guts ach hen alſtſtelſ nen in Fun Hendetes d Span⸗ Il hlüt⸗ das die werk aus und hu⸗ imaß fi⸗ prächtige czeichutte s Erleb⸗ „ Hans W d. nheinen 1 großer schönen gnigen. en fal 10, 55 1 eit ile. 33 e * Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſſcheinungsweiſe: Täglich. ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 238 Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn M. ausſchließlich Beſtellgeld.. 10 Nfg CC ĩͤvr c ·»w. Monlag ternheimer Szellung Verkündigungsblatt der NS AN. Wlernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für 1mm Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit ist e aden Ge ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. den 12. Offober 1936 Nr. 6 gültig K. Ludwigshafen 15101 12. Jahrgang Fopwjetrußland ſabolierk den Weltfrieden Iwei Erklärungen Grandis in London— Ernſte Krilil am verhallen Englands Anklage des ilalieniſchen Bolſchafters Rom, 100. Oktober. Agenzia Stefani ver⸗ öffentlicht am Samstagabend den Wortlaut von zwei Erklärungen, die der italieniſche Bot⸗ ſchafter Grandi am Freitag vor dem Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß abgegeben hat. In der erſten Erklärung beanſtandet Grandi, daß die engliſche Regierung bei der Wei⸗ terleitung der von der Madrider Regierung er⸗ ſtatteten ſogen. Anzeige wegen angeblicher Ein⸗ miſchung an den Nichteinmiſchungsausſchuß das vereinbarte Verfahren vollkommen übergangen hat. Sie ſelbſt erkläre, daß es ihr nicht möglich geweſen ſei, die Anzeige im voraus im einzelnen zu prüfen. Die engliſche Regierung habe alſo keineswegs die abſolute Ueberzeugung, daß den Anzeigen, die ſie an den Ausſchuß weiterleite, etwas Gegenſtänd⸗ liches zugrunde liege. Da ſei aber nicht der ein⸗ Bir Punkt eines Verſtoßes gegen das verein⸗ arte Verfahren. Er, Grandi, möchte die eng⸗ liſche Regierung und den Vorſitzenden des Ausſchuſſes fragen, wo die von der Verfahrens⸗ ordnung vorgeſchriehenen Mitteilungen ſeien, mit denen die angeſchuldigten Regierungen um die nötigen Klarſtellungen zur Feſtſtellung des tatſächlichen Sachverhaltes erſucht werden. Nach dem für den Ausſchuß geltenden Arbeits⸗ verfahren und im Hinblick auf die Ziele des Nichteinmiſchungsabkommens ſei es„wunder⸗ bar“, daß in eine Mitteilung eines Mitglied⸗ ſtaates des Ausſchuſſes eine Note aufgenommen werde, in der del Vayo ſich den Luxus geſtatte, einige europäiſche Mächte wegen ihres inneren Regimes anzugreifen und ſich dabei in einer Phraſelogie zu ergehen, die in den diplomatiſchen Schriftſtücken der Kultur⸗ nationen ohne Beiſpiel daſtehe. Wenn er auch Verſtändnis dafür habe, daß ein Mit⸗ glied der Madrider Regierung ſich in ſolchen demagogiſchen Auslaſſungen ergehe, ſo falle es ihm, Grandi,„doch recht ſchwer, ſich zu erklä⸗ ren, wie dieſe demagogiſchen AAuslaſſungen in eine Komitee ziviliſierter Mächte durch Ver⸗ mittlung eines ſeiner Mitglieder in Umlauf geſetzt werden können.“ Hierauf gab Grandi einen Ueberblick über die in der ſpaniſchen An⸗ zeige gegen Italien vorgebrachten Be⸗ ſchwerdepunkte, um in jedem einzelnen Falle zu betonen, daß entweder Beweiſe oder genaue Angaben feh⸗ len, oder aber die einzelnen Beſchwerdefälle aus der Zeit vor der Verhängung des italieni⸗ ſchen Embargos(28. Auguſt) ſtammen. Im übrigen, ſo betonte der italieniſche Vertreter „der unqualifizierbare In größter Aufmachung und unter fetten Ueberſchriften veröffentlicht die römiſche Sonn⸗ tagspreſſe die Erklärungen des italieniſchen Botſchafters Grandi vor dem Londoner Nicht⸗ einmiſchungskomitee. Im Mittelpunkt ſteht die in 16 Punkten zuſammengefaßte Anklageliſte über große ſowjetruſſiſche Lie⸗ ferungen von Flugzeugen, Kampfwagen, Waffen, Munition, Material zur Spreng⸗ ſtoffherſtellung, Petroleum, Benzin und die Entſendung von ſowjetruſſiſchen Flie⸗ geroffizieren und Technikern für die Ma⸗ drider Regierung. Dabei handelt es ſich ausſchließlich um Fälle nach der Erklärung des ſowjetruſſiſchen Em⸗ bargos. Als ſymptomatiſch und beſonders er⸗ ſchwerend habe Grandi den Dank charakteri- ſiert, den der neue Madrider Vertreter in Mos⸗ kau öffentlich der Sowjetregierung gerade die⸗ ſer Tage für die Unterſtützungen aller Art an 5 ſpaniſchen Kommuniſten ausgeſprochen habe. Die italieniſche Regierung ſei mit größter Aufrichtigkeit der Neutralitätsverpflichtung bei⸗ getreten. Sie müſſe aber mit voller Energie gegen die in der Geſchichte beiſpiellos da⸗ ſtehenden provokatoriſchen Methoden der Sowjetunion proteſtieren. „Der unqualifizierbare Akt Sowjetrußlands“, ſo habe Grandi wörtlich geſchloſſen,„iſt nicht nur gegen mein Land und gegen meine Regierung, ſondern ge⸗ gen das Komitee ſelbſt gerichtet. Mit der Ueber⸗ gabe ihrer Note an die internationale Preſſe weiter, ſtehen viele Ausländer im Dienſt der beiden Parteien des ſpaniſchen Bürgerkrieges. Er wolle bei dieſem Punkt nicht lange verwei⸗ len, glaube aber die Namen einiger engli⸗ ſcher Flieger zitieren zu müſſen, die im Dienſt der Madrider Regierung gefallen ſeien, oder jetzt noch im Sold der Kommuniſten ſte⸗ hen. Grandi führte dann die vollen Namen von 6 engliſchen Staatsbürgern an. Weiter ging er auf den Fall des engliſchen Staatsbürgers Ed⸗ ward Hillman ein, deſſen Photographie er übrigens vorzeigen könne. Dieſer habe den Zeitungen erklärt, er befinde ſich vorüberge⸗ hend auf Urlaub in London, habe aber die feſte Abſicht, zu ſeinem Dienſt bei der Madri⸗ der Regierung zurückzukehren. Schließlich er⸗ wähne er noch den engliſchen Staatsbürger u. Flieger Charlett Kennett, der ſich in Zei⸗ tungsinterviews, abgeſehen von den verſpro⸗ chenen aber ausgebliebenen Bezügen, vollkom⸗ men befriedigt ausgeſprochen habe. Der La⸗ bour⸗Abgeordnete Dobbie ſei nach Ver⸗ hängung des engliſchen Embargos nach Spa⸗ nien gereiſt und hahe ſich ſpäter öffentlich ge⸗ rüthmt, im Dienſte der Regierungstruppen bei Toledo ein Maſchinengewehr bedient zu haben. Die zweite Erklärung Grandis wendet ſich gegen die ſowjetruſſiſche Beſchwerde über Portugal und den ſowjetruſſiſchen Antrag auf Einſetzung eines Unterſuchungs⸗ ausfchuſſes für die ſpaniſch⸗portugieſiſche Gren⸗ ze. Bei dem für den Ausſchuß geltenden Ar⸗ beitsverfahren ſei, ſo führte Grandi aus, die ſowjetruſſiſche Mitteilung un annehmbar. Das Komitee könne eine Anzeige nicht erörtern, bevor ſie nicht der in Betracht kommenden Re⸗ gierung zugeleitet worden ſei, und bevor nicht dieſe Regierung dem Komitee Erklärun⸗ gen über den tatſächlichen Sachverhalt zuge⸗ ſtellt habe. Auch könne die Sowjetregierung nach dem vereinbarten Verfahren keine Vorſchläge unterbreiten, bevor nicht der Ausſchuß auf Grund der von der portugie⸗ ſiſchen Regierung eingegangenen Bemerkungen die Angelegenheit erörtert habe. Darüber hin⸗ aus ſei aber in den Empfehlungen zum Ar⸗ beitsverfahren in keiner Weiſe eine Unterſuchung vorgeſehen, die durch die Entſendung eines Ausſchuſſes an Ort und Stelle durchzuführen wäre. Umſomehr müßte ein Vorſchlag zur Entſenduna eines Kontroll- ausſchuſſes mit ausgeſprochen politiſchen Voll⸗ machten, die das Komitee niemals gehabt habe, und alſo auch niemand übertragen könne, die Zuſtändigkeit des Nichteinmiſchungsausſchuſſes überſchreiten. Akl Jowjelrußlands“ und mit der Veröffentlichung der Anklage ge⸗ gen Portugal hat die Sowjetregierung gegen die grundlegenden Regeln der diplomatiſchen Korrektheit verſtoßen und den Geiſt und den Buchſtaben der Nichteinmiſchungsverpflichtung verletzt, die in der Abſicht abgeſchloſſen wurde, alle Verwicklungen zu vermeiden, die die Aufrechterhaltung der guten Beziehungen zwiſchen den Völkern in Frage ſtellen könnten. Die Sowjetregierung will unſer Komitee ſabo⸗ tieren und ſeine Arbeit unmöglich machen. Sie hat in den jüngſten Ereigniſſen in Spanien nicht das gefunden, was ſie erhofft und erwar⸗ tet hat. Das ſpaniſche Volk iſt nicht ge⸗ willt, die Lehren der Zerſtörung und Auf⸗ wiegelung der ganzen Welt, wie ſie von den ruſſiſchen Kommuniſten ausgearbeitet worden ſind, mitzumachen. Das iſt der Grund, warum Sowjetrußland in einer letzten und äußerſten Kraftanſtrengung zur Umkehr der Lage ins Gegenteil nach einem Vorwand ſucht, um ſich von den übernommenen Verpflichtungen loszu⸗ löſen. Das mag die Moral des Kommunismus ſein, iſt aber nicht die unſrige. Ich wünſche noch einmal klarzuſtellen, daß die italieniſche Regie⸗ rung keine Verantwortung für das zu überneh⸗ men gedenkt, was in Europa und in der Welt ſich ereignen mag, wenn die von ihr getreulich eingehaltenen Vereinbarungen durch die einſei⸗ tige Entſcheidung eines der heigetretenen Staa⸗ ten zerſtört werden ſollten. Es muß damit klar⸗ geſtellt ſein, daß dieſem Staat, was immer ſeine Vorwände ſein mögen, die volle und ausſchließliche„Verantwortung für ſe in Tun zufällt. der Angriff auf Madrid ſchreilel for heerlager in Madrid Da die Befreier der ſpaniſchen Hauptſtadt immer näher kommen, haben die Roten ſämtliche zur Verfügung ſtehenden Truppen nach Madrid geworfen. Die Stadt iſt in ein einziges Herr⸗ lager verwandelt. Burgos, 12. Okt. Der Heeresbericht Nr. 73 der Nordarmeen meldet wichtige Fort⸗ ſchritte. Er beſtätigt die Eroberung der Ort⸗ ſchaften Cebreros und El Tiemblo im Abſchnitt von Avila. Cebreros ſei ein wichtiger Stra⸗ ßenknotenpunkt, weil ſich hier fünf Gebirgsſtra⸗ ßen kreuzen. In El Tiemblo haben die Roten vor der Räumung des Ortes 60 Perſonen, darunter mehrere Frauen, ermordet. Es gelang den na⸗ tionalen Truppen, den Roten 7000 geraubte Schafe wieder abzunehmen, die für die Verſor⸗ gung Madrids beſtimmt waren. Zur militäriſchen Lage bei Oviedo erklärte General Queipo de Llano, daß Verſtärkungen aus Galicien Alicien für Oviedo eingeſetzt wur⸗ den. Die Stadt werde von den Roten zwar ſehr bedrängt, aber die von der Madrider Re⸗ gierung verbreiteten Nachrichten über Straßen⸗ kämpfe träfen keineswegs zu. Unzufriedenheit bei den marxiſtiſchen Truppen. In den Schützengräben der roten Truppen der ſpaniſchen Südfront herrſcht große Unzufrie⸗ denheit, weil in der letzten Zeit keine Löh⸗ nung gezahlt worden war. Es wurde feſt⸗ (Weltbild, K.) geſtellt, daß die roten Soldaten Plakate mit der Aufſchrift:„Das ſpaniſche Gold ſoll nicht nach Rußland gehen! Es gehört den ſpaniſchen Ar⸗ beitern und muß unter ihnen verteilt werden!“ anfertigten u verbreiteten. Die Madrider Regierung iſt noch immer be⸗ ſtrebt, durch falſche Mitteilungen die wirlliche Lage zu verſchleiern und den Milizen neue Hoffnungen einzuflößen. So behauptet ſie, daß die Militärgruppe nur in Mittelſpanien das Uebergewicht hätte, während die roten Truppen den Norden und den Süden Spaniens beherrſchten. Die Militärgruppe ſtellt dem⸗ gegenüber feſt,, daß die Operationen im Nor⸗ den und im Süden derzeit mit weniger Nach⸗ druck betrieben würden. weil ſich die wichtigſten Kämpfe an den Fronten um Madrid abſpielten. Einkrilt als Freiwilliger in die Vehrmacht im Jahre 1937 Der Reichskriegsminiſter hat einen Erlaß über den Eintritt als Freiwilliger in die Wehrmacht heräusgegeben, der im Innern unſeres Blattes abgedruckt iſt. Wieder Jrieden in Paläſtina London, 12. Okt. Aus Anlaß des bereits gemeldeten Streikabbruches der Araber wird am Montagabend in der Moſchee von Omar ein gemeinſamer Friedensaufruf der vier arabiſchen Fürſten König Ibn Saud, König Chazi, Emir Abdullah und Fürſt von Jemen bekanntgegeben E Dieſer Aufruf hat folgenden Wort⸗ aut: „Wir ſind tief beſorgt über die gegen⸗ wärtige Lage in Paläſtina. Wir fordern Euch auf, den Frieden wieder herzuſtellen und dem Blutvergießen Einhalt zu gebieten. Wir verlaſſen uns auf den guten Willen der bri⸗ tiſchen Regierung, die bereits er⸗ klärt habe, daß ſie Gerechtigkeit obwalten laſſen will. Seid daher vertrauensvoll. daß wir unſere Bemühungen fortſetzen werden. Euch zu unterſtützen!“ Am Samstag wurden mehrere Konferenzen zwiſchen dem arabiſchen Streikkomitee und Vertretern arabiſcher Stämme abgehalten. In Jeruſalem ſoll beträchtlicher Optimismus herr⸗ ſchen. Ein bedeutender arabiſcher Führer habe erklärt, er ſei überzeugt, die Mehrheit der arabiſchen Aufſtändiſchen werde dem Aufruf nachkommen. Es ſei jedoch möglich, daß einige 3 Gruppen den Kleinkrieg fortſetzen wür⸗ en. Trotz der optimiſtiſchen engliſchen Berichte aus Jeruſalem iſt es vorläufig noch ungewiß, ob die arabiſchen Aufſtändiſchen, die z. T. in Form organiſierter und gut bewaffneter Trup⸗ pen zuſammengezogen ſind, dem Aufruf des Streiktomitees und der Fürſten ohne weiteres Folge leiſten werden . 5 „———. e PPP . 5 1 4 8. 5 8 ä— 2—— 8 TSE 8 e 7 8 * 2 5 8 1 4 5 1 1 5 1 1 4 75 5 E 21 2 N. 5* 8 7 1 5 13 15 1 35. 1 1* 1 3 5 1 5 55 1 0 1. N 9 7 18 5 75 1 4 1. 14 . 1 4 7 * 5. 3 11. 0 7 a 0 ö 1 5 46 1 f 8. 5 1 1 45 55 1 1 5 1 1 9 55 W 15 N 1 4 5 8 755 1 15 13 4 15 N 7. 8* 5—.—*—————— 2— 5 ä** N .————— — 8 Die Aufgeſtörten Es iſt weiß Gott alles andere als ein Ge⸗ fühl der Genugtuung, oder gar der Schaden⸗ freude, wenn man die Tatſache feſtſtellen muß, daß die engliſche Außenpolitik jetzt innerhalb einiger Monate ſchon zum dritten Mal einen Rückſchlag durch So wierußland er⸗ litten hat. Zwar trifft das Moskauer Ultima⸗ tum mit der Androhung des bolſchewiſtiſchen a Austritts aus der ſogenannten Nichteinmi⸗ ſchungskommiſſion in gleicher Weiſe auch die franzöſiſche Außenpolitit, ja ge⸗ fährdet ſogar direkt den Beſtand der Regierung Blum; aber ſchließlich liegt der nterſchied darin, daß die Regierung Blum von Anfang an in direkter Tuchfühlung mit dem Bolſche⸗ wismus ſtand und ſich über die Kehrſeite der Moskauer Medaille wirklich nicht mehr wun⸗ dern darf, während England wenigſtens immer noch nach außen hin den guten Schein zu wah⸗ ren gewußt hat, als trenne es von allem, was nach Moskau riecht, eine Welt. Es iſt vielmehr ſchmerzliche Verwunderung und peinliches Befremden, die aus der obigen Feſtſtellung ſprechen. Wir wollen hier gar nicht näher auf die Frage der Wirkſamkeit des Nichteinmiſchungsausſchuſſes eingehen, der ge⸗ enüber den bisher größten bolſchewiſtiſchen randſtiftungen in Europa immer noch mit ſo akademiſchen Genfer Einrichtungen wie Aus⸗ ſchüſſen und dem ganzen unbegrenzt ſchwerfälligen Drum und Dran des Genfer Ueberparlamentarismus auftreten zu können glaubt. Für uns iſt vielmehr ausſchlag⸗ gebend die hier ſchon wiederholt beleuchtete Tatſache, daß in London und Paris eine Er⸗ regung über das Moskauer Ultimatum nach 19jährigen Erfahrungen mit dem Bolſchewis⸗ mus überhaupt noch möglich war. Es iſt nicht gerade ein Zeugnis für politiſchen Weitblick, ja auch nur für einen Tatſachenſinn, wenn die weſtlichen Demokratien einen derartigen Grad von Aufgeſtörtheit infolge der Drohung Sta⸗ ins zeigen. Dabei liegen die Dinge doch ſo, daß man ohne die geringſte Uebertreibung ſagen muß: ſelbſt ohne die Maſſengreuel der Holſchewiſtiſchen Bürgerkriegsführung in Spa⸗ nien hätten gerade die weſtlichen Demokratien alle Veranlaſſung, gegenüber dem Vordringen des Bolſchewismus im eigenen Lande pflicht⸗ gemäß die ſchärfſte Aufmerkſamkeit, ja aktive Abwehr auszuüben. Beſagt es für die Herren in Paris und London wirklich nichts, wenn in England, Frankreich und Belgien, üb⸗ rigens auch in Schweden zur gleichen Zeit große parlamentariſche, gewerkſchaftliche und preſſe⸗ mäßige Aktionen zugunſten des Bol⸗ che wismus in Spanien losgelaſſen werden? Beſagt es für die engliſche Regierung nichts, wenn einerſeits es bei einer einzigen Großkundgebung des Londoner Kommunismus faft 300 Verletzte gibt, ohne daß die Polizei ſich durchſetzen kann, und wenn andererſeits bei einem Rekrutenbedarf von mehr als 14000 Mann ſich nur ungefähr 250 melden? Sollte es den engliſchen Staatsmännern nicht wie ein Schreckſchuß in die Glieder fahren, wenn gegenüber der Amklammerung Europas durch den Bolſchewismus die männliche Jugend des eigenen Landes nicht einmal mehr die pri⸗ mitivſte Bereitſchaft zur Verteidigung des Va⸗ terlandes zeigt? England betreibt mit äußer⸗ ſtem Hochdruck eine ungeheure Aufrüſtung— aber dieſe Aufrüſtung richtet ſich nicht etwa ge⸗ gen die Gefahren, die infolge des ſtändigen Verhandelns mit den Vertretern einer lega⸗ liſierten Maſſenmörderpolitik ſchon in der bri⸗ tiſchen Hauptſtadt ſelbſt mit Erfolg auftrump⸗ fen, ſondern gegen eine Phantaſie⸗ gefahr, die von überafterten Scharf⸗ machern derart wie Churchill, Auſten Chamberlain uſw. auf Grund ſelbſtgewoll⸗ ter inſularer Unwiſſenheit ſtändig vorgeſpie⸗ gelt wird. Die Mehrzahl der großen engliſchen Blätter ſchreit plötzlich ob des Moskauer Ulti⸗ latums Mord und Brand, um ein volles halbes Jahr zu ſpät natürlich— die Regierung jedoch weiß im Augenblick noch nichts anderes, als mit Herrn Blum und Herrn Delbos zu verhandeln anſtatt endlich einmal auf die alte Tradition der Selbſtändigkeit in der Außenpolitik zurückzugreifen; aber die iſt frei⸗ lich ſchon faſt fünfzig Jahre lang nicht mehr in Gebrauch. Und die engliſche Regierung erwägt laut Reuter allen Ernſtes für den Fall der Durchführung der Moskauer Drohungen nichts geſcheiteres als die— Zurückziehung ihrer Schiffe aus den ſpaniſchen Gewäſſern, wo⸗ mit ſie von ſich aus alſo praktiſch dem Bolſche⸗ wismus frei Bahn geben würde, dem natio⸗ nalen Spanien in den Rücken zu fallen! Und die Regierung Blum, die bisher wäh⸗ rend des ganzen halbjährigen ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieges genau die gleiche Schaukelpolitik ge⸗ trieben hat wie ihre Vorgängerin während des ſiebenmonatigen Krieges in Afrika? Eine ernſthafte Warnung iſt ihr ſelbſt der vergangene wilde Sonntag in Paris nicht ge⸗ weſen, ganz im Gegenteil, Herr Blum hat eben erſt unter dem Druck Moskaus entgegen dem eben erlaſſenen Verſammlungsverbot den Kommuniſten die geplanten Hetzverſammlungen in Elſaß Lothringen bewilligt, entgegen dem ausdrücklichen Willen der Bevölkerung. Wobei es ganz gleich iſt, ob 127 oder 10 Verſamm⸗ lungen abgehalten werden. In der Tat, der engliſche Geſundheitsmini⸗ ſter Kingsley ſpricht gerade jetzt von dieſer „berrückten Welt“ mit vollem Recht. Aber in London und Paris iſt man aufgeſtört, lediglich deshalb, weil Moskau die unausbleihlichen Fol⸗ gerungen aus der Schwäche der weſtlichen De⸗ mokratien gegenüber dem Bolſchewismus zieht. Ueber 5 000 rote Spanien⸗Flüchtlinge gehen nach Katalonien. Die Zahl der ſpaniſchen Flüchtlinee in Frankreich, die vor einiger Zeit noch rund 10 000 betrug, hat ſich wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, inzwiſchen auf 4714 ver⸗ ringert. Man vermutet, daß ſich die meiſten Frankfurt a. M., 10. Okt. Drei Tage lang ſind nun die alten Mitkämpfer des Führers kreuz und quer durch den Gau Heſ⸗ ſen⸗Naſſau unterwegs geweſen und haben hier überall einen Empfang gefunden, der ihnen wohl ſtets in ſchöner Exinnerung bleiben wird und der ihnen bewies, wie ſich auch im Rhein⸗ Main⸗Gebiet die Bevölkerung in herzlicher mul mit dem alten Führerkorps verbunden ühlt. Einen Höhepunkt erreichte die Fahrt am letz⸗ ten Tage noch einmal, als die alten Kämpfer auf dem Wege von Wiesbaden nach Frankfurt a. M. in Rüſſelsheim halt machten, um die Opelwerke zu beſichtigen. Rudolf heß ſpricht Hierbei nahm der Stellvertreter des Führers anläßlich eines Betriebsappells Gelegenheit, zu der 20000 Mann ſtarken Belegſchaft zu ſprechen. Die rieſige Halle des Opel⸗Bahnhofs war dicht gefüllt, als Rudolf Heß unter dem grenzenloſen Jubel der Arbeiter und Angeſtellten des Werkes erſchien und zu ihnen ſprach. 5 Ich habe, ſo ſagte Rud. Heß, einen Blick in ihr Werk getan, ein Werk, das aufgebaut iſt auf höchſter Gemeinſchaft. Und ſo wie hier kein Wagen fertiggeſtellt werden kann, wenn nicht jeder Einzelne auf ſeinem Arbeitsplatz ſeine Pflicht tut, ſo iſt es auch im ganzen Staate. Aus dieſer Erkenntnis haben wir, als wir an die Macht kamen. die Folgerungen gezogen. Wir haben gefordert, daß jeder voll ſeine Pflicht erfüllt, damit nicht die Allgemeinheit der Leidtragende iſt. Ich glaube, meine Volks⸗ genoſſen, das Vertrauen, das ihr uns einſt ge⸗ geben habt, wurde von uns nicht mißbraucht. Ich weiß auch, daß in Deutſchland kein Para⸗ dies für die Schaffenden angebrochen iſt, und wir haben nie ein Paradies verſprochen. Aber eines haben wir erreicht, daß jeder, der arbei⸗ ten will, auch arbeiten kann. Nachdem das Wunder vollbracht wurde und die Arbeitenden * Berlin, 11. Okt. In Gegenwart führen⸗ der Perſönlichteiten von Partei und Staat fand am Sonntagmittag die Gründung des Ausſchuſſes für Polizeirecht der Akademie für deutſches Recht ſtatt.. Reichsminiſter Dr. Frank entwickelte in einer längeren Anſprache die Grundgedanken des Zuſammenwirkens von Polizei und Rechtsinſtanz. N Die Verbindung des Chefs der deutſchen Polizei mit dem Ausſchuß für Polizeirecht ſei die Gewähr dafür, daß die nationalſoziali⸗ ſtiſche Weltanſchauung auf dem Gebiet des Rechtsweſens und des Polizeiweſens ſich durchſetzen werde. Der Ausſchuß ſolle auf dem unverrückbaren Fundament der na⸗ tionalſoztaliſtiſchen Weltanſchauung wirken, die nun zum erſten Male grundſätzlich an den Aufbau eines deutſchen Polizeirechts heran⸗ gehe. Der Polizeiakt ſei in jedem Fall die Erfüllung eines Rechtsaktes der Gemeinſchaft, niemals der Ausdruck eines willkürlichen Ver⸗ haltens. Das Polizeidienſtrecht werde zum In⸗ halt haben die Zuſammenfaſſung aller recht⸗ lichen Regelungen, die die perſönliche Stellung und die Rechtſtellung der Polizeiangehörigen betreffen. Das große Gebiet des Polizeiwir⸗ kunasrechts ſolle in eine Rechtsform alles das bringen was die eigentliche polizeiliche Tätig⸗ keit angehe. Es umfaſſe die klare Fundierung des polizeilichen Vorgehens bis zur kleinſten Aktion. Der Ausſchuß ſei nicht nur berufen, Vorſchläge für die Geſtaltung des Polizeirechts auszubauen; er ſolle auch die Grenzfragen des polizeilichen Wirkens und des Wirkens der Rechts inſtanzen klären. Mit der vorläufigen Führung der Geſchäfte des ungariſchen Miniſterpräſidenten iſt nach dem Tode von Gömbös vom Reichsverweſer der bisherige Ackerbauminiſter Koloman von Daran yi betraut worden, der Gömbös auch während ſeiner Krankheit bereits vertrat. Der Name Daranyis gibt die Gewähr da⸗ für daß ſich weder in der Innen⸗ noch in der Außenpolitft un⸗ garns etwas Weſentliches ändern wird. Vielleicht hat er im Innern Neigung, der Oppoſition einige Zugeſtändniſſe zu ma⸗ chen. Im übrigen iſt die parlamentariſche Stellung der Regierung ſo ſtark, daß auch da⸗ durch die Stetigkeit ihres Kurſes geſichert iſt. Für Ungarn ſteht im Augenblick im Vordet⸗ grund des Intereſſes, ob und wie auf die Ab⸗ wertungswelle, die durch Europa geht, geant⸗ wortet werden wird. Daranyi hat nicht ge⸗ zögert, ſchon vor einigen Tagen zu erklären, daß man es in den leitenden Kreiſen Budapeſts nicht für erforderlich halte, irgendwelche valu⸗ tariſche Maßnahmen zu treffen. Dieſe Stel⸗ lungnahme iſt ausdrücklich als endgültig be⸗ zeichnet worden. Wenn man die deviſenwirtſchaftliche und de⸗ viſengeſetzliche Lage Ungarns ſich anſieht, wird man in der Tat zu der Ueberzeugung kommen, daß keinerlei Anlaß vorliegt etwa auch die un⸗ gariſche Währung abzuwerten. Das devi⸗ ſenwirtſchaftliche Syſtem, das in Ungarn ſeit Ende des vorigen Jahres beſteht, ſichert die ungeſtörte Abwicklung der Zahlun⸗ gen, die aus dem Warenverkehr entſtehen, und gibt der Regierung die völlige Verfügung über die anfallenden Deviſen. Es beſteht darin, daß für die bisher transferfähigen Deviſen, vor allem Dollar und Pfund Sterling, bei der der marxiſtiſchen Flüchtlinge nach Katalonien begeben haben. geſetzlich vorgeſchriebenen Ablieferung ein Rudolf Heß bei der Opel-Belegſchaft Abſchluß der Fahrl des allen Jührerkorps in Frankfurt a. M. das neue deulſche Polizeirecht Gründung des Ausſchuſſes für Polizeirecht der Akademie für deutſches Recht— Reichsmini ⸗ ſter Dr. Frank und Reichsführer SS. Himmler über die Aufgaben des neuen Polizeirechts. wieder in Lohn und Brot ſtehen, werden wir daran gehen, allmählich die Lage des Einzel⸗ nen zu beſſern. Der Führer hat es ſich in ſei⸗ nem Vierjahresplan zur Aufgabe gemacht, uns ſoweit wie irgend möglich unabhängig von der übrigen Welt zu machen. Es iſt unſer Ziel, daß dann das, was erzeugt und nicht im Aus⸗ land abgeſetzt wird, vom deutſchen Volk ver⸗ braucht wird und daß man den Einzelnen höher beteiligt am Geſamteinkommen des Volkes. So wollen wir weiter gemeinſam ſchaf⸗ Bez Ihr die Arbeitenden in den Fabriken und etrieben, wir, die wir die Ehre haben, dieſes prachtvolle deutſche Volk Sieg⸗Heil gilt dem Führer, fenden in Deutſchland! Spontan ſtimmten die Werksangehörigen in dieſes Sieg-Heil ein und ſtreckten jubelnd dem Miniſter die Hände entgegen. Beſichtigung des Flug und Luftſchiffhafens Von Rüſſelsheim aus ging dann die Fahrt zum Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗ Main, wo eine Beſichtigung ſtattfand. Hier ſtartete dann auch der Stellvertreter des Führers zum Rückflug. Das alte Führerkorps aber ſetzte ſeine Fahrt fort in die Stadt des deutſchen Handwerks, wo auf dem Römerberg eine Kundgebung ſtattfand. Hier danke Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, den Parteiorganiſationen und der geſamten Bevölkerung Heſſen⸗Naſſaus für den ſo herzlichen Empfang und die gaſtfreundliche Aufnahme des alten Führerkorps. Als das alte Führerkorpvs dann zum Palm⸗ garten fuhr, wo als Abſchluß der großen Fahrt ein Kameradſchaftsabend ſtattfand, bereitete ihm die Frankfurter Bevölkerung noch einmal einen herzlichen Empfang und dankte ihm ſo dafür, daß die Stadt des deutſchen Handwerks den Beſuch der alten Mitkämpfer des Führers erhielt. zu führen. Unſer gilt allen Schaf⸗ In der kommenden Strafverfahrensrege⸗ lung ſei davon auszugehen, daß es ein eige⸗ nes Strafverfahren für Polizeidelikte in ausgedehnterem Umfang als bis⸗ her gebe. Eine Fülle von kleinen Ver⸗ gehen verdiene nicht, durch den Apparat des ordentlichen Prozeßverfahrens geſchleppt zu werden. Der Ausſchuß habe daher auch die Angliederung eines Ordnungsſtrafverfahrens an das Kriminalſtrafverfahren zu erörtern. Proſeſſor Dr. Höhn berichtete über die Wandlungen des Polizeirechts. Das bis⸗ herige Polizeiverwaltungsgeſetz habe ſeinen Sinn verloren. Es komme nur darauf an, den Weg zu einer vollſtändigen Umgeſtaltung des geſamten Polizeirechts zu finden. Zum Schluß ſprach Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei Himmler. In gro⸗ ßen Zügen, ſo erklärte er, ſtehe der Neuaufbau der deutſchen Polizei feſt. Sie ſei ein Inſtru⸗ ment zum Schutze des deutſchen Volkes im Innern und werde ſich auf dem Begriff Sol⸗ dat und Beamter aufbauen müſſen. Daraus müſſe ein ſoldatiſches Beamtentum entwickelt werden. Die Polizeibeamten müßten in einem Geiſt erzogen werden, daß ſie vom Volk als Freund und Helfer jedes einzelnen Volks⸗ genoſſen angeſehen würden. Aufgabe des Aus⸗ ſchuſſes werde es ſein, in wenigen Grund⸗ begriffen die Rechte zu verankern und klare Sätze zu formulieren, die jeder verſtehe. Dann werde das neue Polizeirecht ein ganz großes Werk der nationalſozialiſtiſchen Freiheits⸗ betvegung ſein. Ungarn braucht nicht abzuwerlen * Aufgeld von 50 Prozent gewährt und bei der — 8 e . ::. Ä ——— Zuteilung von Deviſen an Importeure ein Aufgeld von 53 Prozent berechnet wird. Prak⸗ tiſch ſichert das Ungarn genau die gleichen Vorteile, die durch eine formelle Währungs⸗ abwertung ermöglicht werden. Es liegt keiner⸗ lei Grund vor, daran etwas zu ändern. Aus den jüngſten Abwertungen(Frankreich, Schweiz. Italien uſtv.) wird ſich lediglich die Folgerung ergeben, daß die bei dieſen Deviſen bisher nicht im gleichen Umfange wie bei den oben genannten erhobenen und berechneten Aufgelder nunmehr notfalls bis zur Grenze von 50 bzw. 53 Prozent erhöht werden, um ſo der durch die Abwertung herbeigeführten Wert⸗ veränderung gerecht zu werden. Selbſtver⸗ ſtändlich werden ſich aber auch handelspoli⸗ tiſche Verhandlungen mit den betreffenden Ländern über den gegenſeitigen Verrechnungs⸗ verkehr und gegebenenfalls über Kontingente, Zollſätze uſw. notwendig machen. Auf jeden Fall iſt das ungariſche Syſtem ſo elaſtiſch, daß es im Augenblick die Anpaſſung an die ver⸗ Deviſenkurſe ohne weiteres ermög⸗ icht. Buenos-Aires—Atanffurl d. M. in 78 Flunden Berlin, 12. Ott. Die mit der Lufthansa am Sonntagnachmittag in Frankfurt a. M. aus Südamerika eingetroffene Luftpoſt iſt von Buenos Aires aus genau 78 Stunden und eine Minute unterwegs geweſen. Die Flugzeuge haben in dieſer Zeit insgeſamt Großer Erfolg des erſten Einlopfſonnlags im Wow. 1936/ Berlin, 11. Okt. Der erſte Eintopfſonntag des WSW. 1936/7 brachte in Groß⸗Berlin einen Betrag von 401 390.15 RM., d. h. eine im Vergleich mit Oktober 1935 um etwa 10 Prozent höhere Summe. deulſchlandreiſe des Londoner philharmoniſchen Orcheſters Berlin. 10. Okt. Votſchafter von Nib⸗ bentroy hat das Londoner philharmoniſche Orcheſter unter Leitung von Sir Thomas Beecham, der gleichzeitig Leiter des Lon⸗ doner königlichen Opernhauſes Covent Garden iſt, zu einer Konzertreiſe nach Deutſch⸗ land eingeladen. 2 8 555 Sir Thomas Beecham und das Londoner philharmoniſche Orcheſter werden im Laufe des November ihre Reife nach Deutſchland antreten und in Verlin ſowie in verſchiedenen deutſchen Städten Konzerte geben. — höchſte ungariſche Irdensauszeich⸗ nung für Miniſterpräſident Göring Budapeſt. 11. Okt. Se. Durchlaucht der Reichsverweſer Admiral von Horthyh hat dem Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring in der am Samstag ſtattgefundenen Unter⸗ redung das Großkreuz des ungari⸗ ſchen Verdienſtordens, des höchſten Ordens Ungarns, verliehen. 8 Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat am Sonntagvormittag nach dem Abſchluß der Trauerfeier für den verſtorbenen Miniſterprä⸗ ſidenten Gömbös mit ſeiner Begleitung Buda⸗ peſt im Flugzeug wieder verlaſſen. General⸗ oberſt Göring ſchritt auf dem Flugplatz die Front der Ehrenkom⸗ pagnie der ungariſchen Garniſon ab. Die Re⸗ Horſt⸗Weſſel⸗Lied und die ungariſche National⸗ hymne Miniſterpräſident Generaloberſt Göring verabſchiedete ſich ſodann herzlich von den ungariſchen und den deutſchen Herren. eine Brlelbigung deulſchlands Scharfe englische Absage an üble Verleumder London, 11. Okt. Unter der Aeberſchrift„Eine Beleidigung Deutſchlands“ wendet Wochenſchrift„Saturday Review“ K gegen Ver⸗ ſuche gewiſſer engliſcher Kreiſe, zu propagan⸗ dem Bolſchewismus auf eine Stufe zu ſtellen. wenn man den großen nationalſozialiſtiſchen Staat, den Hitler aufgebaut habe, mit der Re⸗ gierung von Mördern und Verbrechern ver⸗ unſinnig ſei es, eine Aehnlichkeit zwiſchen der deutſchen Wehrmacht und der roten Armee feſt⸗ ſtellen zu wollen. Die Verfaſſerin, Muriel Buchanan, erinnert daran, daß jeder Soldat in Sowjetrußland einen Eid ablegen müſſe, in dem er ſich verpflichtet, die Sache der Weltrevo⸗ lution zu fördern. Niemand werde behaupten wollen, daß auch nur ein einziger deutſcher Sol⸗ dat ähnliche Abſichten habe. Die Verfaſſerin berichtet dann über die Eindrücke bei einem kürzlichen Beſuch in Deutſchland:„Ich ſah ein Volk, das im Geiſte der Freundſchaft und Kame⸗ radſchaft geeinigt iſt, ein. Volk, das in der Sonne wandelt und vom Schatten der Furcht befreit worden iſt. Ueberall zeigt ſich ein Geiſt der Friedlichkeit und der Volksgemeinſchaft, und überall ſind Zeichen des zunehmenden Wohl⸗ ſtandes vorhanden. Eine alte Bauersfrau erklärte mir: Hitler iſt ein Mann, der von Gott geſandt wurde, um uns zu befreien. Wo wäre Deutſch⸗ land, wenn er nicht gekommen wäre, uns zu retten?“ Reich“ bis auf weileres verbolen Berlin, 11. Okt. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda hat die im Verlage Albert Langen Georg Müller in Mün⸗ chen erſcheinende Zeitſchrift„Das innere Reich“ und die von E. F. von Gordon her⸗ ausgegebene Zeitſchrift„Der Quer ſchnitt“ bis auf weiteres verboten.„Das innere Reich“ brachte in ſeiner Auguſt⸗Nummer einen Auf⸗ ſatz„Friedrich der Große“ von Rudolf Thiel, der eine gemeine niederträchtige Beſudelung und Verhunzung des Charakters Friedrich des Großen darſtellt.„Der Querſchnitt“ brachte in ſeiner September-Nummer unter der Ueber⸗ ſchrift„Fremdwörterbuch“ eine Zuſammenſtel⸗ elt von bösartigen intellektualiſtiſchen, zum Teil geradezu ſtaatsfeindlichen Verirrungen. Gegen die in Frage kommenden Schriftleiter und Verfaſſer iſt ein Verfahren vor dem Be⸗ rufsgericht eingeleitet worden. ——— Verlegung des Franco⸗ Hauptquartiers Wie der Sonderberichterſtatter von Havas aus Burgos meldet, hat General Franco ſein Hauptquartier nach Salamanca verlegt. Das Regierungsſekretariat iſt, der gleichen Quelle zufolge, ebenfalls dorthin übergeſiedelt. Die techniſche Nationale Junta und das aus⸗ wärtige Kommiſſariat ſowie das Generalſekre⸗ tariat für den Krieg ſind in Burgos ver⸗ 14 000 Kilometer durchflogen und den Ozean wie allwöchentlich überquert. f blieben. nach ſeinem Eintreffen gimentsmuſik ſpielte das Deutſchland⸗ und das ſich die diſtiſchen Zwecken den Nationalſozialismuͤs mit Das Blatt ſchreibt, es ſei eine Beleidigung, gleiche, die in Moskau am Ruder ſitze. Ebenſo „Der Querſchnill“ und„das innere 0 1 Kib⸗ nische bonds b Ln. N baden ö euiſt indontr aufe des antreten deutchen eneral⸗ tefſen 1 2 De la Rocque vor dem Ankerſuchungsrichler „Paris, 12. Okt. Oberſt de la Rocaue und jünf Mitglieder des Vollzugsausſchuſſes der Franzöſiſchen Sozialpartei ſind am Sonnabend nachmittag zum Anterſuchungsrichter beſtellt 8 (Scherl Bilderdienſt, K.) worden. Ihnen wurde mitgeteilt, daß ſie der Wiederherſtellung aufgelöſter Kampfbünde und Aufforderung zur Zuſammenrottung beſchuldigt ſeien. Oberſt de la Rocque erhob gegen die gegen ihn erhobenen Anſchuldigungen Ein⸗ ſpruch. Auch weigerte er ſich bei der Ver⸗ nehmung. Angaben über gewiſſe Zwiſchenfälle in Oran zu machen, die der Unterſuchungs⸗ richter von ihm erfahren wollte. De la Roc⸗ que hat nach dem Verhße den Juſtizpalaſt wie⸗ der verlaſſen. 11 ſowjelruſſiſche Agenlen in Wien verhaftel Wien, 12. Okt. Wie das chriſtlichſoziale „Neuigkeitsweltblatt“ meldet, wurden in den letzten Tagen in Wien elf Perſonen ver⸗ haftet, die, wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, als Sendlinge der Sowjet⸗ union tätig waren. Sämtliche Verhafteten hatten falſche Päſſe. In ihren Wohnungen wurde umfangreiches Propagandamaterial und auch ein reichhaltiger Schriftwechſel gefunden, aus dem hervorgeht, daß ſie nicht nur in Oeſter⸗ reich, ſondern auch in anderen Staaten Pro⸗ paganda treiben ſollten. Insbeſondere hat⸗ ten ſie es auf Deutſchland abgeſehen. Die Ver⸗ hafteten legten ein Geſtändnis ab Ihre Na⸗ men konnten noch nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden, da ihre Papiere ſämtlich gefälſcht ſind. Vorläufig keine Situng des Ueberwachungsausſchuſſes London, 12. Okt. Wie verlautet, iſt vor⸗ läufig noch keine weitere Sitzung des Inter⸗ nationalen Ueberwachungsausſchuſſes angeſetzt worden. Es iſt anzunehmen, daß demnächſt die Antworten der drei Regie⸗ rungen abgewartet werden ſollen, denen die Beſchuldigungen der Sowjetregierung zur Prüfung vorgelegt worden ſind. Die in einer Londoner Zeitung aufgeſtellte Behauptung, die engliſche Regierung habe ſich die ſpaniſchen Beſchuldigungen zu eigen gemacht, wird an maßgebender Stelle demen⸗ tiert. Die engliſche Regierung habe ſich lediglich bereit erklärt, die ſpaniſchen Anſchul⸗ digungen dem Ueberwachungsausſchuß vorzu⸗ legen. Keine Volksfront in England 88 London, 10. Okt. Die arbeiterpartei⸗ liche Konferenz in Edin burg lehnte am Freitag vormittag einen Antrag auf Schaffung einer engliſchen Volksfront mit überwäl⸗ tigender Mehrheit ab. Gegen eine Volksfront wurden 1.805,000 Stimmen, dafür 435,000 Stimmen abgegeben. Die Antragſteller hatten ihre Entſchliezung dahin geändert, daß ſich der Faſchismus zu⸗ ſehends in Europa ausbreite und daher von allen Organiſationen gemeinſam bekämpft wer⸗ den müſſe Gegen den Antrag wurde vom Vollzugsausſchuß geltend gemacht, daß eine Zuſammenarbeit mit den Kommuniſten nicht in Frage komme. Ein geheimnisvolles Geſchäft 88 Paris, 12. Okt. Dem„Matin“ wird aus St. Nazaire gemeldet, daß ſich ein Vertre⸗ ter der ſpaniſchen Volksfront beim Ankauf von Material, das in vier Eiſenbahnwagen von Belgien nach St. Nazaire geliefert werden ſollte, anſcheinend hat übers Ohr hauen laſ⸗ ſen. Als nämlich die Ladung, über die der ſpaniſche Volksfrontler ein vielſagendes Stillſchweigen bewahrte, in einem im Hafen von St. Nazaire bereitliegenden ſpaniſchen Dampfer verladen werden ſollte, ſtellte man feſt, daß ſich in den vier Wagen, deren Be⸗ förderung allein 14000 Franken gekoſtet hat, Alteiſen im Materialwert von etwa 2000 Franken befand. Da man nicht annimmt, daß der ſpaniſche Volksfrontvertreter Alteiſen ge⸗ kauft haben ſollte, fragt man ſich, was denn eigentlich der Gegenſtand des Geſchäftes gewe⸗ ſen ſei und wo möglicherweiſe die urſprüngliche Ladung gegen die mit Alteiſen ausgetauſcht worden ſein mag. Franzöſiſche Kommuniſtenhäupllinge beleidigen deulſchland Anflälige Haß- und hetreden der Kommuniſtenführer Cachin u. Thorez Straßburg., 11. Okt. In Straßburg fand am Son ntag eine von den zehn von der Volksfrontregierung zugelaſſenen Kommu⸗ niſtenkundgebungen ſtatt, in der der alte Kom⸗ muniſtenhäuptling Senator Cachin als Hauptredner und der Generalſekretär der Kom⸗ muniſtiſchen Partei Frankreichs, Abgeordneter Thorez, auftraten. Zumal die nationalen Parteien des Elſaß ihre Anhänger zu einer Gegenkundgebung auf den Börſenplatz gerufen hatten, war von der Polizei und der Garde Mobile ein verſtärkter Ordnungsdienſt einge⸗ richtet worden. Die Kommuniſten hatten ihre Anhänger in die Ausſtellungshalle beordert, die durch Spruchbänder in deutſcher Sprache mit kom⸗ muniſtiſchen Phraſen ausſtaffiert worden war. Hinter der Tribüne, auf der ein ſogenanntes Präſidium Platz genommen hatte das ſich aus Sozialiſten, Kommuniſten und Radikalſozia⸗ liſten zuſammenſetzte und das ſich um Thorez und Cachin gruppierte, war eine Karikatur angebracht, die den Führer mit einem blutigen Meſſer im Mund und von einem Wall von Bajonetten und Kanonen umgeben, darſtellt, neben ihm ein blutiges Henkerbeil und der Totenkopf im Stahlhelm. Nachdem Cachin mitgeteilt hatte, daß die Kommuniſten nach Elſaß⸗Lothringen gekom⸗ men ſeien, um die Volksfront zu verteidigen, wurde die Internationale angeſtimmt. Dann ergriff Thorez das Wort. Er wurde von der Verſammlung mit der Frage empfan⸗ gen, warum denn die Kommuniſtiſche Partei eigentlich für die Abwertung ge⸗ ſtimmt habe. Thorez verſuchte mit der ſchon reichlich abgeleierten Entſchuldigung zu parie⸗ ren, daß die Kommuniſten Frankreichs in der Kammer eigentlich nicht für die Abwertung hätten ſtimmen wollen, ſondern lediglich für die Volksfrontregierung, die andernfalls ge⸗ ſtürzt worden wäre. Dann verſuchte ſich Thorez bei den elſaß⸗ lothringiſchen Vauern und Arbeitern lieb Kind zu machen, irdem er verſprach, fortan für eine Erhöhung der Löhne im Elſaß und für eine Beſſerſtellung der kleinen Geſchäftsleute und Bauern einzutreten. Die Präfekten der elſaß⸗ lothringiſchen Departements, ſo erklärte der Redner, hätten der Volksfrontregierung mitge⸗ teilt, daß ſich bei der kommuniſtiſchen Propa⸗ gandareiſe der Abgeordneten ſchwere Un⸗ ruhen im Elſaß ereignen würden. Man habe dadurch einen Druck ausüben wollen, um zu einem Verbot der kommuniſtiſchen Verſamm⸗ lungen zu gelangen und um zu verhindern, daß er, Thorez, in Straßburg ſpreche. Es ſei ein Fehler geweſen, daß die Regierung Blum die⸗ ſen„Erpreſſungen von Hitlers Agenten in Frankreich nachgegeben und einen großen Teil der geplanten Verſammlungen verboten habe. Trotzdem ſtehe er heute hier in Straßburg, 5 km von der deutſchen Grenze entfernt. Im nu iteren Verlauf ſeiner mit groben Un⸗ flätigkeiten geſpickten Haßrede verdrehte Tho⸗ rez die Worte Adolf Hitlers bei der Eröff⸗ nungsrede zum diesjährigen Winterhilfswerk des deutſchen Volkes. Thorez log, der Führer habe erklärt, daß es für den deutſchen Arbeiter recht geſund ſei, wenn er hungern müſſe. Thore: behauptete dann weiter, Hitler habe erklär“. der Krieg müſſe kommen, damit Deutſchland die Möglichkeit habe, eine andere Stellung in der Welt zu erobern.„Wir wer⸗ den nicht erlauben“, ſo rief Thorez aus,„daß Hitler uns verachtet, der Mann. den wir nur verabſcheuen und deſſen Reden für uns Brech⸗ mittel ſind. Wir Kommuniſten ziehen einen ehrenhaften Neger einem unehrenhaften Hitler vor.“ In einer anſchließend zur Verleſung ge⸗ brachten Erklärung wurde Proteſt erhoben ge⸗ gen die„Agenten des Faſchismus“, gegen die Induſtriebarone, die Truſts uſw. Die Spießge⸗ ſellen Hitlers müßten ins Gefängnis geworfen werden. Thorez hat ſich in ſeiner Rede auch mit Spanien beſchäftigt und wiederholt erklärt, die Blockade gegen das republikaniſche Spanien müſſe aufhören. Sowjetrußland habe den erſten Schritt getan, indem es erklärt habe, aus der Nichteinmiſchungspolitik auszuſcheiden, und zwar auf Veranlaſſung des von den Kommu⸗ niſten einſeitig verehrten Chefs Stalin.(Deut⸗ licher konnte wohl die Abhängigkeit der Kom⸗ muniſten in allen Ländern von Moskau nicht zum Ausdruck gebracht werden als von dieſem Sprachrohr des Weltbolſchewismus Thorez.) Nach Abſchluß der Kundgebung wurde aber⸗ mals die Internationale geſchmettert und nach einigem Zögern auch die Marſeillaiſe. Zu Zwi⸗ ſchenfällen ernſterer Art iſt es bisher nicht ge⸗ gekommen. kiläglicher Erfolg der Kommuniſlen im Elſaß Im allgemeinen Paris, 11. Okt. Die von den Kommuniſten in Elſaß⸗Lothringen bisher abgehaltenen Ver⸗ ſammlungen ſind von kleineren Zwiſchenfällen abgeſehen, im weſentlichen ruhig verlau⸗ fen. Die franzöſiſchen ſtaatlichen Rundfunk⸗ ſender meldeten in den ſpäten Abendſtunden des Samstags übereinſtimmend, daß auch in den Orten, in denen durch Verfügung des In⸗ nenminiſters die Verſammlungen verboten worden ſind, trotz der Drohungen der Kommu⸗ niſten, ſich nicht an das Verbot zu halten, Ruhe geherrſcht habe. In Metz, wo auf der dortigen kommuniſti⸗ ſchen Verſammlung im Kriſtall⸗Palaſt der Ge⸗ neralſekretär der kommuniſtiſchen Partei Frank⸗ reichs, Thorez, vor etwa 600(!) Perſonen das kommuniſtiſche Parteiprogramm entwickelte, kam es in den Straßen um das Verſammlungs⸗ lokal vereinzelt zu lauten Gegenkundgebungen nationaliſtiſch eingeſtellter Kreiſe. Die Kom⸗ muniſten haben ſchon in den frühen Nachmit⸗ tagsſtunden des Samstag ihr Verſammlungs⸗ lokal mit ſtarken Saalwachen beſetzt Etwa eine halbe Stunde vor Beginn der eigentlichen Kundgebung im Kriſtall⸗Palaſt bildeten ſich rings um das Verſammlungslokal Volks⸗ anſammlungen, die mit den Rufen„Es lebe ruhiger Verlauf Frankreich!“, Es lebe de la Roc⸗ aue!“ verſuchten, gegen das Gebäude vorzu⸗ dringen. Die Polizei griff mehrmals ein und zerſtreute die Kundgeber, die ſich dann in den umliegenden Straßen zu Gruppen zuſammen⸗ ſchloſſen, die Marſeillaiſe ſangen und im Sprechchor riefen„Frankreich den Fran⸗ zoſen!“ und„Nieder mit Thorez!“ Im Verſammlungslokal ſelbſt kam es zu keinen Zwiſchenfällen. Der Abmarſch der Kommu⸗ niſten vollzog ſich unter dem Schutz des ſtar⸗ ken Aufgebots von Polizei und Mobiler Garde. denen es gelang, jede Berührung zwiſchen kom⸗ muniſtiſchen Anhängern und Gegenkundgebern zu vermeiden.— In Baar haben die Kom⸗ muniſten verſucht, trotz des Verbots ihre Ver⸗ ſammlung abzuhalten. Sie fanden aber den Eingang zum Verſammlungslokal von der Mo⸗ bilen Garde geſperrt, die die kommuniſtiſchen Anhänger zurücktrieb, unter denen ſich die bei⸗ den kommuniſtiſchen Abgeordneten Renaud⸗ Jean und Fouchard befanden.— Gegen 20 Uhr kamen 400 nationale Gegenkundgeber mit Kraftwagen aus der Umgebung von Baar an und formierten ſich am alten Bahnhof. In Baar wurden etwa acht Perſonen verhaftet.— In Biſchweiler verſuchten etwa 100 Ge⸗ 2 5paniſche Bilderſtürmer Auf dem Marktplatz von Vich bei Barcelona türmen ſich die zertrümmerten hiſtoriſchen Schätze des Biſchof-Palaſtes. Die Roten waren in dieſes Heiligtum des ſpaniſchen Volkes eingedrungen und hatten die unſchätzbaren Werte, die es enthielt, auf den Marktplatz ge⸗ ſchleppt und zerſchlagen. W (Weltbild, K.) John hagenbetk wird 70 Jahte Fern von Deutſchland, in ſeiner zweiten Heimat Colombo auf Ceylon, geht John Hagenbeck, der Sohn des Hamburger Tier⸗ händlers Karl Hagenbeck, der Vollendung ſei⸗ nes 70. Lebensjahres entgegen. Er iſt der Senior der bekannten Hamburger Familie Hagenbeck und wurde am 15. Oktober 1866 ge⸗ boren. Mit knapp 20 Jahren ging er nach Ceylon und begann in Colombo ſeine Lauf⸗ bahn als Stauer und Lieferant der deutſchen und engliſchen Schiffe. Im Laufe der Zeit erweiterte er ſein Geſchäft und betätigte ſich auch als Großtierfänger. Nach Kriegsausbruch ſah er ſich plötzlich vor einem Nichts. Als auf⸗ rechter Deutſcher, als der er ſich immer gezeigt hatte, wurde er von den Engländern wegen Spionage verhaftet, jedoch nach dem geſproche⸗ nen Todesurteil begnadigt. Seine geſamten Beſitzungen aber verfielen der engliſchen Re- gierung, und im Jahre 1915 kehrte er als armer Mann nach Deutſchland zurück. Im Jahre 1928 geſtattete ihm die engliſche Regie⸗ rung wieder die Rückkehr, und ſo ſteht er wei⸗ ter im Fernen Oſten auf ſeinem Poſten als echter Pionier des Deutſchtums. (Weltbild, K.) genkundgeber die Abſperrungen der Mobilen Garde zu durchbrechen, um die kommuniſtiſche Verſammlung zu ſtören. Sie wurden aber zu⸗ rückgewieſen. Drei Gegenkundgeber wurden verhaftet.— Wie die Havas Agentur dazu noch meldet, mußten Verſtärkungen für den vo⸗ litiſchen Ordnungsdienſt verlangt werden. Bis gegen Mitternacht konnte hier die Ruhe noch nicht wieder ganz hergeſtellt werden.— In Schweighauſen dauerte die Verſammlung der Kommuniſten genau ſieben Minuten. Der kommuniſtiſche Abgeordnete von Straßburg, Campagne⸗Daul, teilte ſeinen Hörern mit, daß die Verſammlung nicht ſtattfinden würde— In Zabern konnten die geplanten Kund⸗ gebungen nicht abgehalten werden. Die Kom⸗ muniſten begaben ſich darauf nach Wonswei⸗ ler, einer Nachbarortſchaft. Hier hatten ſie ſich in einem Saal verſammelt, aber die Bau⸗ ern der Umgebung hatten Wind von dieſer im⸗ proviſierten Verſammlung erhalten und haben das Gebäude umſtellt und mit Steinen die Fen⸗ ſterſcheiben eingeworfen. 7 Drei kommuniſtiſche Verſammlungen ſollten urſprünglich am Samstag abend im Departe⸗ ment Oberrhein ſtattfinden: in Hüningen, Wit⸗ tenheim und Ensheim. In allen drei Ortſchaf⸗ ten war ein bedeutender Ordnungsdienſt ein⸗ gerichtet. Die Kommuniſten haben ſchließlich darauf verzichtet, dieſe angekündigten Verſamm⸗ lungen abzuhalten. Es fanden mit Erlaubnis der Präfektur lediglich geſchloſſene Verſamm⸗ lungen ſtatt. In Straßburg iſt der Saal der für Sonntag abend vorgeſehenen kommuniſtiſchen Verſammlung, in der Thorez ſprechen ſoll, be⸗ reits am Samstag abend von einer kommu⸗ niſtiſchen Mannſchaft bewacht. Der Eingang iſt von einer ſtarken Abteilung der Gendarmerie und Mobiler Garde geſchützt, um zu verhindern, daß eventuell gegneriſche Gruppen durch einen Handſtreich ſich in den Beſitz des Verſamm⸗ lungsraumes ſetzen. Zu Zwiſchenfällen kam es am Sams⸗ tag abend in Paris am Etoil Platz. Hier ver⸗ ſuchten im Anſchluß an die übliche Flammen⸗ entzündungsfeier am Grabmal des Unbekann⸗ ten Soldaten etwa 2000 Kundgeber einen Um⸗ zug zu bilden und die Champs Elyſees entlang⸗ zumarſchieren. Die Polizei konnte den Umzug zerſtreuen. Etwa ein Dutzend Perſonen wurden verhaftet. Das Deulſche Vollsbildungswerk beginnt ſeine Arbeil NSG. Am 17. Oktober 1936 wird in 41 Großkundgebungen die Arbeit der Abteilung „Deutſches Volksbildungswerk“ der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“, Gau Heſſen⸗ Naſſau, in feierlicher Weiſe eröffnet. Bei dieſen Großveranſtaltungen ſprechen namhafte Redner u. a. Reichsamtsleiter Dr. Groß, Graf Boſſi Fedrigotti, ein ſpaniendeut⸗ ſcher Flüchtling. Oberſtudiendirektor Schulz und andere mehr. 0 Der kommende Arbeitsabſchnitt ſteht unter dem Leitgedanken„Deutſches Volkstum— Deutſche Größe“. Mit den Eröffnungsfeiern des Deutſchen Volksbildungswerkes ſollen alle Volksgenoſſen auf die Größe und den Wert dieſer Arbeit aufmerkſam gemacht werden, die ſich in Einzelvorträgen, Vortragsreihen, Ar⸗ beitsgemeinſchaften uſw. entwickelt, und die ſich an jeden einzelnen Volksgenoſſen wendet. 1 5 5 * 2 eg eme Fr Nat. 555 8 Wee ae e Eintritt als Jreiwilliger in die Wehrmacht Vichlig für Wehrpflichtige vom 18. bis 25. Lebensſahr Berlin, 10. Okt. Das Reichskriegsminiſte⸗ rium gibt bekannt: 2 Für den Eintritt als Freiwilliger in die Wehrmacht kommen in der Regel nur Wehr⸗ pflichtige vom vollendeten 18. bis zum vollendeten 25. Lebensjahr in Frage Stichtag für die Berechnung des Le⸗ bensalters für den Eintritt im Herbſt 1937 iſt der 15. Oktober 1937. Abweichend hiervon werden eingeſtellt: a) beim Heer: Für die Unteroffizierſchule Potsdam⸗Eiche Wehrpflichtige vom vol⸗ lendeten 17. bis zum vollendeten 20. Le⸗ bensjahr, b) bei der Kriegsmarine: Für den Flot⸗ tendienſt Wehrpflichtige vom vollendeten 17. bis zum vollendeten 23. Lebensjahr, c) bei der Luftwaffe: Für die Flieger⸗ truppe leinſchließlich Sanitätsdienſt) Wehr⸗ pflichtige vom vollendeten 17 bis zum vollendeten 23. Lebensjahr, für die Luft⸗ nachrichtentruppe Wehrpflichtige vom vol⸗ lendeten 17. bis zum vollendeten 25. Le⸗ bensjahr. 2 Freiwillige des Geburtenjahrganges 1915 und jüngere Geburtsjahrgänge müſſen vor der Ein⸗ ſtellung ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügen. Sie werden behördlicherſeits zum Arbeitsdienſt ein⸗ gezogen, nachdem ihre Annahme als Freiwil⸗ lige bei einer Einheit der Wehrmacht erfolgt iſt. 3. Bewerber aus den Geburtsjahrgängen 1917 bis 1919 bezw. 1920 werden nur dann ein⸗ geſtellt, wenn ſie beſonders geeignet ſind und länger als zwei Jahre in der Wehrmacht die⸗ nen wollen. Von dieſer Forderung zurBereit⸗ erklärung für eine längere Dienſtzeit darf nur bei ſolchen Bewerbern abgeſehen werden, denen durch ſpätere Erfüllung ihrer Arbeitsdienſt⸗ und Wehrpflicht für ihre Berufsausbildung ein beträchtlicher Nachteil erwachſen würde. 4 Als weitere Vorausſetzung für die Einſtellung gilt, daß der Bewerber a) die deutſche Staatsangehörigkeit (Reichsangehörigkeit) beſitzt, b) wehrwürdig iſt. c) tauglich 1 oder 2 für den Wehrdienſt iſt, Kal nicht unter Wehrpflichtausnahmen allt, e) nicht Jude oder jüdiſcher Miſchling iſt, ) gerichtlich nicht vorbeſtraft und auch ſonſt unbeſcholten iſt. g) unverheiratet iſt. Größe im allgemeinen nicht unter 1.60 Meter. Notwendige Zahnbehandlung iſt vor der Einſtellung durchzuführen. Minderjährige bedürfen zum freiwilligen Eintritt der Geneh⸗ migung ihres geſetzlichen Vertreters. Bewerber, die dieſen Bedingungen nicht ent⸗ ſprechen, können nicht eingeſtellt werden. 5. Vor der Meldung zum freiwilligen Eintritt haben bei der zuständigen polizeilichen Melde⸗ behörde perſönlich zu beantragen: a) nicht gemuſterte Bewerber: Die Aus⸗ ſtellung eines Freiwilligen⸗Scheins zum Eintritt in den aktiven Wehrdienſt. Zwecks Ausſtellung des Freiwilligen⸗ ſcheins melden ſich die noch nicht gemuſter⸗ ten Bewerber verſönlich bei der zuſtän⸗ digen polizeilichen Meldebörde zur An⸗ legung des Wehrſtammblattes. Perſonal⸗ papiere und von Minderjährigen die ſchriftliche, amtlich beglaubigte Erlaubnis des geſetzlichen Vertreters ſind zur Anmel⸗ dung mitzubringen. b) Bereits gemuſterte Bewerber: Die Ausſtellung eines polizeilich beglaubigten Wehrpaßauszuges. Vordrucke ſind bei der polizeilichen Meldebehörde er⸗ hältlich. 0 a) Die Meldung zum freiwilligen Eintritt erfolgt dann grundſätzlich nur bei dem Trup⸗ pen⸗(Marine) teil, bei dem der Bewerber eine treten möchte. Im einzelnen: für Heer ſiehe Ziffer 7c. für Kriegsmarine ſiehe Ziffer 8c. für Luftwaffe ſiehe Ziffer ge, Die Wahl der Wehrmachtsteile(Heer, Kriegsmarine, Luftwaffe), der Waffengattung und des Truppen-(Marine) teils ſteht dem Be⸗ werber mit gewiſſen Einſchränkungen frei. An⸗ gehörige der ſeemänniſchen Bevölkerung dürfen ſich nur bei Marineteilen, Angehörige der flie⸗ geriſchen Bevölkerung nur bei Truppenteilen der Luftwaffe melden. Zur Kriegsmarine kön⸗ nen ſich Bewerber aus dem ganzen Reich mel⸗ den. Bei Heer und Luftwaffe iſt die Einſtel⸗ lung in der Regel nur bei Truppenteilen mög⸗ lich, deren Standort in der Nähe des Wohn⸗ ſitzes des Bewerbers liegt. 1 Ausnahmsweiſe dürfen außer im zuſtändigen Bereich ſich melden: A. Bewerber aus dem ganzen Reich: für Heer: N15 bei Truppenteilen in Groß⸗Berlin und Potsdam. bei der Gebirgsbrigade(München), bei der Untekoffizierſchule Potsdam⸗Eiche. für Luftwaffe: bei den Truppenteilen im Luftkreis VI und Regiment General Göring bbei letz⸗ terem mit Ausnahme von Oſtpreußen). B. Freiwillige aus Groß⸗Berlin: für Heer: a bei Truppenteilen im Wehrkreis I. II. III. 1. bis 3 Panzerdiviſion. für Luftwaffe: 5 bei Truppenteilen im Luftkreis I. II. V. C. Freiwillige aus Wehrkreis IV: für Heer: bei Truppenteilen im Wehrkreis J. für Luftwaffe: bei Truppenteilen im Luftkreis J. b) Dem ſchriftlichen Einſtellungsgeſuch find beizufügen: Freiwilligenſchein oder beglaubigter Wehrpaßauszug(Ziff. 5), ein ſelbſtgeſchriebener Lebenslauf, zwei Paßbilder in bürgerlicher Kſeidung ohne Kopfbedeckung, nicht in Uniform (Größe 3.7 45.2 cm.). 0 heer: a) Einſtellung zum Freiwilligen er⸗ folgt im Oktober 1937. b) Dienſtzeit: zwei Jahre. c) Wahl der Waffengattung Infanterie, Schützen⸗Kp., Maſchinengewehr⸗ Ky., Infanterie⸗Geſchütz⸗Kp., Panzerabwehr⸗ Ky.,(mot.), Nachrichtenzug(Reiterzug), Kavallerie, Artillerie(leichte und ſchwere Artillerie), Beobachtungsabteilung, Nebel⸗ truppe, Kraftfahrkampftruppe, Pioniere, Nachrichtentruppe, Kraftfahrtruppe, Fahr⸗ truppe, Sanitätstruppe— iſt dem Bewer⸗ ber freigeſtellt. Er meldet ſich bei dem Truppenteil(Bataillon. Kavallerie⸗Regi⸗ ment, Abteilung), bei dem er eintreten möchte, in der Zeit vom 15. Oktober 1996 bis 15. Januar 1937, bei der Unteroffizierſchule bis 30. November 1936. Sind dem Bewerber die für ihn in Betracht kommenden Truppenteile nicht be⸗ kannt, ſo kann er ſie beim zuſtändigen Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamt erfragen. d) Bevorzugt eingeſtellt werden: bei mot. Truppenteilen Bewerber, die bereits an einem Lehrgang einer Motor⸗ ſportſchule des NSKK. teilgenommen oder ſich zur Ableiſtung eines derartigen Lehr⸗ ganges vor dem Dienſteintritt verpflichten. bei berittenen und beſpannten Truppen⸗ teilen Bewerber, die den Reiterſchein be⸗ ſitzen. bei Pionieren Bewerber, die Schiffer find oder den Nachweis waſſerſportlicher Vorbildung erbringen können— ſoweit ſie nicht der ſeemänniſchen Bevölkerung an⸗ gehören, oder Angehörige der Teno ſind. bei Nachrichtenabteilungen oder Truppen⸗ nachrichtenverbänden Bewerber, die den Nachweis von Kenntniſſen im Aufnehmen von Morſezeichen erbringen 8. Kriegsmarine: a) Der größte Teil der Freiwilligen wird für den Flottendienſt eingeſtellt und zwar je nach Laufbahn im Januar. April, Juli oder Oktober. daneben einige Frei⸗ willige für den Küſtendienſt(See) im April und Oktober und für den Küſten⸗ dienſt(Land) im Oktober. b) Dienſtzeit im Flottendienſt: vier Jahre zuzüglich eines Ausbildungszuſchla⸗ ges, der ein Jahr nicht überſteigt, im Küſtendienſt: zwei Jahre. c) Meldungen ſind jederzeit möalichſt ein Jahr vor dem gewünſchten Einſtel⸗ lungstag mit dem Vermerk„Flottendienſt“ oder„Küſtendienſt“, gegebenenfalls unter Angabe der gewünſchten Laufbahn, zu richten an den II. Admiral der Nordſee(Einſtellung) in Wilhelmshaven, oder an den II. Admiral der Oſtſee(Einſtellung) in Kiel. Bevorzugt eingeſtellt werden: Handwerker aller Art, beſonders aus der Metallinduſtrie. euſlwaffe: a) Einſtellung: von Freiwilligen erfolgt im Oktober 1937, bei der Flieger⸗ und Nachrichtentruppe außerdem im April 1937. b) Dienſtzeit bei der Flieger⸗ und Luftnachrichtentruppe: 4 Jahre, für eine begrenzte Zahl der Freiwilligen 2 Jahre, bei der Flakartillerie und Regiment Ge⸗ neral Göring 2 Jahre. c) Meldungen ſind von Bewerbern für die Frühjahrseinſtellung 1937 bis ſpäteſtens 1, Dezember 1936, für die Herbſteinſtellung 1937 bis ſpäteſtens 15 Januar 1937 einzureichen: für die Fliegertruppe an die Fliegererſatzabteilungen, außerdem an alle anderen Truppenteile der Flieger⸗ truppe(Fliegergruppen, Schulen u. ſ. w.), für die Flakartillerie an die Flalabteilungen, für die Luftnachrichtentruppe au die Luftnachrichtenabteilungen und Luftnachrichten Erſatzabteilungen, vor⸗ läufig auch noch an die ſelbſtändigen Luftnachrichten⸗Kompagnien und Erſatz⸗ kompagnien, für das Regiment Geneirall Gö ⸗ ring an dieſes Regiment und an Luft ⸗ kreiskommando 2—7. Sind dem Bewerber die für ihn in Be⸗ tracht kommenden Truppenteile nicht be⸗ kannt, ſo kann er ſie bei ſeinem zuſtändi⸗ gen Wehrbezirkskommando oder Wehr ⸗ meldeamt erfragen. d) Bevorzugt eingeſtellt werden Hand ⸗ werker aller Art, beſonders aus der Me⸗ tallinduſtrie. Bewerber, die bereits an einem Lehrgang einer Motorſportſchule des NSKe, teilgenommen haben. oder ſich zur Ableiſtung eines derartigen Lehr⸗ gangs vor dem Dienſteintritt verpflichten. 10. Jeder Bewerber darf ſich grundſätzlich nur bei einem Truppenteil melden. Es wird dringend empfohlen, die Einſtel⸗ lungsgeſuche ſo früh wie möglich einzurei⸗ chen. Bewerber, die ſich erſt kurz vor Melde⸗ ſchluß(für die Herbſteinſtellung 15. Januar 1937) bewerben, laufen Gefahr, infolge Be⸗ ſetzung aller freiwilligen Stellen nicht mehr berückſichtigt zu werden. 11. Einſtellungsanträge bei höheren mili⸗ täriſchen oder ſtaatlichen Dienſt⸗ ſtellen ſind zwecklos. Sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. 12. Das für den Wohnſitz des Bewerbers zu⸗ ſtändige Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamt erteilt auf Anfrage weitere Auskünfte. Dort iſt auch ein Merkblatt für den Eintritt in den gewünſchten Wehr⸗ machtteil(Heer Kriegsmarine, Luftwaffe), das 1— Wiſſenswerte enthält, koſtenlos zu er⸗ alten. Miniſlerpräſidenk Gömbös beigeſetzt Die Trauerfeier in Budapeſt Budapeſt, 10. Oktober. Die Trauerfeier für den verſtorbenen ungariſchen Miniſterprä⸗ ſidenten Gömbös fand Samstag vormittag im ungariſchen Reichstag ſtatt. Der hohe gotiſche Kuppelſaal iſt ganz in ſchwarz gehüllt. Ein weißes Kreuz auf ſchwar⸗ zem Grund beherrſcht den Raum, darunter auf einem hohen Katafalk der ſchlichte ſchwarze Sarg, bedeckt mit der ungariſchen National⸗ fahne. Auf dem Sarge liegen der Stahl⸗ helm und der Degen des verſtorbenen Mi⸗ niſterpräſidenten, die nach ſeinem letzten Wil⸗ len mit ins Grab gelegt werden. Den Sarg umgibt ein Berg von Krän⸗ zen, darunter der bereits am Freitag abend von Miniſterpräſident Generaloberſt Göring niedergelegte Eichenlaubkranz mit Inſchrift u. Hakenkreuz. Letzte Ehrenwache hält die Palaſtwache des Reichsverweſers in rotgoldener Uniform mit goldenem Helm und trauerumflorten Helle⸗ barden. Der weite Saal iſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Pünktlich um 10 Uhr trifft der Reichs⸗ verweſer Admiral von Horthy, begleitet von ſeinem Generaladjutanten und zahlreichen hohen Offizieren, ein. Der Reichsverweſer nimmt links am Sarge Platz, unmittelbar hinter ihm die Vertreter der ausländiſchen Staatsoberhäupter, Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring, Außenminiſter Graf Cia⸗ no, Bundeskanzler Schuſchnigg und der Vertreter des bulgariſchen Königs, Stoi⸗ loff. Unter den Vertretern der Staatsober— häupter nehmen die Mitglieder der Regierung ihre Plätze ein, neben ihnen die trauernde Familie, auf der anderen Seite die Erzherzo⸗ ge, der Kardinalprimas von Ungarn, das ge⸗ ſamte diplomatiſche Korps, darunter der deut⸗ ſche Geſandte von Mackenſen, die zahl⸗ reichen ausländiſchen Militärabordnungen, darunter der Vertreter des Oberbefehlshabers der deutſchen Wehrmacht, Chef des General⸗ ſtabes des Heeres, General der Artillerie Beck, der General der Flieger Staatsſekretär Milch und die übrigen deutſchen Offiziere, daneben in großer Zahl die ungariſche Gene⸗ ralität, die Rektoren der Univerſitäten und Hochſchulen, die Beamtenſchaft, die evangeli⸗ ſche Geiſtlichkeit und die Mitglieder des Ober⸗ hauptes und des Reichstages. Unter den zahlreichen Kranzſpenden be⸗ merkt man auch einen Kranz des ſpaniſchen Generals Franco. Die würdige Trauerfeier begann mit einem Choral. Eine kurze Andacht hält ſodann der Biſchof von Budapeſt, Raf⸗ ay. Anſchließend ſpricht der ſtellvertretende Miniſterpräſident Daran yvi, der in ergrei⸗ fenden Worten die Perſönlichkeit, die großen ſtaatsmänniſchen Fähigkeiten und Verdienſte des verſtorbenen Miniſterpräſidenten für die ungariſche Nation würdigt und dem ſcheiden⸗ den Regierungschef warme Worte des Ab⸗ ſchieds widmet. Nach ihm nimmt der Präſident des Ober⸗ hauſes Graf Szechenyi, das Wort, dann der Präſident des Reichstages, Sztrany⸗ avſky, und zum Schluß der Präſident der Partei der Nationalen Einheit, Jvady. Die Verſammlung erhebt ſich und verweilt einige Minuten in ſtillem Schweigen am Sar⸗ ge des Miniſterpräſidenten. Ein Choral er⸗ tönt. Das Orcheſter ſtimmt ſodann den Trauer⸗ marſch aus der„Götterdämmerung“ von Rich. Wagner an. Langſam werden unter völligem Schweigen die zahlreichen Kränze hinausge⸗ tragen. Unterofſiziere der Armee folgen mit dem Samtkiſſen, auf denen die zahlreichen Or⸗ den und Auszeichnungen des Verſtorbenen ru⸗ hen. Von Unteroffizieren der Wehrmacht wird ſodann der ſchlichte Sarg aus dem Saal ge⸗ tragen, die große ſteinerne Freitreppe dez Reichstages hinunter, auf der auf beiden Seis ten Frontkämpferverbände Aufſtellung ge⸗ nommen haben. Unmittelbar hinter dem Sarg folgen die Gattin und die Kinder des verſtor⸗ benen Miniſterpräſidenten, ſodann der Reichsverweſer Admiral von Horthy, hinter ihm die Vertreter der fremden Staatsober⸗ häupter, das Diplomatiſche Korps, die aus⸗ ländiſchen Militärmiſſionen, die Mitglieder der Regierung, die Mitglieder des Oberhau⸗ ſes und Reichstages, die Beamtenſchaft. Langſam bewegt ſich dann der Zug durch die mit ſchwarzen Fahnen würdig geſchmückten Straßen der Hauptſtadt durch das Spalier der Truppen und Frontkämpfer. Eine vieltau⸗ ſendköpfige Menge erwartet ſchweigend und entblößten Hauptes den Trauerzug. Auf dem Budapeſter Friedhof erfolgt nach nochmaliger Einſegnung die feierliche Beiſet⸗ zung unter den Klängen der Nationalhymne. Abgeſandte der Heimatgemeinde haben dem verſtorbenen Miniſterpräſidenten ein Stück Heimaterde gebracht, auf der der Sarg ruht. Göring bei horlhy und Daranni Budapeſt, 10. Okt. Generaloberſt Göring ſtattete Samstag nachmittag nach der Bei⸗ ſetzung des Miniſterpräſidenten Gömbös dem neuernannten ungariſchen Miniſterpräſidenten Daranyi eine Beſuch ab. General⸗ oberſt Göring begab ſich ſodann zu dem Reichs⸗ verweſer Admiral Horthy, bei dem er in einer einſtündigen Unterredung verweilte. In der breiten Oeffentlichkeit hat es einen tiefen Eindruck gemacht, daß Generaloberſt Gö⸗ ring es ſich nicht nehmen ließ, die ſterbliche Hülle des verſtorbenen Miniſterpräſidenten un⸗ garns, des treuen Freundes Deutſchlands. im Trauerzuge die lange Strecke vom Reichstag bis auf den außerhalb von Budapeſt gelegenen Kerekveſre Friedhof zu begleiten und ihm noch am Grabe die letzte Ehre zu erweiſen. Nach dem Schluß der Beiſetzung ſprach Hermann Gö⸗ ring der Witwe des Miniſterpräſidenten Gömbös ſein herzlichſtes Beileid aus, ver⸗ abſchiedete ſich von der Familie des Verſtorbe⸗ nen, und drückte den beiden Söhnen Gömbös herzlich die Hand. In dem langen Trauerzuge marſchierte die deutſche militäriſche Abordnung mit dem Vertreter des Oberbefehlshabers der deutſchen Wehrmacht, dem Chef des General⸗ ſtabes General der Artillerie Beck an der Spitze der zahlreichen zur Beiſetzung eingetrof⸗ fenen ausländiſchen Militärabordnungen. Viel bemerkt wurde, daß Deutſchland zu der heu⸗ tigen Trauerfeier eine beſonders zahl⸗ reiche Militärabordnung geſandt hatte, der drei Generäle, ein Admi⸗ ral und viele höhere Offiziere an⸗ gehörten. Als ein Zeichen wahrhaft freundſchaftlicher Verbundenheit und liebevoller Aufmerkſamkeit iſt es in der hieſigen Oeffentlichkeit empfunden worden, daß Generaloberſt Göring die beiden Oberförſter, die den verſtorbenen Miniſterpräſi⸗ denten Gömbös in den deutſchen Wäldern auf den Hirſch geführt hatten, als Ehrengeleit dem Sonderzug, der den toten Miniſterpräſidenten in die Heimat brachte, zukommandiert hatte. Im Auftrage des Reichsjägermeiſters und der Deutſchen Jägerſchaft hatte der Jägermeiſter Schärting zwei große Eichenlaubkränze am Grabe niedergelegt, die die Inſchrift trugen: „Dem lieben Jagdfreund— Der deutſche Reichsjägermeiſter“ und„Dem großen Wajfd⸗ mann— Die deutſche Jägerſchaft“. Miniſterpräſident Göring folgte Samstag abend mit ſeiner Begleitung der Einladung des 0 Miniſterpräſidenten Daranyi zum Abend⸗ eſſen. Daranyi zum Nachfolger Gömbös' ernannt Budapeſt, 10. Okt. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsverweſer Admiral v. Horthy hat am Samstag den bisherigen ſtellvertreten⸗ den Miniſterpräſidenten, Ackerbauminiſter Daranyi, zum Miniſterpräſidenten ernannt. Die Sonntagsausgabe des Amtsblattes ent⸗ hält ein Handſchreiben des Reichsverweſers, worin dieſer den bisher mit der ſtellvertreten⸗ den Führung des Miniſterpräſidiums betrauten Ackerbauminiſter Daranyi zum Kgl. ungariſchen Miniſterpräſidenten ernennt. * Der vom Reichsverweſer Admiral von Horthy neu ernannte Miniſterpräſident Dr. Kolo⸗ man Daranvi iſt 1886 in Budapeſt als Sohn des ehemaligen Staatsſekretärs für Ackerbau Bela Daranyi geboren. Er iſt ein Neffe des langjährigen Miniſters für Ackerbau Ignatz Daranyi. Der neuernannte Miniſter⸗ präſident begann ſeine Laufbahn in der Ko⸗ mitatsverwaltung. Den Weltkrieg erlebte er als Huſarenoberleutnant der Reſerve an der Ruſſen⸗ und Rumänenfront. Dem Abgeord⸗ netenhaus gehörte er ſeit 1927 an. 1928 wurde er an der Seite des Grafen Bethlen Staats⸗ ſekretär im Miniſterpräſidium und behielt die⸗ ſen Poſten auch, als Graf Karolyi Miniſter⸗ präſident wurde und die Miniſterpräſidentſchaft ſpäter dann auf Julius von Gömbös überging. Bei der Neubeſtallung des Kabinetts im Jahre 1935 wurde Daranyvi Ackerbauminiſter. Ihm iſt die Schaffung des neuen Volks⸗ und Siedlungs⸗ geſetzes zu verdanken. Seit April dieſes Jahres war er für den erkrankten Miniſterpräſidenten von Gömbös als Stellvertreter mit der Leitung des Kabinetts betraut. U liche . ert licher vies eh: Echut neu berei lanft tonte Hen geeig ſtöter dien die! bahn Dun entw tim letla un Feil n det hintet utzober⸗ die aus⸗ litglieder Oberhau⸗ it dutch die Hmückten Spalier bieltau⸗ end und t nach e Relſet⸗ alhymne. ben dem n Stück tub. fn Göring elegenen ihm fo 1. Noch ant Gi⸗ üfdenten uuetzuge ordnung bets der General an der ingettof⸗ i. Viel er her⸗ zahl- geundt Ad ni⸗ ete af⸗ waftlihet tamleit wfunden e beiden ferptiſ⸗ dern auf leit dent enten in te. a0 der meiſtet ine al. die freiwillige Beſtimmungen für den Aufbau der Die neugeſchaffene Lage in Deſlerreich Wien, 10. Okt. Die Wendung, die die in⸗ nerpolitiſche Entwicklung im Laufe der letzten Nacht genommen hat, trägt gerade⸗ zu hiſtoriſchen Charakter. Der Hei⸗ matſchutz der ſeit einem Jahrzehnt im Vor⸗ dergrund des politiſchen Lebens in Oeſter⸗ reich ſtand, iſt verſchwunden, Fürſt Starhemberg iſt ausgeſchaltet. Die Auflöſung der Wehrverbände trifft praktiſch nur den Heimatſchutz. Die Auf⸗ löſung der Oſtmärkiſchen Sturmſcharen und des Freiheitsbundes, die belde Dr. Schuſch⸗ nigg unterſtanden, iſt politiſch bedeutungslos, da ſie keine eigene, ſondern die Zielrichtung des Bundeskanzlers verfolgten. Ueberdies ſind alle ihre Mitglieder bereits zu der im Mai des Jahres gegründeten Miliz der Va⸗ terländiſchen Front übergetreten. Die am Samstagmorgen zum Abſchluß ge⸗ kommene Entwicklung bahnte ſich im Mal des Jahres an. Dr. Schuſchnigg zwang da⸗ mals den Fürſten Starhemberg zum Austritt aus der Regierung und gründete gleichzeitig i Miliz der Vater⸗ ländiſchen Front, in die alle Mitglieder der Wehrverbände eintreten konnten. Wäh⸗ rend die Mitglieder der Oſtmärkiſchen Sturm⸗ ſcharen und des Freiheitsbundes dieſem Ruf ſofort folgten, waren die Heimwehren ent⸗ ſchloſſen, ihre Organiſgtionen nicht preiszu⸗ geben. Es beſtand alſo neben der Vater⸗ ländiſchen Front, die nach dem Wunſch Dr. Schuſchniggs die einzige politiſche Organiſa⸗ tion bilden ſollte noch der Heimatſchutz, der unter Führung des Fürſten Starhemberg zum mindeſten eine eigene, perſönliche Zielrichtung verfolgte. Dieſe Lage drängte zur Klärung. Man glaubte im Lager der öſterreichiſchen Re⸗ gierung den Augenblick für gekommen, als ſich in der Heimwehr Spaltungserſcheinungen zeigten. Die Verhandlungen, die gleichlau⸗ fend-mit dem Miniſterrat während der ver⸗ gangenen Nacht mit Starhemberg geführt wurden, ſcheiterten endgültig. Star⸗ Hemberg berief ſeine Miniſter daraufhin aus dem Kabinett. Zu dieſer Stunde dachte man daran, nur ein Milizzwangsgeſetz zu ſchaffen, das praktiſch aber noch nicht formell den Hei⸗ matſchutz beſeitigt hätte. Schuſchnigg ent⸗ ſchloß ſich aber im Laufe der weiteren Stun⸗ den, den Weg zu Ende zu gehen und die Wehrverbände aufzulöſen. Schließlich gelang es ihm auch die Heimatſchutz⸗ miniſter Baar⸗Barenfels und Dr. Draxler von der Notwendigkeit der Kon⸗ zentration der Kräfte zu überzeugen. Dieſe ſagten ſich von Starhemberg los. Freilich bleibt zu bedenken, daß die Regte⸗ runasbaſis abermals ſchmäler geworden iſt. Da gewiſſe Befürchtungen wegen etwaiger Heimwehrunxuhen beſtehen hat die Exekutive — Polizei, Gendarmerie und Heer— höchſte Bereitſchaft angeordnet. Die Nachricht von der Auflöſung der Heim⸗ wehr, das politiſche Kernſtück der Win beſchlüſſe der vergangenen Nacht, erfuhr die breite Oeffentlichkeit erſt durch die Mittags⸗ blätter vom Samstag. Sie löſte Zugeheure Aeberraſchung aus, da die öſterreichiſchen Zeitungen von den ſchweren Auseinanderſetzungen, die ſich in den letzten Tagen zwiſchen Bun⸗ deskanzler Schuſchniga und Starhemberg ab⸗ geſpielt hatten, nichts erfuhren. Da die ami⸗ liche Verlautbarung erſt um neun Uhr vor⸗ mittags erſchien, bringen die Mittagsblätter auch noch keine Stellungnahme zu dieſem wichtigen politiſchen Ereignis. Allgemein legt man ſich die Frage vor, wie ſich Starhemberg und die Heimwehren zu der neuen Lage ſtellen werden. Man glaubt jedoch nicht daß die Heimwehren noch die Kraft zur Oppoſition gegen die Regierungsbeſchlüſſe haben werden. Eine Reihe von Fragen iſt noch ungeklärt, ſo vor allem die, ob die Mitglieder der Heim⸗ wehren zwangsweiſe in die Miliz der Vaterländiſchen Front einge⸗ reiht werden oder ob der Beitritt durch freiwilligen Entſchluß erfolgen ſoll. Jedenfalls aber ſcheint feſtzuſtehen, daß die Frontmiliz ganz neu aufgebaut wird und keine geſchloſſenen Formationen der Heimwehr übernehmen wird. Auch das Schickſal der zivilen Gliederungen der Heim⸗ wehr, vor allem ihrer gewerkſchaftli⸗ chen Organiſationen, iſt noch nicht entſchieden. Da ſie jedoch der Unterſtüt⸗ zung durch die Wehrformation beraubt ſind, werden ſich dieſe Gliederungen auf die Dauer wohl nicht halten können. Bezüglich der Frontmiliz wird man wohl erſt nach Beendi⸗ gung der Beratungen des für dieſe Frage ein⸗ geſetzten Miniſterkomitees völlig klar ſehen. Es wird ſich auch ſehr bald zeigen, ob die Heimat⸗ ſchutzmitglieder, wenn ſie auch nicht zu einem ſofortigen Widerſtand ſchreiten können, ſich doch in der Folge zu illegalen Gruppen zu⸗ ſammenſchließen. die amiliche Verlaulbarung 5 Am 9 Uhr vormittags wurde folgende amt⸗ liche Verlautbarung ausgegeben: „In einem außerordentlichen Miniſterrat erſtattete der Bundeskanzler einen ausführ- lichen Bericht über die politiſche Lage. Er ver⸗ wies darauf, daß die Aeberlieferung der Wehrverbände, die ſeinerzeit als geſetzliche Schutzkorpsverbände erklärt wurden, in eine neu zu ſchaffende Miliz grundſätzlich bereits beſchloſſen und der Oeffentlichkeit be⸗ kanntgegeben wurde. Der Bundeskanzler be⸗ tonte die dringende Notwendigkeit, alle Hemmungen zu beſeitigen, die geeignet ſein könnten. jene Entwicklung zu ſtören, die durch das Geſetz über die Bundes⸗ dienſtpflicht und durch ein neues Geſetz über die vaterländiſche Front(Frontmiliz) ange⸗ bahnt wurden. In dieſem Sinne legte der Bundeskanzler dem Miniſterrat einen Geſetz⸗ entwurf vor, der die Abänderung einiger Be⸗ ſtimmungen des Bundesgeſetzes über die Va terländiſche Front, betreffend die Frontmiliz, zum Gegenſtand hat. Nach Erſtattung dieſes Berichtes gaben Vizekanzler Baar⸗ Barenfels und die Bundesminiſter Dr. Draxler und Dr. Pernter l(erſtere zwei gehören dem Heimatſchutz, letzterer den Oſt⸗ märkiſchen Sturmſcharen an) dem Bundeskanz⸗ ler im Hinblick auf ihre Verbindung mit den Wehrverbänden ihre Demiſſion, die der Bundeskanzler dem Bundespräſidenten über⸗ mittelte. g Der Miniſterrat beſchloß ſodann ein Ge⸗ ſetz, durch das alle Wehrverbände aufgelöſt ſind. Hierauf unterbrach der Bundeskanzler den Miniſterrat, um dem Bundespräſidenten Be⸗ richt zu erſtatten. Er wies darauf hin, daß in⸗ folge der Auflöſung der Wehrverbände, die Gründe die für die Demiſſion der vorgenann⸗ ten Kabinettsmitglieder beſtimmend waren in Wegfall gekommen ſind. und ſchlug dem Bun⸗ despräſidenten die Wiederernennung dieſer Kabinettsmitglieder vor. Der Bundespräſident hat dieſen Vorſchlag angenommen und die Er⸗ nennung vollzogen. Nunmehr trat der Mi⸗ niſterrat neuerlich zuſammen. Er beſchloß, den Mehrverbänden für ihre opferreichen und ver⸗ dienſtvollen Leiſtungen beim Aufbau des neuen Staates den Dank der Bundesregierung aus⸗ zuſprechen. Er gab zugleich der Erwartung Ausdruck, daß die wehrhaften Mitalieder der Wehrverbände ihre bewährten Kräfte in den Reihen der Frontmiliz auch weiterhin dem Vaterlande zur Verfügung ſtellen. Der Miniſterrat beauftragte ſodann ein Miniſter⸗ komitee mit der Formulierung ergänzender Front⸗ miliz und zur Ueberführung der militanten Mitglieder der Wehrverbände in die Front miliz. Der Miniſterrat iſt der Auffaſſung, daß ge⸗ mäß dem vom Bundeskanzler vorgelegten Ent⸗ wurf die nachfolgenden Grundſätze für den Aufbau der Frontmiliz bindend ſind: Als wichtiges und notwendiges Element der Landesverteidigung hat die Frontmiliz in allen Fragen der Organiſation, Be⸗ waffnung, Ausrüſtung und Ausbildung engſte Verbindung mit dem 8 90 5 8 N Bundesheer zu halten. Die Ver⸗ waltungsgeſchüfte der Frontmiliz werden vor Bundesminiſterium für Lasdesver⸗ teidigung geführt. Die Frontmiliz iſt be⸗ rufen, die Tradition der freiwilligen Wehrverbände fortzuführen. Das erwähnte Miniſterkomitee hat die Er⸗ gebniſſe ſeiner Beratungen einem für den 14. des Monats einberufenen Miniſterrat vorzulegen. Der Bundeskanzler verwies weiter unter Bezug auf die Bundesverfaſſung daxauf, daß für die über ſeinen Vorſchlag vom Bun⸗ despräſidenten ernannten Mitglieder der Re⸗ gierung keinerlei an dere Bi n⸗ dungen für ihre Tätigkeit in der Re ier ung maßgebend ſein könn⸗ ten. Der Miniſterrat nahm dieſe Feſtſtellung einſtimmig zur Kenntnis. Abſchließend gab der Mipiſterrat der Ueberzeugung Ausdruck, daß es auch weiterhin die vordringliche Aufgabe der Vur. desregierung iſt, alle Kräfte auf die wirt⸗ ſchaftlichen Aufgaben zu konzentrieren und auf dieſe Weiſe der weiteren Konſolidierung des Staates und der Wohlfahrt aller Schichten der Bevölkerung zu dienen.“ glarhemberg aus Wien ins Ausland abgereiſt 88 Wien, 10. Okt. Wie man von zuver⸗ läſſiger Seite hört, iſt Fürſt Starhemberg Samstagmittag plötzlich aus Wien abge⸗ et. Er begibt ſich ins Ausland, doch weiß man vorläufig noch nicht wohin. Ein Aufruf Slarhembergs 88s Wien, 10. Okt. Starhemberg hat fol⸗ genden Aufruf erlaſſen: Kameraden! Mit dem heutigen Tage iſt der öſterreichiſche Heimatſchutz aufgelöſt worden Die Idee lebt weiter und mit ihr die grenzenloſe Liebe und Treue zu Oeſterreich und das durch nichts erſchütterbare Verantwortungsbewußtſein für das Schickſal der Heimat. Um des Vaterlandes willen, um Euer ſelbſt willen, im Sinne des Andenkens an unſere toten Kameraden befehle ich euch, Kameraden, und bitte euch innigſt darum, bleibt unter allen Umſtänden, was immer geſchehen möge, beſonnen und kaltblütig. Laßt euch unter keinen Um⸗ ſtänden zu irgend einer ungeſetzlichen Hand- lung, zu irgend einem Widerſtand gegen die Behörden des Staates verleiten. Befolgt die Anweiſungen der ſtaatlichen Behörden und der ſtaatlichen Organe. Wer in dieſer ſchickſalsſchweren Stunde etwa vorhandene Stimmungen dazu mißbraucht, um gegen den Staat und ſeine Behörden aufzuhet⸗ zen, der iſt ein Verräter und ein Verbrecher am Vaterland und am Heimatſchutzgedanken. Im vollen Bewußtſein meiner Verantwortung für euch und für den Heimatſchutzgedanken erteile ich dieſe Weiſung nicht aus Schwäche, und nicht aus Nichtigkeit. Auf mein ausdrückliches Erſuchen bleibt weiter⸗ bin unſer Kamerad Dr. Draxler in der öſterreichiſchen Regierung. Auf mein ausdrück⸗ liches Erſuchen haben ſämtliche Kameraden, die öffentliche Stellen bekleiden, dieſe Stellen auch weiterhin zu behalten. Nochmals, meine Ka⸗ meraden, behaltet Dissziplin: Es lebe das Vaterland! E. R. Starhemberg. lreſtabbruch in Paläſtina Jeruſalem, 9. Okt. Die Araber wer⸗ den den Generalſtreik, der nunmehr ſeit dem 20. April ohne Unterbrechung andauert, auf⸗ geben. f. Dieſe Tatſache geht aus einem Schreiben hervor. daß Auni Bey Abdulhadi Mitglied des arabiſchen Streikkomitees und Führer der großen arabiſchen Paläſtinapartei, der groß⸗ arabiſchen Unabhängigkeitspartei, an den bri⸗ tiſchen Hohen Kommiſſar geſandt hat. In die⸗ ſem Schreiben heißt es, man lege Wert nicht auf einen Abbruch des Streiks, ſondern auf einen dauerhaften Frieden. Dieſer Friede habe jedoch zwei Vorausſetzungen: England müſſe erkennen, daß die beiden Teile der Balfourerklärung, alſo das Verſprechen eines jüdiſchen Nationalheims in Paläſtina und die Nichtbeinträchtigung der arabiſchen Rechte, in unverſöhnlichem Gegen⸗ ſatz zueinander ſtünden; zweitens ſei es der Wille der Paläſtina⸗Araber, nicht weiterhin von den arabiſchen Brudervölkern jenſeits der Grenzen getrennt behandelt zu werden. Die Paläſtina⸗Araber kämpften nicht gegen den Juden als Juden aber gegen den zioniſtiſchen Anſpruch auf Pa⸗ läſtin a. Die Araber brächen den General⸗ ſtreik bedrückten Herzens aus Gehorſam gegen ihre Könige ab. Auni Bey gibt in ſeinem Brief ſchließlich der Hoffnung Ausdruck, daß die jüdiſche Einwanderung ſchnell einge⸗ ſtellt und eine allgemeine Amneſtie gewäßrt werde, um den bedrückten Gefüh⸗ len der Araber eine gewiſſe Erleichterung zu verſchaffen. Lügenmeldung über deulſchland die„Polonia“ als Märchenlanle Kattowitz. 10. Okt. Die als deutſch⸗ feindliches Hetzblatt berüchtigte„Polonia“ brachte in großer Aufmachung auf der erſten Seite eine Meldung, wonach es in mehreren Ortſchaften des Saargebietes, insbeſondere in Saarbrücken zu ſchweren Unruhen wegen ungenügender Lebensmittelverſorgung ge⸗ kommen ſei. An den Kundgebungen hätten ſich geſchloſſene Abteilungen der SA und SS in Uniform befunden Von der Polizei ſeien 790 Perſonen, darunter auch SA⸗ und Ss⸗Leute, ſowie Männer des NSKK verhaftet worden. n Fabrik⸗ und Häuſermauern ſeien Plakate angebracht geweſen mit der Inſchrift:„Nieder mit Hitler! Wir wollen Brot!“ Mit dieſen Worten verſieht das Hetzblatt die Meldung als Balkenüberſchrift über die ganze erſte Seite. ‚* Es erübrigt ſich darauf hinzuweiſen, daß dieſe Tatarenmeldung kein wahres Wort ee eee eee. enthält. Es ſei bemerkt, daß alle Ortſchaften des Saargebietes und daß insbeſondere die Stadt Saarbrücken nicht aus der Welt liegen. Wenn die„Polonia“ von ihrer Gewohnheit, Märchen zu erfinden, ſchon nicht laſſen will. ſo ſei ir eimfohlen, den Schauplatz künftig dorthin ins Ausland zu verlegen, wo weniger zuverläſſige Kontrollmöglichkeiten beſtehen. Oder ſollte man ſich in der Redaktion der „Polonia“ abſichtlich in der Himmelsrichtung „geirrt“ und das Wort„Sowjetunion“ in „Saaigekiet“ umfriſiert haben? Ialiens Rüſtungsmaßnahmen Ro m, 10. Okt. Der italieniſche Miniſterrat iſt am Samstag zu ſeiner ordentlichen O k⸗ tobertagung zuſammengetreten. Bei Er⸗ öffnung der Sitzung machte Muſſolini in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Wehrminiſter intereſſante Mitteilung über den in der jüngſten Zeit er⸗ reichten Stend der militäriſchen Vorbereitungen Italiens. Danach kontrolliere das General⸗ kommiſſariat zur Herſtellung von Kriegsmate⸗ rial 1200 Betriebe. Angeſichts der Dring⸗ lichkeit gewiſſer Lieferungen, insbeſondere für die Luftwaffe. und die Kriegsmarine werde in vielen dieſer Betriebe 60 Wochenſtun⸗ den gearbeitet. Für den Bau von neuen Lufthäfen in der Po⸗Ebene, ferner der adriati⸗ ſchen und der tyrreniſchen Küſten ſowie auf Sardinien und Stitilien ſeien 140 Millionen Lire bereitgeſtellt worden. Mit den Arbeiten werde noch im Oktober begonnen. t Die Tagesproduktion im Flugzeugbau ſei zufriedenſtellend, ſolle aber noch ge⸗ ſteiger: werden. Neue große Fabrikanlagen werden auf den ausſchließlichen Flugzeag⸗ motorenbau umgeſtellt. Die Zahl der Schüler der Fliegerakademie in Caſerta werde noch im Laufe des Jahres verdoppelt. Die Vermeh⸗ rung der Luftwaffe werde planmäßig voll⸗ zogen. Für die Kriegsmarine ſei in Ueber⸗ einſtimmung mit dem Flottenbauprogramm eine Erhöhung der Effektiv be⸗ ſtände auf 60.000 Mann im Gange. Mehrere Dutzend neue Schiffseinheiten werden zur Zeit in den izaalieniſchen Werften für die Kriegsmarine gekaut. Die Neuausrüſtung des Landheeres gehe ebenfalls planmäßig vor ſich und werde nach dem zeitlich feſtgeſetzten Programm vervollſtändigt. So werde, wie es in den amtlichen Kommuniqué über die Er⸗ klärungen Muſtolinis vor dem Miniſterrat heißt, die geſamte militäriſche Vorbereitung der Nation mit wirkſamen Ergebniſſen ver⸗ ſtärkt. Auch das Kolonialheer ſei in Bildung begriffen. 26,000 Freiwillige hätten ſich für die vor einem Monat geſchaffene neue Diviſion der„Grenadiere von Savoyen“ mit Garniſon in Addis Abeba gemeldet. Außerdem werden zur Zeit 30 Bataillone Schwarzhem⸗ den in Ableſung der aus Oſtafrika zurück- kehrenden Schwarehemden⸗Diviſionen in das Kolonialheer eingegliedert. Gerüchte um Slerling und Dollar Befürchtungen des„Berner Bundes“ Bern, 10. Oktober. In einer aus London datierten Meldung verzeichnet die Schweize⸗ riſche Depeſchenagentur City⸗-Gerüchte, die von der Möglichkeit einer neuen Abwer⸗ tung des engliſchen Pfundes und des Dollars wiſſen wollen. Hinſichtlich des Pfundkurſes wird ſogar von einem Abwer⸗ tungsſatz von 10 bis 15 vom Hundert geſprochen. Es würde ſich dabei nicht um eine ſpekulative Abwertung handeln, ſondern um eine von den Notwendigkeiten des Marktes diktierte Herabſetzung des Währungskurſes. Dieſen Abwer⸗ tung, der zur Zeit noch das Währungsabkom⸗ men zwiſchen Amerika, England u. Frankreich entgegenſtehe, dürfte trotzdem nicht lange aufſich warten laſſen. In ſchweizeri⸗ ſchen Finanzkreiſen, ſo heißt es in der Mel⸗ dung der Depeſchenagentur weiter, führt man dieſe Londoner Kombinationen, ſoweit ſie ſich auf den Pfundkurs beziehen, auf die ſtarken Goldabgaben des Londoner Platzes zurück. Be⸗ züglich des Dollarkurſes lägen die Dinge je⸗ doch anders, und man glaube in der Schweiz nicht, daß man ſich in den Vereinigten Staa⸗ ten zu einer neuerlichen Abwertung entſchlie⸗ ßen werde. Der„Berner Bund“ knüpft an dieſe Mel⸗ dung folgenden Kommentar: Nach den engliſch⸗amerikaniſchen Abmachun⸗ gen bei der Abwertung des franzöſiſchen Francs, wonach England und Amerika das neue Gleichgewicht durch keine Währungsmaß⸗ nahme ſtören werden, dürfen dieſe Gerüchte überall mit ſehr gemiſchten Gefüh⸗ len aufgenommen werden. Alle, die abgewer⸗ tet haben, kämen ſich als Betrogene vor, denn gerade in den Erklärungen Eng⸗ lands und Amerikas ſah man eine Sicherung gegen den befürchteten Wettlauf um die ſchlechteſte Währung und gerade dieſe Erklä⸗ rungen haben weſentlich dazu beigetragen, den Abwertungsbeſchluß in einer Reihe von Ländern zu erleichtern. der Jude herrſchl über den Arbeiler Aufſchlußreicher Beitrag zum Thema der Verjudung der führenden Schichten in Rußland Warſchau, 10. Okt. Die in Minſk, der Hauptſtadt der weißruſſiſchen Sowjetrepublik, erſcheinende Tageszeitung„Zwiezda“ liefert einen aufſchlußreichen Beitrag zu dem Thema der ſoepjetruſſiſchen Nationalitäten⸗ politik und der Verjudung der füh⸗ renden Schichten im Sowjetſtaat. Das Sowjetblatt beſchwert ſich nämlich dar⸗ über, daß in der ſogenannten weißruſſi⸗ ſchen autonomen Sowjetrepublik die Weißruſſen, die auf dieſem Boden ſeit Jahrhunderten zu Hauſe ſeien am allerwenig⸗ ſten zu ſagen hätten. Unter den 35 Sekretä⸗ ren der Parteiausſchüſſe der großen Unter⸗ nehmungen und wiſſenſchaftlichen Anſtalten in Witebſk befanden ſich nur neun Weißruſſen. Je beſſer bezahlt der Poſten ſei, deſto ſeltener ſei er mit einem Weißruſſen beſetzt. Während ſich unter den Arbeitern der Fabriken und Wirtſchaftsunternehmungen in Sowjetweiß⸗ rußland die Weißruſſen in einer großen Mehr⸗ heit befänden, und zwar mit 70 v. H., ſeien ſie auf den einflußreichen Poſten der Direkto⸗ ren nur mit 18 v. H. anzutreffen. Im Bezirk „Woroſchilow“ ſeien nur 24 v. H. aller maß⸗ gebenden Poſten in den Händen von Weiß⸗ ruſſen, in dem Bezirk„Stalin“ ſogar zur 20 v. H. Dieſe Angaben des amtlichen Sowjetblat⸗ tes laſſen die Frage aufkommen, wer denn die große Mehrheit der einflußreichen Poſten in der weißruſſiſchen Sowjetrepublik beſetzt hat.„Bialaruſkaja Krynica“, eine in Polen erſcheinende weißruſſiſche Zeitung, weiſt dar⸗ auf hin, daß auch Polen oder Großruſſen auf dieſen Poſten nur ganz ſelten anzutreffen ſeien. Die wirklich entſcheidenden Poſten ſeien auch in Weißrußland faſt ausſchließlich mit Juden beſetzt, die dort genau ſo wenig wie anderswo zu Hauſe ſeien, deren farb⸗ und ſaftloſe Intelligenz ſich aber überall ſehr raſch die fetteſten Poſten auszuſuchen vermöge. In dieſem Zuſammenhang werden die Gerüchte über eine antiſemitiſche Bewegung, die ſich in der Sowjetunion angeblich verbreite, als völlig gegenſtandslos bezeichnet. An⸗ ſätze für eine antiſemitiſche Bewegung habe es in der Sowjetunion ſchon mehrfach, gegeben. Aber das Judentum in der Sotvjetunion ſet mächtig genug, um derartige Verſuche im Keime zu erſticken. 8 2 — Muß * Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ ————— 80 1 du Kriminalroman von Hans Hirtnammer Unmeber Rechtsschuks durcb Verlag Olkar leser Werdau Sachsen f 1 U ö 22. Fortſetzung. N 5 5.* f 8 1255 8 5 dumpfen Knall wie von einer Exploſton. Die Beamten eee den g. ene f, g Friend hatte ſich nicht getäuſcht. Nach etwa ze n 5 ö„ 35 g ſte:„Ich vermute, daß wir mit unſerem Experiment ten 2 e 1 3 227 letztenmal, hier n Sie werden 185 die Miſter Golgins Schalteranlage mitſamt dem Kurz⸗ nach oben kamen. Plötzlich aber ſtießen ſie auf eine Finger e 7 715— 5 r Sie eine wellenſender kaputt gemacht haben. Vor ähnlichen Ueber⸗ große eiſerne Platte, die ihnen Halt gebot. Elie zu heben o Luft fliegen, bevor Sie eine aſchungen wie 50 hier brauchen wir wohl jetzt keine 25% N 1 N finden. naſt mehr zu haben.“ „ e denn ſie war von oben durch zwei Riegel Pan ener warf gie ene wenn Nerd Friend das 1 der es rupig geworden. Friend warf 1 f Die Luft war hier vollkomm iſch.. Papier un Fetzen a 8 noch ein Eiſen auf den Raſter. Er regte ſich nichts 1 hatte eine Reihe 5 Löchern, durch welche Nie get un Nichte won Bedeutung adele Mile wien. mehr. Er legte die Hände an den Metallſtreifen: Ein ö gehindert hereindringen konnte. zicht von Bedeutung! ch 100 55 5 er wor ganz ſchwacher, kaum merkbarer Schlag fuhr durch 1 in vollen Zügen almete Ellen Wilcot die reine Nacht- trotz Golarns Drohung entf abet ab möglicht ohne feinen Körver, er hätte ebensogut dle Batſerle ſeinen ö luft. Friend ſah beglückt, daß ſie ſich zuſehends er⸗ b durchzuführen, dabei aber möglicht ohne Taſchenlampe rühren können. 1 holte. lutvergießen vorzugehen.„Die Hochſpannung wird in Aſham Caſtle ſo dehnen %% CC ebigt. 5 zuſammen und legte ihn auf die ſteinernen Stufen. wenn er. in Jem Anal beg Gan und een und nun wolken wir weiterſuchen!!. 5 r.. ̃ͤ bern nuige penn 4 pringen,“ meinte er.„Mach dir's bequem, Ellen, ſo Derartiges zu unternehmen beabſichtigte, würde er keine aller jener Stellen im Labyrinth der unterirdiſchen 1 F ſchienen, aller ſener* das„Du“ von den Lippen kam.„Wir müſſen nur noch Foltzeibeſetzung in Stärke 777 N 0 0 5 Teile der Mauern, hinter denen eine geheime Tü. ein Eil dargsnHeduld haben. Irgendeine Gefahr iſt nicht mehr Scdlaß, gelegt worden. Er würde überrumpelt werden, verſteckter Hohlraum zu vermuten war. b ein vorhanden,“ beruhigte er das Mädchen erdrückt von der Uehermacht, noch ehe er überhaupt 1. „Vielleicht kannſt du ein wenig ſchlafen, ſagte er hin⸗ 8 Ne Ganze 2 2 8 di merkten unter der Arbeit wurde Friend abberufen. der ö zu. Aber er vermied es, ſie anzuſehen. ee 15 1 8 5 5 8 55 3 ie Eim Sergeaut kam von oben und me dete, daß Inſpek⸗ ui e — timme.„Die ausgeſtandene Angſt liegt mir noch zu f ˖ f Hart⸗ n. dae. . ſehr in den Gliedern!“ Sie verſühte zu lächeln 2— N 5 r 10 8 155. Inſpeklor Bell?“ ſtaunte Friend.„Gut, ich komme J es gelang ihr nicht. Friend überlegte, auf welche Weiſe 1 e W gentle 8 eder eunſt 1 gleich mitl⸗ b 1 er die Aufmerkſamkeit der Straßenpaſſanten erwecken Nang 1 1. 5 Er winkte Miner heran.„Machen Sie einſtweilen 77 f könnte. Ein Blick durch eines der Bohrlöcher hatte ihm Verf ch die g f 1 5 Mielkes b fump hier weiter, Miller! Mit dem ſtillen Winkel dort hin⸗ Jus 0 den geſtirnten Himmel gezeigt und ihn davon überzeugt An* 5 1 Faid t Maeferald heute ſein ten dürſte etwas Beſonderes los ſein. Ich bin gleich 2 a 115 die 1 Freie führte. Seiner Schätzung Plan kokgwfrglſchen 925 Gartfield erſuchen daß er ihn. 5215 bören, was mir Bell Wich⸗ 10 nach mußte die Moorwood Street über ihnen li 5 illi an jellef 5 i a 5 n hat.“ 80 eine Parallehtraße ur Ngarton Road. Gs war eine 21. e e eee Miller nickte perſtändnisvol.„Schon gut, Miſter 90 Geſchäftsſtraße mit kebhaftem Verkehr, und ſo beſtand 1 8 ge 1 beit dem Widerſinn ſeines Tuns Friend!“ Er eilte zu ſeinen Leuten, entſchloſſen, in 10 N Hoffnung, daß ſie bald entdeckt wurden. rung der** 15 Jed 25 55 Friends Abweſenheit überwältigende Entdeckungen zu 1 9 Plötzlich fuhr Ellen Wilcot zufammen. Ein donner⸗ bu 0 980515 12 en Miller.„Sind die Schein⸗ machen, i afl i ähnliches Geräusch war über ihnen weggerollt. 175 59 595 1155 bee 55 0 Als Friend die Halle betrat, eilte ihm der Inſpektor 115 i Friend lachte.„Ein harmlotes Autol Du wirſt dieſes. ill ic. 1 Kommiſſ mit allen Anzeichen höchſter Aufregung entgegen.„End⸗ Gen 1 a Gexäuſch noch öfter zu hören bekommen.“ lle Gesche Aar en Gehe mier lich erreiche ich Stel“ rief er ihm zu.. 5 8 Ein glückliches Strahlen kam in ihre Augen, als ſte 10 D g ll 175 leich ei zal dort ten anfangen.„Friend blickte ihn kopfſchüttelnd an. Der Mann ſchien. fer! das vertraute„Du“ aus ſeinem Mund vernahm. 27% pöllig verwandelt, als ſei etwas Entſetzliches, Unfaß⸗ 1 Der Amerikaner zog die Piſtole heraus und begann Es ſcheint mir der einzige Platz, der noch einige Ge- bares über ihn hereingebrochen. Seine Hände zitterten* mit dem Kolben in kurzen, regelmäßfgen Abständen heimniſſe birgt!“ beim Berſuch, eine braune Ledermappe zu öffnen. fu gegen die Falltür zu ſchlagen. In der Stille der Nacht Miller trommelte einen Teil der Beſatzung zuſammen,„br, Verdacht, Miſter Friend,“ begann er ſtotternd, 10 mußte das Pochen oben deutlich vernehmbar ſein. dann ging es unter Friends Führung durch die Garten!„Ihr Verdacht I Ich kann es nicht faſſen!“ 1 ö Ein junges Mädchen vernahm es zuerſt. Es lief pforte in den Keller. Friend ſuchte ihn zu beruhigen.„Na, lieber Freund; ein 05 angſterfüllt davon. Eine Viertelſtunde ſpäter kam ein Nachdem die Scheinwerfer eingeſchaltet waren, ver- was haben Sie denn für eine erſchütternde Enkdeckung 11 22 Polisziſt die Straße herunter. Er hatte Nachtdienſt und teilte Friend ſeine Leute in die verſchiedenen Gänge. gemacht? die 1 hörte ſich das ſonderbare Geräuſch eine Weile an. Dann Sie würden dem Kommando Millers unterſtellt, wäh.„ Indeſſen gelang es dem Inſpektor, die Mappe zu 10 1 beugte er ſich nieder und klopfte an die Falltür. rend er mit dem Reſt es unternahm, jene geheime Tür öſſnen und einige Blätter berauszunehmen.„Hier!“ 10 0 b„Iſt da unten jemand?“ rief er. Faſt wäre er er⸗ zu erbrechen, die ihm das letztemal den Weg verſpeert flüſterte er mit erloſchener Stimme., Da ſind die Finger. 10 5 ſchrocken, als er eine dumpfe Antwort vernahm. hatte. er zögerte weſternuſrentörder— ünd das bier— 10 1 N Er alarmierte die Dienſtſtelle der Kanalinſpektion, Man war diesmal mit allem Nötigen ausgerüſtet, er zögerte Riſter Diprfchen Ter das bier iſt der Ab⸗ bu 9 beet diteczelſtunde ſpätes kamen zwet Männer und um auch das ſchwerſte Hindernis beſeiligen zu Fönen. druck von ſeſter Dartfords Hand. 5 0 9 fünnanten die Gefangenen aus ihrem merkwürdigen Ge- Selbst ein Schweißapparat und ein eletkriſcher Bohrer Friend blickte able lien auf die beiden Blatter. Ein 1 5' fängnis. ſtanden zur Verfügung. und dieſelbe Hand! ſtellte er überraſcht feſt. fü 1 gen, und eine Stunde een, Loltghten nach einen„Es dauerte auch nicht lange, dann gab die ſcheindare. zdlicheigl Was sagen Sie dazu 1 0 zelt in in ein tun de ſpiiter lag Ellen Wileot de. Mauer nach und entpuppte ſich als eine eiſerne Tir. Der Amerikaner führ ſich nachdenklich Aber die Stirn. 1 9 75 reits in ihrem Bett. Das Erlebte verſank hinter den Die Scheinwerfer rückten ſofort nach und tauchten den Ich muß Ihnen geſtehen, daß mich dieſes Ergebnis 50 1 0 ſeinen Leuten vor und ſtieß die Tür zur Zelle auf. Ein fords Fingerabdruck zu beſchaffen, ſo geſchah das eigent⸗ Ir Blick auf den Boden zeigte ihm, daß der von ihm zer⸗ lich mehr deswegen, um meine Pflicht getan zu haben. l 5 8 0 5 3 tiſch bezog ja dieſer Dolch, der mit neunzig Pro⸗ Der entſcheidende Angriff auf Aſham Caſtle begann ſtörte Hochſpannungsraſter wieder inſtandgeſetzt war. Er. Theore e ee 7 zig 3 a unte kolterpormittags des nächſten Tages. Ein Dienſt. hatte aber noch eine andere Entdeckung gemacht: Ein ſchaf ichen Gammre t aus dem Beſic eines faber 4 auto holte Joe Friend vom Nelſon Square ab, um ihn paar Schritte vor der Zellentür hatte das Pflaſter des ſchaftlichen Sammlers ſtammte, den Poltgeioberſten in . 0 zum„Kamdfplaß“ zu bringen. Gewölbes um ein weniges nachgegeben. Unbegreiflich, den Kreis der Verdächtigen ein. Als gewiſſenhafter Be⸗ 1. 1 g 2 lte ich es nicht unterlaſſen, auch in dieſer 1 Aber, Irtends Gedanken während der Fahrt waren daß ihm dieſe Tatſache bei ſeinem verhängnſsvollen amter wo i g nicht in Folchem Grade von den bevorſtehenden Auf- erſten Beſuch hatte entgehen können. Das war natür. fannt nete cb aeng anziltellen zumal ich nuch— gaben erfüllt, wie man es hätte erwarten ſollen, ſondern lich eine Alarmvorrichtüng, die dem Mann im Havelock innerte, unter den Solcmelſtücken von Hperſt Dartford 44 0 8 0 5 1 3560 g f drei damaszeniſche Dolche von ganz ähnlichem Ausſehen 3 ſie kreiſten um die Geſtalt eines jungen Mädchens, das ſofort jeden Beſuch in der Zelle meldete. b U 42 f er vor nicht langer Zeit in den Armen gehalten hatte. Der Amerikaner hinderte die anderen am Eintreten N 1 8 r. geaot ö debe ee eee ee en ehen e e de de e een 4 Ellen! Vor wenigen Tagen noch hätte ihn die Vor⸗ er Halle hatte er reichliche Mengen davon geſehen. 0 S 1 ſtellung beluſtigt, daß ein weibliches Weſen ſeinem Her⸗ Als der Draht gebracht wurde, bog ihn Friend halb⸗ e Sen 2 ektor Grant! ö zen gefährlich werden könnte. Und nun— gerade Ellen. und machte die beiden Enden von der Iſo⸗ pͤrd herumführte und zul 3 e 15 55 1 f Wilcot! 8 iern 0 8 5 5 Aber— was hatte 5 bei dem ere 2 if ene en folgten ſeinem Tun mit erſtaunten. A den 95 4 Feet pa ehabt? Er hätte viel darum gegeben, zu wi ſen, was en. 0 4 n 85 rnmperb Wohnung e in der fie eon e„ 5 Friend We 1 e Könnten es nicht vielleicht zwei geweſen 90 f Ellens Ankunft, bis zu dem Augenblick, da er ihre Spur e beiden Enden de rahtes an zwei verſchie ene a das 5 gefunden hatte. Teile des Metallraſterg, während er ſelbſt an der Tür⸗ zufällig n a wee. 4 Als Friend in Aſham Caſtle T 3 er 9— 17 5 rah e e ee einem Schrank unter dem Fenſter. Ich habe das Bild. erſten Blick, daß man dort inzwiſchen tüchtig gearbeite der 1„ 0 5 5 g 5 5 1 hatte. Dies trat ſchon im äußeren Ausſehen des Bau⸗ ſchleunigſt wegwarf. Kaum war er zu Boden gefallen, bn W e— 3 la werkes deutlich in Erſcheinung. Die i 5 en 3 58 elch an, und einige n te zwe an Fenſter war wieder entfernt worden, und wenn au ugenbli päter war der Draht zer mo zen. es a on die Höhlungen noch 7 W 15 R 1 8 Anderſtanee a ſehr 7 7 75 0 i iu. Sarlferds Ahſeeſenhef feng F naß besen ſuchte 8 ſchienen ſie doch als ein bedeutſame Symbol, daß man Ame„Es f 5 ö„we g e f 5 te, 1 energiſch dabei war, die dumpfen Geheimniſſe aus den die einem durch die Glieder fährt. Wir haben doch etliche 4 Aehnlichkelt nest ber Norlwafße aupwiefen. fer 5 N alten Mauern zu verfagen und der Wiederkehr heiteren Brecheiſen mit? fuhr er fort.„Ich denke, daß ſie uns es waren nur zwei Stück!“ de ö ö Lebens den Platz zu. einen trefflichen Dienſt leiſten werden. die m N 9 N 121 1 tend packte den Kollegen an der Schulter.„Sie 9 üchten die dunklen Mächte u be⸗ Die Geſichter der Poliziſten ſahen ſo einfältig aus, daß Frien N 5 1. erfuhr es, kaum als 8 51 feinem er Dann reg ihnen die Zigammenpſnge au erklären. wollen ſagen, daß der drftte Dolch d. Kollegen. dem kleinen Kommiſſar Miller, die Halle be Dann ſprang' einer los und kam gleich darauf schwer en 1 identisch iſtle ſchloß Ben. treten hatte. beladen zurück. 0 5 5 15 fe 1 2 N daß wir Oberſt 4 Auf dem Sims der Wandverkleidung lehnte ein Brief. Hierher!“ rief Friend, nahm ein Eiſen nach dem in er im Sapelockl- de verhaften müſſen. Er 7 Miller nahm ihn herab, blickte auf die Adreſſe und andern und warf es in die Zelle. 1 8 reichte ihn dem Amerikaner.„Hol' mich dieſer und 215 Noe. 0 0. Gewitter ſet N ö i icht noch unſere blauen Wunder erleben ausgebrochen, ſo heftig waren die En adungen. l 1 n e f Plötzlich hörte man durch die Mauern bindurch einen 3 Fortſetung folgt. 1 5. 3 1 5 8 5 111 ͤͤͥ ⁰•ꝛT. ²˙ 1 7—˙ T ˙——T ˙——.. eee— .——— 2 4*— 1