihren 17 Jahre älteren Ehemann ermordet, indem ſie ihm nach und nach Thal⸗ liumgift unter die Speiſen miſchte. Der Fri⸗ ſeur Ludwig Seitz, der nach Annahme des Schwurgerichts von dem 4 8 der An⸗ geklagten gewußt hat, wurde ebenfalls von der Vogler durch Thallium vergiftet. Ein läſtiger Liebhaber der Vogler, Andreas Keim, und der Stiefſohn Georg Vogler entgingen wie durch ein Wunder dem gleichen Schickſal. Die Folgen dieſer beiden Giftmordverſuche ſind jedoch entſetzlich, denn beide Männer ſind giftet. Alle Rettungsverſuche blieben erfolg⸗ los. Der Grund zur Tat iſt noch unbekannt. Achtung! Ab heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt das große Film⸗Ereignis. Das Schickſal eines Schmugler⸗Schiffes Spannende Handlung und packende Geſchehniſſe——— zur Warnung dienen laſſen. nahezu erblindet. Aus dem Schlaf in den Tod Junges Mädchen zu Tode gequetſcht. Laasphe. Infolge Uebermüdung des Fahrers rannte nachts ein mit Braugerſte be⸗ ladener Laſtzug aus Kreuztal bei Schameder in den tiefen Straßengraben. Im Augenblick des Unglücks ſchlief ein junges Mädchen, das der Fahrer aus Gefälligkeit aus Erfurt mitge⸗ nommen hatte, in dem engen Raum hinter dem Führerſitz. Dadurch, daß der Hinterteil des Laſtwagens heruntergeriſſen wurde, wurde das Mädchen eingeklemmt und war ſofort tot. Der Beifahrer, der ebenfalls geſchlafen hatte, ſo⸗ wie der Fahrer blieben unverletzt. Da das Mädchen keinerlei Papiere bei ſich hatte, konnte man ſeine Perſonalien noch nicht feſt⸗ ſtellen. Der Fahrer wurde feſtgenommen. Kinderuntugend führt zum Tod Triberg. Geſtern ereignete ſich auf der Nußbacher Landſtraße ein ſchwerer Un⸗ glücksfall, dem ein junges Menſchenleben zum Opfer fiel. Drei Buben, die aus der Schule kamen, ſetzten ſich auf die Verbindungsdeichſel eines Laſtzuges. Als ſie wieder abſpringen wollten, gelang der Sprung nur Zweien. Der dritte Junge ſtürzte, und der Anhänger des Laſtzuges fuhr ihm über den Körper, ſodaß er völlig erdrückt wurde und der Tod ſofort eintrat. Den Fahrer des Laſtzuges trifft an dem Unfall keine Schuld. Der verunglückte Junge war ein Kind armer Eltern und hatte noch ſechs Geſchwiſter. Schau über die enge Heimatgrenze hinaus dein großes und herrliches Vater⸗ land— deutſch ſein— heißt frei, aufrich⸗ tig und treu ſein! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verla: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VII. 1936 1699. Zur Zeit iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig ie fahri der Santa Margareta“ Bekanntmachung Betr.: Erfaſſung der Wehrpflichtigen. Sämtliche wehrpflichtigen Männer, die zu mietengeſucht. in der Zeit vom 1. Oktober 1891 bisſvon wem, ſagt die Dezember 1912 geboren Geſchäftsſt. d. Bl. ſind, werden hiermit aufgefordert, ſich nach einſchl. 31. untenſtehender Reihenfolge beim — Meldeſtelle Saarſtraße Nr. gültig, gediente brechen haben. Meldezeiten: Am Montag und Dienstag, den 7. und 8. 9. 1936 die Buchſtaben A und B Am Mittwoch und Donnerstag, den 9. und 10. 9. 36, die Buchſtaben C, E, F u. GſMannheimerſtr.51 Am Freitag, den 11. 9. 1936, die Buchſtaben H Am Samstag, den 12. 9. 1936 die Buchſtaben I, J und K Am Montag, den 14. 9. 1936 die Buchſtaben L und M Am Dienstag, den 15. 9. 1936 die Buchſtaben N, O, P. Q und R Am Mittwoch, den 16. 9. 1936 die Buchſtaben S, Sch, Sp und St Am Donnerstag, den 17. 9. 1936 die Buchſtaben T, U, V, W; und 3 Meldeſchluß für die Anmel⸗ dungen iſt der 17. September 1936. Viernheim, den 3. September 1936 J. V.: Steinmann Polizeiamt gen, Eh, Backe, Wr aße Nr. 15— wäh⸗ Falläpfel, Eß⸗ u rend der Dienſtſtunden(8 bis 13 Uhr und 15Einmachbirnen, ſo⸗ bis 20 Uhr) zu melden. Es iſt hierbei gleich⸗wie alle Sorten ob es ſich um gediente oder un⸗ 70 Leute handelt oder ob einzelne e 3 Perſonen bereits erfaßt ſind, ob ſie kriegs⸗ kartoffel billig ſt beſchädigt ſind oder ſonſtige körperliche Ge⸗[Kempf, Hügelſtr Großes Umnmer Schöne Zwetſch⸗ Gemüſe, Salat, Reife Alilch⸗ jchweine zu verkaufen 9 Wochen alte Strichen FIANMHMERNR EEE Ihre Wäſehe mit wenig Ohne Gewähr Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 393353 81499 106 Gewinne 31179 70121 398273 440 Gewinne 20257 208388 gut eingeſeift dolleine zu verkaufen Wer wirbt. Bismarckſtr. 35 5 der iſt geſchäftlich lebendig, der Erweilere gi n Heber En hie Deinen Geſchäftsmann Kundenkreis verdient Vertrauen durch Anzeigen Kauft alſo bei Mehrere fahrräder leicht beſchädigt, gibt billig ab Bei regulären Rädern bequeme Teilzahlung Martin lannnelm, Walunolsir.7 167058 16797 398326 Bekanntmachungen Betr.: Erlaß der Rundfunkgebühr Die Beſcheinigungen für die Befreiung von der Rundfunkgebühr verlieren mit Ende ab Verlobungs karten Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Samstag, den 5. 9.. der Sporthalle die/ jähr. Mitgliederverſammlung ſtatt. Wir erwarten vollzähliges Erſcheinen aller Ak- tiven, Mit- und Ehrenmitglieder. Turnverein von 1893. Handball: Heute abend, 8.30 Uhr, Spielerverſamm⸗ lung in der Sporthalle. Heute abend punkt 8 Uhr(vor der Turnſtunde) Ver⸗ ſammlung aller Teilnehmer am Turnfeſt in Hocken⸗ heim. Auch die Kampfrichter müſſen erſcheinen. September 1936 ihre Gültigkeit. Volksgenoſſen, die Wert darauf legen, 1. Oktober 1956 weiterhin von der Rund⸗ funkgebühr befreit zu ſein, haben in der Zeit bis 10. September 1936 auf dem Büro Nr. 6 einen entſprechenden Verlän⸗ vom 1. gerungsantrag zu ſtellen. Die Genehmigungen, Lohnbeſcheinigungen ſind mitzubringen. Da die Zahl der Freiſtellen begrenzt können nur die bedürftigſten Antragſteller rückſichtigt werden. Viernheim, den 26. Auguſt 1936 Der Bürgermeiſter. Stempelkarten und Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbildchen us w. SSS———— iſt, liefert be⸗ die Druckerei der in der unſeren Viernheimer Anzeigenkunden 4 Volkszeitung mem Vereins⸗Anzeiger Oderne 135 Geſangverein Sängerbund ⸗Flora. Familien- Samstag abend punkt 9 Uhr beginnen wieder die regelmäßigen Singſtunden. Ferienzeit iſt beendet. Drucksachen Ich bitte die Sänger und ſolche, die es werden wollen pünktlich und reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſitzende. 1936, abends 8.30 Uhr findet in Der Vorſtand Der Turnwart — W Gymnaſtik in alle Muskeln dringt und zur Geſundheit viel Freude bringt! 22. Ziehungstag In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM 2 Gewinne zu 10000 RM. 1428 8 Gewinne zu 5000 6 Gewinne zu 3000 RM. 2772 8 Gewinne zu 2000 NM. 43692 117520 138692 185 54 Gewinne zu 98687 114789 121094 125732 138869 223822 235531 240988 246180 251077 264179 305861 314807 320811 324788. 337376 371884 90 Gewinne zu 500 RM. 9345 19883 88026 84801 87327 87653 99087 105704 107 141524 152827 174008 174810 177184 182844 189042 1 189631 207386 211372 226235 232329 234841 237338 288304 275079 3172851 324304 335350 335401 344707 358084 359894 366717 367595 381608 390895 391037 312 Gewinne 16922 18837 37753 40006 48756 49137 54796 59044 66839 71579 72213 75183 78580 77414 78375 28451 79830 83248 84279 84699 88217 10071 2. September 1936 gezogen 2 Gewinne zu 30000 RM. 3955 10 2 Gewinne zu 10000 RM. 11483 10 Gewinne zu 3000 RM. 30 Gewinne zu 2000 NM. 13398 34049 5 87716 108188 168388 211096 229743 253529 283502 337415 362611 1 28833 181766 207277 351951 382947 6654 71628 78742 52 Gewinne zu 1000 RM. 341 13216 19998 r 49831 61414 110389 121476 143159 197600 242288 247918 88803 259148 272315 276278 276296 276940 291593 307698 316647 337211 337911 353977 378983 u 500 RM. 0535 74888 78359 79287 94053 97702 124104 181888 283102 302568 308287 308797 311411 313887 314188 823548 323750 324377 335232 335778 386949 341378 342356 372538 375820 389002 25 300 RM. 428 568 3485 3748 13411 14891 19294 3932 26731 28842 27588 28998 32049 34281 34815 35790 37089 37342 37484 38284 48587 48887 48475 47895 48087 49671 51166 53038 56441 87385 58120 58277 88957 81492 61886 68009 65138 87611 88076 70334 72667 78404 77778 28108 79038 79499 83808 86529 86890 90234 9445 98036 88909 99072 99263 102488 03397 104501 105780 108880 109934 119112 119818 113381 177700 177998 179848 178888 183519 187459 181418 192481 192873 195746 195889 201512 204185 204407 205717 208144 207878 210983 211088 215518 217848 217885 222888 228559 228819 230892 231872 232547 233742 283832 235014 238248 240248 248921 245933 5272 283139 257838 281630 282034 284943 288798 270988 273388 275140 277678 278384 279207 278832 288488 288198 288408 289229 294982 295497 296075 299882 300008 302189 308914 308442 308929 312475 312844 318027 318897 320501 320973 328980 332985 333351 384349 334708 335176 335546 338183 338832 338889 340987 340808 344859 345310 345445 348591 348833 347261 348792 350218 351178 358905 355971 365712 367377 388435 389318 375228 376899 379291 379372 380131 380947 383850 388692 387595 398470 394248 398463 398616 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 11 RM. 65089 348297 372882 879780 43 63 161 1000 RM. 7017 17226 17919 31582 56795 79171 150153 176760 193509 197768 49021 81227 67273 904. 108127 117820 91088 194095 28841 4 300 KR. 2947 6978 8739 12729 13442 15474 1277 25222 31982 32376 32428 33788 37349 37492 59087 61028 61723 88484 85272 86022 88323 88824 897192 89717 93838 98185 2 101555 163250 103881 108857 08012 108481 130324 188345 193153 205871 207837 218874 220214 2232857 223846 227838 229755 231904 234208 236185 236252 239892 243184 243739 244973 257901 259795 2605857 281250 281395 281839 285234 285883 287587 268427 289280 272888 273816 277484 277713 279881 280805 283092 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 6 3 g n 5000, 88 zu je 3000, 206 zu je 2000, 700 zu je 1000, 1252 zu je 500, 4648 zu je 300 RM. u je 20000, 84 zu je 10000, 38 zu je N De Kolo un; Deut Dare Loren 6 Kolo dat of berg mitia Nui EI go L Nan deut den, unde der 505 Seil ſaln rü Seit le ausge ein vi Imern Mann Garni 4s I er nut ſuch fü bunt di geben, mojo Auguſt Die ſuch de ſtolzen abet ei ſützen dend day Fend hüt Einhe jortge abtrat dieſer Seitde Ge iti Junilber mit fein ner den 5. geſchüt geling Ctellu batterie Gegner fünfmal Seit Vlodade⸗ heintlich duet 6. Juli ſon fie 6 Wer die flit! n nich ul die dodo de dat Uätlih feimdli nun en Kommt noch ei feuern. an zehn Nun hender dur der Deutch vas den zit ann dünn Fuß au; Et ſteht Notden 1 bonnen das Geſc Sie di ſo⸗ i, ichen tan orn. drud: U 0, igen⸗ 10 daresſalams letzler deulſcher Tag Die Aebergabe der Hauplkſiadl Deulſch-oſtafrikas am 4. 9. 1910 Der 4. September 1916 iſt in der deutſchen Kolonialgeſchichte ein ſchmerzlicher Erinne⸗ rungstag. An dieſem Tage ging im Kampf um Deutſch⸗Oſtafrika die Hauptſtadt der Kolonie, Daresſalam, an den engliſchen Gegner ver⸗ loren. Seit langem ſchon iſt die Hauptſtadt der Kolonie ein verlorener Poſten. Ihr Komman⸗ dant iſt Kapitän zur See Looff Einſt war er Kommandant des kleinen Kreuzers„Königs⸗ berg“. Seit dem 11. Juli 1915. 12 Uhr nach⸗ mittags, iſt er ein Kapitän ohne Schiff. Im Rufiii⸗Fſluß zu Anker liegend, von 21 Schiffen der Briten angegriffen, hat er ſein Schiff, ſelbſt ſchwer verwundet. in die Luft ſprengen laſſen laſſen. Seitdem iſt ſeine Mannſchaft zur„Abteilung Königsberg“ der deutſchen Truppenmacht in Oſtafrika gewor⸗ den, er ſelbſt ſeit dem letzten Herbſt„Kom⸗ mandant von Daresſalam,„Oſtbefehlshaber“ der Kolonie und„Chef der Etappenleitung von Deutſch⸗Oſtafrika.“ Seit Anfang Auguſt geht es mit Dares⸗ ſalam zu Ende. Von Land und See her rückt der Feind der Hauptſtadt immer näher. Seit langem ſchon hat der Kommandant vor⸗ ausgeſehen, daß die Tage ſeiner Macht gezählt ſein würden. So hat er der Schutztruppe, die im Innern des Landes kämpft, alle überzählige Mannſchaft geſchickt. Im November war ſeine Garniſon noch 1500 Mann ſtark; jetzt ſind es nur noch 150, und an Geſchützen hat er nur noch zwei. Im Frühjahr waren es noch fünf geweſen. Dann hatte der Komman⸗ dant die erſten zwei an die Nordfront abge⸗ geben, ein drittes Anfang Juli nach Baga⸗ mojo geſchickt. Dort hat es der Feind am 15. Auguſt überrumpelt Die zwei Geſchütze, über die Kapitän Looff noch verfügt, ſind das Letzte, was von ſeinem ſtolzen Schiff noch übrig iſt. Es iſt nicht viel. aber ein echter Seemann macht aus zwei Ge⸗ ſchützen zehn. So viel Geſchütze glaubt der Feind in Daresſalam. Das macht der Kom⸗ mandant auf folgende Weiſe: Er hat dem Feind geſchickt verborgen, daß ſich ſein Ge⸗ ſchützbeſtand im letzten Vierteljahr um drei Einheiten vermindert hat. Bei Nacht hat er ſie fortgeſchickt. In aller Heimlichkeit wurden ſie abtransportiert; kein feindlicher Spion hat von dieſer Minderung der Hauptſtadt erfahren. Seitdem hat Kapitän Looff ſeine beiden letzten Geſchütze aufs ſtrengſte bewachen laſſen. Keine Zivilperſon hat ſich ihnen nähern dürfen. Und mit ſeinem koſtbaren Beſitz hat er dem Feinde draußen ein luſtiges Theater vorgeſpielt. Seit dem Frühſommer hat er die ortsfeſten Schiffs⸗ geſchütze auf fahrbare Lafetten geſetzt. Seitdem gelingt es ihm, durch fortwährenden Stellungswechſel, durch Anlagen von Schein batterien und andere Täuſchungsmanöver den Gegner in den Glauben zu verſetzen, er habe fünfmal mehr Artillerie als er tatſächlich hat. Seit dem 21. Juli ſchießt das engliſche Blockadegeſchwader wild drauflos, um die ver⸗ meintlich ſtarke Artilleriemacht von Daressalam außer Gefecht zu ſetzen. Am 21., 29. und 30. Juli ſowie am 16. Auguſt ſchießt der Gegner mit heftigſtem Feuer ganze Häuſerviertel in Brand. Aber die Geſchütze— die lumpigen beiden Ge⸗ ſchütze!— zum Schweigen zu bringen. gelingt ihm nicht Hunderte von Granaten ſchüttet er auf die Batterieſtellung. die Aufſchläge der Geſchoſſe läßt er durch Flieger beobachten, aber die Geſchütze ſelbſt erleiden keinen Schaden, und täglich ſtehen ſie wo anders. Schweigt das feindliche Feuer und denkt der Feind, er habe nun endlich Erfolg gehabt, dann läßt der Kommandant die beiden Geſchütze regelmäßig noch einige Schuß auf den abziehenden Gegner feuern. Das hat die Wirkung, daß der Feind an zehn Geſchütze glaubt. Nun aber iſt es Zeit, den Widerſtand zu beenden und das kleine Verteidigerhäuflein vor der Einſchließung zu retten. um es— in Deutſch⸗Oſtafrika bedeutet der Mann noch et⸗ was!— für andere Aufgaben zu bewahren. Jetzt gibt es nichts mebr zu verteidigen. 150 Mann gegen 2000 iſt ein ſchlechtes Zahlenver⸗ hältnis! Mit 1000 Mann iſt der Feind zu Fuß aus Norden von Bagomojo herangerückt. Er ſteht ſchon unmittelbar vor der Stadt. Von Norden und von Weſten iſt ſie ſchon voll⸗ kommen eingeſchloſſen. Und 1000 Mann hat das Geſchwader als Landungskorps an Bord. Sie wiſſen nicht, daß die Stadt ſchon leer iſt vom Verteidiger. Sie glauben noch an ſtarke Truppenmacht und ſtarke Artillerie, als zwei Drittel der Be⸗ ſatzung mit den beiden Geſchützen ſchon nach Süden rücken. Nur 50 Gewehre ſtark iſt die Nachhut, die im Weichbild der Stadt bleibt, um Plünderungen des Europaviertels durch die Eingeborenen zu verhüten. Verteidigung der Stadt durch die Nachhut wäre zwecklos. Sie hätte nur ein Blutbad unter der Zivil⸗ bevölkerung zur Folge, ohne daß es möglich wäre, den Feind auch nur vorübergehend auf⸗ zuhalten. So kommt der frühe Morgen des 4. Sep⸗ tember. Der Kommandant bleibt bis zum letzten Augenblick auf ſeinem Poſten Als alle Anderen abgerückt ſind, verläßt er ſelbſt mit ſeinem Stabe die Stadt, begibt ſich aber in die Nähe des Funkturms und beobachtet von dort die weiteren Ereigniſſe. Dann kommt die große. ſchwere Stunde. Der britiſche Kreuzer „Challenger“ erſcheint unter der weißen Flagge vor der Inſel Makatumbi, auf der der Leucht⸗ turm ſteht. Er bringt ein Ultimatum des engliſchen Geſchwaderchefs. 1 Der Walfiſchfänger„Echo“ übernimmt es., bringt es zur Hafenſperre und ſchickt es durch ſein Boot an Land. „Sie haben Bemerkenswertes geleiſtet und eine tapfere Verteidigung durchgeführt. Uebergeben Sie ſich oder Ihre Stadt wird bombardiert und zerſtört werden. Wir ga⸗ rantieren das Leben der Bevölkerung, vor⸗ ausgeſetzt. daß die unmittelbare Uebergabe ſämtlicher bewaffneten Truppen und des Kriegsmaterials ſtattfindet. Privates Eigen⸗ tum wird reſpektiert werden. Nichtkom⸗ battanten wird geſtattet ſein, in der Stadt zu verbleiben. Zu dieſem Zweck erſuchen wir, daß Ihre Stadtpolizei fortfahren wird, ihren Dienſt des Schutzes des Eigentums weiter⸗ zuführen, bis unſere Streitkräfte die Stadt beſetzen. Drahtloſe Verbindung kann nicht geſtattet werden. Es muß eine Garantie ge⸗ gegeben werden. daß der Hafen frei von Minen iſt. Eine Antwort auf dieſe For⸗ derung muß innerhalb 2 Stunden von dem Zeitpunkt ab gegeben werden, an dem der Ueberbringer dieſes Briefes den öſtlichen Punkt der Hafeneinfahrt vpaſſiert, und muß gegeben werden durch Hiſſen des Signals „Ja“ oder„Nein“ nach dem internationalen Code auf dem Flaggenſtock der zöſtlichen Hafeneinfahrt. gez. Edward Charlton. Konteradmiral, Geſchwaderchef. gez. Price Da zur Zeit der Abgabe des engliſchen Ul⸗ timatums keine Truppen mehr in Daresſalem ſtanden, es alſo auch keinen Kommandanten, ge⸗ ſchweige denen einen Militärgouverneur gab. wurde der Brief an den einzigen, auf Befehl des Gouverneurs zurückgebliebenen Beamten. einen Gouvernementsſekretär übergeben, der die weiteren Verhandlungen mit dem Ge⸗ ſchwaderchef zu führen hatte. Der Komman⸗ dant hatte die Flaggleinen an der Signal⸗ ſtation und an allen Regierungsgebäuden vor dem Abmarſch entfernen laſſen, um zu verhin⸗ dern, das von unberufener Seite weiße Flaggen gehißt würden. So konnte das ge⸗ forderte Signal nicht gegeben werden. Der Gouvernementsſekretär fuhr deshalb an Bord des engliſchen Flaggſchiffes und erklärte dem Admiral, daß die deutſchen Truppen Dares⸗ ſalam verlaſſen hätten. „Gegen 8 Uhr morgens“, ſo hat Konter⸗ admiral Charlton amtlich über das Ereignis berichtet,„kamen der ſtellvertretende Bürger⸗ meiſter, der Bankdirektor und ein Dolmetſcher und nahmen alle Bedingungen der Uebergabe an. Unſere Truppen erhielten ſofort durch Funkentelegraphie den Befehl. in die Stadt einzurücken. Alle Schiffe liefen in die Bucht von Daresſalam. Ich ging mit meinem Stab um 2,30 Uhr nachm. an Land, und um 3 Uhr wurde der Union Jack auf dem Bezirksgebäude mit allen Ehrenbezeugungen gehißt.“ Bis auf einige Landſturmleute, die der Marſchanſtrengung nicht gewachſen waren und in Feindeshand fielen, kamen alle aus Dares⸗ ſalam Abmarſchierten durch die Einſchließungs⸗ linie hindurch. Die Stammabteilung„Königs⸗ berg“ war der letzte geſchloſſene Truppenteil. der Daresſalam vor der Beſetzung verließ. Auch er war kaum ein geſchloſſener Truppen teil zu nennen; denn die meiſten ſeiner Ange⸗ hörigen waren erſt am Tage zuvor von den verſchiedenen Arbeitsſtellen der Stadt zurückge- zogen worden. Sie hatten gerade noch ihre Sa— chen vacken können, ehe ſie abmarſchierten, und mußten gleich einen anſtrengenden Fußmarſch als Geſchützbedeckung ausführen. Dies war der letzte Tag der deutſchen Hauptſtadt Daresſalam der Kolonie Deutſch⸗ Oſtafrika. Reichskagung der Auslands deulſchen Auslandsdeutſche berichten über ihre Arbeit. Erlangen, 4. September. Am Nachmittag des Eröffnungstages der Reichstagung der Auslandsdeutſchen ſprach Stabsamtsleiter Ruberg zu den Hoheitsträgern und Politi⸗ ſchen Leitern in der Auslandsorganiſation. Nach einem Rückblick auf die Entwicklung der Auslandsorganiſation erwähnte er, datz das Auslandsdeutſchtum im Jahre 1934,35 an Winterhilfsgeldern rund 1,125 Millionen RM. und im Jahre 1935/36 1.860 Mill. RM. aufge⸗ brocht habe. Dann führte er beſonders die Hilfe für die aus Spanien geflüchte⸗ ten Deutſchen an, von denen weit über 7000 nach Deutſchland gebracht worden ſend und hier von der AO. betreut werden. Zunäichſt ſprach der Schulungsleiter Schlueſ⸗ ſel⸗Hamburg(Seefahrt) über die Arbeit und den Kampf des deutſchen Seemanns für ſein Volk. Mit ſtärkſtem Beifall wurde der tempe⸗ ramentvolle Bericht von Pg. K. W. Hubl. des Stützpunktleiters von Kitale(Afrika) aufge⸗ nommen. Zu Beginn ſeiner Darlegungen konnte e. die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß die Partei in Kenya ſtehe und nicht mehr fallen werde. Der Landesgruppenleiter von China, Po. Lahrmann, gab in ſeinem Be⸗ richt eine Schilderung der Entwicktung kes China⸗Deutſchtums, das ſich in ununterbroche⸗ nem zähen Kampf emporgearbeitet und durch kaufmänniſche Regſamkeit die Hochachtung des chineſiſchen Volks errungen hat. Der Leiter von Kalkutta, Pg. Dr. Harms, erläuterte in ſeinem Bericht, wie durch unermüdliche Schulung und Aufklärung der Deutſche in Brittiſch-Indien für den nationalſozialiſtiſchen Geoanten ge⸗ wonnen und dadurch die Vorausſetzung ge⸗ ſchaffen wurde für die deutſche Volksgemein⸗ ſchaft in Britiſch-Indien. Der infolge Erkran⸗ kung im Erſcheinen verhinderte Ortsgruppen⸗ leiter von Davos, Pg. Janſen, ließ durch Pg. Offink ſein Referat verleſen, das von der durch das vom Bundesrat 14 Tage nach dem Meuchelmord an Wilhelm Guſtloff ausgeſpre⸗ chene Verbot der Landesgruppe geſchaffenen Lage ausgeht. Er iſt nicht mehr, aber ſein Geiſt und ſein Wollen lebt. In ſeinem Geiſt wird die Arbeit für die Bewegung und für das Deutſchtum in der Schweiz weitergeführt. Schließlich ſprach noch der Landesgruppen⸗ leiter Braſilien Pg. v. Coſſels. In ganz Braſilien gibt es etwa eine Million Deutſch⸗ ſtämmige, von denen vielleicht 100 000 Reichs⸗ deutſche ſind. Der Umbruch im Reich, die Weltanſchauung Adolf Hitlers, der praktiſche Nationalſozialismus im Reich haben draußen verſchüttete Kräfte und Quellen wieder ge⸗ If das die vielgerühmle Neulraliläl? Am 1. September verließen den franzöſiſchen Hafen Marſeille 0 in Richtung Spanien drei Laſtwagen mit Medikamenten und Nahrungsmitteln, die ſamt ihrem Inhalt von franzöſiſchen Kommuniſten für ihre ſpaniſchen Genoſſen aufgebracht worden waren. weckt. Sie haben vielfach, den Betreffenden un⸗ bewußt, auch draußen eine tiefgreifende Um⸗ wälzung im Denken und in der Haltung der Auslandsdeutſchen hervorgerufen. Der Führer grüßt die Auslandsdeutſchen. Telegramm an Gauleiter Bohle. DNB. Berlin, 4. September. Der Führer und Reichskanzler hat an Gauleiter Bohle fol⸗ gendes Telegramm geſchickt: „Ihnen und den zur vierten Reichstagung in Erlangen verſammelten Parteigenoſſen aus dem Auslande und der deutſchen See⸗ fahrt danke ich für Ihr mir telegraphiſch übermitteltes Treuegelöbnis. Ich erwidere Ihre Grüße herzlich in der Ueberzeugung, daß die nationalſozialiſtiſche Auslandsorga⸗ niſation auch weiterhin ihre Aufgabe, die Deutſchen im Ausland als Einheit zuſam⸗ menzufaſſen, erfüllen wird. Adolf Hitler.“ Wieder ein Bergwerksunglück in Bochum Zwei Todesopfer. Bochum, 4. Sept. Auf der Zeche„Dahl⸗ hauſer Tiefbau“ der Eſſener Steinkohlenberg⸗ werke A. G ging am Donnerstag gegen 20 Uhr eine Strecke zu Bruch. Unter den her⸗ einbrechenden Geſteinsmaſſen wurden die bei⸗ den Bergmänner Wilhelm Ploeger und Sch. Hohaus aus Dahlhauſen begraben. Die Rettungsmannſchaften fuhren ſofort ein, doch nahmen die Bergungsarbeiten längere Zeit in Anſpruch Es gelang erſt am Freitag um 12.30 Uhr, die beiden Knappen als Leichen zu bergen. Die drei eingeſchloſſenen Bergknappen lebend geborgen. Recklinghauſen, 4. Sept. Nach 24ſtün⸗ diger unermüdlicher Rettungsarbeit gelang es am Freitag gegen 18 Uhr die drei auf der Zeche„Waltrop“ eingeſchloſſenen Bergleute le⸗ bend und unverletzt zu bergen. Die Bergleute hatten auf der 610-Meter⸗Sohle ge⸗ arbeitet, als am Donnerstagabend plötzlich eine Strecke von 25 Meter zu Bruch ging. Roles Torpedobook auf der Flucht Fuenterrabia von der Bevölkerung geräumt. Hendaye, 4. September. Das bisher in der Bucht von Hendaye gelegene alte ſpaniſche Torpedoboot Nr. 3 hat es angeſichts der Ent⸗ wicklung der Kampfhandlungen bei Irun vor⸗ gezogen, am Freitag um 19 Uhr die Anker zu lichten und mit wehender Kommuniſtenflagge Kurs nach San Sebaſtian zu nehmen. Der Ort Fuenterrabia wurde im Laufe des Freitagnachmittag von der Zivilbevölke⸗ rung geräumt. Auch hier zogen die zahlreichen roten Frontkämpfer die Sicherheit auf franzö⸗ ſiſchem Boden dem„heldiſchen Kampf“ in Spa⸗ nien vor. Unter den Geflohenen befinden ſich auch die Gefängniswärter des Forts Guada⸗ lupe, die erklären, daß bei ihrem Weggang die 160 Geiſeln noch am Leben geweſen ſeien. In Irun wütet das Feuer von Stun⸗ de zu Stunde heftiger. Ein lebhafter Nordoſt⸗ wind beſchleunigt das Vernichtungswerk der Anarchiſten. Von der äußerſten Landſpitze des Strandes von Hendaye aus, wo der ganze Ort Irun überſehen werden kann, bietet ſich ein dramatiſcher Anblick. Es iſt deutlich zu erken⸗ nen, daß die fliehenden Brandſtifter Haus für Haus ſyſtematiſch anzünden. Dichte, ſchwarze Rauchwolken, die in der Nähe des Bahnhofes von Irun aufſteigen, laſſen auf einen Brand von Oel oder Benzin ſchließen. Die Stadt war bei Einbruch der Dämmerung faſt gänzlich in der Hand der nationaliſtiſchen Truppen. Franzöſiſche Reiſegeſellſchaft in 30wſelrußland unerwünſcht Paris, 4. Sept. Der„Matin“, der ſich mit den Vorgängen in der Sowjetunion be⸗ ſchäftigt, erzählt in dieſem Zuſammenhang die Geſchichte einer der franzöſiſchen Volksfront naheſtehenden Gruppe von Journaliſten und Bildberichterſtattern. die eine Ar la u bs⸗ reiſe nach Sowietrußland unter- nehmen wollten. Ihre Aufnahme bei der ſowjetruſſiſchen Paßbehörde in Paris ſei n 41 gerade freundlich geweſen. Man habe ſich über ihren Wagemut gewundert, in ſo ernſten Zei⸗ ten eine derartig weite Reiſe antreten zu wollen. Als die franzöſiſche Reiſegeſellſchaft weiter auf der Durchführung ihres Planes be⸗ ſtand, habe man ihr bedeutet, daß ſie auf ihr Vorhaben verzichten oder zumindeſt die Reiſe etwas aufſchieben müſſe. So ſei den franzöſiſchen Freunden Sowjetrußlands nichts anderes übrig geblieben, als mit ärgerlichen Ueberraſchung von ihrem Vorhaben Abſtand zu nehmen. Heute, ſo ſchreibt das Blatt weiter, be⸗ gännen dieſe reiſeluſtigen Franzoſen zu veer⸗ ſtehen. Vielleicht habe man befürchtet, daß die franzöſiſchen Journaliſten auf ihrer Reiſe ſowietruſſiſche Berufskollegen ſprechen wollten. die gerne die Gelegenheit benutzt hätten, ihnen das zu ſagen, was ſie in ihren Zeitungen nicht ſchreiben dürfen. Das reizvollſte an dieſer Ge⸗ ſchichte ſei aber geweſen. daß ſich unter den „Verdächtigen“, denen man den Eintritt in das„Sowiet⸗Paradies“ verwehrt habe, ein (Aſſociated Preß, K.) waſchechter Kommuniſt und ein Schriftle⸗ter der„Humanité“ befunden habe. . —— ——ñ— r .— * Fu alle od ugallen æinsatʒliexeit . ͤ ͤ K. Einſahübung kennzeichnel den 5 A.-Geiſt— Mobiliſierung der Gemeinſchaft— Im kläglichen Kampf um NS. Vielerorts wurden in den letzten Ta⸗ gen Aufmärſche der SA. ſowie anderer Partei⸗ gliederungen durchgeführt. Die damit verbun⸗ denen Appelle ſollen zeigen, ob die Nürnberg⸗ teilnehmer der Formationen gut ausgerüſtet, ob ſie die nötige Haltung wahren, ob ſie ein⸗ heitlich und vorſchriftsmäßig eingekleidet ſind. Denn nach dem geſchloſſenen Eindruck, den ein Marſchblock beim Vorbeimarſch in Nürn⸗ berg hinterläßt, wird die geſamte Einheit all⸗ ſeits beurteilt. Und es wird in der Stadt der Reichsparteitage an geübten Augen nicht feh⸗ len, die jede marſchierende Gliederung beob⸗ achten. Vor einigen Tagen hat auch der Führer der Gruppe Berlin⸗Brandenburg in Eberswalde die Nürnbergteilnehmer der S A.⸗ Brigade 26(Brandenburg⸗Oſt) beſichtigt. An ſich nichts Ungewöhnliches. Dieſe Beſichtigung, die den Obergruppenführer zwei Tage lang mit den SA.⸗Einheiten der genannten Brigade zuſam⸗ menbrachte, gewinnt aber als Beiſpiel all- gemeines Intereſſe weit über die Grenzen des eigentlichen Gebietes hinaus, weil ſie mit SA.⸗mäßigen Einſatzübun⸗ gen aller Art verbunden war, die über al⸗ les Gemurmel und Gerede mancher Kapitols⸗ gänſe einmal zeigte, für welche Aufgaben die SA. heute u. a. bereitſteht. Weiterhin aber offenbarte ſie neue Möglich⸗ keiten der Aktivierung des politiſchen Lebens gerade auf dem Lande. Die SA.⸗Männer tra⸗ ten auf, nicht nur in gemeinſamer Erledigung techniſcher Aufgaben mit anderen Stellen, man ſah ſie vor allem arbeiten in engſter Verbundenheit mit Politiſcher Leitung, HJ. uſw. Der Aufmarſch der Briga⸗ de 26 hatte in den kleinſten Dörfern erreicht, was in großen Städten an ſich nichts Neues iſt: eine Mobiliſierung aller Kräfte der örtlichen Bewegung, darüber hinaus aber eine enge Fühlungnahme zwiſchen den SA.⸗Män⸗ nern als Träger und Garanten unſerer Welt⸗ anſchauung und den Volksgenoſſen, die, fern von politiſchem Aktivismus, Gelegenheit fin⸗ den, ſich mit den engeren Aufgaben der Partei näher zu befaſſen Im Gebiet von fünf politiſchen Kreiſen wa⸗ ren 70 SA.⸗Stürme in den frühen Morgen⸗ ſtunden in Marſch geſetzt worden. Sie hatten bis zum Dienſt⸗ und Aufmarſchort insgeſamt 1700 Kilometer Fußmarſch zurückzu⸗ legen. Einheiten, die den Aufmarſch in einem Tage bewältigen konnten, wurden in Biwaks untergebracht, die übrigen Stürme lagen nach Erledigung ihres Tagesmarſches in den Dör⸗ fern in Quartier und wurden von hier aus am nächſten Morgen mit der Bahn weiter⸗ transportiert. Auf den Anmarſchwegen waren Einſatz⸗ übungen abzuhalten, auf die die Einheits⸗ führer keineswegs vorbereitet waren. Die Auf⸗ gaben wurden ihnen verſchloſſen an Ort und Stelle überreicht. Da galt es, plötzlich ausge⸗ brochene Hof⸗, Wald⸗ und Scheunenbrände zu bekämpfen, Polizei mußte bei der Suche nach ausgerückten Verbrechern in größeren Wald— gebieten unterſtützt werden. Hochwaſſerfluten wurden eingedämmt, der Verkehr von gefähr⸗ deten, verkehrsreichen Straßen umgeleitet: al⸗ les Aufgaben, deren Löſung ländlichen SA.⸗ Stürmen als ſchnell alarmierbaren Einheiten einmal obliegen kann. Auf ſportlichem Gebiet zeigt der Aufmarſchtag nicht allein das leiſt⸗ ungsmäßig auf dem Gebiete des Mannſchafts⸗ ſportes Erreichte. Teilnehmer und Zuſchauer konnten ſich davon überzeugen, daß ſelbſt feh⸗ lende Geräte mit ganz einfachen Mitteln billig und ſchnell hergeſtellt werden können. Die techniſchen Stürme der Brigade verfertigten ſolche aus Latten, kleinen Baumſtämmen uſw. — auf dem Lande leicht zu beſchaffendes Ma⸗ terial!— in kürzeſter Zeit. Wichtiger als dieſe techniſchen Dinge ſind für unſere Betrachtung die politiſchen Ausrichtungen ſolcher Einſatzmög⸗ lichkeiten. Die SA.⸗Stürme waren ſo an⸗ geſetzt worden, daß ſie auf ihren Märſchen meiſt abgelegene Siedlungen erreichten und dort entweder gemeinſam verpflegt, oder in Einzelquartieren untergebracht wurden. Hier gab es keine Unterſchiede der Unterbringung. Während der SA.⸗Mann vielleicht beim Ortsvorſteher ſein Mittageſſen einnahm, hatte der Sturmbannführer oder ein Standarten⸗ führer bei irgendeinem Gutsarbeiter Platz zu einfachem Eſſen gefunden. Natürlich entſpann ſich dabei eine Unterhaltung, die beiden Teilen Auffaſſung und Betrachtung des anderen nä⸗ herbrachten. Der SA.⸗Führer hörte dabei auch von der wirtſchaftlichen Lage ſeines Gaſtge⸗ bers, der Ortsvorſteher wurde mit der des Gaſtes bekannt und umgekehrt. Und das neben mancher politiſchen Aufklä⸗ rung, die ſich im Geſpräch bei ſolchen Gelegen⸗ heiten immer ergibt. Bei der Begrüßung der Marſcheinhei⸗ ten, die am Eingang der Ortſchaften durch Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter, durch Bür⸗ germeiſter uſw. ſtattfand, begnügten ſich dieſe nicht mit leerem Phraſendruſch. Immer wur⸗ den die SA.⸗Männer über wirſchaftliche politiſche, geſchichtliche oder kul⸗ turelle Zuſammenhänge außfge⸗ klärt. Neben der praktiſchen Anſchauung der Naturſchönheiten ihrer engeren Heimat ge⸗ wannen ſie ſo ein Bild der Entwicklungszu⸗ ſammenhänge. Da, wo Verpflegung und Un⸗ terkunft durch die örtliche Frauenſchaft, Dienſt⸗ Deulſchlands Erneuerung ſtellen der DAF. u. a. übernommen wurde, hatte lange vorher eine Mobiliſierung aller Kräfte der örtlichen Stellen ſtaltgefunden, die dieſe alle in gemeinſamem Wettbewerb zur Er⸗ ledigung einer rein parteimäßigen Aufgabe ſah. Gemeinſame Feierſtunden, Heldenehrungen ſahen am Schluß des Marſchtages gaſtgebende Bevölkerung und Gaſtnehmer vereint. Die SA.⸗Männer konnten anläßlich dieſer Feier⸗ ſtunden vor flammenden Holzſtößen und im Fackellicht, durch paſſende Sinnſprüche und Gedichte Proben des kulturellen Wollens unſerer Zeit geben— immer auf die Verhältniſſe der Umgebung abgeſtimmt. In Sprüchen wie„Ein Volk hat tauſend Ern⸗ ten und Saaten“ und„Wir bleiben, was wir waren in ſturmdurchtobten Jahren“, hörten die Lauſchenden von der Ewigkeit des Volkswer⸗ dens und dem Immergültigen unſeres Kampf⸗ gedankens. Auch bei den Anregungen zur Aus⸗ ſchmückung der Dörfer war man be⸗ wußt vom maſchinellen Kitſch abgegangen. Nicht Papiergirlanden und Willkommſchilder ſollten die Anteilnahme der Bevölkerung be⸗ weiſen. Die Beſtrebungen„Schönheit des Dor⸗ fes“ wurden dadurch unterſtützt, daß zu Ehren der einmarſchierenden SA. die Vorgärten der Häuſer ſauber hergerichtet wurden und man⸗ cher Schandfleck im Dorfſtraßenbild entfernt war. Die beiden Einſatztage waren fruchtbringend und an Anregungen reich. Sie ſind es, wie geſagt, über den Rahmen ihres örtlichen Ge⸗ ſchehens hinaus. Hier zeigte ſich in der tech⸗ niſchen Durchführung der Aufgabe über ein Gebiet von mehreren hundert Quadratkilome⸗ tern jener nationalſozialiſtiſche Führungsgeiſt, der früher ſchon umfangreiche Aufgaben mit den geringſten und einfachſten Mitteln zu lö⸗ ſen vermochte. Auch der Geiſt der Männer, ihre Einſatzfreude war Beiſpiel dafür, daß das, was als SA.⸗Geiſt Sinnbild unſeres national⸗ ſozialiſtiſchen Opferwillens wurde, alle beſeelt, die das Braunhemd tragen. Dieſes eine Beiſpiel von dem Einſatzdienſt einer Brigade hat uns in ſtolzer Weiſe das Weſen unſerer SA. erkennen laſſen, die, wie vor der Machtübernahme, in täglichem Kampf und Dienſt um Deutſchlands Erneuer⸗ ung als treue und opferwillige Gefolgſchaft des Führers bereitſteht. Was dies Geſchehen im kleinen Ausſchnitt zeigte— Nürnberg wird es in ganzer Größe demonſtrieren. Im Banne clex gaauen minen eitii ld aus dea egicung Mitkabms Il. von Hu. Paul J etiie Urheberrechtsſchutz: Preſſedienſt der Franck'ſchen Verlagshandlung, Stuttgart. Das letzte Jahr der Exzellenz. Bülows Ausweichen vor Holſteins Staats⸗ ſtreichwünſchen und die Nachricht von den Feſt⸗ tagen in Donaueſchingen ſind die letzten Schlä⸗ ge in Holſteins Leben. Seitdem hofft er nicht mehr. Mit erſchütternder Häufigkeit kehren in den Briefen ſeiner letzten Lebenszeit die Be⸗ kundungen ſeiner reſignierenden Freude darü⸗ ber wieder, daß er keinen Sohn habe— denn daß jetzt für die Ueberlebenden und für das Reich Jahrzehnte dunkler Nacht kommen wer⸗ den, iſt für ihn gewiß. Als er am letzten Tage des Jahres das Gedicht Ernſt von Wilden⸗ bruchs„Deutſches Neujahr 1909“ lieſt— das dem einſt gefeierten Hofdichter die Ungnade des Kaiſers einträgt—, iſt er in ſchmerzlicher Zu⸗ ſtimmung tief berührt von dieſen Verſen: „Eine Stunde, unſres Lebens ſchlimmſte Stunde, Geht mit dir zu Grabe, altes Jahr, Aber wann verheilt in uns die böſe Wunde, Die du uns geſchlagen? Nimmerdar.“ Schuld oder Schickſal? Nimmer heilt auch in Holſtein die böſe Wun⸗ de der Enttäuſchung. Noch hält er die Bezie⸗ hungen zu Bülow aufrecht, aber er macht ſich keine Illuſionen mehr, als könne er dadurch noch das Reich retten. Als er ſpürt, daß Bülow genau wie er die kaiſerliche Flottenpolitik für verderblich hält, daß er aber nicht aufzubegeh⸗ ren und ſich nicht durchzuſetzen wagt aus Furcht, er könne ſeine Kanzlerſtellung dabei verlieren. bricht er in einem Brief an die vertraute Freundin in den zornigen Aufſchrei aus: „Bölow treibt eine ruchloſe Politik. Eine Bülow⸗Politik, keine deutſche Politik.“ Noch läuft der verabſchiedete Gehermrat, der immer ein rüſtiger Wanderer geweſen iſt. ſeine ſechs und acht Stunden im Harz. Er gibt ſich dabei ſo gütig und einfach, wie es immer die eine Seite ſeiner vielſchichtigen und ſchwer durchſchaukaren Natur geweſen iſt. Die Kin⸗ der, mit denen der freundliche alte Herr ſcherzt, die Wirte und Förſter, mit denen er ihre Wirt⸗ ſchafts⸗ und Krankheitsſorgen beſpricht, ahnen gewiß nichts von dem furchtbaren Dämon, der in ihm ſteckt und der mehr als einen Menſchen ſchon zur Strecke gebracht hat. Die verſönliche Einfachheit Holſteins geht gerade in den letz⸗ ten Jahren bis hart an die Grenze des Humo⸗ riſtiſchen: wer würde in dem Mann, deſſen einziger perſönlicher Kummer es zu ſein ſcheint, daß er nicht mehr radfahren lernen darf, den Mann vermuten, deſſen Leben vom Ehrgeiz der Macht verbrannt worden iſt und der für zwan⸗ zig Jahre die Geſchichte eines großen Reiches gelenkt har? Schließlich aber bricht er phyſiſch zuſammen. Es iſt als ob dieſer ſchmale aber zähe Körper nur ſo lange habe dienen können, als ſein Herr ihn im Amte und im Dienſte brauchte, als ſei es wirklich Holſteins Beſtimmung geweſen, unter Akten zu leben oder gar nicht. Ein altes Magenleiden bricht quälend auf und treckt ihn aufs Krankenlager. Die treue Frau von Leb⸗ bin ſorgt um ihn, eine ſehr kleine Schar von Freunden nimmt rührend Anteil. Neben ſei⸗ nem Bett ſtehen als letzter Gruß des Lebens die Veilchen und die Feldblumen Ida von Stülpnagels, der einſtmals von fern Verehrten. die ganz zu lieben er nicht den Mut und nicht die Leidenſchaft hatte. Der eigentliche Sinn ſeines Daleins wird dann noch einmal wach, wenn den Todkranken der Kanzler von Bülow beſucht, um wenige Monate vor ſeinem Sturz noch von dem Unentbehrlichen Ratſchläge zu erbitten. In langen und erſchöpfenden Aus⸗ ſprachen gewährt ſie der Kranke, immer mit dem bitteren und quälenden Gefühl, daß doch alles ſinnlos ſei., daß hier nichts mehr helfen werde. Am Nachmittag des 8 Mai erwacht dann Holſtein von einem Schlaf nicht mehr. Ganz undramatiſch geht dieſes Leben hinüber, das an dramatiſchen Situationen reicher war als das irgend eines Zeitgenoſſen. Kein„letztes Wort“ iſt von ihm bekannt geworden. Das Begräbnis geht einfach und ohne Pomp vor ſich, ſo, wie der Verſtorbene gelebt hat. Der Kaiſer hat, als ob er die Gefühle ſeines Dieners ihm gegenüber geahnt hätte, keinen Vertreter und keinen Kranz geſchickt. Aber Fürſt Bülow freilich iſt da und ſteht einige Minuten ſchweigend am Grabe. Sonſt iſt von den damals berühmten Diplomaten nur noch einer der intimſten Feinde Holſteins da, der Geſandte von Radowitz(von dem dann freilich der ſchnell zu Bosheiten bereite Witz der Sa⸗ lons erzählt, er habe ſich nur vergewiſſern wol⸗ len, ob der Tote auch wirklich ins Grab ge⸗ legt worden ſei, damit Holſtein nicht noch ein⸗ mal auftauchen könne, um ſeine Gegner in den Sturz und die Nacht der Machtloſigkeit zu ſen⸗ den). Dann ſind nur noch die wenigen Freunde da, keine der Ordensbeſternten und der Großen dieſer Erde, mit denen Holſtein oft verhandelt und oft gerungen hat und durch deren Neihen heute ein großes Aufatmen geht. Dafür könnte Holſtein heute, würde er noch leben, eine große Genugtuung erleben: die Preſſe, ſeit Jahren ſein erbittertſter Feind, zollt dem Toten nun die höchſte Achtung. Sie nimmt kaum etwas von ihren ſachlichen Bedenken zu⸗ rück, aber ſie bewundert bei ihm Klugheit und Patriotismus. Der„Tag“:„Selbſt ſeine Feinde haben erkennen müſſen, daß ihn nie andere als patriotiſche Motive getrieben ha⸗ ben.“ Die„Kreuzzeitung“:„Er war der be⸗ ſte und ſchnellſt unterrichtete Mann Europas.“ Der„Temps“:„Wir können dieſem Feinde Frankreichs in den Stunden ſeines Scheidens die ſchuldige Ehre nicht verweigern. Wenige Menſchen waren kenntnisreicher, eifriger, lei⸗ denſchaftlicher als er für die Größe ihres Lan⸗ des bemüht, wenige verachteten ſo wie er per⸗ ſönliche Erfolge Sein Stolz war höherer Art.“ Die„Daily Mail“:„Er iſt der Prototyp des alten preußiſchen Beamten.“ Erſcheint es nicht vermeſſen, gegenüber dem Chor ſo vieler kenntnisreicher Menſchen die ab⸗ weichende Meinung zu vertreten? Aber keine Berufung auf fremde Autorität enthebt uns der Verpflichtung, unſer Urteil über das Wir⸗ ken einer geſchichtlichen Perſönlichkeit ſelbſt zu bilden, und nichts anderes darf dabei unſer Leitſtern ſein als ihre Taten. Holſtein hat angeſichts der zunehmenden Ver⸗ einſamung Deutſchlands um die Jahrhundert⸗ wende mehr als einmal das Bedürfnis gehabt, ſich zu rechtfertigen und darzulegen, daß nicht aus ſeiner perſönlichen Verantwortung die Dinge ſo geſchehen ſeien. An den drei wich⸗ tigſten Entſcheidungen der auswärtigen Politik von 1890 bis 1908 ſei er unbeteiligt geweſen: am Krüger⸗Telegramm, an Bülows antieng⸗ liſchen Reden und am Bau der Bagdadbahn. Aber Holſtein hat bei dieſer Rechtfertigung vergeſſen, daß die Bagdadbahn wohl aufgewo⸗ gen wurde durch den von ihm erzwungenen Beſuch in Tanger, der die franzöſiſche National⸗ leidenſchaft ſinnlos erhitzte; er hat überſehen, daß die von ihm gewollte Kündigung des Rück⸗ verſicherungsvertrages die letzte Scheidewand zur offenen Feindſchaft mit Rußland mieder⸗ riß: er han überſehen, daß Bülows antiengli⸗ ſche Reden nur deshalb ſo peinlich wirken konnten, weil er ſelbſt den Abbruch der Büad⸗ nisverhandlungen mit Cneland erzwungen Bekanntmachungen der N. S. O. A. B. Kreis Heppenheim NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſfau. tankfurt am Masn, Gutleutſtraße 8—14, olf Hitler⸗Haus. echer: 30 38 to: 53 00 Fee tee er Benutzt im eigenen Jag für jede Abteilung geſonderte Bogen Vormitta 8 J Bittwoch Donnerstag und Freitat von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Ahr. Sonſt nur in e, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraßt Kaſſerſtraße 2, Fernſprecher 315 des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. NSDAP., Ortsgruppe Heppenheim. Am Montag, den 7. September 1936, abends 7.30 Uhr, treffen ſich alle Nürnbergfahrer(Marſch⸗ teilnehmer und Zuſchauer) auf der Ortsgruppe, wecks Entgegennahme der Fahrkarten und ſon⸗ onſtigen Ausweiſe. NSDAP., Ortsgruppe Fürth. Am Mittwoch, den 9. ds. Mts., abends 8.30 Uhr findet im Parteilokal eine Orts⸗ gruppenverſammlung ſtatt. Es ſpricht Pg. Bürgermeiſter Rettig über ſeine Reiſe ins Banat. Für Parteigenoſſen iſt der Beſuch Pflicht, die Bevölkerung iſt zu der Ver⸗ anſtaltung herzlichſt eingeladen. PL. er ſcheinen im Dienſtanzug. Am Dienstag, den 8. September, abends 3.30 Uhr, läuft in der Turnhalle der Film „Polenblut“. Zu der Filmveranſtaltung werden die Einwohner von Fürth und Umgebung herzlich eingeladen. Für Pg. iſt der Beſuch der Veranſta⸗ tung Pflicht. NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. Am Sonntag, den 6. September, abends 3.30 Uhr, findet im„Heſſiſchen Hof“ die Ab⸗ ſchlußfeier des Mütterſchulungskurſes ſtatt, wozu alle Mitglieder freundlichſt eingeladen werden. Ruppert, Kreisleiter 7 y hatte; und er hat ſchlaeß lich überſehen, dat er das Krüger⸗Telegramm hötte verhindern kön⸗ nen. wenn er gewollt hätte, wenn er den Mut zur Verantwortung beſeſſen hätte, der picht nur aus dem ſicheren und verſchwiegenen Amts⸗ zimmer. ſondern im Brennpunkt der Ent chei⸗ dung die Dinge geſtalten will. Das Dunkel, in dem er ſeine Perſon ntelt, hat viele Augen beſtochen, ſo wie ſie noch diele heute zu beſtechen pflegt. Denn in dieſer An⸗ ſpruchsloſigkeit ſchien ſich die beſte Ueberlieie⸗ rung Preußens zu verkoirern: der Dienſt nur um der Pflicht willen, die Abneigung gegen das Gefeiertwerden, das Pflichtgefühl der ſelbſtloſen Aufopferung. Aber die Einſomleis, die Holſtein um ſick este. war in Wirklichkeit nur dazu beſtimmt. die gefährlichen Stellen ei⸗ rer rroblematiſchen Seele zu verhüllen. Auch Holſtein hatte ſeine beſondere Form des Gliicks, die er im Dienſte ſuchte, und die er nicht weni⸗ ger glühend erſtrebte als andere Menſchen Orden und den Beifall der Vielzuvielen: die Macht. Die Sehnſuch' zu herrſchen war ein Dämon geworden. dem er den Frieden einer Seele ebenſo opferte wie das Glück ſeiner Amts⸗ genoſſen. Mag ſein Cgoismus auch verfeinert erſcheinen gegenüber dem leidenſchaitlichen Ehrgeiz Bölows oder dem Anerkennungsbe⸗ dürfnis von Kollegen; dennoch war auch ſein Patriotismus, deſſen Stärke gewiß niemand be⸗ zweifeln darf, niemals ganz rein und immer wieder geſtört und gefährdet durch ſeine per⸗ ſönlichen Wünſche. Aber man kann in ſolcher Stellung dem Va⸗ terland nicht halb dienen. Man muß ſich ganz von der Flamme der Hingabe an den Staat durchglühen laſſen— oder man wird eben von der Geſchichte und der Nachwelt das Urteil auf ſich nehmen müſſen mehr eine Gefahr für den Staat als ein Segen geweſen zu ſein. Weil Friedrich von Holſtein immer wieder in der Sorge um die Dinge der Nation ſeinen leiden⸗ ſchaftlichen Hunger nach Macht, ſeine Sehnſucht, andere zu beherrſchen, ſein perſönliches Glücks⸗ bedürfnis alſo hemmend ſchob, weil er dazu ſich ſcheute, für ſein Handeln und ſein Entſchei⸗ den auch die Verantwortung vor ſeinem Lande und ſeinem Herrſcher zu tragen, darum zeigt ſich in ſeinem Leben die Zerſetzung und Aus⸗ höhlung der preußiſchen Idee dem tieferen Blick nicht weniger deutlich als in anderen Figuren der wilhelminiſchen Zeit. Darum auch gehört Friedrich von Holſten mit zu den Toten⸗ gräbern dieſes Reiches, deſſen Diener und Len⸗ ker er vierzig Jahre geweſen war. Und wenn es etwas Verſöhnliches in ſeiner Geſtalt für uns Nachgeborene gibt, dann gewiß nur die⸗ ſes, daß ſich auch in ihr das Verhängnis einer Zeit ſymboliſiert, daß ſie ſchließlich nicht weni⸗ ger von dem tragiſchen Hauch des Schickſalhaf⸗ ten als von perſönlicher Schuld umwittert iſt. — Ende— 11 aß feine gut nend mal fort ſind da, und das 0 ch 0 al sc 174 . Her 16 gal ul, nit un Bell diet 2 ig 25 Und 5 well odel Bl blät ſaſt vic eta chf des den! 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Und tat dann das, was man immer wohl tut, wenn man ſich in einem Lokal langweilt: ich ſuchte mir etwas zum Leſen, aber den anderen Mit⸗ gäſten war es wohl ſo ähnlich gegangen, denn alle illuſtrierten Hefte und ſonſtige Zeit⸗ ſchriften waren fort, das halbe Kaffeehaus las An einem Nebentiſche ſaß ein älterer Herr, der in die„Sirene“ vertieft war, tat⸗ ſächlich vertieft. Er blätterte nicht nur in der Zeitſchrift, wie man das im allgemeinen ſo tut, nein, er beſchäftigte ſich ganz intenſiv mit dem Inhalt. Aha, dachte ich, der Luftſchutzgedanke marſchiert. Wenn an dieſem Tage in jedem Berliner Lokal nur ein Menſch durch Leſen dieſer Zeitſchrift von der Notwendigkeit über⸗ zeugt wird, daß Luftſchutz not tut, ſo iſt dies 850 ein ganz netter Erfolg, überlegte ich. nd es iſt doch im Intereſſe des Volkswohls und der Volksgemeinſchaft beſtimmt beſſer, wenn auch ſolche Zeitſchriften ausgehängt oder ausgelegt werden, als nur illuſtrierte Blätter und Tageszeitungen oder Nachrichten⸗ blätter mehr oder weniger wichtiger Vereine. Ich fragte mich nun, warum ich noch in faſt keinem Lokal die doch ebenfalls recht wichtige Zeitſchrift„Kampf der Gefahr!“, herausgegeben von der Reichsarbeitsgemein⸗ ſchaft Schadenverhütung im Auftrage des Reichspropagandaminiſteriums, vorgefun⸗ den habe. Regt es denn nicht jeden vernünftigen Menſchen zum Nachdenken an, wenn er aus einer Bekanntmachung des Berliner Polizei⸗ präſidiums erfährt, daß allein in den drei Monaten April bis Juni dieſes Jahres ſich 8949 Verkehrsunfälle mit 57 Toten und 4153 Verletzten ereigneten? Und daß ſich die Verkehrsunfälle im zweiten Vierteljahr gegen⸗ über dem erſten um über 2000 erhöht haben? Dieſe geradezu ungeheuren Zahlen enthalten nur die Verkehrsunfälle, wieviel Unfälle an⸗ derer Art mögen ſich wohl noch ereignet haben, wieviel Opfer an Leben und Geſund⸗ heit muß man noch zu den von der Polizeibe⸗ hörde bekanntgegebenen Zahlen hinzurechnen? Wohl der größte Teil aller Unfälle könnte beſtimmt vermieden werden, da ſie ja wohl durch Unachtſamkeit und Leichtſinn der Betreffenden hervorgerufen werden, wenn— ja, wenn! Wenn nämlich jeder nicht nur auf ſich ſelbſt, ſondern auch auf ſeinen lieben Mit⸗ menſchen etwas mehr aufpaſſen würde. Der bibliſche Ausſpruch:„Soll ich meines Bruders Hüter ſein?“ hat im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland keinerlei Gültigkeit. Jeder hat Vergehen gegen das Blutſchutzgeſetz die Verpflichtung, nicht nur auf ſich ſelbſt, ſondern auch auf jeden Volksgenoſſen, dem er begegnet, aufzupaſſen und ſich für ſein Wohl⸗ ergehen mitverantwortlich zu fühlen. Womit nicht geſagt ſein ſoll, daß man einen lieben Mitmenſchen bevormunden oder im lehrerhaften Ton erziehen ſoll. Es geht beſtimmt auch anders, und manchmal wirkt das gute Beiſpiel, das man ſelbſt gibt, am beſten. Faſt täglich kann man an verkehrsreichen Straßenkreuzungen beobachten, daß irgend⸗ einer entgegen jeder Vorſchrift und Vorſicht bei rotem Licht über die Straße eilt und durch ſein ſchlechtes Beiſpiel andere ebenfalls zur Nichtbeachtung der Vorſchriften verführt und damit in Gefahr bringt. Alſo zuerſt mal ſelbſt die zum Schutze des einzelnen und der Allgemeinheit erlaſ⸗ ſenen Vorſchriften beachten und mit beſtem Beiſpiel vorangehen! Dann aber darüber hin⸗ aus andere Volksgenoſſen in geeigneter Weiſe von Dummheiten abhalten. Manchmal genügt ein freundlicher Hinweis, der in den meiſten Fällen, beſonders wenn der betreffende Volks⸗ genoſſe in Unkenntnis einer vorhandenen Ge⸗ fahr handelt, dankbar angenommen werden dürfte. Weiterhin iſt aber jeder verpflichtet, mit erlaubten Mitteln, etwa durch Anrufen eines Polizeibeamten oder Anzeigeerſtattung, gegen böswillige Außerachtlaſſer geſetzlicher Schutzvorſchriften vorzugehen. Man handelt in dieſem Falle nur im Intereſſe wahrer Volksgemeinſchaft! Das hat mit Angebertum nichts zu tun! Bedenkt doch mal, wieviel Menſchenleben z. B. gerettet und wieviel anderer manchmal nicht wieder gut zu machender Schaden ver⸗ hütet worden wäre, wenn Zuſchauer angetrun⸗ kene Kraftfahrer gegebenenfalls mit Gewalt am Fahren gehindert hätten. „Soll ich meines Brubers Hüter jein?. Aber ſoweit brauchen wir mit unſeren Ueberlegungen gar nicht mal zu gehen. Kehren wir mal zum Ausgangspunkt unſerer Ge⸗ danken zurück. Der Gedanke der Schadenver⸗ hütung wird ſchon ſehr weitgehend gefördert, wenn jeder die hierfür zuſtändige und zu dieſem Zwecke herausgegebene Zeitſchrift „Kampf der Gefahr“ nach Selbſtſtudium an ſeine Freunde und Bekannten weitergibt, wenn Betriebsführer, Gaſtwirte uſw. für Verbreitung durch Auslage in ihren Betrie- ben ſorgen. Wenn nur jeder der etwa zwei Millionen Leſer etwa ein Dutzend andere Volksgenoſſen dazu bringt, ſich mit dem In⸗ halt der Zeitſchrift zu beſchäftigen, iſt ſchon viel getan. Viele bekannte und auch unbekannte Gefahren und ihre Abwendung werden in „Kampf der Gefahr!“ beſchrieben und eine Gefahr kennen heißt ja in vielen Fällen ſchon, ſie abwehren können. PPP Aus Stadt und Land Mannheim Unvorſichtige Fußgänger kom⸗ men zu Schaden: Durch unvorſichtiges Ueber⸗ queren der Fahrbahn wurden vorgeſtern zwei Verkehrsunfälle verurſacht, wobei eine Frau und ein Mann verletzt wurden. Größerer Sachſchaden entſtand bei einem Zuſammenſtoß, der ſich am Don⸗ nerstagvormittag auf dem Friedrichsring zwi⸗ ſchen einem Straßenbahnzug und einem Per⸗ ſonenkraftwagen ereignete. Die Urſache dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß an dem Kraft⸗ fahrzeug der Motor verſagte und der Wagen kurz vor der herannahenden Straßenbahn auf den Gleiſen ſtehen blieb. Perſonen wurden nicht verletzt. Blitzſchlag. Bei dem in der Nacht zum Freitag über Mannheim niedergegan⸗ genen Gewitter ſchlug der Blitz in ein Zwei⸗ familienhaus in der Baldurſtraße in der Gartenſtadt, ohne jedoch zu zünden. An dem Gebäude ſelbſt entſtand einiger Sachſchaden. Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht zum Freitag 6 Perſonen zur An⸗ zeige. Auch am Donnerstag wieder 150 Verkehrsſünder. Wegen Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften wurden bei vorgeſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen 150 Verkehrsteilnehmer angezeigt oder ge⸗ bührenpflichtig verwarnt, darunter 124 Rad⸗ fahrer. Entwendet wurde am 31. 8. in der Bismarckſtraße aus einem PW. eine Akten⸗ taſche mit einem größeren Geldbetrag in ver⸗ ſchiedenen Briefumſchlägen; am 3. 9. aus einem PW. auf dem Parkplatz bei Rhein⸗ bad Herweck ein wertvoller Photoapparat mit braunem Lederfutteral. Freiwillig aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Am 3. 9. iſt ein älterer Mann aus einem hieſigen Vorort freiwillig aus dem Leben geſchieden. Weinheim. Der Landrat gibt bekannt: Dem Bahnſchrankenwärter Philipp Kraft, geboren am 11. März 1910 in Hemsbach, wohnhaft in Hemsbach, wurde mit Wirkung vom 28. Auguſt 1936 die Führung von Kraft⸗ fahrzeugen jeder Art unterſagt. Kraft hat durch ſeine fahrläſſige Handlungsweiſe bei der Führung eines Kraftrades den Tod des Ludwig Bopp von Sulzbach verſchuldet. Mainz. Wegen fortgeſetzten verbotenen Umganges mit einem 43jährigen ariſchen Fräulein nach dem Erlaß der Nürnberger Ge⸗ ſetze wurde der 27jährige Jude Hans Mayer aus Mainz unter Anrechnung von 3 Monaten Unterſuchungshaft zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ueblem Erpreſſer das Handwerk gelegt Mainz. Der Nationalverband in Mün⸗ chen vertreibt Ehrenchroniken für Gefallene, die in Schulen uſw. aufgeſtellt werden kön⸗ nen. Der Angeklagte als Bezirksleiter dieſer Firma verſuchte den Abſatz durch die ge⸗ meinſten Mittel zu ſteigern, indem er den Hinterbliebenen der Gefallenen oft und ver⸗ ſteckt zum Ausdruck brachte, daß ſie bei der Ablehnung der Chronik mit dem Verluſt der Kriegsrenten zu rechnen hätten. Viele ließen ſich durch dieſe alberne Drohung einſchüch⸗ tern. Das Bezirksſchöffengericht Mainz ver⸗ urteilte den Georg Detſch wegen Erpreſſung zu ſechs Monaten Gefängnis. Die Dieburger Wallfahrt fällt aus In Dieburg ſind Diphtheriefälle aufgetreten Wie die Abteilung III(Innere Verwal⸗ tung— Oeffentliches Geſundheitsweſen) bei der Heſſiſchen Landesregierung mitteilt, kann die Wallfahrt am 7., 8. und 13. September nach Dieburg nicht ſtattfinden, da augenblick⸗ lich in Dieburg Fälle von ſchwerer Diphtherie aufgetreten ſind und daher die Gefahr der An⸗ ſteckung für die Wallfahrer ſehr groß iſt. Ehrenbürgerbrief für Darree Riedrode. Unter der Führung des Bürgermeiſters und Ortsbauernführers Schwaier wird in Kürze eine Abordnung Riedrodes nach Berlin fahren, um dem Reichs⸗ bauernführer Walter Darree, der anläßlich der Einweihung des neuen Erbhofdorfes zum Eh⸗ renbürger ernannt worden war, die Ehrenur⸗ kunde perſönlich zu überreichen. Unglaubliche Zuſtände in einem Lebens mittelgeſchäft Kaſſel. Das Schöffengericht in Kaſſel verurteilte den 22jährigen Martin Lotz, der in Hersfeld ein Lebensmittelgeſchäft beſaß, wegen fortgeſetzten Vergehens gegen das Le⸗ bensmittelgeſetz zu acht Monaten Gefängnis und 200 Mark Geldſtrafe. Außerdem wurde ihm das Betreiben eines Lebensmittelgeſchäf⸗ tes für dauernd unterſagt. Der Verurteilte wurde ſofort in Haft genommen. Die Zu⸗ ſtände, die bei der Kontrolle angetroffen wur⸗ den, ſpotteten jeder Beſchreibung. Für 800 bis 1000 Mark Waren waren verdorben. Im dumpfigen Lagerraum ſtanden 6 bis 8 große Blechbüchſen voll zerſetzten Urins. Dreck, Fliegen und Käfer erblickte man, wohin man ſah. Als ein hinzugezogener Amtsarzt den Käſeſchrank öffnete, tränten ihm ſofort die Augen, denn beißender Ammoniakgeruch ſtrömte ihm als Folge der Zerſetzung ent⸗ gegen. Der Geſchäftsinhaber war nach drei⸗ jähriger Lehrzeit gerade zwei Monate lang Gehilfe geweſen, als er ſich„ſelbſtändig“ machte. Bei Arbeiten an der Hochſpan⸗ nungsleitung verunglückt Kaſſel. Am Dienstagvormittag ereig⸗ nete ſich in Kaſſel ein ſchwerer Unglücksfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel. Bei Anſtreicherarbeiten an der Hochſpannungs⸗ leitung wurde ein Arbeiter getötet, ein an⸗ derer ſchwer verletzt dem Landeskrankenhaus zugeführt. Die Unterſuchung ergab, daß die ausgeſchaltete Hochſpannung während der Ar⸗ beit von noch unbekannter Seite wieder einge⸗ ſchaltet worden war. Die Ermittlungen nach dem Täter ſind im Gange. Ein„ſtiller Teilhaber“ Landau.(Pfalz). Der 24 Jahre alte Rudolf Lauth aus Ranſchbach hatte einen Ko⸗ lonialwarenhändler zum Freund und wußte, daß der Händler ſein Geld in einem Wand⸗ ſchrank aufbewahrte. Er fertigte ſich nun einen Nachſchlüſſel an und wurde ſo„ſtiller Teil⸗ haber“ des Geſchäftsmannes. Lange ſuchte man vergebens nach dem Dieb, bis man ihn auf friſcher Tat faſſen konnte. Lauth dürfte ſich nach und nach 1500 Mark angeeignet ha⸗ ben. Das Amtsgericht Landau verurteilte den Dieb zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr. Großes Schöferjeſt inHernsheim a. A. Noch eine Reihe von Standplätzen für ambulantes Gewerbe frei NSG. Die NS. ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ veranſtaltet am 26. und 27. September 1936 in Gernsheim das große Schöfferfeſt. Im Rahmen dieſer Feier wird gleichzeitig eine Ausſtellung durchgeführt, in der u. a. die von Schöffer ſelbſt gedruckte Bibel gezeigt wird. Auswärtige Buchdrucker⸗ gruppen werden ſich an dem Feſt beteiligen. Ein Feſtzug wird das Brauchtum des Buch— druckerhandwerks zeigen und ſchließlich wird ein großes Volksfeſt für Stimmung und Fröh⸗ lichkeit ſorgen. Den Abſchluß bildet am 28. September 1936 ein Kinderfeſt mit Frei⸗ ballon⸗Aufſtieg und abends ein großes Feuer⸗ werk. Hierzu teilt die RBG. 17, Handel, am⸗ bulantes Gewerbe mit, daß auf dem Feſtplatz noch Standplätze frei ſind. Die Unternehmer werden gebeten, ſich bei der RBG. 17, Handel, ambulantes Gewerbe, Frankfurt a. M., Bür⸗ gerſtraße 69/77, 6. Stock, Zimmer 2/4 zu melden. * Humor Eine errötende junge Dame reichte dem Beamten ein Telegrammformular, das ledig- lich das Wort„ja“ enthielt. Der Beamte ſagte freundlich zu ihr: „Wiſſen Sie auch, daß Sie für denſelben Preis im ganzen zehn Wörter ſenden dürfen?“ „Ja, das weiß ich“, ſagte das junge Mädchen,„aber meinen Sie nicht auch, daß es allzu bereitwillig klingen würde, wenn ich zehnmal„ja“ telegraphieren würde?“ Worte in die Zeit Die Ueberzeugung, daß unſere Bewe⸗ gung nicht erhalten wird von Geld⸗ und Goldesſucht, ſondern nur von der Liebe zum Volk, muß uns immer wieder Friſche geben und uns mit Mut und Kampf erfüllen. Adolf Hitler. Es gibt nur einen Adel, den Adel der Arbeit. Adolf Hitler. Mit der Schönheit der Arbeit ſoll die Freude an der Arbeit und der Stolz am ge⸗ meinſam geſchaffenen Werk in den deutſchen Betrieben Einzug halten. Schön und würdig, wie unſere Auffaſſung der Arbeit, muß auch das Geſicht der Arbeitsſtätten ſein. Aus„Schönheit der Arbeit für den Seemann“ Solange ein Atemzug in uns iſt, wollen wir uns dem deutſchen Volke verpflichten. Aus dem Volke ſind wir gekommen und zum Volke werden wir immer wieder zurückkehren. Das Volk ſteht für uns im Mittelpunkt aller Dinge. Dr. Joſef Goebbels. eee eee ee e eee eee Zum Tage Helden ber Arbeit Noch klingt die feſtliche Stimmung der olympiſchen Tage in uns nach, da erreichte uns die Kunde von dem Unglück auf der Zeche „Vereinigte Präſident“ in Bochum“, bei dem 28 Bergknappen ihr Leben laſſen mußten. Weitere 17 Bergleute liegen verletzt im Kran⸗ kenhaus. Die Teilnahme, die das ganze deut⸗ ſche Volk mit den verunglückten Knappen und mit den Angehörigen der ums Leben gekom⸗ menen Arbeitshelden empfindet, iſt tief und aufrichtig. Noch iſt die Urſache der Kataſtrophe nicht geklärt und es läßt ſich noch nicht ſagen, ob irgend jemanden ein Verſchulden an dem Unglück trifft oder ob ein Zuſammentreffen von widrigen unabwendbaren Vorgängen die Schlagwetterexploſion ausgelöſt hat. Wie aus Bochum gemeldet wird, iſt die Unterſuchung der Zuſammenhänge, die zu dem Unglück ge⸗ führt haben, ſchon in vollem Gange, und der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, der ſich an die Unglücksſtätte be⸗ geben hatte, hat keinen Zweifel darüber ge⸗ laſſen, daß alles geſchehen werde, die eigent⸗ liche Urſache der Kataſtrophe feſtzuſtellen und daß die hierbei gewonnenen Erkenntniſſe zur Verhütung ähnlicher Unglücke in der Zukunft verwertet würden. Dieſe Erkläurng Dr. Leys beſtärkt uns in der Gewißheit, daß vonſeiten der zuſtändigen Stellen alles getan wird, was geeignet iſt, das Leben der tief unten im Schacht arbeitenden Bergleute zu ſchützen, und vielleicht haben die in Bochum ums Leben gekommenen Knappen noch im Tode ihren Brüdern gedient, indem ihr Tod neues Wiſ⸗ ſen um die Gefahren des Berges liefert und dadurch Fingerzeige gibt, wie dieſen Gefahren am zweckmäßigſten begegnet werden kann. Im Dienſte der Volksgeſunoͤheit Die Geſunderhaltung des deutſchen Vol⸗ kes iſt eine der wichtigſten Aufgaben, die ſich das dritte Reich geſtellt hat. Der vorbeugenden Geſundheitsfürſorge kommt hierbei eine be⸗ ſondere Bedeutung zu und ihr wird deshalb auch eine hervorragende Beachtung einge⸗ räumt. In dieſem Zuſammenhang iſt eine in dieſen Tagen vom Reichsverſicherungsamt ver⸗ öffentlichte Bilanz der Geſundheitsfürſorge der Invalidenverſicherung im Jahre 1935 äußerſt aufſchlußreich. Ueber 50 Millionen Mark ſind nach dieſer Bilanz von der Invalidenverſi⸗ cherung im Laufe des Berichtsabſchnittes zur Erhaltung der Volksgeſundheit verausgabt worden. Dieſer Betrag wurde in der Haupt⸗ ſache für Maßnahmen verwandt, die der wirk⸗ ſamen Bekämpfung der Volksſeuchen, im be⸗ ſonderen der Tuberkuloſe, des Rheuma und der Krebskrankheit dienen. Mehr als 200 000 Heilbehandlungen wurden mit Mitteln der Invalidenverſicherung durchgeführt, wähernd außerdem in vielen Fällen vorbeugende Maß⸗ nahmen getroffen worden ſind, nämlich dort, wo erhöhte Gefahr für eine Anſteckung vorge⸗ legen hat. Darüber hinaus hat die Invaliden⸗ verſicherung rund 13 Millionen Mark an Darlehen für den Bau von Wohnungen für Arbeiterfamilien bewilligt und über 14 Mill. Mark für den Ankauf von Hypotheken⸗Pfand⸗ briefen verausgabt. Gerade dieſe Förderung des Wohnungsbaues läßt die Richtung erken⸗ nen, in der ſich die Bemühungen der Inva⸗ lidenverſicherung um die Hebung der Volks- geſundheit bewegen. Man wartet nicht erſt ab, bis eine der Volksſeuchen ihre Opfer gefunden hat, ſondern man iſt in ſteigendem Maße be⸗ ſtrebt, einer Verbreitung dieſer an der Volks⸗ kraft zehrenden Krankheiten entgegenzuarbei⸗ ten. Dieſer Dienſt der Invalidenverſicherung an der Geſundheit des Volkes kann angeſichts der Schäden, die jede Seuchenkrankheit für das Volksganze mit ſich bringt, gar nicht hoch genug angeſchlagen werden kann. Sr— . T 7—— — —— — . 1 r. KT 116 1 ö 1 1 1 5 2 1 134 0 1 1 10 „ 1 13 5 ö. 1 0 f 1 2 5 ö 9 * 1 1 5 19 1 1 1 1 1 15 1 1 3 4 * 1 5 1 1 1 N EE. 1 0 5 „ 1 1 1 1 5 2 43 r 4 57 3 U 92 4 0 1 5 1 2 1 755 N 5 . a 1 5 . 74 1 1 . „ 4 t 5. 5 574. 1 . * N 1 1 1 1. 4 177 g 5 „. 4 1 1 5. 1 Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 200— 21 VB. D. M. Diejenigen Mädels, die nicht mehr fort⸗ bildungsſchulpflichtig ſind und keine Arbeit haben, wollen ſich ſofort bei mir, Saarſtr. 15, melden. Die Führerin. Aeue Beitragsmarken der DAF. Achtung! Rückſtände aufholen! Ab 1. Oktober 1936 erſcheinen neue DAF.⸗Beitragsmarken. Ende September wer⸗ den daher die bisher verwendeten Beitrags⸗ marken aus dem Verkehr gezogen und, ſoweit ſie nicht in den Mitgliedsbüchern für die Beitragsmonate bis September 1936 ver⸗ klebt wurden, zum 30. September 1936 für ungültig erklärt. Die Möglichkeit des Klebens der zum der A. S. D. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Einzug gelangenden Beitragsmarken beſteht folglich nur noch bis Ende September 1936. Die Verwendung neuer Beitragsmarken ab 1. Oktober 1936 für etwaige Rückſtände iſt nicht ſtatthaft, weil dieſe neuen Beitragsmar⸗ ken erſt mit dem 1. Oktober 1936 Gültigkeit haben. Damit in keiner Weiſe die erwor⸗ benen Anwartſchaften der Mitglieder der DAF. infolge etwa beſtehender Beitrags⸗ rückſtände gefährdet werden, wird den Mitgliedern der Deutſchen Arbeitsfront vom Schatzamt geraten, ſofort mit der Aufholung der Rückſtände zu beginnen, ſpäteſtens jedoch im September 1936 ihre Zahlungen für Bei⸗ tragsrückſtände zu leiſten, damit noch die bis zum 30. September 1936 gültigen Beitrags⸗ marken verwendet werden können. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. September 1936 Anſer Tagesſpruch Der weitaus größte Teil des menſch⸗ lichen Wohlbefindens beſteht aus einer be⸗ ſtändig fortlaufenden Arbeit mit dem Segen, der darauf ruht, und der ſie ſchließlich zum Vergnügen macht. Nie iſt das menſchliche Ge⸗ müt heiterer geſtimmt, als wenn es ſeine richtige Arbeit gefunden hat. Voltsgencſie auch Du bijt Pate! So war es einſt. Heute wird der Wein zum Segen gereichen. Nicht nur dem fröh⸗ lichen Zecher. Freude und Lohn ſoll er auch einem Erzeuger und Betreuer bringen: Un⸗ erem deutſchen Winzer! Deshalb iſt die Patenwein⸗Aktion eine recht freudebringende Arbeit! Freude ſoll wer⸗ den dem Patenkind und ſeinem Paten! Auch Du Volksgenoſſe, biſt Pate! Wenn Deine Heimatgemeinde die Paten⸗ ſtadt eines der 23 weinbautreibenden Orte des Wormſer Kreiſes übernommen hat, dann kann ſie ſoviel Freude ſpenden und Freude bringen wie ihre Einwohner es durch ihre Teilnahme ermöglichen. Darum, Volksgenoſſe, kommt es auf Dich an! Auf den ſonnigen Hügeln des rheinheſ⸗ iſchen Landes rund um die alte Stadt am hein reift indes wieder die goldene Gabe. Von den 30 000 ha im Kreiſe Worms landwirtſchaftlich genutzte Fläche— das ſind über 70 Prozent feiner Geſamtfläche— tra⸗ gen faſt ein Siebtel nahezu 4000 ha grüne Reben. Dort reift die Traubenfrucht ſeit An⸗ gedenken. Sie ſoll ſchon in den vergangenen Jahren auch für Dich gereift ſein! Nie verlorenes Aheingold. Auf dem 1. Rhein⸗Mainiſchen Winzertag in Mainz 1936 führte vor Tagen Worms, die alte Stadt des Wonnegaues, einen Wagen mit einer Rieſen⸗Weintraube im Feſtzuge mit. Dieſer Wagen hatte ſeinen eigenen Wormſer Sinn. Die Traube ruhte auf dem blaugrünen Grund des Rheines als das echte, das nie verlorene Rheingold: Der wahre Nibe⸗ lungenſchatz im Lande der Nibe⸗ lungen! Dahinter aber marſchierten in bunten feſtlichen Reihen die Winzerabordnungen der 23 Weinbau⸗Gemeinden des Wormſer Kreiſes mit den leuchtenden Wappenfahnen ihrer Orte. Mögſt Du die Namen dieſer Dörfer des rheinheſſiſchen Landes recht verſtehen als Sinnbilder friedlicher, freudvoller Arbeit aus der Heimat der deutſchen Traube: Abenheim, Alsheim, Bechtheim, Ber⸗ mersheim, Dittelsheim, Dalsheim, Dorn⸗ dürkheim, Gundheim, Gundersheim, Hep⸗ penheim⸗Worms, Heßloch, Hohen⸗Sül⸗ zen, Kriegsheim, Leiſelheim, Monsheim, Monzernheim, Mölsheim, Mettenheim, Nie⸗ derfloͤrsheim, Oſthofen, Pfeddersheim, Wa⸗ chenheim, Weſthofen. Der köſtliche Schatz aus dem Lande der Nibelungen war in dieſen Septembertagen ſymbolhaft geſtaltet auf dem Marſch durch die Straßen der alten Weinmetropole, des Gol⸗ denen Mainz. Als perlender Rebenſaft kommt der wahre Schatz der Nibelungen jetzt auch in Deine Heimat! 0 N a Gebt ihm Raum und Weg! Er will Euch die Keller füllen und die Herzen beglücken! Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Erfaſſung der Wehrpflichtigen. Wir verweiſen auf heutige Bekanntmachung des Polizeiamtes, die die Meldezeiten für alle wehrpflichtigen Männer, die in der Zeit vom 1. Oktober 1891 bis einſchl. 31. Dezember 1912 geboren ſind, enthält. * Die 50jährigen(Jahrgang 1886⸗ 87) wollen die heutige Mitteilung unter Ver⸗ einsnachrichten beachten. * Sportvereinigung. Auch an dieſer Stelle ſei an die heute abend ſtattfindende vierteljährliche Mitgliederverſammlung in der Bei den jungen Eheleuten iſt der Stamm⸗ halter angekommen. Am Tauftage macht der Oheim der jungen Mutter, der Ruppſack der Familie und übrigens ſelber Vater von fünf Kindern, ein paar launige Bemerkungen über den hoffentlich kommenden weiteren Nach⸗ wuchs, die die junge Frau etwas verſchämt erröten laſſen. Der junge Vater aber ſagt: „Ach nein, vorläufig nicht. Soviel Geld ha⸗ ben wir ja gar nicht“. Sein Schwiegervater meint dazu behaglich lachend:„Ja, ja, Kinder koſten einen ganz hübſchen Batzen Geld, ich weiß davon ein Lied zu ſingen“. Und nun erzählt er ausführlich, was es ihn alles gekoſtet hat, um ſeine vier Kinder hoch zu bringen und anſtändig zu verſorgen. Die Schwiegermutter will auch nicht zurückbleiben und ſchildert nun ihrerſeits, was ſie alles hat leiſten und beſorgen müſſen, um nur das körperliche Gedeihen ihrer Vier immer ſicher⸗ zuſtellen. Es iſt das ein ewig Großeltern⸗ „latein“, was man da zu hören bekommt, denn beide Großeltern verſchweigen— nicht einmal in böſer Abſicht—, wie gut und bereitwillig ihnen jederzeit von Verwandten, Freunden und Bekannten mit Rat und Tat geholfen worden iſt, und wie ihnen bei der Beſorgung der beiden Kleinſten ſchon von den inzwiſchen ganz handlich gewordenen Aelteren wertvolle Hilfe geleiſtet wurde. Dies gemüt⸗ liche und ganz unterhaltend wirkende Groß⸗ eltern, latein“ war nun das Zeichen dafür, daß auch die anderen Gäſte der Taufgeſell⸗ ſchaft ihre Erfahrungen über die Mühen und Laſten der Kinderaufzucht zum beſten geben zu müſſen glaubten, und niemand bemerkte dabei, wie die Geſichter der jungen Eltern ganz allmählich das Glückſtrahlende verloren hatten und immer länger und nachdenklicher geworden waren. Als die Taufgeſellſchaft dann auseinanderging, hatten zwar alle Gäſte das erhebende Gefühl, ein paar anregende und ver⸗ gnügliche Stunden verlebt zu haben, keinem der Beteiligten aber kam zum Bewußtſein, daß ſie mit ihren harmlos gemeinten Auf⸗ ſchneidereien über allerlei glücklich überwun⸗ dene und in Wirklichkeit noch nicht einmal beſonders groß geweſene Schwierigkeiten den jungen Eltern das Herz überſchwer gemacht hatten, und daß ſie nun daran ſchuld waren, wenn die jungen Eheleute auf viele Jahre hinaus nicht mehr an weiteren Familienzu⸗ wachs denken mochten. Gedankenloſe Selbſt⸗ gefälligkeit und Selbſtbeſpiegelung im Verein mit der Unfähigkeit, ſich in fremdes Seelen⸗ leben rechtzeitig einzufühlen, hat hier ver⸗ ſchuldet, daß dem deutſchen Volke weiterer Nachwuchs aus dieſer Ehe vorläufig verſagt bleibt. Man ſieht, es iſt nicht immer nur und Sporthalle der Amicitia hingewieſen. Da morgen das erſte Verbandsſpiel in Friedrichs⸗ feld ſteigt, wird dieſe Zuſammenkunft aller Amiciten beſondere Bedeutung haben, worauf auch wir alle Aktiven und Mitglieder aufmerk⸗ ſam machen. * RV.„Eintracht“. Die Mitglieder werden auf die morgen Sonntag ſtattfindende Wanderfahrt nach Riedrode aufmerkſam ge⸗ macht.(Siehe Vereinsanzeiger). Die Wetterausſichten für Sams⸗ tag: Veränderlich mit häufiger Aufheiterung; aber auch vereinzelt meiſt eee Nie⸗ derſchlägen bei weſtlichen Winden, mäßig warm, doch noch etwas ſchwül.— Sonn⸗ tag: Bei Luftzufuhr aus Weſt unbeſtändiges Wetter mit einzelnen Niederſchlägen, aber nicht durchweg unfreundlich. * Wie ſieht es mit ber Fleijchverjorgung? In der Verſorgung mit Fleiſch iſt es gegenwärtig nicht möglich, alle Wünſche der Verbraucher nach beſtimmten Fleiſchſorten voll zu befriedigen. Unſer Schweinebeſtand iſt zwar um zwei Millionen Stück oder etwa 9 Prozent größer als zur gleichen Zeit des Vorjahres, es fehlen aber im Augenblick noch ſchlachtreife Schweine, weil es im Wirt⸗ ſchaftsjahr 1935/36 nicht möglich war, wie in früheren Jahren die knappe Futtergetreide⸗ ernte durch ausreichende Einfuhren aus dem Auslande zu ergänzen. Das ungünſtige Ern⸗ tewetter hat darüber hinaus die Ernte ver⸗ zögert, infolgedeſſen ſtand der Landwirtſchaft in dieſem Jahre Schweinemaſtfutter aus der neuen Ernte ſpäter als ſonſt üblich zur Ver⸗ fügung. Da die Futterernte in dieſem Jahre in ihrer Geſamtheit gut zu werden verſpricht, und der Schweinebeſtand an ſich vollkommen ausreichend iſt, kann jedoch damit gerechnet werden, daß im Oktober eine weſentliche Zu⸗ nahme der Schweineanlieferungen einſetzt. Die Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirt⸗ ſchaft ſorgt dafür, daß bis dahin eine mög⸗ lichſt gleichmäßige Verteilung der vorhandenen Schweine erfolgt. Zur Verſorgung der Haupt⸗ verbrauchsplätze werden außerdem von der Die Schuld der Anderen allein die perſönliche Nachwuchsſcheu der jun⸗ gen Eheleute, die Deutſchlands Geburten⸗ zahlen klein und zu klein hält. Es iſt eine Schuld der Anderen dabei, die nicht gering iſt. Dieſe Anderen ſind nicht einmal immer die nächſten Verwandten und Freunde, die im engeren Kreiſe— zu ihrer Ehre ſei's ange⸗ nommen— ungewollt und nur aus Gedanken⸗ loſigkeit durch ihre oft gar nicht einmal be⸗ ſonders ernſt gemeinten Redereien die ver⸗ derbliche Nachwuchsſcheu fördern. Noch ſchlimmer faſt, wenn das überhaupt möglich wäre, ſind die Klatſchereien und hämiſchen oder auch neidvollen Bemerkungen, die von Seiten Fremder gemacht werden. Dabei geht es dieſe Fremden wirklich gar nichts an, ob dies oder jenes Ehepaar Kinder haben will oder nicht, ob dort zum erſten das zweite und anderswo zum dritten das vierte Kind kommt. Sie ſind ja auch in keiner Weiſe ver⸗ pflichtet und noch weniger bereit, irgend etwas zu tun, um den Eltern des nach ihrer Meinung unangebrachten Nachwuchſes die angeblich un⸗ erträglichen Laſten der Kinderaufzucht tragen zu helfen. Nur ihren Senf müſſen ſie über⸗ all unerbetener⸗ und unbefugterweiſe dazu geben. Natürlich können ſie ſich gar nicht da⸗ rüber Rechenſchaft geben, daß ſie durch ihr unverantwortliches Gerede tatſächlich Deutſch⸗ lands Zukunft gefährden, und wenn ihnen jemand das klarzumachen verſuchen wollte, was ſie mit ihrem Klatſchen und Tratſchen anrichten, er erhielte die hoheitsvolle Ant⸗ wort:„Das geht Sie gar nichts an, das ſind meine Sachen, kümmern Sie ſich um Ihre Angelegenheiten und miſchen Sie ſich nicht in meine!“ Daß ſie aber dauernd ſelber tun, was ſie dem Warner verübeln, davon fehlt ihnen jeder Schimmer. Im Gegenteil, ſie ver⸗ teidigen ihre geradezu unſittliche und der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung ins Geſicht ſchlagende Handlungsweiſe noch da⸗ mit:„Ich meine es doch nur gut!“ So ſind ſie die Mitſchuldigen an den ungenügenden Geburtenziffern Deutſchlands. Sie machen alle Arbeit zunichte, die aufge⸗ wendet wird, um kinderreiche Ehen zu erhal⸗ ten. Damit aber ſind ſie Volksſchädlinge, die nur dadurch bekämpft werden können, daß jeder Volksgenoſſe ſofort, wenn er hört, wie ſich jemand unbefugt mit anderer Leute Ange⸗ legenheiten zu ſchaffen macht, einſchreitet und jede ſolche unnötige und ſchädliche Erörterung mit dem Hinweis auf ihre Ungezogenheit und Unzuläſſigkeit unterbricht. Bei der Erziehung unſeres Volkes zur Freude am Nachwuchs muß bei denen zuerſt angefangen werden, die bisher durch ihr unverantwortliches Beneh⸗ men dieſe Freude nicht haben aufkommen laſſen. Gib ein Opfer! Durch den Kutigen Värgerkrieg in Spa⸗ nien ſind Tauſende von deutſchen Volksge⸗ noſſen gezwungen, ihr Gaſtland zu verlaſſen. Darum helft unſeren Brüdern in ihrer Not! Spendet für unſere Flücht⸗ linge aus Spanien! Eine Sammelliſte für die Einzeichnung af Spenden liegt in unſerer Geſchäftsſtelle auf. Viernheimer Volkszeitung. FFFFFFFFFFFCC Reichsſtelle für Tiere und tieriſche Erzeugniſſe Schweine eingeführt und weiterhin die Schwei⸗ ne eingeſetzt, die jetzt auf Grund der ſeiner Zeit vorſorglich abgeſchloſſenen Schweinemaſt⸗ verträge zur Verfügung ſtehen. Die Rind⸗ fleiſchverſorgung wird durch den lang⸗ ſam einſetzenden Weideabtrieb eine Erleich⸗ terung erfahren. Der ſehr gute Stand der Weiden führt zu einer hohen Ausmäſtung der Tiere, was wohl eine gewiſſe zeitliche Ver⸗ zögerung im Abtrieb, aber hernach umſo gröſ⸗ ſere Fleiſchmengen und beſſere Qualitäten mit ſich bringt. Im Hinblick darauf, daß O bſt und Gemüſe gegenwärtig reichlich zur Verfü⸗ gung ſteht, wird die zur Zeit erforderli mäßige Einſchränkung des Feeiccherbeenc ohne größere Schwierigkeiten überall möglich ſein. Im übrigen beſteht die Möglichkeit, daß die Bevölkerung auch noch mehr als bisher zum Verzehr von Fiſchen übergeht. 1 Achtung! DAF.⸗Milglieber der Jahrgänge 191011 Betr.: Aerztliche Unterſuchungen. Es ſind immer noch eine ganze Anzahl von Mitgliedern vorhanden, die den Wert dieſer Unterſuchungen nicht anerkennen wollen. Es handelt ſich dabei nicht, wie mancher an⸗ nehmen möchte, um eine negative Maßnahme, etwa zur Feſtſtellung von Minderwertigkei⸗ ten, ſondern dieſe Unterſuchungsvornahme iſt diktiert von durchaus poſitiven Geſichtspunk⸗ tun und zielt darauf ab, dem Hauptamte und den in Frage kommenden Stellen des Staates einen Ueberblick über die in der Maſſe der ſchaffenden deutſchen Menſchen vorhandenen Kräfte zu geben. Notwendig iſt es natürlich zum Ge⸗ lingen des großen Werkes, daß der deutſche Menſch nun auch willens iſt, die Wege, die ihm hier gezeigt werden, zu gehen. Daß er ſich darüber klar wird, daß im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland der Begriff der „Geſundheitspolitik“ von einer unbequemen Formel zum lebendigen Glied im allgemeinen Geſchehen wurde, daß all das, was heute geſchieht, nur ihm dienen ſoll, dem deutſchen Menſchen, ſeinen Kindern und damit der* kunft der Nation. Sorge alſo jedes in Frage kommende Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront dafür, daß die ihm zugeſtellte Unterſuchungskarte ausgefüllt umgehend an die Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront weitergeleitet wird, damit die Unterſuchung baldmöglichſt abge⸗ ſchloſſen werden kann. Der Deutliche muß mehr Wein trinken! Auf dem„Rhein⸗mainiſchen Winzertag in Mainz“ gab Landesobmann Sei 05 in einer Rede einen Vergleich des Weinverbrauchs in Deutſchland mit demjenigen anderer Län⸗ der je Kopf der Bevölkerung. Es wurde je Jahr und Kopf der Bevölkerung getrunken: 1190 1 130140 Liter 100—110 Liter 80— 90 Liter In Frankreich In Italien In Spanien In Portugal 60— 70 Liter In der Schweiz 40— 50 Liter In Ungarn 30— 35 Liter In Oeſterreich 7— 8 Liter In Deutſchland dagegen nur etwa 5 Liter Der Landesobmann zog hieraus die Fol⸗ gerung, daß es möglich ſein müſſe, den Kon⸗ ſum in weinbaulichen Erzeugniſſen um ein Geringes zu erhöhen und damit die Sorgen der Abſatznot von den Schultern der Winzer zunehmen. Die Werbung für die weinbau⸗ lichen Erzeugniſſe erfolge nicht um deren ſelbſt willen, ſondern für den Winzer, für einen aufrechten, braven Volksgenoſſen, deſſen Exi⸗ ſtenz an der Weſtgrenze des Reiches geſichert werden müſſe. Die Patenweinwoche, das„Feſt der Traube und des Weines“, wird dazu bei⸗ tragen, daß der Weinverbrauch in Deutſch⸗ land gehoben wird. Weinheimer Obſtgroßmarkt Brombeeren 20—29; Pfirſiche 15 bis 29; Zwetſchen 11—12; Birnen 10—23: Aepfel 6—17; Tomaten 6—6; Bohnen 5 bis 8; Nüſſe 60—70; Mandeln 21. Anfuhr 300 Zentner, Nachfrage gut. Nächſte Ver⸗ ſteigerung: heute 14 Uhr. * N Lui Steh Unho Echm ten d Aſiens loben, dem ſie E Lund v ker, Ochsen ſcwan ſie alt neben N brüllt 0 ange Dian ſeine era bete Im ſchrit gilt grüne luer aſt⸗ id⸗ g- l 1 der ber⸗ to Mit 1 en — x * 1 7 Mußeſtunden —— 20. Fortſetzung. „— ſchmuſt nix meyr lang!“ ziſchelte der eine Kaftanträger.„Weg jetzt! Der Herr Janitſchar, der die Wach' hält, guckt wie ä böſer Hund!“ „Alſo in einer Stunde..“ Quinette de Gion ballte die kleinen Fäuſte. Sie beugte den ſchlanken Körper im Kaftan wie eine gereizte ſchwarze Katze Fab die Sul⸗ kansfeſtung jenſeits der Save.„Ich reiße dich dem Metz⸗ gerhund dort oben aus den Zähnen!“ Auf dem Diwan in der Zitadelle Ge wiag Mahomet der Vierte ſeit einer halben Stunde. Er hockte träumeriſch mit gekreuzten Beinen und halb geſchloſſenen Lidern. Das war bei einem Morgenländer nichts Ungewöhnliches. Der Aga der unden und der Geſandte Frankreichs ſtan⸗ den ſtumm und warteten. Der Sultan blinzelte verſtohlen und tückiſch nach dem Aga. Er fürchtete ſich vor ihm. Solange der Tataren⸗ khan mit ſeinen Heuſchreckenſchwärmen nicht da war, gab es im Lager kein Gegengewicht gegen den Aga und ſeine Janitſcharen. Der Aga war eine nahe Gefahr. Der König von Frankreich ein ferner Verdruß. Langſam wandte ſich der Kalif dem Führer der Ja⸗ nitſcharen zu! Es war ſchon faſt die entſcheidende Be⸗ wegung:„Ich ſchenke euch den Kopf dieſes Franken!“ Aber in dieſer Schulterdrehung fiel der Blick des bleichen Mannes über die Türkenſtadt unten und die Donau und auf die Pußta drüben. Plötzlich erhellte ein Raubtier⸗ Aue das gläſerne Schwarz ſeiner Augen, ein blutdürſtiges cheln belebte die matten Züge. Ungeheure Staubmaſſen ſtiegen aus der ungariſchen Steppe. Sie wanderten in unregelmäßigen Wolken, ſo weit das Auge reichte. Sie wälzten ſich heran. Mahomet der Vierte— ſich mit einem Schlag dem Janitſcharen⸗Aga gegenüber ſtark. Er forſchte mit einem Reſt von Mißtrauen. „Iſt dies eine Luftſpiegelung?“ Der Krieger im Rieſenturban verbeugte ſich mit ver⸗ ſchränkten Armen. „Die Tataren, mein Ernährer!“ Die Tataren auf der Wanderung gegen Wien kamen. Unzählbar wie die Heuſchrecken. Wie ein Fiebertraum der Steppe immer der gleiche, kleine, gelbliche, krummbeinige Unhold mit Lanze und Bogen auf dem ſtruppigen Gaul. Schmaläugig, plattnaſig, unter der flachen Filzmütze wa⸗ ren die Tataren, fahl— als wanderte die Erde Halb⸗ Aſiens— in ihren Jacken und langen Hoſen aus Kamel⸗ loden, Brandpfeile im Köcher, abge aauene Menſchenköpfe, wenn es einmal losging, am Sattel oder auf der Sübel⸗ pitze. Sie ritten in regelloſen Horden tageweit über das Land verſtreut. Viele waren ſchon auf dem rechten Donau⸗ ufer, ſchlachteten vor den Toren Belgrads geſtohlene Ochſen und fraßen das noch dampfende rohe Fleiſch, ale auf ihren Pferden über die Save, koppelten ie als Vortrapp des Hunnenſturms auf den Weideflächen neben dem Türkenlager. In der ungeheuren Zeltſtadt loderten überall die Feuer, brüllte das fanatiſche:„Hu!— Hu!— Er!— Allah! — Er!“ der Janitſcharen. Vor ſeinem Prachtzelt ſtand, angetan mit den Ehrengeſchenken ſeines Kriegsherrn, den Diamantenköcher über dem goldenen Kaftan, mit allen ſeinen Paſchas Kara Muſtafa, der Krongroßſeldlerr, und erwartete den Kaliſen. In feierlichem Zug, mit Hun⸗ derten von Koranpredigern und dem Hoheprieſter des Iſlam an der Spitze nahte Mahomet der Vierte. Er ſchritt zu Fuß, unſcheinbar gekleidet, hinter einem ver⸗ gilbten grünen Banner in Händen eines Greiſes mit grünem Turban, eines Nachkommen des Propheten. Pa⸗ ſcha und Eſeltreiber, Vezier und Packknecht warfen ſich, wo die heilige grüne Fahne mit dem Halbmond im blut⸗ roten Fackelgeflacker vorül erſchwankte, gebeugten Hauptes auf Knien und Händen in den Staub. Das war die grüne Fahne des Propheten, das Sinn⸗ bild des Iſlams, die Mohammed ſelber noch geſchwungen. Der Sultan überreichte die Reliquie feierlich als Feld⸗ zeichen ſeinem Großve ier, Kara Muſtafa ſchwenkte ſie in der Luft vor dem Lagervolk. Damit war der leilige Krieg gegen die Christenheit verkündet. Von jetzt ab war die Zerſtörung Wiens das Gebot Allahs.„Und der Don⸗ ner lobpreiſt ihn!“ verkündeten die Koranprediger die dreizehnte Sure,„und die Engel aus Furcht vor ihm. Und er entſendet ſeine Blitze und trifft mit ihnen, wen er will!“ In den zehntauſendſtimmigen Allahrufen, die das Lager erfüllten, hörte der Ritter von Rimburg innen in ſeinem Zelt ein Flüſtern von außen durch den Leinwandplan. Er trat hinaus. Da draußen war es dunkel und leer. Nur aus der Ferne, um die Fahne des Propheten, eine brau⸗ ſende Helle. Und vor ihm wieder die Schatten der Nacht. Die ſchwar⸗ zen Kaftane. Quinettes deiſe, leidenſchaftliche Stimme. „Komm! Komm!“ „Ich habe dich geliebt, Quinette!“ „Der Janitſchar, der dich bewacht, iſt zu der grunen Fahne hinübergelaufen!“ g „Ich werde immer an dich denken, Quinette!“ „Jeden Augenblick kann er wieder da ſein!“ „, ſo als ob du geſtorben wäreſt, Quinette! Für mich biſt du geſtorben!“ „Jede Minute iſt koſtbar!“ „Ich werde fur derne arme Seele beten, Quinette! Für mich biſt du geſtorben!“ „Raſch doch!“ „Nein!“ „.. wo dir der Tod droht...“ „Ich will lieber durch die Türken ſterben, als durch den Teufel leben!“ ſagte der Ritter von Rimburg. „Haaßt ä Choſchef!“ drängte einer im Kaftan mit ei⸗ nem Achſelzucken des Mitleids mit ſolch einem edelmütigen Narren.„Fort! Fort! Der Janitſchar kümmt zurück!“ 10„Er is nix allein! Es kümmen große Eunuchen mit ihm!“ „Was werden ſe bringen? Das Todesurteil werder ſe bringen!“ Komr mit!“ ſtöhnte die Marquiſe de Gion. „Leb wohl, Quinette!“ 5 Die Kaftanträger riſſen den Talmudfünger mit ſich in das Dunkel hinein. Die Nacht verſchluckte ſie. Auf großen weißen Eſeln kamen zwiſcken ihren bewaffneten Dienern zwei würdevolle Verſchnittene angeritten. Zwiſchen ihnen auf einem Maultier ein bärtiger Paſcha mit europbiſchen Geſichtszügen. Adrian von Rimburg erkannte den Groß⸗ ingeni ur des Sultans für die Belagerung von Wien den ehemaligen Kapuzinerpater Achmed Bei. „Macht's kurz!“ ſagte er. Aber der Renegat zog ein rotes Saffiantäſchchen aus der Leibſchärpe, legte es an Stirn und Lippen, reichte es dem Ritter von Rimburg. Er ſprach noch das Deutſch der Chriſtenwelt, der er entlaufen. „Der Sultan— tauſend Jahre ihm!— mag kan Ver⸗ druß net mit Eurem König! Alſo ſchauen S' galt, daß S' weiter kommen!“ Der Malteſer nahm den Beutel aus den Händen des Mönchs von einſt. Der bebrillte bärtige Bei fuhr fort: „Mit ſelbem Geleitbrie können S' ungekränkt über die bosniſchen Berge zu ken Venetianern nach Raguſa reiten!“ Der Ritter von Rimburg trat in das Stallzelt neben⸗ an. Dort ſtand ſein Pferd. Er nahm ihm die Decke ab und legte ihm den Sattel auf. „Aber doch net jetzt in die Nacht hinein!“ Der Paſcha war ihm gefolgt.„Ah— gehen S'!“ „Ja“, Adrian von Rimburg zäumte mit dem Kopf⸗ geſtell den ſtarken Braunen auf.„Ich gehe!“ Achmed Bei ſchaute verdutzt eine Weile zu. Endlich ſagte er: „Verreiten werden S' ſich!“ „Ich finde den Weg!“ Adrian von Rimburg ſchnallte die Gurten nach. „Aber in der Nacht net!“ ſprach der Kapuziner im Turban. er die Donau entlang!“ Der Malteſer ſaß im Sattel. „Da kommen S' niemals net nach Raguſa!“ „Aber nach D glühenden Auges der Ritter von Rimburg hoch zu Roß. Der gelehrte Wahltürke rückte ſich entſetzt an der Brille. „Was ſagen S' da? San S' net fad!“ „Ich ſag' das als Chriſt, der für ſeinen Glauben ge⸗ kämpft hat, zu einem Chriſten, der ſeinen Glauben ver⸗ raten hat!“ Der Malteſer beugte ſich aus dem Sattel zu dem Bei vor.„Ihr habt die Belagerungspläne für die Wälle von Wien gemacht. Auf den Wällen werdet Ihr mich finden. Die Zelte umher waren leer. Alles drüben um die grüne Fahne des Propheten. Der Ritter von Rimburg galoppierte durch die krummen Lagergaſſen davon. Der einſtige Kapuziner verſuchte nicht erſt, ſein Maultier oder die Eſelchen der beiden Eunuchen in Trab zu bringen. Und die Neger ſeines Gefolges waren zu Fuß. „Hinüber ins Lager des Großkhans!“ Mit Pantoffel⸗ ſtößen trieb er den ſtöriſchen Vierfüßler unter ihm.„Die Tataren ſollen aufſitzen und hinter ihm her!“ 20. Leopold der Erſte, Erwählter Römiſcher Kaiſer, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, in Germanien, zu Hun⸗ garn und Böheim und Kroatien König, Graf zu Habs⸗ burg und Tirol— Kaiſer Leopold der Erſte von Oeſter⸗ reich wollte heute ſeine Ruh' haben! Er ſpeiſte im biſchöf⸗ lichen Reſidenzſchloß neben dem Barockdom in Paſſau, wohin er mit ſeinen tauſenköpfigen Hofſtaat aus Wien geflüchtet, auf der Kaiſerin Seite; das hieß: zwanglos in deren Gemächern. Ohne den Kaiſerhut auf dem Kopfe beim Eſſen. Ohne einen der Kurfürſten des Heiligen Reichs als Gaſt, die beim Zutrunk der Majeſtät ſtehend den Pokal leerten, ohne Cavaliere, die kniend dem Monarchen beim Trinken die goldene Schüſſel unter den juwelengeſchmückten Gold⸗ becher hielten, damit er ſich nicht betropfte, ohne Kammer⸗ zwerge und Ritterportiers, überhaupt ohne Männer. Neun⸗ 1 junge Reichsgräfinnen, jede von zweiunddreißig nen, enggeſchnürt, in ſteifen brokatenen Seidenkleidern, bedienten lautlos und de ſchäftig das Kaiſerpaar. Leopold der Erſte war heute verdrießlich und dadurch ſchob ſich ihm die Habsburger Unterlippe noch mehr unter dem dunklen Schnurrbart vor. Er zählte wenig über vier⸗ zig Jahre. In mächtigen Locken fiel ihm das lange Haar zu beiden Seiten auf die Schultern. Dazwiſchen ſchlang ſich die weiße Spitzenkrauſe. Die Spange des Goldenen Vließes bet den einfachen dunkeln Mantel über der Bruſt zuſammen. Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz Copyright by knorr 4 Hirth, Munchen Es war, als ſchauten Türke und Tatar ſchon dem Kaiſer über die Schulter, während er ſchweigſam ſeine Weinſuppe löffelte. Hier um ihn herrſchte im Palaſt des Kirchenfür⸗ ſten feierliche Ruhe. Aber da draußen wirrte die Welt. An den Toren des Biſchofspalaſtes ſperrten die Hart⸗ ſchiere in ſchwarzen mit zitronengelben Schnüren beſetzten Flügelmänteln mit ihren Hellebarden die Torwölbung vor dem Volksgedrän ge und durch das Gewühl lief raſtlos der Hofjude Oppenheimer aus und ein. Samuel Oppenheimer aus Heidelberg war der beſchäf⸗ tigſte Mann von Paſſau. Bald war er oben in der biſchöflichen Reſidenz, bald beriet er ſich unten am Rin⸗ dermarkt und an der Roßtränke mit ſeinen am Hoflager zuſammengeſtrömten Glaubensgenoſſen, den Spaniolen aus Amſterdams Schwanenberger Straße, den Geldmän⸗ nern aus den Ghettos von Straßburg und Köln, aus der Judengaſſe in Frankfurt und Worms. Dieſe Aſch⸗ kenaſim und Sephardim trugen längſt nicht mehr den ſchwarzen Kaftan mit dem gelben Bruſtfleck. Sie waren als reiche Bürger mit goldenen Schulterketten und Hals⸗ krauſen aus Annaberger Spitzen gekleidet. Sie traten breitſpurig und anmaßend auf. Denn ſie bevorſchußten bar mit e gegen noch rieſigere Zinſen die langſam einlaufenden Türkenſteuern und Spenden der Chriſtenheit. Und immer wieder hüpfte der Hofjude Oppen⸗ heimer aus Heidelberg mit ſeinen Schuldſcheinen empor in das Biſchofsſchloß zu dem Hofkriegszahlmeiſter⸗Amt und immer wieder ſchleppten die Kanzlei⸗Offizianten unter den Luchsaugen der Hebräer und den Rechnerblicken der Kaiſerlichen Schatzmeiſter die prallen Beutel mit Zechinen und Tuplonen, Kaiſergulden und Dukaten hinauf zu dem Hofkammerpräſidenten. Eben hatten die Torwachen den Samuel Oppenheimer aus Heidelberg wieder hineinpaſſieren laſſen. Jetzt ſenkten ſie abwehrend die Hellebarden vor drei verwegenen jun⸗ gen Geſellen in Tuchwämſern, Kniehoſen und Reitſtiefeln, den Degen an der Seite, die Sturmkappe ſchief auf dem Ohr. Der eine von ihnen, ein Krauskopf mit dem flott a Schnurrbärtchen und den heißblütigen Augen rte: „Den Jud“ laßt's ein.“ „Dös is ka gewöhnlicher Jud', Herr, ſondern a Hofjud, mit Reſpekt zu me den!“ belehrte der Hartſchier. „.. und uns redliche Wie ier Studioſen laßt's draußen! ... Was wir wollen? Das könnt's euch doch ecber denken: Zum Kaiſer wollen wir!“ „Ihro Majeſtät is gewiß a guter Herr! Aber unmöglich kann Allerhöchſtderelbe jeden empfangen, der ihm in dreckigen Ste eln von der Straße her ins Zimmer läuft!“ „Auf dem Eilritt von Wien ber ſan mir net ſo ala⸗ modiſch ausſtaffiert wie die Schwarzſpanier da drinnen. Wir können net in Samt und Seide ſein, wenn wir Tag und Nacht auf den Schanzen ſcharwerken!“ „Schaut's jetzt, daß ihr weiter kommt!“ „Platz, ihr Falloten!“ „Gleich ruf' i den Rumormeiſter!“ Der Student zuckte die Achſeln. Er ſchlenderte mit den beiden andern um die vielen Seitenkapellen und Grab⸗ mäler des Doms herum. Die Zenger Gaſſe dahinter war nach dem großen Brand vor zwanzig Jahren eng und düſter wieder aufgebaut. Sie endete an den Rückgebäuden der biſchöflichen Reſidenz. Dort ſtanden zur ebenen Erde bet der Sommerhitze die Fenſter offen. Der krausköpfige Student ſtellte den einen Kommilitonen mit dem Rücken gegen die Mauer, ſtieg ihm auf die Schulter, ſchwang ſich über die Je erbrüſtung und zog die beiden andern mit ſehnigen Armen zu ſich empor in einen einſamen Seiten⸗ gang des Schloſſes. „Herinnen ſan wir!“ ſagte er befriedigt.„Jetzt ſchau'n wir weiter!“ Kaiſer Leopold hatte abgeſpeiſt. Eine junge Gräfin nahm den Konfektle ler weg, eine andere präſentierte Waſchwaſſer und Serviette, eine dritte rückte den Stuhl, eine vierte brachte Handſchuhe und Hut, eine fünfte öffnete die Türe, durch die ſich die beiden Majeſtäten über einen Korridor zu einem Erlerzimmer begaben. Dort hatten ein anderes halbe? Dutzend Gräfinnen das wunderbare neue Getränk, den Tee, aufgebrüht, den die Jeſuiten aus China ſamt dicken grünen Unterſchalen dem Kaiſer als Präſent eſchickt hatten. Faſt wäre das koſtbare Porzellan den änden des einen Staatsfräuleins entglitten. Sie und die andern hochadeligen Hoffungfern ſtarrten entſetzt auf die drei wilden kotbeſpritzten Jungmänner aus dem Volk, die auf Inbegreifliche Weiſe den Weg durch die Hartſchiere und Trabanten gefunden hatten und jetzt ehrerbietig, mit entblößten Häuptern vor Leovold dem Erſten nieder⸗ knieten. Auch der römiſche Kaiſer Deutſcher Nation war er⸗ ſtaunt. Er winkte den dreien ſich zu erheben und frug den vorderſten, der freimütig vor ihm ſtand. „Wer iſt Er?“ „Der Hörer beider Rechte an der Univerſität zu Wien, Nicola Waldſchaffer, Euer Majeſtät zu melden. Dieſe Burſche hier ſind der Philoſophus Kaſpar Petſchenka und der Studioſus der Heilkunde Rupert Teuffl, wir alle von dem Studentenregiment, das der Hochwürdige Rektor Mag⸗ nificus aufgeſtellt hat!“ „Wie kommt Er hierher?“ Auf Gottes Weg! Durch das Fe iter, Euer Majeſtät!“ (Fortſetzung folgt) ——— —— —— . 2 8 8 — —————— —ͤ— — — 7p eee— n — P—*A MKH—l‚———— 1 E „Nur wer dauernd nach Höchſtleiſtungen ſtrebt, Kann ſich in der Welt durchſetzen!“ Adolf Hitler Wir jwingen das feuer! Eine Jungengeschichte von Georg W. Pijet Im niedergetretenen Graſe ſonnte ſich mit ſchlappen Hängebacken der Klaſſenfauſt⸗ ball. Ein verbotener Fußtritt hatte ihm die Luft ausgeblaſen. Da lag er nun. Aber er brauchte ſich nicht ſo den Schweiß von den Backen zu wiſchen wie die zweiund⸗ dreißig erhitzten Buben ſamt dem rot⸗ geſchwitzten Lehrer, die da unter den ſchat⸗ tigen Wipfeln ihre ermatteten Glieder aus⸗ gebreitet hatten und ſich ein Schläfchen be⸗ ſcheren ließen. Mittagsſtille überſponn den Platz. Nur die Sägewerke kreiſchten aus den jungen Kehlen. „Eſſen wir nicht bald?“ klang es plötz⸗ lich vom Erdboden auf und ſchwebte wie eine Geiſterſtimme über die umgeſtülpten Geſichter. Ein Stubenhockerbäuchlein reckte ſich ſchüchtern in die Höhe. Pünktlich mel⸗ dete ſich es wie eine aufgezogene Uhr. „Klaſſenwecker“ nannten ihn die Jungen, weil ſie auf Kallis Geſicht ableſen konnten, wie weit es noch bis zur Pauſe war. Das Bäuchlein gehörte nämlich dem Kalli. Nun hob er es empor und ſich dazu und ſchielte andächtig über die Schlafenden hinweg, und da ſich keiner rührte, nach dem Ruckſackberg hinüber, den ſie vorhin im Schatten des Gebüſchs zuſammengetragen hatten. Das Geſträuch war auch noch vorhanden, aber wohin war denn der Ruckſackberg gerollt? Haſtig wirbelte Kalli auf die Beine. Das hätte man ſeinem Bäuchlein einfach nicht zugetraut. Im Galopp ſtürmte er um das Geſtrüpp herum. Dabei begann er in allen erdenklichen Tonarten zu trompeten: „Herr Lehrer, unſere Sachen ſind weg! Alles weg! Herr Lehrer! Unſer ganzes Eſſen iſt weg!“ Das war ein Alarm! Verſchlafene Ge⸗ ſichter und zerzauſte Haartollen wuchſen aus dem Graſe. Der Lehrer war der erſte, der auf die Beine ſprang. „Was? Was? Unſere Sachen weg?“ quirlte es nun durcheinander. Alles erhob ſich und fegte um das Gebüſch herum. Die ganze Umgebung des Waldfleckens wurde nun von den aufgeregten Jungen durch⸗ ſtöbert. In jedes Gebüſch wurde gelinſt und in jede Grube und hinter jeden Baum geguckt. Nirgends aber fand ſich auch nur die geringſte Spur des Proviantberges. „Wir ſind beſtohlen worden!“ hieß es bei einigen.„Es muß ein Erdbeben geweſen ſein. Das hat den Berg verſchluckt“, witzelte einer vergnügt. „Nun haben wir nichts zu eſſen“, klagte Kallis Bäuchlein. Auch manch anderer Magen begann ſich zu rühren. Einige re⸗ bellierten ſogar. Tull und Rüpel lagen noch im Graſe und lachten. Es bereitete ihnen wohl mächtigen Spaß, wie die verhungerten Büblein aufgeregt durcheinanderhüpften und nach ihren verſchwundenen Sachen ſuchten.„Weshalb habt ihr auch keinen Poſten ausgeſtellt?“ meckerte Tull und zwinkerte mit den Augen, weil ihn die Sonne kitzelte. „Pennt euch zwei Stunden lang aus und taßt euch inzwiſchen ausplündern“, ſtimmte ihm Rüpel bei. Auch er ſteckte ſeine Naſe kreuzfidel in die Luft. „Na, ihr könnt euch über euren Schlaf auch gerade nicht beklagen, ihr beiden Schlaumeier“, wies ſie der Lehrer zurecht. Nun kicherte alles. . Ä . 2„ 6 „Mich wundert bloß, daß ſie euch nicht gar die Wieſe unterm Kopf weggezogen haben“, ulkte ein anderer die beiden Still⸗ vergnügten an. Nun hatten ſie ihr Fett. Tull verbiß ſich eine Entgegnung. Wieviel Nachtfahrten und Zeltlager hatte er ſchon mitgemacht? Solchen Schulausflug, den machte man doch auf einem Abſatz ab. Schmunzelnd ſtreckten ſie wieder ihre Naſenſpitzen in den Himmel. Was die beiden da oben nur zu ſchauen hatten, fiel es Fieps auf. Er gaffte ebenfalls hinauf, kniff ſeine Augen zuſammen und rieb ſie ſich heftig. Auf einmal mußte er laut her⸗ ausmeckern, daß ſich alles erſtaunt nach ihm umkehrte und ſeinen Blicken folgte. Rüpel und Tull verkniffen ein Lachen. Die große Eiche über ihnen war von oben bis unten mit Brotbeuteln und Ruckſäcken behängt. Wie im Schlaraffenland wippten ſie im Winde. Man brauchte ſie einfach nur ab⸗ zupflücken. „Verrückt!“ ſchimpfte Kalli, für deſſen Bäuchlein die Stullen ein wenig zu hoch hingen. Alle andern aber brachen in ein befreiendes Gelächter aus. Nun entſpann ſich eine luſtige Kletterei, ehe jeder ſein rechtes Proviantbündel erwiſchte. Rüpel und Tull waren die letzten auf dem Baume. Bis in die höchſten Spitzen hinauf waren ſie geklettert. Einen feinen Ausblick hatten ſie über den Wald. Unten ſchmatzten ſie ſchon gemütlich. Plötzlich alarmierten die beiden das Lager mit heftigen Rufen:„Feuer! Feuer! In der Siedlung drüben brennt es!“ Eiligſt ſchwangen ſie ſich herab.„Wir müſſen rüber!“ entſchied Rüpel, noch bevor der Lehrer dazu kam, ſeine Befehle zu er⸗ teilen. Er ordnete an, daß zwei Jungen nach der Feuerwehr telephonieren ſollten. Eine Wache blieb zurück. Die übrigen Jungen aber ſtürmten wie eine Herde junger Füllen der Siedlung entgegen. Heidi, flogen ſie dahin. Jetzt zeigte ſich es, wer der beſte Läufer und Springer— wer der Ausdauerndſte von allen war. Nun kam es darauf an! Schon erreichten die erſten Jungen die Siedlung, in der überall die Frauen vor den Lauben ſtanden und entſetzt auf die Rauchſäule hinüberſtarrten, die ſich wie ein ſchwarzes Licht in das Gold des Son⸗ nenhimmels bohrte. Es war eine Wohnlaube, auf der der rote Hahn ſaß. Ein paar weinende Frauen ſtanden untätig dabei. Da ſprangen die Jungen herzu. Ihre Hände griffen nach allen erreichbaren Gefäßen, füllten ſie —— unter der ſchwerfällig ſaugenden Pumpe und goſſen unabläſſig Waſſer in die auf⸗ wirbelnde Glut. Einige Jungen drangen unter Rüpels Führung in das Innere der Laube vor und ſchleppten alle darin be⸗ findlichen Möbelſtücke in den Garten. Schaufeln wurden gepackt und Sandberge aufgeworfen. Knapp und kurz hallten Tulls Kommandos durch den Arbeits⸗ lärm. Der Lehrer hatte den ſchweren Platz an der Pumpe eingenommen und würgte, daß ihm der Schweiß in Strömen an den Backen herunterlief, den Pumpen⸗ ſchwengel auf und nieder. Eine halbe Stunde ſpäter traf die Feuer⸗ wehr ein. Das unwegſame und abgelegene Gelände behinderte ſie am Fortkommen. Nun atmeten die Jungen auf. Der Strahl der Feuerſpritze ziſchte gegen die Lauben⸗ wand. Wieder flog Sand auf. Feuer⸗ wehrleute und Schuljungen ſtanden Schul⸗ ter an Schulter wie gute Kameraden. Ge⸗ meinſam kämpften ſie das Feuer nieder, das in einem Häuflein Aſche erſtickte. Nun erſt muſterten ſich Feuerwehrleute und Jungen mit blanken Augen. Dann klopften die Männer den Jungen auf die Schulter — ſo, wie man es bei ſeinem beſten Freunde tut. Die Tat verſperrte ihnen den Mund. Was ſollte es auch für große Worte geben? Alles ſprach doch aus ihren Augen— aus ihren Händen und ver⸗ rußten Geſichtern. Nun trat einer der Männer mitten unter die Jungen. Seine Augen betrachte⸗ ten voller Stolz jedes Jungengeſicht. „Tapfere Jungen haben Sie!“ rief er dann dem Lehrer zu. Der lachte.„Das gehört ſich doch ſo. Nicht wahr, Jungs?“ ant⸗ wortete er ſtolz.— Die Jungen ſtimmten mit ihm darin ein. Dann reichte der Feuerwehrmann jedem einzelnen Jungen die Hand. * Noch einmal ſollten die Jungen Herz⸗ pochen bekommen vor Stolz. Eines Tages flatterte ihnen ein Brieflein in die Schule. Der Rektor brachte es ihnen per⸗ ſönlich ins Klaſſenzimmer und las es allen laut vor. Der Polizeipräſident von Berlin dankte darin allen beteiligten Jungen und dem Lehrer für ihre Opfer⸗ willigkeit und Hilfsbereitſchaft und ſprach ihnen ſeine herzliche Anerkennung im Namen der Stadt Berlin aus. So trug ſich dieſe Geſchichte im Sommer 1934 in Berlin zu. Ich ſchrieb ſie auf, damit dieſe tapfere Jungentat nicht vergeſſen werde! Dar Märchenonkel erzählt von vergoltenem Unrecht: Wie die Klette entſtand Es war einmal ein kleines Männchen. Das wohnte auf einem Platz, auf dem früher ein Schuppen geſtanden hatte. Der Schuppen war abgebrannt, und nur noch an einer einzigen Ecke befand ſich ein Mauerreſt zwiſchen ein paar Steintrüm⸗ mern, Schutt und vielem Unkraut. Ueber die Mauerecke war ein halb verbranntes Brett gefallen, und über das Brett war im Laufe der Jahre ein dichtes Efeudach gewachſen. Hier hatte ſich Kletterich, der weit und breit unter dem Namen Haken⸗ fingermännchen bekannt und gefürchtet wat, ſeine Behauſung eingerichtet. Kletterich war ein böſer Wichtelmann. Man ſagte von ihm, daß er recht oft krumme Finger mache, daß er alſo ein Dieb ſei. Das ſtimmte auch; denn alles, was Hakenfingermännchen haben wollte, das eignete er ſich einfach an. Als einſt ein kleiner Glühwürmchenzug an der Mauereckenefeuwohnung des Haken⸗ fingermännchens vorbeizog, holte ſich Klet⸗ terich die Laternen der Glühwürmchen und Junge flugjeugbauer Abseits von den bedeutenden Segelflug-Leistungsprüfungen auf der 2 8 auf der Waſſerkuppe kann man in diesen Tagen Gruppen von Hitlerjungen beobachn, die sich ebenfa »die günstigen Windes zunutze machen und ihre neugebauten Modelle einer fach- männischen Kritik unterziehen Photo Archiv Aufwörts-Verlog M Ein flottes Spiel für lange Abende Wir bauen ein Tiſchtennis Gebt acht, Jungen: Wir bauen jetzt ein Spielgerät, ſchnell und billig, das uns wie kaum ein zweites an langen Abenden die Langeweile vertreibt und überdies Hand und Auge trefflich ſchult. Wir bauen ein Tiſchtennis! Mit den beiden Netzſtändern beginnen wir. Das heißt, wir zin mern recht und ſchlecht zwei Holzkreuze zuſammen, die auf einen nicht zu ſtarken Klotz zu beiden Seiten des Tiſches befeſtigt werden. Nun legen wir über dieſe Kreuze den Quer⸗ draht mit dem Spielnetz, das wir zuvor aus Draht oder Bindfaden anfertigten. So fehlen uns denn„nur noch“ die Schläger. Dieſe ſchneiden wir mit der Laubſäge aus feſtem Zigarrenkiſtenholz, feilen den Handgriff an den Ecken rund und verſtärken ihn nötigenfalls noch da⸗ durch, daß wir ihn mit Baſt oder Stoff umwickeln. Zum Schluß beſorgen wir uns einen kleinen Zelluloidball— und das Spiel kann beginnen! hängte ſie in ſeiner Wohnung auf. Die Glühwürmchen aber konnten zufrieden ſein, daß ſie ſelbſt mit heiler Haut davongekom⸗ men waren und weiterziehen durften, denn ſchlimmer erging es zum Beiſpiel der großen Maulwurfsgrille Zirpezippzapp. Die hatte ſich Kletterich nach wilder Jagd eingefangen und dann als Wachttier vor ſeiner Wohnung an einen aus Grashalm⸗ faſern geflochtenen Strick gelegt. Kletterich hatte es jedoch ſchon viel ärger und toller getrieben, und alles im Lande mied die Mauereckenefeuwohnung. Nicht weitab von Kletterich wohnte Modelum, der kleine Zauberwichtelmann. Der ſagte immer:„Was geht es mich an, was Kletterich treibt. So lange er mich in Frieden läßt, kann er machen, was er will. Mich ſoll es nicht weiter ſtören.“ Eines Tages aber hatte ſich Modelum Waldmeiſter⸗ und Erdbeerblätter an einem langen Spinnenfaden zum Trocknen auf⸗ dae e Kletterich hatte das geſehen, und chlich ein paar Nächte ſpäter auf Mode⸗ lums e um ſie zu ſtehlen. Sich ſelbſt welche zu ſuchen, dazu war er näm⸗ lich zu faul. Kletterich nahm alſo die trockenen Blätter vom Spinnfaden herab und ſtopfte ſie in den mitgebrachten Beutel. Doch das kniſterte und raſchelte ganz fürchterlich, und Modelum wurde munter davon. Er verhielt ſich aber ſtill und ließ das Haken⸗ fingermännchen ſeines Weges ziehen. Am nächſten Morgen jedoch ging Mode⸗ lum ſpazieren. Er kam an die Mauerecken⸗ efeuwohnung. Kletterich ſaß davor, hatte ſein kleines gerade erſt geſtopftes Ton⸗ pfeifchen im Mund und rauchte. Modelum blieb vor Kletterich ſtehen. Er ſchnüffelte in der Luft.„Das iſt ein gutes Kraut, das du da rauchſt“, ſagte der Zau⸗ berwichtelmann,„das ſind Waldmeiſter⸗ und Erdbeerblätter gemiſcht. Woher haſt du ſie? Ich brauche nämlich welche und will ſie mir ſuchen. Meinen Vorrat hat man mir heute Nacht geſtohlen.“ Da wußte Kletterich, daß ihn der Zauber⸗ wichtelmann in der vergangenen Nacht ge⸗ ſehen hatte. Er wußte aber auch, daß Modelum gekommen war, um ſich zu rächen; und Modelum war furchtbar mächtig, konnte zaubern nach Strich und Faden, und wenn das Hakenfingermänn⸗ chen jetzt nicht ſchnell handeln würde, dann wäre es um Kletterich geſchehen. Kletterich bückte ſich alſo blitzſchnell, ergriff einen Kieſelſtein und warf ihn mit voller Kraft auf Modelum. Modelum jedoch wich aus, und der Stein, der ihn eigentlich an der Stirn treffen ſollte, fiel weit, weit hinter ihm in den Sand. Modelum lachte.„Kannſt gut werfen, aber ſchlecht treffen. Du wirſt übrigens erlauben, daß ich dich dafür beſtrafe.“ Kaum hatte Modelum ausgeſprochen, als mit Kletterich eine ſonderbare Ver⸗ wandlung vor ſich ging. Man konnte erſt gar nicht erkennen, was alles geſchah, dann aber ſtand eine graue und unan⸗ ſehnliche Pflanze mit vielen Borſten⸗ kugelköpfen vor der Mauereckenefeuwoh⸗ nung, und Modelum ſagte„Klette“ dazu. Modelum befreite alsbald die Maulwurfs⸗ grille Zirpezippzapp, gab den Glühwürm⸗ chen ihre Laternen zurück und machte auch viele andere Bosheiten des Langfinger⸗ männchens wieder gut. Die Klette aber wächſt noch heute über⸗ all auf Schutt und Sand, und da Klette⸗ rich einmal ein großer Dieb geweſen war und deshalb krumme Finger gehabt hatte, haben auch die Borſtenkugelköpfe der Klette noch heute kleine Widerhaken und hängen ſich überall feſt. . W Winnt! a — 7 1 * 32 r * . 2 Stam ſich der Vorhang auf dem Podium auseinanderteilt, hört das eifrige Geklapper der Kaffeelöffel auf. Modenſchau!! Das intereſſiert uns Frauen. Jetzt werden die Überraſchungen der Herbſtmode kommen, auf die wir ſchon neugierig warten. Ein ſchwarzes Nachmittagskleid eröffnet den Reigen. Es tritt den Beweis dafür an, daß Schwarz mit einer kleinen weißen Garnitur dieſen Winter am Nachmittag die führende Rolle ſpielt. Noch eine zweite Modeneuheit verrät es. Das iſt die hochgeführte Rock⸗ linie. Aha, die erſte Anlehnung an den Direktoireſtil, von dem wir ſchon gehört haben. Aufſchläge und Jabot fügen ſich der neuen Richtung gut ein. Aber nicht nur der Rockanſatz, auch die Halslinie wird nach oben hinaufgeſchoben. Wollkleider und Seidenkleider wetteifern in dem Beſtreben, hoch und höher am Hals auf⸗ zuſteigen, obgleich ein eigentlicher Kragen fehlt. Wie neuartig mutet ſo ein tulpenförmig geſtalteter Ausſchnitt an dem Kleid mit hochgeknöpftem Mittelſchluß an! Sitzt die Neuheit eines Kleides nicht oben, dann muß man ſie unten ſuchen. Kaſacks aus abſtechendem Stoff teilen den Rock in zwei Hälften, eine freie unten und eine vom Kaſackſchoß verdeckte darüber. Unter unzähligen Kaſacks aus Seide, Samt oder lameedurchſchoſſenen Wollſtoffen fällt eine rote Kaſack mit Pelzverbrämung über einem ſchwarzen Rock gefallen? De geführte Rock an 5 einem fraulichen ſchwarzen Kleid. Pliſſierte weiße Garnitur. Ullſtein⸗Schnitt K7306 — Viele neue Kleider ſteigen am Hals kragenartig hinauf, wie es dies blaue Woll⸗ kleid zeigt. Ullſtein⸗Schnitt K 7250— Die be⸗ liebte Kaſack iſt an dieſem Kleid aus ſcharlachroter Seide zu einem ſchwarzen Rock gedacht. Ullſtein⸗Schnitt K 7226 — Faſt bäuerlich mutet die Machart dieſes ſchwarzen Kleides an. Das macht der Samtbandſtreifen am Rock ſowie der viereckige Latz. Ullſtein⸗Schnitt K 7241— Bogen, ier der Beweis, ein Kunſtſeidenkleid mit reicher Bogengarnitur. Ullſtein⸗ Schnitt K 7243— Durch einen roten Galon am Rock erhält das Jäckchenkleid aus ſchwarzer Spitze ſeine modiſche Beſonderheit. Ullſtein⸗Schnitt K 7303 Zacken, Zinnen liebt die Mode. als beſonders wirkungsvoll auf.— Und was kommt jetzt? Läßt Garmiſch's Ruhm die Modeſchöpfer nicht ruhig ſchlafen? Jedenfalls hat ſich der bäuerliche Trachtenſtil einiger 5 Nachmittagskleider bemächtigt. Breites Samtband auf weiten Röcken, und helle Paſſenweſten, die Trachtenkollern ähneln, erinnern lebhaft an ein Feſttagsdirndl. Wie mögen ſie unſern jungen Damen 5 un, wohlverſtanden, nur jugendlichen Geſtalten von ſchlankem Wuchs ſind ſie zugedacht. 5 7 Ganz entgegengeſetzten Stil vertreten Kleider mit zierlichem Aufputz von Zacken, Zinnen und Bogen. Das iſt 1175 feinſte Schneiderinnen⸗Arbeit. Wo ſo etwas liebevoll und exakt gearbeitet wird, entſtehen kleine Kunſtwerke der Schneiderei. Zeit und Geduld gehören dazu.— Krönung und Beſchluß jeder Modenſchau ſind die Abendkleider. Ihre praktiſche Tragbarkeit wird durch ein Jäckchen erhöht. So zeigt ein ſchwarzes Spitzenkleid ein kleines Bolero aus der gleichen Spitze. Dadurch erhält das an ſich tief ausgeſchnittene Ballkleid eine für viele Gelegenheiten angebrachtere Unauffälligkeit. Auf eine kleine aparte Note muß hier noch aufmerkſam gemacht werden: An den Seiten des Rockes ſitzen nämlich breite Seidenſtreifen nach dem Vorbild der ſchwarzſeidenen Galons an den Frackhoſen unſerer Herren. In einem leuchtenden Rot zu ſchwarzer Spitze ſind ſie nicht zu überſehen. M. Cl. gepfember! Der September hat nun ſeinen Einzug ge⸗ halten. Praktiſch heißt das für die Frau: Um⸗ schaltung. Der Rhythmus des Jahres wird jetzt merklich ein anderer, wie wir bei den uns längſt liebgewordenen Spaziergängen bezw. Wande⸗ rungen erkennen müſſen. Es grüßt uns am Tage noch einmal in alter Friſche die Sonne, um dann zeitiger als ſonſt ihrer Schweſter, der Dämmerung, die Herrſchaft abzutreten. Das iſt Grund genug für uns. unſere hochſommer⸗ liche Kleidung in wärmere, dem Scheiding⸗Cha⸗ rakter entſprechend, umzuſchalten. So„ausge⸗ rüſtet“ wird uns nach der Abendmahlzeit ein Spaziergang von unermeßlichem Werte ſein. Wir haben bisher des Sommers Licht freu⸗ dig und bejahend in uns aufgenommen, daher fürchten wir uns auch nicht vor dem„Schat⸗ ten“. Die Dämmerung hat köſtliche Stunden für uns bereit. Ihre funkelnden und glitzernden „Aeuglein“ am hohen Firmament verraten uns oftmals ſehr viel. Schon allein das Beobachten und Erwarten des erſten Sternes, der da weit hinten gleich einem einſamen Wanderer lang⸗ ſam ſeine Straße heraufzieht, oder, wenn gar Vater die ganze Familie um ſich verſammelt, den einen oder anderen Stern beim Namen nennt, trägt den Geiſt in das Unendliche und Erhabene. 1 Traute Abendſtunden im Heim— das deut⸗ ſche Gemüt iſt hierfür ſo recht geſchaffen und ſchöpft ſpäter noch aus ihnen, längſt den Kin⸗ derſchuhen entwachſen, Kraft und Mut. Darum: Hausfrau, beachte dieſe Zeit! Die Kraft und den zähen Mut für die neue Tagesleiſtung, das neu zu vollendende Tagewerk holen wir uns im Scheiding gleichfalls durch einen frühen und erquickenden Schlaf. Die Natur pflegt jetzt zei⸗ tig der Ruhe und wir haben ſie als weiſes Vorbild anerkannt, der Nutzen liegt bei uns. Jarbenfreudige herbſtmode Stimmungsgemäß kehren in jedem Herbſt die Farbtöne fallender Blätter wieder, doch dies⸗ mal ſind es die Kleider, die daraus Nutzen zie⸗ hen. Die erſten wärmeren Hüllen bleiben beim ſoliden Blau. Braun und Schwarz— wenn mittel⸗ und dunkelgrün dazu genommen wer⸗ den, dann ſind ſie zur Ergänzung des Rockes, der Bluſe oder des Kleides günſtig. Außerdem iſt Grün eine Lieblingsfarbe blonder Frauen, es wird ſich alſo auch weiter behaupten. Am beſten kommt man mit allen Herbſtneu⸗ heiten aus, wenn man auf Grund der vorhan⸗ denen Garderobe einen Plan aufſtellt und durch Ueberziehen vor dem Spiegel probiert, was verändert werden und was ergänzt werden kann. So allein wirtſchaftet man zweckmäßig und damit billig. Zu den immer vorhandenen Beſtänden zählen Röcke. Iſt noch ein karierter Wollſtoffrock vom Frühjahr vorhanden, ſo läßt ſich mit ihm gut weiter disponieren. Er iſt die Grundlage modiſcher Straßen- und Berufsklei⸗ dung. Man wird auch noch genügend Bluſen im Vorrat haben, ſo daß die moderne Auffriſchung nur von geeigneter Ueberkleidung abhängt. Da gibt es jetzt Weſten aus dunklem und feinge⸗ muſtertem Samt und Wollſtoff, deren Zeich⸗ nungen ſich manchmal auch zu Karoröcken eig⸗ nen werden. Vor allem ſehe man, wenn man gemuſterte Ergänzungsſtoffe dazu kaufen muß. auf Harmonie der Farben. Bei Verwendung dunkler, einfarbiger Stoffe läßt ſich der Ton des Hutes und der Handſchuhe dazu abſtimmen. Die Weſten, die, wenn ſie ärmellos ſind, über leichten Bluſen getragen werden, können je nach Bedarf ausgeſprochen ſportlich oder neutraler in Bluſenart geſchnitten ſein. Stets aber haben ſie die knappe, kurze Form. In ſportlicher Art zeichnen ſie ſich durch flottgeſtellte Revers aus, in Verbindung mit einem nicht allzu brei⸗ ten Umlegekragen, der zuſammengehakt auch die Revers aneinanderbringt, ſo daß man einmal im Ausſchnitt die Bluſe wirken laſſen und ſie ein andermal hochgeſchloſſen tragen kann. Dieſe doppelte Löſung iſt für herbſtliches Wetter ideal. Die bluſenähnliche Weſtenform hat etwas keulige, unten enge Aermel und einen hohen Schluß, auch der kleine, kleidſame Stehkragen iſt daran beliebt. Verwendet man zu den Weſten dunkle, einfarbige Wollſtoffe, dann wird man ſie in Anlehnung an die Trachten des Sommers mit farbiger Wollſtickerei verzieren können. Neu ſind Wildlederweſten mit paſſen⸗ dem Hütchen. Modiſch gut iſt die Löſung, wenn Weſte und Jacke aus dem gleichen Stoff gearbeitet werden. Manchmal wird ſich ein vorhandenes, ſchon ſchadhaftes Complet dazu umarbeiten laſſen. Meiſt wird dann der Rock davon nicht mehr tragbar ſein. Seine noch guten Teile ergeben die Weſte. Die Jacken dazu gibt es in ſo vieler⸗ lei Formen, daß eigentlich jede modern iſt. Sie kann kurz, anliegend oder weit und offen zu tragen ſein, ſie wird einen Gürtel haben kön⸗ nen, und wenn ſie keinen Kragen mehr beſitzt, dann wird die Weſte mit Kragen gearbeitet und man legt ihn über die Jacke. Schließlich gibt es wieder neutralfarbene Schals, auch aus Samt, die beſtimmt helfen werden, Jacke, Weſte und Rock zu einem Geſamtanzug neueſten Stils zu verbinden. Ein neuer Hut wird ſowieſo angeſchafft, und wer auch deſſen Farbe zu allem Vorhandenen und Ergänzten berückſichtigt, der hat mit wenig Ausgaben guten Geſchmack be⸗ wieſen. mkk. Sraßenkleidung für die Uebergangszeil Wie immer zu Anfang der Saiſon, ſteht das Straßenkoſtüm im Vordergrund. Der Herbſt bringt uns wieder das Schneiderkoſtüm, das einfache, tragbare Koſtüm mit der klaſſiſchen Jacke. Die Bluſe darunter iſt immer noch hoch⸗ geſchloſſen. Daneben gibt es die vielen dreivier⸗ tel langen Phantaſiejacken, oft noch offen getra⸗ gen, mit dazu paſſendem Kleid oder Rock. Die Liebe der nicht ganz ſchlanken Frauen ge⸗ hört dem Mantelkleid. Es iſt aus ein⸗ farbigem oder nicht zu groß gemuſtertem Woll⸗ ſtoff, durchgehend geknöpft, und hat eine kleid⸗ ſame Garnitur. Das Mantelkleid zeigt oft einen Einſatz aus dem jetzt ſo modernen Pliſ⸗ ſee. Ein Fuchs iſt an kühleren Tagen ſehr an⸗ genehm. Neuartig und intereſſant iſt der herbſt⸗ liche Anzug mit der engen Taille und dem glockigen Rock. Hier fällt über einem ſehr engen, geſchlitzten Rock ein weit geſchnittener dreiviertel langer Mantel. Die Taille wirkt durch den breiten Gürtel und den Keulenärmel ſehr ſchmal. Am Kragen und am Aermelauf⸗ ſchlag ſehen wir den erſten Pelz des Jahres. Dieſe neue Linie wirkt ſehr anmutig und weib⸗ lich und wird ſchnell viele Anhängerinnen finden. —— ————WWGK———————— Der Menſch iſt nicht auf der Welt, um unglücklich zu ſein. reude ſchafft Leben. reude ſchafft Glück. arum vergeſſe Dein„Jubilate“ nicht. * Es iſt nie zu ſpät zum Glücklichſein! Das Glück nimmt nur in den verſchiedenen Lebensaltern andere Formen an. Eine Frau ankworket: Liebe Marie— würde ich Sie nicht ſo genau kennen, müßte ich Ihren Brief wirk⸗ lich als eine Bagatelle beiſeiteſchieben. Da ich aber weiß, daß Sie nur im letzten Augenblick zur Feder greifen und von Ihren inneren Aengſten ſprechen, leſe ich hinter Ihren Zeilen mehr als das nur Ge⸗ ſagte. Natürlich tragen Sie die Haupt⸗ ſchuld an dem augenblicklichen Zuſtand Ihrer Ehe. Sie tun nie den erſten Schritt, um einem andern Menſchen zu begegnen, Sie warten, bis er zu Ihnen kommt und verſchließen ihm ſchon von vornherein durch eine Art Ablehnung oder Mißtrauen den Mund. Ich weiß, dieſe Ablehnung iſt Angſt vor anſtrengenden, neuen. drücken, vor einer zu großen Inanſpruch⸗ nahme Ihrer körperlichen und ſeeliſchen Kräfte. Sie haben nie in Ihrem ganzen Leben gelernt, Ihre Beziehungen zu ande⸗ ren Menſchen zu kontrollieren, Ihr Leben in der Richtung eines zweiten zu organi⸗ ſieren. Sie werfen die Senſe ins Korn, ehe das Korn gewachſen iſt und Sie hätſcheln Ihre Mutloſigkeit, ſtatt daß Sie ſich einmal durch eine Ausſprache unbedingte Klarheit verſchaffen. Sie leiden unter ausgeſproche⸗ nen Minderwertigkeitsgefühlen, die Ihnen von vornherein jeden Weg verbauen. faden Ihr Mann eine Frau ſchön— ſchon inden Sie ſich häßlich,— findet er ſie klug — ſind Sie dumm— findet er ſie anregend — ſind Sie langweilig. Sie machen einen großen Bogen um alles, was Mühe koſtet — ſo können Sie natürlich keine Ehe auf⸗ bauen. Es iſt ſehr bequem zu ſagen: Ich kann nicht ſprechen, wenn man ſich nicht der Kontrolle unterzieht: Warum kann ich es nicht. Es iſt leicht, vor einer Ausſprache erſchrocken zurückzuweichen, ohne den Wil⸗ len zur Konzentration zu haben. Ich kenne Sie genau und weiß, mit welchen Schwie⸗ rigkeiten es verknüpft iſt, Sie dazu zu bringen, jemandem, wenn auch nur tele⸗ phoniſch, eine Abſage zu erteilen. Tauſend kleine Dinge, die ſchnell erledigt werden müſſen, überanſtrengen Sie, weil Sie dieſe nicht Punkt für Punkt ſachlich und klar er⸗ ledigen. Was erwarten Sie von Ihrem Mann? Daß er luſtig drauf los redet, während Sie ſchweigend dabei ſitzen, daß er froh allen Bekannten abſagt, um mit Ihnen allein einen unerquicklichen Abend zu ver⸗ bringen? Nein— kann er den Zuſtand nicht ändern, ſo müſſen Sie es tun, und ſo ſchnell wie möglich den verlorenen Boden zurückzugewinnen ſuchen. Werden Sie ſich klar darüber, hier ſteht mein Mann— hier ſtehe ich. Welche Beziehungen binden uns? Iſt es die gemeinſame Arbeit, ſind es geiſtige Intereſſen, iſt es das Kind oder ſind es körperliche Bedürfniſſe. Und Sie werden ſehen, daß jede Beziehung von der anderen untrennbar und wichtig iſt. Und haben Sie die Wichtigkeit menſchlicher Bin⸗ dungen einmal eingeſehen, ſo wird Ihre einzelne Perſon mit all den kleinen, in den Auswirkungen gefährlichen Fehlern ganz belanglos werden. Sie müſſen ſich be⸗ kennen zu der Gemeinſamkeit eines Lebens, und mit dieſem Bekenntnis zu ſich und Ihrem Partner wird als ſelbſtverſtändliche Bedingung gleichzeitige Arbeit, gleich⸗ zeitiger Aufbau und gleichzeitige Steige⸗ rung beider Menſchen Hand in Hand gehen. Sie werden zur richtigen Zeit ſprechen, beurteilen, lachen und weinen können, weil Sie Ihr Leben erkenntnis⸗ mäßig organiſieren und damit das Ihres Mannes zur bindenden Freiheit und Ent⸗ faltung bringen. Ihre Aenne. Sie furnen doch regelmäßig? Hand auf's Herz, liebe Leſerin, auf das „regelmäßig“ können wohl nur die wenig⸗ ſten mit einem ehrlichen Ja antworten. And doch iſt es ſo wichtig, daß ich Ihnen wieder einmal mit der Turnerei in den Ohren liegen und Sie zu neuer Tatkraft reizen will. Wir müſſen den Willen und die Aus⸗ dauer aufbringen, uns die für den Körper unentbehrliche Gymnaſtik zur täglichen Pflicht zu machen und ſie für ebenſo wichtig zu nehmen wie die Ernährung. Zur Gymnaſtik gehört vor allem friſche Luft, denn ſie ſoll nicht nur die Muskeln beſchäftigen, ſondern der Lunge und Haut Sauerſtoff zuführen und dadurch das Blut auffriſchen. Hat man nicht bei offenem Fenſter ge⸗ ſchlafen, oder, was zur Vermeidung von Zugluft am empfehlenswerteſten iſt, ſich während der Nacht aus einem angrenzen⸗ den Zimmer mit geöffnetem Fenſter friſche Luft geholt, iſt die erſte Aufgabe nach dem Erwachen, die erquickende Morgenluft ins Zimmer zu laſſen. Man ſtellt ſich dann möglichſt unbekleidet, auch bei Kälte nur leicht bekleidet, vor das Fenſter, dehnt und ſtreckt ſich, macht hierauf zunächſt 5, ſpäter bis zu 20 und mehr langſame Knie⸗ beugen in Verbindung mit tiefem Atem⸗ holen und ſtoßweiſem Ausatmen. Es folgt das Beinſchwingen, abwechſelnd mit dem rechten und linken, nach oben, nach hinten, nach links und nach rechts, dann das Kreiſen der Beine. Hierauf verſuchen wir es mit Hüftrollen, dann mit Hüftſtoßen. Iſt der Unterkörper durchgearbeitet, kommt der Oberkörper an die Reihe: Rückgrat durchdrücken, Schulter linksherum und rechtsherum kreiſen. Am den Nacken zu ſtärken und keine Fettpolſter aufkommen zu laſſen, wird der Kopf aus dem Hals heraus kreiſend und rollend bewegt. An⸗ ſchließend verſuchen wir, nachdem wir die Arme hochgereckt haben, den Körper ſo zu beugen, daß wir mit den Fingerſpitzen den Boden berühren können. Die Knie müſſen dabei durchgedrückt ſein. Nach jeder Uebung müſſen wir uns mit geſpreizten Beinen aufrechtſtellen und gut ein⸗ und ausatmen. Alles muß ruhig und ohne Haſt und Nervoſität durchgeführt werden. Haben wir einmal nicht viel Zeit— das darf aber nur die Ausnahme ſein—, müſſen wir es einrichten, unſer Pen⸗ ſum Kniebeuge mit den Atemübungen durchzuführen, Körper und Arme zu kreiſen und uns aus der Rückenlage mehrmals zu erheben. Dies geſchieht am zweckmäßigſten dadurch, daß wir uns auf ein ausgebreitetes Tuch mit dem Rücken auf den Boden legen, den Füßen unter Photo A. de Lorme M frau mode empfiehlt. Alljährlich im Herbst und Frühjahr beschert uns die Industrie eine gan- 2e Kollektion der ent- zückendsten Strickjumper, die wir Frauen aus unserer Garderobe gar nicht mehr kortdenken können, da sie 80 E und kleidsam sind. Wir zeigen in unserm Bilde heute zwei besonders anmutige Modelle, die sich kür jede schlanke junge Frau und jedes Mädel eig- nen und einen idealen Blusenersatz bilden. einem Schrank, deſſen Unterteil faſt die Erde berührt, einen Halt geben, und uns dann ganz langſam emvorrecken und wie⸗ der herablaſſen. Mit dieſer Uebung ſtär⸗ ken wir vor allem unſere Bauchmuskeln, denen eine ſo große Bedeutung zukommt. Iſt der Körper auf dieſe Weiſe immer elaſtiſcher geworden, beginnt von ſelbſt die Freude an dem Spiel mit ihm. Es erwacht dabei die Luſt, ihn immer mehr durchzu⸗ trainieren und ſich gefügig zu machen. Bald ſchaltet ſich der Ehrgeiz ein, der Wunſch, dem Gatten die neuerrungene Kunſt, die Kerze oder die Brücke oder den Handſtand zu zeigen, und beſonders ar ſpornend wird es wirken, wenn beide u die Wette Gymnaſtik treiben und über di Pflichterfüllungen hinaus im Zuſammen⸗ ſpiel Heiterkeit in die Pflicht gegen den Körper bringen. Nicht ſelten wird übler Mundgeruch durch hohle und krankhafte Zähne hervor⸗ gerufen. Hier hilft nur eins: eine gründ⸗ liche Plombierung— und der üble Geruch iſt beſeitigt. Leidet jemand an Luftmangel, ſo öffne man ſofort die Fenſter und bringe den Kranken in die Nähe der hereinſtrö⸗ menden friſchen Luft. * Ein bewährtes Mittel gegen Schlafloſig⸗ keit, verurſacht durch Nervenüberreizung, iſt der Baldriantee. Etwa zwei kleine Löffel Baldriantee, für einen knappen halben Liter Waſſer beſtimmt, gut durchgekocht,— und ein Hausmittel iſt„gebraut“, das bei mäßigem Einnehmen für mehrere Tage vorhält. Wenn die Pelze ans Tageslicht kommen Mit den erſten kühlen Tagen kommen auch die ſorgfältig eingemotteten Pelze wieder ans Tageslicht. Ehe man ſie anzieht, ſollte man ſie kräftig ſchütteln und ſie zwei Tage der friſchen Luft ausſetzen. Sonſt läuft man Gefahr, daß man als lebendiger Motten⸗ zerſtörer einhergeht und ſich ſelbſt und andern mit den unerwünſchten Düften auf die Nerven geht. Hat ein Pelz Re⸗ gen bekommen, ſo darf er niemals an einen warmen Ofen gebracht werden. Er wird viel⸗ mehr geſchüttelt, auf einen weich gepolſterten Bügel gehängt und in einem mäßig warmen, möglichſt etwas zugigen Raum ge⸗ bracht. Nach dem völligen Trocken⸗ werden ſchüttelt man ihn wieder kräftig durch und das Fell wird wie neu erſcheinen. Pelzkragen und Garnituren, die feſt auf Mäntel, Koſtüme uſw. aufgearbeitet ſind, müſſen gleichfalls häufig geſchüttelt werden, wenn ſie ihre Schönheit behalten ſollen. Füchſe werden von Zeit zu Zeit ſorgfältig mit einem breiten 5 Kamm durch⸗ ekämmt, damit ſie nicht wollig werden. uffen, die wieder ſehr modern geworden ſind, müſſen hängend aufbewahrt werden, damit ſich die Haare nicht drücken. Achtung, die Traubenkurzeit beginnt! Wir wiſſen heute, daß die Traube nicht nur wohlſchmeckend iſt, ſondern daß ſie grobe geſundheitsfördernde Werte in ſich irgt. Sie iſt reich an Natrium, Kalium, Phosphor, Kalk, Magneſium, Trauben⸗ ucker, Gerbſtoff, Eiſen, Wein⸗ und Obſt⸗ 1 45 Durch dieſe Eigenſchaften iſt ſie in der Lage, das menſchliche Blut zu entgiften und als Helfer gegen Iſchias, Gicht, Nervenſchmerzen und Rheuma aufzutreten. Sehr beliebt ſind Traubenkuren, mit denen man das Körpergewicht herabſetzen kann. Man darf in dieſer Zeit nur Trauben und ein 1258 Zwieback zu ſich nehmen. Bei einer Gemiſchtkoſt, und ſei ſie noch ſo leicht, würde man das Gegenteil erreichen, da der hohe Gehalt an Traubenzucker bei einer Menge von vier bis ſechs Pfund, die man am Tage ißt oder braucht, eine Ueberernährung be⸗ wirken würde. Ehe man ſich zu einer Kur entſchließt, iſt es richtig, ſich mit ſeinem Arzt zu be⸗ ſprechen oder ſehr 1 zu erproben, wie der Körper auf die Kur antwortet. Bleibt das Allgemeinbefinden gut, ſo ſtehen ihr keine Bedenken entgegen. Fühlt man ſich jedoch elend, muß die Gewichts⸗ menge geändert werden und der Arzt muß neue Vorſchläge machen. ee Kartoffelgerichte Auch im Herbſt braucht es nicht jeden Tag Salz⸗ oder Pellkartoffeln geben. Uns ſtehen viele reizvolle Rezepte zur Verfügung, die 88 ſind, die Einförmigkeit des Fami⸗ lientiſches ohne Koſten 6 Die Werte der Kartoffel liegen in der Viel⸗ ſeitigkeit ihrer Verwendung, ihrer Billigkeit— und in ihrem Vitaminreichtum. Allen Vor⸗ urteilen entgegen machen 8 nicht dick. Dick wird der, der viel ißt und 18 wenig be⸗ wegt, gleichgültig, was er ißt. Hat er aber enug Stoffwechf Bewegung und einen ge⸗ unden Stoffwechſel, ſo ſtehen ihm alle Pforten zum Eſſen offen— auch zur Kartoffel, die in mannigfacher Art zubereitet immer neu und ſchmackhaft auf unſerem Mittagstiſch ſtehen ſoll. „Kartoffeln nach Pariſer Art. In einen Topf üllt man ein großes Stück Butter und eine in tücke Setedit ene Zwiebel, läßt ſie gelb wer⸗ den, gibt die geſchälten Kartoffeln, Salz, einige Kräuter und ein Glas Waſſer hinein und dämpft alles auf kleinem Feuer. Saure Kartoffeln. Man a t. Zwiebeln und Speck in kleine Würfel, läßt ſie gelb braten und gibt einige Löffel ehl hinzu. Alles läßt man gelbbraun ſchwitzen und fügt dann etwas Fleiſchbrühe, Eſſig, Salz, Zucker, Pfeffer und Waſſer hinzu und kocht das Ganze sch einer gebundenen braunen Soße. Die ge⸗ ſchälten rohen, in Scheiben geſchnittenen und in Salzwaſſer ſchon ſſen gar gekochten Kar⸗ toffeln werden abgegoſſen und dann in der zu⸗ bereiteten Soße durchgekocht. Bechamel⸗Kartoffeln. Man gibt 80 Gramm Butter in die Pfanne, ſchwitzt darin eine fein⸗ gewürfelte Zwiebel weich und hell, bindet ſie mit einem gehäuften Löffel voll Mehl, füllt ein halbes Liter Milch oder Sahne darauf und würzt das Ganze mit Pfeffer und Salz. Ein⸗ einhalb Kilogramm in der Schale ſchwach gar⸗ gekochte und abgeſchälte Kartoffeln ſchneidet man in feine Scheiben in die Pfanne, ſchüttet ſie leicht um und ſtellt ſie zum Garwerden auf kleines Feuer. Sardellen⸗Kartoffeln. Ein Kilogramm ge⸗ kochte und gepellte Kartoffeln werden in feine Scheiben geſchnitten und in 50 Gramm Butter geſchmort. Dann ſchwenkt man ſie mit 120 Gramm gehackten Sardellen, Pfeffer, ge⸗ hacktem Schnittlauch und Salz tüchtig durch. Kartoffel⸗Gemüſeſuppe. Zwei bis drei kleine, en Zwiebeln dämpfe man in Würfel⸗ rühe, röſte 50 Gramm Mehl in wenig Fett hellbraun und Fir. es 4 Eineinhalb Kilo⸗ gramm Kartoffeln, einen Wirſingkohl, drei bis vier Mohrrüben, eine Peterſilienwurzel und eine Sellerieknolle— alles geſchält und fein⸗ geſchnitten— füllt man in die Mehlſchwitze, gießt Waſſer auf und kocht es unter Abſchmecken mit Salz gar. Sehr ſchmackhaft wird die Suppe wenn man noch ein Stück geräucherten Spes oder Schinken mitkocht. Käſe⸗Kartoffelauflauf. 12 große Kartoffeln werden gekocht und gerieben und mit 5 Eiern, einem 1 Stück Butter und 50 Gramm gewürfelten 45 erkäſe vermiſcht, mit Zucker und Muskat a eſchmeckt und dann zu kleinen runden, auf beiden Seiten gelben Kuchen in ſteigender Butter gebacken. l —— 614 gelt! uch lum en Juner! Pati uulet, Miele uud d nach de tent ſich dot ſchließzen Wie det, oll 35700 die n Erlaubni egen dühten. hin ste ſolbaten UL iy ö auf die beiden nagen ſol 8 Jin Nachmit 0 Flan Kämpfe lige Det lichen 9 berbliehe Jug alle . kommt Die be Nilba 11 an Pal detihmnen Wohnung D Thnamiſ No. e Derſten den Ott wie milit Nn Tr lf der,