ea dle ein echte eneig ein ven a figug duke deim — 1 * L aden den, n lität: l ert UN 1 W 4 ell. iert, 0 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Er ſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis dur Nummer 220 Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Monkag iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim den 21. Feplember 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 rum Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Tertteil 15 1 5 Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt F Aude Nr. 6 gültig Ge. ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſraße 13. Fernſpr. 153. K. Ludwigshafen 15101 12. Jahraang die Wirren im rolen Madrid Die marxiſtiſche Regierung an der Flucht durch Terroriſten gehindert Ein Ullimalum an Caballero Der Palaſt des Miniſterpräſidenlen von bolſchewiſtiſchen Horden umſtelll Paris, 19. Sept. Nach hier vorliegenden Meldungen ſoll ſich die Lage in Madrid wei⸗ ter zuſpitzen. Die Lebensmittel werden rationiert, Schützengräben werden in den Straßen ausgehoben und einzelne kleine Häu⸗ ſer in Feſtungen verwandelt. Die Anarchiſten haben an den Miniſter⸗ präſidenten Caballero ein Ultimatum ge⸗ richtet, die Regierung ſofort in ein„Komitee des öffentlichen Bundes“ umzuwandeln. Die⸗ ſes Komitee ſoll die Banken ſozialiſieren, den Privatbeſitz aufheben und die geſamte Mobil⸗ machung aller Männer von 17 bis zu 45 Jah⸗ ren anordnen. Täglich finden in Madrid neue Erſchießungen ſtatt. Am Freitag ſoll der 7bjährige Herzog von Veragua ſtandrechtlich erſchoſſen worden ſein, der der letzte männliche Nachkomme der Familie von Chriſtoph Co⸗ lumbus geweſen ſein ſoll. An den Fronten entwickelt ſich die Lage immer mehr zu Gunſten der Nationaliſten. Bilbao iſt durch Luftſtreitkräfte und durch die Flotte heftig bombardiert worden. General Mola hat an die Einwohner der Stadt ein Ultimatum gerichtet und ſie aufgefordert, ſich innerhalb von 48 Stunden zu ergeben. In der Gefangenſchaft der Anarchiſten Hendaye, 21. Sept. Nach einer Meldung aus Madrid haben anarchiſtiſche Horden einen Ueberfall auf den Palaſt des Präſidenten der Republik verſucht. Der Präſident und alle Miniſter werden von den Marxiſten ſtreng bewacht, da man befürchtet, daß ſie fliehen. Madrid ernennk einen neuen Bolſchafter in Paris Paris, 20. Sept. Wie aus Madrid ge⸗ meldet wird, hat die dortige Regierung die Neu⸗ beſetzung der Pariſer Botſchaft beſchloſſen. Da⸗ mit erſcheinen die ſeit einiger Zeit umlaufen⸗ den Gerüchte, daß der bisherige Botſchafter Albornez wieder den Vorſitz des Verfaſ⸗ ſungsgerichtshofes in Madrid übernehmen ſolle, beſtätigt. Zum neuen Botſchafter in Paris wurde Luis Araquiſtaien Quenedo ernannt. Zum Botſchafter der Madrider Regierung in Waſhington iſt Fernando de Los Rios und zum bevollmächtigten Geſandten in Monte⸗ video der frühere ſpaniſche Außenminiſter Au⸗ gu ſto Barcio ernannt worden. Unabhängige Republik in Fankander ausgerufen Liſſabon, 20. Sept. General de Llano teilte am Samstagabend in einer Rundfunk⸗ anſprache über den Sender Sevilla mit, daß in Santander die unabhängige Re⸗ publik ausgerufen worden ſei. 200 ſowjelruſſiſche Jlugzeuge in Barcelona Franzöſiſche Armeekraftwagen beliefern Madrider Bolſchewiſten Berlin, 20. Sept. Der„Völkiſche Beobach⸗ ter“ bringt eine Meldung ſeines Berichterſtat⸗ ters in Marſeille, wonach ihm von verſchiede⸗ nen Quellen am Samstag beſtätigt worden ſei, daß in Barcelona bisher insgeſamt 20 0 ſowjetruſſiſche Flugzeuge mit voll⸗ ſtändiger Sowjetbeſatzung eingetrof⸗ ſen ſeien. Es handle ſich um beſonders ſchnelle Jagdflugzeuge ſowie um Großtypen von Bomben⸗ und Transportflugzeugen. Die Transportflugzeuge hätten Panzerwagen mit⸗ geführt. 25 Maſchinen werden ſofort nach Madrid weiterfliegen, wo ſich auf dem Flug⸗ platz Getafe im Augenblick noch vier ſowjet⸗ ruſſiſche Gorki⸗Bomber befänden. In dieſen Tagen ſeien auf dem Madrider Flugplatz fer⸗ ner 70 000 Gewehre ſowjetruſſiſchen Urſprungs ausgeladen worden. Der Rotterdamer Berichterſtatter des„Völki— ſchen Beobachters“ gibt eingehende Mitteilun⸗ gen wieder, die ihm von einer holländiſchen Perſönlichkeit gemacht wurden, die ſoeben von einem Aufenthalt in der ſpaniſchen Kampfzone nach Holland zurückgekehrt iſt. Dieſe Perſön⸗ lichkeit erklärte u. a., ſie habe einwandfrei feſt⸗ ſtellen können, daß bei den Kämpfen um Irun die Aufſtellung der Maſchinengewehre der Roten durch einen franzöſiſchen Kapitän vorgenommen worden ſei. Der franzöſiſche Botſchafter in Madrid Herberte ſei mit ſeinem Kraftwagen nach Bayonne gefahren, um Le⸗— bensmittelbeſtellungen für die rote Armee vor Irun durchzuführen. Für jedermann ſichtbar fuhren über die internationale Brücke Hen⸗ daue⸗Jrun Munitionskraftwagen für die rote Armee und wurden von der franzöſi⸗ ſchen Beſatzung ohne weiteres durchgelaſſen. Der holländiſche Gewährsmann teilte ſchließlich noch mit, daß er auf der Autoſtraße zwiſchen dem franzöſiſchen Städtchen Behobie und dem ſpaniſchen Behobia ſchwere franzöſiſche Armee⸗ kraftwagen beobachtet habe, geſteuert von Ser⸗ geanten in Uniform und hochbeladen mit Ki⸗ ſten, die der Form und dem Zeichen nach nur Munitionskiſten ſein konnten. Nach einem Hinweis auf die von der„Na⸗ tion Belge“ gemachten Enthüllungen über die Waffengeſchäfte des Generalſekretärs der So⸗ zialdemokratiſchen Partei Belgiens, Jean Delvignes, für die Madrider Regierung ſchreibt der„Völkiſche Beobachter“ u. a.: Es bleibt lediglich die Frage, ob damit die Beſchei⸗ nigung der betreffenden Regierungen an den diplomatiſchen Neutralitätsaktionen n ur Täuſchungsmanöver darſtellen, oder ob ſich in dieſen Ländern ſchon eine Art roter Nebenregierung gebildet hat, gegenüber der die offiziellen Regierungen ihre Politik und ihren Willen gar nicht mehr durchzuſetzen in der Lage ſind. Sollte dies der Fall ſein, ſo erſcheint aber jede ernſthafte politiſche Verein⸗ barung mit derartigen Regierungen völlig überflüſſig, weil ja keinerlei Gewähr mehr für die Einhaltung der Vereinbarungen gegeben iſt. Paris, 20. Sept. Kriegsminiſter Daladier, der ſich auf der Durchreiſe nach Dieppe kurze Zeit in Rouen aufhielt, beſchäftigte ſich in einer Anſprache im Rathaus mit der außen⸗ politiſchen Lage. Es gebe, ſo erklärte Daladier, keinen aufrichtigen Menſchen, der Frankreich das Recht abſprechen könne, ſich zu organiſie⸗ ren. Die Haltung der franzöſiſchen Regierung ſei klar und ehrlich. Es gebe keinen Franzoſen, der den anderen Völkern nicht die Hand rei⸗ chen möchte. Das politiſche Regiment der an⸗ deren Länder gehe Frankreich nichts an. Haag, 19. Sept. Die holländiſche Regierung hat ihren Geſchäftsträger Dr. Flaes aus Madrid abberufen. Der Geſchäftsträger hat Spanien bereits verlaſſen. Die Urſache der Abberufung war eine Auseinanderſetzung des Geſchäftsträgers mit der marxiſtiſchen Regie⸗ rung wegen Verletzung der Exterritorialität der niederländiſchen Geſandtſchaft in Madrid. Trotz bindender Zuſage der ſpaniſchen Links⸗ regierung, die diplomatiſchen Rechte der hollän⸗ diſchen Geſandtſchaft zu achten, hatten am 11. September Beamte der Geheimpolizei ein zur holländiſchen Geſandtſchaft gehörendes Ge— bäude beſetzt und aus ihm eine Reihe von Einrichtungsgegenſtänden rechtswidrig entfernt. Auf Einſpruch des holländiſchen Geſchäftsträ⸗ gers gegen dieſes völkerrechtswidrige Vorgehen machte zwar die Madrider Regierung eine Reihe von Verſprechungen, die jedoch nicht ge— halten wurden. Die niederländiſchen Belange in Madrid werden durch einen Vizekonſul wahrgenommen. 5paniſches Marxiſten-A- Bool geſunken Hendaye, 20. Sept. Den Nachrichten der nationalen Rundfunkſender zufolge haben am Samstag an den verſchiedenen Fronten keine bedeutenderen Kampfhandlungen ſtattgefunden. Der Rundfunkſender von San Fernando gibt einen Bericht aus Ferrol wieder, wonach in einem Seegefecht das marxiſtiſche Unterſeeboot Bu 6 geſunken ſei. Aus Madrid berichtet der Rundfunkſender von Teneriffa, daß die anarchiſtiſchen Horden die Ankunft der„Jephir“ in New-Hork Das Lufthanſa⸗Flugboot„Zephir“ N glücklichen Ueberquerung des Nordatlantik. in Port Waſhington Wie bekannt, verſucht die Lufthanſa mit dieſen Flugbooten die Einrichtung eines regelmäßigen Von links nach rechts: Der New⸗Yorker Vertreter der Gablenz und Flugkapitän Blankenburg(blauer Anzug). im Staate New⸗PYork nach der Poſtflugdienſtes über den Nordatlantik. Lufthanſa John, Freiherr v. (Weltbild, K.) Ein franzöſiſcher Friedensaufruf Ankündigung durch Kriegsminiſter Daladier In einigen Tagen werde die franzöſiſche Regierung einen Aufruf an die Welt erlaſſen, in dem ſie ihren Friedenswillen kundgebe. Wenn Frankreich aber den Frieden wünſche, ſo bedeute das nicht, daß es paſſiv und un⸗ tätig bleiben wolle. Dieſer Aufruf an die Welt könne nicht genügen. Man müſſe gleichzeitig den anderen Völkern zeigen, daß Frankreich entſchloſſen ſei, dem Land mit allen zur Ver⸗ fügung ſtehenden Mitteln Achtung zu verſchaf⸗ fen. Hollands Verkreler aus Madrid abberufen im Laufe des Samstags einen Ueberfall auf den Palaſt des Präſidenten der Repu⸗ blik, Azana, verſucht hatten. Sowohl der Präſident wie auch alle Miniſter würden von den Marxiſten ſtreng überwacht, da man be⸗ fürchte, daß die Regierungsmitglieder angeſichts der drohenden Einkreiſung von Madrid durch die nationalen Truppen einen Fluchtverſuch unternehmen könnten. Lebensmilfellnappheit in Jankander Hendaye, 19. Sept. Flüchtlinge, die aus Santander kommen, berichten, daß die Lage dort von Tag zu Tag unerträglicher wird. Die Lebensmittelknappheit mache ſich außerordentlich ſtark bemerkbar. Seit etwa zehn Tagen habe man kein Brot mehr geſehen. Im Hafen von Santander lägen zwei Gei⸗ ſelſchiffe, das eine habe 700 Geiſeln an Bord, das andere 600 Geiſeln. Außerdem be⸗ fänden ſich zahlreiche Geiſeln in den Gefäng⸗ niſſen von Santander. Als Geiſeln würden auch zahlreiche Frauen, junge Mädchen und junge Männer feſtgehalten. Eden in Paris eingelroffen Paris, 20. Sept. Der engliſche Außen⸗ miniſter Eden iſt am Sonntag nachmittag mit dem Flugzeug aus London kommend in Le Bourget eingetroffen. Die Zuſammenkunft mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten wird erſt in den Abendſtunden ſtattfinden, da Blum am Nachmittag auf einer ſozialiſtiſchen Tagung in Poiſſy das Wort ergreifen wird. Der Außenpolitiker des„Paris Soir“, Sauerwein, glaubt im Zuſammenhang mit dieſer Unterredung zu wiſſen, daß Eden wahr⸗ ſcheinlich darauf beſtehen werde, daß die Ab- rüſtungsfrage in Genf nicht voreilig behan⸗ delt werde. Darüber hinaus würden die bei⸗ den Staatsmänner aber auch alle Möglichkeiten prüfen, damit die Genfer Tagung einen er- folgreichen Abſchluß finde. Franzöſiſche Abgeordnele in Berlin Berlin, 19. Sept. Auf einer Studienreiſe iſt eine Gruppe von 17 franzöſiſchen Abge⸗ ordneten zu einem dreitägigen Aufenthalt eingetroffen. Die Gäſte nahmen Gelegenheit, ſich verſönlich über den ſozialen und wirt⸗ ſchaftlichen Aufbau des neuen Deutſchlands zu unterrichten. Ein Tee⸗Empfang, den Botſchaf⸗ ter von Ribbentrop den franzöſiſchen Abgeord⸗ neten im Hotel„Kaiſerhof“ gab, und ein Abendeſſen im Haus der Deutſch-Franzöſiſchen Geſellſchaft ſchloſſen den Aufenthalt ab. Mor⸗ gen wird die Reiſegruppe, die ſich aus Ver⸗ tretern der verſchiedenſten politiſchen Gruppen und Landſchaften Frankreichs zuſammenſetzt, Berlin verlaſſen und auf der Weiterfahrt Dresden beſuchen. — —————ůů—— pp Wirlſchafts aufgaben nach der Nürnberger Proklamalion Die Proklamation des Führers erklärt, daß Deutſchland in vier Jahren in allen jenen Stoffen vom Ausland gänzlich unabhängig ſein muß, die irgendwie durch die deutſche Fähigkeit, durch die Chemie und Maſchi⸗ neninduſtrie ſowie durch den Bergbau ſelbſt beſchafft werden können. Dieſe drei In⸗ duſtrien werden alſo bei der Durchführung des wirtſchaftlichen Vierjahresplanes eine beſon⸗ dere Rolle ſpielen. Ein Teil der Induſtrie hat bereits gewiſſe Vorbereitungen zur Er⸗ reichung der geſteckten Ziele getroffen. Das gilt vor allem für die deutſche chemiſche In⸗ duſtrie, die gerade in den letzten Jahren er⸗ neut Gewaltiges geleiſtet hat. Dabei handelt es ſich aber mehr noch um die forſcheriſche Ar⸗ beit, während man an die induſtrielle Aus⸗ wertung nur zu einem Teil denken konnte. Die Neuinveſtitionen ſind zwar beachtlich, aber ſie ſind wahrſcheinlich nur ein Anfang. Neue Großanlagen werden ſich, je nach dem Stadium der experimentellen Fortſchritte, als notwendig erweiſen. Die deutſche Großchemie hat ſchon einmal, wenn auch lange nicht in dem jetzt vorgezeichneten Rahmen, bewieſen. daß ſie, wenn nötig, in der Lage iſt. Großes zu meiſtern. Wir denken dabei in erſter Linie an die Induſtrie des künſtlichen Stickſtoffs, die in der Zeit des Weltkrieges ihren industriellen Aufbau erfuhr. Der deutſche Bergbau, der, wenn es darauf ankam, ſtets ſeine vaterländiſche Geſinnung be⸗ wieſen hat, war bisher in der Hauptſache da⸗ mit beſchäftigt, die volle Ausnützung ſeiner Kapazität zu erreichen. Die Beſchäftigungs⸗ lage war vor einigen Jahren teilweiſe ſo ſchlecht, daß nicht einmal die Hälfte der Anla⸗ gen ausgenutzt werden konnten. Das hat ſich inzwiſchen geändert. Die meiſten Montanun⸗ ternehmungen ſind dicht an die Vollbe⸗ ſchäftigung herangekommen, ja, vereinzelt wäre, nach Auftragsbeſtand und konjunktureller Berechnung, die Errichtung von Neuanlagen am Platze. Wenn man dieſe Idee bisher nicht verwirklicht hat, ſo ſpielt dabei eine aus der Zeit der letzten Schein⸗ konjunktur mit ihrer übertriebenen Rationa⸗ liſierung zurückgebliebene übertriebene Vor⸗ ſorge eine Rolle, außerdem aber auch die Geldfrage. Es war nicht möglich, die zur Her⸗ ſtellung ſolcher Anlagen notwendigen Mittel am offenen Markte zu beſorgen. Auch die Montan in duſtrie war auf den Weg der Selbſtfinanzierung verwieſen, der eine Durchführung gewaltiger Aufgaben erſt allmählich ermöglicht. Daraus iſt auch die vor⸗ ſorgliche Dividendenpolitik der meiſten Mon⸗ tanunternehmungen abzuleiten, und dieſer Ge⸗ danke wird auch die kommenden Abſchlüſſe der deutſchen Montaninduſtrie beherrſchen. An ſich iſt das nicht einmal etwas Neues, denn aus den Anfängen der Montaninduſtrie haben ge⸗ rade die beſten Unternehmungen in hohem Maße den Aufbau aus eigenen Mitteln vor⸗ genommen und nicht immer den offenen Markt benutzt. Das hat zudem den Vorteil, daß ſo etwas wie Tradition ſogar bei den Aktienun⸗ ternehmungen gewahrt werden kann, denn neue Aktien bedingen ſtets eine Verſchiebung der Beſitzverhältniſſe, woran zur Zeit gewiß kein Intereſſe beſteht. Selbſtfinanzierung muß noch auf geraume Zeit im Vordergrunde ſtehen. Daß unter die⸗ ſen Umſtänden eine ſtabile Lohn- und Preis⸗ politik unerläßlich iſt, iſt ſelbſtverſtändlich, ganz abgeſehen davon, daß, wie der Führer unterſtrich, nicht der Lohn oder die Lohnhöhe das Entſcheidende ſind, ſondern die Produktion und damit jener Anteil, der auf den einzel⸗ nen Kontrahenten am Wirtſchaftsprozeß trifft. Wenn alſo jetzt die Produktion weiter geſtei⸗ gert wird, dann wird eine entſprechende Stei⸗ gerung des allgemeinen Einkommens die ſelbſtverſtändliche Folge ſein. K In der Maſchineninduſtrie wird die Produk⸗ tionsſteigerung ganz beſonders ſchwere Aufga⸗ ben ſtellen, denn hier ſind nicht nur neue An⸗ lden im Wege der Selbſtfinanzierung zu er⸗ ſtellen, ſondern es iſt auch für entſprechenden Facharbeiter nachwuchs zu ſorgen. Die letzte Frage wird immer ſchwerwiegender, an⸗ geſichts der Tatſache, daß bisweilen neue Ar⸗ beitskräfte allein deswegen nicht beſchäftigt werden können, weil der für dieſen Teil not⸗ wendige, zuſätzliche Facharbeiterſtab fehlt. Der Facharbeitermangel hemmt alſo in gewiſſen Sonderfällen geradezu die weitere Verminde— rung der Arbeitsloſigkeit. Bei der Maſchinen⸗ induſtrie kommt als wichtiger Umſtand hinzu. daß dieſe Induſtrie in weitaus geringerem Maße als z. B. der Bergbau Großunterneh⸗ mungen umfaßt. Vielleicht iſt hier der freien Initiative ein verhältnismäßig größerer Spielraum gelaſſen. Die deutſche Wirtſchaft brauch. die ſchöpferiſchen Kräfte heute mehr denn je. Eines ſteht feſt: Wenn es gilt, die wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte Deutſchlands unter allen Umſtänden auf ein Höchſtmaß zu ſteigern, dann ſpielt bei ſolchen Ueberlegungen die Koſtenfrage nicht die gleiche Rolle wie früher, ſondern ausſchlaggebend iſt in erſter Linie, ob es überhaupt möglich iſt, ein Erzeugnis, das wir vom Ausland beziehen müſſen, herzuſtel⸗ len Natürlich denkt man nicht an phan⸗ taſtiſche Projekte. Dr. Schacht hat einmal ge⸗ ſagt: man könne ſelbſtverſtändlich bei dem heutigen Stand der Technik und Chemie aus dem Meerwaſſer Gold gewinnen, denn das ſei D Dr. Goebbels in Griechenland Zwiſchenlandung in Belgrad Belgrad, 20. Sept. Auf dem Fluge nach Athen trafen Reichsminiſter Dr. Goebbels und Frau Goebbels wenige Minuten vor 14 Ühr auf dem Belgrader Flugplatz ein Zur Begrüßung batten ſich der Ortsgruppenleſter uhlmann mit zahlreichen Parteigenoſſen und der deutſche Geſchäftsträger von Jan⸗ ſon eingefunden. Von jugoflawiſcher Seite waren der Kommandant des Flugplatzes und die Berichterſtatter der hieſigen Preſſe zugegen. Nach kurzer herzlicher Begrüßung wurde der Flug nach Athen fortgeſetzt. Begeiſterter Empfang durch die Bevölkerung Sonntagabend 19 Uhr traf auf dem Athener Flugplatz Tatoi mit dem Sonderflugzeug Reichsminiſter Dr. Goebbels mit ſeiner Gattin ein. Im Gefolge des Miniſters befanden ſich ſein perſönlicher Referent, Miniſterialrat Hanke, Regierungsrat v. Weyßenhoff und Adjutant v. Wedel vom Propaganda⸗ miniſterium, ſowie einige perſönliche Freunde. Zur Begrüßung des Miniſters hatten ſich auf dem Flugplatz eingefunden in Vertretung des griechiſchen Miniſterpräſidenten Metaxas der Chef des Protokolls Vikelas, der deutſche Ge⸗ ſchäftsträger in Athen Dr. Kordt mit Ge⸗ ſandtſchaftsſekretär Velhagen, ſowie der Landesleiter der NSDAP. Griechenlands Dr. Wrede und der Ortsgruppenleiter der NSDAP. Athen Dr. Crome, ſämtlich mit ihren Damen. Die Kunde von dem Eintreffen des Reichs⸗ miniſters hatte ſich ſchnell verbreitet, und die Bevölkerung bereitete Dr. Goebbels einen be⸗ geiſterten Empfang. Sofort nach der Landung begab ſich der Miniſter nach dem Cieil⸗Hotel in Kefiſſta, einem Kurort in der Nähe Athens, wo er Wohnung nehmen wird. Die griechiſche Preſſe heißt Dr. Goebbels willkommen 5 Anläßlich des Beſuchs des Reichsminiſters Dr. Goebbels in Athen weiſt die Athener Sonntagspreſſe auf die Anerkennung hin, die Reichsminiſter Dr. Goebbels auf dem Reichs⸗ parteitag in Nürnberg dem griechiſchen Kampf gegen den Umſturz gezollt hat. Die Blätter heißen den Gaſt herzlich willkom⸗ men und verſichern, daß er bei Volk und Staat einer beſonders freundlichen Aufnahme ſicher ſein könne. Da der König von Griechenland ſich zurzeit noch auf ſeinem Sommerſitz in Korfu befindet, wird ſich Reichsminiſter Dr. Goebbels heute vormittag in Begleitung des deutſchen Ge⸗ ſchäftsträgers Dr. Kordt im königlichen Palais in die Beſuchsliſte einzeichnen. Darauf wird er dem Miniſterpräſidenten Metaxas, dem Mi⸗ niſter für Preſſeweſen, Nikoloudis, und dem Gouverneur von Athen, Kotzias, dem früheren Oberbürgermeiſter von Athen, Beſuche abſtat⸗ ten. 5 herzlicher Empfang der hillerjugend in Rom Rom, 20. Sept. Die italieniſche Haupt⸗ ſtadt bereitete am Sonntag mittag den aus Florenz kommenden 452 Hitlerjungen einen überaus herzlichen Empfang. Schon lange vor Ankunft des Zuges hatte ſich am Bahnhof eine große Menſchenmenge eingefun⸗ den. Auf dem Bahnſteig hatte eine For ma⸗ tion der Balilla Aufſtellung genommen. Zur Begrüßung der deutſchen Gäſte waren die Führer der römiſchen Balilla, Vertreter des Duce und des Erziehungsminiſteriums und die römiſchen HJ.⸗ und BdM.⸗Gruppen mit Vertretern der beiden Botſchaften, der Kreis- und Ortsgruppenleitung ſowie der Kolonie erſchienen. Die Anfahrt des Zuges erfolgte unter Trommelwirbel der Balilla, in den ſich ſtarkes Händeklatſchen und Heilrufe auf Hit⸗ ler und Muſſolini mengten. Nach der offiziel⸗ len Begrüßung nahmen Balilla,§J. und BdM. auf dem Bahnhofsplatz Aufſtellung, der wegen des ungewöhnlichen Andrangs des Pub⸗ likums für den Verkehr vollſtändig geſperrt worden war. Der flott geſpielte Königsmarſch und die Giovinezza wurden von der Menge mit lautem Jubel aufgenommen. Der Beifall ſteigerte ſich noch bei den Heilrufen auf den König und den Duce. Dann marſchierten die Hitlerjungen, geführt von der Balilla, mit klingendem Spiel zu ihren Quartieren, zwei Schulgebäuden. Die vorzügliche Haltung der Hitlerjungen erregte lebhafte Bewunderung. der die Menge immer wieder durch Beifall und Hochrufe Ausdruck verlieh. Reichsjugendführer Baldur von Schirach und Staatsſekretär Ricci treffen im Laufe des Sonntag nachmittag in Rom ein. Reichsjugendführer Baldur von Schirach in Florenz §§8 Florenz, 19. Sept. Am Samstag⸗- nachmittag traf der Reichsjugendführer Bal⸗ dur von Schirach, wie der Reichsjugend⸗ preſſedienſt meldet, zur Teilnahme an der Ita⸗ lienfahrt der 452 Hitlerjungen in Florenz ein. Er wurde auf dem Flugplatz von dem Präſi⸗ denten der Balilla Staatsminiſter Ricci und ſeinem Stabe, den höchſten Vertretern der Flo⸗ renzer Behörden ſowie der deutſchen Kolonie herzlich begrüßt. Unmittelbar nach ſeiner Ankunft legte der Reichsjugendführer einen Kranz für die Gefal⸗ lenen nieder, ebenſo Kränze am Grab Michel⸗ angelos und am Cenotaph Dantes. Von hier aus begaben ſich Baldur von Schirach und der faſchiſtiſche Jugendführer Italiens Ricci zum Rathaus, dem Palazzo Vecchio, wo ihnen zu Ehren das Stadtoberhaupt von Florenz einen Empfang veranſtaltete, an dem auch die 452 Hitlerjungen mit Angehörigen der faſchi⸗ ſtiſchen Parteigliederungen teilnahmen.— Am Abend waren der Reichsjugendführer und ſeine Begleitung Gäſte des Staatsminiſters Ricci. In den Straßen von Florenz wurde der Reichsjugendführer überall von der florentini⸗ ſchen Bevölkerung mit herzlichem Händeklat⸗ ſchen und erhobener Rechten begrüßt. Als die deutſche Jugend in muſtergültiger Diſ⸗ ziplin mit klingendem Spiel nach dem Empfang im Rathaus durch die Stadt zu ihrem Quar⸗ tier, einer faſchiſtiſchen Schule, zog, waren die Straßen von einer Menſchenmenge umſäumt, die die Fahnen mit dem Fahnengruße ehrten und immer wieder Beifall klatſchten. Die brau⸗ nen Jungen haben ſich in den zwei Tagen ihres Aufenthalts die Herzen der Bevölkerung von Florenz erobert. Wenn das Dröhnen der Jung⸗ volktrommel und die ſchmiſſigen Klänge des HJ ⸗Muſikzuges in den Straßen der alten Stadt ertönten, dann ſammelte ſich ſofort die Bevöl- kerung und bekundete ihre Sympathie. Am Freitag beſuchten die Hitlerjungen u. a. auch das im Neubau befindliche Haus der Ba⸗ lilla, das in ſeiner monumentalen Anlage und ſeiner großzügigen Raumgeſtaltung einen ge⸗ waltigen Eindruck macht. Reichsarbeitsdienſtführer hierl ſpricht zu den ſcheidenden Arbeitsdienſtmännern Landsberg(Warthe), 20. Sept. Die Landſchaft rund um die Loppower Schanze bot den rechten Rahmen für die Entlaſſungfeier. die am Sonntag vormittag der Reichsarbeits⸗ dienſt hier veranſtaltete. Auf der Schanze er⸗ hebt ſich ein Mahnmal, das ſtetig wächſt. Stein fügt ſich zu Stein, und in jedem wird in kur⸗ zen Worten eingemeißelt, was die Gruppe 86 des Reichsarbeitsdienſtes leiſtete. techniſch möglich, aber es ſei nicht wirtſchaft⸗ lich. Sofern es ſich aber im Vergleich zum Auslande um preisliche Unterſchiede handelt, die die Struktur einer Wirtſchaft nicht ver⸗ zerren, wird es ſich die deutſche Wirtſchaft nicht nehmen laſſen, ein Erzeugnis ſelbſt her⸗ zuſteſflen auch wenn es etwas teurer zu ſtehen kommt, genau ſo wie ſie im Export gezwun⸗ gen ſein kann, den umgekehrten Weg zu be⸗ ſchreiten, wenn es ſich darum handelt, den Lebensmittelbedarf des deutſchen Volkes unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen. Denn davon geht letzten Endes alles aus. Der Vierjahresplan Adolf Hitlers ſoll dem deutſchen Volk die Sorge um die Befriedigung ſeiner Lebensbedürfniſſe nehmen. Ein beque⸗ merer Weg iſt es freilich, die Befriedigung irgenduelcker Bedürfniſſe mit Hilfe auslän⸗ diſche. Anleihen zu ermöglichen, weil das ja die nächſte Generation„auszubaden“ hat. Das Dritte Reich wählt den anderen Weg, bei dem es die kommende Generation, die heutige Ju⸗ gend, immerhin weſentlich leichter haben wird als wir. 650 Arbeitsmänner, die ihr halbes Pflicht⸗ jahr abgedient haben und nun zur Entlaſſung kommen, ſtanden noch einmal unter den blin⸗ kenden Spaten, die ſie in freudigem Einſatz ſo oft geführt haben, um Neuland für Deutſchland zu erobern oder Land zu verbeſſern. An der Feier nahm der geſamte Reichsarbeitsdienſt in vielen hundert Lagern teil. Die Feier wurde auf den Deutſchlandſender übertragen. Reichsarbeitsdienſtführer Hierl richtete am Schluß der erhebenden Feierſtunde eine An⸗ ſprache an die Männer des Reichsarbeitsdien⸗ ſtes, in der er zunächſt an den Tag des Ar⸗ beitsdienſtes in Nürnberg erinnerte. Der Reichsarbeitsdienſtführer forderte die Arbeits⸗ dienſtmänner auf, die Worte im Herzen zu be⸗ wahren, die der Führer für ſeinen Reichsar⸗ beitsdienſt gefunden habe. Vergeßt nie das Ge⸗ löbnis, ſo ſagte Hierl u. a., daß Eure Kamera⸗ den auf dem Zeppelinfeld für euch alle abge⸗ legt haben, das Gelöbnis: unſer ganzes Leben ſoll ein großer Arbeits⸗ dienſt für Deutſchland ſein. Wohin euer weiterer Lebensweg führen mag, tut Eure Pflicht für euer Volk als ganze Deutſche Män⸗ ner. Und ſo wie ihr im Arbeitsdienſt gute Ka⸗ meraden wart, ſo haltet auch gute Kamerad⸗ ſchaft als Glieder unſerer großen deutſchen Volksgemeinſchaft und zwar nicht nur bei Feſten, ſondern auch im Alltag und vor allem in ſchweren Zeiten. Der Glaube an unſeren Führer und an die ewigen Werte unſeres Vol⸗ kes hat Deutſchland aus Erniedrigung und Schande wieder zu Ehren gebracht. Laßt Euch dieſen Glauben durch nichts und niemand mehr rauben. Der Reichsarbeitsführer ſchloß, nachdem er den Kameraden Wünſche für ihren weiteren Lebensweg ausgeſprochen hatte, mit einem be⸗ geiſtert aufgenommenen Heil Hitler! die Hheimwehrverhandlungen Steidle zurückgekehrt.— Starhemberg nach Ungarn abgereiſt Wien, 19. Sept. Die am Sonnabend aus Innsbruck in Wien eingetroffenen Mel⸗ dungen über die Vorgänge in der Tiroler Heimwehr legt man allgemein dahin aus, daß ſich die Tiroler Heimatſchützen endgültig von der Führung Starhembergs losgeſagt haben. Die Wendung„Abkehr von der zentraliſtiſchen Tendenz“ in der Freitagsrede des jetzigen Ti⸗ roler Landesführers Dr. Gerber vor den Tiroler Heimwehrunterführern kann in Wien nicht anders verſtanden werden. Weiter wird bekannt, daß die Tiroler Heimwehr den ehe⸗ maligen Heimwehrbundesführer von Tirol, Dr. Steidle, nach Innsbruck zurückberufen babe. Steidle war ſeinerzeit von Starbemberg abgeſetzt und ſpäter zum öſterreichiſchen Gene⸗ ralkonſul in Trieſt ernannt worden. Seine Re⸗ aktivierung in die von ihm gegründete Tiroler Heimwehr bedeutet eine ebenſolche Abkehr von Starhemberg wie der Beſchluß der Wiener Heimwehrführer nach der Rückkehr Feys. Die Verhandlungen um die Neugeſtaltung des Heimatſchutzes, die Freitag und Sonnabend in der Wiener Bundesführung geführt wurden, ſind, wie verlautet, bisher zu keinem Ergebnis gelangt. Während man urſprünglich annahm, daß Starhemberg dieſe Beſprechungen ſelbſt lei⸗ ten würde, hat er den Vorſitz bei den Verhand⸗ lungen überraſchenderweiſe dem Bundesführer⸗ Stellvertreter Wenninger überlaſſen. Star⸗ hemberg ſelbſt iſt Freitagabend wieder nach Totis, dem Schloß des Grafen Eſterhazy in Un⸗ garn abgereiſt. Geſcheilerles Bolſchewiſierungserperimenk in einer franzöſiſchen Fabrik Paris, 20. Sept. Der Induſtriellenver⸗ band von Lyon hat der Preſſe eine Mitteilung übermittelt, die auf die ſchweren Aus⸗ ſchreitungen in der Kunſtſeiden⸗ fabrik Rodiacete Bezug nimmt, wo bekanntlich die Direktoren und Ingenieure von den Streikenden eine ganze Nacht hindurch in ihren Büroräumen feſtgehalten und erſt auf das Eingreifen des Präfekten und des Bürgermei⸗ ſters von Lyon, Herriot, befreit wurden. In der Mitteilung des Lyoner Induſtriellen⸗ verbandes wird feſtgeſtellt, daß die Belegſchaft der Fabrik Rodiacete ſeit mehreren Tagen den Verſuch gemacht habe, auf eigene Fauſt den Betrieb weiterzuführen. Die Geſellſchaft hätte demgegenüber die polizeiliche Räu⸗ mung auf Grund eines Gerichtsbeſchluſſes er⸗ wirken oder die Gas⸗ und Waſſerzufuhr zu den Fabrikgebäuden ſperren können. Man habe aber keine derartigen Maßnahmen ergriffen, weil man dieſen Verſuch des Arbeiterausſchuſ⸗ ſes in der Fabrik frei durchführen laſſen wollte, um durch die Erfahrung zu beweiſen, ob eine Produktion ohne Ingenieure und ohne Direkto⸗ ren durchführbar ſei. Das Ergebnis dieſes Ver⸗ ſuches ſei, daß die Fabrik die Arbei⸗ ten eingeſtellt habe. Daraufhin habe die Arbeitergewerkſchaft den Präfekten gebeten, die Verhandlungen einzuleiten. Jenſalionelles Vahlmanöver gegen RNooſevelt Newyork, 20. Sept. Das Hearſt⸗Blatt „New Pork American“ veröffentlicht in gro⸗ ßer Aufmachung einen Bericht, den der ameri⸗ kaniſche kommuniſtiſche Präſidentſchaftskandi⸗ dat Browder an die Komintern erſtattet haben ſoll und der angeblich in der Juli⸗Aus⸗ gabe der Moskauer Zeitſchrift„Kommuniſti⸗ ſche Internationale“ erſchienen iſt. In dieſem Bericht erklärt Browder, daß die KPD der Vereinigten Staaten den Präſidenten Rooſe⸗ velt bei den bevorſtehenden Präſidentſchafts⸗ wahlen unterſtützen werde, um hierdurch den Weg zur Bildung einer Farmer⸗ und Ar⸗ beiterpartei bei den Präſidentſchaftswahlen des Jahres 1940 mit Hilfe der unabhängigen Gewerkſchaftsgruppe unter John Lewis zu ebnen. Das Hearſt⸗-Blatt zieht in einem Kom⸗ mentar die Folgerung, daß Rooſevelt ſich„in⸗ direkt der Unterſtützung fremder Organiſatio⸗ nen bediene, die der amerikaniſchen Regie⸗ rungsform feindlich gegenüberſtehen.“ Kurz nach Erſcheinen des Blattes wurde vom Preſſeſekretär des Weißen Hauſes eine Erklärung ausgegeben, in der es heißt, daß dieſer Artikel ein„Gemeines Machwerk“ ſei, das den Zweck verfolge, die amerikani⸗ ſche Nation irre zu führen. Der Prä⸗ ſident wolle und wünſche nicht die Stimmen oder die Unterſtützung von Einzelperſonen oder Gruppen, die Anweiſungen von einer ausländiſchen Stelle erhielten. Derartig zu⸗ rechtgeſtutzte tendenziöſe Aufſätze würden von jedem anſtändigen Bürger abgelehnt. Am gleichen Tage hat der„Radio⸗Prieſter“ Coughlin den Präſidenten aufgefordert, zu er⸗ klären, daß er keine Wahlunterſtützung durch den Kommuniſtenführer Browder wünſche. Braſilianiſche Ehrung für die Helden des Alcazar Rio de Janeiro, 20. Sept. Das bra⸗ ſilianiſche Parlament ehrte in ſeiner letzten Sitzung die bei der Verteidigung des Alcazars in Toledo gefallenen Helden durch eine Minute des Schweigens. Die Abgeordneten hatten ſich von ihren Sitzen erhoben. — 2 ter wege tand nun un wurde keilunt tum liegt C der J heißt Haltm die le Die tung noch! den S zum! in den aufmer entſchle Chin * U ö 0 Ine mei wi Ching ſeien 0 loren 0 m Chi duwer, gen dot nahme dig nat waeſaltung Sonnabend in nuten, n Enebniz „Vethand, desführer, l. Star, didder nag g in In, Heſellchant 2 luſſes er⸗ * Nen egen W in g- er ame aft landi⸗ nmgigen 1118 zu ſich„in aniſatlo⸗ n Rege 1 1 ig ent 4 heizt, e duc, n det Ur- Sinnen ole! ſpelte on u 0* 0 bon weſtt⸗ zu er⸗ Großes Manöver in unſerem Gau heule Beginn bei Bad Nauheim der Führer, der Reichskriegsminiſter und die Oberbefehlshaber nehmen leil Bad⸗ Nauheim, 20. Sept. Am 21. Sep⸗ tember nimmt im Naum Aſchaffenburg— Mei⸗ ningen— Bebra— Treyſa— Bad⸗Nauheim die große Herbſtübung 1936, das größte Manö⸗ ver der Nachkriegszeit, ihren Anfang. Die Uebungen dauern ohne friedensmäßige Unter⸗ brechung bis zum 25. September. Die Bedeutung dieſes militäriſchen Schau⸗ ſpiels liegt einmal in der großen Zahl der da⸗ ran beteiligten Truppen, zum anderen aber in der Tatſache, daß hier zum erſten Mal die junge deutſche Mannſchaft im erſten Jahre nach der Wiedereinführung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht ihre Einſatzbereitſchaft zeigen kann. Die großen Herbſtübungen des Jahres 1936 ſollen der Ausbildung der Truppe und ihrer Führer im größeren Verbande dienen. Es iſt damit keinerlei militäriſch⸗politiſche Demonſtrationsab⸗ ſicht verknüpft. Das Oberkommando des Hee⸗ res iſt ſich darüber klar, daß die Manöver nach einer ſo kurzen Aufbauzeit und der Einjährigen⸗ Ausbildungszeit außerordentlich hohe Anforde⸗ rungen an Führung und Truppe ſtellen. Trotz⸗ dem werden alle möglichen Reibungen und Schwierigkeiten in Kauf genommen in der Ueberzeugung, daß der im deutſchen Heer über⸗ all vorhandene beſte Wille und der Geiſt der Truppe damit fertig werden. Die Leiſtungen, die von der Truppe verlangt werden, ſind wieder außerordentlich hoch. Die Erfahrungen, die bereits bei ande⸗ ren Manövern in dieſem Jahre gemacht wur⸗ den. beſtätigen jedoch, daß das neue Heer mit den Ausbildungsergebniſſen zufrieden ſein kann. Beſonders dort, wo es auf den Willen zum Durchhalten ankommt, hat die Truppe ihr Beſtes bewieſen. Zum erſten Male werden ſeit dem Kriege bei einem größeren Manöver des Heeres in Deutſchland keinerlei Atrappen und Flaggen, die Geſchütze und Panzerwagen dar⸗ ſtellen ſollen, ſowie Ballons zur Darſtellung von Flugzeugen erſcheinen: Die Panzerwaffe und die Luftwaffe ſind an den großen Herbſt⸗ übungen 1936 beteiligt. Am Vorabend des Manövers iſt Bad⸗ Nauheim gewiſſermaßen der Mittelpunkt der an der Uebung teilnehmenden prominenten Gäſte geworden. Schon die Teilnahme des Reichskriegsminiſters von Blomberg, der Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile, mehrere Reichsminiſter und Reichsſtatthalter, zahlreicher parteiamtlicher und ſtaatlicher Dienſtſtellen und Behörden, vieler ehemaliger Offiziere der alten Armee und des Reichshee⸗ res, darunter Generaloberſt von Seeckt, Chef des Infanterie⸗Regiments 67, ſind ein Be⸗ weis für die überragende Bedeutung dieſes militäriſchen Schauſpiels. Von der Verbun⸗ denheit unſerer Wehrmacht mit der Partei zeugt die Teilnahme des Stabschefs der SA Lutze, des Reichsführers der SS Him m⸗ ler, des Korpsführers des NSKK Hühn⸗ lein, des Reichsarbeitsführers Reichsleiter Hierl, ferner des Generals der Polizei Da⸗ luege und des Leiters des Hauptamtes für Kriegsopferfürſorge Oberlindober. Sehr zahlreich ſind auch Militär⸗Attachés ausländiſcher Staaten zu den Manö⸗ 5 1 ie Leitung der großen Herbſtübung hat der Oberbefehlshaber der Gruppe II General der Artillerie Ritter von Leeb, die roten Trup⸗ pen des V. Armeekorps ſtehen unter Leitung des Generals der Infanterie Geyer, die blauen Truppen des IX. Armeekorps unter Ge⸗ neral der Artillerie Dollmann. Die Lage und Führung durch die Leitung läßt den Ent⸗ ſchlüſſen der Parteiführer von rot und blau weitgehend Spielraum. Es wird nicht, wie es teilweiſe in anderen Armeen Sitte iſt, ein ge⸗ ſtelltes Gefecht, das vorher in allen Einzelheiten feſtgelegt iſt, gezeigt. Scharfe Fprache Japans gegen China Tokio, 20. Sept. Der japaniſche Botſchaf⸗ ter in China, Kawaroe, hat ſich am Sonntag wegen der durch die letzten Zwiſchenfälle ent⸗ ſtandenen japaniſch⸗chineſiſchen Span⸗ nung telegraphiſch nach Tokio gewandt und um neue Anweiſungen gebeten. Daraufhin wurden eiligſt Sitzungen der zuſtändigen Ab— teilungschefßs und mehrerer Miniſter anbe⸗ raumt. Ueber das Ergebnis der Sitzungen liegt nur ein Bericht über die Beſprechungen der Marineleitung vor. In dem Domei-Bericht heißt es, die Marine befürworte eine ſcharfe Haltung gegen die Nanking-Regierung, die für die letzten Zwiſchenfälle voll verantwortlich ſei. Die Marine verlange die ſofortige Sä u be⸗ rung Pokhois, wo die 19. Armee immer noch regiere, andernfalls werde die Marine den Schutz der Japaner in China übernehmen. „Um die Kuomintang-Regierung“, ſo heißt es in dem Bericht dann,„auf den Ernſt der Lage aufmerkſam zu machen, hat ſich die Marine entſchloſſen, mit Aktionen an das Herz Chinas zu gehen.“ In einem weiteren Bericht der Agentur Do— mei wird erklärt, daß Verhandlungen mit China auf der bisherigen Grundlage zwecklos ſeien, da auf dieſe Weiſe nur koſtbare Zeit ver⸗ loren gehe und die japanfeindliche Bewegung in China nur ermutigt werde. Botſchafter Kawaroe werde Nanking beſtimmte Forderun⸗ gen vorlegen, von deren bedingungsloſer An⸗ nahme Japan ſein weiteres Verhalten abhän⸗ gig machen werde.. Das Ergebnis der ſonntäglichen Beratungen der übrigen zuſtändigen Stellen wird noch ſtreng geheim gehalten. ſtentum der Abreiſe des Führers ins Manöver ⸗ gelände Berlin, 20. Sept. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht hat ſich heute zu den in der Gegend von Fulda ſtattfindenden großen Herbſtmanövern des Gruppenkomman⸗ dos II begeber der Jührer beim IX. Armeekorps Als Abſchluß der Herbſtübungen des IX. Armeekorps fand bei Großenenglis ſüdlich Fritzlar in Anweſenheit des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht die feier— liche Uebergabe der neuen, vom Führer verliehenen Truppenfahnen an die Truppenteile des IX. Armeekorps ſtatt. dem Führer ſieht man Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall v. Während der Parade des IX. Armeekorps vor dem Führer. Neben Blomberg, den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherrn v. Fritſch, ſowie General der Flie⸗ ger Milch. Hinter dem Podium die neuen Fahnen. (Weltbild, K.) Kampf dem Bolſchewismus hirlenbrief des Erzhiſchofs von Edinburgh gegen den Kommunismus London, 19. Sept. Der katholiſche Erz⸗ biſchof von Edingburgh, Mac Donald, ließ in allen Kirchen ſeiner Erzdiözeſe einen Hir⸗ tenbrief verleſen, in dem er auf die Gefahren des Kommunismus hinweiſt. Er ſchreibt u. a.: Der erſchütternde Ausbruch des Kommunis⸗ mus in Spanien hat der ganzen zivili⸗ ſierten Welt einen Schlag verſetzt. Die unbeſchreiblichen Grauſamkeiten an Prieſtern und Nonnen, die verabſcheuungswür⸗ digen Verbrechen an Heiligenbildern, Kirchen und Darſtellungen des Heilands ſowie die ſinnloſe Revolte gegen jedes Geſetz und jede Ordnung zeigen ohne Zweifel, daß das Chri⸗ Feind iſt, auf den man zielt. Gott ſelbſt iſt der Gegner. Der Papſt habe erklärt, daß der Kommunismus die große Gefahr für die Menſchheit ſei. Aber trotz des rieſigen Ernſtes ſeines Appells begreife ein großer Teil der Welt die Bedeutung der auf— geworfenen Frage nicht. Ein amerikaniſcher Feldzug gegen den Kommunismus Newyork, 20. Sept. In Wayne(Indiana) hat der katholiſche Biſchof John Francis Noll, det Vorſitzender der katholiſchen Laienorgani⸗ ſationen in den Vereinigten Staaten iſt, den Beginn eines antikommuniſtiſchen Feldzuges bekanntgegeben, der ſich über das ganze Land erſtrecken wird. Der Feldzug wird am B. Ok⸗ tober ſeinen Höhepunkt erreichen, wenn von allen Kanzeln gegen Moskau gepredigt wird. Jührende belgiſche Marxiſlen als Waffenſchieber „Nation Belge“ über die Waffenankaufsver⸗ ſuche der Madrider Regierung in Belgien Brüſſel, 19. Sept. Ueber die ankaufsverſuche der marxiſtiſchen ſpaniſchen Regierung in Belgien teilt die„Nation Belge“ am Samstag bemerkenswerte Einzelheiten mit, aus denen ſich ergibt, daß führende Angehörige der marxiſtiſchen Bel giſchen Arbeiterpartei, die mit ſechs Miniſtern im Kabinett van Zeeland vertreten iſt, in engſten Beziehungen mit den Beauf— tragten der Madrider Regierung ſtehen, die nach Belgien kommen, um hier Waffen und Kriegsmaterial für die roten Truppen zu kaufen. Das Blatt berichtet, daß ein Beauftragter der ſpaniſchen Regierung ein gewiſſer Haupt⸗ mann Hueſca, im Zug zwiſchen Brüſſel und Antwerpen ſeine Mappe mit ſehr auf⸗ ſchlußreichen Schriftſtücken verloren habe. Die Mappe wurde von Eiſenbahnbeamten gefun⸗ den, und dadurch bekam man von den intereſ⸗ ſanten Schriftſtücken, die ſie enthielt, Kennt⸗ nis. In einem dieſer Schriftſtücke heißt es, Waffen⸗ daß ſich der Hauptmann Hueſca wegen der Waffenlieferungen an den Generalſekretär der Belgiſchen Arbeiterpartei, Jean Delvigne, wenden möge. Delvigne ſelbſt iſt erſt vor kurzem von einer Reiſe nach Spanien zurück⸗ gekehrt, und es iſt anzunehmen, daß ſeine Reiſe mit den Aufträgen zuſammenhängt, die Hueſca gegeben worden ſind. Eine weitere intereſſante Beleuchtung er⸗ fährt dieſe Angelegenheit dadurch, daß nach den Mitteilungen des erwähnten Blatts der Generalſekretär Delvigne der Sohn eines ehe⸗ maligen Lütticher Abgeordneten iſt, der von der Regierung van Zeeland in Vorſchlag ge⸗ bracht worden iſt, um als königlicher Kom, miſſar die Kontrolle über die Rüſtungsfabri⸗ kation in Belgien in die Wege zu leiten.(ö) Marxiſtiſche umkriebe in Belgien S8 Brüſſel, 19. Sept. In Charle⸗ roy hat die Polizei Liſten beſchlagnahmt, in denen alle Unterkunftsräume der bei den Links revolutionären beſonders verhaßten ſtaatlichen Gendarmerie und die wichtigſten öffentlichen Gebäude verzeichnet waren. An⸗ dere Liſten enthielten die Namen von Poli⸗ zeiangehörigen mit Adreſſen, ſowie die An⸗ ſchriften von Gegnern der revolutionären Be- wegung. Die Staatsanwaltſchaft Samstag auch die Mappe, beſchlagnahmte am die ein Waffen⸗ käufer der Madrider Regierung in Belgien verloren hatte. Aus den Schriftſtücken, die die Mappe enthielt, geht hervor, daß ſich die marxiſtiſche ſpaniſche Regierung bei ihren Waffenkaufsverſuchen bekannter Perſönlichkei⸗ ten der belgiſchen ſozialiſtiſchen Partei be⸗ dient hat. „Times“ begrüßt deulſch-franzö⸗ ſiſche Fühlungnahme London, 18. Sept. In einem Leitartikel, der ſich mit der beabſichtigten Fünfmächte⸗ konferenz befaßt, begrüßt die„Times“ u. a. die kürzlichen deutſch-franzöſiſchen Be⸗ ſprechungen; ſie hätten gezeigt, wieweit die franzöſiſchen und deutſchen Miniſter erken⸗ nen, daß es Fragen gäbe, über die ſie ſich im gemeinſamen Intereſſen einigen ſollten. Dieſe Fragen beträfen die Wiederbelebung des in⸗ ternationalen Handels und die Wiedergewin⸗ nung der Wohlfahrt. kleine poliliſche Nachrichten König Eduard 8. in Schottland London, 20. Sept. König Eduard traf am Sonnabend in Schloß Balmoral in Schott⸗ land ein, wo er vorausſichtlich die nächſten drei Wochen Aufenthalt nehmen wird. Vor der 25. Ozeanüberquerung des EJ„Hindenburg“ §s Frankfurt a. M., 19. Sept. Bedeut⸗ ſame Zahlen ranken ſich um die Fahrten des Luftſchiffes„Hindenburg“. Bei der letzten Nordamerikareiſe des Luftſchiffes befand ſich der 1000. Ueberſeefahrgaſt an Bord. Auch die nächſte Nordamerikafahrt des LZ. „Hindenburg“, die am 26. September von Frankfurt a. M. aus beginnt, wird im Zeichen einer ſtolzen Zahl ſtehen: es iſt die 25. Ozean⸗ überquerung des Luftſchiffes. 5 Daß es dem Luftſchiff gelungen iſt, inner⸗ hal von knapp ſechs Monaten 25mal fahrplan⸗ mäßig mit Paſſagieren, Poſt und Fracht den Ozean zu überqueren, iſt ein neuer Rekord in der ergebnisreichen, kurzen Betriebszeit, denn dieſe Zahl bedeutet, daß das Luftſchiff in je⸗ dem Monat durchſchnittlich vier Fahrten über den Nord⸗ und Südatlantik durchführte. Die Nachfrage nach Plätzen für die beiden letzten diesjährigen Nordamerikafahrten des LZ.„Hindenburg“ iſt ſchon jetzt ſo ſtark, daß es ſeine nächſte Ausreiſe wieder mit vollbeſetz⸗ ten Kabinen antreten wird. Die neue Jubi⸗ läumsfahrt des Luftſchiffes„Hindenburg“ be⸗ deutet einen weiteren Meilenſtein in der Ent⸗ wicklung der deutſchen Luftſchiffahrt nach Ueberſee. Berheerender Flurm über dem Bodenſee Drei Todesopfer? Lindau, 21. Sept. Am Sonntag gegen 17.30 Uhr tobte ein etwa einſtündiger Föhn über den Bodenſee in der Gegend von Lindau mit großer Heftigkeit. Da einige Segelboote nicht den ſchützenden Hafen auf⸗ ſuchen konnten, mußte der polizeiliche Waſſer⸗ ſchutz Lindau mit zwei Motorbooten auslaufen. In einer Bucht kenterte ein Segler, deſ⸗ ſen Inſaſſen, drei Dornbirner Studenten, von dem Waſſerſchutzbobot aufgenommen werden konnten. Die Inſaſſen eines weiteren Segel- boots konnten ebenfalls gerettet werden. Ein dritter Segler kenterte zwiſchen Lindau und Bregenz. Nach Augenzeugenberichten ſoll dieſes Boot drei Perſonen an Bord gehabt haben, die aber, obwohl der Dampfer„Kemp⸗ ten“ ſofort zur Rettung ausfuhr, nicht mehr aufgefunden werden konnten. Sie ſind wahr⸗ ſcheinlich ertrunken. In einer aufgefiſchten Aktenmappe fand man Papiere, die auf den Namen eines Poſthilfsarbeiters aus Höchſt in Vorarlberg lauteten. Die innenpolikiſche Lage Frankreichs Rede des Miniſterpräſidenlen Blum Paris, 20. Sept. Auf einer Kundgebung der Sozialiſtiſchen Partei am Sonntag im Stadion von Poiſſy bei Paris ſprach Mi⸗ niſterpräſident Leon Blum über die innen⸗ politiſche Lage. Es handle ſich heute darum, ſo erklärte er, die von der Kammer verabſchie⸗ deten Sozialgeſetze in die Wirk⸗ lichkeit umzuſetzen. Bei Wiederzuſam⸗ mentritt des Parlaments werde die Regie⸗ rung neue Geſetzsvorſchläge einbrin⸗ gen, ſo ein Geſetz zur Schaffung eines Na⸗ tionalfonds für die Unterſtützung der Arbeits⸗ loſen und ein Geſetz über die Schaffung einer Haftpflichtverſicherung gegen landwirtſchaft⸗ liche Schäden. Die praktiſche Durchführung der Sozialpolitik der Regierung ſtoße ſelbſtver⸗ ſtändlich auf gewiſſe Schwierigkeiten. Die Re⸗ gierung habe das aber im Voraus gewußt. Sie habe beiſpielsweiſe gewußt, daß die Aus⸗ wertung der landwirtſchaf tlichen Er⸗ zeugniſſe eine gewiſſe Preisſteigerung nach ſich ziehen würde. Er hoffe aber, daß ſich dieſe Preisſteigerung nicht auf die lebensnot⸗ wendigſten Lebensmittel ausdehnen werde. Bedauerlich ſei, daß die Bemühungen immer von gewiſſen Seiten geſtört würden. Die fran⸗ zöſiſche Regierung habe alles getan, ſo erklärte er u. a. weiter, um gewiſſe Befürchtungen, wo⸗ nach der europäiſche Friede in Gefahr ſei, zu zerſtreuen. Sie beſtänden aber weiter. Er ſei überzeugt, daß die Wiederankurbelung der Wirtſchaft nur möglich ſei, wenn man in einer geſunden und ruhigen internationalen At⸗ moſphäre lebe. Der Miniſterpräſident kam dann auf die Arbeitsſtreitigkeiten zu ſprechen und erklärte, man habe die Regierung vor die Wahl ſtellen wollen, entweder gewiſſe Dinge zu dulden oder aber mit Gewalt vorzugehen, um auf dieſe Weiſe die Fühlung zwiſchen der Regie⸗ rung und der Arbeiterklaſſe zu zerſtören. Dies ſei das Ziel der Gegner der Regierung gewe⸗ ſen. Blum wandte ſich deshalb an alle in der Volksfront vereinigten Parteien und erklärte, daß ſie durch harte Arbeit ſchon über große Schwierigkeiten hinweggekommen ſeien. Man müſſe nun endlich die noch vorhandenen Hin⸗ derniſſe aus dem Wege räumen. Nach den Ausführungen Leon Blums wur⸗ de von der Menge die Internationale geſun⸗ gen. Der Miniſterpräſident begab ſich ſofort nach ſeiner Rede nach Paris zurück, wo er in den Abendſtunden mit dem engliſchen Außen⸗ miniſter Eden die angekündigte Beſprechung haben wird. ———— 11 1 V 1 1 1 7 0 1 Rede des Führers über alle deulſchen Fender Berlin, 18. Sept. Am 28. September 1936 um 16.30 Uhr findet über alle deutſchen Sender eine Uebertragung der großen Rede des Führers, die er auf der vierten Jahrestagung der Deutſchen Ar⸗ beitsfront in Nürnberg anläßlich des Bader hielt, ſtatt. Der Rede des Führers ſind Worte des Reichsleiters der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, Parteigenoſſen Dr. Ley, vorausgeſtellt. Der Empfang der für die geſamte wirtſchaft⸗ liche, Entwicklung Deutſchlands grundlegenden Rede des Führers und der Worte Dr. Leys wird als Gemeinſchaftsempfang in allen deutſchen Betrieben, in Verſammlungs⸗ räumen und auf freien Plätzen ſtattfinden. Durch dieſe umfaſſende Geſtaltung des Emp⸗ fanges der Sendung ſoll allen deutſchen Volks⸗ genoſſen die Möglichkeit gegeben werden, die wichtige Rede des Führers zu hören. Auch Reichsminiſter Dr. Frank in Nalien 88 Berlin, 19. Sept. Auf Einladung des italieniſchen Außenminiſters Ciano hat Reichsminiſter Dr. Frank am Freitagabend eine mehrtägige Reiſe nach Italien angetre⸗ ten. Der Reichsminiſter wird begleitet von Hauptamtsleiter Dr. Dresler und ſeinem Ad⸗ jutanten Froboeſe. Am Samstagvormittag traf der Reichsminiſter im Salonwagen der italieniſchen Regierung in Piſa ein, wo er im Namen des Außenminiſters Ciano von deſſen Chef der Privatkanzlei, Commodore Anfuſo, empfangen wurde. Reichsminiſter Dr. Frank begab ſich zunächſt nach Villa Reggio, wo er ſich mehrere Tage aufhalten wird und Gaſt des italieniſchen Außenminiſters iſt. Engliſche Rechlsſludenlen von Deulſchlandreiſe zurück Großes Intereſſe für den Arbeitsdienſt London, 18. Sept. Die 20 engliſchen Rechtsſtudenten, die kürzlich in Begleitung von fünf engliſchen Anwälten als Gäſte des Deut⸗ ſchen Juriſtenbundes Deutſchland einen Beſuch abgeſtattet hatten, ſind wieder in England ein⸗ getroffen. Der Reiſebegleiter dieſer Gruppe, Kidd, der auch am Reichsparteitag in Nürn⸗ berg teilgenommen hat, äußerte ſich dem„Eve⸗ ning Standard“ gegenüber über ſeine Ein⸗ drücke. Er erklärte, daß ihn am meiſten die Arbeitsdienſtlager intereſſiert hätten. Sämtliche Arbeitsdienſtmänner, mit denen er geſprochen habe, ſchienen außerordentlich ge⸗ ſund und glücklich zu ſein. Sie ſeien mit Ent⸗ wäſſerungsarbeiten an der Oſtſeeküſte beſchäf⸗ tigt geweſen und hätten ihrem Stolz darüber Ausdruck gegeben, daß ſie Deutſchland auf die⸗ ſem friedlichen Wege vergrößern könnten. An⸗ dere Arbeitsdienſtmänner hätten Ausrodungs⸗ arbeiten in der Nähe von Nürnberg für die ſchöne neue Autoſtraße durchgeführt, die die deutſche Regierung in den dort gelegenen Wäl— dern baue. Reichsaußenminiſter v. Neural in Budapeſt Budapeſt, 19. Sept. Reichsaußenminiſter v. Neurath traf am Samstagmittag in Be⸗ gleitung ſeiner Gemahlin im Flugzeug in Budapeſt ein. Es handelt ſich um einen Pri- vatbeſuch, den der Reichsaußenminiſter ſeiner Tochter, der Frau des Budapeſter deutſchen Geſandten v. Mackenſen, abſtattet. Frhr. v. Neurath wird, einer Einladung des Reichs⸗ verweſers v. Horthy folgend, auch an einer Jagd in Gödöllö teilnehmen. Im Verlauf des Budapeſter Beſuchs wird der Reichs- außenminiſter Gelegenheit nehmen, mit füh⸗ renden ungariſchen Staatsmännern einen Ge⸗ dankenaustauſch zu pflegen. Die Regierungsblätter widmen dem deut⸗ ſchen Außenminiſter warme Worte der Be— grüßung. Berirauenslundgebung griechiſcher Arbeilerverbände Athen, 18. Sept. Auf der Generalverſamm⸗ lung der Athener Arbeiterverbände wurde eine Entſchließung angenommen, in der dem König, dem Miniſterpräſidenten Metaxas, dem Unterſtaatsſekretär für die Arbeit, Dimi⸗ tratos, und ihren Mitarbeitern vollſtes Vertrauen ausgeſprochen wird. König Georg 2. und Miniſterpräſident Metaxas wer⸗ den als Förderer der Arbeiterſchaft bezeichnet. Sie werden in der Entſchließung gebeten, den 4. Auguſt zum„Feiertag der nationalen Wie⸗ dergeburt“ zu erheben. Dies iſt der Tag, an dem die Regierung Metaxas in letzter Stunde einen kommuniſtiſchen Anſchlag auf den grie⸗ chiſchen Staat vereitelte. An dieſem Tag be⸗ gann gleichzeitig das große Aufbauwerk der neuen Regierung. Tagung deulſcher Nakurforſcher und Aerzle Dresden, 18. Sept. Unter der Schirm⸗ herrſchaft des Reichsſtatthalters in Sachſen, Martin Mutſchmann, tagt vom 20. bis 23. Sep⸗ tember in Dresden die 94. Verſammlung der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte. Zahlreiche Abteilungen der Geſellſchaft halten vorher bereits Sondertagungen ab. a Am Freitag vormittag wurde die Sitzung der Abteilung Hygiene zugleich als 9 der Deutſchen Geſellſchaft für Hygiene, eröffnet. Der Präſident des Reichsgeſundheitsamts, Prof. Dr Hans Reiter, hielt dabei eine Be⸗ grüßungsanſprache, in der er ſich auch über die Notwendigkeit einer Deutſchen Geſellſchaft ſür Hygiene, ihre Ziele und Aufgaben äußerte. Die Sprengung des Alcazar heldenkampf der Nalionaliſten Paris, 19. Sept. Ueber die Sprengung des Alcazar meldet der Sonderberichterſtatter von Havas aus Toledo, daß von roten Bergleuten in tagelanger Arbeit ein Stollen in den Fels getrieben worden ſei, in dem dann mehrere 100 kg Dynamit zur Exploſion gebracht wurden. Die Wirkung war furcht⸗ bar. Die meterdicken Mauern des Alcazar ſind an drei Seiten völlig zerſtört und bilden nur noch rieſige Schutthaufen. In ſämtlichen Straßen von Toledo und auf den Dächern der Häuſer liegen große Steinblöcke. Wie der Havasvertreter weiter berichtet, ſeien u. a. Teile eines Kraftwagens aus dem Hof der Feſtung bei der Exploſion über 200 Meter weit auf das Dach einer Kaſerne ge⸗ ſchleudert worden. Sämtliche Fenſterſcheiben in der Stadt wurden durch den gewaltigen Luftdruck zertrümmert und die Türſchlöſſer in zahlreichen Häuſern aufgeſprengt. Man habe ſekundenlang eine mächtige, über 100 Meter hohe Feuer⸗ und Rauchſäule, vermengen mit Steinen und Gegenſtänden aller Art ſehen können. Gleich nach der entſetzlichen Exploſion ſol⸗ len Anarchiſten und Marxiſten einen Wett⸗ lauf angetreten haben, um als erſte ibre roten bzw. ſchwarzen Fahnen auf den Trüm⸗ mern des Alcazar zu hiſſen. Die Nationaliſten hätten ſich aber in den geborſtenen Mauern noch weiter vertei⸗ digt, und ſtundenlang habe ein erbitterter Kampf um jeden Stein getobt. Schließlich ſei den Marxiſten der Befehl zum Rückzug erteilt worden. Dann habe die rote Artillerie erneut einen Hagel von Geſchoſſen auf den Trümmerhaufen des Alcazar und die umliegenden Häuſer gerichtet. Durch unter⸗ irdiſche Gänge ſei es einem Teil der Natio⸗ naliſten gelungen, in dieſe Häuſer einzudrin⸗ gen, obwohl ſie bereits in Brand geſtanden hätten. In dem Havasbericht heißt es dann weiter, daß der Kampf von 10 Uhr ab bis zum Nach⸗ mittag getobt habe. Gegen 17 Uhr ſeien die roten Angreifer wieder zum Sturm angetre⸗ ten. Bei Einbruch der Dunkelheit habe man den Eindruck gehabt, daß es den Roten ge⸗ lungen ſei, ihre Poſitionen beträchtlich zu verbeſſern. Jeder der Nationaliſten habe auf dem ihm angewieſenen Platz gekämpft, bis er getötet worden ſei. Für Samstag ſei ein er⸗ neuter Angriff auf die Ruinen des Alcazar geplant. Der kommuniſtiſche Landwirtſchafts⸗ miniſter Uribe, der ſozialiſtiſche Abgeordnete Zanzajo und der Zivilgouverneur der Pro⸗ vinz Toledo hätten der Sprengung des Alca⸗ zar am Freitag beigewohnt. Man nimmt an, daß die Verluste der Nationaliſten ſehr groß ſind. Der Kalif von Spaniſch⸗Marollo für die Burgos-Regierung Tetuan, 18. Sept. Der Kalif von Spa⸗ niſch⸗Marokko, der in den unter ſpaniſcher Verwaltung ſtehenden Gebieten im Auftrage des Sultans von Marokko neben dem ſpani⸗ ſchen Oberkommiſſar die Regierung ausübt, erklärte in einer Anſprache an die Bevölke⸗ rung, daß er, obwohl er offiziell zur Neutrali⸗ tät verpflichtet ſei, im Herzen vollſtändig auf Seiten der Burgos⸗Regierung ſtehe. Die Kundgebung, an der über 4000 Marok⸗ kaner teilnahmen, ſchloß mit begeiſterten Hul⸗ digungen für den Kalifen und das ſpaniſche Heer. Jröhlicher Empfang der Vinzerabordnungen in Berlin das Feſt der deulſchen Traube und des deulſchen Veins in der Reichs haupfſladt Berlin, 19. Sept. Die zum Feſt der deut⸗ ſchen Traube und des deutſchen Weines von der Stadt Berlin als Ehrengäſte geladenen Ab⸗ ordnungen der Patenorte vom Rhein, von der Moſel und aus der Pfalz ſind Freitag abend in drei Gruppen in der Reichshauptſtadt ein⸗ getroffen und feſtlich bewillkommnet worden. Sie werden teils bis Dienstag, teils bis Ende der kommenden Woche hier bleiben und an den vielen Veranſtaltungen mitwirken oder teil⸗ nehmen, die der Patenſtadt⸗Organiſationsaus⸗ ſchuß zuſammen mit der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ und der Wirtſchafts⸗ gruppe Gaſtſtätten und Beherbergungsgewerbe für dieſe Feſtwoche vorgeſehen hat, und zu de⸗ nen am heutigen Samstag ein Empfang im Rathaus durch Staatskommiſſar Dr. Lippert den Auftakt bildet. Die 37 Perſonen umfaſſenden Abordnungen aus den Patenorten Oppenheim und Winkel a. Rh. erreichten gegen 20 Uhr ihr Hotel am Bahnhof Friedrichſtraße. Der Vertreter der Landesbauernſchaft Kur- mark hieß ſie herzlich willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Feſt ein vol⸗ ler Erfolg werden möge. Die Abordnungen aus Zeltingen und Mehringen an der Moſel kamen gegen 21.30 Uhr auf dem Potsdamer Bahnhof an. Es gab hier, um es vorweg zu ſagen, einen ſo herzlichen und jubelnden Empfang, daß für eine gute Viertelſtunde der Bahnhof unter dem Eindruck des Eintreffens der Moſelaner ſtand. Der Zug hatte kaum gehalten, da winkten und jubelten ſchon die Winzer und Winzerinnen in ihrer bunten Tracht aus den Fenſtern der mit Weinlaub geſchmückten Abteile, und im Nu kam eine Stimmung auf, die für die kom⸗ menden Feſttage allerhand erwarten läßt. Na⸗ türlich ſangen die Patenkinder zunächſt einmal ihr ſchwungvolles Moſellied. In der beſchwing⸗ ten Stimmung, die mit einem Male die Bahn⸗ hofshalle erfüllte, war es nicht leicht, einen Augenblick Ruhe zu bekommen für die An⸗ ſprache des Vertreters des Patenſtadt⸗Organi⸗ ſations⸗Ausſchuſſes, Nuppnau. Mit Jubel wurde ſeine Feſtſtellung aufgenommen, daß Berlin 500 000 Liter Patenwein von der Moſel abgenommen hat, und daß nun zu dieſem Pa⸗ tenwein auch die Patenkinder gekommen ſind. Zugegen waren ferner der Preſſechef des Staatskommiſſars der Reichshauptſtadt, Rum⸗ mert, und der Kreisleiter des Kreiſes Bern⸗ kaſtel, Mühlenbach. Als weitere Gruppe der Abordnungen aus den Patenweinorten der Reichs hauptſtadt tra⸗ fen am Freitag abend um 20.34 Uhr die Win⸗ zer und Winzerinnen und die Tanzgruppe aus Hambach und Duchroth in der Pfalz auf dem Anhalter Bahnhof ein. In der Bahnhofs⸗ vorhalle hatten ſich zahlreiche Berliner einge⸗ funden, um der n der„Patenkinder“ e Die BVG.⸗Kapelle empfing die Gäſte aus der Pfalz mit ſchneidigen Märſchen. Die etwa 30 Köpfe ſtarke Gruppe ſtand unter der Führung der Amtsbürgermeiſter der bei⸗ den Patenſtädte. Als einziges äußeres Zeichen ihrer„Miſſion“ führten die Gäſte einen ſoge⸗ nannten Kerbeſtrauß mit, eine mit Herbſtblu⸗ men und bunten Bändern geſchmückte Stange. Das Unglück des Mannheimer 5 A.-Slurms vor Gericht Rottweil, 18. Sept. Unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Klöß begann am Don⸗ nerstag vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Rottweil die Verhandlung wegen des furchtbaren Unglücks, das am Nachmittag des 26. Juli ds. Is. den Mannheimer SA.⸗ Sturm 45171 anläßlich eines Ausflugs auf einem Laſtkraftwagen mit Anhänger in den Schwarzwald auf der Beſenfelder Steige bei Freudenſtadt betroffen hat und bei dem insge⸗ ſamt 27 Todesopfer zu beklagen waren. Die ſofort nach dem Unfall von der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft Rottweil eingeleiteten Er⸗ mittlungen haben am 10. Auguſt zur Anklage⸗ erhebung und am 4. September zur Eröffnung des Hauptverfahrens gegen vier Beſchuldigte wegen fahrläſſiger Tötung u. a. geführt. Angeklagt ſind der 24 Jahre alte ledige z. Zt. in Unterſuchungshaft befindliche Wilhelm Sche⸗ rer von Mannheim(Führer des Laſtkraftwa⸗ gens mit Anhänger), der 31 Jahre alte verhei⸗ ratete Hugo Scherer von Mannheim(Halter des Laſtkraftwagens), der 54 Jahre alte verhei⸗ ratete Hermann Backfiſch von Mannheim(Ei⸗ gentümer des Anhängers) und der 28 Jahre alte verheiratete Heinz Slangen von Mann⸗ heim(Führer des SA.⸗Sturms und Leiter der Fahrt). Den Angeſchuldigten wird zur Laſt ge⸗ legt. unter Außerachtlaſſung der erforderlichen Aufmerkſamkeit den Tod von 27 Perſonen und außerdem die Körperverletzung von 36 Perſo⸗ nen durch Fahrläſſigkeit verurſacht zu haben. Zu der Verhandlung ſind 27 Zeugen und zwei techniſche Sachverſtändige geladen. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Dr. Pfleiderer. An der Verhandlung nehmen Generalſtaats⸗ anwalt Leintzeler vom Oberlandesgericht Stutt⸗ gart, Vertreter der Partei und ihrer Gliede⸗ cungen, ferner Staatsanwalt Kühnle von der Juſtizpreſſeſtelle für den Oberlandesgerichtsbe⸗ zirk Stuttgart teil. Das Arleil Das Gericht verurteilte die Angeklagten Wil⸗ helm Scherer und Slangen wegen je 27 Vergehen der fahrläſſigen Tötung und 36 Ver⸗ gehen der fahrläſſigen Körperverletzung, began⸗ gen in Tateinheit unter ſich, und wegen je einer Uebertretung nach 8 36 der Re ichsſtraßenver⸗ kehrsordnung, und zwar den Angeklagten Wil⸗ helm Scherer zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren, abzüglich ſieben Wochen Unterſuchungshaft, und den Angeklagten Slan⸗ gen zu der Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Die Angeklagten Hugo Scherer und Kack⸗ fiſch wurden freigeſprochen. — Bekanntmachungen ber A. S. D. A. B. Kreis Heppenheim 5 Naſſau. 8 2„ Gutleutſtraße 8—14, d itler⸗ 6 —5— 70 2517 Poſtſcheckkonto: 53 003 rn Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—16 Uhe. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. 2** Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße 4 eaerfſeaße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Kreispropagandaleitung. Alle Ortsgruppen und Stützpunkte geben ſofort (Termin 25. Sept.) die Programmgeſtaltung für den Tag des Erntedankfeſtes bekannt. Träger die⸗ ſes Feiertages iſt die RSD AP. Dem Hoheits⸗ träger verantwortlich iſt der Propagandaleiter. Das Erntedankfeſt findet am 4 Oktober ſtatt. Alle Gliederungen der Partei haben ihre Mit⸗ glieder anzuhalten, die Konzerte der Luftwaffe zu beſuchen. Kreismuſikzug Heppenheim. Donnerstag, den 24. Sept., abends 8.30 Uhr, Muſikzugprobe im Saalbau Kärchner. Erſchei⸗ nen eines jeden Mitgliedes iſt Pflicht. NSDAP., Ortsgruppe Heppenheim. Die politiſchen Leiter der Ortsgruppe Heppenheim treten, ſoweit abkömmlich, am Dienstag, den 22. September, 15,15 Uhr, am„Frankfurter Hof“ zum Empfang der Luftwaffe an. —— NSDAP., Ortsgruppe Necäarſteinach Am Dienstag, den 22. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, findet im Gaſthaus zum Waldhorn“ in Darsberg eine öffentliche Verſammlung für die Gemeinden Darsberg und Grein ſtatt. 5 Für Parteigenoſſen und Angehörigen der Gliederungen iſt Erſcheinen Pflicht. Alle übrigen Vg. werden zu der Verſammlung freundlichſt eingeladen. Thema: Reichsparteitag 1935 NSV., Ortsgruppe Waldmichelbach. Betr.: Unterſtützungsanträge für das Winter⸗ hilfswerk 1936/37. Die hilfsbedürftigen Volksgenoſſen der Orts⸗ gruppe Waldmichelbach, werden hiermit aufgefor⸗ dert, zu den nachſtehend angegebenen Zeiten auf der Geſchäftsſtelle der NS VB., in der Adam Karril⸗ lonſchule, ihre Unterſtützungsanträge für das Win⸗ terhilfswerk 1936/37 zu ſtellen. Die 3 ſind genau einzuhalten. Vorſprachen in den Wohnungen der bhreſſenden Amtswalter ſind zwecklos. Die Anträge ſind zu ſtellen von den Volksgenoſſen aus: Ober⸗Waldmichelbach am Dienstag, 22. September, von 16—18 Uhr Unter⸗Waldmichelbach am Mittwoch, 23. September, von 16—18 Uhr Aſchbach am Donners ta g, 24. Sept., von 16-18 Uhr Gadern, Hartenrod und Kreidach am Freitag, 25. September, von 16-18 Uhr Unterlagen über die Einkommens⸗ und Ver⸗ mögensverhältniſſe(Lohn- und Rentenquittungen) ſind mitzubringen. Ruppert, Kreisleiter NS BO DA. Kreiswaltung. Die Dienſtſtunden der Kreiswaltung und der Verwaltungsſtelle der Deutſchen Ar⸗ beitsfront Heppenheim, finden ab 1. Ok⸗ tober 1936 wie folgt ſtatt Montag bis Freitag von 8—13 und 15—18 97 Samstags von 8—14 Uhr Ortswaltung Heppenheim. Sämtliche Zellenwalter haben morgen Dienstag, abends 6 Uhr, auf der Geſchäfts⸗ ſtelle der Ortswaltung zu eiſcheinen. Vetter, Kreiswaltex. Campbell Bla lödlich abgeſtürzl 88 London, 19. Sept. Der Flieger Campbell Black, der mit dem Flieger Scott zuſammen das Luftrennen London— Melbourne gewann ſtürzble em Sons ag be einem Schaufliegen tödlig —— — — A ne r . 741 naze— e bg in digen bat Sogn m g 1-1 1% herigen e Balſrng J N iche pen kalte kallung für Alger die⸗ n pobelte⸗ dalethn, Dag . ihne M, t Luftwoſſe abends 8.0 huet Erſche in. ktsgruppe mlich, am 1, 15,5 Enpfang ftinach ds. Mis, haus zum fentliche Dotsbeg ö mu gelhiſt⸗ u galleb — gin Fliegel zlleget 1 4. Forkſehung * 4 der junge Mann jedoch in Form und nach einer Viertelſtunde Jatte er einen Jensch Vor⸗ rat gewonnen. Die l wollten ſchon brummi werden, da ſtand er auf und gab ſeinen Gewinn redli wieder zurück. Wollt 9 noch mehr Murmeln haben?“ lachte er. Natürli wollten ſte. Da 09 un etwas, das die beiden Knirpſe ihr Leben lang nicht mehr vergaßen: Der junge Mann langte nicht etwa in die Taſche, ſondern griff mit zwei Fingern an eine Naſe, vollführte ein Geräuſch, als ob er ſich neuzte und— ſchwupps!— hatte er aus ſeinen Naſen⸗ ern eine ſchöne Murmel heruntergeholt. Er wieder⸗ olte das 4 55 noch ein paarmal— jedesmal mit em gleichen Erfolg. Die Knirpſe riſſen Mund und Augen auf.„Du biſt K ein feiner Hund!“ ſchrien ſie— und das war der usdruck ihrer höchſten Anerkennung. „Vielleicht komme ich morgen wieder!“ verſprach der kunge Mann, nahm ſeinen Koffer und vertrollke ſich. Der lep ge junge Mann verfolgte ſeinen Weg durch die Regent Street ünd brachte ein kleines Baby in einem a zu Lachkrämpfen, indem er tolle Grimaſſen ſchnitt und mit den Ohren wackelte. Jawohl, er konnte mit den Ohren wackeln. Aber als die Mutter des Kin⸗ des ſich erſtaunt umdrehte, trug er eine ſo harmloſe Miene zur Schau, daß ſte ſich noch lange den Kopf zer⸗ bra. was wohl mit ihrem Liebling geſchehen ſein mochte. Der junge Mann verſchwand unter dem breiten Por⸗ tal von Scotland Yard. Der Kontrollbeamte wollte ihn zurückhalten, doch der Unbekannte begann ſo herz⸗ acer und bezwingend zu lächeln, daß der Beamte davon angeſteckt wurde und ihn ſchmunzelnd paſſteren ließ. Jedoch im Vorzimmer des Polizeipräſidenten machte ſein Lächeln nicht den geringſten Eindruck.„Sie ſind originell!“ ſagte der Sekretär, der die Anmeldungen e pflegte.„Es iſt ſehr nett von Ihnen, daß Sie Miſter Maeferald beſuchen wollen, aber ohne vorherige Anmeldung geht das nicht. Wo käme der Präſident da hin, wenn er jeden Nächſtbeſten empfangen wollte? Den Anlaß Ihres Beſuches werden Sie mir doch ſagen können!“ Der junge Mann ſchlenkerte ſeinen Handkoffer, dieſes lächerliche, 3 Ding, hin und her. 5 Ich Jol och euren Dingsda, den Mann im Havelock, augen. Der Sekretär ſtarrte den Sprechenden faſſungslos an. „Ah, jetzt begreife ich! Sie ſind Miſter Friend aus Neu⸗ vork? Wie hätte ich ahnen können——“ „Schon gut, mein Junge!“ lachte Joe Friend und öff⸗ nete die Tür zu Miſter Macferalds Privatbüro. Der Präſident ſaß an ſeinem rieſigen Diplomaten⸗ . und unterhielt ſich mit Inſpektor Grant, er ſein Notizbuch aufgeſchlagen hatte und darin 1180 805 die Prozeßakten durchgeſehen!“ ſagte Grant * abe die Prozeßakten durchgeſehen!“ ſagte Grant. Es handelt ſich um einen gewiſſen Eduard Shuffling. Der Mann wurde zu dreieinhalb Jahren verurteilt.“ Maeferald hob den Kopf. ang ich erinnere mich. Er war Manhattles Prokuriſt und Teilhaber. Man⸗ attle erzählte mir damals, wie raffiniert ihn dieſer erl betrogen habe. Und Sie glauben, daß ein Zu⸗ „ e——2“ a „Eduard Shuffling iſt geſtern nachmittag aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen worden.“ an be— Das iſt überzeugend. Man wird den Mann ſofort unter Beobachtung ſtellen. Möglicher⸗ weiſe beſteht eine Verbindung zwiſchen ihm und dem Mann im Havelock.“ Inſpektor Grant nickte.„Ich habe es bereits veran⸗ laßt. Shuffling wohnt Eaſtern Road 17. Ich werde von allem was er treibt unterrichtet werden.“ In dieſem Augenblick trat Joe Friend herein.„Ah, ich komme wohl gerade recht, ſehe ich. Friend, mein Name, Joe Friend!“ Die beiden 49 1547 auf, um dem berühmten Kollegen die Hand zu ſchütteln. a „Ich danke Ihnen ſehr, Miſter Friend, daß Sie ſich uns ſo bereitwillig zur Verfügung tellten!“ Maeferald verzog das Geſicht zu einer ſäuerlichen Grimaſſe.„Sie werden keine beſonders hohe Meinung von uns haben! Blamabel genug für Scotland Yard, daß es Joe Friend braucht, um ſich dieſes verdammten Burſchen da“— er wies auf ein dickes Aktenbündel—„zu erwehren. Na, hoffentlich haben Sie beſſeren Erfolg!“ „Ich habe mich bereits ein wenig informiert. Scheint ein ganz patenter Junge zu ſein, dieſer Mann im Have⸗ lock. Man ſollte ihm längſt eine Inſpektorſtelle bei der Polizei angeboten haben.“ Die Beamten lächelten gezwungen.„Hatten Sie eine gute Ueberfahrt?“ wechſelte der Präſident das Thema. „Ich hoffe, daß es Ihnen nicht allzu ſchwer fallen wird, ſich in London einzugewöhnen.“ Was das betrifft,“ lachte Friend,„ich habe mich be ⸗ reits mit zwei kleinen Fungen und einem Baby an⸗ gefreundet. i Aber wenn es Ahnen recht iſt, Sir, wollen wir uns Der Mann im 5 Kriminalroman von Hans Hlrthammer leich Über die dienſtlſchen Fragen einigen. Wie dachten ie ſich die Art meines Zuſammenarbeitens mit Scot⸗ land Yard?“ Man ſetzte ſich. „Nun, ich dachte,“ begann der Präſident vorſichtig, „daß wir Sie mit dem Rang eines Oberinſpektors bei uns einführen. Sie bekommen natürlich Ihr eigenes Büro, dazu beſtimmte Vollmachten, wie ſie ſich aus der Beſonderheit Ihrer Aufgabe ergeben. Ihre Vor⸗ geſetzten——“ „Nein, Sir, mit Ihren Vorgeſetzten werden Sie mich verſchonen! Auch Ihren„Oberinſpektor“ können Sie ſich ſchenken. Ich bin Joe Friend— und ſonſt niemand. Ich kam mit der feſten Ue 1 daß Ihr eee Vertrauen mich berief. Wenn ich mich mit uſtändigkeitsfragen und ſolchem bürokratiſchen Krims⸗ Erfolg herumärgern ſoll, ſehe ich für meine Arbeit keinen rfolg. „Aber es muß doch eine gewiſſe Ordnung—— „Was heißt Ordnung?“ ünterbrach Friend ärgerlich. „Glauben Sie, daß ich Scotland Yard in Unordnung ringe?“ Macferald biß ſich auf die Lippen.„Was wollen Sie alſo, Miſter Friend?“ „Vollkommene Selbſtändigkeit! 95 wünſche in meinen Anordnungen von niemand behindert zu werden— — von Ibnen nicht, Miſter Macferald. 977 wünſche auch nicht, daß mir andere in die Arbeit pfuſchen, wenn ſie nicht von mir beauftragt ſind. Natürlich muß mir der eſamte Beamtenapparat zur Verfügung pte—— en Fall, daß ich ihn einmal benötigen ſollte. Jeder einzelne Mann, ſei es nun ein. in Whitechapel oder ein Revierbeamter in Weſtend, muß davon unterrichtet werden, daß er Joe Friend zu Ge⸗ horſam verpflichtet iſt.“ Der Pi wang 5 zu einem verſtehenden Lächeln.„Es ſcheint, lieber Miſter Friend, wir 1 uns da mit Ihnen einen richtigen Diktator auf den 825 gehetzt! Es wird mir wohl nichts anderes Übrig leiben, als Ihren Forderungen zu entſprechen.“ nſpektor Grant war der Verhandlung nicht ohne Schadenfreude gefolgt. Er gönnte es dem Alten, daß ſeine Selbſtherrlichkeit einmal ein bißchen ins Wackeln kam. Dieſer Joe Friend ſchien nicht übel zu ſein. Es hieß ſchon etwas, dem gefürchteten Macferald entgegen⸗ zutreten— auch wenn man nicht ſein Untergebener war. „Schön!“ lächelte Friend.„Dann ſind wir uns einig! Ich möchte noch heute mit der Arbeit beginnen. Viel⸗ leicht veranlaſſen Sie, daß die geſamten den Mann im Havelock betreffenden Atten in mein Büro gebrac, werden.“ Er erhob ſich. 190 hoffe auf eine vertrauensvolle Zu⸗ ſammenarbeit und bitte Sie deer c Miſter Maceferald, fig mit Ihrem Rat und Ihrer Er ützen.“ Die verſöhnliche Geſte verfehlte ihre Wirkung auf den Präſidenten nicht.„Ich ſtehe zu Ihrer Verfügung! Und — ich wünſche Ihnen einen beſſeren Erfolg, als er uns bisher beſchieden war. Fürs 1 wird Ihnen Inſpektor Grant zur Seite ſtehen. Er hatte bisher den Fall in Bearbeitung.“ Er wandte ſich an Grant.„Sie haben die Güte, In⸗ ſpektor, und zeigen unſerem Freund ſein Büro. Viel⸗ leicht wird ſich auch eine Führung durch das Haus empfehlen.“ „Ich bitte darum!“ ſtimmte Joe Friend zu und ver⸗ „ mit dem Inſpektor das Büro. er Poltzeipräſident ließ ſich aufſeufzend in den Seſſel fallen.„Das nennt man den Teufel mit Beelzebub austreiben!“ brummte er in galliger Selbſtironie.— Grant ſchleppte indeſſen den Amerikaner durch das ganze weitläufige Gebäude, zeigte ihm die Einrichtungen und präſentierte ihn einem guten Hundert von Kollegen. „Nun muß ich Ihnen auch noch Oberſt Dartſord, den Chef der politiſchen Geheimpolizei, vorſtellen!“ In⸗ pektor Grant wies ſeinen Begleiter in einen Korridor, er zum nördlichen Flügel von Scotland Yard führte. Sie werden zwar dlenſtlich kaum mit ihm zu tun be⸗ kommen, aber als 1 dürfte er Sie intereſſieren. Ich bin überzeugt, daß Sie ihn ſehr originell finden werden.“ Oberſt Dartford hatte gerade Beſuch, doch er wollte die Kollegen ſofort empfangen.„Es iſt nur Miſter Wilcot bei ihm!“ erläuterte der Beamte im Vorzimmer und öffnete die Tür 5 Dartfords Arbeitsraum. Das Büro des Oberſten glich eher einem kunſt⸗ I Muſeum, als einer 1 Amtsſtube. uf Regalen, Podeſten und Wandſimſen ſtanden und lagen die verſchiedenſten Raritäten aus allen fünf Erd⸗ teilen. Da gab es malaiiſche Dolche, isländiſche Feuer⸗ zangen altchineſiſche Räucherſchalen aus Bronze, in⸗ ianiſche Jagdgürtel, groteske Fetiſche aus dem Inner⸗ ſten Afrikas. An der Wand hinter Dartfords Seſſel hing ein Prachtſtück von einem Gebetsteppich, echte Smyrnaer Arbeit. Der Oberſt ſelbſt war nicht weniger exotiſch als ſein Arbeitsraum. Ein ſtattlicher Mann mit einer leichten Neigung zur Fülle; ſein Schnurrbart, der ihm links und rechts über die Mundwinkel herunterhing, hätte einem Mandarin Ehre A Seine Geſichtsfſarbe war eine Miſchung von gelb und rot. bie ſich über die Schädeldecke fahrung zu unter⸗ Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung avelock Urheber · Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Saehser) bis zum Hinterropf fortſetzte. Schräg vor ihm auf einem gepolſterten Stuhl, den Arm auf die Kante des Schreibtiſches geſtützt, ſaß Miſter Wileot, ein älterer Herr, ohne beſondere Merkmale. Er 175 te das Durchſchnittsgeſicht des gutſituierten eng⸗ ſſchen Geſchäftsmannes, der ſich nach einem arbeitſamen 505 nicht ſonderlich aufregenden Leben zur Ruhe geſetzl at. Inſpektor Grant begrüßte den Oberſten liebens⸗ würdig.„Da wir gerabe bei Ihnen vorbeikommen, möchte ich nicht verſäumen, Ihnen unſeren neuen Chef, Miſter Joe Friend, vorzuſtellen.“ Der Oberſt ſtreckte Friend von ſeinem 9801 aus die —— entgegen.„Schön, habe von Ihnen gehört, Miſter riend! Tüchtiger Mann! Bringen Sie nur ein wenig Schwung hier in unſere muffige Budel Sie wollen alſo unſerem braven avelockträger das Leben ſchwer machen! Na, wünſche guten Erfolg, Miſter riend!“ John Wilcot, der mit bedachtſamer Hingabe an einer igarre leer blickte intereſſiert auf.„Tja, dieſer Mann m Havelock! Es wäre wünſchenswert, daß man end⸗ lich 0 folg hätte. Es iſt kein Ruhmesblatt für Scotland ar Vard. * lachte zuverſichtlich.„An mir ſoll es nicht fehlen! Miſter Macferald hatte die Güte, mir weit⸗ gehendſte Vollmachten einzuräumen.“ „So? Hat er?“ rief Dartford.„Das wird ihm aber verdammt ſchwergefallen ſein, dem alten Gauner!— Uebrigens, ich habe noch gar nicht bekannt gemacht! Der Gentleman, den Sie hier ſehen, lieber Friend, iſt mein Freund John Wilcot. Er iſt wirklich ſo harmlos wie er ausſieht, das dürfen Sie glauben! Er hat nur einen einzigen Fimmel: Jeden Menſchen, den er kennenlernt, in ſein Landhaus einzuladen. Ich möchte wetten, daß er Sie bereits als ſein nächſtes Opfer auserſehen hat.“ * Wilcot drehte lachend an ſeiner Zigarre.„Sie 57 ungezogen, lieber James!— Aber in der Tat, iſter Friend, wenn Sie einmal nicht wiſſen ſollten, wie Sie einen langweiligen Nachmittag verbringen könnten— es würde mich ſehr freuen, Sie in meinem Hauſe begrüßen zu dürfen.“ Dartford hielt ſchirmend die Handfläche an den Mund. „Miſter Wilcot hat eine entzückende Tochter!“ flüſterte er.„Davon ſagt er natürlich kein Wort. Aber ich möchte Ihnen nicht raten, mit Miß Ellen einen Flirt zu be⸗ ginnen, es ſei denn, daß Sie es ſich gründlich mit meinem Freund verderben wollen.“ Joe Friend antwortete lächelnd:„Seh' ich wie ein Schürzenjäger aus? Zudem werde ich wohl kaum Zeit finden, Miſter Wileot, Ihrer liebenswürdigen Ein⸗ ladung Folge zu leiſten. Ich fürchte, der Mann im Havelöck wird meine Zeit mehr als mir lieb ift, in An⸗ leren nehmen. Immerhin— wenn ſich mal die Ge⸗ egenheit ergeben ſollte——“ Er geſtand ſich, daß dieſer John Wileot ihm einen recht angenehmen Eindruck machte. Ein freundlicher, liebens⸗ würdiger Mann mit klugen Augen; mit ihm ließe ſich beſtimmt aufs angenehmſte eine Stunde verplaudern. Aber— natürlich würde es beim frommen Wunſch bleiben. Man hatte weiß Gott Wichtigeres zu tun. „Ein ulkiger Kauz, dieſer Oberſt, was?“ Inſpektor Grant begleitete ſeinen Schützling in deſſen Büro. Aber ein tüchtiger Kerl, ſag ich Ihnen. In jüngeren ahren bereiſte er die ganze Welt. Aus dieſer Zeit tammt auch aller Zimt, den Sie in ſeiner Bude ge⸗ ehen haben.“ „Dieſer Wileot— was iſt das eigentlich für ein Menſch? Ich tippe auf einen Kaufmann, der ſich von ſeinen Geſchäften zurückgezogen hat.“ „Stimmt nicht ganz!“ lachte der Inſpektor.„Das iſt irgend 5 ein gelehrtes Haus, Altertumsforſcher oder was weiß ich. Deswegen ſteckt er ja auch die ganze Zeit beim Oberſten. Haben Sie das braune Dings auf dem Schreibtiſch geſehen, das wie ein Spucknapf ausſieht? Darüber hat er ein ganzes Buch geſchrieben! Uebrigens war er lange Zeit auf Reiſen. Vor— na, es mögen e an die fünf Jahre her ſein, da kam er wieder nach London und kaufte ſich ein hübſches Landhaus, wo er ſeitdem zurückgezogen mit ſeiner Tochter lebt.“ Als 55 Friend ſein Büro betrat, entdeckte er auf dem Schreibtiſch einen anſehnlichen Stoß von Akten ſorgfältig übereinandergeſchichtet. Grant rieb ſich ſchmunzelnd die Hände.„Na, ich be⸗ neide Sie nicht, lieber Friend! Sie werden da mehr als eine harte Nuß zu knacken bekommen. Bin herzlich Erh daß ich die A los bin, ſage ich Ihnen. r kann einem gründlich den Appetit verderben, dieſer Mann im Havelock. Erſt geſtern wieder——“ Er ſkizzierte die geheimnisvolle Entführung von Miſter Manhattle und erwähnte auch ſeine Vermutung, daß die gleichzeitige Entlaſſung von Eduard Shuffling mit der Geſchichte im Zuſammenhang ſtehen müſſe. Friend Fe. aufmerkſam zu.„Das müſſen Sie mir ſpäter noch genau erzählen! Jetzt möchte ich erſt mal meinen knurrenden Magen zur Ruhe bringen und dann muß ich mich nach einem Quartier umſehen.“ „Sie können im Yard wohnen!“ Friend ſchüttelte den Kopf.„In den paar dien tfreien Stunden möchte ich ausſpannen können und dur nichts an die Arbeit erinnert werden.“ Jortſetzung folgt. Der Start zur Patenweinwoch Hoffnungsfrohe Stimmung zeigte ſich am Samstagabend in unſerer Gemeinde als der Beginn der Patenweinwoche, die als das „Feſt der deutſchen Traube und des Weines“ in allen Gauen Deutſchlands gefeiert wird, mit einem Fackelzug ſeinen Anfang nahm. In der Saarſtraße nahmen die Teilnehmer desſelben Aufſtellung und unter den Marſch⸗ klängen der Feuerwehrkapelle und der Spiel⸗ mannszüge ging es durch die Straßen. Eine überwältigende Teilnahme war ſeitens der aufgerufenen Formationen und Gliederungen der Partei und der Vereine feſtzuſtellen. Tau⸗ ſende von Viernheimern hatten an Straßen und Plätzen Aufſtellung genommen und lie⸗ ßen den Fackelzug, der ſich durch Weinheimer⸗, Mannheimer⸗, Holz⸗, Adolf Hitler⸗ und Schulſtraße bewegte, an ſich vorbeipaſſieren. Es ging zur Goetheſchule, wo ein ſchmuckes, rebenumkränztes Winzerhaus erſtanden war. Fackelſchein ſtrahlte auf die große Haken⸗ kreuzfahne an der Schule, als die Zugteil⸗ nehmer zur Eröffnung der Patenweinwoche eintrafen und eine gewiſſe Weinfröhlichkeit lag wohl in Vorahnung des Genuſſes des Paten⸗ weins oder des bereits 5 über dem Ganzen. In kernigen Worten umriß Bürgermei⸗ ſter Bechtel die Bedeutung der Patenwein⸗ woche und wies auf die Notwendigkeit hin in der Hilfe für den Winzerſtand den deutſchen Wein zu propagieren. Er Jprach u. a. den Wunſch aus, daß wir das Feſt der deutſchen Traube und des Weines nach dem Willen un⸗ ſeres Führers in echt nationalſozialiſtiſcher Volksgemeinſchaft begehen ſollen. Angeſichts des zu erwartenden guten Tropfens Paten⸗ wein, der Wahrheit und Kraft in ſich birgt, ſoll jeder Deutſche mithelfen, daß der Wein zum Volksgetränk und ſomit Gemeingut aller wird. Mit den Worten:„Trinkt deutſchen Wein“, trinkt in der Patenweinwoche unſeren Hohen⸗Sülzener Patenwein, eröffnete Bür⸗ germeiſter Bechtel die Patenweinwoche und tauſendſtimmig fielen die Teilnehmer in die von der Muſik geſpielten Akkorde des Liedes „Trink, trink, Brüderlein trink, laſſe die Sorgen zu Haus“, ein. Ortsgruppenleiter Franzke erließ den Ruf, daß ganz Viernheim ſich zu den Ver⸗ anſtaltungen einfinde und gab dem Wunſch Ausdruck, daß die Patenweinwoche für die Gemeinde ein großes„Kraft durch Freude⸗Feſt“ werde. Und mehrere dieſer ſind es dann auch im weiteren Verlauf des Abends geworden. Formationen, Mitglieder der Gliederungen und Vereine begaben ſich in ihre Lokale und hier entwickelten ſich einzig⸗ artige Veranſtaltungen, die im Geiſte einer echten Volksverbundenheit wahre Weinfeſte wurden. Man ſprach dem Hohen⸗Sülzener zu, der von den Gaſtwirten in Gläſern und Fla⸗ ſchen verabreicht wurde. Lange, ſehr lange hielt die weinfrohe Stimmung beim Geſang froher Lieder an. Unſer Patenweinlied er⸗ klang in ganz Viernheim und trug weſentlich zum heiteren Verlauf der Stunden bei. Hohen ⸗Sülzer Gäſte werden am Bahnhof begrüßt Der Empfang der Hohen⸗Calzener Ab⸗ ordnung, von Winzern und Winzerinnen, den Erzeugern unſeres„Patenweines“ am Sonn⸗ tagvormittag geſtaltete ſich zu einer erhebenden Kundgebung der Verbundenheit der Paten⸗ gemeinde mit den Winzern Hohenſülzens. Viernheim hat den Hohen-Sülzenern ein Will⸗ kommen entboten, das dem Ort das beſte Zeugnis ausſtellte. Etwas verſpätet, wohl infolge des am Morgen niedergehenden Re⸗ gens traf die Abordnung, von dem Vorſitzen⸗ den des hieſigen Patenwein⸗Organiſations⸗ ausſchuſſes, Pg. Weitzel, abgeholt, erſt um 11.45 Uhr ein. In mehreren Autos und zwei mit Trauben und Rebgewinden gezierten Laſt⸗ wagen, auf denen ein großes Weinfaß und herrliche Trauben ſich befanden, die zum Ge⸗ nuſſe lockten, fuhr man am Reichs bahnhof, freudigſt begrüßt an. Bürgermeiſter Bechtel ſprach den Gä⸗ ſten ein herzliches Willkommen aus, mit der Betonung, daß man mit der Güte des Paten⸗ weines zufrieden ſei, was wohl dazu beiträgt, daß die Werbung und der Verbrauch des „Hohen⸗Sülzener“ zu einem Erfolg wird. Hohen⸗Sülzens Bürgermeiſter, Pg. Stamm, dankte für den überaus herzlichen Empfang und dann ging es unter den Marſch⸗ klängen der Feuerwehrkapelle durch die Lor⸗ ſcherſtraße, Adolf Hitlerſtraße zur Goethe⸗ ſchule. Während bis 11 Uhr noch heiterſter Sonnenſchein lachte, fing es wieder an zu regnen, ſodaß hierdurch die Veranſtaltung lei⸗ der etwas beeinträchtigt wurde. Von den zur Begrüßung gekommenen Sängern war nur noch ein Teil anweſend. Eine Winzerin überreicht den Ehrentrunk am Winzerhaus Im Namen der Gemeinde Hohen-Sülzen und der Ortsbauernſchaft eröffnete Ortsgrup⸗ penleiter Walter den Reigen der Anſpra⸗ chen.„Trinkt Wein aus dem Wonne⸗ gau Worms!“ rief er ſeiner Patengemeinde zu und bekundete er den Wunſch, daß die Be⸗ ziehungen zwiſchen Viernheim und ſeiner Ge⸗ meinde immer beſtehen bleiben mögen. An⸗ ſchließend überreichte eine Winzerin unſerem Ortsoberhaupt, die Patenſchaft ſymbolierend, in ſilbernem Becher den Ehrentrunk, den er an Ortsgruppenleiter Franzke und Bauern⸗ führer Blaeß weiterreichte. Man tat einen kräftigen Schluck auf das Wohl der Paten⸗ gemeinde Hohen-Sülzen. Weiter ſprachen noch Bürgermeiſter Bechtel, Ortsgruppenleiter Franzke und Bauernführer Blaeß. Un⸗ ſer Bürgermeiſter ſprach den Dank für den Ehrentrunk aus und den Dank an den Dichter unſeres Patenweinliedes und ſchloß mit dem Zitat deſſen 3. Strophe: Mein Heimatland, wie biſt du reich, Wenn ſich dein Volk verſteht, Verbunden und voll Herzlichkeit, Der Rebe Feſt begeht! Wenn Brüder links und rechts vom Rhein In Treu' zuſammenſteh'n, Die Patenſchaft am deutſchen Wein Soll niemals untergeh'n! Nicht treffender konnte die Verbunden⸗ heit mit unſeren Winzern, die harte Notzeiten über ſich ergehen laſſen mußten, durch dieſe Worte dokumentiert werden. Erhebend war der Geſang des Paten⸗ weinliedes. Mit ſichtlicher Freude ſangen un⸗ ſere Gäſte die Strophen mit. Ortsgruppenleiter Franzke gab ſeiner Freude Ausdruck, daß es Viernheim verſteht, Weinfeſte zu feiern und wünſchte er weiteren ſchönen Verlauf derſelben. Er gedachte unſeres Führers, dem wir dies alles verdanken und ſang man zum Abſchluß die Nationalhymnen. Der Fhrentrunk Da ging jeder Tropfen ins Blut Nunmehr kredenzten Hohen⸗Sülzener Winzermädel das edle Erzeugnis ihrer rhein⸗ heſſiſchen Heimat. Es tranken alle koſtenlos den guten Tropfen Hohen⸗Sülzener und für diejenigen, die noch nicht wußten, wie er ſchmeckt, hat die Koſtprobe wohl dazu beige⸗ tragen, daß jeder während der Patenweinwoche zu einem Abonnenten für den Patenwein wird. In allen Gaſtſtätten und auf den Tanzböden eine herrliche Stimmung! Am Nachmittag fand der Werbeumzug der Hohen⸗Sülzener Abordnung mit der Ka⸗ pelle der Feuerwehr ſtatt. Ueberall erweckten Aufnahmen: Hanselmann(9 die Wagen Freude und Begeiſterung. Am Winzerhaus gab die Feuerwehrkapelle an⸗ ſchließend bei Fortſetzung der Weinproben ein Standkonzert. In den Sälen begannen am Abend die Tanzunterhaltungen. Nichts, auch nicht das kurz nach 9 Uhr niedergehende Ge⸗ witter mit kräftigem Regen konnte von dem Beſuch der Veranſtaltungen abhalten. Ueber⸗ all herrſchte reger Betrieb bei froher, ausge⸗ laſſener Weinſtimmung. Man verſchrieb ſich gänzlich dem köſtlichen Naß und erſt lange nach Mitternacht ging es den heimatlichen Gefilden zu. Deutſcher Wein und liebe Gäſte Machen jeden Tag zum Feſte! Großer Fackelzug- Der jeilliche Empfang unjerer Fohenjülzener Gäſte Anſer Patenweinlied hat überall großartig eingeſchlagen. Unſere Hohenſülzener Gäſte, die ja an ſich über den ihnen bereiteten Empfang und die getroffenen Vorbereitungen ſamt der glänzenden Werbung erfreut und erſtaunt geweſen ſind, ſind des Lobes voll geweſen über dieſes herrliche Lied. Und es wird auch weit und breit das einzige geweſen ſein! Daher ſoll auch den„Dichtern“ die kleine Anerkennung zuteil werden, an dieſer Stelle bekanntgegeben zu werden: der Gedanke und die Grundlage des Liedes in der Melodie mit dem frohe Stimmung zaubernden Refrain iſt von Preſſeamtsleiter Bender, während die Strophen von NSKK.⸗Mann Müller ſtammen, beide Teile vereint ergaben dieſes herrliche Lied, das ſo herrlich iſt wie der Hohen⸗Sülzer Wein ſelbſt! * Patenſchaft verpflichtet! Dieſe Verpflich⸗ tung wird unſere Gemeinde auch weiter er⸗ füllen, die verfloſſenen zwei Tage haben be⸗ reits den Beweis erbracht, daß ſie dieſe er⸗ füllen kann. Man verſteht wie im ſonſtigen Leben den Sinn einer Patenſchaft, wo es gilt, für das Patenkind zu ſorgen und ihm in allen Lebenslagen beizuſtehen. Wenn wir Viern⸗ heimer alſo die Aufgaben der Weinpatenſchaft ganz erfüllen wollen, dann müſſen wir Sorge tragen, daß dem Winzerort Hohen⸗Sülzen ge⸗ holfen wird, daß alſo der Patenwein noch recht viele Abnehmer und Trinker findet. Es iſt ein guter, bekömmlicher Tropfen, den uns Hohen⸗ Sülzen lieferte, ein Erzeugnis, an dem viel Arbeit, Mühe und Sorge des Winzers klebt. Es muß deshalb für uns Viernheimer eine Ehrenpflicht ſein, über die Weinwerbe⸗ woche hin und wieder ein Glas Wein zu trinken. Das ſchadet niemand und muß macht auch niemand ärmer, im Gegenteil, der Wein ſchenkt uns Freude und Frohſinn, er ſpendet uns Kraft und verſcheucht die Sorgen des Alltags. Und indem wir Patenwein trinken, helfen wir auch dem notleidenden Winzerſtand, dienen damit der Volksgemeinſchaft. Alſo heißt in dieſen Tagen die Loſung weiter: Trinkt Patenwein!l Jeder genehmige ſich mindeſtens ein Viertel und, wer es machen kann, zwei oder mehrere Viertel. Wohl be⸗ komm's! 8 ſcoch die ganze Woche wird es klingen: Beim Patenwein heißt's fröhlich ſein; ſchenkt ein, ſchenkt ein, ſchenkt ein! Zur Erinnerung an bie Oppauer Kataſtrophe Heute, 21. September, ſind es fünfzehn Jahre, ſeit dem großen Exploſionsunglück im Stickſtoffwerk Oppau. Am 21. September 1921, vormittags halb 8 Uhr, flog der Am⸗ monſulfatſalpeter enthaltende Silobau des Werkes in die Luft, die Gewalt der Exploſion zerſtörte nicht nur den größten Teil des moder⸗ nen Werkes, ſondern auch den benachbarten Ort Oppau und wurde weit im Umkreis, ſo auch in unſerer Gemeinde, verſpürt. 561 Menſchenleben wurden vernichtet, 1952 Män⸗ ner, Frauen und Kinder verwundet. Aber mit ſeltener Einmütigkeit wurde Hilfe geſchaffen. Am Sonntag, 25. September, wurden die Opfer in Oppau, Ludwigshafen und Fran⸗ kenthal beſtattet. Unſere Gemeinde verlor vier ihrer Söhne, die auf dem hieſigen Friedhof ihre gemeinſame Ruheſtätte fanden. Es wa⸗ ren dies Georg Rößling, Adam Burkert, Kaſpar Adler und Jakob Helmig. Nach den Totenehrungen wurde das Werk des Wiederaufbaues tatkräftig in die Hand genommen. Anfangs Oktober bereits ſetzte die Wiederaufbautätigkeit ein. Der Ort Oppau wurde in mehrere Bezirke geteilt. 68 An⸗ weſen mußten verlegt werden, da der Plan eine Zurückverlegung des Ortes überhaupt vorſah. Die ganzen Neubauten wurden nach neuzeitlichen ſtädtebaulichen Grundſätzen er⸗ richtet. 31 Privatarchitekten und gegen 700 Unternehmer fanden Beſchäftigung. Insge⸗ ſamt wurden 2647 Bauten ausgeführt, davon 1151 Reparaturbauten, 92 Stockaufbauten, 1050 Neubauten. Von den 457 neugebauten Wohnhäuſern entfallen 7 auf Edigheim, alle übrigen auf Oppau. In Ludwigshafen wurden 4376 Bauſchadensfälle behandelt, in Fran⸗ kenthal 1928. Am 1. April 1924, alſo nach 2½ Jahren war der Wiederaufbau Oppau's vollendet.— Die Unterſuchung der Explo⸗ ſionsurſache hat keine Klärung gefunden. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 426 Stück, verkauft 339 Stck. Milchſchweine das Stück 8—14 Mark, Läu⸗ fer das Stück 16—55 Mark. Marktverlauf: gut. —— * Gab es eine Jiniflul? „Da erhob ſich dunkles Gewölk vom Grunde des Faden, in deſſen Mitte der Sturmgott ſeine Donner ſprechen ließ. Die Wirbelwinde entfeſſelt der gewaltige Peſt⸗ ſtaöß der Gott Adar läßt die Kanäle über⸗ trömen, die Götter des großen unterirdi⸗ ſchen Waſſers bringen walli Fluten herauf, die Erde n ſie erzittern, des Sturmgottes Wogenſchwall ſteigt bis zum 3 alles Licht verwandelt ſich in Fin⸗ ternis. Die Göttin Iſtar ſchreit wie eine Ge⸗ bärende und ruft:„So iſt denn alles in Schlamm verwandelt, wie ich es den Göt⸗ tern prophezeit. Ich aber gebäre meine Menſchen nicht dazu, daß ſie wie Fiſchbrut das Meer erfüllen.“ Da weinten die Götter mit ihr über die Geiſter des großen unterirdiſchen Waſſers. Sechs Tage und ſieben Nächte behielten Wind, Flut und Sturm die Oberhand. Am ſiebenten Tage aber legte ſich die Sintflut, das Meer zog ſich in ſein Bett zurück und Sturm und Flut hörten auf.“— Mit dieſen Worten ildert der älteſte Bericht, der babyloniſche, bereits 2000 Jahre vor unſerer Zeitrechnung die Sint⸗ flut, die„große Flut“. Gab es eine ſolche Sintflut, eine Flut, die die ganze Erde überſchwemmte und alle Menſchen und Tiere, außer Noah und den Seinen in der Arche, vernichtete? Nun, dem bibliſchen und dem babylo⸗ niſchen Sintflutbericht ein wirkliches Er⸗ eignis zugrunde liegt, darüber beſteht nach dem Stand der heutigen Forſchung kein weifel. Jedoch hat natürlich dieſe Kata⸗ rophe, ſo gewaltig ſie auch geweſen ſein mag und den Ueberlebenden erſchien, nicht entfernt einen derartigen Umfang an⸗ genommen. Ueber das tatſächliche Ereignis, das dieſe beiden Berichte ſchildern, ſind die ver⸗ ſchiedenſten Theorien aufgeſtellt worden. Erſt in neueſter Zeit wurde von Entdeckun⸗ gen berichtet, nach denen die Sintflut auf en durch ein Erdbeben verurſachten plötz⸗ lichen Ausfluß eines gewaltigen Sees in den gebirgigen Gegenden des nordöſtlichen Meſopotamiens zurückgeführt werden müſſe. Andere Erklärungen jedoch neh⸗ men, ebenfalls mit guten Gründen, an, daß die Flut durch ein ſtarkes Erdbeben im perſiſchen Meerbuſen, im Verein mit einem Zyklon, hervor erufen worden ſei. Die aufgerührten aſſermaſſen des Meeres hätten einen großen Teil des unteren Euphrat⸗ und Tigrisgebietes überſchwemmt. Eine auf jeden Fall intereſſante— wenn nicht mehr— Theſe über die Sintflut ſtellte der vor nicht langer Zeit verſtor⸗ bene Vater der„Welteislehre„ Hörbiger, auf. Nach ihm iſt einſt ein früherer Mond, der vor unſerem jetzigen die Erde um⸗ kreiſte, auf die Erde geſtürzt. Das zunächſt durch die immer enger werdenden Kreiſe des Mondes auf dem Aequator aufgetürmte Waſſer der Ozeane 1—5 nach dem end⸗ lichen Zuſammenſtoß der beiden Welt⸗ körper, aus ſeinem Gravitationsbann er⸗ löſt, wieder nach den Polen zurück und Überflutete dabei viele Länder. Zu dieſer Zeit lebten ſchon Menſchen auf der Erde. Nr dieſer Theorien richtig iſt, läßt 1 vorderhand nicht entſcheiden und wird ch mit voller Gewißheit vielleicht nie feſt⸗ ſtellen laſſen. Die Tatſache der Sintflut ſelbſt hat jedoch jetzt durch die in den letzten Jahren von einer deutſchen und einer engliſchen Expedition in Meſopotamien vorgenomme⸗ nen Ausgrabungen eine neue wiſſenſchaft⸗ liche Beſtätigung erfahren. Man fand in der Gegend von Kiſh, von Ur und Erech lechs Meter tief unter der Erde eine weit⸗ ausgebreitete dicke Schlammſchicht, die nur durch r entſtanden ſein kann. Außerdem wurden ſuinenfunde der da⸗ mals zugrunde gegangenen Anſiedlungen gemacht. Man glaubt die Sintflut etwa 3 3000 vor Chriſti Geburt anſetzen zu nnen. Daß faſt alle Sintflutberichte— und es debt deren, außer dem babyloniſchen und em bibliſchen, noch eine ganze Anzahl— von der Ueberflutung der ganzen Erde Feagen findet ſeine Erklärung darin, daß n Völtern der damaligen Zeit meiſt nur ein geringer Ausſchnitt der Erde bekannt mar. Auch haben die zugrundeliegenden Ereigniſſe in der Erzählung nachfolgender Generationen begreiflicherweiſe eine Auf⸗ bauſchung erfahren. Wir finden die Sintflutſage auf einem großen Teil der Erde: in Perſien, in Weſt⸗ und Oſtindien, in Tibet, bei den Malayen, den Polyneſiern, in Europa beſonders aus⸗ eprägt bei den Griechen(die Ogyges⸗ und ie Deukalionſage). Die Edda hat die Sage vom Rieſen Ymir, in deſſen Blut bei ſeiner Tötung durch die Götter das ganze Geſchlecht der Rieſen, außer einem, ertrinkt. Wir begegnen der Fluterzählung ferner in Auſtralien, in der Südſee und, in außer⸗ ordentlich ausgebreitetem Maße, bei den Völkern Nord⸗ und Südamerikas. Sie fehlt dagegen faſt gänzlich in Afrika, in Nord- und Zentralaſien. Gerade China, Der Mann Karl Peters iſt das große heroiſche Epos in der Geſchichte der deut⸗ ſchen Kolonien. Ein Mann, der Tod und Teufel nicht fürchtete, der um des großen Zieles willen— Oſtafrika für Deutſchland zu ſichern— jede Verantwortung auf ſich nahm. Er hat das Schickſal vieler Ueber⸗ ragender am eigenen Leib erfahren müſſen: das Hoſtanna und das Kreuziget ihn! Vor 80 Jahren, am 27. September 1856 wurde Karl Peters als achtes Kind eines Paſtors in Neuhaus bei Hannover geboren. rüh verlor er ſeinen Vater und wuchs ſehr elbſtändig heran, er war ebenſo ge⸗ chickt beim Kühehüten wie beim Lernen in der Schule. Sein Weſen wechſelt beſtän⸗ dig zwiſchen gewalttätigem Austoben und leidenſchaftlichen Träumereien. Bereits in dem ſechszehnjährigen Buben bohrt die Erkenntnis, daß das deutſche Volk nicht Raum genug für ſeine wach⸗ ſende Bevölkerung hat. Als Student belegt er Ge⸗ ſchichte und Nationalökono⸗ mie und macht ſeinen Dok⸗ tor phil. Vielleicht wäre der junge Karl Peters in irgendeiner Schule als Geo⸗ graphielehrer hängen ge⸗ blieben, wenn ihn nicht ein Bruder ſeiner Mutter nach London eingeladen hätte. In den drei Jahren, die er dort iſt, lernt dieſer in⸗ telligente junge Mann viel. Der Enge ſeiner heimatli⸗ chen Provinz entrückt, er⸗ kennt er, wodurch ſich Eng⸗ land ſeinen Platz an der Sonne erobert hatte: näm⸗ lich durch das ſelbſt⸗ ſichere großzügige Weſen des einzelnen Engländers, der in Kontinenten dachte und keine Verantwortung ſcheute wie der damals noch überängſtliche Deutſche. Wieder daheim nimmt Peters ſeinen Kampf auf, Deutſchland für Kolonien zu intereſſieren. Er ſchreibt Aufſätze und hält Vorträge. In offiziellen Kreiſen— 10 Erfolg. Aber eine private Geſell⸗ ſchaft, an der Spitze Graf Behr⸗Bandelin und 5 Lange, der Herausgeber der„Tägli⸗ chen Rundſchau“, findet ſich bereit, Geld— 56000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Auch einige Wagemutige wollen ſich per⸗ ſönlich 7 9 5 Und das genügte Karl Peters vorläufig. Für das Weitere will er allein ſorgen. England ſoll nicht wiſſen, was er vor⸗ hat, und das Deutſche Reich will nichts von ihm wiſſen. Im Mitteldeck, weil dort da⸗ mals noch keine Schiffsliſten geführt wer⸗ den, fährt er nach Afrika. Auf dem Rücken eines Dieners wird er durch die Brandung getragen und ergreift buchſtäblich mit den Händen Beſitz von dem ſchwarzen Erdteil — denn der Träger rutſcht aus, und er fällt auf das Land. r Mit einer lächerlich kleinen Expedition von nicht einmal 40 Perſonen, marſchiert er ins Innere und legt in fünf Wochen durch Vertrag mit dem König von Uganda den Grund zu Deutſch⸗Oſtafrika. Es war ganz eigenartig, wie hier ohne Kriegs⸗ unternehmung, ohne langjährige Handels⸗ anknüpfungen, allein durch den kraftvollen Einfluß einer machtvollen Perſönlichkeit Kolonialbeſitz zuſtande kam. Am 27. Februar 1884 war es, als der Sultan unterzeichnete. Es folgten weitere große Reiſen, die das Schutzgebiet zur dop⸗ pelten Größe des 100 Reiches abrun⸗ deten. Wieder an einem 27. Februar— 1885 — erhält er den Schutzbrief des Reiches, vom alten Kaiſer Wilhelm und Bismarck unterzeichnet. Dann häufen ſich die Ehren: er wird kaiſerlicher Kommiſſar für Deutſch⸗ Dr. Karl Peters in seinem Zelt auf der Kilimandscharo-Expedition Zur Wiederkehr seines 80. Geburtstages Oſtafrika und Vorſitzender der deutſchen Kolonialgeſellſchaft. Er iſt ein Mann ge⸗ rn deſſen Name durch die ganze Welt geht. Ein 27. Februar iſt es aber auch ge⸗ weſen, der den Grund zu dem ſchwerſten Schlag late, der ſein ganzes Leben um⸗ werfen ſollte. Der Sozialiſtenführer Bebel erhebt 1896 im Deutſchen Reichstag An⸗ klage, er hätte unverantwortliche Grauſam⸗ keiten am Kilimandſcharo dei der ſogenann⸗ ten Emin⸗Paſcha⸗Expedition am 27. Fe⸗ bruar 1891 begangen. Aus reiner Luſt an Greueltaten hätte er einen Boy und eine ſchwarze Jehe quälen laſſen und töten. In Wahrheit 1 es ſo, daß ſich der Boy und die ſchwarze Frau nach landesüblichen afrikaniſchen ferdeiſen ſchwer vergangen hatten und außerdem im Verdacht des Ver⸗ rates ſtanden. Peters aber war mit 35 Mann allein zwiſchen 1200 Feinden, und ſeine ganze Autorität wäre erſchüttert geweſen, wenn er nicht durch ein ſcharfes Arteil eingegriffen hätte. 5 Durch elf n n hat ſich ſeine Vertei⸗ digung gezogen. Durch ſeine Vernehmung und das 9 6 N anderer wurde er gerecht⸗ fertigt. Aber er hat alle ſeine Aemter nie⸗ dergelegt und der Undank, den er an Ver⸗ leumdungen und Beſchimpfungen erlitten, war nicht leicht zu überwinden. Trotzdem hat er ſich nie von ſeinem Vaterland abge⸗ wandt, und trotzdem er 1898 nach England ging, trat er niemals in engliſche Dienſte. Zweimal iſt er noch nach Afrika gekommen und zwar zur Erforſchung der Goldfelder Rhodeſiens. Das geſchah im Auftrag einer der von ihm mitgegründeten deutſch⸗ engliſchen Geſellſchaft. Das eine Mal, als er in Oſtafrika ausſtieg, kamen nur die Schwarzen von weither, um ihn 5 be⸗ grüßen. Das zweite Mal wurde er offiziell beachtet und feſtlich aufgenommen. Es kam nicht mehr dazu, ſein Denkmal in Dares⸗ ſalam aufzuſtellen. Der Weltkrieg brach alles ent⸗ zwei, was der kühne Mann geſchaffen. 5 Karl Peters iſt 1919 in einem Sanatorium bei Braunſchweig geſtorben. Die Schweſter wußte nicht, wel⸗ chen berühmten und vielbe⸗ fehdeten Mann ſie pflegte. Dankbar empfand ſie die auffallende Rückſichtnahme und Anſpruchsloſigkeit des kranken Herrn, deſſen beſon⸗ dere Freude Natur, Muſik und Tiere waren. Jetzt iſt ſein Denkmal in Helgoland aufgeſtellt, und das iſt ein gutgewählter Platz, denn es wurde 1890 von England gegen Sanſti⸗ bar eingetauſcht— indirekt verdanken wir es alſo auch Karl Peters. en oto Llöhrich M fünmmmmnnmnnnnmnnmmumnmummmmmmmmmnmnmnmummmnumnmnmnmmmnmmmmmmmnmunm mum EEE Tanne Von Fritzi Ertler das ſeit altersher von den größten Ueber⸗ ſchwemmungen heimgeſucht wurde, hat keine eigentlichen Flutſagen, dagegen eine ganze Reihe hiſtoriſcher Ueberſchwem⸗ mungsberichte, denen jedoch der mythiſche Gehalt fehlt. 3 Die Ereigniſſe, die den urſprünglichen unter dieſen verſchiedenen lutſagen zu⸗ grunde liegen, ſind ſicher in den wenigſten Fällen große durch Regenfälle hervor⸗ gerufene Flußüberſchwemmungen geweſen. Dazu ſind ſolche Ereigniſſe nicht plötzlich, nicht unerwartet genug; der Zug des Aebernatürlichen fehlt ihnen. Es werden meiſt Erd⸗ oder Seebeben, verbunden mit Wirbelſtürmen, geweſen ſein. Die Wir⸗ kungen ſolcher Beben können ganz gewal⸗ tig ſein. Bei mehreren bekannten Erd⸗ beben ſchlugen die Meereswellen, ganze Ozeane überquerend, mit verheerender Wucht an die Küſten fremder Kontinente. Ereignete ſich nun der Anprall der Wogen ſtatt in ſolcher Entfernung in der Nähe, ſo trat meiſt eine plötzlich hereinbrechende Kataſtrophe ein, die ſich im Gedächtnis der Menſchen eingrub. So vernichtete z. B. der indiſche Zyklon vom 1. 11. 1864 an der Oſtküſte Vorderindiens in kurzer Zeit 60000 Menſchenleben. Das Meer drang wie eine Mauer mit ungeheurer Schnellig⸗ keit viele Meilen tief ins Land. Es waren auf jeden Fall gewaltige Er⸗ eigniſſe, die uns in den Flutſagen über⸗ liefert ſind, Ereigniſſe, die das Denken und Fühlen der Menſchen von damals bis ins Innerſte aufrüttelten und tief in ihr Da⸗ ſein einſchnitten. Heinr. Riedel Schwatzend eilt der Wind durch das Ge⸗ äſt der hohen Tannen des Bergwaldes. Sonne iſt über dem Moos, das beſcheiden am Boden klebt und dieſem das Ausſehen eines weichen Teppiches ſchenkt. Unter den Zweigen einer mächtigen Hochtanne liegt ein einſamer Wanderer; ſeine Augen ſehen hinauf zu dem üppigen Gipfel des Rieſen. Kerzengerade iſt dieſer Baum, hart und glatt ſein Stamm, weit entfernt vom Boden des Waldes ſind die grünen Aeſte der prachtvollen Krone. Die Bruſt des Mannes hebt ein ſchwerer Seufzer.„Du lebſt auch“, ſagt er zu dem Baume.„Mühelos und ohne Kampf haſt du deine ſtolze Höhe erreicht. Warum muß gerade der Menſch ſo bitter um ſein kärg⸗ liches Brot ringen, warum wird ihm der Weg zur Höhe ſo ſchwer gemacht?“ Da iſt plötzlich ein geheimnisvolles Rau⸗ ſchen um ihn. Die Tanne wird zum Lebe⸗ weſen und aus den Aeſten ſieht ein ernſtes Greiſengeſicht zu dem Unzufriedenen herab. „Du Zweifler!“ ſpricht der Greis.„Daß ihr Menſchen doch nur immer das Voll⸗ endete ſeht und nicht an das Werden denkt! Heite ſiehſt du meinen Stamm kerzen⸗ gerade und ungebeugt und deshalb nennſt du mein Werden kampflos, mein Werden, das ich mir durch ſo viele Jahrzehnte ſchwerſten Kampfes errungen habe. Sieh die kleinen Bäumchen um mich! Auch ich war einmal ſo winzig. Damals berührten meine Aeſte noch das weiche Moos. Dann kamen ſchlimme Tage. Ich mußte gegen Wind und Wetter kämpfen und viele Aeſte, die ich mühſam getrieben hatte, ſtarben ab. Weißt du, wie weh es tut, wenn mühſam geborene Teile unſeres Ichs abſterben? Hart iſt der Tod und ſo ſehr lieben wir alles was zu unſerem lebendigem Leibe ge⸗ hört. Aber ich verzagte nicht. Jeden abge⸗ ſtorbenen Teil, jeden verlorenen Aſt er⸗ ſetzte ich durch neue Triebe, ich ruhte nicht und die gütige Natur gab mir die Kraft dazu. Meine Aeſte löſten ſich vom Boden des Waldes, mein im Kampf erſtarkter Leib drängte zur Höhe, wurde hart und wider⸗ ſtandsfähig. Heute ſtehe ich nach langem Ringen gefeſtigt da und ſehe mitleidig her⸗ ab auf die Bäumchen, die nicht den Mut haben, den großen Kampf aufzunehmen, den die Höhe erfordert. Stolz aber bin ich auf den jungen Nachwuchs, der meinem Beiſpiele folgt; denn einmal werde auch ich den Weg alles Lebens gehen und dann ſind die meine Nachfolger, die wiſſen, daß alles Werden nur über den ſteinigen Bo⸗ den des Kampfes geht. „Die Stimme über dem Wanderer iſt ver⸗ ſtummt, das Greiſengeſicht verſchwunden. Der Menſch aber ſpringt auf und reckt die Arme. Koſend ſtreichen ſeine Hände über die rauhe Rinde des Baumes und in ſei⸗ nen Augen iſt ein frohes Licht. Er eilt durch den Wald dem pulſierenden Leben mit ſeiner ganzen Schönheit und ſeinem heißen Kampfe neugeſtärkt entgegen und denkt dankbar an ſeinen ernſten gehrmeiſter im dunklen Grün des Bergwaldes. 4 —.———ꝝ— —— Bekanntmachungen Ortsgruppe Große Dienſtbeſprechung am Mitt⸗ woch, 23. September 1936, abends ½9 Uhr: Alle Parteigenoſſen, ſowie alle Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter bzw. Walter und * ber N. S. D. A. P. Bernheim Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 27 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 4“ Warte der PL., DAF./ NS BO. und NSV., auch alle neueingeſetzten, haben an dieſer Dienſtbeſprechung, wobei die Verpflichtung der neuen Mitarbeiter erfolgt, teilzunehmen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. September 1936 Anſer Tagesſpruch Im Dritten Reich lebt nicht nur das Wiſſen, ſondern auch die Kraft; und ſchönſtes Ideal iſt uns der Menſchentypus Körper, auf daß die Menſchen über Geld und Beſitz wie⸗ der den Weg zu idealeren Reichtümern finden. Adolf Hitler. Vom Sonntag Das Wetter des geſtrigen Sonntags ſah in der Frühe des Vormittags vielverſprechend aus. Doch ſchon um 9 Uhr ſtellte ſich Regen ein, der ſich mehrmals wiederholte. Im Mit⸗ telpunkt allen Geſchehens ſtand bei uns der Auftakt zum Patenweinfeſt und der Empfang der Hohenſülzener Abordnung. Echt rheini⸗ ſche Stimmung herrſchte den ganzen Tag über und wurde nach dem Start der Weinwoche am Samstag auch der Sonntag reichlich dazu benutzt, um den billigen Tropfen zu genießen. — Die Amicitia⸗Mannſchaft hat geſtern die Edinger auf dem Waldſportplatz überzeugend 4.1 geſchlagen. Die Turner⸗Handballer ſpiel⸗ ten gegen TV. Hockenheim 4:4. Das erſte Pflichtſpiel der Fußballer des Turnvereins in Wallſtadt fiel der ſchlechten Witterung zum Opfer.— Am Abend ließ fernes Wetterleuch⸗ ten das Aufkommen eines Gewitters ahnen. Die laue, fa ſtſchwüle Luft während des Tages deutete ſchon auf eine Gewitterbildung hin. Allerdings vermutete man kaum, daß ſie jetzt im ſpäten September ſo ſchnell und heftig zur Entladung kommen würde, wie es geſtern in den Abendſtunden geſchah. Die grell leuchten⸗ den Blitze und harten Donnerſchläge waren von heftigen Regengüſſen begleitet. Aber eben⸗ ſo plötzlich wie es gekommen war, hatte ſich das verſpätete Gewitter ausgetobt.— Das Wetter für Montag: Bei Luftzufuhr aus Süd bis Weſt vorausſichtliche Unbeſtändigkeit zunehmend. Für Dienstag: Fortdauer der zeitweilig aufheiternden, im ganzen aber recht unbeſtändigen Witterung. * Winterhilfswerk 1936/37. In der Zeit vom 22. September bis 1. Oktober wird das Amt für Volkswohlfahrt alle Anträge für das Winterhilfswerk 1936⸗37 entgegen⸗ nehmen. Die Antragſteller haben ſich nach der an anderer Stelle angeordneten Reihenfolge in der Geſchäftsſtelle einzufinden. Die not⸗ wendigen Papiere ſind unbedingt vorzulegen. 15 Aillionen Erntebank⸗Abzeichen Acht Wochen Arbeit für 6000 Menſchen In allen Gauen des Reiches fand in dieſen Tagen der Vertrieb der ſchmucken Ernte⸗ dankabzeichen ſtatt, die zum 4. Oktober, dem Erntedanktag, als Zeichen der Verbundenheit aller ſchaffenden Deutſchen in Dorf und Stadt getragen werden. Auch durch dieſes Abzeichen konnten unzählige deutſche Volksgenoſſen, Er⸗ werbsloſe des wirtſchaftlich bedrohten Grenz⸗ landes, Arbeit erhalten. In rund 60 Ort⸗ ſchaften des Erzgebirges, in dem die durch die Mißwirtſchaft des Syſtems hervorgerufene Not der vergangenen Jahre beſonders deut⸗ liche Spuren hinterlaſſen hat, waren acht Wochen hindurch, einſchließlich der Nebenin⸗ duſtrien, von Anfang Juli bis Anfang Sep⸗ tember nahezu 6000 Volksgenoſſen mit der Herſtellung der insgeſamt 15 Millionen Ab⸗ zeichen beſchäftigt. Allein auf die Reichshaupt⸗ ſtadt entfallen hiervon 1 150 000 Stück. Die Parole zum Erntedanktag lautet: Jeder ſchaf⸗ fende deutſche trägt das Erntedank⸗Abzeichen! Der Malthäustag Der 21. September führt im Kalender den Namen Matthäus. Die Winzer der Rhein⸗ und Moſelgegend glauben, daß Sonnenſchein am Matthäustag noch mindeſtens vier Wo⸗ chen gutes Wetter verbürge. Von unſeren Vor⸗ fahren wurde dieſer Tag als der Tag der Tag⸗ und Nachtgleiche gefeiert. Man betrach⸗ tete ihn ſchon als den Beginn des Winters, was bei dem früher herrſchenden rauheren Klima verſtändlich erſcheint. In hochgelegenen Gebirgsgegenden, wo ſich Nebel und Schnee ſchon frühzeitig einſtellen, führt der Mat⸗ thäustag noch jetzt den Namen„Wintertag“. Auch der Volksglaube hat naturgemäß an den Matthäustag angeknüpft. Kinder, die im Mat⸗ thäusmonat geboren ſind, ſollen eine Art Sehergabe beſitzen. Verbilligung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölke⸗ rung. Die von der Reichsregierung zur Ver⸗ billigung der Speiſefette für die minderbe⸗ mittelte Bevölkerung getroffenen Maßnahmen werden auch für die Monate Oktober, Novem⸗ ber und Dezember 1936 im bisherigen Um⸗ fange fortgeführt.— Die Stammabſchnitte ſind auf rotem Waſſerzeichenpapier herge⸗ ſtellt; ſie enthalten wiederum je drei Reichs⸗ verbilligungsſcheine A und B ſowie einen Beſtellſchein für 1,5 kg Konſummargarine. Bezirksklaſſe Anterbaden Weſt 4 75 gew. un. verl. Tore Pkt. 8s 3 Ilvesheim O ln een Phönir Mannheim 3 Sie eee Viernheim 3 nne Hockenheim 3 2 n Kö Käfertal 3 2 0 165 Fortuna Heddesheim 3„ Germ. Friedrichsfeld 2 o Feudenheim 4„ O FC. 08 Mannheim 3.. Kurpfalz Neckarau 3 1270% 5 Olymp. Neulußheim 2 n Fortune Edingen 1 il Amieitia Viernheim— Fortuna Edingen 41(1:0) Viernheims drittes Verbandsſpiel auf eigenem Platz iſt gewonnen. Mit vollſtändig umformierter Mannſchaft beſtritten die Grünen dieſen Kampf. Viernheim mußte erſt etwas eingeſpielt ſein, doch dann war es ſeinem Gegner klar überlegen. Mit guter Kombi⸗ nation kamen die Stürmer der Grünen im⸗ mer wieder in bedrohliche Nähe des gegneriſchen Tores, aber die Edinger Verteidigung konnte vorerſt alle gutgemeinten Angriffe unterbinden. Außerdem war der Boden durch den nieder⸗ gegangenen Regen aufgeweicht, welcher Um⸗ ſtand viel dazu beitrug, daß Viernheim nicht früher zu Erfolgen kam. Da verſchuldete der eine Verteidiger von Edingen einen Elfmeter, welcher bei Müller eine ſichere Sache war. Müller war nun in den Sturm gegangen und ein feiner Schuß von ihm verfehlte nur knapp ſein Ziel, dann konnte Edingens Tor⸗ wart einen weiteren gefährlichen Schuß von demſelben Spieler unſchädlich machen. Kurz vor der Pauſe kam dann Edingen noch zwei⸗ mal durch, doch Krug hielt den einen Ball, während der andere über die Latte ging. Die zweite Spielhälfte begann ſogleich mit einem guten Start der Grünen und Edingens Tor⸗ wart kann einen ſcharfen Schuß Wunders nur noch zur Ecke wehren. Auch in der Folgezeit mußte der gegneriſche Torwart oft eingreifen, aber endlich wurde er doch geſchlagen. Müller Tüchtiger Natzvertreter von leistungsf. Papiergroß handlung sofort gesucht. Offerten unter AH an die Geschäftsstelle ds. Blattes „ * Empfehle zur Herbſtpflanzung alle Arten von Obſtbäumen aus nur vom Reichsnährſtand anerkannten Baumſchulen. Beſtellungen werden jederzeit entgegengenommen. 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Nach einem Spiel, das beider⸗ ſeits keine überzeugenden Leiſtungen an den Tag brachte, trennte man ſich mit einem Un⸗ entſchieden(4:4), nachdem das Treffen bei Halbzeit ſchon 3:3 ſtand. Das Reſultat an und für ſich bringt ſchon zum Ausdruck, daß bei dieſem Spiel ſich zwei gleichwertige Geg⸗ ner gegenüberſtanden und außerdem auch mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln um den Sieg gekämpft wurde. Hauptſächlich in der Hockenheimer Elf waren einige Spieler, die anſcheinend mehr Wert auf robuſte Spiel⸗ weiſe legen. Ihr Vorgehen gegen Viernheims Stürmer war mehr als rückſichtslos. Dieſe Spieler haben anſcheinend noch nicht den Wert des Sportes erfaßt, wiſſen oder wollen es nicht wiſſen, daß ihr Handeln unſeren ſchönen deutſchen Handballſport nicht fördert, ſondern ſchwer ſchädigt. Doch dies alles ſei nicht etwa angeführt, um die nicht befriedigende Lei⸗ ſtung unſerer Turner zu entſchuldigen. Nein, dies auf keinen Fall! Obwohl zugegeben wer⸗ den muß, daß das grobe Vorgehen der Hocken⸗ heimer Verteidigung manchmal einen aus⸗ ſichtsreichen Angriff des Turnvereins noch im letzten Moment zunichte machte. Hier hätte man eben in der Erkenntnis dieſer nun ein⸗ mal nicht zu ändernden Lage anders vorgehen ſollen. Vor allem wäre es am Platze ge⸗ weſen, die engmaſchige Spielweiſe unbedingt zu vermeiden; denn dadurch bekam des Geg⸗ ners Verteidigung immer wieder günſtige Ge⸗ legenheit zu ihrer unſchönen Abwehrarbeit. Wäre Viernheim mit einer jederzeit auseinan⸗ dergezogenen Spielweiſe an den Tag getreten, man weiß nicht, wie dann das Endreſultat gelautet hätte. Sehr wahrſcheinlich aber hätte man mit einem ſicheren Sieg den Platz ver⸗ laſſen. Doch nun iſt es zu ſpät— es iſt nichts mehr daran zu ändern. Und ſchließ⸗ lich geben wir uns auch mit dem eroberten einen Punkt zufrieden. Nur wäre noch zu wünſchen, daß Viernheims Mannſchaft ſich aus dieſem Spiel die nötige Lehre gezogen hat, was für die Folgezeit von großem Nut⸗ zen ſein kann. Viernheimer Tonfilmſchau Der erſte in Deutſchland herge⸗ ſtellte Pat⸗ und Patachon⸗Film 2 2 8 „Aäbchenräuber Heute Montag letzter Tag! im Central⸗Film⸗Palaſt Ein neuer Pat⸗ und Patachon⸗Film in deutſcher Sprache! Mancherlei Abenteuer ha⸗ ben die beiden däniſchen Groteskkomiker Pat und Patachon in ihren mehr als ſechzig Stummfilmen ſchon hinter ſich gebracht— ein Mädchen entführt haben ſie bisher doch noch nicht. Und wenn ſie es jetzt in dem neuen Syndikat⸗Film„Nädchenräuber“ tun, ſo doch; A SB. Betr.: Winterhilfswerk 1936/37 Die Unterſtützungsanträge zum Winter⸗ hilfswerk werden in nachſtehender Reihenfolge in unſerer Dienſtſtelle, Bismarckſtraße 24, entgegengenommen: Dienstag, den 22. September: vormittags 9—12 Uhr Buchſtabe A nachm. 2—5 Uhr Buchſtabe Ba— Bl Mittwoch, den 23. September: vorm. 9—12 Uhr Buchſtabe Bo— Bu nachm. 2—5 Uhr Buchſtabe D- Donnerstag, den 24. September: vorm. 9—12 Uhr Buchſtabe G— He nachm. 2—5 Uhr Buchſtabe Hi—Hu Freitag, den 25. September: vorm. 9—12 Uhr Buchſtabe J- Ki nachm. 2—5 Uhr Buchſtabe Kl— Samstag, den 26. September: vorm. 9— 12 Uhr Buchſtabe M Montag, den 28. September: vorm. 9—12 Uhr Buchſtabe N— P nachm. 2—5 Uhr Buchſtabe R Dienstag, den 29. September: vorm. 9— 12 Uhr Buchſtabe S nachm. 2—5 Uhr Buchſtabe Sch Mittwoch, den 30. September: vorm. 9—12 Uhr Buchſtabe St V nachm. 2—5 Uhr Buchſtabe Wa— Wi Donnerstag, den 1. Oktober: vorm. 9—12 Uhr Buchſtabe Wo—3 Die Reihenfolge iſt unter al⸗ len Umſtänden genau einzuhalten. Bei der Antragſtellung ſind vorzulegen: Miet⸗ quittungsbuch, Mietunterſtützungsbeſcheid, Rentenbeſcheid, Geburtsdaten und evtl. Lohn⸗ nachweiſe ſämtlicher Familienangehörigen, ſo⸗ wie Stempelkarten ab 1. April 1936. Wer verſucht, die Unterſtüt⸗ zung durch unwahre und unvoll⸗ ſtändige Angaben über Einnahmen und Vermögen irgendwelcher Art wird vom Winterhilfswerk aus⸗ geſchloſſen und der Staatsan- waltſchaft wegen Betrug gemeldet. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 36/37 Ortsgruppe Viernheim r e nur in der menſchenfreundlichen Abſicht. Da⸗ mit werden die beiden vor eine neue Situation geſtellt, und daraus entwickelt ſich dann der Film, deſſen Inhalt zu erzählen dem Publi⸗ kum die Spannung rauben hieße. In dieſem Luſtſpiel aller Luſtſpiele paſſiert alles— alt und jung kommt hier hundertprozentig auf ſeine Koſten. P. und. P. geraten in hundert Abenteuer. Sie verrichten die klügſten und dümmſten Dinge und doch nur, um immer anderen zu helfen. Das iſt unbeſtreitbar der beſte Pat⸗ und Patachon⸗Film, der jemals ge⸗ dreht wurde! Wünſchen Sie Entſpannung und Heiterkeit? Dann müſſen Sie ſich dieſen Film mit Pat und Patachon anſehen! Man lacht ſich Tränen, man quietſcht vor Lachen.— Filmfreunde, beſucht dieſes Filmwerk„Mäd⸗ chenräuber“ und ihr erlebt eine der größten Freuden! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VIII. 1936 über 1700. Z. Zt. iſt Anzeigen⸗ reisliſte Nr 6 gültig. Morgen beginnt hier die Geſchichte Haſe Leſen Sie mit! Zurückgenomm. eichenes Schlalzimmer m. Spiegelſchrk. Ztür., 180 em. weißer Marmor und Patentröſte erhalten 200. H. Baumann Mannheim U 1, 7 Breiteſtr. Genaue Adr. achten CCC ĩ˙ u ˙ einmal ſjenkels Heute früh ging wieder nimmt und lobt/ eine ſchwarze Handiasche mit Inhalt auf der Umgehungsſtr. bis Käfertal verloren. 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