deltunde un de hrer nit hrt, hat und der ſrauszu⸗ Vile litiſchen übrigen g: Ver⸗ Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſſcheinungsweiſe Bezugspreis Nummer 241 3. an Sonntagen und Feiertagen. g nns Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM, ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Nſe S Donners fag iernheimer Volkszeülung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim für I mm den 15. Ylober 1936 Geſchäftsſtelle Viernheim. Bismarckſtraße 13. Fernſpr. 153. Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Jeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig SK. Ludwigshafen 15101. 12. Jahraana Ein Vahrzeichen des deulſchen Volles Reichsminiſter Dr. Frank ſpricht vor der deulſchen Preſſe über das haus des deulſchen Rechls heimſtätle des völliſchen Rechlslebens Berlin, 14. Okt. Der Präſident der Aka⸗ demie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, nahm am geſtrigen Nachmittag Ge⸗ legenheit, über die Aufgaben und Ziele des Hauſes des Deutſchen Rechts zur geſamten deutſchen Preſſe zu ſprechen. Nach der Be⸗ grüßung durch den Stellvertretenden Preſſe— chef der Reichsregierung, Miniſterialrat SS.⸗ Standartenführer Berndt ergriff Reichsminiſter Dr. Frank das Wort. Er führte u. a. aus: Die Idee der Errichtung eines Hauſes des Deutſchen Rechts geht über den Rahmen eines monumentalen Zweckmäßigkeitsbaues hinaus, zurück auf eine der großen Subſtanzideen un⸗ ſeres Volkes, den Rechtsgedanken. Wenn nunmehr anläßlich der dritten Jahres⸗ tagung der Akademie für Deutſches Recht vom 21. bis 24. Oktober in München der Grund⸗ ſtein zum Haus des Deutſchen Rechts gelegt wird, dann wird mit der Ausführung eines Bauwerkes begonnen, das der Idee des Rechts geweiht iſt und eine Heimſtätte der Führung des ganzen völkiſchen Rechtslebens werden ſoll. Die Akademie für Deutſches Recht iſt im Begriff, mit dieſem Bau dem deutſchen Recht ſelbſt ein grandioſes Denkmal zu errichten und damit dem Kulturwillen des Dritten Reiches einen monumentalen Aus⸗ druck zu verleihen. Mit dem Haus des Deutſchen Rechts wird die Hauptſtadt der Bewegung zu den gewaltigen Bauten der NSDAP auf dem Küniglichen Platz und zu dem Haus der Deutſchen Kunſt ein wei⸗ teres Bauwerk erhalten, das von dem ſtol⸗ zen Glauben der Nation an den Führer und an die Zukunft des von ihm geſchaffe⸗ nen nationalſozjaliſtiſchen Reiches Kunde gibt. Während in andern Ländern Zu⸗ ſammenbruch auf Zuſammenbruch er⸗ folgt, haben wir die ſtolze Berechtigung und Hoffnung, durch Errich⸗ tung von Stätten, die einer idealiſtiſchen Sendung dienen. der Welt zu zeigen daß Deutſchland ſtark iſt in ſeiner Wehr. ſtark in ſeinem Volk, vor allem aber ſtark in ſei⸗ ner ewigen Traditiyn geblieben iſt, den höchſten Gütern der Menſchheit zu dienen. Das weſentliche Kulturgut der Rechtsſicherheit, der Rechtsordnung eines Volkes und der recht⸗ lichen Ausgeglichenheit der Sonderintereſſen einer Volksgemeinſchaft gibt uns eine hei⸗ lige Miſſion auf. Das Haus des Deut⸗ ſchen Rechts mit ſeinen mächtigen Quadern und Mauern ſoll ein Wahrzeichen ſein für die Stärke und Beſtändiakeit der Grundlagen des Dritten Reiches. Es iſt die geſchichtliche Miſſion des neuen deut⸗ ſchen Rechts die Idee des Nationalſozialis⸗ mus in alle Zukunft lebendig zu erhalten und in ihrem Fortwirken zu ſichern. Das neue deutſche Recht wird dieſe Sendung erfüllen: Es wird der Lebensform des deutſchen Vol⸗ kes entſprechen und ſeine ewigen Werte ſchützen. den Enlſchluß, in der Hauptſtadt der Bewegung das Haus des Deutſchen Rechts zu errichten, habe ich ſchon vor längerer Zeit gefaßt. Gelegentlich der zweiten Jahrestagung der Akademie für Deutſches Recht habe ich dieſen Plan, nachdem ihn der Führer autgeheißen hatte, auch der Oeffentlichkeit kundgegeben. Der Bau wird nach den Entwürfen des von mir auch mit der Bauleitung betrauten Münchener Architekten Prof. Bieber ausgeführt. Das Haus des Deutſchen Rechts wird am nördlichen Ende der Ludwig⸗Straße errichtet werden und mit ſei⸗ ner mächtigen eindrucksvoll gegliederten Front einen impoſanten Abſchluß dieſer Straße bilden. Das Haus des Deutſchen Rechts wird nach meinem Willen zum Mittelpunkt des deut⸗ ſchen Rechtslebens werden. Es ſoll der Geſamtheit der nationalſszialiſti⸗ ſchen Rechtswahrer bei feierlichen Kundgebun⸗ gen den entſprechenden äußeren Rahmen ge⸗ ben. Der Kongreßſaal des Hauſes des Deut⸗ ſchen Rechts wird in Zukunft die weihevolle Stätte für das Bekenntnis zur ewigen Rechts⸗ idee des Nationalſozialismus bilden. Der Akademie für Deutſches Recht wird im Haus des Deutſchen Rechts eine ihrer hohen völ⸗ kiſchen Verpflichtung angemeſſene Arbeitsſtätte zur Verfügung ſtehen. Die oraaniſatoriſche Ausgeſtaltung der Akademie für Deutſches Recht iſt künftighin ſo gedacht, daß zwei Ab⸗ teilungen eine Abteilung für Rechts⸗ geſtaltung und eine Abteilung für Rechtsforſchung, nebeneinander be⸗ ſtehen. Die Abteilung für Rechtsgeſtaltung, der die Unterſtützung und Beratung aller zur Geſetzgebung berufenen Stellen oblieat, wird aus praktiſchen Erwägungen beſonders wegen der Notwendigkeit ſtändiger unmittelbarer Fühlungnahme mit dem Reichsminiſterium und den Spitzenſtellen des ſtaatlichen Appara⸗ tes in der Reichshauptſtadt verbleiben. Die Abteilung für Rech'sforſchung hingegen, für die andere Arbeitsbedingungen und Arbeits- methoden gelten. ſoll vortviegend in der Hauptſtadt der Bewegung in enaſter Verbin⸗ dung mit dem Zentrum des nationalſozialiſti⸗ ſchen Lebens⸗ und Geſtaltungswillens, an der wiſſenſchaftlichen Durchdrinaung und Aus⸗ geſtaltung des deutſchen Rechts ſchaffen. Dieſer Abteilung wird für ihre Forſchungs⸗ arbeiten im Haus des Deutſchen Rechts eine Bücherei zur Verfügung ſtehen, die bereits jetzt 60000 Bände umfaßt und die im Laufe der Zeit zur größten Rechtsbiblio⸗ 57 Deutſchlands ausgeſtaltet werden ſoll. Das Haus des Deutſchen Rechts wird auch ausländiſchen Rechtsgelehrten, die vermöge der durch die Akademie für Deutſches Recht ge⸗ ſchaffenen und gepflegten Auslandsbeziehun⸗ gen mit dem deutſchen Rechtsleben Fühlung gewinnen und erhalten wollen, gaſtliche Auf⸗ nahme gewähren. Im Haus des Deutſchen Rechts ſoll künftig auch die deulſche Rechlsſchule wirken, eine Einrichtung die im Einverneh⸗ men mit dem Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung geſchaffen wer⸗ den ſoll. Sie wird die Ausleſe der deutſchen Rechtswahrer, die ſich als weltanſchaulich ge⸗ feſtiat und fachlich hervorragend geeignet er⸗ wieſen haben, zuſammenfaſſen und durch eine auserleſene Erziehungsgemeinſchaft zu der Elite des deutſchen Rechtsſtandes heranbilden Die deutſche Rechtsſchule ſoll im Anſchluß an den normalen Ausbildungsgang von all denen erfolgreich durchlaufen werden. die ſpäter die Erziehung des deutſchen Rechtswahrernachwuch⸗ ſes oder an maßgebender Stelle die Geſtaltung des deutſchen Rechts zu übernehmen haben Die deutſche Rechtsſchule wird die ihr anver— trauten Rechtswahrer derart in den national— ſoztaliſtiſchen Geiſt einführen, und mit den Grundlagen des nationalſozialiſtiſchen Rechts⸗ denkens vertraut machen, das ſie zur Erfüllung ihrer hoben Aufgabe ſelbſt wieder die deutſche Jugend zum Recht zu erziehen und dem deut⸗ ſchen Volke ſein Lebensrecht zu wahren, voll geruſtet erſcheinen. Hobe ich Ihnen ſo in großen Zügen Anlage, Ziel und Aufgabe des Hauſes des Deutſchen Pechts entwickelt, ſo iſt es mir ein Bedürfnis, all denen zu danken, die uns in unſerem Stre⸗ ben unterſtützen. Ich danke vor allem auch dem Reichsjuſttzminiſterium, vertreten ducch Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner und dem Reichsfinanzminiſterium, vertreten durch den Reichsfinanzminiſter Graf Schwerin von Kroſigkt für ihre beſondere Hilfe. Bei der Größe der Aufgaben, die wir dem Haus des Deutſchen Rechts zugedacht haben, wird der Tag der Grundſteinlegung zu einem Ehrentag des deutſchen Volkes werden, zu einem Ehrentag den wir dem Führer Adolf Hitler, der Deutſchlands Recht und Frieden erkämpft hat, verdanken. Eden und der Nichkeinmiſchungspakt Engliſche Auffaſſung zur Bährungs⸗ und Rüſlungsfrage 14. Okt. Auf dem Feſt der in Sheffield ſprach am Mittwochabend der engliſche Außenminiſter Eden über die außenpolitiſche Lage. Er begann mit einem Hinweis darauf, daß in England zweifellos die radikalen politiſchen Lehren, die in verſchiedener Form in verſchie⸗ denen Ländern gepredigt würden, a bge⸗ lehnt würden.„Deswegen wollen wir“, ſo führte er weiter aus,„nicht mit anderen ſtrei⸗ ten, die unſere Methoden verlaſſen haben und es vorziehen. andere Regierungsſyſteme zu wählen. Das geht nur ſie ſelbſt an. Wenn wir eine Lehre aus der gegenwärtigen Unruhe in Europa ziehen können, ſo iſt es ſicher die, daß das Volk dieſes Landes jede Anſtrengung machen muß, um die bisherigen Ueberlieferungen zu erhalten und fortzuentwickeln. Damit will ich nicht eine Haltung anraten. die eine Loslöſung von den Angelegenheiten Europas bedeuten würde. Wir haben immer eine Rolle in Europa geſpielt. und wir werden fortfahren, das zu tun. Wir haben dies kürzlich tun müſſen, und zwar etwas unvermutet in Zuſammenhang mit einer tragiſchen Reihe von Ereigniſſen, die ſich in Spanien abgeſpielt haben und im Hinblick auf ihre Rückwirkungen auf das übrige Europa.“ Eden ſchilderte dann die politiſche Entwick⸗ lung in Zuſar e menhana mit den Ereigniſſen in Spanien und ging vor allem auf den fran⸗ zöſiſchen Nichteinmiſchungsſchritt und die Errichtung des Londoner Ueber⸗ wachungs ausſchuſſes ein. Eden fuhr fort:„Ich bin mir der Kritik ſehr wohl bewußt. die gegen dieſes Uebereinkom⸗ men gerichtet wird. Es wird ſogar behauptet, daß die Zeit gekommen ſei, um dieſen Ver⸗ ſuch aufzugeben. Die britiſche Regierung teilt dieſe Anſicht nicht. Die britiſche Regierung iſt für Nichteinmiſchung. Dieſe Anſicht wird ſtreng aufrechterhalten und hat niemals ge⸗ ſchwankt. Wir ſind unſererſeits entſchloſſen, London, Meſſerſchmiede unſere Verpflichtung getreulich durchzuführen und in jeder Weiſe die Durchführung der Be⸗ ſtimmungen des Abkommens zu fördern. Wir ſind der Anſicht, daß dies der beſte wenn nicht der einzige Weg iſt, um die gefährlichen Ent⸗ wicklungen abzuwenden, die die ſpaniſche Lage mit ſich bringen kann.“ Auf das Währungsproblem ütbergehend, erklärte der Außenminiſter: Die „drei großen Demokratien“ hätten die Initia⸗ tive ergriffen weil ſie die einzigen Mächte ge⸗ weſen ſeien, die das tun konnten, ſie hätten ſie mit dem einzigen Ziel ergriffen, etwas zu tun, was zu einer Vermehrung des Welthandels insgeſamt führen würde. Dieſes Vorgehen ſei natürlich nicht gegen irgendeinen Staat gerichtet geweſen. Zur Frage der Rüſtungen ſagte Eden u. a.:„Wir ſind damit beſchäftigt, ein ſehr erhebliches Programm für die Wie⸗ deraufrüſtung der Flotte, der Armee und der Luftwaffe durchzuführen. Wir würden ein Rüſtungsabkommen vorgezogen haben, aber in einer Welt, wie ſie heute nun einmal iſt, iſt die Stärkung unſerer eigenen Ver⸗ teidigung nicht nur ein wünſchenswertes Ziel, ſondern eine zwingende nationale Pflicht.“ Abſchließend erklärte der Außenminiſter: „In gewiſſer Beziehung ſind Anzeichen einer Beſſerung der internationalen Lage zu ſehen. Es würde jedoch närriſch ſein, die Augen vor den Schwierigkeiten zu ſchlie⸗ ßen, denen wir gegenüberſtehen. Es ſind nicht ſo ſehr die augenſcheinlichen Gefahren, die Be⸗ ſorgnis bei uns hervorrufen müſſen, als viel⸗ mehr die Furcht vor irgendeiner uner⸗ warteten Entwicklung in einer bereits geſpannten internationalen Lage. Unſer Be⸗ ſtreben muß es daher ſein, die Tempera⸗ turen herabzuſetzen. Der Weg zum Frie⸗ den kann nur durch Toleranz und Zurückhal⸗ tung gefunden werden.“ Erhöhung der belgiſchen Mililärdienſtzeit Vorzeiliger Parlamenkszuſammenkrill Brüſſel 14. Okt. Unter dem Vorſitz Kö⸗ nig Leopolds fand heute ein Miniſter ⸗ rat ſtatt, in dem beſchloſſen wurde, dem Par- lament einen Geſetzentwurf vorzulegen, der die Erhöhung der Militärdienſtzeit bei der In⸗ fanterie auf 18 Monate vorſieht. Ferner ſollen noch einige Aenderungen in dem be⸗ ſtehenden Militärgeſetz vorgenommen werden. Zur Behandlung der Militärreform ſoll das Parlament, das nach der Verfaſſung erſt am zweiten Dienstaa im Monat November zu⸗ ſammentritt, vorzeitig und zwar um den 27. Oktober herum, zu einer außerordentlichen Taaung einberufen werden. In einer amtlichen Verlautbarung heißt es, der Geſetzentwurf über die Militärreform folge in ſeinen weſentlichen Zügen den Ergebniſſen. zu denen der gemiſchte Militärausſchuß ge⸗ langt ſei. Die Reform bezwecke die Siche⸗ rung einer ganzen und vollſtändigen Deckung der Grenzen. Die Motoriſierung der Kavalle⸗ rie und die Ausdehnung des Freiwilligen⸗ ſyſtems ſeien vorgeſehen. Die zugunſten der kinderreichen Familien beſtehenden Ausnah- men ſollen wie in der Verlautbarung aus⸗ drücklich hervorgehoben wird, aufrecht erhalten werden, eine Konzeſſion, die ganz offenſichtlich darauf abzielt, den Widerſtand der Vlamen gegen die Erhöhung der Mititärlaſten zu be⸗ ſchwichtigen. Die Rede König Leopolds Brüſſel, 15. Oktober. Im Mittelpunkt des Miniſterrats, der unter dem Vorſitz von König Leopold am Mittwoch über die Mili⸗ tärreform beriet, ſtand eine Rede des Königs, deren entſcheidende Sätze wie ſolgt lauten: „Unſere Militärpolitik wie unſere Außen politik, die notwendigerweiſe die erſte be⸗ ſtimmt, muß ſich vornehmen, nicht einen mehr oder weniger ſiegreichen Krieg infolge einer Koalition vorzubereiten. ſonderen den Krieg von unſerem Gebiet aus zu⸗ ſchalten. Indem Belgien ſich dieſer Auf⸗ gabe entledigt, trägt es in hervorragendem Maß zum Frieden in Weſteuropa bei, und es ſchafft dadurch von ſelbſt ein Recht auf Ach⸗ tung und auf die etwaige Hilfe aller Staaten, die an dieſem Frieden Intereſſe haben. Ueber dieſe Grundlagen iſt die belgiſche Oeffentlich⸗ keit, glaube ich, einer Meinung. Aber unſere Verpflichtungen dürfen darüber nicht hinaus⸗ gehen und jede einſeitige Politik ſchwächt unſere Lage nach außen und ruft, zu Recht oder zu Unrecht, Uneinigkeit im Innern hervor. Ein Bündnis, ſelbſt wen es rein de⸗ venſiver Natur wäre, führt nicht zum Ziel, denn ſo ſchnell auch die Hilfe eines Verbünde⸗ ten erfolgen könnte, ſo würde ſie doch erſt nach dem blitzartig vor ſich gehenden feindlichen Einfall einſetzen können. Um geoen Den erſten Stoß anzukämpfen, würden wir in jeder Lage allein ſein. Deshalb müſſen wir, wie kürzlich der Miniſter des Aeußeren erklärt hat, eine ausſchließlich belgiſche Politik verfolgen. Die⸗ 88 3 n * RF e n —— ſe Politit muß entſchloſſen darauf abzielen, uns aus den Streitigkeiten unſe⸗ rer Nachbarn herauszuhalten. Sie entſpricht unſerem nationalen Ideal. Diejeni⸗ gen, die an der Möglichkeit einer ſolchen Außenpolitit zweifeln, mögen das ſtolze und entſchloſſene Beiſpiel Hollands und der Schweiz betrachten. Unſer Miltärſyſtem kann nur die einzige Aufgabe haben, uns vor einem Krieg, von wo er auch kom⸗ men möge, 0 bewahren. Unſer Militär⸗ ſtatut entſpricht nicht mehr den neuen Mög⸗ lichkeiten eines überraſchenden Einfalls. Es ſichert weder die ſtändige Verteidigung unſerer Grenzen noch die Sicherheit der Mobilma⸗ chung noch die Zuſammenziehung des Heeres.“ Dank an den Führer Telegrammwechſel zwiſchen dem Führer und der Generalkonferenz der Diakoniſfen⸗ Mutterhäuſer Berlin, 14. Okt. Die in Kaiſerswörth tagende 21. Generalkonferenz der Diakonif⸗ ſen⸗Mutterhäuſer hat an den Führer 18 Reichskanzler folgendes Telegramm ge⸗ richtet: „Die zur 21. Generalkonferenz aus An⸗ laß des hundertjährigen Jubiläums in Kaiſerswörth verſammelten Vertreter der 70 deutſchen und 40 außerdeutſchen Dia⸗ koniſſen⸗Mutterhäuſer entbieten dem Füh⸗ rer und Reichskanzler ehrerbietigen Gruß. In Dankbarkeit ſtellen die deutſchen Mut⸗ terhäuſer zebntauſend Verpflegungstage in ihren Krankenhäuſern, Alters⸗ und Kinderheimen und Erholungshäuſern zur perſönlichen Verfügung. Im Namen des Kaiſerswörther Ver⸗ bandes Graf Lüttich a u.“ Der Führer und Reichskanzler hat hierauf telegraphiſch geantwortet: „Den anläßlich der 100⸗Jahrfeier der Kaiſerswörther Diakoniſſenanſtalt in Kai⸗ ſerswörth verſammelten Vertretern der deutſchen und außerdeutſchen Diakoniſſen⸗ Mutterhäuſer danke ich für die mir tele⸗ graphiſch übermittelten Grüße, die ich mit den beſten Wünſchen für Ihre weitere Ar⸗ beit herzlich erwidere. Den deutſchen Dia⸗ koniſſenhäuſern danke ich ferner für die mir in Form von 10 000 Verpflegungs⸗ tagen zur Verfügung geſtellte Stiftung, die ich gern entgegennehme. (gez.): Adolf Hitler.“ J. im Kamyf gegen hunger und Kälte Ein Aufruf desReichsjugendführers. Berlin, 14. Oktober. Reichsjugendführer Baldur von Schirach hat folgenden Auf⸗ ruf zum Winterhilfswerk an die deutſche Ju⸗ gend gerichtet: „Jahr für Jahr hat die Hitlerjugend mit allen ihren Mitgliedern das Winterhilfswerk des Führers leidenſchaftlich unterſtützt. Es war uns immer eine Ehrenſache, durch unſeren Einſatz für dieſe größte ſoziale Aktion des Dritten Reiches einen Teil des Dankes abzutragen, den wir unſerem Führer ſchuldig ſind. Wir ſind ſtolz darauf, daß unſer Sam⸗ melergebnis in den vergangenen Jahren ſtets eine Spitzenleiſtung war und wollen verſu⸗ chen beim Winterhilfswerk 1936—37 alle bis⸗ herigen Sammelerfolge in den Schatten zu ſtellen. Wir wollen in dieſem Winter wieder beweiſen, daß die deutſche Jugend die treueſte Hüterin des Gedankens der Volksgemeinſchaft iſt. Alle Jungen und Mädel werden danach ſtreben, Vorbild der Opferbereitſchaft u. der Selbſthilfe zu ſein. In dieſer Gewißheit rufe ich Euch auf, meine Kameraden und Kamera⸗ dinnen, zum Kampf gegen Hunger und Kälte, zum Kampf gegen Deutſchlands Ehre und Eintracht. Jede Sammelbüchſe ſei auch ein Symbol unſerer Kameradſchaft. Traat ſie durch alle Städte und Dörfer des Reiches, treppauf und treppab. Schent keine Mühe und Beſchwerde, ſie zu füllen. Jede Büchſe ſei ein Tatbekenntnis zu Führer und Volk!“ Jum Tode Dr. Werners Beileid des Führers und des Reichsjuſtiz⸗ miniſters. DNB. Berlin, 14. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat der Witwe des am 12. Okt. in Leipzig verſtorbenen Oberreichsanwalts Dr. h. ce. Karl Werner telegraphiſch ſein Bei- leid zum Ausdruck gebracht. Reichsminiſter Dr. Juſtiz, Dr. Gürtner, hat in einem perſönlichen Schreiben den An- gehörigen des Oberreichsanwalts ſeine herz— liche Teilnahme ausgeſprochen und die großen Verdienſte des Verſtorbenen gewürdigt, der ſich als Staatsdiener von höchſten Fähigkeiten und Leiſtungen erwieſen und mit größter Tat⸗ kraft und Umſicht das verantwortungsvolle Amt des Oberreichsanwalts in aufopfernder Hingabe verwaltet habe. Dank ſeiner liebens⸗ werten menſchlichen Eigenſchaften ſei er ſei⸗ nen Miarbeitern ein treuer Freund und vor⸗ bildtſcher Arbeitskamerad geweſen. kandesgruppenleiler Verner Nellelbeck geſtorben Berlin, 14. Okt. In Batavia verſtarb am 13. Oktober plötzlich und unerwartet im 46. Lebensjahr der Landesgruppenleiter Nie⸗ derländiſch⸗Indiens der Auslandsorganiſation der NSDuß Werner Nettelbeck. Mit dem Deutſchtum in Niederländiſch⸗Indien trau⸗ ert die Auslandsorganiſation der NSDAP. um einen ihrer beſten Männer im Ausland. Wer⸗ ner Nettelbeck hat den Krieg als Offizier mit⸗ gemacht und ging ſpäter ins Ausland. Für die Arbeit der Partei unter den Reichsdeutſchen des Volksgerichtshofes in Berlin hat in den letz. Auflöſung der Danzig, 14. Okt. Der Danziger Poli- zeipräſident hat die Sozialdemokratiſche Partei mit ihren Gliederungen und Nebenorganiſatio⸗ nen mit ſofortiger Wirkung aufge⸗ Lö ſt. Die Auflöſung erfolgt auf Grund des § 2 des Vereinsgeſetzes wegen unerlaub⸗ ken Waffenbeſitzes ſowie wegen Ver⸗ ſtoßes gegen die Sabotagebeſtim⸗ mungen. 1 Die illegale Tätigkeit der Danziger Sozial⸗ demokratiſchen Partei, die nunmehr zu deren Verbot geführt hat, war, wie erinnerlich, vor einigen Tagen durch eine Verhandlung des Danziger Schnellgerichts näher beleuchtet wor⸗ den. Dabei wurde der Nachweis erbracht, daß die Danziger Sozialdemokraten ſowohl in ihrem Parteibüro wie auch in den Wohnungen der Vorſtandsmitglieder und Funktionäre ge⸗ heime Waffenlager unterhalten hat⸗ ten. Mehrere führende Leute der Danziger So⸗ zialdemokratiſchen Partei wurden verurteilt, während der Vorſitzende, Abgeordneter Brill, rechtzeitig ins Ausland geflüchtet war. 5 Inzwiſchen war es der Politiſchen Polizei ibanez noch weitere Beweiſe für die illegale Tätigkeit der Danziger Sozialdemokra⸗ tiſchen Partei beizubringen. Am Mittwoch vor⸗ mittag wurden wiederum drei ſozialdemokra⸗ tiſche Funktionäre vom Schnellgericht zu Ge⸗ fängnis bezw. Geldſtrafen verurteilt. Dabei ſtellte ſich auch heraus, daß die Bewaffnung der Mitglieder der Danziger Sozialdemokrati⸗ ſchen Partei unter Mitwirkung der ſogenann⸗ ten SSS(Sozialiſtiſche Sport⸗Stafette) durch⸗ geführt worden war. Dieſe Organiſation, die ebenfalls, wie alle ſozialdemokratiſchen Unter⸗ gliederungen, aufgelöſt worden iſt, war in Wirklichkeit nichts anderes als eine Fortſetzung der ſeit Jahren verbotenen Reichsbhannerorga⸗ niſation„Schufo“. Dieſe Tatſache der getarn⸗ ten Fortführung einer verbotenen Bürger⸗ kriegsorganiſation iſt ein weiterer Beweis für die illegale Tätigkeit der Danziger Sozial⸗ demokratiſchen Partei. Die Begründung der Auflöſung Danzig, 14. Okt. Der Danziger Polizei⸗ präſident hat die Auflöfung der Soziuldemo⸗ kratiſchen Partei mit ihren Gliederungen und Nebenorganiſationen in ſeiner dem Parteivor⸗ ſitzenden zugeſtellten Verfügung wie folgt be⸗ gründet: i „Bei Gelegenheit der Fahndung nach be⸗ ſtimmten Druckſachen ſind im Geſchäftsgebäude der„Danziger Volksſtimme“, des Organs der Sozialdemokratiſchen Partei, mehrere Schuß⸗ waffen mit Munition, zum Teil verſteckt unter Schriftſachen, gefunden worden. Die darauf vorgenommenen weiteren Durchſuchungen haben zu der Feſtſtellung geführt, daß ſich im Paris, 14. Oktober. Die geſamte Pariſer Preſſe beſchäftigt ſich mit dem Schritt, den der deutſche Geſchäftsträger am Montag abend am Quai d' Orſay unternommen hat. Der„Matin“ ſpricht von einer deutſchen No⸗ te, die abſichtlich maßvoll und höflich gehalten ſei. Die kommuniſtiſchen Kundgebungen in Straßburg, die Karikatur des Führers und die redneriſchen Ausfälle Thorez hätten nicht nur in Deutſchland ſondern auch in den Län⸗ dern ſehr lebhafte Erregung ausgelöſt, die mit Frankreich zu einer europäiſchen Friedenspo⸗ litik zu gelangen verſuchten. Wer jetzt noch daran zweifele, daß die Kommuniſtiſche Par⸗ tei in Frankreich offen das Moskauer Spiel treibe, habe für diefen beharrlichen Irrtum keine Entſchuldigung mehr.— Lit⸗ winow benütze jede Waffe. Die ſehr wür⸗ dige Haltung der Elſaß⸗Lothringer habe auf die Weltmeinung lebhaften Eindruck gemacht. Die der franzöſiſchen Regierung erteilte War— nung müſſe die amtlichen Stellen auf die Ge⸗ fahr aufmerkſam machen, die vorhanden ſei, wenn man zulaſſe, daß die Agenten Moskaus für Stalins Intereſſen herausfordernde Handlungen begehen, die zu den ſchlimmſten diplomatiſchen Verwicklungen und zu einem Konflikt führen könnten, deſſen einſeitige Nutz⸗ nießer die leitenden Männer der Dritten In⸗ ternationale ſein würden. „Petit Pariſien“ kommt mit der Aus⸗ rede, Thorez ſei nicht Mitglied der franzöſi⸗ ſchen Regierung, und ſeine Worte legten in keiner Weiſe die Verantwortung der franzöſi⸗ des Jahres die Landesleitung Niederländiſch⸗ Indien der NSDAP übertragen wurde Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP., Gauleiter Bohle, hat Trauer⸗ beflaggung für die Dienſtſtellen der Auslands- organiſation angeordnet. Alle Gruppen der Partei im Ausland werden des toten Landes⸗ leiters gedenken. Landes verrüter vom Volksgerichts⸗ hof abgeurkeilt Breslau, 14. Olt. Der Dritte Senat ten Tagen in Breslau gegen zwei Lan⸗ desverräter Verhandlungen durchgeführt, die mit der Verhängung ſchwerer Strafen en⸗ dete. Den beiden Angeklagten wurde nachge⸗ ö wieſen, daß ſie ſich für das Ausland in Schle⸗ ſien landesverräteriſch betätigt haben. Der 40 Jahre alte Anton Kwiatkowſki aus Amwern OS. wurde wegen Landesverrats und anderer Ver⸗ brechen zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt. Da der Verurteilte bei ſeiner Per⸗ ſönlichkeit und nach ſeinem Vorleben eine dauernde Gefahr für die öffentliche Sicherheit bedeutet, hat der Senat ferner angeordnet, daß in Niederländiſch⸗Indien hat er ſich ſtets mit 1 Kraft eingeſetzt, ſo daß ihm Anfang Derbolener Vaffenbeſit Berſtoß gegen die abolagebeſtimmungen 35d in Danzig Parteibüro der Sozialdemokratiſchen Partei und im Beſitz von zahlreichen Funktionären der Partei Schußwaffen befanden, ohne da die Inhaber einen Waffenſchein oder Waffenbeſitz⸗ ſchein beſaßen. Bei dieſen Perſonen handelt es ſich nicht nur um Funktionäre der Partei, ſondern bei dem Abgeordneten Brill um den Parteivorſitzenden, bei dem Abgeord⸗ neten Erich Bro ſt um den Schriftführer der Partei, bei Wilhelm Godau um ein Mit⸗ glied des Landesvorſtandes und den 1. Vor- ſitzenden des Ortsvorſtandes Danzig der SPD, bei Paul Neumann um ein Mitalied des Landesvorſtandes der SPD und den techniſchen Leiter der ſogenannten„Sozialiſtiſchen Sport⸗ Stafette“(SSS), bei dem Abgeordneten Johannes Mau um ein Mitalied des Landes⸗ vorſtandes und den Sekretär der SPD. Bei den im Parteibüro vorgefundenen Waf⸗ fen bedarf es keiner Begründung, daß die führenden Männer der Sc von ihrem Vor⸗ handenſein gewußt haben. Es ſteht damit feſt, daß unter Vorwiſſen des Vorſtandes oder ein⸗ zelner Mitglieder des Vorſtandes der Sozial⸗ demokratiſchen Partef eine Mehrheit von weit mehr als drei Parteiangehörigen ohne die er⸗ forderliche Erlaubnis im Beſitze von Schuß⸗ waffen war. Bei dieſen Waffen handelt es ſich zum größten Teil um Waffen. die Kriegsge⸗ rät im Sinne des Geſetzes vom 17. Pat 1922 ſind und ſich darum im Beſitz von Privatper⸗ ſonen überhaupt nicht befinden dürfen. Ferner iſt bei Gelegenheit der Durchſuchun⸗ gen Material über die Einrichtung und Zweck⸗ beſtimmung der ſogenannten„Soztaliſtiſchen Sport⸗Stafette“(SSS) ermittelt worden. Danach handelt es ſich bei der SSS nur dem Namen nach um eine ſportliche Organiſation, tatſächlich aber um eine Partei⸗Schutz⸗ organiſation, die in Aufbau, Ausbil⸗ dung und Verwendung dem früheren Arbeiter⸗ ſchutzbunde gleicht und eine Wiederherſtellung dieſes von mir unter dem 20. November 1934 aufgelöſten Arbeiterſchutzbundes darſtellt. Füh⸗ rende Mitglieder haben auch in ihren Auslaſ⸗ ſungen offen den Charakter der SSS als Par⸗ teiſchutztruppe zugegeben und in einer ſchrift⸗ lichen Aufſtellung der Richtlinien für die SSS den Zweck dieſer Einrichtung als den einer Kampftruppe zur Eroberung der politiſchen Macht bezeichnet. Mit der Wiedererneuerung kräftig aufgelöſten Kampftruppe hat die Füh⸗ rung der Sozialdemokratiſchen Partei den Er⸗ 5 behördlicher Anordnungen zu vereiteln ge- ucht. Die Auflöſung der Sozialdemokratiſchen Partei iſt demnach berechtigt und notwendig auf Grund von§ 2 Buchſtaben e und d des dieſer rechts⸗ Die Pariſer Preſſe zum deulſchen Proleſt Teilweiſe Berſtändnis, Verlegenheit und Ausflüchle FFF der Verurteilte nach Verbüßung der Zuchthaus⸗ Reichsvereinsgeſetzes in der Faſſung der Rechtsverordnungen vom 30. Juni 1933 und 16. Juli 1936“. ſchen Regierung feſt.— Nach dem„Excel⸗ ſior“ betrachte man am Quai d'Orſay den Zwiſchenfall als beigelegt. Das Blatt kommt dann zu der merkwürdigen Anſicht, zu ſagen, es wäre unvernünftig, wenn der Friede durch Aeußerungen eines Politikers ohne Verant- wortung geſtört werden würde, obwohl er nicht geſtört wurde durch ſo„ſchwerwiegende“ Tatſachen wie die Verletzung des Verſailler Vertrages und die Beſetzung der entmilitari⸗ ſierten Zone. In einer Meldung des Berliner Berichter⸗ ſtatters des„Journal“ wird vor einer Un⸗ terſchätzung des Vorfalles gewarnt. Die Straßburger Rede von Thorez, ſo heißt es u. a., werde nicht ohne Folgen bleiben. Der innenpolitiſche Leitartikel des„Ech o de Paris“ erklärt, die Irrtümer Léon Blums rechtfertigen nicht den deutſchen schritt. Die kommuniſtiſche Operation ſei ſo kümmer⸗ lich danebengelungen, daß man mit Frank⸗ reich Händel ſuchen wolle, wenn man dem Vorfall„geringſte Bedeutung“ beimeſſe. Das„Petit Journal“ weiſt den Schritt des deutſchen Geſchäftsträgers ſcharf zurück und bezeichnet ihn als„unerträgliche Einmi⸗ ſchung“.— In der Stunde in der die franzö⸗ ſiſchen amtlichen Stellen die Nichteinmiſchung ſogar ſoweit achten, daß ſie berechtigte For⸗ derungen der Madrider Regierung opferten, ſei es unbegreiflich, daß man von einem fran⸗ zöſtſchen Miniſter Rechenſchaft fordere über Worte, die ein Franzoſe auf franzöfiſc em Bo⸗ den ausgeſprochen habe(öh. ſtrafe in Sicherungsverwahrung zu nehmen iſt. Der zweite Angeklagte, der 56 Jahre alte Otto Mehlis aus Halbau, Kreis Sagan, der wegen Landesverrat bereits vorbeſtraft war, hat trotzdem erneut verſucht, ſein Vaterland an eine auswärtige Macht zu verraten. Der Senat hat ihn deshalb zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt und mit Rückſicht auf das überaus Schmähliche ſeines Verhaltens außerdem auf dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt. Da es gegen Urteile des Volksgerichtshofes ein Rechtsmittel nicht gibt, ſind beide Entſchei⸗ dungen mit Verkündung rechtskräftig gewor⸗ den. Bei den Verhandlungen des Senats war die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatsſicherheit ausgeſchloſſen. Diener Dreierkonferenz am 9. November Ro m, 14. Oktober. Für den Beginn der Dreier ⸗Zuſammenkunft der Außenminiſter Italiens, Oeſterreichs und Un⸗ garns iſt, wie nunmehr von unterrichteter italieniſcher Seite verlautet, der 9. November Die allgemeine Unruhe Die Völker ſind tatſächlich innerlich in Be⸗ wegung geraten. Am ſchwerſten und handgreif⸗ lichſten ſpielen ſich die Auseinanderſetzungen gegenwärtig in Spanien ab. Wer wollte leugnen, daß allein der bolſchewiſtiſche Einfluß es in dieſem Lande zuwege gebracht hat, daß 3 22 zumeiſt unſchuldige Men⸗ chen* werden müſſen, nur weil Mos⸗ kau den blutigen Bürgerkrieg gewollt hat. Be⸗ zeichnend für dieſen unerhörten Terrorismus iſt die Anweiſung eines kommuniſtiſchen Be⸗ 1 an der ſpaniſchen Oſtküſte, daß nur erjenige den Ehrentitel eines holſchewiſtiſchen Kämpfers für ſich beanſpruchen dürfe, der min⸗ deſtens ſchon drei Geiſeln umgelegt habe. Die⸗ ſer organiſierte Mord an Unſchuldigen, das iſt das Weſen des Bolſchewismus. Damit hat er Sowjetrußland zwar von jeder inneren Oppo⸗ ſition befreit, gleichzeitig aber auch wixtſchaft⸗ lich vernichtet. Und dieſes Schickſal iſt Spanien gleichfalls zugedacht, nur daß in dieſem Lande ſich rechtzeitig aus der ungeſchlagenen Armee die Kräfte des nationalen Widerſtandes her⸗ auskriſtalliſiert haben, die jetzt vor der ſchwe⸗ ren Aufgabe ſtehen, die bolſchewiſtiſchen Eiter⸗ beulen endgültig auszubrennen. Täuſchen wir uns nicht. Von dem politiſchen Schickſal Spaniens hängt für Euro pa, ja für die ganze Welt, unendlich viel ab. Wenn in Spanien der internationale Bolſchewismus zur Macht gekommen wäre, dann hätte dieſe Bewegung in ganz Europa einen gewaltigen Auftrieb erhalten. Andere Mächte wären in den unmittelbaren Bereich dieſes neuen bolſche⸗ wiſtiſchen Kraftzentrums gezogen worden, natürlich in erſter Linie Frankreich. Ueberall ſpielen ſich gegenwärtig Auseinanderſetzungen zwiſchen den Staatspolitiſchen Gruppen und dem Bolſchewismus ab. Alle Länder, in denen dieſe Frage nicht bereits grundſätzlich geklärt worden iſt, werden früher oder ſpäter zu einer Entſcheidung gelangen müffen. In Frankreich haben die Kommuniſten am vergangenen Sonntag eine Machtprobe ver⸗ anſtalten wollen. Sie wollten dem Elſaß⸗Loth⸗ ringiſchen Lande, das ſich bisher für ihre Ziele ſehr wenig zugänglich erwieſen hatte, durch die Veranſtaltung von über 100 Maſſenver⸗ ſammlungen eine Probe ihrer Macht geben. Dieſes Experiment iſt nicht geglückt. Denn ein⸗ mal hat der Miniſterpräſident Léon Blum die unmittelbare Gefahr erkannt, die ſich aus die⸗ ſem Treiben ergeben mußte, zum anderen aber hat die elſäſſiſch-lothringiſche Bevölkerung ſelbſt mit klaren Worten„und deutlichen Geſten die kommuniſtiſchen Eindring⸗ linge abgewehrt. Nur dem Ein⸗— ſatz von großen Mengen bewaffneter Macht iſt es zu danken. daß nicht ſchwere Zuſammenſtöße zwiſchen kommuniſtiſchen Demonſtranten und heimattreuen Gegendemonſtranten erfolgt ſind. Der kommuniſtiſche Großagitator Thorez be⸗ fand ſich infolgedeſſen in einer peinlichen Lage, als er in Straßburg vor übrigens nicht mehr als 600 Hörern die kommuniſtiſche Politik bei der letzten Abwertungsentſcheidung rechtfer⸗ tigen ſollte. Er wußte ſich ſchließlich nicht an⸗ ders zu helfen, als ſich in wüſten Ausfällen gegen das nationalſozialiſtiſche Deu ſſchland und ſeinen Führer zu ergehen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident muß darauf aufmerkſam ge⸗ macht werden, daß derartige„Enlgleiſungen“ ſeines marxiſtiſchen„Kameraden“ Thorez nicht zu einer Erleichterung der deutſch franzöſiſchen Beziehungen beitragen. Denn ſchließlich kann nicht überſehen werden, daß die ko uniſtiſche Partei in Frankreich einen weſen lichen e⸗ ſtandteil der regierenden Volksfront darſtellt und daß die Verantwortung für derartige Un⸗ geheuerlichkeiten von der franzöſiſchen Regie⸗ rung nicht ganz beiſeitegeſchoben werden kann. Kräfte der Gegenwehr ſind in Frankreich heute durchaus vorhanden. Oberſt de la Rocaue, der frühere Führer der Feuer⸗ kreuzbewegung, hat auf einer Verſammlung ſeiner franzöſiſchen ſozialen Partei in Valen⸗ ciennes angekündigt, daß der Augenblick zum Handeln jetzt gekommen ſei. Er wies darauf hin, daß ſich in der Volksfront bereits Zeichen der inneren Auflöſung bemerkbar machten. Der Vormarſch des nationalen Frankreich könne nicht aufgehalten werden. De la Rocque erklärte, daß er durchaus mit der Möglichkeit der Einkerkerung oder des gewaltſamen Todes für ſeine Perſon rechne. Aber ſolche Einzel⸗ ſchickſale ſeien heute bereits bedeutungslos ge⸗ worden. weil die Partie für das nationale Frankreich ſchon als gewonnen gelten könne. Wir laſſen dahingeſtellt, wie weit dieſer Füh⸗ rer einer franzöſiſchen Oppoſitionspartei ſchon jetzt im Recht iſt, die Lage ſo günſtig für ſein Vaterland zu beurteilen. Immerhin darf aus den Darlegungen de la Rocques geſchloſſen werden, daß das nationale Frankreich ſich auf eine ernſte Auseinanderſetzung mit den mar⸗ riſtiſch⸗bolſchewiſtiſchen Kräften vorbereitet. Die Unruhe. die gegenwärtig England ergriffen hat, iſt anderer Natur. Denn in Eng⸗ land ſpielt der organiſierte Kommunismus zahlenmäßig längſt nicht eine ſo große Rolle, wie auf dem Feſtland. Kommuniſtiſche Demon⸗ ſtrationen werden im allgemeinen jenſeits des Kanals nicht ernſt genommen, wenn ſich auch letzthin gezeigt hat, daß Polizeikräfte in erheb⸗ licher Zahl angeſetzt werden mußten, um Un⸗ ruhen zu verhindern. Jedesmal wenn der eng⸗ liſche Faſchiſtenführer Sir Oswald Mosley ſpricht. kommt es zu erheblichen Störungen der öffentlichen Ordnung. Die wichtigſte innen⸗ politiſche Entſcheidung in England wird zu⸗ nächſt die Frage ſein, ob die Arbeiterpartei ſich weiter radikaliſiert oder nicht. Berieuerung der Lebenshallung in Frankreich 88 Paris. 14. Okt. Nach einer Mitteilung der Präfektur in Bordeaux hat ſich dort die Lebenshaltung beträchtlich verteuert. Die Richt⸗ ziffer vom 10 Oktober ſtellt ſich auf 555,20 gegen 505,66 im Juni 1936. In Paris wird am 16. Oktober der Milch⸗ in Ausſicht genommen. preis um 10 Centimes für den Liter erhöht werden. 4 . ei lic L ten nen fal kan nac git wol Jud * ges. es kei lan lei N. l Ein. icht aue Wan 5 ſind in „ Oberſt er Jeuer⸗ ummlung in Malen⸗ blick zun es darauf (; Zeichen machten. Funlteich „Eulbehre gern, was du nichl haft.“ Rückkehr zur Genügſamkeit— Beherzigenswerle Lebensweisheiten unſerer Großeltern „Auf das, was dir nicht werden kann, Sollſt du den Blick nicht kehren; Oder ja, ſieh recht es an, So ſiehſt du gewiß, du kannſt's entbehren.“ (Rückert) Der Appell, den der Stellvertreter des Füh⸗ rers. Rudolf Heß, bei der Eröffnung der neuen Adolf Hitler⸗Halle in Hof an die deutſchen Hausfrauen gerichtet hat, wird nicht vergeblich geweſen ſein. Es iſt ſelbſtverſtändlich und eine nationale Pflicht in ſchweren Zeiten, daß man ſich an die Dinge hält, die der Markt bietet. Wenn auch das eine, das man gerade wünſcht, nicht vorhanden iſt, wird man das andere kaufen. Eine gute Mahlzeit läßt ſich aus hun⸗ derterlei bereiten, nicht nur aus dem. was vor⸗ übergehend fehlen ſollte. Als es in der Mitte des 18. Jahrhunderts in vielen Gebieten Preu⸗ ßens an einem leicht anbaufähigen Volksnah⸗ rungsmittel fehlte, drang Friedrich der Große mit aller Energie auf den beſchleunigten An⸗ bau der Kartoffel, die damals noch ſo gut wie unbekannt war. In der Not des Siebenjähri⸗ gen Krieges mußte der König die Landwirte in Schleſien und Pommern ſogar unter Straf⸗ androhung zum Kartoffelanbau zwingen; aber er erreichte. was er wollte, mit der Ernäh⸗ rungsumſtellung eine weit beſſere Ernährung für Volk und Heer. Für die Ernährung des deutſchen Volkes iſt heute weit beſſer geſorgt, als zu jenen Zeiten. Von einem wirklichen Mangel kann keine Rede ſein, wenn noch hier und da vielleicht zeitweiſe eine beſtimmte Fleiſchſorte nicht in der ge⸗ wohnten Menge zu kaufen iſt. Die gewohnte Lebenshaltung des einzelnen wird dadurch nicht eingeſchränkt. Kleine perſönliche Wün⸗ ſche müſſen natürlich zurücktreten, wenn die Speiſetafel des ganzen Volkes darunter nicht leiden ſoll. Haben wir in dieſen Jahren in Wirklich⸗ keit ſchon etwas entbehrt? Um uns davon ein Bild zu machen wäre es ganz gut, ſich einmal die Lebensführung unſerer Großeltern vor rund 80 Jahren vor Augen zu führen. Faſt alles, was zum Lebensunterhalt erforder⸗ lich war wurde im eigenen Lande. möglichſt auch auf eigenem Felde oder im eigenen Gar⸗ ten erzeugt. Die uns heute unentbehrlich ſchei⸗ nenden Kolonialwaren, wie z. B. Reis, Sago, Kakao, Kaffee. Tee und die feinen Gewürze, kannten nur wenige und wurden ſelten gekauft. Tageslauf ohne Kaffee und Tee Nur in ſehr wohlhabenden Familien gab es morgens Kaffee, oder Tee zum Abendbrot. Bei außergewöhnlichen oder feſtlichen Gelegenhei⸗ ten kamen dieſe Getränke auf den Tiſch. Das Abendeſſen beſtand tagaus tagein im länd⸗ lichen Haushalt aus einer Buchweizengrütze oder groben Gerſtengraupen. Sie wurden in Mager⸗ oder Buttermilch gekocht und mit Ma⸗ germilch angerichtet. Dazu aß man mit Schmalz beſtrichene Scheiben von ſchwerem Schwarzbrot. Sogenanntes belegtes Brot gab es nur zum zweiten Frühſtück und für die Feldarbeit und auch dieſer Belag beſtand ge⸗ wöhnlich aus Magerkäſe oder dünnen Wurſt⸗ ſcheiben. Das übliche Getränk dazu war ein ſelbſtgebrautes Dünnbier, Butter⸗ oder Mager⸗ milch. Gewöhnlich wurde der Brei in ſo reich⸗ lichen Mengen gekocht daß am nächſten Mor⸗ gen noch genügend zum Frühſtück übrigblieb. Er wurde dann mit Milch oder zuweilen auch mit Dünnbier aufgekocht. An Sonn- und Feſt⸗ tagen gab es ausnahmsweiſe einen friſchen Brei aus Roggen⸗ oder Gerſtenmehl mit Voll⸗ milch und Butterbrot. Zur Abwechflung auch gekochte Magermilch mit eingebrocktem Schwarzbrot oder mit verſüßter Brot-Bier⸗ ſuppe. Da an beſtimmten Wochentagen auch mittaas der übliche Brei aus Grütze oder Graupen auf den Tiſch kam, ſo kam es oft ge⸗ nug vor, daß man dreimal täalich dasſelbe Gericht genoß. Milchſuppen gab es an be⸗ ſtimmten Tagen mittags als Vorgericht. Die Abwechſluna war ſehr beſchränkt, da nur Rog⸗ gen. Gerſte und Buchweizen angebaut wurden. Reis war das Feſßtgericht das nur am Weih⸗ nachtsabend oder bei außergewößhnlichen Fa⸗ milienfeiern auf den Tiſch kam. Dagegen wa⸗ ren Sago und Reismeßhl wie auch Weizen⸗ gries faſt unbekannte Köſtlichkeiten. Das tägliche Mittagsgericht bot wenig Abwechſlung. Drei fleiſchloſe Tage in der Woche waren mindeſtens feſtgeſetzt, ge⸗ wöhnlich ſogar vier. Dann gab es eine Milch⸗ ſuppe als Vorgericht und als Hauptgericht Pfannkuchen. Mehlpuddina, oder Mehlklöße mit einer Tunke aus Speckwürfeln und Syrup. zuweilen auch Eierkuchen. Für die Herſtellung all dieſer Gerichte verwendete man Gerſten⸗, Buchweizen⸗ und Roggenmehl. Da die Land⸗ wirte ſelbſt keinen Weizen bauten, mußte Wei⸗ zenmehl gekauft werden, was des hohen Prei⸗ ſes wegen äußerſt ſelten geſchah. An fleiſch⸗ loſen Tagen kam oft ſogar nur ein Gericht mit⸗ tags auf den Tiſch, wie der erwähnte Buchevei⸗ zen⸗ oder Graupenbrei mit Magermilch ver⸗ miſcht. Buttermilch mit Klößen mar ein be⸗ kanntes Gerich“ ferner Graupenſuppe mit Backpflaumen oder im Herßſt und Winter Ho⸗ lunderbeerſuppe mit Klößen. Zum Süßen wurde faſt ausſchließlich Zyrup benutzt. Da es den billigen deutſchen Rüben:ucker noch nicht gab. wurde nur ſehr ſeſten der teuere weſt⸗ indiſche Rohrzucker gekauft. Wenig Fleiſch— wenig Gemüſe 5 Nur in den Städten gab es zuweilen friſch⸗ geſchlachtetes Fleiſch. Auf dem Lande gehörte es zu den Seltenheiten, weil weit und breit kein Schlächter wohnte, der es verkaufte. Meiſt kam das Fleiſch als Dauerware. wie Pöckel⸗ fleiſch, Rauchfleiſch, Sauerfleiſch. Sülze oder Wurſt auf den Tiſch. Im November wenn es kalt wurde, begann das große Schweine⸗ ſchlachten. Das war für die Viel⸗ und Gut⸗ eſſer die beſte Zeit. Wenn die einzelnen Ge⸗ höfte nicht gleichzeitig ſchlachteten, dehnte ſich die Zeit auf mehrere Wochen aus und es kam tatſächlich friſches Fleiſch an mehreren Tagen auf den Tiſch. Sonſt gab es im Laufe des Jahres nur ausnahmsweiſe Friſchfleiſch in der Erntezeit, wenn ein Kalb oder ein Lamm geſchlachtet wurde. Wie gewöhnlich kam wäh⸗ rend des ganzen Jahres nur die Fleiſchdauer⸗ ware auf den Tiſch. Die heute gangbaren Gemüſeſorten waren faſt unbekannt. Man baute Kartoffeln, Grün⸗ kohl, Weißkohl, Steckrüben, Mohrrüben und etwas Suppenkraut. Seltſamerweiſe wurden auch Erbſen Bohnen, Blumenkohl, Salat, Spinat, Kerbel damals nur ganz ſelten an⸗ gebaut. Das Fleiſchgericht kam daher nur mit Kartoffeln auf den Tiſch oder in Verbindung mit Rüben oder Kohl. Geſchälte Kartoffeln waren unbekannt, ſie wurden durchweg mit der Schale gekocht. Ausnahme machten vielleicht die Gärten der Pfarrer, in denen auch hin und wieder ein Gemüſe gezogen wurde, das allge⸗ mein noch wenig bekannt war, wie z. B. der der Jußball-Tänderkampf in Glasgom 2:0 für Schottland. Glasgow, 14. Okt. Der zweite Fußball⸗ Länderkampf Deutſchland— Schottland, der am Mittwoch im Glasgower Ibrox⸗Park ſtattfand, endete mit einem 2:0⸗Sieg für Schott⸗ land. Die deutſche Elf lieferte eines ihres großartigſten Spiele und vermochte dem gro⸗ ßen Gegner bis Halbzeit ſtandzuhalten und den Kampf mit 0:0 offen zu geſtalten. Erſt in der letzten Viertelſtunde kamen die Schotten durch ihren Rechtsaußen Delany zu zwei Toren, deren letztes ſechs Minuten vor Schluß erzielt wurde. 50,000 begeiſterte Zuſchauer jubelten der deutſchen Elf für ihre prächtige Leiſtung zu. Dichter⸗-Pfarrer Schmidt von Werneuchen in einem gemütvollen Stimmungsbild bekundet: „Doch Frauchen ruft zum Abendeſſen— Bei Rührei und Salat von Kreſſen, Schafkäs und Met und Birkenwaſſer Beſpötteln wir den reichen Praſſer.“ Wenn man noch hinzufügt, daß auch friſches Brot zur Zeit unſerer Großväter eine ſeltene Ware war und daß es Semmeln oder Bröt⸗ chen nur ausnahmsweiſe am Sonntag gab, dann müſſen wir zugeben, daß unſerem Ma⸗ gen heute keine Entbehrungen auferlegt werden. Moskaus Einmiſchung in Spanien Immer wieder neue Beweiſe Moskau, 14. Oktober. Der ſpaniſche Mi⸗ niſterpräſident Largo Caballero hat an das Zentralexekutivkomitee der Sowjet⸗ union ein Begrüßungstelegramm geſandt, das offenbar, obwohl davon direkt nicht die Rede iſt, den Dank Madrids für den Lon⸗ doner Vorſtoß Moskaus gegen die dem Neutralitätspakt angehörenden Mächte zum Ausdruck bringen ſoll. Der Präſident des Zentralexekutivkomitees, Kalinin, antwortete mit„allerherz⸗ lichſten Erfolgswünſchen für die revolutionäre Regierung.“ Eine neue Beleuchtung der ſchwerwiegenden Ahſichten der Sowjetunion im Bezug auf Spanien bringt auch der Leitartikel des „Journal de Moscou“, das bekannten Stel⸗ len naheſteht. Das Blatt ſchreibt mit deutlich entrüſteter Anklage an die Adreſſe der euro⸗ päiſchen Bundesgenoſſen Moskaus. die in London der Sowjetdiplomatie nicht ſekun⸗ dierten:„Es ſei„eine Schande für die Zivili⸗ ſation und die europäiſche Demokratie“, daß ſich unter den Vertretern der europäiſchen Staaten auf dem Londoner Komitee niemand gefunden habe, der gemäß dem Beiſpiel der Sowjetvertreter„ſeine Pflicht getan“ habell). Die Sowjetregierung könne jedoch nicht zulaſ⸗ ſen, daß„ihre Intervention für die Vertei⸗ pietbas der Rechte Spaniens“ unberückſichtigt eibe. Moskau verlangt Blockade Portugals Moskau, 14. Okt. Die, wie gemeldet, am Dienstag dem Vorſitzenden des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes vom ſowjetruſſiſchen Ge⸗ ſchüftsträger in London, Kagan, überreichte Note wird jetzt von der TASS. veröffentlicht. Die Note, die in ihrer ungeheuerlichen Zumutung an Portugal einen neuen Verſuch darſtellt, den Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß zum Auffliegen zu bringen, behauptet erneut, daß die Belieferung der ſpaniſchen Nationaliſten mit Waffen über Portu gal und die portugieſiſchen Häfen geleitet werde. Die Mindeſtforderung und die Durch⸗ führung der„vollſtändig unaufſchiebbaren Maßnahme“, ſo heißt es in der Note,„um dieſe Waffenlieferungen zu unterbinden, ſei die ſofortige Aufrichtung einer Kontrolle über die Häfen Portugals. Sowjetrußland ſchlage vor, die Durchführung dieſer Kontrolle der engliſchen oder der franzöſiſchen, oder beiden Flotten zu übertragen. Die Note ſchließt mit der Forderung, dieſen Vorſchlag auf einer„ohne jede Verzögerung“ einzuberufenden Sitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes zu behandeln. Kabinelle tagen Die Kabinellsſitzung in London London, 14. Okt. In der Kabinetts⸗ ſitzung am Mittwoch, die etwa zwei Stun⸗ den dauerte, gab Außenminiſter Eden einen eingehenden Ueberblick über die außen⸗ politiſche Lage. Im Hinblick auf den Umfang des Materials, das ſich ſeit der letzten Kabi⸗ nettsſitzung angeſammelt hatte, wurde eine Reihe von Unterausſchüſſen eingeſetzt, die ſich im einzelnen mit den Fragen befaſſen ſollen, die dem Kabinett demnächſt wieder vorgelegt werden können. Ein Unterausſchuß wird den Wortlaut der Thronrede vorberei⸗- ten die König Edard 8. bei der Eröffnung des Parlaments am 5. November verleſen wird. Es wird ferner angenommen, daß auch die Frage des Uniformverbots von einem Unter⸗ ausſchuß behandelt wird. Die nächſte Sitzung des Kabinetts findet am nächſten Mittwoch ſtatt. Die Unterausſchüſſe werden ſchon vor⸗ her tagen. Delbos berichlet Paris, 14. Okt. Ueber den am Mittwoch unter dem Vorſitz des Präſidenten der Repu⸗ blik abgehaltenen Min iſterrat erfährt man, daß der Außenminiſter über die Genfer Tagung und die laufenden internationalen Verhandlungen Bericht erſtattete, während der Finanzminiſter in großen Zügen den neuen Haushaltsplan entwickelte, der in der kommenden Woche eingehend erörtert werden ſoll. Beſchloſſen wurde, daß der Miniſter für öffentliche Geſundheitspflege, Sellier, und Unterſtaatsſekretär de Teſſar Staatspräſident Lebrun am Sonntag nach Straßburg zur Einweihung eines Denkmals begleiten werden. Becks Pariſer Beſuch 88 Warſchau, 14. Okt. Die amtliche Nach⸗ richt über den Beſuch des volniſchen Außen⸗ miniſters Beck in Paris beſagt, daß ſich Mini⸗ ſter Beck nach ſeinem Erholungsurlaub in Süd⸗ frankreich auf der Rückreiſe nach War⸗ ſchau einen Tag in Paris aufhalten werde. Der Aufenthalt Becks in der franzöſiſchen Hauptſtadt werde privaten Charakter tragen. Oberſt Beck werde die Gelegenheit benutzen, Außenminiſter Delbos einen konventionellen Beſuch abzuſtatten. 1 Kreuzer„Emden“ läuft aus „Emden“ mieder zu einer 3 wee dem ſtolzen Schiff Abſchiedsgrüße N(Scherl Bilderdienſt, K.) In Wilhelmshaven lief der deuiſche Kreuzer Die Angehörigen der Beſatzu landsreiſe aus. zu. längeren Aus⸗ Berannimachungen der N. S. O. A. U kreis Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße er aße 4. 31¹⁵ Sprechſtunden des Kreisleiters: Mitte von 15—18 Uhr. — ſreisſchule. Zur Beachtung durch Kursteilnehmer u. Referenten! Kurs IV/36. Die vier Wochenende des Kurſes IV/36 ſind dorgeſehen: 1. Wochenende: Beginn Samstag, den 17. Oktober 1936, vormittags 8 Uhr 2. Wochenende: Beginn Freitag, den 23. Oktober 1936 abends 8 Uhr 3. Wochenende: Beginn Samstag, den 31. Oktober 1936 vormittags 8 Uhr 1. Wochenende: Beginn Freitag, den 6. November 1936 abends 8 Uhr Pünktliches Eintreffen aller Beteiligten wird un. bedingt erwartet. Ortsgruppe Heppenheim. Durch den Tod wurde geſtern unerwartet der Parteigenoſſe Julius Funck aus unſeren Reihen geriſſen. Die Beerdigung findet am Freitag, den 16. Oktober, nachm. 3 Uhr ſtatt. Es iſt Ehren⸗ pflicht der Parteigenoſſen unſerem Verſtorbenen die letzte Ehre zu erweiſen. Antreten 2.30 Uhr am Rathaus. —— NSDAP., Ortsgruppe Waldmichelbach. Heute Donnerstag, abends 8.30 Uhr, findet im„Hotel Kaiſerhof“(Pg. Lind) ein Schulungs. abend ſtatt, deſſen Beſuch für ſämtliche Parteige; noſſen, Zellen⸗, Block- und Amtsleiter, ſowie für die Warte, Helfer und Helferinnen ſämtlicher Glie⸗ derungen unbedingte Pflicht iſt. Unentſchuldigtes Fernbleiben wird im Hinblick auf die ſeither be⸗ obachtete Lauheit ſtreng geahndet. Nur beim Vor⸗ liegen wichtiger Gründe iſt vorher bei der Ortsgruppenleitung Urlaub einzuholen.“ Ruppert, Kreisleiten ASB- DA. Fachgruppe„Geſundheit“ im Kreisamt für Volksgeſundheit für die Kreiſe Bensheim und Heppenheim. Sitz Heppenheim, Laudenbachertor 6 Um Angabe der Adreſſen ſämtlicher Perſonen die in den beiden Kreiſen Bensheim und Heppen⸗ heim bei Aerzten, Krankenkaſſen, Maſſage durch⸗ führen oder auch ſelbſtändig ſind, wird gebeten. Sie ſind zu richten an obenerwähnte Fachgruppe oder an den Kreisfachſchaftswalter für die Heil ⸗ praktiker und Maſſeure, Gg. Müller, Heppen⸗ heim, Hermannſtraße. Ortswaltung Heppenheim. Heute Donnerstag, abends 8.30 Uhr, finde im Lokal„Zum Boſenhof“ eine Amts walterſitzung ſtatt, an der alle Amtswalter der DAF. und Ko. teilzunehmen haben. Da die Tagesordnung von größter Wichtigkeit iſt, erwarte ich reſtloſes und pünktliches Erſcheinen.— Die auswärtigen Orts⸗ gruppen ſind vom Erſcheinen befreit. Ortswaltung Unter⸗Schönmattenwag. Die Auszahlungen ſowie Entgegennahme von Unterſtützungsanträgen, finden für die Orte Unter- und Ober⸗Schönmattenwag jeweils Donnerstags um die übliche Zeit im Rathaus ſtatt. Vetter, Kreisobmann der DA. S —— — — e NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis dienſtſtelle Bensheim⸗Heppenhein. Volksgenoſſe, vergeſſe nicht den unwide i Meldeſchluß am 15. Oltober 1936 für eine 0 5 Miete im Heſſiſchen Landestheater Darmſtadt. Zur Aufführung gelangen 12 Vorſtellungen(je 3 Opern, Operetken, Schauspiele und Luſtſpiele). Wer billig und bequem im Laufe der Theater⸗ ſpielzeit 1936-37 das Heſſ. Landestheater in Darm⸗ ſtadt beſuchen will, entſcheide ſich ſchnell. Die Verpflichtung erfolgt für 12 Vorſtellunge 2— n die Karten ſind übertragbar und 3 vor 1— pie l zahlbar. ie Preiſe für Theater und 7 5 ſtadt betragen:. n ab Heppenheim 2.20 RM. ab Bensheim 2.— RM. ab Auerbach 1.95 RM. ab Zwingenberg 1.85 RM. ab Lindenfels 2.50 RM. ab Gadernheim 2.40 RM. ab Reichenbach 2.20 RM. ab Schönberg 2.— RM. ab Lorſch 2.05 RM. Anmeldungen nehmen ſämtliche Ortswarte und Betriebswarte, ſowie die Kreisdienſtſtelle der RSG. „Kraft burch Freude“, Veucgeim, Hochſtraße 2, bis heute abend entgegen. 5 Von Erne ſt G. Draper, In Transatlantic Trade(Organ der Amerikan. Handelskammer in Deutſch⸗ land) wirft Erneſt G. Draper, Aſſiſtent Secretary of State, die Frage auf, ob die neue Handelspolitik Rooſevelts den USA. und den übrigen Ländern Vor⸗ teile gebracht habe. Der Verfaſſer kommt zu einer glatten Bejahung. Bei dem In⸗ tereſſe, das dieſes Problem auch für Deutſchland hat, verdienen die Auslaſ⸗ ſungen einer offiziellen amerikaniſchen Perſönlichkeit feſtgehalten zu werden: „Die Außenhandelspolitik der 118. wird bei den bevorſtehenden Präſidentenwahlen eine der erſten. Streitfragen bilden. Die demolratiſche Partei ſprach ſich freimütig für die Fortſetzung es bisherigen Weges bezüglich der Handels⸗ verträge aus. Auf Grund des Beſchluſſes des Kongreſſes vom 12. Juni 1934 ſind bereits 14 Handelsverträge zwiſchen den US. und ande⸗ ren Ländern abgeſchloſſen worden.— Das Programm der Republikaner beſagt:„Wir werden das gegenwärtige Geſetz der rezipro⸗ kalen Handelsverträge aufheben. Es iſt wir⸗ kungslos und gefährlich, ſeine Auswirkung auf Landwirtſchaft und Induſtrie iſt verderblich. Seine Beibehaltung würde ſich zum Nachteil des Arbeiters und Farmers geſtalten.“ Gou⸗ verneur Landon, den die republikaniſche Partei zum Präſidenten aufgeſtellt hat, erklärte ſich mit dieſem Programm einverſtanden. Das Programm der Handelsverträge der Bundesregierung beruht auf der Tatſache, daß moderner Fortſchritt und Proſperität vom internationalen Warenaustauſch abhängig ſind. Die Einſchränkung der Importe in den letzten 7 Jahren iſt beinahe zur Manie geworden. Staaten mit hiſtoriſch gewordener Politik des Zollſchutzes, wie Frankreich, Deutſchland und Italien, haben ihre Zollmauer erhöht, frühere Freihandelsländer, wie England. Belgien und Holland, ſind offen oder verſteckt für einen Zollſchutz eingetreten. Für die Notwendigkeit der Maßnahmen zur Handelsbeſchränkung ſind mannigfache Gründe angeführt worden, doch das Endreſultat iſt immer das gleiche: der Handel aller Staaten ſchrumpft mehr und mehr. Das Programm der Handelsverträge iſt der Ausdruck des amerikaniſchen Beſtrebens, die zu⸗ nehmende Tendenz zur Unterbindung der Ka⸗ näle des internationalen Handels zu bekämp⸗ fen. Dieſes Programm iſt keineswegs als Vorläufer des Freihandels anzuſehen. Sein Ziel iſt vielmehr kurz folgendes: Die US Me⸗ gierung iſt der Anſicht, daß es für die Natio. nen klug wäre, aus dem Ausland jene Waren zu beziehen, die ſie ſelbſt nicht haben oder die ſie ſelbſt nicht wirtſchaftlich herſtellen können. Unvernünftig hohe Zölle oder andere übertrie⸗ bene Einfuhrbeſchränkungen ſolcher Waren be⸗ laſten den Verbraucher, ſie bilden aber gleich⸗ zeitig ein Hindernis für die Weltproſperität. — Gummi, Tee und Kaffee ſind drei, nur in den Tropen erzeugte Produkte; beſonders Eiſenerz und Spezialſtahl kommen aus Schwe⸗ den; handgefertigte Spitzen entſtehen in Bel⸗ gien; Maſchinenſpitzen und Stickereien ſowie Spitzengewebe werden in der Schweiz und in Frankreich hergeſtellt, letzteres hat auch Par⸗ füm und Wein. Entweder beztehen die IIS. ſolche Erzeugniſſe gus den genannten Ländern. oder ſii haben dafür mehr zu bezahlen und müſſen überdies noch geringere Qualitäten in Kauf nehmen. Die Union iſt in der Lage, jene Erzeugniſſe zu liefern, die in anderen Staaten fehlen. Sie iſt Hauptlieferant für eine ganze Reihe von Nahrungsmitteln, ferner für Borax, Schwefel, Petroleumprodukte, Kraftwagen, Schreibmaſchi⸗ nen, Rechenmaſchinen, Erntemaſchinen, große Druckerpreſſen, Lackleder ufw. Der Nuten an del aber iſt eine Zweibahnſtraße. Die US. dürfen nicht die fortgeſetzte Auslandslie⸗ ferung von Spezialitäten erwarten, wenn ſie nicht gleichzeitig bereit ſind, Auslandswaren zu beziehen, die mit geringeren Koſten und häufig viel beſſer als in den Vereinigten Staa⸗ ten hergeſtellt werden können. Welches Intereſſe haben die Amerikaner am Außenhandel? Zu normalen Zeiten werden eta 10 Pro⸗ zent der Produktion an beweglichen Gütern aus den US. exportiert. Dies iſt ohne Zweifel wichtig, ſagt aber nicht alles: denn eine Reihe heimiſcher Induſtrien führt viel mehr aus als nur 10 Prozent ihrer Erzeugung, und der Ex⸗ port bildet für ſie einen lebenswichtigen Fak⸗ tor. 46 Prozent der Erzeugung von getrockne⸗ ten Früchten, 40 Prozent von Schmalz, 45 Prozent von Oelkuchen, 25 Prozent von Fiſch in Büchſen, 30 Prozent Rohtabak, 50 Prozent Baumwolle, 30 Prozent Schmieröl, 40 Pro⸗ zent Reinkupfer, 50 Prozent Borax, 50 Pro⸗ zent Harz, 33 Prozent Lackleder, 30 Prozent Maſchinen für Zuckerfabriken, 25 Prozent Ern⸗ temaſchinen und 35 Prozent Büromaſchinen überſchreiten die Landesgrenzen. Viele hun⸗ derttauſende Arbeiter ſind in ihrer Exiſtenz an den Export gebunden. Es wird der amerikaniſchen Regierung vor⸗ gehalten, daß zum Nachteil der Farmer der Binnenmarkt mit ausländiſchen Produkten der Landwirtſchaft überſchwemmt wird. Als Be⸗ weis hierfür wird angeführt, daß die US. 1935 Mais im Werte von über 20 Mill. Dollar importierten, gegenüber einer nur ganz geringfügigen Menge in 1932. Dabei wird aber die Tatſache überſehen, daß die Farmer 1932 nur 925 Mill. Dollar für ihren Mais einnahmen, im Vergleiche zu 1271 Mill. Dol⸗ lar im Jahre 1935. Aehnlich liegen die Ver⸗ hältniſſe bei einer Reihe anderer Agrarpro⸗ dukte. Die Gegner reziprokaler Handelsver⸗ träge überſehen ferner, daß die Erlöſe aus den Einfuhren von Auslandswaren zum größten Teil für den Ankauf amerikaniſcher Landpro⸗ dukte, wie Baumwolle, Tabak, Schmalz uſw., verwendet werden. Die US. haben bislang mit 14 Staaten Der Außenhandel eine Jweibahnſtraße Aſſiſtent Secretary of State. ſind. Man wird fragen, ob die Handelsver⸗ träge der Union auch einen entſprechen⸗ den Nutzen brachten. Das Handelsabkom⸗ men, das vor 2 Jahren mit Kuba geſchloſſen wurde, bat gezeigt, daß die Ausfuhr der Union nach dort in dieſer Periode im Vergleich zu den beiden vorangegangenen Jahren um 100 Prozent ſtieg. Im erſten Jahre des Handels- vertrages mit Belgien hat der Export der 11S. dorthin, im Vergleich zum Vorjahr, um 27 Prozent zugenommen. Der Handelsvertrag mit Schweden war am 1. Juli ds. Is. elf Monate in Kraft. n dieſer Zeit hat ſich die amerikaniſche Ausfuhr dorthin, im Vergleich zu 1934/85 um 14 Prozent erhöht; nach Haiti hat ſich der Export der US. im erſten 8d Berlin, 14. Okt. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium Rein hardt äußerte ſich vor dem Großbetriebsprüfern der Reichsfinanzverwaltung grundſätzlich über das Thema:„Der Beamte im nationalſozialiſtiſchen Staat“. Im nationalſozialiſtiſchen Staat könne nur derjenige Geſetze richtig anwenden, und Tatbeſtände richtig beurteilen. der mit den Leitſätzen und Erkenntniſſen des Nationalſozialismus durchaus vertraut iſt und ein nationalſozia⸗ liſtiſches Hirn und ein national⸗ ſozialiſtiſches Herz ſein eigen nenne. Daraus ergebe ſich zwangsläufig, daß es für jeden Beamten im nationalſozialiſtiſchen Staat ſelbſtverſtändliche Pflicht ſei, Lücken, die in ſei⸗ nem Wiſſen um die Leitſätze und die Erkennt⸗ niſſe des Nationalſozialismus etwa noch beſte⸗ hen ſollten, unverzüglich zu beſeitigen und auch ſein geſamtes äußeres Verhalten ſo zu geſtalten. wie es den Grundſätzen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Weltanſchauung entſpreche. Genf, 14. Okt. Der„Courier de Geneve“ veröffentlicht folgenden Aufruf des Frauen⸗ weltbundes gegen Bolſchewismus und Krieg zu Gunſten der in der Sowjetunion in Zwangs⸗ arbeitslagern feſtgehaltenen Frauen und Kin⸗ der: ö „Die Not und das geiſtige und materielle Elend, in dem dieſe Unglücklichen leben, über⸗ ſteigt alle Vorſtellungen. Man ſetzt alles daran, um das Elend der weiblichen Gefangenen aufs äußerſte zu ſteigern. Die Frauen, die oft ihre Kinder bei ſich haben, erleiden eine unbeſchreib⸗ liche Behandlung. Sie werden in den Zwangs⸗ arbeitslagern zu Arbeiten gezwungen, die weit über Menſchenkräfte gehen und unter uner⸗ träglichen Bedingungen geleiſtet werden müf⸗ ſen, wie Hunger, Kälte, Elend und dauerndem Zuſammenſein mit kriminellen Verbrechern, das zu anſteckenden Krankheiten, Epidemien und völliger Verkommenheit führt Die Frauen ſind völlig ſchutzlos einer Zwangsarbeitsorga⸗ niſation ausgeliefert, die keinerlei ſeeliſche oder materielle Rückſicht kennt. Die Kinder erleiden Nicht das Milgliedsbuch der ud Ag. ist enkſcheidend ſondern die Einſtellung zum nationalſozialiſtiſchen Staat Jahr um 21 Prozent geſteigert. Auch die amerikaniſchen Einfuhren aus den 14 Staaten ſind gewachſen, und nur Belgien, Schweden und Kanada beziehen zur Zeit mehr Waren aus den US. als Amerika von ihnen. Die Frage ſcheint nun berechtigt, ob dadurch die amerikaniſche Induſtrie Schaden erlitten hat. Sie läßt ſich mit dem Hinweis beantworten, daß bisher kein Fall bekannt geworden iſt, wo⸗ nach wegen der reziprokalen Handelsverträge Fabriken ſtillgelegt oder Arbeiter entlaſſen werden mußten. Der Rückgang im Weltwarenaustauſch in der Zeit von 1929 bis 1983, der einen Verluſt von weit über 20 Mrd. Dollar gebracht hat, war eine der hauptſächlichſten Urſachen der Wirtſchaftskriſe der Welt. Die Wiederbele⸗ bung dieſes Handels, die bereits an vielen Stellen zu beachten iſt, wird nicht nur den US., ſondern auch der übrigen Welt zum Vorteil ge⸗ reichen.“ Für die Beurteilung des Beamten ſei nicht entſcheidend, daß er eingeſchriebe⸗ nes Mitglied der NS DA ſei, ſon⸗ dern in der Hauptſache ſeine Einſtel⸗ lung zum Nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat und zur nationalſo⸗ zialiſtiſchen Partei, ſein und ſei⸗ ner Familienangehörigen entſprechendes Verhalten innerhalb und außerhalb ſeines Berufes. Für die Beurteilung werde ſelbſtverſtändlich auch maßgebend ſein, ob der Beamte ſeine Kin⸗ der nach nationalſozialiſtiſchen Geſichtspunkten erziehe und ſie infolgedeſſen freudigen Herzens den nationalſozialiſtiſchen Jugendeinrichtungen anvertraue. Weiter ſagte der Staatsſekretär u. a. daß derjenige, der in Peſſimismus mache, unſerem deutſchen Volk ſchade: und wer unſerem Volk ſchade, der verneine dabei den Nationalſozialismus und ſeinen Staat. Wer in Peſſimismus mache, ſei ein Schädling an unſerem Volk, und es ſei vollkommen ausge⸗ Für die Frauen und Kinder in der Sowjetunion Aufruf des Frauenwellbundes gegen Volſchewismus und krieg mitten unter den Gefangenen dieſelbe Behand⸗ panien, ein ausgeſprochenes Agrarland, wurde ausſchließlich vom Großgrundbeſitz be⸗ herrſcht. Der ſpaniſche Landarbeiter lebte in allerärmlichſten Verhältniſſen, er war„dazu beſtimmt“, dem Adel und der Kirche, die den Großgrundbeſitz ausmachten, bis an ſein Lebensende zu dienen. Der geſunde Ehrgeiz des ſpaniſchen Landbewohners, eigenes Land für ſich und ſeine Kinder zu beſitzen, wurde nicht verſtanden. Haltlos und jeden Begriff für das feſte hei⸗ matverbundene Gefühl des Beſitzes am Boden des Vaterlandes verloren. wurde ſo gerade der ſpaniſche Landarbeiter erſte und gute Beute für die wühlenden Sowet⸗ agenten. Spanien bietet der Welt jetzt ein grauſiges Beiſpiel dafür, was die Folgen ſind, wenn ein Land allein vom Großgrundbeſitz beherrſcht wird. Die Hälfte des ſpaniſchen Bodens befand ſich in den Händen von etwa 10 000 Familien, wogegen mittlere Bauernbetriebe mit einer Größe von 10—100 Hektar und einer Geſamt⸗ zahl von 170 000 demgegenüber völlig bedeu⸗ tungslos waren. Dadurch, daß gegen 12 000 Latifundien 33 v. H. des geſamten Boden in der Hand hatten, konnte eine ungehinderte Ausbeutung der großen Maſſe der Landbevölkerung um ſich greifen. Ganz folgerichtig wurde ſie ſo in die Arme des Bol⸗ ſchewismus, der ihnen den Himmel auf Erden verſprach getrieben. Als 1931 die Monarchie von einer republi⸗ kaniſchen Linken geſtürzt wurde, glaubten die ſpaniſchen Landarbeiter, daß jetzt ihre Wün⸗ ſche in Erfüllung gingen. Wie jede marxiſtiſche Regierung. ſetzte auch dieſe ihr Hinhaltungs⸗ taktik mit erbitterten Lohnkämpfen ein. Zwar wurden verſchiedene Großgrundbeſitze aufge⸗ teilt und neue Kleinbauern dort angeſetzt aber bald ſchon ließ ſich erkennen, daß eine derar⸗ tige Bodenreform. die ſich mit ihren Maßnah⸗ men vollkommen nur an der Oberfläche beweg⸗ te. zuſammenbrechen mußte. Der neue Klein⸗ Handelsverträge abgeſchloſſen, die normal mit 5 40 Prozent an der Ausfuhr beteiligt bauer war durch die Plötzlichkeit der Land⸗ beſitzzuweiſung auch nicht annähernd in der Dom Großgrundbeſitz zum Bolſchewismus Spaniens unſoziale VBodenverteilung als Wegbereiter der roten Revolution ſchloſſen, daß ein ſolcher Schädling weiterhin Beamter würde bleiben können. lung und ſind gezwungen, in dieſer Umgebung und dieſem demoraliſierenden und verkomme— nen Milieu zu leben, und all das ohne die ge⸗ ringſte Hilfe, ohne irgend eine Hoffnung oder Erleichterung.“ Der Appell ſchließt:„Die Menſchheit darf angeſichts ſo empörender Tatſachen, von denen bisher niemand Notiz genommen zu baben ſcheint, nicht untätig bleiben.“ Dieſelbe Organiſation hat auch einen Aufruf zu Gunſten der Frauen und Kinder in Spa⸗ nien veröffentlicht:„Das tragiſche Schickſal der Frauen und Kinder, die Opfer der marxiſti⸗ ſchen Untaten in Spanien geworden ſind, be⸗ ſchäftigt im höchſten Grade die öffentliche Mei⸗ nung Europas. Unzählige Frauen ebenſo wie Kinder ſind täglich einer grauenvollen Behand⸗ lung ausgeſetzt. Die Grauſamkeit und Beſtiali⸗ tät ihrer Peiniger wetteifern mit ihrem teuf⸗ liſchen Erfindungsgeiſt. Dieſe Frauen leiden auf die entſetzlichſte Weiſe. Es iſt dringendſtes Gebot der Stunde, ſofort eine Aktion für ſie zu unternehmen.“ Lage, dieſes zu bewirtſchaften. Inzwiſchen tob⸗ ten bei den Landarbeitern die Lohnkämpfe weiter und grenzten in ihren unmöglichen Forderungen ans Unerfüllbare. Nur ein Bei⸗ ſpiel aus Andaluſien, wo der Landarbei⸗ terverband die Durchführung folgender Vor⸗ ſchläge ernſthaft erzwingen wollte. Jedesmal nach 40 Minuten Arbeit je 30 Minuten Pauſe, 7 Frühſtück und Mittaabrot 17 bis 3 Stun⸗ en. Um dieſen unmöglichen Forderungen mehr Nachdruck zu verleihen, kam es auf Betreiben der kommuniſtiſchen Wühler während der ſchwebenden Lohnverhandlungen faſt überall zu Streiks der Landarbeiter. Da⸗ durch, daß einmal die Neubauern nicht fähig waren. ihr Land zu bewirtſchaften, die Land⸗ arbeiter dagegen vor lauter Lohnkämpfen nicht zur produktiven Arbeit kamen, ſetzte dann auch ſehr ſchnell eine Verminderung der Erzeugung von 20—60 v. H. bei den lebens⸗ wichtigſten Nahrungsmitteln ein. Die Not griff weiter um ſich, und gerade bei jenen be⸗ ſonders, denen doch durch die Agrarreform ge⸗ holfen werden ſollte. Die zweite Etappe auf dem Weg zum bolſchewiſtiſchen Spanien wurde im Oktober 1934 erreicht, als eine marxiſtiſche Revolte einſetzte, die allerdings fehlſchlug. Zum gro⸗ ßen Teil herrſchten wieder die unglaublichſten Lohnverhältniſſe. So zahlte, um nur ein Bei⸗ ſpiel hier anzuführen, ein Großgrundbeſitzer in der Provinz Sevilla ſeinen Arbeitern für 9 Stunden ſchwere Arbeit eine Peſeta, das ſind nach deutſchem Geld 33 Pfg. Auch die Landbebauung aing durch das Verſagen der Regierung mit großen Schritten rückwärts, was ſich beſonders in dem Anſchwellen der ländlichen Erwerbsloſigkeit zeigte. Anfangs 1935 zählte man ſchon über 400 000 ſpaniſche erwerbsloſe Landarbeiter. Die Wahlen 1936 brachten einer roten radikalen Koalition den Sieg. Moskau hatte ſein Ziel erreicht. Jetzt war es nur noch eine Frage allerkürzeſter Zeit, des Volkes und ſchließlich die Errichtung des jüdiſchen Reiches auf dieſen Trümmern war und bleibt das Ziel Moskaus. Auch Spanien erlebte die brutale Konſe⸗ quenz der bolſchewiſtiſchen Drahtzieher. Ueber⸗ fälle auf Güter und ganze Dörfer wechſelten ab mit Verwüſtungen und Plünderungen der Felder. Streiks und Aufſtände ſchaffen immer wieder neue Unruhen. Natürlich gab auch dieſe letzte neueſte Regierung eine neue Agrar⸗ reform heraus., deren Hauptmerkmal es war. jegliches Privateigentum in Staatseigentum umzuwandeln, das heißt, es wurde ein ſtaat⸗ —9 bolſchewiſtiſcher Kollektivismus geſchaf⸗ en Der Spanier hatte aus dem ruſſiſchen Bei⸗ ſpiel noch nichts gelernt. Er müßte ſonſt ein⸗ geſehen haben, daß dieſe, von den Kommuni⸗ ſten immer laut verkündete, ſcheinbar bauern⸗ freundliche Geſte der Landverteilung mit gro⸗ ßer Berechnung gemacht wurde. Das Rezept iſt: Man nutzt den wirtſchaftlich ſchwachen Kleinbauern aus, bis er nicht mehr weiter kann, und hält ihm dann als Ideal die„er⸗ ſtrebenswerte“ Kollektivwirtſchaft vor. Der Staat iſt der arößte Grund beſitzer geworden und hält den Kleinbauern in ſteter Abhängig⸗ keit von ſich. Verfolgt man die Entwicklung Spaniens während der letzten Jahre ſo zeigt ſich, welche Gefahren das Fehlen eines mit dem Boden verwurzelten Bauernſtandes für ein Volk her⸗ aufbeſchwören. Mit anderen Worten: Unter Ausſchaltung des unzeitgemäßen Großarundbeſützes muß auch in Spa⸗ nien ein geſunder Bauernſtand, ſowie Sied⸗ lungs⸗, das heißt Aufſtiegsmöglichkeit für den Landarbeiter geſchaffen werden. Nur ſo kann dem Bolſchewismus auch dort dauernd Einhalt geboten werden. v. Ro. Erſt eigene, dann lolleklive Sicherheit London, 14. Okt. Der Erſte Lord der Ad⸗ miralität. Sir Samuel Hoare, ſprach am Dienstag in Edinburgh. Er wandte ſich zu⸗ nächſt gegen die Forderung, ein einheitliches Verteidigungsminiſterium zu ſchaffen. Vorher müſſe mindeſtens eine Verſtändigung zwiſchen den verſchiedenen Dienſten und eine Entwick⸗ lung gemeinſamer Organe der drei Wehrmini⸗ ſterien erfolgen. Er halte es im übrigen für wahrſcheinlich, daß die drei Wehrminiſterien infolge des großen Verwendungsbereichs der modernen Waffen immer ähnlicher würden. Hoare wandte ſich dann politiſchen Fragen zu und erklärte, er habe das Ideal der kollektiven Sicherheit noch keineswegs auf⸗ gegeben Er ſei aber überzeugt. daß Englands Pflicht darin beſtünde, für die Sicherheit des eigenen Landes Sorge zu tragen. Man könne nicht andere ſchützen, ſolange man nicht in der Lage ſei, für ſich ſelbſt zu ſorgen. Die kollektive Sicherheit habe man ſich aber im vorigen Herbſt faſt ausſchließlich von der britiſchen Flotte garantieren laſſen. Wenn man ſie das nächſte Mal ausprobiere. müſſe ſie aus mehr als der bloßen Anſtrengung eines einzi⸗ gen Landes beſtehen. Eine polniſche Jeilung würdigt das Bim. 88 Warſchau, 14. Okt. Ueber das deutſche Winterhilfswerk veröffentlicht„Polska Zbroji⸗ na“ einen eingehenden Artikel, in dem beſon⸗ ders hervorgehoben wird, daß das deutſche Winterhilfswerk keine Almoſenaktion ſondern als Erfüllung einer Pflicht gegen die Geſamtheit des Volkes und als ein Akt der Selbſthilfe der Nation anzuſehen ſei. Das Winterhilfswerk ſei nicht nur eine nütz⸗ liche Einrichtung, ſondern ſei auch überaus nachahmenswert. Man dürfe, ſo heißt es, wohl im Hinblick auf die polniſche Winterhilfsaktion für die Arbeitsloſen bei einem ſolchen Werl nicht in das Gebiet der Philanthropie geraten, ſondern müſſe es zur Bedeutung und Würde — ſtaatsbürgerlichen nationalen Pflicht ge; ſtalten. kandwirkſchaftlicher Millionenabſatz 88 Berlin, 14. Okt. Die Forderung des Fremdenverkehrs in Deutſchland iſt auch für die Landwirtſchaft von großer wirtſchaftlicher Bedeutung, wie ſich aus der Ueberſicht des Reichsausſchuſſes für Fremdenverkehr ergibt. Es heißt darin, daß die Tatſache, daß unſere Ernährung ſichergeſtellt iſt, für den Fremdenverkehr vitalſte Bedeutung ha⸗ be. Niemand werde ſo wahnſinnig ſein, in ein Land zu reiſen, in dem der Hunger durch die Städte und Dörfer ſchleicht. 5 Das Statiſtiſche Reichsamt habe dem Reichs⸗ ausſchuß auf Anfrage Zahlen über den Aus⸗ länderverkehr mitgeteilt, wonach in der Zeit vom 1. April 1932 bis 31. März 1936 nicht we⸗ niger als 13 879 000 Uebernachtungen von Ausländern in Deutſchland erfolgten, bei einer Geſamtzahl von über 4,9 Millionen Auslandsgäſten. Dazu kamen vom April bis Juli 1936 rund 801000 Auslandsgäſte mit 2,4 Millionen Uebernachtungen, ſodaß ins⸗ geſamt in der genannten Zeit über 16,3 Mil⸗ lionen Uebernachtungen don Ausländern in Deutſchland gezählt wurden. Wenn man jede Uebernachtung einſchließlich Ernährung mit 8 RMk., eher zu niedrig als zu hoch, einſetze, habe der deutſche Bauer vom 1. April 32 bis Ende Juli 36 für 130 610 240 RMk. Produkte zur Ernährung der ausländi⸗ ſchen Gäſte geliefert. Unter Einbeziehung der norläufigen Ergebniſſe für Auguſt und Sep⸗ tember ſtellt dieſer Betrag ſich ſogar auf Über 150,6 Mill. RMk., wovon auf die Monate April bis Oktober des Olympia⸗Jahres allein 39 578 240 RMk. entfallen. Dachſe von Auto überfahren. ſw. Gonſenheim, 13. Okt. Innerhalb kurzer Zeit ſind auf der Landſtraße nachts zwei Dachſe von Kraftfahrzeugen totgefahren worden. Wahrſcheinlich ſind die ſcheuen Tiere, die im Lennebergwald hauſen und bei ihren nächtlichen Streifen die Landſtraße überqueren wollten, in den Lichtkegel vorüberfahrender aus dieſem unglücklichen Land ein Sowjet⸗ ſpanien zu machen. Zerſtörung alles Beſtehenden, Verarmung Autos geraten und von dieſen geblendet in ihr Verderben gerannt. Sr e . * e Ledoden Wing, Spanienz ſcc, welch em Boden 9 1 volk her⸗ eit für l. Nur ſo t dauernd 9. Ro. fie 5 det W. uch am k ſich zu⸗ ſheitliches L Vorher wischen e Entwic⸗ Vehrmini⸗ hrigen für wipiterien teich der würden. itiſchen as Meal vegs auf⸗ Englands hetheit 1 tragen. ange man ju ſotgen. ich aber bon det enn nan r ſie aus 28 Lindi tig b deuthe u gbroj⸗ m beſon⸗ deutſche aktiot Pflicht als ein ehen fei. ine nütz⸗ überaus 15 wohl aftlichet cht des , ionale aabalb nacht ſahten Tlete. ihren eren gende det IN Kriminalroman von Hans Hirthammer sients —— R Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ Mußeſtunden c—c—̃ĩ——— ——— Der Mann im Havelock 25. Fortſetzung. Damit hatte er recht. Der Präſtdent war einem Zu⸗ ſammenbruch nahe. Noch konnte er es nicht faſſen, daß ſein Schwager all die Jahre beinahe Wand an Wand mit ihm gearbeitet hatte, daß er der Mann im Havelock war, der Schrecken aller Beamten, auf deſſen Spur er ſeine tüchtigſten Leute gehetzt hatte. Wenn die Preſſe von dieſen Dingen Wind bekam, das gab einen Skan⸗ dal, wie ihn Scotland Yard noch nicht erlebt hatte. Macferald raffte ſich zuſammen.„Funken Sie den Steckbrief gegen Oberſt Dartford nach Paris. Führen Sie die Sache mit allen Mitteln zu Ende, Miſter Friend! Auf mich brauchen Sie keine Rückſicht zu nehmen, denn ich werde mein Abſchiedsgeſuch einreichen, ſobald Oberſt Dartford gefaßt wird.“ „Muß das ſein?“ fragte Friend während er nicht umhin konnte, den Entſchluß des Präſidenten zu bil⸗ ligen. Es war das beſte ſo. „Ja, ja— und was ich noch ſagen wollte: Ich erkenne verſchiedene Stücke dieſer Sammlung. Mein Schwager beſaß fie bereits, als Mary noch lebte!“ Dann ſtand er haſtig auf und ſchritt zur Tür. Im Vorbeigehen drückte er Friends Hand.„Ich wünſche Ihnen den endgültigen Erfolg— und ich danke Ihnen, Miſter Friend, für die wertvollen Dienſte, die Sie Scot⸗ land Pard geleiſtet haben.“ Joe Friend war zu verwirrt, um eine vernünftige Antwort geben zu können. Als Maceferald gegangen war, unterzog er mit Bells Hilfe das Büro einer ge⸗ nauen Durchfuchung, ohne aber irgend etwas Belaſten⸗ des finden zu können.— Wenige Stunden ſpäter kam von der Pariſer Polizei ein Telegramm. Der Inhalt lautete:„Ein Paſſagier, deſſen Papiere auf den Namen James Dartford, Polizeioberſt, lauten, iſt mit dem Londoner Flugzeug nicht eingetroffen.“ Eine Viertelſtunde darauf jagte der Steckbrief gegen den flüchtigen James Dartford um den Erdball. *** Als William Golgin die Geheimtür hinter ſich zu⸗ geſchlagen und auf dieſe Weiſe ſeinem Schwager den Rückweg abgeſchnitten hatte, eilte er mit hetzenden Sprüngen dem Lager zu. Aber ſchon nach wenigen Schritten ſtieß er auf Battt, der ihm mit einem blecher⸗ nen Kaſten unter dem Arm entgegengeeilt war. Golgin entriß ihm den Kaſten und öffnete den Ver⸗ ſchluß.„Raſch, Battt, was ſperren Sie den Mund auf? Der Stollen muß ſofort unpaſſierbar gemacht werden, ſonſt kommt uns die ganze Meute ins Lager! Sie wiſſen doch die Bohrlöcher. Zuerſt das vorderſte!“ Batti brauchte nicht lange zu ſuchen. Er hatte ſeiner⸗ zeit die Löcher mit eigener Hand in den Fels gebohrt, damit man für den Fall, der anſcheinend jetzt eingetreten war, keine zeitraubende Arbeit mehr zu leiſten brauchte. Die Sprengkapſel verſchwand in der Mauer, die Zünd⸗ ſchnur wurde angelegt, die Verſchlußkapſel mit ein paar Hammerſchlägen eingetrieben. Dann flammte ein Streichholz auf. Im nächſten Augenblick rannten die beiden Männer wie beſeſſen davon, bis ſie hinter einer Mauerniſche Deckung fanden. Der glimmende Funke hatte die Dynamitladung er⸗ reicht. Ein ohrenbetäubender Krach, ein Dröhnen und Poltern, als wollte das ganze Gewölbe zuſammen⸗ ſtürzen— es gab keine Verbindung mehr zwiſchen dem Lager und Aſham Caſtle. Noch zweimal wiederholte ſich daszelbe Schauſpiel, dann gebot der Chef Einhalt. „Es ſind aber noch ein paar Bohrlöcher da— und Sprengkapſeln haben wir auch noch genug!“ Batti ſchien an der Geſchichte Spaß zu finden. „Nein, lieber Freund, da iſt noch ein Seitenſtollen, der nach Laſſon Town führt, den müſſen wir uns als letzten Ausweg offenhalten, für den Fall, daß der Zu⸗ gang zum Lager von der Polizei entdeckt wird.“ „Steht es ſo brenzlig?“ ſtaunte Batti, während er neben Golgin herlief. a Der Mann im Havelock ſchien plötzlich gegen eine Müdigkeit ankämpfen zu müſſen.„Es iſt zu Ende, Batti!“ Der Mann brauchte eine geraume Zeit, bis er die Tragweite dieſer Mitteilung erfaßt hatte. Zu Ende? Noch während er darüber nachdachte, kam ihm ein ver⸗ wegener Plan.„Und was geſchieht mit unſerem Flug⸗ zeug?“ begann er vorſichtig. „Ich weiß es wirklich nicht, Batti! Wir werden es wohl ſtehen laſſen müſſen!“ „Oh, Signor Golgin, wenn Sie es mir ſchenken möchten!“ „Aber was in aller Welt wollen Sie damit an⸗ fangen?“ Battis Augen leuchteten.„Heimfliegen nach Italien, zu meiner Puccia! Sie wiſſen, Chef!“. „Das iſt Unſinn, Batti! Sie können natürlich das Flugzeug haben, aber Sie kommen mit ihm nicht ein⸗ mal über den Kanal, von Italien gar nicht zu reden.“ „Keine Sorge, Signor, ich weiß ſchon, was ich der Maſchine zumuten dart. Sianor. bören Sie, ich würde es ſogar mit einem Begleiter wagen. Wollen Ste nicht mitfliegen? Kommen Sie zu uns nach Perreghia, wir haben ein kleines Häuschen dort, es wird Ihnen ſehr gut bei uns gefallen! Oh, Puccia wird ſich freuen!“ Golgtn lächelte und riff nach der Hand des kleinen Italieners.„Es iſt ſehr ſchön von Ihnen, Batti, daß Sie an mich denken, aber— ich habe mich mit meinen ier. feſtgelegt. Sie werden ſchon allein fliegen Üſſen.“ Als ſie ſich dem Lager näherten, legte 7 wieder die Maske vor das Geſicht, knöpfte den Havelock zu und drückte den Schlapphut in die Stirn. Das Lager befand ſich in höchſter Aufregung. Nies mand wußte, was in Aſham Caſtle vorging, aber alle fühlten, daß etwas Entſcheidendes in der Luft lag. Das dumpfe Dröhnen der Exploſionen brachte die Leute vollends außer Rand und Band. 1 war zurückgekommen, hatte mit Batti flüſternde Worte ge⸗ wechſelt und hatte dann ohne weitere Aufklärungen das Lager verlaſſen. Golgins Erſcheinen löſte den Bann, der auf den fünf Männern gelaſtet hatte. Sie liefen herbei und drängten ſich um den Chef. Golgin beſtieg ein leeres Benzinfaß.„Ich muß mich kurz faſſen,“ begann er,„denn die Zeit drängt. Nun denn, meine lieben Freunde, ich wiederhole euch, was ich gerade zu Batti ſagte: Es iſt zu Endel Unſere Arbeit iſt getan, der Mann im Havelock hat aufgehört zu ſein. Ich danke euch, daß ihr in Not und Gefahr zu mir hieltet, euer Lohn liegt morgen in der Bank, die ihr alle wißt, bereit. Es iſt genügend, daß feder von euch ſich ein behagliches Leben einrichten kann. Ihnen Batti, werde ich das Geld nach Italien überweiſen. Wenn der Weg zur Straße nicht mehr frei ſein ſollte, ſo könnt ihr das Lager unbehelligt durch den Stollen verlaſſen, der dort hinten nach etwa zweihundert Metern links ab⸗ zweigt und in die Krypta der Kirche von Leſſon Town mündet. Und nun, lebt wohl, meine Freunde!“ Keiner von ſeinen Zuhörern merkte ihm an, daß er ſich auf eine ſchreckliche Weiſe verändert hatte. Der da vom Benzinfaß herabſtieg und mit haſtigen, ein wenig unſicheren Schritten dem Stollen zuſtrebte, war nicht mehr der entſchloſſene, von innerer Spannkraft und Verwegenheit ſtrotzende Chef, ſondern ein hilfloſer alter Mann, ein Müder, ein Beſiegter. Es war, als habe der Beſuch Maeferalds, des Mannes, der ein Teil des früheren und anderen Lebens war, Golgins Kräfte gelähmt. Er war aufgeſchreckt worden aus jenem nachtwandleriſchen Daſein, aus dem er ſeine Kräfte, die unüberwindbare Sicherheit ſeiner Handlungen geſchöpft hatte. Er war nichts anderes mehr als ein altmodiſch ge⸗ kleideter Herr, als er kurz darauf aus der Kirche von Leſſon Town trat. Er mietete in der Tankſtelle des Ortes einen Wagen und ließ ſich zur City fahren. Am We e ſtieg er aus und verſchwand in der enge. 19. Da der Steckbrief gegen Oberſt Dartford noch keinen Erfolg gezeitigt hatte, ſah ſich Joe Friend veranlaßt, über die verſchiedenen Verwendungsmöglichkeiten eines freien Tages nachzudenken. Er hielt ſich aus dieſem Grund nicht lange im Polizei. gebäude auf, ſondern ſperrte die Bude zu und beſchloß zu bummeln. Eine ganze Weile beluſtigte er ſich an dem aufgeregten Feilſchen der Marktweiber auf dem King Henry Square, und als es ihm dort zu langweilig wurde, ſchlenderte er an den Ruhebänken der Lombard Street entlang. Plötzlich machte er eine raſche Wendung und war im nächſten Augenblick hinter der Tür eines Ladens ver⸗ ſchwunden, beſſen Schilder zum Kauf friſcher Blumen aufforderten. Kurze Zeit ſpäter kam er wieder heraus. Er hatte einen mächtigen Strauß in der Hand und die luſtigſten Augen der Welt in ſeinem Geſicht. Es wäre für ſeine Geduld zuviel verlangt geweſen wenn man ihm zugemutet hätte, mit ſeinem Beſuch bel Miß Wilcot bis zu einem paſſenderen Zeitpunkt zu warten. Friend nahm eine Taxe Miß Ellen würde wohl noch ſchlafen, aber er konnte ſich immerhin nach ihrem Be⸗ finden erkundigen. Tommy öffnete ihm. Sein luſtiges ſchwarzes Geſicht überflog ein verſtändnisvolles Grinſen, als er den um⸗ fangreichen Blumenſtrauß ſah. 8 Es war ſo, wie Friend vermutet hatte: Miß Ellen war noch nicht aufgewacht. „Wenn es Ihnen angenehm iſt, melde ich Sie bet Miſter Wilcot!“ ſagte der Neger.„Er iſt ein Frühauf⸗ ſteher und arbeitet in ſeinem Zimmer.“ „Wenn ich Miſter Wilcot nicht ſtöre——! meinte der Amerikaner und war in einiger Verlegenheit wegen der Blumen. ö Tommy war taktvoll genug, ihm zu Hilfe zu kommen. „Welch herrliche Roſen!“ murmelte er andächtig.„Miß Ellen werden ſich ſehr freuen, Miſter Friend!— Wenn Sie geſtatten, ich ſte ordnen in eine Vaſe!“ Miſter Wileot kam ſelbſt die Treppe herunter. Er bearüßte den Amerikaner mit warmer Herzlichkeit.„Ich Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen) bin glücklich, Miſter Friend, daß Sie mir Gelegenheik geben, Ihnen zu danken. Sie haben meiner Tochter das Veben gerettet!“ n „Aber ich bitte Sie!“ wehrte Friend ab.„Sie 9 doch wohl nicht, daß ich deswegen gekommen bin? e Es war meine Pflicht! Ich begreife nur nicht, was Miß Ellen in dieſes üble Haus führte— ausgerechnet in dem Augenblick, als dort ein Verbrechen geſchah.“ Wilcots Geſicht ſpiegelte Verlegenheit.„Ich weiß es, Ellen geſtand mir geſtern die Wahrheit, und— ſchließ⸗ lich haben Sie ein Recht, die Zuſammenhänge zu er⸗ 5 7 Es handelte ſich— um Geld!“ „Ja— um Geld!“ fuhr Wilcot eifrig fort.„Ellen wollte dieſen Wucherer aufſuchen, um einen wertvollen Schmuck, ein Erbe ihrer Mutter, von Grimper beleihen zu laſſen. Wenn Sie mich aber fragen, wozu ſie das Geld benötigte, dann muß ich Ihnen die Antwort ſchul⸗ dig bleiben. Ich weiß es nicht, 2 N05 Friend! Ellen verweigert mir hartnäcki 5 Aufklärung. Ich quäle mich mit den verrückteſten! zermutungen.“ „Laſſen Sie nur, Miſter Wilcot, Miß Ellen wird es Ihnen eines Tages von ſelber ſagen. Aber— wie war das? Hatte ſie den Schmuck bei ſich, als ſie zu Grimper fuhr?“ „Gottlob nicht! Sie wollte ſich vorerſt noch erkun⸗ digen, ob der„Quetſcher“ mit dem Geſchäft einverſtan⸗ den ſei.— Haben die Unterſuchungen über die Mordtat ſchon zu Erfolgen geführt?“ „Wir ſehen ziemlich klar, der Urheber iſt— wie Sie wiſſen werden— der Mann im Havelock, der Täter iſt ein gewiſſer Kean— aber weder der eine noch der andere iſt uns bisher unter die Finger geraten!“ Wilcot ſchüttelte verwundert den Kopf.„Dieſer Mann im Havelock iſt doch ein ganz famoſer Burſche! Eine Menge Leute werden aufgeatmet haben, als ſie von der er des„Quetſchers“ erfuhren, meinen Sie nicht! „Mag ſchon ſein, gleichwohl werden wir natürlich dlich wie vor alles daranſetzen, dieſen Golgin unſchädlich au machen. Na, lange wird es jetzt nicht mehr dauern. Ich gebe dem Mann im beſten Fall noch zwei Tage.“ 1 e Haben Sie bereits einen beſtimmten Ver⸗ acht?“ 5 Gewiß!“ lächelte Friend.„Aber damit kommen wir auf ein Thema, das vorerſt außer der Polizei noch nie⸗ mand zu intereſſieren braucht.— Sagen Sie mal, Miſter Wilcot, wie kamen Sie eigentlich zu dieſer Narbe am Unterkiefer? Iſt es eine Kriegsverletzung?“ Wilcot griff beſtürzt nach dem Kinn.„Ach, die Narbe hier— meinen Sie? Nein, ich muß Sie enttäuſchen! Es iſt das Andenken an einen— Autounfall. Liegt ſchon eine hübſche Weile zurück, die Geſchichte!— Aber um Gottes willen, ich ſtehe da mit Ihnen zwiſchen Tür und Angel, ſtatt daß ich Sie längſt gebeten hätte, das Früh⸗ ſtück mit mir zu nehmen. Kommen Sie, wir wollen uns in die Sonne ſetzen. Ellen wird ja wohl jeden Augen⸗ blick erſcheinen.“ Er führte ſeinen e e auf die Veranda, die von der Morgenſonne warm urchflutet war. Der Hausherr gab Tommy einige Anweiſungen und zwang ſeinen Gaſt in einen der aus Peddigrohr ge⸗ flochtenen Lehnſeſſel. „Ich nehme an, daß Sie noch ein bißchen Zeit haben!“ meinte er und ließ ſich dem Amerikaner gegenüber nieder.„Ellen wäre ſicher ſehr enttäuſcht, wenn ſie ihren Helden nicht mehr N Friend beobachtete den Mann mit verſtohlenen Blicken. Er ſchien ihm gealtert zu ſein in den paar Tagen. Die Farbe ſeiner Geſichtshaut war fahl, die Wangen eingefallen. Die Aufregungen mit Ellen moch⸗ ten ihm ordentlich zugeſetzt haben. Tommy hatte inzwiſchen den Tiſch gedeckt und mel⸗ dete, daß Miß Ellen ſoeben aufgeſtanden ſei. Miſter Friend möge noch eine kurze Weile entſchuldigen, ſie werde ſich beeilen ihre Toilette zu beendigen. Die unangenehme Folge dieſer Mitteilung war, daß riend ſtatt des Zuckers ein Stückchen geröſtetes Brot n den Kaffee warf, ein kleines Verſehen, das jedoch weitreichende Schlüſſe auf ſeine Gefühle zuließ. Wilcot ſchien es nicht zu bemerken.„Ja, ſehen Sie,“ begann er nachdenklich,„ich ſollte nun Ellen zur Rede ſtellen, ſollte ſie zwingen, mir die Wahrheit zu ſagen, ich kann es nicht. Ich habe nichts ſonſt in der Welt als dieſen jungen Menſchen, Sie können nicht wiſſen, was es heißt, vollkommen einſam zu ſein.“ „Ich kann es mir vorſtellen!“ beteuerte Friend.„Aber T. verſprechen Sie mir, Miſter Wileot, daß Sie Miß Ellen mit dieſer Sache nicht mehr quälen! Sie darf mit keinem Wort mehr an das Entſetzliche erinnert werden, das hinter ihr liegt. Sie ſoll es vergeſſen!“ Er hatte die Worte wie beſchwörend geſprochen. Die furchtbare Szene an jenem Ort des Grauens war mit allen Einselbeiten in ibm wieder lebendig geworden. Forkſetzung folgt. eee eee eee ee 3—————— Bekannimachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 B. D. M. Am Freitag, 16. Oktober 1936, Gruppen⸗ appell, an dem jedes Mädel zu erſcheinen hat. Der Gruppenabend findet im Jungvolkheim f der Seegartenſtraße(Schreinerei Schloſſer) tatt. Die Führerin. Gebt am 17. und 18. Oktober 1936 den Händen der Arbeit ein Opfer für die, denen das Recht auf Arbeit noch nicht werden konnte und die noch Not, Elend und Hunger kennen. Spendet zur erſten Reichsſtraßen⸗ ſammlung am 17. und 18. Oktober 1936! Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Erziehung iſt Beiſpiel und Liebe, ſonſt nichts. Fröbel. 1 9 Eeltung uncl Ce Es mag ſein, daß viele Vertreterinnen des weiblichen Geſchlechts beim Erſcheinen der Zeitung in ihrem Hauſe zunächſt nach dem Romanteil ſehen und ihn mit Intereſſe leſen. Andere Leſer ſchlagen die Innenſeiten mit den lokalen Nachrichten zuerſt auf, andere wieder ſtürzen ſich auf den Anzeigenteil, und ein Teil lieſt die politiſchen und unpolitiſchen Nachrichten aus aller Welt als erſtes Stück in der Zeitung. Dieſe und jene große Zeitung hat unter ihrer Leſerſchaft ſchon Umfragen veranſtaltet, was in der Zeitung eigentlich am meiſten intereſſiere. Solche Umfragen bie⸗ ten aber keinen ſicheren Maßſtab. Man kann immer nur nach denen urteilen, die antworten, und das iſt und bleibt eine Minderheit der Zeitungsleſer. In der großen Mehrheit ſind jene, die ſich keine Zeit nehmen, an der For⸗ ſchungsarbeit über die Zeitung teilzunehmen, oder die behaupten, auf ihre Anſicht komme es nicht an. Man wird aber doch ſagen können: Der Nachrichtenteil und die Ankündigungen im Anzeigenteil haben die meiſten erſten Zei⸗ tungsleſer. Sie haben das heute nach wie ehedem, nur mit dem Unterſchied, daß früher die Zeitungen eben nur Nachrichten und An⸗ zeigen enthielten. Die Zeitungen ſind ent⸗ ſtanden als Nachrichtenblätter. Die erſten deutſchen Zeitungen hießen„Ordinari⸗Poſtzei⸗ tungen“. Die Poſtmeiſter und Poſthalter haben die Nachrichten geſammelt und ſie ſchriftlich weitergegeben. Später ſind die Nachrichten ge⸗ druckt worden und weil ſie intereſſierten, wur⸗ den ihnen auch Ankündigungen von Privaten und Behörden beigegeben. Das Neuigkeitsintereſſe und das Bedürf⸗ nis, anderen eine Mitteilung zukommen zu laſſen, ſind die Grundlagen der Zeitungen. Nachrichten und Benachrichtigungen bedingen ſich gegenſeitig. Wer an ſeiner Zeitung hängt, darf ſich nicht damit begnügen, daß er ſie bezieht, er muß ſelbſt für ſie werben, muß andere auf dies und jenes, was er in der Zeitung geleſen, aufmerkſam machen, muß Intereſſe für die Zeitung wecken, muß ihr Nachrichten zukommen laſſen. Das iſt ein wichtiger Dienſt des Leſers an ſeiner Zeitung. Dadurch wird die Verbindung zwiſchen Zei⸗ tung und Leſer lebendig und jene Gemein⸗ ſchaftsarbeit geſchaffen, die die Zeitung zu lebendigen Ausdruck der Volksmeinung macht. * Die erſte Reichsſtraßenſammlung wird am 18. Oktober von der Deutſchen Ar⸗ beitsfront durchgeführt. Der Winterkampf hat begonnen. Groß war der Auftakt. Schon liegen die glänzenden Ergebniſſe des erſten Eintopf⸗ tages vom letzten Sonntag vor. Wir wollen el zum Erfolg. Die Deutſche Arbeitsfront, die ront aller Schaffenden iſt angetreten. Das iſt chönes Symbol. der, und die Kameradſchaft überwindet die Not. Schmucke Werbeabzeichen werben für das WH W. Die Millionenaufträge haben deut⸗ 125 und in dieſem Willen liegt der Schlüſ⸗ Bruder kämpft hier für ſchen Notſtandsgebieten lohnende Arbeit ge⸗ bracht. Wir alle ſchmücken uns an dieſem Oktoberſonntag, der zugleich Erinnerungstag an den großen Befreiungskampf der Völker⸗ ſchlacht bei Leipzig iſt, mit dieſen Abzeichen und wiſſen: Das, was in Deutſchland in den Wintermonaten gegen Hunger und Kälte ge⸗ ſchieht, iſt größte Friedenstat der Welt. Die Arbeitsfront ruft! Deutſchland opfert! Unſer Ort voran! * Der Fahneneid iſt religiös. ſetzt aber nicht ein chriſtliches Be- kenntnis voraus Der Reichskriegsminiſter hat zur Frage der Vereidigung darauf hingewieſen, daß die Be⸗ lehrung nach den Beſtimmungen für die Ver⸗ eidigung der Soldaten vom 7. Auguſt 1936 durch den verantwortlichen Kompagnie- uſw. Chef perſönlich zu erfolgen bat. Ein Hinweis auf die Bedeutung des Fahneneides durch Geiſtliche iſt nur für die Angehörigen des Bekenntniſſes zuläſſig, dem der Geiſtliche an⸗ gehört. Der Fahneneid, ſo erklärt der Mi⸗ niſter, iſt ein religiöſer Eid, ſetzt aber nicht ein chriſtliches Bekenntnis voraus. Die Worte „bei Gott“ ermöglichten es auch Anhängern nichtchriſtlicher Glaubensrichtungen, den Fah⸗ neneid bei dem höchſten Weſen ihres Be⸗ kenntniſſes zu ſchwören. Schulbeginn. Mit dem Schulbeginn am kommenden Montag wird bis zur Fertigſtel⸗ lung der Arbeiten an der Goetheſchule der ge⸗ ſamte Unterricht in der Schillerſchule verlegt und zwar beginnen die Unterrichts⸗ ſtunden der Schüler der Goetheſchule nach⸗ mittags um 1 Uhr. Notſtandsarbeiten werden verge⸗ ben. Die zur Ausführung kommenden Not⸗ ſtandsarbeiten, wie die Neuanlage von Straßen zur Erſchließung von Baugelände ſind öffent⸗ lich zur Vergebung ausgeſchrieben. Termin zur Abgabe der Angebote: 22. Oktober, vor⸗ mittags 11 Uhr. Das Oyferſchießen des Deuiſchen Aeichskriegerbundes Kyfhäujer jür das Winterhiliswerk 1936-37 wird in gleicher Weiſe durchgeführt, wie im vergangenen Jahre und zwar in der Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 1936. Es iſt kaum nötig, daß hier nochmals auf den tieferen Zweck dieſes Schießens hinge⸗ wieſen wird. Der ſchöne Anfangserfolg im vergangenen Jahre erbrachte den Betrag von 249 212,02 Mk. für das Winterhilfswerk, der Landesverband Kurpfalz, dem auch die hieſige Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 angehört, ſtand an zweiter Stelle mit 22 424,98 Mk., gewiß ein ſtolzes Ergebnis. Dieſes ſchöne Ergebnis von 1935 war nicht nur ein anſehnlicher Beitrag zur Unterſtüt⸗ zung unſerer notleidenden Volksgenoſſen, ſon⸗ dern hat auch den Schießſport innerhalb der Kameradſchaften und des geſamten Volkes ſehr gefördert, da es manchen Kameraden an den Start brachte, der früher dem Schießſport fernſtand. Niemand wird darüber im Zweifel ſein, daß auch im Jahre 1936 ſich jeder Volksge⸗ noſſe und Kamerad dafür einſetzen werden, daß die Durchführung des Opferſchießens für das Winterhilfswerk einen noch größeren Er⸗ folg haben wird als im Vorjahre. Auf un⸗ ſerem Schießſtand beginnt das Opferſchießen am kommenden Sonntag, den 18. Oktober 1936, vormittags 9 Uhr. Scheue niemand den kurzen Weg in den ſchönen herbſtlichen Wald, um ſeine Pflicht Volk und Vaterland gegenüber zu erfüllen. Es werden geſchoſſen: 3 Schuß liegendfreihändig. Ein⸗ ſatz mit Munition 30 Pfg. die Serie. Jeder erhält eine künſtleriſch ausgeführte Nadel. Schützen mit 30 und mehr Ringen erhalten eine Urkunde mit der Unterſchrift des Landes⸗ 3 Generalleutnant v. Oidtman⸗Darm⸗ tadt. Uiernheims H zeigt am Sonniag was Sie Hann! gitler⸗Jugend am Werk! An die Viernheimer Bevölkerung! Vor einem Jahr hieß unſer Ruf:„Ein⸗ heit der Jugend!“ Wir haben die Einheit der Jugend organi⸗ ſatoriſch durchgeführt. Unſere Gegner in der bündiſch⸗konfeſſionellen Front haben das Feld räumen müſſen und heute bekennt ſich die ganze Jugend zur Jugendbewegung des Füh⸗ rers! Am kommenden Sonntag, 18. Oktober 1936, ſteht ganz Viernheim im Zeichen ſeiner Hitler⸗Jugend. Als Abſchluß der Sommerarbeit, die nun mit all ihren Fahrten, Zeltlagern und Auf⸗ märſchen hinter uns liegt, werden wir am Sonntag Rechenſchaft ablegen von all dem, was wir im Laufe des Sommers gelernt und erprobt haben. Wir werden die Mauern Viernheims be⸗ rennen und uns in einem Geländeſpiel er⸗ obern! Während in der Umwelt der jüdiſche Bol⸗ ſchewismus die Jugend der Völker verhetzt, entwurzelt und entrechtet, bauen wir am Reich des Friedens, der inneren Einheit und der Ehre mit. Um 5 Uhr nachmittags findet am Rathaus eine Großkundgebung der Hitler-Jugend ſtatt, an die ſich ein Vorbeimarſch der HJ. und des Jungvolks anſchließt. Viernheimer! Zeigt eure Verbundenheit mit der Hitler-Jugend und kommt alle zur Groß⸗ kundgebung am Rathaus. NB. Wir geben der Bevölkerung laufend Bericht über den Stand der vorgehenden ſowie angreifenden HJ. Truppen. Heil Hitler! Der Standortführer. Verbunkelungsübung in Viernheim Warum muß die Ortsverbunkelung geübt werben? Ab heute und in den weiteren Nummern dieſer Zeitung werden der Viernheimer Bevölkerung die Richtlinien und Anweiſungen für die demnächſt ſtattſindende Verdunkelungsübung bekanntgegeben. Es empfiehlt ſich die kurzen Aufſätze auszuſchneiden und aufzuheben, damit man ſich bei Gelegenheit immer über etwaige Zweifelsfragen Aufklärung verſchaffen kann. Jede Maßnahme von organiſatoriſcher und taktiſcher Bedeutung muß, wenn ſie einen weiten Kreis von Menſchen umfaßt, geübt und gelernt werden. Die Notwendigkeit einer Verdunkelung wird im Rahmen einiger Kurz⸗ Aufſätze umſchrieben. Heute ſei die Notwendig⸗ keit der Uebung einer Verdunkelung des Or⸗ tes, alſo der Straßen und Häuſer, heraus⸗ geſtellt. Man kann als verantwortlicher Leiter einer wichtigen Sache nicht warten bis es zum Ernſt⸗ fall kommt. Auch die ſcheinbaren kleinen ſelbſtverſtändlichen Dinge müſſen der gan⸗ zen Bevölkerung als verſtändlich gezeigt werden. Die Verdunkelung ſoll die Sicht von be⸗ wohnten Orten bei Nacht den feindlichen Flug⸗ zeugen erſchweren. Ebenſo gilt es, beſtimmte Abſichten von oben, wenn nicht unmöglich zu machen, ſo doch in der Zielſicherung zu er⸗ Deuljche Arbeitsfront Wir fahren am Sonntag, den 18. Oktober 1936, zum Groß⸗Flugtag auf dem Weltflughafen Frankfurt a. M.! Zeppelin— Freiballonſchlacht— Segelflug⸗ zeugreigen— Segelkunſtflug— Motorkunſt⸗ flüge— Fallſchirmabſprünge!— Verloſung von Freifahrten im L. Z. Hindenburg und Freiballonen, Verloſung von Freiflügen in modernen Verkehrsmaſchinen und Segelflug⸗ zeugen! Fahrt und Eintritt zum Flug⸗ hafen nur R M. 2.80. Abfahrt 11.30 Uhr ab Bensheim, Ritter⸗ platz. Die Teilnehmer aus dem Lautertal haben Gelegenheit, koſtenlos den um 10.45 Uhr in Lindenfels abgehenden Omnibus zu be⸗ nutzen. Bei genügender Beteiligung laſſen wir ab Heppenheim und Viernheim Sonder⸗Omni⸗ buſſe laufen. Sämtliche Anmeldungen müſſen bis ſpäte⸗ ſtens Donnerstag, 15. Oktober, abends 6 Uhr, auf der Kreisdienſtſtelle Bensheim, Hochſtr. 2, abgegeben ſein. Benütze jeder die einmalige Gelegenheit, für wenig Geld ein wirklich großes Ereignis mit⸗ erleben zu können. Das Wetter. Im weiteren Verlauf der Entwicklung der Großwetterlage kann mit dem Aufkommen ausgeſprochen unbeſtändigen Schlechtwetters gerechnet werden.— Am Donnerstag: Vielfach dunſtig, ſonſt wolkig bis bedeckt und vielerorts auch Regen, bei leb⸗ haften weſtlichen Winden milder.— Freitag: Bei Luftzufuhr aus Weſt ziemlich mildes und unbeſtändiges Wetter mit Regenfällen. ſchweren. Auch die Landorte ſind im Ernſt⸗ falle luftgefährdet. Unſer Ort iſt durch ſeine Lage an induſtriereichen Gebieten, an wich⸗ tigen Verkehrsadern, als wichtiger Punkt der Verſorgung mit Nahrungsmitteln, zumindeſt zweitrangig im Sinne der Luftgefährdung an⸗ zuſprechen. Eine totale Verdunkelung des ganzen Ortes iſt zu üben, weil jeder Bewohner des Hauſes mitverantwortlich iſt für den Schutz aller Volksgenoſſen. Es geht nicht ſo, wie ganz Schlaue ſchon jetzt meinen: Man legt ſich bei Beginn der Verdunkelung ins Bett, ſchaltet alle Lichter aus! Wer wird im Ernſtfalle ſeelenruhig ins Bett gehen und mit Kind und Kegel der Dinge harren, die da kommen ſollen? Luftſchutz muß geſchult ſein; die Verdun⸗ kelung iſt zu üben. Haſe fand es böhmiſch. Trotz allen Hinderniſſen kam Herr Haſe doch nach Böhmen! Und dachte gleich an ſeine Frau:„Ich werd für ſie ein Bild der Elbe knipſen!““ Schon war's geſcheh'n— ſchon legten harte Hände ſich auf ſeine Schulter.„Sie ſind verhaftet!“ ſagt man ihm und führt ihn zum Arreſt⸗Lokal. Und das kam ſo: Die Tſchechoſlowakei hat ein Ge⸗ ſetz, das jedes Knipſen auf dem Bahnhof ſtreng ver⸗ bietet. Auch deutſche Blätter haben oft daran er⸗ innert, damit kein Reiſender zu Schaden käme. Nur unſer Fotograf hat keinen Schimmer. Er heißt ja Haſe und weiß von nichts. Nun ſitzt er hinter Gittern Tja— hätte er Zeitung geleſen! Wer ohne Zeitung auszukommen glaubt, wird dümmer, als die Polizei erlaubt! Die Ausbildung im Selbitjchutz ijt Pflicht! Der Luftſchutz im deutſchen Reich umfaßt nunmehr den militäriſchen und allgemeinen (zivilen) Luftſchutz. Träger der Ausbildung des Selbſtſchutzes bzw. der Selbſtſchutzkräfte iſt gemäß Verfügung des Reichsminiſters der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, und nach dem Luftſchutzgeſetz vom 26. Juni 1935 der Reichsluftſchutzbund. Dieſe Organi⸗ ſation iſt getragen von über zehn Millionen Mitgliedern und wird betreut durch tauſende ehrenamtliche Helfer(Amtsträger und Block⸗ warte!). Die Gemeindegruppe Viernheim wird nun⸗ mehr nach Beendigung der Erntearbeiten den Schulungsbetrieb in verſtärktem Umfange fort⸗ ſetzen. Dabei ſei offen erklärt, daß nicht ge⸗ ſchult wird, um Geld zu bekommen, ſondern die geſetzte Aufgabe Zug um Zug zu erfüllen. Die Führung jedes Luftſchutz⸗Ortes hat einſt⸗ mals zu verantworten, daß alle Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen, ohne Rückſicht auf Stand und Beruf, luftſchutztechniſch ge⸗ ſchult ſind, die richtigen Maßnahmen zu treffen. Bislang hat die Gemeindegruppenführung im allgemeinen davon abgeſehen, polizeiliche Maßnahmen auf Grund des Luftſchutzgeſetzes zu erwirken. Volksgenoſſen, die jedoch durch ihre Haltung den Beweis der Pflichtverlet⸗ zung liefern, 14 47 jetzt hinnehmen, wegen Sabotage des großen Luftſchutzwerkes gemel⸗ det zu werden. Unſere Blockwalter werden in dieſen Wo⸗ chen in jedem Hauſe Feſtſtellungen treffen, wer noch nicht geſchult iſt. Außerdem iſt die Feſtſtellung von weibl. Hauswarten und Stell- vertretern endgültig durchzuführen. Die Be⸗ wohner, insbeſondere die Hauseigentümer, ſind gebeten, die Arbeit der Blockwarte zu un⸗ terſtützen. Nur wer einen ordnun gemäßen Ausweis der Gemeindegruppenführung be⸗ ſitzt und als Hauswart, Laienhelfer, Haus⸗ feuerwehr betätigt iſt, gilt nach den geſetz⸗ lichen Richtlinien als geſchult. Im übrigen iſt es vorbehalten, die Ge⸗ ſchulten zu Ernſtfall⸗Uebungen heranzuziehen und immer wieder auf die Beherrſchung der Luftſchutz⸗Praxis zu prüfen. Die in einigen Wochen in Viernheim durch⸗ zuführende Verduntelungsübung wird nach jeder Richtung einen Gradmeſſer der gelei⸗ ſteten Arbeit und noch zu bewältigenden Schu⸗ lung geben. Mit den Mätzchen ſogenannter Beſſerwiſſer wollen wir uns nicht beſchäftigen. Ein Abend mit Ernſt und Ueberlegung bei den Luft⸗ ſchutzſchulen, gleich welchen Ortes, wird auch dem ſogenannten„Mann mit der Fronterfah⸗ rung“ wie dem„Haſtigen“ belehren und be⸗ eindrucken, daß die Ausbildung im Selbſt⸗ ſchutz nicht nur nationale Pflicht iſt, ſondern auch im i Intereſſe liegt. Jederzeit ſind Kräfte zur tieferen Schulung und Helfer im Luftſchutz notwendig. LR. Aus Stabi und Land Mannheim. In der Nacht vom Diens⸗ tag zum Mittwoch fuhr auf der Relaisſtraße ein Perſonenkraftwagen von hinten auf ein von einem Pferdetreiber gerittenes und vorſchrifts⸗ mäßig beleuchtetes Pferd auf, wodurch der Reiter vornüber auf die Straße ſtürzte und das Pferd ſelbſt auf den Kühler des Fahr⸗ zeuges zu liegen kam. Während der Pferde⸗ treiber lediglich Prellungen erlitt, wurde das Pferd ſo ſchwer verletzt, daß es mit dem Spe⸗ zialfahrzeug der Berufsfeuerwehr abtranspor⸗ tiert und notgeſchlachtet werden mußte. Un⸗ »uttelbar nach dieſem Unfall fuhr ein Laſt⸗ kraftwagen mit Anhänger auf den genannten noch an der Unfallſtelle haltenden Perſonen⸗ kraftwagen auf, wobei beide Fahrzeuge ſtark beſchädigt wurden. Eines der Fahrzeuge mußte abgeſchleppt werden.— Ein ſauberes Kleeblatt. Im Laufe des Dienstag wurden drei hier wohnhafte und bereits mehrfach vor⸗ beſtrafte Burſchen, die am Tage zuvor einen Autodeckendiebſtahl ausgeführt hatten, feſtge⸗ nommen und in das Bezirksgefängnis einge⸗ liefert. Die Autodecken konnten bei einer vor⸗ genommenen Durchſuchung wieder aufgefunden und dem Beſtohlenen ausgehändigt werden. Zuſammenſchluß der Obſt⸗ bauvereine Heppenheim. Die früheren Kreisobſt⸗ bauvereine der Provinzen Oberheſſen, Rhein⸗ heſſen und Starkenburg waren zu einem Lan⸗ desverband der Heſſiſchen Obſtbauvereine zu⸗ ſammengeſchloſſen. Dieſer Landesverband wurde von dem früheren Kreisdirektor Geh. Reg.⸗Rat v. Hahn gegründet und bis zu ſeiner Auflöſung geleitet. Nach der Auflöſung hat er den Landesverband bis zum 1. Oktober geführt. In der verfloſſenen Woche waren alle Vertreter der jetzigen Bezirksgartenbauver⸗ bände— auch diejenigen von Heſſen⸗Naſſau — zuſammengekommen, um alle Gartenbau⸗ verbände zu einem Landesverband aller Gartenbauverbände der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau zuſammenzuſchließen. Als Vor⸗ ſitzender wurde Bürgermeiſter Schäfer von Ibersheim beſtimmt. In den Beirat wurden zwei Praktiker und zwei obere Verwaltungs⸗ beamte gewählt. Die von den beiden früheren Landesverbänden eingebrachten Vereinsver⸗ mögen ſollen zur Förderung des Obſtbaues dort Verwendung finden, wo ſie aufgebracht worden ſind. Es wurde mit großer Befriedi⸗ gung vermerkt, daß der von Herrn v. Hahn geführte Verband dem neuen Verband das größte Vermögen gebracht hat. Mit warmen Worten wurde der ſegensreichen, ſelbſtloſen und erfolgreichen Arbeit des Herrn v. Hahn gedacht. Heppenheim. Der Odenwälder Volks⸗ tumfilm vom Landſchaftsbund Volkstum und Heimat, an den ſehenswerteſten Punkten des Odenwaldes hergeſtellt, wird dieſe Woche erſt⸗ mals an der Waſſerkante, und zwar in Bre⸗ men, vorgeführt. Bürſtadt. Eine Frechheit ſondergleichen erlaubten ſich in der Nacht von Samstag auf Sonntag einige bis jetzt noch unbekannte Bur⸗ ſchen. Sie drangen in die verſchloſſene Hof⸗ reite in der Schanzenſtraße ein und ſtahlen die fünf im Stalle befindlichen Haſen. Das große Weinfeſt in Bockenheim Bockenheim a. d. Weinſtraße. Noch wenige Tage trennen uns von dem großen Wein⸗ und Volksfeſt der Unterhaardt in Bockenheim. Das beliebte Feſt ſteigt am kom⸗ menden Samstag, Sonntag und Montag. Das Feſt wird bereits am Samstagvormittag, 9.30 Uhr, durch den Beſuch der Vertreter der deut⸗ ſchen Preſſe eröffnet. Am Samstagabend fin⸗ det dann der große Rheiniſche Abend im 6000 Perſonen faſſenden Feſtzelt ſtatt. Am Sonn⸗ tagmittag treffen Sonderzüge von Worms, Kaiſerslautern und Speyer ein. Um 2 Uhr führt Bockenheim einen großen Feſtzug durch, der im erſten Teil Feſtwagen aus der Ge⸗ ſchichte Bockenheims und im zweiten Teil Bilder aus dem Herbſt an der deutſchen Wein⸗ ſtraße zeigt. Nachmittags 6 Uhr treffen die Vertreter der deutſchen Preſſe ſowie die Gau⸗ leitung mit den Ehrengäſten des Reiches in Bockenheim ein und werden in der Feſthalle Platz nehmen. Es ſteht heute ſchon feſt, daß hohe Vertreter der Partei mit an der Fahrt auf der deutſchen Weinſtraße von Schweigen bis Bockenheim teilnehmen. Die Feſtleitung hat ſich daher entſchloſſen, noch ein zweites Zelt aufzuſchlagen, um den tauſenden von Beſuchern, die mit Rückſicht auf den Beſuch der Gauleitung und Ehrengäſten kommen, Platz zu ſchaffen. Bockenheim wird auch in dieſem Jahre beſtrebt ſein, den Gäſten einige frohe Stunden nach Pfälzer Art zu bieten. Ein Ehepaar gasvergiftet aufgefunden Frankfurt a. M. In einem Hauſe in der Miquelſtraße wurde ein älteres Ehepaar aufgefunden, das durch ausſtrömendes Gas bewußtlos war. Die Frau iſt alsbald geſtor⸗ ben, während der Mann ſchwer gasvergiftet ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Der Mann war, als er ſich um ſeine bei einem Sturz verletzte Frau bemühte, aus Verſehen an den Gashahn gekommen, wobei ſich dieſer öffnete. Sich ſelbſt geſtellt Hirſchhorn. Der Vg. Durſt, der den Arbeiter Kräher von hier ſo ſchwer verletzte, daß dieſer an den Folgen der Verletzung ſtarb, hat ſich ſelbſt der Gendarmerie geſtellt und wurde in das hieſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Die Obduktion der Leiche ergab einwandfrei den Tod durch Verletzung des kleinen Gehirns. Ueber das Geſchehnis ſelbſt kurſieren noch immer eine Unmenge Gerüchte und wird erſt die Gerichtsverhandlung den wahren Sachverhalt an den Tag bringen.— Am Montagnachmittag wurde der auf ſo trau⸗ rige Weiſe ums Leben Gekommene unter gro⸗ ßer Anteilnahme zu Grabe getragen. Seine Arbeitskameraden von der Arbeitsgemeinſchaft am Schulhausneubau nahmen geſchloſſen an der Beerdigung teil. Mit einer Eiſenſtange die ge⸗ ſchiedene Frau mißhandelt Hanau a. M. Zu einem erregten Auf⸗ tritt lam es in einer Wohnung in der Akade⸗ mieſtraße, wo ein 36jähriger Mann zu ſeiner von ihm geſchiedenen Ehefrau eingedrungen war. Nach kurzem Wortwechſel ſchlug er mit einem dicken Eiſenknüppel derart heftig auf die Frau ein, daß die Eiſenſtange zweimal r Verluſte wollen wir vermeiben! Reichsminiſter Darree Schirmherr der Ausſtellung„Kampf um 1% Milliarden“ Die in Köln vom 23. bis 31. Oktober in Verbindung mit der großen Schadenverhü⸗ tungsaktion ſtattfindende Ausſtellung„Kampf um 1½ Milliarden“ wendet ſich an die Land⸗ wirtſchaft, an alle Induſtriezweige, an den Handel, das Handwerk, das Gaſtſtättenge⸗ werbe, an die 0 f ſowie an die Reichs⸗ und Gemeindebetriebe. Sie dient in ihrer erſten Abteilung dem Kampf gegen Ver⸗ derb in der Landwirtſchaft und Hauswirtſchaft (Nahrungs⸗ und Genußmittel) und in der zweiten Abteilung dem Kampf gegen Material⸗ vergeudung und Sachwertverluſte. Die Auf⸗ gaben der Schadenverhütungsaktion zu för⸗ dern, iſt demnach das Ziel dieſer großen Fach⸗ ſchau. Die Schirmherrſchaft der Reichs⸗ und Preuß. Miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft und Reichsbauernführer W. Darree übernommen. Die Ausſtellung wird in engſter Zuſammenarbeit mit dem Reichs⸗ nährſtand, der Reichsarbeitsgemeinſchaft Scha⸗ denverhütung, den Materialprüfungsämtern des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts, dem Verein Deutſcher Ingenieure, der NS.⸗Frauenſchaft und anderer Reichsſtellen und Organiſationen durchgeführt. Auf Grund des Sachverhalts, daß der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft jährlich ſchätzungsweiſe allein an Nahrungs⸗ und Genu eln Güter im Werte von 17½ Milliarden durch falſche Lagerung und unde für bie Behandlung verloren gehen, wurde für die achttägige Aus⸗ ſtellung der Name„Kampf um 1½ Milliar⸗ den“ beſtimmt. Dieſe Aktion ſoll aufrütteln und dazu erziehen, ergiebiger zu wirtſchaften. Sie hat demnach duſtrie, Gewer wichtige ſoziale und wirtſchaftliche Auf⸗ gaben zu erfüllen, deren Bedeutung für den Kampf um die Nahrungsfreiheit des deut⸗ ſchen Volkes ihren beſonderen Ausdruck in der Uebernahme der Schirmherrſchaft durch Reichsminiſter Darree findet. Schadenverhütung auf allen landwirtſchaft⸗ lichen Gebieten, ſowie Beſſerungsvorſchläge ſind die Themen, die in der erſten Abteilung der Ausſtellung umfaſſend beantwortet wer⸗ den. Daß in dieſer Abteilung, die den Kampf gegen Verderb in der Landwirtſchaft und Hauswirtſchaft gewidmet iſt, die Wärme⸗ und Kältewirtſchaft beſonders berückſichtigt wird, entſpricht ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeu⸗ tung als einem anerkannten Mittel zur Schaf⸗ fung eines für alle vorteilhaften Ausgleichs der jahreszeitlichen Gegebenheiten. Der Kampf gegen Sachwertverluſte in In⸗ be und öffentlichen Betrieben ſoll an Hand von Beiſpiel und Gegenbeiſpiel in der zweiten Abteilung der Ausſtellung ge⸗ zeigt werden. Laboratorien der Induſtrie, Ma⸗ terialprüfungsämter und das Kaiſer⸗Wilhelm⸗ Inſtitut werden hier, wie der Reichsnährſtand in der erſten Abteilung, in der Form einer Lehrſchau, die Bedeutung der Normung bei Metallen, Brennſtoffen, Oelen, Fetten uſw. verdeutlichen. Kampf gegen Korroſion durch Legierungen, Oberflächenſchutz, Abwäſſerver⸗ wertung, Müllverbrennung und Regenera⸗ tionsverfahren für Oele und Fette ſind weitere Themen dieſer Abteilung, die auch durch die Veranſtaltung von Tagungen und Ausſprachen noch gewinnen wird. C durchbrach. Die mißhandelte Frau mußte mit erheblichen Verletzungen am Kopf und am Arm in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Täter ſelbſt wurde in Haft genommen. Seltene Reiſe eines Kindes Wieblingen. Dieſer Tage machte das Enkelkind der hier wohnhaften Familie Heinr. Zimmermann eine Luftreiſe von London nach Mannheim, ohne Begleitung ſeiner Eltern oder ſonſtiger Verwandter. Das Zjährige Mäd⸗ chen wurde zunächſt nach Köln befördert, dort in ein anderes Flugzeug verbracht, wo es dann über Frankfurt a. M. nach Mannheim flog und von den Großeltern wohlbehalten in Emp⸗ fang genommen wurde. Nun bleibt die kleine Patrizia einige Zeit in Deutſchland zum Be⸗ ſuch. Gewiß iſt dieſe Luftreiſe eines Zjährigen Kindes nichts Alltägliches. Jüdiſcher Weinkommiſſionär verhaftet Maikammer. Der hieſige jüdiſche Wein⸗ kommiſſionär Emil Maier wurde durch die Gendarmerie feſtgenommen. Maier hat ſich ſeit Wochen in gröblichſter Weiſe gegen die zum Schutze des Weinbaues erlaſſenen Maß⸗ nahmen(Richtpreis⸗ und Schlußſcheinvor⸗ ſchriften) vergangen. Es muß immer wieder feſtgeſtellt werden, daß es dieſe unſauberen Elemente verſtehen, die Notlage des Winzers auszunutzen und das Anſehen des reellen Weinhandels zu ſchädigen. Auch die Hinter⸗ männer werden gefaßt. Winzer, die ſich zu derartigen Machenſchaften bereitfinden, werden Denkzettel in Form von Strafbeſcheiden er⸗ halten. Vom Malzſack umgeriſſen Babenhauſen. Der bei der hieſigen Michelsbräu AG. beſchäftigte Volksgenoſſe K. Bachmann verunglückte dadurch, daß beim Aufziehen von Malz in den Speicher der Sackbund riß. Der volle Malzſack fiel auf Bachmann, ſodaß er zuſammenbrach. Die Ver⸗ letzungen ſind glücklicherweiſe nicht allzu ſchwer. Der Sack fiel etwa 12 Meter hoch erunter. Der Unfall hätte leicht ſchlimme Folgen haben können. Haus jchlachlung von Schweinen Beſtimmungen über die Genehmigungspflicht Der Vorſitzende der Hauptvereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft hat mit Anordnung Nr. 67 über Hausſchlachtungen folgende Be⸗ ſtimmung erlaſſen: Hausſchlachtungen von Schweinen bedürfen der Genehmigung, die von dem für den Verkäufer zuſtändigen Viehwirt⸗ ſchaftsverband erteilt wird. Dieſer kann das Genehmigungsrecht auf die Kreisbauernſchaf⸗ ten übertragen. Eine Genehmigung iſt nicht erforderlich, wenn einmal derjenige, der die Hausſchla tung vornehmen will, das zur Haus ach tung vorgeſehene Schwein mindeſtens drei Monate ſelbſt gehalten und gefüttert hat, wenn zum anderen die Hausſchlachtung auf Grund eines Deputats oder eines Alten⸗ teil⸗Vertrags erfolgt. Die Genehmigung ſoll erteilt werden, wenn der Antragſteller nachweiſt, daß er im Winter 1935⸗36 im gleichen Umfang Hausſchlachtun⸗ gen vorgenommen hat. Die Genehmigung wird nicht vor dem 15. November 1936 erteilt. Der Verkauf von Schlachtſchweinen zum Zwecke der Hausſchlachtungen iſt nur ge⸗ ſtattet, wenn der Käufer die Genehmigung zur Hausſchlachtung vorlegt. Unberührt bleiben die von den Viehwirt⸗ ſchaftsperbänden erlaſſenen Verbote des Ab⸗ ſatzes von Fleiſch aus landwirtſchaftlichen Hausſchlachtungen(Verbot des Auspfun⸗ dens). Verſtöße gegen die Anordnung können mit Ordnungsſtrafen bis zu 10000 Mark im Einzelfalle beſtraft werden. Zur Aus⸗ übung der Strafbefugnis ſind die Vorſitzen⸗ den der Viehwirtſchaftsverbände zu Beauf⸗ tragten der Hauptoereinigung der deutſchen Viehwirtſchaft beſtellt. Dieſe Anordnung tritt mit ſofortiger Wirkung in Kraft, waͤhrend Neos die Anordnung Nr. 26 vom 5. covember 1935 außer Kraft geſetzt iſt. * Lehrgänge in der Feuerwehr- Fachſchule. An der Heſſiſchen Feuerwehr⸗ Fachſchule in Mainz beginnen jetzt wieder die Lehrgänge. Die Schule iſt jetzt in der alten Leibniz⸗Schule in der Adam⸗Karrillon⸗Straße untergebracht. Der erſte Lehrgang für das Winterhalbjahr 1936⸗37 findet zwiſchen dem 18. und 25. Oktober ſtatt. Ein zweiter Lehr⸗ gang iſt für Anfang November vorgeſehen. Sportvereinigung„Amicitſa“ Die Spiele am kommenden Sonntag: Der kommende Spielſonntag bringt im Kreiſe Unterbaden-Weſt eine Reihe intereſſan⸗ ter Begegnungen. Da iſt zunächſt das Treffen in Neulußheim, das für unſere einheimiſche Mannſchaft zu einer harten Nuß werden wird. Der Ausgang iſt durchaus offen. Ein Sieg der Viernheimer würde ihnen die Anwart⸗ ſchaft auf die Tabellenführung um ein Be⸗ deutendes näher bringen.— Phönix Mann⸗ 77 hat Hockenheim zu Gaſt und, wollen irſtere den Anſchluß nicht ple, müſſen die Punkte in Mannheim bleiben.— 08 ſpielt in Mannheim und, ſollte ihre Form⸗ verbeſſerung anhalten, würden ſie das Punkt⸗ verhältnis zu ihren Gunſten geſtalten können. — Edingen dürfte in Käfertal kaum zu einem Punktgewinn kommen, während Ilvesheim in Heddesheim wohl die größeren Chancen hat. Auch den Friedrichsfeldern dürfte auf eige⸗ nem Platze ein Sieg über Kurpfalz Neckarau ſicher ſein. Für uns iſt freilich die Begeg⸗ nung in Neulußheim von beſonderer Bedeu⸗ tung. Wie geſagt, wenn.. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b.., Worms. Dil. IX 1936 über 1700. 8. St. iſt Anzeige! preisliſte Nr. 6 gültig. 85 5 eee Bekanntmachung Betr.: Notſtandsarbeiten der Gemeinde Viern⸗ heim; hier: Neuanlage von Straßen zur Erſchließung von Baugelände. Die Gemeinde beabſichtigt größere Not⸗ ſtandsarbeiten durchzuführen. Durch Anlage neuer Straßen(Erdarbeiten) ſoll neues Bau⸗ gelände erſchloſſen werden. Die notwendigen Arbeiten werden hiermit öffentlich ausge⸗ ſchrieben. Angebotsvordrucke ſind gegen eine Gebühr von 2.— RM. auf dem Gemeinde⸗Baubüro erhältlich. Für Zuſendung durch die Poſt iſt das Porto beizufügen. Termin zur Abgabe der Angebote: 22. Ok⸗ tober 1936, vorm. 11 Uhr, Rathaus— Zim⸗ mer 5. Freie Wahl unter den Bewerbern bleibt vor⸗ behalten. Viernheim, den 10. Oktober 1936 Der Bürgermeiſter Futter⸗ kartoffeln werden ſofort an⸗ gelauft bei Joh. Ehrhardt Makler (ca. 15 Zentner) zu kaufen geſucht Gefl Adr an die Geſchäftsſt. ds. Bl. erbeten Zum gaus⸗ jchlachten empfiehlt ſich Ph. Bergmann Mannheimerſtr. 47 Bekanntmachung des Polizeiamts Betr.: Ausbildung der Selbſtſchutz⸗ kräfte im Luftſchutz. Als verantwortlicher Leiter des Polizei⸗ amtes und Luftſchutzleiter rufe ich ſämtlichen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen die Pflicht zur Mitarbeit im Luftſchutz ins Gedächtnis. Das Geſetz vom 26. Juni 1935 umſchreibt eindeutig, daß„alle Volksgenoſſen zu jeder Dienſt⸗ und Sachleiſtung verpflichtet ſind.“ Die vordringlichſte Pflicht iſt, ſich der notwendigen Schulung zu unterziehen. Au s⸗ nahmen können nicht gemacht werden. Jeder Volksgenoſſe(=genoſſin), an den die Auffor⸗ derung zur Schulungsunterziehung ergeht, tut gut, ſofort der Aufforderung Folge zu leiſten. Auch im nationalen Intereſſe liegt die gründ⸗ liche Ausbildung im Luftſchutz. Wir wiſſen alle, daß der Führer und das deutſche Volk den Frieden wollen, aber der Führer ſchuf den Schutzwall um unſere Gren⸗ zen, die junge, ſtolze Wehrmacht, die Heimat aber ſchafft ſich ihren notwendigen Luftſchutz. Volksgemeinſchaft iſt auch hier die Parole: Alle helfen Allen! Viernheim, den 15. Oktober 1936 Bullmann, Amtsleiter. Achtung Schulbeginn! Bis zur Fertigſtellung der Arbeiten an der Goetheſchule wird der geſamte Unterricht in die Schillerſchule verlegt. Am Montag beginnt der Unterricht für die Schillerſchule morgens um 8 Uhr und für die Goetheſchule nachmittags um 1 Uhr. Die übrige Unterrichtserteilung wird den Kindern in der Schule bekannt gegeben. Der Schulvorſtand: Gillig. Nur noch wenige Tage trennen uns von der erſten Reichsſtraßenſammlung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront für das Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes! Am 17. und 18. Oktober 1936 iſt die geſamte deutſche Ar⸗ beiterſchaft der Stirn und der Fauſt einſatz⸗ bereit für den Kampf gegen Hunger und Morgen Freitag Friſche Fische fern. Weißkraut zum Einſchneiden. K„ Gugelſraß 1. Friſche fische Habllau, ile U. Marinaden bei N. Adler Bismarckſtraße Erjolg burch injerieren be dle nen ge- tollen, die àuch im preis seht günstig sind. und in der Quslitst doch gut, finden Sie bel 8127 55 Olle Ju 5. 17-19 6 groge Stockwerke Möbel-Schau Kälte! Nachruf! Hiermit machen wir die traurige Mit- teilung, daß unser lieber Arbeitskamerad Herr Polier Michael 1 ahres aus dem freudigsten Schaffen heraus, durch allzufrühen Tod, unserer Betriebs- gemeinschaft entrissen worden ist. Das Unternehmen verliert mit Herrn Lahres einen fleißigen, strebsamen Mit- arbeiter und die Betriebsgemeinschaft Baustelle Bergen b. Celle(Hann.) einen treuen Kameraden. Die Wertschätzung und Achtung die er sich während seiner Tatigkeit in unserem Betriebe erringen konnte, sichern ehrendes Andenken. sind die Rezepte, nach denen MAG GIs Suppen hergestellt werden. Machen Sie sich diese Erfahrung zu nutze. Kochen Sie — Sager Traupenmost Snangberkelgeng. per Liter 55.3 ohne Glas, außerdem Ort. 1936, nachm. 2 Uhr, ver⸗ offeriere ich meine prima ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an da 8* 0 be 1 Ort 57 Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ das— 4 Ane Se e ſchiedene Mobiliar, Einrich tragbar großen Flaſchenverluſte bin———— ich leider gezwungen, bei nicht ſoſor⸗ ſtände, darunter insbeſondere tigem Umtauſch ein Flaſchenpfand von 1 Büffett, ferner 2 Schweine, 15 Pfg. zu erheben. 1 Partie Schuhe u. a. Friedrich Router Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ Steinſtraße 7 haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus ihm ein Detrlebstunrar u. Geloloschalt lor Fltian Holzmann f. 8. Baustelle Horgen u. fassberh Vereius⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Das Training der oberen Fußballmann⸗ ſchaften findet heute Donnerstag um 8 Uhr (20.00) in der Sporthalle ſtatt. Der Raum wird geheizt und erwarte ich rege Be⸗ teiligung. Freitag, den 16. Oktober 1936, abends 8 Uhr, findet in der Sporthalle eine Vor⸗ ſtandsſitzung ſtatt, wozu der geſamte Vor⸗ ſtand hiermit eingeladen wird. 50 Jährige(Jahrgang 1886/87) Sonntag, den 18. Oktober, nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Löwen“ eine Verſammlung ſtatt, zu der alle Ka⸗ meraden und Kameradinnen erwartet wer⸗ den. Wegen Teilnahme verſchiedener Ka⸗ meraden aus der Umgegend erſuche ich höfl. um vollzähliges Erſcheinen. Auch die erwachſenen Söhne und Töchter ſind herzl. eingeladen. Alle auswärts geborenen, hier anſäſſigen Kameraden und Kameradinnen, welche die Jubelfeier mitbegehen wollen, ſind herzl. eingeladen. Der Vorſitzende. er Konni den Ladennuter nicnl. r oll Zu Seiner Hundschafl Sprich. Mäbchen ungef. 17 Jahre alt, geſucht Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Gelbe Speise- Rar toffein hat zu verkaufen Luiſenſtr. 28 Heim bbohnern sollst „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 15. Oktober 1936 Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth. Marinaden. Bismarckheringe Literdoſe. 75 Rollmops Literdoſe. 75 Heringe in Gelee Literdoſe 78 Fettheringe in Tomaienſoße 3 Doſen 1. Bratheringe in Bur⸗ gundertunte Doſe 35 Fettheringsfilet ohne Gräten in Tomatenſoße. 25 Heringshappen in Tomatenſoße Doſe. 25 Oelſardinen— Edelſild Pikandetten Ferner empfehle: Neue Fettheringe Co hort man immer wieder Zeitumgsleser urteilen 10 Stück 55 Neue Vollheringe Stück 1.09 Milchner Heringe Stück. 10 Deutſcher Weißwein offen Liter„60 Deutſcher Rotwein offen Liter„55 30% Rabatt Die mit“ bezeichneten Artikel ſind netto ohne Rabatt Daucksacſlen in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der Mernneimerbolkszeilung Meli atꝰ Vuse: schimpft Gustav, denn seine Viesen und das gan umliegende Gelände sind schon seit Tagen über- schwemmt. Wie der Gustav noch so steht und in die Gegend schaut, kommt plötzlich der Landjäger in sein Blickfeld.„Nanu, was will denn der bei mir?“ „Schöne Schweinerei l“ legt der ungebetene Besuch los und zeigt auf die Uberschwemmung:„ Das kostet 50 Mark Strafe! Wenn Sie die Gräben zum vor- schriftsmäßigen Termin gereinigt hätten, wäre das gar nicht passiertl“ Gustav raunzt:„Woher soll ich denn den Termin kennen ꝰ tt, Aus der Zeitung, mein Lieber l“ wird ihm zur Antwort. Leider liest Gustav keine aus lauter Geiz l Dafür darf er jetzt 36 Mark für Grabenreinigung und 50 Mark Strafe bezahlen Es rächt sich eben, wenn man keine Zeitung liest!