ö deine der U 1 1 I V * — eee e Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. e Ins Haus gebracht monatlich 160 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. C ³¹Üw-ꝛA Add Er cheinungsweiſe Bezugspreis Nummer 219 Samslfag ternheimer den 19. Jeplember 1936 Verkündigungsblatt der NS AN. Mernheim 1 den 8 2 0 4 il Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Texttei 8 1 2 Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Ge ſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101 12. Jahraang Engliſche Nole in der Veſipallfrage Ueberreichung an die Bolſchafter Deulſchlands, Frankreichs, Italiens und Belgiens Veſtpakt und Jünfmächte-Konferenz Einleitung eines diplomaliſchen Meinungsauskauſches zwiſchen den fünf Mächten London, 19. Sept. Nachdem geſtern in einer zweieinhalbſtündigen Sitzung der in Lon⸗ don anweſenden Kabinettsmitglieder die briti⸗ ſche Stellungnahme zur Frage eines neuen Weſtpaktes beſprochen worden war, bat der britiſche Außenminiſter Eden den deutſchen Geſchäftsträger in London, Für⸗ ſten Bismarck, zu einem Beſuch auf das Foreign-Office und überreichte ihm die eng⸗ liſche Note, durch die nunmehr der diplo⸗ matiſche Meinungsaustauſch zwiſchen den fünf Mächten eingeleitet werden ſoll. Frankreich, Italien und Belgien iſt die gleiche Note übermittelt worden. Engliſche Miniſterbeſprechung London, 18. Sept. Unter Vorſitz des In⸗ nenminiſters Simon fand Freitag vormittag eine Miniſterbeſprechung ſtatt, an der auch Außenminiſter Eden teilnahm. Es wurde die Lage in Paläſtina und das europäiſche Pro⸗ blem erörtert. Ein endgültiger Beſchluß über die Erklärung des Kriegsrechtes in Paläſtina wurde noch nicht gefaßt. Offenbar will die Re⸗ gierung zunächſt erſt einmal einen Bericht des neuen Oberbefehlshabers in Paläſtina, Gene⸗ ralleutnant Dill, über das weitere Verhalten der Araber abwarten. Daß die Frage der Ver⸗ hängung des Kriegsrechts beſprochen wurde, geht u. a. aus der Anweſenheit des General- rechtsanwalts O'Connor hervor. Bemerkens⸗ wert iſt, daß an der Beſprechung auch der Stabschef der Luftſtreitkräfte, Luftmarſchall Ellington, teilnahm. Im Laufe der Sitzung, die annähernd 2½ Stunden dauerte, wurde auch die Note über die geplante Weſtpaktkonferenz beſprochen, die Außenminiſter Eden im Laufe des Nachmit- tags den Vertretern der bisherigen Locarno⸗ mächte überreichte. Wie verlautet, iſt eine Ver⸗ öffentlichung der Note nicht beabſichtigt. Reuter erfährt, daß der Inhalt der Note nicht von weitgehendem Charakter ſei und daß Sowjetrußland in ihr nicht erwähnt werde. Vielmehr ſtelle das Dokument eine Wieder⸗ holung der bereits in der Verlautbarung vom 23. Juli ausgedrückten Anſichten der bri⸗ tiſchen Regierung dar. Es beſtehe ferner Grund zu der Annahme, daß die Note keine be⸗ ſonderen Vorſchläge für die Feſtſetzung des neuen Zeitpunktes der Konferenz enthalte, obwohl es möglich ſei, daß Außenminiſter Eden mündlich auf die Bedeutung hingewieſen habe, die England dem Zeitpunkt beimeſſe. Die diplo⸗ matiſchen Vertreter Deutſchlands, Frankreichs, Italiens und Belgiens wurden am Nachmittag von Außenminiſter Eden in etwa halbſtündigen Abſtänden getrennt empfangen. Dem diplomatiſchen Korreſpondenten „Evening News“ zufolge, wiederholt die Note die Anſicht, daß die Aufteilung Euro⸗ pas in feindliche Blocks für eine all⸗ gemeine Regelung verhängnis voll ſein würde. der Raf nimmt Kenntnis Genf, 18. Sept Völkerbundsrat be⸗ gann Freitag nachmittag unter dem Vorſitz des chileniſchen Vertreters Rivas Vicuna ſeine 93. Tagung mit einer nichiaffentlichen Sitzung. Oe Rat nahm Kenntnis von den Denkſchrißf⸗ ten, die bisher 18 Regierungen zur Frage der Völkerbundsreform eingereicht haben. Er be— ſchloß, ſie zuſammen mit einem Bericht des Sekretariats der Vollverſammlung zu über— reichen. Der Generalſekretär berichtete hierauf über ſeine Reiſe nach Rom und ſeine Be— ſprechungen mit dem italieniſchen Regierungs⸗ chef und dem Außenminiſter nächſte Sitzung des Rates findet Samstag nachmittag ſtatt. der Der Die Tropenſturm über Nord-Füdkaroling Zwei Schiffe ſenden SOS New Pork, 18. Sept Am Freitag kam über Nord⸗Südkarolina und die Virginien⸗ Küſten ein Tropenſturm auf, der bei einer Windſtärke bis zu 90 Stundenmeilen von ver⸗ heerender Wirkung war. Viele der kleinen Strandorte wurden aller Verbindungen mit⸗ einander beraubt. Zwei Schiffe ſandten dau⸗ ernd SOS⸗Rufe in den Aether. Das Leucht⸗ ſchiff„Sheſapeake“ mußte ebenfalls Hilferufe ſenden, als ſeine Ankerketten riſſen. der Ehrenkag des V. Armeekorps Die feierliche Fahnenüber gabe durch den Führer Links Generalfeldmarſchall von Blomberg und Generaloberſt Freiherr v. Fritſch (Heinr. Hoffmann, K.) Großenenglis bei Fritzlar, 18. Sept. Kurheſſen erlebte am Freitag wieder einen großen Tag. Als Abſchluß der Herbſtübun⸗ gen des IX. Armeekorps fand bei Großenenglis ſüdlich von Fritzlar in Anweſenheit des Füh- rers und Oberſten Befehlshabers der Wehr⸗ macht. des Reichskriegsminiſters Generaldfeld— marſchall von Blomberg und des Oberbe— fehlshabers des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch ſowie des Generals der Flieger Milch, die feierliche Uebergabe der neuen, vom Führer verliehenen Truppenfahnen an die Truppenteile des IX. Armeekorps ſtatt. An⸗ ſchließend nahm der Führer die Parade über die Truppen des IX. AK. ab. Die Ankunft des Führers Gegen 11 Uhr vormittags traf der Führer mit dem Reichskriegsminiſter und ſeiner Begleitung auf dem Bahnhof Zennern ein. Eine Abord⸗ nung erwies die militäriſchen Ehrenbezeugun⸗ gen. Nach der Meldung des Leiters der Ab⸗ ſperrung, SS-Obergruppenführers Erbprinz zu Waldeck, begab ſich der Führer im Kraft⸗ wagen durch ein Spalier der SS-Verfügungs⸗ truppe Arolſen und der SA zum Paradefeld. Auf ſeiner Fahrt wurde er überall von der Bevölkerung herzlich begrüßt. Als der Führer mit ſeiner Begleitung auf dem Paradefeld ein— trifft, will der Jubel der Zehntauſende nicht abreißen. Reichskriegsminiſter Generalfeldmar⸗ ſchall von Blomberg, der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, der Oberbefehlshaber des Gruppenkomman⸗ dos II, General der Artillerie Ritter von Leeb, und der Kommandierende General des IX. AK., General der Artillerie Dollmann, erwarten den Führer am rechten Flügel der Fahnengruppe, die auf dem Paradefeld aufmarſchiert iſt. Die Fahnenkompagnie präſentiert, die Muſik ſpielt den Präſentiermarſch. Der Kommandierende General des IX. AK. meldet dem Führer die Aufſtellung. Der Führer ſchreitet unter dem Jubel der Maſſen die Front ab und begibt ſich auf das für ihn errichtete Podium vor der Haupttribüne. Der Führer ſpricht Der Führer übergab dann die Fahnen mit einer Anſprache an die Truppen, in der er an die alte deutſche Armee als die ſtolzeſte aller Zeiten erinnerte und den Soldaten der neuen Armee die Worte zurief: Paris, 18. Sept. Wie aus Toledo gemel⸗ det wird, unternahmen am Freitag nachmittag etwa 200 marxiſtiſche Milizſolda⸗ ten und Sturmtruppen, nachdem ein gro⸗ ßer Eckturm und ein weſentlicher Teil des noch ſtehenden Alkazar durch eine Mine geſprengt worden war, einen Sturmangriff auf die rau⸗ chenden Trümmer. Nach einem verzweifelten Kampf der noch überlebenden Nationaliſten ſei es den Sturm⸗ truppen gelungen, die Fahne der ſpaniſchen Republik auf den Ruinen zu hiſſen. Mehrere Kinder, die ſolange in den Kellergewölben des Alkazar eingeſchloſſen waren, ſeien lebendig ans Tageslicht gebracht worden. Ein Teil des Alkazar ſei nach wie vor in den Händen der Nationaliſten. Ueber 100 Mann verteidigten ſich weiterhin in einem Gewölbe. Die Sprengung ſei bis Getafe in der Umge⸗ bung von Madrid gehört worden. Eine rieſige Feuer⸗ und Rauchſäule ſei aufgeſtiegen, die kilometerweit zu ſehen geweſen ſei. Ein Eck⸗ turm ſei völlig in die Luft geflogen und ein großer Teil des Alkazar ſei eingeſtürzt. In Toledo ſeien ſämtliche Fenſterſcheiben geſprun⸗ Der Jührer beim 9. Armeekorps Jeierlicher Abſchluß der Herbſtmanöver in Kurheſſen „Ihr werdet zu dieſen Fahnen ſtehen in guten und ſchlechten Tagen! Ihr werdet fie nie verlaſſen und ſie in Euren Fäuſten tra⸗ gen vor der wieder groß gewordenen Na⸗ tion! Sie blickt auf Euch in höchſtem Stolz und mit blindem Vertrauen. Erweiſt Euch dieſes Vertrauens würdig und ſtellt Euer ganzes Denken und Handeln immer unter den Begriff: Deutſchland, unſer deutſches Volk und unſer Deutſches Reich! Die Fahnenübergabe. In Begleitung des Reichskriegsminiſters, des Oberbefehlshabers des Heeres, des Oberbe⸗ fehlshabers des Gruppenkommandos und des Kommandierenden Generals begab ſich der Führer darauf an den rechten Flügel der Fah⸗ nenaufſtellung und übergab jedem einzel⸗ nen Bataillonskommandeur mit Handſchlag ſeine Fahne. Der Baden⸗ weiler Marſch und ein Ehrenſalut begleiteten die Fahnenübergabe. Der Oberbefehlshaber des Heeres, General- oberſt Freiherr von Fritſch, dankte hierauf in einer Anſprache dem Führer für die neuen Fahnen. Die Armee ſei ſtolz und glücklich, ſo führte er u. a. aus, ſie aus den Händen des Mannes empfangen zu haben, der Deutſchland vor dem Verderben errettete, der ganz Deutſch⸗ land mit nationalſozialiſtiſchem und ſoldati⸗ ſchem Geiſt erfüllte. Wenn die Armee heute die⸗ ſen Fahnen und Standarten Treue gelobe bis zum letzten Atemzuge, dann ſchwöre ſie auch Treue dem Mann, der die Feſſeln von Verſail⸗ les zerbrechen habe „Die Armee gelobt Ihnen, mein Führer, Treue heute und immerdar, im Leben und im Sterben.“ Die Anſprache klang in einem Siegheil auf den Führer aus. Die Muſik fiel mit dem Deutſchlandlied und dem Horſt-Weſſel⸗Lied ein, in das die Zehntauſende ſpontan einſtimmten. Nach dem Vorbeimarſch, der über zwei Stun⸗ den dauerte, fuhr der Führer zuſammen mit dem Reichskriegsminiſter Generaldfeldmarſchall von Blomberg und Generaloberſt Freiherr von Fritſch im Auto das Feld in langſamer Fahrt unter dem nicht endenwollenden Jubel und Heilrufen der Menge ab. Als der Wagen das Feld verließ, liefen die Maſſen querfeldein, um noch einmal den Führer zu ſehen. det Alkazar zum Teil geſprengl 100 Nationaliſten kämpfen weiter. gen. Vorſorglich war für die Zeit der Sprengung die Zivilbevölkerung von Toledo zwei Kilome⸗ ter von der Stadt in einem Lager untergebracht worden. Das diplomaliſche Korps lehnt Rückkehr nach Madrid ab St. Jean ⸗ de Luz, 18. Sept. Freitag⸗ nachmittag fand in St. Jean⸗de⸗Luz eine Sitzung des Diplomatiſchen Korps ſtatt, in der die Forderung der Madrider Regierung, die diplomatiſchen Vertreter möchten nach Madrid zurückkehren, da ſie nur auf ſpaniſchem Gebiet weilende Diplomaten anerkennen könne, abgelehnt wurde. In Anweſenheit von 13 Miſſionschefs, darunter 6 Botſchaftern, wurde einſtimmig erklärt, daß die Verhält⸗ niſſe, die ſeinerzeit die Ueberſiedlung der diplomatiſchen Vertretungen von ſpaniſchem Gebiet nach St. Jean⸗de⸗Luz veranlagten, ſich nicht geändert hätten. Das diplomatiſche Korps beſchloß außerdem, auf die Forderung der Madrider Regierung nicht zu antworten, da ſie jeder rechtlichen Grundlage entbehre. —— Polifiſche Rundſchau Die Heerſchau der Nation— der Reichsparteitag von Nürnberg— iſt vorüber, aber die Welt iſt noch voller Bewunderung über dieſes Schauſpiel, dieſes organiſatoriſche und geiſtige Erlebnis, das in keinem anderen Lande als nur im Deutſchland Adolf Hitlers möglich iſt. Wenn die Welt den Nürnberger Ruf ge⸗ gen den Bolſchewismus verſtehen will, ſo wird das zu ihrem Segen ſein. Will ſie ihn voll Mißtrauen gegen das neue Deutſchland oder aus vorgefaßten Lehrmeinungen ablehnen, ſo iſt es ihr eigener Schade: auf alle Fälle iſt Deutſchland geiſtig und materiell gewappnet, um der Weltgefahr zu begegnen. Partei und Wehrmacht, Volk und Führung ſtehen in eherner Geſchloſſenheit und Bereit⸗ ſchaft, um das neue deutſche Reich gegen alle Bedrohungen und Gefahren zu verteidigen und zu ſichern. Dazu gehören nicht nur die äußeren Machtmittel, ſo wichtig ſie ſind gegen⸗ über einem bis an die Zähne bewaffneten Feinde, ſondern auch die Kräfte des Geiſtes und der Kultur. Eine ſtarke und lebensfrohe Weltanſchauung, die ihre Träger ganz dem Staat und ſeiner völkiſchen Zukunft verpflich⸗ tet, ein Kulturwille, der das Edelſte und Beſte für unſer Volk erſchließt und formt! Adolf Hitler hat gerade dieſe Seite des geiſtigen Aufbaues in ſeiner Rede auf der Nürnberger Kulturtagung unterſtrichen:„Wer nur an ma⸗ terielle Dinge denkt, iſt ſtets als Aermſter an⸗ zuſprechen.“ * Der Reichsarbeitsdienſt iſt vom Führer in Nürnberg als ſeine liebſte Schöp⸗ fung bezeichnet worden. Am Ende dieſes Mo⸗ nats verläßt der größte Teil der Arbeitsmän⸗ ner die Lager, teils um zur Fahne der Wehr⸗ macht zu eilen, teils um das Leben des All⸗ tags in Büro und Werkſtatt fortzuſetzen. Die vielfach verbreitete Anſicht, daß der Arbeits⸗ dienſt mit der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit einen Teil ſeiner Bedeutung einge⸗ büßt habe, iſt irrig und vom Reichsarbeitsfüh⸗ rer Hierl widerlegt worden. Er hat in ſei⸗ ner Rede in Nürnberg davon geſprochen, daß an dem Problem der ausnahmsloſen Arbeits⸗ dienſtpflicht nicht gerüttelt werde. Der Dienſt mit dem Spaten ſei in gleicher Weiſe Ehren⸗ dienſt, wie derjenige mit der Waffe. Der Reichsarbeitsführer hat warme und anerken⸗ nende Worte für die Abteilungsführer der Ar⸗ beitsdienſtlager gefunden und damit auch die große Oeffentlichkeit auf dieſe Männer auf⸗ merkſam gemacht, die in einſamen Lagern, oft fern dem großen Verkehr, eine große und ver⸗ antwortungsvolle Arbeit leiſten. * Die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſollen auf Grund des Beſuches des franzöſiſchen Handelsminiſters Baſtid in Berlin eine Wie⸗ derbelebung erfahren. Dieſe Tatſache wird in beiden Ländern lebhaft begrüßt. Der Güter⸗ austauſch zwiſchen Deutſchland und Frankreich iſt in der vergangenen Zeit beiden Nationen wirtſchaftlich zugute gekommen. Auch weiter⸗ hin werden die Handelsbeziehungen zwiſchen dieſen Ländern dazu beitragen, die allgemeine wirtſchaftliche Kriſe überwinden zu helfen. Wenn in den letzten Jahren eine Einſchrän⸗ kung des Warenaustauſches hat ſtattfinden müſſen, dann iſt dies eine unvermeidliche Folge unſerer Deviſenſchwierigkeiten. Es ſteht zu hoffen, daß durch die neu eingelei⸗ teten Verhandlungen Mittel und Wege gefun⸗ den werden, um den Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu ſteigern. Wir freuen uns darüber, daß dieſes Intereſſe nicht nur bei uns, ſondern auch bei unſeren weſt⸗ lichen Nachbarn vorhanden iſt. * 92 * Die Lage im ſpaniſchen Bürger⸗ krieg hat ſich in der vergangenen Woche er⸗ heblich zugunſten der Militärpartei gewandelt. Auf die Einnahme von Irun folgte die Er⸗ oberung von San Sebaſtian. Der Vormarſch gegen die Hafenſtadt Bilbao iſt eingeleitet. Bilbao und Santander ſind die letzten Ba⸗ ſtionen der Volksfront an der Atlantiſchen Küſte. Es ſind gleichzeitig die Hauptorte der ſpaniſchen Waffenerzeugung. Der Vormarſch gegen Madrid iſt ebenfalls lebhaft vonſtat⸗ ten gegangen. Der Ring um Madrid hat ſich in der vergangenen Woche immer enger gezogen. * Die Engländer haben bekanntlich beſchloſſen, eine weſentliche Verſtärkung ihrer Truppenmacht in Paläſtina durchzu⸗ führen, um des arabiſchen Aufſtandes Herr zu werden. Es iſt anzunehmen, daß die ge⸗ ſamte Verwaltung Paläſtinas in die Hände des neuen Truppenkommandanten übergehen wird. Dabei iſt man ſich in London darüber im klaren, daß ſchwere Kämpfe zu erwarten ſind. Man weiß, daß die arabiſche Proteſt⸗ aktion längſt über den Rahmen eines Ein⸗ ſpruches gegen die jüdiſche Einwanderung hin⸗ ausgewachſen iſt. Vielmehr handelt es ſich um einen Freiheitskampf der Araber überhaupt. Es wird angenommen, daß die Araber einen Kampf um Tod und Leben führen werden. Dabei iſt zu beachten, daß der Kampf um Pa⸗ läſtina ſich in der Form eines Guerilla⸗Krieges abſpielt. Deshalb werden die Engländer alle Hände voll zu tun haben, um mit der arabi⸗ ſchen Freiheitsbewegung fertig zu werden. Es wird insbeſondere auch betont, daß bei den Vernichlende Krilik an der Rede Blums „Ein schwall von Reden verherrlicht die demokralie“ Paris, 18. Sept. Das rechtsſtehende „Journal des Deébats“ beſpricht die Rundfunk⸗ rede Leon Blums ſehr ironiſch. Das Blatt ſagt, ſeine Abſicht ſei gut geweſen, der Nutzen ſei jedoch nur beſcheiden. Beſonders bemerkenswert ſei, daß ſich Blum als Anhänger der politiſchen Frei⸗ heit erklärt habe, während ſeine Regie⸗ rung auf der verächtlichen Zuſammenar⸗ beit mit den Kommuniſten beruhe, die zur Freiheit nur eine offen erklärte Miß⸗ achtung hätten. Der Miniſterpräſident habe von den Ereig⸗ niſſen der letzten drei Monate in Frankreich ein wahrhaft idylliſches Bild gezeichnet:„Re⸗ formen ſeien durchgeführt worden, vor denen die Welt mit Bewunderung ſtehe..., ohne daß ſich ein einziger Zuſammenſtoß unter den Bür⸗ gern ereignete..., ohne daß die Ordnung auf der Straße geſtört worden ſei“ uſw. Wem wolle Blum dieſen phantaſievollen Optimismus einimpfen, ſo fragt das Blatt. Die Spalten der Zeitungen ſeien mit Nach⸗ richten von Streiks, Schlägereien auf den Straßen, Fabrikbeſetzungen, Einſchließun⸗ gen von Fabrikbeſitzern und Meiſtern, oder auch einfachen Arbeitern, die nicht der richtigen Gewerkſchaft angehörten, über⸗ ſchwemmt. Léon Blum habe vielleicht nicht die Zeit, nach Lyon zu fahren, aber der Clichy-Platz in Paris ſei nicht weit. Es gäbe vielleicht noch Verletzte in den Krankenhäuſern, die ihm ſagen könnten, in welchem Grade die Ordnung auf den Straßen herrſche. Natürlich ſei dies in Spanien noch beſſer; man beachte aber bitte, daß auch die ſpaniſche Regierung nicht aufhöre, von der Ordnung zu reden, die in Madrid herrſche.. Der beſte Teil der Rede Blums— wenn auch ſcheußlich verdreht durch eine überholte und abgenutzte Phraſeologie und geradezu iro⸗ niſch wirkend wegen der gelobten Verdienſte des Völkerbundes— ſei der Teil über Frank⸗ reichs Friedens willen geweſen. Wenn Blum verlange, andere Regierungen ſollten nicht danach trachten, Frankreich ein anderes Syſtem aufzudrängen, ſo ſei das nicht überall der Fall, denn Sowjetrußland mache nicht dieſen Vorbe⸗ halt.„Haben nicht die Sowjets bei uns und über uns ihre Hand. Muß man ein⸗ mal mehr erinnern an ihre Broſchüren, die ſo klar ſind und an ihre Fäuſte, die geballt ſind?“ ſchreibt das Blatt und ſtellt abſchließend feſt: Tragiſch ſei an der Lage Frankreichs, daß unter dem Namen und unter der Verantwor⸗ tung der gemeinſamen Volksfront ſich eine Po⸗ litik entwickele, deren ganzer Wahnſinn von Chautemps und Delbos klar exkannt werde, und deren Gefahr auch Leon Blum und Sa⸗ lengro zu fühlen beginnen. Aber dies habe nichts mehr gemein mit der durch einen Schwall von Reden verherrlichten Demokratie. Jur Lage in Spanien Burgos meldel große Aufregung in Madrid Hendaye, 18. Sept. Der Rundfunk⸗ ſender Burgos berichtet avs Madrid, daß doit große Aufregung ül er das ſtändige Vo:⸗ rücken der Nationaliſten herrſche. Obwohl die Lage an den Kampffronten ſtreng geheim gehalten wurde und auch die rote Preſſe uad der Madrider Sender über die Niederlage der Marxiſten ſchwiegen, ſo würden ſich doch die Truppen wie auch die Zivilbevölkerung von Tag zu Tag mehr des Errßes der Lage be⸗ wußt. Am Donnerstag babe ſich eine gro ze Anzahl von roten Milifen im Zentrum Ma⸗ drids verſammelt Sie ſeien dann drohend aa den Regierungsgebäuden vorbeimarſchiert und hätten eine Abordnung zum Innenminiſter ge⸗ ſandt, die energiſch Aufklärung über die wah e Lage an den Fronten rerlangt habe. In den Kreiſen der Madrider Regierung ſei man über die aufrühreriſche Haltung der Milizen ernſtlich beſorgt. Das Arbeitszimmer Caballeros durch eine Fliegerbombe teilweiſe verſchüttet Nach einer hier vorliegenden Meldung aus Burgos verſichert man in dortigen, gutunter⸗ richteten Kreiſen, daß gelegentlich des letzten Bombenabwurfs der nationalen Flugzeuge auf Madrid eine Bombe auf das Kriegsminiſte⸗ rium, den ſogenannten Palacio de Buenaviſta, gefallen ſei. Die Bombe habe ein Stockwerk durchſchlagen und ſei etwa 5 Meter vom Büro des Miniſterpräſidenten Largo Caballero ex⸗ plodiert. Caballero habe ſelbſt ſeine Tür von Trümmern freimachen müſſen, um den Aus⸗ gang zu erreichen. Die hauptſächlichen Ab⸗ teilungen des Kriegsminiſteriums ſeien ſeither in ein anderes Gebäude verlegt wor⸗ den. Ichiffskalaſtrophe auf dem mil Schiffskalaſtrophe auf dem Nil London, 18. Sept. Eine furchtbare Schiffs kataſtrophe ereignete ſich einer Meldung aus Kairo zufolge am Freitagnach⸗ mittag auf dem Nil. Bei einem Zuſammenſtoß eines mit 200 Fahrgäſten beſetzten Ver ⸗ gnügungsdampfers mit einem Fracht⸗ dampfer kamen 200 Menſchen ums Le⸗ ben. Es konnten nach den bis jetzt vorlie⸗ genden Meldungen nur 4 Perſonen ge⸗ rettet werden, weil die ſtarke Strömung des Nils die Rettungsarbeiten außerordentlich erſchwerte. Bei den Teilnehmern an der Aus⸗ flugsfahrt handelt es ſich um Eiſenbahnange⸗ ſtellte und ihre Familienangehörigen. Etwa 45 Tote. Kairo, 18. Sept. Obwohl die Zahl der Opfer des Schiffsunglücks auf dem Nil noch nicht genau bekannt iſt, ſo ſteht doch feſt, daß der Umfang der Kataſtrophe nicht ſo groß iſt, wie urſprünglich befürchtet worden war. Man rechnet mit etwa 45 Toten. Athen, 78. Sept. Der Vorſitzende der Kommuniſtiſchen Pactei in Griechenland, Z a⸗ charta des, iſt verhaftet worden. Arabern die extremen Elemente die Oberhand gewonnen haben. Bei der Beurteilung der Geſamtlage muß beachtet werden, daß die Araber in Paläſtina im äußerſten Falle nicht alleinſtehen, ſondern die Unterſtützung ihrer Stammes⸗ und Glau⸗ bensgenoſſen jenſeits der paläſtinenſiſchen Grenze genießen. Die Engländer ſcheinen entſchloſſen zu ſein, den Anſprüchen der Ara⸗ ber in Paläſtina ein⸗ für allemal ein Ziel zu ſetzen. Die Frage der jüdiſchen Ein⸗ wanderung iſt inſofern in ein anderes Stadium gerückt, als die Juden ſelbſt augen⸗ blicklich keinen Wert darauf legen, angeſichts der in Paläſtina herrſchenden Arbeitsloſigkeit neue jüdiſche Einwanderer in das Land zu bringen. Möglicherweiſe wird ſich auf der Grundlage der zeitweiſen Beſchränkung der jüdiſchen Einwanderung nach Paläſtinga ein Kompromiß zuſtandebringen laſſen. Der Bergſturz am Loen-zee 47 Opfer noch vermißt Oslo, 19. Sept. Unter großer Anteilnahme des norwegiſchen Volkes, in Gegenwart des Kronprinzen, wurden dieſer Tage 27 von den 74 Opfern, die das Bergſturzunglück am Sonn⸗ tag am Loen⸗See im Nordfjord gefordert hatte, beerdigt. 47 Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Als Urſachen des Bergſturzes haben die Geologen den lang anhaltenden Regen dieſes Sommers feſtgeſtellt, der das Gefüge des Bergmaſſivs aufgelockert hatte. Da an derſelben Stelle vor 31 Jahren ein gleiches Unglück ſich ereignete, ſoll eine Neubeſiedelung hier nicht mehr vorgenomen werden. Die norwegiſche Preſſe wirft den zuſtändigen Behörden vor, daß ſie den Warnungen der Geologen keine Beachtung geſchenkt und nicht rechtzeitig für eine Umſiedlung der gefährdeten Höfe geſorgt hat. Die Gefahr eines weiteren Bergſturzes iſt übrigens nach Anſicht der Geo⸗ logen noch nicht überwunden und ſechs oder ſieben in der Gefahrenzone liegende Höfe ſollen geräumt werden. Jüdiſcher deviſenſchmuggel zwiſchen Wien und Zürich Wien, 18. Sept. Die Polizei iſt einem rieſigen Deviſenſchmuggel des jüdiſchen Rechts⸗ anwaltsanwärters Weinberg und ſeiner ganzen Familie auf die Spur gekommen. Le⸗ diglich ein Bruder Weinbergs, der augenblick⸗ lich wegen Deviſenſchmuggels in Berlin eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr und neun Monaten verbüßt, iſt an dem Schmuggel nicht beteiligt. Die verſchobenen Beträge, die von Wien nach Zürich geleitet werden, erreichen mehrere hunderttauſend Schilling. Deulſches Beileid in Paris Paris. 18. Sept. Der deutſche Geſchäfts⸗ träger in Paris, Dr. Forſter, hat der fran⸗ zöſiſchen Regierung namens der deutſchen Re⸗ gierung die Teilnahme zu dem Verluſt des be⸗ kannten franzöſiſchen Forſchers Dr. Cha r⸗ cot und ſeiner Mitarbeiter ſowie der Mannſchaft, die bei dem Untergang des Expeditioysſchiffes„Pourqu o i⸗ pas“ ums Leben kamen, ausgeſprochen. Der Führer im Vogelsberg Lauterbach, 18. Sept. Der Bevölkerung des Vogelsberges wurde am Donnerstag und Freitag eine freudige Ueberraſchung durch den Beſuch des Führers bereitet, der mit einem Sonderzug Donnerstag nachmittag in Fulda eingetroffen war. In Fulda hatte ſich die Kunde von der Ankunft des Führers ſchnell gelang es trotz aller Abſperrungsmaßnahmen, bis auf den Bahnſteig zu gelangen und den Führer aus allernächſter Nähe zu begrüßen. Der Führer ſetzte nach kurzem Aufenthalt die Fahrt über Lauterbach und Hartmannshain fort und trat Freitag früh die Rückfahrt über Lauterbach wieder an. Die Kunde von dem Eintreffen des Führers hatte natürlich die Be⸗ völkerung des Vogelsberges veranlaßt, in gro⸗ ßen Maſſen den Bahnhöfen auf der Strecke Hartmannshain— Lauterbach zuzuſtrömen, wo ſie dem Führer begeiſterte Huldigungen dar⸗ brachte. zendel Aufnahmen vom Reichs- parkeifag 1936 ein! Berlin, 18. Sept. Die Organiſationslei⸗ tung des Reichsparteitages 1936 bittet alle Partei⸗ und Volksgenoſſen, die am diesjähri⸗ gen Reichsparteitag teilgenommen und photo- graphiſche Aufnahmen hergeſtellt haben, je einen Abzug mit der Namensangabe des Ur⸗ hebers, des Dargeſtellten und der evtl. Archiv⸗ nummer an die Organiſationsleitung, Nürn⸗ berg, Generalfeldmarſchall von Hindenburg⸗ Platz 1 für Archivzwecke einzuſenden. Sämtliche Vervielfältigungs⸗ und Veröffentlichungsrechte an den Bildern bleiben den Urhebern gewahrt. Strafankräge im Bauunglücksprozeß Berlin, 18. Sept. Im Berliner Bauun⸗ glücksprozeß vor der 11. Großen Strafkammer anwaltſchaft nachſiebenſtündigem Plä⸗ doyer die Strafanträge. Sie lauten wegen fahrläſſiger Tötung unter Außerachtlaſ⸗ ſung einer Berufspflicht gegen den 35jährigen Reichsbahnrat Wilhelm Weyher und den Di⸗ rektor der Berliniſchen Baugeſellſchaft, den 54⸗ jährigen Diplomingenieur Hugo Hoffmann auf je fünf Jahre Gefängnis, gegen den 42jährigen Bauleiter der Berliniſchen Bau⸗ geſellſchaft Diplomingenieur Fritz Noth auf drei Jahre Gefängnis, gegen den 42 jährigen Reichsbahnbaurat Wilhelm Schmitt auf ein Jahr ſechs Monate Gefäng⸗ nis und den 50jährigen Streckendezernenten, Reichsbahnoberrat Kurt Kellberg auf ein Jahr Gefängnis. Ferner wurde bean⸗ tragt, den Angeklagten die Koſten des Verfah⸗ rens aufzuerlegen und die erlittene Unter⸗ ſuchungshaft in vollem Umfang anzurechnen. Die Haftbefehle bleiben beſtehen. Bolſchafler von Ribbentrop begrüßt engliſche Bergarbeiler 88S Berlin, 18. Sept. Zu Ehren einer Abordnung engliſcher Bergarbeiter, die auf Einladung der Deutſchen Arbeitsfront auf einer Reiſe durch Deutſchland begriffen ſind, fand am Donnerstag nachmittag ein Tee⸗Empfang im Hotel Kaiſerhof in Berlin ſtatt Botſchafter von Ribbentrop begrüßte die engliſchen Ar⸗ beiter und ihre deutſchen Kameraden und unterhielt ſich längere Zeit mit ihnen. Die engliſchen Arbeiter ſtammen größtenteils aus Nordwales. Sie haben in Begleitung deut⸗ ſcher Arbeiter aus dem Waldenburger Revier und aus dem Ruhrgebiet das Muſikheim in Frankfurt a d. O. beſucht, ſich einige Tage in Waldenburg aufgehalten und werden ſich noch Der Leiter der engliſchen Abordnung iſt Gerald Gould. 0 Rommuniftiſche Herausforderung franzöſiſcher Matroſen Rio de Janeiro, 18. Sept. Die Hafen⸗ behörden Rio de Janeiros ſahen ſich veran⸗ laßt, der Mannſchaft und den Durchgangspaſſa⸗ gieren des franzöſiſchen Dampfers„Belle Isle“ das Anlandgehen zu unterſagen. Die Behörden begründen ihr Verbot damit, daß ſie eine Wiederholung der kommuniſtiſchen 3 wi⸗ ſchenfälle, die ſich bei der Abfahrt des Dampfers aus Bordeaux ereignet hatten, ver⸗ meiden wollten. Bezeichnend iſt übrigens, daß die„Belle Isle“, als ſie in Rio anlegte, am Bug und Heck rote Fahnen zeigte, die die In⸗ ſchrift„Nieder mit dem Faſchismus“ hatten. Auf Verlangen der Polizei wurden die roten Fahnen dann entfernt. Dabei ereignete ſich jedoch ein Zwiſchenfall. Während des Ein⸗ holens der provozierenden Fahnen ſtimmte die Mannſchaft die„Internationale“ an. Zehn der Ruheſtörer wurden von der Polizei nommen, jedoch noch vor der Abfahrt Dampfers wieder in Freiheit geſetzt. des verbreitet und der freudig geſtimmten Menge des Berliner Landgerichts ſtellte die Staats⸗ für einige Tage in das Ruhrgebiet begeben. feſtge⸗ in fel halb! des be Staat dern! Grün geit nialbe werde 6⁰ ters r Auf ſundhe 8. Kir Elbe genug Afrin damal dem d liche 5 Koloni laloniſ der ſie N ben be gabe it 1 winnung ing id dug den nt enn a dunn ſch z ab er in Nenge 4 abnabnen und den bertel enthalt die 1 annshain ſahtt über von den ic die Ve⸗ b. U gto⸗ et Strede amen, wo ngen dar⸗ ſalionslel⸗ ittet alle diesjähti⸗ nd photo haben, e dez Ui l. Acchib⸗ ug, Mürn⸗ indenbutz⸗ Sämtliche ungsrechte u gewahrt. e t daun aflammer Stats ⸗ em pli⸗ ö zie lauten ßeruchtli⸗ 1 Jährigen b den Di⸗ , den 54 nein % n, n„ ab m den 42 Zänitt Jefin- zernentet, auf eit de heun⸗ Verfah- ne Unttt⸗ urechnen. . 7 nütterteil fung deu! et n 1 il 1 der Begründer Deulſch-Oſlafrikas Jum 80. Geburtslag von Dr. Carl Pelers Deutſchland feiert in dieſem Jahr das Andenken an ſeinen großen Kolonial⸗ pionier Dr. Carl Peters, nur wenige Wochen nach dem Tage, an dem der Führer und Reichskanzler den deutſchen Anſpruch auf die geraubten Kolonien aufs Neue betont hat. Mit Fug und Recht kann Peters heute, wie es bereits nach ſeinem Tode vor 18 Jahren der Fall war, als der Begründer Deutſch⸗ Oſtafrikas bezeichnet werden. In aller Kolonialpolitik liegt ein Stück über⸗ quellender Kraft der Nation. Vom grünen Tiſch aus konnten ſolche Unternehmungen nicht ge⸗ fördert werden. Die Gefahr für die mit inter⸗ nationalen Rückſichten belaſteten Regierungen ſchien zu groß, zu ſchwer war der Apparat in Bewegung zu ſetzen, um ein ſchnelles Zugreifen in fernen Ländern möglich zu machen. Des⸗ halb ging die koloniale Ausdehnung gegen Ende des vorigen Jahrhunderts faſt niemals von den Staaten ſelbſt oder den Regierungen aus, ſon⸗ dern von Einzelperſonen oder gemeinſchaftlichen Gründungen. Auch Deutſchland war zu jener Zeit ſehr ſchwerfällig geworden und der Kolo⸗ nialbeſiz mußte ihm beinahe aufgezwungen werden. Ganz leicht iſt es dem 27jährigen Carl Pe⸗ ters nicht geworden. Er gab den bewegenden Anſtoß und ſetzte Vermögen, Leben und Ge— ſundheit für den großen Zweck ein. Er war das 8. Kind eines Pfarrers und zu Neuhaus an der Elbe geboren. Vater und Sohn hatten ſich oft genug mit den Forſchungsreiſen im Inneren Afrikas beſchäftigt und als einſt der Knabe die damals noch leeren Stellen auf der Karte mit dem Finger nachzeichnete, ſtellte er die kind⸗ liche Frage:„Warum haben wir denn da keine Kolonien?“ und der Vater antwortete etwas lakoniſch:„Vielleicht, weil wir niemand haben, der ſie ſucht.“ In ſeinen Studienjahren, die er in Göttin⸗ gen verlebte, hatte ſich noch keine Lebensauf⸗ gabe in dem jungen Peters feſtgeſetzt. Beamter wollte er nicht werden, Juriſt auch nicht, vor allem kein preußiſcher Oberlehrer. Er ſelbſt ſchreibt in ſeinen Erinnerungen:„Alle Exa⸗ mina machte ich meiner Mutter zu Gefallen. Ich beabſichtigte niemals, die Pläne und Träu⸗ me meiner Knabenzeit in dieſer Weiſe zu ver⸗ wirklichen; ich wußte vielmehr, daß mir die Welt des Handelns offenſtand...“ Ein paar Jahre ſpäter kam Peters nach London, auf die Einladung eines Onkels, der in der Londoner Geſellſchaft eine große Rolle ſpielte. Mit offe⸗ nen Augen ſah er, wie ein ſelbſtbewußtes Volk itt größerer Weite zu leben gewöhnt iſt. Der Gegenſatz der feſtländiſchen Enge des eigenen Vaterlandes kam ihm zum Bewußtſein, aber im Augenblick formte ſich noch kein Plan. Der Onkel, der es gut mit ihm meinte, verſuchte ihn zu bewegen, die engliſche Staatsangehörigkeit anzunehmen— ein glänzender Weg würde ſich dann vor ibm öffnen. Carl Peters lehnte ab. „Obwohl mir ſchon damals ganz klar war— ſchrieb er— daß die engliſche Welt, der eng⸗ liſche Volkscharakter eine ganz andere Reſonanz für eine Natur wie die meine ſei, als der preu⸗ ßiſch⸗deutſche, obwohl mir deutlich war, daß das engliſche Weltreich mir in jeder Beziehung eine glänzende Laufbahn gewährte, ſo konnte ſich mein perſönlicher Stolz doch nicht entſchlie⸗ ßen, einen ſolchen Schritt zu tun...“ Bereits im nächſten Frühjahr kehrte Peters nach Deutſchland zurück und jetzt wachſen die Pläne, ſie nehmen Form und Geſtalt an. Sein erſter Gedanke war, den Gold reichtum von Sambeſi für Deutſchland auszunutzen. Das Projekt wurde ausgearbeitet und dem Aus⸗ wärtigen Amt in Berlin überreicht. Nach lan⸗ gem Warten und vielem Drängen erhält Peters den Beſcheid: Die Länder ſüdlich des Sambeſi erkenne das Deutſche Reich als britiſche Inter⸗ eſſenſphäre an. Alſo etwas anderes. Der Plan der Kolonialgründung beginnt ſich jetzt ſchon in vielen Köpfen feſtzuſetzen. Die„Geſellſchaft für Deutſche Koloniſation“ wird gegründet. Aktive Kolonialpolitik ſoll hier getrieben wer⸗ den,„Auffindung und Erwerbung geeigneter Koloniſationsdiſtrikte“, ſo lautet die Aufgabe. Ein Preſſefeldzug ſetzt ein unter dem Motto: „Was iſt das für ein junger Mann? Hütet Euch vor dieſem Abenteurer, der Euch ausplün⸗ dern will!“ Das Rad iſt im Rollen. Schon im Herbſt 1884 ſind 35 Anteile zu je 5000 Mark, alſo 175 000 Mark gezeichnet. Als Entſchädi⸗ gung wird den Zeichnern ein Anteil an dem zu kaufenden Land zugeſprochen. Im Auswärtigen Amt wird zunächſt nichts von dem geplanten Unternehmen mitgeteilt, die Furcht vor dem grünen Tiſch iſt zu groß. Vor eine vollzogene Tatſache geſtellt, würde die Reichsregierung ſich in das Unabänderliche fü⸗ gen, ſo dachten Peters und ſeine Getreuen. Ein Wagnis, aber wehe, wenn es erfolglos endete. Schnellſtes Handeln war geboten. Entſchloſſener Anfang Im Spätherbſt 1884 landeten drei junge Deutſche, Carl Peters, Karl Jühlke und Graf Pfeil, entſchloſſen, in Oſtafrika deutſches Kolo⸗ nialland zu erwerben, auf der Inſel Sanſibar. Sie hatten von der„Geſellſchaft für Deutſche Koloniſation“ die Verpflichtung übernommen, nicht mit leeren Händen zurückzukehren. Es hieß in jenem Kontraktpunkt:„Der Ausſchuß ſpricht die feſte Erwartung aus, daß die Herren keinesfalls ohne den Ankauf von geeignetem Land irgendwo vollzogen zu haben, nach Deutſchland zurückkehren werden“. Nun, dieſe Abſicht hatten die Drei ja auch garnicht, im Gegenteil, ſie wollten recht viel und recht gün⸗ ſtig Land erwerben. Aber wie gewagt das Un⸗ ternehmen war, das erlebten ſie ſchon gleich nach der Ankunft in Sanſibar, wo ihnen auf amtliche Weiſung der deutſche Konſul kühl mit⸗ teilte, daß Peters auf Schutz und Unterſtützung durch das Reich nicht zu rechnen habe. Peters erklärte ebenſo kühn, er ſei ſich nicht bewußt, um Schutz nachgeſucht zu haben und bäte in Zukunft mit dem Abſchlagen von Bitten zu warten, bis er ſie geſtellt habe. Das war der echte Peters, trotzig und verwegen, wie man ihn ſpäter noch oft kennenlernen ſollte. Das Reich hatte alſo ſeine ſchirmende Hand von ſei⸗ nem eigenen Staatsangehörigen zurückgezogen. Die drei Männer waren vogelfrei, wenn ſie auf eigene Fauſt die Expedition unternahmen. „Damals“, ſchreibt Peters,„iſt mir zum er⸗ ſtenmal in meinem Leben die befreiende Wir— kung des rückſichtsloſen Handelns klar gewor⸗ den. Entmutigende Empfindungen verlieren ihre praktiſche Bedeutung im Augenblick, wo man ſich nicht mehr um ſie kümmert, ſondern drauf los geht, als ob ſie nicht beſtänden.“ Die erſten zwölf Verträge Kurz entſchloſſen geht es jetzt von der Inſel Sanſibar nach der Oſtküſte Afrikas hinüber. Keine Zeit darf verloren werden, denn auch eine belgiſche Expedition hat ſich in Marſch ge⸗ ſetzt. Träger werden geworben und Lebensmit- tel angeſchafft, und am 12. November zog Pe⸗ ters mit ſeinen Freunden Dr. Jühlke und Graf Pfeil, ſechs mit Vorderladern bewaffneten Die⸗ nern und 36 ſpeerbewaffneten Trägern von Saadani ins Innere des Landes. Zuerſt am Ufer des Wami⸗Fluſſes entlang nach Uſagara. Hier wurde der 1. Vertrag mit einem Häupt⸗ ling abgeſchloſſen, der Peters das ausſchließliche Recht abtrat, Koloniſten nach ganz Uſagara zu bringen. Und als Peters am 17. September ſchwer krank an die Küſte zurückkehrte, hatte er 12 Verträge in der Taſche, d. h. 800 000 Quadratkilometer waren fürs erſte dem politi- ſchen Eingriff fremder Mächte entzogen. Der Grundſtein für das deutſche Oſtafrika war gelegt, und in Deutſchland erfuhr man bald, daß hier nicht ein paar phantaſtiſche Leute Hirngeſpinſten nachjagten, ſondern ſelbſt politiſche Tatſachen geſchaffen hatten. Bismarcks Anſichten über Koloniſierungs⸗ möglichkeiten hatten ſich plötzlich gewandelt. Peters reiſte der Heimat entgegen, um alles weitere in Deutſchland zu ordnen, und ohne daß er ſich ſonderlich darum bemühte. hatte er am 27. Februar 1885 den Kaiſerlichen Schutz⸗ brief in Händen, der die Erwerbungen unter den Schutz des Reiches ſtellte. Der„Geſellſchaft für Deutſche Koloniſation““ wurde die Befug⸗ nis zur Ausübung aller aus den Verträgen fliezenden Rechte, einſchließlich der Gerichts⸗ barkeit gegenüber den Eingeborenen uſw. über⸗ tragen. Die Flagge ſteigt! Das von Peters erworbene Land war ein geſchloſſenes Gebiet, das von der Küſte durch einen Streifen getrennt war, der dem Sultan von Sanſibar unterſtand. Wenn man es halten wollte, mußte das Gebiet unbedingt vergrößert werden. Im Laufe der nächſten Zeit wurde dann von Peters eine Expedition nach der an⸗ deren hinausgeſandt, mit dem Ergebnis, daß Ende 1886 die Geſellſchaftsflagge bis zum Niaſſa und Kilimandſcharo wehte. 1888 ge⸗ lang es auch, den Küſtenſtrich vom Sultan zu erwerben und damit hatte Deutſch⸗Oſtafrika ſeinen einſtweiligen Abſchluß erhalten. San⸗ ſibar wurde dann ſpäter bekanntlich gegen Helgoland ausgetauſcht und wenn die Inſel heute als ſchützendes Bollwerk Deutſchlands Küſte deckt, dann iſt das nicht zuletzt auch ein Verdienſt Peters, deſſen Andenken durch ein ſchlichtes Denkmal auf Helgoland geehrt wird. Trotz aller Widerſtände, die ſich im Laufe der nächſten Jahre gegen Peters bemerkbar mach⸗ ten, war dieſer kühne Koloniſator noch lange nicht entmutigt. Er unternahm mehrere Expe⸗ ditionen, z. B. jene, die den Forſcher Emin Paſcha aus ſeiner Bedrängnis, die durch den Aufſtand des Mahdi entſtanden war, befreite. Dann kam die durch engliſche Miſſionskreiſe verbreitete Anklage, die Peters des Dienſt⸗ vergehens für ſchuldig erklärte. Bitter ſchreibt der Gründer Deutſch⸗Oſtafrikas folgende Worte nieder: „Wie die Sache verlief, wurde ich mit 41 Jahren von meinem eigentlichen Lebenswerk getrennt... Es mußte alles ſo kommen, wie es gekommen iſt. Wenn mich irgendetwas über das Elend irdiſcher Entwicklungen tröſten kann⸗ ſo die feſte Ueberzeugung von der vollen Notwendigkeit alles Geſchehens.“— Bald dar⸗ auf ſiedelte Peters nach England um, bereiſte ſpäter Südafrika, beſonders das Gebiet zwi⸗ ſchen Sambeſi und Sabi, entdeckte untrügliche Merkmale für das ſagenhafte Goldland Ophir und gründete ein Minenbauunter⸗ nehmen in Südafrika. Den Burenkrieg erlebte er zum größten Teil an Ort und Stelle. Als Peters nach Deutſchland zurückkehrte, wütete der Weltkrieg. Er hat ſein bitteres Ende nicht mehr erlebt und ſtarb im Septem⸗ ber 1918 in einem Sanatorium bei Braun⸗ ſchweig. Das große Unrecht, das ihm einſt an⸗ getan worden war, konnte er nicht verwinden. Aber in der Geſchichte der Deutſchen Koloni⸗ ſation wird ſein Name ewig leuchten, als der des Begründers von Deutſch-Oſtafrika. Aus dem Reiche der Tech if Der wertvolle Abfall Ein Kapitel von der Spar ſamkeit in der Wirtſchaft Rohſtoffe und Waren, die im eigenen Lande erzeugt werden können, helfen der nationalen Wirtſchaft ſparen. Selten ſind wir Deutſchen von der Richtigkeit dieſes Satzes ſo überzeugt ge⸗ weſen, wie in gegenwärtiger Zeit. Wie die tüchtige Hausfrau nicht gern„etwas um⸗ kommen“ läßt, ſo kann auch durch verſtändnis⸗ volle Ausnützung ſelbſt der Abfälle viel Volksvermögen erſpart oder neu geſchaffen werden. Es iſt daher eine dankbare Aufgabe für unſere Ingenieure und Chemiker, aus ſcheinbar wertloſen Abfallſtoffen neue Werk⸗ ſtoffe oder Gebrauchsgüter zu machen, beſon⸗ ders dann, wenn ſolche Abfälle laufend und in großen Mengen anfallen Jedermann kennt das Lanolin, das in der Haut⸗ und Körperpflege eine große Rolle ſpielt, dabei ſich gegenüber gewiſſen Mode⸗ pflegemitteln durch Billigkeit auszeichnet. Es wird aus dem Wollfett gewonnen, das in den Rohwollewäſchereien übrigbleibt. Und zwar als Abfall. Noch vor einigen Jahrzehnten wurde das Waſchwaſſer, das aus den Woll⸗ wäſchereien kam, einfach in die Flüſſe und Seen geleitet, wo es arge Verſchmutzungen an⸗ richtete, die ſogar zu Fiſchſterben führten. Bis ſchließlich die Kunſt der Chemiker einen Weg fand, das Wollfett in eine nützliche Ware zu verwandeln. Die chemiſchen Fabriken kaufen jetzt alſo das Abwaſchwaſſer auf, filtrieren, klären und verarbeiten es, bis dann das wert⸗ volle Lanolin entſteht, dem man in den netten Doſen den Urſprung wirklich nicht anſieht. Ein doppelter Erfolg wurde auf dieſe Weiſe er⸗ zielt: Die Verunreinigung der Gewäſſer hörte auf, die Wollwäſchereien hatten durch den Ver⸗ kauf des Abfallwaſſers zuſätzliche Einnahmen, die Bevölkerung bekam ein preiswertes Kör⸗ perpflegemittel, und die chemiſchen Fabriken verdienten auch. In den großen Buttereien bleibt als Rück⸗ ſtand die Molke übrig. Und zwar in beträcht⸗ lichen Mengen. Als die Milchhändler in der Stadt noch ſelbſt butterten, gab es friſche Buttermilch zu kaufen, die beſonders an war⸗ men Tagen guten Abſatz fand. Wohin ſollten aber die gewaltigen Mengen von Molke ge⸗ ſchafft werden, die in den heutigen Groß⸗ Butterfabriken anfallen? Der Transport an irgend einen Verbraucherort hätte den„Ab⸗ fall“ ſo verteuert, daß niemand Molke gekauft hätte. Da fand man, daß Molke mit Kartoffel- und Rübenſchnitzeln vermengt ein vorzügliches Viehfutter iſt. So weit wäre noch nichts Außergewöhnliches an der Sache. Aber die Verwendung der einheimiſchen Molke macht die Einführung eines großen Teils von auslän ⸗ diſchen Oelkuchen überflüſſig. Daß in Metallverarbeitswerken die Späne geſammelt ued zur Wiedereinſchmelzung ver⸗ kauft werden, findet jeder in der Ordnung. Es gibt jedoch Händler, die ſogar gewöhnlichen Kehrricht aus ſolchen Werkſtätten aufkaufen. Gewiß, es gibt nicht viel dafür: aber es lohnt ſich immer noch, die wenigen Metallſpäne in Waſſer ſich abſetzen zu laſſen und dann erſt das oben Schwimmende als wirklichen Kehrricht auf den Müllhaufen zu werfen. Vorher wird das Zuſammengefegte mit einem Elektromag⸗ neten in Berührung gebracht, der die Eiſen⸗ und Stahlſpäne von den Nichteiſenmetallen ſcheidet. In das Gebiet der Metallrückgewinnung gehört auch ein Verfahren, mit deſſen Hilfe der Rauch aus Hüttenwerken aufgefangen wird. Man weiß, daß dieſer Rauch beträcht⸗ liche Mengen von fein verteiltem Metall mitführt, das bisher verloren ging. Jetzt leitet man den Rauch durch weite Rohre, in denen innen Leitungsdrähte geſpannt ſind, die elek⸗ triſchen Strom führen. Dadurch wird das Me— tall veranlaßt, ſich im Sammelbehältern nie⸗ derzuſchlagen, ſodaß eine Rückgewinnung ge⸗ ſichert iſt. Aluminium wird bekanntlich aus einer ge⸗ wiſſen Tonerdeart gewonnen, die in Deutſch⸗ land vorhanden iſt, aber auch eingeführt wird. Auf der Suche nach neuen Rohſtoffquellen ver⸗ fielen die Chemiker auch auf die Abwäſſer der Kaliſalze verarbeitenden Induſtrie. Es zeigte ſich, daß die Abwäſſer Chlormagneſium enthal- ten, und daß daraus mit Leichtigkeit Alu. minium gewonnen werden kann. Tatſache iſt, daß früher jährlich Tauſende von Tonnen Chlormagneſium einfach verſchwendet wurden, weil das Leichtmetallgewinnungsverfahren noch nicht bekannt war Aus Müll und Aſche macht man heute nach einem Verfahren. für das ſich der Staats- kommiſſar der Reichshauptſtadt, Dr. Lippert, ſehr eingeſetzt hat, Bauplatten für den Häuſer⸗ bau. Bekannimachungen der N. S. D. A. B Krels Heppenheim AP., Gan Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Man, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. eruſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag. Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchäftsführer! Sämtliche Rückenausrüſtungen, die nicht auf feſte Rechnung übernommen werden, ſind innerhalb der nächſten 8 Tage der Kreisleitung abzuliefern. — Kreiskaſſenleiter. Eetr. Kreisſchule. Ich beziehe mich auf mein Rundſchreiben Nr. 157/36 und erwarte von ſämtlichen Ortsgruppen und Stützpun ten(ſoweit noch nicht geſchehen) ſofortige Beantwortung bis ſpäteſtens 21. September.— Kurs 4 der Kreisſchule beginnt übrigens erſt am 17. Oktober, morgens 8 Uhr. Betr.: NSV.⸗Kontrolle. a Ich erinnere rechtzeitig an die Beantwor⸗ tung des Rundſchreibens der Gauleitung Nr. 86, vom 19. 8. über die Kreisleitung bis ſpäteſtens 30. September 1936. NS LB., Kreiswalter. Vom 12. Sept. bis 4. Oktober 1936 wird die große Ausſtellung des Deutſchen Hygiene Muſeums:„Volk und Raſſe“ in der Künſtlerkolonie zu Darmſtadt gezeigt. In dieſer Ausſtellung werden die wichtigſten Fragen der Erb⸗ und Raſſenpflege behan⸗ delt. Ich mache die Mitglieder des NS B. darauf aufmerkſam und erwarte, daß die Ausſtellung von unſerer Seite recht rege beſucht wird. In der nächſten Zeit gehen jedem N. LB.⸗Mitglied drei Fragebogen zu, die ich, da ſie höheren Ortes vorgelegt werden, gewiſſenhaft und ſauber auszufüllen bitte. Diejenigen Mitglieder, die ihre Zeitungsfra⸗ gebogen noch nicht erledigt und eingeſandt haben, bitte ich um ſofortige Erledigung. Sämtliche ausgegebenen Bibliotheksbücher des NSLB., ſind ſofort dem Bezirksob⸗ zuzuſtellen, der ſie umgehend der Geſchäfts⸗ ſtelle zu überſenden gat. Ruppert, Kreisleiter Aus der H. d. Hitlerjugend Gefolgſchaft 15/249 Heppen⸗ heim. Am Sonntag, den 20. September 1936, morgens um 8 Uhr, tritt die geſamte Gefolgſchaft(einſchließlich Flieger⸗ und Mo⸗ tor⸗Schar), der Spielmannszug mit den Inſtrumenten, jeder Igg. in tadelloſer Uni⸗ form, pünktlich im Hofe der Oberrealſchule an. Kameraden, es iſt dies mein letzter Gef. Appell, den ich durchführe, bei welchem ich noch verſchiedene Anordnungen für die Win⸗ terarbeit zu geben habe, die für jeden ein⸗ zelnen wichtig ſind. Daher hebe ich hiermit * gegebenen Urlaub für dieſen Dienſt auf. Heil Hitler! Der Führer der Gefolgſchaft 15/249 m. d. F. b. Kurt Schranz, Gefolgſchaftsführer. 8 AS Bo DA. Kreiswaltung. Die Dienſtſtunden der Kreiswaltung und der Verwaltungsſtelle der Deutſchen Ar⸗ beitsfront Heppenheim, finden ab 1. Or. tober 1936 wie folgt ſtatt Montag bis Freitag von 8—13 und 15—18 Samstags 0 von 8-14 Uhr Vetter, Kreiswaltez ——ͤů ———— . ͤ K ⁵ Mu ——. õ2ꝛ N a 5 7* 7 r * 5— ee Tägliche Unterhaltungsbeilage 8 n ——. ̃ — —— ——— 3 — ——————————ů— ꝛͤ——— ———————————————„——— 8 = S 5—————————— . ˙ ˙ꝛ — reg ßeſtunden der„Viernheimer Volkszeitung ——ß5——— Der Mann im Havelock Kriminalroman von Hans Hitthammer 6 Forlſetzung.) „Das iſt eine infame Litge!“ wütete Manhattle.„Die Verhandlung hat klar ergeben, daß Shuffling durch ein abgekartetes Manöver meinen Bankrott herbeiführte, um ſeine eigene Taſche zu bereichern.“ „Es ſcheint nötig, Ihnen die Einzelheiten wieder in Erinnerung zu bringen! Miſter Shuffling war Teil⸗ haber der Foolrop Corporation und gleichzeitig Ihr Prokuriſt. Schon damals, als er ſeinen beträchtlichen Geſchäftsanteil zeichnete, verheimlichten Sie ihm durch Vorlage gefälſchter Bilanzen den wirklichen, überaus ungünſtigen Stand des Unternehmens. Miſter Shuff⸗ ling iſt, wie Sie ſehr gut wiſſen, ein ſchlechter Kauf⸗ mann, er war zufrieden, ſein Geld vorteilhaft angelegt zu haben. Sie verſtanden es meiſterhaft, ihn in dem Glauben zu beſtärken, daß es ſich bei der Foolrop Cor⸗ poration um ein erſtklaſſiges Unternehmen mit großem Vermögen handle— während Sie bereits e auf welche Weiſe Sie ſich Shufflings Kapital verſchaffen könnten.“ n „Nichts als Lügen!“ begehrte Manhattle auf, doch eine drohende Geſte Hartfields hieß ihn ſchweigen. „Eines Tages lief bei Ihrer Firma eine Geldforde⸗ rung von beträchtlicher Höhe ein. Dieſe 1 wurde von der Firma Cardane Limited erhoben un reichte nahe an den Betrag, mit dem Miſter Shuffling an der Foolrop Corporation beteiligt war. Sie be⸗ ſchwichtigten Miſter Shufflings Bedenken mit dem Hin⸗ weis, daß die Summe keine nennenswerte Belaſtung darſtelle. Schließlich ſchlugen Sie vor, die Angelegen⸗ heit durch einen Wechſel in Ordnung zu bringen, da⸗ mit das Kapital ohne Ueberſtürzung flüſſig gemacht werden könnte.“ 5 Hartfield hatte neuerdings Veranlaſſung, den Wüten⸗ den zu beſänftigen. „Miſter Shuffling ſtellte ohne Bedenken den Wechſel aus und zeichnete mit ſeinem Namen, worauf er das Papier an Sie weitergab, damit auch Sie Ihre Quer⸗ ſchrift leiſteten.“ Manhattle wandt ſich vor Schmerz und Wut. „Von dieſer ganzen Wechſelgeſchichte wußte ich nichts!“ 1 er.„Die Gläubigerfirma, von der Sie ſprachen— nn den Namen Cardane erſt aus den Gerichts⸗ akten. Nun konnte ſich Shuffling nicht mehr zurückhalten. Mit ſolch ſchurkiſchen Lügen haben Sie mir vor Gericht den Hals umgedreht. Ich kann nur wiederholen, was ich ſchon damals unter meinem Eid ausſagte: Sie waren es, der mich veranlaßte, jenen unſeligen Wechſel auszuſtellen.— Wenn ich mein Geld hätte haben wollen, ich brauchte doch nur den Vertrag mit Ihnen zu kün⸗ digen und meinen Anteil herauszunehmen.“ „Aber natürlich!“ höhnte Manhattle.„Das wäre der einfachſte Weg geweſen. Warum, zum Teufel, haben Sie ein Verbrechen vorgezogen?“ Shuffling war Aae daran, ſeinem Feind an die Kehle u ſpringen. Doch Hartfields Zuruf genügte, ihn zur Vernunft zu bringen. „Wir wollen zu Ende kommen!“ fuhr die Stimme des Unſichtbaren fort.„Sie hielten es für zweckmäßig, Miſter Manhattle, zu der Zeit, als der Wechſel fällig wurde, eine Geſchäftsreiſe zu unternehmen. Auf dieſe Weiſe war Shuffling mit der ganzen Verantwortung be⸗ laſtet, und Sie konnten ſpäter vor Gericht den ahnungs⸗ loſen Unbeteiligten ſpielen. Immerhin war Ihr Pro⸗ kuriſt vorſichtig genug, Sie vor Ihrer Abreiſe um eine ſchriftliche Vollmacht zu bitten, die Sie ihm wohl oder übel ausſtellen mußten.— Nun, Shuffling ging brav in die Falle, er löſte den Wechſel ein. Wie hätte er auf den Gedanken kommen ſollen, daß Sie nach Ihrer Rück⸗ kehr alles leugneten? Wie hätte er ahnen ſollen, daß die Foolrop Corporation nach dieſer Zahlung ruiniert war? Wie hätte er die teufliſche Bosheit durchſchauen ſollen, mit der Sie gegen ihn Anklage erhoben?“ Manhattle konnte es kaum erwarten, bis der Laut⸗ ſprecher verſtummte.„Nun gut!“ ſchrie er heiſer.„Dieſe Vollmacht von meiner Hand wäre doch der beſte Be⸗ weis für meine Schuld geweſen. Warum hat ſie Miſter Shuffling nicht dem Staatsanwalt vorgelegt?“. Shuffling knickte zuſammen.„Sie iſt mir aus meinem Schreibpult geſtohlen worden!“ rief er verzweifelt. Manhattle lachte höhniſch auf.„Ja, richtig! Dieſes Märchen wollten Sie auch dem Staatsanwalt auf⸗ binden!“ „Dieſes Dokument iſt ſogar zweimal geſtohlen worden!“ Als der Unſichtbare dieſe Worte geſprochen hatte, be⸗ gann der Gefangene zu zittern.„Wieſo— zweimal ge⸗ ſtohlen?“ murmelte er tonlos. „Da müſſen Sie Miſter Hartfield fragen!“ klang es aus dem Trichter. Hartfield zierte ſich und ſpielte den Verlegenen.„Ja, hm, wiſſen Sie, Miſter Manhattle, Sie werden lachen, aber— ich habe eine Schwäche für alte Schreibtiſche, be⸗ ſonders für Renaiſſanceſchreibtiſche. Nicht wahr, irgend⸗ eine Liebhaberei muß man ja ſchließlich betreiben? Ah, dieſe alten, kunſtvollen Möbelſtücke, man wird melancho⸗ liſch, wenn man ſich in ihren Anblick verſenkt. Aus den verborgenen Sedermerken. den kunſtreichen Wehbeim⸗ fächern atmet die Zeit der Eſte und Borgka mit ihren verſchwiegenen Abenteuern und ihrer romantiſchen Grauſamkeit.“ „Intereſſiert mich verdammt wenig!“ knirſchte Man⸗ hattle verſtört. „Oh, ſagen Sie das nicht! Ich hörte nämlich, daß Sie einen ſolchen Schreibtiſch in Beſitz um mich geſchehen! Ich mußte mir das Ding anſehen. In der Tat, ein unvergleichlich wertvolles Stück! Der Mechanismus des Geheimfaches iſt ſo ſorgfältig ge⸗ arbeitet, daß ſelbſt ich als Kenner kaum dahinter⸗ gekommen bin.“ Manhattles Geſicht verriet Anzeichen von Tobſucht. „Ein niederträchtiger Einbrecher ſind Sie!“ „Aber ich bitte Sie!“ erſchrak Hartfield.„Lediglich das Intereſſe des Liebhabers——! Daß ich dabei die Voll⸗ macht entdeckte, die Sie aus Miſter Shufflings Schreib⸗ tiſch entwendet und wieder zu ſich genommen hatten, iſt nichts anderes als ein Zufall.— Uebrigens, ich be⸗ greife nicht, warum Sie dieſes gefährliche Dokument nicht vernichteten?“ Shuffling glaubte ſeinen Augen nicht trauen zu dürfen, als ihm der andere jetzt tatſächlich die Urkunde überreichte, die er damals ſo verzweifelt geſucht hatte. Manhattle hätte einſehen müſſen, daß ſein Spiel ver⸗ loren war, aber noch gab er es nicht auf. „Wir wollen annehmen, daß dieſes Dokument keine Volle iſt, aber ich möchte nur wiſſen, was für einen Borteil mir die Handlungen, die Sie mir unterſchieben. hätten bringen ſollen. Das Geld, verdammt, erhielt doch jene Firma und nicht ich!“ Hartfield lächelte mit aufreizender Freundlichkeit. „Lewis Cardane war nichts weniger als Ihr Werkzeug, die Firma hatte in Wirklichkeit gar keine Forderung an Sie. Cardane war finanziell vollkommen in 1 rer Hand und hatte den Auftrag, das empfangene Geld an ein beſtimmtes Konto der Bank von Toulouſe zu über⸗ weiſen. Er war ferner von Ihnen beſtochen, bei der Vernehmung zu erklären, daß ihm weder von einer For⸗ derung noch von einem Wechſel etwas bekannt ſeil“ Manhattle brach zuſammen. Es war zu Ende. Hartfield zwinkerte ſchelmiſch mit den Augen.„Und der Inhaber jenes Kontos an der Toulouſer Bank— ſind Sie, lieber Manhattle!“ Shuffling begriff das alles noch nicht recht. Er war völlig wirr im Kopf. Erſt allmählich begann er die ganze N des böſen Spieles zu durchſchauen, das ſein eilhaber mit ihm getrieben hatte. Hartfield legte die Hand auf Shufflings Schulter. „Wir haben alle Unterlagen und Beweismittel für Manhattles Schuld in unſerem Beſitz. Wir werden Ihnen die Papiere aushändigen, wenn Sie das Wieder⸗ aufnahmeverfahren beantragen wollen.“ Doch Shuffling wollte davon nichts wiſſen.„Ich möchte nichts mehr mit den Gerichten zu tun haben. Wozu auch? Die Jahre im Gefängnis laſſen ſich nicht mehr aus der Welt ſchaffen und— alles andere iſt ohne Bedeutung.“ Nun erhob ſich Harry Hartfield und nahm eine kleine Holzkaſſette vom Fenſterbrett.„Geben Sie Ihre Schuld zu?“ fragte er den Gefangenen. N Manhattle, ſchon halb ohnmächtig von den immer heftiger ſchmerzenden Feſſeln, keuchte ein dumpfes a“ 1 1 0 „Sie danken Miſter Shuffling das ſeltene Glück, glimpflich davonzukommen. Aus dieſem Grund werden Sie gern bereit ſein, den von Ihrem Mitarbeiter ein⸗ gezahlten Geſchäftsanteil zurückzuerſtatten. Wenn Sie ferner verſprechen wollen, über die Geſchehniſſe dieſer Nacht vollkommenes Stillſchweigen zu bewahren, ſteht Ihrer Entlaſſung nichts mehr im Wege.“ In Manhattles Herz meldete ſich ein letzter Reſt von Trotz.„Ich verſpreche gar nichts! Die Polizei wird Ihren Schlupfwinkel zu finden wiſſen!“ „Wir geben Ihnen ſogar einen wertvollen Tip für Scotland Yard!“ ſchmunzelte Hartfield, öffnete die Kaſſette und entnahm ihr eine Schablone aus dünnem Kupferblech. Dann gab er dem Chauffeur, der die ganze Zeit ſchein⸗ bar unbeteiligt in einer Ecke geſeſſen hatte, einen Wink. Der Mann ſtand auf und trat heran. Dabei griff er in die ee holte einen Browning hervor und entſicherte ihn.„Ich nehme an, daß Sie ſo'n Dings da kennen! Nehmen Sie ſich ſehr in acht, das Luder iſt geladen.“ Hartfield wandte ſich an den Gefangenen.„Ich werde Ihnen jetzt die Feſſeln abnehmen, Miſter Manhattle! ch rate Ihnen aber, keinen Widerſtand zu verſuchen. Der junge Mann hier wird Sie bei der geringſten ver⸗ dächtigen Bewegung niederknallen.“ Manhattle nickte müde mit dem Kopf. Als ſeine Hände frei waren, rieb er ſich aufatmend die Gelenke. Er dachte gar nicht daran, etwas Feindſeliges zu unter⸗ nehmen. „Nun ziehen Sie mal raſch Ihre Jacke aus!“ befahl hartfield.„Haben Sie keine Sorge! Wenn Sie artig ſind, geſchieht Ihnen nichts Schlimmes!“ Der Gefangene gehorchte ängſtlich. ö „So— und nun krempeln Sie Ihren rechten Hemd⸗ ärmel hoch!“ N Wanbattle machte ein unentſchloſſenes und verſtörtes haben. Da war es Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen) Geſicht. Da packte Hartfield ſelber zu. Nun entkorkte er ein Fläſchchen aus braunem Glas und tauchte einen Pinſel in die darin befindliche Flüſſigkeit. 5 „Sie werden für ein paar Sekunden die Zähne zu⸗ ſammenbeißen müſſen,“ ſagte er mit zärtlicher Beſorg⸗ nis.„Die Wirkung dieſer ſtark ätzenden Säure iſt nicht ſebr anaenebm“ Er legte die Schablone an Manhattles Oberarm und beſtrich ſie mehrere Male mit dem Pinſel. Als Hartfield die Schablone von der Haut wegnahm, zeigten ſich ſtark gerötete Stellen von der Art einer Brandwunde, die ſich raſch vergrößerten. Schließlich war der ganze Oberarm eine einzige brennrote Fläche. Nun nahm Hartfield einen kleinen ſtumpfen Metallſtift, tauchte ihn in eine breiartige Maſſe und führte ihn mit ziemlichem Druck über die Wundſtellen. Manhattle ſchrie winſelnd auf. Aber ſchon hatte Hart⸗ field nach einer weißen Salbe gegriffen und ſte mit Hilfe eines Wattebauſches in die Haut gerieben. Die Salbe ſchien eine lindernde Wirkung auszuüben, denn aus des Gefangenen Geſicht verſchwand allmählich der Ausdruck heftigen Schmerzes. „Die Schmerzen werden in einer Viertelſtunde voll⸗ ſtändig vergangen ſein,“ erklärte Hartfield gutmütig. „Es iſt nur ein kleines Andenken an dieſe gemeinſam gehen Stunde.— Sie können ſich jetzt wieder an⸗ ziehen!“ Während Manhattle unter Hartfields Beihilfe ſein Aeußeres wieder in Ordnung brachte, ließ ſich neuer⸗ dings der Lautſprecher vernehmen: „Sie haben drei Tage Zeit, Miſter Manhattle, ſich Ihre Entſchlüſſe zu überlegen. Wenn bis zum Sonn⸗ abend dieſer Woche Ihr früherer Teilhaber ſein Ver⸗ mögen nicht bis auf den letzten Pfennig zurückerhalten hat, wird dem Staatsanwalt das Beweismaterial gegen Sie vorgelegt werden. Das gleiche geſchieht, ſobald es Ihnen einfallen ſollte, die Erlebniſſe der heutigen Nacht irgend jemand zu erzählen. Ich vermute, daß Sie wiſſen, wer hier zu Aire ſpricht!“ 1 f „Sie ſind— der Mann im Havelock!“ murmelte Man⸗ hattle, während ihm ein kalter Schauer über den Rücken lief. Sein Kopf ſank nach vorn.„Ich werde tun, was Sie verlangen.“ Hartfield hatte ein Glas Branntwein gebracht und 9 18 es dem Erſchöpften, der den Inhalt gierig leer⸗ trank. 9 1 8955 ich— nach Hauſe— gehen?“ lallte Man⸗ attle. Hartfield nickte.„Wenn es Ihnen recht iſt, werden wir Sie ein Stück begleiten.“ Die kleine Geſellſchaft verließ die Baracke und begab ſich zur Straße hinüber, wo immer noch das Auto ſtand, 5 man Shuffling vor zwei Stunden herausgebracht atte. Shuffling ſtieg als erſter ein, ihm folgte Manhattle, Hartfield machte den Schluß, während der Chauffeur vorne ſeinen Platz einnahm. Dann ſetzte ſich der Wagen in Bewegung. a Als die City erreicht war, hielt das Auto an einer Straßenecke.„Wir wollen Sie nun nicht länger be⸗ läſtigen,“ lächelte Hartfield.„Sie können ausſteigen, Miſter Manhattle! Wenn Sie eine Taxe nehmen, ſind Sie in zehn Minuten zu Hauſe.“ George Manhattle leiſtete der Aufforderung bereit⸗ willig Folge. Er ſtieg aus, murmelte irgend etwas und machte, daß er davonkam. „Und was iſt nun mit Ihnen, Miſter Shuffling? Ich vermute, daß Sie ſich bis jetzt noch nicht den Kopf dar⸗ über zerbrochen haben, wo Sie den Reſt der Nacht ver⸗ bringen wollen.“ 5 „Ehrlich geſagt, nein,“ entgegnete Shuffling mit einem ſchwachen Lächeln.„Ich habe mich noch nicht dar⸗ an gewöhnt, daß ich nun ſelbſt wieder für meine An⸗ gelegenheiten ſorgen muß.“ „Nun, da darf ich Sie wohl zu mir einladen! Ein Hotel aufzuſuchen, lohnt kaum mehr— und ich habe Platz genug. Wenn Sie wollen——“ „Sehr gern, Miſter Hartfield! Haben Dank!“ Hartfield ſchob das Schiebefenſter zurück, das ihn vom Chauffeur trennte.„Hallo, Bill, wir fahren nach Hauſe!“ 4 Unter einer Haustür der Regent Street vergnügten ſich zwei kleine Jungen mit Murmelſpiel. Sie ſtießen die bunten Kugeln mit dem gekrümmten Zeigefinger in eine kleine Mulde, und wenn einer einen gelungenen Schuß getan hatte, dann freute er ſich wie ein Schnee⸗ könig. In ihrem Eifer merkten ſie nicht, daß ein junger Mann hinter ihnen ſtand und ihr Spiel mit ſach⸗ kundigen Blicken verfolgte. „Hallo, Jungs, laßt 1 auch mal mitſpielen!“ rief er plötzlich, ſtellte ſeinen kleinen gelben Handkoffer in die Ecke und holte drei Murmeln aus der Hoſentaſche. Die Knirpſe betrachteten den Zudringlichen zunächſt 12 e 9 1 75 ihm aber ſeine et Murmeln abgewonnen hatten, bot ie i i e 9 en ſie ihm ihre Sie vielen Fortſetung folgk. „ E S E F c — —— nem Glas defnblige r Henan, e it nich rurm und wegnahm Art ann edlic war üche. Nun Retulſfif, be ihn nit alte Hatt, db ſie mit chen. Die ben, denn jählich der unde voll⸗ gutmütig. emeinſam jedet an hilfe ſein ich neuer gattle, ſich im Sonn⸗ ſein Ver ickerhalten rial gegen ſobalb es en duc e wifſen, elle Man⸗ en Rücken tun, was facht und jetig leer lte Nun⸗ „ wetden 10 begab ito ſtan, Aeta ſunhattle, Chauffeut et Bagen an einet inger be⸗ steigen, men, fi il betreibe was un g' 90 Tou bur uch ver⸗ 1 — — —* . — 19 r Her Fonic Nr. 38 Sonntag, den 20. September 1936 Spuk im Dorf „Von Aethur M. Fraedeich „Sie als Lehrer erfahren es wohl tag⸗ täglich neue, wie ſchwer es hält, ſich in eine Rndliche Seele einzufühlen,“ ſagte 8 auf eines Gesprächs zu dem alten N* kmeiſter, den 95 dort 8 8 wo im 5 rgiſchen e kennen⸗ gelernt. Der betagte Mann r N geraume Weile und hörbar an ſeiner langſtieli⸗ Hͤngepfeſe.„Ich will Ihnen eine hichte entgegnete er ſchließ⸗ lich ſein Geſicht zeigte dabei einen ſonder⸗ baren feierlichen Ernſt.„Noch heute, wenn uh mich jener Tage, wovon ich erzählen K e— 51 daß 2 da⸗ wo hätte ſtrafen, ja eln müß⸗ ſen— Landkinder ſind Ange dig,— Er klopfte den glaſierten Pfeifenkapf ue, ſtopfte ihn wieder, ſetzte die Pfeife lich in Brand und tat erſt ein paar rüftige Züge, bevor er anhub: „s war im Spätherbſt. Die Bäume atten ihr Laub abgeſchüttelt, und dick und f— der Nebel von den Wieſen auf. l 9 ſtand wie eine goldene Schale am Himmel. An einem ſolchen ſtillen, — Abend hörte der Bauer Schulte, icbaber, wie er mir anderntags erzählte, auf der Ofenbank ſitzend einen Weidenkorb flocht, ein eigentümliches Geräuſch vor ſei⸗ nem Stubenfenſter, ein jauchzendes Heu⸗ len, wie er ſich ausdrückte. Er habe vor Schreck den Korb fallen laſſen, ſei ans Fen⸗ ſter geſprungen und hernach, als das ſchau⸗ derhafte Heulen immer noch anhielt, mit einem handfeſten Knüppel bewaffnet vor das Haus getreten. Aber niemand ſei weit und breit zu ſehen oder zu hören geweſen, obzwar das Heulen unvermindert ange⸗ halten habe und erſt etwa zehn Minuten ſpäter jäh verſtummt ſei. Einige Tage darauf kamen der Bauer eters und ſchließlich nacheinander faſt alle örfler zu mir und berichteten, auch ſie L das fremde Geräusch vor ihrem Fen⸗ 9h, Sie hätten die Hausfront und auch weitere Amgebung abgeſucht. ohne aber auch nur ein Lebeweſen anzutreffen. „Es ſpukt im Dorf, Herr Lehrer,“ meinten ſie bedenklich. — beſonnen und 2 Ich bat, mir das Geräuſch näher zu be⸗ reiben. Niemand vermochte es. Einige prachen von einem wehmütigen Klagen, die anderen von einem hohlen Jauchzen, wieder andere wußten überhaupt keinen Vergleich zu ziehen. Es ſeien unwirkliche, überirdiſche Töne, die man wohl keinem Muſikinſtrument entlocken könne. „Sonderbar,“ meinte ich,„aber wir wer⸗ den dieſen Spuk bald entlarvt haben.“ Sollten etwa meine Jungen dahinter ſtecken? „Klingt das Heulen ungeführ ſo, wie wenn jemand mit dem Daumen recht derb am Fenſterglas entlang ſtreicht?“ forſchte ich weiter. Ja, ſo klinge es und doch wieder nicht ſo. Ganz anders, wie geſagt, man könne es nicht beſchreiben. Aber jeder, der dieſes teufliſche Heulen einmal höre, kriege das Gruſeln. Eines Abends— es war beim Ortsſchul⸗ zen— wurde auch ich Ohrenzeuge des Spuks, der allmählich das ganze Dorf in Aufregung verſetzt hatte. Die Leute hat⸗ ten rechtt das Geräuſch war ſo eigentüm⸗ lich, ſo unbeſchreiblich ſchaurig, daß ich mich nicht entſinne, je etwas ähnliches gehört zu haben. Es war eine Sphärenmuſik, die einem tatſächlich das Gruſeln beibringen konnte. Ich fand es nunmehr nicht weiter verwunderlich, wenn das Dorf dieſes un⸗ erklärliche Heulen als Vorboten des irgend einem ſich nähernden Todes deutete, wie⸗ wohl ja auch der Hund heule, wenn jemand im Sterben liege. Der Ortsſchulze und ich gingen hinaus. Das Dorf lag da in heiligem Schweigen; Leuchtende Sterne 5 6äůSt'„„ 39*„%1 nichts regte ſich, nur hinten, im Dorfteich, quakten Fröſche. Aber das Heulen am Fenſter hielt unvermindert etwa zehn Mi⸗ nuten an. Ich ſtand vor einem Rätſel. Unweſen mit uns ſeinen Spott? Meine Jungen ſprachen in den Anter⸗ richtspauſen von nichts anderem als von dem Spuk. Ich belauſchte ihre Geſpräche; aber ſie wußten von der Sache nicht mehr als ich. Nur einer unter ihnen, ein ſtiller, etwas vergrübelter, jedoch ſehr hellhöriger und begabter Schüler, der ſechſte Sohn einer Tagelöhnerfrau, zeigte ein ängſtliches Ge⸗ ſicht, ſofern ich von dem Spuk zu erzählen und herumzuhorchen begann. „Nun, Hans, haſt du wieder eine Erfin⸗ dung gemacht?“ Wieſo ich plötzlich, ungewollt dieſe Frage ſtellte, muß ich Ihnen erſt noch er⸗ klären. Hans war zwar ein kleiner Grüb⸗ ler, anſonſten jedoch ein äußerſt praktiſch veranlagter Junge. Hatte er doch ſchon mit 11 Jahren eine automatiſch arbeitende Schweine⸗Fütteranlage erſonnen. Mit die⸗ ſem Ding verhält es ſich wie folgt. Hanſens Mutter, eine Witwe, mußte tagtäglich aus dem Haus. Deshalb mußte der Junge das von der Mutter am Mor⸗ gen hergerichtete Futter gegen Mittag den Schweinen in den Trog ſchütten. 3 Gebundenſein behagte dem Bub natürlich nicht, und ſo erdachte und erbaute er eine Schweine⸗Fütteranlage. Mittels eines Weckers und allerhand zuſammengeſuchter Hebel und Stangen erſtand unter ſeinen kleinen Künſtlerhänden ein Mechanismus, der dann, wenn die Uhr die Zeit, auf welche ſie eingeſtellt war, anzeigte, in Tätigkeit trat und den Futtereimer in den Trog entleerte. Von dem Mechanismus Trieb ein ſelbſt ſah man im Stalle ſo gut wie nicht. Schier geſpenſteriſch mutete es an, wenn plötzlich der Eimer von unſichtbarer Hand angehoben und entleert wurde und danach wieder ſeinen alten Platz einnahm. Nicht wahr, eine erſtaunliche Leiſtung für einen Elfjährigen! Unbewußt mag ich die nicht alltägliche Begabung des Jungen mit dem Spuk in Verbindung gebracht haben, ſo daß es zu jener Frage kam. Um ſo erſtaunter war ich, als ich ſah, einen roten Kopf bekam. „Willſt du es mir unter vier Augen ver⸗ raten?“ fragte ich. Da begann er zu weinen. Ich rief ihn zu mir, tröſtete ihn und führte ihn, da er ſich gar nicht beruhigen wollte, in mein Zimmer. Und nun fand ſich das ſpukhaften Nät⸗ ſels Löſung. Stockend erzählte der Junge mir, er habe wirklich etwas Neues entdeckt, aber man möge ihm glauben, er habe die Menſchen nicht damit erſchrecken wollen. Er habe ſeine Entdeckung jedoch ſo ſeltſam gefun⸗ den, daß er ſie anderen vorführen müſſe, um zu erleben, ob ſeine Entdeckung auch auf dieſe einen ſo gewaltigen Eindruck mache wie auf ihn. „Was haſt du denn entdeckt?“ fragte ich ſanft, denn ich ſah, wie der Bub vor Er⸗ regung zitterte. „Herr Lehrer,“ begann er,„das Geräuſch vor dem Fenſter habe ich gemacht.“ Dann beichtete er immerfort ſchluchzend— fürch⸗ tete der Junge Strafe oder ſchämte er ſich der Senſation, die er unbeabſichtigt herauf⸗ beſchworen hatte?— er habe mittels eines Reißbrettſtiftes einen etwa fünfzehn Me⸗ ter langen Zwirnfaden ganz oben am Kreuz des ausgeſuchten Fenſters befeſtigt. Photo Löhrich M 85 * wie der Junge plötzlich und durch sie gestalten! Unten liege Monate cdleutaches Hi clite Im Leben kann das Zufällige jeder Art das Allerbeste bewirken; doch ist es schö- ner, herzerhebender, wenn der Mensch sich sagen darf: er sei sein Glück sich selbst, der stillen, ruhigen Ueberzeugung seines Herzens, einem edlen Vorsatz und raschen Entschlusse schuldig geworden. Goethe 14. Die Freundschaft und Ilebe unter den Menschen darf nicht in eine feine Genufi⸗ sucht ausarten, sondern muſi stets den beid- seitigen inneren Fortschritt im Auge haben. Hit * Wo die»Erfüllunge einer Liebe nicht möglich ist, soll man die besondere Auf. gabe suchen: seelische Kräfte aufspeichern Diese Menschen haben eine andere Aufgabe im Menschen- geschlecht: nicht Liebe zu leben und Kin- der zu zeugen, sondern im Einzelkampf ihre Einzelseele aufs reifste auszutragen. Engelhardt . Ganz er selbst sein darf jeder nur, 80. lange er allein ist. Schopenhauer a. Daf der Mensch für sich selber etwas sein will, das macht ihn klein. Ueberall, wo er Weg oder wo er Beauftragter ist, ge winnt er Gröfle. Stammler 4. Das Kind verstehen, heifft nicht einfacli, ihm seinen beliebigen Gang lassen. 80 vieles im kindlichen Wesen ist eine Frage, auf die wir die Antwort bilden sollen. Unser erwachsener Wille mul den Wachs- tumswillen der Jugend sehen— in der Tiefe sehen. Stammler PPP Dann habe er ſich jenſeits der Straße in ein Verſteck gelegt und mit einem Stück gewöhnlicher angefeuchteter Kochſoda auf dem Zwirnfaden hin und her gerieben. So ſei das heulende Geräuſch zuſtande ge⸗ kommen. Das iſt die Erklärung des Rätſels, dieſes 3 Spuks, der tagelang das ganze orf nicht zur Ruhe kommen ließ. Der Junge mochte meine Zweifel ſpib⸗ ren; er erbot ſich, das Experiment ſofort vor meinem Fenſter zu wiederholen. Und wirklich: In meinem Zimmer ertönte die⸗ ſelbe unheimliche Sphärenmuſtk, wie ich ſie beim Ortsſchulzen gehört hatte Gewiß, ich hätte den Jungen ſtrafen müſſen ob dieſes ungewöhnlichen Streiches — ich tat es nicht: ihm war die Tragweite ſeines Tuns gar nicht zum Bewußtſein ge⸗ kommen. Andererſeits drängte in ihm etwas, nennen wir es Talent, Begabung, Forſcherdrang oder ſonſt wie, ſich zu enk⸗ falten. Er mußte dieſem Drängen will⸗ fahren, ſei es nun zum Guten oder Böf Begriffe, die wir Erzieher den Kindern erſt abzugrenzen haben. Wie geſagt, ich habe ihn nicht geſtra Ich machte ihn nur auf die Folgen auf⸗ merkſam, die ſein Experiment unter Um⸗ ſtänden hätte nach ſich ziehen können, und nahm ihm gleichzeitig das Verſprechen ab, fürderhin nie wieder andere in Schrecken und Angſt zu verſetzen, ſondern ſich mit allem vertrauensvoll an mich zu wenden. Des Alten Pfeife war mittlerweile au gegangen. Er ſtellte ſie neben ſich 5 verſank in Sinnen. „Und was iſt aus dem Jungen gewor⸗ den?“ fragte ich, noch geit benommen von der nicht alltäglichen Geſchichte. Da trat ein Ausdruck von verklärtem Ernſt, ja von ſcheuer Ehrfurcht in das And⸗ litz des greiſen Dorfſchulmeiſters. Leiſg, behutſam, wie wenn er von etwas Ho Schönem ſpreche, entgegnete er:„Er i . am Phyſikaliſchen Inst zu ———up— —— ...... ————— 8 1 ————— e 15 * 4 64 1 — das Beweismittel: Arſen/ »Einer der sensationellsten Giftmord- prozesse aller Zeiten und Länder fand vor nicht allzulanger Zeit in Paris eine höchst verblüffende Aufklärung——4 Verſchlafen lehnen an den Türen die Diener, während an der Tafel unermüdlich Gläſer klirren und Sekt aus bäuchigen Flaſchen in langſtielige Gläſer fließt. Die glänzende Abendgeſellſchaft, die der Apo⸗ theker Louis Mignet nach Ablauf ſeines Witwertrauerjahres gibt, vergnügt ſich heute weit mehr im Hauſe Mignet als vor zwei Jahren, wo die gleiche, zurückhaltende Madame Mignet durch die Räume ſchritt und, mißbilligende Ablehnung in den Zügen, überall ſtörend in der Freude wirkte. Louis Mignet iſt ein leicht zur Fülle wigender, kaum erſt Achtundzwanzig⸗ jähriger. Die Apotheke, die ſich durch Ge⸗ ſchlechterfolgen forterbte, geht gut, ohne daß ſich Herr Mignet die Finger zu netzen oder kleine höfliche Verbeugungen zu machen braucht. An der Tafel flackert noch einmal ein Geſpräch lebhaft auf: Ein Mordfall, der ganz Paris lebhaft beſchäftigt, wird be⸗ ſprochen und grauſige Einzelheiten mit Be⸗ hagen erzählt. Herr Mignet liebt den Widerſpruch und ruft in leidenſchaftlichem Eifer:„Was iſt ein Mord? Ich kann einen „Menſchen—— wenn es ſein ſoll, eine rau—— ermorden, ohne mich zu ent⸗ etzen, ohne überhaupt zu erröten———“ Das Geſpräch ſtockt. Wäre es nicht weit über Mitternacht und der Sekt des Herrn Mignet icht überaus vorzüglich. man hätte entrüſtet ſein müſſen. So aber lacht man beluſtigt und verſucht zu wider⸗ ſprechen. Nutzlos——— Herr Mignet iſt nicht mehr Herr über ſeine Sinne. Der Alkohol hat ihn in einen Rauſchzuſtand verſetzt. Sein Blick geht irt in die Runde. Er lacht überlaut.„Meint Ihr, meine Frau—— hihihi—— ich müßte nicht Gift im Hauſe haben und mich nicht a, f ſolgge Dinge verſtehen“ e . Bleiches Entſetzen geht durch den Salon und zeichnet ſich auf den Geſichtern der Gäſte Louis Mignets ab. Nüchternheit haben durch Mignets Worte die meiſten wiedererlangt. Die Frauen eilen in Furcht und Entſetzen davon. Nach einer Viertelſtunde liegt das alte ſtattliche Haus Mignet im Dunkeln. . Am folgenden Morgen, noch bevor die Rolläden emporgezogen ſind, erſcheint im Hauſe des Apothekers Louis Mignet die Polizei. Herr Mignet iſt entſetzt und faſſungslos. „Aber, mein Herr— irren Sie ſich nicht in der Perſon? Was sollte gegen mich vor⸗ liegen? Weshalb verhaften Sie mich?“ Der Beamte hat keine Anweiſung, dem Verhafteten den Grund ſeiner Feſtnahme mitzuteilen und bedauert, die Fragen nicht beantworten zu können. Herr Mignet wird erregt. Er tobt. Er verlangt ſofortige Vernehmung. Die Vernehmung findet ſtatt——— doch Herr Mignet erlangt dadurch die Freiheit nicht zurück, ſondern wird ins Anterſuchungsgefängnis eingeliefert, wo er bis zur Hauptverhandlung zu ver⸗ bleiben hat. * Tag um Tag bis zur Hauptverhandlung i ſind die Spalten der Pariſer Blätter an⸗ gefüllt mit Berichten über die Verhaftung des geachteten Apothekers Louis Mignet, und ſein Leben erfährt in den Zeitungen eine gründliche Durchleuchtung. Was man dabei über ihn findet, ergibt das Bild eines Durchſchnittsmenſchen, der in jungen Jahren leichtſinnig lebte, jung heiratete und früh die Frau verlor. Wie er die Frau verlor, das iſt das einzige, was nicht ganz klar erhellt wird. Herr Mignet hat öffentlich eingeſtanden — unter dem Zwang eines Alkoholrauſches — daß er ſeine Frau durch Gift getötet hat — und Madame Mignet, die als geſund galt, iſt nach der Feſtſtellung des behan⸗ 3 Arztes einem Herzſchlag er⸗ egen——— Zur Hauptverhandlung findet man den Sagal überfüllt. Herr Mignet iſt ſehr bleich, aber gefaßt. Daß er nicht ſchuldig iſt, hat er allen Zei⸗ tungsreportern erklärt und dem verneh⸗ menden Richtern immer wieder verſichert. Er hat im Alkoholrauſch geprahlt—— nur geprahlt mit einer eigenartigen Hel⸗ dentat, zu der er nimmer fähig ſei, da er fg ein viel zu weiches Gemüt ver⸗ ügt——.— Ein vorzüglicher Verteidiger ſteht Herrn Mignet zur Seite, der in glänzender Rede Von Karl Lütge beweiſt, daß in vorgerückter Stunde, im Alkoholrauſch, viel geſagt wird, was einer ernſthaften Nachprüfung in bezug auf Wahrheit nicht ſtandhalte. Im übrigen hätten auch die Perſonen, die den Ausruf des Herrn Mignet anhörten, unter dem reichlich genoſſenen Alkohol geſtanden, ſo⸗ daß deren Bekundungen über Herrn Mig⸗ nets prahleriſche Behauptung nicht ſo ſchwer ins Gewicht fallen—— Die Geſchworenen nicken bei den Wor⸗ ten des jungen Advokaten beifällig, und die Stimmung iſt im ganzen Saale ungemein ſtark und günſtig für den an⸗ geklagten Gattenmörder. Der Staatsanwalt als Vertreter der Anklage erſcheint merklich unruhig. Man hat nur noch die rein formellen Berichte der Sachverſtändigen zu hören, als erſten den Giftkundigen, Der mediziniſche Sachverſtändige ſpricht knapp, klar, leidenſchaftslos: „——— die Obduktion der Leiche von adame Mignet ergab als Magenbefund die Menge von drei Milligramm Arſen. Dieſe Menge Giftſtoff genügt völlig zur Tötung eines erwachſenen Menſchen, und nach meiner Ueberzeugung iſt der Tod von Madame Mignet allein durch die drei Mil⸗ ligramm Arſen bewirkt———“ Faſſungslos bricht Herr Mignet auf der Anklagebank zuſammen. Der Staatsanwalt hat leichtes Spiel. Das Schuldig iſt nun ſelbſtverſtändlich. Der Ruf„Mörder“ des Schuldig⸗ geſprochenen gellt in allen Ohren—— und unter dem Eindruck des beinahe tieriſchen Schreies kommt es nicht zu einem Todesurteil durch die Geſchworenen. Man findet den Schrei zu echt und ſchwankt im Strafmaß. 5 So iſt es bei einem „lebenslänglich Zwangsarbeit“ geblieben. *. Der Gattenmörder Mignet wurde nach der berüchtigten Strafgefangeneninſel in der Südſee, Neukaledonien, deportiert und arbeitet Monat um Monat, Jahr um Jahr als Galeerenſträfling unter anderen ge⸗ meinen und berüchtigten Verbrechern, die das Mutterland ausgeſpieen hat. Nummer 988 iſt ein alter Mann gewor⸗ den. Tief in dem Schacht ſeiner Erinne⸗ rungen verſenkt lebt das Gedenken an ein Leben als freier und geachteter Mann in der Rue de Grenelle. der Narr von Roſenbach/ An der Kärntner Front war es. Die Italiener hielten den Mittagskogel beſetzt und beherrſchten von dort aus das ganze Roſental. Die Einwohner hatten daher „evakuiert“ werden müſſen, wie im öſter⸗ reichiſchen Militärſprachſchatz die Räumung einer Ortſchaft hieß. So war auch das Dörfchen Roſenbach einſam und verlaſſen und es gab kaum noch ein Anweſen, das nicht ſchon die Spuren feindlicher Granaten an ſich getragen hätte. Doch einer der Ein⸗ wohner kehrte immer wieder zurück, ſo oft er auch vertrieben wurde. Es war ein altes Männlein, das mit einer Armbruſt aus ur väterlicher Zeit ſein Fleckchen Erde ver⸗ teidigen wollte. „Das iſt ein armer Narr,“ hieß es allge⸗ mein,„der uns nur jedesmal Ungelegen⸗ heiten macht. Man ſollte ihn erſchießen, damit wir unſere Ruhe haben.“ And es war wirklich unangenehm, wenn der Alte zwiſchen den Häuſern auftauchte. Denn jedesmal ging ein ſchwerer Geſchoß⸗ hagel auf die Ortſchaft und unſere Stel⸗ lungen nieder. Und nicht ſelten gab es dann auch in unſeren Reihen bedauerliche Verluſte. Es war November, ſeit Wochen regnete es, daher war es auch empfindlich kalt. Und um ſich zu erwärmen, heizte der Alte in ſeinem Häuschen ein und der auf⸗ ſteigende Rauch verriet den Italienern, daß jemand im Dorf war. So ſchickten ſie ihre Geſchoſſe herüber. d Wieder einmal waren wir bombardiert worden, ein italieniſcher Achtundzwanziger hatte ſeinen Weg in einen AUnterſtand ge⸗ funden und neun Leute teils ſchwer, teils leichter verwundet. Da wurde unſer Hauptmann wütend und er befahl mir: „Gehen Sie hinüber und knallen Sie den Kerl endlich über den Haufen!“ Befehl war Befehl und ich mußte gehen. Ich war auch wirklich feſt entſchloſſen, den Alten zu erledigen. Denn einem meiner beſten Kameraden war ein Bein buch⸗ ſtäblich weggeriſſen worden. Ich brauchte nicht lange zu ſuchen. Das Häuschen, in dem der Alte hauſte, kannten wir ja alle, und dann verriet mir auch der rauchende E In der Rue de Grenelle erhebt ſich auch das Haus von Profeſſor Lebon. Es wird jetzt bewohnt vom einzigen Sohn des großen Mediziners, der ſich, wie ſein Vater, den Heilwiſſenſchaften zuwandte und heute als Toxikologe einen geachteten Namen er⸗ langt hat. f In der Erforſchung der Gifte des menſch⸗ lichen Körpers macht der junge Profeſſor Victor Lebon plötzlich eine überraſchende Entdeckung: er findet, daß jeder Menſch in ſeinem Körper die Mindeſtmenge von drei Milligramm Arſen hat, und daß dieſes Ar⸗ ſenikvorkommen lebensnotwendig iſt—— Die Wiſſenſchaft horcht auf. Auch die Kriminalbehörden bekunden lebhaftes In⸗ tereſſe, und der Kreis erweitert ſich immer mehr. Europa, die ganze Welt, erkennen die Bedeutung der Entdeckung. „Weißt du noch von der Affäre Mignet, Victor?“ ſagt die Schweſter Lebons.„Er⸗ innere dich! Wir waren damals noch Kinder! Papa trieb um dieſes Mignet willen, der wohl ſein Freund war, die Giftſtudien!“ Der Profeſſor erinnert ſich. Er kramt in alten Papieren und findet Aufzeichnungen, die ihn eilends veranlaſſen, für den ein⸗ ſtigen Freund ſeines Vaters etwas zu unternehmen—— Eifer iſt in ihm erwacht, und Maria Lebon bezeigt gleich hohe Anteilnahme. Für beide ſteht es feſt, daß Louis Mignet vor 25 Jahren einem entſetzlichen Irrtum zum Opfer gefallen iſt, den Lücken im me⸗ diziniſchen Wiſſen allein verſchuldeten— Angeſichts der ausgezeichneten Faſſung hat das Geſuch um Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Louis Mignet Erfolg, und ein Termin für die neue Verhandlung wird anberaumt. Nach einigen Wochen betritt der Greis Louis Mignet Paris—— und zu ſeinem Freiſpruch vor dem Gericht, das ihn einſt verurteilt hat, beglückwünſchen ihn zu ſeiner Verwunderung Menſchen, die er nie zuvor in ſeinem Leben geſehen hat. Der Freiſpruch und die Anteilnahme haben ihn aufgerichtet. Er iſt nicht mehr der gebrochene Mann, der er nach 25 Jahren Galeere ſein müßte—— und wenn er jetzt die Rue de Grenelle herab⸗ kommt, langſam, bedächtig, Schritt für Schritt, dann ſieht man es dem alten, weiß⸗ haarigen Herrn nicht an, daß er als ver⸗ meintlicher Giftmörder ſchuldlos die größte 852 ſeines Lebens in einer der bar⸗ ariſchen Strafkolonien zugebracht hat, weil eine Lücke in der wiſſenſchaftlichen Kenntnis ein unüberwindlich ſtarkes Be⸗ weismittel darſtellte——— Von Franz Löser Schlot, wo ich ihn finden würde. Doch als ich den Alten ſah, ich hatte ihn vorher noch nie zu Geſicht bekommen, verſagte mein Entſchluß, ihn zu erſchießen. Er ſaß auf der Bank vor dem Häuschen, löſte mit den Fingern von ſeinen Stiefeln den Dreck ab und legte ihn behutſam auf eine Schau⸗ fel neben ſich. Ich trat näher und fuhr ihn an:„Was tuſt denn mit dem Dreck?“ „Dreck?“ Ein durch tauſend Falten und Runzeln zerfurchtes Geſicht ſah mich derart ver⸗ achtungsvoll an, daß ich im erſten Augen⸗ blick erſchrak. Und wieder kam es lang⸗ gezogen und verwundert über ſeine Lippen. „Dreck?“ Und nach einer Weile fuhr er leidenſchaftlich fort:„Ja, für dich und für euch alle iſt das Dreck, weil ihr nicht von da ſeid. Aber für mich iſt das Erde, hei⸗ lige Erde, um die jetzt ſoviele Kärntner ſter⸗ ben müſſen, die der Walliſche haben will, die er aber nicht kriegt, ſo lang ich leb.“ Er hob jetzt eine alte Armbruſt auf:„Mit dem ſchieß ich jeden nieder, der mir meine Erde nehmen will. Wenn bei mir auch nicht mehr viel auf den Hunderter fehlt, mit meiner Armbruſt triff ich noch alleweil ins Schwarze.“ Dann löſte er wieder die Erde von ſei⸗ nen Stiefeln und beachtete mich nicht wei⸗ ter. Ich ſah ihm eine Weile ſchweigend zu. Seine Erdverbundenheit rührte mich. Dann ging er mit der Schaufel hinter das Haus, ich folgte ihm und ſah, daß er die von ſeinen Stiefeln gelöſte Erde auf ein Beet zerſtreute, auf dem allerlei Gewächs, Blumen und Kräuter ihr kümmerliches Daſein friſteten. Ohne Aufforderung er⸗ klärte er mir: „Siehſt du, das war mein Spielplatz als Kind. Die ganze Erde, die da liegt, hab' ich mir ſelbſt zuſammengetragen. Und jedes Pflanzerl und Blümerl, was da wächſt und blüht, hab' ich ſelber eingeſetzt. Später, wie ich ſchon größer war, hab' ich mir den Dreck, wie du ſagſt und wie alle ſagen, von meinen Schuhen losgelöſt und auch da hergetragen. Das iſt mir dann ſo zur Gewohnheit geworden, daß ich's als am Stammti „Was koſtet Zahnziehen, 8 Großer auch noch getan hab' und jetzt als Alter nicht mehr laſſen kann. And da unter meiner Erde will ich einmal liegen, ſie iſt ſchon geweiht. Ein Enkel, der in Klagenfurt Geiſtlicher iſt, hat ſie geweiht, und unſer Gemeindevorſteher hat die Er⸗ laubnis gegeben, daß die Meinigen mich da eingraben. Sogar ſchriftlich hab' ich die Erlaubnis.“ Und er zeigte mir ein Schreiben des Ge⸗ meindeamtes St. Jakob im Roſental, laut dem tatſächlich die Bewilligung erteilt war, daß der Alte im Garten ſeines Anweſens beigeſetzt werde. Ich brachte es jetzt erſt recht nicht mehr übers Herz, ihn zu erledi⸗ gen oder auch nur davonzujagen. Ich ging mit ihm vielmehr in die Stube, lobte ſeine Liebe zur Erde und ſeinen Eifer, ſie zu verteidigen. Und dann ſagte ich ihm, wel⸗ ches Unheil er ſtets anrichtet, wenn er heizt. Er war darüber höchſt verwundert, denn er hatte es nicht gewußt und war im Glauben geweſen, daß er nur deshalb ver⸗ jagt werde, um ihm ſeine Erde zu nehmen. Er verſprach, nie mehr Feuer zu machen und bat mich mit aufgehobenen Händen, ihn nicht mehr zu verjagen. „Ich will ja auch einmal ſterben,“ ſtieß er hervor,„und wo anders bann ich's ja nicht. Laßt mich doch da, ich tu ja nie⸗ mand was!“ Nachdenklich kehrte ich in die Stellun zurück. Der„arme Narr“ war für mi kein Narr mehr. Ich ſchilderte dem Haupt⸗ mann mein Erlebnis, berichtete ihm von dem Verſprechen des Alten und bat für ihn. Und der Hauptmann duldete nun den Alten und er brauchte es nicht zu bereuen. Denn er hat uns ſpäter als Führer der Patrouillen gute Dienſte erwieſen. Und auf einem Patrouillengang wurde er das Opfer einer italieniſchen Kugel. Wir ha⸗ ben ihn nachts mit allen Ehren eines Kriegers in ſeinem Garten beigeſetzt. Der Held Anter den zwölf Herren, die allabendlich 5 im„Roten Igel“ in der Thereſienſtraße zuſammentrafen, befanden ſich auch zwei Zahnärzte— Dr. Keller, der im Nebenhaus ordinierte, und Dr. Peter⸗ mann, welcher um die Ecke in der Park⸗ ſtraße ſeine Patienten behandelte. Wenn einer der anderen Herren vom Stammtiſch mit Zahnſchmerzen zu tun bekam, gab es immer eine große Beratung, zu welchen der beiden Gebißſchloſſer oder Zahnmaurer er zu gehen habe. a 5 Diesmal war es der Studienrat Paſchke, der mit leidender Miene zum Dämmer⸗ ſchoppen kam und erklärte, daß er von 87 nem letzten Weisheitszahn ſchmerzhafte Abſchied nehmen müſſe. 9 7 18 „Ich gehe zu dem von euch beiden,“ er⸗ klärte er,„der feierlich verſpricht, mir nicht ein bißchen weh zu tun. Es iſt zwar ſüß und ehrenvoll für die Wiſſenſchaft zu lei⸗ den, aber von meinem letzten Weisheits⸗ zahn möcht ich mich doch lieber ſchmerzlos trennen!“ „Wie kann man bloß ſo ängſtlich ſein,“ tadelte Dr. Keller,„wenn man nur ein wenig Mut hat, tut das Zahnziehen gar nicht weh. Sie ſollten ſich an einem Mann ein Beiſpiel nehmen, der heute Mittag in meiner Ordination war und ſich einen kräftigen Backenzahn ziehen laſſen mußte. Herr Doktor?“ hat er gefragt.„Ohne Betäubung drei Mark,“ ſage ich,„ſchmerzlos ſechs Mark.“ —„Na, dann machen Sie es ſchon um drei Mark,“ meint er,„ich kann Schmerzen ver⸗ tragen.“— Ich muß ſagen, der arme Teu⸗ fel hat mir ordentlich leid getan. Ich habe ihm zugeredet, ſich doch lieber eine Ein⸗ ſpritzung geben zu laſſen, er aber hat nichts davon wiſſen wollen und hat lachend ge⸗ ſagt:„nein, nein, Herr Doktor, ziehen Sie man zu, ich fürcht mich nicht!“— Ich habe mich alſo an die Arbeit gemacht und der Kerl hat ſich richtig während der ſchweren Extraktion, die eine ganze Weile gedauert hat, nicht gerührt und keine Miene ver⸗ zogen. Dann hat er ſeine drei Mark be⸗ zahlt und iſt lächelnd, als ob nichts ge⸗ weſen wäre, wieder weggegangen!“ Dr. Petermann, der Zahnarzt aus der Parkſtraße, hatte dem Dr. Keller aufmerk⸗ ſam zugehört.„Außerordentlich tapfer,“ ſagte er jetzt, das kann man wohl ſagen! Aber hören Sie, Herr Kollege, was ich heute erlebt habe: Es war auch ſo um die Mittagszeit. Ein Mann mit einer ge⸗ ſchwollenen Backe kommt in mein Ordi⸗ nationszimmer und fragt, was ich für Zahnziehen verlange. Ich gebe ihm die gleiche Antwort, die Sie, Herr Kollege, Ihrem Patienten gegeben haben. Ohne zu überlegen, verlangt der Mann, daß ich ihm den Zahn ſchmerzlos ziehen ſoll. Ich gebe ihm alſo eine Injektion, bitte ihn, ſich ſo lange ins Wartezimmer zu ſetzen, bis die Einſpritzung wirkſam geworden iſt und nehme einſtweilen einen anderen Patien⸗ ten vor. Nach einer Viertelſtunde mache ich die Tür zu meinem Warteraum auf, um nun dem Mann ſeinen Backenzahn zu ziehen. Der Kerl war verſchwunden.— Ihr geſchicktes Zahnziehen in Ehren, Herr Kollege, aber ich könnte darauf ſchwören, daß Ihr Held von heute Mittag— mein Ausreißer war..“ W. Thomas 8. 1 5535 . 2 n —— —— Mmunhohmorhhrg N FfiF Eur* 1 endlich n det anden et, det Peter Park. Wenn intiſch gab es delchen ſautet ache iner, 5e aten 0 kt⸗ t ficht 11 ſüß u lei. zheits⸗ uerzlos eln r ein gat Tann g in ellen wußte. fut?“ dei full 1 del u bel, Teu⸗ habe Ein⸗ ſichts N ge⸗ 1 Sie gebe tien 1 Hett tel, mein — W —— 2 Oben: Weißes Weſtchen mit hoch⸗ ſtehendem Kragen und eckig ein ⸗ geſetzte Armel ſind an dem ge⸗ wickelten ſchwarzen Kleid das Neue. Ullſtein Schnitt K 7225 Breite Schultern werden an dem Hauen Kleid mit dem weißen Ja⸗ bot durch Keulenärmel und Achſel⸗ Rollkra e 8 NFEOHETTEN An hiſtoriſche Kragen lehnt ſich die Machart des lila Kleides aus blank und ſtumpf verarbeiteter Kunſt⸗ ſeide an. Ullſtein⸗Schnitt K 7202 Au die Halspartie muß man achten, auf die Art, wie die Armel obenherum gearbeitet ſind, auf die Verbreiterung der Schultern, auf die hochſtehenden Kragen, wenn man feſtſtellen will, inwiefern ſich die Mode gegen früher verändert hat. Kleine weiße Krägelchen, ſchmal wie ein Bündchen am 150 ebenſo ſchmale weiße Rollkrägelchen ſind für viele Winterkleider charakteriſtiſch. Am hochgeſchnittenen Kra atz eines wollenen Weſtenkleides ſitzt ein kleines weißes Schleiſchen. Ullſtein ⸗ Schnitt K 7258 Oben: Wintermantel mit Paſſe und hoch⸗ ſtehendem Kelchkragen aus zum Stoff einge · färbtem Sealpelz. Ullſtein⸗Schnitt M2518 neuer Weiſe iſt Lammfell zur Garni⸗ 2 eines Wintermantels he ezogen. Ullſtein⸗Schnittmuſter M als aufſteigend, oder Häufig geht auch das Kleid ſelbſt wie ein Tulpenkelch in den Kragen über. Es ſteigt ein Stückchen am Hals hinauf. Manchmal ſitzt noch ein zweites weißes Krägelchen innen drin, weil die Kleidſamkeit dunkler Stoffe für den Teint eine recht umſtrittene Frage bleibt. Haben dieſe Kragen keine 0 vorn hin ſanft ausgeſchweifte Linie, dann kommen ſie uns gewißlich in Zacken⸗, Zinnen ⸗ und Bogenformen. Denn dafür herrſcht in der jetzigen Mode große Meinung. i 3 An die ſchönen Spißenkragen der unglücklichen ſchottiſchen 4 erinnern neue kleine Stuartkragen, die man uns jedoch nicht aus Spitze für e egante Feſt⸗ In der Mitte links iſt einer der neuen hochſtehenden Kleidkragen Stuartform an einem Woll⸗ kleid gezeigt. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 7218 Das vorn 1 nn ſteigt am 8 kragenartig an. Neu ſind auch die Armel. Ullſtein⸗Schnitt K 7240 UM HALS UND Se 28 ſondern ganz beſcheiden aus em Kleiderſtoff, an einfachen Tages⸗ kleidern zeigt. Immerhin bleibt ein wenig von der maleriſchen Linie er⸗ halten. Deshalb wird es dieſer Mode an Anhängern nicht fehlen. iſtoriſcher muten tellerförmig den Hals umgebende Rundkragen an Ge⸗ ſellſchaftskleidern im gewandartigen Stil an. Sahen wir nicht Ahnliches im Film, dem großen Befruchter mode⸗ ſchöpferiſchen Schaffens? Nicht weniger wichtig als die Kra⸗ enfrage iſt für modiſch Intereſſierte er Armelſchnitt. Seine ſchulter⸗ verbreiternde Weite wird auf ſoviel verſchiedene Arten erreicht, daß man oft ſtaunend die kleinen Wunderwerke der Schneiderkunſt betrachtet. Eigen⸗ tümliche winklig gelegte Falten, eckige Armeleinſätze oder breit hinaus⸗ ſtehende Paſſen wetteifern mit eulen ärmeln von einfacherer Form. Nur eines trifft man nicht: einen von oben bis unten glatt und eng gehaltenen Armel. Irgendwo muß er eine kleine Beſonderheit aufweiſen. Bei den Mänteln ſind gleichfalls modiſche Neuheiten um Hals und Schultern herum zu finden. Hier iſt es die Bepackung der Schulterpartie mit Pelz, von der ganz neuartige Wirkun⸗ gen herleiten. Pelz bildet große Paſſen, ee in hochſtrebende Kragen über und ſetzt, wie im Fortlauf der Paſſe, noch die Armkugel mit einem Stückchen ſeiner felligen Weichheit. Man ver⸗ wendet dafür natürlich nur kurzhaa⸗ rige, flache Pelze. Seal, Biſam und Lammfelle ſind das Richtige. Oft wird der Pelz zumStoff in der Farbe paſſend eingefärbt. Niemand nimmt Anſtoß an grünen, blauen und lila Pelzen. So ſehr iſt Pelz für uns ſchon in den Begriff eines Garniturſtoffes übergegangen, daß man ſeine Herkunft völlig vergißt. Während kleine niedrige Pelzkragen mehr etwas für die Übergangszeit und für Damen, die nicht leicht 1 5— ſind, ſchützen die hochgeſtellten Kelch⸗ kragen tatſächlich gut gegen rauhe Winde. Bis zum Kinn lann man ſich in ſie vergra en. M. Gl. Koſtüme am Vor- und Nachmiklag Wir haben in dieſem Herbſt knappe, kurze, daher als ſportlich bezeichnete, die Hüften be⸗ deckende Phantaſie⸗ und als dritte Art die län⸗ geren Schneiderjacken zur Auswahl. Dadurch wird die Frage, ob modern oder unmodern, hinfällig und das Auftragen teurer Koſtüme leicht gemacht. Unter den neuen Stoffen wer⸗ den wir viele Farben und Muſter ſehen, die wir in ähnlicher Art früher ſchon getragen haben. Da ſind die buntgemuſterten Noppen⸗ ſtoffe, auch ſolche mit grauen Wollhärchen auf der Oberfläche, die wie Rauhreif ausſehen und auf pflaumenblauem und mittelblauem Grund beſonders gut wirken, andere einfar⸗ bige mit leicht krimmerartiger Aus rüſtung und ſchließlich all die glatten, in der Farbe kräftig und ausdrucksvollen oder unbeſtimmten, faſt ein wenig paſtellgetönten Gewebe. Ganz neu⸗ artig wirkt lila in ſeinen vielen Schattierun⸗ gen bis zum ſogenannten biſchofslila, deſſen Anwendung zuerſt vielleicht ein wenig ſchüch⸗ tern erfolgen wird, weil die üble Nachrede be⸗ Hhauptet, es mache alt, das ſich aber durchzu. ſetzen beginnt, ſobald man ſeine Kleidſamkeit erprobt. b Im Zuſammenſtellen von zwei Stoffarten zu einem praktiſchen Tageskoſtüm in ſport⸗ lichem Einſchlag ſind manche Schneider wirk. liche Meiſter. Kariert und einfarbig iſt noch immer der große Wurf, wenn die Jackenform etwas flott gearbeitet iſt. Statt des üblichen engen Rockes werden jetzt Glockenröcke vor⸗ geſchlagen, und zwar unten glockig und oben eng anliegend geſchnittene und andere, die ſich aus acht bis zehn Bahnen zuſammenſetzen Gewiß, bei Abendkleidern haben wir dieſe Formen ſchon hinlänglich erprobt, aber es iſt doch ein anderes Gefühl, ſie aus ſtärkeren Stoffen am Tage zu tragen. Kleidſam werden dieſe weiten Röcke erſt dadurch, daß die ge⸗ ſamte Tageskleidung etwas kürzer geworden iſt. Eine ſolche modiſche Zuſammenſtellung aus zwei Stoffen bekommt beſonderes Geprä⸗ ge durch einen leuchtend farbenen, im Aus⸗ ſchnitt getragenen Samt⸗ oder Taftſchal und einen gleichfarbenen Ledergürtel, denen man noch eine farblich paſſende Hutgarnierung zu⸗ fügen kann. Die Nachmittagskoſtüme ſind ziemlich kleid⸗ mäßig gearbeitet. Ihre Jacken reichen am be⸗ ſten, anliegend geſchnitten, über die Hüften, haben oben keulige, manchmal gefältete, unten enge Aermel, ſind mit und ohne Gürtel zu tra⸗ gen und haben als praktiſches Charakteriſti⸗ kum aufgelegten, weichen Pelzausputz oder wenn man dieſen nicht auszuwechſeln braucht, eine eingearbeitete Pelzweſte. Hübſch iſt auch die Idee, nur einen ſchmalen Stehkragen aus Pelz und Pelztaſchen aufzuarbeiten. Dunkle Wollſtoffe und Samte mit hellen Fellen gar⸗ niert, geben ausgezeichnete Wirkungsmöglich⸗ keiten. Schwarz mit Feh oder grauem Perſia⸗ ner, grün mit Ozelot oder Nutria, blau mit Sommerfeh und lila mit Lamm werden ſtets Beifall finden. Wenn man zum engen Rock eine längere, glockige Schneiderjacke arbeiten läßt, wird ſich auch Pelzbekleidung des Jackenſchoßes gut ausnehmen, doch muß dann die übrige Pelz⸗ verzierung ſparſam angebracht werden, damit der geſamte Anzug den Eindruck modiſcher Beſchwingtheit behält. mkk. . ö᷑;w——ñ—ꝛ—-—.-. Die Mode enkſtand Zur Kulturkunde unſerer Kleidung In den wechſelnden Linien der Mode offen- bart ſich ein Stück Kulturgeſchichte. Die Eitel ⸗ keit war bei den Menſchen eher da als das Bedürfnis, ſich zu verhüllen oder zu ſchützen, denn auch in den älteſten Zeiten war das Gewand nicht nur Schutz gegen Hitze oder Kälte, ſondern eigentlich viel mehr noch Wür⸗ deabzeichen oder bloßer Ausputz. Jahrtau⸗ ſende hindurch trugen die Völker der Steppe und der Wüſte dann ihre zweckmäßigen Ge; wänder, wie ſie dieſe noch heute tragen. Ge⸗ wiſſe kleidſame und praktiſch erwieſene Zufäl ⸗ ligkeiten wurden wohl bleibender Beſtand. Viel ſpäter erſt entſtand der Modenwechſel. Jeder Stand ſchuf ſich ſeine eigene Kleider, und je höher die Würde, umſo koſtbarer die Kleidung. Dieſer ſtändige Wechſel der Form erlebte erſt nach Beginn unſerer Zeitrechnung ein ſchnelleres Tempo, allmählich vollzog ſich die Wandlung und Verſchmelzung der antiken Tracht mit den nordiſchen Kleidformen. So erwuchs die europäiſche Kleidungsart als Grundlage unſerer heutigen Tracht. Nordiſchen Urſprungs war das Beinkleid, die Antike kannte es nicht! Nordiſche Heerleute trugen die erſten Eiſen⸗ helme mit Viſier und Hemden aus ineinan⸗ der geflochtenen Eiſenringen. Dann bildete der zunehmende Kaſtengeiſt des mittelalterlichen Europa feſtſtehende Trachten für alle„Stän⸗ de“ heraus; die einhüllende, düſtere Kleid⸗ form der Nonne iſt von etwa 1200 bis heute geblieben, im heutigen Geiſtlichen⸗ und Non⸗ nengewand erkennen wir leicht noch die mit; telalterliche Linie, während das Soldaten; kleid noch bis vor dem Weltkrieg Züge des 17. und 18. Jahrhunderts bewahrt hatte. In England ſind ja noch die mittelalterliche Amtstrachten mit den Rieſenperücken im Brauch. Bis nach den Kreuzzügen waren die männ⸗ lichen Gewandformen den weiblichen faſt ganz gleich; erſt dann ſchuf der nun einſetzende Mo⸗ denwechſel das Frauenkleid immer häufiger andersartig. Hatte der Orient ſelbſt jahrtau⸗ ſendelang keinen Modenwechſel gekannt, ſo wurde ein ſolcher doch durch zunehmenden Handelsverkehr zwiſchen den Ländern bemerk⸗ bar: Frau Mode begann ihre Herrſchaft! Im⸗ mer zwar hatte die Frau am Neuen, Bunten, Andersartigen Freude gehabt, aber nun bot ihr der Markt in Fülle neue Stoffe und For- men. Die Einfälle, das Gebotene zu verwen- den, wurden ihr überlaſſen, und es fiel ihr nicht ſchwer zu geſtalten. Nur das fern der großen Welt ſchaffende Landvolk blieb vom Modewechſel unberührt und trug ſeine herge⸗ brachten Trachten Jahrhunderte durch unver⸗ ändert. Die an den Höfen ein⸗ und ausgehen⸗ den Ritter und Damen, Sänger, Spielleute, Künſtler und Kaufherren waren Träger der wechſelnden Mode, die ſeit dem 13. Jahrhun⸗ dert eine allgemein europäiſche war und ſchon damals von Paris ausging. Und die Mode brachte ſchließlich die Ver- ſteifung der Tracht; was in dieſer zuerſt„zu⸗ fällig“ geweſen war, wurde bald abſichtlich, der freie Faltenwurf wich der mühſamen Näh- arbeit! Die„Taille“ kam auf. Die vornehme Dame konnte es ſich leiſten, naturwidrige Dinge an ſich zu tragen, und auch die damals müßige Herrenwelt gefiel ſich in Modeformen, die zeitweilig ebenſo ſinnlos wie unſchön wa⸗ ren. Nach und nach glichen ſich die ländlichen Trachten den höfiſchen wieder an. Noch heute ſpiegeln ſich in den Volkstrachten die Mode- formen von vor Jahrhunderten!„Damen und Herren“ in Europa aber kleiden ſich überall gleich. D. Schumacher Was du gründlich verſtehſt, das mache, Was du gründlich erfuhrſt, das ſprich! Biſt du Meiſter im eigenen Fache, Schmäht kein Schweigen m fremden dich. Das Reden von allem magſt du gönnen Denen, die ſelbſt nichts machen können. Emanuel Geibel Ein Apfelſchimmel un ein Slückchen Jucker Ich war bereits drei Tage beim Bauer Moſach und hatte ſchon einen kleinen Ein⸗ blick in die Landarbeit gewonnen. Der Bauer grinſte immer über ſein ganzes Ge⸗ ſicht, wenn ich eine Arbeit falſch anfaßte, und das konnte ich nicht vertragen. Er be⸗ lehrte mich aber, und das nächſte Mal machte ich es richtig. Ich ſchämte mich im ſtillen über meine Fehler, verriet jedoch nichts davon. Moſach merkte es trotzdem. Er klopfte mir gutmütig auf die Schulter und ſagte: „Mädel, kannſt noch keine Bäuerin ſein, wo du noch nie in'n Kuhſtall gerochen haſt! Mußt's doch erſt lernen!“— Dann mußte ich immer lachen und war wieder froh und guter Dinge. Am vierten Tag nach meiner Ankunft gingen Bauer Moſach, ſeine Frau und ich in die Ställe. Ich ſollte lernen, wie man die Schweine füttert. Beim Zubereiten des Futters war ich ja ſchon dabei geweſen, und alles übrige war nicht mehr ſo ſchlimm. Das wollte ich ſchon können. Ich fand mich überhaupt mit jedem Tag beſſer in meine neue mir ſo ungewohnte Umgebung hinein. Wir beſuchten dann die Pferde. Ich hatte Pferde ſchon immer gern gehabt und wollte gerade auf den prächtigen Apfel⸗ ſchimmel zutreten, um ihm den Hals zu ſtreichen, als mich der Bauer kurz zurück⸗ rief:„Mit dem iſt kein gutes Kirſchen⸗ eſſen, Mädel! Der beißt und ſtößt! Der Apfelſchimmel iſt böſe! Muß mich ſelber vorſehen, wenn ich mit ihm zu tun habe. Und du, Mädel, du mußt erſt mit den an⸗ deren Pferden umgehen können, ehe du es mit dem da verſuchſt.“ Ich aber war plötzlich Feuer und Flamme. Ich lachte laut, rief:„N' Augenblick mal!“, rannte aus dem Stall hinaus und zu mei⸗ ner Dachſtube hinauf und erſchien wenige Minuten ſpäter wieder im Pferdeſtall, wo Bauer und Bäuerin erſtaunt auf mich war⸗ teten. „Was haſt du denn vor, he?!“ Ich gab keine Antwort darauf. Ich legte mir ein Stückchen Zucker auf die flache Hand und näherte mich vorſichtig dem bö⸗ ſen Apfelſchimmel. Das Tier warf auch ſofort den Kopf herum, beruhigte ſich aber und nahm das Stückchen Zucker mit der weichen Schnauze ganz ſanft von meiner Hand herunter.— Ich gab dem Apfelſchim⸗ mel ein zweites Stück Zucker und begann, ihm den Kopf zu ſtreichen und den ſchlan⸗ ken Hals zu klopfen. Das Tier ließ es ſich willig gefallen, blieb ganz ſtill, biß nicht, ſchlun auch nicht aus, wurde ſogar zu⸗ traulich. Bis jetzt hatten der Bauer und die Väuerin geſchwiegen. Nun aber ſchimpfte die Frau los„Siehſt du, Jochen, ich hab's dir ja immer geſagt! Mit Schlagen kriegt man kein Pferd in Ordnung. Seitdem du damals wütend warſt und mit dem Peit⸗ ſchenſtiel..“ Bauer Moſach machte ein nachdenkliches Geſicht.„Mag ſein.. hmmm... hab' ihn dann öfter geſchlagen, weil ich den Gaul für ſtörriſch hielt. Hätt's ſein laſſen ſollen. Hätte ihm lieber gute Worte geben müſ⸗ ſen... oder Zucker.“ Der Bauer lachte und blickte mich an. Am Abend erzählte ich dann, wie ich auf die Idee mit dem Zucker gekommen war. „Mein Großvater war ein Tierfreund. Wenn wir damals, ich war noch ganz klein, die Stadt verließen und einen Ausflug machten und nachmittags irgendwo ein⸗ kehrten, um Kaffee zu trinken, ſteckte ſich Großvater immer den Würfelzucker ein, weil er keinen ſüßen Kaffee trinken mochte. Und wenn wir dann ſpäter an einem hal⸗ tenden Pferdefuhrwerk vorbeikamen, machte es Großvater ſo, wie ich es von ihm ge⸗ lernt und wie ich es heute ſeit meiner Kind⸗ heit zum erſtenmal wieder gemacht habe. Mein Großvater war in ſeiner Jugend lei⸗ denſchaftlicher Reiter und verſtand was von Pferden.“ Bauer Moſach und ſeine 3 verſuch⸗ ten es dann ebenfalls mit Zucker und guten Worten. Der Apfelſchimmel war zuerſt mißtrauiſch, gewöhnte ſich aber allmählich an die neue Behandlungsart und ließ es ſich endlich ganz gefallen. Er wurde ein „anſtändiger Kerl“, wie ſich der Bauer aus⸗ udrücken pflegte.— Der Bauer ſagte mir ſpäter einmal, daß er ſich wegen dieſer Ge⸗ ſchichte mächtig vor mir geſchämt hätte Ich aber dachte:„Ich habe mich ja vor dir ſchon öfter geſchämt, Bauer.., und eine blinde Henne findet doch auch mal ein Korn..., na und in Wirklichkeit war es ja mein Großvater, von dem ich es lernte, das mit dem Zucker.“ Erſt die Pflicht- dann das Vergnügen! Es iſt noch gar nicht allzulange her, da hatte faſt jedes„deutſche Mädchen“ eine „Paſſion“. Gretchen verſäumte keine Neu⸗ aufführung im Kino, Urſel war jeden Sonntag und heimlich oft auch in der Woche auf dem Tanzboden zu finden und Erna war Stammkundin in der Leihbibliothek von„nebenan“, wo es ſo wunderſchöne Lie⸗ besromane in großer Auswahl zu leſen Fi, Alle dieſe Mädchen hatten für die inge der Hauswirtſchaft, für Kochen und Backen, für Reinemachen und Waſchen nicht das geringſte Intereſſe. Entweder dachten ſie:„Das zu erlernen, das iſt eine Kleinigkeit für mich. Das ſoll mir nicht ſchwer fallen, das kommt ganz von ſelbſt.“ Oder aber ſie ſagten:„Daß ich das einmal tue, das kommt gar nicht in Frage.“ Mit dem Nationalſozialismus iſt auch für die deutſchen Mädchen eine neue Zeit gekommen. Der weibliche Arbeitsdienſt, der Landdienſt, die Haushaltungsſchulen und die zahlreichen Kurſe des BdM. haben nicht erſt heute, ſondern ſchon länger den Weg gewieſen, den das deutſche Mädel zu gehen hat: den Weg vom deutſchen Mädel zur deutſchen Mutter und Hausfrau. Die Sorge um die eigene Familie wird und muß dem deutſchen Mädel voran⸗ gehen; und wenn es dann noch Luſt und Liebe verſpürt, ein gutes Buch zu leſen, ins Theater zu ge⸗ hen oder ähn⸗ liches zu ſeiner Fortbildung und Unterhal⸗ ſoll uns das nur recht ſein. Mit der„Ver⸗ ape, aber wird es ein für alle Mal ein Ende haben. Unſer Leitſatz ſoll ſein:„Erſt die Arbeit und dann das Ver⸗ gnügen!“— Die Arbeit, die das junge Mädchen lernt, wird ihr einſt ihre Auf⸗ gaben als Mutter und Hausfrau erleichtern! photos: Reichsbild- stelle der HI(N in den Haushal- tungsschulen des BDM. lernen die Mädels in froher Kameradschaft alle Arbeſten, die sie später als tüchtige Hausfrau beherr- tung zu tun, ſo schen müssen. Weibliche Arbeitsdienstpflicht in Vorbereitung Auf Grund einer Verordnung zur Durch⸗ führung des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes iſt die Verwaltung des weiblichen Arbeits⸗ dienſtes in den Bereich der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes übernommen worden. Gleichzeitig wurde der Name des weibli⸗ chen Arbeitsdienſtes geändert; er heißt jetzt:„Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend“. Der Arbeitseinſatz des weiblichen Ar⸗ beitsdienſtes erfolgte auf drei Gebieten; auf dem Gebiete der Siedlungshilfe, der Bauernhilfe und der ſozialen Hilfe in der Stadt. Der weibliche Arbeitsdienſt hat auf dieſen Gebieten ufer recht bedeutſame ſo⸗ ziale Werte geſchaffen. Vor allen Dingen hat er dazu beigetragen, daß die Bauers⸗ frauen von ihrer vielen Arbeit entlaſtet werden konnten. Das war insbeſondere bei Neuſiedlerfamilien notwendig. Auch in bäuerlichen Notſtandsgebieten iſt der Frauenarbeitsdienſt mit Erfolg eingeſetzt worden. Das gleiche gilt für die ſoziale Hilfe in der Stadt. Der Einſatz geſchieht hier in erſter Linie bei beſonders hilfs⸗ bedürftigen Familien. Die Mädchen wur⸗ den hier vom Lager aus in die Familien geſandt, um in Vertretung für die erkrankte oder in die Erholung geſchickte Hausfrau den Haushalt zu K und die meiſt zahlreiche Kinderſchar zu pflegen. Der Einſatz iſt ſtets in engſter Zuſammenarbeit mit der NSW erfolgt, die die Bedürftigkeit und die Erbgeſundheit der Familien prüfte. Auch im Winterhilfswerk hat ſich der weib⸗ liche Arbeitsdienſt ſeit Anfang an betätigt. Von Seiten der Führung des Frauen⸗ arbeitsdienſtes iſt immer wieder der Aus⸗ bau des Frauenarbeitsdienſtes gefordert worden. Man ſieht das Haupttätigkeits⸗ gebiet auch für die Zukunft in erſter Linie in der Hilfe für die mit Arbeit überlaſte⸗ ten Frauen und damit geſundheitlich ge⸗ fährdeten Mütter unſeres Volkes. Dieſe Ueberlaſtung iſt beſonders groß in den Neuſiedlungsgebieten des Oſtens, in den bäuerlichen Notſtandsgebieten und in den Induſtrieſtädten des Weſtens. Der weibliche Arbeitsdienſt war bis jetzt zahlenmäßig verhältnismäßig klein. Im Reichsarbeitsdienſtgeſetz iſt grundſätzlich die Arbeitsdienſtpflicht auch für die deutſchen Mädchen aufgeſtellt. Aber ihre Einfüh⸗ rung iſt noch nicht praktiſch getätigt. Zwei⸗ felsohne dient die Ueberführung des Ar⸗ beitsdienſtes für die weibliche Jugend in den Reichsarbeitsdienſt der Vorbereitung zur Einführung der weiblichen Arbeits⸗ dienſtpflicht. Vor 50, 100 und mehr Jahren Im September 1863 ſtarb der Sprach⸗ und Altertumsforſcher Jakob Grimm in Berlin. Er ſammelte mit ſeinem Bruder Wilhelm zuſammen Sagen, Kinder⸗ und Hausmärchen und legte den Grund zu dem großen Werk upes Wörterbuch“. Der ſchottiſche Dichter Walter Scott, deſ⸗ ſen Romane„Jvanhoe“,„Quentin Dur⸗ ward“,„Kenilworth“,„Waverley“ und „Das Herz von Mid⸗Lothian“ vielen von uns bekannt ſind, ſtarb vor 104 Jahren, am 21. September 1832 in Abbotsford. Der deutſche Freiheitsdichter und Frei⸗ heitskämpfer Theodor Körner wurde am 23. September 1791 in Dresden geboren. Unter ſeinen Dichtungen ſind„Lützows wilde Jagd“ und„Du Schwert an meiner Linken“ beſonders zu nennen. Er fiel als Lützowſcher Jäger am 26. Auguſt 1813 in dem Gefecht bei Gadebuſch. *. Am 23. September 1885 ſtarb der bay⸗ riſche Genre⸗Maler Karl Spitzweg in Mün⸗ chen. Unter ſeinen zahlreichen Zeichnungen und Gemälden ſind„Die Dachſtube“,„Der arme Poet“,„Die Nachtrunde“,„Gedanken ſind zollfrei“,„Serenade“ und„Der Huſar“ die bekannteſten. 4 Am 24. September 1583 wurde Albrecht von Wallenſtein, Herzog von Friedland und Kaiſerlicher Generaliſſimus, auf Gut Her⸗ manitz geboren. Wallenſtein eroberte mit Tilly zuſammen faſt ganz Norddeutſchland. Er fiel in Ungnade, wurde aber nach Gu⸗ ſtar Adolfs Erfolgen 1631 von Ferdinand II. wieder zurückberufen. 1632 erlitt er in der Schlacht bei Lützen ſeine größte Niederlage und wurde 1634 abgeſetzt und in Eger er⸗ mordet. Mark Twaln in„Raten“ Mark Twain war in allen äußeren Din⸗ gen des Lebens von einer Nachläſſigkeit, die ſeine Frau manchmal zur Verzweiflung brachte. Einmal verreiſte eine Nachbarin, und Mark Twain eilte am frühen Morgen in ihr Haus, um ihr Lebewohl zu ſagen. Als er zurückkehrte, bemerkte ſeine Frau mit Entſetzen, daß er vergeſſen hatte, Kra⸗ en und Krawatte anzulegen. Sie machte ihm heftige Vorwürfe und ſagte: „Das wird dir die Dame ſehr übelgenom⸗ men haben. In ſo mangelhafter Beklei⸗ dung macht man doch keinen uoscieds⸗ beſuch.“ Mark Twain hörte reuevoll zu, dann ging er ſchweigend in ſein Zimmer, packte Kragen und Schlips in einen Karton, den er an die verreiſte Bekannte adreſſierte, und fügte ein Schreiben mit folgendem Wortlaut bei: 5 „Hiermit ſagt Ihnen auch mein noch feh⸗ lender Reſt Lebewohl.“ Wir können Rekord zählen Wie lange Zeit braucht ihr eigentlich, um die Zahlen von 1 bis 100 zuſammenzuzäh⸗ len?— Ihr zählt wahrſcheinlich 172= 3 + 328617421075= 15 7 6 A uſw,, nicht wahr? Aber das iſt ja ſo umſtänd⸗ lich wie nur möglich! Das dauert ja viel zu lange! Das müßt ihr viel ſchneller und viel einfacher machen. Ihr zählt zuerſt die Zahlen von 1 bis 10 zuſammen. Ihr ſchreibt dieſe Zahlen über⸗ einander, die zehn oben und die eins un⸗ ten. Es ergibt ſich beim Addieren eine Summe von 55. Wenn ihr nun die nächſtfolgenden zehn Zahlen von 11 bis 20 zuſammenzählen wollt, ſo ergibt ſich ganz von ſelbſt die Summe 55 F 10& 10 155. Erklärung: 10 10 + 10= 20 0 +. 9 + 10 19 + 8 +. 8 + 10 18 * + 7 + 10= 17 + 6 + 6 + 10= 16 4 5 + 5 + 10 15 + 4 + 4 + 10 14 4. 3 7 10 1 + 2„ r + 1 + 1 + 10 2 55= 55 7100 155 Es ergibt ſich alſo fortlaufend: Summe 18 Zahlen vo bis 10— 55 11 bis 20 155 21 bis 30. 255 31 bis 40= 355 41 bis 50 455 51 bis 60= 555 61 bis 70= 655 71 bis 80= 755 81 bis 90= 8355 91 bis 100= 955 Wenn wir nun die Summen der oben angeführten Zahlenreihen zuſammenzählen, ergibt ſich die Summe der Zahlen von 1 bis 100= 5050 Ihr werdet zugeben, daß das ſehr ſchnell ging und daß es auch recht einfach war. Wer es aber nicht glaubt, der ſoll die Zah⸗ len von 1 bis 100 zuſammenzählen. Er wird herausfinden, daß unſer Endergebnis ſtimmt. Bekommt er aber etwas anderes heraus, ſo hat er ſich eben verrechnet und muß noch einmal anfangen. * — n din ſigleit, eiflung obarin, fotzen ſagen. Frau „Kta⸗ machte enom⸗ Bellei⸗ chleds⸗ dann packte f, den ſierte, endem 1 den ch, un hab, 250 iw, ſtänd⸗ a viel r und 15 10 übet⸗ 5 M. eine fehr zählen t die 5050 ell wal. 10 Et chli delt 5 und ——— 8 herzlich Willkommen ihr Winzer und Winzerinnen aus hohen-gülzen! kohen-Sülzner Patenwein-ſchmeckt Jo herrlich- Ichenkt ihn ein! Im Sinne dieſer Worte begrüßen wir die kjohen-Sülzener Winzer und Winzerinnen unter führung ihres Bürgermeiſters Dg. Stamm aus dem rhein heſſiſchen Weindorf in unſerem gaſtlichen Diernheim. Unermüdlich ſchaffen die Geſchlechter der rheinheſſiſchen Bauern ſeit Jahr- hunderten auf deutſcher Scholle und haben Weinbau getrieben. fjoch ſtand die kiunſt, die Trauben in edelſter Weiſe zu züchten und köſtlichen Wein zu be- reiten. fiarte und ſchwere Hrbeit mußte dabei verrichtet werden, firiege und Witterung haben oft ganze Weinbaugebiete zerſtärt, die Ernten vernichtet, aber allen Schickſalsſchlägen zum Trotz haben die Winzergeſchlechter immer wieder neue flufbauarbeit geleiſtet und an ihrer ererbten Scholle feſtgehalten. Sie ſchufen uns in ſchwerer Hrbeit auf deutſcher Scholle einen köſtlichen Tropfen Wein, der uns Dolbsgetränk ſein ſoll, denn Nein iſt Dolksgetränb! 50 ſteht die ganze Bevölkerung von Diernheim Date zu dem fjahen-Sülzner in dem einigen Betenntnis, nach Kräften mitzuhelfen an der krhaltung und Beſtaltung des deutſchen Winzerſtandes und des deutſchen Weines. Unſer Dank für den köſtlichen Tropfen Wein und unſer beſonderer Gruß gilt unſerem Patenweindorf fjohen-Sülzen. fieil fitler! ng. zum Empfang der Zäſte Zonntagmorgen 10 Uhr am Staatsbahnhof und nhr am Winzethaus in der Schulſtraße bitten wir die Bevölkerung um zahlreiche Teilnahme. Viernheim, den 19. September 1936 Anſer Tagesſpruch Nationalſozialiſt ſein, heißt Mann ſein, heißt Kämpfer ſein, heißt tapfer und mutig und opferfähig ſein! Adolf Hitler. Fahnen heraus— die Weinwoche beginnt! Aus Anlaß des Beginns des„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936 und zur Begrüßung unſerer Hohen ⸗ ſülzner Gäſte fordert der Ortsgruppen ⸗ leiter die geſamte Bevölkerung auf, ihre Häuſer feſtlich zu beflaggen. Wir hoffen, daß ein jeder Hausbeſitzer dieſer Aufforderung freudig nachkommt, um damit auch unſeren Winzern und Winzerinnen aus dem rheinheſſiſchen Weindorf unſere Volksverbundenheit zu zeigen. zeit ber beuſſchen Traube und des Weines Deutſcher Wein! Es ſingen und jubeln die Lieder vom deutſchen Wein. Und wer je⸗ mals deutſche Gaue durchwanderte, ſchlug ihm das Herz nicht höher, wenn Weinberge grüß⸗ ten, auf denen die deutſche Traube reift, die edelſten unter den Früchten, die unter unſerer Sonne gedeihen? Was wiſſen wir von all den Mühen und Sorgen dieſes wichtigen Zweiges deutſcher Landwirtſchaft? Nicht allein, daß ſchon der Anbau ſelbſt ſchwierig iſt, daß die Schädlingsbekämpfung immer neue Opfer for⸗ dert, daß Abhängigkeit von Wetter und Sonne das Riſiko vergrößern, daß die Aufbereitung des Weines größte Sorgfalt erfordert,— dann beginnen erſt die Sorgen um den Abſatz der Erzeugniſſe, die aus deutſchem Wein gewonnen werden. Der deutſche Weinbau blickt auf ſchwere Notjahre vergangener Zeiten zurück. Jetzt erfreut er ſich der Förderung der Re⸗ gierung. In den Patenſchaften, die die deut⸗ ſchen Gemeinden durch die Vermittlung der Hauptvereinigung der deutſchen Garten- und Weinbauwirtſchaft übernahmen, findet die Ge⸗ meinſchaft der Deutſchen ihren tätigen Aus⸗ druck.— Unſere Gemeinde begeht das Feſt der deutſchen Traube und des Weines. Seinen ſchönſten Sinn gewinnt es dadurch, daß es ein Feſt aller iſt, daß wir daran ſind, guten deut⸗ ſchen Wein zum Volksgetränk werden zu laſſen und daß die Zeit nicht mehr ferne iſt, die es unbegreiflich erſcheinen läßt, daß einſtmals die Edelerzeugung deutſcher Weinbaugebiete nicht an das ganze Volk herangebracht werden konnte.— Ja, laſſet die Lieder erklingen vom Lokale Nachrichten goldenen Wein am Rhein, unſer Patenwein⸗ lied„Hohenſülzer Wein“, das von einem hie⸗ ſigen, ungenannten Dichter dem„Hohenſülzer“ gewidmet wurde, und feiert das Feſt alle, alle mit, weil wir uns verbunden fühlen denen, die ihn erbauen, den herrlichen deutſchen Wein! Daß die Keller unſeres„Patenkindes“ Hohenſülzen leer werden müſſen, ehe der neue Segen kommt, muß jedem klar werden. So war⸗ tet denn der Patenwein aus Hohenſülzen auf durſtige Kehlen! Bei dem Preiſe von 20 Pfg. das Viertel ſollte ſich daher keiner beſinnen, neben dem Genuß auch ein gutes Werk zu tun im Sinne einer praktiſchen Volksverbunden⸗ heit! 5 1 Unſer Gaſtwirtsgewerbe hat ſich voll und ganz in den Dienſt des„Feſtes der deutſchen Traube und des Weines“ geſtellt und wird auch die hieſige Bevölkerung gerne und be⸗ reitwilligſt der heute im Inſeratenteil ergehen⸗ den Einladung zum Beſuche ihrer Gaſtſtätten Folge leiſten. Aus Anlaß der großen Werbe⸗ veranſtaltung für unſeren Patenwein haben die Wirte für ihre Gäſte beſondere Ueber⸗ raſchungen vorbereitet. Die Gaſtzimmer und Säle, in denen der Patenwein zum Ausſchank kommt, ſind ſtimmungsvoll dem Symbol des Feſtes angepaßt. An den beiden Samstagen, den 19. und 26. September und den beiden Sonntagen, 20. und 27. September, wird die Stimmung des Weinfeſtes ihren Höhepunkt erreichen. An den Tagen von Montag bis Freitag, wo ſich Vereine, Gliederungen der Partei und die Innungen zu geſelligen Unter⸗ haltungen in den Gaſtſtätten treffen, wird der Patenwein für Freude und Stimmung ſorgen. Nun auf! Trinkt Patenwein! * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Der Herr Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung— Abteilung III hat aus Anlaß der deutſchen Weinwerbewoche Tanz⸗ veranſtaltungen, die am Samstag, den 19., Sonntag, den 20., Samstag, den 26. und Sonntag, den 27. September 1936 abgehalten werden, bei denen überwiegend Wein zum Ausſchank kommt, für gebührenfrei erklärt. Die Erlaubnisſcheine für ſolche Veranſtaltun⸗ gen werden ohne Erhebung von Gebühren durch das Polizeiamt Viernheim ausgeſtellt. Schweinezählung. Nach der Septem⸗ berzählung hat der hieſige Schweinebeſtand eine Steigerung erfahren. Die Zahl der Schweinehalter in unſerer Gemeinde beträgt 1318. Es wurden gezählt: Zuchtſauen(träch⸗ tig 25, nichtträchtig 27); Ferkel und Läufer 386; ältere Schweine(Schlachtſchweine) 2013. Der Schweinebeſtand betrug bei der März⸗ zählung 1874, bei der Junizählung 1954.— Kälbergeburten: Juni 6, Juli 7, Auguſt 4. Bekanntmachungen Ortsgruppe Betr.: Beflaggung aus Anlaß des „Feſt der deutſchen Traube und des Weines“ 5 Ich fordere die geſamte Bevölkerung auf, aus Anlaß des Beginns der Patenweinwoche ihre Häuſer mit den Fahnen des dritten Rei⸗ ches zu beflaggen. Beginn der Beflaggung: Samstag, 19. Sep⸗ tember, mittags 4 Uhr, Ende der Beflaggung: Sonntag, 20. Sep⸗ tember, abends 7 Uhr. Achtung!— Parteigenoſſen und Mitglieder der Formationen und Gliederungen! b Am Fackelzug am Samstagabend nehmen Partei und Untergliederungen in Civil teil (ohne Fahnenabordnungen). Die Parteigenoſ⸗ ſen verſammeln ſich an der Parteidienſtſtelle um 20.15 Uhr. Am Sonntagmorgen nimmt die Partei an der Begrüßung der Hohen⸗Sülzner Win⸗ zer und Winzerinnen teil. Die Parteigenoſſen wollen ſich um 10 Uhr wieder an der Partei⸗ dienſtſtelle einfinden. 6 Franzke, Ortsgruppenleiter. Teilnahme ber jportireibenben Vereine am heutigen Fackelzug Die Mitglieder der einzelnen ſporttrei⸗ benden Vereine werden gebeten, ſich reſtlos an dem großen Fackelzug anläßlich des Be⸗ Vereine ſammeln ſich um 20 Uhr an ihren Lokalen und marſchieren von hier aus ge⸗ ſchloſſen zur Saarſtraße, wo ſie ſich gemäß des Aufmarſchplanes in den Feſtzug ein⸗ reihen. Fackeln werden hier koſtenlos verteilt. Alles iſt pünktlich zur Stelle, damit 20.30 der Abmarſch erfolgen kann. Ortsausſchuß Viernheim des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen. AAschled vn clen JCommenacſlen Als Frau ſteht man mit einem heiteren und einem naſſen Auge vor dem Kleider⸗ ſchrank: Kommen denn die Sommerſachen gar nicht mehr zu Ehren? Es iſt, als wären ſie penſioniert. Sie hängen da und warten. War⸗ ten auf ſchöne, warme, ſonnige Tage. In dieſem Jahre haben ſie eigentlich meiſtens ge⸗ wartet und ſind nur ſehr wenig zu ihrem Recht gekommen. Männer nehmen das nicht ſo ſchwer. Es iſt ihnen ziemlich gleich, was ſie anziehen. Obwohl ſie einräumen, daß es doch recht vergnüglich geweſen iſt, in heller Hoſe und dünnem Sporthemd herumzulaufen. Aber wie oft war das ſchon? Man kann nicht einmal mehr ohne Mantel gehen. Der Herbſt⸗ mantel aber kommt zu Ehren. Und wenn es ein neuer Herbſtmantel iſt, nach letztem Schnitt und letztem Schick, ſo verſöhnt uns das einigermaßen mit dem ſchmerzlichen Ab⸗ ſchied von den Sommerſachen. Man zieht ſich plötzlich herbſtlich an und kommt ſich neu und anders vor. Vielleicht ſollte man daran gehen, die Sommerſachen bereits zu verſtauen? Sie in die hinterſte Ecke des Kleiderſchrankes zu hän⸗ gen? Damit hätten wir ſozuſagen dem Herbſt alle Vorrechte eingeräumt. Faſt möchte ich behaupten, es iſt auch das ſicherſte Mittel, um den Sommer noch einmal herbeizulocken. Denn genau ſo, wie bekanntlich eine Schwalbe noch keinen Frühling macht, ſo ſollten die er⸗ ſten Herbſtmäntel und Herbſthüte doch wirk⸗ lich nicht die Macht haben, den Sommer für endgültig überwunden zu erklären. Im Gegenteil. Weiß man, was geſchieht? Kann nicht Petrus ſchon morgen wieder die Jahreszeiten durcheinanderwürfeln und uns vielleicht einen verſpäteten Juli oder Auguſt vorſetzen, ſo einen echten ſommerlichen, wie wir ihn überhaupt nur an wenigen Tagen er⸗ lebt haben? Man weiß es nicht. Aber es wäre ſchön. Die Sommerſachen im Schrank ſehen aus, als wüßten ſie mehr als wir. Vielleicht ahnen ſie, daß ſie noch einmal an die Reihe kommen, vielleicht wiſſen ſie, daß es einen ſpäten, aber umſo ſchöneren Sommer gibt? Darum ſollte man ſie ſchonungsvoll und ſehr höflich behandeln. Und ſollte ſie nicht ver⸗ ächtlich hinten in den Kleiderſchrank ſtopfen. Sie haben unbedingt noch Chancen Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 ginns der Patenweinwoche, zu beteiligen. Die ber A. S. D. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 NS. Bauernſchaft Wir beteiligen uns geſchloſſen am Sams⸗ tagabend am Fackelzug zum Beginn der Wein⸗ werbewoche. Nach Ende des Fackelzuges treffen ſich alle Mitglieder im Lokal„Ochſen“ zu einem gemütlichen Abendſchoppen. Am Emp⸗ fang der Hohen⸗Sülzener Winzer wollen ſich die Mitglieder ebenfalls beteiligen. Zuſam⸗ menkunft 10 Uhr in der Milchzentrale. Ich erwarte, daß alle Bauern, Jung⸗ bauern und Bäuerinnen an dieſen Veran⸗ ſtaltungen teilnehmen und durch ihr zahl⸗ reiches Erſcheinen ihre Verbundenheit zu un⸗ ſeren rheinheſſiſchen Bauern beweiſen. Der komm. Ortsbauernführer. * NS⸗Frauenſchaft Am Donnerstag, 24. September, pünkt⸗ lich 20 Uhr: Pflichtabend; anſchließend ge⸗ mütliches Beiſammenſein anläßlich der Paten⸗ weinwoche. a Die Leiterin. Unbeſtändiges Wetter. Die von Nordweſten her eingedrungene feuchte Mittel⸗ meerluft brachte auch unſerem Bezirk am Don⸗ nerstag Bewölkung und ſtrichweiſe leichten Regen. In Mittel- und Oſtdeutſchland blieb aber das herbſtliche Schönwetter erhalten. Mit der Verlagerung des Hochdruckgebietes von Skandinavien auf das Feſtland wurde eine Umgeſtaltung der Großwetterlage eingeleitet, die auf ſpäter hinaus 15 unſer Wetter von Bedeutung wird. Zunächſt verbleiben wir aber bei ſchwacher Luftbewegung noch im Bereich feuchter Miſchluft, die zwar Nebelbildung be⸗ günſtigt, aber doch im allgemeinen noch freundliches Wetter bedingt. Samstag: viel⸗ fach dunſtig oder neblig, ſonſt wolkig bis heiter und im allgemeinen trocken, ſchwache Luftbewegung. Sonntag: Uebergang zu un⸗ beſtändigerem Weſtwetter, aber noch nicht durchweg unfreundlich. Ida Ganz Viernheim grüßt die Winzer und Winzerinnen aus Hohenſülzen! Herrlich wächſt im Sonnenſchein Hohenſülzer Patenwein!—— Schenkt ein-Schenkt ein! Uacdddddaaddddddddddddddddddddadddo Wenn die Schwalben heimwärts ziehen. Die Schwalben ſcheinen jetzt alle die große Reiſe über's Waſſer in wärmere Länder angetreten zu haben, denn nur ganz einzelne, cheinbar von der zweiten Brut herrührende, ieht man noch. Noch vor Kürze war es in erſter Linie für den Naturfreund eine Freude, die Schwalben ſchwarmweiſe auf Telefon- oder Hochſpannungsdrähten ſitzend zu ſehen, ſich zwitſchernd ſcheinbar in Vogelſprache über die große anzutretende Reiſe zu unterhalten, und es ſchien, als ob zwiſchendrein die alten die jüngeren im Fliegen für die große Reiſe noch mehr ausbildeten. Wahrſcheinlich wer⸗ den viele von ihnen nicht mehr zurückkom⸗ men, denn die einen werden auf der Reiſe übermüdet unterliegen, und andere werden, wie man ſchon vielfach hörte, außerhalb der deutſchen Grenzen weggefangen und gegeſſen werden. Angebracht wäre hier ein internatio⸗ nales Verbot im Tierſchutz gegen dieſen Un⸗ fug, wenn man bedenkt, welche Unmenge Un⸗ geziefer ein Schwalbenpaar jährlich verzehrt und zweitens heißt ein altes Sprichwort:„Wo 777715 niſten, wohnt der Friede und das ück!“ Naſſehundeausſtellung in Mannheim. Das Intereſſe für die unter der Schirm⸗ herrſchaft des Herrn Oberbürgermeiſters K. Renninger ſtehende Raſſehundeausſtellung in Mannheim vom 17.— 18. Oktober wächſt von Tag zu Tag. So hat das Badiſche Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſterium zwei prächtige Ehrenpreiſe für die zwei beſten Zuchtgruppen in Gebrauchshunden— mindeſtens 3 Hunde eines Züchters—, und die Stadt Mannheim RM. 200.— zur Beſchaffung von Ehren⸗ preiſe für die einzelnen Ausſcheidungskämpfe gewährt. Das Programm zu dieſer hochintereſſan⸗ ten Veranſtaltung, auf die jeder Tierfreund hingewieſen ſei, iſt erſchienen und kann von dem örtlichen Leiter, Herrn Heinrich Haber, Mannheim, J. 3. 17, Fernſprecher 23432, oder von der Gaugeſchäftsſtelle Südweſt Stuttgart⸗W., Rotenwaldſtraße 83a, ſprecher 61437, bezogen werden. Der Meldeſchluß für die Annahme der Hunde iſt auf den 7. Oktober feſtgeſetzt. U Fern⸗ ä 9 3 9 —— PPP e ........——— rr —— ——̃ ̃— e 3 e r Feſt ber heuljchen Traube und des Weines 1936 CCTV Festprogramm Samstag, den 19. September: Fackelzug Abmarſch 20.30 Uhr ab Saarſtraße durch Weinheimer⸗, Holz⸗, Adolf⸗ Hitler⸗ und Schulſtraße; Am Winzerhaus vor der Goetheſchule: Eröpnung der Patenweinwoche Anſchließend: Winzerfeſt in allen Gaſtſtätten, die Vereine in ihren Lokalen. Sonntag, den 20. September: 10.30 Uhr: Empfang der Abordnung aus Hohen-Sülzen 11.00 Uhr: Feierliche Ueberreichung Ehrentrunkes am Winzerhaus Maſſenchöre der Viernheimer Geſang⸗ vereine Patenweinlied Standkonzert der Feuerwehrkapelle Es werden durch Hohen⸗Sülzener Win⸗ des zerinnen Patenweinproben koſtenlos verabfolgt. 14.30 Uhr: Werbeum zug der Hohen- Sülzener Abordnung 15.30 Uhr ab am Winzerhaus: Fortſetzung des Standkonzertes u. der Weinproben Abends Winzertanz in den Sälen! Montag bis Freitag: Weinabende der Partei und ihrer Gliederungen, der Vereine und der Innungen nach beſ. Bekanntmachung. Samstag, den 26. September! abends: Umtrunk der Patenweinfreunde in ihren Stammlokalen Sonntag, den 27. September: 16.00 Uhr: Feier am Winzerhaus; „Das Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936 geht zur Neige“; Standkonzert Die letzten Patenweinproben. Anſchließend: Kehraus in allen Gaſtſtätten; Tanz in den Sälen! Patenſtadt⸗Organiſationsausſchuß Viernheim Patenweinlied 1936 Dem Sohen⸗Sülzer gewidmet Gedichtet von: Ungenannt Mel.:„Zu Rüdesheim in der Droſſelgaſſ“ 5 Durch Viernheim ging die frohe Kund'“ Aus Sülzen kommt der Wein, a Der uns des Führers Willen nach Geſchenkt als Patenwein. Froh wird der Sinn, das Auge hell, Ein fröhlich Feſt wird ſein, Denn Rebenſaft iſt Sonnenſchein, Will Menſchenherz erfreu'n! Refrain: Hohen⸗Sülzer Wein, Blonde Mägdelein, Her das Glas,'nen Schoppen ſchnell, Wir trinken aus, es wird bald hell. Hohen⸗Sülzer Wein Herrlich wächſt im Sonnenſchein, Küſſ', mein Mädel, und ſchenke ein Den köſtlichen Patenwein!“ II. Vergeſſen iſt des Tages Müh', Hell tönt der Gläſer Klang, Ein enges Band uns all umſchlingt In Freud' und Rundgeſang, Wie ſchmeckt uns doch der gold'ne Wein, Die Patenſchaft ſoll leben! Nur Hohen⸗Sülzer ſoll es ſein, Schenk“ ein, ſchenk' ein, ſchenk' ein! Refrain: Hohen⸗Sülzer Wein III. Mein Heimatland, wie biſt du reich, Wenn ſich dein Volk verſteht, Verbunden und voll Herzlichkeit, Der Rebe Feſt begeht! Wenn Brüder links und rechts vom Rhein In Treu' zuſammenſteh'n, Die Patenſchaft am deutſchen Wein Soll niemals untergeh'n! Refrain: Hohen⸗Sülzer Wein Aus Stabt und Land Mannheim Radfahrerin angefahren. Durch Unvorſichtigkeit des Fahrers wurde am Don⸗ nerstag auf der Unteren Riedſtraße eine Rad⸗ fahrerin von einem Laſtkraftwagen angefahren und hierbei verletzt. Die Verletzte mußte nach einem Krankenhaus gebracht werden.—— 2 Fahrraddiebe feſtgenommen. Im Laufe des Donnerstag konnten hier 2 Fahr⸗ raddiebe ermittelt werden. Die beiden Lang⸗ finger wurden in das Bezirksgefängnis ein⸗ geliefert.— Am Donnerstag 137 Ver⸗ kehrsſünder. Wegen Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften wurden bei am Donners⸗ tag vorgenommenen Verkehrskontrollen 137 Kraft⸗ und Radfahrer gebührenpflichtig ver⸗ warnt und 19 Kraftfahrzeuge wegen verſchie⸗ dener techniſcher Mängel beanſtandet. Die Eröffnung der Reichsauto⸗ bahn Heidelberg— Bruchſal Heidelberg. Die Eröffnung der Reichsautobahn Heidelberg— Bruchſal, die eine Länge von 32 km hat, findet am 23. September ſtatt, dem traditionellen Eröff- nungstag der Reichsautobahnſtrecken, ſeit an dieſem Tag der erſte Spatenſtich bei Frank⸗⸗ furt erfolgt war. Es iſt, wie die„Heidelber⸗ ger Neueſten Nachrichten“ hören, aus dieſem Anlaß in Heidelberg eine Eröffnungsfeier ge⸗ plant, die in der Stadthalle vor ſich geht und zu der auch der Reichsſtatthalter erſchei⸗ nen dürfte. Mit der Fertigſtellung der weite⸗ ren Teilſtrecke von Bruchſal nach Karlsruhe, die ebenfalls bereits im Bau iſt, wird in etwa einem Jahr zu rechnen ſein. Radfahrer tödlich verunglückt Neckargemünd. Am Mittwochnach⸗ mittag geriet ein aus Richtung Kleingemünd kommender Radfahrer, beim Einbiegen auf die Brücke zu weit nach links und ſtieß gegen einen eiſernen Brückenpfeiler. Er wurde vom E Der große Fackelzug zum Beginn der Palenweinwoche Heute Samstag abend Das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ wird am Samstagabend unter Beteiligung der Partei und Formationen ſo⸗ wie aller Vereine durch einen großen Fackelzug eröffnet werden. Aufmarſchplan: (Spitze am Denkmal 1. HJ. mit Spielmannszug 2. SA. 3. SAR. 4. NSKK. 4a. RLB. 5. Pol. Leitung und DA. 6. 5 8. 9.— G G: Feuerwehrkapelle mit Spielmannszug Feuerwehr Wagen mit Weinfaß, umgeben von Bauernſchaft Viernheim und Winzern. 13. Die Geſangvereine Männerge⸗ ſangverein, Einheit, Liederkranz, Sänger⸗ bund⸗Flora, Sängertreue⸗Harmonie 14. Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 15. Turnverein 16. Sportvereinigung Amicitia 17. Radfahrerverein„Vorwärts“ 18. Radfahrerverein„Eintracht“ 19. Karnevalsgeſellſchaft 20. Alle übrigen Vereine 21. SS. ö Aufſtellzeit: Die Vereine ſammeln ſich um 20 Uhr an ihren Lokalen, marſchieren in die Saarſtraße und ſtellen ſich gemäß Auf⸗ marſchplan auf. Abmarſch pünktlich 20.30 Uhr. Die Fackeln werden am Auffſtellplatz an die Teilnehmer koſtenlos verteilt. Die Vereinsführer werden gebeten, ihre Mitglieder vollzählig und pünktlich anmar⸗ ſchieren zu laſſen. Rad geſchleudert und war auf der Stelle tot. Bei dem Verunglückten handelt es ſich um den 48 Jahre alten Stephan Krämer aus Reilingen. Ein Verſchulden dritter Perſonen liegt bei dem Unglücksfall nicht vor. Beim Sturz aus dem Wagen die Kopfhaut abgeriſſen. Diez. Eine Familie aus dem Kreisort Obermeiſen fuhr mit der Kutſche nach Dau⸗ bon. In einem unbewachten Augenblick lehnte ſich der vierjährige Sohn zur Tür hinaus und ſtürzte aus dem Fahrzeug. Das ihn am Kopf erfaſſende Hinterrad riß ihm einen Teil der Kopfhaut vom Schädel weg. Man mußte den ſchwerverletzten Jungen ſofort ins Kranken⸗ haus bringen. Bedauerlicher Unfall Ein ebenſo merkwürdiger wie bedauer⸗ licher Unfall trug ſich in Echzell in Ober⸗ heſſen im Gehöft des Landwirts Chriſt zu. Der bei der Firma Binding, Echzell, beſchäf⸗ tigte 18 Jahre alte Schmiedelehrling Münch, Beienheim, wollte das Gitter einer Futter⸗ krippe im Kuhſtall befeſtigen, und war ge⸗ rade dabei, mit einer elektriſchen Handbohr⸗ Kreisbauernſchaft Starkenburg⸗Süb maſchine ein Loch zu bohren, als er beim An⸗ laufen der Maſchine plötzlich bewußtlos zu⸗ ſammenbrach. Trotzdem ein Arzt ſofort zur Stelle war und mit Hilfe einiger Mitglieder des Roten Kreuzes längere Wiederbelebungs⸗ verſuche anſtellte, mußte der Tod des jungen Mannes unmittelbar nach dem Vorfalle ein⸗ getreten ſein. Bis jetzt konnte noch nicht ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt werden, durch welche Ur⸗ ſache der Mann ums Leben kam. Es iſt mög⸗ lich, daß er einem Herzſchlag erlegen iſt, aber auch nicht ausgeſchloſſen, daß er durch die elektriſche Bohrmaſchine einen tödlichen Schlag erhalten hat. Das muß ſich erſt bei der wei⸗ teren Unterſuchung des bedauerlichen Vor⸗ falles ergeben. Die Staatsanwaltſchaft Gie⸗ ßen hat zum Zwecke einer eingehenden Unter⸗ ſuchung die Bohrmaſchine ſicherſtellen laſſen. Zu Tode geſtürzt Idar⸗Oberſtein. Die Diamant⸗ ſchleifer V. Wettmann und H. Bähr hatten vor einigen Tagen mit dem Motorrad eine Vergnügungsfahrt nach dem Hochwald unter⸗ nommen. Als ſie ſpät abends zurückkehrten, gerieten ſie mit ihrer Maſchine zwiſchen einen Omnibus und einen Laſtwagen und ſtürzten. Wettmann war ſofort tot. Bähr erlitt einen ſchweren Schädelbruch und mußte ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Wichtige Tagung in Heppenheim Klärung bedeutender bäuerlicher Fragen— Bodenunterſuchungen in der Lan dwirtſchaft Am Donnerstag fand in Heppenheim im Saale des Gaſthauſes„Zum goldenen Anker“ eine Verſammlung der Ortsbauernführer aus dem Bezirk der Kreisbauernſchaft Starken⸗ burg⸗Süd ſtatt. Der Tagung wohnte auch ein Vertreter des für Heppenheim zuſtändigen Ar⸗ beitsamtes Weinheim, Pg. Emig, bei. Infolge dienſtlicher Verhinderung des Kreisbauernführers eröffnete und leitete Kreis- obmann Ripper, Pfaffenbeerfurth, die Ta⸗ gung. In ſeiner Begrüßungsanſprache lenkte er den Blick auf den tiefen Eindruck des Parteitags der Ehre. Gerade die Bauern dür⸗ fen ſtolz ſein auf dieſe Tage, in denen der Führer die Leiſtungen des deutſchen Bauern als einzigartig in der Welt rühmte. Dieſes Lob bedeute keineswegs, daß man auf dem zun Erreichten ausruhen dürfe, ſondern ſei für den deutſchen Bauern eine hohe Verpflich— tung. Einmütig kam in der Verſammlung die Freude auf die großen Tage von Bückeburg zum Ausdruck, in denen die Bauern ihre Treue dem Führer wieder bekunden und, wie Bezirksbauernführer Heidt, Maldmichelbach betonte, dem Führer dafür danken werden, daß ſie ihre Felder in Ruhe und Frieden beſtellen können. Daher werden die Bauern auch in Bückeburg durch ihre Andweſenheit ihre Treue beweiſen. Ueber die Durchführung des Entſchul⸗ dungsgeſetzes ſprach Dr. Manskopf. Er ſchilderte die Ziele, die das Geſetz verfolgt, und ging auf die Rechtslage und das Ver⸗ fahren in beſonders gelagerten Fällen, wie z. B. bei Freiſtellungsanträgen, Uebergabe an Angehörige, Veräußerung von zum Erbhof gehörigem Gelände als Bauplatz uſw. ein. Auch die Fragen des Erbhofkredits, der Erb⸗ folge, der Grundbuchberichtigung und der Auf⸗ ſiedlungen bezog er in ſeinen Vortrag ein. Beſonders gab er ſolchen Bauern, die ihren Hof übergeben wollen, den Rat, vor allem zuerſt zur Kreisbauernſchaft zu kommen, die ſie ſo berät, daß ihnen keine unnötigen Koſten entſtehen. Bodenunterſuchungen auf Säure, die in Affolterbach und Waldmichelbach angeſtellt worden ſeien, gäben Anlaß zu der Frage, ob ſich nicht noch die eine oder andere Gemarkung an ſolchen Unterſuchungen beteiligen wolle. In den Aufzeichnungen über das Ergebnis werde auch genau angegeben, welchen Befund der einzelne Acker ergeben habe, ſo daß man 3. B. genau wiſſe, wo gekalkt werden müſſe uſw. Es ſei nicht unbedingt nötig, daß in der betreffenden Gemeinde nun jeder Acker un⸗ terſucht werde, vielfach zeigten benachbarte Grundſtücke natürlich die gleiche Wirkung. Nur für die Riedgemeinden kämen ſolche Ge⸗ markungsunterſuchungen nicht mehr in Frage, weil das Ried ſchon unterſucht ſei. Meldungen von Gemarkungen, die ſich beteiligen wollen, ſind der Bäuerlichen Werkſchule Heppenheim zuzuleiten. Ueber die allgemeine Milchleiſtungsprü⸗ fung ſprach hierauf eingehend Dr. Schön⸗ feld vom Tierzuchtamt Darmſtadt, nach⸗ dem vom Reichsnährſtand die pflichtmäßige Durchführung der Milchleiſtungsprüfung an⸗ geordnet worden iſt. Er erinnerte daran, daß die Milchleiſtungsprüfung an ſich ſchon ver⸗ hältnismäßig alt iſt. Die Kontrolle der Lei⸗ ſtungen ermögliche eine richtige Zuchtwahl. Einen klaren Beweis für den Erfolg dieſer Maßnahmen biete die Tatſache, daß 1924 die Leiſtung ſämtlicher in Kontrollvereinen ge⸗ prüften Kühe 2982 Kilo Milch mit 3,23 Prozent Fett(96 Kilo) betrug, und 1934 rund 700 Kilo Milch und 0,1 Prozent(26 Kilo) Fett mehr ergeben habe. Der Redner ſchilderte den großen Einfluß dieſer Leiſtungs⸗ ſteigerung auf die geregelte Butter- und Fett⸗ verſorgung und ihre hohe Bedeutung für die Volkswirtſchaft, zumal eine erhebliche Stei⸗ gerung der Leiſtungen auch weiterhin noch zu erwarten ſei, wenn auch natürlich nicht im Handumdrehen. Wichtige Aufgaben der Landjugend ent⸗ wickelte in einem weiteren Vortrag Kreis⸗ jugendwart Hedderich, Groß-Hauſen und Kreisgefolgſchaftswart Friſchknecht. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VIII 1936 über 1700 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Aeichsbund ber Kinderreichen Zwecks Beteiligung beim Fackelzug heute abend 8 Uhr Zuſammenkunft im Lokal. aan Prluat- Handelsschule und höhere Handelssehule Vince, Stock Inh. W. Kt auß 4, 10 Mannheim, Tel. 277 92 Gegr. 1899 Geschlossene Handelskurse! f Schnellfördernde Hurse in Stenographie. Maschinen- schreiben. Budijührung usw. Mäßiges Schulgeld, Tag- und Abendschuſe. 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Die Aufſtellung war natürlich von Grund auf verfehlt und ſie hätten das ſo und o gemacht.— Gewiß, verſchiedene Mann⸗ chaftsteile zeigten Schwächen, zum Teil und auffallenderweiſe gerade diejenigen, die in Friedrichsfeld ſehr gut gefielen und zu den beſten Hoffnungen berechtigten. Die nun ſo kurzſichtig urteilen, vergeſſen einiges zu be⸗ rückſichtigen. Zunächſt das, daß die Mann⸗ ſchaft ſehr erſatzgeſchwächt war, daß gerade die Beſten dem Spiel von außen zuſehen mußten. Die ſonſtige Verteidigung hätte allein ſchon das Bild weſentlich geändert. Zudem kommt die außerordentlich ſchlechte Schiedsrichter⸗ leiſtung während des ganzen Spiels und, was ſehr bedeutungsvoll war, die grobe Fehlent⸗ ſcheidung, die einen 11⸗Meter im Gefolge hatte. Dieſe Benachteiligung deprimierte die Mannſchaft offenſichtlich. Nicht zuletzt wäre noch zu nennen der außerordentliche Sieges⸗ wille und Eifer, die faſt die Grenzen des Er⸗ laubten überſchreitende maſſive Kampfkraft der Ilvesheimer, die den Schiedsrichter weit frü⸗ her zu energiſchem Vorgehen hätte veranlaſſen müſſen. Die zweite Gruppe der Zuſchauer vom letzten Sonntag umfaßt diejenigen, die zu⸗ geben, daß die grüne Mannſchaft unter den vorgenannten äußerſt ſchwierigen Umſtänden ihr Mögliches getan hat. Sie zeigte auf alle Fälle den beſſeren Fußball, ein ſchöneres Feld⸗ ſpiel. Faſt zwei Drittel der Spielzeit ſchnür⸗ ten die Grünen ihren Gegner in deſſen Platz⸗ hälfte ein, aber Torerfolge blieben aus, und die entſcheiden eben immer noch. Es wäre nun grundfalſch, nach dieſen Ueberlegungen der Amicitia⸗Mannſchaft für das Spiel gegen Edingen keine Chancen zu⸗ zubilligen, und ſich denen anzuſchließen, die „keinen Schritt mehr auf den Viernheimer Sportplatz tun“. Es iſt vor allen Dingen wichtig zu wiſſen, daß es den angeſtreng⸗ teſten Bemühungen der Vereinsleitung end⸗ lich gelungen iſt, die Spielerlaubnis für un⸗ ſeren bekannten Rechtsaußen Jakob Kiß zu erhalten. Schon dadurch wird die Mannſchaft * am morgigen Sonntag ein anderes Ausſehen haben.(Auf die Freigabe von Jean Kiß muß allerdings noch kurze Zeit verzichtet werden). Edingen erreicht bei weitem nicht die Spiel⸗ ſtärke von Ilvesheim, ſodaß aller Voraus⸗ ſicht nach die„Grünen“ am morgigen Sonntag ihr erſtes Heimſpiel für ſich buchen werden.— Jedenfalls ſteht mit der neuen Mannſchaftsaufſtellung ein äußerſt ſpannendes, intereſſantes Treffen in Aus⸗ ſicht, das ſeine Anziehungskraft trotz allen vorausgegangenen Mißgeſchicks nicht verfeh⸗ len wird.— Die Viernheimer Sport⸗ welt trifft ſich morgen auf dem Waldſportplatz! Auch bie Turner⸗Jußballer kämpfen morgen um Punkie! Der morgige Sonntag bringt nun auch die erſten Kämpfe der Fußball⸗Kreisklaſſe, der bekanntlich auch der Turnverein Viernheim angehört. Die Viernheimer müſſen morgen gleich gegen eine ſpielſtarke Mannſchaft an⸗ treten und zwar in Wallſtadt gegen die dortige „Viktoria“. Wir kennen den morgigen Gegner unſeres Turnvereins noch aus den Spielen der letztjährigen Verbandsrunde und können aufgrund deſſen den Einheimiſchen nur den guten Rat geben, ſich auf das Aeußerſte ge⸗ faßt zu machen. Die Wallſtadter geben auf eigenem Gelände immer eine gefährliche Par⸗ tie ab und werden unſere Turner wohl alle Hebel in Bewegung ſetzen müſſen, wenn ſie in ihrem erſten Pflichtſpiel nicht gleich eine Niederlage beziehen wollen. Doch etwas Zu⸗ verſicht und Hoffnung kommt auf, wenn man die Mannſchaftsaufſtellung überblickt. Dieſe Leute haben in eifriger Sommerarbeit ſich auf die diesjährigen Pflichtſpiele vorbereitet, ſie wiſſen um was es geht und werden ſich nicht ſo ohne weiteres beſiegen laſſen. Wenn auch Wallſtadt den Vorteil des eigenen Plat⸗ zes für ſich in Anſpruch nehmen darf und, was ebenfalls ausſchlaggebend ſein könnte, vor einheimiſchem Publikum kämpft, ſo muß dies den Mut und den Siegeswillen unſerer Mannen nur noch ſtärken. In dieſem Sinne wünſchen wir dem hieſigen Turnverein zu ſeinem morgigen Start in die diesjährige Verbandsrunde einen recht guten Erfolg, der in einem ſicheren Sieg ausklingen möge.— Mit der 1. Mannſchaft trägt auch noch die 2. und Jugendmannſchaft Spiele aus und iſt die Abfahrt aus dem heutigen Vereinsan⸗ zeiger zu erſehen. Zum zweiten Handball⸗Pflichtſpiel des Turnvereins v. 1893: Ein ehemaliger Gauklaßjen⸗Verein ſtellt ſich vor! Der Kampf um die Punkte geht weiter: morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ſteigt auf dem Sportfeld im Stadion das zweite Pflichtſpiel des hieſigen Turnvereins. Der außerordentlich ſpielſtarke TV. Hockenheim iſt es, der ſich unſeren Turnern gegenüberſtellt, womit Viernheim eine nur ſchwer zu löſende Aufgabe erwächſt. Denn die Hockenheimer Elf iſt unſtreitig eine der gefährlichſten in der diesjährigen Verbandsrunde. Bis vor zwei Jahren behauptete ſie ſich noch in der höch⸗ ſten deutſchen Spielklaſſe mit dem beſten Er⸗ folg und nur durch ungünſtige Umſtände mußte ſie damals der Gauklaſſe den Rücken kehren. Es verſteht ſich wohl ohne weiteres, daß Hockenheim aufgrund deſſen eine gehörige Doſis Spielerfahrenheit beſitzt. Aber nicht nur dies; nein, die Mannſchaft beherrſcht ein vollkommen ausgeprägtes Spielſyſtem. Sie beſteht weiterhin aus vollſtändig durchtrainier⸗ ten Sportlern, die ſich durchzuſetzen verſtehen, was übrigens im Handballſport von unbeding⸗ ter Notwendigkeit iſt. Wenn man nun noch hinzufügt, daß die Fünferreihe unſerer mor⸗ gigen Gäſte ohne Ausnahme mit einem ge⸗ waltigen Wurfvermögen ausgeſtattet iſt, dann werden uns die von Hockenheim in der letzten Zeit erzielten Erfolge klar. Vor allem aber verſtehen wir den im erſten Verbandsſpiel am vergangenen Sonntag gegen den TV. Ziegel⸗ hauſen vollbrachten Sieg von nicht weniger als 16:2 Toren. Will man ein ſolches Reſul⸗ tat zuſtande bringen, muß man ſchon etwas zu leiſten fähig ſein, zumal doch Ziegelhauſen als langjähriger Bezirksklaſſenverein auch nicht von Pappe iſt. Daß nun Hockenheim morgen im Spiel gegen unſeren Turnverein mit einer ebenſo großen Form aufwarten wird, das braucht hier keiner beſonderen Erwähnung mehr. Die Mannſchaft gilt als äußerſt be⸗ ſtändig und wird ohne Zweifel beſtrebt ſein, zu beweiſen, daß der Start in die Verbandsrunde mit einem ſo überzeugenden Sieg nicht von ungefähr kam. Dieſe kurzen Ausführungen werden wohl genügen, um das ganz hervor⸗ ragende Können der Hockenheimer in das rechte Licht zu rücken. Sie werden den hieſigen Sportfreunden Anlaß genug ſein, den mor⸗ 5 gigen erſten Handball-Punktekampf auf ein⸗ heimiſchem Boden reſtlos zu beſuchen. Es wird einen wahrhaft intereſſanten und ſpan⸗ nenden Kampf geben, zumal ſich nicht nur die Hockenheimer, ſondern auch die Viern⸗ heimer Turner außerordentlich viel vorge⸗ nommen haben. Man iſt ſich im Handball⸗ lager des Turnvereins nur zu gut der Schwere des Spieles bewußt. Es gilt, die am letzten Sonntag in Mannheim erlittene Niederlage wieder gut zu machen. Doch zu einem Sieg gegen Hockenheim wird zweifelsohne eine über⸗ aus gute Tagesform notwendig ſein, und zu einer ſolchen möge es der Turnerelf morgen reichen. An die Viernheimer Sportfreunde, insbe⸗ ſondere aber an die Freunde unſeres ſchönen, in den letzten Wochen und Monaten einen ganz gewaltigen Aufſchwung nehmenden deutſchen Handballſport ergeht der Ruf, bei dem mor⸗ gigen erſten Punktekampf in Viernheim recht zahlreich zu erſcheinen. Es war dies ſchon jederzeit ſo und wird auch in Zukunft ſo blei⸗ ben, daß eine Mannſchaft viel freudiger und eifriger kämpft, wenn ſie durchdrungen iſt von dem Gefühl, daß die Zuſchauer Intereſſe zei⸗ gen und mit ſichtlicher Spannung den Verlauf des Spieles verfolgen. Morgen muß daher das Sportfeld im Stadion das Ziel eines jeden Viernheimer Handballfreundes ſein. Er wird ganz beſtimmt nicht enttäuſcht werden, ſondern höchſt zufrieden den Platz wieder ver⸗ laſſen. Ein guter Sport iſt ja gewiß und muß die Parole lauten: Auf zum Sport⸗ feld im Stadion, zu der Begeg- nung: TV. Viernheim— WV. Weinheimer Obſtgroßmarkt Brombeeren 33, Pfirſiche 15 bis 35, Birnen 7— 21, Aepfel 8—20, Bohnen 5—10, Tomaten 3 bis 4, Quitten 10 bis 13, Nüſſe 15 bis 35, Mandeln 14 bis 16. Anfuhr 450 Zentner. Nachfrage gut. Nächſte Verſteige⸗ rung: heute 14 Uhr. Hockenhein! Goltesdienſt⸗Oroͤnungen Katholüche Gemeinde Viernheim: 16. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe ½8 Uhr: 2. hl. Meſſe ½10 Uhr: Hochamt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die frauen 2 Uhr: Andacht, darauf Verſammlung für den Mütterverein 4 Uhr: Verſammlung für die 3. Ab⸗ teilung der Jungfrauenkongregation Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Monta, 6.10 Uhr beſt. Amt für Margareta Bren⸗ ner geb. Kaufmann, Eltern, Schwiegerel⸗ tern, T Krieger Söhne: Franz und Martin und Angehörige 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für die in Oppau verungl. Georg Rößling, Adam Burkert, Kaſpar Adler, Jakob Helmig. Dienstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Friedrich Knapp 1., Ehefrau Maria geb. Ehrhardt, Großeltern und Angehörige 6.40 Uhr 1. S.A. für Katharina Mandel geb. Winkler Mittwoch: 6.10 Uhr 2., 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Katharina Mandel geb. Winkler Donnerstag: f 6.10 Uhr beſt. Amt für Gg. Winkler 9., Eltern, Geſchwiſter, Schwiegereltern und Jung⸗ Angehörige 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für Ludwig Becker Freitag. 6.10 Uhr beſt. Amt für Georg Renner, Ehefrau Katharina geb. Wiegand und Kinder 6.40 Uhr beſt. Amt für Georg Bähr, El⸗ tern, Schwiegermutter Margareta geb. Lammer. Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Georg Weidner 10., Ehefrau Anna Maria geb. Lahres und Großeltern 6.40 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Wink⸗ ler geb. Benz, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. 8 Am Montag iſt bei den Engl. Frl., am Samstag bei den Barmh. Schweſtern eine hl. Meſſe Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für das 5. Schuljahr der Schüler der Herren Lehrer Reinhard, Mandel, Müller, Frl. Eckert und Kohl. Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, Knaben Samstag um 2 Uhr. Nchſen Sonntag iſt Kollekte für den Kirchenbau in Frei-Weinheim. Montagabend 8 Uhr Verſammlung der 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation, am Dienstag abend 8 Uhr Verſammlung der 3. Abteilung der Jung⸗ frauenkongregation im Sälchen der Kirche. Neue Beitragsmarken der Deutjchen Arbeitsjront Alte Marken verlieren ab 1. Ok⸗ tober 1936 ihre Gültigkeit! KPW. Schon wiederholt wurden die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront durch die Preſſe ſowie durch die Beitragskaſſierer darauf aufmerkſam gemacht, daß ab 1. Ok⸗ tober neue Beitragsmarken eingeführt werden. Mit dem gleichen Zeitpunkte verlieren deshalb die alten Marken ihre Gültigkeit und werden aus dem Verkehr gezogen. Da mit den neuen Beitragsmarken keine Rückſtände nachgeklebt werden dürfen, liegt es im eigenen Intereſſe des einzelnen Mitgliedes, den Beitrag bis einſchl. September zu be⸗ zahlen, damit die alte Mitgliedſchaft und die damit erworbenen Rechte nicht verfallen. Mitglieder, bei denen der Kaſſierer etwas länger auf ſich warten läßt, werden aufge⸗ fordert, bei dem zuſtändigen Beitragserheber vorzuſprechen und ihren Betrag zu entrich⸗ ten. Bei dieſer Gelegenheit wird auch darauf aufmerkſam gemacht, daß der DAF. Beitrag eine Bringſchuld iſt, auch wenn er üb⸗ licherweiſe im Intereſſe des DAF.⸗Kameraden abgeholt wird. Da die Zeit bis zum Einzug der alten Marken nur noch eine ſehr kurze iſt, duldet die Angelegenheit keinen Aufſchub mehr und iſt es jetzt Sache der einzelnen Mitglieder, ſich vor Schaden zu bewahren. Die ſtrenge Anweifung, mit neuen Marken keine Rück⸗ ſtände nachzukleben, iſt ſo gehalten, daß ſich irgendwelche Säumige keine Hoffnung auf Aenderung derſelben zu machen brauchen. Evangeliſche Gemeinde Viernheſm: Sonntag, den 20. September 1936 Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt (Kollekte für den Evang. Bund). Text: Joh. 8, 30—36; Lieder: 270 1—3, 335, 1—4; 335, 6; 295. Vormittags ½11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 21. September, Kirchenchor Dienstag, 22. September, Frauenabend Freitag, 25. September, Mädchenkreis. eee eee eee Radfahrer. Werlehrsuzälle. Die Geſamtzahl der Verkehrsunfälle iſt vom letzten Vierteljahr 1935 zum erſten Vierteljahr 1936 von 60 000 auf 50 000 zurückgegangen. Die Unfälle, an denen Fahrräder beteiligt waren, fielen von 19000 auf 14000. Trotz⸗ dem läßt ſich nicht ableugnen, daß die Zahl der Fahrradunfälle noch immer beträchtlich iſt. Eine gerechte Beurteilung gebietet aber, da⸗ rauf hinzuweiſen, daß der Radfahrer nicht der alleinige Sünder iſt, wie die landläufige Meinung beſonders der Kraftfahrer iſt. Nur in 4000 Fällen des erſten Vierteljahrs 1936 iſt der Radfahrer bzw. das Fahrrad als Un⸗ fallurſache feſtgeſtellt worden, alſo nur knapp ein Viertel aller Unfälle, bei denen Radfahrer beteiligt waren, während z. B. der Fußgänger in mehr als 50 v. H. der Unfälle, bei denen er beteiligt war, als ſchuldig erkannt werden mußte. Wareneingangsbuch nicht nach⸗ träglich ändern! Die Geſchäftsbücher und Geſchäftspapiere dürfen bekanntlich nicht nach⸗ träglich geändert werden, da eine ſolche Aen⸗ derung unter Umſtänden eine ſtrafbare Urkun⸗ denfälſchung darſtellen kann. Das gilt auch für die Führung des Wareneingangsbuches. Der Buchführungspflichtige iſt alſo nicht be⸗ rechtigt, Eintragungen, die er in das Waren⸗ eingangsbuch gemacht hat, nachträglich zu än⸗ dern. Um eine nachträgliche Aenderung handelt es ſich aber nicht, wenn die Aenderung noch während der Buchung vorgenommen wird. Um eine Aenderung handelt es ſich überhaupt nicht, wenn ein Schreibfehler oder ein Rechen⸗ fehler, der bei der Buchung unterlaufen iſt, durch eine nachträgliche Eintragung beſeitigt wird, die einwandfrei erkennen läßt, daß es ſich lediglich um eine Berichtigung eines Schreib- oder Rechenfehlers handelt. Staats⸗ ſekretär Reinhardt empfiehlt in ſeiner bekann⸗ buch, in ſolchen Fällen die Aenderung mit roter Tinte vorzunehmen. Mit 34 Jahren Großmutter. Ein Elternpaar in der Nähe von Kraupiſchken im Kreiſe Tilſit kann ſich rühmen, eines der jüng⸗ ſten Großelternpaare in Deutſchland zu ſein. Die älteſte Tochter ſchenkte im Alter von kaum 17 Jahren einem Kinde das Leben. Da ihre Mutter ſehr jung heiratete und ebenfalls mit 17 Jahren Mutter wurde, ſteht die Groß⸗ mutter nunmehr erſt im 34. Lebensjahr, der Großvater zählt 36 Jahre. Beſonders be⸗ merkenswert iſt, daß das jugendliche Groß⸗ elternpaar das Haupt einer 12köpfigen Kin⸗ derſchar iſt. Sechs Mädel und ſechs Jungen füllen das Haus. Viernheimer Tonfilmſchau Der erſte in Deutſchland herge- ſtellte Pat⸗ und Patachon⸗Film „Näbchenräuber“ Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Ein neuer Pat⸗ und Patachon⸗Film in deutſcher Sprache! Mancherlei Abenteuer ha⸗ ben die beiden däniſchen Groteskkomiker Pat und Patachon in ihren mehr als ſechzig Stummfilmen ſchon hinter ſich gebracht— ein Mädchen entführt haben ſie bisher doch noch nicht. Und wenn ſie es jetzt in dem neuen Syndikat⸗Film„Mädchenräuber“ tun, ſo doch nur in der menſchenfreundlichen Abſicht. Da⸗ mit werden die beiden vor eine neue Situation geſtellt, und daraus entwickelt ſich dann der Film, deſſen Inhalt zu erzählen dem Publi⸗ kum die Spannung rauben hieße. In dieſem Luſtſpiel aller Luſtſpiele paſſiert alles— alt und jung kommt hier hundertprozentig auf ſeine Koſten. P. und. P. geraten in hundert Abenteuer. Sie verrichten die klügſten und dümmſten Dinge und doch nur, um immer anderen zu helfen. Das iſt unbeſtreitbar der beſte Pat⸗ und Patachon⸗Film, der jemals ge⸗ dreht wurde! Wünſchen Sie Entſpannung und Heiterkeit? Dann müſſen Sie ſich dieſen Film mit Pat und Patachon anſehen! Man lacht ſich Tränen, man quietſcht vor Lachen.— Filmfreunde, beſucht dieſes Filmwerk„Mäd⸗ chenräuber“ und ihr erlebt eine der größten Freuden! ten Erläuterungsſchrift zum Wareneingangs⸗ — 8 N 2 5 — ——ů——ůͤůͤ —— Die Aeugeftaltung unjerer Volkschule „Ihr ſeid die Garanten der Zukunft un⸗ ſeres Volkes“, ſo hörten wir den Führer zu der verſammelten Jugend ſprechen. Damit machte er es ihr zur heiligen Fflich, ſein Werk an die ſpäteren Geſchlechter weiter zu geben und den Beſtand unſeres Volkes für alle Zeiten zu ſichern. Die Geſtaltung und Formung dieſer Jugend legt der Führer für viele Jahre in die Hand der deutſchen Er⸗ zieherſchaft. Fürwahr eine verantwortungs⸗ volle Aufgabe! Ihre Löſung wurde für die deutſchen Erzieher erſt möglich, nachdem ſie ſich ſelbſt einmal die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung im Geiſt und Herzen zu eigen gemacht hatten. Zu dieſem Zwecke führte der NS. Lehrerbund ſeine Mitglieder in zahl⸗ loſen Bezirks⸗ und Kreistagungen in die na⸗ tionalſozialiſtiſche Gedankenwelt ein und ließ ſie in Schulungslagern, Gau⸗ und Reichs⸗ tagungen Kameradſchaft, Treue und Gemein⸗ ſchaft im Sinne des Nationalſozialismus er⸗ leben. Jetzt iſt dieſe weltanſchauliche Schu⸗ lung zu einem gewiſſen Abſchluß gekommen. Damit iſt für die deutſchen Erzieher die Zeit gekommen, nun mit Eifer an die Neugeſtaltung der Schule, d. h. an die Neuformung ihrer eigentlichen Berufsarbeit zu gehen. Alle ſeine Mitglieder ruft der NS.⸗Lehrerbund zu die⸗ ſem Werke auf, das bis Oſtern nächſten Jah⸗ res ſo weit fortgeſchritten ſein ſoll, daß von da ab die Schularbeit auf der neuen Grund⸗ lage einſetzen kann. Was ſoll nun eigentlich anders werden? Schaut man ſich einen Lehrplan aus der Zeit vor und nach dem Kriege näher an, ſo wird in der Regel ein zweifaches Ziel herausgeſtellt: Erziehung des jungen Menſchen zum Staats⸗ bürger und Vermittlung des Wiſſenſtoffes, der ihn befähigt, das Leben der Gegenwart zu ver⸗ ſtehen und zu meiſtern. Der Lehrplan verteilt dieſe Lehrſtoffe. jede Schule des Landes 5 Jahre und Monate und zwar in einer Weiſe, die für die Lehrperſon verbindlich iſt. Aber wie die Einzelperſönlichkeit ſtand auch die Schule umſo höher im Anſehen der breiten Oeffentlichkeit, je größer die Menge und Schwierigkeit des von ihr bewältigten Lehr⸗ ſtoffes war. In dem Maße, wie mit fortſchrei⸗ tender Ziviliſation auch der Lehrſtoff an Aus⸗ maß zunahm, trat die Formung des inneren Menſchen immer mehr in den Hintergrund. Alles ſeufzte unter der erdrückenden Stoffülle. Faſt ſchien die Einrichtung der Schule nur um des Stoffes willen geschaffen zu ſein. Unſere Jugend beſaß daher beim Verlaſſen der Schule keine lückenloſe Verſtandesbildung und er⸗ mangelte andererſeits faſt ganz einer ein⸗ heitlichen ſeeliſchen Ausrichtung. Es fehlte ihr an einer feſten, gemeinſamen Warte, von der aus ſie die vielfältigen Erſcheinungen auf ihren Wert beurteilen konnte. So wurde ſie zum Spielball aller möglichen Organiſationen oder ſcheiterte hilflos an inneren Kämpfen. Dieſe falſchen Bahnen, die unſere Er⸗ ziehung ſeit Jahrhunderten gegangen iſt, gilt es nun zu verlaſſen. An Stelle von dem alten Lehrplan tritt jetzt der Bildungs⸗ plan, der nur einen Rahmen darſtellt, dem die Erzieherſchaft erſt das nötige Leben zu geben hat. Sein Ziel heißt Formung des jungen Menſchen zu einem wertvollen, auf⸗ richtigen Glied der Volksgemeinſchaft. Ihm hat alle Arbeit in der Schule, auch der Un⸗ terricht in allen Fächern zu dienen. Auf⸗ gabe der Erzieher iſt es nun, in gemeinſamer, verantwortungsbewußter Arbeit den geſam⸗ ten Wiſſenſtoff zu überprüfen, auszuwählen und um die vier von dem Bildungsplan ge⸗ gebenen Geſichtspunkten, Menſch, Familie, Dorf, Volk, zu gruppieren. Der einzige Leit⸗ gedanke für dieſe Arbeit iſt die Frage: Wel⸗ chen Nutzen oder Schaden hat dieſer Stoff für die Bildung der Volksgemeinſchaft? Dieſe Auswahl iſt, wie wir weiter unten ſehen wer⸗ den,„ſtandortgebunden“, d. h. für jede Schule wird ſie notwendigerweiſe ein etwas anderes Geſicht bekommen. Ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt es, daß dieſe Ausleſe eine„Umwertung vieler Werte“ mit ſich bringt; manches er⸗ ſcheint in einem anderen Licht und wird da⸗ rum verſchwinden oder zurücktreten müſſen, anderes wird neu aufgenommen werden. Ich erinnere nur an folgende Probleme: Raſſen⸗ frage, Erblehre, Erbgeſundheitslehre, Vorge⸗ ſchichte uſw. Im folgenden ſoll nun, aller⸗ dings ohne Anſpruch auf Vollſtändigkeit zu machen, kurz angedeutet werden, in welcher Richtung die Neugeſtaltung der Schule vor ſich gehen wird: 1. Zunächſt ſtellt die Schule den Men⸗ ſchen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung, ſo wie er in Viernheim lebt, bei ſeiner Arbeit und auf ſeinem Boden, in ſeiner Freude und in ſeinem Leide. Von der biologiſchen Seite aus betrachtet, erſchließt ſich dem Kinde das Verſtändnis für den wunderbaren Aufbau des Zellenſtaates und die Einſicht, daß jedes willkürliche Loslöſen oder Verſagen einer Zelle Krankheit und Tod im Gefolge haben kann, genau ſo wie im Gemeinſchaftsleben der Menſchen. Es erkennt, daß der Menſch im Leben mit Widerwärtigkeiten zu kämpfen hat. Aber gerade dieſer Kampf bildet die Voraus⸗ ſetzung für ein höheres Leben, und das Gerede von einem ewigen Frieden iſt nur ein Traum⸗ gebilde lebensfremder Perſonen. 2. Der Menſch erlebt die erſte Gemein⸗ ſchaft in der Familie, der Urzelle der Volksgemeinſchaft. Die Schule wird ſich alſo u. a. mit den Vor⸗ und Zunamen, dem Stammbaum der Kinder und der Ahnentafel berühmter Männer und Frauen beſchäftigen. Im Anſchluß an den Niedergang N Familien wird ſie auch auf heitslehre eingehen. 3. Im Dorf nimmt das Gemeinſchafts⸗ leben des Kindes einen größeren Umfang an. Die Schule lehrt das Kind den Wert und die Pflege der Nachbarſchaften erkennen, führt es in die Dorfgeſchichte ein und zeigt ihm, daß ein höheres Leben in der Gemeinſchaft nur durch Opfer an perſönlicher Freiheit und Be⸗ ſchneiden der eigenen Wünſche möglich iſt. In dieſem Jen fun zieht ſie auch das Rote Kreuz, den Luftſchutz, die Feuerwehr und dergl. in den Kreis ihrer Betrachtung. 4. Von hier aus kommt ihm auch das Verſtändnis für ſein Volk. Die Schule zeigt ihm, wie das innere und äußere Leben des olkes weſentlich beeinflußt wird durch Blut und Boden. Der Boden trägt das Volk, bildet ſeine Ernährungsgrundlage, beſtimmt die Arbeitsweiſe und die Erzeugniſſe des Bauerntums und bildet in ſeinen Schuhen die Vorausſetzung für die Entwicklung der In⸗ duſtrie und der Großſtädte. Dabei geht die Schule auch auf Fragen wie Landflucht, So⸗ zialismus, Kolonien, Sinn und Segen der Arbeit ein und ſucht das Verſtändnis hierfür zu wecken und ſo ihre Löſung vorzubereiten. Der Boden prägt das Volk, d. h. er bewirkt zum Teil die Verſchiedenartigkeit ſeiner Stäm⸗ me in Mundart, Geſittung und Brauchtum. Der Umſtand, daß dabei auch das Blut her⸗ vorragend Anteil hat, führt zur Raſſen⸗ und Judenfrage. Der Verlauf der äußeren Ge⸗ ſchichte muß von der geopolitiſchen Seite aus erklärt werden. Schließlich muß dem Kinde klar werden, daß ein Volk ſeinen Beſtand und ſein artgemäßes Leben nur ſichern kann auf dem Wege über den Staat, der in ſeinen Einrichtungen, wie Polizei, Gerichtsweſen, Erziehung, Wehr nach innen und außen die geſamte Arbeit des Volkes fördert und ſchützt. Auch die Schulwoche wird ein ande⸗ res Geſicht bekommen. Der Samstag ſoll wie ſeither der Staatsjugend vorbehalten bleiben. Daneben beabſichtigt man, einen Tag der Feierſtunde ente Hierbei will man der Jugend in den Werken der deutſchen Dichter, Maler und Tonkünſtler die Schönheit der deutſchen Sprache und der deutſchen Kultur näherbringen und ihr Herz mit unvergäng⸗ lichem Stolz auf ihr Volkstum erfüllen. Dieſe Gedankengänge waren der Gegen⸗ ſtand der Septembertagung des NSB., Bez. Viernheim, bei der Bezirksobmann Pg. Spengler den Ortsgruppenleiter Pg. Franzke, den Kreiswalter Pg. Hart⸗ mann und als Redner den Kreisſachbearbei⸗ ter Pg. Schneider begrüßen konnte. Die Parteigenoſſen Franzke und Hartmann unter⸗ ſtrichen nochmals in ihren Schlußworten die Wichtigkeit des Gegenſtandes und forderten mit eindringlichen Worten die Lehrerſchaft auf, tatkräftig mitzuarbeiten am Neubau un⸗ ſerer Schule zum Wohle unſerer Jugend und damit unſeres Vaterlandes. Ttaubenſuhmoj Wenn im Herbſt der deutſche Winzer eine der edelſten Früchte, die unſer heimiſcher Boden hervorbringt,„die Traube“, erntet, beginnt zugleich die Sorge um den Abſatz ſeiner Erzeugniſſe. Einen Lohn für die müh⸗ ſelige und harte Arbeit während des ganzen Jahres erhält der Weinbauer erſt nach dem Verkauf der Weine. Wie lange er darauf war⸗ ten muß, zeigen die auch in dieſem Jahre noch in dem Weinbaugebiet lagernden Weine. Außer einem kleinen Teil der Weintrauben, die für den Friſchverzehr gebraucht werden, iſt es vor allen Dingen die Süßmoſtinduſtrie, die jedes Jahr eine größere Menge aufnimmt, und für die Süßmoſtbereitung verwertet. Das Intereſſe für Süßmoſt wird von Jahr Jahr ſtärker. Schon jetzt herrſcht eine große Nachfrage nach dieſem wohlſchmeckenden, ge⸗ ſundheitsfördernden und erfriſchenden Ge⸗ tränk. Der Traubenſüßmoſt wird rein oder als Traubenſchorle und Traubenbrauſe ge⸗ die Erbgeſund⸗ noſſen. In jeder Art iſt er äußerſt wohl⸗ ſchmeckend und erfriſchend. Das ſollten wir bedenken, wenn in der heißen Jahreszeit aus⸗ ländiſche Produkte propagiert werden, deren Rohſtoffe eingeführt werden müſſen. Es iſt aber auch Pflicht eines jeden Volksgenoſſen, die aus den heimiſchen Früchten hergeſtellten Getränke in erſter Linie zu verwenden. Wir haben im Traubenſaft, wie der Name ja ſchon ſagt, den reinen unver⸗ fälſchten Saft deutſcher Trauben vor uns. Nach den Beſtimmungen des Weingeſetzes muß ja Traubenſaft unvergoren, alſo alkoholfrei ſein und ohne Zuſatz von Zucker oder Waſſer bei der Herſtellung. Deswegen iſt Trauben⸗ ſaft auch 1 die gleiche Preisſtufe mit Na⸗ turwein zu ſtellen. Damit erledigt ſich auch der Einwand, als ob 1 zu teuer ſei, ganz von ſelbſt. Der Traubenſaft als ſtärkendes, vitaminreiches Getränk iſt eben keine billige Limonade oder ein Kunſt⸗ produkt aus irgend welchen wohlfeilen Grund⸗ ſtoffen hergeſtellt. Er iſt das Naturerzeugnis harter Winzerarbeit und ſorgfältiger weiterer Behandlung und Pflege, deshalb iſt ihm auch ein Preis zuzubilligen, der ſeiner Herkunft und ſeinem inneren Wert entſpricht. Trauben⸗ ſüßmoſt iſt ein Stärkungs⸗ und Genußmittel zugleich von hohem, geſundheitsförderndem Wert für alle, für Jung und Alt, für Ge⸗ ſunde und Kranke, gleichgültig, ob er in ſeiner urſprünglichen Form oder mit Tafelwaſſer vermiſcht, genoſſen wird. Durch das Ver⸗ miſchen mit Tafelwaſſer wird ſeine natür⸗ liche Süße etwas gemildert, er wirkt erfri⸗ ſchender und wird deshalb beſonders im Sommer in dieſer Form gerne genoſſen. . Alle Fäter- begabte Kinber? Auf Grund langjähriger Forſchungen iſt der Amerikaner C. L. Redfield, ein mo⸗ derner Vertreter der Vererbungstheorie, zu der überraſchenden Feſtſtellung gekommen, daß ältere Männer im allgemeinen begabtere Kin⸗ der zu haben pflegen. Die Unterſuchungen Redfilds erſtrecken ſich auf nicht weniger als 1028 berühmte Männer aller Länder, Raſſen und Berufe. Napoleon, Friedrich der Große, ſowie Rooſevelt ſtammen allerdings von Vä⸗ tern ab, die jünger als 31 Jahre waren, und dieſem Umſtand ſchreibt der Wiſſenſchaftler den kriegeriſchen und heftigen Charakter dieſer Männer zu. Künſtler, Muſiker und Schrift⸗ ſteller pflegen dagegen, wie die Beiſpiele von Bach, Beethoven, Mendelsſohn, Goethe, Sha⸗ keſpeare, Raffael und Rembrandt beweiſen, von Vätern zwiſchen 31 und 40 Jahren ge⸗ zeugt zu werden. Die Väter der großen Staatsmänner ſind ſogar in der Regel 41 bis 50 Jahre alt. Bismarck, Cromwell, Glad⸗ ſtone und Cato kamen zur Welt, als ihre Vä⸗ ter Vierziger waren. Philoſophen wie Con⸗ fucius und Bacon wurden dagegen von Vä⸗ tern erzeugt, die bereits die Grenze der Fünfzig überſchritten hatten.(Warum hat der Mann nicht auch das Alter der Mütter er⸗ forſcht z) a Erhöhung der gebührenpflich⸗ tigen Verwarnungen? In einer kürz⸗ lich gehaltenen Anſprache anläßlich der Eröff⸗ nung des erſten Straßenpolizei⸗ Lehrganges für motoriſierte Gendarmeriebereitſchaften be⸗ tonte General Daluege, daß die Polizei im Laufe der Zeit wohl dazu übergehen werde, die gebührenpflichtigen Verwarnungen beim Uebertreten der Beſtimmungen der Reichs⸗ ſtraßenverkehrs ordnung zu erhöhen, damit jeder lerne, ſich dem Gemeinwohl unterzu⸗ ordnen. Ein nachahmenswertes Beiſpiel. Der Reichsführer SS. und Chef der Deut⸗ ſchen Polizei hat die begrüßenswerte Anord⸗ nung getroffen, daß die von Staatsminiſter Wagner bei der Eröffnung des Parteikon⸗ deſſes verleſene Proklamation des Führers ſpſort in allen Klaſſen und Lehrgängen der Polizei⸗Berufsſchule im vollſtändigen Wort⸗ laut zu leſen und auch zu 5 5— iſt.— Es wäre nur zu wünſchen, daß auch andere Dienſtſtellen dieſem erfreulichen Beiſpiel Folge leiſten würden, damit der Inhalt und die Be⸗ deutung der Proklamation des Führers recht vielen Volksgenoſſen in eindringlicher Weiſe nähergebracht wird. Funkberichter marichieren Mit Kurzwellenſendern in den Reihen der S A., SS. und des NSKK. Der Vorbeimarſch von SA., SS., Flie⸗ gern und des NSKK. war, wie alljährlich, auch am„Parteitag der Ehre“ Mittelpunkt der gewaltigen Nürnberger Ereigniſſe. Der Reichsſendeleiter hatte ſich und ſeinen Mit⸗ arbeitern für die Uebertragung des diesjäh⸗ rigen Vorbeimarſches eine beſondere Aufgabe geſtellt. Es ſollte nicht nur ein Bericht aus der Perſpektive des Beſchauers gegeben wer⸗ den, ſondern Funkberichter ſollten in den Reihen der braunen und ſchwarzen Bataillone mitmarſchieren und gewiſſermaßen aus der Front heraus über tragbare Kurzwellenſen⸗ der ihre Berichte geſtalten. Drei Sprecher mit Technikern und not⸗ wendigem funktechniſchem Material wurden in die Kolonnen eingereiht. Funkberichter Marek marſchierte inmitten der SA., Funk⸗ berichter Wernicke im NSKK. und Ober⸗ ſturmführer Franke im SS. Oberabſchnitt Süd. Auf einem beſonderen Funkwagen des Reichsautozuges, den die Reichspropaganda⸗ leitung zur Verfügung geſtellt hatte, führte Reichsſendeleiter Hadamopſky Regie. Von dieſem Mikrofonſtand aus rief er ſeine Mit⸗ arbeiter in den Kolonnen zum Bericht auf, gab ſelbſt die Einführung, Zwiſchenberichte und einen großangelegten Schlußbericht und fügte ſo die geſamte Funkberichterarbeit zu einem organiſchen Ganzen. Für die Nacht zum Sonntag war Ge⸗ neralprobe angeſetzt. Die Wagen des Rund⸗ funks belebten das nächtliche Stadtbild. Und dann marſchierten die drei Funktrupps auf, die Techniker und Funkberichter in den Uniformen der SA., SS. und N SKK. Weitere Techniker hatten auf den Empfangsſtationen an der Strecke mit ihren Verſtärkerapparaten Auf⸗ ſtellung genommen, um auszuprobieren, ob die Kurzwellenſendungen der Funkberichter empfangen werden konnten. Als die Rund⸗ funkmänner um dieſe mitternächtliche Stunde mit ihren Geräten durch das Spitteler Tor marſchierten, ſpürte jeder, wie ſich hier mo⸗ dernſte Technik mit dem Geiſt einer altehr⸗ würdigen Stadt vermählte. Jeder Funkberichter hatte ungefähr 10 Minuten zu ſprechen. Aber Tage und Nächte lang hatten ſie ſich auf dieſe ſchoͤne und ehren⸗ volle Aufgabe vorbereitet. So ſind ſie immer wieder hinausgewandert in die Lager der SA., SS. und des NSgK., haben hier Zwieſprache gehalten mit alten Kameraden und Erinnerun⸗ gen aus kampfreicher Zeit ausgetauſcht. Sie wußten bald, wo dieſe Männer zum erſten Mal ihr Leben für die deutſche Sache ein⸗ etzten, ſie wußten, wann ſie zu Adolf Hitler tießen und wieviel Leid und Verfolgung ſie um der nationalſozialiſtiſchen Sache willen erduldeten.* Und immer wieder ſind die Funkberichter den kurzen Weg vom Spitteler Tor zun Adolf⸗Hitler⸗Platz gegangen, um ſich vertraut zu machen mit dem Bild der Straße und der Sprache ihrer Häuſer. Allmählich verdichteten ſich alle dieſe Ein⸗ drücke zu einem Geſamtbild, das nur noch durch das Erlebnis ſelbſt ſeine höchſte Un⸗ mittelbarkeit erhalten konnte. Sonntagvormittag— wenige Stunden vor der eigentlichen Aufgabe— fand man ſich noch einmal zur letzten Beſprechung zuſam⸗ men. Der Reichsſendeleiter überprüfte die Rahmenberichte und gab letzte Anregungen hinſichtlich ihrer inhaltlichen und ſtilgemäßen Geſtaltung. Abgeſehen von dem Aufbau dieſer Funkberichte im einzelnen und ihrer Einglie⸗ derung in die Geſamtplanung mußten noch Einzelfragen verſchiedenſter Art beſprochen werden. S0 war z. B. dafür zu ſorgen, daß ſich das Einſchwenken der verſchiedenen Funk⸗ trupps in den jeweils für ſie beſtimmten Marſchblock reibungslos vollzog. Die Abſperr⸗ kommandos waren zu unterrichten. Weiter mußte ein genauer Zeitplan des Vorbeimar⸗ 1 75 errechnet werden, damit Marſch⸗ und ahmenberichte auf einander abgeſtimmt wer⸗ den konnten, zeitlich wie inhaltlich. Nur ſo war es möglich, vom Vorbeimarſch vor dem Führer einen Bericht zu geben, der in ſeiner Geſchloſſenheit und dramatiſchen Steigerung die Hörer feſſelte. Sie vernahmen den Marſch⸗ tritt der Hunderttauſend, hörten den Jubel der Menſchen, und vor ihrem geiſtigen Auge reihte ſich Haus an Haus, ſo wie es die Funkberichter ſahen und erlebten. Vielleicht haben die Hörer auch eine Vorſtellung von dem vorbildlichen Ineinandergreifen des ge⸗ ſamten Funkapparates gewonnen, gehört, wie . B. der Kamerad in Block München ange⸗ rufen wurde, um über ſeine Erlebniſſe zu be⸗ richten, und wie im nächſten Augenblick ſeine Antwort kam. Und ſie werden ſicherlich auch ehört haben, wie die Funkberichter— aus⸗ ſchließlich erfüllt von ihrer Aufgabe— von den Technikern und den übrigen Kameraden leiſe ermahnt werden mußten, Schritt zu hal⸗ ten und Tuchfühlung zu nehmen. In der Luitpold⸗Arena und am Adolf⸗ Hitler⸗Platz arbeitete auch der Fernſehſender Paul Nipkow. Er fing das impoſante Bild ein und ließ dadurch in den breißig Fernſeh⸗ ſtuben in Groß⸗Berlin, Potsdam und Leip⸗ zig viele Tauſende an dem immer wieder mit⸗ reißenden Geſchehen in der Stadt der Reichs⸗ parteitage teilnehmen. IN 4 ,. eee,* ek. eie 1 Erika Schrelbmaschinen d oparaluren 0 Sporthalle Irrenrun Morgen Sonntag, abends 8 Uhr Aoger Fatenwelnrummel Ailulaumuumununamunnunnumnunnamamnunnanmunmunmaup nnen Durombdel Jakob Neudörfer 2 J 7 e; 8 4 8 0 J 7 8 9 N 7 e s J 7 J 7 J 7 J 7 e. N 2 8 9 Fernſprecher 68 Adolf Hitlerſtr. 81 in der Sporthalle. Alt und Jung, sowie alle J 7 7. 2 I 0* 2 Sportfreunde sind hierzu herzl. eingeladen. Neggm 8 Praktische Kleider- 9 5 8 3 0 8 8 0 f rage der Klei. age Freiw. Feuerwehr Viernheim Sorge, Sie ehen ſd on diesen Preisen, J 7 5 5 Humoristische Einlagen Tal. 8 und Mantelstoffe 9 Antreten der Freiw. Feuerwehr mit N Eintritt freil 15 8 2 Mexlis kapelle und Spielleuten am Samstag um 8 Uhr flich 22 f— S 25. 30. 8 clen 4 4 Teilnahme an dem Fackelzug, am Spritzen⸗ a l J Stichelh I baus. Das Kommando a klitz IStichelhaar a F Gif. f Sport-Anzüg 2 90. N in allen modernen Farben Mtr. 1.50 J ng Fur die uns anläßlich unſerer VDermählung in flott. Dess., 2os. 59.-ä49. 8 Karos 90 N ien de ſo reichem Maße zugegangenen Glüchwünſche Sliponsd eleg. Uber- 750 J in schön. Farbenstellg., Mtr. 1.98, 1.25. J Vereins„An J er ui in und Geſchenke danken herzlich gangsmantel 55.—, 45. 8 Noppenkaros 70 8 werbe, 2 2 J für das solide Kleid Mtr. 2.90 l. J . Stanz Wingenbach a. Fran a Stelen 5 27 iernheimer Sängerſcaſt! Reichs aria geb. Helfe für Bl Kleider, reine Wolle, Mtr. N ul* Ahe 8 Mantelatoffe N 8 5 abend treten die A— be⸗ n Schulstraße 6 unten Terminen zum Fackelzug an. Am Sonntag lletzu⸗ Diernheim, 19. September 1986 ulstraße N für den Herbstsportmantel, Kostüme 3 90 J findet um 9.45 Uhr eine Maſſenchorprobe aller —.' J u. Röcke, 145 em br., Mtr. 5. 50, 4.50 J Sänger im Ratskeller ſtatt. Die Vereinsführer wollen pi J J heute abend ihre Sänger auf Pün ktlichkeit und iel. E roles rer 6818 J reſtloſe Beteiligung für die Probe beſonders ver⸗ deu, 1 J J weiſen. Es ſind e n 5 an ſtpflanz J I„Deutſchland, dir mein Vaterland“ und„Ein Maien⸗ — ann e e 1 8 J ſch nn am Rhein“. Das noch zu übende Weinlied * vom Reichsnährſtand anerkannten lll J N wird vor der Probe verteilt. ulm, Baumſchulen. Beſtellungen werden 50 d 8 Zöller, Ortswalter der G. 2 jederzeit entgegengenommen. zum grünen Laub 8 8 J Männergeſangverein 1846 —** Ire 3% 5 F ee il re 5 J il„ Und J ſchließend gemütliches Beiſammenſein bei Tanz und * 8 D N e ober a bv A Patenwein mit Angehörigen im Ratskellerſ—* Paſ⸗ aher am fetten t- ccc ſive und Ehrenmitglieder dürfen dabei 1995 fehlen. 5 brlssene ötpump 6 latte bein dere f Ber Bertin 15 5 werden bei mir zu jedem Schuh trag⸗ Utaten, dein 115 h E h S Einheit 5 5 * de i„ 3.0 lichen Hohen⸗Sül⸗ anger ⸗Einhe 7 a 8 0 Tate en 1 5 ren uc Heute abend punkt 8 Uhr am Lolal antreten! Weiſe maſcht gesehen 9K u Anbn r und h 18 Nach dem Fackelzug iſt Treffpunkt im Löwen. Am f g 5. uem zurückzuhalten ist Zwe es] Sonntag punkt 9.45 Uhr Maſſenchorprobe im Rats⸗ Enie zeidgen, 1 freundlichſt ein neuesten Modell meines Kugelgelenk- Bruchbandes.] feller. An Nachmitte Treffpunkt im 0 artenfeld. Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 41 9 p die pelzgornierten N Malm. Irägerdw. Mehrere Patente. Wie ein Muskel schließt die weiche] Bei den Wirtsbeſuchen ſind natürlich auch die Famillen⸗ neuen 76e lente 2. Pelotte— ohne Feder, ohne Schenkelriemen— von] angehörigen, ſowie unſere paſſiven und Ehrenmit⸗ 1 ten dei mir billigst g Hapelle Hanl. unten nach oben, trotz Bücken od. Strecken, Husten od. glieder willkommen. Zöller, Vorſitzender. eee 90 5 Sie kaufen bei mir billigs T 15 Heben. Kein Scheuern im Rücken, freitragend, 4. Geſangberein Süngerbund 550 5 äg reis wert, f. tägl. freiwillige Anerkennungen. Ueber-* 8 898 Fa Men l. Arbeltsnosen ſüßen Apfelmost zeugen Sie sich kostenſos und unverbindlich Samstog abend 8 Uhr Antreten zum Fackelzug im 850 Eleganter 29³⁰ in grosser Auswahl und naturreinen alten in Walnnelm: Dienst., 22. Sept. Gasth. Bock v. 5-1 Uhr] Lokal. Anſchließend Weintaufe mit gemütl. Unterhal⸗ willen N Damenmanl. g in ſiernnheim: Dienst., 22. Sept, Gasth. Löwen 2-6 Uhr tung im Karpfen. Sonntag, vorm. 11 Uhr, reſtloſe 6 0. Ffrauenmaniel 90 Gg. Martin, kiesstrasse Ap felwei N. 8 En Mittwoch, 23. We 1 8. Beteiligung beim Maſſenchor. Der Vorſitzende 11 N 2 oel Deutsches Haus. 1 UDhr[Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. me dernesStoffe Liter 24 a 5 8 9 9 7 5 fänteistolte 7 1 von 3 Liter ab Liter 22 1270 F. Fleischer, Sperial-Bandagen, Frelsbach(Pfalz) Heute abend um 7.45 Uhr verſammeln ſich die a 5 im Lokal zwecks Beteiligung am Fackelzug. Anſchließend t ee e d8 anten Branntwelnbrennerei Gee, gemiliche linterhaltung im Schüben, 5 f 5 d der kauft jedes Quantum per Zentner Weinkelterei 3 Der Vorſitzende. n Stole f 1.80 R. Ludwig Lamberth Ol 79 5 5 I- 0 8 Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 100 8 Weinheimerstr. 62 5 Mannheimer Tlerpark Harlstern Die Kameraden verſammeln ſich am Samstag abend 8 Uhr bei Kamerad Blömker, Gaſthaus zum Lamm und nehmen am Fackelzug teil. Nach dem Fackelzug gemütliches Beiſammenſein im Schützenhof. Ohne Kyffhäuſeranzug. Am Sonntag von 1—4 Uhr Schießen für alle Kameraden und für die Sportſchützen. Es gelangt Patenwein zum Ausſchank. Ich bitte um rege Beteiligung. Der Kameradſchaftsführer: Klee. Nadfahrerverein Eintracht. Motto: Willſcht Kraft und Freude haben, do muſcht dich am Hohenſülzner laben. Heute Abend Beteiligung am Fackelzug. Zuſammen⸗ kunft 8 Uhr im Lokal. Anſchließend im Alexander gemütliches Beijammenjein, wozu auch die Angehörigen eingeladen ſind. Alles erſcheint! Der Vorſtand. Karnevals Geſellſchaft C. d. G. Samstag abend reſtloſe Beteiligung am Lampionszug anläßlich der Patenweinwoche. Treffpunkt im Lokal pünktlich um 7 Uhr. Nach Beendigung der offiz. Er⸗ öffnung Anſtich und Hauptprobe des Patenweines im Lokal zum Anker. Muſik, Geſang und Humor. Ab Sonntag nachm. 2 Uhr geht es auf die Weinreiſe zu unſeren Mitgliedern. Reſtloſes Erſcheinen wird er⸗ wünſcht. Die Vergnügungsabteilung Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Salnslah Sonntag und montag Der erste in Deutsshiand gedrente al und Patachon-üronilim 8 2 2 Nianbnnd eng rere% Arbeiter der Zellſtofffabrit, die ihre Be⸗ und Küche per * ſtellungen auf—— en noch nicht aufge⸗ Oktober zu ver⸗ mieten. Die Breslauer Hörkapsel hat sich seit 1 haben, können dieſe noch bis Sonntag 10 Jahr. in zahlreich. Hallen gut bewahrt. mittag 1 Uhr bei der Kohlenhandlung Brechtel, Schriftl. Angebote Pace 5 4, Holzſtraße 1, machen. unter U an die Bequem im hr bei jeder Tätigkeit zu 5 Die Erfind ines Ingeni NB. 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Wünſchen Sie Entſpannung und Heiterkeit, dann müſſen Sie das dies⸗ wöchige Programm anſehen. Lachſalven über Lachſalven, wie wenn Sie zuviel Hohen⸗ Sülzer getrunken hätten. Dazu gutes Beiprogramm u. neueſte 105* 1 Afa⸗Woche Spielbetrieb am Sonntag, den 20. 9. 1936. ee gegen bel 17 großes vergnügen 301 dem Natbſportplgg, Beginn iht Werktags Anfang 8.30 Uhr ab 9.15 Uhr noch 3. Ahr. Das Vorſpiel beſtrettet die „Jungliga“. Beginn 1.15 Uhr. Abtlg. Handball: Verbandsſpiel 1. M. gegen VfL. Neckarau in Neckarau. Be⸗ ginn Uhr. Abfahrtszeit und Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Unſere Mitglieder beteiligen ſich geſchl oſſen an dem Fackelzug anläßlich der Weinwerbewoche heute Samstag abend. Aufſtellung 8.15 Uhr in der Saarſtraße. alles. Sonntags ab 7 Uhr ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. Sonntag Mittag große Jugend⸗Vorſtellung e 1 2 1 7 e,,(Siehe Aufmarſchplan an anderer Stelle.) 10 1. N* U L 45 85— Reife Turnverein von 1893. 1 5 Empfehl III Unſere geſamte Mitgl iedſchaft beteiligt ſich heute abend 5 Wie das kleine Samenkorn— en-—4 g Null 1 Das Nod, dos vieſ Frebde macſit reſtlos am Fackelzug. Antreten pünktlich 8 Uhr am l 7 3„ 15 N Rödernerde schwelne Lokal. Anſchließend gemütliches Beiſammenſein im 5 Spoterfolg gesteltefl 10 Besichtigen Sie die neuen Modelle Rosselölen ere 8 idball: M i „ 5 2 u günstigen Zahlungs bedingungen p 6. g. Har a dorgen Wen dh. nachmittags li Deshalb eln Sparbuchl 4 Hastenwagen ber Al 3 Uhr auf dem Sportfeld im Stadion: TV. Viernheim!. det Große Auswahl in ErnſtLudwigſtr. 19“ gegen TV. Hockenheim 1. Vorſpiele: 2. M. und ld 4 f Llehtanlagen* landw. Geräte Jugend gegen 1. Handballklub Mannheim. 2 Mſchft. 5 25 ö 8 8 1 F ce eee 1.45 Uhr, Jugend 1.45 Uhr(Feld 2). Sportfreunde ch 8 ö an mit 1 Jahr Garantie erner meine P Erjolg ſind eingeladen. * gesch. Udllcllebüſdge. 25., l ad ls all W D 41555 ll⸗ f 0 am Bugert 00 piel in Wall ſta dt. 1. Mſchſt. 3 Uhr, 2. Mſchft. 4 2 1 0 g 2 6 K 8 5 f 0 f 6 n n 61 m Ecke Friedrich- und Saarstrasse Val. Winkenbach dur 1 ubs 1 e Weinheimerſtraße 53 per Rad ab Drehſcheibe.(Mannſchaftsaufſtellungen injerieren! ſiehe Schaukaſten) Die Leitung —— feſt der deulſchen Traube und des Deines 1938 Der Patenwein— köstlicher Sonnenschein— er will getrunken sein! Die Viernheimer Gaststätten laden die verehrliche Einwohnerschaft zu ihren Veranstaltungen während der Weinwerbewoche auf das herzliche ein. Allen unseren Gästen soll das Viernheimer Patenweinfest zu einem Erlebnis werden. Bei den Veranstaltungen, die im Geiste einer echten Volksverbundenheit wahre Volksfeste werden sollen, werden Ueberraschungen, der Hohensülzer Patenwein, den es glas- und flaschenweise gibt, für echt rheinische Stimmung sorgen. Besuchen Sie uns! Bei unserem Hohensülzener Patenwein wollen wir alle fröhlich sein! Besuchen Sie die Gaststätten! Nehmen Sie die Weinwerbewoche zum Anlaß, auch an den Wochentagen den würzigen billigen Patenwein zu trinken. Eure Wirte danken es Euch und werden für Unterhaltung sorgen. Karten, Schach und Billard stehen den Gästen zur Verfügung. Aber auch für Verabreichung bester Speisen werden wir besorgt sein. 91 Besuchen Sie die Tanzsäle! Bei frohem Trubel soll Jung und Alt vergnügte Stunden verbringen. Hohensülzener Wein, rheinische Lieder, Schunkeln 0 und Lachen werden Freude und Stimmung machen.— Eintritt zu allen Tanzsälen je Person 20 Pfennig.— REV. der deutschen Gastwirte, Ortsgruppe Viernheim ʒititi K— 0 Kehrt bei mir ein, trinkt Patenwein„Gasthaus zum Rebstock“ 2 um Fr eisch NL ö 2 Mit Patenwein und einem guten Imbiß 0 2 ö— sind wir während der Weinwerbe⸗ 1 Heute, Eröffnungs- Tanz zum rr ̃; ̃ 0 5 1.—** 0 10 1 6 laden herzlichst ein zu rheinischen Liedern, zum Stimmung machen!——— Fernsprecher— Adolf Hitlerstraß e 45 Kk 1 5 Familie Ebenso morgen Sonntag ranz Anläßlich des Festes der deutschen Traube und 0 Fernsprecher 183 7 8 Ia. warme und kalte Speisen nach der Karte. Spexialität: bet des Weines 1936 laden wir alle unsere lieben Gäste Frankfurter Würstchen mit Meerrettich. 5 1 und Freunde herzlichst ein. Außer dem guten 2 2 Lum Besuch ladet freundlich ein Familie Jochim 90 Hohensülzer Patenwein bietet lhnen unsere Küche um Nabe reiche Auswahl in bekannter Güte, besonders ö 8 h 440 J ration Hausmacher Wurst und Bratwürste radu aus Natenwæin et Gefüllte jun H h t L. K bi Beim Patenwein heißts fröhlich ſein K Le 1 22e 11 he n lunge Hahnen u. sonst. Leckerbissen Drum kehren wir im Brauhaus ein! 2 n Et 4 4 Ven 1 4 eim en 50 ein in lusti f 0 Während der Wein⸗ e zu gemütlichen N 92 eim Fatenwein, heißt es lustig sein! 0 werbewoche empfehle Stunden bei unse- Gemütlich wie immer im* In diesem Sinne wollen wir auch ö lich meine Gaſtſtätte F 5 110 108 55 1 1 in ö affee rec te 0 90 das Fest unter Ihrer freundlichen allen werten Gäſten, enn des ginn Mitwirkung, bei froher u. echter 2 Freunden und Gön⸗ Festes derdeutſchen nat Stimmung begehen. nern einem geſchätzten Wei 3 8 10 25 des Sonntags Konzert inn en 1 A Veſuch N brode auswahl in Backwaren aus eig. onaltorel m J. Drüchmann und Fall frau rhaput ue. Adam Kirchner Es ladet höflichst ein Familie Brechtel 15 aue II Nahonle rere 7 2 5— J N in Nheinscher Abend gemütlchkeit 4 l Rüllend, Deutscher Maserr Zum Feſt der deutſchen Traube J 1 dee d. Dazu gehört außer einem guten[und Weines empfehlen wir un⸗ 8 DEG. ⸗Bahnhof Nola — Tropfen auch eine gute ſeren billigen J Zum guten Patenwein J Ulin 4 11 5 8 N muß eine ſchöne Speiſe ſein. I innerh Ohne Wein vom Rhein II Schblzenhol 5 3 Eigame Patenwein Paten- d 55 wer f hafter dteriſſur, d ö Friert die Liebe ein ö e und laden werte Gäſte, Freunde, J 1 bekommt bei mir ſerviert: J für die Güte ſpricht und deren und Gönner zu geſchätztem Be⸗ 5 d N 1 e beau . a voller, aromatiſcher Rauch echte uche freundlichſt ein. J Nierenbraten, Rumſteak, Schnitzel, N 1 e ee eee e, A e 120 eee ce dect 55 1 u. gutes eln 8 Kotelett, Bratwurſt, l Reſtaura⸗ N 42 Abend statt, zu dem wir unsere lieben Freunde, Bekannte u. Gäste Fpanz Hollmann Eſſen iſt beſtens geſorgt. 4 J tionsbrote, Lachs, Schinken, Auf⸗J herzlich einladen. Für Stimmung, Gesang und Humor ist bestens ge- f II 5 eee 8 ſchnitt, junge Hahnen.—— Außerdem J 3 9 alle groß und klein, bringt Stimmung mit 4 an der Drehſcheibe Konrad Neff u. Frau D J een und r 2 EN Gute Bedienung! Angenehmes Familienlokal!, ,,. 7 FE ,, e, Ila 3 eee d J Familie Georg Herbert II. e,,.„ eee 4 N Ratskeller 148 ., 8— 1 k. 7 clcldSX J.. 5 2 M Kay..„ 1 i n 8* 1 4 4 Heute aus Anlaß der Eröffnung der— m J Sum ai er O 2 5 1 Weinwerbevoche großer lune V 2 5 6 lind J 2 b, ländi J 2. e en dee 8 4%. Heute Samstag u. morgen Sonntag 4 9 5d J 2 E öff 1 7 101 18 röffnungs-Janz 5. J aus Anlaß der Weinwerbe woche 4. R des 8 1846 A0 J 0 1 j f i. alte und warme Speisen 8 7 5 Für P 550 a 8 P 1 1 8 5 ist gesorgt 8 W Musik: Stimmungskapelle„Vier Wills“ At 6 8 N Es ladet hierzu freundlichst ein 8 1 Zum Besuch ladet freundlichst ein mich J Familie Froſchauer I. N. Winkler und Frau dun N J. er 70 eee,, eee eee ee, eee, 5 Sonntag abend Tanz N 8 en B. da nie KA RPFEEN 1 einen Sonntag, den 20. September Dahnnolsroslauranl OEl. nuch h —— lichten 2 lichkeit 3 Gemütlichkeit beim Patenwein— ellen Patenwein⸗Tanz 2* e f ſo wie am Rhein. Itun . K F d, der p. für Jung und Alt: Rheiniſche Stimmung*. l 0 Wir kehr n bet 8— 7. ee Zutritt haben alle— ob Jüngling, ob Frau, Jungfrau oder Mann, 4 4 0 Zum Feſt der deutſchen Traube Gosch ob Junggeſelle, ob verheiratet oder verwitwet, bis zu neunzig Jahren. 1 0 und des Weines laden wir alle Nun Alle ladet ein Familie Herbert, 1 ö N 5 unſere Gäſte, Freunde und daun Gute Speiſen— Patenwein ¼ Ltr. 20 Pfg.., 1 Gönner auf das herzlichſte ein fle 7, in offen daher 9. 3 9 f Palenwein Flaſchen* 1 J 5 5 5 6 4 ö 9,.*. ſche Deutjcher Winzer it in Nol, N 1 3 5 1 e 80 rum trink ein Glas und gib ihm Brot! E Ne. 2 Familie Sander 5— 8 wag, Aon J