1 — 9 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſſcheinungsweiſe Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. e 10 Rpfg. Nummer 224 Freilag ſiernheimer zeilung Vorkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Tentteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit ist. Nr. 6 gültig Ge.ſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. CCC den 25. Jeplember 1936 K. Ludwigshafen 15101 12. Jahraang Madrid öffnet die Schleuſen Ein Verzweiflungsſchritl: der Talavera-Abſchnilt überflulet Vaſſermaſſen als letzler Verſuch deffnung der Skauwerkſchleuſen- 10 Millionen Kubikmeter Vaſſer ſtfürzen zu Tal Paris, 24. Sept. Aus Madrid wird ein Verzweiflungsakt gemeldet, der den auf Toledo marſchierenden nationaliſtiſchen Abteilungen den Weg verlegen ſoll. Am Mitt⸗ woch abend haben die roten Streitkräfte die Schleuſen der Stauwerke des Fluſ⸗ ſes Alberche, der in den Tajo mündet, ge⸗ öffnet. Unter fürchterlichem Getöſe ſtürzten die zehn Millionen Raummeter Waſſer in das drei Kilometer unterhalb von Talavera lie⸗ ende Tal, wo die Nationaliſten umfangreiches Kriegsmaterlal, vor allem Geſchütze, zuſam⸗ mengezogen hatten. Nach der Madrider Meldung hat man bis⸗ her über die Wirkung dieſer faſt ſadiſtiſch an⸗ mutenden Maßnahmen noch keine Nachricht. Doch hoffen die Roten, ihre Gegner erſäuft zu haben. Jevilla meldet Rücklritt Azanas Der Sender Sevilla berichtet, daß der Präſident der ſpaniſchen Republik Azana ſein Amt niedergelegt habe. Er werde interimiſtiſch von Martinez Barrio ver⸗ treten. Genf, 24. Sept. Der Vertreter Uruguays beim Völkerbund hat den Mitgliedern des Rates und der Verſammlung durch das Völ⸗ kerbundsſekretariat die Tatſache des Ab⸗ bruches der Beziehungen zwiſchen Uruguay und Spanien zur Kenntnis bringen laſſen. Eine offizielle Behand⸗ lung der Angelegenheit durch den Völkerbund wird nicht erwartet, doch nimmt man an, daß der ſpaniſche Außenminiſter in ſeiner Rede vor der Verſammlung dazu Stellung nehmen wird. Die ſapaniſch⸗chineſiſche zyannung Japan will ſchweigend handeln Tokio, 24. Sept.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Der Sprecher des Außenamtes erklärte ausländiſchen Preſſevertretern, die japaniſche Regierung nehme an, daß die Nanking⸗ Regierung nunmehr den Ernſt der Lage erkennen und endlich ge⸗ eignete Maßnahmen treffen werde.. Auf die Frage, welche Maßnahmen man in Nanking ergreifen könne oder müſſe, meinte der Sprecher, daß die Zentralregierung bisher nur Worte gemacht, aber noch nie gehandelt habe. In politiſchen Kreiſen ſieht man gerade hier die größte Schwierigkeit, nämlich in der Frage, ob Nanking ſelbſt bei weiteſtgehender Bereitwillig⸗ keit überhaupt in der Lage wäre, die japan⸗ feindliche Stimmung im chineſiſchen Volk in kurzer Zeit niederzukämpfen. Der Sprecher des Außenamtes erklärte dann noch, die japaniſche Regierung ſei der Auffaſſung, daß die Morde an Japanern planmäßig unternommen würden. Der Marineminiſter Nagano nahm am Donnerstag vor Preſſevertretern ebenfalls zu der neuen Lage Stellung. Er erklärte, daß ſchon viel zu viel geredet worden ſei und daß man jetzt ſchweigend handeln müſſe. Niemand wiſſe heute, zu welchen Maßnahmen Japan noch gezwungen werden könne. Der Marineminiſter hat dann— ſo berichten japa⸗ niſche Preſſevertreter— lange und eindringlich das Bild des großen Admirals Togo betrachtet. Japaniſche Seeſoldaten landen in Schanghai Schanghai, 24. Sept.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Am Donnerstagfrüh traf hier aus Ja⸗ pan eine mehrere hundert Mann ſtarke Abtei⸗ lung von Marinetruppen ein. Nach der Landung marſchierten die Japaner in die Ka⸗ ſernen, wo ſie vorläufig bleiben ſollen. Der Chef des dritten japaniſchen Geſchwaders iſt nach Nanking geflogen, wo er mit Botſchafter Kawagoe kurze Beſprechungen haben wird. In Ranking hielt im Laufe der Nacht der chineſiſche Außenminiſter mit anderen Mitgliedern des Kabinetts eine Konferenz ab. Der Verkehr in den von den Japanern beſetz⸗ ten Teilen Schanghais wickelt ſich wieder nor⸗ mal ab, wenn auch das militäriſche Bild noch das gleiche iſt. Ein Vertreter der internationg⸗ len Niederlaſſung hat dem japaniſchen General⸗ konſul ſein Bedauern ausgeſprochen. Der Generalkonſul forderte die Verwaltung der internationalen Niederlaſſung auf, Maßnahmen zur Feſtnahme der an dem blutigen Zwiſchen⸗ fall Schuldigen zu treffen. a Der Pro teſt der chineſiſchen Behörden von Groß⸗Schanghai gegen die militäriſche Beſetzung chineſiſchen Gebietes iſt von den Japanern zu⸗ rückgewieſen worden. Der Chef des japaniſchen Marine⸗Landungskorps hat einen Aufruf er⸗ laſſen, in dem er die Einwohner von Schanghai ermahnt, Ruhe zu bewahren. Er kündigt an, daß die ſcharfen Sicherheitsmaßnahmen auf⸗ recht erhalten bleiben ſollen. Japan ſucht Verhandlungen mit Tſchiang⸗ kaiſchek Tokio, 24. Sept.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Nach den letzten Meldungen hat die japaniſche Regierung den Botſchafter Kawagoe angewie⸗ ſen, in Nanking zu bleiben, aber die Verhand⸗ lungen mit dem chineſiſchen Außenminiſter Chang abzubrechen. Statt deſſen ſolle er nichts unverſucht laſſen, um möglichſt bald mit Mar⸗ ſchall Tſchiangkaiſchek in Verbindung zu kommen. Wie die Agentur Domei berichtet, will die japaniſche Marine ihre Selbſtſchutzmaßnah⸗ men auf alle bedrohten Hangtſe⸗Städte ausdeh⸗ nen und bei einer weiteren Zuſpitzung der Lage alle japaniſchen Staatsbürger, die außerhalb dieſer Schutzzone leben, in die ſchützenden Städte bringen. Die Marineleitung iſt der Anſicht, daß alle japaniſchen Proteſte in Nan⸗ king zwecklos ſind und daß daher die Verhand⸗ lungen Kawagoes mit dem chineſiſchen Außen⸗ miniſterium abgebrochen werden mußten. Geuf gegen den Jrieden Scharfe Urteile der franzöſiſchen Preſſe gegen den Genfer Beſchluß Paris, 24. Sept. Der„Matin“ ſchreibt, es ſei hauptſächlich auf die Intrigen Lit⸗ winows zurückzuführen, wenn es zu dem Beſchluß des Völkerbundes gekommen ſei. Litwinow ſei der Sieger des Tages. Er habe endgültig das Projekt einer Fünfmächte⸗ konferenz torpedieren wollen. Nach der Abkehr der großen Mächte, die bereits anfin⸗ gen, ihr Spiel zu durchſchauen, bemühten ſich die Sowjets, unter den kleinen Mächten eine folgſame Anhängerſchaft zu bekommen. Seit fünf Tagen arbeiteten die Vertreter Moskaus in Genf hinter den Kuliſſen gegen Frankreich und England, denn Sowjetrußland, deſſen Stern im Weſten Europas im Niedergehen ſei, verſuche nun, ſeine zerſetzende Tätigkeit an⸗ derswo auszuüben. Auch der rechtsſtehende„Jour“ äußert ſeine Entrüſtung über die Winkelzüge der Bolſche⸗ wiſten in Genf. Klar erkennt das Blatt die wahren Ab⸗ ſichten der bolſchewiſtiſchen Machthaber, wenn es ſchreibt, das, was Moskau wolle, ſei der Krieg des franzöſiſchen Soldaten gegen den deutſchen Soldaten! Es hoffe damit zwei Dinge mit einem Schlage zu erreichen: die gefürchtete deutſche Macht zu ſchwächen und Frankreich in einen Krieg zu verwickeln, um ſo die Stunde für die bolſche⸗ wiſtiſche Weltrevolution heraufzuführen. Der „Jour“ ſtellt zum Schluß feſt, daß ſich der fran⸗ zöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Beiſtandspakt bisher für Frankreich einzig und allein in folgender Weiſe ausgerichtet habe: Im Innern durch die Arbeiteraufſtände, die Frankreich dem Ruin entgegenführen, und draußen durch wieder⸗ holten Verrat, eine Lage, die für Frankreich und Europa jeden Tag ſchwieriger und bedroh⸗ licher wird! Das„Journse Induſtrielle“ ſchreibt in einem Leitaufſatz, nachdem man lange Zeit nach beſten Kräften die Einrichtungen des Völkerbundes unterſtützt habe, könne man ſich heute nicht mehr täuſchen: Genf arbeite gegen den Frieden, und es ſei ganz gleich, ob das aus Irrtum oder aus Schwäche geſchehe, die Tatſache genüge. Das„Echo de Paris“ befaßt ſich in der Hauptſache mit der Frage, was Italien jetzt tun werde. Gewiſſe Leute wollten wiſſen, daß das, was in Genf geſchehen ſei, Italien end⸗ gültig von den Weſtmächten abwende, andere dagegen meinen, daß die Grundlagen der ita⸗ lieniſchen Politik hierdurch doch nicht ernſthaft geändert werden würden. Die Trümmer des Alcazar Vom Alcazar von Toledo, dem herrlichen, alten ſpaniſchen Bauwerk, iſt nach der Spreng⸗ ung durch die Roten nur noch ein Trümmer feld geblieben, das von den letzten noch am Leben gebliebenen Nationaliſten immer noch gegen die große Uebermacht der Roten vertej⸗ digt wird. (Weltbild, K.) Die radikalſozialiſtiſche„Republiquc“ befürchtet ebenfalls die ſchwerwiegendſten die gen aus der plötzlichen Umſtellung der Völker⸗ bundsvollverſammlung. Sehr befriedigt äußert ſich hingegen der ſo⸗ zialiſtiſche„Populair“: Endlich beweiſe der Völkerbund, daß er lebe. Er habe geſtern da⸗ mit geendet, womit er eigentlich hätte begin⸗ nen müſſen. Abeſſinien habe ſeinen Platz in der Vollverſammlung! Der Völkerbund beuge ſich nicht vor der vollendeten Tatſache. Die römiſche Preſſe zum Genfer Beſchluß Rom, 24. Sept. Die Zulaſſung Abeſſeniens zu den Völkerbundsarbeiten wird von der römiſchen Abendpreſſe faſt ausſchließlich im Lichte der Eindrücke und Preſſeſtimmen des Auslandes behandelt. Ueberſchriften gegen den„erbärmlichen Epilog der Gen⸗ fer Farce“, gegen die„letzte Schand⸗ tat des Völkerbundes“, gegen das „Genfer Marionettentheater“ und gegen die„QOuertreibereien Litwo⸗ nows und Moskaus“ ſind an der Ta⸗ gesordnung. In den Pariſer und Londoner Berichten wird hauptſächlich die Sorge über die Rück⸗ wirkungen des Genfer Beſchluſſes, der als ein Mißerfolg Englands und Frank⸗ reichs dargeſtellt wird, auch die diplomatiſche Lage in Europa zum Ausdruck gebracht. „Giornale d' Italia“ ſtellt ſeine Auslandsbe⸗ richte unter die Ueberſchrift„Die Demokratie ſpielt mit dem Feuer“ und weiſt in ſeiner Pa⸗ riſer Korreſpondenz auf das Groteske dieſer neuen Genfer Komödie hin.„Tribuna“ ſieht darin den„Ausfluß eines kollektiven Wahn⸗ ſinns“ und einen Triumph Litwinows. Im übrigen wird als aktuellſte Widerlegung der Maßnahmen der Völkerbundsverſammlung allgemein auf die moraliſche Bedeu⸗ tung der Unterwerfung Wolde Mariams, des früheren abeſſiniſchen Ge⸗ ſandten in Paris, hingewieſen. Dabei habe man völlig vergeſſen, daß in Gore, das übrigens bald von den italieniſchen Truppen beſetzt ſein werde, ein engliſcher Kon⸗ ſul lebe, der Beſcheid wiſſe, über deſſen Mit⸗ teilungen man aber offenbar das Tuch des Schweigens legen wolle. Jwiſchenfälle bei Reſerviſten⸗ aushebungen im Elſaß? Paris, 24. Sept. Der„Elſäſſer“ bringt eine Blättermeldung, wonach es in der Garni⸗ ſon Mutzig bei der Einberufung von Reſerviſten zu Zwiſchenfällen gekommen ſein ſoll. Da es dem Blatt nicht möglich war, dieſes Gerücht ſelbſt auf ſeine Richtigkeit zu prüfen, ſtellt es an die zuſtändigen Militärbehörden eine Reihe von Fragen. U. a. fragt das Blatt: Iſt es wahr, daß für einen Teil der eingezoge⸗ nen 900 Reſerviſten keine Uniformen auf Lager waren? Iſt es wahr, daß Offiziere nach den erfolgten Radauſzenen der Reſerviſten dieſe freundlich baten, zu warten und ſich zu beruhigen, bis am nächſten Morgen die noch fehlenden Uniformen von Straßburg eintreffen würden? Iſt es wahr, daß ein Teil der Reſer- viſten ſeine Umkleidung nahe der Kaſerne auf dem dort gelegenen Sportplatze vornehmen mußte? Iſt es wahr, daß ein Mann der Garde mobile von einem betrunkenen Reſerviſten einen Schlag ins Geſicht erhielt und daß der wütende Reſerviſt durch das Zertrümmern einer Fenſter⸗ ſcheibe in der Kaſerne ſich übel an der Hand verletzte? Iſt es wahr, daß bei dem tollen Durcheinander die Internationale geſungen worden iſt? Die Lage in Spanien Die militäriſche Lage der ſpaniſchen Links⸗ regierung— kann man von einer ſolchen über⸗ haupt noch ſprechen, nachdem die Anarchie überall im Lande grauenhafte Fortſchritte macht? iſt bis jetzt alles andere als be⸗ geiſternd. Im Norden haben ſich die Truppen des Generals Mola immer näher an Bil⸗ bao und Santander herangezogen. Das Ulti⸗ matum, das General Mola den roten Inſtan⸗ zen dieſer Städte geſtellt hat, iſt inzwiſchen ab⸗ gelaufen, und der letzte blutige Akt auch dieſes Dramas wird abrollen. Lange wird der Wi⸗ derſtand der Roten an dieſer Stelle nicht mehr andauern, ſchon weil es an Verpflegung fehlt. Viel wichtiger ſind die Vorgänge an der Front vor Madrid. Nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß die Sprengung des Alkazar den tapferen Verteidigern wohl Verluſte bei⸗ gebracht, aber ihre Widerſtandskraft nicht ge⸗ brochen hat, und nachdem die Roten ſich noch mehrſach bei den Sturmverſuchen auf dieſe Schloßfeſtung blutige Köpfe geholt haben, iſt das Intereſſe an dieſem Frontabſchnitt plötz⸗ lich abgeebbt. Denn weiter nördlich, zwiſchen Toledo und Madrid, haben die Truppen der nationalen Erhebung offenbar einen Durch⸗ bruch erzwungen. Die Eiſenbahnverbindung zwiſchen der Hauptſtadt und Toledo iſt von den Generalstruppen unterbrochen worden. In aller Eile ſind die Milizen zuſammengerafft worden, um die Einbruchsſtelle abzuriegeln, und auch die Alkazarſtürmer mußten heran, weil es anderswo brannte. Daraus iſt ſchon zu erſehen, daß die ſtrategiſche Entlastung bereits gelungen iſt, und daß die Nationaliſten den Angriff auf die Belagerer von To⸗ ledo begonnen haben. Somit ſteht zu erwar⸗ ten, daß auch die tatſächliche Befreiung der tapferen Mannſchaft nur noch eine Frage kur⸗ zer Zeit iſt. Die Volksfrontfreunde ſcheinen in dieſen Kämpfen um Madrid ihre Kräfte verzehrt zu haben. Das iſt nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, daß dieſe Formationen keine militäriſche Diſziplin haben und ſomit allenfalls im Einzelkampf und im Guerilla⸗ krieg zu gebrauchen ſind, aber niemals eine wirkliche Operation durchführen können. Un⸗ ter ſchwerſten Verluſten ſind die roten Gegen⸗ angriffe gegen die Stellungen der nationalen Armeen abgeſchlagen worden. Inzwiſchen geht der Vormarſch weiter vonſtatten. Der ausländiſche Beobachter dieſer Vor⸗ gänge möge ſich immer wieder klar machen, daß die Entfernungen zumteil ſehr erheblich ſind und daß die nationale Militärpartei unter allen Umſtänden Rückſchläge infolge des Wie⸗ deraufflackerns der Aufſtandsbewegungen hin⸗ ter der eigenen Front verhindern will. Sie wird alſo gleichzeitig ihr Augenmerk ſtets da⸗ rauf richten, die eroberten Landesteile feſt in die Hand zu bekommen. Das wird in erſter Linie die Aufgabe der nationalen Freiwilli⸗ genorganiſationen ſein, die ſich überall gebil⸗ det haben. Immerhin dringt der Vormarſch jetzt in Gebiete ein, in denen die Volksfront auch rein ſtimmungsmäßig über gewiſſe Kräf⸗ te verfügt oder wenigſtens bislang verfügte. Man wird abwarten müſſen, wie ſich die ſpa⸗ niſche Bevölkerung einſtellen wird, wenn ſie erſt einmal den Unterſchied zwiſchen dem roten Terrorismus und der nationalen Ordnungs⸗ bewegung kennen gelernt hat. Alles in allem: militäriſch ſteht es um die Linksregierungen in Madrid und Barcelona ſchlecht. Deshalb wird von den guten Freun⸗ den im Ausland Himmel und Hölle in Be⸗ wegung geſetzt, um eine politiſch⸗militäriſche Entlaſtung herbeizuführen. Wir wiſſen zwar aus guten Quellen, daß die Zufuhr von Waffen und Munition nach Bar⸗ celona und Madrid trotz aller feier⸗ lichen Neutralitätserklärungen nicht aufgehört hat und auch heute noch weitergeht. Aber die militäriſchen Ereigniſſe zeigen offenbar, daß dieſe Hilfe nicht genügt. Deshalb richtet ſich zunächſt einmal die Wut der Volksfront⸗ freunde auf Portugal, das lediglich ein Intereſſe daran hat, das Uebergreifen der bol⸗ ſchewiſtiſchen Bewegung auf ſein eigenes Land zu verhindern. Der ſpaniſche Außenminiſter del Vayo beſitzt ſogar die Kühnheit, in Genf Sanktionen gegen Portugal zu beantra⸗ gen, weil Portugal angeblich gegen das Waf⸗ fenembargo verſtoße. Selbſtverſtändlich macht die Sowjetregierung dieſen Vorſtoß mit, wahrſcheinlich um die Oeffentlichkeit von den eigenen Flugzeuglieferungen an die Madrider Linksregierung abzulenken. Wenn dieſer Sank⸗ tionsantrag gegen Portugal in Genf ernſthaft zur Debatte geſtellt werden würde, wäre ein neuer ſchwerer Konflikt des Völkerbundes gar nicht zu vermeiden. Vorderhand iſt deshalb wahrſcheinlich nur mit der Möglichkeit zu rech⸗ nen, daß von ſpaniſch⸗marxiſtiſcher Seite ein Druck auf Portugal ausgeübt werden ſoll, ſchon weil dieſes Land ſich gegenüber der bol⸗ ſchewiſtiſchen Infektion bisher als immun er⸗ wieſen hat. der ſpauische! Konſul in Sluligark legt ſein Amt nieder Stuttgart, 24. Sept. Der ſpaniſche Kon⸗ ſul für Württemberg, Hohenzollern, Baden, Rheinpfalz und Saarland mit dem Sitz in Stuttgart, Luis Fernandes Kortero, hat dem Reichsſtatthalter in Württember mit⸗ geteilt, daß er die Regierung in Madrid von der Niederlegung ſeines Amtes in Kenntnis geſetzt habe, da er mit deren zunehmender kommuniſtiſcher Einſtellung und Betätigung nicht einverſtanden ſei. 1000 Im Reichsaulobahnen im Belrieb 400 Km. Reichsaukobahnen werden Lonnkag dem Perkehr übergeben Feiern auf allen neuen Slrecken Berlin, 24. Sept. Am kommenden Sonn⸗ tag werden in verſchiedenen Gebieten des Reiches neue Autobahnſtrecken dem Verkehr übergeben, und zwar in einer Ge⸗ ſamtlänge von nicht weniger als 400 km. Das ſtolze Netz der Straßen Adolf Hitlers vergrö— ßert ſich mehr und mehr; es iſt längſt aus dem Stadium der Prophezeiungen und Ankündi⸗ gungen herausgekommen und findet als kul⸗ turelle Großtat in ſteigendem Maße die Beachtung der Weltöffentlichkeit. Mit In⸗ betriebnahme dieſer Teilſtrecken hat das Auto⸗ bahnnetz eine Länge von 1000 km erreicht. Es werden am Sonntag mit beſonderen Feierlichkeiten eröffnet Die 92 km lange Teil⸗ ſtrecfñʒe Breslau— Liegnitz Kreibau der Strecke Breslau Berlin; als nördlicher Abſchnitt der Autobahn Ber⸗ lin— Stettin die Strecke Jochimstal— Colbitzow(75 km); ein Teilſtück zwiſchen Beuthen/ OS und Gleiwitz von 15 km Länge; die 15 km lange Strecke Dresden—Wils⸗ druff und die 30 km lange Strecke bei Chemnitz von Oberlichtenau bis Hohen⸗ ſtein—Ernſtthal der Autobahn Dresden— Weimarz Der Abſchnitt Frankfurt a. M.— Bad Nauheim in einer Länge von 40 km; die 35 km⸗Strecke Heidelberg— Bruch⸗ ſal; in Thüringen das 70 km lange Stück Schleiz—Lanzendorf der Linie Ber⸗ lin— München; von der Autobahn Stuttgart— Ulm ein 25 km langes Teilſtück Stuttgart—Unter⸗ boihingen; ein kleiner Abſchnitt von 10 km Länge in Fortführung der Strecke Köln— Düſſel⸗ dorf bis vor Duisburg und einige weitere kleine Verbin⸗ dungs⸗ oder Zuführungsſtrecken. Kuſſiſche Ernkekafaſtrophe Ein großer Teil der Ernle verfaull— Eingeſländniſſe der Moskauer Preſſe Berlin. B. Sept. Der Moskauer Vertreter des„Zeitungs⸗ dienſt“ berichtet folgende Einzelheiten über die Hungerkataſtrophe in Sowjetrußland: Die Sowjetunion iſt von einer neuen Hungerkataſtrophe bedroht, die un⸗ vorſtellbare Ausmaße annehmen kann. Neben den durch die Zwangskollekti⸗ vierung der Bauern und die ſogenannte bol⸗ ſchewiſtiſche„Planwirtſchaft“ verurſachten Mißernten in der Ukraine und im Wolgagebiet droht jetzt, wie aus alar⸗ mierenden Berichten der Sowjetpreſſe hervor⸗ geht, eine Erntekataſtrophe auch in der Getreidezone Sibiriens, die früher große Ueberſchüſſe an Getreide für den Export lie⸗ fern konnte. Die große Hoffnung der Sowjets, den durch die Auswirkungen der Zwangskollektivierung und Hungersnot vernichteten Beſtand an Ar⸗ beitsvieh ſowie die fehlenden, deportierten bäuerlichen Arbeitskräfte durch Traktoren und Mähdreſcher erſetzen zu können, hat ſich nicht erfüllt. Ein großer Teil der Mähdreſcher verſagt und kann wegen Mangel an Bedienungs⸗ perſonal und an einfachſten Erſatzteilen nicht inſtandgeſetzt werden. Ein großer Teil der Ernte kann daher nicht einge⸗ bracht werden und verfault auf den Fel⸗ dern. Bezeichnend für die Leiſtungen der Sowjet⸗ mähdreſcher, die normalerweiſe 35 bis 45 Hektar pro Tag abernten ſollten, iſt ein Be⸗ richt der„Is weſtija“ vom 29. Auguſt 1936, in dem es unter anderem heißt:„.. In Weſtſibirien gibt es zahlreiche Beiſpiele für die ſchlechte Arbeit der Mähdreſcher. Nach den letzten Mitteilungen der Landwirtſchaftsver⸗ waltung des Gaues hat die Aleiſker Ma⸗ ſchinen⸗ und Traktorenſtation den Plan der Ernteeinbringung durch Mähdreſcher nur zu acht vom Hundert erfüllt. Bei nähe⸗ rem Hinſehen treten unglaubliche Zu ⸗ ſtände zutage. Zwei Mähdreſcher der MTS. haben im Verlauf von ſieben Tagen im gan⸗ zen zwölf Hektar abgeerntet. Die übrige Zeit mußten die Maſchinen repariert werden, weil ſie in defektem Zuſtande auf das Feld hin⸗ ausgeſchickt worden ſind(1). Ein anderes bezeichnendes Beiſpiel: In der Urtamſker Maſchinen⸗ und Traktoren⸗ ſtation kommen auf je einen Mähdreſcher nur zwei Hektar der abgeernteten Fläche! In fünfzig Maſchinen⸗Traktorenſtationen Weſt⸗ ſibiriens ſind(ſeit Beginn der Ernteeinbrin⸗ gung, die ſchon vor einem Monat begonnen hat. Die Redaktion) von einem Mähdreſcher im Durchſchnitt weniger als fünf Hektar abge⸗ erntet worden. Der Plan der Ernteeinbrin⸗ gung durch Mähdreſcher iſt im Gau(Weſtſibi⸗ rien) im ganzen nur zu 9 vom Hundert durch⸗ geführt worden.“ Die„Isweſtija“ vom 1. September 1936 berichtet über den Verlauf der Ernteein⸗ bringung im Tſcheljabinſker Gebiet: 42 vom Hundert des Getreides, das ſchon vor einem Monat ausgereift war, ſteht noch im⸗ mer auf dem Halm. Dieſen Zuſtand trifft man in gut eingerichteten Getreidewirtſchaften an. Ein Sowjetlandgut, auf dem ſämtliche Mähdreſcher inſtand geſetzt ſind und an der Ernteeinbringung teilnehmen, gibt es nicht. Auf jedem Sowjetlandgut ſind mindeſtens 10 bis 15 Mähdreſcher durch ſchlechte Re⸗ paraturarbeiten außer Betrieb geſetzt. Die Bedienung— Zufuhr von Brennſtoffen, Waſſer, Abladen der Mähdreſcher— iſt äußerſt ſchlecht organiſiert. Im Argajaſhſker Sowjetlandgut ſind im Verlaufe von 25 Tagen von 46 Mähdre⸗ ſchern nur 25 Hektar abgeerntet worden. Das ſind nicht einmal 4 Hektar je Mähdreſcher! Bei dieſer„Leiſtungsfähigkeit“ iſt es nicht verwunderlich, daß das Sowjetlandgut erſt den dritten Teil des Getreides mit Mühe( einbringen konnte. In den Sowjetlandgütern Petuchowſkoje und Burinſkoje wer⸗ den von je einem Mähdreſcher pro Tag nur drei Hektar abgeerntet. Die Verluſte ſind glrafrechlspflege und giraſvollzug Die Jahresverſammlung des Deutſchen Reichsverbandes für Gerichtshilfe Dresden, B. Sept. Ueber die Ziele und Aufgaben des Deutſchen Reichsverbandes für Gerichtshilfe, Gefangenen⸗ und Entlaſſungs⸗ fürſorge beſteht in der Oeffentlichkeit vielſach noch Unklarheit. Seine Hauptaufgabe beſteht darin, die einmal Geſtrauchelten nach ihrer Entlaſſung aus der Strafanſtalt wieder in die Volksgemeinſchaft zurückzuführen, da⸗ mit ſie ihren guten Willen unter Beweis ſtel⸗ len können. Der Nationalſozialismus vertritt den Standpunkt, daß die Strafe hart ſein muß, daß aber nach Verbüßung der Strafe dieſe tatſächlich zu Ende ſein ſoll. Dabei ſind ſelbſtverſtändlich rückfällige und aſſoziale Elemente von jeder Forſorge aus⸗ geſchloſſen. Heute ſind alle Vereinigungen für Gefangenen⸗ und Entlaſſenenfürſorge im Reichsverband für Gerichtshilfe, Gefangenen⸗ und Entlaſſenenfürſorge zuſammengefaßt, der wiederum als Fachgruppe in die NSV. ein⸗ gegliedert iſt. Auf der zur Zeit in Dresden ſtattfindenden Jahres hauptverſammlung des Verbandes be⸗ grüßte Hauptamtsleiter Hilgenfeld zunächſt die Vertreter von Staat, Partei und Behör— den und ging auf die Arbeit des Reichsver⸗ bandes ein. Die Grüße der Reichsregierung und ins⸗ beſondere des Reichsjuſtizminiſters überbrachte Staatsſekretär Dr. Freisler, um ſodann auf einige grundſätzliche Fragen der Straf⸗ rechtspflege einzugehen. Die Strafrechtspflege habe drei Aufgaben. Sie habe erſtens dem tiefinnerlich empfundenen Bedürfnis nach Sühne für jede Schuld Rechnung zu tragen. Sie habe zweitens die Sicherung des Volkes aus ſeiner Lebenskraft zu gewährleiſten. Darüber hinaus aber habe der Strafvollzug den Gutgeſinnten zum Be⸗ wußtſein zu bringen, daß er im Kampf für das Gute nicht allein ſtehe, der Staat vielmehr neben ihm ſtehe und ihn in ſeinem Streben unterſtütze. Der oberſte Grundſatz des Straf⸗ vollzugs müſſe der der gerechten Strenge ſein, denn nur dann ſei die Strafe geeignet, Sühne für eine Schuld zu ſein. Außerordentlich wich⸗ tig ſei, daß der Gefangene arbeite. Die Mög⸗ lichkeiten dazu ſeien bei aller Wahrung der Intereſſen der freien Wirtſchaft heute, wo die Erwerbstoſigkeit faſt überwunden ſei, durch⸗ aus gegeben. Der Beſſerungszweck könne aber ohne Arbeit nicht erreicht werden. Wenn man einen Gefangenen Monate und Jahre hin; durch ohne Arbeit laſſe, ſo ſchwäche man ihn für ſeinen künftigen Kampf mit dem Leben. Staatsſekretär Dr. Freisler richtete in dieſem Zuſammenhang den dringenden Appell an die Verſammelten, gerade dieſem Punkte ihre beſondere Aufmerkſamkeit zu widmen und hier insbeſondere auch für Aufklärung zu ſor⸗ gen. Staatsſekretär Dr. Freisler kam ſodann auf den Typ des politiſchen Gefange⸗ ungeheuer. Sie erreichen in verſchiedenen Sowjetlandgütern bis zu 40 v. H. der Ernte!“ Die„Isweſtija“ vom 2. September 1936 berichtet aus dem Stalinsker Bezirk in Weſtſibirien:„80 vom Hundert der Ernte ſtehen noch immer auf dem Halm. Der Plan der Ernteeinbringung wird täglich nur zu 1 vom Hundert()) durchgeführt. Die Herbſtausſaat iſt noch nicht in An⸗ griff genommen worden wegen Mangel an Saatmaterial. Unterdeſſen liegt der gemähte Roggen ſchon ſeit zwei Wochen auf dem Felde und beginnt durchzukeimen. In den Maſchinen⸗ und Trak⸗ torenſtationen Kusnezkaja und Iljinſ⸗ kaja werden jetzt erſt Pläne zur Ausnutzung der Dreſchmaſchinen aufgeſtellt. Das abge⸗ erntete Getreide liegt in feuchtem Zuſtand herum. Trocknungsanlagen ſind nicht vorhan⸗ den. In dem Bezirk ſind nur 271 vom Hun⸗ dert des abgeernteten Getreides gedroſchen worden.“ Die„Prawda“ vom 1. September 1936 iſt angeſichts der großen Mißſtände bei der diesjährige Ernteeinbringung in der Sowjet⸗ union ſehr beſorgt um die Sicherſtellung der Getreideablieferung an den Staat. Sie ſchreibt:„Der ſchlechte Verlauf der Getreide⸗ ablieferung darf nicht durch das ſpäte Reifen des Getreides entſchuldigt werden, wo Millio⸗ nen Pud von abgeerntetem Getreide auf den Feldern liegen, nicht gedroſchen und nicht an die Elevatoren und Getreideſpeicher abgelie⸗ fert werden. Auf den Feldern der Sowjet⸗ landgüter und den Getreideumſchlagspunkten häufen ſich immer neue Mengen von gedro⸗ ſchenem Getreide das nicht abtransportiert wird und unter offenem Himmel liegen bleibt, vom Regen durchnäßt wird und verdirbt.“ Das ſind die Früchte des bolſche⸗ wiſtiſchen Syſtems! Während die arbei⸗ tenden Menſchen in der Sowjetunion hungern und in langen Schlangen ſtundenlang nach Brot anſtehen müſſen, laſſen die roten Macht⸗ haber das Getreide auf den Feldern lieber verfaulen, als daß ſie es den Bauern und damit der geſamten Bevölkerung zugutekom⸗ men laſſen würden. Wahl des Bizepräſidenken in Genf Sympathiekundgebung für Italien. Genf, 24. Sept. Die Völkerbundsverſamm⸗ lung wählte am Donnerstagnachmittag ihre ſechs Vizepräſidenten. Von 51 abgegebenen Stimmen ethielten Frankreich 49, England 47, Jugoſlawien 44, Kanada 39, die Sowjetunion 35 und JIta⸗ lien 32 Stimmen. Die Sympathiekundgebung für das abwe⸗ ſende Italien hat hier großen Eindruck ge⸗ macht. Sie beruht auf einer Vereinbarung aller derjenigen Länder, die den geſtrigen Be⸗ ſchluß über die Zulaſſung der abeſſiniſchen Vertreter für bedenklich halten, auch wenn ſie aus dem einen oder anderen Grunde für ihn ſtimmten. Engliſche Ehrung für Geheimral Boſch London, 23. Sept. Das Inſtitut der eng⸗ liſchen Automobilingenieure bat kürzlich auf einer Verſammlung in London den deutſchen Induſtriellen Dr. Robert Boſch in Anerken⸗ nung ſeiner Verdienſte um den Kraftwagenbau zum Ehrenmitglied ernannt. Die Ehrenmit⸗ gliedsurkunde wurde Geheimrat Dr Boſch an ſeinem 75. Geburtstag in Stuttgart überreicht. Es handelt ſich um die höchſte Ehrung, die das Inſtitut verleihen kann. nen zu ſprechen. Dieſer könne für ſich keine Sonderbehandlung erwarten, denn er wiſſe, daß er ſchwerſtes Unrecht tue, wenn er gegen die Gemeinſchaft des deutſchen Volkes handle. Der Hoch- und Landesverräter ſei ſogar wegen der in ſeiner Handlung liegenden Treuloſig⸗ keit durch Verrat gewiſſermaßen als Urtyp des Verbrechers anzuſprechen. Der Strafvollzug habe dafür Sorge zu tragen, daß der politiſche Verbrecher auf die anderen Gefangenen nicht zerſetzend einwirken könne. Auf jeden Fall aber ſei eine unvoreingenommene Prüfung notwendig, denn auch nicht jeder politiſche Ver⸗ brecher ſei unabwendbar für die Volksgemein⸗ ſchaft verloren. Man müſſe ihm daher den Blick öffnen für das, was in Deutſchland um ihn geſchehe. Für die Unverbeſſerlichen, d. h. die Entarteten, ſei Sicherungsverwahrung am Platze. Auch bei guter Führung könne man ihnen nicht die volle Freiheit wiedergeben, ſon⸗ dern müſſe eine neue Form finden.— Staats⸗ ſekretär Freisler ſchloß mit dem Appell, alles zu tun, um die aus der Strafhaft Entlaſſenen wieder in die Gemeinſchaft des deutſchen Vol⸗ kes zurückzuführen und wünſchte in dieſem Sinne der Tagung einen erfolgreichen Ver⸗ lauf. f Als letzter Redner nahm der Präſident des Volksgerichtshofes, Staatsminiſter a. D. Dr. Thierack, das Wort zu ſeinem Vortrag über „Der Strafvollzug im Dienſte der Volksge⸗ meinſchaft“. Am Abend fand ein Empfang der Tagungs⸗ teilnehmer im Dresdner Rathaus durch Ober⸗ bürgermeiſter Zörner ſtatt. F * 3* 1 2 S S ä 1 ... e 3 2— enn— 2— 2 7 batten Liner der L Sode d fen, da ö 0 ur des 0 aller g der dn Im! a 9. 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Die Kampflage am Mittwochabend Bis Mittwochabend kam das 9.(blaue) Ar⸗ meekorps durch maskierte Vorſtöße unter Ein⸗ aller zur Verfügung ſtehenden Waffengat⸗ tungen in der Mitte ſeiner Front und auch auf dem linken Flügel ſo gut vorwärts, daß der Gegner trotz tapferen Widerſtandes zurückge⸗ drängt wurde. So mußte er nach der Geſamt⸗ lage den durch den Panzerwagenangriff auf dem rechten Flügel der blauen Partei erreichten Geländegewinn wieder aufgeben. Die von ihm zäh verteidigten Höhen wurden unter ſchwerſtes Artilleriefeuer genommen und einige Gegen⸗ vorſtöße durch das hervorragende Zuſammen⸗ arbeiten der blauen Regimenter und der Artil⸗ lerie abgewieſen. Dem Druck der durch die herangebrachten rückwärtigen Kräfte nun auch zahlenmäßig überlegenen blauen Partei wich das 5. Armeekorps im Laufe der Nacht zu⸗ nächſt in der Mitte ſeiner Front aus. Von den hier kämpfenden Regimentern der 15. Diviſion blieben nur ein bis zwei Kompanien am Feinde, um das Loslöſen der Haupt⸗ kräfte zu ſichern. Auf dem rechten Flügel waren bereits am Abend Teile der 10. Diviſion her⸗ ausgezogen worden, während die Hauptkräfte ſich gegen 3 Uhr früh in eine vorbereitete Stel⸗ Tung zurückgezogen, die in einer Linie ſüdl. des Vogelsberges nach Südoſten auf Schlüchtern an der Straße Hanau— Fulda zu verlief. Fliegerangriffe— Ziviler Luft⸗ ſchutz eingeſetzt Auch die Luftſtreitkräfte beider Parteien ent⸗ falteten in der Nacht lebhafte Tätigkeit. Wäh⸗ rend es Blau gelang, einen Flughafen des Geg⸗ ners zu zerſtören, griffen die Kampfflieger der roten Partei die Aufmarſchſtraßen, die vermu⸗ teten Sammelpunkte der rückwärtigen blauen Kräfte in kleineren Verbänden an. Dabei trat in den Ortſchaften und Städten, die ſämtlich verdunkelt waren, erſtmalig auch der zivile Luftſchutz in Tätigkeit. Bis zum Abend hatten die in vorderſter Li⸗ nie kämpfenden Teile der 10. und 15. Diviſion des 5. Armeekorps erbitterte Gegenwehr gelei⸗ ſtet. Das erleichterte ihnen zuſammen mit dem unübexſichtlichen Waldgelände ihre Ausweichbe⸗ wegungen ungemein, zumal die Nachtruppen durch heftiges Feuer den Gegner über die wirk⸗ liche Beſetzung ihrer Linie zu täuſchen verſtan⸗ den. Immer wieder machten die zurückgehenden Truppenteile Front, um den nachfolgenden Feind zum Nachziehen ſeiner ſchweren Infante⸗ riewaffen und ſeiner Artillerie und dadurch zur Verzögerung ſeines Vorgehens zu zwingen. Ge⸗ ſchickt angelegte Sperren und die Zerſtörung der Straßen und Brücken taten ein übriges, um die Abſetzung vom Feinde zu erleichtern. Der vierte Kampftag Die Aufklärungsflieger der blauen Armee hatten ſchon am Mittwoch Schanzarbeiten in einer weiter zurückliegenden Stellung etwa an der Linie Oberſeemen— Birſtein— Soden feſtgeſtellt, die zu der Annahme führ⸗ ten, daß Rot hier ſeine Hauptkampflinie auszu⸗ bauen beabſichtige. Das ſchöne und klare Wet⸗ ter des vierten Kampftages brachte ſchon in aller Frühe eine außerordentlich rege Tätigkeit der Aufklärungs⸗, Jagd⸗ und Kampfllieger. Blau griff mit den Regimentern der 19. und 6. Diviſion in der Frühe des Donnerstag ener⸗ giſch an, aber die Pioniere der roten 15. Divi⸗ ſion hatten gründliche Arbeit geleiſtet, die Brük⸗ ken geſprengt und die Waldwege mit Sperren geradezu beſät, die alle unter ſtarkem Feuer leichter und ſchwerer Infanteriewaffen lagen. Das zwang den Angreifer auch ſeinerſeits, die ſchweren Waffen und die Artillerie vorzuziehen. Nur ganz geringe Marſch⸗ verluſte 8 In der Nähe von Ulmbach trafen wir das vorgehende weſtfäliſche Regiment(IR. 60), das am Vortage von ſeinem Kommandeur Oberſt von Baſſe in Gewaltmärſchen herange⸗ führt worden war. Wir erfuhren, daß die Marſchverluſte dabei nur etwa 5—6 Mann bei der Kompagnie betrugen, ein für die hervor⸗ ragende Leiſtung äußerſt geringer Hundertſatz, zumal der größte Teil der„Fußkranken“ be⸗ reits wieder bei der Truppe iſt. Eine geſprengte Brücke hat den Vormarſch nicht aufhalten kön⸗ nen. Die Schützen haben das Flüßchen durch⸗ watet, während 100 Meter abwärts ein Trupp Pioniere bereits mit dem Bau einer Holzbrücke beſchäftigt iſt. Motorwagen haben in kürzeſter Zeit das erforderliche Bauholz geliefert, das, von den Aeſten befreit, nun zu Tragebalken ver⸗ arbeitet wird. Nur mit Badehoſe und Gasmaske ausgerüſtet, treiben die Pioniere die Grund⸗ pfähle in das Flußbett, während andere damit beſchäftigt ſind, die Bohlen aufzulegen. Die kurze Pauſe für die beſpannten und motoriſier⸗ ten Fahrzeuge nutzten die Soldaten zu einer kurzen Ruhepauſe in den umliegenden Wäldern aus, während ein Nachrichtentrupp im Begriff iſt, die Leitungen vorzuverlegen und Beobach- tungsabteilungen der ſchweren Infanteriewaf⸗ fen und der Artillerie mit dem Ausſuchen neuer Beobachtungsſtellen beſchäftigt ſind. Je mehr wir uns der Widerſtandslinie der roten Partei nähern, umſo heftiger wird das Feuer, das die blauen Angreifer empfängt, und oft genug be⸗ darf es des Einſatzes der Artillerie, um die gut verſteckten Widerſtandsneſter auszuheben. Auf dem Wege in die rückwärtigen roten Stellungen paſieren wir ein kriegsmäßig einge⸗ richtetes Feldlazarett, das allerdings nur ſchwach belegt iſt. Die von den Schiedsrichtern außer Gefecht geſetzten Krieger, durch die gel⸗ ben Helmſtreifen kenntlich gemacht, werden ge⸗ ſammelt und nach einer gewiſſen Zeit wieder ihren Truppenteilen zugeführt. Sperren und Fallen Die rote Hauptkampflinie iſt außerordentlich günſtig gewählt. Unmittelbar vor dieſer Stel⸗ lung ſind die Straßen aufgeriſſen und mit raf⸗ finiert angelegten Sperren durchſetzt. Eine Brücke iſt mit ſpaniſchen Reitern und mächtigen Baumſtämmen, die ſich meterhoch auftürmen, verbarrikadiert und außerdem unterminiert. In der Vorſtellung ſind Stacheldrahtfelder ge⸗ zogen, Kampfwagenfallen gebaut und MG⸗Ne⸗ ſter angelegt. Hinter der Vorſtellung zieht ſich ein dichtbeſtandenes Waldgelände hin, das eine vorzügliche Deckung für die ſchweren Infante⸗ riewaffen und die Artillerieſtellungen bietet, die ſo ausgewählt ſind, daß ſie das geſamte Vorge⸗ lände beherrſchen. Die geſamte befeſtigte Linie iſt innerhalb weniger Stunden buchſtäblich aus der Erde gewachſen, und es unterliegt keinem Zweifel, daß der Angreifer hier vor einer außerordentlich ſchweren Aufgabe ſteht. Die Schlachten bummler werden nicht müde Die Anteilnahme der Bevölkerung iſt unver⸗ mindert geblieben. Auch die Zurückverlegung der Kampflinien hat die Schlachtenbummler nicht abhalten können, dem feſſelnden Schau⸗ ſpiel beizuwohnen. Mit Fahrzeugen aller Art, Krafträdern und Fahrrädern, aber auch zu Fuß haben ſie anſehnliche Strecken zurückgelegt, um der bevorſtehenden Entſcheidung beiwohnen zu können. Tagung der Naturforſcher und Aerzle Dresden, 24. Sept. Im Rahmen der ſchon ſeit einiger Zeit bei den Verſammlungen der Naturforſcher und Aerzte eingeführten öffentlichen Vorträge ſprach am Montag abend auf der Dresdner Tagung Profeſſor Schröter⸗Berlin über das Thema „Entwicklung, Stand und Grenze der Fernſehtechnik“. Der Vortragende ſkizzierte zunächſt die Ent⸗ wicklung der Fernſehtechnik aus ihren durch den Deutſchen Nipkow begründeten Anfängen über die zahlreichen Zwiſchenſtadien bis zur heutigen Situation, in der bekanntlich von der Reichspoſt bereits regelmäßige Fernſehſen⸗ dungen veranſtaltet werden. Der techniſche Vorgang beim Fernſehen beſteht kurz geſagt in einer Abtaſtung des zu übertragenden Bil⸗ des mit einem bindenden Lichtpunkt, der dann mit Hilfe einer photoelektriſchen Zelle in Stromſchwankungen umgewandelt, verſtärkt und zum Empfänger geleitet wird. Dort wird mit Hilfe eines zweiten mit der Geberſeite gleichlaufenden Lichtpunktes das vorher in Einzelpunkte aufgelöſte Bild in den richtigen Helligkeitswerten wieder zuſammengeſetzt. Während man noch im Jahre 1928 nur 10 000 bis 20 000 Punkte pro Bild übertragen und damit nur ungenügende Bildſchärfen erreichen konnte, betrug im Jahre 1934 die Zahl der übertragbaren Lichtpunkte ſchon 40 000. Jetzt iſt die Fernſehtechnik im Begriff, dieſe Zahl, von der die Schärfe des Bildes und damit der große Erfolg des Fernſehens entſcheidend ab⸗ hängt, auf den vierfachen Betrag zu ſteigern. Das reicht aus, um mit Hilfe unſerer heutigen Apparate— beiſpielsweiſe der bei den Olym⸗ piſchen Spielen angewandten„Bildkanone“, mit deren Hilfe man auf eine Entfernung von 100 Metern ebenſo wie aus größter Nähe fernſehen konnte— die Uebertragung faſt ſämtlicher in Betracht kommender Bilder in ausreichender Weiſe zu gewährleiſten. Zwei wichtige Aufgaben harren noch der endgültigen Löſung: Die Schaffung hinreichend großer Bildflächen bei der Uebertragung— das iſt aus techniſch-phyſikaliſchen Gründen ſehr ſchwierig— und die Vereinfachung und da⸗ mit Verbilligung der Fernſehempfänger, die einem möglichſt großen Kreis von Menſchen zugänglich gemacht werden ſollen. Profeſſor Schröter gab der beſtimmten Erwartung Aus⸗ druck, daß in ſpäteſtens zehn Jahren die Verbreitung der Fernſehempfänger im Publikum kaum geringer ſein wird, als die heutige Verbreitung der Rundfunkapparate. Die Fernſehtechnik iſt auf dem beſten Wege, die letzten Schwierigkeiten zu überwinden, die der Erreichung dieſes Zieles noch im Wege ſtehen. ö Profeſſor Regener ⸗Stuttgart in ſeinem Vortrag „Die kosmiſche Ultra⸗Strahlung“ über wichtige neue Ergebniſſe, die bei der Un⸗ terſuchung der geheimnisvollen kosmiſchen Höhenſtrahlung erzielt worden ſind. Die Un⸗ terſuchung dieſer Strahlung konnte, wie Pro⸗ feſſor Regener berichtete, in der Stratoſphäre bis zu einer Höhe von 29 km durchgeführt werden. Dieſe und einige Experimente haben bewieſen, daß die Altra⸗Strahlung aus den Tiefen des Kosmos zur Erde kommt. Aller⸗ dings hat ſich der Ort der Entſtehung dieſer Strahlung trotz vieler Bemühungen in dieſer Richtung noch nicht feſtſtellen laſſen. Da die Durchdringungsfähigkeit der Strah⸗ lung ganz außerordentlich ſtark iſt, müſſen enorm energiereiche Prozeſſe bei ihrer Aus⸗ löſung beteiligt ſein. Die neueſte Theorie auf dieſem Gebiet nimmt an, daß die kosmiſche Strahlung während des plötzlichen Zer⸗ falls von Sternen entſteht, wobei faſt die geſamte Materie eines ſolchen Weltkörpers in verhältnismäßig kurzer Zeit in Strahlung umgeſetzt wird. Eine ſolche ſupernova, wie das die Aſtronomen nennen, iſt in jedem Spiral⸗ nebel nur etwa einmal im Jahrtauſend feſt⸗ zuſtellen. Aber bei einer ſolchen„Exploſion“ eines Sterns wird im Laufe von 25 Tagen ſo viel Strahlung ausgeſandt, wie unſere Sonne berichtete in dem rieſigen Zeitraum von zehn Millionen Jahren zu liefern vermag. Nur die unvor⸗ ſtellbar große Energie, die bei ſolchen kos- miſchen Kataſtrophen größten Ausmaßes ent⸗ ſteht, würde genügen, um die gewaltige Durch⸗ dringungsfähigkeit der Ultraſtrahlung ver- ſtändlich zu machen. Profeſſor K. Herzberg-⸗Düſſeldorf und Profeſſor Waldmann⸗-Greifswald ſprachen am Mittwoch vormittag über das Thema „Filtrierbares Virus als Krankheits⸗ erreger bei Menſch, Tier und Pflanze.“ Profeſſor Herzberg betonte, daß der auf die— ſem Gebiet arbeitenden Forſchung in letzter Zeit ein außerordentlich wichtiger Erfolg ge⸗ lungen iſt. Man konnte nämlich durch An- wendung neuartiger Färbungsverfahren eine ganze Anzahl dieſer bisher unſichtbaren Krankheitserreger ſichtbar machen. Der Vor- tragende zeigte Aufnahmen, die nicht nur den Erreger ſelbſt, ſondern ſogar ihre unheimlich raſche Vermehrung in der befallenen Zelle deutlich machen. Mit Hilfe dieſer Neuent⸗ deckung iſt man heute auch in der Lage, die einzelnen Virusarten voneinander zu unter- ſcheiden, eine Tatſache, die natürlich für die Krankheitsbekämpfung von größtem Wert iſt. Ein ſehr wichtiges praktiſches Ergebnis die⸗ ſer Neuforſchung beſteht auch darin, daß man jetzt die Möglichkeit hat. die einzelnen Virus⸗ arten voneinander am Präparat ohne Schwie- rigkeit zu unterſcheiden, was für die Seuchen⸗ bekämpfung natürlich von größtem Wert iſt. Wie aus dem Vortrag von Profeſſor Wald⸗ mann hervorging, iſt eine beſonders wichtige Aufgabe der Forſchungsarbeit auf dieſem Ge⸗ biet die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche, die unſere Landwirtſchaft um Millionenbeträge ſchädigt. Der Erreger dieſer Krankheit konnte bisher nur indirekt nachgewieſen, aber noch nicht ſichtbar gemacht werden. Es iſt aber gelungen, wirkſame Impfſtoffe herzuſtellen, die den Ausbruch der Krankheit bei den geimpften Tieren und da⸗ mit das Umſichgreifen der Seuche verhindern können. Sehr intereſſant ſind auch die Mitteilungen, die Profeſſor Waldmann über Forſchungser⸗ gebniſſe machte, die die Entſtehung der ge— fürchteten Grippe betreffen. Es hat ſich als zumindeſt ſehr wahrſcheinlich herausgeſtellt, daß die Grippe nicht durch einen, ſondern durch zwei Erreger, und zwar den ſichtbaren Influenza⸗Bazillus und einen un⸗ ſichtbaren Virus hervorgerufen wird. Nur das Zuſammenwirken dieſer beiden Erre⸗ ger ſcheint die Krankheit ſo gefährlich zu ma⸗ chen. Die Züchtung des Grippevirus im Men⸗ ſchen iſt bereits gelungen, und Profeſſor Waldmann betonte, daß die Heilkunde durch dieſe neuen Kenntniſſe über das Zuſtande⸗ kommen der Grippe auch neue wirkſame Waf⸗ fen gegen dieſe gefürchtete Seuche erhalten wird. Erwähnt ſei ſchließlich noch, daß nach den Mitteilungen der beiden Vortragenden auch Beziehungen zwiſchen den Virusarten und den Geſchwülſten im menſchlichen und tieri⸗ ſchen Körper beſtehen, deren Erforſchung aller⸗ 805 im einzelnen noch keineswegs geklärt t. Neue Ergebniſſe der Vererbungsforſchung Am Dienstag nachmittag hielt auf der Dresdner Naturforſcher⸗ und Aerztetagung Profeſſor Oehlkers(Freiburg i. B.) einen Vortrag über ein für die Vererbungsforſchung beſonders wichtiges Arbeitsgebiet dieſer Wiß⸗ ſenſchaft, die Chromoſomenforſchung. Die Chromoſomen ſind die winzigen Träger der Erbanlagen, die eigentlich beſtimmenden Faktoren bei allen Vererbungsvorgängen. Die Vererbungsforſcher haben nun im Laufe der letzten Zeit ſehr erfolgreich eine wahre„Chro⸗ moſomen⸗Mathematik“ getrieben, ſie haben die Anordnung dieſer Chromoſomen ſtudiert und eine ganze Reihe von wichtigen Geſetz⸗ mäßigkeiten im Verhalten dieſer Erbträger feſtgeſtellt. Einen wichtigen Fortſchritt bedeu⸗ tete die Entdeckung, daß man dieſe Erbträger durch Röntgenſtrahlen verändern und damit Belaummachungen ber N. S.. A. B. reis Heppenheim NSLB., Kreiswaltung. : dieſen Tagen kommen die Perſona en 9 5 zum Verſand au alle Schulen. J itte, die Verteilung den aufgeſchriebenen Namen gemäß vorzunehmen. Die Perfonalbogen müſſen unter allen 1 bis Ferienbeginn wieder in meinem Be in. Beiliegend mit den Perſonalbogen erhalten dat größeren Schulkörper die parteiamtliche Wand⸗ zeitung:„Parole der Woche“ zur ihme. Alle Schulen ſollten dieſes wichtige Propaganda mittel beziehen und am ſchwarzen Brett anſchlagen Die wöchentlich erſcheinende Anſchlagszeitung koſtel monatlich 0.80 RM. erwarte recht viele Bete ligungen, die an meine Adreſſe gehen.— Die Bezirksobleute teilen mir umgehend mit, wann in ihrem Bezirk die Ferien beginnen und wann ſte ungefähr endigen. NSOB., Kreiswaltung. Betr.: Olympia ⸗ Hefte. 5 Die Gauwaltung des NSL B. fordert bis— September die Abrechmeng über die mit„Hilf mit“, Nr. 11, gelieferten Olympia-Hefte. Die Bezirks⸗ vertrauensleute für„Bücher und Zeitſchriften“ über⸗ weiſen deshalb ſofort die aus dent Verkauf der Hefte gelöſten Beträge. Sollte in einem t noch ein Neſtbeſtand vorhanden ſein, ſo it elbe vom Bezirksvertrauensmann um mit einer ge⸗ nauen Aufſtellung über die verkauften Olympia Hefte an den Kreisfachbearbeiter, Lehrer Na ck i⸗ Heppenheim, einzuſenden. Amt für Beamte, Kreis Heppenheim. Betr.: 8 erholungsbedürftiger SA änner. Auf die von der Kreisamtsleitung der Nn an die einzelnen Behördendienſtſtellenleiter gerich⸗ teten Einladungen zu der am Freitag, den 25. Sept., um 20.30 Uhr im Gaſthaus„Zum goldenen Anker“ ſtattfindende ü Marſchblocks weiſe ich hin. Von den Kameraden aus Heppenheim erwarte ich reſtloſe Teilnahme. AS BO- DA. DAF. Kreis betriebsgemeinſchaft Handel Fachgruppe: Gaſtſtättengewerbe. Die für die Zeit vom 8. bis 18. Oktober geplante Ausſtellung„Die Küche der Welt“ findet beſtimmt ſtatt. Die Fahrtdauer er⸗ ſtreckt ſich über die Zeit vom 12. bis ein⸗ ſchließlich 15. Oktober. Die Koſten für Fahrt, Eintritt für die Ausſtellung, zwei⸗ maliges Uebernachten und Frühſtück be⸗ tragen RM. 25.— Die Anmeldefriſt wurde verlängert bis 5. Oktober. Die Meldungen unter Beifügung des Be⸗ trages müſſen bis ſpäteſtens 5. Oktober bet der Deutſchen Arbeitsfront, Kreiswal⸗ tung Heppenheim eingegangen ſein. Vetter. Kreiswalter. CC d auch Veränderungen— praktiſch handelt es ſich allerdings in der Hauptſache um Schä⸗ digungen— des Erbgutes hervorrufen konnte. Die experimentelle Klärung der urſprünglich nur für eine einzige Fliege(die berühmte „Taufliege“ Droſophila) geſicherten Chromo⸗ ſomentheorie iſt nunmehr auch nach verſchie⸗ denen anderen Seiten hin experimentell erwei⸗ tert und bewieſen worden. Dadurch wurde unſer Wiſſen über dieſe entſcheidend wichtigen Grundvorgänge bei der Vererbung erheblich gefördert. Nach Schluß der Vorträge dankte der naturwiſſenſchaftliche Geſchäftsträ⸗ ger, Profeſſor Zaunick⸗Dresden, allen, die mit Wort und Tat zum Gelingen der dies⸗ jährigen Naturforſcherverſammlung beigetra⸗ gen haben, insbeſondere dem Schirmherrn der Tagung, Reichsſtatthalter Mutſchmann, und den Behörden. Ferner galt ſein Dank dem Oberbürgermeiſter Zörner für die gaſtliche Aufnahme der Verſammlung ſowie allen Mit⸗ arbeitern der Geſchäftsführung. In der Geſchäftsſitzung beſchloß der Vor⸗ ſtand, die 95. Verſammlung der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte im Sep- tember 1938 in Stuttgart abzuhalten. Als erſter Geſchäftsführer dieſer Tagung wurde Profeſſor Grube Stuttgart beſtimmt. Profef⸗ ſor Boſch ſcheidet ſatzungsgemäß aus. Zum 3. Vorſitzenden wurde Profeſſor G. v. Bergmann⸗ Berlin gewählt. Für die aus dem Vorſtand ausſcheidenden Profeſſoren Fitting⸗Bonn und Bumke⸗ München wurden Profeſſor Hamel⸗ Berlin und Profeſſor Volhard⸗Frankfurt am Main gewählt. Als Schatzmeiſter wurde Pro⸗ feſſor Hörnlein-Wuppertal⸗Elberfeld wieder⸗ gewählt, desgleichen als Rechnungsführer Pro⸗ 8 Otto Hahn⸗Berlin und Dr. Salle⸗Ber⸗ in. Der erſte Vorſitzende, Profeſſor Dr. Sau⸗ erbruch ſchloß die 94. Verſammlung deut⸗ ſcher Naturforſcher und Aerzte mit dem Wunſch auf ein erfolgreiches Wiederſehen in Stutt⸗ gart im Jahre 1938 —:.—... — — N 5 3 1 8 1 ier — —— — —— — — ̃— — 2 — .„ e— —— — ä— ů— — ——— — .— Mußeſtunden Sie an! Der Mann im Havelock Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ 2 —— 8. Fortſetzung „Das glauben Sie doch ſelber nicht, Lord!“ rief Friend ärgerlich.„Und Jack Black, Ihr Diener— das war wohl auch ein Scherz?“ „Das nicht gerade!“ erklärte Lord Aſham.„Jack meinte es lediglich allzu gut mit mir. Er merkte wohl, daß ich erregt war und wollte Beſucher von mir fern⸗ halten. Er hat mir den Vorfall heute aus eigenem An⸗ trieb erzählt!“ „Na, da haben Sie ja einen tüchtigen Diener!“ brummte Friend und warf den Hörer auf die Gabel. Doch das Bewußtſein, allein auf die eigene Kraft und den eigenen Scharfſinn angewieſen zu ſein, gab ihm allmählich die Faſſung zurück. Er nahm den Brief aus der Aktenmappe, den er von dieſer Vale A. erhalten hatte. Heute abend 9 7 Was mochte man wohl im Schilde führen? Für jeden Fall empfahl es ſich, die e C mitzunehmen. Die hatte ſich mehr als einmal trefflich bewährt. oe Friend blieb bis zum Abend im Büro und arbeitete an den Akten. Dann ging er zum Abendeſſen. Als er wenige Minuten vor zehn Uhr in die Geoffrey Lane einbog, befand er ſich in einer ausgezeichneten Stimmung. Die Haut prickelte ihm erwartungsvoll. Geoffrey Lane zeichnete ſich durch ſchlechte Beleuchtung aus. Die Häuſer waren alt und verfallen, vor einer verſchloſſenen Haustür ſtand ein ruppiger Köter und begehrte in herzzerreißenden Tönen Einlaß. Dort vorne, das Gebäude mit der Laterne über dem Tor, ſchien das Gaſthaus zu ſein, in dem Ne Brief⸗ ſchreiberin wohnte. Oder auch nicht wohnte! dachte Friend lächelnd und pirſchte ſich vorſichtig näher heran. Vor der Tür einer zweifelhaften Kneipe unterhielten ſich lärmend ein paar Betrunkene, ſonſt war weit und breit niemand zu ſehen. Friend war ſchon ziemlich nahe an den Gaſthof her⸗ angekommen, da löſte ſich plötzlich eine dunkle Geſtalt vom Schatten der Häuſer und eilte in ſchnellem Lauf auf ihn zu. Aha, nun wurde es ernſt, wenigſtens hielten die Leute auf Pünktlichkeit. Während er gleichgültig weiter⸗ ging, faßte er den Näherkommenden feſt ins Auge.— Jetzt war er da— es war eine Frau— ein junges Mädchen. Sie packte ihn 92 8 am Arm und zog ihn aus dem Lichtkreis der nahen Straßenlaterne. „Sind Sie Miſter Friend?“ flüſterte ſie, einen Augen⸗ blick fiel der Schein der Gaslampe auf ihr Geſicht. Friend geriet in Verwirrung. Er hatte ſelten ſo edle, geradezu klaſſiſche Züge geſehen, eine ſo vollkommene Harmonie der Linien. Unmöglich, dieſes Mädchen hatte nichts mit Verbrechern zu tun. „Ja, ich bin Joe Friend, Sie haben mich——“ Ihre Hände, die immer noch ſeinen Arm hielten, zitter⸗ ten.„Bringen Sie ſich ſofort in Sicherheit, ich flehe at von meinem Brief Kenntnis erhalten, man lauert Ihnen auf! Ich eilte Ihnen entgegen, um Sie zu warnen. Bitte raſch, viel⸗ leicht hier durch die Quergaſſe, da kommen Sie am ſchnellſten in eine belebtere Gegend!“ In Friends Herzen erwachte wieder das Mißtrauen. „Warum ließen Sie mich dann erſt herkommen? Sie hätten mich doch jederzeit telephoniſch erreichen können!“ Das Mädchen ſchien immer mehr von einer paniſchen Angſt ergriffen zu werden.„Ich erfuhr es ſelbſt erſt vor wenigen Minuten. Aber nun laufen Sie doch ſchon!“ „Gott, ſo ſehr eilt es wohl nicht! Was wollten Sie mir eigentlich für eine Mitteilung machen?“ Sie hatte ihn mit ſich fortgezogen— in die Querſtraße hinein.„Ein andermal, Miſter Friend, ich werde Ge⸗ legenheit finden.“ Joe Friend packte ſie an den Schultern und riß ſie herum, zwang ihre Augen, ihn anzublicken. „Was wiſſen Sie?“ Miß Vale ſtarrte ihn an. Ihr Mund öffnete ſich, als würde er mit Gewalt aufgebrochen. Sie begann lallend zu ſprechen. „Der Name— des Mannes im Havelock— iſt——7 Im gleichen Augenblick brach ein ſchriller Aufſchrei von ihren Lippen. Zwei derbe Arme hatten ſie von hinten gepackt und zu Boden geriſſen. Joe Friend hatte keine Gelegenheit mehr, die Ueber⸗ fallene zu beſchützen. Er fühlte nur noch einen krachen⸗ den Schlag auf den Hinterkopf, dann verlor er das Be⸗ wußtſein. 5 Zum Glück war ſein harter Schädel derlei Püffe ge⸗ wöhnt, er rappelte ſich raſch wieder zuſammen. Joe Friend ſah ſich in einem fahrenden Auto. Neben ihm, eng an ihn gedrängt, kauerte ſeine junge Bekannte von vorhin, während die beiden Männer, deren Ge⸗ fangener er war, am rechten und linken Ende des breiten Sitzes Platz genommen hatten. 5 Der Amerikaner mußte zugeben, daß er ſich tatſächlich überrumpeln hatte laſſen. Immerhin eine blamable Niederlage. Es waren natürlich die beiden Betrunkenen von vorhin. Hm, er würde die kleine Scharte ſchon wieder auswetzen. Sein nächſter Blick galt den Türen. Großartig, der Wagen war ein altes Modell, die Türen konnten von innen nicht geöffnet werden, wenn man nicht vorher das Fenſter beruntexließ. Man mußte ſich zu dieſem Zwecke eines Lederriemens bedienen, der am unteren Rande des Fenſterrahmens angebracht war. Der Fond wies nur einen einzigen breiten Sitz auf, ſo daß ſie alle wie die Heringe zuſammengepfercht ſaßen. Nach einiger Zeit begann Joe Friend zu ſtöhnen. „Was haben Sie denn?“ brummte einer der Männer. „Mein Arm ſchmerzt mir!“ log Friend.„Eine kaum verheilte Wunde, an der ſich die Feſſeln reiben. Sie könnten mir eigentlich das Zeug abnehmen! Ich ver⸗ ſpreche Ihnen, keinen Fluchtverſuch zu unternehmen. Mein Revolver ſteckt in der rechten Hoſentaſche, aber nehmen Sie ihn vorſichtig heraus, er iſt geladen. Wenn Sie es für notwendig halten, können Sie mir meinet⸗ wegen die Füße zuſammenbinden.“ Wenn er geſagt hätte, daß eine Tauſendpfundnote in ſeinem Beſitz ſei, hätte der Mann zu ſeiner Linken nicht eifriger auf N Taſche losfahren können. Als er die Waffe gefunden und an ſich genommen hatte, ſchien er zu Verhandlungen geneigt. Sein Kollege wollte zwar zunächſt nichts davon wiſſen. „Du weißt, Batti, das iſt ein gefährlicher Burſche, dieſer Friend! Der will uns dumm machen, und dann legt er dir fix eine unter die Klappe, daß du eine Stunde lang gratis die 1 0 ſingen hörſt!“ „Quatſch!“ bemerkte Friend.„Ich denke gar nicht dar⸗ an! Möchte wiſſen, wie ich das hier in dieſer Herings⸗ tonne ſertigbringen ſollte!“ Das Innere des Wagens war unbeleuchtet. Von Zeit zu Zeit huſchte der Lichtſchein einer Straßenlaterne durch die Fenſter und warf eine düſtere Helligkeit auf die Ge⸗ 5 der Inſaſſen. lötzlich fühlte Joe Friend Miß Vales Hand hilflos ſich anſchmiegend über die ſeine gleiten. Es war, als wollte ſie ihn mit dieſer ſchüchternen Geſte um Ver⸗ zeihung bitten, daß ſie ihn in dieſe ſchreckliche Situation gebracht hatte, Er neigte ſeinen Kopf an ihr Ohr.„Keine Angſt, Miß Vale!“ flüſterte er faſt unhörbar. indeſſen waren die beiden Wächter zu einem Ent⸗ ſchluß gekommen.„Na, dann nimm ihm die Strippe für eine Weile weg! Aber nachher, bevor wir ausſteigen, müſſen Sie wieder daran glauben, Sir! Der Chef würde uns ſchön den Kopf waſchen, wenn er wüßte, wie leicht⸗ ſinnig wir ſind!“ 7 Joe Friend atmete erleichtert auf, als er endlich ſeine Arme wieder bewegen konnte. Sie waren wirklich leicht⸗ ſinnig, die beiden Gentlemen! Jedoch erinnerte er ſich, daß er ähnliche Erfahrungen ſchoön des öfteren gemacht hatte. Wenn ſolche Burſchen einen Beamten erwiſcht hatten, ließen ſie immer mit ſich reden und geſtanden gewiſſe Erleichterungen gerne zu. Sie pflegten es darauf anzulegen, als anſtändige Kerle zu gelten, die beileibe nicht daran dachten, ihr Opfer zu quälen. Der Reſpekt vor der Blechmarke ſchien ihnen zutiefſt im Blute zu liegen. Nun, Friend hatte erreicht, was er wollte. Jetzt war es an der Zeit, mit den Vorbereitungen zu beginnen. Er ſchob wie von ungefähr beide Hände in die Rock⸗ taſchen. Aber ſein Nebenmann bemerkte es.„Nehmen Sie gefälligſt die Hände heraus!“ brummte er. Der Amerikaner gehorchte ſofort.„Ach, entſchuldigen Sie!“ ſagte er erſchrocken.„Ich dachte gar nicht daran!“ Niemand achtete darauf, daß er nun einen Gegen⸗ ſtand in jeder Hand hielt. In der einen eine ganz ge⸗ wöhnliche Streichholzſchachtel, in der anderen eine kleine Papprolle. Nach einiger Zeit ſchlug er die Beine überein⸗ ander und ſchob ſich die Schuhbänder zurecht. Es be⸗ reitete keine beſondere Schwierigkeit, die Papphülſe un⸗ bemerkt zwiſchen Schuh und Knöchel zu klemmen. Plötzlich durchfuhr der Wagen eine Kurve. Friend hatte ſich 32155 vorgebeugt und wäre wahrſcheinlich ſeinem Nachbarn zur Linken in den Schoß gefallen, wenn 55 ſich nicht raſch mit der Hand an die Wagentür geſtützt ätte. „Es würde mich furchtbar intereſſieren, das Ziel unſerer Spazierfahrt zu erfahren!“ ſagte er ablenkend und blickte angeſtrengt durch das Fenſter. „Laſſen Sie es, Sir! Sie ſehen ja doch nichts!“ Sein Nachbar lachte ſpöttiſch und ſchob ihn mit ſanfter Un⸗ geduld vom Fenſter weg. Als Friend daraufhin ſeine 15 vom Fenſter weg⸗ nahm, ſtak die Streichholzſchachtel zur Hälfte in dem ſchmalen Schlitz, der dazu diente, beim Herablaſſen des Fenſters den Rahmen aufzunehmen. Es war jetzt nicht mehr möglich, das Fenſter zu öffnen. Der Wagen hatte inzwiſchen die letzten Häuſer der Vororte verlaſſen. Es herrſchte eine vollkommene Finſternis. Miß Vale neigte den Kopf zu dem Amerikaner.„Ich will verſuchen, Ihnen zu helfen!“ flüſterte ſie ganz leiſe. Friend griff nach ihrer Hand und drückte ſie. Sie konnte nicht ſehen, daß er lächelte. Er dachte daran, daß er ihre Hilfe wohl kaum mehr benötigen würde. Aber dann fielen ihm ihre letzten Worte kurz vor dem Ueberfall ein, ſein Geſicht würde ernſt. Sie wußte alſo den Namen des Mannes im Havelock. Ein er⸗ regender Gedanke! Friend war verſucht, ſie gleich noch einmal zu fragen, doch ſein Wächter puffte ihn eben verwarnend in die Seite.„Da wird nicht getuſchelt, Sir!“ Na. denn ein andermall dachte er achſelzuckend. Auf Der Mann im Havelock Kriminalroman von Hans Hlrthammer Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen) an Fall würde man das ſchöne Kind nicht mehr aus en Augen verlieren. Schließlich äußerte er den Wunſch, eine Zigarette rauchen zu dürfen.— Nun, dagegen hatte niemand etwas einzuwenden. Er zog ſein Etui aus der Taſche. „Ich nehme nicht an, daß Sie es als einen Beſtechungs⸗ verſuch auffaſſen, wenn ich Ihnen eine gute Aegyptian anbiete!“ ſagte er lächelnd. Nein, die beiden faßten es nicht als Beſtechung auf. —„ etwas Unverſtändliches und griffen in as Etui. Der eine der beiden Männer, den der andere vorhin mit Batti angeſprochen hatte, holte eine Streichholz⸗ ſchachtel aus der Taſche und gab dem Gefangenen Feuer. Dabei machte Friend eine intereſſante Entdeckung: An Battis Hand fehlte ein Finger. Ah, ſieh mal an! dachte der Amerikaner. Da haben wir ja unſeren geheimnis vollen Treſordieb! Wahrſcheinlich war es ein bloßer Zufall, daß das Zündholz verlöſchte, bevor Friend dazukam, ſeine Ziga⸗ rette in Brand zu ſetzen. „Ich werde mich ſelbſt bedienen!“ ſagte er und griff 5 er Schachtel. an muß ſagen, daß Joe Friend einen ſtarken aus⸗ . roͤnungsſinn hatte. Nötzen aa 9 80 er, ie Reſte der verbrannten Streichhölzer auf den Boden zu werfen. Nach einiger Ueberlegung ſteckte er ſie in den Schlitz der zweiten Wagentür. Allerdings hatte dies ſeinen beſonderen Grund, denn Friend klemmte dabeſ auch die geliehene Streichholzſchachkel feſt. Nun war auch das zweite Fenſter verrammelt. f Friend glaubte bereits ſeiner Sache ſicher zu ſein da begann das Mädchen zu huſten. Es konnte ja nichl führdet daß es damit das ganze großartige Werk ge⸗ ährdete. „Mach doch das Fenſter auf, Kean!“ ſagte Batti.„Miß Vale kann den 27 nicht vertragen!“ 8 Verdammt! dachte Friend. Jetzt kommen ſte mit da⸗ hinter und mein ganzer Plan fällt ins Waſſer! Es blieb ihm nichts anderes übrig, als raſch auf⸗ . und— den anderen zuvorkommend— ſelbſt as Fenſter zu öffnen, nochdem er das Hindernis be⸗ ſeitigt hatte. Friend ware am liebſten mit dem Kopf durch das Dach des Autos hinausgefahren. Wenn ſie an ihr Ziel kamen, bevor er ſeine Sache ausführen konnte, dann war ſeine ganze Mühe umſonſt geweſen. Während er noch verzweifelt nachdachte, was zu tun war, kam ihm unverſehens Batti zu Hilfe.„Ich denke wir machen das Fenſter wieder zu!“ polterte er.„Ich habe keine Luſt, kalte Jaße zu bekommen und mir in der feuchten Nachtluft den Schnupfen zu holen.“ Im gleichen Augenblick ſchrie Kean erregt auf. Er hatte zufällig den Kopf gewandt und blickte durch das kleine ovale Fenſter in der Rückwand des Wagens. „Wir werden verfolgt!“ erſchrak er. Da auch Batti nichts Eiligeres zu tun hatte, als nach dem in der Ferne auftauchenden Licht zu ſehen blieb Friend eigentlich gar nichts— ubrig al ſelbſt das Fenſter zu ſchließen, wenn er nicht in gewiſſer Beziehung mit daran ſchuld ſein wollte, daß der Mann den Schnupfen bekam. Dabei wurde er glücklich ſeine Streichholzſchachtel wieder los, die er in der Zwiſchen⸗ zeit krampfhaft in der Hand gehalten hatte. Als Batti ſi. konnte er mit Genugtuung feſtſtellen, daß das Fenſter bereits geſchloſſen war. Er öffnete ein kleines Schiebefenſter, das ihn vom Chauf⸗ feur trennte.„Fahr', was du fahren kannſt, Bob! Die Polizei iſt hinter uns her!“ Glücklicherweiſe vergaß er trotz ſeiner Aufregung nicht, das Schiebefenſter wieder zu ſchließen. Sein Kollege ſuchte ihn zu beruhigen.„Sie werden uns nicht mehr einholen, wenn es überhaupt Polypen ſind. In ein paar Minuten verlaſſen wir die Straße. Ich wette, daß ſie geradeaus weiterfahren, ohne zu merken, daß wir nicht mehr vor ihnen ſind.“ „Bilde dir nicht ein, daß ſie ſo dumm ſind! Die laſſen nicht mehr locker, wenn ſie m baben.“ 0 ſie mal die Spur von einem „Na, in Dreiteufelsnamen, dann ſollen ſte uns er⸗ wiſchen! Der Chef wir uns ſchon wieder herausholen! Tja, Miß Vale, Sie ſind es, die uns dieſe Suppe ein⸗ gebrockt hat. Ganz hundsgemein verpfeifen wollten Sie uns. Weiß nicht, was der Chef dazu ſagen wird.“ Das Mädchen ſuchte nach Friends Hand und drückte ſte erregt. Er merkte, daß ſie heftig zitterte. „Ich werde dafür ſorgen, daß Ihnen nichts geſchieht!“ flüſterte er beruhigend. An einer heftigen Erſchütterung erkannte er, daß der Wagen die fag verlaſſen hatte. Nun wird es Zeit, dachte er und griff raſch in die Taſche. Er entnahm ihr zwei runde Pillen von der Größe einer Erbſe und ſteckte ſtie in die Naſe. Die beiden Männer waren zu ſehr mit der Beobachtung des näherkommenden Scheinwerfers beſchäftigt, um ſein Tun zu beachten. F Fortſetzung folgt. 2 N acdteg t aug rette mand dach, ungs. Iptian g au. ſen in orhin holz * Feuer. g An dachte niz N bag Aga. h griff aus: te et Boden in den e dieß babe m auc u fein, a nicht rk ge⸗ „Miß It ba⸗ W dell is be. ich dal lt gel „ dann zu tun bete . 1 mir in . Er 0 daß gens. le, als ſehen, 9 all Mann h ſeint chen tung at. Er 110 0 1 Dit erhaß wieder erden glopen traße. ne J 5 laſſen einem 1 5 5e 105 5 100 lte 4 feht aß der 1 g ihn. 9 r ö MITE IDHEMILHE JpONIZELUTUMe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchbe, Worms, für den Anzeigentell Otto Watzte, Worms. Durchſchnitts auflage der Montagsausgabe III. Vl. 1936 Über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungs perlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaſt m. b. H., Worms. Jernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer Erſcheint 73 im Texteil bei 67 mm Breite jeden Montag und Freitag. Poſtbezugspreis der Montagsausgabe monatlich 1 RM. zuzüglich Poſtbeſtellgeld. Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe u. 22 mm Breite 9 Rpfg., 40 Rpfg., nach Preisliſte Nr. 5. Worms a. Rh. Freilag, den 25. Feplember 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlagsgeſchäſtsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Eshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft mb. H., Worms a. Rh. 16. Jahrgang Iweifronkenkampf des deulſchen Jußballſporks Am kommenden Sonnlag Lüänderkämpfe gegen Tſchechoſlowakei und Luxemburg . Ulesbaden beim Un. Wormatia Jußball⸗Bezirksklaſſe krifft ſich in Lampertheim, Lorſch und horchheim/ Alemannia Vorms bei „Reichsbund“ für das ganze deulſche Voll Der Reichsſportführer ſprach vor den Fuh⸗ rerinnen des BDM. Am Dienstag ſprach der Reichsſportführer Staatsrat von Tſchammer und Oſten in der Reichsatademie zu den 460 Teilnehmerinnen des erſten Reichsführerinnen⸗Lagers des Bun⸗ es deutſcher Mädel im Frieſenhaus auf dem ichs ſportfeld. Die Rede iſt um ſo bedeutſa⸗ mex, als ſie die erſte nach der Verkündung des Abkommens zwiſchen Reichs ſportführer und Reichs jugendführer iſt; ſie eröffnet ſo die Wege, die zur Beſeitigung der noch immer be⸗ ſtehenden Schwierigkeiten, das ganze Volk in der Leibeserziehung zu erfaſſen, führen. Der Reichsſportführer erwähnte zunächſt die menſchlichen und ſeeliſchen Gründe, die einer reſtloſen Durchſetzung dieſes Gedankens ent⸗ gegenſtehen und die vor allem in der Schwäche und Schwungloſigkeit der noch nicht für die Leibeserziehung gewonnenen Maſſe liegen Nach einem eingehenden Ueberblick über den Stand der Körpererziehung in Deutſchland bis 1933 und den ſeither geleiſteten Aufbau er⸗ klärte dann von Tſchammer und Oſten: „Nun ergibt ſich einer zentralen Führung die Aufgabe, die Leibesübungen eines Volkes einfach zu organiſteren und dabei grundſätzlich auf dem Standpunkt der Freiwilligkeit und nicht etwa einer autoritären Ordnung zu verharren. Und was die Menſchen von heute nicht mehr alle tun können, die ſportliche Be⸗ tätigung zu ſuchen, das tun heute ſchon jeder Junge und jedes Mädel von ſelbſt— auch das iſt Ausdruck der neuen Lebensauffaſſung der deutſchen Jugend. Das war eine miſerable Pädagogik, den Schwachen in die Ecke zu ſtel⸗ len, die gerade auf die Generation der Nach⸗ kriegszeit nicht angewendet werden darf. Und daher darf nicht allein die Beſtleiſtung etwas gelten— unſere Arbeit muß Breitenarbeif ſein und verſuchen, Krankes geſund, Schwaches ſtark und Starkes noch ſtärker zu machen.“ Nach der vollbrachten Durchführung der Olympiſchen Spiele ergibt ſich die neue Auf⸗ gabe, weitere Teile zu gewinnen und im Reichsbund für Leibesübungen zu erfaſſen, denn dieſer iſt nicht eine Organiſation um ihrer ſelbſt willen. ſondern eine ſolche für das ganze deutſche Volk. So gewinnt auch die kürzlich erfolgte Eröff⸗ nung der Sportſtätten des Reichsſportfeldes für die Oeffentlichkeit ein weit bedeutſameres Gewicht.„Denn, wenn es ſich um unſer 65 Millionen⸗Volk handelt, iſt jede Organiſation, die ihre Exiſtenzberechtigung erbracht hat, und jede Einrichtung unſeres Staates gut genug, um bei der Leibeserziehung dieſes Volkes mitzuwirken.“ Und ſo wird aus dem„Reichs⸗ ſportfeld“ in wirklicher Sinnerfüllung des Namens— unſeres Reiches Sportfeld. In dem Schlußteil ſeiner Rede kam der Reichsſportführer zu der Feſtſtellung, daß die Organiſation der großen Jugendbewegung Deutſchlands mit der Organiſation der deut⸗ ſchen Leibesübungen völlig konform gehen, und daß damit die einzig mögliche Baſis zur Erreichung des Ziels geſchaffen ſei:„Wir ſind jetzt ſo weit, daß alle Pfeddersheim-Wormalig/ Vaffenruhe in der Handball-Gauklaſſe. Vas bringt Prag und Krefeld? Mit neuen Leulen in zwei Jußball⸗Länderkämpfe Zum erſten Male in der neuen Spielzeit geht der deutſche Fußballſport daran, am gleichen Tage zwei Reichsmannſchaften in Länderkämpfe zu ſchicken. Am 27. September trifft die deutſche A⸗Mannſchaft in Prag auf die Berufs⸗ ſpieler⸗National⸗Elf der Tſchechoſlowakei, wäh⸗ rend in Krefeld eine zweite deutſche Vertretung gegen die Amateur⸗Ländermannſchaft von Lu⸗ remburg antritt. Dieſer Kampf nach zwei Fron⸗ ten bedeutet natürlich für den deutſchen Fuß⸗ ballſport eine rieſige Belaſtungsprobe, zumal ja gerade die Tſchechoſlowakei neben Oeſterreich zur Zeit der ſchwerſte Gegner auf dem Feſtlande iſt, mit dem es eine deutſche Nationalmann⸗ ſchaft zu tun bekommen kann. In den letzten Jahren— in der Zeit, da unſere Nationalſpie⸗ ler gegen die größten Gegner ehrenvoll beſtan⸗ den und Siege herausholten— da gingen ſolche Zweifrontenkämpfe zumeiſt in beiden Fällen günſtig für uns aus. Ob aber auch diesmal alles gut gehen wird, das muß ſich erſt erweiſen, weil vor allem zahlreiche Spielerverletzungen die Aufſtellung der beiden deutſchen Mann⸗ ſchaften ſehr erſchwerten. Aber man ſoll nicht unken. Wir haben zu den Spielern, die Deutſchland am nächſten Sonntag in Prag und Krefled vertreten wer⸗ den, das Vertrauen, daß ſie unter ſelbſtverſtänd⸗ licher Hergabe ihres beſten Könnens mit guten Leiſtungen aufwarten und— beſonders gegen die Tſchechoflowakei— ehrenvoll abſchneiden. Gegen Luxemburg müßte unter allen Umſtän⸗ den ein ſicherer Sieg gelingen. Zum erſlen Male in Prag Zweimal bisher war die Tſchechoſlowakei Länderſpiel⸗Partner der deutſchen Reichsmann⸗ ſchaft. Das erſte Zuſammentreffen der beiden großen Fußball⸗NRatjonen kam 1934 auf dem Umwege über die Weltmeſſterſchaft zuſtande. In Nom ſiegte die Tſchechoflowakei in der Vorſchlußrunde dieſes Wettbewerbes gegen uns mit 3.1(1:0), und es war damals ein ſehr glücklich errungener Sieg unſeres öſtlichen Nach⸗ barn. Die Revanche für dieſe Niederlage ge⸗ lang Deutſchland ein Jahr ſpäter im erſten frei vereinbarten Freundſchaftskampf beider Na⸗ tionen. Am 26. Mai 1935 ſchlug unſere Elf die Tſchechoſlowaken vor 60 000 Zuſchauern in Dres⸗ den nach einem dramatiſchen Kampf knapp, aber verdient mit 2:1(1:0) Toren. Nun muß unſere Mannſchaft zum erſten Mal in die„Höhle des Löwen“, Prag iſt ein be⸗ kanntes Fußballpflaſter und ein ſehr heißes dazu. Die Atmoſphäre, die bei großen Kämp⸗ fen im Strahover Stadion herrſcht, iſt drückend und ſpannungsgeladen. Die Tſchechoflowaken ſind ein Fußballvolk, das mit ſanatiſcher Liebe an dieſem Sport hängt, aber auch etwas davon verſteht Beſonders die Prager, die nun ſchon Jahrzehnte lang durch die Sparta⸗ und Slavia⸗ Mannſchaften Sonntag für Sonntag die bohe Schule des Fußballſportes vorgeführt bekom⸗ men und die es deshalb niemals begriffen ha⸗ ben, daß eine aus Slavia⸗ und Sparta⸗Spie⸗ lern zuſammengeſetzte Elf in Dresden von Deutſchland geſchlagen werden konnte. Dieſe Niederlage iſt nicht vergeſſen worden und da⸗ rum ſieht man dem Auftreten der deutſchen Fußballer in der alten Wenzelſtadt mit einer unerhörten Spannung entgegen. Die 45 000 Eintrittskarten, die nach einer neuen und vor⸗ ſichtigen Schätzung für das Strahover Stadion ausgegeben wurden, waren ſchon Ende der ver⸗ gangenen Woche reſtlos vergriffen. Die beiden Länder-Mannſchaften werden ſich dem ſchwediſchen Schiedsrichter Ohlſſon in folgender Feſetzung ſtellen: Deutſchland: Jakob Münzenberg Munkert Rodzinſki Goldbrunner Kitzinger Elbern Gelleſch Siffling Lenz Kobierfki Rulc Neiedly Sabotka Czech Fafzinek Ludl Boucek Bouska Ctyrocky Burger Planicka Tſchechoſlowakei: Eine ausführliche Beſprechung der deutſchen Elf erübrigt ſich. Die Spieler ſind— zum Teil ſchon ſeit Jahren, zum Teil aus den letzten Länderſpielen— dem deutſchne Fußball⸗Publi⸗ kum gut bekannt. Man weiß von ihren Fähig⸗ Organiſationen der Bewegung die Zielrich⸗ tung ihrer körperlichen Ertüchtigungsarbeit herausgeſtellt und mit einer gewiſſen endgül⸗ tigen Form ihres Programms die Einheit der geſamten körperlich⸗charakterlichen Erziehung einerſeits und der politiſch⸗charakterlichen an⸗ dererſeits hergeſtellt haben.“ Die Tatſache, daß die in ſolchen Lehrgängen, wie dem jetzigen, geſchulten Untergauführerin⸗ nen des BDM. und die entſprechenden Füh⸗ rer der Hitlerjugend und im Jungvolk auch draußen in den zuſtändigen Stellen des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen praktiſch mitarbei⸗ ten ſollen, iſt ſchon der Anfang zur zul» gen Geſtaltung der geſtellten Aufgabe. keiten, kennt auch ihre Schwächen. Die Haupt⸗ laſt wird auf den Schultern der Hintermann⸗ ſchaft und Läuferreihe liegen, denn die Tſchecho⸗ ſlowakei werden ſich diesmal beſtimmt nicht nur damit begnügen, wie in Dresden„ſchön zu ſpielen“, ſondern ſie werden hinter ihre An⸗ griffe großen Druck legen und auch das Schie⸗ zen nicht vergeſſen. Es iſt daum eine große Beruhigung für die deutſche Sportgemeinde, daß die Deckungsreihen und das Tor mit über⸗ aus zuverläſſigen Leuten beſetzt ſind. Wie ernſt man in der Tſchechoflowakei den Kampf mit Deutſchland nimmt, unterſtreicht die Tatſache, daß nicht nur ein Trainingsſpiel durchgeführt wurde, ſondern daß man mit der Aufſtellung bis nach den Meiſterſchaftsſpielen des vergangenen Sonntags wartete. Man wollte die Form der Spieler noch einmal prü⸗ fen und gelangte erſt dann zum Entſchluß. Die⸗ ſer war etwas überraſchend, ſetzt ſich die Mann⸗ ſchaft diesmal doch aus Spielern von fünf Ver⸗ einen zuſammen. Das kommt in der Tſchecho⸗ ſlowakei ziemlich ſelten vor, da man ſich meiſt nur auf Sparta⸗ und Slavia⸗Spieler ſtützt. Auch diesmal bilden die Leute der beiden gro⸗ ßen Prager Vereine das Gerippe der Elf, auf wichtigen Poſten ſtehen aber doch Spieler von Viktoria Ziszkow, SK. Proßnitz und Zidenice Brülnn. Dieſe neue„Miſchung“ muß als ſehr ſtark angeſprochen werden. Alle Spieler ſind techniſch glänzend durchgebildet, haben eine hervorragende Ballbehandlung und verſtehen auch ſehr viel von Kombination und Taktik. Prag als Schauplatz des dritten Kampfes mit der Tſchechoſlowakei macht die Aufgabe für unſere Mannſchaft noch ſchwerer, als ſie ſo ſchon iſt. Zu einem großen Können muß un⸗ m 53. 98 Darmſtadt- Handball⸗Großkampf herberger Nachfolger von Dr. Nerz Durch die Verpflichtung des langjährigen Sportlehrers des Fachamts Fußball Dr. Otto Nerz an die Reichsakademie für Leibes⸗ übungen, an der Dr. Nerz ſeinen Dienſt bereits am 1. April ds. Is. antrat, war der Poſten des Fachamtstrainers frei geworden. Zum Nach⸗ folger für Dr. Nerz wurde Seppl Herberger verpflichtet, der den Poſten offiziell am 10. Ol⸗ tober ds. Is. übernimmt. Herberger iſt ein in ganz Deutſchland be⸗ kannter und geſchätzter Fachmann. Er gehörte zum Bombenſturm der SV. Waldhof: Mat⸗ larek, Hüther, Schwärgel, Herberger, Höper, ſpielte lange Zeit beim VfR. Mannheim, ging dann zur Berliner Tennis⸗Boruſſia und trai⸗ nierte hier als Spieler der erſten Mannſchaft unter Nerz, der zu dieſer Zeit noch Sportleh⸗ rer der„Veilchen“ war. Nerz nahm ſich um Herberger beſonders an, da er deſſen Talent als Fußball⸗Lehrer ſchnell erkannte. Herberger wurde nach Aufgabe des aktiven Sports Fuß⸗ ball⸗Lehrer des D B. und tritt nun als Nach⸗ ſolger von Dr. Nerz die verantwortungsvolle Stelle als Reichstrainer des Jachamtes Fuß⸗ ball an. Zyring lief deulſchen Rekord 5000 Meter in 14:46,66 Mit einem ſpäten Rekord überraſcht uns Max Syring. Der Wittenberger lief im Rah⸗ men eines„Alleinganges“ in der Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft, wobeſ der Kurſächſiſche TV 11 655,28 Punkte erreichte, die 5000 Meter in der Rekordzeit von 14:46,6. Die alte Beſt leiſtung betrug 14:49, und ſtammt vom 1. Ok; tober 1931. Die neue Beſtleiſtung iſt übrigens inſofern bemerkenswert, als ſie auf einer nur 333 Meter langen Bahn— Syring legte die letzte Runde in 56 Sekunden zurück— erreicht wurde. CCC c ſere Elf auch noch Nerven von Stahl mitbrin⸗ gen, wenn ſie 90 Kampfminuten lang dem An⸗ ſturm der Gegner und der Leidenſchaft von 45 000 Zuſchauern ſtandhalten will. Deutſch⸗ lands Mannſchaft wird es wirklich ſchwer, ſehr ſchwer haben! Zieg gegen Luxemburg? Um gans ſicher zu gehen, hat das Fachamt Fußball für den Krefelder Länderkampf gegen Lutemburg eine Mannſchaft geſtellt, die als ſehr ſtark angeſprochen werden muß. Da rum ſollte ein Sieg nicht allzu ſchwer fallen. Im. merbin— auch dieſer Gegner darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden, denn wenn er auch gegen uns in der Weltmeiſterſchaft 1934 und beim Olympia 1936 mit 1:9 bezw. 019 ver⸗ lor, ſo kam er zwiſchendurch doch einmal zu einem recht achtbaren Reſultat. 1935 konnte in Luxemburg eine gute deutſche Mannſchaft nur knapp mit 1:0 zum Siege kommen. Den vierten offiziellen Länderkampf gegen Luxemburg beſtreitet in der Krefelder Groten⸗ burg⸗Kampfbahn folgende deutſche Elf: Jüriſſen old Sievert Zielinſti Rohde Tibulſki Melecki Billen Pörtgen Kuzorra Güntber Die große Ueberaſchung in dieſer Mannſchaft iſt Ernſt Kuzorra. Der Schalker Spieler ſtand lange im Hintergrund und wir wollen hoffen, daß es ihm gelingt, ſich durch eine gute Leiſtung wieder in die erſte Reihe der deutſchen Na⸗ tionalſpieler hineinzuſpielen. menen eee 5 . n 2 ee — .———— 0 N Das gewaltige Getriebe der ſüddeutſchen Fubballmeiſterſchaftsſpiele ſteht am kommenden Sonntag im Schatten eines größeren, den deut⸗ ſchen Fußballſport ſchlechthin angehenden Er⸗ eigniſſes: des Länderkampfes gegen die Tſchecheflowakei in Prag! Und ſo wirft denn der deutſche Fußballfünger an dieſem 27 Sept. einen faſt väterlich⸗beſchirmenden, aber doch ſtolzen Blick nach Prag, während das andere Auge⸗— von nicht minder bangen Fragen er⸗ füllt— ſich dem Punktekampf zuwendet. Klar iſt, daz die Austragung des ſchweren Länder ⸗ treffens nicht ohne Einfluß auf die Geſtaltung der„Punkt⸗Terminliſte“ blieb. So erſcheint es daher fraglich, ob die Treffen Kickers Offen ⸗ bach— FV. Saarbrücken(Sold!) und V. Waldhof(Siffling!) gegen 1. FC. Pforzheim überhaupt ſtattfinden, während die Begeg ⸗ nungen Schweinfurt— ASV. Nürnberg und VfB. Friedberg— Hanau 93 ganz vom Pro⸗ gramm abgeſetzt wurden. Der Nürnberger „Club“ dagegen, der Munkert nach Prag ab⸗ ſtellt, fühlt ſich ſtark genug, um auch ohne ſei⸗ nen Verteidiger alle Punkte gegen den auf⸗ ſtrebenden Neuling Ingolſtadt⸗Ringſee zu er⸗ gattern. Das Programm des Jonnlags Gau Südweſt: Baruſſia Neunkirchen— Eintracht Frankfurt Sportfreunde Saarbrücken— FK. Pirmaſens FSV. Frankfurt— Union Niederrad Wormatia Worms— SV. Wiesbaden Kickers Offenbach— JV. Saarbrücken Sau Baden: SV. Waldhof— 1. FC. Pforzheim VfR. Mannheim— SpVg. Sandhofen VfB. Mühlburg— Vf. Neckarau Freiburger FC.— Karlsruher JV. FV. Naſtatt— Germania Brötzingen Gau Württemberg: W. Zuffenhauſen— Union Böckingen 1. SSV. Ulm— SC. Stuttgart Svortfr. Stuttgart— Sportfr. Eßlingen Gau Bavern: 1800 München— SpVg. Fürth 1. FC. Nürnberg— VfB. Ingolſtadt⸗KRingſe⸗ In unſerem Gan Südweſt ſteht Frankfurt ſeinen erſten„Lokalkampf' swiſchen dem F SV. Frankfurt und Union Niederrad. Während die Born⸗ imer noch unter dem deprimierenden Ein⸗ ruck ihrer ſchweren Niederlage gegen Pirma⸗ ſens in dieſes Gefecht gehen, haben die Nieder räder ihre achtunggebietende Anfangsleiſtung gegen den Meiſter Wormatia Worms am letz⸗ ten Sonntag mit einem ſchönen Sieg über Boruſſia Neunkirchen gekrönt. Sieg und Nie⸗ derlage: beide Vereine haben Freude und Leid ſchon an den beiden erſten Sonntagen erfah⸗ ren müſſen. Union Niederrad ſcheint den Weg⸗ gang zahlreicher Spieler überwunden zu haben und ſie werden dem FSV. einen großen Kampf liefern. Rein gefühlsmäßig erwarten wir aber die„ als Sieger und„Punkt⸗Er⸗ werber“. Die Frankfurter„Eintracht“, die am vergangenen Spieltag Svortfr. Saarbrücken klar mit 5:1 das Nachſehen gab, weilt in Neunkirchen und möchte gegen Boruſſia zu beiden Punkten kommen. Die Frankfurter „manövrieren“ derzeit gar bös mit einer „vollendeten“ Mannſchaftsaufſtellung und es haben ſich dabei ſchon ganz ulkige Kombi- nationen ergeben. Das vorzügliche Spieler⸗ material dieſes Vereins könnte aber doch den Ausſchlag zum Siege über die Saarländer, de⸗ nen ſeither noch kein Punkterfolg vergönnt war, geben. Spfr. Saarbrücken ſollten auch auf eigenem Platz gegen die Hergert⸗Elf des J K. Pirmaſens, die zuſammen mit Wormatia Worms zur Zeit an der Spitze der Tabelle ſteht, nicht viel auszurichten haben. Das Spiel in Offenbach dürfte ausfallen. Wieder Großkampf Vorms- Wiesbaden Es läßt ſich A deugnen: den Begegnungen Worms— Wiesbaden früherer Jahre haftete ſtets der Nimbus von Großkämpfen an; genau wie die Treffen Worms— Mainz gehörten auch die Kämpfe Worms— Wiesbaden zu je⸗ nen, von denen man„ſprach“. Es iſt eigenartig, daß im Rahmen der neuen Gauliga noch kein Spiel(höchſtens das gegen die Frankfurter Flutracht— und dann aber nur in Worms) higher jene Popularität erreicht hat, wie ge⸗ rade jene Rivalentreffen der früheren Heſſen⸗ liga. Wohl der beſte Beweis dafür, daß Tra⸗ dition doch kein leerer Begriff iſt.— Mainz und Wiesbaden verſchwanden aus der 1. Fuß⸗ ballklaſſe, Worms blieb allein zurück und mußte ſich der neuen Umgebung anpaſſen. Nun iſt mit Wiesbaden einer der Kampfgefährten frü⸗ herer Jahre zurückgekehrt und mit ihm— hof⸗ fentlich— auch der Reiz jener früheren Spiele. Wir glauben, daß gerade dieſes Treffen eine Bereicherung unſeres Wormſer Fußballpro⸗ gr inms bedeutet. Man darf ſchon ſagen, daß ſich der Sport⸗ verein Wiesbaden ragt vielverſprechend in die A. 8 Diederſehen mil dem 358. züddeulſcher Meiſterſchafts fußball am 27. Seplember neue alte Umgebung wieder eingeführt hat Mit einem 4:0Sieg über die Frankfurter Ein. tracht gaben die Gelbjacken aus der Weltkur⸗ ſtadt eine Viſitenkarte in der 1. Klaſſe ab, die beſte Empfehlung war. War das aber Aus- druck der wahren Spielſtärke Wiesbadens? Es ift ſchade, daß das für die Beantwortung die⸗ ſer Frage ſo wichtige Treffen Kickers Offen⸗ bach— Wiesbaden am letzten Sonntag ausfiel. So ſehen wir alſo den SVW. in Worms eigentlich als Größe noch recht unbekannter Ordnung. Und dieſe Tatſache heißt für die Wormaten: Doppelt auf der Hut ſein! Die Elf des SV. Wiesbaden iſt nicht mehr die gleiche früherer Jahre, doch ſind noch einige der bekannten Namen dabei: der Tor⸗ die Bezirksklaſſe wart Wolf, Debus und Vogel, Haber⸗ mann und Schulmeier ſind auch in Worms bekannt. Und nicht unbekannt iſt auch der Saarbrücker Mittelſtürmer Fuchs, der jetzt Wiesbadens Angriff führt. Der Reſt iſt aus der Bezirksklaſſe der Nachbarſchaft hinzu⸗ gekommen, und ſo iſt unter Sportlehrer Os⸗ walds Leitung eine ſchlagkräftige Elf entſtan⸗ den, die allen Gegnern ein Rätſel zu löſen auf⸗ geben dürfte.— Wormatia wird ſicher in der gleichen Beſetzung antreten, die auch in Saar⸗ brücken gewann. Vielleicht wird der Links⸗ außenpoſten noch anders beſetzt; aber das ſind Fragen, deren Löſung man den Verantwort⸗ lichen getroſt überlaſſen kann. Sicher iſt, daß die Wormſer Elf mit dem gleichen feſten Wil⸗ len an die neue Aufgabe herangehen wird, wie an die bisherigen. Und wir hoffen, daß ſie gut gelöſt wird. Unſeren alten Wiesbadener Freunden aber entbieten wir zum neuen An⸗ treten in Worms beſtes kamerasdſchaftliches Willkommen. F. K. im Punktekampf Vichtige Begegnungen ſchon am kommenden Lonnkag Gruppe Südheſſen SV. 98 Darmſtadt— Alemannia Worms Olympia Lorſch MSV. Darmſtadt Sporwerein Horchheim VfR. Bürſtadt Olympia Lampertheim Normannia Pfiffliq b. Haſſia Dieburg FC. 03 Egelsbach Spogg. Arheilgen— Sportverein Münſter Gruppe Unterbaden Weſt Phönix Mannheim— Amicitia Viernheim Germania Friedrichsfeld FV. 08 Hockenheim Alemannia Ilvesheim TSV. Feudenheim Fortuna Edingen— Olympia Neulußheim FC. 08 Mannheim— Kurpfalz Neckarau Fortuna Heddesheim SC. Käfertal Gruppe Pfalz⸗Oſt Pfalz Ludwigshafen— Phönix Ludwigshafen FV. Speyer—04 Ludwigshafen ASV. Ludwigshafen— Spvgg. Mundenheim 03 Ludwigshafen— Kickers Frankenthal 08 Mutterſtadt—1914 Oppau TSG. Rheingönheim TV. Frieſenheim *. Schon der dritte Spieltag bringt in der Gruppe Südheſſen einige Begegnungen, die geeignet ſind, das Intereſſe weiterer Krei⸗ ſe auf ſich zu ziehen. Darmſtadt und Lorſch ſind die Orte dieſer Auseinanderſetzungen. Alemannia Worms muß zum SV. 98 Darm⸗ ſtadt. Nach dem bisherigen guten Abſchneiden der neuformierten Wormſer Elf darf man ge⸗ ſpannt ſein, wie ſich die Alemannen gegen den SV. 98 halten. Dieſes Spiel ſcheint nämlich ein härterer Prüfſtein für die Schwarzweißen zu werden als die bisherigen. Reicht es zu einem Sieg in Darmſtadt, ſo wird man ernſt⸗ lich mit der Wormſer Elf rechnen müſſen. Wir laſſen die Frage nach dem Spielausgang vor⸗ erſt einmal offen. In Lorſch tritt der Meiſter MSV. Darm⸗ ſtadt an. Das gibt ein Fußballfeſt für Lorſch— Bürſtadt; denn daß bei gutem Wetter auch Bürſtadt, wie überhaupt die ganze Umgebung, im Lorſcher Wald verſammelt ſein wird, ver⸗ ſteht ſich. Die Soldaten müſſen in Zukunft auf ſo gute Leute wie Pfeiffer, Balſer, Seib, Ma⸗ thes verzichten, haben aber Erſatz genug. Aber dafür hat ſich Lorſch mit dem Hinzukommen ſeiner alten, bewährten Verteidigung wieder auf eine Höhe gebracht, die ſogar einen Erfolg gegen den Meiſter möglich erſcheinen läßt. Wir ſind geſpannt, was bei dieſem Spiel heraus⸗ kommt. Im übrigen eine Mahnung nach Lorſch: Nerven behalten, auch wenn es nicht ganz nach Wunſch gehen ſollte. Die anderen Spiele ſeien nur kurz geſtreift. Olympia Lampertheim ſollte Pfiffligheim ſchlagen können und in Horchheim trauen wir den Bürſtädtern einen knappen Erfolg zu. Die Spiele in Arheilgen und Dieburg ſind offen. In Unterbaden muß Amicitia Viernheim zum Mannheimer Phönix, ein Treffen, das ſeinen Reiz hat. Die Amiciten müſſen ſehr gut ſpielen, wenn ſte in Mannheim beſtehen wollen. Das Treffen in Friedrichsfeld ſcheint offen, dagegen ſollte Il⸗ vesheim ſich durch einen Sieg über Feuden⸗ heim die Poſition feſtigen. Neulußheim, 08 Mannheim und Käferthal ſcheinen uns weiter für Erfolge gut. In der pfälziſchen Bezirksklaſſe ſteigt das erſte Ludwigshafener Lokaltreffen: Pfalz Phönix. Wieviel Tradition ſteckt der in dieſem Spiel! Phönix ſeAte ſich behaup⸗ ten können. In den anderen Spielen ſcheint nur„03“ als ſicherer Tip zu gelten, während die übrigen Spiele ſämtlich reichlich offen erſcheinen. F. K. Zporkneuigkeilen in Kürze Der Beginn der Kämpfe um den Reichsbund⸗Pokal für Fußball⸗Gaumannſchaf⸗ ten iſt vom 11. Oktober auf den 22. November verlegt worden. . In Belfaſt ſtanden ſich zum 38. Male die Fußball⸗Repräſentativmannſchaften der engli⸗ ſchen und iriſchen erſten Liga gegenüber. Ir⸗ land reihte ſeinem Vorjahrsſieg einen neuen an; 3:2(3:2) wurden die Engländer ge⸗ ſchlagen. Der iriſche Linksaußen Kelly wurde dabei als Vollbringer des„Hat Tricks“ beſon⸗ ders gefeiert. Guſtav Eder mußte in Newyork durch den Amerikaner Jazzaro in einem über 13 Runden gehenden Kampf eine unerwartete Punktniederlage einſtecken. * Erich Metze ſtartete am Mittwoch bei den Dauerrennen in Mailand und belegte hinter dem ſiegreichen Italiener Severgnini den zwei⸗ ten Platz, allerdings noch vor Weltmeiſter Rav⸗ naud und Manera. Bei den Frankfurter Radrennen am Dienstagabend holte ſich der Wiesbadener Adolf Schön das Stundenrennen um den „Preis der Stadt Frankfurt“ mit 68,400 Kilo- meter vor Schäfer⸗Frankfurt, Möller⸗Hanno⸗ ver, Lohmann⸗Bochum und dem verſagenden Kölner Krewer. Luxemburgs Fußballelf für den Krefelder Kampf gegen Deutſchland ſteht wie folgt: Hoſcheidt(Jeuneſſe); Rouſter Spora), Victor(Union); Roſa(Jeuneſſe), Kiefer(Nie⸗ ercorn), Touba(Folda); Bauler(Union), Mart(Fola), Kramer(Spora), Mengel(Donde⸗ lingen), Kemp(Differdingen).. A. —„11 ͤĩ˙5˙! 4 ¶ W]⁵— X11—8—. die Lage in den Jußball-Kreisllaſſen kreisklaſſe 1 um Vorms Die Lage nach zwei Spieltagen 13. Sept: Blauweiß— Weinsheim 62, Herrnsheim— Pfeddersheim 58, Alzey gegen Hochheim 4:2, Gimbsheim— Tgde. Worms 0:3, Abenheim— Neuhauſen 93. 20. Sept.: Pfeddersheim— Blauweiß 12, Neuhauſen— Alsheim 8:2, Hochheim— Herrnsheim 1:4, Tgade. Worms— Alzey 10. Die Lage in der 1. Kreisklaſſe um Worms iſt nach den erſten beiden Spieltagen recht un⸗ überſichtlich. Bisher konnten Tgde. Worms, Blauweiß Worms und Herrnsheim ihre bei⸗ den Spiele ſiegreich geſtalten. Es fällt dabei auf, daß Blauweiß in Pfeddersheim nur mit 2:1 zu den Punkten kam; immerhin darf man hier den Bodenverhältniſſen, die gerade bei der Spielart der Wormſer gut ſein müſſen, eine gewiſſe Schuld geben. Weiter überraſcht, daß Tgde. Worms nach dem klaren 3:0 in Gimbsheim daheim nur ein 1:0 gegen Alzey herausbrachte. Sollte Alzey wieder ſo ſtark ſein? Auch Herrnsheim kann ſchon mit zwei Siegen aufwarten, die eigentlich beide hoch eingeſchätzt werden müſſen, wenn man die Ergebniſſe der gegen Herrnsheim Anterlege⸗ nen in ihren anderen Spielen betrachtet. Gimbsheim ſcheint ſchwächer geworden zu ſein, wie das 0:3 gegen Tgde. Worms anneh⸗ men läßt. Am letzten Sonntag trat die Mann⸗ ſchaft in Abenheim nicht an. Abenheim wieder holte gegen Neuhauſen im erſten Spiel einen 9:3Sieg heraus, während ſeltſamerweiſe die ſo hoch geſchlagenen Neuhauſer am Sonntag darauf mit 8:2 über Alsheim erfolgreich blie⸗ ben. Man ſieht alſo, daß noch manche Ueber⸗ raſchung zu erwarten iſt. Von der Wiedergabe einer Tabelle kann man heute noch abſehen, da die Spiele noch nicht weit genug fortgeſchritten ſind. Nier⸗ ſtein z. B. hat überhaupt noch nicht eingegrif⸗ fen. Aus den obenſtehenden Ergebniſſen kann ſich der Leſer ſelbſt ſchon ein Bild der Lage machen. Kreisklaſſe 2, Süd 13. Sept.: Poſt— Monsheim 42, Eppelsheim gegen Hangenweisheim 414. Am 20. September war die Gruppe ſpielfrei. Kreisklaſſe 2, Oſt 13. Sept.: Rhein⸗Dürkheim— Oppenheim 32, Hamm— Guntersblum 71, Oſthofen— Eich 3:0. 20. Sept.: Oppenheim— Dienheim 5:0, Nak⸗ kenheim— Oſthofen 1111. Die beiden anderen angeſetzten Spiele fielen aus. Eich war daheim gegen Hamm nur mit ſieben Mann angetreten. Hier wurde das Spiel an- und wieder abgepfiffen. Die Entſcheidung über die Wertung liegt beim Spielleiter. Er⸗ ſtaunlich iſt in dieſer Gruppe das Wiederer⸗ wachen Oſthofens. Mehr iſt vorerſt nicht zu ſa⸗ Kreis Starkenburg Kreisklaſſe 1, Gruppe 1 18. Sept.: Zwingenberg— Mörlenbach 323, Bensheim— Groß⸗Rohrheim 4:3. Bob⸗ ſtadt— Heppenheim kampflos für 5., Biblis— Lampertheim kampflos für B. 20. Sept.: Mörlenbach— Hofheim 2:5, Groß⸗ Rohrheim— Bobſtadt 6:1. Lampertheim gegen Zwingenberg 511. Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 13. Sept.: Biebesheim— Groß⸗Gerau 311. Griesheim— Wolfskehlen 4:1, Mörfelden gegen Gernsheim 52. 20. Sept.: Gernsheim— Griesheim 4:4, Stock⸗ ſtadt— Mörfelden 0:6, Trebur— Bie⸗ besheim 42. In beiden Riedgruppen der Starkenburger Kreisklaſſe haben die erſten zwei Sonntage noch keine ſonderlichen Ueberraſchungen ge⸗ bracht. In der Gruppe 1 kamen(wenn nicht noch anders entſchieden wird), Biblis und Heppenheim kampflos zu den Punkten. Sonſt iſt bei der geringen Spielzahl weiter noch nichts zu ſagen.— In der Gruppe 2 ſcheint ſich der ehemalige Bezirksligiſt Mörfelden als Favorit zu entpuppen, denn die Mann⸗ ſchaft gewann ihre bisherigen Spiele mit insgeſamt 11:2 Toren. Etwas überraſchend kommt die Niederlage Biebesheims in Trebur. Die Konkurrenz ſcheint hier recht hart zu wer⸗ den. Vorerſt führt Mörfelden mit 4 Punkten vor Griesheim mit 3 Punkten. Kreisklaſſe 2 am 20. September Hambach— Nordheim 12:3, Hähnlein— Kleinhauſen 3:2. der Spielbetrieb am Lonnlag ſtreis Nibelungen Kreisklaſſe 1 Blauweiß— SV. Hochheim, Weinsheim— Pfeddersheim, Tad. Worms 1846— Herrnsheim, Olympia Alzey— Abenheim, Gimbsheim— Neuhauſen, Alsheim— VfR. Nierſtein. Das Spiel Blauweiß— SV Hochheim fin⸗ det bereits vorm. 10.30 Uhr ſtatt. Kreisklaſſe 2 Gruppe Süd. Dalsheim— Eppelsheim, Gau⸗ Odernheim— Monsheim, Gundersheim — Hangenweisheim. Hier hatte Gundheim zurückgezogen, doch erfahren wir, daß der Verein nun doch wieder mitmacht. Gruppe Oſt. Dienheim Guntersblum, Rhein⸗ dürkheim— Eich, Hamm— Oſthofen. Gruppe Weſt. Hier haben Wöllſtein und Hei⸗ mersheim wieder zurückgezogen. Am Sonntag ſpielen: Sprendlingen— Für⸗ feld, Armsheim— Flonheim, Planig— Albig. Kreis Flarkenburg Kreisklaſſe 1, Gruppe 1 Hofheim— Lampertheim, Bensheim— Mör⸗ lenbach, Zwingenberg— Heppenheim, Biblis— Großrohrheim. Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 Wolfskehlen— Biebesheim, Griesheim— Großgerau, Mörfelden— Trebur Kreisklaſſe 2 Nordheim— Fehlheim, Kleinhauſen— Ham⸗ bach, Alsbach— Hähnlein, Reichenbach— Seeheim. ö kreis Pfalz Kreistlaſſe 1. Oggersheim— Bobenheim, Ruchheim— Obrigheim, Grünſtadt— Kirchheim, Maxdorf— Weiſenheim, Fran⸗ kenthal— Lambsheim, Freinsheim— Edigheim. Kreisklaſſe 2. Bockenheim— Dirmſtein, Eberts⸗ —— 2 3— 9 „CC . r r 2 2 22 en I dit l r en ge. n en ei 1 1 et en en 1 00 10 17 * im, J. 9 *. —— 9 Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 27 Ich lade hiermit alle Parteigenoſſen und -genoſſinnen und alle neueingeſetzten Kame⸗ raden mit ihren Angehörigen zu einem ge⸗ mütlichen Patenwein⸗Abend am Samstag, 26. September, in den Saal des Gaſthaus„Zur Vorſtadt“ ein und erwarte eine recht rege Beteiligung. Beginn gegen 9 Uhr abends. Franzke, Ortsgruppenleiter. 4 DAF ⸗Walter und Warte Am Freitag, den 25. ds. Mts., abends halb 2 Uhr, im„Freiſchütz“ ber A. S. D. A. P. Viernheim Ubr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 10, FJernſprecher: 45 DA F.⸗Walter⸗ Appell Kreiswalter Vetter iſt anweſend.— Keiner fehle! Mögelin, Ortswalter 0 DAF.— Abtlg. Arbeitsdank Am Freitag, den 25. September, findet unſere Zuſammenkunft im Nebenzimmer des Gaſthauſes„Zur Traube“, abends 8.30 Uhr ſtatt. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten. Der Ortswalter. Lokale Nachrichten Ziernheim, den 25. September 1936 Anſer Tagesſpruch Wo Mut und Tatkraft, Fleiß und Be⸗ harrlichkeit, Wärme des Gefühls und Tapfer⸗ keit des Denkens ſich miteinander vermählen, da muß es am Ende auch wieder nach oben gehen. Dr. Goebbels. Beim Palenmein heißt's jröhlich jein Ja, nun wären wir ja bald alle fort geweſen und haben den guten Tropfen do ng Sülzer die Kehle hinunter laufen laſſen. Das iſt ganz unterſchiedlich geweſen, bei dem einen ging das ganz ruhig und ſtill und bei den vielen anderen war ſo ein luſtig⸗zwitſcherndes Geräuſch dabei, ſo ähnlich, als wenn die Spatzen an den Trauben picken würden! Die Hauptſach' war, daß er uns geſchmeckt hat und daß man immer wieder zu dem Sülzer hingezogen wird— nach Haus fällt man von ſelbſt— oder, Petter, man wird heim ge⸗ fahren! Nur ſoll man nicht das Fenſter mit der Tür verwechſeln und den Straßenkandel mit dem Bett! Aber ſchön war's, ſchöner, wie wir es uns alle gedacht hatten. Und gerade weil es ſo ſchön war, ſollen heute abend die Strohwitwer, die alten Bäschen und die alte Petter ſich ihren Patenweinabend nicht entgehen laſſen, wer weiß, ob ſie noch ſo jung, ſchön und geſund jemals wieder zu⸗ ſammen kommen. In allen Gaſthäuſern herrſcht wieder wie jeden Abend der bekannte Großbetrieb— da ſind die Kappeabende gar nichts dagegen!— und unſer Hohen⸗Sülzer iſt immer noch da und ruft jedem Genießer zu: Her das Glas,'nen Schoppen ſchnell, wir trinken aus, es wird bald hell! Alſo nochmals hinein in den Patenweinbetriebf * DAF.⸗Walter und Warte! Heute abend 9 Uhr im„Freiſchütz“ DAF.⸗Walter⸗ Appell. Keiner fehle! „Die geſamte Viernheimer Sän⸗ gerſchaft ſteht am Sonntagnachmittag 3.15 Uhr, aber reſtlos, am Winzerhäus chen zum Schlußgeſang bereit. Die Vereinsführer wollen diesmal für vollen Erfolg Sorge tragen. Wieder Regen. Die Hochdruckwetter⸗ lage, die uns den vorgeſtrigen ſchönen Herbſt⸗ tag beſcherte, und auch am Donnerstagmorgen noch 1. war, iſt in raſchem Umſchlag be⸗ griffen. Begünſtigt durch lebhafte Wirbeltätig⸗ keit über Skandinavien iſt ein neuer Atlantik⸗ wirbel raſch oſtwärts vorgekommen und hat bereits die Verfrachtung feuchter Mittelmeer⸗ luft über Südfrankreich hinweg nach Deutſch⸗ land aufgenommen. Mit dieſer Entwicklung wurde der Witterungscharakter bei uns wieder unbeſtändiger, wenn auch vorausſichtlich nicht über längeren Zeitraum hinweg ausgeſprochen unfreundlich.— Anfänglich leichterem Regen folgten geſtern nachmittag und in den Abend⸗ ſtunden ſtarke Regengüſſe, die den in Feld und Wieſen Arbeitenden nicht gelegen kamen. — Das Wetter am Freitag: Vielfach dunſtig, ſonſt überwiegend bewölkt mit Regenfällen, teilweiſe gewittriger Natur. Ziemlich warm und etwas ſchwül, ſüdliche und weſtliche Winde. Samstag: Veränderung, Bewölkung und noch immer zu Regenfällen geneigt. Ein H8.⸗Schießabzeichen. Für be⸗ ſondere Leiſtungen im Kleinkaliberſchießen iſt, wie der Preſſedienſt der Reichsjugendführung mitteilt, ein HJ. Schießabzeichen geſchaffen worden, das nach Vollendung des 15. Lebens⸗ jahres von jedem Hittlerjungen und von jedem Führer des Deutſchen Jungvolks erworben werden kann. Das Abzeichen zeigt auf einem kleinen Emailleſchild zwei gekreuzte Gewehre hinter einer Zielſcheibe, die in der Mitte das Abzeichen der Hitlerjugend trägt. Die Luftichutz⸗Lehrgänge beginnen wieder! In Erfüllung der geſetzten Aufgabe und in Verbindung mit dem Polizeiamt Viern⸗ heim hat der ROB. in dieſen Tagen einen weiteren Kreis Volksgenoſſinnen zur Schu⸗ lung einberufen. Die Lehrgänge finden ſtatt: Dienstag, den 29. September 1936, abends punkt 8 Uhr, Donnerstag, den 1. Oktober 1936, abends punkt 8 Uhr, in der Luftſchutzſchule Hügelſtraße(Mühle). Die Luftſchutzausbildung iſt nicht nur Pflicht, ſondern liegt im Intereſſe jedes Be⸗ teiligten. Da ſich die Anfragen wegen der frei⸗ willigen Schulungsbeteillgung mehren, gibt der Reichsluftſchutzbund bekannt, daß ſich die betr. Volksgenoſſen an einem der oben ge⸗ nannten Pflichtabende melden. Dort erfolgt dann die Feſtlegung der außerordentlichen Lehrgänge nach Zeit und Umfang. Die Gemeindegruppenführung. Todesfall. Geſtern Mittag halb 1 Uhr wurde die Gattin des Valentin Thomas 4., Katharina Thomas geb. Knapp, Kreuzſtraße 11, unerwartet, in die Ewigkeit abgerufen. Sie erreichte ein Alter von 60 Jahren. So geht's nicht! Der Inhaber eines Handwerksbetriebes gibt ein Schleuderange⸗ bot ab, beginnt die Arbeit und erklärt dem Auftraggeber Piöblich für den Preis, den er angegeben habe, ließe die Arbeit ſich nicht ausführen. Er beruft ſich auf das Urteil der Innung bzw. der Handwerkskammer. Soll hier etwa die berufsſtändiſche Vertretung den Preisſchleuderer ſchützen, der bewußt ehrlich anbietende Berufskameraden unterbot? Die Auskunft der berufsſtändiſchen Vertretun muß zwar dahingehend lauten, daß tatſächlich für den Preis die Arbeit nicht ausgeführt werden kann. Gleichzeitig muß ſie bemüht ſein, die Arbeit ſelbſt einem zuverläſſigen, ehr⸗ lichen Unternehmer zuzuführen. Die Traube im beutjchen Sprichwort Im Wingert kracht der erſte Schuß, Ein Spatzenraubzug flattert, Die Wolke droht mit kaltem Guß, Die Vogelrätſche rattert. Die Weinberge ſind geſchloſſen. Die Trauben neigen der Reife zu. Von dieſer Zeit meldet ſchon ein altes Sprichwort:„Wenn die Trauben reif ſind, ſind ſie am ſchwerſten zu hüten!“ Allerlei Feinde aus dem Reich der Menſchen und Vögel treten auf, da heißt's für den Weinbergſchützen:„Aufpaſſen!“ Der Winzer hat einen warmen Monat September gerne, ſchon ſeine Altvordern prägten das Wort:„Einer Traub' und einer Geiß wird's im September nicht zu heiß!“ Trotzdem ſorgt der Weingärtner vor. Ihn lehrte ſein Groß⸗ vater den Spruch: „Wenn die Trauben reifen, Muß man nach den Winterkleidern greifen.“ Gewiß, ſonnige Herbſttage bei der kom⸗ menden Weinleſe machen eine warme Kleidung unnötig; aber in der Frühe und gegen Abend iſts in den Weinbergen friſch. Darum: „Wenn's Trauben gibt und Feigen, mag der Winterrock ſich zeigen.“ Zur endgültigen Reife der Traube ſoll der September noch heißen Sonnenſchein ſchicken; freilich muß auch ſchon der Auguſt ſein möglichſtes tun, ſonſt gibt's keinen guten Wein. Der Kalendermann ſagt: Noch nie hat der September zu braten vermocht, Was der Mer r Alehr Takt bei Ausſiellung eines Zeugniſſes Ein Angeſtellter, der 14 Jahre im Be⸗ triebe tätig war, erlebte eine Trübung ſeiner Beziehungen zur neuen Direktion des Un⸗ ternehmens, ſo, daß eine Trennung unver⸗ meidlich wurde. Die Erſtreckung eines Zeug⸗ niſſes auf Führung und Leiſtung mußte erſt durch Gerichtsbeſchluß erzwungen werden, wo⸗ rauf die Betriebsführung mit einer„nicht immer befriedigenden“ Führung und Leiſtung antwortete. In der daraufhin erhobenen Klage auf Berichtigung des Zeugniſſes wurde eine „gute“ Beurteilung verlangt, der man mit ſchwerwiegenden Vorwürfen, teilweiſe aus trüber Quelle ſtammend, begegnete, die ſich aber im Beweisverfahren ſämtlich als nicht ſtichhaltig erwieſen, ſodaß nichts übrig blieb, was ein ſolch mangelhaftes Zeugnis hätte rechtfertigen können. Hinzukam, daß bei dem Angeſtellten, in den 14 Jahren ſeine Geſamt⸗ leiſtungen nicht hu beanſtanden waren. Bei der Frage, ob Leiſtungen über den Durchſchnitt hinausgehen und deshalb als gut zu bezeichnen ſind, handelt es ſich immer um eine rein perſönliche Beurteilung, die ein Gericht ſelten vornehmen kann; es kamen des⸗ halb bisher Berichtigungen nur bei Vorliegen ganz beſonderer Umstände vor. Hier hat das Landesarbeitsgericht einen ſolchen Fall eindeutig klar geſtellt, indem es, abgeſehen von dem Einfluß der ausgezeich- neten Begutachtung der Tätigkeit des Ange⸗ ſtellten durch den gerichtlichen Sachverſtändi⸗ gen, davon ausging, daß es ſoziale Ehren⸗ pflicht iſt, einem Angeſtellten, der mehr als 10 Jahre ohne beſondere Beanſtandung ſeiner Leiſtung in demſelben Betrieb tätig geweſen iſt, bei ſeinem Ausſcheiden eine beſondere An⸗ erkennung zuteil werden zu laſſen. Deshalb 15 es auch immer üblich geweſen, in ſolchen ällen nicht nur ein„gutes“ Zeugnis aus⸗ . Wenn die Betriebsführung hier die usſtellung eines guten Zeugniſſes verwei⸗ Haut habe, ſo ſei das nur auf ihre nicht zu illigende Voreingenommenheit gegenüber dem Angeſtellten zurückzuführen und die Tatſache, daß ſie ſich von dem einmal eingenommenen Standpunkt nicht habe freimachen können, ſei beſtimmend geweſen. * Intereſſante Feſtſtellungen für Kraftfahrzeugführer. In England wurden dahin Feſtſtellungen durchgeführt, wer ſich beſſer von beiden Geſchlechtern zum Füh⸗ ren von Kraftfahrzeugen eignet, der Mann oder die Frau.— Die engliſche Automobil⸗ vereinigung behauptet, daß es die Frauen ſeien, da ſie infolge größerer Empfindſamkeit aufmerkſamer ſeien, ſomit beſſer fahren wür⸗ den.— Die Vereinigung englischer Verſi⸗ cherungsgeſellſchaften erklärte, daß die Zahl der Verkehrsunfälle durch Frauen größer iſt, jedoch ſeien die der Männer ſchwerer. Die Fahrſchullehrer erklären, daß die Frauen das Fahren ſchwerer als die Männer lernen, ins⸗ beſondere iſt dies bei Frauen über 30 Jahren der Fall. Es wäre auch intereſſant, welche Meinung in Deutſchland vorherrſcht. Ein Ziegel iſt locker. Und der gekocht. Herbſtſturm kommt bald. Der lockere Ziegel wird ihm eine willkommene Angriffsfläche „Saure Trauben und pelzige Rüben wird niemand auf dem Tiſche lieben“.—„Trau⸗ ben werden nicht vom Winde oder vom Mond⸗ ſchein reif“, und„aus ſauren Trauben kann man keinen ſüßen Wein keltern.“ Für die vielen Weingärtner in deutſchen Landen— es werden über 72 000 Hektar D das ſind 200 000 Morgen ertragfähige Rebſtücke gemeldet— bildet die Traubenleſe den Lohn für viele arbeitsreiche Stunden und für manche ſchlafloſe Nacht. Wer glaubt, daß die Trauben ohne Pflege allein am Wein⸗ ſtock wachſen und heranreifen, der irrt ſich. „Trauben ſammelt man nicht an Hecken“, belehrt der Winzer ſeine Enkel,„man kann nicht Trauben leſen an Dornen“, und„ein Korb Trauben macht noch keine Weinleſe“. Wenn aber bei der Weinleſe der Winzer ein Rebſtück nach dem andern ernten kann und die Bottiche und Fäſſer ſich füllen, dann glätten ſich die Falten ſeiner Stirne, und es kommt ihm der Spruch in den Sinn: Ein Viertel Trauben, ſüß und gut, Gibt weiter ein Stück frohen Mut. Die Geſchichte vom Sperling in der Hand und der Taube auf dem Dache iſt in an⸗ derer Form auf die Trauben übergegangen: Es heißt: Ein Träublein in der Hand mir beſſer behagt, Als ein Kürbis, der mir zugeſagt. Und die Wahrheit in der Erzählung ſein. Aus dem kleinen, unſcheinbaren Scha⸗ den macht er eine„große Sache“. Deshalb iſt es jetzt Zeit, die Dächer nachzuſehen und auszubeſſern. Wer das rechtzeitig tut, hat zweierlei Gewinn: erſtens ſpart er Geld und zweitens ſteht ihm der Handwerker zur Ver⸗ fügung, während er dann vielleicht alle Hände voll zu tun hat.— Auch die Pappdächer vertragen jetzt einen neuen Teeranſtrich. Sie ſind ausgeglüht in Sommertagen, und die Winterfeuchtigkeit wirkt lange auf das Dach. Im übrigen bei der Gelegenheit: Wie war das eigentlich mit ihrem Ofen? War der in Ordnung am Ende der letzten Heizzeit? Aber, hier iſt ſogar 28 Aſche drin! Nun aber den Ofen kehren, Ofenkacheln nachſehen! Oder ſoll's erſt rauchen? Schach Allen Schachfreunden zur Kenntnis, daß die Spielabende des hieſigen Schachklubs Freitags, um 20.30 Uhr, im Klublokal zum „Grünen Haus“ ſtattfinden. Es iſt erforder⸗ lich, daß die Mitglieder zum Training kom⸗ men, da demnächſt die Winter⸗Turniere be⸗ ginnen. ——— Viernheimer Tonſilmſchau Der entzückende Film⸗Schlager Jebe Frau hat ein Geheimnis Mit Hans Söhnker, Karin Hardt, Hans Thimig, Ery Bos und Paul Henckels! Freitag, Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Ein Film von duftiger Schönheit! Die Liebe junger Menſchen überwindet alle Schwierigkeiten des Lebens! Und auf den Wellen ſüßer Muſik ſteuert das Paar in den glücklichen Hafen der Ehe.— Ein Traum unter den Blütenbäumen von Baden⸗Baden! Ein Film der 15 ulärſten Beſetzung!„Jede Frau hat ein Geheimnis?“ Jawohl! Wollen Sie mehr davon erfahren, kommen Sie eilig! Irrungen und Wirrungen— Geheim⸗ niſſe und ihre Entſchleierung!— In tänzeln⸗ der Leichtigkeit findet eine junge Liebe ihre Erfüllung. Und zwei junge Menſchen ſiegen, weil dem Mutigen die Welt gehört! . für das Herz ſind die Schlager von Will Meiſel.— Ein Feſt des Lachens: Keine Minute Langeweile— Herz und Hu⸗ mor— Bezaubernde Muſik— Ein glänzen⸗ der Schlager!— Wer Sorgen hat, ſehe ſich dieſen bezaubernden Film an! Wer ſich freuen will, komme ebenfalls! Haben Sie eſuch, dem Sie eine Freude machen wollen— ſind Sie allein und brauchen Sie Erholung und Entſpannung— immer iſt dieſer Film ein Film für Sie!— Werktags Anfang 8.30 Uhr, ab 9.15 Uhr nochmals das ganze Pro⸗ gramm. Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. 5 MW eee q 55 As. Fran Haſe plate ſaſt vor Stolz: Ihr neues Grünkariertes ſaß wie an ⸗ gegoſſen, ſelbſt Haſe ſang ihr Lob in allen Tönen. So billig und dabei ſo ſchick! Der Stoff war ſozuſagen halb geſchenkt— das hatte auch der Mann geſagt, der ihn aus ſeinem Ruckſack feilbot.. Man geht zum Bummel in die Stadt. Doch ach, ſchon an der erſten Ecke kommt das bittre Ende! Dort ſteht ein Poliziſt und ſagt, der Stoff ſei Diebesgut und ſtammt vom Kaufmann Paap, wo er vor 14 Ta⸗ gen erſt geſtohlen wurde! Auch wäre vor dem Ankauf ſcharf gewarnt und ganz ausdrücklich grade dieſer grünkarierte Stoff beſchrieben... Ob ſie's denn nicht geleſen hätte? Nein— Haſes wußten von nichts. Tia— hätten ſie Zeitung geleſen! Die ſchützt vor Schaden und Verdruß, weshalb ſie jeder haben muß! vom Fuchs und den Trauben bleibt ewig beſtehen:„Wenn man die Trauben nicht be⸗ kommen kann, ſagt man, ſie ſeien ſauer“. eee — Aus Stadt und Land Mannheim.(Radfahrer lebensge⸗ fährlich verletzt). Von einem Straßenbahnzug erfaßt und einige Meter weit geſchleift wurde am Dienstagabend ein älterer Radfahrer aus Friedrichsfeld, der auf dem Kaiſerring kurz vor einem herannahenden Straßenbahnzug nach links einbog, ohne ein Zeichen zu geben. Der Mann erlitt lebensgefährliche Verlet⸗ zungen und wurde nach Anlegung eines Not⸗ verbandes mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Städt. Krankenhaus gebracht.—(Drei weitere Verkehrsunfälle). Durch falſches Ueberholen und falſches Einbiegen ereigneten ſich am Dienstag hier weitere drei Verkehrs⸗ unfälle, wobei zwei Perſonen verletzt und drei Fahrzeuge beſchädigt wurden. „Fuchs, du haſt die Gans geſtohlen.. Heidelberg. Auf der Anklagebank ſaßen am Dienstag ſieben Mann aus Heilig⸗ kreuzſteinach. Sie hatten wegen Jagdfrevels einen 5 über drei und vier Wochen erhalten, weil ſie am Fronleichnamstag ei⸗ nem Fuchs, der in den Gans⸗ und Hühner⸗ ſtällen großen Schaden angerichtet hatten, nachſtellten. Sie bekamen zwar den Fuchs nicht, fanden aber im Wald den Fuchsbau. Es wurden Pickel und Schaufel bobs fo und den Gängen nachgegraben. Die Knochen⸗ reſte, die ſie vorfanden, zeugten davon, daß der Fuchs es ſich an ihren Hühnern recht gütlich getan hatte. Auch An und Rehe hatte er nicht verſchmäht. Als ſie weiter⸗ ruben, entdeckten ſie dann fünf halberwach⸗ 50 Jungtiere, die ſie totſchlugen und dann „anſtändig begruben“.— Gegen die Straf⸗ verfügung hatten die ſieben Einſpruch erho⸗ „ede Frau hat ein Gehelmnis Bekanntmachung Betr.: Meliorationsarbeits⸗ und Siedlungs⸗ programm im heſſiſchen Ried; Feld⸗ bereinigung in der Gemarkung Lam⸗ pertheim mit Hüttenfeld, hier: Geld⸗ ausgleich. In der Zeit vom 24. bis einſchließlich 30. September 1936 liegen im Amtszimmer der Bürgermeiſterei zu Lampert⸗ heim 1. Hauptgeldausgleichsverzeichnis, 2. Abſchrift des Beſchluſſes der Vollzugs⸗ kommiſſion vom 28. 8. 1936, 3. Verzeichnis über Zaunverſetzungen pp. 4. Verzeichnis über Vergütungen von Spar⸗ gelanlagen und bei Herrn Feldſchütz Moos in Hüttenfeld 1. Hauptgeldausgleichsverzeichnis, 2. Abſchrift des Beſchluſſes der Vollzugs⸗ kommiſſion vom 28. 8. 1936, 3. Verzeichnis über Zaunvergütungen zur Einſicht der Beteiligten offen. Einwendungen hiergegen ſind in der an⸗ gegebenen Offenlegungszeit bei der Bürger⸗ meiſterei Lampertheim bzw. bei Herrn Feld⸗ ſchütz Moos in Hüttenfeld ſchriftlich und mit Gründen verſehen, abzugeben. Steht dem Eigentümer ein Anſpruch auf Geldausgleich zu, ſo kann jeder, der an dem Grundſtück ein dingliches Recht hat(Gläu⸗ biger), bei dem Vorſitzenden der Vollzugs⸗ kommiſſion den Antrag ſtellen, daß die Geld⸗ ausgleichung an ihn in Höhe des Geldbetrages ſeines auf Zahlung eines Kapitals gerich⸗ teten Rechts oder, wenn ſein dingliches Recht ein Recht anderer Art iſt, in Höhe deſſen Wer⸗ tes bezahlt werden. Eine Auszahlung findet jedoch nicht ſtatt, wenn die Geldausgleichung den Betrag von RM. 200.— nicht erreicht oder die Geldaus⸗ gleichung niedriger als der 20. Teil des Schätzungswertes des eingeworfenen Grund⸗ ſtücks iſt. Der Antrag muß binnen einer Friſt von einem Monat nach Ablauf der Friſt zur Offenlegung des Geldausgleichsverzeichniſſes bei dem Vorſitzenden der Vollzugskommiſſion geſtellt werden. Darmſtadt, den 18. September 1936 Der Feldbereinigungskommiſſar für Starkenburg Dr. Andres. ben, weil ſie ſich nach ihrer Anſicht nicht ſtrafbar gemacht hatten. Sie hätten ſowohl den Bürgermeiſter als auch den Jagdauf⸗ ſeher um Abhilfe gebeten und dann, als auch das nichts nützet, zur Selbſthilfe ge⸗ griffen. Das Gericht hielt eine Geldſtrafe für ausreichend und verurteilte die Angeklagten an Stelle an ſich verwirkter Gefängnisſtrafen von vier und drei Wochen, zu 60 bzw. 40 Mark Geldſtrafe. Heddesheim.(Betreten des Feldes). Nach Eintritt der Dunkelheit iſt für alle die⸗ jenigen, die Grundſtücke nicht bebauen, das etreten des Feldes bei Strafe verboten. Brand im Führerſtan d.— Mehrere Leichtverletzte infolge Panik Bad Dürkheim. An einem zur Ab⸗ fahrt nach Ludwigshafen bereitſtehenden Wa⸗ gen der Rheinhaardtbahn geriet infolge Kurz⸗ nue der Führerſtand in Brand. Bei dem durch entſtehenden Gedränge wurden einige Fahrgäſte leicht verletzt. Der Wagen mußte ausgewechſelt werden. 24000 Flaſchen Patenwein zertrümmert Trier. Bei dem ſchweren Verkehrsun⸗ glück bei Densborn, wobei ein Laſtwagen von einem Triebwagen der Reichsbahn an einem Uebergang erfaßt, ſchwer beſchädigt und fünf Fahrgäſte verletzt wurden, ging auch ein gro⸗ ßer Teil der Weinladung verloren. Der Laſt⸗ wagen hatte 2500 Flaſchen Patenwein ge⸗ laden. Bis auf 100 Flaſchen gingen alle Flaſchen in Trümmer. Zwiſchen Wagen und Scheuer totgedrückt Dillenburg. Der Einwohner Gu⸗ ſtav Thielmann aus dem benachbarten Dons⸗ bach wollte einen Wagen mit Grummet in ſeine Scheuer fahren, als plötzlich die Deichſel vom Wagen abriß und das Fahrzeug zurück⸗ fuhr. Die hinter dem Wagen ſtehende Ehe⸗ frau wurde dabei von dem zurücklaufenden Wagen mitgeriſſen und derart gegen die Scheuer gedrückt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Die erjlen Meſſierſchaftsſviele der Kreisklaße 1 Wallſtadt— TV. Viernheim ausgef. Seckenheim— Leutershauſen 11 Neckarhauſen— Ladenburg 7:0 Hemsbach— Schriesheim 2:2 Das erſte Spiel der Viernheimer Turner in dieſer Saiſon fiel leider„ins Waſſer“, der Wallſtädter Platz ſtand vollſtändig unter Waſſer, ſodaß das Spiel verlegt werden mußte. Die anderen Spiele endeten unent⸗ ſchieden, bis auf das Spiel Neckarhauſen— Vor gem abends brauehen Deine Zähne Chloro dont Labenburg mit 7:0. Nun folgt der zweite Spielſonntag: Viernheim— Seckenheim Ladenburg— Hemsbach Leutershauſen— Schriesheim Neckarhauſen— Wallſtadt Am nächſten Sonntag wird der Turn⸗ verein Viernheim den aus der Bezirksklaſſe abgeſtiegenen Fußballverein Seckenheim emp⸗ fangen. Hoffentlich gelingt der Turnerelf einen Sieg, denn die zwei Unentſchieden vom letzten Sonntag ſind für die Viernheimer von großem Vorteil. Auch wird die Turnerelf in nächſter Zeit eine weſentliche Verſtärkung er⸗ fahren, denn die beiden Spieler Stumpf 2 und Helfrich werden wieder für den 7 ſpielberechtigt ſein. Alſo beim dritten Meiſterſchaftsſpiel ſind dieſe altbekannten Spieler wieder dabei. Deshalb, Fußball⸗ freunde, unterſtützt die erſatzgeſchwächte Tur⸗ nermannſchaft, damit ſie die erſten Spiele ſieg⸗ reich beſteht. Am nächſten Sonntag iſt der FV. Seckenheim in Viernheim zu Gaſt und von dieſem Spiel wird wohl der weitere Ver⸗ lauf der Meiſterſchaftsſpiele abhängig ſein. Wir räumen wohl der Turnerelf die größe⸗ ren Chancen ein, jedoch muß man vorausſetzen, daß Seckenheim eine große Erfahrung durch die Zugehörigkeit zur Bezirksklaſſe im letzten Jahre mitbringt; aber der Platzvorteil der Viernheimer wird doch ſchwer ins Gewicht fallen. Deshalb, Fußballfreunde, am näch⸗ ſten Sonntag ins Stadion an der Lorſcher⸗ ſtraße! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H. Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. VIII. 1936 über 1700. Z. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 46 ll der dleswöchige Schlager im bentral-Flim-falasl.— Fin fest des Lacnens und der freude ll Karin Hardl, Hans Süönnker, Mans Inimig, ry nos und faul Henkels. ſich in die ewige Heimat abzurufen. In tiefer Trauer: nebſt Angehörigen Die Beerdigun vom Trauerhauſe, Kreuzſtraße 11, aus ſtatt. Jodes- 1 Anzeige Gott, dem allmächtigen Vater, hat es in ſeinem uner⸗ forſchlichen Ratſchluſſe gefallen, meine liebe Frau, unſere herzensgute Mutter, Schweſter, Schwägerin und Tante, Frau Malmarina Thomas gep. Maso am Donnerstag mittag 12.30 Uhr, im 60 Lebensjahre zu Um ein Gebet für unſere liebe Verſtorbene bitten Viernheim, Heimersheim, den 24. September 1936 Valentin Thomas 4. und Kinder findet Samstag nachmittag 5 Uhr, Herren- Artikel in never, preiswerter ö. Auswahl Sporthemden moderne Deſſin von RM. 3.95 an Selbſt⸗Binder u. FLANMMEB SEIFE IO Krawatten in größter Auswahl Hüte und Mützen neue Formen Herren⸗ Anterwäſche in bekannt guten Qualitäten Karl Stelert Schulſtraße Molorrad Futor- DW 200 cem kartoflein Modell 34 gegen bar zu laufend abzugeben verkaufen. Brechtel, Von wem, ſagt die Weinheimerſtr. 14. Geſchäftsſt. ds. Bl. Bekanntmachung Bis 1. 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Sänger⸗Einheit Samstag abend 8½ Uhr großer„Rheiniſcher Abend“ im Freiſchütz in Gemeinſchaft mit der NSKOV.— Alle Mitglieder und deren Angehörigen ſind herzlich eingeladen. Mitwirkende: Chor, Kapelle Schwarz-Weiß, Humoriſten, Soliſten und Hauskapelle der Einheit. Zue echten Volksverbundenheit, beim Patenwein, ladet ein— der Geſangverein. Nationalſoz. Kriegsopferverſorgung Samstag abend 8.30 Uhr großer Rheiniſcher Abend im„Freiſchütz“ in Gemeinſchaft mit der Sängerein⸗ heit. Alle Kameraden, Kameradenfrauen und Krieger⸗ hinterbliebenen ſind herzlich eingeladen. Der Obmann: Seelinger. Karnevals Geſellſchaft C. d. G. Samstag abend Treffpunkt im Lokal zum„Anker“, Fortſetzung der Patenweinreiſe bei unſeren Mitglie⸗ dern. Sonntag Treffpunkt bei Mitglied Reiſchert im Tivoli 3 Uhr mittags. Der Oberwinzer. Geflügelzuchtverein Viernheim. Unſere Mitglieder treffen ſich zur Monatsverſammlung beim Patenwein am Samstag abend 8.30 Uhr bei unſerem Mitglied J. Friedel zur„Stadt Mannheim“. Familienmitglieder ſind herzlich eingeladen. 8 Der Vorſitzende. Brieftauben⸗Verein Samstag, den 26. September, abends 8 Uhr Zu⸗ ſammenkunft im Lokal zum„Saftladen“ beim Paten⸗ wein. Daſelbſt Ringbeſtellung und Beſtandsaufnahme. Spätere Beſtellungen finden keine Berückſichtigung. Vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſtand Turnverein von 1893. Heute Abend 8.30 Uhr kurze Beſprechung ſämtlicher aktiver Fußballer in der Sporthalle. Da am Sonn⸗ tag das Verbandsſpiel gegen Seckenheim ſtattfindet. Abtlg. Handball: Heute Freitag abend 830 Uhr in der Sporthalle Spielerverſammlung. Sonntag Verbandsſpiel ir. Friedrichsfeld. Die Sportleitung