feiner ine n Bun N leun⸗ S lit⸗ iſtli ing tinge⸗ wur⸗ ebieb⸗ der k nan i , die Dit er et ud einen Loch Deb⸗ kelt er 2 hein preſſe den r die 006 M 2275 —— 1 1 1 Erſcheinungsweiſe Bezugspreis Nummer 213 Polksz Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. ü d y Sams fag Uiernheimer eilun Verkündigungsblatt der NS AR. Viernheim 5 eigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil r mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzei 1 ſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101 FEC cCccGGcccc den 12. Sepflember 1936 enpreisliſte Nr. 6 gültig 12. Jahraang 98000 Politiſche Leiler angetrelen! „der unerſchüllerliche Glaube an unſer Volk macht uns groß und reich“ der Aufmarſch auf der Jeppelinwieſe Als ſich die Abenddämmerung auf das Zep⸗ pelinfeld herabſenkt, ſtehen auf dem gewal⸗ tigen Rechteck in 22 Marſchſäulen 98 000 politi⸗ ſche Leiter in Zwölferreihen. Unmittelbar un⸗ ter der Ehrentribüne haben die Kriegsopfer ihren Platz erhalten. Vor ihnen auf der ent⸗ lang der Ehrentribüne laufenden Parade⸗ ſtraße ſteht der Führernachwuchs aus den na⸗ tionalſozialiſtiſchen Ordensburgen. Von der Vortribüne unterhalb der Führerkanzel wehen 1300 Fahnen. In der Dämmerung erſcheint das rieſenhafte Feld als ein einziges, wogendes, braunes Meer. Das Bild ändert ſich, als eine halbe Stunde vor Beginn des Appells plötzlich die Fahnen⸗ gruppen aus den Ehrentürmen der Seiten⸗ tribünen im Scheinwerferlicht von innen her⸗ aus erglühen. Zugleich fällt aus unſichtbaren Lichtquellen ſtrahlende Helle in die hohen Säu⸗ lengänge der Ehrentribüne und taucht den hel⸗ len Schein der Abſchlußwand der Mittel⸗ tribüne in leuchtendes Weiß, während Schein⸗ werfer über die hellbraunen Säulen der poli⸗ tiſchen Garde geiſtern. Auf dem tiefdunklen Samt des Nachthim⸗ mels glitzert wie ein, verlorener Diamant der Abendſtern. Die einzigartige Sinfonie von Licht und Farben, die unabſehbaren Kolon⸗ nen der braunen Friedensarmee, die erdrük⸗ kenden Menſchenmaſſen auf den Tribünen er⸗ geben unter dem gewaltigen nächtlichen Fir⸗ mament ein Geſamtbild von phantaſtiſcher Wirkung. Auf der Ehrentribüne erwarteten die füh⸗ renden Perſönlichkeiten aller Gliederungen der Bewegung, die Vertreter der Reichs- und Staatsbehörden, die Generalität und Admira⸗ lität, die Vertreter der ausländiſchen Regie⸗ rungen und die Ehrengäſte die Ankunft des Führers. Plötzlich wird auch die Treppe auf der Ein⸗ marſchſtraße von Lichtgarben überflutet. Heii⸗ rufe künden ſchon von weitem das Nahen 928 Führers Als er cu der Treppe ſichtbar wird. ſchießen mit einem Schlage Fluten blauen Lichtes in den Himmel, die ſich hoch oben teef⸗ ſen und einen Zcubherdom über dem Felde errichten Langſam ſchreitet der Führer, zar Rechten ſein Stellvertreter Rudolf Heß und Fur Linken der Reichsorganiſationsleiter Dr Ley. gefolgt von allen Reichs⸗ und Gauleitern, durch die Miitelſt'oße, mit toſendem Jubel überſchüttet Vor der Ehrentribüne grüßt er die Kriegsopfer und den Führernachwuchs der Ordensburgen. Dann betrat er die Redner⸗ kanzel. Kommandoworte! Und nun ziehen über die Treppe und über die Böſchungen um die frei⸗ gelaſſene Mittelſtraße und die acht Gaſſen 24.800 Fahnen in das Feld. Mit angehaltenem Atem bewundern alle das Bild, deſſen Schön⸗ heit ans Unwirkliche grenzt. Als Dr. Ley den Führer grüßt, fallen die Hunderttauſende mit Begeiſterung ein. Fanfaren, Hörner und Trommeln leiten den Appell ein, an deſſen Anfang der Schwur der hier angetretenen po⸗ litiſchen Garde ſteht, dem der Dichter⸗Kompo⸗ niſt Arno Pardun erhebenden Ausdruck ver⸗ liehen hat: Wenn wir vergehen Wird neues ſtehen Heute und bis in die Ewigkeit. Und dieſen Glauben ſoll niemand rauben all denen, die ſich Deutſchland geweiht. Bei geſenkten Fahnen klingt die alte Weiſe vom guten Kameraden durch den Dom. Mit der Marſch durch nürnberg Nach dem Appell vor dem Führer marſchierte der Reichsarbeitsdienſt durch Nürnbergs Straßen. erhobener Rechten ehren die Hunderttauſende die Toten der Bewegung und des großen Krieges. Anſprache Dr. Leys. Nach einem Marſchlied wendet ſich der Or⸗ ganiſationsleiter Dr. Ley mit einer Anſprache an den Führer. (Preſſephoto, K.) Dem Dank Dr. Leys an den Führer, daß er durch ſeinen unerſchütterlichen Glauben an das deutſche Volk dieſes Voll aus Not und Schmach, aus Unfreiheit errettet und zu Glück und Frieden geführt hat, ſchließen ſich die alten und jungen Mitſtreiter mit toſenden Heilrufen an. Der Jührer ſpricht Die Anſprache des Führers beim Appell der Politiſchen Leiter am Freitagabend hat u. a. folgenden Wortlaut: Meine Parteigenoſſen! Männer der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung! Zum vierten Male treffen wir uns hier. Wie hat ſich ſeit⸗ dem dieſes Feld verändert! So wie unſer Reich! Und— mit viel größerem Stolz kön⸗ nen wir es ausſprechen— ſo wie unſer Volk! In dieſen vier Jahren hat ſich das Wun⸗ der der Wiederaufrichtung, der Erhebung eines zutiefſt geſchlagenen, gedemütigten und getretenen Volkes vollzogen. Heute ſteht dieſes Volk wieder vor uns, gerade ausgerichtet in der Form und im Herzen. Jedes Mal, wenn wir uns in dieſer Stadt trafen, konnten wir zurückblicken auf ein Jahr Arbeit, aber auch auf ein Jahr der Erfolge. Noch vor drei Jahren fand dieſer Tag ſtatt in einer bewegten Umwelt. Es mochte noch viele geben, die da meinten, vielleicht das Rad der Geſchichte zurückdrehen zu können. Ein Jahr ſpäter, vor zwei Jahren, da zitterten noch in uns Auseinanderſetzungen nach, die notwendig geworden waren, um der Härte dieſer Bewegung zu nutzen. Im vergangenen Jahr lag noch drohend über Deutſchland die Wolke feindlicher Mißgunſt, außenſtaatlicher Ablehnung und bedrohlichen Mißverſtehens. Nun ſind wir wieder auf dieſem Feld, und wir alle, Sie und ich und die Nation, wir wiſ⸗ ſen es: Die Zeit der inneren Spannungen iſt genau ſo überwunden wie die Zeit der äuße⸗ ren Bedrohung.(Stürmiſcher Beifall der Hun⸗ derttauſende.) So wie wir hier zuſammengefaßt ſind, ſo iſt auch heute das deutſche Volk zuſammenge⸗ ſchloſſen. So wie Sie hier, meine Fahnen⸗ träger, in Kolonnen einmarſchiert ſind, ſo iſt in Kolonnen geordnet unter Ihren Fahnen und hinter Ihren Fahnen das deutſche Volk! Was in dieſen vier Jahren geleiſtet wurde an Wunderbarem, das konnte ich in der dies⸗ maligen Proklamation dem deutſchen Volk wieder zum Bewußtſein bringen. Was aus dem deutſchen Menſchen wurde, das kommt uns wieder zum Bewußtſein bei dieſem Feſt. Welch ein Geiſt hat von unſerem Volk Beſit ergriffen! Niemals iſt fanatiſcher, hingebungsvoller, aufopferungsbereiter um die Wiederaufer⸗ ſtehung eines Volkes gerungen worden als durch unſere Bewegung in dieſen zurückliegen⸗ den 18 Jahren!(Stürmiſche Zuſtimmung.) Wir haben gerungen um unſer Volk, um die Seele der Millionen unſerer Arbeiter, unſerer Bauern, unſerer Bürger! Wir haben gerungen, wie man nur kämpfen kann um das koſtbarſte Gut, das es auf dieſer Welt zu geben vermag. Was iſt eingeſetzt worden in dieſen Jahren an Fleiß, an Opfern, an Hingebung, an Fanatis⸗ mus, an Todesverachtung! Und wenn dies alles zum Erfolg wurde, dann nicht nur, weil ich Euer Führer war, ſondern weil Ihr meine Gefolgſchaft geweſen ſeid.(Begeiſterte Jubel⸗ ſtürme.) Wie fühlen wir es nicht wieder in dieſer Stunde das Wunder, das uns zuſammenführte! Ihr habt einſt die Stimme eines Mannes ver⸗ nommen, und ſie ſchlug an Eure Herzen, ſie hat Euch geweckt und Ihr ſeid dieſer Stimme gefolgt. Ihr ſeid Ihr jahrelang nachgegangen, ohne den Träger der Stimme auch nur einmal geſehen zu haben; Ihr habt nur eine Stimme gehört und ſeid ihr gefolgt. Wenn wir uns hier treffen, dann erfüllt uns alle das Wunderſame dieſes Zuſammenkom⸗ Reichsſendungen aus nürnberg am Sams lag Berlin, 11. Sept. Die deutſchen Sender bringen am Samstag folgende Reichsſendungen aus Nürnberg: 9.55 bis 11.00 Uhr: Appell der Hitlerjugend. 16.00 bis 18.00 Uhr: Großes Nachmittagskon⸗ zert. Einlage: Funkberichte vom Volks⸗ feſt der NS.⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude. mens. Nicht jeder von Euch ſieht mich und nicht jeden von Euch ſehe ich. Aber ich fühle Euch, und Ihr fühlt mich! Wir ſind jetzt eins. (Tiefe Bewegung der Maſſen.) Es iſt der Glaube an unſer Volk, der uns kleine Menſchen groß gemacht hat, der uns arme Menſchen reich gemacht hat, der uns wan⸗ kende, mutloſe, ängſtliche Menſchen tapfer und mutig gemacht hat; der uns Irrende ſehend machte und der uns zuſammenfügte! So kommt Ihr aus Euren kleinen Dörfern, aus Euren Marktflecken, aus Euren Städ⸗ ten, aus Gruben und Fabriken, vom Pflug hinweg an einem Tag in dieſe Stadt. Ihr kommt, um aus der kleinen Umwelt Eures täglichen Lebenskampfes und Eures Kamp⸗ fes um Deutſchland und für unſer Volk einmal das Gefühl zu bekommen: Nun ſind wir beiſammen, ſind bei ihm und er iſt bei uns, und wir ſind jetzt Deutſchland! (Eine Welle der Begeiſterung geht über das Feld.) Es iſt etwas Wunderbares für mich, Euer Führer ſein zu können. Wer kann ſtolzer ſein auf ſeine Gefolgſchaft als der, der weiß, daß dieſe Gefolgſchaft nichts bewegt habe als rein⸗ ſter Idealismus! Was hat euch in meinen Bann gezwungen? Was konnte ich Euch bieten, was konnte ich Euch geben? Wir haben nur eines gemeinſam erwählt: der Kampf für ein großes gemeinſames Ideal! In dieſem Kampfe ſind wir groß und ſtark geworden und endlich auch Sieger geblieben. Wenn ich Euch früher jahrelang als meine Streiter begrüßen mußte, dann kann ich Euch heute hier als Sieger begrüßen. Ihr habt ein neues Haus gebaut für unſer Volk, und Ihr erzieht für dieſes Haus die Bewohner in einem neuen Geiſt und zu einem neuen Sinn. Und das ſollen ſich alle die merken, die viel⸗ leicht der Meinung ſind, noch einmal dieſen Staat überrennen oder gar zum Einſturz bringen zu können. Sie ſollen ſich nicht täu⸗ ſchen! Wenn unſer alter Feind und Widerſacher noch einmal verſuchen ſollte, uns anzu⸗ greifen, dann werden die Sturmfahnen hochfliegen, und ſie werden uns kennen lernen!(Erneut ſchallen toſende Heilrufe über das weite nächtliche Rund.) Sie werden erkennen müſſen, daß Deutſch⸗ land kein Feld für ſie iſt. Wir haben nie in dieſen langen Jahren ein anderes Gebet gehabt als das: Herr, gib un⸗ — 8 9 Seer —.————— — ä r EFFECT N CCC ͤdddddddcddß/ßß/w/(/// /// ///// ß 5 S rr S R e eee ——-—„—-— 3 —— C r 1 3 2 e Se * — —!. —— 8— ————— ſerem Volk den inneren und gib und erhalte ihm den äußeren Frieden! Wir haben in unſerer Generation des Kampfes ſoviel miter⸗ lebt, daß es verſtändlich iſt, wenn wir uns nach dem Frieden ſehnen. Wir wollen arbei⸗ ten, wir wollen unſer Reich geſtalten, es ein⸗ richten nach unſerem Sinn und nicht nach dem der bolſchewiſtiſchen Juden.(Brauſende Zu⸗ 0 ſtimmung.) Wir wollen für die Zukunft der Kinder un⸗ ſeres Volkes ſorgen, für dieſe Zukunft arbei⸗ ten, um ihnen das Leben dereinſt nicht nur ſicherzuſtellen, ſondern es ihnen auch zu er⸗ leichtern. Wir haben ſo Schweres hinter uns, daß wir nur eine Bitte an die gläubige und gütige Vorſehung richten können: „Erſpare unſeren Kindern das, was wir erdulden mußten.“ Wir wollen nichts als Ruhe und Frieden für unſere Arbeit. Mögen auch die andern keinen anderen Wunſch hegen; denn wir haben auch nicht gezögert, unſere Ruhe hinzugeben, als es notwendig war, die inneren Friedens brecher niederzuwerfen. Wir ſind durch unſe⸗ ren Kampf nicht älter geworden; wir ſind ſo jung wie einſt. Was die Jahre uns zuſchrie⸗ ben, hat unſer Idealismus immer wieder abgezogen. Mit und hinter unſeren Fahnen, da marſchiert ſchon eine neue Jugend. Wir ſind ſo glücklich und ſo ſtolz, wenn wir ſie ſehen. Eine neue Führergeneration wächſt heran. Was wir in einer harten Ausleſe des Kampfes vom Schickſal gnädig zum Geſchenk erhielten, das wollen wir durch eigene harte Ausleſe uns auch für die Zukunft bewahren. Nationalſozialiſt ſein, heißt Mann ſein, heit Kämpfer ſein, heißt tapfer und mutig und opferfähig ſein. Das ſind wir auch für alle Zutunft! So können wir an dieſem vierten Reichs⸗ parteitag ſeit der Machtübernahme ruhig und gelaſſen in die Zukunft ſehen. Wir ſind nicht unvorſichtig und ſind nicht leichtfertig; dazu hat uns die Geſchichte zu ſchwere Belehrungen erteilt. Aber ruhig und ſelbſtſicher ſind wir. Ich bin es, denn ich ſehe Euch. Ich weiß hin⸗ ter mir dieſe einmalige und einzige Bewegung, weiß hinter mir dieſe wunderbare Organiſa⸗ tion von Männern und von Frauen, ſehe vor mir dieſe endloſen Kolonnen der Fahnen un⸗ ſeres neuen Reiches. Und ich kann es Euch prophetiſch ſagen: dieſes Reich hal erſt die er len Lage ſeiner Jugend erlebt. Es wird weiter wachſen in Jahrhunderle hinaus, es wird ſtark und müchlig werden! Dieſe Fahnen werden durch die Jeilen getragen von immer neuen Generalionen unſeres Volkes. Deulſchland hat ſich gefunden! Anſer Volk iſt wiedergeboren! So grüße ich Euch, meine alten Kampfge⸗ noſſen, meine Führer und meine Fahnenträ⸗ ger als die Standartenträger einer neuen Ge⸗ ſchichte! So grüße ich Euch hier und danke Euch für all die Treue und all den Glauben, den Ihr mir die langen Jahre geſchenkt habt. So grüße ich Euch als die Hofſuung der e e und als die Garanten unſerer Zu⸗ unft. Und ſo grüße ich beſonders auch die hier angetretene Jugend. Werdet Männer, ſo wie die es ſind, die Ihr vor Euch ſeht! Kämpft ſo wie ſie gekämpft haben! Seid aufrecht und entſchloſſen, ſcheut nie⸗ mand und tut im übrigen Recht und Eure Pflicht! i Dann wird Gott der Herr unſer Volk nie verlaſſen. Heil Deutſchland! (Eine ungeheure Welle des Jubels brauſt über das nächtliche Feld, als der Führer mit dieſen Worten endet.) das Ullimalum an 3an Sebaftian der Abkranspork der Jivilbevölkerung in vollem Gange Ein Ulkimalum General Molas an Jan Jebaſlian „Irun, 11. Sept. General Mola hat am Freitag vormittag den roten Streitkräften von San Sebaſtian das Ultimatum geſtellt, die Stadt bis 12 Uhr mittags zu übergeben. Die Roten haben dieſer Aufforderung nicht Folge geleiſtet. Daraufhin hat kurz nach Mittag die Bombardierung ſtrategiſch wich⸗ tiger Punkte der Stadt begonnen. Der Geſchützdonner iſt in Irun deutlich zu hören. * Hendaye, 12. Sept. Ueber das Ultimatum, das General Mola an San Sebaſtian geſtellt hat, wurde am Freitag abend bekannt, daß am Vormittag drei Flugzeuge über der Stadt Flugblätter abwarfen, wonach die Stadt innerhalb von 40 Stunden von der Zivilbevölkerung und den Ausländern geräumt werden ſollte Am Sonntag vormittag werde das Bombardement beginnen. Dieſe Aufforderung Molgs bat in San Se⸗ baſtian große Aufregung hervorgerufen. Die noch dort verbliebenen Ausländer reiſen in aller Eile ab. Auch die Zivilbevölkerung macht ſich reiſeſertig, wenn man auch noch nicht weiß, wie es gelingen ſoll, die Zehntauſende ſo ſchnell abzutransportieren. Auf Anforderung war am Freitag nachmittag der franzöſiſche Torpedobootszerſtörer„Milan“ nach San Se⸗ baſtian ausgelaufen. Er brachte am ſpäten Abend eine große Anzahl franzöſiſcher Staats⸗ angehöriger nach Saint⸗Jean⸗de⸗Luz. Es ſind noch etwa 60 Franzoſen in San Sebaſtian ge⸗ blieben, die wahrſcheinlich am Samstag abbe⸗ fördert werden. Der Abtransport der Zivilbevölkerung hat bereits am Frei⸗ tan nachmittag begonnen. Frauen und Kinder daden zum Teil auf Laſtkraftwagen, auf der einzigen noch offenen Straße nach Bilbao die Flucht ergriffen oder ſind auf Dampfer ge⸗ ſchafft worden. Unparteiiſche Beobachter in San Sebaſtian haben den beſtimmten Eindruck, daß es den Nationaliſten ein leichtes ſein werde, die Stadt einzunehmen. Die noch offene Straße nach Bilbao befindet ſich praktiſch bereits in ihren Händen. da ſie nur wenige 100 Meter entfernt liegen und die Straße jeden Augenblick mit Maſchinengewehrfeuer ſperren können. Die Nationaliſten wollen jedoch die Straße für den beſchleunigten Abtransport der Zivilbevölke⸗ rung offen laſſen. Im Laufe des Nachmittags Jean⸗de⸗Luz auch ein engliſches Torpedoboot eingelaufen, das etwa 100 Flüchtlinge aus Cuſtaria brachte, einem Hafenort weſtlich von San Sebaſtian. Das Artillerieduell an der Front vor San Sebaſtian hat am Freitag bis in die Abend⸗ iſt in Saint⸗ ſtunden mit unverminderter Heftigkeit ange⸗ dauert. Es verlautet, daß die Nationaliſten das Fort San Maro genommen haben. Verhaftung ausländiſcher Kommuniſten in der Schweiz Zürich. 11. Sept. Die ſchweizeriſche De⸗ veſchenagentur teilt mit:. Auf Grund wiederholter polizeilicher Feſt⸗ ſtellungen, wonach in der Schweiz ausländiſche Kommuniſten unangemeldet tätig ſind, wurden an verſchiedenen Orten Hausdurchſuchun⸗ gen vorgenommen. Bei dieſer Aktion wurde eine größere Anzahl aus ländiſcher Kom⸗ muniſten verhaftet, die ſich zum Teil ſchon ſeit längerer Zeit unangemeldet in Wohnungen von Gleichgeſinnten aufgehalten haben. Einige dieſer Ausländer ſind ſchon früher aus der Schweiz ausgewieſen worden. Es ſteht feſt, daß ſie in unſer Land zurückgekehrt ſind, ſei es mit gefälſchten Päſſen oder unter Umgehung der Grenzkontrolle, um hier illegal ihre vpolitiſche Tätigkeit auszuüben. 1 Das beſchlagnahmte Material iſt ſehr um⸗ fangreich. Aus der vorläufigen Sichtung er⸗ geben ſich Anhaltspunkte über die Rolle der „Roten Hilfe“ bei der illegalen Emigration. Auch über geheime Radioſender wurden vor⸗ läufige Feſtſtellungen gemacht. Sonne über dem Keichsparkeilaggelände Eine wunderbare Feierſtunde beim Reichsarbeilsdienſt auf dem Jeppelinfeld Am Donnerstag vormittag hatten wir ein ganz großes Erlebnis beim Reichsarbeits⸗ dienſt, dieſer geſegneten Schöpfung des Füh⸗ rers. Nun müßten wir Worte haben, um zunächſt einmal die Oertlichkeit zu beſchreiben. Da ſteht der gewaltige Tribünenbau, aus Jura⸗ werkſtein in klaſſiſcher Stilſchönheit errichtet. An den mächtigen Mittelbau ſchließen ſich rechts und links 144 Pfeiler an, die von wuch⸗ tigen Kopfbauten flankiert werden. Der ganze Tribünenbau trägt prächtigen Fahnenſchmuck. Von hier aus ſchauen wir auf die weite grüne Wieſe, die rings wiederum von Tri⸗ bünenbauten laufend umgeben iſt. 34 turmar⸗ tige Bauten zählen wir, zwiſchen denen Trep⸗ pen zu den Tribünen hinaufführen. Alle Tri⸗ bünen des gewaltigen Viereckes ſind dicht be⸗ ſetzt. s ſind Hunderttauſende zu dieſer Feierſtunde verſammelt. Nun trifft der Führer im Auto ein, von Fanfaren und freudigen Zurufen der Men⸗ ſchenmenge begrüßt. Vom Auto aus nimmt der Führer den Vorbeimarſch des Reichsar⸗ beitsdienſtes ab. Hier am großen Tribünenbau ziehen die Kolonnen der Spatenmänner in ſchier endlo⸗ ſer Reihe vorbei: Muſikzug, Fahnenabteilung und marſchierende Kolonne. So wiederholt ſich das Bild anderthalb Stunden lang. Aber die Zuſchauer werden nicht müde, Deutſch⸗ lands mit dem Spaten dienende Jugend zu betrachten, wie ſie in ſchnurgerade ausgerich⸗ teten Linien ſtramm vorbeimarſchiert. Während ſo an der Haupttribüne der Vor⸗ beimarſch erfolgt, bilden ſich hinten im Wald neue Marſchſäulen, die nun eine nach der an⸗ dern auf der Wieſe aufmarſchieren. Sechs Ko⸗ lonnen haben rechts und links die Wieſe ge⸗ füllt; nun rücken die Kolonnen ſingend in die Mitte ein, mit ihnen die Arbeitsdienſtſchüler mit entblößtem Oberkörper und geſchultertem Spaten, zuletzt der ganze Fahnenwald des Reichsarbeitsdienſtes. Es iſt ein wunderbares Bild, das das Zep⸗ pelinfeld uns darbietet. Der Reichsarbeits⸗ dienſtführer gibt kurze Kommandos und wie ein Mann folgt das gewaltige Arbeitsdienſt⸗ heer dem Kommando. Die Zuſchauer klatſchen immer wieder begeiſtert Beifall. Wenn die Spaten präſentiert werden, dann liegt ein heller ſtahlblauer Glanz über dem ganzen Feld. Wenn Ruheſtellung befohlen wird, dann geht es wie ein Handſchlag durch die Maſſen. 5 Hell ſtrahlt die Sonne auf das wunderbare Schauſpiel hernieder, das ſich nun vor unſeren Blicken entrollt. Reichsarbeitsdienſtführer Hierl meldet dem Führer, der ſich inzwi⸗ ſchen auf die Tribüne begeben hat, daß 43000 Mann Reichsarbeitsdienſt zur Feier angetre⸗ ten ſind. Mit Fanfaren und Fahnenſchwingen beginnt nun die Feierſtunde. Auf der ganzen Breite des Feldes haben die Fahnenſchwin⸗ ger Aufſtellung genommen, die nun nach den Klängen der Muſik das Fahnentuch in rhyth⸗ miſche Schwingungen verſetzen. Eine Dichtung, die von Sprechchören u. Einzelnen vorgetragen wird, verherrlicht das Werk des Arbeitsdienſtes. Die Mannſchaft ſingt: „Wir tragen das Vaterland in unſeren Herzen Denn wir ſind das Reich Und wir ſind der Deich Um Volk und Arbeit und Freiheit zugleich!“ Andere ſprechen von dieſer Stunde des Auf⸗ tretens vor Führer und Volk. Einer verkün⸗ digt, daß ein neuer Glaube aus dieſer Stunde brennen ſoll, und alle bekräftigen es: Wir ſind bereit! Keiner iſt zu fein und zu ſchlicht zur Arbeit für Deutſchland. Ueue Meulereien in Porkugal? Die porlugieſiſche Geſandlſchaft demenlierl Paris, 11. Sept. Nach einer Meldung des„Matin“ aus Gibraltar follen neue Meutereien an Bord portugieſi⸗ ſcher Kriegsſchiffe in der Tejo⸗Mün⸗ dung ausgebrochen ſein. Zahlreiche Offiziere ſeien an Bord eines Schiffes getötet wor⸗ den und ſogar Liſſabon ſei von den Meuterer⸗ ſchiffen beſchoſſen worden. In verſchiedenen portugieſiſchen Städten ſeien ebenfalls Mili⸗ tärrevolten ausgebrochen. Eine Anzahl von Offizieren ſei von den Soldaten gefangen geſetzt oder erſchoſſen worden. Von der portugieſiſchen Geſandtſchaft in Paris wird dieſe Nachricht entſchieden demen⸗ tiert. Avenols Miſſion in Rom geſcheilert Naliens Teilnahme an der Pölkerbundslagung fraglich Genf, 11. Sept. Der Generalſekretär des Völkerbundes Avenol, der am Freitagabend aus Rom wieder in Genf eintrifft, hat, wie man hört, dem Sekretariat bereits mitgeteilt, daß er mit der italieniſchen Regierung zu keiner Verſtändigung über die abeſſiniſche Angelegenheit ge⸗ langt ſei. Italien beſteht auf einer end⸗ gültigen Erledigung im Sinne der Aner⸗ Lage, während der Völkerbund nur zu einem ge⸗ ſchäftsordnungsmäßigen Entgegenkommen be— reit iſt, wonach Abeſſinien keine Vertreter mehr kennung der tatſächlichen in die Verſammlung entſendet, aber bis auf weiteres Völkerbundsmitglied bleiben würde. Unter dieſen Umſtänden rechnet man damit, daß Italien auf der bevorſtehenden Tagung ſich weder im Rat noch in der Ver⸗ ſammlung vertreten laſſen werde. In Völkerbundskreiſen herrſcht hierüber große Verlegenheit, da man ſeit Monaten alle Be⸗ mühungen auf die Wiedergewinnung der ita⸗ lieniſchen Mitarbeit gerichtet hat und in dem Wiedererſcheinen der faſchiſtiſchen Delegierten den Hauptpunkt des ſonſt ſehr dürftigen Pro⸗ gramms der bevorſtehenden Tagung erblickte. Uns iſt die Erfüllung der Pflicht nicht Fron, Wir tragen den Spaten im Dienſt der Nation, Wir haben uns ſchaffend zu dir bekannt: Deutſchland, Vaterland! Die Mannſchaft verkündigt, daß ihre Spa⸗ ten Waffen des Friedens ſind, Waffen der Ehre, Waffen des Glaubens. Wer uns den Glauben an Deutſchland will rauben, Alle Verhetzten, Verfluchten und Tauben Graben wir klaftertief in den Sand. Einer ſpricht vom Graben im Emsland, ein anderer vom Schaffen im Wattenmeer, wieder ein anderer vom Sturzbach am Berghang. Wie ſchwer auch die Arbeit ſie werfen den Kopf ſtolz in den Nacken und denken an die Brü⸗ der, die einſt in Schützengräben und Trichtern ausgeharrt haben„Wir aber dürfen für die⸗ ſes Deutſchland leben!“ Der Toten gedenkt der Sprechchor nun. Vier Kränze werden am Arbeitsmal aufgehängt: ein Kranz den Helden des Krieges, ein Kranz den Toten der Bewegung, ein Kranz den Opfern der Arbeit und ein Kranz den Kame⸗ raden. die in den Arbeitsdienſtlagern ſtarben. An das Vorbild der Toten wird gemahnt: „Auch für uns kommt die Zeit, jeden Tag ſind wir marſchbereit!“ Eine Fanfare ertönt, und der Sprecher kün⸗ det des Arbeitsdienſtes zwiefaches Geſetz: Ar⸗ beit am Boden, Land zu erwerben, das ſich vererbe von Ahn zu Ahn,— Arbeit an uns, um ehrlich zu ſterben, als Deutſche, die ihre Pflicht getan! Und das Gelöbnis folgt: Dir. Führer, wollen wir in dieſer Feierſtunde mit ieder Faſer unſeres Herzens geloben: fortan ſoll unſer ganzes Leben nichts als ein großer Arbeitsdienſt für Dich und unſer Deutſchland lein! Und über das weite Feld ſchallt der Geſang der Hunderttauſende: Gott, ſegne die Arbeit und unſer Beginnen! Gott, ſegne den Führer und dieſe Zeit! Steh uns zur Seite, Land zu gewinnen, Deutſchland zu dienen mit all unſern Sinnen. mach uns zu jeder Stunde bereit! Gott, ſegne die Arbeit und all unſer Ringen! Gott, ſegne die Spaten mit blankem Schein! Werk unſrer Hände, laß es gelingen, denn jeder Spatenſtich, den wir vollbringen, ſoll ein Gebet für Deutſchland ſein! Fröhlich lacht die Sonne auf das feſtlich⸗ feierliche Feld und die frohbewegten Menſchen hernieder. Dank bewegt die Herzen der Men⸗ ſchen für das große und ſchöne Werk des Reichsarbeitsdienſtes, das der Führer geſchaf⸗ fen hat, mit dem er der deutſchen Jugend ein edles Ziel geſetzt hat: für Deutſchland zu arbeiten, für die Zukunft. Und die anweſen⸗ den Ausländer ſchauen ergriffen auf das Bild, das ihnen das neue Deutſchland darbietet. Sie mochten wohl in dieſer Stunde daran denken, wie anders es heute in der Welt aus⸗ ſähe, wenn alſo überall der Gemeinſchaftsgeiſt eines Volkes den Weg zu friedlicher Arbeit für die Geſamtheit fände. Der Führer ſelber hielt nur eine kurze Rede Seine Stimme ſchallte kräftig über das weite Feld und ſprach alle Herzen an. Er ſprach davon, wie es darauf ankam, unſer Volt zu einer neuen Gemeinſchaftsauffaſſung zu erziehen. Nun iſt der Spaten das Symbol einer neuen Gemeinſchaft geworden. Indem jeder verpflichtet iſt, ſeinem Volke zu leben, werden ſich Generationen vor dieſem Spaten verbeugen und immer mehr ermeſſen, welch ein großer Wert in arbeit liegt. Und an die jungen Arbeits⸗ dienſtler gewendet, ſagte der Führer: Uns allen geht das Herz über vor Freude über Euch! Ihr wißt gar nicht, wie ſehr das deutſche Volk Euchlieb gewonnen hat! Dieſe Worte weckten den ſtürmiſchſten Beifall in der mäch⸗ tigen Verſammlung. Hier iſt— fuhr der Führer fort— Kameradſchaft, und hier iſt vor allem der Glaube an eine beſſere Menſchheit und an eine beſſere Zukunft. Welch ein Un⸗ terſchied mit einem andern Land, in dem der Marxismus die Herrſchaft zu erringen ver⸗ ſucht: da brennen die Städte, da ſinken die Dörfer in Schutt und Trümmer; da kennt einer den andern nicht mehr, da ſteht Klaſſe gegen Klaſſe, Bruder gegen Bruder. Und der Führer durfte wohl ſagen: Ich habe einen andern Weg gewählt: ſtatt euch zu zerreißen, habe ich euch zuſammengefaßt! Haltet den Glauben an Deutſchland feſt, deſſen ſchönſter Beſtandteil ihr Arbeitsdienſtler mit ſeid! Unbeſchreiblich war der Beifall, mit dem die Hunderttauſende dem Führer die Wahr⸗ heit ſeiner Worte bekräftigten. Dann folgten wieder einige kurze Exerzitien, die neue Be⸗ geiſterung weckten, und ſingend zog das Heer des Reichsarbeitsdienſtes wieder ab. Am Nachmittag lag wieder heller Sonnen⸗ N ſchein auf der Feſtſtadt. Stundenlang zog der Reichsarbeitsdienſt mit vielen Kapellen am „Deutſchen Hof“ vorbei durch die Straßen, die von einer waren. ganzen Größe entfaltet. dichten Menſchenmauer beſetzt be vo dieſer Gemeinſchafts⸗ Der Reichsparteitag hat ſich in ſeiner 4 8. R Nit Hilgen teilong 1 ſagba und bet ists uthülle late eile. Denges Deutſt Seine beit un 94h el vetl, d. vitb. Haupt 118 Neluunſ ih det Aal den l und de mt in Nu des B Nach des J. meinſch mirlen damilie kine Ge fn. de Eheſchliel Anzen! linger a Ades fi N N Seine! beit nu nulſqinf ben beh die che Allichen belt ik deshalb Den Mit ee, — he Kdo, 6 dale unt: hie Spa⸗ 0 wil rauben, üben land en ieder ang Pie den gopf die Fü, Tuchten für die, un, Vier ſehärgt n Krarz tu den N Kane ⸗ n ſlurben. genahnt: Ag ſind cher lin; letz: At. das ſich an uns, die ihre igt. Dit, unde mit . ſtttin in großer eutſaland t Heſang ginnen! i en, N Sinnen, Ringen! 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Ueber den„Erbhof oder Kollektiv“ ſprach Hauptamtsleiter Dr. Reiſchle, der nach ſtatiſtiſchen Darlegungen zu dem Schluß kam, daß es dem Bolſchewismus in den neunzehn Jahren ſeiner Herrſchaft gelungen ſei, das reiche Rußland von einem agrariſchen Ausfuhr⸗ land zu einem Hungerland herunterzuorgani⸗ ſieren, während das deutſche Bauerntum mit Hilfe der nationalſozialiſtiſchen Politik in der Erzeugungsſchlacht erfolgreich die ſoziale Auf⸗ gabe der deutſchen Volksernährung aus eigener Scholle habe in Angriff nehmen können. Ueber die Rede werden wir noch ausführlich berichten. Das deulſche Winkerhilfswerk Die größte ſoziale Tat 8 hauplamfsleiker hilgenfeldt auf dem Parkeikongreß Nürnberg. 11. Sept Sauptamtsleiter Hilgenfeldt zeigte in ſeiner Rede vor dem Par⸗ teikongrez an unzähligen Beiſpielen, welches unſagbare Elend durch die lebenszerſtörenden und vernichtenden Anſchauungen des Bolſche⸗ wismus heraufbeſchworen wurde. Sie enthüllen die furchtbare ſoziale Not⸗ lage des ruſſiſchen Volkes als Auswirkung einer Weltanſchauung, die alles Gute verneint. Demgegenüber iſt das nationalſozialiſtiſche Deutſchland einen anderen Weg gegangen. Seine Tat war nicht Zerſtörung, ſondern Ar⸗ beit und Aufbau. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt gab einen Einblick in das deutſche Winterhilfs⸗ werk, das zur erzieheriſchen Aufgabe der Nation wird. In drei Winterhilfswerken hat das deut⸗ ſche Volk 1 082 500 000 RM. aufgebracht.. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt führte u. a. aus: Wir erleben heute den Kampf zweier Weltanſchauungen, den Kampf des Guten, das ſich verkörpert in den hohen Zielen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Idee, gegen das Böſe, das ſei⸗ nen Ausdruck findet in den lebenszerſtörenden und vernichtenden Anſchauungen des Bolſche⸗ wismus. Im Kampf gegen die Vernunft haben in Rußland die lebensverneinenden Doktrinen des Bolſchewismus geſtegt. Nach den Ausführungen des Generalſekretärs des Internationalen Komitees für Hilfeleiſtun⸗ gen, Dr. Amende, hat man mehr als zehn Millionen Menſchen ver⸗ 4 hungern laſſen, mehr als 20 Millionen Bauern von ihren Höfen vertrieben. Der Bolſchewismus, der das Trieb⸗Leben des Kollektivmenſchen und damit nur den Augen⸗ blick anerkennt, muß zwangsläufig jede Ge⸗ meinſchaft, die für die Dauer gegründet iſt und wirken ſoll, verneinen. Er hat deshalb auch die Familie als Grundlage der Gemeinſchaft durch ſeine Geſetzgebung vernichtet. Er hat dazu ge⸗ führt. daß nach amtlichen Berichten auf 100 Eheſchließungen in einer Zeiteinheit 37 Schei⸗ dungen kamen, daß die Hälfte aller Ehen nicht länger als ein Jahr dauerten. Der ruſſiſche Kodex für Jugenderziehung beantwortet die Volkskommiſſar für Frage, ob das Kind Vater und Mutter ehren ſoll. mit„Nein“. Typiſch hierfür iſt es, wenn in der„Prawda“ vom 20. Mai 1934 ein junger Kommuniſt gefeiert wird, der ſeine eigene Mutter wegen Getreidediebſtahls angezeigt hat, auf den Todesſtrafe oder Zwangsarbeit ſtehen. Die ruſſi⸗ ſchen Diktatoren haben die Frau durch die Heranziehung zur organiſierten und ſchwerſten Berufsarbeit der Familie entzogen. Die Kriminalität der Kinder und Jugend⸗ lichen iſt allerdings kein Wunder, da es an jeglicher Erziehung und Fürſorge fehlt. Der frühere Volksbildung. Lunat⸗ ſcharſty, hat zu dieſem Problem die richtige Ueberſchrift geprägt mit folgenden Worten: „Eins wird uns nie verziehen werden, nämlich die Demoraliſierung, von der die Seele unſerer Jugend betroffen bleibt, derſelben Jugend, die uns ablöſen muß und unſere Zukunft bedeutet.“ Nach dem Bericht der„Wosrokdenij“ vom 4. April 1936 find 75 v. H. von ihnen tuberkulös, 40 v. H. geſchlechtskrank. Welch erſchütterndes Zeugnis. wenn die Witwe Lenins, Frau Krupskaja, ſchreibt: „Die Mehrheit der Genoſſen auch innerhalb der Partei meint, verwahrloſte Kinder ſeien eine Erbſchaft des Weltkrieges und des ökono⸗ miſchen Chaos. In Wirklichkeit ſind dieſe Kin⸗ der, von denen es heute in den Straßen Mos⸗ kaus wimmelt, zu drei Viertel nicht das Er⸗ gebnis von Unglücksfällen und Nachläſſigkeit früherer Zeit, ſondern der Lebensbedingungen von heute, der Arbeitsloſigkeit und ganz beſon⸗ ders des Elends unter den Bauern.“ Mehr als 460 000 Mütter und Kinder ver⸗ klagten nach einer amtlichen Erhebung von 1935 ihre Väter. 6 Millionen Kinder klagen auf Alimente. Dies iſt ein Ausſchnitt ruſſiſcher Wohl⸗ fahrt und Fürſorge nach nun bald 20 Jahren bolſchewiſtiſcher Herrſchaft. Die gegebenen Mit⸗ teilungen und Zahlen ſtammen aus der amt⸗ lichen Statiſtik und ſowietruſſiſchen Zeitungs⸗ meldungen der Jahre 1934 bis 1936, alſo aus der letzten Zeit. Das nalionalſozialiſtiſche deutſchland iſt unler Adolf Hitler einen anderen Weg gegangen Seine Tat war nicht Zerſtörung, ſondern Ar⸗ beit und Aufbau Die lebensbejahende natio⸗ nalſozialiſtiſche Idee wurde umgeſetzt in die dem Leben dienende Tat. Die Gemeinſchaft iſt für uns Kraftauelle alles völkiſchen Daſeins. Urzelle der Volksgemein⸗ ſchaft iſt die Familie. deren Stärkung wir deshalb als unſere höchſte Aufgabe anſehen. Den Müttern, als den ewigen Quellen des Le⸗ bens, und den Kindern, als den Trägern unſe⸗ rer nationalen Zukunft, wenden wir daher un⸗ ſere Hilfe zu. Ziel unſerer Arbeit iſt es, ein ſtarkes Geſchlecht zu ſchaffen. Niemals ſoll fal⸗ ſches Mitleid und falſche Fürſorge zur Schwä⸗ chung des Selbſtbehauptungswillens führen. Unſer Wollen iſt heroiſch, unſer Ziel der Menſch, der ſich im Lebenskampf behauptet. Weil wir die Ewigkeit des deutſchen Volkes wollen, müſ⸗ ſen wir auch für die Ewigkeit des deutſchen Volkes ſorgen. Wir ſind ſtolz darauf, daß ein wiedererſtarktes Deutſchland auf dem Oypfer⸗ willen der Gemeinſchaft ſich jetzt in immer ſtär⸗ kerem Maße von dem Tagesziel der materiel⸗ len Betreuung des Einzelnen, der Hilfe für die Mütter der Nation und ihren Kindern zuwen⸗ den kann. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat das Hilfswerk„Mutter und Kind“ zum Mit⸗ telpunkt aller Arbeit für die deutſche Mutter gemacht. Im Rahmen meines Vortrages kann ich nur die großen Aufgabengebiete unſerer Arbeit be⸗ handeln. Die NSV. war auch auf den Gebie⸗ ten der Jugendpflege, der Flüchtlingsfürſorge, der Gefangenenhilfe und der Kataſtrophenhilſe tätig und hat hier 23 500 985 RM. aufgewandt. Insgeſamt betragen die Geld- und Sachwertleiſtungen der NSV. 255 854 242 RM. Dient die NSV.⸗Arbeit der Stärkung der deutſchen Familie, ſo dient das Winterhilfs⸗ werk der Gemeinſchaft auf breiteſter Grundlage. SS Nürnberg, 11. Sept. Auf dem Par⸗ teikongreß hielt Hauptdienſtleiter Dr. Wag⸗ ner einen längeren Vortrag über die Bevöl⸗ kerungspolitik des dritten Reiches, in dem er ſich eingehend mit den Fragen der Erhaltung und Förderung der deutſchen Volkskraft be⸗ ſchäftigte. Dr. Wagner wies zu Beginn ſeiner Ausfüh⸗ rungen die Angriffe der Gegner der national⸗ ſozialiſtiſchen Bevölkerungspolitik mit überzeu⸗ genden Beweisführungen ſcharf zurück und fuhr dann fort: Sie wiſſen, meine Paxteigenoſſen und Par⸗ teigenoſſinnen, worum es bei unſerer national⸗ ſozialiſtiſchen Bevölkerungs⸗ und Raſſenpolitik geht: ein ſterbendes Volk vom bevölkerungspoli⸗ tiſchen Abgrund zurückzureißen und auf den Weg zu führen, auf dem ihm nach menſch⸗ lichem Ermeſſen wieder eine tauſendjährige Zukunft beſchieden ſein wird. Es geht darum, die drei großen Urſachen für Nück⸗ ſchläge aufzuhalten, aus denen immer wie⸗ der Staaten und Völker zugrunde gegan⸗ gen ſind. Es iſt deshalb notwendig, daß wir uns mit dieſen drei Vorgängen auseinanderſetzen: dem Geburtenrückgang, dem Anſchwellen kranker und untüchtiger Erbanlagen in unſerem Volk und ſchließlich der blutsmäßigen Vermiſchung unſeres Volkes mit fremdem und nicht artverwandtem, insbeſondere jüdiſchem Blut. Durch die Nürnberger Geſetze iſt das weitere Eindringen jüdiſchen Blutes in An der größten ſozialiſtiſchen Tat des Führers nimmt das ganze deutſche Volk teil. So wird das Winterhilfswerk zur erzieheriſchen Aufgabe der deutſchen Nation. In drei Winterhilfswerken hat das deutſche Volk 1 082 500 000 RM. aufgebracht. Das letzte Winterhilfswerk hatte 1 284 918 Helfe⸗ rinnen und Helfer. Dieſes Heer iſt ſo gewal⸗ tig, daß es in Zwölferreihen 25 Stunden an uns vorbeimarſchieren würde. Das iſt des Führers Heer des Friedens. Der Wert der im Winterhilfswerk 1985/6 verteil⸗ ten Spenden betrug 365 829 716,98 RM. Dann gab Hauptamtsleiter Hilgenfeldt die ſchon bei früherer Gelegenheit bekanntgeworde⸗ nen bedeutenden Zahlen der vom Winterhilfs⸗ werk ausgegebenen Sachſpenden bekannt. In einer Welt, die voll Spannungen iſt, werden an jedes Volk immer neue Forde⸗ rungen geſtellt. Ihnen wirkſam zu begeg⸗ nen, iſt nur in einem in ſeinen Lebenskräf⸗ ten geſunden Volk möglich. Der Erfüllung dieſer Aufgabe hat ſich der Führer ver⸗ ſchworen. Hierbei müſſen wir ihm alle Gefolgſchaft leiſten, ein jeder einzelne— das deutſche Volk unmöglich gemacht. Dieſe auch Du! Die Erhaltung und Jörderung der deulſchen Vollskraft Haupldienſtleiker Dr. Wagner über die Bevölkerungspolifik des drillen Reiches Geſetze wären aber unvollſtändig geweſen, hätte man nicht auch die Stellung der Halb⸗ und Viertelsjuden geregelt. Hier mußten die Beſtimmungen darauf abgeſtimmt werden, dieſe baſtardierten Miſchraſſen, die biologiſch und politiſch immer unerwünſcht ſind, baldmög⸗ lichſt zum Verſchwinden zu bringen. Dies wird durch die Ehevorſchriften erreicht. Denen, die die für Halbjuden eingeführten Ehegenehmigungen als eine unbillige und— je nach ihrer Einſtellung— entweder un⸗ humane oder unchriſtliche Härte anſehen, kann ich nur erwidern: f Wenn die Kirche von Hunderttauſenden das Zölibat und die Eheloſigkeit verlangt, ſo glauben wir es vor unſerem Gewiſſen und unſerem Gott noch verantworten zu können, für 200 000 Halbjuden zu und Frommen unſeres deutſchen Volkes die Ehegenehmigung einzuführen. Demjenigen deutſchen Volksgenoſſen aber, dem in Ablehnung jeder Vermiſchung mit dem uns artfremden jüdiſchen Blute die Ehebeſtimmun⸗ gen der Nürnberger Geſetze unverſtändlich, un⸗ nationalſozialiſtiſch und untragbar für das deutſche Volk erſcheinen, ſei Folgendes geſagt: Wir haben zu der Kraft unſeres 67⸗ Millionenvolkes das Vertrauen, daß es die aus praktiſch⸗ politiſchen Notwendigkeiten entſtandenen Ehevorſchriften und damit die blutsmäßige Ausnahme von 100 000 Vier⸗ telsjuden, denn um mehr handelt es ſich nicht, ohne Schaden wird überdauern können. Wer aber glaubt, die Judenfrage wäre durch die Nürnberger Geſetze für Deutſchland nun endgültig geregelt und damit erledigt, dem ſei geſagt: der Kampf gehl weiler dafür ſorgt ſchon das Weltjudentum ſelbſt, und wir werden dieſen Kampf nur ſiegreich beſtehen, Die große Abrechnung mit dem Wellbolſchewismus Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels bei ſeiner geſchichtlichen Rede in der Kongreßhalle über die„Weltgefahr des Bolſchewismus“, Neben dem Rednerpult von links der Stellver⸗ treter des Führers Rudolf Heß, der Führer, der Chef des Stabes Lutze, und der Reichs⸗ führer SS. Himmler. (Weltbild. K. Die Peiheſtunde der Auslands organiſalion Im Herkulesſaal zu Nürnberg trat im Rahmen der Sondertagungen am Freitag die Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP zu einer Weiheſtunde zuſammen. (Heinr. Hoffmann, K.) — —— . — ͤ—ꝛ——ů̃ H—e 2———ͤ—ę— — . — 4 —— r —— r . b b 5 0 r 8 . e 2. 88 9 . 2 S 8 wenn jebecn deutſche Volksgenoſſe weiß, daß es hier um Sein oder Nichtſein geht. Es wird nun immer wieder behauptet, un⸗ ſer nationalſozialiſtiſcher Raſſenſtandpunkt ſei materialiſtiſch, unchriſtlich, chauviniſtiſch, impe⸗ rialiſtiſch, und führe zu einer Diffamierung andersartiger Raſſen und Völker. Das Ge⸗ genteil iſt richtig. Wir glauben, daß unſere Raſſenpolitik die ſicherſte Gewähr gibt für die gegenſeitige Achtung und für ein fried⸗ — 55 Zuſammenleben der Völker auf dieſer elt. Dem nationalſozialiſtiſchen Staat würde es niemals in den Sinn kommen, Nationen oder Volksgruppen nich zwangsweiſe durch kriegeriſche Aktionen einzuverleiben, die ihrer inneren blutsmäßigen und ſeeliſchen Struktur nach doch immer ein. Fremdkörper in un⸗ ſerem Staate bleiben müßten. Wir leh⸗ nen deshalb jeden Chauvinismus und Imperia⸗ lismus ab, weil wir den anderen Raſſen die⸗ ſer Erde das gleiche Recht zubilligen, das wir für uns ſelbſt in Anſpruch nehmen, nämlich das Recht, nach den Notwendigkeiten und nach den Geſetzen der eige⸗ nen Art Welt und Leben zu ge⸗ ſtalten. Raſſenpolitik iſt deshalb für uns gleichbedeulend mik Friedenspolitik Ich komme nun zu dem zweiten biologi⸗ ſchen Verfallsprozeß, der ſich in unſerem Volke ſeit langem abgeſpielt hat: Die verkehrte Ausleſe, die die hochwertigen Erbſtämme nur allzuoft ſträflich vernachläſſigte, während ſie zugleich die minderwertigen mit unendlicher Sorgfalt umhegte und umpflegte. Die Millionen und Milliarden, die in der Vergangenheit dafür ausgegeben wurden, und die etwa eine Milliarde Mark, die wir auch heute noch jährlich für die Pflege der Erbkran⸗ ken opfern müſſen, ſtellen eine Ver geudung am Volksvermögen dar, die nach un⸗ ſerer nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung dem erbgeſunden Teil des Volkes gegenüber nicht zu rechtfertigen iſt. Der nationalſozialiſtiſche Staat kann das, was früher verſäumt wurde, nicht mehr gutmachen. Er hat aber durch das„Ge⸗ ſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes“ dafür geſorgt, daß in Zukunft aus Minderwer⸗ tigen nicht immer wieder neues Leben Minder⸗ wertiger geboren werden kann. Der Behauptung, wir handelten unchriſtlich und verſündigten uns mit unſeren Maßnahmen gegen den Willen Gottes, ſtellen wir aus un⸗ ſerer Ueberzeugung heraus die Behauptung entgegen, daß wir dem Willen des Schöpfers gemäß handeln, wenn wir verhindern, daß derartiges unwertes Leben weiter gezeugt und unermeßliches neues Elend auf Kinder und Kindeskinder vererbt wird. Noch törichter ſind die Einwände dagegen, daß unſer Geſetz die Unfruchtbarmachung Erb⸗ kranker ohne deren ausdrückliches Einver⸗ ſtändnis ermöglicht. Nach unſerer Meinung wäre es ein Unding, einen Erbkranken, bei dem der Verſtand, wie beim Schwachſinn— oder der freie Wille— wie etwa bei einer Geiſteskrankheit— nicht vorhanden iſt, und dem wir durch Entmündigung das Verfügungs⸗ recht über das Geld und andere tote Dinge ge— nommen haben, die Entſcheidung über die tauſendmal wichtigeren Fragen der Fortpflanzung und des Weiterlebens in Kindern zu überlaſſen. Euch anderen Kritikern aus dem kommuni⸗ ſtiſch⸗marxiſtiſchen Lager ſprechen wir aber überhaupt das Recht ab, darüber zu urteilen, oh wir richtig handeln, wenn wir minderwer⸗ tiges Leben rechtzeitig verhüten, ſolange ihr die Vernichtung auch wertvollen keimenden Lebens in das Belieben der Mutter, des Arz⸗ tes oder anderer Helfer ſtellt und eine mög⸗ lichſt/ ſchrankenloſe Freiheit in der Unter⸗ brechung der Schwangerſchaft propagiert. Der nationalſozialiſtiſche Staat begnügt ſich in ſeinem bevölkerungspolitiſchen Programm aber nicht mit dieſen negativen Maßnahmen zur Verhütung der Fortpflanzung untauglicher Erbanlagen. Ebenſo wichtig oder noch wich⸗ tiger ſind die poſiniven Maßnahmen die darauf abzielen, das wertvolle Erbgut der Nation zu pflegen und zu fördern. Als wichtigſte neue Maßnahme ſeit dem letzten Parteitag erwähne ich nur das am 18. Oktober 1935 verabſchiedete„Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Vol⸗ kes“, das als„Ehegeſundheitsgeſetz“ die Ehe wieder ihrem wirklichen Zweck— nämlich der Erzeugung geſunder Kinder— zuführen ſoll. Während es Aufgabe des Staates iſt, die Geſundheit des Volkes durch geſetzliche Maß⸗ nahmen zu ſchützen und zu fördern und die Durchführung dieſer geſetzlichen Maßnahmen zu überwachen, iſt es Aufgabe der Bewegung, im Volke Vertrauen zu dieſen ſtaatlichen Maßnahmen zu wecken und den deutſchen Menſchen wieder zum Verantwortungsbe⸗ wußtſein gegenüber ſich ſelbſt, gegenüber ſei⸗ ner Familie und ſeinem Volke zu erziehen. Geſundheitsſicherung durch den Staat, Ge⸗ ſundheitsführung durch die Partei ergänzen und unterſtützen ſich in dem gemeinſamen Ziel: der Erhaltung und der Förderung der deutſchen Volkskraft. Dieſes Vertrauen kann nach unſerer Ueber⸗ zeugung niemals in den Amts⸗ ſtuben der ſtaatlichen Aerzte gedei⸗ hen, ſondern nur im perſönlichen Kontakt zwi⸗ ſchen dem einzelnen Volksgenoſſen und dem Arzt ſeines Vertrauens. Unſer Ideal iſt des⸗ halb nicht der in Geſetzen, Paragraphen und Beſtimmungen erfahrene beamtete Arzt, ſon⸗ dern der deutſche Volksarzt im Sinne des alten Hausarztes, der in Ehrfurcht vor der Natur und ihren Heilkräften dieſe— in der Vergangenheit oft ſträflich vernachläſſigten — natürlichen Heilkräfte ebenſo anzuwenden weiß wie er die Methoden der Schulmedizin beherrſcht, und der aus ſeinen raſſehygieni⸗ ſchen Kenntniſſen heraus über den einzelnen Menſchen niemals das Volksganze vergeſſen wird. Dieſem Arzt iſt das Vorbeugen wich⸗ tiger als das Heilen! Die Geſchichte lehrt uns, daß nicht Wirt⸗ ſchaft und Politik, daß nicht Naturkataſtrophen, Kriege und innere Kämpfe an ſich Völker auf die Dauer zu zerſtören vermögen, ſondern daß als letzte und faßbare Urſache hinter jedem völkiſchen Zerfall in der Geſchichte ein biologi⸗ ſcher Grund ſteht, der Kraft und Geſundheit eines Volkes zerbrach. Kraft u. Geſundheit werden den Völkern nur einmal gegeben und laſſen ſich, ſind ſie einmal verfallen, niemals wieder aufbauen, wie zer⸗ ſtörte Städte und verwüſtete Aecker. Es lohnt ſich, nach dieſen Betrachtungen einen Blick zu werfen auf die Verhällniſſe in der ruſſiſchen Jowjelunion Die„Komſomolſkaja Prawda“ vom 24. Feb⸗ ruar 1936 ſchreibt: Sämtliche Moskauer Krankenhäuſer ſind bereits vor 20 und 30 Jahren gebaut worden. eee eee cee e eee be eee ener Seit Jahrzehnten wurden in den Krankenhäu⸗ ſern keine durchgreifenden Reparaturen mehr vorgenommen. Die Decken und Wände der Abteilungen für anſteckende Kinderkrankheiten wurden zum letzten Mal 1925 geweißt. In den Krankenhäuſern fehlt es dauernd an Spritzen, Kitteln, Handtüchern, ſowie an Leib⸗ und Bettwäſche. In der erſten Moskauer Mu⸗ ſterlinik ſind die Bettdecken verſetzt und haben ebenſo wie die meiſten Matratzen längſt aus⸗ gedient. Bezeichnend iſt auch, daß nach einem Bericht von Louis Fiſcher im„Neuen Tage⸗ buch“ 1936 in Moskau die Zahl der Geburten ſtändig abſinkt und in den letzten Jahren von 30,7 auf 153, alſo um die Hälfte abgenom⸗ men hat, die Zahl der Abtreibungen dagegen um das ſechs fache ſtieg und mehr als 1½ mal ſo groß iſt, als die Zahl der Geburten. Aus allen Meldungen geht hervor, daß die ruſſiſchen Machthaber einen unglaublichen Raubbau an der Geſundheit ihres Volkes trei— ben, der ſich einmal bitter rächen muß. Bei allen Maßnahmen unſerer qualitativen Bevölkerungspolitik fuhr Dr. Wagner fort, müſſen wir uns dar⸗ über klar ſein, daß ihre Durchführung nur einen Sinn hat, wenn die entſprechende Volks⸗ zahl vorhanden iſt und durch genügende Ge⸗ burtenziffern anhält und ſogar noch verſtärkt wird. Entſcheidend bleibt dabei die Frage, ob es gelingt, eine durchſchnittliche Kinderzahl von 3—4 Lebendgeborenen pro Ehe zu erreichen. Denn nur dann wäre der Beſtand des Volkes gewährleiſtet. Es wird Sache des Staates ſein, durch geſetz⸗ liche und beſonders wirtſchaftliche Maßnah⸗ men die Laſten auszugleichen, die heute im⸗ mer noch beſonders ungerecht die kinderreichen Familien treffen. Und es wird die ganz große Aufgabe der Be⸗ wegung bleiben, in gewaltiger Aufklärungs⸗ und Erziehungsarbeit das Volk immer wie⸗ der zu lehren, daß der Weg in die Zukunft allein über ein Geſchlecht geſunder Kinder führt, das auch zahlenmäßig ſtark genug iſt, das zu bewahren und— wenn notwendig— zu verteidigen, was die Eltern und Ahnen er⸗ kämpft und geſchaffen haben. Denn die tief⸗ ſten Urſachen der Geburtenbeſchränkung ſind nicht wirtſchaftlicher Art: ſie liegen im ſeeliſchen, in der familiären⸗ und kinderfeindlichen inneren Haltung der vergangenen Zeit. Erſt wenn das deutſche Volk mit dem macht⸗ voll hervorgebrochenen politiſchen Willen zur Selbſtbehauptung ein ebenſo entſchloſſenes Bekenntnis zum Lebenswillen, zur Erhaltung des Volksbeſtandes nach Zahl und Art verbin⸗ det, ſichert es ſeine Wehrkraft, ſeine Freiheit, ſeine Ehre und ſeine Zukunft für alle Zeiten. 0 dr. Goebbels vor den deulſchen Sludenken Jonderbegriffe der Propaganda Braunhemd und Buch Nürnberg, 11. Sept. Im Mittelpunkt der Sondertagung des NS-Studentenbundes, die am Freitagvormittag im altehrwürdigen, ſtilvoll geſchmückten Kapellenſaal des Kathari⸗ nenbaues, der Meiſterſinger-Kirche von Nürn⸗ berg, im feierlichen Rahmen ſtattfand und auf der zunächſt Reichsſtudentenbundesführer De⸗ richs weiler Richtlinien für die künftige Arbeit des Bundes auf⸗ ſtellte, ſtanden grundſätzliche, bis zum letzten Wort mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit ver⸗ folgte und immer wieder von jubelndem Beifall unterbrochene Ausführungen des Reichsleiters Dr. Goebbels. Dr. Goebbels beſchäftigte ſich zunächſt mit der Propa⸗ ganda in ihrem Verhältnis zur Politik und wandte ſich gegen die merkwür⸗ dige, mehr als abwegige Auffaſſung, als ſei Propaganda eine gewiſſermaßen ſchimpfliche Ab⸗ art geiſtiger Betätigung. Dieſe Meinung mache ſich vor allem in Kreiſen breit, die die Bedeu⸗ tung der Propaganda mit einem gewiſſen Neid erkannt hätten und denen mangels ſolcher Ver- anlagung es wie dem Fuchs gehe, dem die Trauben zu hoch hängen. „Die Propaganda, mit der in den Jahren des Kampfes faſt unſere ganze Arbeit auch auf den Hochſchulen ausgefüllt war, iſt keineswegs ungeiſtig, und es iſt unerläßlich, das, was wir als geiſtiges Eigentum beſitzen, möglichſt populär an die Oeffentlichkeit heranzubringen. Eine gute Idee wird umſo beſſer in den breiten Maſſen des Volkes und auch in den ſogenannten gebildeten Kreiſen verankert werden können, je geſchickter ſie angepackt und je pſychologiſch klü⸗ ger ſie der Oeffentlichkeit dargelegt wird. Mit ſolcher Propaganda haben wir nicht nur die Hochſchulen, ſondern das ganze deutſche Volk erobert. Es gehört nicht nur zu den Weſens- zügen einer wirklich guten Regierung, das Richtige im richtigen Augenblick zu tun, ſondern das Richtige, das im richtigen Augenblick getan wurde, auch dem Volk richtig zur Kenntnis und zum Bewußtſein zu bringen. Eine Staatsführung darf nicht bloß handeln— ſie muß ihr Handeln auch vorbereiten und begründen und ihm die richtige Argumentation zur Seite ſtellen. Das aber iſt nichts anderes als Propaganda.“ In dem nun folgenden Hauptteil ſeiner Rede, der im weſentlichen dem Thema „Charakter und Wiſſen“ gewidmet war und die gerade für den Natio⸗ nalſozialiſten unumgängliche Notwendigkeit der Aneignung ausreichenden Fachwiſſens unter⸗ ſtrich, zeigt Dr. Goebbels die Gefahren auf, die ſich aus der an ſich durchaus geſunden, oppo⸗ ſitionellen Kampfeseinſtellung gegen den bür⸗ gerlichen Intellektualismus für die Pflege und die Förderung des Wiſſens ſelbſt ergeben könn⸗ ten. „Ich ſtehe gewiß nicht in dem Verdacht, den Intellektualismus zu verteidigen und das über⸗ züchtet Geiſtreichelnde in Schutz zu nehmen, Sonſt hätte ich mich ja auch nicht“, ſo rief der Miniſter unter dem lang anhaltenden Jubel der die Tagung der Nürnberg, 11. Sept. Am Freitagnach⸗ mittag trat die NS⸗Frauenſchaft in der Kon⸗ greßhalle zu ihrer Tagung zuſammen. Zwei Stunden vor Beginn der Tagung war die rie⸗ ſige Halle bereits beſetzt. Viele Tauſende von Frauen fanden keinen Einlaß mehr und ſam⸗ melten ſich auf den weiten Plätzen vor der Halle um die Lautſprecher. Dieſer große An⸗ drang iſt ein ſichtbarer Beweis dafür, daß die deutſche Frau am politiſchen Geſchehen leben⸗ digen Anteil nimmt. Kurz vor Beginn zogen 600 Führerinnen des weiblichen Arbeitsdienſtes und eine Ab⸗ ordnung des Bd M. aus Franken in die Halle und nahmen auf den Stufen des Podiums Aufſtellung. Dann begrüßte die Verſammlung mit Heilrufen die Reichsfrauenführerin, Frau Scholtz⸗Klink, die Hauptamtsleiter Hil⸗ genfeldt in die Halle geleitete. Nach einem Vorſpiel des Reichsſymphonie⸗ Orcheſters eröffnete Reichsamtsleiter Hilgen⸗ feldt die Tagung und begrüßte auch im Namen der Reichsfrauenführerin die Teilnehmerin⸗ nen und von ihnen beſonders die ausländi⸗ ſchen Gäſte Dann ſangen die 20000 Frauen ſtehend das Lied„Es war das Los gegeben, ein freics Volk zu ſein“. Als die feierliche Weiſe verklungen war, nahm die Reichsfrauenführerin das Wort. Sie erklärte u. a.: Unſer deutſches Volk hat zwei Revolutionen hinter ſich Dos Jahr 1918 hat mit Blut und Barrikaden. mit Lärm und Brutalität nach außenhin die oberflächlichen Auffaſſungen von iner Revolu-ion erfüllt. ihrem innerſten We⸗ ſen nach hat ſie nur den Schlußſtrich geſetzt unter eine Jahrzehnte ſich vorher zuſpitzende —„Fachwiſſen und Charaller“, gehören zuſammen Studenten aus,„in das Herz einer 4½ Millio⸗ nen⸗Stadt hineinreden können. Aber es darf auch hier des Guten nicht zu viel getan werden, und es darf die berech⸗ tigte und notwendige Ablehnung und Ver⸗ achtung des Intellektualismus nicht ſchließ⸗ lich zur Verachtung der Bil⸗ dung an ſich führen. Wiſſen und Cha⸗ rakter ſind nicht Gegenſätze von Natur aus, ſie brauchen es nicht zu ſein, ſondern können ſich vielmehr auf das glücklichſte und harmoniſchſte einander bedingen und ergänzen. Es kann jemand ſehr charaktervoll ſein und gleichzeitig ungeheuer viel wiſſen, und ich kenne“ minutenlanger toſendet Beifall brach aus, als Dr. Goebbels dies feſtſtellte—„keinen Staatsmann, der charaktervoller wäre als Adolf Hitler und zugleich mehr wüßte als er.“ „Auch in unſerem Zeitalter iſt Wiſſen noch Macht. Zweck und Sinn auch in ſtaats⸗ und nationalpolitiſcher Hinſicht hat es allerdings nur dann, wenn es geordnet iſt und ſouverän gemeiſtert wird. Lebende Konverſationslexika ſind für den Staat gänzlich zwecklos.— Es gibt Univerſitätsprofeſſoren, die wandelnde Wiſ⸗ ſensberge ſind und ſo viel wiſſen, daß ſie mit ihrem Wiſſen nichts anzufangen wiſſen“, ſo rief Dr. Goebbels unter ſtürmiſchem Beifall aus. „Buch und Braunhemb“, dieſe Parole gab er den Studenten mit,„müſ⸗ ſen ſich einander ergänzen. Wenn der deutſche Student wieder lernt, ſich auf der einen Seite vor geiſtigem Hochmut zu hüten und auf der anderen Seite Wiſſen wieder in Beziehung zur Nation zu bringen, dann wird er in das beſte und innigſte Verhält⸗ nis zu unſerem Volke kommen. Nach Fachleu⸗ ten mit nationalſozialiſtiſcher Geſinnung als Lebens⸗ und Schaffensgrundlage zu ſuchen und ſie Partei und Staat zur Verfügung zu ſtellen, das iſt eine der Hauptaufgaben im poſitiven Sinne, die ſich der Studentenbund für die nächſten Jahrzehnte wird ſtellen müſſen. Es hängt von der Löſung dieſer Nachwuchsfrage die Erhaltung der Idee ab, denn Ideen währen nur ewig durch die Menſchen die ſie vertreten, und darum wird die nationalſozialiſtiſche Idee ſo lange ewig ſein, als es Nationalſozialiſten gibt. ö 1 Dr. Goebbels richtete zum Schluß at die Studenten den Appell, tapfere Nationalſoziali⸗ ſten zu ſein und ſich in lernendem Fleiß auf Führerſtellungen in Staat und Partei vorzu⸗ bereiten.„Ich bitte Sie, meine jungen Kame⸗ raden, darin Ihre Zukunftsaufgabe zu erblik⸗ ken. Wie keine andere Zeit gibt Ihnen die heu⸗ tige alle Möglichkeiten des Aufſtiegs. Auch für dieſe Zeit gilt das Wort Ulrich von Huttens: „O Jahrhundert, o Wiſſenſchaften, es iſt eine Luſt zu leben! Du nimm den Strick, Barbarei, und mache dich auf Verbannung gefaßt!“ Die Studenten nahmen Dr. Goebbels' Rede mit immer wieder einſetzenden minutenlangen Beifallskundgebungen und Heil-Rufen auf, die nach den Liedern der Nation und dem Ausmarſch der Studentenbundsfahnen erneut erſchallten, als der Miniſter die Katharinenkapelle verließ. 18-Jrauenſchaft Entfernung des deurſchen Menſchen von ſei⸗ ner eigenſten ur prünglichen Art. So mußten nacz dem 9. November 1918 in Deutſchland ſich die Menſchen regen, in dene! der Begriff„Volt“ noch Geſtalt und Lebens⸗ kräfte hatte Sie benen die Ur zelle der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung— und wenn der 9. November 1918 die ſchauerliche Offenbarung eines zeitlich volk⸗ loſen Denkens geweſen war, ſo bedeutete der 30. Januar 1933 das triumphale Bekenntnis volkhafter Menſchen zu ewig gültigen Lebens⸗ geſetzen. Dieſe Revolution entbehrte aller⸗ dings der üblichen Begleiterſcheinungen— ſie brachte weder Blut, noch Lärm, noch Radau— aber ſie brachte den deutſchen Menſchen wieder zu ſich ſelbſt! Sie ſtellte ihn wieder hinein in die Geſetze ſeiner Art, das heißt, ſie erweckte vieles in ihm wieder, was von ewig her da war, was zugeſchüttet geweſen war— das Neue aber war der Wille, die Lebensnotwendigkeiten un⸗ ſerer Art nicht nur dem einzelnen Deutſchen zum Erkennen zu bringen, ſondern ihm zu ſa⸗ gen: Es genügt nicht, fremde Bekenntniſſe als für uns unmöglich zu erkennen, ſondern zur Erhaltung deiner Art muß zum Erkennen der Unmöglichteit eines fremden Bekenntniſſes ein ebenſo leidenſchaftliches Bekenntnis deiner⸗ ſeits zu deiner Art kommen. Zu dieſem Denken erziehen wir unſer Volk ö — und unter ihm vollzieht ſich die Arbeit der Frau in dieſem Volk. Das iſt die Weltanſchauung, die die Geſetze unſeres Handelns beſtimmt. Somit ſind wir zum großen Träger einer organiſchen ſittlichen Lebensordnung geworden, — und Erfahrung immer in 60 abftal, A Sopſe! Leben Teori ang then! und m Ole heit“ berllen en ile hungen. be Kl die zu Hina 5 Na Entwur biet. Vit en Lei Voll di die deu an die als ſie fenager det ät dischen Nenſcht nung d heißt de der Bel Venn uulen 5 die rat den de wit an tem de die vol Nation Mütter nen, a den des : Vel E und die Führern Welt ga De! ſtürmiſ Frauen As bilgenje Feſthalle HJubels u f die Klan, böte. E der 3 So nit einen Nitkeilun ergreifen Det E auf die Halle me den erſte Verhält tet iſt. te8) Rachen Nee des lungen u Fun Sch. in der hi eln von Sieg heil Velerntni linde dor Zehnrnnſe bier ihren ringen, e Verhält⸗ 9 Fachleu⸗ mung als ſuchen und zu ſtelen, poſitben für die 1 N * gew ö f ils die lach voll yeuteie dt deten Reichsarbeſlsführer hierl zum Reichs leiter ernannt Nürnberg, 11. Sept. Der Führer hat am Freitag folgende Verfügung erlaſſen: „Ich ernenne mit Wirkung vom heutigen Tage den Parteigenoſſen Konſtantin Hier! in Würdigung ſeiner einmaligen Verdienſte um den Ausbau des deutſchen Reichsarbeitsdienſtes zum Reichsleiter der N S D A P. Nürnberg, 10. September 1936. (gez.) Adolf Hitler.“ r e ⁊. im Gegenſatz zum Bolſchewismus als einer abſtrakten anorganiſchen Menſchheitstheorie. An Hand einiger praktiſcher Ergebniſſe der Sowjetunion zeigte die Rednerin, wie uns das Leben immer wieder beweiſt, daß die ſchönſten Theorien nicht Grund genug ſind, um es ein⸗ zufangen, daß es aber in der eigenen gewal⸗ tigen Sprache ſich rächt an allem Ungehorſam und menſchlicher Willkür. Die Auswirkung der bolſchewiſtiſchen„Frei⸗ heit“ war folgende: Schutzloſe Frauen und verelendete Kinder, abgearbeitete kranke Frau⸗ en infolge der Schwerarbeit und der Abtrei⸗ bungen, rapider Geburtenrückgang, zunehmen⸗ de Klagen und Beſchwerden der Frau ſelbſt, die zu dem Ergebnis führten, daß nach langem Hinauszögern die ſowjetruſiſche Regierung am 25 Mai 1936 den werktätigen Menſchen einen Entwurf vorlegte zur Abhilfe auf dieſem Ge⸗ biet. Wir Deutſche haben 14 Jahre lang am eige⸗ nen Leib den Verſuch verſpürt, auch unſerem Volk die bolſchewiſtiſche Grundlage zu geben; die deutſche Frau hat ſich hier bedingungslos an die Seite des deutſchen Mannes geſtellt, als ſie fühlte, was für ein Kampf ihr auf⸗ getragen wurde, nämlich der Kampf zwiſchen der göttlichen Ordnung und Sinngebung der Nürnberg. 11. Sept. Wie auf jedem Reichsparteitag, ſo ſtattete auch in dieſem Jahr der Führer am Freitag den auf ſeine Einladung als Gäſte am Reichsparteitag teilnehmenden diplomatiſchen Vertretern fremder Mächte einen Beſuch ab. Der Zug der Diplomaten war auf einem Bahnſteig des Nürnberger Hauptbahnhofes abgeſtellt. Am Eingang zum Bahnſteig empfing der Kommandant des Diplomatenzuges, SS.-Bri⸗ gadeführer General a. D. von Maſſo w, und der ſtellvertretende Generaldirektor der Deut— ſchen Reichsbahngeſellſchaft. SS.⸗Brigadeführer Dr. Kleinmann. den Führer. An dem Empfang nahmen außer der näheren Umgebung des Führers teil der Reichsminiſter des Aeußern Freiherr von Neurath. der Reichsführer SS. Himmler, der außerordentliche und be— vollmächtigte Botſchafter SS.⸗Gruppenführer Rudolf Heß empfängt die Nürnberg, 11. Sept. Zu Ehren der zur Zeit in Nürnberg auf dem Reichsparteitag weilenden ausländiſchen Miſſionschefs veran⸗ ſtaltete der Stellvertreter des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, am Freitagmittag auf der Kaiſerburg einen Empfang, bei dem die ausländiſchen Diplomaten mit führen⸗ den Perſönlichkeiten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und der deutſchen auswärtigen Politik vereint waren. Im Ritterſaal der Kaiſerburg empfing der Stellvertreter des Führers die ausländiſchen Diplomaten, und zwar die Botſchafter von der Türkei. Polen, Japan, Italien, Chile, China und Braſilien, die Geſandten von irdiſchen Dinge und dem Verſuch volkloſer[Schweden, Bolivien, Aegypten, Peru, Rumä⸗ eee ſich„ 8 9 nien, Argentinien, Griechenland, dem iriſchen nung durch Willkür zu widerſetzen— das Freiſtaat, Finnland, Portugal, Kolumbien, heißt den Kampf zwiſchen Gut und Böſe in Uruguay, der Union von Südafrika, Kuba, der Welt. Wenn am 8. März 1936 auf dem internatio⸗ nalen Frauenkongreß in Moskau Frau Kogan die Frauen der Welt aufrief zum Einſatz für den Dienſt des Bolſchewismus, dann wollen wir nationalſozialiſtiſchen Frauen auf unſe⸗ rem Kongreß den Wunſch ausſprechen, daß die volksgebundenen Frauen der verſchiedenen Nationen als die leiblichen und ſeeliſchen Mütter ihrer Völker ſich in einer ungeſchriebe⸗ nen, aber ſtarken Gemeinſchaft zuſammenfin⸗ den als die bedingungsloſen Dienerinnen des Guten im Kampf gegen das Böſe in der Welt; dann werden wir mit unſerem Führer und die Frauen anderer Völker mit ihren Führern den Frieden einer volkverhafteten Welt garantieren können. Die Rede der Reichsfrauenführerin fand ſtürmiſche Zuſtimmung bei den vielen tauſend Frauen in und außerhalb der Kongreßhalle. Als dann, geleitet vom Hauptamtsleiter⸗ Hilgenfeldt, der Führer am Eingang der Feſthalle erſchien, brauſte ihm ein Sturm des Jubels und der Verehrung entgegen, der ſelbſt die Klänge des Badenweiler Marſches über— tönte. Erſt nach Minuten konnte der Leiter der 3. Sondertagung der deutſchen Frauen die mit einem Begeiſterungsſturm aufgenommene Mitteilung machen, daß der Führer das Wort ergreifen werde. Der Eindruck, den die Rede des Führers auf die 20 000 Frauen und Mädchen in der Halle machte, war unbeſchreiblich. Gleich nach den erſten Sätzen zeigte ſich, wie innig das Verhältnis der deutſchen Frauen zum Füh⸗ rer iſt.(Rede an anderer Stelle dieſes Blat⸗ tes.) Nachdem der Jubel, mit dem der Schluß der Rede des Führers aufgenommen wurde, ver⸗ klungen war, dankte die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink dem Führer. Und während in der Halle noch die Hymnen der Nation und ein von der Frauenführerin ausgebrachtes Sieg⸗Heil auf den Führer letztes Gelöbnis und Bekenntnis waren, toſte auf dem freien Ge⸗ lände vor der Halle noch das Jubeln von Zehntauſenden von Frauen und Mädchen, die hier ihren Führer grüßten und ihm dankten. loyd George in heidelberg eingetroffen Heidelberg, 11. Sept. Der frühere engliſche Miniſterpräſident Lloyd George iſt mit ſeiner Begleitung, in der ſich auch Freiherr Geyer von Schweppenburg befindet, heute nachmittag in Heidelberg eingetroffen und hat für einige Tage im Schloßhotel Woh⸗ nung genommen. Am Samstag wird Lloyd George unter Führung von Vertretern der Landesbauernſchaft das heſſiſche Erbhöfedorf Riedrode bei Lorſch und das benachbarte Frauenarbeitsdienſtlager beſichti- gen, da er vor allem auch die neue deutſche Agrarordnung in der Praxis kennen ler⸗ nen will. Anſchließend kehrt er dann wieder nach Heidelberg zurück. Schiffbauer in London feſtgenommen Frankfurt a. M., 11. Sept. Nach einer Mitteilung der deutſchen Botſchaft in London iſt der flüchtige Juwelendieb Karl Schiffbauer, der ſeinem Wiesbadener Arbeitgeber Ende Auguſt ds. Is. Schmuckſachen im Werte von Iran, Irak, Lettland, Afghaniſtan, Jugofla⸗ wien, Ungarn, Nicaragua und der Dominika⸗ niſchen Republik, ſowie die Geſchäftsträger von Guatemala, Panama, Ecuador, Bulga⸗ He n day e, 11. Sept. Ueber die Verhand⸗ lungen, die das Madrider diplomatiſche Korps am Donnerstag in St. Jean de Luz geführt Grund einer Behauptung des ſchwediſchen ſo⸗ zialiſtiſchen Senators Branting, wonach die Nationaliſten gedroht hätten, Giftgas ge⸗ gen Madrid anwenden zu wollen, hatte die eng⸗ liſche Regierung ihren Madrider Botſchafter beauftragt, das diplomatiſche Korps in St. Jean de Luz zu einem Schritt bei der nationalen Regierung in Burgos zu veranlaſſen, durch den auf die ſchwere Verant⸗ wortung hingewieſen werden ſollte, die die An- wendung von Giftgaſen darſtellen würde. Auf Vorſchlag des italieniſchen Botſchafters hat das diplomatiſche Korps jedoch am Don⸗ nerstag einſtimmig beſchloſſen, dieſer Anregung der engliſchen Regierung nicht Folge zu lei⸗ ſten, da kein Grund dafür vorläge, die Behauptungen des ſchwediſchen Senators als wahrheitswürdig zu betrachten. Auch die Frage der Erſchießung von Geiſeln wurde angeſchnitten. Da die rote Regierung von Madrid eine dahingehende Anregung des diplomatiſchen Korps bekanntlich abgelehnt hat, hielt das diplomatiſche Korps es nicht für angebracht, nunmehr auf einen Einzelfall einzugehen, der dazu nur hypothetiſcher Natur iſt und einen moraliſchen Druck auf eine der kriegsführenden Parteien darſtellen würde ſowie als feindſeliger Akt angeſehen werden könnte. Durch einen ſolchen Schritt würde die Unparteilichkeit des diplomatiſchen Korps leiden. Jan Sebaſtian vor dem Angriff der Nalionaliſten Irun, 11. Sept. Flüchtlinge, die aus San Sebaſtian kommen, berichten von einer bis zur Unerträglichkeit geſpannten und nervöſen Stimmung in der belagerten Stadt. Nachdem die Truppen der Nationaliſten die Einkreiſung beendet und in den letzten Tagen kaum Angriffshandlungen vorgenommen haben, erwartet man in San Se- baſtian ſtündlich den entſcheiden⸗ den Angriff. In der Bevölkerung herrſcht der ſehnlichſte Wunſch, daß die militäriſche Leitung die Stadt übergeben möge, um ihr das Schickſal von Irun zu erſparen. Die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den baskiſchen Separatiſten und den Anarchiſten über dieſe Frage dauern an. Es ſcheint, daß im Augenblick die baskiſchen Sepa⸗ ratiſten den ſtärkeren Einfluß haben. Sie ha⸗ ben eine aus 600 Mann beſtehende Sonder- polizei geſchaffen, die unter der Führung eines baskiſchen Polizeioffiziers ſteht, und die über einer Million Reichsmart geſtohlen hat, dort verhaftet und feſtgeſetzt worden. der Jührer begrüßt die Diplomalen Auf der Kaiſerburg in Nürnberg Zur Lage in Spanien Die Beſchlüſſe des Madrider dinlomaliſchen Korys in 51. Jean de euz hat, werden folgende Einzelheiten bekannt: Auf von Ribbentrop, der Chef des Protokolls Geſandter von Bülow⸗Schwante. Nach der Begrüßung richtete der Führer an die diplomatiſchen Vertreter Worte des Dankes, daß ſie ſeiner Einladung zum Reichs⸗ parteitag der NSDAP., dem großen Jahres⸗ appell der Nation. Folge geleiſtet hätten. Der türkiſche Botſchafter Hamdi Arpag erwiderte im Namen des diplomatiſchen Korps dem Führer und dankte für die liebenswürdige Einladung, der ſie mit großer Freude gefolgt ſeien. Alles. was ſie bisher geſehen und erlebt hätten, habe ſie mit außerordentlich großem In⸗ tereſſe erfüllt und ihnen tiefe Eindrücke ver⸗ mittelt. Anſchließend empfing der Führer den Geſand⸗ ten in beſonderer Miſſion von Coſtarica Dr. Acoſt a, der begleitet war vom Sohn des Staatspräſidenten von Coſtarica Dr. Cortez. ausländiſchen diplomalen rien, Eſtland, Venezuela, Litauen, Dänemark, Tſchechoſlowakei, Mexiko, Schweiz und Oeſter⸗ reich. Von deutſcher Seite nahmen an dem Emp— fang teil: die Reichsleiter Dr. Frick, Dr. Goebbels, Reichsführer SS. Himmler, Stabs⸗ chef Lutze, Dr. Ley, Roſenberg, Dr. Frank, Hierl, Baldur von Schirach, Bouhler und Fiehler, ferner Reichsaußenminiſter von Neu⸗ rath, Botſchafter SS.⸗ Gruppenführer von Ribbentrop, Korpsführer Hühnlein, Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten, Gau⸗ leiter Bohle, die Hauptamtsleiter Dr. Todt und Hilgenfeldt, Stabsleiter Strenger vom Verbindungsſtab, SS.⸗Brigadeführer General a. D. von Maſſow, Oberſturmbannführer Rodde und die Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink, ſowie vom Auswärtigen Amt Miniſterialdirektor Dr. Dieckhoff, der Chef des Protokolls, NSKK.⸗Oberführer von Bülow⸗ Schwante und die Legationsräte Kotze und Schmidt. baskiſchen Separatiſten iſt es auch zu danken, daß die Inſaſſen des im Hafen von San Seba⸗ ſtian liegenden Geiſelſchiffes zunächſt nach Bil⸗ bao transportiert und damit einer unmittel⸗ baren Bedrohung durch die Anarchiſten in San Sebaſtian im Falle des Sieges der Militär⸗ gruppe entzogen worden ſind. rigkeiten, die Tauſende von Frauen und Kindern abzubefördern, die ſich nach Frank⸗ reich in Sicherheit bringen wollen. Während es am Mittwoch gelungen war, einen Transport von 1000 Flüchtlingen nach Le Verdon zu Hingegen macht es außerordentliche Schwie⸗ J Bekanntmachungen der N. S. D. A. B. Kreis Heppenheim NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Man, Gutleutſtraße 3—14, dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Wienstag, Mittwoch und Freitag, von 1718 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. *** Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. und Freitag 7 —— 8 ASB DA. Der Kreis⸗Preſſe⸗ und ⸗Propagandawalter. Der Vertrieb der antiſemitiſchen Wochenſchrift „Der Stürmer“, iſt weitgehendſt zu unterſtützen. Be⸗ ſonders weiſe ich bei dieſer Gelegenheit auf die an⸗ läßlich des Reichsparteitages erſcheinende Sonder. nummer des Stürmer„Die Weltverſchwö⸗ rer hin. Jeder Amtswalter muß dieſe Zeitung leſen. Vetter, Kreiswalter. 42850 2 NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Ortswaltung Heppenheim. Zu dem heute Samstag, abends 8 Uhr im Saalbau Kärchner ſtattfindenden Heimatabend der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Orts⸗ waltung Heppenheim, mit dem Gebirgstrachten⸗ verein Heppenheim, ſind die Mitglieder der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, ſowie deren Angehörigen, herz⸗ lich eingeladen. Beſondere Einladung ergeht an die Gaſtwirte und Quartiergeber, welche Urlauber aus anderen Gauen der NSG.„Kraft durch Freude“ verpflegt und beherbergt haben. Vetter, Kreiswalter. PPAAPGPrCCfooofTbfbTbTTfeTbTbTTTeeeee e nerstag faſt jeder Einſchiffung. Obwohl einige Dampfer im Hafen zur Aufnahme von Flücht⸗ lingen bereit lagen, verhinderten die Milizen mit der Waffe in der Hand den Tauſenden von Frauen, Kindern und Greiſen, die ſich mit ihren N 00 bringen, widerſetzten ſich die Milizen am Don⸗ eufthanſaflugbool Cephyr Berlin, 11. Sept. Am Donnerstag um 23.22 Uhr deutſcher Zeit landete das Luft⸗ hanſaflugboot„Dornier Do. 18 Cephyr“, das— wie ſchon gemeldet— am Donnerstag früh um 1.10 Uhr von Bord des Motorſchiffes„Schwa⸗ benland“ bei Horta auf der Azoreninſel Fayal abgeflogen war, im New Vorker Flughafen. Die zurückgelegte Strecke betrug über 4000 km. und wurde in 22 Stunden 12 Minuten bewäl⸗ tigt. Die Beſatzung des Flugbootes beſtand aus Direktor Freiherr von Gablenz, Flugkapitän Joachim Blankenburg. booten um Flugzeugfunker Ehlberg und Flugmaſchiniſt Eger. Mit der Landung in New Vork hat die Deut⸗ ſche Lufthanſa als erſte Luftverkehrs⸗Geſellſchaft der Welt den Nordatlantik mit einem für den planmäßigen Luftpoſtverkehr ausgerüſteten Flugzeug in der ſchwierigen Oſtweſtrichtung. alſo von Europa nach Amerika bezwungen. Dieſe bedeutende Leiſtung iſt das Ergebnis einer jahrelangen, planvollen Vorbereitung. Die praktiſchen Vorarbeiten begannen mit dem Schleuderflugdienſt der Lufthanſa von den Norddeutſchen Lloyddampfern„Bremen“ und „Europa“ aus bereits im Jahre 1929. Hier wurden im Laufe der Jahre außerordentlich wertvolle Erfahrungen geſammelt, die auch bei der erfolgten Aufnahme des planmäßigen Luft⸗ poſtdienſtes über den Südatlantik mitverwandt werden konnten. Ueber zwei Jahre hindurch war die Lufthanſa die einzige Luftverkehrs⸗ Geſellſchaft, die einen durchgehend nur mit Flugzeugen betriebenen Verkehr über den Süd⸗ atlantik regelmäßig und pünktlich unterhielt. Inzwiſchen ſind mit den Lufthanſaflugboo⸗ ten faſt 200 Ozeanüberquerungen im Süd⸗ atlantik planmäßig durchgeführt worden. Dieſe ſtolze Zahl ſteht einzig in der Welt. Man hatte, als man jetzt die Erkundigungs⸗ die Aufgabe hat, allen Uebergriffen mit der Waffe entgegenzutreten. Dem Eingreifen der flüge im Nordatlantik in Angriff nahm, alſo Kleiderbündeln am Hafen eingefunden hatten, das Verlaſſen der Stadt. 0-18 überquert den Ozean in New Bork gelandel atlantikflugdienſt geſchaffen, ſo daß man, ge⸗ ſtützt hierauf. dieſen Nortatlantik⸗Weitflug durchführen konnte. An dieſen Verſuchen ſind, wie die Lufthansa ſchon meldete, zwei Dornier Do.— 18 Flug⸗ boote, ausgerüſtet mit Junkersſchweröl motoren. und das zur Zeit bei den Azoreninſeln liegende Motorſchiff„Schwabenland“, der aus dem Südatlantik bekannte ſchwimmende Flugſtütz⸗ punkt, beteiligt. Es handelt ſich bei den Flug⸗ eine Weiterentwicklung der ſeit über 12 Jahren bewährten Dornier⸗Wale, die beſonders für den Langſtreckenverkehr gebaut wurden und ebenfalls von den Heinkel⸗Groß⸗ flugzeug⸗Schleuderanlagen abgeſchoſſen werden können. Die Junkers⸗Schwerölmotoren ſind hier zum erſten Mal in einem Seeflugzeug ein⸗ gebaut, nachdem die Lufthanſa als einziges Luftverkehrsunternehmen der Welt ſeit Jahren mit dieſen Oelmotoren den planmäßigen euro⸗ päiſchen Streckenverkehr fliegt und mit ihnen die für einen derartigen ſchwierigen Verſuch notwendigen guten Erfahrungen gemacht hat. Auch das zweite Nordallankifflug⸗ bool der Lufthanſa erfolgreich Azoren⸗Bermuda in 18%¼ Stunden. Berlin, 11. Sept. Am Freitag abend um 21,31 Uhr MEz. landete das Erkundungsflug⸗ boot Dornier Do 18 Aeolus, das zweite im Nordatlantik⸗Erkundungsdienſt eingeſetzte Poſt⸗ flugzeug, im Hafen von Hamilton auf den Ber⸗ muda⸗Inſeln. Das Flugboot wurde am Frei⸗ tag früh um 3,16 Uhr MEZ. auf der Reede von Horta vom Motorſchiff Schwabenland ab⸗ geſchleudert. Es hat demnach eine Entfernung von rund 3500 km in 18 Stunden 15 Minu⸗ ten bewältigt. Die Beſatzung des Flugbootes beſteht aus Frhr. von Buddenbrock, Flugkapitän von Engel, Flugzeugfunker Stein und Oberflug⸗ eine bedeutende Erfahrung im Nord⸗ und Süd⸗ maſchiniſt Gruſchwitz. * Fr unsere. Iuqiencl So erging es einem geizigen Vöſewicht Der Goldklumpen in Nachbars Garten In einem Dorf lebte einmal ein ſtein⸗ reicher geiziger Bauer. Der hieß Hirſekorn und beſaß einen ſtattlichen Hof mit einem großen Wohnhaus, Ställen, Scheunen und vielen Ländereien. Man ſagte von ihm: er habe Geld im Keller zu liegen, daß er es ſchaufeln könne. Hirſekorn war dabei ein ſchlechter Menſch, und wenn einmal ein lahmer Mann, eine kranke* oder ein armes Kind zu ihm kamen, ſo trieb er ſie mit der Pferdepeitſche vom Hof und hetzte obendrein die Hunde auf ſie. Seinen Reich⸗ tum aber hatte Hirſekorn nicht durch harte Arbeit erworben, ſondern er hatte Hof und Aecker und Geld von ſeinem Vater geerbt. Neben Hirſekorn wohnte der Bauer Qunack. Der war fleißig, plagte ſich von früh bis ſpät und war immer froh und guter Dinge, obgleich er es nie ſo recht zu etwas bringen konnte. Er hatte jedoch im⸗ mer ſatt zu eſſen, und das genügte ihm. Eines Nachts kam ein ſonderbares Männ⸗ chen zu Qunack. Er verbeugte ſich und ſagte:„Ich gehöre zum Volk der Stern⸗ ſchnuppengeiſter und bin auf die Erde ge⸗ kommen, um dir zu helfen und um den Bauer Hirſekorn zu ſtrafen.“ „Ich will ja dar keine Hilfe,“ antwortete Qunack,„und daß du Hirſekorn beſtrafen willſt, das geht mich nichts an.“ Der Sternſchnuppengeiſt lachte:„Das iſt anſtändig von dir gedacht, daß du keine Hilfe willſt, lieber Qunack. Wenn ich dich aber bitte, mir zu helfen, würdeſt du mir meinen Wunſch abſchlagen?“ Qunack ſchüttelte den Kopf.„Wenn ich jemandem helfen kann, will ich es gerne tun.“ Darauf erzählte der Sternſchnuppengeiſt, daß Hirſekorn erſt vor ganz kurzer Zeit ein kleines Mädchen mit der Peitſche faſt tot eſchlagen hätte und daß es wirklich an der Zeit ſei, den Böſewicht zu beſtrafen. Er erklärte weiter, was Qunack bei allem zu tun hatte, und Qunack war es zufrieden. In der nächſten Nacht ging Qunack in ſeinen Garten und blickte zum Himmel hin⸗ auf. Er brauchte gar nicht lange zu war⸗ ten, bis eine Sternſchnuppe fiel. Qunack wünſchte ſich ſofort, daß die Sternſchnuppe aus Gold ſei und daß ſie in ſeinen Garten falle. Im nächſten Augenblick raſchelte es hinter ihm in den Blättern der Bäume, ſchlug auf die Erde, und als ſich Qunack umdrehte, ſah er einen fauſtgroßen Gold⸗ klumpen mitten im Blumenbeet liegen. Qunack bückte ſich, ſah, daß es wirklich Gold war, lachte ſtill vor ſich hin und ging dann in ſeine Hütte zurück, ohne den Gold⸗ klumpen mitzunehmen. Am nächſten Morgen war Qunack ſchon ganz früh auf, trat ans Fenſter und ſah den Goldklumpen immer noch im Blumen⸗ beet liegen. Qunack ſtellte ſich hinter die Gardine, ſo daß er ſelbſt nicht zu ſehen war und paßte auf. a Es dauerte nicht lange, bis Hirſekorn aus der Tür ſeines Hauſes trat. Hirſe⸗ korn ging über ſeinen Hof, kam auch an den Gartenzaun und erblickte bei Qunack im Blumenbeet den glitzernden Klumpen. Das iſt doch Gold, dachte er bei ſich und machte gleich gierige Augen. Er verge⸗ wiſſerte ſich, ob ihn niemand ſah, kletterte über den Zaun und ſchlich vorſichtig durch Qunacks Garten bis zum Blumenbeet. Er bückte ſich und betrachtete den Goldklumpen. Er dachte bei ſich: es weiß ja niemand da⸗ von, nahm das edle Metall in die Hand Bastelfreunde und wollte ſich gerade aus dem Staub machen, als er erſchrocken zuſammenfuhr. Er blickte ſich um und ſah ſeinen Nachbar Qunack, der unbemerkt an ihn heran⸗ getreten war. Qunack machte ein zorniges Geſicht. „Was machſt du in meinem Garten?“, fragte er.„Willſt du Blumen ſtehlen?— Was haſt du denn überhaupt in der Hand, zeige mal her! Das iſt ja Gold! Gold, wie ich es mir geſtern Nacht beim Er⸗ blicken einer Sternſchnuppe gewünſcht habe! Das iſt aber fein! Gib mal gleich her und igt daß du fortkommſt, aber ſchleu⸗ nigſt!“ Hirſekorn zitterte vor Schreck an allen Gliedern. Er gab den Goldklumpen nur widerwillig aus der Hand, denn er hätte ihn allzugern behalten.„Iſt es wirklich wahr, daß du dir das Gold bei einer Stern⸗ ſchnuppe gewünſcht haſt?“ Bilder: Archiy Aufwärts-Verlag M „Aber ja, ſo war ich Qunack heiße! Und heute nacht werde ich mir einen zweiten Goldklumpen wünſchen. Hoffentlich fällt wieder eine Sternſchnuppe.“ Hirſekorn hatte es auf einmal ſehr eilig. Er ging in ſein Haus hinein und war den ganzen Tag über nicht mehr zu ſehen. Er hatte ſich ſchlafen gelegt, denn er wollte die kommende Nacht munter bleiben. Als die Nacht hereinbrach, nahm Hirſe⸗ korn einen Liegeſtuhl und ging in ſeinen Obſtgarten. Er ſtellte den Liegeſtuhl auf, holte ſich noch ein paar weiche Kiſſen und machte es ſich bequem. Er konnte ſo, ohne daß er ſich ſonderlich anzuſtrengen brauchte, den Sternenhimmel beobachten. Die Zeit verging, und wäre Hirſekorn nicht gar zu gierig auf das Gold geweſen, ſo hätte er ſchon längſt die Geduld ver⸗ loren. Er ſaß aber und wartete und hatte trotz des Liegeſtuhles und der Kiſſen ſchon einen ganz ſteifen Hals bekommen. Hirſekorn hörte den erſten Hahn krähen, als er plötzlich eine furchtbar große Stern⸗ ſchnuppe am Himmel aufblitzen ſah. Er war ſofort ganz aufgeregt und wünſchte ſich, daß ſie aus Gold ſei und daß ſie in ſei⸗ nen Garten falle. Im nächſten Augenblick raſchelten über ihm die Blätter des großen Apfelbaumes, und ehe Hirſekorn begriff, was mit ihm geſchah, fiel ihm die Stern⸗ ſchnuppe mitten auf den Kopf. Hirſekorn hatte ein großes Loch im Kopf und war ſofort tot. Seit der Zeit aber können ſich. die Men⸗ ſchen immer etwas wünſchen, wenn die Sternſchnuppen vom Himmel fallen. Den guten Menſchen, ſo ſagen die Leute, gehen dieſe Wünſche in Erfüllung. Die ſchlechten und böſen Menſchen aber ſollen ſich vor⸗ ſehen und ſollen lieber keinen Wunſch aus⸗ ſprechen, denn es könnte ſein, daß es ihnen nicht beſſer ergeht als dem geizigen und böſen Bauer Hirſekorn. Kurt Stein Auf wessen Seite sind die Lacher ꝰ Während eines juriſtiſchen Examens an der Univerſität Berlin ſtellte der prüfende Profeſſor an den Kandidaten die Frage: „Können Sie mir den deutſchen Kaiſer nennen, der die Halsgerichtsordnung(Ge⸗ richt über Leib und Leben) erlaſſen hat?“ Der Kandidat war in Nöten. Gerade darüber wußte er überhaupt nichts. Sein Blick wanderte hilfeſuchend von einem Pro⸗ feſſor zum andern. Einer hatte Mitleid mit dem Kandidaten und flüſterte ihm zu: „Kaiſer Karl“. Doch der prüfende Profeſſor, der die Ver⸗ legenheit des Studenten wohl bemerkt hatte, ließ von dieſem Thema nicht ab und fragte weiter:„Wie Sie wiſſen, gibt es mehrere deutſche Kaiſer, die den Namen Karl gehabt haben. Wer von ihnen hat die bewußte Ordnung erlaſſen?“ Der Kandidat konnte auf dieſe Frage wieder nicht antworten. Sein Blick wan⸗ derte abermals hilfeheiſchend im Kreiſe. Der hilfreiche Profeſſor wollte auch dies⸗ mal beiſpringen, ſpreizte die fünf Finger ſeiner Hand, fuhr ſich, damit es nicht auf⸗ fallen ſollte, mit eben derſelben Hand über den Kopf und erwartete nun, daß der Kan⸗ didat richtig„Karl““ ſagen würde. Doch er ſollte ſich geirrt haben. Die ver⸗ kehrte und doch ſo berechtigte Antwort Jau⸗ tete:„Karl der Kahle“, denn der auf⸗ geregte Prüfling hatte weniger die Hand mit den geſpreizten Fingern, vielmehr die darunter befindliche Glatze des mißverſtan⸗ denen Helfers geſehen. Vor 50, 100 und mehr Jahren Vor 59 Jahren wurde in München der Forſchungsreiſende Wilhelm Filchner geboren. Seine großen Reiſen, durch die er bekannt wurde, führten ihn im Jahre 1900 in das aſiatiſche Gebirgsland Pamir, in den Jahren 1904⸗05 nach Nordoſt⸗Tibet und China, 1911-12 in das Südpolargebiet und 1926 bis 1928 nach Zentralaſien. E Alexander von Humboldt, der große Naturforſcher und Geograph, der vor 167 Jahren in Berlin geboren wurde, führte große Studien⸗ und Forſchungs⸗ reiſen durch. Er bereiſte Mittel⸗ und Süd⸗ amerika, beſtieg den in den ſüdamerikani⸗ ſchen Anden gelegenen 6310 Meter hohen, erloſchenen Vulkan Chimborazo und leitete eine Ural⸗ und Altaiexpedition. Seine Forſchungsarbeiten liegen hauptſächlich auf dem Gebiet der Klimakunde und der Pflan⸗ zenmorphologie, der Wiſſenſchaft von der Entwicklung und Herkunft der Formen und Geſtalten der Pflanzen. 211 Der norddeutſche Lyriker und Erzähler Theodor Storm wurde vor 119 Jahren in Huſum geboren. Er lebte als Amts⸗ richter in Huſum. Unter ſeinen zahlreichen Novellen ſind beſonders„Hans und Heinz Kirch“,„Immenſee“,„Pole Poppenſpäler“, „Eekenhof“ und die„Geſchichten aus der Tonne“ leſenswert. Bekannt iſt auch ſein Märchen„Der kleine Häwelmann“. 2 Vor 124 Jahren ging die alte ruſſiſche Hauptſtadt Moskau in lammen auf. Sie wurde von den Ruſſen ſelbſt in Brand geſteckt. Das war der Anfang von Napoleons Ende. Am 15. September 1882 wurde der U⸗Boot⸗Kommandant Otto Weddigen in Herford Weſtfalen, geboren. Er ver⸗ ſenkte mit U 9 am 22. September 1914 drei engliſche Kriegsſchiffe, am 25. Oktober des⸗ ſelben Jahres den engliſchen Panzerkreuzer Hawke und wurde ſeit März 1915 vermißt. 1 Am 16. September 1736, alſo vor 200 Jahren, ſtarb der Phyſiker Gabriel Daniel Fahrenheit im Haag. Er erfand das nach ihm benannte Thermometer, nach dem mitunter noch unſere Großeltern die Tem⸗ peraturen maßen. Fahrenheit war von Beruf Glasbläſer. Er wurde 1686, alſo vor 250 Jahren, ge⸗ boren. Zeitvertreib durch Basteln Ein Schicksalsrad wird zusammengebaut Ich entdeckte kürzlich auf dem großen Volksfeſt den Mann mit dem Glücksrad. Ich drängte mich durch die Herumſtehenden, ſah dez wie die Leute auf die verſchiedenen Zahlen einen Groſchen ſetzten und dann gewannen und verloren. Ich verſuchte chließlich ſelbſt mein Glück. Aber was mich viel mehr intereſſierte, das war die Zuſammenſtellung dieſes gro⸗ ßen Rades mit den vielen Zahlen, mit dem Pfeil, der ſich dreht. Ich fand bald heraus, wie das Glücksrad lief. Ich ging nach Hauſe, verſchwand in meiner Baſtel⸗ kammer, war den ganzen Nachmittag über nicht mehr zu ſehen, ich zimmerte mir ſelbſt ein Glücksrad— es wax gar nicht ſchwer. Ich will beſchreiben, wie wir uns ein Glücksrad bauen: Wir nehmen ein Holz⸗ brett, 32 Zentimeter lang, 32 Zentimeter breit und 2 Zentimeter hoch. Das reiben wir mit grobem und dann feinem Sand⸗ papier glatt. Nun zeichnen wir uns auf einem feſten Bogen Papier einen Kreis mit einem Ra⸗ dius(halber Durchmeſſer des Kreiſes) von 15 Zentimeter und einen zweiten Kreis 6 0 0 105 U 0 mit einem Radius von 13 Zentimeter. Dann teilen wir den Kreisbogen in zwölf gleiche Abſchnitte. Das geht ſehr leicht, denn der Radius läßt ſich ſechsmal in den Kreisbogen eintragen. Wir brauchen alſo nach Eintragen des Radius nur noch die ſechs erhaltenen Kreisabſchnitte zu teilen: Wir ziehen die Trennungslinien(Durch⸗ meſſer). Zwiſchen die beiden Kreiſe ſchrei⸗ ben wir endlich in die einzelnen Abſchnitte nacheinander die Zahlen von 1 bis 12 und ſchraffieren die nach innen zu gelegenen Felder der Zahlen 1, 4, 7 und 10. Nun brauchen wir noch das Laufrad. Das Laufrad wird über einen Draht ge⸗ ſchoben, der am Ende einen U⸗förmigen Haken hat. Dadurch kann das Rad weder nach außen noch nach innen entweichen, muß vielmehr auf einer vorgeſchriebenen Bahn bleiben. Am anderen Ende wird der Draht zu einer Oeſe gebogen, durch die wir einen Nagel ſtecken. Der Nagel muß in den Mittelpunkt der mit Zahlen ver⸗ ſehenen Kreisſcheibe geſchlagen werden, die wir auf das quadratiſche Holzbrett leimen. Unſer Rad iſt fertig. Jetzt wollen wir unſer Glück verſuchen. Auf die Felder 2, 3, 5, 6, 8, 9, 11, 12, darf nur eine Spiel⸗ münze, auf die Felder 1, 4, 7 und 10 müſſen drei Münzen geſetzt werden. Hat jeder Mitſpieler geſetzt, wird das Glücks⸗ oder Schickſalsrad gedreht. Die Zahl, auf der es ſtehen bleibt, hat gewonnen. Der Ge⸗ winn iſt immer ein dreifacher. Die Spie⸗ ler können alſo drei oder neun Spiel⸗ münzen ausgezahlt bekommen. Ob unsere Freunde die Aufgabe lösen? 23 Streichhölzer können uns allerhand Kopfzerbrechen machen. Wir teilen die Hölzer erſt einmal in vier Gruppen. In der erſten Gruppe liegen drei, in der zwei⸗ ten fünf, in der dritten ſieben und in der vierten acht Hölzer nebeneinander. Die Aufgabe, die wir ſtellen und die ſoviel Kopfzerbrechen macht, lautet nun:„Die Hölzer jeder dieſer Gruppen ſollen ſo zu⸗ ſammengelegt werden, daß ſie immer den⸗ ſelben Zahlenwert ergeben.“— Wie machen wir das? Wir wollen es einmal verſuchen, ehe wir weiterleſen oder auf die Abbil⸗ dung ſchielen. Alle vier Gruppen ergeben vier Die drei Streichhölzer der erſten Gruppe legen wir zu einer„arabiſchen vier“, die fünf Streichhölzer der zweiten Gruppe zu einer„römiſchen vier“, die ſieben Streich⸗ hölzer der dritten Gruppe zu einer„arabi⸗ ſchen eins mal arabiſchen vier“ und die acht Streichhölzer der vierten Gruppe zu einer„römiſchen fünf minus römiſchen eins“ zuſammen. Ob unſeree Freunde die Aufgabe löſen? 5 Dſe Auflösungen der Gruppen bis IV —. W f 6 win erb esel feln früh Lu ſie alhu des ſhier Unter Ale dieſen Kirch ts ih r ft ten if „L Sei hilft fühlen hinter betpor Aalſuf Under den d Abt 43 1 Mlle lt, g dat f tige l Auc auf da loch m Oberle Et Hängt Bei fol die Tel fl. N. it die! ber Age d dan Juhen Huange, ſindig n. „Das kt unper Er hal ſe. Et; es auf, 9. lun iſt 6 es it ir d Stile De ll gegen klſehrg „It ſch letsbor denn 9e Nein fatto hi, den lit h nic 8ÿ 9 „o 5 ine 7 Vlſten licht y; Das 1. N diesem 1 . in he f U * 37 Sonntag, den 13. September a 1936 525——.—-—¼— Jochen kuk ſeine Pflicht Von Arthur M. Fraedrich Gegen Mittag war ein ſtarker Südweſt⸗ wind aufgekommen, und gegen Abend hat er das Meer in einen brodelnden Hexen⸗ keſſel verwandelt. Schäumende Berge praſ⸗ 121 herab auf die Fiſcherboote, die nicht rüh genug das ſchützende Bollwerk der Lotſonſtation aufſuchten. Steilab müſſen ſie ins Wellental. Wenn eines von ihnen allzulange unten bleibt, erſchrickt die Frau des Lotſen dort am Fenſter. Sie vergißt ſchier das Hinhorchen auf das ſüße Pochen unter dem Mutterherzen Als der Briefträger Jochen Piersdorf an dieſem Abend von dem Beſtellgang ins Kirchdorf, in ſein Haus zurückkehrt, läuft es ihm ab und zu kalt den Rücken hinab. Er ſchüttelt ſich und geht mit naſſen Schrit⸗ ten in die ohnſtube an den Backſteinofen. „Was ein Sturm, Mutter“, fat er. Seine Frau muſtert ihn flüchtig. Sie hilft ihm beim Stiefelausziehen, ſtreicht fühlend über ſeine Stirn, holt die fürſorglich 1 5 den Ofen geſtellten Filzpantoffel ervor und watſchelt in die Küche, um die Aalſuppe aufzutragen. Hernach wird ſie Lindenblütentee aufbrühen; der iſt gut ge⸗ gen die Grippe. Aber die Aalſuppe will dem Mann die⸗ ſes Mal nicht recht munden. Auch der Feferabendfriede kommt nicht über ihn wie ſonſt, als er zeitungleſend auf der Ofen⸗ bank ſitzt. Seine Sinne ſind ſeltſam ſchläf⸗ rig; nur das Ohr iſt ganz wach. Auch ſeine Frau iſt hellhörig; ſie horcht auf das Rauſchen der Linden vorm Haus, noch mehr aber auf das Summen in der Oberleitung jenſeits der Straße. Er ſolle ins Bett, tüchtig ſchwitzen, drängt ſie nun ſchon zum zweiten Male. Bei ſolch einem Unwetter pendeln nämlich die Telefondrähte bedenklich aufeinander zu. Wenn ſie ſich ineinander verhaſpeln, iſt die Störung da. Dann ſummt es in der Agentur, dann ſchickt der Poſtmeiſter, und dann muß der Störungsſucher, ihr Jochen los mit der acht Meter langen Stange, muß die verhaſpelte Stelle aus⸗ findig machen, muß ſie beſeitigen. zu Bett, Jochen, geh zu Bett!“ hört er eine Stimme.„Keinen Hund jagt man in o ein Wetter hinaus.— Hat es einen Zweck, daß du die Drähte auseinanderbringſt? Willſt du etwa bis morgen früh bei den Leitungen, die ja doch keiner benutzt, zu dieſer nachtſchlafenden Zeit zubringen?— Mindeſtens vierzig Grad Fieber haſt du; bei zweiundvierzig Grad biſt du tot.“ Er richtet ſich ein wenig auf.„Nun, halte den Mund, Frau,“ knurrt er. Das Raunen aber iſt nicht ſtill. Da fährt Jochen in die Höhe.„Ich ſpinne,“ ſagt er barſch. Und entſchloſſen zieht er die Mütze noch weiter über die Ohren und ſchiebt ſich mit einem Ruck und mit gefälltem Staken um die Ecke, dem toſenden Sturm entgegen.„Dienſt iſt Dienſt, Jochen,“ knurrt er. Mitternacht iſt längſt vorüber, als er durch die ſturmdurchtoſte Dorfſtraße zurück⸗ wankt. Jochen Piersdorf hat ſeine Pflicht getan! Trotz Sturm und Regen und Schüttelfroſt iſt er mit den ſchweren Steig⸗ eiſen an den Füßen am Telefonmaſt empor⸗ geklettert, hat einen kiloſchweren Feld⸗ ſtein an die am ſtärkſten durchhängende Leitung gehängt und damit dem nochmali⸗ gen Verhaſpeln der Drähte einen Riegel vorgeſchoben. Bis morgen, bis die Leute 1 8 Hauptamt kommen, wird es ſchon gehen. Für dieſe faſt unmenſchliche Leiſtung muß er nun ſchwer aushalten. Zwei dicke Federbetten und drei wollene Decken ſta⸗ pelt die Frau über ihm auf, dennoch ſchüt⸗ telt ihn das Fieber wie ein Bündel Stroh. Bis der alte Landdoktor kommt, ſeinen Nücken abhorcht, etwas von„Entzündung“ murmelt und rät:„Umſchläge und noch⸗ mals Umſchläge! Es wird ſchon wieder werden!“ Jochen will ſagen, daß das alles nicht ſo ſchlimm iſt; aber er kann nicht recht; zwi⸗ ſchen den Schulterblättern ſticht es ent⸗ ſetzlich. „Schon gut, ſchon gut,“ kommt der Dok⸗ tor ihm entgegen.„So ein Unwetter aber wiſſe Das hat nicht nur Sie auf dem Ge⸗ wiſſen.“ „Den Lotſen habe ich in dieſer Nacht ins Krankenhaus ſchicken müſſen,“ plaudert der Arzt aus, als er ſich die Hände wäſcht. „Und ſeine Frau iſt vorzeitig mit Zwillin⸗ photo 1 gen niedergekommen. Die beiden geken⸗ „Das iſt nun einmal nicht anders,“ ſagt Sold der Reben* terten Fiſcher, denen der Lotſe Hilfe er unvermittelt. 6 brachte, wobei er ſich das Schultergelenk 1 1 3* Haber, 3 FFT 41, A gl. 1 r 55 ie. r ſchweigt. einem von b d 4 1 U e„ 5 es auf daß e dasselbe gedacht haben. Und Es will noch einmal blühen Der Sonne heb' entgegen Piersdorf?“ 2 f eine leenhe Site e, fals es Der Wald, bebe er ſtarb, nen Becher jungen Weins, e ee e die Stille jemand erwartet. g Er prangt in gold'nem Glühen Und heiſcht der Crunk den Segen, Deckenlaſt und Schüttelfroſt hoch aufrichtet gen id. delle log geit der Und lächelt purpurfarb. So wünſche ſegnend eins: ee been 98. 50. Elfjährige des Poſtmeiſters. N tor)- N „Iſt ſchon gut, mein Junge,“ ſagt Jochen 7 Daß, wenn nach Freud' und Leide,„Ja, ich war am Strande heute nacht. eee eee 1 bein Herz einſt brechen wilf eee eee . 5 2 0 18 Wie dieſer Herbſt es ſcheide, Wunder bei ſolch einem Wetter!“ „Mein Vater meint, nach der Lotſen⸗ N 25 0 0 N d ſtation hin.“ Verwundert über den ſtechen⸗ So heiter, groß und ſtill. en liaberglänzende 9 8 agend. d die beid il⸗ den Blick der Frau verſtummt er jäh und aten e und der gſcher geht wieder. g a eee e** rr auchꝰ We Und des Lotſen Schulter wird 5 1— en mal 1 1 Das Netz muß aber doch in Ordnung Sola N leich einer Mumie auch wieder gut?“ er den ick abgefangen N r, Jochen„Das Net aber do n olange wie er gleich einer umie ein⸗ 5 8 f Piersdorf, der gage Ert enge am Ort, ein!. Ob man teleſonkert oder nicht, das gewickelt in der warmen z Nach menſchlicher Vorausſicht iſt und Stube ſteht, geht 5 l e fi 1 1 5 bleibt alles in beſter Ordnung, mein lie⸗ hat dafür zu ſorgen, daß das Netz des Be- hat nichts zu ſagen. Ordnung muß ſein, es mit Jochen. Allein als er draußen ſteht, a 105 E zirks ſtötungsfref ift. 95. nachts, Mutter!“ un. die Achtmeterſtange an ſich nimmt, fällt— Aber nun müſſen Sie ſi das iſt gleich.„Herrgott, wenn es durchaus ſain müſſe, ein bel e Schüttelfroſt über ihn her. Er ruhig verhalten! „So'n Dreck!“ knurrt er aber doch, als dann könne ja auch der Poſtmeiſter einmal bibbert bis ins Mark; er hat alle Mühe, Da läßt Jochen ſich in die Kiſſen zurück⸗ das Hineinſchlupfen in die naſſen Stiefel ſelber gehen!“ it, Jerr zu bleiben über die ſchlotternden fallen. Seine Hände finden ſich als woll⸗ nicht ſo flott vonſtatten geht wie ſonſt. Sie bricht ah, denn ihr Jochen hält mit⸗ Knie. Vor ſeinen Augen tanzen Sterne, ten ſie beten, und ſeine Frau zieht die wol⸗ Das iſt nun das Signal für die Frau; ten beim Zuknöpfen der Litewka inne und und ein wildes Sauſen iſt in ſeinem Ge⸗ lenen Decken über ihm zurecht und ſtreicht in dieſem Hundewetter wolle er los? Eine ſteht ſie von unten herauf an. Da erinnert hirn. Schwankenden Schrittes taſtet er ſich weich über ſeine Stirn. Ablenkend ſagt ſie, Lungenentzündung, ja, die Schwindſucht ſie ſich, daß der Poſtmeiſter nur ein ge. hinter eine ſchützende Ecke, ſchwer ſtützt er dann müſſe ein Doktor ja auch bei jedem werde er ſich holen! Da ſolle gehen, wer undes Bein hat; das andere haben die ſich mit dem Staken. Ein Fieberſchauer Wetter raus. f wolle, ein Fieberkranker gehöre ins Bett! Ruſſen ihm weggeſchoſſen. nach dem andern bläſt der Südweſt über„Dafür iſt er Arzt,“ erwidert der Dok⸗ „Dienſt iſt Dienſt. Mutter,“ entgegnet„Aber Mutter!“ rügt Jochen Piersdorf. ſeinen Rücken.„Nun, nun,“ erwehrt er tor ernſt.„Ein Doktor iſt nun mal mehr er. Das iſt kein Widerſprechen, das iſt„Der Poſtmeiſter hat für mich und auch ſich einer aufſteigenden Ohnmacht und der für andere als für ſich da, Frau Piersdorf. eine klare ſachliche Feſtſtellung, ein Hin⸗ für dich ſein Bein hingegeben, und nun Gedanken, die ſich unvermittelt mit Bett, Dienſt iſt eben Dienſt!“ weis auf etwas Unabänderliches. ſoll er auch noch für mich— Mutter!“ Wärmeflaſche und anderen Dingen zu be⸗ Jochen Piersdorf richtet ſich wieder auf. Für Kranke habe das Wort jeden Sinn Sie ſchweigt. Sie weiß keinen Einwand ſchäftigen beginnen. 0 Und er ſieht den Doktor an und von dieſem verloren, meint ſie ſchlagfertig. Wozu denn mehr. Sie muß ſich nun damit abfinden,„„Ich muß fun wohl los,“ denkt er, trifft auf ſeine Frau, und als ſie ſeine Hand überhaupt! Von der Lotſenſtation habe daß ihr Jochen, ihr fieberkranker Jochen in jedoch keine Anſtalten, aus der ſchützenden nimmt, ſie drückt, zuckt um ſeinen Mund man des Nachts noch nie angerufen; wozu ſo einem Hundewetter auf Störungsſuche Ecke hervorzutreten. a Ja, er lug willenlos ein Lächeln, das alsbald das ganze Geſicht die Störung beſeitigen? Ob er ſich ſicher geht. Das einzige, was ſie noch tun kann, elt han; daß die Lider ſich über die hei⸗ überſtrahlt. Mit dieſem Lächeln gleitet ſei, daß die Stränge nicht noch ein zweites iſt, dafür zu ſorgen, daß er ſich bis an die ßen Augen legen und daß der Oberkörper Jochen Piersdorf hinein in einen langen, Mal zuſammenſchlügen? Haarſpitzen gut einmummelt. mehr und mehr in ſich zuſammenfinkt.„Geh ſtärkenden, geſundenden Schlaf. ö 1 1 233 9 5 3 — —— — . ere rr Ein Beitrag zum„Marnewunder“ 9.11. September 1914/ von Wilhelm Richter In eingehenden Betrachtungen zur Marneſchlacht von 1914 haben nam⸗ hafte franzöſiſche Militärſchriftſteller den Ausdruck„Marnewunder“ gebraucht und damit zugegeben, daß ſie das Zu⸗ rückgehen der deutſchen Truppen, welche ſich noch bis zum 9. und 10. September hin feſt verbiſſen hatten in den Feind, nicht recht als die Folge eines überragen⸗ den franzöſiſchen Sieges ausdeuten können. Es iſt wieder einmal September ge⸗ worden und die Gedanken der noch Leben⸗ den, die„einſt dabei waren“, eilen zurück um 22 Jahre. Scharf umriſſen tauchen auf aus der Erinnerung die Kampfereig⸗ niſſe jener Wochen, in denen auf den „Katalauniſchen Feldern“ etwa zehn Tage lang aktive deutſche Soldaten und junge Neſerviſten— alſo der Kern der alten Armee— in immer neuen Offenſivvor⸗ ſtößen anrannten gegen die Heere Joffres, welcher ſeine Truppen zu verzweifeltem Widerſtande anzufeuern vermochte durch den denkwürdigen Befehl:„Vaincre ou se faire tuer sur place!“(„Siegen oder ſich auf der Stelle totſchlagen laſſen!“) Durch die„Sendung des Oberſtleutnants Hentſch“ wurde bekanntlich der deutſche Rückzug veranlaßt. Hentſch ſelbſt iſt ſpäter in Rumänien vor dem Feinde gefallen und vermag ſich nicht mehr zu verteidigen gegen berechtigte oder unberechtigte Vor⸗ würfe. Niemand kann heute poſitiv zur Sache ſagen,„wie es gekommen wäre, wenn...—. Soviel ſteht bombenfeſt: Die deutſche Frontarmee hat nicht verſagt! Der Rückzug wurde von der Oberſten Heeresleitung befohlen, und die deut⸗ ſchen Truppen gehorchten. 3 Wie furchtbar das Ringen war im Höhepunkt der Marneſchlacht, alſo einen oder zwei Tage vor dem Zurückgehen, da⸗ für im folgenden ein Beiſpiel aus dem Be⸗ reich der 4. Armee: Im Norden war die Lage wenig günſtig. Kilometerweit hatte aber unſere 25. Di⸗ viſion am 9. September etwas ſüdlicher, in der Gegend von Chalons Boden ge⸗ wonnen. Am Nachmittag lief ſich der An⸗ griff feſt. Da traf gegen ſechs Uhr abends beim Regiment der Diviſionsbefehl ein, noch in der kommenden Nacht den etwa 1000 Meter vor uns liegenden Ort Mau⸗ rupt im Sturm zu nehmen und ſo zur all⸗ emeinen Entlaſtung der weiter nördlich 3 ringenden Regimenter beizutragen. 2 Vor mir liegt eine Abſchrift des Bataillonsbefehles, den unſere Kompanie gegen acht Uhr abends erhielt. Er lautet: III. Batl. 115. Stellung des Regiments ſüdöſtlich Pargny. 9. 9. 14, abends 7.30 Uhr. Bataillonsbefehl. R.—(den Kompanien 9, 10, 11 und 12.) 1. Feind verteidigt die Linie Le Montoy —Maurupt und daran grenzende Waldſtücke. 2. Die Diviſion geht heute nacht drei Uhr zum Angriff gegen Maurupt und Le Montoy vor;— das Regt., mit J. und Garde⸗Füſilier⸗Bataillon in vorderſter Linie(G.⸗F. links, J. rechts) im Abſchnitt: links das dreieckige Wäldchen ein Kilometer ſüdöſtlich Pargny, rechts beſtimmt durch Front⸗ ausdehnung von 800 Meter. Front nach Süden. 3. Das Garde⸗Füſilier⸗Bataillon ſteht 2.30 Uhr morgens in der vom Regi⸗ ment befohlenen Stellung, mit 9., 11. und 12. Kompanie in vorderſter Linie, 10. Kompanie 50 Meter hinter der Mitte. Frontausdehnung 400 Meter. 4. Die drei Kompanien in vorderſter Linie nehmen ihre Reſerven geſchloſſen etwa 20 Meter dahinter. 10. Kom⸗ panie bleibt ganz in geſchloſſener Ord⸗ nung(Kompaniekolonne). Der rechte Flügelpunkt des Bataillons wird im Verein mit J. Bataillon von 9. Kom⸗ panie durch weißes Band beſtimmt. 5. Gepäck wird zurückgelaſſen. Schlöſſer ſind aus den Gewehren zu nehmen und im die Brotbeutel zu ſtecken. Vorderſte Linie hat beim Antreten Seitengewehr aufgepflanzt. d. Die Kompanien haben in ihren Ab⸗ ſchnitten noch im Laufe der Nacht Patrouillen vorzutreiben, welche die gewonnenen Richtungslinien durch weiße Bänder kennzeichnen. 7. Patronenwagen ſind zu entleeren, und die Mannſchaften aus den Feld⸗ küchen reichlich zu verpflegen. Eiſerne Portion iſt aus den Torniſtern mit⸗ zunehmen. eee 8 .. 1 PP 8. Ich werde bleiben. gez. Frhr. v. Ungern⸗Sternberg. Das war der denkwürdige Angriffs⸗ befehl, nüchtern und klar, kein Wort zu viel, keins zu wenig! Punkt neun Uhr trifft er bei den Kompanien ein.* * Bereits nach einigen Stunden folgt die Ausführung. Glatt und ohne Ueberhaſtung rollt alles ab, gleich einem Uhrwerk. 10 Uhr nachts: Die Feldküchen fahren vor und halten, durch Buſchwerk, Nebel und Dunkelheit gedeckt, dicht hinter ihren Kompanien. Gruppenweiſe empfangen die Züge warmes Eſſen. 11 Uhr nachts: Den Erdlöchern jeder Kompanie entſteigen drei bis vier Ge⸗ ſtalten in Feldmütze, ohne Gepäck und Patronentaſchen, Rock⸗ und Hoſentaſche bergen einige Rahmen Munition. Auf dem Büchſenlauf ſteckt das geſchärfte Seitengewehr. Je ein junger Offizier führt. Leiſe wird durch die Schützenkette durchgeſagt:„Eigene Patrouille geht vor!“— Lautlos und gewandt tauchen die Späher hinein in den nächtlichen Schatten. Gegen Mitternacht marſchieren die Züge nacheinander und unauffällig etwa 200 Meter zurück. In einer Senke werden die Torniſter abgeſchnallt und in langer Reihe niedergelegt, hübſch aus⸗ gerichtet. Still kehren die Leute in die Stellung zurück und legen ſich ins Gras, hinter das ſchußfertige Gewehr. Dann werden Patronen verteilt, maſſenhaft. Etwas ſpäter kommen die Patrouillen wieder. Sie bringen tadelloſe Meldungen. 2.30 Uhr nachts: Leiſe erheben ſich die Mannſchaften und ſchwärmen geräuſch⸗ los aus auf der Grundlinie. Jeder faßt ſeinen linken Nebenmann ins Koppel und fühlt gleichzeitig, wie ſich ihm die Linke ſeines rechten Rottennachbarn ebenfalls in das Lederzeug hineinkrallt. Hart um⸗ klammert jeder mit der Rechten das Ge⸗ wehr, auf dem der Strahl des Seiten⸗ gewehrs blinkt, wenn einmal ein Sternen⸗ ſchimmer darauf fällt. Die den Ge⸗ wehren befehlsgemäß entnommenen Schlöſ⸗ ſer ſtecken im Brotbeutel. Niemand darf ſchießen!— Von den Japanern entnom⸗ mene Angriffstaktik!—„Wo geſchoſſen wird, da ſteht ein Franzoſe“, heißt es noch⸗ mals,—„er iſt niederzuſtechen oder niederzuſchlagen!“— Hinter der langen Kette der vorderen Linie ſtehen dichtauf breitformierte Kolonnen, welche die Wucht des Einbruchs vergrößern ſollen. * Punkt 3 Uhr: Es iſt ſtockdunkel und der Wind pfeift über die Wieſen— ſchiebt ſich taſtend die ſtahlbewehrte Maſſe vor⸗ wärts. Feiner Regen rieſelt herab. Und das iſt gut ſo! Aus dem Waldſtück rechts vor uns ſchreit gräßlich der Kauz, der Totenvogel!— Mit der Zeit erkennt man in groben Umriſſen und ſchließlich im Schein brennender Haufen immer deut⸗ licher den Dorfrand. Einzelne Häuſer heben ſich klar ab gegen den Horizont. Das Blut pocht in der Halsſchlagader!— bei der 10. Kompanie Lauter, gräßlicher noch heult und jault der Kauz, je näher wir dem Feind kom⸗ men.— Vorwärts, vorwärts zieht die Hand von rechts her; vorwärts zieht die eigene linke Hand den Nebenmann links. Selbſt, wenn man zurückbleiben wollte, die ineinander verkrallte Einheit der Kom⸗ panie zieht einen mit!— Man will irgend etwas denken, aber es wirbeln die Nerven durcheinander, in den Ohren ſurrt und ſummt es. Das einzige, was die gelähmten Sinne noch aufzunehmen vermögen, iſt der entſetzliche Schrei, das unabläſſige Gillen des Käuzchens im Walde dort drüben. Und dann hat man nur das eine Gefühl: „Gleich wird etwas Furchtbares geſchehen!“ * Da— auf einmal— erfolgt etwas!— Der laute, angſtdurchzitterte Alarmruf eines franzöſiſchen Poſtens,— ein Schuß! Verzweifelt wirft ſich uns der Mann entgegen und bricht, durchſtoßen von mehreren Bajonetten, mit markerſchüttern⸗ dem Schrei zuſammen, während noch der Schall ſeines Schuſſes als vielfaches Echo fortrollt von Waldſtück zu Waldſtück. Und nun geſchieht das Wunderbare, das Ueberwältigende, die Antwort auf Alarm⸗ ruf und Schuß. Wie eine Erlöſung nach lähmender Spannung tönt aus mehreren tauſend Kehlen ein Schlachtruf, wie er kaum wieder erſchallen wird im Laufe der Jahrhunderte. Die Hörner gellen,— es raſſeln die Trommeln,— und dazwiſchen ohne Unterlaß: Hurra—, Kommandos! Es brandet hinein in Gärten und Straßen. Sturm!— Sturm! Zunächſt iſt die feindliche Gegenwehr minimal. In der Dorfmitte aber, am Kirchhof und in den Sandgruben hinter dem Dorf ſetzt ein Widerſtand ein, der erſt in ſtundenlangem Kampf gebrochen wird. Gleich einem Geſpenſt in fieberndem Traum flackert lohender Feuerſchein hin und her.— Als der Morgen graut, ſpringen drüben beim Feind ſchattenähn⸗ lich Geſtalten rückwärts— immer mehr, immer mehr.— Wir folgen im Sturm⸗ ſchritt viele Kilometer,— weit über das Dorf hinaus.— Nur etwa 60 Kilometer trennen uns noch von Paris!— Dann graben wir uns ein, als es bereits heller Tag iſt, und warten vergeblich auf den ſonſt gewohnten Gegenſtoß der Franzoſen. Zu ſchwer war der dem Feind im Nacht⸗ angriff beigebrachte Schlag! Der Tag geht hin, und als nach Mitternacht der denkwürdige 11. September beginnt, er⸗ reicht uns— der Befehl zum Rück⸗ zug!— Rückzug von der Marne!— ** Es iſt heute müßig, in elegiſchen Be⸗ trachtungen über deutſche Fehler zu dem dogmatiſchen Schluß zu kommen, daß die Marneſchlacht noch im Spätſommer 1914 mit einem entſcheidenden deutſchen Siege hätte enden müſſen, wofern ſie durch⸗ gekämpft worden wäre. Niemand kann das behaupten! Daß aber die deutſchen Truppen an vielen Stellen des ausgedehn⸗ ten Schlachtfeldes ſich durchaus nicht ge⸗ ſchlagen fühlten in dem Augenblick, als ſie den Rückzugsbefehl ausführen mußten, dafür dürfte die vorſtehende Schilderung ebenſo nachdrücklich Beweis ablegen, wie die franzöſiſche Bezeichnung:„Marne⸗ wunder“. Das Kainsmal. 1 ee Fischer Unbeirrbar pflügte der Paſſagierdampfer „Stern von Sidney“ den Ozean. Portu⸗ gals Küſte verlor ſich zur Linken im Nebel. Der Kurs ſtand ſüdwärts. Ganz ſtill war die See. In das Stampfen der Schiffs⸗ maſchinen miſchte ſich Tanzmuſik, die aus den großen Salons des Dampfers hinaus⸗ ſickerte in die Nacht. Es ging an Bord zu wie jeden Abend. Es war bereits Mitter⸗ nacht. Der Tanz ebbte ab. Zwar waren immer noch junge Leute da, die Hildegard Köhler zum Tanz aufforderten. Aber ſie lehnte ab. Es war ihr irgendwie heiß, ſie hatte das Gefühl einer drohenden Gefahr. Und dann war einer da, der das Mädchen argwöhniſch bewachte: Bekket, der als Minenbeſitzer vom Kap in der Paſſagier⸗ liſte geführt wurde. Seit er in England an Bord gekommen war, beſtürmte er das Mädchen. Hart war er und rückſichtslos. In ſeinen Augen ſtand manchmal ein ge⸗ fährliches Flackern. In ſeinem verwitterten Geſicht waren viele Narben, und das ganze Gerede der jungen Leute, die um Hildegard warben, wiſchte er mit einer einzigen Handbewegung fort. Das junge Mädchen ſelbſt verhielt ſich zunächſt neu⸗ tral. Lange ſchien es ſo, als ob ihr der junge Ingenieur Peter Rönne am beſten gefiele, der ſehr in ſie verliebt war. Dann aber geriet ſie mehr und mehr in den Bann Bekkets. Es war das Uebergewicht ſeiner Jahre, es war die Unabhängigkeit, mit der er alles vollzog. Und es war nicht zu⸗ letzt auch das Angeſtüme, mit dem er um ſie warb. Alle Jüngeren gaben die Sache verloren. Nur Rönne nicht. Seine Liebe war groß. Er nahm konſequent auch die Entbehrungen, die an allen wirklich gro⸗ ßen Gefühlen ſind, auf ſich. Er haßte Bekket, wie man nur einen Menſchen haſſen kann. Und es war eine Ahnung in ihm, daß er Sieger bleiben würde. Aber eben, weil er wahrhaft liebte, war auch noch eine andere Ahnung in ihm, daß Hilde⸗ gard in einer großen Gefahr war. So waren Spannungen zwiſchen den Paſſagieren des„Sterns von Sidney“. Alle benahmen ſich korrekt, und doch wußte jeder, daß unter der Tünche des guten Benehmens die Urelemente der Leiden⸗ ſchaft wüteten. Und dies war nun der Abend, der das Schickſal Hildegard Köhlers entſchied; als niemand mehr tanzte, ging man hinaus auf das Deck. Das Mädchen, Bekket und ein paar andere junge Leute. Der Alkohol lockerte die Ge⸗ müter auf. Bekkets Narben glühten, und die andern verſchanzten ſich hinter ihrer Jugend, die ſtrahlender war als je. Hin und her promenierten die Paſſagiere. Da geſchah es, daß zwei Matroſen einen klei⸗ nen Amboß vorübertrugen, der im Vor⸗ derſchiff gebraucht worden war. Einer der fungen Leute hielt die Matroſen an. Er ſtürzte ſich auf den Amboß und begann ihn hochzuſtemmen. Uebermut war es und gute Laune. Es gelang ihm, den ſchweren Klotz dreimal emporzureißen. Jeder der anderen verſuchte es, und jedem gelang es. Bekket lachte, aber er beteiligte ſich nicht. Da aber begannen die Jüngeren zu ſpot⸗ ten. Sie ſagten zu Bekket:„Die Abenteuer, die ſeltſamen, die Sie uns hin und wieder erzählten, ſind fern und unbeweisdar. Dieſer Klotz aber iſt nah— ihn hoch⸗ zureißen iſt ein Beweis!“ Hin und her ging das Gerede. In dem Geſicht Hilde⸗ ards war ein ſpöttiſches Lächeln. Bekket ſah es im Glanz eines grünen Lichts, das aus einer breiten Tür auf Deck fiel. Dieſer Spott ärgerte ihn. Er riß ſich die Jacke herunter. Umſtändlich, als wäre es eine feierliche Handlung, krempelte er die Hemdsärmel hoch. Dann ſtemmte er den ſchweren Klotz achtmal, doppelt ſo oft wie jeder von den anderen. Rönne ſtand dicht dabei. Es war ſelt⸗ ſam, aber er ſtarrte unentwegt die Arme Bekkets an. Das Muskelſpiel faſzinierte ihn. Die ungeheure Anſtrengung ſpannte die Haut bis aufs letzte. Und auf einmal erſchrak er: in dem fahlen Licht leuchtete auf der Haut Bekkets die matte Zeichnung eines Drachens auf. Das Tier umſpannte Ober⸗ und Anterarm. Eine verblaßte Tätowierung, die jetzt unter dem erhöhten Blutdruck wieder aufleuchtete! Peter Rönne hatte auf einmal die Gewißheit, daß es mit dieſem Drachen eine beſondere Bewandtnis haben müſſe. Es war ein ganz unkontrollierbares Gefühl— ein Inſtinkt, unabweisbar und doch urmächtig.— Groß war der Erfolg Bekkets nach ſeiner Kraft⸗ übung. Als er ſich die Jacke wieder an⸗ ziehen wollte, ſagte Rönne unvermittelt: „Sie haben ein merkwürdiges Tier auf dem Arm tätowiert. Ich wußte gar nicht, daß man Tätowierungen ſo ſauber ent⸗ fernen kann.“—„Iſt das Bieſt immer noch ſichtbar“, ſtieß Bekket böſe hervor. „Es hat mich genug Geld gekoſtet, es weg⸗ zukriegen. Ein Arzt in Amſterdam, ein U Spezialiſt auf dieſem Gebiet, hat das bunte Tier zu einem blaſſen Schatten zu⸗ rückverwandelt!“ Bekket krempelte ſeine Hemdsärmel noch höher. Allen zeigte er die ſeltſame Zeichnung. Und große, gefähr⸗ liche Dinge erzählte er dabei— abenteuer⸗ liche Begegnungen in feinen Bezirken, Straßenkämpfe, Morde, Gewaltakte, denen er entgangen war.„Der Drache iſt chi⸗ neſiſche Arbeit“— prahlte er.„Er iſt ein Geheimzeichen. Wer den Drachen trägt, ſteht unter dem Schutz einer geheimnis⸗ vollen Sekte. Und außerdem ſoll er magi⸗ ſche Macht haben: es gelingen dem Drachenträger alle Dinge, die er beginnt!“ „Und warum ließen Sie ſich die Täto⸗ wierung entfernen?“ fragte einer,„brau⸗ chen Sie keine magiſche Hilfe bei Ihren Erfolgen mehr?“— Bekket lachte.„Nein, erwiderte er,„es iſt, weil ſich die Frauen davor fürchteten.“„Man ſoll keine magi⸗ ſchen Zeichen zerſtören wegen Frauen“, ſagte da einer der Bootsleute, die mit dem Amboß gekommen waren. Bekket fuhr herum:„Albernes Zeug— woher wiſſen Sie das?“—„Herr“, ſagte der Seemann langſam, ich bin vierzig Jahre auf allen Meeren und an den Rändern aller Erd⸗ teile unterwegs, ich ſage Ihnen, die täto⸗ wierten Zeichen leben!“ Ganz ruhig ſagte er es— mit brüchiger Stimme, voll von einer fernen, unergründlichen Weisheit. Alle ſchwiegen. Und an dieſem Abend kam keine Unterhaltung mehr in Schwung. Zwei Tage ſpäter an Land während eines Ausflugs las Rönne in einer eng⸗ liſchen Zeitung, die er in einem Kaffeehaus fand, von einem Raubüberfall, dem vor Wochen in Liverpool vier Menſchen zum Opfer gefallen waren. Ein Bankraub größten Stils! Vier Angeſtellte im Schalterraum erſchoſſen! Einem fünften, der ſchwer verletzt wurde, war erſt jetzt die Beſinnung zurückgekehrt, und da hatte er ausgeſagt:„Der unbekannte Täter mit der Maske vor dem Geſicht zielte, nachdem er meine vier Kollegen erledigt hatte, auch auf mich. Aber der Browning verſagte. Da warf er ihn fort und ſtürzte ſich auf mich. Er ſchlug mich nieder und würgte mich. An Einzelheiten erinnere ich mich nicht mehr. Nur eins iſt ſeltſam: auf dem Arm des Täters, deſſen Aermel ſich ver⸗ ſchoben hatte, ſah ich eine große Täto⸗ wierung in Drachenform.“ Rönne riß die Seite heraus. An Bord zeigte er ſie Bekket.„Sehen Sie mal, hier ſteht auch was von einer Tätowierung drin“, ſagt er.„Die tätowierten Drachen ſcheinen häufiger zu ſein, als man denkt.“ Harmlos hatte Rönne das geſagt. Nie⸗ mand hatte einen Verdacht. Am Abend dieſes Tages aber erſchoß ſich Bekket in ſei⸗ ner Kabine. Ueber die Gründe ſtand auch im Protokoll des Kapitäns nichts. Rönne aber ſagte zu Hildegard Köhler: „Der alte Seebär hatte wohl doch recht. Die tätowierten Zeichen leben!“ Ruhig zog der Dampfer„Stern von Sid⸗ ney“ ſeine Bahn. Und Abend für Abend ſickerte die Tanzmuſik aus dem Salon hin⸗ aus in die Dunkelheit. And der Wind ſang in den Maſten ſein anderes Lied.— — g 0 U 9 9 * 10 U 5 ( ol n — 2 2 150 t 0 U“————— ——— 1 fich verhältnismäßig häufig erfüllen. vof, die vorläufig noch unerklärlich ſind Das zweile Geſicht Sibt es Ahnungen und Träume, die Wahr⸗ heit werden? Von Gotthard Brodt Man hat das zweite Geſicht früher auch den ſechſten Sinn genannt, aber das iſt heute nicht mehr angängig; denn inzwi⸗ ſchen iſt von der Wiſſenſchaft nachgewieſen worden, daß es weit mehr als fünf bzw. ſechs Sinne gibt. So beſitzen wir neben den althergebrachten Sinnen noch einen Zeitſinn, einen Temperaturſinn, einen Vibratiensſinn, einen Taſtſinn und einen Orientierungsſinn. Für manche Menſchen kommt dann noch der Ahnungsſinn hinzu, der unter Umſtänden zum ſogenannten zweiten Geſicht führen kann. Er inter⸗ eſſiert uns hier. Am meiſten finden wir ihn bei ner⸗ vöſen, überreizten und ſentimentalen Men⸗ ſchen ausgebildet. Aber auch im Leben des normalen und geſunden Menſchen ſpielen Ahnungen oft eine ſeltſame Rolle. Ein typiſches Beiſpiel dafür ſind die Frieſen und andere Bewohner der Nord— ſeeküſte, die, wie der Volksmund ſagt, in überwiegendem Maße das zweite Geſicht haben und ſomit„Spökenkieker“ ſind. Dieſe Menſchen haben die unbeſtrittene Gabe, daß ſie mehr oder minder ſchlimme Ereigniſſe richtig vorausahnen oder kraum⸗ haft wirklich ſehen. Schiffsuntergänge, Todesfälle, ja, ſelbſt ihr eigenes Begräb⸗ nis ahnen oder ſehen ſie ſo klar voraus, daß ſie alles genau beſchreiben können. Sie wollen aber gar nicht etwa hellſehen, wie die beruflichen Hellſeher, denen man ja das Handwerk in Deutſchland gelegt hat, ſondern ſie müſſen einfach. Ganz plötzlich und unvermittelt iſt das„Geſicht“ da. Die Spökenkiekerei iſt ſomit ein Zwang, eine Krankheit und eine Plage. Sie iſt an⸗ geboren und vererbt ſich ſcheinbar immer weiter in den einzelnen Familien. Sie hat nichts mit den Ahnungen nervenſchwacher, überreizter Großſtadtmenſchen zu tun, die ſich nur allzuoft als trügeriſch erweiſen, ſondern gehört zu den Rätſeln, mit denen ſich die moderne pſychologiſche Forſchung noch auseinanderzuſetzen hat. Im allgemeinen ranken ſich die Ahnun⸗ gen normaler Menſchen wohl um mehr oder minder böſe Ereigniſſe, die eventuell eintreten könnten; und da dieſe Ahnungen Zeichnung Kießlich M Am 20. April, am Geburtstag des Füh⸗ ters, wurde Reichskriegsminiſter ron Blomberg Generalfeldmarſchall— der erſte Feldmarſchall des Dritten Reiches, der erſte Feldmarſchall, dem der Führer den Feldmarſchallſtab überreichte. Was iſt ein Marſchallſtab? Der Laie, in dieſem Fall der Ziviliſt, hat zumeiſt— ſelbſt wenn er weiß, daß der Feldmarſchall auf ſeinen Achſelſtücken zwei gekreuzte Stäbe trägt— die Vorſtellung, der Vereinigung von Schwert und Zepter hervorgegangen iſt. Der Soldat weiß, daß der Ahnherr des Feldmarſchallſtabs ein wirklicher Stab war, wie ihn bereits Karl der Große verwendete, um, in ihn hinein⸗ gerollt, ſeinen Boten Dokumente und Voll⸗ machten mitzugeben. Was bedeutet alſo die Marſchallſtabes? Populär ausgedrückt kann man ſagen, es iſt das Zeichen des Vertrauens und der Dankbarkeit eines Staatsoberhauptes für ſeinen beſten Kriegsmann. Wie ſieht ein Feldmarſchallſtab aus? Wer ihn nicht nur in Abbildung, ſon⸗ dern in Wirklichkeit ſehen möchte, muß in das Zeughaus gehen. Der Aufſeher im erſten Stockwerk ſagt: „Augenblicklich haben wir nur zwei Feld⸗ marſchallſtäbe ausgeſtellt. Hier der eine—“ Es iſt Kaiſer Friedrichs Feldmarſchall⸗ ſtab, der dort in einem großen Glasſchrank ruht. In der Form iſt es ſchon derſelbe Verleihung des nun auf einem oft nicht unbegründeten len entſtanden ſind, werden ſie Auch im gewöhnlichen Leben kommen aber manchmal Ahnungen und Geſichte und die ins Gebiet der Telepathie gehören. Ich denke hier zunächſt an die Ahnungen der Soldaten, die in den Krieg zogen und vorher ihren Müttern, Bräuten, Verwand⸗ ten und Bekannten ſagten, daß ſie nicht wiederkommen würden und die dann auch nicht wiederkamen. Umgekehrt ahnten auch wenn ihrem Sohn im Felde etwas zuge⸗ ſtoßen war. Auch hier ſind mir viele Fälle bekannt geworden. Die modernen Wiſſenſchafter ſtellen nun neben die ſpiritiſtiſche Theorie vom Aſtral⸗ leib die Wellentheorie. Nach dieſer ſollen bei außergewöhnlichen Zuſtänden— alſo ſpeziell beim Tode eines Menſchen— elek⸗ triſche Wellen vom Gehirn des Sterbenden ausgehen, die dann von dem gleichartig abgeſtimmten Gehirn einer anderen, dem Betreffenden naheſtehenden Perſon aufge⸗ fangen werden. Natürlich iſt die Theorie nicht unbeſtrit⸗ ten und es gibt viele Gelehrte, die die Fernwirkung Sterbender ausgeſchaltet wiſ⸗ len wollen und alles einzig und allein auf das Ahnungsvermögen des Menſchen zu⸗ rückführen. Hinter jedem Knacken und Kniſtern in den Holzmöbeln, hinter jedem Knacken der Dielen und Raſcheln hinter Tapeten zahnen“ ſie etwas. Und dann„ſpinnen“ ſie, wie der Volksmund ganz richtig ſagt. Ihre Erlebniſſe und Schilderungen ſind ſelbſtverſtändlich für die moderne pſycho⸗ Hgiſche Forſchung ohne Wert; ſie inter⸗ eſſieren höchſtens den Mediziner. Ganz anders liegen die Dinge bei Er⸗ viele Mütter, als Zeichen der höchſten Gerichtsbarkeit Stab, wie er jetzt Blomberg verliehen wurde— der Kommandoſtab der preußi⸗ ſchen Feldmarſchälle: 30 Zentimeter lang, zeigt er Verzierungen, die goldene Königs⸗ krone abwechſelnd mit dem goldneft könig⸗ lichen Wappenadler. Heute ſind natürlich auf ihm die Hoheitszeichen des Dritten Reiches angebracht. „— und in dem kleineren Glasſchrank iſt der andere,“ ſagt der Aufſeher. Der andere Marſchallſtab iſt der von Derfflinger. Er ſieht anders aus, weniger in der Form als im Material. Er iſt aus Holz und man merkt ihm an, daß er über 250 Jahre alt iſt. Es geht einem durch den Kopf: wieder⸗ um hundert Jahre ſpäter wird deutſche Ju⸗ gend durch das Zeughaus geführt und dar⸗ auf aufmerkſam gemacht werden, daß hier der erſte Feldmarſchallſtab ruht, den Hitler verlieh. Weil ein Marſchallſtab Menſchen und Jahrhunderte überdauert, weil er zu Un Wahrzeichen gehört, vor denen die Nach⸗ geborenen mit Ehrfurcht ſtehen und ihrer Träger gedenken, darum ſoll man lebendig erhalten, was an Hiſtorie zu ihm gehört. Man lieſt darüber in militäriſchen Leit⸗ fäden: irrig ſei es, daß der Marſchallſtab über das Heer dem Inhaber der höchſten militäriſchen Gewalt verliehen wurde. Ur⸗ ſprünglich ſei der Marſchallſtab einfach ein Botenſtab geweſen. Königs, Unterhändler u. a, führten. Marſchall, dem die Verwaltung der herr⸗ ſchaftlichen Ställe oblag und der die ande⸗ wie ihn Herolde des Der ren Diener des Hofes beaufſichtigte, tat es im Auftrag ſeines Herrn— alſo als ſein Bote. wenn ſein Dienſt ſich ſpäter zur militäri⸗ ſchen Befehlsherrſchaft erweiterte, behielt er das Abzeichen des Botenſtabes bei. Darum trug er den Botenſtab. Auch lebniſſen geſunder, nervenſtarker Menſchen und in Fällen, wo auch noch begleitende Nebenumſtände geahnt und vorausgeſehen Wir erinnern in dieſem Zuſammenhang nur an das höchſt merkwürdige Zuſammen⸗ treffen der unglücklichen Königin Marie Antoinette mit Monſieur Santerre, ihrem ſpäteren Henker. Mehrere Jahre vor ihrer Hinrichtung begegnete ſie ihm zufällig bei einem Spaziergang in den Gärten von Trianon, und wurde— obmohl San⸗. terre damals ſehr gut ausſah und ſich durchaus ehrerbietig benahm— beim An⸗ blicf des Mannes von ſoſchem Schauder ge⸗ packt daß die ſie begleitenden Hofdamen fürchteten ſie würde in Ohnmacht fallen. Noch ſeltſamer iſt jedoch die Ahnung und das Trauwoeßcht. daß der Biſchof von GCrobwardein. Dr Joſeph von Lanni, in der Nacht vom 27. zum 28. Juni 1914 hatte. Man könnte das Geſchehnis kaum glauben, Der Biſchof träumte nämlich, er ſei auf⸗ geſtanden und hätte unter ſeiner Morgen⸗ poſt einen ſchwarzgeränderten und geſiegel⸗ ten Brief des öſterreichiſchen Thronfolgers gefunden. Als er das Schreiben öffnete, ſah er auf der Kopfſeite des Briefbogens ein farbiges Anſichtskartenbild, das den Erzherzog und eine Gemahlin im Automobil zeigte. Ih⸗ nen gegenüber ſaß ein General und neben dem Chauffeur ein Rechts vom Auto Spalier, aus dem zwei junge Burſchen her⸗ ausſpringen und ſchießen. jüngerer ſteht das Offizier. Zuſchauer⸗ Der Brief ſelbſt, deſſen Text der Biſchof ofort nach ſeinem Erwachen um 4 Uhr morgens aus dem Gedächtnis zu Papier brachte, hatte folgenden Wortlaut: er ſei eine Art von Hoheitszeichen, das aus Vielleicht intereſſiert es den Neuling auf dieſem Gebiet: die Ausdrücke Stabsoffizier, Generalſtab uſw. erklärt man daraus daß man eines Tages— auch etwa im 17. Jahr⸗ hundert— dazu überging, haber und die zu ſeiner Anterſtützung um den Stab verſammelten Offiziere einfach mit den Abkürzungswort„Stab“ zu be⸗ zeichnen. Das iſt die Geſchichte des Feldmarſchall⸗ ſtabes ſelbſt. Wer ſind nun ſeine Träger in Preußen geweſen? Als erſter wird im kleinen branden⸗ burgiſchen Heer des 16. Jahrhunderts ein Feldmarſchall von Röbel erwähnt. Im öſterreichiſchen Heer iſt übrigens die Charge eines Feldmarſchalls nie die höchſte geweſen. Im Dreißigjährigen Krieg zum Beiſpiel wor Illo Feldmarſchall, der nur die Tätigkeit eines Generalquartiermei⸗ ſters hatte, während der Feldherr Wallen⸗ ſtein den Titel Generaliſſimus führte; und Prinz Eugen ſtieg vom Feldmarſchall zum Generalleutnant auf. Der Große Kurfürſt war es, der den Feldmarſchall im preußiſchen Heer zu ſeiner Bedeutung erhob. Als er 1655 eine Armee zu bilden begann, gewann er als Lehrer den Freiherrn von Sparr, der in des Kaiſers Heer Generalfeldzeugmeiſter geweſen war. Ex ernannte ihn, nachdem er die Schlacht bei Warſchau gewonnen, zum Generalfeldmarſchall und ſchenkte ihm ſein Leben lang das größte Vertrauen. In ſeiner Abweſenheit übertrug er ihm die Stellvertretung in allen Geſchäften. Dieſe bedeutſame Stellung ging in ihrem ganzen Umfang auf die nächſten Nach⸗ folger über. Es gab immer nur einen amtierenden Feldmarſchall. So blieb es bis zum Regierungsantritt Friedrich Wilhelms J. Dieſer fand, daß er ſein eigener Stellvertreter ſein könne und ſchaffte das„Generalkommando“ des Feldmarſchalls ab. Dafür machte er den Marſchall zur oberſten militäriſchen Rang⸗ — —— Archty Abfwörts- Verlag M Bildnis des Großen Kurfürsten nach einem alten Stich een un auuumnmmmumunmumuume unumn Unum wenn nicht die Perſon des Biſchofs jeden wurden, die ſpäter in Erfüllung gingen. Zweifel ausſchlöſſe. „Euer Biſchöfliche Gnaden! Lieber Dr. Lanyi! Teile Ihnen hierdurch mit, daß ich heute mit meiner Frau in Serajewo als Opfer eines politiſchen Meuchelmordes falle. Wir empfehlen uns Ihren from⸗ men Gebeten und heiligen Meßopfenn und bitten Sie, unſeren arme indern auch fernerhin in Liebe und Treue ſo ergeben zu bleiben wie bisher. Herzlich grüßt Sie Ihr Erzherzog Franz. Serajewo, den 28. Juni 1914. 1 Uhr vorm.“ Hierbei iſt unter anderem auch bemer⸗ kenswert, daß dy Niederſchrift, die Biſchof von Lanyi von dieſem Schreiben in ſeiner verſtändlichen Erregung anfertigte, der Handſchrift des Erzherzogs außerordentlich ähnlich war. den Befehls⸗ einer. ſtufe und verlieh dieſe Würde ziemlich frei⸗ gebig. Neun Feldmarſchälle ernannte er während der Zeit ſeiner friedlichen Re⸗ gierung. Sein Sohn Friedrich der Große war noch freigebiger, das heißt in jungen Jahren. An einem Tage allein ſchuf er fünf neue Feldmarſchälle und vor dem Stebenjährigen Kriege hatte das preu⸗ ßiſche Heer deren elf. 5 Es iſt intereſſant, wie und warum ſpäter plötzlich eine Stockung eintrat. Friedrichs Bruder Prinz Heinrich war zu jener Zeit der dienſtälteſte und auch verdienteſte Ge⸗ neral. Nun war es bisher nicht üblich ge⸗ weſen, königliche Prinzen zu Feldmarſchäl⸗ len zu ernennen. Sei es, weil dieſem Amt etwas Schreiberhaftes anhaftete, ſei es, weil in unſicheren Zeiten man nicht die ge⸗ ſamte Wehrmacht in die Hand eines Thron⸗ anwärters geben wollte. Solche Befürch⸗ tungen waren für Friedrich den Großen natürlich vollkommen überflüſſig. Trotz⸗ dem machte er von dieſer Gepflogenheit Gebrauch und ernannte den Bruder nicht. Andererſeits wollte er wohl die nichtunbe⸗ rechtigte Empfindlichkeit des Reizbaren ſchonen und niemand anders vorziehen. Die Leidtragenden waren Ziethen, Seidlitz und Fouqué, die auf dieſe Art um den wohl⸗ verdienten Marſchallſtab kamen. Friedrich Wilhelm II. war weniger be⸗ denklich, ſowohl was Durchbrechen der Tra⸗ dition wie Rückſichtnahme betrifft. Er überging unbekümmert den alten Prinzen Heinrich und machte den jüngeren Ferdi⸗ nand von Braunſchweig zum Feldmarſchall — denſelben, der den Unglückstag von Jena und Auerſtädt nicht überlebte. Friedrich Wilhelm III. hat während ſei⸗ ner an Feldzügen reichen Rgierung wieder eine ganze Reihe von Ernennungen voll⸗ zogen. Der volkstümlichſte unter ihnen iſt der alte Blücher geblieben, trotzdem die anderen— von Gneiſenau ganz abgeſehen — vielleicht nicht weniger Meériten aufzu⸗ weiſen hatten. Merkwürdigerweiſe— oder vielleicht iſt es auch nicht ſo merkwürdig, denn er war ja ein Romantiker, der gern alte Ueber⸗ lieferungen aufleben ließ— griff Fried⸗ tich Wilhelm IV. wieder auf den Brauch zurück, keinen Prinzen des königlichen Hau⸗ les zu ernennen. Er wollte ſeinen Bruder, den Prinzen Wilhelm, hoch ehren und wußte ſich nicht anders zu helfen, als daß er 1854 zwiſchen dem General und Feldmar⸗ ſchall für ihn den Rang eines General⸗ oberſten ſchuf. Aehnlich hielt es ſpäter Prinz Wilhelm ſelbſt, als er König wurde. Er erließ, um den Prinzen Friedrich Karl, den Sieger von Düppel, nicht zu übergehen, bis 1870 keine Ernennungen zum Feldmarſchall. Erſt nach dem Fall von Metz entſchloß er ſich, die Tradition umzuſtoßen. Prinz Friedrich Karl und der Kronprinz waren die erſten, die den Rang erhielten. Es folg⸗ ten Moltke und der König Al⸗ bert von Sachſen, Roon und Manteuffel. Auch die alten Ge⸗ neräle, deren große Zeit vor 1870 lag, vergaß der gewiſſen⸗ hafte alte Kaiſer nicht. Im Weltkrieg war Hinden⸗ burg der erſte, der nach der Befreiung Oſtpreußens unter jubelnder Anteilnahme des ganzen Volkes die Feldmarſchallwürde erhielt. Es folgten außer den prinzlichen Heerführern Bülow, Mackenſen, Goltz, Eichhorn und Woyrſch. Es iſt aber immer ſo geweſen: wirklich in dem Herzen des Volkes gilt gewöhnlich nur Wenn man 1813 von„dem Feld⸗ marſchall“ ſprach, meinte man nur Blücher, 1848 nur WMrangel, 1870 nur Moltke und 1918 nur Hindenburg. Nach ſeinem Tode übernahm Mackenſen dieſe Erbſchaft. Jetzt iſt Blomberg„der Feldmarſchall des Dritten Reiches.“ N. eee Auch Erzherzog Franz Ferdinand ſoll übrigens nach dem Bericht ſeines Adjutan⸗ ten eine ziemlich deutliche Vorahnung des ſchrecklichen Ereigniſſes gehabt haben. Nach dem erſten mißglückten Attentat mag er vielleicht innerlich gedacht haben, daß nun alles vorbei ſei und die Ahnung wohl zum Teil berechtigt, aber nicht ganz zichtig geweſen war. Ihm ging es da ähnlich wie Julius Cäſar, der trotz der Bitten ſeiner von Ahnungen gequälten Frau Calpurnia in den Senat ging und dem Seher, der ihm für dieſen Tag den Tod prophezeit hatte, unterwegs frohgelaunt zurief:„Nun, die Ideen des März ſind da!“ Worauf dieſer zurückrief:„Ja, aber noch nicht vorüber!“ Eine Viertelſtunde ſpäter hatten ſich nun die Ahnungen Calpurnias und die Pro⸗ phezeiung des Sehers gräßlich erfüllt. — ͤ— ——ůů— —— — — —̃ä— „77 Mußeſtunden AETTET WIEN Roman von Rudolph Stratz 25. Fortſetzung. Die dicken Spitzfähle ſtarrten verrohlt nach rechts und Unks. Ausgebrannte Pechkränze der Türken hingen noch an ihnen. Abgeknickte Splitter ſchwelten noch über den zerſtreuten Waffen und Blutpfützen. Aber jetzt, in der Nacht, war alles ſtill. Jetzt kauerten Chriſt und Heide in den Erdkeſſeln und Laufgräben und horchten, das Ohr an den Boden gedrückt, auf das unterirdiſche Pochen der feindlichen Minierer und ſchaufelten ſelber lautlos neue Maulwurfsgänge und zogen an den Beinen die Toten burch das Zickzack der Sappen zurück in das Lager. An einzelnen Stellen waren die Palliſaden durch un⸗ terirdiſche Sprengungen auseinandergeriſſen. Der Ritter von Rimburg zwängte ſich durch ſolch eine Lücke. Er ſtieg in den mächtigen, dahinter klaffenden Minenkrater hinab. Als einziger Lebender ſtand er im Trichterfeld des Nie⸗ mandslandes. In dem Wirrwarr von eingeebneten Erd⸗ böſchungen, e Pfählen, eingeſtürzten Gräben etſchten um 1 abgeriſſene ſchwarze Köpfe am Boden e weißen Zähne, krallten einzelne herumliegende Arme die ſchwarzen Fäuſte in die Luft, ſtreckten enthauptete Kämpfer ihre ſchwarzen Füße von ſich. Es ſchien, als als ſeien da lauter Mohren von dem aus Aegypten her⸗ übergeſegelten Kriegsvolk gefallen. Aber es waren die Reſte von Janitſcharen, die das Schlagwetter der Flatter⸗ minen ſchwarz verkohlt hatte. Die Grabenſohle, durch die der Ritter von Rimburg vorſichtig weiterſchlich, überflackerten von den Wällen die Wachfeuer Wiens mit blutrotem Schein. Der Janitſchar hielt ſich in den ſchwarzen Schlagſchatten am Fuß der Gegenböſchung. Ein verſchanzter Pfad lief von da ſteil aufwärts zum Außen rand des Stadtgrabens. Hinter deſſen ſuppe ſenkte ſich eine von den Verteidigern abgeholzte und ka Igeb rannte Fläche. Bis hierher reichte der Licht⸗ —9 der Scheiterhaufen von den Chriſtenbaſtionen nicht 5 Das Glacis lag in tiefem Dunkel. Geſchäftige Tur⸗ banſchatten huſchten um Adrian von A Die tür⸗ kiſchen nzgräben drängten ſich wie die Bienen vor dem Flugloch ſchwarzen Klumpen um die Mündung eines unterirdiſchen Gangs, ſchleppten Säcke voll Erde heraus und Säcke voll Pulver hinein, reichten ſich ſtumm Stützbalken von Hand zu Hand, verſtändigten ſich nur mit Zeichen, um ſich durch keinen Laut den auf Pfeilſchußweite drüben horchenden Verteidigern zu verraten. Niemand wagte auch nur ein Flüſterwort an den Janitſcharen zu richten, der bedächtig über Schanzkörbe, Leichen, Eiſen⸗ kugeln ſeines Weges ſtieg, den Rücken der Stadt Wien ugewandt. Unbeachtet taſtete er ſich durch die Trümmer⸗ tte in das Zickzack eines Sappengangs zum Türken⸗ ger hinab, Es war ein kurzer Weg. Mit jedem Schritt wurde es in dem Schacht um ihn heller, verſtärkte ſich das wirre, tauſendfache Geſchrei der ungeheuren Zelt⸗ Fadt, in die er eintrat. Das war das Morgenland, wie er es kannte, die Un⸗ ordnung der planlos durcheinander aufgeſtellten Zelte, das Gedränge auf den regelloſen, krummen, fackelerhell⸗ ten 5 e kreuz und quer ineinander gefahre⸗ nen Büffelkarren, der Brodem von heißem Hammelfett, der Geſtank von Kamelen, die wie braune Blöcke mitten im Weg lagen, das Dünſten der Reiskeſſel, der Geruch von Roßäpfeln, das ſtöhnende Trompeten von Eſelchen, als jammerten ſie über die Menſchheit, der quäkende Singſang von Negern, das Röcheln von Ruhrkranken. nN überall um den einzelnen Janitſchar. Sie hockten, je zu dreißig in einem Zelt, mißmutig mit ver⸗ bundenen Köpfen und Armen, ſie fegten mit dem Werg⸗ propf ihre Gewehre und ſchärften ihre Krummſäbel am naſſen Wetzſtein, ſie verteilten Hammelhälften und Säcke mit Gerſte und Ziegenſchläuche voll Waſſer, ſie ſtanden zu Hunderten und lauſchten im Dunkel der Predigt ihres Feldſcheichs. „Noch vermochte kein Prophet Gefangene zu machen“, hörte Adrian von Rimburg von den bärtigen Lippen des Wundertäters Wani die achte Sure des Korans,„ehe er nicht auf Erden gemetzelt! Allah iſt mächtig und weiſe!“ Da flatterten vor einem prahleriſchen Prunkzelt drei ſchwarze Roßſchweife an hoher Stange. Ein Haufen kopf⸗ loſer Körper und einzelner Häupter lag davor. Der Großvezier Kara Muſtafa da drinnen zahlte für jeden Chriſtenſchädil drei Gulden und ebenſoviel für jeden le⸗ benden Gefangenen, den er dort enthaupten ließ. Der Ritter von Rimburg umging durch Nebengaſſen die blu⸗ tige Stätte. Er kam an einem Zelt vorbei, in dem behag⸗ lich ein kaffeebrauner Aga mit Reiherbuſch und ſilbernem faftan ſaß und den Janitſchar wohlwollend zu ſich her⸗ anwinkte. „Woher biſt du?“ „Aus Roſette in Aegypten, Herr!“ Emir Ali, der Statthalter von Sais, nickte befriedigt. Auch er war mit ſeinen Beduinen vom Nil gekommen. Er ſtammte von edelſtem arabiſchem Blut. Er verachtete alle anderen Raſſen. „Und wohin gehſt du?“ „Weintrauben ſammeln, Herr!“ „Gib acht, daß du nicht den Chriſten in die Hände kommſt!“ 5 8 Der Ritter von Rimburg hatte das Lager hinter ſich. Seine Augen hatten ſich an die Dunkelheit gewöhnt. Vor ihm dämmerte in der freien Fläche ein mächtiges, manns⸗ tief ausgeſchaufeltes Viereck. Mehr als tauſend Männer lagen davor in langen Reihen am Boden. Wenige Le⸗ bende trugen durch die Finſternis immer neue Tote des Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung heukftgen Tages zu dem Maſſengrab des Propheten. Das waren die ſtummen Zeugen dafür, daß der heute 1— gene ehemalige Chriſt vor den Ohren Adrians von Rim⸗ burg die Wahrheit geſprochen, als er ausſagte, es ſeien ſchon achttauſend Janitſcharen vor Wien gefallen, die nac von Meſepotamien und Albanien tot, der Groß⸗ vezier Kara Muſtafa laſſe ſich in einer gepanzerten Sänfte bis in die vorderſten Gräben tragen und tobe wie der Teufel über den Widerſtand der Stadt. Mit neuer daffnugg im Herzen ſtieg der Ritter von Rimburg durch die Weinberge und Gärten und abge⸗ brannten Landhäuſer zum iener⸗Wald empor. Dort ſchaute er noch einmal in die dunkle Donau⸗Ebene zurück. Glühende Bomben begin da ihre langen Feuerbogen durch die Nacht auf den Rieſenſchatten des Stefansturms zu, und von deſſen Spitze ſtiegen in kurzen Zeitabſtänden Leuchtraketen zum Himmel empor als Zeichen für das nur ein, zwei Tagemärſche entfernte Hilfsheer der Chriſten⸗ heit:„Gefahr in Verzug! Eilt Euch! Rettet Wien!“ Um Adrian von Rimburg war das nächtliche Schwarz des Wiener⸗Walds. Er ſtand zuweilen und horchte auf ſtreifende Tataren und blickte nach dem Siebengeſtirn des Großen Bären und ſuchte danach ſeinen Weg nach Weſten und wanderte, bis die Sterne verblaßten. Als die Sonne deln, lag vor dem ausgebrannten Dorf Königſtetten, ſeitlings im Dickicht, die Montur eines Janitſcharen mit Muskete und Dolch. Nur den Säbel behielt der Ritter von Malta zu dem Lederwams und den kurzen Reiter⸗ hoſen, die er unter der türkiſchen Hülle getragen. Er fuhr ſich mit der Hand über das bloße, kurzgeſchorene Haupt. Seine Augen blitzten. Da vor ihm, am Weſthang des Wiener⸗Walds, dehnte ſich eine viele Stunden weite ſon⸗ nenbeglänzte Ebene und hoben ſich die Türme der ur⸗ alten Stadt Tulln am vielfachen Schlängelband der Donar um kleine und große Inſeln. N Brücken waren über dieſe Flußarme geſchlagen und über die Brücken krochen endlos im Morgenglanz farbig. Raupen vom linken Ufer der Donau herüber auf das Tullner Feld. Bunte Vierecke bedeckten unabſehbar deſſer ſumpfiges Sommergrün und löſten ſich, als der Ritten von Rimburg näher kam, in Reitergeſchwader und Schlacht aufen von Fußvolk auf. Vor ſich ſah er, ſoweit der lick reichte, einen machtvollen Heerbann. Ex ſah die Infanterieregimenter Württemberg, Baden und Pfalz⸗Neu⸗ burg, er ſah die vielgerühmten achttauſend Kaiſerlichen Küraſſiere von Piccolomini und Montecuculi, Caraffa und Caprara, Palffy und Taaffe, die Dragoner, die berittenen Kroaten. An die Oeſterreicher reihte ſich die Streitmacht des Reiches. Da ſtanden die Bayern: Küraſſiere von Arco und 1 N Infanterie von Preyſing und Rummel. Da ſtand das Hausregiment des Biſchofs von Salzburg, die fränkiſchen und ſchwäbiſchen Kreisvölker. Da war das Aufgebot Sachſens: die Leibgardetrabanten, das kurfürſt⸗ liche Leibregiment, da waren neben Mann und Roß die Feldſchlangen und Mörſer und Kartaunen des Kaiſers und der deutſchen Fürſten. Verbeult von jahrelangen Kriegshändeln mit den Tür⸗ ken unten in Ungarn und längs der Donau erſchienen dem Ritter von Rimburg die Panzer der öſterreichiſchen Küraſſiere, vergilbt die Koller der Dragoner, verblichen die Hüte der Grenadiere, zu zählen unter ſtruppigem Leer die Rippen der Gäule. Dies Heer kam aus dem rieg. Und auch das Heer, das unter Trompetenfanfaren und 1 über die Donaubrücke heranzog, kannte den rieg. Den ſiegreichen Krieg. Aber es ging erſt wieder in den 2 In ſoldatiſcher Pracht, ſilbergepanzert vom Helm bis zu den Knien, ritt 5 Sobieſki von Polen mit ſeinem Sohn vor ſeinem prunkenden Gefolge. Seine Senatoren und Hetmane und Kaſtellane hatten ſich für das Feld wie zu einem Feſt geſchmückt. Sie nahmen alles Gold und Geſchmeide ihrer 9 an Säbel und Sattelſchild, Federbuſch und Schabracke zum Waffentanz mit wie ſonſt zum Tanz im Ballſaal. Mit Hörnern und Schallmeien zog die königliche Leib⸗ garde hinterher, die Pantherfelle über den Harniſchen, zu vielen Tauſenden die ſchwergewappneten Huſaren mit den Adlerflügeln an den Schultern, die Panzerreiter mit bewimpelten Lanzen, die Dragoner mit umgehängten Feuerrohren, große Holzäxte an der Seite, die leichtbe⸗ rittenen Walachen und Koſaken und Tataren. Musketen ſtarrten aus den langen Heerwürmern des Fußvolks, Schlachtbeile ſchaukelten an Riemen auf den Schultern, Pikenſchäfte ſchwankten. In loſen Landſturmſcharen mit Säbeln. Morgenſternen und Eichenprügeln endeten die ſtundenlangen Heerſäulen. Ein Herr war einſam auf dem Tullnerfeld dem König von Polen entgegengeritten. Er hielt ſich trotz ſeiner vierzig Jahre etwas gebückt im Sattel. Seine blonde Pe⸗ rücke war von wochenlangem Wind zerzauſt, die goldenen Knöpfe ſeines unſcheinbaren grauen Oberkleids bund von Staub. Es wehte keine Feder von ſeinem Hut, die gelbe Farbe ſeiner Reitſtiefel war kaum mehr zu erkennen. Sattel und Riemenzeug abgenutzt und alt. Herzog Karl der Fünfte von Lothringen, Kaiſerlicher Generalleutnant und Oberbefehlshaber des zſterreichiſchen Heeres war nur Sol⸗ dat im Felde, ein Herzog ohne Herzogtum, deſſen Oheim ſchon vor dreizehn Jahren Ludwig der Vierzehnte Land und Leute geraubt hatte. Eine mächtige Adlernaſe beherrſchte das blatternarbige Antlitz Karls von Lothringen, auf deſſen Zügen die Kraft des Kriegers mit dem Geiſt des Weltmanns ſich einten, wie drüben auf dem ſchnurrbüärtigen Geſicht Johann So⸗ Copyright by Knorr 4 Hirth, Munchen bieſkts Schlachtenmut und Herrſcherwille. So begrüßten ſich die beiden großen Herren angeſichts ihrer ſich ver⸗ einigenden Heere. So ſaßen ſie wenige Stunden ſpäter in der Feldbehauſung des Königs von Polen zuſammen, deren Kalkwände in aller Eile mit Goldſtoff tapeziert, die Vorgemächer mit Seidenzeug beſpannt waren. Reichbe⸗ treßte Pagen hatten die Alleen des Chriſtenlagers zu Herrn Sobieſkt und ſeinem älteſten Sohn Fanfan geleitet und vor dem Kriegsrat ſtand der Ritter von Rimburg und ſchloß ſeinen Bericht. „De. Großvezier bereitet einen Generalſturm auf die Burgbaſtei vor. Wer Mahomet bekennt', hat er im Lager verkünden laſſen, ‚ſoll ſich dazu einfinden!“ „Und wie lange mag ſich die Baſtei noch halten?“ frug der 2 Johann Georg von Sachſen. Er* ſich wie Karl von Lothringen in einem einfachen roten Kleid mit einer karmoſinroten Feldſchärpe. Sein 3 aus dem die Lippen und die Kieferwölbung ſtark über das Doppel⸗ kinn n 08 zeigte unter der kurzen Perücke den tie⸗ fen Ernſt des Soldaten. „Man kann es nach Tagen, faſt nach Stunden berech⸗ nen, gnädiger Herr! Ich zählte heute Nacht vom Wiener⸗ Wald aus ſechzig Raketen, die um Hilfe vom Stefansdom aufſtieaen!“ „„So iſt für das Auxiliarkorps keine Zeit mehr zu ver⸗ ſäumen!“ ſprach entſchloſſen der Kurfürſt Max Emanuel von Bayern. Er war noch ſehr jung, wenig über zwanzig. Aber auf ſeinem länglichen Antlitz mit der Hakennaſe über dem kleinen, feſt gerundeten Mund lag ſchon der Kriegsruhm kommender Jahrzehnte. „Es iſt an dem, gnädiger Herr, der Feſtung Wien eilends beizuſpringen, wenn man den Feind noch recht⸗ zeitig repuſſteren will!“ Adrian von Rimburg wandte ſich an den Reichsfeldmarſchall und Führer der fränkiſchen und ſchwäbiſchen Kreistruppen, den Fürſten Georg Frie⸗ drich von Waldeck, einen kräftigen Herrn mit entſchloſſenem ſchnurrbärtigem Geſicht, dem ein ungeheures, löwenartiges Mähnengelock bis auf die Schulterſpangen ſeines Har⸗ niſches fiel.„Dreiundfünfzig Stürme haben wir in dieſen neun Wochen zurückgeſchlagen, mehr als ſechsunddreißig Ausfälle gemacht. Aber fünftauſend Mann, die Hälfte der ganzen Beſatzung, ſind gefallen, die andern verwundet oder krank! Es ſtehen kaum noch ein paar tauſend kaiſer⸗ liche Krieger gegen hunderttauſend Türken auf den Wällen. Tauſende von bewaffneten Bürgern ſind geblieben. Der zrößere Teil der Obriſten und Offtziere lebt nicht mehr oder liegt an Wunden. Des Herrn Grafen Starhemberg Exzell„ ſelber wurde drei⸗ oder viermal bleſſiert! 1 „Wie ſteht es um das Stückweſen und Kraut und Loth? frug der dicke Präſident des kaiſerlichen Hofkriegsrats, der Markgraf Hermann von Baden. 1 „Der größere Teil der Kanonen, Euer Auch pan ard Gnaden, iſt ſchon ausgeglüht und geſprungen. Aus den an⸗ dern werden in achtundvierzig Stunden unſere letzten Bomben verfeuert ſein. Wir brechen ſchon die eiſernen Fenſtergitter aus, um ſie zu Handgranaten umzugießen. Mit Pulver langen wir nur noch kurze Zeit aus. Summa es wird bald ein großes Blutbad geben, wenn man ſich nicht Tag und Nacht mit dem Marſch beeilt!“ Der Ritter von Malta hob die Hand. Seine Augen glühten. „Ich bin lange genug im Kriege. Immer, gnädige Her⸗ ren, kommt von Oſten, aus dem Erdteil Aſien durch die Jahrhunderte hindurch die Gefahr. Immer wieder kommen von dort die Feinde unſeres Glaubens und unſerer Ge⸗ ſittung, mögen ſie Hunnen oder Mongolen oder Tataren oder Janitſcharen heißen, und bedrohen Europa. Europas Bollwerk aber heißt Wien. Wien muß deutſch bleiben, nicht um Wiens, ſondern um Europas willen!“ „Das habt Ihr hohen Herren erkannt und Euch mit Euren Jölkern aufgemacht!“ ſchloß er.„Wer kann die deutſchen Fürſten zählen, die freiwillig mit im Heere ziehen? Ter Fürſt von Anhalt mit zwei Prinzen, fünf pfälziſche Prinzen, zwei Herzöge von Braunſchweig, zwei von Württemberg, zwei von Holſtein, die Fürſten von Bayreuth und Eiſenach und Lauenburg und Pfalz⸗Neu⸗ burg, ein Hohenzoller, ein Heſſe, ſelbſt ein franzöſiſcher Prinz Eugen von Savoyen und viele andere. Soll das leuchtend. Exempel, das die Herren und Knechte im Heere geben, vergeblich ſein, weil wir vierundzwanzig Stunden zu ſpät kommen und Wien in Blut und Flammen finden?“ Die Kurfürſten des Heiligen Reiches ſprangen auf. Der junge Max Emanuel von Bayern rief: „Die Stadt hat ſich verteidigt, daß es ein Wunder 5 70 rden wird! Sollen wir dahinter zurück⸗ ehen?“ „„Ich wiederhole, was ich ſtets ſchon Kaiſerlicher Maje⸗ ſtät und allen verlautbaren ließ.“ Der Generaliſſimus Karl von Lothringen erhob ſich.„Wir haben beſchloſſen. Wien zu befreien oder zugrundezugehen!“ Johann Sobieſki bot dem Herzog die Hand. „Wir haben einſt beide uns um die Krone Polens be⸗ worben, Fer Bruder!“ ſagte er.„Mir iſt ſie zugefallen. Aber die Krone des Sieges vor Wien wollen wir als Feldherren redlich zwiſchen Deutſchen und Polen teilen!“ Fortſetzung folg) muunahabpna N — * —5 W— 1— cht Ale iſt dez ein Klei durchgel 11 bariiert niemand die eine mite do Wwandl. nge, gl flen.— fas paſel Die Seid gezogene! het 7 Us Te ind Strit ſich desba nommen g neue Vor allen 8451 Stil an nur d. mit büben 5 ge Tec 1e nu n 1. denag 4627 ſdten , die nen Ge⸗ ren pas gen, nit die elk in vel 0 eu⸗ hel dal kel den 9 del del c e e — — ee 7 8 Frauen-Bellage zu„Vliernheimer Volkszeltu DIE HERBSTMODE BRINGT KASACK UN T UNIKA Weiße Seſdenkaſack über g engem ſchwarzem Rock. Ullſte in⸗Schnitt K 7287 A ng, meine Damen, mal alle herſchauen! Hier zeige ich Ihnen eine leidfo Herbſtmode ganz groß herausgebracht wird. Es iſt das Kleid mit dem Kaſackſchoß oder mit dem doppelten Tunikarock. Alſo idform, die von der Oben links: Kleid aus Ab⸗ ſeitenſtoff mit langer Tunika. Ullſtein⸗Schnitt muſter K 7290 Schwarzes Ra · ſackkleid. Kleid. ſam das weiße Jabot. Ullſtein⸗ Schnitt K 7263 ein Kleid, bei dem der Rock nicht einſach von oben bis unten in einer Linie 0 wache ſondern wo er zum Teil von etwas Darüberfallendem verdeckt wird. * variiert In jeder Saiſon ſucht ſich die Mode ja eine Lieblingsform aus, und die ſie dann ſo lange und ſo weit es irgend geht. Auf dieſe Weiſe kann niemand behaupten, für ihn käme gerade dieſe Mode nicht in Frage. Kleidet die eine Form Sie nicht, wählen Sie eben eine von den vielen anderen. Es müßte doch merkwürdig zugehen, wenn gar nichts unter den ſo verſchiedenen Abwandlungen für Sie paßte! Denn es gibt ganz kurze Kaſacks und ganz lange, glockig abſtehende und ſolche, die ſchmal und eng an der Figur herunter⸗ fallen.— Als Nachmittagsanzug und für kleine Abendeinladungen iſt die Kaſack aus paſtellfarbener oder weißer Seide über einem engen ſchwarzen Rock gedacht. Die Seide muß ſchön und ſchwer ſein, ſonſt wirkt die glockig ausfallende, reich Zu einem ſchwar⸗ zen Wollrock eine karierte Kaſack. Ullſtein Schnitt ⸗ muſter K 7289 —— gezogene Kaſack nicht. Man nehme Engelshaut oder einen dicken Satin dafür.— ZLelchnung: Kegel Hübſche muſter K 7267 Sehr neuartig iſt das ge⸗ knöpfte Kaſackkleid macht. muſter K 7245 orm einer kur; en Kaſackan einem Woll ⸗ eld. Ullſtein ⸗ Schnitt ⸗ Ullſtein⸗Schnitt⸗ g ö 3 e⸗— anselm Sch nzug. ein ⸗Schn muſter K 7255 V Den weniger Schlanken ſei ein Kaſackkleid aus Abſeitenſtoff von glatterem Siß an⸗ geraten. Ihnen ſtehen auch die ſchwarzen Kaſackkleider mit einer kleinen weißen Garnitur vorzüglich.— Wer einen jugendlich flotten Alltagsanzug ſucht, entſcheide ſich für die N jackenmäßig geknöpfte Kaſack aus buntkariertem grobem Wollſtoff zu einem oder dunkelgrünen derben Rock. Sowas iſt ſportli ein kleines Kleid aus Wollkrepp in Weinrot oder 6 ganz kurze Kaſackform hübſch. Nicht einmal bis über die Hüften braucht die Kaſack zu reichen. Ihre Knappheit und Kürze bekommt die modiſche Betonung durch ein Mittel⸗ ding von Kragen oder Paſſe, das ſich Liedes fie h Rändern bis auf die Arme reifend ausbreitet. Statt eines ganzen Kleides läßt ſich au im Kaſackſchnitt zuſammenſtellen. Um den winterlichen Eindruck zu wahren, denn es eht auf den Oktober zu, ſetzen Sie ein Streifchen Em roslamm an den Jackenausſchnitt. . wird dann eine Bluſe aus heller Seide getragen. Dieſer Anzug dient als Kleid wie als Straßenanzug. Ob Sie die Kaſackjacke anbehalten oder ob Sie ge ablegen und 4 braunen und gefällt jungen Damen. Für tengrün wäre dann wieder eine ch auch ein Rock mit einer Jacke der hellen Bluſe ſizen, immer werden Sie gut und richtig angezogen ſein. Herbſtliche Muſler in Volle und Seide Als Tagesanzug für die kühlere Jahreszeit ſind Strickkleider ſtets begehrt. Die Mode hat ſich deshalb dieſer Kleiderart beſonders ange⸗ nommen und bringt jetzt zum Herbſt viele neue Vorſchläge und ſo, zahlreiche Muſter in allen Stilarten, daß einem die Wahl, wenn man nur eine kaufen will, recht ſchwer wird Die maſchine⸗ und handgearbeiteten Arten baben manche Muſterbereicherung erfahren einige Techniken erkennt man ſofort, bei ande⸗ ren muß man erſt die Rückſeite betrachten, um ſie genau feſtſtellen zu können. Glatte Arten. Nöppchen und plaſtiſche Reliefmuſter prägen den Unterſchied. Angeboten werden auch me⸗ lierte, ſtets unauffällige Töne mit Grau- und Beigemiſchung, dann einfarbig Braun in allen Schattierungen., Marine⸗ und mittelblau, Rot und zwar außer dunkelrot eine neue Kirſch⸗ farbe. Grün und für jugendliche Figuren Paſtellfarben verſchiedener Abſtufung. Zu den auffallenden Neuheiten der Herbſt⸗ mode zählt der Aermel. Er wird auch beim Strickkleid durch keuligen Schnitt oder durch Faltenabnäher, die ſeinen Umriß formen, be⸗ tont. In ausgeſprochen ſportlichen Schnitten kann er ſchlicht bleiben, doch unterſtreicht man dann die Schultern durch Verbreiterung. Durchgehend gearbeitete Strickkleider werden ſtets durch Gürtel verziert. Man findet meiſt hohen Halsſchluß, der als Fortſetzung der in der Mitte geknöpften, ſchrägen oder drei⸗ eckigen Vorderteile gedacht iſt. Sind anders⸗ farbene Garnierungen, außer dem Gürtel, vor⸗ geſehen, dann wendet man ſie ſparſam an une bevorzugt dazu dunkle Farbtöne. Ausnahmen machen nur weiße Pikeerevers, die aber ſo ein⸗ geheftet werden, daß durch ihr Fortlaſſen der ganze Kleidſchnitt verändert erſcheint. Hat man ſich für dieſe Kleidform entſchieden, dann arbeitet man am beſten noch einen dunklen Samtſchal und einen farbenfrohen Weſten⸗ einſatz dazu, damit ſich das Kleid den ganzen Tag über verwenden läßt. Eine zweite praktiſche Modeform, der wir uns alle gerne bedienen werden, iſt die lange Tunikabluſe. Sie hat zwar in der neueſten Art einen recht glockigen Schoß, doch iſt er nur kleidſam für Schlanke. Dadurch, daß die Aermel ſtark keulig und auch weniger betont ſein können, laſſen ſich, jeder Figur zuträgliche, ſtets perſönlich wirkende Formen ſchaffen. Tunika⸗ bluſen für den Nachmittag werden am beſten aus ſchwarzer. glänzender Seide gefallen. Wenn wir ſie aber alle tragen, wird die ſchönſte Mode langweilig. Der Vorſchlag, ſie Bom Fürben und Enkfärben von Stoffen Von Ernſt Genſch J Das Färben von Stoffen iſt eine vielgeijbte Tätigkeit der praktiſchen Hausfrau. Dadꝛärch. daz man Kleidungsſtücke beliebig umfäfben und weiter verarbeiten kann, läßt ſich/ im Haushalt allerlei erſparen; denn in den meiſten Fällen ſind die Kleidungsſtücke nicht verſchliſſen, ſondern ſie ſind durch die Ein⸗ wirkung des Lichts und den täglichen Gebrauch nur unanſehnlich geworden. Solche Kleidungs⸗ ſtücke werden zweckmäßig aufgetrennt, ge⸗ waſchen und getrocknet, dann kann man ſie be⸗ liebig umfärben und wieder Neues aus ihnen aus ſtarkfarbigen und auch gemuſterten Stoffen zu fertigen, iſt deshalb nicht zu überſehen. Des. gleichen ſehen Brokate und Spitzen dazu gut Aus. Die Ausſchnittgarnierungen an langen Tunikabluſen richten ſich nach dem Stoff, farb⸗ lich helle ſind nicht ſo begehrt wie ſolche aus dem gleichen oder dunklen Stoff. Bei Ver⸗ wendung an und für ſich ſtark wirkender Ge⸗ webe— glänzender Seide, ſchimmerndem Samt, Metallſtoffen— empfieblt ſich ein kleiner Aus⸗ ſchnitt oder ein Stehkragen ohne jede Gar⸗ nierung. Lediglich Clips und Knöpfe und, wenn es kleidſam iſt, ein nachmittäglich aus⸗ ſehender Seidenſamt⸗ oder Seidengürtel können landersfarbig ſein. Wer ſchlank iſt, wird auch die Gürtelart neueſten Stils, die breite gebun⸗ dene Schärpe mit großer Schleife oder langen Enden, vielleicht ſogar in der Biſchofslila, tragen können. Modefarbe mkk. — ſchaffen. Dieſes Neue braucht in Form und Farbe keine Aehnlichkeit mit dem bisberigen mehr zu haben und kann ſomit vollgültig als Neues gewertet werden. Früher hatte die Selbſtfärberei den Nach⸗ teil, daß man auf die vorhandene Farbe des Stoffes Rückſicht nehmen mußte. Man konnte alſo wohl einen hellen Stoff dunkler färben, aber es war nicht möglich. einen dunklen Stoff heller zu färben. Auch wirkte die bis⸗ herige Farbe nicht ſelten verändernd auf die Neufärbung ein. Dieſe Schwierigkeiten ſind heute überwunden, denn man kann jeden Stoff entfärben ohne das Gewebe anzugreifen Hierdurch wird es möglich, auch dunkle Stoffe in helle Farben umzuändern. Das Färben der Stoffe iſt an ſich verhält · nismäßig einfach. Die Farbſtoffe werden nach Angabe in Waſſer gelöſt und die zu färbenden Stoffe werden dann eine Zeitlang in dieſer Farblöſung gleichmäßig geſchwenkt. Dabei ſind ein paar Kleinigkeiten beachtenswert. Der zu färbende Stoff wird nie in trockenem Zuſtand, ſondern gut durchnäßt in die Farbbrühe ge⸗ bracht, er nimmt dadurch die Farbe gleich⸗ mäßiger auf. Ferner muß man beachten, daß man nicht zuviel Stoff auf einmal in den Farbkeſſel bringt, der Keſſel muß geräumig genug ſein, um die einzelnen Stoffteile darin gut bewegen zu können. Dieſes Bewegen iſt wichtig, damit keine Streifenbildung entſteht. Schließlich muß man noch Sorge tragen, daß man nicht zu wenig Farbſtoff benutzt. Das iſt namentlich bei allen dunklen Farbtönen wich⸗ tig, weil der Stoff ſonſt nicht den gewünſchten dunklen Ton erhält. Die Menge des anzuwen⸗ denden Farbſtoffes richtet ſich ſtets nach dem Gewicht des Stoffes. Man tut gut daran, den Stoff in feuchtem Zuſtand abzuwiegen und danach die Menge des Farbſtoffes zu bemeſſen. Iſt der eigentliche Färbprozeß beendet, haben alſo die Stoffteile den gewünſchten Farbton angenommen. dann muß man die gefärbten Stücke gut ſpülen und dem Syülwaſſer Eſſig zuſetzen. hierdurch wird das nachträgliche Ab. färben der Stoffe verhütet. Man läßt dann die Stoffteile im Schatten trocknen und plättet ſie in halbfeuchtem Zuſtand von der linken Seite aus. Wenn man dieſe Kleinigkeiten beachtet, wird man nie Mißerfolge mit dem Färben haben, man wird aber manches alte Stück noch vorteilhaft weiterverwenden können und man wird Freude daran haben, wenn man auf dieſem einfachen Wege aus Altem wieder Neues ſchaffen kann. 8. —.. re ee ————-— Winker vorbereitungen Um die Septemberwende iſt es Zeit, alle Vorbereitungen für den Winter zu tref⸗ fen. Man darf nicht zu ſpät damit begin⸗ nen, denn ſonſt kann man Ueberraſchungen durch zeitig einſetzenden Froſt erleben, die vielen Schaden bringen. Die Hauptſorge gilt wohl der Heizfrage. Die Großſtädter haben es darin leichter, da der Hauswirt für die Zentralheizung zu ſorgen hat. Die Hausfrau muß ihre. Vorbereitung nur darauf beſchränken, die Heizkörper gut zu reinigen und mit Bür⸗ ſten, Waſſer und Seife nicht zu ſparſam umzugehen. Nichts iſt unangenehmer, wenn die Heizkörper plötzlich heiß werden und den darauf befindlichen Staub an⸗ heizen. Abgeſehen von der ſchlechten Luft, die ſolcher erhitzter Schmutz verurſacht, laſ⸗ ſen ſie ſich dann nur ſchwer noch reinigen. Im übrigen gibt es beſondere Bürſten für Zentralheizungen, mit denen man eine ausreichende Säuberung vornehmen kann. Iſt man auf Ofenheizung angewieſen, ſoll man vom Fachmann, vom Ofenſetzer, die Oefen friſch ausſtreichen und fehlende Steine erſetzen laſſen. Die Fugen müſſen verkittet werden, damit durch undicht⸗ gewordene Stellen nicht die einſtrömende Luft das Heizen erſchwert oder Wärme⸗ abgabe unmöglich macht. Auch von außen ſoll man die Oefen in guten Stand ſetzen laſſen. Verwendet man Gasöfen, ſoll man vom Fachmann die Heizkanäle reinigen und Brenner und Abzugsrohr nachſehen laſſen. Verſtopfte Abzugsrohre verurſachen nicht nur unvollſtändige Verbrennung, ſie können auch Vergiftungsgefahren mit ſich bringen. Bei elektriſchen Oefen iſt eben⸗ falls Reinigung, die vorſichtig vorgenom⸗ men werden muß, erforderlich und durch probeweiſen Anſchluß feſtzuſtellen, ob alles gut funktioniert. Fenſter und Türen bedürfen auch der Vorbereitung für den Winter. Sind die Doppelfenſter während des Sommers her⸗ ausgenommen, ſo ſind ſie ſchleunigſt ein⸗ zuſetzen, nachdem ſie geſäubert und wenn erforderlich friſch geſtrichen ſind, damit der Rahmen durch die Winterfeuchtigkeit nicht fault. Sie müſſen vor allem dicht ſchlie⸗ ßen, denn wenn dies nicht der Fall iſt, nützt der beſte Ofen nichts, um das den er warm zu halten. Es gibt Filzſtreifen fer⸗ tig zu kaufen, die die Fenſter abdichten. Zwiſchen die Fenſter kann man ſich ſelbſt Kiſſen oder Säckchen nähen. Die Scheiben müſſen feſtſitzen, um den Winterſtürmen ſtandzuhalten. Sind ſie„wacklig“, müſſen ſie mit Kitt nachgekittet werden. Die Türen ſind ebenfalls mittels Filzſtreifen abzu⸗ dichten. Auch Keller und Böden müſſen in die Wintervorbereitungen einbezogen wer⸗ den. Feuchte Keller müſſen, bevor die Wintervorräte eingebracht werden, gut ausgetrocknet ſein. Man ſtellt Schalen oder alte Konſervenbüchſen mit trockenem ge⸗ branntem Kalk oder trockenem Chlorkal⸗ zium auf. Man muß den Behälter meh⸗ rere Male friſch füllen. Dumpfe, modrige oder nach Schimmel riechende Keller muß man ausſchwefeln. Keller mit Schimmel be⸗ handelt man, indem man in einem Ge⸗ fäß Kochſalz aufſtellt, mit Schwefelſäure übergießt, nachdem man zuvor die Fenſter und Luken feſt verſchloſſen hat. Man muß ſich dann raſch aus dem Keller entfernen und zwei Stunden lang Kochſalz und Schwefelſäure auswirken laſſen. Dann muß der Schimmel abgekehrt und der Raum recht fleißig gelüftet werden. Die Böden müſſen gut gereinigt, die Fenſter gachgeſehen werden, damit ſie froſtfrei ſind. Gegen die eindringende Kälte verhängt man am beſten die Fenſter wit einer an Zugſtricken befeſtigten Strohmatte, damit man die Möglichkeit hat, auch im Winter gelegentlich zu lüften. Vom Balkon ſind die Blumen hereinzu⸗ holen und die Winterpflanzen im Keller aufzubewahren. Sie brauchen nur ge⸗ legentlich gegoſſen werden. Zimmerpflan⸗ zen, die man im Sommer auf dem Balkon oder der Veranda untergebracht hat, ſind, ſolange man noch die Möglichkeit des offe⸗ nen Fenſters hat, allmählich an die Zim⸗ merluft zu gewöhnen und jetzt ſchon her⸗ einzubringen. Das Gießen hat im Zim⸗ mer ſparſamer zu erfolgen. Kleinkind-Erziehung Vorbedingung zur Erziehung eines ge⸗ funden Säuglings iſt, daß die Eltern ver⸗ nünftig ſind, um das Kind unter allen Um⸗ ſtänden zur ungeſtörten Nachtruhe anzu⸗ halten. Es ſchadet nichts, wenn ein Kind ſchreit, es liegt durchaus nicht immer etwas Schlimmes oder gar eine geſundheitliche Störung vor. Wird ein Kind richtig ge⸗ pflegt, genährt und ſauber gehalten, ſo wird es ſchon in der zweiten, dritten Nacht, in der man es ſeinem Schickſal überläßt, ruhig werden. Kinder merken alles. Nimmt man ſie nur ein einziges Mal wäh⸗ rend der Nacht hoch, verlangen ſie es gebie⸗ teriſch auch in Zukunft.— Im allgemei⸗ nen wird das Kind von abends 10 Uhr bis morgens 6 Uhr durchſchlafen, dann legt man es trocken und gibt ihm zu trinken. Je nachdem, ob das Kind geſtillt wird oder Flaſchennahrung erhält, richten ſich die Vorbereitungen. In beiden Fällen iſt größte Sauberkeit Vorausſetzung. Bekommt das Kind die Flaſche, darf die Mutter nie⸗ mals mit ihrem Mund koſten oder viel⸗ leicht verſuchen, ob der Sauger richtig zieht. Wir haben ſtets Bakterien an uns, und können ſie ſo auf das noch nicht wider⸗ ſtandsfähige Kind übertragen. Die Milch, es muß beſte Kindermilch ſein, die unter ärztlicher Kontrolle ſteht, darf ſtets nur bis zu dem gewünſchten Grad im Waſſerbad erhitzt werden. Kochen tötet die lebens⸗ wichtigen Beſtandteile der Nahrung, und man unterſtützt dadurch die Entſtehung der Rachitis. Wird das Kind geſtillt, muß die Bruſt vorher mit einer desinfizierenden Löſung gewaſchen werden. Nach der Mahl⸗ zeit wird das Kind wieder hingelegt und muß weiterſchlafen. Morgens um 10 Uhr wird es gebadet. Man richtet das Bad auf 35 Grad Celſius und legt vorher ein ſaube⸗ res Hemdchen und Jäckchen, in leicht ange⸗ wärmtem Zuſtand, zurecht. Vor dem Ba⸗ den darf Baby ein wenig ſtrampeln, man befreit es dazu von Windel und Wickel und legt es auf den ſauber vorbereiteten Wickel⸗ tiſch. Beſonders gern liegt es auf dem Bauch, und man darf dieſer Neigung ruhig nachgehen. Man ſoll das Strampeln auch durch ein wenig Gymnaſtik unterſtützen. Die ganze Prozedur des Turnens und Ba⸗ dens muß in einem gutgelüfteten, zugfreien Zimmer vorgenommen werden. ö Nach dem Waſchen wird das Kind gut abgetrocknet, leicht gepudert und friſch ge⸗ wifidelt. Aeuglein und Geſicht in lau⸗ warmem Waſſer mit einem beſonderen Läppchen waſchen. Das Baby darf nie⸗ mals zu feſt gewickelt werden. Vielfach verzichtet man ſogar auf die Decke, in die man es früher feſt einſchlug und mit Wickelbändern befeſtigte und läßt es nur mit der Windel, Hemdchen und Jäckchen bekleidet, unter einer leichten, aber war⸗ men Wolldecke im Leineneinſchlag ruhen. Natürlich muß man im Gefühl haben, ob das Kind warm genug liegt, Kälte würde ihm ſehr ſchaden. Nach der Reinigung er⸗ hält es ſeine Morgenmahlzeit, wieder unter Beachtung aller Hygieneregeln. Jede Selbſtändigkeitsregung des Kindes ſoll man unterſtützen und ihm nicht zuviel Hilfe erteilen. Vielfach beſteht eine ge⸗ wiſſe Abneigung dagegen, den Kopf des Säuglings feſtzuhalten, er baumelt ein wenig hilflos in der Welt herum, aber keine Angſt, er iſt nicht ſo zerbrechlich wie es ſcheint. Die Genick⸗ und Nackenmuskeln ſtärken ſich ſchnell, und das Kind bekommt ſpäter eine ſchöne ſtolze Kopfhaltung. Die Unterhaltung im Wartezimmer des Arzles Gewiß, gemeinſame Sorgen verbinden — trotzdem ſollen wir heute Stellung neh⸗ men zu dem heiklen Thema:„Sprechſtun⸗ den⸗ Unterhaltung“. In demſelben Maße wie übertriebene Prüderie lächerlich wirkt, wirkt die un⸗ glaubliche Ungeniertheit abſtoßend, mit welcher manche Menſchen Dinge erörtern, die man eben nicht erörtert. Immer wie⸗ der kann man beobachten, daß das Mittei⸗ lungsbedürfnis ſo groß iſt, daß wildfremde Menſchen Dinge zu hören bekommen, die ſich der öffentlichen Beſprechung entziehen ſollten. Ich habe ſchon ſo viele Krank⸗ heiten mit allen Einzelheiten in Gegen⸗ wart von Männern, jungen Leuten und Kindern beſchreiben gehört, daß ich be⸗ deutende Kenntniſſe in dieſer Branche auf⸗ weiſen müßte, wenn die Erzählungen nicht meiſtens eine ſehr veränderte und ausge⸗ ſchmückte Wiedergabe der Ausſprüche des Arztes, der weiſen Frau oder ſonſtige auf⸗ geſchnappte und dabei verſtümmelte Brok⸗ ken wären. In letzter Zeit aber ſcheint Alt und Jung insbeſondere von der Sorge um die Verdauung ergriffen. Geſpräche dieſer Art ſind undelikat und geſchmacklos. Derartige Dinge können überhaupt nie⸗ mals ein Geſprächsthema abgeben, und verraten einen großen Mangel an Zart⸗ gefühl und Schönheitsſinn, ſowie eine große Ueberſchätzung der eigenen Wichtigkeit. Man kann doch unmöglich vorausſetzen, daß ſolche Mitteilungen für einen Fernſtehen⸗ den Intereſſe haben. Man langweilt den Anderen und ſtellt ſich ſelbſt gewiſſermaßen bloß. Das Meiſte an Ungeniertheit leiſten aber die jungen Mütter, die anweſenden natürlich ſamt und ſonders ausgenommen. Sie denken, was ihnen heilig iſt, muß auch allen Anderen heilig ſein, und ihr Säug⸗ ling iſt für Jedermann von ſo eminenter Wichtigkeit, daß diesbezügliche Aufklärun⸗ gen mit jubelnder Dankbarkeit begrüßt werden müſſen. Ein bißchen mehr Selbſtkontrolle und Beherrſchung tut uns not, denken wir daran, wenn wieder einmal der Schuh drückt und wir das Wartezimmer aufſuchen müſſen. gunman Frau Mode gibt einige Anregungen für preiswerte Garnituren, die ein altes Kleid noch eine Weile tragbar und modern wirken laſ⸗ ſen. Ein einfaches ein⸗ farbiges Kleidchen in Wolle oder Seide, das zu unſeren Be⸗ ſtänden gehört, gar⸗ nieren wir mit einem Fichü oder Kragen und es erſetzt uns für kleine geſellſchaft⸗ liche Veranſtaltun⸗ gen ein elegantes Kleid. Aus wei⸗ ßer Seide oder f einem anderen Gewebe in hellblau, gelb oder mattroſa fertigen wir uns ſelbſt dir Garnierung an und laſſen das Pliſſee preſſen. Für ganz Schlanke iſt der vier eckige Kragen, für die Vollſchlanken dey runde Kragen und für die„ſtattlichen“ Er“ ſcheinungen das Schleifen⸗Fichü. Aufxörts· Verlag · Archi N nmunummunummmnnnmnmmnmmmmnmnnnnnnnmnmummnmnmnmmmmmmmmannmmmmmnöͤnbunſnnmmunmam nage Winke für den Amzug Umzugsſchäden, die durch den Abtrans⸗ port der Möbel am Hauſe und Treppen⸗ flur entſtehen, hat in jedem Falle der aus⸗ ziehende Mieter zu erſetzen. Dieſer wie⸗ derum kann ſich an den Spediteur halten, der für den Schaden, den ſeine Angeſtell⸗ ten verurſachen, aufzukommen bat. Oelfarbenanſtrich kann man gut mit fol⸗ gender Löſung reinigen: Man miſcht drei Teile Eſſig mit einem Teil Borſäure und reibt mit weichem Lappen die Gegenſtände ab. Mit lauwarmem Waſſer muß man dann mehrmals nachſpülen. 5 Gardinen muß man vor dem Waſchen gründlich ausſtauben und ausſchütteln, da⸗ init der Schmutz und Staub ſich nicht feſt⸗ ſetzen; denn bekanntlich darf man Gardinen beim Waſchen nicht reiben. Etwas Boraz dem Waſchwaſſer zugeſetzt, macht es für Gardinenwäſche geeigneter, weil es wei⸗ cher wird. Eier konſerviert man vorzüglich mit Sa lizylſäure. 50 Gramm Salizylſäure wer⸗ dert in etwas Weingeiſt aufgelöſt, mit einem Liter Waſſer verdünnt, in dieſer Löſung die Eier eine Stunde lang liegen geleiſſen, dann abgetrocknet und in Kiſten mit Häckſel verpackt. Blütenweiße Wäſche ohne Raſenbleiche kann man dadurch erzielen, daß man dem letzten Spülwaſſer etwas Terpentinöl zu⸗ ſetzt(10 Gramm auf den Eimer gerechnet). Das verdunſtete Terpentinöl erzeugt Ozon, der die gute Eigenſchaft hat, den gelbli⸗ chen oder grauen Farbſtoff zu zerſetzen und der Wäſche die urſprüngliche Weiße wie⸗ derzugeben. Riſſige Lackſchuhe ſtraffe man über einen Leiſten, fettet ſie gründlich mit Rizinusöl ein und halte den Schuh über Waſſer⸗ dampf. Oel und Dampf machen das Le⸗ der wieder geſchmeidig. Fettiges Geſchirr wird ſchnell und gut ſauber, wenn man dem Waſſer einige Tropfen Eſſig beimengt. Polſtermöbel dürfen nur mit bezogenem Klopfer gereinigt werden. Damaſtmöbel darf man weder klopfen, noch bürſten. Man muß ſie mit Leinentüchern abreiben. Neue Zahnbürſten dürfen nicht gebrüht werden. Man muß ſie eine Nacht in Salz⸗ waſſer legen. Zähes Fleiſch wird raſch zart und weich, wenn man der Fleiſchbrühe oder Braten⸗ tunke einen Löffel Weineſſig beimengt. Der Geſchmack wird dadurch nicht beein⸗ trächtigt. G„ e Auch im September— Gurkenzeit Das iſt bei uns ein Begriff geworden. Die Gurke wirkt ihres Flüſſigkeitsgehaltes wegen kühlend auf Magen, Darm und Blut, ſie iſt aber wegen ihres Waſſerreichtums wenig — 2 Dies wird ausgeglichen durch den außerordentlichen Gehalt an Baſen. Zucker⸗ kranken iſt der reichliche Genuß von Gurken zu empfehlen, denn ſie 1 für ſie dadurch be⸗ ſonders wertvoll, daß ſie die Zuckerausſchei⸗ dungen herabſetzen. * meinte man, Gurkenſalat ſei ſchwer und nur gan geſunde Menſchen können ihn vertragen. an reichte ſehr wenig Gurken⸗ ſalat, weil die Hausfrau ſich ihrer Verant⸗ wortung bewußt war. Daß ſie aber ſelbſt die Schuld trug, wenn der Gurkenſalat nicht be⸗ kömmlich war, wußte ſie nicht. Sie bereitete ihn ſehr ſorgfältig, ließ ihn ſtundenlang zie⸗ hen und ſalzte die Gurken nach dem Zerſchnei⸗ den ſtark ein, um dann das ſich bildende Waſſer abzugießen. Das iſt natürlich eine falſche Bereitungsweiſe. Gurkenſalat iſt nur bekömmlich, wenn man ihn erſt eine Viertel ſtunde vor dem Anrichten bereitet. Man ſchneide den Gurken zunächſt die beiden un⸗ teren Enden ab und verſuche ſie, ob ſie bitter ſind. Iſt dies der Fall, ſo muß ein weiteres Stück abgeſchnitten und verſucht werden. Selbſtverſtändlich darf man bittere Gurken oder bittere Enden nicht verwenden. Iſt ſie einwandfrei, kann man mit dem Schälen und dann Zerſchneiden in feine Scheiben beginnen. Dann bereite man eine Tunke aus Eſſig, Oel, Schnittlauch, Dill, Salz und Pfeffer, A alles gut durcheinander und lege dann die Gurkenſcheiben hinein. Dann richte man den Salat an. Anſtatt Eſſig kann man auch Zi⸗ Lich la, nehmen. Wer ängſtliche Eſſer am Tiſch hat, laſſe ſie eine Meſſerſpitze Natron daruntermengen. Aber ſo bereitet, kann der Gurkenſalat nicht ſchädlich ſein. Eine andere Bereitungsart iſt Gurkenſalat mit ſaurer Sahne. Man miſcht dicke ſaure Sahne mit etwas gekochtem Eſſig, einigen Tropfen Oel und einem Löffel gehackter Pe⸗ terſilie und 8 friſchem Gurkendill, einer Priſe Salz, Pfeffer und ein wenig ucker. Die feingeſchnittenen Gurkenſcheiben ommen kurz vor dem Anrichten hinein. Auch ie Gurken⸗ het gilt das gleiche: je kürzer 1 N ziehen, deſto bekömmlicher iſt der alat. Aber nicht nur zum Salat eignen ſich Gur⸗ ken, man kann aus ihnen ſehr ſchmackhafte Gemüſe bereiten. Gurkengemüſe mit Speck. Man ſchält und zerkleinert dicke Gemüſegurken, nachdem man zuvor mit einem ſilbernen Löffel die Kerne und das weiche Fleiſch entfernt hat und kocht ſie in ſchwachem Salzwaſſer glaſig. Würflich geſchnittenen Speck brät man gelblich, ſchnei⸗ det eine kleine Zwiebel darunter und macht mittels zwei Löffel Mehls eine kleine Ein⸗ brenne. Dann miſcht man etwas Gurken⸗ brühe, Eſſig, Zucker, Salz und Pfeffer dar⸗ unter und läßt die Gurkenſtücke darin gut heiß werden. Gurkengemüſe mit Tomaten. Man bereite die Gurken genau wie bei der Speckanwen⸗ dung vor, reiche aber eine Tomatentunke, die mit Zitrone und ein wenig Zwiebel abge⸗ ſchmeckt iſt, dazu. Gebratene Gurken. Die der Länge nach ge⸗ ſchnittenen Gurkenhälften werden entkernt, ein wenig geſalzen, dann abgetrocknet und in Ei und Mehl gewälzt. In heißem Oel oder Fett brät man ſie hellgelb. RNohe Gurken werden halbiert, entkernt und mit kalten Fleiſch⸗ oder Gemüſeſalaten ge⸗ füllt. Eine ſehr leckere Vorſpeiſe. Gurken mit Fleiſchfarce. Man läßt die Gurken, nachdem man ſie längs durchſchnitten und entkernt hat, einmal in ſiedendem Waſſer aufwellen und gibt ſie in kaltes Waſſer. Dann läßt man ſie ablaufen. Man bereitet eine 2 wie zu deutſchen Beefſteaks, füllt die älften damit, binde ſie zuſammen und laſſe ſte etwa 1 Stunde in einer Pfanne mit But⸗ ter, Speck und etwas Gurkenbrühe ſchmoren. — 3 2 gibt man etwas aure Sahne, etwas rouenſaft und ei wenig Mehl dazu. ſaf 8 Nut 6 das Le ku. S gen m den Ro Teil, a ſch na ſe, ode deſcehe ſohtige Dad 3 bürgerli Die dei ſtandteil bend, nicht; Verſtin ala, geſanme ſchr wiel ſie im ſollte ſi nur das beſonder De des Mahric der ande tionenac Hic v fall aut einen Sil nen. Nen die innere per,! ſchen einn ken und he alles Ur volt er wir ——— 2 3 2 * „—————— Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Aeue Beitragsmarken ber DAF. Achtung! Rückſtände aufholen! Ab 1. Oktober 1936 erſcheinen neue DAF.⸗Beitragsmarken. Ende September wer⸗ den daher die bisher verwendeten Beitrags⸗ marken aus dem Verkehr gezogen und, ſoweit ſie nicht in den Mitgliedsbüchern für die Beitragsmonate bis September 1936 ver⸗ klebt wurden, zum 30. September 1936 für ungültig erklärt. Die Möglichkeit des Klebens der zum Einzug gelangenden Beitragsmarken beſteht folglich nur noch bis Ende September 1936. Die Verwendung neuer Beitragsmarken ab der A. S. D. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fern ſprecher: 45 1. Oktober 1936 für etwaige Rückſtände iſt nicht ſtatthaft, weil dieſe neuen Beitragsmar⸗ ken erſt mit dem 1. Oktober 1936 Gültigkeit haben. Damit in keiner Weiſe die erwor⸗ benen Anwartſchaften der Mitglieder der DAF. infolge etwa beſtehender Beitrags⸗ rückſtände gefährdet werden, wird den Mitgliedern der Deutſchen Arbeitsfront vom Schatzamt geraten, ſofort mit der Aufholung der Rückſtände zu beginnen, ſpäteſtens jedoch im September 1936 ihre Zahlungen für Bei⸗ tragsrückſtände zu leiſten, damit noch die bis zum 30. September 1936 gültigen Beitrags⸗ marken verwendet werden können. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. September 1936 Anſer Tages ſpruch Nur Mut und Kraft beſiegen das Geſchick; noch keine Schlacht war ohne Blut gewonnen. Fort in den Kampf, dem Kühnen lacht das Glück! 4 H 0 2 K Es gab einmal Zeiten, da viele Menſchen das Leſen einer Zeitung für überflüſſig hiel⸗ ten. Sie laſen allenfalls die Familienanzei⸗ gen und Inſerate oder, wenn es hoch kam, den Roman und dieſes oder jenes im lokalen Teil, aber für das übrige intereſſierten ſie ſich nicht.„Das iſt mir gleichgültig“, ſagten ſie, oder„das geht mich nichts an, davon verſtehe ich nichts.“ g Es war eine ebenſo bequeme wie kurz⸗ ſichtige Anſchauung, die heute überwunden iſt. Das Zeitungleſen iſt in den Kreis der ſtaats⸗ bürgerlichen Pflichten einbezogen worden. Die Zeitung iſt ein ungeheuer wichtiger Be⸗ ſtandteil unſeres nationalen und kulturellen Lebens, und ſie verdient darum, daß man ihr nicht flüchtige Neugier, ſondern wirkliches Verſtändnis entgegenbringt. Dazu gehört vor allem, daß man ſie richtig, mit klarer, ruhiger, geſammelter Aufmerkſamkeit lieſt. Man kann ſehr vieles aus ihr lernen, und man ſollte ie immer als ein Ganzes betrachten; man ollte ſich mehr und mehr abgewöhnen, immer nur das aus ihr herauszupicken, was einem beſonders verlockend und intereſſant erſcheint. Der Leſer, der nur oberflächlich dieſe oder jene Nachricht erhaſcht, iſt ebenſo unerträglich wie der andere, der nur hinter knalligen Senſa⸗ tionsnachrichten her iſt, der am liebſten den Bericht von irgendeinem Mord oder Unglücks⸗ fall auswendig lernt, um auf dieſe Weiſe einen Stoff für eine Unterhaltung zu bekom⸗ men. Menſchen dieſer Art ſind auch nie fähig, die innere und äußere Konzentration aufzu⸗ bringen, um ein gutes Buch zu leſen. Sie ſehen einmal hinein oder leſen ein paar Sei⸗ ten und legen es dann wieder weg. Für ſie hat alles Leſen nur einen Sinn, ſoweit ſie es als Reiz- oder Betäubungsmittel gebrauchen können. In Zeitung und Buch ſpiegelt ſich das Leben, und darum ergänzen ſie ſich. Darum erfüllen ſie gemeinſam die Aufgabe, den Men⸗ ſchen zu bilden, nicht nur wiſſensmäßig, ſon⸗ dern vor allem als ſeeliſches und geiſtiges Weſen, als das, was wir Charakter nennen. Zeitung und Buch: wir brauchen beide: Wir wollen nicht nur Zeitungsleſer ſein,— ber wir wollen auch nicht zu denen gehören, bie hochmütig abgekehrt von der Wirklichkeit des Alltags in den Büchern allein die Werte des Lebens ſuchen. Achtung! Vereine und Vereinsvorſtänbe! Betr. Veranſtaltungen in der Patenweinwoche Auf Grund der erfolgten Beſprechungen ſollten alle Vereine bis zum 7. September ihre geplanten Veranſtaltungen, die haupt⸗ ſächlich an den beiden Samstagen: 19. und 26., ſowie den darauffolgenden Sonntagen: 20. und 27. September zur Durchführung gelangen, an den Leiter des Ausſchuſſes, Herrn Beigeordneten Weitzel, mit einem aus⸗ führlichen Programm gemeldet werden. Die⸗ ſer Aufforderung ſind nur 3 Vereine bisher nachgekommen und die Mehrzahl fehlt. Das nun endgültig am 15. September aufgeſtellt. Die fehlenden Vereine ſowie auch noch ein⸗ zelne Innungen und Gliederungen wollen ihre geplanten Veranſtaltungen unbedingt bis 14. 9.(Montagabend) an Pg. Weitzel ſchriftlich mitteilen. Dabei wollen die Vereine im In⸗ tereſſe ihrer Vereinswirte dies ſchon pünkt⸗ lich erledigen, die ihnen das ganze Jahr hin⸗ Das durch Wein⸗, Spargel⸗ und Ge⸗ müſebau bekannte Dörfchen Hohen⸗Sülzen am Südhang der Hgardt und des Donnersberges gelegen, bürgt bei der Rührigkeit und dem Fleiß ſeiner Einwohner, die faſt alle dem Bauernſtande angehören, für Güte, Reinheit und fachmänniſche Behandlung ſeiner Weine, die ſich alle auszeichnen durch wohltuende Milde und Bekömmlichkeit. Das Dorf Hohen⸗Sülzen, zum erſten⸗ mal 1140 als Sulza, 1266 und 1359 als Sülzen genannt, woſelbſt das Andreasſtift zu Worms einen Hof und die Kirche unterhielt, gehörte bis zum Jahre 1802 zur Grafſchaft „Falkenſtein“ und ſomit zum Hauſe Oeſter⸗ reich. i Wir Vi Es dürfte nun keinen Viernheimer Wein⸗ freund mehr geben, der es nicht weiß, daß bei der großen Wein werbewoche vom 19. bis 27. September unſere Heimatgemeinde gleich der Großzahl aller deutſchen Städte und größeren Gemeinden Weinpatenſchaft übernommen hat, und zwar für den Weinort Hohen-Sülzen. Bekanntlich hatten wir auch im letzten vollſtändige Programm über ſämtliche Ver⸗ anſtaltungen, worunter auch ſolche der Ver— eine, Innungen und Gliederungen zählen, wird Jahr eine Rekordernte zu verzeichnen, ſo daß auch für dieſes Jahr die Abhaltung des Feſtes der deutſchen Traube und des deutſchen Wei⸗ Unjer Patenweindorf gohen⸗Sülzen joll leben. 2 20 durch Saal, Licht, Heizung uſw. zur Ver⸗ fügung ſtellen und ſie nunmehr Gelegenheit haben, durch entſprechende Werbeveranſtal⸗ tungen in der Weinwoche ihre Unterſtützung zu zeigen. Was gibis henn alles in ber Patenweinwoche vom 19.—27. September? Das offizielle Programm für die ver⸗ ſchiedenen Veranſtaltungen iſt nunmehr ſoweit fertiggeſtellt, nur fehlen noch die von den ein⸗ zelnen Vereinen geplanten Vereinsabende, Kameradſchaftsabende uſw., die ſich ja ſämt⸗ lich in den Dienſt dieſer Sache der Nächſten⸗ hilfe geſtellt haben. Ein großer Fackelzug unter Beteiligung aller Vereine, der Partei und ihrer Gliederungen wird den Auftakt geben, woran ſich in allen Gaſtſtätten ein buntbewegtes Patenwein⸗Treiben entwickeln wird. Am Sonntag wird dann die Abordnung aus Hohen⸗Sülzen im Rathaus feierlichſt emp⸗ fangen, die Geſangvereine werden am Wein⸗ brunnen vor dem Goetheſchulhaus ſingen, die Feuerwehrkapelle wird einſetzen, der Wein⸗ brunnen ſpendet Koſtproben, ein großes Wein⸗ faß wird ſeine Fahrt durch Viernheim an⸗ treten und an allen Ecken und Enden wird dem Hohen⸗Sülzener Rebenſaft zugeſprochen, geſcherzt und gelacht, denn wenn wir auch, wie es heißt, keine Weintrinker ſind, ſo können wir Biertrinker während einer von 52 Wochen auch einmal den notleidenden Winzern helfen, Der im Volksmund geführte Name Kaiſerlich Sülzen“ ſollte das Dorf von Oberſülzen in der nahen Pfalz unterſcheiden. Das Rathaus, ein Holzfachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert ſtammend, wurde im Jahre 1906 einer Renovierung unterzogen und ſteht unter Denkmalsſchutz. Es iſt un⸗ ſtreitig eines der Schönſten in der näheren und weiteren Umgebung des Heſſenlandes. Einwohnerzahl: 450. Größe der Gemarkung: ca. 1500 heſſ. Morgen, davon etwas über 300 Morgen Weinberge lein Drittel Rot- und zwei Drittel Hohen-Sülze ner Rathaus Durch Patenwein zur Volksgemeinſchaft! ziernheimer trinken vom 19. bis 27. September Patenwein aus Hohen-Sülzen! Weiß wein, guter Lagen), nes notwendig iſt. Ebenſo wie im letzten Jahr, ſoll auch dieſesmal die Gemeinſchafts⸗ werbung in großem Rahmen und unter Be⸗ teiligung weiteſter Volkskreiſe einheitlich im ganzen Reich geſtaltet werden. Sinn und Zweck der ganzen Aktion iſt es, für den Wein als Volksgetränk zu werben und dadurch dem notleidenden Winzerſtand zu helfen. Der Gedanke, daß Wein ein Volksgetränk iſt, ſoll Gemeingut aller Volksgenoſſen werden. Ob deren Nöte wir ſo gut kennen wie ſolche un⸗ ſerer Landwirte. Hier heißt es, wir helfen alle mit, denn es muß geholfen werden! Gegenſeitige Hilfe iſt ganze Hilfe! Freuen wir uns alſo jetzt ſchon auf die herrlichen Tage des Patenweines, wo wir uns vornehmen, heiter und fröhlich zu ſein, denn beim Patenwein heißt's fröhlich ſein! ieee e eee eee A S B. Lebensmittel⸗Opferring Heute Samstag, 12. September, findet eine Nachſammlung des Lebensmittel⸗Opfer⸗ ringes ſtatt. Wir bitten, die Lebensmittel bereit zu legen, damit die Sammlung zu Ende geführt werden kann. CCC ͤ V oder als Schaumwein genoſſen wird, iſt nicht das Entſcheidende, ſondern, daß jeder deut⸗ ſche Volksgenoſſe ſich des Wertes der im Wein⸗ bau lebenden Volkskräfte und ⸗güter bewußt wird und auch bereit iſt, ſeinerſeits an der Erhaltung und Stärkung mitzuarbeiten, das iſt der Sinn der nationalen Gemeinſchafts⸗ werbung. Wir Viernheimer kennen die Not des Winzerſtandes und wir wiſſen, wie ſehr ſich der Winzer abmühen muß, bis der Wein in den Fäſſern liegt. Es iſt daher für uns eine Selbſtverſtändlichkeit, daß wir dem not⸗ leidenden Winzerſtand zu Hilfe kommen. Beim„Feſt der deutſchen Traube und des deutſchen Weines“ gilt es vor allem, die Bodenbeſtändigkeit des Winzers zu erhal⸗ ten, die mühſelige und ſchwere Arbeit von Millionen Volksgenoſſen in den Weinbauge⸗ bieten gerecht zu entlohnen und ferner durch Entleerung der Keller die Vorausſetzungen für die Unterbringung der neuen Ernte zu ſchaffen. Das Ziel der Werbung iſt ſomit Hebung des Abſatzes für deutſche Trau⸗ ben und für die daraus hergeſtellten Erzeug⸗ niſſe. Unter allen Umſtänden iſt zu beachten, daß bei allen Werbemaßnahmen neben Wein die Eßtraube und der Traubenſüßmoſt gebüh⸗ rend Erwähnung finden. Dabei darf auch der Schaumwein nicht vergeſſen werden. Deutſcher Volksgenoſſe! Vergiß nicht deinen ſchwer ringenden Arbeitsbruder, den Winzer; denn er iſt es, der mit ſeiner Hände Arbeit die Reben auf den deutſchen Bergen betreut und damit auch dir durch den Wein Freude ſchafft und gibt. Hilf dem Winzer, indem du ſeine Erzeugniſſe noch mehr als bisher genießeſt! Es iſt aus völkiſchen, poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Gründen Pflicht eines jeden, ſich auch in dieſem Jahre unter Einſatz aller Kräfte für den Abſatz der Er⸗ zeugniſſe des deutſchen Weinbaues einzuſetzen. In unſerer Gemeinde wird das„Feſt der deutſchen Traube und des deutſchen Wei⸗ nes“ einen würdigen Verlauf nehmen. Die Veranſtaltungen, welche die einzelnen Gaſt⸗ wirte, die ſich reſtlos und freudig in den Dienſt der Sache geſtellt haben, während der Werbewoche aufziehen, ſind ganz in deren Belieben geſtellt. Vereine, Innungen und Ver⸗ bände werden Kameradſchaftsabende veran⸗ ſtalten. Ferner ſind größere Veranſtaltungen vorgeſehen. Wir werden im Laufe der näch⸗ ſten Woche alles noch Wiſſenswerte bekannt⸗ geben. Es wird in Viernheim alles getan, um dem„Feſt der deutſchen Traube“ und des deutſchen Weines“ einen guten Erfolg zu ge⸗ währleiſten. Es liegt nun an uns, die Aktion nach beſten Kräften zu unterſtützen. Die Pa⸗ role für die Zeit vom 19. bis 27. September muß lauten: Trinkt Patenwein von Hohen⸗Sülzen! * Stromunterbrechung. Am mor- gigen Sonntag von 13—14 Uhr, findet eine Unterbrechung der Strombelieferung ſtatt. Den ärzelichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ heimerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Fortführung der Reichsauto⸗ bahn. An der Fortſetzung der Reichsautobahn Frankfurt— Heidelberg nach Bruchſal und Karlsruhe iſt im Laufe des Sommers mit zahlreichen Arbeitskräften tüchtig geſchafft worden, ſo daß die Eröffnung der neuen Teil⸗ ſtrecke mindeſtens bis Bruchſal noch in dieſem Herbſt erfolgen kann. Bekanntlich hat die Reichsbahndirektion Frankfurt a. M. auch ſchon einen regelrechten Dienſt mit Schnell- Omnibuſſen über Heidelberg hinaus für den neuen Winterfahrplan vorgeſehen. Zwiſchen Heidelberg und Bruchſal muß nur noch die Decke der Fahrbahn fertiggeſtellt werden. Auch die Zubringerſtraßen in Heidelberg für die neue Autobahn ſind im Bau. Die alte Spey⸗ nun das Edelerzeugnis des deutſchen Bodens als Tafeltraube, als Süßmoſt, als Wein erer Straße in Heidelberg dient als Zu⸗ bringer; ſie wird ebenfalls in wenigen Wo⸗ chen für den Verkehr zur Verfügung ſtehen. rr r r Mannheim 9 Verkehrsunfälle am Donners⸗ tag. Durch zu ſchnelles Fahren, Nichtbeach⸗ tung des Vorfahrtsrechtes und Unvorſichtig⸗ keit ereigneten ſich geſtern hier 9 Verkehrsun⸗ fälle. Die Zahl der Verletzten betrug eben⸗ falls 9, darunter ein lebensgefährlich Ver⸗ letzter. Beſchädigt wurden insgeſamt 4 Fahr⸗ zeuge. 198 Verkehrsſünder an einem Tag. Beſonders groß war die Zahl derjenigen Verkehrsteilnehmer, die bei geſtern vorge⸗ nommenen Verkehrs⸗ und Beleuchtungskon⸗ trollen den Verkehrsvorſchriften zuwider han⸗ delten, denn es mußten 198 Fahrer aller Art angezeigt oder gebührenpflichtig verwarnt wer⸗ den. Hierunter befanden ſich 65 Kraftfahr⸗ zeuge, deren Beleuchtung nicht in Ordnung war. Kind ertrinkt in einer Waſch⸗ wanne: Am Donnerstagvormittag ſtürzte auf dem Waldhof ein 18 Monate altes Kind in einem unbewachten Augenblick in eine mit Regenwaſſer gefüllte Waſchwanne, wobei es den Tod fand. Ehrung eines Arbeitsjubilars Dieſer Tage feierte der Arbeitskamerad Michael Bug ert ſeine 25jährige Zuge⸗ hörigkeit zur Firma Biſchoff& Henſel. Zu⸗ dieſem Feſte hatten liebevolle Hände den Ar⸗ beitsplatz des Jubilars mit Blumen und den Symbolen des neuen Deutſchland ſinnig aus⸗ geſchmückt. Der Betriebsführer und der Be⸗ triebszellenobmann gratulierten und dankten dem Jubilar für treue Pflichterfüllung. Pfungſtadt. Der Landwirt Heinrich Wenz, Bergſtraße 45, ſtürzte in ſeiner Scheune vom Gebälk in die Tenne. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, mehrere Rippen⸗ brüche und ſonſtige nicht unerhebliche Ver⸗ letzungen, beſonders am Bein. Der Arzt ord⸗ nete die ſofortige Ueberführung in das ſtädt. Krankenhaus Darmſtadt an. Aus Stabt und Land „Winzerfeſt“ in Seckenheim Auch Seckenheim will beim Patenwein⸗ ausſchank in dieſem Jahre nicht zurückſtehen und ſeine Verbundenheit mit den Winzern zeigen. Die Weinwerbewoche iſt eine Ange⸗ legenheit des ganzen deutſchen Volkes, und es wird erwartet, daß man auch im Vorort Sek⸗ kenheim ein kleines Opfer zu dieſer Sache bringt. Nur durch die Mithilfe aller Volks⸗ genoſſen kann den Winzern ſichtbar geholfen werden. Heiratsſchwindler feſtgenommen Bad Dürkheim. Die Gendarmerie Bad Dürkheim nahm den verheirateten Te niker E. Sch. aus Ludwigshafen am Rhein feſt, weil er Heiratsſchwindel und Betrügereien verübte. Er hatte in einer pfälziſchen Zeitung eine Anzeige aufgegeben, in der er mit be⸗ güterten Mädchen„zwecks Heirat“ bekannt zu werden wünſchte. Unter den etwa 30 Bewer⸗ berinnen trat er u. a. auch mit einem 18. jährigen Mädchen aus der nächſten Umgebung von Bad Dürkheim in Beziehungen und nützte die noch Unerfahrene in acc in⸗ lich aus, ſo daß die Angelegenheit ans Licht am. Rohling mißhandelt kranke Frau Annweiler. Als die Ehefrau des Krankenpflegers a. D. Franz Lämmel im Juli ds. Is. zu Münchweiler verſtorben war, fand der Leichenſchauer am Körper der Toten mehrere blutunterlaufene Stellen. Die Lei⸗ chenöffnung ergab, daß die Tote am ganzen Körper zahlreiche blutunterlaufene Stellen und Kratzwunden hatte. Gegen den Mann wurde Anklage wegen fortgeſetzter Mißhandlung er⸗ hoben und dieſe durch Zeugen einwandfrei bewieſen. Das Amtsgericht Annweiler nahm den Ehemann wegen fortgeſetzter Mißhand⸗ lung ſeiner Ehefrau und Vernachläſſigung der Sorgepflicht in eine Gefängnisſtrafe von 10 Monaten. Was Hillerjungen erleben: „Wilberer „So, das wäre geſchafft“, unſere beiden Zelte ſtanden. Schon zwei Stunden ſpäter ſchlief die„Meute“ den Schlaf des Gerechten. Denn alle waren hundsmüde, wir waren ſchon 4 Tage unterwegs auf Großfahrt. Der Boden war ſehr feucht. Einmal lag ich auf dem Rücken, mal drehte ich mich nach links zur Seite. Hein neben mir quatſchte im Schlafe mancherlei unverſtändliches Zeug her⸗ aus. Schließlich wachte er auf und ſtieß mich an. Durch eine dünne Zeltbahn kam ein ganz ſchwacher Schein der beginnenden Däm⸗ merung.„Ich kann nicht mehr liegen“, und nach einer Weile ſtemmte er ſich auf einen Arm und zog mich mit hoch. Ueber die Füße der ſchlafenden Kameraden taſteten wir uns zum Ausgang. Der Wald hielt noch den Schatten der Nacht zwiſchen ſeinen Stämmen und Zweigen feſt. Es war ziemlich friſch, die dürren Aeſte waren naß vom Morgentau und knackten unter den Füßen. Wir gingen lange. Hein voraus, ich Hintendrein. Waldwege ſind ſchön. Sie laufen wie ein Bach kreuz und quer, niemals ſieht man das Ende. Plötzlich kracht es im Unterholz, Zweige brechen. Ich griff Hein am Arm. Im gleichen Augenblick lagen wir platt am Boden und nahmen Deckung. Da, in Rieſenſätzen ſpringen drei, nein, fünf Rehe über die Schneiſe. Uns war es, als ob wir Stimmen gehört hätten. Wir ſtanden auf, klopften die naßgewordenen Sachen aus und ſchlichen langſam quer durch den Wald. Nichts war zu ſehen. Nun, wir konnten uns auch getäuſcht haben. Wir gingen jetzt wieder dreiſter und Hein pfiff leis vor ſich hin. Hel⸗ ligkeit ſchimmerte zwiſchen den Bäumen bis auf den tiefen Boden des Waldes. Plötzlich zerriſſen zwei kurz aufeinanderfolgende Schüſſe die morgendliche Stille. Wir ſchreckten zuſam⸗ men. Ganz nahe mußte der Knall geweſen ſein. Wie ein Blitz durchfuhr uns der gleiche Ge⸗ danke: Sollten Wilderer am Werk ſein? Sicherlich. Die aufgeſcheuchten Rehe und jetzt die zwei Schüſſe ſprachen dafür. Wie raſend klopfte das Herz.„Du, Rehe haben Schon⸗ zeit bis Mitte September“, warf ich ſchnell ein. Alſo los. Vorſichtig ſchlichen wir weiter. Die Uniform ſah jämmerlich aus. Wir muß⸗ ten nicht mehr weit von den unſichtbaren Schützen ſein. Im großen Bogen umkreiſten wir eine Lichtung, jeder einen handfeſten Knüttel in der Fauſt. Alles blieb ſtill. Drüben leuchtete etwas durch die Stämme. Deutlich erkennen wir die Straße, die wir geſtern ge⸗ fahren ſind. In ein paar Minuten haben wir uns an ein von weitem ſchwer zu unter⸗ ſcheidendes Ding herangemacht: es iſt ein hal⸗ tendes Auto, dem, wie wir jetzt ſahen, beide Hinterreifen geplatzt ſind. Wie eine Erleich⸗ terung kommt es über uns. Deshalb die beiden „Schüſſe“. O wir, O.... Hein, der die Sache gleich erfaßt hat, bietet ſich als Hilfe an. Er iſt von Beruf Schloſſer, alſo vom Fach, und in einer halben Stunde ſind die Reifen ausgewechſelt. Der Lenker des Wa⸗ gens, es war ein Molkereilieferwagen, ver⸗ machten uns beiden„Helden“ 15 Eier, wir bedankten uns und zogen ab. Als wir zurückkommen, herrſcht großer Krawall. Der Gefolgſchaftsführer ſchnauzt uns gleich mächtig an, von wegen verbotenem Verlaſſen des Zeltes. Und als„dickes Ende“ gab es Küchendienſt, ein„außerordentliches Vergnügen!“ Ein Freudengeheul ſtieg aber dann, daß die Bäume wackelten, als wir un⸗ ſere Schätze zeigten. Als Abſchluß trat unſer „Küchenbulle“ in Funktion 1 Das Wetter. Das ſkandinaviſche Hoch⸗ druckgebiet hat ſich weiter verſtärkt und ſüd⸗ wärts verlagert, ſodaß es die Witterung Deutſchlands vollkommen beherrſcht. Mit ab⸗ ſteigender Luftbewegung hat ſich daher allge⸗ mein Aufheiterung durchgeſetzt, die nur ört⸗ lich und vorübergehend durch Nebelbildung geſtört wird. Der herbſtliche Schönwetter⸗ charakter bleibt vorerſt erhalten.— Samstag: Abgeſehen von Nebelbildung heiter und trok⸗ ken, mittags warm, nachts ſehr friſch, öſtliche Winde. Sonntag: Fortdauer des herbſtlichen Schönwetters. Verſorgungsberechtigte Kämpfer für die nationale Erhebung. Nach der von den Verſorgungsbehörden kürzlich durchgeführten Zählung, die den Zeitraum von Mai 1935 bis Mai 1936 umfaßt, betrug die Zahl der verſorgungsberechtigten Kämp⸗ fer für die nationale Erhebung zur Zeit der Zählung insgeſamt 929 Beſchädigte, Witwen, 317 Halbwaiſen, 15 Vollwaiſen, 73 Elternteile, 42 Elternpaare(Kopfzahl), 7 Witwen⸗Beihilfe⸗Empfänger, 7 Waiſen⸗Bei⸗ hilfe-Empfänger und 68 Eltern⸗Beihilfe⸗Emp⸗ änger. f Anſporn zur pünktlichen Mietzahlung. (Prämien für pünktliche Mietzahler). Für die Mieter im 16er und 24er Bau des Wein⸗ heimer ſtädtiſchen Wohnblocks in der Stahl⸗ badſtraße, deren Monatsmiete 30 RM. über⸗ ſteigt, hat die Stadt Weinheim nunmehr eine Prämie von 10 Prozent der Miete in Aus⸗ ſicht geſtellt, wenn die Mietzahlungen pünkt⸗ lich erfolgen. Die Gutſchrift bzw. die Aus⸗ zahlung der Prämie wird erſtmals am Ende des Rechnungsjahres, alſo am 1. April vor⸗ genommen werden. Dieſe Prämienzahlung ſtellt eine weſentliche Mietſenkung dar und wird gleichzeitig Anſporn ſein, die Mieten pünktlich zu bezahlen. 252 Sportvereinigung„Amieitia“ 09 Viernheim Viernheim Ilvesheim- Der erſte Großkampf Es läßt ſich nicht verheimlichen: der Start unſerer Vereinigung in Friedrichsfeld war derart, daß er ſelbſt die größten Opti⸗ miſten verblüffte und die ewigen Schwarz⸗ ſeher— wie konnte man nur mit einer„ſol⸗ chen“ Aufſtellung antreten!— wohl für einige Zeit beruhigte. Es blieb 0 5 Grü⸗ nen vorbehalten, den Unterſchied zwiſchen Gau⸗- und Bezirksklaſſe in 0 recht anſchaulich vorzuführen. Der Ball lief zeit⸗ weilig wie am Schnürchen, ganz wie wir es aus beſſeren Tagen gewohnt ſind, und die „Germanen“ 0 erkennen, daß ſie doch noch einiges zu lernen haben. Hätten wir gegen Ende nicht auf zwei unſerer Beſten ver⸗ zichten müſſen, wäre das Reſultat leicht noch anders ausgefallen. Wenn das Können nicht mehr ausreicht, glaubt man dort ſcheinbar, muß es eben durch übermäßige Härte ausge⸗ glichen werden. Gegen neun Gegner iſt immer⸗ hin leichter zu ſpielen, als gegen elf. Wir können uns nur freuen, daß unſerer Amicitia⸗ Mannſchaft eine derartige Sportmoral fremd iſt. f Der augenblickliche Nachteil iſt freilich auf der Viernheimer Seite, denn ſchon im zweiten Verbandsſpiel auf einen Klaſſever⸗ teidiger verzichten zu müſſen, iſt hart. Trotz⸗ dem wäre das nicht allzu bedenklich, wenn nicht außerdem zwei weitere Spieler keine Spielerlaubnis hätten. Das Fußballpech klebt ſich wahrlich recht gut ſchon zu Anfang an die Viernheimer Farben. Doch auch vor dem Friedrichsfelder Spiel ſah die Sache nicht zu roſig aus und die viel angefeindete Neuaufſtellung bewährte ſich glänzend. Es iſt ein Glück für die Vereini⸗ gung, über gute Spielerreſerven zu verfügen, die auch über augenblickliche Beklemmungen hinweghelfen können. Die für Sonntag gegen Ilvesheim in Ausſicht genommene Mann⸗ Turnverein von 1893: ſchaft hat keinesfalls dieſen Gegner zu fürch⸗ ten, ſie hat vielmehr alle Gewinnchancen, obwohl nichts auf die leichte Schulter ge⸗ nommen werden darf. Gutem Vernehmen nach haben ſich die Ilvesheimer viel vorgenommen — man tippt dort auf einen 4:2⸗Sieg— doch die Grünen werden ihnen klar machen, daß in Viernheim immer noch Gauliga⸗Fuß⸗ ball geſpielt wird. Es 10 nicht alltäglich, daß ſchon in den erſten Verbandskämpfen ein der⸗ art ſpannunggeladenes Treffen ſteigt, wie es uns der morgige Sonntag bringen wird. Die Viernheimer auer— der unentwegte Teil kam in Friedrichsfeld voll auf ſeine Rech⸗ nung— erwarten mit Intereſſe die Gegen⸗ überſtellung von Gauliga- und Bezirksliga⸗ Fußball. Die moraliſche Unterſtützung un⸗ ſerer einheimiſchen Mannſchaft iſt eine der erſten Vorausſetzungen für einen überzeugen⸗ den Sieg. Die Viernheimer Sportwelt trifft ſich morgen auf dem Wald⸗ ſportplatz! Handball der Amicitia Jahn Seckenheim— Amicitia Viernheim! Auch unſere Handballer beginnen mor⸗ gen ihre Verbandsſpiele. In der Staffelein⸗ teilung wurde eine Neuregelung vorgenommen. Der erſte Gegner iſt der Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Die Mannſchaft von Seckenheim war in der Verbandsrunde 35⸗36 Staffel⸗ meiſter der Staffel 2. Das Spiel findet in Seckenheim ſtatt. 1. Mannſchaften 15 Uhr, 2. Mannſchaften 13.45 Uhr. Mannſchaftsauf⸗ ſtellung und Abfahrt im Schaukaſten.— Die 1. Jugend ſpielt in Neckarhauſen gegen! den dortigen Turnverein. Spielbeginn 15 Uhr. Die Manuſchaft wird von J. Helbig geſtellt. Auf⸗ ſtellung ſiehe Schaukaſten. Die Handball⸗Vezirksklaße öfnet ihre Pforlen! Turnverein v. 1893 Viernheim in Mannheim gegen TV. v. 18461 Morgen Sonntag, 13. 9., 36, werden ſich die Tore zur diesjährigen Pflichtſpiel⸗ Saiſon in der Handballbezirksklaſſe öffnen. Wir treten wieder ein in eine Zeit, die nicht zuletzt von allen Viernheimer Sportfreunden, vornehmlich aber von allen Handballanhän⸗ gern, ſchon lange mit Freude und Spannung erwartet wurde. Und dies nicht ohne Grund, denn zweifelsohne haben Verbandskämpfe ihre beſonderen Reize. Sie unterſcheiden ſich weſentlich von allen anderen Spielen, und ſeien ſie auch noch ſo intereſſant. Denn von jetzt an geht es um Punkte, um die Sicher⸗ ſtellung eines günſtigen Tabellenplatzes! Da heißt es, gleich zu Anfang die nötige Vor⸗ ſicht walten laſſen und mit dem nötigen Eifer ans Werk gehen. Wie im Laufe dieſer Woche ſchon er⸗ wähnt, treten die Turner⸗Handballer in ihrem erſten Pflichtſpiel am morgigen Sonntag ge⸗ gen den favoritiſierten Mannheimer TV. v. 1846 an. Und zwar nachmittags 3 Uhr auf deſſen Platz im Luiſenpark. Ein äußerſt ge⸗ fehelices Gelände, auf welchem ſchon man⸗ che ſiegesbewußte Mannſchaft ungewollt ins „Gras beißen“ mußte. Höchſt ſelten verließ der Platzbeſitzer geſchlagen das Feld. Was das heißt, werden ſich wohl die Handballer des Turnvereins v. 1893 ſchon klar gemacht haben. Wie es ihnen morgen ergehen wird, ob ſie erfolgreich Widerſtand leiſten können, das hängt einzig und allein von ihnen ſelbſt ab. Sie haben ihr Schickſal ſelbſt in der Hand. Wir ſagen nur das eine: Ein Sieg iſt nicht ausgeſchloſſen. Nicht nur theoretiſch, nein, auch praktiſch! Es iſt ſchon gar zu viel anſcheinend Unmögliches zur Möglichkeit gemacht worden. Wir denken hier vor allem an das Spiel gegen die 46er in Viernheim, wo unſere Turner einen ſicheren 8:4 Sieg herausholten. Warum ſollte ſich dies nicht auch auf deſſen Gelände wiederholen? Der hieſige Turnverein beſitzt das„nötige Zeug“, um dieſes Kunſtſtück fertig zu bringen. Ein einigermaßen guter Wille, gepaart mit Eifer und einem unbezwingbaren Siegeswillen ver⸗ mögen gar viel! Man muß nur die Lage von Anfang des Spieles an gleich überblicken und ſich danach einſtellen. Nicht erſt warten und ſich auf die zweite Spielhälfte verlaſſen. Das hat ſich ſchon oft als ein Fehler erwieſen und wird zweifellos auch morgen den Sieg koſten. Sei deshalb jeder Spieler auf der Hut, und ſetze ſich voll und ganz ein. Zwar wird die Siegeshoffnung etwas getrübt dadurch, daß man 1 Schmitt und Burkert Erſatz ſtellen muß, die ſich hoffentlich recht gut in die Mannſchaft einfügen. Iſt dann das Glück nicht gegen, ſondern mit uns, ſo ſehen wir dem Ausgang des Treffens mit Zuverſicht entgegen.— Das Vorspiel findet um 1.45 Uhr zwiſchen den 2. Mannſchaften beider Ver⸗ — eine ſtatt. Abfahrt 1 gemeinſam um 12.30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe.(Siehe auch Vereinsanzeiger!). Die A.⸗Jugend greift morgen ebenfalls erſtmals in die Verbandsſpiele ein und zwur⸗ in Seckenheim gegen Turnerbund„Jahn“, Wir machen hierdurch alle Schachfreunde ſowie unſere Klubmitglieder darauf aufmerk⸗ ſam, daß morgen Sonntagvormittag, halb 9 Uhr die Bezirksmeiſterſchaft 1936-37, um halb 10 Uhr der Rückkampf Heppenheim— Viernheim im Klublokal„Zum grünen Haus“ ſtattfindet. Außerdem wird morgen Sonntag⸗ mittag um 2 Uhr im Lokal„Zum Rats⸗ keller“ ein großes Simultanſpiel an 30 Bret⸗ tern ſtattfinden. Um die Bezirksmeiſterſchaft kämpfen folgende Meiſter: Hofmann(Hep⸗ penheim, Titelverteidiger); Ganter, Wald⸗ michelbach und Walter, Viernheim. Es wird mit Vor⸗ und Rückrunde geſpielt werden, um ſo jedem Teilnehmer desc zu werden. Wir wünſchen unſerem Meiſter viel Glück; möge es ihm gelingen, die Bezirksmeiſterſchaft nach Viernheim zu bringen.— Wir bitten zu dieſer Veranſtaltung unſere Klubmitglieder um pünktliches und reſtloſes Erſcheinen. „Der Deutjche Aundjunk Funk Post“ Illuſtrierte Rundſchau mit dem aus⸗ führlichen Rundfunk⸗Programm der Welt Verlag Rothgießer& Dieſing AG., Berlin, N 4.— Einzelheft 25 Pfg., Monats⸗ bezug 85 Pfg. Die neueſte Nummer dieſer älteſten Rundfunkprogrammzeitſchrift liegt vor— dem für alle Rundfunkteilnehmer wichtigen Er⸗ eignis der großen Deutſchen Rundfunkaus⸗ ſtellung in Berlin iſt eine Bildmontage ge⸗ widmet. Die Hausfrau und das Jungmädchen finden auch wieder eine der beliebten Mode⸗ ſeiten vor, die Anleitungen zum Selbſtanfer⸗ tigen von Herbſtkleidung gibt. Das Bildmaterial zum Rundfunk- programm der Woche iſt wiederum reichhaltig und ſehr gut aufgemacht. Der techniſche Teil des„Deutſchen Rundfunk Funk Poſt“ bringt„Techniſche Feinheiten moderner Rundfunkempfänger“. Die Baſtelſchule Nr. 73 behandelt das The⸗ ma„Eine Netzanode“. Weinheimer Obſtgroßmarkt Brombeeren 20— 25, Pfirſiche 15—35, Birnen 5—23, Aepfel 7—15, Bohnen 2 bis 8, Tomaten 7—5, Quitten 9, Nüſſe 25 bis 35, Mandeln 18, Erdbeeren 95. Anfuhr: 300 Zentner, Nachfrage gut. Nächſte Ver⸗ ſteigerung: heute 2 Uhr. u 2 ——. E Ln Nonner 6 0 U gb. G 00 l Wan! reitag 10 U Peine Johann 6.10 U Nuchne Kun. 9.40 Ghei Hull Klee Same 6.0 geb. E 6.10 U Eufinge 6.0 U Sohn Echwie ! Gul. dr bei den de 10 Zuleih ge b. Schuhe E. Lipp. V „Lb, 1 Machen be bn Sante Heute Van ſüln vic n 11 eigen den 99 den 1 K 1 e eee eee * * e 3 Gottesbienſt⸗Oroͤnungen Katholijche Gemeinde Viernheim: 15. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: 1. hl. Meſſe ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe General⸗Kommunion ſodalität 10 Uhr: Hochamt 1 Uhr: Verſammlung der Jünglings⸗ ſodalität 2 Uhr: Andacht arienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: hl. Meſſe nur 1 Kinder 1 2 ndacht für die Kinder 9.03 Uhr Abgang der Wallfahrt nach Gernsheim. Frühzeitig am Bahn⸗ hof erſcheinen zur Fahrkarten⸗Ausgabe! Montes: 6.10 Uhr beſt. Amt für Hans Georg Haas 2., beſt. von ſeinen Schulkameraden 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Matthäus Heckmann, für Cäcilie geb. Eng⸗ lert und Peter Knapp 6.40 Uhr beſt. Amt für ledig verſt. Heinr. Sander, beſtellt von den Schulkameraden Dienstag: 6.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Auguſt Ecker, Sohn verſt. Krieger Joſeph, Adam und J und Schwiegerſohn Nik. Bugert 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Margareta De⸗ wald geb. Martin und deren Großeltern Mittwoch: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Margareta Hoock geb. Gölz Donnerstag: 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Margareta Hoock geb. Gölz 6.40 Uhr beſt. Amt für ledig verſt. Friſeur Adam Kirchner Freitag: 5 6.10 Uhr beſt. Amt für Maria Rhein geb. Weidner, Antonie Rhein geb. Welle, Sohn Johann und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Gg. Kirchner 3., Michael Kempf 5., Ehefrau Kath. geb. Winkenbach 5 6.40 Uhr beſt. Amt für Leonhard Knapp, Ehefrau Thereſia geb. Bugert und Georg Beikert und Ehefrau Anna Maria geb. Klee Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Eliſabeth Koob geb. Sax, Eltern, Schwiegereltern 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jak. Eufinger und Johannes Ganz 1 6.40 Uhr beſt. Amt für Heinrich Effler, Sohn Hans, Tochter Sofie, Eltern und Schwiegereltern. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern f Meſſe. In der Marienkirche iſt am Dienstag und Freitag eine hl. Meſſe. a Nächſten Sonntag iſt Generalkommunion des chriſtl. Müttervereins und aller Frauen. Zugleich gemeinſame hl. Kommunion für das 6. Schuljahr, der Kinder der H. H. Lehrer E. Lipp, Winkler, A. Lipp und Frl. Haas. Mädchen beichten Freitag halb 6 Uhr, Kna⸗ ben Samstag 2 Uhr.. Heute iſt die Kollekte für das Biſchöfl. Prieſterſeminar in Mainz, die herzlich emp⸗ fohlen wird. rr. ˙6Ä?:! Aeue Beitragsmarken ber Deuijchen Arbeitsfront Alte Marken verlieren ab 1. Ok⸗ tober 1936 ihre Gültigkeit! KPW. Schon wiederholt wurden die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront durch die Preſſe ſowie durch die Beitragskaſſierer darauf aufmerkſam gemacht, daß ab 1. Ok⸗ tober neue Beitragsmarken eingeführt werden. Mit dem gleichen Zeitpunkte verlieren deshalb die alten Marken ihre Gültigkeit und werden aus dem Verkehr gezogen. Da mit den neuen Beitragsmarken keine Rückſtände nachgeklebt werden dürfen, liegt es im eigenen Intereſſe des einzelnen Mitgliedes, den Beitrag bis einſchl. September zu be⸗ zahlen, damit die alte Mitgliedſchaft und die damit erworbenen Rechte nicht verfallen. Mitglieder, bei denen der Kaſſierer etwas länger auf ſich warten läßt, werden aufge⸗ fordert, bei dem zuſtändigen Beitragserheber vorzuſprechen und ihren Betrag zu entrich⸗ ten. Bei dieſer Gelegenheit wird auch darauf aufmerkſam gemacht, daß der DAF. Beitrag eine Bringſchuld iſt, auch wenn er üb⸗ licherweiſe im Intereſſe des DA F.-Kameraden abgeholt wird. Da die Zeit bis zum Einzug der alten Marken nur noch eine ſehr kurze iſt, duldet die Angelegenheit keinen Aufſchub mehr und iſt es jetzt Sache der einzelnen Mitglieder, lich vor Schaden zu bewahren. Die ſtrenge der Jünglings⸗ Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 13. September 1936 Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Lut. Ev. 15, 24; Lieder: 258, 280, 295). ½11 Uhr: Kindergottesdienſt 7½11 Uhr: Chriſtenlehre Montag, den 14. September, Kirchenchor Dienstag, 15. September, Frauenabend Mittwoch, 16. September, Mädchenkreis FFP Anweiſung, mit neuen Marken keine Rück⸗ ſtände nachzukleben, iſt E gehalten, daß ſich irgendwelche Säumige keine Hoffnung auf Aenderung derſelben zu machen be * Heute kein Wandertag. Der ur⸗ ſprünglich als Wandertag beſtimmte 12. Sep⸗ tember 1936 fiel in Heſſen⸗Naſſau im Ein⸗ vernehmen mit den Regierungen aus, um der geſamten Schuljugend das Erlebnis der Füh⸗ rerrede am Vormittag anläßlich der Kund⸗ gebung im Nürnberger Stadion durch den Rundfunk, teilhaftig werden zu laſſen. Farben des Herbſtes. Während noch freundliche Septemberſonne ſtrahlt, gehen in der Natur ganz im ſtillen wunderſame Ver⸗ änderungen vor. Wichtige pflanzliche Aufbau⸗ ſtoffe wandern aus den Blättern in die Zweige zurück und dieſe Rückwanderung geſchieht im Zeichen der bunten Farben, die das grelle Sonnenlicht davon abhalten, dieſe Stoffe Heri zu verwandeln: Herbſtfärbung. Die irke, der Ahorn, die Hainbuche leuchten im Fe Gelb; Buchen haben ſich mit ſattem raun geſchmückt; Eſche und wilde Kirſche erglänzen in Purpur und die noch immer zitternde Eſpe zeigt Orangetöne. Wilder Wein dazwiſchen in grellem Rot. Immer wie⸗ der müſſen wir hinſchauen in dieſes wunder⸗ br Farbenſpiel und wollen garnichts wiſſen von, daß dies das Ende bedeutet, daß dann, wenn die wertvollen Säfte das Blatt ver⸗ laſſen haben, ſich die Poren ſchließen, die das Blatt mit dem Zweig verbinden, und nur ein Windhauch genügt, um das Blatt zu knicken. Goldener Herbſt, leuchte mit freund⸗ licher Sonne uns noch viele ſchöne Tage vom Himmel herab!— Das Einbringen des Ta⸗ baks ging an den letzten beiden Tagen wieder flotter vonſtatten. Schon ſind Bauern fertig und in wenigen Tagen wird auch das letzte Blatt am Dach hängen. Auch auf den Wieſen wird wieder fleißig gearbeitet. Wenn das Wetter hält, wird auch das Ohmet bald ein⸗ gebracht ſein. Der Ertrag iſt allenthalben ſehr gut, ein Vielfaches von dem letztjährigen, wo der Sommer zu trocken war. Große Wagen, wie man ſie im Ohmetmachen ſelten ſieht, fahren heimwärts. Die Früchte des Baumes an der Grenze? Die Obſternte hat begonnen, der Baum auf oder an der Grenze gibt mehrfach Anlaß zu Streit über die Verteilung der Früchte. Der Geſetzgeber hat in den Para- graphen 932 und 911 des bürgerlichen Geſetz⸗ buches Vorſorge getroffen, und folgende Be⸗ ſtimmungen erlaſſen: Beim Baum auf der Grenze gehören die Früchte den Nachbarn zu gleichen Teilen. Anders bei einem Baume an der Grenze, deſſen Zweige auf das Nach⸗ bargrundſtück hinüberragen. Deſſen Früchte ſind Eigentum des Beſitzers des Grundſtückes, auf dem der Baum 157 Dem Nachbar ge⸗ hören lediglich die Früchte, die auf ſein Grundſtück(ohne ſein Mitwirken!) hinüber⸗ fallen. Abſchütteln darf er ſie nicht. Der Ei⸗ gentümer des Baumes darf jedoch ohne Er⸗ laubnis des Nachbars deſſen Grundſtück weder zum Aufheben, noch zum Abmachen der Früchte betreten, er muß ſehen, wie er die Früchte von ſeinem Grundſtück aus mit einem Obſtpflücker oder in 6505 Weiſe abmachen kann. Die letzte Vorſchrift gilt nicht, wenn das Nachbargrundſtück dem öffentlichen Ge⸗ brauch dient, alſo von jedermann betreten wer⸗ den darf. In dieſem Falle iſt der Baumeigen⸗ tümer berechtigt, ſeine über die Grenze ragen⸗ den Früchte durch Aufleſen oder Abmachen einzuernten. * Viernheimer Tonſilmſchau Achtung!— Samstag, Sonntag und Montag! Viktor de Kowa ſchönſtes Schauſpiel: „Die große und die kleine Welt“ im Central⸗Film⸗Palaſt!l Nach dem vielgeleſenſten und bekannten Romanerfolg„Die große und die kleine Welt“ von Hugo Maria Kritz, erſcheint ab heute Freitag im hieſigen Lichtſpielhaus der gleich namige Großfilm der Bavaria„Die große . N 8 N ,, 8 . 25 W 22 J ö G N J . . nee. üUbergeing gefragt Sport-Mantel jugendliche Form, merengo- 197 ertige Stoffe„„ Sport- Mantel flotte Form, modische Nodpenstofſfe„ 24 ⁰ bes. fesche Nachatt. xameſhaar- 2975 ortige Stoffe, marine und mode Für Reise u. Sport modische Fantesſe-Stoffe mit 75 guckengurt. 39 Sport- Mantel elegante Ausführung. einfer- 48⁰⁰ bige Boucle- Stoffe * Sömtl. Schaufenster zeigen Dem Ratenkaufabłkommen der Bad. und Bay. Beamtenbank angeschlossen — Schriftiche Bestellungen werden prompt und sorgfältig erledigt Bekanntmachung Betr.: Stromunterbrechung. Die hieſigen Stromverbraucher werden darauf aufmerkſam gemacht, daß morgen Sonntag, den 13. September 1936, in der Zeit von 13 bis 14 Uhr, die Strombelieferung unterbrochen wird. Viernheim, den 11. September 1936 Der Bürgermeiſter Freiw. Feuerwehr Viernheim Betr.: Spielmannszug Am Sonntag, den 13. September findet im Gaſthaus zur Harmonie um 10 Uhr ein Inſtrumentenappell ſtatt. Das Erſcheinen jedes Einzel⸗ nen iſt Pflicht. Alle Inſtrumente und Inſtrumententeile ſind mitzubringen. Der Stabführer PPP ˙ T und die kleine Welt“ mit Viktor de Kowa in der Hauptrolle. Der Film beſchäftigt ſich mit einem armen Taxpichauffeur, der Schwie⸗ gerſohn eines reichen Fabrikanten wird, und löſt verſöhnlich das Problem der Gegenſätze zwiſchen der großen und der kleinen Welk. Stoff und Inſzenierung paſſen ſich der Jetzt zeit an und vereinigen ſich in der ſelbſtver⸗ ſtändlich bewußten Charakterform eines Mä⸗ dels von heute, das ſich über falſche Tra⸗ dition und Moralbegriffe hinweg ſein Glück erkämpft, zu einer filmiſch erfolgreich gelöſten Faſſung moderner Ideale. Trägerin der weib⸗ lichen Hauptrolle iſt Edna Greyff. Als ihre Partner ſind neben Victor de Kowa, Heinrich George, Adele Sandrock, Genia Nikolajewa, Albert Florath, Gerhard Bienert u. a. m. zu nennen. Ein Film, der den Gegenſatz der großen und der kleinen Welt verſöhnlich ausgleicht und damit unſerem Zeitgeiſt Rechnung trägt! Ein Film, der zum Herzen ſpricht und Her⸗ zen erobert, voller Temperament, mitreißend und ſehenswert! Dazu gutes Beiprogramm mit neueſter Ufa⸗Tonwoche; Bilder aus aller Welt. Wie überall, ſo wird auch dieſes Schau- ſpiel in Viernheim einen großen Erfolg haben. Die ſchönſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im hieſigen Central-Film⸗Palaſt! Vereins⸗Anzeiger Sänger ⸗Einheit Samstag Treffpunkt bei Mitglied Merkel zum „Grünen Haus“ Der Vorſitzende Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend punkt 9 Uhr vollzählige Singſtunde. Kein Sänger darf fehlen. Der Vorſtand Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen wird erwartet. Morgen Sonntag findet unſer diesfähriger Ausflug per Auto nach dem ſchönen Neckartal(Hirſchhorn) ſtatt Abfahrt punkt 8 Uhr am Lokal. Auf Nachzügler wird nicht gewartet Der Vorſitzende. Krieger- und Soldatenkameradſchaft 1878 und Sportſchützen. Morgen Sonntag ab 2.30 Uhr Uebungsſchießen für Zug 3 und 4. Ebenſo treten ſämtliche Sportſchützen an. Der Kameradſchaftsführer: Klee. Schachklub Allen Klubmitgliedern und Schachfreunden zur Kenntnis, daß morgen Sonntag, den 13. September vormittags um 9 Uhr die Bezirksmeiſterſchaft, um 10 Uhr der Rückkampf Heppenheim Viernheim im Klublokal„Zum Grünen Haus“ ſtattfindet. Wir er⸗ warten ein pünktliches und reſtloſes Erſcheinen. Der Leiter: N. Effler. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 13. September 1936. Veebandsſpiel gegen Fc. Alemannia Ilvesheim auf dem Waldſportplatz Beginn 3 Uhr. Das Vorſpiel beſtreitet die Jungliga. Beginn 1.15 Uhr. Abteilung Handball: 1. Verbandsſpiel 1. Mſchft. gegen TB. Jahn Seckenheim in Seckenheim. Beginn 3 Uhr. 2. Mſchft. ebenfalls in Seckenheim. Beginn 1 45 Uhr. 1. Jugendmannſchaft ſpielt gegen TV. Neckarhauſen. in Neckarhauſen. Beginn 3 Uhr.— Abfahrtszeiten und Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Turnverein von 1893 Fußball: Morgen Sonntag Freundſchaftsſpiele gegen Sportklub Gartenſtadk 1. und 2. Mſchft. Abfahrt per Rad um 1 Uhr ab Drehſcheibe. Pünktl. Erſcheinen aller Spieler und Begleiter. Mannſchafts⸗ aufſtellung im Schaukaſten. Die Leitung. Handball: Morgen Sonntog 1. Pflichtſpiel in Mannheim gegen Turnverein 1846. 1. Mſchft. 3 Uhr, 2 Mſchft. 1.45 Uhr. Gemeinſame Abfahrt 12.30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe A-Jugend in Seckenheim. Abfahrt vorm. 9.30 Uhr ab Drehſcheibe per Rad. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Du. VIII 1930 über 1700. 8. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Jodes- 1 Anzeige In Gottes unerforschlichem Ratschlusse ist es gelegen, unsere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau arpareia Hoco we. geb. Gölz am Donnerstag abend ½6 Uhr nach kurzer Krankheit, versehen mit den Tröstungen unserer In der Ansporzeh: 1. Gute Zins vergütung, da- her kein Zinsverlust 2. 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