2 . 2 Er cheinungswe ie Bezugspreis Nummer 236 Die Bedrohung Europas durch Jowjektuß Amtsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. 5. Ins Haus gebracht monatlich 160 RM. einſchließlich Botenlol durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. 1 . ⁵¹ w Freitag den 9. Oklober 1936 Verkündigungsblatt der NS D A. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Im Höhe und 22 mm Breite 3 Npfg., im Tertteil für 1 mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Ge ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101 12. Jahrgang and Durchſichliger ſowjetruſſiſcher Proleſtſchrilt— Drohung mit Vaffenhilfe für Madrid Verwirrung in Madrid Moskau, der Unruheſtifler In der Maske des„Wäch lers der Nichleinmiſchung“ London, 8. Okt. Ein Vertreter der So w⸗ jetbotſchaft in London hat— wie hier beſtätigt wind— am Mittwoch im Foreign⸗ Office eine Entſchließung ſeiner Regie⸗ rung überreicht, daß die Sowjetregierung ſich von ihren Verpflichtungen aus dem ſpaniſchen Nichteinmiſchungspakt entbunden fühle, wenn nicht augenblicklich Maßnahmen ergrif⸗ fen würden, um die Verletzung des Abkom⸗ mens zu verhindern. Dieſe Sowjetentſchließung war an den Vorſitzenden des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth, gerichtet. Der Ausſchuß wird ſie auf der nächſten Sitzung am kommenden Freitag be⸗ handeln. Aus Genf meldet Reuter, daß man die Drohung Moskaus, ſich nicht länger an Neutralitätsab⸗ kommen gebunden zu fühlen, als nußerordentlichernſt betrachte. Man nehme an, daß die Sowjets ihre Drohungen wahrmachen könnten, ohne Verzug die ſpa⸗ niſche marxiſtiſche Regierung offen zu unter⸗ ſtützen. Litwinow ſei ſchon ſchwer davon ab⸗ zubringen geweſen, dieſe Frage in Genf auf⸗ zuwer fen; da aber der Völkerbund noch min⸗ deſtens drei Tage zuſammenbleibe, könne er vielleicht jetzt das Problem des ſpaniſchen Bürgerkrieges zur Sprache bringen. Die Folgen der Einmiſchung in Spanien durch eine Macht ſeien unüberſehbar. In jedem Falle geſtalte die Drohung Moskaus die Stellung Blums in Frankreich außer⸗ ordentlich ſchwierig, denn Blums beſte Waffe gegen den linken Flügel ſei immer der Hin⸗ weis auf das Beiſpiel Moskaus in der Frage der Nichteinmiſchung geweſen. Seine Stellung Die Aufnahme der London, 8. Okt. Die Androhung einer ſowjetruſſiſchen Einmiſchung in den ſpaniſchen Bürgerkrieg war am Donnerstag das Tages⸗ geſpräch in den politiſchen Kreiſen Londons. uch in der Preſſe wird in großer Auf⸗ machung über die„Drohung Moskaus“ und ihre Rückwirkung auf Europa berichtet. Be⸗ ſondere Beachtung finden die deutſchen Kommentare, in denen der ſowietruſſi⸗ ſche Schritt als eine„lächerliche Komö⸗ die“ gekennzeichnet wird. Die Blätter ſtim⸗ men darin überein, daß das Vorgehen Mos⸗ kaus Spannung und Beſorgnis in Europa hervorgerufen habe Angeſichts der ſowjetruſſiſchen Behauptun⸗ gen ſieht man der Sitzung des Internationa⸗ len Nichteinmiſchungsausſchuſſes am Freitag mit Spannung entgegen. Die Schrift⸗ ſtücke, die ſich auf angebliche Verletzungen des Nichteinmiſchungsausſchuſſes beziehen. ſind in der Whitehall geprüft worden. In unter- richteten Kreiſen hält man es für wahrſchein⸗ lich, daß dieſe Erklärungen durch unabhängige Nachprüfungen der britiſchen Behörden er⸗ gänzt werden. Wie Außenminiſter Even be⸗ reits betont hat, wird die Frage des Zeit punkts bei der Unterſuchung der verſchiede- nen Beſchuldigungen eine ſehr wichtige Rolle ſpielen. Von amtlicher engliſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß von irgendeiner Ver⸗ letzung des Nichteinmiſchungsabkommens kei⸗ ne Rede ſein könnte, falls ſich die er⸗ wähnten Beſchuldigungen auf einen Zeitpunkt beziehen, zu dem die betreffenden Regierun⸗ gen dem Abkommen noch nicht beigetreten waren. Nach einer Reutermeldung glaubt man in Genf, daß Stalin ſeine Drohung ohne Zögern in die Tat umſetzen wer⸗ de, indem er die rote Regierung in Spanien unterſtützen werde. In dieſem Fall, ſo meldet der diplomatiſche Reuterkorreſpondent, würde könne aber unhaltbar werden, wenn Moskau nun offen Partei für die marxiſtiſche Regie⸗ rung in Spanien ergreife. Der Inhalt der ruſſiſchen Nole 8 17 1 zugunſten der ſpaniſchen Marxiſten. In der Erklärung des Sowfjetvertreters wird dann darauf hingewieſen, daß der Au⸗ ßenminiſter der Madrider Regierung in ſeiner in der Plenarſitzung des Völkerbundes gehal⸗ tenen Rede an alle dem Völkerbund angehö— renden Staaten die gleiche Frage gerichtet habe. Eine„Aufzählung der Tatſachen“, die eine Verletzung des Nichteinmiſchungsabkom⸗ mens darſtellten und die ſich auf die aller⸗ letzte Zeit bezögen, ſei von der Madrider Re⸗ gierung ſowohl in dem vor ihr herausgegebe- nen Weißbuch als auch in einer ergänzenden Materialſammlung am 3. Oktober in Genf veröffentlicht worden. Es folgt dann eine Aufzählung von angeblichen Verſtößen. gegen das Nichteinmiſchungsabkommen durch die Liefe⸗ rung von Kriegsmaterial, worauf die Erklä⸗ rung Kagans zu folgendem Schluß kommt: „Die Sowjetregierung befürchtet, daß die Lage, die durch die wiederholten Verletzungen des Abkommens geſchaffen wurde, das Nicht⸗ einmiſchungsabkommen tatſächlich zu einem nichtexiſtierenden macht. Die Sowjet⸗ regierung kann ſich keinesfalls damit einver⸗ ſtanden erklären, daß das Abkommen über die Nichteinmiſchung in einen Schutz verwandelt wird, der die militäriſche Unterſtützung der Meuterer ſeitens einiger Teilnehmer an die⸗ ſem Abkommen gegen die rechtmäßige ſpani⸗ ſche Regierung tarnt. Die Sowietregierung ſieht ſich daher genötigt, zu erklären, daß ſie ſich, wenn die Verletzungen des Nichteinmiſch⸗ ungsabkommens nicht unverzüglich aufhören, frei von den Verpflichtungen erachten werde, die ſich aus dem Abkommen ergeben.“ Moskauer Drohung ſich in den ſpaniſchen Gewäſſern eine ernſte Lage entwickeln. Wenn Mos⸗ kau von dem Pakt zurücktrete, dann würden ſich wahrſcheinlich ſowjetruſſiſche Schiffe nach Barcelona, Valencia und Alicante begeben, um den Marxiſten Kriegsmaterial zu liefern oder Anhänger der Madrider Regierung an Bord zu nehmen. In dieſem Fall würden die in oſtſpaniſchen Gewäſſern befindlichen natio⸗ naliſtiſchen Kriegsſchiffe ſicherlich verſuchen, die ſowietruſſiſchen Schiffe an ihrem Vorhaben zu hindern, und dies könnte zu Gefechten führen. Varnungen franzöſiſcher Blälter Paris, 8. Okt. Die Pariſer Abendpreſſe übt ſcharfe Kritik an dem Moskauer Ma⸗ növer beim Nichteinmiſchungsausſchuß. „Temps“ ſtellt in ſeinem Leitartikel den Vormarſch der nationalen Streitkräfte auf Madrid und ihren Glauben an einen Sieg in Rechnung und bemerkt zu den von Sowjetrußland herangezogenen Beweisgrün⸗ den: Zunächſt müſſe man erſt einmal wiſſen, ob die behaupteten Verfehlungen gegen die Nichteinmiſchung wirklich den Tatſachen ent⸗ ſprechen. Dann müßte man Mittel ſuchen, um ihre Wiederholung zu verhindern. Dieſe heikle Angelegenheit ginge nur den Neu⸗ tralitätsausſchuß in London an. Eine Aenderung des Nichteinmiſchungabkommens komme gar nicht in Frage Es ſei möglich, daß die Sowjetregierung das Volksfront⸗Experiment in Spanien nicht in Gefahr kommen laſſen wolle, da ſie ſich von ihm große Wirkungen für die ſoziale Revolu⸗ tion in Europa verſpreche. Aber die anderen Regierungen ſeien ſicher nicht geneigt, zuzulaſ⸗ ſen, daß die ſpaniſche Kriſis in eine internatio- nale ausarte, was unvermeidlich wäre, wenn man von der Nichteinmiſchungspolitik abgehen würde. 4 Liſſabon, 8. Okt. Wie Radio Sevilla am Donnerstag vormittag mitteilt, ſoll das in Madrid erſcheinende marxiſtiſche Blatt„Mundo Obrero“ den Rücktritt der Regierung Caballero verlangt haben. Das Blatt habe weiter vorge⸗ ſchlagen, die für die Niederlage der Roten bei Toledo verantwortlichen militäriſchen Führer vor das Volksgericht zu ſtellen und zum Tode zu verurteilen. Der Sender von Sevilla berichtet ferner, daß Madrid am Mittwoch neuerlich von nationali⸗ ſtiſchen Flugzeugen mit Bomben belegt worden ſei. Das Bombardement habe großen Schaden und eine ſtarke Panik unter der Bevölkerung hervorgerufen. Die Roten hätten in aller Eile die Flugplätze und Flugzeughallen geräumt, um eine Zerſtörung der dort untergebrachten Flug- zeuge zu verhindern. Von der Avila⸗Front werden weitere Fort⸗ ſchritte der Nationaliſten gemeldet. Erfolgreiches Bombardement nationaler Flug⸗ zeuge auf Bilbao.— Madrid verſchanzt ſich. Nach ſoeben eingetroffenen Meldungen ſind bei einem zweieinhalbſtündigen Bombardement nationaler Truppen auf Bilbao 300 Milizſol⸗ daten getötet worden, die auf einem Kaſernen⸗ hof angetreten waren. Es heißt, daß in Madrid 500 Häuſer in den Außenbezirken zwangsweiſe geräumt worden ſeien, um Platz für Maſchinengewehrneſter und zur Verſchanzung zu ſchaffen. Zwei weitere Erfolge der Nationaliſten nördlich und nordweſtlich von Madrid. Burgos, 8. Okt. Der Vormarſch der Na⸗ tionaliſten auf Madrid geht gegenwärtig mit größtem Nachdruck vor ſich. Donnerstagabend traf in Burgos die Meldung ein, daß Si⸗ guenza, 110 km nördlich von Madrid, von den nationalen Truppen eingenommen wor⸗ den iſt. Auch weſtlich von Madrid ſetzten die nationalen Truppen ihr ſyſtematiſches Vor⸗ gehen fort. Sie nahmen die Ortſchaft San N de Valdeigleſias etwa 58 km vor Ma⸗ rid. Um Siguenza wurde ſchon ſeit Wochen ge⸗ kämpft. Der Ort iſt eine alte Biſchofs to Deulſchlands Abſchied von Miniſterpräſident Gömbös Die Ueberführung zum Hauptbahnhof in München Hinter dem Sarg, der auf einer Lafette ſteht, Frau Gömbös mit Tochter und ihren bei⸗ den Söhnen, die dem ungariſchen Heer angehören. Dahinter Reichsgußenminiſter v. Neu⸗ rath, der ungariſche Kultusminiſter v. Homan, Generaloberſt Göring und der italie⸗ niſche Botſchafter Attolico. Budapeſt, 8. Okt. Der Sonderzug mit der ſterblichen Hülle des Miniſterpräſidenten Göm⸗ bös traf am Donnerstag mittag in Budapeſt ein. Von der ungariſchen Grenze bis zur Hauptſtadt fanden in allen Städten, die der Zug paſſierte, eindrucksvolle Trauer⸗ feiern ſtatt. Auf dem Budapeſter Oſtbahnhof hatten ſich das geſamte Kabinett unter Führung des ſtell⸗ vertretenden Miniſterpräſidenten Daranyi, die Generalität, die Spitzen der Behörden, die hohe Geiſtlichkeit, der deutſche Geſandte von Mackenſen, der öſterreichiſche Geſandte, der ita⸗ lieniſche Geſandte, die Mitglieder des Ober⸗ hauſes und des Reichstages und die Beamten⸗ ſchaft eingefunden. Nach dem Einlaufen des Trauerzuges fand in der großen Halle des Oſtbahnhofes, die mit Blumen, Trauerfahnen und großen ſilbernen Leuchtern geſchmückt war, eine kurze ergreifende Trauer⸗ feier ſtatt Der evangeliſche Biſchof von Buda⸗ peſt, Raffay, hielt eine kurze Anſprache und ſegnete den Sarg ein. Unter den Klängen der Nationalhymne ſetzte ſich ſodann der Trauer⸗ zug langſam durch die Straßen der Hauptſtadt in Bewegung. In den Straßen hatten die Frontkämpfer⸗ verbände, die Pfadfinder und die Mitglieder des nationalen Studentenverbandes„Turul“ Aufſtellung genommen. Eine unüberſehbare Menge folgte dem Trauerzug. An dem großen Löwenportal des Reichstages erwarteten die beiden Quäſtoren des Oberhauſes und des Ab⸗ geordnetenhauſes den Trauerzug. Der Sarg des Miniſterpräſidenten wurde über die große, mit Blumen geſchmückte Freitreppe des Reichstages (Heinrich Hoffmann, K.) in den Kuppelſaal des Reichstages gebracht und dort aufgebahrt. Offiziere der Budapeſter Gar⸗ niſon halten die Ehrenwache. Von Donners⸗ tag an bis zur feierlichen Beerdigung am Samstag wird das ungariſche Volk ſeinem toten Miniſterpräſidenten die letzte Ehre er⸗ weiſen. a Der Führer auf dem Wege zur Trauerfeier in der Reſidenz. Zwei SS.⸗Leute tragen den Kranz, den Adolf Hitler dem Verſtorbenen widmete.(Preſſephoto, K.) 4 7 e 2 1 0 5 * 1 95 ö C Moskau droht Europa Aus London kommt die Nachricht, daß die ſowietruſſiſche Regierung im Lon⸗ doner auswärtigen Amt durch ihren Vertreter hat erklären laſſen, daß ſie ſich den Ver⸗ pflichtungen des Nichteinmiſch⸗ ungspaktes nicht mehr unterwor⸗ fen wiſſe,„wenn nicht augenblicklich Maß⸗ nahmen ergriffen würden, um die Verletzun⸗ gen des Abkommens zu verhindern.“ „In der europäiſchen Politik wird dieſer auf⸗ fallende Schritt als eine direkte Drohung Sowjetrußlands betrachtet, auch den Schein einer Nichteinmiſchung aufzugeben, um die ſpaniſche Linksregierung in Madrid in jeder Weiſe zu unterſtützen. Es iſt offenkundig, daß man in Moskau die Lage in Spanien 19 be⸗ trachtet, daß, wenn die Völker an der Nicht⸗ einmiſchung feſthalten, die Nationaliſten den Sieg erringen werden. Jahrelang hat der Bolſchewismus an der Eroberung Spaniens gearbeitet, und in den entſcheidenden Kämp⸗ fen dieſes Jahres hat er alles aufs Spiel ge⸗ ſetzt, um dieſes Ziel zu erreichen. Die Mos⸗ kauer Sendboten haben den ſpaniſchen Kom⸗ munismus zu größter Grauſamkeit aufgeſta⸗ chelt; den ruſſiſchen Arbeitern ſind dauernde Abzüge zur Unterſtützung der ſpaniſchen Linksregierung auferlegt worden, um ſich für den Sieg der moskowitiſchen Gedanken in Spanien einzuſetzen; die franzöſiſchen Kom⸗ muniſten haben ſich in dieſem Sinn nach Kräf⸗ ten betätigt. Aber auch tatſächlich hat Sowjet⸗ rußland mit großen Waffenlieferungen in den Bürgerkrieg eingegriffen, und ſeine Stra⸗ tegen entfalten in Spanien eine rege Tätig⸗ keit. Es hat zu keiner Stunde irgend ein Volt auf Erden geglaubt, daß Sowjetrußland ir⸗ gendwie die Abſicht gehabt habe, den Nicht⸗ einmiſchungspakt zu befolgen. Nun iſt trotz dieſer Unterſtützung der Anar⸗ chie in Spanien der Erfolg auf Seiten der Nationaliſten geweſen, und die Lage iſt ſo, daß mit einem Endſiege der Nationaliſten ſicher gerechnet werden kann, daß die Exobe⸗ rung von Madrid mit jedem Vorrücken der nationaliſtiſchen Truppen näherrückt. Und an⸗ geſichts dieſer Lage hält es der Bolſchewismus für erforderlich, das Aeußerſte zu tun, um ſeine Niederlage zu verhindern und Europa ſelber in ein Chaos zu ſtürzen, an dem ſich die chaotiſchen Elemente in den Ländern des We⸗ ſtens nähren können. I. Es iſt bemerkenswert, daß ſelbſt Genf dieſe Gefahr erkennt und die Lage als ernſt bezeich⸗ net. Obwohl Litwinow⸗Finkelſtein, das er⸗ lauchte Mitglied des Genfer Hohen Rats iſt, ſieht man aus ſeiner Tätigkeit die größten Ge⸗ fahren für Europg heraufkommen. Man be⸗ fürchtet in dieſen Kreiſen, daß die Stellung der Regierung Blum völlig unhalt⸗ bar werde, wenn unter der Führung Sow⸗ jetrußlands der offene Kampf für den Bol⸗ ſchewismus in Spanien verkündet wird. Man algubt, daß dadurch Spannungen in die weſt⸗ lichen Demokratien hineingetragen werden, die zu folgenſchweren Ereigniſſen führen kön⸗ nen. Diejenigen, die bisher die Wirkſamteit Litwinow⸗Finkelſteins zu beſchönlgen verſuch⸗ ten, zucken unter der Drohung der Moskauer Regierung zuſammen. Es ergreift ſie ein böſes Ahnen davon, was ein Sieg des Kom⸗ munismus in Spanien für Europa bedeuten würde. N Die letzten Genfer Zuſammenkünfte und Kuliſſengeſpräche ſtanden ſchon ſehr unter dem Druck dieſer Moskauer Vorſtöße. Es hat den höchſten Zorn Litwinow⸗Finkelſteins erregt, daß das kleine Portugal gerade im Zu⸗ ſammenſtoß der ſo heftig aufeinanderprallen⸗ den Gegenſätze im ſpaniſchen Bürgerkrieg eine auffallende Feſtigkeit bewies. Es zeigte ſich, daß die innerpolitiſche Sicherung Portugals gegen den Bolſchewismus dem Lande zu einer freien und ſelbſtbewußten Politik verholfen hat. Eine ſchöne und beiſpielgebende Lehre für ſehr viele andere Spanien benachbarten Länder, wie man es machen muß, um im Rate der Großen Anſehen und Würde zu wahren. Vor allem hat Genf nicht den geringſten Ein⸗ druck auf Portugal machen können, und dieſes Beiſpiel iſt es vielleicht auch nicht zuletzt ge⸗ weſen, das ſo vielen anderen kleinen Staaten 2 Mut zu ſelbſtändigen Handlungen gegeben at. Dieſe Barrieren, die die kleinen Völker auf⸗ richten, um ſich gegen den Bolſchewismus zu ſichern, will Moskau erſtürmen und auf jeden Fall verſuchen, machtmäßig die Dinge in Spa⸗ nien zur Entſcheidung zu bringen. 34 Deutſchland gehört nicht zu denen, die ſich irgendwelchen Illuſionen über die Ziele des Weltbolſchewismus hingegeben haben. Der Führer hat dieſe Ziele rückhaltlos gekennzeich⸗ net und die Völker auf die Gefahren hinge⸗ wieſen, die ſich ihnen aus jedem Kompromiß mit Moskau ergeben. Es ſind blinde Blinden⸗ leiter, die in Frankreich von einer„deutſchen Gefahr“ reden(die es in Wirklicheit nicht gibt) und die dabei nicht ſehen wollen, was wirklich in der Welt geſpielt wird und was ihnen ſelber droht, wenn ſie weiterhin auf der falſchen Linie marſchieren. Und wenn der Führer in Nürnberg ſo deutlich von der Volksfrontpolitik Moskaus ſprach und ihre Ergebniſſe vor Augen führte. ſo iſt vielleicht die Stunde ſehr nahe, wo dieſe Volksfrontle, in den weſtlichen Demokratien vor die ſchwerſte Entſcheidung geſtellt wer⸗ den. Denn dieſer Schritt Moskaus in London ſtell“ tatſächlich die Mitläufer der Volksfront vor die Frage ob ſie tatſächlich die Hand dazu hergeben wollen, daß der Sieg des Bolſche⸗ wismus in Spanien gegen die Nationaliſten entſchieden werde. Dieſe Frageſtellung iſt ja freilich eine Ungeheuerlichkeit, wenn man be⸗ denkt, welches furchtbare Elend der ſpaniſche Bolſchewismus über das Land gebracht hat und welche entſetzlichen Dinge er verübt hat. die jedes menſchlich fühlende Herz erſchüttern müſſen. Man ſollte meinen, es müßte die größte menſchliche Selbſtverſtändlichkeit ſein, dieſem Wüten des roten Terrors ein Ende zu Pe —— 77. * Berliner Preſſeſtimmen Berlin, 8. Okt. Die dem Foreign Office von der Sowietregierung überreichte Note, die — wie gemeldet— unter außerordentlich merkwürdiger Begründung mit dem Rücktritt der Sowjetunion vom ſpaniſchen Nichteinmi⸗ ſchungspakt droht, wird von den Berliner Blättern ausführlich beſprochen. Die Berliner„Börſenzeitung“ ſchreibt unter der Ueberſchrift„Eine Drohung, ihre Gründe und Hintergründe“:... Es iſt gewiß von Moslau aus in den letzten Monaten alles geſchehen, um der Sowjetfahne in Spanien zum Siege zu verhelfen. Geld und Hilfsmittel aller Art, Militärinſtrukteure, Agenten, Di⸗ plomaten, Schiffe und Flugzeuge ſind nach Spanien von ſowjetruſſiſcher Seite geſchickt worden. Trotzdem ſind die Ausſichten ſchlecht. Aus dieſem Grunde hält es die ſowjetruſſtſche Regierung für notwendig, nunmehr zugun⸗ ſten von Madrid offiziell etwas zu unternehmen, was nach Moskauer An⸗ ſchauung eine nachhaltige Wirkung verſpricht und eine Aenderung der Lage in Spanien herbeizuführen geeignet erſcheinen könnte. In dieſem Sine iſt die Drohung zu verſtehen, die die Londoner Sowfetbotſchaft dem engliſchen Auswärtigen Amt übermittelt hat, die Droh⸗ ung die Sowjetregierung werde nunmehr offiziell für die marxiſtiſche Regierung ein⸗ greifen, wenn„nicht augenblicklich Maßnah⸗ men ergriffen würden, um die Verletzung des Nichteinmiſchungspaktes zu verhindern“. Mit ſchöner Unverfrorenheit wendet die Sowjet⸗ regierung die bekannte Methode„Haltet den Dieb!“ hier an. Die Sowjetregierung muß an⸗ geſichts der ſpaniſchen Ereigniſſe ihre Lage im politiſchen Spiel für nicht ſehr roſig anſehen, ſonſt würde ſie ſich doch wohl ge⸗ nieren, zu einem ſo klobigen Mittel zu grei⸗ fen. Der Berliner„Lokalanzeiger“ faßt die Meldung in einem Artikel„Moskau läßt die Maske fallen“ zuſammen und ſchreibt: Der Vorſtoß der bolſchewiſtiſchen Regierung auf der im Anſchluß an den Neutralitätsvertrag gebildeten Diplomatenkonferenz von London zeigt, daß Moskau ſich genötigt ſieht, die Maske, die es bisher vor ſein politiſches Ge⸗ ſicht in der ſpaniſchen Frage gehalten hatte, fallen zu laſſen. Moskau muß enthüllen. daß es trotz der Teilnahme an dem Neutralitätsabtommen mit allen nur vorſtellbaren militäriſchen und pro; pagandiſtiſchen Mitteln die rote Regierung in Madrid unterſtützt hat. Sowjetrußland ſieht ſich dazu genötigt, weil es in Spanien nun⸗ mehr um den Endkampf geht und es die Nie⸗ derlage des Bolſchetvismus nicht ohne weite⸗ res einſtecken will. Die Regierung der Sowjet⸗ Das Echo der Moskauer Drohung union ſucht einen Vorwand, um eine offene Unterſtützung der roten Regierung in Madrid betreiben zu können... Da Deutſchland ſei⸗ ne Neutralitätspolitit ſelbſtverſtändlich fort⸗ ſetzt, iſt es Sache anderer Mächte, ſich mit der Moskauer Aktion abzufinden. Ernste Beurteilung der ſowietruſſiſchen Note in der ſtwebiſchen Preſſe Stockholm, 8. Okt. Die Nachricht von dem ſowjetruſſiſchen Schritt in London hat auch bei der ſchwediſchen Preſſe Aufſehen erregt. Sehr ausführlich werden vor allen Dingen die deutſchen und engliſchen Preſſeſtimmen berückſichtigt. Eigene Stellungnahmen der Zeitungen liegen indeſſen noch nicht vor. Aber ſchon aus den Ueber⸗ ſchriften geht deutlich hervor, mit welchem Ernſt der Lage bereits beurteilt wird. So lau⸗ tet die Ueberſchrift im„Aftonbladet“ folgen⸗ dermaßen:„Rußland auf dem Weg, einen Krieg zu entfachen.— Sowjetdrohung in Spanien wird die Spannung in Europa auf die Spitze treiben.“„Nya Dagligt Allehanda“ erklärt:„Die Sowietdrohung, ſeine Neutrali⸗ tät in Spanien zu brechen, verſetzt Europa in Bewegung.“ „Tribuna“ zum Vorſtoß Moskaus Rom, 8. Okt. Der Vorſtoß des ſowjetruſ⸗ ſiſchen Vertreters im Londoner Nichteinmi⸗ ſchungskomitee wird in der römiſchen Abend- preſſe mit ſcharfen Worten als ein Manöver zurückgewieſen, mit dem„ein letzter Verſuch zur Rettung der im Todeskampf lie⸗ 9 Madrider Regierung gemacht werden ſoll“. Nach Anſicht des Direktors der„Tribuna“ will ſich Sowjietrußland mit dieſem Manöver in Wirklichkeit nur freie Hand dazu verſchaf⸗ fen, um den ſpaniſchen Bürgerkrieg, der be⸗ reits blutig und tragiſch genug ſei, zum Vor⸗ teil des roten Terrors noch weiter 8 und zu verſchärfen. Dieſe Initiative gehe be⸗ zeichnenderweiſe Hand in Hand mit der In⸗ tetvention der Labour Abord⸗ nung, die bei der engliſchen Regierung vor⸗ ſtellig geworden ſei.— Der Londoner Kor⸗ reſpondent des gleichen Blatts unterſtreicht den antifaſchiſtiſchen Charakter des ſowjetruſſiſche n Manövers und verweiſt gegenüber den„ro⸗ manhaften Phantaſien“ über angebliche Ver⸗ letzungen der Nichteinmiſchungsverpflichtung auf das Zeugnis von drei engliſchen Fliegern, die im Dienſt der Madrider Regierung geſtan⸗ den hätten und gerade jetzt nach London zu⸗ trückgekehrt ſeien. Dieſe Flieger hätten, ſo er⸗ klärt der Korreſpondent der„Tribuna“, ohne Zögern zugegeben, daß die Madrider Regie⸗ rung über eine Menge engliſcher und fran⸗ zöſiſcher Flugzeuge modernſter Typs verfüge. Aufſehenerregende Vaffenfunde Schußwaffen, 5prengſtoffe und Tränengas—'“ ſung durch den Ichnellt ichler Danzig, 8. Okt. In einer Verhandlung vor dem Danziger Schnellgericht kam es am Donnerstag zu aufſehenerregenden Feſtſtellungen über die illegale Tätig⸗ keit der Danziger Sozialdemokratie, die nach dem Verbot der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei hier die Rolle der„Volksfront“ ſpielt. Ge⸗ genſtand der Verhandlung war die Auffindung großer Mengen von Waffen, Munition, Spreng⸗ mitteln und Tränengas in den Geſchäftsräu⸗ men und bei den leitenden Funktionären der Danziger SPD.— Der Schnellrichter verur⸗ teilte fünf ſozialdemokratiſche Abgeordnete und Funktionäre zu Gefängnis⸗ und Geldſtrafen. Der Parteivorſitzende, Volkstagsabgeordneter Brill, und zwei ſeiner Gehilfen hatten ſich durch die Flu 91 ins Ausland rechtzeitig in Sicherheit gebracht. Der Umfang der illegalen Tätigkeit der Dan⸗ ziger Sozialdemokratiſchen Partei wird eindeu⸗ tig durch die Menge und Art der vorgefundenen Waffen uſw. erwieſen, die im Gerichtsſaal als Beweisſtücke vorgeführt wurden. Dabei iſt zu berückſichtigen, daß dieſe Sammlung zweifel los nur unvollſtändig iſt, da ſie lediglich das Ergebnis zufälliger Hausſuchungen an einigen wenigen Stellen darſtellt. Es wurden auf dem Parteibüro der SPD. ferner unter Zeitungen verſteckt auf dem Boden und in den Redaktions⸗ räumen der ſozialdemokratiſchen„Danziger Volksſtimme“ ſowie bei ſechs Abgeordneten bezw. Funktionären, darunter dem geflüchteten Parteivorſitzenden Abg. Brill, folgende Waffen uſw. von der Polizei beſchlagnahmt: zahlreiche großkalibrige Piſtolen, darunter mehrere Piſtolen 08, Mauſerſchaftpiſtolen und Gewehre, Patronen verſchiedener Ka⸗ liber, ferner Sprengkapſeln, Eierhandgra⸗ naten, Sprengpulver, Tränengas uſw. In der Verhandlung vor dem Schnellrichter gaben die Angeklagten den Waffenbeſitz zu, über die illegale Herkunft der Waffen wollten ſie jedoch keine Angaben machen. Im Verlauf der Verhandlung vor dem Schnellrichter ergaben ſich folgende Punkte: Beamte der Politiſchen Polizei, die vor einigen Tagen den Auftrag erhalten hatten, in der ſo⸗ zialdemokratiſchen„Danziger Volksſtimme“ die Exemplare einer verbotenen Zeitſchrift zu be⸗ ſchlagnahmen, ſtellten zu ihrer Ueberraſchung feſt, daß ſich auf dem Boden des Zeitungshauſes unter Zeitungen verſteckt die erwähnten Waffen uſw. befanden. Es wurden daraufhin weitere Hausſuchungen im Parteibüro der SPD. ſowie bei verſchiedenen Parteifunttionären durchge⸗ führt, wobei die Polizei aus allen möglichen Verſtecken weitere Schußwaffen uſw. zutage förderte. In einzelnen Privatwohnungen fand man Piſtolen in den Matrazen verſteckt. Die betreffenden ſozialdemokratiſchen Funktionäre wurden daraufhin von der Polizei feſtgenom⸗ men und am Donnerstag dem Schnellrichter vorgeführt. Die Angeklagten wurden von den jüdiſchen Rechtsanwälten Dr. Abraham und Kam ⸗ nitzer verteidigt. Da die überführten und geſtändigen Ange⸗ klagten auf Grund der Danziger Geſetze nur wegen Uebertretung der Waffenbeſtimmungen verurteilt wurden, wurden nur Gefängnis⸗ bezw. Geldſtrafen gegen folgende Angellagte verhängt: den Abg. Wilhelm Godau, den Par⸗ teiſekretär und Volkstagsabg. Johannes Mau, den Parteifunktionär Johannes Kindler, den Parteifunktionär Willi Hoppe und den Ver⸗ leger der„Danziger Volksſtimme“, Anton FJooken. Sämtliche Angeklagte nahmen die Strafen an. Göring als Vertreter des Führers bei den Beiſetzungsfeierlichkeiten in Budapeſt. Berlin, 8. Okt. Als Vertreter des Füh⸗ rers und Reichskanzlers wird ſich Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring zu den Bei. ſetzungsfeierlichkeiten des verewigten ungari⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Gömbös nach Budapeſt begeben. Der Führer in Nürnberg Nürnberg, 8. Okt. Der Führer beſichtigte am Donnerstag das Reichsparteitagsfeld in Nürnberg und ließ ſich anhand der neuen Pläne über die weitere Ausgeſtaltung und die nun⸗ 15 in Angriff zu nehmenden Arbeiten be⸗ richten. wünſchen. Und ebenſo ſollte es einfachſte Lo⸗ gik der Staatskunſt ſein, daß man mit einer Politik nicht zuſammengehen kann, deren Zie⸗ le unweigerlich Europa in den Abgrund und in das Entſetzen ſtürzen würden. Leider aber iſt es ſo, wie Dr. Goebbels in Nürnberg ſag⸗ te daß die Völker darauf beſtehen, ihr Lehr⸗ geld aus der eigenen Taſche zu bezahlen. Der Führer hat die Zukunft Europas in ſehr dunklen Farben gezeichnet, wenn die Völker nicht zur Erkenntnis kommen, daß der Bolſchewismus der Erzfeind iſt, gegen den ſie zuſammenſtehen müſſen. Dieſe Erkenntnis möge dazu führen, daß die Völker es ſtark und feſt ablehnen, Sowjetrußland ir⸗ gend eine Handhabe zu geben, um die Bol⸗ ſchewiſierung Spaniens und des Weſtens wei⸗ tertreiben zu können. Das Lebensintereſſe Europas fordert es, daß niemand dem ſpani⸗ ſchen Volk in ſeinem Kampf gegen den Bol⸗ ſchewismus in den Rücken falle. Möchten die Völker das mit aller wünſchenswerten Klar⸗ heit erkennen, was Sowjetrußland mit ſeinem neueſten Vorſtoß bezweckt.—8. führte mit dem Beamfenſpende zum Winkerhilfs⸗ werk Ein Aufruf des Reichsbeamtenführers. Berlin, 8. Oktober. Zur Eröffnung des Winterhilfswerks hat der Reichsbund der Deutſchen Beamten, die Einheitsorganiſation der Deutſchen Beamtenſchaft, einen Betrag von 200000 RM. zur Verfügung geſtellt. Außerdem find, wie ſchon gemeldet, von den weiblichen Mitgliedern des RDdB. dem WH W. 40000 Kleidungsſtücke im Geſamtwert von 90000 RM. aus freiwilligen Spenden ge— ſtiftet worden. Der Reichsbeamtenführer Hermann Neef richtet gleichzeiti an die deutſche Beamten⸗ ſchaft den Appell, als„echte politiſche Sol⸗ daten des Führers“ zum vollen Siege in dieſem Kampf gegen Elend und Not beizu⸗ tragen. In ſeinem Aufruf heißt es: „Für jeden deutſchen Beamten iſt es höch⸗ ſtes Pflichtgebot, durch perſönlichen Einſatz bei der Durchführung und fühlbares Opfer an dieſem gewaltigen ſozialiſtiſchen Hilfswerk teilzunehmen. Nur ſo wird er dartun, daß ihm der Nationalſozialismus kein bloßes Lippen⸗ bekenntnis, ſondern das Erlebnis der durch 575 Hitler geſchaffenen Volksgemeinſchaft Der Reichsbeamtenführer gibt ſchließlich der Ueberzeugung Ausdruck, daß die deutſchen Beamten denen durch des Führers Tat das ſtolze Glück des Dienſtes an einer freien und ſtarken Nation zuteilgeworden ſei, ſich mit al⸗ len Kräften in den Dienſt des Winterhilfs⸗ werks ſtellen werden. der ikalieniſche Außenminifler kommt nach Deulſchland Berlin, 8. Okt. Auf Einladung der Reichs⸗ regierung wird der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano ſich demnächſt nach Berlin begeben und den Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath beſuchen. Sein Aufenthalt in Deutſchland wird dem italieniſchen Staatsmann ferner die Gelegenheit bieten, vom Führer und Reichskanzler zu einem Gedankenaustauſch emp⸗ fangen zu werden. Einigung zwiſchen Rex-Bewegung und Flämiſchem Nalionalverband Brüſſel, 8. Okt Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen der Rex⸗Bewegung und dem Flämiſchen Nationalverband(V. N. V.) über eine Zuſam⸗ menarbeit der beiden Gruppen ſind am Don⸗ nerstag mit einer Beſprechung abgeſchloſſen worden, an der für die Rexiſten Léèon De⸗ grelle und der Abgeordnete Pierre Daye, für den V. N. V. die Abgeordneten Romſée und Elias teilgenommen haben. Es wurde ein gemeinſames Communiqué ausgegeben, das folgenden Wortlaut hat: Im Laufe von kürzlichen Beſprechungen haben Rex und V. N. V. eine Prüfung ihres gegenſeitigen Standpunkts vorgenommen. Die Beſprechungen haben zu der Feſtſtellung ge⸗ führt, daß eine hinreichend weitgehen⸗ de Gemeinſamkeit der Program⸗ me beſteht, um eine Zuſammenarbeit in Ausſicht zu nehmen für ein gemeinſames Vor⸗ gehen insbeſondere gegen den Kom⸗ munismus. Es iſt keine Rede von einer Fuſion der beiden Gruppen, ſondern es handelt ſich um eine Annäherung, die von weſent⸗ licher Bedeutung ſein kann. Radek-Jobelſohn verhaftet Paris, 8. Oktober. Der Moskauer Ver⸗ treter des„Petit Pariſien“ beſtätigt die Ver⸗ haf rung Karl Radek⸗Sobelſohns im Zu⸗ ſammenhang mit der Trotzki⸗Angelegenheit. Verhandlungen über einen amerikaniſchen Luftſchiffhafen Waſhington, 7. Okt. Dr. Eckener ſtellvertretenden Handels- miniſter Johnſon wegen der Durchführung der Transatlantikflüge mit den deutſchen Zeppe⸗ linen im nächſten Jahr ausgedehnte Unter⸗ handlungen, in denen der ſtellvertretende Han⸗ delsminiſter ſich dahin äußerte, daß die bis⸗ herigen Flüge des LZ.„Hindenburg“ dazu bei⸗ getragen hätten, der amerikaniſchen Oeffent⸗ 1 770 wieder Vertrauen in Luftſchiffreiſen zu geben. In den Verhandlungen wurde auch die Anlage eines ſtändigen Luftſchiff⸗ hafens erörtert. Nach Dr. Eckeners Anſicht kämen dafür Baltimore und Hydlavalley in der 2 von Alexandria in Virginien in Frage. Nach Baltimore hat Dr. Eckener bereits eine Informationsreiſe unternommen und ſich in Frage kommende Landeplätze angeſehen. Morristown im Staate New Jerſey, das eben⸗ falls in die engere Wahl gezogen war, lehnte Dr. Eckener nach einer Beſichtigungsreiſe we⸗ gen ungünſtiger meteorologiſcher Verhältniſſe ab Juſammenarbeit zwiſchen 5 U. und Werlſcharen Berlin, 8. Oktober. Zwiſchen dem Reichs⸗ leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Ley, und dem Stabschef der SA., Viktor Lutze, iſt, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, eine Vereinbarung über die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen SA. und den Werkſcharen getroffen worden. Nach der Vereinbarung bilden die Werkſcharen die in einem Betrieb befindlichen SA.⸗Männer und ſonſtigen Werk⸗ angehörigen. Letztere werden zugleich SA.⸗ Anwärter, ſofern ſie nicht bereits Mitglied einer anderen Gliederung der Partei ſind. Als Führer der Werkſcharen werden SA.⸗ Führer oder Männer eingeſetzt, die im Betrieb tätig und Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront ſind. Bei den Gruppen bezw. Brigaden und Standarten werden Referate für Werkſcharen eingerichtet, die zugleich mit dem bisherigen Sozialreferat der SA.⸗Dienſtſtellen zu verei⸗ nigen ſind. Die Beauſtragung hierfür erfolgt an die Gau⸗ bezw. Kreiswerkſcharſührer. llswer daß ihm Lhpen⸗ A dur. leinſcaſt lich her külſcen at das n und mit dl deri Uſg⸗ ſer 0 t Reichs nminiter derlin Itht. thalt in sann tet und ſch emp⸗ ang n gen zwi⸗ amiſchen Zuſam⸗ n Don⸗ ſchloſſen u de⸗ Dage, one municus hat. hungen ihtes A. N ung ze⸗ gehen tan beit in es Vor Kon⸗ einer bandelt peſent⸗ tener andels⸗ ung del Zeppe⸗ Unter e Hal- ie bis zu bei⸗ deffent⸗ den zu 0 die „ Unſicht Das Führerkorps auf dem Weg zum Dom.— Von links nach rechts: Reichsamtsleiter Claus Selzner, Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, Kreisleiter Schwebel, Oberſturmbann führer Getthöfer. In der Mitte der 2. Reihe Reichsſchulungsleiter Pg. Schmeer. 5 Der Gauleiter und Dr. Ley grüßen die ju belnde Menge.— Ganz rechts Oberbürgermei⸗ ſter Pg. Bartholomäus. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley. Neben dem Gauleiter: Dr. Ley, Claus Selzner und Kreisleiter Schwebel beim Geſel— lentanz vor dem Weſtchor des Domes. Gaupropagandaleiter Pg. Müller⸗Scheld, der die Fahrt des alten Führerkorps organiſiert Die Fahrt der Omnibuſſe durch die Stadt. Noch ein letzter Gruß der ſcheidenden Gäſte. Das an der Fahrt teilnehmende„Fahrbare Poſtamt“, eine vielbeſtaunte Einrichtung. Aufnahmen: L. Hanſelmann(8). e * — M ——...———————%«— D—— 20. Fortſetzung. Endlich waren ſie im dritten Stock angelangt, wo Miſter Grimper wohnte. Hartfields Führer wollte die Tür öffnen, doch ſte war verſperrt. Er klopfte ein paarmal, es rührte ſich nichts. „Der Quetſcher iſt nicht zu Hauſe!“ ſagte er gelaſſen und begann die Treppe wieder hinabzuſteigen. Hartfield hielt ihn zurück.„Er muß zu Hauſe ſein!“ rief er angſtvoll.„Vorhin ging eine Dame zu ihm hinauf. Ich befürchte, daß ihr etwas zugeſtoßen iſt.“ Der andere brummte und blieb unſchlüſſig ſtehen. „Ich werde die Tür einſchlagen!“ rief Hartfield und nahm einen Anlauf. Der Mann mit der Lampe riß ihn zurück.„Laſſen Sie das! So'n Quatſch! Wenn Grimper zu Hauſe iſt, her. drückt er Sie zu Mus. Er hat Kräfte wie ein Bär. „Meinetwegen!“ ſchrie Hartfield.„Ich bin auch kein 1155 Ich muß wiſſen, was mit Miß Wilcot geſchehen „Machen Sie, was Sie wollen!“ ſagte der andere ärgerlich und ſtieg mit ſeiner qualmenden Lampe die Treppe hinab. Hartfield überlegte einen N Was ſollte er tun? Die Polizei holen?— Bis dahin konnte alles mögliche paſſteren. Als er ſich eben anſchickte, die Tür gewaltſam zu — hörte er, wie drinnen der Schlüſſel umgedreht wurde. Er ſprang hinter den Türrahmen, bereit, den Kerl niederzuſchlagen, ſobald er heraustrat. Ein ſchwacher Lichtſchein drang aus der Tür, die ſich langſam öffnete. Hartfield hatte die Hand ſchlagbereit erhoben, dieer aber ließ er ſie in grenzenloſem Er⸗ ſtaunen wieder ſinken. In der Dämmerung erkannte er Kean, den kleinen, ſchweigſamen Kean, einen der Komplicen des Mannes im Havelock. „Wo in aller Welt kommen Sie denn her?“ fragte Harry völlig verblüfft. Kean war zuſammengezuckt, hatte ſich aber ſchnell wieder gefaßt, als er Hartfield erkannte. „Es war ein kleiner Auftrag zu erledigen,“ flüſterte er.„Ich denke, Sie werden—“ „Wo iſt Miß Wilcot?“ unterbrach ihn Hartfield haſtig und rüttelte ihn am Arm. Kean verzog ſein ſpitziges Geſicht zu einer Grimaſſe. 1 55 Wileot? Kenn' ich nicht. Habe niemand hier ge⸗ ehen.“ 5 Plötzlich horchte Hartfield blich unten. Er glaubte, den gellenden Hilferuf einer weiblichen Stimme vernommen zu haben. Miß Ellen? Vielleicht war eine zweite Treppe vorhanden?— Schon ſprang er in kopfloſer Beſtürzung die Treppe hinab. Miß Ellen Wilcot war nicht da. Die Schreie kamen aus der Parterrewohnung, verſtummten aber ſofort, als er ſich der Tür näherte. Hartfield rannte auf die Straße— und ſah, daß ſein Wagen verſchwunden war. Die Kinder ſtanden noch da und lachten ihn ſchadenfroh an. Er packte einen etwa ſechsjährigen Fungen am Rock ⸗ ärmel.„He, Kleiner, kannſt du mir ſagen, wer mit dem Auto fortgefahren iſt?“ Der Junge fing zu heulen an und ſuchte ſich dem Griff des Mannes zu entwinden. „Brandy Bob war es!“ ſchrie ein langaufgeſchoſſenes Mädchen, deſſen Rock kaum bis zu den Knien reichte, und lief eilig davon. Hartfield ſtampfte wütend mit dem Fuß auf. Warum, zum Teufel, hatte er Ellen nicht daran gehindert, dieſes unheimliche Haus zu betreten? Der Laternenanzünder kam ſchnaufend ſeinen Weg zurück.„Hallo, Sir!“ rief er ſchon von weitem.„Ver⸗ mute, daß Sie Ihr ſchönes Auto vermiſſen!“ griente er, als er vor Hartfield ſtand. „Laſſen Sie Ihre dummen Späße und ſagen Sie, was Sie wiſſen!“ ſchrie ihn Hartfield an, mühſam ſeinen Zorn zurückhaltend. „Verdammt will ich ſein, wenn ich was weiß!“ ſagte der Alte und zwinkerte mit den Augen.„Vermute nur! Verſtehen Sie mich? Vermute, daß ich Ihren ſchönen Wagen vorhin geſehen habe. Vermute, daß er drunten an mir vorbeigefahren iſt. Saß einer drinnen 5 ich gut kenne, den ich verdammt gut kenne, ha, ha 4** „Brandy Bob!“ rief Hartfteld, ſich an die Worte des Mädchens erinnernd. „Alle Wetter, Sir, vermute, daß Sie es erraten haben! Aber ich rate Ihnen: Laſſen Sie den Wagen zum Teufe! ſein! Laufen Sie nicht zur Polizei, es könnte Ihnen ſchlecht bekommen!“ „Saubere Schweinebande hier!“ ſchimpfte Hartfteld „Vermute, daß Sie dem Kind den rechten Namen geben!“ brummte der Laternenanzünder.„Was wollen Sie, man muß mit den Wölfen heulen. Zünde ſeit zwanzig Jahren die Laternen von Waxton Road an Bin mit meinen Leuten immer gut ausgekommen!“ Noch einmal betrat Hartfield das Haus und tappte ſich die Treppe empor. Oben rief er nach Kean. Es 8 keine Maus. Die Tür war wieder abge⸗ E 2 Tußeſt unden Der Mann im Havelock Kriminalroman von Hans Hlrthammer Sollte er ſie einbrechen? Bei diezer Finſternts! Er hatte keine Waffe bei ſich. Bevor er ſich's verſah, konnte ihn aus irgendeinem Winkel ein Hieb treffen. Miß Wilcot war damit nicht gerettet. Er beſchloß, trotz der Warnunh des Alten, die Polizei zu verſtändigen. Hoffentlich kam ſie nicht zu ſpät! Als er zum zweitenmal die Treppe latinberieg wurde lautes Schimpfen vernehmbar. Der Mann vom Erdgeſchoß regte ſich über den Lärm auf. Er ſagte, er ſei der Ha lsherr ind könne dieſe Unruhe nicht dulden Hartfield“ ihn nicht und verließ das Haus So raſch er konnte, lief er die Straße hinunter, bis er das Schild einer Fernſprechzelle leuchten 77 Er trat ein, riß den Hörer vom Haken und verlangte das Ueber⸗ falltommando. Dem Beamten ſchilderte er in kurzen Umriſſen ſein Abenteuer, ohne freilich den Zwischenfall mit Kean zu K ae „Miß Wilcot iſt ſpurlos verſchwunden. Sie muß aber noch im Haus ſein. Vielleicht— könnte Miſter Friend verſtändigt werden.“ Die Sorge um Ellen ließ ihn alle Bedenken vergeſſen. Wenn jemand, dann war es Joe Friend, der die Ver⸗ mißte aufzufinden vermochte. 9 16. Der e e Hausherr von Waxton Road 17 wollte eben hinter ſich die Haustür ſchließen, um ſich im Schwarzen Affen“ noch ein paar Gläſer Brandy hinter die Binde zu gießen, da ſah er das Poltzeiauto die Straße heraufraſen. Er ſtieß drei gellende Pfiffe aus, ſtürzte ins Haus und verſchloß die Tür. Friend ſprang als erſter vom Wagen und blickte ſich um. Hartfield eilte auf ihn zu, klärte ihn mit haſtigen Worten auf und zeigte ihm das Haus. Wenige Augenblicke ſpäter tauchten die verſtellbaren Scheinwerfer das Haus ſamt den benachbarten Gebäuden in grelles Licht. Nach mehrmaligem, heftigem Pochen näherten ſich ſchlürfende Schritte. Die Tür wurde geöffnet, und in ihrem Rahmen ſtand eine Wtele im Unterrock, mit offenen Haaren und nackten Armen. „Mein Gott!“ heulte ſie auf, als ſie die enge Straße von Poliziſten beſetzt ſah. Die Beamten drangen ins Haus, beſetzten den Flur, ſtürmten die Treppe hinauf. Hartfield war der erſte, der vor des„Quetſchers“ Tür ſtand. Er ſchlug mit den Fäuſten gegen die Füllung Einen Augenblick war er vor der Möglichkeit erſchrocken daß die Poltzei Kean finden könnte. Nun, ſeinetwegen mochten ſie ihn mitnehmen. Es ging um Ellen Wilcot! inter der Tür blieb es ſtumm. nzwiſchen waren die Beamten heraufgekommen, und im Zeitraum von wenigen Minuten wär der Weg zu Miſter Grimpers Wohnung frei. Ein muffiger Geruch, wie man ihn in den Läden der Trödler vorfindet, ſchlug den Eintretenden entgegen. Hartfield ſchritt durch den engen, mit allerlei Klein⸗ kram angefüllten Korridor und ſtieß die Tür zu Grim⸗ pers Wohnzimmer auf. Entſetzt blieb er an der Schwelle ſtehen. Der„Quetſcher“ lag am Boden inmitten einer Blut. 1 5 Sein häßliches Geſicht war verzerrt. riend war mit ſeinen Leuten nachgekommen und ging auf den Toten zu. Hartfield erſchrak beftig. Er hatte auf der Bruſt des Toten die Karte bemerkt, die ihm ſo bekannt war. Raſch wollte er danach Er hen aber Friend war ihm bereits u vorgekommen. Er nahm die Karte auf und betrachtete e. Auf der Rückſeite ſtanden folgende Worte: „Der„Quetſcher“ hat unzählige arme Menſchen ins Elend gejagt, und keine Behörde hatte die Macht, ihn zu richten. Ich habe das Vermögen des Wucherers an mich genommen und werde es den⸗ jenigen zurückerſtatten, denen es geraubt wurde.“ Auch Hartfield hatte die Worte geleſen, und in dieſem Augenblick dachte jeder der beiden Männer das näm⸗ liche: Stand Ellen Wileot in irgendeinem Zuſammen⸗ hang mit dem Verbrechen? In der nächſten Sekunde hatte Joe Friend die Karte in die Taſche geſteckt und gab mit harter Stimme den Befehl, die Wohnung zu durchſuchen. Zu Ueberlegungen blieb ſpäter Zeit. Die Beamten ſuchten alle Räume durch, kehrten das Unterſte zu oberſt, doch ohne allen Erfolg. Hartfield kämpfte mit einem ſchweren Entſchluß. Er hatte bei ſeinen Angaben das Erſcheinen Keans ver— ſchwiegen. Als er aber den Toten geſehen hatte, wußte er, daß Kean der Täter geweſen. Wenn er nicht redete, brachte er Ellen in einen fürchterlichen Verdacht, der ſeiner Ueberzeugung nach vollkommen unbegründet war Ellen war doch wirklich nur zufällig in dieſe Geſchichte hineingeraten. Er trat in einem plötzlichen Entſchluß zu Friend, der ſich gerade Notizen in ſein Buch machte, und vervoll⸗ ſtändigte ſeinen Bericht. „Wenn ich wüßte, wie weit ich Ihnen glauben darf!“ ſagte der Amerikaner zweifelnd.„Warum haben Sie den. Mann auerſt verſchwiegen?“ Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen) „Weil er einer der Unſrigen war!“ geſtand Hartfield mit verblüffendem Freimut. N Friend trat überraſcht zurück.„Na— endlich einmal ein Geſtändnis! Sie ſind alſo ein Komplice dd Mannes im Havelock?“ „Sie wußten es doch längſt, Miſter Friend!“ ſagte Hartfield. „Es leuchtet Ihnen hoffentlich ein, daß ich Sie auf Grund dieſer Ausſage anſtandshalber verhaften muß,“ entgegnete Friend. „Das leuchtet mir allerdings ein!“ brummte Hartfield und begab ſich in die Obhut eines Beamten. Jetzt erſt dachte er darüber nach, was ihn veranlaßt hatte, dieſes Geſtändnis zu machen. Die Haupturſache war Ellens Wen die ihn tiefer getroffen hatte, als er im Augenblick zugeben wollte. Die Auffindung von Grimpers Leiche gab ſeiner Entſchlußkraft den Reſt. Nur Kean war ſchuld, daß Ellen in dteſe entſetzliche Lage geraten konnte. Wahrſcheinlich wäre ihr gar nichts zu⸗ geſtoßen, wenn 3 nicht gerade in der Stunde der Ab⸗ rechnung zu Grimper gekommen wäre. Vielleicht war der Mörder von ihr überraſcht worden? Wer wußte, ob nicht Kean ſelbſt das Mädchen auf die Seite geſchafft hatte, um den einzigen Augenzeugen der Mordtat un⸗ ſchädlich zu machen. Keans Ausſehen vorhin hatte ganz einen ſolchen Eindruck gemacht. Hartfield zögerte nicht, dem Amerikaner ſeine Ver⸗ mutungen mitzuteilen. 5 Friend nickte bedächtig, ohne aber merken zu laſſen, wie er darüber dachte.— Die Beamten hatten inzwiſchen die Dane der Räume eingeſtellt, doch war keine Spur von Ellen Wilcot entdeckt worden. Die Wohnung wurde verſiegelt und die Polizet, mit Hartfield in ihrer Mitte, verließ das Haus, begleitet von den neugierigen und feindſeligen Blicken der Bewohner. Harry Hartfield verfiel in eine ſtumpfſinnige Gleich⸗ 1 7 707 Vielleicht war Ellen Wilcot längſt zu Hauſe. ielleicht hatte ſie ihn nur zum Narren gehalten. Aber der Mord? fiel ihm ein. Hatte ſie den Ermordeten ge⸗ ſehen? Aber dann wäre ſie doch ſofort von Schrecken gejagt aus dem Haus geeilt! Wenn aber Kean——? Er gab das Nachdenken endgültig auf und verſank in dumpfes, geiſtloſes Brüten. Plötzlich ließ Joe Friend den Wagen halten und ſtieg aus.„Fahren Sie ruhig weiter!“ ſagte er zum Chauf⸗ feur.„Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Nach einigen Augenblicken war der Wagen im Dunkel verſchwunden. Friend aber ging nachdenklich dorthin zurück, woher er ſoeben gekommen war. Der Amerikaner hatte ſein„Gefühl“, und im allge⸗ meinen konnte er ſich darauf verlaſſen. Dieſes Gefühl ſagte ihm, daß Ellen Wilcot trotz des vergeblichen Suchens ſich noch im Hauſe befand. Vielleicht hätte er beſſer getan, einige Leute mitzu⸗ nehmen, doch er erledigte ſolche gefährliche Aufgaben, die viel Geiſtesgegenwart und blitzartiges 955 er⸗ forderten, am liebſten allein, da er die Erfahrung ge⸗ macht hatte, daß ihm die Begleiter in ſolchen Situationen eher hinderlich als von Nutzen waren. Waxton Road ſchien bereits in tiefem Schlaf zu liegen. Die Straße lag wie ausgeſtorben im dämmrigen Schein der Gaslaternen. Als Friend das Haus Nummer 17 erreicht hatte, blieb er ſtehen und griff 77 ſeinem Browning. Dann zog er einen Schlüſſel aus der Taſche. Er hatte ihn vorhin der Frau abgenommen, um der Polizei jederzeit den Zutritt in das Haus zu ermöglichen. Behutſam ſchloß er die Tür wieder hinter ſich zu und ſchlich die Treppe zu Grimpers Wohnung hinauf. a„ ec eſatz des zweiten Stockwerks ohne merk⸗ liches Geräuſch 1 hatte, hörte er vor ſich, kaum ver⸗ nehmbar, ein leiſes ·narren, wie es entſteht, wenn ein 55 über einen nicht ganz feſtgefügten Bretterboden be. Joe Friend blieb lauſchend ſtehen und hielt den Atem an. Die Schritte kamen ſchleichend näher. Friend konnte aus dem leiſen Geräuſch genau feſtſtellen, wie weit der andere noch von ihm entfernt war. Er hatte ſeine Fauſt geballt, bereit, ſie dem Schleicher unter das Kinn zu ſtoßen, ſobald er nahe genug heran war. Plötzlich duckte er ſich flach auf den Boden. Er hatte ein leiſes Knacken vernommen und wußte, daß der Un⸗ ſichtbare ſeine Piſtole entſichert hatte. r mußte den Angriff ändern. In dem Augenblick, 1 als er vorſchnellte und dem Gegner zwiſchen die Füße fuhr, krachte ein Schuß. Friend packte die Beine des anderen, preßte ſie gegen ſeine Bruſt, zog ruckartig den Oberkörper in die Höhe und kippte mit Aufbietung aller Kraft ſeine Laſt über die Schultern, während er gleich⸗ zeitig die Beine losließ und ein paar Schritte nach vorne ſprang. Der Erfolg war, daß der andere hinter ihm, mit dem Kopf voran, krachend zu Boden ſchmetterte und unbeweglich liegen blieb. Im Haus wurde es lebendig. Mit einigen Sätzen er⸗ reichte Friend das obere Stockwerk, wo er vorläufig ſicher war. Er beherrſchte von hier aus die ganze Treppe, die durch ihr lautes Knarren jeden verriet, der im Schutz der Dunkelheit etwa nach ohen ſchleichen wollte. Fortſetzun g folgt. . Stt 0 1K f „ ll fad abt n Stur falt mit de Sold eg. 9 9* 4 00 artſiel) einmal nes agte de auf muß, Atte canlaßt Urſache hatte, inbung n Reſ. e bage ts zu⸗ er Ab⸗ dt par wußte, ecchafft at un⸗ e ganz e Ver⸗ laſſen, ig der Ellen eh, mit tet von ohner. Gleich⸗ Hause. Wer N ecken — 27 ank in allge⸗ Gefühl blichen itzu⸗ gaben, ln er⸗ ng ge⸗ yolchen en. egen. chein blieb 1 0g hothin it den und merk⸗ n ber⸗ mn ein boden den onnte it der Faust in zu — 5—ů————̃—— Erſcheint ſeden Montag u. Freita Nummer Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe der Spori-Sonntag Ein äußerſt vielgeſtaltiges und umfangrei⸗ ches e en ſteht den Sportlern am kom⸗ menden Sonntag bevor. Auf faſt allen Gebie⸗ ten der Leibesübungen pulſiert das Leben, doch macht ſich klar und deutlich der„Ruck in die warme Halle“ bemerkbar. Der Radſport ebenſo wie das Turnen, wie Schwimmen, Boxen und Ringen haben ihre Kampfſtätten im Freien aufgegeben nur noch ganz verein⸗ zelt wagt man den ungleichen Kampf mit den Launen des Wettergottes. Die Raſenſpiele allerdings ſind„ſchi ſalsgebunden“ an ihre natürlichen Kampfplätze und gerade jetzt haben ſie ihre„große Zeit“. Ueber ihre Veranſtal⸗ tung iſt in ſpeziellen Vorſchauen mehr zu leſen. Rugby und Hockey Die deutſche Rugby⸗Gemeinde blickt mit Spannung, die durch den Ausfall der Punkte⸗ treffen naturgemäß noch verſtärkt wird, nach Heidelberg, wo eine deutſche Fünfzehn ihre Kräfte mit einer Auswahl Südoſt⸗ frankreichs mißt. Dieſer Kampf wird um⸗ rahmt von einigen Freundſchaftsſpielen, in denen die folgenden Vereine aufeinander tref fen: SC. Neuenheim 1/2— Frankfurter Ein⸗ tracht, SC. Neuenheim 3— TV. Offenbach, Heidelberger Ra.— Frankfurter TV. 1860. Im Hockey ſieht man wieder auf die lange Reihe der Freundſchaftskämpfe. Berlins Frauen beſtreiten in der däniſchen Hauptſtadt einen Städtekampf gegen Kopenhagen(oder beſſer: Dänemark), der ihre ganzen Fähigkeiten verlangt. Leichtathletik. Der„Leichtathletik⸗Mai“ iſt vorbei. Was ſich jetzt noch tut, iſt nur noch„Anhängſel“ einer klangvollen Saiſon. In Berlin kommt die bekannte Heinzen burg⸗Gedenkſtaf⸗ tel zur Durchführung, Dresden veranſtaltet ſeinen traditionellen„Hindenburg⸗Gepäck⸗ marſch“ über 25 km und der Staffellauf Wil⸗ elmshöhe— Kaſſel ſoll auch in dieſem Jab ſeinen Werbezweck erfüllen. In Paris wartet man mit einem Frauenländerkampf rankreich—Italien auf, für den ſich beide ationen ſorgfältigſt in Vorbereitungskämp⸗ fen geſchult haben. Turnen. Sachſen, Brandenburg, Mitte und Schleſien entſenden ihre beſten Turner nach Chemnitz zum Vier⸗Gaukampf. Die drei Städte Berlin Hannover und Kaſſel„befehden“ ſich in Kaſſel und der Gau Bayern ſchließlich er⸗ mittelt in Nürnberg ſeine neuen Meiſter im Geräteturnen. Schwimmen Im Vordergrund ſtehen hier zwei Städte⸗ kämpfe. Wiener Schwimmer beſuchen das Reich und treffen in der bayeriſchen Haupt⸗ ſtadt auf eine ſtarke Städtemannſchaft. In Stettin tritt die Mannſchaft der Reichshaupt⸗ ſtadt an. Der hervorragende deutſche Bruſt⸗ ſchwimmer Sietas, der Olympia⸗Zweite, hat Startgenehmigung für ein Schwimmfeſt in Strizburg erhalten. Leipzig veran⸗ ſtaltet ein Jubiläums⸗Schwimmfeſt. Boxen An der Spitze der beſonders in Süddeutſch⸗ land recht zahlreichen Amateurkämpfe ſteht das Hanauer Treffen der kombinierten Staf⸗ fel Südweſt/ Heſſen und der kampfſtarken Mannſchaft aus Weſtfalen. In acht Kämpfen ſteht ſpannender Sport in Ausſicht. Bei Weſtfalen treten ſo bekannte Leute wie Murach⸗Schalke. Blum⸗Altena und Schnarre⸗ Recklinghauſen an. Drei weitere Klubkämpfe finden ebenfalls am Wochenende ſtatt. In Mainz: 1. Mainzer BC.— Poſt⸗SV. Mann⸗ heim, in Würzburg: Kickers Würzburg Ma⸗ rathon Leipzig und in Heilbronn: Gau Würt⸗ temberg— Engliſche Poliziſten aus Notting⸗ ham Um die Borx⸗Europameiſter⸗ chf i m Leichtgewicht ſtrei⸗ ten in Rom der Italiener Tamagnini und Renard ⸗ Belgien. Radſport Die Winterbahnen in Berlin und Hamburg eröffnen ihre Kampfzeit. In der Deutſchland— halle ſauſen im„Großen Goldenen Rad., Metze, Lohmann, Möller und Lemoine durch die kurzen und ſteilen Kurven, während in der Hanſeatenhalle ein 75 km⸗Mannſchaftsren nen mit Zims⸗Küſter, Funda⸗Pützfeld uſw. den Trumpf des Tages darſtellt. In Breslau⸗ Lilienthal wird die Rennzeit im Freien mit den Dauerrennen, an denen ſich Reſiger, Schindler und Alkema beteiligen, abgeſchloſ len. Mannheim ſieht auch noch zum Abſchied g. Bezugs ausgabe bei Kreuzbandverſand RM. 1.20 monatl. einſchl. Porto. im Texteil bei 67 mm Breite 40 Ry preis der Montags⸗ J u. 22 mm Breite 9 Ryfg., fg., nach Preisliſte Nr. 5. Worms a. Rh. Freilag, den 9. oktober 1936 MI IEIdtENIIHE OZ EIUTUMe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchke, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnittsauflage der Montagsausgabe III. Vj. 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags ⸗ und Druchkereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Fernſprecher der Schriftleltung Nr. 5141. Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Eshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft m b. H., WMorms a. Rh. 16. Jahrgang Im Schallen der Scholllund⸗Jahrl. Jußball am Zonnlag mit gekürzlem Programm— Vormalia muß zu Boruſſia Neunkirchen Jußball-Bezirks⸗ und»Kreisklaſſe wieder vollzählig im Kampf Gauliga Südweſt. Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms FC. Pirmaſens— Kickers Offenbach Union Niederrad— Sportverein Wiesbaden FS Frankfurt— Sportfreunde Saarbrücken Gau Baden. VfL Neckarau— Sportverein Waldhof Karlsruher FV— BfB Mühlburg 1. FC Pforzheim— ft Mannheim Gau Württemberg. Sportfreunde Stuttgart— Kickers Stuttgart BfB Stuttgart— FV Zuffenhauſen SSV ulm— Spogg. Bad Cannſtatt Gau Bayern. FC 05 Schweinfurt— Spielugg. Fürth AS Nürnberg— Ballſpielklub Augsburg VfB Koburg— 1. FC Nürnberg Gau Heſſen. Kewa Wachenbuchen— Spielverein Kaſſel Germanig Fulda— Heſſen Bad Hersfeld Spogg. Niederzwehren— Boruſſia Fulda * Obwohl die deutſchen Fußballer die Reiſe nach Schottland und Irland erſt am Montag, 12. Oktober, von Köln aus mit dem Flugzeug antreten und der Kampf gegen Schottland erſt am Mittwoch der nächſten Woche ſtattfindet, ſtehen ſchon die Gauliga⸗Meiſterſchaftsſpiele dieſes Sonntags im Schatten der großen Fuß⸗ ball⸗Fahrt. Die 17 Spieler, die fur die deutſche Expedition auserwählt wurden, erhielten vom Fachamt Fußball für den 11. Oktober Spiel⸗ verbot und es wird ſich daher nicht umgehen laſſen, daß einige der vorgeſehenen Kämpfe ausfallen. Von den 17 Nationalſpielern ſind allein acht aus Süddeutſchland und noch dazu aus acht verſchiedenen Vereinen. Man kann es verſtehen, wenn die betreffenden Vereine Spielabſetzung beantragen, denn ſie können gerade jetzt am Beginn der neuen Meiſterſchaft das Fehlen ihrer beſten Spieler am wenigſten vertragen. Wir werden daher am nächſten Sonntag ein ziemlich kurzes Gauliga⸗Programm abrollen ſehen, das aber qualitativ alle Erwartungen und Wünſche erfüllen ſollte. hochſpannung im Gau Süd weſt Der Gau Südweſt hat, je nachdem der Kampf FV Saarbrücken gegen Eintracht Frankfurt ausfällt, immer noch vier Spiele auf der Karte. Sehr wichtig ſind die Spiele der bisher noch verluſtpunktloſen Mannſchaf⸗ ten von Wormatia Worms, Wiesbaden und Offenbach, die alle reiſen müſſen. Der Meiſter Wormatia ſteht bei Boruſſia Neunkirchen vor einer ſehr ſchweren Aufgabe, die dadurch beſtimmt nicht leichter wird, daß Offenbach am vergangenen Sonntag in Neun⸗ herrn sheims Handballer in Ludwigshafen deulſchland— Züdoſtfrankreich im R ugby Klippe„Boruſſia Neunkirchen“ der züdweſtmeiſter vor ſchwerem Gang- Spielausfälle in der Gauliga kirchen ſiegen konnte. Boruſſia muß nun all⸗ mählich ans Punkteſammeln gehen und wird daher gegen Wormatia das Beſte an Können und Leiſtung aufbieten. Das Ergebnis dürfte aber weiter auch davon beſtimmt werden, in welcher Aufſtellung Wor⸗ matia antreten kann. Und das ſteht bisher noch nicht feſt. Kann die Elf antreten, die am Sonntag den FSV Frankfurt in ſo feiner Manier ſchlagen konnte, ſo braucht uns um den Ausgang wohl nicht bange zu ſein. Werden aber Eckert und Fath auch dabei ſein? Von Fath's iſts wohl anzunehmen. Aber auch bei Eckerts Fehlen müßte es möglich ſein, einen Angriff(mit dem jungen Müller) zuſammen⸗ zubringen, der für Erfolge gut ſein muß. Auch bei einer gegenüber letzten Sonntag etwas ſchwächeren Beſetzung ſollte die Tradition der Niederlagen in Neunkirchen gebrochen und we⸗ nigſtens ein Punkt heimgebracht werden. „Die Offenbacher Kickers müſſen zum F K. Pir maſens, der ſeine ſchwere Schlap⸗ pe durch die Frankfurter Eintracht noch nicht ganz überwunden haben dürfte. Hergert fehlt den Schuhſtädtern an allen Ecken und Enden und darum ſtehen die Ausſichten der Kickers, die ſchon in zwei Auswärtsspielen ſiegten, auch in Pirmaſens nicht ſchlecht. Der Ausgang des Spiels iſt abſolut offen. Der Neuling SV. Wies baden iſt Gaſt bei Anion Niederrad und wird hier auf Herz und Nieren geprüft werden, denn Union iſt bei weitem beſſer in Schuß, als man nach dem Tabellenſtand annehmen könnte. Wir glauben, daß Wiesbaden in Niederrad den erſten Punkt einbüßen wird. Der F SV. Frankfurt ſpielt zuhauſe gegen die Saarbrücker Sportfreunde und dürfte ſicher zu den zwei Punkten kommen. Auch Badens Spielplan kürzer? Nach der vorausſichtlichen Abſage des Kampfes Vfe. Neckarau gegen SV. Waldhof Deulſchlands Elf Abgeſagte Meiſterſchaftsſpiele Von den für den kommenden Sonntag in Süddeutſchland vorgeſehenen Meiſterſchafts⸗ ſpielen der Fußball⸗Gauliga ſind bis jetzt die Begegnungen zwiſchen Eintracht Jrankfurt und FV. Saarbrücken im Gau Südweſt und zwiſchen VfB. Friedberg und Hanau 93 im Gau Heſſen abgeſagt wor⸗ den. Ein neuer Termin für dieſe Spiele wird noch bekanntgegeben. Schweinfurt— Spvgg. Fürth abgeſagt Durch die Abſtellung Kitzingers in die Län⸗ dermannſchaft gegen Schottland wurde der für den kommenden Sonntag angeſetzte Gau⸗ liga⸗Fußballkampf FC Schweinfurt— Spogg. Fürth abgeſagt. Eintracht ſpielt in Waldhof Die Fußballelf der Frankfurter Eintracht trägt als Erſatz für das wieder abgeſetzte Punkteſpiel gegen den F Saarbrücken am kommenden Sonntag in Waldhof einen Freundſchaftskampf gegen den badiſchen Mei⸗ ſter SV Waldhof aus. wird der Gau Baden am Sonntag nur zwei Meiſterſchaftstreffen durchführen. In Karls⸗ ruhe trifft der„erwachte“ KFV. auf den VfB. Mühlburg, der in ſeinen bisherigen zwei Spielen noch nichts beſonderes zeigte. Spielt der Karlsruher FV. wie in Freiburg, dann ſollte er auch gegen Mühlburg die beiden Punkte ergattern können. Sehr unklar iſt das Ende des Kampfes 1. Fe. Pforzheim gegen VfR. Mannheim. Auch dieſe beiden Mann⸗ ſchaften ſind noch nicht in beſter Form(be⸗ ſonders der VfR.) und darum iſt es müßig, hier eine Vorausſage zu treffen. In Württemberg ſind drei Spiele vor⸗ geſehen, die auch alle zur Durchführung kom⸗ men, da der Gau 15 an der Schottlandreiſe nicht„beteiligt“ iſt.— Im Gau Bayern kommt unter Umſtänden nur ein Spiel zur Durchführung, da Schweinfurt— Fürth und Coburg— 1. F. Nürnberg„gefährdet“ ſind und außerdem in München der Städtekampf Berlin— München ſtattfindet. 20 gegen Schollland 17 Spieler machen die Reiſe nach dem Inſelreich mit Für den Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Schottland, der am Mittwoch, 14. Oktober, im Ibrox⸗Park zu Glasgow durchgeführt wird, iſt die deutſche Mannſchaft wie folgt aufgeſtellt worden: Jakob(Jahn Regensburg): Münzenberg (Alemannia Aachen), Munkert(1. FC. Nürn⸗ berg): Rodzinſki(Hamborn 07), Goldbrunner (Bavern München), Kitzinger(Schweinfurt 05); Elbern(Bonn⸗Beuel), Gelleſch(Schalke), Siff⸗ ling(Waldhof), Szevan, Urban(beide F. Schalke 04). Ferner machen die Reiſe noch folgende ſechs Spieler mit: Sonnrein(FC. Hanau 93), Janes (Fortuna Düſſeldorf), Lehner(Schwaben Augs⸗ CCCCFCCCC.(C((w(wC06 00G 0G 000Gͤͤ ĩðV! ͤ ͤ Addbbbbb0b0bbcbTbbTbTbTbbbbc( Freiluftrennen. Das Pariſer Sechsta⸗ 8 in dem als einziger Deutſcher Schön(mit Pellenaars eine Mannſchaft dil⸗ dend) teilnimmt, findet ſeinen Abſchluß, Mon⸗ treal beginnt mit ſeinen„Six days“. Pferdeſport Die deutſchen Olympia⸗Reiter und Pferde aus der Großen Dreſſur⸗Prüfung und dem Jagdſpringen ſtehen noch am Schlußtag des großen Reitturniers auf dem Reichsſportfeld gegenüber. Für dieſes Turnier ſind insgeſamt 20000 RM. an Preiſen ausgeſetzt. Das Jubi⸗ läumsturnier in Münſter, zu dem im Au⸗ genblick bereits 420 Meldungen vorliegen, fin⸗ det ebenfalls am Sonntag ſein Ende. Galopp⸗ rennen ſind in Hoppegarten, Dresden, Halle (Saale), Dortmund und München-Riem vor⸗ laben, Hoppegarten führt die letzte klaſſiſche tüfung der Zweijährigen mit dem„Rati⸗ bor⸗ Rennen“(14000 Mark, 1400 Meter) durch. Unſere Derbyanwärter„Abendfrie⸗ den“,„Trollius“,„Pfeifferkönig“,„Iniga Iſo⸗ lani“,„Feurige“ ſtehen am Start. Fechten Das Programm verzeichnet Mannſchaftstur⸗ niere in Mannheim und Berlin. Am Turnier des Mannheimer FC. 84 um den Sil⸗ berſchil“ beigen ſich neben dem Pokalver⸗ teioiger FE Wiesbaden noch Vereine aus Frankfurt, Darmſtadt, Mainz, Saarbrücken uſw. Sechs Mannſchaften der Degenfechter treffen ſich in der Halle der SS.⸗Sportgemein⸗ ſchaft Berlin. burg), Hohmann(fe. Benrath), Kobierski (Fortuna Düſſeldorf), Sold(JV. Saarbrücken). Die Aufſtellung für das Länderſpiel gegen Irland am Samstag, 17. Oktober. 5 erſt nach Ankunft der Mannſchaft in ublin. Die deutſche Mannſchaft tritt am Montag. 12. Oktober, von Köln aus mit dem Flugzeug die Reiſe an. Offiziell begleitet werden die 17 Spieler von Felix Linnemann, Gaugruppen⸗ ſportwart Rave(Hamburg), Dr. Nerz und Dr. Bauwens(Köln). Die 17 für die Reiſe ausgewähl⸗ ten Spieler ſind für alle Kämpfe am kommenden Sonntag geſperrt. Den Länderkampf Deutſchland— Schottland leitet der engliſche Schiedsrich⸗ ter H. Nattras(New Seaham), der auch beim letzten Pokalendſpiel zwiſchen Arſenal und Sheffield United als Unparteiiſcher wirkte. In Dublin wird der bekannte Schotte Webb das Schiedsrichteramt übernehmen— Zur Aufſtellung der deutſchen Fußball⸗ elf für Glasgow iſt kurz zu bemerken, daß man richtigerweiſe die Hintermannſchaft und Dek⸗ kungsreihe aus dem ſiegreichen Prager Länder⸗ kampf gegen die Tſchechoflowakei unverändert gelaſſen hat. Im Sturm ſtehen diesmal drei Schalke⸗Spieler, darunter auch wieder Fritz Szepan. deſſen Aufſtellung in Verbindung mit ſeinem gewohnten Vereins⸗Linksaußen Urban nur zu begrüßen iſt Elbern und Siffling waren die beſten deutſchen Stürmer in Prag und auch Gelleſch erfüllte dort die in ihn geſetzten Er⸗ wartungen zum größten Teil. 2— CCC e e — Die Gegner der Schokllandfahrk Schottlands Fußball⸗Mannſchaft wird gegen Deutſchland am 14. Oktober im Glas⸗ gower Ibrox⸗Park in folgender Aufſtellung antreten: Dawſon(Rangers); Anderſon(He⸗ arts), Cummings(Aſton Villa); Maſſie(Aſton Villa), Simpſon(Rangers), Brown(Ran⸗ gers; Delaney(Celtic), Walker(Hearts), Arm⸗ ſtrong(Aberdeen), MePhail(Rangers), Dun⸗ can(Derby County). Schiedsrichter des Kamp⸗ fes iſt Harry Nattras. Auch Irland hat ſeine Fußball⸗Mann⸗ ſchaft, die am 17. Oktober im Daly⸗Mount⸗ Park zu Dublin gegen Deutſchland antritt, ſchon bekanntgegeben. Es ſpielen: Foley (Celtic); Gorman(Bury), O'Neill(Dundalk); O'Reilly(St. James Gate), Turner(Sou⸗ thend United), Conolly(Cork); Ellis(Bohe⸗ mians Dublin), Duggan(Leeds United), Da⸗ vis(Oldham Athletic), More(Shamrock Ro⸗ vers), Geoghean(St. James Gate). Ungarn nach London eingeladen Fußball⸗Länderkampf gegen England am 2. Dezember Auf der letzten Sitzung des engliſchen Fußball⸗Verbandes wurde beſchloſſen, Ungarn zu einem Länderſpiel nach London einzuladen. Ausſchlaggebend für die Wahl Ungarns dürf⸗ te geweſen ſein, daß die Magyaren 1935 in Budapeſt eine engliſche Auswahl⸗Elf ſchlagen konnten, außerdem aber in dieſem Jahr Deutſchland 3:2 beſiegten, Oſterreich 5:3 und Rumänien 2:1 das Nachſehen gaben. Das erſte Länderſpiel Ungarns gegen England auf bri⸗ tiſchem Boden findet am 2. Dezember auf dem Arſenal⸗Platz in London ſtatt. Dadurch, daß die Wahl diesmal auf Ungarn gefallen iſt, muß Holland erneut die Hoffnung auf eine Einladung aufgeben; bekanntlich hatte Hol⸗ land 1 im Vorjahr vergebens darauf ge⸗ wartet. Ialien— Deulſchland in Berlin Wichtig für Intereſſenten des Länderſpiels Das Länderſpiel gegen Italien, das am 15. November im Olympia ⸗ Stadion in Berlin ſtattfindet, wirft jetzt ſchon ſeine orga⸗ niſatoriſchen Schatten voraus. Am 15. Oktober beginnt bereits der Vorverkauf für dieſes Länderſpiel, das zum erſten Male in Deutſch⸗ land mehr als 100 000 Zuſchauer beiſammen ſehen wird, denn es kann damit gerechnet werden, daß bei dem Zuſammentreffen Deutſchlands mit dem Weltmeiſter Italien das Olympia ⸗ Stadion keinen freien Platz mehr aufweiſt. Es ſind folgende Preiſe feſtgeſetzt: 1. Platz(Unterring Längsſeiten) 5 RM.; 2. Platz(Oberring u. Kurven⸗Unterring) 3 RM.; 3. Platz(Gedeckter Stehplatz in beſchränkter Zahl) 2 RM.; 4. Platz(Offene Stehplätze) 1 RM.; Schüler(nur an der Kaſſe) 50 Pfg. Alle Preiſe zuzüglich Sportgroſchen. Vorverkauf für Beſucher außerhalb Berlins Ein Kartenvorverkauf für von außerhalb Berlin kommende Beſucher findet nur auf dem Wege der ſchriftlichen Anmeldung an das Reichsfachamt Fußball, Berlin⸗Charlotten⸗ burg 9, Haus des Deutſchen Sports, ſtatt. Die ſchriftlich beſtellten Karten werden dabei ausnahmslos durch Nachnahme zugeſandt. Deulſchland- Holland am 31. Januar Wie der holländiſche Fußball⸗ Verband ſo⸗ eben mitteilt, iſt der Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Holland nunmehr endgültig auf den 31. Januar 1937 feſtgelegt wor⸗ den. Das Spiel wird in Düſſeldorf ausgetra⸗ gen. Boxen Südweſt—Weſtfalen Acht Vegegnungen voller Spannung Am 12 Oktober kommt es bekanntlich im Frankfurter Tiergarten⸗Saal zu einer Be⸗ egnung der Borgaue Südweſt und Weſtfalen. un ſind die Paarungen in den einzelnen Ge⸗ wichtsklaſſen bekannt geworden. Anter Lei⸗ tung von Kampfrichter Baierlein und Ring⸗ richter Weckbach-Darmſtadt treffen aufeinan⸗ der: Fliegengewicht: Bamberger(Ludwigshafen— Sandhof(Dortmund) Bantamgewicht: Rappſilber(Frankfurt)— Schmitz(Dortmund): Federgewicht. Scöneberger(Frankfurt)— Gänſerich(Bochum): Leichtgewicht: Klauß(Frankfurt)— Jaku⸗ bowſky(Pechum), Weltergewicht: Ims(Frankfurt)— Murach Schalke): Mittelgewicht: Stiegler(Ludwigshafen)— Blum(Altena); Halbſchwergewicht: Louven(Frankfurt)— Weitzmann(Münſter); Schwergewicht: Berg(Saarlaut.)— Schnarre (Recklinghauſen). Südweſt⸗Boxer auf Reiſen Die kampfſtarke Staffel des Gaues Südweſt beſtreitet ihren nächſten Gaukampf am 30. Ok⸗ tober in Kaſſel gegen Nordheſſen; Im Rahmen eines Werbeabends tritt der Gau Südweſt am 7. November in Weinheim an der Bergſtraße gegen Baden an. Weiß Oeſterreich wurde Eurovameiſter Den Titel eines Europameiſters im Fliegen⸗ gewicht holte ſich in Paris der Oeſterreicher Weiß. Er ſtand im Pariſer Wagramſaal dem ſpaniſchen Meiſter Ortega gegenüber und landete nach 15 Runden einen haushohen Punktſieg. Ob der Titel lange im Beſitz des Oeſterreichers bleiben wird. iſt allerdings fraglich. Jedenfalls erwarb ſich bei der glei⸗ chen Veranſtaltung der italieniſche Fliegenge⸗ wichtler Urbinati das Recht zu einem Herausforderungskampf um die Europamei⸗ ſterſchaft gegen Weiß. Der Italiener ſchlug den Franzoſen Louis in zehn Runden ſicher nach Punkten. Aus dem Handballgau Südweſt Geänderte Gauliga-Termine— Auswahlſpiel und Lehrgang Am Fonnlag ſpielen Pfalz Ludwigshafen— TSV. Herrnsheim FSV. Frankfurt— Germania Pfunſtadt St. Ingbert— TV. Haßloch. In der Terminliſte der Gauliga hat es verſchiedene Aenderungen gegeben. Das für den 11. Oktober angeſetzte Spiel Ingober⸗ tia St. Ingbert gegen Sp̃. 98 Darmſtadt wird wegen des Spieles Militär— Zivil auf den 25. Oktober verlegt. Dafür kommt aber das für dieſen Termin anberaumte Spiel St. Ingert— W. Haßloch bereits am nächſten Sonntag zur Durchführung. Die Spiele am 8. November werden eine Woche ſpäter am 15. November ausgetragen, da der 8. November der Winterhilfs⸗Sonntag der Handballer iſt. Neu angeſetzt wurden die bisher ausgefallenen Spiele WW. Haßloch— MSV. Darmſtadt am 18. 11. und MSV. Darmſtadt— Ingobertia St. Ingbert am 29. November. In den Spielen des kommenden Sonntag müßten ſich die Herrnsheimer, wenn ſie nur einigermaßen auf dem Damm ſind in Ludwigs⸗ hafen durchſetzen können. Die Niederlage in Schwanheim dürfte heilſam geweſen ſein.— In Frankfurt geben wir den Bornheimern die beſſeren Ausſichten. Das Spiel in St. Ingbert erſcheint offen im Ausgang. Südweſt gegen Baden Für das Vergleichsſpiel der Gaue Süd⸗ weſt und Baden am 10. Oktober in Mainz hat der Gauſpielwart von Südweſt folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Keimig(MSV. Darm⸗ ſtadt); Brohm(VfR. Schwanheim), Hauſer (SpV. Wiesbaden); Stahl(MSV. Darm⸗ ſtadt), Daſcher(MSV. Darmſtadt, Avemarie (TSG. 1846 Darmſtadt); Rath(TV. 46 Bieb⸗ rich), Schmidt(TSG. 46 Darmſtadt), Freund (SpV. 98 Darmſtadt), Krüger(TSV. Hexrns⸗ 5 Hertner(Pfalz Ludwigshafen). Erſatz⸗ eute ſind: Hörbrandt(TSV. Sprendlingen), Bräunlich(Mainzer Hockeyklub). Ein überfachlicher Lehrgang für Handball im Rahmen der Gauſportſchule wurde am letz⸗ ten Wochenende im Heim des Stadtſportvereins Frankfurt auf der Hohemark durchgeführt. Der Lehrgang ſtand unter der Leitung des Gau⸗ ſportwartes Hermann Topp⸗ Frankfurt und vermittelte den 35 Teilnehmern(Mitarbeiter des Fachamtes und Abteilungsleiter der Vereine der Kreisgruppe Main-Heſſen) neben der rein fachlichen Ausbildung manches Wiſſenswerte über Ziel und Aufbau, ſowie die Dietarbeit im Reichsbund für Leibesübungen. Für das Saar⸗ gebiet iſt ein gleichartiger Lehrgang für den 10./11. Oktober in Dudweiler, für die Pfalz am 24./25. Oktober in Landau vorgeſehen. Vormſer Handball Unſere Bezirksklaſſe Tgde. Pfeddersheim— Tv. Leiſelheim Tv. Wies⸗Oppenheim— Tv. Lampertheim Tv. Birkenau— Tv. Offſtein Ty. Pfiffligheim— Wormatia Worms. In den beiden erſten Treffen ſind die unge⸗ ſchlagenen Tabellenführer als Sieger zu erwar⸗ ten, wenn auch Wies⸗Oppenheim den ſtärkeren Gegner erhalten hat. In Pfiffligheim werden ſich die Wormaten vorſehen müſſen, denn die Vorortler ſind recht kampfſtark und haben erſt am Vorſonntag gegen Offſtein eine ausgezeich- nete Rolle geſpielt.— Das Birkenauer Treffen halten wir für offen; es wird darauf ankom⸗ men, wer von beiden Mannſchaften in ſtärkſter Aufſtellung antreten kann. Der etwas ſchwä⸗ chere Birkenauer Angriff hat auch bei der guten Offſteiner Abwehr harten Widerſtand zu er⸗ warten.— Das Pfeddersheimer Spiel beginnt bereits um 2 Uhr. Unſere Kreisklaſſe Ty. Heppenheim— Tgde. Worms Alemannia Worms— Tv. Alsheim Tgde. Oſthofen— TSV. Herrnsheim. In der Kreisklaſſe treffen im erſten Spiel ſtarke Gegner aufeinander. Heppenheim hat als Platzverein einen kleinen Vorteil. Die Aleman⸗ nen dürften den Gäſten aus Alsheim gewach⸗ ſen ſein, während Oſthofen wieder gegen die ſtarke Zweite aus Herrnsheim tüchtig zu kämp⸗ fen haben wird. * IR. 66 Magdeburg löſt Handballabteilung auf. Da der Handballbetrieb im IR. 66 Magde⸗ burg zur Zeit ruht, gilt die Handballabteilung als aufgelöſt. Die Spieler erhalten ſofort für andere Vereine Spielerlaubnis. Die Mitglieder der Abteilung haben davon Gebrauch gemacht und ſind zum größten Teil dem Polizei SV. beigetreten. Dieſer wird anſtelle des JR. 66 der Gauliga zugeteilt und übernimmt deſſen Spiele. Punktlampf der Jußball-Bezirksklaſſe Mop. Darmftadt und Bezirksklaſſe Füdheſſen Alemannia Worms— Militär⸗SV. Darmſtadt Normannia Pfiffligheim— FC. 03 Egelsbach Olympia Lampertheim— SpVgg Arheilgen Olympia Lorſch— Sportverein Horchheim VfR. Bürſtadt— Sportverein Münſter SV. 98 Darmſtadt Haſſia Dieburg. Wenn keine Fußball⸗„Wunder“ geſchehen, wird auch der kommende Sonntag die Spitzen⸗ gruppe der Südheſſen⸗Tabelle kaum verändern; die Spitzenmannſchaften haben außer dem MSW. Darmſtadt durchweg Gegner vor ſich, denen ſie gewachſen ſein ſollten. Die führende Lorſcher Olympia er⸗ wartet den Sportverein Horchheim, nach Lage der Dinge eine ſichere Sache für die Lorſcher. Schwerer hat es dagegen der MSV. Darmſtadt, der bei Alemannia Worms antritt. Die Alemannen haben zwar in Darmſtadt gegen den SV. 98 verloren, ſind aber durchaus ernſt zu nehmen. Am Sonntag tritt die Mann⸗ ſchaft verſtärkt an; der vom Militär zurückge⸗ kommene Ofenloch iſt wieder dabei. Jedenfalls tritt die Alemannia in ſtärkſter Beſetzung an. Das Spiel findet um 4 Uhr auf dem Platze des Polizeiſportvereins, im An⸗ ſchluß an das Spiel der 1. Kreisklaſſe Tgde. 1846 Worms— Blauweiß Worms, ſtatt. JC. Egelsbach in Worms In Pfiffligheim gaſtieren die Egelsbacher Hier ſcheint es, daß man den Gäſten mehr Chancen geben muß. Egelsbach erwies ſich auch gegen Horchheim noch nicht gefeſtigt genug, ſo⸗ daß gegen Egelsbach auch kaum etwas zu hof⸗ fen iſt. Oder ſollte doch plötzlich der große Um⸗ ſchwung kommen? Der VfR. Bürſtadt erwartet den SpV. Münſter, der ſich bisher recht gut geſchla⸗ gen hat. Immerhin müßte ein knapper Bür⸗ ſtädter Sieg in dieſem Treffen herauskommen. — In Lampertheim tritt die SpVgg. 04 Arheilgen an. Wir rechnen damit, daß ſich Lampertheim endlich ſeine erſten beiden Punkte holt.— Das letzte Spiel führt in Darm⸗ ſtadt den Sportverein 1898 und Haſſia Die⸗ burg gegeneinander. Hier iſt wohl mit einem ſicheren Darmſtädter Erfolg zu rechnen. Aus unſeren Nachbargruppen Gruppe Unterbaden⸗Weſt Alemannia Ilvesheim—. SC. Käfertal FV. 08 Hockenheim— Fortung Edingen Amicitia Viernheim— Kurpfalz Neckarau VfR. Feudenheim— Phönix Mannheim 1 75 O8 Mannheim— Olympia Neulußheim Germ. Friedrichsfeld— Fortuna Heddesheim. Der Tabellenführer Ilvesheim empfängt da⸗ heim den SC. Käfertal. Nachdem Ilvesheim am letzten Sonntag in Hockenheim verlor, wird Käfertal das wohl zu ſpüren bekommen.— Amicitia Viernheim ſollte nach Nek⸗ C y æ⁵ããã ͤâdbbbbGo ã ³¹Ü 1A Guſtav Eder doch noch gegen Barney Roß? An Bord des Schnelldampfers„Europa“ traf am Dienstagvormittag der deutſche Wel⸗ tergewichtsmeiſter Guſtav Eder in Hamburg ein. Genau ein halbes Jahr hat Eder„drü⸗ ben“ gekämpft. und wir können ſtolz ſagen, er hat Deutſchland Ehre gemacht. Von insgeſamt 7 Kämpfen, die er in Amerika beſtritt, hat er 5 gewonnen(vier durch k. o. und einen nach Punkten) und nur zwei verloren. Und dieſe beiden Niederlagen waren noch nicht einmal einwandfrei. Im Kampf gegen Clintern war der Deutſche der weitaus beſſere Mann und wurde um ſeinen Sieg betrogen. Das letzte Treffen gegen Jannazzo mußte Eder als kranker Mann beſtreiten. Selbſt die amerikani⸗ ſche Preſſe gibt zu, daß Guſtav Eder in dieſem Kampf ſeine vollen Qualitäten nicht entfal⸗ ten konnte. Die Punktniederlage gegen Jan⸗ nazzo wird daher in Amerika auch kaum ge⸗ wertet. Wie Eder unſerem Vertreter an Bord der „Europa“ erklärte, hat er die Reiſe nach Deutſchland aus rein perſönlichen Gründen unternommen und will nach kurzer Zeit nach den Staaten zurückkehren um erneut den Weg zu gehen, der ihn endlich zum Titelkampf gegen Weltmeiſter Barney Roß führen muß. Der Deutſche beurteilt ſeine Ausſichten nicht ſchlecht. Der letzte Kampf gegen Jannazzo habe ihn kaum zurückgeworfen; günſtig für ihn ſei ferner, daß Barney Roß ſeine Auſtra⸗ lienreiſe aufgegeben habe und in Amerika bleibe.. Bemerkenswert iſt übrigens, daß Eder in den Vereinigten Staaten keinen amerikani⸗ ſchen Manager hatte, ſondern von dem Deut⸗ ſchen Blesken betreut wurde. Umſo größer müſſen die Erfolge unſeres Weltergewichts⸗ meiſters gewertet werden; denn noch kein deutſcher Boxer hat es ohne einen amerilani⸗ ſchen Manager ſo weit gebracht wie er. Dazu kommt. daß Eder die meiſten ſeiner Kämpfe in der Brooklin⸗Arena beſtritt, wo ſich bereits eine antideutſche Strömung bemerkbar machte. Oft genug bekam er die„kill him“⸗Rufe zu hören, die ſeine Gegner anfeuerten, in„fer⸗ tig“ zu machen. Eder mußte ſich alſo auch auf ſeine pſychiſchen Kräfte verlaſſen können, wenn er in den Ring kletterte. In Deutſchland will Eder zerſchlagenen Hände ausheilen. Der harte Schädel von Serrian, der trotz ſchwerſter Schläge nicht zu Boden gehen wollte. hat dem Deutſchen Verletzungen an den Händen bei⸗ gebracht. Allerdings iſt Eder nicht abgeneigt, einen Kampf um die Euxopameiſterſchaft an⸗ zunehmen, wenn der jetzige Titelträger Wou⸗ ters dazu bereit iſt. vor allem ſeine Kommt Us A. zur Einſichk? Braddock ſoll nur gegen Schmeling boxen. Die Box⸗Kommiſſion des Staates Newyork hat dem Schwergewichts⸗Weltmeiſter James Braddock ſoeben eine Abſage erteilt, die er nicht erwartet hatte. Braddock, der ſeine 5000 Dollar Garantie für den Weltmeiſterſchafts⸗ kampf gegen Schmeling noch nicht hinterlegt hat, kam dieſer Tage bei der Box⸗-Kommiſſion um die Erlaubnis ein, einige„kleinere Kämpfe“ veranſtalten zu dürfen, um in Form zu kommen. Die Box⸗Kommiſſion hat ihre Erlaubnis verweigert:„Nur Max Schmeling kommt für Braddock als Gegner in Frage“. Es bleibt abzuwarten, ob die Newyorker dieſe ablehnende Antwort nur wegen der fehlen⸗ den 5000 Dollar von Braddock gegeben haben, oder ob die hohe Box⸗Kommiſſion wirklich auf dem Wege zur Einſicht iſt. karau. Das Spiel iſt aber nun nach Viernheim gelegt worden, weshalb wir mit einem ſicheren Viernheimer Erfolg rechnen. Sonſt erwarten wir noch Hockenheim und Friedrichsfeld in Front. Die Spiele in Feudenheim und beim FC. 08 Mannheim erſcheinen dagegen offen im Ausgang. Gruppe Pfalz⸗Oſt 03 Ludwigshafen— Phönix Ludwigshafen ASV. Ludwigshafen— WB. Frieſenheim 08 Mutterſtadt— Kickers Frankenthal FV. Speyer— SpVgg. Mundenheim DSG. Rheingönheim— 04 Ludwigshafen Pfalz Ludwigshafen— 1914 Oppau. In der Gruppe Oſtpfalz gibt es in Ludwigshafen die Begegnung„03“ gegen „Phönix“. Der alte Gauligiſt ſollte auch die⸗ ſes Treffen für ſich entſcheiden. Offener erſchei⸗ nen die Spiele in Rheingönheim und bei Pfalz Ludwigshafen, während ſonſt Platzvereinserfolge herauskommen dürften. die Jußball-Kreisklaſſe kreis Nibelungen Kreisklaſſe 1 Tad. 1846 Worms— Blauweiß Worms SV. Hochheim— TSG. Weinsheim TSV. Abenheim— TSV. Herrnsheim TSG. Neuhauſen— Olympia Alzey VfR. Alsheim— Sportverein Gimbsheim VfR. Nierſtein— Sportverein Pfeddersheim. Kreisklaſſe 2 Gruppe Süd. Hangenweisheim— Dalsheim, Eppelsheim— Gau-Odernheim, Poſtſport⸗ verein Worms— Gundersheim. Gruppe Weſt. Albig— Armsheim, Sprend⸗ lingen— Planig, Fürfeld— Wörrſtadt. Gruppe Oſt. Keine Spiele angeſetzt. Die 1. Kreisklaſſe hat ihr bedeutendſtes Er⸗ eignis in dem Treffen Tad. 1846 gegen Blauweiß Worms. Wenn beide Mann⸗ ſchaften in beſter Beſetzung antreten können, iſt ein Sieger ſchwer vorherzuſagen. Das Spiel wird in Verbindung mit dem Bezirks⸗ klaſſetreffen Alemannia Worms— MeV. Darmſtadt(vorher!) ausgetragen.— Ueber die anderen Spiele iſt ſchwer etwas zu ſagen, da gerade in den Weinbauorten die Möglichkeit vorliegt, daß nicht alle Mannſchaften komplett antreten können. Es iſt bezeichnend, daß z. B. in der Gruppe Oſt der Kreisklaſſe 2 alle Spiele im Oktober(auf Wunſch der Vereine) ausfal⸗ len.— Neuangemeldet hat ſich die FA. des Turnvereins Niederflörsheim, deren Aufleben in der Gruppe Süd ſicher begrüßt werden wird. kreis Starkenburg Kreisklaſſe 1, Gruppe 1 Groß⸗Rohrheim— Starkenb. Heppenheim TV. Mörlenbach— JV. Biblis Vorwärts Bobſtadt— TV. Lampertheim FV. Hofheim— TV. Zwingenberg Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 Chattia Wolfskehlen— Konkordia Gernsheim SV. Groß⸗Gerau— TV. Trebur Viktoria Griesheim— TV. Mörfelden TSG. Biebesheim— TV. Stockſtadt Kreisklaſſe 2 Hähnlein— Seeheim, Hambach— Reichen⸗ bach, Fehlheim— Bickenbach, Nordheim— Alsbach. Biblis, FV. Hofheim und TV. Lampertheim wird man wohl in der Kreisklaſſe 1 als Sieger erwarten dürfen, dagegen iſt der Ausgang des Groß⸗Rohrheimer Treffens reichlich unge⸗ wiß. In der Gruppe 2 ſind die Vorherſagen ſowieſo ſehr ſchwer, ſodaß hier auch nichts orakelt werden ſoll.— Das Gleiche gilt für die Kreisklaſſe 2. Aber ſchließlich iſt ja auch hier — wie überall— das Weſentliche einer Vor⸗ ſchau, daß die Spiele der Vereine der Oeffent⸗ lichkeit überhaupt mitgeteilt werden. Wieder ein Tribünenbrand. Nachdem erſt vor kurzem die Tribüne der Frankfurter„Eintracht“ abgebrannt iſt, fiel in den Morgenſtunden des Montag in Berlin die Holz⸗Tribüne des Berliner FC. Blau⸗ Weiß den Flammen zum Opfer. Ueber die Ur⸗ ſache des Brandes iſt bisher nichts bekannt. AMfilcHEs R. f. L.— Fachamt Fußball. Ich mache nochmals auf die am kommenden Samstag, 10. Oktober, abends 8.30 Uhr, im „Goldenen Kreuz“, Valckenbergſtraße, ſtattfin⸗ dende Pflichtſitzung aufmerkſam. Der Obmann. 00 —., 3 der U 5 per . be llt 1 im et g en s die iet 1 f det ſin u; r en in iu 3 7 . Belanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſ Betr.: Dienſtſtunden der Ortsgruppenleitung während der Wintermonate. Die üblichen Dienſtſtunden und Sprechzeit für den Ortsgruppenleiter während der Win⸗ termonate finden nur noch jeden Don⸗ nerstag, von 20—21 Uhr ſtatt. * Betr.: SA.⸗Sportfeſt im Mannheimer Stadion. Die SA.⸗Gruppe Kurpfalz veranſtaltet am kommenden Sonntag, ab morgens 8 Uhr, im Mannheimer Stadion ein großes SA.⸗ erf woran ſich auch unſere hieſigen SA.⸗Formationen beteiligen. Ich fordere da⸗ her die Parteigenoſſen und Mitglieder aller NS.⸗Gliederungen auf, dieſes Sportfeſt zahl⸗ reich zu beſuchen. Franzke, Ortsgruppenleiter. der A. S. H. A. P. Viernheim precher: 45 V. D. M. Heute Freitag, den 9. 10. 36, großer Gruppenappell um halb 9 Uhr im Jungvolk⸗ heim, Seegartenſtraße(Schreinerei Schloſſer). Jedes Mädel hat zu erſcheinen. Die Führerin. DAF. Arbeitsdank Heute Freitag, 9. Oktober, abends halb 9 Uhr, findet unſere Zuſammenkunft in der „Traube“ ſtatt. Alle jetzt aus dem Arbeits⸗ dienſt ausgeſchiedenen Arbeitsmänner und Maiden wollen ſich daran reſtlos beteiligen. Der Ortswalter. Der NS.⸗Funk die herrliche nationalſozialiſtiſche Rundfunk⸗ Zeitung, darf in keinem Haus fehlen! Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Wirf' das Vergangene von dir, ergreife das Gegenwärtige mit ganzem Herzen! 1 Schiller. och Feſſonal 0 Begrüßung bes Führerkorps in Jeppenheim Das Führerkorps der Bewegung, über 600 der dienſtäſteſten Kämpfer für Adolf Hitler und ein neues Deutſchland fuhren geſtern früh gegen 11 Uhr durch unſere Kreisſtadt Hep⸗ penheim, wohin ſich auch die hieſige Orts⸗ gruppenleitung der Partei zur Begrüßung begeben hatte. Es war ein erhebender Augen⸗ blick, als an der Spitze von etwa 20 Om⸗ nibuſſen Reichsleiter Pg. Dr. Ley und unſer Gauleiter Pg. Sprenger nach allen Sei⸗ ten grüßend von der geſamten Bevölkerung umjubelt wurden, während der Kreismuſikzug, J.⸗Kapellen und die bekannte Schüler⸗ Hand⸗ und Mundharmonika⸗Schar aus Wald⸗ erlenbach dazu aufſpielten. BDM.⸗Mädchen mit geſchmückten Körben boten den alten ver⸗ dienſtvollen Kämpfern, viele davon ergraut, aber im Geſicht das Kämpferherz ſchauend, Koſtproben von Bergſträßer Mandeln. Nach einem Aufenthalt von 10 Minuten ſetzten die Wagen die Fahrt nach Riedrode und Worms weiter, um anſchließ end den ganzen Gau Heſſen⸗Naſſau zu beſichtigen. Wir ſind ſtolz darauf, die erſten und beſten Kämpfer des Führers in unſerem Gaugebiet zu wiſſen. * Eine neite kleine Geichichte wegen einer Zeitung! Es iſt Preſſewerbung— mein Name iſt Haaſe! Das kennen wir ſchon alle jetzt, des⸗ halb ſollen wir immer unſerem Nachbarn, der immer noch die Zeitung leiht, ſagen: beſtell' dir doch nun auch mal eine Zeitung, du kannſt das ſchon! Nur ſoll man es nicht ſo machen, wie dieſer Werber einer auswärtigen Zei⸗ tung, der einfach der Frau erklärte: jetzt be⸗ ſtellen Sie mal unſere Zeitung, die andere hatten Sie jetzt lange genug! Als die Frau das ablehnte, meinte er kurz entſchloſſen: ich werde jetzt zu Ihrem Mann gehen und ihm ſagen, daß Sie mit der Beſtellung unſerer Zei— tung einverſtanden ſind und dann wird der ſie beſtellen! So viel wir ſehen konnten, geht dieſer Werbemann in beſtimmte Häuſer, wo ihm jedenfalls geſagt worden iſt, hier wohnen noch von denen aus früherer Zeit, die ſich noch nicht ganz„zu den Anderen“ zählen! Ja ja, wir paſſen ſchon auf— deshalb, ſeid auch beim Zeitungsleſen auf der Hut— man erkennt auch hierbei den Menſchen, wer er iſt! 4 Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Aus Anlaß der Volkszählung ſind den Haushaltungsvorſtänden Haushaltungsliſten zugeſtellt worden. Wir erſuchen die Haushal⸗ tungsvorſtände um rechtzeitige und gewiſſen⸗ hafte Ausfüllung dieſer Liſten, damit unſeren Beamten nicht unnötig dieſe Arbeit erſchwert wird. Durch die Nachtfröſte vor einigen Ta⸗ gen ſind die Blumen in den Gärten verſchwun⸗ den. Was in früheren Jahren während des ganzen Oktober noch ſo ſchön blühte, iſt in einer Nacht ſchwarz geworden. Und wie hatten die Dahlienfreunde gehofft, noch recht lange die Freude an den ſchönen Blumen genießen zu können! Aber mit dem Herbſt iſt nicht zu ſpaſſen; er kam und brachte den Froſt, und da war es mit der Freude aus. Vorboten des Winters! Aber nur getroſt, auch der Winter wird von einem neuen Frühling überwunden werden, und dann beginnt auch wieder das Blühen und das Freuen! “Aus der evang. Gemeinde. Am nächſten Sonntag begeht der Zweigverein der Guſtav-Adolf⸗Stiftung im Dekanat Zwin⸗ 9 0 ſein Jahresfeſt in unſerer Gemeinde. Mit dankbarem Herzen nehmen wir den Gaſt in unſerer Mitte auf. Denn der Guſtav⸗ Adolf⸗Verein war es doch, der unſerer Ge⸗ meinde einſt unſere ſchöne und geräumige Kirche geſchenkt hat, ohne daß die kleine Ge⸗ meinde mit Schulden belaſtet wurde; ebenſo wie er auch unſerer Filialgemeinde Hüttenfeld ihre herrliche kleine Kirche gebaut hat. Auch heute noch unterſtützt er uns gerne, wo wir mit eigenen Mitteln nicht auskommen können. Für all ſeine Liebe und Hilfe wollen wir am Sonntag unſerem treuen Helfer danken. Nicht vergeſſen wollen wir aber auch, daß der Guſtav⸗Adolf⸗Verein ſeit 100 Jahren unſere Auslandsdeutſchen betreut hat, daß er ihnen Kirchen und Schulen, Krankepflegeſtationen und Kinderſchulen gebaut hat, daß er ihnen Pfarrer, Lehrer, Schweſtern, Aerzte und an⸗ dere Helfer hinausgeſandt hat. Unſere evang. Auslandsdeutſchen, ſie alle hängen mit treuer Liebe an ihrem Helfer in ſo mancher Not, ob das nun in Oeſterreich oder im Sudetenland, in Polen oder in Rußland, in Argentinien oder Braſilien iſt. Von allen dieſen Dingen wollen wir nun am Sonntag hören beim Jah⸗ resfeſt in Viernheim. Der Feſtgottesdienſt be⸗ ginnt nachmittags um 2 Uhr. Feſtprediger iſt Herr Pfarrer Eckard von der Lutherkirche in Worms. Anſchließend findet eine Nach⸗ feier in der Kirche ſtatt, bei der der Vorſitzende des Heſſ. Hauptvereins, Herr Pfarrer Dr. Wagner, Bensheim und andere ſprechen werden über die Arbeit des Guſtav⸗Adolf⸗ Vereins in aller Welt. Mitwirken werden un⸗ ſer Kirchenchor ſowie der Poſaunenchor Lam⸗ pertheim. Am ſpäteren Nachmittag wird noch Gelegenheit ſein, im„Freiſchütz“ mit un⸗ ſeren Gäſten aus dem Dekanat noch eine Stunde geſellig zuſammen zu ſein. Wir laden unſere Gemeindeglieder herzlich zu dieſer Feier ein. Dienſtnachrichten der Ev. Landes⸗ kirche Naſſau⸗Heſſen. Ernannt wur⸗ den: Pfarrvikar Ernſt Klöß⸗Wiesbaden zum Pfarrverwalter der Pfarrei Neunkirchen, De⸗ kanat Groß⸗Umſtadt; Pfarraſſiſtent Friedrich May, Mümling⸗Grumbach, zum Pfarrver⸗ walter der Pfarrei Vielbrunn; Pfarramtskan⸗ didat Walter Liefke aus Hattenheim a. Rh. zum Verwalter der Pfarraſſiſtentenſtelle der Schloßkirchengemeinde zu Offenbach.— Der Wahl des Pfarrverwalters Bernhard Knell zum Pfarrer der zweiten Pfarrſteule des Dia⸗ koniſſenhauſes Eliſabethenſtift zu Tarmaſtadt ———— twee.———jĩi Aelrulen⸗Abſchieösball bes Turner us Turnerinnen und Turner wirken mitl— Was alles geboten wird! Eigentlich iſt es ja gar nichts Neues mehr, dieſer am nächſten Sonntag vom hie igen Turnverein veranſtaltete Rekeuten-⸗ Abſchſche⸗ ball; denn ſchon im vergangenen Jahre hatte man mit dem Herbſtſchauturnen eine derartige Feier verbunden, doch dies nur in kleinerem Rahmen. Aber immerhin, es waren trotzdem köſtliche, genußreiche Stunden! Man traf ſich zu fröhlicher Ausgelaſſenheit und herzlichem Frohſinn. Man war ſich bewußt, daß es vor Beginn der Dienſtzeit für die Rekruten die letzte derartige Veranſtaltung war, die Alle ſo harmoniſch vereinte, und deshalb gab man ſich auch uneingeſchränkt den ſich bietenden Luſtbarkeiten hin. Doppelt groß lag die Freude über all den ſtrahlenden Geſichtern. War es doch ſeit langen Jahren wieder der erſte Rekruten⸗Abſchiedsball, den der Turnverein in Verbindung mit ſeinem Schauturnen ver⸗ anſtaltete. Und vorher kannten wir dieſe Feier nicht mehr, konnten ſie ja nicht kennen! Harte Kriegszeit, Zeit der Schmach und Schande hatten wir zu durchleben! Alles, auch die Wehrfreiheit hatte man uns genommen. Vor⸗ bei war die frohe Soldatenzeit, das herrliche Kaſernenleben! Und damit auch die Selbſtver⸗ teidigung unſeres Vaterlandes. Wir waren kein freies, nein, wir waren ein geknechtetes, von der Willkür anderer Länder getriebenes Volk. Und dies bis zum Jahre 1933, bis zu dem Zeitpunkt, da unſer Führer und Reichskanzler Adolf Hitler das Steuer des Reiches in die Hand nahm, deſſen Ge⸗ ſchicke leitete, unſer Vaterland vor Ehran⸗ griffen ſchützte, beſtrebt, mit zähem Willen einer beſſeren Zukunft entgegenzuſteuern! Schon im Jahre 1935 verkündete er die Wie⸗ dereinführung der einjährigen Dienſtzeit, die dann vor einigen Wochen auf zwei Jahre aus⸗ gedehnt wurde. Dem deutſchen Volke ward alſo wiederum durch Adolf Hitler ſeine Wehr⸗ freiheit zurückerobert! Die Zeit iſt wieder da, wo alljährlich zahlreiche junge Männer zur Ableiſtung ihrer Dienſtpflicht einberufen, und dort zu aufrichtigen, ſtarken, gehorſamen und pflichtbewußten Deutſchen erzogen werden! Und damit iſt auch die Zeit der Rekruten⸗Ab⸗ ſchiedsbälle erneut gekommen! Wir begrüßen daher den Entſchluß des Turnvereins, daß er alljährlich in einer ſolchen Feier, die durch tur⸗ neriſche Darbietungen ausgeſtaltet werden ſoll, alle die jeweils einrückenden Rekruten ver⸗ einigen und denſelben nochmals vor Beginn der Dienſtzeit frohe, genußreiche Stunden be⸗ reiten will. f Und nun ſtehen wir kurz vor dem Zeitpunkt, da zahlreiche Viernheimer Rekruten einberu⸗ fen werden. Sie alle vereinigen ſich daher nochmals zu einer gemeinſamen Abſchieds⸗ eier, die lt. geſtriger Bekanntgabe vom hie⸗ feen Turnverein in Verbindung mit tur⸗ neriſchen Einlagen veranſtaltet und am kom⸗ menden Sonntag, abends 8 Uhr, in den Frei⸗ ſchützſälen zur Abwicklung gelangt. Ein ſinn⸗ reich zuſammengeſtelltes a bei wel⸗ chem alle Turnerinnen und Turner des Vereins zu Wort kommen, wird die Beſucher an⸗ genehm unterhalten. Zur Vorführung gelan⸗ gen u. a. Reck⸗, Barren⸗, Pferd⸗ und Frei⸗ übungen der Turner, ſowie kunſtvolle Rei⸗ gen, Keulenübungen und Volkstänze der Tur⸗ nerinnen. Ueber das Leiſtungsvermögen der Sportler und Sportlerinnen des Turnvereins etwas weiteres zu erwähnen, erübrigt ſich. Sie haben ſich ſchon lange für dieſen Abend vorbereitet und werden beſorgt ſein, daß die Beſucher reſtlos zufriedengeſtellt werden. Ein weiterer Garant für das Gelingen dieſer Ver⸗ anſtaltung bildet die Kapelle Schwarz⸗Weiß, die unermüdlich zum Tanz aufſpielen wird. Jung und Alt wird reichlich Gelegenheit zum Schwingen des Tanzbeines bekommen. Brau⸗ chen wir nun noch mehr zu verraten? Nein, gewiß nicht! Wir würden dies auch gar nicht tun, denn dies hieße der Veranſtaltung ihren Reiz vorwegnehmen. Allein ſchon das oben Angeführte wird genügen, um ein volles Haus zu ſichern. Aber trotzdem richten wir nochmals den Ruf an alle Mitglieder und Ehrenmitglieder des Turnvereins, an alle einrückenden Rekruten, wie überhaupt an die ganze Viernheimer Einwohnerſchaft, die nächſt⸗ ſonntägliche Rekruten⸗Abſchiedsfeier in Ver⸗ bindung mit turneriſchen Einlagen nicht zu verſäumen. Es wird beſtimmt wieder ein Abend werden, der alle Beſucher die Sorgen des Alltags vergeſſen läßt und Kraft gibt für die kommende Wochenarbeit! Worte in bie Zeit Nur aus Man zucht und Opfergeiſt, wie ſolche ſich ſtets im deutſchen Heere bewährt haben, kann ein Geſchlecht erſtehen, das den großen Aufgaben, vor welche die Geſchichte das deutſche Volk ſtellen wird, gewachſen iſt. Hindenburg. Der neue Staat verlangt ein widerſtands⸗ ähiges, hartes Geſchlecht. Neben der weltan⸗ 8 Schulung des Geiſtes muß eine körperliche Schulung des Leibes durch einfache, nützliche und natürliche Körperübungen gefor⸗ dert werden. Adolf Hitler. UC. ͤ mit Wirkung vom 15. Auguſt 1936 ab wurde die Beſtätigung erteilt. Todesfall. Geſtern Nachmittag ſtarb im Mannheimer Krankenhaus Herr Michael Lahres, Sohn des Johann Lahres, Bis⸗ marckſtraße 21. Eine ſchwere Krankheit hat den im 31. Lebensjahre ſtehenden Mann un⸗ erwartet bezwungen. Herzliche Teilnahme wen⸗ det ſich Gattin und Kind und den Angehörigen zu. Das Wetter. Am Freitag: Vielfach dun⸗ ſtig und meiſt bewölkt, zeitweiſe auch Nieder⸗ ſchläge bei öſtlichen Winden, Temperaturen wenig geändert. Samstag: Vielfach dunſtig, ſonſt wolkig bis aufheiternd und neue verein⸗ zelte Niederſchläge, für die Jahreszeit zu kalt. G..tuderatsſitzung. Am Montag, den 12. Oktober 1936, abends halb 9 Uhr, findet im Sitzungsſaale des Rathauſes eine Sitzung der Gemeinderäte mit folgender Ta⸗ gesordnung ſtatt: 1. Erlaß einer Hauptſatzung der Gemeinde Viernheim; 2. Erhebung einer Bürgerſteuer für 1937; 3. Durchführung von Notſtandsarbeiten im Wohnſiedlungsgebiet; 4. Verſchiedenes. An die alten 21er und 25er Pioniere. Zwecks Vorbereitung zur Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen des Weltkrieges verbunden mit einer Wiederſehensfeier aller Pioniere der ehem. Naſſauiſchen Pionier⸗Ba⸗ taillone Nr. 21 und 25 und den aus dieſen hervorgegangenen Kriegs formationen werden die Kameraden gebeten, ihre Anſchriften ſo⸗ wie der von bekannten Kameraden ſofort an Kamerad Napierala, Wiesbaden, Moritzſtr. 47, 2, unter Angabe des Bataillons, Kom- panie, Dienſtjahr uſw. einzuſenden. Was bringt der und junk? 6.00 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Gymna⸗ ſtik; 6.30 Konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Waſſerſtand; 8.05 Wetter, Bauernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Froher Klang zur Arbeits⸗ pauſe; 9.30 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Buntes Wochenende; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten; 13.15 Buntes Wochenende; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Nach Oſtland ging unſere Fahrt; 15.25„Bei uns dehoim“; 15.55 Ruf der Jugend; 16.00 Froher Funk; 18.00 Ton⸗ bericht der Woche; 18.30 Es iſt ſchon lange her, drum freut's uns umſo mehr; 20.00 Nachrichten; 20.10„Tiefland“; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Und morgen iſt Sonntag! 0.00 Unterhaltungskonzert. Ende mit Schrecken Und dann erhielt Herr Haſe einen Brief vom Poltzei Präſidenten: Sein Geſchäft ſei augenblicks zu ſchließen, da nach den mehrfach bekanntgegebenen Be⸗ ſtimmungen Läden nur von geprüften Fachleuten eröfenet oder übernommen werden könnten. Die Nachbarn alle erinnerten ſich, von Haſe befragt, genan daran, dieſe Verordnung geleſen zu haben. Bloß Haſe fiel aus allen Wolken und wußte mal wieder von nichts. Ade— du ſchöner Feinkoſtladen Tja— hätte er Zeitung geleſen! Die kündigt ſo was vorhur an, orauf man ſich verlaſſen ka⸗ FP Leichenfund auf den Schienen Heidelberg. Auf dem kurzen Gleisſtück zwiſchen den beiden Tunnels der Reichsbahn⸗ ſtrecke ins Neckartal bei dem Heidelberger Ge⸗ fängnis wurde am Mittwochvormittag die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Ver⸗ mutlich hat ſich das Mädchen in ſelbſtmörde⸗ riſcher Abſicht über das Geländer auf die Gleiſe geſtürzt und von einem Zuge über⸗ fahren laſſen. Die Unterſuchungen über den Fall ſind noch nicht abgeſchloſſen. Schriesheim.(öerbſtbericht). Wenn heuer jemand in unſeren Ort kommt, dann müſſen ihm ſogleich die zahlreichen Fuhr⸗ werke mit den Ladefäſſern auffallen, die das köſtliche Produkt unermüdlich einfahren. Und ſollte er es nicht ſehen, dann muß er das lieb⸗ liche Schellengeläute hören, das jedes Wein⸗ fuhrwerk begleitet. Ja, Herbſt iſt bei uns! Und was für ein ſchneidiger! Beſtimmt muß dieſes Jahr mehr„Alter“ zum Wärmen ſpen⸗ diert werden als ſonſt. Der Quantität nach iſt das Ergebnis gut mittelmäßig; über die Güte muß man nach dieſem regneriſchen Sommer ſtaunen, wurden doch Moſtgewichte von 84 Grad erzielt! Die Preiſe bewegen ſich um 140 RM. für das Schriesheimer Faß(3 Hl.) Geleſen wird die ganze Woche. Von einem Pferd totgetreten Schwetzingen. Im nahen Brühl ereig⸗ nete ſich am Donnerstagfrüh gegen 10 Uhr ein bedauernswerter Unfall, dem ein 14⸗jäh⸗ riger Junge zum Opfer fiel. Es wird dazu gemeldet, daß in der Schwetzinger Straße das Fuhrwerk eines Schwetzinger Landwirts ſtand. An dieſem Fuhrwerk iſt der 14 Jahre alte Hubert Hemmerich, Sohn des in Brühl wohn⸗ haften Kaufmanns K. Hemmerich nahe vorbei⸗ gefahren. In dieſem Augenblick muß das Pferd ausgeſchlagen haben. Der Junge wurde dabei an den Kopf getroffen, was ſeinen ſo⸗ fortigen Tod zur Folge hatte. Neckargemünd. Ein Projekt, das ſeit Aus Stadt und Land Jahren der Wunſch der Neckargemünder Be⸗ völkerung war, wurde am Donnerstag mit der Inangriffnahme des Baues einer neuen Neckarbrücke begonnen. Die Durchführung des Werkes, das die Stadt Neckargemünd mit ihrem Stadtteil Kleingemünd verbindet, war ſchon lange Jahre vor der Machtübernahme geplant, mußte aber, wie ſo viele andere Not⸗ wendigkeiten, an der Unzulänglichkeit der da⸗ maligen Regierungen ſcheitern. Erſt nachdem der Nationalſozialismus den deutſchen Wie⸗ deraufbau vollzieht, ſoll dieſer groß Vor⸗ gang zur Wirklichkeit werden. Ein Auto 18 Meter abgeſtürzt Eberbach. Am Donnerstag gegen 13 Uhr ereignete ſich auf der Schwanheimer Land⸗ ſtraße an einer der bekannten Kurven ober⸗ halb Neckar⸗Wimmersbach ein Autounfall, der noch verhältnismäßig glimpflich ablief.— „Schreinermeiſter Joſ. Heinr. Siebenhaar aus Heidelberg, der mit ſeinem Wagen einen Be⸗ kannten zu einer dienſtlichen Angelegenheit hierher gebracht hatte, nützte die Pauſe bis zur Rückkehr zu einer Spazierfahrt auf die Schwanheimer Höhe aus. Bei der Abfahrt kam der Wagen an einer der gefährlichen Kur⸗ ven aus der Bahn und ſtürzte, ſich über⸗ ſchlagend, etwa 18 Meter ab. Dabei wurde der Fahrer und eine mitfahrende Frau her⸗ ausgeſchleudert, wobei die letztere erhebliche Rückenverletzungen davontrug, die ihre Ein⸗ lieferung ins hieſige Bezirkskrankenhaus und dann nach Heidelberg nötig machten. Junge klettert auf den Leitungs⸗ maſt Mit der Leitung in Berührung gekommen und tödlich verletzt! Idar⸗Oberſtein. Von einem ſchwe⸗ ren Unglück wurde die Familie Dahlheimer in Veitdsrodt heimgeſucht. Das achtjährige Söhnchen kletterte beim Spiel auf den Maſt einer elektriſchen Leitung und kam mit dem Leitungsdraht in Berührung. Mit ſchweren gemung! Das neue große u. erfolgreiche Bavaria-Fumwern Brandwunden ſtürzte der Junge aus beträcht⸗ licher Höhe ab. Er wurde ſofort in das Kran⸗ kenhaus nach Idar⸗Oberſtein gebracht, wo er jedoch noch am ſelben Abend ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Knecht beſtiehlt ſeinen Dienſtherrn Ober-Ramſtadt. Einem hieſigen klei⸗ nen Landwirt wurde aus einem verſchloſſenen Schrank ein Bargeldbetrag von 150 RM., den er zur Tilgung demnächſt fälliger Zinſen mühevoll zuſammengeſpart hatte, entwendet. Der Verdacht lenkte ſich ſofort auf den bei dem Beſtohlenen tätigen Dienſtknecht, der bei ſeiner vorläufigen Verhaftung die Tat zwar zunächſt leugnete, ſie jedoch nach weiterem Verhör bald eingeſtand. Bis auf einen Betrag von 19 RM., über deſſen Schickſal der Dieb ſich nicht erinnern will, konnte dem Eigen⸗ tümer das Geld wieder ausgehändigt werden. Anhaltender Schneefall Neuſtadt(Schwarzwald). Die Schnee⸗ fälle im Hochſchwarzwald dauern weiter an. Vom Feldberg werden 3 Grad unter Null und 15 Zentimeter Neuſchnee gemeldet. Gra⸗ fenhauſen bei Bonndorf verzeichnet bereits eine Schneehöhe von 20 Zentimeter. Man rechnet bei ſteigenden Temperaturen mit verſtärktem Schneefall. Viernheimer Tonfilmſchau Das neue grebe Bavaria⸗Film⸗ werk „Die Drei um Chrijtine“ Freitag, Samstag, Sonntag und Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Drei Männer, drei Charaktere, drei Men⸗ ſchen ringen um eine Frau, drei Welten, ven denen eine die Erfüllung bringt. Ein Film voll ernſter, herber Schönheit. Ein vollendetes Filmwerk voll Schwung, Tempo und Span⸗ nung. Ein dramatiſch wuchtiges, von blut⸗ vollem Leben erfülltes Filmſpiel, das die Herzen im Sturm erobert. Ein Filmwerk aus der Schauſpiel⸗Meiſterklaſſe! Ernſt und Hu⸗ mor miſchen ſich hier zu einem Ebenmaß fil⸗ miſcher Unterhaltungskunſt. Eine prächtige Beſetzung garantiert für eine ausgezeichnete Unterhaltung und ein unvergeßliches Erleb⸗ nis. Allen voran: Maria Andergaſt, Hans Söhnker, Fritz Kampers und Lola Clud uſw. Ein Beſuch lohnt ſich. Dieſe Woche zeigt man uns Viernheimern ein wunderbares Programm, das ein großer Erfolg werden wird. Der Beſuch eines ſchönen Films iſt und bleibt das ſchönſte Vergnügen. Niemand kann das Gegenteil beſtätigen. Für⸗ wahr, man ſollte viel mehr ins Kino gehen. Der Tonfilm iſt höchſte Kunſt und deutſches Kulturgut. Werden auch Sie Beſucher ſchöner Filmwerke und Sie haben etwas von Ihrem Leben. Bitte, kommen und überzeugen Sie ſich!— Im Beiprogramm zeigt die Deulig⸗ Tonwoche: 1. Reichsparteitag Nürnberg 1936. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß eröffnet den Parteikongreß; 2. Dr. Goebbels rechnet mit dem Bolſchewismus ab; 3. Der Reichsappell der Arbeitsdienſtmänner vor dem Führer; 4. Der Führer ſpricht zur Hitler⸗ jugend; 5. Ueber hunderttauſend Männer der SA., SS. und des NSKK. vor dem Führer angetreten; 6. Der Vorbeimarſch auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz. Nur noch einheitliche Siegel bei den Behörden. Der Reichsinnenminiſter hat auf Grund der Verordnung des Führers und Reichskanzlers über das Hoheitszeichen des Reiches beſtimmt, daß vom 1. April 1937 ab die Siegel mit dem bisherigen Reichsadler oder einem Landeswappen, auch in Begleitung oder Verbindung mit anderen Zeichen und Sinnbildern, von keiner ein Siegel führen⸗ den öffentlichen Stelle mehr geführt werden darf. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bern hard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IX. 1936 über 1700. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig. PPPPVPVPPVDVVVVPVPVTVPVVPVPVCVVCVCVCCVCVCVCVCVCVCVCVCVCoCVVTCVCVCVCVCVCVCVCUVUVUVCVCVUVCVCVUVUVUVUVUVCVCVCVCVVVVVVVVT—;!u——X—X—X———w———— Ein vollendetes Flilmwerk voll Schwung. Tempo u. Snannung Die Drel um Christine. Jodes- 1 Anzeige Zott, der Allmächtige, hat unseren lieben, treubesorgten Gatten und Vater, unseren guten Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Michael Lahres nach schwerer Krankheit, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche im Alter von 31 Jahren zu sich in die Ewigkeit abgerufen. Um ein Gebet für unseren lieben Ver- storbenen bitten Viernheim, Bern, Lützelsachsen, Büdesheim, den 9. Oktober 1936 In tiefer Trauer: Die Hinternilenhenen Die Beerdigung findet morgen Samstag nachm. 4 Uhr vom Elternhause des Verstor- benen, Bismarckstr. 27, aus statt. Paletots und Ulster. Hier ist Garantie für gute Ouolitöt Alſter⸗Paletot elegante Form 39., 46.2, 59. Alſter d. ſportl. Reiſemantel 45.⸗, 55.⸗, 65. Slipon aus reinwoll. Gabardine 37.50, 45.—, 59. Wettermäntel Freiw. Feuerwehr V'heim pauplal! Sonntag, den 11. Oktober 1936 Uebung der Freiwilligen Wehr und derſceſchäftsſt. d. Bl. Pflichtmannſchaft. Antreten 10 Uhr— en Paar auf dem Sportplatz am Lorſcher Weg. Muſik und Spielleute haben anzutreten. en ern⸗ Unentſchuldigtes wird nicht gegeben. Das Kommando. bleiben wird beſtraft. in allen Preis- lagen u. Formen Karl Steiert Schulſtraße am Ort(Tivoli) zu verkaufen. Von wem, ſagt die Ein Paar Einleger geg. Kartoffeln umzutauſch.geſucht Friedrichſtr. 61 Die Turnverein von 1893 Heute abend 8.30 Spielerverſammlung aller Fußballer Je jrüher in der Sporthalle. Am Sonntag Verbandsſpiel der Sie uns Ihren 1. und 2. Mannſchaft gegen Hemsbach. Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Süddeutſche Hausfrau Handballabteilung: Sonntag, den 11. Oktober, vor⸗ mittags halb 10 Uhr findet im Gaſthaus zum„Rhein⸗ gold“ eine ordentliche Verſammlung ſämtlicher Hand⸗ ballſpieler ſtatt. Auch frühere Handballſpieler ſind dazu eingeladen. Wir erwarten reſtloſes Erſcheinen. e Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 21 Kälber, 91 Schafe, 149 Schweine, 19 Ziegen, 400 Ferkel, 142 Läu⸗ fer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 9—15, über ſechs Wochen 15— 19, Läufer 19— 27. Marktverlauf: ruhig. 2 Weinheimer Obſtgroßmar Pfirſiche 33— 34; 6—16; Quitten 22; Aepfel 8—24; Birnen Nüſſe 24—31; Man⸗ deln 15.— Anfuhr 200 Ztr. Nachfrage gut. beni beßer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Anzeigenauf⸗ 5 5 8 25 Ihre iſt das Richtige Anzeigentexte für jede vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ Hausfrau nungstag zuſtel⸗ ee eee eſſlert. Nicht nur Mode und Handarbeiten Kochrezepte, praktiſche Winke für dle daushaltführung, das tagliche Leden. die Geſundheitepflege. die Kindererziehung und einen immer antegenden Meinungs · aus tauſch. Auch aktuelle Ereigniſſe, Kurz. geschichten und einen wertvollen Roman dringt ſie. Bltte Überzeugen Sie ſich ſelbſt. Sie drauchen nur den Gutſchein an uns einzuſenden und Ste erhalten ein koſtenloſes Probeheft Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Der Verlag „n„ eee An den Derlag Süddeutſche Hausfrau“ Berlin SW es, Kitterſtraße 50/5. Bltte ſenden Sle mir koſtenlos u. unverbindlich EIL ANMNER SElFE E und Haus greift keinen Stoff an, iſt unſchädlieh, ſelbſt für feinſte Gewebel II ich mehr loben soll, den ü wunderbaren Hochglanz, die große Ausgiebigkeit, die lange Haltbarkeit des Glan- zes oder die geringe Emp- findlichkeit gegen Wasser und Fußabdrücke., Ja, alle diese hervorragenden Eigen- schaften hat die gute Par- kett- und Linoleum-Wichse NINE TIA BOHNERWACHS Emil Richter, Flora-Drogerie B Bleibt Eurer Heimatzeitung Termin war längst verstrichen ein Probeheft. Süddeutſche Hausfrau 2000 Mark verloren! Paul P. aus N. ist Schwerkriegsbeschädigter. Sein Leiden ist so arg, daß er seinen Anstellungsschein für den Unterbeamtendienst nie ausnützen konnte. Der Schein blieb wohlverwahrt im Kasten, und P. lebte recht und schlecht von seiner Rente und von kleinen Aushilfsarbeiten. Eines Tages begegnete er seinem alten Kriegskameraden Franz. Das gab eine Begrüßung und eine Fragerei. Als Paul gerade erzählte, warum er nicht Beamter geworden war, schlug ihm Franz auf die Schulter:„Da hast du wieder einmal den Rahm abgeschöpft. Mit den 2000 Mark Abfindung hast du dir sicher einen La-* den aufgemacht. Paul erklärte, er wisse nichts von einer Abfindung, da wurde Franz ärgerlich: ,, Mensch, liest du denn keine Zeitung? Schwerkriegsbeschä- digte, die infolge ihres Leidens keine Stelle einneh- men konnten, sind doch statt dessen mit 2000 Mark abgefunden worden!“ Paul lief sofort alle in Frage kommenden Amter ab. Aber vergeblich, denn der b ed fi abun, unuu mom Luiuum Zuiluumy lia fl treu! N uanatkrager, unerne ie in seiner Ar Lein Plötten! 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