Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. t Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 N Cͤͤͥͤĩ²§15E pdp d Er cheinungsweiſe Bezugspreis Nummer 234 Mittwoch den 7. Nlober 1936 Verkündigungsblatt der NS AN. Miernheim Anzelgenpreis: Grundpreis für Im Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Ge ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101 E.... e 12. Jahraang Appell an den Opferſinn der Nalion Die Jeier in der Deulſchlandhalle— der Führer über das Wunder der neuen Vollsgemeinſchaft Auftakt zum Winlerhilfswerk der Führer gibi die Parole aus Berlin, 6. Okt. Zum vierten Mal ſchickt ſich das deutſche Volk an, den großen Kampf Ani Hunger und Kälte aufzunehmen: Die ktion für das 4. Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes 1936/37 hat am Dienstag abend begonnen. In drei gewaltigen, riedlichen Feldzügen hat die Notgemeinſchaft es deutſchen Volkes die Rieſenſumme von faſt 1100 Millionen RM. aufgebracht— ein länzender, überzeugender Beweis für den ozialismus der Tat, den der Natio⸗ nalſozialismus Deutſchland gebracht hat und der ohne Beiſpiel in der Geſchichte der Menſch⸗ heit daſteht. Auf dem großen Podium an der Stirnwand der Deutſchlandhalle hatten ſämtliche Reichs⸗ miniſter und Reichsleiter, die Staatsſekretäre, Reichsſtatthalter, alle Gauleiter, die führenden Männer der Parteigliederungen, der Wehr⸗ macht und der Polizei ihre Plätze. Auf dem großen offenen Platz vor dem Eingang zur Deutſchlandhalle ſtanden Ehrenſtürme der SA., SS. und des NSKK. im Saal bildete SS.⸗ Verfügungstrurpe Spalier. Die Aus⸗ ſchmückung des Saals beſchränkte ſich allein auf Fahnenſchmuck. Nur oben an der Stirn⸗ wand des Saals las man in großen ſilbernen Buchſtaben auf Hellgrün das Wort„Winter⸗ hilfswerk 1936/37“. Der Führer wurde, als er die Halle be⸗ trat und unter den Klängen des Badenweiler Marſches das Spalier durchſchritt, mit einem Sturm der Begeiſterung und Freude begrüßt. Minutenlang hallten die Heilrufe durch den Raum. In der Begleitung des Führers wa⸗ ren Reichsminiſter Dr Goebbels, Staats⸗ ſekretär Funk und der Beauftragte für das WSHW., Hilgenfeldt. Standarten und Fahnen marſchierten ein. Staatsſekretär Funk eröffnete die gewaltige Kundgebung mit fol⸗ gender Anſprache: Wieder ſteht das Heer der Helfer und Helferinnen bereit, das Letzte für das Gelingen dieſes Werkes hinzugeben. Auch dies⸗ mal ſoll der Welt offenbar werden, was die Kraft der Solidarität einer von einem Geiſt und einem Willen er⸗ füllten Volksgemeinſchaft zu lei⸗ ſten vermag. Wir aber, die wir von Ihnen, mein Füh⸗ rer, mit der Durchführung dieſer hohen Auf gabe betraut worden find. geloben Ihnen. alle unſere Kräfte wiederum freudig dafür einzu⸗ ſetzen, daß die Gemeinſchaft der Gebenden und Empfangenden als eine echte und wah⸗ re Notgemeinſchaft noch enger, noch ſtärker wird damit wir Ihnen am Ausgang des Winters melden können, daß in Deutſch⸗ land kein Volksgenoſſe gehungert und gefro⸗ ren hat. Reichsminiſter Dr. Goebbels erſlaltel Bericht Reichsminiſter Dr. Goebbels gab dann einen großangelegten Rechenſchafts⸗ bericht über die bisherigen Winterhilfswerke, insbeſondere über das des Jahres 1935—36 und betonte dabei einleitend daß dieſe Winter⸗ hilfsaktion, die im erſten Jahre noch faſt un⸗ durchführbar erſchien, heute geradezu eine liebe Selbſtverſtändlichkeit geworden ſei. Not werde es immer geben, es komme nur darauf an, wie ein Volk ſeine Kräfte mobiliſiere, um ihr zu begegnen. Wir wollen, ſo betonte Dr. Goebbels, kein Mittel unverſucht laſſen, um den Armen und Bedrängten zu helfen u. den Makel von ihm zu nehmen, daß er um das, worauf er in un⸗ ſerem nationalſozialiſtiſchen Staat Anſpruch erheben kann, betteln muß. Das iſt ein Aus⸗ druck jenes deutſchen Sozialismus, den Sie, mein Führer, uns ſchon in der Kampfzeit ge⸗ lehrt haben. Ein Sozialismus, der nichts mehr mit Mitleid und Mildtätigkeit zu tun hat, und der zugleich ein nationales Bekenntnis iſt.“ Das kommende Winterhilfswerk wird das ganze deutſche Volk als eine Einheit ſehen. In einer zerrütteten, von ſozialen, wirt⸗ ſchaftlichen und nationalen Kriſen erfüllten Welt wollen wir bei uns zu Hauſe einen Schutzwall gegen die Anarchie auf⸗ richten, die wir überwunden haben. Deutſch⸗ land iſt ein Block der Ordnung geworden und dieſe Ordnung beruht auf der ſozialen Gerech tigkeit. Bei uns iſt die Volksgemeinſchaft nicht nur das Ergebnis einer ſyſtematiſchen Prova⸗ ganda und Volksaufklärung, ſondern darüber hinaus auch des aroßen geiſtigen, wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Umſchulungsvrozeſſes den der Nationalſozialisms durchgeführt hat.“ Dus deutſche Volk, ſo rief Dr. Goebbels un⸗ ter lenganhaltendem Beifall aus, iſt heute von der ſicheren Gefühl erfüllt, daß der Führer an dei Svitze des Volkes keine Handlung tut und kein? Handlung unterläßt, die nicht am En de zum Segen und zum Wohl des deutſchen Volkes ausſchlägt. Darum vor allbm fühlt ſich unſer Volk glücklich und zu⸗ frieden „Der Appell des Führers an die Nation hat auch in dieſer Beziehung, wie immer. einen Wi⸗ derhall im Herzen des Volkes gefunden. Wir haben vor allem die Freude gehabt, daß ſich die Aermſten unſeres Volkes am uneigennützigſten und opferbereiteſten für dieſe ſoziale Tat zur Verfügung geſtellt haben.“ Stürmiſcher Beifall begleitete dieſe Feſtſtellung des Miniſters, eben⸗ ſo wie ſeine Erklärung, daß unſer Volk mit dem Winterhilfswerk nicht nur eine Dankes ⸗ ſchuld an die Armen, ſondern vor al⸗ lem auch an den Führer ſelbſt ab⸗ getragen und abzutragen habe. Der Miniſter brachte dann an Hand vieler Zahlen die Bilanz des verfloſſenen Winter⸗ hilfswerkes zur Kenntnis. Er wertete die Tat⸗ ſache, daß das Winterhilfswerk 1935/36 mit ſei⸗ nen 372 Millionen Geſamtergebnis wieder⸗ um eine Steigerung gegenüber dem des Vorjahres darſtellt, als einen neuen Be⸗ weis für den nachgerade zu einer Selbſtver⸗ ſtändlichkeit gewordenen Opfergeiſt unſeres Vol⸗ kes. Bei dieſer Gelegenheit erwähnte der Mi⸗ niſter u. a. auch, daß für die von der Reichs⸗ bahn frachtfrei beförderten 59,3 Millionen Zentner Güter 197 677 000 Wagons zu je 300 Zentner Ladegewicht erforderlich waren und daß ein aus dieſen Waggons zuſammengeſtellter Güterzug die Länge von 1977 Kilometer ha⸗ ben würde, was der Entfernung von Stettin nach Toledo oder von Berlin nach Madrid ent⸗ ſpreche. Wer dieſen Zug an ſich vorheifahren laſſen wolle, müſſe 49 Stunden warten und würde in jeder Minute 48 Waggons zählen. Mit der Herſtellung der 39 150 00a verteilten Brote würden ſämtliche 1 Groß⸗ Berlin 2½ Monate lang voll beſchäftigt ſein. Dr. Goebbels teilte weiter mit, daß die Durch⸗ ſchnittszahlen der in den einzelnen Winterhilfs⸗ werken betreuten Volksgenoſſen von 16 617 000 oder 13 866 000 auf 12 909 000 im vergangenen Winterhilfswerk zurückgegangen ſeien. Es gehe daraus eindeutig die günſtige Auswir⸗ kung der Arbeitsſchlacht hervor, die die Zahl der zu Betreuenden inzwiſchen um faſt vier Millionen herabgedrückt habe. Wie tief der nationalſozialiſtiſche Gedanke im Volk Wurzel gefaßt habe, beweiſe vor allem auch das glänzende Sammelergebnis des Tages der nationalen Solidarität. Die Sammlung unter den Auslandsdeutſchen habe eine Erhöhung um 95 v. H. auf 1791 000 RM. erbracht.„Ich möchte dieſe Gelegenheit benutzen“, ſo erklärte der Miniſter unter leb⸗ hafteſtem Beifall,„um vor allem unſeren fern von der Heimat lebenden Brüdern für dieſes Bekenntnis zum Werk des Führers den beſon⸗ deren herzlichen Dank des deutſchen Volkes zum Ausdruck zu brin⸗ gen,“ Stürmiſcher Beifall erhob ſich, als Dr. Goeb⸗ bels unter Hinweis auf die Geſamtergebni der bisherigen Winterhilfsmaßnahmen mit teilte, daß die Leiſtungen nunmehr insgeſamt die Milliarde weit überſchritten haben. Was Sie, mein Führer, bei jedem Winter; hilfswerk von uns verlangt haben, iſt erfüllt worden. Wir haben jedesmal die vorangegan⸗ genen Leiſtungen übertroffen. Das deutſche Volk hat ſich zu dieſer Solidarität zu Ihnen, zu Ihrem Werk und zu Ihrer Idee trotz allet Unkenrufe aus dem In⸗ und Ausland bekannt. Wir können ihnen verſprechen— langanhalten⸗ der, ſtürmiſcher Beifall unterbricht dieſe Worte des Miniſters— daß das auch im 5 menden Winterhilfswerk der Fa! ſein wird. Der Arme ſoll nicht nur wiſſen, daß er nicht zu hungern braucht, ſondern er ſoll das Gefühl haben, daß er national, wirtſchaftlich und ſozial als gleich berechtigtes Glied in unſere Gemeinſchaft aufgenommen worden iſt! Er ſoll in dem Reich, das Sie, mein Führer, gegründet haben, nicht mehr das G il der Deklaſſierung empfinden, er ſoll auch nicht das Gefühl haben daß ihm Almoſen gegeben werden, ſondern daß mit dieſer Hilſeleiſtung eine ſoziale Pflicht er⸗ füllt wird! Wenn,. Sie mein Führer, das deutſche Volk aufrufen, ſo weiß die Nation, worum es geht. Deshalb wird auch dieſer Appell nicht ungehört verhallen. Wieder wird die Nation Ihnen ein⸗ mütig und ohne Vorbehalte Gefolgſchaft leiſten. Das iſt uns allen eine Herzenspflicht. Auch für das Winterhilfswerk des kommenden Jahres gilt für uns alle das Wort: Führer be⸗ fiehl, wir folgen!“ Die Rede des Miniſters fand langanhalten⸗ den ſtürmiſchen Beifall der Maſſen, die die Deutſchlandhalle füllten. der Jührer ſprichl: Nun tritt der Führer an das Rednerpult. Ge⸗ waltig brauſt der Jubel auf, in dem eine un⸗ endliche Liebe zum Ausdruck kam, in dieſem Augenblick, als Adolf Hitler ſich anſchickte, das ganze deutſche Volk zum großen ſozialen Dienſt am Winterhilfswerk aufzurufen.— Die Ge⸗ meinſchaft der 20 000, die die Halle füllte, war nichts anderes als ein Repräſentant des ganzen deutſchen Volkes, die helft kümpfen gegen hunger und Kälte Zur Eröffnung des Winterhilfswerks durch den Führer.(Graphiſche Werkſtätten, gh Vertretung der vielen Millionen Menſchen in allen deutſche Gauen, die alle bereit ſind, mit zumarſchieren, in dem kommenden großen Kampf gegen die Not des Winters. Geſpannt lauſchten die Zuhörer nun den er⸗ ſten Sätzen des Führers, als er den Zuſtand ſchilderte, der im Jahre 1918 heraufbeſchworen worden war, die Zeit des politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Wahnſinns und der Demokratie, die nur eine Lüge iſt. Als dann der Führer die Abrechnung hielt mit dieſer Verlogenheit der Demokratie, da gaben die Zuhörer mit ihrem Beifall ein Bekenntnis ab, das deutlich und ſtark genug aller Welt die Meinung des ganzen Deutſchen Volles klar machte. Es war ein ſtolzes Erinnern an die Kampfzeit und und die Tage des Umbruchs, als der Führer mit aller Eindeutigkeit betonte, daß ganz allein der Sieg der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung der Anlaß dafür geweſen ſei, daß es in Deutſchland anders geworden iſt, und als er vom Glauben und vom Optimis⸗ mus ſprach, der die Männer der Bewegung vom Anfang des Kampfes bis zum endgültigen Siege erfüllte. „Es iſt ein neuer deutſcher Menſch geſchaf⸗ fen worden. Und dieſer neue deutſche Menſch hat unerhörte Opfer auf ſich genommen.“ Eindringlich ſprach der Führer von dieſem Wunder. das die bürgerlichen Kritiker des Nationglſozialismus in der Kampfzeit und die ausländiſchen Kritiker auch heute noch nicht be⸗ griffen haben. Ergriffenheit lag in den Wor⸗ ten Adolf Hitlers, als er vom Opfermut und dem Glauben dieſer neuen deutſchen Menſchen in der ſchwerſten Zeit des Kampfes und des Nichtperſtehens ſprach und der Männer gedach⸗ te, die damals mit unendlichem Idealismus oft das Schwerſte ertragen und aufs Spiel ſet⸗ zen mußten. In dem zum Sturm anwachſen⸗ den Beifall, mit dem die 20 000 Zuhörer dieſe Worte aufnahmen, lag zugleich der Dank des Volkes für dieſe Getreuen, die mit dem Füh⸗ rer marſchiert waren, bis das neue Reich ge⸗ gründet werden konnte. Dieſe Heraufbeſchwörung des ganzen einzig⸗ artigen Idealismus der Kampffahre ſchlug 1. Anweſenden in den Bann einer großen Stun⸗ de, in der wieder vieles wach wurde, was man vielleicht zu lang vergeſſen konnte.— Dann — 8885 der Führer noch etwas anderes her⸗ auf. die gewaltige Idee des deutſchen Volkstums, die Idee ſeiner Größe, Stärke und Einheit, der 8 zr in eindringlicher Charatteriſierung die ein⸗ —— Schemen von rechts und links gegenüber⸗ Die Spannung, mit der die Menſchen die Worte des Führers aufnahmen, ſtand auf allen Geſichtern in der Rieſenhalle zu leſen. Sie löſte ſich immer wieder in lauten Kund⸗ gebungen der Zuſtimmung und des begeiſter⸗ ten Dankes aus, mit denen die Sätze der gro⸗ ßen Rede des Führers unterbrochen wurden. Als Adolf Hitler von dem Geiſt der neuen Volksgemeinſchaft ſprach, da fühlte man wieder aus jedem Wort die große Liebe zum Volk und zu jedem einzel⸗ nen deutſchen Menſchen, die das Herz des Führers erfüllt. Hier was das ganze Volk ein leuchtendes Vorbild und willig erkannte jeder angeſichts der Größe dieſer Führerworte die Pflicht, die er nun auch im kommenden Winter ſeinen Volksgenoſſen gegenüber zu er⸗ füllen hat. Eindringlicher konnte der Appell an die Erfüllung dieſer Pflicht nicht geſtaltet werden, als mit dem leidenſchaftlichen Hin⸗ weis des Führers auf die Opfer jener, die in ſchwerſter Zeit zur Erringung der politiſchen und moraliſchen Geſundheit unſeres deutſchen Volkes die größten Opfer mit größter Selbſt⸗ verſtändlichkeit auf ſich genommen haben. pannung und Anteilnahme an den Worten des Führers wandelte ſich hier in ſtürmiſche Begeiſterung um, in der ein Gelöbnis im Na⸗ men des ganzen Volkes lag, ein Gelöbnis, das in den kommenden Wintermonaten reſtlos er; füllt werden wird. „Wir haben etwas, was unſer Leben wieder lebenswert erſcheinen läßt: Das iſt das deutſche Volk!“ Dieſe Worte des Führers waren ein Mahnruf, zugleich aber auch ein Bekenntnis. Und als der Führer dann am Schluß die Parole für das Winterhilfswerk ausgab und ſeinen Glauben und ſeine Erwar⸗ tungen auf ein volles Gelingen kundtat, da reckten ſich wie zu einem Schwur die Hände in die Höhe, und ſpontan erklangen aus der Maſſe als Gelöbnis die Hymnen der Nation. Gewaltiger Jubel brauſte auf, als der Füh⸗ rer die Halle verließ, und man wußte: Sein Ruf an das ganze deutſche Volk wird auch diesmal nicht umſonſt geweſen ſein! Nahas Paſcha beim Führer §s Berlin, 7. Okt. Der Führer und Reichskanzler Sand heute vormittag im Hauſe des Reichspräſidenten in Privataudienz den kgl. ägyyptiſchen Miniſterpräſidenten Nahas Paſcha und den kgl. ägyptiſchen Fi⸗ nanzminiſter Makram Paſcha. Die beiden Herren befanden ſich in Begleitung des kal. ägyptiſchen Geſandten, Profeſſor Dr. Haſſan Nachat Paſcha. ſweneralleulnank a. D. v. Bauer geſtorben Neuſtrelitz, 6. Okt. An den Folgen eines ſchweren Unfalls iſt der 81 Jahre alte Gene⸗ ralleutnant a. D. Exzellenz Arnold von auer am Dienstag im Karolinenſtift in Neuſtrelitz geſtorben. Der Unfall ereignete ſich, als Generalleutnant v. Bauer in ſeinem Jagdwagen zum Revier fuhr. Als die Pferde ſcheuten, wurde der Wa⸗ gen umgeworfen und v. Bauer aus dem Wa⸗ gen geſchleudert. Er trug einen ſchweren Bruch der Schädelbaſis davon, der ſchließlich zu ſei⸗ nem Tod führte. Geſetz über die Vereidigung durch die Parleigerichle Berlin, 6. Okt. Die Reichsregierun hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürtner ein neues Geſetz über die Ver⸗ eidigung durch die Parteigerichte verabſchiedet. Hat ſich im Verfahren vor den Parteigerich⸗ ten der NSDAP. die Vereidigung von Zeu⸗ gen oder Sichverſtändigen als notwendig er⸗ wieſen, ſo haben die Parteigerichte bisher nach den Richtlinien für die Parteigerichtsbarkeit die Amtsgerichte um die eidliche Vernehmung erſucht. Da ſolche Erſuchen um Rechtshilfe die parteigerichtlichen Verfahren vielfach verzögern und eine unmittelbare Beweisaufnahme gerade in Sachen, in denen es auf einen Eid des Zeugen oder Sachverſtändigen ankommt, im Intereſſe der Parteigerichtsbarkeit liegt, hat ſich das Bedürfnis ergeben, daß diejenigen Richter der Parteigerichte, die nach dem Ge⸗ richtsverfaſſungsgeſetz die Fähigkeit zum Rich⸗ teramt haben, im Verfahren vor den Partei⸗ gerichten Zeugen und Sachverſtändige ſel bſt vereidigen können. Das Geſetz gibt da⸗ zu die Ermächtigung und ſtellt klar, daß eid⸗ liche Ausſagen von Zeugen und Sachverſtän⸗ digen, die vor den zum ſtaatlichen Richteramt befähigten Parteirichtern im Verfahren vor den Parteigerichten gemacht wurden, im Sinne des§ 154 des Strafgeſetzbuches der eidlichen Vernehmung durch eine zur Abnahme von Eiden zuſtändige Behörde gleichſtehen. Ein Meineid oder fahrläſſiger Falſcheid, den ein Zeuge oder Sachverſtändiger vor einem ſolchen Richter in einem varteigerichtlichen Verfahren leiſtet, iſt demnach nach den 8 154 ff. des Strafgeſetzbuchs ſtrafbar. Gedächlnisfeier für hans Ichemm Gemeinſchaftsempfang in den deutſchen Schulen Berlin, 6. Okt. Anläßlich der Wiederkehr des Geburtstages Hans Schemms fand Dienstag vormittag in der Weihehalle des Hauſes der Deutſchen Erziehung in Bayreuth eine Gedenkfeier ſtatt. 3 Zu gleicher Zeit verſammelten ſich in ſämt⸗ lichen deutſchen Schulen, einer Anordnung des Reichserziehungsminiſters entſprechend, die Schüler und Schülerinnen mit der Lehrerſchaft in den Schulſälen, um im Gemeinſchaftsemp⸗ fang dieſe Gedächtnisveranſtaltung mitzuer⸗ leben. Sie hörten die von Schülern und Schü⸗ —.— Genf, 6. Okt. Der Völkerbundsrat hat am Montagabend einſtimmig den Be richt des zreier⸗ Komitees über die Dan⸗ diger Angelegenheit angenom- men. Dieſes geht darin von den Schriftſtücken aus, die ihm bom Völkerbundskommiſſar vor⸗ elegt wurden und glaubt feſtſtellen zu können, aß dieſe Schriftſtückfñe die Obſtru ktion erkennen ließen, die der Senat dem Völkerbundsrat, ſowie dem Völkerbundskom⸗ miſſar entgegenſetze. Der Senat habe es ins⸗ beſondere unterlaſſen, die Aufklärungen zu lie⸗ fern, zu denen er, immer nach Anſicht des Dreier⸗Komitees, gemäß Artikel 42 der Ver⸗ er der Entſchließung des Rats vom 22. i 1931 verpflichtet ſei. Außerdem habe er mehrere Verordnungen erlaſſen, deren Ver⸗ faſſungsmäßigkeit, wie das Komitee ſich aus⸗ drückte, zum mindeſten zu Zweifeln Anlaß zu geben ſcheine. Das Komitee ſei der Meinung, daß die Lage in ihrer Geſamtheit geprüft werden müſſe. Nur auf Grund dieſer Prüfung werde der Rat über ſein Vorgehen beſchließen können. Demgemäß unterbreite das Komitee dem Rat folgenden Enkſchließungsenkwurf: „Der Rat iſt der Auffaſſung, daß das Statut der Freien Stadt geſchaffen wurde, um unter den beſten Bedingungen die Intereſſen Danzigs zu fördern und für die Achtung der Rechte zu ſorgen, die Polen durch die geltenden inter⸗ nationalen Beſtimmungen übertragen worden ſind. Er fordert die polniſche Regierung auf, im Namen des Rats nach Mitteln zu ſuchen, um der im Bericht des Völkerbundskom⸗ miſſars beſchriebenen Lage ein Ende zu ſetzen und damit der Garantie des Völkerbundes ihre volle Wirkſamkeit wiederzugeben. Er fordert ferner die polniſche Regierung auf, ihm hier⸗ 9 Danzig, 6. Okt. Die Entſchließung des Völkerbundsrats, wonach die polni ſche Regierung den Auftrag erhält, Mittel zu ſuchen, um der„Obſtruktion“ der Danziger Regierung gegen den Völkerbunds⸗ kommiſſar ein Ende zu ſetzen, iſt in Danzig mit einigem Befremden hinſichtlich der Art und Weiſe des Genfer Vorgehens, im übrigen aber mit kühler Ruhe aufgenommen worden.— Die Danziger Regierung, die offiziell von dem Ratsbeſchluß noch keine Kenntnis erhalten hat, ſieht einſtweilen keine Veranlaſſung zu einer amtlichen Stellungnahme. Soviel ſteht jeden⸗ falls feſt, daß der innenpolitiſche Kurs der NS D A P. und ihrer Regierung, der erſt am Sonntag auf der großen Kundge⸗ bung der Danziger NSDAP. verkündet wurde, keine Veränderung er fahren wird. Die Beziehungen Danzigs zu den Genfer Stellen ſind allerdings durch die Methoden, die dieſe Stellen trotz der mit Herrn Leſter erlit⸗ tenen Schlappe erneut anzuwenden beliebten, nicht gerade erleichtert worden. Es handelt ſich hierbei nicht nur um den Ton der Rats⸗ entſchließung, ſondern um das ganze Verfahren, angefangen mit der unkorrek- ten Form, die der Generalſekretär des Völker⸗ bundes bei der Aufſtellung der Tagesordnung gegenüber der Danziger Regierung angewandt hat. Senatspräſident Greiſer hat am Diens⸗ tagmittag das Vorgehen des Generalſekretärs in einem zweiten Schreiben an Herrn Avenol urückgewieſen. Das Schreiben Greiſers an Generalſekretär Avenol lautet: „Aus den heutigen Morgenzeitungen iſt mir eine Entſchließung des Rats des Völkerbundes bekannt geworden, die geſtern, am 5. Oktober, getroffen worden iſt. Ich beehre mich, darauf hinzuweiſen, daß eine Mitteilung darüber, daß eine neue Danziger Frage vor dem Rat behandelt werden ſollte, — Genfer Auffaſſung über Danzig Uunahme einer unangebrachlen Enkſchließung erſtatten, bittet das zeigt, 80 ſehr wohl in der e vormun dun ſchen übrig. reit, den heiklen Au tel und Wege zu f u bereiten. Der niſche Regierung Stadt entſtandenen winden. des Senats der Fr einer Entſpannung, bei mir erſt geſtern, alſo ebenfalls am 5. Okto⸗ Genf. 6. Okt. Im Politiſchen Ausſchuß der Völkerbundsverſammlung fand am Diens⸗ tag wie alljährlich eine Ausſprache über Mandatsfragen ſtatt. Dabei betonte der pol⸗ niſche Delegierte, Komarnitzki, das lebhafte Intereſſe ſeiner Regierung an der ungeſtörten Entwicklung der jüdiſchen Nationalheimſtätte in Paläſtina. Die Ueberbevölkerung Polens ſchaffe für die jüdiſchen Maſſen, deren wirtſchaftliche Struktur ſich ſchwer in die gegenwärtige ſoziale Entwicklung Polens einfügen kön⸗ ne, die Notwendigkeit, Auswanderungs⸗ raum zu ſuchen. Aus dieſem Grund verfolge die volniſche Re⸗ gierung mit lebhafter Aufmerkſamkeit die ſchmerzlichen Vorgänge in Paläſtina in der Hoffnung, daß dieſe Ereigniſſe die Entwicklung Paläſtinas und die Rolle, die dieſes Land für das jüdiſche Volk zu ſpielen berufen ſei, in keiner Weiſe beeinträchtigen werden. Polen habe das feſte Vertrauen, daß die energiſche Haltung der engliſchen Regierung eine Ge⸗ fährdung des Mandatszwecks verhindern wer⸗ de. Erfreulicherweiſe habe England die Ein⸗ wanderung nach Paläſtina offen gehalten, und es ſei zu hoffen. daß dieſer Beſchluß beſtehen bleiben werde. Wenn auch Paläſtina das wichtigſte und natürlichſte Auswanderungs⸗ land für die Juden ſei. ſo dürfe der Völker⸗ bund doch nicht die immer gebieteriſcher wer⸗ dende Notwendigkeit überſehen, andere Aufnahmeländer für die gewaltigen jü⸗ diſchen Maſſen in Mittel⸗ und Oſteuropa zu finden. Die bevölkerungsvolitiſche und wirt⸗ lerinnen vorgetragenen muſikaliſchen und rezi⸗ taroriſchen Darbietungen. ſchaftliche Seite des Auswanderungsproblems werde, zu finden. icharfe Jurückweifung der Genfer Entſchlleßung durch den Danziger Senatspräſidenlen ber, eingegangen iſt. ich gefragt worden, ob die. bereit ſei, an den Beratungen des Rats teil⸗ zunehmen und einen Ich möchte mein a und Befremden darüber zum Ausdruck brin⸗ gen, daß man es n funden hat, dieſe Frage a man durch die Anbe den 5. Oktober der vornherein jede Mög der Tagesordnung f. zu nehmen oder eine Dieſes überhaſtete entſpricht nich bräuchlichen. der Bericht und die tigkeit der Regierung als ſolche diejenige Ausdrucksweiſe gefunden zu haben, die bisher gegenüber einem Staat üb⸗ lich war.“ Das ehe nationalſozialiſtiſche Organ, der orpoſten“, führt in ſeinem eigent⸗ „Danziger lichen Kommentar zu zunächſt aus, daß die Danziger Regierung die Ausdrücke der Entſchließung nicht unwi⸗ derſprochen hinnehmen könne. ſelbſt betont das Blatt, Eingriffsrechte oder ollmachten, zur Berichterſtattung der Erwartung Ausd Grenzen kenne, die ihm in ſeiner Politik ge⸗ genüber Danzig gezogen ſeien. Es ſei anzuneh⸗ men, daß Poͤlen d werde, den von Dar auf ſeine innere Souveränität mit den Genfer Standpunkten in Uebereinſtimmung zu brin⸗ In Danzig ſelbſt werde ſich an gen. Marſchweg ni würden weiterhin ihr Mandads ausſprache in Genf ſei für Polen eine heit. Polen behalte Augenblick vom Völkerbund ausführlichere und konkretere Vorſchläge Ueber die Aufhe Mandats und erklärte ſich in der Sitzung wiede türkiſchen Minderheit ſen hatte, die Autonomie von Alexandrette zu klären. Der engliſche Del borne würdigte das Intereſſe denen Staaten an Paläſtina, verwies aber auf die Erklärung Edens, rung ſich vorläufig über die dortige Lage nicht äußern könne. Engla lich eine Löſung, die gleicher Weiſe befried der unglückliche Ausgang des kuftrennens London-Johannesburg Pretoria, 6. Okt. Der unglückliche Aus⸗ gang des Luftrennen bat in britiſchen Kreiſen große Enttäu⸗ ſchung hervorgerufe Tatſache, gekommen ſei mit der von 123 Meilen in de Flieger verunglückt ſeien, davon zwei tödlich, ſei geeignet, ein beda Licht auf die britiſche über auf ſeiner nächſten Tagung Bericht zu weiterhin zu verfolgen und erklärt ſich ſchon jetzt angeſichts der Wichtigkeit der Angelegenheit bereit, dieſer erforderlichenfalls eine beſondere Tagung zu widmen.“ Wie der Beſchluß des Völkerbundsrats erneut hat man in Genf bedauerlicherweiſe im⸗ mer noch nicht erkannt, daß der Freiſtaat Dan⸗ heiten ſelbſt zu regeln. Beim Vorlegen des Berichts in der Rats⸗ ſitzung vom Montag erklärte Lord 1 borne, die Lage in Danzig laſſe viel zu wün⸗ Die polniſche Regierung ſei be⸗ genden Zuſtand in der Freien Stadt ein Ende elbos ſchloß ſich ſeinem Vorredner an. Auch der ſchwediſche Außenminiſter Sand ⸗ Ler äußerte ſeine Befriedigung darüber, daß Polen die ihm anvertraute Aufgabe übernehme und ſprach die Hoffnung aus, daß in Danzig bald wieder eine dem Statut der Freien Stadt entſprechende normale Lage hergeſtellt ſei.— Der polniſche Delegierte erklärte, die pol⸗ erblicke in den Vorſchlägen des Rates eine ernſthafte Anſtrengung, die da⸗ rauf ausgehe, die auf dem Gebiet der Freien Die polniſche Regierung hoffe zuver⸗ ſichtlich, daß ſie bei Erfüllung der ihr vom Rat übertragenen Aufgaben auf die Unterſtützung um die geeigneten Mittel zur Herbeiführung e ine ſondern nur einen ts ändern. Partei und Staat ihre der franzöſiſche Unterſtaatsſekretär Viénot. Er rte bereit, durch Verhandlungen mit der türkiſchen Regierung, deren Außenminiſter daß nur eine von den neun am Rennen beteiligten Maſchinen am Ziel an⸗ Dreier⸗Komitce, die Frage * Lage iſt, ohne fremde g ſeine inneren Angelegen⸗ Cran⸗ ftrag zu übernehmen, Mit⸗ inden, um dem unbefriedi⸗ franzöſiſche Außenminiſter Schwierigkeiten zu über⸗ eien Stadt rechnen könne, die den Beteiligten gerecht * In dieſer Mitteilung war Danziger Regierung Delegierten zu entſenden. ußerordentliches Erſtaunen icht für nötig be⸗ Antwort auf bzu warten und daß raumung der Sitzung auf Danziger Regierung von lichkeit nahm, zu den auf tehenden Fragen Stellung Delegation zu entſenden. und einſeitige Verfahren t dem bisher Ge⸗ Ebenſowenig ſcheint mir Entſchließung für die Tä⸗ der Freien Stadt Danzig der Genfer Entſchließung 5 Zur Sache daß Polen keinerlei auch nur irgendwelche Auftrag erhalten habe. Man könne ruck geben, daß Polen die en Verſuch unternehmen izig, vertretenen Anſpruch dem e deutſche Pflicht tun. lebenswichtige Angelegen⸗ ſich vor, im geeigneten zu machen. bung des ſyriſchen uswirkungen ſprach rum auf die Frage der en in Syrien hingewie⸗ Lord Cran⸗ der verſchie⸗ egierte daß die engliſche Regie⸗ nd wünſche ſelbſtverſtänd⸗ Juden und Araber in ige. s London⸗Johannisburg n.„Star“ ſchreibt, die geringen Geſchwindigkeit r Stunde und daß ſieben Politiſche Rundſchau Das Schlagwort der Abwertung Der Führer hat in ſeiner Rede auf dem Bückeberg dem Volke klar und deutlich geſagt, worum es ſich handelt. Alle währungspoliti⸗ chen und Finanzmanipulationen helfen zu nichts, wenn nicht eine erhöhte Leiſtung der Volkswirtſchaft, alſo ein Stei⸗ erung der nationalen beit, 15 eine Beſſerung des Lebensſtandes der Ge⸗ amtbevölkerung ſorgt. Dieſe Währungsregu⸗ lierungen ſind doch im beſten Falle nichts an⸗ deres als das Stellen des Zeigers an einer Uhr. Wenn das Uhrwerk nicht in Ordnung iſt, dann nützt das Drehen am Zeiger gar nichts, dann bleibt die Uhr ſtehen, auch wenn ſie zu einem beſtimmten Zeitpunkt reguliert wird. Hört man nun die langatmigen Erklärungen, die im Aus⸗ lande über die vollzogene Abwertung verſchie⸗ dener Währungen abgegeben werden, dann könnte man faſt zu dem Glauben gelangen, daß diesmal wirklich der Stein des Weiſen gefun⸗ den worden ſei. Den Völkern wird mit den. ſchönſten Phraſen klargemacht, daß dieſe Ab⸗ wertung der entſcheidende Schritt ſei, um end⸗ gültig zu einer Bereinigung der internationalen Währungs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe zu ge⸗ langen. In Wahrheit hat es mit der vielberufenen Abwertung ganz etwas anderes auf ſich. Es iſt zuzugeben, daß ein Staat und eine Volkswirt⸗ ſchaft ſich unter Umſtänden eine Abwertung leiſten kann, dann nämlich, wenn dieſe Volks- wirtſchaft in der Lage iſt, ihre Ro hſtoff⸗ bedürfniſſe im weſentlichen aus eigenen Mitteln zu befriedigen. Aus dieſem Grunde können 10 beiſpielsweiſe die Engländer eine gewiſſe Abwertung leiſten, ohne dadurch den Kreislauf des Wirtſchaftslebens in Gefahr zu bringen. Ganz anders aber liegen die Dinge beiſpielsweiſe für uns, da wir vorläufig noch vor der Notwendigkeit ſtehen, ſehr weſentliche Teile unſeres Rohſtoffbedarfs aus dem Aus⸗ lande einzuführen. Deshalb hat die Reichs⸗ regierung mit Recht den Gedanken an eine Ab⸗ wertung weit von ſich gewieſen. Mögen an⸗ dere Staaten ihre eigenen Entſchlüſſe auf die⸗ ſem Gebiet faſſen, für uns ſind die Nachteile und Gefahren einer Abwertung auf jeden Fall größer als die im übrigen ſehr kurzfriſtigen Vorteile. Aber auch für Frankreich gilt die Erwä⸗ gung, daß dieſes Land ſich durch eine Abwer⸗ tung nicht dauernd und durchgreifend helfen kann. Denn auch Frankreich iſt auf einen ſtar⸗ ken ausländiſchen und überſeeiſchen Import angewieſen. Wenn Frankreich ſich nun zu die⸗ ſer Maßnahme jetzt überraſchend entſchloſſen bat, dann ſind dafür nicht ſo ſehr Geſichtspunkte der internationalen Währungspolitik maßge⸗ bend, als vielmehr Gründe der inne⸗ ren Finanzpolitik. Frankreich hat, wie der Führer auf dem Bückeberg ausführte, das gefährliche Spiel des gegenſei⸗ tigen Sichſteigerns der Prei e und Löhne begonnen, das derhäſtg nispolle Beginnen, das wir während unſerer Inflationszeit bis zur letzten Neige betrieben haben. Die Preiſe haben zunächſt eine Stei⸗ gerung der Löhne im Gefolge gehabt. Die Löhne ihrerſeits treiben wiederum die Preiſe, und ſo geht es weiter. Das entſcheidende Ver⸗ hängnis liegt darin, daß infolge der Arbeits. kämpfe, die in dieſem Stadium der Entwicklun unvermeidlich ſind, weniger als ſonſt erzeug wird. Jede Erhöhung der Kaufkraft der breiten Bevölkerung iſt alſo nur ein verhängnisvoller und trügeriſcher Schein. Die nächſte Frage iſt, ob Frankreich mit die⸗ ſer Währungsabwertung lange auskommen wird. Wenn die Streikbewegungen, wie die letz⸗ ten Meldungen aus dieſem Lande beſagen, wei⸗ tergehen, wenn die Produktion der wirtſchaft⸗ lichen Güter weiter geſchwächt wird, dann iſt der Zeitpunkt unbedingt abzuſehen, an dem auch dieſes Experiment ſein na⸗ türliches Ende erreicht. Dann wird aber Frankreich erneut vor der Frage ſtehen, ob es wiederum die Währung abwerten will, oder welche ſonſtigen Manipulationen getroffen werden ſollen, um Geld in die leeren Staats⸗ kaſſen zu bringen. Auf ſolche verhängnisvollen Bahnen geraten alle diejenigen, die Währungs⸗ und Wirtſchaftsfragen von der verkehrten Seite anpacken. Die italieniſche Abwertung Die Abwertung der Lira iſt unter dem echt Muſſoliniſchen Motto erfolgt:„Wenn ſchon, denn ſchon!“ Sie geht mit 41 v. H. über die Abwertung des franzöſiſchen Franc noch weit hinaus und läßt ſich überdies einen weite—⸗ ren Spielraum von 10 v. H. um den endgül⸗ tigen Lirakurs den Wandlungen der übrigen Währungen anzugleichen, die ins Gleiten ge⸗ kommen ſind. Die offizielle Mitteilung über dieſe Abwer- tung ſucht ſichtlich den Geſichtspunkt in den Vordergrund zu rücken, daß die italieniſche Aus⸗ und Einfuhr weſentlich gefördert werden ſoll. Nach der Abſchnürung durch die Sanktio⸗ nien werden einzelne italieniſche Kreiſe für dieſen Beweisgrund Verſtändnis haben. Gleich⸗ zeitig werden die Zölle insbefondere auf Le⸗ bensmittel ganz weſentlich geſenkt, zum Teil um 65 v. H., um die inneritalieniſchen Preiſe unter Druck zu ſetzen. Vielleicht iſt aber der Beweggrund für den Schritt Muſſolinis am intereſſanteſten, von dem am wenigſten geſprochen wird: Vor unge⸗ fähr 17 Jahren hieß es, daß die Bank von Frankreich während der Miniſter⸗ präſidentſchaft Lavals der italieniſchen Regie⸗ rung erhebliche Vorſchüſſe in franzöſiſchen Francs gewährt habe, Sicher ſind jedenfalls awei Tatbeſtände: einmal hat die Bank von Frankreich die von der italieniſchen Regierung ablieferungspflichtig gemachten ausländiſchen (franzöſiſchen) Wertpapiere mit einem hohen Betrag beliehen, und zweitens iſt es allgemein bekannt, daß die italieniſche Notenbank in ihrer Deviſenreſerve einen ſehr ſtarken Beſtand an franzöſiſchen Francs noch heute beſitzt. So komiſch es klingt: dadurch, daß Muſſolini die Lira ſtärker abwertet als die franzöſiſche Regierung ihren Franc, wertet er gewiſſer⸗ uernswertes ungünſtiges Luftfahrt zu werfen. maßen das Deckungsvermögen der franzöſiſchen Franes auf, die ſeine Notenbank beſitzt! Fug 51 Volk früh i ten J Ableb Norge tach wurde On des M. ernte Nacht Deſfes ſpäter Münte mer die do Traut Bahte natioß opfern große beiſte 1 Oönbe nene Ital. bathien eutig, leinen lach der J. gemach ben! einer päische chen betete Die Dio Gin 0 an Einfg feier nach WMleh geſehe iſt al. N + 1 1 U ——* 3 mniſterpräſident Gömbös Berlin, 6. Okt. Der ſchwererkrankte un⸗ gariſche Miniſterpräſident Gömbös., der ſeit einigen Wochen Heilung in einem ſüddeutſchen Sanatorium ſuchte, iſt Dienstag morgen um 8.20 Uhr ſeinem ſchweren Leiden erlegen. Deutſchland verliert in ihm einen warmherzigen und treuen Freund, dem es noch lange aufrichtig nach⸗ trauern wird. Die ſchmerzliche Todesnachricht, die ſich in den frühen Vormittagsſtunden ſchnell in der Hauptſtadt verbreitete, rief überall tiefe und ſtark empfundene Trauer hervor. Als weit vorausſchauender Politiker hatte er die Notwendigkeit erkannt, unter Knüpfung be⸗ ſonders enger Beziehungen; u Deutſchland neue Wege in die Zukunft zu ſuchen. In einer Rede im ungariſchen Ober⸗ baus führte er bereits im Juni 1934 die Grund⸗ züge ſeiner Politik aus. Damals erklärte er, daß Ungarns Abſichten durchaus friedlich ſeien. Die ungelöſten Fragen durch einen Krieg löſen zu wollen, wäre Irrſinn und bedeute, daß man nicht imſtande ſei, die Pro⸗ bleme auf friedlichem Wege zu regeln. Ungarn müſſe eine Politik verſolgen, die ſeine Unab⸗ hängigkeit bewahre und es ihm möglich mache, ſo lange zu warten. bis in der ungariſchen Frage in Europa der nüchterne Verſtand vor⸗ herrſche. Sein Beſtreben ſei es, geſtützt auf Oeſterreich, Deutſchland und Italien Ungarn aus ſeiner„Falle“ zu be⸗ freien. In einem Ausgleich zwiſchen Berlin und Rom erblicke er die Achſe einer ruhigen europäiſchen Politik, da er die Freundſchaft zu beiden Staaten ſowohl aus vo⸗ litiſchen als auch aus wirtſchaftlichen Gründen für richtig halte. Er als Soldat trachte nach Frieden, weil er um Europa beſorgt ſei und befürchte, daß ſonſt eines Tages die Kultur Eu⸗ ropas zuſammenbreche. Mit dieſen Worten hat Miniſterpräſident Gömbös ſein außenpolitiſches Programm bereits vor zwei Jahren feſt umriſſen, an dem er bis zu ſeinem Tode feſtgehalten hat. Deutſchlands Beileid zum Tode Gömbös' Berlin, 6. Okt. Anläßlich des Ablebens des königlich⸗ungariſchen Miniſterpräſidenten von Gömbös hat der Staatsſekretär und Chef der Präſidialkanzlei Dr. Meißner dem königlich⸗ungariſchen Geſchäftsträger die tief empfundene Anteilnahme des Füh⸗ rers und Reichskanzlers übermittelt. Der Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath überſandte der Witwe und dem königlich⸗ungariſchen Miniſter des Aeußern von Kanya Beileidstelegramme. In Vertretung des zur Zeit nicht in Berlin weilenden Reichsminiſters des Auswärtigen ſtattete der ſtellvertretende Staatsſekretär Dieckhoff, begleitet vom Chef des Proto⸗ kolls, Geſandten von Bülow ⸗Schwante, dem königlich⸗ungariſchen Geſchäftsträger einen Beileidsbeſuch ab und ſprach ihm das Mitge⸗ fühl, der deutſchen Reichsregierung aus. Die käſidialtanzlei, die Reichskanzlei, das Aus⸗ wärtige Amt und der Reichstag haben die Flaggen auf halbmaſt geſetzt. Tiefe Trauer in Ungarn Budapeſt, 6. Okt. Das ganze ungariſche Volk trauert tief erſchüttert um den heute früh in München verſtorbenen Miniſterpräſiden⸗ ten Julius Gömbös. Die Nachricht von dem Ableben des Miniſterpräſidenten traf in den Morgenſtunden hier ein und verbreitete ſich raſch. Auf der Königlich⸗Angariſchen Burg wurde die ſchwarze Fahne auf halbmaſt gehißt. Obwohl die lange und ſchwere Erkrankung des Miniſterpräſidenten ſchon ſeit geraumer Zeit ernſte Befürchtungen ausgelöſt hatte, kam die Nachricht von ſeinem Ableben für die breite Oeffentlichkeit doch unerwartet. Erſt in den ſpäten Abendſtunden des Montag war aus München die Kunde einer ernſten Verſchlim⸗ merung des Geſundheitszuſtandes eingetroffen, die das Schlimmſte befürchten ließ. In tiefer Trauer ſteht heute das ungariſche Volk an der Bahre eines Mannes, der Miniſterpräſident und nationaler Führer war und mit größter Auf⸗ opferung und tiefſtem Pflichtbewußtſein das große nationale Aufbauwerk in neuzeitlichem Geiſte in Angriff genommen hatte. Außenpolitiſch hatte der Miniſterpräſident Gömbös das Land in eine engſte Zuſam⸗ menarbeit mit Deutſchland und Italien geführt. Aus ſeinen warmen Sym⸗ pathien und ſeinem großen Verſtändnis für das heutige nationalſozialiſtiſche Deutſchland und ſeinen Führer, die in den mehrfachen Reiſen nach Deutſchland zum Ausdruck kamen, hatte der Miniſterpräſident Gömbös nie ein Hehl gemacht und ſtets die enge Verbundenheit zwi⸗ ſchen Deutſchland und Ungarn betont. Unter ſeiner Führung war Ungarn in die große euro⸗ päiſche Front der zum Kampf gegen den Bol⸗ ſchewismus entſchloſſenen Staaten ein⸗ getreten. Die Münchener Trauerfeier für Miniſter⸗ präſident Gömbös. Die ſterbliche Hulle des Miniſterpräſidenten Gömbös wird am Mittwochvormittag im Kai⸗ ſerhof der Münchener Reſidenz aufgebahrt. Nachmittags um 16 Uhr wird die feierliche Einſeanuna der Leiche ſtattfinden. Die Trauer⸗ feierlichkeit der deutſchen Wehrmacht wird ſich nach dem Zeremoniell abſpielen, wie es beim Ableben eines Generals der Infanterie vor⸗ geſehen iſt. Zu der militäriſchen Trauerparade iſt auch die Münchener Bevölkerung zugelaſſen. Nachruf für den verſtorbenen Miniſter⸗ präſidenten Gömbös. Ueber den Verlauf des außerordentlichen Mi niſterrates, der unter dem Vorſitz des ſtellver⸗ tretenden Miniſterpräſidenten Duranyi am Dienstag vormittag ſtattfand, wird folgende amtliche Verlautbarung veröffentlicht: Die Mitglieder der Regierung traten heute vormittag um 10.30 Uhr unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Miniſterpräſidenten zu einem Miniſterrat zuſammen, an dem mit Ausnahme des in München weilenden Kultusminiſters Homan ſämtliche Mitglieder der Regierung teilnahmen. Der ſtellvertretende Miniſterprä⸗ ſident berichtete in bewegten Worten über das tragiſche Hinſcheiden Gömbös. Der ſtellver⸗ tretende Miniſterpräſident Daranyi erklärte, es ſei dies das erſte Mal in der ungariſchen Ge⸗ ſchichte, daß ein aktiver Regierungschef vom Tode ereilt worden ſei Gömbös war ſein ganzes Leben hindurch ein Beiſpiel von Pflichterfüllung und ſtand bis in die letzten Stunden des Lebens auf dem Wachtpoſten ſeiner Aufgaben. Das frühe Ableben dieſes ausgezeichneten Staats⸗ mannes, des großen Sohnes Ungarns, ſei für die geſamte Nation ein ſchwerer Verluſt. Da⸗ ranvi ſchlug vor, daß der Miniſterrat ſeine tiefe Trauer und das Andenken an ſeinen verſtor⸗ benen Präſidenten in einem Protokoll feſtlege und die Regierung ihre Teilnahme der Familie des Miniſterpräſidenten übermittle und den verſtorbenen Miniſterpräſidenten als den gro⸗ zen Toten der Nation betrachte. Der Miniſterrat beſchloß in dieſem Sinne und beauftragte den Staatsſekretär mit der Organi⸗ 1 6 des Begräbniſſes des Miniſterpräſiden⸗ en.— Kultusminiſter Homan zum Tode Gömbös. Der in Vertretung der königlich⸗ungariſchen Regierung in Begleitung des Präſidenten des Abgeordnetenhauſes, Alexander von Sztra⸗ nyapſky, nach München gekommene Miniſter für Kultus und Unterricht. Homann. empfing am Dienstag vormittag den Vertreter des DNB. und gab ihm folgende Erklärung ab: Am Montag mittag hatten wir die Nachricht erhalten, daß im Befinden des Herrn Miniſter⸗ präſidenten Julius von Gömbös eine plötz⸗ liche Kriſe eingetreten ſei. Nach dem Erhalt dieſer Nachricht haben wir ſoſort die Reiſe nach München angetreten, um noch in den letzten Le⸗ bensſtunden an der Seite des Miniſterpräſi⸗ denten weilen zu können. Zu unſerem unendlichen Schmerz fanden wir ihn nicht mehr am Leben. In der Stunde der großen Trauer der ungariſchen Na⸗ tion habe ich nach Erſtattung der Todesmel⸗ dung an den Herrn Reichsverweſer von Ungarn und an die ungariſche Regierung es für meine erſte Pflicht erachtet, dem Führer und Reichs⸗ kanzler der großen deutſchen Nation, die auf⸗ richtige Gefühle der Freundſchaft mit Ungarn verbindet, von dem auf deutſchem Boden er⸗ folgten Hinſcheiden des großen ungariſchen Staatsmannes zu benachrichtigen. Ich habe nicht verſäumt, auch Herrn Miniſterpräſidenten Hermann Göring, zu dem der Verſtorbene ſich in herzlicher Freundſchaft hingezogen fühlte. telegraphiſch von unſerem großen Verluſt in Kenntnis zu ſetzen. Unter dem niederſchmetternden Eindruck, den das allzu frühe Hinſcheiden meines Führers und Buſenfreundes auf mich gemacht hat, iſt mir an ſeinem Totenbett eine weitere Kundgebung unmöglich. Gebe Gott, daß meine Nation auch dieſen harten Schlag mit Würde und Feſtigkeit erträgt! Die Verſtärkung des ſchweizeriſchen Grenzſchutzes Baſel, 6. Oktt. Vor der Annahme der neuen Truppenordnung durch den ſchweizeri⸗ ſchen Nationalrat machte Bundesrat Min⸗ ger, der Leiter des Militärdepartements, nähere Angaben über den kommenden verſtärk⸗ ten Grenzſchutz. Er erklärte, die Truppenordnung ſei darauf bedacht, die Bereitſchaft dieſer ſtark bewaff⸗ neten Grenzſchutztruppe auf die höchſte Stufe zu bringen. Bis dieſes Ziel erreicht ſein werde, ſollten ſtändige Grenzſchutzktompagnien geſchaffen werden. Eine dieſer Kompagnien ſoll noch in dieſem Jahre gebildet werden, an⸗ dere würden im nächſten Jahre folgen. Die Grenze werde in Diviſionsbezirke eingeteilt. Der Grenzſchutz ſei unabhängig von den Trup⸗ pen. Er könne getrennt mobiliſiert werden und innerhalb weniger Stunden auf dem Po⸗ ſten ſein. Die höchſte Alarmbereitſchaft erreich⸗ ten die ſogenannten leichten Brigaden, denen auch Kavallerie zugeteilt ſei. Die Diviſionen ſeien leichter als bisher. Ihre Zahl werde von ſechs auf neun erhöht, wozu drei Gebirgs⸗ batterien als ſelbſtändige Einheiten kämen. Neu iſt die Unterteilung der Landwehr in erſtes und zweites Aufgebot. Das Armeekorps bilde nunmehr die operative Heereseinheit. Vorläufig würden drei Armeekorps aufgeſtellt, ein viertes könne durch den Bundesrat ge⸗ ſchaffen werden. Für die Fliegerwaffe werde einſtweilen eine proviſoriſche Organiſation ge⸗ ſchaffen. Der Luftſchutz werde einen verant⸗ wortlichen Leiter mit ſelbſtändigen Kompeten⸗ zen erhalten. Durch die Abwertung werde die Anſchaffung auswärtigen Rüſtungsmaterials verteuert, dadurch ſei eine Erhöhung der dafür vorgeſehenen Kredite erfor⸗ derlich. Aufſehenerregende Beſchuldigungen gegen Auriol und Blum Skrafankrag des Verbands der franzöſiſchen Skeuerzahler Paris, 6. Okt. Der Verband der franzöſi⸗ ſchen Steuerzahler hat an den Juſtizminiſter den Antrag auf Einleitung einer ge⸗ richtlichen Unterſuchung gegen den Finanzminiſter Vincent⸗Auriol und Mi⸗ niſterpräſident Blum gelangen laſſen. Der Verband verlangt die Belangung dieſer beiden Miniſter wegen ſchwerer Fehler und Mißbrauchs der Macht nach Artikel 405 des franzöſiſchen Strafgeſetzbuchs und erklärt ſich bereit, falls keine öffentliche Anklage er⸗ hoben werde, als Privatkläger aufzu⸗ treten. Der franzöſiſche Steuerzahlerverband macht den beiden Miniſtern ihre früheren Beteuerun⸗ gen der Aufrechterhaltung des Franken-Werts und ihre jetzige Abwertungsmaßnahme zum Vorwurf. Vor allem, daß der Finanzminiſter unter Mitwiſſerſchaft des Miniſterpräſidenten die franzöſiſchen Sparer erſt zur Zeich⸗ nung einer Anleihe aufrief, die er als ſichere Kapitalsanlage hinſtellte, und da⸗ bei die Abwertung ausdrücklich ausſchloß, während er ſie einige Wochen ſpäter durchführte und ſich der langen Geheim⸗ haltung dieſer Maßnahme noch rühmte. Er habe alſo die ganze Sache in Szene geſetzt. — Auch habe der Finanzminiſter andere Bür⸗ ger, die vor der Abwertung die Oeffentlichkeit über den Wert der Währungsſtabilitätsbeteu⸗ erungen Vincent-Auriols aufzuklären verſuch⸗ ten, durch Strafverfolgung bedroht. Der Verband der franzöſiſchen Steuerzahler verlangt gerichtliche Unterſuchung, weil das Gericht Privatperſonen, die ſich in viel geringerem Maß und mit viel geringeren Mitteln ähnlicher Handlungen ſchuldig gemacht 7 0 ſtreng zur Verantwortung zu ziehen pflege. CCFCFFPPPFPPPPPPP 2500 Trakforen ſlehen ſtill Moskau, 6. Okt. In der Moskauer Preſſe mehren ſich täglich die alarmierenden Berichte aus dem Lande, die von einer völlig unz u⸗ reichenden Herbſtbearbeitung der Felder ſprechen und die Kataſtrophe einer neuen Hungersnot im nächſten Jahre ankündi⸗ gen. Nach der„Prawda“ iſt das Gebiet der ſüd⸗ lichen Ukraine beſonders bedroht. Obwohl die⸗ ſes Gebiet von heißen transkaſpiſchen Winden ſchon manchen Schaden erlitten habe, täten die Bauern nichts, um dieſe Wirkungen durch eine gute Bodenbearbeitung im Herbſt abzuſchwä⸗ chen. Im Gegenteil habe man den Eindruck, als ob der Bauer nach der Ernte auf dem Felde nichts mehr tun wolle. Das Gebiet verfüge über 2500 Traktoren. Aber dieſe Maſchinen ſtärden ſtill. Die Zeit, in der jede Feldarbeit werde aufhören müſſen, komme mit Rieſen⸗ ſchritten heran. Der Regierungsplan der Herbſtbeſtellung ſei nur zu 13 und in einigen Gebieten ſogar nur zu zwei oder drei vom Hundert durchgeführt. Belriebspropagandiſt der Az. in jedem Betrieb über 20 Mann— Neue Groß⸗ aktionen Berlin, 6. Okt. Auf einer Tagung des Reichspropagandaamtes der Deutſchen Arbeits⸗ front, die in verſchiedenen Orten des deut⸗ ſchen Oſtens durchgeführt wurde, wurden die Propagandiſten mit neuen Aufgabengebieten bekanntgemacht, die in der nächſten Zeit zu er⸗ füllen ſind, damit das große Ziel auf dem ſchnellſten Wege erreicht werden kann, die Ver⸗ einigung aller ſchaffenden Deutſchen durchzu⸗ führen. Dabei wurde als ſehr wichtige Auf⸗ gabe die Betriebspropaganda und die Einſtellung zum Betriebspropagandiſten in jedem deutſchen Betrieb von 20 Mann auf⸗ wärts hingeſtellt. Drei neue Aktionen der DAF. werden in der nächſten Zeit von den Propa⸗ gandawaltern mit durchgeführt: 1. die Sport⸗ werbeaktion von KdF. vom 7. bis 11. Oktober im ganzen Reich, 2. eine Aktion, um das Intereſſe zu wecken für das Gemein⸗ ſchaftsbuch der D A F., das in allen Be⸗ trieben Eingang finden ſoll, 3. eine Groß⸗ aktion über die Aufklärung für die Roh⸗ ſtoffge winnung aus Abfällen jeg⸗ licher Art. In allen deutſchen Gauen ſetzt jetzt mit gro⸗ ßen Appellen für die ſchaffenden Jugendlichen auch die Winterarbeit der zuſätzlichen Berufs⸗ ſchulung ein. Dabei iſt, wie die DA. berichtet, beſonders die Tatſache hervorzuheben, daß man die um⸗ und angelernten Jugendlichen ganz ſyſtematiſch in den Uebungskameradſchaf⸗ ten erfaſſen wird, nachdem bis jetzt wertvolle Vorarbeiten geleiſtet worden ſind. Durch eine Vereinbarung mit der Hitler-Jugend wurde ſichergeſtellt, daß eine zeitliche Ueberſchneidung des Dienſtes vermieden wird. Die Zahl der Teilnehmer an den Uebungskameradſchaften und Arbeitsgemeinſchaften wird, wie ſich be⸗ reits überſehen läßt, eine außerordentlich hohe ſein, ein deutliches Zeichen von dem Willen zur Leiſtung, der die Jugend beſeelt. Krilik am Aufrüſtungsprogramm Zwei Madrider Vertreter auf der Jahres- tagung der oppoſitionellen Arbeiterpartei in Edingburgh L 0 ndon, 6. Okt. In der Dienstagsſitzung der Jahrestagung der oppoſitionellen Arbeiter⸗ partei in Edingburgh wurde die bereits ge⸗ meldete Entſchließung des Vollzugsausſchuſſes über die internationale Lage und die Wieder⸗ aufrüſtung mit einer Mehrheit von 1081 000 Stimmen angenommen. Für die Entſchließung wurden 1738 000 Stimmen und gegen die Entſchließung 657000 Stimmen abgegeben. Die Zurückverweiſung der Entſchließung, ſowie n Abänderungsanträge wurden abge⸗ Im weiteren Verlauf der Sitzung trafen zwei Abgeſandte der ſpaniſchen maggiſtiſchen Regierung ein, bei deren Erſcheinen ſich ſämt⸗ liche 700 Vertreter unter lautem Beifall er⸗ hoben. Die beiden Spanier werden ſpäter Anſprachen an die Konferenz richten. Bekanntmachungen ber N. S. H. A. B. Kreis Heppenheim Der Kreis leiter. Die Sprechſtunden des Kreisleiters fallen am Mittwoch, den 7. Oktober 1936, we⸗ gen anderweitiger dienſtlicher Inanſpruch⸗ nahme aus. Kreiskaſſenleiter! Achtung! Bis 10. ds. Mts. ſind reſtlos die Verkaufserlöſe der Erntedankabzeichen an mich abzuführen! Ich verweiſe auf meine Bekanntmachung vom 4. 10. 36, im par⸗ teiamtlichen Teil der Zeitung! An die Ortsgruppen⸗ u. Stützpunktl. iter! KdF.⸗Warte und Ortsringleiter! Die Ihnen zugegangene Einladung vom 21. September 1936 des Kreisringleiters, wonach Sie am 11. Oktober, nachm. 3 Uhr nach Bensheim geladen werden, iſt inſofern hinfällig, als dieſe Tagung nach Birkenau verlegt worden iſt. Der Zeitpunkt wird noch rechtzeitig bekanntgegeben. Ruppert, Kreisleitei Aus der H. d. Jungmädelgruppe Heppenheim 11/249 Alle Jungmädel treten morgen Donnerstag, den 8. ds. Mts., vormittags pünklich um 10 in tadelloſer Kluft auf dem Graben an. Heil Hitler! Die Führerin der JM.⸗Gruppe 11/240 E. Wahl. — ASB DA. Fachgruppe Geſundheit imnerhalb der Deutſchen Arbeitsfront. Die Fachgruppe Geſundheit innerhalb der D chen Arbeitsfront, führt im Winterhalbjahr 1986 1937 Berufsſchulungskurſe durch für das Perſonal der Kranken⸗ und Irrenpflege. Dieſe Schuluß indet in 2 Abteilungen ſtatt. Zeit: Mittw⸗ ind Freitags, je 2 Stunden von 20—22 Uh. lnterrichtsraum: Landes⸗Heil⸗ und ene zeppenheim(Saal).— Beginn am Mitt en 7. Oktober, abends 8 Uhr. 1 weten hne, G. Naſſenlehre. . Weltanſchauung, Erb⸗ u. N. . 3 und Phyſtolog ie. dito N Krankenernährn . Erſte Hilfe, Gi . Sites 13 f denen 12. dito Sepfte⸗Aſepſta etc. 13. Desi 14. Hygiene 15. dito 16. Erbgeſundhet Nalſſfengefetzgehung, che 5 cut enge* . Haut⸗ un r 18. Feen prakt. bands übungen. . 20. Geſufdheitsführung des deutschen Volles. ODS Sd Werkranker, Kenn AcF., Ortswaltung Fürth. O. Betrifft: Arbeitsdank. Am Mittwoch, den 7. Okto vr 1996 noends 8.30 Uhr, findet im Parteilotal Jarnkopf, Fürth, eine Beſprechung zwecks Gründung einer Arbeitsdank⸗Jungmann⸗ ſchaft ſtatt. Alle aus dem Arbeitsdienſt nusgeſchiedenen Kameraden aus Fürth und Umgebung ſind herzlich eingeladen. Vetter, Kreiswalter, reis bauernſchaft Starkenburg⸗Süd. Zetr.: Nückſtändige Beiträge zum Neichsnährſtand. Ein Teil der beitragspflichtigen Bauern, Land⸗ virte und Fiſcher, ſind mit ihren am 15. September 1936 fällig geweſenen Beiträgen zum Reichsnähr⸗ tand noch im Verzuge. Die Finanzämter beginnen nit der koſtenpflichtigen Einziehung der rückſtän⸗ digen Beiträge. Um die damit verbundenen be⸗ onderen Ankoſten zu vermeiden, wird den ſäumigen Beitragspflichtigen im eigenen Intereſſe angeraten, die rückſtändigen Beiträge unverzüglich an die zuſtändige Finanzkaſſe einzuzahlen. Reinhbeimer, Kreisbaugrnfährer. 5 1 1— ——— 5 1 2 2 2 88 a den Schwanz ein und in raſcheſter Flucht durchbrach er die Kette der Treiber, um im Dickicht zu verſchwinden. Das Pech der Jäger gab am Wirtshaustiſch nach jeder Rich⸗ tung hin ausgiebigen und anregenden Geſprächsſtoff. Der Wolf war der Held des Stammtiſches. Und ſchon ſtieg das neue Lied vom Wolf im Lorſcher Wald und hallte n feuchtf ö cen Männerkehlen geſungen in der Gaſſe wieder: „Wohl mancher Jäger zog Mit ſeiner Büchs' zum Lorſcher Wald. Und mancher krumme Schuß Ward dort umſunſt verknallt. „Ein hammlich Maul“ Und einen„ſchwankelichen Gang“ Trug dort nach dem Bericht Ein Wolf herum im Dicht.“ Die Stimmung ſtieg: das„hammlich Maul“ und der „ſchwankeliche Gang“ des Untiers hatten es den Zechern angetan. Ob der ſchwankeliche Gang des Wolfes in der luſtigen Geſellſchaft verwandte Saiten hat anklingen laſſen, beſonders im Hinblick auf den Heimweg von ſo manchem Getreuen dieſer dörflichen Tafelrunde, das konnte, weil es ſchon ſo weit zurückliegt, nicht mehr ganz geklärt werden. Jedenfalls klomm die Luſtigkeit weiter in die Höhe und trinkfeſte Männerbäſſe plauderten im Lied⸗ das Mißgeſchick des Schlumpſchützen aus: Mit ungeheurem Mut Zog auch ein feiner Jägersmann Hinaus zum Lorſcher Wald Und ſtellt ſich mutig an. „Ein hammlich Maul“ Dazu ein„ſchwankelicher Gang“ Kam durch des Waldes Dicht Dem Herrn bald zu Geſicht. Da pochte ihm das Herz, Da ward ihm heiß und wieder kalt, Er ſpannt den Hahn zur Ruh' Und ſchlich ſich aus dem Wald. „Ein hammlich Maul“ Dazu ein„ſchwankelicher Gang“ „Hier, Treiber, haſt du Geld, Daß dir kein Wort entfällt!“ Doch wie das Volk nun iſt, Redſprächig iſt es ſelbſt im Sold Und gar bald war es bekannt, Was er nicht ſagen ſollt. „Ein hammlich Maul“ Dazu ein„ſchwankelicher Gang“ Hat unſern Herrn Sauvage Geheilt von der Courage.“ Mit donnerndem Lachen und unbändiger Freude über den eee den der Wolf ſo narrte, wurde das Lied geendet. * Der Tag der Hl. Drei Könige des Jahres 1841 ſah den Ort in ziemlicher Erregung. Es war ein eiſigkalter Januartag, tief verſchneit lag das Dorf da, die fahle Januarſonne ſtand kraftlos am Himmel und ließ den zuck⸗ rigen Schneeguß auf den Dächern und Bäumen glitzern. Viele Jäger und Forſtleute aus der ganzen Umgegend, ja ſogar von Darmſtadt waren ſie gekommen, ſammelten ſich beim Forſthaus am Seehöferweg. Im Lorſcher Wald, in der Nähe von Seehof trafen ſie ſich mit den Förſtern von Viernheim, Lampertheim und Mannheim. Der nun⸗ mehr ſchon berühmte Wolf aus dem Lorſcher Wald ſollte heute beſtimmt erlegt werden. Ganz ernſtlich war ihm für dieſen Tag ſein Ende geſetzt worden. Heute ſollte er nicht wieder die Reihe der Schützen durchbrechen zum Ge⸗ ſpött der Mitwelt. Die Wolfsjagd im Lorſcher Wald war bald im Dorf bekannt geworden. Mit Spannung erwar- teten alle den Ausgang dieſes großen Unternehmens. Sollte auch der heutige Tag neue Anregungen zu bei⸗ ßendem Spott geben? Sollte es dem Wolff gelingen, den Stammtiſchen fröhliche Unterhaltung zu verſchaffen? So ganz angenehm war zwar die Anweſenheit des Untiers im Walde nicht. Denn manches Unheil und manchen Schaden hatte der Wolf dem Dorfe gebracht, manchen Schrecken verurſacht. Denn in den Wald zu gehen, war keineswegs ſchön, wenn man dauernd in der Furcht vor einem Ueberfall durch den Wolf lebte. Zu Hauſe, ja, zu Hauſe, innerhalb der ſicheren Wände, da ließ ſich leicht ſpotten. Heute ſollte es ſich zeigen, wer der Schlauere war, der Wolf oder die Menſchen. Mit allerhöchſter Spannung lauerte man auf die neueſte Nachricht vom Walde. Die Frauen vergaßen an dieſem Tage ihre Pflichten in der Küche. Nachbarlich ſtanden ſie geſchwäßig beieinander und erzählten ſich von dem Untier. Ihre ganze Furcht, die er ihnen ſchon einmal irgendwo einge⸗ jagt hatte, vertrauten ſie ſich gegenſeitig an. Und dabei rieſelte es ihnen wie Gänſehaut über den Rücken. Das Gruſeln hatten ſie jetzt wirklich gelernt. * „Sie haben ihn! Sie haben ihn!“ ſo ſchrie es im Dorfe.„Draußen im Forſthaus hängt er, oben am Fenſter! Da kann man ihn ſehen!“ Alles ſtrömte jetzt dort zuſammen, Jung und Alt, Groß und Klein, Männer 992 = — 0 1 a und Frauen, alle wollten ihn ſehen. Da ſtanden ſie je nt zuſammen vor dem Forſthaus, in eifriger Unterhaltung, vertrampelten ſich die Füße, die kalt geworden, und der Blick aller war nach oben gerichtet zum Fenſter, wo der Wolf baumelte. Draußen bei Neuſchloß hatte ein glück⸗ licher Schütze aus Darmſtadt ihn erlegt. „Sie packten das Bieſt von hinten und vorn Und zogen damit über Diſtel und Dorn— Ueber Diſtel und Dorn in Lorſch hinein, Und die luſtige Jugend hinterdrein. Juchhe, juchhe, juchhei, Juchhe, juchheiſa, he!“ Und nun hing er da, damit ihn alle betrachten konn⸗ ten. Dieſes Wundertier, das ſo viele ſchon geſchreckt 5 U i le in fan * l de lei ne D ne de au tau fer ant 0 0 ken He Gil 00 hatte, hier konnte es aus allernächſter Nähe beſtaunt werden. Ein Rieſenvieh war dieſer Lämmerfreſſer, wog er doch 87 Pfund. Seine lange rote Zunge hing ihm zum Halſe heraus. Ganz gruſelig zum Anſehen. Jetzt war er wirklich tot, nun konnte einem kein Bangen mehr be⸗ ſchleichen, wenn man durch den einſamen Wald ging, nun konnte der Hirte wieder ſeine Herde ſorglos wie ehedem hinaustreiben, jetzt durfte man wieder ohne Furcht im Walde Holz leſen. Denn hier hing er ja, oben am Fenſterkreuz war er angebunden und ſchlaff hingen ihm der Kopf und alle Viere herunter. Von einer großen Sorge war die ganze Gegend befreit. * Das denkwürdige Ereignis von dem Tod des letzten Wolfes im Lorſcher Wald bildete noch weiterhin den Geſprächsſtoff. Die Erinnerung daran ſollte nicht ver⸗ loren gehen dürfen. Zu ſehr hatte Iſegrimm die Gemüter erregt, zu tief hatte er ſich in das Gedächtnis damaliger Menſchen eingeprägt. Ein Denkmal mußte ihm geſetzt werden. Eine Eiche wurde gepflanzt zur immerwährenden Erinnerung an ſeine Schandtaten. Der Eichbaum ſollte der Auftakt zur Freude über die Erlegung des Wolfes ſein. Heute iſt aus dem damaligen Bäumchen ein kraftvoller Baum geworden: die Wolfseiche. Text: Dr. Eduard Berlet Zeichnungen: Rich. Stumm. Zum Heimgang Heinrich Eidmanns Heinrich Eidmann iſt von uns gegangen. Am Morgen des 9. September erlag er einer Blutvergiftung, die er ſich durch einen Inſektenſtich bei einem Schul⸗ ausflug in die Umgebung Darmſtadts zugezogen hatte. Die plötzliche Nachricht von ſeinem Tode erſchütterte alle, die ihn näher gekannt haben. Er hatte Freunde im ganzen deutſchen Vaterland. Freunde, die ſich der raſtlos wirkenden Heimatkünder des Heſſenlandes in ſeinem reichgeſegneten Erdenleben erworben hatte. Seinen Beruf hatte er ſich erkämpft. 1873 als Bauern⸗ ſohn zu Richen im Kreis Dieburg geboren, für das Ge⸗ ſchäft ſeines Onkels herangebildet, ſetzte er es mit 20 Jah- ren durch, daß er Lehrer werden durfte. Früh ſchon wurde er im Heſſenland zum Pionier des Volkstums⸗, des Heimat- und Heimatſchulgedankens. Als er als jun⸗ ger Lehrer ſah, wie ſo mancher ehrwürdige altererbte Hausrat als nicht mehr ſtandesgemäß zum Trödler wan⸗ delte, ſchärfte er ſeinen Dorfbewohnern das Gewiſſen für ihre dörfliche Volkskultur. In Niedernhauſen, ſeiner erſten Lehrerſtelle, gründete er das in weiten Kreiſen bekannt gewordene Heimatmuſeum. Nachdem er 1907 nach Darmſtadt an die Hermann⸗Schule verſetzt worden war, wirkte er hier nahezu 29 Jahre. An ſeinem Unter⸗ richt teilzunehmen, bedeutete ein Erlebnis. Den Begriff Heimat⸗ und Volkslehrer hat er nicht nur unermüdlich verkündet, er hat ihn auch in der Schulpraxis und in ſeinen außerdienſtlichen Arbeiten immer wieder erhärtet. Neben ſeiner Schule arbeitete er als Lehrerbildner am Päd. In⸗ ſtitut, im Verein Alt⸗Darmſtadt, deſſen letzter Vorſitzen⸗ der er war, im Reichsbund deutſche Heimatſchule, im früheren Heimatbund für Heſſen und angrenzende Gebiete und im Landſchaftsbund Volkstum und Heimat. Reich war auch ſein ſchriftſtelleriſches Arbeiten. 1909 erſchien ſeine erſte Schrift„Heimatmuſeum, Schule und Volks⸗ bildung“, bald darauf eine zweite Arbeit„Lebkuchen⸗ und Kuchenbäckerei im Odenwald“. 1913 erſchien ſein „Wegweiſer für die erſten Wanderungen ins Leben“, 1923 die Literaturzuſammenſtellung„Die Heſſiſche Hei⸗ mat“. 1925 verfaßte er zuſammen mit Dr. Weigand die heſſiſchen Geſchichtsbilder„Der Heimatquell“. 1935 erſchien ſein Büchlein„Die Uringer“. Außerdem gab er zuſam⸗ men mit Fritz Allius den Heimatfreundkalender im Ver⸗ lag des Landſchaftsbundes„Volkstum und Heimat, Rhein⸗ frank⸗Naſſau⸗Heſſen“ heraus. Den Schwanengeſang ſeines Schaffens bildet ſein aus langjähriger Schulpraxis her⸗ ausgewachſenes, demnächſt im Verlag für nationale Li⸗ teratur in Stuttgart erſcheinendes Geſchichtswerk„Ge⸗ ſchichte als Gegenwart“, das ihn als Meiſter in der Behandlung des Geſchichtsſtoffes zeigen wird. Heinrich Eidmanns unerſchöpfliche Schaffenskraft dürfte nur aus ſeiner zähen Bauernnatur erklärlich ſein. Dabei war er ſtets gewohnt, ſeine Perſon hinter die Sache zu ſtellen, der er diente. Seine ganze Arbeit war Volksbil⸗ dung im beſten Sinne des Wortes. Sie hatte nichts mit ſo manchem Volksbildungsexperiment der Vergangen- heit zu tun; es war Volksbildung, die zutiefſt im Herzen beheimatet, ſich nicht in populaliſierter Schlagwortweisheit erſchöpft, ſondern die gottlob noch unverdorbenen In⸗ ſtinkte der Volksſeele aufſpürt. Daß das Problem der Entfachung des Heimat⸗ und Volkstumsgedankens ein Problem der Ergründung der Volksſeele iſt, wird uns bei ſeinem Wirken als Heimatforſcher klar. Kein Bürokratentum trägt die Heimatidee in heimatloſe Volks⸗ maſſen, ſondern Männer, die um des Volkes Nöte und Bedürfniſſe wiſſen. Wird man ſeine Freunde fragen, was ſeine hervor⸗ ragendſten Eigenſchaften waren, ſo werden ſie ſagen, ſein grundgütiges Weſen, ſeine Hilfsbereitſchaft und ſeine edle Treue. Das ſchon etwas abgegriffene Wort„Der iſt in tiefſter Seele treu, der die Heimat liebt wie du“ paßte auf ihn am meiſten. Seine Herzensgüte aber war ge⸗ paart mit einer unerſchütterlichen deutſchen Geradheit. Wenn es galt, ſtand er ſeinen Mann. Das Baalückendſte an ihm aber war jene innere Harmonie, die in einer wahren Religioſität ruht. In dieſenn Zuſammenhang muß man wohl auch ſein Ende ſehen. Den Tod ſeiner Lebensgefährtin, die nach 3% jäh⸗ ger Krankheit im Juni ds. Is. von ſeiner Seite geriſſen wurde, konnte er nicht verwinden. Seine Lebenskraft war wohl ſchon zu ſehr aufgebraucht, um ſeiner letzten Krankheit Herr zu werden. Seinem Begräbnistag leuch tete eine verklärende Herbſtſonne. Spiegelbild innerer Harmonie war auch ſein Haus und ſein Garten, die er ſich nach ſeinen Ideen geſtaltet hatte. Wer das Glück hatte, im Erker der Diele zu ſitzen und Zwieſprache mit ihm zu halten, wird dieſe Stunden nicht vergeſſen. Wenn das ſchönſte, das dieſe Erde ſchen⸗ ken kann, das deutſche Volkstum iſt, dann muß das Zuſammenſein mit Menſchen, die dieſes Volkstum aus- ſtrahlen, zum großen inneren Reichtum werden. Mit Wehmut denke ich an dieſen Erdenfleck, dieſen Erker mit ſeinem ſchweren Tiſch und den rings umlaufenden Bänken, zu Häupten eine Reihe Heimatbilder, alle in ſinnvoller Beziehung zum Leben geordnet; an der Tür die alte Wanduhr und ererbter Hausrat, am Aufgang der Treppe ein Relief, den Abſchied nehmenden Wanderer r . 2 Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Die Pol. Zellenleiter wollen ſich Donners⸗ tag, 8. Oktober, abends halb 9 Uhr, in der Parteidienſtſtelle zur Entgegennahme der Mar⸗ ken uſw., für ihre Blockleiter einfinden. Franzke, Ortsgruppenleiter. Der NS.⸗Funk die herrliche nationalſozialiſtiſche Rundfunk- Zeitung, darf in keinem Haus fehlen! der A. S. H. A. P. Viernheim Ubr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 A SB. Die Blockwalter haben ſofort die Kartei⸗ karten an ihre Zellenwalter abzuliefern, da eine andere Blockeinteilung erfolgt. Die Block⸗ walter der Zellen Sutter und Reinhard lie⸗ fern die Karteikarten heute abend zwiſchen * Uhr auf der Geſchäftsſtelle der NSV. ab. Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Des Lebens Mühe lehrt uns allein des Lebens Güter ſchätzen. Goethe. Opfer ijt höchſte Verpflichtung „Wir müſſen nochenger zuſammen⸗ ſtehen!“ Zum vierten Male hat der Führer das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes eröff⸗ net. Und auch diesmal wieder ſagen uns die Worte, daß es ein Hilfswerk des ganzen Volkes ſein ſoll und ſein wird. Es mag kaum eine ſchönere Verwirklichung der Ideee einer Volks⸗ gemeinſchaft geben, als ſie ſich nun in drei Wintern und nunmehr im vierten Winter im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland in dem Wirken und Werken dieſer tatkräftigen Hilfe ausdrückt, die ein ganzes Volk in geſchloſſener Einheit alle den Brüdern und Schweſtern zu⸗ teil werden läßt, die ohne ihr Verſchulden in Not ſind. Keiner ſoll hungern und keiner ſoll frieren— das iſt der Wahlſpruch des Win⸗ terhilfswerkes auch in dieſem Jahre. Und mehr noch hat uns der Führer am Erntedanktag draußen auf dem Bückeberg eine Parole ge⸗ geben, als er ſagte, daß wir in Deutſchland noch enger zuſammenſtehen müſſen, noch mehr Tuchfühlung nehmen müſſen, um immer ſtär⸗ ker zu ſein. Es liegt ein wunderbarer Sinn in dieſen Worten, wenn wir ſie gerade auch für die kommenden Wochen und Monate einer harten Winterszeit uns immer vor Augen hal⸗ ten, daß keine Not dieſer inneren Geſchloſſen⸗ heit unſerer Volksgemeinſchaft etwas anhaben kann, wenn wir nur alle zuſammenſtehen und in engſter Tuchfühlung links und rechts zu⸗ ſammenhalten, um den Volksgenoſſen das Stück Fleiſch in den Suppentopf und die Kohle in den Ofen zu geben, der ſonſt vielleicht Not leiden müßte und ſich am Ende aus der Ge⸗ meinſchaft ausgeſchloſſen fühlen würde. Niemand iſt ausgeſchloſſen, niemand wird Not leiden, der es verdient, daß ihm die Gemeinſchaft des Volkes Hilfe bringt. Das hat das deutſche Volk in den vergange⸗ nen drei Wintern bewieſen, in denen es Hun⸗ derte von Millionen an Geld und Geldeswert aufbrachte und das wird das deutſche Volk auch im kommenden Winter wieder beweiſen. Nun alſo werden die Kolonnen der Zehn⸗ tauſenden und Hunderttauſen freiwilliger Hel⸗ fer und Helferinnen in jedem deutſchen Hauſe anklopfen, um ſo den Beitrag eines jeden Volksgenoſſen einzuholen, den er zu dieſem großen Liebeswerk ſeines Volkes nach beſten Kräften beiſteuern kann. Schon in dem Wir⸗ ken dieſes Heeres der namenloſen Helfer und Helferinnen liegt ein gut Teil dieſes echten Hilfswerkes unſeres Volkes begründet. Und da mag es gewiß nicht zuviel erſcheinen, nun auch nach beſtem Können das hinzugeben, was man ſelbſt nur irgend entbehren kann, um dem ärmeren Volksgenoſſen zu helfen. Es ſoll ja wirkliches Opfer ſein T höchſte Verpflichtung, aber auch höchſte Genügtuung für jeden einzelnen Deutſchen, der nun gern dem Ruf des Führers folgen wird und ſich einreiht in die große Front aller Volksgenoſſen, in dieſe Front gegen Hunger und Kälte. Wie ein gewaltiger Ring wird ſich ſo das ganze Volk ſchützend vor ſeine ärmeren Brüder und Schweſtern ſtellen, und dieſe werden alle das beglückende Be⸗ wußtſein haben, in dieſe ſchützende Mauer des ganzen Volkes eingeſchloſſen zu ſein. So wer⸗ den wir immer noch enger zuſammenſtehen und immer noch mehr Tuchfühlung nehmen, wie es der Führer den Bauern auf dem Bückeberg zurief und wie es das ganze deut⸗ ſche Volk nun auch in ſeinem großen Hilfs- werl g Hunger und Kälte verwirklichen wird. Auch in Viernheim hörte man vor den Lautſprechern die richtungweiſenden und auf⸗ rüttelnden Worte, unter deren Eindruck nun das deutſche Volk an das Winterhilfswerk herangehen wird. Dm„Freiſchütz“ verſam⸗ melten ſich die Parteigenoſſen zum Gemein⸗ ſchaftsempfang, während im„Fürſt Alexan⸗ der“ die Zellen⸗ und Blockwalter der NSV. unter Anweſenheit des Ortsgruppenleiters Franzke gemeinſam die Kundgebung von der Deutſchlandhalle mit der bedeutſamen Rede des Führers hörten. Der Ortsgruppenleiter ſprach nach der Uebertragung noch einige Worte an die verſammelten Helfer und Hel⸗ ferinnen der NSV. und ſchloß mit einem „Sieg Heil“ auf den Führer. Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Wir weiſen darauf hin, daß während der Wintermonate(1. 10. bis 31. 3.) jeder Verkauf von Fleiſchwaren an Sonn⸗ und Feiertagen verboten iſt. Die Fleiſcherläden ſind daher während dieſer Zeit an Sonn⸗ und Feiertagen gänzlich geſchloſſen. Fahrzeuge müſſen verkehrsſicher ſein! Die Reichsſtraßenverkehrsordnung ſchreibt vor, daß alle Fahrzeuge ſo einge⸗ richtet ſein müſſen, daß ihr detkehisüllicher Gebrauch niemand ſchädigt oder beläſtigt. Zu⸗ widerhandlungen gegen dieſe Vorſchrift kön⸗ nen bei Unglücksfällen nicht nur für den Fahrer, ſondern auch für den Halter unan⸗ genehme Folgen nach ſich ziehen. Denn wie das Reichsgericht ausgeſprochen hat, kann der Halter eines verkehrsunſicheren Fahrzeuges ebenſogut wie der Fahrer, der das Unglück verhindert hat, wegen fahrläſſiger Tötung oder fahrläſſiger Körperverletzung zur Ver⸗ antwortung gezogen werden.. Rauhe Witterung. Die Ueberflutung des europäiſchen Feſtlandes mit polarkalter Luft hat weitere Fortſchritte gemacht. Die Temperaturen lagen bei uns am Montag be⸗ reits wieder bis zu 7 Grad unter dem jahres⸗ zeitlichen Durchſchnitt. Die Nacht zum Diens⸗ tag brachte verbreitete Schauerfröfte In den frühen Morgenſtunden wurden bei einem ſcharfen„Nord⸗Oſt“, der den ganzen Tag an⸗ hielt, nur 0 Grad verzeichnet.— Mittwoch: Stellenweiſe Frühnebel, ſonſt veränderliche Bewölkung mit Aufheiterungen, aber auch Jahrgang 1915 Zur Einſtellung des Jahrgangs 1915 in die Wehrmacht, richtek ein Angehöriger des Jahrganges 1914 ein Wort an ſeine jungen Kameraden: An einem Tag im Manöver, irgendwo auf einem Sturzacker, mitten im Gefecht des Re⸗ giments, fand ich ein ſtark verroſtetes Huf⸗ eiſen. Glück auf dem nächſten Manöverball? Keine halbe Stunde war ich Beſitzer dieſes eiſernen Glückbringers, als uns in einer Ruhepauſe die Verlängerung der aktiven Dienſtzeit auf zwei Jahre mitgeteilt wurde. Seien wir ehrlich— dieſe Nachricht ſchlug in der Kompanie wie eine Bombe ein.„Zivile“ Hoffnungen und Wünſche mußten auf ein Jahr zurückgeſtellt werden. Nur einer, unſer Pferdehalter und Blitzdichter, erfaßte ſofort die neue Lage. Auf Anhieb aktualiſierte er ſein ſchon vor Wochen verfaßtes Reſervelied, 25 das ganze Bataillon mit Begeiſterung ang: Mutter, laſſ' den Anzug da, denn wir dienen noch ein Jahr. Klopp Parademarſch und Griff, Noch ein Jahr der ſtramme Schliff. Wir vom Jahrgang 1914 dienen ein zwei⸗ tes Jahr. Die älteren Kameraden ziehen den Waffenrock aus, um ihn den„Neuen“ zu geben, die in dieſen Tagen in die Kaſernen einrücken. Sie wiſſen von vornherein, daß ſie für zwei Jahre das Zivil mit der Uniform vertauſchen. Sie finden in uns, den„Alten“, Kameraden, die erſt vor knapp 12 Monaten die Schmerzen und Nöte des Rekruten am eigenen Leib erfahren haben. Die Erinnerung daran, wo uns in den erſten Wochen der Stiefel drückte, iſt bei uns noch friſch. Sie weckt in uns kein Gefühl der Ueberlegenheit, ſondern verpflichtet uns zur Kameradſchaft. Soldatenleben— Soldatendienſt ſieht in wirklichkeit häufig ganz anders aus, als es den jungen Wehrpflichtigen geſchildert wird. Ich weiß nicht, in welcher Welt der Kamerad, der ſich auf unſerer Stube zunächſt völlig von uns abſchloß, bis zum erſten Antreten auf dem Kaſernenhof gelebt hatte. Als er allein nicht mehr weiter kam, vertraute er uns an, daß er es„ſeeliſch“ nicht aushalte. Er hat es „ſeeliſch“ ausgehalten— die Einzelausbil⸗ dung, Truppenübungsplatz und Herbſtmanö⸗ ver. Auch er hat gelernt, daß es beim preußiſch⸗deutſchen Komiß nicht darauf an⸗ kommt, bo man mit den neuen Eindrücken, die allenthalben auf einen einſtürmen,„ſeeliſch“ fertig wird. Komiß heißt Gemeinſchaftsleben, Unterordnung, ſich bedingungslos fügen. Wer die Vorausſetzungen für ein männliches Le⸗ ben aus dem Dienſt in der Bewegung mit⸗ bringt, findet ſich ſchnell zurecht, den anderen hilft die Kameradſchaft. Das, was wir nach einem Jahr Dienſt in der Wehrmacht, den jungen Kameraden vom Jahrgang 1915 zu ſagen haben, ſoll nüchtern und ſachlich ſein, Phrahlerei oder Angeberei iſt ebenſo töricht wie die Verbreitung von Fabel⸗ geſchichten. Wir wollen dabei nicht verſchwei⸗ gen, daß uns der Dienſt manchmal ſchwer gefallen iſt. Wir wollen unſere neuen Kame⸗ raden nicht im Unklaren darüber laſſen, daß wir oft die Zähne zuſammengebiſſen haben. Für perſönliche Wünſche iſt bei der Erfül⸗ lung der Wehrpflicht keinen Raum. Aber der Rekrut ſoll ſich immer vor Augen halten, daß er niemals allein ſteht, daß neben ihm Ka⸗ meraden marſchieren, die ebenſo 1 wie er und die einſpringen, wenn es Not tut. Als Nationalſozialiſten haben wir nach den Worten des Führers und Oberſten Befehls⸗ habers der Wehrmacht zu denken und zu han⸗ deln, die er 1935 auf dem Parteitag der Freiheit den jungen Soldaten des neuerſtan⸗ denen Volksheeres zurief:„Wenn Ihr meint, Euer Opfer wäre zu groß, dann denkt an die Taten Eurer Väter im Weltkriege. In einer Stunde Trommelfeuer haben ſie größere Op⸗ fer gebracht, als Ihr ſie in Eurer Dienſtzeit im Frieden bringt.“ Schütze Georg Wallmann. vereinzelte Schauer, im Gebirge Schnee.— Donnerstag: Fortdauer der für die Jahres⸗ zeit zu kalten und unbeſtändigen Witterung. Rauchverbot in landw. Betrieben. Der frühere Eintritt der Dunkelheit gibt Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß er⸗ fahrungsgemäß viel Brände dadurch entſtehen, daß in Räumen, die mit Ernteerzeugniſſen gefüllt ſind, geraucht wird, oder daß ſie mit offenem Licht betreten werden. Derartiges Verhalten verſtößt gegen die Vorſchriften des Paragraph 368, Ziffer 5, des Reichsſtrafge⸗ ſetzbuches und des Art. 167 des Heſſiſchen Polizeiſtrafgeſetzbuches. Jeder Brand in land⸗ wirtſchaftlichen Betrieben vernichtet nicht nur Geldwerte, ſondern Gegenſtände, die der Volksnahrung dienen und auf deren Erhal⸗ tung ganz beſonderer Wert gelegt iſt. Darum liegt es im volkswirtſchaftlichen Intereſſe der Landwirte ſelbſt, wenn derartige Schäden ver⸗ mieden werden. Die Ernteſicherung eine nationale Pflicht Sie erfordert auch ſorgfältige Lagerung und Speicherbehandlung des Getreide Im Gegenſatz zu den beiden vorhergehen⸗ den Jahren hatte die diesjährige Ernte in unſerem Gebiet unter ſchlechtem Wetter zu leiden. Hierdurch wurde nicht nur die Arbeit verdoppelt bis verdreifacht, ſondern auch Er⸗ trag und Güte des Getreides wurden ver⸗ mindert. Durch ſorgfältiges Arbeiten beim Mähen der vielfach lagernden und überreifen Halmfrüchte, ſowie Vorſichtsmaßnahmen ge⸗ gen Körnerverluſte beim Aufladen und Heim⸗ fahren verſuchte man dieſe Schäden auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken. Nunmehr, nach⸗ dem die Erntebergung zu Ende iſt, iſt das Hauptaugenmerk auf eine richtige Auf⸗ bewahrung des Getreides zu wen⸗ den, damit nicht weitere Schädigungen ein⸗ treten. Da es ſich trotz aller Vorſicht nicht immer vermeiden ließ, das Getreide in viel zu hohem Feuchtigkeitszuſtand heimzubringen, droht in den Scheunen und nach dem Dre⸗ ſchen auf den Speichern die Gefahr des Ver⸗ derbens, der unter großen Mühen und Un⸗ koſten geborgenen Ernte. 29 Deshalb iſt beſondere Sorgfalt auf die Ge⸗ treidelagerung zu verwenden. In den Scheu⸗ nen 1 ausreichende Lüftung vorhanden ſein, damit der Nachreife⸗ und Ausſchwitzungsvor⸗ gang des Getreides gut verläuft. Nach dem Dreſchen erfordert die Lagerung und Behand⸗ lung der Körner erhöhte Aufmerkſamkeit. Un⸗ ter keinen Umſtänden dürfen ſie bei einem hohen Feuchtigkeitsgrad auf den Speichern zu hoch aufgeſchüttet werden. Eine höhere als 1012 em hohe Aufſchichtung iſt zu vermei⸗ den. Wer dieſen Vorſchriften bisher nicht entſprochen, hat, trage ſchleunigſt Sorge für Abänderung. Außerdem muß das Getreide täglich umgeſchaufelt werden. Die Speicher⸗ lüftung iſt ſo zu regeln, daß die Trocknung beſtens gefördert wird. Die Fenſter müſſen ge⸗ ſchloſſen bleiben, wenn die Außenluft wär⸗ mer und feuchter als die Speicherluft iſt, damit das Getreide nicht, anſtatt zu trocknen, noch feuchter wird. Wo Windfegen und Reinigungsanlagen vorhanden ſind. empfiehlt es ſich, die Körner hindurchlaufen zu laſſen, damit ſie gelüftet werden und ſchneller trocknen. Wer keine aus⸗ reichenden Speicherräume für dünnſchichtige Körnerlagerung beſitzt, ſollte bei den zuſtän⸗ digen Stellen des Reichsnährſtandes um den baldigen Verkauf ſeines Getreides bemühen. Ganz beſondere Sorgfalt erfordert das La⸗ gern des für die Saat beſtimmten Getreides. Hier können Fehler zur völligen Vernichtung der Keimfähigkeit und damit zur Unbrauchbar⸗ keit als Saatgetreide führen. Man bedenke immer, daß die Saatkörner nicht etwa tote Maſſe ſind, ſondern in den Keimlingen des Leben der zukünftigen Pflanzen tragen, das ſorgfältig behütet werden muß, wenn die Saat für die nächſte Ernte aufgehen ſoll. Ueber das Nichtvorhandenſein dieſes Lebens überzeuge man ſich in dieſem Jahre unter Umſtänden durch einen Keimverſuch. Immer denke man daran, daß die Sicherung der Ernte die Grundlage für unſere Volksernäh⸗ rung bildet, und daß die Erhaltungsſchlacht Kampf dem Verderb auch auf dieſem Gebiet mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln durchgeführt werden muß. Achtung! KoF.⸗Schwimmer! Der Perſonenwagen kann heute abend leider nicht fahren. Deshalb alles mit Rad nach Mannheim! Abfahrt 8.30 Uhr am Tivoli. CCC ˙ c.. Windhunderennen in Mannheim Gelegentlich der 8. Gauausſtellung für Hunde aller Raſſen in Mannheim in der Rhein⸗Neckarhalle findet am zweiten Ausſtel⸗ lungstage von 14.30 Uhr an im Stadion ein großangelegtes Windhundrennen ſtatt. Auf die Sieger kann geſetzt werden. Dafür gelangen Prämien zur ſofortigen Auszahlung. Ein ſolch edler Wettſtreit wurde bis jetzt in Mannheim nicht gezeigt. Bei den Rennen lau⸗ fen folgende Raſſen: Barſois, Greyhounds und Whippets. Weitere Nachrichten folgen. Haſe als Geſchäftsmann Als„caſch entſchloſſner Käufer“ hat Haſe jetzt nen prima Feinkoſt⸗Laden! Und gleich kommt auch der erſte Kunde:„Fabrikant Mehlhoſe“, ſtellt er ſich vor, „Sie kennen wohl mein Werk in der Karolus⸗ ſtraße?“— natürlich, Haſe weiß davon und packt dem feinen Mann gleich 30 Flaſchen Sekt und alten Wein⸗ brand in das Auto.„Habe heute Herren⸗Abend“, ſagt er noch,„ſchicken Sie die Rechnung in die Wohnung!“ Das tat Herr Haſe. Aber Geld kam keins. Die Firma Mehlhoſe war tags zuvor ſchon bankrott ge⸗ weſen, der Sekt, ſoweit nicht ausgetrunken, kam in die„Konkursmaſſe“. Unter den amtlichen Bekannt machungen hatte es natürlich geſtanden Die ganze Stadt war längſt im Bilde, bloß Haſe wußte von nichts. Tia— hätte er Zeitung geleſen! Die meldet gleich, wer inſolvent! Wohl dem, der ſeine Zeitung kennt ä 9—— ů——— .———§r— * ——— . M οοον i νν n Haunsde mn Adden 2 nn . „Ne H=. h nr eee een n ue C Liederliche Elemente!— Schäd⸗ lingen wird Zucht und Ordnung beigebracht Mannheim. Wir alle ſtehen täglich un⸗ ter dem Eindruck der gewaltigen Maßnahmen unſeres Führers, denen wir es allein verdan⸗ ken, daß ſeit dem Jahre 1933 nahezu fünf Millionen Volksgenoſſen wieder den Krallen der Arbeitsloſigkeit entriſſen werden konnten. Und wie groß iſt die Freude derer, die oft erſt nach langen traurigen Jahren der Er⸗ werbsloſigkeit nun endlich wieder Arbeit und Brot gefunden haben. Unermüdlich ſind die maßgebenden Stellen von Partei und Staat tätig, um alle Möglichkeiten zu erforſchen und zu erschien, noch mehr Volksgenoſſen in Arbeit zu bringen. Leider müſſen ſich im⸗ mer noch manche die Arbeit ſuchen, damit ab⸗ finden, daß noch keine Plätze für ſie ge⸗ funden werden konnten. Sollte man es in einer ſolchen Zeit für möglich halten, daß es noch deutſche Männer und Frauen gibt, die die ihnen immer wieder angebotene Arbeit hart⸗ näckig ausſchlagen, die lieber die Fürſorge⸗ unterſtützung für ſich in Anſpruch nehmen möchten, als tatkräftig ſelbſt am Aufbauwerk des Führers mitzuarbeiten? Ja, ſolche Men⸗ ſchen gibt es noch! Aber für ſie hat der heu⸗ tige Staat kein Verſtändnis. Er vermag ſich auch mit denen nicht anzufreunden, die ihren Verdienſt reſtlos vertrinken oder ſonſtwie ver⸗ geuden und Frau und Kind oft unter den widerlichſten Begleitumſtänden zur öffent⸗ lichen Fürſorge oder zur NSV. mit dem An⸗ uchen auf Gewährung von Unterſtützung chicken. Es iſt heute undenkbar, daß die fleißige arbeitende Bevölkerung für die zahlen ſoll, die durch Arbeitsſcheu, Trunkſucht oder Ver⸗ geudung ſich oder die Familie ins Elend ſtürzen. Das Polizeipräſidium Mannheim hat in den letzten Tagen allein ſieben ſolcher aſozialer Menſchen in das Bewahrungslager Kislau eingewieſen. Dort wird ihnen Zucht und Ordnung beigebracht, dort werden ſie die Arbeit würdigen und erkennen lernen, was ſie der Volksgemeinſchaft ſchuldig ſind. Eine Warnung für alle diejenigen, die meinen, die ſchaffende Allgemeinheit ſei dazu da, ihnen die Führung eines liederlichen Le⸗ benswandels zu ermöglichen. Sie begünſtigte einen Juden Ein Jahr Gefängnis für eine artvergeſſene Frau Darmſtadt. Vor dem Bezirksſchöffen⸗ gericht wurde gegen eine 34jährige Frankfur⸗ terin wegen Begünſtigung der Flucht eines Juden verhandelt. Die Angeklagte hatte zwei Aus Stabi und Land Tage nach Erlaß der Nürnberger Geſetze mit einem jüdiſchen Reiſenden in einem Odenwald⸗ dorf übernachtet und ſich dort dem Bürger⸗ meiſter gegenüber als die Ehefrau des Reiſen⸗ den ausgegeben. Später ſtellte ſich das als un⸗ wahr heraus. Vor Gericht behauptete die An⸗ geklagte, ſie ſei von ihrem Partner, mit dem ſie ſeit anderthalb Jahren zuſammenreiſte, zu der falſchen Ausſage gezwungen worden. We⸗ nige Tage nach dem Vorfall iſt ihr Begleiter ins Ausland„abgereiſt“. Im Urteil wurde dem Urteil des Staatsanwaltes entſprechend 1 die Höchſtſtrafe von einem Jahr Gefängnis erkannt. Gegen ein Auto gelaufen Birkenau. Am Sonntagvormittag ereig⸗ nete ſich in der Liebersbacher Straße in Bir⸗ kenau ein Autounfall, dem beinahe ein Men⸗ ſſchenleben zum Opfer gefallen wäre. Ein ſecsjähriges Kind ſprang in das fahrende Auto und wurde ſchwer verletzt. In bewußt⸗ loſem Zuſtande wurde es zum Arzt gebracht. Lebensgefahr beſteht nicht.— Ein weiteres Unglück hatten ein Auto- und ein Motorrad⸗ führer an der Krümmung zwiſchen Reiſen und Birkenau. Es gab einen Zuſammenſtoß. Das Motorrad wurde ſtark und das Auto nur wenig beſchädigt. Verletzungen von Perſonen gab es nicht. Elfjähriger Junge vom Karuſſel⸗ wagen getötet Bad Kreuznach. In Horrweiler wurde das Karuſſell des Beſitzers Mich. Roßkopf aus Planig abtransportiert. Zahlreiche Kin⸗ der liefen hinter dem Bulldogg mit ſeinen drei Anhängern her, obwohl der Beſitzer und ſeine Mitarbeiter alles taten, um die Kinder zurückzuhalten. Auf der Straße nach Gen⸗ ſingen lief der elfjährige Sohn der Witwe Daudiſtel, der ſein achtjähriges Brüderchen an der Hand hatte, vor dem Laſtzug über die Straße und hielt ſich dann am erſten Trans⸗ portwagen feſt. Roßkopf rief den Kindern war⸗ nend zu, fortzugehen, im gleichen Augenblick ſtolperte der elfjährige Junge auch ſchon und geriet unter das Vorderrad des zweiten Wa⸗ gens, der ihn eine Strecke mitſchleifte. Mit ſchweren inneren und äußeren Verletzungen wurde das Kind in ein Krankenhaus gebracht, wo es nach wenigen Stunden bereits ſtarb. Groß⸗ Breitenbach.(Früher und ſchneller Abſchied auf der Jungtierweide). Die zu Hunderten auf der Jungtierweide über Sommer untergebrachten Jungpferde und Rinder mußten einen frühen und ſchnellen Abſchied nehmen, da ſie, nachdem ſchon mehr⸗ fach Nachtfroſt war, hier oben nicht länger bleiben konnten. Sie wurden nach Mörlen⸗ bach abgetrieben und hatten das Vergnügen, in einer gemeinſamen Fahrt in langem Güter⸗ zug bis in die Nähe von Darmſtadt gebracht zu werden, von wo aus ſie, da ſie bekanntlich aus allen Teilen Heſſens hierherkamen, in Einzeltransporten weiterverſandt wurden. Edingen. Am Sonntagmorgen paſſierte das erſte deutſche Land⸗ und Waſſerauto un⸗ ſeren Ort. Bei dieſer Gelegenheit fuhr das Auto bei der Kuhgaſſe über den Neckar. Aus dieſem Grunde hatte ſich eine große Menge ſchauluſtiger Ortsbewohner auf der unteren Neckarſtraße eingefunden. Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Auf der Straße zwiſchen Mußbach und Meckenheim ereignete ſich am Sonntagabend ein tödlicher Motorradunfall. Der Motorradfahrer Phil. Wagner aus Mannheim fuhr gegen einen Laſtwagen, wobei ſeine auf dem Sozius mit⸗ fahrende Frau ſo unglücklich zu Fall kam, daß ſie ſchwere Verletzungen erlitt und bald darauf ſtarb. Wagner ſelbſt wurde ebenfalls ſchwer verletzt. Seckach. Ein ſchrecklicher Unfall ereignete ſich hier am Hindenburg⸗Platz. Der Fahrer eines Bulldoggs des Ziegeleibeſitzers Phil. Eberhard wollte dort die Linkskurve nehmen, verlor aber durch ein im Weg ſtehendes Hin⸗ dernis die Herrſchaft über das Fahrzeug, das an ein Eckhaus rannte. Zu allem Unglück lehnte ſich der achtjährige Gaſtwirtsſohn Kurt Knörzer an das Haus. Er wurde von dem wuchtig anprallenden Fahrzeug zerquetſcht und war auf der Stelle tot. * Zur 8. Gauausſtellung für Kunde aller ajjen in Mannheim am 17/18. Oktober Der Vorſitzende des Gaues Südweſt im Reichsverband für das deutſche Hundeweſen (RDH.), Herr Fr. Bazille, Stuttgart, unter deſſen allgemeiner Leitung die Internationale Raſſehundeausſtellung in Manheim am 17. —18. Oktober ſteht, hat dieſe zur Sickinger⸗ Gedächtnis⸗Ausſtellung erhoben. Jeder Schä⸗ ferhundeausſteller bekommt für jeden von ihm gemeldeten Hund eine Sickinger-Gedächtnis⸗ Urkunde in künſtleriſcher Ausſtattung. Außer⸗ dem ſtellt der Gauvorſitzende für den beſten deutſchen Schäferhundrüden und die beſte deut⸗ ſche Schäferhundhündin je einen Sickinger⸗ Gedächtnispreis im Werte von je RM. 80.— zur Verfügung. Fabrikant und Pg. Oskar Fr. Sickinger, Pforzheim, der vor kurzem ſtarb, war ein Pionier des deutſchen Schäferhundes, ein ziel⸗ bewußter und ſtrebſamer Förderer der Raſſe und ihrer Fachſchaft, die ihm außerordentlich viel zu verdanken hat. Man kann die Toten nicht beſſer ehren, als ihrer zu gegebener Zeit zu gedenken. Danksagung Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme beim Heimgange meiner lieben Frau, unſerer treu⸗ beſorgten guten Mutter, Schwiegermutter, Groß⸗ mutter, Schwägerin und Tante Frau Maria Müller geb. Pfenning ſowie für die ſo überaus zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigſten Dank. Beſonders herzlichen Dank den Stiftern von hl. Seelenmeſſen und für die Kranz⸗ u. Blumenſpenden. Viernheim, den 7. Oktober 1936 Dle trauernden Hinterbliebenen. 2 Zimmer und Küche don Familie mit neinem Haushalt ofort zu mieten geſucht. Angebote an d. Ge⸗ ſchäftſt. erbeten. Zimmer u. Küche oder 2 Zimmer und Küche zu mieten neſucht. Näh. in d. Geſchäftsſt. d. Bl. futter Rar tonteln jedes Quantum, zu kauf. geſucht. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. TIabaunnianzer- Fachschaft Bei günſtigem Wetter iſt das dachreife Sandblatt ſofort zu büſcheln. Hierzu darf nur poliertes Bindegarn verwendet wer⸗ den. Da am 16. ds. Mts. nur das bereits gebüſchelte Sandblatt verkauft werden kann, müſſen die Gruppenführer bis Sonntag feſt⸗ ſtellen, wer abgehängt hat, und welche Pflan⸗ zer für dieſen Verkauf noch nicht in Frage kommen. Der Fachſchaftsvorſitzende. Wer täglich lieſt sein Heimatblatt an alle wel stels anschlun nal. Flche Fliche Ab morgen beginnen wir mit dem Verkauf von friſchen Fiſchen: Kab⸗ liau, Filet, Seelachs. Häuſer, Luiſenſtr. 3. zur Werbung ... ² AA Aber nur mit Hilfe einer Anzeige in der Biernheimer Volkszeitung Die teure Kuh „Dunnerſchlag, heut hab ich ein ſchönes Stück Geld verdient, ſagt der Wieſenhof⸗Bauer zu ſeiner Frau und reibt ſich vergnügt die Hande. Er hat geſtern eine Kuh verkauft, zu einem Preis, wie er ihn ſchon ſeit Jahren nicht erzielt hat! Die Freude des Wieſenhof⸗Bauers war groß— aber kurz! Nach ein paar Tagen mußte er zur Polizei:„Sie haben eine Kuh weit über den Höͤchſt⸗ preis verkauft: Sie haben ſie nicht nach Gewicht verkauft: Sie haben noch dazu ſchwarz' verkauft; Sie haben damit ſchwer gegen das neue Geſetz verſtoßen! Sie haben es nicht gekannt? Das iſt keine Entſchuldigung! Die Beſtimmungen ſtanden in der Zeitung!“ Der Bauer geht ganz verdattert nach Hauſe. Ein paar hundert Mark Strafe ſind kein Pappenſtiel! Tja, hätte er Zeitung gelesen, wär' er im Bilde gewecen 16 000 Jungmabdel reihen ſich ein! Jungmädeloberpflichtung im ganzen Ober⸗ gau 13 Heſſen⸗Naſſau Am Geburtstag des Führers haben wir ſie gerufen, die 10, 11⸗= und 12jährigen Mädel, die noch nicht zur Jungmädelſchaft gehörten — und ſie kamen. 16000 Mädel ſtanden am vergangenen Samstag nach ihrer halbjährigen Probezeit in allen kleinen und großen Stand⸗ orten des Obergaues Heſſen-Naſſau angetre⸗ ten, um nach Ablegung der Jungmädelprobe am Vormittag, nun feierlich auf den Führer, deſſen Namen ſie von nun an tragen, verpfli tet und damit in die Jungmädelſchaft in der Hitlerjugend aufgenommen zu werden. Die Jüngſten ſtehen zum Dienſt bereit, mit fro⸗ hem Glauben und froher Zuverſicht! Eljmal große Nabjahrverkehrszählung Im Rahmen der neuen verkehrspolitiſchen Maßnahmen und planmäßigen Verkehrskon⸗ trolle werden, wie der Deutſche Gemeindetag mitteilt, auf Veranlaſſung der zuſtändigen Reichsſtellen zwiſchen dem 1. Oktober 1936 und dem 30. September 1937 an elf Tagen auch große Radfahrverkehrszählungen in Deutſchland durchgeführt werden. Die Richt⸗ linien werden in nächſter Zeit den Gemeinden über 20 000 Einwohnern zugeſtellt. Auch diejenigen Gemeinden zwiſchen 5000 und 20000 Einwohnern können ſich aus⸗ nahmsweiſe an der Zählung beteiligen, deren Radfahrerverkehr aus Gründen der Landes⸗ und Städteplanung und ihrer Verkehrs⸗ und Wirtſchaftslage(Induſtrie und Handel⸗ von beſonderer Bedeutung iſt. Sie haben mit der Landesplanungsgemeinſchaft Fühlun zu 1090 Die erſte Zählung liegt im Dkober Billarbwethjviele Abteilung 2: In der letzten Spielwoche hat ſich in der Tabelle nicht viel geändert. Die Bahnhof⸗ mannſchaft ſicherte ſich wohl vier Punkte ge⸗ gen den„Ratskeller“, verlor aber in der Starkenburg 6:0. Das Waldſchlößchen holte gegen den Ochſen vier Punkte, verlor aber wieder vier Punkte im Ratskeller. Dies wa⸗ ren die Spiele der vier Mannſchaften in der Spitzengruppe. Die Sporthalle und Kaiſer⸗ hof haben ſich ebenfalls weſentlich nach oben geſchafft. Auch fehlen noch einige Reſultate von der letzten Woche, wodurch noch eine kleine Verſchiebung eintreten kann. Spiele Punkte Bälle 62 1. Starkenburg 15 125 300 2. Ratskeller 16 56 152 600 3. Neuer Bahnhof 15 52 105 150 4. Waldſchlößchen 15 50 134 350 5. Sporthalle 15 46 110 400 6. Kaiſerhof 16 46 109 400 7. Freiſchütz 14 44 82 500 8. Haltepunkt 14 43 104 250 9. Ochſen 15 39 81 0⁵0 10. Tannhäuſer 12 38 83 350 11. OëG. 14 28 69 150 12. Halber Mond 15 22 79 750 Dieſe Woche finden folgende Spiele ſtatt: Mittwoch: Waldſchlößen— Kaiſerhof; Starkenburg— Ochſen; Neuer Bahnhof Halber Mond; Tannhäuſer— Oc. Donnerstag: Freiſchütz— Haltepunkt; (Ratskeller und Sporthalle freil) Freitag: Halber Mond— Tannhäuſer; Starkenburg— Freiſchütz; OEG.— Ratskeller; Haltepunkt— Waldſchlößchen Neuer Bahnhof— Kaiſerhof;(Ochſen und Sporthalle frei!) Mas flint dle Nundgunk 6.00 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Gymna⸗ ſtik; 6.30 Konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Waſſerſtand; 8.05 Wetter, Bauernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30 Wir machen eine Traubenkur; 9.45 Sendepauſe; 10.00 Volksliedſingen; 10.30 abe ae 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert; 13.00 Zeit, Wetter, Preſſe; 13.15 Konzert(Fortſetzung); 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Sendepauſe; 15.30 Wir beſuchen das haus⸗ wirtſchaftliche Seminar in Kirchheim; 16.00 Muſik; In der Pauſe: Vortrag; 17.45 Ge⸗ meinnutz und Erfinderſchutz; 18.00 Für jeden etwas; Einlage:„Beinahe reingefallen“; 19.00 Kleine Abendmuſik; 19.40 Echo aus Baden; 20.00 Nachrichten; 20.10 Unterhal⸗ tung und Tanz; 21.00 Paſubio; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Lieder; 22.45 Tanzmuſik; 0.00 Konzert. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Da. IX. 1936 über 1700. 8. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 0 M. am 1 geſen den! petſc Antei bei d pate faltig getei. dert Heim da 1. 6 geeht. Ungat den durch durch abet die vr den in al beide f il 6b 1 nanx tet ei tete nit gu ſzialif rum de gung t noch de Ein tet all diesem I all Hülle! wittels ar in tung d Bülom⸗ kegieru Gaulei ie ſei Es True Und ei Stellu des un Freun Säulen der Re Rahme dem de Roſenkt * EF rr —— Amtsblatt der Bürgermeiſterel Blernheim Erſcheinungsweiſe Nummer 235 Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC Donnerslag deulſcher Abſchied von Gömbös Iofenehrung unter Teilnahme des Führers München, 7. Okt. In München hatten ſich am Mittwoch die Flaggen auf halbmaſt geſenkt zum äußeren Zeichen der Trauer um den Mann, der in den Mauern dieſer Stadt verſchieden iſt: Julius v. Gömbös. Die tiefe Anteilnahme an dem Tod des hohen Gaſtes kam bei der für die breitere Oeffentlichkeit uner⸗ warteten Nachricht von ſeinem Hinſcheiden viel⸗ fältig zum Ausdruck. Sie hat ſich heute zu einer großen Kundgebung des Mitgefühls geſteigert, als die Hülle des ungariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten zu ihrer letzten Fahrt in die Heimat geleitet wurde. Das ganze deutſche Volk hat in Julius v. Gömbös nicht nur den großen Staatsmann geehrt, der viele Jahre hindurch die Geſchicke Ungarns geleitet hat. Es hat in ihm nicht nur den Vertreter einer Nation erblickt, die uns durch Kampfgemeinſchaft im großen Krieg und durch verwandte Schickſale in ſchweren Jahren, aber auch durch den unbeugſamen Glauben an die völkiſche Zukunft beſonders eng verbun⸗ den iſt. Es hat gewußt, daß Julius v. Gömbös in all den vergangenen Jahren der Freundſchaft beider Völker auch in der internationalen Poli⸗ tik ihr volles Gewicht zu geben verſtand, daß er es war, der als erſter ausländiſcher Staats⸗ mann nach der Machtergreifung unſerem Füh⸗ rer einen offiziellen Veſuch abſtat⸗ tete und daß er mit allem Verſtändnis und mit guten Wünſchen den Aufſtieg des national⸗ ſozialiſtiſchen Reichs verfolgte. Es bereitete da⸗ rum der Bevölkerung der Hauptſtadt der Bewe⸗ gung tiefe Genugtuung, dieſem Mann im Tod noch den Tribut der Ehrerbietung zu zollen. Ein grau verhängter Tag, mit dem der Win⸗ ter allzu früh auf die Natur niederſank, war zu dieſem Abſchied über München heraufgezogen. In aller Stille wurde mittags die ſterbliche Hülle des Verewigten von der Kuranſtalt Neu⸗ wittelsbach nach der Reſidenz übergeführt. Hier war in der Vorhalle des Kaiſerhofs unter Lei⸗ tung des Chefs des Protokolls, Geſandten v. Bülow⸗Schwante, und der bayeriſchen Landes⸗ regierung, ſowie unter perſönlicher Aufſicht des Gauleiters Staatsminiſter Adolf Wagner die feierliche Aufbahrung vorbereitet worden. Es war der Wille des Führers, die deutſche Trauerfeier für Julius v. Gömbös ſo würdig und eindrucksvoll zu geſtalten, wie es der hohen Stellung und der hervorragenden Perſönlichkeit des ungariſchen Regierungschefs, des verehrten Freundes unſerer Nation, entſprach. Die edle Säulenhalle, die ſich nördlich an den Kaiſerhof der Reſidenz anſchließt, bot ihr den weihevollen Rahmen. Zu beiden Seiten des Katafalks, auf dem der mit der ungariſchen Fahne und einem Roſenkranz, dem letzten Gruß der Witwe, ge⸗ ſchmückte Sarg ruhte, hielten je drei Offiziere der deutſchen Wehrmacht die Ehrenwache. Zu Füßen des Sarges lagen die Kränze der Ange⸗ hörigen und der ungariſchen Nation. Stündlich wuchs die Zahl der herrlichen Gebinde, die von führenden Männern aus Reich, Staat und Stadt, Wehrmacht und Partei gewidmet wur⸗ den. Die militäriſche Trauerparade Es war ſelbſtverſtändlich, daß die deutſche Wehrmacht einen beſonderen Anteil an der letz⸗ ten Ehrung des toten ungariſchen Miniſterprä⸗ ſidenten nahm, der als General und langjäh⸗ riger Honvedminiſter ein hervorragender Soldatenführer war. f Unter dem Befehl des Generalmajors van Günkel rückten gegen 416 Uhr die Truppen in den Kaiſerhof, in dem auf zehn bohen, ſchwarz verhüllten, mit ſilbernen Lorbeerkrän⸗ zen gezierten Pylonen Flammen loderten. Hier traten drei Kompagnien Infanterie und eine Kompagnie Flieger an. Die Lafette fuhr vor, die den Toten auf ſeiner letzten Fahrt durch München aufnehmen ſollte. Eine Batterie nahm in der Marſtall⸗Straße Aufſtellung. Die Trauerfeier im Kaiſerhof Zur offiziellen Trauerfeier hatten ſich vor dem Sarg mit der Witwe, den beiden Söhnen und der Tochter des Verſtorbenen eine große Reihe von ungariſchen und deutſchen Trauer⸗ gäſten eingefunden. Aus der Heimat des Verſtorbenen waren ge⸗ kommen als Vertreter des Reichsverweſers der Kgl ungariſche Miniſter für Kultus und öffent⸗ lichen Unterricht. Dr. Balint v. Homan, der Präſident des Ungariſchen Abgeordneten⸗ hauſes Dr. Alexander v. Sztranyavsz⸗ ky, der Chef des Generalſtabs, Generalleutnant v, Ratz, mit einer Abordnung von ſechs Offi⸗ zieren des ungariſchen Heeres, der Kgl. unga⸗ riſche Geſandte in Berlin, Sstojay, und der Militärattaché der ungariſchen Geſandt⸗ ſchaft in Berlin, der ungariſche Generalkonſul in München Szabo v. Szent Miklos mit den Mitgliedern des Generalkonſulats, ſowie die Angehörigen der ungariſchen Kolonie in Mün⸗ chen und Vertreter der Deutſch⸗Ungariſchen Geſellſchaft. Der Fübrer umd Reichskanzler, der zur letzten Ehrung des Toten nach München gekommen wax, erſchien in Begleitung von Reichspreſſechef Dr Dietrich und Adjutant Hauptmann Wiedemann. Nächſt dem Füh⸗ rer ſtanden als Vertreter des deutſchen Volks S ternheimer Volkszeilu Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim den 8. Rlober 1936 un der Bahre des Verewieten die Reichsmini⸗ ſter Frhr. v. Neurath, Generaloberſt Her⸗ mann Göring und Dr. Frick, die Reichs⸗ leiter Reichsſtatthalter General Ritter v. Epp und Oberbürgermeiſter Fiehler, fer⸗ ner Miniſterpräſident Siebert, Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner und die Mit⸗ glieder der bayeriſchen Landesregierung, der Kommandierende General des 7. Armemekorps, General der Kavallerie Frhr. v. Weichs, und der Kommandierende General des Luft⸗ kreiſes V. Generalmajor Sperrle, ſowie zahlreiche Generäle und Offiziere aller Wehr⸗ machtsteile und führende Perſönlichkeiten aus Staat und Bewegung. An der Spitze der ausländiſchen Teilnehmer ſah man den italieniſchen Botſchafter in Berlin, Attolico. Ferner hatte ſich das geſamte Münchener Konſularborps einge⸗ funden, in ſeinen Reihen der italieniſche Gene⸗ ralkonſul Miniſter Pittalis und der öſterreichi⸗ ſche Generalkonſul Jordan Auch eine Abord⸗ Anzeigenpreis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Texte: für f— Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt 4 0 de Nr. 6 gültig Ge ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. K. Ludwigshafen 1510 12. Jahraane nung des Münchener Fascio in Uniform war erſchienen, um den Toten zu ehren. Der Führer und Reichskanzler entbot, nach⸗ dem er die Halle betreten hatte, in ſtillem, be⸗ wegtem Gedenken dem Toten ſeinen Gruß und legte einen rieſigen mit gelben Chryſanthemen gezierten Lorbeerkranz an der Bahre nieder. Noch einmal ſprach er den Hinterbliebenen ſeine perſönliche Anteilnahme aus. Mit dem Choral„O Haupt voll Blut und Wunden“ begann die Trauerfeier. Nach der Traueranſprache und dem Gebet des evangeli⸗ ſchen Geiſtlichen intonierte das Muſikkorps das Lied vom guten Kameraden. Es war die ſchönſte Weiſe, mit der das deutſche Volk dieſen Toten grüßen konnte, der in Wahrheit ein guter Kamerad auch unſeres Volks geweſen iſt. Er⸗ griffen neigen ſich alle Teilnehmer der Feier noch einmal vor Julius Gömbös. Nachdem ſich der Führer verabſchiedet hatte, fuhr die Lafette vor dem Eingang der Vorhalle vor. Sechs Unteroffiziere des deutſchen Heeres nahmen den Sarg auf, und während die Trau⸗ erparade die militäriſchen Ehrenbezeugungen erwies, wurde der Sarg unter den Klängen des Präſentiermarſches zur letzten Fahrt durch München auf die Lafette geſetzt. Die ungariſche Nationalhymne erklang zur Ehre des Toten und ſeiner geliebten Heimat Und dann ſetzte ſich der große Trauerzug in Bewegung. Er wurde eingeleitet von dar militäriſchen Trauerparade mit Muſikkorps. Hinter den Truppen marſchierten zahlloſe Of⸗ fiziere des Heeres, die die Kränze des Füh⸗ rers, des ungariſchen Reichsverweſers, des un⸗ gariſchen Abgeordnetenhauſes und der Reichs⸗ regierung trugen. Ihnen ſchloſſen ſich die Träger der Kränze des Reichskriegsminiſters, des Generaloberſt Göring und der Luftwaffe, des Oberbefehls⸗ habers des Heeres und des Generaladmirals Reader, des Kommandierenden Generals des 7. Armeekorps und des Luftkreiſes V, des Reichsſtatthalters in Bayern. des bayeriſchen Miniſterpräſidenten, ſowie der übrigen Per⸗ ſönlichkeiten und Amtsſtellen aus Ungarn und den, Reich an. Die Lafette mit dem Sarg war zu beiden Seiten von den Sargträgern und den Trägern der Kränze der Angehörigen ge⸗ leitet. Anmittelbar hinter dem Sarg folgten die Angehörigen. In der nächſten Reihe ſchrit⸗ ten die Reichsminiſter Frhr. von Neu⸗ rath und Generaloberſt Göring, der Kgl. ungariſche Staatsminiſter v. Homan und der italieniſche Botſchafter Attolico. Hin- ter ihnen ſchritten die übrigen Ehrengäſte, die an der Trauerfeier teilnahmen. Die Fahrt durch die Stadt Trotz des unaufhörlich niedergehenden dün⸗ nen Schnees, der den Aufenthalt in den vor⸗ winterlichen Straßen recht unangenehm mach⸗ te, hatten ſich ſchon Stunden vor Beginn der Trauerfeier in den Straßen. durch die ſich der Trauerzug bewegen ſollte und in denen SA. und NS KK. Spalier bildeten, viele Tauſende aufgeſtellt, um dem großen ungariſchen Staatsmann auch ihrerſeits die letzte Ehre zu erweiſen. Langſam und feierlich bewegte ſich der ernſte Zug durch die Marſtall⸗Straße über die Maximilian⸗Straße zur Peruſa⸗ und Maffei⸗ Straße, über den Ritter von Epp⸗Platz zum Karls⸗Platz und durch die Bayer⸗Straße zum Südbau des Münchener Hauptbahnhofs. In all den Straßen, von deren Häuſern in der traurigen Stimmung des vom frühen Win⸗ tereinbruch verdüſterten Tages die Fahnen auf halbmaſt wehten, ſtanden die Menſchen in ehrfürchtigem Schweigen. Als die Lafette mit dem Sarg ſich näherte, erhobenſich die Hände zum letzten Gruß. Die Ankunft am Hauptbahnhof Der Platz vor dem Südbau des Hauptbahn⸗ hofs war von der SS.-Standarte„Deutſch⸗ land“ abgeſperrt An den Straßeneinmün⸗ dungen war Schutzpolizei aufgeſtellt. Hinter der Abſperrung ſtand dicht gedrängt die Be⸗ völkerung der Hauptſtadt der Bewegung und harrte im naßkalten Schneetreiben geduldig ſtundenlang aus, um dem verewigten unga⸗ riſchen Staatsmann und Freund Deutſchlands den letzten Gruß zu entbieten. Um 22.23 Uhr verläßt die ſterbliche Hülle des ungariſchen Staatsmanns München. Der ſtellvertretende Kommandierende General des 7. Armeekorps Frhr. v. Weichs wird den dug Hit, der Leiche des Wremen It an 515 Lan dos grenze goes 217 e FR 2 16 . 2 414 2 2990. l„ „ neuen een nne e eee AA= 4 die Parole des Führers zum neuen Vinterhilfswerk Berlin, 7. Okt. Dem mitreißenden, von gläubigem Optimismus und ſittlicher Größe ge⸗ tragenen Appell, mit dem der Führer das ganze deutſche Volk zum vierten Mal zu dem gewal⸗ tigen ſozialen Werk der Winterhilfe aufrief, lag der Gedanke des freudigen und opfer bereiten Idealismus der Tat zugrunde. Ihn ſtellte der Führer dem ſchranken⸗ lo ſen Materialismus bolſchewi⸗ ſtiſcher Prägung gegenüber, der den verblendeten Maſſen ein Paradies verſpricht, aber eine Hölle bereitet. Hier Wahrheit, Glaube, Heroismus und Hingabe eines geeinten Volkes — dort Unvernunft, Unglaube, Unwahrhaftig⸗ keit, Feigheit und begehrlicher Egoismus einer paxaſitären Clique, die eine im Klaſſenhaß zer⸗ riſſene Maſſe deſpotiſch beherrſcht. Der Führer geißelte in überzeugenden Ausführungen als den Keim dieſer zerſetzenden Entwicklung das Machwerk von Verſailles mit dem der„unſinnigſte Krieg ſein unſinnig⸗ ſtes Ende“ fand. Ein Ende, das nichts anderes als die Fortſetzung des Krieges mit anderen Mitteln und der Anfang jener vollkommenen Zerrüttung war, die der wirtſchaftliche Wahn⸗ ſinn, die Unvernunft, die Unlogik und die poli⸗ tiſche Unzulänglichkeit dieſes„Friedensvertrags“ zur Folge haben mußte. Handlangerdienſte habe dabei jene verlogene Demokratie geleiſtet, die heute noch glaube, dem arbeitſamen friedlieben⸗ den deutſchen Volk den moraliſchen Kredit ver⸗ weigern, jede ſeiner Maßnahmen kritiſieren, je⸗ den ſeiner Erfolge leugnen zu müſſen, aber blind ſei gegenüber den grauenhaften Vorgän⸗ gen in Spanien, jene ſogenannte Demokratie, die davon faſele, daß ſie das deutſche Volk von ſeinen„Diktatoren“ befreien müſſe, während ſie ſelbſt ſich zum Verteidiger von Mördern, Brandſtiftern, Anarchiſten und Folterknechten aufwerfe! Jene verlogene Demokratie, die überall die Vorſtufe des Bolſchewismus ſei und deren„Segnungen“ wir ſo ſehr am eigenen Leib verſpüren mußten. Mit beißendem Sar⸗ kasmus ſprach der Führer von„unſerem gott⸗ ſelig ſchlafenden Bürgertum“, das auch durch die roten Flammenzeichen nicht aufgerüttelt wurde, ſelbſt in einer Zeit, als ſich der Natio⸗ nalſozialismus nur noch eine einzige bange Frage vorlegte, ob er nicht doch ſchon zu ſpät komme. Daß es in Deutſchland anders wurde“, ſo rief der Führer unter Stürmen des Beifalls aus,„das iſt wirklich nicht den Philoſophen zu verdanken, nicht unſeren Geſchichtsprofeſſoren, aber auch nicht unſeren bürgerlichen Politikern und am wenigſten unſerer Wirtſchaft, ſondern ausſchließlich dem Sieg der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung!“ In zu Herzen gehenden Worten ließ der Führer noch einmal das Bunder deulſcher Bollwerdung vor den Zuhörern erſtehen, das niemals hätte Wirklichkeit werden können, wenn nicht die Partei, das kleine Häuflein von ſieben Mann, vom erſten Tag an die unerhört ſichere felſen⸗ feſte Ueberzeugung beſeſſen hätte, daß ihr ein⸗ mal Deutſchland gehören werde. Welches Maß an Aufopferung, an Herois⸗ mus und an Glaubenskraft dazu notwendig geweſen ſei, das hätten nur wenige ermeſſen können, die bürgerlichen Kritiker damals ſo we⸗ nig wie heute die um uns liegende Welt. f„Dieſer Kritik gegenüber muß ich auch heute agen: Ihr habte nie begriffen, worin das Wun⸗ der dieſer Bewegung liegt: Es iſt ein neuer deutſcher Menſch geſchaffen worden. Und dieſer neue deutſche Menſch hat unerhörte Opfer auf ſich genommen.“ Mit beſonderer Wärme ſchilderte der Führer die Unſumme von Opfern und das Rieſenaus- maß von Idealismus der erſten Kämpfer der Bewegung:„Da war der kleine SA ann; eines Tages ſtellte er ſich eben jener Bewegung zur Verfügung. Was kann ſie ihm bieten, was kann ſie ihm bezahlen? Garnichts! Was muß er ihr geben? Alles, wenn notwendig ſogar das Leben! Mein lieber Bürger! Du weißt garnicht, wieviel das iſt. Du beklagſt Dich oft, wenn Dich jemand anſpricht: Gehen Sie mir einen Groſchen!“ Die Parteigenoſſen damals aber ſind angeſprochen worden:„Gih das Leben!“ Deutſchland fordert es von Dir! Du darfſt nicht wanken! Du mußt mutig und tapfer ſein! Du wirſt ganz allein marſchieren müſſen, vor Dir nur Deine Fahne und den Glauben an ſie und an Deutſchland, das durch dieſe Bewegung wieder auferſtehen wird!“ „Was mußten dieſe politiſchen Kämpfer, Ar⸗ beiter, Handwerker, Studenten damals alles einſetzen, ihre Exiſtenz und damit das Brot für ihre Familie, ihre Frau, ihre Kinder. Wiſ⸗ ſen Sie, was das hieß? Das hieß Elend und Jammer und Arbeitsloſigkeit, Hunger für die Familie, eine troſtloſe Zukunft. Und alles bloß, weil der Mann an Deutſchland glaubte und an die Bemegung, die Deutſchland einſt wieder ret⸗ ten ſollte. Das mar das Wunder, daß ſich dieſe Menſchen gefunden haben. Das war das Wunder, daß zu dieſen erſten ſie⸗ ben weitere ſieben ſtießen und endlich zwanzig und fünfzig und hundert und tauſend und zehn⸗ tauſend und hunderttauſend, und daß ſie nicht müde geworden ſind, immer wieder ihren Idea⸗ lismus vor ſich herzutragen und ihm zu ge⸗ horchen.“ Der Führer wies auf die Blutopfer der Be⸗ wegung hin: 400 Ermordete und 42 000 Ver⸗ letzte!„Vergeſſen Sie nicht“, rief er unter toſendem Beifall aus,„wir haben alle den Krieg erſt draußen mitgemacht und dann den Krieg in der Heimat wieder begonnen. Wir haben dieſen Krieg zweimal gekämpft, ur den zweiten oft viel ſchwerer! Das gilt für die Tausende und aber Tauſende unſerer Kämp⸗ fer. Sie haben wohl Angſt gehabt, Abend für Ahend durch dieſe bolſchewiſtiſchen Horden zu hen und bedroht zu werden, aber ſie haben ie Angſt überwunden und ſind trotz⸗ dem getreu ihrer Pflicht als nationalſoziali⸗ ſtiſche Kämpfer für die Bewegung eingetreten! des Jührers Glaube Der Führer ſprach von ſeinem tiefen Glau⸗ ben an das deutſche Volk, an den neuen deut⸗ ſchen Menſchen, den zu einem lebendigen in⸗ neren Bekenntnis zu erziehen unſere Aufgabe iſt.„Ich habe nichts mehr gehaßt“— erklärte er—„als die ſogenannten Lippenbekenntniſſe iener„treudeutſchen Bürger“, die hinter feſt⸗ verſchloſſenen Türen mit Horchpoſten auf der Straße ihr donnerndes, brauſendes Hurra auf den oberſten Kriegs⸗ und Friedensherrn ausbrachten(Heiterkeit), aber als die Stunde kam und ſie ſich vor ihn hätten ſtellen müſſen, da waren ſie nicht auffindbar. Jene „Patrioten“, die mit dröhnender Stimme hin⸗ ausſchmetterten, daß ſie nichts fürchteten in dieſer Welt außer Gott, die aber dann vor je⸗ der kommuniſtiſchen Demonſtration ſich feige in ihre Schlupfwinkel zurückzogen.(Toſender Beifall.) Jene Vereinspatrioten, die uns im⸗ mer belehrten,„daß wir ſein müßten ein einig Volk von Brüdern, in keiner Not ſich trennen und Gefahr“, die aber draußen ſchon in der Straßenbahn, wenn zufälligerweiſe ein Prolet ihnen etwas zu nahe kam, weg⸗ rückten, um nur ja in keine Berührung mit ihm zu kommen(erneuter, brauſender Bei⸗ fall), o wie habe ich ſie damals gehaßt und verachtet, dieſe Heuchler und Lügner, die im⸗ mer von Nationalismus redeten, Heroismus predigten und keine Spur davon in ihrem Herzen empfanden. Und ge⸗ nau ſo haßte ich die andere Seite, die von So⸗ „Es gibk noch einen, der ürmer i (Stürmiſche Beifallstundgebungen.) Mit feinem Spott und unter nichtenden⸗ wollendem Beifall gloſſierte der Führer über⸗ aus treffend diejenigen, die immer und über⸗ all von dem Klappern der Sammelbüchſen peinlich berührt ſind, die am Eintopfſonntag nicht auf ihre drei bis vier Gänge verzichten zu können glauben und die nie um eine Aus⸗ rede verlegen ſind, wenn ſie für die Aermſten der Armen ein kleines Opfer bringen ſollen. 51550 rief der Führer unter ſtürmiſchem Ju⸗ el zu: „Vielleicht lebſt Du heute noch, weil wir im Jahre 1933 geſiegt haben! Wir haben aber nur geſiegt, weil wir ganz andere Opfer ge⸗ bracht haben wie Du!“ Warnend wies der Führer hin auf ein an⸗ deres Land, in dem Brand, Mord und Plün⸗ derung ein Schreckensregiment führen:„Glau⸗ ben Sie, es wäre billiger geweſen, auch in dieſem Land zur richtigen Zeit eine wahre Volksgemeinſchaft aufzurichten und Opfer zu bringen, ſtatt die fürchterlichen Opfer von heute auf ſich zu nehmen! Gebe Gott unſerem Volk ſtets die Einſicht, daß es die Opfer der Volksgemeinſchaft im Frieden bringt, die ihm ſonſt eines Tages tauſendſach im inne⸗ ren Bürgerkrieg auferlegt werden würden!“ Der Führer ſchloß ſeine große. mit tiefſter Bewegung aufgenommene Rede: „So appelliere ich an Sie und bitte Sie: Schließen Sie ſich nicht aus von dieſer großen Gemeinſchaftsleiſtung, die es uns ermöglicht, vor die Augen unſeres Volkes zu treten und zu ſagen: Wir leben den Nationalſozialis⸗ Und mit ihnen haben wir dann die Macht er⸗ obert!“(Stürmiſche Zuſtimmung.) Unter minutenlangen Beifallsſtürmen rief der Führer aus:„Nicht durch Bajonette ha⸗ ben wir das Volk bezwungen, ſondern durch grenzenloſen Idealismus haben wir das deutſche Volk errungen und hinter unſere Fahnen geführt! Heute kann Moskau ſeine lächerliche Phraſen, die ganze bolſche⸗ wiſtiſche Judenmeute ihre alten abgedroſche⸗ nen Lügen nach Deutſchland heranſchicken— ſie werden unſer Volk nicht mehr betören!“ an das deulſche Volk zialismus redete und nichts konnte, als die breite Maſſe in das Elend führen. Sie pre⸗ digten den Himmel auf Erden und brachten eine Hölle. Sie ſind dieſelben Lügner auf ſo⸗ zialiſtiſchem Gebiet geweſen, wie es die ande⸗ ren auf ihrem nationalen waren. Aus dieſen beiden Lagern aber haben wir die wirklich Anſtändigen gewonnen zu einem Nationalis⸗ mus und Sozialismus der Tat, haben beide zu jener Einheit verſchmolzen, mit der wir nun das neue Deutſchland aufbauen.“ Der Führer legte dann im Einzelnen dar, wie aus dem Geiſt dieſer Gemeinſchafl die einzigartigen ſozialen Großtaten des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland erwachſen ſind, welches Glück es für uns alle bedeutet, daran mitarbeiten zu dürfen:„Es iſt wirklich etwas wunderbares, hineinzugehen in das Volk, alle ſeine Vorurteile allmählich zu über⸗ winden, um dann zu helfen und immer wie⸗ der zu helfen. Dann ſtellt ſich plötzlich das an⸗ ſtändige Menſchenkind heraus, das anſtändige Herz, der anſtändige Charakter, und man wird dann ſelbſt innerlich reich bei einem ſol⸗ chen Reichtum unſeres Volkes. Dieſes Glück, zu helfen. das den am meiſten belohnt, der ſich zu dieſem Sozialismus der Tat bekennt, muß uns auch am Beginn jedes neuen Winters erfüllen. Jeder ſoll denken: ſt als ich, und dem will ich helfen!“ mus nicht als eine theoretiſche Phraſe, ſon⸗ dern als eine Wirklichkeit! Daß es ein Opfer iſt, das iſt erſt der Ruh⸗ mestitel für deine Gabe! Wenn Du dieſes Opfer bringſt, dann kannſt Du noch erhobenen Hauptes durch Deine Volksgemeinſchaft gehen! Es iſt Pflicht und Aufgabe jedes ein⸗ b Deutſchen in Stadt und Land, zu hel⸗ en! Was uns allen das Leben wirklich lebens⸗ wert in dieſer Welt erſcheinen läßt, das iſt 5 eigenes Volk, unſer Deutſch⸗ an In dieſem Volk— da ſtehen wir! Mit die⸗ ſem Volk leben wir! Mit dieſem Volt ſind wir verbunden auf Gedeih und Verderb! Dieſes Volk zu erhalten. iſt unſere heiligſte r Aufgabe. Kein Opfer iſt dafür zu gro Und wenn es uns gelungen iſt, in dieſen 18 Jahren Deutſchland wieder aufzurichten, dann— glaube ich— wird es uns auch gelin⸗ gen, dieſes Deutſchland für die Zukunft zu erhalten! Unſere Glaube an Deutſchland iſt unerſchütter lich und unſer Wille un⸗ bändig. Wo Wille und Glaube ſich ſo inbrün⸗ ſtig vereinen, kann auch der Himmel ſeine Zu⸗ ſtimmung nicht verſagen! So beginnen wir das neue Winterhilfswerk! 1— Nation wird wieder zuſammen⸗ ehen Die nationalſozialiſtiſche Bewegung und Partei, ſie werden vorausmarſchieren! Begrüßung des Jührerkorps in Frankfurt herzliche Begrüßung in Frankfurk a. M.- eule Beginn der Jahr durch das Gaugebiet Frankfurt a. M., 7. Okt. Die Stadt des deutſchen Handwerks ſteht in dieſen Tagen wieder einmal in reichem Flaggenſchmuck. Von den Häuſern und von hohen Maſten grüßen die Hakenkreuzbanner das alte Führerkorps der Bewegung, das in dieſem Jahr den Gau Heſſen⸗Naſſau durch ſein Treffen auszeichnet. Es iſt im Laufe der letzten Jahre zu einer ſchönen Tradition geworden, daß ſich alljähr⸗ lich im Oktober die alten Mitſtreiter des Führers in echter, unverbrüchlicher Kamerad⸗ ſchaft zuſammenfinden, um nach dem Willen des Führers das neue Deutſchland, für das ſie jahrelang in gläubiger Zähigkeit kämpften, in allen ſeinen Schönheiten kennen zu lernen und mit neuen Anregungen und im Gefühl der Verbundenheit mit den alten Kameraden und der Bevölkerung wieder zur täglichen Ar⸗ beit zurückzukehren. Der Empfang auf dem Römerberg Der hiſtoriſche Römerberg bildete Mittwoch abend den feierlichen Rahmen für den Emp⸗ fang der über 600 dienſtälteſten Kämpfer, die nun im Laufe der nächſten Tage von Frank⸗ furt am Main aus das vielgeſtaltige Rhein⸗ Main⸗Gebiet kennen lernen werden. Auf dem weiten Rund des Römerberges hatten die Ehrengabordnungen der Gliederungen der Par⸗ tei mit ihren Fahnen Aufſtellung genommen. Hell leuchteten ihre Fackeln über den mächtigen Platz, der mit dem herrlichen Bauwerk des Römers und den alten Giebelhäuſern in glücklicher Weiſe ſymboliſch die ſtolze Vergan⸗ genheit der alten Kaiſerſtadt mit der neuen Zeit vereint Aber noch in anderer Hinſicht kommt gerade dieſem Platz eine beſondere Be⸗ deutung zu, denn hier fand im Frühjahr 1927 erſtmals eine öffentliche Kundgebung der Par⸗ tei ſtatt, in der die Macht der neuen Be⸗ wegung trotz aller Störungsverſuche des roten Mobs eindrucksvoll zur Geltung kam. Das alte Kampflied„Volk ans Gewehr“ klingt auf. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und Gauleiter Sprenger ſchreiten die Front ihrer alten Kameraden und Mit⸗ kämpfer ab, die vor dem Römer Aufſtellung genommen haben. Dann wandte ſich Gauleiler iprenger mit herzlichen Begrüßungsworten an ſeine al⸗ ten Mitkämpfer und hieß ſie im Gau Heſſen⸗ Naſſau willkommen. Er erinnerte zunächſt an die wunderbaren Tage der früheren Treffen in Baden, Sachſen und Thüringen. Immer wieder habe der herzliche und vorbild⸗ liche Gemeinſchaft zwiſchen Führerkorps und Bevölkerung eine Steigerung erfahren. So grüße ich Sie, rief der Gauleiter aus, namens der geſamten Bevölkerung des Gaues. Seien Sie überzeugt das Korps, das dem deutſchen Volke einen unerſchütterlichen Glauben vorge⸗ lebt har wird auch in Heſſen⸗Naſſau einen würdigen Empfang erhalten. Die wundervol⸗ len Worte des Führers auf dem Parteitag der Ehre in Nürnberg ſeien neben der ſchönen Erinnerung an dieſe Tage Leitſtern und Richt⸗ linie für die weitere Arbeit. Der Gauleiter begrüßte dann die E ren⸗ gäſte, voran die Vertreter der ehr⸗ macht, des Reichs, der Behörden und der öffentlichen Körperſchaften. Sein beſonderer Gruß galt Reichsorganiſa⸗ tionsleiter Dr. Ley. Das alte Führerkorps ſtehe hier auf hiſtoriſchem Boden, denn gerade in Frankfurt am Main ſei der Kampf von Anfang an unerbittlich geweſen. Schon ſehr früh. und zwar im Winter 1922/23, ſei in Frankfurt am Main eine Ortsgruppe als Un⸗ tergliederung der Ortsgruppe München ent⸗ man von hier aus hinausgetragen in Heſſen⸗Naſſau. ſtanden, und dann habe die neue Weltanſchauung das kleinſte Dorf des Gaues Und hier im Rathaus ſei ſchon im Jahre 1924 die erſte nationalſozialiſtiſche Stadtverordne⸗ tenfraltion eingezogen. Während der nächſten Tage, fübrte der Gauleiter zum Schluß aus, ofl auf der Fahrt durch das heſſen⸗naſſauiſche gand erneut bei den alten Mitſtreitern des Führers der Gedanke an die Kampfzeit auf⸗ leben und ſich fruchtbar für die weitere Zu- kunft entwickeln. N Reichsorganiſalionsleifer Dr. èey übermittelte nach ſeinen Begrüßungsworten unächſt unter großem Jubel die Grüße des Führers. Sein Vertreter, Reichsmini⸗ ſter Rudolf Heß, werde übermor⸗ gen mitten unter dem alten Füh⸗ rerkorps weilen und damit zum Aus⸗ druck bringen, wie die Partei ihren alten Kämpfern die Achtung und Ehrerbietung be⸗ zeuge. Der Führer habe geſtern abend erneut dem Opſer für den Winter ausgerufen und da⸗ ei gerade das Opfer der alten Kämpfer in den Mittelpunkt ſeiner Rede geſtellt. Ich weiß, ſo fuhr Dr. Ley fort. daß in den Städten und Dörfern, durch die wir in dieſen Tagen kom⸗ men werden, uns die Liebe der Bevölkerung entgegenſchlagen wird, ſo wie wir ein Bekennt⸗ nis der Verbundenheit der Partei mit dem deutſchen Volk, den Arbeitern, den Bauern, den Bürgern, den Handwerkern, ablegen wol⸗ len. Wir nehmen ſo die Kraft mit nach Hauſe, die wir dieſem Gau und darüber hinaus Deutſchland geben werden. Brauſend klingt das Sieg⸗Heil auf den Füh⸗ rer über den Platz, und weithin ertönen die Lieder der Nation. Zug zum Kameradſchaftsabend durch ein Jackelſpalier. Im Anſchluß an die feierliche Begrüßungs⸗ Kundgebung formierte ſich das alte Führer⸗ korps der Bewegung unter Vorantritt von ſechs der älteſten SA-⸗Sturmführer, ſowie eines Spielmanns⸗ und Muſikzuges und gefolgt von einer Ehrenabteilung der SA zu einem Zuge durch die Altſtadt zum Eſchenheimer Turm. Zu beiden Seiten der Marſchſtraßen hatten Ehrenformationen ein Fackelſpalier ge⸗ bildet, durch das die alten Kämpfer unter dem Jubel der Bevölkerung marſchierten. In dem am Eſchenheimer Turm gelegenen Lokal„Groß Frankfurt“ fand ſich dann das Führerkorps mit zahlreichen Ehrengäſten zu einem Kameradſchaftsabend zuſammen. Er begann mit der Abſendung eines Telegramms an den Führer, das folgenden Wortlaut hat: „Die Alte Garde der politiſchen Füh⸗ rung der Partei, die Politiſchen Leiter, SA, SS, NS. und ͤ§J grüßen von ihrer Fahrt durch den Gau Heſſen⸗Naſſau den Führer in Liebe und Verehrung. Dr. Leh.“ Weiter wurde bekannt gegeben, daß ein Ehren buch eingerichtet werden ſoll, in das die alten Kämpfer ihre Taten eintragen ſollen. Das Buch wird im Braunen Haus in Mün⸗ chen aufbewahrt. — Vieder ein Prozeß gegen Nemelländer in Kowno Kowno, 7. Okt. Vor der litauiſchen Appel⸗ lationskammer in Kowno begann am Mittwoch ein politiſcher Prozeß gegen 14 Memel⸗ länder aus dem Kreis Heydekrug. Unter den Angeklagten befand ſich auch der frühere Präſident des Memelländiſchen Landtags. Waſchkies. Gegenſtand des Prozeſſes ſind die Vorgänge in Jugnaten während der Wahl zum Memelländiſchen Landtag am 29 September 1935. Damals kam es zwiſchen einem Teil der Wählerſchaft einerſeits und dem Wahlleiter Subaitis und der litauiſchen Grenzpolizei an⸗ dererſeits zu Zuſammenſtößen. Die Ernennung Subaitis, der wegen Meineids vorbeſtraft iſt und deshalb ſelbſt des Wahlrechts verluſtig gegangen war, zum Wahl⸗ leiter hatte ſchon vor den Wahlen unter der örtlichen Einwohnerſchaft Erregung und Un⸗ willen hervorgerufen. Als im Verlauf der Stimmabgabe Subaitis den an und für ſich ſchon außerordentlich komplizierten Wahlgang durch Schikanen aller Art erſchwerte und auch hilfsbedürftigen Wählern nicht den ihnen ge⸗ ſetzlich zukommenden Beiſtand zuteil werden ließ, rief dieſes Verhalten bei der Wählerſchaft große Empörung hervor, und einige Wäh⸗ ler ließen ſich zu Tätlichkeiten hinreißen. Es kam zu einer Schlägerei, bei der auch zwei litauiſche Grenzpoliziſten geſchlagen wurden. Die 14 Angeklagten, von denen neun, darunter auch Waſchkies, ſeit Jahresfriſt ſich in Haft be⸗ finden, werden der vorſätzlichen Unruheſtiftung, des Widerſtands gegen die Staatsgewalt, der Aufhetzung eines Bevölkerungsteils gegen den anderen und der Verächtlichmachung des litaui⸗ ſchen Staats beſchuldigt. Auf Grund der ange⸗ nommenen Paragraphen drohen ihnen Zucht⸗ hausſtrafen bis zu ſechs Jahren. In dem Prozeß, der etwa eine Woche dauern wird, treten gegen 140 Ze ugen auf. Arſprünglich ſollte der Prozeß auf Grund der außerordentlichen Staatsſchutzgeſetze vor dem Kriegsgericht zur Verhandlung kommen, wurde dann aber auf Einſpruch der Verteidigung hin an das ordentliche litauiſche Gericht überwieſen. Im übrigen iſt der Zwiſchenfall in Jugnaten der einzige, der während der Landtagswahlen im Memelgebiet zu verzeichnen war, obwohl im ganzen Gebiet wegen der bekannten Wahler⸗ ſchwerungen durch das litauiſche Wahlgeſetz eine außerordentlich gereizte Stimmung herrſchte. ganze Brief ſehen. keine herum übeth Hände Eur 98 deut Fühte algen die bi werde nahme übet hinau; amm ben ſt fen w 980 lanzle Mens bet aus, mm hetbe das! dele, ner f ſchen zwar aber! ſichtba Friede nemo ein e Geio 0 engl. nahn Benin Gebiet folgen füt w runge würde N N90 gen e! Lazat ihre! Hopi. ie S hinde dente den Dit lier fährl. währ täne darau nachd derſpt den z Cat legel des ſchiner geſpen flecken geſiche dun, ben d Rech auf zeige fälle liche liſche Platz nehm Stun fla Nel d dard gende belon wel ger t hig —. 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Sehen Sie, was er für uns getan hat.“ Das ſei die Stimme des 1 deutſchen Volkes. Der Verfaſſer des riefes hat Deutſchland vier Jahre vorher ge⸗ ſehen. Zum Unterſchied von damals habe er keine Jungen und Mädel beſchäftigungslos herumſtehen ſehen. In Deutſchland gebe es überhaupt keine blaſſe Jugend mit zitternden Händen mehr. Starke Beachtung des deutſchen Winterhilfs⸗ werks in England ss London, 7. Okt. Die Eröffnung des deutſchen Winterhilfswerks und die Rede des Führers finden in der engliſchen Morgenpreſſe allgemein ſtarke Beachtung. Mit Hinweis auf die bisherigen Leiſtungen des Winterhilfswerks werden die in dieſem Jahre vorgeſehenen Maß⸗ nahmen geſchildert. Die„Morning Poſt“ bringt über den eigentlichen Rahmen des Berichtes 1— eine Aufzeichnung, wie die Winterhilfs⸗ ammlungen in dieſem Jahre durchgeführt wer⸗ den ſollen und wie die Vorbereitungen getrof⸗ fen worden ſind. hoffnungsvoller Ausblick des engliſchen chatkanzlers 8s London, 7. Okt. Der engliſche Schatz⸗ kanzler Neville Chamberlain ſprach Dienstag abend vor Londoner Finanzmännern über den engliſchen Haushalt. Er führte dabei aus, daß die beſchleunigte Aufrüſtung es unmöglich mache einen Ausgleich im Haushalt herbeizuführen. Er hoffe jedoch, daß man ihm das nachſehen werde, weil es ſich darum han⸗ dele, den Verteidigungszuſtand in angemeſſe⸗ ner Form wieder herzuſtellen. Zur außenpoliti⸗ ſchen Lage erklärte der Schatzkanzler. daß ſie zwar ſorgenvoll ſei, daß auf der anderen Seite aber doch Zeichen für eine Beſſerung ſichtbar würden. Keine Nation wünſche den Frieden zu brechen, ſo ſagte er, denn es gebe niemand, der mit Sicherheit glaube, daß ſelbſt ein Sieg etwas anderes als Not und Elend im Gefolge haben könnte. Zu den Währungsfragen erklärte der engliſche Schatzkanzler, daß die jetzigen Maß⸗ nahmen der Abwertung ein hoffnungsvoller Beginn geweſen ſeien, daß aber andere auf dem Gebiet der Beſeitigung der Handelshemmniſſe folgen müßten. Der Schatzkanzler hielt es dabei für wahrſcheinlich, daß im Endziel die Wäh⸗ rungen wieder auf die Goldbaſis zurückkehren würden. Ausgebrochene Ansſäßzige proleſtieren gegen Jſoſierung Manila, 6. Okt. Hunderte von Ausſätzi⸗ gen entkamen am Dienstag aus dem San Lazaro⸗Hoſpital für Ausſätzige, nachdem ſie ihre Wärter überwältigt und die Mauer des Hoſpitals überſtiegen hatten. Sie zogen durch die Straßen, obwohl ſie die Polizei daran zu hindern verſuchte, und gelangten zum Präſt⸗ dentſchaftspalais, wo ſie der Sekretär des Prä⸗ ſidenten empfing. Die Ausſätzigen proteſtierten gegen ihre Iſo⸗ lierung und behaupteten, Tuberkuloſe ſei ge⸗ fährlicher als Ausſatz. Sie würden iſoliert, während dem Schwindſüchtigen keine Quaran⸗ täne auferlegt werde. Polizeibeamte führten darauf die Ausſätzigen in das Hoſpital zurück, nachdem ihnen der Sekretär des Präſidenten verſprochen hatte, ihren Proteſt dem Präſiden⸗ ten zu unterbreiten. Bomben auf Madrid Flucht der Bevöllerung Sd Paris, 7. Okt. Die Sender Teneriffa und Valladolid berichten, daß nationale Flug⸗ zeuge erneut Madrid überflogen und die Bahnhöfe, Kaſernen uſw. mit Bomben belegt haben. Gleichzeitig wurden Tauſende von Aufrufen an die Bevölkerung abgeworfen. Dieſe beginnt nach den gleichen Meldungen die Hauptſtadt zu räumen. Die Arbeiterverbände ſtellen Freigeleitſcheine für ſolche Bewohner aus, die für die Verteidigung der Stadt nicht mehr in Frage kommen. Der Bürgermeiſter von San Sebaſtian veröffentlicht eine Aufſtellung über die Vermin⸗ derung der Bevölkerungszahl San Sebaſtians. Danach hat ſich die Einwohnerzahl im Laufe 3 Wochen um ungefähr 35 pCt. vermin⸗ ert. Aus Barcelona wird berichtet, daß ſich am 3. Oktober ſieben aus Madrid kommende ruſſiſche Delegierte, die ſich in Barcelona auf einem ruſſiſchen Dampfer einſchiffen wollten, verächtlich gegen die roten Milizen äußer⸗ ten. Marxiſten hätten darauf auf die Sowjet⸗ ruſſen geſchoſſen, die an Bord des Schiffes flüchteten und von dort aus das Feuer er⸗ widerten. Ueber die Bombardierung Madrids durch nationaliſtiſche Flieger am 2. Oktober er⸗ fährt man in Burgos, daß insgeſamt 30 Flug⸗ zeuge die Flugplätze, Miniſterien und Kaſernen mit Bomben belegt hätten. Die Bombardie⸗ rung, die große Schäden verurſacht hätte, habe 3% Stunden gedauert. Nachrichten aus Avila zufolge haben natio⸗ naliſtiſche Flieger den roten Stützpunkt Naval⸗ Peral bombardiert. Am gleichen Tage nahmen die nationaliſtiſchen Truppen Sotille und Ad⸗ rada ſüdlich von Avila ein. Von der Regierung der roten Armee Spa⸗ niens wird jetzt die Anordnung des bolſchewi⸗ ſtiſchen Grußes an Stelle des alten Soldaten⸗ grußes amtlich beſtätigt. Das Madrider Kriegsminiſterium hat angeordnet, daß die An⸗ gehörigen des Heeres künftig durch Erheben der geballten Fauſt zu grüßen hätten. Wie der Sender Sevilla mitteilt, haben na⸗ tionaliſtiſche Truppen bei Hueſca eine marxiſtiſche Abteilung vernichtend geſchlagen Acht Offiziere und elf Unteroffiziere ſind dort zu den Nationaliſten übergelaufen. Am Mon⸗ tag unternahmen die Marxiſten einen großen Angriff auf Oviedo unter Einſatz motoriſierter Abteilungen und Artillerie. Die Angreifer wur⸗ den dabei energiſch zurückgeſchlagen; ſie hatten zahlreiche Tote. Die Südarmee beſetzte die kleinen Ortſchaften Tojas und Limones und vertrieb die roten Matroſen. Feierliche Flaggenhiſſung auf der internationalen Btücke Irun— Behobie §§8 Burgos, 7. Okt. Am Sonntag, vier Wochen nach der Eroberung Jruns, wurde auf der internationalen Brücke zwiſchen Irun und Behobie feierlich die rotgelbrote Flagge gehißt. Die Feierlichkeit begann mit einer Truppenparade. Der Feier wohnten die Mi⸗ litär⸗ und Zivilbehörden von Irun und Um⸗ gebung und von San Sebaſtian bei. Die Fahne wurde auf, einem Sockel gehißt, der fol⸗ gende Inſchrift trägt:„Bürger, betrachte die Flagge— das Symbol des großen Spaniens — komme, wenn du ſie nicht vergeſſen haſt, kehre um, wenn du ſie geſchmäht haſt!“ Während der Feier überflogen rote Flieger die Stadt und warfen acht Bomben ab, ohne jedoch bedeutenden Schaden anzurichten. Erfolgreicher Vormarſch auf Aranjuez Toledo, 7. Okt. An der Madrider Front ſchreiten die Einkreiſungsbewegun⸗ gen der nationalen Truppen erfolgreich fort. Die unter dem Oberbefehl des Generals Varela ſtehenden Truppen ſind von Toledo aus gegen Aranjuez vormarſchiert, in deſſen Außenbezirken den roten Kolonnen heftige Ge⸗ fechte geliefert wurden. Die Eroberung der Stadt wird in den nächſten Tagen erwartet. Aranjuez hat als wichtiger Eiſenbahnknoten⸗ punkt große ſtrategiſche Bedeutung. Sogar in einem Kriegsbericht der Madrider Regierung Barrikaden in London Als die Britiſche Faſchiſtiſche Union ihre Anhänger zu einem Demonſtrationszug durch das Londoner Judenviertel Whitechapel aufgefordert hatte und die Polizei bemerkte, daß Kommu⸗ niſten und Juden alle Vorkehrungen getroffen hatten, um die Demonſtration zu ſtören, wurde Es kam dennoch zu ſchweren Tumulten, bei denen ſie verboten. und Poliziſten verletzt wurden. Die Cableſtreet mit einem urgeſtürzten Laſtwagen und einigen Demonſtranten, die von der olizei abgeführt werden. Ihr Aeußeres läßt deutlich auf ihre Herkunft ſchließen. 8 über 200 Demonſtranten (Scherl Bilderdienſt, K.) Bekanntmachungen der N. S. D. A. B. Kreis Heppenheim NOA P., Gan Heſſen⸗Naſſau. Ae am Man, Gutleutſtraße 814, dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 00³ Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen d rr N or mittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 4 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreiskaſſenleiter! Achtung! Bis 10. ds. Mts. ſind reſtlos die Verkaufserlöſe der Erntedankabzeichen an mich abzuführen! Ich verweiſe auf mein Bekanntmachung vom 4. 10. 36, im par teiamtlichen Teil der Zeitung! Ruppert, Kreisleiten Kreishandwerkerſchaft Heppenheim. Betr.: Dienſtſtunden. Die Dienſtſtunden der Kreishandwerker. ſchaft ſind ab 1. Oktober 1936 wie folgt feſtgeſetzt. N Montag bis einſchließlich Freitag: von 8-13 Uhr und von 14,30—18 Uhr. Samstags von 8—13 Uhr. wird die bedrohliche Lage für Aranjuez zuge⸗ geben. Von Ciudad Real heranrückende rote Kolon⸗ nen verſuchten nach einer mehrtägigen Ruhe⸗ pauſe die vorgeſchobenen Poſten der nationalen Truppen an der Toledofront anzugreifen, ſtie⸗ ßen aber auf heftigen Widerſtand. Die roten Kolonnen wurden mehrere Kilometer zurückge⸗ worfen. Die Nationaliſten erbeuteten große Mengen Kriegsmaterial. Auf Seite der Roten ſind zahlreiche Tote zu verzeichnen. Winker im bayriſchen Voralpenland Ss München, 7. Okt. Nachdem in den Bergen der Winter ſchon vor mehreren Tagen eingetreten war, iſt jetzt auch im bayriſchen Alpenvorland ein Wintereinbruch erfolgt. In der Nacht zum Mittwoch fiel im ganzen Vor⸗ alpengebiet bei empfindlichem Temperaturrück⸗ gang Schnee. Wenn der Schnee auch vielfach mit Regen vermiſcht war, ſo zeigten ſich doch am Mittwoch morgen ſelbſt in den Städten, wie i B. in München, die Dächer und Grünan⸗ agen im weißen Kleide. In den Vormittags⸗ ſtunden hielt der Regen- und Schneefall unver⸗ ändert an. In Traunſtein lag der Schnee am Mittwoch morgen bereits 10 Zentimeter hoch. In den Bergen hat ſich erneut ergiebiger Schneefall eingeſtellt. Wieder ſpaniſches Gold für die Bank von Frankreich 88 Paris, 7. Okt. Der ſpaniſche Dampfer „Campilio“ hat, wie die Nachrichtenagentur Fournier aus Marſeille meldet, am Camp Janet eine für die Bank von Frankreich be⸗ ſtimmte Goldladung gelöſcht. Angeblich handelt es ſich um 30, in Wirklichkeit aber um 250 Ki⸗ ſten Gold. Der Dampfer ſei Dienstag nach⸗ mittag wieder in See gegangen. „ in welch ein Land ſind wir geralen?“ Franzöſiſcher Oberſt als Hauplmann in der ſpaniſchen Fremdenlegion nd. Caceres im Oktober. Caceres liegt in tiefem Dunkel. Ein Licht⸗ kegel fällt auf die Straße— der Scheinwerfer des Wagens, am Eingang der Stadt. Ma⸗ ſchinengewehre, Sandſäcke. Stacheldraht werfen geſpenſtiſche Schatten. Ueberall in Spanien das gleiche Bild. Jedes Dorf, jeder Markt⸗ flecken. jede größere und kleinere Stadt ſind ſo geſichert. Alte Mauern von Türmen flankiert, Tore, Baſtionen und Wehrgänge aus dem frü⸗ hen Mittelalter kommen wieder zu ihrem Recht. Vielleicht bieten ſie gegen Artilleriefeuer auf die Dauer keinen Schutz, Maſchinengewehren zeigen ſie ſich gewachſen, gegen plötzliche Ueber fälle bedeuten ſie wie vor Jahrhunderten. treff⸗ liche Wappnung. Wir paſſieren Kirchen, go⸗ tiſche Spitbögen. Freitreppen, Brunnen und Plätze wachſen aus dem flachen Licht eines ab. nehmenden Mondes. Wir irren faſt zwei Stunden herum. Nirgendwo unterzukommen. Es iſt nicht die erſte Nacht. die wir im Wagen ſchlafen. Neben mir hockt in der gleichen Lage der Kapitän de Marſangy, Franzoſe und ſeit 177 Monaten Offizier in der Erſten Bandera der ſpaniſchen Fremdenlegion. Ir⸗ gendwo unterwegs habe ich ihn in den Wagen bekommen er geht zurück an die Front. Länaſt weiß ich eine eigene Geſchichte. Als blutjun⸗ ger franzöſiſcher Leutnant geht er in den Welt⸗ krieg, ſpäter dient er unter Liautey, dem Mar⸗ ſchall und Koloniſator in Marokko. Als Oberſt in einem Spahi⸗Regiment nimmt er den Ab⸗ ſchied. Sein Leben bewegt ſich zwiſchen Fami⸗ lie einem kleinen Landgut und etwas Politik in Paris. Als der ſpaniſche Bürgerkrieg aus⸗ bricht, reiſt er nach Tetuan und bittet bei Franco um Verwendung. Die Spanier lehnen ihn als Franzoſen ab. Aber Marſangy findet den Weg zur Legion, wo er Freunde hat. Es gelingt ihm, dem Oberſten, mit Hauptmanns⸗ rang anzukommen. Als glühender franzöſiſcher Patriot ſieht er in einem bolſchewiſtiſchen Spanien für ſein Land die größte Gefahr. „Meine Söhne ſollen nicht ſagen können, daß ihr Vater ſeine Penſion aufzehrte, wenn er die Möglichkeit hatte, für ſein Vaterland zu kämpfen. Von jedem einzelnen hängt unſere Zukunft ab. Ich will mein Teil getan haben. Ganz einfach und ohne Pathos ſagt er dieſe Worte. e 0 W geſehen. Ueberall, wo die Legion kämpfte. i er als Erſter mit eingedrungen. Fur das, was er geſehen und erlebte. bürgt er mit ſeinem Ehrenwort als Offizier. 1 i Sevilla und Mérida dringt ſeine 1 in die Ortſchaft Alamandralejo, Wie immer geht es im Sturmſchritt zuerſt ——— um Gefängnis— vielleicht ſind noch ein paar Geiseln am Leben, vieleicht kann man Der Kapitän de Marſangy hat viel noch ein paar vor Schrecken und Angſt halb wahnſinnige Frauen und Kinder retten. Aber der Anblick, der ſich den Legionären hier bietet, übertrifft an Grauen alles, was ſie bisher in den von Blut und Tod ge⸗ zeichneten Straßen ihres Marſches erlebten. Im Hofe des Gefängniſſes von Alamandra⸗ lejo hängen achtzig gekreuzigte ver ⸗ brannte Körper. Man hat ſie mit Nä⸗ geln an die Wand geſchlagen, bei lebendigem Leibe mit Benzin übergoſſen und angezündet. Ein paar wurden mit Stricken aneinander⸗ gebunden. Ein Vater bat ſich als letzte Gnade aus, an ſeine Söhne gefeſſelt zu werden. Sie ſtarben zu dritt den Flammentod. In El Azahal das gleiche, nur die Me⸗ thoden wechſeln zuweilen. Der Sadismus hat viele Schattierungen. Hier werden Petroleum⸗ fackeln in die Zellen geſchleudert und dann aus Kannen Benzin nachgeſchüttet. Abſeits lagen die halbverbrannten Körper grauſam gefolter⸗ ter Nonnen. Man hatte einem Teil von ihnen einzelne Gliedmaßen mit Petro⸗ leum beſtrichen, zündete ſie an und hielt ihnen gleichzeitig den Kopf in einen Eimer voll halten Waſſers, die Qual und das Be⸗ wußtſein ihres Todes ſo um Stunden verlang⸗ ſamend. In Oropeſa warf man die Leichen der Er⸗ ſchoſſenen auf die Gaſſe und gab ſie Hun den, die man zu dieſem Zweck durch drei⸗ tägige Entziehung ihres Futters ausgehun⸗ gert hatte, zum Fraß. In Caſalda fin⸗ det der Kapitän de Marſangy in der völlig verwüſteten Kirche die aufgeſchlitzte Leiche eines achtjährigen Knaben. In der gleichen Stadt ſters. Man ſetzte den alten Mann in die Arena und tötete ihn unter dem Gejohle der entmenſchten Maſſe nach allen Regeln der Stierkämpferkunſt. Kapitän de Marſangy hält einen Augenblick im Erzählen inne. Er ſtreicht ſich über das ſil⸗ bergraue Haar und beſchattet ſich die Stirn, als wolle er die Furchtbarkeit dieſer Geſchehniſſe aus ſeinem Gedächtnis bannen. Dann fährt er fort:„Sie wiſſen nicht, was für mich, einen alten Kolonialoffizier, dies alles bedeutet. Die Art, wie ich meine Spahis erzogen habe, war auf der Ueberlegenheit, auf der Achtung vor un⸗ ſerer weißen Raſſe aufgebaut, und ich muß in Oropeſa erleben, wie marokkaniſche Solda⸗ ten nach den Dingen, die ſie dort vorgefunden haben zu mir kommen und ſagen: „Herr Hauptmann, in welch ein Land ſind wir geraten! Die ſchlechteſten unſerer Brü⸗ der daheim würden ſolche Verbrechen nicht begehen. Die Frauen und Kinder unſerer Feinde haben wir niemals gemordet.“ Bei Arena de San Pedro machten die Leute des Hauptmanns de Marſangy ein paar hundert Gefangene. 25 Weiber in Uni⸗ form, faſt alles Mädchen unter 20 Jahren, ſind darunter, alle ſind krank. Man ſchickt ſie in ein Kloſter. Wird es nützen? Wird es helfen, daß man überall, wo Kir⸗ chen zerſtört, Altäre verbrannt und der Heiland am Kreuz enthauptet wurde, rote Gefangene anſetzt um die Schäden zu reparieren, um ihren eigenen Unrat aufzuräumen? Wird es helfen? Wo endet der Abgrund dieſer Men⸗ ſchen, die vorgeben, für Ideale der Menſchheit bemächtigten die Kommuniſten ſich des Prie⸗ 12 zu kämpfen? e ——— A 9 1 r P ee eben s r S r ——————— — 4— — Sportvereinigung Amicſiſa 09 Auf Anordnung von Bezirksführer Altfelix findet das Pflichtſpiel Kurpfalz Neckarau — Amieitia Viernheim am kommen- den Sonntag, 11. 10., in Viernheim ſtatt. Wir haben alſo ein weiteres Heimſpiel. Ferner beginnen am Sonntag, den 11. 10. 36, die Pflichtſpiele der Erſatzliga-Mann⸗ ſchaften. Nachſtehend bringen wir die ſich be⸗ teiligenden Vereine mit der Terminliſte: Terminliſte Vorrunde der Erſatzmannſchaften der Gau⸗ liga und Bezirksklaſſe. Teilnehmer an der Runde ſind: Phönix, Vfg., Waldhof, 08 Mannheim, Heddesheim, Viernheim, Edin⸗ gen, Spvgg. Sandhofen, Ilvesheim. 11. 10. 36: Waldhof— Phönix 08— Sandhofen Heddesheim— Viernheim Edingen— Ilvesheim VfR. frei 18. 10. 36: VfR.— Edingen Ilvesheim— 08 Viernheim— Waldhof Phönix— Heddesheim Sandhofen frei 25. 10. 36:08— Viernheim Sandhofen— Ilvesheim Heddesheim— VfR. Edingen— Phönix Waldhof frei 1. 11. 36: Phönix— Sandhofen Waldhof— Edingen VfR.— 08 Ilvesheim— Heddesheim Viernheim frei 8. 11. 36: 08— Phönix Sandhofen— Waldhof Heddesheim— Edingen Viernheim— VfR. Ilvesheim frei 15. 11. 36: Phönix— Ilvesheim Waldhof— 08 Edingen— Viernheim VfR.— Sandhofen Heddesheim frei 22.11. 36: VfR.— Phönix Ilvesheim— Waldh. Heddesheim— 08 Viernheim— Sandhofen Edingen frei 29. 11. 36: Phönix— Viernheim Waldhof— Heddesheim Sandhofen— Edingen Ilvesheim— VfR. 08 frei 6. 12. 36: VfR.— Waldhof Edingen— 08 Heddesheim— Sandy. en Viernheim— Ilvesheim Phönix frei. Das Training der oberen Fußballmann⸗ ſchaften beginnt von heute ab wieder um 19.30 Uhr und findet während der kalten Monate in der Sporthalle ſtatt. Der Raum iſt ge⸗ heizt. Der Sportleietr erwartet rege Betei⸗ ligung, insbeſondere auch vonſeiten der Er⸗ ſatzliga und der Jungliga.— Nach dem Training iſt heute eine wichtige Mannſchafts⸗ beſprechung bei Vereinsheim. ————— Vom Tabak Nachdem die Grumpen verkauft ſind, ſoll auch das dachreife gebündelte Sandblatt am 16. ds. Mts. zum Verkauf gelangen. Die Gruppenführer haben bis Sonntag feſtzu⸗ ſtellen, wer für dieſen Verkauf nicht in Frage kommt. Rund 12 740 Hektar werden in Deutſch⸗ land mit Tabak bebaut und etwa 69 000 Pflanzer haben davon ihren Lebenserwerb. An erſter Stelle ſteht Baden mit über 6000 Hektar, das größte Tabakbaugebiet(50 Prozent der ganzen Inlandsernte!). Es folgt Pfalz⸗Saar und dann die Kurmark, die eines der geſchloſſenſten Anbaugebiete iſt, vor allem in der Uckermark. In Heſſen betrug 1935 die Tabakanbaufläche 430 ha. Die wenigſten Menſchen wiſſen, daß heute bei dem Großteil unſerer Zigarren der In⸗ halt, die Füllung aus deutſchem Tabak be⸗ ſteht und nur das Deckblatt aus ausländi⸗ ſchem Tabak gemacht iſt. Wüßten ſie das, dann würden ſie vielleicht aus einer gewiſſen Voreingenommenheit dieſe Zigarren, die ſie jetzt für gut halten, als ſchlecht bezeichnen. So können ſie ſich überzeugen, daß auch der deutſche Tabak heute dank der Qualitätsbe⸗ müh ungen, die Forſchungsinſtitute und Ta⸗ bakspflanzer machen, ſchon ſoweit vorange⸗ ſchritten ſind, daß bei manchen Sorten Unter⸗ ſchiede zwiſchen drinnen und draußen gar nicht mehr zu merken ſind. Zur Verbeſſerung der Güte wird insbeſon⸗ dere eine intenſive Kleinberatung ausgeübt, die ſich auf jeden einzelnen Anbauer aus⸗ wirkt und ihm genaue Vorſchriften über die Vorbereitung des Tabalackers, deſſen Dün⸗ gung, Bepflanzung und Pflege erteilt. Außer⸗ dem wird er bis zur Ablieferung des fertigen Rohtabaks eingehend beraten. Die Bemühun⸗ gen um die Güteſteigerung werden von Erfolg gekrönt ſein. Das Kontingent des Pflanzers kann ſich ändern; z. B. kann ein Pflanzer, der jedes Jahr beſonders guten Tabak ab⸗ liefert, das nächſte Jahr ein höheres Kon⸗ tingent erhalten als der andere. Aelrulen- Abſchleßsball mit lurnerijchen Einlagen veranſtaltet durch den Turnverein von 1893 Wie durch Inſerat im heutigen Anzeigen⸗ teil hervorgeht, veranſtaltet der hieſige Turn⸗ verein am nächſten Sonntag, II. Oktober, abends 8 Uhr, in den Sälen des Gaſthauſes „Zum Freiſchütz“ einen großen Rekruten⸗ Abſchiedsball. In dem reichhaltigen des für dieſe Feier zuſammengeſtellten Programms finden wir die Mitwirkung aller Turner und Turnerinnen des Vereins, die mit kunſtvollen Vorführungen aufwarten werden und auf dieſe Weiſe den Abend verſchönern helfen. Des weiteren iſt die beſtens bekannte Kapelle Schwarz⸗Weiß gewonnen worden, die gleich⸗ falls ihr gutteil zur angenehmen Unterhal⸗ tung der Anweſenden beitragen wird. So ſind alle Vorbereitungen getroffen, die notwendig ſind, um dieſe Veranſtaltung für die Mit⸗ glieder und Ehrenmitglieder des Turnver⸗ eins, inſonderheit aber für alle die in einigen Tagen von uns ſcheidenden Rekruten, zu einem genußreichen und in langer Erinnerung haf⸗ tenden Abend zu geſtalten. Ein großer Be⸗ ſuch iſt daher zu erwarten, zumal die Ein— trittspreiſe mäßig gehalten und für jeden erſchwinglich ſind. Jung und Alt, alle ohne Ausnahme werden ſich daher am Sonntag⸗ abend im„Freiſchütz“ ein Stelldichein geben und in inniger Gemeinſchaft einige frohe Stunden verbringen. Bei dieſer Gelegenheit verweiſen wir gleich⸗ zeitig die Turnerinnen und Turner des Turn— vereins auf den Demzufolge treten heute abend die Turnerin— nen und morgen abend die Turner, jeweils 8 Uhr zu wichtigen Turnſtunden an. Die Mitwirkung bei dem am Sonntagabend ſtatt⸗ findenden Rekruten-Abſchiedsball macht das Erſcheinen aller Turnerinnen und Turner un— bedingt notwendig. Sie alle mögen ihre Auf⸗ gabe erkennen und demzufolge dem Rufe pünktlich und vor allem vollzählig Folge leiſten. heutigen Vereinsanzeiger. Sportkamerad Krug im Warum Kampf dem Verberb? Uebersanen wir die deutſche Ernte, die jetzt in den Scheunen, auf den Speichern ruht, ſo lonnen wir zwar nicht ſagen, daß in Hülle und(ele ein ungeahnter Ueberſchuß herrſche, aber mit einer gewiſſen Genugtuung dürfen wir doch feſtſtellen, daß wir in dieſem Jahr mit einer ordentlichen, ſoliden Mittelernte zu rechnen haben. Die Getreideernte umfaßt etwa 22,6 Millionen Tonnen, das iſt etwas weniger als die Juli- und Auguſtſchätzung ankündigte, aber immerhin noch um 500 Tonnen mehr, als wir im vorigen Jahre buchen konnten. Es handelt ſich ſomit um eine Ernte, wie wir ſie im Durchſchnitt der letzten Jahre hatten. Einſchließlich der Vorräte aus den Vorjahren haben wir für das Getreidewirtſchaftsjahr 36⸗ 37 insgeſamt 24,3 Millionen Tonnen Getreide zur Verfügung. Hinſichtlich der Brotverſor⸗ gung beſteht deshalb nicht der geringſte An⸗ laß zur Sorge. Ein jeder wird auch in den nächſten 12 Monaten ſatt werden; daran iſt gar nicht zu zweifeln. Was die Kartoffelver⸗ ſorgung angeht, ſo iſt zu beachten, daß für die Ernährungszwecke lediglich 30 v. H. der Geſamterzeugung benötigt werden. Bei die⸗ ſem Kartoffelverbrauch ſetzt ſchon das ein, was wir Kampf dem Verderb nennen. Wenn wir zum Beiſpiel erreichen, daß jede deutſche Frau und jeder deutſche Haushalt die Kar⸗ toffelſchalen der Verfütterung zuführt, dann können wir in Deutſchland 48 Millionen Ztr. Schalen erhalten. Mit dieſen Schalen können wir allein 2 141 900 Schweine bis zu einem Gewicht von zwei Zentnern füttern und aus dieſen Schweinen können 3 427000 Zentner Fleiſch, Speck uſw. gewonnen werden! Eben⸗ ſo ſteht es mit anderen Dingen. Verkommt etwa in jedem Haushalt nur in jeder Woche nur eine Scheibe Brot, ſo ergibt das im Jahr , aufs ganze Volk umberechnet— viel Weillionen Toppelzentner Brot. Wenn das dafür benötigte Getreide als Viehfutter ver⸗ wendet worden wäre, hätten wir weniger Sor⸗ gen wegen der Fleiſchoerſorgung haben müſſen. Einem jeden Kind muß daher von früheſter Jugend an eingeprägt werden, daß es Ehr⸗ furcht haben muß von den Gottesgaben, die uns zu unſerer Ernährung dienen. Mit Ueber legung müſſen aber auch die Erwachſenen alles vermeiden, was die mit vieler Mühe einge⸗ brachte Ernte beeinträchtigt. Der Geiſt der Volksgemeinſchaft muß wach ſein und jeder muß es ſich zur Ehre machen, mithelfen zu dürfen bei der Sicherung der deutſchen Nah⸗ rungsfreiheit. Oktoberrummel. Im Deutſchen Kaiſer findet Samstag und Sonntag großer Oktober⸗ rummel ſtatt. äheres folgt). Der unentbehrliche Freund Wie man mehr vom Leben hat Wenn es einem normalen und geſunden Menſchen eines Tages plötzlich einfallen ſollte, mit einer Binde vor den Augen durch die Straßen zu ſpazieren, ſo würde bei ſeinen Mitmenſchen der einzige Erfolg wahrſcheinlich der ſein, daß man ihn für einen grolligen Kauz oder für einen Sonderling halt. Und doch gibt es immer noch einige Menſchen, die mit einer ſo komiſchen Maske um uns herum leben. Es gibt nämlich immer noch manche Zeitgenoſſen, die glauben— man ſollte es nicht für möglich halten!—, auf die regel⸗ mäßige Lektüre einer Zeitung verzichten zu können. Das ſind nämlich ſolche Bindenträ⸗ ger, Sonderlinge, die ſich dagegen ſträuben, Neuigkeiten zu erfahren und die an den Din⸗ gen des Lebens keinen Anteil haben wollen. Nun gibt es ſeit dem großen König das Wort, daß jeder nach ſeiner Faſſon ſelig wer⸗ den könne. Warum alſo, ſo ſagen manche, ſoll jemand nicht leben können, ohne Zeitung zu leſen. Die Neger im Urwald leſen ja auch keine Zeitung und ſind doch ganz vergnügte Leute! Das ſind natürlich Redensarten von Leu— ten, die nicht gern auf das Weſen einer Sache eingehen, die ſich ſcheuen, ihre eigene In⸗ tereſſenloſigkeit einzugeſtehen, die ihr Dahin⸗ vegetieren mit törichten Bemerkungen zu be⸗ mänteln ſuchen. Wir wollen einmal ganz da⸗ von abſehen, daß in einem Gerichtsurteil vor nicht allzu langer Zeit der Satz geprägt wurde, daß Zeitungsleſen heute zu den Staatsbür⸗ gerpflichten gehört. Wer nur die einfachſten Grundlagen eines modernen Staatslebens be⸗ griffen hat, für den iſt dieſer Satz ſelbſtrer⸗ ſtändlich. Wir wollen einmal an Hand einer Reihe von Beiſpielen den Beweis dafür liefern, daß, wer keine Zeitungen lieſt, ſchwere und empfindliche Nachteile zu erwarten hat, daß dagegen der Zeitungsleſer aus ſeiner Lektüre erhebliche Vorteile zu ziehen vermag. Unkenntnis des Geſetzes ſchügt bekanntli nicht vor Strafe. Es nützt dem, der ſich gegen ein Geſetz oder gegen eine Verordnung ver⸗ geht, gar nichts, wenn er zu ſeiner Entſchul⸗ digung erklärt, er habe dieſe oder jene Be⸗ ſtimmung nicht gekannt. Er hätte ſie eben als Staatsbürger kennen müſſen, und wo hat er zu dieſer Kenntnisnahme beſſer Gelegenheit als durch die regelmäßige Lektüre ſeiner Zei⸗ tung? Her Müller will verreiſen und er klagt ſeinem Freunde Schulze gegenüber, wie teuer doch das Fahrgeld für einen mit zahlreicher Familie Geſegneten ſei. Ja, ſagt da Herr Schulze, wiſſen Sie denn nicht, daß gerade in der Woche, in der Sie fahren, Sonderzüge mit erheblich verbilligtem Tarif fahren?— Nein, woher ſoll ich das denn wiſſen, entgegnet Müller etwas kläglich.— Na, leſen Sie denn keine Zeitung? Da ſtand doch neulich erſt ein großer Artikel über die vielen Möglichkeiten, die Reiſe zu verbilligen.— Nein, ſagt er et⸗ was bekniffen, das habe ich nicht geleſen.— Das wird dann allerdings die höchſte Zeit! Der junge Lehmann liebt ſeit langem die hübſche Tochter des Herrn Meier. Die beiden ſind ſich einig, ſie wollen heiraten. Aber ſo viel ſie auch rechnen, es reicht nicht recht hin und her. Stopft man das eine Loch zu, ſo reißt man auf der anderen Seite ein größeres auf. Und wie leicht ſind ihre Sorgen zu be⸗ heben. Wenn ſie nämlich ſchon vor Jahren regelmäßig Zeitung geleſen hätten, dann hät⸗ ten ſie ſchon damals gewußt, daß man Ehe⸗ ſtandsdarlehen bekommen kann, daß das Reich alſo den jungen Leuten die größte Sorge abnimmt. Sie hätten ferner Gelegenheit ge⸗ habt, in der Zeitung die preiswerten Angebote zu ſtudieren, ſie hätten dann bemerkt, daß man vieles genau ſo ſchön und viel billiger erſtehen erſtehen kann, wenn man durch das Studium der Zeitung die richtige Quelle findet. Sie hät⸗ ten ferner bemerkt, daß man vieles von dem, was ſich in den elterlichen Haushalten ange⸗ ſammelt hat, verkaufen oder umarbeiten kann. Das junge Mädchen hätte bei ihren Fähigkei⸗ ten eine beſſer bezahlte Stelle finden können. Ja, ſie hätten und hätten, wenn ſie nämlich nicht auf die gebratenen Tauben gewartet „Alſo in der Zeitung ſtand es drin, daß der Sonderzug einen Tag früher geht? Ja, zum Donnerwetter, ich kann doch nicht jeden Tag..“ „Pſcht, junger Mann! Sie haben noch Glück gehabt! Wer nicht jeden Tag Zeitung lieſt, der kann noch viel wichtigeres verſäumen!“ eee hätten, die wohl ſelbſt im Schlaraffenlande nicht ſo maſſenhaft herumfliegen, wie die freundliche Sage es wiſſen will. Heute ſind die jungen Leute klüger gewor⸗ den, ſie haben Kinderwäſche und Kinder⸗ wagen preiswert nach einer Anzeige gekauft. Herr Müller hat eine Laube gebaſtelt nach Ratſchlägen, die ſeine Zeitung brachte; das überflüſſige Obſt wird praktiſch verwendet nach Anleitungen, die ebenfalls in der Zeitung ſtanden. Sie haben heute eingeſehen, daß es eine falſche Sparſamkeit iſt, keine Zeitung zu leſen. Vor allem freut ſich die junge Frau immer, wenn ſie im Kreiſe ihrer Freundinnen und Bekannten wegen ihrer hauswirtſch, tlichen Kenntniſſe und die kleinen Kniffe hltzt wird, die ſie ſtets zur Hand hat. S. veiß, wie man es verhindert, daß die Mi. ber⸗ kocht, ſie kennt ſparſame Rezepte. I. d als ſie wieder einmal um ihre Kenntuiſſe be⸗ neidet wurde, da lachte ſie ein wenig und erwiderte: das könnt ihr alle genau ſo ſchön haben und genau ſo einfach, ihr braucht nur die kleinen Ratſchläge beſſer beachten, die eure Zeitung euch bietet. Aus vielen großen und kleinen Dingen bil⸗ det ſich unſer Leben. Wir ärgern uns über ſtörende Winzigkeiten, die wir leicht beſeitigen könnten, wenn wir wüßten, wie einfach das iſt. Aber wir müſſen es eben wiſſen. Wir müſſen mit der Zeit leben, wir müſſen als Staatsbürger Kenntnis haben von den Maß⸗ nahmen, die die Regierung ergreift. Alle dieſe Kenntniſſe vermittelt uns einfach und ſinn⸗ fällig unſere Zeitung. Sie iſt unſer Freund, dem wir Treue hal⸗ ten, ſie iſt unſer täglicher Begleiter, unſer Kamerad, ohne den wir nicht leben können. Wie arm iſt ein Leben, das nicht durch einen guten Freund verſchönert und verklärt wird! Unſere Zeitung iſt unſer Freund! * Iſt Dein Fahrrad in Ordnung? Eine Reihe von zum Teil recht ſchweren Un⸗ fällen ereignet ſich immer wieder dadurch, daß dem Zuſtand des eigenen Fahrrades zu wenig Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. Auch ein Fahrrad unterliegt der Abnutzung und Materialermüdung und muß gelegentlich ge⸗ nau auf ſeine Beſchaffenheit unterſucht wer⸗ den. Verantwortungsloſe Vernachläſſigung des eigenen Fahrzeuges iſt fahrläſſige Gefähr⸗ dung der eigenen und fremden Arbeitskraft und kann harte Polizeiſtrafen nach ſich ziehen. 8 Wie 155 Lelc am Ill 1 05 Ab. 07 wei el * Bekannimachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Montag und Donnertag 20— 21 Betr.: 10-Jahresfeier in Reiſen. Dieſe Feier iſt abgeſagt worden. Die Fahrt der Pol. Leiter lt. Bekanntgabe vom 6. ds. Mts. fällt aus. Die Pol. Zellenleiter wollen ſich Donners⸗ tag, 8. Oktober, abends halb 9 Uhr, in der Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Oktober 1936 Auſer Tagesſpruch Unſere Zeit erfordert Männer von entſchloſ⸗ ſener Härte und keine ſchwächlichen Spießer. Adolf Hitler. Gebanken zum erſten Eintopijonntlag Das größte ſozicle Hilfswerk der Welt⸗ geſchichte, das vierte im neuen Reich Adolf Hitlers, hat der Führer am Dienstag feier⸗ lich eröffnet. Das Winterhilfswerk des deut⸗ ſchen Volkes 1936/37 hat begonnen! Ein in der Not geeintes Volk, das viel Leid und Prü⸗ fungen in dem unheilvollen Jahrzehnt nach der Verſklavung durch Verſailles erfahren, ſchickt ſich an, in einmütiger Geſchloſſenheit, Bruder für Bruder, Schweſter für Schweſter, den Kgampf gegen Hunger und Kälte aufzunehmen. Ein heldenhafter Abſchnitt im Daſeins⸗ kampf des deutſchen Volkes, eine Symphonie beiſpielloſer Bruderliebe und Vollkestreue ſetzt ein. Die Blicke der ganzen Welt ſind wieder auf jenes Deutſchland gerichtet, das ein ganz anderes geworden iſt. Völker hor⸗ chen auf, vor deren Augen die Preſſe die ge⸗ waltigen Leiſtungszahlen des letzten Winter⸗ hilfswerkes vorführt: Die Ouvertüre des großen ſozialen Hilfswerkes klingt auf am 11. Oktober 1936, dem erſten Eintopfſonntag des WH W. 1936/71 Jas Rampfzeichen gegen die Wintersnot 5. monat oktober 57 Jede deuiſche Wohnungstür teũgl dieſes Zeichen der bpferbereilſchaft Das im Nationalſozialismus geeinte und wiedererſtandene deutſche Volk, es ißt ohne Unterſchied des Standes, gleich, ob arm oder reich, ſein Eintopfgericht. Was er ſich am Mund erſpart, ſpendet es dem Winter⸗ hilfswerk ſeines Volkes, damit ſein ärmerer Bruder nicht notleiden ſoll. Die Sorgen einzelner zur Ueberwindung der Not des Winters ſind zur Sorge von rund 67 Millionen deutſcher Menſchen geworden! f Eintopfſonntag! Ein Volk hat ſich zurückgefunden. Es i am Tage des 11. Oktober ſein einfaches Ein⸗ topfgericht und gedenkt ſeiner noch notleidenden Volksgenoſſen. Und wieder wird die Welt aufhorchen. Deutſchland marſchiert in einmütiger Ge⸗ ſchloſſenheit! Das Los der Armen teilt es mit ſich. Und die Welt weiß es: Die Parole„Niemand ſoll hungern und frieren!“ wird das deutſche Voll in dieſem Winter wieder wahr machen. Sie hat Hoch⸗ achtung vor der ringenden deutſchen Nation, die mit ihrem Schickſal fertig werden, es be⸗ zwingen will. Und das deutſche Volk be⸗ weiſt der Welt, daß es den Willen zum widerhandelnde zur Anzeige bringen. * Leben hat, daß es die Not bezwingen wird! der A. S. H. A. P. Viernheim Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Parteidienſtſtelle zur Entgegennahme der Mar⸗ ken uſw., für ihre Blockleiter einfinden. Franzk 4 Ortsgruppenleiter. NS. Frauenſchaft Der heutige Heimabend fällt aus. Die Leiterin. Die Eintopfſpende am 11. Oktober wird der verheißungsvolle Anfang eines zuverſicht⸗ lichen Ringens gegen die Not dieſes Winters. Das WH W., das jeder notleidenden Familie, jedem notleidenden Volksgenoſſen Hilfe bringt, wird den deutſchen Sozialismus wieder zur lebendigen Tat werden laſſen! * Rückſtänvige Beiträge zum Reichs⸗ nährſtand. Ein Teil der beitragspflichtigen Bauern und Landwirte ſind mit ihren am 15. September 1936 fällig geweſenen Beiträgen zum Reichsnährſtand noch im Verzuge. Die Finanzämter beginnen mit der koſtenpflichtigen Einziehung der rückſtändigen Beiträge. Um die damit verbundenen beſonderen Unkoſten zu vermeiden, wird den ſäumigen Beitrags⸗ pflichtigen im eigenen Intereſſe angeraten, die rückſtändigen Beiträge unverzüglich an die zuſtändige Finanzkaſſe einzuzahlen. Polizeibericht. Es kamen zur Anzeige: Wegen Bettelei 1 Perſon, wegen Ruheſtörung 5, wegen Verſtoß gegen die Straßenverkehrs- ordnung 2 Perſonen. Wegen Nichtreinigung der Ortsſtraßen wurde 1 Perſon veranzeigt. Warnung vor dem Mißbrauch von Bier⸗, Limonade⸗ und Waſſer⸗ flaſchen. Dem Mißbrauch von Bierfla⸗ ſchen, Waſſer⸗- und Limonadeflaſchen ſoll ſei⸗ tens der Polizeiorgane ſchärfſtens entgegen⸗ getreten werden. Wir weiſen insbeſondere Kolonialwarenhändler und Gaſtwirte darauf hin, in Flaſchen, die als Bier⸗, Limonade⸗ oder Waſſerflaſchen kenntlich ſind, keine an⸗ deren Getränke, oder ſogar Oele, Eſſig, Pe⸗ troleum u. a. zu verabfolgen. Die Polizei wird eine Kontrolle durchführen und Zu⸗ Dejjentliche Arbeiten Im Zuge des Arbeitsbeſchaffungs⸗ Programms iſt unſere Gemeindeverwal⸗ tung nicht müßig; immer wieder werden neue Arbeiten in Angriff genommen, um ſo einer⸗ ſeits allgemeinen Bedürfniſſen zu entſprechen und andererſeits ihren Teil zur Belebung der Wirtſchaft beizutragen. Nachdem nunmehr die ſchon längſt notwendig geweſene Dampfhei⸗ 332 ˙»aͤꝛu— Die Ausbiloͤung im Selbihjchutz it Pflicht! Der Luftſchutz im deutſchen Reich umfaßt nunmehr den militäriſchen und allgemeinen (zivilen) Luftſchutz. Träger der Ausbildung des Selbſtſchutzes bzw. der Selbſtſchutzkräfte iſt gemäß Verfügung des Reichsminiſters der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, und mach dem Luftſchutzgeſetz vom 26. Juni 1935 der Reichs luftſchutzbund. Dieſe Organi⸗ ſation iſt getragen von über zehn Millionen Mitgliedern und wird betreut durch tauſende ehrenamtliche Helfer(Amtsträger und Block⸗ wartel). Die Gemeindegruppe Viernheim wird nun⸗ mehr nach Beendigung der Erntearbeiten den Schulungsbetrieb in verſtärktem Umfange fort⸗ ſetzen. Dabei ſei offen erklärt, daß nicht ge⸗ ſchult wird, um Geld zu bekommen, ſondern die geſetzte Aufgabe Zug um Zug zu erfüllen. Die Führung jedes Luftſchutz⸗Ortes hat einſt⸗ mals zu verantworten, daß alle Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen, ohne Rückſicht auf Stand und Beruf, luftſchutztechniſch ge⸗ ſchult ſind, die richtigen Maßnahmen zu treffen. Bislang hat die Gemeindegruppenführung im allgemeinen davon abgeſehen, polizeiliche Maßnahmen auf Grund des Luftſchutzgeſetzes zu erwirken. Volksgenoſſen, die jedoch durch ihre Haltung den Beweis der Pflichtverlet⸗ zung liefern, müſſen jetzt hinnehmen, wegen Sabotage des großen Luftſchutzwerkes gemel⸗ det zu werden. Unſere Blockwalter werden in dieſen Wo⸗ chen in jedem Hauſe Feſtſtellungen treffen, wer noch nicht geſchult iſt. Außerdem iſt die Feſtſtellung von weibl. Hauswarten und Stell⸗ veriretern endgültig durchzuführen. Die Be⸗ wohner, insbeſondere die Hauseigentümer, ſind gebeten, die Arbeit der Blockwarte zu un⸗ terſtützen. Nur wer einen ordnungsgemäßen Ausweis der Gemeindegruppenführung be⸗ ſitzt und als Hauswart, Laienhelfer, Haus⸗ feuerwehr betätigt iſt, gilt nach den geſetz⸗ lichen Richtlinien als geſchult. Im übrigen iſt es vorbehalten, die Ge⸗ ſchulten zu Ernſtfall-Uebungen heranzuziehen und immer wieder auf die Beherrſchung der Luftſchutz⸗Praxis zu prüfen. a Die in einigen Wochen in Viernheim durch⸗ zuführende Verdunkelungsübung wird nach jeder Richtung einen Gradmeſſer der gelei⸗ ſteten Arbeit und noch zu bewältigenden Schu⸗ lung geben. Mit den Mätzchen ſogenannter Beſſerwiſſer wollen wir uns nicht beſchäftigen. Ein Abend mit Ernſt und Ueberlegung bei den Luft⸗ ſchutzſchulen, gleich welchen Ortes, wird auch dem ſogenannten„Mann mit der Fronterfah⸗ rung“ wie dem„Haſtigen“ belehren und be⸗ eindrucken, daß die Ausbildung im Selbſt⸗ ſchutz nicht nur nationale Pflicht iſt, ſondern auch im perſönlichen Intereſſe liegt. Jederzeit ſind Kräfte zur tieferen Schulung und Helfer im Luftſchutz notwendig. LR. te eee eee zung im Rathaus eingebaut wurde und be⸗ reits geſtern in Betrieb geſetzt werden konnte, kommt jetzt eine noch größere und ebenſo not⸗ wendige Arbeit zur Ausführung. Unſere Goetheſchule, deren Aeußeres gewiß ſchon vor Jahren vernachläſſigt war, indem durch ſchad⸗ hafte Dachrinnen und Abflußrohre größere Schäden entſtanden waren, wird nunmehr in⸗ ſtand geſetzt. Gegenwärtig arbeiten Dachdecker und Inſtallateure an der Ausbeſſerung der Dächer unſerer Goetheſchule. Das Gebäude iſt eingerüſtet, alle Schäden werden ausgebeſ⸗ ſert und in wenigen Wochen wird ſie in neuem Antlitz daſtehen. Einen weiteren Beitrag zur Arbeitsbeſchaffung bildet die zur Zeit zur Durchführung gelangende Erneuerung bzw. Ausbeſſerung der Umzäunung unſerer Schil⸗ lerſchule. Die Ausführung dieſer Arbeit war ebenfalls erforderlich und wird ſich die Umzäunung nach ihrer Fertigſtellung wieder unſerem ſtolzen Schulhaus würdig erweiſen. Unſere Bauarbeiter ſind alſo gegenwärtig ſtark beſchäftigt. Danken wir unſerer Ge⸗ meindeverwaltung, daß ſie es möglich machen konnte, die Arbeiten in Angriff zu nehmen. Man half der Regierung bei der Erfüllung der größten Aufgabe, die ihr geſtellt iſt, bei der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit. Man gab dem Handwerk Aufträge und half dadurch mit, daß bei dem Handwerk wieder Volks⸗ genoſſen in Arbeit kommen. Verſtänönis tut not! In der letzten Zeit konnte man häufig be⸗ obachten, daß manche Volksgenoſſen unſerem gegenwärtigen Kampf um die Sicherung un⸗ ſerer Ernährungslage völlig verſtändnislos ge⸗ genüberſtehen. Sobald einmal die Eier knapp werden, die Butterverſorgung nachläßt oder gar die Schweinezufuhr geringer wird, fangen ſie an zu jammern und glauben bereits, den Zuſammenbruch der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik feſtſtellen zu können, ja ſie ſehen ſich im Geiſte bereits verhungert. Wenn ſie wenigſtens ihre Befürchtungen für ſich be⸗ hielten! Aber da kann man nicht ſchnell und heimlich genug den Nachbarn ins Ohr raunen, wie ſchlecht es doch mit der Nahrungsmittel⸗ verſorgung ſtehe und wie ſchwer der Winter werde, der vor der Tür ſteht. Dieſe Verſtändnisloſigkeit politiſch unrei⸗ fer Menſchen und der böſe Wille mancher ehe⸗ maliger offener und heute heimlicher Gegner ſind erſtaunlich. Sie werden jedoch den Sie⸗ geswillen des deutſchen Volkes nicht zum erlahmen bringen. Zwar haben wir im letzten Winter und in dieſem Sommer vorübergehend eine Knappheit an Butter und Eiern erlebt. Beide Stadien wurden aber überwunden, und heute ſtehen dieſe Nahrungsmittel dem Markte wieder in genügender Menge zur Verfügung. So wird es ſicher auch mit der augenblick⸗ lichen Verknappung einiger Fleiſchſorten wer⸗ den, denn die Fleiſchverſorgung hat ſich in den letzten Tagen ſchon wieder erheblich gebeſ⸗ ſert. Viele Menſchen ſind es noch aus früherer Zeit gewohnt, daß alles, was wir zu brau⸗ chen glaubten und was wir in Deutſchland nicht hatten— oft ſogar darüber hinaus— im Ausland kauften, um es nur teilweiſe zu bezahlen, teilweiſe aber ſchuldig zu bleiben. Eine ſolche Wirtſchaftspolitik war mit ſchuld daran, daß am Ende des Syſtemreiches eine Rieſenlaſt von Schulden auf den Gemeinden, dem Staate und jedem einzelnen Steuerzahler lag. Alle möglichen Dinge waren nach Deutſchland eingeführt worden, ohne daß man ſich um deren Bezahlung Sorge gemacht hatte. Dieſer falſchen Wirtſchaftspolitik wurde glücklicherweiſe durch die nationalſozialiſtiſche Regierung ein Ende bereitet. Heute gilt der Grundſatz: Wer uns liefern will, muß uns auch dementſprechend abnehmen! Denn wie ſollten wir die Sünden des alten Syſtems und deren ſchädliche Folgen ohne ein Schaffen von neuen Vermögenswerten überwinden? Früher waren wir ein reicheres Land und konnten daher den Fehlbedarf, der ſich aus ſchlechten Ernten ergab, durch die Einfuhr wieder aus⸗ gleichen. Heute, da es noch gilt, große Aus⸗ landsſchulden abzuzahlen und wir keine Ko⸗ lonien mehr haben, die unſeren Rohſtoffbedarf wenigſtens zum großen Teil decken könnten, ſind wir gezwungen, jede Mark einzuſparen. Wir können nicht unſer bares Geld in aus⸗ ländiſche Zahlungsmittel e und da⸗ für Nahrungs- und Genußmittel kaufen. Son⸗ dern das, was wir an Deviſen haben, findet wichtigere Verwendung darin, unſer Heer ſo ſtark zu machen, daß es imſtande iſt, die fried⸗ liche Arbeit der Deutſchen gegen jeden An⸗ greifer zu verteidigen. Denn das deutſche Volk will und braucht den Frieden zu feiner Auf⸗ bauarbeit. Der ſichere Garant für die Er⸗ haltung dieſes Friedens kann aber nur eine vollkommene Wehrfreiheit ſein. Aus dieſem Grunde iſt es bisweilen erforderlich, daß wir alle, die wir am Wiederaufbau unſeres Vol⸗ kes teilnehmen, vorübergehend einmal ein kleines Opfer am eigenen Leibe tragen, ohne zu jammern und zu ſtöhnen im Intereſſe der Erhaltung unſerer Nation. Prüfen Sie alle Zutaten auf einwandfreie Be⸗ ſchaffenheit, meſſen oder wiegen Sie dle vorgeſchrie⸗ benen Mengen genau ab und ſtellen Sie alles der Reihenfolge nach hin. Be⸗ reiten Sie den Teig ge⸗ nau nach dem Rezept und backen Sie mit er„Backin— dann wird das Gebäck tadellos gelingen. Vom Wetter. Gegenwärtig werden in unſerer Gegend bereits Temperaturen erreicht, die normaler Weiſe erſt in der zweiten dale des November aufzutreten pflegen. Auch kam es in den Bergen bis in die Niederungen her⸗ unter zu vereinzelten Schneeſchauern. Ueber Südoſteuropa ſtößt jetzt feuchtwarme Mittel⸗ meerluft nach Deutſchland vor, die auf dem Balkan zu Regenfällen Anlaß gegeben hat und ſich auch bis zu uns hin auswirken wird. Der Witterungscharakter wird damit wieder unbeſtändiger, aber auch milder.— Donners⸗ tag: Vielfach dunſtig und zunehmend unbe⸗ ſtändig mit Regenfällen; langſam abſteigende Milderung, meiſt öſtliche Winde.— Freitag: Vorausſichtlich unbeſtändiges und mildes Wetter. 1 0 19 72 111%% Wie fffü 0 N I Es ging auch alles verquer mit Haſes Feinkoſthandlung! Der Reinfall mit dem Fabrikanten Mehlhoſe lag ihm noch wie ein Sttin im Magen, da bemerkte er durch die Schaufenſter⸗ ſcheibe einen Poliziſten, der die Auslage ſorgfältig muſterte. Haſe ahnte nichts Gutes, und richtig! Der Mann trat näher:„Warum haben Sie keine Preis⸗ ſchilder?“ wollte er wiſſen.„Es war doch mehrfach veröffentlicht, welche Waren auszuzeichnen ſind!“ Wer bat natürlich keinen blaſſen Schimmer? Haſe! Er weiß von nichts. Doch Unkenntnis ſchützt nicht vor Strafe, uod bores Geld zu blechen iſt kein Pappenſtiel Tia— hätte er Zeitung geleſen! Die ſchützt vor Schaden und Verdruß, weshalb ſie jeder haben muß! r — e ö 1 — 9 1 4 1 f 1 0 1 Aus Stadt und Land Mannheim.(Er hatte es auf Fahrrad⸗ pumpen abgeſehen). Am Dienstagnachmittag wurde in der Oſtſtadt ein junger Mann dabei angetroffen, als er ſich an einem ihm nicht gehörenden Fahrrad zu ſchaffen machte, wo⸗ rauf er die Flucht ergriff. Nach längerer Verfolgung durch eine Zivilperſon und die inzwiſchen verſtändigte Polizei, konnte der Flüchtende eingeholt werden. Die Feſtſtel⸗ lungen ergaben, daß es der Langfinger ins⸗ beſondere auf Fahrradpumpen abgeſehen und in den letzten Tagen mehrere ſolche geſtohlen hatte, weshalb ſeine Einlieferung in das Be⸗ zirksgefängnis erfolgte.—(Fünf Perſonen ging dem Jungen über die Beine, ſodaß er mit ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Geſtern iſt der Be⸗ dauernswerte infolge zu großen Blutverluſtes geſtorben. Wimpfen.(Alte ſchöne Fachwerkhäuser werden wieder ſichtbar). In der Hauptſtraße wird ununterbrochen gearbeitet. Ein Haus nach dem anderen zieht ſein urſprüngliches Kleid wieder an. So ſteht dem Adlerbrunnen gegenüber das Haus des weitbekannten Reichs⸗ philipps im Schmuck der alten Fachwerkbalken, und ſein vorſpringender Erker, der über⸗ tüncht war, ſchaut in neuer Pracht in die Lager der Maſchine habe ſich heiß gelaufen und fo den Brand ausgelöſt.— Wohnhaus und Mühlenbau ſind vollſtändig zerſtört. Neuer Schneefall auf dem Schwarzwald Neuſtadt i. Schw. Am Dienstagabend ſchneite es erneut im ganzen Hochſchwarzwald bis auf 800 Meter herab. Wald und Flur tragen bereits wieder ein weißes Gewand. Vom Feldberg werden drei Zentimeter Neu⸗ ſchnee und 8 Grad unter Null gemeldet. Der leichte Schneefall hielt heute Morgen noch an. Kinder gehören nicht auf Ver— kehrsſtraßen Hanau. Das achtjährige Mädchen Lina Hirt in Hanau wurde am Sonntagnachmittag — * Lale 22 2 b 9 g beim Ueberſchreiten der Lamboyſtraße von ei⸗ Dei Nrn.. 5 2 0 ·˖ Nees. een, 5 3 Straße. nem von auswärts kommenden ſich in ſehr 4 orrad, ein Straßenbahnwagen, zwei Fahr⸗ Pf 9 F 3„ 14. 5 f.. d ungſtadt. Bis auf das ſteinerne Ge⸗ ſchneller Fahrt befindlichen Per onenauto er⸗ 10 räder und eine Straßenlaterne beſchädigt.) Pfungf 3 J Vas N gen Perf d Durch Nichtbeachten des Vorfahrtsrechtes und falſches Ueberholen ereigneten ſich am Diens⸗ tag hier fünf Verkehrsunfälle, wobei der oben angeführte Perſonen⸗ und Sachſchaden ent⸗ ſtand. Zwei der Verletzten mußten nach dem Städt. Krankenhaus gebracht werden. Heppenheim. Pfarrer i. R. Peter Ambos, zuletzt Hausgeiſtlicher im hieſigen Mutterhaus der Vinzenzſchweſtern, iſt im Alter von 73 Jahren geſtorben. Pfarrer Am⸗ bos war lange Jahre Anſtaltsgeiſtlicher in Butzbach. Er war ein geborener Heppenheimer. Vom Fuhrwerk ſtotgefahren Lampertheim. Nachdem ein Knecht ſeinen Wagen auf dem Felde mit gefüllten Kartoffelſäcken vollgeladen hatte, nahm er noch einige Kinder auf das Fuhrwerk. Als man rippe niedergebrannt iſt dieſer Tage die Neumühle in Pfungſtadt. Weithin erleuch⸗ teten die von den reichlichen Mehlvorräten ge⸗ ſpeiſten Flammen die dunkle Nacht. Ein in der Mühle wohnender Knecht konnte nur durch einen Sprung in die Modau ſein Leben retten. Er war es, der den Brand zuerſt bemerkte und meldete.— Seit über 200 Jahren iſt die Neumühle in ausſchließlichem Beſitz der Fa⸗ milie Zeh. Vor etwa 2 Jahren übernahm ſie Friedrich Zeh von ſeinem Vater Phil. Zeh 3. Ueber 40 Jahre hatte ſie Letzterer ſelbſt be⸗ wirtſchaftet. Philipp Zeh hat die Mühle dank ſeiner fortſchrittlichen Auffaſſung mit den mo⸗ dernſten Maſchinen ausgeſtattet. Neben Waſ⸗ ſerkraft ſtand auch ein neuer Dieſelmotor zum Antrieb zur Verfügung. So war dafür Sorge getragen, daß auch bei Waſſermangel die Rä⸗ faßt, gegen einen Randſtein geſchleudert und ſchwer verletzt. Der Zuſtand des Mädchens, das nach dem Krankenhaus gebracht wurde, iſt in hohem Grade beſorgniserregend. Tod in der Sandgrube Butzbach. Während der Fuhrmann Häu⸗ ſer aus Hauſen bei Butzbach dieſer Tage in der Sandgrube bei Griedel mit dem Aufladen von Sand beſchäftigt war, rutſchte plötzlich eine große Erdwand der Sandgrube zuſammen und begrub den Mann unter ſich. Erſt nach mehr als einſtündiger Rettungsarbeit gelang es, den Verunglückten zu bergen, jedoch war der Tod durch Erſticken mittlerweile bereits eingetreten. Weinheimer Obſtgroßmart: Pfirſiche 23—36; Aepfel 18—25; Birnen Z. 4 Herde ſſiſglicu der i, Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peter 8, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ 20, 24, 28 u. 32 wichtige Turnſtunde für Turnerinnen, morgen 50 Speiſe- Haferflocken offen Freitag abend 8 Uhr für Turner. In Anbetracht Dewugt f 1½ kg. 24 der Mitwirkung beim Rekruten⸗Abſchiedsball am. ö 3 nächſten Sonntag, iſt das Erſcheinen Aller dringend! Ja, das iſt er 8 5 3 notwendig. eben, Meiers 50. hat auch einmal bessere Tage gesehen, aber al: Abtlg. Handball: Morgen Freitag abend 8 Uhr Spielerverſammlung in der Sporthalle. Sonntag 4 Uhr Pflichtſpiel in St. Leon. Die Leitung. Radfahrerverein„Vorwärts“ Am Sonntag, den 18. Oktober findet ein Familien⸗ ausflug in die Pfalz per Omnibus ſtatt. Der Preis beträgt pro Perſon 2.50 RM. Anmeldungen nimmt Peter Klemm, Ernſt Ludwigſtraße und Ph. Friedel, Eulerſtraße entgegen. Der Vorſtand. Die 3 05 1 heir N Anzeige in die Für den Kaufmann heißt es die Augen auf⸗ ie halten und den Umſatz⸗Rückgang entgegen 0 eme llen Machtmitteln der Konkurrenz verhüten. Volkszeitung, Im den Umſatz zu ſteigern, gibt es ein wirk⸗ damit es alle ames Mittel und das iſt: N Freunde u. Be⸗ ie Qualität der Waren in Verbindung] kannte erfahren FF nit ſtetiger Inſertion in der Wedel alls leder 9— ihre Mutter im Jahre 1922 plötrlich starb, muſite sie ihr letrtes Sparguthaben in Höhe von 2000 Mark abheben. Eine Mark verblieb noch im Buch. Dann kamen schlechte Jahre. Im Herbst 1934 war es besonders schlimm. Da las Frau- lein Hinz eines Tages in ihrer Zeitung, dal whrend der Inflation abgehobene Sparguthaben noch nachtruglich aufgewertet werden können wenn sich der Antragsteller in finanzieller Not- lage befindet. Sie stellte den Antrag und im Denember bekam gie 75 Mark ausgezahlt.„E. waren seit Jahren die ersten schõnen Weihnachten sagt Fräulein Hinz, wenn sie davon spricht,„un die verdanke ich nur meinem aufmerkes Zeitungslesen“ ben mit der fal ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine 5 Neues Sauerkraut 12 a ½ kg.. Deutſcher Weißwein 8 ne offen Liter 60 De er Notwein ehe offen Liter(55 3% Nabatt bereits in den Ortsſtraßen war, rutſchte ein] der nicht ſtill zu ſtehen brauchten. Nun aber 820; Quitten 21—22; Nüſſe 25—36; einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m b. H., Worms. a Kartoffelſack vom Wagen und zog einen 12] hat des Feuers Macht mit einem Schlage[Brombeeren 34; Tomaten 8—12. Anfuhr: an e r 17 Ws jährigen Jungen mit herunter, ſodaß er unter] alles vernichtet, was Menſchenhand im Lauf 250 Zentner. Nachfrage gut. Nächſte Ver⸗ Worm. Di. 1 1038 uber 1700 8. Gi en 3 das Fuhrwerk zu liegen kam. Der Wagen] der Jahrhunderte errichtete. Man ſagt, ein ſteigerung: heute 14 Uhr. preisliſte r 60 gültig 9 n Office 2 0 5 1 Guterhaltenen 5 ung i Freiw. Feuerwehr V heim anger⸗— n Richte Danksagung Sonntag, den 11. Oktober 1936 Wagen ul. 10 5 1 8 billig zu verkaufen. a Für die überaus liebreiche, tröstende und wohtuende g 8 ſen wi Teilnahme während der Krankheit und beim Heimgange. Uebung Luiſenſtr. 33 a MAGGI WO RRZE mb meines lieben, unvergeßlichen Gatten, unseres guten der Freiwilligen Wehr und der 1 Vaters, Schwiegervaters, Großvaters, Schwagers und Pflichtmannſchaft. Antreten 10 Uhr Füller-. 1 Onkels, Herrn auf dem Sportplatz am Lorſcher Weg.“ Rartoffeln 1 5* Va enti n enn f n 9 3 Muſik und Spielleute haben anzutreten. Signal] jedes Quantum, 8 2 „ 4 7 1. n 10.„ f Pl 1711... ˙ u 8 sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumenspenden»leiben wird beſtraft. Das Kommando. Von wem ſagt die don 8 Johrrohnten hat Macele Würze sich des Vert f 9 5 tiefgefühlt Daa G Geſchäftsſt. ds. Bl. as Vertrauen von Au sprechen wir unseren tie getu en an Aus. Anz be- Mnhonen Housfrauen erworben. sonderen Dank der 1 5 für den trost- 4 bon morben ah 5 nan ichen Beistand, d b. Schwestern für die auf- 8 25 a—— f en Pllege, Vr al ee 4 0 37 3 f N 22242 Ji id g⸗MHꝛ sss ea 0 55 leiteten, insbesondere der Kriegerkameradschaft 1875 für pen N fi 11 See che J 8 5„ 1 die 2* en Ein herzliches Vorgelt's Gott Hrobieren Sie ihm.. und 5 bleiben dabei! d Turnverein von 1893 E. V. Viernheim J. den Stiftern von hl. Seelenmessen. r 8 gehme Kabliau und Filet J Viernheim, den 8. Oktober 1936. 0 Kempf, 8 nachsten 3 3 8 Unr. 8 wahr ügel 5 1 niſche m Die trauernden Hinterbliebenen. 92—5. 8* 8 nen .. Empfehle meine J J 17 88 1 1 8„ friſchen Qualitäts⸗ N. J dub 1————— waren, wie d 8 mmer J deſtens Welfen Hase 8 verbunden mit J re 5 Für das CCC die bekannt gute J 0 Ei 1 N*. 2 Oderne in großer Auswahl N. 5 5 1 Fun topfgeri 0 1 dhe Steen Die Kapelle Schwarz-Weiß spielt zum Tanz auf 8 u en Würfel 10 Familien- eee e, alle Mitglieder und Ehrenmitglieder, ganz N 2 i Maggis Eintopfgericht 1 Ihren Be arf J besonders aber sämtliche Viernheimer Re- J Siellung 1 2* J kruten, sowie sonstige Freunde und Gönner J ourdentlic Würfel 15 DD K. Adler, i** l. J Erbſen geſchälte PpUuOC EI EI Molkerei 5 J sind mit ihren Angehörigen zu dieser Feier J hegen d a 10 g. 26 U. 32 8 2 5 8 recht herzlich eingeladen. 8 was 8... ö J Der Vereinsführer. 5 Weiße Bohnen ½ 20 155 1 J N der Nit . Wachtelbohnen 21g.— 24 eee ee 1775 ole tott- vornehme und prak- 3 TTT 2 8 1 Visitenkarten tische Bleyle-Kleidung für die———— ͤ — Todesanzeigen Kleinsten ist zugleich die Bas Sat f. 5— 85 Trauerkarten geshen e Saft, oſe ne 5 1 bild ch 5 halt 850 gr. Doſe 1³⁰ 1 1 5 7 b St t Manufaktur u. Modewaren nahen Eier Schnĩttnudeln 8 ober eler Wäsche und Aussteuer. 6 ½ kg. ab. 44 f Weinheimerſtraße 62 ir E liefert Grünkern ganz 0 ½ kg. 36 u. 40 die Druckerel der 30 gar- Grünkern gemahlen at ss u. 4 UlernRelmerbolkszellung Weizengrieß ½ kg. 24 Turnverein von 1893 icht Speiſereis ½ kg.. 16,— Heute Donnerstag abend 8 Uhr in der Sporthalle CFF das iſt leicit eee, e gba iernheimer Volkszeitung Voranzelge! Ales rüstet Zum groben Onober-RHummei im Deulschen Ralser am Samstag und sonntag!