———— 285 —ͤ————————— Volksjeiiung ape, en efihm 8 Ich a 0 1 i⸗ 133. 1 g 2 Us. Di 3 Nos— 55 . Amtsblatt der Bürnermelſterel Bernheim ee Verkündtgungsblatt der Red An. Nlernheim et dice swene Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen.— Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textte ird 5 0 s preis Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn für mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Amzeigenprelsllſe Nr. 6 gültig „dan durch die Pot n ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ruyfg. Ge ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. BS. Ludwigshafen 15101 3 8 TTTTTTTTTT—TT—++FPPTPPPVVPPPTTVTrTTTTTTTTTTTTTTT bie en nummer 231 Sams fag den 3. Oflober 1936 12. Jahrgang 9 1 8 Lu wa E beraubt En land emer Inseuage ter b. „ b 97 u bent . iber die N digkeit d li Aufrü 2 Schatzkanzler Chamberlain über die Notwendigkeit der engliſchen Aufrüſtung F ecqu 3 die Rede n i die Rede Neville Chamberlains der Ring um Madrid ernst 1 7 j 5 l * ö die hervorragende körperliche Verfaſſung der deulſchen Jugend müſſe 150 000 Mann vor Madrid zuſammengezogen haf. 5 vorbildlich für England ſein mag 8d dh f dn Senner Aal ſaloſſen eine ddt an den wege 1. 5 1 5 f il N f mitteilt, werden 15 ann un Flug⸗ egen die Ermordung un ie unmenſchliche in allen en 1 in 3. 1 Sache bischen dem Wert K zeuge der Militärgruppe für die Blodade ehandlung nationaler ſpaniſcher Schriftſteller den die abend anſtelle des verhinderterten Miniſter⸗] Währungen und der Höhe der Weltmarkt⸗ Madrids eingeſetzt werden. 5 ee durch den e e a nit bräfidenten Baldwin der Schatzkanzler er preiſe her. Wenn man jeweils wieder zu nor⸗ Das ſpaniſche„Obergericht“ arbeitet— Todes ⸗ 7 en. 90 10 775 N e portugieſiſchen 8 wird. bille Chamberlain ſeine mit großer spannung] malen zwiſchenſtaatlichen Beziehungen zurück⸗ urteile am laufenden Band n 1 5 3 erwartete Rede. 2 3 tehren wolle, müſſe man ſich mit jeder ein-] Paris, 2. Okt. In Barcelona wurden am Pispügandannin fer umz Fre 150 ble 02 N 5 45 eee ee ine die enen en Freitag im, Beiſein von. etwa 6000 Zuſchauern flammende Proteſt demokratiſcher Schriftſteller, an, 3 6 N 8 Die britiſche Regierung ſei hierzu jederzeit e D ee e wie Thomas Mann und anderer, die doch ſonſt habe, noch vor dem Zuſammentritt des Kabi⸗ netts die Führung der Staatsgeſchäfte wieder übernehmen werde. Der Redner ſetzte ſich im weiteren Verlauf Partei Ausführungen zunächſt mit der arbeiter⸗ parteilichen Oppoſition auseinander. Es ſei nutzlos und gefährlich, einen Unterſchied machen zu wollen zwiſchen der für die Verteidigung Englands notwendigen Rü⸗ ſtung und der Rüſtung, die für die Erfüllung der internationalen Verpflichtungen Englands erforderlich ſei. Wenn jemals der Tag kom⸗ me, an dem England vollſtändig überzeugt 11 daß der Weltfriede durch kollektive tion oder eine internationale Polizei⸗ 0 erhalten bleibe, brauche ſich die egierung nicht mehr den Kopf über Englands eigene Verteidigung zu zerbrechen. Dieſer Tag ei aber noch nicht gekommen. Er ſei ſicherlich der letzte Miniſter, der einer n Aufrüſtung das Wort rede, die größer ſei als notwendig. Aber die Weltlage mache es dringend erforderlich, daß England das bereit. Sie wolle zur Wiederherſtellung des Vertrauens beitragen und die kraſſen For⸗ men der Einſchränkungen, unter denen die internationale Wirtſchaft leide, zu beſeitigen oder wenigſtens zu vermindern helfen. Ein Lob der deutſchen Jugend Der letzte Teil der Rede war innerpoliti⸗ ſchen Fragen gewidmet. Neville Chamberlain erwähnte u. a. die Bemühungen zur körper⸗ lichen Ertüchtigung der engliſchen Jugend. In dieſer Hinſicht könne England von anderen Ländern ſicherlich etwas lernen. Nichts habe auf die Beſucher der Olympiſchen Spiele in Deutſchland in dieſem Jahre einen ſtärkeren Eindruck gemacht als die her⸗ vorragende körperliche Verfaſſung gerade der deutſchen Jugend. richt“ arbeitet inzwiſchen fieberhaft weiter und hat wiederum einen Hauptmann und vier Leutnants zum Tode verurteilt. Verdächtige Sympathien. Der ſozialdemokra⸗ tiſche Gewerkſchaftsbund in Schweden ſammelt für die Mordbrenner in Spanien Stockholm, 2. Okt. Eine vom ſozialdemo⸗ kratiſchen Gewerkſchaftsbund in Schweden zu⸗ gunſten der Roten in Spanien veranſtaltete Sammlung hat die Summe von rund 80 000 Kro⸗ nen ergeben. Vor kurzem hat der Gewerkſchafts⸗ bund 15000 Kronen für den gleichen Zweck ge⸗ ſtiftet. Portugieſiſcher Proteſt gegen den roten Terror in Spanien Liſſabon, 2. Okt. Die portugieſiſchen Schriftſteller, Künſtler und Journaliſten be⸗ ſo eifrig die Freiheit des Geiſtes in autoritären Ländern zu verteidigen belieben, angeſichts der ungeheuren Leiden, die jetzt ſpaniſchen Geiſtes⸗ größen bereitet werden?— Ferro bemerkt wei⸗ ter, daß die Aufregung und Proteſtentſchließun⸗ gen immer ſehr ſchnell bei der Hand ſeien, wenn die Freiheit demokratiſcher Schriftſteller durch autoritäre Regierungen irgendwo einge⸗ engt zu ſein ſcheinen. Angeſichts der Greuel in Spanien bleibt aber alles ſtill. Desfſalb halten es die nationalen Schriftſteller Portugals für ihre Pflicht, nachdrücklich vor einem internationalen Forum zu proteſtieren. Er rühmt ſich ſeiner Mordlalen Engliſcher Arbeiterparteiler am Maſchinen⸗ gewehr der Roten London, 2. Okt. Der arbeiterparteiliche Ab⸗ geordnete Dobbie, der vor einigen Tagen aus Madrid zurückgekehrt iſt, teilte am Freitag einem Preſſevertreter mit, daß er die ſpaniſchen Marxiſten bei der Beſchießung des Alcazar in Toledo perſönlich unterſtützt habe. Er habe 20 der Gauleiter ruft zum Ernkedankkag NSG. Frankfurt a. M. den 3. Oktober 1936. Die Feier des Erntedanktages iſt in dieſem Jahre ſo ſtark vom Geiſt der völkiſchen Schickſalsgemeinſchaft erfüllt, wie nie zuvor. In den vergangenen Wochen ſind überall die Volksgenoſſen aus Fabrik und Werkſtätte geſchloſſen aufs Land gezogen, um beim Einholen der bedrohten Ernte zu helfen; ſie haben da mit bewieſen, daß alle der vom Führer ge⸗ größte Aufgabenprogramm auf dem Gebiete der Rüſtung durchführe, das es in Friedens⸗ Stunden lang bei der Bedienung eines Maſchi⸗ nengewehres, das die im Alcazar verſchanzten Kadetten beſchoß, mitgewirkt. Dobbie forderte in dieſem Zuſammenhang er⸗ neut, daß das Verbot der Waffenausfuhr an die ſpaniſchen Marxiſten aufgehoben werde. 975 zeiten je unternommen habe. 1 Wenn dieſes Programm durchgeführt ſei, werde, wie der Schatzkanzler erklärte, England wieder eine aingemeſſene Flotte zum Schutze ſeiner lebenswichtigen Verbindungs⸗ wege beſitzen. Es werde dann eine Armee ha⸗ ben, die zahlenmäßig zwar hinter den Heeren Die Fahne der Nationaliſten auf der ſpaniſchen Botſchaft am Vatikan ö ö 5 d 2 8 1 23* F n Volksgemeinſchaf jenen bereit 1 f der Großmächte des Feſtlandes zurückſtehe, die ſchaffenen Volksgemeinſchaft zu dienen bereit ſind. g i N aber mit den modernſten Waffen Unſer Landvolk, das dem Nationalſozialismus ſeine Rettung und Sicherheit verdankt,%» Ä e 925 3 zeig 8 0 185 Stolz auf die Ernte eines arbeitsreichen Jahres und iſt ſich bewußt, ſeine Pflich⸗ Staat reſtlos erfüllt zu haben. Wenn ſich nun am Erntedanktag wie⸗ auf dem Bückeberg ein finden, verſammeln ſich zur gleichen Stunde in den Dörfern und Städten Millionen ſchaf fender Volksgenoſſen zur örtlichen Feier, um den Führer zu hören und aus ſeinen Worten Mut und neue Arbeitsfreude zu ſchöpfen. Arbeiter und Bauer werden ſich an dieſem Tage wiederum die Hände reichen in dem Ver⸗ der Wiſſenſchaft ausgerüſtet ſei. Es werde eine Luftmacht beſitzen, die hinſicht⸗ lich Geſchwindigkeit, Reichweite und Qualität ihrer Mannſchaft hinter keiner anderen Luft⸗ flotte zurückſtehen werde. Die Entwicklung der Luftfahrt habe England bis zu einem gewiſ⸗ ſen Grade ſeiner Inſellage beraubt und die tes Bild: In den Mittagsſtunden war zur allgemeinen Ueberraſchung plötzlich über dem Eingangsportal die große rotgoldene Fahne der ſpaniſchen Nationaliſten zu ſehen. Zur Erklärung verlautet in zuſtändigen Krei⸗ ſen, daß nach der Abreiſe des bekanntlich der Madrider Regierung naheſtehenden Botſchafters blickt mit ten gegen Volk und der Hunderttauſende engliſche Regierung ſei ſich ſehr wohl der Be⸗ deutung eines Krieges für die engliſche Zivil⸗ bevölkerung bewußt. Aber man dürfe nicht vergeſſen, daß man ſich in anderen Ländern einer ſolchen Möglichkeit für die eigene Zivil⸗ bevölkerung in noch ſtärkerem Maße bewußt ſei. Er ſehe in der britiſchen Luftſtreittraft, wenn ſie erſt einmal voll entwickelt ſei, das . rößte Abſchreckungsmittel gegen einen Krieg, 8 es gebe, und er unterſtütze die Schaffung dieſer Luftſtreitkraft mit umſo größerer Ueber⸗ zeugung und Begeiſterung, weil jedermann wiſſe, daß ſie niemals zu einem nichtprovozier⸗ ten Angriff dienen werde. Hauptziel und Wunſch von Volk und Regierung Englands ſei die Erhaltung des Friedens. England, ſo betonte der Redner, begehre nicht das Gebiet anderer und es ha⸗ be weder den Wunſch noch die Abſicht, ſich in die inneren Angelegenheiten irgendeiner an— deren Nation einzumiſchen. England würde es aber auch nicht dulden, daß irgend eine an⸗ dere Nation England eine fremde Regier⸗ ungsform aufzwinge. In der Tat könnte die Gefahr einer Intervention nicht deutlicher il⸗ luſtriert werden als durch die kürzlichen Zwi⸗ ſchenfälle in Verbindung mit dem bedauerli⸗ chen Kampf, der jetzt in Spanien vor ſich ge⸗ he. Ohne die nötige Initiative des franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten, die von dem ganzen Einfluß der britiſchen Regierung unterſtützt worden ſei, wäre vielleicht ganz Europa mit Folgen, die niemand vorausſehen könne, in zwei entgegengeſetzte Lager gezogen worden. In dieſem Zuſammenhang wies der Schatzkanzler auf. die Urſachen der gegenwärtigen Unruhe in der Welt hin, die nicht einfach, ſondern verwickelt ſeien. Teils ſeien ſie politiſcher Natur, teils ſeien ſie eine Folge finanziellen Drucks oder von Wa⸗ tenpreiſen, die ſich nicht bezahlt machten, und ſprechen alle Kräfte in den Dienſt unſeres Vaterlandes zu ſtellen. So wollen auch wir in unſerem Gau den Erntedanktag feiern in dem freudigen Be⸗ wußtſein, daß der Nationalſozialismus Stadt und Land verbu t iden hau zur arbeitsfrohen und kampfbereiten deutſchen Volksgemeinſchaft. Gauleiter und Reichsſtatthalter. Die helden vom Alcazar ee Sprenger, Die nach zweimonatigem Widerſtande gegen die rote Uebermacht von den nationalen Trup⸗ pen befreiten Streiter des Alcazar ſteigen von dem gänzlich zerſtörten hiſtoriſchen Schloß Phi⸗ lipps II. hinab in die Straßen von Toledo. An der Spitze der Oberbefehlshaber der nationa⸗ len Truppen, General Franco, mit dem Kommandanten der heldenmütigen l Haupt⸗ mann Moſcardo. Weltbild, K.) beim Heiligen Stuhl nach Paris einige mit den Nationaliſten ſympathiſierende Botſchafts⸗ mitglieder dieſe Flaggenhiſſung veranlaßt ha⸗ ben ſollen. Von zuſtändiger italieniſcher Seite wird dar⸗ auf hingewieſen, daß die italieniſche Regierung bisher weder die Errichtung einer neuen ſpani⸗ ſchen Botſchaft am Quirinal noch der beim Va⸗ tikan als Tatſache anerkannt habe. Tagung des Völkerbundes Fortſetzung der Ausſprache. 88 Genf, 2. Oktober. In der allgemeinen Ausſprache der Völkerbundsverſammlung, die am Freitag fortgeſetzt wurde, erklärte der Ver⸗ treter Chiles, die Erfüllung einer insbe⸗ ſonders wichtigen Aufgabe des Völker⸗ bundes hänge davon ab, daß er die Univerſa⸗ lität erreiche. Es ſej nicht mehr erwünſcht, ſondern notwendig, daß die Stimmen der von Genf abweſenden Staaten gehört werden. Als einziges lateinamerikaniſches Land ließ Mexiko durch ſeinen Vertreter eine Sym⸗ pathietundgebung für die Madrider Regie⸗ rung abgeben. Der Vertreter der Türkei ſpiel⸗ te auf die in Syrien geplanten ſtaatsrechtlichen Aenderungen an und betonte, daß dabei die Lebensintereſſen der dortigen kurdiſchen Be⸗ völkerung entſprechend berückſichtigt werden müßten. Eine Konferenz für die Begrenzung der Rüſtungen ſolle erſt einberufen werden, wenn günſtigere Umſtände für ihren Erfolg eingetreten ſeien. An der Sitzung nahm auch Miniſterpräſident Blum teil, der ſich eingehend mit den Ver⸗ tretern der Sowjetunion unterhielt. Wie man hört, beabſichtigt er, nicht mehr als Redner in der Genfer Verſammlung aufzutreten. Er wolle lediglich diplomatiſche Beſprechungen abhalten. Poliliſche Rund ſchau Nun feiern wir wieder das Erntedank⸗ fe ſt, Bauern und Arbeiter und die ganze Nation. Auf dem Bückeberg werden ſich Hun⸗ derttauſende verſammeln, und der Führer wird von dort aus zu dem ganzen Volke ſpre⸗ chen. Wir werden ihn morgen mittag auf dem Marktplatz hören. Stadt und Dorf werden ge⸗ meinſam die Erntedankfeier begehen, und ein ſchöner aueh wird dieſer Verbundenheit den ſinnigen Ausdruck geben. Jedenfalls hat Deutſchland allen Grund, in Freude, Dankbarkeit und Eintracht ſein Ernte⸗ feſt zu feiern. Zum erſten Erntedankfeſt hatte der Reichsernährungsminiſter Darré in ſei⸗ nem Grußwort das del was noch heute gilt:„Dieſer Tag iſt der Dank des ganzen Volkes an den deutſchen Bauern für ſeine harte Arbeit, für ſeinen Dienſt an der Scholle. Der deutſche Erntedanktag iſt noch mehr, er iſt ein ſtarkes Bekenntnis der Nation zum deutſchen Bauerntum als dem Träger deutſcher Kraft und Zukunft. Bauer und Arbei⸗ ter reichen ſich die Hand.“ Der Führer aber hatte einſt geſchrieben:„Bauernpolitik iſt die Grundlage geſunder Volkspolitik. Alle Schick⸗ ſalsſchläge ſind zu überwinden, wenn ein ge⸗ ſundes Bauerntum vorhanden iſt.“ In dieſer Erkenntnis, die der ganzen Nation gemeinſam geworden iſt, nachdem der Nationalſozialis⸗ mus den Klaſſenkampf und den Standesdünkel verfagt hat, begeht Deutſchland dieſes große Erntefeſt. Feſtlich ſchmücken ſich Städte und Dörfer. Dankopfer werden in den Kirchen dargebracht. Fröhlich eilen die Menſchen zu Tanz und Spiel und freuen ſich des Friedens und des Segens der Felder. Was der Wonnegau an Früchten des Feldes und an köſtlichem Trau⸗ benſaft ſpendet, das werden wir dankbar ge⸗ nießen und die heimatliche Scholle preiſen, die unter fleißiger Arbeit uns das alles gegeben hat, damit wir leben. So rüſten wir uns nun auf das Erntedankfeſt. * 55 auswärtige Politik wird noch immer gaftz von dem blutigen Ringen des ſpa⸗ niſchen Volkes gegen den Weltbol⸗ ſchewismus erfüllt. Die Befreiung der Beſatzung des Alcazars von Tole do hat ein begeiſtertes Echo weithin in der Welt gefunden. Das Glückwunſchtele⸗ gramm des Stellvertreters des Führers an die Helden des Alcazars, war dem deutſchen Volke aus dem Herzen geſprochen. Feurige Kundge⸗ bungen hat die Befreiung des Alcazars hier und da gefunden. Denn wie man auch den ſtrategiſchen Erfolg der Tat bewerten mag: allein die Tatſache, daß die Helden des Alca⸗ zars mit einem eines Cid würdigen Mut dem Anſturm der Roten getrotzt haben, bis ſie kurz vor dem Hunger⸗ und Feuertod ſtanden, hat den ſpaniſchen Nationaliſten Sympathien auch dort erworben, wo man den Ereigniſſen in Spanien gleichgültig gegenüberſtand. Meberhaupt hat es den Anſchein als ob die zuweilen unbegreifliche Stellungnahme für die ſpaniſchen Roten in manchen Ländern mehr und mehr der Reſignation oder gar einem wirklichen Stimmungswandel gewichen iſt. Die Linksparteien Frankreichs, Englands und an⸗ derer Länder ſetzen zwar ihre Popaganda für die Madrider Regierung fort, aber von der Sowjetunion abgeſehen, hat es den Anſchein, als ob das Echo in der breiteren Oeffentlich⸗ keit ziemlich ſchwach geworden iſt. Ja, ſelbſt Sowfjetrußland ſcheint einzuſehen, daß es das Spiel das ſo viel Menſchenleben koſtete, ver⸗ loren hat. Noch gibt es ſich Mühe, das Letzte aufzubieten, um etwa eine Wendung zugun⸗ ſten des Bolſchewismus herbeizuführen, aber die Tatſache, daß ſich die Lage ſehr zugunſten der Nationaliſten gewandelt hat, kann nicht mehr überſehen werden.. Und wie kann es ſein, daß die Welt gleich⸗ giltig bleibt angeſichts der furchtbaren Greuel, die von den Roten in Spanien ver⸗ übt werden! Die Herzen erſtarren vor Grauen ob ſolcher Grauſamkeiten. Ja, man muß ſich wundern, daß die Welt nicht die Eneraie fin⸗ det, dagegen mit einem lauten und erſchüttern⸗ den Proteſt Front zu machen. Daß der Völ⸗ kerbund ſchweigt, daß die weſtlichen Demokra⸗ tien, die ſo ſtolz auf ihre Kultur ſind, nicht mit Abſcheu von den ſpaniſchen Ereigniſſen ab⸗ rücken. Aber die Welt rührt ſich nur, wenn ihr die Not ſelber auf den Nägeln brennt; ſie hat ſo lange ſchweigend zuſehen können wie in Sowjetrußland der Mord umging. Nur das nationalſozialiſtiſche Deutſchland hat den Mut gehabt, vor aller Welt die Dinge beim rechten Namen zu nennen. * Es hat den Anſchein, als wenn die Ereig⸗ niſſe in Spanien doch dazu führen ſollen, daß die franzöſiſche Regierung ſich an⸗ ſchickt, ein wenig von dem roten Madrid abzu⸗ rücken und ſei es auch nur aus taktiſchen Grün⸗ den, um nicht allzu viel an Kredit im eigenen Volke einzubüßen. Jedenfalls hat der Außen⸗ miniſter Delbos in ſeiner recht dürftigen Genfer Rede nur einige belangloſe Worte für Madrid gefunden, und der franzöſiſche Gene⸗ ralſekretär des Völkerbundes, Apen ol, hat es abgelehnt, die tendenziöſe Hetzſchrift des Madrider„Außenminiſters“ del Vayo gegen Deutſchland, Italien und Portugal im Völ⸗ kerbund zu veröffentlichen. Die Vermutung liegt ſehr nahe, daß Avenol einen Wink von Paris bekam. daß jetzt nicht der Augenblick ſei. ſich mit dem ſpaniſchen Bolſchewismus zu identifizieren. Das wird den Aerger des Herrn Litwinow ſehr vermehrt haben, was aber zwiſchen ihm und dem franzöſtſchen klußenminiſter im verſchwiegenen Hotelzim⸗ mer verhandelt worden iſt, wird man wohl nicht ſobald erfahren. 5 Es maa vielleicht heute noch etwas verfrüht erſcheinen, wenn man dieſe Haltung der Re⸗ gierung Blum zum ſpaniſchen Bürgerkrieg be⸗ reits in Zuſammenhang mit ihrem künftigen Schickſal bringt. Nachdem aber bei der Kam⸗ merabſtimmung über die Frankabwertung nicht weniger als 25 Abgeordnete der radikal⸗ Farhemberg ſchließt Wien, 3. Okt. Die Preſſeſtelle des Oeſter⸗ reichiſchen Heimatſchutzes veröffentlicht folgen⸗ den Befehl des Bundesführers des Oeſterreichi⸗ ſchen Heimatſchutzes, Fürſt Starhemberg: Heimatſchützer von Wien! Wegen ſeiner zerſetzenden Tätigkeit gegen die Einigkeit und Geſchloſſenheit des Oeſterreichiſchen Heimat⸗ ſchutzes, die in letzter Zeit beſonders arge und ſichtbare Formen angenommen hat, ſehe ich mich veranlaßt, den Major a. D. Fey hier⸗ mit aus dem Oeſterreichiſchen 5 e i⸗ mat ſchutz aus zuſchließen. Ebenſo ſchließe ich den Vizebürgermeiſter von Wien, Major a. D. Fritz Lahr, wegen Beteiligung an dieſer Tätigtei! gegen die Einigkeit des Oeſterreichiſchen Heimatſchutzes und wegen wie ⸗ derholt bewieſener Unfähigkeit aus dem Oeſter⸗ reichiſchen Heimatſchutz aus. Es gibt nur eine Grupe des Oeſterreichiſchen Heimatſchutzes in Wien, und das iſt die unter dem Befehl des von mir eingeſetzten geſchäftsführenden Lan⸗ desleiiers Korvettenkapitän Kloß ſtehende Landesg-apve Wien. Mein Befehl an alle Heimatſchützer Wiens lautet: Unverzüglich jede wie immer geartete Verbindung mit Fey und Lahr abzubre⸗ chen, ſchärſſtens gegen alle Umtriebe der beiden Genannten oder ihre Drahtzieher aufzutreten und den Anordnungen des von mir einzig und allein als Heimatſchutz⸗ führer anerkannten Kameraden Kloß Ge⸗ horſam zu leiſten. Wer in Zukunft irgend- London, 2. Oktober. Die große Rede des Erſten Lords der Admiralität Sir Samuel Hoare auf der Tagung der Konfervativen Partei in Margate wird von der Morgenpreſ⸗ ſe allgemein ſtark beachtet. Die Regierungs⸗ organe ſtimmen den Ausführungen Hoares vorbehaltlos zu, die Oppoſitionspreſſe dage⸗ gen lehnt mit ſeltener Schärfe die Politik Hoares und der Regierung ab. Die„Times“ ſagt in einem Leitartikel, die Gründe für das Rüſtungsprogramm der Re⸗ gierung ſeien ſo durchſchlagend, daß das Programm ohne Verzug ausgeführt werden müſſe Es ſei auch nicht derart, daß es in⸗ nerpolitiſche Gegenſätze ſchaffen müſſe. In der erſten Hälfte des jetzigen Haushaltjahres ſeien 20 Millionen Pfund mehr für Rüſt⸗ ungszwecke ausgegeben worden als in der gleichen Zeit des Vorjahres. Das Tempo der Aufrüſtung müſſe ſo ſchnell ſein, wie nur irgend zu erreichen ſei. Wo die Aufrüſtung aufhöre, könne nur die künftige Lage der Welt entſcheiden. Hoare habe klar gemacht, daß die Stärke des briti⸗ ſchen Weltreiches in Vergleich zu der der an⸗ deren Länder niemals ſo tief abſinken dürfe wie in der Vergangenheit. Das Ziel des ge⸗ genwärtigen beſcheidenen Programms ſei da⸗ her„abſolut und nicht relativ.“ Die Oppoſitionspreſſe Hoares völlig ab. Attlee, der Führer der Fraktion der Arbei⸗ terpartei im Parlament, erklärt im„Daily Herald“, es ſei„geradezu unverfroren“, der Arbeiterpartei Vertrauen zu Hoare zuzumu⸗ ten. Rüſtungspolitik hänge mit Außenpolitik lehnt die Rede Konflikt im öſterreichiſchen heimalſchutz Jen und Lahr aus welche Beziehungen zu Fey und Lahr auf ⸗ — Heimatſchutz ausgeſchloſſen wer⸗ en.“ Dazu meldet die Preſſeſtelle des Oeſterrei⸗ chiſchen Heimatſchutzes, daß der Ausſchluß von Major Frey auf der Führertagung des Heimatſchutzes einmütig begrüßt worden ſei. Bereits im Jahre 1930 ſei Major Frey gele⸗ gentlich der Nationalratswahlen eigene Wege gegangen und habe dadurch dem Oeſter— reichiſchen Heimatſchutz ſchweren Schaden zu⸗ gefügt.„In lebendiger Erinnerung“, ſo heißt es in der Verlautbarung dann weiter,„ſteht außerdem das bis heute nicht aufgeklärte Ver⸗ halten von Major Frey gelegentlich der Er⸗ eigniſſe am 25. Juli 1934 am Ballhaus platz und die Ermordung des Bundeskanz⸗ lers Dr. Dollfuß. In Berückſichtigung auch dieſer Umſtände erſcheint der Ausſchluß allen anweſenden Führern als vollauf gerechtfer⸗ tigt. Ebenſo einmütig wird der Ausſchluß des Vizebügermeiſters Lahr aus dem Oeſterreichi⸗ ſchen Heimatſchutz gebilligt, deſſen voll⸗ ſtändiges Verſagen auf ſeinem Poſten als Vi⸗ zebürgermeiſter bereits wiederholt augenfäl⸗ lig in Erſcheinung getreten iſt.“ Die Verlautbarungen der Preſſeſtelle des Oeſterreichiſchen Heimatſchutzes haben in Wien ungeheures Aufſehen erregt. Wie man hört, hat ſich Major Fey noch in ſpäter Abendſtunde zum Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg begeben, Wie England die Rede Hoares aufnimmt zuſammen, und es ſei nicht Sache Hoares, der das Land durch den Hoare-Laval⸗Plan ſo her⸗ London, 2. Okt. In der Nacht zum Frei⸗ tag gerieten auf der Straße zwiſchen Acre und Gafad, im äußerſten Nordweſten Paläſtinas, britiſche Truppen, bei denen ſich Generalmajor Howard und Brigadegeneral Beauman befanden, in einen Hinterhalt der Araber. Es kam zu einem heftigen Feuergefecht, in deſſen Verlauf die Angreifer zurückgeſchlagen werden konnten. Als die britiſchen Truppen, die aus zwei Zügen Infanterie beſtanden, ihren von Pan⸗ zerwagen gedeckten Vormarſch fortſetzten, eröff⸗ neten drei Kilometer weiter arabiſche Scharf⸗ ſchützen, die ſich in Olivengärten und Fels⸗ ſchluchten verſteckt hielten, aus großer Entfer⸗ nung erneut das Feuer. Erſt nach geraumer Zeit gelang es, die Araber durch Geſchützfeuer haben, iſt es mehr als wahrſcheinlich, daß der Fall Spanien bei der endgültigen Entſchei⸗ dung über die Regierung Blum von der ge⸗ ſamten Oppoſition erheblich ausgenutzt wer⸗ den wird Jedenfalls kann man nicht ſagen, daß die Regierung Blum die Kammerdebatte mit einem Sieg beendet hat, man kann nur ſagen, daß ſie die Kriſe überſtanden hat, aber nur ſo, indem ſie auf ein Vertrauens⸗ votum verzichtete, was in Frankreich in einem halben Jahrhundert nicht dageweſen iſt. Wieweit die Regierung Blum in ihrer heu⸗ tigen Lage noch imſtande iſt, bindende außen⸗ politiſche Verhandlungen in europäiſchen Fra⸗ gen zu führen. iſt eine andere Frage, die ihre Beantvortung aller Vorausſicht nach noch in dieſem Winter finden dürfte. * Bedeutſam iſt noch die Entſcheidung Genfs über Danzig, die Abberufung des„ho⸗ hen Kommiſſars“ Leſter. Wir er⸗ innern uns noch, mit welcher Energie der Danziger Präſident Greiſer von einem hal⸗ ben Jahr in Genf auspackte und dem Kom⸗ miſſar Leſter nach Strich und Faden die Mei⸗ ſozialiſtiſchen Partei dem Geſetzentwurf ihrer eigenen Regierung die Stimme verweigert Arabiſcher Ueberfall auf eine britiſche Marſchkolonne— Flieger eingeſetzt FFC ͤͤ» nung Danzigs ſagte, daß er ſeine Aufgabe in Danzig vollkommen verkenne und daß es um gegen dieſe Verlautbarungen Proteſt ein⸗ zulegen. untergebracht und in den Augen der Welt herabgewürdigt habe, nun an die Arbeiter- partei einen Appell zur Unterſtützung zu rich⸗ ten. Die Arbeiterpartei habe immer ihre Be⸗ reitſchaft erkennen laſſen, Rüſtungen zu un⸗ terſtützen, wie ſie für eine Völkerbundspolitik notwendig ſeien. Aber die Regierung verſuche gar nicht, ihre Politik zu begründen, ſondern fordere blindes Vertrauen. Der Leitartikel des„Daily Herald“ iſt unter der Ueberſchrift„Bedrohter Friede“ er⸗ ſchienen. Die Politik der Konſervativen wird darin als höchſt primitiv bezeichnet. England müſſe bis an die Zähne rüſten. Das alte Schlagwort ſolle wieder gelten:„Was wir haben, halten wir.“ Im augenſcheinlichen Zu⸗ ſtand der Welt ſei eine ſolche Politik keines⸗ wegs komiſch, ſondern grauenerregend. Sie müſſe einen Krieg als ſicher erſcheinen laſſen und ſei aufreizend und angriffsluſtig. Ob Britannien aber eine größere Rüſtung brauche, ſei eine reale Frage und eine, auf die der Kongreß der Arbeiterparten antwor⸗ ten werde, aber es ſei nicht die wichtigſte Frage. Greenwood betonte in einer Verſammlung, daß die Arbeiterpartei nicht bereit ſei, die Marſchorder aus dem Munde eines Tory⸗Mi⸗ niſters entgegenzunehmen. Es ſei Sir Sa⸗ muel Hoare geweſen, der einen großen Bür⸗ gerkrieg in Spanien als gleichbedeutend mit einem Bierhausgezänk bezeichnet habe. Er ſei es geweſen, der nach dem Rückzug vor Muſſolini jetzt ſtarke Worte über Englands Macht im Mittelmeer ſpreche, und er ſei es, der jetzt der Arbeiterpartei zu predigen ver⸗ ſuche. Er ſolle dem Vorbild ſeines Führers folgen und ſchweigen. aus ihren Stellungen zu vertreiben. Sowohl bei dem erſten, als auch bei dem zweiten An⸗ grif waren britiſche Flieger eingeſetzt worden, di« jedoch nicht imſtande waren, die arabiſchen Sch! en ausfindig zu machen, da das Gelände dicht bewaldet iſt. Kleine poliliſche Nachrichten Oeſterreichiſcher Miniſterrat beſtätigt Nichtabwertung des Schilling Wien, 2. Okt. Der am Freitag zuſammen⸗ getretene Miniſterrat ſtellte, einer amtlichen Mitteilung zufolge, feſt, daß eine Abwertung des Schilling nicht in Frage komme. Danzig vorziehe, ſich mit Polen direkt über alle beide Staaten betreffenden Fragen zu ver⸗ ſtändigen. Polen hat in Genf dahingewirkt, daß eine Plenardebatte vermieden wurde, und es mag wohl auch ſonſt der Eindruck ge⸗ herrſcht haben, daß es nicht ratſam ſei, den Konflikt vor dem Völkerbund zu verſchär⸗ fen. Nur Moskau hat die Gelegenheit be⸗ nutzt, ſich friedenſtörend zu betätigen, indem es gegen die Abberufung Leſters proteſtierte. Was den Moskauer Bolſchewismus die Frage des Völkerbundskommiſſars angeht, iſt nicht er⸗ ſichtlich, aber man weiß ja, daß er auf alle Fälle den Frieden zu ſtören beſtrebt iſt. England und Frankreich haben die Tat⸗ ſache der Abberufung Leſters als ein „Avancement“ für dieſen hingeſtellt, wie ſich Delbos ausdrückte. Mit der Verſetzung Le⸗ ſters in das Genfer Generalſekretariat, deſſen Poſten bekanntlich ſehr hoch bezahlt werden, wird England übrigens über zwei Unter⸗ generalſekretäre im Völkerbund verfügen. Wir können nur wünſchen, daß der Völkerbund darauf verzichtet, einen neuen Kommiſſar nach Danzig zu ſchicken. Das deutſche Danzig braucht einen ſolchen Vormund nicht. es hat bewieſen, daß es ſeine Probleme ſehr gut von recht erhält, wird ebenfalls aus dem Oeſter⸗ Perſonalveränderungen im heere Berlin 2. Okt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 befördert: zum General der Infanterie den Generalleutnant v. Witzleben, Komman⸗ dierender General des 3. Armeekorps, zu Generalen der Kgvallerie die Generalleutnants Frhr. v. Weichs, Kom⸗ mandeur der 1. Panzerdiviſion, Frhr. Kreß v. Kreſſenſtein. Kommandeur der 14. Diviſion, ab 6. Oktober 1936 Kommandieren⸗ der General d. 12. Armeekorps, v. Pogrell, Inſpekteur der Kavallerie. zu Generalen der Artillerie die Generalleutnants Dr phil. h. e. Becker, Leiter des Prüfweſens beim Heereswaffen⸗ ab 6. Oktober 1936 Kommandierender General des 11 Armeekorps. v Reichenau, Kom⸗ mandierender General des 7. Armeekorps, zu Generalleutnanten die General- majore Hoth, Kommandeur der 18. Diviſion, Karmann, Chef des Heeresverwaltungs⸗ amts, v. Schwedler Chef des Heeres⸗ perſonalamts. Gloklke, Kommandeur der 16. Diviſion, zu Generalmajoren die Oberſten v. Lewinſki genannt v. Manſtein, Abtei⸗ fer, Kommandeur des Artillerieregiments 16, Frhr. Roeder v. Diersburg, Abtei⸗ lungschef im Reichskriegsminiſterium, Gabcke, Inſpekteur der Wehrerſatzinſpektion Leipzig. Schmidt. Oberquartiermeiſter 3 im Generalſtab des Heeres, Volk, Komman⸗ deur der 5. Reiterbrigade, von der Do nen, Kommandant der Befeſtigungen bei Lötzen, Pflugbeil, Kommandeur des Infanterie⸗ regiments 10, v. Apell, Kommandeur des Infanterieregiments 17, g zum Generalarzt den Oberſtarzt Dr. Meyer, Korpsarzt X. Perſonalveränderungen in der Kriegsmarine Berlin, 2. Okt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat mit Wirkung vom 1. Oktober 1986 befördert: zum Admiral: den Vizeadmiral Schultze, Kommandierender Admiral der Marineſtation der Nordſee; zu Konteradmi⸗ ralen: die Kapitäne zur See Waßner, Ma⸗ rineattaché bei der Botſchaft in London, Ma r⸗ ſchall, Abteilungschef im Reichskriegsminiſte⸗ rium, Ancker, Kommandant des Marine⸗ arſenals Kiel; zum Konteradmiral des Marine-⸗Ingenieurweſens den Kapitän zur See des Marine⸗Ingenieurweſen?s Bette n⸗ häuſer, Kommandeur der Marineſchule Kiel. me —— Verſchwende nicht, ſondern ſchüe Schwund, dn ſparſt damik Deviſen und ſicherſt Nahrungsfreiheil. De err Ab 1. flober Reichskriegsgerichl Berlin, 2, Okt. Mit der Schaffung des Reichskriegsgerichts iſt am 1. Oktober der Schlußſtein für den Wiederaufbau der Mi⸗ litärgerichtsbarkeit gelegt worden. Wie Geh. Kriegsrat Miniſterialrat a. D. Dr. Wagner vom Reichskriegsminiſterium in der„Deutſchen Juriſtenzeitung“ ausführt, iſt die neue Bezeichnung, obwohl es ſich im we⸗ ſentlichen um die Wiedererweckung des Reichs⸗ militärgerichts handelt, nicht etwa gewählt worden, um der Fortſetzung einer ruhmreichen Tradition entgegenzuwirken. Im Gegenteil ſei es gerade die ſelbſtverſtändliche Aufgabe des neuen Gerichts, ſeine junge Rechtſprechung an die Behörde des Reichsmilitärgerichts anzu⸗ ſchließen. In allen Hoch⸗ und Landesverrats⸗ ſachen habe künftig, wenn es ſich um Beſchul⸗ digungen gegen Angehörige der Wehrmacht handelt, das Reichskriegsgericht in erſter und letzter Inſtanz zu entſcheiden. Das ſei eine ſo beträchtliche Ausdehnung des Zuſtändigkeits⸗ bereichs. daß ſich die Einführung der neuen Bezeichnung rechtfertigen laſſe Den Schwer⸗ punkt der Aufgaben des Reichskriegsgerichts bildeten die werde die Einfluß ſeiner Rechtsſprechung weit größer ſein als der bisherige des Reichsgerichts im Militärſtrafrecht. Für das deutſche Wehr⸗ tum bedeute es eine Erlöſung, nunmehr den eigenen höchſten Gerichtshof zu beſitzen. Keine Währungsänderung in Ungarn Bu dapeſt, 2. Okt. Das Kabinett trat am Freitag zu einer außerordentlichen Sitzung zu⸗ ſammen. Es kam zu der einſtimmigen Feſt⸗ ſtellung, daß durch die von der ungariſchen Regierung im Einvernehmen mit der Na⸗ tionalbank ſchon früher getroffenen Maß⸗ nahmen neue Schritte auf währungs⸗ volitiſchem Gebiet in keiner Weiſe not⸗ wendig ſeien. Vinker im Rieſengebirge Schneefall auch im Tal. Hirſchberg, 2. Okt. Im Rieſengebirge hält das Winterwetter, das ſeit Sonntag ein⸗ amt, Ilex Kommandeur der 12. Wviſion lungschef im Generalſtab des Heeres, Pfef⸗ den Vüdebert uh de gro nge a kicer ſind Ir dad Pur keubetget,! vnetgebrac gtoſe Zelt Lollsgenoſſ fin 2 die ahrungsgüler vor Verderb zd ö 1 drittinſtanzlichen Strafſachen. Hier geſetzt hat, weiter an. Während es auf der Höhe mit nur kurzen Unterbrechungen ſchneit, gehen nunmehr auch im Tal kräftige Schnee⸗ ſchauer nieder. In der vergangenen Nacht wur⸗ den auf der Schneekoppe 7 Grad Kälte ge⸗ meſſen. Der Schnee liegt im Hochgebirge 30—40 verweht daß Schneewehen bis zu 2 Meter Höhe anzutreffen ſind. Der Schneefall hält ſich aus zu behandeln vermag. * 0 .—— e —— em hoch, doch iſt die Schneedecke teilweiſe ſo 1 noch an. 1 a e eee eee e ee 1 a 1 77 lee deutſche nirderſachfi doden, um Au an den ſtoßen kelkgten Tt Lell ſcoy ei in seht man und Rrafträd⸗ d damit be. Fücen über iu erwartender u knnen. A da, Fückedorf Aumpibandlun on am 8 bunden denzes Panze a Die Gef ehre krattt daher: Fit Lcgnübung iche werden 2 Hamel ker gewaltig eu Ehrenbate den Führer g kunt und 2 gg„Mann. Nenperkehrs ar in det Stadt le puffeilh Rordere an! in worden u g nich d im Sanztagt kungelelet b lütsanm bauer ir wir erf Suan wit erf Summa e. Oberin nein, Abit eros e les, Pfef⸗ enen 1h „ Mies ni U intl er mat ſermeiſter 3 ö 5* ohe U, du Aten, Infanterie⸗ nandeur dez Oberiarſſ in der und Reichs; Altobet 109 Wnzendmital Mital det ontetadmi⸗ zner, M⸗ don, Ma r⸗ tiegsniniſte⸗ 5 Murine: tiral des in zur Se letteß ſchule Kiel 15 Wm Haute el. MA erich affung des 1. Oktober u det Ni⸗ enteil l abe des echung aß gts anzüe⸗ esberrats⸗ 0 geſchll Lehrmact ter und eine 9 digleitz⸗ et Reuel Schwer gsgetiäls hen. Hit ung beit bsgericls e Veht⸗ ieht del 1 1 = — 5 1 Tomman⸗ der Bückeberg iſt bereit! Auf dem Bückeberg, 2. Okt. Am kom⸗ menden Sonntag begeht das deutſche Voll m vierten Mal den Erntedanktag auf dem ückeberg, den Tag, der mit in die Reihe der großen Feſte gehört, die die Füh⸗ rung des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland geſchaffen hat, und an denen die ganze Nation teilnimmt.. Wir ſtehen oben auf dem Bückeberg in kern⸗ beutſchem Land an der Stelle, an der bei dem ſeſtlichen Staatsalkt am Sonntag der Führer wieder einmal Hunderttauſende von deutſchen Volksgenoſſen um ſich verſammelt ſehen wird. Die Vorbereitungen ſind faſt völlig beendet. Die Männer vom Arbeitsdienſt haben im Jaufe des Jahres fleißig gearbeitet. Die große Umgeſtaltung des Berges, für die ein Zeit⸗ raum von mehreren Jahren vorgeſehen iſt, hat gewaltige Fortſchritte gemacht. Die Land⸗ ſtraßen ſind überholt und verbeſſert worden. Der geſamte Aufmarſch und die Auffahrt werden ſich noch mühe ⸗ foſer vollziehen können als frü⸗ ber. Der große Mittelweg, der Weg des Führers, iſt um einen weiteren halben Meter erhoht worden. Die große Tribüne für die Ehrengäſte und die Preſſe an der Spitze des Berges ſowie die Tribüne am Fuß des Ber⸗ ges, von der aus der Führer ſpricht. ſind fer⸗ kiggeſtellt. An den 600 hohen Maſten ſind die Hakenkreuzfahnen bereits aufgezogen. Neu ſind die auf dem unteren Teil des Feſtplatzes zu beiden Seiten des Mittelweges errichteten großen Tanzflächen auf denen Tanz⸗ und Singagruppen aus allen Gauen Deutſch⸗ jands ihre Darbietungen zeigen werden. Hell leuchtend liegt die Sonne über der herr⸗ lichen Landſchaft. Höhenzüge. Waldungen und FFlußläufe geben dieſem Lande das Ge⸗ präge. Sagenumwobene geſchichtliche Stätten zeugen von germoniſcher Vorzeit. Das vierte Erntedankfeſt wird wieder ein Tag der Freude und des Glückes werden. Schon rollen aus den entfernter gelegenen Teilen des Reiches die Sonderzüge heran, die die vielen tauſend Volksgenoſſen in das Herz Deutſchlands führen In der Stadt Hameln, in der jeder einzelne Einwohner an der feſt⸗ lichen Ausſchmückung beteiligt war, ſind allein 40000 Privafquartiere bereitge⸗ ſtellt worden. In den kleinen Ortſchaften um den Bückebera herum und in den Niederungen find die großen Verpflegungs⸗ und Unter⸗ kunftszelte aufgebaut worden, die noch zahl⸗ reicher ſind als in den vergangenen Jahren. In Bad Pyrmont werden 5000 Bavern. Würt⸗ temberger, Schleswig⸗Holſteiner und Schleſier untergebracht. Im nächſten Jahr ſoll eine große Zeltſtadt in Pyrmont erſtehen, um 50 000 Vollksgenoſſen aufnehmen zu können. In Holz⸗ Aden finden 1000 Rheinländer Unterkunft. üdersheim 1000 Sachſen und ſo geht es weiter: alle deutſchen Stämme treffen ſich hier auf niederſächſiſchem geſchichtlichen, heiligen Boden, um den Erntedank abzuſtatten. Die an dem großen militäriſchen Schauſpiel beteiliaten Truppenteile ſind zum arößten Teil ſchor eingetroffen Auf den Landſtra⸗ ßen ſieht man lange Züge von Kraftwagen und Krafträdern der Wehrmacht. Pioniere ſind damit; beſchäftiat, nicht weniger als fünf Brücken über die Weſer zu ſchlagen, um den zu erwartenden gewaltigen Verkehr bewältigen zu können. Am Fruße des Berges iſt bereits das„Bückedorf“ entſtanden um das herum die Kampfhandlungen ſich abſpielen werden. Schon am Freitagvormittag fanden hier ebunoen der Wehrmacht ſtatt. Ein ganzes Panzerreaiment marſchierte im Tal auf Die Geſchütze donnerten. die Maſchinen⸗ gewehre knatterten. und in der Luft kreiſten mehrere Flugzeuggeſchwader Die große Schauübung am Sonntaa wird noch umfang⸗ reicher werden als im vorigen Jahr. In Hameln marſchierte am Freitagmittaa unter gewaltiger Anteilnahme der Bevölkerung das Ehrenbataillon ein, das am Sonntag vor dem Führer paradieren wird 650 Polizei- beamte und Taufende von SA., SS. und NS. Männern ſind zur Regeluna des Stra⸗ ßenverkehrs am Samstag und Sonntag allein in der Stadt Hameln eingeſetzt. Außerordent⸗ liche polizeiliche Vorſichtsmaßnahmen ſind ins⸗ beſondere an den Dampferanlegeſtellen getrof⸗ ſen worden Der geſamte Wagenverkehr, ſo⸗ weit er nicht direkt zum Bückeberg führt, wird am Samstaamittag um die Stadt Hameln herumgeleitet werden. Reichsobmann Meinberg vertritt den Reichs⸗ bauernführer auf dem Bückeberg Wie wir erfahren, iſt der infolge eines Sportunfalls verletzte Reichs bauernführer, Reichsminiſter R. Walther Darré no nicht völlig wieder hergeſtellt und kann infolgedeſſen auch nicht an den Feierlich⸗ keiten am Erntedanktaa auf dem Bückeberg teilnehmen. In ſeiner Vertretung wird der Reichsobmann des Reichsnährſtandes, Bauer Wilhelm Meinberg, auf dem Bücke⸗ bera ſprechen und auch die Vorſtellunga der Ab⸗ ordnungen des deutſchen Landvolks vor dem Führer in der Kaiſerpfalz in Goslar vor⸗ nehmen. Diplomaten als Ehrengäſte auf dem Bückeberg Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat wiederum die hieſigen frem⸗ den Miſſionschefs mit ihren Damen als ſeine Ehrengäſte zur Teilnahme an der feierlichen Begehung des Erntedanktages auf dem Bücke⸗ bera am 4. d. Mts eingeladen. Dieſer Ein⸗ ladung werden nachſtehend aufgeführte Miſ⸗ fionschefs teilweiſe mit ihren Gattinnen, Folge leiſten: Die Botſchafter der Türkei, von Japan, Ching und Braſilien, die Geſandten von Aeaypten. der Schweiz. Oeſterreich Griechen⸗ land, Uruguay. Haiti, des Irak, von Lettland, Jugoflawien, Belgien und der Dominikani⸗ ſchen Republik, ferner die Geſchäftsträger von Luxemburg. Chile, Polen, Bulgarien, Eſtland, Dänemark, Ungarn, Mexiko, Iran und der Union von Südafrika. Die Diplomaten verlaſſen Berlin mit einem Sonderzug am Sonntagmorgen und keh⸗ gie ſteuen ſich auf das Zest — 0 am gleichen Tage abends nach Berlin zu⸗ rück. Rundfunkübertragung des Staatsaktes auf dem Bückeberg Berlin, 2. Okt. Der Deutſche Rundfunk, deſſen Programm am Sonntag im Zeichen des Erntedanktages ſteht, überträgt von 12 bis 14 Uh: auf alle Sender den Staatsakt auf dem Bückeberg mit der Rede des Führers. Klabiler Markfurs und Bereilſchaft zu Verhandlungen Wenn wir die Erklärung des Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Schacht vor dem Zentral⸗ ausſchuß der Reichsbank aufmerkſam leſen— und jeder Deutſche ſollte dieſe Erklärung Wort für Wort leſen— ſo entdecken wir zunächſt zwei wichtige Grundſätze: die Reichsregierung hält an der ſtabilen Mark feſt zur Siche⸗ rung des Lebensſtandards des deutſchen Vol⸗ kes, aber ſie iſt zweitens bereit, mit allen Völkern über die Folgen aus der nunmehr neu geſchaffenen Währungslage der Welt zu ſpre⸗ ch en. Auch heute noch bleiben die ſchon längſt früher vom Führer wie vom Reichsbankpräſi⸗ denten angegebenen Gründe für die Stabilität der Mark. Eine Abwertung würde uns keines⸗ wegs die Deviſenbewirtſchaftung und die Roh⸗ ſtoffkontrollen erſparen. Die Reichsregierung ſieht nicht den gering⸗ ten Vorteil in einer Abwertung, die le⸗ diglich einen neuen Wirrwarr anſtelle der unter ſo viel Opfern erreichten Stabilität und Sicherheit der geſchäftlichen Kalku⸗ lation ſetzen würde. Dieſe Vorteile werden im Schlußſatz der Er⸗ klärung zur Währungslage noch einmal als ungeheuer gegenüber den AUnbequemlichkeiten der Deviſenbewirtſchaftung bezeichnet. Die Reichsregierung iſt alſo entſchloſſen, das wei⸗ ter zu tun, was ſie ſofort nach Bekanntwerden der Franken⸗Abwertung in die Welt hinaus⸗ rief: bei ihrem Kurs zu bleiben. Ja, darüber hinaus iſt ſie entſchloſſen, keinem Druck zu wei⸗ chen, wie auch immer und in welcher Form er auch verſucht werden mag. Es wird kein Hehl daraus gemacht, daß die Franlen⸗Abwertunc und die der Schweiz und Hollands erneute ernſte Schwierig⸗ keiten in unſeren Handelsverkehr hinein⸗ trägt. Diejenigen deutſchen Kaufleute, die auf der Baſis Mark abgeſchloſſen haben, müſſen Verluſte durch die Abwertung erwarten. Durch das vorausſichtlich geſenkte Preisniveau in den drei Ländern und vor allem ihren Kolonien (Holländiſch⸗Indien!) ſind Abſatzſchwierigkei⸗ ten zu erwarten. Aber andererſeits wollen wir die Augen vor gewiſſen Vorteilen nicht ver⸗ ſchließen. Die Schweiz und Holland ſind große deut⸗ ſche Gläubigerſtaaten. Ihre Forderungen an Deutſchland werden naturgemäß mit abgewertet, der Zinſendienſt ermäßigt. Das Gleiche trifft auch für die Kaufver⸗ träge auf der* von Franken und Gul⸗ en zu. Es eröffnet ſich die Möglichkeit eines ver⸗ billigten Rohſtoffbezuges aus dieſen Ländern. Wie hoch dieſe Summen ſind, kann zur Zeit naturgemäß noch nicht angegeben werden. Im Geſamtaußenhandel Deutſchlands ſpielen ſie aber keine entſcheidende Rolle. Das ſind die unmittelbaren Folgen für uns. Wie ſteht es mit der Umgeſtaltung Weltwährungslage? Die Reichsregierung hat auch hierzu mit der eindeutigen Bereitwilligkeit zu Verhandlungen und Prüfungen der orſchläge geantwortet. Sind derartige Verhandlungen überhaupt zu erwarten? Zunächſt ſind durchaus Zweifel am Platze, ob der Franken ſeinen vorläufigen Kurs halten kann. Bei einem erneuten Abglei⸗ ten, das eben durchaus im Bereich der Möglich⸗ keit liegt, ſind naturgemäß erneute Verhand⸗ lungen bezw. Maßnahmen Englands, USA., Hollands und der Schweiz notwendig. Noch ſind alle jene Schwierigkeiten, die ſich in Eng⸗ land der Herbeiführung eines feſten Verhält⸗ niſſes vom Pfunde zum Dollar entgegenſtellen, der unbereinigt. Die beiden Erklärungen des ame⸗ rikaniſchen Schatzſekretärs über das Gentlemen⸗ Agrement ſind denkbar unbeſtimmt und unver⸗ bindlich. Von irgend einer Bindung inbezug auf wirtſchaftliche Verſtändigung, ja über⸗ haupt auf feſte künftige Verhandlungen kann keine Nede ſein. Es muß an dieſer Stelle immer wieder von neuem betont werden, daß ſelbſt eine Wäh⸗ rungsverſtändigung nur von durchaus unter⸗ eordneter Bedeutung für die Wiederherſtel⸗ ung normaler Handelsbeziehungen zwiſchen den Völkern gegenüber den Kernproblemen des Funktionierens des internationalen lang⸗ friſtigen Kredites und der Schuldenbereinigung ſind. Tatſache iſt nun einmal heute, daß ſelbſt beim Wegfall jeglicher Deviſenbewirtſchaftung ſehr viele kleine Staaten, ja ſelbſt große, heute nicht mehr in der Lage ſind, einfach mehr zu importieren, als ſie aus ihren kärglichen Er⸗ trägniſſen des Landes zu bezahlen vermögen. Nur ein Wiederingangkommen der Kreditge⸗ währung großen Stils, wie es vor dem Kriege beſtand, kann Neuinveſtionen, bezw. geſteigerte Ausfuhrmöglichkeiten in allen Ländern ſchaf⸗ fen. Aber ein ſolches Kreditſyſtem kann nur auf der Baſis bereinigter Kriegsſchulden und damit untrennbar verknüpft auf einer geſicher⸗ ten politiſchen Weltlage aufgebaut werden. Es münden nun eben alle Erörterungen immer wieder in dieſen einen entſcheiden⸗ den Punkt: Sicherung des Weltfriedens und Klärung der Schuldenlage. Probleme, die nicht nur Deutſchland angehen, ſon⸗ dern ebenſo Frankreich und England, die ja gleichfalls ihre Zinſen nicht mehr nach den Vereinigten Staaten zahlen. Da alle außerdeutſchen Länder, vor allem US. England, die Schweiz, Holland ein ſtar⸗ kes Intereſſe an der Fortzahlung der deutſchen Zinſen für die privaten Schulden haben, und da heute in den Verrechnungsabkommen Klarheit darüber beſteht, daß dieſe Zinſen nur unter einem deutſchen Exportüberſchuß aufge⸗ bracht werden können, ſind die Befürchtungen für die Fortdauer des bisherigen Handelsver⸗ kehrs nicht ſtark. Unſere Poſition in kommen⸗ den internationalen Verhandlungen iſt ferner dank des Vierjahresplanes ſtark. Wir werden unſere Bedingungen ebenſo zu ſtellen wiſſen, wie die anderen. Sie werden ſich in erſter Linie auf eine Kapitalherabſetzung der Schulden, eine Zinsermäßigung, ein Moratorium und die Wiederzuteilung von Kolonien richten. Inmitten dieſer völlig ungeklärten Lage aber muß mit Eindringlichkeit das Aus⸗ land noch einmal erneut auf eine Unmög⸗ lichkeit hingewieſen werden, die Dr. Schacht wiederholt vor der Weltöffentlichkeit unter⸗ ſtrichen hat. Seit einem Jahrzehnt ſteht Deutſchland un⸗ unterbrochen Währungsabwertungen der Welt gegenüber. Abwertungen, die lediglich zu dem Zweck unternommen werden, auf Koſten der anderen Konkurrenten auf dem Weltmarkt ſich Vorteile zu verſchaffen zuerſt England, dann die USA. und jetzt Frankreich, von Ja⸗ pan und Belgien ganz zu ſchweigen. Wie ſoll unter ſolchen Umſtänden der deutſche Export wettbewerbsfähig bleiben? Man muß ſich doch darüber vollkommen im Klaren ſein, daß man durch derartige Maßnahmen Deutſchland da⸗ zu zwingt, ſeinem Export diejenige Förderung zuteil werden zu laſſen, die ihn auf dem Welt⸗ markt wettbewerbsfähig erhält. Niemand kann uns zwingen, die Mark abzuwerten. Aber umgekehrt darf auch uns niemand verwehren, die Folgerungen für den deutſchen Export aus den Manipulationen derjenigen Staaten zu ziehen, die ihn durch Abwertung unterhöhlen wollen. Bekanmmachungen Kreis Heppenhein Der Kreisleiter. Ich mache es allen Parteigenoſſen zur Pflicht, an den vom Reichsluftſchutzbund veranſtalteten Schulungskurſen teilzunehmen, ſobald ihnen eine diesbezügliche Auffor⸗ derung zugeht. Die Tatſache, daß ein Par⸗ teigenoſſe ein Parteiamt innerhalb der Par⸗ teiorganiſation bekleidet, iſt keine Entſchul⸗ digung. Luftſchutz iſt nationale Pflicht. Eine Ablehnung kommt daher nicht in Frage. Auf dieſe Anordnung iſt in den Mitglieder⸗ verſammlungen ausdrücklich hinzuweiſen, u. an das Luftſchutzgeſetz zu erinnern. An die Ortsgruppen⸗ u. Stützpunktleitet! KdF.⸗Warte und Ortsringleiter! Die Ihnen zugegangene Einladung vom 21. September 1936 des Kreisriagleiters, wonach Sie am 11. Oktober, nachm. 3 Uhr nach Bensheim geladen werden, iſt inſofern hinfällig, als dieſe Tagung nach Birkenau verlegt worden iſt. Der Zeitpunkt wird noch rechtzeitig bekanntgegeben. NSDAP., Ortsgruppe Heppenheim. Betr.: Erntedanlfeſt. Sämtliche Politiſchen Leiter, ſoweit die⸗ ſelben Berechtigung haben, das Braunhemd zu tragen, treten am Sonntag, den 4. Okt. auf dem Marktplatz(Rathaus) an. Die⸗ jenigen Politiſchen Leiter, die noch keine Be⸗ rechtigung zum Tragen des Braunhemdes haben und Zivil⸗Parteigenoſſen, ſchließen ſich bei ihren Berufsgruppen und Fach⸗ verbänden an. AS BO-DAF. Ortswaltung Heppenheim. Die Amtswalter der Ortswaltung Heppenheim, treten, ſoweit ſie keinem Betrieb angeſchloſſen find, am Sonntag, vorm. 11.45 Uhr, zwecks Teil⸗ nahme am Erntedankfeſtzug, an der Geſchäftsſtelle der Ortswaltung an.— Die Betriebswalter ſor⸗ gen dafür, daß die Fahnenträger der Betriebe 8 gleichen Zeit an det Geſchäftsſtelle ein⸗ inden. Arbeitsdank, Ortswaltung Heppenheim. Wir verweiſen auf den heute Samstag, den 8. Oktober 1938, abends 8.30 Uhr im„Boſenhof“ stattfindenden Rüſtabend der aus dem Arbeits- dienſt ausgeſchiedenen Kameraden. Als Nedner wird der Bezirksarbeitsdankwalter Pg. Höhler anweſend ſein. Vetter, Kreiswalter. 98 DAfF., NSG.„Kraft durch Feude“. Kreisdienſtſtelle Bensheim⸗ Heppenheim. Die letzten Urlaubsfahrten im Herbst 1936 mit „Kraft durch Freude“ U. F. 67/36 vom 10.—18. Oltober 1936 nach Thüringen. Eine der ſchönſten Urlaubsfahrten führt na Thüringen, dem Herzen 9 in 2 Gebiet, UN Schönheiten bekannt ſind. Dieſe Fahrt bie et dem Urlauber alles, was ſeiner Erholung dient. Herrliche Spaziergänge in dem geſunden Klima geben ihm neue Kraft für die Arbeit. Wanderungen in die Umgebung— der Fele Koburg, zum Rennſteig— geſtalten en dortigen Aufenthalt abwechslungsreich. Teilnehmerpreis: RM. 35.50 U. F. 63%36 vom 21.—27. Ottob l ober 1936 nach en Abſchluß des Fahrtenprogramms in die⸗ ſem Jahte bildet eine Fahrt zur Reichs⸗ hauptſtadt. In ſechs Tagen bietet ſich dort die Gelegenheit, Berlin und ſeine vielen Se⸗ hens würdigkeiten— National⸗Galerie, Muſeen, 2 Ehrenmal, Funkturm, Reichsſport⸗ eld— zu beſichtigen. Fahrten in die ſchöne e 5* a nach Potsdam w.— geben gleichfalls Gelegenheit, Eindrücke zu 3 e Teilnehmerpreis: RM. 39.— Für Urlauber, welche in Berlin Verwandte beſuchen und daſelbſt während der Urlaubstage 3—. N finden, nehmen ausnahmsweiſe auch Anmeldu ü „nur Fahrt“ an. 65 6070 5 Teilnehmerpreis: RM. 14.— „Noch ißt es Zeit, ſich für eine dieſer ſchöne derbſt⸗Urlaubsfahrten anzumelden. 80% die— egenheit nicht ungenutzt vorübergehen! Anmeldungen* ſämtliche Ortswarte ſowie zie Kreisdienſtſtelle der NSG.„Kd F.“, Bensheim, bochſtraze 2, entgegen. 0 e r 7«„—— 2 1 2 Ein hillerſunge mil dler Affen“ Es geſchah am Sonntag abend auf der Treppe eines Berliner Bahnhofes. Die meiſten Menſchen merkten nichts von dem kleinen Zwiſchenfall und gingen weiter. Viele Leute aber blieben ſtehen und drehten ſich um. Sie ſchüttelten verwundert den Kopf und lachten. So etwas hatten ſie denn doch noch nicht geſehen. Auch ich mußte lachen, denn die Bahn⸗ hofstreppe herab kam ein Hitlerjunge, der nicht weniger als vier„Affen“ trug. Einen Torniſter hatte er, wie ſich das gehört, auf den Rücken geſchnallt, einen zweiten hatte er obenauf und hielt ihn am Riemen. Ein dritter Torniſter hing über ſeinem linken und ein vierter„Affe“ über ſeinem rechten Arm. Er marſchierte an den Leuten vorbei und lachte ſelber, als freue er ſich über einen gelungenen Scherz. Der Junge ſchob ſich durch die Sperre. Die Leute gingen die Treppe hinauf, und auch ich ſetzte meinen Weg fort. Es war wieder, als ſei nichts geweſen. Der Hitler⸗ junge mit den vier„Affen“ war bereits bei den meiſten Vorübergehenden vergeſſen. Auf dem Bahnſteig aber kam uns die Erleuchtung. Es kam uns nämlich ein Krankentransport entgegen. Zwei Hit⸗ lerjungen hatten ſich die Hände gereicht. Darauf ſaß ein dritter Junge und hielt ſeine Kameraden liebevoll umarmt. Sein linker Fuß war unbekleidet und mit einem dicken Verband umwickelt. Schuh und Strümpfe aber baumelten am Schulter⸗ riemen, als ſeien ſie die ſchönſten Hampel⸗ männer. Die drei Jungen lachten noch mehr als ihre„aufſehenerregende Vorhut“. Sie er⸗ reichten die Treppe und zögerten. „Na, Schorſchel, wirds denn gehen?“ „Klar, Franz! Wirſchte mal Tritt halten!“ „Türlich... links, rechts, links, rechts, links...“ Der Hitlerjunge in der Mitte aber hatte den größten Spaß an dieſer Kran⸗ kenbeförderung. Er fuhr plötzlich ſei⸗ nen beiden Ka⸗ meraden mit den Händen ins blonde Wuſchel⸗ haar und rief: „Schorſchel, Franz, Menſch, ich weiß was!“ „Was denn?“ „Sag's ſchon!“ „Nächſten Sonn⸗ tag trample ich mir wieder'n Glasſcherben in die Floſſe.. nur nich' ſo tief!“. 0 Der Junge schob sich durch die Sperre Der kleine Gauß Eine Unkerrichlsſtunde in Braunſchweig Es iſt ſchon viele Jahre her, da wollte einmal ein Lehrer in Braunſchweig während der Schulſtunde ſeine Ruhe haben. Des⸗ halb ſtellte er ſeinen Schülern die Aufgabe, die Zahlen von 1 bis 100 zuſammenzu⸗ zählen. Er glaubte nämlich, daß dieſe Ar⸗ beit bei den Jungen mindeſtens eine Stunde in Anſpruch nehmen würde. Er hatte ſich aber geirrt. Kaum ſaß der letzte Burſche der Klaſſe über ſeine Arbeit geneigt, da erhob ſich bereits einer der Jun⸗ gen, kam nach vorn und legte ſen Heft auf das Katheder.„Fertig, Herr Lehrer,“ ſagte er,„es war ganz einfach.“ Jun zurück. Am Waldrand— natürlich es rechts ab. Die Fährte führt immer am Wald entlang, um den Wald herum und drüben wieder über die Felder. Der Lehrer war mißtrauiſch. Er öffnete das Heft und fand weiter nichts als die Zahl 5050 fein ſauber auf die erſte Seite eſchrieben. Er war natürlich erſtaunt, onnte es ſich aber nicht anders denken, als daß der kleine Gauß, ſo hieß der Junge, dieſe Zahl einfach hingeſchrieben hatte, um ſich vor der langen Rechenaufgabe zu drücken. Der Lehrer war ſich aber doch nicht ganz ſicher. Er ſetzte ſich ſelbſt hin und rechnete. Es dauerte eine ganze Weile bei ihm. Dann aber, als er endlich fertig war und ver⸗ glich, war er mehr als erſtaunt, denn die Zahl 5050 des kleinen Gauß ſtimmte mit ſeinem eigenen Ergebnis überein. end in neuen . k ¼ d Der Lehrer rief den Jungen nach vorn. „Wie haſt du das ſo ſchnell gemacht?“, fragte er. Der kleine Gauß erklärte:„17 100 gibt 101, 2 4 99 gibt 101, 3 7 98 gibt 101, 4 7 97 gibt 101. So geht das fort bis 50 + 51. Das ergibt auch 101. Ich habe im ganzen 50 mal die Summe 101 erhalten und dabei alle Zahlen zwiſchen 1 und 100 berückſich⸗ tigt. Ich brauchte alſo vorhin nur 50 mit 101 zu multiplizieren und erhielt die Zahl 5050 als Endergebnis. Das aber iſt die Summe der Zahlen von 1 bis 100.“ Heute wiſſen wir, daß dieſer kleine Schul⸗ junge, der ſeinem Lehrer etwas vormachte, ein berühmter Mathematiker wurde. Hitlerjungen erzählen von einer Schnitzeljagd „Kaffeegrund wird warmgeſtellt!“ Karl, Heinz und Peter ſind ſchon längſt über alle Berge und die übrigen zwölf Jungen der Kameradſchaft„Wackermann“ haben den erſten Zeitungspapierſchnitzel ge⸗ funden. Er iſt in einen Spalt des Holz⸗ brückengeländers eingeklemmt und flattert luſtig im Wind. Die Jagd auf die Füchſe kann beginnen „Hallo! Stopp!“, Kameradſchaftsführer, Jungen hinterher. Die kommen langſam urück. Sie ſind ein klein wenig enttäuſcht; ſie können die Zeit nicht abwarten. Werner aber ſitzt ſeelenruhig auf dem Gelände der Brücke und baumelt mit den Beinen.„Ihr wißt, daß den drei Füchſen alles erlaubt iſt. Da müſſen wir mächtig aufpaſſen, wenn wir ſie kriegen wollen. Wir werden in brüllt Werner, der den abſchwirrenden einer breiten Querreihe hinterherpreſchen. Machen wir's anders oder paſſen wir nicht auf, rennen wir natürlich vorbei, wenn die Burſchen'n unvermuteten Haken geſchlagen haben. Die werden uns überhaupt oft genug zum Beſten haben; es iſt ihnen ja erlaubt, uns irre zu führen, wie und wo ſie wollen. Alſo aufpaſſen wie die Schieß⸗ hunde, Kameraden, und nun s An der nächſten Weggabelung gibt es den erſten Reinfall für die Verfolger. Auf dem rechten Weg hängt ein Papierſchnitzel im Strauch, und auf dem linken Weg iſt es nicht anders. Auch hier verſpricht ein Papierſchnitzel die richtige Fährte.— Jochen weiß jedoch einen guten Rat.„Sechs nach rechts und ſechs von uns nach links! Bei wem die Spur zuerſt ein Ende hat, der pfeift. Die Sechs rennen dann quer durch den Wald zu dem richtigen Weg.“ Der Kameradſchaftsſührer iſt einverſtan⸗ den. Die Jungen gehen wieder ab, ſechs nach rechts und ſechs nach links und dann. wird unvermutet auf beiden Seiten ge⸗ pfiffen 1 Die Hitlerjungen haben ſich wieder an der Weggabelung zuſammengefunden. Sie blicken ſich verdutzt an. Der Kameradſchafts⸗ führer entſcheidet.„Zurück in Richtung Brücke!“ Auf halbem Weg führt die Spur links ab. Da ſind ſie vorher vorbeigelaufen. Die Jungen ſchimpfen.„Geht ja jut los! Kann ja ſchön werden!“ Die Spur führt durch den Wald auf die Stoppelfekder hinaus und über die Felder hinüber. Und vor den Jungen iſt wieder ein kleiner Wald. Die Spur führt Lirekt hinein und hat mitten drin ein Ende Was nun? Es geht ein zweites Mal — geht „Da hätten wir auch mitten durchſtrol⸗ chen können!“ „Hätten wir l.. Du Schlauberger, du merkſt aber auch alles, haha!“ Die deutsche Jugend marschiert! teten alle Jungen der Kameradſchaft, als ſie mir ſpäter einmal von ihrem dieſer Schnitzeljagd erzählten. Die Jungen ſind bereits etwas kribbelig. Zweimal ſchon wurden ſie nach allen Regeln der Kunſt angeführt, das iſt ein wenig viel des Guten. Aber Es geht im Trab weiter, über die Felder und dann in einen großen Wald hinein. Die Zeitungspapierſchnitzel weiſen den Weg auf einen Schuppen zu, der am gegenüber⸗ liegenden Rand des Waldes ſteht. Die Schar ſtürmt den Schuppen mit wildem Photo Reichsbildstelle der Ha Hulsdell M ſteht dann ganz ſtill, Werner ſagt:„Ver⸗ Hallo und Hurra und ganz verdutzt, und zeihen Sie, ſind hier drei Hitlerjungen?“ Der Bauer im Schuppen iſt mürriſch. „Hier ſind keine... aber vorbeigekommen ſind welche.. Die Jungen ſind mißtrauiſch. Sie blicken ſich aufmerkſam im Schuppen um, können aber nichts entdecken. entſcheidet der „Nee, hier ſind keine!“, Jungen ſind wieder Bauer, und die draußen. Sie gehen in einem großen Bo⸗ gen um den Schuppen herum. Seitwärts führt ein ſchmaler Fußweg in den Wald hinein. Da entdeckt Erich einen, einen zweiten und einen dritten Zeitungspapier⸗ ſchnitzel. Die Jungen ſind auch gleich zu⸗ ſammen. Sie machen Luchsaugen nach rechts, nach links und geradeaus. Der Weg ſchlängelt ſich durch das Unterholz; eine freie Sicht haben die Jungen nicht. Aber die Schnitzelſpur führt immer den Weg ent⸗ lang, und das iſt die Hauptſache. Nach etwa einer Viertelſtunde macht der Weg einen letzten Knick. Der Wald hat ein Ende gefunden. Weit vorne liegt ein Dorf. Am Rande des Waldes aber ſitzt ein Bauernburſche im Gras und grinſt und hält einen Stoß Zeitungspapierſchnitzel in der Hand.„Habe ich 5 richtich jeſtreut?“, er⸗ kundigt er ſich und tut mächtig harmlos. „Warum ſeid ihr denn nich' vom'm Schuppen jeklettert? die Füchſe in der Sonne jebraten!“ uff's Dach Da haben doch Die Hitlerjungen ſchimpfen. Sie ſchimp⸗ fen wie die Rohrſpatzen. Sie machen kehrt und ſtürmen zum alles ausgeflogen. mehr da und auch das Weite geſucht. aber Darauf ſteht geſchrieben: weilen nach Hauſe ſpaziert.— Kuchen wird aufgegeſſen! geſtellt!— Bleibt nicht zu lange!“ Schuppen zurück. Da iſt Der Bauer iſt nicht die drei Füchſe haben An der Schuppenwand ein vereinſamter Schnitzel. „Wir ſind der⸗ hängt —. Kaffeegrund wird warm⸗ „Aber bombich war's doch!“, behaup⸗ Pech auf De Jung's, dei eich Vor 50, 100 und mehr Jahren Anfang Oktober vor 350 Jahren ſtarb der Maler Lukas Cranach der Jüngere in Wittenberg. Wir wollen uns folgendes merken: Lukas Cranach der Aeltere lebte von 1472 bis 1553. Er war Maler und Holzſchneider. Sein Sohn, Lukas Cranach der Jüngere, lebte von 1515 bis 1586. Beide waren Bürgermeiſter von Witten⸗ berg. * Der holländiſche Maler und Radierer Rembrandt Harmenſz van Ryn ſtarb vor 267 Jahren in Amſterdam. Er war ein Müllersſohn aus Leyden. Er lebte von 1606 bis 1669. Er wurde zum Neuſchöpfer auf allen Gebieten der Malerei. Die be⸗ deutendſten ſeiner Gemälde ſind:„Bürger⸗ meiſter Six“,„Nachtwache“,„Jakobs Se⸗ en“ und„Der verlorene Sohn“. Von en Kupferſtichen wollen wir an die Ar⸗ beiten„Hundertguldenblatt“ und„Land⸗ ſchaft mit den drei Bäumen“ erinnern. * Wenige Tage vor der großen Völker⸗ ſchlacht bei Leipzig, alſo vor 123 Jahren, wurde Eleonore Prochaska in dem Gefecht an der Göhrde tödlich verwundet. Eleonore Prochaska kämpfte unter dem Namen Auguſt Renz als Lützowſcher Jäger. Sie gab ein Beiſpiel ſelbſtloſer aufopfernder Vaterlandsliebe. 8 Am 10. Oktober ſind es 75 Jahre her, daß der bekannte norwegiſche Polarforſcher und Staatsmann Fridtjof Nanſen auf Store Fröen bei Oslo(Chriſtiania) ge⸗ boren wurde. Nanſen durchquerte im Jahre 1888 als erſter Süd⸗Grönland. In den Jahren 1893 bis 1896 kam er auf einer Polarfahrt mit der„Fram“ bis 86 Grad 4 Minuten nördlicher Breite. Im Jahre 1920 leitete er den Gefangenenaustauſch. Zu ſeinen ſchriftſtelleriſchen Werken zählen: „In Nacht und Eis“ und„Sibirien, ein Land der Zukunft“. * Wißt ihr, wer uns die„Ollen Kamellen“ erzählte? Das war der plattdeutſche Dich⸗ ter Fritz Reuter, der im Oktober vor 128 Jahren in Stavenhagen(Mecklenburg) ge⸗ boren wurde. Die ſchwerſte Zeit ſeines Le⸗ bens waren die ſieben Jahre, die er wegen angeblichen Hochverrats auf Feſtung zu⸗ bringen mußte. Trotz dieſer ſchrecklichen Kerkerzeit hinterließ uns Reuter zahlreiche luſtige und humorvolle Geſchichten und Ge⸗ dichte. Die ſchönſten und bedeutendſten ſei⸗ ner Werke ſind:„Läuſchen un Rimels“,„Ut de Franzoſentid“,„Ut mine Feſtungstid“, „Ut mine Stromtid“ und„Kein Hüſung“. Dat En'n Am 7. Oktober jahrt sich der Geburtstag des plattdeutschen Dichters Fritz Reuter zum 126. Mal. Wir bringen aus seiner Ge- dichtsammlung Läuschen un Rimelsæ die 8 Verse von dem abgeschnittenen nde. As ick tau Roſtock in de (Kaufmannslehre), Hadd ick en gauden Fründ(guten Freund), dei'n beten düſig(dumm, einfältig) wir. Mit den'n gung(ging) ick des Sündags mal Verluren(zwecklos) an den Strand hendal (herunter), Uem uns de Schäp(Schiffe) mal antau⸗ ſeihn(anzusehen). Na gaud(gut), wir güngen'rüm und ſtünn'n(wir gingen rum und ſtanden) An keken tau(guckten zu), wo up dat ein De Lüd'(Leute) en Tau herupper wünn'n (wanden). De Kirls, dei rögten(rührten) fix de Hän'n, — hadd dat Tau noch ümmer nich en n'n. „Ne,“ ſegg(ſage) ick,„will'n man wider gahn(weiter gehen)! Wat ſael'n wi hir as Naren ſtahn? De Sak(Sache) ſchint hüt kein En'n tau finnen(finden), Dei kaen'n noch aewermorgen winnen lübermorgen winden).“ „Na,“ ſeggt min Fründ un makt en klauk (macht ein kluges) Geſicht, „Paß up, dit ward(wird)'ne ſnurrige Geſchicht. Kopmannslihr Dat En'n dat krigen s. nich tau Städen (ur Stelle); Ick wedd dorup(wette darauf), ſei finnen (finden) kein, Paß du mal up, Du ward'ſt dat ſeihn(wirſt das ſehen): heww'n(haben) dat En'n affneden labgeſchnitten).“ — Das if Freude ſo ehertun heren. Hi den Rücke mendliche N88 beiter Mit uns Miet 1 dertſche E de das V0 det E. dubel und ſt ein Fe lu in de wacht, henoſen ar krahrenen bade 1 einem Nl cat zu er uuf den 7 iu k en * m ner ben Scher nacher. de ge; 8860 1 Faunbrrp⸗ webif eren 5 ben 1 labren ten fte üngere 1 ſulgendez lere lehte uler und s Cuung dis It Witten, Addierer arb dor Wat ein lebte don euſchipier le be⸗ „ tger⸗ bobs Se⸗ , Von die At, „Lund. nern. Wilier, * Gefecht Mn Namen er. Sie pfernder hie het, orſhet en auf in) ge⸗ tie in d. 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Er lernt De⸗ mut vor dem Allmächtigen, und darum finden ſich vor den gefüllten Scheunen die 5— und Hände zunächſt im dankerfüllten Aber dann wendet er ſich der irdiſchen Freude zu. Nach den Mühen und Sorgen verlangt der Sinn auch nach dem Entgelt 3 Der Körper iſt geſtählt von der rbeit, nun ſehnt er ſich nach fröhlichem Tun, nach Tanz und Geſang, dem Arquell aller Kulthandlung. Jetzt wird der Dreſch⸗ flegel an die Scheunenwand gehängt, der Arbeitskittel ausgezogen, die Holzpantinen abgeſtreift und aus den Truhen und Schrän⸗ ken das Staatskleid des Herren der Erde ervorgeholt. Es hat die leuchtende Far⸗ enpracht der Natur in ſeinen koſtbaren Geweben eingefangen und legt Zeugnis ab dem hochentwickelten Kunſtſinn der ndbewohner. Das iſt ſo das rechte Leben: Arbeit und 13 ſorgſam zu miſchen! Eines hat nur edeutung in Verbindung mit dem an⸗ deren. Hinter dem Hacken und Jäten, das den Rücken krümmt, daß er ſchmerzt, hinter unendlicher Eintönigkeit des Feldbaus ſteht das heitere Feſt der Ernte. Darum wollen wir uns mit Dank unter die fleißigen Männer und Frauen mengen, die unſere deutſche Erde hegen und pflegen, auf daß ſie das Volk zu ernähren vermag. Der Erntedank iſt nicht nur ein Jubel und Trubel um die Dorfſchenke, er iſt ein Feſt des ganzen Volkes geworden. Auch in den Städten iſt die Liebe zur Erde erwacht, die tiefe Verehrung für den Volks⸗ genoſſen auf dem Lande, der uns mit ſeiner erfahrenen unermüdlichen Arbeit die chilſſeln und Krüge füllt, damit jeder an einem Platz ſeine Aufgabe in der Gemein⸗ chaft zu erfüllen vermag. Wenn das Brot auf dem Tiſche duftet, Gemüſe und Früchte die erwartungsvollen Augen leuchten, 1 und ſegnen wir den Bauern und die Bäuerin, die uns durch ihre Fürſorge das Leben in der Stadt machen. Die Heimkehr zur Erde iſt auch in den 3 lebendig geworden. Die großen steinburgen haben ihre Anziehungskraft eingebüßt. Aber wir müſſen alle auf unſerem Poſten bleiben; denn die Städte haben in dem Geſamtwirken des Volkes ebenſo ihren Pflichtenkreis wie das Land. Wichtig aber iſt, daß wir uns gegenſeitig 1— und mehr als das, daß wir uns ver⸗ ſtehen, uns in Freude zusammenfinden. Ein Sozialismus idealſten Inhaltes hat auch der Freizeit ſeine Pflege ange⸗ deihen laſſen. Und ſo ſtrömen nun im lachenden Sommer Unzählige aus den Stadtmauern unter den freien Himmel des Bauern, in den Frieden der Natur, in die ſtärkende Obhut der Erde. Und während wir uns von der Stadt erholten, hatten wir Gelegenheit, das alljährliche gewaltige Ringen des Bauern mit der Ernte, mit dem Brot für unſeren Tiſch, aus der Nähe zu ſchauen. Das hat unſere Ehrfurcht, unſere Liebe und Dankbarkeit aufs neue erweckt und vertieft. Am Tag des Erntedankes wollen wir uns daher, Stadt und Land, beglückt und ſeſtlich geſtimmt die Hände reichen. erſt möglich Zum Erntedankfest 1936 Fhoto Löhrich 56%. a Sackpfeifenlied vom Bauernſtand Aus dem Dreißigjährigen Kriege Du ſehr verachter Bauernſtand Biſt doch der beſte in dem Land, Kein Mann dich gnugſam preiſen kann, Wann er dich nur recht ſiehet an. Wie ſtünd es jetzund um die Welt, Hätt Adam nicht gebaut das Feld? Mit Hacken nährt ſich anfangs der, Von dem die Fürſten kommen her. Es iſt faſt alles unter dir; Ja, was die Erde bringt herfür, Wovon ernähret wird das Land, Geht dir anfänglich durch die Hand. Der Kaiſer, den uns Gott gegeben, Uns zu beſchützen, muß doch leben Von deiner Hand, auch der Soldat, Der dir doch zufügt manchen Schad. Fleiſch zu der Speis zeuchſt auf allein: Von dir wird auch gebaut der Wein; Dein Pflug der Erden tut ſo not, Daß ſie uns gibt genugſam Brot. Die Erde wär ganz wild durchaus, Wenn du auf ihr nicht hielteſt Haus, Ganz traurig auf der Welt es ſtünd Wenn man kein Bauersmann mehr fünd. Drum biſt du billig hoch zu ehrn, Weil du uns alle tuſt ernährn. Natur, die liebt dich ſelber auch, Gott ſegnet deinen Bauernbrauch. Vom bitterböſen Podagram Hört man nicht, daß es an Bauern kam, Das doch den Adel bringt in Not Und manchen Reichen gar in Tod. Der Hoffart biſt du ſehr befreit, Abſonderlich zu dieſer Zeit Und daß ſie auch nicht ſei dein Hern, So gibt dir Gott des Kreuzes mehr. Ja der Soldaten böſer Brauch, Dient gleichwohl dir zum beſten auch Daß Hochmut dich nicht nehme ein, Sagt er: Dein Hab und Gut iſt mein. Hans Jak, bs. M. Grimmelshausen »Und der Wagen, der rollt... Tiefbraune, glänzende, nackte Beine 5 in der Sonne auf dem Stoppelfeld und verſchwinden hier und da zwiſchen den reiſen Aehrenbündeln. Traute bindet das kniſternde Korn, ihr rotes Kopftuch flattert luſtig im Winde, und ihr Lachen erſtickt oft in den Garben, die ſte mit geſchickter Hand bindet. Ja, es iſt Sommer, die Felder blinken auf wie Goldwürfel. Der Bauer dengelt die Senf denn die Zeit iſt gekommen, rot leuchte der Mohn und blau blühen die Korn⸗ blumen. And die weiche Erde glüht voll Lebensreife und gibt dem Menſchen zurück, was er an Saft und Kraft in ſie geſenkt. Erſchöpft ſieht Traute einen Augenblick dem rieſenhaften Steinklopfer bei der Ar⸗ beit zu und ſchüttelt verwundert den Kopf über ſeine Kraft. „Tſchä, das iſt denn ja man ſo, Fräulein Traute“, er hob den Kopf und ſah über das Land,„eigentlich bin ich Steinklopfer, mein Bruder ſteht jetzt auf meinem Pla er hat vier kleine Deerns zu Hauſe un 'ne fixe Frau; es war'ne harte Zeit, aber nun iſt es vorbei, und Bauer ſein iſt nicht das Schlechteſte.“ Er bindet eine neue Garbe. „Iſt doch man nur ein Kinderball“, lacht er weiter, wirft ſie in die Luft und fängt ſte wieder auf, ſozuſagen mit einer Hand auf dem Rücken. Traute klemmt ſich ſel⸗ ber eine Garbe unter den Arm und läßt eine andere hinter ſich herſchleifen.„Kin⸗ derball“, denkt ſie und fühlt den Schweiß von ihrer Stirn laufen; Hände und Arme brennen, ſie ſind zerſtochen und zerſchunden. „Tſchä, ich war ja auch Steinklopfer“, ruft er ihr noch ermunternd zu, als Traute die Garben gegeneinander ſtellt. Das halbe Feld iſt fertig. Die zuſammengeſtell⸗ ten Bündel ſehen wie kleine Strohhütten aus.„Und fünf gehören mir“, denkt ſie, „mir ganz allein“. Am anderen Ende des Feldes ruft der Bauer Helmke, dort wird ſchon das trockene Korn aufgeladen. Es iſt ein ſchwüler Mor⸗ gen, und wenn abends ein Gewitter kom⸗ men ſollte, muß alles unter Dach und Fach ſein. Lachend langt Traute ihm mit einem Schwung die Garben auf den Wagen. Die Sonne brennt, dicke Bremſen um⸗ kreiſen die Pferde, die heftig mit de Schweif ſchlagend ſtampfen. Dann rühſtück, und alle ſetzen ſich an das male Sonnenblumenfeld. Es gibt Kaffee und dicke Stullen mit Schmalz. Die kurze Pauſe macht die müden Me ſchen noch müder. Doch die Arbeit Jeſchafft werden. Weiter wird das Korn aufgeladen— der Wagen iſt voll. Helmke reicht Traute— lederbraune, riſſige Hand und zieht ſie das Fuder. „Nun ſtehe ich auf meiner Hände Ar, beit“, lacht ſie voll Uebermut und hat plötzlich noch einmal ſoviel Kraft. Der Bauer nickt ihr freundlich zu. Er ſieht ihre wunden Arme, die ſie glücklich lachend hin⸗ ter ihrem Rücken verſteckt. Dann ſchaukelt 55 gelbe Wagen ſchwankend über den ommerweg dem Dorfe zu mit dem blon; den Mädchen, das hochaufgerichtet obenauf ſteht, ſtolz die Zügel hält und einen Halm zwiſchen den Zähnen dreht. Der Stein⸗ klopfer winkt, und Traute reißt ihr rotes 1 vom Kopfe und ſchwenkt es hin und er. Der alte Hauptmann 7 Von Johannes von Kunowfki Der Hauptmann von Barby hatte ſchon früh ſeinen Abſchied nehmen müſſen. Er war nierenkrank, hatte Zucker und lebte die langen Jahre bis zum Kriege ſchlecht und recht von ſeiner ſchmalen Penſion, die in der Hauptſache für Kuren, Diäten und Medikamente draufging. Der Hauptmann außer Dienſt Hellmuth von Barby war Altpreußentum ſchlechthin. Aufrecht, ſchlicht, wahrhaftig und ſelbſtlos. Wenn der Haupt⸗ mann, der inzwiſchen an die Fünfzig ge⸗ worden war, an den nationalen Feiertagen ſeine Uniform anzog, war er trotz ſeiner Leiden noch immer das Vorbild eines preußiſchen Offiziers; neben der Dienſtaus⸗ zeichnung und dem Gelb der Dreikaiſer⸗ erinnerung ſchmückte die Rettungsmedaille das Blau ſeines Waffenrockes. So kam das Jahr 1914 und der Krieg. Als in jenen erſten Auguſttagen die aktiven Truppen aus der Stadt 5 ſtand Barby auf dem Balkon ſeiner Wohnung. Seine Hand lag in der ſeiner Frau. Ko⸗ lonne nach Kolonne, feldgrau, blumenge⸗ ſchmückt, zog vorbei. Rechts und links marſchierte die Bevölkerung im Rhythmus der alten Märſche mit den jungen Soldaten. „Nun kann ich doch nicht mehr dabei ſein—“, ſagte oben auf dem Balkon der alte Hauptmann zu ſeiner Frau, und ſeine Stimme zitterte, als er dieſes Wort ſprach, das die Nutzloſigkeit ſeines Lebens ein⸗ geſtand. Kadett geweſen, Offizier und Soldat geblieben auch im Innern in den Jahren des Zivils und jetzt, wo es Ernſt wurde, wo es für jeden Soldaten ſeinen Beruf zu beweiſen galt— da fiel der Hauptmann von Barby aus. Krank, alt— reif für den Strohtod!— Sie brauchten den ſich freiwillig Melden⸗ den aber dennoch. Schon Anfang Septem⸗ ber ging er an der Spitze eines Bataillons nach Belgien. Brücken⸗ und Bahnſchutz, Sicherung des Hinterlandes. Es war Etappe, dieſes Belgien 1914, aber nicht im Sinne ſpäterer Jahre. Ueberall im Lande ſteckten noch belgiſche Soldaten in Zivil. Es gab Zerſtörungen von Telefonanlagen und andere Sabotageakte. Noch war es Feindesland, durch das bislang nur der Sturm der ſiegreichen Deutſchen gegangen war. Belgien ganz zu erobern war die Aufgabe der Kolonnen von Landwehr und Landſturm, die den aktiven Truppen folgten. Das Bataillon Barby tat ſeinen Dienſt. Stellte Wachen, Patrouillen, leitete bel⸗ giſche Soldaten zu den Sammellagern, ſchützte den Nachſchub, von der Front her drang das Grollen der Geſchütze hinein bis nach Hal, in deſſen Mairie der alte Haupt⸗ mann ſaß. Er nahm es genau mit ſeinen Pflichten, faſt zu genau, wie ſeine Leute meinten, denn ſchließlich, es war ja Krieg, man war in Feindesland Des Hauptmanns Burſche hatte in dem Stalle geraucht, den man notdürftig in einer Scheune einge⸗ richtet hatte, der Hauptmann beſtrafte ihn. Ein ai derer hatte den Urlaub überſchritten, den er wegen der Durchfahrt ſeines Sohnes auf einen Tag nach Brüſſel bekommen hatte. Unnachſichtlich ahndete der Haupt⸗ mann die Uebertretung. Er war gerecht, der Herr von Barby, aber eiſern und ſtreng, auch gegen ſich ſelbſt. Sein Körper, dem die vorbeugenden Diäten der letzten Jahre fehlten, ließ ihn zur Ge⸗ nüge ſpüren, daß er ein kranker Mann war. Die Nieren ſchmerzten vom Reiten, der Säbelgurt machte ihm unerträgliche Schmer⸗ zen, aber der Kranke hielt ſich aufrecht. Er war wieder im Dienſt, man hatte ihn für würdig befunden, da gabs für ihn nur noch aushalten oder verrecken. Es war Abend geworden. Neun Uhr. Die Poſten ſind zu revidieren. Das hätte Herr von Barby wohl den Jüngeren überlaſſen können, zudem war es ruhiger geworden im Land, die Sabotageakte hatten nachgelaſſen unter dem drohenden Ernſt der verhäng⸗ ten Strafen— aber Dienſt iſt Dienſt, und lieber zehnmal zuviel, als ein halbmal zu wenig, wenn man verantwortlich fürs Ganze iſt!! Hauptmann von Barby erhob ſich von ſeinem Lager. Biß die Zähne zuſammen, als er den Gurt mit Säbel und Revolver 1 Iſchnallte, ſetzte den Helm mit Bezug auf. E uppenkette herunter, genau wie es die nſtvorſchrift beſagt, dann ging er hinaus in das Dunkel. Die Novembernacht war bitterkalt. Vom ere her wehte die Feuchte weit hinein ins Land. Es ging ſich miſerabel auf dem aufgeweichten Boden, der Hauptmann hatte die Hände in die Manteltaſchen ver⸗ graben, das Geſicht wie eine ſtarre Maske, unter der das Zucken der Schmerzen lag, ſo revidierte er die Poſten. „Parole— nichts Neues“, zwei Finger an den Helm gelegt, dann ging er weiter. Von der Front her verſtärkte ſich das Grollen der Geſchütze. Da war etwas Großes * im Gange, der Engländer wollte verſuchen durchzub rechen, man hatte auch hier in den letzten Tagen ſchon allerlei gemunkelt. Barby ſchaute ſich um, ſo lächerlich es bei der Dunkelheit und dieſem einſamen Wege zum Bahndamm war. Dann ſpuckte er aus und ſprach klar und deutlich einen hölliſchen Fluch in das Schweigen. Wie war das alles erbärmlich! Er hatte einen Zorn gegen ſich ſelbſt, dieſes Jammerwrack, der hier hinten Krieg ſpielen mußte, keinen Feind ſah, kein Pulver roch. Und dafür hatte er ein ganzes Leben lang gelebt! Dort, wo der Pfad bei dem kleinen Ge⸗ büſch einen Bogen machte, um dann längs des Bahndammes weiterzulaufen, regte ſich etwas im Dunkel. Der Hauptmann hielt inne. Kniff die Augen, beugte ſich vor. Stimmen, Ge⸗ räuſche? Das war nicht der Poſten, Ab⸗ löſung oder Reviſion, der Poſten ſtand erſt gut fünfhundert Meter jenſeits der Bie⸗ gung. Das waren Einwohner, und das trotz des ſtrikten Befehls, ſich nach Einbruch der Dunkelheit in den Häuſern zu halten! Barby griff den Revolver, ließ die Taſchen⸗ lampe aufſtrahlen und war mit einem Satz bei den Stäuchern. a „Halt— wer da?“, rief er in das Dunkel, in das fetzt plötzlich der Lichtkegel ſeiner Lampe drang. Vier, fünf junge Burſchen, Mütze im Genick, einen Schal um den Hals, ſtanden vor ihm. Belgier, Dienſtpflichtige, die ſich zur Front durchſchlagen wollten. „Hände hoch“, kommandierte Barby, da blitzte es drüben auf. „Tiens, sale boche“, fluchte einer der Burſchen, ſchoß, krachend entlud ſich die Waffe des ſtürzenden Preußen. Im Laufſchritt kam eine Patrouille ge⸗ ſtürmt. Faßte die Belgier, die durch die Büſche brachen, dann folgten ſie dem klei⸗ nen Lichtſchein, der da dicht über der Erde ſtand. Und da lag der Hauptmann. Helm auf, grau und verbiſſen. Neben ihm die Lampe. Rot ſtand ſein Blut auf dem hellen Grau ſeines Mantels. „Habt Ihr ſie?“— mehr als Worte fragten die Augen des Sterbenden. 5 „Zu Befehl, Herr Hauptmann, fünf Mann“, meldete der Unteroffizier. Dann beugte er ſich nieder. „Laß nur“, die Hand des Hauptmanns ließ die Lampe, zog den Säbel von der Seite vor ſich, faltete über dem Korb die Hände, und mit der Weichheit des Todes, der alle Schmerzen auswiſchte, trat ein letztes, ſchwaches Lächeln der Zufriedenheit auf ſeine Züge. Nun hatte er doch gelebt!— Der Talisman/ von m Welte „Der Kerl haut uns übers Ohr“, ſagte Miſter Kennicot.„Wir hätten ebenſo in den großen Baſaren da vorne kaufen und uns den weiten Weg in dieſes ſcheußliche Stadtviertel ſparen können.“ Er blickte hinaus in die Gaſſe, über der die hölliſche Hitze der ägyptiſchen Sonne lag. Beinahe anderthalb Stunden verhandelte man mit Muſſa ben Hadi, ohne mehr erlangt zu haben als einige Ie Neſſeand aber im Grunde doch wertloſe Reiſeandenken, wie ſie in mehr oder minder ähnlicher Form überall in den Baſaren von Kairo zu haben waren. „Reinfall. Wie immer.., meinte achſelzuckend der Holländer Sweſterhahn, ein alter erfahrener Weltenbummler. Man hatte einige Kleinigkeiten gekauft, Dutzend⸗ ware, nur damit der Weg nicht umſonſt ge⸗ weſen. Der Agent, der ſie hierher geführt, war verſchwunden, Muſſa ben Hadi zog gerade von der Amerikanerin Miß Evelyn die letzten Dollar ein. Seufzend machte man ſich zum Aufbruch fertig, denn hier drinnen herrſchte eine angenehme Kühle. In dieſem Augenblick trat ben Hadi, der mit Miß Evelyn zum Geſchäft gekommen, vor den Ladentiſch und erklärte würdevoll und mit freimütiger Offenheit, daß er den Herrſchaften bisher nicht viel mehr geboten, als jeder andere Baſar, daß ſein Agent jedoch nicht zuviel verſprochen und er noch einige Stücke beſitze 5 uſſa ben Hadi verſchwand und kehrte nach kurzer Zeit mit einem dunklen, braun⸗ polierten Käſtchen zurück. Er hockte nieder, ſtellte es wie einen koſtbaren Schatz ſorg⸗ ſam vor ſich nieder. Um ihn ſchloß ſich der Kreis der weiblichen Zuhörer. Die beiden Männer blieben zurückhaltend. Kaum hatte Muſſa ben Hadi zu erklären begonnen, als ein Fremder den Laden be⸗ trat, eine elegante Erſcheinung in tadelloſem Tropenanzug mit braungebranntem, ſehr energiſchem und ſchmalem Geſicht. Suchend ſah er ſich um, grüßte flüchtig und trat dann intereſſiert näher. Jetzt folgten auch Kennicot und der Holländer. Der Händler hatte das Käſtchen geöffnet. Auf weißem Tuchgrund lag ein Skarabäus, unzweifel⸗ haft ein wundervolles Stück, Talisman und Gottheit der Menſchen unter den Phara⸗ onen. Ausrufe der Entzückung und der Bewunderung durchliefen den Kreis der Damen. Auch die Männer beugten ſich intereſſiert näher. Muſſa ben Hadi blieb würdevoll. „Ein altes Stück“, ſagte er in ſchauder⸗ haftem Engliſch.„Aus dem Grabe des Tut⸗Enk⸗Amon. Ein Teil meines Vermö⸗ gens iſt in ihm angelegt. Er ſtellte ſich ganz auf europäiſches Niveau um.„Es geht die Sage, daß man mit dieſen Steinen die Wahrheit in Zukunft und Vergangen⸗ heit erkennen ſoll. Auf alle Fälle ein wundervolles, ein echtes Stück, ein...“ Mit kurzer Handbewegung ſchnitt der Fremde den Redefluß ab, nahm, verfolgt von den ängſtlichen Augen ben Hadis, das Käſtchen in die Höhe. Mit Kenneraugen betrachtete er den Talisman. „Die Wahrheit erkennen“, ſagte er lang⸗ ſam, ſah auf den Händler hinab.„Die Wahrheit.... Oh, würdiger Muſſa, wenn dieſes Stück...“ Jeder ſpürte das Miß⸗ trauen. Muſſa ben Hadi fuhr empor. „Aus dem Grabe des Enk⸗Amon... Ich ſchwöre...“, wilde Erregung ſchien ihm faſt die Stimme zu nehmen. „Wicht ſchwören“, ſagte der Fremde. Er zog eine Lupe aus der Taſche, kniff ſie in das Auge.„Weder bei deinem Barte, den du nicht haſt, noch bei dem Propheten, an den du nicht glaubſt, du treueſter aller Muſelmänner.“ „Echt“, ſchrie ben Hadi verzweifelt. Der Bruſtkaſten drohte ihm zu zerſpringen vor Empörung. Der ſchmutzige Fez hing ſchief über den 4 Haaren, die anſcheinend ſelten mit dem Kamm Bekanntſchaft ge⸗ macht hatten. 5 Ungerührt legte der andere die Lupe bei⸗ Kier „Du haſt recht, würdiger Händler. Die Wahrheit iſt bei dieſem Stein. Ich ſpüre ſie in mir, wie Mohammed, als er erleuchtet wurde durch Allah und die Zukunft ſah. Allah iſt groß. Muſſa. Ich will dir über dieſen Stein erzählen.“ a Unverkennbarer Spott war in ſeiner Stimme. Sweſterhahn grinſte, die Damen wußten nicht recht, woran ſie waren, ſchau⸗ ten abwechſelnd auf Muſſah ben Hadi und den Fremden, der ſich jetzt vorſtellte. f „Um dieſen Stein, oh Muſſa ben Hadi, haſt du dreizehn Briefe geſchrieben, mit ſehr viel Fehlern, aber ſie waren doch zu verſtehen. Und auf einem dieſer Schreiben war die Spur deiner Hände, du lieblichſter unter allen Söhnen Mohammeds.“ Der Händler wurde unruhig.„Gib den Stein, Herr. Er bringt nicht Segen in deiner Hand.“ Es war zu ſehen, daß Hadi log. Man war geſpannt auf den Fortgang des kleinen Abenteuers. Woher wußte Macintoſh, 4 5 ſo hieß der Fremde, daß der Skara⸗ dus. „Dieſer Stein, Muſſa ben Hadi“, fuhr Macintoſh fort,„hat dich, es iſt wahr, viel Geld gekoſtet. Denn du haſt genau drei⸗ hundert Stück von ihm beſtellt...“ „Allah iſt zornig auf dich, oh Herr. Es iſt heiß in den Straßen und deine Sinne verwirren ſich. Wo ſoll ich dreihundert Stück beſitzen, wo dieſes eine mich doch ſchon hundert Pfund koſtet. Gib den Stein...“ „Allah iſt mit den Gerechten und die Ungerechten zerſchmettert er. Du kamſt von dort hinten, du ungerechteſter unter allen Söhnen Kairos.“ Mit einem Schritt war Macintoſh in dem Nebenraum ver⸗ ſchwunden. Muſſa ben Hadi kam zu ſpät. Eine Reihe von braunpolierten Käſtchen flog in den Raum. Der Händler ſah aus, als ob er ſein Haupt verhüllen wollte. Wortlos ſtarrte er umher. „Du haſt ſehr ſorgfältig meine Waren⸗ zeichen entfernt, mein Junge“, ſagte Macintosh lachend.„Aber trotzdem... die Lupe..“ f Sweſterhahn fiel, brüllend vor Lachen, in einen Stuhl. Kennicot ſah die Damen an. Zum erſtenmal in der Weltgeſchichte war ein Händler in Kairo über das Ohr gehauen. „Ich fabriziere dieſe Dinger“, ſagte Macintoſh.„Dieſe hier waren eine meiner letzten Beſtellungen. Dreimal hat dieſer würdige Moslem nach ihnen geſchrieben, da er eine Sonderausführung verlangte. Ich bin froh, daß ich Sie auf der Suche nach neuen Vorlagen hier vor Schaden bewahren konnte. Keine hundert, ſon⸗ dern gut ein Pfund ſind dieſe Talismane wert.“ Er zog die Brieftaſche, drückte dem ſchweigſamen Händler eine Pfundnote in die Hand.„Zum Andenken an dieſe Ge⸗ ſchichte. Gib mir einen meiner Steine, oh würdiger ben Hadi.“ 7 — So kam es, daß Muſſa ben Hadi dennoch ſechzehn Steine verkaufte— Andenken für die Paſſagiere der„Neſolute“ an eine luſtige Geſchichte. Das Meiſterſtüc Anekdote von Bernhart Rheſe Lange Zeit machte eine Bande von Taſchendieben, die mit dem unerhörteſten Raffinement arbeitete, die internationalen Luxuszüge unſicher, aus denen ſie ſich eine reiche Beute holte. Auch die gewiegteſten Beamten verſagten. Da entſchloß ſich der Direktor der Kriminalabteilung, ein Ober⸗ regierungsrat, der als Kriminaliſt einen internationalen Ruf hatte, ſelbſt einzu⸗ greifen. In der Tat gelang es ihm, zwei der Gauner, die unglücklicherweiſe ihn als Opfer ſich auserſehen hatten, abzufaſſen. Wie ſo oft, kam auch hier der Polizei ein Zufall zu Hilfe, die ganze Bande aufzu⸗ heben. Einer der beiden Diebe, ein junger Burſche und blutiger Anfänger, hatte, be⸗ vor er an die„Arbeit“ ging, unterlaſſen, einen ſchon frankierten Brief aufzugeben. Er trug die Adreſſe einer in der Geſellſchaft bekannten und beliebten Perſönlichkett, die im vornehmſten Villenviertel ein offenes Haus führte, die eleganteſten Autos beſaß ließ bei den Rennen mehrere Pferde laufen eß. Die Nachforſchungen führten zu einem überraſchenden Reſultat: der Villenbeſitzer war das Haupt der Diebesbande, der an⸗ ſtellige junge Leute, die für den ſchwierigen Beruf Begabung zeigten, nach ſeiner von ihm erfundenen und erprobten Methode bis zur Reife ausbildete und dann gegen entſprechende Beteiligung für ſich„ar⸗ beiten“ ließ. Der Oberregierungsrat führte die Un⸗ terſuchung des intereſſanten Falles ſelbſt weiter. Der Meiſterdieb, der ſeinen Fall keineswegs tragiſch nahm, bewahrte durch⸗ aus die Haltung eines Mannes von Welt und gab in ſo liebenswürdiger Weiſe über ſeine Methode jede gewünſchte Auskunft, daß der Oberregierungsrat auf den Ge⸗ danken kam, daß ſeine Beamten von dieſer Kapazität viel lernen könnten. Er fragte daher den Gauner, ob er bereit wäre, Theorie und Praxis ſeiner intereſſanten Methode vor einem Kollegium von Fach⸗ leuten in einem zuſammenhängenden Vor⸗ trag zu behandeln. Der erklärte das An⸗ erbieten für eine beſondere Auszeichnung und gab bereitwillig ſeine Zuſtimmung. Im kleinen Sitzungsſaal des Poltz präſidiums ſammelte ſich ein exleſener Kreis. Außer den erſten Beamten der ed abteilung waren der Juſtizminiſter, de von dem eifrigen Oberregierungsrat über den außergewöhnlichen Fall unterrichtet worden war, und eine große Anzahl hoher Juſtizbeamten, die anerkannten Kriminali⸗ ſten aus dem ganzen Reich, erſchienen. Dieſes von Fachkenntniſſen geſchwollene Auditorium wußte der Vortragende durch die Eleganz ſeiner verblüffenden Demon⸗ ſtrationen und durch die glänzende Form ſeiner theoretiſchen Ausführungen auf das lebhafteſte zu feſſeln. Die Kriminalbe⸗ amten bekamen heiße Ohren vor Freude darüber, daß ihnen auf ſo bequeme Art die ſchwierigſten Tricks verraten wurden, und die Staatsanwälte und Richter ſchmunzel⸗ ten in der Erwartung des reichen Mate⸗ rials, das ihnen auf Grund dieſer neuen Kenntniſſe die Kriminalbeamten bald zufüh⸗ ren würden. Der Juſtizminiſter nickte bedeut⸗ ſam und wohlwollend dem Oberregierungs⸗ rat zu, der ſtolz auf dieſen glänzenden Ein⸗ fall am Schluſſe des Vortrages es ſich nicht perſagen konnte, dem intereſſanten Unter⸗ ſuchungsgefangenen an dem Rednerpult ſeine Anerkennung über das Vernommene zum Ausdruck zu bringen. Der Meiſter⸗ dieb nahm das Lob mit einer tadelloſen Verbeugung entgegen, erklärte, daß er die freundlichen Worte des Herrn Oberregie⸗ rungsrats wohl zu ſchätzen wiſſe, und bat die auseinandergehende Verſammlung noch um einen Augenblick Gehör. Denn, fuhr er fort, für dieſe Anerkennung aus berufe⸗ nem Munde müſſe er ſich erkenntlich zei⸗ gen. Er wolle der hohen Verſammlung ge⸗ ſtehen, daß ſeine Ausführungen und De⸗ monſtrationen ſich nur auf die Methode be⸗ zogen hätten, die für die Anfänger und Lehrlinge ſeines intereſſanten und einträg⸗ lichen Berufes in Anwendung käme. Er ſelbſt als Meiſter vom Fach— und dieſe Erklärung ſei er ſeiner Berufsehre ſchuldig — arbeite allein nach einer ganz anderen Methode. Hierüber nähere Ausführungen zu machen, ſei er leider nicht in der Lage, weil er ſich ſonſt in ſeinem Einkommen ſchädigen würde. Aber aus Dankbarkeit für die Anerkennung wolle er der hohen Verſammlung von der Wirkung ſeiner Spezialmethode einen beſcheidenen Beweis erbringen. Damit griff er in die Taſche und überreichte dem Oberregierungsrat eine Uhr und dem Oberſtaatsanwalt eine Brieftaſche. Die Herren fühlten unwillkür⸗ lich nach ihren Taſchen, erkannten in jähem Schrecken, daß ſie leer waren, und nahmen, ſprachtos vor Erſtaunen, ihr Eigentum zu⸗ rück, das während des Vortrages auf eine ihnen unerklärliche Weiſe in die Taſche des Meiſterdiebes geraten war. eur ein x boten genau beg f ibet! pure . 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Als der Amerikaentdecker auf der Rückreiſe von der Neuen Welt in der Nacht zum 15. Februar 1493 einen ſchweren Sturm zu beſtehen hatte, glaubte er, daß ſein Schiff wohl mit Mann und Maus ver⸗ loren ſei. Er verſchloß daher eine kurze genaue Mitteilung über Fund Entdeckungs⸗ weg in ein kleines Faß und warf dieſes über Bord. Seine Meerespoſt ging aber ſpurlos verloren, ſo daß niemals eine Nach⸗ richt über die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus nach Europa gelangt wäre, wenn das Schiff untergegangen wäre. Im Jahre 1858 wurde eine Flaſchenpoſt an der irländiſchen Küſte aufgefunden, die zwei Jahrzehnte vorher ein amerikaniſcher Kapitän in Seenot abgeſandt hatte. Andere Flaſchenpoſten berichten von Meutereien, von Morden und Seeräubereien. So wurde 1893 eine Flaſchenpoſt aufgefunden, die be⸗ richtet, daß der Kapitän der„Buckingham“ am 11. Oktober 1890 unter 12 Grad 30 Mi⸗ nuten weſtlich von den Schottlands⸗Inſeln von einem Arbeiter ermordet wurde. Ge⸗ radezu erſchütternd wirkt die Mitteilung einer anderen Flaſchenpoſt, die im gleichen Jahre bei Kilneſea ans Land geſchwemmt wurde.„Wer dieſes auffindet, erfahre, daß der„Caller Qu“ von einem unbekannten Dampfer in den Grund gebohrt wurde“, ſo lautete die Nachricht.„Möge der Herr meine Mutter tröſten.„Caller Qu“ ſank durch die Schuld eines unbekannten Damp⸗ at Dawſon— keine Zeit mehr— er it Während des Weltkrieges fand 1916 ein Fiſcher aus Marſtrand im Skagerrak eine gewöhnliche Bierflaſche, die den letzten Be⸗ richt des Kommandanten Löwe von dem am 2. Februar 1916 in der Nordſee ver⸗ unglückten Luftſchiff„L 19“ enthielt. Fer⸗ ner befanden ſich fünfzehn Kartengrüße der Beſatzung an ihre Angehörigen darin. In einer dieſer Mitteilungen hieß es: „Wir leben noch alle, haben aber nichts zu rüh war hier ein Fiſchdampfer, ein engliſcher, er wollte uns jedoch nicht tetten. Er hieß„King Stephen“ und war aus Grimsby. Der Mut ſinkt, der Sturm nimmt zu. Euer an Euch noch im Him⸗ mel denkender Hans. Aus weiteren Schreiben erfuhr man auch, daß Komman⸗ dant Löwe mit ſeinen fünfzehn Mann um elf Uhr nachts auf der Plattform des Luft⸗ ſchiffwracks ein gemeinſames Gebet ver⸗ richtete. Dann verſchwanden ſie in den Wogen des Meeres.— So weit die Flaſchenpoſt als letztes Nach⸗ richtenmittel Schiffbrüchiger. Sie findet aber auch noch eine andere Verwendung, und zwar für wiſſenſchaftliche Experimente, die zur Ermittlung der Richtung und Ge⸗ ſchwindigkeit von Meeresſtrömungen an⸗ eſtellt werden. Zum erſten Male wurde ieſer Verſuch mit Flaſchen vom engliſchen Schiff„Reinbow“ im Jahre 1802 im Golf⸗ trom angeſtrebt. Man ſteckte in jede laſche, die in entſprechenden Zeiträumen ns Meer geworfen wurde, einen Zettel mit dem Datum und der Angabe der ge⸗ ographiſchen Lage, wobei der Finder er⸗ find wurde, das genaue Datum des Auf⸗ indens und die Fundſtelle mitzuteilen. Daß dieſe wiſſenſchaftlichen Verſuche da⸗ mals oft vorgenommen wurden, beweiſt die Tatſache, daß 1837 Berghaus als erſter in Deutſchland eine Ueberſicht der über wanzig ihm bis dahin bekanntgewordenen Fla dernen dieſer Art veröffentlichte. ine größere Studie über Flaſchentriften, bei welcher Gelegenheit die Bezeichnung „Flaſchenpoſt“ übrigens zum erſtenmal be⸗ nutzt wurde, verfaßte im Jahre 1868 der ſpätere Leiter der deutſchen Seewarte, Pro⸗ feſſor Neumayer Zehn Jahre ſpäter kam die Hamburger Seewarte auf die Idee, den Seefahrern vorgedruckte Flaſchenpoſtzettel zur Ver⸗ fügung zu ſtellen, um ſie in Seegefahr eiligſt benutzen zu können. Im Maritimen Muſeum dieſer Seewarte werden bereits faſt 700 ſolche Flaſchentriftzettel aufbe⸗ wahrt. Daß oft nur wenige Flaſchenpoſten auf⸗ gefunden werden, beweiſt der Verſuch, den Profeſſor Neumayer mit ſechzig Flaſchen von Auſtralien um das Kap Horn bis zum Aequator unternahm, nur eine einzige Flaſche wurde wiedergefunden. Das iſt durchaus nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, welche weiten Reiſen dieſe kleinen Gegenſtände oft zurücklegen, wie leicht ſie an felegen Ufern zezchellen oder in der Meerestiefe verſinken können. Günſtiger war der Verſuch der ſchottiſchen Fiſcherei⸗ .—— Fridtjof NSH SEN Sein Urenhel Hordischer Rechen Am 10. Oktober 1936 wäre Fridtjof Nan⸗ ſen 75 Jahre alt geworden. Als er 1930 ſtarb, trauerte die ganze Welt um ihn. Die altnordiſche Frithjofsſaga war ſein Lieb⸗ lingsgedicht, und wie eine Heldenſage iſt auch ſein Leben abgelaufen. Ein Urenkel jener nordiſchen Recken, die ſchon 500 Jahre vor Kolumbus mit ihren Drachenſchiffen Amerika entdeckten, war auch in ihm das Wikingerblut lebendig, das unter Nichtachtung des eigenen Lebens Ein gro⸗ neue und unerhörte Wege ſucht. ßer Kämpfer und ein ganzer Mann war er, dabei von einer 8 genialen Vielſeitig⸗ eit. Nach einer auf dem elter⸗ lichen Gut bei Chriſtiania, heute Oslo, glücklich verbrachten Kindheit ſtudierte er Zoologie. Daß wir ihm e Kennt⸗ niſſe der arktiſchen Tierwelt verdanken, wäre alſo nicht ſo wunderbar; viel erſtaunlicher iſt, daß er uns mit im ewigen Eiſe ſelbſt konſtruierten Appa⸗ raten auch wichtigſte Erkennt⸗ niſſe über magnetiſche und me⸗ teorologiſche Erſcheinungen, über Meeresſtrömungen im Polarmeer vermittelt hat. Wie ein gelernter Schiffsbauer ent⸗ wirft er ſein eigenes Expedi⸗ tionsſchiff„Fram“(Vorwärts), das heute noch in ſeiner Art nicht übertroffen iſt. Später wird der Forſchungsreiſende, der Gelehrte, der„Konſervator“ an einem Muſeum, Diplomat. Er ſpielt eine entſcheidende Rolle in der Innenpolitik ſei⸗ nes Landes und geht als nor⸗ wegiſcher Geſandter nach Lon⸗ don und zum Völkerbund nach Genf. Der Ausklang dieſes reichen Lebens iſt ein groß⸗ artiges Hilfswerk für die Leid⸗ träger des Weltkrieges. Drei Höhepunkte aus ſeinem Leben wol⸗ len wir hervorheben: die Durchquerung Grönlands auf Schneeſchuhen, die er 1888 antrat, die Polarexpedition fünf Jahre ſpäter, zu der ihn ſeine junge Frau, die Sängerin Eva Lars, klaglos aber ſchweren Herzens ziehen ließ, und endlich ſeine Für⸗ ſorge für die Kriegsgefangenen und den „Nanſenpaß“. Faſt ohne Hilfsmittel, von der Oeffent⸗ lichkeit teils verlacht, teils bemitleidet, bricht er zur Grönlanddurchquerung auf. Sie gelingt trotz unvorſtellbaren Beſchwer⸗ den und Lebensgefahren, denn Glück hat Nanſen auch immer gehabt— vielleicht, weil das Glück auf die Dauer doch dem Tüchtigen treu bleibt. 1893 klopft er nicht mehr an verſchloſſe⸗ nen Türen. Regierung und Volk in Nor⸗ wegen ſpenden ihm faſt eine halbe Million Kronen zu der zweiten Expedition. Er will ſie von Sibirien aus antreten, weil er ge⸗ leſen hat, daß Treibholz von Sibirien kom⸗ mend in Grönland gelandet iſt. Alſo, ſchließt er, muß eine Meeresſtrömung dort vorhanden ſein. Er läßt ſich mit ſeinem Schiff, der „Fram“, einfrieren und hofft, mit dem tauenden Eis zu treiben. Als dann das Schiff nicht frei werden will, verläßt er es mit nur einem Begleiter, um mit Hunde⸗ ſchlitten zum Pol vorzuſtoßen. Die Ueber⸗ windung der Schwierigkeiten grenzt ans Wunderbare. Als er an einem Aprilabend bei 28 Grad Kälte ſeine geplatzten Hoſen näht, findet er die Witterung recht milde Photo Löhrich M Bildnis Fridtjof Nansens, gemalt von Lenbach gegen den Tag, an dem er die Nähnadel bei 40 Grad benutzen mußte. Wenn er ſich in dem noch heißen Blut eines erlegten Eisbären waſchen kann, freut er ſich, wie ſchön weiß und weich ſeine Hände werden. Ueber einunddreiviertel Jahr, teils auf treibender Eisſcholle teils durch die Eis⸗ wüſte wandernd, kommen ſtie bis auf 40 Meilen dem Nordpol nahe. Am 17. Juni 1896 treffen ſie ſchließlich bei Franz⸗Joſefs⸗ land auf engliſche Polarforſcher. Zu ihrem Staunen ſtellen er und ſein treuer Beglei⸗ ter Johannſen feſt, daß ſie trotz aller Entbehrung ſeit Verlaſſen der„Fram“ nicht ab⸗, ſondern zugenommen haben— wahr⸗ ſcheinlich ſind Bärenfleiſch und ⸗ſpeck ſehr nahrhaft Ihre Heimkehr glich einem Triumphzug. Doch damit noch nicht Glückes genug! Auch die „Fram“ war inzwiſchen vom Eiſe frei geworden und kam heil zurück. Der Weltkrieg traf Nanſen ſchwer„Wie ſoll die künftige Raſſe werden, wenn die tüchtig⸗ ſten Männer einander ver⸗ nichten?“ Beſonders nahe ging ihm das Schickſal der Kriegsgefan⸗ genen in Sibirien. Wie der „blonde Engel“ Elſa Brand⸗ ſtröm reiſte er von Lager zu Lager, um zu helfen. Wir Deutſche ſollten ihm das nie vergeſſen! Furchtlos trat er für deutſche W ein. Nach dem Kriege ging er alle Regierungen um Geldhilfe für die Kriegsopfer an. Er hielt unermüdlich Vorträge, um zu Mitteln für ſeine hohen Ziele zu kommen. Millionen wurden ihm anvertraut, denn einem Manne wie Nanſen ſchenkte die ganze Welt bedingungsloſes Vertrauen. Ueber 400 000 Ge⸗ fangene hat er zurückgeführt! Noch einmal trat er als Retter auf, als unzählige Tauſende aus Sowjetrußland ohne Ausweispapiere geflüchtet waren. Kein Land wollte die„Staatenloſen“ auf⸗ nehmen, überall ſchob man ſie ab. Nanſen erreichte, daß ein mit ſeinem Namen und Bild verſehener Paß für die Vertriebenen als Legitimation galt und Arbeitsmöglich⸗ keit ſchuf. Das iſt der„Nanſenpaß“. Mit Recht wurde Fridtjof Nanſen 1922 der Friedensnobelpreis verliehen. Lotte Paukstadt addddodaddddddadbdbdmmddeenmdddddddbdddcdddddddddbdddamddadadadddadadadadaddaadaadddddaddadaddadadddadddddadada behörde, die längs der engliſchen Nordſee⸗ küſte 3550 Flaſchen auswarf, von denen 572 wieder eingebracht werden konnten. Mit dieſen Funden ließ ſich eine wiſſen⸗ ſchaftliche Triftkarte aufzeichnen, die deut⸗ lich die Umkreiſung der Nordſee durch einen Strom, entgegengeſetzt der Uhrzei⸗ gerrichtung, aufwies. Dieſe Verſuche ergaben alſo wertvolle Reſultate über die Richtung der Ober⸗ flächenſtrömungen, wobei die tägliche Durchſchnittsgeſchwindigkeit einer Flaſchen⸗ poſt auf 15 bis 16 Kilometer berechnet wurde. Da die Erfahrung gelehrt hat, daß aufrecht ſchwimmende Flaſchen beſſer erhalten bleiben, pflegt man heute ihre Böden mit Blei oder Sand zu beſchweren und ſie außerdem zur beſſeren Konſervie⸗ rung mit einem dichten Pechmantel zu um⸗ geben. Am Flaſchenhals wird ein Flag⸗ genſtäbchen angeſteckt, um die Seeleute auf die Flaſchenpoſt aufmerkſam zu machen. Findet man ſie irgendwo als Strandgut, ſo werden ſie dem Konſul des betreffenden Landes anvertraut, der die Mitteilungen dann weiterbefördert. Die Flaſchenpoſt ge⸗ nießt völkerrechtlichen Schutz. Ihre Auf⸗ findung wird von den Seeämtern gut be⸗ lohnt, und um die Beſtellung dieſer Meerespoſt in allen Erdteilen zu ſichern und verſtändlich zu machen, wird außerdem die Bitte um Weiterbeförderung ſtets in zwei bis drei Weltſprachen niederge⸗ ſchrieben. Su. Eine Herbſtfahrt— und was daraus wurde Mein Freund Speck, außer dem Namen hat er ſonſt nichts mit Schweinen zu tun, holte mich am frühen Morgen aus den Federn.„Eine ganz große Sache,“ rief er aus,„wir wollen uns die Welt einmal von draußen anſehn;— Fritze Bollmann ſteht unten mit ſeinem Wagen!“ Fritze Bollmann iſt ein Menſch, dem man nicht lange gram ſein kann, auch wenn man zwei Stunden vorher mit ihm wegen fortgeſetzter böswilliger Beleidigung vor dem Schiedsrichter geſtanden hat. Außerdem hat er ein Auto!— Was das bedeutet, kann nur der ermeſſen, der keins hat!——— Alſo fuhren wir los und befanden uns im Zeitraum einer halben Stunde fern von allem Großſtadtlärm.— Die Baumreihen links und rechts trugen goldbraunen Blätterſchmuck, was unſern gemeinſamen Freund Speck veranlaßte, plötzlich bei ſich eine poetiſche Ader zu entdecken. Laut ſagte er:„Die welken Blätter wehen, ade, mein blonder Schatz———“ l Fritze Bollmann meinte geringſchätzig, daß es ſich hierbei um ein Plagiat handelte. — Der Stank ing nun los!— Freund Speck, ein leicht erregbarer Menſch, erklärte mit aller Beſtimmtheit, daß er keine hun⸗ dert Meter mit ſolchen Banauſen mehr fahren wollte;— außerdem ſuchte er einen Reim auf Schatz“!— Wir halfen, ſo gut wir konnten. Auch Fritze Bollmann zollte ſeinen Tribut, in⸗ dem er im Hinblick auf die erſten Zeilen ziemlich geläufig ſagte:—— bleib nicht im Wege ſtehen, ſonſt kriegſt du eins vor'n Latz!“ Speck bekam einen Tobſuchtsanfall, was wir daran merkten, daß der Wagen hin und her ſchwankte und faſt aus der Kurve geriet. Danach wurde er ſehr einſilbig. Spätnachmittags erreichten wir ein kleines Dorf. Im Gaſthaus„Zum ſchwarzen Adler“ beſtellten wir drei Portionen Schweinebraten, die es leider nicht gab.— Darob Verſtimmung!— Schadenfroh meinte Speck, daß er ſich künftig nur noch vegetariſch ernähren wollte. Fritze Boll⸗ mann hauchte ihn an:„Das paßt genau zu deinem poetiſchen Kram!— Kau doch die welten Blätter, die du vorhin beſungen haſt!“——— „Es gibt nichts Beßres als Pflanzen⸗ koſt,“T entgegnete Speck ruhig, einen dicken, rotbäckigen Apfel aus der Hoſentaſche ziehend. Das ſchlug dem Faß den Boden aus!— — Zornbebend trat Fritze Bollmann an ihn heran:„Vielleicht ſäufſt du auch noch Benzin, du infamer Intrigant!“——— Speck erbleichte bis unter die Haarwurzeln. „Aber Fritze,— ſo iſt es doch garnicht ge⸗ meint!“— Sei doch nicht ſo zänkiſch!“ „Was ſagſt du da?— Ich ſei zänkiſch? — Sofort nimmſt du das zurück!“ Himmel, ſo ging es doch nicht weiter!— „Kinder, um was für eine Bagatelle zankt ihr euch,“ miſchte ich mich ein. Wie die Furien gingen ſie auf mich los. „Ha, ſo ein Grünſchnabel!— Hat noch nie eine Bagatelle geſehen;— augenblicklich leiſteſt du uns Genugtuung!“ Ich tat es, indem ich eine Runde Korn beſtellte. Wir aßen dann friedlich Hammelkote⸗ letts und bildeten uns ein, daß ſie vom Schweine ſtammten.— So weit war alles in Butter!— Nach dem Eſſen wollte Speck einen Spaziergang machen.„Wegen der Ver⸗ dauung,“ meinte er. Fritze Bollmann ſagte hohnlächelnd: „Du willſt bloß wieder dichten———“ Speck ſchlug die Tür krachend hinter ſich zu, worauf der Wirt herbeieilte und fragte, ob die Kohlen gekommen wären. Wir ſahen Speck, obwohl wir das ganze Dorf nach ihm abſuchten, an dieſem Tage nicht wieder. Fritze Bollmann ſpielte den Zer⸗ knirſchten.„Ich hab ihn in den Tod ge⸗ trieben!—— Er liegt ſicher im Dorfteich!“ Am andern Morgen polterte Fritze Boll⸗ mann gegen meine Tür. Triumphierend hielt er eine Poſtkarte, darauf folgende Worte ſtanden:„Jungens!— Ich habe den blonden Schatz gefunden, er heißt Grete und iſt die Bekanntſchaft meiner letzten Harzwanderung— und außerdem die Tochter eines hieſigen Großbauern. Wir lieben uns, und wenn Ihr Himmelhunde einigermaßen manierlich ſein wollt, könnt' Ihr am Sonntag zur Verlobung kommen! — Es grüßt Euer treuer Speck———“ Wir waren platt!—— Fritze Bollmann ſagte wegwerfend, er hätte ſie mit ſeiner Poeſie geködert.—— Aber da kennt er unſere ſtrammen Landſchönen ſchlecht!— — Speck bleibt eben bei Speck! Bert Brennecke . eee Der franzöſiſche Marſchall Baſſompierre kam in Rom mit einem Reiſenden zu⸗ ſammen, der ihm die merkwürdigſten Aben⸗ b Der Marſchall hörte den Aufſchneidereien geduldig zu. Dann aber begann der andere von einem Seegefecht zu berichten, an dem er teilgenommen und teuer erzählte. ſtreichen. Sie ſind doch Maler?“ e genhändig über hundert ſeeräuberiſche 5 Araber getötet haben wollte. Auch dieſe Erzählung hörte Baſſompierre an, ohne die Miene zu verziehen. Dann fing er ſelbſt einiges zu erzählen an. „Por zwei Jahren“, ſagte er,„war ich in Sibirien. Es war dort ein ſo paradieſi⸗ ſches Klima, daß ich die ſaftigſten Feigen friſch von den Bäumen pflücken konnte.“ „Aber, mein Herr!“ Reiſende, Sibirien gibt es doch keine Feigen!“ Der Marſchall blickte ihn ſtirnrunzelnd Araber zu töten, wo es Ihnen beliebt, warum hindern Sie mich dann, ein paar Feigen zu pflücken, wo es mir beliebt?“ * Der berühmte Maler Whiſtler ließ eines Tages einen Spezialarzt für Halskrank⸗ unterbrach der „was erzählen Sie da! In Der berühmte Theologieprofeſſor Her⸗ mann Niemeyer war ſeit dem Jahre 1808 Kanzler an der Univerſität in Halle. Eines Tages war der Profeſſor Taufpate bei dem Jungen eines befreundeten Dorfſchullehrers. Die Frau des Lehrers war ſeine Tiſchdame. Während der Feſttafel hob Niemeyer ſein Glas, wandte ſich an die Lehrersgattin und ſagte liebenswürdig:„Auf Ihr Wohl, Frau Kollegin.“ Dorf iſt.“ Niemeyer lachend, Studenten unterrichten. heiten zu ſich kommen und ſagte zu ihm: Proſit, Frau Kollegin!“ „Herr Doktor, mein Hund hat eine Hals⸗ krankheit, würden Sie ihn vielleicht mal unterſuchen?“ Der Arzt war über dieſe Zumutung ſehr ärgerlich, ließ ſich aber nichts merken, unterſuchte den Hund, verſchrieb eine Me⸗ dizin und empfahl ſich. Ein paar Tage ſpäter wurde Whiſtler zu dem Arzt gerufen. Als Whiſtler das Sprech⸗ zimmer betrat, fragte der Arzt: „Na, was macht der Hund?“ E „Wohin denn ſo eilig?“ iſt ſie nicht zu Hauſe.“ Cleveland Leader * „Der Fiſch ſchmeckt aber komiſch!“ ſpät zum Mittageſſen gekommen!“ „Ja— aber mindeſtens um drei Tage!“ Es geht ihm gut,“ erwiderte der Maler. Da ſagte der Arzt:„Herr Whiſtler, ich habe Sie eigentlich deshalb gerufen, um Sie zu bitten, heute nach der Sprechſtunde dieſen Fußboden hier im Sprechzimmer zu Die ſchlichte Lehrersgattin erwiderte er⸗ rötend:„Aber, Herr Profeſſor, das kann ich doch gar nicht annehmen. Sie ſind der 91.„ Habe ich Ihnen geſtattet, hundert Schulmeiſter von ganz Deutſchland, während mein Mann nur Schulmeiſter hier im „Laſſen Sie nur, Frau Kollegin,“ ſagte „wenn die Dorfſchul⸗ meiſter nicht wären, könnte ich auch keine Wir ziehen am gleichen Strang und ſind daher Kollegen.— Zu Otti Bergemann. Ich will ſie bitten, mein Weib zu werden. Ho. hoffentlich „Ihre eigene Schuld! Sie ſind eben zu 8 5 — 2— 14299 N Dr 1 Immer, dabei ſein. fenſter haltmachen. Menſch mehr!“ der ſteht dir beſtimmt!“ doch heute jeder!“ * achtzig geboren iſt?“ „Iſt es ein Herr oder eine Dame?“(Hjemmet) * „Gretchen, kannſt du mir ſagen, warum wir Gott täg⸗ lich um unſer Brot bitten?“ „Ja, damit es immer friſch Zeichnung Kieglieh M Karlchen ist bei Onkel Eduard zu Besuch auf dem Lande. Jedesmal wenn er zu Bett gehen soll, sträubt er sich dagegen. Da meint Onkel Eduard energisch:„Sieh' mal mein Junge, du mußt brav zu Bett gehen, ich gehe auch immer mit den Hühnern zu Bett. »Na Onkel, da möche ich mal zusehen, wie du auf die Stange kommst]? „Dieſes Bild hat mich zehn Jahre lang in Anſpruch genommen!“ „Alle Wetter! Eine lange Zeit zum Malen eines Bildes!“ „Gemalt habe ich es in vierzehn Tagen — die übrige Zeit brauchte ich, um es zu verkaufen!“ ſein ſoll!“(Hjemmet) * „Denke nur, Hilde, in der letzten Woche haben zwei junge Leute um meine Hand ange⸗ halten!“ „Soo, dann iſt es alſo doch wahr, daß du deinen Onkel beerben ſollſt!“ * Auf dem Finanzamt:„Sie ſind WMäſche⸗ reiſender, Herr Bolle?“ „Jawohl!“ „Haben Sie feſte Bezüge?“ „Prima, prima, ſage ich Ihnen!— Nur allerfeinſte Qualitäten! Münſchen Sie Bett⸗ oder Kiſſenbezüge?“ 1 0 Wir müſſen doppelt raten! Ohne Arbeit kein Erfolg Waagerecht und ſenkrecht gleich 7 2 Aus den Silben: 1 2 8 4 am— am— an— cha— dam— den— 3 5 don— dorf— e— em— go— he— i— e ka— lin— lon— me— mer— rich— 2 15 8 6 rings— ſa— ſi— tha— tha 8 ſind zehn Wörter zu bilden, deren erſte 5 5 2 8 9 und dritte Buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben 70 2 72(ä 93 Die Bedeutung der Wörter iſt: 1 7 2 J 1. europäiſche Hauptſtadt 78 J 74 1 i , N, N 9 Gebirge in Südamerika 1 Gebruucz. Blume, 3. Stadt in Nor⸗ 75 6 3. Stadt am Rhein wegen, 4. Edelgas. J. 4. Land in Aſien 1 2 1 8 U 77 5. aſiatiſche Inſel vans der voriges Nen 79 A, JN 79 6. ioniſche Inſel Stelldichein der Schlangen . Waagerecht: 2. Kap, 3. Art, 8. Klap- 20 25 e 7. Stadt in Thüringen E 11. 41 14. 11 5 4 obra, 16. Pan, 17. Ernani, 19. elei, 21. e, N J 8. Stadt in Holland Boa. 22. Meile, 23. Gosse, 34. Ode. ö ,. JN Senkrecht: 1. Wal, 2. Kopf, 3. Pfeil, 8 4* 9. Oſtſeebad auf Uſedom 4. Mus, 3. Achse, 6. Tran, 7. Tag, 8. Klavier. 3 27 258 9. Engadin, 10. Spanien, 12. Anakonda, 13. 5 elisk, 18. Nelke, 20. Kropf. 10. Nebenfluß der Iſar Obelisk Nelk Kropf 25 7 5 8 Erst müssen wir lernen! 1. Eberesche, 2. Salve, 3. Innozenz, 4. 24 2 ams Selma, 3. Tithou, 6. Ninive, 7. Odem, 8. Charme, 9. Kabeljau, 10. Esel, 11. Irmgard. and and 12. Novelle, 13. Muffe, 14. Elba, 13. Isolde, 10. Seiltänzer, 7. Teheran, 18. Efendi.— ank ann ant 2 1 1 2 ist noch kein 0 eister vom Imme gefallen. hö ddi d d Waagerecht 5 wärmendes Klei- Mart, 9. Gefäß, 13. Blütenſtrauch, 14. Klei⸗— Ane ven Bt dungsſtück, 6. weiblicher Vorname, 10. dungsſtück, 18. männlicher Vorname, 19. eif ein end enm ens männlicher Vorname, 11. Teil der Eiſen⸗ Fruchtart, 21. Kleidungsart, 22. verein⸗ L O M E bahnanlage, 12. Sporenpflanze, 15. Blume, barte Zeit, 26. Schornſtein, 27. Zahl. ern 5 K 16. Nachbarſtadt von Hamburg, 17. Teil 1 3 der Wanduhr, 20. Stadt an der Adria, 22. Geſucht werden: e— N E U N Rückſtand beim Keltern, 23. Fluß in Aſien, 1. Blumenbehälter„. 27, 4, 5, 2 kann lei mit nen 2 24. Gebißſtange bei Pferden, 25. Farbe, 2. Taufzeuge 17, 6, 20, 10 SI 28. Laubbaum, 29. Blume. 3. Teil des Geſichts 7715, 11 28 nur rgr sch 2 Senkrecht: 1. Gewäſſer, 2. Stadt in 4. Erquickung... 3, 16, 1, 28 9 L G A Böhmen, 3. Teil des Stiefels, 4. Merkbuch, 5. Teil der Woche 21, 18, 25 sic ver 7. Stadt in Frankreich, 8. Stadt in der 6. Ferment„ 20, 23, 19 60 E INS Die Käſtchen ſind derart zu ordnen, daß Zwei weibliche Vornamen . 8 5 5 e nacheinander geleſen einen Spruch er⸗ X N Drei X rätſelhaft gedichtet Ein Wort und zwei Bedeutungen 5 2 Pet mit 5 9 A B E N PD Wenn ſich ein Borſtentier gewendet, 12345 6— Südfrucht und Farbe letzten Käſtchen. R E I S E Hat uns der Weinſtock Frucht geſpendet. 2 ö l 4 5 10 97 5 in i Ein Frauenberuf iſt zu ſuchen EN. 1. Am Anfang iſt es nicht e 2345 5 Thealerplag in! 4 I. E Am Ende fließt es plätſchernd fort. 1 a n 3 N Im Ganzen wohnen Volksgenoſſen, l 3 5 bar 3 Trine Kärrdin gen Danach wollen wir leben Es iſt am Main ein großer Ort. 2135 Ble Wenn die Buchſtahen bes f der rich⸗ 5— ar ne dn en. Wird kleines„ü“ zum„i“ gemacht, 5 62—Wurfſpie tig geordnet werden, ergibt ſich der Beruf Nur frisch und frötoefhl Wird hoher Adel überdacht. 5623 Stadt in Thüringen dieſer Frau. i ad alles ist wiede Bulieb gesungen. und alles ist wieder gut wenn Frau Neu⸗ mann ſich einen neuen Hut kaufen will, muß ihr Mann „Kind, kauf dir den“, ſagt er, als ſie vor einem Schau⸗ „Ach nein, den trägt ja kein „Aber dieſer kleine hier— „Aber Männe, ſowas trägt „Elſe, wie alt iſt jemand, der Achtzehnhundertneunund⸗ e een N 1 ö it i 0 ane nil be ufgen ubm Sterne füt NN,, Eich termant wit ent nigen! ier 9 eh, o ilegen, gen. dee 9 den den ſhffenh fab ſind len 9 ut . Mann . gagt 2 Shu, ˖ I lein iet— 15 a5 trägt lend, kunund⸗ er eine met) u mir itten) r friſh nmel) in der junge ange⸗ o doch Onkel icherlich wollen Sie. Der Wunſch danach, ſein Kleid durch eine perſönlich ausgeführte Stickerei aus der Maſſe herauszuheben und ihm den Wert eines Einzelſtücks zu geben, iſt ja heute unter den Frauen groß. Im allgemeinen findet man mehr Stickvorlagen für ſommerliche Kleider. Aber die Herbſtmode hat zur Freude aller handarbeitenden Frauen dies⸗ mal beſtickte Kleider auch in ihr Programm für dunkle Seidenkleider und flotte Bluſen mit aufgenommen. Daher fehlt es nicht an Anregungen. So zeigen ſchwarze und marineblaue Nachmtittagskleider auf ihren langen Armeln weiße oder goldene Stickereifiguren in Form von Sternen und Strahlenſcheinen. Sie ſind in einer ſehr ſchnell von der Hand gehenden Spann⸗ ſtichſtickerei mit Filofloſſeſeide oder Metallfaden ausgeführt. Kleine Abendkleider, nicht lang, ſondern nur halblang nach der neuſten Vorſchrift, ſchmückt auf der Tunika ihres Rockes drei⸗ eckig hochſtrebende Stickerei. Den Grund füllen hier ebenfalls Spannſtiche während die Blumen⸗ zeichnung ſelbſt ausgeſpart wurde. Gleiche Stickerei ſitzt als Achſelſtück auf den kurzen Bauſch⸗ ärmeln. In den meiſten Fällen wird die Stickerei vor dem Zuſammennähen des Kleides auf den ingeſchnittenen Stoffteilen ausgeführt. Wenn eine Stickerei aber, wie bei der Rocktunika, über die Nähte fortgeht, dann iſt natürlich zuerſt dieſe Naht zu machen, und das Bügeleiſen muß zum Ausplätten in Aktion treten, ehe die fleißige Stickerin ihr Verſchönerungswerk beginnen darf. Zieht der Stoff ſich beim Sticken ein wenig kraus? Keine Bange, auch hier hilft unſer Freund das Bügeleiſen. Vorſichtig wird von links nach Fertigſtellung der Stickerei übergebügelt. An dem marine Seiden⸗ Heid ſind die Armel weiß beſtickt. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 7276 Ein eingeſticktes Monogramm gibt der Bluſe mit dem Schal⸗ ende Einzelwert. Ullſtein⸗ Schnittmuſter B 2181 Eine plaſtiſche Stickerei, die wie Knöpfe wirkt, ziert das lila Wollkleid. Ullſtein⸗Schnitt K 7249 — Kleines Abendkleid aus Seide, N an der Tunika und den kur⸗ zen Armeln beſtickt. Ullſtein⸗ Schnittmuſter K 275 Rechts: Zwet Bluſen in der beliebten Ruſſenart mit verſchiedenem Armel⸗ ſchnitt. Wer die Borten nicht ſelbſt ſticken will, nimmt Borte. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter B 2179 und B 2198, Borte dazu H 6577 fertig käufliche Manche Stoffe vertragen dabei ſogar ein leichtes An; feuchten. Holt man im Sommer hauptſächlich kunſt, gewerbliche und volkskunſtartige Muſter heran, ſind die Stickereien der Winterkleider mehr modiſch beeinflußt Wie Knöpfe ſehen plaſtiſche Stickereikreiſe rechts und links neben dem Vorderſchluß eines lila Wollkleides aus Neugierig wendet man das Kleid, um hinter das Ge⸗ heimnis dieſer plaſtiſchen Wirkung zu kommen. Und da entdeckt man, daß untergelegte Wattelineſtückchen die Täuſchung bewerkſtelligt haben. Hübſche Erfolge laſſen ſich mit buntgeſtickten Borten erzielen. Auf modiſchen Kleidern ebenſo wie auf Bluſen im Ruſſenſtil. Jugend hat eine beſondere Vorliebe für ſie. Wem das Sticken zu mühſelig iſt, der findet fertig käufliche Borten in einſchlägigen Geſchäften. Mehr Wert hat allerdings ſelbſteingearbeitete Stickerei. Alle ornamentalen Muſter in Kreuzſtichtechnik oder Platt⸗ ſtichſtickerei von 2-4 m Breite können dazu verwendet werden. Viel Spaß macht es, durch ein Monogramm das Beſitzverhältnis ſeiner Sachen klarzuſtellen. Es gibt Monogramm ⸗Fanatikerinnen, die jedes Stück, deſſen ſie habhaft werden, mit den Anfangsbuchſtaben ihres Namens kennzeichnen. Ihnen ſei der Vorſchlag einer Bluſe mit dem Monogramm auf dem Schalende gewidmet. M. Cl. Die Borten des Jungmädchen⸗ leides kann man ſelbſt ſticken— oder fertig kaufen. Ullſtein⸗ Schnittmuſter B-F 2405 Pelzgarnierungen auf dem Winkermankel Sich für einen Stoff oder Schnitt zum Win⸗ termantel zu entſcheiden, iſt recht einfach, weil wir entweder einen Mantel, den wir täglich tragen wollen oder einen„beſſeren“ brauchen. Einer von beiden wird wohl noch vorhanden ſein, ſo daß wir uns jetzt einen eleganteren zulegen, und den älteren nur auftragen kön⸗ nen. Die Wahl der Farbe und Stoffart hängt von den zur Verfügung ſtehenden oder anzu⸗ ſchaffenden Kleidern ab. Für den Nachmit⸗ tag ſind Farbenübereinſtimmungen ebenſo mo⸗ dern wie Farbengegenſätze. Da wir jedoch bei der Ueberkleidung gerne auf eine gewiſſe Neu⸗ tralität ſehen, damit ſie zu allen paßt, wer⸗ den ein mittelfarbenes Grau, dunkelblau, manchmal mit kleinen grauen Haareffekten, jedoch ohne eigentliches Muſter, grün und braun am eheſten in Frage kommen, und dann natürlich das beliebte Schwarz, das durch ver⸗ ſchiedenartige Oberflächengeſtaltung noch reiz⸗ voller als bisher wird. Dünne, weiche Woll⸗ ſtoffe find für den Wintermantel faſt modiſche Vorausſetzung, alſo werden wir manchmal ein Zwiſchenfutter brauchen, wenn wir darin windfeſt gekleidet ſein wollen. Es gibt glatte Mantelformen und andere mit betonter Taille und unten glockiger Weite. Den letz⸗ teren iſt die ſtärkſte Modebetonung eigen, und man wird ſich vor der Entſcheidung darüber klar ſein müſſen. Neutral und ſtets gut iſt der Schneiderſtil mit und ohne Glockenform, der nur in korrekter Ausarbeitung zur Geltung kommt. Keulige Aermel brauchen nicht über⸗ trieben abſtehend zu ſein, ſie werden ſogar in nur wenig Andeutung am vorteilhafteſten klei⸗ den. Wintermäntel mit tiefem Ausſchnitt, de ren Wirkung unbedingt vom Schal mit ab⸗ hängt, gibt es diesmal kaum noch, dagegen ißt die betonte Taille, die zum richtigen Sitz, einen noch höher gelegenen Knopf braucht. Ein Gürtel muß zum Schnitt paſſen und iſt zu an ⸗ liegenden Mänteln nicht erforderlich. Seinen zweckbeſtimmenden Eindruck bekommt der Wintermantel durch den Pelzausputz. Die Schalkragen, die immer kleidſam ſind, werden aus kurzgeſchorenem Fell und meiſtens nur anknöpfbar gearbeitet, damit man edlere Felle verwenden und ſie auch zu anderen Hüllen tra⸗ gen kann. Am ſchönſten ſind, da alle Pelze weich verarbeitet werden, auswechſelbare hohe, mit Schleifen oder Jabots ausgeſtattete Gar⸗ nituren mit paſſendem Muff. Schlanke Schnei⸗ dermäntel gibt es in beſonders ſchönen Mo⸗ dellen mit Pelzärmeln und nur einem kleinen die Tages- und Abendfriſur Man unterſcheidet heute zwiſchen Tages⸗ und Abendfriſur, weil man den Stimmen, die be⸗ haupten, daß die Schlichtheit der Tagesfriſur einer Uebertreibung an Locken und Löckchen vor⸗ zuziehen ſei, nicht Unrecht geben kann. So rundet die einfache oder die doppelte Nacken⸗ rolle das Haar bis zu ſeinem Stirnanſatz ein und erſetzt den früheren Knoten; das übrige Haar bleibt möglichſt glatt und ſchön geordnet. Unter den modernen Hütchen ſchaut dieſe mo⸗ diſche Rolle hervor und wirkt als Haarabſchluß „neu“ und geſchmackvoll, letzteres aber nur dann, wenn das Eindrehen der das Haupt wie einen Halbkranz umſchließenden Rolle peinlich gemacht worden iſt; denn beſonders unſchön ſehen gerade hierbei wilde Haare aus, die als „zu kurz befunden“ unordentlich herumflattern, und den Eindruck der ſchlichten Tracht verder⸗ ben, ſie müſſen entfernt werden. Die Lockentrachten nehmen die verſchiedenſten Formen an. Weiblichkeit heißt noch immer das Gebot der Stunde, Eigenprägung aber will da⸗ bei nicht außer acht gelaſſen werden. Ein Locken⸗ einem gewiſſen Grade nach der Geſamterſchei⸗ deren Weſtenteil. Hierzu laſſen ſich alle kurz- nung abſtimmen. Zu lebhaften Frauen mit haarigen Felle, und natürlich auch Reſte, ver- ſprechenden Zügen paßt die gelockerte, weiche wenden. Kleine Umlegekragen mit paſſenden Haartracht, zu ruhigen Geſichtern und ſparſa⸗ Pelzrevers geben jedem Mantel eine nicht zu men Geſten die ſchlichte, enganliegende Scheitel⸗ unterſchätzende jugendliche Note. Am verbrei⸗ rolle, zu dem bildmäßig wirkenden ſchönen Ge⸗ teſten iſt dazu Lammfell. Seal⸗Kanin oder ſicht die hängenden Locken. Erlaubt iſt alles, Maulwurf. Zu Mänteln mit kleinem Stoff⸗ was ſchön und gepflegt ausſieht. ſtehkragen oder dicht am Halſe ohne Kragen e eee ſchließend, trägt man en den 9 05 len Pelzſchal, der vorn oder ſeitlich geknotet 1 60 wird. Elegante Mäntel für den Nachmittag die Pflege det aul haben manchmal nur unten einen Pelzſaum, Um unſere Haut geſund zu erhalten, iſt in und ein paſſendes Müffchen ſorgt dann für erſter Linie Sauherkeit notwendig, und ferner muß unnötiges Reizen der Haut, es ſei auf phyſiſche oder chemiſche Weiſe, vermieden wer⸗ den. Was das Waſchen anlangt, ſo gibt es modiſche Vervollkommnung. mkk. Menſchen, die eine ſo zarte Haut haben, daß öfteres Waſchen hier verfehlt iſt. Die meiſten kopf kann auch zu üppig wirken und ein breites Menſchen aber beſitzen eine Haut, die das Wa⸗ Geſicht noch mehr verbreitern. Die Fülle muß ſchen ſehr gut vertragen kann. Dieſenigen je⸗ hier gemindert werden, wenn es der Kopf ver⸗ doch, die nur Goldereme oder eine andere Creme langt, oder der Haarſchnitt muß ſo ſein, daß benutzen, werden nie eine ſchöne Haut haben. ſich die Locken ihm anpaſſen können und„Sitz“ Um dem vorzubeugen, daß ſich in den Poren verraten. Schmale Köpfchen können die Lok⸗ und Falten der Haut Staub uſw. anſammelt, kenmode gut mitmachen und ausgiebig und ab⸗ muß man ſich wenigſtens einmal täglich mit wechflungsreich davon Gebrauch machen. Ein⸗ Seife und lauwarmem Waſſer waſchen. Zum Pelzſtehkragen oder einem eingearbeiteten vor⸗ ſeitige Locken wollen das glatte Gegenüber be⸗ tonen, gegenſätzlich eingedrehte Lockenpartien können die Form eines Geſichtes herausheben. Auch die Frauen mit markanten Zügen ſind heute bemüht, ihrem Geſicht einen weichen, lie⸗ benswürdigen Ausdruck zu geben, um fraulich zu wirken. Bei dem ſportlichen Tageskleid ver⸗ zichtet man auf ein„Zuviel“, dafür kann man im angezogenen Nachmittagskleide und noch beſſer am Abend die ganze frauliche Anmut der reichen Haarmode entfalten. In der Tat ſind die Locken, wenn ſie dem„Typ“ entſpre⸗ chend gewählt werden, ſehr kleidſam; ſie kön⸗ nen Unregelmäßigkeiten mildern, Beſonderhei— ten betonen, Unzulänglichkeiten verbeſſern. Im übrigen ſoll man die Haartracht nicht nur nach der Geſichtsform herrichten, ſondern bis zu e e 1 Abtrocknen benutzt man ein rauhes Handtuch. Nach jedem Waſchen ſoll man mit kaltem Waſ⸗ ſer nachſpülen. Iſt die Haut ſehr empfindlich, ſo kann man lauwarmes Waſſer dazu benutzen. Die Benutzung guter Seife iſt von beſon⸗ derer Wichtigkeit bei der täglichen Pflege der Haut. Unter guter Seife verſteht man eine Seife, die aus gutem Material hergeſtellt iſt. Sie kann zuſammengeſetzt ſein aus Pflanzen⸗ oder tieriſchen Fetten. Beide Zuſammenſetzun⸗ gen ſind gut, ſolange die Fette nicht ranzie ſind. Eine Frau mit einer ſehr zarten Hau darf keine Seife benutzen, die ſtark ſchäumt. Die ſtarkſchäumenden Seifen ſind meiſt aus Kokosöl hergeſtellt, und dieſes Oel wirkt reiz⸗ bar auf manche zarte Haut. Gegen farbige oder parfümierte Seifen iſt nichts einzuwenden, wenn ſie aus guten Grundſtoffen beſtehen. e ee Cn Nad flit Unfug mit Namen Es iſt nicht gleichgültig, wie ein Menſch heißt. Auch der Vorname iſt von großer Be⸗ deutung. Das ſollten die Eltern bei der Namensgebung ihres Kindes bedenken. Nicht menſchliche Eitelkeit darf mitſprechen oder der Wunſch und die Hoffnung, die Entwicklung des Kindes durch den Namen beeinfluſſen zu können. Das Schickſal kann ſehr grauſam ſein und gerade demjenigen gegenüber, deſſen Name zu allen Hoff⸗ nungen berechtigt, zeigt es ſeine Tücken. Eine Mutter, deren höchſter Wunſch darin beſtand, daß ihre Tochter, da ſie ſelbſt klein und unanſehnlich war, eine ſtrahlende Schönheit wird und ihr den Namen Brünhilt gab, hat ihr damit eine ſchwere Belaſtung auf den Lebensweg gegeben. Brünhilt war klein und häßlich und ſtand noch hinter den Ausmaßen der Mutter zurück. Wie ein Peitſchenſchlag traf ſie es, wenn man ſie rief. Einſichtige Menſchen haben mit vie⸗ ler Mühe erſt ſpater die Mutter überreden können, das Mädchen Hilde zu rufen. Und Hilde verlor nach und nach ihr verſchüch⸗ tertes Weſen. Eine andere Mutter mit anſehnlicher Größe und Fülle wollte eben⸗ falls Schickſal für ihre Tochter ſpielen und ſie durch den eingetragenen Namen Elfi klein, zart und zierlich werden laſſen. Das Elfenkind entwickelte ſich zum Hohn zu einem ſchweren großen Menſchen. Ich kenne einen Siegfried, der nichts von ſeinem ſtrahlenden Vorbild ſein eigen nennt, eine Ingrid gleicht einer Carmen mit ſchwar⸗ zem Haar, dunkler Haut und glühenden dunklen Augen. Meiſt ſind die Mütter am Namen des Kindes„ſchuldig“. Schon vor der Geburt laſſen ſie in ihrer Phantaſie Namen ent⸗ ſtehen und der Vater, beglückt über den kleinen Erdenbürger, gibt nach. Dieſes Nachgeben bei einer ſo einſchneidenden An⸗ gelegenheit hat oft grauſame Folgen. Mütter, ſeid vernünftig und gebt Eurem Kinde einfache deutſche Namen, die nicht als Ballaſt das ganze Leben hindurch den h Menſchen behindern. Es gibt deren ſo ſchöne und viele. Marie iſt ein ſchönerer Name für ein Mädchen, das an der Näh⸗ A maſchine ſitzt und ganz ſchlicht und einfach ſein Leben verbringt, als Edeltraut oder Ingeborg. Auch Karl und Martin haben einen ſchöneren Klang als Harald und Innozenz für Menſchen der heutigen Zeit. Seid Euch der Verantwortung bewußt, die Ihr Euch durch unrichtige Namensgebung aufladet. Macht Euch auch frei von augen⸗ blicklichen Modenamen der Filmlieblinge. Oder aber ſchlagt nicht ins Gegenteil um und ſucht in der bibliſchen Geſchichte nach einem Namen für Euer Kind. Seid na⸗ türlich und vernünftig! Und dann noch eins. Entſtellt die Na⸗ men nicht durch Verzärtelungen. Beim Kleinkinde wirkt es lieb und paſſend. Aber zumeiſt wird der richtige Zeitpunkt über⸗ ſchritten und der erwachſene Sohn muß ſich häufig noch Bubi und die Tochter Mädi gefallen laſſen, obwohl ihr Aeußeres nicht zu den Verzärtelungen paßt. Schlechte Angewohnheiten Kindern verbietet man das Fratzenſchnei⸗ den, Kindern verbietet man die ſchlechte haltung beim Sitzen, das über die große Zehe laufen, das Schlenkern mit den Ar⸗ men und noch ſo vieles andere. Warum verbietet man das den Erwachſenen nicht? Niemand gebietet uns Einhalt. Alſo wol⸗ len wir es hier verſuchen und einmal dar⸗ auf hinweiſen, wie häßlich es wirkt, wenn die Frau die Schultern hängen läßt und— verzeihen Sie— den Bauch vorſtreckt. Um dieſe Haltung hervorzubringen, iſt es not⸗ wendig, in der Taille einzuknicken. Das iſt ſehr ſchädlich und unſchön. Achten wir alſo darauf, daß es nicht wieder vorkommt. Wie gefällt es Ihnen, wenn man einer rau das Denken anſieht? Sie zieht da⸗ ei die Augenbrauen zuſammen und zwar ſo ſtark, daß ſich eine tiefe Furche bildet, ſie ieht die Stirne in die Höhe, daß tiefe uerfalten ſich einkerben, oder aber ſie läßt mit einer Virtuoſität die Mundwinkel nach unten gleiten, daß man glaubt, dies ſei ihre einzige Beſchäftigung. Dieſe Art von „denkenden“ Frauen werden ſehr bald häß⸗ lich. Man kann auch ohne äußere Anzei⸗ chen denken. Eine andere Untugend iſt, beim Leſen, beim Gemüſeputzen oder Mäſchebügeln, bei Handarbeiten das Kinn auf den Hals oder die Bruſt zu drücken. Das Doppelkinn wird nicht lange ausblei⸗ ben oder, was noch unſchöner iſt, das Kinn mit den Hängefalten. Auch das Verziehen des Mundes iſt ein Kapitel für ſich. Setzen Sie ſich einmal beim Eſſen oder bei einer Unterhaltung ſo, daß Sie einen Spiegel vor ſich haben. Sie werden Wunder er⸗ leben. Solche Verrenkungen trauen Sie Ihrem Geſichte gar nicht zu, wenn Sie ſie jetzt ſehen. Die ſchlechten Angewohn⸗ heiten müſſen alſo recht, recht bald abgewöhnt werden, wenn wir ein anzie⸗ hendes liebenswertes Geſicht behalten wollen. Kleines Kapifel: Aberglauben Viele Frauen huldigen in einer Weiſe dem Aberglauben, daß ſie ſich das Leben zur Hölle machen. Sie kehren nicht um, weil ſie meinen, dadurch auf ihrem Wege Unglück zu haben, ſie unternehmen nichts am Freitag, ſie ſteigen in keine Straßenbahn, die die Zahl 13 in ihrer Wagennummer enthält, ſie wittern Pech, wenn das rechte Ohr klingt oder die linke Handfläche juckt. Der unſinnigſte Aber⸗ laube iſt aber wohl mit dem Ehering ver⸗ nüpft. Wenn man ihn abnimmt, auch nur 80 einen Augenblick, ſo zerſtört es die Ehe. Vor einigen Tagen ſuchte in einer Groß⸗ ſtadt eine ältere Dame von rieſigen Aus⸗ maßen einen Juwelier auf und hielt ihm verzweifelt ihre Rechte hin. Die Hand war ſtark verfettet und der Ring ſchnitt tief in das Fleiſch ein. Sie jammerte, daß der Ring ihr ſeit Monaten ſtarke Schmer⸗ zen verurſache und nun zu einer Entzün⸗ dung 1 805 habe. Und dann ſchluchzte ſie zum Steinerweichen. Der Ring dürfe doch nicht entfernt werden, denn ſonſt würde das Unglück für ihre Ehe, die 30 Jahre ſo gut gehalten habe, bringen. Mit großer Ueberredungskunſt mußte ihr der Juwe⸗ lier auseinanderſetzen, daß das Unglück für ſie viel ſchlimmer werden würde, wenn die rechte Hand unfähig zur Betätigung werde. Er ſchnitt ihr dann den Ehering auf und ſchickte die Frau zum Arzt, nicht ohne ihr zu verſichern, daß er beim Erwei⸗ tern des Ringes neues Glück hineinſchmie⸗ den werde. Das iſt wieder ein Beweis, daß Aber⸗ glauben oft nicht Unglück verhüten, ſon⸗ dern herbeiführen kann. ILL Sechs verschiedene Garnituren für ein und dasselbe schwarze Kleid Geschickte Frauen, deren Portemonnaie mit ihren Wünschen nicht recht in Einklang zu bringen ist, können sich aus einem Kleid sechs verschiedene machen. Sie brauchen dazu nur die Garnierung zu verändern. Nachstehend ein Beispiel dafür: Zelchnung Kleßlleh M 1. Umgeschlagenes Plastron aus hellblauem, plis. Schwarzes Satinband an Kragen und Taille. Passende Stulpen. 2. Garnierung aus weiſler getollter Seide. erader Kragen und Doppel- Jabot, das bis zur Taille herabgeht. Schwarze Samtschleifen. der über den Schultern gekraust ist. Kleine Samtschleifen. nen: siertem, römischem Crepe. 3. Halsumrahmung aus lila Seidensamt. Passende Stulpen. 4. Goldene Cellophantressen werden von grünen Lackmotiven gehalten. Grüne Armbänder mit goldenen Cellophanfransen. 5. Grolles rundes Jabot aus rosa Faille, das innen auf ein schmales Band gekraust ist. 6. Kragen und Gürteltasche aus farbigem, ausge- schnittenem und gestepptem Leder. Unreinen Teint kann man leicht beſeiti⸗ gen, wenn er nicht als Urſache eine Blut⸗ erkrankung hat, die dann nur vom Arzt zu heilen iſt. Man lege eine Paſte auf, die man folgendermaßen herſtellt: Man verrühre zwei Löffel Hafermehl mit vier Löffeln Glyzerin und zwei Löffeln Kamp⸗ ferwaſſer zu einem dicken Brei, den man auf das Geſicht legt und zwanzig Minuten darauf beläßt. Sodbrennen, das durch Abſonderung der Salzſäure von den Saftdrüſen der Magen⸗ ſchleimhaut verurſacht wird, iſt eine unan⸗ genehme, ja krankhafte Eigenſchaft. Man darf Sodbrennen nicht gleichgültig behan⸗ deln, ſondern muß bei der Nahrungsauf⸗ nahme darauf Rückſicht nehmen. Man darf alſo die Saftdrüſen nicht reizen. Das ver⸗ hindert man, wenn man auf ſtarkgewürzte und ſtark fette Speiſen verzichtet, wenn man das Eſſen ſehr klein kaut und nicht raucht. Es gibt ſehr viele Linderungsmittel gegen Sodbrennen, beiſpielsweiſe Natron, ein Stück Trockenbrot, eine halbe Schote Jo⸗ hannesbrot, auch ein Glas Milch. Wird Sodbrennen chroniſch oder wiederholt es ſich häufig, muß man ſich vom Arzt eine Diät verſchreiben laſſen, überhaupt ärzt⸗ liche Behandlung aufnehmen. Die Wolle-Epidemie Im Herbſt bricht unter den Frauen faſt immer eine Strick⸗Epidemie aus. Wir wol⸗ len hier wirklich nicht gegen die Wolle re⸗ den, aus der man ſo reizende wärmende Kleidungsſtücke herſtellen kann— nur ge⸗ gen die Uebertreibungen wollen wir ein bißchen hetzen. Frau Lehmann hat ſich einen Pullover geſtrickt. Sie überlegt, daß ein Mützchen in den gleichen Farben auch nicht ſchlecht wäre. And weil von dem Mützchen noch ein wenig Wolle übrig bleibt, iſt man doch geradezu„moraliſch gezwun⸗ gen“, auch noch einen Schal zu fabrizieren. Allerdings ſtellt ſich nachher her⸗ aus, daß es für den Schal mit der vorhandenen Wolle doch nicht mehr ganz ſo reicht, wie man's gedacht hat, und nun muß frei⸗ lich neue Wolle gekauft werden, und dabei entdeckt man ein Orange— und wenn man fetzt das Orange zu dem Blau⸗Grün⸗ Gelb hinzunimmt— oh— das gibt prachtvolle, aparte Hand⸗ ſchuhe! Aber Handſchuhe ohne die gleichfarbigen Socken ſind na⸗ türlich nur eine halbe Sache, alſo ſchnell nochmal Blau⸗Grün⸗Gelb nachgekauft— und nachher hat man wieder ſo viel Blau⸗Grün⸗ Gelb übrig, daß man es am ge⸗ ſcheiteſten in einem Teewärmer verhäkelt. Ja,— alſo wird der Teewär⸗ mer Grün⸗Braun⸗Orange— aber nun erbarmt einen der Strang Blau und Gelb, der umherliegt. Wenn man dazu noch ein kleines bißchen Schwarz kaufte, gäbe es — was nun mal gleich? Ach— eine Mütze, Mützen kann man immer gebrauchen! Aber Mützen ohne Schal. und ſo fort, ſiehe oben. Bitte, nicht alles aus Wolle. Bitte auch mal irgend etwas an der Garnitur unſerer Kleider aus Spitzen, aus Seide, aus Band. Bitte nicht nur Pullover — auch mal eine hübſche, ſport⸗ liche Bluſe. Und wenn ſchon durchaus„nur Wolle“— dann bitte nicht zu bunt. Es gibt Far⸗ ben, die ſich wirklich nicht ver⸗ tragen, auch wenn man ihnen noch ſo gut zuredet. Und außerdem: Sie ſind blond, und die Sonne hat Sie leicht gebräunt— hüten Sie ſich alſo vor Rot oder Rötlich⸗Oran⸗ ge, meiden Sie auch gewiſſe Beige⸗Töne und gelbe, ſofern ſie nicht ſehr grell ſind. Und Sie, kleines Fräulein? Laſſen Sie trotz Ihrer ſchwarzen Haare ru⸗ hig ab vom Gelb. Befreunden Sie ſich mal mit ſanfteren Tö⸗ roſtbraun, ſchokoladen⸗ braun, blaugrün. Nicht immer ſo kraß drauflos: ſchwarz gegen grasgrün, ſchwarz gegen knallrot. Und wenn ich allen verehrli⸗ chen Wolle⸗Wandelnden einen gu⸗ ten Rat mit auf den Weg geben darf: Nicht die Maſſe der Woll⸗ Kleiner ſachen und nicht das lauteſte Geſchrei der 7 entſcheidet für Ihren guten Ge⸗ chmack, ſondern nur eins: daß jedes Stück ganz genau für Ihre Perſon nicht nur ge⸗ macht— ſondern erfunden zu ſein ſcheint! Schlagſahne⸗Erſatz. Bei unverhofftem Beſuch, dem man zum Kaffee und Kuchen Schlagſahne bieten will und keine zur Hand hat, begnügt man ſich mit einem Sahne⸗ erſatz, der namentlich auf Kuchen ſehr gut ſchmeckt. Man ſchneidet eine Banane in feine Scheibchen und vermiſcht ſie mit einem Eiweiß. Man ſchlägt dies ſo lange mit ein iger bis es eine zarte Creme wird. Bei Puddingbereitung muß man darauf achten, daß die Form gut mit Butter aus⸗ geſtrichen iſt. Der Deckel darf dabei nicht vergeſſen werden. Nach dem Ausbuttern iſt ſie mit geriebenen Semmeln, Puder⸗ zucker oder Paniermehl einzuſtreuen. Das Waſſerbad, in dem der Pudding gekocht wird, muß andauernd im Kochen ſein. Das Waſſer darf die Puddingform nicht be⸗ decken, ſondern muß mindeſtens zwei 1 71 ger breit unter dem Rande der Form ſtehen. Aprikoſenmus iſt eine ſehr beliebte Ab⸗ wechſlung in der Reihe der Kompotte. Man weicht die getrockneten Aprikoſen des Abends in Waſſer ein. Am anderen Ta legt man die ausgequollenen Früchte au ein Sieb und läßt ſie abtropfen. Sie wer⸗ den dann mit Zucker zu einem dicken Brei eingekocht, durch ein Sieb geſtrichen und kalt gereicht. Mit geſchälten geſpaltenen Mandeln werden ſie auf den Tiſch gebracht. Zähes Fleiſch wird weich, wenn man zu dem kochenden Fleiſch ein ganz klein wenig Natron zufügt. Uebriggebliebene Eidotter halten ſich lange, wenn man ſie in einem Schälchen mit kaltem Waſſer aufbewahrt. Nach der Wäſche von Seidenſtrümpfen fügt man dem letzten Spülwaſſer ein wenig Eſſig bei. Das klärt die Farbe und ent⸗ fernt alle Seifenreſte. eee Melonen⸗Delikateſſen g Nur zögernd bringen die Hausfrauen Me⸗ lonen auf den Tiſch. Die meiſten wiſſen nichts Rechtes mit ihnen anzufangen. Sie behandeln ſie einfach wie Kürbiſſe, da die Melone eine Kürbispflanze iſt, die zum größten Teil aus Waſſer beſteht. Sie wird wohl eingemacht, einmal ſüß als Kompott und einmal ſauer als Salat. Damit iſt das Melonenprogramm er⸗ ledigt. Man muß den Melonen erſt den rich⸗ tigen Geſchmack abgewinnen, ehe man ſich zu ihnen bekennt. Und vor allem, man muß ſie zu bereiten wiſſen. Daß ſie ſich zum Roheſſen als Frucht eignen und als köſtliche Erfriſchung dienen, wollen viele nicht anerkennen. Man muß die. Länder als Vorbild für Me⸗ loneneſſen anſehen. Am beſten und ſchmackhafteſten ſind die Cantaloupe⸗Melonen, am billigſten und ſaf⸗ tigſten die dunkelgrün glänzenden Waſſer⸗ 5 die ein köſtliches rotes Fruchtfleiſch aben. „Bei uns in Deutſchland reicht man ſehr häu⸗ fig Melonen mit den verſchiedenſten Füllungen als Vorſpeiſe oder Nachſpeiſe. Man benutzt die Melonen oft als Schale für ſchmackhafte Leckerbiſſen. In dieſem Falle darf die Me⸗ lone nicht geſchält werden. Der Deckel wird abgeſchnitten und das weiche Innere und die Kerne mit einem ſilbernen Löffel heraus⸗ gehoben. Dann—— man vorſichtig einen Teil des Fruchtfleiſches heraus, das dann für die Speiſe mit verwendet wird. Melonen⸗Süßſpeiſen. In die gutvorbereitete Melone füllt man in feine Scheiben geſchnit⸗ tene geſchälte Pfirſiche, Birnen, Pflaumen und Fruchtfleiſch der Melone, zuckert alles gut mit Puderzucker ein und beſpritzt den Fruchtſalat mit Rum oder Maraſchino. Obenauf legt man den Deckel der Melone und ſtellt ſie auf Eis, gut gekühlt wird ſie dann gereicht.— Ein an⸗ deres Rezept: Melonenſchnitten werden mit Zucker und Rum benetzt, nachdem ſie vorher geſchält und von den Kernen befreit ſind. Sie werden dann mit Schlagſahne, der man ge⸗ riebene Mandeln oder Nüſſe beigefügt hat, garniert und angerichtet. Pikante Melonenſpeiſe. In die ausgehöhlte Melone wird folgende Füllung gelegt: Harte Tomaten werden abgezogen und in feine Schei⸗ ben geſchnitten. Die 17 Menge Melonen⸗ fleiſch wird daruntergemiſcht und mit feinen gewiegten Kräutern dier Ae Dann wird das ganze in eine recht dicke Mayonnaiſe gegeben und in die Melone gefüllt und gekühlt gereicht. S, Kleine, grüne Melonen, gut geſchält, einige Minuten in kochendes Salzwaſſer gelegt, hal⸗ bie t und ausgehöhlt. Friſche Steinpilze oder Champignons, etwas zerkleinert, werden in Butter weichgedünſtet, mit Peterſilie und klei⸗ nen Butterflöckchen in die warmgeſtellten Me⸗ lonenhälften gefüllt und ſo angerichtet. Man kann die Pilzfüllung zuvor mit einer Mehl⸗ ſchwitze etwas binden. Melonenwaſſer. Das Fruchtfleiſch einer Melone wird durch ein Sieb getrieben und mit kochendem Zuckerſyrup und dem Saft einer Zitrone 5 Nach dem Erkalten miſcht man zwei Fla chen Selterwaſſer darunter und reicht es eisgekühlt. WN! Barn flieher Nac Echul 0 ktbitte Nau Cob bet N Tut Word 0 Rech 10 K 9 Fri * — D 5 . e — eee eee —.— G * N a 5 Tägliche Unterhaltungsbeilage f f der„Viernheimer Volkszeitung Der mann im Havelock Kriminalroman von Hans Hlrthammer 15. Fortſetzung „Sinelatr Barnay?“ tönte es Überraccht zurück.„Na⸗ türlich kennen wir ihn! Ein alter Freund! Wie kom⸗ men Sie auf den?“ „Wollen Sie mir die betreffenden Akten herüber⸗ ſchicken? Ich möchte ſie mir gern einmal anſehen!“ „Alſo im Ernſt, Miſter Friend! Haben Sie etwa eine Spur von ihm gefunden? Herrgott, wenn man den Kerl mal erwiſchen könnte! Das iſt nämli einer von den fang roßen Halunken. Seit zwanzig Jahren iſt Scot⸗ nd Hard hinter ihm her.“ Joe Friend verzog die Lippen.„Nun, im Vertrauen, Herr Kollege: Ich glaube, Sie werden die Akten Barnay noch heute mit dem Vermerk„Erledigt“ ins Archiv ein⸗ reihen können.“ „Sie— ſcherzen, Miſter Friend!“ „Oh, ich denke nicht daran. Sinclair Barnay iſt heute nacht ermordet worden. Der— Mann im Havelock hat ihn zur Strecke gebracht!“ „Das iſt ja——“ Der Satz blieb unbeendet, denn der Archivbeamte hängte in ſeiner Aufregung ein, ohne fertigzuſprechen. Wenige Minuten ſpäter war Joe Friend im Beſitz der Polizeiprotokolle, die ſich mit dem Raubmörder Sinclair Barnay beſchäftigten. Er ſchlug den Deckel auf und machte ſich an die Lektüre. Der erſte Bericht trug das Datum des 7. April 1909 und behandelte einen Scheckbetrug. Es folgten Berichte über Hochſtapeleien, dann über einen Raubmord ferner über eine ganze Reihe von n Niemals hatte man des Verbrechers habhaft werden können. Eines der letzten Dokumente trug das Datum des 24. Juli 1913 und hatte folgenden Fnhalt: 0 In der Nacht vom 23. auf den 24. Juli wurde Miſtreß Mary Golgin, die Gattin des Privatgelehrten William Golgin, ermordet. Die eingeleitete Unterſuchung und die Ausſa en der Zeugen ergeben folgendes Bild: Am Nachmittag des 28. Jult erſchien in der Wohnung von Golgin ein Mann, der ſich als Berufskollege vor⸗ ſtellte und 1 0 Golgin zu ſprechen wünſchte. Miſtreß Golgin ſagte, daß ihr Mann nicht zu Hauſe ſei, und gab dem Beſucher den Beſcheid, abends noch einmal zu kom⸗ men. Der Unbekannte erſchien wieder um acht Uhr abends. Da Miſter Golgin noch nicht nach Hauſe ge⸗ kommen war, wollte der Fremde auf ihn warten. Er müſſe ihn dringend noch heute ſprechen, da er am näch⸗ ſten 4 verreiſen wolle. Soweit die Ausſage des Dieners, der um neun Uhr von Miſtreß Golgin in ſein Zimmer geſchickt wurde. Als er gegen zehn Uhr, von Unruhe erfaßt, noch einmal herunterkam, fand er Miſtreß Golgin in ihrem Blute liegend im Teezimmer. Der Fremde war verſchwunden. Um halb elf Uhr kam Miſter Golgin nach Hauſe. Er atte ſich durch einen ſonderbaren Autounfall verſpätet. s iſt zu unterſuchen, ob der Unfall nicht von Komplicen des Mörders verurſacht worden war. Miſter Golgin ſagt aus, daß der Mord mit ſeiner eigenen Waffe, einem wertvollen Dolch, den ihm ein Freund zum Geburtstag eſchenkt hatte, ausgeführt worden ſei. Ferner habe der örder aus dem Schreibtiſch den Betrag von zwei⸗ tauſend Pfund, beſtehend aus zwanzig Hundertpfund⸗ noten, geraubt. Golgin hatte dieſe Summe am gleichen Tag von ſeiner Bank abgehoben, da er am andern Morgen von einem Bekannten eine wertvolle alte Hand⸗ . hatte erwerben wollen. Der Mörder ſcheint von em Vorhandenſein dieſer Summe gewußt zu haben. Ein weiterer Bericht meldete, daß nach dem bisherigen Ergebnis der Unterſuchung der Mörder mit dem— langem geſuchten Sinclair Barnay identiſch ſei, und daß aus dieſem Grund ein neuer Steckbrief gegen ihn er⸗ laſſen wurde. 1 Das letzte Dokument endlich beſagte, daß es Sinclair Barnay anſcheinend gelungen ſei, außer Landes zu ent⸗ fliehen. Wohin, habe ſich bis jetzt nicht feſtſtellen laſſen. Nachdenklich legte Joe Friend die Akten beiſeite.— Schuld und Sühne! Und aus der Sühne wuchs neue Schuld! Die Behörden hatten verſagt. Da hatte der erbitterte, ſeines Liebſten beraubte Mann auf eigene Fauſt den Mörder verfolgt und beſtraft. Soviel ſtand jedenfalls feſt: William Golgin war— der Mann im Havelock! Welche Flut von Bitternis und Enttäuſchung mußte über dieſen Menſchen herein⸗ ebrochen ſein, daß er allen Halt verlor und den gleichen eg wie ſein Feind einſchlug: den Weg des Ver⸗ brechens! 12. „Hallo, Miſter Friend, kommen Sie doch mal raſch de mir herüber! Hier iſt Oberinſpektor Redſtone von er Preſſe⸗Abteilung.“ Friend verzog ärgerlich das Geſicht. Er hatte ſich ſo⸗ eben beim Polizeipräſidenten Macferald angemeldet. „So dringlich? Haben Sie vielleicht an meinem Bericht etwas auszuſetzen?“ „Allerdings, Miſter Friend. Es iſt ja ſehr nett und ſpannend, was Sie ſchrieben, aber— das können wir natürlich nicht in die Preſſe geben. Ich wollte darüber mit Ihnen ſprechen.“ „Na ſchön, komme ſofort!“ entgegnete Friend un⸗ freundlich und legte den Hörer auf. B b Oberinſpektor Reoͤſtone war im ganzen Yard nicht mit Unrecht als ein Ekel verſchrien. ulles erſtand er beſſer als ſeine Kollegen und die in ſeinem Büro ein; laufenden Berichte, die er zur Weitergabe an die Preſſe zu bearbeiten hatte, gaben ihm reichlich Gelegenheit, ſich von den mangelhaften Fähigkeiten der übrigen Be⸗ amten zu überzeugen. Zum Glück nahm niemand ſein Geſpräch ernſt. „Nun 7 Redſtone was haben Sie für Schmer⸗ zen?“ Joe Friend ſetzte ſich nieder, ohne ſich erſt dazu auffordern zu laſſen. 8 „Sie ſind gut, wiſſen Sie! Daß der Ermordete nicht der ehrenwerte Lord Aſham, ſondern der Raubmörder Barnay war, wollen wir den guten Londonern lieber nicht auf die Naſe binden!“ Joe Friend war nicht wenig überraſcht.„Nanu, warum nicht?“ „Weil wir ſonſt den 1 Reſt von Reſpekt ver⸗ lieren, deſſen wir uns im Augenblick vielleicht noch er⸗ freuen dürfen. Die Blamage hätte uns noch gefehlt! Seit zwanzig Jahren iſt Scotland Yard hinter Sin⸗ clair Barnay her— und nun kommt dieſer verdammte Mann im Havelock und zeigt uns, daß wir Barnay vor der Naſe hatten und nur die Hand auszuſtrecken brauch⸗ ten, um ihn zu faſſen.“ „Aber— es entſpricht doch der Wahrheit!“ entgegnete Friend ſchadenfroh. Redſtone lachte wegwerfend.„Wahrheit iſt Quatſch! Die Preſſe flickt uns ſchon genug am Zeug. Glauben Sie, ich würde den Reportern ein ſolches Freſſen gönnen? Im Vertrauen, Miſter Friend: Die Stadt⸗ verwaltung hörte bereits was läuten von der Mil⸗ lionenerbſchaft, die Lord Aſham hinterlaſſen hat. Man bereitet ein feierliches Begräbnis vor, mit Kranznieder⸗ legung und Anſprache des Bürgermeiſters. Sie werden doch den guten Leuten den Spaß nicht verderben wollen?“ „Das iſt unmöglich!“ rief Friend.„Ein Verbrecher, der Mörder deſſen, dem die Stadt das hochherzige Teſta⸗ ment zu verdanken hat, ſoll mit allen Ehren beſtattet werden. Das iſt eine Beſchimpfung des Namens, dem dieſe Ehrung zugedacht iſt.“ Oberinſpektor Redſtone zuckte die Achſeln. „Außerdem iſt es eine Unanſtändigkeit gegenüber dem Mann im Havelock. Wir erwecken damit den Eindruck, als habe der Mann im Havelock heute nacht ein höchſt ehrenwertes und r Mitglied der Geſell⸗ ſchaft ermordet, während er in Wirklichkeit die Welt von einem Schurken befreite.“ Redſtone wurde ungeduldig.„Mein lieber Kollege, Sie werden doch dieſem Kerl gegenüber nicht das zarte Herz herauskehren wollen!“ „Wiſſen Sie was, Miſter Redſtone? Machen Sie, was Sie wollen! Meinetwegen begraben Sie Ihren Barnay wie den Kaiſer von Japan! Ich will nur keine Verantwortung tragen, wenn hernach eine große Schweinerei herauskommt!“ f Er ſtand auf und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro des verblüfften Oberinſpektors.— Um zehn Uhr vormittags ſaß Friend dem Polizei⸗ präſidenten Macferald gegenüber und erzählte ihm die Ereigniſſe der vergangenen Nacht. Als er von dem Brief des Mannes im Havelock Mitteilung machte und den Namen Sinclair Barnay erwähnte, ſprang Macferald in höchſter Erregung von ſeinem Stuhl auf. Das Blut war aus ſeinem Geſicht gewichen, ſeine Hände umkrall⸗ ten die Schultern des Amerikaners. „Sinclair Barnay, ſagten Sie?“ rief er aus.„Sollte das wahr ſein?— Sinclair Barnay!“ Der Name ſchien einen Sturm von Erinnerungen in ihm entfacht zu haben. Lange ſchritt er ſchweigend im Zimmer auf und ab. Dann klingelte er einem Sergeanten und gab ihm die Weiſung, den Akt Barnay aus dem Archiv zu holen. 19 wehrte ab.„Laſſen Sie, Miſter Macferald! Och habe dieſen Akt bereits durchgearbeitet.“ Der Präſident war überraſcht.„Ah, ſehr gut! Dann brauche ich ihn nicht.— Ich kenne jedes Wort dieſer Protokolle auswendig, als hätte ich ſie heute ge⸗ ſchrieben. Ich ſelbſt hatte damals den Fall in die Hand genommen, denn derjenige, deſſen Leben Barnay zu⸗ grunde gerichtet hatte, war mein beſter Freund. Sie werden ſeinem Namen begegnet ſein: William Golgin. Seit jenem ſchrecklichen Tag im Jahre 1916 habe ich nichts mehr von ihm gehört.“ Friends Geſicht bekam plötzlich eine Aehnlichkeit mit dem des Königs Ramſes, als man ihn nach dreitauſend Jahren aus dem fprieden ſeines Grabes riß. „William Golgin— war— Ihr 301— Freund?“ flütſterte er in einem Ton hoffnüngsloſer Verzweiflung. 20ſt denn dies möglich?— Allmächtiger 5 mmel, ich kann es nicht faſſen!“ Maceferald ſah in unbeſtimmter Angſt auf den Ameri⸗ kaner. Er fühlte etwas Entſetzliches, Grauenvolles auf ſich zukommen, aber er wußte nicht, was es war. „Barnay ermordete Golgins junge Frau!“ murmelte der Präſident mit gepreßter Stimme.„Und dieſe Mary Golgin— war eine geborene Maeferald, meine einzige Schweſter.“ Ein langes Schweigen entſtand. Friend hatte den Aringenden Wunſch, ſich auf irgendeiner kleinen, tried⸗ Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen) lichen Inſel inmitten des Stillen Ozeens zen hefinden. Er trat auf Macferald zu.„Ich wil ganzen Geſchichte nichts mehr zu tun haben, Sir, ich werde nach Neuyork zurückreiſen.“ „Aber— Miſter Friend, was——“ Joe Friend unterbrach ihn:„Der Name des Mannes im Havelock iſt— William Golgin!“ gage er matt. Macferald benahm ſich recht ſonderbar. Zunächſt lächelte er.— Ja, er lächelte, in einem rührenden Un⸗ glauben, in einer geradezu kindiſchen Hilfloſigkeit. All⸗ mählich aber verwandelten ſich ſeine Züge zu dem in⸗ haltloſen, grotesken Ernſt einer Maske. Fünf Minuten verſtrichen. 5 Plötzlich drehte ſich der Poltzetpräſtdent zu dem Ame⸗ rikaner um.„Tun Sie Ihre Pflicht, Friend!“ ſagte er tonlos, während er aufſtand und dem Beamten die and ſchüttelte.„Ich billige Ihren Plan. Ja, ja, tun ie nur alles, was Sie für richtig halten!“ Friend war keiner Antwort fähig, ſo ſehr erſchütterte ihn dieſe Verwandlung. Erſt nach einer Zeit begann er zögernd von ſeiner Unterredung mit Redſtone zu berichten. Der Präſident hörte ohne ſonderliche Aufmerkſamkeit zu. Als Friend geendet hatte, lächelte er müde. „Ach, laſſen Sie nur! Ich— mir iſt es recht. 915 will nicht, daß mit dem Namen Sinclair Barnay die ganze Vergangenheit wieder aufgerührt wird. Ich will nichts mehr davon wiſſen. Vielleicht werde ich meinen Abſchied einreichen.“ 85 Friend ging ſchweigend aus dem Zimmer. uf der Treppe traf er den Polizei⸗Inſpektor Bell, der eben von Aſham Caſtle zurückkam, wo er als Leiter der Mordkommiſſion die Unterſuchung in Lord Aſhams Schlafzimmer geführt hatte. „Nun, Miſter Bell?“ fragte Friend.„Was haben Sie für Ergebniſſe?“ 5 „Gar keine,“ entgegnete der Inſpektor ärgerlich, „wenn Sie den blöden Dolch außer Betracht ziehen, mit dem der Lord ins Jenſeits befördert wurde. Keine verlorene Krawattennadel, nicht eine Idee von einem ausgeriſſenen Haarbüſchel!“ „Dafür aber iſt der Dolch ſehr viel wert. Ich bin überzeugt, daß Sie intereſſante Fingerabdrücke an ihm entdecken werden!“ „Allerdings, ich habe ſie bereits abgenommen. Wir werden ja ſehen, was ſich damit anfangen läßt.“ Joe Friend lächelte geheimnisvoll.„Wollen Sie mir die Waffe geben? Ich brauche ſie noch.“ Inſpektor Bell öffnete bereitwillig ſeine Ledermappe und händigte den Dolch dem Amerikaner aus. „Ich gabe ſo ein Gefühl,“ ſagte Friend,„als ob etwas in der Luft läge. Eine Ueberraſchung, wiſſen Sie!“ Ohne ſich weiter um den erſtaunten Inſpektor zu kümmern, eilte Joe Friend in ſein Büro, rieb den Dolch mit einem wollenen Tuch ſorgfältig ab und ver⸗ packte ihn in einem Bogen Seidenpapier, dann e er den Yard. Als er ſein Zimmer an Nelſon Square betrat lag auf dem Tiſch ein ziemlich dickes Paket, in blaues Papier eingehüllt und mit einer dünnen Schnur zu⸗ ſammengebunden. Der Beamte rief nach Miſtreß Pittel, die in der Küche 1 und fragte ſie, wer das Paket abgegeben abe. „Welches Paket?“ entgegnete Miſtreß Pittel in großer Ueberraſchung. „Das blaue Paket, das auf meinem Tiſch liegtl“ ſagte Friend ärgerlich. Die alte Frau ſchüttelte verſtändnislos den Kopf. Sie wußte von nichts. Niemand war ins Haus ge⸗ kommen, um für Miſter Friend etwas abzugeben. Joe Friend kehrte kopfſchüttelnd in ſein Zimmer zu⸗ ritck. Seine Ueberzeugung, daß man ſich unker Miſtreß Pittels Schutz vollkommen ſicher fühlen dürfe, war er⸗ ſchüttter. Mit vorſichtigen Bewegungen löſte er die Verſchnü⸗ rung des Paketes. Es enthielt nichts als Dokumente. Obenauf lag eine Erklärung von Lord Aſham, 85 er der von den Behörden geſuchte Sinelair Barnay ſel. „Als der Steckbrief wegen Ermordung von Miſtreß Golgin gegen mich erlaſſen war, floh ich nach Mexiko. Dort lernte ich Lord Aſham kennen, der mir erzählte, daß er faſt das ganze Jahr auf Reiſen ſei. Ich hatte einige Aehnlichkeit mit ihm, und da ich von ſeinem großen Reichtum gehört hatte, beſchloß ich, die Gelegen⸗ heit auszunützen. Der Lord plante den Ankauf einer Kupfermine. Das in Frage kommende Gelände lag einige Tagesreiſen entfernt. Ich bot ihm meine Be⸗ gleitung an und kam allein— als Lord Horace Aſham — von jener Reiſe heim... Ich wagte es, nach Lon⸗ don zurückzukehren und dort ſeine Rolle weiterzu⸗ ſpielen. Der Gefahr, von Lord Aſhams früheren Be⸗ kannten entlarvt zu werden, ſuchte ich dadurch zu be⸗ gegnen, daß ich das Tageslicht mied. Die Fenſter von Aſham Caſtle wurden vermauert. Ich geriet in den Ruf eines alten Sonderlinas und das war mir angenehm. Fortſetzung folgt. Bekannimachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Betr.: Erntedankfeſt 1936 Zur Beteiligung an der Feier des Ernte⸗ dankfeſtes 1936 treten alle Pol. Leiter in Uniform und die Parteigenoſſen Sonntagmor⸗ gen um halb 11 Uhr an der Parteidienſtſtelle an, ebenſo auch die Fahnenabordnungen. Die Mitglieder der NS.⸗Formationen und Gliederungen ſammeln ſich ebenſo zeitig an ihren verſchiedenen Lokalen und marſchieren zur Aufmarſchſtelle. Ich erwarte ein zahl⸗ reiches und pünktliches Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * NS KDV. Wir beteiligen uns am Sonntag reſtlos an der Feier des Erntedankfeſtes. Die Mitglieder treten morgens um halb 11 Uhr vor dem Lokal „Freiſchütz“ mit und ohne Dienſtanzug an. 5 Der Obmann. Reichsbund der Deutſchen Beamten Kreisabſchnitt Viernheim Die Beamtenſchaft des Kreisabſchnittes Viernheim beteiligt ſich vollzählig an der Feier des Erntedankfeſtes. Näheres über Zeit, Aufſtellung und Ab⸗ wicklung iſt aus der Veröffentlichung der Par⸗ tei erſichtlich. Der Kreisabſchnittswalter. * Dienſtbefehl an H J., JV., BDM. und BD JM. Kameraden und Kameradinnen! Am 4. Oktober begeht der deutſche Bauer und mit ihm das ganze deutſche Volk ſeinen Ehrentag. Ich als der verantwortliche Führer der Viernheimer Jugend erlaſſe aus dieſem Grunde folgende Anordnung: Am Sonntagmorgen um halb 11 Uhr, treten alle Einheiten der Hitler⸗Jugend ohne Ausnahme in Uniform am Rathaus an. Ich nehme an, daß* alle gegenüber dem deutſchen Bauern ſoviel Pflichtgefühl beſitzt und reſtlos zur Stelle ſeid, denn gerade der deutſche Bauer, der ſich auch im letzten Jahre wieder vollſtändig für unſer Volk und damit auch für die Jugend eingeſetzt hat, 5 ſehen, daß die Jugend des Führers ſeine Mühe und Arbeit anerkennt. Der Standortführer: Wilh. Rech. 5 . DA Sämtliche Mitglieder der DAF. beteiligen ſich an der Feier des Erntedankfeſtes. Sam⸗ 2 um halb 11 Uhr an der Geſchäfts⸗ ſtelle; von hier aus Abmarſch zur Aufmarſch⸗ ſtelle. Die Fahnenabordnung tritt um halb 11 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Ich er⸗ warte zahlreiche Beteiligung. 8 Betr.: Winterſchulungskurſe der DA! Nur noch wenige Tage und die Arbeits⸗ chulung der DAF. wird wieder ihre Kurſe ür das kommende Winterhalbjahr eröffnen. Der Arbeitsplan für dieſes Winterhalbjahr wird ſich etwas umfangreicher geſtalten, als der des Vorjahres. Wenn wir Bilanz ziehen von all dem, was im vergangenen Winterhalb⸗ jahr auf dieſem Gebiet geleiſtet wurde, ſo müſſen die Leiſtungen, den Verhältniſſen ent⸗ ſprechend, als recht zufriedenſtellend anerkannt werden. Deshalb ergeht auch heute wieder der Appell an alle für den entſprechenden Beruf einſchlägige Intereſſenten, beſonders aber an die jüngeren Volksgenoſſen und Volks⸗ genoſſinnen, ſich an den Schulungen zu be⸗ eiligen und dieſen mit regem Intereſſe zu folgen, um ſich dadurch nicht allein zum ei⸗ genen, ſondern vielmehr zum Allgemeinwohl . cinbilden. Es gibt nichts Wertvolleres im en Volke, als ſeine eigene Arbeitskraft. ir durch ſie allein können wir den wert⸗ Wen Aufbau unſeres Vaterlandes erreichen. Wir richten noch einmal ganz beſonders an die Betriebsführer bzw. Meiſter Viernheims die Bitte, ihre Gefolgſchaftsmitglieder zur eilnahme an den Kurſen anzuhalten. Die Abende bzw. Stunden ſind ſo gelegt, daß ſeber bequem die Schulungen beſuchen kann. Als erſtes werden drei kaufmänniſche Kurſe abgehalten, die ſchon Anfang Oktober begin⸗ nen. Hier iſt beſonders auf den zur Zeit fühl⸗ baren Mangel an gut geſchulten kaufmän⸗ niſchen Kräften bei der Induſtrie hingewieſen. Dies gilt beſonders für weibliche Angeſtellte. Aber auch der ſelbſtändige Geſchäftsmann kann ſicher viel Wiſſenswertes aus den Kurſen er⸗ lernen. 8 g Die kaufmanniſchen Kurſe werden von ſtaat⸗ lich geprüfte. Handelslehrern abgehalten. Kaufmenniſcher Lehrplan: Deutſche CI). kurzichrift für Anfänger: Mögelin. — 5 1 der A. S. D. A. P. Viernheim Ubr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher 4“ 20 Abende zu je 1½ Stunden jeweils Montags.— Teilnehmergebühr für dieſen ſen Kurs: RM. 5.— Deutſche Einheitskurzſchrift f. Fortgeſchrittene 20 Abende zu je 1½ Stunden jeweils Donnerstags.— Teilnehmergebühr für dieſen Kurs: RM. 5.— Buchhaltung für Anfänger: Buchführung in Verbindung mit kauf⸗ männiſchem Rechnen und Betriebslehre. 1. Geſetzliche Vorſchriften zur Buchführung SGB.) 2. Inventar und Bilanz 3. Eröffnungs⸗, Betriebs⸗ und Abſchluß⸗ buchungen; 4. Verſchiedene Geſchäftsgänge mit zuneh⸗ mender Schwierigkeit; 5. Erleichterung der Buchführung⸗Bilanz⸗ tabelle. a Der Kurſus erſtreckt ſich auf 25 Abende zu je 1 Stunden, jeweils Mittwochs.— Teilnehmergebühr für dieſen Kurs: 6.—. Lehrplan für Handwerker: Die Kurſe für Handwerker werden von tüchtigen Fachkräften abgehalten. Nachſtehende Lehrpläne geben Ueberblick über die zu behan⸗ delnde Materie: Lehrgänge der RBG. 4 Bau und das Deutſche Handwerk. 1. Lehrgang für Bauwerker. i Rißlehre und Ausmaß der Figuren— Bauſtoffe und ihre Anwendung— Ein⸗ richten der Bauſtelle— Gerüſtbau— Un⸗ Fenn— Leſen und Anfertigen von Zeichnungen— Meßinſtru⸗ mente und Nivellieren— Kanal- und Stra⸗ ßenbau— Beton⸗ und Eiſenbetonarbeiten — Hausſchwamm und Krankheiten der Bauſtoffe— Baumaſchinen. Dauer: 20 Abende; Tag: Freitag. Gebühr: Geſellen RM. 3.—, Lehrlinge RM. 2.— zuz. RM. 0.20 Unf.⸗Verſ. 2. Lehrgang für Maler und Weiß⸗ binder. Elementarlehre der Hauptſchriftarten— Einteilung, formaler Aufbau— Prak⸗ tiſche Schriftanwendung in jeder Technik — Schleiflackierungen(Handſchliff)— Neuzeitliche Laſurtechniken— Neuzeitliche Wand⸗ und Sockelbelebungen— Werk⸗ ſtoff⸗ und Farbenlehre. Dauer: 20 Abende; Tag: Donnerstag. Ge⸗ bühr: Geſellen RM. 3.—, Lehrlinge RM. 2.— zuz. RM. 0.20 Unf.⸗Verſ. Lehrgänge der RBG. 6 Eiſen und Metall und das Deutſche Handwerk 3. Lehrgang für Metallwerker. Werkſtattkunde— Materialkunde— Halb⸗ fabrikate— Techniſches Rechnen— Zeich⸗ nen— Zeichnungen leſen— Elektriſches Schweißen— Mathematiſche Grundbegriffe der Elektrotechnik— Meßinſtrumente— Sicherheitsapparate— Zählen— Elek⸗ triſche Maſchinen— Verbrennungsmotoren — Kraftmaſchinen— Gießen— Schmie⸗ den— Walzen— Löten— Weich⸗, Hart⸗ löten— Autogenſchweißen. Dauer: 20 Abende; Tag: Freitag. Gebühr: Geſellen RM. 3.—, Lehrlinge RM. 2.— zuz. RM. 0.20 Unf.⸗Verſ. Die Intereſſenten, die ſich an dieſen Kurſen beteiligen wollen, werden gebeten, ſich bis N 10. Oktober 1936 in der ienſtſtelle der DAF. anzumelden. Nähere Auskunft wird daſelbſt noch erteilt. Der Ortsberufswalter. ſelchsunschunrunt Alle Blockwarte des RLB. treten am Sonn⸗ tagmorgen, 11 Uhr, an der Luftſchutzſchule an, zwecks Beteiligung am Feſtzuge anläßlich des Erntedankfeſtes. Am Montag, den 5. Oktober, abends 8 Uhr, wollen ſich ſämtliche Blockwarte und Unter⸗ gruppenführer in der Luftſchutzſchule einfin⸗ den. Da eine ſehr wichtige Beſprechung ſtatt⸗ findet, iſt die Anweſenheit aller erforderlich. Die Gemeindegruppenführung. Bilder, die vor der Welt anklagen „Mord und Brand, Schutt und Aſche zeigen den Weg des Bolſchewismus in Spanien. Immer deutlicher wird das grauſame, grauen⸗ hafte und unmenſchliche Wüten bolſchewiſti⸗ ſcher Horden durch die aus Spanien eingehen⸗ den Bildberichte, die durch nichts zu wider⸗ legen ſind. Die„Berliner Illuſtrierte Zei⸗ tung“ veröffentlicht in ihrer neuen Nummer vom 1. Oktober eine Bildſerie„Bilder, die vor der Welt anklagen“, die einen erſchüt⸗ ternden Einblick in die Vorgänge auf ſpa⸗ niſchem Boden gibt. Die ſoeben eingetroffenen Bilder ſind von einer ſolchen Eindringlichkeit, daß ſie jeder Deutſche geſehen haben muß“. Lokale Nachrichten Viernheim, den 3. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Wir müſſen hart ſein in der Ablehnung des Unnützen, wie entſchloſſen in der Durchfüh⸗ rung des Notwendigen. Adolf Hitler. Aufruf an die Viernheimer Bauern, Jungbauern und Bäuerinnen! Das Erntedankfeſt 1936 des deutſchen Volkes iſt der Ehrentag des deutſchen Bauern! Es iſt daher für jeden bäuerlichen Betrieb eine ſelbſtverſtändliche Pflicht, ihre Häuſer in würdiger Weiſe zu ſchmücken und mit den Fahnen des neuen Deutſchland zu beflaggen. Wir erwarten von jedem Bauer und jeder Bäuerin, daß ſie ſich an dem feierlichen Feſt⸗ zug reſtlos beteiligen und auch die ſonſtigen Veranſtaltungen zahlreich beſuchen. An die ganze Bevölkerung richten wir die Bitte, das Feſt des deutſchen Bauern in Ver⸗ bundenheit zu Scholle und Heimat ebenfalls durch reichen Flaggenſchmuck verſchönern zu helfen und ſich an allen Veranſtaltungen zahl⸗ reich zu beteiligen. Heil Hitler! Nat. ſoz. Bauernſchaft Viernheim Der Ortsbauernführer Fahnen heraus zum Erntebankjeit! An den nationalen Feiertagen— am Feſt⸗ tag des deutſchen Bauern— flaggt das deut⸗ ſche Volk mit den Fahnen des dritten Reiches! An die geſamte Bevölkerung geht daher die Aufforderung, in Verbundenheit zu un⸗ ſeren deutſchen Bauern ihre Häuſer feſt⸗ lich zu beflaggen. Die Dauer der Beflaggung iſt von Sonn⸗ tag 7—21 Uhr. Erntebanktag beuljcher Bauer bein Fejltag. Wenn das Laub von den Bäumen fällt und die letzte Ernte von den Feldern in die ſchon gefüllte Scheune eingefahren wird, wenn du dich, deutſcher Bauersmann, wieder anſchickſt, die Felder für eine neue Ausſaat umzupflü⸗ gen, dann iſt dein Ehrentag. An dieſem Ehren⸗ tag, den dir dein Führer gab, als er dir wieder eine Ehre gab, als er dich zurückriß aus den Klauen des jüdiſchen Internationalismus, da ſollſt du aber auch Einkehr halten und dir ſelbſt Rechenſchaft geben, ob du dich im letzten Jahre zu deinem deutſchen Volke in deinen Taten und Handlungen ſo gezeigt haſt, daß ein ganzes Volk mit innerem Stolz und Freude an deinem Ehrentag zu dir emporſchauen kann. Denke daran, Bauer, und du Bäuerin, nicht allein ſteht ihr mehr auf eurer Scholle: ein geeintes Volk ſchuf dir wieder Lebensraum, — und dieſem wieder froh in die Zukunft blickenden Volk, das verkörpert iſt durch ſeinen großen Führer und Befreier Adolf Hitler, biſt du Rechenſchaft ſchuldig! In Einigkeit und Vertrauen liegt die Stärke eines Volkes! Gar zu oft und zu leicht läßt du dich, Bauer und Bäuerin, von kleinen Einflüſſen lenken, reichſt du noch dem Juden die Hand und denkſt nicht mehr daran, wie 1 dir nach jeder Zeit um⸗ gedreht wurde, daß du mit Zins und Zinſes⸗ zins bewuchert wurdeſt, wie oft du den ein⸗ ſchmeichelnden Reden dieſer Mauſchelbrüder anheim gefallen biſt. Und dennoch ließeſt du den Juden wieder in deinen Stall, handelſte wieder eine Kuh mit ihm und wurdeſt wieder angeſchmiert. Heute, an deinem Ehrentage ge⸗ lobe es dir und dem ganzen Volke, das gerade auf dich ſchaut, und ſchwöre es dir: ich bin deutſch und handele deutſch! Mit Fremdraſſigen aber haben wir in Deutſch⸗ land nichts zu tun! Biſt du aber nicht ſtark genug und duldeſt dennoch trotz aller Ermah⸗ nungen deines Volkes den Juden weiter bei dir, in deinem Hof, in deinem Stall, dann ſcheiden wir dich unerbittlich aus unſerer Volksgemeinſchaft aus, dann gehörſt du mit deiner ganzen Familie nicht mehr zu uns— und biſt du eines Tages ganz am Juden zu Grunde gegangen, dann ziehe mit ihm aus dorthin, wo wir ihn mit dir hinwünſchen, denn Deutſchland iſt nur für Deutſchel Du Bauer und du Bäuerin, ſchwöre dir an deinem Ehrentage deutſche Treue und Treue deinem Führer, der euch wieder befreit hat und neuen Lebensmut gab, deinen Kindern ein frohes und lachendes Geſicht ſchenkte und ein ganzes 70⸗Millionen-Volk einig und glück⸗ lich machte. Zu ihm erhebt ſich in Dankbar⸗ keit und Treue eines jeden Deutſchen Hand zum Gruß Heil Hitler! Achtung- Angehörige ber g3. Jungvoll. Bom und FJungmäbdel! Der neue Standortführer hat in den amt⸗ lichen NS. Bekanntmachungen einen Dienſt⸗ befehl erlaſſen betr. des Antretens und der Beteiligung am Sonntagmorgen beim Ernte⸗ dankfeſt. Leſt euch dieſe Bekanntgabe genau durch und ſeid e vollzählig zur Stelle. Ihr müßt jeden Tag die Zeitung 5 8 und zwar vor allen Dingen die amtlichen Mitteilungen, denn darunter erſcheinen in Zukunft ſtets die ſämtlichen Anordnungen und Mitteilungen der Partei und aller For⸗ mationen bzw. Gliederungen. Die 3 A encle Ecimmen Mit einigen letzten warmen Tagen hat ſich der Sommer von uns verabſchiedet und mit kühlen Sturmtagen hat der Herbſt eindeutig eine Herrſchaft angetreten. Schnell und 9 kommt abends die Dämmerung und Nachtkälte jagt uns frühzeitig in unſere hei⸗ miſchen vier Wände. Die langen Abende kom⸗ men, die Abende, an denen der Zauber deut⸗ ſchen Familienlebens ſeine Kreiſe ſpinnt und Erinnerungen für viele Jahre und den Lebens⸗ abend ſchafft. Eltern und Kinder vereinigen ſich um den großen Tiſch im Scheine der Lampe und werden ſich der häuslichen Ge⸗ meinſchaft und Geborgenheit bewußt. Urlaubs⸗ bilder werden geordnet und richtig eingeklebt, Erinnerungen werden laut und dazwiſchen wagen ſich Weihnachtswünſche und Vorfreuden auf Wintervergnügen hervor. Ein gutes Buch, ein wenig Hausmuſik, Baſtelarbeiten und Ge⸗ ſellſchaftsſpiele kommen wieder zu Ehren. Und niemals kommt die Langeweile auf, weil echt deutſche Gaſtlichkeit immer wieder den einen oder anderen lieben Gaſt in den Kreis führt, ſo daß der Stoff zum Erzählen und der ganze Inhalt dieſer langen Abende ſich nie erſchöpft und immer neu geſtaltet. Nicht zuletzt danken wir es Vaters Zeitung, daß es an den langen Abenden zu Hauſe ſo ſchön iſt. Sie iſt immer dabei, weiß das Neueste verſteht uns gut zu unterhalten, bringt Mutter einige neue Modentips mit und den Kindern ein paar neue Rätſel, berichtet Vater von der großen Politik und dem Jungen vom Sport und drängt ſich dabei nicht auf. Niemals ſtellt ſie beſondere Anſprüche, verlangt keinen Imbiß und iſt mit dem Platz zufrieden, den ſie be⸗ kommt.(Allerdings läßt ſie Vater nie aus ſeiner beſonderen Nähe, denn er weiß ſie wohl zu ſchätzen.) Und keiner wird es übelnehmen, wenn ſich einer aus der Familie mal ein wenig mit der Zeitung abſeits ſetzt, um ſich von ihr etwas Beſonderes berichten zu laſſen, ohne daß die Unterhaltung der anderen da⸗ durch geſtört wird. Gehört ſie doch zur Familie, ſolange wir zurücdenken können. Sie hat das Geheimnis der ewigen Jugend, täglich ein neues Geſicht zu zeigen, immer wieder reizvoll zu ſein und doch im innerſten Weſen treu zu bleiben, immer neu, immer begehrens⸗ wert, die Zeitung, die abends nicht fehlen darf! ** Prüfung beſtanden. Herr Kar! Hook, Adolf Hitlerſtraße 1, hat die ba⸗ diſche Staatsprüfung für Den⸗ tiſten am Lehrinſtitut in Karlsruhe mit gutem Erfolg beſtanden. Wir gra⸗ tulieren! Silberne Hochzeit. Morgen Sonntag, den 4. Oktober, feiern die Eheleute Nikolaus Ehrhardt und Frau Margaretha geb. Huckele, Weinheimerſtraße 13, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Dem Ehepaar entbieten wir herzlichſte Glückwünſche. Möge es ihnen beſchieden ſein, auch noch die goldene Hoch⸗ zeit feiern zu können. * Sänger⸗Einheit. Die paſſiven und Ehrenmitglieder wollen betreffs Pfalzfahrt das Inſerat im Vereinsanzeiger beachten. Den ärzten Sonntags verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ heimerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Kauft nicht beim Juden— Wer beim Juden lauft, iſt ein Volksverräter! N sche eiu 0 M. 08 eine ſie do becher Soll wahrt werdel hitler ſicß 0 2 10 h Heteil piunt! kann Sum Toru . galheit Pulte Nlus o Nicht! 55 2 d St Nubert pörtig gab, chen U neh. freunde den, da 11 die At un& der Fre ball E hunder Agde ſchtt, fr ſie um ut den, d Bohl Nei win denn bit ande hihi 10 Samen weiß f r oft te lad der Hunden! ſuch i Euren Schnitt bwahtt volt bicher daß dieſ n ern. lebendig Suat h. pirtſchn an Tal deſſn Naße b desen d in Daf Ent Eine g it 0 * rr U „ Morgen trifft unſere Amicitia in einem Heimſpiel auf den auch hier altbekannten FC. 08 Mannheim. Wenn auch die Lindenhöfer keinen guten Start gehabt haben, ſo müſſen ſie doch ernſt genommen werden, um vor un⸗ liebſamen Ueberraſchungen geſichert zu ſein. Soll der Anſchluß an die Spitzengruppe ge⸗ wahrt bleiben, dürfen keine Punkte verſchenkt werden, die am Ende der Verbandsſpiele oft bitter notwendig ſind, wie die letzten Jahre ſtets gezeigt haben. Der altbewährte Vertei⸗ diger und Mannſchaftsführer Jean Kiß wird morgen zum erſtenmal wieder Gelegen⸗ heit haben, in der Verbandsrunde für ſeinen Verein zu ſpielen. Die Hintermannſchaft ge⸗ winnt dadurch bedeutend an Stärke. Weiterhin kann man nun Karl Müller für den Sturm verwenden, was ſich hoffentlich in der Torausbeute bemerkbar macht, eine Angele⸗ genheit, die genau ſo wichtig iſt, wie die Punkte ſelbſt, ſoll nicht Ilvesheim mit ſeinen Plustoren allein auf weiter Flur bleiben. Nicht nur Punkte, ſondern auch Tore können über Auf⸗ und Abſtieg entſcheiden. Dies möge der Sturm beherzigen und die Unkenrufe des Vorberichterſtatters einer führenden aus⸗ wärtigen Tageszeitung Lügen ſtrafen, der glaubt, die Kampfkraft der Heſſen ſei gebro⸗ chen und die„grüne Gefahr“ ſei nicht mehr. Ihm und den Viernheimer Fußball⸗ freunden und Mitgliedern muß bewieſen wer⸗ den, daß die„Grünen“ nicht gewillt ſind, Sportvereinigung„Amicitia“ 09 e. V. ſich in's Hintertreffen drängen zu laſſen. Der Verein iſt auf dem beſten Wege die Kriſe zu überwinden und ſo mögen auch die 11 Spieler durch Einſatz ihres Könnens bis zur letzten Minute dazu beitragen, dies nach außen hin zu dokumentieren und in treuer Kameradſchaft Sieg und Punkte an ihre Farben heften. Und noch eines möchten wir erwähnen. All diejenigen Fußballanhänger, die nach einem verlorenen Spiel ihrer Mannſchaft dem Sport⸗ platz gleich wieder den Rücken kehren, haben dadurch weder dem Sport, noch dem Verein, noch dem ſportlichen Anſehen ihrer Heimatge⸗ meinde einen Dienſt erwieſen. Sie mögen ſich dies bis morgen einmal überlegen und dann durch ihre Anweſenheit beweiſen, daß ſie ſport⸗ liches Verſtändnis beſitzen. Mißliche Umſtände können immer einmal zu einer Niederlage führen. Aber Tatſache bleibt, daß, je größer die Zuſchauerzahl aus dem eigenen Lager, um ſo größer die Kampfkraft und der Rückhalt ihrer Mannſchaft iſt. Und darum muß für alle Freunde des runden Leders morgen die Parole ſein: Zum Spiel auf den Waldſportplatzl! Ausnahmsweiſe ſpielt morgen die„Jung⸗ liga“ nach der 1. Mannſchaft um 4.30 Uhr, da durch eine Verfügung des Reichsſportfüh⸗ rers von Tſchammer und Oſten aus Anlaß des Erntedankfeſtes vor 3 Uhr keine Spiele ſtattfinden dürfen. eee eee eee. Erntedank Früchte des Feldes und Gartens ſchmücken die Altäre; bunte Erntekränze rufen das Volk zum Erntedank; Feſtzüge ſtehen im Zeichen der Freude einer reichen Ernte dieſes Jahres voll Segen; und am Bückeberg wallen die Hunderttauſende, die um Saat und Ernte bangten um unſeres Volkes willen, zu heiliger Fahrt, um des Führers Worte zu vernehmen, der ſie alle zuſammenfügte, der die Scholle zum unantaſtbaren Heiligtum machte und der dem, der mit Fleiß und Schweiß für deutſche Wohlfahrt auf ihr wirkt, den Erfolg ſeiner Arbeit ſicherte.— Dorf und Stadt feiern ge⸗ meinſam den Feſttag des deutſchen Bauern, denn uns allen ſind die Früchte ſeiner Ar⸗ beit Geſchenk. Freilich empfindet der Bauer anders als der Städter. Der Bauer iſt der Scholle feſt verbunden; er erlebt unmittelbar udieſes ewige Ineinanderklingen von Regen und Frucht und Sonne und Wachstum; von Samen und Erde und Wetter und Reife; was weiß ſchon der Städter von bäuerlicher Arbeit, der oft die Zeit weder der Saat noch der Ernte kennt! Dam Bauern iſt das rauſchende Lied der Senſe heißer Erntedank; dem Städter, der ſchon lange nicht mehr die Schollenver⸗ bundenheit kennt, durch Generationen hin⸗ durch ihr fremd wurde, iſt das Land mit Saatengrün und wogenden Feldern und Schnittergang ewige Sehnſucht, die er ſich bewahrt hat aus Vätertagen. Und weil die gewaltige Zeit, die wir durchleben, uns allen wieder das große Gefühl zurückgegeben hat, daß dieſer Boden unſerer Heimat Erde iſt, die uns ernährt, die, trägt ſie reiche Frucht, jenen lebendigen Güteraustauſch zwiſchen Dorf und Stadt beflügelt, der ein Segen unſerer Volks⸗ wirtſchaft iſt, ſtehen wir gemeinſam zuſammen am Tag des Erntedankes, und unſer Ort, deſſen Bewohner ja alle in einem beſonderen Maße bäuerlicher Arbeit verbunden ſind, feiert dieſen Feſttag mit Frohſinn und Glücksgefühl in Dankbarkeit zu ihm, der ſeinen Segen dieſer Ernte gab. Wer zahlt, hiljt zahlen! Immer noch werden im Geſchäftsleben Miß⸗ ſtände im Zahlungsweſen feſtgeſtellt, die die Geſundung des Wirtſchaftslebens erſchweren und der Stellung des deutſchen Kaufmanns als verantwortungsbewußtes Glied der Volks⸗ gemeinſchaft nicht entſprechen. Wer auf Borg lebt, ſtört die Arbeitsbeſchaffung; wer ſeine Rechnung nicht pünktlich bezahlt, macht es dem Geſchäftsmann unmöglich, den eigenen Verpflichtungen nachzukommen. Wie ſollen Löhne und Gehälter bezahlt werden, wenn der Geſchäftsmann kein Geld einnimmt? Auch mancher, der recht wohl imſtande wäre, ſofort zu bezahlen, läßt den Geſchäftsmann oft mo⸗ natelang warten, obwohl er genau weiß, daß die Betriebsmittel noch ſehr beſchränkt ſind, und der Geſchäftsmann dringend auf die Ein⸗ nahmen angewicſen iſt. Die Unſitte kann nicht ſcharf genug verur⸗ teilt werden. Alle Verpflichtungen, die man ſonſt eingeht, muß man ſofort bar bezahlen, ſonſt erhält man die Ware nicht. Das weiß ieder, und keiner wundert ſich darüber. Nur beim Einzelhändler glaubt man, die Rech⸗ nungen monatelang ſtehenlaſſen zu können. Dieſes Wartenlaſſen hat zur Folge, daß der Handel ſeinerſeits ſeinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann, daß er nicht in der Lage iſt, ein Kaſſakonto in Anſpruch zu neh⸗ men, daß er in Zahlungsverzug gerät und Verzugszinſen leiſten muß, die naturgemäß als Geſchäftsunkoſten wieder abgewälzt wer⸗ den müſſen. Solche Verhältniſſe ſind vom moraliſchen Standpunkt aus zu verwerfen. Wir richten daher an die Bevölkerung und an die Geſchäftswelt die dringende Bitte: Bezahlt eure Rechnungen pünktlich, ihr unterſtützt da⸗ mit die Arbeitsbeſchaffung und ſteuert der Not! Aber auch an den Einzelhandel geht der Ruf: Gewährt keine überflüſſigen Kredite, ſtellt eure Rechnungen pünktlich aus und er⸗ füllt ſelbſt eure Verpflichtungen gewiſſenhaft! Das Wetter. Ein über Skandinavien ſüd⸗ wärts wandernder neuer Wirbel läßt beſtän⸗ diges Wetter über mehrere Tage hinweg nicht aufkommen.— Am Samstag: Morgens dun⸗ ſtig oder nebelig, ſonſt häufig aufheiternd und im allgemeinen trocken, nachts kalt, Winde um Nord. Später wieder Bewölkungs⸗ zunahme. Sonntag: Bei nach Weſt drehenden Winden milder und wieder unbeſtändiger. 2 N * Warum Kampf dem Verderb? Die Erringung der Nahrungsfreiheit iſt eine Lebensnotwendigkeit im Kampf um die politiſche Freiheit Deutſchlands. Um das Ziel zu erreichen, wurde die große Erzeugungs⸗ ſchlacht geſchlagen. Das Schwergewicht lag hier ſelbſtverſtändlich auf dem bäuerlichen Hofe und dem landwirtſchaftlichen Betriebe. Dem deutſchen Landvolk fiel die Rieſenaufgabe zu, aus dem engen Lebensraum Deutſchlands ein 68⸗Millionenvolk mit Nahrungsmitteln ausreichend zu verſorgen. Die große Arbeits⸗ entfaltung in dieſem Kampfe hat uns dem Ziel ein beachtliches Stück nähergebracht. Aber nicht allein der Bauer und Landwirt hat dieſe Nahrungsfreiheit zu erringen, auch alle übrigen Volksgenoſſen müſſen ſich in die⸗ ſes Beſtreben einſchalten und zu ihrem Teil an ihrem Platze zur Erreichung des Zieles ihren Anteil beitragen. Der Erzeuger, Verteiler und Verbraucher hat die Pflicht, die außerordentlich hohen Verluſte von etwa 1½ Milliarden Reichsmark in einem Jahre bei der Ver⸗ und Bearbeitung, Einlagerung und dem Transport der Nahrungsmittel auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken. Die deutſche Hausfrau muß ſich deſſen be⸗ wußt ſein: unſere Ernährung iſt ſchollenver⸗ bunden und damit jahreszeitlich bedingt! Die Einſtellung des Küchenzettels auf dieſe Be⸗ dingungen bringt uns gleichfalls dem Ziele näher. Der Einkauf der Nahrungsmittel iſt ihr durch die nationalſozialiſtiſche Marktord⸗ nung verhältnismäßig leicht gemacht. Sie ge⸗ nießt den Verbraucherſchutz, wird hinſichtlich Güte und Qualität zuverläſſig bedient. Jetzt liegt es an ihren hausfraulichen Fähigkeiten, alles zum Nutzen des Ganzen, ohne Schaden und Verluſte aufzubewahren und zu verwer⸗ ten. Es gibt für ſie jetzt nur die Pflicht, Verluſte im Haushalt zu vermeiden und alles daranzuſetzen, um Milliardenwerte für unſer Volk zu erhalten. Eine große Aufgabe iſt geſtellt, verantwor⸗ tungsbewußt und freudig ſollen alle mitar⸗ beiten und mithelfen. Unſer Erntedank ſoll ſein: das Nahrungsgut der deutſchen Scholle, die Früchte deutſchen Bauernfleißes vor Ver⸗ derb zu ſchützen. Weinheimer Obſtgroßmarkt Pfirſiche 26—33; Aepfel 10—33; Birnen 6—20; Quitten 18—23; Nüſſe 1832; Mandeln 8—13; Brombeeren 32; Tomaten 7—8; Bohnen 8—14. Anfuhr 750 Ztr. Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. a Aber, wer mitten im Leben steht, muß wissen, was in der Welt geschieht! — Der möblierte Herr „Dr. Klaue! Ich komme wegen des möblierten Zimmers“— ſo ſtellte ſich ein netter Herr mit Lederkoffer vor, und Haſe'n war's ſehr angenehm. Der nette Herr fand's äußerſt wohnlich, er blieb gleich da und zahlte 10 Mark an. Was Haſes anbetrifft, die gingen hocherfreut ins Kino Zwei Stunden fpäter fanden ſie die Wohnung leer und Schränke und Behälter durchgewühlt; auch Doktor Klaue war längſt über alle Berge.„Was woll'n Sie“, ſagt man auf der Polizei,„vor dieſem ſogenannten„Doktor war doch längſt gewarnt, er ſtand doch überall genau beſchrieben“. Nur Haſe weiß natürlich von nichts. Tja— hätte er Zeitung geleſen! Die warnt beizeiten: Sieh dich vor— ſonſt hau'n dich Gauner übers Ohr! FFC Wer jpart? Die ſtarke Zunahme der Beſchäftigung zog eine beträchtliche Steigerung der Sparein⸗ lagen nach ſich. Mit Recht erhebt ſich die Frage, welche Gruppen von Volksgenoſſen in beſonderem Maße an dieſem Aufſchwung be⸗ teiligt ſind und dazu beigetragen haben, daß heute allein bei den Sparkaſſen mehr als 33 Millionen Sparkonten geführt werden. Voll⸗ kommen zuverläſſige Feſtſtellungen laſſen ſich bei der Schwierigkeit, zutreffende Berufsbe⸗ zeichnungen zu finden und mancherlei Fehler⸗ quellen auszuſchalten, naturgemäß nicht ma⸗ chen. Immerhin aber kann man ſoviel ſagen, daß gerade auch die minderbemittelten Schich⸗ ten beſonders beharrliche Sparer abgeben. Einzelunterſuchungen haben erwieſen, in wie ſtarkem Maße insbeſondere auch der durch die planmäßige Wirtſchaftsſteuerung wieder in Arbeit und Brot gelangte Arbeiter ſich Spar⸗ kaſſenbücher einrichten läßt und ſtetig ſpart. Gewiß ſind Volksgenoſſen mit vergleichsweiſe niedrigem Einkommen nicht in der Lage, all⸗ monatlich große Beträge zurückzulegen und überhaupt ſehr hohe Spareinlagen zuſammen⸗ zutragen. Aber auch hier zeigt es ſich, daß beachtliche Höhe der Spareinlagen durchaus nicht immer mit hohem Einkommen Hand in Hand zu gehen braucht. Wichtig an den Ein⸗ lagen der deutſchen Sparkaſſen iſt, daß ſie im Durchſchnitt niedrig liegen, nämlich bei etwa 400 RM. Zwei Drittel aller Sparkaſſenbücher weiſen weniger als 100 RM. auf, faſt neun Zehntel liegen unter 1000 RM. Das Spar⸗ kaſſenbuch iſt alſo im beſten Sinne des Wortes in allen Schichten der Bevölkerung heimiſch. Leda Der Winterfahrplan 1936-37 liegt der heutigen Ausgabe bei. aaddcacdddaddaddadacadddadddaado Weitere Feſtnahmen in Lorſch Lorſch. In der angeblichen Vergiftungs⸗ angelegenheit Walter wurde heute noch eine Frau feſtgenommen, deren Namen verſchie⸗ dentlich in dem Zuſammenhang mit dem Todesfall genannt wurde. Der Fall ſcheint ſich allmählich als eine Abtreibungsgeſchichte herauszuſtellen. Wahrſcheinlich hat das Mäd⸗ chen irgend ein Medikament eingenommen, um ihren Zuſtand zu beſeitigen und iſt ſicherlich hieran geſtorben. Schwerer Verkehrsunfall in Mannheim Am Freitagnachmictag kurz nach 16 Uhr er⸗ eignete ſich an der Kreuzung Rheinkaiſtraße Fruchtbahnhofſtraße ein folgenſchwerer Verkehrsunfall. Unmittelbar in der Kurve ſtieß ein Laſtzug mit Anhänger aus Seligen⸗ ſtadt a. M. mit einem Motorradfahrer aus Ketſch zuſammen, wobei der Motorradfahrer ſchwere Verletzungen erlitt. Das Motorrad wurde vollkommen zertrümmert. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Wenn ſich am 4. Oktober die deutſchen Volksgenoſſen zum Erntedanktag um den Führer ſcharen, deſſen Worte zu den Hun⸗ derttauſenden ſprechen und hinaus ins Reich und weit in die Welt hallen, dann wird man⸗ cher der Zugereiſten in den Stunden vor und nach dem Höhepunkt des Feſtes ſeine Blicke in die Landſchaft wandern laſſen, die ſich um den Bückeberg breitet. Zu den Füßen des Berges fließt die Weſer, im Norden über Hameln hebt ſich der Süntel, im Oſten rie⸗ geln Schecken und Obensburg den Blick gegen den felſigen Ith ab, weſtlich ſchaut man ins Lipperland und aus dem bergigen, waldrei⸗ chen Südraum kommt die Weſer. Man weiß, daß in dieſem Weſerbergland die alten Städte Münden, Boderwerder, Höxter⸗Corvey, Holz⸗ minden, Rinteln, Lemgo, Göttingen, Einbeck u. a. liegen. Viele Dörfer haben in Tälern, auf Höhen und an Hängen Platz gefunden, und die Zahl der alten Burgen und Schlöſſer iſt nicht gering. Waldgebirge erheblichen Um⸗ fangs bergen Rot⸗ und Schwarzwild, und ihre ſtille und einſame Schönheit iſt auch kein Mangel, und die Schönheit überraſcht man⸗ chen Fremden. Zahlreiche Erholungsſtätten und Heilbäder, wie Pyrmont, Meinberg, Nenndorf, Eilſen, Salzuflen und Oeynhau⸗ ſen haben guten Klang. Das alles mag der flüchtigen Schau ge⸗ nügen. Aber wer das Weſerbergland vor ſich hat, ſoll wiſſen, daß es mit einem gelegent⸗ lichen Hineinſtaunen nicht genug iſt, daß ſich vielmehr ein geſättigter, alter Kulturraum um den Bückeberg dehnt, daß alſo hier Werte liegen, deren ausſtrahlende Kraft dem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Menſchen des Dritten Rei⸗ ches nicht gleichgültig bleiben darf. Man hat von den Exſternſteinen gehört, dieſen monu⸗ mentalen Zeugen aus deutſchem Urraum, deren wahre Bedeutung erſt in unſeren Tagen von den Forſchern ins Licht allgemeinen In⸗ tereſſes gerückt worden iſt, und ſo haben ſich dieſem wahrhaft völkiſchen Gebiet wieder die Blicke zugewandt. Es iſt erſtaunlich, was da alles noch im Dunkel der Vergangenheit ruht. Das Meiſte iſt noch nicht eindeutig vor un⸗ ſerer Schau. Aber was ſchon erhellt worden iſt, genügt, um erkennen zu laſſen, daß unſere lange als Barbaren angeſprochenen Altvordere ſowohl weltanſchaulich wie ſchöpferiſch auf einer viel höheren Kulturſtufe ſtanden, als die zünftige Geſchichtswiſſenſchaft bisher ange⸗ nommen hat. Und wenn aus dem Nebel der deutſchen Frühgeſchichte die Namen Hermann und Widukind ſich plaſtiſch abheben und gerade in unſerer Landſchaft lebendig geblieben ſind, o mögen wir bedenken, daß wahrſcheinlich chon viele Jahrhunderte vorher eine erheb⸗ liche Kulturhöhe beſtanden hat, von der wir kaum etwas wußten. Nur aus Sagen und Märchen, aus alten Bräuchen, heimlichen Aberglauben, aus Lied, Spruch und Namen weht noch Duft vergangener Zeiten. An ſol⸗ chen Reſten iſt das Bergland an der Weſer reich, und die Brüder Grimm haben im ſüd⸗ lichen Weſerbergland und an deſſen Grenzen viel dieſes alten Kulturgutes geborgen. Noch rollen bei Lüdge die feurigen Oſterräder zu Tale, und auf den Höhen glühen am Oſter⸗ abend die Feuer von Berg zu Berg. In den Dörfern gibt es die alten Thieplätze, Dorf⸗ brunnen und Gemeindeanger, und der Brauch der Spinnſtuben reichte noch bis in unſere Tage. Im Bückeburger Lande ſind die alten Volks trachten lebendig wie je, und mancherorts werden dörfliche Feſte nach altüberliefertem Brauch gefeiert. Liegen nicht die Dörfer mit ihren hellen Fachwerkwänden und Solling⸗ latten wie ſeit Jahrhunderten im Lande? Und edles Schnitzwerk im Hausgebälk ſtand — wie manches Beiſpiel zeigt— einſt in CCC Neichsmiltel jür die Neuanpflanzung von Obibäumen Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft hat für die Herbſtpflanzung 1936 einen Betrag von RM. 400 000 zur Schaffung von Neupflanzungen von Obſtbäumen zur Verfügung geſtellt. Die Richtlinien ſehen die Verwendung der Beihilfen für ſolche Betriebe vor, die min⸗ deſtens 10 Hoch- oder Halbſtämme oder 50 Buſchbäume von Kern⸗ und Steinobſt um⸗ faſſen. Bei der Anpflanzung von Wallnuß⸗ bäumen kann die Mindeſtzahl der Bäume auf fünf Stück herabgeſetzt werden. Bewilligungen für Kunſtformen ſind ausgeſchloſſen. Die Bei⸗ hilfen ſollen in der Regel 25 bis 30 v. H. der Anſchaffungskoſten der Obſtbäume betra⸗ gen, jedoch eine Reichsmark je Baum nicht überſchreiten. Die bereitgeſtellten Mittel kön⸗ nen auch bis zu 25 v. H. für Umforſtung von Ob umen verwendet werden. Die Richtlinien ſchreiben ferner vor, daß bei der Neupflanzung von Obſtbäumen eine Verringerung der Sorten unter allen Umſtän⸗ den angeſtrebt werden muß. Aller Kulturraum um den Bückeberg hoher Gunſt. Die Schlöſſer und ſteinernen Stadtbauten ſind Zeugen der originalen We⸗ ſerrenaiſſance, die im reich geſchmückten Mauerwerk, an Giebeln und Geſimſen Orna⸗ mente zeigen, deren Sinn noch nicht erforſcht iſt und der vielleicht in vergangene Jahrtau⸗ ſende zurückreicht. Ueberall wird plattdeutſch alfa en, und Ausſehen und Weſen der meiſt bäuerlichen Bevölkerung hat ſich trotz Radio und Motorengebrumm im Kerne nicht geändert. Dies ſinnvolle Bewahren gibt dem Raum des Landes um den Bückeberg von innen heraus ſein Gepräge. Für uns aber handelt es ſich nicht um ein törichtes Nach⸗ ahmen überlieferter Formen, ſondern um ſee⸗ liſches und geiſtiges Feſthalten am gewordenen Volkstum und um ſinnvolles Hineinziehen des Neuen und Guten. Geiſt deutſchen Volkstums und deutſcher Landſchaft. Man ſollte es nicht glauben, daß sch Flammenſchrift am deutſchen Kultur⸗ childe verdunkelt war. Heute ſind die Schat⸗ ten verweht, und der alte Sinn darf wieder klar und fordernd leuchten. Nicht nur hier im alten Kulturraum des Landes um den Bücke⸗ berg, ſondern in allen deutſchen Landſchaften. In dieſem Geiſt deutſchen Volkstums und deutſcher Landſchaft wieder zu erſtarken, das iſt eine der Bedeutungen des deutſchen Ernte⸗ dankfeſtes und wahrlich nicht ſeine geringſte. Aus Stabt und Land Heppenheim. Die Kreisleitung teilt mit, daß die Vorbereitungen zur Zehnjahres⸗ feier der Ortsgruppe Reiſen zum Abſchluß gekommen ſind. Die Jahresfeier beginnt am Samstag, den 10. Oktober, mit dem Kamerad⸗ ſchaftsabend der„Alten Garde“ im Lokal Jochim. Am Sonntag werden ſich alle Po⸗ litiſchen Leiter und die Ortsgruppen und Stürme der Nachbarſchaft zum Feſtzug um 13 Uhr in Reiſen einfinden. Auf der Feſtwieſe ſpricht ein alter Kämpfer, der damals mit da⸗ bei war. Abends wird im Lokal Mader ein Deutſcher Tanz das Feſt der Ortsgruppe Reiſen beenden. Alle Freunde der Bewegung werden heute ſchon eingeladen, das gaſt⸗ freundliche Reiſen zu beſuchen. Schriesheim. Der Fuhrunternehmer Herm. Egler, der mit dem Abführen von Stämmen aus dem Walde beſchäftigt war, wurde im Walde, unter einem Stamme einge⸗ klemmt, aufgefunden. Er hatte erhebliche Bein⸗ verletzungen davongetragen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das nach Hauſe zurückgekehrte Pferd machte auf den Vorfall aufmerkſam. a Großfeuer in Beerfelden Maſchinen und Holzvorräte vernichtet Am Mittwochabend gegen 9 Uhr brach im Dampfſägewerk der Gebrüder Weber in Beer⸗ felden auf bisher nicht geklärte Weiſe ein Brand aus, der ſchnell um ſich griff und in den Holzvorräten reiche Nahrung fand. Die Beerfelder Feuerwehr war mit ihrer Motor⸗ ſpritze ſofort zur Stelle und arbeitete ge⸗ meinſam mit der Erbacher Feuerwehr, die nach etwa 20 Minuten mit ihrer Motorſpritze ein⸗ traf, mit Hochdruck. Anfänglich machte ſich großer Waſſermangel bemerkbar, ſodaß mit Schlauchleitungen aus einem naheliegenden Bach das Waſſer heraufgepumpt werden mußte. Wenngleich das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt und die umliegenden Gebäude ge⸗ ſchützt werden konnten, ſo wurde doch das ge⸗ ſamte Sägewerk ein Raub der Flammen. Nur einige fertige Holzwaren konnten gerettet wer⸗ den. Beerfelden. Die Molkereigenoſſen⸗ ſchaft befaßte ſich in ihrer letzten Sitzung mit der Errichtung eines neuen Molkereigebäudes. Dieſer Neubau hat ſich als notwendig erwie⸗ ſen, da infolge der Maßnahmen zur Milchver⸗ beſſerung und der Erzeugungsſchlacht die Milchanlieferung ſich verſtärkt hat und bereits etwa 7000 Liter täglich erreicht. Dem Bau⸗ plan wurde die Genehmigung erteilt. Mit gebrochenem Arm zum Traualtar Limburg. Eine Braut im benachbarten Dietkirchen brach kurz vor der Hochzeit den Arm. Man wollte die Feier nicht aufſchie⸗ ben, da nun einmal alles vorbereitet war, und ſo ging die Braut mit geſchientem Arm zum Traualtar— was ſchließlich wohl das rich⸗ tige war. Vater von acht Kindern tödlich verunglückt Neuſtadt i. O. Als der 56jährige Joh. Fiſcher unmittelbar vor einem Auto am Ortsausgang die Straße überſchritt, ſtürzte er zu Boden und erlitt einen doppelten Schä⸗ delbruch, dem er auf dem Transport zum Krankenhaus erlag. Ob Fiſcher, der eine Witwe und acht Kinder hinterläßt, angefahren wurde, oder, wie der Fahrer des Autos be⸗ hauptet, durch Erſchrecken zu Boden ſtürzte, muß die gerichtsärztliche, Jeſtſtellung noch er⸗ geben. Spinale Kinderlähmung in Birkenau Kinder⸗ und Volksſchule geſchloſſen Birkenau. In der vorigen Woche mußte die Kleinkinderſchule wegen Erkrankung vieler Kinder ſchließen. Da neuerdings verſchiedene Fälle von Maſern, Scharlach, Diphtherie und ſogar ſpinale Kinderlähmung feſtgeſtellt wur⸗ den, iſt auf Anordnung des Geſundheitsamtes Heppenheim auch die Volksſchule mit ſofor⸗ tiger Wirkung geſchloſſen werden. Verſamm⸗ lungen und Zuſammenkünfte aller Art ſind wegen der Anſteckungsgefahr unterſagt. Wegeaus bau im Fürther Zentwald Fürth i. O. Nachdem die Verwüſtungen, die der Schneebruch im Fürther Zentwald an⸗ gerichtet hatte, durch die den ganzen Sommer über andauernden Arbeiten der gemeindlichen Holzhauer und des Arbeitsdienſtes beendet ſind, wird für das kommende Frühjahr ein großes Projekt in Vorbereitung genommen: Es handelt ſich um einen großzügigen Ausbau der Waldwege, die nach einem planmäßigen Wegenetz angebaut werden ſollen. Dieſe Ar⸗ beiten dürften einen ſolchen Umfang anneh⸗ Als wenn Kurzichluß wäre Der Fernſprecher läutet. Es läutet oft in einer Redaktionsſtube. Eine aufgeregte Männerſtimme poltert aus dem Apparat, beſchwert ſich:„Meine Zeitung iſt nicht da— ſeit 10 Minuten ſollte ſie da ſein! Ich muß pünktlich außer Haus. Ich bin gewohnt, meine Zeitung mit auf den Weg zu nehmen. Seit Jahren kommt die Zeitung pünktlich, was iſt denn heute los?“ Der Mann in der Redaktionsſtube bedauert und erklärt, daß ſelbſtverſtändlich die Zei⸗ tung rechtzeitig aus der Druckerei gegangen ſei, daß die Boten zuverläſſig ſeien und der Abonnent ja ſelbſt geſagt habe, die Zeitung wäre jahrelang rechtzeitig gekommen. Viel⸗ leicht ein Verkehrsunfall des Boten— er be⸗ daure Die Stimme beruhigt ſich:„... Sie ver⸗ ſtehen, wenn man daran gewöhnt iſt, wirkt das unerwartete Ausbleiben der Zeitung wie wie ſoll ich ſagen— wie ein Kurz⸗ ſchluß...!“ Wie ein Kurzſchluß: Man ſitzt gemütlich am Familientiſch. Man unterhält ſich, man ißt zu Abend, man lieſt, die Kinder ſ ielen, die Mutter hat eine Handarbeit a dem Schoß— kurzum: es iſt ein ſtiller, beſchau⸗ licher Familienabend, wie ſie die langen Win⸗ ternächte zu Dutzenden bringen, und die elek⸗ triſche Lampe Nein, ſie tut es eben nicht, in dieſem Au⸗ genblick hat ſie aufgehört, ſtill und unbeachtet als ein braver Diener ihr Licht zu ſpenden. Plötzlich verſtärkt ſich ihr Schein unheimlich, flackert, erliſcht, kommt wieder und iſt weg: Kurzſchluß! N Jahraus— jahrein brennt das Licht und ſein Daſein erſcheint ſo ſelbſtverſtändlich wie das Atmen: man achtet's nicht weiter. Vielleicht iſt ſo ein Kurzſchluß einmal ganz gut, 9 wenn man nicht vorſorglich war und keine Erſatz⸗Sicherung zu Hauſe hat. Dann lernt man das Selbſtverſtändliche als etwas durchaus nicht Selbſtverſtändliches, als eine große Errungenſchaft des Geiſtes wieder einmal würdigen. Vielleicht ſollte einmal eines Morgens die Zeitung wirklich nicht kommen, was wäre dann? Vor allem wäre es einmal ein großer Aerger. Es gibt nichts Aergerlicheres, als eine Gewohnheit, der man einmal nicht frönen kann. Und wenn es unantaſtbare Tradition verlangt, daß zum vollſtändigen Frühſtücks⸗ tiſch die Zeitung, das„Leib⸗ und Magenblatt“ gehört, ſo muß es einfach da ſein! Außerdem hat man geſtern noch im Büro darüber ge⸗ ſtritten, ob die„Queen Mary“ diesmal das Blaue Band erjagt oder nicht. Man hat ge⸗ wettet, morgen würde es in der Zeitung ſte⸗ hen, und nun iſt man N geſpannt darauf: gewonnen oder verloren? Die Haus⸗ frau muß gerade heute wiſſen, wie die Obſt⸗ preiſe ſtehen und ſie will einkaufen. Die Toch⸗ ter einer bekannten Familie hat Hochzeit— wann findet die Trauung ſtatt? Und außerdem — wenn die Zeitung wirklich nicht käme— woher ſollten ſie alle die Fortſetzung des ſpannenden Romans bekommen? Es wäre wirklich ärgerlich, wenn die Zei⸗ tung nicht käme; genau ſo ärgerlich, wie es einfach ſelbſtverſtändlich iſt, daß ſie kommt.. Eine Berliner Zeitung hat kürzlich einmal aus Leſerzuſchriften ein paar Fälle zuſam⸗ mengeſtellt, die ſehr anſchaulich zeigen, was die Zeitung als zuverläſſiger Diener, beſchei⸗ men, daß ſie etwa zwei Jahre in Anſpruch nehmen dürften. Im Frühjahr dürfte daher auch das hieſige Arbeitsdienſtlager wieder be⸗ zogen werden. Das Fell über die Ohren gezogen Eine teure und peinliche Haſengeſchichte Bürſtadt. Einen teuren„Spaß“ erlaubte ſich am Dienstag ein hieſiger Einwohner. Als er früh morgens in den Hof trat, be⸗ merkte er einen großen und ausgewachſenen Stallhaſen. In der Annahme, es handele ſich um einen Feldhaſen(den er übrigens auch nicht hätte fangen dürfen!), machte er ſich mit ſeiner Frau auf die Jagd. Nach vieler Mühe gelegt es den beiden, den„Feldhaſen“ im achbarhofe zu„erlegen“. Dem Haſen war gerade das Fell über die Ohren gezogen, als die Nachbarsfrau, in deren Hof der Haſe ſein Leben laſſen mußte, zur Tür herein kam und ihren aus dem Stalle entſprungenen Stall⸗ haſen ſuchte. Da ſie ihn nicht mehr ſo vor⸗ fand, wie er daheim reißaus genommen hatte, mußte der Haſenjäger wohl oder übel ſeinen beſten Zuchthaſen der Frau eintauſchen und ihn perſönlich im Nachbarhauſe abliefern. Weinfeſt an der Weinſtraße Eines der größten Wein⸗ und Volksfeſte an der deutſchen Weinſtraße findet vom 17. bis 19. Oktober 1936 in Bockenheim ſtatt. Dieſe Veranſtaltung erfreut ſich ſchon immer ſehr guten Beſuches, da die Bockenheimer an dieſem Feſt naturreine Bockenheimer Weine zu den billigſten Tagespreiſen zum Ausſchank bringen. In allen Lokalen wird freudige Feſt⸗ ſtimmung herrſchen. Um die Tauſende von ſuchern unterzubringen, hat die Feſtleitung auch in dieſem Jahre wieder eine große Feſt⸗ halle aufgeſchlagen. Eine große Budenſtadt wird erſtehen. Der Höhepunkt des Feſtes bildet der Winzerfeſtzug am Sonntag, den 18. Ok⸗ tober 1936. Anme Jeber Deutliche trägt das Erntebank⸗Abzeichen UAdadadddddaddadcadddddadadaddadqaucadd „Der Deuljche Aundjunk Funk Post“ Illuſtrizte Rundſchau mit dem aus⸗ führlichen Rundfunk⸗Programm der Welt Verlag Rothgießer& Dieſing AG., Berlin, N 4.— Einzelheft 25 Pfg., Monats⸗ bezug 85 Pfg. Unſere Rundfunkkünſtler werden in einer Artikelreihe dieſer älteſten Programmzeit⸗ ſchrift, deren neueſtes Heft gerade vorliegt, in Interviews veröffentlicht. Die Kapelle Ger⸗ hard Hoffmann, die im Lauf des Oktober im Deutſchlandſender täglich aufſpielt, iſt dies⸗ mal eine intereſſante, bebilderte Seite ge⸗ widmet. Das Heft enthält außerdem luſtige Bilder von deutſchen Herbſtmanövern und einige Auf⸗ nahmen von der Frauengymnaſtik. Die Technik bringt eine ausführliche Be⸗ ſchreibung der modernen Radiokoffer und einen Artikel über neue Baſtlereinzelteile. 8 Hausgenoſſe und Begleiter alles leiſten ann. In einem der Briefe erzählt eine Frau, wie ſie ſo eigentlich ihre Exiſtenz ihrer Zeitung verdanke.„Ich ſaß“, ſo etwa ſchreibt ſie, „einmal in einem Kaffee und bat die Be⸗ dienung um eine Zeitung. Ein in der Nähe 1 0 Herr bot mir zuvorkommender Weiſe eine eigene an. Dieſer Herr iſt heute mein Mann; aber er iſt es erſt geworden, nachdem er eine auskömmliche Stellung gefunden hatte. Und die fand er durch eben dieſelbe Zeitung, die unſere Bekanntſchaft vermittelte, und nun ſind wir glücklich“. Die Geſchichte mag ausſehen, als ob ſie ein beſonders ausgeſuchter Fall ſei, und man könnte ſagen, 95 die Zeitung einen Lebens⸗ abſchnitt geſtalten hilft, das mag ja einmal vorkommen, aber gerade typiſch für den Wert der Zeitung iſt es nicht! Nun, über dieſe Frage könnte man eine wiſſenſchaftliche Abhandlung ſchreiben, und es iſt auch ſchon manche darüber geſchrieben worden. Vielleicht ſollte man einmal darüber nach⸗ denken, wie ſehr der ſelbſtverſtändliche Haus⸗ genoſſe, die kleine elektriſche Lampe, vieles in unſeren Lebensgewohnheiten anders geſtaltet at, als es noch bei den Großeltern und ihrer fpaliche Kerze oder ihrer rußenden Petro⸗ leumfunzel üblich war. Vielleicht könnte man dann von hier auf die Zeitung ſchließen. Viel⸗ leicht fände man, wie ſehr der ſelbſtverſtänd⸗ liche Gefährte unſerer Tage, wie ſehr die Zeitung tagtäglich vom nebenſächlichſten Ge⸗ danken und Wort bis zu der lebenswichtigen Entſcheidung den Lauf unſeres Daſeins mit⸗ beſtimmt, wie ſie als Vermittler vom Einzel⸗ nen zur Gemeinſchaft und von der Gemein⸗ ſchaft zue Einzelnen unentbehrlich gewor⸗ den iſt. 2 1 1 Nebler NMittwo⸗ 10 eb. N 18 U Dewald ehrt n da flo die erſt Inner 1 147 U 18 U Fb. E w * 7 freitag Nl unt A dre Zam * 1 Meiste 108 1 Pinka Must And chörig An l. 5 bei den gl. Meſſ. Am M Aunion die Möc Am Kom * ——— — 5 ingen. halten, Nachſe unmiem; fie und ſoalült um für 9. H. Le fe ding, Nut 1. Weil Mitwoch eln Ache d lt vom K lketer d leeiſter Aeiſe Jubilar cdi — 00 * mittwoch: die Mädchen Dienstag, 4 Uhr, Knaben 5 Uhr. munion für die chriſtenlehrpflichtigen Jüng⸗ Goltesdienſt Orbnungen Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Auholijche Gemeinde Viernheim: 18. Sonntag nach Pfingſten Roſenkranzfeſt und Erntedankfeſt ſtelkirche: ½7 Uhr: 1. hl. Meſſe i ½8 Uhr: Segensmeſſe für die Sechzig⸗ ine mit General⸗Kommunion 10 Uhr: Hochamt mit Te deum wegen Erntedankfeſt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Roſenkranz⸗Andacht mit Segen Verſammlung für den dritten Orden 4 Uhr: Verſammlung für die 1. Ab⸗ teilung der Jungfrauen⸗Kon⸗ gregation tienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder zonta, 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.A. für Joh. Winkler 16. ienstag: 47 Uhr 3. S.⸗A. für Katharina Thomas geb. Knapp ½8 Uhr beſt. Segensmeſſe für die in Gernsheim verſt. Katharina Illert geb. Niebler 47 Uhr 1. S.⸗A. für Anna Maria Müller geb. Pfenning i ½8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Franz Dewald, Eltern, Schwiegereltern und An⸗ ehörige i Ju der hl. Meſſe gehen die diesjährigen Erſtkommunikanten zur hl. Kommunion; die erſten Bänke ſind freizuhalten donnerstag: a 947 Uhr 3. S.⸗A. für Joh. Winkler 16. ½8 Uhr Segensmeſſe für Maria Weidner geb. Gärtner, Bruder f Krieger Valentin und Angehörige Freitag: f i 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.A. für Anna Maria Müller geb. Pfenning 947 Uhr geſt. hl. Meſſe für Johannes Friedr. Schröder f Samstag: 47 Uhr beſt. Amt Weidner 7 Uhr geſt. hl. Muſſe für Altbürger⸗ meiſter Georg Pfützer ½%8 Uhr Segensmeſſe für Jakob Georg Winkenbach, deſſen Mutter Margarethe geb. Bildſtein, Schwiegereltern Joh. Haas 9. und Margaretha geb. Kaufmann und An⸗ gehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 9j47 Uhr eine hl. Meſſe. Am Mittwoch iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion der Erſtkommunikanten. Beicht für für led. verſt. Martha Am Kommuniontag neues Geſangbuch mit⸗ bringen. Die Eltern mögen ihre Kinder dazu anhalten. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ linge und die untere Abteilung der Jünglings⸗ ſodalität. Zugleich gemeinſame hl. Kommu⸗ nion für das 7. Schuljahr der Schüler der H. H. Lehrer Kumpa, Schmuck, Rektor Beller ſowie Frl. Koob und Ries. Mädchen beichten Freitag, halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Montagabend, 8 Uhr, Verſammlung der 1. Abteilung, Dienstagabend der 2. und am Mittwochabend, 8 Uhr, Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation im Sälchen der Kirche. Chrung ſür Poſtzeitommiſſar Peiermann Die Glückwünſche des Kreisamts Am Donnerstagvormittag fand in Bens⸗ heim im Amtszimmer des Polizeivorſtandes eine Ehrung für den ſeit 25 Jahren verdienſt⸗ voll in der Polizei tätigen Vorſtand des Staatlichen Polizeiamts Bensheim, Polizei⸗ kommiſſar Petermann, früher in Vier n⸗ heim, ſtatt. Sämtliche Beamten der Polizei⸗ verwaltung, des Kriminaldienſtes und der Exekutive waren verſammelt, als Vertreter der vorgeſetzten Behörden waren Kreisdirek⸗ tor Meiſel und Regierungsrat Dr. Fuchs vom Kreisamt Bensheim erſchienen. Als Ver⸗ treter der Gendarmerie war Gendarmerieober⸗ meiſter Schneider erſchienen. Kreisdirektor Meiſel hielt eine Anſprache, in der er dem Jubilar zu ſeiner langjährigen Dienſtzeit be⸗ Sonntag, 4. Oktober 1936— Erntedankfeſt Vormittags ½10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Math. 6, 24— 34; Lieder: 143, 426, 184, 295) Vormittags ½11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 5. Oktober, Kirchenchor Dienstag, 6. Oktober, Frauenabend Freitag, 9. Oktober, Mädchenkreis. ee miſſar Petermann ſich ſtets als aufrechter deutſcher Mann erwieſen und ſtets das Ziel im Auge gehabt habe, daß unſer aller gemein⸗ ſames Vaterland Deutſchland über alles gehe. Dir. Meiſel ſprach den Wunſch aus, daß der Jubilar auch in ſeinem neuen Lebens⸗ und Dienſtabſchnitt eingedenk des gleichen Zieles und in gleich großer Rüſtigkeit ſeine Aufgaben weiterhin ſo vorbildlich erfülle, wie bisher. Die Glückwunſchanſprache klang in ein Ge⸗ denken an den Führer aus, worauf Kommiſſar Petermann den Dank für die ſchöne Ehrung ausſprach und auch jedem einzelnen ſeiner Beamten für die ſtets treue Mithilfe Dank ſagte. R. Spendet Kartoffel unb Getreide! Aufruf des Landesbauernführers und des Gau⸗ beauftragten des WSW. Bauern des Gaues Heſſen⸗Naſſau! „Zum vierten Mal wird das Winterhilfs⸗ werk des Deutſchen Volkes durch den Führer eröffnet. In jedem Winterhilfswerk hat das Bauerntum unſeres Gaues vorbildliche Gebe⸗ bereitſchaft bewieſen. Auch dieſes Jahr benötigt das Winterhilfs⸗ werk zur Steuerung der Not der Hilfsbe⸗ dürftigen die Kartoffel⸗ und Getreideſpenden der Bauernſchaft. Deutſche Bauern, helft dem Werk des Führers, ſpendet nach Eurem Können im Rahmen der aufgeſtellten Richtlinien! Der Dank des freien Bauern im national⸗ ſozialiſtiſchen Reiche Adolf Hitlers ſei ſein er⸗ neutes Bekenntnis zur Volks⸗ und Schickſals⸗ gemeinſchaft der ganzen Nation!“ Heil Hitler! Dr. Wagner Landesbauernführer Haug Gaubeauftragter des WHW. Briefkaſten der Schriftleitung An Artikeleinſender—r. Vielen Dank für Ihren Artikel, er kam aber zu ſpat. Wir ſind ſchon wieder an der nächſten Groß⸗ veranſtaltung, dem Erntedankfeſt und dann kommt das WHW. Und einmal muß ja auch ſchließlich mit einer Sache Schluß gemacht werden. Nichts für ungut— und das nächſte Jahr etwas früher. Viernheimer Tonfilmſchau Was gibt's dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt? Der bezauberndſte Tonfilm⸗ Schlager ds. Js. f* 14 „Die Puppenfee Ein Spitzenfilm aus der Meiſterklaſſe! Eine prächtige Beſetzung hat dieſes Film⸗ werk. Allen voran Magda Schneider, Wolf Albach Retty und Paul Hörbiger. Andere folgen, wie: Adele Sandrock, Fr. Imhoff, Lizzi Holzſchuh und Dagny Servaes uſw. Jedenfalls ein mit herrlichſter Heiterkeit von köſtlichſter Komik erfülltes Großfilmwerk. In einem bunten Rahmen fröhlicher Menſchen und heiterer Handlung klingen und ſingen die un⸗ ſterblichen Melodien aus der„Puppenfee“. 1.„Zu jener Zeit, wie liebt ich dich, mein Leben“; 2.„Ja heut' hab'n ma Zeit, für a bißerl Seligkeit“; 3.„J bin guat aufgelegt, i weiß warum, die ganze Weanaſtadt, die draht ſich umadum“; 4.„J bin a Steirerbua, un hab' Kernnatur“ uſw. Ein fröhlicher Film aus dem Wien der Jahrhundertwende. Man erlebt einen Abend ohne Sorgen, einen Abend voller Lachen, einen Film voll ſprühender Luſtigkeit, gewürzt mit köſtlichſtem Humor. Dazu gutes Beiprogramm mit neueſter Ufa⸗ Tonwoche, u. a.: 1. Die neueſten Reportagen von den verſchiedenſten Fronten— Erſchüt⸗ ternder Bericht von dem durch die Roten ge⸗ brandſchatzten Jrun; 2. Der Reichsparteitag Nürnberg 1936.— Allen Beſuchern ſtehen dieſe Woche einige der ſchönſten Stunden ihres Lebens bevor. Man möge aber die Werktags⸗ — Erntedankjeit am Sonntag, 4. Oktober 1936 W. 12.15 Ahr F eke 0 Un b dc al..f Ade. 5 7 Sonntag um 9.30 Uhr: Dankgottesdienſt für beide Konfeſſionen J. Aufſtellung des Feſtzuges 1. Gliederungen der NSDAP. nebſt For⸗ mationen: (§5J mit Spielmannszug, Jungvolk, BDM., BDI M., SA., SA., NSKK. Pg. in Uniform, DAF., RLB.) 2. Feuerwehrkapelle, Aufmarſchleitung, Fahnengruppe, Bauernſchaft, Pg. in Zivil, NSKOV., RDB. 3. Krieger⸗ u. Soldatenkameradſchaft 1875 mit Spielmannszug, Marineverein, Ge⸗ — ſangvereine, Turnverein mit Spiel⸗ mannszug, Sportvereine, ſonſtige Teil⸗ nehmer Il. Aufmarſchplan Gruppe Lund 2 durch die Mannheimer⸗ ſtraße, Heddesheimerweg— Hindenburg⸗ ring mit Spitze am Oc. Bahnhof Gruppe 3 Anmarſch von den verſchie⸗ denen Sammelplätzen durch die Wein⸗ heimerſtraße, Am Frohnberg— Hin⸗ denburgring mit Spitze an Gärtnerei Eiſele Il. Mrſchſtraßen Abmarſch punkt 11.15 Uhr durch Horſt⸗ Weſſelſtraße— Weinheimerſtraße— Saar⸗ ſtraße— Adolf Hitlerſtraße— Lorſcher⸗ ſtraße— Luiſenſtraße— Seegartenſtraße Bismarckſtraße— Adolf Hitlerſtraße zum Rathaus Franzke Ortsgruppenleiter 8— SSS— ſernheim Kundgebung am Rathaus a) Maſſenchor der Viernheimer Geſangver⸗ eine, b) Muſikvortrag durch die Feuerwehrkapelle e) Anſprache durch den Ortsbauernführer d) Danklied(Großer Gott, wir loben Dich, gemeinſamer Geſang); e) Muſikvortrag durch die Feuerwehrkapelle Hierauf Fahnenabmarſch und Beendi⸗ gung der Kundgebung am Rathaus. Die Anhörung der Uebertragung der Rede des Führers am 13.00 Uhr von der Reichs⸗ kundgebung auf dem Bückeberg wird ſämt⸗ lichen Volksgenoſſen freigeſtellt. Hierzu werden auf dem Rathausplatz ſowie in ſämtlichen Lokalen Lautſprecher aufgeſtellt. U. Allgemein Beflaggung: Die Bevölkerung wird ge⸗ beten, an dem Ehrentage des deutſchen Bau⸗ ern ihre Häuſer, wie es der Führer be⸗ ſtimmt hat, mit der einzigen Flagge, der Hakenkreuzfahne zu ſchmücken, um damit die Volksverbundenheit zu bekunden. Die Mitglieder der Bauernſchaft, Jung⸗ bauern und Jungbäuerinnen werden erſucht, ſich reſtlos in den Feſtzug der Bauern ein⸗ zureihen. Mitglieder der NS. Gliederungen und Formationen, ſoweit ſie der Bauernſchaft und den Tabakpflanzern angehören, mar⸗ ſchieren in Zivil bei der Bauernſchaft. Ul. Erntetanz Von abends 8.00 Uhr ab findet in allen Sälen öffentlicher Tanz ſtatt, zu dem die ganze Bevölkerung herzlich eingeladen wird. Ul. Feſtabzeichen g Das Feſtabzeichen iſt bei allen Veran⸗ ſtaltungen zu tragen. Heil Hitler! Blaeß Ortsbauernführer S—————— — Anläßlich des Erntedankfeſtes morgen Sonntag abend grußer fataler Bauerntanz wozu die verehrte Einwoh⸗ nerſchaft eingeladen iſt. Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Morgen Sonntag findet das Erntedankfeſt ſtatt, an dem ſich die geſamte Aktivität beteiligt und zwar bei dem Feſtzug und an den Maſſenchören. Antreten um 11 Uhr vorm. am Lokal. Der Vorſitzer. Sänger⸗Einheit Heute Abend Beginn der regelm. Singſtunden Alle ehemaligen Sänger und ſolche, die es werden wollen, ſind zur heutigen Probe herzlich eingeladen.— Sonn⸗ tag früh 11 Uhr wird am Lokal zur Teilnahme am Erntedankfeſt angetreten. Am Sonntag, den 11. Okt. Pfalzfahrt(Hambach) per Omnibus Einzeichnungs⸗ liſte wird heute abend offengelegt. Auch alle paſſiven und Ehrenmitglieder nebſt Angehörigen willkommen. Zöller, Vorſitzender. Geſangverein Liederkranz. Heute Abend ¼½9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein Sängerbund ⸗Flora. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Es wird höflichſt gebeten, daß ſämtliche Sänger zur Stelle ſind. Der Vorſtand. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute abend 8 Uhr beginnen wieder die regelmäßigen Singſtunden. Da neue Chöre in Angriff genommen werden, bitte ich die Sänger, vollzählig und reſtlos zu erſcheinen Neueintretende ſind herzlich willlommen Morgen Sonntag verſammeln ſich die Sänger um 10,45 Uhr im Lokal zwecks Teilnahme am Ernte⸗ dankfeſt. Der Vorſitzende. Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Am Ehrentag des deutſchen Bauern tritt jeder Kame⸗ rad zur Kundgebung um 11 Uhr an. Aufſtellung in der Zeppengaſſe Soldaten und Bauern waren ſchon immer die Grundpfeiler der Nation. Deshalb fehle mir keiner. Kyffhäuſeranzug. Der Kameradſchaftsführer: Klee. Turnverein von 1893. Unſere Mitglieder einſchließl. Spielmannszug beteili⸗ gen ſich morgen geſchloſſen an allen Veranſtaltungen anläßlich des Erntedankfeſtes. Beſonders beim Feſtzug erwarte ich reſtloſe Beteiligung Der Vereinsführer Kleintierzuchtverein 1916. Sonntag nachm. 2.30 Uhr findet im Vereinslokal zum gold. Karpfen die Monatsverſammlung mit Selbſt⸗ verwertungsgruppe ſtatt Ganz beſonders wird darauf hingewieſen, daß die Mitglieder der Selbſtverwer- Vorſtellungen berückſichtigen, oder die erſte Zlückpünſchte und darauf hinwies, daß Kom⸗ Gaſthaus zum Löwen! Sonntags⸗Vorſtellung ab präzis 7 Uhr. Morgen ab 8.00 Uhr tungsgruppe(zwecks Pelznähkurſus) reſtlos zu er⸗ ſcheinen haben. Der Vorſtand Sonntag abend 1 N„ Sportvereinigun! Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 4.10 36: Verbandsſpiel gegen FC. O8 Mannheim auf dem Waldſportplatz. Beginn 3 Uhr. Das Spiel der Jungliga findet um 4.30 Uhr ſtatt, da durch eine Verfügung des Reichs⸗ ſportführers aus Anlaß des Erntedankfeſtes vor 3 Uhr keine Spiele ſtattfinden dürfen. 5 Wir fordern unſere Mitglieder auch von dieſer Stelle aus auf, ſich reſtlos am Feſtzug aus Anlaß des Ernte⸗ dankfeſtes zu beteiligen. Soweit ſie der Bauernſchaft angehören, marſchieren ſie bei der Bauernſchaft. Alle anderen in Gruppe 3„Sportvereine“. Treffpunkt: Holzſchneiderei Gebr. Brechtel. Der Vereinsführer. Tüberlassige Haarnuege Kleine Wenn Sie für Ihr Anzeigen Gründliches tun wollen, 80 in der kaufen Sie sich bei erster Ge- Miernneſmer Haar etwas legenheit eine Flasche echtes %%% von Dr. Dralle. Schon beim Ein reiben in die Kopfhaut spürt man die wohltuende Wirkung des Natur- produkts. Das Haar gesundet von Volkszelung Grund auf und wächst kräftig nach.. Den ganzen Tag über ist die Frisur ſchon von in Ordnung. Und noch einen Rat für die Frau: Nur gesundes Haar verträgt häufiges Ondulieren. Darum immer zunächst eine Vor- behandlung mit Birkenwasser. Verlangen Sie aber ausdrück- lich Dralle, damit Sie auch das Originalprodukt erhalten. Preise: 1.50, 1,94, 3,38, ½ 1 5.45, 1 1 9,70. Das Zeſitungsgeld wollen unſere Bezieher den Zeitungs⸗ trägern ſtets nur gegen Aushän⸗ digung unſerer gedruckten Emp⸗ fangsſcheine bezahlen. 40 Pig. an, je nach Größe des Textes und der Schrift. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., orms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Ernistanz Worms. Dul. VIII 1936 über 1700 g. gt. i Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig —— —— (.—.ꝑ?õß—C—YCX7—Y—Xł¶C. ß ́x ꝓꝑ ꝓꝗ ꝓ̃ Vd VO Ri 5 eme ukskin-kñ 2 2 1 NU U 1 8 N- OSen für die hauen age! de d 6s, di Mod an einzelne Perſon ualitãt 90, 6. * oder junge Leute Hytey-Hose 12e grosse O E zu vermieten. schwere Oual. 7.90, 9.80 YYY TTP 10 Von wem, ſagt die n 5* 1 Herren- Normalhosen Geſchäftsſt. 5g. Bl. anzug-ose Eßlinger N Schachenmayer-, Schwanen-, und Jacken ö 60— mod. Streifen 7.50, 8. 90 Stern-, Fischer- u. Rotkäpchen-Wollle Steigerung 15 Pfg. 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Vor⸗ ſcheinfreies Ur anwennrennere heriges Signal wird keines e Hotorrad 1 Ren. Ar es- Sraasst 19 e VIERNNM FIN J.. y S Y ee e v ßTßTbTTbTbTbTbTbTbb J f CCFCCCC0CT0000 8 ee ˖ N Textil-, Mode- und Kurzwaren FFF Vertholdus Todes-Anze 92 eee eee, 5 Sentral-Flim-Falast ce 8 Samstag, Sonntag und Montag Das hezauberndste Flimlustsplel d d. Freunden und Be⸗ kannten die traurige Nachricht, daß unſer 7 Wochen alte Ferkel zu verkaufen. liebes Kind M i 2 9 3 trage if Manfred ee eee eee im Alter von 3 Monaten plötzlich a uns entriſſen wurde. I abe Viernheim, den 2. Oktober 1936 dle Ihnen ge- Amtliche Bekanntmachung Nacherhebung zur Bodenbenutzungs⸗ aufnahme 1936 Nach Anordnung des Herrn Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft findet vom 7.—12. Oktober 1936 eine Nacherhebung zur Bodenbenut⸗ e ſtatt. a. Die Ergebniſſe dieſer Erhebung ſind für die Kenntnis der Lage der Futter⸗, Saatgut⸗ Betr.: In tiefer Trauer: Famllle Adam Welß und Angehörige. und Nahrungsmittelverſorgung nicht zu ent⸗ behren.. Die Betriebsinhaber oder deren geſetzliche Vertreter ſind auf Grund der Verordnung über die Auskunftspflicht vom 13. Juli 1923 geſetzlich verpflichtet, wahrheitsgemäße Aus⸗ kunft zu erteilen. Die Erhebung dient ledig⸗ lich volkswirtſchaftlichen ſtatiſtiſchen Zwecken. Die Angaben der Betriebsinhaber unterlie⸗ gen dem Amtsgeheimnis. Viernheim, den 1. Oktober 1936 Der Bürgermeiſter N N baue 1 1 2 EES Münte Miscutts- NAA AAk. O.. οννινονẽjq- Besichtigen Sie die neuen Modelle zu günstigen Zahlungsbedingungen Große Auswahl in Lientanlagen on. E an mit 1 Jahr Garantie Ein fröhlich. Filmwerk aus dem Wien 1900 Eine prächtige Beſetzung! Allen voran: magda Schneider. Paul fallen, die auch im preis sehr Zünstig sind, und in der Quslität doch gut, finden Sie dei 8127 2 Ou 5. 1-49 Hör niger. 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Es ladet freundl. ein Es ladet zum Beſuche freundlichſt ab ½10 Uhr 2. Vorſtellung. in der wir einmal ſehen, wie es um Ihr All⸗ G a 5 g Viernheimer gemeinwiſſen ſteht!“ Er ſtellt ein paar Familie Felir Weſchmann. die Mut Der Wir Sonntag mittag große Jugendvorſtellung Volkszeitung] ragen, aber jetzt berſagt der Prüfling S bei den einfachſten Dingen. Die neuen Empfehle N 9 9 770 f Geſetze und 1 kennt er nur 6 8 1 oberflaͤchlich. Aber politiſche Wandlungen Prlvat- Handelsschule öderhmrd all allen runes dub 8 der letzten Zeit, über die Ereigniſſe in Spa⸗ ——— und höhere Handelssehule Kesselötlen Morgen Sonntag abend 5 3 Tillelanz nien, Abeſſinien oder Griechenland weiß 75 Min: 8 toe 1 Kastenwagen u een er kaun etwas zu hagen. Wirtſchaftliche err landw. Geräte 1 10 a2 3 Fragen ſind ihm ein Buch mit ſieben Sie⸗ , 10 Handeln, Tel. 21 92 5 geln.— Der Prüfling fällt durchs Ex⸗ gr. 888 Ferner meine neue patentamtl. Ladet freundlichst ein N amen! Auf ſeine Beſchwerde, er hatte das desenlessene nandelekarsei f 20d. dücüenümde 25. 8er cer A., H Urs lad nde 8e beben c agen dn ol 8„ N. 8* 12 5 5 e ee u derer ckelt dee. Ua Winkenbach nme gemeinen Fragen im Unterricht gar nicht umd Adeudechule. Auskunſt und Prospekte kostenlos 1 b delt d ſei 8 pissen Iümple f Es ladet freundl ein behandelt worden ſeien, bekam er zur Weinheimer ſtraße 53 b 1. Antwort:„Darüber weiß doch heutzu werden bei mir zu jedem Schuh trag⸗ Kapelle Kempf ⸗Gärtner 05 jedes 2 Beced ht 0 Marz ant raſchen und ſicheren ErfOig a„cc Anzeige in der Ber gute Umsatz ist lr Lohn] den bringt die ulernneimer bolkszenung Dauer- Insertio, —„ bar für 70 Pfg. angefußt. Auch werden Familie J. Winkenbach alle Strümpfe angeſtrickt und aufge⸗ maſcht. Herde iuagnedeerf80 Luiſe Weidner, Handarbeiten V ö um Beſuche der Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 41 er łe ex ee geg. Gehalt u. 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