ige ung 0 due e Beam kent permment en Kurz, ben leber, ſezt keine en) parf ic uicht en: Ein ahr hurt erle feiner ſo ſthne e Präfun 5 ler ſener T. ein berufen 5 önpek. bringende ch komme uſmeilen bott hin, in gleich ell Bich⸗ „ Miſter 'oſſen, in ungen zu qnfpellor End. im ſchien „Ungaß⸗ zitterten en. totternb, “ Freund) theckung appe zu Hier!“ Finger⸗ . er Ab⸗ kr. Ein e Etirn. tgebnis „Dart⸗ eigent⸗ haben, ig Pro⸗ leiden⸗ ten in tet Be⸗ hieſer lich er⸗ artford gehen ſagen önerl ant im Herren ſſen? 12 weſen Volks Amlsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim 4 e. an Sonntagen und Feiertagen. a Ins Haus gebracht mona 1.60 RM. einſchließlich Botenl durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. a 10 Nfg . y d e Er cheinungsweiſe Bezugspreis Nummer 239 Dienstag iernheimer eilun Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für 1 min Höhe und 67 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Ge ſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckstraße 13. Fernſpr. 153. PSK. Ludwigshafen 15101 den 13. Rlober 1936 9 12. Jahraana Unſere Rohſtoff- und Lebensmilkelverſorgung Audolf Heß über wirtſchaftliche Nolwendigkeilen, Preiſe und cöhne— Die Sicherung des Broles Ausfuhr, Rohſtoſfe und Ausrüſtung Deulſchland das ſozialſle Land der Erde Hof, 12. Okt. Aus Anlaß der Eröffnung der neuen Adolf Hitler⸗Halle in Hof hielt der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß eine bedeutſame Rede, in der er das Problem der Verſorgung des deutſchen Volkes mit Nahrungs⸗ mitteln und die Frage der Preisgeſtaltung für landwirtſchaftliche Produkte des täalichen Bedarfs behandelte. Rudolf Heß betonte einleitend, er nehme die Gelegenheit, in Hof zu ſprechen. beſonders gerne wahr, weil ihn nicht nur perſönliche Jugenderinnerungen mit dieſer Stadt verbänden, ſondern weil Hof ſchon in der Kampfzeit eine nationalſozialiſti⸗ ſche Hochburg geweſen ſei. Obwohl die Stadt und das ganze Gebiet wirtſchaftlich ein Notſtands⸗ und Grenzgebiet ſeien, gehörten auch hier wie überall diejenigen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, deren Lebensverhält⸗ niſſe verhältnismäßig karg ſeien. zu den Beſten und Treueſten des Führers. Sie hätten die Gewißheit, daß der Führer alles für ſie tue, was nur ein Menſch tun könne, und in die⸗ ſer Ueberzeugung würden ſie auch nicht ent⸗ täuſcht werden. „Wie ungeheuer ſind doch allein die Lei⸗ ſtungen des neuen Reiches auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet“, ſo fuhr Rudolf Heß fort. „Was bedeutete es doch im Januar 1933, einen Staat zu übernehmen, der vor dem Zuſammenbruch ſteht, mit einer Wirtſchaft, die eigentlich längſt hätte Konkurs an⸗ ſagen müſſen und dann innerhalb kürzeſter Friſt mittels dieſes Staates, mittels dieſer Wirtſchaft die Geſundung herbeizuführen, Millionen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, eine moderne Wehrmacht aufzu⸗ bauen und zugleich mit dieſen gewaltigen Anſtrengungen unſerem Volke das Brot zu ſichern! Dieſe Sicherung des Brotes für das deutſche Volk mußte geſchehen durch die Erhöhung der Eigenerzeugung an Lebensmitteln. Wir haben erreicht daß das deutſche Volk mit Brot und Mehl. Kartoffeln, Futter und Trinkmilch zu 100 Prozent, alſo vollkommen aus deutſcher Erzeugung verſorgt werden kann.“ „Gemüſe und Fleiſch müſſen wir zu einem ge⸗ ringen Prozentſatz des Geſamtbedarf., Eier und Molkerei⸗Erbeuoniſſe zu einem etwas höheren und den Fettbedarf zu einem noch re⸗ lativ hohen Prozentſatz durch Einfuhr aus dem Auslande decken. Aus dieſer Lage ergeben ſich die kungen in der Verſorgung und in der Preis⸗ geſtaltung, aber daß wir bereits in einem ſo hohen Maße unahhänaig geworden ſind und auf wichtigen Gebieten uns vollkommen ſelbſt ernähren das allein iſt eine ungeheure Leiſtung. die wir dem Reichsnährſtand danken, die wir danken dem hingehbungs⸗ vollen Schaffen des deutſchen Bauern.“ Schwan Das Volk Adolf Hitlers weiß, worum es geht. Einfuhr gegen Warenauslauſch „Was trotzdem noch fehlt, muß eingeführt werden. Eingeführt werden müſſen jedoch nicht nur Lebensmittel, ſondern müſſen ebenſo, wie Sie wiſſen, eine große Zahl von Rohſtof⸗ fen, die notwendig ſind, unſere Induſtrie in Gang zu halten, die Arbeit von Millionen zu ſichern, die Aufrüſtung zu vollenden.“ „Einführen können wir aber nur,“ ſagte Rudolf Heß.„im Austauſch gegen Waren, die wir ſelbſt erzeugen. Vor⸗ ausſetzung für dieſen Warenaustauſch iſt aber wieder, daß das Ausland auch bereit iſt, uns dieſe Waren abzunehmen. Und hier hat ſich in den letzten Jahren die große Schwierigkeit ergeben: die Ausfuhrmöglichkeiten in der ganzen Welt ſind immer mehr zurückgegangen; teils weil viele Länder die früher Waren kauften dieſe ſelbſt herſtellen, teils weil die Weltwirtſchaft glücklich ſoweit durcheinan⸗ der gebracht wurde, die Produktion und die Preiſe teilweiſe auf derart abweichen⸗ den Grundlagen aufgebaut ſind, ſo hohe Zollmauern errichtet werden, daß der Austauſch von Waren ſtockt. Gewiß könnten wir viel mehr Waren als bisher abſetzen! Es wäre ein Leichtes, ſie mit Hilfe von Valuta⸗ Experimenten hinauszuſchleu⸗ dern, wenn wir damit zugleich unſer Volks⸗ vermögen in einer Inflation verpulverten. Das wäre ein ſchöner Export, der den Aus⸗ verkauf des Hauſes mittels einer ſolchen In⸗ flation bedeutete und der zugleich ein gewiſſen⸗ loſer Verzehr des nationalen Kapitals wäre! Wir könnten um ſolchen Preis ſchon Waren abſetzen, aber wir wollen weder unſere Sparer betrügen noch die heranwachſende Generation ausfleddern, indem wir das Nationalvermö⸗ gen, das wir ihr zu vererben haben, ſelbſt ver⸗ zehren. Wir brauchen Ahſakmärkle Wir wollen keine Experimente, kei⸗ nen Betrug, ſondern wir wollen einen in ehrlicher Arbeit auf ſolider Grundlage und in guten kaufmänniſchen Sitten ſich voll⸗ ziehenden Warenhandel. Dazu brauchen wir natürlich und ſelbſtverſtändlich Abſatz⸗ märkte. Aber Abſatzmärkte die wir im Kriege ver⸗ loren, können wir nicht mehr zurückerobern, weil andere Staaten ſie nun beſitzen und nicht mehr hergeben. Daher reicht unſere Ausfuhr zur Zeit nicht aus, um alles, was wir benöti⸗ gen, einzuführen. Obendrein, ſo fuhr Rudolf Heß fort, habe die jüdiſche Boykotthetze das ihre getan, die Ausfuhr vorübergehend weiter zu behindern. Aber der Verſuch, ein großes, arbeitsſames Volk durch Aushungern zur Kapitulation zu zwingen, ſei geſcheitert und ebenſo würden alle weiteren Verſuche ſcheitern Es nimmt es auf ſich, wenn nötig, ſich dazwiſchen etwas einzuſchränken— kapitulieren wird es nicht! Und niemand glaube, daß, wenn der wirtſchaftliche Kampf gegen unſer Volk fehlſchlug, Deutſchland durch Waffengewalt überwältigt werden könnte— etwa durch Inmarſchſetzen des ſow jetruſſiſchen Militarismus. Und wir ſind bereit, auch künftig— wenn notwendig'mal etwas weniger Fett, etwas weniger Schweinefleiſch, ein paar Eier weni⸗ ger zu verzehren, weil wir wiſſen, daß dieſes kleine Opfer ein Opfer bedeutet auf dem Altar unſeres Volkes. Wir wiſſen daß die Deviſen, die wir dadurch ſparen der Aufrüſtung zugute tan een Auch heute gilt die Parole: „Kanonen ſtatt Butter!“ Der Führer ge⸗ hört nicht zu denen, die eine Sache halb tun. Da uns eine Welt in Waffen ge⸗ zwungen hat, aufzurüſten, rüſten wir auch ganz auf! Jedes Geſchütz mehr. jeder Tank mehr, jedes Flugzeug mehr, iſt ein Mehr an Sicherheit für die deutſche Mut⸗ ter, daß ihre Kinder nicht hingemordet wer⸗ den in einem unſeligen Krieg— nicht hin⸗ gefoltert werden durch bolſchewiſtiſche Ban⸗ den. Wir ſorgen dafür, daß die Luſt, uns anzugreifen, endgültig vergeht! Wir haben vorgeſorgt! Wir wiſſen noch eines: Der Verbrauch an Lebensmitteln iſt im Laufe der Regierung des Führer nicht geringer, ſondern weſentlich größer geworden. Wir müſſen ſtolz darauf ſein, daß die Nachfrage des deutſchen Volkes nach Lebensmitteln geſtie⸗ gen iſt, weil daraus hervorgeht, daß eben das deutſche Volk und insbeſondere der deutſche Arbeiter Nahrungsmittel kaufen kann. Millio⸗ nen und aber Millionen ſind in der Lage, mehr Nahrungsmittel für ſich und ihre Familien zu kaufen als früher, und ſie ſind ferner in der Lage, ſich auch ſolche Lebensmittel zu kaufen, die ſie ſich früher nicht leiſten konnten. ö Es ſind ungefähr 6% Millionen Menſchen, die heute ſagen dürfen, daß ſie nicht nur unter Adolf Hitler wieder Arbeit gefunden haben, ſondern daß ſie im Durchſchnitt im Monat nicht weniger als etwa 85 Mark mehr ausgeben können, als vor der Macht⸗ Das Reich proleſtierk in Paris Der deulſche Volſchafter wird am Quai d'orſan vorſtellig werden Wie die Berliner Vertretung der„NSz.⸗ Rhein⸗Front“ erfährt, werden die Straßbur⸗ ger Vorfälle, bei denen der franzöſiſche kom⸗ muniſtiſche Abgeordnete Thorez den Führer in unglaublicher Weiſe beleidigte, nicht ohne diplomatiſche Folgen blei⸗ ben. Der deutſche Botſchafter in Paris, Graf v. Welczek, iſt beauftragt worden, am Quai d' Orſay namens der Reichsregierung den allerſchärfſten Proteſt einzulegen. Dieſer ſcharfe Ppoteſt der Reichsregierung vermag kaum die Empörung auszudrücken, die ſich der deutſchen Oeffentlichkeit beim Bekannt⸗ werden der unerhörten Ausfälle des franzö⸗ ſiſchen Kommuniſtenhäuptlings Thorez bemäch⸗ tigt hat. In politiſchen Kreiſen betrachtet man die Straßburger Vorkommniſſe als eine ernſte Belaſtung des gegenſeitigen guten Einver⸗ nehmens zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Denn das Schwerwiegende bei dieſen Vorfällen iſt weniger der niedrige Haßgeſang des bolſche⸗ wiſtiſchen Kläffers Thorez, als vielmehr die Tatſache, daß ſich die franzöſiſche Regierung Blum angeſichts dieſer unerhörten Beſchimpfung eines fremden Staatsoberhauptes völlig in Schweigen hüllt. Hat ſich Blum ſo ſehr in die kommuniſtiſchen Netze verſtrickt, daß er es nicht mehr wagen darf, das internationale Anſehen Frankreichs vor einem bolſchewiſtiſchen Läſterer in Schutz zu nehmen? (Siehe unſeren heutigen Leitartikel auf der 2. Seite dieſer Ausgabe Die Schriftleitung.) „Ein Wellbrand droht ſich zu entzünden!“ Wien, 12. Okt. Der Erzbiſchof von Wien Kardinal Dr. Innitzer hielt am Sonntag in Mödling bei Wien eine ſcharfe Rede ge⸗ gen den Bolſchewismus. Er führte u. a. aus: „Ein Weltbrand droht ſich zu entzünden. Ein Land, das in früheren Zeiten durch ſeine Herrſchaft mit unſerer Heimat eng verbunden war, iſt von dieſem Brande ſchrecklich und ſchmerzlich betroffen worden. Die Feuers⸗ brunſt iſt ein fürchterliches Menetekel für die Menſchheit. Wenn auch heute bei uns noch keine Kirchen brennen und nicht Prieſter und Ordensleute hingemordet werden, ſo müſſen wir uns dich bang fragen. was wird vielleicht ſchon morgen ſein? Ein Blick in die Geſchichte lehrt uns, daß ſchon manchmal ähnliche Zeiten geweſen ſind und daß gerade dann, wenn der Wahnwitz der Menſchheit bis an den Rand des Verderbens geriet, die Vorſehung eingriff. Die neuen Formen des Kampfes der Finſternis gegen das Licht heißen Kommunismus und Bolſche⸗ wismus. Der Bolſchewismus hat einen Gottloſen⸗Feldzug begonnen und geht mit un⸗ heimlicher Vehemenz zu Werke. Wenn ich ſage, daß 1935 von Moskau aus elf Millionen gottesleugneriſche Bücher in Europa in ſechs Sprachen verbreitet wurden, um der europäiſchen Chriſtenheit den Glauben aus dem Herzen zu reißen, ſo iſt das nur ein Beleg dafür, welche Taktik der Bolſchewismus einſchlägt. Im Gefolge der Agitatoren des Kommunismus ſchreiten Tauſende von ſolchen. denen das Chriſtentum gleichgültig iſt oder die im geheimen wünſchen, daß die Front des Haſſes gegen den Glauben erſtarkt und die Kirche eine Niederlage erleidet. Weitere Tau⸗ ſende leben in den Tag hinein, als ob nichts geſchehe, und ſind ſorglos; ja die Staatsmän⸗ ner ſchließen angeblich im Intereſſe der Wirt⸗ ſchaft Bündniſſe mit der Macht des Bolſche⸗ wismus. Es iſt, als ob die Menſchheit blind wäre und nicht mehr ſehe, woher das Unheil kommt. Wo immer der Sowjetſtern Moskaus erſcheint, bedeutet er Blut und Haß und Feuer. ergreifung, das heißt, als ſie arbeitslos waren und Unterſtützung erhielten. Wenn im Monat rund ſechseinhalb Millio⸗ nen Menſchen 85 Mark mehr ausgeben, ſo wird die Nachfrage am allgemeinen hauswirtſchaft⸗ lichen Markt dadurch erhöht um über 550 Millionen Mark im Monat, oder über 67 Milliarden Mark im Jahr. Man kann anneh⸗ men, daß hiervon wiederum rund drei Milliar⸗ den für den Einkauf von Lebensmitteln ver⸗ wandt werden. Denn die unterernährten Arbeitsloſen von einſt und ihre Familien haben ein Bedürfnis nach etwas mehr Fleiſch, mehr Fett uſw., das ſie nun nach langen Jahren des Darbens endlich befriedigen können. „Stellen Sie ſich aber vor“, rief der Stell⸗ vertreter des Führers ſeinen Volksgenoſſen zu, „was es bedeutet, wenn für die unerhörte Summe von drei Milliarden das heißt, 3000 Millionen Mark während eines Jahres mehr Lebensmittel verlangt werden als vorher! Wundert es da jemanden, daß es gelegent⸗ lich kleine Schwierigkeiten gibt?! Ich weiß, daß unſer Volt es freudig auf ſich nimmt, von Zeit zu Zeit etwas weni ger Fett, Schweinefleiſch oder dergleichen zu verzehren im Bewußtſein, daß dafür Millionen Volksgenoſſen laufend etwas beſſer ernährt werden als einſt, da ſie arbeitslos waren.“ „Mit Stolz können wir ſeſtſtellen, etwas zu wenig Butter für den einzelnen iſt der Beweis für den Erfolg der Arbeitsſchlacht. für die Geſamtheit: der Verzicht des Ein⸗ zelnen bedeutet Gewinn für Millionen.“ Es ſei eine alte wirtſchaftliche Erfahrung. ſo führte Reichsminiſter Heß weiter aus, daß der Preis für eine Ware ſteige, wenn von die⸗ ſer weniger vorhanden ſei, als gebraucht werde, und die Menſchen mehr zu zahlen be⸗ reit ſeien, um ſie in der gewünſchten Menge zu erhalten. Dank der Organiſation des Reichsnährſtan⸗ des ſei es trotzdem gelungen, das Anſteigen der Preiſe einer großen Zahl von Lebensmit⸗ teln, die die Ernährung der Maſſe unſeres Volkes darſtellten. auch in der Zeitſpanne zu verhindern in der ſie etwas knapp ſeien. Wäre den Preiſen freier Lauf gelaſſen, ſo ſtiege zum Beiſpiel in Zeiten der Futterknappheit der Butterpreis derartig, daß nur die begüterten Volksgenoſſen ſich Butter kaufen könnten, und zwar in jeder gewünſchten Menge, während die anderen Volksgenoſſen leer ausgingen, weil ſie einfach nicht in der Lage wären, ſich Butter zu ſolchen Preiſen zu leiſten. Der Reichsnährſtand halte die Mehrheit der Lebensmittelpreiſe in feſten Grenzen und ſorge dafür, daß ſelbſt während einer zeitweiligen Knappheit eine gerechte Verteilung möglich ſei, oder, wenn da⸗ zwiſchen an einem Ort eine zu große Verknappung eintrete bald ein Ausgleich vorgenommen werde. Weder ein Zwangsſyſtem wie in Sowjet⸗ rußland, noch ein Markenſyſtem wie in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit bei uns vermögen die Menge der zur Verfügung ſtehenden Le⸗ bensmittel zu vergrößern, wohl aber vermöge beides durch Ueberbürokratiſierung die Schwie⸗ rigkeiten zu erhöhen, und deswegen werde an eine derartige Einführung nicht gedacht. „Wir wollen auch nicht vergeſſen: Würden einige Produkte nicht beſſer bezahlt, wäre un⸗ ſere Landwirtſchaft zuſammengebrochen. Denn die Preiſe, die der Nationalſozialismus bei der Machtergreifung für einige landwirt⸗ ſchaftliche Produkte vorfand, waren Preiſe, die der Marxismus geſchaffen hatte zur Vernich⸗ tung des Bauernſtandes, zu ſeiner Proletari⸗ ſierung und Bolſchewiſierung. Wir wären 1* ee 8 3 . 7 P ene eee eee N ——— * ee 8 1 75 1 . 2 ** 46 5 * 85 1 e 77G d(( 2 N * eee 3 — 2 eee eee J 411 1 45 15 . 5 75 1 15 2 5 5 1 5 74 b 9* N 1 1 1 ä ene eg KBA e „ ſchlechte Sozialiſten, wenn wir den Bauern um unſerer Popularität beim Arbeiter willen verraten hätten, denn wir hätten damit schließlich die Geſamtheit und damit den Ar⸗ beiter ſelbſt ſchwer geſchädigt— ja der Ver⸗ nichtung preisgegeben!“ Selbſtverſtändlich müſſen die Preiſe der Le⸗ bensmittel, die bis dahin gültig waren, künf⸗ tig ſtabil bleiben. Und der Nationalſozia⸗ lismus wird gegen jede Preisſleigerung mit drakoniſchen Maßnahmen vorgehen, die eine Ausnutzung eines vorüber⸗ gehenden Notſtandes darſtellt. Der National⸗ ſozialismus wird dafür ſorgen, daß der gleich⸗ bleibende Durchſchnittsbedarf gedeckt werden kann zu gleichbleibenden Durchſchnittspreiſen. Der Nationalſozialismus wird ebenſo dafür ſorgen, daß die Preiſe der Lebensmittel, die im Laufe der Zeit etwas geſtienen find, nicht weiterhin ſteigen. Wer glaubt, auf Koſten der Geſamtheit mit dem Lebensnotwen⸗ digen Wucher treiben zu können, wird den Na⸗ tionalſozialismus kennenlernen! Aber alle Maßnahmen können ebenſowenig wie Marken⸗ ſyſteme, Preiserhöhungen oder Lohnerhöhun⸗ gen etwas daran ändern, daß wir einige Le⸗ bensmittel heute noch nicht in der Menge be⸗ ſitzen, in der wir ſie benötigen.“ Rudolf Heß charakteriſierte dann den Weg, der über Lohnerhöhungen und die nach⸗ folgenden Preiserhöhungen ohne Ver⸗ größerung der Produktion zur Inflation führen muß— gemäß unſerer einſtmals ge⸗ machten Erfahrung. Mit einem Hinweis auf Frankreich meinte er, es ſei erſtaunlich, wie wenig anſcheinend an⸗ dere Länder aus ſolchen Erfahrungen zu lernen geneigt ſeien.„Wir aber haben aus unſeren bitteren Erfahrungen gelernt: den Leidensweg einer Inflation wird unſer Volk nicht wieder gehen! Die Wege, die wir gehen. die gelegentlichen Schwierigkeiten zu überwinden, hat der Führer gewieſen: 1 Die Welt gibt uns die Möglichkeit, Roh⸗ ſtoffe, die wir bisher kaufen mußten, in eigenen Gebieten zu gewinnen, das heißt, ſie ſtellt uns Nohſtoffkolonien zur Ver⸗ fügung. Dieſe Abgabe von Kolonien liegt in ihrem eigenen Intereſſe, weil wir ſonſt eben doch gezwungen ſein könnten, um jeden Preis zu exvortieren und damit die übrigen Exportländer zu ſchädigen. 2. Erzeugung der notwendigen Nohſtoffe im eigenen Lande, ſoweit dies irgendwie möglich iſt. Und Sie wiſſen, daß, wenn deutſche Techniker etwas anpacken, das Ergebnis nicht ſchlecht iſt!“ Bereits ſeien Fabriken im Bau die uns in kurzer Friſt auf manchen Gebieten unabhängig machen werden vom Auslande. „Dabei kann das Ausland über eines be⸗ ruhigt ſein: Mittels der Rohſtoffe aus eigenen Gebieten und mittels der ſelbſterzeugten Roh⸗ ſtoffe werden wir nicht dazu übergehne, den Export neuerdings zu ſteigern und dabei erſt recht in Wettbewerb zu treten. „Wenn wir nicht müſſen, verwenden wir un⸗ ſere Arbeitskraft ſo wenig als möglich dazu, irgendwelche Wilde mit allen erdenklichen Din⸗ gen zu verſorgen, die ſie bis dahin nicht kann⸗ ten und nicht brauchten. Wir werden auch künftig Waren mit anderen Ländern tauſchen, aber wenn wir ohne Steigerung des bisherigen Exportes genügend Rohſtoffe beſitzen, werden wir dieſe in erſter Linie dazu verwenden, Wa⸗ ren nicht für die Ausfuhr, ſondern für uns ſelbſt zu erzeugen. So, wie wir feſtgeſtellt ha⸗ ben, daß die Verknappung die Preiſe in die Höhe treibt, hat die Mehrerzeugung auf die Dauer das gegenteilige Ergebnis: der Käufer bekommt mehr für ſein Geld. „Denn auch bier wiederhole ich, was ich be⸗ reits feſtſtellte: Nicht darauf kommt es an, wie⸗ viel Mark jemand erhält, ſondern darauf, wieviel er ſich um ſeinen Lohn kaufen kann. Und wir werden dafür gen, daß der deutſche Arbeiter einſt der beſt⸗ bezahlte Arbeiter der Welt ſein wird gemäß ſeiner Leiſtung— denn der deutſche Ar⸗ beiter iſt auch der beſte Arbeiter der Welt.“ „Daß die Produktionsſteigerung durch Stei⸗ gerung der Erzeugung eigener Rohſtoffe erreicht werden wird, wiſſen wir endgültig ſeit der Ver⸗ kündung des neuen Vierjahresplanes durch den Führer in Nürnberg. Wir wiſſen, daß dieſer neue Vierjahresplan ebenſo ſicher feine Erfül⸗ lung findet, wie der erſte Vierjahresplan ſeine Erfüllung fand. Die Umſtellung unſerer nationalen Arbeit auf Rohſtoffe in großem Ausmaß und auf Verwendung der damit hergeſtellten Waren im eigenen Lande iſt beſtimmt nicht ſchwieriger als die Schaffung von Arbeit überhaupt für Millionen und aber Millionen während des erſten Vierjahresplanes, iſt nicht ſchwieriger als die Errettung unſeres Bauernſtandes vor der Vernichtung, iſt nicht ſchwieriger als die Auf- rüſtung eines bis zum letzten entwaffneten Vol⸗ kes angeſichts derſenigen, welche dieſe Entwaff⸗ nung einſt erzwungen haben, als die Wiederein⸗ führung der uns verbotenen allgemeinen Wehr⸗ pflicht, als die militäriſche Beſetzung der Ge⸗ biete am Rhein, die Wiederherſtellung unſerer Ehre vor der Welt! Wie gering iſt das Wagnis einer allmählichen und ſyſtematiſchen Umſtel⸗ lung unſerer Wirtſchaft gegenüber den Wagniſ⸗ ſen, die der Führer in den vergangenen vier Jahren auf ſich nahm! Hach der poliliſchen die wirkſchaflliche Freiheit Durch ein entſchloſſenes außenpolitiſches Handeln errang der Führer der Nation die politiſche Frethert. Durch ſein ent⸗ ſchloſſenes wirtſchaftspolitiſches Handeln wird der Fibre der Nation die wirtſchaftliche Freiheit erringen.“ Es ſeien zum Teil recht nüchterne Wahrhei⸗ ten geweſen, die er ſeinen Volksgenoſſen habe ſagen müſſen, fuhr der Stellvertreter des Füh⸗ rers fort. Aber er habe ſie ausgeſprochen, um die Zuſammenhänge klar zu machen, welche das Schickſal aller Volksgenoſſen beſtimmen. Das deutſche Volk 9 ſehen, daß ſeine leitenden Männer in der Erkenntnis dieſer Zuſammen⸗ hänge alles täten, was möglich ſei, langſam für alle beſſeren Lebensbedingungen zu erkämpfen, und daß beſonders der Führer unermüdlich die Vorausſetzungen ſchaffe, um alle auch materiell immer mehr teilnehmen zu laſſer an dem gro⸗ ßen chen den unſer Volk insgeſamt nimmt. „Viele waren der feſten Ueberzeugung, da unſerem Volk bis zur Geneſung der Hungerto von Hunderttauſenden, ja Millionen nicht er⸗ ſpart bleiben konnte. Was bedeutet gegenüber dem furchtbaren Schickſal, das uns noch vor wenigen Jahren bedrohte, wenn heute gelegent⸗ lich einmal etwas zu wenig Fett, etwas zu wenig Schweinefleiſch oder deraleichen vorhan⸗ den iſt! Was bedeutete es, wenn wir obendrein wiſſen: dieſer Mangel iſt der Ausdruck von Geſundungskriſen— denn wir wiſſen, daß ein detegen enger zu Wenig ein Zeichen dafür iſt, daß Millionen in Arbeit und Brot kamen und daher ſich mehr ſolcher Lebensmittel kaufen. Freuen wir uns über dieſe Zeichen des Erfol⸗ ges. Und ſetzen wir unſeren Stolz darein, uns, wenn nötig, vorübergehend mit anderen Le⸗ bensmitteln zu behelfen. Setzen wir unſeren Stolz darein, die Anweiſungen des Reichsnähr⸗ ſtandes zum Sparen von Nahrungsmitteln, zum Kampf gegen den Verderb genaueſtens zu befolgen.“ Appell an die deulſchen Hausfrauen Mit einem beſonderen Appell wandte ſich Rudolf Heß an die deutſchen Hausfrauen, denen er zurief: „Sie, meine deutſchen Hausfrauen, beein⸗ fluſſen nicht nur— darüber wollen wir uns doch nichts vormachen— die Laune Ihrer eige⸗ nen Männer, ſondern von Ihnen, von der von Ihnen ausgehenden Stimmung, hängt die Stimmung des deutſchen Volkes weſentlich ab. Jede gute Hausfrau weiß, wie ſie ihre Familie in guter Stimmung hält und beſon⸗ ders diejenigen, die einmal— unabhängig von der Geſamtlage— perſönlich wirtſchaft⸗ lich ernſtere Zeiten haben durchm in müſſen, wiſſen, wie man mit einfachen Mitteln, eben durch die Hausfrauenkunſt, auch dann ein gu⸗ tves Eſſen bereiten kann, wenn es einmal ent⸗ weder kein Fleiſch oder keine Butter oder kei⸗ ne Eier enthält. Und die tüchtigen deutſchen Hausfrauen wiſſen, was ſie zu tun haben, um im Dienſt dieſer großen deutſchen Familie des deutſchen Volkes zu wirken, wenn die⸗ ſes vorübergehend kleine Notſtände über⸗ winden muß. Sie kaufen eben ein, wie es im Intereſſe der großen deutſchen Familie liegt! Sie verſuchen nicht unbedingt das zu kauſen, was gerade weniger am Markte iſt, ſondern ſie kaufen von dem viel, was reichlich vorhan⸗ den iſt und verwenden es ſo, wie es ihren Männern und ihren Kindern gerade beſonders gut erſcheint und beſonders gut ſchmeckt. Kei⸗ ne gute Hausfrau trauert gerade dem Viertel- pfund Schweinefleiſch nach, das ſie nun ein⸗ mal nicht bekommt. „Jede gute deutſche Hausfrau iſt zu ihrem Teile eine Mutter des deutſchen Volkes. Sie hat in vielen Fällen gleiche und höhere Pflichten zu erfüllen als die Män⸗ ner dieſes Volkes, die ihre Haltung ach⸗ ten und ehren werden. Deutſche Frauen zeigt, was ihr könnt!“ „Wenn in Deutſchland“, ſo fuhr Rudolf Heß fort, Führer und Gefolgſchaft miteinander einen Uebelſtand beſprechen und miteinander klar werden, wie er zu beheben iſt, ſo folgert das Ausland ſehr eilfertig, gottlob, die Deut⸗ eſchn fangen unter der Hitlerſchen Führung zu hungern an, und die deutſche Wirtſchaft zer⸗ fällt Dieſes Ausland möge ſich beruhigen. Wir Deutſche haben voreinander nichts zu ver⸗ bergen. Es wäre ſowohl töricht, denn die deutſche Regierung jede Sorge auf das Volk abladen würde, wie es töricht wäre, dem Volk nicht zu ſagen, in welcher Lage es ſich befm⸗ det u. was zu tun iſt zum allgemeinen Wohle“. „Dir ſind eine ehrliche Schickſals⸗ gemeinſchaft! Und wir werden immer unbeſchadet deſſen, was die anderen draußen glauben oder er⸗ zählen, als Führende oder Geführte dieſer Schickſalsgemeinſchaft offen vor einander ſte⸗ hen. Was iſt denn ſchließlich ſchon das Mo⸗ tiv derer draußen, die ſo ſehr den Hunger bei uns erhoffen. Es iſt ja doch nur das lezte klei⸗ ne Hälmchen, an das ſie ſich in ihrer Sehn⸗ ſucht klammern, es möge doch endlich in der großen Auseinanderſetzung: hier jüdiſcher Bolſchewismus, hier deutſcher Nationalſozia⸗ lismus einmal eine Poſition oder eine Schlacht verlieren, damit man doch noch hoffen könnte, daß Juden und Bolſchewiſten noch einmal in Deutſchland ſiegreich werden. Dieſem Ausland müßten wir ſagen: es hofft umſonſt“. „Wir aber wollen glücklich ſein, daß uns ſchlimmſtenfalls an einigen Tagen im Jahr einmal der Brotaufſtrich für das Brot und nicht das Brot ſelbſt für Monate fehle, wie in dem geprieſenen Lande des Heils und der Wohlfahrt der Maſſen, in Sowjetrußland. Es wiſſe die Welt, wie jeder einzelne von uns, der einmal einen Blick in andere Länder tun konnte, daß Deutſchland das ſozialſte Land der Erde iſt.“ Jeder KdF.⸗Fahrer, der ſoziales Elend draußen mit eigenen Augen geſehen hat, wür⸗ de ihm Recht geben, ſo ſagte Rudolf Heß aus, wenn er ausſpreche, daß jeder, der von drau⸗ zen in die Heimat kommt, ſie mit dem Gefühl betrete: Gottſeidank! Ich bin wieder in Deutſchland, dem Deutſchland des wahren ſo⸗ zialen Geiſtes. „Immer, wenn ⸗ wir einen kleinen Verzicht leiſten müſſen, wollen wir dankbar ſein, daß wir gerettet wurden vor dem Schickſal Sow⸗ jetrußlands und vor dem Schickſal Spaniens!“ Wer wolle dem unendlichen Leid, dem Elend und der Not, das die Völker dieſer Länder zu ertragen hätten, gegenüber auſſtehen u ſagen: „Ja, aber ich habe heut ein Viertelpfund Butter zu wenig bekommen“. Wir ſeien dem Führer und dem Höheren, der den Führer uns ſandte, dankbar, daß wir unſer tägliches Brot hätten, daß wir ein einiges Volk geworden ſeien, gleichwertige Genoſſen, die ſich gegen⸗ ſeitig helfen, und die in Frieden und Ruhe ſchaffen könnten für ſich und ihr Volk, das ein ſtarkes Heer ſchütze, und das auch draußen durch kampfſtarke Schiffe geſichert ſei. Mit einem Dankesgruß an den Führer, der aufſtieg aus den Reihen des ſchaffenden Vol⸗ kes und kraft ſeiner Fähigkeit und kraft ſeiner Liebe zu dieſem Volke der Führer wurde, ſchloß Rudolf Heß ſeine Rede. „Schaffende ſammeln und geben“ Jenderuf Dr. Ley's Berlin, 12. Okt Als Termin für die erſte Reichsſtraßenſammlung des Winterhilfs⸗ werkes 1936/37 iſt der 17. und 18. Okto⸗ ber feſtgelegt worden. Durchgeführt wird dieſe Sammelaktion von der Deutſchen Arbeitsfront, die diesmal als erſte Organiſation den Kampf gegen Hunger und Kälte eröffnet. Die Deutſche Arbeitsfront wird ihren Ehrgeiz daran ſetzen, daß der gewaltige Erfolg, der bei Abſchluß des Winterhilfswerkes 1935/36 erzielt worden iſt, noch übertroffen wird. Die Deutſche Arbeits⸗ front ſchaltet ſich mit allen zur Verfügung ſte⸗ henden Mitteln ein. Sämtliche Walter der DAF., ſämtliche Warte der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, alle Betriebsführer, Be⸗ triebswalter und Vertrauensmänner werden mit der Büchſe in der Hand ein leuchtendes Vorbild der Opferbereitſchaft abgeben. Am Sonnabend, den 17. Oktober, beginnt die Sammlung in ſämtlichen Dienſtſtel⸗ len der D AF. und der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“. Vor Beginn der Ar⸗ beitszeit wird ein Betriebsappell abgehalten. ————— Im Anſchluß an dieſen Appell veranlaßt der Dienſtſtellenleiter die Büchſenſammlung, die durch ſeine Spende als erſte eröffnet wird. Auch in den Betrieben werden im Rahmen des Möglichen Betriebsapelle abgehalten. Hier wird in kurzen Ausführungen auf die Bedeu⸗ tung des Winterhilfswerkes des deutſchen Vol⸗ kes hingewieſen. Die Durchführung der Büch⸗ ſenſammlung wird daran anſchließend vom Be⸗ triebsführer, Betriebswalter veranlaßt, wobei Betriebsführer, Betriebswalter und Vertrau- ensmänner als erſte ihr Scherflein abgeben Wie in den DA ⸗Dienſtſtellen und Betrieben wird auch in den Geſchäften eine Büchfſenſamm⸗ lung durchgeführt Mit Einſatz der Straßenſammlung beginnt der Verkauf der Wappenabzeichen aus unſeren 12 Grenzlandgauen. Am Sonntag, den 18. Oktober wird die Straßen⸗ ſammlung fortgeſetzt. Zur Unterſtützung der Sammler werden Werkſcharen eingeſetzt, außer⸗ dem finden Platz- und Straßenkonzerte ſtatt. * Berlin, 12. Okt. Für die erſte Reichs⸗ ſtraßenſammlung des Winterhilfswerkes 1936/37, die von der Deutſchen Arbeitsfront am 17. und 18. Oktober unter der Parole „Schaffende ſammeln und geben“ durchgeführt wird, wird Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley einen Senderuf an alle Schaffenden und Sammler über den deutſchen Rundfunk geben. Dieſer Senderuf wird am Freitag, den 16. Oktober, in der Zeit von 19.55 bis 20.00 Uhr über alle deutſchen Sender geſprochen. Insgeſamt werden zwei Millionen Schaf⸗ fende bei dieſer erſten Sammelaktion im Kampfe gegen Hunger und Kälte eingeſetzt werden. Die Platzkonzerte werden von Be⸗ triebskapellen ſowie Muſtkzügen der SA., SS. und des Arbeitsdienſtes veranſtaltet werden. Die Betriebsappelle, die am 17. Oktober als Auftakt zur Sammlung in ſämtlichen Betrie⸗ ben des Reiches ſtattfinden, werden überall feierlich geſtaltet werden. Sie ſollen ſymbo⸗ liſch zum Ausdruck bringen, daß alle ſchaffen⸗ den Deutſchen ſich mit ihren notleidenden noch arbeitsloſen Volksgenoſſen verbunden fühlen und in Werks⸗ und Schickſalsgemeinſchaft zu ihnen ſtehen. ——jü— eee ee e Deulſche Antwort an Thorez Lich ganz Deutſchland ging geſtern ein Sturm der Entrüſtung als Hie unflä⸗ tigen Beleidigungen bekannt wurden, die der Kommuniſtenhäuptling Thorez als Agent der Moskauer Zentrale von Straßburg aus gegen den Führer und damit gegen Geſamt⸗ deutſchland geſchleudert hat. Es iſt kein Aus⸗ druck ſcharf genug um dieſe Methoden und Mittel des politiſchen Kampfes anzuprangern. Wir lehnen es aber auch ab zu verſuchen, die Niedrigkeiten und Lügereien eines Lumpen richtigzuſtellen. Aber wir fragen den franzö⸗ ſiſchen Miniſterpräſidenten Lͤeo Blum, was er zu den Ausführungen ſeines Koalitions⸗ genoſſen Thorez zu ſagen hat! Dieſer ſein Bundesgenoſſe, hat das Oberhaupt eines frem⸗ den Staates in einer Form beleidigt, die in der Welt ihres gleichen ſucht. Damit hat er das ganze deutſche in einer Weiſe herabgeſetzt, die unvergeſſen bleiben wird. Billigt er dieſe Form des Kampfes oder rückt er von ihr ab. Schweigen bedeutet für uns Zuſtimmung!! Die deutſche Preſſe hat bereits in den geſtri⸗ gen Abendblättern die Verleumdungen des deutſchen Volkes und die Beſchimpfun des Führers mit deutſchen Worten entſchieden zurückgewieſen. Der„Angriff“ fragt, ob Paris die Be⸗ ſchimpfung des Führers durch Thorez duldet. Ein ausgeſprochenen Kommuniſten⸗ lümmel vom Schlage Thorez habe ſich Sudeleien und Schimpfkanonaden erlaubt. Wie war es möglich. ſo fragt das Blatt, daß es zu derartigen Beleidigungen des deutſchen Reichsoberhauptes kom⸗ men konnte? Es aibt keine Entſchuldi⸗ gung und keine Erklärung für dieſes Ereignis, das die Duldung der franzöſiſchen Behörden ſoevohl bei der Vorbereitung wie bei der Veranſtaltung gefunden hat. Hat Herr Blum es verſäumt, ſich zu vergewiſſern, was in Straßburg paſſieren würde? Oder iſt es ſoweit, daß Thorez bereits die Volksfront in ſeinem Schlepptau weiß und ſo glaubt, auf ſeine eigene Regierung und auf jene inter⸗ nationalen Geſetze pfeifen zu können, die auch Paris reſpektieren muß? Die„Berliner Börſen⸗ Zeitung“ nennt Thorez einen Schuft. Es muß be⸗ fremden, ſo betont ſie, daß es in Frankreich erlaubt iſt, das Oberhaupt eines benachbarten aroßen Staates zu beleidigen, und daß maß⸗ gebliche Staatsſtellen nicht die Autorität ha⸗ ben, ihrem Willen Nachdruck zu verleihen. auch wenn es gilt, ihre Autorität im Sinne der Beachtung der elementarſten inter⸗ nationalen Höflichkeitsregel e er zuſetzen gegenüber einem Parteiführer, ö über die Hintertreppe Einfluß auf die Regie⸗ rung auszuüben ſich bemüht. Die„D A Z.“ verweiſt darauf, daß Moskau Elſaß⸗ Lothringen als Aufmarſch⸗ gebiet gegen Deutſchland in den letzten Ta⸗ gen gewählt hatte, ſo daß Thorez, der ſich erſt kürzlich in Moskau perſönlich in ſeine neue Rolle einweihen laſſen mußte, wie er ſelbſt ſagte, 5 km von der deutſchen Grenze ſein in Moskau einſtudiertes Latein loswerden konn⸗ te. Denken die Leute im Kreml vielleicht dar⸗ an, ſo fragt die„DA“, Elſaß⸗Lothringen zu einem Grenzpropagandagebiet zu machen? Es ſei jetzt Sache der franzöſiſchen Regierung, Thorez wegen der Beſchimpfung des deutſchen Staatsoberhauptes energiſch zurechtzuweiſen, ganz abgeſehen davon, daß zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich eine Abmachung beſtehe, in den Grenzgebieten keine aufhetzenden Kun⸗ gebungen abzuhalten. Der„Berliner Lokal ⸗ Anzeiger“ ſchreibt u. a.: Ein Strolch und bezahl⸗ ter Agent Moskaus verſucht ſich in uns zu reiben. Der Führer ſteht uns zu hoch, als daß ſolche Kreaturen ihn verunglimpfen kön⸗ nen. Wir werden uns von dieſem Untermen⸗ ſchen nicht mit Dreck bewerfen laſſen. Wir müſſen die Regierung Blu fragen, wie ſie ſich zu ſolchen Frechheiten ſtellt. Das Auftreten von Thorez übertrifft alle bisherigen Bube⸗ reien der Kommuniſten. Da in dem ſogenann⸗ ten Präſidium der Straßburger Verſamm⸗ lung auch Sozigliſten und Radikalſozialiſten ſaßen, iſt dieſe Verſammlung als Kundgebung der Volksfront anzuſehen, derfelben Volks⸗ front. die in Frankreich die Regierung bildet. Léon Blum muß alſo ſcharf von den wider⸗ lichen Angriffen der Straßburger Redner ge⸗ gen Deutſchland und ſein Staatsoberhaupt abrücken. Das Winterhilfswerk, das Thorez herunterzureißen verſuchte, iſt uns heilig. Sei⸗ ne Behauptungen darüber ſind Höhepunkte bolſchewiſtiſcher Lügentaktik. Das„Berliner Tageblatt“ erklärt, Thorez hat in Straßburg noch mehr geleiſtet, als ſelbſt bei überaus niedriger Einſchätzung des prominenteſten Kommuniſten Frankreichs ſich ausdenken ließ. Wie weit die franzöſiſche Regierung nachgibt und es zugibt, daß ſolche Beſchimpfungen wie die in Straßburg gegen den Führer und Reichskanzler gerichtet wer⸗ den, das liefert einen guten Maßſtab für die Ausſichten einer offenen und ergiebigen Aus⸗ ſprache über die deutſch- franzöſitchen Bezie⸗ hungen. wie ſie bei der kommenden Konferenz unweigerlich erfolgen muß. Die„Germania“ ſpricht von Lüge und Terror. Es lohnt ſich nicht, ſo ſagt ſie, die niederträchtigen Verdrehungen von Führer⸗ worten richtig zu ſtellen, viel ernſter iſt die Tatſache, daß dieſe Hetzverſammlung in Sicht⸗ weite der deutſchen Grenze unter dem Schutz der franzöſiſchen Polizei ſtattfand, und daß dieſe keinen Anlaß nahm, gegen die ungeheu⸗ erlichen Beleidigungen eines fremden Staats⸗ oberhauptes einzuſchreiten. Wer wohl daran gezweifelt haben ſollte, welch ein gefährliches Sprengmittel die kommuniſtiſche Aktivität in Frankreich für die deutſch⸗franzöſiſchen Bezie⸗ hungen darſtellt, dem iſt dies durch dieſe Vor⸗ gänge des Sonntaas endaültia deuflieh ge⸗ mach moren N N.. — 90 geit tan! kaum der Beſtt nich die e date! Ant des 1 lich denn glaub die w Gtt Leut macht gelten Su Erfor Erf ſeinen ſprech die d men! minif britiſ gische ſchm keich Auft fluß die t nit! Fran zugeſſ Va liſche deutlic Nur di antarlt wechsel Na len! alles Um k inner einſt gt er diese 'n ihr ah mung! 0 den geſr⸗ ungen dez piung des entschieden die Be⸗ J duldet. uniſen⸗ habe ſch 10 naden fragt das eidigungen tes hon⸗ ſchuldi. füt dieſez anzöſiſchen ung wie bat Herr ſſern, was der it es front in aubt, auf ene inter⸗ , die auch eitung muß be⸗ Franlreich lachbatten daß maß⸗ oiität ha⸗ verleihen, im Zinne mintet⸗ zel durch het, der e Kegle⸗ Rost matſch⸗ blen Ta⸗ e ſein in den lonn⸗ leicht dar⸗ kin ſchen! Es degierung, deulſchen Huweſſen, Peutſch⸗ g beſtehe, den Kun⸗ zeigen bezahl ch m ung boch als hen lön⸗ let en⸗ edner ge⸗ Ein neues briliſches dominion Auſtraliſche Annexion in der Anlarklis- verborgene schätze unler ewigem Eis— Polifif auf weileſte Ficht Das britiſche Imperium ſteht im Begriff ein Territorium von 4800 000 Quadratkilometern ſeinem Staaten⸗ verbande einzuverleiben. Durch eine auſtraliſche Proklamation wird eine Fläche von ungefähr der Größe des fünften Erdteils annektiert. und Groß⸗ britannien erhält mit der Antarktis, denn um dieſes Land im Eis handelt es ſich, ein neues Dominion. Damit wäre der Kampf um den Südpol, der ſeit langem zwiſchen Norwegen und Großbri⸗ tannien tobte, endgültig beigelegt, und es iſt kaum damit zu rechnen, daß irgendeine Macht der Welt, dem britiſchen Reiche ſeinen neuen Beſitz ſtreitig machen wird. Schon deshalb nicht, weil Wale, See⸗Elefanten und Pinguine die einzigen Untertanen des auſtraliſchen Man⸗ datsgebietes ſind, das in Zukunft„Auſtralian Antarctic Territory“ heißen ſoll. Die Gegend des Südpols, deſſen Beſitzergreifung das auſtraliſche Parlament nunmehr vollzogen hat, iſt von den Polarforſchern als die ſchreck⸗ lichſte der Erde bezeichnet worden. Und dennoch fehlt es nicht an Optimiſten, die da glauben, daß es eines Tages gelingen werde, die wilde Natur der Antarktis zu zähmen. Klimatiſche Gegenſüätze Großbritannien, deſſen Union Jack erſtmalig Leutnant Shackleton im Polareiſe aufpflanzte, machte von jeher ſeine Rechte auf die Antarktis geltend, ſind doch die Namen Franklin, Scott, Shackleton und Mawſon unzertrennlich mit der Erforſchung des Südpols verbunden. „Erſt nach dem Kriege aber verlieh England ſeinen Anſprüchen auf die Antarktis den ent⸗ ſprechenden Nachdruck. Mit der Bedeutung, die der Walfang für die Induſtrie anzuneh⸗ men begann, hielt man im Londoner Kolonial- miniſterium den Augenblick für gekommen, die britiſchen Intereſſen am Südpol wieder ener⸗ iſcher zu vertreten. Allenthalben wurden For⸗ F eingeſetzt, die die fiſch⸗ reichen Regionen aufmerkſam ſtudierten. Auſtralien und Neuſeeland ſteckten ihre Ein⸗ flußzonen ab, und heute nimmt das Empire die rieſige Eiswüſte reſtlos für ſich in Anſpruch mit Ausnahme des Gebietes Adslie⸗Land, das Frankreich auf Grund früherer Entde zugeſprochen erhält. Was gewinnt Auſtralien und damit das bri⸗ tiſche Imperium durch die Annexion dieſer Polarwildnis? Millionen von Quadratkilo⸗ metern, die noch kein Sterblicher betreten! Hier finden wir Inſeln, deren Geſtade noch kein Schiff anlief. Dabei herrſcht eine unbe⸗ ſchreibliche Kälte, ſchlimmer noch als am Nord⸗ 7 Und ſeltſam genug: um Deception Is⸗ and iſt die See ſo heiß, daß kein Menſch es wagt, ſeine Hand ins Waſſer zu tauchen. Von der unüberſehbaren Eiswüſte, in der dauernd Schneeſtürme wüten, von dieſem Niemands⸗ land, oder beſſer geſagt unerforſchten Land, ſind vielleicht einige hundert Quadratkilometer vom ewigen Eispanzer befreit. Ein neues Winterſportparadies Zehn Grad vom Südpol entfernt kann der Menſch Sonnenbäder nehmen: er kann ſich ſo⸗ gar den Sonnenſtich holen. In der Mittags⸗ ſonne, die hier wie in St. Moritz— nur ent⸗ ſprechend heißer ſtrahlt— ſchmelzen die Eis⸗ berge zuſammen. Ueber Nacht aber hört man deutlich, wie ſich die Eisfelſen wieder bilden. Nur die Pinguine, die einzigen Bewohner des antarktiſchen Feſtlandes, ſind Zeugen dieſes wechſelvollen Naturſchauſpiels. Man fragt ſich alſo mit Recht, was Auſtra⸗ lien mit dieſem neuerworbenen Beſitz, der ſo alles andere als ein Dorado iſt, beginnen will. Um dieſe Frage zu beantworten, ſei daran er⸗ innert, daß auch Afrika, der ſchwarze Erdteil, einſt ein verſchmähter Kolonialbeſitz war, der aber ſchließlich während einer Generation ur⸗ bar gemacht wurde. Wer will alſo heute be⸗ haupten, daß die grimmige Kälte der Antarktis den Drang der Koloniſatoren fernhalten kann? Die Seelöwen, Möven und Pinguine werden vielleicht über kurz oder lang menſchliche Nach⸗ barſchaft erhalten Bereits in dieſem Jahre wird eine photo⸗ graphiſche Expedition das neue Territorium auskundſchaften. In der Nähe der Roß⸗See vermutet man Kohlenfelder im Ausmaße von tauſend Quadratkilometern. Der Reichtum an Mineralien, den die Antarktis bergen ſoll, gründet ſich freilich nur auf vage Mutmaßun⸗ gen. Wer aber vermag zu ſagen, ob ſich unter den eisbedeckten Hängen nicht auch Diaman⸗ tenfelder befinden. Von Bedeutung für die Volkswirtſchaft ſind jedenfalls die Pinguine. Sie werden als Guanoerzeuger hoch geſchätzt, auch dürfte ihr Fleiſch und ihre Haut eine ge⸗ wiſſe Rolle im Handel mit Auſtralien ſpielen. Wettervorherſage um 50 Prozent beſſer Sir Douglas Mawſon, der britiſche Antark⸗ tisforſcher, ſpricht bereits von Kreuzfahrten nach dieſem bisher verſchloſſenen Geheimfach der Natur, von Winterſport auf dem Polar⸗ eiſe, von der Errichtung gewaltiger Pelztier⸗ farmen und von Fiſcherei größten Stiles. Die Winde wiederum ſollen für die Erzeugung von Elektrizität nutzbar gemacht werden. Aber ſelbſt wenn man vom materiellen Nutzen abſieht, den die Annektion der Polar⸗ wüſte bringen ſoll, ſo ſteht doch feſt, daß das Studium des antarktiſchen Klimas die allge⸗ meine Wettervorherſage um ein großes Stück vorwärts bringen dürfte. Sir Hubert Wilkins ſagte einmal, daß bei gründlicher Kenntnis der klimatiſchen Bedingungen des Südpols, die Wettervorherſage mit 50 v. H. größerer Ge⸗ nauigkeit angekündigt werden könnte. Was dies aber bedeutet, läßt ſich in ſeiner Trag⸗ weite heute noch garnicht abſchätzen. Die Preis⸗ bildung für Fleiſch, Getreide, Textilien, kurz⸗ um alle Gebrauchsgüter der Menſchheit, würde vermutlich beſſer beobachtet werden können, da letzten Endes doch alles vom Wetter abhängt. Von dieſem Geſichtspunkt aus betrachtet aber ſchien es allein ſchon verlockend genug, Ant⸗ arktis, den ſechſten Kontinent, in den Staats⸗ verband des britiſchen Imperiums einzuglie⸗ dern. Z. T. Die 333. für Stabilität der internalionalen Wechſelkurſe Baſel, 12. Okt. Der Verwaltungsrat der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich hat am Montag nach der üblichen Sommerpauſe wieder ſeine regelmäßigen monat⸗ lichen Sitzungen aufgenommen Als Er⸗ gebnis der Verhandlungen und der Vorbeſpre⸗ chungen der Notenbankpräſidenten vom Sonntag wurde folgende Entſchließung bekanntgegeben: Göring über ſeine Budapeſter Eindrücke Budapeſt. 12. Okt. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring gewährte während ſeines Budapeſter Aufenthalts dem Vertreter des nationalpolitiſchen„Uj Magyarſag“ eine Unterredung, die in der Ausgabe des Blattes vom 13. Oktober veröffentlicht wird und in der ſich der Generaloberſt folgendermaßen äußert: „Wenn Sie mich nach meinen Eindrücken von meinem diesmaligen Aufenthalt in Bu⸗ dapeſt fragen ſo möchte ich betonen, daß ich als Vertreter meines Führers und Reichs⸗ kanzlers nicht nur von dem großen ungari⸗ ſchen Staatsmann Gömbös Abſchied ge⸗ nommen habe, ſondern auch von einem guten, lieben Freund, mit dem ich mich durch gemein⸗ ſames Erleben auch menſchlich verbunden fühlte. Tief beeindruckt hat mich die gewal⸗ tige Anteilnahme, die nicht nur die Bevölke⸗ rung der Hauptſtadt, ſondern auch die Land⸗ bevölkerung an der Ueberführung der ſterb⸗ lichen Hülle des verſtorbenen Miniſterpräſiden⸗ ten gezeigt hat. Dieſe Gefühle teile ich mit dem ganzen deutſchen Volk, das dem dahin⸗ geſchiedenen großen ungariſchen Staatsmann und Soldaten aufrichtige Achtung und Freund⸗ ſchaft entgegengebracht hat. Es iſt mir eine Genugtuung, daß ich in Budapeſt ſelbſt feſt⸗ ſtellen konnte, welch tiefen und nackhaltigen Eindruck die Trauerfeier auf deutſchem Boden in der ungariſchen Oeffentlichkeit gemacht hat. Deutſchland hat dieſe Ehren Gömbös mit wah⸗ rer innerer Anteilnahme und aufrichtiger Trauer erwieſen. Generaloberſt Gö ring bei daranni Nach den Beiſetzungsfeierlichkeiten für den verſtorbenen Miniſterpräſidenten ſtattete Gene⸗ raloberſt Göring dem neuernannten ungariſchen Regierungschef einen Beſuch ab. die Bilanz der Zeppelin-Nordamerika-Jahrken Berlin, 13. Okt. Mit der Heimkehr des Luftſchiffes„Hindenburg“ von ſeiner 10. Nordamerikafahrt iſt die diesjährige Fahrten⸗ periode der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei im Nordatlantik⸗Verkehr abgeſchloſſen. Wenn man rückblickend die Leiſtungen des neuen Luftſchiffes einer Würdigung unterzieht, ſo kann man ebenſo wie in den ſeit der In⸗ dienſtſtellung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin inzwiſchen vergangenen acht Jahren die Feſt⸗ ſtellung machen, daß auch der diesjährige Ueber⸗ ſeedienſt für beide Luftſchiffe eine Reihe von Erfolgen gebracht hat und für die Deutſche Zeppelin⸗ Reederei einen weiteren, vielverſprechenden Fortſchritt bedeutet. Wenn nicht alles täuſcht, darf man ſogar die jetzt beendete, erfolgreiche Durchführung von zehn Studienfahrten über den Nordatlantik als einen Wendepunkt in der Entwicklung des überſeeiſchen Luftſchiffverkehrs an ſich bezeichnen. Denn es ſteht außer Zweifel, daß die ſeit Anfang Mai dieſes Jahres durch⸗ geführten Verſuchsfahrten zwiſchen Europa und Nordamerika den uneingeſchränkten Beweis „Der Verwaltungsrat der Bank für Inter⸗ nationalen Zahlungsausgleich nimmt Kenntnis von den kürzlichen Regierungsmaßnahmen und Erklärungen in Bezug auf die Aenderung einer Anzahl von Währungsſyſtemen und lenkt erneut die Aufmerkſamkeit auf die dringende Notwendig⸗ keit, die allgemeine Stabilität der internationalen Wechſelkurſe zu gewährleiſten.“ die Taifunkakaſtrophe auf den Philippinen New Pork, 12. Okt. Ergänzende Nach⸗ richten aus Manila beſagen, daß der Taifun nach den letzten Zählungen 310 Todes⸗ opfer gefordert hat. Hunderte von Perſonen werden noch vermißt. Aus vier Provinzen der Luzon⸗Inſel liegen bisher nur unvollſtän⸗ dige Berichte vor. Die genaue Zahl der Opfer wird erſt dann feſtzuſtellen ſein, wenn das Hochwaſſer zurückgegangen iſt. Man befürchtet, daß noch zahlreiche Todesopfer unter den Trümmern der eingeſtürzten bezw. fortgeſpülten Wohnhäuſer liegen. Der Taifun ſuchte am Montag weitere Provinzen der Inſelgruppe heim. Südlich von Manila wurden Küſtendamp⸗ fer von der tobenden See weit auf den Strand geſchleudert. Es erfüllt mich mit großer Freude, daß die neue Regierung Daranvi die engen freund⸗ ſchaftlichen Beziehungen mit Deutſchland wei⸗ terführen und das geiſtige Erbe von Gömbös fortſetzen wird, deſſen Garant die hohe, verehrungswürdige Perſönlichkeit des Reichs⸗ verweſers Admiral von Horthy iſt.“ Feierliche Eidesleiſtung der neuen ungariſchen Regierung Budapeſt, 12. Okt. Die feierliche Eides⸗ leiſtung der neuen Regierung Daranyi fand am Montagabend in der Hofburg ſtatt. Mi⸗ niſterpräſident Daranvi und die neuernannten Mitglieder der Regierung legten den Amtseid in die Hand des Reichsverweſers von Horthy ab. Unmittelbar nach der Eidesleiſtung trat die Regierung unter dem Vorſitz des Miniſter⸗ präſidenten Daranyi zu einer erſten Sit⸗ zung zuſammen. Die offizielle Regierungs⸗ erklärung über das innen- und außenpolitiſche Programm der Regierung wird in der Sit⸗ zung des Reichstages vom 21. Oktober erfol⸗ gen. Die Eröffnungsſitzung des Parlaments am 20. Oktober wird in beiden Häuſern, dem Oberhaus und dem Reichstag, den Charakter einer Trauerſeier für den verſtorbenen Mini⸗ ſterpräſidenten Gömbös tragen. Der neue Mi⸗ niſterpräſident Daranyi wird jedoch bereits in den nächſten Tagen auf einer Konferenz der Partei der nationalen Einheit(Regierungs⸗ partei) in großen Linien ſein Arbeitspro⸗ aramm entwickeln. (Atlantic, K.) dafür geliefert haben, daß das Luftſchiff beſon⸗ ders berufen iſt, als ſicheres, vollwertiges und Zeit erſparendes Schnellberkehrsmittel für den Perſonenverkehr über den Ozean zwiſchen den Kontinenten eingeſetzt zu werden. Die in dieſem Jahre in teilweiſe etwa zehn⸗ tägigem Wechſel angeſetzten zehn Verſuchsfahr⸗ ten des Luftſchiffes„Hindenburg“ nach den Vereinigten Staaten wurden auf Grund eines im voraus feſtgelegten Fahrplans durchgeführt. Die im Fahrplan veröffentlichte Fahrtdauer von zwei bis drei Tagen für die Strecke Frankfurt—Lakehurſt und von etwa zwei bis zweieinhalb Ta⸗ gen für die Rückreiſe konnte in den mei⸗ ſten Fällen erheblich unterboten werden. Die günſtigſten Fahrzeiten, in denen die ungefähr 6000 km lange Strecke Frankfurt Lakehurſt zurückgelegt werden konnte, waren 52 Stunden und 49 Minuten in weſtlicher Richtung und nur 42 Stunden und 53 Minuten in öſtlicher Richtung, wobei die Ueberquerung des Nord⸗ atlantik von der amerikaniſchen zur iriſchen Küſte nur 16, Stunden und 53 Minuten bean⸗ ſpruchte— ein Rekord, der ſich den bisherigen Leiſtungen der Flugzeuge bei Verſuchsflügen über den Nordatlantik würdig an die Seite ſtellt. Die durchſchnittliche Fahrtdauer von Frankfurt nach Lakehurſt betrug 66 Stunden und in umgekehrter Richtung 55 Stunden. Dieſe Ergebniſſe ſind um ſo bedeutſamer, als das Luftſchiff infolge meteorologiſcher Navigation zum Teil recht erhebliche Umwege machen mußt, um die zur Beſchleunigung ſeiner Fahrt jeweils günſtigſten Wetterverhältniſſe auszu⸗ nutzen. Dadurch gelang es dem Luftſchiff dank ſeiner großen Reichweite den Zeitunterſchied zwiſchen der Ueberquerung des Nordatlantiks in weſtlicher und öſtlicher Richtung weit⸗ gehend auszugleichen. Auf feinen zehn Nordamerika⸗Reiſen fuhr das Luftſchiff mit einer durchſchnittlichen Stundengeſchwin⸗ digkeit von 130 Km, während zeitweiſe mit Hilfe günſtiger Rückenwinde Geſchwindigkeit⸗ ten bis zu 300 Stunden-Kilometern erreicht wurden. Auch in verkehrsmäßiger Hinſicht können die Ergebniſſe der diesjährigen Nordamerika⸗Fahr⸗ ten als ſehr befriedigend angeſehen werden: Auf faſt ſämtlichen Reiſen war das Luftſchiff in beiden Richtungen vollbeſetzt, und bei manchen Fahrten war die Nachfrage nach Plätzen derart ſtark, daß die vorhandenen 50 Plätze nicht aus⸗ reichten. Unter dieſen Umſtänden erwies ſich der Einbau weiterer Kabinen als notwendig, ſo daß das Luftſchiff mit der Rekordzahl von 72 Fahrgäſten, abgeſehen von der ööbköpfigen Beſatzung, am 17. September ſeine 8. Nord⸗ amerika⸗Fahrt von Frankfurt a. M. aus antre⸗ ten konnte. Durchſchnittlich befanden ſich in weſtlicher Richtung 48 Paſſagiere und heimkeh⸗ rend 52 Fahrgäſte an Bord des Luftſchiffes. Auch die mit dem Luftſchiff über den Nord⸗ atlantik beförderten 4500 Kilo Poſt und 3800 Kilo Fracht, darunter mehrere Flugzeuge und Kraftwagen, ſind Leiſtungen, die alle Erwar⸗ tungen übertrafen. Wenn man die von dem Luftſchiff„Hinden⸗ burg“ auf ſeinen insgeſamt 46 größeren und kleineren Fahrten ſeit Anfang März zurückgeleg⸗ ten Strecken zuſammenzählt, ſo entſpricht dies mit annähernd einer Viertel Million Kilometern einer ſechsfachen Fahrt um die Erde. Gerade dieſer Vergleich läßt erkennen, eine wie gewaltige Fahrtſtreckenleiſtung das neue Luftſchiff in der kurzen Zeit von ſieben Monaten vollbracht hat. Abgeſehen davon, daß die meiſten Fahrten des Luftſchiffes über den ſchwierigſten und in meteorologiſcher Hinſicht unbeſtändigſten Teil des Atlantiſchen Ozeans erfolgten, ſtellte der ununterbrochene Einſatz des Luftſchiffes in den Ueberſee⸗Dienſt mit ſei⸗ ner dichten Folge von Ankunft und Abfahrt an Schiff und Beſatzung die ſtärkſten Anforderun⸗ gen. Betrug doch der Aufenthalt in den Luft⸗ ſchiffhäfen durchſchnittlich nur ein bis zwei Tage, zuweilen ſogar nur wenige Stunden. Die große Zahl der von dem Luftſchiff„Hindenburg“ bisher beförderten Paſſagiere— 2057 Fahr⸗ gäſte, davon 1309 im Ueberſeedienſt— iſt ein Beweis für das große Vertrauen und die be⸗ ſondere Beliebtheit, die ſich das neue Luftſchiff infolge einer allen Anſprüchen Rechnung tra⸗ genden Einrichtung und ſeiner hervorragenden Fahrteigenſchaften bei den Reiſenden der gan⸗ zen Welt ſo ſchnell erobert hat Mit der erfolgreichen Durchführung dieſer zehn Nordamerikareiſen ſind die Aufgaben des Luftſchiffes„Hindenburg“ in dieſem Jahre jedoch keinesfalls beendet. Am 21. Oktober tritt das Luftſchiff von Frankfurt aus ſeine fünfte Südamerika⸗Fahrt an, der in 14⸗tägigen Abſtänden zwei weitere Reiſen bis Ende November folgen. Durch den Einſatz bei⸗ der Luftſchiffe im Südamerikadienſt wird der von dem Luftſchiff„Graf Zeppelin“ ſeit dem Jahre 1931 durchgeführte Verkehr über den Südatlantik zum erſten Male zu einem wöchent⸗ lichen Dienſt verdichtet— eine neue Etappe in der Entwicklung der deutſchen Verkehrsluft⸗ ſchiffahrt nach Ueberſee. Das Fahrtprogramm für das kommende Jahr liegt in ſeinen Einzelheiten zur Zeit zwar noch nicht endgültig feſt, jedoch iſt nach einer Mit⸗ teilung der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei damit zu rechnen, daß für das nächſte Jahr ein der diesjährigen Fahrtenperiode ähnliches Pro⸗ gramm aufgeſtellt wird. Der Südamerikadienſt ſoll im März oder April wieder aufgenommen werden, während die Verſuchsfahrten nach Nordamerika vorausſichtlich im April oder Mai fortgeſetzt werden und in abſehbarer Zeit hof⸗ fentlich zu einem regelmäßigen Dienſt aus⸗ gebaut werden können. Gauleilfer Sprenger eröffnel das Jührerlager des Jungvolks Friedberg, 12. Okt. Das erſte große Füh⸗ rerlager des Deutſchen Jungvolkes des Gebie⸗ tes Heſſen⸗Naſſau, das etwa 600 Jugendführer in der Zeit vom 11. bis 18. Oktober in den Mauern Friedbergs vereinigt, wurde in einer nächtlichen Feierſtunde an dem Wartturm, dem wuchtigen Wahrzeichen Friedbergs am ſüdlichen Stadteingang von Gauleiter und Reichsſtatthal⸗ ter Sprenger perſönlich eröffnet Der Gauleiter ermahnte die Pimpfe, als jüngſte Gefolgsman⸗ nen des Führers zu dem hohen Geſetz der Treue zu ſtehen. Die Feierſtunde wurde umrahmt von Wechſelreden und Liedern von Teilnehmern des Führerlagers, die von dem Willen der jungen Gefolgsmannen kündeten. Reichsminiſter dr. Goebbels in Karlsruhe und Skuklgark Stuttgart. 12. Okt. Auf feiner Beſich⸗ tigungsreiſe beſuchte Reichsminiſter Dr Goeb⸗ bels am Montagfrüh die Landesſtelle Baden, wo er von Reichsſtatthalter und Gauleiter Ro⸗ bert Wagner und von Landesſtellenleiter Schmid begrüßt wurde. Weiter ſuchte der Reichsminiſter die Landesſtelle ſeines Miniſte⸗ riums in Stuttgart auf. Dort empfing ihn der Reichsſtatthalter und Gauleiter Murr im Bei⸗ ſein des Gaupropagandaleiters Mauer. Der Miniſter äußerte ſich auf beiden Landesſtellen befriedigt über die ihm vorgetragenen Fragen, zu denen er im einzelnen Stellung nahen und weitere Anregungen gab. 5 3 eee ee e „5„7VFF — er D eee e e ee, — JS 888 — Wee eee FFF rern 2 Die Juden Polens als Ichrillmacher des Bolſchewismus Wa r ſch a u, 12. Okt. Die unheilvolle Rolle, die die Juden in Polen als Wegbereiter des Bolſchwismus ſpielen, tritt immer deutlicher zutage. Im Warſchauer Judenviertel wurden vier jüdiſche Kommuniſten verhaftet, die in den Straßenbahnwagen Spruchbänder mit ſtaatsfeindlichen Auſſchriften angehängt hatten. In Lublin wurde die ſcher Juden? aufgelöſt. Pie volizeilichen Er⸗ mittlungen hatten ergeben, daß die Haupt⸗ beſchäftigung der Mitglieder der Geſellſchaft in der Agitation für Moskau beſtand. Aus dem gleichen Anlaß mußte die jüdiſche ſtudentiſche Organiſation„Bruderhilfe“ an der Wilnaer Univerſität geſchloſſen werden In Thorn wurde ein jüdiſcher Kommuniſt, der ſich ſeit dem Jahte 1954 als bezahlter Agent des Vollzugsausſchuſſes der kommuniſti⸗ ſchen Partei in Pommerellen betätigt hat, zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Ver⸗ urteilte war einer der Drahtzieher der Thorner Arbeitsloſenunruhen vom 8. Juni, bei denen ein Polizeibeamter ums Leben kam. Jübiſche und marxiſtiſche Radau⸗ helden vor dem Londoner Polizeigericht London, 12. Okt. Mehrere Marxiſten, die bei den Unruhen im Londoner Oſtend ver⸗ haftet worden ſind, wurden am Montag den Seer vorgeführt. Der Jude Afrael Spielberg wurde dom Themſegerlcht zu vier Monaten Zuchthaus verurteilt. Er hatte einem am Boden liegenden Faſchiſten mit den Füßen ins Geſicht getreten Als ein Schutzmann dem Faſchiſten zu Hilfe kommen wollte, rief Spielberg:„Geh weg, oder wir töten dich.“ Er mißhandelte darauf den Schutzmann mit Fußtritten. Ein anderer Jude, Aaron Roth⸗ zwe ig, war ebenfalls tätlich gegen einen Po⸗ liziſten vorgegangen. Nach der erhaftung fand man ein großes Meſſer bei ihm. Rothzweig wurde zu einem Monat Zuchthaus verurteilt. — Mehrere weitere Angeklagte, in der Mehr- zahl engliſche Marxiſten, erhielten ein Jahr Bewährungsfriſt. „Einer der Richter erklärte, daß die Vehörden aue rnergiſche Maßnahmen treffen Geſellſchaft akademi⸗ müßten. Das Gericht könne die brutalen An⸗ griffe gegen Polizeibeamte, die am Sonntag vorgekommen ſeien, nicht dulden. Ein angeklag⸗ ter Kommuniſt ſagte, die Faſchiſten hätten die deutſche Natfonalhymne geſungen. Der Richter antwortete ihm, wenn er für die Politik Sow⸗ jetrußlands Propaganda mache, müſſe er auch Been ſein, die deutſche Nationalnhymne anzu⸗ ren. (Anmerkung der Schriftleitung: Hierzu iſt zu bemerken, daß die britiſchen Faſchiſten das Horſt⸗Weſſel⸗Lied in ihren Liederſchatz über⸗ nommen haben.) Blulige Juſammenſtöße in Aleppo Paris, 12. Okt. Zu blutigen Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Chriſten und Muſel⸗ manen kam es am Sonntag in Aleppo. Dabei wurden drei Perſonen durch Dolchſtiche ge⸗ tötet, etwa 80 trugen mehr oder weniger ſchwere Verwundungen davon; auch einige Po⸗ liziſten wurden verletzt. Anlaß wax eine Geld⸗ ſammlung, die Mitglieder der Chriſtlichen Ver⸗ einigung„Weißes Kreuz“ auf dem Markt durchführten. Anhänger der jungmuſelmani⸗ ſchen Bewegung wollten die Sammlung verhin⸗ dern und gingen ſchließlich mit Gewalt bor. Bald ſtanden einige Tauſend Perſonen gegen⸗ einander im Kampf, bei dem Schuß. und Stich⸗ waffen rückſichtslos gebraucht wurden. Die Po⸗ ligei war machtlos und mußte dur ch Mili⸗ tür verſtärkt werden, bevor ſie die Ruhe wieder herſtellen konnte. Unter den Erſtoche⸗ nen befinden ſich zwei Armenier. Die Ge⸗ ſchäfte der Chriſten und Armenier ſind bis auf weiteres geſchloſſen worden. Wieder Ruhe in Paläſtina Die britiſchen Truppen bleiben in Vereitſchaft. London, 12. Okt. Wie aus Jeruſalem ge⸗ meldet wird, kehrte die arabiſche Bevölkerung am Montag nach dem Abbruch der Streikbewe— gung wieder zur Arbeit zurück. In allen größeren Städten begann ſich das Ge⸗ ſchäftsleben, das ein halbes Jahr beinahe völ⸗ lig lahmgelegt war, wieder zu regen. In Je⸗ ruſalem wurden beſondere Dankgottesdienſte veranſtaltet. Gleichzeitig mit dem Abbruch des Streiks traf am Montag morgen das letzte eng⸗ liſche Truppentransportſchiff in Haifa ein. Der Oberbefehlshaber von Paläſtina, General Dill, erklärte in einem Armeebefehl an die britiſchen Streitkräfte, es ſei jetzt zu hoffen. daß der „Feldzug des Mordes und des Banditenweſens“ aufhören werde, da der Streik und der bewaff⸗ nete Aufſtand bedingungslos abgeblaſen wor⸗ den ſeien. Es ſei jedoch notwendig, daß die geſamten Truppen eine zeitlang in Bereitſchaft bleiben, um notfalls ſofort für Ruhe und Ord⸗ nung ſorgen zu können. Am Sonntag kam es noch zu verſchiedener Zwiſchenfällen. Mehrere jüdiſche Kolo⸗ nien wurden von Arabern beſchoſſen. Ein jü⸗ diſcher Poliziſt wurde getötet. Bei Tamara be⸗ ſchädigten Terroriſten die Oelleitung der Ira⸗ kiſchen Petroleum⸗Geſellſchaft und ſetzten das ausfließende Oel in Brand. Verkehrsunglück fordert zwei Todesopfer. DNB. Fürſtenberg(Mecklenburg), 12. 10. Ein furchtbares Verkehrsunglück trug ſich am Montag vormittag zwiſchen Da nnenwalde und Lüdersdorf zu. Ein mit fünf Per⸗ ſonen beſetzter Kraftwagen aus Lychen raſte in einer Kurve gegen einen Laſtzug. Bei dem Zuſammenſtoß wurde der Perſonenkraftwagen umgeworfen und zertrümmret. Von den In⸗ ſaſſen wurden ein Mann und eine Frau ſofort getötet, während drei weitere Män⸗ ner in ſchwerverletztem Zuſtand in das Städt. Krankenhaus Granſee eingeliefert werden mußten. Die Unabhängigkeit des Richters Eine Rede des Slaalsſekrelärs Freisler Jüterbog, 10. Okt. Im Gemeinſchafts⸗ lager Hanns Kerrl in Jüterbog ſprach im Rahmen einer Arbeitstagung der Gemein⸗ ſchaftsleiter der deutſchen Referendare Staats- ſekretär Dr. Freisler vor dem geſamten Lager über die Unabhängigkeit des Richters im Dritten Reich. Der Staatsſekretär legte in einem geſchicht⸗ lichen Ueberblick dar, daß die Frage des Be⸗ ſtehens einer richterlichen Unabhängigkeit überhaupt nicht aufgeworfen wer⸗ den konnte in einer Zeit. in der die Ver⸗ ſammlung der Freien Recht ſprach, ſondern daß ſie erſt allmählich auftauchen konnte, als ſich rechtſprechende Organe bildeten. In dem Maße, in dem die Auffaſſung von der Ein⸗ heit aller ſtaatlichen Tätigkeit einer Teilung der Staatsaufga⸗ ben wich tauchte der Ruf nach richterlicher Unabhängigkeit auf und vergrößerte ſich. Schon in der Kammergerichtsordnung von 1495 wurde dieſe Forderung für die Rechtſprechung des Kammergerichts erfüllt. Die franzöſiſche Revolution machte ſich die Frage der richter— lichen Unabhängigkeit dienſtbar und baute ſie aus in dem Syſtem der Gewaltentei⸗ lung. In dieſem Syſtem konnte die Recht⸗ ſprechung die Geſetzgebung kontrollieren, ob das Geſetz verfaſſungsmäßig zuſtandekam. War dies der Fall, dann mußte ſich wieder die Rechtſprechung unter das Geſetz beugen. dieſer mechaniſchen Auffaſſung war die Grund⸗ lage für die Aushöhlung des ſittlichen Ge⸗ Mit. halts der richterlichen Unabhängigkeit gegeben. Der Nationalſozialis mus geht von einer ganz anderen Grundhaltung aus. Er ſtellt in den Beginn der Betrachtung die Auf⸗ gabe unſeres Rechtsweſens, die der Führer in ſeiner Reichstagsrede vom 23. 3. 1933 dahin charakteriſiert hat:„Unſer Rechtsweſen muß in erſter Linie der Erhaltung dieſer Volks- gemeinſchaft dienen. Der Unabſetzbarkeit der Richter auf der einen Seite muß eine Elaſtizi⸗ tät der Urteilsfindung zum Wohl der Geſell⸗ ſchaft entſprechen.“ Es iſt klar daß dieſe Aufgaben nur erfüllt werden können von Richterperſönlichteiten, die aus eigenem Streben und eigenem Wollen her aus wührend ihres ganzen Lebens und in ih⸗ rer ganzen Arbeit mitten im Strome des Volkserlebens ſtehen. Je feſter der Richter im Nationalſozialismus verwurzelt iſt, deſto unabhängiger iſt er, deſto feſter, ernſthafter, ſelbſtſicherer iſt ſeine Per⸗ ſönlichkeit. Der Richter weiß, daß, wenn er Recht ſpricht, Volk und Volksführung nicht in ſeine Rechtſprechung eingreifen, daß dieſe viel⸗ mehr ſeine Rechtſprechung achten, auch dann, wenn dieſer oder jener anderer Meinung über die Richtigkeit des Richterſpruches ſein mag. Demgegenüber ſind die Unverletzbarkeit und Unabſetzbarkeit des Richters Fragen, die zwar noch aus praktiſchen Gründen ihren Wert be⸗ halten, denen aber eine grund ſätzliche Bedeutung nicht mehr zukommt. Die Reichspoſt im Zeichen des wirlſchaftlichen Auſſliegs Geſchäftsbericht über das Rechnungsjahr 1935 Berlin, 10. Ott. Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht ſoeben den Geſchäftsbericht über das Rechnungsjahr 1935(1. April 1935 bis 31. März 1936). Dank den zielbewußten nationalſozialiſtiſchen Reichsregierung ſtand das Berichtsjahr im Zeichen des wirt⸗ ſchaftlichen Aufſtiegs und der inneren Feſtigung der deutſchen Wirtſchaft. Bei der engen Verbundenheit von Wirtſchaft und Ver⸗ kehr war daher auch in den meiſten Betriebs⸗ zweigen der Deutſchen Reichspoſt eine er⸗ freuliche Verkehrsſteigerung zu be⸗ obachten. Infolgedeſſen haben ſich die Ein⸗ nahmen im allgemeinen günſtig entwickelt. Damit war die Deutſche Reichspoſt ihrerſeits in der Lage, die Aufträge an ein⸗ zelne Wirtſchaftsgruppen gegenüber dem Vorjahr zu erhöhen, die Hochbautätigkeit zu ſteigern und den Arbeitsmarkt zu entlaſten. Rund 8800 Kräfte waren Ende März 1936 mehr als im Vorfahr beſchäftigt f Mit über 5,7 Milliarden beförderten Brief⸗ ſendungen iſt der Briefverkehr gegenüber dem Vorjahr um 3,6 v. H. geſtiegen. Im Pa⸗ ket⸗ und Wertverkehr beträgt die Zunahme ſo⸗ gar 6,6 v. H. Die Zahl der beförderten Poſt⸗ Maßnahmen der anweiſungen belief ſich auf 65 Millionen Stück, über 2320 Mill. RM. Mengenmaäßig iſt der Poſtanweiſungsverkehr um 4,7 v. H. dem Betrage nach um 3,3 v. H. geſtiegen. Im Scheckverkehr wurden im Berichtsjahr rund 128 Milliarden RM., das ſind 9,5 v. H. mehr als im Vorjahr, umgeſetzt. Die Zahl der Buchungen iſt von 766 Mill. auf 808 Mill., d. h. um 5,5 v. H. geſtiegen. Vom Geſamtumſatz ſind rund 84 v. H. bargeldlos abgewickelt wor⸗ den. Die Zahl der Poſtſcheckkonten ſtieg auf 1,067,469(Ende Dezember 1935). An Gut⸗ haben waren Ende Dezember 1935 mehr als 687 Millionen RM., im Jahresdurchſchnitt mehr als 585 Mill. RM. auf den Poſtſcheck⸗ konten vorhanden. Der Neibenre er⸗ ſtreckte ſich auf 8123 zum Poſtvertrieb ange⸗ meldete Zeitungen und Zeitſchriften. Rund 1.4 Milliarden Zeitungsnummerſtücke wurden befördert. Von dem Geſamtpoſtverkehr entfie⸗ len 96,1 v. H. auf den Inlandsverkehr, 2,7 v. H. auf den Verkehr nach dem Ausland und 1,2 v. H. auf den Verkehr aus dem Ausland. Auf je 100 Einwohner kamen im Durchſchnitt rund 8500 eingelieferte Briefſendungen jeder Art. Im Poſtkraftfahrweſen waxen 2372 Kraftpoſtlinien mit 51,300 km. Srreckenläänge im Betrieb. Die Jahresfahrleiſtungen der Kraftpoſten betrugen 88 Mill. km., die der Landkraftpoſten 64 Mill. RM. Im Luftpoſtverkehr wurden im Som⸗ mer 1935 99 Linien, im Winter(November bis März) 59 Linien mit einer Streckenlänge von 42,500 km. beflogen. Insgeſamt wurden 16 Mill Flugkilometer geleiſtet. Die beför⸗ derte Poſtladung hatte ein Geſamtgewicht von 914 Tonnen, davon waren Briefſendungen rd. 468 t.(rund 134 v. H. mehr als im Vorjahr), Pakete 132 t. und Zeitungen 314 t. Der Telegrammverkehr ging zu Gunſten des Fernſprechverkehrs weiter um 3,8 v. H. zurück, der Fernſprechverkehr zeigt mit rund 2,4 Milliarden vermittelten Geſprächen eine Steigerung von 6,3 v. H. und einen Zu⸗ gang von 135,800 Sprechſtellen gegenüber dem Vorfahr. Das Telegraphen-⸗ und Fernſprech⸗ netz umfaßte am Ende des Berichtſahres 387,860 km. Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ linien. Die Zahl der Rundfunkteilneh⸗ mer hat auch im Berichtsjahr weiter zuge⸗ nommen. Das Saarland bat einen eigenen Rundfunkſender erhalten. Damit hat ſich die Zahl der Sender von 24 auf 25 erhöht. Der Rundfunk⸗Entſtörungsdienſt wurde durch den Einſatz von weiteren 83 Kraftwagen mit be⸗ ſonderer techniſcher Ausrüſtung in ſeiner Lei⸗ ſtungsfähigkeit weſentlich gefördert. 256,000 Störungsmeldungen wurden erledigt und 170,000 Störquellen beſeitigt. Das Fernſehen hat im Rechnungsſahr 1935¼ö6 wichtige Fortſchritte gemacht. Durch die Entwicklung von Lichtſtrahlabtaſtgeräten iſt das unmittelbare Fernſehen ermöglicht worden. Einzelne Perſonen und kleine Spiel⸗ handlungen konnten übertragen werden.— Durch Einrichtung öffentlicher Fernſehſtellen konn jedermann unentgeltlich am Fernſeh⸗ empfang teilnehmen. Während der Leipziger Frühfahrsmeſſe wurde zwiſchen Berlin und Leipzig der erſte Fernſprechverkehr eröff⸗ net, wobei die ſprechendenPerſonen ſich gleich⸗ zeitig ſehen können. Für das Rechnungsjahr 1935 8 nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung die Be⸗ triebseinnahmen 1734 Millionen RM. und die Betriebsausgaben 1476 Mill. RM. einſchließ⸗ lich einer Ablieferung an das Reich von 104 Mill. RM. In der Bilanz(Vermögensnach⸗ weis) ſind die Anlagen und Vorräte mit 2597 Mill. RM. ausgewteſen. Davon entfallen auf Anlagen für das Fernmeldeweſen 1663 Mill. RM., auf Grundſtücke und Gebäude 779 Mill. RM. Auf der Paſſivſeite iſt die Anleiheſchuld mit 544 Mill. RM. ausgewieſen. Die Hypo⸗ thekenſchulden ſind auf rund 1½ Millionen RM. zurückgegangen. Die Betriebsmittel(45 Mill. RM.) ſind unverändert geblieben. Danziger gozialdemokraten Hand in hand mit der verbolenen Kpd. Danzig. 12. Okt. Im Zuſammenhang mit den Enthüllungen über das illegale Treiben der Danziger ſozialdemokratiſchen Partei veröffent⸗ licht der„Danziger Vorpoſten“ am Montag ein Rundſchreiben des kommuniſtiſchen Danziger Volkstagsabgeordneten Plenitowſki. der in engſter Verbindung zum bieſigen ſowietruſſiſchen Generalkonſulat ſteht. Aus dieſem Rundſchreiben, das an alle oppo⸗ ſitionellen Danziger Abgeordneten gerichtet iſt, geht einwandfrei hervor, daß auch in Danzig zwiſchen den Oppoſitionsparteien, insbeſondere zwiſchen der KPD. und der SPD. bereits über die Schaffung der„Volksfront“ ver⸗ handelt worden iſt. Das Schreiben des kommu⸗ niſtiſchen Abgeordneten iſt umſo bemerkenswer⸗ ter, als die Kommuniſtiſche Partei in Danzig bereits ſeit drei Jahren verboten iſt Gleichzeitig veröffentlicht das genannte Blatt einen Aufruf des bereits erwähnten kommu⸗ niſtiſchen Abgeordneten, in dem unter Hinweis auf andere Länder wie Frankreich und Spanien die Herſtellung der marxiſtiſchen Einheitsfront gefordert wird. a — 85„Danziger Vorpoſten“ bemerkt dazu fol⸗ gendes: „Dieſe beiden Schriftſtücke, über deren Echt⸗ heit kein Zweifel beſteht, ſprechen deutlich ge⸗ nug davon, daß die Volksfrontſtimmung, die in Spanien und Frankreich marxiſtiſche Elemente an die politiſche Führung brachte, auch in den Hirnen der Danziger marxiſtiſchen Kreiſe her⸗ umſpukt. Die Beziehungen der Danziger Marxiſten zur Außenwelt und ihrer internationalen Verbin⸗ dungen rechtfertigen die Annahme, daß die Ab⸗ ſichten der Danziger Staatsſaboteure von außen⸗ her untereſtützt werden und ihre Pläne von außerhalb unſerer Landesgren⸗ zen gefördert werden. Wir geben der Danziger Oeffentlichkeit dieſe Dokumente zur Kenntnis und erneuern unſeren Ruf an die Regierung, alles zu unternehmen, um den Dan ziger Staat zu ſchützen, der in Gefahr iſt.“ 3 1 8 erer eee Jur Lage in Spanien Kommuniſtiſche Plünderungskommandos durchſtreiſen Madrid Sevilla, 12. Okt. Zahlreiche Kommuni⸗ ſten, die bei den Kämpfen in der Provinz Avila von den nationalen Truppen gefangen⸗ genommen worden ſind ſollen übereinſtim⸗ mend erklärt haben, daß die Stimmung in den Reihen der roten Miliz verzwei⸗ felt ſet. Ein großer Teil dieſer roten Trup⸗ pen ſei bereits nach Madrid zurückgekehrt, weil ſie zu der Einſicht gekommen ſeien, daß ein r unmöalich ſei und den ſicheren Tod eute. 5 Aus Madrid wird gemeldet, daß zahlreiche Streifen der kommuniſtiſchen Miliz die ver⸗ ſchledenen Stad wiertel durchſuchten, um in den Privatvohnungen Mäntel und Decken für die an der Sierra⸗Front ſtehenden Kommuni⸗ ſten zu beſchlagnahmen. Neue Erfolge der Nationaliſten an der Corboda⸗Front Burgos, 12. Okt. Der Heeresbericht der Nordarmee beſagt, daß am Sonntag die Kampftätigkeit geringer als am Vortag war. Die aſturiſchen Heeresgruppen ſetzen ihren Vormarſch auf Oviedo fort. Von den übrigen Fronten ſei nichts Neues zu berichten, die Lage ſei wie bisher günſtig. An der Corboda⸗Front rückten die Natlona⸗ liſten weiter vor. Sie beſetzten am Sonntag in der Sierra Morena die Orte aus Madrid vorliegenden Meldungen veran⸗ Villaharta u. Eſpiel ſüdlich von Belmez. Nach ſtalteten dort Tauſende von Arbeitern vor dem Poſtminiſterium eine drohende Demonſtratton, da ſie bisher noch keine Nachrichten von ihren zwangsweiſe aus Madrid entfernten Angehö⸗ rigen erhalten haben. Auch verlangten ſie Auskunft über das Schickſal von Tauſenden von Mitgliedern der roten Miliz, die an der Front ſtehen und von denen ebenfalls wochen⸗ lang keine Nachrichten eingelaufen ſind. Der Sender Barcelona erließ erneut einen Hilferuf an alle Arbeiter der Welt. In Ma⸗ laga herrſcht die größte Anarchie. Täglich begehen die roten Horden Morde. Zur Be⸗ kämpfung des Lebensmittelmangels ſind Ver⸗ ſoraungsausſchüſſe gebildet worden die jedoch nur für marxiſtiſche Familien arbeiten. Romanliſche fleilige oder raffinierte Gegner? Ideologie bemächtigt ſich des National⸗ ſozialismus. Berlin, 12. Okt. In einer grundſätzlichen Auseinanderſetzung über falſche Beiträge zum Nationalſozialismus wendet ſich das Führer⸗ 1 der nationalſozialiſtiſchen Jugend„Wille und Macht“ gegen die„Ideologen“, die die Idee des Nationalſogzialismus zu einer Ideologie umzaarbeßten verſuchen, zu einer Ausgeburt unprakti⸗ ſcher Theorien, die mit dem Wollen des Füh⸗ rers nichts mehr zu tun haben. Man müſſe einen endgültigen Trennungsſtrich ziehen, da⸗ mit wenigſtens die deutſche Jugend ſich bon die⸗ ſen Gaukeleien und Taſchenſpielerkünſten fern⸗ halte. An Einzelbeiſpielen wird dann das verwirrende Wirken dieſer Ideologen dargetan. Der Führer ſpreche vom Adel der Arbeit, und ſchon baue einer ſeine marxiſtiſche Einſtel⸗ lung darauf auf und ſtelle als Arbeit nur die der handarbeitenden Volksgenoſſen hin. Der Führer ſpreche von der Privatinitiative der Wirtſchaft und ſchon kämen die Ideologen und bewieſen ihre liberale Anſicht über Kapital und Kapitalbeſitzer; der Führer ſpreche vom Walhall, und die Original⸗Urgermanen be⸗ wieſen, daß in Deutſchland wieder überall alt⸗ gexmaniſche Thinghäuſer uſw. gebaut werden miſſen, in denen das Volt den Geiſt von Wal⸗ hall in Form von ſchlechten Ausdünſtungen ge⸗ nießen ſolle, weil es nicht naturgetreu ſei, wenn etwa dieſe Volkshallen ſich hoch und hell über die Erde erheben und im Gegenſatz zu früher Ventilation haben. Der Führer ſage, das Dritte Reich werde ein Bauern rei ch ſein, und ſchon kämen die Interpreten und machten dar⸗ aus, das deutſche Volf werde em Volk von Bauern ſein, Jean alſo derjenige, der nicht Bauer iſt, nur halber Menſch ſei. Folgerichtig entwickelten ſie weiter, daß das Heer ein Bauernheer und die Kultur nureine Bauernkultur ſein könne. Daraus ent⸗ ſtänden dann komiſche Situationen, wirklichkeits⸗ fremder Trachtenkult. Oder Architikten reich⸗ ten Baupläne für moderne Bauten im Stile des fachwerkbauenden Mittel⸗ alters ein, weil man eine Angleichung an eine mittelalterliche Stadt wünſche. Warum wohl, dürfe man fragen, baue der Füh⸗ rer nicht die Reichsparteitagsbauten im Stile Alt⸗Nürnbergs. Es komme ſoweit, daß der ver⸗ gangene Leiter eines ſtudentiſchen Verbandes Band und Mütze mit handwerklichem„Brauch⸗ tum“ gleichſtelle, um ſeine Erhaltung und Ver⸗ ewigung durchzuſetzen. Dieſe ſinn verwirrenden Auswüchſe müßten einmal aufhören. Die uns angebore Ehrfurcht vor den Leiſtungen unſerer Vorfahren gebiete uns, ſolche Taſchenſpiele und Kunſtſtücke einiger Ideologen als das hinzuſtel- len, was ſie in Wirklichkeit ſind, nämlich Aus⸗ geburten romantiſcher Heiliger oder Produkte raffinierter Gegner des Nationalſozialismus. —B Schweres Eiſenbahnunglück in Kolumbien. Paris. 12. Okt Nach einer hier vorliegen⸗ den Meldung aus Bogota(Kolumbien) ereig⸗ nete ſich auf der Eſſenbahnſtrecke von Bogota nach Puerto Llevano in der Nähe von Alban ein ſchweres Eiſenbahnunglü ck. Drei Wagen eines Militärzuges ſtürzten in einen Abgrund. Bisher wurden 60 Tote und zahlreiche Verletzte geborgen „Hindenburg“ in Frankfurt gelandet. Frankfurt g. M., 12. Okt. Von ſeiner 10. und letzten Nordamerikafahrt kommend, landete das Luftſchiff„Hindenburg“ am Mon- tag vormittag um 10.47 Uhr auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein-Main. 1171. nv! K]⁰—-V. E . dnnn. u in der ſähengt der duntag die N Urtag war een ihren den ihn richten, die eſehen am ie Otte gen beran⸗ elmeg. Nach ern dor den worfen, 4 n bon ihn. ten Angebo. tlangten ſe * „Tauſenden „dee an der alz wochen, ſind kent einen . 5 Ma⸗ de. Balich ut Oe⸗ 9 ſind Let, n die ledoch ten . L lational lunblen. notlietel etelg⸗ Bogota ö Alben 7 50 1 einen 110 en 1 dot. Keine ſellle 9 mm end, N . ö 1 1 N. n Ng N Deutſchland erſt s In dieſen Tagen tritt wieder ein neuer Winterfahrplan der Reichsbahn in Kraft, mit deſſen Vorbereitung und Ausarbeitung die gewiegteſten„Strate⸗ gen“ des Reiſeverkehrs monatelang be⸗ ſchäftigt waren. Niemand vermag zu exmeſſen, wieviel Aufopferung und fach⸗ liches Können der federmann längſt zur Se. gewordene Wechſel in den Reiſeverbindungen des größten Verkehrsunternehmens der Welt alljähr⸗ lich zweimal erfordert. Als man noch Droſchken auf die Bahnfahrt mitnahm „Man kannte in Deutſchland ſchon vor der Er⸗ findung der Eiſenbahn feſte Verkehrsbeziehungen und damit einen Fahrplan der„Poſtkurſe“, wie die Ueberlandverbindungen der Poſt ſeiner⸗ geit bezeichnet wurden. Erſtmals erſchien eine überſichtliche Zuſammenſtellung dieſer Poſtkut⸗ ſchenlinien und der bereits heſtehenden Bahn⸗ verbindungen 18 Jahre nach Eröffnung der iſtoriſchen Bahnſtrecke alpen im Jahre 1848. Das Generalpoſtamt in Berlin — damals einen„Meilenzeiger für Deutſch⸗ nd“ heraus, der außer etwa 3000 Poſtkurſen immerhin bereits 56 Eiſenbahnſtrecken im Be⸗ reich des heutigen Reichsgebiets umfaßte. Ge⸗ wiſſermaßen als Vorläufer des heutigen Reichs kursbuches erſchien dann im Jahre 1850 im Verlag des kgl. preußiſchen Kursbüros zu Ber⸗ Un das erſte offizielle„Eiſenbahn⸗, Poſt⸗ und Dampfſchiff⸗Cours⸗Buch“. Es enthielt bereits richtige Fahrpläne mit allen A lden 85 und Tarifangaben, ſowie den üblichen Fußnoten und Hinweiſen. Man findet unter den damaligen Tarifſätzen noch Beförderungs⸗ . für Eguipagen. Bei der Dürftigkeit des eutſchen Eiſenbahnnetzes um die Mitte des 19 Jahrhunderts pflegten nämlich wohlhabende Leute, wie man etwa heute ein Fahrrad dem Gepäckwagen anvertraut, ihre Kutſcher auf die Reiſe mitzunehmen, um auf dieſe Weiſe jeder⸗ zeit gleich ihren„Anſchlußzug“ in Form von Pferden und Equipagen zur Hand zu haben. Täglich 5,5 Millionen Fahrgäſte Eine zielbewußte Verkehrspolitik gibt es in eit etwa fünfzehn Jahren. In der Zeit der Kleinſtagterei war es nämlich unmöglich, ein einheitliches Eiſenbahnnetz zu knüpfen. Mit der Uebernahme der Ländereiſen⸗ nen durch das Reich im Jahre 1920 wurde dieſem unhaltbaren Zuſtand endlich ein Ende bereitet. Es gelang, die Anſchlußknoten allmäh⸗ lich immer. er knüpfen, eine immer grö⸗ ßer werdende erkehrsdichte herbeizuführen und dabei doch die Intereſſen der Allgemein- eit zu berückſichtigen. Heute fährt die Reichs⸗ ahn, bildlich ausgedrückt, täglich zweimal von der Erde zum Mond oder 44 Mal um den Aequator. Täglich benützen nicht weniger als 5,5 Millionen Fahrgäſte ihre Ver⸗ kehrsverbindungen, während der Verbrauch an ahrkarten ſich auf eine Milliarde im Jahr be⸗ iuft. Die richtige Fahrplangeſtaltung iſt eine weſentliche Vorausſetzung für die reibungsloſe Abwicklung des gewaltigen Reiſeverkehrs. Be⸗ vor größere Fahrplanänderungen durchgeführt werden, holt man ſtets zuerſt die Meinungen der maßgebenden Wirtſchafts⸗ und Verkehrs⸗ verbände ein. Nach oft monatelangen, äußerſt 1 wierigen Verhandlungen iſt endlich den Be. rfniſſen der verſchiedenen Arten des Nahver⸗ kehrs Rechnung getragen. Nun gilt es, den ſich hieraus ergebenden örtlichen Fahrplan dem Fern- und Anſchlußverkehr der Reichsbahn an⸗ kupglſen, Natürli, muß hierhei auch die Be⸗ riebslage der Reichsbahn berückſichtigt werden, SSS————— O. a. N en „Eine entzückende Kommode— iſt wohl antik?“ „So gewiſſermaßen! Früher war's mal der Heckkoffer von unſerem Auto, wo an den Baum geknallt is...“ * „Nomaden ſind Leute, die nie auf einem Flech bleiben, ſondern immer umherziehen. Wer kann mir Nomaden nennen?“ fragt Herr Lehrer Viel⸗ weiß. „Schofföre, Herr Lehrer!“ Täglich 2 mal von der Erde Wie entſtand der neue Winterfahrplan der Rei bahn?— 8 1 Berlinchen en Was koſtet ein D. Zug zum Mond verurſacht doch z. B. ein einziger D⸗Zug Ber⸗ lin—Kööln mit Rücklauf im Jahr etwa 1700 000 Mark Unkoſten. 11 250 Bahnhofsuhren werden telegraphiſch kontrolliert Durch Anlage eines graphiſchen Bildes ge⸗ winnt man mit einem einzigen Blick eine ge⸗ naue Ueberſicht über beſtimmte Strecken und ihre Aufnahmefähigkeit für Züge mit verſchie⸗ denen Geſchwindigkeiten. Hat man auf Grund eines unglaublich komplizſerten mathematiſch⸗ geometriſchen Berechnungsſyſtems die Abgangs⸗ und Sage eee ſowie den Lauf der einzel⸗ nen Züge feſtgeſtellt, ſo legt jede Reichsbahn⸗ direktſon das Ergebnis der Hauptverwaltung zur„Genehmigungsverfügung“ vor. Dieſe ſtellt den erſten Anſatz zum eigentlichen gedruck⸗ ten Fahrplan dar. Das Reichskursbuch, das Hauptnachſchlagewerk für den Reiſeverkehr, wird jedoch nicht etwa von der Reichsbahn, ſondern nach faſt neunzigjähriger Tradition von der Reichspoſt hergeſtellt. Einen Monat vor dem Fahrplanwechſel ſchon erſcheinen ge⸗ wöhnlich die„Erſten Entwürfe“, die bereits alle Bahnverbindungen umfaſſen, jedoch noch vielfach geändert werden müſſen, um Fehlan⸗ ſchlüſſe zu vermeiden. Mit Hilfe dieſer Ent⸗ würfe wird die erſte Korrektur bearbeitet, aus der dann die„Endgültigen Entwürfe“ der Reichsbahndirektionen hervorgehen. Daraus entſteht ſchließlich eine dritte Korrektur, die dann endlich zum druckfertigen Manuſkript, dem Druckbogen, wird. Sämtliche 11 250 Bahnhofsuhren in Deutſch⸗ land werden durch eine auf ſtreng wiſſenſchaft⸗ licher Grundlage aufgebaute Zeitdienſt⸗Anlage der Reichsbahn im Schleſiſchen Bahnhof zu Berlin täglich auf telegraphiſchem Wege auf die Sekunde genau nach mitteleuropäiſcher Zeit eingeſtellt. Trotzdem tritt mitunter im Kreis⸗ lauf des Verkehrs eine Stockung ein. Dies liegt jedoch nicht an der Reichsbahn, ſondern irgendeinem tückiſchen Zufall oder höherer Ge⸗ walt, denen ſelbſt der beſtorganiſierte Fahrplan und peinlichſte Genauigkeit nicht gewachſen ſind. Siebenhunderttauſend Beamte, Angeſtellte und Arbeiter, über die die Reichsbahn verfügt, ge⸗ ben jedenfalls ihr Beſtes, den Fahrgaſt auch nicht eine Minute auf ſeinen Anſchlußzug war⸗ ten zu laſſen. Sie alle leben unter der Hetz⸗ rech der Sekunden, die ſie zu höchſter An⸗ born im Dienſt des Reiſeverkehrs an⸗ pornt Zpalenangriff auf den Kyffhäuser die Oberburg der Vor- Barbaroſſazeil wird freigelegt Ueber 130,000 Menſchen haben in dieſem Jahre dem Kyffhäuſer einen Beſuch abgeſtat⸗ tet. Von Jahr zu Jahr vermehrt ſich ihre Zahl, Die Mittlerſtellung, die das Kyffhäu⸗ ſergebirge zwiſchen dem Harz und Thüringen einnimmt, die innere Geſchloſſenheit mit ſei⸗ nen Höhen, Rücken und Hängen, und nicht zu⸗ letzt ſein Reichtum an Ruinen und landſchaft⸗ lichen Schönheiten N die idealen Möglichkeiten einer genußreſchen Tageswan⸗ derung in ſich wie kaum ein zweiter deutſcher Höhenzug. Die Legende vom Kaiſer Barbaroſſa iſt je⸗ dem deutſchen Kind von frühſter Jugend an vertraut. Nächſt der Siegfriedſage ſſt ſie die populärſte, weil ſie der Phantaſie den reichſten Spielraum gewährt. Neben dem gewaltigen Denkmal, das vor genau 40 Jahren einge⸗ weiht worden iſt, ſind es vor allem die Aus⸗ grabungen, die in unmittelbarer Nähe des Denkmals ſeit zwei Jahren vorgenommen werden und dem Kyffhäuſer allmählich ein ganz neues Geſicht verleihen. Drei Burgen auf einem Berge vereint. Das Verdienſt, die alten Burgen, die dort einſt gelegen haben, der Erde zu entreißen und ſie der Forſchung zugängig zu machen, gebührt dem Führer des deutſchen Reichskrie⸗ gerbundes Kyffhäuſer, SS.⸗Oberführer Oberſt a. D. Reinhard, der es ſich zum Ziel geſetzt hat, dieſe Stätte großer deutſcher Geſchichte wieder in einen würdigen Zuſtand zu verſet⸗ zen. Er genießt dabei die Unterſtützung aller amtlichen Stellen der Denkmalspflege und, was beſonders zu begrüßen iſt, des Reichs⸗ arbeitsdienſtes. Man kann ſich unſchwer vor⸗ ſtellen, mit welcher innerer Freude und An⸗ teilnahme die Arbeitsdienſtmänner gerade an dieſe Aufgabe herangehen, weil ſie eine Fülle des Intereſſanten und auch Ueberraſchenden enthält. In den vergangenen zwei Jahren ſind die ſogenannte Unterburg und die mitt⸗ lere Burg im großen und ganzen ſoweit freigelegt worden, daß nunmehr die Ausgra⸗ bungen ſich einem neuen Ziel zuwenden kön⸗ nen, der Freilegung der Oberburg. Aus alten Abbildungen weiß man, daß ſie einſt die größte der drei auf dieſer Gebirgs⸗ naſe gelegenen Burgen geweſen iſt. Ihre hoch⸗ ragende Warte, die den Namen Kaiſer⸗ Friedrich⸗Turm führt, iſt als zweite Höhenwarte neben dem Denkmal von überall her zu ſehen. Sie gibt dem Beſucher, der die Ehrenhalle am Fuße des Denkmals verläßt, den Blickabſchluß und reizt dazu ihn aufzu⸗ ſuchen und im Umkreis ſeiner ſtillen Einſam⸗ keit zu verweilen. Nun ſoll auch ſie nach dem Willen Oberſt Reinhards freigelegt werden, wobei gleichzeitig die Ausgrabung der geſam⸗ ten Oberburg mit erfolgen ſoll. Geheimniſſe um den Bergfried. Als das Denkmal in den Jahren 1890 bis 1896 erbaut wurde, reichte der Platz für die gewaltigen Fundamente nicht aus. Es mußte deshalb etwa ein Drittel der alten Oberburg, ſoweit ſie unter Geröll und Erde verborgen lag,* N und beiſeite geſchafft werden. Ein Teil der Ringmauer, die in ihrem übri⸗ gen Verlauf auch heute noch im allgemeinen gut zu erkennen iſt, der Reſt eines Rundtur⸗ mes, ein vorgelagerter Abſchnittsgraben und eine 9 Meter tiefe Ziſterne im Burghof, wurden damals abgeriſſen und überbaut. Im ganzen war die Oberburg 220 m. lang und 30 bis 50 m. breit. Es iſt alſo genug übrig⸗ geblieben, was der Förderung ans Tageslicht wert iſt. Der ſgatſer Friedrich Turm hat trotz ſeiner Spitzhacke fährt in Marſeilles Laflerhöhlen Die verbrechervierkel des franzöſiſchen Miklelmeerhafens verſchwinden Mit den Erweiterungsbauten des Marſeiller Hafens ſollen auch nunmehr die Elendsviertel und Verbrecherhöhlen nördlich und ſüdlich des alten Hafens verſchwinden. Marſeille iſt nach Paris mit über 700 000 Finchen die größte Stadt Frankreichs und der Haupthafen Frankreichs am Mittelländi⸗ ſchen Meer. Schaut man von dem Turm des Wahrzeichens der Stadt, der Kirche Notre Dame de la Garde auf Stadt und Meer, verſteht man den Stolz der Marſeiller auf ihre Heimat, die ſie in landſchaftlicher Schönheit gern mit Nea⸗ pel und ſeiner Bucht vergleichen. Freilich per⸗ ſchwinden die Annehmlichkeiten des Anblicks, ſobald man in die Tiefen der Altſtadt taucht. Fährt man mit der berühmten Schwebefähre, dem Pont transpordeur über den alten Hafen, deren 86 Meter hohe Gittertürme einen eigen⸗ artigen Anblick gewähren, ſchaut man in das älteſte Marſeille. Die Romantit des Anblicks verſchwindet aber ſofort, ſobald man nur we⸗ nige Schritte vom Hafen entfernt in die engen und ſchmutzigen Gaſſen geht. Es iſt ein Laby⸗ rinth von Häuſern, 1 und ſchmalen Steigen, für die ſelbhſt die Bezeichnung Gaſſe zu anſpruchsboll iſt. Hier iſt die Heimſtätte der Armut, des Schmutes, des Elends und des Laſters. Hier greifen Epidemien in unheim⸗ licher Geſchwindigkeit um ſich. Hier ſind vor allem aber auch die Schlupfwinkel un⸗ zähliger Verbrecher. Weder in Schang⸗ hai noch in Hokohama kann man ſich ſo gut ver⸗ bergen wie hier. Die Polizei iſt ſo gut wie machtlos, denn die Be⸗ wohner des Hafenviertels hal⸗ ten wie die Kletten zuſammen, der Ord⸗ und mancher Hüter Leben ver⸗ nung hat dort ſein loxen. e 3 Schmutzig und verkommen wie die ganze Um⸗ welt, ſind auch die Vergnügungsſtätten, zumeiſt Branntweinſchenken und öffentliche Häuſer letz⸗ ter Sorte. Typiſch für ſie iſt das ſtändige Grammophongekreiſch und die Orgien Betrun⸗ kener, Die Grundſätze moderner Städtehygiene ſind his hierhin noch nicht vorgedrungen. Wie im Mittelalter werden im Marſeiller Hafen⸗ viertel auch heute noch alle Abfälle, Unrat und Fäkalien auf die Gaſſe geworfen. Kadaver von Katzen, Hunden und Ratten ſind ſelbſtverſtänd⸗ lich, Um die Gaſſen wenigſtens ab und zu not⸗ dürftig zu 1775 5 werden Sturzhäche von Waſſer durchgejagt, zumeiſt verſchleppen ſie aber den Unrat erſt recht. Der Geſtank iſt für an Sauberkeit gewöhnte Menſchen einfach uner⸗ träglich, und dennoch wohnen hier an 150 000 Menſchen in licht⸗ und luftloſen Löchern, dle Brutſtätten aller Krankheiten und Laſter ſind. Der Fremde, der ſich aus Neugier hierhin ver⸗ irrt, kann gefährliche Abenteuer erlehen. Nun will man endlich mit der gefährlichen Romantik der Hafenviertel aufräumen. Neben ſelbſtverſtändlichen hygieniſchen Gründen ſind es vor allem polizeiliche Beweg⸗ gründe, weil die Sicherheitsbehörden des zunehmenden Verbrechertums nicht mehr Herr werden. An die Spitze der Sanierungsaktion hat ſich Frau Joliot⸗Curie geſtellt, die bekannte Medizinerin, die zeitweilig auch dem Kabinett Blum angehörte. Da für den Hafen wichtige Umbauten und Erweiterungen in Aus⸗ ſicht genommen ſind, ſollen einige weitere Mil⸗ lionen dafür verwandt werden, die Altſtadt auf⸗ zulichten. Zeit iſt es wirklich! Ein Bild von den Bauarbeiten an dem neuen Weltflughafen in Berlin⸗Tempelhof. Nach ſei⸗ ner Fertigſtellung wird er dreimal ſo groß ſein wie das bisherige Gelände.(Preſſephoto, K.) .—— ſtarken Zerklüftung Jahrhunderte überdauert. Dieſer alte Bergfried iſt auf einem viereckigen Grundriß von 11 m. Seitenlänge errichtet. Bis zu einer Höhe von 20 m. ragt er aus dem Erdreich empor. Das Mauerwerk iſt ſorgfäl⸗ tig aus mächtigen Buckelquadern aufgeführt und faſt vier Meter ſtark. Im Innern des Turmes kann man noch den Reſt einer Wenz deltreppe erkennen, die das Erdgeſchoß mit der Zinne verband. Auf der Oſtſeite befindet ſich in 6 m. Höhe über dem Boden eine ſchmale Tür, zu der einſt eine Treppe hinaufführte. Wahrſcheinlich war ſie aus Holz, damit ſie im Falle der Not ſchnell entfernt werden könnte. Daß der Turm die letzte Zuflucht war, geht auch aus der ganzen Art der Anlage hervor. Um ihn noch wehrbafter zu machen, trennte man ihn gegen Oſten durch einen tiefen Gra⸗ ben vom übrigen Gelände ab. Fördermaſchinen ſäubern Deutſchlands tiefſten Brunnenſchacht. An dieſer Stelle wird nun mit den Ausgra⸗ bungen begonnen werden. Die Bauweiſe des Turmes. nämlich Boſſierung der Steine, Eck⸗ quaderung und ſtrenge Anordnung der Stoß⸗ fugen, eine Technik, die auf der benachbarten Burg Lohra ebenfalls angewandt wurde, läßt den Rückſchluß zu, da von dieſer Burg eine Urkunde aus dem Anfang des 12. FJahrhun⸗ derts vorhanden iſt, daß auch der Bergfried der Kyffhäuſer Oberburg entweder Ausgang des 11. oder zu Beginn des 12. Jahrhunderts errichtet wurde. Außerhalb der Ringmauern befinden ſich auf der Weſtſeite noch vier mäch⸗ tige Wälle, die die Oberburg auf den nach Norden und Süden abfallenden Hängen ſicherten. Beſondere Beachtung verdient der Brunnen dicht an der Nordmauer. Als man bei der Ausgrabung an ihn herankam, ahnte nie⸗ mand, daß der Brunnenſchacht weit in den Felſen hineingeht und daß hier mit 176 m. der tiefſte bisher bekannte Burg⸗ brunnen Deutſchlands freigelegt wer⸗ den konnte. Da er vollſtändig mit großen Steinblöcken und Steinſchotter zugedeckt war, konnte er nur mit Hilfe elektriſcher Förder⸗ anlagen ausgeräumt werden. Da der Brun⸗ nen die einzige bisher aufgefundene natür⸗ liche Waſſerverſorgung der geſamten Reichs⸗ burg Kyffhuſen iſt, wird die Ueberlieferung, daß die Oberburg am längſten bewohnt wor⸗ den ſei, weſentlich geſtützt. An dem Tempo gemeſſen, mit dem die Un⸗ terburg der verhüllenden Erde entriſſen wur⸗ de, wird man der Hoffnung Ausdruck geben dürfen, daß die Ausgrabung der Oberburg in ſpäteſtens zwei Jahren beendet iſt. Dann wird das Denkmal eine hiſtoriſche Umrah⸗ mung erhalten, wie ſie kein anderes auf deut⸗ ſcher Erde beſitzen wird. Ankworken— an den Hul zu ſtecken Geradezu biſſig konnte Lord Byron in ſeinen Antworten werden, wenn er glaubte, daß 3 auf 17 5 1 rechte Fuß dar einwärts gekehrt— anſpielte. 5 litt Wit ſehe Fun a 5 0 „Wie gehts?“ fragte einmal ei dogi den Dichter. frag e en Und da ſie etwas ſchielte ſo glaubte Byron, Bu ggſegen 19 15 1 brachte ihn in ut.„Wie es geht?“ ſagte er boshaft. i Sie ſehen!“ K N e „Es war im Jahre 1808. Vor den hera ückenden Franzoſen ſuchte ſich auch ein— Wangen in b zu bringen. „Wenn ſie uns fragen..“ jam der Bolz 0 Maden Ua en ame 1 „, iſt es kein großer Ruhm für ſie, zwei alte Weiber gefangen zu haben!“ e ächtlich fort. 15 e che einer mit ihm reiſenden älteren 1 C r — ů ̃ Mu ßeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Der Maan im Havelock Kriminalroman von Hans Hirthammer 23. Forlſetzung. 5 „Hm, die Schuldbeweiſe ſind allerdings erdrückend. Weiß der Oberſt, daß wir einen Verdacht auf ihn haben?“ „Selbſtverſtändlich nicht! Ich ſagte dem Sekretär des Overſten, daß ich nach irgendeinem Protokoll ſuche. Ei ließ mich ohne Mißtrauen ins Büro und kümmerte ſich nicht einmal darum, was ich drinnen trieb. Uebrigens erfuhr ich von ihm, daß Oberſt Dartford nur ſelten im Büro anweſend 12 Nun, wir wiſſen ja jetzt, wodurch ſeine Zeit ſo ſtark in Anſpruch genommen wurde!“ „Hm!“ brummte Joe Friend zum zweitenmal. Man merkte es ihm an, daß er noch nicht vollkommen über⸗ zeugt war. „Soll ich ſofort die Verhaftung vornehmen laſſen?“ fragte Inſpektor Bell. Er war ganz blaß vor Auf⸗ regung. Schon ſah er die rieſigen Schlagzeilen in den Abendblättern:„Inſpektor Bell von Scotland Yard ver⸗ haftet den Polizeioberſten Dartford!“ Zu ſeiner Enttäuſchung wollte aber Joe Friend von einer Verhaftung noch 1 wiſſen.„Ich möchte mir die Geſchichte erſt einmal durch den Köpf gehen laſſen. Es ſind da noch einige Unklarheiten und Widerſprüche, die erſt noch der Aufklärung bedürfen.“ „Aber ich bitte Sie, Miſter Friend! Die Fingerab⸗ drücke! Der verſchwundene Dolch! Die häufige Ab⸗ e Bell zählte die einzelnen Punkte an den ausgeſpreizten Fingern her.„Ich möchte wiſſen, was da noch unklar iſt? Bedenken Sie dagegen, wenn er aus irgendeinem Grund Verdacht ſchöpft! Kein Menſch wird ein führendes Mitglied von Scotland Yard hin⸗ dern, eine dringliche Dienſtreiſe ins Ausland zu unter⸗ nehmen!“ „Sie dürfen wegen dieſer Sache nicht die Nerven ver⸗ lieren! Dartford— wenn er wirklich der Mann im Havelock iſt— entkommt uns nicht. Sie können ihn ja r alle Fälle im Auge behalten. Aber jetzt muß ich ehen, was meine Leute unten treiben. Haben Sie Luſt, e e Ein toller Irrgarten, wirklich ſehens⸗ wer Bell brummte etwas, aber Friend hatte ihn ſchon beim Arm genommen und mit ſich gezogen.„Der Mann im Havelock ſcheint nämlich im Keller zu ſein!“ lächelte er.„Wenigſtens hat er ſich vor einer halben Stunde ſehr effektvoll bemerkbar gemacht. Vielleicht erwiſchen wir ihn, dann können Sie ihn gleich hier verhaften und ſparen ſich den Weg zum Yard.“ Das leuchtete dem Inſpektor ein. Er folgte dem Amerikaner mit hochgeſpannten Erwartungen. Drunten war man 1 nicht untätig geweſen. ener verdächtige Winkel hatte ſich tatſächlich als der nfang eines bisher unentdeckten Stollens erwieſen. Man hatte ſich ſogleich daran gemacht, das Hindernis 2 beſeitigen, und als Friend mit dem Inſpektor ein⸗ af, waren die Poliziſten gerade dabei, in den Stollen einzudringen. Die beiden Nachzügler ſchloſſen ſich der Truppe an. Nach kurzer Wanderung ſtieß der vorausgehende Mil⸗ ler auf eine Tür. Neugierig blieb er ſtehen und gab den anderen ein Zeichen, ſich 1 zu verhalten. Friend drängte ſich zu ihm vor und beide 2 mit angehal⸗ tenem Atem auf die leiſen Geräuſche, die durch die Tür vernehmbar waren. Es klang wie das vorſichtige Rücken eines Stuhles, dann war es, als wenn ein Metallhebel knackte; Friend glaubte, zwiſchenhinein ein unter⸗ drücktes Stöhnen zu hören. Sein Blick fiel auf den von den Scheinwerfern hell⸗ beleuchteten Türrahmen. Von der oberen Ecke führte ein dicker Kabelſtrang aus dem Innern und an der Mauer ſenkrecht nach oben. Gleich darauf riß Miller die Tür auf. In einem Seſſel zuſammengekauert ſaß ein Mann. Als das grelle Licht der einwerfer ſeine Augen traf, hielt er ge⸗ blendet die Hände davor. „Es iſt der Schlupfwinkel des Mannes im Havelock!“ . er in Millers Ohr.„Entſichern Sie Ihren rowning!“ * 1 2 Es war am frühen Morgen des L Tages, als Harry Hartfield aus ſeiner Zelle geholt und dem Poli⸗ zeipräſidenten vorgeführt wurde. „Sie werden ſehr überraſcht ſein!“ begann Miſter Macferald, ſobald er mit dem Gefangenen allein war, und erhob ſich lanaſam von ſeinem Stuhl.„Ich möchte Sie bitten, mir eine Unterredung mit Miſter Golgt zu vermitteln.“ Hartfields Verblüffung war tatſächlich keine geringe. „Ich verſtehe Sie nicht, Miſter Macferald! Wie können Sie glauben——“ „Ich weiß, was Ste ſagen wollen,“ wehrte der Präſi⸗ dent müde ab.„Vielleicht beruhigt es Sie jedoch, wenn ich Ihnen verſpreche, daß ich von meinem Beſuch keiner⸗ lei dienſtlichen Gebrauch machen werde!“ Hartfields Geſicht zeigte höchſte Ueberraſchung.„Wenn ich Sie recht verſtehe, dann——“ „Ich will Ihnen keine Rätſel aufgeben, ſondern ganz offen zu Ibnen ſprechen: William Golgin iſt mein Schwager! Für Hartfields Nerven war dieſe Mitteilung faſt zu⸗ viel geweſen. Er öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Bevor Präſident Macferald weiterſprach, blickte er ſeinem Gegenüber lange und eindringlich in die Augen. „Vergeſſen Sie in dieſem Augenblick, daß Sie mein Ge⸗ fangener ſind, Miſter Hartfield! Laſſen Sie mich zu Ihnen als Menſch zum Menſchen ſprechen!“ „Bitte— Miſter Macferald!“ erwiderte Hartfield zu⸗ rückhaltend. „Meine einzige Schweſter, die ich ſehr liebte, war Gol⸗ gins Frau, und ſie hätte keinen zarteren und liebe⸗ volleren Gatten finden können. Golgin und ich waren die beſten Freunde. Ich bewunderte ſeinen untadeligen Charakter, ſeine vollendete Liebenswürdigkeit und ſein umfaſſendes Wiſſen. Ich verbrachte bei dem glücklichen Paar meine ſchönſten Stunden.— Bis zu jenem fürch⸗ terlichen Morgen, da ich Golgins ſchmerzverzerrte Stimme im Telephon hörte. Meine Schweſter war in der Nacht ermordet worden! Ich eilte ſofort zu meinem Schwager und fand einen vollſtändig gebrochenen Men⸗ ſchen, der nur noch ein Ziel kannte: Die Schandtat zu rächen, den flüchtigen Mörder zu verfolgen— und gel es bis ans Ende der Welt.“ „Das iſt entſetzlich!“ entgegnete Hartfield nach einiger Zeit mit gepreßter Stimme. „Ich habe Golgin ſeit jenem Tag nicht mehr geſehen — bis ich vor kurzem erfuhr, daß er mit dem Mann im Havelock identiſch iſt und— daß er den Mörder ge⸗ richtet hat, jenen Sinclair Barnay, den Sie als Lord Aſham kannten.— Ich verſuchte die Vergangenheit zu vergeſſen und nur der Beamte zu ſein, der den Mann im Havelock zu verfolgen und zu beſtrafen hat.— Ich kann es nicht, die menſchlichen Bande ſind ſtärker!“ Hartfield war erſchüttert. In ſeinem Herzen kämpfte die Furcht, das Geheimnis des Lagers zu verraten, mit dem Verlangen, das Vertrauen Macferalds mit gleichem Vertrauen zu vergelten. „Ich kann Ihre Bitte nicht abſchlagen, Miſter Mac⸗ ferald!“ ſagte er endlich entſchloſſen.„An Ihnen liegt es, 7 ich dadurch an Miſter Golgin zum Verräter werde.“ „Ich verſtehe Sie!“ Der Präſident ſtreckte ihm dank⸗ bar die Hand hin.„Vertrauen Sie mir!“ „Es iſt ein langer Weg!“ gab Hartfield zu bedenken. „Soll es ſchon jetzt geſchehen?“ Der Präſident nickte.„Ich möchte keine Zeit ver⸗ lieren.— Wenn es Ihnen recht iſt, nehmen wir ein Dienſtauto.“ Wenig ſpäter ſaß Harry Hartfield am Steuer eines Vierſitzers und fuhr mit dem Präſidenten der Stelle des vorgetäuſchten Autounglücks entgegen. Sie waren ſchon nahe am Ziel, als Hartfield eine ver⸗ fängliche Frage an den Präſidenten richtete. „Fürchten Sie nicht, in eine Falle gelockt zu werden? Der Beſitz Ihrer Perſon— gleichſam als Geiſel— 32 für den Mann im Havelock gewiß ſehr vorteil⸗ aft. Maceferald lächelte.„Vielleicht doch nicht ſo ſehr, um ihn mit dem Verluſt von Marys Bruder zu verkaufen.“ Darauf wußte Jen e keine Antwort. Kurze din 2 brachte er den Wagen zum Halten.„Wir ſind al“ ſagte er zögernd, als kämen ihm neuerdings Be⸗ denken, ob er ein Tun vor dem Chef rechtfertigen könne,„Ich mache Sie darauf aufmerkſam, Miſter Mac⸗ n le at bas, was der Chef mit Johnen be⸗ ſchließt, keine Verantwortung übernehmen kann.“ „Schon gut!“ nickte Macferald ungeduldig. Dann folgte er ſeinem Führer. Während er ſchweigend, teils neben, teils hinter ihm herſchritt, bemächtigte ſich ſeiner eine ſeltſame Beklem⸗ mung. Wie mochte 10 William verändert haben in den ſtebzehn Jahren, ſeit er ihn nicht mehr 1 atte? Und wie würde er ſich ihm gegenüber verhalten? Ein Wort von ihm hätte genügt— und Barnay wäre ſeiner Strafe nicht entgangen. Die Halle lag im hellen Licht, als die beiden Wan⸗ derer ſie betraten. Julio Batti, Kean und Andy Col⸗ lins ſtanden in erregtem Geſpräch beiſammen. Maeferald konnte ſeine Ueberraſchung nicht verber⸗ gen. Der Eindruck war ein unerwarteter. Hier alſo war der Ort, nach dem ſeine Beamten vergeblich ſuch⸗ ten. Hier ſtand das geheimnisvolle Flugzeug, deſſen ſpukhaftes Auftauchen über den Straßen Londons be⸗ reits die ſonderbarſten Gerüchte verurſacht hatte! Die Gruppe wandte ſich bei dem unerwarteten Er⸗ ſcheinen der beiden Männer verblüfft nach ihnen um. Batti kam mit drohender Miene auf Hartfield zu. Die anderen folgten langſam. „Wie kommen Sie dazu, Hartfield, einen Fremden ins Lager zu führen? Sie wiſſen doch, daß der Chef es ſtreng verboten hat!“ „Der Herr iſt ein Verwandter von ihm!“ beſchwich⸗ tigte Hartfield.„Befindet ſich der Chef im Büro?“ Auch Kean war herangekommen und hatte den Frem⸗ den fixiert.„Es iſt der Polizeipräſident Macferald!“ ſagte er plötzlich. Die anderen fuhren erſchreckt zuſammen. Kean zog die Piſtole.„Was hat das zu bedeuten?“ fragte er ſcharf und machte Miene, tätlich vorzugehen. „Berubigen Sie üch. meine Herren!“ ſaate Mac⸗ Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen) erald mit großer Entſchiedenheit, während er einen lach dem andern feſt anſah.„Meine Auwefenheiß hat mit meinem 3 nichts zu tun. Ich ab Miſter Hart⸗ field mein Wort, daß ich nicht den geringſten Gebrauch von meinen Beobachtungen machen würde. Ich bin nur aus dem einen Grund hier, um mit meinem Schwa⸗ ger zu ſprechen. Es gelang ihm, die Leute zu beruhigen.„Schließlich iſt es Sache des Chefs,“ brummte Kean,„was er mit dem Mann 1 858 Die Geſchichte mit dem Schwager glaubte er nicht. Hartftelb wiederholte ſeine Frage nach Miſter Gol⸗ gi n. „Er iſt noch im Schloß!“ erwiderte Batti beunruhigt. „Er bea! 22 ausdrücklich, hier ſeine Rückkehr abzu⸗ warten. Doch wir unterhielten uns eben darüber, ob wir nicht nach ihm ſehen ſollten. In Aſham Caſtle ſcheint die Hölle los zu ſein!“ Macferald erſchrak. William Golgin befand ſich in Aſham Caſtle! Und ſeine Leute waren eben dabei, es mit allen Mitteln auszuheben. Er ſelbſt hatte den Be⸗ fehl dazu gegeben und hatte ſich wunder was auf ſeine unbeſtechliche Strenge eingebildet. Aber zwölf Stunden der Erinnerungen, der Kämpfe und der Sehnſucht hatten einen anderen Menſchen aus ihm gemacht. Er glaubte, ſeiner Schweſter Augen anklagend 7 ſich gerichtet zu ſehen. Nein, nur das nicht, nur nich am Tod ſeines Schwagers ſchuldig werden! Hartfield zögerte, Maeferald nach Aſham Caſtle zu führen. Es konnte der Fall eintreten, daß der Präſt⸗ dent plötzlich ſeine Leute um ſich hatte. Würde er dann ſein Wort halten? Maeferald umklammerte ſeinen Arm.„Machen Sie raſch, vielleicht kommen wir noch zurecht, um das Schlimmſte zu verhüten!“ Da nickte Hartfteld und brachte den Polizeipräſiden⸗ ten auf dem kürzeſten 3 nach Aſham Caſtle.„Wie werden Sie ſich verhalten, Miſter Macferald, wenn Sie im Keller 94 Ihre Leute ſtoßen?“ fragte Harry, nach⸗ dem ſie vor dem Stolleneingang ſtanden. Die Frage war hart, ſcharf und widerhallte in den dunklen Gewölben. Sie blieb unbeantwortet, Denn eben, als der Präſi⸗ oeni den and auftun wollte, drang von vorn ein dumpfes Geräuſch herüber, wie von einer Exploſion. „Eilen Sie!“ rief Macferald und drängte ſeinen Füh⸗ rer vorwärts. Keuchend erreichten ſie die Geheimtür des Büros. Hartfield kannte den Mechanismus und ſetzte ihn in Tätigkeit. Als die ſchwere Tür aufging, ſtürzte Macferald als erſter ins Zimmer. William Golgin lehnte in der Ecke, ſein Geſicht war von einer ſchwarzen Maske verhüllt. Er hatte bei Maeferalds ſtürmiſchem Eindringen den Browning erhoben. Im nächſten Augenblick ließ er ihn 3 wieder ſinken. Er hatte ſeinen Schwager er⸗ annt. „Ach, du biſt es, Kadi!“ rief er mit einer Stimme, die vor Erregung zitterte. Es hätte nicht viel gefehlt, ſo hätte Macferald den Mann in ſeine Arme geſchloſſen. Kadi!— Die Welt der Vergangenheit wurde leben⸗ dig mit dieſem Wort. So hatten ihn William und Mary im Scherz genannt, wenn er ihre Wohnung betrat.„Der Kadi iſt da!“ So hatte Mary regelmäßig gerufen, und dann hatten die beiden immer ein fürchterliches Thea⸗ ter aufgeführt. Er hatte ſich, ob er wollte oder nicht, mit gekreuzten Beinen auf den Tiſch ſetzen müſſen. Mary hatte ihm einen großen Teppich um die Schultern elegt, und in dieſer Maskerade hatte er über das junge Paar Gericht halten müſſen. Jeder hatte des anderen Miſſetaten in komiſcher Uebertreibung vorgetragen— und es war ſtets ein erklecklicher Sündenzettel gewor⸗ den. Denn ſie wußten, daß ſeine Strafe— je nach der Schwere des Verbrechens— in einer kleineren oder größeren Zahl von Küſſen beſtand. Und da brachte es William Jertig, ihn jetzt, in dieſem verfluchten Augenblick„Kadi“ zu nennen, eine längſt vergangene und faſt vergeſſene Zeit damit in die Wirk⸗ lichkeit zurückzurufen. „Gehen Sie ins Lager zurück, Hartfield!“ ſagte Gol⸗ gin plötzlich haſtig.„Batti ſoll ſofort kommen und einige Dynamitpatronen mitnenmen! Der Zugang zum Stollen muß unpaſſterbar gnacht werden.“ Als Hartfield ſich entfernt harre, nahm Golgin die 9 ab* t b auf ſhlerg 5 zu. Wie— kommſt du— hierher?“ fragte er ſtockend. „Was willſt du von mir, Kadi?“ 925 g Macferald war im Augenblick keines Wortes fähig. Er ſtreckte ſeine Hände aus, legte ſie dem andern auf die Schulter und blickte ihm ins Geſicht. „Du biſt alt geworden 2 ll!“ ſagte er endlich. Seine Lippen zitterten.„Wir ſind beide alte Leute geworden.“ 17 in 7 21 1 wollte wiederſehen und dir die Hand drücken nach all der geil Das iſt alles!“ 8 Da wich die Spannung aus Golgins Geſicht.„Ich wollte, du hätteſt mich in Ruhe gelaſſen!“ ee uhe gelaſſen!“ entgegnete er Fortſetzung folgt. Geerd 388 i t hatten end auf ur nicht ale zu ' Präſt⸗ er hann en Sie m das raͤſiden. e.„Vie enn Sie V nach m den 1 un em oſton. n güh⸗ Büros. ihn in ald als er Ecke, hüllt en den er ihn ger er⸗ me, die id den leben Math l.„der n und Teo⸗ t nich, müſſen. hultern junge deren gen gewor⸗ ach det 1 obet hieſem ng Bil HGol⸗ und gang in die ockend. ſihig, m af geln cen. lden 900 1 Bekanntmachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. ber N. S. D. A. P. Viernheim 19, Fernſprecher: 45 Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Das auf dieſer Welt erreichbare dauernde Glück beſteht in beſtändiger ee Hilty. Anjere Btüber, Schweſlern und Kinder in Not werden es Euch danken! Die Sammlung am vorgeſtrigen erſten Ein⸗ topf⸗Sonntag des diesjährigen Winterhilfs⸗ werkes erbrachte einen Betrag von 704,70 RM. Damit hat die Viernheimer Bevölkerung ihre Opferbereitſchaft im Kampf gegen Hunger und Kälte erneut eindeutig unter Beweis ge⸗ ſtellt. Jedenfalls iſt dieſes Anfangsergebnis ein hoffnungsvoller Auftakt des gewaltigen Hilfswerkes 1936,37 und wir erhoffen es zur Linderung der Not unſerer hilfsbedürftigen Volksgenoſſen, ihrer Familien und Kinder, daß in dieſem wieder bewieſenen Geiſte der Not⸗ und Volksgemeinſchaft auch die weiteren Sammlungen für das WSW. 36/37 ihre Un⸗ terſtützung in der ganzen Bevölkerung finden. Denn der höchſte und chriſtlichſte Grundſatz iſt doch die Hilfe und die Liebe ſeiner Nächſten. Appell der O2 Waller! Heute Dienstagabend, 8.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Schützenhof“ ein außeror⸗ dentlicher Appell der DAF. ⸗Walter ſtatt. Hierzu haben noch zu erſcheinen: Alle Be⸗ triebsführer, alle Vertrauensräte und ⸗Rätin⸗ nen, alle Betriebsobleute und alle Ortsbe⸗ triebsgemeinſchaftswalter. Nochmals werden alle gebeten, dem wichtigen Appell anzuwohnen. Gen Muflknacbes lat zu tun In jedem Jahre iſt es ein beſonderes Feſt, wenn die erſten friſchen Nüſſe auf den Tiſch kommen. Jetzt iſt es wieder 10 weit. Tagelang hat man mit den Nüſſen geliebäugelt. Groß und dunkelbraun und noch feucht von ihren grünen Hüllen liegen ſie in einem Korb auf⸗ geſchichtet, und dieſer Korb ſteht vor dem Obſt⸗ geſchäft. Die Nüſſe ſehen ungeheuer verlockend aus. Man malt ſich aus, wie herrlich ſie gerade jetzt ſchmecken müſſen, wo man noch die Haut abziehen und dann den ſchneeweißen Kern verſpeiſen kann. Dann wird man weich, geht in den Laden und kauft eine Tüte voll. Dieſe Schätze müſſen heute abend feierlich aufgetiſcht werden. Dazu muß man unbedingt nach dem Abendbrot in einer gemütlichen, mol⸗ ligen Ecke zuſammenrücken, die Tiſchlampe muß brennen, es muß geheizt ſein, auf den Tiſch gehört ein Herbſtſtrauß, und möglichſt muß dann daneben eine ſehr hübſch angerich⸗ tete Schale mit Aepfeln, Birnen, Weintrauben — und als Krone des Ganzen— mit den neuen Nüſſen ſtehen. Dann ſtürzt man ſich darauf. Mit Sicherheit greifen alle zuerſt nach einer Nuß, und jeder will zuerſt den Nuß⸗ knacker erwiſchen. Dieſer Nußknacker bekommt von nun an wieder reichliche Arbeit, denn wenn man mit den Nüſſen erſt einmal ange⸗ fangen hat, dann iſt kein Halten mehr, und man will unbedingt immer wieder Nüſſe im Hauſe haben, gerade ſolange ſie noch ſo friſch und zart ſind. Nüſſeknacken iſt im übrigen eine außer⸗ ordentlich nervenberuhigende Arbeit. Stunden kann man damit zubringen, die Kerne tadellos abziehen, ſo daß kein braunes Hautreſtchen mehr daran ſitzen bleibt. Es iſt nichts für Leute, die es eilig haben. Zum Nüſſeknacken muß man ſich Zeit nehmen, man muß ſich dabei ausruhen und darf ſchließlich die Nüſſe, die man behaglich knackt, nicht mehr zählen. Es gibt übrigens Künſtler im Nüſſeknacken. Bei denen bleibt nicht nur der Kern der Nuß gänzlich unverletzt, ſondern auch die beiden Hälften der Nußſchale. Dieſe Hälften muß man dann ſchön ſauber ausputzen und für Sylbeſter aufheben. Da kommt in jede Schale ein Wachslichtchen, und man ſetzt die kleinen brennenden Boote in eine Waſchſchüſſel. Tref⸗ fen ſich zwei von ihnen, dann„kriegen ſie ſich“. Wie geſagt, man kann alſo ſchon für Sylveſter vorbauen. Bis dabin allerdings werden wir noch viele Nüſſe fröhlich auf⸗ knacken. Eine Folge des kallen Weiters: Viel Erkällungs krankheiten Die bekannten„älteſten Einwohner“ können ſich nicht erinnern, daß es im Oktober ſchon einmal ſo kalt war. Wohl gab es dann und wann kalte Nächte, das Thermometer ſank wohl auch einmal in der Nacht um einen oder zwei Grad unter den Nullpunkt, am Tage aber war es dann wenigſtens wärmer. Vier Grad Froſt in der Nacht haben wir oft im Januar und Februar nicht und die kalte Briſe, die am Tage durch die Straßen weht, iſt völlig un⸗ gewohnt. Die Folgen ſtellen ſich aber ſchon ein: Alles iſt erkältet! Der Krankenſtand ſtieg in den letzten Tagen nicht unerheblich. In der Regel handelt es ſich um ausgeſprochene Er⸗ kältungskrankheiten: Huſten, Schnupfen, An⸗ gina, Bronchialkatarrh und ähnliche unange⸗ nehme Dinge, die zwar nicht gefährlich, aber unangenehm ſind. In den Apotheken und Drogerien hat eine Houſſe in Lindenblüten⸗ Hollunder⸗ und anderen Heiltees zum Schwit⸗ zen und Gurgeln eingeſetzt, ebenſo iſt das Geſchäft in Huſtenbonbons, Pillen und ähn⸗ lichen Dingen nicht klein. Ein paar ſonnige Tage würden allen Erkältungen ſehr raſch den Garaus machen, aber wer wagt nach die⸗ ſem vollkommen aus der Ordnung geratenen Jahr noch darauf zu hoffen? Schnee an Oſtern — dicker Reif und Froſt im Oktober und dazu blaugefrorene Naſen, das iſt wirklich ein biſſel viel des— Schlechten. * Das Wetter. Am Montagfrüh wurden in der Rhein⸗Main⸗Tiefebene Fröſte bis zu minus acht Grad beobachtet. Die Kaltwetter⸗ lage kann damit aber auch als beendet an⸗ geſehen werden, doch wird die zunehmende Milderung des Witterungscharakters auch we⸗ ſentlich unbeſtändiger.— Am Dienstag: Wolkig bis bedeckt und zeitweiſe auch Regen, bei lebhaften weſtlichen Winden zunehmend milder. Mittwoch: Bei weſtlichen Winden un⸗ beſtändig und zu Niederſchlägen geneigt, mild. Im Silberkranz. Am Mittwoch, den 14. Oktober, begehen die Eheleute Peter Kirchner und Frau Magdalena geb. Diehl, Steinſtraße 30, das Feſt der ſilder⸗ nen Hochzeit. Ein Glückauf zur goldenen Hochzeit! Die Vorbereitungskurſe für die Meiſterprüfung 1937 beginnen in Kürze. Meldeſchluß iſt der 20. Oktober 1936. Teilnahmeberechtigt an der Meiſterprüfung ſind nur ſolche Handwerker, die wenigſtens 2 Jahre alt ſind.— Meldungen ſind zu richten an: Kreishandwerkerſchaft Heypen⸗ heim. * Goltesbienſt⸗Oroͤnung Freitag: ½8 Uhr beſt. Amt für Joh. Haas 2., beide Ehefrauen Maria Magdalena geb. Hanf und Katharina geb. Weidner und Angehörige. Donnerstagabend 8 Uhr Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen im Sälchen der Kirche. Der neue Wein heißt „Pjälzer Aekrul“ Der Haupttag des pfälziſchen Weinleſefeſtes in Neuſtadt an der Weinſtraße begann bereits am frühen Sonntagnachmittag mit dem Ein⸗ zug der deutſchen Weinkönigin von 1935, der Trachtengruppen und Küfer ein feſtliches Ge⸗ leite zum„Saalbau“ gaben. Die Küfer führ⸗ ten ihren alten Küferſchlag auf, Winzerinnen und Winzer altpfälziſche Trachtentänze. Ge⸗ gen 18 Uhr ſtieg dann das erſte große Ereig⸗ nis: der neue Wein erhielt ſeinen Namen. Mehr als 1000 Namen waren von ideenrei⸗ chen„Weinbenennern“ aus allen Teilen Deutſchlands, ja ſelbſt aus dem Ausland ein⸗ gelaufen, die letzten ſogar telegraphiſch. Der Stimmzettel mußte entſcheiden. Unter dem Jubel der Maſſen wurde der Name des neuen Weins, des 1936er Jahrganges verkündet: Pfälzer Rekrut. Als letzte Handlung ihrer königlichen Würde taufte die Wein⸗ königin von 1935 den neuen Wein. Die wein⸗ frohe Stimmung erreichte aber ihren Höhe⸗ punkt bei der Wahl der neuen Weinkönigin die für das Jahr 1936⸗37„regieren“, Schirm⸗ herrin des 1936er Jahrganges ſein ſoll und nun dazu berufen iſt, die nächſten 12 Monate die Pfalz und den deutſchen Wein zu präſen⸗ tieren. Frl. Eliſabeth Fitz, ein hübſches Winzermädel aus Edenkoben, wurde gewählt und mit ihr ein Dutzend Wein⸗Prinzeſſinnen als ſtändiges Ehrengeleit. werden mit Ordnungsſtrafen bis zu RM. 10 000.— geahndet, Alilleilungen ber 1. Beſtimmungen über das neue Kartoffelwirtſchaftsjahr 1936. Wer Speiſe⸗ und Futterkartoffeln nach aus⸗ wärts verkauft, hat ſofort einen Kontrollſchein zu löſen. Die Scheine ſind gegen eine Gebühr von 3 Pfg. pro Zentner beim Geſchäftsführer Hofmann(Milchſammelſtelle) erhältlich. Ver⸗ ſtöße gegen Beſtimmungen dieſer Anordnung Der amtliche Erzeugerpreis für Speiſekar⸗ toffeln beträgt für unſer Gebiet als Feſt⸗ preis pro 50 kg bis Dezember 1936 für gelbe Sorten Mk. 2.65, für weiße, rote und blaue Sorten Mk. 2.35. Für Fuhrlohn bzw. Fracht kann bis zu 15 Pfg. pro Zentner be⸗ rechnet werden. Die unreellen Kopplungsgeſchäfte(Trink⸗ gelder uſw.) ſind verboten. 2. Betr. Hausſchlachtungen. Hausſchlachtungen bedürfen der Genehmi⸗ gung des für den Verkäufer zuſtändigen Nieh⸗ wirtſchaftsverbandes. Vor dem 15. November werden Genehmigungen nicht erteilt. Eine Genehmigung iſt nicht erforderlich, wenn das zur Schlachtung vorgeſehene Schwein mindeſtens drei Monate ſelbſt gehal⸗ ten und gefüttert wurde oder wenn die Haus⸗ ſchlachtung auf Grund eines Deputats oder eines Altenteilsvertrages erfolgt. Die Genehmigung ſoll erteilt werden, wenn der Antragſteller nachweiſt, daß er im Winter 1935 und 1936 im gleichen Umfange zu Hauſe geſchlachtet hat. Der Verkauf von Schlacht⸗ ſchweinen zum Zwecke der Hausſchlachtung iſt nur geſtattet, wenn der Käufer die Genehmi⸗ gung vorlegt. Der Verkauf von Fleiſch aus Hausſchlach⸗ tungen iſt verboten. Zuwiderhandlungen wer⸗ den mit ſtrengen Ordnungsſtrafen belegt. 3. Ausmahlung von Roggenmehl. Es beſteht Veranlaſſung darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die Müller Roggen nur zu dem vor⸗ geſchriebenen Type 997 ausmahlen dürfen. Jeder Volksgenoſſe muß den Ernſt der Ver⸗ ſorgungslage erfaſſen und darf für ſich nicht Sonderregelungen in Anſpruch nehmen und helleres Mehl verlangen. 4. Abſatzregelung für Garten bau⸗ erzeugniſſe. Laut Mitteilung der Kreisbauernſchaft iſt Viernheim ab 15. 7. 36 dem Garten⸗ und Weinwirtſchaftsverband Baden, Sitz Laden⸗ berg, unterſtellt. Der Verband hat zur Durch⸗ führung der nötigen Anordnungen unterm 1. Auguſt ds. Is. die näheren Ausführungsbe⸗ Ortsbauernſchaft ſtimmungen im licht. Daſelbſt können Beſtellungen auf Obſt⸗ bäume für Anlagen von Baumſtücken gemacht werden. Nach einer Ankündigung des Reichs⸗ nährſtandes werden in dieſem Jahre wieder Beihilfen für Neupflanzung von Obſtbäumen gewährt. Die Höhe derſelben wird etwa 25 bis 30 Prozent des Baumpreiſes(40—80 Pfg) betragen. Im Gegenſatz zum letzten Jahre werden Beihilfen jedoch nur für mu⸗ ſtergültige Erwerbsanlagen gewährt, nicht für Anlagen zum Eigenverbrauch z. Haus⸗ oder Kleingärten. Kleine Grundſtücke können be⸗ rückſichtigt werden, wenn ſie zu Gemeinſchafts⸗ pflanzungen zuſammengefaßt werden. 5. Aufforderung zum Beſuch der bäuerlichen Werkſchule in Hep⸗ penheim. Für die Ausbildung der Landjugend iſt es unbedingt erforderlich, daß ſie neben der not⸗ wendigen praktiſchen Tätigkeit auch eine Land⸗ wiriſchaftsſchule beſucht und hierdurch ihr Können und Wiſſen erweitert. Die Landwirt⸗ ſchaftsſchulen der Landesbauernſchaft ſind ſo⸗ mit„die Schulen der Landjugend!“ Der Beginn des Unterrichts liegt in der Regel im Anfang November. Das Schulgeld pro Win⸗ terſemeſter beträgt für Jungen Mk. 25.—, für Mädchen Mk. 40.— und kann in monatlichen Raten gezahlt werden. Anmeldungen nimmt der Ortsbauernführer entgegen. 6. Der Reichsnährſtandskalender für 1937 kann noch zum Preiſe von RM. 1.50 pro Stück beſtellt werden. 7. Es mehren ſich die Eingaben, in denen Landwirte die Zurückſtellung ihrer Söhne vom Arbeits- und Wehrdienſt begehren. Den Land⸗ wirten wird nahegelegt, Anträge auf Zurück⸗ ſtellung von arbeits- und wehrdienſtpflichtigen Bauernſöhnen u. Junglandarbeitern nur nach vorheriger Fühlungnahme mit der Kreis⸗ bauernſchaft zu ſtellen. 8. Spenden zum Winterhilfswerk In Durchführung des diesjährigen Winter⸗ hilfswerkes hat der Landesbauernführer ver⸗ fügt, daß die Landwirte auch dieſes Jahr ihre Pflicht den Notleidenden unſeres Volkes gegenüber erfüllen, und damit unſerem Füh⸗ rer den ſchuldigen Dank abſtatten. In den nächſten Tagen werden Einzeich⸗ nungsliſten für die Spenden bei den Land⸗ wirten vorgelegt werden. Als Richtlinien gel⸗ ten für 1 Morgen(25 ar der geſamten land⸗ wirtſchaftlich genutzten Fläche 10,5 Pfd. Kar⸗ toffeln und 1 Pfd. Getreide). Wer eine Ge⸗ treideſpende wirklich nicht geben kann, ſoll dafür die vierfache Menge Kartoffeln zeichnen. „Volksgenoſſen“ veröffent⸗ ——ũ—— Erleſchlerung der Krebitaujnahme Ueber die Tätigkeit des Rhein⸗mainiſchen Garantieverbandes G. m. b. H., Frankfurt a, M., der als gemeinnützige Einrichtung zur Erleichterung der Kreditaufnahme im Rhein⸗ Mainiſchen Wirtſchaftsgebiet gegründet wor⸗ den iſt, haben wir vereinzelt ſchon berichtet. Aus jetzt noch wird der Verband aus allen Kreiſen der Wirtſchaft, insbeſondere von kre⸗ ditbedürftigen Handwerkern, Gewerbetreiben⸗ den, Hausbeſitzern uſw. lebhaft in Anſpruch genommen.— Bisher ſind rund 1750 Kredit⸗ anträge über annähernd 5 Millionen RM. eingereicht worden. Der Verband kommt für alle Kreditſucher in Frage, die für Arbeits⸗ beſchaffungszwecke Kredite benötigen, aber die für Kredikinſtitute im allgemeinen erforder⸗ liche bank⸗ oder ſatzungsgemäße Sicherheit nicht beibringen können. Der Verband erſetzt durch 17 Garantie die fehlende bankmäßige Sicherheit und begnügt ſich mit anderweitigen Sicherheiten( nachſtelliger Grundſchuld, Pri⸗ vatbürgſchaft, Abtretung von Außenſtänden, Sicherungsübereignung oder Pfandbeſtellung). In geeigneten Fällen kann auch reiner Per⸗ ſonalkredit gewährt werden, ſofern es die perſönlichen Eigenſchaften des Geſuchſtellers, insbeſondere Charakten und Tüchtigkeit und ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſe vertretbar erſcheinen laſſen. Die Kreditgrenze beträgt im allgemeinen RM. 5 000.—, jedoch kann in be⸗ ſonderen Fällen auch ein Betrag bis zu RM. 20 000.— garantiert werden. Um den wirt⸗ ſchaftlichen Bedürfniſſen der Kreditſucher noch beſſer zu entſprechen, kann die Rückzahlungs⸗ friſt, die im allgemeinen 2 Jahre beträgt, für neu zu garantierende Kredite auf einen Zeitraum bis zu 4 Jahren ausgedehnt wer⸗ den. Der Verband ſteht für die Finanzierung von Inſtandſetzungen und Umbauten, von Lie⸗ ferungs⸗ und ſonſtigen Aufträgen, für Be⸗ triebskredite, Kredite zur Bezahlung von Handwerkerrechnungen und auch für Zwiſchen⸗ kredite, für Neubauten zur Verfügung. Kredit⸗ anträge ſind durch Vermittlung der dem Ver⸗ band angeſchloſſenen Banken, Sparkaſſen und gewerblichen Kreditgenoſſenſchaften einzurei⸗ chen. ————ñ Tabakeinſchreibung in Speyer. Der Landesverband der Tabakpflanzerfachſchaften Saarpfalz hält am Freitag, 16. Oktober und Samstag, 17. Oktober, im„Wittelsbacher Hof“ zu Speyer eine Tabakeinſchreibung ab, in der Sandblatt, Mittelgut und Frühtabak (Röhrentrocknungstabak) aus dem Schneide⸗ utgebiet Saarpfalz zum Verkauf kommt. An⸗ ſchließend werden Mittelfranken und Heſſen Sandblatt anbieten. 8 — — 22 — —— 2 Ein Toter wird lebendig Es klingelte. Als ſtände der leibhaftige Gottſeibeiuns draußen, ſo fuhr Frau Haſe zuſammen, als ſie die Tür öffnete. Da ſtand aber bloß der Gasmann und ſagte, er wolle den Zähler nachſehen.„Ich denke, Sie ſind tot?“ faßte ſich Frau Haſe endlich. „Vorgeſtern war doch ſchon einer hier, der ſagte, er wäre Ihr Nachfolger! Und 5 Mark 80 hat er auch kaſſiert!“ Es war alles Schwindel. Das Gaswerk hatte langſt eine Warnung einrücken laſſen. Und geſtern ſtand ſchon zu leſen, daß der falſche Gasmann inzwiſchen auf friſcher Tat ertappt ſei! Bloß Haſes wußten von nichts 8 Tja— hätten ſie Zeitung geleſen! Die warnt beizeiten: Sieh dich vor, ſonſt hau'n dich Gauner übers Ohr! — r rene — 45 ieee N 5—— re eee 3 e . T r er — Aus Stadt und Land Aabjahrerverwarnung an der Aannheim⸗Käjertaler Bahnſchranke Obgleich in vie Weiſe dazu beigetragen wird, die Verkehrsdiſziplinen zu beſſern, um dadurch die Verkehrsſicherheit zu erhöhen, läßt das Verhalten zahlreicher Verkehrsteilnehmer nach wie vor ſehr zu wünſchen übrig. Die Streifen der Polizei haben viel Arbeit, denn an allen Ecken und Enden gibt es etwas zu beanſtanden. b Erfreulicherweiſe iſt man nun auch jenen Radfahrern zu Leibe gerückt, die— vielleicht ganz unbewußt— ſchon immer ſchwere Ver⸗ kehrsſünder waren. Ueberraſchend tauchte die Polizeiſtreife in den Stunden des ſtärkſten Radfahrerverkehrs in der Käfertaler Straße auf und beſah ſich die Verhältniſſe an der Eiſenbahnüberführung. Die Radfahrer be⸗ trachten es nämlich als eine Selbſtverſtändlich⸗ keit, daß ſie bei geſchloſſener Schranke an den haltenden Kraftfahrzeugen auf beiden Seiten vorüberfahren, um ſich unmittelbar vor der Bahnſchranke aufzustellen. Oeffnen ſich die Schranken wieder, dann flitzen die Radfahrer als erſte über die Schranken, um ſich wenige Meter danach wieder von den Kraftfahrern überholen laſſen zu müſſen. Gleichzeitig„gon⸗ deln“ andere Radfahrer zwiſchen den anfah⸗ renden Kraftfahrzeugen hindurch und bringen ſich dadurch in ſchwere Gefahr. In den Haupt⸗ verkehrsſtunden iſt es an dieſen Bahnſchran⸗ ken geradezu lebensgefährlich, da der geſamte Straßenverkehr auf der Käfertaler Straße größte Ausmaße aufzuweiſen hat und bei einem Schließen der Schranke ſich oft hundert und noch mehr Radfahrer zwiſchen den zahl⸗ reichen Kraftwagen anſammeln. N Die Polizeiſtreife knöpfte ſich nun dieſe un⸗ verantwortlich fahrenden Radfahrer in gebüh⸗ render Weiſe vor und machte ihnen klar, wie ſehr ſie ſich gegen die einfachſten Vorſchriften des Straßenverkehrs verſtoßen haben. Wieder 1,2 Mill. Mark durch die DBS. zur Arbeitsbeſchaffung Darmſtadt. Zur verſtärkten Arbeitsbe⸗ ſchaffung und Belebung des Baumarktes hat die Deutſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft (DBS) in Darmſtadt ſoeben wieder den Be⸗ trag von 1 283 000 Mk. zur Erſtellung und Entſchuldung von 124 Eigenheimen vergeben. Die Geſamtſumme der Darlehensvergebungen der DBS ſteigt damit auf über 72 Mill. Mark zur Erſtellung oder Entſchuldung von über 6 400 Eigenheimen. In den Keſſel mit kochendem Pflaumenmus geſtürzt Gießen. In dem Kreisort Ettingshauſen ereignete ſich ein eigenartiger ſchwerer Un⸗ glücksfall beim Pflaumenmuskochen. In dem Hauſe war der große Keſſel mit dem Pflau⸗ menmus unter einem offenen alten Schorn⸗ ſtein aufgeſtellt, der infolge der großen Hitze unter dem Keſſel plötzlich im Innern zu bren⸗ nen begann. Um die Flammen zu löſchen, deckte die Hausfrau den Keſſel mit dem ko⸗ chenden Pflaumenmus raſch mit einem Deckel zu und ſtieg auf dieſen unſicheren Keſſelver⸗ ſchluß hinauf, um beſſer an die Flammen im Schornſtein heranzukommen. Plötzlich rutſchte der Deckel zur Seite und die Frau ſtürzte mit beiden Beinen in das mit höchſten Hitzegraden kochende Pflaumenmus. Auf ihre Hilferufe eilten beherzte Männer ſchnell herzu, welche die bedauernswerte Frau aus ihrer ſchlimmen Lage befreiten. Mit ſchweren Brandwunden mußte die Verunglückte dem Krankenhaus in Lich zugeführt werden. Eine„feine Perle“.— Aus Hang zum Luxus zur Diebin geworden Gießen. Eine 20 Jahre alte Maid, die eine beſondere Freude am Luxus und an flot⸗ tem Leben hatte, verzeichnete dabei nach ihrer Meinung einen ſchweren Fehler: ſie hatte nämlich nicht das nötige Klein⸗ und Groß⸗ geld zur Beſtreitung ihrer noblen Paſſion. Deshalb ſtahl ſie in dem Haus, wo ſie be⸗ dienſtet war, mehrfach Geld und Schmuck⸗ ſachen. Sie verſtand es aber in raffinierter Weiſe, die Schuld ſtets von ſich abzuwälzen, bis ſie ſchließlich doch überführt wurde und nun ſchleunigſt hinausflog. Dieſes Ergebnis ihrer„Arbeit“ nahm ſie aber nicht zur Lehre, ſondern ſie ſetzte in ihrer neuen Stelle die gleichen Diebereien monatelang fort wie in ihrer erſten Stelle. Auffälligerweiſe wur⸗ den aber auch in ihrer vorhergehenden Stelle wiederum erhebliche Gelddiebſtähle aus der verſchloſſenen Kaſſe ausgeführt, die man ſich zuerſt nicht erklären konnte. Erſt durch eine geſtellte Falle gelang es, dieſe Diebſtähle auf⸗ zuklären. Die unverbeſſerliche Diebin wurde nämlich in einer Nacht guf friſcher Tat er⸗ wiſcht. Das Mädchen mußte nun zugeben, daß es dieſe Diebſtähle nachts oder in Abweſen⸗ heit der Wohnüngsinhaber in raffinierter Weiſe ausführte und der Anlaß dazu in ihrem Hang zum Luxus und flotten Leben zu erblik⸗ ken war. Die Gießener Kriminalpolizei nahm die Diebin feſt und lieferte ſie ins Gerichts⸗ gefängnis ein. Hirſchhorn.(Todesfall als Folge einer Körperverletzung). Als der als Trinker be⸗ kannte D. von hier am erſten Zahltag im Oktober ſeinen Arbeitsverdienſt erhalten hatte, jagte er das ganze Geld durch die Gurgel, ohne ſeiner neunköpfigen Familie auch nur einen Pfennig übrig zu halten. In ſeinem be⸗ trunkenen Zuſtande ſuchte er Streit mit Haus⸗ genoſſen. Als ein Hausgenoſſe im oberen Stock nicht auf das Geſchimpfe des D. rea⸗ gierte, nannte er denſelben einen Feigling und begab ſich in den oberen Stock. Der Haus⸗ genoſſe ging in ſeine Wohnung zurück, worauf der D. das vor der Tür ſtehende Fahrrad des anderen packte und dasſelbe in ſeiner Wut die Treppe hinunterſchleuderte. Als der andere dies ſah, packte er ein Bügeleiſen und warf es dem D. nach. Dasſelbe traf nun den D. ſo unglücklich am Kopf, daß dieſer eine klaffende Kopfwunde davontrug, die Treppe herunterſtürzte und mit einer weiteren Kopf⸗ verletzung und einem Armbruch liegen blieb. Die Frauen der beiden Männer erlitten je ei⸗ nen Nervenſchock. D. mußte in das hieſige Krankenhaus überführt werden, wo er jetzt, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben iſt. Der Verſtorbene hinterläßt eine Frau und acht noch unmündige Kinder. Deviſen im Unterrock. Prüm(Eifel). Eine Frau aus Neubelgien, die ihre Verwandten im Kreiſe Prüm wohnen hat, kam vor einigen Tagen nach Deutſchland, um den ihr zugeſprochenen elterlichen Erbteil in Empfang zu nehmen. Eine Abſchlagszah⸗ lung von 400 Mark, die ihr gegeben wurde, trug ſie nicht, wie ſie es hätte machen müſſen, zu einer Bank auf ein Sperrkonto, 1 ſie nähte die Scheine in den Unterrock und ver⸗ ſuchte, das Geld nach Neubelgien zu verſchie⸗ ben. Das Geld wurde jedoch gefunden und gegen die Frau Haftbefehl erlaſſen, der gegen eine Sicherſtellung von 1000 Mark aufge⸗ hoben wurde. Sie wird ſich nun wegen ver⸗ ſuchter Deviſenſchiebung zu verantworten ha⸗ ben. * Loserneuerung bei der Staatslotterie Der Präſident der Preußiſch-Olddeutſchen Staatslotterie gibt bekannt: Am 20. Oktober beginnt die Ziehung der erſten Klaſſe der 48. Klaſſenlotterie. Wegen der Arbeitshäufung in den Staatlichen Lot⸗ terie⸗Einnahmen unmittelbar vor der Ziehung wird dringend gebeten, die Loserneuerung und Losbezahlung nicht erſt in den letzten Tagen, ſondern möglichſt ſofort vorzunehmen. Nur rechtzeitig vor Ziehungsbeginn bezahlte Loſe haben einen Gewinnanſpruch. Markiberichte Weinheimer Obſtgroßmarkt Pfirſiche 34; Aepfel 8—23; Birnen 6 bis 12; Quitten 23; Nüſſe 25—35; Tomaten 8 bis 10; Trauben 14.— Anfuhr 200 Ztr., Nachfrage gut. Nächſte Verſteigerung: heute 14 Uhr. Mannheimer Schlachtviehmarkt Auftrieb: 261 Ochſen, 100 Bullen, 159 Kühe, 179 Färſen, 14 Freſſer, 627 Kälber, 27 Schafe, 2080 Schweine, 27 Ziegen. Preiſe: Ochſen 42—45, 38—41; Bullen 40—43, Kühe 40—43, 34—39, 28—33, 20— 25; Färſen 41—44, 36—40; Kälber 70— 78, 65— 69, 60-64, 50— 59. Schweine 57, 56, 55, 53, 51. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber ſchleppend. Mannheimer Pferdemarkt Auftrieb: 31 Arbeitspferde, 15 Schlacht⸗ pferde. Preiſe: Arbelsspferde 750 bis 1500, Schlachtpferde 45 bis 105.— Marktverlauf: mittel. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IX. 1936 über 1700 3. Zi em Anzeigen⸗ preisliſte At 6 gültig. oo lodes- 1 Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unseren lieben Onkel Herrn Nikolaus Adler 10. gestern vormittag 4 Uhr im gottbegnadeten Alter von 86 Jahren zu sich in die Ewigkeit genommen. Viernheim, 18. Oktober 1936 Ole trauernden Hlinterbllebenen Die Beerdigung findet morgen Mittwoch, nachmittags 4 Uhr, vom Trauerhause, Blauehut- 4 B straße 41, aus statt. Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893. Abtlg. Handball: Alle Schüler, die Luſt und Liebe —— 55 ball ſport haben, melden ſich betr. Ein⸗ reihung in eine Mannſchaft bei Spielwart K. Rutz, Schillerſtr. Mittwochabend, 7 Uhr, in der Sport⸗ halle wichtige Jugend⸗ und Schülerverſammlung. Kreisjugendwart Plättner iſt anweſend. Vollzähliges Erſcheinen unbedingt erforderlich. Schöner, groß er Spiegel für Schneideringeeign. Länge 1,45 Meter Zu haben bei: Apotheke H. 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Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. lf Hitlerſtraße 88 ſoll der Verbraucher wiſſen Der gute Umsatz ist nr Lohn den bringt die Dauer- Insertion wo man etwas Gutes und Preiswertes haben kann wenn der Erzeuger es nicht in der Zeitung be⸗ kannt macht. „Das geht nicht mit rechten Dingen zu— 1“ staunt Alois und schaut dber'n Zaun, wie sein Nachbar Erich Zuber um Zuber mit Trauben folll. Alols hat seinen Wingert geradezu vor- bildlich bestellt, aber nieht halb so viel ge- erntet. Jetxt platt er los:„F Sechsmal gespritn und viermal geschwefelt habe lch und Du holst doppelt 20 viel Trauben!“ Erich läßt einen Augenbllek den Zuber stehen und reibi sich vergnügt die Hande:, leh habe nur ler- mal gespritxt und gar nieht geschweſelt. Es kommt eben darauf an, wann man spritrt. Das Welnbau-Institut hat es doch rechtreiſig oberall veröffentlicht.“ Da brummt der Alois:„Im Sommer hab' ich keine Teilt zum Zeltunglesen.“ Erich aber lacht:„Dafur spritzt DU zwelmal zu viel und sehwefelst uberhaupt umsonst. Das kostet Wohl weder Zelt noch Geld? Ich bleibe ſedenfalls dabei! Wer Zeitung liest, hat mehr Erfolg Verkaufe p. ſofort ca. 100 St. Jung⸗ hennen (Maibrut) z. Min⸗ deſtpreis und ca. 60 St. Loge nennen Moſer, Geflügelhof Mhm.⸗Waldhof 110er Weg Mas dingt cle und unk 6.00 Choral, Zeit, Wetter; 6.00 Gymna⸗ ſtik; 6.30 Konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Waſſerſtand; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſika⸗ liſche Frühſtückspauſe; 9.30„Knabenerziehung in den erſten 10 Lebensjahren“; 9.45 Sende⸗ pauſe; 11.30„Für dich, Bauer“; 12.00 Konzert; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten; 14.00 Muſikaliſche Kurzweil; 15.00 Sende⸗ pauſe; 15.15„Allerlei Plaudereien“; 15.30 „Die Schatzgräber von Uhlenhall“; 16.00 Muſik; In der Pauſe:„Vogelgezwitſcher“; 17.40„Ausbeuter des Aberglaubens“; 18.00 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.45 „Frauen ſtudieren das Kursbuch“; 20.00 Nachrichten; 20.15 Stunde der jangen Nation 20.45 Muſikaliſche Köſtlichkeiten; 21.10 „Julian Boufflers“; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Symphoniekonzert;— 0.00 Nachtmuſik. 1 Nicht nur Ceſer ſondern auch Abonnent CCC ĩ·Add unſerer Zeitung ſein! 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