1 * Volk Amtsblatt der Bür Erſcheinungsweiſe: Täglich, e zugs preis: Nummer 242 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. 8 germeiſterei Viernheim einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Ryfg. Freitag tiernheimer eilun N den 16. Oklober 1936 der neue belgiſche Kurs 9 Verkündigungsblatt der NS DAN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg., im Textteil für 1 8955 Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. 12. Jahraana Die Erklärung des Königs über Belgiens Neutralität hal überall allergrößles Aufſehen erregt Vorkriegsneulralitäl! DNB. 15. Okt. Außenminiſter Delbos hat am Donnerstag vormittag mit ſeinen engeren Mitarbeitern eingehend über die neue Lage beraten, die durch die Rede des Königs der Belgier geſchaffen worden iſt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen. daß der auswärtige Kammerausſchuß. der am Nachmittag zuſam⸗ men getreten iſt, ſich gleichfalls mit der belgiſchen Frage beſchäftigen und den Außenminiſter um ſeine Stellungnahme er⸗ ſuchen wird. In franzöſiſchen diplomatiſchen Kreiſen er⸗ klärt man. nicht ſonderlich über⸗ raſcht zu ſein, da bereits die von dem bel—⸗ giſchen Außenminiſter Spaak in Genf ver⸗ tretenen Grundſätze eine fühlbare Umſtellung Belgiens im Sinne der Rückkehr zur Vor⸗ kriegsneutralität erkennen ließ. Die Rede des Königs Leopold trage einer ſeit Mo⸗ naten in der belgiſchen Oeffentlichkeit ſich ab⸗ zeichnenden Strömung Rechnung. Die Rede zeige wohl die Richtlinien der künftigen bel⸗ giſchen Politik auf, aber dieſe Haltung müſſe jetzt im neuen Abkommen oder in der Anpaſſung der beſtehenden Abkommen an die neue Lage ihren Niederſchlag finden. Wenn die Grundſätze, die fortan für die belgiſche Diplomatie maßgebend ſeien, eine neue Grund— lage erhalten hätten, müßten ſie noch verwirk— licht werden, d. h die Haltung Belgiens ge⸗ genüber den anderen Ländern bleibe zu prä⸗ ziſieren. Aus dieſen Erwägungen heraus müßte man in den Kreiſen der franzöſiſchen Diplomatie annehmen, daß die Erklärung des Königs Leopold Ausſichten für internationale Verhandlungen eröffne, über die man aller⸗ dings noch nicht irgendwelche Mutmaßungen anſtellen könne. Zu dieſer Annahme neigen die franzöſiſchen Politiker umſo mehr, als in belgiſchen Kreiſen in Paris behauptet worden ſein ſoll, daß Belgien nicht den Völkerbund verlaſſen und auch tätig an der Weſtpaktkon⸗ ferenz mitarbeiten werde. Die mögliche Folgen London, 15. Okt. Die außenpolitiſche Er⸗ klärung des Königs der Belgier hat hier allergrößtes Aufſehen hervorgeru— ſen. Die Mittagsblätter bringen ſie in gro⸗ ßer Aufmachung.„Belgien ſetzt Europa in Erſtaunen“, lautet die fettgedruckte Ueberſchrift des„Evening News. Das Blatt ſchreibt, daß König Loevold eine Bomhe in die inter— nationale Politik geſchleudert und damit die Diplomaten Europas in Beſtürzung verſetzt habe.„Belgiſcher Schlag gegen den Völker⸗ bund und den Locarno⸗Nakt“ heißt es im „Evening Standard“„Star“ hebt beſonders hervor, daß Frankreich über die belgiſche Erklärung verärgert ſei Die amtlichen Stellen in London ſind in ihrer Beurteilung der Lage vorläufig zurück⸗ haltend. Reuter meint, der belgiſche Wunſch nach einer Rückkehr zur Vorkriegsneutralität ſei in letzter Zeit aus zwei Gründen neu belebt wor⸗ den. nämlich erſtens durch die britiſche Locarno⸗Note vom 18. September und zweitens durch die Tatſache. daß Belgien der Regierung Blum in Frankreich und dem fran⸗ zöſiſch⸗ſowietruſſiſchen Bündnis ablehnend gegenüberſtehe und eine weitere Linksſchwen⸗ kung in Frankreich befürchte Vom Standpunkt der britiſchen franzöſiſchen Sicherheit und der würde eine Rückkehr Belgiens zum Neutralitätsſtatus einen ſchweren Schlag bedeuten. Im Falle einer ſtrengen Neutralität Belgiens wären Generalſtabsbeſprechungen zwiſchen Belgien. Frankreſch und England unmöglich Auch würde es dann eine Verletzung der belgiſchen Neutralität ſein. wenn bei einem europäiſchen Konflikt engliſche und franzöſiſche Flugzeuge belgiſches Gebiet überflögen Außerdem entfalle für England und Frankreich der Vorteil. im Kriegsfalle belgiſche Flugzeugſtützounkte oder belgiſche Horchvoſten benutzen zu können. Andererſeits ſehe Belgien ein daß ſeine Unverſehrtheit für die Sicherheit Englands und Frankreichs aus⸗ ſchlaggebend ſei. Wenn die belgiſche Neutra⸗ litätspolitik bis zur letzten logiſchen Folge durchgeführt würde. dürfte Belgien ſelbſtner⸗ ſtändlich nicht in der Lage ſein. ſeine Verpflich⸗ tungen unter dem Sanktionsartikel 16 det Völkerbundsſatzung zu erfüllen Es wäre je⸗ doch überſtürzt, wenn man annehme. daß Bel⸗ gien aus dieſem Grunde aus dem Völkerbund austrete. Ein engliſches demenli gegen Pariſer Jolgerungen London, 15. Okt. Von amtlicher engliſcher Seite wird die in Paris geäußerte Vermutung, die belgiſche Erklärung über eine Nückkehr zur Neutralität ſei mit Unterſtützung oder ſtillſchweigender Zuſtimmung Englands abgegeben worden, als unrichtig bezeichnet. Richtig ſei, daß England auf eine derartige Entwicklung in Belgien gefaßt geweſen ſei. Es beſtehe jedoch guter Grund zu der Annahme. daß England weit davon entfernt ſei, den belgiſchen Schritt zu begrüßen und daß es ſogar verſucht habe, den Belgiern einen ſolchen Kurs abzuraten. Vor einem Nolenausfauſch zwiſchen Paris und Brüſſel? Paris, 16. Okt. In gutunterrichteten Krei⸗ ſen erklärt man, daß ein Notenaustauſch zwiſchen Paris und Brüſſel vorbe⸗ reitet werde, durch den man über die Trag⸗ weite der Erklärungen König Leopolds und die Abſichten der belgiſchen Regierung Auf⸗ ſchluß zu erhalten hoffe. Aalieniſcher Borſtoß nach Veſtabeſſinien? Rom, 15. Okt. Die römiſchen Abendblätter melden, daß der päpſtliche Legat Monſignore Caſtellani, Erzbiſchof von Rhodos, in Addis Abeba eingetroffen ſei, um für die Italiener in Abeſſinien den geiſtlichen Beiſtand der ka⸗ tholiſchen Kirche ſicherzuſtellen. Seine Ankunft in Abeſſinien, ſo betont der Vertreter der„Tribuna“, ſei umſo bedeutungs⸗ voller als ſie am Vorabend neuer gro⸗ ßer Ereigniſſe ſtattfinde. die Links: Berlin, 15. Okt. Der Chef des Außen⸗ politiſchen Amts der NSDAP. Reichsleiter Alfred Roſenbera hatte für Donnerstag⸗ abend die Vertreter der auswärtigen Diplo⸗ matie und Preſſe zu einem Empfangsabend in dem Terraſſen⸗Saal des Hotels Adlon ge⸗ beten. Es handelte ſich um die 25. Zuſam⸗ menkunft dieſer Art ſeit Beſtehen dieſes Amts. Man ſah auf dieſer Jubiläumsveranſtaltung unter den ſehr zahlreich erſchienenen Gäſten faſt das geſamte diplomatiſche Korps, ferner Reichsleiter Hierl die Staatsſekretärſe Meißner, Ohneſorge und Pfundtner. Vertreter des Auswärti⸗ gen Amts und des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, ſowie zahl⸗ reiche führende Perſönlichkeiten der Gliederun⸗ gen der Bewegung und der Behörden. Gleich zu Beginn des Abends ergriff Reichsleiter Alfred Roſenberg das Wort. Reichsleifer Roſenberg führte u. a. folgendes aus: Die NSDAP. habe nicht zufällig bereits zweimal das Thema Bolſchewismus und die Welt auf den Nürnberger Parteitagen behan⸗ delt. Sie habe im Jahre 1935 den weltpoli⸗ tiſchen Zuſtand geſchildert und habe angeſichts der bedrohlichen Entwickſung der europäiſchen Politik auch in dieſem Jahr das Weſen der bolſchewiſtiſchen Tätigkeit gekennzeichnet und die wahren Führer des Bolſchewismus ge⸗ nannt. Neben den in Nürnbera geſchilderten Methoden ſeien in letzter Zeit namentlich einige Loſungen des Bolſchewismus beſonders ſtark betont worden. Es ſei vor allen Dingen der Schlachtruf:„Kampf dem Faſchis⸗ mus“ Unter dieſem Sammelbegriff verſtünde Mos⸗ kau alle aktiven nichtbolſchewiſtiſchen Kräfte in der Welt. Man habe die Hoffnung, daß die Vertreter des liberaliſtiſchen Zeitalters, die Geaner einer neuen nationalen Autorität ſeien, im Bolſchewismus einen Bundesgenoſſen er- kennen würden. Der demokratiſche Staatsapparat ſolle die er⸗ wachten Kräfte aus dem Weg räumen, um freie Bahn für den Bolſchewismus zu ſchaffen. Wie früher gewiſſe Revolutionäre von den Jako⸗ binern abwechſelnd in den einen oder anderen Staaten verſchlungen worden ſeien ſo ſpiele ſich dieſes Schauſpiel heute, plan⸗ mäßig inſzeniert, in der ganzen Welt ab. heher Pedro Rico Alcaide, der Bürgermeiſter von Madrid bei einer Anſprache an die in die Schi äbe ie S zi en Truppen. Seinem Körperformat nach zu ur⸗ die Schützengräben vor die Stadt ziehenden Truppen, a 5 teilen ſcheint er noch nicht ſo viel von dem Krieg verſpürt zu haben, wie die„Genoſſen“ aus den Arbeiterkreiſen, die er in den Tod hetzt.— Rechts: Die ſpaniſche Kommuniſtin La Paſ⸗ ſionaria, die aus gleicher Veranlaſſung zu den Truppen ſpricht und die Soldaten auffordert, Madrid gegen Francos Truppen zu ſchützen. kommandantin des V. Regiments ernannt. Sie wurde bei dieſer Gelegenheit zur Ehren⸗ (Aſſociated Preß, K.) Die wellpoliliſche Jerſetzungsarbeil Alfred Roſenberg ſprichl vor den Niplomalen und der Preſſe „Der internationale Marxismus iſt die Weltfrage, ob Europa zugrunde gehen ſoll, oder ob es noch die Kraft zum entſcheiden⸗ den Widerſtand findet.“ Es ſtänden ſich alſo nicht Proletariat und Bürgertum, nicht Bolſchewismus und Faſchis⸗ mus gegenüber, ſondern der Weltbolſche⸗ wismus und Europa überhaupt. Der franzöſiſche Schriftſteller Pierre Fervaque ſei während des Kriegs gemeinſam mit dem mächtigen„roten Marſchall“ Tuchatſchewfki ge⸗ meinſam in Deutſchland gefangen geweſen. Er teilt mit Tuchatſchewſki habe angeſichts der re⸗ volutionären Zuſtände erklärt, es ſei ihm aleich, ob er unter den weißen Generalen oder der roten Fahne kämpfe, er wolle jedenfalls alles niederreißen und„reinen Tiſch“ machen. Hier trete der Haß als Motor der Weltpoli⸗ tik in Erſcheinung, nicht nur in dieſem einen „Marſchall“ der Roten Armee, ſondern als eine kollektive Erſcheinung. Früher vielleicht unter⸗ bewußt vorhanden, heute durch Erſchütterun⸗ gen zu hellen Flammen angefacht: Der Haß der Steppe gegen alle europäiſche Staatlich⸗ keit, verbündet in unſerem Zeitalter mit einer füdiſchen Weltverſchwörung. Die Welt⸗ revolution ſei nach wie vor das eigent⸗ liche und wahre Schlachtgeſchrei des Bolſche⸗ wismus. Und angeſichts dieſes Phänomens könne es nur Mitleid erwecken, wenn man die Armee einer Weltzerſtörung zu aut bürger⸗ lichem Leben einer Biedermeierzeit überreden wolle. Ebenſoaut könnte man einem Mann mit epileptiſchem Anfall die„Kritik der reinen Vernunft“ zu leſen geben! Ein weiterer Fehler des Bolſchewismus ſei der Begriff eines unteilbaren kollektiven Friedens. Einige europäiſche Staatsmänner glaubten ehrlich, vielleicht auf dieſe Weiſe eine Beruhi⸗ gung der Welt herbeizuführen und erblickten in der Tatſache, daß der Bolſchewismus ſich— ſcheinheilig— dieſe Parole zu eigen mache, in ihm einen Bundesgenoſſen. Die Rede Litwi⸗ nows in Genf aber habe nur den einen Wil⸗ len gezeigt, alle Mächte gegen jene zu ſam⸗ meln, die die bolſchewiſtiſche Diktatur bei ſich zuhauſe überwunden hätten. Von einer Be⸗ ſtätiaung für einen wirklichen kollektiven Frie⸗ den ſei nicht die Rede geweſen, ſondern umgekehrt: Unter Litwinows Befehl habe neuerdings der Kommuniſt— ich ſage nicht Franzoſe— Thorez eine empörende Rede ge⸗ halten, der die gleiche Tendenz zugrunde lag. Thorez erklärte triumphierend in Straßburg, er ſtünde nur 5 Kilometer von der deutſchen Grenze entfernt und fuhr fort: Wir lieben das deutſche Volk eines Goethe, eines Marx, eines Engels, eines Heine und eines Thälmann, wir wollen es aber nicht ver⸗ wechſeln mit dem nationalſozialiſtiſchen Nach⸗ barn“. Froniſch fügte Reichsleiter Roſenberg hin⸗ zu, das Nennen der Namen Goethe und Thäl⸗ mann in einem Atemzug zeige, daß es auch eine Philoſophie der Unterwelt gebe, die für Werte und Rangordnung überhaupt kein Organ mehr habe. „Wir wollen, ſo fuhr Reichsleiter Roſen⸗ berg fort, das franzöſiſche Volk aber nicht mit dem Thorez verwechſeln, der heute im Auftrag einer fremden Macht gegen Deutſchland hetzt.“ Er verſage ſich, die Beſchimpfungen des Füh⸗ rers hier anzuführen. Wir wollen nur feſtſtel⸗ len, daß niemals ein nationalſozialiſtiſcher Führer oder Miniſter das franzöſiſche Staats⸗ oberhaupt angegriffen habe, ja noch nicht ein⸗ mal den Miniſterpräſidenten Blum, geſchweige denn, daß dieſe Perſönlichkeiten beſchim pet worden ſeien. Die Rede von Thore; habe in Deutſchland eine berechtigte ſtarke Erregung hervorgerufen. Deutſchland vergeſſe darüber aber nicht, daß der Zweck dieſes Kommuniſten geweſen war, eine ehrliche Annäherung zwiſchen Deutſchland und Frankreich zu verhindern, d. H. alſo: „Der Kommunismus will keinen Frieden, ge⸗ ſchweige denn einen kollektiven Frieden, g ſondern er will die Zerſtörung jener Staaten, die er noch nicht unterjocht hat, und den Zuſtand einer ewigen Unruhe.“ Darum haben, ſo ſagte Reichsleiter Roſenberg, ie europäiſchen Nationen alle Ursache, Frie⸗ denspakte anzuſtreben aber zu verhindern, daß profeſſionelle politiſche Giftmiſcher dabei ſtören.“ Und im übrigen, wie kommen ausgerechnet die Leute der Dritten Internationale dazu, Europa belehren zu wollen? Millionen verwahrloſter Kinder laufen in der Sowjetunion herum, furchtbare Hungertode und Vernichtungen gan⸗ zer Völkerſchaften ſind die Erfolge des Sow⸗ jetregimes geweſen. Ein Analphabetentum wird künſtlich noch weiter in Verblödung, ver⸗ bunden mit Ueberheblichkeit, gehalten. Der Führer hat erklärt, der deutſche Arbeiter ſei zu intelligent, um ſich von Moskau belehren zu laſſen. Die engliſche Arbeiterpartei habe eben⸗ falls bekannt gegeben auch der engliſche Arbei⸗ ter ſei zu klug, um eine Belehrung aus Mos⸗ kau zu brauchen. Wir hoffen, daß die Erkennt⸗ nis fortſchreitet, daß nicht ausgerechnet der Verwarloſeſte zur Führung und Beleh⸗ rung berufen iſt. Aus dieſem Geſichtspunkt heraus zeige ſich auch, daß ebenfalls von der Sowjetſeite der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt nicht als Bei⸗ trag zum kollektiven Frieden, ſondern zu einer unter bolſchewiſtiſcher Führung ſtehenden Blockbildung gedacht war. Wenn man dabei Deutſchland vorwirft, es wolle Frankreich ver⸗ nichten, ſo ſei das ein erſchreckend kleiner Standpunkt, denn uns Europäer erwartet letzten Endes angeſichts häufiger Bedrohung das gleiche Schickſal. Es gehe aber nicht an, wenn verantwortliche große franzöſiſche Zei⸗ tungen ſchrieben, Hitlers Stellung babe ſich durch die pro⸗kommuniſtiſche Tätigkeit in Frankreich gefeſtigt, der Kommunismus ſei der geſchworene Feind Frankreichs und der beſte Verbündete Hitlers— als ob wir auch für den Bolſchewismus in Frankreich verantwortlich ſeien. So geht das nicht! Es gehe auch nicht, wenn klerikale Blätter erklärten, der Nationalſozialismus ſei ein Sauerteig, um überall das Schicksal der bekennenden Chriſten in Sowjetrußland und Spanien zu wiederholen! Auch hier die Ver⸗ antwortlichmachung des Nationalſozialismus für Fehler, die klerikale Parteien ſelbſt früher in Italien, Deutſchland und Spanien auf ſich geladen hätten. Es täte gut, ſich gerade in dieſem Lager auf das von dort ſo viel ge⸗ predigte Wort:„Du ſollſt nicht lügen“ zu be⸗ ſinnen. Unter einem Don Sfurzi ſei Italien an den Volſchewismus herangeführt worden, unter der Herrſchaft des Zentrums habe Deutſchland ſechs Millionen bolſchewiſtiſche Reichstagsſtimmen gehabt: im katholi⸗ ſchen Spanien und nicht im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland wüteten Mord und Brand. Wir wollen, ſo fuhr Reichsleiter Ro⸗ ſenberg fort, den Nationalſozialismus nicht auf andere Völker übertragen. Wenn ſie mit der Demokratie den Bolſchewis⸗ mus bei ſich überwinden wollen, ſo ſoll uns das recht ſein. Wir miſchen uns nicht in die innere Formgebung eines anderen Volks, kön ⸗ nen aber auch keine Belehrungen entgegenneh⸗ men von jenen, die ſelbſt nicht fähig geweſen ſind, die Gefahr unſerer Zeit zu überwinden. Aber, ſo könnte man uns fragen wenn ihr in Deutſchland den Bolſchewismas überwunden habt, warum ſprecht ihr noch davon? Wir kön⸗ nen darauf nur antworten: Weil wir be⸗ wußte Europäer ſind. Wir wiſſen, daß Deutſchland nicht allein auf der Welt lebt, daß wir Nachbarn haben, mit denen wir in wirt⸗ ſchaftlichen und kulturellen Beziehungen ſtehen und weiter ſtehen wollen. Wir ſehen die Ver⸗ zweiflung einer Welt, den Verluſt, edler Ideale. Wir ſehen zugleich Tumulte, furcht⸗ bare Bürgerkriege. Wir hören die Roten: Die Rote Armee ſei das Heer der Weltrevolution. Wir ſehen, daß in Karelien und Inger⸗ manland Dörfer um Dörfer ausgeſiedelt werden, um als Durchmarſchgebiet gegen Finn⸗ land und die baltiſchen Staaten zu dienen. Wir ſehen, daß Angriffswege nach der ruſ⸗ ſiſch-rumäniſchen Grenze hin ent⸗ ſtehen. und wir ſehen die Flugzeuge, die Rußland immer wieder in großer Zahl baut. Aber dann ſtehen vor unſeren Augen auch die Städte, Bürger und Kirchen des altehrwür⸗ digen Europa. Wir ſehen Windſor und Weſt⸗ minſter; wir ſehen die Sainte Chapelle, wir ſehen die Palazzi von Florenz, wir ſehen die Königsgräber in Schweden, die Schlöſſer von Krakau. Und wir wiſſen, das alles ſind Werte von uns allen. Soll das alles vernichtet werden wie die Kirchen in Barcelona, wie der Alkazar von Toledo? Nein! Wir wollen die Leute in Moskau ſich einrichten laſſen wie ſie wollen, 22 wir mollen ihre antieuropäiſche Lehre nicht, Wir wollen 5 utz der heiliglümer Europas. Europa iſt für uns keine geiſtige und politiſche Sackgaſſe. Es iſt vielgeſtaltig und reich em⸗ porgewachſen. Wir wünſchen einen edlen Wettſtreit, aber keine Vernichtung. Wir for⸗ dern Achtung der inneren Lebensform, ehr⸗ lichen Ausgleich der wichtigen Intereſſen und Schutz vor fremden Infektionskeimen. Wir erſtreben ein gemeinſames gutes Ver⸗ hältnis zu den großen Kulturvölkern an⸗ derer Erdteile. Wenn— ſo iſt unſere Ueber⸗ zeugung— wir dieſen Willen in die Tat um⸗ ſetzen kͤnnen, dann kann aus der heutigen Kriſe vielleicht eine Geſundungskriſe werden, und dann wird es möglich ſein, aus der Zeit der Zerſetzung eine große Wiederge⸗ burt aller lebensſtarken. ſchöpferiſchen Natio⸗ nen einzuleiten. Die Gäſte nahmen die Ausführungen Ro⸗ ſenbergs mit ſtarkem Beifall auf und blieben noch lange in angeregter Unterhaltung zuſam⸗ Ver wagt es noch zu zweifeln? Gauleiter und Reichsſtallhaller zprenger eröffnel den Winterfeldzug im Gau heſſen⸗aſſau: Abrechnung mik den Dunkelmänne rn NSG. Seligenſtadt im Kreis Offenbach war, wie der ganze Kreis, früher ein Sorgen⸗ kind des Gaues. Hier hatten fremde Mächte mehr als ſonſtwo die Oberhand und verſuch⸗ ten die Volksgenoſſen vom Führer wegzutrei⸗ ben. Dieſer Verſuch iſt aber reſtlos mißlungen. Schon im Frühjahr löſte der Gauleiter ein gegebenes Verſprechen ein und war bereits vor einem halben Jahr nach Seligenſtadt ge⸗ kommen; die damalige Ausſprache ergab be⸗ reits das eindeutige Bekenntnis für Adolf Hitler. Inzwiſchen iſt ein halbes Jahr ver⸗ gangen und dieſes Bekenntnis wurde auch in Taten realiſiert. Darum war in Seligen⸗ ſtadt die erſte Kundgebung des kommenden Winterfeldzuges, in der der Gauleiter grund⸗ legend mit allen Zweiflern abrechnete und je⸗ dem einzelnen Volksgenoſſen die Aufgabe zu⸗ wies, aus ſich heraus den zu belehren, der belehrt werden muß. Wer die bisher zurückge⸗ legte Wegſtrecke auf dem Marſch unſeres Vol⸗ kes in eine beſſere Zukunft betrachtet, der findet kein Wenn und Aber. Die Mobiliſation der deutſchen Arbeitskraft als einziges Kapi⸗ tal unſeres Volkes, aber auch der Garant un⸗ ſeres Aufbaues, war die erſte Tat einer Viel⸗ zahl, die heute in mächtigen Dokumenten für die Ewigkeit ſpricht. Wir haben die umfang⸗ reichſten, ſchönſten und zweckmäßigſten Auto⸗ ſtraßen der Welt. Welcher Tropf wagte es noch zu bezweifeln, daß dies alles allein der Tat des Führers zu verdanken iſt? Aber nicht nur Straßen werden gebaut, ſondern aus Sumpf und Moor entſtand neues Ackerland, ja ganze Dörfer. Die Städte unſeres Volkes zeigen Bauten, die teils fertig, teils im Ent⸗ ſtehen begriffen ſind, und deren arteigene Schönheit noch in Jahrhunderten von der aufbauenden Kraft und dem eiſernen Willen Adolf Hitlers Zeugnis ablegen werden. Hand in Hand mit dem wirtſchaftlichen Aufbau er⸗ folgt die Reorganiſation des Staates, der bei uns kein kaltſchnäuziger Fiskus mehr ſein ſoll, ſondern der ſeine elementare Aufgabe in der Betreuung des Volkes zu ſehen hat. Dabei dürfen wir mit Stolz behaupten, daß Heſſen als erſtes und einziges Land in Deutſchland die einfachſte Form der Verwaltung gefunden hat: hier führt nur ein einziger Mann die Geſchäfte der Regierung, der ſich immer u. im⸗ mer wieder das Vertrauen des Volkes täglich neu erwirbt. Und trotz allem ſchleichen Leute im Land umher, die der Meinung ſind, daß die Reli⸗ gion in Gefahr ſei. Dabei hat ſich doch wirklich herumgeſprochen daß ohne Adolf Hitler, ohne den Nationalſozialismus viele der be⸗ treffenden Herren im wahrſten Sinne des Wortes heute mundtot wären. Wir laſſen uns von niemandem mehr in der Durchführung der einmal für notwendig erkannten Aufga⸗ ben ſtören und werden, wenn es nicht anders geht, auch zuzupacken wiſſen. Das Schönſte aber iſt, daß unſer Volk von dieſen falſchen Propheten gar nichts mehr wiſſen will, weil es ſich von niemand auseinander⸗ reden läßt. Ihre Zeit iſt vorbei, denn ſie haben nur Worte, während des Führers Werbung um das Herz des Volkes Tat iſt. rr vr Ein Aufruf Dr. Leys zur erſten Reichsſtraßen ſammlung des 5b. Berlin, 15. Okt. Dr. Ley hat zur erſten Reichsſtraßenſammlung des WW. folgenden Aufruf erlaſſen: „Am 17. und 18. Oktober führt die Deutſche Arbeitsfront die ſammlung des Winterhilfswerks 1936/7 durch. Die Deutſche Arbeitsfront Reichsſtraßen⸗ wird ſich erſte mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln einſetzen, daß der gewaltige Erfolg, der bei Ab⸗ ſchluß des Winterhilfswerkes 1935/6 erzielt wurde, noch übertroffen wird. Wir ſind ſtolz Dec Zeitpunkt unſeres Einſatzes ent⸗ jedem Ruf und glücklich, daß wir den Anfang machen können, ſpricht dem Kraſtbewußtſein der Deutſchen Arbeitsfront und ihrer Bereitſchaft, in jedem Augenblick freudigen Herzens Folge zu leiſten. Das deutſche Winterhilfswerl iſt tiefſter Ausdruck der meinſchaft des deutſchen Volkes, die Pflege des Gemeinſchaftsgedankens Ge⸗ in der unlösbaren Front ſtolzeſtes Ideengut der deutſchen Arbeitsfront. Ich weiß, daß jeder von der Deutſchen Arbeitsfront als Sendbote der Volksgemeinſchaft hinausgehende Sammler ſeine ganze Kraft einſetzt, um ein überwältigendes Ergebnis der erſten eee zu erzielen. Männer und Frauen der Arbeit: Wir wollen uns damit nicht den Himmel verdienen, ſondern wir tun alles aus unſerer nationalſo zialiſtiſchen Pflicht. Die Parole für die Millionen arbeitender Deutſcher lautet: Schaffende ſammeln— Schaffende geben! (gez.) Dr. Robert Ley.“ die Trauerfeier für den Oberreichsanwall dr. Verner Leipzig, 15. Okt. Zu der Beſtattungs⸗ feier für den verſtorbenen Oberreichsanwalt Dr. Werner hatte ſich in der Hauskapelle des am Fuße des Völkerſchlacht⸗Denkmals gelege⸗ nen Südfriedhof eine ungewöhnlich zahlreiche Trauerverſammlung eingefunden. Unter den auswärtigen Trauergäſten befanden ſich u. a. Reichsminiſter Frank und Staatsſekretär Freisler mit mehreren Herren vom Reichs⸗ juſtizminiſterium. g Vor dem Krematorium war eine Ehren⸗ bereitſchaft der Polizei angetreten. f Standortpfarrer Bemmann ſtellte in den Mittelpunkt der Abſchiedsſtunde das Bibelwort „Sei getreu bis in den Tod“. Der Geiſtliche zeichnete ein klares Bild des Verewigten der ein Leben in verantwortungsvollſter Stellung zum Segen für Volk und Familie erfüllt und vollendet hat. Der Führer ließ durch Staats⸗ ſekretär Freisler einen Kranz am Grabe nie⸗ derlegen. Der Staatsſekretär dankte dem Ver⸗ blichenen im Namen des Führers, daß er ihm in den ſchweren Jahren der Kampfzeit als er⸗ ſter Anwalt des Reiches trotz übelſter Anfein⸗ dungen unverbrüchliche Treue gehalten habe. Der Oberreichsanwalt habe den Kampf gegen das Untermenſchentum in dunkler Zeit zum Segen unſeres Volkes und Führers ſiegreich beſtanden. Reichsminiſter Dr. Frank ſtattete dem edlen deutſchen Manne insbeſondere den Dank der Partei ab. Als erſter Rechtswahrer ſei der Oberreichsanwalt ein treuer Mitarbeiter des Führers in Deutſchlands ſchwerſter Zeit ge⸗ weſen. Reichsanwalt Dr. Nagel, der Vertreter des Oberreichsanwalts, gedachte der Größe der von dem Toten bewältigten Aufgabe. Der Cheſpräſident des Reichsgerichts Dr Bumke, dem Toten durch jahrzehntelange Freundſchaft perſönlich verbunden, gedachte ſeines Freundes als eines treuen deutſchen Mannes, als eines treuen Dieners am Recht, der die neuen Rechtsgedanken in ſich aufge⸗ nommen und ihnen zum Durchbruch verholfen habe. f. Reichsanwalt Jorns überbrachte die letzten Grüße des Präſidenten des Volksgerichtshofes. Unter den Klängen des Ave Maria von Bach ſank lanaſam der Sara in die Tiefe. Flaafsſekrefär General der Ilſeger Milch in Rom Rom, 15. Okt. Der Staatsſekretär im Reichsluftfahrtminiſterium General der Flie⸗ ger Milch traf am Donnerstag gegen 13 Uhr . „„ e —— ˙ w in Rom ein. Zu ſeiner Begrüßung auf dem Flugplatz hatten ſich Staatsſekretär Luftarmee⸗ general Valle, eine Reihe höherer Offiziere des italieniſchen Luftfahrtminiſteriums ſowie ein Vertreter des italieniſchen Außenminiſte⸗ riums eingefunden. Ferner war der deutſche Botſchafter von Haſſel in Begleitung des Militärattaches Oberſt von Rintelen und des Luftattachés Oberſtleutnant Schult⸗ heiß anweſend. Die Begrüßung der beiden Staatsſekretäre die gemeinſam unter den Klängen der deut⸗ ſchen und der italieniſchen Nationalhymnen die Front der Ehrenkompagnie abſchritten, war ſehr herzlich. sohe Ehrung eines deulſchen Gelehrten in Uruguay Montevideo, 15. Okt. Als Ehrung für den deutſchen Profeſſor Dr. Albert Boer⸗ ger, den Leiter des Staatlichen Landwirt⸗ ſchaftlichen Verſuchsinſtituts, fand am Mitt⸗ woch abend in der Univerſität von Montevideo ein großer Feſtakt ſtatt, an dem Vertre⸗ ter ſämtlicher Miniſterien, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie der Geiſtlichkeit, teilnahmen. Der Staatspräſident hatte ſeinen Flügeladjutanten zur Feier entſandt. Der Landwirtſchaftsminiſter feierte in einer längeren Rede Dr. Boerger als verdienten Wiſſenſchaftler. An einer anſchließend zu Ehren Boergers gegebenen Feſttafel nahmen der Kriegsminiſter, der Unterrichtsminiſter, der Unterſtaatsſekretär des Landwirtſchaftsmini⸗ ſteriums, der deutſche Geſandte, Vertreter der NeSDaP in Uruguah ſowie über 200 Vertre⸗ ter der wiſſenſchaftlichen und landwirtſchaft⸗ lichen Körperſchaften aus Uruguay und Argen⸗ tinien teil. Aus Braſilien waren zahlreiche Glückwunſchtelegramme eingegangen. Deulſchland— Angarn Telegrammwechſel zwiſchen dem ungariſchen und dem deutſchen Außenminiſter— Ver⸗ trauensvolle Zuſammenarbeit wird fortgeſetzt Bu dapeſt, 15. Okt. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt: Der Miniſter des Aeußern von Kanya hat telegraphiſch dem Reichsaußenminiſter v. Neurath und dem italieniſchen Außenminiſter Graf Cano ſeine Wiederbetrauung mit der Leitung des ungari⸗ ſchen Außenminiſteriums mitgeteilt. In ſeinem Telegramm an den Reichsaußenminiſter ver⸗ ſicherte Kanya, er werde auch in Zukunft wie in der Vergangenheit das vertrauensvolle und 7 Zuſammenwirken zwiſchen den beiden Völkern pflegen. Zu dieſer Arbeit ſchöpfe er Kraft aus der nachdrücklichen Untecſtützung des Miniſterpräſidenten Daran yi, der eben falls ſeine herzlichen Grüße ſende und der Hoff- nung Ausdruck gebe, auf die bisher ſo bewährte Zuſammenarbeit des Freiherrn von Neurath auch in die Zukunft mit Sicherheit rechnen zu können. In ſeinem Antworttelegramm er⸗ widerte der Reichsaußenminiſter von Neurath aufrichtig die Wünſche für die vertrauensvolle und gedeihliche Zuſammenarbeit, zu der er auch ſeinerſeits nach Kräften beitragen werde. Er bitte, den Miniſterpräſidenten Daranhi ſei⸗ — freundſchaftlichen Geſinnung verſichern zu ollen. Aus Tirol Deutſcher Anſitz im Ueberetſch als italieniſches Gemeindehaus. Bozen, 15. Okt. Weitum bekannt bei allen Freunden des Tiroler Landes ſind die herrlich in der Landſchaft liegenden Edelſitze des Ueberetſch. Einer der ſchönſten Anſitze mit⸗ ten im Dorf St. Michael bei Eppan, das „Platzegg“, wird jetzt italieniſches Ge⸗ meindehaus. Zu dieſem Zweck wurde aus dem Anſitz ein modern⸗kubiſtiſcher Bau gemacht. Man fragt ſich, ob es nicht Aufgabe des Denkmalamtes in Trient geweſen wäre, die⸗ A Bau in ſeiner Echtheit zu er⸗ alten. Faſt ein Viertel der Südtiroler Ortſchaft Theis in italieniſchem Beſitz In den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts hatte Südtirol eine ausgezeich⸗ nete landwirtſchaftliche Organiſation ausge⸗ baut. Die italieniſche Regierung hat dieſe Organiſation vom erſten Augenblick an be⸗ kämpft, und das Spitzeninſtitut iſt in Kon⸗ kurs geraten. Nun fallen der Reihe nach die Raiffeiſenkaſſen und damit Hunderte von Exiſtenzen, denn alle Mitglieder der Raiffeiſenkaſſen haften mit dem ganzen Ver⸗ mögen und jeder Zuſammenbruch einer ſol⸗ chen Kaſſe zieht daher den Zuſammenbruch vieler Exiſtenzen nach ſich. So war es auch in Theis, einer kleinen Ge⸗ meinde oberhalb Klauſen. Die Ortſchaft hat laut italieniſcher Zählung nur 87 Familien und damit ungefähr gleichviel Gehöfte. Der Zuſammenbruch der Raiffeiſenkaſſe von Theis zog den von 18 Familien nach ſich, de⸗ ren Gehöfte im Laufe der letzten Zeit zwangs⸗ verſteigert wurden. Eröffnung der 30. Inkernalionalen Aukomobilansſtellung in London. London, 15. Okt. In den Olympia⸗Ausſtel⸗ lungshallen in London wurde am Donnerstag die 30, Internationale Automobilausſtellung eröffnet, die auch in dieſem Jahre erneut Zeug⸗ nis von dem hohen Stand der Auto⸗ mobilinduſtrie ablegt. Mit 590 Aus⸗ ſtellungsſtücken hat die Ausſtellung, die unter der Schutzherrſchaft des Königs Eduard 8. ſteht, ziffernmäßig einen neuen Rekord er⸗ reicht. Neben den 30 engliſchen Kraft⸗ wagenfabriken ſind insgeſamt 24 aus⸗ ländiſche Firmen vertreten, darunter von deutſcher Seite Daimler⸗Benz, Au⸗ to⸗Anion. Adler und BM W. Bemer⸗ kenswert iſt, daß in dieſem Jahr wahrſcheinlich aus Raummangel keine Laſtkraftwagen aus⸗ geſtellt find. Am Tage der Eröffnung, die diesmal form⸗ los vollzogen wurde, bekundete das Publikum auch an den deutſchen Ständen größ⸗ tes Intereſſe. Zum Beſuch der Aus⸗ ſtellung haben ſich rund 4000 Händler aus 45 Ländern angemeldet. Der Ausſtellung ſind auch Abteilungen für Motorboote, Wochenend⸗ anhänger und Zubehörteile angegliedert. Am Tage vor der Eröffnung veranſtaltete Direktor Werlin⸗ München im Dorcheſter⸗ Hotel einen Empfang, an dem außer der eng⸗ liſchen und deutſchen Preſſe auch Lord Re⸗ desdale und andere Perſönlichkeiten teil⸗ nahmen. Direktor Werlin gab einen Ueber⸗ blick über den Stand der Motoriſierung in Deutſchland und über die Entwicklung der völkerverbindenden Reichsautobahnen und lud die engliſchen Fachſchrifiſteller ein, die nächſte Internationale Automobilausſtellung in Berlin zu beſuchen Beginn der großen amerikaniſchen Küſtenverkeidigungsmanöver §SS New Nork, 15. Okt. Auf einer Strecke von rund 450 Kilometern, vom Kap May im Staate New Jerſey bis Kap Katteras im Staate Nord⸗Karolina, begannen am Mittwoch die großen Armee⸗- und Marinemanöver zur Verteidigung der Küſte. An dem Manöver iſt auch der Küſtenwachdienſt beteiligt, da die Uebungen neben der Verwundbarkeit der At⸗ lantikküſte und der Stärke des Küſtenluftſchutzes auch die techniſchen Verbindungsmöglichkeiten aller drei Formationen erweiſen ſollen. Der erſte Tag begann mit einem Luftüberfall 27 großer Bomber auf die erſte heranziehende feindliche Flotte, die aus den Schlachtſchiffen Arkanſas und Wyoming ſowie neun Zerſtörern beſteht. Der Angriff erfolgte 160 Kilometer vor der Küſte. Das Bombergeſchwader mußte ſchließlich an Land zurückkehren, ohne den Feind vernichtet zu haben. Es wird am Don⸗ nerstag einen neuen Angriff unternehmen. 1 g N * 0 2 22 8 25 0 b ber e u herde. ahi ſei⸗ 0 ern zu lieniſces it bel ſud die Weſſthe ſte mit, un, das es Ge⸗ wurde tiſcher abe des re, die⸗ it z er⸗ nach die Hunderte et der en Ver⸗ ner ſol⸗ nenbruch nen Ge⸗ haft hat Jamilien fle. det 1 Deſs c de⸗ nas hafen Austel, metstag stellung ut Zeug Auto⸗ Aus- ie untet lat g. od er⸗ Ktaft⸗ ans datuntet „ Au⸗ Bemer⸗ ſceinlic 1 aus- al form ublikum gtöh⸗ t Aus⸗ t aus 10 fd cenend⸗ ekt. altete orcheſtel⸗ ibrf feht lichen rotem gonet ſlomel f mußte de 2 nell. einen oder gar alle zwei Punkte abzuknöpfen. Gelingt ihnen das, ſo würden ſie vorläufig der ernſthafteſte Konkurrent des Meiſters und Tabellenführers Stuttgarter Kickers ſein. Die Kickers müſſen zum FV. Zuffen⸗ hauſen und haben dort noch lange nicht ge⸗ wonnen. Welchen Ausgang auch die beiden Kämpfe nehmen mögen, jedenfalls wird die Lage an der Spitze eine intereſſante Klärung (oder Verſchleierung) erfahren. Union Böckingen iſt ebenfalls noch Anwärter auf einen der vorderen Plätze und der 1. SSV. Ulm, der ſo groß begann, dann aber zwei Spiele hintereinander klar verlor, wird daher die Reiſe nach Böckingen kaum mit großen Siegeshoffnungen antreten können. Offen iſt das Ende des Spieles Spvgg. Cannſtatt gegen SC. Stuttgart, dagegen wird es dem SV. Göppingen kaum gelingen, bei den Eßlinger Sportfreunden zum er⸗ ſten Punkt zu kommen. Gau 16(Bayern) Von den führenden Vereinen liegt diesmal nur die Spvygg. Fürth im Kampf. Sie tritt zu Hauſe gegen den Neuling VfB. Coburg an und ſollte ſicher zum Sieg kommen, da die Coburger bei allem Eifer die techniſche Ueberlegenheit der Kleeblatt-Mann⸗ ſchaft doch nicht werden ausgleichen können Unklar iſt dagegen der Ausgang der beiden anderen Spiele. Wacker München kann beim ASV. Nürnberg unter Umſtänden ein Unentſchieden erreichen und der VfB. In⸗ golſtadt⸗Ringſee geht zuhauſe gegen 1860 München ebenfalls nicht ausſichtslos auf den Platz. Die Ringſeer ſind auf eigenem Gelände überaus gefährlich, das haben ſie ſchon mehrmals bewieſen. Die„Löwen“ wer⸗ den daher gut daran tun, ſich in der„Schanz“ vorzuſehen. Gau 11(Heſſen) Das wichtigſte Treffen im Gau Heſſen iſt der Kampf zwiſchen Heſ. ſen Bad Hersfeld und dem Spielver⸗ ein Kaſſel. Die Hersfelder liegen mit 6:3 Punkten an der Spitze, die Kaſſeler folgen mit 6:2 Zählern vor dem Meiſter 1. FC. Hanau. der auch diesmal wieder ſpielfrei iſt. Zu Hauſe haben die Hersfelder ſicherlich die größeren Ausſichten auf den Sieg, der Kaſſeler Spiel⸗ verein iſt aber in dieſem Jahr ſo gut im Schuß, daß ihm auch in der Lullusſtadt ein Ueberraſchungserfolg gelingen kann. Das Ful⸗ daer Lokalderby Boruſſia⸗ Germania chat etwas an Bedeutung eingebüßt, ſeit die beiden Mannſchaften in der Spielſtärke zu⸗ rückgegangen ſind. Immerhin handelt es ſich aber für beide Mannſchaften darum, bei je 4:4 Punkten den Anſchluß an die Spitze zu behal⸗ ten. Eine Vorausſage iſt bei dieſem Lokalſpiel unmöglich. Der VfB. Friedberg empfängt den Neuling Kewa Wachenbuchen, der ſich bisher ausgezeichnet gehalten hat, in Friedberg aber wohl um die zweite Nieder- lage nicht herumkommen wird. Das Spiel zwiſchen Kaſſel 03 und Kurheſſen Marburg iſt offen. Bezirksklaſſe züdheſſen Die Spiele am 18. Oktober Olympia Lampertheim— Olympia Lorſch VfR. Bürſtadt— Normannia Pfiffligheim Sp. Vgg. Arheilgen— Haſſia Dieburg FC. Egelsbach— Alemannia Worms MSW Darmſtadt— Sp. V. 98 Darmſtadt Sp. V. Münſter— Sy. V. Hochheim Die Bezirksklaſſe Südheſſen hat am kommen⸗ den Sonntag ein großes Spielprogramm zu er⸗ ledigen. Durchweg ſind ſpannende Kämpfe zu erwarten, da in jedem Treffen Mannſchaften aufeinanderſtoßen, deren Kampfkraft als eini⸗ germaßen gleich bezeichnet werden darf. So iſt in keinem Spiel ohne weiteres der wahrſchein⸗ liche Sieger vorauszuſagen. In allen Fällen wird der Vorteil des eigenen Platzes von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung ſein. Wir erwarten in fünf Kämpfen die Platzbeſitzer als Punkte⸗ gewinner, während wir das Spiel in Darm⸗ ſtadt zwiſchen dem MSW und 98 als offen be⸗ zeichnen möchten. E 0 Unſere Fußball⸗Kreisklaſſen Kreis Nibelungen Kreisklaſſe 1 Blau⸗Weiß Worms— TSG. Abenheim TSV. Weinsheim—Tamde. 1846 Worms Spy. Hochheim— SV. Pfeddersheim TSV. Herrnsheim— TSG. Neuhauſen Olympia Alzey VfR. Alsheim Spv. Gimbsheim— VfR. Nierſtein — Kreisklaſſe 2 Gruppe Süd: Dalsheim—Poſtſportver⸗ ein Worms, Gundersheim— Monsheim. Gruppe Weſt: Flonheim— Sprendlingen, Albig—Wörrſtadt, Planig— Fürfeld. Kreis Starkenburg Kreisklaſſe 1. Gruppe 1 Groß⸗Rohrheim Fußballverein Hofheim Vorwärts Bobſtadt TV. Mörlenbach FC. Bensheim TV. Lampertheim TV. Zwingenberg Fußballverein Biblis Kreisklaſſe 1, Gruppe 2 Konkordia Gernsheim SV. Groß-Gerau TV. Trebur—Chattia Wolfskehlen V Mörfelden TSG. Biebesheim V Ztockſtadt Viktoria Griesheim Blauweiß Worms— TSpV. Abenheim Das Verbandsſpiel am kommenden Sonn tag gegen Abenheim findet bereits ſchon um 7211 Uhr ſtatt, da mittags ab 1 Uhr eine große Uebung der Sanitäter auf unſerem Platze ver anſtaltet wird. Die 2. Mannſchaft ſpielt be— reits um 9 Uhr. S 2 T — Unſere Handball⸗Vorſchau Die Gauklaſſe hat am nächſten Sonntag eine Ruhepauſe, weil der Gau Südweſt in Mainz ein. Treffen gegen den Gau Baden durchführt, in dem aus faſt allen Gauklaſſenvereinen Spieler mitwirken. Von Herrnsheim iſt diesmal niemand berück⸗ ſichtigt worden, denn Krüger muß man zu Darmſtadt zählen. Worms iſt beim Militär. Aber man hätte nach dem ausgezeichneten Ab⸗ ſchneiden von Seeberger im Spiel gegen Würt⸗ temberg vor einigen Wochen dieſem erſtklaſſi⸗ gen Mittelläufer ebenfalls Gelegenheit geben ſollen, in Mainz mitzuſpielen. Unſere Bezirksklaſſe To. Wies⸗Oppenheim— Ty. Offſtein To. Lampertheim— Tade. Pfeddersheim Tv. Pfiffligheim— To. Birkenau To. Leiſelheim— Wormatia Worms. Wiederum recht intereſſante Paarungen, die jedoch kaum in der Lage ſein werden, eine we⸗ ſentliche Tabellenänderung herbeizuführen. Die beiden Tabellenführer Wies⸗Oppenheim und Pfeddersheim haben allerdings nicht zu unter- ſchätzende Gegner erhalten. Zudem hat das Wies⸗Oppenheimer Spiel„Lokalcha⸗ rakter“, dem ſtets ein gewiſſer Reiz beizumeſ⸗ ſen war. An einem Sieg der Platzbeſitzer iſt allerdings kaum zu zweifeln, denn die Gäſte müſſen auf einige Spieler verzichten, die beim Heer ſind.— Weſentlich ſchwerer hat es u. E. auch Pfeddersheim, denn die Rechts⸗ rheiner ſpielten erſt kürzlich in Wies⸗Oppen⸗ heim ſehr gut und werden den Tabellenführer zur Hergabe allen Könnens zwingen. Wir rechnen trotzdem mit einem knappen Sieg der Gäſte.— To. Pfiffligheim muß zum fünften Mal zuhauſe ſpielen, diesmal gegen Birkenau, das man keinesfalls unterſchät⸗ zen darf. Wir halten den Ausgang für offen. — Im letzten Spiel hat Tv. Leiſelheim kaum eine Möglichkeit, gegen die Worma⸗ ten etwas zu erreichen, denn ſein Angriff iſt doch zu ſchwach, um gegen die ſichere Wormſer Hintermannſchaft viel zu erreichen. Aus der Kreisklaſſe To. Heppenheim— Alemannia Worms To. Alsheim— Tade. Worms 1846 Tv. Hochheim— TSV. Herrnsheim Der Tabellenführer wird bei ſeinen Gäſten auf ziemlichen Widerſtand ſtoßen. An ſeinem Sieg iſt jedoch kaum zu zweifeln. Das Alshei⸗ mer Treffen, wenn es überhaupt durchgeführt wird, betrachten wir als offen. Herrnsheim wird wohl mit ſeiner zweiten Elf antreten kön⸗ nen. Wir erwarten jedoch die Platzbeſitzer als Sieger. Nuvolari gewinnt den Vanderbilt- Pokal 22 Großer Erfolg der eu ropäiſchen Rennfahrer Mit einem großartigen Erfolg für den euro⸗ päiſchen Rennſport ſchloß am Montag das be⸗ deutendſte amerikaniſche Automobil- Rennen um den neuen Vanderbilt⸗Pokal der USA. Unter 45 über die 300 Meilen Geſtarteten ſetzte ſich Italiens Meiſterfahrer Tazio Nuvolari mit 4:82:44,04 Stunden oder einem Mittel von 106.213 Stdokm. auf Alfa Romeo ſiegreich durch. Als Zweiter kam der Franzoſe Wimille auf Bugatti mit über zwei Minuten Rückſtand ein, und mit Brivio(Alfa Romeo) und Som⸗ mer(Alfa Romeo) belegten zwei Europäer auch die weiteren Plätze und ließen damit die beſten amerikaniſchen Fahrer hinter ſich. Nu⸗ volari hat zugleich mit dem Pokal den hohen Geldpreis von 60 000 Dollar, mit dem das Rennen ausgeſtattet war, gewonnen. Der ſchwerſte Kurs der Welt war für das Rennen neu geſchaffen worden. In wenigen Wochen wurde in amerikaniſchem Tempo auf dem Rooſevelt⸗Field, wo Lind⸗ bergh, Byrd und Chamberlain zu ihren Ozean⸗ flügen geſtartet waren, der„Rooſevelt⸗Race⸗ way“ aus dem Boden geſtampft. Bei einer Länge von 6.430 km weiſt die Bahn nicht we⸗ niger als 17 ſchwierige Kurven auf. Maßge⸗ bend waren für den Bau nicht ſportliche Ge⸗ ſichtspunkte; es galt in erſter Linie, das Sen⸗ ſations⸗Bedürfnis des amerikaniſchen Publi⸗ kums zu erfüllen. Die 60 000 Menſchen, die zu dem Rennen gekommen waren, konnten die Strecke mit all ihren Kurven gut überblicken. 45 Fahrer erſchienen am Start des Rennens, das erſt in letzter Stunde von 400 auf 300 Meilen herabgeſetzt worden war, da ſelbſt den Amerikanern der Kurs reichlich lang vorkam. Bezeichnend für die Gefährlichkeit der Strecke iſt, daß die Amerikaner an die ſchwierigſten Kurven ſchon vorher Aerzte und Krankenwagen geſchickt hatten. Nur der Fahrkunſt der Teil⸗ nehmer iſt es zuzuſchreiben, daß von den Dut⸗ zenden von Stürzen und Zwiſchenfällen keiner ernſte Folgen nach ſich zog. Nuvolari ſofort in Front Dem italieiſchen Kurvenkünſtler Tazio Nr⸗ volari lag dieſe Strecke beſonders. Er ſetzte ſich ſofort nach dem Start an die Spitze und erreichte ſchen in der erſten Stunde einen Durchſchnitt von über 110 km. Hinter ihm la⸗ gen ſtändig die europäiſchen Fahrer. Nur eine Runde lang gab der Italiener die Führung an ſeinen Landsmann Brivio ab, als er zum Tanken hielt. Das Tempo fiel ſpäter auf 106 Stdkm. zurück. Die zahlreichen Kurven erlaub⸗ ten es nur auf einer Strecke von etwa 1000 m richtig aufzudrehen; da wurden allerdings auch Geſchwindigkeiten bis zu 250 Stdkm. erzielt. Auf halber Strecke waren bereits acht Fahrer ausgeſchieden. Mit unnachahmlicher Sicherheit zog Nuvolari die Kurven. Als einziger Ameri⸗ kaner hielt ſich Billy Winn in der ſechs Wagen ſtarken Spitzengruppe, bis auch er kurz vor Schluß, wie vor ihm 14 andere, wegen Maſchi⸗ nenſchaden aufgeben mußte. Nuvolari hat da⸗ mit die Tradition der europäiſchen Erfolge aus der Vorkriegszeit fortgeſetzt und zugleich mit dem Vanderbilt⸗Pokal den hohen Geldpreis von 60 000 Dollar gewonnen. Ergebnis: 1. Tazio Nuvolari(Alfa Romeo) 4:82:44,04 Stunden= 106.218 Stdkm. 2. Wimille(Bugatti) 4:44:41,93 Stunden 101.750 Stdkm. 3. Brivio Alfa Romeo) 4:45:44, 40 Stun⸗ den 101.378 Stdkm. 4. Sommer(Alfa Romeo) 4:4 6:59,53 Stunden. Sliſporkler am grünen Tiſch Die Haupflagung des Gaues 12/13 in Viesbaden Am Wochenende hielt der Gau 12/13 des Fachamtes Skilauf im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen in Wiesbaden ſeine dies⸗ jährige Haupttagung ab. Mit der Tagung ver⸗ bunden war das 25jährige Jubiläum des Gaues bezw. des früheren heute vom Gau 12/13 erfaßten Mitteldeutſchen Skiverband. Die gleichen Jubiläen feierten der Schwimmclub 1911 Wiesbaden, deſſen Skiabteilung die Ta⸗ gung ausrichtete und der Skiklub Rhön Fulda, der mit 34 Sportlern bei der Tagung vertre⸗ ten war. Erſtmals vertreten waren die jetzt zum Gau gehörenden Pfalzvereine durch Herrn Matt⸗Speyer, während die ſaarländiſchen Ski⸗ ſportler noch bei der Tagung fehlten und an⸗ ſcheinend bei der am gleichen Tag ſtattgefun⸗ denen Abſchiedsfeier des Skiklubs Schwarzwald weilten, dem ſie früher angehörten. Aus dem Tätigkeitsbericht des Gau⸗ Fachamtsleiters Jeniſch⸗ Frankfurt am M. war zu entnehmen, daß trotz des ungünſtigen Schneewinters 1935/36 erſprießliche Arbeit ge⸗ leiſtet worden iſt. Beſonders hervorgehoben wurden die Erfolge der Skikurſe und der Hoch⸗ gebirgsfahrten im letzten Winter. Die Zahl der Vollmitglieder, die zurzeit 3907 beträgt, iſt wohl gegenüber dem Vorjahr etwas geſun⸗ ken, doch wird nach dem vollen Anſchluß der Saar⸗ und Pfalzvereine die alte Mitglieder⸗ zahl von 5000 wieder erreicht werden. Die Jugendmitglieder haben mit dem Beſtand von 1096 zugenommen.. 5 Im kommenden Winter werden die Kreis⸗ wettläufe auf den 17. Januar 1937 ange⸗ ſetzt worden. Die Gauwettkämpfe finden vom 29. Januar bis 1. Februar 1937 im Tau⸗ nus ſtatt. Alle anderen Sonntage mit Aus⸗ nahme des Tages der Deutſchen Skimeiſter⸗ ſchaften(14. Februar) und dem Gau ⸗ jugendtag(7. Februar), ſind für die Ver⸗ einswettläufe frei. 5 Großer Wert ſoll im kommenden Winter auf die Trocken⸗Skikurſe und auf Lehrgänge im Schnee gelegt werden. In Frankfurt. Gießen und Kaſſel finden Lehrwarts⸗Beſprechungen ſtatt; die genauen Daten werden dabei feſtge⸗ legt und ſofort bekanntgegeben. Ein Lehrwart⸗ Fortbildungskurſus wird vom 6. bis 13. Dezem⸗ ber im Walſertal abgewickelt, zu dem befähigte Lehrwarte aus dem Gau entſandt werden Dort findet auch vom 14. bis 21. März eine Lehrwarte-Prüfung ſtatt. Um das fkitechniſche Können der Mitglieder zu fördern, ſind für den 24. Januar, 21. Februar in der Rhön und für den 7. Februar im Meißner Prüfungen für das Leiſtungsabzeichen im Skilauf vorge⸗ ſehen. Die gleiche Gelegenheit bietet ſich bei den obengenannten Kurſen den Lehrwarten. Auf⸗ grund der Erfolge im Vorjahre finden ab 17. Januar 1937 bis Ende März laufend in Hirſch⸗ egg und im Wäldele⸗Walſertal 14tägige Hoch⸗ gebirgsfahrten ſtatt, die jeweils mit dem Wo⸗ chenende beginnen. Wegen weiterer Kurſe an anderen Orten ſchweben zurzeit noch Verhand— lungen. Die Jugend wird wie in früheren Jahren in den Weihnachtsferien ihre Hochgebirgsfahrt nach dem Walſertal unternehmen. Den Siegern bei den Kreisjugendläufen am 25 Januar und den Gauwettkämpfen am 7. Februar winkt als Lohn eine Reiſe zum Reichs⸗Jugendkampf in Lauſcha⸗Ernſtthal. Weiterhin iſt ein Jugend⸗ führer⸗Lehrgang in der Rhön vorgeſehen. In der Führung der Gau⸗Skijugend tritt eine Aenderung ein, da der verdiente bisherige Ju⸗ gendwart Althaus⸗Gießen aus geſchäftlichen Gründen ſeinen Poſten niederlegen mußte. Als Nachfolger wurde Ottmann ⸗Frankfurt a. Main beſtimmt. Beſonders hervorgehoben wurde das gute Zuſammenarbeiten zwiſchen dem Fachamt Ski⸗ lauf, ſeinen Lehrwarten mit den Veranſtaltun⸗ gen der Su. und der NSG.„Kraft durch Freude“. Als Vertreter des Gauſportamtes war Herr Zimmermann erſchienen, der die Grüße des Gauführers überbrachte und tat⸗ kräftige Unterſtützung des Skilaufes durch das (Fauſportamt des Gaues 13 zuſagte. ichwarzwald⸗-Skilagung in Badenweiler In Badenweiler trat der Skigau 14(Baden) am Wochenende zu einer Tagung zuſammen, zu der aus faſt allen Ortsgruppen des Gaues Vertreter erſchienen waren Auftakt bildete die letzte Tagung und Auflöſung des Ski⸗ Jweile Gerälmeiſterſchaften des Gaues güdweſt In der Städtiſchen Feſthalle in Landau wer⸗ den am kommenden Sonntag zum zweiten Male die Meiſterſchaften des Gaues Südweſt an den Geräten ausgetragen. Die Kämpfe gliedern ſich in einen Neunkampf und die Einzelmei⸗ ſterſchaften an den fünf Geräten—(Reck, Barren, Querpferd, Langpferd und Ringe) ſowie in der Freiübung. Der Neunkampf ſetzt ſich aus Kürübungen an Reck, Barren, Quer⸗ pferd, Ringen, Längspferd und im Bodentur⸗ nen ſowie aus 3 Pflichtübungen an den Rin⸗ gen, am Qberpferd ohne Pauſchen und im Bo⸗ denturnen zuſammen. Der Neunkampf wird am Sonntag vormittag erledigt. Die Einzel⸗ meiſterſchaften werden in Form eines Bühnen⸗ turnens am Nachmittag durchgeführt. Zuge⸗ laſſen zu den Einzelmeiſterſchaften werden die 6 Beſten an jedem Gerät, Annähernd 100 Turner wollen ſich dieſer ſchweren Prüfung unterziehen und unter die⸗ ſen fehlt keiner, der in den letzten Jahren be⸗ ſonders hervorgetreten iſt. Lediglich der Frank⸗ furter Ernſt Winter wird ſich nicht aktiv am Kampfe beteiligen, dafür aber als Kampf⸗ richter fungieren. Winter iſt von ſeiner Ver⸗ letzung immer noch nicht hergeſtellt, und außer⸗ dem beſteht für die Mitglieder der deutſchen Olympia⸗Riege Wettkampfverbot bis 1. De⸗ zember. Die Ergebniſſe der erſten Gerätemeiſter⸗ ſchaften, die im vergangenen Jahre in Mainz durchgeführt wurden, laſſen bei der anderen Art des Kampfes keine Vorherſagen zu. Im⸗ merhin iſt zu ſagen, daß ſich der Endkampf um den Titel eines Gerätemeiſters zwiſchen Göbig⸗Mainz⸗Mombach, dem vorfährigen Erſten, Lüttinger⸗ Ludwigshafen und Reuter ⸗ Oppau abſpielen wird. Nicht zu vergeſſen ſind die Frankfurter Turner. Behält Zellekens(Tgd. Bornheim) ſeine Nerven, ſo iſt er durchaus in der Lage, die Spitze zu erklimmen. Auch Herrmann(Bockenhei⸗ mer Tgde.) und Hörnis(TV. Niederrad) werden beſtimmt unter den Erſten ſein. Er⸗ freulicherweiſe iſt der Nachwuchs bei den Kämp⸗ fen gut vertreten und hier ſind alle Gebiete des Gaues gleichmäßig beteiligt. Die Kämpfe beginnen bei der großen Betei⸗ ligung bereits vormittags um 7.30 Uhr und werden ſich über den ganzen Tag erſtrecken. CCC 0ßß0ßbTbTbTbTbTbeeee klubs Schwarzwald, der nach 40jähri⸗ gem Beſtehen ausgelöſt und in das Fachamt Skilauf des Df. überführt werden mußte. Das aus Stiftungen herrührende Vermögen des Clubs wird dazu verwandt, auf dem Feld⸗ berg ein Jugendheim das den Namen„Chri⸗ ſtel, Cranz⸗Heim“ erhalten ſoll, zu errichten. Auf der öffentlichen Hauptverſammlung gab Gau⸗Fachamtsleiter Ries⸗Mannheim einen er⸗ ſchöpfenden Bericht über die im letzten Winter geleiſtete Arbeit. Beſonders befaßte ſich der Redner mit den Olympiſchen Winterſpielen und der großen Rolle, die der Schwarzwald bei den Prüfungen und Vorbereitungen für dieſes große Ereignis geſpielt hat. Dann wurde ein⸗ gehend die Arbeit für den bevorſtehenden Win⸗ ter und überhaupt die kommende Zeit beſpro⸗ chen. Die Arbeit der Vereine, die ja Haupt⸗ träger der Arbeit ſind und bleiben müſſen. wird durch Lehr⸗ und Trainingskurſe und durch Stellung von Wanderlehrern des Reichs⸗Fach⸗ amtes Skilauf unterſtützt. Neben der Betreu⸗ ung der„Kanonen“ iſt es Hauptaufgabe der Lehrer. nach dem Nachwuchs Umſchau zu halten und geeignete Kräfte heranzubilden. Vom 2. bis 14.„Januar wird auf dem Feldberg ein Kurſus im Lang⸗ und Sprunglauf für die Na⸗ tionalmannſchaft ſtattfinden. Aus dem Terminkalender ſind einige wich⸗ tige Veranſtaltungen hervorzuheben, ſo der 40 km⸗Schwarzwald⸗Dauerlauf Schauinsland⸗Feld⸗ berg⸗Schauinsland am 10. Januar, die Gau⸗ meiſterſchaften im Lang⸗ und Sprunglauf am 31. Januar. die Vereins⸗Staffelmeiſterſchaften am 21. Februar. der Jugendſkitag am 28. Febr. und das„Oſterſpringen“ auf dem Feldberg am 20. und 21. März, das übrigens eine Namens⸗ änderung erfahren hat und künftig„Interna⸗ tionale Veranſtaltung auf dem Feldberg“ be⸗ nannt wird. Sporlineuigkeilen in Kürze Nuvolari gewann in dem bedeutendſten amerikaniſchen Automobilrennen den neuen Vanderbilt-Pokal der USA. Der Italiener fuhr auf ſeinem Alfa Romeo die 300 Meilen mit einem Stunden⸗ mittel von 106,213 km und erhielt als Sieger auch noch den anſehnlichen Geldpreis von 60 000 Dollar. Auf den nächſten Plätzen en⸗ deten Wimille(Bugatti), Brivio und Som⸗ mer(beide Alfa Romeo). Die O. N. S. gibt bekannt, daß in der Seitenwagenklaſſe der Motorräder bis 600 cem doch ein deutſcher Meiſtertitel vergeben worden iſt. Zu Meiſter⸗ ehren kam hier der neue DaW⸗Fahrer Karl Braun. Richard Saman, Englands bekannter Automobil⸗Rennfahrer, ſtieg bei den Probeiahrten der Daimler⸗Benz⸗ AG. auf dem Nürburgring in den ſilbergrauen Mercedes-Benz und zeigte große Fahrkunſt. Die Große Goldmedaille des Automobil-Sport⸗Weltverbandes erhielt der bekannte Engländer Capt. George Eyßton, deſſen Weltrekordfahrten in der Salzwüſte von Bonneville im Staate Utah noch in friſcher Erinnerung ſind. Südweſts Amateurboxer. die am Montagabend in Frankfurt a. M. der Staffel Weſtfalens gegenüberſtanden, unter⸗ lagen vor 2000 Zuſchauern mit 6:10 Punkten. Eſtlands Amateurboxer ſchlugen vommeriſche Auswahlvertretung mit 12:4 Punkten. 9——.—.. am Montagabend in Stettin eine 2 — — N 8 3 D ö b Mk Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchke, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnittsauflage der Montagsausgabe III. Vj. 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Fernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer Erſcheint jeden Montag u. Freitag. Bezugspreis der Montags⸗ ausgabe bei Kreuzbandverſand RM. 1.20 monatl. einſchl. Porto. 79 Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe u. 22 mm Breite 9 Rpfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Rypfg., nach Preisliſte Nr. 5. Worms a. Rh. Freitag, den 16. Oktober 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2 P. S. K. Lshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft m b. H., Worms a. Rh. 16. Jahrgang Die deutſche Fußball-Nationalmannſchaft trug am Mittwoch nachmittag vor 50 000 Zu⸗ ſchauern im Ibrox⸗Park in Glasgow das erſte Länderſpiel der Fußballreiſe nach dem briti⸗ ſchen Inſelreich aus. Die deutſche Elf, die von einer ſtattlichen Anzahl von Schlachtenbumm⸗ lern begleitet war— der vom Dy B. gemiete⸗ te Dampfer„Reliance“ hatte allein 600 deut⸗ ö ſche Reiſende gebracht—, lieferte ein ganz aus ⸗ 90 9 Spiel, wie man es in den letzten ahren noch von keiner deutſchen Ländermann⸗ ſchaft zu ſehen bekam. Selbſt das erſt kürzlich auf dem heißen Boden in Prag gegen die Tſchechen gewonnene Spiel ſah die Deutſchen nicht in dieſer Form. Wenn unſere Mannſchaft dennoch das Spiel verlor, ſo eben deshalb, weil die Schotten zu Hauſe eine unerreichte Leiſtung boten. Auf jedem Poſten war Schott⸗ land ausgezeichnet beſetzt. Hier gab es keine f Lücke und in dem Kampf mit nahezu gleichen 0 1 Waffen mußte ſchließlich die Partei unterlie⸗ gen, die in der Vollendung des Spieles nicht ſo ausgereift ſein kann, wie es eben von Be⸗ rufsſpielern verlangt wird. Die deutſche Mannſchaft kam in der zuletzt angegebenen Aufſtellung 0 mit Jakob im Tor, Münzenberg und Munkert in der Verteidigung, Janes, Goldbrunner und Kitzinger in der Läuferreihe und mit dem durch Elbern, Gelleſch, Siffling. Szepan und Urban 5 1 ebenfalls hervorragend beſetzten Angriff. Groß- ö artig ſchlug ſich das Schlußdreieck und Gold⸗ brunner folgte als dritter Verteidiger dem ſchot⸗ tiſchen Mittelſtürmer Armſtrong wie ein Schatten. Kitzinger war vornehmlich für den Aufbau, Janes mehr für die Abwehr tätig Der rechte Flügel Elbern—Gelleſch ſetzte ſich wieder⸗ holt wirkungsvoll durch. Siffling ſpielte weit vorgeſchoben zwiſchen den deutſchen Flügelſtür⸗ mern Elbern und Urban und Szepan hatte wieder die Rolle des zurückgezogenen Aufbau⸗ ſpielers übernommen, er mußte ſich aber nach 3 der Pauſe, als die Angriffe der Schotten im⸗ mer drückender wurden, immer mehr auf die Abwehr beſchränken. Jeder Mann der deut⸗ ſchen Mannſchaft hat in dieſem Spiel ſein Be— ſtes geboten. Die Schotten kamen mit Dawſon; Anderſon, Cummings; Maſſie, Simpſon, Brown; Delahey, Walker, ö Armſtrong, MePhail und Duncan. Auch hier war der Mittelläufer(Simpſon) faſt aus- ſchließlich in der Abwehr tätig, in der ohne⸗ N hin Tormann und Verteidiger ausgezeichnete 0 Leiſtungen boten. De Angriff war aus fünf ö ausgezeichneten Technikern gebildet, die ſämt⸗ lich über einen kräftigen Torſchuß verfügten. Da Armſtrong von Goldbrunner bewacht wur⸗ de und Duncan ſchlecht mit Münzenberg fertig wurde, lag die Laſt des Aufbaues in erſter Li⸗ nie auf MePhail. Am ſtärkſten war die rechte ö Seite Delaney— Walker, von der aus auch die 4 beiden Treffer fielen. g Bis zur Pauſe 00 8 Die erſten 10 Minuten gehörten ganz den Schotten, doch ließ ſich die deutſche Abwehr in f l dieſer Zeit nicht erſchüttern. Langſam machte ö ſich die deutſche Elf frei, und bald fiel ſogar durch Gelleſch ein Treffer, der aber aus Ab⸗ g ſeitsſtellung erzielt und von Schiedsrichter H. 5 Nattras nicht anerkannt wurde. Ueber eine halbe Stunde lang lieferte die deutſche El „den Schotten einen gleichwertigen und hero⸗ . iſchen Kampf und auch die ſchottiſche Hinter⸗ mannſchaft, beſonders der Hüter Dawſon, wur⸗ de auf eine ſchwere Probe geſtellt. Doch fiel auf beiden Seiten kein Treffer, und es ging in die zweite Halbzeit die dann mehr und mehr im Zeichen der Schotten ſtand. In der 68. Minute fiel durch den Rechtsaußen Delaney bei einer verunglückten Abwehr Jakobs der erſte Treffer, und durch den glei⸗ chen Spieler wurde ſechs Minuten vor Schluß ſcharf und unhaltbar der Endſtand des Spie⸗ les erreicht. Der ſtarke Jubel der Zuſchauer galt nicht nur den Siegern, ſondern auch den von der deutſchen Mannſchaft gezeigten und in dieſem Ausmaß nicht erwarteten prächtigen und zum großen Teil ebenbürtigen Leiſtungen. Hohmann führt den Sturm Deutſche Fußballelf gegen Irland geändert Die deutſche Fußballelf, die am Mittwoch in Glasgow gegen Schottlands Berufsſpieler ein hervorragendes Gefecht lieferte und nach aus⸗ gezeichneten Leiſtungen 0:2 unterlag, beſtreitet den Kampf gegen Irland am Samstag in Dub⸗ lin in geänderter Aufſtellung. Vier neue Leute, nämlich Rodzinſki, Lehner, Hohmann und Kobierſki wurden in die Elf eingereiht, um einer möglichſt großen Zahl von Spielern Gelegenheit zur Betätigung zu geben. Die Elf lautet: Jakob (Jahn Regensburg) Münzenberg Munkert (Alem. Aachen)(1. FC. Nürnberg) Rodzinſki Goldbrunner Kitzinger (Hamborn 07)(Bay. München)(Schweinf. 05) Lehner Siffling Hohmann Szepan Kobierfki (Augsb.)(Waldh.)(Benr.)(Schalke)(Düſſeld.) Icholkland-Deulſchland 2:0 Ehrenvolle Niederlage unſerer Keichsmannſchaft nach einem großen Kampf Sudwest-Gaurunde brint In Vorms ſlehl wieder einmal Wormalia gegen Einkracht Frankfurt— In Niederrad und Wiesbaden ſollten b ktickers Offenbach bezw. Pirmaſens die Punkle holen.— Im übrigen herrſchl auch in den anderen Klaſſen und auf den Hand ballfeldern Hochbelrieb— In Landau ſuchen die Turner ihre Gerälmeifler im Gau güdweſt Schollland ſiegte 2:0(0:0) 5 Ehrenvolle Niederlage der deulſchen Jußballelf in Glasgom Lee. rnlungen Eſtlands Box-Slaffel ſchlägt Pommern 12:4 Die eſtländiſche Box⸗Staffel konnte am Mon⸗ tag abend in Stettin gegen eine pommerſche Auswahl⸗Vertretung einen ſicheren 12:4⸗Sieg landen. Beide Mannſchaften traten zu dem Kampf, dem rund 2000 Zuſchauer beiwohn⸗ ten, mit Erſatz an. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Leu(P) beſ. Gutmann(E) Bantamgewicht: Käbi(E) beſ. Albrecht(P) nach Punkten; Federgewicht: Freymuth(E) beſ. Mey(P) Leichtgewicht: (P) nach Punkten; Weltergewicht: Mietſchke(P) beſ. Karits Mittelgewicht: Raadik(E) beſ. Knopp(P) nach Punkten: Halbſchwergewicht: Tannepu(E) beſ. Dub⸗ Schwergewicht: Linnamägi(E) beſ. Kruſe⸗ mann(P) nach Punkten. * wurde am Dienstag und Mittwoch in Berlin⸗ Döberitz durchgeführt, die aus Dreſſurprüfung, Geländeritt und Piſtolenſchießen beſtand. Ge⸗ „Egon“ mit 78 Punkten vor Lt Berl-Mücken⸗ berger auf„Nachtmarſch“ und Lt. Sivers auf „Haube“. In der Mannſchaftswertung gewann und Kavallerieregiment 8. Bemerkenswert iſt, daß die Leiſtungen in der Dreſſurprüfung zum Teil beſſer waren als bei den Olympiſchen nach Punkten: nach Punkten; Seeberg(E) beſ. Gajewſfki (E) nach Punkten: bert(P) nach Punkten. Eine Herbſt⸗Military ſamtſieger wurde Rittmeiſter von Canſtein auf das Reiterregiment 1 vor Reiterregiment 2 Spielen. Reger Spielbelrieb Ju den ſüddeulſchen Jußball-Meiſterſchaflskämpfen am 18. Oklober Obwochl die an der Reiſe nach Schottland und Irland teilnehmenden deutſchen Natio⸗ nalſpieler am nächſten Sonntag noch nicht wieder zurückgekehrt ſein werden, da ja das Spiel mit Irland erſt am Samstag ſtattfindet, iſt in der ſüddeutſchen Fußball⸗Gauliga doch ein ziemlich umfangreiches Meiſterſchafts-Pro⸗ gramm vorgeſehen. Baden und Württemberg wollen alle ihre Vereine in den Kampf ſchik⸗ ken, Südweſt und Heſſen warten mit je vier Spielen auf und auch der Gau Bayern iſt mit drei Begegnungen noch recht aktiv. Dieſe gute Beſetzung des Meiſterſchafts⸗ Sonntags iſt recht erfreulich, können doch der ſchon ziemlich in Unordnung geratene Termin⸗ kalender, und nicht zuletzt die noch ſtark in den Kinderſchuhen ſteckende Meiſterſchaft ſelbſt eine raſchere und reibungsloſere Abwicklung der Spiele gut gebrauchen. Andererſeits iſt das Intereſſe des Publikums viel reger und die Spannung viel größer, wenn am Sonntag im Gau alle Mannſchaften im Kampf ſtehen, als wenn zu viele„Feierſchichten“ eingeleat wer⸗ den müſſen. Die Spiele des nächſten Sonntags können manche Aenderungen im augenblicklichen Stand der Tabellen bringen. Die 21 Begeg⸗ nungen weiſen meiſt ſolche Gegnerſchaften auf, für die Gewinn oder Verluſt der Punkte zu⸗ gleich einen höheren Tabellenplatz oder das Abgleiten vom bisherigen Rang bedeuten. Da⸗ rum darf die ſüddeutſche Fußballgemeinde auch an dieſem Spieltag überall harte und ſpannende Kämpfe erwarten, deren Ergebnis wertvolle Aufſchlüſſe über den Weitergang der diesjährigen Meiſterſchaft bringen werden. Gau 13(Südweſt) Bleiben Wormatia und Kickers vorne? Im Gau Südweſt ſtehen die Spiele der bei⸗ den führenden Vereine Wormatia Worms und Offenbacher Kickers im Mittelpunkt des Pro⸗ gramms. Wormatia Worms hat zuhauſe die Mannſchaft der Frankfurter Ein⸗ tracht zu Gaſt, die im bisherigen Verlauf der neuen Spielzeit nur ſehr unterſchiedliche Leiſtungen vollbringen konnte. So folgte zum Beiſpiel einem großen 5:0-Sieg über Pirma⸗ ſens eine 318-Privatſpiel⸗Niederlage beim Ba⸗ denmeiſter SV. Waldhof. Nach Worms wer⸗ den die Frankfurter überhaupt mit recht ge⸗ miſchten Gefühlen fahren, da die 1:4 Nieder⸗ lage im Frühjahr, die die Meiſterſchaft koſtete, noch in beſter Erinnerung iſt. Ob es zu einer „Revanche“ kommen wird, iſt recht fraglich, da die Wormatia zur Zeit recht gut in Form iſt. Wir glauben eher an einen Sieg der Worm⸗ ſer, als an einen Punktgewinn der Eintracht⸗ elf. Die Offenbacher Kickers werden bei Union Niederrad auf eine Mann⸗ ſchaft treffen, deren Selbſtvertrauen durch den 4:0⸗Sieg über Wiesbaden ſehr geſtärkt wurde. Ueber die kommende Arbeit im Jachamk 1 Gau güdweſt Der Gaufachamtsführerſtab des Fachamtes 1 Gau Südweſt tagte am Samstag Sonntag unter Vorſitz des Gaufachamtsleiters, Studien⸗ profeſſor Sommer, in Bad Dürkheim. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand die Winter⸗ arbeit 1936/37, bei der es ſich hauptſächlich um die Durchführung von Lehrgängen handelt. Die Terminliſte ſieht folgendes vor: 18. Okt. Gaugerätmeiſterſchaften in Landau. Tagung der Kreisfachamtsleiter in Landau. 90⸗Jahrfeier des Tv. Neu⸗ ſtadt 5 mit Turnen der Deutſchland⸗ riege. 25. Okt. Letzter Turntag des Pfälzer Turner⸗ bundes ſowie deſſen Auflöſung in Bad Dürkheim. 7.8. Nov. Letzter Gauturntag des DTeGaues 13 Südweſt in Worms— Jahres⸗ tagung der Kreismännerturnwarte in Worms. 14/15. Nov. Neichslehrgang für Sommerſpiele für Frauen in Kaiſerslautern. im Dezember(genauer Zeitpunkt wird noch feſtgelegt) Tagung der Kreisfachamts⸗ preſſewarte.— Reichslehrgang für Kreismänner⸗ u. Kreisoberturnwarte. im Februar. Reichslehrgang für Männertur⸗ nen. Ferner ſind noch geplant Lehrgänge im Frauenturnen, Jugend⸗ und Kinderturnen— Die Runden im Vereinsmannſchaftsmehrkämp⸗ fen am Gerät in den Kreisklaſſen 1 und 2 ſo⸗ wie in der Gauklaſſe beginnen im November, hierzu ſind die Meldungen wieder recht zahl⸗ reich eingegangen. Es iſt gar nicht ausgeſchloſſen, daß die Offen⸗ bacher beide Punkte einbüßen, wenn auch die Möglichkeit eines Unentſchiedens näher liegt. Der SV. Wiesbaden wird gegen den FK. Pirmaſens beweiſen wollen, daß die Nie⸗ derrader Niederlage nicht gleichzuſetzen iſt mit der Spielſtärke der Mannſchaft. Da der Kampf in Wiesbaden ſtattfindet, iſt anzunehmen, das den Kurſtädtern der Gewinn beider Punkte gegen die ſtark abgefallenen Pirmaſenſer glückt. Am„Bornheimer Hang“ in Frankfurt ſpielen FS V. Frankfurt und Boruſ⸗ ſia Neunkirchen. Man darf annehmen, daß die Frankfurter auch in dieſem Kampf einen knappen, aber ſicheren Sieg erringen werden. Gau 14(Baden) Harte Poſitions⸗Kämpfe. werden ſich am Sonntag im Gau Baden ent⸗ wickeln. Die führenden Vereine haben— bis auf den SV. Waldhof— ſchon alle mehr oder weniger Verluſtpunkte aufzuweiſen, und wer⸗ den natürlich alles verſuchen, dieſes uner⸗ wünſchte Konto mit neuen Zugängen möglichſt zu verſchonen. Klar ſollte jedoch ſein, daß der Meiſter SV. Waldhof gegen den Neuling Spvgg. Sandhofen ſiegt und dadurch wei⸗ ter ohne Verluſtpunkte bleibt. Etwas ſchwerer dürfte es der VfR. Mannheim haben, der zu Hauſe gegen den Karlsruher FV. an⸗ treten muß. Die Karlsruher erlitten bereits vier Niederlagen und konnten erſt einmal ſie⸗ gen. Die Lage der Mannſchaft iſt daher ſchon ziemlich brenzlich, und man kann verſtehen, wenn ſie ſich in Mannheim mit allen Kräften ihrer Haut wehrt. Da aber die Raſenſpieler zur Zeit auch nicht beſonders ſattelfeſt ſind, iſt es leicht möglich, daß ſie auch diesmal wieder einen Punkt abgeben müſſen. Von großer Be⸗ deutung iſt der Kampf in Freiburg zwiſchen dem Freiburger FC. und dem 1. FC. Pforzheim: die Pforzheimer halten die Tabellenſpitze, für ſie geht es darum, auch wei⸗ ter in Front zu bleiben. Die Freiburger ſtehen mit 5:3 Punkten auf dem dritten Platz und ſie können im Falle eines Sieges ſogar Tabellen- erſter werden. Es wird alſo einen harten Kampf geben, deſſen Ausgang vollkommen offen iſt. Germania Brötzingen ſollte zu Hauſe gegen den VfL. Neckarau ſiegreich bleiben können und der VfB. Mühlburg dürfte gegen den Neuling Raſtatt 04 einen vollen Erfolg erzielen. Gau 15(Württemberg) Einen großen„Stellungs-Krieg“. wird es auch im Gau Württemberg geben. Beſonders intereſſant iſt die Lage an der Ta⸗ bellenſpitze, wo drei Vereine die Möglichkeit haben, Erſter zu werden. Zwei davon treffen im Stuttgarter Lokalkampf Sportfreun⸗ de— Vf B. zuſammen. Der VfB. hat noch keinen Verluſtpunkt und ſteht dadurch relativ am günſtigſten. Die Sportfreunde haben aber das Zeug in ſich, den Bewegungsſpielern ccc mndwieieia. ö 0 1 0 9 ö ö zwy L ing Sevilla, 15. Oktober. Auf Grund mehrerer Berichte von Augenzeugen hat das Preſſebüro der Zweiten Diviſion in Sevilla neue Ein- zelheiten über die kommuniſtiſchen Wahn⸗ ſinnstaten zuſammengeſtellt. In dieſen Berich⸗ ten werden lediglich die Ereigniſſe bekanntge⸗ geben, die ſich in den drei Orten Ronda, Eſpego und Teba während der roten Herrſchaft ereignet haben. Das, was die Be⸗ völkerung erleiden mußte, übertrifft die bis⸗ herigen Schilderungen des jüdiſch⸗aſiatiſchen Sadismus noch mehr. In Ronda wurden ſo über 600 Einwohner im Verlauf von zwei Monaten auf Befehl der roten Blutgerichte ermordet. Die Ueberleben⸗ den dieſer Stadt zeigen noch heute auf ihren Geſichtern die Spuren des kommuniſtiſchen Terrors. Mit dem erſten Revolutionstag be⸗ gannen die Erſchießungen, die mit einer Maſ⸗ ſenhinrichtung von 250 Einwohnern Ende Ju⸗ li vor den Toren der Stadt ihren Höhepunkt erreichten. Von jenem Tage an wurden regel⸗ mäßig nachts zwiſchen 12 und 1 Uhr zwölf bis vierzehn Verhaftete zur„Richtſtätte“ ge⸗ führt, wobei ſich ſtets die dramatiſchſten Szenen abſpielten. Angeſichts der fortgeſetzten Hinrichtungen durch das Revolutionskomitee von Ronda forderte der rote Gouverneur von Malaga dieſes auf, die Gefangenen nach Ma⸗ laga zu ſchicken. Dieſer Aufforderung wurde nur zweimal Folge geleiſtet, wobei die zum Transport beſtimmten Opfer auf der Land⸗ ſtraße jedoch angehalten wurden, wor⸗ auf man ſie mit Benzin übergoß und ver⸗ brannte. Die Erſchießungen wurden dann je⸗ doch wieder in Ronda fortgeſetzt. Ein Mit⸗ glied des roten Komitees nahm auf eigene Rechnung Verhaftungen rechtsſtehender Per⸗ ſonen vor, verſprach ihnen jedoch bei Zahlung von 1000 Peſeten ihre Freiheit. Dieſe Methode fand unter ſeinen Geſinnungsgenoſſen großen Anklang. Ein Einwohner Rondas ſollte zuſammen mit anderen Leidensgefährten erſchoſſen wer⸗ den. Er wurde jedoch infolge ſchlechten Zie⸗ lens der roten Mordſchützen nur verwundet u. dann als tot mit den Leichen der anderen ab⸗ transportiert und auf dem Friedhof zur Be⸗ erdigung in einem Maſſengrab liegen gelaſſen. Es gelang ihm ſchließlich, zu entkommen; ſeine Leidensgeſchichte ſetzte ſich jedoch fort, als er in einem Verſteck aufgefunden und endgültig ermordet wurde. Ein außerhalb Rondas woh⸗ nender Gutsbeſitzer wurde eines Tages von der kommuniſtiſchen Horde abgeholt und ge⸗ feſſelt und auf dieſe Weiſe bis in die Innen⸗ ſtadt geſchleift, wo er blutüberſtrömt eintraf. Seine Augen waren aus den Höh⸗ len getreten, und die Zunge hing ihm aus dem Munde. Als die perverſen Kommuniſten ſich genug an dieſem furchtbaren Bild ergötzt hatten, töteten ſie ſchließlich ihr Opfer durch mehrere Gewehrſchüſſe. Ein Vater, der, aus der Wohnung gezerrt, ſein weinendes Kind auf dem Arm trug, wurde mit dieſem zuſam⸗ men durch Kugeln niedergeſtreckt. In Ronda gibt es keine Kirche, kein öffentliches Gebäude und kein Privathaus, das nicht von den ro⸗ ten Banden geplündert oder angezündet wor⸗ den iſt. In Eſpejo wurde ein Einwohner aus ſeiner Wohnung gezerrt, durch die Straßen gejagt und mit Aexten angegriffen. Als er ſich in die Apotheke flüchtete, gefolgt von der entmenſch⸗ ten Horde, wurde er an einen Gartenzaun ge— bunden, und die ſadiſtiſchen Roten ſchnitten ſeine Hände ab. Dieſe unglaubliche Quälerei fand ſchließlich ihren Höhepunkt durch Schüſſe in die Knie. Der Bedauernswerte wurde dann auf einen Platz geſchleift und endgültig ge⸗ tötet. Ein junges Mädchen aus angeſehener Familie wurde ebenfalls aus der Wohnung gezerrt, geprügelt und dann auf den Friedhof geſchleppt, wo es die Banditen entkleideten, vergewaltigten und ſchließlich erſchoſſen. Ein großer Teil der Ermordeten des etwa 10000 Einwohner zählenden Ortes wurde ent⸗ weder auf dem Friedhof erſchoſſen oder in Wohnungen oder auf der Straße mit Aexten „hingerichtet“ Bis jetzt hat man über 200 Op⸗ fer gezählt. Die Roten raubten wie an allen anderen Orten zuerſt Geld und Schmuckgegen⸗ ſtände aus Privatbeſitz. Banken und öffentli⸗ chen Kaſſen, ſie zündeten die drei Kirchen, ein Kloſter, die Archive der Behörden und Ge⸗ ſchäfte an. Auf der eiligen Flucht vor den ſiegreichen nationaliſtiſchen Truppen ließen die kommuniſtiſchen Horden aufſchlußreiche Dokumente über ihre Organiſation des roten Blutterrors zurück. In Teba in der Provinz Malaga litt die Einwohner⸗ ſchaft neun Wochen unter dem roten Terror. Sofort zwei Tage nach dem Ausbruch der Re⸗ volution wurden 20 rechtsſtehende Einwohner in das Gefängnis geworfen und kurz darauf außerhalb des Ortes zu zweien erſchoſ⸗ ſen. Da die Erſchießungen nachts ausgeführt wurden, und zwar von roten Milizſoldaten, die größtenteils noch nie zuvor ein Gewehr in der Hand gehabt hatten, waren die Opfer mei⸗ ſtens nicht ſofort tot. So fand man einen Ein⸗ wohner 30 Meter von der Mordſtelle entfernt auf. Ein anderer der Unalücklſchen ſchleppte ſich noch ſechs Kilometer weit auf der Landſtraße weg, die roten Mörder entdeckten ihn jedoch wieder und warſen ihn auf einen Berg bren⸗ nender Leichen. Einem anderen gelang es, ein 13 Kilometer weit entfernt liegendes Hoſpital zu erreichen. Die Kommuniſten aus Teba ſuch⸗ ten jedoch ihr Opfer und töteten es dann im Krankenbett. Zwei Aerzte wurden nachts aus ihren Wohnungen as bolt und ge⸗ zwungen, kranke Kommuniſten zu pflegen, wo⸗ Die Schreclensherrſchaft der Rolen in Spanien Jurchlbare Greuelſzenen werden von der zweilen Diviſion berichlel. dere auf offener Straße erſchoſſen warde. Ins⸗ geſamt wurden 35 Perſonen umgebracht. Der Bürgermeiſter des Oertchens ergriff bei An⸗ rücken der nationalen Truppen unter Mitnah⸗ me mehrerer tauſend Peſeten Steuergelder die Flucht. g Die Liſte dieſer für einen en⸗ Burgos, 15. Oktober. Aus einer offiziö⸗ ſen Verlautbarung, die General Franco heute veröffentlichte, geht hervor, daß man in Madrid die Lage ſo hoffn ungslos beur⸗ teilt, daß man zu Verhandlungen über eine Uebergabe Madrids geneigt war. General Franco wendet ſich zunächſt gegen das Ge⸗ rücht, daß eine Zuſammenkunft zwiſchen dem in Frankreich weilenden Vertreter der Kon⸗ ſervativen, dem früheren Innenminiſter Mi⸗ guel Maura, und Vertretern des nationalen Spaniens zur Einleitung eines dreitägi⸗ gen Waffenſtillſtandes für Verhand⸗ lungen zwecks Uebergabe Madrids ſtattgefun⸗ den habe. Die Wahrheit ſei, daß einige Madrider Führer den mißglückten Verſuch unter⸗ nommen hätten, beſtimmte militä⸗ riſche Zugeſtändniſſe gegen eine Uebergabe Madrids zu er⸗ reichen. Demgegenüber fordert General Franco die be⸗ dingungsloſe Uebergabe Madrids. Er bemerkt dazu, die militäriſche Lage der Nationaliſten ſei ſo ausgezeichnet, daß der Vormarſch durch nichts aufgehalten werden könne. Unnötige Opfer der Madrider Bevöl⸗ kerung ſeien nur vermeidbar, wenn die zweck⸗ loſen Verteidigungsverſuche der Hauptſtadt ſofort eingeſtellt würden. Die nationalen St. Jean de Luz, 15. Okt. Nach bier eingegangenen Nachrichten aus Vordeaux ſol⸗ len dort drei marxiſtiſche ſpaniſche Handelsſchiffe liegen, die die Ankunft von 50 ſowietruſſiſchen Flugzeu⸗ gen erwarten. In Bilbao ſoll in aller Eile ein zementierter Flugplatz eingerich⸗ tet werden, der als Operationsbaſis für dieſe Flugzeuge auserſehen ſei. Ferner wird be⸗ bauptet. daß ſowietruſſiſche Techniker die Ver⸗ teidigungsſtellung von Bilbao mit elektriſch geladenen Drähten verſehen hätten. „Action Francaiſe“ meldet Eintreffen von 27 franzöſiſchen Flugzeugen in Barcelona. Paris, 15. Okt. Die„Action Francaiſe“ greift den Luftfahrtminiſter Pierre Cot wegen offenſichtlicher Begünſtigung der ſpani⸗ ſchen Marxiſtenregierung an. Das Blatt iſt Liſſabon, 15. Okt. Das portugieſiſche Außenminiſterium gab der Preſſe einen Noten⸗ wechſel mit Madrid bekannt, der wegen Grenzverletzu nagen durchrote Mi⸗ lizen geführt wurde.„Die erſte Grenzver⸗ letzung exeignete ſich Mitte Auguſt. Auf die portugieſiſche Beſchwerdenote, in der ſtrenge Beſtrafung der Schuldigen gefordert wurde, er⸗ ging von Madrid aus eine Antwort, die ke i⸗ nerlei Genugtun ng gab, ſo daß der Botſchafter wieder vorſtellig werden mußte. Ende Auguſt ſah ſich die portugieſiſche Regie⸗ rung gezwungen, in Madrid erneut V o r⸗ ſtellungen wegen eines zweiten Grenz⸗ zwiſchenfalls zu erheben. Damit verbunden war eine energiſche Beſchwerde wegen eines Anſchlags auf die Botſchaft in Madrid. Die portugieſiſche Regierung ver⸗ langte innerhalb kürzeſter Friſt Genugtuung, andernfalls ſie ſich an diejenigen wenden würde, die in Wirklichkeit die Oberhoheit in den Grenz⸗ gebieten ausübten. Da alle Vorſtellungen in Madrid ergeb⸗ nislos blieben, wandte ſich der portugieſiſche Außenminiſter Monteiro am 1. September an die Junta in Burgos, teilte den Inhalt der Proteſtnote mit und erbat die Beſtrafung der Schuldigen. f f General Cabanellas verurteilte in ſeiner Antwort die Verbrechen der roten Grenzver⸗ letzer lebhaft und ſprach im Namen des ſpani⸗ ſchen Volkes das Bedauern aus. Cabanellas verſicherte, alles zu tun, um der Verbrecher habhaft zu werden. Den Angehörigen der Opfer des roten Ueberfalls wurde eine Entſchädigung hinrichlungen mil Aexlen und Benzin Nie Rolen wollen Madrid preisgeben General Franco fordert bedingungsloſe Uebergabe ſchenverſtand ſchier unfaßbaren Verlechen hat noch lange keinen Abſchluß gefunden. Es werden bereits die Ergebniſſe neuer Un⸗ terſuchungen angekündigt, die die amtlichen Stellen zur Aufklärung der kommuniſtiſchen Verbrechen in den von den Nationaliſten kürz⸗ lich eingenommenen Ortſchaften einleiteten. Truppen würden nach dem Einmarſch in Ma⸗ drid hart. aber gerecht und ohne Grauſamkeit gemäß des geleiſteten Widerſtandes und der begangenen Untaten ſtrafen. Die nationale Re⸗ gierung ſei nicht ein Feind der Arbei⸗ terklaſſe; im neuen großen Spanien wer⸗ de die Lage der arbeitenden Bevölkerung durch ſoziale Geſetze gehoben werden. Der einzige Weg dahin ſei aber die bedingungsloſe Ueber⸗ gabe in vollem Vertrauen auf den Großmut u. den Gerechtigkeitsſinn der nationalen Bewe⸗ gung und deren Führer General Franco. Die nationalen Streitkräfte 35 km von Madrid entfernt. Der Vorſtoß der nationalen Truppen gegen Madrid wird von Weſten her mit grö ß⸗ tem Nachdruck vorgetragen. Die Streit⸗ kräfte der 7. Diviſion beſetzten am Mittwoch nachmittag den bedeutenden Straßenknoten⸗ punkt Aldea del Fesno, der 35 km in der Luft⸗ linie von Madrid entfernt liegt. Damit wird die zweite Abmarſchſtraße auf Naval Carnero von den nationalen Truppen beherrſcht. Naval Canero iſt der letzte ſtark befeſtigte Stützpunkt der Roten weſtlich Madrid. Die Verluſte der Roten bei der Einnahme von Albea del Fres⸗ Ruſſiſch-franzöſiſche hilfe für die Marxiſlen 50 ſowjelruſſiſche Flugzeuge zur Verteidigung von Bilbao? Nolenwechſel zwiſchen Liſſabon und Madrid Grenzverletzungen durch role Milizen zugeſtanden. 1936 folgenden Aufruf: rauf der eine auf dem Friedhof und der an⸗ voll entfalten kann. Jur Woche des deulſchen Buches des Reichsminiſters Dr. Goebbels zur Woche des Deutſchen Buches 1936 4 775 15. Okt. uggeichsminiſter Dr. Goebbels erläßt zur Woche des Deutſchen Buches Woche des Deutſchen Buches 193661! Wieder geht es um das eine große, ſich immer gleichbleibende Ziel: das Volk dem Buche 0 Auch dem Volke zuzuführen, damit das aus der Gemeinſchaft geſchöpfte wiſſeriſche Werk in der Gemeinſchaft und für die Gemeinſchaft ſeine ſeeliſchen Möge jeder, der es vermag. auch in dieſem Jahre Helfer am Werk ſein. no betrugen über 150 Tote, außerdem fiel den Nationaliſten viel Kriegsmaterial in die Hände. durch einen Augenzeugen davon verſtändigt worden, daß am vergangenen Montag 27 fran⸗ zöſiſche Flugzeuge in Barcelona eingetroffen ſind. In Barcelona lägen außerdem etwa 50 franzöſiſche Flugzeugführer. Ein gewiſſer Midolle beſchäftige ſich nur mit dem Einbau von Maſchinengewehren in die Flugzeuge Die„Action Francaiſe“ behauptet. daß faſt alles bei den Luftſtreitkräften der ro⸗ ten ſpaniſchen Regierung vorhandene Material und die Beſatzungen franzöſiſch ſeien. Da keine Maſchine ohne Erlaubnis des Luftfahrtmini⸗ ſters franzöſiſches Gebiet verlaſſen dürfe, ſei der Beweis erbracht, daß Pierre Cot unter Umgehung der Geſetze und der Beſchlüſſe der Regierung die Staatsautorität in den Dienſt ſeiner parteipolitiſchen Leidenſchaft ſtelle und 5 in den ſpaniſchen Bürgerkrieg ver⸗ wickle. Porlugals Erwiderung eingelroffen London, 15. Okt. Moskau hat die in London unternommene Entlaſtungsoffenſive zugunſten Madrids noch immer nicht auf⸗ gegeben. Der ſowietruſſiſche Botſchafter Maisky hat heute in Begleitung des Ge⸗ ſchäftsträgers Kagan ſchon wieder den Vor⸗ ſitzenden des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, Lord Plymouth, aufgeſucht. Wie in unterrichteten Kreiſen angenommen wird, hat der Sowjetver⸗ treter von neuem eine ſofortige Einbe⸗ rufung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes zur Prüfung der letzten ſow⸗ jetruſſiſchen Note gefordert. Bekanntlich hat England die ſowjetruſſiſche Forderung bis⸗ her abgelehnt. Bereits geſtern teilte Lord Plymouth dem Botſchafter mit, der ſow⸗ jetruſſiſche Vorſchlag, die britiſche und franzö⸗ ſiſche Flotte ſollten die portugieſiſche Küſte „bewachen“, könne von dem Ausſchuß nicht erörtert werden. Die Einberufung einer Aus⸗ ſchußſitzung ſei daher nicht angebracht. Es ſei der Sowjetregierung anheimgeſtellt, ihren Vor⸗ ſchlag auf gewöhnlichem diplomatiſchem Wege der britiſchen und franzöſiſchen Regierung zur Kenntnis zu bringen. In London wird jedoch betont, es ſei kaum anzunehmen, daß England und Frankreich dem ſowjetruſſiſchen Vorſchlag zuſtimmen würden. Inzwiſchen ſind in London die portugie⸗ ſiſchen Bemerkungen zu der Sopjet⸗ note eingetroffen, in der Portugal der Ver⸗ letzung des Nichteinmiſchungsabkommens be⸗ ſchuldigt wurde. Wie hier verlautet, weiſt Por⸗ tugal dies ſcharf zurück. Den Vorſchlag, einen Unterſuchungsausſchuß an die ſpaniſch⸗portugieſiſche Grenze zu ent⸗ ſenden, nimmt Portugal grundſätzlich unter Bekanntmachungen ber N. S. D. A. P. Krels Heppenheim Kreisſchule. Zur Beachtung durch Kursteilnehmer u. Referenten! Kurs IV/36.. Die vier Wochenende des Kurſes IV/36 ſind vorgeſehen: 1. Wochenende: Beginn Samstag, den 17. Oktober 1938, vormittags 8 Uhr 2. Wochenende: Beginn Freitag, den 23. Oktober 1936 abends 8 Uhr 2 3. Wochenende: Begmn Samstag, den 31. Oktober 1936 a vormittags 8 Uhr 4. Wochenende: Beginn Freitag, den 6. November 1936 abends 8 Uhr Pünktliches Eintreffen aller Beteiligten wird un⸗ bedingt erwartet. ASB- DA. Fachgruppe„Geſundheit“ im Kreisamt für Volksgeſundheit für die Kreiſe Bensheim und Heppenheim. Sitz Heppenheim, Laudenbachertor 6 Um Angabe der Adreſſen ſämtlicher Perſonen, die in den beiden Kreiſen Bensheim und Heppen⸗ heim bei Aerzten, Krankenkaſſen und Krankenhäuſer Maſſage durchführen oder auch ſelbſtändig ſind, wird gebeten. Sie ſind zu richten an obener⸗ wähnte Fachgruppe oder an den Kreisfachſchafts⸗ walter für die Heilpraktiker und Maſſeure, Gg. Müller, Heppenheim, Hermannſtraße. Vetter, Kreisobmann der DA. EC ͤ der Vorausſetzung an, daß ähnliche Ausſchüſſe auch nach den in den Händen der Madrider Regierung befindlichen Häfen entſandt werden. Moskaus Londoner Abfuhr London, 15. Okt. Der Vorſitzende des Internationalen Ueberwachungsausſchuſſes, Lord Plymouth, hat unter dem Datum des 14. Oktober an den ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträ⸗ überreichte eine Antwort gerichtet, in der der ſowjetruſſiſche Antrag auf ſofortige Ein⸗ berufung des Ausſchuſſes zur Erörterung des Vorſchlags auf Verhängung einer Kontrolle über die portugieſiſchen Häfen abgelehnt wird. Zur Begründung weiſt Lord Plymouth darauf hin, daß die gegen Portugal erhobenen Beſchuldigungen von dem Ausſchuß in ſeiner Sitzung am 9. Oktober beſprochen und daß die portugieſiſche Regierung entſprechend den Ver⸗ fahrensbeſtimmungen gebeten worden ſei, ſich ſo früh wie möglich zu äußern. Da die Antwort der portugieſiſchen Regierung noch nicht eingegangen ſei, und da außerdem die Sowjetnote vom 12. Oktober nicht das geringſte zuſätzliche Beweismate⸗ rial enthalte, aus dem auf die Verletzung des Abkommens geſchloſſen werden könne, halte er — Lord Plymouth— es nicht für richtig, daß der Ausſchuß in dieſem Augenblick zu einer weiteren Sitzung zur Erörterung der An⸗ gelegenheit einberufen werde. Aurmſzenen auf der Londoner Effeklenbörſe London, 15. Okt. Ungewöhnliche Szenen ſpielten ſich am Donnnerstag vor⸗ mittag auf der Londoner Effekten⸗ börſe ab, nachdem bekannt geworden war, daß die Kraftwagenfabrik Morris Mo⸗ tors für die laufende Saiſon für rund 100 000 Wagen Abſchlüſſe im Geſamtwerte von 13 Millionen Pfund getätigt habe. Die Effektenhändler waren dem Anſturm der Käu⸗ fer, deren Zahl in kurzer Zeit auf 1500 ange⸗ ſchwollen war, nicht mehr gewa chſen, ſo daß ſich ein wilder Durcheinander ent⸗ wickelte, in deſſen Verlauf drei Börſenmitglie⸗ der ohnmächtig aus dem Saal getragen wer⸗ den mußten. Die geſamte übrige Effekten⸗ tätigkeit kam völlig zum Stillſtand, da ſich das Intereſſe ausſchließlich auf Morris⸗ Aktien richtete, die innerhalb von drei Stunden von 38/9 auf 42 Schilling anzogen. Zehn Mi- nuten lang wurde bis zu 46 Schilling geboten. Seit Jahren hat die Londoner Börſe einen der⸗ artigen Aufruhr nicht mehr erlebt. Jur Ausweiſung degrelles aus Frankreich Brüſſel. 14. Okt. Das Blatt der Rexbe⸗ wegung„Le Pays Reel“ ſtellt aus Anlaß der Ausweiſung Degrelles aus Frankreich an die franzöſiſche Regierung die Frage, ob ſie ſich einbilde, daß ſie mit ſolchen kleinlichen Maß⸗ nahmen die Sympathien wiedergewinnen wer⸗ 5 die Frankreich in Belgien immer mehr ver⸗ iere. Andere belgiſche Blätter ſtellen der Maß⸗ nahme gegen Degrelle die Tatſache gegenüber, daß der belgiſche Marxiſt und Vor zende der Zweiten Internationale, Senator de Bro uk kere, ſtändig ungehindert nach Paris reiſen kann, um dort, wie der„Standaard“ erklärt, und geiſtigen Kräfte im Bunde mit Litwinow eine marxiſtiſch kom⸗ muniſtiſche Einheitsfront zuſtandezubringen. ger Kagan, der am Montag die bekannte Note 6 n . 3 7 cc Nu B——— — ö 727217... Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ Der Mann im Havelock Kriminalroman von Hans Hirthammer 26. Fortſetzung Einige Minuten herrſchte Schweigen. Durch die offene Tür, die auf die blumenüberſäte Parkwieſe führte, ſtrömte der feuchte Duft des taufriſchen Graſes. Ein großer Falter mit goldig glänzenden Flügeln badete ſich in dem ſonnigen Geflimmer, flatterte in ſorgloſer Lebensfreude durch die Tür und ließ ſich endlich am Rand des Frühſtückstiſches nieder. ö Da verſank alles Schreckliche wieder— ſo plötzlich, wie es aufgetaucht war; Friend ſtreckte ſich behaglich und trank den Reſt ſeiner Taſſe aus. „Sie ſcheinen großen Anteil an meiner Tochter zu nehmen!“ ſagte Wilcot mit einem ſchwachen Lächeln. „Wundern Sie ſich darüber, Miſter Wilcot!“ erwiderte Friend mit ernſter Miene.„Solche gemeinſame Stun⸗ den des Todesgrauens verbinden beſſer, als ein jahre⸗ langes geſellſchaftliches Bekanntſein.“ Wilcot nickte und ſchwieg. Ein Falter war empor⸗ eflattert und ſuchte durch die Glaswände vergeb⸗ ich in die Freiheit zurück. Endlich ließ er ſich müde am Fenſterrahmen nieder. Da ſtand Friend auf, haſchte das Tier mit der hohlen Hand und zeigte ihm den richtigen Weg. f In dieſem Augenblick betrat Ellen Wileot die Veranda. Ihre Geſtalt umfloß in ſchmiegſamen Falten ein einfach gearbeitetes Hauskleid aus zartgelbem Leinen, ihre Augen waren groß und mit leuchtendem Ausdruck auf den Beſucher gerichtet. Friend drehte ſich im Rahmen der Gartentür um. Seine Hand war noch in derfſelben Haltung, in der ſie dem Falter die Freiheit gegeben hatte, ſeine Augen blickten auf das Mädchen, als ſähen ſie ein leibhaftiges Wunder. Es war das erſtemal, daß er den ganzen Zauber ihrer holden Schönheit fühlte. Das kaſtanienbraune Haar umrahmte in weichen Wellen ihr reizendes Geſicht. Ihre Augen ſtrahlten in dem matten iriſierenden Glanz, der den Perlen ihre unvergleichliche Schönheit verleiht. Ellen trat langſam auf den jungen Mann zu. Als ſie 1 vor ihm ſtand, ſenkte ſie den Kopf und ergriff ſeine and. „Du!“ ſagte ſie leiſe und kein Wort weiter. Friend fühlte ihre Hand. Sie ſchien ihm die eines Kindes, ſo zart und weich war ſie. Ganz flüchtig, ſpuk⸗ haft, huſchte die Erinnerung durch ſeinen Kopf, wie dieſe gleiche Hand in den Roſt fenes Kellerſchachtes ge⸗ griffen hatte, aber ſofort verſank das Bild wieder in Vergeſſenheit. „Wie geht es dir, Ellen?“ fragte er ſie nach einigen Augenblicken des Schweigens. Seine Stimme klang ſeltſam benommen. „Oh, gut, Joe!“ entgegnete das Mädchen.„Ich habe geſchlafen, herrlich gut geſchlafen. Ich glaube jetzt, daß alles nur ein häßlicher Traum war. Wie ſchön war das, als ich geſtern morgen in der Sonne erwachte, in mei⸗ nem Zimmer. Aber— wenn ich aufrichtig ſein ſoll: Ich habe ſchrecklich Hunger!“ Sie nahm am Frühſtückstiſch Platz, nachdem ſte den Vater begrüßt hatte. Wileot blickte ſie mit einiger Ver⸗ wunderung an; er ſchien allmählich zu ahnen, daß ſie verliebt war. Sein Geſicht verhärtete ſich. Ein ver⸗ bitterter Zug, halb trotziger Hohn, halb ſchmerzlicher Bram, legte ſich um ſeine Mundwinkel. Vielleicht war es die Angſt, daß ihm der Amerikaner ſein Kind wegnehmen würde. Joe Friend achtete nicht auf ihn, er war ganz in Ellens Anblick verſunken. Jede ihrer gedämpften Be⸗ Wegungen erſchien ihm wie eine toſtliche Offenbarung ihres Weſens. Plötzlich erhob ſich John Wilcot.„Sie müſſen mich entſchuldigen, Miſter Friend! Die Arbeit ruft. Ellen wird ſich gewiß freuen, wenn Sie ihr noch eine Weile Geſellſchaft leiſten wollen!“ Seine Stimme klang un⸗ freundlich. Ohne ein Wort des Abſchieds verſchwand er im Haus. Friend blickte ihm betreten nach.„Was iſt denn mit deinem Vater auf einmal los? Die ganze Zeit haben wir uns aufs trefflichſte unterhalten!“ Ellen preßte die Lippen aufeinander. Dann ſchob ſie die Taſſe weg, mit einer gequälten, fahrigen Hand⸗ bewegung.„Wollen wir ein wenig in den Park geben?“ flüſterte ſie mit flehenden Augen. Der Amerikaner erhob ſich ſofort. Er fühlte, daß ſte irgend etwas verſtörte. Sein Blick war eine ſtumme Bitte um ihr Vertrauen. Schweigend gingen die beiden auf den kiesbeſtreuten Wegen des Parkes dahin. Vor ihren Füßen tanzten leuchtende Sonnenkringel, von den irrenden Schatten des Birkenlaubes auf den Kies gemalt. Sie kamen in den Roſengarten. Und da geſchah es, daß Ellen unverſehens die Arme um den Hals des Maunes ſchlang und ihm die Lippen zum Kuß bot. „Ellen!“ flüſterte er.„Ich hab' dich lieb, Ellen!“ Er nahm ihren Kopf in beide Hände und bedeckte ihr Ge— ſich! die Augen, den leicht geöffneten Mund mit innigen Ri; 11. lteß es erſchauernd geſchehen. Die Welt ringsum ver ank, nur die Roſen blühten noch um ſie und nahmen teil an ibrem Glüg. 2 ——— 2 —. Wen uus. Nach einer Zeit aber ſchien ſie zu erwachen. Sie ent⸗ wandt ſich ſeiner Umarmung, ihre Augen wurden dunkel vor Weh. „Es— kann nicht ſein, Joel Vielleicht wäre es beſſer geweſen, wenn wir uns nie geſehen hätten.“ „Ellen!“ rief Joe Friend beſtürzt.„Wie kannſt du ſo ſprechen? Ich weiß, welch lieber, wertvoller Menſch du biſt. Noch heute will ich mit deinem Vater reden. Ich werde ihm ſagen. Ellen, daß wir uns für immer an⸗ gehören wollen.“ „Nein, Joe, das darfſt du nicht tun! Es iſt—— ach. ich kann nicht deine Frau werden.“ Doch Friend ließ ſich nicht beirren.„Ich weiß nicht, was dich ſo töricht ſprechen läßt, aber— welche Gründe du auch haben magſt, ich laſſe ſie nicht gelten. Ich hab' dich lieb und werde dich mit mir nehmen, ſobald meine Arbeit hier beendet iſt.“ „Ich würde mich in Neuyork nicht eingewöhnen können!“ Ihre Stimme klang müde und erloſchen. Joe Friend verzog lächelnd das Geſicht.„Ich kehre nicht mehr nach Neuyork zurück, Liebes!“ Als er ihren überraſchten Blick ſah, griff er nach thren Händen und führte das Mädchen zu einer Bank, die faſt völlig hinter Roſenbüſchen verſteckt war. Dort zog er ſie nieder und ſetzte ſich neben ſie. Er überwand eine leichte Verlegenheit.„Ich muß dir ein Geſtändnis machen, Ellen! Erſchrick nicht zu ſehr, wenn ich dir ſage, daß ich kein Amerikaner bin. Meine Heimat iſt— Deutſchland. In einer kleinen Stadt am Oberrhein bin ich geboren. Als fünfzehnjähriger Junge verließ ich aus Abenteuerluſt die Heimat und kam auf einem Schleppzug nach Holland und dann unter aller⸗ hand Abenteuern über den großen Teich. Es war ein buntes und wildes Leben, bis ich endlich in die Dienſte der Polizei trat.“ Er hielt inne und zerblätterte zerſtreut eine Roſe, während ſeine Gedanken in die Vergangenheit ſchweiften. Ellen Wilcot ſaß unbeweglich, gleichſam erſtarrt. Nichts verriet, was in ihrem Innern vorging. Dann fuhr Joe Friend zu erzählen fort:„Oft über⸗ kam mich die Sehnſucht, die Heimat wiederzuſehen. Aber ich fand nie Zeit, die Reiſe zu unternehmen. Immer wieder kam ein dringender Fall dazwiſchen. Doch in dem Augenblick, als ich nach London gerufen wurde war mein Entſchluß gefaßt. Die Gelegenheit wollte i mir nicht entgehen laſſen. Aber es ſollte nur ein Be⸗ ſuch ſein— bis ich mich, nachdem ich dich gefunden hatte, eines Beſſeren veſann. Ich werde nach Deulſchtand gehen— und ich weiß, Ellen, auch du wirſt meine Hei⸗ mat lieben lernen!“ Langſam ſtand Ellen Wilcot auf. Ein ſchwerer, ent; ſcheidender Kampf ſchien ſich in ihrem Herzen abzuſpie⸗ len. Ihre Bruſt hob und ſenkte ſich in heftigen Atem⸗ ügen. . Dann wandte ſie das Geſicht dem Manne zu. Um thre Mundwinkel zuckte es, die Hände waren hart in⸗ einander verkrampft. „Ich— danke Ihnen, Miſter Friend, für Ihre Auf⸗ klärungen. Da Sie zugeben, ein Deutſcher zu ſein, können wir uns jede weitere Auseinanderſetzung er⸗ ſparen. Ich bin eine Britin, Miſter Friend! Darf ich Sie bitten, mich allein zu laſſen?“ Friend, der ſich ebenfalls erhoben hatte, ſtand da— wie vom Donner gerührt. War es möglich, daß Ellen, ſeine Ellen ſolche Worte ſprach? Sie liebte ihn, er wußte es, und nun, da ſie erfuhr, daß er ein Deutſcher war, ſollte alles zu Ende ſein? „Ellen!“ verſuchte er es noch einmal: Er ſah, daß ein Zittern über ihren Körper lief. Im nächſten Augen⸗ blick verzogen ſich ihre Lippen zu eiſigem Hohn.„Es ſoll in Ihrem Vaterlande ſo hübſche, blonde Mädchen geben. Sie werden ſicher eines finden, das Sie glücklich machen wird.“ Da erwachte der Stolz in Joe Friend.„Hm, Sie haben recht, Miß Wilcot. Und wenn ich eine gefunden habe, werde ich ihr erzählen, was für eingebildete junge Damen es in London gibt. Allerdings befürchte ich, daß ſie es nicht glauben wird. Leben Sie wohl!“ Mit langen Schritten verließ er den Park. Als er ſich entfernt hatte, ließ ſich Ellen Wilcot auf die Bank ſinken und begann haltlos zu ſchluchzen. Aber Joe Friend hörte ſie nicht mehr. Tommy erwiſchte ihn eben noch, als er das Haus verlaſſen wollte.„Hallo, Miſter Friend!“ rief er be⸗ ſtürzt.„Warum ſo laufen? Miſter Wilcot wollen Sie noch einen Augenblick ſprechen!“ „Danke, old boy!“ brummte der Angerufene.„Viel⸗ leicht ein andermal! Ich bin in großer Eile.“ Aber Wilcot kam ſchon aus ſeinem Zimmer. Friend wollte nicht unhöflich ſein und trat von der Haustür zu⸗ rück. „Was iſt, Miſter Wilcot?“ fragte er ihn kühl, als er die Tür hinter ſich geſchloſſen hatte. Vilcot räuſperte ſich.„Es iſt mir peinlich— aber ich muß Sie aus beſtimmten Gründen bitten, ſich meiner Tochter gegenüber— verſtehen Sie mich recht, lieber Freund, ich ſchätze Sie außerordentlich hoch, aber——“ Friend unterbrach die ſtockende Rede mit einem be⸗ luſtigten Lachen:„Sie können ſich Ihre Worte ſparen, lieber Wilcot! ach werde nicht mehr in die Lage kom⸗ 60 —— Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen) men, Jyr Fräulein Tochter zu beläſtigen, da ich in den nächſten Tagen vorausſi⸗xmlich apreiſe.“ Er ließ den verblüfften Wilcot ſtehen und verließ das Haus. Planlos eilte er die Straße dahin, ohne zu be⸗ denken, daß man reichlich zwei Stunden zu laufen hatte, bis man von Hillgate bis zur Regent Street kam. Eine A Ernüchterung ergriff von ſeinem Fanden eſitz. Er hatte an Liebe geglaubt, an die Mög⸗ ichkeit köſtlichſter Erfüllung, innigſter Kameradſchaft. Narr, der er geweſen war! Wenn er ſich's überlegte, was hatte er eigentlich noch in Loudon zu tun? Die entſcheidende Arbeit war ge⸗ leiſtet, die Spur des Mannes im Havelock gefunden. Was noch zu erledigen war, dazu war ſeine nweſen⸗ heit nicht mehr unbedingt erforderlich. Er konnte ab⸗ reiſen. Heim an den Rhein. Aber ſchließlich, als er ſchon eine ganze Stunde ge⸗ laufen war, ſiegte ſein Pflichtgefühl. Nein, man follte nicht ſagen können, daß Joe Friend aus enttäuſchter Liebe ſeinen Beruf vernachläſſigt habe. Er mußte da⸗ bleiben und weiterarbeiten, bis Wllliam Golgin hinter Schloß und Riegel ſaß. Plötzlich kam ihm der Gedanke, Inſpektor Grant in der Klinik zu beſuchen. Das war der beſte Weg, wieder auf vernünftige Gedanken zu kommen. Er nahm raſch entſchloſſen eine Taxe und ließ ſich in die Klinik fahren. Der Inſpektor lag vergnügt in ſeinem Bett und knobelte an einem verzwickten Puſſelſpiel herum. Joe Friend begrüßte ihn mit herzlichem Händedruck und ſetzte ſich zu ihm ans Bett.„Na, lieber Grant,“ ſchmunzelte er,„das Schlimmſte ſcheinen Sie hinter ſich zu haben!“ Grant gab einen ärgerlichen Stoßſeufzer von ſich. „Tia, wenn es nach mir ginge, Friend, ich hätte mich längſt aus dem Staube gemacht. Fühle mich pudelwohll! Aber der Chefarzt, dieſer Schuft, will nichts davon wiſſen. Er beſitzt die Dreiſtigkeit, zu behaupten, daß mir ein bißchen Erholung nicht ſchaden könne!“ „Ein tüchtiger Mann!“ lobte Friend, und dann be⸗ gann er Grants rieſige Neugierde zu befriedigen und berichtete von den Fortſchritten, die in der Verfolgung des Mannes im Havelock erzielt worden waren. „Oberſt Dartford?“ Grant ſchüttelte ungläubig den Kopf.„Hören Sie, Friend, der Steckbrief gegen Dart⸗ ford gefällt mir nicht! Obgleich— die erdrückenden Be⸗ weiſe—— hm, ſeltſame Sache!“ Er hätte noch triftigere Gründe zu dieſer Aeußerung gehabt, wenn er ſeinen Kollegen in den Pard hätte be⸗ gleiten können.— Von Lyon war eine merkwürdige Depeſche einge⸗ troffen. Aus ihrem Inhalt ergab ſich, daß Oberſt Dart⸗ ford im Zimmer eines Lyoner Hotels feſtgenommen worden war, aber zwei Stunden ſpäter unter Anwen⸗ dung von Gewalt aus dem Polizeigewahrſam ausge⸗ brochen und ſeitdem ſpurlos verſchwunden war. Er hatte einen Zettel zurückgelaſſen, auf dem die Worte ſtanden: Friend iſt ein Idiot! Friend las die Depeſche und reichte ſie Maeferald zurück.„Wahrſcheinlich haben ſie ihn vor lauter Reſpekt in ein luftiges Gartenhäuschen geſperrt!“ ärgerte er ſich. „Jedenfalls iſt die Flucht ein neuer Beweis für die Richtigkeit unſerer Vermutungen. Wenn er ein gutes Gewiſſen hätte, würde er nicht durchgebrannt ſein.“ Während die beiden noch über die Depeſche debattier⸗ ten, kam ein telephoniſcher Anruf, daß Miſter Redſtone, der Chef der Preſſeabteilung, in die Gewalt des Mannes im Havelock geraten ſei.. „Nanu!“ rief der Präſident und reichte den Hörer an Friend weiter.„Hören Sie ſich das einmal an, Miſter Friend! Ich gebe Ihnen hernach die nötigen Auf⸗ klärungen.“ „Hallo, was iſt los?“ ſprach Joe Friend in die Muſchel.„Von wo reden Sie?“ Das Geſpräch kam von einer fliegenden Telephon⸗ abteilung. Sie war der Polizeiſtreife angegliedert, die zwiſchen Leſſon Town und Doxton Land den Zugang zum„Lager“ auskundſchaften ſollte. Man hatte gegen Mittag den Anfang des geheimen Weges gefunden, und als man eben weiter vordringen wollte, war Oberinſpektor Redſtone gekommen und hatte ſich eigenmächtig die Führung angemaßt. Um über die Regelung der Zuſtändigkeitsfrage keine Zeit zu ver⸗ lieren, hatte man den Oberinſpektor gewähren laſſen. Dann erwiſchte man einen Komplicen des Mannes im Havelock, Redſtone nahm den Mann als Führer mit und drang, begleitet von zehn Beamten, in den Geheim⸗ gang vor. Eine Zeit ſpäter kamen die Leute ohne Red⸗ ſtone zurück und berichteten beſtürzt, daß plötzlich eine Falltür niedergeſauſt ſei und den Oberinſpektor, der mit dem Gefangenen vorausgegangen, von der übrigen Mannſchaft abgeſchnitten habe. Alle Bemühungen, die Falltür zu öffnen, ſeien erfolglos geblieben. Joe Friend gab Anweiſung, man möge auf ſein Kom⸗ men warten und hängte ein. „Was ſoll das nun wieder bedeuten?!“ rief er wütend. Wie kommt Redſtone dazu, ſeine Naſe da hineinzu⸗ ſtecken?“ Fortſetzung folgk. 4 den das be⸗ itte, em ög· at. noch ge⸗ * ſen⸗ ab. lte ter ba⸗ tek ge⸗ 1 lis en n. e Er te deulſche Aulos in Paris Kurzer Blick in den ſoeben er öffnelen Pariſer Aukoſalon Auf dem ſoeben eröffneten Pariſer Auto⸗ ſalon iſt auch die treten. Automobil⸗ und Kraftradausſtellung in Berlin unter den Wagenmeſſen der Welt immer grö⸗ ßere Bedeutung an. Auf der letzten waren aus⸗ ländiſche Wagen bereits in Zahl und Typen 5 ö 5 g vertreten. wie noch nie zuvor. Die engliſche im Staate Ohio USa waren nämlich an tau⸗ Fachyreſſe ſah ſich bereits genötigt, wenn auch ſend Schüler und Schülerinnen in einen regel⸗ mit einigem Widerwillen, den Berliner Auto- rechten Schulſtreit getreten, weil ſie einen ausſtellungen eine Rangſtellung einzuräumen, die nicht mehr allzuweit von der des jährlichen Pariſer Autoſalons entfernt war. als irgendwelche revolutionäre finden ſind. Die Abwertungsaktion der letzten Tage in Frankreich, der Schweiz und in Holland hat naturgemäß der deutſchen Autoausfuhr Schwie⸗ rigkeiten in den Weg gelegt, die erſt noch über⸗ wunden werden müſſen. Was mit den Preiſen nicht zu machen ist, muß durch deutſche Qua⸗ litäts⸗ und Wertarbeit errungen wer⸗ den. In dieſer Hinſicht kann man ſich getroſt auf die deutſche Autoinduſtrie verlaſſen, auch wenn in dieſem Jahre die Zahl der deutſchen Ausſteller, die der früheren Autoſalons nicht ganz erreicht. Im Gegenſatz zu Berlin fallen diesmal die Krafträder völlig aus. Es handelt lich alſo nur um deutſche Luxusfahrzeuge und Gebrauchswagen, bei denen dieſe, wie üblich, in größerer Anzahl vorhanden ſind. Ein Blick in den Katalog und ein Gang durch den Salon zeigen, daß Adler, Auto⸗Union mit Audi, Daimler⸗Benz. DW. Hanomag, Horch. Maybach und Wanderer mit neuen Wagen vertreten ſind. Zu den Auto⸗ fabriten geſellt ſich noch die deutſche Zuliefer⸗ induſtrie, die durch Robert Boſch, Continental, Harzer Holzindustrie, Willy Vogel, Adolf Vogt Co., und die Zahnradfabrik Friedrichshafen vertreten iſt. Es erübrigt ſich im einzelnen auf die Wagen einzugehen, umſomehr, als ſie ge⸗ genüber der Frühjahrsausſtellung in Berlin außer Verbeſſerungen im einzelnen keine grundlegenden Veränderungen aufweiſen. Da⸗ gegen fallen einige Dinge, die für uns bereits zur Selbſtverſtändlichkeit geworden ſind, als Neuheiten in Frankreich auf, z. B. der rutſch⸗ ſeſte Feinprofilreifen und der neue Reifen mit der temperaturfeſten 3 wi⸗ ſchenſchicht zwiſchen Gewebekörper und Laufſtreifen. Man wird abwarten müſſen, wie ſich nach Schluß des Salons die deutſche Bilanz geſtalten wird. Eins iſt jedenfalls ſicher: die deutſche Wagenfabrikation kann ſich durchaus ſehen laſ⸗ ſen und braucht nicht mehr beſcheiden ſich hin⸗ ter die früher führenden Weltfirmen in Frank⸗ reich und Amerika zu verſtecken. Tränengas gegen ſlreilende Schulkinder! Bei einem Schulkinderſtreik in der nordamerikaniſchen Stadt Campbell wandte die Polizei Tränengas gegen die Kinder an. Die amerikaniſche Polizei iſt auf der ganzen Welt dafür bekannt, daß ſie nicht lange fackelt. Ganz beſonders ſcharf geht ſie bei Streiks vor. Sie war die erſte, die ſich nicht ſcheute, bei Streikunruhen„nicht nur mit Maſchinenge⸗ wehren“, ſondern auch mit Gas vorzugehen, wobei ſie allerdings ſo human iſt, nur Trä⸗ M, le „Well is ne damned ſcherer Sache, ſo'n Schiff bruch— nu hab ich ſchon die fünfte— hik— Flaſchenpoſt losgeſchickt— hick— kann doch den goldigen Wisky nicht in die See ſchütten...“ 5 d Neuheiten nicht zu finden ſind. Man hat das Gefühl, als ob eine gewiſſe Beruhigung in der Topenfor mung eingetreten iſt, wenn auch ſelbſtverſtändlich Verbeſſerungen oder Verein⸗ chungen im einzelnen auf jeder Automeſſe zu vielen Erfolge ein wenig allzu ſelbſtſicher ge⸗ Seit drei Jahren nimmt die Internationale worden ist. Jedenfalls hat ſie bei einem Streik beſonderer Art die alten bewährten Mittel angewandt, ohne daß es ihr geglückt iſt, eine Aenderung des Zuſtandes herbeizu⸗ führen. An der höheren Schule in Campbell beliebten Lehrer wollten. boch ang. 1 3 des Schulſtreikes Inſofern zeigt ſich nun diesmal in Paris ein 3 schaften des gelten Es etzt die Lehr⸗ z zn J l a genſchaften des Lehrers in ein gutes Licht, ähnliches Bild, wie das letzte Mal in Berlin, wenn die Liebe ſeiner Schüler und Schülerin⸗ nen zu ihm ſo weit geht, daß ſie ſogar unan⸗ genehme Folgen auf ſich zu nehmen bereit ſind. Dieſer Lehrer, um den es ſich hier han⸗ delt, unterrichtete in Zeitungstunde. Vielleicht hatte der ſtändige Umgang mit den Produk⸗ ten der Rotationsmaſchinen in ihm die Kritik⸗ luſt geweckt. Jedenfalls erklärte er, daß in dieſer Schule einige Klaſſen völlig überflüſſig ſeien, eine Behauptung, die natürlich dem Schulgewaltigen nicht paßte. Er wurde des⸗ halb bei einer günſtjgen Gelegenheit an eine Elementarſchule verwieſen, ſein Lehrfach, die Zeitungskunde, ſollte nicht mehr behandelt werden. Zina Zucchi ein neues Filmgesicht 0 1 nengas zu verwenden, deſſen. 'on if die deutſche Automobilindu⸗ mein bekannt ſind. f dad e ſtrie wieder mit einem großen Anteil ver⸗ wieder haben Es handelte ſich alſo um eine regelrechte Strafverſetzung, und das war es gerade, was den Unwillen der Schulkinder hervorrief. Zu⸗ nächſt gaben ſie ihrer Entrüſtung in einer Reihe von Proteſtverſammlungen gegen die Dabei entzündeten ſich die Gemüter derart, daß ſie ſchließlich b eine regelrechte Streikparole verkünde⸗ Es ſcheint nun, daß die Polizei durch ihre ten. Nur 200 Streikbrecher machten nicht mit und gingen in ihre Klaſſen. Die übrigen Tauſend blieben vor dem Schulgebäude und forderten in Sprechchören die Wiedereinſtel⸗ lung des von ihnen geſchätzten und geliebten Schulbehörden Ausdruck. Lehrers. 885 foto: Tobis · Rota · Film Die Verhandlungen der Schulbehörde mit der Streikleitung ſcheiterten, und da die Be⸗ lagerer ſich immer drohender gebärdeten, rief der Direktor in ſeiner Not und Bedrängnis die Polizei um Hilfe an. Sie erſchien denn auch in Geſtalt eines Kommiſſars und einiger Poliziſten und verſuchte es zunächſt einmal im Guten, die Kinder zum Betreten ihrer Klaſſen zu veranlaſſen. Da die Beſchwörungen jedoch nichts halfen, wurde der Kommiſſar über ſei⸗ nen Mißerfolg ärgerlich und warf zwei Trä⸗ nengasbomben unter die Kinder, die nun heftig nieſend und Tränenſtröme vergießend auseinanderſtoben und ſich auf einem Hügel in der Nähe der Schule zu⸗ nächſt einmal aus weinten. Drei Rädels⸗ führer wurden verhaftet. Die Schulleitung bekam jedoch einen erheblichen Schreck und veranlaßte die ſofortige Zurückziehung der Polizei. Die öffentliche Meinung in Camp⸗ bell iſt nun gegen die gaswütige Polizei ein⸗ geſtellt. Infolge dieſer moraliſchen Rücken⸗ ſtärkung ſtreiken die Schulkinder immer noch. Zirlus Maximus in Rom wird ausgegraben! Muſſolini hat den Befehl bereits erteilt— Der Zirkus war der größte der alten Welt— Eine 1 Großſtadt von faſt 400 000 Menſchen fand darin Platz Am 28. Oktober, dem Jahrestag des Einmarſches der Schwarzhemden in Rom, wird auf Befehl Muſſolinis mit der Ausgrabung des Zirkus Maximus begonnen werden. Von allen antiken Bauwerken Roms war der Zirkus Maximus das berühmteſte. Aus unzäh⸗ ligen Beſchreibungen wiſſen wir, daß er im Altertum wie ein Bauwunder angeſehen wurde. Im beſonderen erregten ſeine rieſigen Ausmaße die Bewunderung der Zeitgenoſſen. So gut wir ſonſt über das Ausſehen des alten Rom unterrichtet ſind, tappen wir gerade beim Zirkus Maximus ziemlich im Dunkeln. Wir kennen natürlich ſeine Lage und Längen⸗ und Breitenmaße und wiſſen auch, daß ſich an den beiden Langſeiten und an einer der abge⸗ rundeten Schmalſeiten der Rennbahn ſich in drei Stockwerken die Sitze der Zuſchauer befun⸗ den haben. Wie viele ihrer jedoch in den Zir⸗ kus Maximus hineingingen, iſt bereits umſtrit⸗ ten. Die Angaben ſchwanken zwiſchen 180 900 für die erſte Kaiſerzeit und 385 000 für das 4. Jahrhundert nach Chriſtus. Wenn man be⸗ rückſichtigt, daß das größte und modernſte Sta⸗ dion der Gegenwart, das Olympig⸗Stadion in Berlin, 120 000 Menſchen zu faſſen imſtande iſt, ergibt ſich der Rückſchluß ganz von ſelbſt, daß die um das Dreifache vermehrte Ziffer für den Zirkus Maximus unbedingt zu hoch gegrif⸗ fen ſein muß. Unter grünem Raſen verborgen Muſſolini iſt von Anbeginn ſeiner Regie⸗ rungszeit ab ſtets darauf bedacht geweſen, das Rom der Cäſaren wieder ans Licht zu fördern, ſoweit es unter Erde und Schutt vergraben liegt. Auch die Hebung der beiden Kaiſerſchiffe im Traſimeniſchen See gehört dazu. Die Hauptſchwierigkeit der Ausgrabungen im Be⸗ reich der alten Stadt Rom beſtehen vor allem darin, daß auf der Erde über den alten Bau⸗ lichkeiten, Straßen und Plätzen im Laufe von anderthalb Jahrtauſenden Schichten über Schichten allmählich den Erdboden immer höher getrieben haben. Stehen, wie in der Regel, Kirchen oder Wohnhäuſer auf der letzten Schicht, ſind Ausgrabungen kaum und nur in ſeltenen Fällen möglich. Ganz ſo groß ſind die Schwierigkeiten für den Zirkus Maximus nicht. Er lag in dem Tal zwiſchen den Hängen des Aventin und Palatin. Wo er ſich einſt mit etwa 635 Meter Länge und über 100 Meter Breite erhob, liegt ſchon ſeit vielen Jahrzehnten eine grüne Ra⸗ ſendecke, auf der allerlei Schuppen, Ställe und kleine ärmliche Häuschen ſtanden. Muſſolini hat das alles niederlegen laſſen, ſodaß die Ar⸗ beiten nunmehr begonnen werden können. Wie gewöhnlich bei kulturellen Dingen iſt auch diesmal der 28. Oktober als Anfangstermin feſtgeſetzt worden, weil Muſſolini den Jahres⸗ tag des Einmarſches der Schwarzhemden in Rom gern in Verbindung mit dem alten Cäſa⸗ renreich bringt. Der Zirkusfußboden 3 Meter unter Waſſer Was werden nun die Ausgrabungen ans Ta⸗ geslicht fördern? Die von Muſſolini beauftrag⸗ ten Architekten und Archäologen haben von vornherein erklärt, daß die Oeffentlichkeit die Erwartungen nicht allzu hoch ſtellen dürfe. Die Stützmauern für die oberſten Sitzreihen ragen zum großen Teil auch heute noch aus dem Boden. Auch andere Bruchſtücke von Säu⸗ len und Steinen ſind bereits bei früheren Aus⸗ grabungsverſuchen gefunden Porden, ſodaß Vor wenigen Tagen trat das Schulſchiff „Schleswig⸗Holſtein“ ſeine Auslandsreiſe an, die es längere Zeit der Heimat entführen wird. Vielfältig und ſchwierig ſind die Vorbe⸗ reitungen, wenn ein Schiff den Hafen verläßt. Aber die Weihnachtstannen werden doch nicht vergeſſen. In fremden Gewäſſern. vielleicht gar unter der glühenden Sonne des Aequators, werden ſie den deutſchen Matroſen am 24. De⸗ zember im Kerzenglanz ein Stück Heimat geben.(Preſſe-Bild⸗Zentrale, K.) man annehmen kann, wenigſtens in dieſer Hinſicht, noch dieſes oder jenes zu finden. Die Hauptſchwierigkeit liegt aber darin, daß der Grundwaſſerſpiegel im Laufe der Jahrhun⸗ derte ſo hoch geſtiegen iſt, daß der Fußboden des Zirkus mit ſeinem Pflaſter, der etwa neun Meter unter dem Wieſengrund gelegen iſt, bis zu etwa 3 Meter unter Waſſer ſteht. Durch Bohr⸗ und Schachtverſuche iſt dies für die ganze Flächenausdehnung des Zirkus bereits feſtgeſtellt worden. Es wird alſo nun davon abhängen, was die neuen Ausgrabungen er⸗ geben. Von dem Bericht der Sachverſtändigen wird es abhängen, ob Muſſolini befiehlt, mit Hilfe von Waſſerſperren und ſonſtigen moder⸗ nen techniſchen Hilfsmitteln das geſamte Ge⸗ lände des Zirkus Maximus abzuriegeln und dann durch rieſige Pumpen das Grundwaſſer ſoweit zu ſenken, daß die Ausgrabungen bis 9 urſprünglichen Tiefe fortgeſetzt werden önnen. Man ſieht alſo, daß der Plan, den Zirkus Maximus auszugraben, ſich nicht in kurzer Zeit wird verwirklichen laſſen. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß Muſſolinis Befehl ein erneuter Beweis für ſeinen Willen iſt, das antike Rom der Mitwelt und Nachwelt vor Augen zu führene. Der Wiſſenſchaft und der Kunſt erweiſt er damit unwägbare Dienſte. —— Fregalle„Huſſar“ endlich entdeckt! Fünf Millionen Dollars werden aus dem Meer gefiſcht Ein amerikaniſcher Unterſeeforſcher be⸗ ginnt in den nächſten Tagen mit der He⸗ bung eines verſunkenen engliſchen Kriegs⸗ ſchiffes, das vor 156 Jahren an der Oſt⸗ küſte Amerikas ſtrandete. Im Jahre 1780 ſank die britiſche Fregatte Huſſar“ im Long Island⸗Sund an der Oſt⸗ küſte Nordamerikas mit einer Gold und Sil⸗ berladung im Werte von nahezu 5 Millionen Dollar. Schatzſucher haben ſich lange darum be⸗ müht, das Wrack ausfindig zu machen. Jetzt hat einer von ihnen es entdeckt. Simon Lake, ein amerikaniſcher Unterſee⸗ forſcher und Bergungsſchiffer, ſtellte die Lage des untergegangenen Schiffes durch einen be⸗ ſonderen, von ihm konſtruierten Tiefſeeapparat feſt. Er begann mit ſeinen Unterſuchungen im Jahre 1933 und am 3. September 1936 hatte er endlich Erfolg. Er ſchloß daraufhin mit dem Schatzamt der Vereinigten Staaten ein Ab⸗ kommen, das ihm im Falle der Bergung des Schatzes den Beſitz abzüglich einer Abgabe von 10 Prozent an den Staat oder irgendeinen vom Schatzamt zu bezeichnenden Fond garan⸗ tiert. Lake machte über die Schwierigkeiten der Ent⸗ deckung folgende intereſſante Angaben:„Wir ſtellten das Deck der Fregatte dadurch genau feſt, daß wir eine lange Sonde durch den Schlamm hindurch bohrten. Weitere Sondie⸗ rungen geſtatteten es uns, die Umriſſe des Schiffes in vollem Umfange zu ermitteln, eben⸗ ſo die Höhenlage. Das Schiff liegt mit dem Heck höher als mit dem Bug, genau ſo wie es in den zeitgenöſſiſchen Berichten beſchrieben wird.“ Lake hielt ſeine Entdeckung geheim, bis er ſeine Verhandlungen mit dem Schatzamt be⸗ endet hatte, damit nicht irgend jemand ihm zuvor käme. Nach den Berichten, auf die Lake all ſeine Hoffnung aufbaut, follen ſich 10 Kiſten voll Silbermünzen und 4 Kiſten voll Gold, die von dem britiſchen Zahlmeiſter⸗Büro in New Pork nach dem Mutterlande verſchifft worden waren, an Bord der Fregatte befinden. Sie lie ſeinerzeit, weil ſie auf einen Felſen auf⸗ ef. Lake beabſichtigt, am Strande einen hohen Bretterzaun zu errichten, um Neugierige abzu⸗ halten, und dann mit dem Bergungswerk zu beginnen. —— —.. Unterſtüttzt bie 83 in ihrer Arbeit- 18. Oktober, Tag der gitler⸗Jugend! Bekannimachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Betr.: HJ.⸗Kundgebung Sonntag⸗ mittag 5 Uhr vor dem Rat⸗ haus. Ich erwarte von allen Mitgliedern der Par⸗ tei, der Formationen und Gliederungen, daß ſie am Sonntag 17 Uhr an der HJ.⸗Kundge⸗ bung auf dem Rathausplatz vollzählig er⸗ ſcheinen. Gleichzeitig erwarte ich eine große Teilnahme der hieſigen Einwohnerſchaft als Zeichen der Verbundenheit mit der Jugend des Führers. * Betr.: Schulungsabend für alle Pgg. w uſw. Am Montag, 19. Oktober, abends ½9 Uhr, findet der monatliche Schulungsabend im „Freiſchütz“ ſtatt. Es haben hierbei zu erſchei⸗ nen: alle Parteigenoſſen und Pgn., alle neu eingeſetzten Blockleiter und Parteianwärter, Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter in Uni⸗ form. Erſcheinen iſt Pflicht. Franzke, Ortsgruppenleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Kein Lehrer kann der Welt mit Nachdruck raten, er lehret denn mit ſeinen Taten. Voß. Hezeiſi Es iſt im Grunde ſo einfach, dieſes Wort zu ſprechen, und es kann doch auch ſehr ſchwer fallen. Es kann leere Phraſe ſein, in der ſo gut wie nichts ſteckt. Eine kleine höfliche, lie⸗ benswürdige Geſte, nichts weiter. Und es kann ſo ſchwer ſein, dieſes Wort zu ſprechen, daß es eine harte Ueberwindung koſtet. Bittere Tränen können dahinter liegen, ſchwere Selbſt⸗ vorwürfe und Reue. Ja, es kann ein wenig Selbſterniedrigung nötig ſein, um zu dieſem Worte hinzufinden, dann nämlich, wenn das eigene Herz ſpricht: Du haſt dir ja gar keinen Vorwurf zu machen, aber infolge eines Miß⸗ verſtändniſſes leidet ein Menſch, den du lieb aſt. 5 5 kleine Wörtchen„Verzeih“ kann gol⸗ dene Brücken bauen, wo Abgründe zu klaffen ſcheinen. Es kann wieder vereinigen was ge⸗ trennt wurde und nicht wieder zueinander⸗ finden wollte, obwohl der heiße Wunſch dazu beſtand. Es kann den Trotz ebenſo gut über⸗ winden wie die Kränkung, die ſich ſtill ab⸗ wendet und mit einer Enttäuſchung fertig zu werden trachtet. Es kann die Freundſchaft neu aufrichten, die infolge eines unbedachten Wortes in die Brüche gegangen zu ſein ſchien, aber doch nicht imſtande war, ſich zu löſen, weil die geheimnisvollen Fäden der Sym⸗ pathie fortbeſtanden und zwei Menſchen ge⸗ wiſſermaßen ins Leere griffen, als ſie glaub⸗ ten, einander nichts mehr ſein zu können. Es kann die zürnende Liebe wieder vereinigen, die ſelbſt nicht recht weiß, warum ſie zürnt. Wenn man das alles weiß, wie leicht müßte es dann im Grunde ſein, dieſes Wört⸗ chen im rechten Augenblick zu ſprechen! Und wie ſelbſtverſtändlich muß es ſein, daß es ein bereitwillig aufnehmendes Ohr, ein dankbar empfangendes Herz findet. Anjere Arbeiter im Dienſte des Winterhiljswerkes 1936⸗37 NSG. Wenn du am 17. und 18. Oktober 1936 durch die Straßen und Gaſſen unſerer Städte und Orte in unſerem Gau und im ganzen Reich gehſt, wirſt du von Sammlern angehalten, die für das Winterhilfswerk Spende ſammeln. Wer iſt der Sammler? Es iſt unſer Ar⸗ beiter, der früher zerriſſen, aufgerieben und aufgehetzt, in unſerem Volke nichts anderes war als ein Inſtrument in der Hand, von ſolchen Führern und Machthabern geführt, die alles waren, nur keine Arbeiterführer. Heute begegnet dir dieſer gleiche Menſch, dieſer Arbeiter aus der Fabrik und Werkſtätte, Kontor und Büro, in dem ſozialiſtiſchen Eh⸗ renkleid mit der Sammelbüchſe in der Hand und fordert von uns ein Opfer für die Ge⸗ meinſchaft. Wie deutlich ſehen wir hier den geiſtigen Umbruch, und uns wird klar, daß der deutſche Arbeiter wieder ſeine Ehre zurücker⸗ halten bat. Er will gutmachen all die Schäden, die ein früheres Syſtem geſchaffen hat. Des⸗ der N. S. O. A. P. Viernheim DA Betr.: Ausgabe der WH W.⸗-Plaket⸗ ten. Alle, welche am letzten Appell der DA. zum Austragen der Plaketten ver⸗ pflichtet worden ſind, wollen dieſelben am Samstagnachmittag um 4 Uhr in der Dienſtſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Adolf Hitlerſtraße(bei Nikl. Brechtel) abholen. Ich bitte um Pünkt⸗ lichkeit. Mögelin, Ortswalter. * B. D. M. Am Freitag, 16. Oktober 1936, Gruppen⸗ appell, an dem jedes Mädel zu erſcheinen hat. Der Gruppenabend findet im Jungvolkheim in der Seegartenſtraße(Schreinerei Schloſſer) ſtatt. Die Führerin. halb, deutſcher Volksgenoſſe, denke daran, daß dieſer Arbeiter innerlich heute mit dankerfüll⸗ tem Herzen zum Führer ſteht und ſich zuſam⸗ mengeſchloſſen hat in eine große ſchaffende Front, die getragen wird von einer politiſchen Führung, von einem Willen, von einem Glau⸗ ben, die einem Führer folgt und zwar dem erſten Arbeiter dieſer Nation, unſerem Führer Adolf Hitler. Denkt daran, daß am 17. und 18. Oktober 1936 die erſte Reichsſtraßenſammlung für das werk 1936-37 ſtattfindet. d „SNN 5 Nur 2 Verkaufsſonntage vor Weih⸗ nachten. Wie von zuſtändiger Seite gemeldet wird, iſt in dieſem Jahre die Frage der Ver⸗ kaufsſonntage vor Weihnachten für das ganze Reichsgebiet einheitlich geregelt worden. Der Herr Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter hat an⸗ geordnet, daß in dieſem Jahre von den Sonn⸗ tagen im Dezember der 13. und 20. Dezem⸗ ber für den Verkauf aus offenen Verkaufs- ſtellen freizugeben ſind. Es können alſo ſonntägliche Weihnachtseinkäufe nur an den beiden letzten Sonntagen vor Weihnachten ge⸗ tätigt werden. Die Heſſ. Handwerkskammer Darmſtadt Hügelſtraße 16, ſieht ſich wegen Arbeitsüber⸗ laſtung genötigt, bis auf weiteres ihre Ge⸗ ſchäftsſtelle nachmittags für den Publikums⸗ verkehr zu ſchließen. Die Geſchäftsſtelle iſt für den Publikumsverkehr lediglich in der Zeit von 8—13 Uhr geöffnet. Nur in ganz drin⸗ genden Fällen kann nach vorheriger telefoni⸗ ſcher Verſtändigung nachmittags eine Rück⸗ ſprache erfolgen. Aeichszuſchüſße für das Ampfropjen von Obſibäumen In der hieſigen Feldgemarkung und in den Hausgärten iſt eine große Anzahl von Obſt⸗ bäumen, die nicht verkäufliche und auch ſonſt nicht gut verwendbare Früchte tragen. Es ſind dies hauptſächlich Bäume mit Zwetſchenarten wie Kriechen und Schlehen. Es iſt unnütz, derartige Bäume weiter zu behandeln. Dieſe müſſen abgeworfen und auf brauchbares Qua⸗ litätsobſt umgepropft werden. Für das Um⸗ propfen können mit Rückſicht auf das große volkswirtſchaftliche Intereſſe an der Erzeu⸗ gung von Qualitätsobſt Reichszuſchüſſe ge⸗ geben werden. Meldungen ſind mit den erfor⸗ derlichen Angaben alsbald bei dem Vorſitzen⸗ den des Obſt⸗ und Gartenbauvereins, Jakob Weidner 9., Adolf Hitlerſtr. 3, zu machen. Toͤblich verunglückt An einer Mannheimer Bauſtelle verun⸗ glückte geſtern kurz vor 12 Uhr Vg. Ludwig Lammer, Weinheimerſtraße 11. Ueber den Hergang des Unglücksfalles konnten wir Nä⸗ heres nicht erfahren. Auf dem Transport zum Krankenhaus ſoll der Verunglückte ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen ſein. Herzliche Teilnahme wendet ſich den ſchwer geprüften Angehörigen zu.— Die Zeit der Beſtattung wird noch bekannt gegeben. Eine Wappenſammlung der Land⸗ kreiſe und Aemter. Der Deutſche Ge⸗ meindetag beabſichtigt eine Sammlung der von Landkreiſen und Aemtern geführten Wappen in Karteiform anzulegen. Er richtet an alle Wappen führenden Landkreiſe und Aemter die Bitte, bis zum 1. 11. 36 eine, wenn möglich farbige Wiedergabe ihres Wappens an das Archiv des Deutſchen Gemeindetages einzu⸗ ſenden. Empfindliche Strafe wegen Ar⸗ beitszeitüberſchreitung. Dieſer Ta⸗ ge wurde vom Schöffengericht ein Bäckermei⸗ ſter wegen Vergehens gegen die Verordnung der Arbeitszeit in den Bäckereien und Kon⸗ ditoreien vom 26. September 1934 zu einer Geldſtrafe von Mk. 3 000.— und zur Tra⸗ gung der Koſten des Verfahrens verurteilt. In der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß der Angeklagte durch ſeine Gefolgſchaftsmit⸗ glieder in erheblichem Maße hat überarbeiten laſſen. Teilweiſe wurden ſogar 70 bis 80 Stunden in der Woche und von einem Teil der Gefolgſchaft auch Sonntagsarbeit verlangt. Da der Angeklagte wegen Vergehens gegen die Arbeitszeitbeſtimmungen wiederholt vor⸗ beſtraft iſt, wurde die obige hohe Geldſtrafe verhängt, die im Nichtbeitreibungsfalle in eine Gefängnisſtrafe von 60 Tagen umgewandelt wird. Norddeutſchland trinkt mehr Bier. Der Umſatz des deutſchen Braugewerbes iſt im Rechnungsjahr 1935⸗36 weiter angewach⸗ ſen. Im Reichsdurchſchnitt betrug die Stei⸗ gerung 6,2 vom Hundert. Mit Ausnahme des Landesfinanzamtsbezirks Hannover liegt die Steigerung bei allen nordweſtdeutſchen Lan⸗ desfinanzamtsbezirken erheblich höher. Der geſamte Bierausſtoß betrug im Bezirk Weſer⸗ Ems 719000 Hektoliter(8,3 v. H. mehr). PPS Spott bei Kö. Die Frauen⸗Gymnaſtikſtunde beginnt heute Abend erſt um 9 Uhr. Verbunkelungsübung in Viernheim Zweck der Verdunkelung des Ortes Jede Maßnahme von organiſatoriſcher und taktiſcher Bedeutung muß, wenn ſie einen weiten Kreis von Menſchen umfaßt, geübt und gelernt werden. Die Notwendigkeit einer Verdunkelung wird im Rahmen einiger Kurz⸗ Aufſätze umſchrieben. Heute ſei die Notwendig⸗ keit der Uebung einer Verdunkelung des Or⸗ tes, alſo der Straßen und Häuſer, heraus⸗ geſtellt. Man kann als verantwortlicher Leiter einer wichtigen Sache nicht warten bis es zum Ernſt⸗ fall kommt. Auch die ſcheinbaren kleinen ſelbſtverſtändlichen Dinge müſſen der gan⸗ zen Bevölkerung als verſtändlich gezeigt werden. Die Verdunkelung ſoll die Sicht von be⸗ wohnten Orten bei Nacht den feindlichen Flug⸗ zeugen erſchweren. Ebenſo gilt es, beſtimmte Abſichten von oben, wenn nicht unmöglich zu machen, ſo doch in der Zielſicherung zu er⸗ ſchweren. Auch die Landorte ſind im Ernſt⸗ falle luftgefährdet. Unſer Ort iſt durch ſeine Lage an induſtriereichen Gebieten, an wich⸗ tigen Verkehrsadern, als wichtiger Punkt der Verſorgung mit Nahrungsmitteln, zumindeſt zweitrangig im Sinne der Luftgefährdung an⸗ zuſprechen. Eine totale Verdunkelung des ganzen Ortes iſt zu üben, weil jeder Bewohner des Hauſes mitverantwortlich iſt für den Schutz aller Volksgenoſſen. Es geht nicht ſo, wie ganz Schlaue ſchon jetzt meinen: Man legt ſich bei Beginn der Verdunkelung ins Bett, ſchaltet alle Lichter aus! Wer wird im Ernſtfalle ſeelenruhig ins Bett gehen und mit Kind und Kegel der Dinge harren, die da kommen ſollen? Luftſchutz muß geſchult ſein; die Verdun⸗ kelung iſt zu üben. „Schaßende jammeln und geben!“ Am Samstag, den 17. und Sonntag, den 18. Oktober 1936 wird die erſte Reichsſtraßen⸗ ſammlung für das Winterhilfswerk 1936⸗37 durchgeführt. Die Deutſche Arbeitsfront als Trägerin der Sammlung eröffnet damit die diesjährige Sammelaktion gegen Hunger und Kälte. Es iſt für die Hunderttauſende von Ak⸗ tiviſten der Deutſchen Arbeitsfront, die am kommenden Samstag und Sonntag im Dienſte des Winterhilfswerks ſtehen, eine Ehre, daß ſie, die ſich tagtäglich in den Betrieben ſelbſt⸗ 16 Uhr beginnt im ganzen Reich der Straßen⸗ für die Aermſten des Volkes als Erſte ein⸗ ſtehen dürfen. Als Sammler hat die DAF. eingeſetzt: ſämtliche DAF.-Walter und KdF.⸗ Warte, die Betriebsführer und Betriebswalter ſowie ſämtliche Vertrauensmänner. In den Betrieben wird die Sammlung durch einen Betriebsappell eröffnet, bei dem Betriebs⸗ führer, Betriebswalter und der Vertrauensrat als erſte ſpenden. Auch in den Einzelhandels⸗ geſchäften wird geſammelt. Am Samstag um 16 Uhr ebginnt im ganzen Reich der Straßen⸗ verkauf von Wappen deutſcher Grenzgaue, die als erſte diesjährige WSW. ⸗Abzeichen in Grenzlandwebereien hergeſtellt wurden. Die zwölf Wappen ſind: Baden, Schleſien, Schles⸗ wig⸗Holſtein, Oſtpreußen, Rheinprovinz, Saargebiet, Weſtfalen, Pommern, Bayern, Danzig, Sachſen und Grenzmark. Der Ver⸗ kauf dauert bis Sonntagabend 22 Uhr. Auf den öffentlichen Plätzen der Städte werden die Werkskapellen Konzerte geben.„Schaffende ſammeln und geben“ iſt die Parole, unter der am Samstag und Sonntag die Männer der Deutſchen Arbeitsfront an die Opferfreudig⸗ keit des geſamten deutſchen Volkes appellieren. Keiner darf ſich ausſchließen aus der Schick⸗ ſalsgemeinſchaft unſeres Volkes! Jeder trägt die Grenzlandwappen, das erſte Abzeichen des WHW. 1936⸗37! Baiertal.(Im Bergwerksſtollen ver⸗ ſunken). Eine böſe Ueberraſchung erlebte am Dienstag der Landwirt Franz Danzer, der am Vormittag auf der Baiertaler Höhe beim Ge⸗ biet des Bergwerkes mit zwei Kühen einen Acker pflügte. Als er bereits fertig war und nur noch zwei Furchen umzulegen hatte, bra⸗ chen vor ſeinen Augen die Kühe in den Erd⸗ boden ein und verſchwanden. Sie waren in einen vorgetriebenen Stollen des Bergwerks eingebrochen und vier Meter tief hinunterge⸗ fallen. Sofort zur Hilfeleiſtung herbeigeeilte Arbeiter des Bergwerkes brachten die Tiere wieder zum Vorſchein, die glücklicherweiſe keinen Schaden erlitten hatten. Das Ein⸗ bruchsgebiet wurde geſperrt. FFF Rätselhafte Erkrankungen Bei vielen Kranthel⸗ — ten wie Herzmuskel⸗ und Nierenentzündungen, Gelenkrheumatismus uſw., läßt ſich oft ſchwer die Urſache feſtſtellen. Nur durch Zufall ſtellt ſich dann häufig heraus, daß die Zähne der eigentliche Krankheits herd find. Kranke Zähne vergiften nämlich den Körper, ſobald durch ſie Krankheitserreger in den Blut⸗ kreislauf gelangen. Beweiſt dies nicht, wie gefährlich es iſt, wenn man die Pflege der Zähne vernachläſſigt? Jeden Abend und Morgen Chlorodont⸗ das ſollte des halb für alle, ob jung oder alt, zur Selbſtverſtändlichleit werden! Nichts Neues von Haſe! Er ſitzt noch immer hinter ſchwediſchen Gardinen, weil man ſein Elbe⸗Foto erſt entwickeln muß. So fern es harmlos, wird er bloß verwarnt und dann als„läſtig“ gleich nach Deutſchland„abgeſchoben“, Eine bittere Lehre für unſeren Haſe.. Jaja So kann es allen Leuten geh'n, die nicht in die Zeitung ſeh'n! D G 2 zit als ler und 6 U gl g vic 0 gage als vel Ber ger 80 in zelch Lung Mut Aung als lach Stich die U De g ton nid Ri. geteil . Jahre Milli ſantzl belann Ru Msgeſg 2509 7 Der entwick wurden Bauſpe Ergel 9 eee eee Aalionaliheater Mannheim Fauſt(1. Teil) Das ganze Leben und Denken Goethes um⸗ ſpannt ſein„Fauſt“. Es iſt deshalb auch be⸗ greiflich, daß ſich in dem Drama ſämtliche Wandlungen der Darſtellungsweiſe und des Stiles verfolgen laſſen. Der Kraftſtil des Sturmes und Dranges, die Sentimentalität des„Werther“, die Natürlichkeit des„Gbtz“, der Klaſſizismus der„Iphigenie“ und des„Taſſo“, der ſtilvolle Realismus der reifſten Epoche, die feierliche, geheimnisvoll allegoriſche Art des Alters. Was einem Genie nur ſelten gelingt, Goethe iſt es gelungen: Er hat den Menſchen ſeines Volkes geſtaltet. Der ewige deutſche Menſch, wie Peer Gynt, der ewige Nordländer, das iſt uns„Fauſt“. Mögen ſich die Zeiten wandeln, immer wieder werden wir dieſem gewaltigen darf eine neue Seite abgewinnen können. Es darf daher all⸗ gemein begrüßt werden, daß das Mannheimer Nationaltheater den„Fauſt“ an den Anfang ſeiner Spielzeit geſtellt hat. Als Spielleiter war Friedrich Brandenburg beſonders bemüht, den Stil der Aufführung mit dem Weſen der von Friedrich Kalbfuß geſchaffenen, hervorragenden Bühnenbilder zur Ganzheit zu verſchmelzen. Die Hauptgeſtalten Fauſt und Mephiſto werden von neuverpflich⸗ teten Künſtlern gegeben. Den Fauſt ſpielt Rudolf Birkemeyer. Urſprünglich Juriſt, trat er nach Beendigung ſeiner Fachſtudien beim Stadttheater in Bochum ein. Das Neußer Städtebundtheater, das Nationaltheater in Osnabrück, das Stadttheater in Aachen gaben ihm weitere Möglichkeiten zur Betätigung, bis er ſchließlich mit Beginn der neuen Spiel⸗ zeit nach Mannheim in Nachfolge H. Finohrs als erſter Held verpflichtet wurde. Der Künſt⸗ ler verkörpert zum erſten Male dieſe Rolle und gibt die Gewißheit, daß er das Zeug in ſich trägt, eine große Aufführung zu geſtalten und zum Erlebnis werden zu laſſen. Des⸗ gleichen Hans Brackebuſch als Mephiſto, der negative Motor der Tragödie, der einen Böſe⸗ wicht von treffſicherer Wirkſamkeit darſtellt. (Hans Brackebuſch hat ein mehrjähriges En⸗ gagement in Koblenz hinter ſich, von wo er als erſter Charakterſpieler nach Mannheim verpflichtet wurde.) Das Gretchen geſtaltet Beryll Sharland als das liebe deutſche Bür⸗ germädchen voll Innerlichkeit, adeliger Schlichtheit und Reinheit. Von den übrigen ſind als beſonders gelungene Geſtalten zu be⸗ zeichnen: Erwin Linder als Valentin, Ernſt Langheinz als Wagner, Hermine Ziegler als Martha, Alice Decarli als Lieschen, Marta Langs als Bürgermädchen, Eliſabeth Stieler als böſer Geiſt. Intereſſant iſt Joſeph Offen⸗ bach als Hexe; Klaus W. Krauſe, H. Becker, Friedrich Hölzlin und Eduard Marx machen die Weinkellerſzene zu einer der gelungenſten. Die ganze Aufführung ergreift durch die Be⸗ tonung des bekenntnismäßig Deutſchen und wird zu einem Erlebnis ſeltener Art. 4 Millionen Ni. Neuzuteilung bei der Bauſparkaſſe GöF. Ludwigsburg Bei der Ende September 1936 1 8 5 chenen Baugeldzuteilung der Bauſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot in Lud⸗ wigsburg(Württ.) wurden zugeteilt: 4064000 RM. an 372 deutſche Bauſparer.. Damit wurden bis Herbſt 1936 insgeſamt RM. 11 000 500.— an 978 Bauſparer zu⸗ geteilt. Darüber hinaus wurden im laufenden Jahre e in Höhe von rd. 10 Millionen Reichsmark zugeſagt. Die Ge⸗ ſamtzuteilungen der GdF. Wüſtenrot, welche bekanntlich die älteſte und größte Bauſparkaſſe Deutſchlands iſt, belaufen ſich nunmehr auf insgeſamt 17602 Bauſparverträge mit RM. 245 594 203.—. ö ie Der Neuzugang hat ſich weiterhin günſtig entwickelt. Im Monat September ds. Js. wurden rund 6½ Millionen Reichsmark Bauſparverträge abgeſchloſſen. Damit iſt das Ergebnis des Vormonats um rund 1 Mil⸗ lion RM. übertroffen. Bis Ende September ds. Is. beträgt der Neuzugang an Bauſpar⸗ ſummen demnach insgeſamt rund 5 400 BS.⸗ Verträge mit 55 Millionen RM., ſodaß ge⸗ genüber dem guten Ergebnis des Vorjahres ein Vorſprung von 2 Millionen Reichsmark erzielt wurde. Aus dieſen Erfolgsziffern geht eindeutig hervor, daß ſich der Aufſtieg dieſes bedeutenden Werkes mit großer Stetigkeit gün⸗ ſtig weiterentwickelt. 25 Koſtenloſe Beratung: Alex Hook, Viern⸗ heim, Ernſt⸗Ludwigſtraße 15. Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 10 Kälber, 8 Schafe, 65 Schweine 5 Aer 400 Ferkel und 255 Läufer.— Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 7.13. über ſechs Wochen 13—17, Läufer 18—26.— Marktverlauf: ruhig. ö Aus Stadt und Land Abſturz mit Todesfolge Heppenheim. Ein jäher Tod ereilte den Volksgenoſſen Adam Bauer von hier, der in Göppingen an einem Neubau beſchäftigt war. Aus noch nicht geklärten Umſtänden fiel er acht Meter tief ſo unglücklich, daß er mit gebro⸗ 9 chenem Rückenkreuz liegen blieb. Arbeitska⸗ meraden veranlaßten die Ueberführung in ein Krankenhaus, wo der Bedauernswerte nun⸗ mehr ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Der Verſtorbene hinterläßt eine Frau und drei Kinder. Der Familie bringt man allgemein großes Mitgefühl entgegen, zumal der Ver⸗ ſtorbene ein braver Familienvater und flei⸗ ßiger Arbeiter war. 5 Kinderſpeiſung durch Kaninchenzüchter Lampertheim. Der Kaninchenzüchter⸗ verein hielt eine außerordentliche Mitglieder⸗ verſammlung ab. Man hat beſchloſſen, am 28. und 29. November ds. Is. im Kaiſerhofſaal eine große Tier⸗ und Verwertungsſchau durch⸗ zuführen. Mit der Schau iſt eine Verloſung verbunden, die Eintrittskarten gelten als Frei⸗ los. Es können ſchöne Zuchttiere gewonnen werden; die Selbſtverwertergruppe hat der Ausſtellungsleitung dazu noch 15 Pelzar⸗ tikel als Verloſungsgegenſtände geſtiftet. Der Verein beſchloß ferner, in dieſem Winter eine Kinderſpeiſung durchzuführen. Aus Anlaß ſeiner 25jährigen Züchtertätigkeit wurde dem Ehrenmitglied Cornelius Karb die ſilberne Ehrennadel überreicht. Schweres Exploſionsunglück fordert 4 Todesopfer Worms. Am Mittwochnachmittag ereig⸗ nete ſich in der Chemiſchen Fabrik Delta ein ſchweres Exploſionsunglück. Aus noch unbe⸗ kannter Urſache explodierte eine Staubkammer. Die darüber befindlichen Betriebsräume ſtan⸗ den im Augenblick in hellen Flammen. Sani⸗ tätswache und Feuerwehr waren ſchnell zur Stelle, um die von den Flammen ſchwerver⸗ letzten Verunglückten zu bergen. Sieben Be⸗ legſchaftsangehörige mußten ins Krankenhaus eingeliefert werden; ſechs von ihnen haben ſchwere Verbrennungswunden erlitten. Der entſtandene Brand konnte in kurzer Zeit ge⸗ löſcht werden. Das Exploſionsunglück hat bisher vier Todesopfer gefordert. Vier der ſchwerverletzten Arbeiter ſind in der vergangenen Nacht im Krankenhaus geſtorben. Der Zuſtand der üb⸗ rigen drei Verletzten iſt bedenklich. Die Kri⸗ minalpolizei iſt zur Zeit noch mit der Auf⸗ klärung der Exploſionsurſache beſchäftigt. Beide Beine gebrochen Weinheim. Am Montag, abends 7 Uhr, ſtießen in der Nähe der Friedrichſchule ein Motorradfahrer und ein Fuhrwerk zuſammen. Dem Landwirt, einem Vater von vier Kindern, der mit einem geladenen Kartoffelwagen nach Hauſe fuhr, wurden bei dem Unfall beide Beine gebrochen. Er mußte ſofort in die Klinik nach Heidelberg⸗Rohrbach überführt werden. Der Motorradfahrer ſtammt aus Lau⸗ denbach. 82 jähriger Millionen⸗Erbe Bad Nauheim. Kürzlich ging durch die Preſſe die Nachricht, daß ſich in Amerika eine Millionenerbſchaft Schäfer befinde. Die Er⸗ ben ſeien in Deutſchland nicht bekannt, alle Träger des Namens Schäfer ſollten ſich mel⸗ den und ihre mögliche Verwandtſchaft nach⸗ weiſen. Jetzt iſt durch eine Unterſuchung des Leiters der ſippenkundlichen Abteilung im deutſchen Auslandsinſtitut, Dr. Scholl, der richtige Erbe feſtgeſtellt worden. Es handelt ſich um den Landwirt Johann Peter Chriſtian Schäfer, einem Vetter der Erblaſſerin, der 82 Jahre alt iſt und in Bad Nauheim wohnt. Nach einer Mitteilung der ſippenkundlichen Abteilung iſt es heute völlig zwecklos, daß andere Träger des gleichen Namens Anſprüche auf dieſe Erbſchaft geltend machen. Schäfer, der mit der Erblaſſerin Henriette Garrett im vierten Grad verwandt iſt, iſt nicht nur aus den Kirchenbüchern einwandfrei legitimiert, er vertrat auch bei dem im Jahre 1915 kinderlos verſtorbenen Bruder der Frau Garrett Paten⸗ ſtelle und konnte Briefe des 1808 geborenen Vaters der Frau Garrett, Chriſtoph Schäfer, vorweiſen. Der glückliche Erbe war lange Zeit in Bad Nauheim Stadtrat und Mitglied des evangeliſchen Kirchenvorſtandes. Er iſt noch rüſtig und hilft ſeinen Angehörigen im Ge⸗ ſchäft und im Garten. Oppenheim. Hier kam in der Mainzer⸗ ſraße 245 Nürſtein zu ein Motorradfahrer, der eine Begleiterin auf dem Rückſitz hatte, in⸗ folge ſeiner Angetrunkenheit in den Straßen⸗ graben und ſtürzte. Beide Perſonen wurden einige Meter fortgeſchleift und beträchtlich ver⸗ letzt. Die Begleiterin hatte eine Weinflaſche in der Hand, die beim Sturz zerbrach und Schnittverletzungen verurſachte. Aus Putzlumpen wurden Fußlappen Wixhauſen. Zwei junge Leute aus Gräfenhauſen und Wixhauſen, die bei der Firma Oppel beſchäftigt ſind, hatten dort Putzlappen im Werte von 3 RM. wegge⸗ nommen, um ſie als Fußlappen zu verwenden. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Verſchulden der beiden nicht allzu groß iſt, andererſeits der Schaden von ihnen wieder erſetzt wurde und von beiden auch eine Buße in Höhe von 5 RM. an die NV. bezahlt worden iſt. Das Verfahren wurde vom Amtsgericht Groß⸗ Gerau wegen Geringfügigkeit eingeſtellt. Vrotſammlung des Jungvolks NSG. Wie im vergangenen Jahre, ſo wird auch das Winterhilfswerk 1936⸗37 durch eine große Brotſammlungsaktion des Jungvolkes im Gau Heſſen⸗Naſſau eingeleitet werden. Am Sonnabend, den 24. Oktober, trommeln die Pimpfe Heſſen⸗Naſſau's in allen Städten und Dorfen des Gaues, um Brot und Mehl für notleidende Volksgenoſſen zu ſammeln. Durch den Einſatz der jüngſten Garde der Bewegung ſoll von Neuem die Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes, die alle Klaſſen, Stände und Altersgruppen zuſammenſchließt, dokumentiert werden. g Am 25. Oktober wird, anläßlich einer Großkundgebung für das Winterhilfswerk in Frankfurt a. M. der Führer des Gebietes Heſſen⸗Naſſau(13), Oberbannführer Brandt, dem Gauleiter Meldung über den Erfolg die⸗ ſer erſten großen Aktion des Winterhilfswerkes im Gau Heſſen⸗Naſſau machen. Die Jugend Adolf Hitlers wird auch für das WSW. 36⸗ 37 beweiſen, daß ſie in vorderſter Front ſteht, wenn es gilt, ſich für die große ſozialiſtiſche Gemeinſchaft des deutſchen Volkes einzuſetzen. Was bringt der Nunbjunk? Samstag, den 17. Oktober 1936 6.00 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Gymna⸗ ſtik; 6.30 Konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Waſſerſtand; 8.05 Wetter, Bauernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30 Sendepauſe; 10.00„Durch Wüſtenglut und Tropengewit⸗ ter“; 10.30 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Buntes Wochenende; 13.00 Zeit, Wetter, Preſſe; 13.15 Buntes Wochen⸗ ende(Fortſetzung); 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Aus der Muſikarbeit der ſchwäbiſchen Hitler⸗Jugend; 15.30„S ieg⸗ lein, an der Wand“; 16.00 Froher Funk; 18.00 Tonbericht der Woche; 18.30 Wochen⸗ kehraus; Als Einlage:„Nichtwiſſen ſchützt nicht vor Strafe“; 19.30 Hohenlohiſch aufm Tiſch! 20.00 Nachrichten; 20.10 Wir ver⸗ ſchenken frohe Laune; Ein bunter Abend; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Zum frohen Wochenende; 0.00 Tanz. „Du, wo verkaufſt du denn deinen Kies? Ich habe doch auch ein paar Fuhren liegen!“ Wird nicht verraten!“ „Aber.“ „Alſo hör mal zu: Durch die Zeitung habe ich geheiratet, durch die Zeitung habe ich das Pferd gekauft, durch die Zeitung habe ich ein altes Aquarium verkauft, durch die Zeitung habe ich .. hel ſetz dich rauf, es iſt eine lange Ge⸗ ſchichte! J-Fm-Palast 3 66 490 u. Gustab Grunugens in inrem besten Flimwern an neute frenag im Central-Fum r erte eee 60 Beynnard SnhaW Pygmalion Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Freitag, Samskag, Sonntag und Montagl Ein Großfilm nach dem berühm⸗ ten Bühnenwerk von Bernh. Shaw: „Fynmallon“ Mit Jenny Jugo und Guſtav Gründgens in der Hauptrolle Den erſten deutſchen, künſtleriſch vollen⸗ deten Dialogfilm„Pygmalion“ zeigt man dieſe Woche, alſo ab heute Freitag, im Central⸗ Film⸗Palaſt. Ueberall mit dem größten Er⸗ folg geſtartet, wird er auch dem Viernheimer Publikum zur Freude gereichen. Alles wird lachen und ſich beſtens amüſieren. Pygmalion — der Sieg des Mutterwitzes über die Ge⸗ lehrſamkeit; der Sieg einer jungen Frau über einen grillenhaften Junggeſellen! Eine zauber⸗ haft ſchöne, müſante Filmkomödie nach dem bekannteſten Werk des meiſtgeſpielten Bühnen⸗ dichters unſerer Zeit: Bernard Shaw. Die Komödie der amüſanten Verwandlung eines kleinen Blumenmädchens in eine Dame von Rang und Würden. Wie ein Feuerwerk ſprüht der Witz der Dialoge, wie ein Quellbach ſpru⸗ delt die Handlung zum Tale des glücklichen Endes. Pygmalion— heitere Handlung, hei⸗ teres Spiel, heiteres Wort und heiteres Ende. Pygmalion— ein Meiſterwerk des Meiſters Bernard Chaw. Ein witziges Spiel um den witzigſten Stoff des großen, geiſtreichen Eng⸗ länders. Der zündende Witz dieſes heiteren Spieles, die fröhliche Geſtaltung der amüſan⸗ ten Figuren ergeben am Ende endloſes Lachen. Dazu gutes Beiprogramm mit neueſter Ufa⸗ Woche. Ein Beſuch kann dieſe Woche beſonders empfohlen werden. Werktags Anfang 8.15 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen.— Sonntags zwei Vorſtellungen: 1. Vorſtellung 7 Uhr, 2. Vorſtellung ab 9.15 Uhr. PPP Gebt am 17. und 18. Oktober 1936 den Händen der Arbeit ein Opfer für die, denen das Recht auf Arbeit noch nicht werden konnte und die noch Not, Elend und Hunger kennen. Spendet zur erſten Reichs ſtraßen⸗ ſammlung am 17. und 18. Oktober 19361 volk und Raſſe von Adolf hitler Auszug aus dem im Zentralperlag Franz Eher erſchienenen Buch„Mein Kampf“ mit einem Vorwort von 9 Groh. 1 des Raſſepolitiſchen Amtes der NS DA. Veröffent⸗ icht in Hillgers Deutſche Bücherei Rr. 600. (Alleinauslieferung Hermann Hinger Verlag, Berlin W 9, geh. 20 Pf., kartoniert 35 Pf.) Während in Spanien die Brandfackel des bolſchewiſtiſchen Aufruhrs lodert, während die Abſicht des Bolſchewismus, Europa in ein Trümmerfeld zu verwandeln, immer unverhüllter in Erſcheinung tritt, hat Deutſch⸗ land auf dem Parteitag der Ehre der ganzen Welt ein Bild ſeiner inneren und äußeren Geſchloſſenheit gegeben. Eindringlicher denn je hat der Führer ſeine warnende Stimme erhoben. Wir wiſſen heute, daß allein die Grundſätze der nationalſozialiſtiſchen Staats- führung geeignet ſind, dem Anſturm des Bolſchewismus einen Wall entgegenzuſetzen und ganz Europa vor dem Schickſal Spaniens zu bewahren. Dieſe Grundſätze haben ihre Wurzel in der nationalſozialiſtiſchen Welt- anſchauung. Es iſt ſomit eine der weſent⸗ lichſten Aufgaben unſerer Zeit, auch den letz⸗ ten deutſchen Volksgenoſſen mit dieſer Welt⸗ anſchauung vertraut zu machen. Was aber könnte hierzu geeigneter ſein, als das klare und eindeutige Wort des Führers ſelbſt, wie es in dem Schickſalsbuch des deutſchen Volkes„Mein Kampf“ nieder⸗ gelegt iſt? Nun wird ein Werk dieſer Breite und Tiefe aber immer nur einem Teil des Volkes voll zugänglich ſein. Es war deshalb be⸗ ſonders verdienſivoll vom Zentral-Partei⸗ Verlag, daß er ſich entſchloſſen hat, gemein⸗ ſam mit dem Hermann Hillger Verlag eines der weſentlichſten Kapitel des Führer-Werkes, den Abſchnitt Volk und Raſſe im Rah⸗ men der bekannten Sammlung Hillgers Deutſche Bücherei in einer billigen, geſchmack⸗ voll ausgeſtatteten Sonderausgabe heraus⸗ zubringen. Der jetzt vorliegende Sonderdruck wird eine Aufgabe von gar nicht zu überſchätzender Bedeutung erfüllen, und iſt nicht zuletzt des billigen Preiſes wegen(20 Pf. für das 32 Seiten ſtarke Heft) geeignet, an der welt— anſchaulichen Erziehung und Ausrichtung des Auser. Volkes mitzuwirken. Eine größere lufgabe kann heute in Deutſchland einem Werke nicht gestellt werden! Das Heft bringt das längſt gewünſchte Material für die Schulungsarbeit der Partei, der SS, der SA und der HJ. Es wird im Schul⸗ unterricht wertvolle Dienſte leiſten und ge⸗ hört eben in jedes deutſche Haus, damit die deutſche Jugend den klaren Weg in die deutſche Zukunft erkennen lernt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen il Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H Worms. Da. IX. 1936 über 1700. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ pretsliſte Nr 6 gültig. Bekanntmachung Betr.: Notſtandsarbeiten der Gemeinde Viern⸗ heim; hier: Neuanlage von Straßen zur Erſchließung von Baugelände. Die Gemeinde beabſichtigt größere Not⸗ ſtandsarbeiten durchzuführen. Durch Anlage neuer Straßen(Erdarbeiten) ſoll neues Bau⸗ gelände erſchloſſen werden. Die notwendigen Arbeiten werden hiermit öffentlich ausge⸗ chrieben. Angebotsvordrucke ſind gegen eine Gebühr von 3.— RM. auf dem Gemeinde⸗Baubüro erhältlich. Für Zuſendung durch die Poſt iſt das Porto beizufügen. Termin zur Abgabe der Angebote: 22. Ok⸗ tober 1936, vorm. 11 Uhr, Rathaus— Zim⸗ mer 5. Freie Wahl unter den Bewerbern bleibt vor⸗ behalten. Viernheim, den 10. Oktober 1936 Der Bürgermeiſter Bekanntmachung des Polizeiamts Betr.: Ausbildung der Selbſtſchutz⸗ kräfte im Luftſchutz. Als verantwortlicher Leiter des Polizei⸗ amtes und Luftſchutzleiter rufe ich ſämtlichen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen die Pflicht zur Mitarbeit im Luftſchutz ins Gedächtnis. Das Geſetz vom 26. Juni 1935 umſchreibt eindeutig, daß„alle Volksgenoſſen zu jeder Dienſt⸗ und Sachleiſtung verpflichtet hergerichtete, abge⸗ 2 Zimmer u. Küche und Zubehör in guter Lage, Elektr. Licht, an ruhige Familie zu vermieten. Vollſtändig neu ſchloſſene Gas uſw. Schriftl. Angebote unter Nr. 70 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Mittlerer Hühnerſtall zu kaufen geſucht Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. LILIII (fürca. 10 Hühner) INESIS mir. seitdem ich meine alten einfachen Holzböden mit KINESSA- Holzbalsam be- handle, damit werden sie so schön wie Parkett. Nur ein- wachsen u. nachher polieren — und der Boden hat Nah- rung. Hochglanz u. Anstrich. Immer schöne Böden mit HOLZ BALSAM Emll Rlehter, Flora-Drogerie vermögen. Ca. 40— 50 Ztr. Dickrüben zu verkaufen Heddes⸗ heimerſtr. 2 Einleg⸗ zu verkauſen jchweine Mannheimerſtr. 610 und handeln. Väter die pelzgarnierten, neuen Mäntel Sportlicher Blau gegen Rot, ſo heißt die Parole der Hitlerjugend am Sonntag, verſuchen, Rot aus Viernheim zu verdrängen und Rot wird Viernheim unter allen Um⸗ ſtänden verteidigen! notwendigen Schulung zu unterziehen. Aus⸗ Voltsgenoſſe(⸗genoſſin), an den die Auffor⸗ derung zur Schulungsunterziehung ergeht, tut Auch im nationalen Intereſſe liegt die gründ⸗ liche Ausbildung im Luftſchutz. Führer ſchuf den Schutzwall um unſere Gren⸗ zen, die junge, ſtolze Wehrmacht, die Heimat aber ſchafft ſich ihren notwendigen Luftſchutz. Volksgemeinſchaft iſt auch hier die Parole: Alle helfen Allen! Viernheim, den 15. Oktober 1936 Bullmann, Amtsleiter. Pereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893. Heute Freitagabend, 8.30 Uhr, in der Sporthalle Spielerverſammlung für ſämt⸗ liche Hand⸗ und Fußballer. Reſtloſes Er⸗ ſcheinen wird erwartet. Die Leitung. Auchabsatzpenossenschalt Samstag nachmittag von 5—6 Uhr Aus⸗ zahlung und Einzug der Ausgleichsbeiträge. Der Rechner. Tabaknllanzer- Fachschaft Am Samstag abend 9 Uhr findet im Gaſt⸗ haus„Zum Ratskeller“ eine Tabahoflanzer- Versammlung ſtatt.— Referent: Landesverbands⸗ Geſchäftsführer Dr. Schmidt. Zu dieſer Verſammlung haben alle Tabak⸗ flanzer zu erſcheinen. a Der Fachſchaftsführer. ns lalilile Tage Bolero-lackchen ö 425 in schönen Melangen„ene Damen-Pullover 6 50 flotte Herbstneuheiten. ab bamen- jacken u. Westen 00 viele Formen und Ausmusterungen ab 8 Blusen in Kunstseide, Milanaise. ab 72 Schleiiware, die große Herbstneuheit Bettjackchen ab 38⁰ in vielen Ausführungen m Daut Mane Breite Straße 5 1, 4 ſind.“ Die vordringlichſte Pflicht iſt, ſich der haben nahmen können nicht gemacht werden. Jeder Wir Ia gut, ſofort der Aufforderung Folge zu leiſten. Jar- Wir wiſſen alle, daß der Führer und das nicht a deutſche Volk den Frieden wollen, aber der 5 gewußk- mene 1 Kleganter 7.00 Uhr: bamenmanl. 2050 9.15 Uhr: Frauenmantel 35. 9.40 Uhr: moderne Stoffe l 10.00 Uhr: 15 Alantelstofle eee 11.00 Uhr: ger mänie 4 h 14.50 Uhr: Stelert 15.30 Uhr: Weinheimerstr. 62 16.20 Uhr: Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ 16.40 Uhr: keit die ganze 17.00 Uhr: Nachbarſchaft 17.50 Uhr: verärgert.— 55 N. Wenn man ſich j„fh,,jꝙůd'·ragen 1 verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die Viernheimer Volkszeitung, damit es alle Freunde u. Be⸗ kannte erfahren! N 1 1577 in seine Ar 1— 1 Kein Waschen, kein pletten Uygienisch! Zeitgemo dutzend 1 8 586 25 Zick Ohne Werbung kein Erfolg! vocheren ric Nel Worte um .dong: regen. Et vill oe Vie, do ie in Schoren mit rer Empfehlung hinter unse- beten ohen. Dos iat ö Heros def her auveflessige Quolität, logon vnd Fredo Urdickom vnd mohnt on den Besuch ve rer besondern reichen Hotbstaurv hl. —— Obergangs- Mäntel 77.—, 38.—, 46.—, 58.— Ulster-Paletots 28. 36.—, 40, 62.— Winter-Ulster 36—, 40.—, 89.— 72.— Was it los am Sonntag, ben 18. Oktober 19362? Bevölkerung Viernheims! Es iſt Tradition geworden, daß wir, als die Jugend des Führers, von Zeit zu Zeit der Oeffentlichkeit zeigen, was in unſeren Kräften ſteht und was wir zu leiſten Wenn am Sonntag die braunen und ſchwarzen Kolonnen der Hitlerjugend Viernheims Mauern ſtürmen, dann denkt daran, daß ſich dieſe Jungen ſo zeigen, wie ſie denken Blau wird und Mütter, bekundet durch Eure Teilnahme an den Veranſtaltungen Euer Intereſſe an dem Ringen und Streben der Hitler-⸗Jugendl Erſcheint in Maſſen zur Kundgebung am Sonntagnachmittag 5 Uhr am Rathaus! Heil Hitler! Der Standortführer⸗ Programm jür Sonntag, ben 18. Oktober 1936.-Tag ber Fitler⸗Jugend Wecken durch den Spielmannszug Antreten der HJ. und des Jungvolks über 12 Jahren— Schillerſchulhof Flaggenparade am Rathaus Abrücken der„Truppen“ ins Gelände Beginn der Geländeſpiele an den verſchiedenen Fronten Abſchluß des Geländeſpiels Mittageſſen(wird von der HJ. geſtellt) Spiele der HJ. und des Jungvolks(Schulhöfe) Antreten des BDM. und des BDM. an den ihnen zugewieſenen Plätzen, ſowie Jungvolk unter 12 Jahren Aufſtellung der Einheiten zum Sternmarſch an das Rathaus Der Abmarſch wird durch die Feuerſirene bekanntgegeben. Kundgebung am Rathaus Vorbeimarſch der HJ. und des Jungvolk am Rathaus Flaggenabnahme. Zeit von 11.00 Uhr bis 14.30 Uhr: laufende Nachricht über den Stand der verſchiedenen„Truppen“. Heil Hitler! Der Standortführer: e früher Sie uns Ihren Anzeigenauf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, desto bejer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Der Verlag FLANMMNMER SEIFE Ihre Wäſche mit wenig Strichen gut eingeſeift . Le, Cages Lina sehen, daruf kommt es anl Dazu hilft die zeitung! f 90 Stils bond Preſſe geitſch eine licht, tungst ſhätfit ſeſer hüßtm dum Gulf matt