ſteeriſch e iht wall sse Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſſcheinungsweiſe: Täg lich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. 7 ĩ AAo ã yd Nummer 209 Dienskag iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grund für 1mm Höhe und 67 mm Ge. ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. den 8. Seplember 1936 reis für 1 nm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Texttef reite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt 4 n be Nr. 6 gültig Ludwigshafen 15101 12. Jahrgang Iymbol des Friedens und der Krafl Jur heuligen Eröffnung des Reichsparleitags Nürnberg iſt bereil Wieder iſt ein Jahr ins Land gegangen: ein Winter, der das deutſche Volk zu einem der größten ſozialen Hilfswerke der Weltgeſchichte vereinigte, ein Frühling, in dem es mit der Wiederbeſetzung der Rheinlande die letzten Ketten abſtreifte, und ein Sommer endlich, in dem das neue Deutſchland bewundert von der ganzen Welt, das große Friedensfeſt der Olym⸗ piſchen Spiele in einem Geiſt durchführte, der unbeſtritten als die höchſte Erfüllung des olym⸗ piſchen Ideals anerkannt wurde. Nur wenige Tage ſind vergangen, ſeitdem das olympiſche Feuer erloſch und mit dem machtvollen Dröh⸗ nen der Olympia⸗Glocke das größte Sportfeſt aller Zeiten ausklang, und nun werden in wenigen Stunden die alten ehrwürdigen Glok⸗ ken von allen Türmen Nürnbergs herab das größte Feſt aller Deutſchen einläuten: den 8. Parteitag ſeit der Gründung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, dem 4. ſeit der Errich⸗ tung des Dritten Reiches durch Adolf Hitler. Stark und unerſchüttert, auf dem ſicheren Fundament gläubigen Vertrauens gebaut, ſteht in der Brandung des Unfriedens und der Zer⸗ ſtörung im Herzen des ganzen Kontinents das neue Deutſche Reich, ein Bürge des Friedens nach außen, ein Boll⸗ und Schutzwerk neuen blühenden Le⸗ bens nachinnen. Im Frühling dieſer Wie⸗ dergeburt einer Nation waren die drei Par⸗ teitage in der alten freien Reichsſtadt Nürn⸗ berg Höhepunkte von überwältigendem Eindruck. Nach dem Reichsparteitag des Sie⸗ ges und dem Reichsparteitag des Willens zeigte der Parteitag der Freiheit wie nie zuvor die ganze Kraft, den ganzen Willen des neu geeinten deutſchen Volkes. * Wiederum marſchieren durch die Straßen der alten Reichsſtadt, in der ſich große deutſche Vergangenheit und große deutſche Gegenwart wie kaum irgendwo anders zu einer einzigar⸗ tigen Einheit zuſammenfinden, die Männer Adolf Hitlers. Das brennende Rot der Fahnen und Banner und Wimpel, das Grün der Gir⸗ landen und das Gold der Bänder erfüllen die altersgrauen Mauern Nürnbergs mit neuem Geiſt. Und in den Geſichtern der Menſchen, die ſich in den Straßen und engen Gaſſen drängen, liegt der Ausdruckeines großen Er⸗ wartens, eines ſtarken Erlebens und eines freudigen Bekennens. So beginnt dieſer Par⸗ teitag 1936 wieder als ein Feſt des ganzen deutſchen Volkes, das den Geiſt der Bewegung Adolf Hitlers in ſich aufgenommen hat und ſtolz iſt auf das, was durch dieſen Geiſt auch im letzten Jahr wieder für Deutſchlands Größe und Ehre, für ſeinen Wohlſtand und Sicherheit erreicht worden iſt. Die gewaltigen und ſchönen Bauten Nürn⸗ bergs ſind ein Symbol dieſes Geiſtes. Stolz, trutzig und wehrhaft ſtehen die Mauern der Burg, die Baſtionen und Wälle, Bauten, in denen deutſche Kraft, deutſcher Wehrwille, deut⸗ ſcher Glaube an ſich ſelbſt zum ſteinernen Denk⸗ mal geworden iſt. Daneben aber ſtehen die Bürger- und Patrizierbauten als Zeichen einer hohen Kultur, die in den Werken eines Albrecht Dürer, eines Veit Stoß, eines Peter Viſcher und eines Hans Sachs bewies, daß ſie aus der Seele des Volkes kam und in tiefſtem Grunde deutſch war. Dieſe ſymbolhafte Verſchmelzung von Sicherheit, ſtolzem Wehrwil'len und einer beſonderen kulturellen und geiſtigen Sendung wird gerade in der Woche des Parteitages in Nürnberg beſonders klar. In dieſen gewaltigen politiſchen Kund⸗ gebungen und in den Stätten, die für ihre Durchführung geſtaltet wurden, kommt die un⸗ geheure Lebenskraft, der unbeugſame Wille und der unerſchütterliche Glaube an die Sen⸗ dung der Nation zum Ausdruck. Gläubiges Bekennen zur Vergangenheit und zur Zukunft erfüllt die Menſchen, die aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes auch jetzt wieder zum Parteitag nach Nürnberg zuſammenkommen. Sie wiſſen, daß der Mann, der dieſes neue Deutſchland ſchuf, ihnen allen erſt die Kraft gegeben hat zu dieſem Glauben und zu dieſem Bekennen. Darum iſt der Parteitag in Nürn⸗ berg im gleichen Maße ein großes Dank⸗ feſt an den Führer.. So auch wird der Reichsparteitag 1936 vor allem wieder ein Sinnbild der engſten Ver⸗ bundenheit zwiſchen Führer und Volk ſein, dann aber auch ein Bekenntnis vor der gan⸗ zen Welt, daß das neue nationalſozialiſtiſche Deutſchland in ſeiner Erſtarkung, in ſeiner Wehrhaftigkeit und in ſeinem Wiederaufſtieg die beſte Gewähr für die Schaffung und Er⸗ haltung eines wirklichen Fried'ens gibt. Nürnberg, das Symbol mittelalterlicher Reichsherrlichkeit, iſt zum Symbol des Dritten Reiches, eines Reiches der Kraft und des Frie⸗ des geworden. Nürnberg vor dem Reichsparkeilag Je näher die Stunde des Reichsparteitages rückt, um ſo bewegter wird das Bild in Nürn⸗ berg. konzertes einer Arbeitsdienſtkapelle, Hier überfliegen Flugzeuge der Luftwaffe den Adolf⸗Hitler⸗Platz während des Platz⸗ (Scherl Bilderdienſt, K.) Im Jeſtgewand und Jlaggenſchmuck Nürnberg, 7. Sept. Das Nürnberger Straßenbild wird bereits heute, einen Tag vor dem offiziellen Beginn des Reichsparteitages 1936, vollſtändig von dieſem Höhepunkt der innerpolitiſchen Ereigniſſe dieſes Jahres be⸗ herrſcht. Tauſende von Händen regen ſich in fieberhafter Tätigkeit, um die allerletzten Vor⸗ bereitungen zu treffen. Hier werden noch Gir⸗ landen befeſtigt, die mit Goldbändern umwun⸗ den, die prächtigen Faſſaden der alten Nürn⸗ berger Bürgerhäuſer ſchmücken, dort werden noch die letzten Fahnenmaſte errichtet. Wie im⸗ mer, haben es die Nürnberger verſtanden, den ſchönen alten Häuſern mit Erkern und Chörlein durch die fein abgeſtimmten Farben und die Eigenart der Ausſchmückung eine beſondere Note zu geben, die den Charakter dieſer alten deutſchen Stadt wirkungsvoll unterſtreicht, dieſer Stadt, die ſich auch jetzt wieder wie ein wahres Schmuckkäſtchen darbietet. Das leuchtende Rot der Fahnen des Reiches, der bunte Schmuck der Häufer, das Grün des Blattſchmucks, all das verſchmilzt zu einer eigenartigen Farbenſym⸗ phonie und gibt ſo den rechten Rahmen für Nürnbergs große Tage. Jeder Einwohner der Stadt— das erkennt man beim Durchwandern der Stadt— ſetzt ſeinen höchſten Ehrgeiz daran, das Seine zu tun, um den Gäſten einen beiſpiellos herzlichen Empfang zu bereiten. Ein gewaltiger Verkehr brandet um den Nürnberger Hauptbahnhof, wo die vollbeſetzten Züge der Reichsbahn ſchon heute Tauſende von Gäſten aus allen Teilen des Reiches heran⸗ bringen. Neben den Dialekten aller deutſchen Gaue hört man auffallend viele fremde Spra⸗ chen. Auch Kraftwagen mit den verſchiedenſten ausländiſchen Kennzeichen durchfahren die ge⸗ ſchmückte Stadt, ein Zeichen für die lebhafte Anteilnahme des Auslandes an dieſem Er⸗ eignis. Zum Teil mit Sonderzügen, zum Teil mit Kraftwagen der Wehrmacht, ſind bis heute mittag bereits 10⸗ bis 12000 Mannaller Waffengattungen ein⸗ getroffen. Das Straßenbild ſelbſt wird immer mehr beherrſcht von den Uniformen der Wehr- machtteile und der einzelnen politiſchen Glie⸗ derungen. Ein Teil der SS⸗-Standarte „Deutſchland“ und die Leibſtan⸗ darte„Adolf Hitler“ ſind ebenfalls ſchon mit klingendem Spiel in Nürnberg einge⸗ zogen. Die Abordnungen der HI., die an dem Adolf⸗Hitler⸗Marſch nach Nürnberg teilneh⸗ men, treffen ſich in Fürth. Die erſten Abtei⸗ lungen des Reichsarbeitsdienſtes, der in Stärke von über 40 000 Mann an den Nürnberger Tagen teilnimmt, ſind heute vormittag im La⸗ ger Langwaſſer eingerückt. In insgeſamt 68 Sonderzügen wird im Laufe des heutigen Ta⸗ ges der Arbeitsdienſt in Nürnberg eintreffen. Die Organiſation des Reichsparteitages, die ja monatelange Vorbereitungen vieler Hunderte von Kräften verlangt,— ſchließlich wird ja aus einer Stadt von etwas über 400 000 Einwoh⸗ nern in den Tagen der großen Heerſchau der Bewegung eine Millionenſtadt— mußte am heutigen Vormittag ihre Feuerprobe durch⸗ machen und hat ſie glänzend beſtanden. Noch liegen über Nürnberg dichte Wolken⸗ ſchleier. Der Himmel iſt verhangen. Zeitwei⸗ lig geht auch ein feiner Sprühregen nieder. Aber niemand zweifelt daran, daß am morgi⸗ gen Tage das nun ſchon traditionelle Partei⸗ tagswetter herrſchen wird. 10 000 deulſche Arbeiler Ehrengäſte der 9A. Nürnberg, 7. Sept. Am Reichsparteitag in Nürnberg nehmen 10 000 deutſche Arbeiter als Ehrengäſte der Deutſchen Arbeitsfront teil. 24 Sonderzüge werden, wie die DA. berichtet, aus jedem Gau 500 Mann nach Fürth bei Nürnberg befördern, wo die Unterbringung in Gemeinſchaftslagern ſtattfindet. Koſten für Fahrt, Verpflegung, Unterbringung und Ver⸗ anſtaltungen werden von der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront getragen. Der Urlaub wird für den Großteil vom Betriebs⸗ führer bezahlt, außerdem werden viele Be⸗ triebsführer ihren Gefolgſchaftsmitgliedern noch ein Zehrgeld mitgeben. Die Gäſte werden in Nürnberg an fünf offiziellen Veranſtaltungen teilnehmen, und zwar an den Appellen des Reichsarbeitsdienſtes, der Politiſchen Leiter, der SA., an dem großen Kd⸗JVolksfeſt und an den Vorführungen der Wehrmacht. Dafür, daß den Ehrengäſten der Deutſchen Arbeitsfront die Nürnberger Tage zu ein em wirklich unvergeßlichen Erlebnis werden, ſorgt eine umfaſſende, bis ins Kleinſte gehende Organiſation. Zu den einzelnen Ver⸗ anſtaltungen in Nürnberg werden die 10 000 aus ihren Standquartieren in Fürth mit Son⸗ derzügen befördert. In den Gemeinſchafts⸗ lagern iſt alles beſtens vorbereitet. Auf den Höfen der Quartierhäuſer ſind die Küchen un⸗ tergebracht, die für die Verpflegung der Haus⸗ inſaſſen ſorgen. Die Verpflegung wird gut und ausreichend ſein. Der Reichsparteitag wird für die 10 000 Ehrengäſte aus den Tauſenden von Betrieben ein unvergeßliches Erlebnis ſein. Nicht alle ſchaffenden Menſchen in den Betrieben können an dem Reichsparteitag teilnehmen. Aber fte ſollen mit den 10 000 Ehrengäſten in Nürn⸗ berg weilen und fühlen, daß durch dieſe Ein⸗ ladung der 10 000 ihnen ein Teil ihrer Opfer⸗ freudigkeit im Dienſt am Aufbau unſeres Vol kes abgegolten wird. Die Männer der Ordensburg Vogelſang in Nürnberg Nürnberg, 7. Sept. Am diesjährigen Parteitag nehmen zum erſtenmal auch die zur Ausbildung auf den Ordensburgen ausgeſuch⸗ ten Parteigenoſſen teil. Die Männer der Or⸗ densburg Vogelſang trafen am Montag auf Laſtkraftwagen in Nürnberg ein und marſchier⸗ ten unter Vorantritt von Spielmannszug und Muſikkapelle hinter ihrer eigenen Fahne nach der Meldung durch Hauptamtsleiter Goh des in Sechſerreihen an Organiſationsleiter Dr. Ley vorbei. Sie machten in Haltung und Stimmung einen vorzüglichen Eindruck und wurden von der Nürnberger Bevölkerung freundlich begrüßt. General Rydz-Imigly in Venedig Rom, 7. Sept. General Ryds⸗Smigly iſt, wie die Spätausgabe des„Giornale d' Italia“ meldet, am Montagnachmittag mit ſeiner Be⸗ gleitung in Venedig eingetroffen. Zu ſei⸗ ner Begrüßung waren am Bahnhof Vertreter der Behörden und der Faſchiſtiſchen Partei er⸗ ſchienen. Wie die Meldung weiter beſagt, wird ſich der volniſche Generalſtabschef einige Tage in Venedig aufhalten. um die Se⸗ henswürdigkeiten der Stadt zu beſichtigen. PP „„„—T—TVTTCTTTTT ———— 9 8 PPPTPTTTTTTTT0TTTTT 5 n 8 9 F—* r — 8 e e n 5 ————— 8* 8 n C — F..! der Kampf um Jan Jebaftian Fort Guadalupe noch in der Hand der Roten. Vor dem Fall von San Sebaſtian. Irun, 7. Sept. In dem Fort Guadalu⸗ pe, das entgegen anderslautenden Nachrichten noch nicht von den Nationaliſten beſetzt iſt, be⸗ fanden ſich auch am Montag noch etwa 100 rote Verteidiger, die entſchloſſen ſein ſollen, bis zum äußerſten auszuharren. Die nationa⸗ len Truppen haben dort bis jetzt noch nicht an⸗ gegriffen, ihre ganze Aufmerkſamkeit iſt viel⸗ mehr auf die Kampfhandlungen bei Renteria, Paſajes und San Sebaſtian gerichtet, wo der größte Teil der Eroberer von Irun bereits wieder im Gefecht ſteht. Man rechnet damit, daß San Sebaſtian in dieſen Tagen fallen wird. Die Stadt befindet ſich in einer äußerſt kritiſchen Lage, Lebensmittel, Waſſer und Verbandsmaterial gehen zur Nei⸗ ge, die Bevölkerung iſt ausgehungert und ver⸗ zweifelt; nur die Tyrranei der Anarchiſten verhindert die Uebergabe der Stadt. Mit wel⸗ chen Mitteln dieſe Leute arbeiten, ſieht man daraus, daß noch am Sonntag der Sender San Sebaſtian den ſiegreichen Widerſtand der Roten in Irun meldete und behauptete, die Stadt befinde ſich völlig in den Händen der Volksfront, es herrſche dort vollkommene Ruhe und alle Angriffe der Nationaliſten ſeien ab⸗ gewieſen worden. Dieſe Lügenpropaganda— Irun befindet ſich bekanntlich ſeit Freitag im Beſitz der Nationaliſten— ſtellt bei den Roten ein Hauptkampfmittel dar. Roter Flieger über Irun. Am Sonntagvormittag erſchien ein Flug⸗ zeug der Roten über Jrun und Fuenterrabia. Es hatte offenſichtlich die Abſicht, die Löſch⸗ arbeiten der Weißen in Irun zu ſtören und warf etwa 20 kleine Bomben über den bei⸗ den Orten ab, die jedoch keinen Schaden an⸗ richteten. Die Batterien und Maſchinengeweh⸗ re feuerten von allen Seiten auf den Apparat, wobei wieder Geſchoſſe nach Hendaye herüber⸗ flogen. Bei den mehrfachen Schleifen, die der Pilot über dem Grenzgebiet zog, überflog er einwandfrei franzöſiſches Gebiet. Die letzten britiſchen Staatsangehörigen ſollen Madrid verlaſſen. London, 7. Sept. Der britiſche Geſchäfts⸗ träger in Madrid hat in einer letzten Warnung alle irgendwie abkömmlichen britiſchen Staats⸗ angehörigen aufgefordert, die Hauptſtadt ſo⸗ fort zu verlaſſen. Mitwoch erſte Sitzung des Ueberwachungsausſchuſſes In Erwartung der portugieſiſchen Antwort London, 7. Sept. Die britiſche Regierung hat den übrigen intereſſierten Mächten als Zeitpunkt für die erſte Tagung des internatio⸗ nalen Ausſchuſſes für die Ueberwachung der Nichteinmiſchungsmaßnahmen im ſpaniſchen Bürgerkrieg Mittwoch, den 9. September, vor⸗ geſchlagen. Die Konferenz, die im Foreign Office ſtattfindet, wird unter dem Vorſtitz des Finanzſekretärs im Schatzamt, Morſi⸗ ſon, ſtehen. In dem Londoner Überwachungs⸗ ausſchuß werden etwa 24 Länder vertreten ſein. In London wird erwartet, daß die portu⸗ gieſiſche Regierung noch vor dem für Mittwoch vorgeſehenen Zuſammentritt des Ausſchuſſes mitgeteilt haben wird, daß ſie die Erklärungen hinſichtlich des Arbeitsbereiches der Konferenz als befriedigend anſehe. Paketnachſendung für„Admiral Graf Spee“, „Nürnberg“,„Falte“ und„Greif“. Berlin, 7. Sept. Privatpakete für die Be⸗ ſatzung der Kriegsſchiffe„Admiral Graf Spee“,„Nürnberg“,„Falke“ und„Greif“ kön⸗ nen bis zu einem Höchſtgewicht von 10 Kilo mit dem Dampfer„Ocenna“ ab Hamburg 10. 9. morgens nachgeſandt werden. Die Pakete müſſen ſpäteſtens 9. 9. bei Mat⸗ thias Rohde's Frachtkontor GmbH., Hamburg, 1, Ferdinandſtraße 38—40, eintreffen. Die Be⸗ förderungskoſten bis Hamburg ſind vom Ab⸗ ſender zu tragen. Mit der Freigebühr muß bei der annehmenden Poſtanſtalt für Verpak⸗ kung und Verladung im Seehafen 1 RMk. durch Aufkleben von Freimarken auf die Pa⸗ ketkarte entrichtet werden. Weiterbeförderung der Pakete von Hamburg auf dem Seewege erfolgt koſtenlos. Dozu dienen die Energiequellen der Erde? Staafsſekrelär Hull eröffnel die 3. Welkkrafklonferenz Waſbington. 7. Sept Am Montagabend wurde in Anweſenheit von nahezu 1000 Vertre⸗ tern von über 50 Staaten in der großen„Ver⸗ faſſungshalle“ Waſhingtons die 3. Weltkraft⸗ konferenz feierlich eröffnet. Nach einleitenden Worten des Präſidenten der Konferenz. Generaldirektor Dr. Dor v⸗ müller, begrüßte der Konferenzleiter Profeſ⸗ ſor Durand von der Standford⸗Univerſität in Kalifornien in deutſcher, engliſcher, franzö⸗ ſicher und ſpaniſcher Sprache die Erſchienenen. Nachdem die Vertreter der an der 3. Welt⸗ kraftkonferenz teilnehmenden Staaten auf die Begrüßungsanſprache kurz geantwortet hatten. ergriff Staatsſekretär Hull das Wort zur Feſt⸗ rede. Im Verlauf ſeiner Ausführungen wandte ſich der Staatsſekretär dem Problem des Welt⸗ friedens zu und betonte, daß die Energiequel⸗ len der Erde, mit denen ſich die Konferenz be⸗ faſſe, leider immer mehr zu Zwecken der Zerſtörung als zu ſolchen des fried⸗ lichen Aufbaues verwendet würden. Dieſe be⸗ dauerliche Entwicklung nehme ihren Lauf. ob⸗ wohl die Menſchheit doch gelernt haben ſollte, daß jeder Krieg die Ziviliſation um Jahre zu⸗ rückwerfe, und obwohl es feſtſtehe, daß in einem modernen Krieg nicht die Armeen, ſondern die ganzen Völker gegeneinander ein⸗ geſetzt werden würden. Die Folge würde eine Vernichtung der ganzen Ziviliſation ſein. Staatsſekretär Hull wies weiter darauf hin, daß die Verantwortung der Staatsmänner aller Nationen noch niemals in der Weltge⸗ ſchichte ſo groß geweſen ſei wie in dieſer Stunde. Gerade jetzt biete ſich aber auch den Völkern eine unvergleichliche Gelegenheit zu gefunden gegenſeitigen Beziehungen zurückzu⸗ kehren und zu einer friedlichen Zuſam⸗ menarbeit zu gelangen. In dieſem Zu⸗ ſammenhang wandte ſich der Redner abſchlie⸗ ßend dagegen, daß man die Jugend durch Hoff⸗ nungen auf eine Erweiterung des Staatsge⸗ bietes„irre leite“ und ſprach ſich gegen den „egoiſtiſchen Ehrgeiz“ von Staatsmännern aus. 4. Reichskagung der Auslands deulſchen Reichsleiter Dr. Groß über nalionalſozialiſtiſche Raſſepolilik Erlangen, 7. Sepk. Im Rahmen der 4. Reichshagung der Auslandsdeulſchen Erlan⸗ gen 1936 ſprach am Montagnachmittag Reichsleiter Dr. Groß, der Leiter des Raſſſepolitiſchen Amkes, in einer großen Kundgebung zu den Auslandsdeutſchen. Dem lebendigen Bild, das Dr. Groß von der nakionalſogialiſtiſchen Raſſepolitik enk⸗ warf ſtellte er die grundlegende Erklärung voran, daß der Nakionalſogzialismus gar nicht daran denke, mit ſeiner Raſſe⸗ politik anderen Völkern gegenüber Pro⸗ paganda zu machen und anderen Völ“⸗ kern ſeine Maßnahmen mit Gewalt aufzu drücken. Er wolle lediglich die Maßnahmen, die er auf dieſem Gebiet für notwendig er⸗ achke und durchführe, auch nach außen bin verkeidigen. Dazu könnken gerade die Aus- landsdeulſchen das Ihrige beitragen: denn ſie könnten milhelfen, zu vermeiden, daß durch eine falſche Ausdeutung der na⸗ kionalſozialiſtiſchen Raſſepolitin im Ausland eine Pſychoſe Deulſchland gegenüber enk⸗ ſtehe, die es den anonymen Drahtziehern ge⸗ ſtakte, ihr unheilvolles Spiel zu treiben. Der Redner legbe dann, vielfach von Bei- fall unterbrochen, die Grundſätze der natio- nalſozialiſtiſchen Raſſepolitik dar und zeich- nee den Gegenſatz zwiſchen der rein ma⸗ kerialiſtiſchen und der rein ideali⸗ ſtiſchen Weltanſchauung, die ſich darin gleich ſeien, daß ſie beide das Volk zum Objekt gehabt haben. Wenn wir den einzigen in unſerem Volle lebenden fremden Volkskörper, den Juden, ausgeſchaltet häkten, ſo ſei dies nicht aus Ueberheblichkeit geſchehen, ſondern aus der Notwendighkeilt dieſer Erkennknis. Die Judenfrage ſei eine 8 innenpolitiſche Angelegen⸗ eit. Zum Schluß ſeiner Ausführungen be⸗ merkke der Redner: „Unſere Welkanſchauung wird den Ge⸗ genſäßen des Lebens gerechl. Sie iſt nicht ſtofflich, ſondern ganzheillich, nicht an ⸗ maßend, ſondern demülig, iſt ehrfürchlig und weiß, daß über Deukſchlands Wir- ken und ſeiner Kraft höhere Kräfte und Geſeße ſtehen. Sie ſpürt, daß jeder einzelne von uns in ſeinem eigenen kleinen Leben doch zugleich ein Stück des ganzen Volkes iſt, des ewigen Vol⸗ kes, das vor Jahrkauſenden war und in Jahrlauſenden ſein wird, wenn wir un ⸗ ſere Pflicht kun. Wir werden uns be⸗ hauplen und in dem größen geiſligen Kampf aller Zeilen Sieger bleiben, wenn wir wiſſen, daß wir uns kreu bleiben und damit der Wahrheit und dem Leben kren bleiben, das ſlärker iſt als alle Buch ſtabenweisheil.“ 0 Jüdiſche Kapilalfluchl aus Leſterreich Budapeſt, 7. Sept. Das am Montag zum erſtenmal erſchienene rechtsgerichtete Montags⸗ blatt„Virradat“(Morgendämmerung). das in ſeinem Programm Kampf für die völkiſchen Kräfte und Kampf gegen den Internationalis⸗ mus ankündigt, berichtet aus Wien, daß ſeit der zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich getrof⸗ fenen Vereinbarung vom 11. Juli eine zune h⸗ mende Abwanderung jüdiſchen Ka⸗ pitals aus Oeſterreich nach der Schweiz und Frankreich feſtzuſtellen ſei. Die jüdiſchen Ka⸗ pitaliſten Oeſterreichs hätten ſich zu einer Art Kartell zuſammengeſchloſſen, um das jüdiſche Kapital nach dem Ausland zu retten. In den letzten Wochen ſollen, wie das Blatt berichtet, 56 ausländiſche jüdiſche Bankiers in Wien eingetroffen ſein, um mit den Wiener Bankiers darüber zu beraten, auf welchem Wege angeſichts der geltenden Deviſengeſetze die Kapitalausfuhr aus Oeſterreich möglich ſei. Der jüdiſche Eigentümer eines der größten öſterreichiſchen Induſtrieunternehmens habe bereits ſein Aktienpaket einer ſchwei⸗ zeriſchen Gruppe verkauft: auch die jüdi⸗ ſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer ſeien ſeit dem 11. Juli beſtrebt, ihren Beſitz in Bargeld zu verwandeln. König Eduard in Bulgarien Kurzer Beſuch beim König Boris. Sofia, 7. Sept. König Eduard von Eng⸗ land traf auf ſeiner Rückreiſe von Iſtanbul am Montag um 8 Uhr bei Swilengrat auf bulgariſchem Boden ein. Auf ausdrück⸗ lichen Wunſch des Königs fand ein offizieller Empfang nicht ſtatt. Es hatte ſich lediglich das techniſche Perſonal eingefunden, das den Zug des türkiſchen Staatspräſidenten, den dieſer dem König zur Verfügung geſtellt hatte, wei⸗ terführte. Der erſte Aufenthalt von 10 Minu⸗ ten war in Plowdiw, wo der König von den amtlichen Perſönlichleiten begrüßt wurde. Auf dem Bahnhof Nowoſelzi, eine Stunde von Sofia entfernt, beſtiegen König Boris und Prinz Kyrill den Zug. Um 15.30 Uhr tra⸗ fen ſie in Kaſitſchane ein, wo die Monarchen den Zug verließen und in das in der Nähe gelegene königliche Schloß Wranja fuhren. Hier hielt ſich der König ungefähr eine halbe Stunde auf und legte die 15 Kilometer nach Sofia im Kraftwagen zurück. Hier beſichtigte er, begleitet von König Boris, die Kathedrale Alexander Newſki und das königliche Schloß. Einige Minute vor 16 Uhr kam er auf dem Bahnhof Sofia an, wo ihn bereits der Sonderzug erwartete. Im Hof⸗Warteſaal ſtell⸗ te ihm König Boris die Mitglieder der Regie⸗ rung mit dem Miniſterpräſidenten Küſſeiwa⸗ noff an der Spitze, den türkiſchen Geſandten und andere amtliche Perſönlichkeiten vor. Hierauf begrüßte König Eduard kurz die am Bahnhof erſchienene engliſche Kolonie. Punkt 16 Uhr verließ der Sonderzug den Bahnhof Sofia. König Boris und Prinz Kyrill beglei⸗ teten den Gaſt bis zur bulgariſchen Grenze. Ichnee in den bayeriſchen Bergen Garmiſch⸗ Partenkirchen, 7. Sept. Das Wochenende brachte in den bayeriſchen Ber⸗ gen Regenfälle, die mit einem ſtarken Tempe⸗ raturrückgang verbunden waren. In höheren Lagen fielen die Niederſchläge in Form von Schnee, der auf den Bergſpitzen über 2000 m Höhe liegen blieb. CCCCCCCCCCCC!CCCCCTCC(CbCb0ꝗ.6WTTVTVVVTPbPPbPbPbPbPbPTPbPbPbPbPPbPbPbPFPpPwbPpbPCPPCPbPPGPGPPPPPGPGPTPTGPTPVPVGVVVbPPPPPVVVTVVTVTTVTVTVTVVVTVTVVVVVVVVVVVVVVVVVVVUVUVVUUVVVVVUUVUVUVUVUVUVUPUPUTUÿUÿIEFV. x Politiſches Feuillefon Europas vergeſſener Mann. Die Welt vergißt leicht, zu leicht nach Anſicht des ehemaligen Kaiſers von Abeſſinien, über deſſen Schickſal ein halbes Jahr lang in allen „Demokratien“ der Welt tonnenweiſe Kroko⸗ dilstränen vergoſſen wurden. Haile Selaſſie iſt kein Träumer, der unerfüllbaren Wünſchen nachhängt. Er hat ſich mit ſeiner Lage abge⸗ funden, obwohl es nicht recht in ſeinen Kopf will, daß er ſchon heute Europas„ver⸗ geſſener Mann“ iſt. Der Weg vom Thron Sa⸗ lomos zum Schauobjekt Londoner Straßen⸗ jungen war allerdings auch reichlich plötzlich. Haile Selaſſie erklärte kürzlich einem Beſu⸗ cher in ſeiner Londoner Wohnung in Princes Eate, daß ſein bekannter Appell an das Welt⸗ gewiſſen ihm eine Summe von 3000 Pfund eingetragen habe, genau gerechnet 2978, alſo keine 35000 Mark. Es handelt ſich dabei um die mit Erlaubnis der Bank von England aufgelegte Privatanleighe des Negus, die eigentlich 200000 Pfund einbringen ſollte. Die⸗ ſe Summe hielt der Negus für notwendig, um mit einiger Ausſicht auf eine Wiederaufnah⸗ me der Feindſeligkeiten gegen Italien nach Abeſſinien zurückkehren zu können. Was iſt aber aus den„fabelhaften Schätzen“ geworden, die der Negus mit nach Europa ge⸗ bracht habenſoll? Aus den Kiſten voll Gold, die ihn angeblich nach Paläſtina begleitet hat⸗ ten? Aus ſeinem Grundbeſitz, den er in Eng⸗ land und in der Schweiz haben ſollte? Le⸗ genden, nichts als Legenden. Der Negus, vor dem abeſſiniſchen Krieg unermeß⸗ lich reich, ſchränken. muß ſich in London erheblich ein⸗ Selbſt die 35000 Mark waren ihm willkommen, obwohl ſie ja eigentlich nicht für die private Lebensführung des Exkaiſers be⸗ ſtimmt waren. Noch immer wohnt der Kaiſer in einem gemieteten Haus. Er will ſich jetzt ein kleines Landhaus kaufen, höchſtens eine halbe Stunde von London entfernt, in welchem er das Leben eines beſcheidenen Privatmanns zu führen wünſcht. Noch immer exiſtiert die abeſſiniſche Ge⸗ ſandtſchaft, iſt der Geſandte Dr. Martin anerkannter Vertreter Abeſſiniens in Eng⸗ land. Aber er wird es ſich nicht mehr leiſten können, wie unmittelbar nach der Ankunft des Kaiſers auf engliſchem Boden, Empfänge für die britiſche Regierung und das diplomatiſche Korps zu veranſtalten. Abgeſehen davon, daß Dr. Martin vermutlich nichts als Körbe erhiel⸗ te, würden die Fonds der Geſandtſchaft nicht ausreichen. Nicht der Negus finanziert die Geſandtſchaft, die heute etwa die gleiche Rolle ſpielt wie manche zariſtiſchen Geſandtſchaften nach dem Kriege, die hier und da noch Jahre nach der ruſſiſchen Revolution ein Schattendaſein führ⸗ ten. Auch die abeſſiniſchen Herzöge, die ihre Sache auf den Negus geſtellt haben, tragen ihr Scherflein bei. Für ſie wie für den Negus iſt ſchließlich die Geſandtſchaft das letzte Zeichen der abeſſiniſchen Souveränität, das letzte offizielle Haus, über dem die abeſſiniſche Flagge weht New Vorks Weltmeſſe Die größte Stadt der Vereinigten Staaten New Mork beabſichtigt 1939 eine Welt⸗ meſſe abzuhalten. Die Meſſe ſollte urſprüng⸗ lich unter der ſogenannten Klaſſe A rangieren. Jetzt aber ſind die europäiſchen Ausſteller ent⸗ ſchloſſen, für New Vork höchſten die Klaſſe B anzuerkennen, die für die üblichen nationalen Meſſen gilt, und zwar deswegen, weil New Pork anſcheinend nicht die Abſicht hat, den ausſtellenden Nationen geeignete Baulichkeiten oder Räume zur Verfügung zu ſtellen. Der Streit um die New Vorker Ausſtellung iſt ſogar ſoweit gediehen, daß die Teilnah⸗ me Europas in Frage geſtellt iſt, wenn nicht die nötigen Bedingungen, zu denen die Errichtung beſonderer Baulichkeiten gehört, er⸗ füllt werden. Für die Vereinigten Staaten iſt die ganze Sache ſozuſagen eine Preſtigefrage. Amerika hat die Konvention der internationa- len Ausſtellungen von 1928 nicht unterzeichnet. Nach der europäiſchen Klaſſifizierung gilt da⸗ her jede amerikaniſche Meſſe als Klaſſe B, wenn nicht jedem teilnehmenden europäiſchen Staat die Möglichkeit gegeben iſt, innerhalb einer amerikaniſchen Ausſtellung in beſonde⸗ ren Gebäuden eine nationale Meſſe veranſtal⸗ ten zu können. Die Meſſe wird jedoch trotz aller Meinungs⸗ verſchiedenheiten zuſtande kommen, da in Eu⸗ ropa an ſich ein großes Intereſſe für die Teil⸗ nahe an der New Porker Ausſtellung beſteht. Das blaue Band der Eiſen bahn. Das„blaue Band der Eiſenbahn“ wollen jetzt die Engländer gewonnen haben. Ihr ſchnellſter Eiſenbahnzug, der„Silver Jubilee“ hat vor einigen Tagen die Strecke von New⸗ caſtle nach London mit einer Höchſtgeſchwin⸗ digkeit von 113 engliſchen Meilen durchlaufen. Dieſe Geſchwindigkeit— 182 Stunden⸗ kilometer— die in der Tat von einem dampfgetriebenen Zug noch nicht erreicht wur⸗ de, konnte allerdings nur auf einen knappen Kilometer durchgehalten werden. Vergleichsweiſe ſeien einige Zahlen aus an⸗ deren Ländern genannt: In Deutſchland erreichte eine Stromlinie lokomotive mit Zug(dieſelgetrieben) im Junk vorigen Jahres annähernd 120 Stundenmei⸗ len, alſo mehr als der„Blaue⸗Band“ Zug Englands. In den Vereinigten Staaten wur⸗ de eine Höchſtgeſchwindigkeit von 11212 Meilen erreicht. Etwas zurück liegt Frankreich mit nur 93 Meilen, knapp 150 Kilometer. Wir können die Engländer zu ihrem Erfolg beglückwünſchen, aber genau genommen hat es doch noch nicht ganz zum blauen Band ge⸗ reicht. Die Muitſais. Seit einiger Zeit beſchäftigt man ſich in Großbritannien mit der Frage der Muitſai, der„Kleinen Schweſtern.“ Es handelt ſich hierbei um ein in den Malaienſtaaten übliches Sklavereiſyſtem, bei dem junge Mädchen von irgendwelchen Unternehmern adoptiert werden, danach wie Sklaven gehalten werden und im allgemeinen niemals ihre Freiheit wieder⸗ gewinnen. Man kann nicht behaupten, daß die „kleinen Schweſtern“ allzu ſchlecht behandelt werden, noch daß es ſich hier um unſittliche Dinge handle, die Tatſache der Sklaverei läßt ſich aber nicht aus der Welt ſchaffen. Vor einiger Zeit iſt bereits eine offizille britiſche Delegation nach den Straits Settlements ab⸗ gereiſt, um die Frage an Ort und Stelle zu prüfen. Kürzlich hat ſich nun herausgeſtellt, daß die Unſitte der Mädchenſlaverei ſogar in Hongkong graſſiert und hier viel üblere Blü⸗ ten treibt als in den eigentlichen Malaienſtaa⸗ ten. Jetzt ſoll auch dort für Abhilfe geſorgt werden. Lill lun Sonn Ahe ui— 17 15 Gt eil un be les dag ichen belchen pelhet 1 d d. ie Auf 160 bchen nit u. 1 l Zeil inernat end m te, vom gangen. ben Fil u. n un ſtteng de von En mogen bracht! ſche legal punlt d internat Auffänt mung v0 5 bers 3 2 pie, al Würm ſcc. genam mit den nen, u ſpreche aber w walt, 142 um durch G. wach de Wen der get cher L „Vir Ablom nen Re fuht bon bieten. eine Art Es h an dieſe während nicht ge weſen f Ne 5 g rf 1 0. 1 berichtet fundene „Leltbm mus un an: Ita denſchtz teich N, lachen f Frau g Dedtient Das ui lriege a.. N ang er U Vollez Nef men Frauen Jerw Ane ſlreitun, uſtuf U offizielet iglic das den dug en dieſet ate, wei⸗ I Anu ing don wurde. Stunde 9 Boris Uhr tra⸗ dnacchen er Mhe fuhren. ine halbe iter noch beſchtigte ſathedrale königliche m er auf telt det 4 fel. Kegle· Newa geſandten iten dot. die am je. Puntt Bahnhof ll beglei⸗ riſchen egen . Sept. chen er 1 Tempe höheren tn 901 1 N00 1. 2 aus an⸗ emliniene im Jun denne . Jug en wür Meilen mit nut n Ctialg ien hat Band ge 1 Nuiiſe 16 ft 75 aun von perden, un wiede daß die ebandelt nit ei llt Vol l U 0 0 „Frankreichs Neutralifät“ keon Blum ſuchl ſeine Parleifreunde von der Nolwendigkeit einer Nichkeinmiſchungspolilik zu überzeugen 88 Paris, 7. Sept. Miniſterpräſident Blum hielt, wie bereits kurz gemeldet, am Sonntagabend vor der ſozialiſtiſchen Landes⸗ gruppe des Departements Seine im Lunapark eine längere Rede, in der er ſich ausführlich mit der Haltung der franzöſiſchen Regierung gegenüber den Ereigniſſen in Spanien beſchäf⸗ tigte. Er erklärte u. a., daß zwiſchen der Regie⸗ rung der Volksfront und Vertretern eines Tei⸗ les der Wähler der Volksfront Meinungsver⸗ ſchiedenheiten beſtänden, die er nicht länger beſtehen laſſen müſſe. Er wiſſe ſehr wohl, nach welcher Seite„in dieſem ſchrecklichen Aben⸗ teuer“ den ſpaniſchen Bürgerkrieg das Inte⸗ reſſe Frankreichs führen müſſe. Er wiſſe, daß die Aufrechterhaltung der ſpaniſchen Republik die Sicherheit Frankreichs und die ſeiner weſt⸗ lichen Grenzen, ſowie die ſeiner Verbindungen mit Nordafrika garantiere. „Es beſteht“, erklärte Blum wörtlich,„kein Zweiſel darüber, daß, wenn wir uns auf das internationale und das öffentliche Recht ſtüt⸗ zend, nur die legale Regierung das Recht hät⸗ te, vom Ausland Waffenlieferungen zu emp⸗ fangen. Dieſes Recht müßte alſo ausdrücklich den Führern des Militäraufſtandes verwei⸗ gert werden.“ Andererſeits, fuhr der Redner fort, würde das internationale Recht, ganz ſtreng genommen, wie man dies in einer Reihe von Entſchließungen zum Ausdruck bringe, es morgen den Regierungen, die dies für ange⸗ bracht hielten, erlauben, die proviſori⸗ ſche Regierung von Bourgos als legal anzuerkennen, und vom Zeit⸗ punkt dieſer Anerkennung ab aufgrund des internationalen Rechts dieſe Regierung der Aufſtändiſchen ebenſo wie die legale Regie- rung von Madrid mit Waffenlieferungen zu verſorgen. Dieſe tatſächliche Anerkennung habe zu verſchiedenen Zeitpunkten möglich erſchie⸗ nen. Auf alle Fälle habe ſich alles ſo abge⸗ ſpielt, als ob gewiſſe Mächte die aufſtändiſche Regierung bereits als legal anerkannt und ſich das Recht zuerkannt hätten, dieſe ſo⸗ genannte Regierung ebenſo wie die andere es mit der legalen Regierung hätten machen kön⸗ nen, mit Waffen zu verſorgen. Dies wider⸗ ſpreche vielleicht dem internationalen Recht, aber welches Gegenmittel gebe es als die Ge⸗ walt, als das Ultimatum und mit welchen Folgen? Wenn man dem internationalen Recht nicht durch Gewalt Achtung verſchaffe und wenn es nicht gelinge, die Rechtmäßigkeit als inter⸗ nationale Grundlage durch die Anerkennung der gegebenen Tatſachen herzuſtellen, vor wel⸗ cher Lage würden wir uns dann befinden? „Wir ſind dazu gelangt, ein internationales Abkommen aufzuſtellen, in dem die verſchiede⸗ nen Regierungen ſich verpflichten, die Aus⸗ fuhr von Kriegsmaterial nach Spanien zu ver⸗ bieten. Hier iſt die beſte Vorbedingung, um eine Art Neutralität aufrecht zu erhalten.“ Es habe ſich darauf zwar, behauptete Blum an dieſer Stelle ſeiner Rede, ergeben, daß während einer Zeitſpanne, die die Regierung nicht gewollt habe, deren Hände gebunden ge⸗ weſen ſeien(1), während andere hätten fort⸗ fahren können, die Aufſtändiſchen mit Waffen zu verſorgen. Nun habe ihn, Leon Blum, eine ſehr ſtarke Abordnung der Gewerkſchaften ge⸗ beten, eine Politik zu Gunſten der Madrider Regierung einzuſchlagen. Es gebe aber ſeiner Auffaſſung nach keinen einzigen Beweis da⸗ für, daß irgend eine Regierung ſeit der An⸗ nahme des Neutralitätsvorſchlages ihre Ver⸗ pflichtungen gebrochen habe. Wenn man von ihm verlange, ſeinen bis⸗ herigen Standpunkt und den der Regierung aufzugeben, ſo antworte er heute: Nein. Er wünſche nicht, ſeine einmal gegebene Unter⸗ ſchrift zu verraten, ohne den Mut zu haben, ſie einfach zurückzuziehen. Frankreichs Urleil Bom Miniſterrak einſtimmig gebilligt Paris, 7. Sept. Wie nachträglich zu dem Miniſterrat, der am Montagvormittag unter dem Vorſitz des Präſidenten der Republik im Elyſee ſtattfand, verlautet, haben der Innen⸗ miniſter, der Arbeitsminiſter und der Finanz⸗ miniſter an ihm nicht teilgenommen. Ei n⸗ ſtimmig wurde von den Miniſtern die Rede, die Miniſterpräſident Blum am Sonntagabend im Lunapark gehalten hat, gebilligt, und beſonders die Haltung Frankreichs im ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg wurde lebhaft begrüßt. Im Verlaufe ſeiner Ausführungen über die Lage ſoll Außenminiſter Delbos insbeſondere auf ſeine Beſprechungen mit General Rydz-Smigly hingewieſen haben. Am 15. September ſoll der nächſte Kabinetts⸗ rat und im Anſchluß daran ein Miniſterrat ſtattfinden. Franzöſiſche Blätterſtimmen Auch die Le riſer Abendblätter beſchäftigen ſich ausführlic nit der Rede, die Miniſterprä⸗ ſident Leon Blum am Sonntag im Luna-Park hielt. Der„Temps“ ſchreibt, wenn die Rede des Miniſterpräſidenten inhaltlich hervorragend ge- weſen ſei und er auch die Treue zur Nichtein⸗ miſchungspolitik, die allein den Friede auf⸗ rechterhalten könne, in den Vordergrund geſtellt habe, ſo ſeien doch Worte gefallen, auf die man zurückkommen müſſe. Das Blatt wendet ſich in dieſem Zuſammenhang gegen die verſteck⸗ ten oder offenen Drohungen gegen die Freiheit der Preſſe. Außerdem ſcheine ſich Leon Blum einigen Illuſionen über die Legalität der neuen Madrider Regierung hinzugeben. Wann habe, ſo fragt das Blatt. eine allgemeine Volksbefragung über die Einſetzung der Regierung Caballero ſtattgefunden. Gewalt und brudermörderiſcher Haß regiere das unglückliche Spanien. Im übrigen könne man jedoch die Theſe der fran⸗ zöſiſchen Regierung voll unterſtützen. Frank⸗ reich müſſe ſeinen Verpflichtungen zur Nicht⸗ die Frauen gegen Bolſchewismus und Krieg der„Wellbund“ gegen die marxiſtiſche Blutherrſchaft in Fpanien Genf, 5. Sept. Die ſchweizeriſche Preſſe (u. a.„La Suiſſe“ und„Journal de Geneve“) berichtet ausführlich über eine ſoeben ſtattge⸗ fundene Tagung des Generalkomitees des „Weltbundes der Frauen gegen Bolſchewis⸗ mus und Krieg“. Dem Komitee gehören u. a. an: Frau Renée Hentſch⸗Schweiz; Mrs. Bo⸗ denſchatz⸗U SA.; Gräfin de Monmort⸗Frank⸗ reich; Mrs. Knowling, Tochter des letzten eng⸗ liſchen Botſchafters am Zarenhofe Buchanan; Frau Gavrilowitſch⸗Jugoſlawien: Frau Devrient⸗Schweiz; Frau Lie⸗Bahy⸗Norwegen. Das Komitee erörterte die furchtbaren Ereigniſſe des ſpaniſchen Bürger⸗ krieges, die immer klarer die Form eines von Moskau geführten Kampfes zur Zer⸗ ſtörung der Religion, der Kultur und der nationalen Werte des ſpaniſchen Volkes annehmen. Die Konferenz erhielt aus Liſſabon im Na⸗ men eines Hilfskomitees portugieſiſcher Frauen einen Aufruf zugunſten der Verwundeten der ſpaniſchen nationalen Armee und der Opfer der marxiſtiſchen Aus⸗ ſchreitungen in Spanien vorgelegt. Dieſer Aufruf fordert die patriotiſchen und wohltäti⸗ gen Frauen auf, das portugieſiſche Komitee zu unterſtützen. Darauf wurden authentiſche Angaben über die Kriegs vorbereitungen Mos⸗ kaus gemäß dem allgemeinen ſtrategiſchen Plan des Weltbolſchewismus gemacht. Das Komitee hat folgenden Aufruf verfaßt, den es an alle Frauen der Welt ergehen läßt: „Erſchüttert durch die Augenzeugenberichte über die grauenhaften Verbrechen. die im Bür⸗ gerkriag in Spanien begangen worden ünd, wo jeden Tag auf Befehl der Moskauer Zentrale der Weltreolution Tauſende von ſchutz⸗ loſen Männern, Frauen und un⸗ ſchuldigen Kindern grauſamen Martern ausgeſetzt, verſtümmelt und ermordet werden, erheben wir die laute Stimme des Proteſtes und appellieren an das Gewiſſen der Welt. Mit tiefer Trauer ſehen wir in dem unglück⸗ lichen Spanien dieſelben Kräfte entfeſſelt, die Rußland in den Abgrund geſtürzt haben und die überall am Werke ſind, um die Religion und die Familienbande zu zerſtören und die Völker in einen blutigen Krieg Aller gegen Alle zu verwickeln. Mer als 12 Millionen rote Soldaten ſtehen bereit, mit ihren Bajo⸗ netten den Aufrührern zu Hilfe zu kommen, die in der ganzen Welt im Solde Moskaus blutige Revolutionen und Aufſtände vorberei⸗ ten und durchführen. Vor genau einem halben Jahre, anläßlich des Internationalen Kommuniſtiſchen Frauen⸗ tages hetzte Moskau die Frauen auf,„bis zum letzten Blutstropfen“ für die Entfeſſelung der Weltrevolution zu kämpfen; und Kogan er⸗ klärte: Wir werden eine neue kommuniſtiſche Generation in der Welt ſchaffen, um der gan⸗ zen Welt den Bolſchewismus zu geben. Es iſt die Pflicht der Frauen aller Natio⸗ nen, ſich, ihrer Aufgaben als Hüterinnen der koſtbaren Werte des Glaubens, der Familie und der Moral bewußt, die⸗ ſem Unternehmen zu widerſetzen. Der Inter⸗ nationale Weltbund der Frauen gegen Bol⸗ ſchewismus und Krieg erklärt ſich für den Frieden, das Vaterland, die Kultur und die Religion. Wir rufen alle Frauen der Welt auf, uns in unſerem Kampf zu unterſtützen und ſich geichloſſen hinter uns zu ſtellen.“ „Mir haben Freunde“, ſo fügte der Miniſter⸗ präſident hinzu,„die Haltung der Regierung als ſchwach bezeichnet.“ Er werde jedoch nicht zugeben, daß etwas die Würde der franzöſi⸗ ſchen Republik mindern könnte und er werde nichts verſäumen, um die Sicherheit ihrer Ver⸗ teidigung zu gewährleiſten. Frankreich werde die Sicherheit nur in gegenſeitigem Beiſtand und in der Abrüſtung finden. Bis zur letzten Minute ſeiner Regierungstätigkeit werde er aber alles tun, um einen Krieg zu verhindern. „Ich weigere mich, am Frieden und an ſeiner Erhaltung durch das franzöſiſche Volk zu zweifeln.“— Die Rede des franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten wurde von den zahlreichen Zu⸗ hörern mit lebhafter Zuſtimmung aufgenom⸗ men. Die Menge ſang mit erhobener Hand die Internationale. über Blums Rede einmiſchung treu bleiben. Dies ſei das einzige Mittel, den Frieden in Europa aufrechtzuer⸗ halten. Miniſterpräſident Leon Blum habe dies mit Feſtigkeit und Mut erklärt. Alſo: Keine offene Einmiſchung, aber auch keine Zweideutigkeiten; in dieſer Angelegen⸗ heit ſtehe nicht nur der Friede. ſondern auch die nationale Ehre Frankreichs auf dem Spiel. Die Regierung müſſe ſich ſelbſt dann feſt zeigen und gewiſſen revolutionären Druckmitteln Wider- ſtand leiſten, wenn ſie einmal mit einem Teil der hinter ihr ſtehenden Parlamentsmehrheit nicht übereinſtimme. Auch die„Information“ bezeichnet Blums Ausführungen in allen jenen Punkten als bemerkenswert, in denen er die Politik der franzöſiſchen Regierung im Hinblick auf den ſpaniſchen Bürgerkrieg gerechtfertigt habe. Si⸗ cherlich habe Leon Blum großen Mut bewieſen. um das Wort„non poſſumus“ gegenüber der Drohung gewiſſer ſyndikaliſtiſcher Mächte aus⸗ zuſprechen. Er ſei ſowohl ſeinem Willen, den Frieden nicht beeinträchtigen zu laſſen, als auch der Pflicht eines Regierungschefs treu ge⸗ blieben, ſeine Politik nicht den mehr oder minder heftigen Druckmitteln einer Gruppe oder einer Partei unterordnen zu laſſen. ——— Iympalhiekundgebung für die rote Madrider Regierung in London Ss London, 7. Sept. Engliſche Kommu⸗ niſten, unterſtützt von arbeiterparteilichen und liberalen Vertretern, veranſtalteten am Sonn⸗ Léon tagabend auf dem Trafalgar ⸗ Platz am Fuße der Nelſon⸗Säule eine Maſſenſympathie⸗ kundgebung für die rote Regierung von Madrid. Rund 12,000 Perſonen, die zum Teil die geballte Fauſt zum marriſtiſchen Gruß erhoben, beteiligten ſich an der Kund⸗ gebung. Neben den berühmten Löwen auf bei⸗ den Seiten der Nelſonſäuobe ſah man die Flaggen der ſpaniſchen Republik zuſammen mit der roten Fahne. Eine Geldſammluns für„die Opfer des ſpaniſchen Aufſtandes“ er⸗ brachte einen Ertrag von rund 10,000 Pfund. In einer Entſchließung wurde die engliſche Regierung aufgefordert, das Aus⸗ fuhrverbot für Waffen. Flugzeuge und Mu⸗ nition für die ſpaniſche Regierung ſofort auf⸗ zuheben. Nach der Kundgebung marſchierten die Demonſtranten, von mehreren Hundert Poliziſten zu Pferd und zu Fuß begleitet, zur italieniſchen Botſchaft. Dort überreichte eine Abordnung einen Brief, in dem gegen die angebliche italieniſche Einmiſchung in Spanien proteſtiert wurde. „Aympiſcher Rekord der erfolgreichen 5aalskunſt“ „Daily Mail“ über die deulſche Außenpolitik London, 7. Sepk. In einem Leitauſſaß weiſt das Blabt„Daily Mail“ auf die er folgreiche Außenpolitik der na⸗ kionalſozialiſtiſchen Regierung Deukſchlands hin. Das Geheimnis der außerordenklichen Folge erfolgreicher poli⸗ kiſcher Maßnahmen der deulſchen Regierung ſei darin zu ſehen, daß ſie immer zur rechken Zeit eingeleiket wurden. Kein beſtehendes Regime habe irgend etwas damit vergleichbares erreicht, und in der ganzen Weltgeſchichte gebe es dafür keine Parallele. Die deulſche Regierung habe bak⸗ ſächlich einen olympiſchen Rekord der erfolgreichen Staatskunſt aufgeſtellt, lange bevor deulſche Alhlelen die Weltvorherrſchaft im Sport gewonnen häk⸗ ken. Während die Führer anderer Länder überlegen und die Zeit vergeuden, habe Hik⸗ ler gehandelt. Die geſchickke Wahl des rich⸗ tigen Augenblicks enkſpreche dem dynami- ſchen Charakter der Führer des deukſchen Volkes. Von allen euro- päiſchen Nationen ſeien die Deulſchen und Ibaliener die einzigen, von denen man ſagen könne, daß ſie ein beſtimmtes Ziel und daß ſie ihren Weg geebnet hätten, um dieſes Ziel zu erreichen. Das gegenwärktige Jahr habe bereils drei Haupkerfolge gezeitigt: Die Wiederbeſetzung des Rheinlan⸗ des, die Regelung der öſterreichi⸗ ſchen Frage und die Ein führung der zweijährigen Dienſtpflicht. Aufgabe der Nichleinmiſchungspolilik gefordert Thorez bei Blum— Einberufung der Kammer? §§S Paris., 8. Sept. In der Pariſer Ar⸗ beitsbörſe fand am Montag abend eine Ver⸗ ſammlung der Vertreter der Metallarbeiterge⸗ werkſchaften ſtatt, die ſich mit der Auswirkung der Sozialgeſetze und beſonders mit der Hal⸗ tung der franzöſiſchen Regierung gegenüber den Ereigniſſen in Spanien beſchäftigte. Die Gewerkſchaftsvertreter forderten erneut die ſofortige Aufgabe der franzöſiſchen Neu⸗ tralitätspolitik und beſchloſſen, eine Abord⸗ nung zum Miniſterpräſidenten zu entſenden. Der marxiſtiſche Gewerkſchaftsbund ſoll auf⸗ gefordert werden, ſeine Haltung in der Frage des freien Waffenhandels mit Spanien noch einmal zu beſtätigen. In einer Entſchließung wird zum Ausdruck gebracht, daß die Regierung bei der Aufhebung des Waffenausfuhrverbots gegenüber Spanien auf die Unterſtützung von 300000 Metallarbeitern rechnen könne. Miniſterpräſident Léon Blum hatte im Laufe des Nachmittags eine Anterredung mit dem Generalſekretär der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei, Thorez, dem er noch einmal die Hal⸗ tung der Regierung auseinanderſetzte. Ob⸗ gleich über dieſe Unterredung eine amtliche Verlautbarung nicht veröffentlicht wurde, glaubt man in ſonſt gut unterrichteten Krei⸗ ſen zu wiſſen, daß Blum an das Programm der Volksfront erinnert habe, dem ſich neben den Kommuniſten auch die marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften angeſchloſſen hätten, obgleich beide nicht an der Regierung beteiligt ſeien. Wenn die eine oder andere dieſer beiden Gruppen öffentlich ihre Mißbilligung über die von der Volksfrontregierung unter ſozialiſtiſcher Lei⸗ tung durchgeführte Politik zum Ausdruck brin⸗ ge, ſo werde die Regierung die notwendigen Schlußfolgerungen ziehen. Der Miniſterpräſident ſoll in dieſem Zu⸗ ſammenhang die Abſicht geäußert haben. die Kammer zu einer außerordentlichen Sitzung einzuberufen, damit ſie als allein⸗ befugtes Kontrollorgan Stellung nehmen könne. 167 000 km überwunden! Anüberkreffliche Leiſtungen deulſcher Jeppelin-Moloren Frankfurt, 7. Sepk. Als eine über⸗ ragende Leiſtung deulſcher Technik haben ſich die Daimler-Benz⸗Mokoren des Luffſchiffes „Hindenburg“ erwieſen, mil denen jeßlt 167 000 Km. Fahrkſtrecke mil fahrplanmäßi⸗ ger Genauigkeit zurückgelegk wurden, ohne daß ein einziger Mokor ausgewechſell zu werden brauchle. Dieſer große Erfolg deulſcher Leiſtung wird beſonders deuklich, wenn man bedenkk, daß die 167 000 Km. einer vierfachen Erd- umkreiſung entſprechen. Dabei hable die Mokorenkraft alle Unbilden des Wetters zu überwinden und ſchwierigſten Stürmen zu brotzen. Das umfangreiche Fahrtenpro- gramm, bei dem es oft nur wenige Sbunden Landaufenthalt gab, ließ dabei keine Zeit, die Mokoren einer gründlichen Durchprüfung geſchweige denn einer Ueberholung zu un⸗ terziehen. Die Nordallantilpahulem des Luflſchiffes„Hindenburg“ ſind mik erſtaun⸗ licher Regelmäßigkeit durchgeführk worden, ohne daß ſich auch nur an einem der Mobo ren die geringſte Panne eingeſtellt häte. Dieſer Erfolg ſpricht zur Mitwelk und it ein überzeugender Beweis von dem hohen Wert deulſcher Technik und den Leiſtungen des deulſchen Facharbeikers. Die Belriebs⸗ ſicherheit und Zuverläenigkeit des deulſchen Zeppelinmokors iſt ohne Beiſpiel. Fünf von den ſechs Luftkſchiffmokoren haben weil ü ber 1000 Betriebsſtunden, zwei davon ſogar 1600 Stkunden hinker ſich. Der deulſche Mokorenbau hälk alſo klar die Führung. Deulſchem Werkmannsgeiſt iſt in den Zeppelinmokoren wieder ein hervor⸗ ragender Beweis uüberkrefflicher Qualität, Wirkſchaftlichkeit und vor allem Zupetläſſig⸗ beit zu verdauen. 5 5 ——— eee ee eren, ee 7ST —— — ——.——..— — ö —— — — —— eee ee ee —— 150 ——— — Deulſchland rüſtel nach Eine ebenſo klare wie knappe Zuſammen⸗ ſtellung der Gründe. die Deutſchland zur Ein⸗ fübrung der zweijährigen Dienſtzeit veran⸗ laßten, gibt Major Joſt in der Berliner Bör⸗ ſenzeitung. Nachdem er ausführlich die plan⸗ mäßige Abrüſtungsſabotage beſonders durch Frankreich geſchildert hat, fährt er fort: „Faſſen wir die Gründe für die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit zuſammen, ſo er⸗ gibt ſich rangmäßig folgende Reihe: 1. Der Nationalſozialismus erblickt im Bolſchewismus ſeinen Todfeind und dar⸗ über hinaus den Feind aller Kultur und Zi⸗ viliſation. Die ungeheure Rüſtungsſteigerung. die die bolſchewiſtiſche Wehrmacht als An⸗ griffswerkzeug der Weltrevolution durch die kürzlich erfolgte Herabſetzung des Einſtel⸗ lungsalters erfahren hat, zwang Deutſchland zu ſofortigen wirkſamen Maßnahmen. 2. Die zweijährige Dienſtzeit iſt in den wichtigſten Nachbarſtaaten Deutſchlands eingeführt. Vor allem die mit der Sowjet⸗ union verbündeten Armeen Frankreichs und der Tſchechoſlowakei ſind uns auf dieſem Wege vorangegangen. Auch Belgien hat kürzlich ſeine altive Dienſtzeit verlängert. 3. Der Hauptnachteil der einjährigen Dienſt⸗ zeit lag darin, daß die Schlagfertigkeit der Ar⸗ mee während der Wintermonate— d. h. in der Zeit der Einzelausbildung der Rekru⸗ ten— weſentlich beeinträchtigt war. In heu⸗ tigen Zeitläufen, in denen innerhalb eines Jahres der abeſſiniſche Krieg und der Bürger⸗ krieg in Spanien die große Politik in Atem hielten und halten, können derartige Schwä⸗ cheperioden einen Anreiz für fremde Gelüſte bilden. Deutſchland dient dem eige⸗ nen und dem allgemeinen Frieden, indem es gleichmäßig ſtark und abwehrbereit bleibt. 4. Wir befinden uns innerhalb der Spanne der geburtenſchwachen Kriegs⸗ jahrgäng e. Während 1934 rund 600 000 männliche 20 jährige in Deutſchland vorhanden warten, werden es 1937 nur noch 413 000 ſein. Den gleichen Grund hat Frankreich für die Verlängerung der Dlenſtzeit ins Feld geführt. Im Gegenſatz zu Deutſchland hat aber Frank⸗ reich in ſeinen farbigen Kolonialvölkern eine faſt unerſchöpfliche Mencchenreſerve, die es rückſichtslos ausnützt. 5. Die Vorteile der zweijährigen Dienſtze't gegenüber der einjährigen auf den Gebeten der Erziehung der Ausbiltung und der wak⸗ fentechniſchen Schulung leger auf der Hand. Doppelt genäht hält beſſer! Gute Ausbildung und ſachgemäße Bedienung der Maffen ſpart im Ernſtfall Blut. Wir wollen unſere Soldaten nicht ſchlechter casbilden als die Nachbarn. 6. In Deutſchland gibt es keine vormi⸗ litäriſche Lugendaus bildung wie in den meiſten anderen Staaten. Wir begnü⸗ gen uns mit der geiſtigen und körperlichen Ertüchtigung der Jugend. Im Ausland wird 25 30 vielfach im Waffengebrauch ge⸗ chult. 7. Das innere Maß der zahlenmäßigen Stärke unſerer Wehrmacht iſt durch den Para- graphen 1 des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 1935 beſtimmt:„Jeder deutſche Mann iſt wehr⸗ pflichtig“. In der Umwelt gilt bekanntlich das gleiche Geſetz der allgemeinen Wehrpflicht ſeit dem„Frieden“ von Verſailles. Deutſchland rüſtet nach, es rüſtet nicht auf!“ „Dolksfronf“-Beſtrebungen in Japan Tokio, 7. Sept.(Oſtaſiendienſt des DMB.) In einer Konferenz der Polizeichefs aller Pro⸗ vinzen, die in Tokio ſtattfand, wurde auf An⸗ weiſung des Innenminiſters die ſchärfſte Be⸗ obachtung und Unterdrückung aller radikalen, insbeſondere kommu⸗ niſtiſche Glemente beſchloſſen, die in letzter Zeit erneut den Verſuch machen, in ver⸗ ſchiedenen politiſchen und kulturellen Verbän⸗ den ihre Zerſetzungsarbeit durchzuführen. Da⸗ rüber hinaus ſollen insbeſondere alle Verſuche zur Bildung einer ſogenannten„Volksfront“ in Japan verhindert werden, da es ſich dabei um eine vom Ausland beeinflußte und nach ausländiſchem Muſter aufgezogene Bewegung handele, in der kommuniſtiſche Kreiſe die Füh⸗ rung zu gewinnen ſuchten, um den frieden⸗ ſtörenden Klaſſenkampf zu entfachen. Politiſche Kreiſe und die Preſſe geben zu, daß bolſchewiſtiſche Kreiſe, die ſich ſorgfältig verborgen halten, und die vom Ausland unter⸗ ſtützt werden, tatſächlich auch in Japan eine Bewegung zur Bildung einer„Volks ⸗ front“ nach dem Muſter von Paris und Madrid eingeleitet haben. Die Polizeikonferenz beſchloß ferner die Be⸗ obachtung der rechtsradikalen Kreiſe, deren Einfluß auch nach dem Februar-Aufſtand noch ungebrochen ſei, ſo daß ungeſetzliche Handlun⸗ gen von dieſer Seite weiterhin möglich ſeien. Dies ſei ganz beſonders der Fall angeſichts der nachgewieſenen Verſuche der Kommuniſten, auch hier zerſetzend und aufhetzend einzuwirken. Der ſpaniſche Votſchafter in Braſilien zurück⸗ getreten Paris, 7. Sept. Havas meldet aus Rio de Janeiro, daß der ſpaniſche Botſchafter in Bra⸗ ſilien, Vicente Sales, zurückgetreten iſt. Nürnberg, 7. Sept. Mit klingendem Spiel zogen am Montagvormittag die grau⸗ braunen Marſchkolonnen des Arbeitsdien⸗ ſte's in das rieſige Zeltlager Langwaſſer ein. In ſtraffer Haltung, den Spaten geſchultert, zum Teil mit Heidekrautſträußchen geſchmückt, marſchierten die Arbeitsdienſtmänner von den Bahnhöfen der Umgebung des Aufmarſchgelän⸗ des, namentlich von der Station Nürnberg⸗ Dutzendteich in die Stadt der Reichsparteitage ein. Der erſten Kolonne folgte in ununterbroche⸗ ner Kette Abteilung auf Abteilung. In kürze⸗ ſten Abſtänden liefen 63 Sonderzüge des Arbeitsdienſtes auf den Bahnhöfen ein. Aus allen Abteilungen klangen fröhliche Lie⸗ der, und heller Jubel brach regelmäßig aus, wenn die Türme der alten Reichsſtadt und dann wenige Minuten ſpäter die gewaltigen Bauten des Parteitaggeländes ſichtbar wurden. Zehn⸗ tauſende von Arbeitsdienſtmännern, denen die Freude darüber aus den friſchen, ſonnenge⸗ bräunten Geſichtern leuchtete, daß ſie an der Paris, 7. Sept. Im Miniſterrat, der am Montagvormittag unter dem Vorſitz des Prä⸗ ſidenten der Republik im Elyſee zuſammenge⸗ treten war, gab Außenminiſter Delbos zu⸗ nächſt einen Bericht über die aus ⸗ wärtige Lage. Auf Vorſchlag des Kriegs- miniſters Daladier beſchloß der Miniſterrat, eine Geſetzesvorlage einzubringen, die die nationale Verteidigung verſtär⸗ ken ſoll, und zwar durch eine Verbeſſe⸗ rung und Vermehrung des Kriegs ⸗ materials für das Heer und die Luftwaffe ſowie für die Kriegsma⸗ rin e, die Einrichtung eines„Speziali⸗ ſten“⸗Korps, die Erhöhung der Zahl der Berufsſoldaten und den Ausban der Verteidigungsmittel insbeſondere gegen Tanks und Panzerwagen. Der erſte Abſchnitt dieſes Programms für 1937 beläuft ſich auf 4200 Millionen Franken. Die Regierung weiſt jedoch— ſo heißt es London, 7. Sepk.„Sunday Chronicle“ bringt eine längere Bekrachlung von Bever- ley Nichols, der u. a. ſchreibt, er ſei nach Deukſchland gegangen, weil er die Vermu⸗ kung gehabk habe, daß Deukſchland in der britiſchen Preſſe nicht gut be⸗ handelt werde, daß die ganze Propa- ganda einſeilig ſei, und daß all die großen Leiſtungen unker dem nakionalſozialiſtiſchem Regime vergeſſen worden ſeien. Nach einer Unterſuchung während eines ganzen Mo- nats habe ſich dieſe Vermukung zur beſtimm⸗ ben Ueberzeugung erhärket, wobei dieſe Un⸗ kerſuchung ſich nicht nur auf die nakionalſo- zialiſtiſchen Büros oder auf konvenkionelle Unkerhallungen erſtreckk habe, ſondern im Verkehr mit Deukſchen aller Ark und Klaſ⸗ ſen, nicht nur Nazis, vorgenommen worden ſei. Zunächſt hätben nur ſehr wenige Englän⸗ der eine ſchwache Vorſtellung von der Stärke des neuen Deukſch⸗ land, nicht etwa der militäriſchen, ſondern der moraliſchen. Hier handele es ſich um eine geeinke Nakion, wie ſie noch niemals beſtanden habe. Hinweiſe britiſcher Zeitungen über verborgene Unzufriedenheit müſſe man nicht glauben. Die deulſche Einigkeit würde ſchrecklich ſein, wenn ſie nach Krieg krachkeke. Doch könne ganz allgemein geſagt werden, daß Deukſchland nicht nach Krieg krachte. Der Verfaſſer erwähnk dann, daß ſeine jetzigen Bemerkungen vielleicht wie ein Verrat an den von ihm bisher befürworkeken Grund- ſätzen klingen mögen.„Ich kann nichts da- für, es iſt im neuen Deufſchland ſo viel Schö⸗ nes und Großartiges, und die ganze Zeit über iſt man in England belehrk worden, zu glauben, daß die Deulſchen eine Nakion von wilden Tieren ſeien, die ihre Zeit damik zu- bringen. Juden zu röſten, um ihren Säug⸗ lingen beizubringen, wie man das Gewehr präſenkierk. Das iſt einfach nicht wahr.“ Die Deukſchen ſeien zwar, meink der Ver- faſſer weiter,„nicht kaktvoll“ aber ſie ſelen auf dem richtigen Wege, und es würde die größte Tragödie für die Welt ſein, wenn das dauernde Genörgele in der britiſchen Preſſe das britiſche Volk überzeugen ſollte, daß die Deukſchen ſeine Feinde ſeien, während ſie in Wirklichkeit ſeine Freunde ſeien? 43 000 Arbeilsmänner in Nürnberg Die Organiſaljon der Reichsbahn bewährl ſich glänzend großen Heerſchau der Bewegung teilnehmen dürfen, entſtiegen den Zügen. In aller Stille vollzog ſich hier ein Mei⸗ ſterwerk der Organiſation. Mitten im Bahnhof Dutzendteich hat die Reichsbahn einen 11 Meter hohen, ſchlanken Kommando⸗ turm errichtet, der einen Ueberblick über die ge⸗ ſamte Bahnhofsanlage gewährt und eine rei⸗ bungsloſe Geſtaltung des Maſſenverkehrs ge⸗ ſtattet. Die Organiſation der Reichsbahn hat ſich in der heutigen erſten„großen Schlacht“ glän⸗ zend bewährt. Bis gegen 20 Uhr konnten ſämt⸗ liche Sonderzüge des Arbeitsdienſtes abgefer⸗ tigt und das Heer der 48 000 Arbeitsmänner in das Lager Langwaſſer befördert werden. Aber auch rund um den Nürnberger Haupt⸗ bahnhof, der zunächſt noch in der Hauptſache dem normalen Reiſeverkehr vorbe⸗ halten bleibt, drängten ſich die Menſchenmaſ⸗ ſen. Jeder Zug bringt neue Scharen von Be⸗ ſuchern, die an dem gewaltigen Erleben dieſer Tage teilnehmen wollen. 4,2 Milliarden neue Rüſtungsausgaben „Berbeſſerung und Vermehrung des Kriegsmalerials“ in dem Sitzungsbericht— in dem ſie dieſe Maßnahmen für die Sicherheit Frankreichs an⸗ geſichts der gegenwärtigen Lage Europas er⸗ greift, erneut auf die Gefahren hin, die die fortgeſetzte Steigerung der militäriſchen Laſten der Völker bedeuten könnten. Die franzöſiſche Regierung beſtätigt ihren Entſchluß, im Laufe der kommenden internationalen Ver⸗ ſammlungen die notwendigen Initia⸗ tiven zu ergreifen mit dem Ziel, eine allgemeine Konferenz für die Begrenzung, die überwachte Verminderung und die Einſchrän⸗ kung der Rüſtungen herbeizuführen. Der Marineminiſter hat dem Präſidenten der Republik des weiteren einen Geſetzeserlaß zur Unterzeichnung unterbreitet, der ihn bevoll⸗ mächtigt, bis zum 31. Dezember 1936 einen Kredit von 100 Millionen Franken zu ver⸗ wenden für Schiffsbauten, zur Beſchaffung von Marineartillerie, von Flugzeugen für die Ma- rine und zu Arbeiten in den Kriegshäfen. „Gerechligkeit für das neue deulſchland“ Beverley Nichols berich ligt falſche Anſichlen Lloyd George ſei jezt das erſtemal ſeit 1914 in Deulſchland. Hoffentlich würde er jenes Land ſo ſehen, wie es der Verfaſſer geſehen habe. Heute repräſenkiere Hitler die deulſche Seele.„Gebe Golt, daß wir nicht verſuchen, ihn zu bekrügen, wie wir ſein Land betrogen haben.“ Der Verfaſſer er⸗ wähnk dann, daß ihm zwei kleine Jungen aus Braunſchweig aus ihrer Schule erzählt hät⸗ ken, wo ſie gelernt haben, daß Engliſch eine Welkſprache ſei, daß Indien zu Großbritan⸗ nien gehören, daß Oliver Cromwell ein gra- ßer engliſcher Held und daß der engliſche König ein großer„Gentleman“ ſei. Bekanntmachungen ber N. S. D. A. B. Krels Heppenheim Die Geſchäftsſtelle der Kreisleitung iſt vom 8 bis einſchl. 16. September geſchloſſen. Heute Dienstag, den 8. September, abends 8.30 Uhr, läuft in der Turnhalle der Film „Polenblut“. Zu der Filmveranſtaltung werden die Einwohner von Fürth und r herzlich eingeladen. Für Pg. iſt der Beſuch der Veranſto tung Pflicht. — reſſe⸗Fülmpropaganda. 1 1 0 Gauffimſteue Heſſen⸗Naſſau wird der Groß⸗Tonfilm„Polenblut“ im Kreiſe Heppenheim an folgenden Terminen vorgeführt: 8. September in Fürth 9. September in Waldmichelbach 10. September in Rothenberg 11. September in Neckarſteinach Der nach der bekannten Operette gedrehte Ann Ondra⸗Film, erzählt in reizvoller Aufmachung von der Tüchtigkeit eines verliebten kleinen Mädels, das ſich den Mann ihres Herzens im beſten Sinne des Wortes erkämpft. Einſchmeichelnde Lieder und Muſik ergänzen die ſpannende Handlung. Vorver⸗ kauf der Eintrittskarten findet jeweils durch die Ortsgruppe ſtatt. NSDAP., Ortsgruppe Fürth. Am Mittwoch, den 9. ds. Mts., abends 8.30 Uhr findet im Parteilokal eine Orts⸗ eee e ſtatt. Es ſpricht Pg. Bürgermeiſter Rettig über ſeine Reiſe ins Banat. Für Parteigenoſſen iſt der Beſuch Pflicht, die Bevölkerung iſt zu der Ver⸗ anſtaltung herzlichſt eingeladen. PL. er⸗ ſcheinen im Dienſtanzug. NSDAP., Ortsgruppe Wadmichelbach Am Mittwoch, den 9. September zeigt die Gaufilmſtelle der NS DAP. hier abends 8% Uhr im„Goldnen Engel“ den Tonfilm zPolenblut“. Wie ſchon die Namen der Hauptdarſteller, Anny Ondra die bekann⸗ teſte darunter, ahnen laſſen, auch diesmal wieder eine heitere leichtbeſchwingte An⸗ gelegenheit, die die Sorgen und Mühen des Alltags für einige Stunden vergeſſen la ſen wird. Der Beſuch dürfte ſich daher ſchon aus dieſem Grunde lohnen. Ruppert, Kreisleitet AS BO Da. Arbeitsdank, Heppenheim. Sämtliche noch arbeitsloſen Kameraden des Ar⸗ beitsdankes Heppenheim, die das Schneider⸗ oder das Schuſter handwerk gelernt haben, wollen ſich heute Dienstag, abends zwiſchen 6 und 7 Uhr, im Haus der Arbeit(Laudenbachertor), auf Zimmer 6 Eingang Hinterer Graben), melden. Vetter, Kreiswalter. Neuer oberbeſehlshaber für Paläſtina Generalleulnank Dill zum Oberbeſehlshaber ernannt— Eine halbaml⸗ liche Verlaulbarung üb er die Lage in Paläſting London, 8. Sept. Wie das engliſche Ko⸗ lonialminiſterium am Montagabend mitteilt, iſt Generalleutnant Dill, der frühere Chef der Operationsabteilung des Kriegsminiſteriums, zum militäriſchen Oberbefehls⸗ haber in Paläſtina ernannt worden. N* Die Tatſache dieſer bedeutſamen Ernennung wird von einer halbamtlichen Verlautbarung über die Entwicklung der Lage in Paläſtina begleitet. In dieſer Verlautbarung heißt es u. a., daß der Generalſtreik, der dem Ausbruch der Unruhen im Avril gefolgt ſei, einen ausgeſpro⸗ chen politiſchen Charakter mit Zielen angenommen habe. die ſich mit dem Mandat nicht vereinbaren ließen und in deren Verlauf Methoden angewandt wurden, die eine unmittelbare Herausforderung der verfaſſungs⸗ mäßigen Autorität darſtellten. Die Mandats⸗ verwaltung von Paläſtina habe zur Wiederher⸗ ſtellung der Ordnung von Anfang an Schritte unternommen, während der letzten Monate ſei die Garniſon in Paläſtina beträchtlich verſtärkt worden. Trotz der Vorbeugungsmaßnahmen der britiſchen Behörden, die in vollem Einverneh⸗ men mit der britiſchen Regierung durchgeführt worden ſeien, ſei der volitiſche Streik jedoch fortgeſetzt worden, begleitet von Ausſchreitun⸗ gen aller Art. Die halbamtliche Verlautbarung kommt dann auf den am 18. Mai bekanntgegebenen Beſchluß der britiſchen Regierung zu ſprechen. * einen Ausſchuß zur Unterſuchung der arahiſchen Beſchwerde einzuſetzen. Der königliche Ausſchuß, ſo wird in der Ver⸗ lautbarung erklärt, werde die Aufgabe ſobald als möglich in Angriff nehmen. Aber zunächſt müſſe in Paläſtina die Ordnung wieder⸗ hergeſtellt ſein. Unglücklicherweiſe vertre⸗ ten die arabiſchen Führer jedoch den Stand⸗ punkt, daß ſie den Streit nicht eher beenden könnten, als bis die britiſche Regierung ihre Paläſtina⸗Politit grundſätzlich geän⸗ dert habe. Alle bisherigen Bemühungen, eine Sinnesänderung herbeizu ſeien geſcheitert „Velttreffen für den Frieden“ 88 Brüſſel, 7. Sept. Das ſogenannte „Welttreffen für den Frieden“ wurde mit einer Kundgebung beendet, die ſich durch die Gegenwart der„Paſſionaria“ zu einer Demonſtration zugunſten des roten Spaniens ausgeſtaltete. In Brüſſel haben ſich verſchiedene Ge⸗ genkonferenzen gebildet. Die wichtigſte wird von Lansbury geführt. Das Welttreffen für den Frieden wird von den pazifiſtiſchen Orga⸗ niſationen, die dazu in Oppoſition ſtehen, mit der Erklärung abgelehnt, die Grund ſätz e des Welttreffens müßten unwei⸗ gerlich zum Kriege führen. 2 E NV l 5 2 — abend * Fin deten 1 ne bud der penheim . * Nada u Sime der und Inder. a0 abends Ortz, * 99. ie itz euch Ver⸗ b. er⸗ 1 r dei abends Onfiln en det ſelann⸗ iesmal Ap hen des Ver chan ett 0 Ar 1 oder len lh 0, auf den. swalltt . Ihiſchen f Vet⸗ ſobald unchſ edet⸗ erte Eund⸗ enden 10 hte gelt“ jungen eien — * DIE BUNTE SEIIE Löwenzirkus ſchwimml auf Elbkähnen Kapitän Schneiders brüllende„Arche Noah“ Oer weltberühmte Dompleur läßt fich nicht auffreſſen— Bei 65 Grad 1 1— Zitronenſaft das beſte gegen e Der wellberühmte Cöwenbändiger Ka; pitän Alfred Schneider, der kürzlich in ungebrochener Schaffenskraft den 60. Geburtstag feierte, erzühlte unſerem cy⸗ Mitarberter von ſeinen intereſſanten Er- lebniſſen als Dompieur und von ſeinen Jubtunftsplãnen. Der„König der hunderk Löwen“, wie Ka⸗ tan Schneider vielfach genannt wird, begann ſeine Laufbahn als einfacher Makroſe. Er iſt als ſolcher drei Jahre zur See gefahren und har den ganzen Erdball zweimal umſchifft. Einmal wäre er auf ſeinen hiermit verbunde⸗ nen Landreiſen in der Wüſte beinahe erfro⸗ ren und einmal nahezu verdurſtet. In der Glanzzeit des deulſchen Nadrennſportes von 1896—1903 war Kapitän Schneider neben Robbel, Fritz und Ludwig Oppel, Paul Al- bert und Willy Arendt, mit dem ihn noch heute eine herzliche Freundſchaft verbindet, einer der bekannteſten Rennfahrer und erſte Hooping de Loop-Fahrer. Ein Zufall ließ ihn dann zum Tierbändiger werden. In einer engliſchen Hafenſtadt waren zwölf Löwen billig zu haben, da ſte ihren Dompkeur— aufgefreſſen haften. Kapitän Schneider er- warb die Tiere und legte damit den Grund- ſtein zu ſeinem heutigen Ruhm als einziger Tierbändiger der Welt, der inmitten der Manege die brüllenden Wüſtenkönige ein- zeln füttert. Blukiger Zwiſchenfall im Käfig Natürlich iſt Kapitän Schneider hierbei mehr als einmal nur mit knapper Nok dem Tode entronnen. So hieb einmal während einer Vorſtellung, als der Dompkeur den hungrigen Löwen die blutigen Fleiſchfetzen in den Rachen warf, eines der Tiere mit der Tatze nach ſeinem Meiſter. Eine der nadel ſcharfen, langen dolchartigen Krallen drang durch den Daumenballen und kam an der Innenſeite des Handbellers wieder zum Vor- ſchein. Kapitän Schneider war alſo mit dem Löwen förmlich zuſammengenagelk. Dieſer glaubte ſich nun bedroht und machte Miene, den Dompfkeur mit ſeinem furchtbaren Ge⸗ biz zu zermalmen. Da ließ ſich Kapitän Schneider durch ſeine Leute von außen an den Gitterſtäben feſthalten und befreite ſich durch einen einzigen, gewaltigen Ruck, durch den die ganze Hand zerriſſen wurde, von dem Löwen. In die furchlbare Wunde legte er lediglich, wie er es in ſolchen Fällen ſteis zu tun pflegte, eine friſche Zitrone, führte die Vorſtellung ruhig zu Ende und trat auch am nächſten Abend wieder auf. Kapitän Schnel⸗ der benökigt auf dieſe Weiſe bei Löwenbiſſen 10 einen Arzt, noch ein Starrkrampf⸗ erum. Wölfe überfallen den Transporkzug Unglaubliche Strapazen halte Kapikan Schneider mit ſeinen hundert Löwen auf einer Gaſltſpielreiſe durch Sibirien zu be⸗ ſtehen. Nach einer äußerſt ſtürmiſchen Ueber⸗ fahrt über das Schwarze Meer von Odeſſa nach Sebaſtopol, wobei die auf dem Oberdeck aufgeſtellten Löwenwagen um ein Haar ins Meer gerollt wären, führte ein Güterzug den B————— tumox Vaterliebe Der Mediziner Moll iſt ein zärtlicher Vater. Der Mediziner Moll verwöhnt ſeinen Jungen nach Strich und Faden. Dabei iſt Molls Junge ein richtiger Lauſefunge. „Hat Moll ihn noch nie verhauen?“ „Doch. Einmal. Aber—“ Aber?“ Er hat ihm zuvor eine lokale Aneſthie gemacht.“ Das letzte Mittel Otto fiel immer die Haarſträhne in die Stirn. Kein Mittel gab es, das ſie oben hielt. Otto ging zum Friſeur:„Wiſſen Sie dein Mittel? Der Friſeur nickte: „Doch. Laſſen Sie ſich einmal das Schuldkonto bei der Modiſtin Ihrer Frau zeigen— dann werden Sie erleben. wie ſich Ibr Haar aufrichtet! Zirkus in mehrwöchiger Fahrt über Irkulſk durch ganz Sibirien nach Moskau. Die Kälte ſtieg dabei bis auf 65 Grad, die Güter⸗ wagen verwandelten ſich durch den Akem ⸗· dampf der Löwen in förmliche Eisgrotten und ließen ſich kaum mehr öffnen. Die mik⸗ genommenen Fleiſchportionen mußten mik Pickeln, Brecheiſen und Hammer auseinan⸗ dergeſchlagen werden. Schließlich wurde der Transport auch noch von einem rieſigen Ru- del Wölfe überlallen, die nur durch an ⸗ dauerndes Schnellfeuer vertrieben werden KRommtem i abem ad 4„ Keinen Appekit auf Wachspuppen In Rom, bei den Aufnahmen zu dem er⸗ ſten Quo-Vadis-Film mit Emil Jannings in der Haupfkrolle, kam es eeinmal zu einem folgenſchweren Zwiſchenfall. Nach dem Dreb⸗ buch mußten ſich die Löwen Kapitän Schnei- ders auf neunzig dem Tode geweihte Chri- ſten ſtürzen. Kapitän Schneider arbeitete ohne jedes Gittet, wobei nicht das Geringſte paſſierke. Trotzdem wollte man bei den wei⸗ keren Aufnahmen vorſichliger ſein. Man ſtellte daher ſtatt der Menſchen Wachspup⸗ pen in die Arena, die beim Eintritt der Lö- wen an Schnüren gezogen wurden und die Arme flehend zum Himmel erhoben. Dies ſah natürlich ziemlich komiſch aus. Den Ein⸗ druck muß auch die Löwin gehabk haben, die Kapitän Schneider auch heute noch jeden Abend mit den drei Kugeln im Kopfe vor ⸗ führt, die ſie damals durch einen Pollziſten erhalten hat. Kaum hatte nämlich die Löwin die Arena bekreken, als ſie auch ſchon einen Mauervorſprung erwiſchte und daran ganz unerwartet zu der ſcheinbar ganz ſicher ge⸗ legenen Galerie hinaufſpringen konnte, wo ſte durch einen Biß ins Genick einen Skaki⸗ ſten kökele. Zirkus auf drei Elbkähnen Neuerdings hat Kapitän Schneider ſeinen ganzen Zirkus aufs Waſſer verlegt. Er hat drei rieſige Elbkähne erworben, die neben einandergekoppelt auf dem Oberdeck einem ſtalklichen Zirkus von 24 Mekern Breike und 50 Mekern Länge Platz bieten. Im Schiffsraum ſelbſt liegen die Ställe für Lö- wen, Elefanken und Pferde, ſowie die Auf⸗ enthalts- und Schlafräume für die Wärter. Selbſt Duſchen und römiſche Bäder hat man bei dem Entwurf der Pläne nicht vergeſſen. Es handelt ſich alſo gewiſſermaßen um eine moderne Arche Noah, die ſämlliche deulſche Ströme und großen Binnengewäſſer befah⸗ den wird. Kapitän Schneider hofft hierdurch die Transporlkoſten erheblich verringern und ſich neue, noch von keinem Zirkus beſuchte Wirlſchaftsgebiete erſchließen zu können. Fragt man Kapitän Schneider nach der Urſache der erſtaunlichen Jugendfriſche und des Unbernehmungsgeiſtes, die ihm noch im Bilder von der 8 Serliner 8 Funk ausſte llung von Olaf Jverſen Der Zentral-Hupton-Empfänger iſt ein neuartiges Empfangsgerät für das Auto. Von einem in Berlin ſtationierten Zentralſender werden in kur⸗ zen Abſtänden Huptöne über das ganze Reich ge⸗ ſandt, die das Auto empfängt und von ſich gibt. Das läſtige Drücken auf den Hupknopf hört auf, die Verkehrsſicherheit hebt ſich. N— 1 2 Der Super-Wellenzeppelin-14/ 60. 5⸗Kreis ⸗Röhren⸗ empfänger leinſchließlich des Polargebletes) mit Doppelkopf geſteuerten Tonreiniger, in Gummi ge⸗ lagert und hydrauliſcher Wellenſteuerung„Typ An⸗ geberklaſſe“. Etwas für ganz feine Leute, die in der Lage ſind, ſich dazu ihren eigenen Radio⸗ Schofför zu halten. 0. * 1 Ne Der Reinton-Funkfilter. Ein ſenſationeller Fern ⸗ empfänger, mit dem man ſogar gewiſſe üble Aus⸗ landsſender ohne Aerger hören kann. Der ein⸗ gebaute Lügenfilter fängt alle Hetzreden auf, leitet ſie ſeitlich durch ein Abgasrohr ab, wodurch ſelbſt die wüſteſten Stationen durchaus geſellfchafts fähig werden. Der 5⸗Röhren-„Telepath“. Ein ganz neuartiger Ohneknopf⸗Empfänger. Das ermüdende Drehen und Suchen der Stationen fällt von mum an fort. Es genügt, ſich die gewünſchte Station zu denken und dabei den Apparat ſcharf zu fixieren— ſofort wird ſie ſich melden. Vor den Toren der Funkausſtellung ſind noch wei ⸗ tere, allerdings nicht behördlich anerkan man immerhin einige hundert Meter kann und zwar vergrößert, was nicht Reichspoſt kann. — 7 4 4 Liechlenſteins letzler Zoldal Es iſt wenig bekannt, daß auch Liechtenſtein einmal einen Krieg geführt hat, und zwar im Jahre 1866 als Verbündeter Oeſterreichs gegen Italien. Damals ſchickte das Ländchen eine „Armee“ von 80 Mann ins Feld, die aber alle Ende Auguſt nach dem Friedensſchluß mit Italien wohlbehalten heimkehrten, ſogar in Stärke von 81 Mann, denn inzwiſchen hatte ſich ein öſterreichiſcher Leutnant zu ihnen ge⸗ ſellt. 1868 wurde in Liechtenſtein die Dienſt⸗ pflicht abgeſchafft. von jenen 80 Mann iſt nur noch einer übriggeblieben, Andreas Klieber, den wir hier als Wächter auf den Zinnen der Burg Vaduz ſehen.(Atlantik, K.) 60. Lebensjahr zu derarkigen Leiſtungen be⸗ fähigen, ſo erhält man die Antwort: Ich habe in meinen jungen Jahren jeden Sport betrieben, den es damals gab. Ich war ein begeiſterker Nad- und Autofahrer, lief gerne weite Strecken, ſpielle Fußball und betrieb auch das Schwimmen. Und ſo iſt es gekom- men, daß ich mich heute noch wie ein Vier⸗ ziger fühle und krotz der vielen Fehlſchläge, die auch mir im Leben nichk erſpark geblie⸗ ben ſind, noch nicht ein graues Haar auf dem Kopfe krage.“ „dänemarls Inge“ Der Liebling einer ganzer Nation Inge Sorenſen, die elſfährige Orymipia- teilnehmerin, die für Dänemark eine Medaille m 200⸗ Meter⸗Bruſtſchwimmen errungen hat, warde dei ihrer Heimkehr begeiſtert aufgenommen und iſt zum Stebting des ganzen Landes geworden. In den däniſchen Buchhandkungen und Papier geſchäften ſind die Schaufenſder nt den Photos eines jungen Mädchens geſchmückt. Ja den Kopen⸗ hagener Wohnungen ſteht man Dieſen gleichen lachenden Mädchenkopf, auf den Ankündigungen der Filmtheater, in den Zeitungen— überall iſt der Name„Inge“ zu leſen.„Inge iſt im Augenblick ein Begriff, ſie iſt der Lebeing der Nation und das Vorbild aller jungen däniſchen Mädchen im Alter von 10 bis 12 Jahren.„Inge“ heißt mit Nachnamen Sorenſen, ſie ſſt die 11jährige Tochter eines Fiſchers und kann von ſich behaupten, die füngſte Olympiaſſegerin der Welt zu ſein. Wenige Wochen iſt es her, da traten die Kämpfer aller Nationen in den Ring, um für ihr Vaterland um den olympiſchen Lorbeer zu ſtrei⸗ ten. Ein junges ſchlankes Mädel war unter ihnen, ein lachendes Kind, das Dänemark in die Welt hin⸗ ausgeſandt hatte, damit es für ſeine Flagge kämpfe. Und Inge Sorenſen begriff, worum es ging, als ſte zum Endkampf der ſchnellſten Schwim⸗ merinnen ſtartete. Eine bronzene Medaille war ihr wohlverdienter Lohn im 200⸗Meter⸗Bruſt⸗ ſchwimmen. De kehrte in die Heimat zurück. Zum erſten Mal in der olympiſchen Geſchichte hatte eine Elf jährige eine derartige Leiſtung vollbracht. Hun⸗ derttauſende ſtanden zum Empfang bereit, um da⸗ kräftige Mädel mit Konfekt und Spielzeug, mit Blumen und Liebesgaben zu überſchütten.„Inge“ ſtand im Mittelpunkt des Intereſſes. Ihre Bil⸗ der erſchienen auf Poſtkarten, und jedes Mädel und jeder däniſche Junge haben heute Inges Photo; graphie über ihrem Bett hängen und träumen von dieſem Vorbild. Draußen in Skovshowd, einem kleinen Kopen; hagener Vorort, lebt„Inge“. In einer alten Fiſchergaſſe wohnt ſie mit ihren Eltern und der Großmutter. Gern denkt ſie an die Berliner Tage zurück, ſie erzählt, wie gut es ihr in der großen Stadt gefallen hat, wo man ihr zum Andenken einen kleinen Hund geſchenkt hat. Und dann läuft ſte zu dem alten ſteinernen Fiſcherhafen, wo ſie ſeit ihrem erſten Lebensfahre zu Hauſe iſt, wo ſie die erſten Schwimmverſuche machte und trainierte, um * 15 Ziel zu erreichen. olg zeigt ſie dem Beſucher die oly Medaille und freut ſich, daß gerade ſie 1 die Dänemark einen Sieg einbringen konnte. Die alte Großmutter ſchüttelt den Kopf. Sie war immer beſorgt, daß Inge ſich im Waſſer erkälten würde, und nun hat die kleine Enkeltochter gar eine Medaille aus der großen deutſchen Stadt mitge· bracht! Zärtlich ſtreicht ſie Inge über die blonden 3 Der W Ae iſt ebenſo wie rigen rer zufrie mit ſeiner di eine— 4 iſt. a i „Inge“ das Tagesgeſpräch Dänemark iſt über Nacht der Liebling einer Nation. 2 die ſich darüber freut, die jüngſte olympiſche Sie⸗ gerin zu den ihren zählen zu können. —— P 1— H(— ——— — — 1 J „ 1 — — N l 5 eſtunden —— RETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz 22. Fortſetzung. „So helfts doch um CEyrtſti willen!“ bat ſie mit ge⸗ kungenen Händen einen krausköpfigen Italiener, und der ktädtiſche Infections⸗Sollicitor deutete auf ſeine ſechs Bah⸗ tenträger. „Wir haben ſchon zweitauſend Leut' in die Gruben auf dem Auguſtiner⸗Friedhof gebracht! Die Totenzettelſchreiber zaben halt Arbeit! Sterben ſechzig Menſchen täglich allein im der Ruhr!“ „Aber die Siechen!“ „Die Sanitätsmagiſter der Stadt mit ihren Leuten ammeln Kranke, was die können! Sind ihrer halt zu Mel! Manche mögen auch net in die Spitäler. Sterben kteber hier draußen!“ „Wo bleibt denn nur unſer Herrgott?“ ſprach die Gun⸗ del Pernfuß und warf einen Blick herüber nach dem Stefansdom, dem Wahrzeichen Wiens. Gerade als ſie zeſtern in der Mitte der Andächtigen den ſechsundfünfzig⸗ ſten Pſalm vernommen: Miſere mei, Deus— Herr! Erbarme dich meiner!— gerade da war mit Heulen und Brauſen eine türkiſche Stückkugel in das Kirchenſchiff ge⸗ flogen und hatte einer frommen Beterin das Bein zer⸗ ſchmettert. Aber vielhundertköpfig knieten dort auch heute wieder Frauen und Kinder und murmelten das Gebet. Die Türkenglocken.„Ach Gott!— gib Fried' der Chriſten⸗ heit— und ſteh' uns bei in dieſer Zeit!“ Und hoch auf dem Stefansdom, in deſſen Steingerant ſchon mehr als fünfzig Kugeltreffer der Türken klafften, ſah Gundel Pernfuß die Fernrohre, durch die alle Be⸗ wegungen im Türkenlager beobachtet wurden. 5 2 Der Sonnenſchein wurde bleich und ſchwand. Die Luft ſtank nicht mehr von Verweſung. Ein zäher, bitterer Ge⸗ ruch erfüllte ſie. Durch die Schleier des Pulverdampfs, der von den Baſtionen in die Stadt hineinſtrich, ſah die Gundel Pernfuß die Scherffenberg⸗Grenadiere, die mit den Handgranaten am Leibriemen im Laufſchritt nach den Wällen ſtürmten. Sie ſah den letzten, noch nicht gefallenen oder verwundeten Stück⸗Hauptmann, wie er das Peit⸗ ſchengeknall und Geſchrei der Troßknechte um eine zu der Burgbaſtei raſſelnnde langrohrige Kartaune antrieb, ſie ſah die Bürger, die Schubkarren mit Bleikugeln und Pul⸗ vertonnen zu den vorn kämpfenden Studentenkompagnien rollten, ſie ſah die Tragbahren, die von dort kamen— eine hinter der andern. N „Mit Zimbeln und Schalmeien ſan s angeruckt! Dös war ein blutiger Tag!“ rief ein Verwundeter vom Regi⸗ ment Württemberg. Ein Bleſſierter vom Regiment des Grafen de Souches lachte. Dreihundert von ihnen haben wir dem Mahomet ge⸗ opfert!“ 1 ſchwirrte etwas durch die Luft. Ein mit Schwefel umſponnener Brandpfeil fiel unweit der Gundel Pern⸗ fuß nieder. Sie rannte und häufelte huſtend Sand vom Boden über den erſtickend ſchwelenden Schaft. Wenn die Pfeile der Tataren ſchon bis hierher flogen, dann war die Rampflinie nicht mehr fern. Ein wütendes tauſendſtim⸗ miges Geſchrei ſcholl von dort, ein Gebrodel und Geflacker von Kleingewehrfeuer aus dem Grabenkriega des Stel⸗ lunaskampfes. Ein plötzlicher Donnerſchlaa dröhnte, daß der Gundel Pernfuß die Häuſer umher zu ſchwanken ſchienen. In einer fern zum Himmel aufſteigenden ſchwar⸗ zen Wolke flogen Hunderte von bunten Fetzen menſchlicher Köpfe, Arme und Beine durch die Luft. „Den Türken ihre große Sprengmine is gegen ſie ſelber zruckg'ſchlagen!“ ſtrahlte ein blutüberſtrömter, heimhinken⸗ der Bräuknecht zu der Jungfer. Aber in das Jubelgeſchrei don den Bollwerken miſchte ſich ein neues wütendes Gebrüll. Deutlich konnte das Ohr der Gundel Pernfuß das ſtoßweiſe, heiſere„Allah“ unterſcheiden, die Rufe von den Wällen. „Der Paſcha von Damaskus läuft zum dritten Male an!“ „Der Janitſcharen⸗Aga klettert, den Säbel zwiſchen den Zähnen, vor ſeinen Leuten über die Palliſaden!“ „Sie kommen in großen Sprüngen durch den unterſten Graben! Fangt ſie auf! Fangt ſie auf!“ Die Gundel Pernfuß war jetzt in einem toten Winkel ſeitwärts der rauchenden und donnernden Burgbaſtei an⸗ gelangt. Er hieß die Tiefe im Graben. Ueber ihre Sen⸗ kung heulten die Kugeln und ziſchten die Pfeile hinweg. In verhältnismäßiger Sicherheit ſtanden hier die Frauen und Mädchen und Mönche und Alten, die es wagten, den Kämpfern Speiſe und Trank in die Schützenlinie zu bringen. i Der große Schützengraben— das hörte die Gundel aus den gemurmelten Geſprächen hier jeden Tag— das war der Graben vor der Stadtumwallung. Um ſeine ßere Böſchung rangen auch heute wieder da drüben die Männer aus drei Erdteilen. Aber über ihm ragte och unüberwindlich die ſeit Wochen wütend umkämpfte, 1 Dreieck vorſpringende Burgbaſtei— der Zauberhaufen, ie die Janitſcharen den blutgetränkten, von Sreng⸗ atern zerklüfteten, von unterirdiſchen Minenſtollen durch⸗ ühlten Maulwurfshügel nannten— und ſchirmte die icht dahinter liegende verlaſſene Hofburg und die Kaiſer⸗ ſtadt Wien. Die Gundel Pernfuß war nur wenige hundert Schritte hinter der Feuerlinie neben den Gäulen der abgeſeſſenen Dupigny⸗Küraſſiere. Sie hörte das wirre Geſchrei, die Schläge des lo henden Pulvers, die Kommandos, faſt dae Säbelgeklirr und ſie konnte ſich doch keine Vorſtellung machen, wie es da draußen zuging— von dem Kampf mit Handaranaten im Gewirr der Gräben— von dem atemloſen Gelauer, wenige Schritte voneknander, in ge⸗ deckten Erdhöhlen und Unterſtänden, von dem mit Leichen bedeckten dritten Land dazwiſchen. der Sohle des großen Wallgrabens. Es ſchien der Gundel Pernſuß als wollte heute der tägliche Kampf um die Burabauei kein Ende nehmen. Aber dann vergrollte doch das Gebrüll in einem tauſend⸗ aachen Stimmengewirr der für diesmal auseinanderwei⸗ henden Heerhaufen. Die Feuerrohre verſtummten. Es logen keine Pflaſterſteine mehr auf Turbane im Graben, es tröpfelte kein heißes Pech mehr auf Sturmleitern voll Männern aus Bagdad oder Kairo. Die Wallgänge hinter den Bollwerken füllten ſich mit den Maſſen der zurück⸗ lutenden Verteidiger. „In dieſen Studioſen und Musketieren des Kaiſers und Bürgern und Handwerkern von Wien— das wußte die Gundel,— zitterte noch ſtundenlang nach dem Hand⸗ gemenge der Krieg und fieberte in den Augen, die den guten Chriſten aus den pulvergeſchwärzten Geſichtern ſtarrten, und flackerte auf den Lippen, die die Eindrücke des Kampfes austauſchten: Ein atemloſes:„Wie war dös nur möglich, daß ſich der Türk' unbemerkt bis zur Gegenbäſchung hat durchgraben können?“ Ein hitziges: „Woher haben ſ' beſetzt war, daß ſie mit ſolcher Furie gekommen ſind?“ Ein erbittertes:„Die Gegenböſchung gewinnen wir nim⸗ mer zurück!“ Ruhig war nur ein einziges gebräuntes Antlitz. Der Ritter von Rimburg ſtand neben der Gundel. Er trug die einfache Montur des Kriegsfreiwilligen: dunkles Wams mit Degen und Piſtolen am Wehrgehänge, weichen in die Stirne gedrückten Sturmhut, die Muskete umgehängt. Die Gundel ſah ihn aus großen blauen Augen an. Der Blick war liebevoll und bang zugleich. Er glitt von der Filzkrämpe bis zur Stiefelſpitze. Suchte ängſtlich nach Blut. Da ſchimmerten rote Spritzer hier und dort. Aber die ſtammten vom Feind. Nirgends war in dem verſtaubten Tuch ein Säbelſchlitz oder ein Kugelloch. Zur Sicherheit betaſtete die Gundel Pernfuß den Kriegsmann mit bebenden Fingern. Mochten die bewaff⸗ neten Studenten ringsum lachen. Sie machte kein Hehl draus, daß ſie ihn liebte. Sie war ſtolz darauf. Das war ihres Herzens Lohn. Dafür tat auch ſie hier unver⸗ zagt gegen den Gottesfeind ihre Pflicht. „Eure Hand zittert nicht einmal“, ſprach die Gundel, „nach der erſchrecklichen Bataille!“ „Ich bin die Händel mit den Türken vom Mittelmeer her gewohnt!“ ſagte der Ritter von Malta. Der Academicus Rupert Teuffl wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn und ſprach langſam. „Der fremde Herr hat heut im Zweikampf einen wüti⸗ gen Bei erlegt! Dös hab' i mit eigenen Augen g'ſchaut!“ Neben ihm rieb ſich der Philoſoph Kaſpar Petſchenka den Pulverſchleim aus den Augen und verſetzte zögernd. wie mit einem inneren Vorbehalt: „J war daneben wie der fremde Herr zwei ſtarke Janit, Haren über den Haufen geſtochen hat! „Das war eine gute Kriegsliſt von dem Herrn Bruder da“,— ein junger Graf mit dem Arm in der Binde blickte ſcharf faſt mißtrauiſch, auf Adrian von Rimburg, —„daß er beim letzten Sturm auf einmal mit lauter Stimme auf Türkiſch geſchrien hat: Zurück! und die Barbaren haben ernſtlich geglaubt, es ſei ein Befehl ihrer Baſſas, und ſind retiriert!“. ö 0 5 Ringsum lachten weiße Zähne in kriegeriſchen Schorn⸗ ſteinfegergeſichtern. Aber dann war wieder ein ſeltſames Schweigen um den Ritter von Rimburg herum. Er ſtand allein. Die Gundel bemerkte es nicht. Sie ſchaute in die Runde. Sie frug etwas ängſtlich und unſicher: „Dem Nicola Waldſchaffer haben ſie doch um Gottes willen nix angetan?“ „Der is pumperlg'ſund!“ „Wo habt ihr ihn dann gelaſſe?“ „Vorhin war er noch unten im Graben!“ lachte der iloſpoh Petſchenka. l 5 5 W der Rechtsbefliſſene Waldſchaffer blieb drüben in der Mitte ſeiner Kampfbrüder. Er wandte den heißblüti⸗ gen Krauskopf finſter der Gundel zu, muſterte den Ritter von Rimburg an der Seite der blonden Gundel und ſprach leiſe und aufgeregt zu den erhitzten Grabenkämpfern, die ihn umſtanden. e „Dös ſtinkt nach Verrat! Wieſo haben die türkiſchen Miniermeiſter heut wieder ihre Galerie juſtament gegen das unfertige Schänzel vor dem Ravelin getrieben?“ „.. gerad', als ob ſie g'wußt hätten, daß ſie da einen Vorteil an der Gegenböſchung gewinnen könnten!“ „Warum haben ſ' ihre Feuerkugel auf die Stund in die Kapuzinerkirche geworfen, wie alles andächtige Voll beiſammen war?“ „Is ſchon wahr!“ a f „Warum haben s' den Hagel von Bomben in das höl⸗ zerne Komödienhaus bei der Burgbaſtei gehen laſſen, grad' als es wegen der Feuergefahr abgebrochen werden ſollt' und uns die Zimmerleut' erſchoſſen?“ „Dös geht net mit rechten Dingen zu!“ 0 „Wieſo macht drüben in der Leopoldſtadt der Paſcha von Anatolien ſchon vorher a falſche Attacken gegen das Roteturmtor, wenn wir uns hier erſt zu einem Ausfal! ſammeln? Da hat doch einer aus der Stadt a Zeichen gegeben!“ „Der g'hört an einen von die drei Schnellgalgen, die der Kommandant hat aufſtellen laſſen!“ „Wann man ihn fänd'!“ „Ich mein', er ſteht nöt weit von hier. Dort bei dem Madel!“ ſprach der Studioſus Waldſchaffer. gewußt, daß der Poſten ſo ſchwach“ Copyright by knorr 4 Hirn, München „Nicola— gey doch vei!“ rief von druven die Gunde! Pernfuß. Er tat, als hörte er es nicht. Sie drehte zornig den Blondkopf zu den beiden Studenten. 1 „Er trotzt bloß aus Eiferſucht— der dumme Bub! agte ſie. 8 f 8 und bringt alle gegen den fremden Herrn auf! verſetzte der Petſchenka. Euch auchk ehrte die Gundel Pernfuß.„Ich ſeh's Euch an!“ r eres 5... und wenn er am End' gar recht hätt'?“ frug der Rupert Teuffl. 7 4 Ja— ſchamt ihr euch denn gar nicht, ſo was über⸗ haupt nur zu denken?“ Die Gundel rang die Hände. Die beiden Studioſen traten hinüber zu der Gruppe um den Nicola Ane 5 Sie hörten, wie er gedämpft und leiden tlich fortfuhr: a Ffellgrad— den Türken her is er vor Toresſchluß bei uns eingeritten! Die Tataren haben ihn verfolgt? Sein Pferd haben ſ' erſchoſſen, ihm ſelber haben ſ' nix getan! Daß dös a Komödi war— dös ſieht a Fratſchel⸗ weib!“ „Ah geh...“ Aber es klang zweifelnd. g „Niemals hat a Chriſtenmenſch ihn früher in Wien g'ſchaut. Auf einmal, wie's draußen ſchreit:„Allahillaha!, da is er zur Stell'!“ 4 „.. und hat ſchon mehr als einen Türken z'ſamm⸗ ſäbelt! Das tut er doch net, wenn er von dem Groß⸗ vezier geſchickt wär'!“ „Was liegt dem daran, ob er ein paar Leut' mehr eee daß er ſo an trefflichen Spion in der Stadt 1 „Und die Kriegsliſt, daß er vorhin auf Türkiſch zum Rückzug gerufen hat..“ „. nachdem er gemerkt hat, daß die Türken heut doch nix mehr vor ſich bringen könnten! Woher kann er denn ſo gut türkiſch wie die Türken ſelber, wenn er net zu dem Mahomet ſeinem Volk gehörte?“ „Nicola— i hab' Braten und Wein!“ rief die Gundel. Der Studioſus Waldſchafferr machte eine abwehrende Handbewegung. „Wißt's wo ihn das Mädel drüben geſehen hat?⸗ ſagte er'„Die liebe Unſchuld hat mir's ſelbſt erzählt: in Frankreich, bei dem König Ludwig, der mit Kaiſerlicher Majeſtät im Krieg liegt. Von dem geſchworenen Feind deutſcher Nation hat er ſich als Botenreiter zu dem Groß⸗ türken brauchen laſſen!“ „Was d' net ſagſt!“ „Und der Sultan hat ihn in Konſtantinopel mit allen Ehren aufgenommen! Dös hat mir aber ein Schwert⸗ träger von einem Baſſa geſtanden, den wir heute ge⸗ fangen haben und der den braven Herrn von damals her wieder erkannt hat!“ „Dös geht nöt mit rechten Dingen zu!“ „Und ich meld' es den Exzellenzherren!“ ſagte der Ni⸗ cola Waldſchaffer,„daß a Judas unter uns vorhanden is! J nehm' jetzt Urlaub und geh' hinüber auf die Kärnt⸗ nerbaſtei!“ Dort ſpielte eine Kapelle. Graf Rüdiger von Starhem⸗ berg ließ, um den Großvezier zu ärgern, mit Trompeten und Pauken auf das herrlichſte muſizieren. Um ſein lang⸗ lockiges, kühnes Haupt trug er noch den Verband der Stirnwunde, die ihm auf der Löbelſchanze eine türkiſche Stückkugel geſchlagen hatte. Er ließ ſich noch in der Sänfte in die vorderſten Linien tragen. Da ſtand er in⸗ mitten der Hofkriegsräte und General⸗Wachtmeiſter, des Oberkriegskommiſſars und des General⸗Kriegsauditors, der Hofkammerräte und des Geheimen Deputierten⸗Kollegiums, und frug nicht die unverzagten Exzellenzen und tapferen Grafen um ihren Rat, ſondern tat, was er für richtig hielt, um das Deutſche Reich zu retten. Er hatte einen Brief in Händen, den ihm Kara Mu⸗ ſtafa an einem Pfeil hatte hinüberſchießen 2 der Graf Starhemberg möge nur für die nächſten Tage das Kraut kochen! Das Fleiſch wolle er, der Großvezier, nach der Einnahme Wiens ſchon ſelber hineinhacken! Und ein Nachſatz: Wie es mit der Uebergabe der Stadt ſtände, deren übler Zuſtand ihm, dem Testen wohlbekannt ſei, anſonſt die Belagerten die Strafe Allahs beweinen würden! „Schickt einen Trompeter“, ſagte der Graf Starhem⸗ berg.„Es ſoll ein kaiſerlicher Sprachknabe, ſo laut er kann, zu den Türken in ihrer Mundart hinüberſchreien, wir hätten lauter gute und geſunde Soldaten. Der Groß⸗ vezier ſolle nur redlich fechten. Man wolle ſich in Wien bis auf den letzten Blutstropfen verteidigen!“ Von der Vogelgeſang⸗Schanze her ſtieg der Hörer bei⸗ der Rechte Nicola Waldſchaffer, die Muskete über der Schulter, rauchgeſchwärzt zu der Kärnterbaſtei empor und hemmte finſter ſeinen Schritt. Zu ſpät: der Ritter Adrian don Rimburg war ihm zuvorgekommen und ſtand oben vor einer Gruppe der Exezellenzherren und ſagte: „Ein Küraſſier vom Götzſchen Regiment iſt über die Donau geſchwommen, um ſich zu dem Entſatzheer durch⸗ zuſchleichen. Die Türken haben ihn gefangen genommen.“ „Und unſern Brief an den König Sobieſki und den Herzog von Lothringen mit Pfeilen zu uns in die Stadt zurückgeſchoſſen!“ ergänzte ein Landmarſchall. „Der Küraſſier vom Regiment Caraffa, der ſich aus dem Sukkursheer zu uns durchgeſchlagen haben will...“, uh. der Ritter von Rimburg fort.„.. hat ſich in ſeinen Relationen als gan⸗ unzuverläſſig erwieſen!“ (Jortſetzung folg) Lebe einig N. Gene det un wage freak gutt arbei der zu weile mer n Gaſt i zum 6 lungen neu g dan den zu weiß d halten, tis ſel, h und d dabei Apr mit Auen gere ſcazen wenn wenig 1 von ihr che de 0 um⸗ roß⸗ neht doch denn t zu del. ende , 0er end roß⸗ allen wett⸗ g mals nden ürnt⸗ die tadt einen —... Bekanntmachungen Ortsgruppe dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Achtung! Nürnbergfahrer! Zum vorherigen Empfang der Verpfle⸗ gungskarten uſw. treten alle Nürnbergfahrer Donnerstagnacht 12 Uhr am OCG. Bahnhof pünktlich an. Abfahrt 0.24 Uhr. * Betr.: Dienſtſtunden und Vertre⸗ tung während des Reichs- parteitages. Während des Reichsparteitages bleibt die Parteidienſtſtelle geſchloſſen. ie nächſte Dienſtſtunde findet wieder Donnerstag, 17. September, abends 8 Uhr ſtatt. Franzke, Ortsgruppenleiter. der A. S. D. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 NS Lebensmittel⸗Opferring Am Mittwoch, 9. September, findet die Einſammlung der Lebensmittel für den Mo⸗ nat September ſtatt. Wir bitten, die Lebens⸗ mittel zur Abholung bereitzuſtellen. V. D. M. Heute Dienstag, 8. 9. iſt um 8.30 Ahr Gruppenappell. Jedes Mädel hat zu erſcheinen. Die Scharführerinnen bringen ihr Dienſtkontrollbuch mit, ſo⸗ wie Bleiſtift. Angetreten wird Saar⸗ ſtraße 15 im Hof. Die Führerin. Lokale Nachrichte Viernheim, den 8. September 1936 Anſer Tagesſpruch Die Erinnerung vergangener Tage iſt die Richterin über das Leben der Menſchen. Wohl dem, den ein guter Engel mit Frieden umweht, wenn er zurückſieht; wehe dem, dem fruchtloſe Reue jeden Rückblick verbittert. S. A. Mahlmann. Ze eee Emmen Mit einigen letzten heißen Tagen hat ſich der Sommer von uns verabſchiedet und mit kühlen Sturmtagen hat der Herbſt ein⸗ deutig ſeine Herrſchaft angetreten. Schnell und ſchneller kommt abends die Dämmerung und Nachtkälte jagt uns frühzeitig in unſere heimiſchen vier Wände. Die langen Abende kommen, die Abende, an denen der Zauber deutſchen Familienlebens ſeine Kreiſe ſpinnt und Erinnerungen für viele Jahre und den Lebensabend ſchafft. Eltern und Kinder ver⸗ einigen ſich um den großen Tiſch im Scheine der Lampe und werden ſich der häuslichen Gemeinſchaft und Geborgenheit bewußt. Ur⸗ laubsbilder werden geordnet und eingeklebt, Erinnerungen werden laut und dazwiſchen wagen ſich Weihnachtswünſche und die Vor⸗ freuden auf Wintervergnügungen hervor. Ein gutes Buch, ein wenig Hausmuſik, Baſtel⸗ arbeiten und Geſellſchaftsſpiele kommen wie⸗ der zu Ehren. Und niemals kommt die Lange⸗ weile auf, weil echt deutſche Gaſtlichkeit im⸗ mer wieder den einen oder anderen lieben Gaſt in den Kreis führt, ſo daß der Stoff zum Erzählen und der ganze Inhalt dieſer langen Abende ſich nie erſchöpft und immer neu geſtaltet. Nicht zuletzt danken wir es Vaters Zeitung, daß es an den langen Aben⸗ den zu Hauſe ſo ſchön iſt. Sie iſt immer dabei, weiß das Neueſte, verſteht uns gut zu unter⸗ halten, bringt Mutter einige neue Moden⸗ tips mit und den Kindern ein paar neue Rät⸗ ſel, berichtet Vater von der großen Politik und dem Jungen vom Sport und drängt ſich dabei nicht auf. Niemals ſtellt ſie beſondere Anſprüche, verlangt keinen Imbiß und iſt mit dem Platz zufrieden, den ſie bekommt. (Allerdings läßt ſie Vater nie aus ſeiner engeren Nähe, denn er weiß ſie wohl zu ſchätzen!) Und keiner wird es übelnehmen, wenn ſich einer aus der Familie mal ein wenig mit der Zeitung abſeits ſetzt, um ſich von ihr etwas Beſonderes berichten zu laſſen, ohne daß die Unterhaltung der anderen da⸗ durch geſtört wird. Gehört ſie doch zur Fa⸗ milie, ſolange wir zurückdenken können. Sie hat das Geheimnis der ewigen Jugend, täg⸗ ein neues Geſicht zu zeigen, immer wieder reizvoll zu ſein und ſich doch im innerſten Weſen treu zu bleiben, immer neu, immer be⸗ gehrenswert, die Zeitung, die abends nicht fehlen darf! * Doppelverdienertum. Die Tatſache des Doppelverdienertums ſchafft an ſich kei⸗ nen ſelbſtändigen Kündigungsgrund, kann aber bei Entlaſſung zur Verringerung der unbilligen Härten führen, wie es in einer Entſcheidung des Arbeitsgerichts in Nürn⸗ berg heißt. In der Begründung zu dieſer Ent⸗ ſcheidung heißt es u. a.: Damit iſt aber nicht geſagt, daß dieſe Frage heute keine Bedeu⸗ tung mehr hat und daß nicht die Doppelver⸗ diener tunlichſt durch ſolche Vollsgeneſfen er⸗ ſetzt werden ſollen, die ohne jeden Verdienſt ſind. Beſonders müſſen die Frauen, deren Männer verdienen, aus den Betrieben lang⸗ ſam entfernt werden, durch ſolche Frauen, deren Männer arbeitslos ſind oder die ſonſt für einen Angehörigen zu ſorgen haben, erſetzt und ihrer eigenen Familie wiedergegeben. Die Erjaßung der Wehrpflichtigen Sämtliche ande Männer, die in der Zeit vom 1. Oktober 1891 bis einſchl. 31. Dezember 1912 geboren ſind, wurden aufgefordert, ſich beim Polizeiamt— Melde⸗ ſtelle Saarſtraße Nr. 15— während der Dienſtſtunden(8 bis 13 und 15 bis 20 Uhr) zu melden. Es iſt hierbei gleichgültig, ob es ſich um gediente oder ungediente Leute han⸗ delt oder ob einzelne Perſonen bereits erfaßt ſind, ob ſie kriegsbeſchädigt ſind oder ſonſtige körperliche Gebrechen haben. Die Meldezeiten haben geſtern begonnen. Gediente Leute wollen zur Vereinfachung und raſcheren Abwicklung der Meldung ihre Militärpapiere mitbringen. * Kräftige Stürme wollen ſchon vor Beginn des Herbſtes gründliche Arbeit lei⸗ ſten. Wie er heute Nacht in den Baumkronen wühlte, in den Schornſteinen heulte, auf die Dächer ſprang und mit immer neuen ſchwe⸗ ren Breitſeiten gegen die Giebel ankämpfte! Wo ein Dachfenſter offen ſtand, gings kra⸗ chend in Scherben. Der Sturm riß einem in der Frühe die Tür aus der Hand und ſchlug ſie übermütig zu. Schwer mußten die Radfahrer gegen den Wind ankämpfen. Die Drähte ſangen ſein Lied mit: Es wird Herbſt! Ich bin ſein Bote, ich, der Sturmwind, der rauhe Geſelle! Miesmacher denken an Rheu⸗ ma. Der Heitergeſtimmte ſagt: Hunde, die viel bellen, beißen nicht... und träumt weiter noch von vielen ſchönen Herbſttagen, die kommen ſollen, und die wir uns am Anfang des September auch alle ſehnlichſt wünſchen. — Das Wetter am Dienstag: Nach hef⸗ tigen Böen und verſtärkter Niederſchlagstätig⸗ keit wieder mehr wechſelnd bewölktes Wetter mit einzelnen Schauern. Bei immer noch kräf⸗ tigen weſtlichen Winden kühler. Mittwoch: Einzelheiten nicht abſehbar, doch vorausſicht⸗ lich noch immer unbeſtändig. Lebens mittelopferring. Wir bit⸗ ten die Hausfrauen, die Lebensmittelſpenden für Monat September morgen Mitt⸗ woch zur Abholung bereit zu halten. Gruppenappell im BM. Zu dem heute Dienstagabend ſtattfindenden Gruppen⸗ appell hat jedes Mädel zu erſcheinen. Die Scharführerinnen haben das Dienſtkontroll⸗ buch mitzubringen. Angetreten wird Saar⸗ ſtraße 15 im Hof. * Gottesdienſtordnung. Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Michael Hoock 10., Ehefrau Anna Maria geb. Bugert, Schwie⸗ gertochter Barbara geb. Schmitt, Kinder und Angehörige. Wo aktive Soldaten Mitglied ſein dürfen. Wie das Reichskriegsmini⸗ ſterium mitteilt, iſt gegen die Zugehörigkeit aktiver Soldaten zu den im Rahmen des Reichskriegerbundes Kyffhäuſer gegründeten Freikorpskameradſchaften nichts einzuwenden, ſoweit die betreffenden Soldaten dem Frei⸗ korps angehört haben. Es wird jedoch darauf hingewieſen, daß aktive Soldaten aller Dienſt⸗ grade in erſter Linie Anſchluß an den Sol⸗ datenbund, den NS.⸗Marinebund und den Deutſchen Luftſportverband zu ſuchen haben. Wunden auswaſchen?— Nein! Schon das Berühren iſt ſchädlich. Reinigen und Ausſpülen der Wunden, auch wenn ſie ſchmutzig ſind, iſt äußerſt ſchädlich und ge⸗ fährlich. Die in der Wunde befindlichen Krank⸗ Ra werden durch das Ausſpülen in die lutbahn getrieben; ſie können durch Aus⸗ waſchen nicht entfernt werden. Daher Wunden nicht auswaſchen, auch ſchmutzige Wunden nicht, ſondern ſofort mit keimfreiem, trocke⸗ nem Verbandpäckchen bedecken. Womöglich vorher die Wundumgebung mit FSprozentiger Jodtinktur beſtreichen. Bei größeren oder tie⸗ feren Wunden, namentlich in der Nähe der Gelenke, ſofort zum Arzt. * Seßen⸗Aafjauijche Trachtengruppe beim Aeichsparteitag Im Rahmen des Reichsparteitages wird dieſes Jahr das große Volksfeſt vor allem dadurch gekennzeichnet, daß in größerem Um⸗ fange deutſche Volks⸗ und Trachtengruppen eingeſetzt werden, um das heimatliche Brauch⸗ tum zu zeigen. Auch unſer Gau wird mit zwei A beim Reichsparteitag vertreten ſein. ie Wetterauer Marktſpielſchar unter Leitung von Oberſtudiendirektor Wilhelm Philipps, Fried⸗ berg und die Schlitzerländer Trachtengruppe unter Leitung von Parteigenoſſe Steinacker, Hartershauſen, werden das Brauchtum aus unſerem Gau in Nürnberg zeigen. Die Dar⸗ bietungen der Wetterauer Marktſpielſchaar ſind in weiten Kreiſen unſeres Gaues be⸗ kannt. Auch beim Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg konnte die Wet⸗ terauer Spielſchar erfolgreich mitwirken. Die ed. Viernheim Odenwalbjahrt Ein etwas trübes Geſicht zeigte der Himmel, als am Sonntag, 6. September, um 12 Uhr, die Autos aus dem Dorfe rollten. Dank der Opferfreudigkeit der hieſigen Auto- beſitzer waren 22 Fahrzeuge zur Stelle, an⸗ dere verſchiedene Eigentümer hatten Geld⸗ beiträge geſtiftet. Die größere Wagenzahl er⸗ möglichte es, diesmal auch leichter Beſchädigte, ſowie Kriegereltern mitzunehmen. Zu den 350 Fahrzeugen der am gleichen Tage zum glei⸗ chen Ziel, Michelſtadt und Erbach im Oden⸗ wald, ſtartenden Mannheimer Ortsgruppe reichte es allerdings nicht, und ſo mußte leider ſo mancher Wunſch noch unerfüllt bleiben. Die ſchöne benachbarte Autoſtraße, das herrliche Werk unſeres Führers, entlang über Lorſch, Bensheim, Schönberg, Lindenfels ging die Fahrt. In Bensheim ſah man, aufgehalten durch den SA.- und SS.⸗Aufmarſch zur Feier der dortigen Denkmal⸗Einweihung, bekannte Viernheimer Geſichter unter den Marſchteil⸗ nehmern, zu denen Grüße hinüberflogen. Noch hatten die grünen Wälder des Gebirges ihr üppiges Sommerkleid nicht abgelegt. Nach kurzem Aufenthalt in Lindenfels ging die Fahrt weiter über Reichelsheim, Rehbach, Ober⸗Moſſau, Steinbuch und Michelſtadt, der alten Kreisſtadt Erbach zu. Ueberall Flaggen⸗ ſchmuck und Wagenkolonnen. In Erbach war nach kurzer Erfriſchungs⸗ pauſe in der Brauerei Werner ein Beſuch der Schloßſammlungen vorgeſehen. Mitglieder der Ortsgruppe Erbach übernahmen die Führung. Vorbildlich iſt, was hier die Fürſorge der Grafen von Erbach an Kunſtſchätzen und Al⸗ tertümern zuſammengetragen hat. Ein Stück Mittelalter mit all ſeinem Prunk und ſeiner Pracht zog an den Teilnehmern vorüber. Auch die örtliche Elfenbeininduſtrie und Diaman⸗ teuſchleiferei, die ſich ſchon in viele Dörfer des hinteren Odenwaldes verbreitet hat, ver⸗ dankt der früheren Herrſchaft ihre Entſtehung. Ein überaus buntes, bewegtes Bild bot der mit Flaggen geſchmückte und mit Autos über⸗ ſäte Schloßplatz, wo unterdeſſen Auto über Auto der Mannheimer Kameraden anrollte. Ganz Erbach glich einem Heerlager. Schon 2 Tage vorher hatten Frankfurter und andere ſtädtiſche Formationen die Bevölkerung in Atem gehalten. Um 6 Uhr, leider nur zu früh, mußte die gaſtliche Stätte wieder ver⸗ laſſen werden. Die Heimfahrt ging wieder in Richtung Ober⸗Moſſau. Ein frohes ge⸗ mütliches Beiſammenſein vereinigte die Teil⸗ nehmer in der dortigen bedeutenden Brauerei Schmucker, die alles aufbot, jeden zufrieden⸗ zuſtellen. Dann folgte die Abfahrt Richtung Hüttental, Fürth, Weinheim. Die ganze Fahrt durch den Odenwald, vorbei an ſorgfältig in Stand gehaltenen Bauernhöfen, ſauberen, ge⸗ flegten Arbeiterhäuſern, zeigte den Auf⸗ ben und den Segen der neuen Zeit unter ührung Adolf Hitlers. Wo früher Stroh⸗ dächer und zerfallene, baufällige Hütten ſtan⸗ den, ſtehen heute Steinhäuſer und neuzeitliche Wohnungen, wo früher Kuhwagen ihren Weg nahmen, rollt heute das Auto und bringt Verdienſt und Geld. Ohne Zwiſchenfall langte die Kolonne trotz vorgerückter Dunkelheit um halb 9 Uhr im Heimatorte an. Ein appetit⸗ liches, gemeinſchaftliches Eſſen vereinigte die Teilnehmer noch im Gaſthaus„Zum Frei⸗ ſchütz“, wo der Bimann, Kamerad Seelin⸗ ger, den wohlgelungenen Tag nach einem herzlichen Dank an die Autobeſitzer mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer abſchloß. Hoffen aber wollen wir, daß die nächſtjährige Fahrt in gleicher Kameradſchaftlichkeit und noch er⸗ höhter Opferbereitſchaft wieder ſtattfindet. Schlitzerländer Trachtengruppe wird zum er⸗ ſtenmal von„Kraft durch Freude“ eingeſetzt. Sie wird in Nürnberg Heimatlieder ſingen, oberheſſiſche Tänze aufführen und mit guten Volksſpielen aus ihrem Heimatgebiet im Rah⸗ men des geſamten Programms mitwirken. Die Gruppe hat ihre Arbeit bereits auf dem Bückeberg und Goslar zeigen können. Neuregelung des Ladenſchluſ⸗ ſes geplant. In einem Schreiben des Reichsarbeitsminiſters, das ſich mit dem Ladenſchluß befaßt, wird mitgeteilt, daß eine Neuregelung des geſetzlichen Ladenſchluſſes be⸗ abſichtigt iſt. Es handelt ſich dabei wohl nicht um eine Aenderung der jetzigen Schlußzeiten, ſondern um die Entſcheidung über Fragen, wie ſie durch Neugeſtaltung des Verkaufs an Sonntagen und durch die Wünſche nach frü⸗ herem Ladenſchluß am Sonnabend aufgewor⸗ fen worden ſind. Durch Sport bei Kraft durch Freude bleiben geſund alte und junge Leute— kommt Alle Donnerstag und Freitag abend in den„Freiſchütz“ Blllarowettjpiele Abteilung 1: Die Eichbaum ⸗Mannſchaft iſt Pokalſieger Seit einem Vierteljahr gehen die Kämpfe um den Billard⸗Pokal. 15 Mannſchaften, je 6 Mann, beteiligten ſich an den Spielen, die in Vor⸗ und Rückrunde ausgetragen wurden. 3 Mannſchaften ſind nach der Vorrunde aus⸗ geſchieden, ſodaß noch 12 Mannſchaften in den Endkämpfen blieben. In der letzten Woche wurden ſämtliche Schlußſpiele ausgetragen. Die Eichbaum⸗Mannſchaft, die ſchon ſeit Wochen die Führung inne hatte, ließ ſich zum Schluſſe nicht abhängen und hat mit zwei Punkten Vorſprung vor dem Hauptrivalen, dem Spielſaal, den Pokal errungen. Von 132 zu erreichenden Punkten hat der Eichbaum 90 und der Spielſaal 88 Punkte errungen. Die höchſte Wurfzahl hat allerdings der Spiel⸗ ſaal mit 182 100 erzielt, während der Eich⸗ baum mit 177 550 folgt. Da jedoch die Punktzahl entſcheidend iſt, hat der Eichbaum den Pokal errungen. Der ſiegreichen wackeren Mannſchaft hierzu unſere beſten Glückwünſche. In der Plazierung der übrigen Mannſchaften gab es auch noch einige Veranderungen, ſodaß der Schlußſtand der Tabelle folgender iſt: 5 22 90 1. Eichbaum 177550 2. Spielſaal 22 88 182 100 3. Anker 22 75 155 000 4. Pflug 22 73 155 500 5. Gambrinushalle 22 71 165 300 6. Stadt Mannheim 22 69 177 450 7. Krone 22 65 138 500 8. Saftladen 22 60 133 950 9. Rheingold 22 60 124 300 10. Darmſtädter Hof 22 57 142 150 11. Deutſch. Michel 22 44 95 500 126 300 12. Prinz Friedrich 22 40 * Abteilung 2: Starkenburg führt am Schluß der Vorrunde Die Starkenburg⸗ und Ratskellermann⸗ chaft haben ihre Vorrunde beendet mit der chönen Ballzahl von 101 150 bzw. 104 250. Durchweg wurden ſehr ſchöne und ſpannende Kämpfe in der Vorrunde gezeigt und werden die Spiele in der Rückrunde noch härter wer⸗ den. In der letzten Woche haben zwei Mann⸗ ſchaften Spieler aus der 1. Abteilung als Erſatz ſpielen laſſen, trotzdem es wiederholt bekanntgemacht wurde, daß dieſes nicht zu⸗ läſſig iſt. Alle gewonnenen Spiele von Paa⸗ ren, bei denen ein ſolcher Spieler mitwirkt, ſind verloren.— Die Tabelle hat folgendes Ausſehen: 1. Starkenburg 12 52 101 150 2. Ratskeller 12 42 104 250 3. Neuer Bahnhof 11 42 80 750 4. Waldſchlößchen 11 40 92 750 5. Sporthalle 11 40 75 450 6. Tannhäuſer 11 36 75 150 7. Haltepunkt 11 35 84 450 8. Freiſchütz 1 77 300 9. OEG. 12* 58 100 10. Schützenhof 11 54 000 11. Halber Mond 11 22 62 900 12. Kaiſerhof 3 54 200 13. Ochſen 4 19 53 150 In dieſer Woche ſind folgende Spiele: Mittwoch: Neuer Bahnhof— Sporthalle; Schützenhof— Haltepunkt; Kaiſerhof— Halber Mond; Tannhäuſer— Ochſen. Donnerstag: Waldſchlößchen— Ded ö Kaiſerhof— Freiſchütz. Freitag:(Beginn der Rückrunde): Kaiſer⸗ hof— Starkenburg; Ratskeller— Sport⸗ halle; Halber Mond— Schützenhof; Frei⸗ ſchütz— Neuer Bahnhof; OEG.— Ochſen Tannhäuſer— Waldſchlößchen;— Halte⸗ punkt frei. F —————(— 5 —— ———— N — Aus Stadt und Land Mannheim In vergangener Woche 26 Ver⸗ kehrsunfälle. Durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich in ver⸗ gangener Woche hier insgeſamt 26 Verkehrs⸗ unfälle, wobei 18 Perſonen verletzt, 19 Kraftfahrzeuge, zwei Straßenbahnwagen und ſieben Fahrräder beſchädigt wurden. Einer der Zuſammenſtöße iſt auf Trunkenheit des Füh⸗ rers zurückzuführen. Am Sonntag drei Verkehrs⸗ unfälle. Durch unvorſichtiges Fahren und Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes ereig⸗ neten ſich im Laufe des Sonntags hier drei Verkehrsunfälle, wobei drei Perſonen ver⸗ letzt wurden. Einer der Verletzten mußte nach einem Krankenhaus gebracht werden. 26 Ruheſtörer. In den letzten Ta⸗ gen mußten 26 Perſonen, die die Ruhe ihrer Mitmenſchen ſtörten, zur Anzeige gebracht werden. Entwendet wurde: Am 26. 8. 36 aus einer Bauhütte im Scharhof ein Paar ſchwarze Schaftſtiefel aus Rindleder mit dik⸗ ken Sohlen, Größe 42. Am 29. 8. 36 im Strandbadgelände ein Paar braune Knaben⸗ Halbſchuhe, Gr. 37 und ein Paar Knie⸗ ſtrümpfe. Am 30. 8. 36 im Strandbad ein Paar Damenſpangenhalbſchuhe Gr. 38, weiß mit ſchwarzen Streifen und Blockabſatz. Vom 30. 8. bis 3. 9. 36 aus einer Wohnung in Sandhofen ein rechteckiger brauner Leder⸗ geldbeutel mit einem größeren Geldbetrag. Eilzug im Bahnhof Mundenheim entgleiſt Fünf Perſonen leicht verletzt.— Nur geringer Sachſchaden Ludwigshafen. Die Reichsbahn⸗ direktion teilt mit: Am Sonntag, 6. Sep⸗ tember, 17.47 Uhr, iſt der Eilzug 106 bei der Ausfahrt im Bahnhof Ludwigshafen⸗Mun⸗ denheim bei der Ueberleitung von Gleis 1 nach Gleis 3 mit der Lokomotive und die folgenden zwei Perſonenwagen ſind umge⸗ ſtürzt. Vier Reiſende und der Heizer wurden leicht verletzt. Drei der Verletzten konnten die Reiſe fortſetzen. Ein Reiſender und der Hei⸗ zer ſind in ärztlicher Behandlung. Hilfe war ſofort zur Stelle. Hauptgleis 2 der Perſonen⸗ bahn war auf kurze Zeit geſperrt, die Gleiſe Eine Anzahl freigewordener der Güterbahn auf längere Zeit. Zwiſchen Mundenheim und Schifferſtadt iſt eingleiſiger Betrieb eingeführt. Die Unfallurſache iſt noch nicht geklärt. Gleis und ſicherheitstechniſche Anlagen waren in Ordnung. Der Sachſchaden an den ſtählernen Perſonenwagen iſt ganz gering. Am Gartenzaun ſchwer verunglückt Bürſtadt. Einen bedauerlichen Unfall erlitt am Samstag die aus Worms ſtammende Verkäuferin eines hieſigen Kolonialwarenge⸗ ſchäftes. Beim Putzen der Treppe rutſchte die⸗ ſelbe aus, wobei ihr beim Fallen eine Spitze des angrenzenden Gartenzaunes in den Leib drang und das Mädchen förmlich aufgeſpießt wurde. Zwei gerade anweſende Kundinnen befreiten das bedauernswerte Mädchen aus ihrer gefährlichen Lage und verbrachten es zum Arzt. Ein Pferd vom Zug überfahren Dieburg. In der Nähe von Epperts⸗ hauſen wurde am Freitagvormittag ein Pferd, das ſich auf der Weide befand, von der Lo⸗ komotive eines Zuges erfaßt und ſchwer ver⸗ letzt. Das Tier mußte notgeſchlachtet werden. Das dritte Todesopfer der Diphtherie Dieburg. Die in Dieburg herrſchende Diphtherie, deretwegen die Schulen geſchloſſen werden mußten und die große Wallfahrt am 8. September ausfällt, hat nun ihr drittes Todesopfer gefordert. Es ſind Kinder im Alter von 7—9 Jahren, die der tückiſchen Krankheit erlegen ſind: Annelieſe Grohe, Wolfgang Hallek und Konrad Kaiſer. Ein aufregend er Augenblick Alzey. Freitagmittag machte eine Frau, die ihr Kind auf dem Arm trug, Anſtalten, ſich von einer über die Eiſenbahnlinie füh⸗ renden Brücke herabzuſtürzen. Ein Bahnbe⸗ amter beobachtete das und verſtändigte die Polizei, ſo daß der Selbſtmord der Frau, die zur Beobachtung in der Heil- und Pflege⸗ anſtalt untergebracht wurde, verhindert wer⸗ den konnte. Mit heißem Teer verbrannt Ebersheim. Ein bei Aſphaltarbeiten beſchäftigter verheirateter Arbeiter aus Frank⸗ furt verunglückte dadurch, daß ſich die Zu⸗ fuhrſchlauchleitung vom Teerkeſſel an der Spritzmaſchine löſte. Der 200 Grad heiße Teer ergoß ſich dabei über Arme und Hände des Mannes, ſo daß er ſchwere Verbrennungen erlitt. 20 000 Dahlie nn und Gladiolen im Kurhaus Bad Homburg Bad Homburg. Am Samstag wurde im hieſigen Kurhaus eine große Dahlien⸗ und Gladiolenſchau eröffnet, auf der 20 000 die⸗ ſer herrlichen Blumen gezeigt werden. Gleich⸗ zeitig haben die Beſucher Gelegenheit, die neueſten und ſeltenſten Zuchtergebniſſe auf die⸗ ſem Gebiet kennenzulernen. die Lanöhilje Seit dem Jahre 1933 ſind Tauſende von Großſtadtjungen und Mädels als Land⸗ helfer und Helferinnen vermittelt worden. Dieſe Tatſache hat in der Bevölkerung un⸗ terſchiedliche Beurteilung gefunden. Zum Teil hat man die Angelegenheit vom materiellen Standpunkt aus betrachtet, um einerſeits billige Arbeitskräfte zu bekommen. Es iſt wohl notwendig, etwas Grundſätzliches dazu zu ſagen. Verſetzen wir uns in das Jahr 1933 zurück, wo in den Großſtädten Tauſende jun⸗ ger Menſchen arbeitslos waren und die öf⸗ fentliche Fürſorge belaſteten, ſchlimmer noch, daß ſie hoffnungslos in den Tag hinein⸗ lebten. Als die Landhilfe ins Leben gerufen wurde, gingen Tauſende aufs Land, um dort zu arbeiten. Nach einem Jahre kommen ſie geiſtig und körperlich geſtärkt in die neuer⸗ ſtandenen Arbeitsplätze der Großſtadt zurück oder blieben ganz auf dem Lande. Und hier liegt das Weſentliche der Landhilfe, daß vom geſundheitlichen Standpunkt aus Wertvolles für die Jugend geleiſtet wird. Auch das Ver⸗ ſtändnis zwiſchen Städter und Bauer wird beſſer. So hat die Landhilfe in den vergangenen Jahren zwei große Aufgaben erfüllt. Sie hat der Geſundheit der Jugend einen erheb⸗ lichen Dienſt geleiſtet und andererſeits die Wohlfahrtslaſten der Städte erheblich ver⸗ mindert. Für die Zukunft wird es dienlich ſein, wenn das Kind der Großſtadt ein Jahr auf das Land kommt und ſich geiſtig und körperlich ſtärkt. Deshalb ſind die Bemühun⸗ gen der Arbeitsämter, junge Menſchen aufs Land zu vermitteln, zu begrüßen und zu un⸗ terſtützen. Auch können ſich diejenigen, die ohne Arbeit ſind, nicht beſſer in den Dienſt 1 Hellgelbe Kernſeife Stück 7, 11, 12, 21 u. 23.3 Weiße Kernſeife 250⸗Gramm⸗Stück 16 u. 17 Sunlichtſeife Stück 10, 18 und 22 Schmierſeife weiß u. gelb Schreibers Seifen⸗ flocken 250⸗Gr.⸗Pak. 30 33 Seifenpulver— Perſil Henko— Sil Neines Terpentinöl 12 kg 40 Terpentinerſatz Fußbodenödl Bodenwachs weiß und gelb /⸗Kilogr.⸗Doſe ab 403 Bodenbeize— Boden⸗ lack— Bodenfarbe Stahlſpähne— Putz⸗ wolle— Poliertücher Aufnehmer St. 20, 25, 30 bis 50 Fenſterleder St. ab 50 3 Spültücher Stück 10 3 Kriſtall⸗Soda— Imi Vim— Ata— Jumbo Herdfeger—Enameline Schrubber— Bürſten Beſen 30% Rabatt Stühle, Bänke, Tiſche, ein großer Füllofen mit Rohr, ſo⸗ wie eine ſchöne Theaterbühne zum Auf⸗ und Abſchlagen ein⸗ gerichtet kompl. billig zu verkaufen Näheres Michael Heinz im„Löwen“ A 2— 7— Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ deutend herabgeſetzt. Preiſ. zum Verkauf Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. Heute Dienstag 5 Ahr ab Großer Transport Ferkel, Läufer⸗ und Einlegſchweine zu herab⸗ geſetzten Preiſen zu haben bei — ö lll. Kelkkefer. d 0 Hellrich Schwelnendig. Mehrere an rr ader leicht beſchädigt, gibt billig ab Bei regulären Rädern bequeme Teilzahlung Martin Statt jeder beſonderen Hnzeige! Viernheim lfjeſſenl, 8. September 1935 ffleine Tochter fiert aa hat ſich mit flerrn Dr. med. dent. ferdinand Claſen in lünchen verlobt Ohne Gewähr 6. des Volkes ſtellen, als in der Landarbeit zu helfen. Daß bei der bisherigen Durchführung der Landhilfe nicht alles ſo klappte, wie es ſollte, wird den nicht wundern, der die trau⸗ rige Lage unſeres Volkes vor 1933 erkannt hatte. In Zukunft muß man beſtrebt ſein, der⸗ artige Fehler abzuſtellen, um die Landhilfe in die rechten Bahnen zu lenken. Was bringt zer Auntjunte Reichsſender Stuttgart Mittwoch, 9. September: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Wiederholung der Abendnachrichten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach⸗ richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 9.25 Schalt⸗ pauſe; 9.30 Reichsſendung: Vorbeimarſch der HJ. ⸗Bannfahnen vor dem Führer am„Deut⸗ ſchen Hof“; 9.50 Sendepauſe; 10.45 Schalt⸗ pauſe; 10.50 Reichsſendung: Feierliche Er⸗ öffnung des Parteikongreſſes der NSDAP. in der Luitpoldhalle; 12.00 Konzert; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Sende⸗ auſe; 15.30 So ſind wir Jungmädel— und 0 nicht! 16.00 Reichsſendung: Großes Un⸗ terhaltungskonzert; Einlage: Kurzbericht von der Eröffnung der Ausſtellung„Das poli⸗ tiſche Deutſchland“; 18.00 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.45 Schaltpauſe; 19.50 Reichsſendung: Kulturtagung im Opernhaus; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; Klänge in der Nacht; 0.00 Nacht⸗ muſik. * Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: 71 Ochſen, 65 Bullen, 122 Kühe, 81 Färſen, 844 Kälber, 346 Schafe, 902 Schweine, 19 Ziegen. Preiſe: Ochſen 42 bis 45, 38—41; Bullen 40—43; Kühe 40 bis 43, 34—39, 28—33, 20— 25; Färſen 41 bis 44, 36—40; Kälber 89—94, 84—88, 78 bis 83, 65— 76; Schweine 57, bl) 56, b) 55, c) 53, d) 51. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber lebhaft. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VIII. 1936 über 1700. Z. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußziſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II frau maria Blaeß geb. gerte 25. Ziehungstag In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM 5. September 1936 gezogen 2 Sewinne zu 20000 RM. 388940 2 Gewinne zu 10000 RM. 361981 2 Gewinne zu 5000 RM. 14 Sewinne zu 3000 RM. 377926 399792 262036 84314 237028 249678 257093 356847 meine Verlobung mit Fräulein fertaglaeß, abe zu 2000 RR. 63498 67974 119077 216047 298889 2 88 Gewinne 7 1000 RM. 9323 25265 25557 35532 48317 53887 Lochter des verſtorbenen Arztes fjerrn Dr. med. fjeinrich 64882 68084 87388 110918 115930 138610 148564 150057 158908 Dhilipp Blaeß und feiner frau Gemahlin Hlaria geb. kjerte beehre ich mich anzuzeigen Hlünchen, 8. September 1935 Hinmillerſtraße 39 94 Gewinne 101904 122781 Dr. ferdinand Claſen Jahnarzt 402 Gewinne 72388 75447 S FLANHMER 208837 208321 —— 20 Gewinne 238321 32 Gewinne 181585 18984 2 1 8 D 8 — — 2 E 2 8 — 8 D 2 — 1 — 8 82 2 2 2 8 2 * 2 D 2 — 8 8 2 55 2 1 0 2 2 233012 235439 236099 238214 249818 250804 251262 254115 258940 268307 268970 271988 278303 281304 281744 283289 288010 291478 298936 300887 302272 302418 305758 308997 311805 329847 329986 332424 332933 334777 335714 338033 838647 338471 338901 340991 341027 347117 350521 360020 361910 382188 382389 382934 388091 389681 373189 373441 c 377353 384064 386080 388414 390774 391151 394954 397939 228808 233971 247207 251392 255222 291088 314852 349139 368059 371816 377142 392859 395439 396357 11010 19084 30183 34477 36912 39195 u 5 1 39681 42748 eas 49243 49820 51550 67269 72838 84946 100869 129577 141733 149520 170054 188880 200915 201312 206933 208348 210234 214888 215236 222542 230130 230589 248440 244444 244838 259833 260450 271851 280811 282433 301581 308297 319047 337571 339194 355197 9 300 RM. 374 1082 2257 4849 8868 9285 10897 14761 18245 15305 16336 19885 21328 23856 24940 25114 25878 28490 28938 33558 34084 34815 38908 41930 43593 51953 53288 53373 53498 58 943 60959 63870 65213 65489 68272 88883 87288 8 79159 81290 83286 83937 84599 86831 89290 89886 89742 92888 83119 893838 102988 103330 103911 104587 107370 107508 108408 111191 111985 113507 115430 116883 116980 123980 126718 135293 137101 137589 140828 143420 144987 148040 146892 149281 149333 181897 153515 170739 172624 173039 174702 175828 177081 177552 182817 183291 184881 188405 18844 97987 88743 100080 100598 101344 151159 151771 187888 188941 9 190480 190801 1985764 198828 199820 201588 206685 207881 211834 226587 215778 217888 139889 88 239718 241928 243383 248440 316447 317839 317642 322335 324954 328177 354700 355527 357190 357592 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 1004 gezogen 2 Gewinne zu 10000 RR. 183641 2 Gewinne zu 5000 RM. 149464 4 Gewinne zu 3000 RM. 197119 288097 u 2000 RM. 25890 29802 69619 248673 276325 311991 317099 u 1000 RM 144818 201408 „2173 33749 47757 133016 159559 204313 216345 266776 334968 347713 348219 376817 61 9. Best lun Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: dlelbt durer Heimatzentung trau! Hlannneim, walunolstr. 7 SElFE für Wäſche und Haus 11 2 * 1 des Umſatzes kommt auf das Konto der Güte und Preiswürdigkeit einer Ware Die andere Hälfte des Umſatzes verdanken viele Firmen der Werbekraft ihrer Zeitungsanzeigen Reife inlllen- schweine zu verkaufen Luiſenſtr. 11 A gibt kräftige Waſchlauge zum Kochen der Wäſche W Das— Zeitungs⸗ Inſerat führt im Gefolge 2 2 2 0 Gewinn und Die bleine Anzeige iſt beſſer Aufſtieg und als keine Hnzeige relais N 377305 398352 74 Gewinne zu 500 RM. 4798 8797 29000 34117 35330 39319 44605 46998 47387 58418 57288 89422 92280 105875 138202 148368 148990 163599 164709 165602 185977 178823 225237 240745 248949 248899 276797 311728 316488 321781 344686 346462 350132 353099 361324 376668 385979 1. 4488 5427 5888 6390 8804 68829 314 Gewinne zu 300 RM. 28 8981 10629 13859 14022 25181 27422 30088 34378 36919 38133 39943 65 2887 9 91220 94091 97655 97856 99083 9982 2 108898 118783 1188158 121477 124096 124178 126984 128722 182401 132902 134786 137720 140204 141487 141573 144879 148937 148142 153142 153374 183771 185075 155750 181539 182873 170850 172704 178888 177471 177857 178559 181133 182818 183993 184389 184703 188491 194988 203280 219513 214507 215527 219098 222703 226308 236445 241584 244279 247542 248329 250799 283417 253509 255388 258114 259853 280289 265132 268948 288988 289227 271954 274500 277254 278107 278846 284168 284543 288879 287831 288973 289078 289408 295084 295543 298884 297789 299999 311261 311867 323808 324416 325058 326084 328275 329534 331931 333911 337431 337869 343294 346641 347033 347490 350812 351797 353035 353671 355988 857883 362768 363078 363178 364103 369774 376779 377181 382898 890725 384371 397777 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 100000, 4 zu je 20000, 28 zu je 10000, 22 zu je 5000, 54 zu je 8000, 136 zu je 2000, 300, 100 700 zu je 500,- gu le 300 RM. Simſen, angebra ſchen He durch da der alen ſtehen hin Nürnberg doher E eh Dur Auch de Hausbor heſetzt,! die Zeſtſ chtung b In das leſem Ba take. N. Lotenz mmderen feierliches, Dächer u. ſäſwingt, Jubel, de ters anki In daz ſchweren kündige beerſchar 1 deutſchen Das! erhala: er gt hen Aer kitten N. kren Nur neihe ange Ehe noc