c g a nsch. inst. ahne k. der coll. Fage ier. lichen brigen : Bere nz. 72 0 An 7 1 —ẽ r Bezugspreis: Nummer 211 Donnerslag , 8 8 s 2 1 iernheimer Volks Amtsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg. C y ͤ d e 2 Jeilu Verkündigungsblatt der NS AR. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil ur f 5 0 Hohe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Jeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig e. ſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101 ECCCCCCCccCccccbccbcbcbTPTGTbPbPGTGTGTGTGTbTbPTPTPTPTPTbTTVTCTVTVTTT den 10. Jeplember 1936 12. Jahraang Neuer deulſcher Vierjahresplan „Parleitag der Ehre“ Ein Rückblick auf die großen Leiſtungen in den verfloſſenen vier Jahren— der Ausbau der deulſchen die Proklamalion des Führers hiſtoriſcher Rückblick Die Proklamation des Führers hat folgenden Wortlaut: Wie viele Jahrzehnte laufen im Leben eines Volkes ab, ohne daß ſie eine beſondere Wür⸗ digung verdienen und damit eine nachträgliche Erwähnung erfahren! Und wenn der Nachwelt drei oder vier Jahre eines Volksgeſchehens als beſonders bemerkenswert überliefert werden, dann ſind es in den meiſten Fällen Jahre des Zuſam⸗ menbruchs, die eine ſo außerordentliche Wür⸗ digung erhalten, und nur ſelten Jahre eines wirklichen volklichen Aufſtiegs. Denn immer benötigte das Einreißen eines Reiches, der Zuſammenbruch einer Wirtſchaft, die revolu⸗ tionäre Vernichtung einer ſtaatlichen Organi⸗ ſation, die Zerſtörung einer Autorität eine kürzere Zeit als deren Aufbau. Wir Nationalſozialiſten ktönnen demgegen⸗ über mit ſtolzer Befriedigung die Behauptung nufſtellen, daß ſelbſt der Zuſammenbruch Deutſchlands ſeit dem November 1918 in einem langſameren Zeitmaß ſich voll⸗ zog, als der ſeit vier Jahren erfolgte allge⸗ meine Wiederaufſtieg der Nation. Wie zähflüſſig die Wendung und der Aufſtieg War dies nun eine wirkliche Revolution ge⸗ weſen oder war ſie keine? Iſt dieſe Umwäl⸗ zung heute vor unſerem Volke gerechtfer⸗ tigt durch unſere Leiſtungen oder iſt ſie es nicht? Und vor allem: Wer hätte ſonſt dieſe Wunder außer uns vollbringen können? Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtin⸗ nen! Wenn jeder Reichsparteitag bisher ein Tag der Rechtfertigung unſeres Kämpfens und Ringens war, dann gilt dies am ſtärkſten von dem heutigen. Kein anderer konnte uns daher mit tieferer Genugtuung erfüllen als dieſer. Denn auf allen Gebieten unſeres nationalen Lebens iſt ſeit vier Jahren ein unermeßlicher Aufſtieg eingetreten. Einmalig iſt das Beiſpiel des politiſchen Aufſtiegs unter allem; geſchichtlich einmalig iſt die innere Konſolidierung der deutſchen die Erfüllung des erſlen Bierjahresplans Wer von den damaligen Gegnern könnte es wagen, heute noch als Ankläger aufzutreten? Was ihnen damals noch phantaſtiſch und un⸗ erfüllbar ſchien, erſcheint uns heute als un⸗ ſcheinbare Ankündigung einer turmhoch lie— genden Leiſtung. Unſere Gegner haben damals es nicht für möglich gehalten, das uns heute ſo klein vor⸗ kommende Programm des Jahres 1933 zu er⸗ füllen Was würden ſie aber erſt geſagt haben, wenn ich ihnen das Programm vorgehalten hätte, das die nationalſozialiſtiſche Staats⸗ führung ſeitdem in knappen vier Jahren nun tatſächlich verwirklichte. Wie hätten ſie einſt geſpottet, wenn ich ihnen am 30. Januar 1933 erklärt haben würde, daß nach vier Jahren Deutſchland ſeine Er⸗ werbsloſen von ſechs Millionen auf Virkſchaft in den nächſten vier Jahren Zeit des Regimes vor der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution. Gewiß, es ging von Jahr zu Jahr ſteigend nach abwärts, allein, wie wenig bleibt uns mangels jeder Größe der handelnden Perſonen und der ſie erfüllen⸗ den Ereigniſſe im Gedächtnis haften. Ein Jahr wie das andere. Regierungen kommen u. Regierungen gehen. Perſonen wechſeln und erſcheinen wieder. Allein, je bewegter der Wandel im Perſonellen, umſo unbedeu⸗ tender die Größe der Ergebniſſe. Es blieb immer die Frage übrig, warum die⸗ ſes Kommen und Abtreten der Erſcheinun⸗ gen, wo das Reſultat des Handelns immer das Gleiche blieb. Stets gleich geblieben war der Verfall. Im Jahre 1933 wird nun der Nationalſo⸗ zialismus nach ſeinem Feldzug, ſeinem 14⸗ jährigen Kampf um den deutſchen Menſchen mit der Leitung des Reiches betraut. Und welch ein Wunder hat ſich ſeitdem in kaum vier Jahren vollzogen? An dieſem vier⸗ ten Reichsparteitag ſeit unſerer Machtüber⸗ nahme können wir Nationalſozialiſten mit na⸗ menloſem Stolz vor die Augen unſerer An⸗ erſcheint doch der Lauf der tion treten! eine Million beſeitigt haben wird: hänger und unter das Urteil der ganzen Na⸗ Nation. Die gewaltigſte Krönung dieſer Aufſtieg im letzten Jahre erfahren, in den 12 Monaten, die ſeit dem 4. Reichsparteitag vergangen ſind. Am Abend des 30. Januar 1933 gab ich dem deutſchen Volke in einer kurzen Proklamation die Ziel⸗ ſetzung unſeres Kampfes bekannt. Ich habe damals gebeten, mir vier Jahre Zeit zu ſchen⸗ ken. Nach ihrem Ablauf wollte ich dem deut⸗ ſchen Volke Rechenſchaft geben über die Er⸗ füllung oder Nichterfüllung dieſes Verſpre⸗ chens. Unſere Gegner waren überzeugt, daß wir niemals Zeit bekommen würden, die Nation über dieſes Urteil zu befragen, denn man gab unſerem Regime nur eine kurze Zeit des Da⸗ ſeins. Was aber hat in dieſen vier Jahren der Na⸗ tionalſozialismus aus Deutſchland gemacht? aber hat daß die Zwangsenteignung des deutſchen Bauern beendet ſein wird; daß die Einnahmen der deutſchen Landwirtſchaft höhere ſein werden als jemals in einem Jahre unſerer Frie⸗ denszeit vorher; daß ſich das geſamte Nationalein⸗ kommen von 41 Milliarden auf jährlich über 56 Milliarden ſteigern wird: daß der deutſche Mittelſtand und das deutſche Handwerk eine neue Blüte erleben würde; daß ſich der Handel wieder erholen wür⸗ de; daß die deutſchen Hafenſtädte nicht mehr toten Schiffsfriedhöfen gleichen und daß 1936 auf den deutſchen Werften ſich allein über 640 000 Tonnen Schiffe im Die Wehrmacht holt die Tradilionsfahnen ein Zu Beginn des Parteitages holte die Wehrm acht die Fahnen der alten Regimenter ein. T ͤ˖ôvꝰo p d d daß unzählige Fabriken ihre Arbeiterziffern nicht verdoppeln, ſondern verdreifachen und vervierfachen und daß zahlreiche Wer⸗ ke in drei oder vier Jahren neu aufgebaut werden; daß eine Krupp⸗Fabrik wieder er⸗ ſchüttert werde von dem Dröhnen und Hämmern der Maſchinen des Wiederauf⸗ ſtiegs und daß aber alle dieſe Unterneh⸗ mungen als oberſtes Gebot ihres Einſat⸗ zes den Dienſt an der Nation zur Pflicht und nicht mehr den ſkrupelloſen Gewinn des Einzelnen erkennen würden; daß ſich die ſtillen Automobilfabri⸗ ken nicht nur beleben, ſondern unerhört vergrößern und daß ſich die Produktion der Kraft⸗ fahrzeuge von 45 000 des Jahres 1932 auf rund eine Viertel Million ſteigern würde; daß in vier Jahren die Fin anznot un⸗ ſerer Länder und Städte beſeitigt und daß das Reich ein Steuermehraufkommen von jährlich nahezu 5 Milliarden hat; daß die deutſche Reichsbahn endlich wieder ihre Sanierung erfährt, ihre Züge aber als die ſchnellſten der Welt fahren wer⸗ den; daß das Deutſche Reich Straßen erhält, wie ſie, ſeit es eine menſchliche Kultur gibt, in dieſer Größe und Schönheit noch nicht ge⸗ Bau befinden würden;; baut wurden, und daß von dieſen projek⸗ tierten erſten 7000 Kilometern nach nicht (Preſſephoto, K.) einmal vier Jahren ſpäter ſchon über 1000 Kilometer in Betrieb und über 4000 Kilo⸗ meter im Bau ſein werden; daß ungeheure neue Siedlungen mit Hunderttauſenden an Häuſern entſtehen, in allen Städten des Reiches aber gewal⸗ tige neue Bauten emporwachſen werden, die mit als die größten der Welt anzu⸗ ſprechen ſind; daß ſich Hunderte und Aberhunderte rie⸗ ſiger Brücken über Schluchten und Täler ziehen werden und daß die deutſche Kultur ſich in ähn⸗ PPC( der Bolſchewismus in Theorie und Praxis Rundfunkübertragungen der Reden von Reichsleiter Roſenberg und Reichsminiſter Dr. Goebbels Nürnberg, 9. Sept. Am Donnerstag⸗ nachmittag um 5.30 Uhr werden die Reden von Reichsleiter Alfred Roſen b erg und Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels auf dem Parteikon⸗ greß in Nürnberg über alle de utſchen Sender übertragen. Alfred Roſenberg ſpricht über das Thema„Der ent ſchei⸗ dende Weltkampf“, Reichsminiſter Dr. Goebbels nimmt zu dem Problem„Der Bol ⸗ ſchewismus in Theorie und Pra⸗ zis“ in einer großen grundſätzlichen Rede Stellung. .— P ———— —— — —— e eee — 2 — 2 D ——— 1 0 ö 1 7 1 9 1 71 5 75 1 41 1 5 1 7 5— D lichen herrlichen neuen Leiſtungen ihren Ewigkeitswert beſtätigen wird; daß die deutſchen Theater wieder eine Auferſtehung feiern werden, genau ſo wie 2 Darbietungen unſerer deutſchen Mu⸗ ik; daß dabei aber das deutſche Volk einen le⸗ Hvigen Anteil nehmen wird an dieſer um⸗ milzenden geiſtigen Erneuerung, und dies alles, ohne daß auch nur ein Gegner in dieſer geiſtigen Führung des in Volkes mehr in Erſcheinung tritt. Wenn ich damals prophezeit hätte, daß in vier Jahren die ganze deutſche Preſſe nur den deutſchen Aufgaben dienen, von einem neuen Ethos erfüllt ſein wird, daß für die deutſche Wirtſchaft das Ethos einer neuen Berufsehre proklamiert wird, ja, daß überhaupt der deutſche Menſch eine Erneuerung ſeine We⸗ ſens und ſeines Handelns erlebt, wenn ich ihnen damals vorausgeſagt hätte, daß es nach dieſen vier Jahren nur mehr ein Volk geben wird, daß keine Sozialdemokratie, kein Kommunismus, kein Zentrum, aber auch keine bürgerliche Partei ſich mehr am deutſchen Weſen werde verſündigen können, daß keine Gewerkſchaft mehr ſein wird zur Verhetzung des Arbeitnehmers und kein Unternehmerver⸗ band zur Verſorgung des Arbeitgebers, daß nach dieſen vier Jahren keine Länder⸗ regierung mehr exiſtieren wird, daß es in Deutſchland keine Landtage geben ſoll, daß die 16 Fahnen und damit die 16 Traditionen zu beſtehen aufgehört haben und eingehüllt wer⸗ den, und daß die ganze Nation, angefangen von ihren arbeitenden Menſchen bis zum Sol⸗ daten nur mehr in dem einen Bekenntnis und unter einer Fahne marſchieren wird. Was hätten ſie aber erſt geſagt, wenn ich ihnen prophezeit haben würde, daß ich in dieſen vier Jahren Deulſchland aus den öklavenkellen von Verſailles erlöſt haben würde, daß das Reich wieder die allgemeine Wehrpflicht erhält, daß in Frieden jeder Deutſche zwei Jahre für die Freiheit des Landes dienen wird, daß eine unſere Küſten und unſeren Frieden ſchützende neue Flotte im Bau begriffen iſt und eine gewaltige neue Luftwaffe die Sicherheit unſerer Städte, Fabriken und Werkanlagen garantiert, daß das Rheinland unter die Ober⸗ hoheit der deutſchen Nation gebracht und da⸗ mit die Souveränität des Reiches über das ü geſamte Gebiet wieder aufgerichtet ſein wird. Was hätten ſie geſagt zu meiner Prophezei⸗ ung, daß dieſes, damals ſo zerriſſene Volk ehe noch vier Jahre vergangen ſein werden, für die nat.⸗ſoz. Politik des Wiederaufbaues, der Ehre und der Freiheit der Nation zu 99 Prozent zur Wahlurne ſchreiten und mit 99 Pro⸗ zent ihr„Ja“ ausſprechen wird. Hätte ich dies und all das viele andere vor vier Jahren prophezeit, dann hätte man mich im Gelächter der ganzen Welt als einen Wahn⸗ ſinnigen gebrandmarkt. Allein dies alles iſt nun Wirklichkeit geworden. dies iſt die Tal von knapp 4 Jahren. Wer kann es uns verdenken, wenn wir alle, die wir an dieſem Werk tätig waren, in ſtolzer Befriedigung auf dieſe Leiſtung blicken. Die nat.⸗ſoz. politiſche Führung Deutſchlands hat in dieſer kurzen Zeit ein Wunder vollbracht, und die zu ihr geſtoßene nationalſozialiſtiſche Armee hat dieſes Wunder erhärtet. Heute ſteht das Reich in ſeiner politiſchen Führung und ſeiner militäriſchen Sicherung gefeſtigter da als je zuvor. Das zweite Wunder aber, was uns mit bit⸗ terer Befriedigung erfüllen wird, iſt die Feſt⸗ ſtellung, daß wir leider mit unſeren ſonſtigen Prophezeiungen nur zu Recht behalten haben. Neue Slreikwelle bedroht Frankreich Fabrikbeſetzung in Lille und Marſeille. Paris, 9. Sept. Am Mittwoch um 11.50 Uhr begann in Lille der Streik der Textilarbei⸗ ter, nachdem von den meiſten Fabrikbeſitzern die Arbeiterforderungen abgelehnt worden waren. Gleichzeitig werden die Betriebe von den Belegſchaften beſetzt. Die Arbeiter fordern eine weitere Herauf⸗ ſetzung der Löhne um rund 10 v. H. und außerdem die Einführung eines von ihnen ausgearbeiteten Wahlſyſtems ihrer Be⸗ triebsräte, die auf Grund einer Einheitsliſte gewählt werden ſollen. Der am Dienstag in Marſeille ausgebro⸗ chene Metallarbeiterſtreik hat ſich am Mittwoch weiter ausgedehnt. Zahlreiche wei⸗ tere Fabriken und Werkſtätten ſind von den ſtreikenden Belegſchaften beſetzt worden. In Marſeille befinden ſich bereits 15 000 Arbeiter im Streik. In Le Havre ſind die Hafenarbeiter am Mittwochmittag in den Streik getreten. Im ganzen Hafen ruht die Arbeit. 30 000 franzöſiſche Textilarbeiter ſtreiken. In Lille iſt am Mittwochmittag von ſämt⸗ lichen Textilarbeitern von Lille und Umgebung der Streik beſchloſſen worden. Der Streik be⸗ trifft etwa 30 000 Arbeiter. Unruhe, Haß u. Mißtrauen erfüllen die andere Well Von einer Großmacht und wenigen anderen Ländern abgeſehen, finden wir in Europa faſt überall die Zuckungen politiſcher Aufſtände und Revolutionen. Nationalſozialiſten und Nationalſozialiſtinnen! Iſt es nicht faſt etwas Symboliſches, daß. während in anderen Ländern der Haß regiert und Ruinen entſtehen, in Berlin umbrauſt vom Jubel eines glücklich gewordenen Volkes eine olympiſche Feier edelſter Menſchlichkeit ſtattfinden konnte? Nein, trotz aller Bemühun⸗ gen: es iſt auch den jüdiſchen Berichterſtattern nicht mehr möglich, dieſe Wahrheit zu verdre⸗ hen und das, was Millionen mit eigenen Augen zu ſehen und nachzuprüfen in der Lage waren und ſind, in das Gegenteil umzulügen! Und dieſe gewaltigſte Feier gab auch noch eine an⸗ dere Antwort auf die fortwährende Hetze die⸗ ſer verdammenswerten Klique internationaler Friedensſtörer: Alle dieſe Unzähligen, die das neue Deutſch⸗ land nun ſelbſt zu ſehen die Möglichkeit hatten, ſie werden nicht beſtreiten können, daß, wie im⸗ mer der Emporſtieg des deutſchen Volkes auch groß und ſtaunenswert war, er nicht auf Koſten eines anderen Volkes erfolgte. Denn wem haben wir denn in dieſen 4 Jah⸗ ren ein Leid zugefügt? Wem haben wir etwas genommen? Welches Volk hat durch unſeren Emvorſtieg etwas verloren? Hätten doch unſere Kritiker in den anderen Völkern, ſtatt den verruchten internationalen Hetzern zu glauben, überall dieſelbe innere Ar⸗ beit geleiſtet wie wir! Es könnte heute, beſonders in Europa, eine feſtere Gemeinſchaft der Nationen geben, die dann durch gemeinſame Anſtrengungen der ge⸗ meinſamen Not auch leichter Herr zu werden vermöchte. Allerdings: dieſer ſtaunenswerte und ge⸗ ſchichtlich einmalige Emporſtieg iſt uns nicht als un verdientes Glück in den Schoß gefallen, ſondern er iſt das Reſullal unerhörler Anſtrengungen und nerven aufreibender Jorgen. Was eine gedankenlos mordende Umwelt in einer vermeintlich geiſtreichen Kritik ſo feſt glaubte, an uns in unverhohlener Schaden⸗ freude feſtſtellen zu können, traf ohne weiteres zu. In dieſen vier Jahren hat die Regierung des deutſchen Volkes mehr Sorgen gehabt als an⸗ dere Regierungen vielleicht in einem halben Jahrhundert! Allein dieſe Sorgen belaſten die deutſche Re⸗ gierung nicht moraliſch, ſondern immer nur ſeeliſch und leider auch phyſiſch: denn nicht wir ſind für die Urſachen dieſer Sorgen verantwortlich, ſondern eine ſchickſal⸗ hafte Vergangenheit ſowie das leider oft ſo große Unverſtändnis unſeres eigenen Volkes und das Nichtver⸗ ſtehenkönnen und ⸗ wollen Anderer. Wie oft ſtürzte ſich nicht dieſe ſchamloſe feind⸗ liche Lügenpartei mit förmlicher Wonne auf die Nachrichten über den Mangel an Fett in Deutſchland, den Mangel an Butter, an Eiern, den Mangel an Fleiſch. Welch eine Verwirrung in den Köpfen dieſer literariſchen Ehrenmänner! Gewiß, es war für dieſe Kritiker leichter, die Folgen einer wahnſinnigen menſchlichen Ver⸗ blendung und ihrer Auswirkungen zu regiſtrie⸗ ren, als es für uns ſchwer war, dieſe Folgen zu überwinden. Während aber dieſe jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Hetzer von Weltrevolution reden und am lieb⸗ ſten die menſchliche Kultur in Brand und Schutt verwandeln möchten, hat das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland in unermeßlichen Anſtren⸗ gungen im Rahmen und innerhalb der Grenzen ſeines eigenen Reiches und Vermögens gearbei⸗ tet und verſucht, nach beſten Kräften die Not zu lindern und das Leben der Nation für die Zukunft ſicherzuſtellen. Wie einfach iſt es doch für die Staatsmänner gewiſſer anderer Länder, deren Kritiker nichts als ebenſo haßerfüllte wie klägliche Angrifſe kennen, die wirtſchaftlichen Probleme ihrer Länder zu löſen, gemeſſen an den Schwierig⸗ keiten Deutſchlands! Zwar wollen andere von Not reden, die z. B. 15⸗ bis 20mal ſoviel Brot und Boden auf den Kopf der Bevölkerung be⸗ ſitzen wie wir in Deutſchland. Was wollen dieſe von Schwierigkeiten ſprechen, wenn ſie im Bereich ihrer Währungshoheit über alle Roh⸗ ſtoffe der Erde verfügen? die Probleme unſerer nalionalen wirlſchafllichen Erhaltung ſind unendlich ſchwere. 1. Die 186 Menſchen auf den Quadratkilo⸗ meter in Deutſchland können— ſelbſt bei den größten Anſtrengungen und genialſter Ausnüt⸗ zung des vorhandenen Lebensraumes— ihre vollkommene Ernährung aus dem Eigenen nicht finden. Was der deutſche Bauer gerade in die- ſen letzten Jahren geleiſtet hat, iſt etwas Ein⸗ ziges und Einmaliges. Was der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat geleiſtet hat in der Kultivierung der letzten Heide und des letzten Moores in Deutſchland iſt nicht zu übertreffen. Allein, trotzdem wird auf einigen Gebieten in unſerer Ernährung ſtets ein Mangel vorhanden ſein. Dieſen Mangel durch einen Import von außen zu decken, iſt umſo ſchwie⸗ riger, als wir leider auch eine Anzahl wichtig⸗ ſter Rohſtoffe in Deutſchland nicht beſitzen. 2. Die deutſche Wirtſchaft iſt gezwungen, die fehlenden Lebensmittel und Rohſtoffe durch einen induſtriellen Export zu decken, der, weil es ſich beſonders bei den Lebensmit⸗ teln um unabwendbare Importe handelt, eben⸗ falls unter allen Umſtänden ſtattfinden muß. Es iſt dabei bedauerlich, daß die übrige Welt für das Weſen und die Größe dieſer Aufgabe dank einer ebenſo leichtfertigen wie geiſtloſen, ja, unnötig gehäſſigen Behandlung dieſer Probleme kein Verſtändnis beſitzt. Denn um eine Werteinheit Fett für Deutſchland zu kaufen, muß eine Werteinheit an Export gelei⸗ ſtet werden. Da es ſich aber in Fragen der Ernährung nicht, wie leider auch manche fremden Staats⸗ männer zu meinen ſcheinen, um boshafte Ab⸗ ſichten handelt, ſondern um lebenswichtige Auf⸗ gaben, muß der Export als Vorausſetzung für dieſen Import unter allen Umſtänden ſtattfin⸗ den. Es zeugt daher nur von einer wahrhaft be⸗ dauernswerten Unvernunft, einem Volke einen Vorwurf über ſeinen billigen Export machen zu wollen, das mangels eines lebensfähigen eige⸗ nen Wirtſchaftsgebietes den Export unter allen Umſtänden braucht zur Hereinnahme der ihm fehlenden Lebensmittel. Wenn daher ein engliſcher Politiker erklärt, Deutſchland benötige keine Kolonien, denn es könne ſeine Rohſtoffe ja ohnehin kaufen, ſo iſt der Ausſpruch dieſes Herrn ungefähr genau ſo geiſtreich als die Frage jener bekannten bour⸗ boniſchen Prinzeſſin, die angeſichts des nach Brot brüllenden revolutionären Haufens ver- wundert meinte, weshalb denn die Menſchen, wenn ſie ſchon kein Brot beſäßen, nicht Kuchen eſſen wollten! Wenn das deutſche Volk und das Deutſche Reich nicht 15 Jahre lang ausgepreßt und um ſeine geſamten internationalen Erſparniſſe ge⸗ bracht worden wäre, wenn es nicht ſeine geſam⸗ ten Auslandskapitalien verloren hätte und wenn es vor allem noch ſeine eigenen Kolo⸗ nien beſäße, dann würden wir dieſe Aufgaben jedenfalls leichter zu meiſtern in der Lage ein. l Der Einwand, daß uns Kolonien auch nicht viel helfen würden, iſt unberechtigt. Eine Staatsführung, die unter den Vorausſetzungen der deutſchen die heute nicht mehr wegzuleug⸗ nenden wirtſchaftlichen Leiſtungen zu Wege bringt, würde jedenfalls auch Kolonien wirtſchaftlich nützlich zu verwalten wiſſen. Denn es war z. B. für die deutſche Staats⸗ und Wirtſchaftsführung jedenfalls ſchwieriger, in unſerem übervölkerten Gebiet die Erwerbs⸗ loſenziffer von 6 auf 1 Million herunter⸗ zudrücken und allen dabei das tägliche Brot ſicherzuſtellen, als in jenen Ländern, die je⸗ denfalls dieſe Frage bisher nicht zu löſen in der Lage geweſen zu ſein ſcheinen. Es waren wirklich ungeheure Anſtrengungen notwendig, um unter dieſen Umſtänden 1, die Zahl der Arbeitsloſen in Deutſchland zu mindern und 2. ihnen auch das tägliche Brot zu ſichern. Denn der Aufbau einer reinen Binnenwirt⸗ ſchaft iſt ja leider in Deutſchland nur bedingt möglich, da wir weder nahrungsmittel⸗ noch rohſtoffmäßig im heutigen eigenen Währungs⸗ gebiet auszukommen vermögen. Trotzdem haben wir verſucht, aus unſerer Erde und aus unſerem Boden herauszuwirt⸗ ſchaften, was herausgewirtſchaft werden konnte. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich, daß man dabei die Zügelloſigkeit einer freien Wirtſchaftsbetätigung beenden mußte zugunſten einer planmäßigen Leiſtung und eines planmäßigen Einſatzes. Die nationalſozialiſtiſche Führung hat dabei ſtets vermieden, auf die Wirtſchaft mehr Einfluß zu nehmen als unbedingt nötig war. Sie mußte dabei allerdings einen Grundſatz an die Spitze ihrer Erwägungen und damit ihres Handelns ſtellen: Weder die Wirtſchaft noch das Kapital ſind ſelbſtherrliche Erſcheinungen und damit einer eigenen Geſetzmäßigkeit unterworfen, ſondern an der Spitze und damit ausſchließlich und allein die Lebensgeſetze aufſtellend ſteht das Volk. Nicht das Volk iſt für die Wirtſchaft da, ſondern die Wirtſchaft iſt eine Dienerin am Volke. Und Volk und Wirtſchaft ſind nicht Sklaven des Kapitals, ſondern das Kapital iſt nur ein wirtſchaftliches Behelfsmittel und da⸗ mit ebenfalls den größeren Notwendigkeiten der Erhaltung eines Volkes untergeordnet. Wo wäre aber Deutſchland hingekommen, wenn wir dieſe Grundſätze nicht allmählich in unſerem wirtſchaftlichen Handeln durchgeſetzt und zur Wirkung gebracht hätten. Das deutſche Volk iſt heute an ſeinen Spitzenreichtümern, ge⸗ meſſen an vielen anderen Völkern, ſehr arm. Allein der durchſchnittliche Lebensſtandard iſt trotzdem ein verhältnismäßig hoher. Dieſen Lebensſtandard des breiten Volkes zu verbeſ⸗ ſern, iſt das Jiel der deulſchen Wirlſchaftspolilik. Allein dieſe Verbeſſerung kann— wie die Dinge nun einmal liegen— leider nicht nach allen Seiten, ſondern nur nach beſtimmten Richtungen hin erfolgen. Denn dies iſt ein weiterer Grundſatz unſerer nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftspolitik, daß nicht der Lohn oder die Lohnhöhe das Entſcheidende iſt, ſondern die Produktion und damit jener Anteil, der auf den einzelnen Kontrahenten am Wirt⸗ ſchaftsprozeß trifft. Die nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsführung hat vielleicht auf manche populäre Schlagwörter und Handlungen ver⸗ zichten müſſen, aber ſie hat dafür das deutſche Volk vor Enttäuſchungen bewahrt. Es wäre der Staats- und Wirtſchaftsfüh⸗ rung ohne weiteres möglich geweſen, die Löhne um 20, um 40 oder um 50 Prozent zu er⸗ höhen. Allein die Lohnerhöhung ohne eine Pro⸗ duktionsſteigerung iſt ein Selbſtbetrug, den das deutſche Volk ſchon einmal durchgemacht hat. Es iſt nach nationalſozialiſtiſcher Wirtſchafts⸗ auffaſſung ein Wahnſinn, die Löhne zu erhöhen und dabei, wenn möglich, die Arbeitszeit zu verkürzen, d. h. die Produktion zu beſchränken. Denn das Geſamtlohneinkommen des Volkes verteilt ſich auf die Geſamtproduktion, die kon⸗ ſumiert werden kann. Wenn mithin das Ge⸗ ſamtlohneinkommen um 15 Prozent ſteigt, die Geſamtproduktion aber um 15 Prozent ſinkt, ſo wird dieſe Lohnerhöhung im Auskommen des einzelnen Menſchen nicht nur ergebnislos ſein, ſondern im Gegenteil wegen der Senkung der Produktion zu einer vollkommenen Entwertung des Geldes führen. Wir ſehen den letzten Beweggrund inflationi⸗ ſtiſcher Entwicklungen in einem ſich ſtei⸗ gernden Miß verhältnis zwiſchen Geſamtlohneinkommen eines Volkes, das anwächſt und der Geſamtproduk⸗ tion eines Volkes, die ſinkt. Es war daher der eiſerne Grundſatz der nationalſozialiſtiſchen Führung, keine Steige⸗ rung des Stundenlohnes zuzugeben, ſondern die allgemeine Einkommenſteigerung, durch eine Steigerung der Leiſtung, d. h. durch eine Stei- gerung der Produktion herbeizuführen. Wenn die deutſche Nationalwirtſchaft heute um rund 15 Milliarden Löhne und Gehälter mehr aus⸗ zahlt als im Jahre 1933, dann nur, weil die Geſamtproduktion ſich in einem ähnlichen Ver⸗ hältnis gehoben hat. 511 Dies erſt garantiert bei ſteigenden Löhnen einen gleichbleibenden Kreis und damit ein verbeſſertes Auskommen, da die Lohnſteige⸗ rung dann eben nicht eine höhere Belohnung der Arbeit an ſich, ſondern die Entlohnung der höheren Arbeitsleiſtung darſtellt. Es iſt aber klar, daß dieſe Steigerung der deutſchen Produktion ſich im weſentlichen nur auf jenen Gebieten vollziehen kann. die ihre Befriedigung in Grundſtoffen finden, die wir in Deutſchland ſelbſt beſitzen. d. h. wenn wir durch die ſtärkſte innere Wirt⸗ ſchaftsbelebung das Einkommen unſeres Vol⸗ kes noch ſo ſehr erhöhen und den letzten Mann in Rechnung bringen, ſo wird dadurch die deutſche Getreideanbaufläche nicht größer, d. b., der deutſche Lebensmittelmarkt kann durch die nun einmal gegebene Begrenzung unſeres Bo⸗ dens nur ganz unweſentlich gebeſſert werden. Das iſt das ſchwerſte Problem, dem wir ge⸗ genüberſtehen. Denn wir haben ſeit 1933 über 5 Millionen Menſchen zuſätzlich in die Pro⸗ duktion gebracht, d. h., ihren früheren Lohn⸗ durchſchnitt als Erwerbsloſe in den meiſten Fällen um 10 und zum Teil bis zu 200 v. 5. verbeſſert. Dies gilt jedenfalls für die größere Maſſe der in den Erwerb gekommenen Menſchen. Es iſt verſtändlich, daß viele dieſer jahrelang un⸗ terernährten, nun zum erſten Mal wieder we⸗ nigſtens etwas verdienenden Volksgenoſſen ſich zuerſt auf den Lebensmittelmarkt ſtürzen, d. h. aber, daß nun mit einem Schlag 5 Millionen Einkommensträger mit einer grö⸗ ßeren Kaufkraſt als die früheren Arbeitslo⸗ ſen den deutſchen Lebensmittelmarkt zuſätzlich belaſten. Dem ſind die immer wiederkehren⸗ den und durch die Jahreszeiten bedingten Verknappungen an Butter, Eiern. Fett und zum Teil auch an Fleiſch zuzuſchreiben. Der Einwand unſerer ausländiſchen Beſſer⸗ wiſſer, daß die Regierung dann, ſtatt Roh⸗ ſtoffe zu kaufen, eben Lebensmittel kaufen Polizeiliches Vorgehen gegen die Liga für Menſchenrechke in Warſchau 88 Warſchau, 9. Sepk. Bei zahlreichen Mitgliedern der ſogenannken Liga für Men ſchenrechte wurden Hausſuchungen vorgenom⸗ men, da die Tätigkeit der Liga in letzter Zeit ſtark unker kommuniſtiſchem Ein- fluß geſtanden hak. Vorerſt ſind auf ⸗ grund der Hausſuchungen von den Mitglie- dern der Liga drei jüdiſche Lieferanten ver ⸗ 1 haftet worden. b dug bat er . U. beuten Führers, een An die Po litiſch. a Vegründ füßrung et Ver vo Jules d zu eker als dul wende ſchaftlit plan. großen pital ſi hende det Sic Vollsgen Program Arbeitne butch der auftta J vich iche Dient de win geh rung 1 det tun be Reds au meißt v. Utonie richt ber den vier bei un Aud. Del wat chern wie der der Eht Vehrfäß Die B. un in daß die Deutſchlan küſtung. be neuer des Ausl⸗ boben. 7 füt welch uits erla Witarbeit Wiſenſch Einsatz ö daß dieſer fur in Arft de bewäl 1 del füt de e be fuſung au lichung di der inten leiligten! deutz keit bietz wünsche 9 aden zm 1* lolte e derloget N b Derde N wehen Der neue Vierjahresplan Die große Proklamation des Führers wird von den Berliner Morgenblättern eingehend beſprochen. wobei ſie insbeſondere auf den neuen Vierjahresplan zur Sicherung des deutſchen Lebens hinweiſen. 0 Im„Völkiſchen Beobachter“ ſchreibt Carl Cranz u. a.: Der zweite Vierjahresplan ſtellt uns neue Ziele, zu deren Erreichung das Reich alle Energien unſeres Volkes. der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Wehrmacht und der deutſchen Wirtſchaft einſetzen wird. Wir alle haben den Befehl des Führers zu dieſem Einſatz gehört und ſtehen im Banne der ſelbſtbewußten Kühnheit und Sicherheit einer Staatsführung. die ihr bohes Recht zur Proklamation ſolcher weitgeſteckten Ziele durch die Tat bewieſen Durchführung mit nationalſozialiſtiſcher Tat⸗ kraft erfolgen werde. Von welchem Ernſt die⸗ ſer Wille getragen iſt, beweiſt die mit unge⸗ heurem Jubel aufgenommene Feſtſtellung des Führers, daß er die entſprechenden notwendi⸗ gen Anweiſungen bereits ſoeben erlaſſen hat. Die Proklamation gibt in großangelegten po⸗ litiſchen und wirtſchaftlichen Erklärungen eine führung des neuen Planes, deren Folgerich⸗ tigkeit unantaſtbar iſt. Die Unmöglichkeit einer vollkommenen Ernährung des deutſchen Volkes durch den deutſchen Boden. der Zwang zu einer Steigerung der deutſchen Ausfuhr als Vorausſetzung für unſere heute lebensnot⸗ wendige Einfuhr, ſind die treibenden wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte für den neuen Vierjahres⸗ plan. Alle Sonderrückſichten haben hinter dem großen Ziel zurückzuſtehen. Wirtſchaft und Ka⸗ pital ſind als dienende und keineswegs herr⸗ ſchende Elemente Mittel zum höheren Zweck der Sicherſtellung des Daſeins der geſamten Volksgemeinſchaft. Getreu dem ſozialiſtiſchen Programm der NSDAP. wird der Begriff flationi⸗ Arbeitnehmer und Arbeitgeber künftig allein tei durch den Begriff des Arbeitsbe⸗ ziſchen 1 auftragten der Geſamtheit erſetzt. So bells,[ wird jedes Glied an ſeiner Stelle in den todul- Dienſt des Ganzen eingeſpannt und ſeine Ehre darin ſehen. zu ſeinem Teil an der Durch⸗ iat der führung des neuen Planes mitzuarbeiten. Steige- In der Deutſchen Allgemeinen Zei⸗ ndern die tung heißt es u. a.: Wie der Führer in ſeiner uh eine Rede ausführte, wurde vor vier Jahren das eine Stei. meiſte von dem, was heute Wirklichkeit iſt, für u. Wenn Utopie gehalten. Gerade der Rechenſchaftsbe⸗ im und richt der Nürnberger Rede über die abgelaufe⸗ Ar a. 0 nen vier Jahre beweiſt, daß ſolche Programme weil die[ bei uns keine leeren Programme en Ver⸗ find. Der neue Vierjahresplan, der uns die wirtſchaftliche Grundlage unſeres Daſeins 1 Lhnen ſichern ſoll, wird genau ſo durchgeführt werden. damit ein wie der alte, der uns das politiſche Ergebnis ohnteige⸗ der Ehre und Freiheit, der Souveränität und ztlohnung Wehrfähigkeit brachte. tlohnung Die Berliner Börſenzeitung ſagt: Man kann in der Auslandspreſſe zuweilen leſen, kung der daß die ganze Wirtſchaftskonjunktur in gen nur Deutſchland ſtehe und falle mit der Wiederauf⸗ die ihte rüſtung. Der Führer hat durch die Verkündung toſen des neuen Vierjahresprogramms die„Sorgen“ t beſtzen, des Auslands auch auf dieſem Gebiet be⸗ Pitt⸗ hoben. Denn die Durchführung dieſes Planes, Vol⸗ für welche die notwendigen Anordnungen be⸗ in m I reits erlaſſen ſind, erheiſcht ja nicht nur die dutch die Mitarbeit der führenden Köpfe in Wirtſchaft, iet d b. Wiſſenſchaft und Technik, ſondern auch den huth die Einſatzaller andern Arbeitskräfte iiur B Daß dieſer Einſatz geſchloſſen erfolgen kann, iſt (bedr.[nur im nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ und un Wirtſchaftsſpſtem denkbar; denn nur dieſes gibt. 0 fer die Gewähr für den inneren ſozialen Frieden, de V. der für den produktiven Einſatz aller körperlich „n Lohn, und geiſtig Schaffenden und ihre Zuſammen⸗ u e faſſung auf das eine Ziel wirkt. Zur Verwirk⸗ 101.0 lichung dieſes Zieles bedarf es aber nicht nur e der intenſiven Mitarbeit der unmittelbar be⸗ „ ne 9 teiligten Schaffenden. Vielmehr wird das ganze 6, deutſche Volk Verſtändnis für die Notwendig⸗ * keit dieſes Programms finden und alle Sonder⸗ m be. wünſche. die in dem Einzelnen ſich zuweilen — h regen. zurückſtellen müſſen. lnarkt 4 PPC n St f 4 iu an, jſollte, iſt ebenſo kindiſch wie bewußt ches“[verlogen Denn die Rohſtoffe, die benö⸗ zuitlich 1 tigt werden, ſind ja die Vorausſetzung, um alehtel- überhaupt einen Export zu treiben, der uns doe N den beſcheidenen Lebensmittelankauf ermög⸗ 300 5 licht. Wollten wir dieſen Rohſtoffimport auf⸗ * geben, ſo würde die Folge davon nur eine * ger; erte Steigerung der Ar⸗ 11 0[beitsloſigkeit ſein. Als nationalſozia⸗ 1 fen liſtiſche Staatsführung ſtehen wir dabei auf einem ebenſo natürlichen wie vielleicht man⸗ — chem Ausländer unverſtändlichen Standpunkt. nämlich: b Es bewegt uns nicht ſo ſehr die Frage, ob cle manches mal die Butter mehr oder weniger iſt, oder ob die Eier etwas knapper werden, ſon⸗ glelhen] dern es verpflichtet uns in erſter Linie die l Men- Sorge, daß die breite Maſſe unſeres Volkes in gabe Arbeit und Verdienſt bleibt u. ſich damit vor 1 1 0 dem Zurückſinken in die grauenhafte Not der 1 90 Erwerbsloſigkeit bewahren kann. Es intereſ⸗ 1 1 ſiert uns weniger, ob die oberen Schichten das ib ganze Jahr ſo oder o viel Butter bekommen. te, als wir uns vielmehr ſorgen, der breiten 10 bel, Maſſe, wenn möglich, den Bezug billiger Fette N ſicherzuſtellen, vor allem aber, ſie nicht ar⸗ bat. Die Proklamation nennt dieſen neuen Vierjahresplan das gewaltigſte deut⸗ ſche Wirtſchaftsprogramm, deſſen Begründung für die Notwendigkeit der Durch⸗ Das werden natürlich die bürgerlichen Re gierungen unſerer Umwelt als gänzlich un⸗ verſtändlich anſehen; allein Deutſchland hat auch keine bürgerliche Regierung. ſondern eine nationalſozialiſtiſche. Es iſt daher auch die große Aufgabe un⸗ ſerer Volkswirtſchaft, die Konſumkraft unſeres Volkes in jene Richtung zu lenken, die wir aus den Möglichkeiten unſerer eigenen natio⸗ nalen Produktion befriedigen können. Da eine Produktionsſteigerung unſerer Landwirtſchaft nur in ſehr begrenztem Maße ſtattfinden kann. muß die Steigerung unſerer Produktion auf anderen Gebieten ſtattfinden. Es iſt die Aufgabe unſerer Volksführung und Volks⸗ erziehung. das Intereſſe der Nation auf dieſe Gebiete hinzuführen und ſeine Lebensbedürf⸗ niſſe nach dieſen Richtungen hin zu ſteigern Wenn aber fremde Kritiker für die deutſche Butternot die deutſche Rüſtung verantwort⸗ lich machen, d. h. uns alſo vorwerfen, daß wir, ſtatt Butter zu kaufen, die deutſche Auf⸗ rüſtung durchführen, dann kann ich dieſen be⸗ deutenden Nationalökonomen nur den Rat geben, ſich einmal zu überlegen, was denn die Folge ſein würde, wenn die Millionenmaſſe der deutſchen Arbeiter. die heute für die in⸗ neren deutſchen Bedürfniſſe und damit auch für unſere Rüſtung tätig iſt, auf die Fabrika⸗ tion von Exportartikeln angeſetzt würde. Ich fürchte ſehr, daß dieſe klugen Wirtſchaftspoli⸗ tiker dann erſt recht Verzweiflungsſchreie aus⸗ ſtoßen würden angeſichts der unter ſolchen das neue Vier- In vier Jahren muß Deutſchland in allen jenen Stoffen vom Ausland gänz⸗ lich unabhängig ſein, die irgendwie durch die deutſche Fähigkeit, durch unſere Che⸗ mie und Maſchineninduſtrie, ſowie durch unſe⸗ ren Bergbau ſelbſt beſchafft werden können! Der Neuaufbau dieſer großen deutſchen Rohſtoffinduſtrie wird auch die nach Abſchluß der Aufrüſtung freiwer⸗ denden Menſchenmaſſen nationalökonomiſch nütz⸗ lich beſchäftigen. Wir hoffen, damit die natio⸗ nale Produktion auf vielen Gebieten erneut ſteigern zu können und zwar im inneren Kreislauf unſerer Wirtſchaft, um damit die aus unſerem Export ſtammenden Eingänge in erſter Linie für die Lebensmittel⸗ verſorgung bezw. für die Verſorgung mit den uns dann noch fehlenden Rohſtoffen zu reſer⸗ vieren. Die notwendige Anordnung zur Durchführung dieſes gewaltigen deutſchen Wirtſchaftsplanes habe ich ſoeben erlaſſen. Die Ausführung wird mit nationalſozialiſtiſcher Energie und Tatkraft erfolgen. Unabhängig davon kann Deutſchland aber nicht auf die Löſung ſeiner kolonia⸗ len Forderungen verzichten. Das Le⸗ bensrecht des deutſchen Volkes iſt genau ſo groß wie die Rechte der anderen Nationen! Ich weiß, meine nationalſozialiſtiſchen Volksgenoſſen, daß dieſes neue Programm eine gewaltige Aufgabe darſtellt, allein ſie iſt wiſſenſchaftlich auf vielen Gebieken bereits gelöſt, die Produktionsmethoden ſind in Er⸗ probung begriffen und zum Teil ſchon enk⸗ ſchieden und feſtgelegt Es wird daher nur eine Frage unſerer Energie und Enkſchloſſen⸗ heit ſein, dieſes Programm zu verwirklichen. Als Nationalſozialiſten haben wir das Work „unmöglich“ nie anerkannt und wollen es da- her auch in Zukunft nicht als eine Bereiche⸗ vung unſeres Wortſchaßzes aufnehmen. In vier Jahren werden wir der Nalion über dieſe Nieſenarbeik der Sicherung ihrer Ernährung und damit ihres Lebens und ihrer Unabhängigkei wieder Rechenſchaft ablegen. Vielleicht wird aus dem Munde weſtlicher Demokratie bald erneut die Klage zu verneh⸗ men ſein, daß wir nun auch der Wirlſchaft keine Freiheit der eigenbeliebigen Betäli⸗ gung geben, ſondern ſie in die Zwangsjacke unſerer ſtaatlichen Planung nehmen. Allein ſie werden, meine Volksgenoſſen, verſtehen, daß es ſich hier nicht um Demokratie oder Freiheit, ſondern um Sein oder Nichkſein handelt. Nicht die Freiheit oder der Gewinn einiger Induſtriel⸗ ler ſteht zur Debatte, ſondern das Leben und die Freiheit der deulſchen Nation. Wer glaubt, im Inkereſſenkreis dieſer Freiheit und dieſes Lebens nicht beſtehen zu können, hat keine Exiſtenzberechligung in unſerer G⸗ meinſchaft. Die Nachwelk wird uns einmal nichk die Frage vorlegen, ob wir in dieſer krili⸗ ſchen und bedrohlichen Zeil die demokra⸗ tiſche Freiheit— ſprich Jügelloſigkeit hochhielten, ſondern nur, ob es uns ge⸗ lang, ein großes Volk vor dem wirk- ſchafklichen und polikiſchen Zuſammen⸗ bruch zu bewahren. Im übrigen haben wir vor uns eine Wil- lionenmaſſen anſtändiger, arbeitender Men⸗ ſchen in Stadt und Land. Sie ſchenlk uns ihr Verkrauen, ſie erwartet von uns, daß wir vermewenden Aeber⸗ des deutſchen Export⸗ AU unben recht zu ſch wem mung mit billigen waren. Die deutſche Wirtſchaft hat wie jede geſunde Nationalwirtſchaft zunächſt das Beſtreben, die eigenen Möglichkeiten der wirtſchaftlichen Er⸗ haltung unſeres Volkes ſo gut als möglich auszunützen, um ſich erſt in zweiter Linie mit der in ſich und damit auch an ſich geſunden eigenen Wirtſchaft an der Weltwirtſchaft zu beteiligen. Da nun der nationalſozialiſtiſche Staat un⸗ ter keinen Umſtänden gewillt iſt, eine Beſchrän⸗ kung ſeiner Volkszahl vorzunehmen, ſondern im Gegenteil entſchloſſen iſt, dieſe natürlichſte Fruchtbarkeit der Nation zu ſteigern, ſind wir gezwungen, die Folgen dieſer Entwicklung für die Zukunft zu überlegen und zu bedenken. Eine weſentliche Steigerung des Bodenertrages iſt nicht möglich, eine weſentliche Steigerung des Exports in abſehbarer Zeit kaum. Es iſt alſo die Aufgabe der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staats⸗ und Wirtſchaftsführung, ge⸗ naueſtens zu unterſuchen, welche notwendigen Rohſtoffe, Brennſtoffe uſw. in Deutſchland ſelbſt hergeſtellt werden können. Die dann dadurch eingeſparten Deviſen ſol⸗ len in der Zukunft als zuſätzlich der Sicherung der Ernährung und zum Ankauf jener Mate⸗ rialien dienen, die unter keinen Umſtänden bei uns beſchafft werden können. Und ich ſtelle dies für die Erhaltung ihres Lebens die richtigen beitslos werden zu laſſen. Enlſchlüſſe treffen. Wie lächerlich und bedeu- nun heute als ahres-Programm kungslos iſt dagegen das Gerede einiger un- belehrbaren Demokraten oder jüdiſcher Jour- naliſten. Soll dieſe gewaltige Aufgabe der wirkſchaftlichen Erhaltung unſeres Volkes gelingen, dann iſt die Vorausſetzung der ge⸗ ſchloſſene willensmäßige und ſtaatsrechtliche Einſatz unſeres Volkes, d. h.: Ihne den inneren ſozialen Frieden kann hieſes neue Rieſenprogramm ſeine Lö⸗ ſung nicht finden. Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung iſt eine ſo ſouveräne und eine ſo über allen wirk- ſchafklichen Bindungen ſtehende, daß in ihren Augen die Kennzeichnungen„Arbeitnehmer“ und„Arbeitgeber“ belangloſe Begriffe ſind. Es gibt keinen Arbeitgeber und gibt keinen Arbeitnehmer vor den höchſten Inkereſſen der Nakion, ſondern nur Arbeiksbe⸗ auffragte des ganzen Volkes. Der ſoziale Friede ſchafft allein die Vorausſetzungen, um die großen Aufgaben unſerer nationalwirtſchaft- lichen Lage zu erfüllen. Wo wären wir heuke Weltmarktes hingekommen, wenn ſo wie in anderen Lün⸗ dern Streins und Ausſperrungen ihren ge⸗ genſeitigen Wahnſinn krieben? Wo würde heute Deutſchland fein, wenn jeder glauben dürfte, ſich ſeinen Lohn und ſeinen Gewinn nach eigenem Ermeſſen beſtimmen zu kön⸗ nen? Je mehr wir die Größe der Aufgaben, die uns geſtellt ſind, erkennen und erfaſſen, umſo klarer wird uns die Notwendigkeit des reſtloſen und geſchloſſenen Einſatzes aller ſchaffenden deukſchen Menſchen zur Erfül- lung dieſer Aufgabe. Und umſo klarer iſt es auch, daß dieſer Ein⸗ ſatz nicht gehemmt werden darf von irgendwel⸗ chen eigenſüchtigen Intereſſen oder gar durch verrückte Inſtitutionen, in denen man nur fähig iſt, zu ſchwätzen in einer Zeit, die nach dem Handeln ſchreit. Ich würde nicht mit dieſer Zuverſicht in die deutſche Zukunft blicken und nicht mit dieſem Vertrauen die Aufgaben ſtellen und an ihre Löſung glauben, wüßte ich nicht. daß der ſoziale Frieden in Deutſchland garantiert iſt durch die Nationalſozialiſtiſche Partei, und daß der geſchloſſene Einſatz der deutſchen Wil⸗ lens⸗ und Arbeitskraft fundiert iſt im Willen unſerer Bewegung. Sie iſt das über Menſchen und Zeit hinwegreichende Inſtrument der in ihr ſelbſt fundierten Führung des Volkes und damit des Reiches. Ich kann daher gerade in dieſen Tagen der allgemeinen kriſenhaften An⸗ zeichen ſchwerer Völkerkataſtrophen nur im Vertrauen auf die Bewegung blicken, die das Wunder der letzten vier Jahre vollbracht hat und die Deutſchland kraftvoll weiterführen wird in der Erhaltung ſeines Daſeins. So wie wir aber in Deutſchland die hinter uns liegenden und vor uns ruhenden Aufgaben nur löſen konnten und nur löſen können unter der Vorausſetzung des inneren Friedens der Na⸗ tion, ſo glauben wir, daß die europäiſche Völ⸗ ker⸗ und Staatengemeinſchaft nur unter Auf⸗ rechterhaltung des europäiſchen Völkerfriedens einer glücklichen Zukunft entgegengehen kann, ſo iſt aber jedenfalls unſer grimmiger Ent⸗ ſchluß, Deutſchland unter keinen Umſtänden zum wehrloſen Objekt irgendeiner fremden mili⸗ täriſchen Gewalt abſinken zu laſſen. Wir haben die Erfahrungen der letzten 18 Jahre genoſſen. Wir wiſſen, welches Los dem zuteil wird, der ohne eigene Kraft glaubt, auf fremde Gerechtigkeit oder gar auf Hilfe hoffen zu dürfen. Wir ſehen um uns die Zeichen einer böſe werdenden Zeit. Was wir jahrelang predigten über die größte Weltgefahr dieſes endenden zweiten Jahrtauſends unſerer chriſt⸗ lichen Geſchichte wird furchtbare Wirklichkeit. Ueberall beginnt die Minierarbeik der bolſchewiſliſchen Drahtzieher wirkſam zu werden. In einer Zeit, da bürger⸗ liche Staatsmänner von Nichteinmiſchung reden, betreibt eine internationale jüdiſche Revolu⸗ tionszentrale von Moskau aus über Rundfunk⸗ ſender und durch tauſend Geld- und Agitations⸗ kanäle die Revolutionierung dieſes Kontinents. Man ſage uns nicht, daß wir durch den fortge⸗ ſetzten Hinweis auf dieſe Tatſache und dieſe Gefahren in Deutſchland eine Angſtpſychoſe entwickeln würden. Wir ſind Nationalſozia⸗ liſten. Wir haben daher noch niemals vor dem Bolſchewismus Angſt gehabt. Wir gehören aber auch nicht zu jener lächer⸗ lichen bürgerlichen Gilde, die noch am Rande des Abgrunds nach der Melodie„Fürchteſt Du den böſen Wolf“ tanzt, die Augen ſchließt und dann Weiß nicht als Weiß und Rot nicht als Rot zugeben will, bis ſie, wenn ihr dann das Auge plötzlich durch die brutalen Tatſachen doch geöffnet wird, zähneklappernd unter die Bet⸗ ten kriecht. Wir deutſchen Nationalſozialiſten haben vor dem Kommunismus niemals Angſt gehabt. Wir haben nur dieſe ſchändliche jüdiſche Weltver⸗ hetzungslehre erkannt, ihre teuflichen Metho⸗ den der Vorbereitung ſtudiert und vor den Folgen gewarnt. Im übrigen aber habe ich als Führer der Bewegung mit noch nicht 100 An⸗ hängern gegenüber der kommuniſtiſchen Millio⸗ nenbewegung in Deutſchland ſtets die Ueber⸗ zeugung gehabt, dieſe einmal niederzuwerfen und in Deutſchland auszurotten. Wir haben vor dieſer Bewegung in Deutſchland 15 Jahre gewarnt, als das Bürgertum lachte, wir haben ſie vernichtet, als das Bürgertum jämmerlich zitterte und vor ihr kapitulierte. Wir haben auch heute keine Angſt vor einer bolſche⸗ wiſtiſchen Invaſion nach Deutſchland, aber nicht etwa, weil wir nicht an ſie glauben, ſondern weil wir entſchloſſen ſind, die Nation ſo ſtark zu machen, daß ſie, ſowie der Nationalſozialis⸗ mus im Inneren mit dieſer Weltverhetzung fertig wurde, auch jeden Angriff von außen mit brutalſter Entſchloſſen⸗ heit abwehren wird. Dieſes iſt der Grund für die Maßnahmen. die wir militäriſch getroffen haben. Dieſe deut⸗ ſchen Maßnahmen wachſen oder ſenken ſich nur nach dem Grad der ſich ſteigernden oder vermin⸗ dernden Gefahren um uns: Denn es macht uns kein Vergnügen, die Kraft un⸗ ſeres Volkes in Rüſtungsbetriebe oder in Kaſernen zu bannen. Allein, wir ſind auch Mann genug. diieſer Notwendigkeit kalt und hart ins Auge zu ſehen. Und ich möchte hier in dieſer Proklamation vor dem ganzen deutſchen Volk es ausſprechen, daß ich, überzeugt von der Notwendigkeit, den äußeren Frieden Deutſchlands genau ſo zu wah⸗ ren, wie ich den inneren Frieden ſicherte, vor keiner Maßnahme zurückſchrecken werde, die geeignet iſt, der Nation nicht nur das Gefühl der Sicherheit, ſondern vor allem uns ſelbſt das Gefühl der Ueberzeugung der unter allen Umſtänden garantierten Unabhän⸗ gigkeit des Reiches zu geben. Die Moskauer kommuniſtiſchen Hetzer Neu⸗ mann, Bela Khun und Genoſſen, die heute Spanien im Auftrage der Komintern⸗Bewegung verwüſten, werden in Deutſchland keine Rolle ſpielen, und die auffordernde Hetze des Mos⸗ kauer Senders, das unglückliche Spanien in einen Schutt⸗ und Trümmerhaufen zu verwan⸗ deln, wird ſich in Deutſchland nicht wieder⸗ holen. Dafür garantiert die nationalſozia⸗ liſtiſche Partei und die nationalſozialiſtiſche Ar⸗ mee des dritten Reiches. Das deutſche Volk aber hat keinen anderen Wunſch, als mit all denen, die den Frieden wollen und die uns in unſerem eigenen Lande in Ruhe laſſen, in Frieden und Freundſchaft zu leben. Vahrung des Friedens aus eigener Kraft Ich habe daher nach Rückſprache mit dem Reichskriegsminiſter veranlaßt, daß die zwei⸗ jährige Dienſtzeit für unſere Armee nun un⸗ verzüglich zur Einführung kommt. Ich weiß, daß der junge Deutſche, ohne mit einer Wimper zu zucken, dieſer Notwendigkeit gehorchen wird. Die heute Deutſchland regie⸗ rende Führung hat ein Recht, von den Deut⸗ ſchen dies zu fordern, denn wir alle haben nicht nur zwei Jahre im Frieden gedient, ſondern vier Jahre im größten Kriege aller Zeiten. Und wir taten es für Deutſchland, für unſer Volk, für die deutſche Heimat. und die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat 15 Jahre gerungen und von ihren Anhängern die größten Opfer gefordert zur Rettung Deutſchlands vor dem inneren bolſchewiſtiſchen Feind und Widerſacher. In dieſer Liebe zu unſerem Volke und die⸗ ſer Bereitwilligteit, uns für die Freiheit un 00 . 5 9 ——1¹1 —*— 775... ä — 8 re — ——— —— — — ä— ——— Unabhängigkeit einzuſetzen lis zum xeuren, fühlen wir uns verbunden mit all den Völ⸗ kern, die einer gleichen Regung gehorchen Deutſchland kann aber glücklich ſein zu wiſ⸗ ſen, daß ſein innerer und äußerer Frieden aus eigener Kraft gewahrt und geſichert iſt. Je turbulenter die Welt um uns wird, umſo tie⸗ fer wird die Treue des deutſchen Volkes zu ſeiner nationalſozialiſtiſchen Bewegung wer⸗ den, der es ſeine geſchichtliche Auferſtehung verdankt. Umſo mehr wird es in der Partei die kraftvolle Führung ſehen und bewundern, die es aus ſeiner eigenen Zerriſſenheit erlöſt u. in ein ſtolzes, ſelbſtbewußtes Volk verwan⸗ delt hat, die die inneren Auflöſungserſchei⸗ nungen beſeitigt und in letzter Stunde die Nation zuſammenriß zur Meiſterung der ihr geſtellten politiſchen, kulturellen und wirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben. Und je mehr ſich der Himmel um unſer Vaterland von bolſchewiſti⸗ ſchem Weltaufruhr zu röten beginnt, mit umſo größerer Liebe und Hingabe wird das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland zu ſeiner Armee ſtehen, der wir die größte und ſtolgene Tradi⸗ tion unſeres Volkes verdanken. Sie hat uns auch einſt erzogen, aus ihr ſind wir alle gekommen, die wir dann die Partei, die SA., die SS., das NS. aufrichteten. Sie hat uns die Männer geſchenkt, mit denen wir unſere erſten Sturmabteilungen, die Gar⸗ de unſerer Bewegung aufbauten. Und ihr ſol⸗ len für alle Zukunft wieder zwei Jahre lang gehören die jungen Söhne unſeres Volkes, auf daß ſie die Kraft und Fähigkeit erhalten, im Kampf für die Unabhängigkeit und Frei⸗ heit des Vaterlandes, zum Schutze der deut⸗ ſchen Nation. Indem ich dies am 4. Reichs⸗ parteitag offen auszuſprechen in der Lage bin, blicke ich in tiefem Glück zurück auf dieſe ſtol⸗ zeſte Leiſtung nationalſozialiſtiſcher Staats⸗ führung und nationalſozialiſtiſchen Soldaten⸗ tums. Nun wird wieder Generation um Genera⸗ tion dieſes edelſte Opfer bringen, das von einem Mann gefordert werden kann. Das deutſche Voll aber hat damit im Jahre 1936, im vierten Jahre des nmationalſozialiſtiſchen Regimes, die Zeit ſeiner geſchichtlichen Ehr⸗ loſigkeit geündert. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewegung, es lebe unſere nationalſozialiſtiſche Armee, es lebe unſer Deutſches Reich!“ * Faſt jeder Satz der Proklamation, die in prachtvoller Diktion und Klarheit einen Abriß über die erſten vier Jahre nationalſozialiſti⸗ ſcher Staatsführung und einen zukunfswei⸗ ſenden Blick in die bevorſtehenden großen Aufgaben tun ließ, wurde vom Kongreß mit ſtürmiſchem Jubel aufgenommen, der ſich am Schluß zu einer minutenlangen Kundgebung für den Führer ſteigerte. Dann vertagte der Stellvertreter des Füh⸗ rers, der Pg. Rudolf Heß, den Kongreß auf Donnerstag 17.30 Uhr. der Jührer über deulſchlands Kulturpolilik „Die Kullur als Gemeinſchaftsleiſtung“ Reichsleiter Roſenberg verkündet die Preisträger 1936: Der Dichter Heinrich Anacker und der Phyſiker Philipp Lenard. Auf der Kulturtagung im Opernhaus am Mittwochabend hielt der Führer eine Rede, in der er u. a. ausführte: Wer will heute noch daran zweifeln, daß wir nicht mehr am Vorabend, ſondern inmit⸗ ten einer der größten Auseinan⸗ derſetzungen leben, von denen bisher die Menſchheit heimgeſucht wurde! Eine unerträg⸗ liche Spannung liegt über den Völkern. Wie immer aber wird es nur ſehr wenigen der Handelnden oder von den Geſchehniſſen betrof⸗ fenen Menſchen bewußt, daß die äußerlich viel⸗ leicht in loſem Zuſammenhang ſtehenden oder in der Reihen⸗ und Zeitenfolge des geſchichtlichen Ablaufs weit auseinandergezogenen Vorgänge nur die einzelnen Akte einer geſchloſſenen * die Aufzüge eines einzigen Dramas ind. Heute nach 2000 Jahren erſcheint uns frei⸗ lich der Verfall der antiken Welt als die zwangsläufige Folge einer Reihe von Urſachen. Chriſtentum und Völkerwanderung heißen wir das Geſchehen. 1000 Jahre ſpäter ſchon iſt einzelnen genialen Sehern die Zwangsläufig⸗ keit des geſchichtlichen Ablaufs dieſer Periode klar geworden. Urſache und Wirkung ſind heute kein Geheimnis mehr. Allein alle jene, die da⸗ mals den tragiſchen Verlauf der Ereigniſſe im einzelnen zu beſtimmen glaubten, hatten kaum eine Einſicht in höhere Geſetzmäßigkeit ihres eigenen Handelns, der ſie unterworfen waren. Und trotzdem gab es in jeder Zeit der Men⸗ ſchengeſchichte Propheten, die über das ein⸗ zelne Zeiterlebnis hinaus die Urſachen und da⸗ mit die Zwangsläufigkeit des größeren Geſamt⸗ geſchehens zu erkennen vermochten. Glück⸗ lich die Völker, in denen ſolche Propheten keine Literaten, ſon⸗ dern Politiker ſind! So wurde es Friedrich dem Großen oder einem Kaiſer Jo⸗ ſeph 2. möglich, aus der Ahnung einer drohen⸗ den Erſchütterung der beſtehenden menſchlichen Geſellſchaftsordnung als Monarchen praktiſche Konſequenzen zu ziehen. Sie haben dadurch den kommenden revolutionären Ereigniſſen wenig- ſtens in ihren Staaten eine ganze Anzahl der ſie ſcheinbar berechtigenden inneren Voraus⸗ ſetzungen genommen: der Infektionskraft der franzöſiſchen Revolutionsideen war in Deutſch— land von vornherein ſchon vorgebeugt. Allein ſolche geſchichtlichen Ausnahmen be— ſagen nichts gegen die Regel, daß es den Zeit— genoſſen in den meiſten Fällen verſagt bleibt, die tieferen Urſachen u. die Geſetzmäßigkeit des Ablaufs ihrer eigenen Zeitgeſchichte zu er⸗ kennen. So werden wir die biktere Empfin⸗ dung nicht los, daß auch heule nur ein Bruchteil der Menſchen— leider beſonders nur ein Bruchleil ihrer Füh⸗ rer— die richtige Einſichl hal in die Urſachen und in den Zuſammenhang der geſchichllichen Geſchehniſſe der Gegen wark. f Der Weg des Menſchen vom Einzelweſen zur Familie, zur Sippe, zum Slamm und zum Staat umſchließt unabſehbare Zeiträume. Die Organiſation größerer Gemeinſchafken ſetzt wohl den Verzicht voraus auf die zügelloſe Einzelfreiheit, ge- währt aber im Rahmen der Geſamlleiſtung und der dadurch ermöglichken höheren Ge- ſambſicherheit den Einzelweſen dennoch einen höheren und geſchützten Lebensſtandard. Dies aber iſt auch die Vorausſetzung für jede menſchliche Kullur ja für die gehobene Skellung des Venſchen⸗ geſchlechts überhaupk auf dieſer Welt. Jeder erfolgreiche Verſuch der prakti- ſchen Verwirklichung des Strebens nach unbegrenzter individueller Freiheit führt zur Anarchie. Die organiſatoriſche Zuſam⸗ menfaſſung der Individuen durch eine Be⸗ grenzung der Freiheit des Einzelnen zugun⸗ ſten der Organiſation einer größeren Ge⸗ meinſchaft aber führt zum Staak. Die Vor- ausſetzung und die Grundlage für die Exiſtenz des Staates iſt und bleibt die Aukorikäk des Skaakserhaltungswillens, Die geiſtige Vorausſeßung zur Herbeifüh⸗ rung der Anarchie, ja die geiſtige Grundlage jeder Anarchie iſt die Demokratie Kein Staat iſt durch die heutige Demokrakie enkſbanden, aber alle großen Reiche haben durch dieſe Art von De⸗ mokratie ihre Zerſtörung erfahren. Wenn der Einwand erhoben wird, daß der Marxismus keineswegs zur Anar⸗ chie, ſondern im Gegenkeil erſt recht eine neue Gemeinſchafk aufzubauen enkſchloſ ſen ſei, dann kann es ſich alſo nur darum handeln, eine beſtehende menſchliche Or ganiſalion durch eine neue andere abzu löſen, d. h. in dem Fall, den beſtehenden in der Bluksgemeinſchaft der Nakionen ruhenden aukorikären Wüllen durch einen andern, fremden zu erſeßen. Wir alle wiſſen, daß es das Ziel des Bolſchewis⸗ mus iſt die vorhandenen blufsgemäßen organiſchen Volksführungen auszurolken und durch das den ariſchen Völkern fremde jüdiſche Elemenk zu erſehen. Da⸗ rin liegt auch die Inkernakionalitäf die · ſes Problems begründek. Die höchſte Gemeinſchaftsleiſtung der Men⸗ ſchen iſt aber nun keineswegs— wie insbe⸗ ſondere die Wirtſchaftler meiſt zu glauben pflegen— die ſogenannte Wirtſchaft, ſondern die Kultur. Es iſt daher kein Zufall, daß jede Regung des Anarchismus verbunden iſt mit einer wilden Bekämpfung der höchſten Ge⸗ meinſchaftsleiſtung, nämlich der kulturellen. Die Verhöhnung gegebener kulturgeſchicht⸗ licher Arbeiten, dieLächerlichmachung ehrwürdi⸗ ger kunſtgeſchichtlicher Denkmäler. die Verſpot⸗ tung heiliger kultureller Ueberlieferungen. die zyniſche Parodierung unſterblicher Mei⸗ ſterwerke bis zur widerlichen Veralberung aller Glaubensdinge, die bewußte Verzerrung kunſtgeſchichtlicher Auffaſſungen in das Gegen⸗ teil, die Vernarrung des geſunden und natür⸗ lichen Menſchheitsempfindens. die Kultivie⸗ rung des Abſcheulichen und Häßlichen, des be⸗ tont Krankhaften, dies alles ſind nur einzel⸗ ne Züge einer geſchloſſenen Handlung der Ab⸗ lehnung der Ergebniſſe der höchſten menſchli⸗ chen Gemeinſchaftsarbeit und Leiſtung. Und damit letzten Endes die Ablehnung dieſer Ge⸗ meinſchaftsgebilde an ſich. So iſt zwiſchen dem deſtruktiven Wirken des Judentums im wirtſchaftlichen Leben und ſeinem nicht minder deſtruktiven auf allen Ge⸗ bieten der menſchlichen Kultur ein unlösbarer Zuſammenhang gegeben. Dies iſt ein 1 8 Grund- ah: Es kann kein Menſch eine innere Beziehung zu einer kulturellen Leiſtung beſitzen, die nicht in dem Weſen ſeiner eigenen Herkunft wurzelt.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Es wird manchesmal die ſcheinbar ſo rich⸗ tige und doch ſo geiſtloſe Aeußerung vernom⸗ men, daß die Vorausſetzung für jede Kunſt die Wirtſchaft ſei. Nein! Nein! Die Vor⸗ ausſetzung für die Wirtſchaft und für die Kunſt iſt der Staat, d. h. aber die volitiſche Geſtaltungs⸗ und Führungskraft, die in den Völkern liegt. Alles das was der Menſch an Reichtum für die primitiven Lebensbedürfniſſe verbraucht, wird vergeſſen und das, was er erbaut und an dauernden Lebensdokumenten hinterläßt, wird auch nachher noch von ihm zeugen. Das handgeſchriebene Buch eines vielleicht hungern⸗ den Philoſophen lebt in der Menſchheitsge⸗ ſchichte ewiger als das lukrative Geſchäft des größten Kapitalprotzen.(Lebhafter Beifall.) Es ſchlummert in allen Völkern neben dem politiſchen Anarchismus der kulturelle, neben der politiſchen Ehrfurchtsloſigkeit auch die Ehr⸗ furchtsloſigkeit vor der Kultur. Wehe, wenn über den Umweg einer vpoli⸗ tiſchen Lockerung oder Auflockerung dieſer Ge⸗ meinſchaft den weniger wertvollen Elementen die Auswirkungs möglichkeiten ihres an ſich be⸗ grenzten individuellen Freiheitsſtrebens zurück⸗ gegeben werden. Dieſes losgewordene Unter⸗ menſchentum pflegt dann ſofort die Brand⸗ fackel an die Kulturleiſtungen der nun zerbro⸗ chenen Gemeinſchaft zu legen. Auch Deutſch⸗ land ſtand vor dieſem Schickſal: als der Kommunismus den Reichstag anzündete, ſollte nur der Beginn einer Zerſtörungsarbeit eingeleitet werden, die ſich in gar nichts unter⸗ ſchieden hätte von der der franzöſiſchen Kom⸗ mune im Jahre 1871 oder der ruſſiſchen bolſche⸗ wiſtiſchen Revolution oder der Niederbrennung der ſpaniſchen Kirchen und ehrwürdigen Paläſte in dieſen Tagen. Die größten kulturellen Leiſtungen der Menſchheit verdanken ihren Auftrag, ihren An⸗ trieb und ihre Erfüllung immer nur jenem autoritären Willen, der die menſchlichen Ge⸗ meinſchaften geſchaffen und geführt hat. Der autoritäre Wille iſt zu allen Zeiten der größte Auftraggeber für die Kunſt geweſen. Er ſchafft aber nicht nur die allgemeine Vorausſetzung für dieſe kulturellen Leiſtungen, ſondern er war auch mehr Formgeſtalter. Wenn man nun die Fragen des Nutzens der menſchlichen Kulkurleiſtung anſchneidet, ſo iſt darauf folgendes zu antwor⸗ ten: Reichtum und Armut ſind wie alles auf dieſer Welt auch im letzten Grunde nur rela⸗ tive Begriffe. Wem es gelingt, ein Volk von materiellen Auffaſſungen zu ideellen hinzulen⸗ ken, der wird am wenigſten unter der Not des Ewig⸗Materiellen zu leiden haben. Wenn der Marxismus die materiellen Inſtinkte mobi⸗ liſiert, dann nur, weil er glaubt, damit das verſtändliche Signal für jene paſſive Maſſe in den Völkern zu beſitzen und zu geben, die nicht die Staaten gebildet hat, ſondern die erſt durch die Staatsbildung mitgeformt wurde. Der Nationalſozialismus hat die geſchichtliche Miſſion in unſerem auf dem Wege der Demo⸗ kratie zum Anarchismus abrutſchenden Volks⸗ körver eine neue Autorität aufzurichten. In⸗ dem wir den Staat aus der Umklammerung einer rein wirtſchaftlichen Betrachtung löſen und ſeine höhere Zweckbeſtimmung erkennen, ſchaffen wir die Vorausſetzung zu einer inne⸗ ren ſeeliſchen Rückführung von Millionen Menſchen in dieſe Gemeinſchaft unſeres deut⸗ ſchen Volkes. Möchte die ungeheure Bedeutung dieſer lang⸗ ſamen Formung einer neuen und unerſchütter⸗ lichen ſelbſtſicheren Autorität doch von allen jenen begriffen werden, die ſelbſt in ihrer Exi⸗ ſtenz unlösbar abhängig ſind von einer ſolchen Autorität. Möchten dies begrei⸗ fen die Träger unſerer Wirtſchaft, möchten dies begreifen die Führer unſerer Kirchen. möchten dies vor allem aber auch begreifen die Anhänger und Förderer, Geſtalter und Schöp⸗ ſer unſerer deutſchen Kultur! Möchten ſie alle begreifen und verſtehen, daß dieſe Arbeit der Wiederaufrichtung einer blin⸗ den und nicht der zerſetzenden Kritik unterwor⸗ fenen Autorität in einer Zeit, da die anarchi⸗ ſtiſchen Tendenzen der Auflöſung überall ſicht⸗ bar werden, die wichtigſte iſt, die überhaupt Menſchen geſtellt werden kann, daß jedes Nagen und Nörgeln an dieſer Autorität eine Verſün⸗ digung iſt an unſerer Gemeinſchaft, daß jede Schwächung dieſer Autorität nur zu einer Lähmung des Gemeinſchaftswil⸗ lens und damit zu einer Aufhebung der Ge⸗ meinſchaftsbildung führen müſſen. Möchten ſie verstehen, daß die Wiederauf⸗ richtung einer ſolchen Autorität uns über alle det die Umgeſtaltung der Hauptſtadt der Bewe⸗ ſonſtigen Si. cigteiren imer hinwegyriſen wird daß aber umgekehrt der Verluſt dieſer Autorität in der anatchiſtiſchen Auswirkung zu der größten Kataſtrophe führen müßte, die wir in Europa ſich zum Teil ſchon ankündigen ſehen und daß am Ende dieſer Kataſtrophe die Anarchie wird oder die Wie⸗ deraufrichtung einer noch brutaleren Autori⸗ tät. Mögen ſie aber auch dabei verſtehen, daß ſich dieſe einheitliche Linie weder im vpoliti⸗ ſchen noch im wirtſchaftlichen, noch im kultu⸗ rellen Leben jemals aus dem ſogen, freien Spiel aller Kräfte von ſelbſt ergibt. Mit dem Sieg des Nationalſozialismus iſt das durch die Demokratie eingeleitete Spiel der freien Kräfte beendet worden. Nach dem Spiel der freien Kräfte hat aber nun die Zeit der gemeinſamen Leiſtung und des gemeinſamen Wiederaufbaues zu kommen. Die Demokratie reißt nur ein. Das Prinzip des autoritären Willens aber will die Periode des Abbruchs beenden und eine neue des Auf- ſtiegs, d. h. der konſtruktiven Weiterentwicklung beginnen. Daher wird die aus dem Spiel der freien Kräfte als Siegerin hervorgegangene national⸗ ſozialiſtiſche Idee und die ſie tragende und fördernde Bewegung nicht nur politiſch, ſondern auch wirtſchaftlich und kulturell die Führung der Nation übernehmen. 0 Der beſte Kern unſeres Volkes an Leib und Seele gemeſſen, ſoll den beſtimmenden Maß⸗ ſtab bilden. Wir wünſchen in unſerer Kunſt nur deſſen Verherrlichung. Das Gebot unſerer Schönheit ſoll immer heißen: Geſundheit. Für das architektoniſche überſetzt: Klarheit, Zweck⸗ mäßigkeit und— aus beiden entwickelt— wie⸗ der Schönheit. Indem wir dieſe Geſundheit und damit das Schönheitsempfinden des neuen Menſchen als Maßſtab für unſere kulturellen Leiſtungen an⸗ zulegen entſchloſſen ſind, werden wir auch kon⸗ ſtruktiv den Weg zu jener edlen, wahrhaft zeit⸗ loſen Form finden, die in gleichbleibendem Weſen unſeres Volkes begründet iſt. Und wir haben ſchon heute das glückliche Wiſſen, daß die⸗ ſes Streben kein Verſuch iſt, ſondern daß es ſeine Erfüllung erfährt. Was dabei nicht mit⸗ zugehen in der Lage iſt, muß abgeſtoßen wer⸗ den. So werden wir auch in unſerem kulturellen Arbeiten mit einer Anzahl gewaltigſter doku⸗ mentariſcher Leiſtungen beginnen in der Ueber⸗ zeugung, daß das unſterbliche Vorbild die beſte Lehrmeiſterin bleibt für alle Zeiten. Denn dieſem gewaltigen Vorbild liegt die Kraft zu eigen, das zu erreichen, was den Anarchiſten unausſtehlich iſt, nämlich die Form — und damit die ſtilbildende Wirkung. Es iſt unſer Wille, auf der Zerfahrenheit unſerer kul⸗ turellen Einzelleiſtungen wieder den Weg zu finden zu jenem großen Stil einer ſich gegen⸗ ſeitig ergänzenden und ſteigernden Gemein- ſchaftsarbeit. das neue Nürnberg Aus ſolchen Abſichten entſteht das neue Nürnberg unſerer Reichsparteitage. Es muß hier im gewaltigſten Ausmaß ein Doku⸗ mentſtilbildender Art geſchaffen wer⸗ den, das zugleich für Millionen Deutſche ein Denkmal des Stolzes ſein ſoll, der Zugehörig⸗ keit zu dieſer Gemeinſchaft. Und aus dem glei⸗ chen Geiſt und mit der gleichen Zielſetzung fin⸗ gung ſtatt und wird demnächſt in Angriff ge⸗ nommen werden der Neuaufbau von Berlin als der Hauptſtadt des Deutſchen Reiches. Die hier entſtehenden großen Werke werden aber unſer Volk nicht nur in der Gegenwart be⸗ glücken, ſondern auch in der Zukunft mit Stolz erfüllen. Die einzige wahrhaft unvergängliche Anlage der menſchlichen Arbeitskraft und Ar⸗ beitsleiſtung i ſt die Kunſt! Stürmiſcher und langanhaltender Beifall rauſchte auf, als der Führer geendet hatte. Die Preiskräger von 1936 Darauf ergriff unter allgemeiner Spannung der Beauftragte des Führers für die weltan⸗ ſchauliche Schulung der Bewegung, Reichslei⸗ ter Alfred Roſenberg, das Wort zu ſeiner Rede über „Die Sendung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung“, in der er u. a. die Verteilung der vom Füh⸗ rer geſtifteten Preiſe der NSDAP. für Kunſt und Wiſſenſchaft vorgenommen wurde. Im Rahmen ſeiner Ausführungen begründete Al⸗ fred Roſenberg die getroffene Wahl, die auf den Dichter Heinrich Anacker und auf den Wiſſenſchaftler Prof. Dr. Lenard⸗Heidelberg fiel. N: Kunſt und Wiſſenſchaft Wanderausſtellungen der Felsbilder⸗Galerie von Geheimrat Frobenius Frankfurt a. M., 9. Sept. Nach einer umfaſſenden Ausſtellung der ſeit kurzem in f Reichsbeſitz übernommenen vorgeſchichtlichen Felsbilder⸗Sammlung von Geheim⸗ rat Frobenius in Frankfurt wird dieſe einzigartige prähiſtoriſche Reichs bildergalerie nunmehr in mehrere Wanderausſtel⸗ lungen aufgeteilt und im Anſchluß an die Frankfurter Ausſtellung in mehreren Städ⸗ ten und Ländern gezeigt. Se werden Teile der Sammlung im Oktober und November in Oslo, Brüſſel und Breslau ausgeſtellt. Net Pi. tut U het re Wan D. der als 0 miffe der frier national. ade c, indem e Bing Unſerer hett. Für pech das neue muß Doku- fen wer⸗ utſche ein hugehirig den glei tung fin der Bewe⸗ lf ge, on Berlin tiges. Die etden aber port be⸗ mit Stolz erzinglite un N 4 er Heifal 1 hatte. I een 1 Reichle u feiner fischen aum Fit ſlt Kun be in ber N die aul f den debelletg Der Kongreß iſt eröffnet In der Kongreßhalle am Luitpoldhain be⸗ grüßt Rudolf Heß den Führer, und eröffnete den Kongreß des Parteitages der Ehre mit folgenden Worten: Der Kongreß des 8. Reichsparteitages der NSDAP. iſt eröffnet. Dieſe abermalige große Heerſchau der neuen deutſchen Bewegung trägt den ſtolzen Namen„Parteitag der Ehre“. „Wir gedenken, wie Tradition und Herz es uns vorſchreiben, zuerſt der Toten, die für die Ehre Deutſchlands ihr Leben gaben. Der Stabschef der SA verlieſt die Namen der Ge⸗ fallenen.“ b Stabschef Lutze betritt nun das Rednerpodium, neben ihm zu ſeiner Rechten nimmt die geſenkte Blutfahne Auffſtellung. Unter leiſem Trommelwirbel ver⸗ lieſt nun Stabschef Lutze nach einem kurzen Gedenken der 40000 Verwundeten, die im Kampf um Deutſchlands Wiedergeburt ihr Blut ließen, die Liſte der gefallenen Opfer der NSDAP. Zunächſt erklingen die Namen der 16 Märtyrer, die am 9. November 1923 vor der Feldherrnhalle zu München ihr Leben lie⸗ ßen. Es folgt die unendlich lange Reihe all jener Blutopfer, die von den Februartagen des Jahres 1923 an von den Feinden der Be⸗ wegung abgemordet wurden. Stehend hören die 16000 die Totenliſte und gedenken in Ehrfurcht und Ergriffenheit ihrer gefallenen Mitkämpfer. Rudolf heß ſprichl Dann hat der Stellvertreter des Führers wieder das Wort. Gilt unſer erſtes Gedenken unſeren unver⸗ geſſenen Kameraden, die unlösbar mit uns verbunden ſind, die für uns lebten und ſtarben und für deren Vermächtnis wir leben und kämpfen, ſo dient der erſte Gruß der Partei des deutſchen Volkes den anweſenden Hinter⸗ bliebenen unſerer Toten. Ferner grüße ich namens der NSDAP. die Gäſte aus dem In⸗ und Auslande, an der Spitze die hohen Vertreter fremder Mächte, die der Partei die Ehre gegeben haben, an ihrem Parteitage teilzunehmen. Ich grüße die Mitglieder der Reichs⸗ regierung und die zahlreichen ſonſt anwe⸗ ſenden Vertreter des nationalſozialiſtiſchen Staates, insbeſondere die Vertreter der Wehr⸗ macht des deutſchen Volkes. Es waren die großen, ſoldatiſchen Begriffe Ehre, Treue, Kameradſch aft, Diſ⸗ ziplin— der Ehrbegriff dem deutſchen Vol⸗ ke gegenüber, Treue zum Führer, Kamerad⸗ ſchaft untereinander und Diſziplin gegenüber dem gegebenen Befehl— welche die NS DA. zu jenem Kampfinſtrument zuſammenſchweiß⸗ ten, mit dem der Führer den Wiederaufſtieg des deutſchen Volkes in die Reihen der Na⸗ tionen von Ehre erkämpfte. Und unerhörter Stolz beſeelt uns Deutſche, die wir wieder als Nation von Ehre neben den anderen Nationen ſtehen. Deutſchland iſt im Beſitz der vollen Gleichberechtigung. Wir vergeſſen nicht, daß Deutſchland es nächſt dem Führer den alten Kämpfern ver⸗ dankt, daß es nicht bolſchewiſtiſch wurde. Möge ganz Europa nicht vergeſſen, was es der Machtergreifung durch den Nakionalſozialismus verdankl. Möge es nicht vergeſſen, daß in den Geheimkel⸗- lern des Berliner Karl-Liebknechk⸗ Hauſes bolſchewiſtiſches Propaganda⸗ makerial in ungeheurer Menge gefunden wurde, abgefaßt in allen erdenklichen europäiſchen Sprachen!— Möge Euro- pa nicht vergeſſen, daß der zu errich⸗ kende Sowjekſtaak Deulſchland vor- geſehen halte als Baſis für die Bolſche · wiſierung Europas. Wir wiſſen: hätte in Deukſchland der Bol⸗ ſchewismus geſiegk, die organiſierkte Kul⸗ turvernichtung unker Sichel und Ham- mer reichte heuke vom Stillen Ozean bis zum Akhantik und Mittelmeer. Dank dem Nationalſozialismus kam es anders: Stkakt als bolſchewiſtiſches Einfalls⸗ tor nach Weſteuropa liegt Deulſchland heuke als gewaltiger ankibolſchewiſtiſcher Block in- mitken des Kontinenks!— Wir ſind uns aber bewußt der nach wie vor ununkerbroche⸗ nen Anſtrengungen des Bolſchewismus, ſein immer wieder proklamierkes Ziel der Revo- lutionierung der Welt zu verwirklichen. Jahr für Jahr hat der Nakionalſozialismus ſeine warnende Stimme erhoben. Als Beſta- kigung all ſeiner Warnungen leuchtet das furchtbare Fanal des brennenden Spanien durch die Welt. Mit tiefer Ankeilnahme blicken wir zum ſpaniſchen Voll, von dem ein Teil ſelbſt nicht ahnk, welch enkſetzlicher Mißbrauch mit ibm getrieben wird. Wir, die wir bolſchewiſtiſches Aufflackern „Parteitag der Ehre“ die Räteherrſchaft in Ungarn nicht vergeſſen haben, die wir die Wahrheit über Rußland kennen, uns überraſcht ſein Geſichk in Spa⸗ nien nicht. Schritt für Schritt wiederholen ſich die Bilder. 4 Der Schauplatz ändert den Ort, daß We⸗ ſen bleibt das gleiche. Wir kennen dieſe maßloſen Manifeſte des Haſſes, wir kennen die Methoden, durch die Men- ſchen eines Volkes gegeneinander geheßt werden, den Sadismus, der ſie zum Wahn⸗ ſinn kreibt: Durch Spaniens Städte und Dör⸗ fer gellen die Schreie der Gefolterten. Män⸗ ner und Frauen werden bei lebendigem Leibe begraben. Kinder werden gekreuzigt. Die unerſetzbaren herrlichen Kulturſchätze einer Geſchichte fallen der Vernichtung anheim. Gotteshäuſer werden geſchändet. Alles, was Menſchen heilig, wird ſyſtematiſch entheiligt. Die vergänglichen Reſte in zurückliegenden Zeiten Verſtorbener werden zyniſch verhöhnt. Keine Grenzen kennt die Niedertracht! Was menſchliche Hirne ſich an Grauſamkeiten auszu⸗ denken vermögen, findet ſeine Verwirklichung. In Spanien zeigt ſich der Bolſchewismus in ſeiner nackten Gemeinheit. In Spanien beweiſt der Bolſchewismus erneut, daß er ein Hohn auf die Kultur der Menſchheit iſt. Was in Spanien ſich abſpielt, kann ſich in anderen Ländern täglich wiederholen. Heute ſchon ſympathiſieren Kulturvölker mit den bol⸗ ſchewiſtiſchen Mordbrennern in Spanien. Re⸗ gierungen ſind nicht mehr fähig, der von ihnen ſelbſt vorgeſchlagenen Neutralität im eigenen Volke Geltung zu verſchaffen. Mit ſeinen alten g Mitteln der Lüge und Tarnung erſchleicht ſich der Bolſchewismus Eingang in die Länder: Er gründet„Volksfronten“, wenn das Mißtrauen gegen„kommuniſtiſche Par⸗ teien“ zu groß iſt. Er kämpft plötzlich für die „Demokratie“, wenn er dadurch mehr Mitläufer für ſeine dunklen Ziele zu erhalten hofft. Er gibt vor, gewerkſchaftliche Ziele zu verfolgen, wenn die bisherigen Gewerkſchaftsführer ihm im Wege ſtanden. Dieſer Reichsparteitag dient mehr noch als vorangegangene Reichsparteitage dem Streben, die drohende Gefahr der Welt aufzuzeigen. Es werden daher auf dem Kongreß hier die große Theſe und Antitheſe des Jahrhunderts, Bol⸗ ſchewismus und Nationalſozialismus, entwik⸗ kelt. Urkunde Die Stadt Nürnberg ließ dem Führer durch ihr Stadtoberhaupt als Geſchenk eine ſilber⸗ geſchmiedete Kaſſette überreichen, die die wertvolle Urkunde eines Stadtbe⸗ feſtigungsplanes Nürnbergs aus dem Jahre 1542 birgt. Der Deckel, der von dem Nürnberger Gold— ſchmied Ludwig Kleeberger nach Angaben des Direktors der ſtädtiſchen Kunſtſammlun⸗ gen Nüknberg, Stahl, ausgeführten Silber⸗ kaſſette iſt verziert mit einer Elfenbeinſchnit⸗ zerei, darſtellend die Nürnberger Stadtmauer aus der Zeit um 1600. Die Stadt Nürnberg iſt innerhalb des Mauerkranzes verſinnbild⸗ licht durch die drei alten Stadtwappen. Der Deckel trägt auch das Hoheitszeichen und die Inſchrift„Reichsparteitag 1936“ * Die Vorſchläge zur Verbeſſerung der Stadt⸗ umwallung aus dem Jahre 1542. Die Vorſchläge zur Verbeſſerung der Nürn⸗ berger Stadtumwallung ſtammen von dem Baumeiſter Antonio Vaſanni aus dem Jahre 1542. Die Pläne des Feſtungsbaumei⸗ ſters, die im Stadtarchiv Nürnberg aufbe⸗ wahrt wurden, ſind geſtaltet nach den rich⸗ tunggebenden großen Beſtrebungen des Rates, Nürnberg als wehrhafte Stadt zu er⸗ halten und auszubauen. Dieſe Notwendigkeit hatte ſich bereits angeſichts der Huſittengefahr in der erſten Hälfte des 15. Jahrhunderts er⸗ geben und zur Fertigſtellung der letzten Stadt⸗ umwallung in ihren Hauptzügen geführt. Un⸗ ter Kaiſer Maximilian waren unter dem Ein⸗ fluß der Artillerie auch neue Beſeſtigungs⸗ grundſätze aufgekommen. Die Nürnberger Stadtväter mußten darauf bedacht ſein, ihre ſtolze Feſtung der neuen Zeit entſprechend auszugeſtalten. Noch im Jahre 1527 wurde an der Nordoſtecke der Stadt, am Kappenzipfel, die große Rundbaſtei erbaut, die noch heute an dieſer Stelle das feſteſte Bollwerk der Stadt bildet. Alle Verbeſſerungen an den Stadtmauern verloren aber an Wert, ſolange nicht die Burg auf dem Felſen ſelbſt gegen die modernen Angriffswaffen entſprechend aus⸗ gebaut war. Antonio Vaſanni— der kunſtreiche Meiſter. im eigenen Lande erlebten, die wir eine Räleherrſchaft in München ſahen, die wir Erſt am 2). April 1538 hatte man den geeig⸗ Deutſchland tritt auf dem Parteitag als antibolſchewiſtiſcher Machtfaktor in Erſcheinung. Der bolſchewiſtiſchen Kulturzerſetzung gegenüber wird durch Wort und Tat aufbauender natio⸗ nalſozialiſtiſcher Kulturwille zum Ausdruck ge⸗ bracht. Wir danken dem Führer, daß er Deutſchland zum Friedenshort gemacht hat. Sein Friedens⸗ bekenntnis iſt das Friedensbekenntnis des gan⸗ zen Volkes. Sein Name iſt der ſtärkſte Einſatz für den Frieden, den Deutſchland geben kann. Wir wünſchen, daß eine ſpätere Zeit feſt⸗ ſtellen wird, Adolf Hitlers heißes Bemühen um den Frieden hatte Erfolg. Nach Jahrzehn⸗ ten ſchwerer Prüfungen kam endlich Frieden über die Welt. Mein Führer! Sie haben dem deutſchen Volk den inneren Frieden im Kampf gegen den Bolſchewismus errungen. Das deutſche Volk blieb ſiegreich in dieſem Kampf, weil Sie ihm die Tugenden wiedergaben, die der Bolſchewismus den Völ⸗ kern raubt: Gegen die Größe geſetzt. Gegen Niedertracht den Adel der Per⸗ ſönlichkeit. Gegen die Lüge die Wahrheit. Gegen die Verleumdung die Ehre. Gegen Feigheit und Hinterliſt Mut und Bekenntnis. Gegen Hoffnungsloſigkeit den Glauben an die Zukunft. Gegen den Intellekt das Herz. Mit dem Einſatz des Guten im Volk wurden Sie dem deutſchen Volk der Führer. Im mutigen Handeln wurden Sie ihm der Inbegriff der Sicherheit, des Friedens und der Zukunft. Wir grüßen Sie als den Führer in die Zu⸗ kunft, den Führer zum Frieden. Adolf Hitler— Sieg⸗Heil! Mit einem Sturm des Jubels wird die Ver⸗ ſicherung Rudolf Heß' aufgenommen, daß Par⸗ tei und Staat ſo ſtark ſind wie nie zuvor, und ſpontan bringen die 16 000 dem Führer eine Huldigung dar, als Heß ihm dafür dankt, daß er Deutſchland zum Friedenshort gemacht hat. Mit einer erneuten Huldigung ſchließen ſich die Teilnehmer am Kongreß dem Gruß Rudolf Heß' an den Führer an. Dann ſpricht der gaſtgebende Gauleiter Frankenführer Julius Streicher. Dann gibt Rudolf Heß dem Leiter Traditionsgaues München ⸗ Oberbayern, Adolf Wagner, das Wort zur Verleſung der Proklamation des Führers, die wir an Niedrigkeit haben Sie die des Pg. Nürnbergs Geſchenk an den Jührer eines Stadtbefeſtigungsplanes aus dem Jahre 1542.— Die pergamentgebundene Handſchrift in einer ſilbernen Kaſſette. neten Mann gefunden, der dem modernen Fe⸗ erſter Stelle dieſer Ausgabe veröffentlichen. ſtungsbau gewachſen war: Es war dies Anto⸗ nio Vaſanni auf Malta. Nachdem der kunſt⸗ reiche Meiſter zunächſt ſein Urteil über die im Bau befindliche Feſtung Lichtenau abgege⸗ ben hatte, bekam er den Auftrag, für die Burgbaſtei die Entwürfe zu fertigen. Der Meiſter ging auf das Angebot ein und begann den Bau, der erſt im Sommer 1542 vollendet wurde. Nachdem die Burg zu einem nahezu uneinnehmbaren Stützpunkt ausgeſtal⸗ tet war, mußten auch die übrigen ſchwachen Stellen der Beſeſtigung beſeitigt werden, ſollte die Stadt einer Belagerung ſtandhalten. Der Rat beauftragte deshalb Jobſt Tetzel, mit dem Erbauer der Burgbaſtei in einem Rund⸗ gang um die Stadt die vorhandenen Schäden feſtzuſtellen. Die gemeinſamen Verbeſſerungs⸗ vorſchläge wurden in einer Schrift niederge⸗ legt und von dem Bildhauer Sebald Beck u dem Maler Georg Pentz mit handkolorierten Zeichnungen verſehen. Die pergamentgebunde⸗ ne Handſchrift wurde jetzt dem Führer vom Oberbürgermeiſter der Stadt als Ehrenge⸗ ſchenk übereicht. In dem Gutachten ſtellen die Sachverſtändi⸗ gen die Reihenfolge der durchzuführenden Ver⸗ beſſerungen feſt. Die Befeſtigung des Pegnitz⸗ Einfluſſes war am vordringlichſten. Nachher ſollte die Rundbaſtei zwiſchen Spittlertor und Pegnitz⸗Ausfluß in Angriff genommen wer⸗ den. An dritter Stelle ſollte dann die Nord⸗ oſtbaſtei ein„dreieckiges Korpus“ erhalten Sodann mußte die neue Baſtei zwiſchen Frauen- u. Spittlertor errichtet werden. Erſt an letzter Stelle war der Umbau des Neu⸗ Tores vorgeſehen. Lebendiges Zeugnis für den Wehrwillen der alten Reichsſtadt. Nach Fertigſtellung der Vorſchläge am 4. September 1542 trat Vaſanni eine Auslands- reiſe an. Nach ſeiner Rückkehr befaßte er ſich in Nürnberg mit verſchiedenen Künſten, wo⸗ bei er das Mißfallen der„zünftigen Meiſter“ hervorrief. Auf einer zweiten Auslandsreiſe wurde er ſeiner Habe beraubt und geriet in drückende Armut. Von Augsburg aus wandte er ſich 1555 an den Nürnberger Rat„um Hilfe und Handreichung“. Er fand entgegenkom⸗ mende Unterſtützung und gab dafür Ratſchläge „der Gebäude und andershalber.“ Die Arbei⸗ Belannimachungen ber N. S. D. A. B. Kreis Heppenheim Der Kreisgeſchäfts führer. Die Geſchäftsſtelle der Kreisleitung iſt vom 38. bis einſchl. 16. September 1936 anläßlich des Reichsparteitages geſchloſſen. Die Sprechſtunden des Kreisleiters am Mittwoch, den 9. und 16. September 1936, fallen daher aus. Der Schriftverkehr iſt möglichſt— abge⸗ ſehen von dringenden Angelegenheiten— einzuſchränken. NSDAP., Ortsgruppe Heppenheim. Sämtliche Nürnbergfahrer ſammeln ſich heute Nacht pünktlich um ½1 Uhr am Bahnhof. NSLB., Bezirk Neckartal. Auf die am 12. ds. Mts. um 14%½ Uhr im Schulhaus zu Neckarſteinach ſtatt⸗ findende Bezirkstagung wird nochmals hin⸗ gewieſen. Es ſprechen der Kreisobmann und der Kreisfacharbeiter für Volksſchule. Vollzähliges Erſcheinen iſt Ehrenpflicht. F. d. R.: Koch Ruppert, Kreisleiter ASB- DAF. Arbeitsdank Heppenheim. Alle Kameraden des Arbeits dankes, die noch nicht in Arbeit ſtehen, wollen ſich heute Donners lag, nachm. 2 Uhr, auf dem Arbeitsamt in Heppenheim melden. Wetter, Kreiswalter. NS. ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Ortswaltung Se p p enheim. Zu dem am kommenden Samstag, den 12. September, abends 8.30 Uhr im Saalbau Kärchner ſtattfindenden Heimatabend des Gebirgstrachten⸗ Vereins, ſind die Mitglieder der Deutſchen Arbeits⸗ front herzlich eingeladen. Ich bitte die Betriebs⸗ warte, die Gefolgſchaftsmitglieder der Betriebe auf dieſen Abend hinzuweiſen. Vetter, Kreiswalter. PFC Schon im Jahre 1553, noch im Markgräfler⸗ Krieg, hatte man mit dem Bau der Schlag⸗ brücken begonnen, deren letzte im Jahre 1559 das Neu⸗Tor erhielt. Die großzügigen Verbeſſerungsvorſchläge des Jahres 1542 wurden beim Umbau der Tore weitgehend abgeändert. An den meiſten übri⸗ gen Stellen der Umwallung kamen ſie über⸗ haupt nicht zur Ausführung. Sicher wäre Nürnberg nach den damaligen Plänen eine modernere Feſtung geworden, durch den tat⸗ ſächlichen Lauf der Dinge hat die Stadt einen guten Teil ihres früheren Charakters be⸗ wahrt. Die großartige Burgbaſtei aber, die ſchon im 16. Jahrhundert im ganzen Lande Aufſehen erregte, iſt und bleibt ein lebendiges N für den Wehrwillen der alten Reichs⸗ ſtadt. oberſt de la Rocque warnk vor den Handlangern Moskaus 88 Paris, 9. Sept. Der Führer der „Feuerkreuzbewegung“ oder der„Sozialen franzöſiſchen Partei“, wie ſie nach der Auf⸗ löſung und Umbildung zu einer volitiſchen Partei genannt wurde. Oberſt de la Rocque, empfing am Dienstag die Preſſe, um Erklärungen über die Tätigkeit ſeiner Par⸗ tei abzugeben. Oberſt de la Rocque wies dar⸗ auf hin, daß die Mitgliederzahl der Partei ſeit der Auflöſung der Feuerkreuzler um etwa 30 pCt. geſtiegen ſei. Die Partei verſuche, die Macht auf legalem Wege zu überneh⸗ men. Sie werde aber nicht vor der Anwendung von Gewalt zurückſchrecken. wenn die revo⸗ lutionären Parteien verſuchen ſollten, die Frei⸗ heiten mit Füßen zu treten, um eine rote Dik⸗ tatur zu errichten. Die Handlanger Moskaus legten augenblicklich die letzte Fand an zur Vorbereitung des Bürgerkriegs. In einigen Fabriken ſei man bereits zur Verteilung von Waffen übergegangen. Ein genauer Plan zur ten wurden auch nach ſeinem Tode im Jahre 1559 fortgeſetzt und 1564 am Neu⸗Tor beendet. Plünderung militäriſcher Waffen⸗ und Mu⸗ nitionsdepots ſei ausgearbeitet. Die Ereigniſſe könnten ſich ſehr überſtürzen. ——— D ee 2 — —— — —— „FFF r W —— — Roman von Rudolph Stratz (24. Forkſeßung) „. Run wird Ihnen Genugtuung für dieſen Schi unterbrach raſch der Vicomte, ehe bie 3. die Wort Quinettes hören konnten,„denn den Ritter von Rimbur trifft jetzt der Zorn Frankreichs, deſſen Edelmut er 5 raten hat. Sein Schloß— ich meldete es eben— iſt dem Erdboden gleichgemacht. Die Dörfer, die dazu gehören find niederhebrennt. Bie Obſtbänmne und Nehſtöck, um⸗ 1* N 1 Wälder ſind iv teckt. Seine nern mit ib und tut, 65 Vieh iſt weggetrieben.“ ee nd bei mir treibt ihr den Teufel aus Quinette de Gion langſam, a 17 „Der Herr Ritter von Rimburg ſelbſt hat in di Mauſefalle nach Wien gerettet!“ fuhr— Edenh. „Dort wird er der erſte ſein, en Kopf bei der Zer⸗ ſtörung der Stadt die Türken auf eine Pike ſpießen. Sie kommen damit unſerer dringenden Bitte entgegen!“ „Und euch...?“ frug das Fräulein von Giou. Sie hatte ſtarre Augen Ihr ſchmales Geſicht zeigte Gei⸗ 8„Euch kommt nie ein Schrecken vor eurem „Wir d Soldaten, Marquiſe! Wi Beſchlen! un quiſe! Wir gehorchen unſeren „Jagt Eure Oberen, die Euch derlei heißen, dahin wohin ſie gehören! Zum Oberſten der Teufel“ 7 „Dieſe Befehle, Marquiſe“, ſprach der Edelmann trok⸗ ken,„kommen nicht von unſern Marſchällen, ſondern hoch von oben!“ „Der König kann doch nicht ſelber...?“ Seine Majeſtät in Frankreich billigt nach Anhören in Abet: Louvis ausdrücklich unſere Ertzgsfüg ung am ein!“ Die Marquiſe de Giou wandte ihr Antlitz gegen das Schloß von Verſailles. „Dann iſt der König... rief ſie. Die Vizegräfin drückte ihr entſetzt die Hand auf den Mund. 1 „Quinette: Sie haben geſchworen, daß kein Wort gegen das Land über ihre Lippen„..“ „Aber vom König habe ich nichts gelobt!“ Quinette machte ſich frei. „Quinette... Ehrfurcht vor Ludovicus Magnus!“ Die junge 4 Uf. de Giou breitete die Arme gegen das Schloß aus. Sie hob das Haupt zu dem oberen Stock⸗ werk empor, zum Sitz des Sonnenkönigs. Sie ſchrie. „Dann iſt der König „Still, Sie Unglückliche“ „Dann iſt der König ein Mordbrenner!“ 5 Eine Weile hindurch war alles von Entſetzen gelähmt. Die Edelwachen ſahen ſich an, ob ſie recht gehört, die Cavaliere griffen mechaniſch an ihre Degenkörbe. Die Abbés bekreuzigten ſich ſtumm. In dieſer atemloſen Stille ſchlich Quinette de Giou durch das Dunkel davon. Sie — über den rieſigen Waffenplatz, ſie rannte die reite Hauptſtraße nach Paris hinab. Und rannte Stund' und Stunde— den Tod im Rücken. Wenn ſie dich fangen, keuchte ihr eigener ſtoßweiſer Atem ihr ins Ohr, mußt du vor der Kirche St. Gervais in Paris mit einem brennenden Wachsſtock in der Hand Buße tun und dann ſchleppen ſie dich auf den Greve⸗ platz, die Leiter empor und ſchlagen dir oben auf dem Schafott den Kopf ab, bloß weil du die Wahrheit ge⸗ ſprochen haſt. Oder ſie laſſen dich in der Baſtille ver⸗ kommen. bis du nach fünfzig Jahren im Kerkerſchweigen den Verſtand verloren haſt. Nur weiter... nur weiter nach Paris 23. Alle die uralten Gotteshäuſer von Paris— vom Fluß her Notre Dame, auf der Höhe St. Petrus, vom linken Ufer die heilige Genoveva— alle Kirchtürme hatten längſt die Mitternacht verkündet, als Quinette de Gion erſchöpft und ratlos durch das Gaſſengewirr der Altſtadt um die düſteren Mauern des Temple herumirrte. Das war die Hochburg der Goldmacher und Giftmiſcher von aris. a 1 Ein Gefühl grenzenloſer Verlaſſenheit überkam das Fräulein de Giou. Sie wußte nicht, wo ſie hingehörte in dieſer Welt. In dieſen zwei Welten, die ihr Leben waren. Hier in Paris das Nachtquartier der Magier, dort in Verſailles der Strahlenthron des Sonnenkönigs. Aus Verſailles biſt du ausgeſtoßen— ging es ihr durch den Kopf. Verſailles iſt der Tod. Und ein Flüſtern der Verſuchung: Alt⸗Paris iſt deine Rettung vor Todes⸗ not und Pein. Dort können ſie zaubern. Theopompo Caretto kann dich unſichtbar machen Sie ſtand unter dem offenen Torbogen. Vor ihr lag der kleine, düſtere Hof. In dem niederen Rückgebäude dahinter war das große Fenſter hell. Sie atmete auf: Don Theopompo Caretto war wach. Um die Mitternachts⸗ ſtunde herum ſtand er da drinnen meiſt am Herd und kochte Viperngalle mit Roſenſyrup. und löffelte glühende Kohlen unter dem Kupferkeſſel mit zypriſchem Goldkalk und tröpfelte Drachenblut und ſtampfte blauſäurehaltige Pfirſichkerne zu Pulver. Quinette de Giou klinkte— 5 Es 1— ochte mit der zitternden kleinen Fauſt gegen Sol: er.— wieder einmal— dann dreimal und Mußeſtunden abermals einmal. Innen rührte ſich nichts. Sie wieder⸗ holte die E a Jazl sieb die zuſammen die ge⸗ 9 raft der Zahl ſieben gaben. Niemand kam. Ste rief. „Mach' auf! Ich bin's, Quinette!“ Kein Laut. „So mach doch auf!“ Es klang weinerlich und verzwei⸗ felt. Ich bin aus Verſailles nach Paris ge——„ die Stadtwachen haben mir das Dauphintor aufgeſperrt, weil ſie mich kannten... da bin ich...“ In den Mauerlöchern der verfallenen Alchimiſtenküche, ob Quinette's wirrem Schwarzhaar, ſchnarchte eine Schleiereule. Es klang wie das Röcheln eines Sterbenden. Ein erſticktes Betteln der Marquiſe. „Theopompo.. rette mich... ich will nicht ſterben.“ Drinnen war nur die totenſtille geiſterhafte Helle. Ihr Lichtſchein fiel als ein ſchwefengelbes Viereck durch die Scheiben auf die ſchwarzen Pfützen des Hofs. Quinette ließ von dem Tor ab. Sie lief zu dem F line Es war hoch über dem Boden, damit niemand hineinſchauen konnte. Eiſengitter bauchten ſich davor. Das Fräulein de Giou zog ſich an ihnen bis zu einer Mauerkante empor, auf der ie Fuß faſſen konnte. Nun blickte ſie durch das verſtaubte Glas in die Werkſtatt des Magiers. Da war alles, wie ſie es kannte. Da ſtanden die Phi⸗ olen mit dem Blut des roten und grünen Löwen, die Tiegel voll grauem Queckſilber und rubinrotem Vitriol. Da lagen die Brocken von rauchfarbenem Bleiglanz und Wismutblende, da war an der bröckeligen Wand mit der Teerquaſte das magiſche, zweiköpfige Mannweib ge⸗ malt, die Sonne in der Rechten, den Halbmond in der Linken. Da flackerte im Backſteinherd ein erlöſchendes Kohlenfeuer mit ſeltſam grünlichen, tanzenden Flämmchen. Aber vor dem Herd— Quinette de Gious Augen öff⸗ neten ſich weit vor Entſetzen— da lag Don Theopompo Caretto, wie ein Wurm gekrümmt, am Boden und be⸗ wegte ſich nicht. Er trug den ſchwarzen Arbeitskittel der Jünger der Schwarzen Kunſt, auf dem überall in Gold das Kabbalazeichen der ſich ſelbſt in den Schwanz beißen⸗ den Schlange eingeſtickt war. Er hatte die Fäuſte krampf⸗ haft geballt. Sein bartloſes Geſicht war bleigrau gedunſen. Meber der jetzt noch rieſiger erſcheinenden 1 8 ſtarrte das tiefliegende Weiß der verdrehten Augäpfel. Der weit offene Rachen fletſchte bösartig bißbereit die Nobnez lit den ungeheuren Fledermausohren ähnelte der opt des toten Magiers den ſteinernen Fratzen der aus⸗ fahrenden böſen Geiſter an den Kirchengeſimſen. Und dann ſah die Marquiſe de Giodu, wie ſie draußen an der Wand hing und zitternd—.— ein Zweites: Ne⸗ ben dem Leichnam lagen Glasſcherben auf dem Boden. Oben auf dem Herd ſtand eine Retorte. Und Quinette begriff, was geſchehen: dem Magier war bei der nächt⸗ lichen Zubereitung des ee die gläſerne Schutzmaske aus Verſehen vom Geſicht geglitten. Er hatte den tödlichen Arſenikſtaub, den er in der Tonröhre glühte, ſelber eingeatmet. Das Fräulein de Giou blickte zum Himmel auf: Gott ſei Dank, daß Theopompo Caretto ſich von innen ein⸗ geriegelt hatte! Hätte ſie das Tor offen gefunden, ſie wäre beim Eintritt in die Werkſtatt von dem giftigen Dunſt betäubt worden, der jetzt dort ſchwälte. Sie wäre auf dem Weg zum Böſen vom Tod ereilt worden. Gott ſei dank— ſie machte, während ſie ſich mit der Linken am Fenſtergitter feſthielt, mit der Rechten das Zeichen des Kreuzes. Gott ſei Dank.. die Befreiung kam über ſie.. jetzt wußte ſie, was ſie zu tun hatte. Sie fühlte keine Müdigkeit mehr. Sie lief durch die Straßen von Paris. Sie ſagte atemlos an dem St. Mar⸗ tinstor zu den Wächtern: „Ich muß eilends zum Kloſter der heiligen Klara von Aſſiſſen! Meine Schweſter die dort Ordensfrau iſt, will zu Gott heimfahren!“ Die Torknechte löſten die Eichenbalken aus den Tor⸗ riegeln. Sie kannten das nahe Kloſter. Wer hier eintrat, ſah die Welt nicht wieder. Aber auch die Welt draußen und ihre Obrigkeit hatte keine Gewalt mehr über eine reuige Sünderin, die das ſchwarze Kopftuch angelegt. Die Häſcher würden bald an allen Toren von Paris 18 einer vornehmen Dame fragen, die allein, zu Fuß in der Nacht umherirrte. Sie würden ſie vielleicht noch unterwegs einholen! Die Marquiſe de Giou haſtete dahin. inter ihr lag ſchon weit das unlängſt zu Ehren des Sonnenkönigs errichtete Stadttor mit der Inſchrift, daß Ludwig der Große die Heere der Deutſchen, Spanier und Bataver zerbrach. Bald würde der Donnerkeil Lud⸗ wigs des Vierzehnten auch ſie, die arme kleine Quinette de Giou, zerſchmettern! Sie alaubte ſchon die Hufſchläge der Verfolger hinter ſich zu hören. Sie blieb ſtehen und horchte. Es klang wirklich durch das Wehen des Windes in der morgendämmernden Weite von Wald und Flur um ſie wie ferner Galopp. Quinette de Giou eilte weiter. Jetzt war es ſchon ſo hell, daß ſie nach der Kathedrale von St. Denis drüben, nach den Urwaldhügeln von Montmorency vor ſich, ihre Wegrichtung beſtimmen konnte. Nicht mehr weit, über den noch grau umnebelten Wipfeln der Bäume, ſchattete ein ſpitzer Kirchturm. Das war das Kloſter der Klariſſin⸗ nen. Aber die Hufſchläge kamen näher. Jetzt ſah Quinette 1 die Reiter aus den weißen Nebelwänden auf⸗ tauchen. PPVVTCCTCCCC .. ˙ AA 1 Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung RETTET WIEN copyright by Knorr à Hirth. München Die hinderlichen Stöckelſchuhe in der Hand, lief die Marquiſe de Giou in dünnen Seidenſtrümpfen dem Kloſter zu. Sie erreichte das Tor. Sie riß an der Klingel. ale Steht, Madame!“ ſchrie es von drüben. Die Torflügel bewegten ſich. Die graue Geſtalt der Pförtnerin erſchien in der Oeffnung. m Namen des Königs!“ rief der vorderſte der heran⸗ preft enden Reiter. Sie riſſen die Pferde zuſammen. Sie machten halt. Die Torflügel ſchloſſen ſich vor ihnen. Die Riegel klirrten und ſchieden die Marquiſe de Gion für heute und immer von der 1 24. „Da haben ſ an anſehnlichen Türken derwiſcht!“ ſproch der Tragſänfter Händerl zu dem Perlhefter Schreyer. Er karrte im Schweiß ſeines Angeſichts eine Fuhre Mord⸗ chläge zu den fern donnernden Baſtionen— ſchwere omben, die man von der Wallhöhe wie Steine auf die Turbane im Graben fallen ließ. Er mußte ſchreien. Trotz der eingebrochenen Dunkelheit hallten n die Gaſſen Wiens vom Zittern der Hausmauern, vom Snhlittern des Dachgebälks unter türkiſchen Steinkugeln. „Warum führen ſ' ihn dann aber nach den Feſtungs⸗ werken naus und net in die Stadt?“ frug der Bürger Schreyer, der eine Traglaſt pechgetränkter Dachſchindeln zur Beleuchtung nächtlicher Ausfälle auf dem Buckel ſchleppte. a - um den Janitſchar Seiner Exzellenz dem Kom⸗ mandanten zu präſentieren! Deswegen haben ſ' 1 65 ge⸗ angen, ſtatt ihn 3 im Graben abzukrageln! Dös 8 kei' Geringer, mei! Lieber! Schaug ihn nur an! Und leich ein Dutzend Grenadiere um Ahn rum und ein eutnant mit gezogenem Säbel!“ Der Moslim, der da inmitten der ſchnauzbärtigen, blauberockten Handgranatenwerfer vom Regiment Feld⸗ marſchall Graf Mansfeld Fürſt zu Fondi wanderte, war ſchmalhüftig und geſchmeidig 8 Die Kegelmütze aus weißem Filz überdeckte e gebräuntes, längliches. verwegenes Antlitz mit dunklem Schnurrbart. Ex tru einen offenen Knierock von blauem Tuch, deſſen Aerme nur bis zu den Ellbogen reichten, und lange rote Hoſen. ein breites Meſſer im Gürtel, eine Steinſchloßmuskete in der Hand. Die beiden Wiener Bürger ſchauten kopfſchüttelnd dem bewaffneten Kriegsgefangenen nach. Draußen in den Minenkratern und Mauerreſten und Erdriſſen um die düſter ſchattende Burgbaſtet erkannten ihn beim Flacker⸗ ſchein der Fackeln die Studenten, die Bürger, die Mus⸗ ketiere. N te Geſichter nickten ernſt und hoff⸗ nungsvoll ihm zu, blutbeſpritzte Hände winkten: Glück auf die Reiſe! Kamziheiſere Stimmen raunten:„Be⸗ ſtellt's den Generaliſſimi im Entſatzheer: Es iſt hohe Zeit, wenn Wien noch gerettet werden ſoll!“ „Heut war der Türk' ſchon einmal oben auf der W 8 ſrepflonztk⸗ „Zehn Fähnlein hat er aufgepflanz 4— Stunden haben wir Maun an Mann gekämpft, bis wir ihn wieder abgetrieben haben!“ „Die meiſten Offiziere ſind gefallen. Die Corporale tun 1 Leutnantsdienſte!“ „Seit fünf Wochen haben wir achtzehn Stürme auf die Burgbaſtet abgeſchlagen!“ „Meldet den Herren, daß wir unſere Granaten ſchon aus getrocknetem Ochſenblut drechſeln!“ Der Ritter Adrian von Rimburg drückte ſich den weißen Janitſchaxenfez feſter in die Stirne. „Wann es mir geglückt iſt, die Linten des Feindes zu paſſieren“, ſagte er,„ſo werde ich morgen im Lager von Tulln dem König Sobieſki und dem 898 don Lothringen mündlich berichten, daß die Gefahr größer iſt, als dem Papier zu vertrauen! Der Sukkurs durch die verbündeten Heere leidet keinen Tag mehr Aufſchub!“ Am Boden lagen Körbe mit Hartbrot und Räucher⸗ Tabs Trag⸗Fäßchen mit Wein, wie ſie die Frauen und ädchen unter dem Schutz der Dunkelheit den Verteidi⸗ gern auf die Wälle brachten. Aus dem Zwielicht trat eine Bürgerstochter in den Lichtkreis der Fackeln. Sie 77 0 dem Janitſcharen ungläubig in das ſchnurrbärtige ntlitz. Er lachte. „Ihr wundert Euch, wie ich mich verwandelt habe, Jungfer Pernfuß?“ Die Gundel Pernfuß nahm die Hände des Edelmanns in die ihren. Sonſt hätte ſie, ein einfaches Bürgerkind, das nie gewagt. Jetzt hielt ſie ſeine Hände. Sie preßte ſie. Sie konnte nichts ſagen als wie alle umher dachten. Fommt wieder!“ „Aber nicht allein!“ lachte der Ritter von Malta und machte ſich frei.„Sondern mit einem König, ſechzig Kurfürſten, een und Prinzen und ſiebzigtauſend Deutſchen und Polen. Haltet nur unterdes unverdroſſen gegen die Aſiaten das Feld!“ Seht vor allem, daß ſie nicht unter der Erde den Wallgraben R und uns das Ravelin im Rücken ſprengen!“ flüſterte er ſchon halb aus der Tiefe. Er hatte ſich mit einem Händedruck von ſeinen Begleitern getrennt. Er ſtand unten an der Palliſadenverſchanzung. Fortſetzung folgt) 2 1 betin f dun hel em die er 18. d he⸗ ohe der 1 alk 1 bes ger Jon die er m die DIE BUNTE SEIIE Das luſtige Marterl/ 8. chinas Srlebria G. An einer dayeriſchen Dorfſtraße, zwiſcher Linden und wucherndem Weißdorn, ſteht ein ſonderbarer Bildstock, ein Marterl, wie ſie dort⸗ zulande ſagen. den Kreuzſtein eingehauen ſieht man da einen Mann, der auf einem n ſitzt und augenſcheinlich ſehr vergnügt iſt; er trägt in der einen Hand einen Maßkrug, in der anderen eine Peitſche und im Geſicht einen ſtatt⸗ lichen, aufgezwirbelten Schnurrbart. Gegenüber, in der anderen 8 1 iſt— Figur eingemeiße i ne geſchickte, grauſige Mimikry de⸗ fröhlich trinkenden und peitſchen⸗ knallenden Schnurrbartmannes iſt; die Peitſche hat ſich in eine geſchwungene Senſe verwandelt, der Maßkrug iſt eigentlich ein Stundenglas und —„ ein Geſichtsknochen in einem t ädel. Rings um beide Figuren, die mit Stunden⸗ glas und Bierkrug anſtoßen, iſt ein toller Wirr⸗ warr von grinſenden Köpfen von ſchäumenden Maßktrügen und fliegenden Hüten Dieſes Marterl haben ſie dem Lechler geſtiftet, einem Bräuknecht und Bierfahrer. Er war ein Mann, der ſein Handwerk über alles liebte; das Fahren auf den feſten Bräuwagen mit den wuchtigen Gäulen davor und das Bier im den kleinen, dicken Fäſſern und im kühlen Steinkrug. So liebte Aloys das Leben und im übrigen war er ein Kerl voll Blut und Kraft der nichts auf der Welt zu fürchten hatte, auße aganfall. einen Schl Es war an einem Kirchweihſonntag, einem heißen Hochſommerabende; Aloys ſaß zwiſcher Klängen und Düften bei feiner zwölften Ma die Heringsbraterei, rauchte zum Himmel und die Karuſſellorgeln ſpielten ſich heiſer,„die Kerwa is kumma, die Kerwa is dou, die Alten, döi brumma, die Junga ſin frouh.“ Aloys ſang feſt mit und ließ ſich den Krug wieder füllen. Dann grübelte er angeſtrengt über die Frage nach, warum ein Maßkrug nur eine Maß Bier enthal⸗ ten könne und nicht mehr. Er konnte die Frage nicht löſen die Menſchen waren offenbar unvoll⸗ kommen. Aber er hatte es ihnen gezeigt, jawohl gezeigt hatte er es ihnen, nämlich den Leuten im „Goldenen Bock“, dieſer langweiligen Bande. Ex hatte ſie in Bewegung gebracht, nach einigen kraftvoll geworfenen Gläſern und einigen um⸗ geſtürzten Tiſchen war ihr greiſenhaftes Blut in Wallung gekommen. Andererſeits hatte er es aber auch den Leu⸗ ten im„Braunen Bären“ gezeigt, dieſen jugend⸗ dagig Raufbolden, die es gewagt hatten, den igen Umtrunk friedlicher Bürger zu ſtören. Und ſo würde er es noch der ganzen Welt zeigen. Vor dem Wirtsgarten ſtand eine Neihe von ſtattlichen geſchmückten Wagen mit aufgeputzten Pferden, der Kirchweihzug. Der Führer des erſten Wagens war natürlich der Lechler Aloys. Bevor ſie abfuhren reichte der Wirt nach altem Brauch dem Aloys den Kirchweihtrunk. Das war ein gläſerner Stiefel, der ſechs Maß faßte und aus dem jeder Fahrer trinken konnte, ſo viel er wollte. Der Aloys hob das ungefüge Glas erſt egen den Wirt, dann mit einer ſchwungvollen 8 gegen die ganze Kirchweih und ſetzte es an. Er trank und ſchlug dabei mit der Peitſche — die er in der Hand hielt— einen imaginären Takt, er ſchnaufte und trank immer noch, als der Stiefel ſchon beinahe halb leer war. Dann ließ er ihn plötzlich fallen und der Wirt konnte ihn gerade noch auffangen. Während man ringsum dieſen ſagenhaften Trunk des Aloys feierte, fiel der ein wenig ſchief auf ſeinen mit Zweigen überflochtenen Sitz. Die Peitſche fiel herunter und die Gäule, ſcheu von den Lichtern und Geräuſchen ringsum. aingen los. Die übrigen Fabrer ichimpften. als „Aber liebſte Gerda, du haſt nicht den geringſten Grund, eiferſüchtig zu ſein!“ „Das fehlte gerade noch, daß ich auch noch Grund dazu haben ſollte!“ Geiſterſchau Splind ging zum Spiritiſten. „Meine Frau iſt vor vier Wochen geſtorben.“ „Wollen Sie ihren Geiſt ſprechen, Herr Splind?“ Splind ſagte: „Nein, es genügt, wenn Sie fragen, wo ſie vorigen Sommer meinen Schwimmanzug auf⸗ geräumt hat.“ N aber es half ihnen nichts, ſie muß⸗ ten 2 det der Zug beiſammen blieb. Die Muſitanten, die auf einigen Wagen ſaßen, ſtimm⸗ ten einen luſti Marſch an und der Zug raſſelte die Dorfſtraße hinunter, auf beiden Sei⸗ ten Kreiſchen, Lachen und Gedränge. Dann fuhr ſie Ad um ihren Anteil am Kirchwewtrunt geprellt der Wagen des Aloys hinaus auf die Landstraße. obwohl das gar nicht vorgeſehen war. Immer U er 2 vorwärts, die Wagen ſchleuder⸗ ten und + aus dem Wagen des Aloys hing die Peitſche komiſch ſchlapp und ſchief heraus und ſtupfte die Pferde an. Die anderen Kutſcher hatten alle Hände voll zu tun, um dem Aloys zu folgen, aber es war eine Hetz und die Muſi⸗ kanten ſtießen ſich beim Spielen ſchier die Inſt ru⸗ mente in den Hals.. 3 lötzlich bog der Wagen des Aloys in einen 5 die anderen hinterdrein, daß die Schollen flogen. Fern und leis hörten ſie durch das RNäderraſſeln die Dudelmuſit vom Dorf. Wieſen und Stoppelfelder an ihnen vorbei und dann der Kirchhof, der weiß und friedlich auf einem Hügel lag. Ein feiner Gedanke des Aloys, den Toten von der Kirchweih auch was zu⸗ kommen zu laſſen! Dann bogen ſie wieder auf die Landſtraße ein, dem fernen Lichtfleck zu, in dem das Dorf lag. Der Wagen des Aloys ſauſte immer noch voran und die anderen waren ſchon ein Stück zurück. Den Kutſchern wurde es langſam Angſt, das war ja keine Hetz mehr, das war einfach eine Viecherei. Aber lie juhren weiter. ſie kannten ſich doch von Aloys mar auslachen laſſen. Do puren ſie wieder zurück, ſcheppernd und raſſelnd, die Straße hinunter und durchs Dorf. Aber der Aloys hielt nicht, wie es ausgemacht war, am Wirtshaus, ſondern ſauſte weiter, auf der anderen Seite des Dorfes hinaus. Sie ſchrien ihm zu, es nützte nichts, ein paar wollten den Wagen aufhalten, aber er war zu ſchnell und ſchließlich verloren ſie ihn auf der dunklen Straße aus den Augen. N Am nächſten Tag fand man den Wagen; er lag ſchief in einem Graben und die Pferde graſten am Wegrand. Der Aloys aber ſaß tot auf dem Sitz. Es war ein Wunder, daß er bei der tollen Fahrt nicht herausgefallen war, denn als ſeine Pferde anzogen, war er ſchon tot geweſen,„in⸗ folge übermäßigen Genuſſes geiſtiger Getränke“. Aber der Schnurrbart des Aloys ſtand bolzgrad, als man ihn aus dem Wagen hob, nur der Mund war etwas verzogen, als grinſe ſich der Aloys noch eins über ſeine letzte Fahrt. An der Stelle, wo man Aloys fand, ſtellten ihm ſeine Freunde, die Bräuknechte und Bier⸗ fahrer, das Marterl auf. Unter dem Bild mit dem vergnügten Tod, dem vergnügten Toten und den vergnügten Zuſchauern iſt ein Spruch in den Stein eingehauen: Af da Kerwa is gſcheng Dös Bier hat er meng. Ka Krug woar ihm gnua Und es Foahrn hattn gfreid. Herr, gib ihm d' Ruah In Ewigkeit. Im Tiefſeebool zum Meeresgrund Ein kühner Plan zweier deulſcher Erfinder m Auftrag der Neuyorker Geſellſchaft für Tiefſeeforſchung ſind die beiden Deutſch⸗Ameri⸗ kaner Georg Wilhelm Seip und Johann Georg Stein in Berlin eingetroffen, um bei einer deutſchen Werft den Bau eines ganz neuarti⸗ gen Tiefſeeſchiffes in Auftrag zu geben, mit Hilfe deſſen die Wiſſenſchaft dem Ozean ſeine letzten Geheimniſſe zu entreißen hofft. Schon immer war der Menſch darauf bedacht, ſich die Natur, die Welt untertan zu machen, in ihre Geheimniſſe einzudringen und ſie zu enträt⸗ ſeln. In den Laboratorien der Chemiker und Phyſiker fielen die Schleier von der Wunder⸗ welt des Unſichtbaren, von den Atomen, kühne Forſcher und Entdecker zogen hinaus, um unbe⸗ kannte Länder zu finden und zu erſchließen, Die weißen Flecke der Landkarte ſind immer kleiner geworden und faſt gibt es kein Gebiet mehr, in das nicht ſchon das menſchliche Auge drang. Doch nicht überall iſt der Menſch Sieger geblie⸗ ben. Da ragen noch unberührt in ewigem Eis die Gipfel des Himalaja zum Himmel und da liegen noch tief, tief unter dem Meeresſpiegel weite Ländereien in Jahrtauſende währender Unnahbarkeit— der Meeresboden. Unzählig ſind die Verſuche, die der 2 8— ſchon unternahm, um die Myſterien der Tiefſee m erforſchen. Aber die Gewalten, die ihm den eg verſperrten, waren zu ſtark. Was bedeuten ſchon die tauſend Meter Tiefe, in die vor Jah⸗ vesfriſt der amerikaniſche orſcher William Beebe mit feiner Stahlkugel vordringen konnte, gegen die 8000 Meter Meerestieſe, die man ſtellenweiſe feſtgeſtellt hat! Ein. Maß von Arbeit gilt es noch zu bewältigen, um den von den Wogen des Weltmeeres ſo ſorgſam ehüteten Geheimniſſen nachzujagen.— in Imerika lebende Deutſche ſind es, die ſich dieſe kühne Abſicht zur Lebensaufgabe gemacht haben, F glauben ſich die beiden, Georg Wilhelm eip aus Frankfurt am Main und der Deutſch⸗ balte Johann Georg Stein, näher denn je am 50 Soeben ſind ſie im Auftrag der Neuyorker eſellſchaft für 1 5 life den in ihr Heimat⸗ land gekommen. M ilfe deutſcher Ingenieure und Techniker wollen ſie einen Plan Wirklichkeit werden laſſen, von dem ſich, das ſei gleich voraus⸗ geſchickt die amerikaniſchen Wiſſenſchaftler für die Tiefſeeforſchung ſehr viel verſprechen. Das Tauchboot„an der Leine“. „Die Pläne unſeres Tauchbootes ſind von den maßgeblichſten amerikaniſchen Marineingenieuren und Technikern geprüft und für durchaus aus⸗ führbar erklärt worden“, fag Georg Wilhelm Seip und deutet dabei— einige Papierrollen, die er neben ſich liegen hat. Sie enthalten Kon⸗ ſtruktionszeichnungen einer roßen deutſ Schiffswerft. die mit cee a Sorgfalt ausgeführt ſind.„Wir verlaſſen mit unſerem Projekt völlig die e, auf denen man bisher die größtmöglichen eerestiefen erreichen hoffte. Meiner und meines Milarzelters Stein Anſicht nach ſind alle früheren Verſuche, große Tiefen 15 erreichen, daran geſcheitert, daß Nie Konſtruktionen immer nur für einen einzigen Mann gearbeitet waren. Wir ſind deshalb von allen Tauchanzug⸗ und Kugelformen abgegangen und wollen mit einem tiff zum Mee⸗ resgrund vorſtoßen.“ Der Seip⸗Stein⸗Plan ſieht ein Mutter⸗ ſchiff vor, das eine Waſſerverdrängung von 8000 bis 10 000 eee aufweiſt. Im Innern des Schiffes findet ein Tauchboot Au me, das etwa 15 Meter lang iſt und eine B* von 10 bis 12 Mann erhalten ſoll. Dur n einfache Handhabung kann das Tauchboot vom Innern des Mutter⸗ ſchiffes losgelöſt und in die Tiefe 133 en werden. Dur ungemein ſtarke Stahltroſſen. Leitſeile und Telefonkabeln ſteht es mit ihm in ſtändiger Verbindung. — Wie lebr lich die Erfinder alle Exrungenſchaf⸗ ten neuzertncher Techn zunutze gemacht haden erhellt aus der Tatſache, daß in das Mutterſ iff eine Vereiſungsanlage eingebaut wird, deren Aufgabe es iſt, aus dem Meer geborgene 8 Lebeweſen oder Schiffsteile einzu⸗ eiſen und dadurch vor dem schaft zu bewahren. So. man, der Wiſſenſchaft in unveränder⸗ ter Form Studienobjekte liefern zu können, die ſonſt an der Meeresoberfläche infolge Fehlens des ungeheuren Waſſerdrucks zerſtört würden. Nieſenſcheinwerfer auf dem Meeresgrund. „Die Beſatzung des Tiefſeebootes wird ſich aus Ingenieuren, Meeresforſchern, Phyſikern und Geologen zuſammenſetzen“, erzählt der Erfinder weiter.„Doch wird auch— der Filmopera⸗ teur nicht beiſchen Wir haben bei einem großen deutſchen optiſchen Werk ungeheuer lichtſtarke Scheinwerfer in Auftrag gegeben, die den Mee⸗ resgrund taghell beleuchten ſollen. Eine Glas⸗ wand, deren Stärke auch dem gewaltigſten Waſſerdruck ſtandhält, ermöglicht der Film⸗ kamera, erſtmals Bilder einzufangen, die noch nie eines Menſchen Auge ſab.“ Dieſe in ihrer Anlage unerhört kühne Tauch⸗ konſtruktion wird in erſter Hinſicht der Wiſſen⸗ ſchaft dienen, dann aber ſoll ſie auch praktiſche Zwecke bei der Bergung von Schiffen erfüllen, Unermeßliche Werte in gemünztem und Barren⸗ gold ſchlummern bekanntlich auf dem Meeres⸗ rund. Die rieſige Summe, die der Bau des iefſeebootes ung bedeutet nichts im Vergleich zu den vielen Millionen, die gehoben werden können, wenn das Unternehmen die Er⸗ wartungen erfüllt, die an es geknüpft werden. „Der Kiel für Mutterſchiff und Tiefſeeboot wird in Bälde gelegt werden; ſchon ſind die 8 im Entwurf fertig“, ſagt Georg Wilhelm Seip.„Mein Mitarbeiter und ich haben es als eine ſelbſtve tändliche Ehrenſache betrach⸗ tet, alles, vom Schiff angefangen bis zum klein⸗ ſten Inſtrument. von deutſchen Firmen berſtellen zu laſſen.“ Ein deulſches Kunſltwerk kehrte zurück Durch eine Spende des Führers und durch Sonderbeiträge des Reichsminiſteriums des Innern wurde es dem Germaniſchen Muſeum in Nürnberg ermöglicht, eines der koſtbarſten Erzeugniſſe der deutſchen Handwerkskunſt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts aus dem Ausland zurückzukaufen. Es handlet ſich um eine ſächſiſche Prunkrüſtung, einen koſt⸗ baren Harniſch für Mann und Roß, wie er für eine gemilderte Art des Turniers verwen⸗ det wurde. Die Rüſtung wird während des Parteitages in der Ehrenhalle des Germani⸗ ſchen Muſeums ausgeſtellt werden. (Weltbild, K.) —— bes alten Geheimrats Steckenpferd 8 Vor vielen Jahren erſchien zu den Examen der jungen Landwirtſchaftslehrer ſtändig ein Geheimrat aus Berlin, der— wie die meiſten Examinatoren— ein Steckenpferd ritt. Er meinte nämlich, man müſſe, weil man im Zeit⸗ alter der Induſtrie lebe, auch der Landjugend zeigen, daß Vauernarbeit und Induſtrie gar⸗ nicht ſo weit voneinander entfernt ſeien. Eines Tages nun erſchien dieſer Herr zu der Abſchlußprüfung in einem Landwirtſchafts⸗ lehrer⸗Seminar. Nach der mündlichen Prüfung hörte er ſich die Probelektionen an, die die Prüflinge mit ihren Klaſſen halten mußten! Einer der jungen Lehrer beſprach mit ſeinen Schülern den Kartoffelanbau. Sehr bald griff der Geheimrat ein und erklärte den Schülern: „Wenn ihr einmal auf eurem Kartoffelfeld ar⸗ beitet, dann müßt ihr daran denken, daß das eigentlich gar kein Kartoffelfeld iſt, ſondern darüber hinaus eine natürliche Stärkefabrik.“ Und ausführlich entwickelte er dann die Bedeu⸗ tung dieſer Fabrik und die Aufgabe der darin beſchaftigten Arbeiter. In einer zweiten Lektion wurde über den Raps geſprochen.„Halt!“ rief da plötzlich der heimrat.„Das Rapsfeld iſt natürlich nicht nur ein Rapsfeld, ſondern auch eine Oelfabril in der Natur.“ Und weitgehend verbreitete er . über das Weſen dieſer ländlichen A So ging es weiter, und bald war aus ſüämt⸗ lichen Aeckern und Wieſen eine Fülle von induſtriellen Unternehmungen geworden. ber als der Geheimrat dann im Konfe⸗ der r denen ſe ber Prüft* Seminars über die Zeugniſſe rüflinge ſprach, fi ſein Ohr ein kritiſches Wort auf, das aus 1 ee drang, wo ſich die Prüflinge be⸗ fanden. „Meine Herren!“ ſagte da eben einer,„Sie glauben vielleicht, der Herr, der uns eben prüfte, war ein Geheimrat!? Da ſind Sie aber ſehr im Irrtum— das war nichts anderes als eine natürliche Blechfabrik!“ ſoe. Ver iſt Herr Danielſen? Der rälſelhafle Wohltäter von Kopenhagen/„Danielſens“ und kein Ende Die Sache begann damit, daß ein wohlgerun⸗ deter Herr im Büro des Verbandes zur Bekämp⸗ fung der Krebskrankheiten in Kopenhagen erſchien, dickgefüllte Brieftaſche zückte und, ohne viel orte zu machen, dem Kaſſierer 10 000 däniſche Summe als Spende zu betrachten. Man fragte den noblen Kronen vorzählte und bat, dieſe Beſucher, wie ſeine Adreſſe ſei und er murmelte, daß er Danielſen heiße und Kongensgade 52 in Odenſe wohne. Damit wäre noch nichts Beſonderes geſchehen. Der Fall Danielſen wurde aber den Reportern der Kopenhagener Zeitungen bekannt, und ſofort fuhr eine Armee wißbegieriger Journaliſten nach Odenſe, um Herrn Danielſen nach dem Beweggrund ſeiner hochherzigen Stiftung zu befragen. Zwar fanden ſte das Haus Kongensgade 52, was ſie aber nicht entdecken konnten, war ein Herr, der auf den Namen Danielſen hörte. Und jetzt geſchah das Geheimnisvolle. Während nämlich die Reporter in Odenſe auf Jagd nach dem unbekannten Spen⸗ der waren, erſchien„Herr Danielſen“ wiederum in einem Kopenhagener Büro, zückte abermals ſeine Brieftaſche und ſtellte 10 000 däniſche Kronen zur ümpfung der Lungentuberkuloſe zur Verfügung. Jetzt war die Bombe geplatzt. Die Zettungs⸗ leute hatten unruhige Nächte. Sie warteten vo den wiſſenſchaftlichen Inſtituten, umlagerten die Komgensgade in Odenſe und konnten beim beſten Willen Herrn Danielſen nicht ausfindig machen. Dieſer nämlich hatte offenbar Lunte gerochen und ſandte von nun an ſeine Spenden anonvm durch die Poſt. So trafen in einer Reihe von däniſchen Provinzſtädten hohe Geldbeträge ein, die zum Abſender immer Herrn Danielſen hatten. Kopenhagens Bürger begannen ſich nun ebenfalls für den geheimnisvollen Fall zu intereſſieren, und da die däniſche Bevölkerung gern an den Geſchicken anderer teilnimmt und ebenſo gern wohltätig iſt, ſetzte eine wahre„Epidemie der Wohl⸗ tätigkeit“ ein. Damielſens ſchoſſen wie Pilze aus der Erde. Hier war es ein langer Herr im Altersheim, dort ein magerer, kleiner Mann im Krankenhaus, der der Verwaltung einen Barbetrag zur Verfügung ſtellte und mit Augenzwinkern den Namen Daniel⸗ ſen nannte. Kopenhagen wurde in kürzeſter Zeit von einem wahren Danielſen⸗Fieber ergriffen. Die ärmſten Menſchen ſenden Lebensmittel und Scho⸗ kolade an die Hoſpitale und notieren lediglich ein „Dan.“ auf dem Paket, andere wieder bringen die Kleidungsſtücke des Herrn Danielſen und ſtellen ſie den Arbeitsloſen zur Verfügung. Der Bettler auf der Straße erwidert„Danke ſehr, Herr Danielſen!“ und die Witzblattzeichner ſehen den rätſelhaften Herrn in den merkwürdigſten Situationen. Unaufhörlich bemüht man ſich natürlich, den Original⸗Danielſen ausfindig zu machen und ihn als Schrittmacher einer ſtattlichen Wohltätergilde 1 ehren. Der unbekannte Herr aber ſchweigt, und nur ſein Name ſpukt durch das Land, taucht an den verſchtedenſten Orten auf und verſucht, Not und Krankheit durch menſchenfreundliches Eingreiſen zu lindern. Th. — ———ů —— N 3 —— N N 2 . 3 — . —— — — c Auslandsdeuischuum und Nalionalsozialismus Von Heinz Borngässer-Mailand (Sonderbericht Schluß.) Mit dieſen unerſetzlichen ideellen Kräften ausgeſtattet, ſtehen die auslandsdeutſchen Parteigenoſſen, was Treue zu Führer und Reich, Opferbereitſchaft und echte national⸗ ſozialiſtiſche Geſinnung anbelangt, nicht hin⸗ ter ihren Kampfgenoſſen in der Heimat zu⸗ rück, ſie ſind vielmehr, wie es die jüngſten weltpolitiſchen Ereigniſſe bewieſen haben, zu härterem Kampf, ſogar zum höchſten Opfer verpflichtet, das die Bewegung von jedem Na⸗ tionalſozialiſten zu fordern das Recht hat, nämlich Blut und Leben für den Führer ein⸗ zuſetzen. Seit der letzten Reichstagung der Auslandsorganiſation haben 7 deutſche Men⸗ ſchen, Wilhelm Guſtloff, der Landesgrup⸗ penleiter der Schweiz, und die vom kommuni⸗ ſtiſchen Mob hingemordeten Spaniendeut⸗ ſchen, nur weil ſie Deutſche und National⸗ ſozialiſten waren, ihre Treue zum Führer und ihre Liebe zu Deutſchland mit dem Tod be⸗ zahlen müſſen. Aber nur um ſo unbeugſamer reckt ſich der fanatiſche Wille der Auslands⸗ deutſchen zum Dritten Reich, in dem die Jahr⸗ hunderte alte Sehnſucht der beſten Deutſchen unseres Blattes) glatte Selbſtverſtändlichkeit, daß für die Aus⸗ landsorganiſation jede Propagandatätigkeit unter fremden Staatsangehörigen vollkom⸗ men ausgeſchloſſen ſein muß. Wir lehnen es aus unſerer grundſätzlichen Einſtellung zu den völkiſchen Dingen heraus ab, uns in die An⸗ gelegenheiten unſerer Gaſtnationen zu miſchen. Denn nur dann iſt eine produktive und auf⸗ bauende Arbeit der Auslandsorganiſation gewährleiſtet, wenn ſie klar ausgerichtet wird auf das eine Ziel, alle Auslandsdeutſchen zu Nationalſozialiſten zu erziehen, ſie ſo ſtolz auf ihr Vaterland zu machen, daß ſie niemals abgleiten werden in fremdes Volkstum. Die Beiſpiele mehren ſich, wo, durch den Appell des Führers aufgerüttelt, deutſche Menſchen, bereits vom fremden Volkstum aufgeſaugt, zur Seutſchen Gemeinſchaft zurückgekehrt ſind und der Stimme ihres Herzens und ihres Blutes, die wieder laut und vernehmlich in ihnen erklang, folgten und wieder Deutſche geworden ſind. Nicht ungehört verhallten die Kampfrufe der Bewegung im Ausland, und des Führers Beſchwörung„Deutſcher er⸗ wache!“ hat gerade bei vielen namenloſen und In Buenos Aires(Argentinien) veranſtalt ete die Ortsgruppe eine Rieſenkundgebung in der größten geſchloſſenen Halle Südamerikas.— Ein Teilbild aus dieſer Verſammlung, an der über 15 000 Deutſche teilnahmen. Foto: Auslands- Organiſation der NSDAP.(Preſſeamt)(3) Geſtalt geworden iſt, nur um ſo heißer brennt in ihrem Herzen die Liebe zum neuen Deutſch⸗ land, trotz Meuchelmord und rotem Terror, trotz wirtſchaftlicher Erdroſſelung und aller jener Methoden, denen ſie draußen noch aus⸗ geſetzt ſind, während in der Heimat dieſe Dinge zu häßlichen Schatten der Vergangen⸗ heit verblaßt ſind, zu einem böſen Traum, der wie ein Alpdruck auf der deutſchen Seele lag. An manchem Frontabſchnitt ſteht das Aus⸗ landsdeutſchtum in ſchwerem Kampf. Noch muß mancher Streifen Bodens nur unter Op⸗ fern gewonnen werden, noch iſt manche Stel⸗ lung, die immer noch unter dem zermürben⸗ den Trommelfeuer unſerer weltanſchaulichen Gegner liegt, zu halten, auszubauen und für alle Zukunft zu ſichern. Oft iſt der Kampf hart und rückſichtslos, aber heute wiſſen die Aus⸗ landsdeutſchen, die durch ihre entſagungsvol⸗ len Opfer und aufreibende Pioniertätigkeit, durch nationalſozialiſtiſche Erziehung und Schulung zu einer verſchworenen und hart⸗ geſchmiedeten Kampfgemeinſchaft umgeformt worden ſind, daß ſie Rückendeckung in der Hei⸗ mat haben und daß ſie immer den beanſpruch⸗ ten Schutz im Dritten Reich finden werden, an deſſen Spitze eine Reihe von früheren Auslandsdeutſchen ſteht. Mit den Widerſtän⸗ den, die ſich draußen dem unaufhaltſamen Vormarſch des Nationalſozialismus entgegen ſtemmen, wächſt auch der Mut und die Kraft, auszuharren und weiterzukämpfen, bis die herrliche deutſche Volksgemeinſchaft, die nicht Halt macht an den deutſchen Reichsgrenzen, und die alle Bürger des Dritten Reiches um⸗ faßt, in den Herzen aller Auslandsdeutſchen errichtet iſt und bis auch die widerſtrebendſten Gaſtvölker von ihnen, den Sendboten des neuen Deutſchland, gelernt haben, daß ihr Vaterland ein Hort des Friedens und der Ge rechtigkeit, der Ehre und der moraliſchen Sau berkeit, der Diſziplin und der unbeſtechlichen Leiſtung iſt. Die Auslandsorganiſation der NSDAP. betreut nur reichsdeutſche Volksgenoſſen. Mit dieſem eindeutigen Ziel unterſcheidet ſie ſich ſcharf von anderen Organiſationen, die volks deutſch orientiert ſind oder ſich auf anderen Gebieten der Auslandsarbeit betätigen und deren Exiſtenzunotwendigkeit nicht beſtritten werden ſoll. Es iſt für den Einſichtigen eine unbekannten Deutſchen im Ausland zum Er⸗ wachen ihres völkiſchen Selbſtbewußtſeins geführt. In den großen Bezügen und Zuſammenhän⸗ gen geſehen, daß ſich das Leben eines Volkes auch jenſeits der Grenzen abſpielt, kommt dem Nationalſozialismus eine ungeheure und unab⸗ ſchätzbare Bedeutung zu. Er ſchenkte den Deut⸗ ſchen, die in aller Welt verſtreut, oft ſchon Jahre lang ihre Heimat nicht geſehen und ſie faſt ſchon vergeſſen haben, deren Kinder das Land ihrer Väter noch nie kennengelernt und oft weder irgendwelche Beziehungen zu ihm oder irgendeine anſchauliche Vorſtellung von ihm haben, das Bewußtſein der Zuſammenge⸗ hörigkeit zu dem einen deutſchen Volk, ſchenkt ihnen mit dieſem Bewußtſein die Liebe zu Das Bild zeigt einen 15jährigen Hitlerjungen(Sohn eines Pg.) aus Tanganyita(frühe⸗ res Deutſch⸗Oſtafrika) der auf der Jagd einen ſtarken Leoparden erlegt hat. dem neuen ſtaatlichen Daſein des deutſchen Volkes im Bekenntnis zum Dritten Reich. Klar umriſſen iſt das Ziel der politiſchen Kampfgemeinſchaft der Auslandsorganiſation der NSDAP. Gauleiter Bohle hat es auf der Erlanger Reichstagung eindeutig formu⸗ liert:„Unſer Ziel iſt erſt dann erreicht, wenn jeder einzelne Deutſche draußen derartig von der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung in⸗ nerlich gefangen gehalten iſt, daß er niemals ſein Deutſchtum vergeſſen kann.“ Wie drohend, wie beängſtigend groß dieſe Gefahr ſein kann, daß abgeſprengte deutſche Menſchen im fremden Volkstum verſinken und für immer dem Deutſchtum verloren gehen, kann nur der er⸗ meſſen, der in der praktiſchen Auslandsarbeit ſteht, der an zahlreichen Beiſpielen dieſe beſon⸗ dere Art von„Volkstod“ ſtudieren kann. Er iſt ebenſo grauenvoll wie das Abſterben eines le⸗ benden Gliedes, und es war bisher für den, der ſelbſt mitten im fremden Volkstum ſteht, oft ein ſchmerzliches Schauſpiel, wenn er zuſehen mußte, wie ein alleinſtehender Deutſcher macht⸗ los und verzweifelt von der Brandung umſpült, den Stürmen preisgegeben und ſchließlich in die Tiefen des fremden Volkstums hinabgezogen wurde. Heute ſteht kein Auslandsdeutſcher mehr auf verlorenem Poſten. Die Auslandsorganiſation mit ihren angeſchloſſenen Verbänden ſetzt ſich für dieſe Glieder des deutſchen Volkskörpers ein, ſpürt ſie auf, folgt ihren verwehten Spu⸗ ren und führt ſie in die Volksgemeinſchaft zu⸗ rück. Ganz unſchätzbare Dienſte hat auf dieſem Gebiet das Winterhilfswerk im Ausland gelei⸗ ſtet, in vielen Fällen völkiſche Not unter den Auslandsdeutſchen gelindert und den Volkstod unter ihnen als brennende Gefahr gebannt. Durch die kraftvolle und zuſammenhaltende Auslandsorganiſation der Partei iſt dem Ab⸗ Großes Treffen der Hitler Jugend und des BDM in der Dünenwüſte in der Nähe von Jaffa, Palüſtina. err eee 5 gleiten und Verſinken deutſcher Volksgenoſſen im Ausland in fremdes Volkstum ebenſo ein Riegel vorgeſchoben worden, wie die Einbür⸗ gerung von Deutſchen, die ſich vom Reich ver⸗ geſſen fühlten, in fremde Staatsverbände ein für allemal unmöglich gemacht worden iſt. Auf dieſem beſonders gefährdeten Frontabſchnitt kämpfen und auf dieſes hohe völkiſche Ziel hin arbeiten die politiſchen Leiter der Auslandsor⸗ ganiſation als pflichttreue Soldaten ihres Füh⸗ rers Adolf Hitler. Ihre Waffe iſt oft nicht das weite Syſtem der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung, iſt oft nur der Name Adolf Hitler, der vielen Deutſchen draußen zum Inbegriff ihrer natio⸗ nalen Sehnſucht, ihrer Liebe zur deutſchen Hei⸗ mat und zum deutſchen Volk geworden iſt, ſelbſt wenn ſie noch nicht alle Punkte des Par⸗ teiprogramms aufzählen können oder das Buch des Führers durchſtudiert haben. Sein Name und ſeine Perſönlichkeit ſtrahlen eine erzieheri⸗ ſche Wirkung aus, die ſich bis in die entfernte⸗ ſten Teile der Erde, wo Deutſche wohnen, ver⸗ folgen läßt, auf der einſamen Farm in den argentiniſchen Pampas, bei den Koloniſten im braſilianiſchen Urwald oder den Pflanzern in Südafrika. Dieſe faſt als mythiſch zu bezeich⸗ nende Kraft, die von der Perſönlichkeit des Führers ausſtrömt, iſt ebenſo ſpürbar in den volkreichen Metropolen, in denen der deutſche Kaufmann und Techniker ſeinem Erwerb nach- geht. Das Genie des Führers und ſeine Jahr⸗ hunderte überdauernde Bedeutung wird gerade von den Auslandsdeutſchen inſtinktiv erkannt, die mit wachen Sinnen die weltpolitiſchen Ge⸗ ſchehniſſe zu verfolgen und auszudeuten gelernt haben. Er iſt auch ihr Führer, dem ſie ſich verſchworen haben und um den ſie, wie ihnen oft unfreiwillig zugeſtanden wurde, ihre Gaſt⸗ völker beneiden. Ein ſchwediſcher Dichter über Deulſchland Stockholm, 8. Sept.„Nya daglighl allehanda“ veröffenklicht eine Unkerredung mit dem bekannten ſchwediſchen Oichket Verner von Heidenſtam über ſeine Eindrücke von einer europäiſchen Reiſe, die hn auch nach Deutſchland und der Schweiz führke. In der Welt ſieht es nach der Auf · aſſung des Dichkers ſchrecklich aus. Die Lage ſei wie kaum jemals in der Geſchichte ver⸗ zahren.„In dieſer Unruhe und Auflöſung“. ſo heißt es weiter,„finde ich inzwiſchen einen feſten Punkt, und dieſer Punkt iſt, was man auch ſagen will, Deukſchland. Es iſt un⸗ beſtreitbar, daß es Hitler geglückt iſt, Ord- zung, Ruhe und Sicherheit zu ſchaffen. In einer Handlung ſei Sinn und Genialikät“. Heidenſtam iſt überzeugt, daß Hitler Frieden wolle und gerade deshalb ſein and in einen Verkteidigungszu⸗ and verſetze, Dank dem Umſturz in deulſchland ſei Europa vor dem bolſchewiſti⸗ chen Chaos gerektek worden. Wenn man ſehe, was Hitler ausgerichtet habe, und was er für ſein Land bedeuke, ſo könne man nichts anderes ſagen, als daß ferne Laufbahn wahrhaftig wunderbar ſei. 5 Lieu 90 4 . Sade . me un 6 rel zu u dige a0 5 weisen, det k daß nit de ſind.! beobac manch rung Alle niget kleine ſchme verdi die 7 er * U 1 13 f Bekanntmachungen Ortsgruppe Lienununden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Achtung! Nürnbergfahrer! Zum vorherigen Empfang der Verpfle⸗ gungskarten uſw. treten alle Nürnbergfahrer Donnerstagnacht 12 Uhr am OCG.⸗Bahnhof pünktlich an. Abfahrt 0.24 Uhr. * Betr.: Dienſtſtunden und Vertre⸗ tung während des Reichs⸗ parteitages. Während des Reichsparteitages bleibt die Parteidienſtſtelle geſchloſſen. Die nächſte Dienſtſtunde findet wieder Donnerstag, 17. September, abends 8 Uhr ſtatt. Franzke, Ortsgruppenleiter. * NSKO V. Betr.: Ehrengabe für verſorgungs⸗ berechtigte Frontkämpfer. Aus der Ehrengabe des Führers, die ihm zum Erinnerungstag des Kriegsbeginns ber A. S. D. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 4“ 1914 gemacht wurde, können diejenigen ver⸗ ſorgungsberechtigten Frontkämpfer, deren Er⸗ 2 9 5 um 30 oder 40 v. H. ge⸗ mindert iſt oder mehr, ſofern ſie nicht die Frontzulage erhalten, mit einer einmaligen Ehrengabe e werden. Die betr. Kameraden werden gebeten, deswegen am Freitagabend, von 8 bis 9 Uhr, in der Ge⸗ ſchäftsſtelle, Adolf Hitlerſtr. 19, ſich ein⸗ zufinden. Der Obmann. * DAF— Arbeitsdank Morgen Freitag, 11. September, abends halb 9 Uhr, findet unſere Zuſammenkunft im Gaſthaus„Zur Traube“ ſtatt. Ich erwarte, daß ſich jeder ehemalige Arbeitsdienſtmann und Maid an unſerer Feierabendgeſtaltung beteiligt. 5 Mögelin, Ortswalter Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. September 1936 Anſer Tages ſpruch Hell Geſicht bei böſen Dingen, und bei frohen ſtill und ernſt— und gar viel wirſt du vollbringen, wenn du das beizeiten lernſt. E. M. Arndt. Auj der Fahrt zum „Aeichsparteitag ber Ehre 1936“ In der heutigen Nacht fahren mit dem Sonderzug auch 20 Partei⸗ und Volksgenoſſen nach Nürnberg zum diesjährigen Reichspartei⸗ tag. Wir wünſchen ihnen dazu eine gute Fahrt und ein großes Erleben all des Gewaltigen und Gigantiſchen unter den Augen des Füh⸗ rers, daß ſie mit neuer Kraft und Hoffnung zu uns zurückkehren und uns das Herrliche dieſer Tage des deutſchen Volkes vermitteln, auf die eine ganze Welt wieder ſchaut. Zwettmäßige Geldeinlage Die Vielzahl der Anlagemöglichkeiten wird den Sparer immer wieder veranlaſſen, ſich mit der Frage auseinanderzuſetzen, wie er ſeine Erſparniſſe anlegen ſoll. Da iſt vor allem die Höhe der Erſparniſſe für die An⸗ lage von erheblicher Bedeutung. Kleinſte Be⸗ träge kommen etwa für den Kauf von Aktien, die zumeiſt nur eine große Stückelung auf⸗ weiſen, weniger in Betracht. Bei Aktien wird der kleine Sparer auch berückſichtigen müſſen, daß ſie bei ihrem Charakter als Anteilſparer mit dem Riſiko des Unternehmens verbunden ſind. Die in der jüngſten Vergangenheit zu beobachtenden Aktienkursſteigerungen haben manchen verleitet, in der ſpekulativen Hoff⸗ nung auf Kursgewinn Aktien zu erwerben. Alle Aktien unterliegen aber mehr oder we⸗ niger großen Schwankungen. Gerade für den kleinen Sparer iſt jeder auch kleine Verluſt ſchmerzlich, da es ſich meiſtens um mühſam verdiente Gelder handelt. Für ihn iſt daher die Einzahlung ſeiner Erſparniſſe auf ein Sparkonto die gegebene Anlage. Hier braucht ſich der Sparer um keine Kursſchwankungen zu kümmern. Die Anlagen erhalten eine an⸗ gemeſſene Verzinſung und ſind ohne Abzüge in der Höhe der eaſtßichen Vorſchriften jeder⸗ zeit wieder rückzahlbar. Die rund 33 Mil⸗ lionen Sparbücher, die allein ſchon bei den Sparkaſſen geführt werden, zeigen, daß die meiſten Volksgenoſſen ſich dieſe Erkenntnis zunutze gemacht haben. Von den Sparbüchern entfällt ungefähr die Hälfte auf Sparkonten bis zur Einlagenhöhe von 100 RM.; Be⸗ träge von 1 RM. an aufwärts können auf Sparkaſſenbuch eingezahlt werden. * Die Ehe and darlehen im erſten Vierteljahr 1936. Eine vorläufige Zählung der für das 1. Vierteljahr 1936 im Reichs⸗ giſundheitsamt eingegangenen Prüfungsbogen von Eheſtandsdarlehensbewerbern ergibt fur den genannten Zeitraum 85 354 Prüfungs⸗ bogen. Davon verfielen insgeſamt 2075 oder , v. H. der Ablehnung. Es iſt bemerkens⸗ riert, daß unter den Abgelehnten die Frauen mit insgeſamt 1088 überwiegen, von denen 670 allein wegen eigener Krankheit abgelehnt wurden. Für die Stadt Berlin ſtellt ſich die Zahl der eingegangenen Prüfungsbogen auf 410, von denen 31 oder 0,9 v. H. abge⸗ lehnt werden mußten. Mit dieſem Hundert⸗ ſatz von Ablehnungen liegt Berlin nicht nur weit unter dem Reichsdurchſchnitt, ſondern an letzter Stelle überhaupt. Schutz gegen ben Molorrablärm Im Zuſammenhang mit dem in ver⸗ ſchiedenen Teilen des Reiches aufgenommenen Kampf gegen den überflüſſigen Lärm der Motorräder führt der Oberſtaatsanwalt im Reichsjuſtizminiſterium, Dr. Krug, in der „Deutſchen Juſtiz“ aus, daß bei der Bekämp⸗ fung des Großſtadtlärms gerade die Abwehr des Lärmens von Kraftfahezeugen eine vor⸗ dringliche Aufgabe ſei. Noch vielfach werde dieſer Aufgabe nicht das Intereſſe zugewandt, das ihr gebühre. In erſter Linie ſeien es die Motorräder, die durch gewaltigen, aber un⸗ nötigen Motorenlärm immer wieder auffielen, dann aber auch manche Autos, insbeſondere die Sportwagen. Hier liege eine beſondere Rückſichtsloſigkeit und Beläſtigung der ande⸗ ren Volksgenoſſen vor, die vielfach nur er⸗ folge, um als Fahrer oder Kraftfahrzeugbe⸗ ſitzer„Bewunderung“ zu erregen. Die undheit und die Nerven aller Volksgenoſſen eien zu wertvoll, als daß man bei ſolchem rückſichtsloſen Verhalten nachſichtig ſein dürfe. Es müſſe die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß von der Polizei und auch den Gerichten an der Ahndung ſolcher Verkehrsverſtöße un⸗ nachſichtig gearbeitet werde. * Die Zuſammenkunft aller Ar⸗ beitsdienſtmänner und ⸗Maiden findet morgen Freitagabend im Gaſthaus zur „Traube“ ſtatt. Der Ortswalter der DAF. erwartet, daß ſich alle an der Feierabendge⸗ ſtaltung beteiligen. Herbſtnebel wallen. Undurchdring⸗ liche graue Herbſtnebel lagerten heute früh über der Landſchaft, ein untrügliches Zeichen, daß es mit dem Sommer vorbei iſt.— Das Wetter: Hinter dem Sturmwirbel, der zur Zeit mit ſeinem Zentrum über Oſtdeutſch⸗ land liegt und ſich in Auffüllung befindet, baut ſich zunächſt ein Hochdruckgebiet auf. Es wird auch auf unſer Wetter Einfluß neh⸗ men und vorausſichtlich ein ſtärkeres Ein⸗ greifen des bei Irland erſchienenen Wirbels verhindern. Völlig niederſchlagfreies Wetter iſt aber damit noch keineswegs geſichert.— Donnerstag: Morgens vielfach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis aufheiternd und im allgemeinen trocken, mittags wieder etwas wärmer, meiſt ſüdliche Winde. Späterhin neue Verſchlechterung. Freitag: Nach anfäng⸗ licher Unbeſtändigkeit wieder zunehmende Beſ⸗ ſerung. Jonnenlilumen Wenn man in dieſen Tagen durch die Lande fährt oder auch nur eine Streife um den Ort macht, dann ſtrahlen einem Sonnen⸗ blumen entgegen, leuchtend und gelb. Es ſind ſeltſame Blumen, die vor allem in Gärten an den Zäunen blühen. Sonnenblumen er⸗ ſcheinen immer ſtarr und gravitätiſch. In ih⸗ ren großen Blumengeſichtern ſieht man nie⸗ mals ein Lachen. Kaum, daß ſie lächeln. Viel⸗ leicht ſind ſie ſtolz darauf, daß man ſie nicht im Knopfloch trägt und in keine Vaſe ſtellt. Wegen ihrer Größe verſuchen ſie natürlich, mit der Königin aller Blumen, der Roſe, in einen Schönheitswettbewerb zu treten. Aber das iſt vergeblich. Während die Roſe bekannt iſt durch ihre ſtolze Demut und ihre ſtille Ergebenheit, iſt die Sonnenblume mehr ein Kind unſerer Tage, das in das Zeitalter des Verkehrs hineinpaßt. Wo ſie ſich auch reckt und ſtreckt, immer iſt ſie geſpannt und voller Auf⸗ merkſamkeit. Die Geſichter der Sonnenblumen ſehen, wie der Sommer geht und der Herbſt kommt. Geſpreizt ſtehen ſie da, als ob ihnen dieſer ganze Wechſel der Jahreszeiten völlig gleichgültig wäre. Es ſind ſeltſame Blumen. Man hat immer das Gefühl, daß ihre Größe mehr Einfältigkeit bedeutet. Warum die Son⸗ nenblumen niemals lachen, das wird wohl kein Menſch jemals erfahren, denn von der Blumenſprache untereinander verſtehen wir nun einmal nichts. Vielleicht iſt auch dieſe ganze Sonnenblumen⸗„Philoſophie“ auf ir⸗ riger Beobachtung aufgebaut. Wer kann es wiſſen? 4 Kartoffel⸗ und Gemüſerekord⸗ ernte. Die Ausſichten für die Kartoffel⸗ und Gemüſeernte ſind äußerſt günſtig. Man rech⸗ net mit einer Kartoffel⸗Rekordernte und wird die Spätkartoffelernte die Frühernte weit überſteigen. Auch in Gemüſe iſt ein großer Ertrag zu erwarten. Gurken und Tomaten lieferte man in derartigen Mengen an, daß man ſie nur ſchwer zu annehmbaren Preiſen unterbringen konnte. In Heſſen⸗Naſſau wur⸗ den ½ Million Zentner Gurken abgeſetzt. Blumenkohl und Weißkraut bringen Neeſer⸗ erträge und darf man mit ſehr billigen Ge⸗ müſepreiſen rechnen. Rauchverbot. Die Tſchechoſlowakei führte in ihrem Kraftfahrzeuggeſetz das Rauch⸗ verbot für die Kraftfahrzeugführer ein. Aus⸗ ländiſche Führer werden jeweils beim Ueber⸗ 8 der Grenze durch die zuſtändigen rgane auf das Verbot zur Beachtung hin⸗ gewieſen. Durch Sport bei Kraft durch Freude bleiben geſund alte und junge Leute— kommt Alle Donnerstag und Freitag abend in den„Freiſchütz“ Entblatten ber üben In vielen Gegenden werden im Nachſom⸗ mer die Rüben entblattet, um dadurch Futter für die Kühe zu gewinnen. Der Nährſtoffge⸗ halt der Rübenblätter iſt ein ſehr geringer, der Schaden, der dadurch in der Entwicklung der Rüben entſteht, dagegen ein ganz beträchtli⸗ cher. Wir wiſſen, daß immer die großen, aus⸗ ewachſenen Blätter entfernt werden. Das ſind aber gerade diejenigen, die für die Pflan⸗ zen etwas leiſten können, da ja die jungen Blätter ſelbſt noch Nährſtoffe für ihren eige⸗ nen Aufbau brauchen. Bekanntlich ſind die Blätter auch als Lunge und Magen der Pflanze anzuſehen. Es iſt ganz erklärlich, daß die Pflanze keine Nährſtoffe bilden kann, wenn ſie dieſer wichtigen Organe beraubt ird. Jeder Bauer ſoll ſich deshalb ſo einrichten, daß er in dieſer Zeit anderes Futter zur Ver⸗ fügung hat, damit er die Rüben nicht zu ent⸗ blättern braucht. Geht man an Feldern vorbei, bei denen der eine Teil entblattet iſt, der an⸗ dere Teil nicht entblattet iſt und macht man auf den Nachteil des Entblattens aufmerkſam, ſo wird einem häufig die Frage vorgelegt: Wie kommt es dann, daß die entblatteten Rü⸗ ben ſchöner ſind, als die nicht entblatteten? Hierauf läßt ſich erwidern: das iſt nicht ſo, das ſcheint nur ſo. Es iſt ganz klar, daß die Rüben mehr ins Auge fallen, wenn die Blätter weg ſind, größer werden ſie hierdurch aller⸗ dings nicht. Es läßt ſich vergleichen mit dem Kupieren der Pferde. Ein kupiertes Pferd ſieht von hinten geſehen auch dicker aus, als das gleiche Pferd mit einem langen Schweif. Auch hier liegt dieſelbe Täuſchung vor. Die genaue Antwort auf dieſe Frage gibt im Herbſt bei der Ernte die Waage und ſie ſagt uns, daß häufig ein erheblicher Mehrertrag bei nicht entblatteten Rüben vorhanden iſt. Deshalb laßt die Blätter an den Rüben, die Pflanzen brauchen ſie zu ihrem Aufbau und zur Bildung von Nährſtoffen. * 4 Mas laingat Reichsſender Stuttgart: Freitag, 11. September: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20. 1 der Abendnachric, ten; 6.30 Konzert; 7.00 Nach- richten; 8.00 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30 Sendepauſe; 11.30„Für dich, Bauer“; 12.00(von Frankfurt): Mittags⸗ muſik zur Spätſommerzeit; 13.00 Zeit, Wet⸗ ter, Preſſe; 14.00 Muſikaliſche Kurzweil; 15.00 Sendepauſe; 15.30„Die Muſikanten fliegen durch die Welt“; 16.00 Muſik; In der Pauſe: Schnurren und Späße; 18.00 Kleine muſikaliſche Unterhaltung; 18.25 Schallplat⸗ ten; 18.30— 22.00 Reichsſendung: Aus⸗ ſchnitte aus den Reden auf der Tagung der NS.⸗Frauenſchaft; 22.00 Zeit, Preſſe, Wet⸗ ter, Sport; 22.30 Tänze, 0.00 Nachtmuſik. Turnverein von 1893: Beginn der Hanoball⸗Meiſterjchaftsjpiele 1936-37 Neuregelung in der Staffeleinteilung— Erſtes Pflichtſpiel der Turner⸗ Handballer am nächſten Sonntag Nun ſind auch in Baden die Vorberei⸗ tungen ſoweit gediehen: am kommenden Sonn⸗ tag, 13. 9. 36, werden die erſten Spiele im Verbandsſpieljahr 1936⸗37 zum Austrag ge⸗ langen! Junächſt ſei aber bemerkt, daß die einzelnen Staffeln nicht die gleichen wie im Vorjahre ſind, ſondern eine weſentliche Ver⸗ änderung erfahren haben. Staffel 1, zu welcher auch der TV. Viernheim gehört, hat jetzt folgendes Ausſehen: 1. TV. 1846 Mannheim MTG. Mannheim TV. Viernheim TV. Mannheim⸗Friedrichsfelo TV. Hohenſachſen TV. Hockenheim TV. Heidelberg⸗Handſchuhsheim TV. Regelhauſen 9. TV. St. Leon Wir ſehen, daß hier von der letztjährigen Staffel nur noch vier Vereine vertreten ſind, während alle übrigen der Staffel 2 zu⸗ geſchrieben wurden, die ſich folgendermaßen zuſammenſetzt: Poſtſportverein Mannheim, Reichsbahn Mannheim, Jahn Weinheim, TV. Leutershauſen, Wieblingen, Schwetzingen, Schönau, SpV. St. Leon und Kronau. Neu hinzugekommen ſind zur Staffel 1 alſo fünf Vereine und zwar: Handſchuhsheim, Hohenſachſen, Ziegelhauſen, St. Leon und Hockenheim. Man kann ſchon heute ſagen, daß dieſe Neuregelung ganz beſtimmt einen Aufſchwung für den Handballſport bedeuten wird. Wohl ſind die Fahrtauslagen der ein⸗ zelnen Vereine infolge der weiter auseinander⸗ liegenden Ortſchaften etwas höher als im Vorjahre, aber dies wird ſicher zu verſchmer⸗ zen ſein, wenn man bedenkt, daß erſtens ein⸗ mal die Spielſtärke der Staffeln ein bedeutend Maß zunimmt und zum andern aber auch, was ebenfalls von Wichtigkeit iſt, das In⸗ tereſſe an den Spielen ganz beträchtlich geho⸗ ben werden wird. Unſere Viernheimer Hand⸗ ballfreunde werden alſo in dieſem Jahre ihnen bis heute noch gänzlich unbekannte Vereine zu Geſicht bekommen, Mannſchaften, die ſchon Jahre hindurch ununterbrochen der Bezirks- bzw. Gauklaſſe angehört haben und die deshalb das Handballſpiel in ſeinen Grundzügen durch und durch verſtehen. Das Spieljahr 1936⸗37 E wird alſo für die hieſigen Sportanhänger allerhand Neues und Intereſſantes bringen und iſt es ſchon zu verſtehen, wenn mit höch⸗ ſter Spannung die erſten Kämpfe erwartet werden. Der Turnerelf aber geben wir zum Beginn des neuen Spieljahres die beſten Wünſche mit auf den Weg und hoffen insbe⸗ ſondere, daß ſie ſich ſtets ihrer Aufgabe be⸗ wußt iſt, ritterlich kämpft und ſo jederzeit einen geſchätzten und geachteten Gegner abgibt. Neben all dieſem muß aber auch das vor⸗ handen ſein, was den Sport überhaupt zu etwas Höherem geſtaltet: die Pflege der Ka⸗ meradſchaft! Denn ſie iſt es, aus welcher immer und immer wieder die Pflicht erwächſt, einer für den anderen einzuſtehen, aus welcher Kraft und Mut ausſtrömen, die auch das ſtärkſte Hindernis überwinden helfen. So iſt die Ausübung aufrichtiger Kameradſchaft ſtets ausſchlaggebend für die Vollbringung gan- zer Arbeit! 1846 Mannheim Turnverein Viernheim Wie ſchon erwähnt, bringt alſo der nächſte Sonntag die Eröffnung der Spiel- ſaiſon. Gleich zu Beginn hat man nun un⸗ ſerem Turnverein einen ganz gefährlichen Gegner vorgeſetzt; eine Mannſchaft, die uns noch aus den vorjährigen Spielen gut in Erinnerung iſt, zumal ſie damals nicht ohne gute Meiſterſchaftsausſichten kämpfte. Wir kennen ſie noch, die Elf des TV. 1846 Mannheim, vom Tormann bis zum letz⸗ ten Stürmer. Durchweg flinke, begabte Spie⸗ ler ſind es, die in einer beſtechenden und jeder⸗ zeit fairen Spielweiſe an den Tag traten. Und in dieſem Jahre hat ſich die Mannſchaft noch erheblich verbeſſert, wie auch die gegen gute Gauklaſſenmannſchaften erzielten Reſultate be⸗ ſagen. Unſere Turner haben aufgrund deſſen am Sonntag einen ſehr ſchweren Stand. Für ſie heißt es die Sache ernſt nehmen, in dieſen Tagen noch ſchnell die letzten Vorbereitungen treffen, um die richtige Mannſchaft an den Start zu bringen. Hat man hierin eine glück⸗ liche Hand, dann kann man mit ruhigem Gewiſſen dem erſten Pflichtſpiel entgegen⸗ ſehen.— Heute Donnerstagabend, 6 Uhr, iſt nochmals eine wichtige Trainingsſtunde angeſetzt, wozu alle Spieler obne Ausnahme erſcheinen müſſen. —ů—ů A 9 r 8K—— — eee eee ——————— j——— — — 22 r e e 8 8 1 8 . 7 . b. 765 r VFõͤͥͤ r Aus Stabt und Land Mannheim Abmarſch zum Reichspartei⸗ tag. Geſtern nachmittag formierten ſich auf dem Meßplatz 950 politiſche Leiter der Stadt zu geſchloſſener Kolonne. Sie marſchierten unter Führung des ſtellvertretenden Kreis⸗ leiters durch die Breiteſtraße, Planken, Waſ⸗ ſerturm nach dem Bahnhof, um 3.45 Uhr zum Reichsparteitag nach Nürnberg zu fahren. Heute werden zirka 700 Zivilperſonen eben⸗ falls die Fahrt nach Nürnberg antreten. Schlimme Folgen der Nichtbeach⸗ tung des Vorfahrtsrechtes. Auf der Haupt⸗ ſtraße in Feudenheim ſtieß vorgeſtern abend ein älterer Radfahrer durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes mit einem Motorrad- fahrer zuſammen. Der Radfahrer ſtürzte hier⸗ bei und erlitt einen Schädelbruch. Der Sani⸗ tätskraftwagen brachte den Verletzten nach dem Städtiſchen Krankenhaus. Gefahren der naſſen Fahr⸗ bahn. In größte Gefahr geriet am Dienstag⸗ mittag auf der Adolf Hitlerbrücke ein Mo⸗ torradfahrer, der nebſt einem Mitfahrer da⸗ durch ſtürzte, daß das Motorrad auf der naſſen Fahrbahn ins Rutſchen geriet. Um die am Boden Liegenden nicht zu überfahren, riß der Führer einer hinter dem Motorrad fahrenden Zugmaſchine das Steuer herum, wodurch das Fahrzeug gegen das Brücken⸗ geländer fuhr und dabei ſtark beſchädigt wurde. 117 Verkehrs ſünder, darunter 89 Radfahrer, mußten bei den vorgeſtern vor⸗ genommenen Verkehrskontrollen angezeigt bzw. gebührenpflichtig verwarnt werden. Auto raſt ins Schaujenſter Geſtern mittag, kurz nach 13 Uhr, ereig⸗ nete ſich in Mannheim ein ſchwerer Verkehrs⸗ unfall. Ein Kraftfahrer aus Neuſtadt verſuchte, mit ſeinem Wagen— aus Richtung O 4/ O5 kommend— anſcheinend noch vor der Straſ⸗ ſenbahn die Planken zu überqueren. Kurz vor dem Gebäude der Firma Maier⸗Mack ſtieß der Wagen mit einem Radfahrer zuſammen, der durch die Gewalt des Aufpralles erheb⸗ lich verletzt wurde. Der Führer des Perſonen⸗ wagens ſcheint hierauf völlig die Nerven ver⸗ loren zu haben, denn ſein Fahrzeug geriet nun auf den Gehweg, verletzte eine weitere Perſon und landete ſchließlich unter unge⸗ heurem Getöſe im Schaufenſter der Firma Maier⸗Mack. Der Vorfall hatte eine große Menſchenmenge herbeigezogen. Ueber die Schuldfrage ſind die Ermittlungen noch im Gange.— Der bei dem Verkehrsunfall an den Planken ſchwerverletzte Fußgänger iſt un⸗ mittelbar nach ſeiner Einlieferung in das Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Nach den getroffenen Erhebungen dürften über die Schuldfrage keinerlei Zweifel beſte⸗ hen. Der ſchuldige Kraftfahrer, der 60 Jahre alte jüdiſche Weinhändler Wilhelm Roſen⸗ ſtiehl aus Neuſtadt⸗Weinſtraße, wurde un⸗ mittelbar nach dem Unfall in Haft genommen. Auch die mitfahrende Frau des Weinhändlers befindet ſich in Polizeigewahrſam. Der Hergang des Unglücks: Der Per⸗ ſonenkraftwagen des Juden, der erſt 1935 den Führerſchein erworben und der mit dem Unglückswagen erſt 4000 Kilometer zurückge⸗ legt hat, kam aus der Straße zwiſchen O 4 und O 5, um in die Planken einzubiegen. Statt nun einem aus Richtung Paradeplatz kommenden Straßenbahnwagen das dieſem zu⸗ ſtehende Vorfahrtsrecht einzuräumen und den Kraftwagen abzuſtoppen, gab der Fahrer Gas und es gelang ihm auch, vor dem herannahen⸗ den Straßenbahnwagen die Gleiſe zu über⸗ queren. In dem gleichen Augenblick näherte ſich aber auch ein aus Richtung Waſſerturm kommender Straßenbahnwagen der Straßen⸗ kreuzung, während in noch geringerem Ab⸗ ſtand ein Radfahrer fuhr, der von dem Kraft⸗ wagen erfaßt und zu Boden geſchleudert wurde. Durch die ganzen Vorkommniſſe verlor der Jude die Geiſtesgegenwart und trat ſtatt auf die Bremſe auf den Gashebel, ſodaß der Wagen in voller Fahrt auf den Gehweg an der P⸗4⸗Ecke fuhr, zumal der Fahrer in ſeiner Kopfloſigkeit verſäumte, das Steuer herum⸗ zureißen. Der Wagen ſauſte über den Geh⸗ weg hinweg geradewegs in das in den Plan⸗ ken gelegene Eckſchaufenſter des Kleiderge⸗ ſchäftes Maier⸗Mack, wo durch den Aufprall der Fahrt ein Ende gemacht wurde. Doch dieſes Ende ſollte ſehr ſchlimm ſein, denn vor dem Schaufenſter ſtand ein älterer Mann, der ſich die Auslagen betrachtete. Der Kühler des Kraftwagens erfaßte den Mann von hin⸗ ten und drückte dieſen nun an die ſeitliche Um⸗ randung des Schaufenſters. Wie heftig dieſer Aufprall geweſen iſt, geht daraus hervor, daß die ſchweren eiſernen Schienen der Schau⸗ fenſterumrahmung aus ihrer Befeſtigung her⸗ ausgeriſſen und völlig verbogen wurden. Daß bei dem Aufprall die große Schaufenſterſcheibe, die erſt vor zwei Tagen anläßlich der Re⸗ novierung des Hauſes neu eingeſetzt und be⸗ feſtigt worden war, völlig in Trümmer ging, bedarf keiner beſonderen Erwähnung.— Der Hergang des Unglücks war für die Straßen⸗ paſſanten und die im nebenanliegenden Schau⸗ fenſter arbeitenden Dekorateure Augenblicke des Schreckens. Hilfe im letzten Augenblick Heppenheim a. d. B. Kurz vor Hep⸗ penheim erlitt ein älterer Wandersmann einen Schwächeanfall. Er legte ſich zur Erholung an einen Wieſenrand und lehnte die Hilfe Vorbeikommender ab. Als ein SA.⸗Mann ſich nochmals nach dem alten Mann um⸗ wandte, ſah er, daß dieſer aufgeſtanden war, und rückwärts in die nahe vorbeifließende Er⸗ bach gefallen war, wo ihn das Waſſer bereits überſpülte. Er eilte hinzu und rettete ihn vor dem Ertrinken. Lützelſachſen. Eine an der ganzen Bergſtraße bekannte Perſönlichkeit, Hermann Reiboldt, Inhaber des Gaſthauſes„Zur Bergſtraße“, iſt im Alter von 45 Jahren ge⸗ ſtorben. Der Verſtorbene war nach ſeiner Ver⸗ heiratung im Wirtſchaftsbetrieb ſeines Vaters tätig und übernahm im Jahre 1920 ſelbſtän⸗ dig die Gaſtwirtſchaft. Der„Derkemer Worſchtmarkt“ naht! Bad Dürkheim. Das größte Wein⸗ feſt in Deutſchland, der berühmte Dürkheimer Wurſtmarkt, bei dem alljährlich tauſende wein⸗ froher Menſchen aus allen deutſchen Gauen und dem Auslande zu einigen fröhlichen Stun⸗ den und Tagen zuſammenkommen, ſteht bevor. Es findet in dieſem Jahre vom 12. bis 15. und am 19. und 20. September ſtatt. Sturz aus dem fahrenden Zug Mühlacker. Auf der Rückfahrt vom Urlaub iſt der Sohn des Schwanenwirtes in Brötzingen, R. Schroth, tödlich verunglückt. Obgleich noch genügend Sitzplätze im Wagen vorhanden waren, ſtand der junge Mann auf der Plattform des Zuges, ohne das Schutz⸗ gitter herabzulaſſen. In der Kurve vor dem Bahnhof Mühlacker wurde Schroth vom fah⸗ renden Zug geſchleudert und erlitt ſchwere Kopfverletzungen, denen er erlegen iſt. Bekanntmachungen Betr.: Die Bildung der Schöffen⸗ und Schwurgerichte. 7 Die Liſte zur Berufung von Schöffen und Geſchworenen für das Jahr 1936 liegt bis einſchließlich Mittwoch, den 16. ds. Mts., Ab 10. September Reichs bahn⸗ Schnellomnibusbetrieb Frankfurt⸗ Baden Baden und Frankfurt⸗Stuttgart Frankfurt a. M. Am 10. September 1936 wird bis auf weiteres der Reichsbahn⸗ Schnellomnibusbetrieb auf den Linien Frank⸗ furt a. M.— Baden⸗Baden und Frankfurt a. M.— Stuttgart eröffnet. Die Kraft⸗ omnibuſſe fahren von Frankfurt a. M. über Mannheim und Heidelberg auf der Reichs⸗ autobahn und im übrigen auf der Reichs⸗ ſtraße. Den Zeigefinger abgibiſſen Die Folgen einer Apfelweintour Frankfurt a. M. Vom Apfelwein kam vor einiger Zeit eine größere Geſellſchaft lange nach Mitternacht über die neue Alte Brücke gezogen. Vor einem der erſten Häuſer der Fahrgaſſe entſtand unter den Frauen und Männern ein Streit, der in ſo lautem Ton ausgetragen wurde, daß droben aus dem Stockwerk ein Einwohner herunter ſah und um baldige Ruhe bat. Der Mann, der das rief, war ein ruhebedürftiger Zeuge, der einen ſchweren Unfall erlitten hatte. Durch die Ge⸗ hirnerſchütterung, die er dabei davontrug, ſind ihm ſchlafloſe Nächte erwachſen, bei denen er kein Auge zutun konnte. Sein Wunſch nach Ruhe auf der Straße war alſo in dieſem Falle doppelt berechtigt. Die Aufforderung nach unten hatte aber zur Folge, daß zunächſt Koſeworte die„Alt⸗ ſtadtzores“ hinaufgeſchleudert wurden, und daß es zu einer Diskuſſion kam, in der es an wüſten Redensarten und unſchönen und gemeinen Zurufen nicht mangelte. Zur Ab⸗ kühlung wurde, nachdem zwei der auf der Straße befindlichen Perſonen Anſtalten mach⸗ ten, die Haustüre einzutreten, von dem Zeugen ein Waſſereimer über die Häupter der Leute entleert, was zu neuen Schimpfereien Anlaß gab. An den Waſſerſpender erging die Ein⸗ ladung, herunterzukommen, was auch geſchah. Inzwiſchen hatten ſich drunten zwei Un⸗ beteiligte, darunter ein früherer Wirt, ein⸗ gefunden, die auch aus Sachſenhauſen kamen und mit dem Zeugen, der das Waſſer aus⸗ goß, bekannt waren. Sie gerieten mit den an⸗ deren ins Wortgefecht, und es begann bald zwiſchen dem Wirt und dem jetzt angeſchuldig⸗ ten H. eine Keilerei, bei der beide zu Fall kamen. Der Wirt ſoll auf ſeinem Gegner gekniet und ihm den Hals zugedrückt haben. Der Wirt ſchrie:„Laß doch meinen Finger gehen“, aber der andere ließ nicht locker und Zwangsverſteigerung. 8 Freitag, den 11. * Sept. 19 nachm. 2 Uhr, ver- Ohne Gewähr biß ihm den Zeigefinger der linken Hand ab. Sache des im Hauſe wohnenden Zeugen blieb es nach ſeinem Erſcheinen auf der Straße, die Kampfgegner zu trennen. Der Biß war derart, daß dem Verletzten der Finger völlig abgenommen werden mußte. Das Schöffengericht gelangte nach langer Verhandlung entſprechend dem Antrag des Staatsanwaltes zur Freiſprechung des An⸗ geklagten, weil nicht feſtſtehe, ob der Ange⸗ klagte, als er zubiß, noch infolge des Wuͤr⸗ gens durch den Wirt im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte war. Jüdiſcher Wüſtling feſtgenommen Hanau. Bei Jockgrin verſuchte der in 40er Jahren ſtehende Jude Sigismund Blum ein Sittlichkeitsverbrechen an einem neun⸗ jährigen Mädchen. Der bereits wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechens vorbeſtrafte Wüſtling wurde verhaftet und ins Gefängnis einge⸗ liefert. 25 Ein„Schürzenjäger“ Limburg. In dem Kreisort Elz wur⸗ den ſeit einiger Zeit andauernd Wäſchedieb⸗ ſtähle ausgeführt. Wo in einem Hof oder Garten über Nacht Wäſche hing, konnte man mit dem Diebſtahl rechnen. Sonderbarerweiſe waren es aber ſtets nur Frauenſchürzen, die der Dieb mitgehen ließ. Jetzt konnte der Täter endlich in früher Morgenſtunde beobachtet und ermittelt werden. Es handelt ſich um einen jung verheirateten Mann, der bisher noch keine Erklärung für ſeine merkwürdigen Dieb⸗ ſtähle gab. Von der Strohpreſſe zerſtückelt Bingen. In Flonheim wollte der 23 Jahre alte Fritz Pfnauſch aus Büdesheim beim Einlegen der Garben in die Strohpreſſe eine Störung an der Maſchine mit dem Beſen beheben, ohne allerdings vorher die Maſchine abzuſtellen. Er verlor das Gleich⸗ gewicht und ſtürzte kopfüber in die Stroh⸗ preſſe. Ein Arbeiter bemerkte das Unglück und riß ſofort den Treibriemen ab. Es war jedoch zu ſpät, Pfnauſch war in das Getriebe geraten und furchtbar verſtümmelt worden. Der Tod trat bereits kurze Zeit ſpäter ein. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VIII. 1936 über 1700. Z. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an geſall Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne en, und zwar je einer auf die Loſe in den beiden Abteilungen I un gleicher Nummer I 7 ö 8., Tae auf dem Rathaus— Zimmer 13— wäh⸗ ſchiedene rend der üblichen Büroſtunden zu jedermanns Einſicht offen. Viernheim, den 9. September 1936 Betr.: Futterbedarf für das gemeinheitliche Faſelvieh. Die Lieferung von 300 Ztr. Futterhafer ſoll losweiſe vergeben werden. u. a. Mobiliar, tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 Kraftwagen, 1 Farb- mühle, 1 Partie Schuhe Einrich⸗ Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus Angebote ſind verſchloſſen mit Muſtern[⸗Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. bis ſpäteſtens Dienstag, den 15. ds. Lampertheim, 10. September 1936 Mts., vormittags 11 Uhr, hier ein⸗Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth. 27. Ziehungstag 8. September 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Sewinne zu 100000 RM. 4700 5 Gewinne zu 10000 RM. 2851 25535 297185 2 Sewinne zu 5000 RM. 228651 8 Sewinne zu 3000 RM. 40678 211457 271652 315872 20 N 2000 RM. 91273 119602 130856 86148 194057 207108 2132 252923 254400 379749 72 Gewinne zu 1000 RM. 4782 8461 17387 27807 29270 87867 88965 95089 17279 122138 124186 124805 155888 188 56 181782 182178 183880 200984 209344 227304 261062 277299 278438 280175 284184 288546—— 305002 309823 323899 326834 368180 370128 3883459 890434 39588 90, Gewinne zu 500 Rm 275685 30170 88382 47286 68290 2 195979 118137 141576 154880 158531 60081 163206 170016 178815 181887 183679 218486 218577 218183 224728 228388 228818 233053 248347 247148 253587 265194 277838 287912 283078 283298 285328 287272 818121 218108 324281 332380 338088 340088 340230 87226 N ber 1936 Bieint surer. 578 8 880 A 2664 7994 8092 12120 14382 18888 76276 Ni i S winne zu 1 0 Viernheim, den 8. September 1 Heimatzeitung treu!] 17188 28 40 32280 24427 2608 25858 300842775 50507 Der Bürgermeiſter 88872 8888 42288 25781 48842 48128 49325 80580 57888 87807 Wer erteilt Neuzeitliche 88888 61902 62588 64082 71386 72784 76498 8444 83702 87876 f 5 195752 195899 108251 11429 142 8880 6095 882 1487 Zjähr. N en Vereins⸗Anzeiger ebe, Wohnung 128088 123888 127574 180833 131808 141881 142899 148848 147821 Ziehhar⸗ 127748 148889 185480 188888 188808 181318 182808 188474 188918 93 3 Zimmer 187377 170412 171611 173128 173527 175108 178351 178857 186479 Turnverein von 1893. ka ⸗ und Küche 155843 3870 18881 388428 35578 359780 3% 352885 188852 Fußballabteilung. Am 12. September 1936, abends monita⸗„ vermieten 187818 201188 294824 298243 212409 213107 214828 218084 215319 8.30 Uhr findet in Weinheim im Gaſthaus„Zur Unterricht 2 Stadt Weinheim“(auf der Brücke) ein Ausbildungs⸗ kurſus für Fußballſchiedsrichter ſtatt. Es wird vom Zu erfragen in der Kreisführer darauf gedrungen, daß alle Vereine Schieds⸗Geſchäftsſt. ds. Bl. ſchäf Narlolein 10 Pio. 30 g Freitag abend 8.30 Uhr Spielerverſammlung in der(im Ztr. billiger) richter ausbilden laſſen. Geeignete Sportler, die an dem Kurſus teilnehmen wollen, melden ſich ſofort bei dem Schriftführer Winkler im Ratskeller, oder am Freitag abend in der Spielerverſammlung. Sporthalle. Hierzu müſſen ſämtliche Aktiven erſcheinen. Ebenſo wird gebeten, daß Spielausſchußmitglieder reſt⸗ los da ſind. Der Fußballwart Geſangverein Liederkranz. Sonntag, den 13. September Familien⸗Ausflug nach Schriesheim, Abfahrt per Sonderzug(OéEG.) 8.30 Uhr. Brechtel Burg Windeck Holz ⸗ jchuppen Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Ather in gut er Lage gegen bar zu kaufen geſucht Von wem ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. unter- delnerüben Dazu laden wir unſere werten Mitglieder nebſt Freunde preiswert und Gönner herzl. ein. Der Vorſtand.** NB. Samstag Abend 8.30 Uhr beginnen wieder die zn dae ee 3 eee regelmäßigen Singſtunden. Kein Sänger darf fehlen. Ziegelhütte Steinſtraße Je jrüher Sie uns Ihren Anzeigenauftrag und Ihre An⸗ zeigentexte vor dem gewünſchten Erſcheinungstage Ausgeſtaltung Ihrer Anzeige verwenden! Die Geſchäftsſtelle. (nur nachmittags von 6 Uhr ab) dra Elmeg zahlen .:.... v Werbt neue Leſer! 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Bl. 43823 33740 34 0 870 94 578888 380899 382855 883199 390844 391332 393336 399751 399753 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 4 zu 20000, 10 zu je 10000, 12 zu je 5000, 30 zu je 3000, 58 zu je Bal 184 zu je 1000, 358 zu je 500, 1176 zu je 300 RM. — 185 5 61 U Bez duc . lun U Als pelinfe igen J ſche Le ger der hren lung de traße f fionahe Vortri Int da Das 2 vor W. nun kibinen dus erg Nchigu lengan, un Sa kibüne verfer! tischen Auf d melz gli Abndſie Lich un nen der lenden geben un mament Bulut Auf renden der Be Staatz lität, 9 tungen Führz Aale Aurſchfre mufe kurz Nihrerz erichen Rechen zur nh Len bunt l ibechit de Rrieg Daene . Komm Lehe